Zum Inhalt der Seite

"WINGS"

Pairings: PanxTrunks, BraXGoten, MarronXUub
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Serie: Dragonball Z
Genre: Romantik/Drama
Charaktere: Pan – 18, Trunks – 32, Bra – 19, Goten – 31, Marron – 23, Uub – 23
Pairings: Pan & Trunks, Bra & Goten, Marron & Uub

Ehrlich gesagt, habe ich noch keine Ahnung wie die Geschichte weitergeht. Ich habe zwar Einiges im Kopf, aber das muss ich alles erstmal sortieren. Deswegen müsst ihr vorerst mit dem Prolog Vorliebe nehmen. Wenn euch die Pairings nicht gefallen, dann seid ihr hier falsch ;)
Die Charaktere und die Serie Dragonball gehören LEIDER nicht mir und ich verdiene auch LEIDER kein Geld damit. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Also, ich hoffe, dass ist alles nicht zu sehr "Out of Character". Ich habe es mir zig mal durchgelesen und drei mal umgeschrieben. Eigentlich wollte ich es nochmal umschreiben, aber jetzt habe ich keine Lust mehr dazu ;)
Das erste Kapitel ist ein Flashback von Pan (und Trunks), dann wird es ein Kapitel mit Flashback von Bra und dann eines von Marron geben - so habe ich mir den Aufbau zumindest vorgestellt, aber schauen wir mal. Ja und danach sollte es dann richtig los gehen.

Das Alter der Charaktere ist: Pan – 18, Trunks – 32, Bra – 19, Goten – 31, Marron – 23, Uub – 23 außer natürlich in den Flashbacks.

Viel Spaß :) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

„Wie fühlt es sich an am Leben zu sein?

Wie fühlt es sich an zu atmen, die frische Luft in seinen Lungen zu spüren? Wie fühlt es sich an, die Ereignisse um sich herum wahrzunehmen, zu hören wie der Regen auf das Fensterbrett prasselt, zu sehen wie die Sonnenstrahlen die Blätter der Bäume hell erleuchten, zu spüren wie eine leichte Brise des Windes mit den Haaren spielt? Wie fühlt es sich an, Freude zu empfinden? Wie fühlt es sich an, Leid zu empfinden? Wie fühlt es sich an, zu lachen und zu weinen?

Wie fühlt es sich an, zu fühlen?

Ich weiß es nicht mehr.“
 

-       Pan
 

 

 

„Ich lächle. Ich lächle immer. Ich lächle zu den Fotografen. Ich lächle zu den Reportern. Ich lächle zu meinen Freunden. Ich lächle sogar zu meiner Familie. Allen schenke ich dieses Lächeln. Denn das wird von mir erwartet. Zu lächeln. Immer und überall. Es ist meine Aufgabe, meine Pflicht. Die Pflicht, die größte und erfolgreichste Company der Welt zu repräsentieren.

Warum sollte ich auch nichts zu lächeln haben. Mir gehört die Welt, die Zukunft. Ich habe alles was sich ein Mädchen erträumt. Ich bekomme alles was ich mir wünsche. Männer, Jungs – egal welchen Alters, ich kann sie alle haben. Sie lieben mich. Falsch. Sie lieben meine Schönheit, mein Geld. Das, was ich ihnen nach außen hin gebe. Dennoch lieben sie mich. Ja, es ist Liebe. Ich werde geliebt.

Und trotzdem lächle ich ein falsches Lächeln. Es ist eine Maske, eine Fassade. Ja, ich werde geliebt. Aber denjenigen, den ich liebe, der liebt mich nicht."
 

-       Bra
 

 

 

„Wenn mich jemand fragt, was meine Wünsche für die Zukunft sind, gebe ich immer die gleiche fröhliche und hoffnungsvolle Antwort – Ich wünsche mir einmal zu heiraten, ein nettes Haus zu haben, Kinder und vielleicht einen Hund. Das ist mein Traum, meine Seifenblase, die nicht zerplatzen darf. Sie muss intakt bleiben. Genauso wie mein Herz. Doch mein Herz sucht nach soviel mehr. Ja, ich wünsche mir dieses Leben wirklich – mit Ehemann, Kindern, Haus.

Aber ist das alles was ich erwarten kann? Was mein Herz erwarten kann? Das sind meine Träume? – Ehemann, Haus, Kinder? Gibt es für mich nicht mehr? Doch. Ich bin auf der Suche. Auf der Suche nach dem fehlenden Puzzlestein, der mein Leben komplett macht. Ist es Liebe? Ist es Geborgenheit? Ist es Akzeptanz? Ist es Zugehörigkeit? Ich weiß es nicht. Vielleicht suche ich auch vergeblich.“
 

-       Marron
 

 

 
 

„Die Liebe verleiht Flügel. Der Glaube versetzt Berge. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
 

Liebe, Glaube, Hoffnung – was ist das?“
 

 
 

-       Pan, Bra, Marron
 

 

Kapitel1 - Glaube


 

Kapitel 1 – Glaube

„Wer´s glaubt wird selig. So lautet ein altes Sprichwort. Ein Sprichwort von dem ich bis heute nicht sagen kann ob es positiv oder negativ sein soll. Ist es positiv selig zu werden? Ist es positiv an etwas zu glauben, dass eventuell nie eintreten wird? Wieso glauben wir überhaupt?  - Weil der Glaube Berge versetzt – so heißt es. Doch ist das schon jemals eingetreten? Früher habe ich an vieles geglaubt. Ich habe geglaubt ein Super-Sayajin werden zu können. Ich habe geglaubt stärker, oder zumindest gleich stark werden zu können wie die anderen Sayajins. Ich habe geglaubt eines Tages meinen Großvater Goku wieder zu sehen. Ich habe geglaubt einmal so glücklich zu werden wie meine Eltern. Ich habe geglaubt Freunde zu finden, welchen ich blind vertrauen kann und welche mich annehmen wie ich bin. Was ich bin. Mein biologisches Erbe, mein Blut, meine Stärke. Und einmal habe ich geglaubt Trunks würde sein Versprechen halten. Er hat versprochen immer für mich da zu sein. Er hat versprochen mich immer zu beschützen. Er hat versprochen, dass ich zu ihm kommen kann, wann immer ich Angst habe. Obwohl es Ewigkeiten her ist habe ich immer daran geglaubt. Oder habe ich mich an einer Illusion festgehalten? Wahrscheinlich. Er hat es mir versprochen und ich hab ihm geglaubt. Und jetzt? Jetzt ist alles anders. Mein Glaube hat mich enttäuscht. Mein Glaube hat mich im Stich gelassen. Oder ist es meine Schuld? Vielleicht fehlt mir der Wille zu glauben. Vielleicht weiß ich nicht mehr was es bedeutet zu glauben. Der Glaube versetzt Berge – so heißt es doch. Warum versetzt mein Glaube keine Berge?“

Pan

*Flashback*: Pan 7 Jahre, Trunks 21 Jahre
 

„Panny!...Panny, wo bist du?“ rief Trunks durch die Hallen der Capsule Cooperation. „Wo steckt sie nur?“ murmelte er zu sich selbst.

Es war mitten in der Nacht. Trunks war vor dem Fernseher eingeschlafen, als ihn das laute Grollen des Donners weckte. Schlaftrunken wandelte er zu seinem Zimmer, als ihm seine Mutter Bulma mit einer schlafenden Bra im Arm begegnete.
 

„Trunks, Schatz, hast du Pan vielleicht gesehen?“
 

„Pan?“, fragte Trunks mit hochgezogenen Augenbrauen. Er wusste nicht, dass Pan überhaupt hier war.
 

„Ja, du weißt doch, dass sie zwei Nächte hier bleibt. Gohan und Videl sind für zwei Tage auf Geschäftsreise.“ antwortete Bulma.
 

„Das habe ich wohl vergessen. Aber was ist mit Pan? Warum ist sie nicht hier?“ fragte Trunks.
 

