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Sun Rises

Fairy Tail OS-Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wichtig: Einige werden diesen OS vielleicht schon kennen - ich habe ihn vor einiger Zeit gelöscht und nun den letzten Feinschliff vorgenommen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ebenfalls ein alter, neu hochgeladener OS von mir. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier habe ich nur wenige Änderungen vor genommen. Da viele letztes Mal gezweifelt haben, ob je so eine Situation zwischen den beiden auftreten wird: Ich kann es mir im Manga gut vorstellen! :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Der letzt von den älteren und überarbeiteten OS.
Ab jetzt werden nur noch neue kommen, auch wenn es länger dauern könnte. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
!SPOILER für/ab Kapitel 418/419! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang, lang ist's her. Aber ich bin wieder da.

Liebe Goetterspeise, ich wünsche dir einen Happy Birthday! ♥ Komplett anzeigen

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Wassereis der besonderen Art

Verunsichert stand Juvia in mitten des Gildengebäudes und wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Um sie herum flogen Tische, Stühle, Personen und allerlei andere Gegenstände. Zudem rollten ihr ab und an zwei sich raufende Leute vor die Füße. Es herrschte das reinste Chaos in dem großen Raum, sodass man kaum noch den Überblick behalten konnte, aber das war ja nichts Neues. Es verging kaum ein Tag, an dem sich die Magier von Fairy Tail nicht gegenseitig die Köpfe einschlugen.

Juvia hatte sich mittlerweile an diesen Zustand gewöhnt, doch störte er sie immer bei gewissen Tätigkeiten.

Gewissen Tätigkeiten wie Gray anstarren, in romantische Tagträume verfallen und bestenfalls noch seine verloren Klamotten klammheimlich einstecken. In ihrer Wohnung befand sich bereits ein gut gefüllter Kleiderschrank, in dem sich ausschließlich seine Jacken, Shirts und Hosen befanden.

Das alles würde sie nun gerne auch machen, aber dann liefe sie der Gefahr aus, dass man sie in dem ganzen Trubel einfach mitriss. Und das wollte sie nicht, schließlich war Juvia eine feine Dame, die darauf wartete, dass ihre große Liebe endlich auf sie aufmerksam wurde. Vorsichtig und ohne die anderen anzurempeln schlich sie auf Gray zu, der gegenüber von Elfman stand und die Fäuste ballte.

"Und ich sage dir, dass echte Männer ruhig bleiben, wenn ihnen jemand versehentlich das Glas aus der Hand schlägt!", rief Gray zu ihm herüber. "Du bist einfach nur zu feige, um gegen mich zu kämpfen. Gib es zu! Du weißt nämlich, dass ich stärker bin als du!", lachte Elfman höhnisch zurück. Kurz schauten sie sich nur grimmig in die Augen, dann setzten beide zum Angriff an. Der Fullbuster schlug seine Faust gegen die Handfläche und rief Ice Make …

Als Juvia es sah.

Ein riesengroßes Fass in dem früher bestimmt einmal Alkohol gewesen war, flog gradewegs auf ihren Prinzen zu, ohne dass dieser es bemerkte. Mit einem spitzen Gray-sama!-Ausruf rannte sie los, um ihn vor dem Zusammenstoß zu bewahren.

Im gleichen Moment, wie sie sich auf ihn stürzte und ihn in ihren schützenden Wasserkörper zog, wollte er Elfman mit einer Attacke zu Eis erstarren lassen. Nur hatte er Juvia zu spät entdeckt, die panisch auf ihn zugerannt kam, ihn an den Schultern packte und mit sich zu Boden ziehen wollte. Danach allerdings registrierte er mehrere Dinge gleichzeitig.
 

Erstens, dass seine Hose nass war, was bedeuten musste, dass Juvia sich teils in Wasser gelöst hatte.

Zweitens, dass ein großes Fass nur knapp an seinem Kopf vorbeiflog.

Drittens, dass der erwartete Aufprall auf den Boden, oder besser Juvia, ausblieb und sie dafür senkrecht in der Luft standen.

Und viertens, dass alles unterhalb seines Oberkörpers (wo verdammt war sein Shirt?!) samt seiner Teampartnerin eingefroren war, er sich kein Stück bewegen konnte und das große Eisgebilde um seine Beine und Füße merkwürdig blau leuchtete.
 

"Gray-sama und Juvia sind ineinander festgefroren", flüsterte die Loxar mit hochrotem Gesicht und so leise, dass nur er es hören konnte. Mit seinen Gedanken bestätigt schaute er sie entsetzt an. Zwischen ihre Nasenspitzen würde grade noch so eine Faust passen und an die weichen Rundungen und ihre Hände, die sich an seine Brust drückten, wollte er gar nicht denken. Unter ihnen knackte das frierende Wasser noch einmal und das Leuchten hörte auf.

Was passiert war? Nun, der Teil von Juvia, der schon zu Wasser geworden war, musste versehentlich mit dem Eis von Gray in Kontakt gekommen und dementsprechend eingefroren sein. Allerdings hatte sie ihn schon mit sich gezogen, dass er nun ebenfalls in dem Block festsaß. Oder stand, wie man es auch immer sehen wollte.

In der Gilde war es merkwürdig still geworden, alle schienen zu ihnen zu gucken.

Die Ruhe nach dem Sturm sozusagen.

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich fragen soll, was ihr da macht." Macao löste sich von den anderen und trat langsam auf sie zu. Er grinste breit und kratzte sich am Hinterkopf.

"Du perverser, alter Mann!", rief Gray ihm so laut entgegen, dass Juvia sich erschrocken die Ohren zuhielt. "Naja, ihr ändert ja aber auch nichts an der Tatsache …" Wakaba stellte sich neben seinen Kameraden und legte ihm einen Arm um die Schulter.

"Wir sind wirklich alt geworden Macao. Früher wäre man doch nie auf die Idee gekommen, sich so an ein Mädchen ranzumachen. Sich einfach zusammen einfrieren, das ist das Ende der Romantik!" Er seufzte einmal theatralisch und zündete sich seine Pfeife an. Macao legte ihm ebenfalls einen Arm um die Schulter. "Sieh es nicht so eng. Als wir noch echte Frauenmagnete waren, haben wir das nicht nötig gehabt. Die kamen doch alle von alleine zu uns!" Ein paar aus der Gilde lachten kurz auf, dann verstummten sie wieder. Gray schlug sich lediglich die Hand vor die Stirn.

"Ich denke, ihr könnt euch jetzt wieder voneinander lösen, nicht?", fragte Macao und sah die beiden erwartungsvoll an, doch Juvia schüttelte nur den Kopf. "Das geht nicht. Juvia ist es nicht möglich, ihre normale Form wieder anzunehmen." Außerdem war Juvia so in Gray-samas Nähe und das gefiel ihr ausgesprochen gut.

Ein Raunen ging durch die Menge. Zwei fähige Magier, die nicht in der Lage waren, sich voneinander zu trennen? Das gab es wahrlich noch nicht in der Geschichte Fairy Tails. "Willst du damit sagen, dass du im gefrorenen Zustand machtlos bist?" Entsetzt packte Gray die Schultern seines Gegenübers und schüttelte sie durch. "Juvia kann da nichts machen, sie war selbst noch nie in so einer Situation."
 

"Es tut mir leid, dass du jetzt hier mit mir festsitzt und deine Zeit vergeudest", seufzte Gray und versuchte irgendwie schuldbewusst zu schauen. Die Mitglieder der Gilde hatten sich wieder einigermaßen beruhigt und gingen trotz der merkwürdigen Eisskulptur in mitten des Raumes wieder ihren normalen Tätigkeiten nach. Einige hatten mit Magie versucht sie zu befreien, doch an ihrem Eisumhang prallte einfach alles ab. So war den anderen irgendwann die Lust vergangen, nach weiteren Möglichkeiten zu suchen, um sie zu befreien. Einzig und allein Reedus hatte sich einen Stuhl herbeigezogen und begonnen, von ihnen ein Bild zu malen.

"Das ist kein Problem", antwortete Juvia schüchtern und legte dennoch verzückt die Hände auf ihre Wangen. Er war wirklich ein Traum von Mann. Erst hatte er sie dazu gebracht die Sonne zu sehen, dann beschützte er sie und nun machte er sich auch noch Sorgen.

Was wollte man mehr? Zusammen mit Gray eingefroren zu sein, war doch wie ein wahrgewordener Traum! Innerlich hatte sie schon das Bild ihrer Hochzeit im Auge. Und noch andere Fantasien, an die Juvia lieber nicht denken sollte, während sie sich in der Öffentlichkeit befand …

Krachend flog die Gildentür gegen die Wand und Erza trat mit grimmigen Gesichtsausdruck und ihrem Schwert in der Hand ein. Ohne auf ihre Umgebung zu achten ging sie auf die beiden zu und holte einmal tief Luft.

"Ich habe von eurem Problem gehört und nachgedacht. Ihr habt anscheinend den ultimativen Schutz geschaffen, der Magie einfach abweist. Und wenn es so nicht klappt, dann eben mit Gewalt!" Ohne weiter zu warten hob sie ihr Schwert und richtete es auf den Eisblock. Grade als sie zustoßen wollte, schrie Juvia panisch auf und schlang die Arme um Grays Körper. "Nicht! Wenn das Eis zerschlagen wird, wird Juvia ebenfalls vernichtet!"

Der Fullbuster umklammerte ebenfalls reflexartig seine Teamkameradin weil ihm sehr wohl bewusst war, was für eine Kraft Erza aufbringen konnte. Im besten Fall hatte er hinterher zwei zerstochene Beine …

"Uhm … natürlich." Die stärkste Frau Fiary Tails stockte als sie dieses Bild saß. Abrupt drehte sie sich um und verließ fluchtartig das Gebäude. Das einzige was die beiden noch hören konnten waren gemurmelte Worte wie Juvia … Freund … vor mir.

Unmerklich kuschelte die Wassermagierin sich an seine Brust und hauchte ein zartes Gray-sama. Endlich waren die anderen zu der Erkenntnis gekommen, dass sie zusammengehörten.

Nachdenklich legte Gray sein Kinn auf ihrem Kopf ab. "Das einzige was uns nun noch helfen könnte wäre, dass wir das Eis schmelzen lassen", überlegte er laut.

