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Nowaki

Die Schatten von Lebrada
von

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Nowaki

Sie war kaum zu sehen.

Fast unsichtbar, rannte die blaue Wölfin durch den Wald und schien dabei mit der Nacht zu verschmelzen die die Welt in Dunkelheit tauchte.

Wann immer das Mondlicht einen Weg durch die Baumkronen fand, leuchteten gelbe Raubtieraugen eingerahmt von einer weißen Maske und suchten sich ihren Weg durch Gestrüpp und Unterholz.

Ihre schlanken Läufe schienen beim laufen kaum die Erde zu berühren und trugen sie über unwegsames Gelände bis zu einem Ort, an dem Laub und Äste weichem Moos und Gras wichen.

Das Blätterdach der Bäume lichtete sich und lies das Licht des Mondes hereinfallen wie einen Scheinwerfer in eine zuvor dunkle Halle.

Inmitten dieser Lichtung lag ein See, dessen Wasser still den Vollmond spiegelte.

Die Wölfin minderte kaum ihre Geschwindigkeit als sie sich kurz vor dem Wasser zum Absprung bereit machte. Wie Sprungfedern spannten sich ihre Hinterbeine und katapultierten sie mit einem geschmeidigen Satz in die Luft wo auch zugleich ihre Verwandlung begann.

Ihr Köper begann zu strahlen wie der Mond am Nachthimmel und verformte sich wie ein Stück glühendes Eisen das im Feuer erhitzt wurde.

Das Wasser spritzte zu allen Seiten als sie in das kühle Nass tauchte und schlug rauschend wieder über ihr zusammen wie ein Raubtier das sein Maul um seine Beute schloss.

Kurz kehrte Stille ein. Das Wasser schäumte und bewegte sich träge nachdem es in seiner Ruhe gestört worden war und das Mondlicht glitzerte auf den kleinen Wellen.

Doch dann erhob sich aus seiner Mitte die schlanke Schnauze der Wölfin dem Nachthimmel entgegen. Das Wasser floss an ihrem nun aufrechten Köper hinab, umspielte zwei zierliche wohlgeformte Brüste und streichelte ihre Hüften bis es in sein Urelement zurückkehrte.

Ihre Vorderläufe, die sich in schlanke Arme mit Krallenbesetzten Händen verwandelt hatten, schlanken sich um ihre Schulter als wäre ihr kalt und ihre gelben Augen verschwanden hinter langen schwarzen Wimpern als sie diese schloss um die Kraft des Mondes in ihrer ganzen Magie auf sich wirken zu lassen.

Einige Minuten vergingen so, als ein plötzliches rascheln im Gebüsch ihre Aufmerksamkeit erregte.

Sofort drehten sich ihre Ohren zu der Geräuschquelle und ihre ganze Haltung verriet Alarmbereitschaft.

Dann bemerkte sie den Schatten und war innerhalb von Sekunden wieder bis zu den Schultern ins Wasser getaucht.

"Wer ist da?!" rief sie und verharrte in ihrer Position.

Ein kichern drang zu ihr herüber und der Schatten begann sich zu bewegen.

Er nahm ein durch und durch Weibliche Form an mit sich rhythmisch bewegenden Hüften die nach oben in eine schlanke Taille verliefen eingerahmt in eine Köperbetonende Jeans.

Der wohlgeformte Oberkörper war in eine enganliegende Lederjacke mit Pelzkragen gehüllt und um den Hals hing eine Silber-glitzernde Kette.

Der Wolfsähnliche rotfarbige Kopf w*wurde von einem seidig schwarzen Mähnenkamm gekrönt auf dem ein heller Schein lag als sie komplett ins Licht trat.

Um den Zeigefinger ihrer rechten Hand schwang sie eine Eisenkette mit einem Anhänger auf dem ein Ying und Yang abgebildet war.

"Ganz schön unvorsichtig deine Klamotten Schutzlos über einen Ast zu hängen. Jemand könnte sie stehlen und dich nackt nach Hause gehen lassen."

Nowaki atmete erleichtert aus.

"Ach du bist es Mane"

Sie erhob sich wieder aus dem Wasser.

"Hörst dich ja geradezu enttäuscht an." Die Mähnenwölfin setzte ein beleidigtes Gesicht auf.

Nowaki war inzwischen ans Ufer gekommen und hievte sich aus dem Wasser.

"Rede keinen Unsinn." murmelte sie und schüttelte sich das Wasser aus den Ohren. In ihrer Urgestalt war es eindeutig leichter das Wasser Im Fell los zu werden.

"Nun ja. Ich bin es schließlich gewöhnt eine nicht gern gesehene Person zu sein. Abgesehen bei ein paar Männern die sich nach meiner Gesellschaft die Finger lecken" sprach die Mähnenwölfin und warf Nowaki die Kette zu die sie mit einer raschen Bewegung auffing und sich über den Kopf streifte.

Der Yin Yang Anhänger ruhte nun wieder angenehm und vertraut auf ihrer Brust.

"Ein Weg den du selbst gewählt hast WildeMähne"

Wenn Nowaki tadelnd klingen wollte sprach sie immer Manes vollen Namen aus, was dieser aber nicht sonderlich zu imponieren schien. Nowaki ging zu einem Baum über dessen Ast sie ihre Klamotten gehängt hatte ehe sie ihren abendlichen Lauf begann.

Sie kleidete sich stets unauffällig. Ein schwarzes lockeres T-Shirt, eine schlappernde Jeans und eine beige Wohljacke. Nichts von all dem passte recht zusammen, aber dass kümmerte sie nicht wirklich.

Zum Schluss wickelte sie sich noch ein braunes Lederband mit einem Kreuzanhänger um den rechten Arm den sie zusammen mit der Kette nur im seltensten Fall ablegte.

"Du solltest dir echt überlegen mal andere Klamotten zu kaufen. Wenn du glaubst so von Überfällen beschützt zu sein liegst du gründlich falsch." Der Blick ihrer grünen Augen wanderte über Nowakis Körper die sich gerade ihre Jacke zu Recht zupfte.

"Bis jetzt erfüllen sie ihren Zweck" gab die Wölfin zurück.

"Also, glaub mir. Ich denke dass es für Männer geradezu eine Herausforderung ist dich so zu sehen."

Nowaki zog eine Augenbraue hoch.

"Ich meine, so etwas muss man doch auspacken um zu sehen was drunter ist!"

Nun war es um sie geschehen. Beide warfen ihre Köpfe in den Nacken und lachten sich die Seele aus dem Leib.

Dies war es was Nowaki an Mane liebte. Sie konnte jede Stimmung von jetzt auf gleich ins Gegenteil wenden.

"Ok Nowaki. Spaß beiseite. Ich bin hier weil ich dich was fragen wollte. Hast du es dir überlegt?"

Nowakis Lachen brach ab. Ihre gelben Augen trafen auf die Grünen des Mähnenwolfes.

"Ok Mane, nochmal: Ich bin total unsportlich, kann nicht mit Waffen umgehen und bin der letzte Feigling. Brauchst du mehr zur Antwort?"

Sie drehte um und lief in den Wald, dicht gefolgt von Mane.

"Es gibt niemand der schneller laufen kann als du. Und meine Arbeit besteht nicht nur darin andere über den Haufen zu schießen. Das weißt du ganz genau" sagte Mane worauf Nowaki stehen blieb und sich den Finger an den Mundwinkel legte als ob sie über etwas nachdachte.

"Lass mich mal kurz darüber nachdenken. Stimmt! Hatte ich schon erwähnt dass ich Jungfrau bin? Gibt es nicht so einen Leitfaden von dir der besagt das Sex der Weg zur Macht ist?"

Mane warf ihr einen gekrängten Blick zu.

"Ich würde mich geehrt fühlen wenn du mich nicht als Nutte hinstellen würdest".

Nowaki schlug sofort ein als sie ihre Wortwahl bemerkt hatte:

"Es tut mir Leid. So war das nicht gemeint. Ich hasse unsere Regierrung und das Rechtssystem genauso wie du. Aber ich habe weder die Fähigkeiten, noch den Mut nach euren Praktiken dagegen anzugehen."

Mane schüttelte den Kopf. "Jeder hat mit Nichts angefangen Nowaki. Aber ich will dich nicht dazu zwingen. Das weißt du doch oder?" sagte die die Mähnenwölfin und legte Nowaki eine Hand auf die Schulter. Diese nickte und schenkte ihrer Freundin ein versöhnliches Lächeln.

Eine Weile standen sie so schweigend nebeneinander, als Manes Hand auf Nowakis Schulter plötzlich tonnenschwer zu werden schien und sie in die Knie drückte.

"Mane was ist?" schrie Nowaki doch Mane hob sich einen Finger vor die Lippen und bedachte sie leise zu sein.

Sie hatten sich hinter eine Hecke gekniet und spähten über deren Rand auf einen Weg der sich quer durch den Wald schlängelte.

Auf diesem ratterte eine Kutsche entlang, gezogen von zwei schwarzen Pferden in ihrer Urform. Direkt dahinter folgte ihnen eine glänzende schwarze Limousine im Schritttempo.

Ihre Scheinwerfer warfen ein unnatürliches Licht in die Nacht.

"Was machen die hier?" flüsterte die blaue Wölfin und blickte dabei zu Mane die ihre Fänge gezeigt hatte und leise in sich hinein knurrte. Da sie nicht gleich antwortete begann Nowaki mit der Spitze ihrer Rute an Manes Schenkel zu stupsen um deren Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese (Die selbst übrigens keine Rute hat) reagierte mit einem kurzen Nicken und sagte: "Kiras Leute"

Nowaki musste schlucken. "Dann ist das seine Polizei? Was machen die hier?"

"Das ist ein Gefangenentransport. In dieser Kutsche muss eine richtig arme Sau sitzen. Solche Transporte werden nie direkt durch die Stadt gemacht, deshalb hast du sowas wahrscheinlich noch nicht gesehen"

Die Kutsche war sehr schön und schien mit der Dunkelheit des Waldes zu verschmelzen. Sie wirkte sehr alt und ratterte und knarrte mit jedem Meter den sie fuhr. Die blaue Wölfin folgte ihr mit den Augen bis sie die Stelle passiert hatte an der die Freundinnen sich versteckten. Erst dann trauten sie sich wieder zu sprechen.

"Wo wollen sie hin?" fragte Nowaki worauf Mane flüsterte: "Genau das ist die Frage die wir gerne beantworten würden. Meine Organisation, die Nachtjäger, ist nun schon seit fast einem Jahr an dieser Sache dran. Wir hören immer wieder von Gefangenen die auf diesen Weg in einen fürs normale Volk gesperrten Bereich der Stadt gebracht werden der allein Kira und einigen seiner Untergebenen und Anhänger geöffnet ist. Keiner von ihnen kehrte bis jetzt zurück weshalb wir annahmen dass es sich um zu Tode verurteilte handelte."

Die Kutsche und das Auto waren hinter einer Kurve verschwunden weshalb sich die beiden wieder aus ihrem Versteck trauten. Sie standen nun beide auf dem Weg und starrten in die Richtung in der das komische Gespann verschwunden war.

"Und was spricht gegen diese Annahme? Ich meine, wenn es sich wirklich um Verbrecher handelt dann..."

"Es gibt jemanden der gesehen hat was da drin passiert. Und der jemand verloren hat der auf diesen Weg dorthin gebracht wurde."

Nowaki sah Mane überrascht an. "Von wem sprichst du?"

Die Mähnenwölfin bekam einen kämpferischen Ausdruck in den Augen.

"RabenBlut"

"Was?" Nowaki ließ ihre Ohren hängen. Der Name RabenBlut war in ganz Arasien, ihrem Land gefürchtet. Ein als Wolfsmörder verurteilter Mähnenwolf der seit Jahren versuchte durch radikale Methoden die herrschende Regierung zu stürzen.

Midnight, Arasiens Königin hatte nach dem Verschwinden ihres Gatten die Macht unter Kira und Kurosaki, zwei Wölfen aufgeteilt die es einfach nicht zustande brachten, einen gemeinschaftlichen Weg zu finden, und daher ein 50 zu 50 Machtverhältnis hatten.

Das bedeutet, wenn man Scheiße gebaut hatte, sollte man hoffen Kurosakis Leuten in die Hände zu fallen. Den unter seinen Gesetzten hatte man eindeutig weniger zu fürchten als unter Kiras.

RabenBlut hasste alle Wölfe da die Mähnenwölfe in alten Zeiten von den Wölfen verfolgt und fast ausgerottet worden waren. Da jetzt eine Wölfin Königen war, und zwei Wolfsrüden an der Macht waren, fühlte er sich in seiner gesamten Gefühlswelt übergangen. Er hatte durch die Wölfe alles verloren, zumindest erzählt man sich das. Aus diesem Grund, fürchtete sich jeder Wolf davor ihm über den Weg zu laufen.

Allerdings hatte man ihn hier in der Stadt, Lebrada, seit einigen Jahren nicht mehr gesehen.

"Wann soll das gewesen sein Mane?"

"Verzeih Nowaki aber... nimm mir das bitte nicht übel aber du bist kein Mitglied der Nachtjäger. Ich habe dir schon zu viel erzählt." Sie wendete sich ab und marschierte den Weg in die andere Richtung entlang. Sie schien es plötzlich eilig zu haben und irgendetwas in Nowaki sagte ihr, das sie ihr jetzt besser nicht folgen sollte.

Lebrada

Am Nordende von Lebrada, einem Viertel der reichen und wohlhabenden, stand das alte Schloss der großen Könige von Arasien.

Mauern aus Marmor und mit Bernstein verkleidete Dächer liesen das alte Gebäude aus dieser modernen Stadt wie einen Edelstein herausstechen. Im Vorhof standen zwei Limousinen in deren Scheiben sich das rote Licht der aufgehenden Sonne spiegelte und auf deren Türen zwei verschiedene Wappen zu sehen waren. Das eine war ein Mond der von einem Hirschgeweih umgeben war und in dessen Mitte sich ein Pfeil mit einem Schwert kreuzte.

Auf der anderen war es ein ähnliches Bild, nur dass bei diesem der Pfeil durch eine Pistole ersetzt war.
 

Kurosaki stand an einem der riesigen Panoramafenster von denen aus er einen Blick über die gesamte Stadt hatte. In seinen pupillenlosen grünen Augen spiegelte sich das rote Licht der Sonne das den Himmel in Brand zu stecken schien. Lebrada, die Stadt die er so liebte erwachte langsam aus dem Dunkel der Nacht zum Leben und die ersten Leute machten sich auf den Weg zu ihrer Arbeit oder brachten ihre Kinder zur Schule.

Wenn er nicht gewusst hätte, das diese Ruhe und der Frieden nur eine Maske war, die das wahre Gesicht der Stadt verborgen hielt, hätte er fast geglaubt das es keinen Ort auf der Welt gab in dem er lieber gelebt hätte.

Er atmete ein tief durch und wendete sich dem Thronsaal zu der ebenfalls zum größten Teil aus Bernstein gebaut war. Kurosaki wollte am liebsten nicht darüber nachdenken was dieses Gebäude für einen Wert hatte.

Der Raum war bis auf den Thron fast komplett leer. Jedoch waren überall Kerzenständer aufgestellt die zu besonderen Anlässen entzündet wurden und das elektrische Licht ersetzten.

Im Slalom suchte er sich seinen Weg an den Leuchtern vorbei und bemerkte erst in der Nähe des Thrones dass eine weitere Person hier war.

Um ehrlich zu sein, hatte er ihn bis gerade eben erfolgreich Ignoriert.

"Wieso so unruhig Bruder?"

Kiras säuselnde Stimme hallte an den Bernsteinwänden wieder.

Kurosaki lächelte.

"Es erfüllt mich nicht sonderlich mit Ruhe, wenn die Königin uns zu einem Gespräch ruft. Immerhin kommt dies nicht allzu oft vor"

Nun war es Kira der lächelte.

Er war schon eine Imposante Erscheinung. Sein mit blauen Flammenmustern verziertes schwarzes Fell glühte im Rot der Sonne und er war in einen schwarzen Seidenanzug mit blauen Kragen gekleidet.

Kurosaki trug ebenfalls schwarz mit einer Grünen Krawatte. Sein Fell war schwarz-Braun und nicht ganz so interessant gezeichnet wie das seines Stiefbruders was ihn allerdings nicht im Geringsten Interessierte.

Denn genau wie die Stadt trug auch Kira eine Maske, die das Hässliche erfolgreich verbergen konnte.

Ein Geräusch von raschelnder Seite erregte die Aufmerksamkeit der beiden Wolfsrüden und lies sie innerlich erstarren.

Neben einer der Säulen die den Thron flankierten war eine Gestalt erschienen die aussah als wäre sie gerade einer Fantasieerzählung entsprungen.

Midnight war eine Wölfin in der Farbe frischgefallenen Schnees. Selbst das weiße Seidenkleid schien im Vergleich zu ihr noch einen fallen Grauton zu besitzen. Ihre blinden Augen starrten über die Köpfe ihrer Besucher und täuschten über die Annahme hinweg, dass sie sich ihrer Anwesenheit nicht bewusst gewesen wäre.

Doch dies war wie gesagt nur eine Annahme, die jemand haben konnte der sie nicht kannte. Den Midnight war sich des Öfteren mehrerer Dinge bewusst als jeder anderer der sehen konnte.

Kira und Kurosaki verbeugten sich deshalb in dem Wissen, das ihre Königin genau spürte dass sie dies taten, und warteten ab bis sie sich auf ihrem Thron niedergelassen hatte.

Eine Weile herrschte Stille, dann erfüllte Midnights Glockenähnliche Stimme den Raum: "Es freut mich das ihr Zeit gefunden habt zu kommen Kurosaki und Kira."

Das gewaltige Hirschgeweih das den Thron umrahmte, schien wie ein drohender Wächter über die Wölfin zu wachen. Sie war wirklich ein Ehrfurchtgebietender Anblick.

"Als ob wir jemals eine eurer Bitten ablehnen könnten Herrin" sagte Kurosaki unterwürfig und legte sich die rechte Hand aufs Herz. Kira warf ihm einen missbilligten Blick zu.

Die Königin sprach weiter:

"Seit meiner Vermählung mit Salamander, dem weißen Hirsch der Familie der Tahli, konnten wir für ein besseres Verständnis zwischen den Arten sorgen. Kriege und Hass wurden erfolgreich zurückgedrängt und wir lebten lange Zeit in Frieden und Wohlstand was sich leider nach seinem Verschwinden schlagartig wieder änderte"

Kira hob den Kopf. "Mein e Königin. Verzeiht wenn ich euch unterbreche aber meine neusten Statistiken zeigen dass die Kriminalität im letzten Jahr kaum gestiegen ist."

Midnights Schnauze schnellte verärgert in die Richtung des schwarzen Wolfes der sofort den Blick abwendete.

"Was nutzen mir Statistiken und dergleichen wenn sie nur dass verbergen was keiner unserer Computer erfassen kann. Der Untergrund Lebrada regt sich wieder. Ich spür es in jedem Luftzug der durch die Mauern meines Zuhauses dringt und in jeder Sorge die einer der Bürger in die Winde schreit.

Ich höre immer wieder von verschiedenen Organisationen, allen voran die Nachtjäger die sich eine Änderung herbeisehnen und von Anderen, die sogar meinen Tod wünschen. Ich habe euch beiden die Macht gegeben die Geschicke dieser Stadt zu lenken da mir allein die Kraft und die Erfahrung fehlen."

Kira räusperte sich ein weiteres Mal und unterbrach seine Herrin.

"Ich versichere euch dass ich mein bestes gebe um die Ordnung aufrecht zu erhalten."

Midnight zeigte ihre Zähne und lies ein knurren ertönen um Kira zum Schweigen zu bringen.

"Dann hoffe ich in der Zukunft nichts mehr zu hören! Auch wenn ich hier in einem goldenen Käfig sitze, braucht ihr nicht glauben dass ich von nichts eine Ahnung habe. Ich habe meine eigenen Mittel und Wege zu erfahren was in meiner Stadt los ist. Ich verlange, dass ihr versucht die Unzufriedenheit einzudämmen die sich langsam aber sicher ausbreitet. Außerdem soll eure Polizei ein Auge auf Untergrundbanden und verschiedene Zusammenschlüsse haben die sich seit neusten überall bilden. Ich weiß nicht warum dies so ist, aber ich verlange den Auslöser zu erfahren!"

Kira machte einen Schritt zurück um seine Unterwürfigkeit zu verdeutlichen. Kurosaki hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt, obwohl er so unglaublich viel zu erzählen hätte. Zum Beispiel das Kiras Polizei tatkräftig an Vergewaltigungen teil hatte, oder das verängstigte Bürger sich bereits an ihn gewendet hatten weil Freunde von ihnen in Kiras Hände gefallen waren. Auch hätte er gerne erzählt dass diese Untergrundzusammenschlüsse zum größten Teil von Kira gegründet worden waren um Illegale Geschäfte im Drogen und Alkoholgeschäft zu machen.

Doch nichts davon würde er sagen. Die Macht die Sie ihm und Kira gegeben hatte war bereits völlig außer Kontrolle geraten. Kira war gefährlich geworden, und wenn Kurosaki auch nur einen falschen Schritt machte, war Midnight Leben in Gefahr.

Auch wenn sie viel wusste und spürte, so konnte sie nicht Ahnen was sich in den Schatten von Lebrada gerade zusammenbraute.

Also senkte er nur stumm sein Haupt und zeigte seiner Königin dadurch, dass er verstanden hatte.

Er und Kira begannen sich zurück zu ziehen und er war sich darüber bewusst, dass sich nun einiges verändern würde.
 


 


 

Nowaki war um 5 Uhr morgens erschöpft in Bett gefallen und biss nun unzufrieden in ihr Kissen als bereits drei Stunden später ihr Wecker klingelte. Da heute Samstag war, und sie keine Ahnung mehr hatte weshalb sie den Wecker gestellt hatte, schlug sie einmal mit der Faust auf das Gerät das scheppernd von ihrem Schrank viel und sein Klingelkonzert trotz allem am Boden fortsetzte.

Es war wirklich zum Haare raufen!

Sie richtete sich auf und griff nach dem Gerät um unsanft den Schalter zu betätigen der es verstummen lies und stellte es auf seinen Platz zurück während sie sich mit der Hand übers Gesicht fuhr. Was war heute noch gleich gewesen?

Sie schüttelte den Kopf und schwang ihre Beine aus dem Bett um aufzustehen und ins Bad zu schlendern wo sie sich einer schnellen Katzenwäsche hingab.

Ihre Augen waren leicht gerötet und man sah ihr die Spuren letzte Nacht deutlich an. Aber seit wann störte sie so etwas?

Genervt machte sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer wo sich eine dunkle Gestalt auf dem Sofa regte.

"Guten Morgen. Dann Wecker hat ganz schön lang gebraucht dich raus zu werfen"

Ihre Freundin und Mitbewohnerin Nightwish legte das Buch beiseite in dem sie eben noch gelesen hatte und schenkte Nowaki ein strahlendes Lächeln.

Sie war eine schwarze Wölfin mit lilanen Markings und strahlenden blauen Augen die die blaue Wölfin gespannt beobachteten.

Über Nowaki schwebte nun ein Fragezeichen.

"Sag mal Nightwish, hatten wir heute irgendwas vor?"

Nightwishs Lächeln verschwand.

"Du hast es also wirklich vergessen oder?" sagte die dunkle Wölfin und setzte einen tadelnden Blick auf.

Das Fragezeichen schien zu wachsen.

"Jetzt mach es nicht so spannend..." sagte Nowaki die langsam echt an ihrer Denkfähigkeit zweifelte.

Nightwish schwang sich auf die Beine und schnappte sich einen Zettel vom Wohnzimmertisch den sie Nowaki vor die Nase hob.

Auf dem bunten Zettel prangte groß die Aufschrift:

»Tag der Vereinigung« *Alljährliches Stadtfest*

Nowaki nahm Nightwish den Zettel aus der Hand und las ihn sich durch.

"Night... das ist im Ostviertel. Die ganze Stadt wird dort sein. Kannst du dir vorstellen was da los ist?"

Ihre dunkle Freundin zog eine Augenbraue hoch. "Männer, Sex und Alkohol? Genau deshalb gehen wir doch hin! Und Abend spielt sogar eine Band" Nightwishs Augen strahlten und zogen Nowaki in ihren Bann. Egal was sie sagte, sie würde ihr eh nachgeben.

"Night. Das hatten wir gar nicht ausgemacht oder? Du warst es die meinen Wecker gestellt hat" Nightwish setzte ihren Unschluldsblick auf. "Jetzt komm schon. Das Fest beginnt in zwei Stunden. Fire-Sun und die anderen werden auch alle da sein"

Nowaki seufzte.

"Na gut. Dan lass uns hier etwas Ordnung schaffen und ich schau ob ich etwas halbwegs ordentliches zum anziehen finde ok?" Nowaki konnte die Glückshormone ihrer Freundin fast greifen. So dick schien die Wolke der Freude zu sein die sie umgab.

"Wenn du willst kann ich dir was von mir leihen!"

Nowaki starrte auf das Netzoberteil mit dem Sport-BH das Night trug und auf die Hotpants.

Sie schüttelte den Kopf.

"Nein Danke. Ganz so arm bin ich auch wieder nicht" sagte die blaue Wölfin und drehte sich auf dem Absatz um wieder in ihrem Zimmer zu verschwinden.

Als sie 3 Stunden später (Nightwish war nach Nowakis Klamottenwahl zu der Überzeugung gekommen das sie noch einkaufen mussten) auf dem Weg zum Fest waren, hatte die Sonne sich am Himmel bereits schon mächtig ins Zeug gelegt und verwandelte die Stadt in eine gewaltige Sauna.

Nowaki war Nightwish daher Dankbar, dass sie ihr verboten hatte ein hochgeschlossenes rotes T-Shirt und ihre geliebte Wolljacke anzuziehen. Nun trug die zwar auch ein T-Shirt, aber eines das einen beachtlichen V-Ausschnitt hatte und sich eng an ihrem Köper schmiegte, wie eine zweite Haut.

Es war schwarz mit weißen Tribels die sich wie ranken um ihren Körper zu winden schienen und dazu trug die eine dunkle graue Jeans die auch etwas enger saß als wie die es eigentlich gewöhnt war.

Ihr Lederband und die Kette durfte sie aber behalten.

Schon kurz bevor sie im Ostviertel ankamen war die Festtagsstimmung zu spüren. Es waren unglaublich viele Leute unterwegs die sich in den Läden tummelten und auf den Weg zu den Attraktionen waren.

Nicht weit neben sich konnte Nowaki einen Schatten in einer dunklen Gasse ausmachen. Sie warf kurz einen Bick hinein und wurde sofort mit einem Typischen Stadtbild konfrontiert.

