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Nur der Tod steht zwischen uns

Reituki
von

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1. Kapitel

Ein angenehmer Duft stieg in seine Nase während er die 2 Duftstäbchen in den Schnee neben das morsche Holzkreuz steckte. Er klatschte seine Hände zusammen und schloss die Augen. Schneeflocken setzten sich in seinen Haaren ab und schienen ihm zu zusehen. Vor ein paar Tagen hatte er dieses Grab entdeckt als er gedankenverloren durch den Wald gestreift war. Das Holz des kleinen Kreuzes drohte bald auseinander zubrechen denn es war morsch und von Holzwürmern zerfressen. Nur schwer waren die darin eingeritzten Schriftzeichen zu erkennen. Takanori Matsumoto. Wer auch immer diese Person war, sie war an diesem Ort verstorben. In der Nähe eines kleinen Wasserfalls, unter einer Trauernden Weide, in einem kleinem Wald in der Nähe eines Dorfes, dessen Namen fast niemand kannte. „Akira!“, eine helle Mädchenstimme hallte durch den Wald. Erschrocken hob er den Kopf wieder und blickte in Richtung des Waldes. Ein Mädchen mit schwarzem wunderschönem Haar, etwas kleiner als er, lief auf ihn zu. „Hana, was machst du hier?“, langsam richtete Akira sich auf und sah zu seiner Schwester hinüber welche vor ihm zum stehen gekommen war. „Das Gleiche könnte ich dich auch fragen Akira. Du kennst diesen.. Takumi doch überhaupt nicht!“, Akira seufzte schwer du blickte hinter sich auf das Grab. „Ja schon aber.. jeder braucht doch jemanden der noch an ihn denkt, meinst du nicht?“, seine Schwester schnaubte entrüstet. „Ja aber er ist bestimmt schon über 100 Jahre alt! Denkst du wirklich das ihn überhaupt noch jemand kennt?“, sie hatte ja recht. Es gab bestimmt niemanden der ihn kannte oder sich an ihn erinnerte, aber ihm war das egal. Jeder hatte es verdient dass jemand an ihn denkt. „Das ist mir egal Hana und das weißt du auch. Warum bist du überhaupt hier?“, ihm war klar dass seine Schwester wusste wo sie ihn zu suchen hatte. Er war seit Tagen immer hier gewesen. „Mama und Papa wollen einkaufen gehen und du sollst währenddessen drinnen sein, nicht hier draußen bei Takumi“, sagte sie und grinste. Ärgerlich seufzte Akira und lief an ihr vorbei, lauschten den knackendem Geräusch welche seine Schuhe auf dem Schnee machten. „Er heißt Takanori, Hana.“, murmelte er. Vergnügt summte seine Schwester vor sich hin während sie durch den dichten Schnee stampften, durch den Wald ins Dorf zurück. Als sie zu Hause angekommen waren, lief Akira sofort in sein Zimmer und schmiss sich aufs Bett. In letzter Zeit hatte er kaum geschlafen. Erschöpft schloss er die Augen und glitt sofort ins Land der Träume.
 

Am nächsten Morgen wurde er ungewöhnlich früh wach. Da Wochenende war, war dies eigentlich kein Problem, jedoch störte ihm eher die Tatsache wie er aufwachte. Er hörte, wie jemand seinen Namen rief. „Akira!.. Akira!“, klang es leise von weiter weg an sein Ohr. ´Moment mal, kommt die Stimme tatsächlich aus dem Wald?´, verdutzt schaute er aus dem Fenster links neben seinem Bett. Es hatte aufgehört zu schneien und der Schnee lag nun noch höher als zuvor. „Akira..!“, er sprang aus dem Bett und rannte zu seinem Fenster. Die Neugier hatte ihn gepackt. Er öffnete es und kletterte vorsichtig nach draußen, er wollte seine Eltern und Hana nicht wecken. Als er draußen war, schloss er das Fenster wieder und rannte in Richtung Wald. Das Haus seiner Eltern stand fast am nächsten des Waldes, weshalb er in 3 Minuten schon dort war. Er rannte durch den Schnee so schnell er konnte und er konnte schon das leise Plätschern des Wassers hören. Die Morgensonne schien durch die Bäume und blendete leicht seine Sicht. Endlich angekommen! Erschöpft blieb er stehen und betrachtete die schöne Landschaft. Der Schnee glitzerte in dem Licht der Morgensonne und das Wasser funkelte- aber was war das? Unter der Trauerweide, dort wo das Kreuz stand, saß jemand! Vorsichtig trat er näher. Ein Junge, ungefähr 17, so wie er selbst, saß dort neben dem Kreuz an die Trauerweide gelehnt. Er trug einen weißen Kimono und Holzsandalen und seine etwas längeren schwarzen Haare waren zu einem höhersitzendem Zopf zusammen gebunden. Seine Haut war blass, so blass wie der Schnee. Man konnte ihn leicht übersehen, hätte er nicht schwarze Haare. Der Schnee unter Akiras Füßen knackte wieder. Erschrocken hob der schöne Junge unter der Trauerweide den Kopf und sah in Akiras verwirrtes Gesicht. „Ah, Akira mein Freund“, seine Stimme war sanft und wunderschön. „Da bist du ja, ich habe schon auf dich gewartet“, er lächelte fröhlich. Vorsichtig trat Akira ein paar Schritte zurück. „W.. wer bist du?“, stotterte er. Der Junge lächelte wieder. „Ich bin Takanori Matsumoto. Danke dass du mich so oft besuchen gekommen bist!“

