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Wild Girls

von

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Prolog

„Romy! Komm runter zum Frühstück, du willst doch nicht gleich an deinem ersten Tag zu spät kommen!", rief Donna, Romys Mutter, die an der Treppe stand.
 

„Ja, Mom, ich komme gleich!“, antwortete Romy, nachdem sie aus der Dusche gestiegen war. Sie nahm ein Handtuch und trocknete sich ab.
 

Nachdem sie ihre langen blonden Haare gekämmt hatte, ging Romy zurück in ihr Zimmer und zog sich ihre Jeans und ein dunkelblaues Top an. Dann beeilte sie sich, nach unten zu kommen, wo man schon mit dem Frühstück auf sie wartete.
 


 

„Und, schon aufgeregt wegen deines ersten Tages?“, fragte Sean Denvers, Romys Dad.
 

„Ja, Dad“, entgegnete Romy, „Mach mich ruhig noch nervöser.“
 

Vor einem Monat hatte Romy ihre alte Schule beendet und hatte nun ebenfalls auf die Schule gewechselt um dort ihren Abschluss zu machen, auf die ihr großer Bruder Cole bereits ging.
 

Nach dem Abschluss hatte ihr gesamter Freundeskreis ebenfalls auf andere Schulen gewechselt oder war, und das hatte ihre beste Freundin getan, aus dem Ort weggezogen.
 

Für Romy bedeutete das vollkommen neu anzufangen.
 


 

Romy schüttete sich Cornflakes in die Schüssel und machte sich dann über sie her.
 

„Ich kann verstehen , wenn du nervös bist. Aber ich bin sicher...“, fing Donna an.
 

„Mom, bitte“, sagte Romy etwas genervt und warf ihrem großen Bruder einen hilfesuchenden Blick zu. Der lehnte sich lässig nach hinten, warf die Hände hoch und sagte: „Ich halte mich da raus.“
 


 

Cole war eindeutig der große Bruder, den man sich als Mädchen wünschte. Er hatte etwas von einem Beschützer, selbst wenn er einen ab und zu aufzog. Und durch sein gutes Aussehen und seinen Charme verdrehte er höchstwahrscheinlich jedem Mädchen auf der Schule den Kopf.
 


 

Nachdem Romy mit dem Essen fertig war, ging sie zur Garderobe und zog sich ihre Jacke an. Als sie nach ihrem Helm greifen wollte, hielt ihre Mutter sie auf.
 

„Oh nein, Romy, du wirst nicht an deinem ersten Tag mit dieser Höllenmaschine fahren!“
 

„Aber Mom ... “ Romy schaute zu ihrem Vater.
 

„Deine Mutter hat recht, an deinem ersten Tag würde so etwas nicht gerade den besten Eindruck machen.“ Romys Vater war das sanftere Elternteil, während ihre Mutter eindeutig das strengere war. Und wenn die beiden sich miteinander verbündeten, hatte Romy keine Chance.
 

Sie musste sich umdrehen um ihre Mutter nicht böse anzusehen. Sie wusste, ihre Mutter war nur so, weil sie sich Sorgen um sie machte. Aber verdammt noch mal, es konnte einen oft zur Weißglut treiben. Und sie liebte es nun mal mit ihrer Ninja durch die Gegend zu fahren.
 


 

Dann spürte sie die Hand ihres Bruders auf ihrer Schulter.
 

„Kopf hoch,“ sagte er aufmunternd. „Wenn du schon nicht mit deiner Maschine angeben kannst, dann wenigstens mit deinem coolen Bruder.“
 

Die Worte brachten Romy zum Lächeln und ließen ihren Ärger auf ihre Eltern vergessen.
 


 

Sie nahm ihren Rucksack, ging zurück ihrer Mom und ihrem Dad, gab jedem von ihnen einen Kuss und verließ zusammen mit Cole das Haus.
 

Draußen angelangt ging sie zu Coles Wagen. Kurz bevor sie einstieg, schaute sie noch einmal sehnsüchtig zur Garage, in der sich ihre Ninja befand.
 

„Komm, steig schon ein“, forderte Cole sie auf. „Sie wird noch da sein , wenn du wiederkommst.“
 

Romy seufzte und kam der Aufforderung ihres Bruders nach. Dann fuhren sie los.

Der erste Schultag

Die Fahrt zur Schule verlief ruhig, bis auf einen kleinen Zwischenfall. Als Cole und Romy an einer Ampel hielten und wieder los fahren wollten, wurde ihnen die Vorfahrt von einem schwarzen Yamaha R15 Motorrad genommen. Zum Glück war jedoch nichts weiter passiert, allerdings gab es ein kleines Hupkonzert. „Blöder Idiot“, fluchte Cole und fuhr weiter.

Als sie auf den Parkplatz der Schule fuhren, atmete Romy ein letztes Mal durch.

„Das packst du schon“, munterte Cole sie auf. „Und wenn dir jemand Ärger macht, sag es mir einfach und ich verprügle ihn dann.“

„Danke, Brüderchen.“ Romy stieg aus dem Wagen aus.
 

Nach einem kurzen Abstecher in die Verwaltung der Schule, wurde Romy von der Sekretärin des Rektors in ihre neue Klasse geführt. Ab da kam es zu der üblichen Vorstellungsrunde und Frage-Stunde.

Romy hasste es im Mittelpunkt zu stehen und versuchte das Ganze hinter sich zu bringen. Dann setzte sie sich auf ihren Platz und der eigentliche Unterricht begann.
 

Als die Stunde vorbei war, trat eine Gruppe Mädchen zu ihr.

„Hi“, sprach sie das Mädchen in der Mitte der Gruppe an. „Du bist Romy Denvers?“

Romy nickte langsam. „Ja.“

„Ich bin Alicia Beaumont“, stellte sich das Mädchen, das sie angesprochen hatte, vor. Dann zeigte sie auf die anderen Beiden. „Das sind Tara und Felicia.“
 

Alicia hatte lange hellblonde Haare, trug einen brauen Rock und ein hellblaues Top. Auch die andern beiden trugen eindeutig eine Klamotten-Marke, die Romy sich nicht leisten konnte.

„Ich bin die Schulsprecherin dieser Schule und soll dir zeigen, wo alles ist“, sagte diese, als sie das Klassenzimmer verließen. „Außerdem hast du die Möglichkeit bei uns mitzumachen. Und da dein Bruder zu den ganz Großen unseres Basketball-Teams gehört, musst du nicht mal unsere Aufnahmeprüfungen bestehen.“

„Äh, Danke“, sagte Romy, die nicht genau wusste, was sie sagen sollte, schließlich könnte es sich hierbei um mögliche Freundinnen handeln.
 

Drei Mädchen nahmen Romy unter ihre Fittiche, zeigten ihr die Kantine, Sporthalle und einiges mehr.

„Wenn du erst mal bei uns mitmachst, stehen dir an dieser Schule alle Türen offen.“

Romys befiel ein unangenehmes Gefühl, während sie durch die Gänge der Schule ging. Irgendwie mochte sie die Art dieser Mädchen nicht. Sie benahmen sich so, als ob sie etwas Besseres wären...

In diesem Moment hörten sie das laute Knallen einer Spind-Tür und ein ebenso lautes Fluchen. Das alles kam von einem Mädchen ungefähr in Romys Alter. Sie hatte lange braune Haare, trug Jeans, eine dunkelblaues Top und darüber eine Lederjacke.

„Na sieh mal einer an“, sagte Alicia gespielt freundlich. „Haben wir mal wieder Probleme mit dem Spind?“

„Wie du siehst“, sagte das Mädchen schnippisch.

„Weißt du, Romy“, sagte Alicia boshaft, „Jamie hier ist das einzige Mädchen, das noch keinen einzigen Freund gehabt hat.“
 

„Im Gegensatz zu dir, Alicia, umschwärmen mich die Jungs nicht so wie Fliegen einen Haufen Kuhscheiße. Mit wie vielen hast du denn schon genau geschlafen? Drei, vier, fünf?“, fragte das Mädchen mit dem Namen Jamie. Dann nahm sie Romy ins Visier: „Oh, wie sehe, habt ihr ein neues Küken für euren Hühnerstall.“

Sie musterte Romy: „Und wie sie aussieht, scheint sie gut reinzupassen.“

Daraufhin ging Jamie zwischen den Mädchen hindurch, allerdings nicht ohne Alicia einen gehässigen Blick zuzuwerfen.

„Von der würde ich mich fernhalten“, flüsterte Felicia Romy ins Ohr. „Die macht nur Ärger.“

Das Rennen

Voller vor Freude griff Romy nach der Jacke, die an der Garderobe hing. Wenn sie mit ihrer Ninja unterwegs war, zog sie entweder ihre schwarze Lederjacke oder eine dunkelblaue Textil-Motorradjacke mit rotweißen Reflexionsstreifen an. Und heute war diese Jacke an der Reihe. Danach griff sie nach ihrem schwarzen Helm. „Ich bin dann weg!“, rief sie

„Fahr bloß vorsichtig“, kam es von Donna

„Ja, Mom“, sagte sie und ging vor die Tür.

Von dort aus ging sie zur Garage, öffnete das Tor und sie strahlte, als sie die schwarze Kawaski Ninja 250R sah. Seit sie achtzehn geworden war und die Motorradfahrerlaubnis erhalten hatte, gab für Romy nichts schöners , als mit ihrer Ninja durch die Gegend zu fahren.

Neben ihrer Ninja stand Coles rote Ducati-Monster 696, im Grunde war Cole für ihre Begeisterung für Motorräder verantwortlich. Seit er sie ab und zu auf seiner Maschine mitgenommen hatte.

Schnell zog sie sich die Handschuhe an und setze ihren Helm auf, schwang sich auf den Sitz, startete die Maschine. Und ließ sie langsam auf die Straße rollen. Dann ließ sie den Motor aufheulen, fuhr los. Romy liebte es, mit ihrer Maschiene zu fahren, diese Freiheit, dieses tolle Gefühl war einfach unbegreiflich.
 

Selbstbewusst steuerte Romy durch die Straßen auf die Schnellstraße zu.

Als sie an einer Kreuzung an einer Ampel halten musste, hielt neben ihr die gleiche Yamaha R15, die sie mit ihrem Bruder gesehen hatte. Der Fahrer trug Jeans und eine schwarze Lederjacke, das Gesicht des Fahrers konnte Romy nicht erkennen. Da er in Gegensatz zu ihrem Helm das Visier verdunkelt hatte, was auch auffällig war, dass sein Helm mit roten Flammen verziert war. Der Fahrer sah Romy an und begann mit dem Gas zu spielen. Romy erkannte das Zeichen, es war eine Herausforderung zu einem Rennen. Lächelnd klappte Romy ihr Visier runter und als die Ampel grün wurde, begann das Rennen.

Zum Glück für die beiden war heute wenig Verkehr, dass sodass das Rennen keinen gefährdete.

Schon früher, wenn Cole auf seiner Ducati Monster und sie auf der Ninja eine Spritztuhr gemacht hatten, hatten sie sich kleine Rennen geliefert.
 

Der Yamahafahrer hatte schnell die fehlt Nase vorn, doch Romy beließ es nicht dabei, unternahm zwei Überholversuche. Doch der Fahrer schnitt ihr jedes Mal den Überholweg ab. Als sie gerade zu einem weiteren Überholmanöver ansetzen wollte, kamen sie an eine Ampel , die gerade von Grün auf Gelb sprang. Noch in der letzten Sekunde, als die Ampel von Gelb auf Rot sprang, schlüpfte der Yamahafahrer hindurch und hatte somit gewonnen.

Verärgert darüber, dass sie verloren hatte, schlug Romy auf den Tank ihrer Ninja. Und ihr Ärger wurde noch größer, als sie sah, dass der Fahrer triumphierend seine Maschine kurz aufbäumen ließ.

Jamie

Mit der Zeit lebte sich Romy in der Schule ein, die Lehrer mochten sie und auch mit den meisten Mitschülern gab es keine Probleme.

Nachdem Romy gesehen hatte, wie Alicia ihre Umgebung behandelte, ging sie ihr und ihren Freundinnen aus dem Weg, sodass sie sich oft sehr einsam fühlte, doch das sollte sie sich ändern.

Es war an einem Freitag, freitags hatte Cole nach dem Unterricht Basketball-Training und da ihre Mutter immer drauf bestand, dass Romy nicht mit ihrer Maschine zur Schule fuhr, musste sie also darauf warten, bis ihr Bruder mit dem Training fertig war.

So saß Romy nun auf der leeren Tribüne der Sporthalle. Und machte das Beste daraus, machte Hausaufgaben, während sie über ihren iPod Musik hörte.
 

„Auch ein Ort, wo man Hausaufgaben machen kann?“, sagte eine Stimme neben ihr.

Romy schaute auf , nahm ihre Ohrstöpsel heraus, erkannte Jamie.

„Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte diese.

Romy wusste nicht so richtig, was sie sagen sollte, und antwortete einfach: „Klar.“

Dabei fiel ihr auf, dass Jaime wunderschöne blaue Augen hatte.

„Tut mir leid, dass ich letztens so biestig war, aber wenn ich Alicia sehe, schieße ich um mich“, entschuldigte Jamie sich.

„Ja, das habe ich gemerkt, Alicia scheint sehr in den Wolken zu hängen“, meinte Romy.

„Als ob sie glaubte, über Wasser laufen zu können“, sagte Jamie.

„Genau“, sagte die Blonde.

Dann brachen beide in lautes Lachen aus.

Nachdem sie sich beruhigt hatte, sagte Jaime: „He, wie wär‘s, wenn wir alles auf Anfang zurückspulen würden und noch mal von Vorne anfangen: also, Jamie Grayson“, stellte sie sich vor.

Sie reichte ihr die Hand, in die Romy einschlug: „Romy Denvers“ , sagte diese.

Also“, sagte Jaime, „warum bist du hier, lass mich raten, du stehst auf Junges in Trikos.“

Romy lächelte: „Wegen meinem Bruder“, sagte sie und deutete mit dem Stift auf ihn.

„Ah, dann schaust du ihm gerne beim Spielen zu“, sagte Jamie.

„Das auch“, meinte Romy „Aber er ist auch die einzige Möglichkeit nach Hause zu kommen. Ich habe zwar meinen eigenen fahrbaren Untersatz, aber meine Mom lässt mich nicht damit zur Schule fahren.“

„ Echt blöd“, kommentierte Jaime „Hey, dann fahre ich dich halt nach Hause.“

„Das wäre zwar nett, aber das müsste ich mit Cole abklären. Und ich kann ihn jetzt nicht stören“, meinte Romy.

„Na wenn das alles ist“, sagte Jamie.

„Hey, großer Bruder von Romy!“, rief sie so laut, dass es von den Hallenwänden zurückgeworfen wurde.

Cole und die Anderen Spieler stoppten in ihrem Spiel sahen zu der Braunhaarigen rüber: „Ich bringe deine Schwester nach Hause, geht das klar“!?

Cole nickte zustimmend.

„Siehst du, war doch gar nicht so schwer“, sagte Jamie.
 

Zu ihrem Glück fanden Freitags neben Basketball auch andere AGs in der Schule statt, sodass die Schule länger aufhatte, da Jaime noch etwas aus ihrem Spind holen musste. Romy staunte nicht schlecht,)als sie sah, dass Jamie aus ihrem Spind zwei Helme herausholte. Einer davon war ein schwarzer Helm mit roten Flammen darauf , sowie zwei Handschuhe, konnte das Zufall sein? Denn dieser Helm kam ihr bekannt vor.

Danach gingen sie nach draußen zum Parkplatz der Schule, zu dem Teil wo die Schüler ihre Fahrräder und Roller geparkt hatten.

Und mittendrin stand sie: eine Yamaha, eine schwarze Yamaha R 15, genau wie die, gegen die sie vor ein paar Tagen ein Rennen gefahren war.

Jamie ging um die Maschine herum und merkte Romys Zögern, nachdem sie ihre Handschuhe angezogen hatte: „Was ist, sag bloß du hast Angst vor Motorrädern?“

„Quatsch“, sagte Romy etwas hochmütig , „Ich fahre selber eine.“

„Ach, wirklich?“, meinte Jamie , stütze sich herausfordernd auf die Yamaha, eine Hand auf dem Tank , die andere auf dem zweiten Sitz „Was für eine?“, fragte diese.

„Eine Kawaski Ninja 250R“ , sagte Romy.

Die Marke ihrer Maschine kannte Romy auswendig, ursprünglich, als sie 14 war und mit ihrem Bruder auf seiner Ducati durch die Gegend gesaust war, wollte sie die gleiche Maschine wie ihr Bruder haben, doch als sie mit 16 die Serie Dark Angle mit Jessica Alba sah, wurde ihr klar, dass sie, wenn sie ein Motorrad haben wollte, dann eine Ninja.
 

„Hmm, nicht schlecht“, sagte Jamie und warf Romy den zweiten Helm zu.

„Wenn ich dich daheim abgeliefert habe, muss ich meine kleine Schwerster von meiner Oma abholen , du hast also Glück , dass ich den Helm dabei hatte“, erklärte die Braunhaarige.

Diese setze ihrerseits ihren Helm auf und schwang sich auf die Yamaha. Sie ließ die Maschine aus der Packbucht rollen, bevor Romy sich hinter sie setzte und sich an den Griffen am Heck festhielt.

„Ach sei nicht so schüchtern, ich beiße nicht“, sagte Jamie, griff hinter sich und legte Romys Arme um ihre Taille. Dann fuhren sie vom Parkplatz aus auf die Straße.

Auch wenn Romy sehr oft bei ihrem Bruder mitgefahren war, war es schon ein komisches Gefühl, bei einer Fremden mitzufahren. Doch Jamie lenkte die Maschine sicher durch den Verkehr, sodass Romy die Fahrt langsam zu genießen begann. Hin und wieder gab sie Jamie Anweisungen, wohin sie fahren sollte.

Schließlich kamen sie bei Romys Haus an.

Romy stieg ab und übergab Jamie den Helm, nach dem nachdem sie ihn abgenommen hatte.

„Danke fürs nach Hause bringen“, sagte die Blonde.

„War keine große Sache“, meinte Jamie, die ihrerseits auch den Helm abgenommen hatte.

„Ja, also bis irgendwann“, sagte Romy.

„Sagen wir bis Montag“, sagte Jamie.
 

Romy wollte sich umdrehen und Richtung Haus gehen.

Als Jamie ihr nachrief: „Hey, gib mir dein Handy!“

Romy tat, was sie sagte, gab es ihr, Jamie tippte etwas auf dem

Touchscreen herum, dann gab sie es Romy zurück.

„Ich habe dir meine Handynummer gegeben, also wie gesagt , bis Montag“, verabschiedete sie sich, startete ihre Maschine und fuhr davon.

Mit einem Grinsen im Gesicht ging sie zum Haus.

Anscheinend hatte sie endlich eine Freundin.

Dass daraus mehr werden würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt keine von beiden.

Bei Jamie Zuhause

Mit der Zeit wuchs die Freundschaft der Beiden. In den Pausen saßen sie zusammen und unterhielten sich, oder besser gesagt Romy redete. Jamie hielt sich zurück, besonders wenn es um Fragen ihrer Vergangenheit ging. Irgendwann als sie zusammen saßen und einen neuen Song, den Romy auf ihren I-Pod runter geladen hatte, hörten, kreuzen Alicia und ihre Freundinnen auf.

„Wie ich sehe geht dein gesellschaftlicher Abstieg sehr schnell“, sagte die Weißblonde zu Romy.

„Kannst du nicht wo anders hingehen, Alicia, musst du zum Schönheitschirurgen oder so was?“, sagte Jamie.

Doch Alicia ignorierte sie und schaute zu Romy.

„Ich begreife nicht was du an ihr findest“, sagte Alicia.

„Sie ist ein besserer Mensch als du“, meinte Romy.

Für einen Augenblick blitzen Alicias Augen hasserfüllt auf. Dann verschwand es wieder und Alicias arrogante Maske kam zum Vorschein.

„Ich hoffe ihr beide werdet glücklich miteinander“, fauchte sie, drehte sich um und ging mit ihrem „Hofstaat“ davon.

„Was hat sie nur gegen dich?“, fragte Romy neugierig.

Jamie zuckte mit den Schultern: „Das ist schon so seit ich hier zur Schule gehe. Weiß auch nicht warum.“

Dann wechselte sie das Tema.