 Bulma seufzte:„Ich glaube, dass Gewitter hat ihr Angst gemacht und anscheinend versteckt sie sich jetzt. Ich habe zuerst Bra geholt. Du weißt doch, dass sie sich unwohl fühlt bei Gewittern. Danach wollte ich nach Pan sehen, aber sie war nicht in ihrem Zimmer.“
 

„Schon gut Mum, ich suche sie.“, bot er ihr an.
 

„Ich danke dir Trunks. Wenn man keine Ki’s aufspüren kann, ist es schwer in diesem Haus jemanden zu finden.“, lächelte sie.

 

„Keine Sorge, ich finde sie. Soweit kann sie nicht sein. Gute Nacht, Mum.“ Er gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange, ehe auch sie sich verabschiedete.
 

Und nun war er auf der Suche nach Gohans kleiner Tochter. Er versuchte ihre Ki ausfindig zu machen. Doch Pan hielt ihre Ki verdeckt. Mit Absicht? Oder war sie in ihrem Versteck eingeschlafen? Trunks konzentrierte sich und da spürte er ein kleines aufflackern. Er steuerte in die Richtung aus der er das kleine Aufflackern wahrnahm. Er hob seine Augenbraue als er bemerkte wo sie steckte. Eigentlich hätte er es sich denken können. Er lehnte sich lässig in den Türrahmen der Küche und grinste als er Pan dabei beobachtete, wie sie versuchte an etwas Essbares zu kommen.
 

 „Es ist nicht abzustreiten, dass sie Gokus Enkelin ist.“, lachte er in sich hinein.
 

Pan stand auf einem Stuhl und streckte sich um an die Keksdose zu kommen, die ganz oben im Regal stand.
 

„Du hast aber nicht vergessen, dass du auch fliegen kannst.“, machte sich Trunks bemerkbar und schmunzelte.
 

„Aaaahh!“, schrie Pan.
 

Das plötzliche Auftreten von Trunks erschrak sie so sehr, dass sie samt Keksdose vom Stuhl rutschte und mit dem Gesicht am Boden landete. Neben ihr zerschellte die Keramikdose in alle Einzelteile. Trunks verzog, aufgrund des ohrenbetäubenden Lärms das Gesicht.
 

„Autsch“, hörte er als er auf den Boden blickte.

 

Trunks kniete sich nach unten und half der mit dem Gesicht am Boden liegenden Pan wieder auf die Beine. Sie rieb sich verlegen den Kopf und sah Trunks mit unschuldigen Augen an.
 

„Entschuldige.“, murmelte sie mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen.

 

Bei diesem Anblick konnte Trunks nicht anders als zu lachen. Pan verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah ihn wütend und beschämt zugleich an.
 

„Schön, dass wenigstens du deinen Spaß hast.“, sagte sie mit wütendem Unterton und stolzierte mit erhobenem Kopf aus der Küche. Doch weit kam sie nicht, denn Trunks hielt sie an ihrem Handgelenk fest und zog sie zu sich.
 

 „Du wirst doch nicht schon wieder abhauen wollen.“, lächelte er sie an.
 

 „Mmhpf“, war alles was Pan herausbrachte und drehte ihren Kopf weg.
 

„Komm schon Panny, sei nicht sauer. Du vergibst mir doch?“, fragte Trunks, als er seine Finger unter ihr Kinn legte und ihren Kopf wieder in seine Richtung drehte. Dabei schenkte er Pan das schönste Lächeln das es gab. Für sie war es zumindest das schönste Lächeln und sie errötete leicht. Vergessen war, dass sie eigentlich sauer auf ihn war, weil er sie ausgelacht hatte.
 

„Ja schon gut.“, antwortete sie ihm.
 

„Also?“, fragte Trunks.
 

Verwirrt sah sie ihn an.
 

„Ich meine, wieso schläfst du nicht?“, fragte er weiter.
 

„Ich hatte Hunger.“, gab sie ihm nur eine knappe Antwort.
 

Das war sogar nur halbgelogen. Pan hatte Hunger, allerdings wäre sie nie aufgestanden bzw. aufgewacht wenn nicht dieses schreckliche Gewitter wäre. Sie wusste nicht was sie sonst tun sollte als Süßigkeiten zu suchen, die bekanntlich die Nerven beruhigten. Zumindest aßen ihre Mutter und Großmutter immer Süßigkeiten wenn sie nervös waren. Vielleicht beruhigten sie ja auch ein paar Schokokekse. Kami, sie hasste Gewitter, auch wenn sie das nie öffentlich zugeben würde. Die Blitze, die alles hell erleuchteten und dennoch viele Gegenstände aufgrund der Schattenbildung bedrohlich wirken ließen. Das Donnergrollen, das so ohrenbetäubend laut war und sie jedes Mal zusammen zucken ließ. Nein, Gewitter waren nichts für sie. Normalerweise flüchtete Pan immer zu ihren Eltern. Dort fühlte sie sich wohl, vor allem wenn sie sich an den starken Körper ihres Vaters kuschelte, er einen Arm um sie legte und ihr beruhigende Worte zuflüsterte. Doch das ging heute nicht. Und sie würde sich diese Blamage auch nicht geben. Dazu war sie zu stolz. Immerhin floss Sayajinblut durch ihren Körper.
 

„Es hat also nichts mit dem Gewitter zu tun, dass du mitten in der Nacht umher irrst? Es ist nichts dabei, vor etwas Angst zu haben.“, sagte Trunks verständnisvoll. „Dein Opa hat bekanntlich Angst vor Nadeln und Spritzen, und er ist der stärkste Mann des Universums.“
 

Natürlich wusste sie, dass ihr Großvater Panik vor Krankenhäusern hatte, allen voran aufgrund der Spritzen und Nadeln. Das hieß aber nicht, dass sie bereit war zuzugeben, dass sie panische Angst vor Gewittern hatte. Jeder hatte seine Geheimnisse.
 

 „Ich habe vor gar nichts Angst.“, schnauzte sie ihn an, als just in dem Moment der Donner zu dröhnen begann und Pan vor lauter Schreck in Trunks Arme sprang und sich wimmernd an seinem T-Shirt festklammerte.

Trunks nahm wortlos die wimmernde Pan in seine Arme und trug sie die Treppen hoch zu seinem Zimmer. Behutsam legte er sie auf sein Bett und setzte sich neben sie.
 

„Du hast zwei Möglichkeiten. Wenn du mir sagst, dass du tatsächlich keine Angst vor Gewittern hast, dann bringe ich dich wieder in dein Zimmer. Dann musst du allerdings die ganze Nacht alleine dort verbringen. Wenn du aber zugibst, dass du doch Angst hast, darfst du ausnahmsweise bei mir übernachten. Du hast die Wahl.“, lächelte Trunks sie an.
 

Pan biss sich auf ihre Unterlippe. Sie wollte nicht zugeben, dass sie Angst hatte. Andererseits hatte sie sich sowieso schon verraten indem sie wimmernd in Trunks Arme gesprungen war. Also, war es eigentlich schon egal. Der Preis, wenn sie es zugeben würde, war auch nicht schlecht. Sie durfte bei Trunks übernachten. Es gab weitaus Schlimmeres.
 

„Okay, ich hasse Gewitter!“, gab sich Pan geschlagen.
 

Trunks grinste sie an und klopfte auf sein Bett: „Willkommen in meinem Reich.“

 

Pan verdrehte die Augen: „Als wäre ich das erste Mal in deinem Zimmer.“
 

Trunks lachte und warf einen Polster nach Pan: „Spielverderberin.“ 
 

„Hey!“, lachte sie nun auch und schmiss ebenfalls einen Polster nach ihm, der ihn jedoch verfehlte.
 

Als beide müde von ihrer Kissenschlacht ins Bett fielen, erleuchtete ein Blitz Trunks‘ Zimmer, worauf gleich ein dröhnender Donner folgte. Pan zuckte wieder zusammen und zog sich die Bettdecke über den Kopf. Hörte dieses Gewitter denn nie auf? Trunks wusste zwar jetzt, dass Gewitter ihr Angst machten, dennoch wollte sie sich nicht schon wieder wie ein kleines Baby an ihm festklammern. Sie spürte wie Trunks sie zu sich zog und mit seinem Kopf unter die Bettdecke schlüpfte. In ihren Augen konnte er die Angst sehen. Er streichelte ihre Wange und zog sie noch näher zu sich. Und Pan genoss es. Sie genoss seine Nähe. Sie fühlte sich wohl. Sein starker Körper an dem sie sich kuschelte, fühlte sich fast so an wie der ihres Vaters.