2. Kapitel

Erschrocken taumelte der große Junge zurück. „D-du bist Takanori M-matsumoto?“, stotterte er entsetzt. Der Angesprochene nickte und lächelte amüsiert. Takanori blickte zur Morgensonne hinüber bevor er sich wieder Akira zuwandte. Er klopfte auf den Platz neben sich und sagte: „Willst du dich nicht zu mir setzen?“. Stocksteif blieb Akira stehen. Wie war das nur möglich? Dieser Junge konnte gar nicht Takanori Matsumoto sein, denn dieser weilte schon seit Jahren nicht mehr unter den Lebenden! Ihm musste doch jemand einen Streich spielen! Jedoch hatte er ihn noch nie zuvor in dem kleinem Dorf gesehen und es kam nur sehr selten vor, dass sich ein paar Reisende aus Tokyo in der Nähe des Dorfes wiederfanden. „Was ist? Hast du etwa Angst vor mir?“, Takanori lächelte sanft. „Komm doch zu mir. Ich habe mich schon so auf deinen Besuch gefreut“, noch bevor Akira realisieren konnte, was überhaupt vor sich ging, steuerte er auf Takanori zu und schon saß er neben ihm. „Na also, der kleine Wasserfall plätscherte vergnügt vor sich hin, eine sanfte Melodie, während einige Vögel im Wald dazu sangen. Unauffällig schielte Akira zu Takanori hinüber. Er war wirklich extrem blass und er konnte sehen wie seine Adern sich in feinen blauen Linien durch die Haut zogen. Er sah wahrhaftig wie ein Geist aus. „Danke für deine Besuche Akira. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut.. und du hast recht, niemand wünscht sich vergessen zu werden..“, er lächelte schon wieder, doch dieses Mal war es kein fröhliches oder vergnügtes Lächeln, dieses Mal war es mit Trauer getränkt. „Warum so traurig?“, entfuhr es dem Größerem. Überrascht schlug er sich die Hand vor den Mund. Noch immer mit diesem traurigem Lächeln auf den Lippen senkte Takanori den Kopf. „Das ist eine lange Geschichte..“, murmelte er dabei. „Was aber, wenn ich es trotzdem wissen will?“, überrascht hob Takanori den Kopf wieder. „Ah.. ich weiß nicht..“, „Vielleicht fühlst du dich dann besser, wenn du es jemanden erzählst?“, was tat Akira dort eigentlich? Redete mit einem Geist draußen in der Kälte ohne jegliches Misstrauen oder Angst. „Na schön.. als ich noch lebte, vor langer Zeit, hatten sich in diesem Wald ein paar Banditen niedergelassen. Zwar ließen sie uns in Ruhe, jedoch hatten alle Dorfbewohnte schreckliche Angst vor ihnen. Als dann das alljährliche Winterfest stattfand, hatten alle diese Banditen längst vergessen und schmückten das Dorf mit Lichtern, die den Schnee funkeln ließen. Kenji, mein Freund zu dieser Zeit, hatte jedoch keine sonderlich große Feierlaune. Er sagte mir, er wisse dass sich an diesem Abend etwas Schlimmes ereignen würde. Also bat er mich, ihn am Waldrand zu treffen wenn das Winterfest beginnt. Er wollte mit mir fort laufen. Er hielt ich ihn für verrückt, sagte ihm, dass doch alles in Ordnung sei, jedoch wirkte er so verzweifelt, dass ich am Ende doch einwilligte und zu Beginn des Winterfestes am Waldrand auf ihn wartete. Ich wartete eine Stunde land, doch er kam nicht. Plötzlich vernahm ich einige Schreie aus dem Dorfe und jemand kam auf mich zugerannt. Es war Kenji, verfolgt von einem dieser Banditen. „Takanori, Lauf!“, schrie er noch bevor er von diesem Bandit erstochen wurde. Ich lief in den Wald, weinte während ich so schnell rannte wie ich konnte. Meine Holzsandalen machten dies ja nicht sonderlich leicht..“, ein verbittertes Lachen entwich ihm. „Als ich an dieser trauernden Weide ankam, blieb ich einfach stehen und drehte mich um. Niemand war mir gefolgt. Ich weinte so sehr, dass ich gar nicht merkte, wie sich jemand von hinten an mich ranschlich. Mir wurde ein Seil um den Hals gelegt und das andere Ende wurde über einen Ast der Trauerweide geschmissen. Ich versuchte mich zu befreien doch ich wurde mit einem kräftigem Ruck nach oben gezogen und das Seil schnürte mir die Luft ab. Die Kraft verließ mich und ich spürte wie mein Herz aufhörte zu schlagen.. ich war tot.. erhängt an dieser trauernden Weide..“, Akira blickte nach oben und suchte mit seinen Augen die Äste der Weide ab Tatsächlich, dort hing ein Stück altes Seil. „Später muss mich wohl ein Überlebender gefunden und hier begraben haben..“, murmelte er. Akira starrte zum Wasserfall hinüber. Hätte er gewusst was ihm wiederfahren war, hätte er gar nicht erst gefragt, was ihn bedrückte. Er wusste gar nicht, was er nun sagen sollte. „Das.. das tut mir leid Takanori..“, sagte er leise. „Ich sollte wohl einfach nicht glücklich leben dürfen“, Takanori seufzte traurig und lächelte schwach. „Aber wenn du tot bist, wie kommt es dann, dass du hier bist?“, fragte Akira vorsichtig. „Man sagte mich, ich solle hier mein Glück suchen und nicht so traurig sein.. sie haben ja gar keine Ahnung wie schwer mir das fällt..“, murmelte Takanori. „Wer ist „sie“?“, fragte Akira weiter. „Die anderen Geister. Sie nennen sich „Die Weisen“. Sie geben Verstorbenen eine zweite Chance, jedoch nur sehr wenigen..“, Traurigkeit machte sich in Akira breit. Takanori suchte schon seit Jahren nach seinem Glück, wartete Tag und Nacht auf jemanden, der ihn besuchte, mit ihm sprach. Als Geist dazu verband, traurig an seinem Grabe zu sitzen und in Verzweifelung zu ertrinken. Allein, ohne einen Freund. „Kommst.. du kommst doch morgen wieder, nicht wahr?“, hoffnungsvoll sah Takanori zu Akira. Dieser nickte mit einem sanftem Lächeln. „Ja, ich komme dich morgen wieder besuchen“