„Hast du Lust heute zu mir kommen?“, fragte Jamie.

„Klar“, sagte Romy begeistert.

„Wir werden allerdings nicht viel unternehmen können, ich muss auf meine kleine Schwester aufpassen“, erklärte die Braunhaarige.
 

****
 

Gegen Nachmittag fuhr Romy mit ihrer Ninja auf den Parkplatz des Wohnhauses, in dem Jamie wohnte.

Sie stieg ab und ging zum Eingang des Gebäudes.

„Ja?“, kam aus dem Lautsprecher der Haussprechanlage, nachdem Romy geklingelt hatte.

„Jamie, ich bins“, sagte Romy.

Dann ertönte das Signal, dass die Tür offen war.

Die Wohnung der Familie Grayson befand sich im dritten Stockwerk.

Grade als Romy klingeln wollte wurde schon die Tür geöffnet und Jamie stand vor ihr.

„Hi“, sagte sie.

„Hi“, gab Romy zurück

Nachdem sie eingetreten war und sich ihre Jacke ausgezogen hatte, schaute sie sich in der Wohnung um. Sie war klein, eine acht-Zimmer-Wohnung mit Balkon.

„Willst du was Trinken?“, fragte Jamie.

„Klar“, meinte Romy. „Eine Cola wäre nicht schlecht.“

„Gut, du kannst so lange in mein Zimmer“, sagte die Braunhaarige, zeigte in die Richtung in der ihr Zimmer lag und verschwand danach in der Küche.

Romy ging den kleinen Flur entlang und fand Jamies Zimmer.

Obwohl es klein war, war es doch ein typisches Zimmer eines Mädchens.

Was sehr auffällig war, war dass es sich bei den Postern die an den Wänden hingen hauptsächlich um Poster von Girlbands und natürlich Motorrädern handelte, allerdings, und das wunderte Romy, gab es keine Bilder von irgendwelchen Jungs. Ansonsten war das Zimmer so eingerichtet, wie man es von Teenys gewöhnt war, ein Bett, ein Schreitisch und ein Kleiderschrank.

Neugierig schaute sich Romy zwei Bilder an, die eingerahmt auf dem Schreibtisch standen.

Das erste Bild zeigte Jamie auf ihrer Yamaha von der Seite, vor sich ein Mädchen von 6 Jahren. Die beiden grinsten in die Kamera, während das Mädchen voller Begeisterung ihre Hände um das Lenkrad der Maschine gelegt hatte. Das zweite Bild war von vorne gemacht, allerdings war es Jamie, die ihre Hände ans Lenkrad der Maschine gelegt hatte und das kleine Mädchen und grinste einfach nur. So ein ähnliches Foto hatte Romy auch, es war gemacht worden als sie zwölf war, zusammen mit ihrem Bruder auf seiner Ducati, allerdings hatte sie auf dem Foto hinter ihm gesessen.

Sie wurde aus ihren Erinnerungen gerissen, als sie merkte, dass jemand ins Zimmer geschlichen kam.

Romy drehte sich um und ein zehnjähriges Mädchen stand vor ihr.

„Hallo“, sagte diese.

„Hi“, sagte Romy freundlich.

„Ich bin Kelly, bist du die Freundin von meiner Schwerster?“ fragte das Mädchen.

In dem Moment kam ihre große Schwester herein mit zwei Colas in der Hand.

„Ah, wie ich sehe hast du meine kleine Nervensäge kennen gelernt“, sagte Jamie.

„Ich bin keine Nervensäge“, sagte die Zehnjährige.

„Nein, du bist ein kleiner Engel.“ Sie gab Kelly einen Kuss auf die Wange.

Dann setzen sich sie drei aufs Bett mit Kelly zwischen den beiden.

Da entdeckte Romy etwas, auf einem Ständer stand eine Gitarre.

„Wow du spielst Gitarre?“, fragte Romy beeindruckt.

„Ja, ab und zu“, gab Jamie zu.

„Na dann spiel was vor“, forderte Romy sie auf.
 

„Oh ja, bitte Jamie?“, kam es von Kelly.

„Zwei gegen eine ist unfair“, grummelte Jamie.

Sie griff nach dem Gitarrenhals, setze sich in einen Schneidersitz und stimmte das Instrument.

Als sie damit fertig war, klimperte sie etwas auf dem Instrument herum. „Also das Lied ist eines der wenigen das ich auswendig kann.“

Und dann begann sie eine langsamere Version von „We Are“ von Ana Johnsson zu spielen.

Als sie zu singen begann, war Romy begeistert, was für eine tolle Stimme Jamie hatte, sie war sanft mit etwas Rauheit darin.

Jamie beendete das Lied und Romy konnte nicht anders als zu applaudieren.

„Das war großartig, Jamie“, sagte Romy begeistert.

„Finde ich auch“, meinte Kelly.

„Hast du schon mal daran gedacht in der Schülerband mitzuspielen?“

„Nee“, sagte Jamie. „Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt.“
 

Den Rest des Nachmittages unterhielten sich die Mädchen miteinander über Motorräder und ihre Familien, allerdings war Jamie über ihre Familie sehr schweigsam.

Gegen Abend verabschiedete sich Romy von Jamie und ihrer kleinen Schwester.

„Es war ein schöner Nachmittag“, sagte Romy.

„Fand ich auch“, meinte Jamie. „Hey, hättest du Lust in den Ferien mit mir eine Tour zu machen?“

„Klar“, sagte Romy begeistert.

Am Strand

Jamie stand in einem großen luxuriösen Bad. Vor ihr auf dem Boden lag leblos ein junges hübsches Mädchen von 17 Jahren. Ihre Haare waren blond, sie trug ein kurzes Schlafhemd. In der linken Hand hielt sie ein Messer, die Pulsader war am Arm geöffnet worden. Der ganze Boden war mit einer Blutlache bedeckt. Jamie wusste, dass sie Tod war, doch in diesem Moment riss das Mädchen die Augen auf: „Du bist Schuld!“, rief sie.
 

In diesem Moment fuhr Jamie aus dem Schlaf hoch, Schweißperlen lagen auf ihrer Stirn und ihr ganzer Körper zitterte. Sie atmete schwer. Wieder war es dieser Albtraum gewesen. Auch wenn es Jahre her war, wurde sie immer noch davon heimgesucht. Es klopfte an der Tür und Kelly kam herein.

„Ich habe einen Albtraum gehabt, kann ich bei dir schlafen?“, fragte sie.

„Na klar, komm her.“, sagte Jamie, zog die Decke hoch und Kelly kuschelte sich an ihre Schwester.

Es war immer noch seltsam für Jamie. Normalerweise gingen Kinder bei sowas zu ihren Eltern, aber Kelly kam immer zu ihr.

Bevor sie einschlief sagte Kelly: „Du, ich mag Romy.“

„Ich mag sie auch.“, sagte Jamie.
 

Am nächsten Morgen schlüpfte sie aus dem Bett, schlich in die Küche und begann denn Tisch zu decken und das Frühstück vorzubereiten. Etwas später, als sie fertig war, kam Tylor, Jamies Mom, müde in Küche getorkelt.

„Ich habe dir Kaffee gemacht.“, sagte sie.

„Du bist ein Engel, Schatz“, meinte ihre Mom.

„Ich weiß“, sagte sie.

Kurze Zeit später kam Kelly in die Küche, setze sich an den Küchentisch und sie begannen zu frühstücken. Während sie das taten fiel Jamie auf, dass ihre Mom etwas belastete. Tylor seufzte schwer, dann sagte sie es: „Mädchen, ich muss euch was sagen. Ich kann heute mit euch nicht zum Strand fahren.“

„Was?!“, kam es von Kelly „Aber Mom, du hast es versprochen.“

„Ich weiß, meine Süße, aber man hat mir überraschend eine Extraschicht im Krankenhaus aufgebrummt.“, sagte Tylor traurig.

An den Strand zu gehen war schon lange als Familienausflug geplant gewesen.

Seit Jamies Vater, oder ihr Erzeuger, wie Jamie ihn verächtlich nannte, ihre Mom wegen einer Jüngeren verlassen hatte musste ihre Mom zwei Jobs annehmen, einmal als Hilfskrankenschwester im Krankenhaus der Stadt und abends als Barkeeperin in einer Cocktailbar.

Die Familie bekam zwar von außen Hilfe durch Jamies reiche Großmutter väterlicherseits, die nicht begeistert war, dass ihr Sohn seine Familie in Stich gelassen hatte. Sie zahlte die Miete der Wohnung und auch Jamies Schule. Und trotz der Hilfe hatte ihre Mom zwei Jobs annehmen müssen um die Familie durchzubringen. Jamie hatte sogar mal angeboten ihre Maschine zu verkaufen, damit sie finanziell besser dastanden. Doch ihre Mutter hatte dies abgelehnt. „Ich werde kein Geld von meiner eigenen Tochter annehmen.“, hatte sie gesagt.

Die Bikerin in Jamie war ihr dafür sehr dankbar.

Kelly war mit dieser Entwicklung gar nicht einverstanden und wollte was dazu sagen, doch ein Blick von Jamie und sie schluckte die Worte herunter. Stattdessen stand sie wütend auf und rannte aus der Küche.

„Kelly!“, rief Jamie ihr nach.

Das Mädchen seufzte. „Ich rede mit ihr“, sagte sie.

„Es tut mir Leid, dass wir den Ausflug nicht machen können.“, sagte Tylor.

„Ist ja nicht deine Schuld, Mom“, sagte Jamie und fügte gedanklich noch hinzu: „Sondern die von jemand anderem.“

Dann stand sie auf und ging zum Zimmer von Kelly.

Sie klopfte und sagte: „Kelly, darf ich rein kommen?!“

Jamie öffnete die Tür, ihr Zimmer war das genaue Gegenteil von ihrem. Typische Mädchensachen und Poster von Boygroups und von bekannten Filmen.

Kelly saß auf ihrem Bett und hatte schuldig den Kopf gesenkt.

Jamie setze sich neben sie.

„Ist Mom böse auf mich?“, fragte Kelly.

„Nein“, sagte Jamie. „Du weißt doch, dass sie nie böse wird. Sie ist eher traurig. Bist du denn böse auf sie?“

„Ich bin eher enttäuscht, das sollte ein richtiger Familienausflug mit Mom sein“, meinte das Mädchen.

„Hey wollen wir trotzdem zum Strand gehen? Wir könnten Romy fragen ob sie mit kommt.“ „Wirklich?“, rief Kelly begeistert.

„Klar, aber dafür entschuldigst du dich bei Mom. Ist das ein Deal?“

„Okay“, sagte Kelly.

„Fahren wir dann mit deinem Motorrad?“, fragte Kelly und ihre Augen blitzen.

„Na klar“, sagte ihre große Schwester.

Begeistert verließ Kelly ihr Zimmer und ging in Richtung Küche.

Jamie ihrerseits ging in ihr eigenes Zimmer, nahm ihr Handy zur Hand und rief Romy an.

„Morgen!“, rief sie. „Hast du Lust heute Nachmitttag mit meiner Schwester zum Strand zu fahren?“

„Klar“, sagte Romy begeistert, dann vereinbarten sie eine Uhrzeit.
 

Gegen Zehn verließen die zwei Geschwister mit einem Rucksack das Haus, sie wollten früh am Strand sein, da es wie immer um diese Jahreszeit sehr heiß werden sollte. Die zwei gingen zu Jamies Yamaha, die auf dem Parkplatz stand.

„Also Miss Grayson“, sagte Jamie. „Heben sie die Rechte Hand, schwören sie, auf diesen Rucksack aufzupassen und darauf zu achten, dass er nicht verloren geht.“

„Ich schwöre es“, sagte Kelly feierlich.

„Damit bist du offizielle Wächterin dieses Rucksackes, und vergiss nicht, dass unser Geld, Badetücher und unser Badesachen darin sind.“

„Keine Sorge Schwesterherz, ich werde mich dieser Ehre als würdig erweisen“, sagte Kelly.

Sie setze den zweiten Helm auf, nachdem sie sich den Rucksack umgeschnallt hatte, dann setze sich Kelly hinter ihre Schwester und sie fuhren los.
 

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Romy hatte ihre Ninja an den Rand der Ausfahrt gestellt, der Rucksack mit ihren Badsachen und ihren Handtüchern lag auf der Maschine. Sie zog sich den Rucksack über, lehnte sich wartend an ihre Ninja und trommelte ungeduldig mit den Fingen auf die Maschine. In diesen Moment bog Jamies Yamaha um die Ecke und hielt neben Romys Maschine.

„Hi“, sagte Jamie, als sie das Visier hochgeklappt hatte.

„Hallo Romy“, sagte Kelly, die hinter ihrer Schwester saß und ebenfalls ihr Helmvisier hochgeklappt hatte.

„Und bist du bereit?“, fragte Jamie.

„Zum Fahren immer“, antwortete Romy, setze ihren Helm auf und schwang sich elegant auf den Ledersitz. Dann startete sie die Maschine und fuhr los, während Jamie und Kelly ihr folgten.
 

Nach einer kurzen Fahrt über die Autobahn und einem kleinen Abstecher durch die Innenstadt kamen sie zur Strandpromenade und hielten schließlich auf einem der Parkplätze der Badestrände.

Man konnte schon von weitem die salzige Meeresluft spüren. Die Parkplätze um sie herum waren voll mit Fahrrädern, Autos und anderen Maschinen. Ducatis, Suzukis, Hondas, andere Kawaski Modelle und sogar ein paar Harleys. Sie stiegen ab und gingen zu den Umkleidekabinen am Rande des Strandes.

Romy zog ihr weißes Bikinioberteil und eine rosa Bikinihose an. Dann verließ ihre Umkleidekabine.

Draußen wartete sie auf ihre Freundinnen, Kelly war die erste, die aus einer der Umkleidekabinen kam. Wie Romy trug sie einen rosafarbenen Badeanzug. Als Jamie rauskam staunte Romy nicht schlecht. Nicht nur wegen des türkisfarbenen Bikinis, sondern wegen dem, was sie an Jamies Körper noch sah. An ihrer linken Körperseite befand sich ein großes Rosenrankentattoo von der Hüfte bis zur brust reichte, den Bauchnabel selbst zierte ein Piercing.

„Was?“, fragte Jamie grinsend.
 

„Ich bewunderte nur deine Tattoos“, meinte Romy.

„Ach, die“, sagte Jamie und zuckte mit den Schultern. „Die habe ich mir machen lassen, als ich meine wilde Zeit hatte.“

„Echt?“ fragte Romy. „In der Zeit hätte dich gerne mal erlebt.“

„Glaub mir, damals wolltest du mich nicht kennen“, sagte Jamie ernst.

Sie drehte sich um ging mit Kelly Richtung Strand.

Jamie hatte sich ihre lange Haare hochgesteckt, so das Romy ihren Rücken sehen konnte.

Auf dem Rücken war ein weiteres Tattoo. Es waren zwei Traumfänger, die an einer Kette hingen.

Sie legten sich auf zwei Badehandtücher, die sie mitgebracht hatten, nicht weit vom Meer entfernt. „Okay“, sagte Jamie. „Zuerst wird eingecremt“, sagte sie zu Kelly.

„Muss das sein?“ fragte Kelly.

„Ja, es muss sein“, sagte ihre Schwester.

Jamie rieb Kelly den Rücken ein, nachdem sie sich selbst eingecremt hatte.

„Romy, soll ich dir auch den Rücken eincremen, wenn du mit dem Rest fertig bist?“, fragte Jamie und reichte ihr Sonnencreme.

„Sicher“, sagte Romy.

Nachdem Romy sich eingecremt hatte, gab sie Jamie die Sonnencreme, damit sie ihr den Rücken eincremen konnte. Das Gefühlt, ihre Finger auf ihrer Haut zu spüren, war seltsam angenehm.

Dann tauschten sie die Rollen. Romy begann ihrerseits Jamies Rücken einzucremen. Dabei konnte sie nicht anders, als über das Traumfängertattoo zu streichen. Sie hatte schon immer mit dem Gedanken gespielt, sich sowas stechen zu lassen. Aber die Art, wie ihre Mutter reagieren würde hatte sie davon abgehalten.

Als Romy fertig war, sagte Jamie zu ihr: „D-du hast... angenehme Hände.“

„Danke“, sagte Jamie. „Du... aber auch.“

„Können wir jetzt endlich schwimmen gehen?“, fragte Kelly ungeduldig.

„Ja ist ja gut, aber wir bleiben im flachen Wasser“, sagte Jamie, woraufhin sich alle drei in die Fluten stürzten.

Sie tauchten und lieferten sich eine kleine Wasserschlacht.
 

Wenig später lagen Jamie und Romy auf ihre Badetüchern und ließen sich von der Sonne trocknen.

„Jamie“, sagte Kelly. „Ich hab ein paar Freundinnen gesehen, kann ich zu ihnen? Bitte.“

„Na gut“, sagte Jamie. „Aber ihr bleibt da, wo ich euch sehen kann.“

Kelly nickte und ging zu ihren Freundinnen.

„Es ist schön, dass du dich um deine Schwester kümmerst“, meinte Romy.

„Jemand muss es tun, meine Mom hat dazu keine Zeit“, sagte Jamie.

„Was ist mit deinem Vater?“, fragte Romy neugierig.

„Du meist meinen Erzeuger“, sagte Jamie kalt. „Der hat uns wegen einer Tusse verlassen, kurz nachdem Kelly ein Jahr alt geworden ist. Und ich hasse ihn dafür. Wegen ihm musste meine Mom zwei Jobs annehmen, an denen sie irgendwann kaputt gehen wird. Alles ist seine Schuld. Nur weil er sich nicht um zwei Kinder kümmern wollte!“, zischte Jamies zornig.

Sie stieß ein Seufzer aus: „Ich versuche meiner Mom zu helfen, wo ich nur kann, aber so sehr ich mich auch bemühe, ich bin nicht Mom.“

„Das tut mir leid“, sagte Romy.

Alte Bekannte

Gegen Nachmittag gingen die drei in einem der Strandrestaurants essen. Sie bestellen sich Bratwurst mit Pommes und natürlich Ketchup.

„Mhmm“, machte Jamie zwischendurch. „Das sind die besten Pommes die ich je gegessen habe.“

„Freut mich, dass sie dir schmecken“, sagte Romy. „Die hier machen die besten Fritten der Stadt. Cole und ich haben hier oft Halt gemacht wenn wir mit seiner Ducati unterwegs waren.“

„Einen coolen Bruder zu haben ist nicht schlecht“, kam es von Kelly. „Aber eine coole Schwester ist besser.“

„Danke sehr“, sagte Jamie.

In diesen Moment betraten zwei Gestalten das Restaurant.

Es waren zwei junge Frauen, die sich wie ein Ei dem andern glichen, kurz Zwillinge.

Sie hatten lange schwarze Haare, waren schlank und hatten einen trainierten Körperbau. Sie trugen Jeans, kniehohe Stiefel und schwarze Lederjacken.

Unter ihren Armen trug jede von den zweien einen Helm.

Romy bemerkte, dass sich Jamie versuchte auf ihrem Stuhl klein zu machen, um nicht entdeckt zu werden.

Eine der Schwerstern entdeckte Jamie schließlich und flüsterte ihrer Schwester etwas ins Ohr.

Schließlich kamen sie zum Tisch von Jamie und Romy.
 

„Hallo Jamie, das ist eine Überraschung“, sagte eine von den beiden.

„Hi“, sagte diese nur.

„Jamie, willst du mich nicht vorstellen?“, fragte Romy.

„Ähm ja“, sagte Jamie etwas wiederwillig. „Romy, das sind Alexa und Olivia wir... sind Freunde.“

„Sehr gute Freunde“, sagte Alexa.

„Du warst lange nicht mehr bei einem Treffen“, sagte Olivia.

„Hatte keine Zeit, ich musste mich um Kelly kümmern“, brummte Jamie. „Und was macht ihr hier?“

„Ein wenig durch die Gegend fahren und ihr?“, fragte Olivia.

„Sind heute am Strand“, kam es von Kelly.

„Ah, naja dann viel spaß noch euch dreien“, sagte Olivia und ging einem Tisch.

Ihre Schwester Alexa sah Jamie an, diese schaute weg.

Sie verzog enttäuscht das Gesicht. „Vielleicht sehen wir uns wieder“, sagte sie.

„Ja, vielleicht“, sagte Jamie.

Dann rief ihre Schwester nach ihr und sie ging zu ihrem Tisch.
 