 

„Trunks?“, fragte Pan.
 

Trunks sah sie mit fragenden Augen an.
 

„Was wenn morgen wieder ein Gewitter ist?“, wollte Pan hoffnungsvoll wissen.
 

Trunks wusste genau worauf sie hinaus wollte. Er stützte sich mit seinem Arm ab und blickte sie lächelnd an.
 

„Dann darfst du morgen wieder zu mir kommen, okay?“
 

„Okay!“, freute sie sich. „Aber,…“, fing Pan nochmals an.
 

„Was aber?“
 

„Naja, Bra ist meine beste Freundin. Deshalb werde ich öfters hier übernachten, weißt du?“

Es war mehr ein Statement als eine Frage, aber Trunks verstand sofort den versteckten Hinweis darin.
 

„Ist das so?“, grinste er Pan an und machte dabei Vegeta Konkurrenz. Er wusste worauf sie hinaus wollte. Er wusste was sie hören wollte, aber er entschloss sich, sie etwas zappeln zu lassen.

Pan schluckte. Trunks hatte sie durchschaut. Das konnte sie an seinem heimtückischen Grinsen erkennen. In solchen Momenten bestand kein Zweifel, dass er Vegetas Sohn war.
 

„Ääähm, ja also…gute Nacht!“, rief sie, drehte sich zur Seite und tat so als würde sie schlafen.
 

Trunks hob eine Augenbraue. „Pan, so schnell kann kein Mensch einschlafen. Ich weiß, dass du noch wach bist.“, teilte er ihr ruhig aber amüsiert mit.
 

„ICH.SCHLAFE. Siehst du das nicht?“, versuchte Pan ihn nochmals abzuwimmeln.
 

„Wenn du nie sagst, was du willst, wirst du auch nie bekommen was du willst.“, versuchte Trunks sie nochmals zu ermutigen.
 

Pan klammerte sich an ihre Bettdecke und ballte ihre Hände zu Fäusten. Trunks hatte recht. Sie konnte nicht immer erwarten, dass andere errieten was sie wollte. Andererseits war sie sich in diesem Fall relativ sicher, dass Trunks sie nur ärgerte und genau verstanden hatte was sie zu sagen hatte.
 

„Na los, Panny! Sei mutig! Du bist doch mutig oder?“, versuchte Trunks sie herauszufordern.
 

Er wusste womit er sie locken konnte, denn Pan hatte einen ausgeprägten Stolz. Und wenn sie etwas nicht leiden konnte, dann war es wenn sie feig genannt wurde. Und Trunks hatte Erfolg. Pan wurde wütend. Natürlich war sie mutig. Das hatte sie schon oft genug bewiesen.
 

Sie sprang aus ihrer liegenden Position und schrie den immer noch amüsierten Trunks an: „Oh Kami! Ich wollte doch nur…nur…fragen ob es okay ist…also ob es dir recht ist,…wennichwiederbeidirschlafenkannfallseingewitterist!!“

Pan war stolz auf sich. Nun hatte sie es ihm gesagt.
 

„Ähm Pan. Den letzten Teil habe ich wirklich nicht verstanden. Kannst du das bitte nochmal wiederholen? Aber diesmal bitte in einem Tempo, in dem ich dich auch verstehen kann.“, teilte ihr Trunks mit.
 

Pan ließ ihre Schultern hängen und sah ihn mit großen Augen an. Das durfte doch nicht wahr sein. Jetzt hatte sie es ihm endlich gesagt und er hatte es nicht verstanden, weil sie viel zu schnell gesprochen hatte. Sie seufzte. Also auf ein Neues.
 

„Also, wenn ich hier übernachte, kann ich dann hin und wieder bei dir schlafen. Ich meine, nur wenn wieder ein Gewitter ist,…oder so?“, Pans Stimme war zum Schluss immer leiser geworden, aber Trunks hatte sie verstanden.
 

Pan blickte zu Boden und wartete auf seine Antwort. Die ganze Situation war ihr irgendwie unangenehm. Hätte sie nicht so viel Wind darum gemacht, sondern einfach geradeaus gesagt was sie wollte, wäre das jetzt nicht so peinlich. Eigentlich war Pan kein Mädchen, dem schnell etwas peinlich war. Sie sagte oft ihre Meinung. Allerdings half es nicht gerade, dass sie in Trunks verknallt war. Nur ein kleines bisschen versteht sich.
 

„Na klar.“, versicherte er ihr. Er hatte geduldig gewartet bis sie endlich mit der Sprache rausrückte, auch wenn ihm schon vorher bewusst war, was Pan ihm sagen wollte. Er wollte es von ihr hören. Außerdem fand er es witzig sie ein wenig zu ärgern. Pan war sehr temperamentvoll und aufbrausend. Man konnte sie sehr leicht reizen. Das hatte sie eindeutig ihrer Mutter und Großmutter zu verdanken. Vor allem aber Chichi war bekannt für ihre Wutausbrüche. Sogar Goku hatte Alpträume von Chichis Bratpfanne, welche sie ihm gerne entgegen schleuderte.
 

„Was? Wirklich?“, fragte Pan ungläubig.
 

„Was dachtest du denn Panny? Das ich nein sage?“, antwortete ihr Trunks.
 

„Naja, vielleicht nerve ich dich. Und ich will dich nicht nerven.“, murmelte sie.
 

„Panny.“, sagte Trunks bestimmt. „Du nervst mich jetzt nicht und du wirst mich auch nie nerven. Wir sind doch Freunde oder?“
 

„Ja sicher, aber…“
 

„Siehst du. Und Freunde helfen sich. Vor allem wenn ein Freund Angst hat…“, unterbrach Trunks sie. „Ich verspreche dir, dass ich dich immer beschützen werde. Du brauchst also keine Angst zu haben. Solange ich da bin wird dir nichts passieren, schon gar nicht bei so einem dämlichen Gewitter.“
 

Pan war sprachlos. Sie stand wie versteinert auf seinem Bett und starrte ihn an. Trunks‘ Worte bedeuteten die Welt für sie. Er hatte ihr versprochen immer für sie da zu sein und sie zu beschützen. Und wenn sie zu Besuch in der Capsule Cooperation war, hier übernachtete und wieder Angst hatte, hatte sie auch noch sein Versprechen bei ihm schlafen zu dürfen.
 

„Und jetzt geh schlafen Panny. Es ist spät.“, lächelte er sie an.
 

„Uh-Ho.“, war das einzige, das ihr darauf einfiel. Sie erwachte aus ihrem tranceartigen Zustand und bemerkte, dass sie immer noch in derselben Position stand. Also legte sie sich schnell ins Bett und kuschelte sich in die Decke. Trunks legte einen Arm um sie und strich ihr über die Haare.
 

„Schlaf gut Panny.“, gähnte Trunks und schloss seine Augen.
 

„Trunks?“
 

„Hmmm?“
 

„Danke.“, flüsterte sie.
 

Trunks blinzelte noch einmal und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Er musste schmunzeln als er ihr zufriedenes Lächeln sah. Kurz darauf hörte er leise Schlafgeräusche und er wusste sie war endlich eingeschlafen. Er seufzte. Er musste auch endlich schlafen, da er morgen einige Termine hatte. Er wollte nicht komplett verschlafen zu den Geschäftsmeetings kommen. Pan hatte ihn ganz schön auf Trab gehalten. Aber das spielte keine Rolle. Sie gehörte so gut wie zur Familie. Schließlich war sie Gohans Tochter und die Nichte seines besten Freundes Goten. Sie konnte zwar ganz schön anstrengend sein, aber sie war auch hilfsbereit und liebenswert. Und er hatte ihr heute die Angst genommen und sie glücklich gemacht. Und nur das zählte.

Trunks blickte noch einmal auf das kleine Mädchen in seinen Armen, als auch er endlich in einen ruhigen und tiefen Schlaf fiel.