3. Kapitel

Mit einem Seufzen schloss er die Tür hinter sich, den braunen Holzkorb mit dem Essen in der rechten Hand, machte er sich auf den Weg durch den Wald. Am Wasserfall vorbei, ein Stück weiter weg, stand ein Haus im alten japanischem Stil. Dort lebte Akiras Großmutter. Sie wollte nicht im Dorf leben weil es dort ihrer Meinung nach nur so von verstorbenen Seelen wimmelte. Also musste er jeden Samstag Essen zu ihr bringen. Er konnte die alte kleine Frau schon draußen sitzen sehen. Sie rührte in einer kleinen Schale herum und warf hin und wieder etwas hinein. Als er vor ihrem Haus zu stehen kam, zog er sich die Schuhe aus und trat auf die kleine Veranda. „Da bist du ja Akira“, die schwache, leicht im Ohr kratzende Stimme drang in sein Ohr. „Ja“, antwortete er und setzte sich neben sie, stellte den Korb zur Seite. Er mochte seine Großmutter sehr. Sie hatte eine beruhigende Aura und hatte immer einen guten Rat. „Ich hab dich vorhin am Wasserfall gesehen“, seine Großmutter wusste von dem Grab des Geistes, und sie wusste, dass er sich gezeigt hatte. Das hörte er schon allein an ihrem Tonfall. Akira blickte in die kleine Schale in ihrer linken Hand. Eine grünlich schimmernde Paste befand sich darin. Was hatte sie da nur alles reingetan? „Pass besser auf mein Junge. Du kannst nicht allen Geistern trauen hörst du? Wenn sie dich austricksen, gibt es kein zurück mehr“, Akira sah ihr weiterhin dabei zu wie sie getrocknete Kräuter in die Schale hineinwarf und weiterhin mit dem Stößel rührte. „Ich war bei ihm weil er mich braucht O-baa-san“, sprach er ohne groß nachzudenken. Seine Großmutter lächelte ihm zu. „Das ist ja auch wirklich lieb von dir Akira aber pass trotzdem etwas auf. Du siehst vielleicht die Schale, weißt aber nicht wie es innen drin aussieht“, Akira nickte und blickte zum Wasserfall hinüber. Takanori saß noch immer dort, dass wusste er. Akira stand wieder auf und lief zurück zu der kleinen Treppe die auf die Veranda führte. „Ich hoffe du lässt dir das Essen schmecken O-baa-san“, sagte er während er nach unten lief und sich die Schuhe anzog. „Warum gehst du denn schon?“, er sah hoch zu seiner Großmutter und traf ihren Blick. Sie wirkte leicht enttäuscht. Er wusste ja dass sie kaum Besuch hatte aber er musste etwas nachdenken gehen. Und dazu musste er allein sein. „Tut mir leid aber ich muss noch Hausaufgaben machen“, sagte er und lächelte schwach. Er winkte ihr noch kurz zu bevor er sich umdrehte und durch den Schnee zurücklief. Der Schnee knirschte nur so unter seinen Füßen. Was seine Großmutter gesagt hatte, brachte ihn echt zum nachdenken. Sie hatte ja recht. Er sah nur Takanoris Äußeres, nicht was in ihm vorging. Es gab aber keinerlei Möglichkeit, dass Takanori ein ´böser Geist´ war. Er wirkte einfach viel zu nett dazu. Oder war das nur eine Masche? Ach quatsch. Takanori war ein freundlicher, junger Geist und er sah auch nicht wie jemand aus, der seine Freunde verraten würde. Akira lief zurück in Richtung Wald. Als er am Wasserfall vorbeikam, blieb er stehen und sah zur Trauerweide. Takanori saß noch immer an seinem Grab und winkte Akira fröhlich zu als er ihn sah. Er winkte zurück und drehte sich wieder um, lief in den Wald.
 

´Und schon wieder ist es Montag´, Akira seufzte langsam bei dem Gedanken als er am Eingang des Dorfes an der Bushaltestelle wartete. Es würde ein langer Tag werden, denn es stand Bandprobe an. Ganz recht. Akira war Bassist in der Schülerband seiner Schule. Außer ihm gab es noch 3 andere Mitglieder. Yuu Shiroyama, der Gitarrist, Yutaka Uke, der Drummer und Kouyou Takashima, ebenfalls Gitarrist und sein bester Freund. Akira lachte kurz auf. Das ganze klang wirklich wie ein schlechter Film. Leise seufzte er und sah den kleinen Schneeflocken dabei zu wie sie durch die Luft tanzten. Von weitem konnte er schon den Bus hören der langsam durch den Schnee auf dem Weg fuhr. Noch immer wunderte es ihn, dass der Busfahrer sich immer wieder die Mühe machte und ihn von dem kleinem Dorf am Waldrand abholte. Der Schulbus blieb quietschend zum stehen und öffnete die Tür. Akira trat hinein und wurde sofort vom fröhlichem Gerede anderer Schüler begrüßt. Er lächelte dem Busfahrer kurz zu bevor er nach hinten zu Kouyou lief, der ihm wie jeden anderen Morgen einen Platz freihielt. Der Bus setzte sich wieder in Bewegung und schnell setzte Akira sich. „Morgen“, grummelte Kouyou der mit dem Kopf gegen Fensterscheibe lehnte und die Augen geschlossen hatte. „Morgen“, meinte Akira. „Schon was neues wegen der Sache mit dem Vocalisten?“, er hörte wie Kouyou seufzte und sah aus seinem Augenwinkel, wie er sich richtig hinsetzte. „Es haben sie einige gemeldet, aber ich bin mir nicht sicher ob sie das sind, was wir suchen“, gähnte er. „Yutaka will dass sie heute bei der Probe dabei sein sollen um uns zu zeigen, dass sie wirklich so gut sind, wie sie behaupten“, Akira nickte. Die Schülerband war noch nicht komplett, da ihnen ein Vocalist fehlte, also haben sie immer ohne einen auf Veranstaltungen auftreten müssen. Aber auch ohne Vocalist waren sie sehr beliebt. Akira und Kouyou seufzten im Gleichklang und sagten: „Das wird ein langer Tag“

