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Feles

Kingdom Hearts /Final Fantasy 12
von

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Prolog

Mit Kopftuch und einem langem luftigen Rock bekleidet, wie es die Bürger von Rabanastre tragen, schlenderte eine junge Feles über den Basar. Unauffällig schielte sie auf die teuren Auslagen, die sich sowieso kein normaler Bürger von Rabanastre leisten konnte und suchte eine Kleinigkeit essen zum stibitzen. Die Kunst in dieser vom Krieg gezeichneten Stadt zu Überleben, hing entweder von hohem Einkommen ab, was meist mit den Beziehungen zum Imperium zu tun hat, oder wie gut man als Taschendieb ist. Natürlich versuchte die Feles so viele kleine Tätigkeiten und Aufträge zu erledigen wie möglich, doch das zu einem kläglichen Hungerlohn.

So war sie, die Welt des Imperiums, grausam. Als der König noch lebte gab es kaum einen Bürger in ganz Invalice der Hunger litt. Aber so grausam wie das Imperium nun mal ist, überfiel es Invalice und tötete den damaligen König.

Das ist nun schon zwanzig Jahre her, dachte die Feles verbittert. Zwanzig Jahre, indem ihr Volk fast vollständig ausgemerzt wurde und die kläglichen Überlebenden in den Städten versuchen als Menschen durchzugehen. Doch auch ihre Zahl reduzierte sich rasch.

Diebesgut

Grübelnd blieb sie vor einen Stand stehen und der Händler, ein Bangaa, beäugte sie misstrauisch. „Verschwinde du Göre, es sei denn du hasst genug Geld um zu zahlen!“, zischte er sie an. Hastig entfernte sie sich von dem Stand, um sobald der Händler sich wieder einen Kunden zugedreht hatte ihm einige Waren zu klauen. Doch blitzschnell schoss ein Arm aus dem Trubel der Menschen und umklammerte eisern ihren Oberarm.

„Na, du Biest? Hab ich dich endlich gefunden du diebische Missgeburt!“, hauchte eine eiskalte Stimme hinter ihr. Mit Schreckgeweiteten Augen bemerkte sie zu spät den Jäger des Imperiums. Ein Adrenalinstoß pumpte sich durch ihr Blut und ein Schauer durchfuhr ihren Körper. Nach acht Jahren also endlich Schluss mit der Tarnung, dachte sie wehleidig. Sie fauchte und durch einen Ruck, den der Jäger nicht erwartet hatte brachte sie ihn zu fall und riss sich mit Hilfe ihrer Krallen frei. Dabei löste sich das Kopftuch und ihr schneeweißes Haar bauschte sich. Kniekehlenlang flatterte es bei jeder ihrer Bewegungen und gab ihre elfenbeinfarbenen Katzenohren nur zu deutlich zur Schau. Die Umstehenden Bürger blieben erschreckt stehen oder versuchten dem Jäger zu helfen.

Doch die Feles sprang leichtfüßig über deren Köpfe hinweg zum Ende des Bazars in die Unterstadt. Dort wohnten die Gesetzlosen, Bettler und Weisen und von dort aus gab es auch mehrere Eingänge zu den Wasservorräten der Stadt. Mit der Schnelligkeit einer Raubkatze rannte sie die steilen Treppen hinunter durch das endlosen Labyrinth der Unterstadt. Die Bettler schüttelten nur bekümmert ihre Köpfe und Schwarzhändler fluchten, über ihr Pech eine so teure Beute davon flitzen zu sehen. Einige Weisen feuerten sie an und schoben Kisten und Bretter in die Tunnelmitte um die Soldaten und Jäger aufzuhalten die hinter ihr her waren. Keiner hier unten konnte das Imperium leiden und trotzte ihm wie ein Krebsgeschwür. Den Lärm der Rüstungen hörte man durch sämtliche Tunnel und es wunderte die Feles nicht das die Luke zu den Wasserkatakomben bereits einladend offen stand und neben ihr eine kleine treue Freundin lächelnd Schutz bot.

Kaum schlüpfte sie durch die Luke da erstarb der Lärm und hörbar wurde nur das Rauschen des nie still stehenden Wassers. Die Luft war im Gegensatz zu oben klar und kühl, wenn auch sehr feucht. Was Feles normalerweise überhaupt nicht mögen, aber Diese hatte sich schon daran gewöhnt.