Als die das Restaurant verließen, bemerkte Romy, dass auf dem Parkplatz coole zwei Coole Maschine standen. Eine grüne Kawasaki zx636c und eine schwarze Honda CBR 600 RR.

„Wow, sieh dir mal diese coolen Teile an“, sagte sie.

„Die gehören Alexa und Olivia“, kommentierte Jamie.
 


 

***
 

Nach dem Essen gingen die drei am Strand spazieren. „Ich wusste gar nicht, dass du Freunde hast, die Harleys fahren“, sagte Romy.

„Ist eine lange Geschichte“, sagte Jamie.

In diesem Moment flog ein Frisbee zu ihnen herüber und landete direkt vor ihren Füßen.

Eine junge Frau mit asiatischem Aussehen kam auf sie zu, sie hatte lange schwarze Haare, war schlank und hatte einen durchtrainierten Körper, der in einen schwarzen Bikini steckte.

„Oh, Entschuldigung“, sagte sie. „Hoffentlich sind sie nicht...“ Sie stockte kurz und sah Jamie an.

„Jamie?“, fragte sie. „Oh mein Gott! Jamie!“

Sie schlang der überraschten Jamie die Arme um den Hals. Diese erwiderte diese Umarmung wiederwillig.

„Hallo Amanda“, sagte sie

„Hey Jess, sieh mal wer hier ist!“, rief Amanda.

Eine zweite junge Frau stieß zu ihnen. Sie trug einen weißen Bikini und hatte lange blonde Haare wie Romy.

„Was machst du hier?“, fragte Jess.

„Ich bin hier... mit meine Schwester... und meiner... Freundin“, sagte die Braunhaarige.

„Hi, ich bin Romy“, sagte die Blonde freundlich.

„Nett dich kennen zu lernen“, sagte die Asiatin und reichte ihr die Hand. „Eine Freundin von Jamie ist auch eine Freundin von uns.“

„Wir und Jamie kennen uns schon lange, wir haben oft Touren miteinander gemacht, wobei du“, sagte Jess zu Amanda, „die älteren Rechte hast. Ich kam erst später dazu.“

„Jaaa“, sagte Jamie langsam. „Es war schön euch wieder zu sehen.“

Sie machte sich mit Kelly davon, Romy folgte ihnen und wunderte sich warum Jamie ihren alten

Freundinnen aus dem Weg ging. Romy drehte sich um und sah, dass die zwei jungen Frauen wieder mit ihrem Frisbee spielten. Dabei fiel ihr auf, dass Jess kleine Engelsflügel-Tattoos zwischen ihren Schulterblättern hatte, dazwischen stand das Wort Love, während sich auf Amandas Rücken ein großes asiatisches Drachen-Tattoo schlängelte.
 

***
 

Gegen Abend verließen die drei den Strand und gingen zum Parkplatz, wo ihre Maschinen standen. Kelly war müde und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Als sie auf den Parkplatz kamen, sah Jamie durch Zufall Amanda und Jess. Die zwei standen zwischen ihren Maschinen, Jess hatte eine schwarze Kawaski Ninja 250r genau wie Romy und Amanda fuhr eine rot-schwarze Suzuki GXS- R 600. Die beiden standen da und küssten sich.

Jamie schaute so lange dabei zu, bis sie es nicht mehr ertrug und wegsehen musste.

Es war nicht so, dass sie ihnen das Glück nicht gönnte, im Gegenteil, sie freute sich für Amanda und Jess. Aber das Wiedersehen mit ihren alten Freundinnen hatte sie wieder einmal an einen schrecklichen Fehler erinnert. Einen Fehler, den sie bis heute bereute.

Das Casting

Seit einigen Tagen wurden in der Schule Flugblätter verteilt. Darauf stand in großen Buchstaben:
 

„Sänger(in) für die Schulband gesucht.

Casting Freitagmittag im Musiksaal.“
 

Romy nahm eines dieser Blätter und ging damit zu Jamie, die auf der Schulwiese saß und über ihren iPod Musik hörte.

„Hey, sieh mal, wäre das nichts für dich?“, fragte die Blonde.

Jamie zog den Stöpsel raus und nahm den Zettel an sich: „Ich soll bei diesen Schulband-Idioten mitmachen. Ich weiß nicht, das würde meinem Image als cooles Girl schaden.“

Wieso denn nicht, ich habe gehört die neue Lehrerin, die den Musikunterricht macht, soll sehr cool sein.

In diesem Moment kam Alicia vorbei.

„Sag bloß, du überlegst dir da mitzumachen?“, sagte sie überdreht wie immer.

„Ja, vielleicht“, sagte Jamie.

„Kannst du überhaupt singen?“, meinte Alica boshaft.

„Besser als du, oder ist das zu hoch für dich?“, giftete Jamie zurück.

Alicia warf ihr einen bösen Blick zu und ging dann weiter. Jamie blickte ihr nach. „Auf der anderen Seite“, sagte Sie dann, „vielleicht überlege ich es mir.“
 

***
 

Als sie am Nachmittag zusammen mit ihrer Mutter bei Mittagessen saß, schaute Romy sich das Flugblatt noch lange an und hoffte, dass Jamie da mitmachen würde, sie hatte eine so schöne Stimme.

„Das Papier hat bald ein Loch“, sagte Donna.

Romy schaute kurz auf, als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, und sah ihre Mutter an.

„Hmm?“, sagte sie.

„Dass das Papier bald ein Loch hat, so wie du es anstarrst“, sagte Donna.

„Achja Tschuldigung ich war in Gedanken, es geht um Jamie, weißt du“, sagte Romy.

„Was ist denn mit ihr?“ fragte Donna, die an ihrer Suppe löffelte.

„Naja, es ist ein Platz in der Schülerband frei und ich hoffe halt, dass sie da mitmacht, sie ist eine gute Sängerin“, erklärte Romy.

„Deswegen wollte ich mit dir reden, ich würde gerne deine Freundin mal kennen lernen“, sagte Donna.

Vor Schreck verschluckte sich Romy an ihrer Suppe und musste mehrmals husten, bevor sie ihre Sprache wiederbekam.

„Was?!“, quiekte sie heißer.

„Warum bist so entsetzt, ich werde doch wohl die beste Freundin meiner Tochter kennen lernen dürfen“, sagte Donna.

„A-aber“, sagte Romy. Sie musste an Jamie denken, sie war nicht das, was man ein Mustermädchen nennen würde. Mit ihren ganzen Tattoos und ihrem losen Mundwerk.

„Lade sie doch zum Grillen für übernächstes Wochenende ein, dein Vater wollte doch sowieso den Grill aufbauen.“

Romy gab es auf, ihrer Mutter die Idee ausreden zu wollen, Dickköpfigkeit lag in den Genen der gesamten Familie Danvers, sie stieß ein genervtes Seufzen aus und sagte dann: „Gut, ich frage sie ob sie am Wochenende Zeit hat.“

„Wo ist denn eigentlich dein großer Bruder?“, fragte Donna.

„Keine Ahnung, er ist mit mir nach oben gegangen. Wollte noch telefonieren und wieder runter kommen“, sagte Romy und zuckte mit den Axeln.

„Er verbringt viel Zeit da oben“, sagte Donna.

„Ja“, sagte Romy nachdenklich.
 

Am Nachmittag lag Romy auf ihrer Liege am Rand des Pools im Garten des Hauses und las in dem dritten Band von „Das Lied von Eis und Feuer“.

Ihre Mutter saß am Gartentisch und las einen spannenden Thriller, als Cole in seiner grauroten Bikermontur mit Handschuhen und Helm auf die Terrasse trat.

„Mom, ich mach mich auf den Weg“, sagte Cole.

Romy wunderte sich, was hatte ihr großer Bruder um die Uhrzeit vor, also fragte sie.

„Was hast du denn vor?“

„Ich habe eine Verabredung“, sagte Cole.

Romy sah Cole überrascht an, hatte ihr Bruder etwa ein Date und eine heimliche Freundin, ohne dass er ihr was gesagt hatte?

„Mein lieber großer Bruder, hast du Geheimnisse vor mir?“, fragte sie.

„Meine liebe kleine Schwester, es gibt gewisse Sachen, die dich gar nichts angehen“, sagte dieser.
 

***
 

Am Tag als das Casting stattfand, wartete Romy im Flur vor dem Musiksaal auf Jamie. Sie hatte schon die Jury gesehen. Sie bestand aus der neuen Musiklehrerin und einigen der älteren Bandmitglieder. Auch andere mögliche Sänger waren schon hier, einige kannte Romy vom Sehen her, andere wiederum nicht. „Hoffentlich hat sie es sich nicht anders überlegt“, dachte sie.

In diesen Moment bog Jamie um die Ecke, mit ihrer Gitarrentasche auf dem Rücken.

Begeistert rannte sie auf sie zu.

„Ich hatte gehofft, dass du kommen würdest“, sagte Romy.

„Hey, ich lasse mir doch nicht die Gelegenheit entgehen, Alicias dummes Gesicht zu sehen, wenn ich es schaffe“, sagte die Braunhaarige gelassen. „Und wenn nicht, ist es auch in Ordnung.“

In diesen Moment öffnete sich die Tür und ein junger Mann rief: „Der Nächste kann kommen.“

„Viel Glück“, sagte Romy, bevor Jamie in der Tür verschwand.

Romy spielte mit ihrem Handy, dann hörte sie Jamie spielen.

Sie konnte nicht anders und musste einfach die Augen schließen und Jamie beim Spielen lauschen.

Als sie Jamie singen hörte, war es, als ob sie in einer Traumwelt war.
 

Irgendwann öffnete sich die Tür zur Musikhalle und Jamie kam heraus.

Romy sah sie erwartungsvoll an: „Und...?“, fragte Romy.

„Also...“, sagte Jamie zögerlich, „ich wurde genommen.“

„Das ist ja wunderbar!“, rief Romy, schlang ihre Arme um Jamies Hals und drückte sie an sich. Diese Umarmung löste etwas in Jamie aus, etwas, dass sie glaubte, verschüttet und begraben zu haben.

„Was ist denn?“, fragte Romy, die Jamies Missmut hörte.

„Ach, ich stehe halt nicht gerne im Mittelpunkt“, sagte diese.

„Hey, wenn du auf der Bühne stehst und bei irgendwelchen Festen spielst, werde ich immer in der vordersten Reihe stehen. Und wenn du ganz große Probleme hast“, sagte Romy, „dann schau einfach mich an.“

Jamie bemerkte, dass sie Romy durch ihre Umarmung sehr nahe gekommen war, zu nahe.

Und Jamie spürte ihr Herz klopfen, sowas hatte sie seit langer, langer Zeit nicht mehr gespürt. Sie fragte sich, wie es sich wohl anfühlen würde, Romys Lippen zu... „Nein, nein, nein.“

Sie zwang sich diesen Gedanken zu unterdrücken und ballte im Stillen die Fäuste. Sie hatte schon einmal ein Leben zerstört, das sollte nicht noch einmal passieren.

Der Grillabend

Jamie konnte es kaum glauben, sie fand wirklich Gefallen daran, in der Band zu spielen. Und die Lehrerin Kira Swann war auch nicht so stocksteif wie sie gedacht hatte, sondern eine junge, moderne Lehrerin, die auch Musik von Künstlern aus der heutigen Zeit spielte. Jamie musste auch nicht ihre Gitarre mitnehmen, da die Band über eigene Instrumente verfügte.

Irgendwann an einem Nachmittag lag Jamie während der großen Pause auf der Wiese, als Romy zu ihr kam und sich neben sie setze.

„Ähm, Jamie, ich muss mit dir reden“, sagte Romy.

„Schieß los, Süße“, sagte Jamie.

„Du hast nicht zufällig am kommenden Samstag was vor, oder?“, fragte die Blonde.

„Naja, du wirst es nicht glauben, aber meine Mutter hat wirklich frei und will was mit Kelly unternehmen. Wieso fragst du?“

Romy seufzte: „Meine Mom will dich zum Grillen einladen.“

„Was, echt?“, fragte Jamie.

„Ja“, murmelte Romy.

„Dann sag ihr, dass ich am Samstag kommen werde“, sagte Jamie.

Romys Gesichtsausdruck verriet eindeutig, dass es nicht das war, was sie hören wollte.

„Ich muss dich warnen, meine Mom kann sehr momhaft sein“, sagte Romy.

„Hey, keine Sorge“, sagte Jamie. „Ich werde mich ganz von meiner Schokoladenseite zeigen.“
 


 

****
 

Am Samstagnachmittag war es dann so weit. Romy kam die Treppe herunter und fand ihre Mutter in der Küche wieder, wo sie vor der Kücheninsel stand und gerade Kartoffelsalat machte.

„Hast du dein Zimmer aufgeräumt?“, fragte sie.

„Ja, Mom, habe ich“, sagte Romy, als diese sich auf einen Hocker vor der Insel setzte.

Romys Dad war schon draußen im Garten und beschäftigte sich mit dem Grill.

Er hatte schon heute Morgen Bratwürste und Steaks, die schon in Kräuterbutter und Paprika eingelegt waren, eingekauft.

Romys Handy piepte, als sich eine SMS ankündigte. „Bin unterwegs“, stand da.

„Sie kommt“, sagte Romy. „Also wenn sie gleich hier eintrudelt, urteile nicht so schnell

über sie.“

„Also wirklich, Romy, hältst du mich wirklich für so oberflächlich?“, fragte Donna und lächelte freundlich. „Aber sie muss wirklich was besonderes sein, wenn du dich so sehr darum sorgst, ob ich schlecht über sie denke.“

Donna griff nach dem Salz, das neben der Schüssel mit dem zukünftigen Kartoffelsalat stand und würzte ihn damit.

Romy schob sich von dem Hocker, ging ins Wohnzimmer und begann auf und abzugehen.

Ihre coole tätowierte beste Freundin würde schon bald auf ihre Mutter treffen. Echt klasse.

Irgendwann hatte Romy genug vom hin und her Gelaufe, öffnete die Haustür und setzte sich auf eine der Stufen. Es dauerte nicht lange, da fuhr Jamies Yamaha in die Einfahrt der Garage.

Grinsend nahm sie ihren Helm ab.

„Hi“, sagte sie und zog sich die dicke Jacke aus, die sie für die Fahrt getragen hatte.

Darunter trug sie ein hellgrünes Top und eine kurze Jeanshose. Das Top war so geschnitten, dass man etwas vom Bauch und damit auch etwas von dem Rosenrankentattoo sehen konnte.

„Ist es nicht etwas zu kühl, um mit so einem Outfit zu fahren?“, fragte Romy.

„Ach, für den Weg hierher lohnt es sich kühle Schenkel zu bekommen“, sagte sie. „Außerdem haben die im Wetterbrecht gesagt, dass es heute 25° Grad werden sollen.“
 

Als Jamie mit Romy das Haus betrat, kam ihnen Romys Mom entgegen.

Romys Mom war Anfang Fünfzig, sehr schmal, hatte lange Rote Haare, wunderschöne blaue Augen und trug ein hellblaues Sommerkleid.

„Das ist also die berühmte Jamie“, sagte Donna.

„Glauben sie ja nicht alles, was sie gehört haben, Miss Davies“, sagte Jamie.

„Bitte nenn mich doch Donna“, sagte Romys Mom. „Ich muss noch den Salat fertig machen. Wie wäre es, wenn du Jamie dein Zimmer zeigst?“

„Das lief ja besser als ich dachte“, dachte Romy im Stillen.
 

In Romys Zimmer schaute sich Jamie neugierig die Poster an, die an den Wänden ihrer Freundin hingen. Neben einigen Kinoplakaten und Musikbands hingen dort drei Poster der Serie Game of Thrones.

„Sieh einer an“, sagte sie. „Rob Stark, Jon Schnee, Tyrion Lannister. Was denn, kein Edward oder Jacob, ich dachte ihr Blondies steht auf die Typen?“

„Hey, ich bin blond, nicht blöd“, sagte Romy. „Rob und Jon sind viel cooler, die haben wenigstens Eier in der Hose.“

„Eier in der Hose?“, wiederholte Jamie und hob die Braue.

„Ja“, sagte Romy. „Ich heule jedes Mal, wenn ich sehe, wie Rob bei der roten Hochzeit getötet wird.“

„Hey, wenn du das nächste Mal Game of Thrones schaust, kucke ich ihn mit dir und wenn wir zu der Stelle kommen, werde dich trösten, abgemacht?“, sagte Jamie.

„Abgemacht“, sagte diese.
 

Später gingen sie nach unten in den Garten, wo Romys Vater mit dem Grill beschäftigt war. Sean Danvers war ungefähr Mitte Fünfzig, groß, breitschultrig, hatte blonde Haare und ließ sich einen zwei-Tage-Bart stehen. Er trug ein kurzärmliges Hemd und eine kurze Jeanshose. In seiner Hand hielt er eine Flasche Bier.

„Dad, das ist meine Freundin Jamie“, stellte Romy Jamie vor.

„Ah, die berühmte Jamie“, sagte er. „Nett, dich kennen zu lernen.“ Er gab ihr die Hand.

„Ich hoffe du magst Steaks, wäre schade drum“, sagte er.

„Kein Problem“, sagte Jamie. „Ich bin durch und durch Fleischesserin.“

„Macht es euch noch bequem, das Fleisch ist gleich fertig“, sagte Sean.

Die Beiden machten es sich auf den Liegen bequem.

„Läuft besser, als du gedacht hast, was?“, sagte Jamie.

„Scheint so“, meinte sie.

Tatsächlich hatte sie sich die schlimmsten Szenarios ausgemalt, was besonders ihre Mutter anging. Aber bis jetzt schien alles gut zu gehen.

„Kommt ihr Essen?“, rief Donna, die den Kartoffelsalat auf den Tisch stellte.

Jamie nahm sich eines der in Paprika eingelegten Steaks, während Romy eines der Kräutersteaks nahm.

„Hmm“, sagte Jamie. „Echt super das Steak.“

„Danke“ sagte Romys Vater und lächelte.

„Heute Morgen hat Annette angerufen“, sagte Donna.

„Deine Schwester?“, fragte Sean.

„Ja“, sagte Donna.

„Und ich soll dir ausrichten, Romy, dass es Roxy und Robin sehr gut geht“, sagte sie.

„Roxy, Robin, gibt es etwas, das du mir sagen willst?“, fragte Jamie.

„Soll das ein Witz sein?“, fragte Romys Vater. „Die zwei kann sie doch nicht vergessen haben zu erwähnen.“

„Robin ist ein Pferd und Roxy ein Hund“, ergänzte Donna.

„Naja, Robin ist nicht wirklich mein Pferd, es gehört meiner Tante aber ich reite mit ihr, wenn ich sie besuche“, erklärte Romy.

„Und Roxy nicht vergessen“, sagte Sean. „Romy war in den Hund verliebt, seit sie ihn als Welpen gesehen hat.“

„Weißt du Romys erste Begegnung mit ihr?“, sagte Donna zu ihrem Mann.

„Oh ja“, sagte Sean. „Es war Liebe auf den ersten Blick.“

Romy wurde rot und senkte peinlich berührt den Kopf.

„Es war so“, sagte Donna. Leichtes Kichern begleitete ihre Worte. „Es ist Familientradition, dass wir vier in den Sommerferien Urlaub auf der Farm meiner Schwester machen. Naja jedenfalls war Romy damals sechs Jahre alt und Roxy war 3 Monate. An diesem Tag war es sehr heiß gewesen, wir hatten ein Zimmer unter dem Dach. Roxy hatte in Romys Zimmer geschlafen, Romy hatte sich den Welpen in ihr Bett geholt obwohl es so warm war.“

„Sie ist von selbst in mein Bett gekommen“, rechtfertigte sich Romy.

„Und das sollten wir dir glauben“, sagte Romys Vater.

„Hey, wir könnten doch die Tour zu deiner Tante machen“, schlug Jamie vor.

„Was für eine Tour?“, fragte Donna.

„Eine Motorradtour, wir beide wollen das in den Sommerferien machen“, sagte Romys Freundin.

„Ihre beide allein auf diesen furchtbaren Dingern“, sagte Donna.

„Ach komm schon, Mom“, sagte Romy. „Von hier bis zu Tante Annette sind es nur zwei Stunden. Es ist ja nicht so, dass wir eine wochenlange Tour machen würden.“

„Genau, Donna“, sagte Jamie. „Außerdem sind wir große Mädchen, wir binden uns sogar die Schuhe selber.“

„Darüber reden wir noch“, sagte Donna knapp.
 