4. Kapitel

Der Bus war endlich an der Schule angekommen und Kouyou und Akira stiegen aus. Sofort sahen sie Yutaka und Yuu gegen das Schultor lehnend auf sie warten. Sie schienen wild zu diskutieren und Yuu sah sichtlich genervt aus. Akira und Kouyou begaben sich zu ihnen und kamen von der beiden zum stehen. „Morgen“, murmelte Akira. „Was ist denn los? Yuu sieht ja nicht gerade gut gelaunt aus“, grinste er. Yuu knurrte nur und meinte: „Ich verstehe nicht warum wir uns ausgerechnet heute all die Möchtegernvocalisten antun müssen. Für so was hab ich keine Zeit, vor allem nicht heute“, murrte er. Yutaka aber lächelte nur und meinte: „Sowas gehört nun einmal dazu, wenn man in einer Band spielt“. Akira und Kouyou nickten zustimmend während Yuu wieder nur grummelte. „Und außerdem“, fügte Yutaka hinzu: „Sieh es doch einfach als Extraprobe an“
 

„Okay! Shinji, zeig uns was du drauf hast!“, grinste Yutaka, drückte dem Jüngerem den Text in die Hand und eilte zu seinem Schlagzeug hinüber. Der Unterricht war vorbei und die vier waren nun im Musikraum um zu proben. Sie fingen gerade mit dem Vorsingen der Bewerber an. „Und 1, 2, 3“, die ersten Gitarrenklänge fingen an und schon legten sie los. Cassis hallte durch den großen Raum und einige Schüler die auf den Stühlen vor der kleinen Bühne saßen, fingen an zu lächeln. Das war dass wohl bekannteste Lied der unvollständigen Gruppe. „Und los!“, rief Yutaka als Signal, dass Shinji nun loslegen konnte. Er sang die erste Strophe und den Refrain bis dann der nächste dran war und der nächste, immer so weiter, bis keiner mehr zum Vorsingen dort war. Als alle fertig waren, setzten sich alle noch einmal brav auf ihre Plätze. „Okay damit wären wir dann fertig“, sagte Yutaka und lief mit einem Klemmbrett vor ihnen her. Die anderen fanden das etwas lächerlich, aber Yutaka bestand darauf. „Ihr wart alle wirklich sehr gut. Wir werden spätestens am Ende dieser Woche den ‚Gewinner’ bekannt geben, also schaut bitte regelmäßig am schwarzem Brett vorbei. Danke fürs Vorsingen“, lächelte er in die Runde und verbeugte sich kurz. Lautes Gemurmel hallte nun durch den Raum als die anderen diesen verließen und die vier Mitglieder zurück ließen. Für einen kurzen Moment war es still, bis Yutaka wieder zu reden begann. „Jetzt müssen wir nur noch die Ergebnisse ausarbeiten“. „Muss das wirklich schon heute sein?“, fragte Kouyou mit einem Schmollmund und Yuu kicherte. Er war endlich besser gelaunt. „Das muss sein Kouyou“, lachte Yutaka. Die vier bildeten einen kleinen Kreis aus Stühlen und setzten sich auf diese. „Also, wen fandet ihr am besten?“, fragte Kai und sah auf das Klemmbrett. „Also, ich persönlich fand Ryu gar nicht so schlecht“, sagte Akira und war dabei, sich eine Zigarette an zuzünden. „Denk nicht einmal daran Akira“, sagte Kouyou und nahm ihm die Zigarette ab noch bevor er sie anzünden konnte. „Kouyou“, quengelte Akira, „Gib mir die Zigarette zurück!“, Kouyou aber grinste nur und sagte, er solle endlich zuhören was die anderen zu sagen hatten. Akira sah beleidigt zur Seite und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Seit ihr jetzt fertig Jungs?“, seufzte Yutaka, konnte sich aber ein Lächeln nicht ganz verkneifen. Die zwei grummelten ein „Ja“ und grinsten sich gegenseitig zu. „Gut“
 

„Mein Gott, wer hätte gedacht dass das eine solch schwierige Entscheidung werden könnte?“, seufzte Yutaka als sie durch das Schultor liefen. Der letzte Bus würde in fünf Minuten fahren und Akira und Kouyou nach hause bringen. „Wir sollten morgen weiter reden wer besser geeignet wär-“, „Yutaka, ich kann morgen nicht, schon vergessen?“, unterbrach Yuu und seufzte traurig. Er probte wirklich gern mit den anderen. „Äh? Warum?“, fragten Akira und Kouyou im Chor. „Morgen ist die Beerdigung seiner Großmutter“, erklärte Yutaka und klopfte Yuu auf die Schulter. „Oh“, sagte Akira, „Das wussten wir nicht“, Yuu aber lächelte und meinte dass es okay sei. Der Bus war endlich da und als die vier sich schnell von einander verabschiedet hatten, stiegen Akira und Kouyou in den Bus während Yutaka und Yuu sich auf den Weg machten. Der Bus war leer und so setzten Akira und Kouyou sich nach hinten, damit der Busfahrer sich aufs fahren konzentrieren konnte und nicht gestört wurde. „Ryu fandest du wirklich von allen am besten?“, fragte Kouyou gleich als er sich setzte. Akira nahm neben ihm Platz und nickte: „Ja, auf jeden fall besser als Mizuki“, lachte er. „Ryu klang wie einer Katze, der man auf den Schwanz getreten ist“, Kouyou lachte an dem Gedanken des Gesanges von Ryu. „Du bist doch nur neidisch weil er besser singen kann als du“, grinste Akira. „Pass auf was du sagst“, maulte Kouyou und schlug ihm gegen den Oberarm. „Au“, maulte nun auch Akira und rieb sich die schmerzende Stelle seiner Oberarmes. „Hast du davon“, Kouyou streckte seine Zunge raus und grinste triumphierend. Die zwei waren nun wieder still, jeder in seiner eigenen Welt versunken. Unweigerlich musste Akira wieder an Takanori denken. Wie wohl seine Stimme klang, wenn er Cassis singen würde?