Ihre Schritte hallten tapsig, wegen des nassen Bodens von den Steingewölbe wieder. Eine geschlagene halbe Stunde keuchte sie durch die Tunnel und Hallen um ihre Fährte zu vertuschen. Bei einen der über Tausend Wasserspeiern die so groß wie ausgewachsene Elefanten waren schlüpfte sie in das Maul, das sie sich zu einem gemütlichen Nest ausgearbeitet hatte. Schwer atmend sackte sie auf den dünnen Decken zusammen und holte die Waren hervor. Sie hatte nämlich nur zufällig irgendwelche Gegenstände genommen und war nun gespannt welche es waren. Sie musste sich ein grinsen verkneifen. Sie hatte tatsächlich etwas essbares erwischt. Vor ihr lagen zwei ihr unbekannte Früchte und einen seltsam schimmernder Stein. Mit dem knurrenden Magen waren die Früchte interessanter, deshalb prüfte sie die zuerst. Eine hatte ein sternenförmig gelbgrünes Aussehen und als sie abbiss schmeckte die Schale So bitter, das die Feles es sofort wieder ausspuckte. Die Zweite war rot und ähnelte einem Apfel. Die Schale fühlte sich pergamentartig an und es war sicher klüger sie nicht zu essen. Vorsichtig pellte sie sie ab und im ihren inneren barg sie viele unzählige rubinrote Beeren. Eine steckte die Feles sich in den Mund und zu ihrer Überraschung schmeckte es tatsächlich nach Apfel und auch ein wenig nach Erdbeere. Hungrig aß sie alle Beeren auf und wendete sich dann den Stein zu.

Beim näheren betrachten stellte sie fest das er sehr Wertvoll aussah. Er war Glasklar und wie eine Linse geformt. Von seiner Mitte breitete sich ein smaragdgrün aus, das nach außen hin blasser wurde. „Es sieht wie ein Auge aus“, murmelte sie Fasziniert und kramte augenblicklich in einer ihrer Ecken um ein Schwarzes Lederband hervorzuholen. Daran Band sie ihn und knotete es fest um ihren Hals. Dann rollte sie sich au ihren Decken zusammen und schloss glücklich die Augen. Kurz bevor die Feles einschlief, schoss ihr der perfekte Name für ihren neuen Stein durch den Kopf. „Ja, ab heute heißt du >Waldauge<. Weil du so schön grün wie meine frühere Heimat bist.“

Der Unbekannte und ein Versprechen

Die Nacht war ereignislos geblieben, kein Jäger oder Soldat hatten ihr Versteck entdeckt. Zufrieden streckte sie sich und gähnte herzhaft. Danach kramte die Feles in ihren Sachen um ein paar Lumpen zu finden mit denen sie sich noch tarnen konnte. Eine halbe Stunde später verließ sie den Untergrund und mischte sich unter die Bürger, die schon im Morgengrauen aufstanden. " Hoffentlich begegnet mir heute kein Jäger.", murmelte sie vor sich hin. Einige Läden und Händler hatten schon auf oder ihre Buden schon aufgestellt. Neugierig beäugte sie die Waren und beim Brotstand musste sie sich zwingen nicht allzu gierig hinzustarren und einfach weiter zu gehen. Ihr Magen meldete sich mit einen tiefen grummeln und einige Passanten blieben stehen und sahen sie fragend an. Vor Scham wurden ihre Wangen rot und sie ging hastig mit gesenktem Kopf weiter. Als der Trubel auf dem Basar zu groß wurde, setzte sich die Feles erschöpft und hungrig auf eine niedrige Mauer und sah den Menschen zu. Gegen Mittag wurde die Sonne fast unerträglich und die meisten Bürger verschwanden in den Schatten um der Sonne zu entfliehen. Bei den wenigen, die noch an den Ständen feilschten befand sich noch eine Gestalt, die der Feles sofort ins Auge sprang. Dieses Wesen hatte einen Langen Kapuzenmantel an. Nicht das das unnormal wäre, aber er war pechschwarz und hatte kleine Ketten befestigt. Wie kann ein Wesen bei dieser Hitze nur schwarz tragen und dazu noch einen langen Mantel! "Den muss ich mir mal ansehen!" Vorsichtig glitt sie von der Mauer runter und mischte sich wieder unter die Menge. Auf ihren Katzenpfoten schliche sie sich leise an ihn heran und folgt ihm, als er weiter ging.