Ein Hase war gerade über eine Kaninchendame hergefallen und schob (Wortwörtlich) eine flotte Nummer mit ihr.

Nowaki wendete den Blick sofort wieder ab. Es war eigentlich nichts Ungewöhnliches. Sexualität gehörte zum gewöhnlichen Alltag der nicht unbedingt immer etwas mit Liebe oder Zuneigung zu tun haben musste.

Manchmal wurde durch Sex auch eine Dominanzfrage geklärt, oder ein Geschäft geschlossen. Dies war in ihrer Welt etwas ganz normales. Jedoch waren einige, z.B Mane, der Überzeugung dass es NIE ohne eine gewisse Art der Leidenschaft ginge.

Nowaki konnte das schlecht beurteilen. Denn obwohl sie alltäglich von sexuellen Situationen umgeben war hatte sie diesen letzten Schritt noch nie getan. Es hatte sich einfach nie ergeben und ihre Zurückhaltung und die Angst gegenüber dem anderen Geschlecht waren ihr dabei keine besonders große Hilfe. Und ein Gleichgeschlechtliches Verhältnis konnte sie sich einfach nicht vorstellen.

Nightwish hatte es da einfacher. Ob Mann oder Frau war ihr völlig egal.

"Hey Nowaki, da vorne stehen die ersten Stände! An dem ersten da kann man sich ein Programmheft holen" sagte Nightwish und zeigte mit ihrer linken Hand (Die eine leuchtend weiße Färbung hatte) auf einen Stand der mit unzähligen bunten Plakaten behangen war.

Die blaue Wölfin konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte Night den Stand bereits erreicht und sich das besagte Heft unter den Nagel gerissen.

Aufgeregt blätterte sie darin herum und las Nowaki während sie ihren Weg fortsetzten alles laut vor was für sie interessant erschien. Von Auftritten gewisser bekannter Persönlichkeiten, Gewinnspielen und Fahrgeschäften war wirklich alles dabei.

Vor allem dem Auftritt der Band "HalbBlut" schenkte die schwarze Wölfin besondere Beachtung.

"Nowaki! Das müssen wir uns ansehen! " Nowaki starrte auf die angegebene Uhrzeit und rollte mit den Augen."Night, das beginnt erst um 21.00 Uhr. Möchtest du hier echt solange abhängen?"

Nightwish zog einen Augenbau hoch.

"Natürlich ! Was glaubst du denn?" Als wäre damit alles weitere beschlossene Sache zog sie Nowaki bereits zur ersten Attraktion. Einem Magiekampf!

Magie war in ihrer Welt ebenso alltäglicher Alltag wie die Erotik. Jedes Lebewesen wird im zeichnen eines oder mehrerer Elemente geboren die es lernen zu beherrschen. Allerdings schafften dies nur die wenigsten, und selbst wenn man dieses Kunststück fertig brachte war es zudem verboten es anzuwenden.

Nur bei Aufnahme in die Armee, der Polizei oder bei diesen speziellen Wettkämpfen war es erlaubt seine Magie fließen zu lassen.

Nowaki war, wie die ganze Blutslinie ihres Vaters im Zeichen des Windes geboren, konnte damit aber nicht das Geringste anfangen.

"Das ist sicher spannend Nowaki! Es findet in der Arena bei der Klauenstraße statt!" Nightwish rannte den Weg fast und zog ihre Freundin dabei achtlos hinter sich her.

Die Arena war ein gewaltiger Ovaler Bau in dem man von außen keine Einsicht hatte. Die Wände waren aus massivem Stein und ein gewaltiges Eisentor war die einzige Möglichkeit für die Bürger das Gebäude zu betreten.

Nun hatte sich davor eine Schlange Schaulustiger gebildet die den Magiekämpfen beiwohnen wollten.

Nightwish kramte in ihrer Tasche und zog ihren Geldbeutel heraus. "Weißt du was Nowaki? Ich lade dich hierzu ein! Für das Essen das du mir letzte Woche gezahlt hast"

Nowaki legte den Kopf schief.

"Kannst du mir mal verraten wieso du so heiß auf diese Vorführung bist?"

In Nightwish Augen schien plötzlich ein Feuer zu lodern.

"Aber das ist doch ganz klar! NACHTE OBERKÖRPER!!!"

Nowaki viel das Kinn runter. Ja, sie stand auch auf nackte Oberköper. Aber dafür extra in eine Vorführung gehen?

"Es ist nicht gesagt dass die darin halb nackt rum rennen Night" bemerkte Nowaki worauf ihre Freundin abwehrend die Hand schüttelte. "Ach was. letztes Jahr hat sogar jemand seine komplette Hose samt Unterwäsche verloren weil sie komplett abgebrannt war"

"Du hegst seltsame Hoffnungen Night"

Sie mussten beide lachen und stellten sich in die Reihe. Es ging zügig voran und schon bald schlängelten sie sich durch die Besucher zu den Tribünen.

Bei gutem Wetter konnte man das Dach der Arena öffnen, und da es heute mehr als nur schön war, prallte die Sonne also in ihrer ganzen Pracht auf den mit Sand ausgelegten Platz und erhitzte die Kunsstoffbänke bei denen Nowaki sich fast den Hintern verbrannte als sie sich setzte.

Die Dinger waren so heiß dass sie die Hitze durch ihre Hose fühlen konnte.

"Gute Plätze Nowaki. Nicht zu weit vorne um etwas ab zu kriegen, und nicht zu weit hinten wo man nichts mehr sieht."

Nowaki stimmte ihr zu.

"Ja, aber die vorderen Plätze sind auch nicht mehr so gefährlich wie früher. Siehst du? Die haben zwei Meter hohes Panzerglas angebracht" Sie wies auf die Glasscheibe die sich rund um die Arena erstreckte.

Es gab Zeiten, da musste man wenn man vorne sitzen wollte Schutzkleidung tragen um nichts von Feuer, Wind und anderen Elementen abzubekommen.

Die beiden Freundinnen waren gerade rechtszeitig zur Eröffnung gekommen so dass in der Arena bis jetzt noch keiner gekämpft hatte. Die Zuschauerränge fühlten sich und tosender Lärm hallte von den Wänden wieder.

Die ersten beiden Kämpfer beraten den Kampfring und gaben sich zum Respekt des jeweils anderem die Hand.

Es handelte sich um einen Hirsch und einen Rehbock.

Auf den ersten Blick ein ungleicher Kampf, dass das Reh um einiges kleiner war als der Hirschbulle, doch als das Signal zum Kampf erklang wurde klar dass der Rehbock seine Größe durch Schnelligkeit und Wendigkeit zu seinem Vorteil nutzen konnte.

Körperliche Berührungen waren verboten, solang die Magie nicht nur durch Berührung ausgelöst werden konnte. So musste das Reh also nicht die Muskelkraft es Hirsches fürchten der allerdings das mächtige Erd-Element beherrschte.

Immer wieder formte er aus dem Sand der sie umgab harte Erdfelsen die er gegen seinen Rivalen schleuderte.

Eine Zeitlang tat der Kleine nichts anderes als den geschossen auszuweichen, bis er schließlich, passend zu seiner Flinkheit Wind-Magie einsetzte.

Mit beiden Handflächen entfesselte er eine Windböe die er dem völlig überraschten Hirsch engegen schleuderte.

Den Kämpfern wird vorher nicht gesagt welche Art von Magie ihr Gegner beherrscht, und das fiese an Wind war dass man ihn erst bemerkte, wenn er einen traf.

So wurde der völlig überraschte Bulle mit voller Wucht gegen das Panzerglas geschleudert. Sein Geweih verhinderte das er mit dem Kopf aufschlug wodurch er vor schlimmeren bewahrt wurde, doch sein rechter Arm schien was abbekommen zu haben.

Er hing im schlaff an der Seite als er sich aufrappelte und mit seiner anderen Hand hielt er sich die Schulter. Für ihn war der Kampf schon nach kurzer Zeit vorbei.

Der Rehbock, der "Arun" genannt wurde, war der Sieger und verließ erhobenen Hauptes die Arena.

Größe war halt doch nicht alles.

Nightwish hatte ihr Kinn auf ihren Händen abgestützt und sah etwas missmutig drein.

Nowaki beobachtete sie schräg von der Seite.

"Was ist los Night? Das war doch ein guter Kampf"

Die schwarz-Lila Wölfin hob den Kopf.

"Ja, aber ich steh nicht sonderlich auf Pflanzenfresser. Ein Parr gut gebaute Vertreter der Raubtier-Vertreter machen mich mehr an." seufzte sie und starrte wieder in die Arena.

Nowaki musste ihr da allerdings zustimmen. Sie war zwar nicht Rassenfeindlich, aber man fühlte sich zur eigenen Art dann doch etwas mehr hingezogen.

Und dieses Mal sollten sie nicht enttäuscht werden.

Von rechts betrat ein großer Gold-gelber Collie-Rüde den Platz und lief langsam und konzentriert auf die Mitte zu wo er schließlich stehen blieb.

Er wurde als Jeff Rayneck vorgestellt. Rayneck war kein unbekannter Name in der Stadt. Diese Familie war eine der reichsten und angesehensten Bewohner Lebradas und mitunter die Gründer der Firma DogsSoul.

Nowaki wusste nicht genau für was die zuständig waren... hatte irgendetwas mit Versicherrungen zu tun wodurch sie sich weit außerhalb von Nowakis Interessenfeld bewegten.

Der Colli starrte zur anderen Seite wo nun sein Gegner erscheinen sollte, und während Nowaki immer noch auf den Hund konzentriert war, hatte auch Nightwish sich der anderen Arenaseite zugewandt und erstarrte.

Zaghaft tippte sie der blauen Wölfin auf die Schulter um deren Aufmerksamkeit auf den Wolfsrüden zu ziehen, der gerade den Platz betreten hatte.

Nowakis Augen schienen immer größer zu werden als sie ihn erblickte. Einen Wolf mit weiß-rotem Fell das in der Sonne wie Feuer zu leuchten schien. Er trug eine blaue lockere Jeans und hatte seinen Oberkörper komplett frei was den Blick auf seine wohlgeformten Muskeln freigab die sich unter dem samtigen Fell geschmeidig bewegten.

Nowaki konnte es nicht glauben. Es schien ihr so unwahrscheinlich was sie da gerade sah, das sie das Wort das sie eigentlich hinausschreien wollte, nur flüstern konnte:

"Red?"

Freunde

Er war anders als sie ihn in Erinnerung hatte.

Er war Muskulöser als damals und um einiges männlicher. Die Blaue Kette mit den Tropfenähnlichen Perlen die er immer getragen hatte war verschwunden und seine Ohren sahen aus als hätte sich eine sehr wütende Katze an ihnen ausgelassen. Sie wahre buchstäblich zerfetzt.

Über sein rechtes Auge, verlief eine kaum sichtbare hell-rosa Narbe die man leicht übersehen konnte, wenn man seinen Körper nicht Haar für Haar genau betrachtete (So wie Nowaki es gerade tat).

"Was macht Red den hier? Ich dachte er wäre in Aratan?" sagte Nightwish und riss Nowaki aus ihrer Starre.

Sie sah ihre Freundin verwirrt an.

"Keine Ahnung. Er muss zurückgekommen sein. Aber warum hatte er sich nicht gemeldet?"

Red hatte Arasien vor zwei Jahren verlassen um im Ausland Schauspieler zu werden. Umso mehr wunderte es Nowaki ihn jetzt im Elementfight zu sehen.

Er war schon immer sportlich gewesen und hatte heimlich seine magischen Kräfte trainiert da er sich nie mit der Polizei oder diesen Turnieren abgeben wollte.

Auch Pacour, das Springen über Dächer, Mäurer und andere Hindernisse war genau sein Ding gewesen.

Ihn nun hier zu sehen, so verändert und Fremd erfüllte sie mit wachsendem Unbehagen.

Er lief auf seinen Gegner zu und gab ihm die Hand. Ein Grinsen umspielte seine Lippen, dann ertönte der Gong.

Die beiden Rüden sprangen in einem weiten Satz voneinander weg und der Colli entfesselte sogleich seine Kräfte die sich als Feuer -Magie enttarnten.

Seine Fäuste hüllten sich in Flammen und schossen diese durch Luftschläge auf den rotfarbenen Wolf zu.

Red wich den geschossen geschickt aus und verwandelte sich zur Überraschung des Publikums während eines Sprungs in seine Urgestalt. Einer der Richter, ein Weißer Fennek, die auf der Gegenüberliegenden Seite von Nowaki und Nightwish an einem langen Pult hinter dem schützenden Panzerglas saßen, erhob sich kurz und folgte Red erstaunt mit den Augen während dieser nun auf vier Beinen am Rand der Arena entlang hechtete.

Nowaki war sich sicher dass er kurz überlegen musste ob dies den Regeln entsprach, aber da er sich kurz danach wieder setzte schien es kein Problem zu sein.

Immerhin war die Verwandlung auch eine Art Magie.

Jeff, der Colli war ebenfalls erstaunt, ließ sich aber in seinem Angriffsrausch nicht unterbrechen. In immer kürzeren Abständen raste das Feuer auf Red zu der seinen Lauf noch zu beschleunigen schien.

Wie eine rote Kugel zog er immer engere Kreise um den Hund und je näher er ihm kam umso knapper verfehlten ihn die Flammenbälle.

Nowaki konnte kaum hinsehen.

"Das ist Wahnsinn Nowaki. Ich dachte immer du wärst die schnellste von uns, aber ich glaube da kannst selbst du nicht mithalten." Stellte Night fest worauf Nowaki sagte: "Aber ich frage mich was er vorhat."

Sie kannte Reds Magie und konnte sich absolut nicht vorstellen was er mit dem rumgerenne bezweckte. In der Arena war für alle Elemente gesorgt. In jedem Eck befand sich ein Fass gefüllt mit Wasser und in der Nähe der Richter brannte eine Fackel für diejenigen die das Feuer nicht mit ihrer Körpereigenen Magie erschaffen konnten.

Der Sand konnte wie Erde verwendet werden und Luft war etwas das sowieso allgegenwärtig war. Doch irgendwie schien Red nichts davon zu interessieren. Er verengte weiter seine Kreise und einmal schien ein Feuerball dabei seinen Rücken zu streifen. Das Publikum hielt den Atem an (Und Nowaki fiel fast in Ohnmacht).

Raff grinste und zeigte dabei zwei Reihen scharfer Zähne.

"Nun ist es vorbei Wolf! Geh lieber zurück zum Rotkäppchen!"

In Reds Augen schien etwas aufzuleuchten. Er wartete den nächsten Feuerball ab, dann tauchte er unter einem weiteren hinweg, und verwandelte sich innerhalb einer Sekunde zurück in seine Geburtsform und holte mit der Faust aus.

Der Colli wich mit dem Kopf zurück doch es war zu spät.

Red schlug mit aller Kraft zu, doch seine Faust berührte höchstens Raffs Tasthaare. Den Rest erledigte Reds Wind-Magie. Der Hund flog mit voller Wucht gegen das Glas und rutschte an ihm hinunter.

"Du verdammter..." knurrte er doch Red war so schnell bei ihm dass er den Satz nicht beenden konnte.

Der rote Wolf beugte sich über den Hund und hob mit einer Hand dessen Kinn an als würde er mit einer Frau sprechen die er gleich küssen wollte.

"Wie war das nochmal mit dem Rotkäppchen?" Seine Stimme klang verführerisch und unheilvoll zugleich so dass sich in Raffs Augen langsam die Angst spiegelte.

Die mit blauen Nägeln besetzte Hand die soeben am Kinn des Rüden geruht hatte fuhr langsam an dessen Hals entlang und packte den Hemdkragen den dieser trug.

Mit einem Ruck hob Red ihn an und stellte ihn wieder auf die Beine.

Nowaki glaubte er würde ihm jetzt noch eine verpassen, aber dem war nicht so.

Im Gegenteil, er wich einige Meter von ihm zurück und breitete die Hände aus als würde er ihn einladen ihn anzugreifen.

Hass stieg in Reff auf im Angesicht dieser Bloßstellung.

Er hüllte seine Hände in Feuer und schoss dieses mit aller Kraft auf Red zu der immer noch reglos an seinem Platz stand.

Nun konnte Nowaki nicht anders. Sie brüllte seinen Namen:

"Reeeeeeeeeeed!!!!"

Kurz, auch wenn es nur für einen Augenblick war, glaubte sie das eines seiner übel zugerichteten Ohren in ihre Richtung zeigte und sich seine Pupillen weiteten, doch im selben Moment traf das Feuer auf ihn... und verdampfte kurz vor seinem Gesicht mit einem lauten zischen.

In der Arena war es nun so Still dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Raff stand ungläubig leicht gebeugt immer noch an der Stelle wo Red ihn hingestellt hatte. In seinen Augen schienen sich zwei große Fragezeichen zu spiegeln.

Red, der Seine Arme wieder sinken ließ lächelte.

"Du hast so viel Magie verbraucht das mir die Luftfeuchtigkeit ausreicht um es zum erlöschen zu bringen."

Raff schüttelte den Kopf.

"Luftfeuchtigkeit? Aber wie? Du benutzt Windmagie, es ist nicht möglich dass du...warte, soll das heißen?" Der Hund verstummte und starrte seinen Gegner Fassungslos an.
 

Red zeigte seine Zähne mit einem breiten Grinsen.

"Du vermutest richtig, mein Freund."

Red breitete wieder die Arme aus, und mit dieser Bewegung erhob sich auch das Wasser aus den Fässern.

Wie Fontänen schoss es in die Luft und sammelte sich über Reds Kopf wo es zum rotieren anfing bis es eine Art Ring bildete der sich langsam auf den roten Wolf hinab sengte.

Nun umgab es ihn wie ein zu groß geratener Heiligenschein.

Der Hund war wie festgewachsen, deshalb wich er auch nicht aus, als Reds Augen Blau zum leuchten anfingen und das Wasser aus dem Ring sich zu einem Pfeil formt der den Rüden mit voller Wucht an der Brust traf. Ein weiteres Mal krachte er gegen das Panzerglas, doch diesmal blieb er liegen. Red war der Sieger.

Das Publikum tobte und rief Reds Namen während ein Parr Sanitäter den verletzten Colli vom Platz schleppten und der rote Wolf die Arena ebenfalls verlies.
 

Nightwish brachte ihr Maul kaum zu.

"Das glaub ich jetzt nicht" sagte sie und schreckte auf als sie sah das Nowaki sich erhoben hat und sich zum gehen wandte.

"Wo willst du hin Nowaki?"

Sie sprang auf und folgte der Wölfin die zum Ausgang strebte.

"Sorry Night. Aber ich muss mit ihm sprechen"'

"Jetzt? Aber es kommen noch einige Kämpfe und dann ist da noch die Siegerehrung"

Nowaki hörte nicht auf Nightwish und verließ die Tribünen in die Vorhalle von der aus man in die Umkleiden der Kämpfer gelangte.

"Nowaki! Da dürfen wir nicht rein. Das ist die Männerumkleide!"

Nightwish versuchte Nowaki am Arm fest zu halten doch die arme wurde einfach mitgeschleiften.

"Wenn du Angst hast dann warte schnell hier und pass auf das niemand kommt" sagte Nowaki und blieb vor der Tür der Umkleiden stehen. Nightwish sah sie verängstigt an.

"Ich will nicht das du ärger bekommst Nowaki. Du kannst doch mit ihm reden wenn das hier vorbei ist und..." Nowaki unterbrach sie in dem sie mit der Faust gegen die Wand schlug. "Nein Night. Es lässt mir keine Ruhe!"

Die schwarze Wölfin zwang sich ein Lächeln ab.

"Dann tu was du tun musst. Ich Schlag gegen die Tür wenn jemand kommt"

Nowaki legte ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter.

"Ich danke dir. Verhalte dich unauffällig... ich bin gleich wieder da. hoffen wir das das Reh und der Hirsch schon wieder weg sind sonst wird das echt peinlich"

Nightwish musste lachen.

"Das würde aber zu uns passen!"

Die beiden sahen sich in die Augen und nickten sich zu.

Dann drehte sich Nowaki um, zog die Tür auf und verschwand in dem Raum dahinter. Als die Tür wieder ins Schloss viel begann Nightwish unruhig auf und ab zu laufen. War ja gleich mal gar nicht auffällig! Ne Wölfin die vor einer Männerumkleide ihre Runden dreht!
 

Nowaki war überrascht als sie den finsteren Raum betrat der nur von einer schwächelnden Glühbirne beleuchtet wurde. Eine moderne umkleide war echt was anderes.

Die Spinte waren verbeult und teilweise brutal aus ihren Scharnieren gerissen worden so dass sie unbrauchbar waren. Unter den Bänken lagen alte Socken die wahrscheinlich seit Monaten keine Waschmaschine gesehen hatten und das Spülbecken im hinteren Eck war sicher mal weiß gewesen bevor es diese braune Farbe angenommen hatte.

Dies war ein Zeugnis davon dass die Regierung diese Kämpfe zwar zur Belustigung der Zuschauer genehmigte, aber sich nicht wirklich dafür einsetzte geschweige denn sie unterstützte.

Da die Arena auch noch für andere Veranstaltungen herhalten musste, hielt man sie einigermaßen in Schuss, so dass sie das Stadtbild nicht trübte und die Besucher, die ja nur das Äußere sehen zufriedengestellt sind.

Sie durchschritt den Raum vorsichtig aus Angst gleich auf irgendeiner Männerunterwäsche auszurutschen als sie das Geräusch von fließendem Wasser wahr nahm.

Es war unverkennbar eine benutzte Dusche die sie da hörte und sie folgte dem Geräusch bis zu einer verschlossenen Tür am Ende des Raumes.

Toll. Da konnte sie ja jetzt wohl schlecht rein platzen.

Ihr Herz schlug ihr sowieso schon bis zum Hals was ihr nicht gerade genug Antrieb war Red nackt unter der Dusche zu sehen. Sie ging einen Schritt zurück und stellte sich innerlich drauf ein den Rückzug anzutreten als sie den Knall einer zuschlagenden Spinttür hörte.

In ihr schien sich alles zu verkrampfen als sie sich umdrehte und niemanden sehen konnte. Es gab zwei reihen Spinte, und sie war sich nun sicher das sich hinter der zweiten Reihe jemand befand. Sollte sie schnell zu Ausgang rennen? Oder sich bei den alten Socken unter den Bänken verstecken?

In ihrem Kopf schien sich alles zu überschlagen und sie hatte das Gefühl das jeden Moment ihr Mageninhalt hochkommen würde.

Während sie einen Ausweg suchte war es allerdings schon zu spät. Ums Eck kam Arun, der Rehbock aus der ersten Runde. Vin nahem konnte Nowaki erkennen das sein Fell die Farbe von getrocknetem Blut hatte und das sein Gesicht mit feinen Narben überseht war die jedoch kaum zu sehen waren.

Seine dunkelbraunen Augen sahen sie überrascht und leicht verärgert an während er seine Sporttasche die er soeben über der Schulter trug auf den Boden abstellte.

"Was willst du hier? Das ist die Männerumkleide!" sagte er und kam einem Schritt auf Nowaki zu.

"Entschuldigung. Ich war auf der Suche nach jemand und bin schließlich hier gelandet." Sie wusste dass es nicht sonderlich glaubwürdig war, hoffte aber dass es den Bock zufriedenstellen würde.

Dieser zog nur eine Braue hoch und kam noch einen Schritt näher. Nun sah Nowaki auch das die Spitzen seines kleinen Geweihs mit Metall verkleidet waren. Hatte er damit schon Gegner durchbohrt? Nowaki malte sich gerade die schlimmsten Szenen aus als Arun plötzlich meinte: "Du riechst nach Wind. Bist du auch eine Elementkämpferin?"

Nowaki sah ihn überrascht an.

"Ich wurde im Zeichen des Windes geboren, kann ihn aber nicht nutzen" sagte sie und fragte sich innerlich ob man Wind wirklich riechen konnte. Das war ihr etwas Neues.

Arun hörte immer noch nicht auf sie anzustarren. Die Wölfin bemerkte noch nicht mal dass das Geräusch der Dusche verklungen war und sich die Tür hinter ihr öffnete.

"Dan versteh ich erst recht nicht was du hier zu suchen hast. Zu wem wolltest du?"

Gerade als Nowaki antworten wollte erklang hinter ihr eine vertraute Stimme:

"Sie wollte zu mir"

Ruckartig drehte Nowaki sich um und starrte direkt in die himmelblauen Augen von Red.

Wassertropfen flossen von seiner Stirn auf seine Schnauze hinab und auf seinen langen schwarzen Wimpern glitzerten ebenfalls welche.

Um seinen Nacken hatte er sich ein Handtuch gelegt und als Nowakis Blick über seine Brust und den strammen Bauch hinab wanderte bemerkte sie dass er (Gott sei Dank) schwarze Boxershorts trug die allerdings durch sein wohl nur hastig abgetrocknetes Fell ebenfalls leicht durchnässt waren. Nun klebten sie ziemlich Köperbetont an seinem Unterleib und Schenkeln.

"Lädst du deine Mädchen jetzt schon in die Umkleide ein Red? Na ja, wenigstens weiß ich jetzt das du doch nicht schwul bist" sagte Arun und machte einige Schritte zurück so dass er wiederbei seiner Tasche stand.

Red grinste.

"Verzieh dich Arun. Vieleicht bin ich ja doch Schwul und fall über dich her" raunte Red und warf dem Reh einen herausfordernden Blick zu.

Dieser packte seine Tasche und warf sie sich wieder über die Schultern.

"Treib es nicht zu weit Wolf. Vieleicht sehen wir uns heute Abend in der Arena"

Mit diesen Worten marschierte er davon und verließ die Umkleide. Nowaki hoffte innerlich das er wegen Nightwish nicht glaubte dass die Frauen an der Kabine Schlange standen.

Eine Berührung an ihrer Schulter brachte ihre Gedanken wieder in die aktuelle Situation zurück.

Red war an ihr vorbei gelaufen und öffnete einen Spint der sich etwas zu Wehr setzte aber Reds Kraft eindeutig nicht stand halten konnte.

Sein Schweigen legte sich wie eine Eisschicht über Nowaki, doch auch sie wusste nicht was sie sagen sollte.

Stumm sah sie zu wie er sich eine frische dunkle Jeans überzog und ein schwarzes Hemd überstrick das nicht lang brauchte bis es ebenfalls leicht durchnässt war.

Er knöpfte nur die unteren drei Knöpfe zu und drehte sich dann zu Nowaki um die einen Schritt auf ihn zugekommen war.

Er neigte seinen Kopf und schloss kurz die Augen ehe er sie Ruckartig wieder aufschlug.

"Lang nicht gesehen Nowaki"

Seine Stimme war sanft und freundlich, genauso wie Nowaki sie in Erinnerung hatte. Doch aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl sie würde ihr Herz zerreißen.

