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A thousand times Good Night

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So – eine weitere FF, ich auch wirklich mal zu ende Bringen werde! (Bestimmt. Irgendwann...in 10 Jahren xOx) Ich konnte nicht widerstehen, sie zu schreiben, nachdem mir die Idee kam und...hach, ich bin ein schrecklicher Mensch >.<
Jedenfalls, ich bin ein bisschen hibbelig, ob meiner ersten Kuroshitsuji FF! Oh mein Gott, ich hoffe, das kommt an und dass mein Schreibstil sich nicht zu sehr zieht. Ich gebe mein bestes, versprochen! Gut – das erste Kapitel, das zweite ist schon in Bearbeitung, hihi. Liest das hier einer durch? Ich hoffe es doch sehr! :D Ich schreib hier eigentlich nur unnützen Schrott nieder, aber ihr könnt mich nicht aufhalten. Muhahaha. *räusper* Nun, ich würde mich wirklich sehr, sehr über Feedback freuen – haut auch gerne so viel Kritik raus, wie ihr wollt. Ohne Kritik kann ich mich leider nicht verbessern, und dass ist ja mein Ziel ^-^ Also – Reviews sind wirklich sehr erwünscht, und wenn es nur ein klitzekleines ist, ich weiß dann, dass es irgendjemanden auf diesen Planeten gibt, der mein Geschreibsel auch mag ^-^ (Oder überhaupt erst liest |D)
An dieser Stelle würd' ich gern die Grüßen, die von mir zum Lesen vermutlich genötigt wird – mein liebes Kari Chan <3 Abgesehen davon bin ich erst durch dich darauf gekommen, also genieße den Moment Aufmerksamkeit in meiner Geschichte <3 xD Scherz, ich würde natürlich NIE jemanden zum lesen zwingen...Wirklich nicht ~ *Death Scythe versteck* Tihi <3

Nur so nebenbei – danke, dass, wer auch immer das hier liest, du es bis hierhin ausgehalten hast, und meine Fanfiktion erst angeklickt hast. Das freut mich unheimlich ^-^ Vielen, Vielen Dank! *verbeug* Es ehrt mich! ^___^

Aber! Ich laber euch nicht mehr voll – Vorhang auf für eine absolut geniale (*hust hust* träum' weiter~...) einmalig emotionale Fanfiktion über unseren geliebten, rothaarigen Todesgott!

Viel Spaß! ~ <3 Komplett anzeigen

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Durch gutes Aussehen!

Liebe.

So schön sie auch ist, so warm, so hell.

So grausam kann sie auch sein.

In einem Moment kann man die glücklichste Person der Welt sein.

In dem nächsten wird in man in ein bodenloses Loch tiefer Finsternis gerissen.

Das Schicksal hatte einen makaberen Humor.

Und doch – hörte er nie auf, nach ihr zu suchen.

Verlangte nach Liebe, wollte geliebt werden.

Lechzte danach, wollte liebkost werden.

Und wenn es ihm das Herz entzwei riss.

Für einen Moment des Glücks würde er alles tun.
 

Wie einfältig.
 


 

„Mein Liebster Will!“ säuselte die hohe Männerstimme von Weiten durch die in grau haltenden Gänge der Dispatch.. „Ich könnte stundenlang in deine herrlich kühlen Augen versinken. So eisig sie auch sind, mich machen sie ganz heiß!“ schmachtete die Stimme direkt und unverschämt weiter. Man konnte meinen, einen leicht neckischen Ton darin zu finden. Für den Angesprochenen war sie allerdings weder verführerisch, noch schmeichelnd, sondern einfach nur hochgradig ätzend. War er jeden Tag mit dem rothaarigen Quälgeist bestraft? Also wirklich, als hätte er als Leiter nicht schon mehr als beide Hände voll zu tun.

„Sutcliff!“ drehte sich der hochgewachsene Shinigami um, und schaute auf den kleineren finster nieder. Dieser schaute ihn jedoch vollkommen entzückt an, ließ sich von den eiskalten Blick keineswegs beirren, oh nein, er fand ihn obendrein auch noch wirklich anziehend. „Müssen Sie nicht noch die Monatsberichte schreiben?“ hakte er entnervt nach, er konnte sich die Antwort bereits denken. Folgedessen sah Grell es als überflüssig, ihm eine zu geben, und warf sich ihm an den Hals. Wortwörtlich. „Hach, Will, mir läuft jedes mal kalter Schauer meinen Rücken hinunter, wenn du so abwesend bist!“ Mir läuft auch ein Schauer über den Rücken, dachte sich William ironisch. Jedoch keineswegs ein angenehmer. Er versuchte mit mehr oder weniger sanften Druck den Shinigami von sich zu schieben, doch Grell umklammerte ihn, als ginge es um sein Leben. Das hatte doch keinen Sinn! Je abweisender er zu ihm war, desto angetaner war er von ihm. Ein Teufelskreis.