"Schmelzen?", fragte Juvia und schlang ihre Arme etwas fester um ihn. Sie wollte nicht, dass sie sich wieder trennen mussten.
 

"Verfluchter Salamander!", schrie Gray plötzlich laut aus. "Immer wenn man den Hohlkopf mal braucht, ist er nicht da!"

Erleichtert grinste die Loxar in sich hinein. Sie konnte sich also sicher sein, zumindest für die nächsten Stunden noch an ihren Prinzen gebunden zu sein. Salamander und Anhängsel waren nämlich letzten Nachmittag zu einer Mission aufgebrochen und würden so schnell nicht wieder zurück kommen.

Meine Wohnung ... deine Wohnung?!

"Was ist los, Lucy?" Freundlich lächelnd stellte Mirajane das Glas, welches sie so eben abgetrocknet hatte, an seinen Platz zurück und drehte sich dann wieder zu der blonden Magierin um. Diese saß an der Bar, hatte ihren Kopf auf die Theke gelegt und machte nicht den Eindruck, als ob sie antworten würde. Wissend legte Mira den Kopf schief. "Hast du dich schon wieder mit Natsu gestritten? Ihr vertragt euch sicher schnell wieder, so wie jedes Mal."

Kurz blieb Lucy still liegen, bis sie plötzlich aufschreckte und hoch fuhr. "Wer hat gesagt, dass es wegen Natsu ist?!"

Grinsend hob die junge Frau mit dem hellen Haar den Finger. "Weil das die Pose ist, die du immer einnimmst, wenn irgendetwas mit Natsu ist", erklärte sie lachend und machte sich daran, Lucy etwas zum Trinken zu bringen.

"Okay", seufzte die Heartfilia. "Es ist wegen Natsu. Immer wenn ich nach Hause komme, sitzt er wie selbstverständlich da und meine Wohnung ist der reinste Schweinestall! Dann wartet er darauf, dass ich etwas koche und …"

"Aber ist das in einer Partnerschaft nicht so üblich? Sobald die Frau da ist, muss sie sich hinter den Herd stellen und etwas für Mann und Kind kochen. So dachte ich zumindest immer."

Entgeisterte wurde Mirajane angestarrt. "Natsu? Eine Partnerschaft, wie bitte?!"

"Wohnt ihr denn nicht zusammen? So hört man es hier zumindest, weil ihr wie Kletten aneinander klebt."

"Juvia hört, dass Lucy und Natsu zusammenziehen? Das freut Juvia!" Begeistert setzte sich die Wasser-Magierin, die soeben an die Bar getreten kam, neben die Heartfilia und schüttelte freudig ihre Hand. Endlich würde ihre Rivalin in der Liebe sich geschlagen geben und sie hatte Gray endlich nur für sich alleine. Wie lange sie um diesen Moment hat kämpfen müssen! Was für ein Glück, dass sie grade in diesem Augenblick an den beiden Frauen vorbeigegangen ist und so einzelne Gesprächsfetzen aufschnappen konnte. "Juvia wird euch natürlich helfen, wenn ihr umzieht. Das machen Freunde so."

"Natsu wohnt weder bei mir, noch werden wir zusammenziehen", unterbrach die Blonde wütend die Loxar und ballte ihre Hände zu Fäusten.

"Nicht?", fragte Juvia und ihr Blick verfinsterte sich. Hatte ihre Rivalin es etwa doch auf den Eis-Magier abgesehen?!

Dann stand sie wieder auf und verschwand mit schnellen Schritten. Eine kleine graue Wolke hatte sich über ihrem Kopf gebildet …

Lucy raufte sich die Haare, das war doch nicht zum Aushalten!

"Natsu wird sich daran gewöhnen müssen. Ich bin mir sicher, dass er auch bald damit einverstanden ist, wenn ihr eure Haushaltskassen zusammentut. Am besten sagst du ihm, dass du nicht ständig kochen kannst", erklärte Mirajane freundlich und zapfte ein neues Bier.

"Mira!", rief Lucy entsetzt aus und bekam einen Krug in die Hand gedrückt.

"Bringst du den bitte zu Cana?", fragte die Weißblonde und machte einen verklärten Gesichtsausdruck. Ihre Augen schienen einen Punkt in der Ferne zu fixieren. Die Heartfilia wollte gar nicht wissen, in welchen Vorstellungen sie nun schon wieder schwebte.

Seufzend stand sie auf und knallte Cana Alberona den Alkohol vor die Nase. Erstaunt schaute sie von ihren Karten auf.

"Was ist los? Hast du ein schlechtes Date gehabt?" Warum hatten heute alle das Bedürfnis, sich in Lucys Privat- und Liebesleben einklinken zu müssen?

"Nein, verdammt", gab die Blonde genervt zurück.
 

"Ach, dann ist es wegen Natsu", stellte die Karten-Magierin nüchtern fest und trank das Bier mit wenigen Zügen leer. Mit einer einzigen Handbewegung bestellte sie ein Neues.

"Wenn ich jemanden hätte, der täglich neben mir aufwacht …" Cana kicherte.

"Natsu und ich schlafen nicht …!" Okay, doch. Vielleicht nicht unbedingt in dem Sinne, aber sonst … Eigentlich schon. Wie oft hatte sie sich morgens schon erschrocken, weil ihre beiden Teampartner Natsu und Happy auf ihrem Bett saßen und sie eingehend beim Schlafen beobachtet hatten – so lange, bis sie schließlich aufgewacht ist und einen morgendlichen Schreck erlebt hatte? Unzählige Male, mindestens.

Dann wiederrum passierte es des Öfteren, dass die junge Magierin nach einem langen Tag erschöpft nach Hause kam und ihr Bett nicht wie erwartet leer vorfand, sondern mit einem Kopf voller abstehender Haare und einer Katze mit blauem Fell. Oder ihr Zimmer wurde wie schon so oft in ein Sportstudio verwandelt. Eine der Sachen, die Lucy am wenigsten leiden konnte. Es roch hinterher immer so merkwürdig und der Geruch ließ sich auch nicht so schnell vertreiben.

"Dann kann ich dir auch nicht weiterhelfen, aber wenn du willst, dann kann ich mal für dich in die Karten schauen."

Cana zwinkerte der Blonden zu. "Mira, wo bleibt mein Bier?!"

"Nein danke, ich verzichte", antwortete Lucy und versuchte nicht genervt zu klingen. Eigentlich war sie hier her gekommen, um Ruhe zu haben … "Außerdem solltest du nicht immer so viel trinken."

"Sag du mir nicht, was ich zu tun habe und was nicht", antwortete Cana schnippisch. "Weißt du, ich kann so viel trinken wie ich will, davon setzt sich nichts auf meinen Hüften ab, aber das ist auch besser so, immerhin muss ich gut aussehen, um einen Mann abzubekommen. Gut, dass du jetzt nicht mehr darauf achten musst, du hast ja deinen Natsu …"

Ihren … Natsu!? Die Heartfilia nahm sich vor, sich nun gründlicher die Ohren zu putzen. Was waren das plötzlich für Hirngespinste und Sachen, die sie zu hören glaubte? Gruselig.
 


 

Grummelnd balancierte Lucy den schmalen Steg entlang, der eine Grenze zum dem Fluss bildete, der durch Magnolia floss und zudem gleich an ihrem Haus lag. Zu ihrer Unterhaltung hatte sie Plue gerufen, der ihr wie immer auf Schritt und Tritt folgte. Kurz winkte die Magierin den beiden Gondelfahrern zu, die ihr zuriefen, dass sie vorsichtig sein solle.

Lucy schloss ihre Haustür auf. Seelisch machte sie sich schon einmal bereit, gleich einem riesen Chaos entgegenzutreten. Sie seufzte einmal und fuhr sich durch ihr Haar. Ihre Tür war natürlich nicht abgeschlossen gewesen, was hieß, dass Natsu mal wieder oder noch immer da war.
 

Leise ging die Heartfilia in ihren Wohnbereich und … staunte nicht schlecht. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, einen Schock zu erleiden, stattdessen blinkte ihr ein frisch gewischter Fußboden entgegen. Entschlossen stieß sie die Tür weiter auf.

Dann konnte sie ihn auch schon sehen. Oder besser gesagt die beiden. Natsu schlief mit dem Kopf auf der Tischplatte und schnarchte, Happy musste es sich kurzerhand auf seinem Kopf bequem gemacht haben. Neben ihren Köpfen, da wo die blonde Magierin normalerweise ihren Sitzplatz hatte, lagen Besteck und Teller, auf dem ein halber und zudem angebrannter Fisch lag. Lucy musste lächeln.

Ihr Teampartner sah erschöpft aus. Hatte er wirklich alles aufgeräumt, nachdem sie ihm ihre Meinung vor den Kopf geworfen hatte? Er hatte sogar daran gedacht, ihr etwas zum Essen hinzustellen – wobei sie sich nicht ganz sicher war, ob Happy nicht schon heimlich die eine Hälfte des Fisches verschlungen hatte.

In ihrem Zimmer sah es merkwürdig aufgeräumt aus, zu ordentlich für ihren Geschmack. Nur ihr Schreibtisch stand unberührt da. Die Blätter ihres Romans flogen lose herum und machten nicht den Anschein, als ob sie gelesen worden. Genauso, wie sie es mochte und wollte. Der Roman war eines ihrer Heiligtümer und wehe, irgendjemand fasste ihn an!

Vielleicht war es ja doch nicht so schlecht, dass Natsu und Happy andauernd bei ihr waren. Wenn sie Lucy öfter mit einer Aufräumaktion überraschten … dann könnte sie sich sogar daran gewöhnen, ungebetene Besucher in ihrem Zimmer zu haben.
 

Wir sollten nun nur noch hoffen, dass Lucy erst dann in ihr Badezimmer ging, wenn Natsu wieder verschwunden war. Wer wusste schon, wie sie reagieren würde, wenn sie den Haufen Bücher, Klamotten und den ganzen Rest sah, den ihre Teampartner dorthin 'aufgeräumt' hatten.