"Seit wann bist du zurück Red" sagte sie und versuchte dabei ernst zu klingen.

Red lächelte.

"Seit zwei Wochen. Entschuldige dass ich mich nicht gemeldet habe, aber ich hatte viel zu tun":

Seine Worte warfen unendlich viele Fragen in ihr auf. Sie wollte wissen was er zu tun hatte. Wieso er nun ein Kämpfer war und weshalb er sich in der Zeit wo er weg war nicht ein einziges Mal gemeldet hatte.

Doch sie brachte nur einen Satz hervor: "Du hast gut gekämpft da draußen"

Red machte große Augen als hätte er was anderes erwartet. Und dann war er wieder genau der Wolf den Nowaki vermisst hatte. Er fasste sich an den Hinterkopf und sagte: "Ja. Den habe ich ordentlich den Arsch verhauen" Er lachte und zwinkerte Nowaki zu. Der typisch alte Angeber.

"Was hattest du damit bezweckt deine Urform anzunehmen und ihn wie ein Irrer zu umkreisen?"

fragte sie und sah zu wie er sich auf die Bank sinken ließ die direkt vor den Spinten stand.

"Nun ja. Ich wollte ihn verwirren und dazu zwingen so viel seiner Magie wie möglich zu verballern. Das ist alles" Er schüttelte seinen Kopf und Nowaki fühlte die Wassertropfen auf ihrer Haut.

"Aber wieso bist du hier? Musst du als Sieger nicht in die nächste Runde?"

Red schüttelte den Kopf. "Nein. Das Finale ist erst am Abend. So lang werde ich mich daheim aufs Ohr legen."

Nowaki wurde wütend. Sie konnte sich nicht erklären warum aber etwas schürte in ihr einen unglaublichen Zorn. Er wusste genau dass sie nicht über diese beschissenen Kämpfe reden wollte!

Ohne es wirklich Bewusst zu tun, beugte sie sich über ihn und schlug mit voller Wucht gegen die Metalltür von Reds Spint. Dieser zuckte jedoch nicht mal.

"WARUM! Red! Du weißt genau dass mich der Scheiß nicht interessiert!" Sie schrie von oben auf ihn herab und er starrte mit verengten Augen zu ihr hoch. Das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen.

"Was willst du von mir hören?"

"Wieso hast du dich nie gemeldet? Wieso sind deine Freunde dir nicht mal wichtig genug dass du sie über deine Rückkehr benachrichtigst? WARUM!"

Im Bruchteil einer Sekunde hatte Red sich erhoben und Nowaki an den Handgelenken gepackt. Mit eiserner Kraft drückte er sie nach hinten und warf sie regelrecht gegen die gegenüberliegenden Spinte deren Metall hinter Nowakis Köper laut krachte.

Der Aufprall tat nicht wirklich weh, Red hatte nicht vor ihr wirklich weh zu tun. Trotz allem war sie über seine Reaktion derart schockiert das das sie einfach nur die Augen schließen konnte. Sie wollte nicht wissen wie er sie gerade ansah.

Bei dieser Schrankreihe stand keine Bank, weshalb sie von ihrem Hinterkopf bis zu den Waden das kalte Metall spüren konnte.

Red hielt ihre Handgelenke fest umklammert und sein Gesicht war dem ihren so nah das sie seinem Atem spüren konnte.

Wie die Zeit sich doch geändert hatte. Letzten Endes waren auch sie und Red ihren Instinkten unterworfen und alles in ihnen schrie danach dem anderem zu zeigen wer hier die Oberhand hatte.

Red stemmte sein Bein zwischen Nowakis Schenkel die sie um genau dies zu verhindern zusammen gepresst hatte und seine Nase war der ihren jetzt nahe genug das sie seine Tasthaare spüren konnte.

Wie bereits erwähnt hatte Sexualität in ihrer Welt nicht immer mit Liebe zu tun. Es konnte unter Freunden passieren das man im Bett landete um einen Streit zu schlichten oder einfach nur um eine Dominanzfrage zu klären.

Verlangen, Lust und Leidenschaft waren ein gewöhnlicher und tiefsinniger Umgang miteinander, der zu ihnen gehörte wie die Luft zum Atmen.

Nowaki glaubte nicht das Red sich durch sie in seiner Dominanz bedroht fühlte, aber genau so wenig hatte es etwas mit Liebe zu tun. Das hatten sie bereits vor langer Zeit geklärt.

"Und Red? So sind wir nun doch alle unseren Urinstinkten unterworfen hab ich recht?"

Ihre Stimme zitterte und sie hatte das Gefühl gleich weinen zu müssen.

Sie öffnete die Augen und starrte in die Seinen in denen sich etwas zu regen schien. Die Pupillen waren größer geworden und das Blau leuchtete wie die Schwingen eines Eisvogels.

Sein Griff lockerte sich, doch er hielt sie immer noch an Ort und Stelle.

"Deine Gefühle für mich haben sich nicht geändert habe ich recht?"

Reds Stimme war sanft und klangvoll wie die eines Sängers und Nowaki glaubte das ihre Beine jeden Moment nachgeben würde. Das Reds Bein zwischen ihren Schenkeln war gab dieser Vorstellung einen bitteren Beigeschmack.

"Hör auf das Thema zu wechseln! Was bringt es dir den überhaupt mir diese Frage zu stellen? Das haben wir doch schon geklärt!" Sie schrie ihn so an das er mit dem Gesicht ein Stück weit zurück wich und die Ohren anlegte.

"Weil ich wissen muss woran ich bin! Ich hatte es dir bereits einmal gesagt: Sobald ich merken sollte das deine Gefühle zu mir dich verletzten sollten oder dir nicht gut tun werde ich mich zu deinem Wohl von dir entfernen. Und zwar für immer!" Seine Worte fühlten sich wie eine rostige Klinge an die sich in Nowakis Herzen einmal um sich selbst drehten.

"Ja. Du hast mir einen Maulkorb aufgesetzt Red! Wann immer ich in deiner Nähe war hatte ich die Angst dass irgendeine Regung, irgendein falsches Wort oder ein falscher Blick die eine falsche Botschaft senden könnte und du dich vor mir zurückziehst. Ich war durchgehend dazu gezwungen auf jede meiner Handlungen achten wie auf mein Leben. Dabei wollte ich nichts anderes als deine Freundschaft du Vollidiot! Ich kann auf Liebe verzichten wenn ich dafür jemanden behalten kann der mir wichtig ist. Was glaubst du wie ich mich gefühlt habe als du weg warst und dich nicht mehr gemeldet hattest!"

Ihr versagte die Stimme. Sie hatte ihm alles an den Kopf geworfen was sie unbedingt los werden wollte und sein erstaunter Blick sagte ihr dass es angekommen war.

Er lockerte seinen Griff und lies ihre Hände frei sie sie sofort um ihre Schultern schlingte als wollte sie sich schützen.

Er war ihr immer noch unglaublich nah, aber die Bedrohlichkeit hatte deutlich abgenommen.

"Nowaki"

Er sprach ihren Namen aus als wäre er etwas Zerbrechliches und es zerriss ihr fast das Herz.

"Nein, es ist gut. Es tut mir Leid dich so überrumpelt zu haben."

Sie legte ihre Handflächen auf seine Brust und drückte ihn sanft zurück. Obwohl er eine solche Kraft ausstrahlte fühlte es sich an, als würde sie ein hilfloses Kind von sich stoßen.

"Nightwish wartet auf mich. Es ist besser ich gehe jetzt"

Sie wandte sich zum gehen und spürte seinen Blick im Rücken. Weshalb sagte er nichts? Merkte er nicht dass sie nur darauf wartete dass er sie zurück hielt?

Nichts.

Es blieb still und die Tür die sie und Nightwish trennte rückte immer näher.

Dann, kurz bevor sie die Klinke in die Hand nahm hörte sie seine Stimme:

"Widersehen"

Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und nickte ihm zu.

Zu mehr war sie nicht fähig.

Sie öffnete die Tür und lies den roten Wolf allein zurück, ohne zu sehen, das er sich mit den Rücken gegen den Spint fallen ließ und sich die Hand vors Gesicht schlug.

"Das war ja mal sehr Taktvoll Red"

Vergangenheit und Zukunft

Mane stand nahe der Hauptstraße im Schatten eines Bürogebäudes und beobachtete das bunte Treiben des Stadtfestes auf dem es mittlerer weile von allen möglichen Tieren nur so wimmelte.

Sie hatte sich ein die Mauer eines kleinen Lebensmittelladens gelehnt und genoss die Kälte des Steins den sie deutlich durch ihr dünnes Trägertopp spüren konnte. Die Hitze war fast unerträglich geworden und mehr denn je wäre sie jetzt gerne zurück in ihre kühle Wohnung um dem Anbruch der schützenden Nacht abzuwarten.

Doch das was sie vorhatte ließ sich nun nicht weiter aufschieben.

Ihre grünen Augen wanderten über die Menge an Besuchern und erkundeten jede Lücke, jeden Schatten. Niemand schien Notiz von ihr zu nehmen, nur der ein oder andere Kerl warf einen flüchtigen Blick zu ihr hinüber oder blieb mit seinen Augen an gewissen Stellen ihres Körpers hängen.

Ein Rot-brauner Husky-Rüde schleuderte sogar seine weilbliche Begleitung die wehrlos an seinem Arm hing im Halbkreis um sich herum um die Mähnenwölfin wie ein Scanner von oben bis unten an zu starren.

Mane sah kurz an sich herunter um nach zu sehen, ob sie heute wirklich so übertrieben angezogen war das die Männer so bescheuert starren mussten.

Sie trug niedrige Schuhe die die bis zu ihren Knien geschnürt waren und Blaue Hotpants die sich wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte.

Das schwarze Top lag etwas tief, gab aber eigentlich nicht sonderlich viel Oberweite frei weshalb sie das Verhalten der Kerle wie üblich total übertrieben fand.

Plötzlich regte sich etwas zu ihrer linken Seite.

Zwischen dem Laden an dessen Mauer sie lehnte und dem angrenzenden Gebäude lag eine schmale Gasse, gerade breit genug das zwei Leute Schulter an Schulter hätten durch laufen können.

Sie hatte ihr Ohr der Richtung zugewandt drehte sich aber nicht um. Der Duft nach frisch gefallenem Schnee der um diese Jahreszeit mehr als nur unüblich war verriet ihr sofort, wer sich im Schatten der Mauern versteckt hielt.

"Du bist also gekommen. Das freut mich" sagte sie in dem Wissen das die angesprochene sie hören konnte.

Aus den Schatten drang eine Stimme zu ihr: "Wenn unsere Anführerin ruft kommen wir. Was bleibt uns den anderes übrig?"

"Nenn mich nicht so" sagte Mane. Sie hasste es wenn man unter den Nachtjägern Sie als Anführerin bezeichnete. Dies hatte in der Vergangenheit zu reichlich Problemen geführt an die sie sich nicht gern erinnerte.

"Ist ja gut. Sag mir was du wissen willst" sagte die Stimme und Mane hörte das die Person die zu ihr sprach sich ebenfalls an die Mauer des Gebäudes lehnte. Sie hätte nur einen Blick in die Gasser werfen müssen um ihre Gesprächspartnerin zu sehen, doch das war nicht nötig.

"Alles. Alles was du herausgefunden hast Neri!"

Ein leises knurren drang aus den Schatten als Mane den Namen ihrer Gefährtin aussprach.

"Du bist nur noch selten auf unseren Versammlungen und auch sonst bekommt dich kaum einer zu Gesicht Neri. Trotz allem bist du gekommen als ich nach dir schickte, was für mich bedeutet dass du noch immer eine der Nachtjäger bist."

Ein leises lachen drang an ihr Ohr.

"Ach so ist das Mane. Weil ich mich kaum Blicken lasse bist du der Überzeugung das ich Nachforschungen betreibe hab ich Recht? Da muss ich dich enttäuschen meine Liebe. Ich lebe einfach mein Leben und ertrage die Tatsache dass man auf ewig ein Teil der Nachtjäger bleiben wird wenn man sich ihnen einmal angeschlossen hat." sagte Neri und Mane atmete einmal kräftig durch ehe die sagte: "Ich glaube dir kein Wort Neri"

"Glaub was du willst WildeMähne. Aber das der Weg nicht umsonst war kann ich dir zumindest sagen was mir so durch Zufall in die Lauscher geraten ist" sagte Neri.

"Dann schieß mal los"

Sie hörte Neri verächtlich ausschnaufen.

"Der Untergrund wird unruhig. Es tauchen lauter Leute auf die in der Vergangenheit für Probleme gesorgt haben."

Mane drehte den Kopf leicht in Neris Richtung.

"Ja. RabenBlut ist einer von ihnen" sagte Mane ehe Neri fortfuhr: "Er ist ein Problem, da hast du Recht. Aber leider nicht das größte. Ich habe Black Page gesehen."

Mane riss die Augen auf. Innerhalb einer Sekunde hatte sie sich von der Wand abgestoßen und sich mit einem Satz zu Neri in die Schatten begeben wo sie ihrer Gesprächspartnerin nun von Auge zu Auge gegenüber stand.

Mit beiden Händen stützte sie sich Links und rechts von Neris Kopf ab und betrachtete sie eindringlich. Sie war eine Mischung aus Fuchs und Wolf mit einem Schneeweisen Fell und beeindruckenden Schwarz-Türkisfarbenen Haar das ihr in langen Strähnen über den Rücken viel. Jedoch hatte

Ein Blaues und ein Türkises Auge trafen auf die grünen von Mane.

"Bist du dir sicher?" Fragte Mane wobei die merkte dass ihre Stimme zitterte.

Neris Blich wirkte ausdruckslos, doch in ihren Augen schien sich etwas zu regen. "Du musst die Vergangenheit vergessen Mane. Was zwischen dir und Page geschehen ist lässt sich nicht rückgängig machen."

In Mane verkrampfte sich alles. Vor ihrem inneren Auge tat sich das Bild einer mit Schneebedeckten Landschaft auf in deren Mitte ein zugefrorener Schnee im Schein des Mondes leuchtete.

Auf seiner glasigen Oberfläche stand eine schwarz-weiße Wölfin in ihrer Urgestalt, und erhob ihr Geheul in den Nachthimmel.

"Nachdem sie uns verlassen hatte um sich Kira anzuschließen, wurde sie auf die Suche nach Salamander geschickt. Soll das heißen dass der König gefunden wurde?"

Neri schloss ihre Augen als müsste sie gut über ihre nächsten Worte nachdenken.

"Eher nicht. Es ist schon gut 2 Wochen her als ich sie sah."

Mane schlug mit voller Wucht mit der rechten Faust neben Neris Kopf auf die Mauer ein so dass ihre Haut aufsprang und ihr Blut den kalten Stein herunter floss.

"Um Himmelswillen Neri! Wieso bist du nicht zu mir gekommen!"Schrie der Mähnenwölfin dem Fuchsmischling ins Gesicht.

Doch diese blinzelte nicht einmal.

"Du vergisst dass deine Regeln nicht die meinen sind Mane." Neri drückte ihre rechte Hand auf Manes Schlüsselbein und schob sie von sich weg was diese widerstandslos mit sich machen ließ.

"Sieht wohl so aus als ob du nicht in der richtigen Verfassung währst um mit weiteren Neuigkeiten konfrontiert zu werden. Ich gehe wohl mal lieber"

Neri wandte sich ab und lief weiter in die Dunkelheit der Gasse als Mane ein leises "Verzeih mir" flüsterte. Ein Ohr der Halbwölfin drehte sich in die Richtung der Nachtjägerin.

"Vergiss es WildeMähne. Sei einfach gewarnt. Nicht nur RabenBlut und Black Page sind Namen von denen du dich in Acht nehmen solltest. Sämtliche Untergrundorganisationen die alle ihre eigene Vorstellung von der Politik dieser Stadt haben werden aktiv und drängen an die Oberfläche. Es wird Zeit das de Nachtjäger sich für eine Seite entscheiden. Midnight, Salamander, Kurosaki und Kira. Eigentlich sollten sie alle wie ein einziges Lebewesen handeln und denken. Aber stattdessen zerreißen sie sich in einem Strudel aus Machtgier und Arroganz. Die Königin kann ohne ihren König weder das Königreich, noch sich selbst wirklich beschützen. Und ihre beiden Speichellecker Kira und Kurosaki sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt um ihre Herrin vor dem drohenden Unheil zu bewahren. RabenBlut trachtet nach dem Blut der Wolfsherrscher. Aber er ist nicht der einzige. Wenn willst du also beschützen Mane? Das Volk? Unsern König und seine Königin? Und wenn du dich für eine Seite entschieden hast, wenn willst du dann bekämpfen?"
 

Mane hatte den Blick gesenkt. Neris Worte waren wie ein frisch geschmiedetes Schwert das sich in ihr Herz bohrte. Die Nachtjäger hatten seit jeher ein Auge auf die Schatten von Lebrada gehabt, die Welt die den Herrschern zwar bekannt war, die sie aber nicht kontrollieren konnten. Sie zerschlugen feindliche Organisationen, spürten Mörder auf und überwachten Illegale Geschäfte mit Drogen und anderen Dingen. Es gab mal eine Zeit wo sie eng mit Salamander, dem König zusammengearbeitet haben der der Meinung war das auch das dunkle einen Platz in Lebrada haben musste da es sonst kein Licht geben konnte.

Deshalb wurden manche Geschäfte im Untergrund nicht vollständig zerschlagen, sondern einfach nur von den Nachtjägern beobachtet. Seit der König aber verschwunden war und Kira und Kurosaki immer mehr Macht gewannen geriet das Gleichgewicht ins schwanken. Aus diesem Grund wendete sich der Blick der Nachtjäger immer mehr dem Königshaus zu.

Sie waren mittlerer weile selbst eine dieser dunklen Untergrund-Organisationen geworden die sich einfach nur eine gerechte und neue Ordnung wünschten
 

Sie ballte ihre blutige Faust.

"Ich werde mit der Königin sprechen" sagte sie worauf Neri meinte: "Du wirst nicht mal in ihre Nähe kommen. Kiras Wachen werden dich nicht mal in die Nähe des Schlosses lassen. Wahrscheinlich nicht mal die von Kurosaki."

Manes Augen leuchteten gefährlich.

"Das wollen wir doch mal sehen."

Halbblut

Nowaki wusste nicht mehr genau wie sie den Tag hinter sich gebracht hatten.

Nachdem sie kopfüber aus dem Umkleideraum gestürmt ist war Nightwish ihr verwirrt nachgelaufen und hatte Mühe mit ihrer aufgewühlten Freundin Schritt zu halten.

Irgendwann, sie konnte nicht genau sagen zu welchem Zeitpunkt dies geschah, waren sie auf Fire-Sun, Nightwishs Schwester getroffen die sich mit ihrem Sohn Aslan das Fest ansah.

Der aufgeweckte kleine Wolf mit dem roten Haarschopf sprang glücklich um seine Tante und Nowaki herum was die blaue Wölfin praktisch dazu zwang, an etwas anderes zu denken. Zumindest so lange bis Nightwish ihrer Schwester die Sache von oben bis unten nochmal vorkauen musste.

Die blaue Wölfin hatte das Gefühl als würden man sie von allen mit Seiten mit Nadeln piksen. Am liebsten wäre sie nun in den Wald verschwunden um dort in ihrer Urgestalt sich alle Last von der Seele zu rennen. Doch sie war immer noch durch das Versprechen an Nightwish gebunden das sie hier den Tag mit ihr verbrachte, und so zwang sie sich ihre Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken.

Dank Aslan war dies auch nicht sonderlich schwer.

Immer wieder fand er eine Attraktion in die er die Wölfinnen mit hineinzog oder unterbrach ihre Erkundungstour weil er Hunger hatte oder mal auf die Toilette musste.

Irgendwann war es dann bereits schon am späten Nachmittag, dass Fire-Sun sich von ihnen verabschiedete.

"Willst du wirklich schon gehen? Heute Abend tretet doch noch die Band auf!" sagte Nightwish und sah ihre Schwester bittend an doch diese schüttelte den Kopf.

"Ich wäre gern gekommen. Doch ich habe niemand der auf Aslan aufpasst und der kann nicht so lang auf bleiben" Sie rollte ihre schwarzen Augen um zu verdeutlichen das sie es sich wirklich anders gewünscht hätte.

Sie nahm ihre Schwester zum Abschied in den Arm und drückte am Ende auch Nowaki.

"Denk über die Sache mit Red nicht so viel nach. Des renkt sich schon alles wieder ein" sagte sie und kniff ein Auge zu.

Sie hatte ähnlich wie Nowaki weiß umrandete Augen und ein seidiges Schwarz-rotes Fell. Eben eine echte Schönheit die sich ihrer Ausstrahlung leider kaum bewusst war.

Nowaki beneidete sie.

Fire-Sun war für sie immer wie eine Art Mauer gewesen die sie einfach nicht überwinden konnte.

"Klar. Wir sehen uns" sagte sie zum Abschied und sah zusammen mit Nightwish, wie Fire-Sun in der Menge verschwand.

"Wie viel Uhr haben wir jetzt?" Fragte Night woraufhin Nowaki nach ihrem Handy kramte um auf den Display zu sehen.

"Fast 17 Uhr. Noch vier Stunden bis deine Band spielt"

sagte Nowaki und dachte daran, dass nun langsam die dunkle Zeit begann. Diese Zeit hatte sie selbst so genannt da das Stadtbild sich zum Abend hin zu wandeln schien.

Alles wurde wilder und ausgelassener was Nowaki ganz und gar nicht gefiel. Da verbrachte sie lieber ihre Zeit im Wald wo sich außer ihr kaum jemand hin verirrte.
 

Nightwish schien zu überlegen und sagte dann: "Wir können noch etwas trinken gehen und dann mal schauen wo das Konzert genau ist. Vieleicht ist es auch nicht schlecht wenn wir etwas früher da sind. Ich habe nämlich keinen Bock ganz hinten zu stehen."

Nowaki wurde schlecht. Sie erinnerte sich mit Schaudern daran wie sie mal 10 Stunden bei einem HokioOtel Konzert in der Kälte standen nur damit die Dame in der ersten Reihe stehen konnte.

Keine schöne Erinnerung.

Doch wie meisten setzte die schwarze Wölfin ihren Kopf durch und schleifte die wehrlose Nowaki durch Lebradas Straßen.

Sie tranken an einem Stand zusammen eine Cola und wurden dann noch kurz von einer Reitvorstellung aufgehalten. Das Reittier war ein Mungus. Ein stämmig gebautes Antilopen ähnliches Tier mit einer grünen Schuppenhaut das auf seinen Kopf zwei kurze Hörner hatte. Diese Tiere hatten keine Geburtsform und keine Sprache. Sie waren rein Instinkt-gesteuert und wurden zur Fleischgewinnung und im seltenen Fall auch als Reittiere gehalten.

Auf diese weite hatten sie wieder gut eineinhalb Stunden tot geschlagen. Doch das Nightwish Nowaki jetzt zum Konzert schleifte konnte nun nicht mehr aufgeschoben werden.

Sie fragten sich durch und erfuhren schließlich dass Halbblut ganz in der Nähe der Arena spielen würde wo sie vorher Red begegnet sind.

"Open Air Konzert?" Fragte Nowaki als sie sich auf den Weg dahin machte.

Nightwish zog die Schultern hoch.

"Keine Ahnung, ich habe keine Bühne gesehen als wir dort waren. Aber wenn du willst können wir auch noch kurz bei den Finalkämpfen vorbei schauen"

Nowaki schüttelte den Kopf. "Nein danke."

Mehr musste sie nicht sagen um ihrer Freundin zu verstehen zu geben das sie auf Red heute keine Lust mehr hatte.

Schweigend setzten sie ihren Weg fort der sie geradewegs vor die Arena führte. Anfangs deutete nichts darauf hin das ^hier gleich irgendwo eine Band spielen würde, doch dann viel ihnen ein Gruppe von Leuten auf die sich um einen kleinen Elektronikladen drängten.

Nowaki wendete sich einem Dachs zu der hier ebenfalls zu warten schien. "Entschuldigung, tretet in diesem Laden die Band HalbBlut auf? Erscheint mir ein wenig eng für ein Konzert." fragte sie worauf der Dachs antwortete: "Das Konzert findet hinter dem Laden statt. Aber man muss durch ihn durch um hinein zu kommen."

Nightwish sprang von einem Bein aufs nächste. Nowaki konnte ihre Aufregung nicht wirklich verstehen.

"Sag mal Night, ich habe von dieser Band noch nie gehört. Kennst du die? Du bist nämlich ganz schön zappelig"

Nightwish lächelte.

"Ich habe nur mal ein Bild in einer Zeitschrift gesehen. Die sehen echt gut aus. Sind drei Männer. Zwei sind Brüder halb Hund und halb Wolf. Der dritte hält seine Abstammung geheim hat aber den Pelz eines Afrikanischen Wildhundes. Sieht lustig aus. Keine Angst. Die gefallen dir sicher!"

Nowaki gab sich mit dieser Aussage zufrieden. Gutaussehende Männer sind nie schlecht. Vor allem in ihrem jetzigen Gefühlszustand.

So warteten sie also. Und warteten und warteten. Um sie herum begannen sich immer mehr Tiere zu versammeln, vorwiegend Caniden wie Füchse, Hund oder Wölfe. Allerdings hatten sich auch ein paar Kaninchen und zwei Rehe dazu gestellt.

Irgendwo schrie eine Frau in der Menge. Wahrscheinlich hatte da ein Kerl seine Finger nichtunter Kontrolle.

Nowaki seufzte. Sie standen schon etwas mehr als zwei Stunden hier was sie langsam in den Beinen zum spüren bekam und langsam hoffte sie man sie rein lassen würde.

Und kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht kam Bewegung in die Gruppe. Von hinten wurde gedrückt und geschoben als wäre der Sensenmann hinter ihnen her und vorne ging es si lahm voran als hätte jemand auf Zeitlupe umgestellt.

Doch irgendwann schafften sie es durch die schmale Eingangstür und schlängelten sich durch den kleinen Laden vorbei an Regalen vollgestopft mit DVD-Playern, Fernsehern und Spielkonsolen.

Nowaki war geradezu süchtig nach so einem Zeug musste sich richtig anstrengen sich nicht an einem der Regale fest zu krallen.

So sehr sie die Natur liebte, dies war eindeutig ihre zweite Leidenschaft von der sie einfach nicht los kam.

Die Masse bewegte sich nun auf eine zweite Tür zu die auch als Notausgang gekennzeichnet war und ein weiteres Mal schien sich der Fluss ein wenig zu stauen, ehe Nowaki und Night hindurch schlupfen konnten.

Die Tiere strebten auseinander und die blaue Wölfin hatte das Gefühl endlich wieder frei Atmen zu können.