5. Kapitel

„Akira, da bist du ja!“, Takanori war glücklich aufgesprungen und sah zu ihm hinüber. Die Sonne war nun fast untergegangen und spendete nur noch wenig Licht. Der Geist war nun noch besser zu erkennen. Akira stapfte durch den dicken Schnee und setzte sich wieder unter die Trauernde Weide. Auch Takanori setzte sich und lächelte glücklich. „Warum warst du so lange weg?“, fragte er, etwas Traurigkeit schwang in seiner Stimme mit. „Tut mir Leid, wir hatten Bandprobe“, Akira lächelte ihm entschuldigend zu. „Bandprobe? Entschuldigung aber, was ist das?“, neugierig neigte Takanori den Kopf zur Seite. „Wie soll ich das beschreiben.. Also.. eine Band ist eine kleine Gruppe die zusammen Musik macht und Probe bedeutet in dem Sinne soviel wie Übung?“, letztendlich wurde aus der Erklärung eine Frage. Takanori kicherte und fragte: „Oh, seit ihr gut?“, Akira überlegte kurz und nickte dann unsicher.
 

„Neuer Bericht von Geist 20-1-11-1-14-15-18-9“, sprach eine monotone Stimme aus dem Nichts. „Ich höre“, sprach eine weitere. „Er kommt seinem Ziel näher“, hallte die erste Stimme durch die Dunkelheit.

„Ich weiß nicht ob mir das gefällt“, murmelte die zweite.

„Warum? Was ist falsch daran?“, fragte die erste.

„Es ist ein Mensch“, sagte die zweite.

„Er war ebenfalls einer“, sagte die erste verwirrt.

„Er WAR“, betonte die zweite.

„Nur weil er nun als einsame Seele auf Erden wartet?“, fragte die erste.

„Er ist tot“, sagte die zweite leicht gereizt.

„Er ist nicht bei uns“, sagte die erste.

„Weil wir ihm eine zweite Chance gegeben haben!“, brüllte die zweite schon fast.

„Er nutzt sie doch“, murmelte die erste.

„Den, den er sich ausgesucht hat ist ein Mensch! Er ist noch lebendig!“, schrie die zweite.

„Spielt das eine Rolle?“, frage die erste.

„Natürlich! Das ist nicht richtig!“, brüllte die zweite.

„Wen hätte er sich denn sonst aussuchen sollen? Wir haben ihm zwar eine zweite Chance gegeben, ihn dafür aber an sein Grab gefesselt“, sagte die erste.

„Besserwisser“, grummelte die zweite.

„Wir sind `Die Weisen` oder nicht?“
 

„Ich weiß noch wie ich früher auf unseren Festen gesungen habe“, lächelte Takanori und malte kleine Figuren in den Schnee. „Du hast gesungen?“, fragte Akira überrascht. Takanori nickte und grinste leicht. „Ich war der beste Sänger im ganzen Dorf“, sagte er stolz. Akira kicherte leise bevor ihm etwas einfiel. „Hey!“, er griff in seine Hosentasche und zog einen Zettel heraus. Der Text von Cassis stand auf diesem. Er reichte den Zettel an Takanori weiter und summte ihm die Anfangsmelodie vor. „Meinst du, du kannst das mit dieser Melodie singen?“, fragte er und sah dabei zu wie Takanori den Text studierte. Er nickte: „Ich kann es ja einmal versuchen“. Nach einem kurzem Zögern fing er an zu singen. Schon nach der ersten Strophe machte Akira große Augen. Es war wie er es sich gedacht hatte. Takanoris Stimme passte wunderbar zu diesem Lied.

6. Kapitel

Im Nebel gehüllt stand Akira an der verschneiten Bushaltestelle und wartete sehnsüchtig auf den Bus der ihn zur Schule brachte. Drei Tage waren vergangen und über die Nächte war es noch kälter geworden. Nach einer gefühlten Ewigkeit sah er endlich zwei schwache Lichter im Nebel aufleuchten und keine halbe Minute später kam der Bus auch schon quietschend vor ihm zum stehen. Die Tür öffnete sich und Akira hastete hinein, begrüßte den Busfahrer und lief an den anderen Schülern vorbei zu Kouyou der sofort ans Fenster rutschte um ihm Platz zumachen. Akira setzte sich und rieb sich die Hände. „Morgen“, sagte er mit zitternder Stimme. „Morgen“, erwiderte Kouyou mit einem Lächeln. „Kalt draußen, was?“, fragte er kichernd. Akira sah ihn genervt an. „Nein, es sind 36°, deswegen sind meine Hände auch so warm“, und promt spürte der Gitarrist Akiras eiskalte Hände in seinem Nacken. Er quietschte überrascht auf und schlug seine Hände weg. „Spinnst du?“, knurrte er doch Akira grinste nur und steckte die Zunge raus. „Deine eigene Schuld“, Kouyou grummelte nur etwas unverständliches bevor zwischen den beiden Ruhe herrschte. „Yutaka meinte, er würde heute bekannt geben, wer der „glückliche Auserwählte“ ist“, meinte Kouyou als er schließlich vom nervendem Gelache der anderen Schüler die Schnauze voll hatte. „Echt?“, fragte Akira verdutzt, dennoch uninteressiert. Kouyou nickte und grinste. „Ich frage mich wen er ausgewählt hat“
 

Zwei Tage hintereinander hatten sie nach der Schule diskutiert wer denn nun Vokalist in ihrer kleinen Band werden sollte, doch da sie alle zuviel herum gealbert hatten, hatte Yutaka beschlossen allein zu wählen. Natürlich hatte er ihnen versichert auf ihre Vorschläge einzugehen, doch es schien die anderen nicht zu interessieren, denn sie wussten dass der Leader das schon machen würde.
 