Grell dachte auch nicht am geringsten daran, seinen Chef wieder loszulassen. Seine zierlichen Finger strichen über seine Brust, während er den Kopf selig auf seine breite Schulter bettete. Mit glitzernden, grünen Augen, verliebten Lächeln, und angehauchten Wangen. Seine Hand glitt in seine Brusttasche, was dafür sorgte, dass es William nun endlich reichte. „Sutcliff!!!“ donnerte seine Stimme, nun deutlich gereizter als zuvor. Verdammt nochmal, er hatte besseres zu tun, als sich dieses ekelhaft süße Gesäusel dieses Rotschopfes anzuhören. „Ich habe weitaus wichtigeres zu tun, und auf Sie und Überstunden kann ich gerne verzichten.“ raunte er, drückte die Klette nun grob von sich weg, und schüttelte innerlich den Kopf. Unfassbar, so ein Verhalten! Das schickte sich nicht für einen Todesgott der Shinigami Dispatch Society. Aber bei Grell ist ohnehin jede Hoffnung verloren. „Aber – Willy!“ „Für Sie immer noch Mr. Spears!“ Damit war das Gespräch beendet, William verschwand in seinem Büro, warf energisch die Tür ins Schloss. Kurz darauf hörte Grell, wie diese auch noch ein leisen Klicken endgültig abgeschlossen wurde.

Der zurückgebliebene Todesgott grinste. Ja, richtig gehört. Er bekam einmal mehr einen Abfuhr von seinen geliebten William, und er grinste. Warum? Er hatte sein Ziel erreicht. Und jenes bestand nicht daraus, seinen momentanen Schwarm zur Weißglut zu treiben. Zur Abwechslung.

Nein, er hatte was er wollte. Den Personalausweis seines Chefs, der sich bis eben noch in seiner Brusttasche befand, hatte er geschickt heraus gefischt. Doch es blieb keine Zeit, sein – auch wenn er wirklich hochtalentiert ist! - Schauspieltalent selbst zu loben. Er musste sich sputen. Denn Will würde nicht lange brauchen, bis er bemerken würde, dass sein Ausweis nicht an seinen rechtmäßigen Platz sein wird. Geben wir ihm dafür ganze 3 Minuten. Dann kommen etwa 10 Minuten Zeit hinzu, die er für das durchsuchen sämtlicher Schubladen und Schränke brauch. Dreißig Sekunden später wird er feststellen, dass Grell derjenige war, der das Stück Plastik hat mitgehen lassen.

Nun, er hatte also wirklich nicht Zeit. Mit aufgeregten Herzschlag lief Grell den Flur hinab, stets begleitet von den Klackern seiner geliebten hochhackigen Schuhen. Und den immer noch mehr als verstörten Blicken, aber daran hatte er sich schon lange gewöhnt. Je auffälliger eine Lady sich kleidet, desto schöner war sie. So empfing er jeden Blick, sollte er auch noch so verstört wirken, als Kompliment. Aufmerksamkeit war immer gut.

Außer vielleicht jetzt. Grell achtete darauf, dass ihn zur Abwechslung keiner mitbekam, während er langsam auf einen bestimmten Punkt zusteuerte. Aufgrund seiner feuerroten, wenn auch sehr geliebten Haare und seinen extravaganten Kleidungsstil ist das ein bisschen komplizierter, als es sich anhörte. Doch eine begnadete Schauspielerin wie er – ah, pardon, sie es war, kriegt auch das gemeistert.

Vorsichtig linste er um die Ecke, und siehe da, keine Mensch...erneut, Verzeihung! Shinigamiseele weit und breit. Tja, im Zeitalter der Technologie sind sämtliche Mitarbeiter, besonders die, die die Bibliothek der Todesengel bewachen sollten, ziemlich faul geworden. Man meinte, die Technik allein reichte aus, um unerwünschte Besucher fern zu halten. Vor einigen Jahrhunderten hätte er den Plan hier bestimmt nicht umsetzen können.