Sie befanden sich nun in einer Art Halle. Die Decke war ungefähr 5m hoch und der Raum umfasste sicherlich mehrere hundert Quadratmeter was man von außen gar nicht sehen konnte.

An der Stirnseite Links von Nowaki war auch die Bühne die sie gesucht haben. Eine beeindruckend große für eine mehr oder weniger unbekannte Band, dachte Nowaki.

Nightwish zog sie an der Hand weiter nach vorne, und am Ende schaffte sie es zwar nicht in die erste Reihe, aber weit genug nach vorn um alles sehen zu können.

"Was für eine Musik machen die?" Wollte Nowaki wissen während sie versuchte einer Huskyhündin klar zu machen das die nicht gerne fremde Ruten im Gesicht hatte.

"Alles Mögliche. Ziemlich Rockig. Aber sie scheinen auch schöne Balladen zu singen. Hab noch nicht viel gehört." meinte Night und starrte weiter gespannt auf die Bühne.

Nowaki stresste die wedelnde Rute in ihrem Gesicht nun so stark das sie sie packte und unsanft drückte um eine Reaktion des Hundes zu bekommen. Die Hündin drehte sich genervt um. Allen Anschein nach wurde sie nicht gerne am Schwanz gepackt doch das war Nowaki im Moment scheiß egal.

"Hätte sie bitte die Güte ihre Rute aus..." sie verstumme. Ihr Blick viel auf den Bildschirm des Handys mit dem sich die Huskydame wohl gerade beschäftigt hatte.

Die Hündin sah sie fragend an.

"Äh. Verzeihung... ist das auf ihrem Bildschirm der Sänger der jetzt gleich auftreten wird?"

Die Hündin sah auf ihr Handy dann wieder zu Nowaki. Ihre Wut schien verflogen.

"Ja. Das ist der Frontmann. Sein Name ist Silver-Wolf. Wissen sie das nicht?"

Nowaki klappte das Maul auf. Die Hündin hielt ihr das Handy unter die Nase und Nowaki war sich nun sicher. Die kannte diesen Kerl.

Als sie gerade dabei war sich zu entscheiden was sie nun empfinden sollte ging das Licht aus und die Menge um sie herum verfiel in lautes Geschrei.

Silver-Wolf. Ein Name den sie niemals vergessen würde.
 

Die Dunkelheit wurde von Licht durchbrochen das die Bühne beleuchtete.

Night rastete regelrecht aus und auch alle anderen um sie herum sahen aus als hätten sie Hummeln im Hintern.

Nur Nowaki stand regungslos da und starrte auf die Bühne. Ihr Herz schlug ihr fast bis zum Hals und schien sogar kurz inne zu halten als sich ein Schatten auf der Bühne rührte.

Doch es war nicht der den sie erst erwartet hatte.

Lautes Geheul erfüllte die Halle und ein Wolfsähnlicher Kerl mit geflecktem Fell rannte über die Bühne als würde er von irgendwas verfolgt werden. Am Bühnenrand warf er sich auf die Knie und breitete die Arme aus als würde er beten und schrie in sein Headset:" Guten Abend Lebrada!"

Die Menge tobte.

Er stand auf und wendete sich einem Keyboard zu das zu seiner rechten stand. Dort angekommen schlug er kurz in die Tasten so dass der metallene Sound Nowaki in den Ohren dröhnte. Dan schrie er wieder: "Ich bin Seikan! Und ich begrüße euch zu unserem Konzert. Ich weiß, eigentlich bin ich genug. Doch ich glaube hier fehlen noch zwei Leute oder?"

Wieder tobte die Menge und Nowaki hatte das Gefühl ihr Trommelfell würde platzen. Sie war für solche Orte einfach nicht geschaffen.

Seikan, wie der Kerl wohl hieß, blies sich seinen langen dunklen Pony aus dem Gesicht und wies mit der linken Hand auf etwas hinter sich.

"Dann will ich euch mal unseren Gitarristen vorstellen. Ein Mann so dunkel wie der Sound den er seinem Instrument entlockt. Hier ist Snayk! " brüllte Seikan und aus den Schatten in die seine Hand wies, trat ein schwarzer Wolf mit einer rot-schwarzen Gitarre vor der Brust. Oder nein. Nach Nights Aussage war er halb Hund und halb Wolf. Also ein Hybrid.

Er warf seinem Bandkollegen einen Blick zu und begab sich dann zu einem Platz auf der rechten Seite der Bühne wo er sich hinter ein Mikrofon stellte.

In den Lichtkegeln der Bühne leuchtete sein Fell wie schwarze Seide. Und als er den Kopf hob und über das Publikum blickte konnte Nowaki erkennen das seine Augen rot wie Blut waren. Selbst das weiße in ihnen hatte einen rötlichen Schimmer.

Er schien viele Fans zu haben.

Um sich herum konnte Nowaki schon vereinzelt das Husten und röcheln jener hören die sich bereits die Seele aus dem Leib geschriehen hatten und die jetzt immer noch versuchten mit schrecklichen Lauten auf sich aufmerksam zu machen.

Doch mehr als dieser Blick kam von Snayk nicht. Als auch Seikan dies bemerkte (Er sah so aus als hätte er auf ein paar Worte des schwarzen Hybriden gewartet), räusperte er sich kurz und sprach dann weiter:

"Ok. jetzt stehen schon zwei so Geile Männer auf der Bühne. Aber ich glaube das reicht euch immer noch nicht oder?"

Wieder dieses Gekreische und Nowaki bekam langsam Angst um die Huskyhündin auf deren Handy sie vorher geschaut hatte. Denn das was bei ihr wohl ein Schrei sein sollte, hörte sich wie jemand an über den gerade ein Tonnen schwerer Laster gefahren ist.

"Alles klar Freunde. Damit es endlich los gehen kann. Hier nun der auf den ihr alle gewartet habt. Begrüßt mit mir den Meister der Musik. Silver-Wolf !"

Nowakis Herz schlug ihr jetzt so stark gegen die Brust das es weh tat. Unbewusst musste sie sich an die Stelle fassen und spürte durch ihre Haut die pochenden Schläge.

Die Mitte der Bühne war hell erleuchtet als sich eine Gestalt aus dem Nichts zu erheben schien.

Das Fell dieses Hybriden war weiß wie Schnee und leuchtete im Licht der Scheinwerfer als wäre er ein Engel der soeben aus dem Himmel herab gestiegen war.

Er klang kitschig. Aber anders ließ es sich nicht beschreiben.

Er trug eine schlichte grau-schwarze Stoffjacke mit einem weißen T-Shirt darunter und eine dunkle Jeans die locker an seinen Hüften hing. Seine Hände waren schwarz, so dass es aussah als würde er Handschuhe tragen genauso wie seine Ohrenspitzen.

Doch das schönste an ihm waren seine blauen Augen. Sie hatten fast den gleichen Ton wie die von Red, doch einen Ausdruck einem nur die Sprache verschlagen konnte.

Tief in Nowaki Erinnerungen konnte sie diese Augen ebenfalls sehen. Kraftvoll und Leidenschaftlich war dieses helle Blau. Als ob der Himmel sich auf ewig in ihnen einzubrennen versucht hatte.

Damals schien es als würden diese Augen niemals etwas anderes sehen als sie. Sie waren ein Teil von ihr wie die Luft zum Atmen.

Dass sie nun über die Menge schauten, über so viele Fremde fühlte sich einfach falsch an. Tief in ihrem Herzen spürte Nowaki eine Art Eifersucht die sie sich nicht erklären konnte und die sie wütend machte. Ungläubigkeit vermischt mit purer Freude schürten diese unbekannte Art von Wut.

Und es fühlte sich... gut an. Sie wollte es nicht glauben und sie merkte nicht mal wie ihr die Tränen über die Wange flossen.

Sie hatte ihn wiedergefunden. Ihren besten Freund, den sie als Kind hatte gehen lassen müssen.

Im Zeichen des Raben

Die Dunkelheit hatte sich bereits wie ein Vorhang über Lebrada gelegt als Mane sich auf den Weg in den Norden der Stadt machte.

Sie war gerade an der großen Arena vorbei gekommen als sie die Musik von Halblut erkannte die irgendwo in einem der Gebäude hier gespielt wurde.

Sie hatte die Band bereits schon einige Male im Radio gehört und hätte jetzt einiges darum gegeben auf dem Konzert abfeiern zu können.

Sie krallte sich am Geländer einer Feuertreppe ein und zog sich über das Metall um anschließend die Stufen hinauf zu rennen. Auf dem Dach des Gebäudes angekommen strich ihr der warme Sommerwind um die Nase und streichelte das Rabenschwarze Mähnenhaar das ihren Kopf krönte.

Die Stadt lag in all ihrer Schönheit vor ihr.

Lebrada schien bei Nacht lebendiger als am Tage. Zumindest wenn man den Blick über den Süden zum Westen und in die Stadtmitte gleiten lies. Hier war alles voller Licht und in den Straßen wimmelte es von Tieren. Sah man aber zum Osten wurde es langsam dunkler und Stiller. Irgendwo dort hinten verschwanden die Kutschen mit den Gefangenen.

Doch dies sollte heute nicht ihr Ziel sein.

Sie sah zum Norden, wo sich dunkel prachtvoll das Schloss erhob in das sie heute einbrechen würde.

Zumindest, war dass der Plan.

Ob ihr dies gelang war ein ganz andere Frage.

Sie rannte über das flache Dach des Gebäudes und sprang an dessen Rand ab um dass Gebäude das direkt daneben stand zu erreichen.

Dies gelang ihr ohne Probleme und sie sie lief zum nächsten Rand.

Die Mähnenwölfin hatte sich ihren Weg heute bereits schon angesehen uns sich genau gemerkt welche Abstände zwischen den Gebäuden waren um schnell und sicher das Schloss zu erreichen.

Aus diesem Grund wusste die dass der nächste Abstand für sie zu groß sein würde. Zumindest in dieser Gestalt.

Als die de Rand erreicht hatte, sprang sie so kräftig wie möglich ab und vollführte im Flug ihre Verwandlung.

Helles Licht hüllte sie ein und gab sie genau in dem Moment wieder frei als sie die andere Seite erreicht hatte.

Die spitzen Krallen ihrer Vorderpfoten bohrten sich in den Kies mit dem das Dach belegt war und fingen ihren Köper ab, der nun in seiner Urform seinen Weg fortsetzte.

Im Gegensatz zu Nowaki, hatte Mane wie die meisten anderen die Fähigkeit ihre Kleidung mit zu materialisieren, und musste sich deshalb keine Sorgen darum machen am Ende nackt da zu stehen wenn sie sich zurück verwandelte.

So setzte sie ihren Weg fort und sprang von einem Dach zum anderen. Ihr schlanke Gestalt bewegte sich wie eine Katze, lautlos und Zielsicher zu ihrer Beute.

Ihre langen Beine federten jeden ihrer Sprünge als würde sie den Boden gar nicht richtig berühren während sie von einem Dach auf das nächste setzte.

Sie würde diesen Weg fast bis zum Schluss zurück legen können ohne bemerkt zu werden. Etwa zwei Kilometer davor müsste in die dunklen Straßen abtauchen und versuchen sich an den Wachen vorbei zu schleichen.

Eine andere Möglichkeit wäre gewesen den Untergrund zu benutzen.

Die verschlungenen Tunnel unter Stadt die von der Polizei nicht überwacht wurden und wie ein eigenes Organ zu wirken schienen.

Doch diese Welt war erfüllt mit Dunkelheit und Mane hatte es sich dort mit dem ein oder anderen schon so derart verscherzt, das sie dort so schnell keine Pfote mehr hinsetzen würde.

Sie war nun schon eine Zeitlang unterwegs als sich zum letzten Sprung bereit machte bevor sie die Dächer verlassen musste.

Wie gewohnt federte sie sich vom Beton ab uns sprang.

Sie hatte das andere Gebäude fast erreicht und bereits ihre Pfoten nach dem Rand ausgestreckt als plötzlich eine gewaltige Last ihr in den Rücken sprang.

Während sie fiel streifte sie mit ihrem Kopf an der Mauer entlang und spürte einen stechenden Schmerz durch ihre Haut fahren der sie aufschreien lies.

Sie drehte ihren Körper in der Luft und biss nach der Last die sich immer noch über ihr befand doch die bekam nur Luft zwischen die Zähne was nur ihren Zorn schürte.

Noch im Fall verwandelte sie sich in ihre Geburtsform zurück und holte kurz bevor sie den Boden erreichte mit der Hand aus und schlug zu.

Ihre Klauen erwischten fremdes Fleisch durch das sie wie ein Buttermesser glitten und Mane hörte ein kurzes aufstöhnen des Angreifers ehe sie zwischen Mülltonnen und ein Haufen Altpapier auf den Boden Aufschlug.

Der ganze Müll hier hatte den Sturz etwas gedämpft doch sie fühlte trotzdem wie heißer Schmerz ihre Wirbelsäule hinauf schoss.

Das hätte deutlich schlimmer ausgehen können.

Sie schüttelte den Kopf und versuchte sich aufzurichten, doch da bemerkte sie das die Last immer noch auf ihr saß und riss die Augen auf um zu erkennen wer sie angegriffen hatte.

Es war sehr dunkel in dieser Gasse und ihre Augen brauchten kurz um sich an die Finsternis zu gewöhnen.

Dan erkannte sie zwei Saphir-blaue Augen die sie anstarrten und viel wichtiger: Das aufblitzen eines Messers!

Mit all der ihr verbliebenen Kraft schlug sie ihren Kopf nach vorn und traf die Stirn des anderen der vor Schmerz aufheulte und sich erhob so das Mane schnell unter ihm weg kriechen konnte

Sie stand auf und versuchte sich zu orientieren was ihr nur sehr schlecht gelang da ihr Kopf sich anfühlte als hätte man ihr einen Ziegel auf den Kopf geworfen.

Als sie sich an die Schläfe fasste bemerkte sie auch das Blut das ihr von der Stirn tropfte.

Verdammt!

Sie musste schnell hier weg.

Also schlug sie eine beliebige Richtung ein und rannte los.

Links und Rechts von ihr war der nackte Stein der Gebäude die ihr nun wie eine Gefängniswand vorkamen und hinter ihr ein verrückter der sie verfolgte und ihr wohl möglich nach dem Leben trachtete.

Sie war bereits schon sehr nahe am Schloss und selbst wenn sie einen Ausweg fand wusste sie nicht ob sie dort gleich dem nächst besten Polizisten in die Hände lief.

Als die Gasse sich schließlich auftat und sie in der Ferne das Licht von Straßenlaternen sehen konnte, beschleunigte sie ihren Lauf um dieser Hölle schnellst möglich zu entkommen als sie plötzlich näher kommende Schritte hinter sich hörte.

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

Dort war das Licht. Sie hatte es gleich geschafft!

Doch dann spürte sie eine Berührung an der Schulter und eine extreme Muskelkraft schleuderte sie gegen die Wand Links von ihr.

Sie spürte den kalten Stein im Rücken und einen Unterarm der sich in ihre Kehle drückte.

Rechts von ihr blitzte wieder das Messer auf und sie sah wie es drohend nahe ihres rechen Auges ruhte.

„Du hast es ja ganz schön eilig“

Die männliche Stimme die dies sagte war ihr bekannt und sie hatte das Gefühl ihr Magen würde sich umdrehen.

Ihre Augen konnten nun erkenne wer da vor ihr stand und alles in ihr begann nach Verteidigung zu schreien.

„RabenBlut“ flüsterte sie und starrte in dass blaue Auge das wie ein Saphir aus dem Wein-rotem Fell herausstach. Das andere war von langen schwarzen Haarsträhnen bedeckt die sich in einer langen schwarzen Mähne verirrten die genau wie bei Mane sein Haupt krönten.

Er trug eine schwarze Lederjacke mit einem beigen Pelzkragen und dunkle Jeans die eindeutig schon bessere Tage gesehen hatte.

„Du erinnerst dich an mich. Ich fühle mich geehrt“ Säuselte er und Mane zwang sich ein lächeln ab

Er nahm ihr den Arm vom Hals und wich einen Schritt von ihr zurück, blieb aber nah genug um sie aufhalten zu können falls sie nochmal zum fliehen versuchte.

Sie holte ein tief Luft bevor sie sprach: „Von unserer Art gibt es nur noch sehr wenige. Da sollte man sich schon kennen. Du kannst auch nicht behaupten die keinen Namen gemacht zu haben.“

„Was suchst du so nahe am Schloss?“ fragte er und Mane konnte spüren das er wütend war.

„Das gleiche könnte ich dich fragen“ erwiderte sie. Mane würde einen Teufel tun und ihm verraten was sie hier tat.

Er kam ihr wieder etwas näher. An der rechten Seite seines Halses konnte sie sehen wo ihre Klauen vorher sein Fleisch durchschnitten haben. Blut tropfte ihn von dort auf seine Jacke.

„Solltest du es wagen dich mir in den Weg zu stellen vergesse ich das du ein Mähnenwolf bist und schlitze dich er Länge nach auf, hast du verstanden? Knurrte er und stütze seine rechte Hand neben Manes Kopf an der Mauer ab so das sein Gesicht dem ihren plötzlich sehr nahe war.

„Du hast also immer noch vor Kira und Kurosaki zu töten oder?“ fragte Mane worauf sie in RabenBluts Augen die Pure Mordlust erkennen konnte.

„Die Hasszerfressenen Brüder kümmern mich einen feuchten Dreck. Die werden sich früher oder später Gegenseitig umbringen, dass erledigt sich von ganz allein.

Nein. Mein Ziel ist die Königin. Die Wurzel alles Übels die einfach nicht dazu in der Lage ist mit der Macht die sie hat umzugehen.“

Mane riss die Augen auf. Ihr war klar das er am liebsten alle Wölfe gerne Tod gesehen hätte. Aber ihn jetzt so nahe am Schloss zu sehen und diese Worte von ihm zu hören schürten den Zorn in ihr.

„Was glaubst du eigentlich was du mit deinem Handeln erreichst?

Auf Schmerz wird nur größerer Schmerz folgen. Deine Blinde Rache wrd uns alle in den Untergang stürzen“

RabenBlut zog eine Braue hoch.

„Und was wolltest du hier Mane? Sag nicht du wolltest nur einen Spaziergang machen“

Ein knurren stieg seiner Kehle empor und Mane hatte das Gefühl das er ihr noch ein Stück näher gekommen war.

Sie konnte die Hitze seines Körpers spüren.

„Das geht dich nen Scheiß an“ knurrte sie und spürte wie ihr Kampfgeist zurückkehrte.

Sie wusste genau wie sie sich RabenBlut jetzt vom Hals schaffen konnte.

Seine nächste Reaktion half ihr dabei.

Er rammte ihr seinen Schenkel zwischen die Beine und drückte seinen Körper an den ihren.

Es war wirklich immer das selbe.

„Verarsch mich nicht Mane. Ich kann niemanden gebrauchen der mir jetzt noch Steine in den Weg legt“

Seine Stimme klang etwas weniger aggressiv aber umso bedrohlicher.

Mane dagegen legte jetzt eine ganz andere Platte auf.

Sie lies sich auf sein Bei hinab sinken und drückte ihren Oberkörper an seinen so das sie seinen Herzschlag an ihrer Brust fühlen konnte.

Ihre Schnauze vergrub sie in seinem langen Stirnhaar und raunte: „Du beschissener kleiner Drecksack.Ich bin eine Nachtjägerin und ich habe geschworen jedes Leben dieser Welt zu beschützen.

Wenn du also planst die Königin zu ermorden werde ich mit all meiner Kraft gegen dich kämpfen“

RabenBlut lies sein Knie hoch schnellen und Mane durchfuhr ein stechender Schmerz in ihrem Unterleib der sie aufstöhnen lies.

Diesen Moment ihrer Wehrlosigkeit nutzte der männliche Mähnenwolf aus und schleuderte sie auf den Boden wo er sich auf ihre Schenkel setzte.

Sein Messer hier er ihr drohend an die Kehle.

Man biss die Zähne zusammen.

Nicht nur Männer schien so ein Schlag in den Unterleib Unbehagen zu bereiten.

Andererseits hatte dieses Arschloch genau so reagiert wie sie es sich gedacht hatte.

Er war so besessen davon die Mähnenwölfe zu rächen, dass er es nicht wagen würde einem seiner eigenen Art das Leben zu nehmen.

Allerdings gab es hier etwas zu klären, und Mane wusste genau worauf dass hinaus lief.

„Es müssen noch ein paar hundert Jahre vergehen bis du kleine Schlampe es mit mir aufnehmen kannst“ knurrte er und vergrub eine Schnauze in ihrem Nackenfell wo sie deutlich spüren konnte wie er schwer ein und aus Atmete.

Sie kicherte.

„Dan beweise es mir“ raunte sie in sein Ohr und spürte seine Klinge an ihrem Hals als sie ihren Speichel runter schluckte.

Er zitterte, und in diesem Moment wusste sie das er nicht anders war als andere Männer. Doch da er das Messer an ihre Kehle drücke war er wohl nicht so dumm völlig Kopflos das empfindlichste an seinem Körper schutzlos preis zu geben.

Das machte es spannend !

Sie legte ihre Hand auf sein Schlüsselbein und fuhr hinab zum Reißverschluss der Jacke den sie behutsam öffnete.

Darunter fand sie ein T-Shirt vor das sie mit den Krallen sacht nach oben krämpelte um seinen strammen Bauch zu fühlen.

Bei der Berührung zuckte er kurz zusammen und Mane spürte wie sich der Druck des Messer kurz verstärkte.

Er war wirklich sehr vorsichtig.

Er hob den Kopf und lehnte sich zurück so dass er nun aufrecht auf ihr saß.

Sie folgte seinem Beispiel und richtete sich so gut sie konnte auf um sein Gesicht zu erreichen.

Das Messer an ihrem Hals schien jeder ihrer Bewegungen zu folgen.

Erst als sie ihn mit der Zunge über seine Schnauze leckte spürte sie wie das kalte Metall von ihrer Kehle wich und sich auch die Schärfe aus seinen Augen verabschiedete.

Dies war für sie immer ein magischer Moment wenn sie auf diese Art den Willen eines Mannes brach.

Egal wie angespannt oder gehetzt sie waren. Ob Bösewicht oder Gentleman.

Es gab immer einen Punkt wo sie alle Masken fallen liesen und einem ihr innerstes offenbarten.

In den Augen des Mähnenwolfs spiegelte sich nun eine Art Losgelassenheit die Mane sofort ausnutzte.

Sie griff mit ihren Klauen in die Wunde die sie ihm zugefügt hatte und schleuderte ihn herum.

Der Schmerz überraschte ihn, so das er sich nicht wehrte als er es nun war, der auf dem Rücken lag und Mane diejenige die über ihm thronte.

Das Blut von ihrer Schläfe tropfte ihm auf die Schnauze und ihr wurde klar, was für ein krankes Bild sie beide abgeben mussten.

Er hatte das Messer immer noch in der Hand, doch es ruhte ruhig neben seinem Köper und Mane machte den nächsten Schritt.

Mit zwei fingern strich sie über sein Schlüsselbein und wanderte seine Brust hinab.

Als wären an ihren Fingern unsichtbare Fäden befestigt erhob sich sein Oberkörper mit jedem Millimeter den sie auf seiner Haut zurück legte, bis seine Schnauze an der ihren war.

Nun war er ihr ausgeliefert!

Sie drückte ihre Lippen auf seine und versuchte ihn zu zwingen sein Maul zu öffnen.

Als er dies nur widerwillig zuließ griff sie erneut in die Wunde an seinem Nacken was ihn kurz knurren lies und und ihr Einlass gewährte.

Sie spüre wie ihre Zähne aneinander schlugen und sich seine Zunge um die ihre wendete.

Sein Speichel schmeckte nach Zitronengras und frischem Blut was sie auf eine gewisse Art und Weise als betörend empfand und sie schaltete noch einen Gang höher.

Sie reibte ihren Unterleib an dem Seinen und konnte nun deutlich spüren das es in seiner Hose eine Regung gab.

Sie lies von seinem Maul ab und wanderte damit seinen Köper hinunter Richtung Hosenbund.

Dort angekommen kam sie nicht umher seinen Gürtel zu bewundern.

Schwarzes Leder mit einer Totenkopfschnalle (Natürlich ein Mähnenwolfschädel) und eine dünne Kette an der rechten Seite.

Sehr geschmackvoll, doch nun völlig unangebracht.

Sie öffnete ihn und machte sich dann an seinem Hosenbund zu schaffen den sie ebenfalls mit wenigen Hangriffen geöffnet hatte.

Sein Glied war auf eine gewisse Art und Weise beeindruckend.

Es war ebenfalls von roter Farbe und wirkte daher heiß und Leidenschaftlich.

Gerne hätte sie ihm jetzt einen wundervollen Moment beschert in dem sie diese Leidenschaft in sich aufnahm und die Hitze genoss die von ihm ausstrahlte.

Doch dies war nicht die Zeit und der Ort dafür.

Sie blickte noch einmal hinauf zu seinen Augen die er halb geschlossen hatte.

Dieses Blau strahlte so viel Leid und Schmerz aus das sie schon fast Mitleid mit ihm bekam.

Er sah sie nicht an, sondern hatte seinen Blich auf den Schmalen Spalt über ihnen gerichtet wo das Licht der Sterne über sie wachte.

Es hätte alles anders sein können, doch sein Seele hatte er schon vor langer Zeit dem Teufel verkauft.

Also schleckte sie einmal kurz über seine pulsierende Erregung ehe Sie sie komplett ins Maul nahm.

RabenBlut atmete einmal tief ein, dann biss sie zu!

Silver-Wolf

Das Konzert neigte sich dem ende zu und Nowaki begann sich darüber Gedanken zu machen wie es nun weiter ginge.

Sie wollte mit Silver-Wolf sprechen, doch wie sollte sie das machen?

Hinter die Bühne würde sie nicht so einfach kommen und auf die Bühne springen bevor er verschwand kam auch nicht in Frage.

„Nightwish. Würde es dir etwas ausmachen schon mal allein nach Hause zu gehen? Ich habe noch etwas zu erledigen“

Sagte sie und erntete dafür einen fragenden Blick ihrer Freundin.

„Wieso? Was hast du vor?“

Nowaki wollte sie nicht anlügen.

Was was sollte sie sagen?

„Ich will mich noch mit jemand treffen. Sei mir bitte nicht böse aber es ist mir wichtig“

Zu Nowaki Erleichterung nickte die schwarze Wölfin mit dem Kopf.

Die Band hatte das letzte Lied verstummen lassen und verabschiedete sich vom Publikum.

Nowaki sah mit Herzklopfen zu wie Silver-Wolf ihr den Rücken kehrte und mit seinen Jungs hinter der Bühne verschwand.

Verfolgt von dem Gekreische seiner Fans.

Nun musste sie schauen das sie einen Weg fand zu ihm zu kommen!