"Der scheint ja nie müde zu werden!", dachte sie erschöpft. Sie hatte ihn nun den ganzen Nachmittag über beschattet und dabei hatte er noch nicht mal die Kapuze abgenommen, geschweige denn den Mantel ausgezogen. Er bog gerade in eine kleine Gasse ein, und sie wusste genau das das eine Sackgasse war. Geduldig wartete sie noch ein Weilchen, aber kam nicht mehr heraus. Ungläubig huschte sie zu Ecke und spähte in die Gasse hinein. Er war weg! "Wie kann das sein?" flüsterte sie erstaunt. Nirgendwo war ein Fenster, eine Tür oder ein Gullyloch zu sehen, nur hohe Mauern. Leise schritt die Feles hinein und spitzte angespannt die Ohren. Schatten breitete sich aus, es wurde langsam Abend. Mit ihren scharfen Augen konnte sie selbst bei Nacht sehen, aber als sie etwas feuchtes roch blickte sie nach oben. Der Himmel zog sich zu. "Häh? Seit wann regnet es in Rabanastre?" Kaum Hatte sie es gesagt, grollte der Himmel wie ein Paukenschlag. Sie zuckte zusammen, bei dem lauten Geräusch und bemerke nur noch einen scharfen Luftzug hinter sich. So schnell sie konnte drehte sie sich um und der Kapuzenmann stand nur eine Hand breit vor ihr. Erschrocken machte sie einen Satz nach hinten um Abstand zu gewinnen. Der rechte Arm des Mannes zuckte und in seiner Hand erschien ein sonderbares Schwert, wie sie es noch nie gesehen hatte. Es schien einfach aus dem Nichts aufzutauchen.

"Wie hast du das gemacht?", wollte sie wissen. Der Mann, sie war sich sicher das es ein Mensch war, kicherte mit einer Stimme die Sie faszinierte. Völlig befangen lies sie ihre Deckung fallen und der Mann machte einen Schritt auf sie zu. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. "Wer bist du?", fragte sie bestimmt.

Zu ihrem erstaunen Antwortete er ihr. "Das müsste ich eigentlich dich fragen, weißt du? Schließlich hast du mich ja den ganzen Nachmittag über verfolgt." Überrascht schnappte sie Luft. "Was? Du hast es bemerkt?" Er hob den Kopf und sie konnte ein Blick auf seine Haare werfen die ihm knapp über die Schulter hingen. Sie waren Silberweiß. "Wer bist du?", hakte sie noch mal nach. "Mit diesen Haaren kannst du nicht von hier sein!" Er Blickte sie an und ein Windzug streifte ihm die Kapuze vom Kopf. Kristallblaue Augen starrten sie neugierig an. "Das ich nicht von hier bin, hast du ja schon herausgefunden..." Sie hing an seinen geschwungenen Lippen und konnte nicht von seinem ebenmäßigen Gesicht lassen. Er war wunderschön. "...drum will ich dir wenigstens meinen Namen verraten. Sonst vergeuden wir zu viel Zeit, denn der Fluchtweg beginnt sich zu schließen." Mit dem letzten Satz konnte sie nichts anfangen, er klang so ungewöhnlich. "Mein Namen ist Riku. Ich bin ein Reisender und ziehe durch Welten. Nun zu dir. Wie heißt du? Warum hast du selbst weiße Haare, obwohl Menschen mit weißen haaren nicht von hier kommen?" Er deutete auf eine Strähne die ihr ins Gesicht rutschte. Sie überlegte einen Moment. "Du bist also nicht hier um zu jagen?", fragte sie vorsichtig. Riku zog die Augenbrauen hoch. "Doch, ich bin zum jagen hier, aber ich jage eher Herzlose und nicht die Bewohner von anderen Welten. Warum fragst du?" Zuerst zögerte sie, doch dann nahm sie ihr Kopftuch ab. Ihre Haare fielen bis zu den Kniekehlen und ihre Ohren traten hervor. Er machte ein erstauntes Gesicht. "Ich bin eine Feles.", erklärte sie. "Ich habe keinen Namen und mein Volk ist vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch sehr wenige von uns." Er staunte nicht schlecht und nachdenklich sah er auf ihren langen Rock. Innerlich lächelnd zog sie ihn bis zu den Knien hoch und demonstrierte ihre Pfoten, anstelle der Füße und ihren samtenen weißen Katzeschwanz. "Es gibt noch ein anderes Volk, die uns ähneln. Sie heißen Viera. Sie sind eher groß und schlank, haben Hasenlöffel.", bemerkte sie abschätzend. "Sie werden übrigens nicht gejagt, eher hoch angesehen." Riku bemerkte die Ungerechtigkeit die in ihrer Stimme mitschwang und dachte schließlich nach. Sie standen ein paar Minuten so da und die Feles wurde immer ungeduldiger. Dann sah er sie lächelnd an. "Ich verspreche dir was. Wenn du diese Nacht überleben solltest, nehme ich dich mit in die anderen Welten. Was hältst du davon?", wollte er wissen. Bei diesem Angebot machte sie große Augen. Allein schon die Vorstellung mit ihm zu reisen... " Ich werde diese Nacht überleben! Ich würde Alles tun um hier weg zu kommen.", versicherte sie. "Wo sollen wir uns Morgen treffen?" Er hob abwehrend die Hände. "Nicht so schnell! Ich finde dich schon, keine Sorge! Aber pass auf dich auf." Dann wand Riku sich um und ging.