Seine Schritte verlangsamten sich, als er langsam auf die Stahltür zuging. Nur wenigen, vertrauenswürdigen, zuverlässigen Shinigami wurde je ein Blick in das Herzstück der Dispatch vergönnt. (Musste ich noch extra erwähnen, das Grell definitiv noch nie die Bibliothek gesehen hat?) Er blieb vor dem Eingang stehen, vergewisserte sich noch einmal, das auch wirklich kein von seiner Tat zeugte. Er würde sich eine Menge Ärger einhandeln, wenn man ihn erwischte. Aberfür ihn würde er das Risko eingehen. Und ganz abgesehen davon, hatte er seit sage und schreibe ganzen zwei Monaten keinen Unfug mehr gemacht. Man durfte ja nicht nachlassen! Sonst hatte sein liebster Will nichts mehr zu meckern. Und das konnte Grell Sutcliff doch nicht einfach zulassen. Auch wenn er auf die Strafpredigt, die ihm dann blühte, verzichten konnte. Aber – no risk, no fun. Er würde ganz bestimmt keinen Rückzieher machen!

Also zückte er Williams Personalausweis, zog sie durch den davor vorgesehenen Schlitz. Kurze, gespannte Stille, dann sprang die Lampe, die oberhalb der Stahltür angebracht war, auf Grün. Lautlos glitt die Tür auseinander, offenbarten den Blick, den nur wenige der grasgrünen Augen vergönnt waren.

Der Shinigami trat durch die Tür, die sich kurz darauf von Selbst schloss. Eine Neonröhre nach der anderen Sprang an, offenbarte das Gigantische Ausmaß der Bibliothek, spendeten kühles, summendes Licht auf die unzähligen Regale. Jede einzelne Seele Londons war hier verzeichnet, und alphabetisch in die Bücherregale sortiert. Grell sog den Duft in seine Lungen. Es roch nach frischen Papier, nach Tinte, und doch lang etwas unverwechselbares in der Luft. Der blutrote Duft des Todes. Ein Lächeln zierte seine Lippen, während er innerlich ganz hibbelig wurde. So viele Seelen – delikate Geheimnisse jedes Menschen, der je in London gelebt hatte. Gelebt hatte.

Vergangenheitsform.

Da Will jedoch schon vermutlich lange bemerkt hatte, dass sein sich Ausweis nicht an der ordnungsgemäßen Stelle befand, sollte er sich jetzt wirklich beeilen. Er tänzelte galant zu den Regalen, steuerte auf den Buchstaben 'F' zu. Gott, hatten in Englands Hauptstadt etwa so viele einen Nachnamen der mit F anfing? Ungeduldig flog das Grüne Augenpaar über die Namen hinweg, Namen, die ihn nicht mal geringfügig interessierte. Er musste hier sein. Er musste einfach hier sein.

„AHHHHHHHHH!!!“

Ein plötzlicher, dumpfer Zusammenprall ließ ihn schrill und (ha, Wortwitz) grell aufkreischen, der Schrei einer Tusse aus irgendeinem Horrorfilm war nichts dagegen.

Allerdings hatte er sich schnell von seinen Anfall erholt, als er den Blondschopf als Ronald identifizierte. „Tsk! Man schleicht sich nicht an eine Lady ran!“ musste die Irgendwie-nicht-so-ganz-Lady loswerden, und blickte den Jüngeren genervt an. „Außerdem hast du hier nichts zu suchen!“ „Sie aber auch nicht, Grell-Senpai.“ bemerkte er, lässig grinsend. Er schien zu wissen, dass Grell ihn nicht verpetzen würde, ohne dass er sich selbst verraten würde. Zu schade aber auch. „Wie bist du eigentlich hier reingekommen?“ hakte der Blonde nach. Grell strich sich eitel eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Durch gutes Aussehen und fabelhafte Schauspielkünste, mein Lieber! “ Er betrachtete seine scharlachrot lackierten Fingernägel. „Und wie bist du bitte hier reingekommen?“ Man hörte einen leicht Abfälligen Ton in seiner Stimme. Ronald verkniff sich den Spruch, dass es eher an einer Tonne Schminke und samt Kunstwimpern lag, als wirklich gutes Aussehen. „Durch gutes Aussehen“ er legte die gleiche Betonung wie Grell darauf. „und ein wenig Flirten.“ Mit einen Augenzwinkern zückte der Frauenschwarm der Dispatch ebenfalls einen Ausweis, der offensichtlich nicht ihm, sondern einer hochgestellten Sekretärin gehörte. Typisch für ihn. „Geh mir einfach aus den Augen, ich tu so, als hätte ich dich nie hier gesehen.“