In diesen Moment öffnete sich die Tür zur Terrasse und Cole kam heraus.

Alle schauten zu ihm, da er den ganzen Tag weggewesen war.

„Entschuldigt, dass ich so spät bin, aber ich habe eine Überraschung.“

„Was ist es denn?“, fragte Romy.

„Nicht es, wer“, sagte ihr Bruder, ging zur Terrassentür, rief etwas hinein und in diesem Moment legte sich eine zierliche Hand in Coles Hand. Eine junge Frau Mitte 20 trat auf die Terrasse.

Sie war schlank, sehr sportlich und hatte lange schwarze Haare, die sie sich hochgesteckt hatte. Sie selbst trug ein hellblaues Sommerkleid.

„Darf ich vorstellen, Abby Green, das ist meine Familie. Meine Familie, das ist Abby, meine Freundin.“

Alles starrten Cole erstaunt an, wobei Jamie bemerkte, dass Romys Blick von Erstaunen in Finsternis wechselte, und sie musste zugeben, dass das sehr süß aussah.
 

Sie setzen sich an den Tisch und Sean legte zwei Bratwürste auf den Grill.

„Also das ist dein großes Geheimnis“, sagte Donna. „Du bist so oft weggefahren. Die Überraschung ist dir zweifelsohne gelungen.“

„Oh ja, das ist sie ihm“, sagte Romy leicht sarkastisch.

„Wie habt ihr euch kennen gelernt?“, fragte Sean.

„Naja“, sagte Abby. „Ich bin Polizistin und Cole ist mit seinem Bike etwas zu schnell gefahren als erlaubt.“

„Ich bin überhaupt nicht zu schnell gefahren“, schaltete sich Cole ein.

„Oh doch bist du“, sagte Abby. „Naja, ich habe ihn angehalten und ihn ermahnt.

Und ich glaub... drei Monate später bin ich mit dem Wagen liegen geblieben und Cole kam vorbei und war so nett und hat mich bis zu nächsten Werkstatt mitgenommen. Dabei hat er mich eingeladen.“

„So, hat er das“, sagte Romy.

Jamie erkannte, dass in Romys Stimme so etwas wie Eifersucht lag.
 

Später am Abend verabschiedete sich Jamie und wurde von Romy nach draußen bis zur ihrer Yamaha begleitet.

„Also... das... war... ein schöner Abend“, sagte Jamie.

„Ja... fand ich auch“, sagte Romy.

Sie standen allein an der Ausfahrt, niemand war da, und in Jamie erwachte der Wunsch, Romy zu küssen. Der Zeitpunkt war perfekt. Doch sie zwang sich diesen Wunsch zu unterdrücken. Allerdings fiel es ihr sehr sehr schwer.

„Also, ich werde mal gehen“, sagte Jamie.

Sie schwang sich auf das Bike und lies sich auf die Straße rollen. Dann schaute sie nochmal zu Romy, klappte das Visier ihres Helms runter und fuhr los.

Während sie wegfuhr, wurde Jamie ganz tief in ihrem Inneren klar, dass sie sich in Romy verliebt hatte.

An einem andern Ort

Jess erwachte gerade aus einem wunderbaren Traum, sie war am einen einsamen Strand, und Amanda war gerade aus dem Meer aufgetaucht. Jess konnte nicht anders als zu grinsen, wenn sie daran dachte, dass dieser Traum in gewisser Weise bald wahr werden würde. Jess schaute zu ihrer Liebsten rüber, die neben ihr lag. Sie schien tief und fest zu schlafen.

Jess stand auf und ging aus dem Schlafzimmer, in das kleine Wohnzimmer von Amandas Wohnung.

Der Platz reichte gerade so, dass eine alte Couch und ein Sessel, der auch schon bessere Tage gesehen hatte, hinein passten.

In einer Ecke stand ein Korb, in dem Samy, Amandas schwarzer Labrador, schlief. Sie schaute auf ein kleines Tischchen des Zimmers, auf dem einige Bilder von ihr und Amanda standen. Und da war noch ein anderes Bild, das Jamie und Amanda zeigte. Die beiden hockten vor ihren Maschinen, jeder der anderen freundschaftlich den Arm auf die Schulter gelegt. Amanda hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie und Jamie früher mal kurz zusammen gewesen waren, es war allerdings eine einmalige Sache gewesen. Jamie war zu der Zeit ein Raubtier gewesen und hatte mit Amanda nur eine Nacht verbracht, aber ihre Freundschaft blieb erhalten. Amanda hatte Jess von Anfang an von der Sache mit Jamie erzählt, lange bevor sie mit Amanda richtig zusammen kam. Und Jess war froh, dass Amanda so ehrlich zu ihr war. Sie öffnete die Tür zum kleinen Balkon der Wohnung und trat hinaus. Die Hitze des Tages, die auf dem Asphalt gebrannt hatte, stieg von unten hoch und sorgte dafür, dass es immer noch warm wurde, allerdings wehte ab und zu ein keines Lüftchen und sorgte für eine angenehme Kühlung.

Jess konnte nicht anders als an ihre Vergangenheit zu denken.

Noch vor drei Jahren war sie die Tochter eine Anwalts gewesen, der sich nicht für sie interessierte, ihre Stiefmutter war dermaßen religiös, fast schon fanatisch. In dieser ganzen Familie herrschte eine dermaßen verklemmte Stimmung, dass sie es kaum aus hielt, Flucht fand sie bei der Fahrt mit ihrem Motorrad und bei ihrer Großmutter. Ihr damaliger Freund schleppte sie von einer Studentenparty zur anderen, nur um sie dann mit einer anderen zu betrügen. Aber das hatte Jess erst später auf die harte Tour erfahren.

Ungefähr in der Zeit hatte sie Amanda kennen und lieben gelernt.

Und nicht nur sie, sondern auch Alexa, Olivia und Jamie.

Die Wild Girls, hatten sich genannt, und waren immer zu irgendwelchen Bikertreffen gefahren. Und wenn sie das nicht machten, saßen sie irgendwo zusammen und hatten einfach Spaß, dann war allerdings der Kontakt abgebrochen, was von Jamie ausgegangen war. Nachdem Jamie wegfiel, hatte sich die Gruppe irgendwann aufgelöst.
 

Plötzlich spürte Jess, wie zwei schlanke Arme sich von hinten um ihre Hüfte legten.

Jess konnte nicht anders, als sich gegen Amandas Körper zu lehnen, sie sog alles in sich ein. Sie spürte Amandas wunderschöne Lippen auf ihrem Nacken, die sich sanft ihren Weg zur Schulter bahnten. Dabei spürte Jess die Strähnen von Amandas schwarzseidenem Haar, die sich über diese legten. Und auch ihre Brustwarzen spürte sie, die sich unter Amandas Schlaftop abzeichneten.

„Kannst du nicht schlafen?“, flüsterte sie.

„Ich habe geschlafen, ich wollte einfach frische Luft schnappen“, sagte Jess. „Außerdem wollte ich ein wenig nachdenken.“

„Ich kann es kaum glauben, dass wir bald unser eigenes Haus haben werden. Wird sicherlich toll werden und Samy wird es auch gefallen“, meinte Amanda. „Wie lange werden die Renovierungsarbeiten am Strandhaus dauern?“

Jess zuckte mit den Schultern. „Du kennst doch meine Großmutter, wenn es nach ihr ginge, währe Rom an einem Tag errichtet worden.“

Wieder spürte sie Amandas Lippen auf ihrer Haut.

„Worüber hast du nachgedacht?“, fragte Amanda.

„Ach, nur über die alten Zeiten, als wir noch die Wild Girls waren“, antwortete sie.

„Und was vermisst du genau, den Alkohol auf den Bikertreffen den es in Hülle und Fülle gab, den vielen Sex den es dort gab?“

„Nein, das meinte ich nicht, ich meinte dass wir alle zusammen waren, du, ich, Alexa, Olivia und

Jamie.“

Jess drehte sich in Amandas Armen, um sie anzusehen und gab ihr einen langen Kuss.

Die Asiatin sah sie kurz an, sie überlegte: „Hey, was hältst du davon, dass wir, wenn wir eingezogen sind, die Girls zu einer kleinen Feier einladen?“

„Sag bloß, du hast noch ihre Nummern?“, fragte Jess.

„Klar“, antwortete Amanda. „Die kommen gleich nach dir.“

Jess gab ihrer Süßen einen langen Kuss, den sie beide genossen.

„Wir sollten ins Bett gehen.“, flüsterte Amanda.

„Meinst du zum Schlafen oder...?“, fragte Jess, den Rest ließ sie im Raum stehen.

Sie begann sie erneut zu küssen, dieses Mal leidenschaftlicher und heißer.

Ineinander umschlungen stolperten sie durch das Wohnzimmer zurück in das Schlafzimmer und ließen sich aufs Bett fallen, wo sie sich weiter küssten und langsam begann sich Amanda, die auf Jess lag, nach unten zu küssen. Als sie am Ende von Amandas blauem Top angekommen war, begann sie es langsam nach oben zu ziehen, bis Jess nackte Brüste zu sehen waren. Als Amanda mit ihren Lippen die Linke Brustwarze umschloss und die Andere massierte, begann Jess leise zu stöhnen.

Gespräche

Jamie lag in ihrem Bett und dachte über ihre Gefühle nach, die sie für Romy empfand. Im Grunde wusste sie nicht, was das genau war.

Sicher, sie liebte ihre Mutter und ihre Schwester, aber darüber hinaus hatte sie nie so empfunden.

Sie hatte nur einmal den Satz „Ich liebe dich“ in den Mund genommen, das hatte in einer Katastrophe geendet.

„Es tut mir Leid“, flüsterte sie in die Dunkelheit, dann schlief sie ein.
 

****
 

„Jamie? Kann ich dich einen Augenblick sprechen“, sagte Miss Kira Swan. Sie war die neue Musiklehrerin, Gründerin und Leiterin der Schülerband und war erst seit einem Jahr an der Schule. Jamie hatte gerade ihre Gitarre im Abstellraum für die Instrumente verstaut hatte als sie von ihr angesprochen wurde. Die letzten Mitglieder der Band waren im Begriff zu gehen. Eigentlich hatte sich Jamie gefreut, jetzt nach Hause fahren zu können, aber es wurde anscheinend nichts daraus. Miss Swan war eine junge Frau Mitte 30, hatte lange dunkelblonde Haare, war sehr schlank und galt unter den männlichen Schülern als die Traumfrau.

„Was gibt’s?“, brummte Jamie.

„Ich habe deinen Text gelesen“, sagte Miss Swan.

Es war so, dass Jamie, wann immer sie mit Gefühlen, besonders mit ihren Schuldgefühlen nicht weiter wusste, versuchte, diese in Songs, die sie schrieb zu verarbeiten. Irgendwann hatte sie während einer der kurzen Pausen mal davon erzählt. Miss Swan hatte das mitgekriegt und gefragt ob sie einen der Songs lesen dürfte.

Und jetzt bereute Jamie, dass sie ihr ihre Songtexte geben hatte.

„Ich war sehr bewegt über das, was ich gelesen habe“, sagte Miss Swan.

Jamie versuchte, das Knirschen der Zähne zu unterdrücken, ihre gefiel nicht, in welche Richtung das Thema ging.

„Ich habe noch nie so viel Schuld und Schmerz in einem Lied gelesen, vor allen Dingen nicht bei einer 18 jährigen“, sagte die Lehrerin.

„Und weiter“, sagte Jamie leicht genervt.

„Was auch immer mit dir passiert ist, also wenn du reden willst, kannst du gerne zu mir kommen.“

„Danke, aber ich komme damit alleine klar“, sagte Jamie scharf, machte auf dem Absatz kehrt und ließ ihre Lehrerin einfach stehen.
 

****
 

Romy lag auf ihrem Bett und hörte in ihrem Zimmer Musik über ihr iPhone als sie merkte, dass jemand in der Tür stand. Donna.

„Kann ich dich kurz sprechen?“, fragte sie.

„Klar“, sagte Romy und setze sich auf.

Dabei merkte Romy, dass Donna ein Bild in der Hand hatte und es ihr gab.

Das Bild zeigte ein kleines Mädchen mit blonden Haaren, die zu Zöpfen gemacht worden waren und das eine Schultüte in der Hand hatte.

„Damals warst du Sieben“, sagte Donna.

„Weißt du, Mutter zu sein ist der härteste Job der Welt“, sagte diese.

„Du bringst deine Kinder auf die Welt, liebst sie, kümmerst dich um sie wenn sie krank sind und sorgst dafür, dass sie zur Schule kommen. Und manchmal treiben sie dich zur Weißglut. Aber irgendwann überschreiten deine Kinder eine gewisse Grenze und werden Erwachsen. Und oft sehe ich dich an und sehe dieses kleine Mädchen vor mir. Und nicht diese hübsche junge Frau, zu der du geworden bist.“

„Äh, worauf willst du hinaus, Mom?“, fragte Romy etwas besorgt.

„Also, ich habe mit Vater geredet und er hat mir klar gemacht, dass ich auch mal loslassen muss, und ich weiß, dass ich oft eine Glucke sein kann und...“ Sie holte tief Luft um sich zu sammeln.

„Und wenn du immer noch zusammen mit deiner Freundin zu deiner Tante Annette auf diesen Höllenmaschinen fahren willst, dann werde ich dem nicht im Wege stehen.

„Bist du auch wirklich meine Mom, ist das wirklich dein Ernst?“, fragte Romy Donna.

Sie nickte.

Dann schlang Romy ihre Arme um den Hals ihrer Mutter und küsste sie auf die Wange.

„Danke, Danke“, sagte Romy.

Donna stand auf und ging zu Tür. „Mom“, rief Romy. „Heißt das, dass ich mit meiner Maschine auch zur Schule fahren darf?“

„Übertreiben wir es nicht“, sagte diese. „Eines nach dem anderen.“
 


 

****
 

„Na ist ja wunderbar“, sagte Jamie am Telefon. „Hätte nicht gedacht, dass deine Mom ihre Meinung noch ändern würde.“

„Ja, wollen wir schon einen festen Termin machen? Was hältst du von der zweiten Woche?“, meinte Romy. „Mit meiner Tante habe ich schon alles geklärt.“

„Ich muss noch mit meiner Mom reden, wegen Kelly und so, aber ich denke, das geht auch in Ordnung.“

„Gut, dann bis Morgen in der Schule“, sagte Jamie verabschiedete sich.

In Jamies Bauch war ein merkwürdiges Kribbeln, sie fühlte Glück, und das nur, weil sie für zwei Wochen mit Romy zusammen sein würde.

Sie ging in ihr Zimmer, nahm ihren Schreiblock, den sie immer fürs Songschreiben benutzte, setze sich im Schneidersitz auf das Bett, nahm ihre Gitarre zur Hand begann, einen Song zu schreiben. Einen ganz besonderen Song für einen ganz bestimmten Jemanden.

Sie war mitten im Spielen und Schreiben vertieft, als das Telefon klingelte.

Kelly ging ran, kurze Zeit später tauchte sie in Jamies Zimmer auf. „Ist für dich, eine gewisse Amanda.“

Jamie sah ihre Schwester verwundert an und nahm den Hörer des Funktelefons entgegen.

„Hallo?“, sagte Jamie

„Hi Süße“, kam es von Amanda. „Ich hoffe, ich störe nicht.“

„Nein, kein Problem“, verneinte Jamie. „Ist was passiert? Ist was mit Jess?“

„Nein, Nein, ihr geht es gut. Der Grund warum ich anrufe ist, dass Jess und ich vor einem Monat in unser eigenes Haus eingezogen sind. Und wir wollten eine kleine Party machen“, erklärte Amanda. „Nichts großes, nur die Wild Girls, mehr nicht. Du kannst ja deine Freundin mitbringen.“

„Sie ist nicht diese Art von Freundin“, sagte Jamie.

„Naja, du kannst sie trotzdem mitbringen“, sagte Amanda. „Du würdest Jess eine riesen Freude machen.“

Jamie biss sich auf die Lippen, ein Teil von ihr hätte am liebsten abgesagt, andererseits hatte sie es satt, sich zu verstecken, es waren ihre Freundinnen verdammt.

„Gut, ich werde versuchen zu kommen“, sagte sie entschieden.

„Super, dann bis dahin.“ Dann legte Amanda auf.

Die Wild Girls

Die Sonne schien, als Jamie und Romy auf ihren zwei Maschinen zu dem Haus von Amanda und Jess fuhren. Jamie konnte diese Fahrt gar nicht richtig genießen, ein leichtes Ziehen hatte sich in ihrem Magen seit der Abfahrt breit gemacht. Einerseits freute sie sich, ihre alten Freundinnen wieder zu sehen andererseits hatte sie Angst, dass Romy etwas aus ihrer Vergangenheit mitbekam. Schließlich erreichten sie das Strandhaus, wo Amanda und Jess eingezogen waren. Auf dem Parkplatz vor dem Haus standen bereits neben Amandas Suzuki und Jess‘ Ninja auch Alexas grüne Ninja zx363c und Olivias Honda CBR 600R.

Gerade dass Alexa mit dabei war, beunruhigte Jamie.

Sie stiegen ab, gingen zur Eingangstür und klingelten.

Die Tür wurde geöffnet und Jess stand vor ihnen.

„Jamie!“, rief sie und umarmte begeistert ihre Freundin.

„Schön, dass du doch gekommen bist“, sagte Jess.

„Ja“, sagte Jamie. „Ich konnte einfach nicht wiederstehen.“

Jess wandte sich an Romy: „Es ist schön, dass du auch mitgekommen bist.“

„Äh, ihr schenkt doch nichts Alkoholisches aus, oder?“, fragte Romy vorsichtig.

„Nein, wir wollen ja alle an einen Stück nach Hause kommen“, antwortete Jess.

Sie trat zur Seite und sie traten in das Haus.

Schon als sie das taten, kam ihnen der leckere Geruch von gegrilltem Fleisch entgegen.

„Wir haben schon angefangen zu grillen“, sagte Jess, als sie Jamie und Romy durchs Haus führte.

Das Strandhaus war zweistöckig, oben befanden sich das Schlafzimmer und ein etwas größeres Bad mit Badewanne. Unten im Erdgeschoss waren das Wohnzimmer und die Küche, die weiß gestrichen worden waren.

Das Wohnzimmer war sehr gemütlich eingerichtet, mit großem Kamin, vor den man sich kuscheln konnte.

Sie betraten die Veranda der Terrasse, wo sich der Grill, ein runder Gartentisch und vier Gartenstühle befanden. Rund herum befand sich ein Holzgeländer, das bei einer Treppe abfiel, die zum Strand führte. Alexa und Olivia saßen auf der Liege und schauten Amanda beim Grillen zu. Romy begrüßte sie, während Jamie sich bemühte, ihren Blicken, besonders denen von Alexa, auszuweichen.

„Wow“, sagte Romy. „Ihr habt eine tolle Aussicht hier. Gehört der Strand auch zum Haus?“

Jess lachte. „Nein, meine Großmutter ist zwar reich, aber nicht so reich.“

Amanda schaute auf, als sie die neuen Besucher entdeckte.
 

Ihre langen schwarzen Haare hatte sie zu einen Zopf gebunden. Sie trug eine kurze Hose und ein Bikini-Oberteil. Auch Olivia und Alexa trugen kurze Sachen, wie die damit fahren konnten, war Romy ein Rätsel. Allerdings konnte man bei den Zwillingen einen Blick auf deren Tattoos werfen. Diese waren zwar gleich, aber spiegelverkehrt, wo Alexa ein Tattoo links hatte, war es bei Olivia rechts.

Am linken Bein von Alexa wuchs eine schwarze Dornenranke, die das ganze Bein hoch wuchs, während sich an ihrem rechten ein asiatischer Drache hochschlängelte.

Über ihrer Schulter konnte Romy die Äste eines blühenden japanischen Kirschbaums sehen, dessen Krone ungefähr bis zum Brustansatz ging. Und bei Olivia war alles genau umgekehrt.

Amanda unterbrach ihr Tun und begrüßte ihre neuen Gäste.

„Ihr seid gerade rechtzeitig gekommen, wir können essen“, sagte Amanda.

Es gab Steak und Bratwürste, dazu gebackenes Weißbrot.