Beide hatten nicht bemerkt, dass sich das Gewitter schon weitestgehend aufgelöst hatte und längst kein Donnergrollen mehr zu hören war.
 

*Flashback* Ende
 

„Er hat es mir versprochen und ich habe daran geglaubt.“


 

Kapitel 2 - Hoffnung


 

Kapitel 2 – Hoffnung

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das dachte ich einmal. Ich hatte immer Hoffnung, und wenn es nur ein Funken war. Die Hoffnung ist das letzte das stirbt. In gewisser Weise stimmt das wohl. Selbst in hoffnungslosen Momenten hofft man. Auf ein Zeichen. Auf ein Wunder. Auch ich habe gehofft. Ich habe gehofft, ich könnte aus dem Schatten meines Bruders treten. Ich habe gehofft, dass der Druck der auf mir lastet geringer wird. Ich habe gehofft, dass die Traurigkeit, die immer mehr Überhand nimmt, irgendwann verschwindet. Ich habe gehofft, meine Krankheit zu überwinden, die ich so lange verleugnet habe. Und ich habe gehofft, Goten und ich könnten wieder Freunde werden. Freundschaft. Meine größte Hoffnung. Doch ich bin selbst schuld. Ich habe unsere Freundschaft ruiniert. Ich habe sie kaputt gemacht. Aber ich habe gehofft, dass sich die Dinge wieder fügen werden. Schicksal nennt man das wohl. Doch die Dinge haben sich nicht gefügt. Das Schicksal hat es nicht gut mit mir gemeint. Und jetzt? Jetzt ist es zu spät. Ich habe das Schicksal herausgefordert und verloren. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Meine Hoffnung ist gestorben."

Bra

 

*Flashback*: Bra – 17 Jahre, Goten – 29 Jahre

 

„Es ist nicht das, wonach es aussieht, Goten!“, schrie Bra verzweifelt.
 

„Dann erklär mir doch bitte, wonach es dann aussieht.“, wollte Goten eine Erklärung.
 

Sie sah ihm seine Wut, aber auch Enttäuschung an.
 

„Ich…Es ist…Mir ist einfach schlecht.“, versuchte Bra ihm zu verdeutlichen. „Was für eine dämliche Ausrede. Du bist so ein Idiot, Bra.“, dachte sie sich. Dennoch hatte sie die Hoffnung, er würde ihr diese nicht sehr kreative Ausrede, abkaufen. Doch sie hoffte vergebens.
 

„Warum tust du so etwas, Bra?“, fragte er sie besorgt. „Du hast das nicht nötig.“ Er pausierte, als er sie eindringlich ansah. „Du bist so hübsch und intelligent, Bra.“
 

Typisch Goten. Nur weil sie hübsch und intelligent war, schloss das eine das andere nicht aus. Aber das war Gotens Denkweise. Naiv, könnte man dazu sagen.

Sie seufzte. Um ehrlich zu sein, wusste sie selbst keine Antwort auf Gotens Frage. Sie war irgendwie in diese Sache hineingeschlittert. Es ging alles so schnell, dass sie selbst den genauen Zeitpunkt, wann es begonnen hatte, nicht mehr feststellen konnte. Und auf einmal war Bra an einem Punkt, an dem sie nicht mehr zurück konnte. Im Prinzip war es keine große Sache in ihren Kreisen. Alle machten es. Auch ihre Freundinnen an der Schule.
 

„Es ist keine große Sache, Goten. Ehrlich nicht.“, lächelte sie ihn an und versuchte es schön zu reden.
 

„Wenn es keine große Sache ist, dann hör auf damit.“
 

„Also, das…das geht nicht.“, sagte sie mit leiser Stimme und blickte beschämt zu Boden.
 

„Soviel dazu, dass es keine große Sache ist. Du brauchst Hilfe. Ich kann dir helfen, Bra“, ermutigte Goten sie und versuchte ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Doch Bra schlug seine Hand weg und schnauzte ihn an: „Willst du damit sagen, dass ich krank bin?“

Als Goten nicht darauf reagierte sondern sie nur eindringlich ansah, kannte sie seine Antwort.
 

„Ich bin nicht krank. Kapier das endlich. Jeder macht es. Es ist nichts Schlimmes. So kann ich essen was ich will und bleibe schlank. Das ist wichtig in meinem Business. Aber davon verstehst du nichts, Goten!“, schrie Bra ihn an, obwohl sie nicht sicher war ob sie selbst glaubte, was sie da sagte. Aber das spielte keine Rolle. Sie hatte hier schließlich einen Ruf zu verteidigen.
 

„Weißt du eigentlich wovon du da sprichst? Hast du dir selbst schon einmal zugehört?“
 

„Ich weiß sehr wohl, wovon ich spreche. Ich bin nicht verrückt, sondern noch sehr klar bei Verstand. Danke, Goten.“
 

Bra war sauer. Wieso machte er so eine große Sache daraus, wenn es doch keine große Sache war.
 

„Ich weiß nicht Bra. Nachdem du anscheinend alles auskotzt, hast du dir vielleicht auch schon ein paar Gehirnzellen ausgekotzt.“, gab er ihr kalt zurück.
 

Sie wusste nicht ob es die Art wie er es sagte, oder was er sagte war, die Bra kräftig schlucken ließen. Natürlich konnte man sich sein Gehirn nicht auskotzen und dennoch versetzte ihr dieses Statement einen Stich. Sie versuchte den Kloß und die aufsteigenden Tränen zu schlucken. Oh Nein! Sie würde nicht weinen. Sie war Bra Briefs. Die Erbin des größten und erfolgreichsten Unternehmens der Welt und nicht zu vergessen - eine Sayajinprinzessin.  Nein, sie weinte vor niemandem. Sie weinte nie. In der Hinsicht war sie wohl wie ihr Vater Vegeta.
 

„Verpiss dich, Goten. Kümmer dich um deinen Scheiß. Ich brauche keine Hilfe. Weder von dir noch von sonst jemanden!!“, schrie sie ihn an.
 

„Das heißt, du lehnst meine Hilfe ab?“, fragte er noch einmal ohne eine Mine zu verziehen.
 

„Das hast du richtig erkannt. Denn, wie ich schon mehrmals sagte, ich brauche keine Hilfe. Danke, Goten“, antwortete sie ihm schnippisch und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
 

„Deine Entscheidung.“, gab er ihr zurück als er sie am Handgelenk packte, zu sich zog und ihr mit eiskalter Stimme zuflüsterte: „Das war das erste und letzte Mal, dass ich dir meine Hilfe angeboten habe. Komm dann ja nicht zurückgekrochen. Hast du verstanden, Prinzessin?“
 

Bra rann ein Schauer über den Rücken. So hatte sie Goten noch nie erlebt. Er war immer freundlich, hilfsbereit, naiv. Wie sein Vater Goku. Aber diese Seite kannte sie noch nicht von ihm. Es machte ihr Angst, aber gleichzeitig fand sie es auch anziehend und attraktiv. Bra schüttelte ihren Kopf um ihre Gedanken zu ordnen. Wie konnte sie in so einem Moment daran denken wie attraktiv Goten sein konnte.

Als Bra sich wieder fasste entzog sie ihm ihr Handgelenk und antwortete gleichgültig: „Ich brauche dich und deine Hilfe nicht. Weder in diesem, noch im nächsten Leben.“
 

Das sie diesen Satz einmal zutiefst bereuen würde, war ihr zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst.