Das ließ sich Ronald nicht zwei mal sagen. Ihm war ebenso klar, dass beide mit Überstunden nur so zugeschüttet werden, wenn man sie erwischte. Dennoch konnte man einen Augendreher in seiner Stimme hören, als er erwiderte „Zu gütig, Mr. Sutcliff...“

Grell schenkte dem Frischling keine Beachtung mehr, solange er seine Nase nicht in seine Angelegenheiten steckte, sollte er doch machen, was er wollte. Seine Augen huschten über ein ledrigen Buchrücken nach dem anderen, überfolgen die Namen. Namen die ihn nicht interessierte, die ihn nie interessiert hatte. Als – da. Da!

Sein Herz setzte einen Moment lang aus, um dann doppelt so schnell wieder einzusetzen. Sein Name. Mit äußerster Sorgfalt, und dass sollte bei Grell schon etwas heißen, zog er das Buch heraus. Betrachtete es mit großen, glänzenden Augen, als hätte er einen Schatz unermesslichen Reichtums in seinen Händen. Seine Hand fuhr sanft über seinen Namen. Es war so lange her, dass er das letzte mal irgendwo diesen Namen gelesen hatte. Oder gesprochen.

Doch wieder drängte die erbarmungslosen Zeiger der Uhr ihn dazu, nicht länger hier zu verharrten. Er presste den im Buch vorhanden Cinematic Record fest an seine Brust, schon seinen (genau genommen Madam Reds) Mantel darüber, und machte sich daran, so schleunigst wie möglich hier raus zu kommen. Wenn William ihn erwischte, war alles aus, und er konnte sich auf eine saftige Strafe gefasst machen.
 

Derweil hatte William in seinen Büro jede einzelne Schublade, jedes Regel, jeden Ordner nach seinem Ausweis durchsucht. Das konnte ja wohl nicht sein! Er – William T. Spears, Leiter der Shinigami Dispatch Society verlegte nie und nimmer etwas. Das war quasi ein Naturgesetzt. Und suchte er seit geschlagenen 10 Minuten verzweifelt nach diesem dämlichen Stück Plastik. Er war zuverlässig. Unordnung duldete er nicht, nicht ein kleines bisschen. Er hatte stets alles parat, und sorgte dafür, dass kein Chaos entstand. Chaos war unübersichtlich, und Chaos verhinderte die Arbeit. Und abgesehen davon war Grell wohl das Chaos auf zwei Beinen, bei dem Gedanken an ihn bekam er Kopfschmerzen. Oder lag es daran, dass sich dieser Personalausweis einfach nicht finden lassen wollte? Sich mit zwei Fingern die Schläfen massierend, blickte er wieder auf seinen Schreibtisch. Unmöglich, das kann nicht sein. Er hatte ihn heute morgen dabei gehabt. Wie gewöhnlich. Unterwegs kann er ihn auch nicht verloren haben. Was würde man von ihm denken, wenn er seinen Ausweis tatsächlich verloren hatte? William seufzte, und hörte schon die penetrante Stimme seiner Vorgesetzten in seinem Kopf. William T. Spears, als Leiter unserer Zweigstelle hätten wir so etwas von ihnen nicht erwartet. Für einen Shinigami ihren Ranges, nein, überhaupt für einen Shinigami ist es ab-so-lut in-ak-zep-ta-bel so unzuverlässig zu sein!

Dafür hatte er nicht die Nerven, nicht im geringsten. Hach, er war sich sicher, dass sein Ausweis sich eben noch in seiner Brusttasche...! Mit einem Mal machte es Klick, und er war sich zu Hundertprozent sich, wer dafür verantwortlich war. „Sutcliff!“ donnerte seine Stimme. Was auch immer sich dieses – Subjekt dabei gedacht hatte, er konnte sich auf was gefasst machen! Seine Hand umfasste eisern seine Death Scythe, eine Baumschere, und er stapfte mit erbitterte Miene und zornigen Blick auf Grells Zimmer im nebenan liegenden Wohnblock. Das wird er büßen.