Sie verlies zusammen mit Night das Gebäude durch den kleinen Elektronikladen und verabschiedete sich dort von Night die über die Situation nicht wirklich glücklich schien.

Doch sie ging am Ende ohne Nowaki auszufragen.
 

Die Straßen waren nun vollgestopft mit Tieren und überall wurde gelacht und gefeiert.

Um diese Uhrzeit war in Lebrada immer viel los da es viele Lebewesen gab, die sich in der Nacht wohler fühlten als am Tag weshalb man hier auch Hauptsächlich Raubtiere sah.

Viele von ihnen hatten sich bereits dem Alkohol hingeben und hier und da hörte man den empörten Aufschrei einer Frau die unsittlich angefasst wurde oder das Gekeuche eines Mannes der mit dieser Anmache wohl Erfolg hatte.

Es war nicht gerade ungefährlich für eine Frau um diese Zeit unterwegs zu sein, doch es lies sich oft nicht ändern.

Nowaki lief in die Seitenstraße neben dem Laden um nach dem Hintereingang zu suchen den die Lieferanten benutzen mussten.

Es war eine unspektakuläre Eisentür an deren Griffen ein offenen Schloss baumelte als würde man sie gerade dazu einladen hier einzudringen.

Sicherlich stand sie für gewöhnlich nicht offen.

Das Herz der blauen Wölfin schlug ihr bis zum Hals.

Dies war vielleicht die einzige Möglichkeit mit ihm zu sprechen und sie würde es ewig bereuen wenn sie jetzt nicht diese Tür öffnete.

Also nahm sie all ihre Mut zusammen und griff nach dem Metall das sich unter ihrem Zug quietschend öffnete.

Auf den ersten Blick konnte sie nicht viele erkennen.

Doch dann bemerkte sie dass sie das dies die Halle war in der die Band gerade noch gespielt hatte.

Die Bühne lag verlassen im Halbdunkel und auf dem Boden lagen überall zertrampelte Exemplare der Festflyer rum.

Sie betrat die Halle und erschrak sich fast zu Tode als die Tür hinter ihr krachend zugeschlagen wurde.

„Was hast du hier zu suchen?“ Schrie eine dunkle Männerstimme ehe sie sich umdrehen konnte.

Als sie dann direkt in die roten Augen von Snayk sah der plötzlich hinter ihr stand (Und allem Anschein nach die Tür zugeschlagen hatte) wäre sie am liebsten schreiend davon gerannt.

Doch sie brachte keinen Ton heraus.

„Hey Snayk. Schrei unsere Fans nicht an! Immerhin bezahlen sie unseren Lebensunterhalt.“

Von der anderen Seite kam jetzt noch Seikan hinzu der Nowaki mit einen Grinsen musterte.

„Hey Kleine. Ich will zwar nicht so unhöflich sein wie der schwarze Grobian, aber aber du solltest wissen dass du hier keinen Zutritt hast.“

Seine Stimme war viel freundlicher und Nowaki fasste sich am Herz.

„Ich wollte Silver-Wolf treffen“

Seikan lachte

„Das wollen alle meine Liebe. Ich muss dich bitten zu gehen“

Er berührte sie an der Schulter und schob sie wieder Richtung Tür die Snayk schon mal vorsorglich wieder öffnete.

„Bitte, wartet. Ich kenne ihn!“

versuchte sie es doch der Wildhund-Mix war unnachgiebig.

„Letzte Woche behauptete jemand er wäre ihr verschollener Sohn. Und das von jemand in seinem Alter. Was glaubst du wäre hier los wenn wir jeden einfach so zu ihm lassen würden?“

Seine gelben Augen schienen sie zu durchbohren. Er meinte es ernst.

„Dann sagt ihm wenigstens das Nowaki hier war!“

schrie sie noch mal bevor Seikan die wortwörtlich hinaus schubste.

Er wollte gerade die Türe schließen als Snayk ihn aufhielt.

„Sagtest du Nowaki?“

Sie nickte.

Snayk schien kurz zu überlegen.

Dan schlug er ihr die Tür vor der Nase zu.
 

Was war DAS den gerade?

Sie hatte jetzt echt kurz geglaubt das Snayk sie wieder hereingebeten würde und dann schlägt er die Tür zu!

Sie spürte wie der Zorn in ihr zum brodeln begann.

Was war den dass für ein Depp?

Sie schlug mit dem Fuß gegen die Tür und lief vor ihr ein paar mal auf und ab.

Was sollte sie jetzt tun? Ihr Herz schlug Saltos als säße sie in einer Achterbahn und alles in ihr schrie danach wieder da hinein zu marschieren und die beiden bei lebendigem Leib zu kastrieren!

Moment.

Hatte sie das gerade echt gedacht?

Sie fasste sich an den Kopf.

„Ganz ruhig Nowaki. Vieleicht gibt es ja noch einen anderen Weg!“ sagte sie laut zu sich selbst und sah sich um.

Neben der Eisentür befand sich eine Mülltonne und direkt darüber eine alte Feuertreppe der (Aus welchen Gründen auch immer) das letzte Stück nach unten fehlte.

Wenn sie allerdings auf die Mülltonne kletterte könnte die die unterste Metallstufe zum fassen kriegen und sich nach oben ziehen. Vieleicht kam sie von oben in das Gebäude !

Sie ging auf die Tonne zu und stellte entsetzt fest das der Deckel fehlte und sich im inneren der Tonne bereits wieder neues Leben entwickelte.

Maden und anderes Getier schlängelten sich durch Plastikbeutel und vergammelte Lebensmittel denen man schon gar nicht mehr ansah was sie Ursprünglich waren.

Ihr Magen schien sich einmal um sich selbst zu drehen. Doch was blieb ihr anderes übrig?

Die Tonne war aus Metall und hatte einen dicken Rand.

Vieleicht gelang es ihr mit dem Innenleben gar nicht in Berührung zu kommen wenn sie sich halbwegs geschickt anstellte.

Also kletterte sie umständlich auf das übelriechende Ding und lies ihren Körper nach vorne fallen um sich mit den Händen an der Wand ab zu stützen und mit ihren Füssen auf dem Rand der Tonne zu bleiben.

Sie warf einen Blick nach oben um die Entfernung zur Leiter abzuschätzen und sprang dann vom Rand ab.

Sie erwischte tatsächlich das Metall!

Nur... jetzt hing sie wehrlos baumelnd über der von Maden bewohnten Mülltonne und versuchte vergeblich sich nach oben zu ziehen.

Wie konnte es sein das sie so wenig Kraft in den Armen hatte?

Sie strampelte, zog und schaukelte. Nichts.

Wenn sie sich etwas vor und zurück schwang könnte sie vielleicht los lassen und außerhalb der Tonne landen. Nach oben kam sie auf jeden Fall nicht und schämte sich dafür über sich selbst.

Wie unsportlich !

Also begann sie zu schwingen.

Als sie sich gerade dazu entschloss los zu lassen sobald ihre Beine über den Rand sahen sprach jemand zu ihr:

„Interessante Übung“

Vor Schock lies sie los und landete mit den Beinen voraus direkt im Müll.
 

Sie versuchte verzweifelt sich aufrecht zu halten, doch es gelang ihr nicht.

Die blaue Wölfin verlor das Gleichgewicht und viel nach hinten so das sie der Länge nach auf die Mülltüten fiel und mit dem Hinterkopf am Rand der Tonne aufschlug.

Der Tag war echt verflucht!

Sie schüttelte ihren schmerzenden Kopf und spürte schließlich ein kripeln im Rücken das ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte!

„Ahhhhh !!!“ Sie stützte sich mit den Armen am Rand ab und schwang sich kreischend über den Rand der Tonne wobei sich einer ihrer Füße im Henkel einer Mülltüte verfing.

Da sie aber schon zu viel Schwung hatte konnte sie es nicht verhindern das sie die Tüte mit riss und diese mit Schwung über ihren Kopf schleuderte.

Dabei verlor das Teil die Hälfte seines stinkenden Inhaltes der sich über ihren Kopf und ihre Schulter ergoss während die Tüte klatschend vor ihr auf den Boden aufkam.

Nowaki schüttelte sich um den Dreck los zu werden.

Der Tag konnte doch echt nicht schlimmer werden oder?

Sie wollte sich gerade aufrichten als direkt vor ihr eine schwarze Hand erschien die ihr jemand hilfsbereit entgegen strecke.

Ein Blick nach oben in die Blauen Augen des Helfers machten ihr schließlich klar, das es IMMER schlimmer werden konnte !

„Hast du dich verletzt Nowaki?“

Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken.

„Nein, es geht mir gut. Danke Silver“ sagte sie und nahm die Hand an die sie geschmeidig auf die Beine zog.

Silver hatte ein lächeln auf gesetzt und strahlte sie an.

Wahrscheinlich sollte dies seinen Ekel verbergen. Sie musste furchtbar stinken!

Eine weile sagte sie nichts, doch dann packte der Hybrid die Wölfin und zog sie sich an die Brust wo er die ganz fest in seine Arme schloss.

Sie konnte seinen Herzschlag spüren der fast genau so wild tat wie ihr eigener.

„Silver ich...“ fing sie an, doch er unterbrach sie: „Sag einfach nichts! Lass mich diesen Moment kurz auskosten“

Ihr schoss die röte ins Gesicht.

Er umarmte fest und fast verzweifelt, aber sie empfand es nicht als unangenehm.

Zur Antwort legte auch Nowaki ihre Arme um ihn und drückte ihre Schnauze an seine Schulter.

„Du hast mir so gefehlt Silver“ flüsterte sie und spürte wir ihr wieder die Tränen die Wangen hinunter flossen.

Der Wolfsmischling lockerte seine Umarmung und schob sie ein Stück von sich weg um ihr in die Augen zu sehen.

„Du mir auch liebe Freundin. Wie lange ist es nun her? Zehn Jahre?“

Sie nickte und wischte sich eine Träne weg.

„Ja. 10 Jahre und Vier Monate um genau zu sein.“ Sie lächelte und Silver erwiderte es.

Als sie ihn so betrachtete musste sie unwillkürlich zugeben das er eine echte Schönheit geworden ist!

Alles an ihm schien perfekt! Begonnen bei den etwas größeren und spitzeren Hundeohren über den Wohlgeformten Wolfskopf der aber wiederum in einer Hundeähnlichen Schnauze endete (Die eines Wolfes war eindeutig etwas Spitzer und länger).

Sein Hals war mit seidigem glatten Fell bedeckt das im Schein der Laternen silbern leuchtete und seine Rute mit der schwarzen Spitze hatte er sich locker leicht um die Beine gewickelt.

Seine Haltung wirkte Stolz und aufrecht, aber nicht aufgesetzt oder gekünstelt.

Er zeigte was er war, und versuchte nicht jemand anders zu sein.

In dieser Sache hatte er sich auch nach 10 Jahren nicht geändert.

Sie bewunderte ihn gerade so er das ihr seine nächsten Worte etwas unangebracht vorkamen und sie auf den Boden der Realität zurück holten:

„Du bist echt schön geworden!“

Sie sah wie automatisch an sich herunte und zog scharf die Luft ein als sie Reste des Mülls bemerkte.

Vor allem die Made auf ihrem Schuh (Die sie sofort weg kickte!) lies ihr Herz in den Keller sinken.

„Sehr lustig“ sagte sie und versuchte dabei belustigt zu klingen auch wenn sie sich gerade lieber geohrfeigt hätte.

Silver lachte.

„Nein. Dass mein ich ernst.

Ich will damit nicht über den Umstand hinweg trösten dass du gerade in der Mülltonne lagst, aber das ändert ja nichts an deiner Erscheinung“

Er zeigte mit seiner geöffneten Hand an ihrem Körper hinab und sie musste zugeben das sie sich geschmeichelt fühlte.

„Ich danke dir. Du hast dich auch gut gehalten mein Freund.“ sagte sie und drückte ein Auge zu.

Sie musste beide lachen und nahmen sich wieder in den Arm als währe das letzte mal schon so lange her gewesen.

„Sag mal. Bist du zufällig raus gekommen um mich bei meinem … Umfall zu beschatten oder..“

Er unterbrach sie:

„Snayk sagte du würdest draußen warten“

Sie würde ihn umbringen! Wieso hatte er sie nicht gleich zu ihm gelassen!

„Woher kennst du die beiden?“ fragte sie um endlich herauszufinden welche Mutter Schuld an der Existenz von Snayk hatte und die sie dafür verfluchen konnte.

„Seikan kam vor zwei Jahren dazu. Ein Vagabund den wir auf der Straße gefunden hatten. Und Snayk ist mein Bruder“

Ok. Silvers Mutter konnte sie wohl nicht verfluchen. Dazu hatte sie die liebe Wölfin noch zu gut in Erinnerung (Von ihr bekam sie immer Schokolade geschenkt!).

„Moment. Wieso kenne ich ihn dann nicht?“ fragte sie worauf Silver antwortete: „Du hast ihn damals sicher mal gesehen. Aber er hat als wir Kinder waren seine eigenen Freunde und Interessen gehabt weshalb er nie viel Zeit mit mir verbrachte. Vieleicht erinnerst du dich deshalb nicht an ihn.“

In dem Moment schoss Nowaki ein Bild von einem schwarzen Welpen in den Kopf der vor ihren Augen die Puppe eines anderen Mädchens anzündete weil er sie hässlich fand.

Aber die verwarf den Gedanken schnell wieder.

„Hast du Lust ein wenig mit mir spazieren zu gehen? Wir haben uns sicher viel zu erzählen“ fragte Silver und zeigte weiter in die Seitenstraße hinein.

Er hatte wohl keine Lust bei dem Trubel die Hauptstraße zu benutzen.

„Klar. Sehr gern“ sagte Nowaki und hängte sich an seinem Arm ein den er ihr freundlich anbot.

So marschierten sie beide aufgeregt plaudernd weiter in die Schatten von Lebrada hinein.
 


 


 

Stechender Schmerz durchfuhr Manes Leib als der kalte Stahl des Messer in ihre Hüfte eindrang.

Nach dem sie RabenBlut gebissen hatte schienen hundert Sachen gleichzeitig zu passieren was damit begann, dass er so laut aufschrie das sie glaubte jemand hätte versucht ihr Trommelfell zu sprängen.

Noch während sie sich dann zurück ziehen wollte sah sie bereits die Klinge aufblitzen die sich ohne das sie es verhindern konnte in ihr Fleisch bohrte.

Sie steckte ihr nun bis zum Heft direkt über dem rechten Hüftknochen.

RabenBlut hatte sich nach seiner Attacke sofort mit beiden Händen an seinen Schwanz gegriffen und sie konnte sehen wie zwischen seinen Fingern das Blut raus spritzte.

In einem erregten Glied war eindeutig ZU viel Blut.

Sie musste sofort verschwinden!

Sie stand taumelnd auf und grifft nach dem Messer, doch es steckte ihr so tief im Fleisch das sie es nicht wagte es heraus zu ziehen. Sie verlor dadurch schon genug Blut!

Also warf sie noch einen letzten Blick auf ihren Artgenossen der sich in seinem Schmerz wie wild auf dem Boden herum rollte und nahm dann die Beine in die Hand.

Die Wunde in der das kalte Metall steckte schickte bei jedem Schritt einen stechenden Schmerz durch ihre Hüfte und die Verletzung an ihren Kopf pochte unangenehm, doch sie rannte weiter.

Oder besser gesagt: Sie stolperte weiter.

Als sie die Straße erreichte, dankte sie dem Himmel das sie es so weit in den Osten der Stadt geschafft hatte.

Bis auf ein paar arme Seelen die auf dem Bürgersteig ihren Rausch ausschliefen war niemand zu sehen was der Mähnenwölfin sehr gelegen kam.

Sie lief zurück Richtung Westen.

An ihrem rechten Bein spürte sie wie der Stoff ihrer Jeans an ihrem Fell klebte da sie mittlerer weile komplett mit Blut getränkt war und hin und wieder hatte sie das Gefühl das ihr die Sicht verschwamm.

Irgendwann blieb sie kurz stehen um zu Atem zu kommen.

Ihre Wunde blutete immer noch und ihr Körper fühlte sich bereits Müde und auslaugt an als hätte sie tagelang nicht geschlafen.

Wie sollte sie dass schaffen?

Sie wollte gerade weiter als sie ein schlürfendes Geräusch und ein Röcheln vernahm und sich umdrehte.

Das konnte nicht wahr sein!

Da stand RabenBlut auf allen Vieren in seiner Uhrgestalt.

Mit zitternden Läufen und ein paar Resten seines T-Shirts die im vom Rücken rutschten und auf dem Boden landeten.

In seinem Schmerz und Zorn hatte er es wohl nicht geschafft seine Kleidung zu materialisieren und sie bei seiner Verwandlung wortwörtlich zerfetzt.

Stofffetzen zwischen seinen Zähnen untermalten diese Theorie.

Zwischen seinen Hinterläufen lief eine beachtliche Menge Blut hinab die den Teer drängte.

„Du Arsch“ knurrte Mane und rannte weiter worauf sie sofort RabenBluts Krallen über den Boden kratzen hörte als er ihr folgte.

Die meisten Tiere waren in ihrer Urgestalt schneller und Mane stellte sich innerlich darauf ein bald seine Zähe in ihrem Nacken zu spüren.

Doch nichts geschah.

Als sie um eine Kurve bog drehte sie sich kurz um und sah auch den Grund dafür.

Der männliche Mähnenwolf lief etwas seltsam.

Seine Vorderläufe bewegten normal, doch die hinteren schienen zu hoppeln.

Er sah aus wie ein großes, rotes (Geisteskrankes!) Kaninchen aus und Mane war sich sicher das sie über diesen Anblick wohl gelacht hätte, wenn sie nicht in dieser Situation stecken würde.

In RabenBluts Augen funkelte der Zorn gemischt mit Schmerz und Qual die ihn gefährlicher machten als je zuvor.

Jetzt stehen zu bleiben hätte wohl ihren Tod bedeutet.

Sollte sie sich auch verwandeln?

Nein. Das Messer war zu nah an ihrem Knochen und wenn sie es nicht schaffte das Teil zu materialisieren konnte es passieren das es ihr die Hüfte splitterte oder anderen Schaden anrichtete.

Sie musste ihn so los werden, und wenn es auch nur darum ging wer von ihnen zuerst verblutete !
 


 


 


 

Nowaki und Silver waren schon eine ganze Weile unterwegs und plauderten ausgelassen.

Da sich die meisten Bewohner auf der Hauptstraße aufhielten war es ungewöhnlich ruhig im Rest der Stadt und die blaue Wölfin musste zugeben das Lebrada so recht unheimlich war.

Silver bemerkte wie sie sich näher an ihn drückte und fragte:

„Hast du immer noch Angst im Dunkeln?“

Sie sah zu ihm auf.

Seine blauen Augen glitzerten belustigt.

„In der Stadt schon. Im Wald sieht es anders aus. Da bin ich sogar sehr gern Nachts unterwegs“

klärte sie ihn auf und schenkte ihrem Freund ein lächeln.

„Echt? Dan müssen wir unbedingt mal zusammen laufen wenn wir Zeit haben!“

Nowaki freute sich über sein Angebot.

„Sehr gern ! Dan lade ich auch meine anderen Freunde ein! Ich will sie dir alle vorstellen!“ schlug sie ihm vor und er musste lachen.

„Klar. Ich will doch wissen wer diese Leute sind die es geschafft sich in dein Herz zu schleichen. Früher waren wir immer zu zweit und hatten sonst niemanden. Weist du noch?“

Nowaki lächelte.

„Klar, Wir gaben und gegenseitig halt. Wie könnte ich das vergessen?“

Sie schmiegte ihren Kopf kurz an seine Schulter und sah ihn dann an.

„Aber nun sind wir nicht mehr allein. Wir haben beide tolle Freunde“

„Das stimmt. Erzähl aber mal, was sind das für Leute ?“

Nowaki musste kurz überlegen. Sie hatte wirklich viele Freunde musste jetzt gründlich darüber nachdenken wenn sie alles erwähnen sollte. Am besten die wichtigsten erst mal.

„Also. Meine besten Freundinnen sind die beiden Schwestern Fire-Sun und Nightwish. Mit der letzteren Wohne ich auch zusammen. Sie sind beides Wölfinnen. Und dann ist da noch Fire-Suns Freund Mailo. Ein netter Kerl“

Sie musste an den Schwarzen Wolf mit den roten und grünen Abzeichen denken. Mailo war echt ein guter Partner für Fire-Sun.

Silver hörte ihr interessiert zu.

„Und vor zirka einem halben Jahr habe ich eine echt nette Mähnenwölfin kennengelernt.“

Er sah auf.

„Eine Mähnenwölfin? Hier in Arasien?“

„Wieso findest du dass so ungewöhnlich?“

fragte sie worauf er antwortete: „Die eigentliche Heimat der Mähnenwölfe liegt weiter im Westen. Außerdem wundert es mich das es nach allem was in der Vergangenheit passiert ist wirklich Mähnenwölfe gibt de in »Wolfsland« gezogen sind.“

Silver hatte recht. Arasien war das Ursprungsland der Wölfe weshalb sie immer noch den größten Teil der Bevölkerung ausmachten. Doch Nowaki hatte sich nie darüber gewundert das Mane hier lebte.

„Wie auch immer. Sie ist eine furchtbar kluge und gutherzige Person. Wenn ich mir jemand als Vorbild nehmen würde wäre sie es!“

In diesem Moment krachte es.

Direkt vor ihnen wurde eine Mülltonne aus einer Seitenstraße gekickt und rollte nun die Straße hinunter, direkt an ihr und Silver vorbei.

„Was war dass?“ fragte Nowaki und sah zu Silver der etwas angespannt zu der Gassse blickte die sich etwas weiter die Straße rauf zu ihrer rechten befand.

Er blieb still.

Sie konnten Schritte hören und kurz darauf ein röcheln das Nowaki einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Dann erschien eine Gestalt aus der Gasse und schwankte auf die Straße.

Grüne Augen trafen auf die gelben der Wölfin.

Nowaki konnte ihren Augen nicht trauen.

„Mane?!“
 


 

Silver blickte fragend zwischen Mane und Nowaki hin und her.

Als er gerade den Mund öffne wollte um etwas zu sagen kam Mane auf sie zu und schrie: „Nowaki?! Was tust du hier? Wir müssen schnell verschwinden!“

Die blaue Wölfin ging Mane ein paar Schritte entgegen und bemerkte dann das Messer das aus Manes Hüfte rate.

„Oh Gott Mane! Du bist verletzt!“

Die Mähnenwölfin wurde wütend.

„Scheiß drauf! Wie müssen weg!“

Im selben Moment sahen sie noch jemand aus der Gasse kommen. Ein Wesen in seiner Urgestalt das deutlich geschwächt zu ihnen hinüber sah.

„Wer ist das?“ fragte Silver der sich nun neben die beiden gestellt hatte.

Mane atmete erschöpft aus.

„RabenBlut“

Nowaki blieb die Luft weg.

„Das ist ein Scherz oder?“ fragte sie, doch Mane schüttelte den Kopf.

„Nein. Und glaub mir. Da ich ihn fast den Schwanz abgebissen habe ist er nun ziemlich schlecht gelaunt“

Silver warf der Mähnenwölfin einen geschockten Blick zu und sah dann Nowaki an.

„Dein Vorbild ja?“

Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken.

Mane hielt sich an der Schulter ihrer Freundin fest und starrte dann den ihr fremden Rüden an (Sie musste aber zugeben das er ihr bekannt vorkam).

Nowaki bemerkte ihren Blick und sagte: „Das erkläre ich dir später. Lass uns verschwinden!“

Doch im selben Moment kam RabenBlut auf sie zugesprungen (gehoppelt) wobei sie sehen konnten wie er eine deutliche glänzende Blutspur hinter sich her zog.

„Verdammt!“

Mane biss die Zähne zusammen und stellte sich bereits innerlich darauf ein sich vor Nowaki (Diese konnte für diese Situation schließlich nichts ) zu werfen und ihrem Ende entgegen zu treten, als ihr jemand die Sicht versperrte.

Der Fremde hatte sich vor sie gestellt.

„Silver?...“

Sie sah ihren Freund schockiert an als dieser sich entschlossen in ihr Sichtfeld stellte.

RabenBlut, der nicht weniger überrascht schien bremste wenige Meter vor ihm ab und sah ihn Hasserfüllt in die Augen.

Silver starrte zurück.

Eine tiefe Ruhe ging von ihm aus. Nowaki konnte nicht das geringste Anzeichen für Angst oder Unsicherheit bei ihm spüren.

Der Mähnenwolf knurrte und fletschte die Zähne. Es schien als würde ein grollen tief aus seinem Inneren kommen.

Er machte einen Schritt auf Silver zu begleitet von einem tiefen Grollen und der Hybrid tat es ihm gleich.

Doch als Silver den Fuß auf den Boden aufsetze schien im gleichen Moment ein Luftstoß gegen RabenBlut zu prallen und er rutschte auf seinem eigenen Blut wieder ein Stück zurück.

Nowakis Magen verkrampfte sich.

Seit wann beherrschte Silver Windmagie?

»Ihr verdammten Wölfe!« hallte RabenBluts Stimme durch ihren Kopf und hinterließ eine unangenehme Stille in ihren Gedanken.

(In ihrer Urgestalt können sie sich nur durch eine Art Gedankenübertragung mitteilen da sich ihre Gesichtsmuskulatur verändert. Ein weiterer Teil dieser uralten Magie)

Silver sagte immer noch nichts.

Allein dieses markante Gefühl der Stärke und der Sicherheit das von ihm ausging schien in der Luft zu pulsieren wie ein Herzschlag.

RabenBluts Hinterteil schien zu schwanken und seine Hinterbeine schienen sich auf dem von Blut gedrängtem Boden zu spreizten.

Seine Lieder flackerten als könnte er sich kaum Wach halten und sein Knurren war kaum noch zu hören, doch in seinen Augen loderte der pure Hass.

Er konnte hier nichts bestehen.

Also zog er sich zurück.

Wie bei einem ungeübten Eisläufer glitten Seine Hinterbeine weg und er viel mit seiner kompletten Hinterhand in sein eigenes Blut.

Mane, die bis jetzt schweigen zugesehen hatte, machte ein paar Schritte auf ihren Artgenossen zu und sah mit an, wie er sich bemühte wieder auf die Pfoten zu kommen.

Es war ein schrecklicher Anblick, doch niemand rührte sich.

Irgendwann hatte RabenBlut es dann doch geschafft, und schleppte sich in eine der Seitengassen zu ihrer Rechten.

Das einzige was er zurück lies, war er metallene Geruch von Blut.

Mane sah ihm noch eine ganze Weile nach, ehe sie mit einem tiefen stöhnen in die Knie ging und das Messer umklammerte das aus ihrer Hüfte rage.