Schönheiten

Ausdruckslos starrte Wendy das Bild vor ihrer Nase an. Natürlich sah es gut aus. Alles was Reedus malte, sah gut aus. Mehr als das sogar. Man sah auf den ersten Blick, dass es sie selbst war, die da auf dem Papier poste – nur eben ein paar Jahre älter, als sie es momentan war.

Es schmeichelte sie, dass Reedus daran gedacht hatte, sie als eine Erwachsene auf Papier zu zaubern, doch er hatte einfach dieses bestimmte Etwas vergessen. Oder besser diese zwei bestimmten Etwas. Wendy seufzte und schaute sich dann ertappt um, aber in der Gilde schien sie niemand gehört zu haben. Ein Glück, dass Charle nicht anwesend war, denn sie hätte bestimmt wieder mit Wendy geschimpft. Wie jedes Mal, wenn sie sich das Bild ihres Zukunft-Ichs ansah und diesen verzweifelten Gesichtsausdruck bekam. Aber es war nun einmal nicht sehr angenehm für sie zu wissen, dass sie in den Vorstellungen anderer später auch keine größere Brust haben würde. Sie wollte ja nicht mal diese Wunderdinger wie Lucy sie hatte, ein wenig mehr reichte ihr schon aus. War das etwa zu viel verlangt? Jedes andere weibliche Mitglied von Fairy Tail konnte einen beachtlichen Vorbau aufweisen (zumindest in Wendys Augen), bei dem jeder Mann sofort anfing zu sabbern. Und war es nicht das, was wahre Schönheit erst vollkommen machte? Flachland hatte da nichts zu suchen.

Es war bestimmt nicht gut, dass sie durch dieses Bild immer wieder falsche Vorstellungen von sich bekam, denn insgeheim hatte sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Eines Tages würde es bei ihr doch sicherlich auch so weit sein!

Kurz entschlossen holte Wendy einmal tief Luft, nahm das Bild leicht zitternd wieder in ihre Hände und begann es langsam, fast schon andächtig, zu zerknittern.
 

"Was tust du da, Wendy?" Vor Schreck hätte sie fast laut aufgeschrien. Wie hatte Romeo es geschafft, sich so lautlos heranzuschleichen? Er setzte sich auf die Bank ihr gegenüber und stützte die Ellenbogen auf dem Tisch ab.

"Ich werde dieses Bild hier wegwerfen", meinte Wendy und drehte Reedus Geschenk zu ihm, damit er es sehen konnte.

"Aber warum denn? Du siehst gut darauf aus." Er sagte das mit einem solch ernsten Ton, dass Wendy abermals bewusst wurde, dass er nun nicht mehr der kleine sechsjährige Junge war. Genauer genommen, war er nun sogar ein Jahr älter als sie. Es gab nun keine offiziellen Gildenmitglieder, die jünger als sie waren. Asuka, die Tochter von Alzack und Biska, zählte schließlich nicht. Nach all den Wochen, seit dem sie Edolas wieder verlassen hatten, kam es ihr noch immer so unwirklich vor. Was war aus dem kleinen Romeo geworden?

"Findest du? Ich denke, diesem Bild fehlt eindeutig etwas. Schau dir doch mal zum Beispiel Mira oder Erza an und vergleich sie dann mit diesem Bild."

Schmunzelnd nahm Romeo ihr es aus der Hand, strich es glatt und sah sich dann für einen unerträglich langen Moment um.

"Ich sehe da ehrlich gesagt keinen Unterschied …" Zweifelnd sah Wendy ihn an. Sah er es wirklich nicht, oder wollte er sie nur nicht kränken?

"Ich sehe darauf immer noch aus wie ein Kind! So unweiblich wie jetzt auch!", platzte es aus ihr heraus. Es kam ihr irgendwie so vor, als ob die Augen ihres Gegenübers in Sekundenschnelle die Größe von Tellern angenommen hatten.

"Was ist denn daran … unweiblich?!", rief er aus.

"Ich weiß ja nicht, was du für Vorstellungen hast." Er tippte sich gegen die Stirn.

"Naja, ich habe überhaupt keine Rundungen. Mein Körper sieht da genauso aus wie jetzt auch. Keine Veränderung!" Um ihre Feststellung zu unterstreichen deutete sie mit einer Handbewegung an sich herunter.

"Das ist doch nicht schön!"

"Du denkst also, dass man Rundungen und äh … Brüste haben muss, damit man schön ist?" Zweifelnd sah er sie an, doch Wendy nickte nur.

"Ganz genau. Du würdest doch sicher auch lieber mit Lucy weggehen als mit mir, wenn du die Wahl hättest."

Verständnislos schaute Romeo sie an. "Wer sagt denn so etwas? Außerdem ist Lucy doch viel älter als ich."

"Du würdest also lieber mit mir gehen?" Erfreut schaute sie den Jungen an, der daraufhin nur mit den Schultern zuckte.

"Warum sollte ich nicht mit dir gehen wollen?" Einen Moment lang starrten sie sich gegenseitig an, bis ihnen bewusst wurde, was sie da grade zueinander gesagt hatten. Hastig drehten sie die Köpfe voneinander weg, um ihre roten Gesichter zu verbergen. Natürlich war es klar, dass es nicht in diesem Sinne gemeint war, doch es hatte sich schon ziemlich danach angehört. Wendy und Romeo … zusammen?!

"Sagen wir es doch so; Solange du noch jünger bist, musst du dir darüber keine Gedanken machen, was nicht ist, kann ja noch werden. Und wenn du später … naja, keine haben solltest, dann bist du eben etwas Besonderes." Er kratzte sich kurz am Hinterkopf.

"Also eigentlich ist ja jeder besonders, aber du wärst dann etwas anderes Besonderes. Und nur weil einige hier mit Vergnügen ihre Nase in den Ausschnitt von Frauen stecken, heißt das doch noch lange nicht, dass sie dich nicht mögen würden."

Wendy überlegte kurz. Hatte Romeo schließlich doch recht und sie hatte zu viel auf ihr Äußeres geachtet? Wie konnte sie nur denken, dass sie keiner kennenlernen wollte, wenn sie nichts vorweisen konnte.

"Das war nett von dir", lächelte sie.

Ihr Gegenüber zog den Kopf ein.

"Du bist eben schön, so wie du bist." Dann strich er noch einmal das Bild glatt und sprang dann hastig auf und lief aus der Gilde. Verwundert schaute sie ihm nach. Sie war also schön und etwas Besonderes? Das hatte noch nie jemand zu ihr gesagt, vor allem kein Junge. Romeo war wirklich lieb gewesen und hatte ihr geholfen. Vielleicht würde dieses Bild ja doch irgendwann einmal ihr Lieblingsportrait werden.
 

Mitten in der Bewegung hielt Wendy inne. Hatte sie sich grade wirklich mit Romeo, einem Kerl, über ihre Oberweite unterhalten?!

Herausforderung

"Schluss jetzt!", donnerte Erza und brachte Natsu und Gray mit einem einzigen gezielten Schlag auf den Boden. Natürlich hatten sich die zwei wieder aus irgendeinem belanglosen Grund prügeln müssen. Hätten sie das alles in der Gilde getan wäre es ja auch nicht so schlimm gewesen, sie hätte wahrscheinlich selbst mitgemacht, aber doch nicht mitten in Magnolia! In einem Park, dort wo alle Öffentlichkeit hingehen konnte.

Sie war grade auf dem Weg in das Gildengebäude gewesen, als sie eine große Menschentraube mitten auf der Wiese gesehen hatte, die ab und an jubelte oder verängstigt aufschrie. Sie hatte nicht lange überlegen müssen, wer da angegafft wurde, nachdem sie ein paar verdächtige Feuerstrahlen zu sehen bekam, die kreuz und quer über die Köpfe der Menschen flogen. Die großen Eisberge, die wie aus dem Nichts immer mal wieder zu sehen waren, ließen sehr schnell den zweiten Übeltäter ausmachen. Zornig und mit energischen Schritten war sie durch die Menge gestapft, hatte hier und da ein paar Leute auseinandergezogen und war dann zu den beiden Streithähnen getreten. Gray und Natsu hatten sie noch nicht einmal bemerkt, so vertief waren sie in ihre Streiterei gewesen. Desto überraschter waren sie, als sie plötzlich Erza hören und ihren Schlag spüren konnten.

"Ihr wisst ganz genau, dass der Master verboten hat, dass ihr euch in der Öffentlichkeit prügelt!", keifte sie, zog die beiden an den Kragenzipfeln wieder auf die Füße und schüttelte sie einmal durch.

"Und ihr anderen geht wieder euren Tätigkeiten nach!", rief Erza, als ihr die Einwohner Magnolias wieder in den Sinn kamen, die mittlerweile alle recht entsetzt aussahen. Es dauerte keine fünf Minuten, eher der gesamte Park leer war.

"Ihr zwei werdet jetzt auch gehen und keine weiteren Dummheiten mehr machen, bis ihr in der Gilde angekommen seid." Bedrohlich baute Erza sich vor ihnen auf, doch Natsu verschränkte nur trotzig die Arme vor der Brust.

"Ich fordere dich …!"

"Natsu!", riefen Erza und Gray, der dem Dragonslayer zudem noch eine Kopfnuss verpasste.

"Wir sind schon so gut wie weg …", versicherte der Eismagier verschmitzt, schnappte sich Natsu und rannte so gut es ging mit seiner Last davon. Fassungslos schaute sie den beiden hinterher.
 

Plötzlich klatschte eine Person hinter ihr. Es war nicht dieses begeisterte Klatschen, sondern ein spöttisches. Man konnte es deutlich heraushören. Wer auch immer hinter ihr war, schlug seine Hände mit großen Abständen und sehr wenig Enthusiasmus ineinander.

"Das hast du ja mal wieder toll hinbekommen … Titania."

Langsam drehte Erza sich um. Da stand er, der Enkel des Masters. Groß, breitschultrig und mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck. Wie immer also.

"Was willst du damit sagen?" Erza versuchte wütend auszusehen, doch gelang ihr es nicht so recht.

"Die beiden Pfeifen faltest du zusammen, weil sie sich hier prügeln, aber letztendlich warst du es, die die Einwohner verstört hat. Schau dich doch um, weit und breit ist niemand mehr zu sehen."

Es war, als ob man ihr einen Stein an den Kopf geworfen hätte.