Als sie fertig gegessen hatten, stand Jess auf: „Also hiermit ist das erste Zusammentreffen der Wild Girls nach langer Zeit offiziell eröffnet.“

„Als erste Amtshandlung von mir als wieder neu eingesetzte Vorsitzende“, sagte Amanda, „ist ein Mitglied vorzuschlagen.“

Alle Blicke richteten sich auf Romy. „Ich soll Mitglied bei euch werden? Was seid ihr, so was wie eine Bikergang, so was wie die Sons of Anarchy?“

„Nein“, sagte Amanda. „Nein wir sind keine Bikergang. Wir sind einfach eine Gruppe von Girls, die gerne Motorradfahren. Alles was man tun muss, um Mitglied zu werden, ist, dass du ein Girl sein und ein Bike haben musst, und das hast du.“

„Also!“, rief Amanda. „Wer ist dafür, dass Romy das neue Mitglied der Wild Girls wird?!“

Alle hoben Hände zur Bestätigung.

„Damit ist offiziell, du bist jetzt eine von uns“, sagte Amanda.

Was dann folgte, waren die lustigsten, actionreichsten Storys, die Romy je gehört hatte. Die vier erzählten von den alten Zeiten und Romy begann zu ahnen, was Jamie mit wilder Zeit meinte.

„Wisst ihr noch dieser Typ“, sagte Olivia. „Der Kerl hatte sich das Wort Macho auf die Stirn tätowiert.“

„Er hat Amanda zu einem Rennen herausgefordert, weil er nicht glauben konnte, dass Girls auch fahren können“, sagte Alex. „Als er gegen sie verloren hatte, wollte er sie verprügeln, stattdessen hat sie ihn in den Arsch getreten. Damals hast du noch an deinem Projekt gearbeitet, Jamie.“

Jamie die da gesessen hatte und über die alten Storys gelacht hatte, stand auf. Ihr Gesichtsausdruck war finster und verschlossen. „Entschuldigt mich“, sagte sie und schritt die Treppe zum Strand runter.
 

„Toll gemacht, Alexa“, sagte sie verärgert zu sich selbst.

Jess seufzte. „Und ich dachte, sie hätte das längst überwunden.“

Amanda, die ihre Freundin auf ihrem Schoß hatte, sagte: „Sowas überwindet so schnell, zumindest haben wir sie hierher gekriegt.“

Romy wurde neugierig. „Was ist mit Jamie passiert?“

Olivia wollte etwas sagen, doch Amanda schüttelte den Kopf: „Ich glaube, das sollte sie dir selbst sagen.“

„Und seien wir doch mal ehrlich, niemand hat es geschafft, zu Jamie durchzudringen, außer dir“, sagte Jess an Romy gewandt. „So verliebt wie sie dich anschaut...“

Romy stockte und sah alle entgeistert an.

„Jamie ist was...“, stotterte sie.

„Oh, du hast nicht...“, sagte Jess.

Romy stand ohne etwas zu sagen auf und ging hinter Jamie hinterher.

Sie musste es jetzt wissen, war Jamie in sie verliebt?
 

Jamie stand am Strand, kurz bevor die Brandung den Strand erreichte.

Die Erwähnung von dem, was damals passiert war, hatte alte Wunden aufgerissen.

Sie wie die Sonne am Horizont unterging, der von dunkelrot zu hellgrau wechselte.

Jamie kämpfte mit den Tränen, nie zuvor waren ihre Schuldgefühle so stark, am liebsten hätte sie alles rausgeschrien. „Jamie“, sagte eine Stimme hinter ihr.

Sie wollte sich nicht umdrehen, denn sie wusste, dass es Romy war. Die ganze Zeit über hatte sie ihre Gefühle für sie im Zaum halten können, weil stets andere dabei gewesen waren. Doch jetzt waren sie allein und ihr Magen krampfte sich zusammen.

„Sag es mir.“ Einen Augenblick dachte sie, die anderen hätten Romy das, was sie getan hatte, erzählt.

„Sag es mir, hast du dich in mich verliebt?“, fragte Romy.

Es war ein purer Reflex, Jamie drehte sich zu Romy um, trat nahe zu ihr und legte die Lippen auf Romys leicht geöffneten Mund. Nach einigen Sekunden löste sie sich von ihr und sah in Romys Augen. „Reicht dir das als Antwort“, fragte Jamie und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen an ihr vorbei.

Die Reise beginnt

Romy stand in der Dusche und ließ das Wasser auf sich prallen, sie merkte es nicht einmal, mit zwei Finger strich Romy sich über ihre diese. Sie konnte sie immer noch Jamies Lippen auf ihren spüren. Und es hatte sich so gut angefühlt. Nach dem Kuss waren sie überstürzt von der Party aufgebrochen. Beide hatten kein Wort gesagt und eben so wenig hatten sie ein Wort verloren, als sie sich getrennt hatten.

Normalerweise, wenn sie unterwegs waren, fuhr Jamie mit ihr bis nach Hause doch heute hatte sie es nicht getan. „Es hat sich so gut angefühlt“, dachte Romy.

Am nächsten Tag ging die Schule los, es waren die letzten Tage vor den Ferien.

Zu Romys Verwunderung tauchte Jamie nicht in der Schule auf. Wo zum Teufel steckte sie?
 

****
 

Jamie machte das, was immer machte, wenn ihr alles zu viel wurde, sie stieg auf ihr Bike und fuhr gedankenverloren durch die Gegend. Irgendwann hielt sie an einem einsamen Parkplatz an. Sie stieg ab, lehnte sich an das Geländer des Parkplatzes und schaute Richtung Horizont. Seit dem Grillabend fand ein Kampf zwischen ihrem schlechten Gewissen und ihren neuen Gefühlen für Romy statt. Zum ersten Mal hatte sie für eine Frau echte Gefühle, aber mit diesen Gefühlen kam auch die Angst wie sie reagieren würde, wenn Romy über Jamies wilde Jahre erfuhr. Laute Motorengeräusche rissen Jamie aus ihren Gedanken. Sie schaute auf und sah Alexa, die von ihrer Ninja stieg. Am liebsten wäre sie sofort auf ihre Maschine gestiegen und weggefahren, denn Alexa war die letzte, die sie sehen wollte.

Der Zwilling kam selbstbewusst auf sie zu und stellte sich neben sie.

„Was willst du hier?“ grollte Jamie.

„Ich dachte, du könnest jemanden zum Reden gebrauchen“, sagte der Zwilling.

Jamie drehte sich sofort um zu ihrer Maschine.

„Wenn du jetzt wegfährst, fahr dir so lange nach bis du mit mir redest“, sagte Alexa.

Jamie wusste, dass sie geschlagen war, sie ging zurück zu dem Geländer, lehnte sich dicht dagegen und versuchte so verschlossen wie möglich drein zu schauen.

„Was willst du von mir“, sagte sie. „Wir sind nicht zusammen.“

„Das ist wahr“, sagte Alexa. „Aber du bedeutest mir immer noch sehr viel und werde nicht tatenlos mitansehen, wie du dich selbst vor Kummer kaputt machst. Es war nicht deine Schuld.“

„Es war meine Schuld, Abby hat sich wegen mir umgebracht, weil ich so verdammt rücksichtlos war!“, schrie Jamie.

„Und ist es dir egal, dass du andere mit dir reißt“, konterte Alexa.

Jamie sah sie verwundert an.

„Ich habe dich und Romy beobachtet, nein, wir alle haben das gemerkt. Jamie, ihr beide liebt euch, das konnte ich in euren Augen sehen“, sagte Alexa. „Findest du nicht, dass du lange genug in der Vergangenheit gelebt hast?“

„Ich...“, sagte Jamie nur.
 

****
 

„Und du bist wirklich sicher, deine Freundin?“, fragte Romys Tante am Telefon.

„Ja, denke... schon“, sagte Romy zögerlich.

Der Tag der Abreise stand bevor. Jamie hatte sich nicht gemeldet, um abzusagen, die letzte Reaktion und die Tatsache, dass sie nicht in der Schule aufgetaucht war, hatten Romy dazu veranlasst zu glauben, dass nichts aus ihrer gemeinsamen Tour wurde. Trotzdem wollte Romy die Reise dahin nicht abbrechen. Jetzt, wo ihre Eltern nun mal die Zügel gelockert und ihr erlaubt hatten, alleine ohne großen Bruder mit ihrer Ninja zu fahren, wollte sie es auch ausnutzen. Außerdem wollte sie Robin und Roxy wiedersehen.

„Das ist aber schade, unsere Katze Lilly hat gerade Junge geworfen, 12 Wochen alt, die hätten der kleinen Schwester deiner Freundin bestimmt gefallen.“

„Ja, das stimmt.“ Romy seufzte und versuchte den Gedanken an Jamie abzuschütteln.

„Ich bin dann am späten Nachmittag bei euch“, verabschiedete sie sich und legte auf.

Dann nahm sie ihren Rucksack und ihren Helm, verließ das Haus und ging zu ihrer Ninja. Ein paar alte Klamotten, eine Zahnbürste und was man sonst für eine Reise brauchte waren darin.

Wieder seufzte sie, strich über den schwarzen Lack der Ninja. „Tja, sieht so aus, als ob wir alleine los müssen“, sagte Romy.

In diesen Moment bog eine schwarze Yamaha um die Ecke und der Fahrer hielt seine Maschine direkt neben ihr. Romys Herz macht einen Sprung, als sie Jamie mit Kelly hinter sich sah.

„Hi“, sagte Jamie. „Kann ich noch bei der Reise mit machen?“

„Ich will auf jeden Fall mal dein Pferd sehen“, meinte Kelly.

„Oh, das wirst du“, meinte die Blonde.

Mit Herzklopfen schwang sich Romy auf ihre Maschine und die Reise begann

Roxy

Die Reise war das Schönste, was Romy je erlebte hatte, nicht nur wegen der Tatsache, dass sie mit der Ninja auf einem kurvenreichen Highway fuhr, sondern auch, weil Jamie mitgekommen war. Die Versuchung war groß, ein Rennen mit ihr anzufangen, aber da Kelly mitgekommen war, schob sie den Gedanken bei Seite. Anfang des Nachmittags hielten sie an einem Denner, bestellten dort drei Hamburger mit Pommes Frites. Beim Essen erzählte Romy Kelly von den Katzenbabys, die bei ihrer Tante zur Welt gekommen waren. „Ob ich mir ein Kätzchen mitnehmen kann?“, fragte Kelly. „Du weißt doch, dass unser Vermieter keine Haustiere erlaubt“, sagte Jamie barsch.

„Ach so, stimmt ja“, sagte Kelly mit Bedauern in der Stimme.

Romy tat das Mädchen Leid, selbst sowas wie ein Haustier blieb ihm verwehrt.
 

****
 

Am frühen Abend fuhren sie den Highway entlang, bogen dann über eine Ausfahrt ab und fuhren auf die Hauptstraße. Sie kamen in eine ländliche Gegend. Sie kamen an die Weiden mit Rindern vorbei und hier und da auch an welchen mit Pferden. Ab hier übernahm Romy die Führung, da sie sich in der Gegend auskannte. Sie fuhren schließlich auf einen Hof mit einem mittelgroßen viktorianischen Haus. Romy nahm ihren Helm ab und stieg ab, Jamie tat das gleiche und half ihrer Schwester abzusteigen.

Dann sahen sie sich um, überall auf dem Hof war Leben, Pferde wurden auf und ab geführt. Männer trugen zusammengepacktes Heu in die Stallungen. Einige der jüngeren Männer hielten in der Arbeit an und starrten die Mädchen an.

„Die starren uns an“, murmelte Romy und öffnete ihre Jacke.

„Haben wohl lange keine Mädchen mehr gesehen“, kommentierte Jamie, während sie ihre Handschuhe auszog.
 

In diesen Moment öffnete sich die Tür des Hauses, eine Anfang 60-Jährige kam aus dem Haus. Sie hatte lange hellbraune Haare und freundliche blaue Augen. „Da seid ihr ja, ich habe euch schon erwartet.“

„Hallo Tante Annette“, rief Romy und schloss ihre Tante in die Arme.

Dann stellte Romy ihr Jamie und Kelly vor.

„Wir haben das Gästehaus für euch hergerichtet, habe mir nämlich schon gedacht, dass du deine Freundinnen mitbringst. Allerdings müssen zwei von euch sich das Zimmer mit dem Doppelbett nehmen.“

„Scheiße“, dachte Jamie. Ausgerechnet mit Romy musste sie sich ein Bett teilen, das konnte ja lustig werden.

In diesen Moment ertönte ein lautes Bellen.

Ein großer wolfsähnlicher Hund kam auf den Hof getrottet.

„Baby!“, rief Romy. Der reagierte sofort und kam auf Romy zu gerannt, die den Hund sofort in die Arme schloss. Dieser begann Romys Gesicht abzulecken.

„Ist ja gut, ist ja gut“, sagte sie immer wieder.

Ein Zeichen von Annette und der Hund ließ von Romy ab.

„Ja, Roxy, ich freue mich auch, dich zu sehen.“

„Wie bitte das riesen...“ -Vieh wollte Jamie sagen, machte aber daraus ein „Tier“ und fügte noch hinzu: „…hast mit ins Bett genommen?“

„Hey, sie war damals noch ein Welpe“, verteidigte sich Romy.

Kelly schaute den Hund mit großen Augen an.

„Ist das ein Wolf?“, fragte sie.

Annette lachte. „Oh Nein, sie ist ein Tamaskan, diese Hunde wurden gezüchtet, sie sollten wölfisch sein, aber auch Familienhunde“, erklärte Annette und kraulte Roxy hinter dem Ohr.

„Darf ich sie mal streicheln?“, fragte Kelly.

Dass der Hund intelligent war, merkte man sofort, sie setze sich, legte unschuldig den Kopf schief, Kelly nahm das als Aufforderung an. Sie streckte langsam den Arm aus, schließlich wollte sie Roxy nicht verschrecken. Die Hand war kaum über ihr, als Roxy begann, sie mit ihrer feuchten Schnauze an zu stupsen. Dabei peitschte Roxys Schwanz vor Freude hin und her.

„Sieht so aus, als ob sich zwei gefunden hätten“, meinte Annette und wand sich an die zwei älteren.

„Kommt, ich führe euch dahin, wo ihr schlaft.“
 

Es war nicht einfach, Kelly von Roxy weg zu kriegen, aber mit dem Versprechen, dass sie sie morgen früh wiedersehen würde, gelang es schließlich.

Das Gästehaus befand sich im Garten des Haupthauses und war auch logischerweise kleiner.

„Ich wusste nicht, wann ihr kommt und de wegen habe ich euch ein kleines Abend essen zurecht gemacht“, erklärte Annette.

Als sie vor dem Haus standen, übergab Annette Romy die Schlüssel zu dem Haus und ließ die drei allein.

Das Gästehaus bestand aus einem großen Wohnzimmer, in dem auch eine Küche eingerichtet war, einem wie schon erwähnten Schlafzimmer mit Doppelbett und einem weiteren Zimmer mit Einzelbett, das Kelly für sich beanspruchte.

Was also hieß, dass Jamie sich mit Romy ein Bett teilen musste.

Als sie spätabends ins Bett gingen, war es für Jamie geradezu eine Qual.

Nicht nur, dass sie mit Romy in einem Bett schlafen musste, nein, sie trug, da es Sommer war, einen dünnen rosafarbenen Träger-Schlafanzug. Jamie trug etwas Ähnliches, nur in schwarz.

„Wir sollten schlafen gehen“, meinte Romy, legte sich auf die linke Seite des Bettes und machte auf ihrer Seite das Licht aus.

Jamie nahm die Rechte, zögerte aber, sich hinzulegen, sich neben Romy zu legen, rang sich aber dazu durch.
 

In der Nacht erwachte Jamie aus dem Schlaf und schaute zu Romy hinüber.

Eine blonde Haarsträhne lag über ihrem Gesicht. Jamie beugte sich über sie und strich die Haarsträhne zur Seite. Und dann wie von selbst, Jamie wusste selber nicht, was sie dazu trieb, gab sie Romy einen Kuss auf die Wange: „Ich liebe dich, Romy“, flüsterte sie.

Robin

Als Jamie erwachte, fiel ihr auf, dass alles so ruhig war. Kein Autolärm, nichts von alledem.

Das war für Jamie, die durch und durch ein Stadtmensch war, sehr außergewöhnlich. Was sie hörte, war das Wiehern der Pferde. Als sie sich nach Romy umdrehte, lag ihre Freundin nicht dort. Anscheinend war sie schon aufgestanden. Jamie ging ins Bad, duschte, zog sich an und machte sich auf zum Zimmer ihrer Schwester, um sie zu wecken. Kelly reckte und streckte sich als Jamie die Tür öffnete. „Morgen Schwesterchen“, rief sie ihrer Schwester entgegen.

Sie hatten sich gerade angezogen und fertiggemacht, als Romy ins Haus kam, sie trug abgetragene Jeans und ein schwarz-rot kariertes Hemd, das auch schon mal bessere Tage gesehen hatte.

„Oh, ihr seid schon wach, schön, dann können wir gleich frühstücken“, sagte sie.

„Wo warst du so früh unterwegs?“, fragte Jamie.

„Ich war mit Tante Annette bei den Hühnern, Eier holen“, erklärte sie. „Kommt, es gibt Frühstück.“

Sie führte die zwei auf die Terrasse des Haupthauses, wo Annette mit ihrem Mann John bereits saß. John war ein rundlicher Mann, der die sechzig überschritten hatte, dessen braune Haare schon angegraut waren. Allerdings zeigten seine kräftigen Arme, dass er nicht Fettes an sich hatte sondern aus Muskeln bestand.

Während des Frühstücks fragte Jamie: „Wo ist eigentlich dein Liebling, dieses Pferd?“

„Oh, du meinst Robin?“, fragte Romy nach.

„Die haben wir über Nacht auf einer unserer Koppeln gelassen“, sagte John mit seiner tiefen Bassstimme. „Soll ich euch mitnehmen?“

„Ach ist nicht nötig“, sagte Romy. „Wir gehen zu Fuß dahin.“
 

Nach dem Frühstück nahmen sie sich Bündel mit Äpfeln und machten sich damit auf den Weg.

Kelly wollte nicht mitgehen, stattdessen wollte sie sich die Katzenbabys ansehen, von denen Tante Annette gesprochen hatte.

Sie gingen über einen Feldweg, sahen kleine Wäldchen und Felder über Felder.

„Ich vermisse irgendwie die Großstadt“, meine Jamie „Es ist so ruhig.“

„So ruhig ist es auch nicht, ich meine, die Grillen zirpen, die Vögel singen“, sagte Romy.

„Wirst du jetzt poetisch oder was“, kommentierte ihre Freundin.

„Vielleicht“, meinte diese grinsend.

Nach einem langen Marsch kamen sie an eine Koppel, auf der drei Pferde grasten.

„Also“, fragte Jamie. „Wer von den dreien ist deine Süße?“

„Diese hier“, erklärte Romy und deutete auf eine große braune Stute.

Romy stellte sich auf den Mittelsprosse des Holzzauns und rief: „Robin, komm mal her!“

Das Pferd hob den Kopf und trottete zu ihnen.

Es schnaubte zur Begrüßung. Während Romy in die Tüte griff, einen Apfel herauszog und ihn dem Pferd zum Fressen gab, wich Jamie ein paar Meter vor dem großen Tier zurück.

„Hast etwa Angst?“, fragte Romy.

„Eher Respekt“, meinte Jamie.

Romy lachte. „Du fährt mit dem Motorrad durch die Gegend, hast aber Angst vor einem Pferd.“

„Hey, Motorradfahren ist was vollkommen anderes“, verteidigte sich Jamie.

Romy nahm Jamie bei der Hand und führte sie zu Robin. „Du musst keine Angst haben.“

Jamie konnte spüren, wie ihr Herz zu klopfen begann, als Romy sie berührte. Sie hielt sie an Robins Nüstern, lies sie darüber streichen.

„Fühlt sich angenehm an“, sagte Jamie.

Unerwarteter Besuch

Die Tage vergingen und die drei genossen die freie Zeit auf der Farm. Kelly verbrachte jede freie Minute bei den Katzenbabys. Jamie und Romy hingegen halfen auf den Hof so gut es ging. Irgendwann entschloss sich Romy mit Robin auszureiten und Jamie mitzunehmen.

Also zog sie sich ihre alte Reiterjeans an, die sie mitgenommen hatte, und ihre Stiefel.