Er steuerte durch die Gänge, beschleunigte seinen Schritt, als er die Zimmertür von Grell erblickte. Er musste natürlich wieder raus stechen. Alle andere waren in einen schlichten Grau gehalten, aber nein, nein, er musste seine natürlich Rot streichen. Und dann auch noch ein Bild dieses scheußlichen Biest daran aufkleben. Seinetwegen kann Sutcliff auf der anderen Seite der Tür so viele Bilder von Sebastian aufkleben, wie er wollte (Auch wenn er sich bei den bloßen Gedanken daran, was er damit machte, schütteln musste vor Entsetzen) aber dieser Teufel brauchte ihn keineswegs entgegen zu grinsen. Energisch riss er das Foto von der Tür, öffnete diese ohne zu Klopfen. „Grell Sutcliff!“

William sah, wie er zusammenzuckte, als er durch die Tür kam. Dieser ertappte, nervöse Blick, und das Zusammenfahren waren den älteren Shinigami beweise genug. Unsanft traf die Stange seiner Todessense Grells Schädel, worauf dieser lauthals aufjammerte, von wegen, wie unhöflich das doch seie, dass Mann eine Lady nicht so zu behandeln hatte. Ihm reichte es aber, er hatte langsam genug von diesen Rotschopf. „Hören Sie gefälligst auf zu jammern, und geben Sie mir unverzüglich meinen Personalausweis wieder!“ Auffordernd hielt er die Hand hin, und als Grell die Gelegenheit bekam, den Mund auch nur einen Spalt breit zu öffnen, schnitt er ihm das Wort ab. „Wagen Sie es nicht, sich heraus zu reden. Was auch immer Sie sich dabei gedacht haben, ich will es nicht. Ich habe ihre Spielchen langsam satt, Sutcliff!“
 

Grell verfluchte sich. Wäre er doch nur schneller gewesen, hätte er diesen Personalausweis irgendwo hingelegt, so das William ihn finden kann. Hätte er den Cinematic Record irgendwo versteckt, und später erst geholt. Doch das brachte auch nichts mehr – William wusste, dass er seinen Ausweis hatte, und ein Buch aus der Shinigami Bibliothek gestohlen hatte. Er presste die Lippen zusammen, wartete darauf, dass seine Stimme noch viel wütender wurde, wenn er auf das Buch zu sprechen kam. Doch...es kam nichts. Der werte Herr Spears wollte seinen Personalausweis zurück, mehr nicht. Mit leicht perplexen Ausdruck in den Augen, drückte er ihm diesen in die Hand, hatte die Vermutung, das spätestens jetzt etwas über seinen 'Raub' kam. Aber er äußerte sich immer noch nicht dazu, nein, er fing an, ihm eine Gardinenpredigt zu halten. Das übliche, das Grell schon beinahe mitsprechen konnte, so oft hatte er es gehört, so oft hatte er es ignoriert. Wie auch dieses mal. Der Rothaarige stellte seine Ohren auf Durchzug, während er erleichtert, unendlich erleichtert feststellte, dass sein Vorgesetzter von dem Buch nichts wusste. Er wollte nur seinen ach so wichtigen Ausweis, den konnte er gerne haben, Grell brauchte ihn nicht mehr. Er verkniff sich ein Lächeln. Glück im Unglück, konnte man sagen.

Wie gewöhnlich endete seine Rede, von der vermutlich beide wussten, dass sie bei ihm nichts bringen wird, mit einem dunklen „Haben Sie mich verstanden, Grell Sutcliff?!“

Und wie gewöhnlich antworte Grell darauf mit einem Nicken. Nur die Komplimente, mit den er ihn sonst anschmachtete, blieben aus. William zog die Augenbraue hoch. Sollte es tatsächlich mal so sein, dass sein Mitarbeiter sich an das hielt? Tsk, da konnte er lange warten.

„Übrigens.“ erhob er noch einmal streng die Stimme, während er langsam herausschritt. „Ich will das Gesicht dieses Scheusals nicht noch einmal außerhalb ihres Zimmers sehen.“ Damit landete das leicht zerknitterte Bild des Sebastians Michaelis auf seinen Schreibtisch, ehe William seine Brille korrigierte, und verschwand, ohne sich zu verabschieden. Das klagende „Das war aber mein absolutes Lieblingsbild von meinem Sebas-Chan!“ gekonnt ignorierend.

Er hatte genug Arbeit, die er noch nachgehen musste.
 