"Das ist nicht wahr", beharrte sie, doch Luxus lachte nur lauthals.

"Du weißt ganz genau, dass ich recht habe, kleine Erza. Und was war das überhaupt für ein peinlicher Schlag von dir?"

"Peinlicher Schlag? Anders bekommt man Gray und Natsu nicht auseinander. Hast du das schon mal versucht?" Sie versuchte nicht gereizt zu wirken. Sie hasste es, wenn sie jemand klein nannte, auch wenn sie es im Vergleich zu Luxus irgendwie war. Nur ein kleines wenig – hoffentlich.

"Naja, mich hättest du damit nicht umhauen können. Ein Wunder, dass die beiden Hohlköpfe deine Faust überhaupt bemerkt haben. Wobei … wenn ich es mir recht überlege, ist das bei diesen Schlappschwänzen keine große Sache." Er grinste einmal spöttisch und schaute herausfordernd auf Erza hinab.

"Wie redest du über deine Kameraden?", schnaubte sie, machte einen großen Schritt auf Luxus zu, baute sich vor ihm auf und stellte sich auf Zehenspitzen, um ihm besser in die Augen sehen zu können.

"Nur die Wahrheit, nur die Wahrheit. Aber was soll ich auch anderes sagen? In Fairy Tail gibt es nun einmal ziemlich viele Loser und Feiglinge."

Wütend hob Erza die Faust.

"So schnell lässt du dich also herausfordern, Titania? Oder bist du auch nur einer von den Feiglingen, die eine große Klappe, aber nichts dahinter haben?", fragte Luxus, zog die Augenbrauen in die Höhe und grinste sie an.

"Wir sind keine Feiglinge, das weißt du ganz genau! Wir haben schon sehr vielen Menschen aus der Klemme geholfen!", keifte Erza und wollte ihm vor die Brust stoßen, doch der Enkel des Masters fing ihre Faust mit einer einfachen Handbewegung ab, im selben Moment zog er seinen Mantel aus.

"Dann beweis es mir. Ohne Waffen oder sonstiges. Testen wir die Kraft, die dir ohne Hilfsmittel zusteht!"
 

Schwer atmend standen sich die beiden gegenüber. Es war ein ewiges Hin und Her, ein echtes Hund und Katz-Spiel. Sobald Luxus es schaffte sie zu schnappen, trat und kratzte Erza so lange um sich, bis sie wieder frei war. Sobald Erza es schaffte ihn zu verletzten, folgte zugleich eine Faust von ihm, die sie traf.

Niemand hatte sich wieder gewagt, in die Nähe von ihnen (geschweige denn noch einmal in den Park) zu gehen. Erza würde sich nicht wundern, wenn man ihre und Luxus Rufe und Schreie bis zur Gilde hin hören konnte. Wieder entwischten sie sich, wieder schlugen sie sich. Es war wie ein unendlicher Kreislauf. Das Schlimmste dabei war, dass Erza das Gefühl hatte, dass sie dem Enkel des Masters nicht wirklich schaden konnte. Sie hatte schon etliche Schrammen und rote Stellen am Körper, während er lediglich aus der Puste war, aber noch immer halbwegs passabel aussah.

Sie wusste, dass er um einiges stärker als sie war. Das bemerkte sie vor allem an der Kraft, die in seinen Schlägen steckte und auch an den harten Widerstand auf den sie stieß, wenn sie versuchte auf seinen Bauch oder seine Arme einzudreschen.

Geschickt wich Erza ihm aus und schnappte japsend nach Luft. Es hatte ihm schon früher Spaß gemacht sie zu provozieren und herauszufordern und fast jedes Mal hatte sie ihm nachgegeben. Nie konnte sie ignorieren, dafür war sie schon immer zu stolz gewesen.

Wütend über diese Tatsache drehte sie sich wieder zu ihm herum und trat mit aller Kraft die sie aufbringen konnte nach ihm. Ein überraschter Laut entfloh ihr, als das, wo sie gegengetreten hatte, einfach nachgab und gleichzeitig Luxus flache Hand gegen ihre Kehle klatschte. Dann fielen sie beide mit einem Stöhnen um. Erza, weil sie Not hatte, Luft zu bekommen. Luxus, weil er Schmerzen hatte. Zwischen den Beinen. An der Stelle, an der er getreten wurde.
 

"Du bist schuld daran, wenn ich später keine Kinder mehr bekommen kann", keuchte Luxus.

Erza sagte daraufhin nichts. Wer wollte schon Kinder von dem haben? Warum wollte er überhaupt welche haben?

"Und ich schwöre dir, wenn das wirklich der Fall sein sollte, kannst du mir Kinder schenken!"

Erza schnaubte einmal, was war das denn bitte für eine Logik?

"Soll das schon wieder eine Herausforderung sein?" Ihr Hals tat noch immer ein bisschen weh.

Mühselig drehte Luxus sich auf die Seite um sie anschauen zu können. Er grinste schon wieder. "Wenn du willst, können wir gleich damit anfangen, Titania!"

Erst regte sie sich nicht, doch dann riss sie die Augen auf. Es hatte einen kleinen Moment gedauert bis Erza begriff, was genau er damit meinte.

Auch wenn es bei weitem keine Logik besaß.

Stahlharte Schultern

"He Zwerg!" Gajeel, der grade aus einer kleinen Gasse kam und sich genüsslich die Finger ableckte, stieß beinahe mit Levy zusammen. Ohne weiter auf ihre Umgebung zu achten stürmte sie mit festen Schritten an ihm vorbei, immer mit dem Blick Richtung Boden.

"Wohin so eilig?", fragte er weiter und ging hinter der kleinen Magierin her. Dafür, dass sie so kurze Beine hatte, war sie flott unterwegs. Komisch, sonst blieb sie immer stehen, um sich mit ihm zu unterhalten.

"Was ist los?" Er holte Levy ein und bemerkte, dass sie ihre Hände zu Fäusten geballt hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, packte er sie an der Schulter und drehte sie zu sich um, doch Levy stieß nur verärgert seinen Arm weg.

"Lass mich!", fauchte sie ihn, ganz und gar nicht typisch für sie, an. Tränen stiegen in ihren Augen auf und bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. Gajeel stutzte.

"He, du weinst ja! Was ist passiert?" Besorgt beugte er sich herab und musterte sein Gegenüber ausgiebig, konnte allerdings keine Blessuren an ihr erkennen. "Muss ich jemanden verprügeln?"

"Nein verdammt! Ich habe mich einfach nur gestritten", platzte es ärgerlich aus Levy heraus.

"Du hast dich mit jemandem gestritten?", fragte Gajeel ungläubig. Eigentlich war der Zwerg niemand, den man so weit ärgern konnte, dass sie sauber wurde. Also so richtig wütend. Ihre Unterlippe zitterte verdächtig.

"Und dann auch noch mit Lucy!", schluchzte sie und rieb sich die Augen. Noch nie hatte sie sich mit der blonden Magierin gestritten, nicht auch nur ein einziges Mal! Eigentlich hatte sie Lucy nur Mut zureden wollen, damit sie ihren Roman besser schreiben konnte und sich dann auch wirklich traute, ihn zu veröffentlichen.

Allerdings war die Heartfiliazu diesem Zeitpunkt auch schon stark gereizt gewesen (wegen wem oder was muss wohl nicht erwähnt werden), sodass sie die Überschwänglichkeit Levys schlichtweg in den falschen Hal bekommen hatte.

"Kann ich dich umarmen?", fragte Levy noch immer schluchzend und warf sich ohne auf eine Antwort zu warten auf Gajeel, der sie perplex auffing.

"Oi!", sagte er und tätschelte ihr unbeholfen den Kopf. "Ich kann mir das Bunny gerne vorknöpfen, Zwerg", bot er an.

Entsetzt schlug Levy auf seinen Oberarm. Nicht, dass er das großartig gespürt hätte, dennoch bemerkte er, dass er anscheinend etwas Falsches gesagt haben musste.

"Möchtest du vielleicht darüber reden? Also mit Lily natürlich!" Verunsichert schaute er auf ihr Haar herab. Es roch nach Büchern und irgendetwas widerlich Süßem.

"Warum denn mit Lily? Außerdem will ich nicht reden."

Levy legte ihren Kopf auf seine Schulter und weinte abermals los. Streits, selbst wenn sie nicht dabei war, nahmen sie jedes Mal fürchterlich mit. Sie konnte diese böse Stimmung einfach nicht verkraften. Und auch, wenn Gajeel und sie keine allzu rosige Vergangenheit hatten, fühlte sie sich bei ihm geborgen. Vielleicht lag es an der dunklen Aura, die ihn noch immer ab und an umhüllte, sodass sie sich sicher sein konnte, dass ihr niemand etwas antat. Sei es aus Angst vor ihm.

Selbst wenn er oft recht unsensibel war und oft nicht das sagte, was man hören wollte, irgendwie war er immer für einen da. Oder zumindest für Levy, so viel stand fest.

Natürlich konnte er nicht ihre Probleme lösen, aber trösten konnte er. Mit seiner unbeholfenen Art, brachte er sie schnell wieder zum Lachen – und er hatte diese Schulter, an der man sich wunderbar ausheulen konnte. Vielleicht war sie nicht die bequemste, aber dafür die stärkste.

Ein Jahr

Die Karte nahm beinahe die gesamte Seite der Wand ein, war über und über von mehreren Notizen, Artikeln und Bildern gespickt, die alle zusammen durch Markierungen zu einem großen, scheinbar unüberschaubaren Netz verwoben waren. Es dauerte seine Zeit, bis das ganze Konstrukt zu einem einheitlichen, verständlichen und vor allem sinnvollen Etwas wurde.

Natsu hatte den Stift achtlos fallen gelassen, als er Lucys Werk bemerkte und auch Happy der neben ihm stand, war in Gedanken wohl nicht mehr bei ihrem eigentlichen Vorhaben, ihre alten Freundin während des Schlafens anzumalen. Die schier erdrückende Anzahl an Informationen über ihre Freunde überwältigte ihn und Natsu hatte Schwierigkeiten damit, sich auf auch nur eine von ihnen zu konzentrieren. Ständig huschte sein Blick in alle Ecken und Winkel der Karte, die in dem Mondlicht blass leuchtete. Die Gildenmitglieder schienen sich im ganzen Land verteilt zu haben.