„Dass Morgen keine Schule ist weißt du?“, fragte Kouyou und riss Akira aus seinen Gedanken. Akira nickte. „Klar, sowas weiß ich doch immer“, er grinste leicht bevor er sagte: „Weiß nur nicht warum“. Er sah seinem besten Freund dabei zu, wie er plötzlich seine Tasche auf den Schoß nahm und darin herum wühlte. Was er wohl suchte? „Die haben in er Nähe eine Bombe gefunden die sie sprengen wollen. Der Sperrkreis ist riesig und hoffentlich geht die Schule dabei drauf“, grinste Kouyou, noch immer in seiner Tasche wühlend. „Yuu und Yukata sind auch im Sperrgebiet,deswegen schlafen sie heute bei mir. Komm am besten auch, dann können wir proben. Meine Eltern sind wieder auf Geschäftsreise“, Akira seufzte auf. „Würde ich ja gern, aber ich hab wirklich keine Ahnung wie ich kommen soll. Meine Eltern müssen mit dem Wagen zur Arbeit fahren, mein Motorrad hat kein Benzin mehr“, dieses Mal war Kouyou derjenige der seufzte. „Dann kauf heute nach der Schule welches. Themawechsel, sieh dir das mal an“, Kouyou zog ein paar Blätter aus seiner Tasche. Akira nahm sie ihm ab. Es waren Notenblätter, eine Menge. „Hab ich selbst geschrieben und wollte, dass du’s zuerst siehst“, grinste der Jüngere. Akira sah sich die Noten genau an, summte sie im Kopf mit und musste am Ende sogar schmunzeln. Als er mit den Noten fertig war, nahm er sich auch den Songtext vor und las ihn sich durch. „Der klingt echt super! Wie heißt der?“, er spürte Kouyous Blick auf ihn haften. „Hab ich den nicht drüber geschrieben?“, Akira sah oben auf das Blatt, doch es gab weit und breit keinerlei Überschrift zu sehen. „Sieht wohl ganz danach aus“, Kouyou stöhnte genervt auf, wühlte in seiner Tasche nach einem Stift und als er Akira die Blätter wieder aus der Hand riss, kritzelte er schnell den Namen des Liedes auf das Blatt.
 

„´Reila´ also, was?“, der Gitarrist nickte und packte alles wieder zurück in seine Tasche. „Meinst du den anderen wird’s gefallen?“, Akira sah ihn ungläubig an. „Natürlich! Das Lied ist wirklich gut!“, plötzlich hielt der Bus und alle anderen Schüler standen auf, stiegen aus. „Yeah, wir sind daaa~“, Akiras Stimme triefte vor Sarkasmus als er übertrieben fröhlich aufsprang und nach draußen ging, Kouyou dicht hinter ihm. Yuu stand bereits am Schultor, doch Yutaka war nicht zu sehen. „Wo hast du unseren Leader gelassen?“, rief Kouyou irritiert als sie nur noch einige Meter von ihm entfernt waren. „Er ist schon vorgegangen um das lang ersehnte Ergebnis ans Schwarze Brett zu heften“, lachte Yuu und gemeinsam gingen sie über den Hof und Richtung Eingang des Schulgebäudes. „Hat er dir schon gesagt wer es ist?“, Yuu schüttelte den Kopf. Sie gingen hinein und geradewegs in ihren Klassenraum. Sie hatten jetzt Matheunterricht, leistungsstärkere und leistungsschwächere Schüler getrennt und da der Bus oft nur wenige Minuten vor Unterrichtsbeginn an der Schule ankam, mussten sie sich beeilen. „Yutaka meinte aber dass wir uns in der großen Pause im Musikraum treffen sollen, du weißt schon, Bandmeeting und sowas“, meinte er dann als er sich auf seinen Stuhl nieder ließ. Kouyou setzte sich neben Yuu während Akira sich auf dem Platz vor Yuus Tisch niederließ. Als er bemerkte dass der Lehrer noch nicht da war, drehte er sich um und grinste. „Kouyou hat ein Lied geschrieben, klingt echt super, du musst es dir ansehen“, Yuu machte große Augen und sah hinüber zu Kouyou der Akira einen giftigen Blick zu warf. „Im Ernst? Lass mal sehen!“, doch Kouyou schüttelte nur den Kopf mit einem Lächeln. „Bandmeeting“, war alles was er noch sagte bevor der Lehrer auch schon den Raum betrat.

7. Kapitel

Nachdem die zwei Stunden Mathe endlich vorrüber waren, packten Yuu, Kouyou und Akira schnell ihre Sachen beisammen und machten sich auf den Weg zum Musikraum. Lachende und müde aussehende Schüler liefen an ihnen vorbei, grüßten sie mit einem Lächeln. Da sie in der Schulband spielten, hatten sie natürlich einen gewissen Beliebtheitsgrad erreicht.
 

Als sie endlich am Musikraum angekommen waren, liefen sie schnurstraks hinein und sahen Yutaka bereits auf einem der Stühle des Stuhlkreises sitzen. Neben ihm saß ein Mädchen mit hüftlangen Haaren, der, nein, die neue Vokalistin also.
 

„Morgen“, grinste Yutaka als seine Freunde sich gesetzt hatten. „Ich hab von unserem Lehrer eine Bescheinigung falls es länger dauern sollte, also keine Sorgen“, plapperte er sofort drauf los. Sie nickten und Akira konnte einfach nicht aufhören das Mädchen anzustarren. Nicht dass er fand dass sie komisch aussah, aber sie starrte ihn an.. ihre Augen zeigten bereits dass sie ihm nicht über den Weg traute.
 

„Das hier ist Miyu Kohara, unsere neue Vokalistin“, sie stand auf und verbeugte sich kurz und lächelte sie an. „Vielen Dank dass ich dabei sein darf“, und schon saß sie wieder, ihr Blick auf Akira gerichtet. So langsam began er sich unwohl zu fühlen. „Also, ich habe Miyu schon über unsere morgige Probe bei Kouyou informiert, ich hoffe das ist kein Problem?“, fragte Yutaka und sah hinüber zu Kouyou der nur lächelnd den Kopf schüttelte. „Aber Übernachtung kann sie knicken“, lachte er woraufhin sie auch kurz lächelte. „Nein, das hatte ich auch nicht vor“
 

Schon wieder waren ihre Augen auf Akira gerichtet, es nervte ihn tierisch. Er konnte es noch nie leiden wenn Leute ihn anstarrten als wäre er von einem anderem Planeten oder als denken sie, er würde irgendetwas verbergen. Er stöhnte genervt auf und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Gibt’s ein Problem?“, fragte er dann schließlich. Miyu schüttelte den Kopf und sah auf den Boden. „Gut“, meinte er dann und widmete sich wieder dem plapperndem Yutaka zu der sich gerade Kouyous Lied ansah.
 