Goten drehte sich ohne ein Wort um und war schon fast aus der Tür, als er sich noch einmal umblickte und mit einer Stimme, die Bra nicht deuten konnte, sagte: „Du hast die falschen Freunde. Wenn ich dir einen Rat geben darf such dir neue Freunde. Die, die du im Moment hast scheinen dir nicht wirklich gut zu tun. Du bist nicht mehr du selbst, Bra. Diese Bra, die ich hier vor mir sehe, kenne ich nicht.“
 

Und damit verschwand er aus dem Badezimmer und ließ Bra alleine zurück. Sie seufzte laut, als sie sich auf den Boden sinken ließ. Das war wirklich übel. Mehr als übel. Goten hätte das niemals sehen sollen. Niemand hätte das jemals sehen sollen. So war das alles nicht geplant. Aber es war ihre eigene Schuld. Sie hatte nicht genug aufgepasst. Sie war nachlässig geworden mit der Zeit. Zu Beginn wartete sie immer ab bis keiner im Haus war oder sie schlich sich nachts auf die Toilette, wenn alle schliefen. Manchmal ging sie auch einfach in näher gelegene Restaurants, um sich zu übergeben. Später ließ sie die Dusche im Badezimmer laufen, damit niemand mitbekam was sie wirklich machte. Oder sie verwendete einfach die Toilette, die am weitesten von allen entfernt war. Doch dieses Mal beging sie einen Fehler. Sie benutzte das untere Badezimmer, weil sie dachte, dass sowieso zu viel Trubel sein würde. Denn heute hatte ihre Mutter Bulma wieder zum alljährlichen Sommerfest geladen, an dem sich alle Freunde versammelt hatten. Viele Leute, laute Musik – perfekt für Bra, um sich kurz davon zu schleichen und ihrer Sache nachzugehen. Nur einmal war sie unaufmerksam. Nur einmal hatte sie vergessen abzuschließen. Und genau dieses eine Mal war ihr zum Verhängnis geworden. Wäre Goten nur ein paar Minuten später hereingeplatzt. Hätte sie doch nur abgeschlossen. Wäre, hätte, könnte – das spielte jetzt sowieso keine Rolle mehr. Sie konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Goten war nun mal auf die Minute genau hereingeplatzt, als Bra sich über die Kloschüssel beugte und den Finger in den Rachen steckte.

Alle ihre nachträglichen Erklärungsversuche scheiterten. Goten war vielleicht naiv, aber nicht von gestern. Er wusste sofort, dass sie nicht krank war. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass er nichts ihren Eltern oder ihrem Bruder Trunks erzählen würde. Bei dem Gedanken wurde ihr tatsächlich übel.
 

In den darauffolgenden Tagen und Wochen passierte allerdings nichts. Goten schien niemandem etwas erzählt zu haben. Alle waren so wie immer. Nur Trunks warf ihr hin und wieder seltsame Blicke zu oder sah sie eindringlich an, wenn er dachte sie bemerkte es nicht. Für ihren Geschmack fragte er sie viel zu häufig nach ihrem Befinden. Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Wenn Goten ihrem Bruder tatsächlich etwas gesteckt hatte, dann nicht die komplette Wahrheit, sonst hätte sie schon die Hölle auf Erden. Trunks würde ohne Zögern Bulma und Vegeta Bescheid geben, das wusste sie. Und genau das konnte Bra nicht riskieren. Sie musste sich etwas einfallen lassen. Wer weiß, wie lange Goten noch dicht halten würde. Sie musste ihm etwas vorspielen. Das erforderte nicht einmal große Anstrengung. Sie war eine gute Schauspielerin. Eines der sinnvolleren Dinge, die man lernt, wenn man im Rampenlicht aufwächst. Lächeln, lächeln, lächeln. Einfach alle Gerüchte und Vermutungen weg lächeln. Oder eine Schlagzeile einfach durch eine bessere Schlagzeile ersetzen. Oja, damit kannte sich Bra aus. Und wenn ihr die Öffentlichkeit das abkaufte, wieso nicht auch Goten?

Dazu mussten sich Goten und sie aber zu allererst wieder ein wenig annähern. Doch das hatte sich Bra einfacher vorgestellt als es war. Sie versuchte wochen- und monatelang mit ihm in Kontakt  zu treten, doch er ignorierte sie. Wenn sie ihn anrief, ging er nicht ran. Wenn sie auf ihn zuging, drehte er sich weg. Bei Begrüßungen oder Verabschiedungen gab er ihr zwar die Hand, jedoch würdigte er sie keines Blickes.

So hatte sie sich das nicht vorgestellt. So sollte ihr Plan nicht aussehen. Wie sollte sie Goten etwas vorspielen, wenn sie ihn nicht einmal dazu brachte, kurz mit ihr zu sprechen.

Doch das Schlimmste war, dass es weh tat. Es tat richtig weh. Nicht die Tatsache, dass Goten nicht mit ihr sprach, sondern wie er sich ihr gegenüber verhielt wenn sie sich sahen. Es war kein ignorieren mehr, es war Abweisung. Doch was hatte sie sich erwartet?

 

„Ich brauche dich und deine Hilfe nicht. Weder in diesem noch im nächsten Leben.“

Das hatte Bra ihm deutlich gesagt. Sie würde ihn nicht brauchen. Und er hatte ihr klipp und klar gesagt, sie bräuchte nicht angekrochen kommen.  

Als sie sich diesen Satz nochmals durch den Kopf gehen ließ, wurde ihr plötzlich das Ausmaß ihrer Worte bewusst. Was sie damit angerichtet hatte. Sie hatte ihm nicht nur gesagt, dass sie seine Hilfe nicht brauchen würde, sondern noch schlimmer, dass sie ihn nicht brauchen würde. Ihn. Goten. Derjenige, der immer für sie dar war. Derjenige, der sie wie seine eigene Schwester behandelt hatte. Er hatte sie getröstet wenn sie traurig war. Er erlaubte ihr mitzuspielen, als Trunks es verboten hatte, weil er Ruhe vor seiner kleinen Schwester wollte. Er hatte ihr das Fliegen beigebracht. Und was hatte sie gemacht? Sie hatte ihn weggestoßen. Sie hatte ihn ausgeschlossen. Ausgeschlossen aus ihrem Leben. Und jetzt bekam sie die Rechnung präsentiert. Sie, Bra, hatte die Freundschaft zerstört. Mit wenigen, aber bedeutungsvollen Worten. Als ihr das dämmerte, ließ sie sich langsam auf ihr Bett sinken. Und dieses Mal ließ sie all den Tränen, welche sie so lange zurückhielt, freien Lauf.
 

„Was habe ich nur getan?“
 

*Flashback* Ende
 

 

„Ich habe gehofft. Aber was ist, wenn alles hoffnungslos erscheint?“
 

Kapitel 3 - Liebe

      Hallo ihr Lieben. Hier ist Kapitel 3 - Marrons Flashback. Danke für die vielen Favs auf meine Fanfic, ich würde mich aber auch über Kommentare freuen ;) Viel Spaß!       
 

Kapitel 3 – Liebe

„Die Liebe verleiht Flügel. Sie verlieh mir auch einmal Flügel. Jason. Cameron. Brandon. Und wie sie alle hießen. Sie alle verliehen mir Flügel. Auch ich habe ihnen Flügel verliehen. Daran glaubte ich zumindest. Ja, ich glaubte daran, bis  mich einer nach dem anderen verließ. Warum? Weil sie mich nicht liebten. Ihr glaubt, das war das Schlimmste? Verlassen zu werden? Ja, es ist schlimm. Aber das Schlimmste ist, am Tag der Hochzeit sitzen gelassen zu werden. Vor dem Altar. Vor allen Hochzeitsgästen. Ja, verlassen zu werden ist schlimm. Doch was bleibt zurück, nachdem man verlassen wurde? Demütigung. Die Demütigung, an seinem Hochzeitstag von dem Mann verlassen zu werden, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen wollte. Sasuke. Er sollte mein Zukünftiger sein. Meine große Liebe. Ihr glaubt, das hört sich nach einem schlechten Hollywood Drama an? Ja, aber es ist mein Leben. Und die Demütigung, die ich erfahren habe, gehört jetzt dazu. Genauso wie das verlorene Vertrauen in die Liebe. Die Liebe verleiht Flügel, so sagt man. Aber ich habe verlernt zu fliegen.“
 

Marron
 

 
 

*Flashback*: Marron – 22 Jahre, Uub – 22 Jahre, Sasuke – 23 Jahre

 

Marron strich sich die Strähnen ihrer Hochzeitsfrisur aus dem Gesicht, die aufgrund des Windes völlig zerstört war. Die vergossenen Tränen hinterließen schwarze Spuren ihres verlaufenen Make-ups im Gesicht. Sie flog seit Stunden. Oder vielleicht waren es doch nur Minuten. Sie wusste es nicht mehr. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Aber eigentlich war es ihr auch egal. Die Orientierung hatte sie schon längst verloren. Sie flog einfach nur weit weg. Berge, Bäume, Flüsse zogen an ihr vorbei. Vorbei. Vorbei war auch ihr Leben. Ihre Träume. Ihre Liebe. Ihre Hochzeit. Alles aus und vorbei. Mit einem Moment alles ausgelöscht. Wie konnte so etwas passieren? Wie konnte ihr so etwas passieren. Das konnte doch nicht die Realität sein. Sie musste träumen. Sie wünschte sich nichts mehr als das sie jemand aus diesem Alptraum erweckte. Aber das würde nicht geschehen, da war sie sich sicher.