Herzlose tauchen auf!

Ein Blitz zuckte über den fast schwarzen Himmel und riss sie aus ihren Gedanken. Rasch band sie sich das Kopftuch wieder um und ging sich erst mal Proviant besorgen. Dann konnte sie immer noch ihre Sachen holen. an den Ständen des Bazars gab sie sich keine Mühe, nicht erwischt zu werden. Hastig klaubte sie Nahrung und Gegenstände zusammen, die sie gebrauchen könnte. Bald hatte sie jede Menge Soldaten und wütende Händler am Hals. Doch innerlich jubilierte sie. Sie würde hier weg gehen! Auf direktem Weg lief sie zu ihrem Unterschlupf. Dort angekommen, kramte sie alles schnell zusammen. Nun hatte sie ein paar Früchte, ein Brot und ein paar Klamotten mitgehen lassen. Außerdem hatte sie einen einfachen Säbel erworben. "Mal sehen was sich damit alles machen lässt.", murmelte sie vor sich hin. Ihre Haare band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen und zog dann die neuen Sachen an. Grinsend sah sie sich danach im Wasser an. "Nicht schlecht! Jetzt sehe ich abgesehen von den Ohren und Schwanz wie eine wohlhabendere Bürgerin aus." Sie hatte eine kurze, weiße Weste mit hohem Kragen und einen Kurzen dazu passenden Rock, der eng anlag. Ab und zu waren noch grüne Stickereien eingewebt. "Passt alles wie angegossen!"

Als die Feles den Unterschlupf verließ musste sie stutzen. Wo waren denn die Menschen und Bangaas alle hin? Der Himmel war Nachtschwarz und grollte und zuckte über ihr. Der Basar war wie ausgestorben. Buden und Stände waren noch vollständig aufgebaut, nur die Besitzer fehlten. Als sie auf einen der stände zugehen wollte, wurden die Steine vor ihr auf einmal schwarz und ein Lurch-ähnliches schwarzes etwas mit zwei leuchtend gelben Augen starrte sie an. Erschrocken taumelte sie zurück und zog den Säbel. So ein Wesen hatte sie noch nie gesehen. Moment! Riku erwähnte vorhin Herzlose... ist das so ein Wesen? Der Lurch ließ ihr keine Zeit zum nachdenken. Er griff sie mit seinen scharfen klauen an.

Hastig schwang sie den Säbel gegen das Wesen und zu ihrem entsetzen prallte er mit voller Wucht von ihm ab. Als ob es auf eine Barriere treffen würde. Sie fand augenblicklich ihr Gleichgewicht wieder und wich dem Lurch aus. Eine Kralle streifte ihren Oberarm und sie hinterließ eine hauchdünne Wunde. Die Feles zog scharf die Luft ein, die Wunde brannte als ob der ganze Arm ab wäre. Panik kroch in ihr hoch. Was sollte sie nur tun? Warum nützt der Säbel nichts?