Dann ging sie zur ihrer Tante und fragte sie, ob heute noch ein Pferd gebraucht würde.

Als Annette diese verneinte, ging sie zurück in den Hof und von dort aus in den Stall.

„Was machst du?“, fragte Jamie, als sie in den Stall kam.

„Ach, ich dachte mir, dass wir zwei einen kleinen Ausritt machen könnten“, erklärte Romy ihr.

„Wie bitte, ich soll auf diesem... Tier reiten?“, protestierte Jamie.

„Na klar, ich führe dich ganz einfach, und außerdem fährst du mit einem Motorrad durch die Gegend, das ist nichts anderes“, meinte Romy.

Sie führte die Pferde aus dem Stall und half Jamie, auf das andere aufzusteigen.

Dann ritten sie los durch das Tor, Jamie spürte die Muskeln des Pferdes unter sich.

Normalerweise würde sie jetzt im Trab gehen, aber da Romy mit dabei war, entschloss sie sich, im Schritttempo zu gehen. Vom Hof aus ging sie kurze Zeit auf der Straße, dann ins Gelände, obwohl sie sich am Sattel festhielt, ruckelte es bei Jamie doch sehr. So ungefähr fühlte sich jemand, der Motorcross fuhr, dachte sie.

Romy hingegen genoss den Ausritt sehr. Sie liebte es mit dem Motorrad zu fahren, auf einem Pferd zu reiten, liebte sie noch mehr. Romy beschloss, ihren Lieblingsort aufzusuchen. Sie wendete Robin, sie gingen tiefer ins Gelände.

„Wo reiten wir denn hin?“, fragte Jamie.

„Warts ab“, sagte Romy.

Sie ritten über eine offene Wiese zu einer großen Eiche, die einsam auf einem Hügel stand. Kurz vor dem Hügel stieg Romy ab und half Jamie aus dem Sattel.

„Wo sind wir hier?“, fragte Jamie.

„Das ist einer meiner Lieblingsplätze hier draußen“, erklärte Romy ihr.

Sie setzen sich in den Schatten der Eiche und genossen die Aussicht.

„Es ist sehr schön, alles ist so ruhig“, sagte Jamie.

„Ja, deswegen liebe ich diesen Ort und weil ich hier sehr gut nachdenken kann“, erklärte Romy.

Plötzlich fiel Jamie auf, dass sie sehr nahe bei Romy war, zu nahe.
 

„Und weißt du, was der Vorteil hier ist“, flüsterte Romy. „Man ist hier allein.“

Und dann gab Romy Jamie einen leichten Kuss auf die Lippen.

Jamie riss die Augen auf, schloss sie aber wieder, um dieses Gefühl von Romys Lippen auf ihren zu genießen.

„Habe ich dich überrascht?“, fragte Romy, als sie sich lösten.

Jamie nickte. „Ich wusste nicht...?“

„Nennen wir es eine kleine Revanche“, sagte Romy und küsste Jamie erneut, dieses Mal erwiderte sie den Kuss.

Am liebsten hätte Jamie ihre Hände auf Wanderschaft gehen lassen, aber sie wusste nicht ob sie damit zu weit gehen würde. „Soll ich weiter machen?“, fragte Romy.

„Oh Ja“, sagte Jamie und grinste.
 

Am Abend brachten sie die Pferde auf den Hof zurück, allerdings war damit nicht alles vorbei.

Nachdem sie die Pferde abgesattelt und ihnen Wasser und einen Eimer mit Fressen gemacht hatten, gab Romy Jamie eine Bürste in die Hand. „Und was soll ich jetzt damit machen?“, fragte diese.

„Na das Pferd striegeln, es reicht nicht, dass du einfach mit ihnen ausreitest, du musst dich auch danach um es kümmern“, erklärte Romy.

Sie stellte sich hinter Jamie, nahm ihre Hand und begann zu zeigen, wie sie das Pferd striegeln sollte. „So, als ob du es streicheln würdest“, sagte Romy weiter.

Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass Jamie alleine klar kam, kümmerte sich Romy um Robin. Als sie fertig waren, brachten sie die Pferde in ihre Boxen und verließen den Stall.

„Au, mir tut der Hintern weh“, sagte Jamie.

„Das ist Muskelkater, du bist so was nicht gewöhnt“, kommentierte Romy.

„Hättest mich aber davor warnen können“, knurrte diese.

In diesen Moment donnerte eine rote Ducati Monster, auf der zwei Gestalten saßen, in den Hof und hielt neben Romys und Jamies Maschinen.

Die zwei Personen stiegen ab, Romy erkannte sie sofort, die eine war ihr großer Bruder und die andere war Abby.

„Was will dein großer Bruder denn hier?“, fragte Jamie sie.

„Ja, und noch dazu mit ihr“, sagte Romy und schaute finster zu Abby.

„Hallo Romy“, sagte Cole. „Bist du überrascht, mich zu sehen?“

Das Geständnis

Die restlichen Tage ging Romy Cole und Abby aus dem Weg. Beim Essen versuchte sie zu ignorieren, dass die beiden miteinander turtelten. Und Romy versuchte einen finsteren Blick zu unterdrücken, aber das gelang ihr nicht immer. Irgendwann, als sie mit Jamie in der Gegend spazieren war, stellte sie Romy zu Rede.
 

„Also, was ist los?“, fragte diese noch.
 

„Ich weiß nicht, was du meinst“, antwortete Romy.
 

„Ach ja, seit dein Bruder hier ist, ziehst du ein Gesicht, als ob dein bester Freund gestorben wäre“, sagte Jamie.
 

„Es ist nicht er, es ist... sie“, sagte Romy ernst.
 

„Du bist eifersüchtig auf die Freundin von deinem Bruder?“, rief Jamie verwundert.
 

„Naja, er war immer mein großer Bruder und jetzt...“
 

„Und jetzt muss ihn mit jemanden teilen, wie wäre es, ihr eine Chance zu geben, vielleicht ist sie ja gar nicht so übel.“
 


 

Am Abend begann das große Grillen mit zusätzlichem Lagerfeuer. Romy und Jamie halfen bei den Vorbereitungen. Das Grillen war großartig, das gesamte Essen bis auf das Fleisch, das wurde in einem Ort in der Nähe gekauft, der Rest war aus eigenem Anbau. Und es schmeckte um einiges besser als das, was man aus dem Supermarkt kannte. Nach dem Essen versammelten sich alle um das Lagerfeuer.
 

„Romy?“, fragte eine Stimme hinter Romy, die neben Jamie saß.
 

Romy drehte sich um und sah sich Abby gegenüber.
 

„Kann ich dich mal sprechen“, fragte diese.
 

Romy schaute zu Jamie, die nickte nur.
 

Zögerlich stand Romy auf und ging hinter Abby her.
 

Als sie abseits von den anderen waren fragte Abby: „Bitte verstehe das nicht falsch, was ich dich jetzt frage, aber ich habe so eine gewisse, naja, Feindseligkeit gespürt.“
 

„Was ich...! Feindselig, niemals“, sagte Romy überrascht.
 

„Romy bitte... ich bin Polizistin, ich erkenne, wenn du lügst. Romy, ich weiß alles von dir und Cole, dass er immer dein Bruder, dein großer Beschützer war. Und du sollst wissen, dass ich nicht vorhabe, ihn dir irgendwie wegzunehmen. Ich liebe ihn sehr, und ich bin jetzt auch ein Teil von seinen Leben und vielleicht können wir ja Freudinnen werden. Was meinst du, Freunde?“ Abby hielt ihr die Hand hin, Romy war von der Offenheit, mit der Abby ihr begegnete, vollkommen überrascht.
 

Sie zögerte erst, doch dann schlug sie in die ausgestreckte Hand ein.
 


 

****
 


 

Irgendwann saßen Romy und Jamie alleine an den Resten des Lagerfeuers. Jamie schaute nachdenklich in die Flammen. Dann sagte sie langsam: „Romy, ich muss dir was erzählen, über meine Vergangenheit.“ Jamie wusste nicht, wie sie darauf kam, warum sie es unbedingt erzählen wollte, aber die Worte purzelten aus ihr heraus. „Ich war damals anders als heute, ich hatte gerade mein Bike gekauft und hatte entdeckt, dass ich auf Frauen stehe und all das zusammen war für mich wie ein Rausch. Ich ging selten zur Schule, habe mich oft auf Bikertreffs herumgetrieben, habe viel getrunken. Oder habe es mir zum Sport gemacht, Frauen zu verführen.“
 

„Und die Wild Girls, hast du etwa...?“, fragte Romy nach.
 

„Ich habe nur mit Amanda geschlafen“, sagte Jamie. „Auf jeden Fall war mir damals alles egal, immer nur mit meinem Motorrad unterwegs, dass meine Mom Probleme hatte, war mir nicht bewusst. Irgendwann habe ich dann ein Mädchen namens Aria kennen gelernt, sie war anders als andere Frauen, die ich vorher hatte, sie war so unschuldig, deswegen wollte ich sie unbedingt ins Bett kriegen. Ich zog alle Register, ich sagte sogar, dass ich sie lieben würde..." sie lachte verächtlich über sich selbst. "Das stimmte nicht, aber sie verliebte sich in mich, schließlich bekam ich, was ich wollte. Nachdem wir miteinander geschlafen hatten, brach ich jeden Kontakt ab.“ Während Jamie redete, konnte Romy Zorn in ihrer Stimme hören, und dieser Zorn richtete sich gegen Jamie selbst. „Irgendwann fand sie mich und sagte zu mir, dass sie mich lieben würde. Dann sagte ich ihr ins Gesicht, dass ich nur mit ihr vögeln wollte, mehr nicht.“
 

Jamie seufzte tief und Tränen waren in ihren Augen. „Einige Monate später habe ich erfahren, dass sich Aria umgebracht hat.
 

Ich wollte nicht das sie sich stirbt , ich hab ein Leben auf meinem Gewissen , ich hab sie getötet.
 

Das war der Moment, in dem ich mein Leben zu ändern begann. Ich ging nicht zu Bikertreffen, zu den Wild Girls brach den Kontakt ganz ab. Stattdessen begann ich mich um meine Mutter und Kelly zu kümmern. So, jetzt weißt du alles über meine wilde Zeit. Jetzt weißt du was für ein Mensch ich bin. “ Jamie Wichte sich eine Träne aus den Augen.
 

Romy sah Jamie an und fragte sich, wie lange sie das alles mit sich rumgeschleppt hatte.
 

„Ich erzähle dir das“, sagte Jamie, „Weil du wissen sollst, was für ein Mensch ich bin.“
 

„Weißt du, was ich sehe“, sagte Romy, nahm Jamies Gesicht in ihre Hände und drehte sie zu sich.
 

„Ich sehe ein wunderschönes Mädchen, das alles tut, um ihrer Familie zu helfen, deine Vergangenheit zählt für mich nicht, alleine das Jetzt zählt. Und ich... ich möchte mit dir zusammen sein Jamie. Jamie ich...“
 

Weiter kam sie nicht, denn Jamie legte ihre Lippen auf ihre. Dabei schien sie all ihre gesamten Hemmungen abgelegt zu haben, und Romy erging es nicht anders. Wie von selbst setze sich Romy auf Jamies Schoß. Jamies Hand wühlte sich in Romys lange blonde Haare während sich die andere auf ihrem Rücken wiederfand. Der Verstand der Mädchen hatte sich schon verabschiedet, hier herrschten nur noch die Gefühle füreinander. Allerdings ging den beiden irgendwann die Luft aus. „Jamie“, flüsterte Romy, „Ich weiß nicht was das ist zwischen uns, aber ich möchte gerne alles kennenlernen.“
 

Jamie grinste. „Dann komm mit, ich zeige es dir.“

Leidenschaft

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Verwirrende Gefühle

Romy lang auf ihren Bett grübelte über das, was in den letzten Wochen alles passiert war.

Die Ferien waren zu Ende und Schule hatte wieder begonnen. alles war andres. Sie war gefühlsmäßig sehr verwirrt. In der Schule versuchte sie den anderen Schülern nicht zu zeigen, dass sie mit Jamie zusammen war. Aber seit dieser Nacht mit ihr, wusste sie nicht mehr wo sie stand. Vor allem was ihre Sexualität betraf, zumal es ihr schwer fiel, ihre Familie anzulügen. Sie fühlte sich mit der Frage konfrontiert, wie ihre Eltern darauf reagieren würden, wenn sie erfuhren, dass Romy mit einer Frau zusammen war – würden sie es akzeptieren oder sie dafür verachten? Diese Zweifel quälten sie Tag und Nacht, in der Schule war es nicht andres; sie versuchte sich normal zu benehmen, denn sie hatte schon jetzt die Befürchtungen, was passieren würde, wenn Alicia und ihre Freundinnen davon erfahren würden. Auf der einen Seite wollte sie der ganzen Welt zeigen, dass mit Jamie zusammen war, auf der anderen wollte der logische Teil in ihr es geheim halten. Kurzum, Romy war gefühlsmäßig total verwirrt.

Deshalb entschloss sie sich, sich mit Jamie über ihre Ängste zu unterhalten.

Sie griff nach ihrem Handy und rief Jamie an.

„Hey, Romy was gibt es?“ , fragt diese.

„Ich muss dich sprechen. Kann ich zu dir kommen?“

„Klar“ , sagte Jamie.

„Ich würde mit dir irgendwo hinfahren, würde das gehen?“ , fragte Romy weiter.

„Natürlich, das können wir machen.“ , sagte Jamie.
 

Romy fuhr mit ihrer Ninja bei Jamies Haus vor, diese war bereits unten und hatte ihren Helm in der Hand. Als sie Romy sah, lächelte sie.

„Da bist du ja, gib mir ein paar Minuten, bis ich meine Yamaha geholt habe.“ , sagte sie.

„Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du bei mir mitfahren?“ , meinte Romy.

Jamie runzelte verwundert die Stirn, setze aber ihren Helm auf und schwang sich hinter Romy.

Sie fuhren zunächst durch die Stadt und dann auf einer Straßen an der Steilküste entlang. Romy spürte, wie sich Jamies Hände vom Tank um ihre Hüfte legten und wie sich Jamie an sie schmiegte. Irgendwann hielt sie ihre Ninja auf einem Beobachtungspunkt an, von dem aus man im Herbst Wale, die Richtung Norden ziehen, beobachten konnte. Die zwei nahmen ihre Helme ab. Jamie schwang sich von der Maschine runter, um sich gleich wieder verkehrt herum vor Romy zu setzen. Jamie schlang ihre Arme um sie und begann sie zu küssen,

nicht leidenschaftlich, sondern einfach nur sanft.

Irgendwann lösten die beiden sich von einander und: „Jamie, ich.......können wir mal kurz aufhören?“ , fragte Romy.

„Süße, warum den so ernst?“ , wollte Jamie wissen und legte ihre Stirn an die von Romy.

„Jamie, ich bin so verwirrt u-und ich habe Angst vor allem.“ , sagte die Blonde.

„Wovor hast du Angst?“ , hakte ihre Freundin nach.

„Was passieren wird, wenn meine Eltern, oder Cole, wenn ich ihnen sagen würde, dass ich mit einen Mädchen zusammen bin, wenn ich mich in der Schule oute und....“

„Stopp.“ , Jamie legte den Zeigefinger auf Romys Lippen, „Romy, wenn du ein Problem mit dem Outing hast, dann ist das okay für mich. Ich meine, mir geht es am Arsch vorbei, wenn jemand rauskriegt, dass ich lesbisch bin, aber wenn du ein Problem damit hast, dann geht es für mich in Ordnung. Hauptsache, wir sind zusammen.“

Romy küsst Jamie und lächelte.

„Genau so will ich das sehen und grüble nicht soviel.“ Dann küsste sie Romy und flüsterte in ihr Ohr: „Lass uns jetzt da weiter machen, wo wir vorhin aufgehört haben. Ich wollte schon lange auf einen Motorrad rummachen.“

Wieder begannen sie sich zu küssen.

Irgendwann, als ihnen die Luft ausging, sagte Romy dann: „Du bist unglaublich, weißt du das?“

„Ich weiß.“ , grinste Jamie.

Halloween

Romy zog sich eine Jeans, ein schwarzes Top und die kniehohe Stiefel an. Danach befestigte sie einen Plastikpflock, den sie sich gekauft hatte, an ihrem Gürtel. Sie schaute sich im Spiegel an. Auf dem schwarzen Top stand in blutroten Buchstaben „Buffy The Vampire Slayer“. Das Top hatte sie noch von der Zeit als die Serie noch im Fernsehen lief. Sie zog den Pflock aus dem Gürtel, und stellte sich in Pose als würde sie einen Vampire ins Herz stechen wollen, und nickte zufrieden. Ein einfaches Kostüm ohne viel Geld ausgeben zu müssen, und beste war, es past zu Halloween.
 


 


 

Unten saß Cole in seinen Superman-Kostüm auf einem der Hocker vor der Kücheninsel.
 

Seine Mutter Donna füllte in die letzten Schüsseln Süßigkeiten hinein. Cole streckte die Hand um einen Riegel Schokolade zu klauen, als er von seiner Mutter einen Klaps auf die Finger bekam.
 

„Finger weg! Die sind für die Kinder.“ sagte Donna.
 

Sie selber trug ebenfalls ein Kostüm. Sie ging als Hexe, und als solche trug sie ein langes schwarzes Kleid und einen spitzen Hut. Dazu hatte sich rote Herzen auf die Wange gemalt.
 

„Tada! Und wie und sehe ich aus?“ rief Romy als sie in Küche kam.
 

„Wow, Schwesterherz du sieht heiß aus.“ sagte Cole.
 

„Was genau haben du und Jamie eigentlich vor?“ fragte ihre Mutter.
 

„Äh...Jamie und ich wollten mit ein paar Freundinnen zu einer kleinen Halloweenstrandparty.“ erklärte Romy.
 

„Etwa mit Alkohol noch dazu mit euren Höllenmaschinen?!“ rief Donna entsetzt.
 

Romy seuftze und rollte mit den Augen. ,,Jamies Freundinnen haben ein riesges Strandhaus und wir haben uns abgesprochen, das wenn es zu heftig wird wir bei ihnen in den Gästezimmern übernachten werden." Das Romy in dem Gästezimmer nicht allein sein würde verschwieg sie ihnen.
 

Laute Motorengeräusche und ein anschließendes Klingeln meldete, dass Jamie gekommen war.
 


 

„Ich bin dann mal weg.“ sagte Romy, ging zur Garderobe, schnappte sich ihren Helm und schloss die Tür hinter sich und fragte sich was für ein Kostüm Jamie wohl tragen würde.
 

Als sie das Haus verlies begann die Sonne bereits unterzugehen und viele Kinder gingen mit ihren Eltern von Haus zu Haus um die Süßigkeiten abzustauben.
 

Doch Romys Blick ruhte auf der Person die sich lässig gegen das Motorrad lehnte.
 

Jamie trug eine dunkelbraunes Trägertop, welches bauchfrei war und einen Blick auf ihr Rosentattoo gewährte. Dazu trug sie eine ebenso kurze Hose. Um ihre Hüfte trug sie einen Gürtel,welcher mit zwei Holstern verbunden war, in denen zwei falsche Pistolen steckten. Ihre Haare hatte zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Um das Outfit komplet zu machen trug sie eine Pilotensonnenbrille.
 

„Hallo Süße. Mein Name ist Croft, Lara Croft. Hast du zufällig die heißte Blondine der Welt gesehen?“ fragte sie.
 

Romy musste den Impuls unterdrücken Jamie zu küssen.
 

„Du sieht heiß aus.“ sagte Romy stattdessen.
 

Jamie schwang sich auf ihre Maschine und setze ihren Helm auf.
 

Romy tat das Gleiche und schwang sich hinter sie. Sie legte ihre Arme um Jamie und dann fuhren sie los.
 


 

Die Fahrt war herrlich. Zum Glück leben sie in Florida, so das hier immer noch die Sonne schien, während anderswo im Land es längst kälter wurde und Blätter von den Bäumen fielen. Vor allem konnte man noch unbekümmert Kurzehosen anziehen. Romy musste zugeben, dass Jamie in ihrem Lara-Croft-Kostüm heiß ausssah. Sie schmiegte sich enger an Jamie, denn es kam zu selten vor das sie sich körperlich so nahe waren.
 

Nach einer halbstündigen Fahrt kamen sie an Jessicas und Amandas Haus an.
 