„Mane!“ rief Nowaki und eilte an ihre Seite.

Als sie neben ihr in die Knie ging und ebenfalls an die Stelle fasste wo sich das Messer befand, fühlte sie sofort die Feuchtigkeit des Blutes.

„OH Gott. Silver! Ruf einen Krankenwagen!“

Silver kramte bereits in seiner Tasche nach seinem Handy doch Mane unterbrach ihn in seinem Handeln:

„Nein! Kein Krankenwagen, keine Ärzte“

„Aber Mane!“ Nowakis gelbe Augen weiteten sich. „Du verblutest!“

Die Mähnewölfin biss Die Zähne zusammen. Man konnte sie knirschen hören.

„Wenn ihr mir helfen wollt. Dan bringt mich ins Outlaw“ sagte sie und sah von Nowaki zu Silver der fragend eine Braue hoch zog.

„Ins Outlaw? Das ist doch eine Bar“ sagte der Rüde und warf eine unsicheren Blick zu Nowaki die diesen an die Mähnenwölfin weiterleitete.

Als diese die stille Botschaft auffing knurrte sie.

„Entweder ihr bringt mich dahin, oder ich bleibe hier bis der Sensenmann kommt!“

„Ist gut! Komm ich ich helfe dir!“ sagte Nowaki und half Mane auf die Beine die sich sofort mit ihrem gesamten Gewicht auf die Wölfin stützte um die sie einen Arm gelegt hatte.

Nowaki sank kurz ab, fing sich aber dan0n wieder und ignorierte erfolgreich Silvers versuch ihr zu helfen.

Dieser rollte nur kurz mit den Augen und folgte den beiden in einem Zeitlupenählichem Tempo ein Stück die Straße runter.

Es dauerte nicht lange, da war Nowaki Oberteil und ein Teil ihrer Hose ebenfalls mit Manes Blut gedrängt und die Last ihre Freundin schien Meter zu Meter zu zunehmen.

„Mane, ist alles in Ordnung?“

Mane hatte ihren Blick Nowaki zugewandt und die Wölfin konnte sehen wie Müde und erschöpft deren Augen waren.

„Nimm es mir nicht übel Nowaki, aber in diesem Tempo werden schon bald die ersten Würmer an mir knabbern. Dein Freund soll mir helfen.“

Nowaki blieb stehen und musste zugebe das ihr das einen Stich versetzte.

Doch natürlich wusste die das Mane recht hatte.

Sie sah zu Silver der sich respektvoll und schweigend ein Stück hinter ihnen bewegt hatte.

„Silver, Bitte nimm du sie. Wir müssen und beeilen.“

Der Hybrid schnaufte aus als hätte er nur darauf geartet etwas tun zu dürften und eilte an ihre Seite.

„Darf ich?“ fragte er als er sich zu Mane herunter beugte und diese schloss zur stillen Zusage ihre Augen.

Ehe Nowaki sich versah hatte er die Mähnenwölfin hochgehoben.

Mane stöhnte kurz als der Griff des des Messers gegen Silvers Brust schlug und ihr tiefer ins Fleisch schnitt.

„Entschuldige“ sagte doch Mane winkte ab.

„Geht schon. Jetzt beeilt euch !“

Es schien wie ein Startschuss.

Was nun geschah, damit hatte Nowaki nicht gerechnet.

Silver rannte los. Und zwar nicht so wie man schnell in den den nächsten Supermarkt rennt bevor er schließt oder zum Zug bevor er abfährt.

Nein. Er rannte als ob es um sein Leben ginge und Nowaki hatte Mühe Schritt zu halten.

Erst hatte sie Angst das Manes Blutverlust durch das Geschaukel zunehmen würde, doch sie sah eher entspann aus.

Silver wirkte als würde er schweben. “Weist du wo du hin musst?“ fragte sie gegen den Wind und Silver antwortete: „Ja. Es ist nicht mehr weit. Aber ich muss eine Abkürzung gehen wenn wir nicht so durch die belebte Hauptstraße wollen. Kannst du mithalten?“

Nowaki spürte schon wieder diesen Stich der Kränkung da er eigentlich genau wusste das sie eine gute Läufern war und nickte anschließend auch heftig mit dem Kopf, doch da wusste sie noch nicht was er genau damit meinte.

Er bog in eine enge Seitenstraße ab und dann, sprang er auf ein parkendes Auto.

Nowaki war so perplex das sie erst mal an dem Fahrzeug vorbei rannte.

Doch bei dieser Aktion lieb es nicht.

Im gleichen Zug sprang er von dem Auto auf auf die Wand des Gebäudes rechts von ihm um sich von diesem abzustoßen und an die Linke Wand zu springen. Von dort ging es dann wieder zur rechten immer weiter nach oben, hin und her.

Sowas hatte sie noch nie gesehen.

In dieser Gestalt war ihr dies unmöglich!

Als Silver schließlich auf dem Dach des rechten Gebäudes verschwand hatte sie keine andere Wahl. Ein kurzer rund um Blick und sie riss sich in Windeseile die Klamotten vom Leib,

Nur ihren Hals und Armschmuck lies sie an ehe sie sich verwandelte.

Das gleißende Licht ihrer Magie erleuchtete die dunkle Straße und ließ sie in ihrer Urgestalt wieder in die Schatten springen.

Während die nun die Straße entlang sauste suchte sie nach einer Möglichkeit hoch zu kommen.

Den auf die gleiche Art wie Silver würde sie es wahrscheinlich nicht schaffen.

Da kam ihr die Feuertreppe zu ihrer Rechten ganz gelegen!

Um wenigsten halbwegs „Besonders“ zu wirken versuchte sie mit einem Sprung den dritten Absatz zu erreichen was ihr aber wahrscheinlich nur ein blaues Knie und den Abdruck einer Stufenkante auf der Brust einbrachte.

Mit angeknackstem Stolz hetzte sie die Treppe nach oben und erreichte schließlich das Dach wo Silver ein Stück weiter stehen geblieben war und auf sie wartete.

„Alles klar?“ rief er und Nowaki hätte ihn am liebsten mit den Kieseln beworfen die hier auf dem Dach ausgestreut waren.

Doch sie nickte nur stark mit dem Kopf Silver rannte weiter.

Sie folgte ihm und hatte den Hybrid ziemlich schnell eingeholt.

Am Ende des Gebäudes setzten sie auf das nächste über und Nowaki fragte sich, wie man das in seiner Geburtsform nur schaffen konnte!

Schon in ihrer Uhrgestalt musste sie sich gewaltig strecken um das andere Gebäude zu erreichen.

Sie setzten ihren Weg in halsbrecherischem Tempo fort bis Nowaki schließlich auf die von Lichtern durchflutete Hauptstraße hinab sehen konnte.

Silver warf einen kurzen Blick über die Kante und schien dann etwas zu suchen.

Seine blauen Augen wanderten wild hin und her.

»Und jetzt?« Nowakis Stimme war aufgrund ihrer Urgestalt nur in Silvers Gedanken hörbar doch er sah sie nicht an und antwortete ihr auch nicht.

Nun hatte sie das Bedürfnis ihn zu beißen.

„Hey Hübscher. Wenn du nicht willst das ich dir deinen Pelz mit Kotze einfärbe solltest du dich mal entscheiden wo du hin willst!“ Mane, die die ganze Zeit über still geblieben war regte nun den Kopf und bemerkte, das Silver direkt an der Kante stand. Somit starrte sie direkt 15 Meter in die Tiefe und Nowaki konnte in ihren Augen sehen das sich ihr der Magen umkrempelte.

Mane hatte eigentlich keine Höhenangst. Aber die Verletzung und Silvers flotter Lauf haben ihr wohl den Rest gegeben.

Gerade als die Wölfin glaubte Mane würde ihre Drohung wahr machen schien Silver etwas gesehen hatte und rannte am Rand des Daches entlang.

Sie folgte ihm und staunte nicht schlecht als er plötzlich vom Rand sprang.

»Silver!« schrie sie und bremste so plötzlich ihren Lauf das sie auf dem Kies ausrutschte und unsanft auf die Seite fiel.

Die kleinen Steine gruben sich unter ihr Fell und stachen ihr in die Haut.

Wild schüttelnd rappelte sie sich wieder auf und starrte über den Rand in die Tiefe wo sie erstaunt feststellte, das er auf einem breitem Regenwasserrohr stand.

Das schwache Blech bog sich unter seinem Gewicht und Nowaki hatte echt Angst es würde gleich nachgeben.

»Was machst du da?« rief sie und diesmal sah Silver zu ihr nach oben.

„Direkt unter uns befinden sich sehr viele Scheinwerfer und eine Straßenlaterne. Uns wird von unten keiner sehen können da jeder der nach oben sieht geblendet wird.“

Nun verstand sie.

»Du willst hier rüber?«

Sie starrte zur anderen Seite. Die Straße war mindestens 20 Meter breit wenn man den Bürgersteig mit ein-berechnete.

Silver atmete tief ein.

„Siehst du die Ampel? Sie ragt vier Meter über die Straße. Wir nehmen sie als Rampe. Mach es mir nach!“

Und schon rannte er los.

Geschmeidig sprang er von dem Rohr mindestens weitere Fünf Meter nach unten und landete auf der Eisenstange die den Ampelkasten über der Straße hielt.

Dort blieb er nicht lang.

Sofort rannte er los, sprang am Ende ab und katapultierte sich auf die andere Seite wo er geschmeidig auf dem Gehweg aufkam um sich direkt im Anschluss in eine dunkle Gasse zu retten.

Nowaki sah erstaunt das niemand der Leute dies gemerkt zu haben schien und fasste sich ans Herz.

Mit ihren Vorderpfoten lies sie sich an der Mauer hinab sinken und lies sich dann fallen.

Ein unangenehmer Schmerz fuhr ihr durch die Vorderläufe als sie auf dem Metall aufkam und sie verlor das Gleichgewicht.

Verzweifelt klammerte sie sich an dem glatten Metall fest während ihr Hinterteil bereits in der Luft baumelte. Doch es half nichts. Krachend schlug sie auf den Boden auf, mitten in die Menge.

Eine Gruppe Hündinnen und Wölfinnen in deren Mitte sie geplumpst war sprang kreischend auseinander.

„Was war das?“

„Von wo kam die?“

„Scheint wohl besoffen zu sein!“

„Wer zeigt sich auf so einem Fest in Urgestalt?“

Sie kreischten wild durcheinander und Nowaki nutzte diese Verwirrung um zu verschwinden.

Sie rannte zum Gehweg und zu der Gasse in der Silver verschwunden war.

Dort stand er immer noch und starrte sie ungläubig an.

»Sag bloß nichts!« knurrte sie und Silver beließ es dabei.

Sie Quetschten sich durch die Gasse und bogen mehrfach in andere enge Straßen ab.

Hin und wieder begegnete ihnen jemand, doch waren die meisten betrunken oder mit bestimmten anderen Dingen beschäftigt so das kaum jemand Notiz von ihnen nahm.

Nur einmal viel Nowaki ein Schatten auf der sie ziemlich genau zu mustern schien, doch sie sah nicht genau hin und konzentrierte sich darauf mit Silver Schritt zu halten was ihr in ihrer Urgestalt nicht besonders schwer viel.

Irgendwann bremste er ab und blieb vor einer Vertiefung im Boden stehen.

Sie befanden sich in einem schmutzigen Hinterhof wo es nach Feuchtigkeit und Moder roch und dessen Boden mit Benzin und Öl beschmiert war. Vieleicht wurden hier hin und wieder Autos abgestellt oder mit irgendwelchen Maschinen gearbeitet.

In die Vertiefung vor ihnen führte eine Treppe hinab bis zu einer Tür über der eine flackernde Glühbirne brannte.

Auf dem oberem Rahmen stand in dicken Buchstaben – Outlaw -

Nicht sonderlich einladend.

Silver ging schnurstracks die Stufen hinunter und setzte Mane sorgsam vor der Tür ab.

Sie schwankte ein wenig und stützte sich an seiner Schulter ab, doch sonst ging es ihr den Umständen entsprechend gut.

Nowaki stand noch oben am Treppenabsatz.

„Was ist?“ fragte Silver sie und Nowaki wurde rot um die Nase.

»Ich kann mich nicht zurück verwandeln« hallte ihre Stimme durch die Gedanken ihrer Freunde.

„Und wieso nicht?“ Silver schien erstaunt, dann lies er die Ohren hängen. „Oh je, du kannst deine Kleidung noch nicht materialisieren“ stellte er fest und kam wieder zu ihr hoch.

Dort angekommen zog er seine schwarze Jacke aus und warf sie ihr über den Rücken.

„Verwandel dich. Du bist kleiner als ich, also sollte sie lang genug sein“

Er lächelte und drehte sich respektvoll um.

Nowaki atmete tief ein und tat wie ihr geheißen.

Ihr Licht erfüllte den Hof und gab sie in ihrer Geburtsform frei in der sie sich schnell die Jacke um die Schultern zog. Sie reichte ihr knapp über die Pobacken und war vorne gedrängt mit Manes Blut..

Mane starrte erschöpft zu ihnen hinauf.

„Ihr könnt jetzt gehen“ sagte sie und Nowaki sah sie Vorwurfsvoll an.

„Wir haben dich bis hier her gebracht. Da werden wir jetzt doch nicht gehen“

Mane schien wütend zu werden und schlug mit der Faust gegen die Tür.

„Das hier geht euch nichts an. Ihr müsst gehen.“

Silver legte seine Hand auf Nowakis Schulter.

„Komm. Lass uns gehen.“

Die Wölfin sah ihren Freund beunruhigt an.

„Aber, was ist wenn man ihr hier nicht hilft!?“

Sie konnte nicht glauben was hier passierte. Und es wurde noch unglaublicher, als sie plötzlich ein Lichtkegel traf.

Jemand hatte die Tür aufgerissen und die Beleuchtung des Eingangs warf einen Lichtstrahl nach oben.

Wie automatisch war Nowaki zusammen mit Silver die Stufen hinunter und an Manes Seite geeilt die nun einer vom Licht eingerahmten Gestalt gegenüber stand.

„Mane altes Haus! Wenn hast du den da alles mitgebracht?“

Es handelte sich um eine Braune Wölfin mit einem langen dunklem Pony der ihr über die rechte Gesichtshälfte viel.

Ihre gelben Augen huschten zwischen Mane, Silver und Nowaki hin und her.

„Freunde von mir, liebe Nova“

Outlaw

Die Braune Wölfin warf nur ein paar Blicke zwischen den Dreien hin und her, bevor sie ein breites Grinsen aufsetzte.

„Na dann! Was stehen wir hier so dekorativ in der Gegend rum? Kommt rein!“ schrie sie und packte Mane unsanft am Arm und zog sie zu sich in den beleuchteten Raum während sie Nowaki und Silver mit der anderen Hand eine Geste zum folgen machte.

Kaum hatten sie dies getan schlug Nova die Tür zu und und schubste sie ungeduldig voran.

Dabei lachte sie die ganze Zeit ungewöhnlich schrill so das Nowaki schon die Ohren klingelten.

Mane lief direkt neben ihr und die Wölfin hörte ihren schwer gehenden Atem.

Irgendwann versperrte ihnen eine Tür den Weg und Nowaki griff schnell nach der Klinke um sie zu öffnen bevor Nova sie dagegen drücken konnte.

Die Tür öffnete sich und Nowaki schlug sofort der unverkennbare Geruch von Alkohol und Zigaretten entgegen gemischt mit dem Gestank nach Schweiß und anderen körperlichen Sekreten.

Links von ihr befand sich ein langer Tresen mit hohen Barhockern die eindeutig schon bessere Tage gesehen hatten.

Etwas weiter Rechts standen mehrere Runde Tische mit Stühlen ohne rechtes System im Raum verteilt und ganz zu ihrer Rechten standen ein paar Spielautomaten an der Wand deren Bildschirme flackerten, als würden sie mit aller Macht dagegen kämpfen nicht aus zu gehen.

Es handelte sich eindeutig um eine Bar. Wenn auch um ein sehr alte und heruntergekommene.

Mehrere Personen hielten sich hier auf die nun alle misstrauisch zu ihnen hinüber starrten.

Nowaki wurde sich auf einmal ihrer Kleidung bewusst und versteckte sich leicht hinter Silver der sich interessiert umsah während Mane zu Nova trat.

„Nova! Was soll der Aufruhr?“

Die angesprochene drehte sich einmal um sich selbst als würde sie tanzen und machte anschließend eine gespielte Verbeugung vor Mane.

„Ich mache dir meine Aufwartung!“ lallte sie, und Nowaki wurde klar, das sie nicht ganz nüchtern zu sein schien.

„Bist du besoffen?!“ maulte Mane und ging ein Stück auf die Wölfin zu die ihre gelben Augen nun über Manes Körper streifen lies.

„Hey. Irgendwie siehst du heute richtig... durchgenommen aus!“ lachte sie und knallte Mane die flache Hand auf die Schulter.

Die Mähnenwölfin zuckte zusammen.

„Schien ja ein heißer Ritt gewesen zu sein so wie du aussiehst“

Novas Blick viel auf dass Messer.

Endlich! Dachte Nowaki und bekam fast einen Herzstillstand als sie sah, wie die braune Wölfin den Griff der Waffe packte, und es mit einem kräftigem Ruck hinaus zog!

Silver zuckte ebenfalls zusammen und Mane lies einen hohen Schrei los und griff sich sofort an die Wunde aus der nun das Blut spritzte.

Nova betrachtete derweil das Messer als müsste sie es auf seine Tauglichkeit überprüfen.

„Tolles Messer. Hast du dass für mich mitgebracht?“

nuschelte sie und sah Mane erwartungsvoll an.

Die meinte das Ernst! Die alte war voll weggetreten!

Nowaki hielt das nicht länger aus und wollte gerade hinter Silver hervortreten um etwas zu sagen, als sich zu ihrer linken jemand bewegte und auf Mane zuging.

Im vorbei gehen berührte eine Schwarz-weiße Hand die blutige Flanke der Mähnenwölfin und bedeckte diese mit einer... Eisschicht?

Nowaki konnte ihren Augen nicht trauen!

„Das stoppt erst mal die Blutung. Aber du solltest dich schnellstens behandeln lassen.“

Es handelte sich um eine weiße Füchsin mit schönen schwarz umrandeten roten Augen die nun vorsichtig das Messer aus Novas Hand nahm.

„Hey Schatten, das ist meins!“ protestierte die Wölfin und versuchte es der Fuchsdame wieder ab zu nehmen. Doch diese schubste die Wölfin lässig weg und warf das blutige Messer auf den Tresen wo es sofort von dem Barkeeper entgegen genommen wurde.

Er war ein kraftvoller Ardenner Hengst der Nova einen bösen Blick zu warf als sie sich halb auf den Tresen legte um das Messer zurück zu verlangen.

Mane schenkte deren Treiben keine Beachtung.

„Wenn das so einfach wäre Schatten. Ich kann nicht einfach zu irgendeinem Arzt spazieren.

Wenn die meinen Ausweis sehen wohlen und die Daten an unsere Regierung weiterleiten bin ich im Arsch“ Die Mähnenwölfin lies sich auf einen Stuhl fallen der unter ihrem Gewicht bedrohlich knirschte.

Die Einrichtung war wirklich nicht mehr das beste.

Die Füchsin zuckte mit den Schultern.

„Dan musst du wohl...“ nun viel der Blick der Füchsin auf Nowaki und Silver wobei sie glatt das sprechen vergaß.

„Wer sind die?“ Schatten sah zwischen Mane und den Fremden hin und her.

Die Mähnenwölfin atmete tief ein.

„Freunde von mir. Sie haben mir geholfen hier her zu kommen. Das sie jetzt hier stehen ist allerdings die Schuld von der da“ sie wies auf Nova die mittlerer weile komplett auf dem Tresen lag und vermutlich versucht den Ardenner zu verführen um wieder an das Messer zu kommen.

„Du weist dass das gefährlich ist WildeMähne?“ sagte Schatten und Nowaki verdrehte die Augen.

„Was soll ich den machen. Nun sind sie halt da. Davon mal abgesehen ist diese Bar eigentlich eh öffentlich oder? Das hier außer uns hier kaum jemand her kommt ist nur Zufall“

Der Hengst schnaufte missbilligend und Mane schlug sofort die Augen nieder.

Die Füchsin schüttelte den Kopf und wendete sich sich dann Nowaki und Silver zu.

„Na gut. Wenn ihr schon mal da seit können wir uns auch vorstellen. Mein Name ist Chaya“

Sie streckte Nowaki die Hand entgegen die sie sofort annahm.

„Ich bin Nowaki. Ich dachte dein Name ist Schatten?“

Der Fuchs lächelte.

„So nennen mich hier nur alle. Eigentlich egal wie ihr mich nennt.“

Nun gab sie Silver die Hand.

Als er gerade den Mund aufmachen wollte unterbrach sie ihn: „Du bist Silver-Wolf oder? Habe die CD von Halbblut zuhause“

Silver lachte.

„Freut mich. Aber nenne mich bitte nur Silver“

Er und Schatten Chaya lachten.

Nowaki musste ebenfalls lächeln als sie die beiden sah und erschrak fast zu Tode als sie plötzlich eine Berührung an ihrer Schulter spürte.

„Und ich bin Nova holde Maid!“ Sie lehnte sich schwer auf Nowakis Schulter und ihr schlug der unangenehme Geruch von Schnaps entgegen.

Mane konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Wo sind die anderen?“ fragte sie und Chaya antwortete: „Onio ist zusammen mit Hiokami unterwegs. Keine Ahnung was die gerade treiben. Und Neri hat sich wie du ja weist schon eine ganze Weile nicht mehr blicken lassen.“

Mane fasste sich an die Wunde und Chaya wurde misstrauisch.

„Woher kommt diese Wunde Mane?“

Die Mähnenwölfin stöhnte. Ob aus Schmerz oder weil sie genervt war lies sich nicht sagen.

„Weist du was? Ich erzähl es dir wenn du meiner Freundin hier etwas zu anziehen bringst. In unserem Keller befindet sich sicher noch etwas brauchbares“

Sie drehte sich zu dem Pferd um.

Kastor, gibst du Schatten bitte den Schlüssel zum Keller? Wir müssten schnell an unsere undercover-Ausrüstung.“

Der Hengst schnaufte wieder und stellte das Glas ab das er soeben mit einem Tuch poliert hatte. Und fasste unter den Tresen.

Dort zog er einen alten schweren Schlüssel hervor den er Chaya zuwarf.

Sie fing ihn auf und wies Nowaki an ihr zu folgen.

„Komm mit, Ich beiße nicht“

Nowaki warf einen Blick zu Silver der sie aufmunternd anlächelte.

„Geh schon. Ich warte hier“

Also folgte Nowaki der Füchsin zum anderen Ende des Raumes wo sie eine Holztür aufschloss und zusammen mit der Wölfin drin verschwand.

Eine ganze Weile später kamen sie zurück und Nowaki kam sich ein wenig, eigenartig vor.

Sie trugt eine schwarz-graue Robe mit einer dunklen Hose.

An ihrem Nacken hing eine schwere Kapuze und um die Hüften trug sie einen schwarze Gürtel.

Sie musste aussehen wie ein Attentäter.

Als sie so gekleidet vor ihre Freunde trat musste Mane kurz schlucken.

„Dir steht die Robe der Nachtjäger“ sagte sie und Nowakis Magen überschlug sich.

Moment. Das leuchtete ihr jetzt erst ein.

Waren sie hier im Hauptquartier der Nachtjäger?

Sie sah zu Nova und Schatten die sie beide interessiert musterten, und dann zu Mane deren Lippen ein lächeln umspielte.

„Mane. Gewöhne dich nicht an den Anblick ok?“ warnte die Wölfin ihre Freundin und zupfte sich sich ihren Kragen zurecht.

Silver musterte sie von oben bis unten.

„Du siehst aus wie eine Assasinin“

sagte er worauf Nowaki die Augen verdrehte.

„Sehr lustig“ Sie schlug ihn scherzhaft auf die Schulter.

Schatten gesellte sich wieder zu Mane.

„Und jetzt müssen wir uns um dich kümmern. Du bist total bleich“

Mane stöhnte.

„Alles klar. Nowaki?“ die Mähnenwölfin sah zu ihrer blauen Freundin die ihr die Lauscher zuwandte.

„Ich danke euch das ihr mir geholfen habt. Doch nun muss ich euch bitten zu gehen.“

Nowaki wirkte besorgt.

„Wird man sich hier um deine Verletzung kümmern?“ fragte sie und Mane lächelte.

„Nicht hier. Aber sie helfen mir zu einem Ort zu gelangen wo mir geholfen wird. Mach dir bitte keine Sorgen.“

Die Wölfin nahm ihre Freundin in den Arm und drückte sie sanft an sich.

„Erschrick mich bitte nie wieder so!“ Ihre Worte an Manes Ohren liesen der Mähnenwolf einen warmen Schauer über die Haut gleiten.

„Ich gebe mein bestes!“ sagte sie scherzhaft und strich Nowaki über den Rücken.

„Also dann. Macht es gut. Du auch, Silver-Wolf“ sie nickte dem Hybrid zu der ihre Geste erwiderte.

„Es war mir eine Freude“ sagte er und wandte sich zur Türe.

Im selben Moment trat Nowaki an seine Seite und warf Silver seine Jacke über die Schulter.

„Danke“ sagte sie mit einem lächeln und legte die Hand auf den Türgriff als sie hinter sich noch den Ruf von Nova vernahm: „Auf wiedersehen! Und bringt mir das nächste mal wieder ein Messer mit! Ich steh auf die Teile!“

Mit einem etwas verwirrendem Gefühl im Magen verlies Nowaki die Bar, dicht gefolgt von Silver der mit ihr in die kühle Nachtluft trat.
 


 


 


 

Die Nacht schien ruhig und verlassen, doch als Silver und Nowaki die Bar verließen wussten sie nicht das sie beobachtet wurden.

Neri hatte es sich auf dem Dach eines der Häuser bequem gemacht von dem aus sie einen guten Blick auf den Eingang der Bar hatte.

Auch wenn sie es gerne leugnete, so zog es sie immer wieder in die Nähe der Nachtjäger und zu der Bar, in der ihre Organisation einst ihren Ursprung hatte.

Einmal Nachtjäger, immer Nachtjäger. Das würde sich wohl nie ändern.

Outlaw war ihre zweite Heimat.

Sie stöhnte und lies sich auf den Rücken sinken wobei das Metall ihr kalt im Rücken lag und ihren Körper erzittern lies.

Die Sterne spiegelten sich in ihren verscheiden-farbigen Augen und der Wind ließ ihr schwarz-Türkises Haar tanzen wie unruhiges Gras.

Als sie kurz darauf fast eingenickt wäre, errege das zugehen der Tür vom Eingang der Bar ihre Aufmerksamkeit.