Um Sie herum tauchten auf einmal immer mehr dieser Lurche auf, allesamt so groß wie bis zu ihrem Knie. Sie Fluchte. Wie auf ein Kommando stürmten sie alle auf sie zu und nun übernahm ihre Raubkatze die Oberhand. Reflexartig wich sie jeder Klaue aus und versuchte einige Angriffe mit dem Säbel zu blocken, was nicht oft funktionierte. Ab und zu erwischte sie ein Kratzer und jedes Mal zischte sie unter den brennenden Wunden. Der gefährliche Tanz des Ausweichens machte sie allmählich müde und immer mehr Lurche erschienen. Keuchend setzte sie zurück und trat mit dem Rücken gegen eine Mauer.

"Na toll... jetzt bin ich eingekesselt.", murmelte sie. Das Gespräch mit Riku ging ihr durch den Kopf. "Ich muss überleben!", sagte sie entschlossen. Nichts würde sie davon abhalten, mit Ihm von hier weg zu gehen! Sie holte entschlossen aus... Ein gleißendes Licht stach durch die Wolken und durchleuchtete sie in Form einer Lichtsäule. Leicht geblendet bemerkte sie wie sich der Säbel in ihren Händen veränderte, er verformte sich. Als der Säbel auf ein Hindernis traf, durchschlug er es ohne das sich die Feles groß anstrengen musste. Die Lichtsäule verschwand und lauter kleine lichter schwebten in den Himmel wo die Lurche vorher gestanden hatten. Erstaunt und mit einem Glücksgefühl im bauch betrachtete sie ihren Säbel und sie musste einen Aufschrei unterdrücken. Das war kein Säbel mehr, eher ein Schwert das von der gleichen Machart zu sein schien wie das von Riku, nur halt anders geformt.

Naja, schön war es ja und anscheinend brachte ihr die Waffe etwas gegen diese Schwarzen Herzlosen. Erleichtert darüber, diese Wesen los zu sein, ging sie geradewegs durch die Straßen und Gassen zum Festplatz. Dort wurde die Übernahme des Imperiums "gefeiert" und schon etliche ihrer Spezies hingerichtet. Sie ging zum Brunnen, der in der Mitte des Platzes stand und blickte in das dunkle Wasser. Sie sah zum Fürchten aus. Überall hatte sie Kratzer und ihre Haare waren leicht zerzaust. Sie schöpfte ein bisschen Wasser in ihre Hände und erfrischte erstmal ihr Gesicht. Als sie fertig war hörte sie ein Rascheln hinter sich. Blitzschnell drehte sie sich um und hielt das Schwert in Angriffsposition. Doch es war nur Riku. Er schien nachdenklich zu sein.

"Du hast also auch eins.", murmelte er und sah sich suchend um. "Du hast hier nicht zufällig einen Herzlosen gesehen?", fragte er. Die Feles blickte sich ebenfalls um. "Ich glaube das ich vorhin welche gesehen habe, aber hier auf dem Platz habe ich noch keine gesehen." Riku nickte verstehend. "Dann kann er jeden Augenblick auftauchen." Er musterte sie von Kopf bis zu ihren Pfoten. "Du siehst ja ziemlich mitgenommen aus. Warte mal einen Moment."

Er schloss die Augen und legte eine Hand auf seinen Brustkorb. Um sie herum leuchtete ein grünes Licht auf und Riku legte die andere Hand auf ihre Schulter. Eine Wärme durchflutete sie und das brennen wurde einfach weg gewischt. Sie fühlte sich ausgeruht und ein wenig benommen, als ob sie geschlafen hätte. Riku nahm seine Hand weg und sah sie wieder an.

"Na bitte. Sieht doch schon besser aus." Sie blickte auf ihre Arme und staunte nicht schlecht. Alle Kratzer waren verschwunden und noch nicht einmal eine Narbe war zu sehen. "Danke! Wie hast du das gemacht?", fragte sie begeistert. Er zuckte mit den Schultern und lächelte sie an. "Nichts weiter, es war nur ein Zauber, der Wunden heilt. Man nennt in Vita." Sie wollte diesen Zauber unbedingt lernen!