Fairy Tail … Lucy hatte ihnen von dem Entschluss des Masters erzählt.

Die Gilde war aufgelöst. Gleich ein Tag, nachdem er seine Reise begonnen hatte. Und ihm war nie etwa zu Ohren gekommen. Er konnte es nicht verstehen, wollte es auch nicht. Jeder hätte Makarov, diesen blöden, alten Opa, aufhalten können. Jeder! Was war mit anderen? Hatten sie sich einfach mit seiner Entscheidung zufrieden gegeben, ihre Sachen gepackt und weggegangen?

Und die wichtigste Frage; wenn der Master vermisst wurde – was ist mit ihm geschehen?
 

Natsu schaute zu Lucy, die in ihrem Bett lag, schlief und nichts von der plötzlichen Aufgewühltheit, die in der Luft lag, mitbekam. Es war merkwürdig, sie in ihrer neuen Wohnung zu sehen, doch gleichzeitig roch es für ihn wie zu Hause.

Hier war er richtig.

Es war immer dort richtig, wo seine Freunde waren, doch schien es falsch zu sein, wo Lucy sich befand. Er konnte sich auch in der Fremde heimisch fühlen, wenn er alle die, die er brauchte, um sich hatte. Lucy jedoch wollte in seinen Augen einfach nicht nach Crocus passen. Ihr zu Hause war Magnolia und die Gilde natürlich, die es nun nicht mehr gab. Vielleicht war es sogar irgendwo logisch, dass sie weggezogen und ebenso mit dem Versuch beschäftigt war, ein neues Leben aufzubauen oder etwas anderes sinnvolles zu machen.

Kurz zog die bepinnte Wand seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, ehe Natsu ihr den Rücken zudrehte. Wenn Lucy all diese Informationen in dem Jahr seiner Abwesenheit gesammelt hatte und dermaßen zur Schau stellte, musste sie unglücklich sein. Für ihn war es klar, dass sie zurück musste. Zurück zu Fairy Tail und all den anderen. Wo auch immer sie sein mochten. Und vielleicht war es das, was er auch mehr als alles andere wollte. Er schaute sich die Gesichter seiner Freunde auf den Bildern an und fasste einen Entschluss.

Lucy sollte glücklich sein und es schien nur eine einzige Lösung geben, ihr Glück auf den richtigen Weg zu leiten. Er sah zu Happy hinab, der ihn ebenfalls anschaute und schließlich nickte. Sie verstanden sich stumm. Irgendwann hatte der Kater aufgehört, nach Natsus Plänen zu fragen und sich vollkommen auf seinen Partner verlassen. Entweder, weil er dessen Vorhaben erahnen konnte, oder weil sie nun schon so lange zusammen waren.

Genau wie Lucy seine Freundin war, war Happy es auch und Natsu hatte sich geschworen, alles dafür zu tun, um seine Freunde glücklich zu wissen.
 

"Lucy", flüsterte er, setzte sich auf ihre Bettkante und musterte sie.

Immerhin schien es ihr nicht schlecht zu gehen. Vorsichtig strich er über ihren Kopf und ihr schlafendes Gesicht. Es gab jetzt nur noch eine Sache, die getan werden musste – und diese täte dann in einem Selbstlauf hoffentlich das Übrige.

Auf leisen Sohlen wanderte er durch die Räume, öffnete leise ihre Haustür und bemühte sich, keinen Krach im Treppenhaus zu machen.

Schließlich verschwand er in der Nacht. Happy flog hinter ihm, bereit, Natsu in seinem Vorhaben zu unterstützen, egal, was passieren sollte.

Graublau Pt. 1, Regendepressionen

tack tack tack
 

Gedankenlos starrte Gray die große Marktstraße der Stadt hinunter. Das einzige Geräusch, das sein Herz wahrnahm, war das rhythmuslose Trommeln der Regentropfen gegen das Dach und die Fenster des Gildengebäudes. Als er sich mit einem Seufzen auf die Bank gesessen und begonnen hatte, durch die Scheibe zu gucken, regnete es bereits. Und jetzt, eine beachtliche Zeit später, sein Kinn in die Hände und die Ellenbogen in den harten Holztisch gedrückt, sodass es bereits anfing zu schmerzen, schüttete es immer noch. Er hätte die Blitzschläge zählen sollen, die er bis zu diesem Zeitpunkt zählen konnte. Eine kurze Erhellung an diesem dunkelgrauen Tag, die nicht dazu beitrug, dass es freundlicher auf den Straßen aussah. Stattdessen kam es Gray so vor, als sinke seine Stimmung mit jedem Gewitter noch ein wenig weiter. Das Grau auf den Straßen spiegelte seine innere Gefühlswelt wider.
 

tack tack tack
 

Es sind einige an ihm vorbeigekommen. Natsu hatte ein Gespräch beginnen, ihn eventuell provozieren wollen. Erza war irgendwann auf dem Platz neben ihm aufgetaucht, hatte ebenfalls stumm aus dem Fenster geschaut und darauf gewartet, dass er etwas sagte. Doch Gray ist still geblieben – und Erza gegangen. Romeo, der ihn bat, ihm etwas beizubringen. Cana, die ihm zum Trinken animieren wollte. Wendy und Lucy, die ihn besorgt von der Ferne beobachteten. Sogar Happy kam vorbeigeflogen, einen großen Fisch in den Pfoten, den er ihm mit großen Kulleraugen beinahe gegen den Mund hielt.

Aber Gray ignorierte sie alle. Er saß nur da und schaute auf einen unbekannten Fleck in der Ferne. Irgendwo dorthin, an dessen Punkt die große Straße Magnolias zu klein wurde, um sie noch richtig erkennen zu können, und sie in das Haupttor der Stadt überging.
 

tack tack tack
 

Er war bereits den ganzen Tag gedankenverloren – seine Lustlosigkeit hielt sich sogar beinahe schon eine gesamte Woche. Er war aufgewacht und irgendetwas hatte gefehlt. Ein Teil in ihm, der ansonsten immer präsent war, über den er nie nachgedacht hatte, war mit einem Mal nicht mehr da. Ein bisschen, als hätte jemand ihm einen Teil aus seinem Bauch hinausgeschnitten und versteckt. Gray wusste nicht, was es war und wie er es finden konnte.

Aber es zog ihn hinab. Was auch immer es war, es ließ ihn leer fühlen. Erst hatte er es ignorieren wollen, gedacht, dass er krank wurde. Oder Hunger hatte. Vielleicht auch einfach nur einen schlechten Tag, weil er noch nicht einmal mit den linken Fuß zuerst, sondern mit dem Hintern voran aus dem Bett gefallen war. Die darauffolgenden Tage hatte er mit Suchen verbracht. Natsu hatte ihn für dumm und dämlich abgestempelt, weil er nicht wusste, wonach er denn überhaupt Ausschau hielt, und war lachend wieder abgezogen.

Und nun war Gray zu dem Punkt gekommen, an dem er aufgegeben hatte. Normalerweise war er nicht der Typ, der das Handtuch schmiss, aber Gefühle, vor allem seine eigenen, waren in gewisser Weise schon immer ein Problem für ihn gewesen. Nach all den Jahren wusste er noch immer nicht, wie er richtig mit ihnen umgehen sollte.
 

tack tack tack
 

"He, Eismann!"

Ein eiserner Schlag auf seinen Hinterkopf holte Gray zu ersten Mal an diesem Tag in die Gegenwart zurück. Die Bank bog sich gefährlich nach unten, als Gajeel sich neben ihn plumpsen ließ und keinen Augenblich danach damit begann, mit den Fingern auf dem Tisch zu trommeln. Jedes Klopfen hörte sich an, als fiele ein Stein gegen die Holzplatte – und das brachte Gray zu einer ersten Reaktion.

"Was?", fauchte er gereizt und umklammerte Gajeels Handgelenk, damit er mit dieser störenden Bewegung aufhörte.

"Du nervst mich", kam die gebrummte Antwort.

Wäre er Lucy, hätte er sich wahrscheinlich wegen des gefährlichen Klangs in der Stimme seines Gegenübers vor lauter Schreck in die Hosen gemacht. Aber Gray war Gray und Gray ließ sich nichts von einem dahergelaufenen Möchtegernmagier sagen – vor allem dann nicht, wenn er schlecht gelaunt war und er nicht einmal den Ursprung dafür finden konnte.

"Dann geh. Ich habe dir nichts getan", kam es nicht minder genervt geknurrt zurück.

"Es stört mich, wenn du nur blöd dasitzt und nichts machst. Du bemerkst nicht einmal, dass sich andere Sorgen um dich machen." Gajeel verschränkte die Arme vor der Brust, die Metallnieten an seinen Unterarmen zuckten gefährlich.

"Ich bin okay", erwiderte Gray patzig und wollte sich wieder zum Fenster zuwenden, doch Gajeel lehnte sich weit zu seinem Ohr vor.

"Hör zu, Hohlkopf", raunte er. "Ich gebe dir drei Möglichkeiten: Entweder, du verfrachtest deinen kleinen Hintern jetzt nach Hause, wo dich keiner sehen muss, oder du bleibst hier sitzen und ich werde deinen Kiefer so lange zurechtbiegen, bis es wenigstens so aussieht als würdest du lächeln. Oder du sagst jetzt verdammt noch mal endlich, was seit einer Woche mit dir los ist, damit dir irgendein gottverdammter Mensch helfen kann. Aber ich werde nicht weiter zusehen, wie du hier alle zum Verzweifeln bringst. Wer meinen Freunden wehtut, bekommt es mit mir zu tun, ist das klar?"

Gray verdrehte nur die Augen, als Gajeel sich abrupt erhob und rechnete beinahe mit einer Kopfnuss. Stattdessen legte sich erstaunlich sanft Gajeels Pranke auf seinen Kopf.

"Wirst schon sehen, Blödmann. Irgendwann scheint die Sonne schon wieder. Da hinten sieht's schon so aus, als würde es nicht mehr regnen."

Und dann ging er.
 

tack tack tack
 

Gajeel sollte seinen Mund halten und ihn einfach in Ruhe lassen. Was wusste er schon?