„Wow, das klingt echt super! Das sollten wir morgen gleich üben“, grinste er, doch schon hatte Yuu ihm die Notenblätter aus der Hand genommen. „Hey!“, beschwerte sich Yutaka doch sein Freund grinste nur. „Ich hab das halt noch nicht gesehen, du kriegst es gleich wieder“, nachdem auch Yuu sich die Noten durch den Kopf gingen ließ, reichte er es an Miyu weiter, die es dankend annahm. „Das klingt wirklich echt gut, und der Text!“, Yuu klopfte Kouyou anerkennend auf die Schulter der daraufhin stolz grinste. „Ich kann den anderen da nur zustimmen“, sagte dann auch Miyu leise und gab Kouyou die Blätter zurück. Er bedankte sich nochmals und promt klingelte es wieder zum Unterricht. Sie waren nicht einmal zum essen gekommen und die nächste Stunde würde wohl mit peinlichem Magenknurren gefüllt sein. ´Wieder wunderbar´, dachte Akira grummelig, schnappte sich seinen Rucksack und folgte seinen Freunden zum Unterrichtsraum.
 

Als der Unterricht began, konnte er sich kaum konzentrieren. Aber es lag nicht an seinen leeren Magen der ihn anflehte etwas zu essen, sondern die Tatsache, dass Miyu schon irgendwie seltsam war. Wie sie ihn angestarrt hatte, mit Misstrauen und vielleicht sogar Angst? Das war schon seltsam. Wenn das so weiter gehen würde, würde er sie darauf ansprechen. Ja, das nahm er sich nun vor in der Hoffnung sich nun endlich auf den Unterricht konzentrieren zu können, doch es war ein Misserfolg. Dieses eine blöde und doch angsteinflössende Gefühl ließ ihn einfach nicht los, das Gefühl, dass sie etwas über ihn wusste. Ein Geheimnis, das sonst keiner kannte.

8. Kapitel

Nachdem sie sich gestreckt und gereckt hatten, verließen alle fünf den Klassenraum. Ihre letzte Stunde war endlich vorbei und nun machten sie sich auf den Weg zum Ausgang. Kaum waren sie draußen, zündeten sich alle außer Miyu eine Zigarette an und seufzten nach ihrem erstem Zug zufrieden auf. Ihr erstes Ziel war nun eine Tankstelle um das Benzin für Akiras Motorrad zu kaufen und mit langsamen Schritten machten sie sich die vier Freunde in einer Reihe auf den Weg, während Miyu hinter ihnen lief.
 

„Gott, ich dachte schon dieser langweilige Unterricht würde nie enden“, jammerte Kouyou woraufhin die anderen zustimmend nickten. „Wenn Sensei Kozato wenigstens EINMAL mit mehr Enthusiasmus reden würde, würde ich nicht immer wieder aufs neue bei seinem Unterricht einschlafen“, fügte Yuu hinzu. Wieder nickten die anderen zustimmend während sie hin und wieder an den Glimmstängeln zogen. Miyu lief weiterhin still hinter ihnen her, bis Yutaka sich zu ihr zurück fallen ließ um sich mit ihr zu unterhalten. Akira sagte nichts aber warf einen kurzen, verstänislosen Blick nach hinten bevor er mit den anderen die Straße überquerte und direkt vor der Tankstelle zum stehen kam. Während die anderen draußen warteten, kaufte er schnell das Benzin und gesellte sich dann anschließend wieder zu ihnen.
 

Zusammen ging es dann zurück zur Schule zur Bushaltestelle wo sie auf den nächsten Bus warteten. „Müsst ihr nicht eigentlich noch eure Instrumente holen?“, fragte Akira verwirrt doch Yutaka und Yuu grinsten nur und meinten, dass sie diese bereits am Wochenende bei Kouyou vorbei gebracht hatten. „Ich hoffe du hast nicht schon wieder deine Drumsticks ver-..“, Akira stoppte mitten in seinem Satz und bekam plötzlich große Augen. „Verdammt, ich hab die neuen Plektrums in meinem Schließfach vergessen!“, jammerte er dann doch seine Freunde schüttelten nur den Kopf. „Dann geh sie holen“, lachte Yutaka und plötzlich hob Miyu den Kopf. „Ich komme mit“, sagte sie aufgeregt. Akira rollte mit den Augen, so das es eigentlich keiner sehen konnte, doch trotzdem sah er wie Kouyou ihm zuzwinkerte. Und so liefen Miyu und Akira schnellen Schrittes in die Schule zurück, gradewegs zu seinem Schließfach. Noch während Akira seine ganzes Schließfach durchwühlte, sah Miyu ihn eindringlich an und sagte mit monotoner Stimme: „Seine Seele klebt an dir“
 

Überrascht hob Akira den Kopf und sah das Mädchen verwirrt an. „Was?“, sie blickte ihn weiterhin eindringlich an. „Seine Seele klebt an dir“, Akira neigte den Kopf schief. „Zwar noch nicht alle Teile, aber eine Menge“, sprach sie weiter. „Von wem oder was sprichst du?“, nun war Akira neugierig geworden, aber um dies nicht zu zeigen wühlte er weiter nach den Plektrums. „Ich rede von dem Geist mit dem du dich tagtäglich unterhältst. Ich kann seine Seelenfäden an dir haften sehen, er scheint dich zu mögen“, Akira blickte sie mit großen Augen an, er sagte nichts, was sollte er auch sagen? „Ich habe recht nicht wahr? Du sprichst mit einem Geist“, nun fing Miyu an, siegessicher zugrinsen. Noch immer sagte er nichts. Miyu kicherte. „Dann habe ich also recht“, Akira schluckte hörbar und widmete sich schnell wieder seinem Schließfach zu. Sofort fand er dann die Plektrums, sie lagen unter seinem Japanischbuch, kein Wunder dass er sie nicht früher gefunden hatte, das Japanischbuch benutzte er sowieso selten.
 