Ein leises scheppern hallte durch die Gassen auf den Platz und Riku drehte den Kopf leicht in die Richtung aus der die Klänge kamen. "Was ist das?", wollte die Feles wissen. Doch Riku gab ihr mit einem Handzeichen zu verstehen, dass sie nicht Weitersprechen sollte. Nun lauschte sie dem Scheppern, das immer näher kam. Eine gespannte Ewigkeit schien sich dieser Augenblick hinzu ziehen, doch es waren nur wenige Sekunden, die verstrichen waren. Auf einmal war das Geräusch verschwunden. Die Feles richtete sich verwundert in mehrere Richtungen, doch nichts war mehr zu hören. Riku ging zum Brunnenrand und fingerte an seinen Ketten herum. Dann streifte er den Mantel einfach ab und entblößte seine normale Kleidung, die er darunter trug. Ein schwarzes Kragenschirt, ohne Ärmel sowie eine beige kurze Jacke, ebenfalls ohne Ärmel. Der Feles wurde sofort schummrig als sie seine durchtrainierten Arme betrachtete und blickte auf seine Jeans, die locker und luftig mit einem schwarzem Gürtel fixiert war. Einfach traumhaft, dachte sie seufzend. doch ihre Tagträume wurden von seinen Worten weggewischt.

"Los, mach dich kampfbereit! Der echte Gegner kommt erst noch! Der Herzlose, der diese Weltenzerstöhrung anführt." Erschrocken krallte sich ihre Hand fester um den Schwertgriff. "Kämpfen? Der echte Gegner?", flüsterte sie und eine kalte Angst machte sich in ihr breit. Waren das vorhin nur die kleinen Soldaten?? Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Als vor ihnen ein Schattenwirbel entstand, schüttelte sie alle Gedanken ab und brachte die Raubkatze in ihr hervor. Sollte die sich mit ihren übernormalen Reflexen diesem Gegner stellen. Ihr Bewusstsein würde sich tief in ihrem Kopf verbarrikadieren, damit die Angst sie nicht lähmte oder sie Riku nicht im Weg stand.

Riku hingegen lockerte seine Handgelenke und blickte sie auffordernd an. Die Raubkatze starrte gereizt zurück. Rikus Augen wurden ein wenig größer, als er die Augen der Feles bemerkte. sie waren fast gelb und die Pupillen zu Schlitzen geformt. Sie wirkte total verändert.

Die Feles ging in Angriffsposition. Die Arme sowie das Schwert waren gerade nach hinten gestreckt und ihr Oberkörper nach vorne gebeugt. Ihre Beine waren angewinkelt, also in halber Lauerstellung, um jederzeit loszurennen. Riku wandte den Blick verwirt ab und Konzentrierte sich auf den Schatten. Er Materialisierte sich vor ihren Augen und nahm die Gestalt von einem riesigem Soldaten an. Die Rüstung des Herzlosen war seltsam geformt. Anders als die letzten Gegner, dachte sich Riku.

"Andere Welten, andere Herzlose.", sagte er sich und flitze auf den Herzlosen zu. sprang vor dessen Füße nach oben und zielte mit seinem Schwert "Weg der Dämmerung" auf den stierhörnigen Helm. Der Herzlose aber hatte eine erstaunliche Beweglichkeit. Er wich Riku aus und stürzte sich auf die Feles, die immer noch lauernd auf dem Boden kauerte. Riku fluchte und landete schlitternd auf dem Asphalt. Sofort stürmte er hinterher, doch zu seiner Überraschung sprang die Feles auf die Schulter des Herzlosen und schlug auf die freiliegenden stellen ein, die von der Rüstung nicht verdeckt wurden. in stummen Schmerzen, bäumte sich der Herzlose auf und versuchte die Feles von seinen Schultern zu wischen, doch sie wich seinen Hieben mit Leichtigkeit aus. Riku nutzte die Gelegenheit, nicht beachtet zu werden und zielte auf die Kniekehlen des Herzlosen. Mit einem Zischen drangen ihre Klingen in den Körper des Soldaten und schwarzer Nebel entwich seinen Wunden, statt des Blutes. So attackierten sie ihn noch einige male und der Herzlose konnte sich nicht im geringsten wehren. Den Gnadenstoß gab Riku, der sein Schwert in den Hals des Soldaten rammte. Doch anstatt Nebel, zerfloss er in tausende kleine bunte Lichter und ein durchsichtiges kristallenes Herz entwich seinen Körper und trieb gen Himmel.