Der Todesgott stieß einen gefühlten Kubikmeter Luft aus seine Lungen, während er vorsichtig das Buch unter seiner (roten) Bettdecke hervorholte. Ach, sie hätten ihn doch nur verstauben lassen, in dieser Bibliothek. Ein Lächeln zierte seine Lippen, während er seine Hand auf das Buch legte. „Ich hab dich so vermisst...“ flüsterte er. Langsam ran ihm eine Träne aus dem Gesicht, strich sanft und zärtlich über seine blasse Wange. Erneut las sein grünes Augenpaar seinen Namen. Er hatte ihn so viel bedeutet. So viel geschenkt. Der Name war Musik in seinen Ohren. Er liebte diesen Namen. Er liebte diese Person.
 

Julian Finley

Memory

Ähm. Ja. Meine FF scheint ja hier wahnsinnig erfolg zu haben! *schaut frustriert auf kein einziges Kommentar* Ich würde mich unfassbar über feedback freuen...
 

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Auf den ersten Seiten waren übliche Informationen über den Verstorbenen. Für gewöhnlich überflog Grell diese – interessierte doch keinen! - aber dieses Mal las er Wort für Wort. Und das, obwohl er die meisten der Daten kannte. Geburtsdatum, Familie, Berufung, Haarfarbe, Augenfarbe (Wobei er anstatt braun 'wunderschönes Schokoladenbraun' viel passender fand) und letztendlich, das Datum, an der er gestorben ist. 24. 04. 1816

Erst, als die Buchstaben zu schwarzen Klecksen verschwammen, bemerkte er, dass er weinte. Grell blinzelte sich eine feine Träne aus dem Augenwinkel, ehe er die Seite umschlug – und ihm damit hellblau schimmernde Filmstreifen entgegen wirbelten.

Bilder in viel zu greller Zahl zogen an seinen smaragdgrünen Seelenspiegel vorbei, verliefen ineinander, bewegten sich imm flüßiger, und wurden letztendlich zu einem Film.

Zu Sein Leben.
 


 

Ich hatte eigentlich nie an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Vielleicht lag das daran, dass ich nach so vielen Jahren nie wirklich in einer Frau nie die eine gesehen habe. Mein Vater meinte stets, dass ich mich nur warten brauchte. Ich wartete – und doch kam sie nie.

Bis zu meinen achtzehnten Lebensjahr war alles normal gewesen, für die damaligen Verhältnisse. Ich lebte mit meiner Mutter, meinem Vater meiner älteren Schwester Mary und meinen größeren Bruder Christian in einem kleinen Dorf in der Nähe Londons. Eine Liebevolle, ehrliche Familie. Vor der üblichen Armut blieben wir selbstverständlich nicht verschont – wir hatten nur eine kleine Schmiede, die einst meinen Großvater gehört, nun übernahm mein Vater sie. Er meinte eines Tages müsse ich, oder mein älterer Bruder sie übernehmen. Wenn ich ehrlich war – ich war noch nie besonders erpicht darauf, Schmied zu werden. Ich half lieber im Haushalt. Beim Kochen. Ganz besonders beim Kochen. Hab ich schon immer getan.

Während mein älterer Bruder meinem Vater zur Hand ging, war ich lieber mit meiner Schwester und meiner Mutter in der Küche.

Wie sich herausstellte, wird Kochen eine ganz große Leidenschaft von mir. Hätte ich nur mehr Zutaten, hätte ich viel mehr experimentieren können. Ich träumte von den verschiedensten, exotischsten Gewürzen, mit dem man delikate Wunderwerke hätte herstellen können. Aber auch so schien meine Familie meine Kochkünste zu schätzen. Das war eine der wenigen Male, in den ich puren Stolz in das Gesicht meines Vaters gesehen hatte. „Julian.“ hatte er gesagt, seine Hände um mein Gesicht gelegt. Diese brauen Dackelaugen, die hatte ich von ihm. „Das schmeckt wundervoll. Vielleicht sollten wir dein Talent fördern. Du kannst der Armut entkommen, mein Kind.“

Ich glaubte nicht, was ich gehört hatte. Sie wollten mir, ausgerechnet mir die Chance geben, nach London zu ziehen, und mich als Koch unter Beweis zu stellen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie unsagbar dankbar ich gewesen bin. Ich hätte sonst die Schmiede übernehmen können. Der ganze Dreck, der Lärm, die Hitze...ich hasse das. Vater hatte immer gesagt, ich solle mich nicht so anstellen, und ein Mann sein. So oder so, so wirklich nützlich mache ich mich anscheinend nur in der Küche. Ich zögerte nicht, arbeitete in einer Kneipe, um genug Geld zusammen zu kratzen, um in London zu leben. Ich versprach meiner Familie, dass ich, wenn ich wiederkam, ein berühmter Sternekoch in England sein werde. Mum hängte noch an, dass ich auch eine Frau und Enkel mitbringen sollte, und sie lachte. Mir war jedoch nur ein seichtes Lächeln zu entlocken. Eine Frau … mit diesem Gedanke wollte ich mich einfach nicht anfreunden. Vielleicht war ich noch nicht alt genug dafür, um mich für Frauen zu interessieren. Ich wurde nie alt genug dafür.