So weit sie sehen konnten waren auch die Zwillinge bereits mit ihren Maschinen da.
 

Das ganze Haus war schon geschückt mit grinsenden Kürbissen. Fledermäuse und Skelette hingen an den Fenstern des Hauses. Sie gingen die Treppe hoch. Und klingelten und Jess öffnete ihnen. Als Kostüm trug sie das gelbe schwarze Outfit, das Uma Thurman in Kill Bill trug.
 

„Hi.“ sagte sie mustere Romy und Jamie erst mal "Nicht schlecht, nicht schlecht." meinte sie nur
 

„Danke“ sagten die beiden gleichzeit
 


 

Nach dem sie Gegessen hatten gingen die Treppe zum Strand hinunter. Es war die Gleiche die Jamie vor einem halben Jahr herunter gerannt war, nachdem es sich heraus gestellt hatte das diese sich in Romy verliebt hatte. Unten am Strand öffente sie eine Tiefkühltasche mit Bier wo ein Lagerfeuer entzündet worden war. Amanda und die Zwillinge saßen um die Flammen herum. Amanda trug ein Kostüm der Marvelheldin Psylocke, während Olivia und Alexa sich als zwei Vampire verkeidetet hatten.
 

Amanda und die Zwillinge umarmten die beiden zur Begrüßung und gaben ihnen aus der Kühltasche erstmal zwei Bier.
 

Dann redeten sie darüber was es so alles neues bei ihnen gab.
 

Alexa hatte wieder einmal eine neue Freudin. Diesmal, so sagte sie, sei es für immer. Leider hatte sie das schon sehr oft gesagt .
 

Doch der Beste Moment war als Romy und Jamie sich vor den Augen der anderen küssten.
 

Als es dunkler wurde und das Feuer das einzige war was Licht spendete erhob sich Jess.
 

„Da es jetzt so schön dunkel ist, wie wäre es da mit einer Gruselgeschichte.“ verkündete sie.
 


 

„Ich kenn eine.“ meldete sich Alexa. „Und sie ist wirklich passiert:
 

Seht ihr die Klippe darüben?" Alle vier drehten sich zu der hohen Klippe um die sich als Silhouette in der Dunkelheit abzeichnete.
 

„Vor ein paar Jahren ist dort eine junge Frau mit ihrem Auto verunglückt.“
 

„Und was ist daran so Gruselig?“ fragte Romy.
 

Alexa grinste und zeigte ihre falschen Vampirzähne:
 

„Es fing alles auf eurer Schule an. Dieses Mädchen war eigentlich ganz normal und hatte einen Freund der immer auf Cool machte. Und das Mädchen glaubte sie hätte ihre erste große Liebe gefunden. Doch dann fand sie heraus das ihr Freund sie mit der Cheerleaderanführerin betrogen hatte. Genauer gesagt hatte sie ihn in der Umkleidekabine der Schule mit ihr erwischt. Vor lauter Kummer betrank sie sich, stieg in ihr Auto und verfuhr sich. Dann gelangte sie auf diesen Teil der Straße. Dort fuhr sie zu schnell und verfluchte während des Fahrens ihren Freund, der sie betrogen hatte, und die Cheerleaderanfüherin. Dann stürtze sie mit ihrem Wagen genau von dieser Klippe und starb.
 

Lange Zeit lief alles normal ab, doch dann passierten merkwürdige Sachen. Die Cheerleaderin verfing sich mit ihren Haaren in der Belüftung des Schwimmingpools der Schule und ertrank. Ihr Freund verunglückte mit dem Motorrad nicht weit von der Klippe entfernt. Glaubt ihr das war ein Zufall? Es heißt nämlich das der Geist des toten Mädchens bei Vollmond zu sehen ist, um Autofahrer ins Unglück zu stürzen.“
 

Romy konnte nicht leugnen, dass sie bei dieser Geschichte Gänsehaut bekam.
 


 

****
 


 

Jamies Lippen pressten sich auf die von Romy sobald die Tür des Gästezimmers, das Amanda und Jess ihnen zu verfügung gestellt hatten, ins Schloss fiel. Sie küssten sich wild und leidenschaftlich. Gott hatte sie das vermisst. Sie war so süchtig nach diesen Lippen. Es war zu lange her das sie sich geküsst hatten. Romys Hände glitten über das Bauchfreie Top nach oben bis sie den Haarknoten von Jamies Pferdeschwanz erreicht hatte und löste ihn sodas ihre Haare wieder offen herabfielen.
 

„Das steht dir einfach besser.“ flüsterte sie.
 

Romy zog ihr das Lara-Croft-Oberteil aus und war verwundert das Jamie nichts drunter hatte. Das Gleiche tat Jamie auch bei Romy sodas diese nur noch im BH vor ihr stand. Wie lange war das jetzt her seit sie zusammen waren? Beide wussten es nicht. Jamie umfaste sie und es ertönte ein leises Klicken vor einanderer stehend wurde das Feuer was für einander empfanden verstärkt. Als sie sich ihre Körper an ein anderer während Presten sich küssten sich und zog sich die Hose um sich die Hosen auf zu machen. Als sie nur noch im Slip gekleidet waren ließen sie sich auf das Bett fallen. Jamies Hände vereinigte sich mit den Romy und pinnt diese in Kopf höhe auf die Matratze fest.
 

Und bemerkte das hinter ihnen Bettgitter war.
 

„Wie währe es wenn dich fesseln würde.“ flüstete sie „Ich könnte dich gefangen halten.“
 

„Wo hast du den nur diese Ideen her?“ fragte Romy und grinste.
 

„Hey, ich bin ein Bad Girl.“ sagte Jamie und grinste nur. „So was gehörte dazu.“
 

Plötzlich gab es einen Ruck fand sie sich auf der Matratze wieder und Romy über ihre.
 

„Was wird das denn“ fragte Jamie.
 

„Wieso wollst du immer anfangen, außerdem will dir zeigen ich was das betrifft sehr gut aufgepasst habe.“
 

„Na gut, Schülerin dann zeigte mir ob was gelehrnt hast.“ sagte Jamie.
 

Wo rauf hin die Blonde ihren Hals liebkosen begann und von dort aus weiter runter ging.

Erwischt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Böses Erwachen

Die Tag fühlte sich so normal an wie jeder Morgen. Romy ging hinunter zum Frühstück. Wie immer ging sie danach zu ihrer Maschine, stieg auf und fuhr damit zur Schule. Dass diesen Tag alles anders wurde merkte Romy erst, als sie zusammen mit Jamie die Schule betreten hatte. Immer wieder steckten andere Schüler die Köpfe zusammen wenn sie die beiden sahen.

„Hast du eine Ahnung was mit denen ist?“ fregte Jamie.

Romy schüttelte den Kopf und gingen zu dem Spind.

„Ah“ sagte eine gehässige Stimme „Da sind ja unsere Turteltauben.“

Alicia stand vor ihnen, umgeben von ihrem Hofstaat.

Das Grinsen in ihrem hübschen Gesicht konnte man geradezu als boshaft bezeichen.

„Ich habe mir erlaubt eure kleine Liebesbeziehung zu veröffentlichen.“ sagte sie.

Romy wurde bleich, wie hatte sie davon erfahren das Jamie und sie...

Alicia zog ihr Handy hervor und zeigte ihr ein Foto was sie gemacht hatte, es lies Romy die Tränen die Augen treten, ihre Beine gaben nach.
 

Jamie hatte nie Probleme damit gehabt wie andere über sie dachten. Entweder man mochte sie inklusive der Tatsache das sie Lesbisch war oder man mochte sie nicht. Aber Romy.

Jamie hatte sie nie zu irgendetwas gezwungen. Wenn sie sich outete, dann war es ihre Entscheidung. Und wenn es sie nicht tat, war das auch in Ordnung. Allerdings hatte Romy immer wieder davon gesprochen das sie Angst hatte, dass die Schule es erfährt. Aber nun war ihr das alles aus der Hand gerissen worden. Sie sah zu Romy, die auf den Boden gesunken war und weinte. Dann schaute sie zu Alicia die da stand und mit ihren Freundinnen lachte.

Jamie Hände zitterten. Am liebsten hätte sie sich auf Alicia gestürtzt, aber dann sah sie Romy.

Sie wollte sich zu ihr runter hocken, sie in den Arm nehmen und ihr sagen das alles gut werden würde.

Doch bevor sie irgendwas tun konnte, sprang Romy auf und rannte durch die Schülermenge die sich um sie versammelt hatten. Jamie rannte ihr hinter her.

Jamie sah wie sie durch den Ausgang der Schule schlüpfte, das letzte was Jamie dann sah war wie sich Romy auf ihr Ninja schwang und davonfuhr.
 

Als Jamie zurück in die Schule ging stand Alicia ihr gegenüber, und lächelte triumphierend.

„Wieso hast du das getan?!“ fauchte Jamie.

„Oh ich wollte ihr zu ihrem Outing verhelfen.“ sagte Alicia zuckersüß.

„Das ist nicht deine Entscheidung!“ Zischte Jamie deren Stimme immer lauter wurde.

„Mag sein, aber ich habe deine Süße zum weinen gebracht und das ist alles was ich wollte.“

Aus Alicias Lächeln wurde eine boshaftes Grinsen.

Jamie stieg eine gewaltige Wut hoch als Aicia diese Worte sagte und dieses Grinsen aufsetze.

Sie ballte die Hände zu Fäusten um sie am zittern zu hindern, doch dann brach ihre Wut aus: „Du arrogantes, widerliches...!“ schrie sie und stürzte sich auf Alicia, welche vollkommen überrascht war. Die beiden stürzten zu Boden, während Alicia verzweifelt versuchte Jamie abzuwehren versuchte Jamie sie ins Gesicht zu schlagen. Um sie herum hatte sich eine Schülermenge versammelt. Plötzlich wurde Jamie von Alicia losgerissen. Ein Lehrer war gekommen.

„Miss Grayson was soll das?“ blaffte er, neben beigesagt war er einer der Lehrer, die von Jamies Vergangenheit wussten und meinten, dass sie an der Schule nichts zu suchen hätte.

„Junge Lady, wir sollten uns unterhalten.“ sagte er und zerrte sie in Richtung seines Büros.

Als sie nochmal zu Alicia zurück sah, die sich ihre Blutigende Nase hielt, sah sie, dass sie triumphierend lächelte.
 

Romy war die ganze Zeit nur ziellos herum gefahren, nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte. Man konnte übers Motorradfahren viel sagen, aber es machte vor allem den Kopf frei.

Trotzdem saß der Schock in ihr sehr tief, vor allem weil alles von Alicia ausgegangen war. Wann sie outen wollte, hatte sie entscheiden wollen. Vor allem nicht so wie es jetzt passiert war. Aber nun war es passiert und Romy musste sich entscheiden wie es weiter gehen sollte. Was die Leute jetzt in der Schule dachten, war ihr egal gewesen. Das hatte sie während sie durch die Gegend fuhr festgestellt. Es war mehr der Schock gewesen, der sie hatte in Tränen ausbrechen lassen und diese Demütigung beim Sex fotografiert worden zu sein. Romy bog in ihre Straße ein. Was jetzt zählte war, dass die zwei wichtigsten Menschen in ihrem Leben die Wahrheit über sie erfuhren.
 

Romy nahm ihren Helm ab und atmete ein letztes Mal tief durch. Dann schwang sie sich von ihrer Ninja und schloss die Haustür.

Als in dem Eingangsbereich stand hätte sie am liebsten die Flucht ergriffen, wäre fortgerannt, doch dann riss sie sich zusammen. Sie ging in die Küche. Cole und ihre Eltern waren dabei das Abendessen vorzubereiten, als sie Romy entdeckten.

„Romy!“ rief ihre Mutter bestürzt, „Da bist du ja! Die Schule hat angerufen ,dass du weggelaufen bist.“

„Ja, a-aber ich kann das erklären.“ Romy musste sich zusammenreißen, um nicht in Panik zu geraten.

Cole, der ahnte was kommen würde, sprang seiner Schwester bei „Bitte lasst sie das erklären.“

Sowohl Sean als auch Donna schauten ihren Sohn fragend an. Dann gingen die vier ins Wohnzimmer und setzten sich. „Also, es ist so, in der Schule hat ein Mädchen, dass ich kenne Bilder von mir veröffentlicht, die sagen wir sehr Intim sind. Als ich das rausbekommen habe, bin ich in Panik geraten bin deswegen abgehauen.“

„Und was waren das für Bilder?“ fragte ihr Vater.

„Also ich bin mit jemanden zusammen.“ sagte sie.

„Du hast einen Freund?“ plasst es aus ihrer Mutter heraus.

Romy biss sich auf die Lippen „So zusagen also“

Sie schoss die Augen und dann platze sie heraus: „Ich bin lesbisch.“

Nachbeben

Es herrschte Stille in dem Haus. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Romy sah das ihre Eltern sie wie geschockt anstarrten. Irgendwann hielt Romy das Schweigen nicht mehr aus.

„Sagt was! Bitte sagt irgendetwas!“ sagte sie und versuchte dabei ruhig zubleiben.

Ihre Mutter war sehr blass geworden „S-seit wann weißt du, dass du lesbisch bist?“ fragte ihre Mutter.

„Naja, seit ich mit Jamie zusammen bin.“ gestand Romy.

Wenn das ein Film gewesen wäre, dann würde jetzt der Punkt kommen wo die Eltern die Schuld bei Jamie suchen. Zum Glück kam so was nicht.

„Nun, ich hatte so eine Vermutung, spätesten als du gesagt hast Emilia Clark sei sexy.“ sagte Sean erntete einen wütenden Blick von Donna.

„Und diese Fotos zeigen was...?“ hackte ihr Vater nach.

„S-sie z-zeigen mich und Jaime beim Sex.“ sagte Romy während sie langsam rot wurde.

„Ihr hattet Sex?“ rief Donna in einer Mischung aus Überraschung und Entsetzen.

„Ja Mom, wir hatten Sex und keine Sorge ich kann nicht schwanger werden.“ sagte Romy sarkastisch.

Sie seufzte, alle drei schwiegen.

„Und wird sich was ändern jetzt wo ihr es wisst?“ wollte Romy wissen.

„Ich werde euch sagen was sich ändern wird.“ meldete sich jemand zu Wort den sie nicht bemerkt hatten, dass er dazugekommen war. Es war Cole. „Es wird sich gar nicht ändern. Richtig?“

Cole legte seine Hände auf die Schultern von Romy.

„Sie ist weiterhin eure Tochter, egal ob sie jetzt auf Frauen oder Männer steht, oder?

Die Eltern sahen ihren Sohn beeindruckt an, Sean sagte : „Was mich betrifft, mir ist es egal auf was für ein Geschlecht meine Tochter steht.“

Die Blicke der Anderen wanderten zu Donna, welche seufzte: „Gib mir Zeit mich daran gewöhnen, aber wenn es weiter nichts ist, will dem ganzen nicht im Weg stehen.“

Und als Romy diese Worte hörte, fiel ihr eine ganze Lawine vom Herzen.
 

****
 

Romy lag auf dem Bett in ihrem Zimmer und schaute immer wieder auf ihr Handy. Sie war nach dem Abendessen auf ihr Zimmer gegangen und wartete nun seit Stunden auf einen Anruf von Jamie.

Sie hatte ihr eine SMS nach der anderen geschickt, doch bisher war keine Antwort gekommen.

Die Zeit verging und aus um zehn wurde um elf. Romy war kurz davor einzuschlafen als endlich das Handy klingelte.

Sofort griff Romy danach. Allein Jamies Namen zu lesen lies Romys Herz vor Freude einen Sprung machen. Sie nahm den Anruf an und richtete sich im Bett auf.

„Jamie, na endlich meldest du dich, ich habe mir schon Sorgen gemacht.“ sagte Romy als sie ans Handy ging.

„Tut mir Leid. Bin durch die Gegend gefahren. ich musste nachdenken.“ erwiderte Jamie.

„Es tut mir Leid, dass ich abgehauen bin, aber ich bin in Panik geraten.“ entschuldigte sich Romy.

„Das muss es nicht, ich war genauso überrascht wie du.“ sagte Jamie.

„Ich habe meinen Eltern gesagt das wir zusammen sind.“ eröffnete Romy ihr.

„Und was haben sie gesagt?“ fragte diese.

„Sie haben echt cool reagiert muss ich sagen.“ erklärte sie.

Jamie lachte.

„Hast Glück gehabt. Ich kenne Eltern, die bei sowas total ausgerastet sind.“ sie seufzte und ihre Stimme wurde ernst. „Ich wurde von der Schule suspendiert.“

„Was? Warum?“ fragte Romy entsetzt.

„Ich habe Alicia verprügelt.“ gestand Jamie.

„Du hast was?!“ rief Romy überrascht.

Sie stellte sich vor wie Jamie vor ihr die Schulter zuckte.

„Sie hat mich provoziert, und ich war sowieso sauer auf sie.“ meinte sie.

„Das hättest du nicht tun sollen.“ meinte Romy.

„Mir war aber danach.“ sagte Jamie scharf.

Romy ahnte zu was das Ganze hinauslaufen würde und das Letzte was sie wollte, war mit Jamie zu streiten.

„Was machen wir jetzt wegen der Schule?“ fragte Romy.

„Egal was da kommt, wir stehen das gemeinsam durch.“ antwortete Jamie

Als beide später in ihren Betten lagen ahnte keiner von ihnen, dass die große Prüfung für ihre Beziehung, kurz davor stand über sie hereinzubrechen.

Party

Jamie saß im ihrem Zimmer wie in einer Gefängniszelle. Als ihre Mutter davon gehörte hatte, dass ihre Tochter für genau zwei Wochen von der Schule suspendiert worden war, hatte sie Jamie gleich Wohnungsarrest aufgebrummt.
 


 

„Du sollte bloß nicht denken, dass du denn Vormittag frei machen kannst.“ hatte ihre Mutter gesagt.
 


 

Und Jamie hatte das ohne zu murren akzeptiert und jetzt saß sie in der Wohnung fest.
 


 

Die alte Jamie hätte sich über das Verbot ihrer Mutter hinweggesetzt, wäre auf ihr Bike gestiegen und einfach weg gefahren, aber das war früher mal und nun saß sie nun mal dort fest. Aber ein Gutes hatte das Ganze: Sie konnte auf ihre kleine Schwester aufpassen. Es klingte an der Tür. Jamie stand auf und als sie öffnete, sah sie sich Romy gegenüber. Kaum war sie drinnen gaben sie sich einen Kuss.
 


 

„Hey Knast-Girl.“ sagte Romy fröhlich.
 


 

„Ha ha, Witzig.“ brummte Jamie.
 


 

Dann fiel ihr auf, dass ihre Freundin ihren Rucksack mithatte.
 


 

„Was hast da drin?“ fragte sie neugierig.
 


 

Sie gingen in Jamies Zimmer setzen sich auf Bett und Romy griff in in das erste Fach, nahm einige Schulbücher heraus. „Während du ihr fest sitzt in den zwei Wochen, habe ich mir gedacht, dass ich dir Nachhilfe geben werde.“
 


 

„Oh, ist super“ sagte Jamie und versuchte ihre Enttäuschung überspielen. Sie hatte irgendwie mit was anderem gerechnet. Aber Romy schien das zu spüren.
 


 

Deswegen griff sie etwas tiefer, holte drei DVDs raus. Jamie riss die Augen auf.
 


 

„Wow, das ist ja geil!“ rief Jamie begeistert, vor allem weil sich dabei um ihre Lieblings Filme handelte. Jamie auf stand auf Action Girls, egal ob mit Schwertern oder Knarren die Hauptsache war das sie den Bösen Jungs in den Hintern traten.
 


 

Ihre Begeisterung verflog aber schnell wieder und sie wurde ernst. „Aber warum?“
 


 

„Naja, du hast meine Ehre verteidigt, das hat noch nie jemand für mich gemacht.“ Romy küsst Jamie sanfte, diese erwiderte es, bis sie sich lösen mussten.
 


 

„Weist du schon, was du machen willst?“ fragte sie Jamie, als sie sich wieder lösten.
 


 

Jamie überlegte: „Ich würde was mit Motoren machen"
 


 

„Was denn, keine Musik?“ ,fragte Romy spitz.
 


 

„Ich bin Realistin. Lieber habe ich einen festen Job in irgendeiner Werkstatt, als ständig darauf zu warten, das irgendeiner mich entdeckt und ich dann das angeblich große Geld mache von dem ich aber keinen Cent sehen werde weil mich mein Manager betrogen hat“ ,erklärte Jamie.
 