Lesca geht auf Reisen

Riku atmete tief durch und blickte sich um.

Der Himmel wurde heller und die Sonnenstrahlen, stachen hindurch. Er nahm seinen Mantel und zog ihn sich wieder an. Dann sah er zu der Feles herüber und stutzte. Sie kauerte in einer Hock-Stellung am Boden und atmete heftig ein und aus. Hastig ging er zu ihr und kniete sich vor ihr hin. als er eine Hand auf ihre Schulter legte, ruckte der Kopf nach oben und die wilden Augen starrten ihn gehetzt und verwirrt an.

"Hey... alles in Ordnung mit dir? Der Herzlose ist vernichtet, die Stadt gerettet und nun sind wir in Sicherheit. Wir brauchen hier nicht mehr kämpfen!" Er hoffte das seine Worte ein wenig beruhigend wirkten... und tatsächlich, ihre Augen veränderten sich. Die Farbe wurde dunkler, wärmer und die Pupillen nahmen eine runde Form an. Der gehetzte Ausdruck auf ihrem Gesicht verschwand und sie blickte ihn erleichtert an. Riku musste grinsen. "Nicht schlecht für einen Neuling!", scherzte er. "Komm...", er reichte ihr eine Hand. "... wir können endlich aufbrechen. Ich nehme dich jetzt mit in meine Welt. Bist du bereit?" Eine von Vorfreude gezeichnetes Gesicht strahlte ihn an und er half ihr auf. "Wir müssen noch einen passenden Namen für dich finden.", stellte Riku fest. Die Feles blickte ihn erstaunt an.

"Wieso? Ich brauche keinen..." Er fing an zu lachen. "Kann ja sein! Aber ich muss dich doch irgendwie rufen können, oder? Und außerdem möchten meine Freunde dich bestimmt auch beim Namen nennen."

Sie runzelte die Stirn. "Hmmm....." Ein paar vielen ihr ein, die sie schön fand, aber das waren Namen mit großen Bedeutungen. Sie schüttelte de Kopf und sah ihn ratlos an. "Ich finde keinen der zu mir passt." Riku grinste sie an und sie gingen in Richtung Stadtportal. "Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht, es blieben zum Schluss zwei übrig. Aurora oder Lesca, würde ich sagen." Die Feles machte große Augen. Ihr kamen die Namen so exotisch vor und hatte noch nie von ihnen gehört. "Haben sie eine Bedeutung?", fragte sie im gehen. Er nickte und musste wieder schmunzeln. "Natürlich. Aurora ist die Morgenröte und so wird auch das Polarlicht genannt, Lesca ist die Abkürzung eines berühmten Namens. Na? gefällt dir einer?" Sie überlegte eine Weile.

Die Stadt hatten sie schon fast durchquert, als er zu den Docks steuerte. Dort wurden die Luftschiffe vertäut und gewartet. Er besaß also ein eigenes Luftschiff, staunte sie. "Du besitzt ein eigenes Luftschiff?" Sein Kopf drehte sich zu ihr. "Nein, das ist kein Luftschiff. Naja, so etwas ähnliches. Es ist ein ´Gummi-Jet`.", erklärte er. "Man kann mit ihnen zu anderen Welten reisen. Aber er besteht nicht aus Gummi, das kann ich dir versichern.", ergänzte Riku als er ihren ungläubigen Gesichtsausdruck bemerkte.

"Hast du dich nun entschieden, ob du einen der Namen nimmst?" Sie dachte noch mal kurz nach, danach nickte sie. " Ja ich würde gerne Lesca genannt werden." Sie lächelte ihn an und sie blieb verwundert stehen, als sie das Dock mit dem Gummi-Jet betraten. Ein monströses Luftschiff, in strahlendem weiß gehalten und mit Silber verziert. "Wow.", seufzte sie verblüfft.

"So, da wären wir!" Riku nahm sie bei der Hand und zog sie zum Einstieg. "Die Reise geht jetzt nach Hause.", sagte er. Lesca bemerkte die Vorfreude in seiner Stimme und freute sich ebenfalls auf seine Welt. Wie sie wohl sein mag?

Mit einen leisen schnurren und einem sirrenden Geräusch hob der Gummi-Jet ab und verschwand mit einem Lichtblitz aus dieser Welt von Invalice.



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