Gray drehte sich wieder dem Fenster zu. Weit hinten, irgendwo über den Feldern Magnolias, irgendwo weit hinter dem Horizont, hatte es tatsächlich aufgehört zu regnen. Ein winziger Teil des Himmels erschien wieder in einem klaren Blau und in einem noch kleineren Teil erschien die gerade untergehende Sonne. Vor seinen Augen regnete es noch in Strömen, aber bald würde sich das Wetter auch über ihnen wieder bessern. Graublau. Ein Vorbote.

Ein leichtes Ziehen machte sich in Grays Brust bemerkbar und er stand entschlossen auf. Gajeel hatte Recht. Seine Freunde waren auch Grays Freunde und er bereitete ihnen mit seinen Verhalten Kummer. Vielleicht konnten sie ihm nicht helfen, aber er wusste, dass sie ihn in allem unterstützten.
 

Was auch immer es war, was ihm fehlte, er würde es finden.

Blaugrau Pt. 2, Frühlingsgefühle

Es hatte nun lange genug geregnet und spätestens seit Beginn ihres Rückwegs brach der dunkle, wolkenverhangene Himmel stets eine Meile vor Juvia auf und offenbarte eine kleine Strähne der untergehenden Sonne. Der Regen wich vor ihr, wurde von ihr geschoben und die sich öffnende Wolkendecke zeigte ihr, wie auch der Weg zu ihren Füßen, Richtung Heimat. Magnolia. Fairy Tail.

Ihr Herz fühlte sich vor lauter Freude leicht an. Der Weg nach Hause war ihr Liebstes. Es war das erste Mal, dass sie sich willkommen und dazugehörig fühlte und Juvia konnte bis heute nicht genau sagen, wie sie dieses unsagbare Glück verdient hatte. Nicht nach all dem, was sie getan hatte. Aber hier war sie nun. Eine völlig neue Person, die so viel Liebe und Freude empfand, als hätte sie nie etwas anderes getan.
 

Juvia blieb stehen. Die erdige Straße mitten durch Land und Felder war noch immer von dem grade erst aufhörenden Regen nass und sie stand mitten in einer Pfütze. Kurz blinzelte sie gen Sonne, dann fiel ihr Blick auf ihre Reflexion auf der Wasseroberfläche. Sie beugte sich vor, strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und seufzte glücklich. Sie mochte die vornehme Frau, die sie sah. Vornehm und allzeit dazu bereit, ihre Freunde in all ihren Taten zu unterstützen. Der verbitterte und verregnete Einzelgänger mit Regenschirm der sie einmal war ist so weit von ihr gewichen, dass Juvia ab und an vergaß, dass es ihn gab. Sie hatte dazugelernt und wusste, dass das wichtigste im Leben die Liebe zu ihren Freunden, zu ihrer Familie war. Sie wollte nie wieder jemand anderes werden. Zu ihrer Vergangenheit gehörten viele schlechte Taten und trotzdem hatte man ihr eine zweite Chance gegeben. Ihre Aufgabe war es nun, dieser Ehre gerecht zu werden.
 

Sie setzte ihren Weg fort und wäre Juvia mutiger gewesen, hätte sie Pirouetten gedreht, so ausgeglichen war sie. Die Mission war erfolgreich verlaufen, die Bezahlung ihrem eher geringen Schwierigkeitsgrad angemessen und das Wichtigste: dem wirklich verzweifelten Dorf war geholfen und den Bewohnern war sichtbar eine schwere Last von den Schultern gefallen. Sie hatten sich so überschwänglich bei Juvia bedankt und ihr Geschenke angeboten, die sie unmöglich hätte annehmen können, dass sie vor Scham und lauter Freude tomatenrot angelaufen war und versucht hat, sich hinter ihren Händen zu verstecken. Sie war von einem Bein auf das andere gesprungen, hatte gelacht, war gleichzeitig weiterhin berührt und schaffte es schließlich, sich von der Dorfverwaltung und einem Pulk an Bewohnern, die sie allesamt auf Schritt und Tritt verfolgten, zu verabschieden. Ganze vier Male hatte sie versprechen müssen, in spätestens einem Jahr wieder vorbeizuschauen.

Und endlich, endlich ging sie zurück. Es ist lange her gewesen, dass Juvia alleine unterwegs gewesen war, allerdings hätte ihr kein anderer Magier der Gilde helfen können und so konnte sie auf ihrer Reise ganz in Ruhe ihren Gedanken nachgehen und sich auf jedes einzelne Gesicht freuen, dass sie bald wiedersehen würde (und sie brauchte das gesamte Geld, das Ausgezahlt wurde. Die Zahlung ihrer Miete stand in den nächsten Tagen an und ihre Geldbörse gähnte bereits vor Leere).
 

In der Ferne zu ihrer Rechten und Linken befanden sich Berge, deren Spitzen mit Schnee bedeckt waren und sie jedes Mal an Gray erinnerten. Er war wie sie. Beständig, fest und kalt – doch in ihren Höhlen, in ihren Inneren waren sie die schönsten Orte, die Juvia je zu Gesicht bekommen hatte. Funkelnde Steine und Eisblumen, die die Wände bedeckten und eine ungemeine Ruhe verbreiteten. Ihr Zentrum, ihre Mitte war eine so reine und klare Quelle, dass Juvia, wenn sie sie hin und wieder besuchen ging, schlicht die Zeit um sich vergaß. Es waren Plätze, nach denen sich ihr Herz sehnte und bei denen sie schwach und weich wurde.
 

"Juvia!" Jemand rief ihren Namen aus der Weite. Für einen Moment stockte ihr der Atem, dachte sie doch, es sei Gray. Dann erkannte sie Natsu. Seine Haare waren ein einziger Feuerkranz und auch aus seinen Ärmeln leckten die Flammen, während er ihr enthusiastisch zuwinkte. Neben ihm konnte sie Lucy erkennen. Ihr blonder Haarschopf war einfach nicht zu übersehen.

Als die beiden Näher kamen, konnte Juvia erkennen, dass sogar Happy sie begleitete. Auch wenn er etwas unglücklich aussah, wie er von Lucy, fest eingeklemmt zwischen ihrer Brust und ihren Armen, transportiert wurde. Seine Beine baumelten wild umher und auch der restliche Teil seines Körpers glich Juvias Meinung nach eher einem nassen Kartoffelsack, der vor langer Zeit aufgegeben hatte. Scheinbar hat Happy sich seinem Schicksal ergeben.

Sie blieben voreinander stehen, begrüßten sich und erzählten aufgeregt, wie es ihnen ergangen war. Juvia berichtete also von ihrem erfolgreich beendeten Auftrag, was Natsu, der nun nicht mehr in Flammen stand, blass vor Neid werden ließ (allerdings war sie froh, dass gerade er nicht mitgekommen war. Statt dabei zu helfen, eine Wasserquelle in dem von ständiger Dürre geplagten Dorf zu errichten, hätte er wahrscheinlich mit der Hitze, die er ausstrahlte, die bereits magere Ernte vollends ausgetrocknet. Oder schlimmer noch: Sie einfach gegessen). Lucy hingegen erzählte ihr, dass sie aus dem seit Tagen verregneten Magnolia flüchten wollten und sich daher samt einer großen Angelrute auf den Weg gemacht hatten, um dem Stückchen blauen Himmel zu folgen, das sie am Horizont hatten sehen können und sich nun genau über Juvia befand.

"Es ist schrecklich!", beschwerte sich Lucy und Natsu fing im gleichen Moment an, ihr zustimmend zuzunicken. "Es regnet ununterbrochen und die Hälfte der Gilde ist in eine Depression verfallen."

"Der alte Mann hängt schluchzend über seinen Spielkarten", erklärte Natsu und ahmte dabei Makarov, ihren Gildenmaster nach. "Lily liegt seit heute Morgen unter irgendeiner Bank und beschwert sich über Kopfschmerzen, Gray guckt nur noch aus dem Fenster und Cana hat sogar schon drei Gläser Wasser getrunken. Ich habe ihr ein Weinfass unter die Nase gehalten und es hat sie nicht interessiert!" Er schien ernsthaft verletzt deswegen.

Juvia neigte den Kopf. Das hörte sich nicht gut an. Dabei hatte sie sich so sehr darauf gefreut, wieder zurückzukommen. Gleichzeitig fragte sie sich, was wohl passiert sein mochte. Normalerweise ließen sich Fairy Tails Magier nicht von einem Bisschen Regen stören. Eigentlich herrschte ein ständig buntes Treiben, das ihr so gefiel.

"Mit Juvia ist alles in Ordnung. Sie freut sich, wieder nach Hause zu kommen." Sie umfasste ihre eigenen Hände und bemerkte, dass sie bei diesem Gedanken rot wurde. Ihr Gesicht wurde heiß und das breite, freudige Grinsen ließ sich ebenfalls nicht verbergen.

Happy hob den Kopf in Lucys Klammergriff, murmelte etwas Unverständliches, sackte allerdings gleich darauf wieder wie ein einstürzendes Kartenhaus zusammen.

"Happy hat Recht!", rief Natsu aus. Es war regelrecht zu sehen, dass das Feuer in ihm wieder entfacht war. "Wir sollten weiter! Wir sterben gleich vor Hunger! Bye bye!" Noch ehe Juvia Zeit hatte, um zu antworten, schnappte er Lucy am Oberarm und rannte mit ihr (plus dem Kater) davon. Alles das sie tun konnte war, ihnen halb lächelnd, halb verwundert hinterherzuschauen. Natsu hatte ein Talent dafür, unerwartet aufzutauchen und genauso schnell wieder zu verschwinden.
 

Sie richtete dem blauen Himmel, dem ihre Freunde entgegenliefen, wieder den Rücken zu und setzte ihren eigenen Weg Richtung Grau weiter fort. Es gefiel Juvia, wie die Wolken vor ihr wichen und mittlerweile schien es ihr, als hieße der stets freigelegte Himmel sie auf seine eigene persönliche Art Willkommen.