Marron ließ die Szenen ihrer Hochzeit die sich vor einigen Stunden abspielten, immer und immer wieder Revue passieren. Was war nur schief gelaufen?

Sie schritt den langen Gang der Kirche entlang. Am Altar stand ihr Verlobter, bald Ehemann Sasuke. Sie hielt den Arm ihres Vaters Krillin, der sie zum Altar begleitete. Links und rechts neben dem Gang standen ihre Familie und Freunde, welche ihr zusahen, sie anlächelten, manche mit Tränen der Freude in den Augen, als sie den mit Blütenblättern bestreuten roten Teppich entlang ging. Die prunkvolle Kirche strahlte im goldenen Glanz. Der Glitzer an ihrem weiß verzierten Brautkleid reflektierte das Sonnenlicht, welches durch die bunten Fenster schien. Ihre Hochsteckfrisur schmückten links und rechts zwei Rosen, darunter war ein Schleier befestigt, der bis zum Boden reichte. Das Make-up war dezent, aber geschmackvoll.

Als sie am Altar ankamen übergab ihr Vater sie an Sasuke, der gequält lächelte. Je näher sie dem Ja-Wort kamen, desto seltsamer verhielt sich Sasuke. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und er zupfte unentwegt an seiner Krawatte, als ob sie ihm die Luft abschnürte. Marron griff nach seiner Hand um ihn zu beruhigen. Sie dachte es sei einfach die Nervosität. Auf seiner eigenen Hochzeit darf man doch nervös sein. Richtig? Doch tief im Inneren schlich sich ein ungutes Gefühl ein, welches sie versuchte beiseite zu schieben.

„Marron, willst du Sasuke lieben, achten und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit Ja.“, sprach der Pfarrer und riss sie aus ihren unliebsamen Gedanken.

„Ja!“, antwortete sie glücklich und selbstsicher. Der Priester stellte die gleiche Frage an Sasuke und Marron konnte seine Antwort kaum abwarten. Doch sie wartete vergebens. Die erlösende Antwort sollte sie nicht erhalten. Die Antwort, welche eine glückliche Zukunft bedeuten sollte. Dieses kleine Wort, welches ein Leben veränderte. Er musste es doch nur aussprechen. Ja – war alles was sie in diesem Moment hören wollte. Doch stattdessen hörte sie nichts. Nicht einmal ein „Nein“. Sie sah zu Sasuke der beschämt zu Boden blickte.

„Sag es“, sagte Marron mit tränenerstickter Stimme. Sasuke schluckte kräftig, als ob er einen dicken Kloß im Hals hätte. „Sag es..bitte.“, flehte sie ihn an. Hinter sich hörte sie ihre Gäste tuscheln. Alle erwarteten eine Antwort. Doch noch immer fand Sasuke seine Stimme nicht. War sie ihm denn gar nichts wert? Nicht einmal ein „Nein“?

„Sasuke“, versuchte es Marron nochmals.

„Es..es..tut mir leid.“, flüsterte er. „Ich kann das einfach nicht.“

Marron sah ihn ungläubig an. Um sie herum wurden die Stimmen immer lauter, welche sie allerdings kaum wahrnahm. Ihre Gedanken kreisten wild durcheinander. Kein Gedanke war klar. Ihr Kopf war voll und fühlte sich dennoch leer an. Genau wie ihr Herz. Fühlte sie Traurigkeit? Oder Enttäuschung? Oder Demütigung? Oder alles zusammen? War das gerade real? Oder war es nur ein böser Traum? Solche Dinge passierten – angeblich. Aber nicht ihr. Ihr. Marron. Nach ihr drehten sich die Männer um, steckten ihr Telefonnummern zu und pfiffen ihr nach. Und jetzt wurde ihr eine Abfuhr erteilt. Von ihrem Verlobten. Vor dem Altar!

„Marron“, sagte eine Stimme, die sie als ihre Freundin Bra identifizierte. Sie spürte Bras Hand auf ihrer Schulter, doch sie konnte sich nicht umdrehen. Zu groß waren die Scham und die Demütigung.

„Lass uns nach Hause gehen.“, versuchte es Bra nochmals. Doch sie wollte nicht nach Hause. Sie konnte nicht nach Hause. Damit sie mit niemandem darüber reden musste. Damit ihr niemand unangenehme Fragen stellte. Sie wollte nur weg. Weit weg. Weg von diesem Ort. Weg von Sasuke. Weg von ihrer Familie und ihren Freunden.

Sie rannte so schnell sie konnte los und flog aus der Kirche. Die Rufe ihrer Familie und ihrer Freunde blendete sie aus.

Marron schüttelte den Kopf, als ob sie auch die unwillkommene Erinnerung abschütteln wollte. Unglaublich, dass ihr das vor ein paar Stunden passiert war. Es kam ihr irgendwie weit entfernt vor. Als ob es schon vor Ewigkeiten geschehen wäre. Wahrscheinlich setzte schon die Verdrängung ein.

„So ein Unsinn.“, murmelte Marron zu sich selbst. Sie stoppte in der Luft und sah sich in der Umgebung um. Sie seufzte, als sie bemerkte, dass sie keine Ahnung hatte wo sie sich gerade befand. Sie überlegte ob sie in der Stadt unter sich landen sollte, entschied sich aber dagegen.

„Viel zu auffällig.“, befand sie. Marron sah sich nochmals in der Umgebung um und beschloss im nächstgelegenen Waldstück zu landen. Als sie auf der Mischung aus weichem Gras und Moos landete sah sie sich um. Sie befand sich auf einer Lichtung, eigentlich einem Felsvorsprung, von dem aus sie einen schönen Ausblick auf die Stadt hatte, an der sie vorhin vorbei geflogen war. Ringsum waren lauter Bäume, durch die sich die Sonne versuchte, ihren Weg zu bahnen.

„Ein wirklich schönes Plätzchen.“, musste Marron zugeben. „Wenn ich jetzt auch noch wüsste, wo ich hier bin, wäre ich wirklich dankbar.“ Sie überlegte, ob sie sich auf den schmutzigen Waldboden setzen sollte, schließlich hatte sie noch ihr Brautkleid an. „Ach, was soll’s.“, entschied sie sich und ließ sich auf den Felsvorsprung fallen. Die sanfte Brise, die ihr übers Gesicht strich, ließ sie die Augen schließen. Sie fühlte förmlich, als die frische Waldluft ihre Lungen füllte. In diesem Moment dachte sie an nichts. Sie fühlte sich schwerelos und frei. Marron ließ sich auf ihren Rücken fallen, ihre Augen geschlossen und lauschte dem fröhlichen Zwitschern der Vögel. Die Sonne schien ihr ins Gesicht und sie fand die Atmosphäre einfach nur herrlich.

Marron hatte die Augen weiterhin geschlossen, als es schattig wurde und sich wohl eine Wolke vor die schöne, warme Sonne schob. Der Himmel war doch wolkenlos und strahlend blau, oder? Als der Schatten sich nicht verziehen wollte, öffnete Marron die Augen. Ein paar tiefschwarze Augen starrte sie an.