Sofort richtete sie sich auf und sah auf die beiden Gestalten die durch den Hinterhof liefen und sich angeregt unterhielten.

Der eine war ein großer weißer Rüde und die andere allem Anschein nach eine blaue Wölfin.

Sie hatte beide noch nie gesehen, doch wenn sie einfach so aus der Bar marschierten konnten sie wohl kaum eine Bedrohung sein. Vielleicht gehörten sie auch zu den wenigen NORMALEN Besuchern von denen die Bar mehr als nur wenig hatte.

Kastor, Besitzer und Barkeeper des Outlaw hatte Mane und Nova vor ein paar Jahren den Arsch gerettet und ihnen seit dem die Bar als Geheimbasis für die Nachtjäger zur Verfügung gestellt.

Seine schlechte Einstellung gegenüber der Regierung kam ihnen dabei sehr entgegen.

Die beiden Fremden waren inzwischen verschwunden und der Hof lag wieder einsam und verlassen in der Dunkelheit.

Das schwache Licht der Glühbirne die über dem Eingang zum Outlaw hing lies sich am Ende der Treppe nur noch erahnen und Neri genoss die Ruhe und das allein sein in dieser Finsternis.

Sie schloss die Augen und atmete die angenehm kühle Nachtluft ein als sie plötzlich einen ihr wohl vertrauten Geruch wahrnahm.

Sie sprang sofort auf ihre Beine und wirbelte so schnell herum, das ihre Haare ihr ins Gesicht vielen und kurz die Sicht versperrten.

Als Sie durch die Strähnen wieder was erkennen konnte ertappte sie sich dabei wie sie zum Atmen aufgehört hatte und schnappte sofort wieder nach Luft.

Etwa drei Meter hinter hier stand eine dunkle Gestalt, eingerahmt vom Licht des Mondes was sie wie aussehen lies wie eine Geistererscheinung.

Ein Zweifarbiges Augenpaar in gelb und Blau starrte sie mit einer derartigen Kälte an, das Neri das Gefühl hatte ihr würde das Blut in den Adern gefrieren.

„Was willst du hier?“ flüsterte sie, doch die Gestalt die sich ihr nun näherte konnte sie genau verstehen.

„Begrüßt man so eine alte Freundin?“ die klare verführerische Stimme schien sich wie Morgentau auf Neris Haut zu legen und lies sie zittern.

Eine schwarz-weiße Wölfin löste sich aus der Finsternis und betrachtete die Halbfüchsin aus kalten emotionslosen Augen.

Neri fasste sich und erwiderte diesen Blick.

„Black Page. Was willst du?“

Schon allein ihren Namen auszusprechen schnürte Neri fast die Luft ab.

Die Wölfin kicherte.

„Ich hörte Gerüchte. Über eine kaum besuchte Bar in der sich Zwielichtige Gestalten umtreiben sollen.“

Sie kam etwas näher und Neri wich zurück.

Page´s Lippen zierte ein lächeln.

„Hast du Angst vor mir? Eisherrscherin?“

Neri sah ihre alte Verbündete voller Abscheu an.

Den Page war ebenfalls eine Eismagierin, genau wie sie und Chaya.

Damals waren sie also mit diesem Element zu dritt gewesen und sie selbst war in dieser Gruppe das schwächste Glied.

Während die Füchsin und die Wölfin das Eis ganz nach ihren Wünschen Formen und Bewegen konnten war Neri nur dazu in der Lage Oberflächen zu gefrieren und eine Art Eishauch einzusetzen.

Mit den Jahre hatte sie zwar gelernt wie man auch diese Fähigkeiten im Kampf Sinnvoll einsetzen konnte, doch dies würde nie Schmach überdecken die sie deshalb all zu oft erfahren hatte.

Black Page begann sie zu umkreisen und Neri folgte ihr mit den Augen.

„Die Nachtjäger waren schon immer ein Haufen von Träumern mit lächerlichen und Sinnlosen Zielen die niemals umgesetzt werden können.“

Neri knurrte.

„Du musst es ja wissen“

Pages Blick schien sie zu durchdringen.

„Ja. Ich weis es ganz genau. Aus diesem Grund habe ich mich auf die Seite von jemandem geschlagen, der sein Ziel ganz sicher erreichen wird!“

Neri konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Du scheinst dir deiner Sache ganz schön sicher zu sein“

Die Wölfin erwiderte das Lachen.

„Worauf du sich verlassen kannst! Und ich werde alles tun um ihm bei seinem Vorhaben zu helfen.

Aus diesem Grund, will ich verhindern das uns irgendjemand in die Quere kommt.“

Nun verstand Neri das Ganze.

„Ach. Du hast wohl Angst das deine alten Freunde plötzlich auf den Plan treten könnten. Warst nicht gerade du es, die behauptete sie würden ihre Ziele niemals erreichen? Woher also die Sorge?“

Black Page trat näher an Neri heran und blickte ihr tief in die Augen.

Alles in der Halbfüchsin schrie danach sich irgendwie zu schützen doch sie erwiderte den Blick der Wölfin mit all der ihr gebliebenen Entschlossenheit.

„Ihr seit nur ein Störfaktor den ich gerne aus der Welt wissen würde. Eure Zeit ist vorüber und wenn Mane das immer noch nicht einsieht werde ich persönlich euer Ende einleiten.“

Ihre Stimme war so voller Kälte das Neri unter ihrem Fell eine Gänsehaut bekam. Doch jedes einzelne Wort schürte sogleich einen Zorn in ihr den sie sich nicht wirklich erklären konnte.

Sie selbst wollte den Nachtjägern den Rücken kehren, doch es waren Momente wie diese in denen sie die tiefe Verbundenheit zu ihren Leuten nicht leugnen konnte.

So oft sie versucht hatte diese Tatsache zu verleugnen, es war einfach zu fest in ihr verankert.

Einmal Nachtjäger, immer Nachtjäger.

„Verschwinde Verräterin. Du bist hier nicht mehr Willkommen“

Pages Lippen zierte eine Grinsen.

„Also, sind sie wirklich hier. In dieser Bar...“

Neris Angst schaltete sich ab.

Im Bruchteil einer Sekunde holte sie mit der rechten aus und und zielte als sie zuschlug auf den Kopf der Wölfin die sich aber Blitzschnell duckte und zur Seite rollte.

„Miststück“ knurrte die Hybridin und die Wölfin lachte belustigt ehe sie ebenfalls zum Schlag ausholte.

Neri wehrte diesen mit ihrem Arm ab, bemerkte aber zu spät das Page mit der anderen Seite ebenfalls Angriff und bekam mit voller Wucht deren Faust in den Magen.

Sie hatte das Gefühl man hätte ihr sämtliche Luft aus den Lungen gequetscht und sie spürte wir ihr der Speichel zwischen den Fängen hinaus lief.

Dieser Moment der Wehrlosigkeit wurde von Page sofort ausgenutzt in dem sie ein weiteres mal zuschlug.

Der Schlag traf Neri im Gesicht und sie spürte wie Pages Krallen dabei ihre Haut aufschlitzten als sie das Gleichgewicht verlor und auf das Dach knallte.

„Du hast es nie mit mir aufnehmen können Neri. Und das hat sich bis heute nicht geändert!“

Die Stimme der Wölfin klang belustigt und Neri glaubte kotzen zu müssen.

Sie wandte Black Page das Gesicht zu und knurrte: „Alles im Leben ändert sich!“

Sie schlug mit der rechten Hand auf das Metall des Daches.

An genau dieser Stelle gefror plötzlich alles und innerhalb von ein paar Sekunden breitete sich eine Eisschicht über das gesamte Dach aus.

Page rutschte und verlor kurz den Halt was sie aber schnell wieder im Griff hatte.

Doch Neri genügte dies um auf die Beine zu springen und sich von ihrer Magie erfüllen zu lassen. Grelles Licht hüllte sie ein und gab sie wider in ihrer Urform frei.

In dieser Gestalt stand ihr Haar in spitzen Zacken aufrecht und zierte ihren Hals in einem schmalen Streifen vom Scheitel bis zwischen die Schulterblätter.

„Was soll das?“ knurrte Page und ging leicht in die Knie, als würde sie sich auf einen Angriff vorbereiten.

Neri legte den Kopf schief.

»Ich werde dich töten. Hier auf unser beider Element.«

halöte Stimme der Hybridin du Pages Gedanken.

Die Wölfin lachte.

„Dann komm!“

In diesem Moment sprang Neri mit aufgerissenem Maul auf Page zu die ihr mit einem Sprung zu Seite elegant auswich.

Im Flug verwandelte auch sie sich und kam auf allen Vieren auf den glatten Untergrund auf was sie ein wenig in schlittern brachte.

Neri sah es und lachte innerlich.

Page sah aus wie eine ungeübte Schlittschuhläuferin.

Sie selbst hatte auf Eis dagegen einen perfekten Halt und konnte sogar ihre Geschwindigkeit erhöhen was ihr jetzt einen kleinen Vorteil einbrachte wenn sie die Wölfin hier auf dem Dach halten konnte.

Magie war etwas sehr Kräfte zerrendes und kaum ein Anwender Magischer Fähigkeiten würde diese zu oft oder gar Hirnlos freisetzen.

Dieses Dach musste als Kampfplatz reichen.

Sie warf einen letzten Blick zum Eingang der Bar, in der stillen Hoffnung die anderen würden jetzt nicht heraus kommen, dann griff sie an.

Die Wölfin versuchte wieder auszuweichen, doch sie kam auf dem Eis nicht schnell genug weg und konnte Neris Fänge nur mit ihren eigenen abwehren.

Laut krachten ihre Zähne aufeinander und Neri konnte den Speichel der Wölfin schmecken und deren Zunge spüren.

Sie riss den Kopf zur Seite und wich einen Biss aus der fast ihr Ohr erwischt hätte der aber wohl ihrer Kehle gedacht war.

Abermals rutschte Page bei einem versuchten Angriff und Neri nutzte ihre chance und Packte die Wölfin an der Flanke die vor Schmerz aufschrie als Die Zähne der Halbwölfin ihre Haut durchdrangen.

Sie rollten gemeinsam über das Eis, eng verschlungen begleitet vom Geräusch zusammenschlagender Zähne und tiefem knurren bis hin zu schmerzhaften Jaulen.

Die Halbfüchsin schaffte es nach einiger Zeit von Page los zu kommen und entfernte sich einige Sprünge von ihr.

Beide standen sich nun blutend und nach Atem ringend gegenüber, wobei Page noch immer eine Spur fitter zu sein schien als es Neri war.

Sie war wirklich unglaublich stark und die Hybridin wusste nur zu gut das Pge hier nicht alles zeigte was sie drauf hatte.

„Verschwinde hier Page. Es muss nicht so enden!“ röchelte sie und sah sah der Wölfin in die Augen in denen sich eine Mischung aus tiefsitzendem Hass und Belustigung spiegelte.

Eine kranke Mischung.

Black Page zog die Lefzen hoch.

„Machs gut, alte Freundin“

Ein plötzliches Motorgeräusch lies Neri herum fahren.

Ein Schatten war am Nachthimmel aufgetaucht und befand sich direkt über ihren Kopf.

Ein Hubschrauber!

„Du Miststück!“ schrie Neri zu Page die gerade wieder ihre Geburtsform annahm.

Die Wölfin sah ebenfalls zu dem Hubschrauber empor und kurz glaubte die Halbfüchsin eine unausgesprochene Frage in deren Augen zu sehen, ehe sie sich wieder ihr zuwandte.

Sie musste verschwinden!

Verzweifelt versuchte sie zu fliehen und sprang auf den Rand des Daches zu um in die dunklen Straßen zu springen, doch Page war schneller.

Ihr blaues Auge begann plötzlich zu glühen, als hätte man eine kleine Lampe in seinem inneren angeknipst, und Eis das Neri erschaffen hatte wurde zu ihrem Verhängnis.

Kurz bevor sie den Rand erreichte schossen spitze Eiskristalle auf sie zu und bohrten sich schmerzhaft in ihre Schultern und die Brust.

Wäre sie nicht rechtzeitig zum stehen gekommen wäre sie jetzt regelrecht aufgespießt worden.

Sie wich zurück und sah noch einmal noch zu ihrer alten Kameradin um deren ausgestreckte Hand eine Art weißer Nebel kreiste.

„Schlaf gut“ sagte diese und aus dem Nebel wurde ein Eisbrocken.

Die Wölfin schnipste mit den Fingern, und Neri sah nur noch das der Brocken auf sie zu schoss.

Ein dumpfer Schmerz am Kopf, und alles wurde schwarz.

Das Herz in den Schatten

Der Wecker klingelte in einer dermaßen Lautstärke, das Nowaki vor Schreck fast aus dem Bett gefallen wäre.

Es klingelte das scheiß Teil auch noch am Sonntag!

Hatte sie gestern versehentlich den Alarm wieder eingeschaltet?

Die blaue Wölfin schüttelte den Kopf und dachte dabei wieder an den gestrigen Abend zurück.

Silver hatte sie nach diesem eigenartigen Erlebnis nach Hause gebracht und ihr versprochen das er sich bald wieder bei ihr melden würde.

Kein Wunder.

Da sah er sie nach langer Zeit wieder und wurde in eine solche Sache verwickelt.

Verschlafen schwang Nowaki sich aus dem Bett und wollte gerade das Zimmer verlassen als ihr etwas ins Auge viel.

Auf dem Boden lagen die dunklen Klamotten die Mane ihr überlassen hatte.

Sie hatte sie achtlos auf den Boden geschmissen um sich einfach nur in ihr Bett fallen lassen zu können.

Irgendwie bekam sie bei dem Anblick ein schlechtes Gewissen und hob sie schnell auf um sie schnell unsauber zusammen zu falten und sie ans Fußende ihres Bettes zu legen.

Anschließen machte sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer wo ihr eine völlige erschrockene Nightwish entgegen starrte als sie die Tür öffnete.

In ihren Händen trug die schwarze Wölfin ein Tablett mit einer Schüssel und Besteck.

Sah nach Suppe aus.

„Was ist los? Ist mein Anblick so schockierend?“

fragte Nowaki und hatte plötzlich das dringende Bedürfnis in einen Spiegel zu schauen.

„Ähm nein. Ich hab mich nur erschrocken“ erklärte Night.

Nowaki wurde misstrauisch.

Zitterte gerade ihre Stimme?

„Was hast du eigentlich mit dem Tablett vor? Frühstückst du heute in deinem Bett?“

Nowaki lies sich aufs Sofa sinken und sah zu ihrer Mitbewohnerin hoch die immer noch unverändert an der selben Stelle stand.

Ihre blauen Augen starrten zwischen Nowaki und der Tür ihres eigenen Zimmers hin und her.

„Ja. Nur zur Abwechslung.“

sagte sie schnell und verschwand plötzlich wie der Blitz in ihrem Zimmer.

Nowaki hörte die Tür ins Schloss fallen.

Was war den mit der los?

War sie etwa doch sauer weil sie allein nach Hause musste?

Verstört nahm die Wölfin die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.

Nachrichten konnten nie schlecht sein und so hörte sie sich eine Weile an was in der Welt so abging.

Das meiste war nichts Besonderes, dich am Ende kam eine Eilmeldung in die Nachrichtensendung und Nowaki wurde hellhörig.

Die Sprecherin, eine weiße Ziege rückte ihre Brille zurecht und las monoton was auf ihren Zetteln stand:

„Nach dem gestrigen Auftakt der Elementkämpfe im Stadium von Lebrada, kam es bei den Finalrunden zu einer dramatischen Regeländerung.

Unerwartet besuchte Kira von Schattental die Veranstaltung und veranlasste die Aufhebung des Verbotes des Physischen Kontaktes der Kämpfer und der Regel die Kämpfe bei schwereren Verletzungen abzubrechen.

Dabei verletzten sich einige Teilnehmer schwer und zwei mussten sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Ein weiteres Mal steht einer der beiden Regierungsführer von Lebrada in der Kritik und es ist fraglich, wann Königin Midnight dem Treiben einen Riegel vorschiebt.“
 

Nowaki blieb das Maul offen stehen.

Oh Gott.

Sie sprang auf und hechtete zu Nights Tür und schlug mit der Faust gegen das Holz.

„Nightwish! Ich muss weg! Ich erzähl dir später was gestern alles passiert ist!“

Ohne eine Antwort abzuwarten schmiss sie sich in ihre Klamotten und verlies wie vom Teufel verfolgt ihre Wohnung.
 


 


 

„Was hast du dir dabei gedacht!“ schrie Kurosaki und starrte Kira tief in seine Meerblauen Augen.

„Was ich mir dabei gedacht habe? Das diese Idioten mal genau dass bekommen haben was sie verdienen“ antwortete der schwarze Wolf völlig gelassen.

Er saß auf einem schwarzen Ledersessel hinter seinem Schreibtisch und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

„Kira! Das war eine öffentliche Veranstaltung. Halb Lebrada war dort und zu allem übel wurde es auch noch in den Nachrichten gebracht! Weist du wie wir jetzt da stehen? Wir sind schon genug in der Kritik!“

Kira lächelte.

„Du meintest wohl, Ich bin in der Kritik. Du brauchst uns nicht immer in einen Topf werfen.“

Kurosaki zeigte seine Zähne und knurrte.

„Auch wenn wir getrennt agieren bilden wir trotz allem EINE Regierung!

Alles was du verbockst fällt auch auf mich zurück.

Gerade so grausame Dinge wie diese“

Kira verdrehte die Augen.

„Grausam? Grausam Ist das du es durchgesetzt hast das diese Kämpfe weiterhin erlaubt sind obwohl ich den Einsatz der Magie außerhalb der Armee und der Polizei verboten habe.“

Kurosaki schnaufte verächtlich aus.

Willst du damit sagen es war Rache? Schlag mir doch ins Gesicht wenn du ein Problem mit mir hast aber unterlasse solch Kindische Aktivitäten!

Sonst bringst du uns alle in Teufels Küche!“

Der Schwarz-Braune Wolf drehte aufgebracht seine Runden im Büro seines Stiefbruders als würde er versuchen sich seinen Frust von der Seele zu laufen.

Kira beobachtete sein Treiben amüsiert.

„Sag was du willst mein Freund. Aber dies ist der Regierungsweg für den ich mich entschieden habe und daran kannst du nicht ändern.

Die Leute brauchen etwas wovor sie sich fürchten und müssen klar gesteckte Grenzen kennen.

Eine Macht wie die Magie, gehört allein in die Hände derer, die sie Sinnvoll einsetzen.“

Kira lehnte sich in seinen Stuhl zurück und betrachtete Kurosaki wie ein Geschenk dass man zwar nicht haben wollte, aber aus Respekt trotzdem annahm und so tat als würde man sich drüber freuen.

„Grenzen? Furcht? Sag mal glaubst du echt an das was du da laberst?“

Kira gab keinen Ton von sich, doch seine Augen sprühten Kurosaki die Antwort praktisch entgegen.

„Ich habe Mitleid mit dir Bruder. Mehr kann man für dich nicht empfinden“

Sagte Kurosaki und machte auf dem Absatz kehrt um das Büro zu verlassen.

Als er die Tür aufriss rief ihm Kira noch hinterher:

„Ich würde dir Raten auf deinen Hals aufzupassen. Er bietet momentan ein leichtes Ziel“

Kurosaki ging nicht darauf ein.

Er schmetterte de Tür ins Schloss und lies Kira allein zurück.

Dieser lachte Leise als hätte er gerade ein Witz für sich selbst erzählt und warf dann einen Blick zu den Bodenlangen Vorhängen zu seiner Rechten die er seit er dieses Büro übernahm noch nie zugezogen hatte.

So eine Sinnlose Einrichtung, doch heute erwies sie sich als gutes Versteck.

„Er wird es nie verstehen. Was sagst du dazu meine Liebe?“

Die Seite der Gardinen raschelte und eine dunkle Gestalt schien sich von ihnen zu lösen.

„Aus diesem Grund wird er für euch in ewiges Hindernis sein. Kira.“

Black Page stand nun an der rechten Ecke seines Schreibtisches und hatte respektvoll den Kopf geneigt.

Ihr Herr warf ihr einen zustimmenden Blick zu.

„Es stimmt das er ein Hindernis ist. Aber kein ewiges“

Page sah auf.

„Wie meinst ihr das?“

„Unsere Zeit ist gekommen Black Page. Es gibt keinen Grund länger zu warten.

Wenn ich Lebrada zu dem machen will was mir vorschwebt, muss die Kontrolle komplett in MEINER Hand liegen!“

Er stand so ruckartig auf dass sein Stuhl ein Stück weit zurück rollte und Page reflexartig ein paar Schritte zurückwich.

Der schwarze Wolf wendete sich seinem Fenster zu und sah über Stadt die bereits schon am Vormittag unter der Hitze der Sonne flimmerte.

„Die ist unsere Stunde“

Page atmete Geräuschvoll aus.

„Alles was ihr wünscht mein Herr. Ich werde euch folgen bis zum Schluss“

Kira drehte sich zu ihr um.#“Nichts andere habe ich erwartet Nachtjägern“

Page spürte einen Stich im Magen. Sie hatte es nicht gern wenn er sie so nannte.

„Es wird wohl Zeit, deiner ehemaligen Kollegin meine Aufwartung zu machen. Wo hast du sie hin bringen lassen?“

„Nach Kandras, dem gesperrten Viertel mein Herr“

Sie verneigte sich leicht und Kira begann zu grinsen.

„Dann lass uns aufbrechen. Ich freue mich sie kennen zu lernen.
 


 


 

Mane erwachte aus ihrem unruhigen Schlaf und spürte sofort einen Stich an der Stelle, wo RabenBlut ihr gestern das Messer rein gerammt hatte.

Echt eine üble Sache.

Sie befand sich in einem Raum im Untergrund von Lebrada.

Einem Ort wo man all Schichten der Bevölkerung antreffen konnte und der der Sitz der größten Drogenbarone und Verbrecher des Landes war.

Jeder wusste von diesem Ort, selbst der König und die Königin doch niemand versuchte hier einzugreifen.

Es herrschte ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten n der Welt, weshalb auch der Untergrund für Lebrada nicht unwichtig war.

Ähnlich einer Blutader eines lebendem Organismus ohne die man zwar gut leben konnte, die aber einige Dinge vereinfachte.

So auch für Mane in diesem Fall.

Ein klopfe an der Tür erweckte ihre Aufmerksamkeit und sie blickte erschöpft ins Feuer der Fackeln de links und Rechts der Tür hingen und den Raum in ein dämmriges Licht hüllten.

Dann stand plötzlich eine Gestalt neben ihren Bett und ihr blieb vor Schreck fast das Herz stehen.

Sie hatte weder bemerkt wie er durch die Tür kam (Die sich immerhin direkt vor ihrem Bett befand), noch wie er so nah an sie ran kam.

„Immer wieder das selbe Anubis. Als ob du es nötig hättest dich an mich heranzuschleichen“

„Ich habe mich nicht angeschlichen. Du bist nur noch zu Blind für Dinge die sich außerhalb deiner bewussten Wahrnehmung befinden.“

Seine Stimme war tief, und dennoch sehr Jugendlich. Eine schaurige Mischung.

Anubis war eine Mischung aus einem Schakal und einem Wolf.

Sein Fell war schwarz wie die tiefste Nacht mit weißen geschwungenen Linien auf Rücken und Flanken.

Das Fell auf seinem Nacken endete ebenfalls in weißer Farbe und verlor sich in hellblauen Spitzen.

Die weißen Zeichnungen im Gesicht waren Asymmetrisch und rahmten seine Blauen Augen.

Das eigenartige an ihnen war, dass das was man das >Weis in den Augen< nannte, bei ihm schwarz war und den Anschein erweckte, als würde das Blau seiner Iris über einem Schwarzem Nichts schweben.

„Ich muss dir wiedermal Danken. Deine Heilkräfte sind überaus mächtig“

Anubis saß sich zu ihr auf de Bettkante.

Einen derartige Vertrautheit mit ihm hatten nur wenige, und es gab sogar einige die gar nicht glaubten das es ihn eigentlich gab.

Den König des Untergrunds.

„Ich habe dir gern geholfen. Aber ich muss dich davor warnen zu oft hier her zu kommen. In dieser Welt kann ich dich nicht beschützen.“

sagte er und und strich Mane mit der Hand über die Wange.

Die Mähnenwölfin lies die Berührung dankbar zu.

Anubis war zwar nicht weniger „Mann“ al all die anderen auch, aber sein Trost war ohne Hintergedanken und tat ihrem geschundenem Körper dermaßen gut, das sie glaubte weinen zu müssen.

„Ob ich jetzt oben an dieser Verletzung gestorben wäre oder hier unten mit einem Messer im Rücken verrecke hätte keinen unterschied gemacht oder? Du weist das ich in solchen Fällen nur hier her kommen kann.“

Anubis zog langsam seine Hand zurück und sah sie mitfühlend an.

„Wieso tust du dir das ganze überhaupt an WildeMähne? Die Welt dort oben, die vorgibt sich vom Untergrund so dermaßen zu unterscheiden versteckt sich nur hinter einem weißen Tuch das schon sehr bald von Blut befleckt sein wird.“

Er stand auf und sah Mane nun von oben herab an.

„Genau das will ich verhindern Anubis.“

sagte sie und spielte mit den Zipfeln ihrer Decke.

Anubis atmete hörbar ein und wieder aus.

Allein schaffst du es nicht. Auch nicht mit den Nachtjägern. Ich habe es gesehen Mane. In meinen Träumen sah ich das die Stadt bereits blutet und sich in Schmerzen windet.

Nur sind die Leute zu taub ihre Schreie zu hören und ignorieren das Herz in den Schatten der Stadt das schon sehr bald zum Stillstand kommen wird.“

Mane verstand seine Worte, aber sie hasste es wenn er in Rätseln sprach.

„Der Untergrund beginnt bereits sich zu rühren Anubis. Das Unrecht macht auch vor diesen Mauern nicht halt. Sollte Kira an die Macht kommen wird er auch vor diesem Ort nicht halt machen. Wieso kämpfst du nicht mit uns? Du hättest doch die Macht dazu!“

Sie sah in tief in die finstren Augen und als könnte er ihrem Blick nicht Stand halten, wendete er sich ab.

„Ich werde mich in keinen krieg de Welt einmischen. Es ist nicht mein Kampf“

„Anubis! Es wird aber deine werden! Du bist der Herr des Untergrunds, du hast etwas das du beschützen musst!“

„Ich muss gar nichts!“ schrie er plötzlich und die das Blau in seinem Fell begann zu glühen wie die Neonröhren auf der Tanzfläche einer Disko.

Das Feuer in den Fackeln begann wild zu flackern und für einen kurzen Moment erschien es Mane, als würde die Temperatur fallen.

Sie zog sich die Decke weiter vor die Brust.