Ich war zum ersten Mal in Leben auf mich allein gestellt. Diesen Anblick werde ich nie vergessen. Wie ich aus der Kutsche ausstieg, und die belebte Straße betrachtet habe. So viele Menschen auf einmal! Als Dorfkind, regelrechtes Landei, kannte so etwas doch nicht. Sofort hatte ich diese Statt ins Herz geschlossen. Die Menschen, die Gebäude, die Luft. Alles. So eine schöne Stadt konnte ich mir bisher nicht erträumen. Etwas in meinem Gefühl sagte mir, dass die Umgebung eine große Veränderung mit sich trug. Und ich hatte mich nicht geirrt.

Zunächst allerdings war alles nicht sonderlich anders. Statt Gerichte anzufertigen, arbeitete ich in einer Kneipe als Kellner. Man erlaubte mir einfach nicht, den Kochlöffel zu schwingen, dabei waren die Gerichte auf der Karte grauenvoll. Sie waren fade, hatte nicht den geringsten Hauch von Geschmack, und davon, wie es angerichtet war, wollte ich gar nicht reden. Aber der Inhaber hatte mir immer verboten. Ich sollte ja meine schmutzigen Finger von der Küche lassen. Wenn ich die unsaubere Arbeit des eigentlichen Küchenchefs sah, wurde mir schlecht. Man musste mit Liebe kochen, doch er verzog nicht eine Miene dabei.

Eines Tages jedoch, konnte ich einfach nicht wiederstehen. Ich stahl mich in die Küche, und kochte, was das Zeug hielt. Suppen, Pasteten, Kuchen, alles, was in meiner Macht stand. Die Gäste waren anscheinend begeistert, die Kneipe war belebt wie noch nie. Und Offenbar war der Chef derart beeindruckt von den plötzlichen Menschenmengen in seiner Kneipe, dass er wohl ganz vergessen ihn deswegen anzuschreien.

Unter den beeindruckten Gästen war wohl auch ein Inhaber eines Berühmten Restaurants. Er ließ nach den Küchenchef, also mich fragen, und seine stechend blauen Augen musterten mich eindringlich. „Unfassbar.“ murmelte er, und dann lächelte er mich an. „Ein so junger Bursche verbirgt ein solches Kochtalent. Mein Junge, du bringst es noch weit.“ Er zückte ein Papier und ein Stift, auf der er eine Adresse kritzelte. „Wenn du groß raus kommen willst...kommst du Morgen um Punkt 8 in mein Restaurant.“ Das war alles, was er sagte. Ich bedankte mich höflich, und starrte ungläubig auf den Zettel. Endlich. Das war diese einmalige, seltene Chance, das zu tun, was ich wollte und am besten konnte. Kochen.

An jenen Tag war es derart klar gewesen, dass ich verschlafen musste. Viertel vor 8, wenn ich mich nicht beeilte, konnte ich diese einzige Chance in den Sand setzten. Meine Lunge drohte zu zerbersten, doch ich dachte nicht daran, mein Tempo zu drosseln. Allerdings kam ich doch zum stoppen, als ich um die Ecke bog, ohne mich um zu sehen.

Und schnurstracks in ihn hinein rannte.

Ich hab nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Bis ich ihn sah. In London hatte ich bereits viele schöne Menschen gesehen, aber keiner war so wie er.

Er hatte hüftlange, rosenrote Haare, die seidig glatt seine schmalen Schultern sanft hinunterflossen. Hinter zwei Brillengläsern beäugten mich zwei, wie Smaragde funkelnde Augen. Auf seiner reinen, schneeweißen Haut bildete sich im Gesicht ein seichter Rotschimmer ab. „Huch, haben wir es etwa eilig?“ kicherte der bezaubernd aussehende Mann. Ich schluckte, fand kaum meine Sprache wieder, als er mir seine Hand hinhielt. Lediglich ein „Verzeihung“ verließ murmelnd meinen trockenen Mund, als ich mich von ihm aufhelfen ließ. Er bemerkte, dass ich ihn förmlich anstrarrte, aber das war mir egal.