„AAAAHHHH!“, schrie sie und sprang einen Schritt rückwärts, nicht daran denkend, dass sie sich nahe dem Abgrund befand. In ihren High Heels verlor sie das Gleichgewicht, und als sie fast den Abhang abrutschte, packte sie jemand am Arm und zog sie zurück ins weiche Gras. Marron atmete schwer, eigentlich schwachsinnig, da sie fliegen konnte. Allerdings ließ ihre Reaktion, wie man sehen konnte, zu wünschen übrig.

„Hey, du solltest echt vorsichtiger sein.“, sagte der Unbekannte mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Marron riss ihren Arm los und schnauzte zurück: „Und du solltest dich nicht so anschleichen und Mädchen erschrecken.“ Sie musterte ihren „Retter“ von oben bis unten. Ein junger Mann, etwa in ihrem Alter mit dunkler Hautfarbe und Irokesen stand ihr gegenüber. Er musste trainieren, da er gut gebaut war.

Der junge Mann lachte und kratzte sich nervös am Hinterkopf. „Tut mir leid, war nicht meine Absicht.“ Sie starrte ihn an und rümpfte ihre Nase. Etwas das sie öfters machte, wenn sie nachdachte. „Was ist?“, fragte der junge Mann und riss Marron aus ihren Gedanken. „Ach nichts, du erinnerst mich bloß an jemanden.“, antwortete sie. Dieses nervöse Kratzen am Hinterkopf kam ihr ziemlich bekannt vor. Ihre Freundin Pan neigte ebenfalls dazu sich am Hinterkopf zu kratzen und nervös zu lachen. Eigentlich ihre ganze Familie, wenn sie etwas ausgefressen hatten.

Da Marron immer noch im Gras lag, streckte ihr der junge Unbekannte seine Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Sie nahm sie dankend an und zog sich auf ihre Beine. Der junge Mann legte seinen Kopf schief, und sah sie an, als würde er scharf nachdenken. „Was? Hab ich irgendetwas im Gesicht?“, fragte Marron ungeduldig. „Hhmm, ich wundere mich nur.“, überlegte der junge Unbekannte. „Du hast ein Brautkleid an. Solltest du nicht auf deiner Hochzeit sein?“

„Das geht dich eigentlich nichts an.“, schnauzte sie zurück.

„Hast wohl kalte Füße bekommen?“, lächelte er.

„Pfff.“, murmelte sie nur

„Oder der Bräutigam hat kalte Füße bekommen.“, überlegte der junge Mann.

„Ich sagte schon einmal, dass dich das nichts angeht.“, sagte sie nochmals. Was verstand dieser Typ daran nicht. So eine Nervensäge.

„Du hast geweint.“, stellte er schließlich fest. „Also schließe ich daraus, dass du sitzen gelassen wurdest.“, sagte er nüchtern.

Marron traute ihren Ohren nicht. Was bildete sich dieser Typ ein. Ihr so unverblümt zu erzählen, was er dachte. Sie wusste selbst, dass sie vor dem Altar sitzen gelassen wurde. Das musste er ihr nicht noch auf die Nase binden. Unglaublich.

„Du sprichst wohl nicht oft mit Frauen.“, konterte sie.

„Wie bitte?“, fragte er.

„Du hast wohl wenig Erfahrung mit Frauen, sonst würdest du wissen, dass man hie und da etwas sensibler ist, und nicht unverblümt unangebrachte Dinge sagt.“, sagte sie, ihre Arme an ihren Hüften.

Der junge dunkelhäutige Mann errötete leicht. „Ich, ähm, ich…“, stotterte er.

„Wusste ichs doch!“, grinste Marron.

„Das ist hier echt nicht das Thema.“, antwortete er.

„Ach und was ist das Thema?“, fragte sie und zwinkerte mit ihren Augenlidern.

„Uub.“, sagte er einfach und streckte ihr die Hand hin. „Der keine Ahnung von Frauen hat und sich entschuldigt.“, fügte er noch hinzu. Überrascht von seinem Sinneswandel streckte sie ihm ebenfalls die Hand hin. „Marron.“, sagte sie knapp. „Die vor dem Altar sitzen gelassen wurde.“

Uub lächelte mitleidig. „Tut mir echt leid für dich.“

Marron seufzte und ließ sich ins Gras sinken. Uub setzte sich neben sie und eine Weile herrschte eine angenehme Stille. „Ich dachte er wäre der Richtige.“, durchbrach sie die Stille und kämpfte mit den Tränen. Uub tätschelte ihr hilflos den Rücken. Wie Marron schon richtig vermutet hatte, er hatte nicht wirklich viel Erfahrung im Umgang mit Frauen. Schon gar nicht wenn sie weinten. Sie legte ihren Kopf auf ihre Knie und schluchzte. Uub legte einen Arm um sie, sagte aber nichts. Eine Weile saßen sie so da. Zu hören waren nur Marrons Geschluchzte und das wirre Vogelgezwitscher, als Marron sich in Richtung Uub drehte.

„Bitte nimm mir diesen verdammten Schleier ab.“, sagte sie mit verweinten Augen. Ohne ein weiteres Wort, machte sich Uub an Marrons Haare und versuchte den Schleier aus dem verwickelten Haar zu entfernen.

„Autsch!“, schrie Marron und verzog das Gesicht.

„Sorry! Aber Schleier abmachen gehört nicht unbedingt zu meinen täglichen Aufgaben.“, versuchte er sich zu entschuldigen.

Als Uub nach einer Ewigkeit endlich den Schleier abmachte, fielen Marron ihre hochgesteckten, langen blonden Haare ins Gesicht und er musste zugeben, dass dieses Mädchen neben ihm wirklich hübsch war.

„Danke.“, flüsterte sie und Uub nickte ihr nur zu, als Bestätigung, dass er ihren Dank annahm.

„Was machst du jetzt damit?“, fragte er.

„Verbrennen.“, antwortete sie, meinte es allerdings eher im Scherz.

„Ok, dann hole ich Holz zum Feuer machen.“, sagte er bestimmt.

Marron sah ihn überrascht an. „Das sollte ein Scherz sein.“, sagte sie und sah ihn ungläubig an.

„Wieso? Die Idee ist gut. Ein Schritt in die richtige Richtung.“, befand er.

„Aber…aber ich kann doch nicht meinen Brautschleier verbrennen.“, fragte sie ungläubig.

„Wieso nicht? Es ist nur ein Schleier. Nicht mehr und nicht weniger. Nur ein Stück Stoff.“, versuchte er sie zu überzeugen.

Marron dachte nach und kam zu dem Entschluss, dass Uub recht hatte. Sie gab ihm zu verstehen, dass sie einverstanden war.

„Super! Warte hier, ich hole Holz und bin gleich wieder zurück.“, freute sich Uub.  

******************

Es dämmerte bereits, als Uub das Feuer entzündete. Beide standen still vor dem lodernden Lagerfeuer. Es hatte fast etwas Romantisches an sich. Marron atmete tief durch. Sollte sie das wirklich tun? Ihren Brautschleier verbrennen? War sie bereit das zu tun? Alles hinter sich zu lassen?

„Na los, tu es.“, ermutigte Uub sie. Doch Marron zögerte. „Hey, es ist ja nicht so, als würdest du dein Brautkleid verbrennen. Es ist nur der Schleier. Du weißt doch Marron, es ist nur ein Stück Stoff. Danach wird es dir besser gehen. Versprochen.“, versuchte er es nochmals. Ohne ein weiteres Mal zu zögern überließ sie ihren Schleier dem Feuer, und sah dabei zu wie er den Flammen zum Opfer fiel.

„Ich kann nicht fassen, dass ich das getan habe.“, sagte sie ungläubig.

„Ist es sehr schlimm?“, fragte Uub besorgt.

„Nein…es ist irgendwie befreiend.“, antwortete sie, als sie weiter in die Flammen starrte.

„Hab ich doch gesagt.“, lachte Uub.

„Trotzdem ist es irgendwie seltsam. Ich hab so etwas noch nie gemacht“, sagte sie.