Er schnappte sich die kleine Verpackung, schloss das Schließfach wieder nur um dann Miyu direkt wieder in die Augen zu sehen. „An deiner Stelle würde ich aufpassen, Akira-kun“, er aber zuckte nur mit den Schultern und lief an ihr vorbei. Der Bus würde bald da sein. „Glaub mir, damit ist nicht zu spaßen! Wenn alle Seelenfäden an dir kleben, wird es kein Zurück mehr geben“, schließlich blieb Akira stehen und drehte sich zu ihr um, sein Blick war eiskalt weshalb Miyu nun doch unsicher wurde und auf den Boden blickte. „Halt deinen Mund und bleib mir fern, mein Leben geht dich rein gar nichts an, und jetzt komm, der Bus ist gleich da“, damit drehte er sich um den lief schnell auf den Schulhof, Miyu folgte ihm mit gesenktem Blick.
 

´Was zur Hölle meint die denn mit Seelenfäden? Aber vorallem.. was fällt der eigentlich ein so etwas zu sagen? Takanori ist ein netter Geist, er ist liebenswürdig und sanft. Er hört mir zu und versucht zu helfen! Seine Stimme ist ein Traum und-.. STOP! Akira, was denkst du da nur?! Du fängst doch wohl nicht an dich in ihn.. Schei*e´



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Enoka
2014-01-05T14:06:16+00:00 05.01.2014 15:06
Ich denke nicht, dass Akira das lange mit Miyu mitmacht. Generell sind Mädchen, die sich seltsam benehmen echt gruselig!
Ich freue mich immer sehr, wenn du ein neues Kapi hochlädst, da mir die Idee und die Geschichte sehr gut gefallen ^-^

Wann geht Akira Takanori wieder besuchen? Die beiden sind so was von niedlich *-*

Ich finde es recht schade, dass man hier so wenige Kommis vorfindet, obwohl du dir solche Mühe gibst, aber das kenn ich selbst nur zu gut.
Naja aber ich kann ja immer mal was drunterschreiben, da ich diese FF von dir echt klasse finde ^^

Ic freu mich schon auf's nächste Kapi
Von: abgemeldet
2014-01-05T13:11:00+00:00 05.01.2014 14:11
Also ich muss gleich mal anmerken: Ich kenne Gazzette nicht, bzw ich hab den Namen schon öfters gehört, war mir jetzt aber nicht sicher ob das ein Anime war oder eine Band, hab aber eher zur Band tendiert, was sich dann beim Lesen deiner FF bestätigt hat. :')

Aber ich find deine Idee total gut und die FF ist richtig süß! Bin gespannt, wie sich die Situation zwischen dem Geist und Akira entwickelt. :-)

Es wäre super, wenn du Charakterbeschreibungen hochladen könntest, ist zwar nicht so wichtig für die FF, aber momentan herrscht ein kleines Wirrwarr in meinem Kopf, weil ich die Charaktere alle nicht kenne ^-^

Deine FF gefällt mir aber richtig gut, wie gesagt, sie ist sehr süß bisjetzt und ich freu mich schon aufs nächste Kapitel! ;-)

Liebe Grüße
Von:  Yuichaan
2014-01-03T08:25:12+00:00 03.01.2014 09:25
Haha, oh Gott, ist das ne süße Fanfic *-* *abonniert hab* Bitte weitermachen! *-*
Von:  Tate-Langdon
2014-01-02T22:12:19+00:00 02.01.2014 23:12
Gibt es bald ein neues Kapitel?
Ich liebe diese story ♥
Wirklich super geschrieben
Von: Harulein
2013-10-22T19:39:40+00:00 22.10.2013 21:39
Hallo ^^

Erst mal...
Ich kann's nicht glauben, dass ich diese Fanfic hier fave und kommentiere, da ich wirklich kein Fan von Reituki (und Gazette-Pairs allgemein) bin und Shonen-Ai normalerweise nur in MSTings begegne.

Aber...
Die Idee von einem Jungen, der eine Beziehung zu einem Geist anfängt, gefällt mir irgendwie so sehr, dass ich das erste Kapitel in einem Zug durchgelesen habe. Ich finde den Gedanken einfach originell und interessant. Mal sehen, wie mir die nächsten Kapitel zusagen werden...

Einen Kritikpunkt hab ich allerdings, betrifft die Aufmachung des Textes:
Mehr Absätze wären toll, besonders bei wörtlicher Rede, damit man diese auf den ersten Blick erkennt und leicht nachvollziehen kann, wer gerade was sagt.
Je blockmässiger ein Text ist, desto schwerer ist er zu lesen, weil man leicht zwischen den Zeilen verrutscht.

Ansonsten hab ich bisher nichts weiter nennenswertes anzumerken. Ich lass aber gern noch ne ausführlichere Kritik zu einem oder mehr der folgenden Kapitel da, sofern das gewünscht ist.

lg
Haru
Von:  Enoka
2013-10-21T16:44:33+00:00 21.10.2013 18:44
Das hier noch kein Kommi steht finde ich echt traurig, also geb ich jetzt meinen Senf dazu^^
Ich finde die ganze Sache zwischen Akira und Takanori voll niedlich und ich kann mir das alles echt gut vorstellen, da du alles schön beschreibst.
Der Text ist nie zu lang und flüssig geschrieben.
Kleine Kritik am Rande: du wiederholst immer wieder die selben Wörter, was das ganze etwas runterzieht. Auch was die Namen angeht, da könnte auch etwas Abwechslung rein
Aber sonst ist die FF richtig schön ^^


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