"Gleich ist Juvia angekommen", flüsterte sie zu sich selbst und ihre Gedanken wanderten zu Gray. Sie sorgte sich um ihn, fragte sich, was mit ihm sein mochte. Gray war nicht so unruhig wie Natsu, doch hörten sich die Erzählungen ihrer Freunde auch nicht nach dem Magier an, den sie kannte. Und so sehr liebte. So sehr, dass sie fast selber ein wenig traurig geworden wäre, hätte sie nicht aufgepasst. Aber kein Gedanke sollte sie trüben und sobald sie wieder in der Gilde angekommen war, würde Juvia sich persönlich darum kümmern, dass es ihren Freunden und insbesondere Gray wieder besser ging.
 

Ein kleiner Teil in ihr hatte den schönen Gedanken, dass er vielleicht nur deshalb schlecht gelaunt war, weil sie in letzter Zeit nicht bei ihm sein konnte.
 

Die Straßen und Gassen Magnolias waren ihr so wunderbar vertraut, dass ihre Schritte leichtfüßig wurden und sie am liebsten gerannt wäre. Der Himmel war nun beinahe vollkommen aufgeklart, was blieb war ein schönes Blaugrau. Juvias Lieblingsfarbe. Sie verband sie sowohl mit sich selber, als auch mit Gray.

Gray, der in diesen Sekunden ihre Gedanken beherrschte und keinen Raum für Abwegigkeit ließ. Ob er sie in Empfang nehmen und durch die Luft wirbeln würde? Ob er sich über ihre Rückkehr so sehr freuen würde, dass er ihr endlich sagte, dass er ihre Gefühle erwiderte?

Das Dach der Gilde ragte nun vollkommen über die der anderen Häuser empor und Juvia konnte nicht länger in sich halten. Sie musste einfach die letzten Schritte rennen.

Sie stoppte erst, nachdem sie einem Mann und seinen Esel ausgewichen war, der einen Wagen voller roter Äpfel zog, und vor der imposanten Gildentür stehenblieb. Sie richtete sich auf, strich ihre Kleider glatt und überprüfte ihr Haar.

Alles war so, wie es sein sollte.

Hier waren ihr Herz und ihre Lebensfreude. Ihre Heimat.

Für Juvia gab es keinen schöneren Ort mehr, an dem sie leben wollte. Sie führte ein einfaches Leben, in dem es ihr an nichts fehlte. Sie war gesund und glücklich. Sie wurde geliebt.
 

Ihr Blick fiel auf das Fenster zu ihrer Linken. Ihr Herz blieb augenblicklich stehen und doch machte sich ein warmes Lächeln in ihrem Gesicht breit. Gray saß tatsächlich dort und schaute aus dem Fenster. Sein Blick kam ihr leer und nicht fokussiert vor, so als fehlte ihm etwas. Mit dem Kinn auf seiner Hand abgestützt saß er da und regte sich nicht.

Juvia wollte hineinstürzen, doch vorher tat sie das, was sie immer tat, wenn sie wieder nach Hause kam. Langsam, fast schon schüchtern hob sie die Hand zum Gruß und winkte Gray zu. Sie war etwas zaghaft, weil sie ihn nicht erschrecken wollte.
 

Und sie war froh, sich die wenigen Sekunden Zeit genommen zu haben.

Durch Gray ging eine Bewegung und es sah fast so aus, als würde er aus einem tiefen Schlaf aufwachen. Vielleicht war es die Reflexion der Sonne, aber Juvia war der sicheren Meinung, ein aufkommendes Funkeln in seinen Augen zu sehen.

Er hob seine freie Hand und sein Mund verzog sich zu seinem leichten Lächeln.

Vielleicht das erste an diesem Tag.
 

Hier war Juvia zu Hause. Hier war alles, das sie benötigte um glücklich zu sein.

Es war schön, wie oft sie diesen Gedanken aufsagen konnte und er jedes Mal der Wahrheit entsprach.

Möglichkeit drei

Ihr blieben genau zwei Möglichkeiten.

Normalerweise wären es drei gewesen und Lucy verurteilte sich dafür, ausgerechnet heute mehrere Male überprüft zu haben, ob auch wirklich alle Fenster abgeschlossen waren und sie das Schloss ihrer Haustür zweifach verriegelt hatte. Es war zum Haare raufen und passte genau in das Bild, das ihr von ihrem eigenen Schicksal (und ihrer sehr zweifelhaften Glückssträhne) vor Augen schwebte.
 

      Möglichkeit eins:

Lucy stieg jetzt aus der Badewanne aus und lief splitterfasernackt in ihr Zimmer, schnappte sich ein Handtuch aus ihrem Schrank und zog sich um.
 

      Möglichkeit zwei:

Lucy blieb für eine lange Zeit in der Badewanne liegen bis ihre Haut schrumpelig, das Wasser eisig und ihr bitterkalt wurde.
 

      Das Ziel:

Der neue Roman ihres Lieblingsautors lag seit drei Wochen unberührt auf ihrem Nachttisch und jetzt hatte sie endlich, nach dieser langen Zeit, einen Tag nur für sich alleine gefunden, an dem sie tun und lassen konnte, was sie wollte. Ausklingen lassen wollte sie ihn in einer vor Badesalz duftender vollgelassenen Wanne zusammen mit ihrem Buch.
 

      Das Problem:

Von dem geplanten ruhigen Abend mit Entspannung, einem Bad und einem guten Buch war nichts mehr übriggeblieben. Und die Meute, die sich einfach selbst zu dieser ungeplanten Party in ihrem Zuhause eingeladen hatte, war garantiert nicht daran schuld.
 

      Weshalb ihr zwei Möglichkeiten blieben:

Da es ein Tag war, an dem sie tun konnte, wie sie wollte und sie mit ihren Sicherheitsmaßnahmen dafür gesorgt hatte, dass Natsu nicht wieder unangemeldet in ihrem Bett oder ähnlichem lag, hatte sie sich weder Handtuch noch Klamotten mitgenommen. Option drei wäre gewesen, sich wie jeder andere Mensch auch abzutrocknen, anzuziehen, aus dem Badezimmer zu stürmen und zu fragen, was zum Teufel hier schon wieder los sei.
 

Auch wenn sie unbeobachtet war gefiel ihr der kleine Kitzel der sie durchfuhr, wenn sie nackt durch ihr Zimmer zu ihrem Schrank huschte und versuchte, sich unter Kichern schnellstmöglich wieder anzuziehen. Lucy hatte natürlich nicht damit gerechnet, dass sie dies nun nicht mehr machen konnte. Sie musste sich mehr als nur ein Mal kneifen um zu begreifen, dass sie nicht träumte und die immer lauter werdende Geräuschkulisse tatsächlich innerhalb ihrer kleinen Wohnung stattfand.

Während einer Party war man sicherlich nicht unbeobachtet und sollte ebenso nicht nackt durch die Gegend hüpfen.
 

Sie seufzte lautstark und entschloss sich, dass sie zumindest aus dem Wasser sollte. Entspannt war sie nun jedenfalls nicht mehr. Lucy versuchte sich notdürftig mit einem klammen Lappen abzutrocknen und warf einen hoffnungslos hoffnungsvollen Blick in das kleine Regal, aber wie sie schon zuvor wusste, lagen ihre Schlüssel dort nicht. Ansonsten hätte sie Virgo rufen können, die sie eingekleidet hätte.

Dann ratterte es sehr langsam in ihrem Kopf und Lucy musste zugeben, dass eine vielleicht etwas unangenehme Idee, aber auf alle Fälle eine gute war. Also:
 

      Möglichkeit drei:

Einen ihrer Leute zu sich rufen, sich hinter der Tür verstecken und nur durch einen kleinen offenen Spalt ihre missliche Lage erklären und nach neuen Klamotten fragen. Danach aus dem Badezimmer stolzieren, so tun als ob nichts passiert wäre und dann die versammelte Mannschaft aus ihrer armen Wohnung schmeißen.
 

Genau so wollte sie es machen. Lucy holte noch einmal tief Luft, schloss die Augen und ballte die Hand vor ihrer Brust zu einer Faust. Sie musste sich nur einmal gut Mut zureden und der Rest wäre auch ein Kinderspiel, ganz bestimmt. Ihr war schon viel Schrecklicheres als das passiert. Mit zittrigen Beinen ging sie also zu der Badezimmertür, drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete sie ganz vor sichtig, ein ganz kleines wenig.

Was sie durch den Spalt erkennen konnte ließ ihr beinahe das Kinn auf den Boden fallen. Fast sah es so aus, als ob nicht nur ganz Fairy Tail, sondern ganz Magnolia in dem kleinen Zimmer herumtanzte und alles durcheinanderbrachte. Sie sah Gesichter, die ihr noch nie in ihrem ganzen Leben unter die Nase getreten waren.
 

"Natsu, komm hier her!", brüllte sie.
 

Dann wollte sie sich am liebsten vor die eigene Stirn schlagen.

Natsu? Von all ihren Freunden die hier waren, vor allem den ganzen weiblichen Freunden, die sie aufeinander hockend ausmachen konnte, rief sie ausgerechnet Natsu?!

Zu ihrem größten Glück, vielen Dank auch, hörte der Feuermagier sie natürlich. Mit einem großen Fragezeichen im Gesicht kam er näher und legte letztendlich sein Ohr an die Badezimmertür.

"Sind wir auf geheimer Mission? Warum versteckst du dich?"

Lucy war sich sehr sicher, gleich einfach umzukippen.

"Du musst mir Klamotten bringen, ich bin nackt", piepste sie und drückte die Tür noch ein kleines Stückchen weiter zu.

"Was für einen Packt?", fragte Natsu zurück, der sie bei dem Lärm selbstverständlich nicht verstanden hatte.

"Nackt, Natsu. Ich bin nackt und brauche etwas zum anziehen", flüsterte sie und wartete darauf, dass er ihr Problem erkannte, sich entfernte und anschließend mit Klamotten wiederkam.
 

Aber natürlich nicht.

Das hier war Fairy Tail, das waren ihre Freunde. Da funktionierte nichts nach Plan.

"Was nuschelst du so? Ich kann dich überhaupt nicht verstehen", rief Natsu und feuerte gleichzeitig die Tür auf.

Lucy, die damit natürlich überhaupt nicht gerechnet hatte, wurde mit der Tür weggedrückt und fiel ohne Weiteres wie ein Reissack rückwärts um.
 