Er war schön. Unmenschlich schön.

Wenn ich doch nur gewusst hätte, wie richtig ich damit lag...
 

„Grell-Senpai?!“ kam es gedämpft von der anderen Seite der Tür, kurz darauf rüttelte jemand, oder besser gesagt, Alan an dieser. Man erkannte ihn an den zurückhaltenden, leisen Stimmchen.

Augeblicklich schlug der Rotschopf das lederne Buch zu, ebenso schnell erloschen die Records, und verschwanden. Dank seines außergewöhnlichen Schauspiel Talents gelang es dem aufgewühlten Shinigami seinen ertappten Gesichtsausdruck zu überspielen, und er flötete ein gut gelauntes, wie man von ihm es kannte „Jaaahaaa~“ und versteckte das kleine Buch unter seiner Bettdecke, ehe er zur Tür tänzelte, und diese aufschlug. Alan schaute ihn ziemlich irritiert an, als hätte er irgend ein Gespenst gesehen. Als Grell darauf eine Augenbraue scharf nach oben zog, fasste sich der Jüngere wieder, und räusperte sich. „Ähm, ich störe wirklich ungern, Grell-Senpai, aber wir müssen in wenigen Minuten eine Seele einsammeln.“ „Jaja, schon gut. Ich komme gleich nach.“ Grell seufzte leise, ehe er ihm über den braunen Haarschopf strich. Worauf dieser zusammen zuckte, und mit rosanen Wangen das Weite suchte. Der rothaarige grinste breit. Alan war zu knuffig – und dennoch, nicht sein Typ. Und jeder, jeder in der gesamten Dispatch, wusste, dass der jüngere nur Augen für Eric hatte. Jeder, außer dieser selbst. Entweder, begriff Eric den Wink mit den Zaunpfahl nicht, und man musste ihn damit verprügeln, oder Alan traute sich einfach nicht. Hach, also wirklich. Der romantikliebende Todesgott nahm sich vor, den beiden ein wenig auf die Sprünge zu helfen! Ob sie wollen, oder nicht. Hihi.

Grell warf einen schnellen Blick in den Spiegel, wollte danach direkt los maschieren – je schneller er mit der Arbeit fertig war, desto schneller konnte er zurück zu den Records – blieb jedoch angewurzelt stehen, und verkniff sich einen Aufschrei. Ein blasser Todesgott, mit schwarz verschmierten Augen schaute ihn entgegen, und nicht wie erwartet eine hübsche Lady! Deswegen hatte Alan so entsetzt geguckt! Er sah ja aus, wie der wandelnde Tod! (Genau genommen, war er das auch. Aber trotzdem musste man, oder eher, frau ja nicht so aussehen!) Mit einem Taschentuch wischte er sich unter die Augen her, entfernte die Reste, die verraten haben, dass er wohl bitterlich geweint haben musst. Anschließend trug er erneut ordentlich Wimperntusche auf, genauso wie seinen lieblings, knallroten Lippenstift. Na bitte. Sah doch gleich viel besser aus.

Sichtlich zufrieden mit seinem Erscheinungsbild trat Grell durch seine Tür, drauf bedacht, möglichst elegant zu laufen. Während ein gewohntes Grinsen seine Mundwinkel schmückte. Selbst wenn sich einer seiner Mitarbeiter dafür interessierte, selbst wenn einer genauer in sein Gesicht sehen würde, so würde keinem auffallen, dass er eben noch geweint hatte. Nein, nein! Es geziemte sich auch für eine Lady nicht, verheult durch die Gegend zu laufen.

Man lächelte, zeigte sich von seiner besten und schönsten Seite.

Auch, wenn man innerlich zerbricht.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xSakura-chan
2014-03-09T14:39:56+00:00 09.03.2014 15:39
Bitte, bitte schreib weiter! Das ist so schön geschrieben, so richtig mit Gefühl...
Antwort von:  LadyKnox
11.03.2014 20:00
Awwwww, vielen vielen dank xD ich wollte schon gar nicht weiterschreiten, weil... Kein Mensch was zu schreibt xD
Dein Kommentar freut mich richtig, ich denke, ich werde das ganze in Zukunft fortsetzen c:

LG <3


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