„Das einzige was ich hier habe ist eine Aufgabe der ich nachgehe. Nicht mehr und nicht weniger.

Mit der Welt da oben habe ich abgeschlossen als sie mit mir abgeschlossen und hat und hier unten werde ich nur akzeptiert so lange ich es versteh die Dunkelheit in den Herzen zu lenken.

Ich bin der Der der das Herz in den Schatten am schlagen hält. Doch wenn die Machtgier und die Arroganz der Bewohne dieser Stadt alles hier zum Einsturz bringt, werde nicht ich derjenige sein der sie rettet.“

Sein Fell hörte auf zu leuchten und das Feuer brannte wieder ruhig und gleichmäßig.

Er hatte sich so schnell beruhigt wie er hochgefahren war und trat wieder näher an Mane heran die Respektvoll, doch entschlossen zu ihm aufsah.

„Ich weis meine wenigen Freunde zu schätzen Mane. Doch ich kann nicht für eine Welt einsehen der ich egal bin. Man fürchtet mich in dieser Welt und in der anderen glaubt man ich wäre ein Geist.

Mehr will ich für beide Welten nicht sein“

Er drehte sich um und verschwand genau so schnell wie er erschienen war.

Die Mähnenwölfin fühlt sich plötzlich unglaublich leer und allein.

Er hatte recht. Allein konnte sie das nicht schaffen und dieser Erkenntnis schlug ihr unglaublich auf den Magen.

Doch sie wollte ihre Welt in der sich ihr Leben und das ihrer Freunde abspielte nicht im Stich lassen.

Der Jahrhunderte lang Kampf zwischen den Arten, der ihre Spezies fast ausgerottet hatte war endlich zu ende, und sie würde alles dafür tun das der junge Frieden nicht abermals aus Spiel gesetzt wird.

Sie hatte genug vom Leid.
 


 


 

Nowaki rannte die Hauptstraße entlang die im Vergleich zu gestern richtig ruhig war.

Ur ein paar Tiere waren unterwegs m einzukaufen oder sonstigen Dingen nachzugehen für die Nowaki im Moment kein Interesse hatte.

Sie hetzte über eine große Kreuzung und bog in eine breite Straße ein von wo aus man am anderen Ende schon das Krankenhaus der Stadt sehen konnte.

Als sie es nun betrachtete fragte sie sich ernsthaft was sie hier eigentlich machte.

Es war eine völlig überstürzte Reaktion einfach ins Krankenhaus zu rennen zu zu schauen ob Red unter den Verletzten war.

Sie Lehnte sich an eine Laterne und atmete einmal tief durch.

Was soll das eigentlich alles? Sie benahm sich wie ne Liebeskranke Fünfjährige!

Aus lauter Scham über sich selbst begann sie ihren Kopf gegen die Laterne zu donnern.

Nicht all zu fest, aber ausreichend um sich selbst ein Gefühl der Selbstbestrafung zu vermitteln.

Hoffentlich beobachtete sie keiner.

„Was machst du da?“

Die Männliche Stimme lies sie zusammen zucken was beinahe dazu führte das sie auf die Straße gefallen wäre wenn sie sich nicht noch an die Laterne geklammert hätte.

Doch als sie sah wer sie da soeben angesprochen hatte wünschte sie sich schon fast auf der Stelle überfahren zu werden.

Red sah sie mit zwei gewaltigen Fragezeichen in den Augen an.

„Ich äh... war spazieren“ log sie und betrachtete ihn unauffällig.

Schien noch alles an im dran zu sein.

„Eigentlich hat mich eher deine momentane Aktion beschäftigt. Aber gut...“

Nun zierte ein Grinsen seine Lippen.

Mit einem Mal schossen Nowaki weder die Bilder aus dem Umkleideraum in den Kopf und sie spürte wie sich ihr Magen zusammen zog.

„Nun ja, ich war eigentlich auch gerade auf dem Sprung ich muss..“ „...noch ein paar Laternen verhauen?“ vollendete Red den Satz und sah sie misstrauisch von der Seite an.

Bor konnte der Kerl unangenehm gucken!

Als sie sich gerade eine Ausrede zurecht legte kam er plötzlich auf sie zu und nahm sie in den Arm.

„Red was...“

„Es tut mir Leid was neulich bei der Arena war. Tu mir nen gefallen und vergiss das am besten ganz schnell. Wie du bereits das damals alles schon geregelt oder?“

Die letzten paar Worte hatten dezent was drohendes an sich, doch es klang nach einer aufrichtigen Versöhnung.

Sie hätte in dem Moment nicht sagen können wie erleichtert sie darüber war!

Sie erwiderte die Umarmung überschwänglich und merkt wie er dabei zusammenzuckte.

„Bist du verletzt?“

fragte sie besorgt und lies ihn sofort los.

Er fasste sich an eine rechte Seite knapp über die Hüfte.

„Dieser scheiß Bock. Nach dem ganzen Drama gestern als dieser verdammte Kira aufgetaucht war hat er mir seine Hörner rein gerammt!“

Er klang plötzlich wütend.

„Dann kommst du gerade aus dem Krankenhaus?“

Fragte sie und gratulierte sich innerlich für ihre Hellsicht.

„Ja. Gott sein Dank haben sie mich heute raus gelassen. Zwar auf eigenes Risiko aber ich habe es da drin nicht mehr ausgehalten.“

„Du bist doof“ schimpfte die Wölfin und boxte ihn scheltend auf die Schulter.

„Aber nun sag schon warum du wirklich hier bist“ forderte er und Nowaki ergab sich.

„Na gut. Es kam ein Bericht im Fernsehen über dass was gestern passiert ist und das es viele verletzte gab. Da habe ich mir halt sorgen gemacht und wollte schauen ob du im Krankenhaus gelandet bist.“

Red lachte.

„Wieso hast du nicht erst versucht mich anzurufen?“ fragte er und Nowaki schaute unauffällig zu der Laterne. Der Wunsch sich erneut selbst zu bestrafen stieg in ihr auf.

Woher sollte sie auch wissen das er noch seine alte Nummer hatte?

Zur Antwort sah sie beschämt weg.

„Was hast du jetzt vor nach dieser Sache?“

fragte sie und Red zuckte mit den Schultern.

„Ich weis nicht. Wenn diese Regel bestehen bleibt wird Kurosaki nichts mehr für unseren Sport tun können. Auf Grund dieser Brutalität wird er sogar gezwungen sein die Elementkämpfe zu verbieten“

„Hat Kurosaki zu wenig Macht über Kiras handeln?“ erkundigte sie sich und musste an die Nacht mit Mane zurück denken als sie die schwarze Kutsche beobachtet haben.

Wenn du mich fragst wird es da bald wohl einen großen Knall geben. Die werden sich da oben gegenseitig die Kehlen zerfleischen und dann können wir von Glück reden wenn Kurosaki übrig bleibt. Aber las uns bitte nicht darüber sprechen ich bin schon genug gestresst“

Er fasste sich mit der Hand an die Stirn als hätte er Kopfschmerzen.

„Hör mal, ich würde mich zuhause gerne etwas ausruhen. Wenn du willst kannst du dich ja die Tage mal bei mir melden. Ist das ok für dich?“

„Klar“ sagte Nowaki knapp, fügte aber noch schnell hinzu: „Ich begleite dich noch ein Stück. Du wohnst wieder bei deinen Eltern oder?“

Er nickte.

„Ja. Haben wir dann den selben Weg? Bist du umgezogen?“

„Ja, ich lebe jetzt mit Nightwish zusammen“

erzählte Nowaki während sie sich zusammen auf den Weg machten.

„Sobald ich genug Geld habe suche ich mir auch etwas eigenes. Aber momentan fehlen mir noch die Mittel“.

Sagte Red und Nowaki fühlte ein wenig Stolz in sich aufsteigen das sie es vor ihm aus dem Elternhaus geschafft hatte.

Zumindest wenn man die Zeit abzog in der er außer Landes war.

Sie liefen eine Weile nebeneinander her bis Nowaki sich an etwas erinnert fühlte.

Sie blickte zu einer Seitenstraße die ihr gerade recht bekannt vorkam.

War sie hier nicht gestern mit Silver raus gekommen nachdem sie in der Bar waren?

Sie blieb stehen und dachte nach.

Wie es Mane wohl ging? Sie war gestern so schwer verletzt worden!

„Stimmt etwas nicht Nowaki?“ fragte Red der auch stehen geblieben war und sie fragend ansah.

„Einer Freundin von mir ging es gestern nicht gut. Ich mach mir sorgen um sie“ gab sie zu, endete aber ihren Blick nicht von der Straße ab.

Red beobachtete sie eine weile schweigen bis er schließlich sagte: „Dann melde dich doch bei ihr. Oder besuche sie einfach.“

Nowaki seufzte.

„Wenn das so einfach wäre“ murmelte sie leise, doch Red hatte sie verstanden.

„Wie meinst du dass?“

Sie sah zu ihm und lächelte.

„Es ist schwer zu erklären. Weist du was, ich bleibe hier und werde nach ihr sehenIch melde mich dann bei dir.“

Red wusste wohl nicht genau wie er mit ihrer Aussage umgehen sollte, nickte dann aber.

„Alles klar. Dann bis demnächst!“

Er kam zu ihr und umarmte sie zum Abschied.

Er ging weiter seines Weges und Nowaki verschwand in die Gasse durch die sie in den Hinterhof mit der Vertiefung im Boden kam wo eine schmal Treppe zur Tür zum Outlaw hinab führe.

Jetzt bei Tageslicht wirkte der Hof weniger gruselig als Nachts und Nowaki nahm ihre ganze Mut zusammen um die Treppen hinab zu steigen.

Was ist wenn die Bar heute gar nicht auf hat?

Beziehungsweise um diese Uhrzeit?

Wäre nicht ungewöhnlich gewesen.

Zumindest hing nirgends ein Schild mit den Öffnungszeiten, und es gab auch kein Fenster durch das sie hätte schauen können um zu sehen ob Leute da sind.

Sie hob ihre Hand zum Klopfen und verweilte kurz in dieser Position.

Hoffentlich waren die Nachtjäger ihr nicht böse wenn sie plötzlich hier auftauchte.

Aber immerhin war dies doch ein öffentlicher Ort oder?

Sie biss die Zähne zusammen und holte zum Klopfen aus als sie plötzlich warmen Atem in Nacken spürte.

„Ahhhhhh“ schrie sie schrill und warf sich im umdrehen mit den Rücken gegen die Tür.

Nun sah sie direkt in die Augen von Red der sie belustigt anstarrte.

„Wa... was machst du hier? Du wolltest doch heim“ stammelte sie und zwang sich ein Grinsen ab.

Red kicherte.

„Nun ja. Du kamst mir etwas komisch vor, deshalb bin ich dir unauffällig gefolgt“

meinte er und steckte sich die Hände in die Hosentaschen.

Er trug heute nur ein schlichtes weißes Shirt und eine dunkle Jeans.

Ohne Lederjacke kam er ihr immer so fremd vor.

„Ich will wirklich zu einer Freundin Red“

„Die in einer Bar wohnt?“ Er zeigte auf das Schild über dem Eingang.

Nowaki stöhnte.

„Nein... aber sie hält sich öfter hier auf und...“ „...lässt sich von hübschen Musiker hier her tragen“ vollendete eine Stimme hinter Red den Satz.

Ihr blieb fast das Herz stehen als die oben auf der letzten Stufe Silver sitzen sah.

Er hatte den Ellbogen auf seinem Knie gestützt und das Kinn in seine Handfläche gelegt was ihm einen nachdenklichem Gesamteindruck verlieh.

Red hatte sich ebenfalls zu ihm umgedreht.

„Kennt ihr euch?“ fragte er Nowaki die nur langsam aus ihrer Verwirrung erwachte.

„Äh ja. Das ist Silver-Wolf. Ein alter Freund aus Kindertagen.“

Red legte den Kopf schief.

„Silver-Wolf?“ Er sah wieder zu Silver. „bist du nicht der Frontmann von HalbBlut?“

Silver blickte zwischen ihn und Nowaki hin und her und irgendwie hatte die Wölfin das Gefühl noch nie in einer komplizierteren Situation gesteckt zu haben.

Silver lächelte.

„Das stimmt“ antwortete er.

„Und du bist?“

Red lächelte ebenfalls.

„Ich bin Red“ er streckt Silver die Hand hin. Dieser erhob sich von seinem Platz und kam die Treppen hinunter und den Gruß entgegen zu nehmen.

Was spielte sich hier eigentlich ab?

„Silver, was machst du hier?“ wollte Nowaki wissen und drängte sich an Red vorbei um Silver gegenüber zu stehen.

„Nun, ich wollte nach dir sehen. Und da du nicht zuhause warst habe ich dich hier vermutet“

Red kicherte und Nowaki drehte sich zu ihm um.

„Deine Freunde vermuten dich um diese Uhrzeit bereits in einer Bar wenn du nicht zuhause bist?“

Reds Sarkasmus drehte ihr gerade den Magen um, obwohl sie gerade das an ihm immer so lustig fand.

Doch momentan war ihr gerade gar nicht zum lachen zu Mute.

Wie sollte sie aus dieser Situation raus kommen?

Silver war nicht das Problem da er bereits über alles Bescheid wusste und die Nachtjäger ihn gestern gesehen hatten.

Aber Red war unwissend und Mane fand es sicher nicht lustig wenn sie jedem von diesem Erlebnis erzählte.

Silver schien ihre Unruhe zu bemerkten und schien die Situation zu retten:

„Nun ja. Du willst deine deine Freundin besuchen oder? Dan denk ich ist besser wenn die Kerle verschwinden oder?“

Er warf Red einen eindringlichen Blick zu der diesen unwillig nachgab.

„Wie ihr wünscht. Dan viel Spaß mit deiner Freundin in der Bar“ Sagte Red und wand sich mit Silver zum gehen.

Klang der echt gerade beleidigt?

Nowaki sah ihm fraglich nach und spürte wie ihr Herz einen unangenehmen Satz machte.

Um Himmels Willen sie wollte doch nur nach Mane sehen! Wieso musste jetzt sowas dabei herauskommen?

Genervt wandte sie sich wieder der Tür zu und hämmerte mit der Faust gegen das Holz.

Von ihnen war ein klacken zu vernehmen, und kurz glaubte sie Schritte zu hören die dann aber wieder verstummten.

Sie warf einen Blick über die Schulter, doch Red und Silver waren bereits nicht mehr zu sehen.

War die Tür vielleicht offen?

Sie drehte an dem Knauf und staunte nicht schlecht als die Tür auf schwang.

Das hieß wohl das die Bar doch schon geöffnet hatte.

Sie betrat den Gang der ihr noch von gestern gut in Erinnerung war und sah sich um.

Die Wände waren vom Boden aus bis zur Hälfte mit Holz verkleidet und auf der rechten Seite stand ein alter Zigarettenautomat der sicher schon bessere Tage gesehen hatte.

Sie schloss die Tür hinter sich und ging auf die nächste zu die am Ende des Ganges lag und öffnete diese.

Nun fand sie sich in den Räumlichkeiten von gestern wieder.

Allerdings waren die Stühle alle verkehrt rum auf die Tische gestellt und außer ihr schien niemand hier zu sein.

Das Licht an der Decke flackerte leicht was der verlassenen Räumlichkeit eine ähnliche Stimmung wie in einem Horrorfilm gab.

Nowaki lief ein kalter Schauer über den Rücken und sie traute sich nicht auch nur einen Schritt weiter zu gehen.

Hier war niemand.

Sie atmete einmal tief ein und lies die Luft wieder hörbar entweichen, als sie das knarren von Holz vernahm.

Erschrocken blickte sie zu den Tischen um die Quelle des Geräusches auszumachen.

Unwillkürlich stellten sich dabei ihre Nackenhaare auf und ihre Haut begann zu kribbeln.

„Hallo?“

Sie bekam keine Antwort.

„Ist hier jemand?“ Ihre Stimme begann zu zittern und im selben Moment erlosch das Licht der Lampe.

Erschrocken stolperte sie zurück und verlor das Gleichgewicht was damit endete das sie unsanft auf dem Rücken aufschlug.

Irgendwas knallte, als wäre etwas hartes auf den Boden gefallen.

Da war sie.

Die Angst.

Orientierungslos rappelte sie sich und nahm wahr, dass das Licht wieder aufflackerte als würde die Glühbirne verzweifelt um ihr Leben kämpfen.

Ihr Blick huschte durch den Raum und erkannte etwas auf dem hintersten Tisch.

Einer der Stühle war zu Boden gefallen und auf der Tischplatte regte sich eine Gestalt im Halbdunkel.

Zwei Augen, grün wie Smaragde starrten zu ihr und zwei Reihen weißer Fänge zeichneten sich unter ihnen ab.

„Bitte nicht...“ war das letzte was sie stammeln konnte, als der fremde Wolf der sich dort befand, sich auf sie stürzte.

Er (oder Sie) befand sich in seiner Urgestalt als er gegen Nowaki krachte und sie so wieder zurück auf den Boden schickte.

Reflexartig griff sie mit ihren Händen zwischen die Kiefer um das schnappende Maul von ihrem Hals fernzuhalten und spürte dabei sofort den stechenden Schmerz in ihren Fingern,als die Zähne ihre Haut aufrissen.

Während ihres Kampfes der rein aus Verteidigung bestand, konnte sie nur erkennen das ihr Gegner lilanes Fell hatte und einen von silbernem Haar umrundeten Kopf der sich mittlerer weile viel zu nah an ihrem Gesicht befand.

Sie konnte bereits den fremden Atem auf ihrer Nase spüren.

Das sie zum schreien angefangen hatte, war ihr nur am Rande bewusst den innerlich hatte sie bereits zum beten angefangen hatte.

Das Gewicht der Wolfes lag schwer auf ihrer Brust und raubte ihr den Atem.

Panik machte sich breit und all ihr Versuche sich zur Seite zu rollen scheiterten kläglich.

Das war es wohl.

Sie schloss die Augen und zog ihre Hände aus dem fremden Maul zurück das sich sofort um ihren Hals schloss.

Die Zähne bohrten sich nicht in ihre Haut, aber der Druck presste ihr sämtliche Luft aus den Lungen und sie hatte das Gefühl, als würden ihre Augäpfel aus ihren Höhlen gedrückt.

Da krachte es.

Mit einem Mal war ihr Hals wieder frei und das Gewicht von ihrem Körper gerissen.

Irgendjemand packte sie an den Schultern und richtete ihren Oberkörper auf.

„Nowaki, alles ok?“

Sie sah über ihre Schulter und sah in Silvers schockierte Augen.

„Ich...“ ihr stockte der Atem. Sie musste erst wieder richtig Luft holen.

Was sich vor ihr abspielte war momentan eh viel wichtiger.

Red stand vor ihr in leicht gebeugter Haltung.

Das Fell auf seinem Hals war gesträubt und sie konnte ihn knurren hören.

Nicht weit weg von ihm rappelte sich der Wolf auf der sie soeben angefallen hatte und nun konnte sie erkennen, das es sich um eine Wölfin handelte.

Sie knurrte und fletschte feindselig die Zähne.

„Wie willst du es klären?“ flüsterte Red herausfordernd und fast im gleichen Moment griff die Wölfin wieder an.

Wie Nowaki zuvor versuchte er ihr Maul mit den Händen abzufangen.

Doch es misslang ihm.

Ihre Fänge bohrten sich in seine linke Schulter und die Wucht ihres Zusammenstoßes lies Red zurücktaumeln.

Irgendwann stieß er gegen einen Tisch und flog samt seiner Gegnerin auf die Tischplatte während die Stühle laut scheppernd zu Boden vielen.

Während sie ihren Kopf schüttelte und an seinem Fleisch riss packte er sie fest im Nacken und riss sie von sich weg.

Mit einer kräftigen Bewegung schleuderte er sie auf den Tresen der Bar wo sie sich mit allen Vieren abfing und zum stehen kam.

Red kam auf die Beine und grinste.

„Ich bin noch nie von einer Frau an die Bar geladen worden“ scherzte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und bekam als Antwort ein tiefes knurren.

Da sprang er auf sie zu, verwandelte sich im Sprung und krachte in seiner Urgestalt gegen sie und flog zusammen mit ihr vom Tresen in das dahinterstehende Regal voll mit Gläsern und Spirituosen die samt ihnen scheppernd zu Boden vielen.

Da sie nun aus Nowakis und Silvers Blickfeld verschwunden waren konnten sie nur die Kampfgeräusche hören die sich hinter dem Tresen abspielten.

Nowaki sah zu Silver hoch.

Das flehen in ihren Augen war ihm wohl Bitte genug, und er verstand das er helfen sollte.

Er erhob sich und eilte zum Tresen als sich die Holztür am Ende des Raumes öffnete durch die Nowaki gestern mit Schatten gegangen war.

Im Türrahmen stand, Nova.

Sie ging leicht gebeugt, hatte einen verschlafenen vom Kater verschleierten Blick und wirkte etwas angepisst.

„Was ist den das für ein Lärm?“ knurrte sie mit einem Blick auf Nowaki und Silver der nun fast am Tresen stand und musterte sie argwöhnisch.

„Was ist den hier los?“ fragt sie und zeigte mit der Hand Wortlos hinter den Tresen.

Nova lief zu ihm und warf einen Blick über das polierte Holz.

„Oh“ meinte die daraufhin nur und warf Silver einen Blick zu.

Dieser nickte zustimmend und beide legten sich mit den Bäuchen auf den Tresen und griffen mit beiden Händen auf die andere Seite.

Sie schienen sich ein wenig abzumühen und Silver wurde fast über das Holz gezogen, doch am ende hatte er Red am Nackenfell gepackt und zog ihn über den Tresen.

Der rote Wolf zappelte erst wild und knurrte, beruhigte sich aber als er sah wer ihn da gepackt hatte.

»Lass mich runter« hörten sie seine Stimme in ihren Gedanken knurren worauf Silver ihn sofort absetzte.

Red schüttelte sich kurz und verwandelte sich dann in seine Geburtsform zurück.

Sein Shirt war an der linken Schulter zerissen und hatte sich mit Blut vollgesaugt.

Nova dagegen hielt die Wölfin immernoch fest im Griff.

"Was sollte das Hiokami? Du kannst doch nicht einfach die Gäste hier angreifen"

Schimpfte sie und schüttelte die Wölfin wie ein unartiges Hundebaby.

Diese warf ihr einen vielsagenden Blick zu und rollte dann mit den Augen.

Die Braune schnaufte.

"Du bist unverbesserlich" mit diesen Worten setzte sie die Lilane zu ihrer Linken ab wo diese ebenfalls begann sich zu verwandeln.

Das Licht erfüllte den Raum und gab eine in engen schwarzen Klamotten gekleidete Wölfin frei die sich mit den Fingern durch ihr sibernes Haar streifte und Red einen provozierenden Blick zuwarf.

"Kennst du sie?" fragte Hiokami und Nova sah prüfend zwischen Red, Silver und Nowaki hin und her.

"Zumindest zwei von ihnen antwortete sie und stellte daraufhin Nowaki und Silver vor.

Die Lilane ging daraufhin zu Nowaki und half ihr auf die Beine.

"Verzeih mein Verhalten aber ich hatte allen Grund für mein Misstrauen" sagte sie ernst und drehte sich dann zu Red um.

"Sorry wegen dem Biss" murmelte sie, doch es hörte sich nicht wirklich ernst gemeint an.

Nowa schenkte sich inzwischen ein Glas Wasser ein.

"Wieso hattest du allen Grund dazu?" fragte sie ihre Kollegin die sich zu ihr an die Bar gesellte.

Ich bin kurz vor denen da eingetroffen und über die Gerüche erschrocken die sich drausen auf dem Gelände gesammelt haben".

Die Braune nahm einen Schluck aus ihrem Glas und zog eine Braue hoch.

"Was für Gerüche?"

"Sind höchsten ein Parr Stunden alt. Eine spannende Mischung aus Blut, Eiß, Neri und..." sie verstummte und sah sich zu den ihr fremden Wölfen um.

Nowaki hatte sich inzwischen auf einen Stuhl gesetzt.

Silver stand wachsam neben ihr und Red drückte sich ein Taschentuch auf seine Wunde dass ihm Silver gereicht hatte.

"Vieleicht erklährst du mir erst mal woher du die kennst"



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Brenin
2014-11-21T14:37:49+00:00 21.11.2014 15:37
Ich hab ein wenig Angst um meine neri . Hab da so ein ungutes Gefühl o.o
Von:  MANE
2014-10-27T17:15:17+00:00 27.10.2014 18:15
Meeeeeeeeeeeeeehr*-* okay jetzt wird mir einiges klar.
Von:  BlackSpark
2014-10-25T14:48:20+00:00 25.10.2014 16:48
Jaaaaaaaaaaaaa, endlich gehts weiter XD Auch wenn mich jetzt vermutlich alle für gestört erklären, ich mag Kira ^^ (Er ist so schön sexy und vor allem so schön böse. Muhahahahaha) Wieder sehr spannend. Ich bin gespannt was als nächstes passirt.
Antwort von:  Nickimitama
27.10.2014 18:46
Danke^^.
Jo... Kira ist schon ne Geile Sau Muhahaha
Von:  BlackSpark
2014-04-23T19:15:40+00:00 23.04.2014 21:15
Wieder ein hoch interesantes Kapitel. Bin schon gespannt wie es jetzt weitergeht^^
Von:  potato-kumi
2014-01-18T22:19:56+00:00 18.01.2014 23:19
Neiiin, schon zu Ende xD
Das war so ein spannendes Kapitel! Arme Mane...
Aber jetzt ist ja die gute Nova da, um sich um ihr Mähnenwölfchen zu kümmern ;)
Von:  Brenin
2014-01-18T12:25:40+00:00 18.01.2014 13:25
das kapitel war mal echt fesselnd, so spannend war es :D weiter so ( aber du solltest wirklich korrektur lesen da sind viele viele flüchtigkeitsfehler drin)
Von:  potato-kumi
2013-12-25T18:00:58+00:00 25.12.2013 19:00
Interessante Geschichte bis jetzt! Jaja, die gute, alte Mane :'D
Lustig wie du über sie schreibst. Du hast sowieso einen sehr einzigartigen Schreibstil! Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergehen wird und vor allem wie du Nova einbauen wirst. Freue mich aufs nächste Kapitel :)
Von:  MANE
2013-12-05T19:54:11+00:00 05.12.2013 20:54
Mmmmh heute gibts Würstchen mit Ei zum Abendessen
Antwort von:  Nickimitama
05.12.2013 22:21
BÄHHH Mane !
Von:  Brenin
2013-12-04T18:03:22+00:00 04.12.2013 19:03
autsch x.X
Von: abgemeldet
2013-10-25T16:13:09+00:00 25.10.2013 18:13
Das Fanfic ist echt klasse. Weiter so!


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