 

„Und was willst du machen?“ wollte nun Jamie wissen.
 


 

„Journalismus würde ich gerne machen“ ,antwortete Romy.
 


 

„Das kann ich mir bei dir sehr gut vorstellen" ,sagte Jamie.
 


 

„So, genug geredet. Wird Zeit, dass wir was lernen, sonst kommen wir zu nichts“ ,erklärte sie.
 


 


 


 

Die zwei Wochen vergingen und Jamie durfte wieder zu Schule gehen. Die meisten Schüler ließen in Ruhe, bis auf Alicia, die ihnen finstere Blicke zuwarf. Als Romy sich im Klassenzimmer auf ihren Platz setzte, trat ihre Lehrerin Miss Willwo eine Neuigkeit für die Klasse.
 


 

„Bevor wir mit dem Unterrichte beginnen hat euer Klassensprecher zu verkünden. Will?“
 


 

Will, der Klassensprecher, erhob sich: "Nun, ich und die anderen Klassensprecher haben uns mit den Lehren und der Verwaltung abgesprochen und haben die Erlaubnis, diesen Freitag eine Abschlussparty auf dem Schulgelände zu veranstalten. Alle, die dieses Jahr ihren Abschluss machen, sind eingeladen.“
 


 


 


 

In der Pause trafen sich Romy und Jamie. Beide waren nicht von der Idee begeistert.
 


 

„Und, wirst du hin gehen?“ ,fragte Romy.
 


 

„Ich weiß nicht, ich habe keine Lust mich angaffen zu lassen, wäre ich irgendein Tier. Das geht mir jetzt schon auf die Nerven.“
 


 

„Hey Mädels“ ,sagte Stimme.
 


 

Cole kam auf sie zu.
 


 

„Warum so trübsinnig?“ ,fragte er.
 


 

„Ach nichts weiter. Wir versuchen uns auszudenken, wie wir uns vor der blöden Feier drücken können“ ,sagte Romy.
 


 

„Ach kommt schon, das wird sicher lustig“ ,meinte Cole.
 


 

„Lass mich raten,“ ,sagte Jamie „Du hast dir das damit ausgedacht.“
 


 

„Und? Was ist daran so schlimm dran?“ ,fragte Cole mit hochgezogener Augenbraue.
 


 

„Eigentlich nichts, du bist ja auch nicht Teil des Schulklatsches?“ ,meinte Jamie weiter.
 


 

„Hört zu. Es wäre schön kommen würdet, ich werde auch da sein, und wenn euch Jemand dumm kommt gehe ich dazwischen. Also was meint ihr?“
 


 

Die beide Mädchen sahen sich an.
 


 

Dann zuckte Jamie mit den Schultern.
 


 

„Na gut meinetwegen“ ,sagte sie.
 


 


 


 

Zusammen mit Cole fuhr Romy in seinem Auto auf den Parkplatz der Schule vor, an dem Abend, an dem die Party stattfinden sollte. Romy hatte ihre ein weißes Kleid an, während sie ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Die Party im gange , Musik dröhnte, man tanzte, es gab zu Essen, allerdings keine alkoholischen Getränke, das war die Bedingung der Lehrer gewesen. Romy entdeckte Jamie. Sie hatte sich an einen Laternen Fahl gelehnt und blickte sehr finster drein. Aber als sie Romy sahl hellte sich ihr Gesicht auf.
 


 

„Hey“ ,sagte die Blonde „Freut mich das du auch gekommen bist.“
 


 

„Ich bin nur wegen dem Essen hier. Im Moment lieferte ich mir Alicia eine finsteren Blick Duell“ ,erklärte sie.
 


 

„Und wer gewinnt?“ fragte Romy.
 


 

„Im Moment ist es Unentschieden“ ,erklärte sie.
 


 

Trotz des Alkoholverbots war es der Footballmannschaft gelungen, eine Flasche Whisky auf die Party zu schmuggeln, an den sich jeder von der Mannschaft bediente.
 


 

Und dann passierte es.
 


 

Der Mannschaftschef Sam und, nebenbei gesagt, Alicias Freund kam auf die zwei zu gewankt.
 


 

„Hey, ihr zwei Lesbenschlappen“ ,begann er.
 


 

Die beiden wollte keinen Ärger provozieren und versuchten ihn zu ignorieren, aber der Kerl lies nicht locker.
 


 

Jamie stellte sich schützend vor Romy.
 


 

„Was ist dein Problem?“ ,fauchte Jamie.
 


 

„Ihr zwei seid mein Problem. Ihr Vögelt miteinander rum! Weißt du, was du brauchst, Blondie? Einen echten Kerl, der dir besorgt, aber so richtig. Dann wirst auch wieder normal.“
 


 

Dieser Streit zog jedem Menge Aufmerksamkeit auf sich und schon bald hatte sich eine Menschentraube um sie versammelt.
 


 

Plötzlich stellte sich Jemanden zwischen den Betrunken und die zwei Mädchen.
 


 

Cole.
 


 

„Was ist mit dir, Cole? Bist du jetzt auf der Seite von den Lesben?“ ,gurgelte Sam.
 


 

„Diese Lesbe ist meine Schwester und wenn du dich mit meiner Schwester anlegst, legst du dich mit mir, also verschwinde.“
 


 

Cole baute sich bedrohlich vor Sam auf.
 


 

Sam begann weg zu wanken wollte schon gehen, doch dann drehte er sich um und seine Linke Faust Cole anzugreifen. Dieser reagierte schnell, wehrte den Faustschlag ab, nur um Sam selbst Eine zu verpassen, sodass dieser zu Boden ging.
 


 

Cole schaute zu Sams Kumpels,die unschlüssig rumstanden.
 


 

„Schafft den ihn weg“ ,befahl er.
 


 

Diese taten, was man ihn sagte, hoben ihren Mannschaftschef vom Boden, der bereits aus der Nase zu bluten begann.
 


 

„Danke für Hilfe“ ,sagte Romy.
 


 

„Wozu hat man eine großen Bruder?" ,sagte er. Allerdings schien seine Hand ihm nach dem Schlag etwas zu schmerzen.
 


 

„Ich wäre auch mit dem alleine fertig geworden“ ,knurrte Jamie.
 


 

„Aber warum ist er so gegen uns ausgerastet?“ ,fragte Romy.
 


 

„Ihr seid immer noch Schulgespräch und er war betrunken, das macht jeden hirnlos“ ,kommentiert Cole.
 


 

„Vielleicht hat noch jemand anderes seine Finger im Spiel“ ,sagte Jamie.
 


 

Nachdem das Spektakel zu Ende war, hatte sich die Menge auf gelöst. Doch Alicia war nicht darunter gewesen, war sie für ganze verantwortlich gewesen?
 


 


 

Die wahre große Überraschung wartete auf Romy und Jamie, als sie am Montag in der Schule eintrafen. Ein riesiges Polizeiaufgebot befand sich auf dem Schulparkplatz. Dutzende Polizisten waren dabei, die Spinnte der Schüler zu durchsuchen. Abby war ebenfalls da, auch wenn sie sich nicht an den Öffnungen beteiligte.
 


 

„Was ist hier los?“ ,fragte Romy einen der Schüler.
 


 

„Wir haben einen anonymen Tipp bekommen, dass irgendwer in der Schule Drogen versteckt hat."erklärte dieser
 


 


 

Sie gingen durch die Gänge. Überall waren Schüler und Polizisten unterwegs.
 


 

Vor einem Spinnt standen der Schuldirektor mit einem Typen, der der Leiter von dem Ganzen war.
 


 

Der Ermittler war groß, hatte blonde Haare, trug ein weise Hemd, eine Krawatte einen Langen Mantel.
 


 

Und der Spinnt, vor dem alle standen, gehörte niemand anderem als Jamie.
 


 

„Hey, was machen sie an meinen Spinnt!“ ,schrie sie.
 


 

„Ganz ruhig, junge Lady. Wir machen nur unseren Job“ ,brummte der Ermittler.
 


 

In diesem Moment wurde der Spinnt geöffnet, der Ermittler griff hinein und zog eine Plastiktüte mit einem weisen Pulver heraus.
 


 

Jamie wurde bleich. Der Ermittler schaute sie an.
 


 

„Junge Lady“ ,sagte er „Ich bin Detektiv Daniel Jackson von der Antidrogen-Behörde.“ er zeigte seine Marke „Und sie sind?“
 


 

„Jamie Grayson“ ,erwiderte sie.
 


 

„Können sie mir sagen, wie das hier in ihren Spinnt gekommen ist?“ fragte der Detektiv.
 


 

„D-Das gehört nicht mir“ ,sagte Jamie.
 


 

„Nun, wenn sie mich fragen, Detektiv, haben sie ihren Verdächtigen. Dass es Miss Grayson ist, wundert mich nicht“ ,schaltete sich der Direktor ein.
 


 

„Das wird sich noch klären.“ ,sagte Jackson. Er gab zwei Polizisten ein Zeichen.
 


 

„Jamie Grayson, sie sind vorläufig festgenommen wegen illegalen Drogenbesitzes“ ,sagte er und begann, Jamie ihre Rechte aufzuklären, während man ihr grob die Arme auf den Rücken drehte und ihr Handschellen anlegte.
 


 

„Lasst mich los!“ ,protestierte sie und versuchte, sich zu wehren.
 


 

„Das sind nicht meine Drogen, verdammt. Die hat mir einer untergeschoben!“ schrie sie verzweifelt, während man sie abführte.

Der Geheime Informant

Nach diesem Ereignis diese Tage war an Unterricht nicht, mehr zu denken Romy fühlte sich leer und gebrannt als, ob ihr etwas fehlte, als ob ihr was fehlte, ihre Gedanken kreisten um Jamie, und sie war froh, als die Schule vor zu Ende war.
 

Als sie auf den Parkplatz zu ihrer Ninja ging, wartete dort jemand auf sie. Es war Zoe sie hatte lange braune Haare, trug Klamotten, die sich Romy nicht mal leisten konnte nebenbei gesagt gehörte sie zu Alicias Hofstaat.
 

Und für so was hatte Romy keinen, Nerv sie war müde.
 

„Hi“, sagte Zoe einfach nur.
 

„Was willst du?“, frage Romy Barsch.
 

„I-ich wollte mich entschuldigen, vor allem das mit dem Video was Alicia gemacht, es war furchtbar was diese an alles Schüler geschickt hat. Und wollte nur sagen, dass ich es gelöscht habe und …“ sie und unter brach sich kurz als einige Schüler ebenfalls auf den Parkplatz kamen.
 

„… Ich muss gehen.“ sagte sie nur und schob sich an Romy vor bei zu ihrem Roller.
 

Romy wusste nicht, was sie davon halten sollte, stieg auf ihre Ninja und fuhr nach Haus.
 


 


 

Am nächsten Tag fuhr Romy mit ihrer in Richtung dem Hause von Amanda und Jess sie brauchte jemanden, mit dem sie Reden konnte. Sie hätte ihren Eltern darüber Reden aber sie brauchte jemanden der Jamie genauso gut kannte wie sie.
 

Romy fuhr auf dem Parkplatz und ging zu der Eingangstür, Amanda öffnete diese.
 

„Kann ich hereinkommen?“, fragte sie.
 

Amanda ließ sie rein und nach dem sie ihre Jacke ausgezogen, in Wohnzimmer mit dem, riesigen Panoramafenstern. Romy schlang die Arme um sich sie die ganze Nacht keinen Augen zu getan.
 

Die ganze Zeit über kreisten ihre Gedanken Jamie und wie es ihr wohl ging?
 

Amanda ging mit mir in ihre große, geräumige Küche machte ihnen Kaffee und sie setze sich an den Tisch.
 

„Wie geht es Jamie?“, fragte Amanda.
 

„Wo weit ich weiß gut nur sie ist noch in Untersuchungshaft mehr weiß ich nicht“, sagte Romy genickt.
 

„Was ist den Genau passiert?“ wollte Amanda wissen.
 

Also erzählte Romy Amanda alles, als sie geendet hatte, begann diese im Raum auf und ab zulaufen.
 

„Nein, Nein, das kann nicht sein, ich kenne meine Süße, sie zwar mal einen über den Durst getrunken aber von Drogen hat sie immer die Finger gelassen.“ erklärte Amanda.
 

„Ich weiß aber im Moment sitzt sie im Knast, sicher man wird vielleicht zu sozial Stunden verdonnern.“
 

„Ja vielleicht aber ich will nicht wissen, wie sich das auf die Aufnahme an der Musik Akademie aus wirken wird.“ pflichtete Amanda ihr bei.
 

Romy sah Amanda verwundert: „Von was redest du da?“
 

„Hat es Jamie dir nicht erzählt?“
 

Romy schüttelte den Kopf.
 

„Jamie hat vor ein paar Tagen Brief erhalten, dass sie an der Musik Akademie von New York aus genommen wurde. Anscheint eure Musiklehrerin eines Gutes Wort für Jamie eingelegt! Sie hat dir nichts gesagt?“
 

„Nein, muss wohl vergessen haben.“ meinte Romy
 

„Es ist als, ob jemand davon gewusst hätte das Jamie …“ Amanda hielt mitten im Satz, inne Romy Gesicht war bleich geworden. „Sag mir was du denkst Romy?“ wollte sie wissen.
 

„Was ist, wenn jemand gewusst hat das Jamie ein Stipendium bekommen hat und ihr die Drogen ihr untergejubelt.“
 

„Aber wer könnte so einen Hass auf Jamie?“ wollte Amanda wissen.
 

Romy viel nur eine Person ein die Jamie dass, die daran Interessiert sein könnte aber warum sollte Alicia das tun?
 


 


 

Als Romy nach Hause kam, waren alle schon mit der Abendessen, fertig ihre Mutter hatte ihr ein Stück von der Lasagne auf gehoben. Doch anstatt zu Essen stach sie Gedanken verloren in ihren Essen Rum, als plötzlich das Telefon klingelte.
 

Romy ging dran und eine ihr bekannte Stimme: „Hallo h-hier ist Zoe Underwood ich muss dich spricht.“
 

„Kann, dass nicht bis morgen warten?“, fragte Romy.
 

„Nein, e-es geht um Jamie.“, antwortete diese.
 

Sofort war Romy hellhörig: „Ich höre?“
 

„Nicht hier am Telefon“, erwiderte Zoe.
 

„Gut wo treffen wir uns?“ wollte Romy wissen.
 

„Auf dem Parkplatz vor der Schule.“ erklärte Zoe.
 

„Bin gleich da.“
 

Romy legte auf, griff nach ihrer Jacke und Helm und mit einem Lauten: „ich bin noch mal weg“ schwand sie durch die Haustür.
 


 

Romy fuhr auf den Parkplatz der Schule und wäre nicht die Situation so Ernst, kämme sie sich vor, wie einem Alten Kriminalfilm, wenn die Lage so ernst wäre die Lage nicht so Ernst gewesen wäre.
 

Zoe stand auf den Parkplatz, alleine wie sie gesagt hatte.
 

Romy verschränkte die vor der Brust und ging auf sie versuchte so was wie einen neutralen Gesichtsdruck machen. Zoe gehörte immer noch zu Alicias Hofstaat und sie traute ihr immer noch nicht über den Weg.
 

„Sag, was du zu sagen hast“, sagte Romy.
 

„Ich habe denjenigen gesehen, der die Drogen in Jamie Spind getan.“ lies Zoe den die Bombe platzen.
 

„Was?“, rief Romy überrascht.
 

Dann erzählte Zoe was passiert war, was sie gesehen hatte, nach dem sie erfahren hatte, wenn Zoe im Verdachte hatte, wer die Drogen in den Spind getan hatte.
 

„Warum sagst du mir das alles?“, fragte Romy.
 

„Weil, ich glaube das so, was zu weit geht. Nennen mich eine Dumme Mitläuferin und bei allem was euch wieder fahren ist mit gemacht und es tut mir leid.“ erklärte Zoe.
 

„Sie mal einer an, hat wohl jemand seine Menschlichkeit wieder gefunden.“ dachte Sie.
 

„Bist du breit das alles was du mir gesagt hast auch der Polizei aus zusagen?“ wollte Romy wissen.
 



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Kommentare zu dieser Fanfic (38)
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Von:  Nakiami
2017-07-15T17:57:52+00:00 15.07.2017 19:57
Ich muss sagen, dass es echt Spaß macht deine Fanfic zu lesen. Die Charaktere sind mir wirklich sympatisch und die Handlung ist dir auch gut gelungen. Nur sind deine Cliffhanger immer ziemlich gemein xD bin auf jeden Fall schon gespannt was noch so auf die Beiden zukommen wird.
Noch ein kleiner Tipp von mir: Such dir am besten jemanden als Betaleser. Denn mir ist aufgefallen, dass manche Sätze doch etwas verwirrend waren. Gerade gegen Ende des Halloween Kapietels war es teilweise schwer die Sätze zu verstehen. Mach ansonsten bitte weiter so, ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel
Von:  xXxMephistoxXx
2017-04-28T12:12:44+00:00 28.04.2017 14:12
Sehr schön geschrieben :) schreib bitte schnell weiter.
Von:  Yamasha
2016-12-11T11:31:30+00:00 11.12.2016 12:31
Gott!!! Die arme arme Romy! Sie tut mir so leid! Aber wenigstens ist ihr jetzt klar geworden, dass die Meinung der anderen ihr mehr oder weniger egal ist und hat sich bei ihren Eltern geoutet. Nur grade dieser Cliffhänger musste jetzt nicht unbedingt sein. Denn ich bin iecht gespannt auf die Reaktion ihrer Eltern >.<
Aber was Alicia gemacht hat ist so was von unter der Gürtellinie. Man sollte mal Bilder von ihr und ihrem Freund beim Sex veröffentlichen. Ich wette, die fände das nicht mehr ganz so lustig (ich schon...) Die verfi**te Schlampe! Ganz im Ernst, ich hasse sie! Und ganz im Ernst, was hat sie gegen Lesben? Was ist dafran so schlim? Das ist genaiso normal wie die Beziehung zwischen Mann und Frau!!!! (merkt man, wie wütend ich auf sie bin?)
Ich hoffe nur, dass Jamie keine größeren Probleme bekommt und dass die Lehrer alle Seiten bedenken und nicht nur ihre Vergangenheit. Wenn sie das nämlcih tun, haben sie echt was verdammt falsch gemacht mit ihrem Leherberuf!!!
Von:  LeXxa
2016-08-18T22:39:30+00:00 19.08.2016 00:39
Tolle FF, ich mag ja diese Badgirl Storys immer sehr gerne :D
Wie andere schon erwähnt haben ein zwei logikfehler aber darüber sieht man gerne hinweg. Ich habe die Story heute auch in einem Stück gelesen ^^ Ich hoffe das es bald weiter geht und die beiden zusammen bleiben, ich bin auch gespannt wie die Eltern von Romy regieren werden.
Von:  Yamasha
2016-08-17T12:00:10+00:00 17.08.2016 14:00
Dass Cole Romys Sexualität akzeptiert finde ich echt klasse. Die Art, wie ers herausgefunden hat, war vllt nicht ganz soo toll,aber egal ^^
Aber das mit den Bildern am Ende...Na herzlichen Glückwunsch...Bin gespannt wie's weitergeht!
Von:  Yamasha
2016-04-05T07:06:16+00:00 05.04.2016 09:06
Voll süßes Kapitel! :D Ich finds gut, dass Jamie so entspannt darauf reagiert und das alles so locker nimmt. Weiter so! :D
Von:  xXxMephistoxXx
2016-04-04T22:12:17+00:00 05.04.2016 00:12
Joar mehr davon ;) sonst gibt's da nix zu ergänzen xD Freue mich über ein neues Kapitel. Bitte bald -^.^-
Von:  xXxMephistoxXx
2016-03-13T16:07:10+00:00 13.03.2016 17:07
Spitzen Kapi Weiter so
Lg Mephi
Von:  Yamasha
2016-03-08T08:44:22+00:00 08.03.2016 09:44
Will ich wissen, was das für Schwierigkeiten und was das für ne Prüfung ist? Ich möchte nämlich eigentlich nicht, dass die beiden Schwierigkeiten bekommen. Ich mag sie! :D
Von:  xXxMephistoxXx
2015-12-09T00:16:08+00:00 09.12.2015 01:16
Spitzen Kapi Weiter so
Lg Mephi


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