„Na dann war es auch mal höchste Zeit. Es gibt Dinge im Leben, die man einfach tun muss, egal was andere davon halten.“, antwortet er und lächelte sie an. Sie lächelte zurück und sagte nichts mehr. Dieser Junge, mit seiner positiven Einstellung war wirklich etwas Besonderes. Er hatte es geschafft, dass sie sich besser fühlte. Jetzt hatte sie das Gefühl, sie konnte nach Hause gehen und ihren Eltern, Freunden und Sasuke gegenübertreten. Die Demütigung, und das Mitleid, das sie erwarteten – sie würde es aushalten. Aus den Augenwinkeln sah sie wie Uub im Feuer herumstocherte und sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihn schon mal gesehen hatte. Schon die ganze Zeit über kam er ihr bekannt vor, aber sie konnte ihn nicht zuordnen.

„Du solltest langsam nach Hause gehen. Es wird dunkel und deine Familie macht sich bestimmt Sorgen.“, unterbrach Uub die Stille.

„Ja, wenn ich wüsste wie ich wieder nach Hause komme. Als ich aus der Kirche gestürmt bin, bin ich einfach drauf los gefl…, gerannt ohne zu sehen wo ich eigentlich hinlaufe.“, erklärte sie ihm.

„Bist du aus der Stadt dort unten?“, fragte er und deutete auf die Stadt, auf die man von dem Felsvorsprung herabsehen konnte.

„Nein, ich muss Richtung West City (Anm. d. Autors: Ich hab einfach irgendetwas genommen ;) ). Dort war die Trauung und dort in der Nähe wohne ich.“, antwortete sie.

Uub hob eine Augenbraue und sah sie misstrauisch an. „Du bist den ganzen Weg von West City bis hier her gelaufen? Das ist unmöglich. Und den Berg hier bist du auch hinaufgelaufen?“, sah er sie ungläubig an.

„Ich…Nein, natürlich nicht. Ich habe eine Capsule (Anm. des Autors: keine Ahnung, ob die im Deutschen auch so heißen.) mit einem Kleinflugzeug.“, log sie.

„Hast du diese Dinge immer dabei? Ich meine, an seinem Hochzeitstag hat man eigentlich kein Flugzeug dabei, außer man will flüchten.“, sagte er ruhig und starrte dabei zum Himmel.

„Es ist…Ich habe das immer dabei. Hier siehst du?“, fragte sie und fuchtelte ihm mit einer Capsule vor dem Gesicht herum. Natürlich befand sich darin kein Flugzeug, sondern jede Menge Schminkzeug, ein Kamm, Nähzeug und vieles mehr, alles gedacht für die Hochzeit, ein Notfallspaket quasi. Aber das musste Uub ja nicht wissen.

„Kannst du mir jetzt vielleicht sagen wie ich nach West City komme?“, fragte sie ihn. Uub drehte sich zu ihr und erklärte ihr den Weg. „Eigentlich musst du immer nur geradeaus fliegen, dann kommst du automatisch nach West City.“ Er pausierte kurz als er noch hinzufügte: „Komisch, und ich dachte, dass die heutigen Flugzeuge so etwas wie Navigationssysteme haben.“

Marron hüpfte leicht neben ihm und fühlte sich ertappt. Daran hatte sie natürlich nicht gedacht. Sie versuchte die Situation zu überspielen und sprang auf.

„Ich muss jetzt echt los.“, sagte sie ohne näher auf seinen vorigen Kommentar einzugehen.

Uub stand ebenfalls auf und reichte ihr die Hand. „War schön dich kennen zu lernen Marron.“

„Ja, gleichfalls.“, antwortet sie. „Und danke.“, flüsterte sie noch und lächelte ihn an.

„Kein Problem. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“, antwortete er ihr und lächelte zurück. „Und du bist sicher, dass du alleine nach Hause findest?“, fragte er nochmals.

„Ja danke Uub. Ich finde den Weg schon.“, erklärte sie ihm.

„Ok, dann vielleicht bis bald mal.“, sagte er und ging in Richtung des Waldes. Kurz bevor er zwischen den Bäumen verschwand, drehte er sich noch zu Marron um und fügte lächelnd hinzu: „Jedes Ende ist ein neuer Anfang. Denk vielleicht ab und zu daran.“

„Seltsamer Kerl.“, murmelte Marron zu sich. „Aber wirklich liebenswert.“, schmunzelte sie. Aber Moment Mal. Wie kam Uub eigentlich hier her? Schließlich waren sie auf einem Berg. Weit und breit nur Wald und Wiesen. Um die Stadt darunter zu erreichen, ist mit Sicherheit eine mehrtätige Wanderung notwendig. Marron kam sich vor wie ein Idiot. Sie hatte sich eine Notlüge zusammengesponnen, damit er ihr glaubte, dass sie mit dem Flugzeug hier hoch gekommen sei. Und was bitteschön ist seine Ausrede? Er hatte nichts dabei, was auf eine mehrtägige Wanderung hindeuten konnte.

„Geschickt eingefädelt, Uub.“, sagte sie zu sich selbst. Sie war eigentlich die ganze Zeit so mit sich selbst beschäftigt, aufgrund dieses ganzen verdammten Tages, dass ihr gar nicht in den Sinn kam, wie es möglich war, dass Uub es auf den Berg schaffte. Eigentlich wusste sie gar nichts von ihm, außer seinen Namen. Und als sie daran dachte, fühlte sie sich etwas mies. Sie kannte Uub nicht, und er hatte ihr zugehört, sie getröstet und ihr geholfen. Und sie wusste nichts über ihn. Sie hatte ihm nicht eine Frage gestellt. War sie wirklich so ignorant? Oder war es einfach aufgrund des heutigen Tages? Sie wusste es nicht, aber sie machte sich eine gedankliche Notiz, dass zu ändern, falls sie im Alltag tatsächlich so ignorant wäre, und nicht auf ihre Mitmenschen achtete.

Als sie am Abgrund stand, drehte sie sich nochmal in Richtung Wald um und flüsterte: „Jedes Ende ist ein neuer Anfang. Danke Uub, für alles.“ Dann hoben sich ihre Füße vom Boden ab und sie flog davon, bereit sich ihrem Schicksal zu stellen, ohne zu bemerken, dass sie ein junger Mann mit dem Namen Uub, aus den dichten Baumwipfeln beobachtete und schmunzelte: „Wusste ich doch, dass die Geschichte mit dem Flugzeug gelogen war.“ Auch er erhob sich aus den Baumwipfeln und flüsterte in die Richtung, an der Marron vor Kurzem noch gestanden hatte: „Alles Gute, Marron. Ich hoffe du findest dein Glück.“ Danach drehte er sich um und flog in die entgegengesetzte Richtung.
 

*Flashback* Ende

 
 

 „Ich glaubte an die Liebe, doch was ist, wenn die Liebe eine einzige Enttäuschung darstellt?“
 


 


 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fraufrieda
2019-04-25T05:06:24+00:00 25.04.2019 07:06
Ich kann gar nicht verstehen dass es kaum Kommentare gibt. Aber das scheint hier leider so ein Syndrom zu sein...
Ich finde wenn man etwas liest was einem gefällt sollte man auch mal was da lassen 😁
Von:  Fraufrieda
2019-04-25T05:04:37+00:00 25.04.2019 07:04
Hallo :)
Ich habe deine Geschichte entdeckt und ich finde sie hat wirklich Potenzial.
Es würde mich interessieren wie es weiter geht, ich mag deinen Schreibstil und der Inhalt der ersten Kapitel ist auch super.
Also- auch wenn die Geschichte schon was älter ist, solltest du weiter schreiben lass es mich wissen :)
Von:  lovebob
2016-07-12T08:04:34+00:00 12.07.2016 10:04
Toller kapi habe auch die andere schon gelesen richtig toll mach bitte weiter ich will gerne wissen wie es weiter geht
Grüß lovebob
Von:  Mayolin
2015-05-12T16:49:49+00:00 12.05.2015 18:49
Ich finde das paring pan und trunks, bra son goten richtig super. Schade das es nicht weiter ging. Schreibweise war super!
Antwort von:  Loreena85
17.05.2015 12:06
Danke für deinen Kommentar :) - keine Sorge es wird noch weiter gehen - das waren nur Flashbacks, darauf wird die Geschichte aufgebaut :)


Zurück