Da lag sie also. Splitterfasernackt, vor ihr Natsu in der offenen Tür und hinter ihm eine Menge Leute, sie sie anglotzten. Die Gespräche verstummten, die Musik ging aus, keiner regte sich.
 

"Hä?" Es war Gajeel, der sich als erster regte. "Also wenn ihr Spaß zu zweit haben wollt, dann hättet ihr uns aber nicht einladen dürfen. Es sei denn, ihr steht auf so etwas …"

Es entstanden einige weitere Sekunden der Stille, in der nicht nur Lucy rot anlief. Auch Wendy, die nun langsam die Hand hob, sah leicht überfordert aus. "Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir jetzt alle gehen und Natsu und Lucy alleine lassen", quiekte sie, sammelte in Zeitlupentempo ihre Sachen ein und verschwand aus der Haustür. Irgendjemand hustete zwei Mal und dann folgte einer nach dem anderen, mit einem letzten Blick auf Lucy, das Beispiel der jungen Magierin.
 

Sie konnte nicht einmal mehr schreien.

Wenigstens war die wütende Partymeute jetzt verschwunden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Teil Zwei folgt dann auch irgendwann.
Nächsten Monat oder so. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaa, wer hätte es gedacht, dass es Juvia ist, die Gray aus seiner Starre holen kann.
Niemand, habe ich gemerkt. War sehr unoffensichtlich im ersten Teil, jaja.

Mir war es wichtig, kein wirkliches Aufeinandertreffen der beiden zu schreiben, sondern zu schauen, wie Juvia sich auf ihren Rückwegen nach Hause fühlen könnte. Wie sie Aufregung und ein Kribbeln im Körper wiederfahren und sie einfach nur noch glücklich ist, endlich einen Ort wie Fairy Tail zu haben. Ein wenig wie Frühlingsgefühle eben.

Danke, wer die beiden letzten Kapitel gelesen hat! :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Kaidoh
2017-11-10T21:57:01+00:00 10.11.2017 22:57
Woah ich find die beiden so genial als Paar *^*
Schreib öfters die beiden ^-^

Dein Schreibstil ist gar nicht mal schlecht, aber vielleicht solltest du ab und zu mal mehr ins Detail gehen und ein bisschen mehr auf Gedanken und Gefühle
Ansonsten fand ich schön :)
Von:  Goetterspeise
2017-04-04T12:05:02+00:00 04.04.2017 14:05
Huhu,

es war wirklich eine süße, kleine Geschichte, auf deren Fortsetzung ich mich sehr, sehr freue.
Ich bin müde und k.o. und weiß leider nicht so genau, was ich groß schreiben soll, darum mal schauen, was am Ende des Kommentars raus kam (aber der erste Satz war mal der wichtigste!).
Gray in dieser Stimmung zu lesen, war ungewohnt und auch, wenn ich mir recht sicher bin wieso er so schlecht drauf ist, bin ich gespannt, ob ich richtig liege. Er wirkt ein wenig wie so ein Kind, das ungeduldig auf seinen Lieblingsonkel wartet (lol), der einen immer die tollsten Abenteuer erzählt und einem Eis kauft. Ähm ja ...
Die kurzen Auftritte der anderen fand ich passend und sehr IC, gerade Gajeel fand ich toll in seiner Rolle unglaublich toll. Ich musste wirklich schmunzeln.

Schreibstil gefiel mir mal wieder super, aber der ein oder andere Fehler hat sich eingeschlichen, glaub ich.

Doofer, zu kurzer Kommentar. Ich bin immer noch müde und muss jetzt weiter arbeiten.

Trupsi!
Von: Arianrhod-
2017-02-25T17:57:37+00:00 25.02.2017 18:57
Da musste ich doch gleich mal reinschauen. Und es ist ja nicht lang, das kann man gut zwischenrein schieben. :)

Die Stimmung fand ich sehr trüb und eintönig, was wohl auch deine Intention gewesen ist.
Wie sie alle versuchen, Gray wieder aufzumuntern, fand ich echt süß (Happy würde sogar einen seiner wertvollen Fische opfern!) und es passt auch alles perfekt zu den Charakteren. Dass es ausgerechnet Gajeel ist, der zu ihm durchdringt, hätte ich jetzt nicht unbedingt erwartet. Die beiden haben im Manga ja jetzt nicht so viel miteinander zu tun.

Ich gehe davon aus, dass es Juvia ist, die fehlt, und ehrlich gesagt frage ich mich gerade, was da los ist...? Niemand anderes scheint sich darum zu kümmern, dass sie irgendwie nicht da ist, nicht einmal Gajeel. Es ist, als wäre es einzig Gray, der bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Oder interpretiere ich da zu viel rein...?

Hin und wieder switchst du zwischen den Zeiten und ein paar Sachen fand ich recht unglücklich formuliert ("Er hätte die Blitzschläge zählen sollen, die er bis zu diesem Zeitpunkt zählen konnte. " ???), aber ansonsten ließ es sich gut runterlesen - teilweise ein bisschen zu gut sogar.

Bin gespannt auf den 2. Teil. :)
Gruß
Arian
PS. Sorry, wenn der Kommentar etwas wirr ist. ^^"
Antwort von:  Quiana
01.03.2017 21:36
Hey!

Vielen Dank für deinen Kommentar und den Hinweis mit den Zeiten.
Ich bemühe mich, eigentlich immer einheitlich zu schreiben, schreibe im Moment aber etwas im Präsens, da ist bestimmt einiges durcheinander gekommen, ups. Bei Zeiten muss ich das mal verbessern.
Aber im Moment klappt das wohl alles nicht - ebenso wie das Lesen der anderen Prompts :(

Ich will nicht zu viel verraten - aber ich dachte mir schon, dass es für einige offensichtlich sein wird :D
Ich denke, der zweite Teil wird dann alles erklären können. Oder ich hoffe es ...

Liebe Grüße
Q
Von:  Goetterspeise
2017-02-25T17:21:30+00:00 25.02.2017 18:21
Ahhhhh! Danke <3 hatte mich schon wegen und Mexx gewundert :D
Von:  kathiritsch
2015-03-14T10:42:27+00:00 14.03.2015 11:42
Eine Geschichte die sich auf die aktuelleren und letzten kapitel bezieht!" Großartig - auch wenn es nur ein One Shot ist der von einer Szene aus dem Manga erzählt. Das hat auch was.
Von:  kathiritsch
2015-03-14T10:38:19+00:00 14.03.2015 11:38
Wirklich toll. Gut geschrieben, kurz und einfach und an die Haupthandlung orientiert :)
Von:  die81
2015-02-14T23:22:58+00:00 15.02.2015 00:22
Hihi ^^ Das ist eine wirklich schöne Geschichte und wie ich finde auch gut getroffen. Vor allem die Charaktere.
Weiter so.
(Ich hoffe auf ein weiteren OS zu den beiden :))

Liebe Grüße
die81
Von:  Goetterspeise
2013-10-21T10:31:13+00:00 21.10.2013 12:31
Ich bin gerade in Leselaune - was nicht allzu oft passiert (vielleicht drücke ich mich auch einfach vorm schreiben?) - jedenfalls kam mir da dein kleiner One-Shot gerade recht. :3
Er ist wirklich schön geschrieben, was ich auch nicht anders von dir erwartet habe. Außerdem hast du, wie immer, einen guten Handlungsaufbau, hälst dich sehr an das IC-Verhalten deiner Charaktere und bist locker und flockig beim schreiben. :3
Lucys problem ist ja durch den Manga mehr als bekannt und auch wie sie darauf immer reagiert, kennt man nur zu gut und das ist jedes Mal einen Lacher wert, genau wie bei deiner Geschichte eben auch.
Süß fand ich, dass Natsu am Ende sich wirklich Lucys Worte zu Herzen genommen und aufgeräumt hat *-* Er ist eben doch ein bisschen 'treudoof', oder wie man das sagen soll. :D

Du hast, meiner Meinung nach, ein paar kleine Fehler drinnen, was Zeit und Rechtschreibung angeht, aber das ist jetzt nichts weltbewegendes. Außerdem sind hie und da kleine Wiederholungen da, aber die Geschichte ist ja nicht deine Neuste und sowas passiert einfach mal ~ Wollte dich nur darauf hinweisen. :)

Ich mag diesen One-Shot wirklich gerne und freue mich jetzt schon darauf von dir mehr über die Beiden zu lesen <3 Pure Liebe für mich eben.

Hab dich lieb,
Goetterspeise
Von: abgemeldet
2013-07-03T17:09:58+00:00 03.07.2013 19:09
Schönen, guten Abend :)

Ich bin ein großer GajeelxLevy-Fan und darum hab ich mich für diesen One-Shot deiner Sammlung entschieden.
Es ist eine ziemlich süße Geschichte und ich finde es schön, wie du levys ruhigen Charakter darstellst. Dass sie keine Streits mag passt sehr gut zu ihr und war auch wundervoll ist, dass sie sich ausgerechnet mit Lucy gestritten hat. Ich glaube, weil sie so gut befreundet sind, nimmt dieser Streit einfach besonders mit.
Und natürlich musste sie Gajeel über den Weg laufen ~
Ich finde seine Reaktion wirklich sehr putzig und einfach ziemlich Gajeel-mäßig :3 Das passt auch wunderbar.
Allerdings geht mir die Geschichte irgendwie etwas zu schnell. Du nimmst dir kaum Zeit die Atmosphäre aufzubauen und wirklich auf die Gedanken deiner Charaktere einzugehen und das finde ich ziemlich schade.
Auch die Sache mit seiner Schulter ist sehr schön, aber so plötzlich und für mich nicht so wirklich gut in die Geschichte eingebunden. Weißt du was ich meine??
Und ich weiß nicht, ob ich den Streit zwischen Levy und Lucy wirklich erklärt hätte. Ich persönlich mag es lieber, wenn ich mir darüber selbst Gedanken machen kann - allerdings ist das ja jedem selbst überlassen und einfach nur eine Vorliebe.
Und eine Frage. Wieso sollte Levy lieber mit Lily reden?? Ich finde, der ist auch nicht so viel besser *lach* Da würden sich andere weibliche Personen aus der Gilde besser eignen. Oder schätzt du ihn so ein?? :D
Deine Rechtschreibung ist ziemlich gut und das Gleiche gilt für die Satzzeichensetzung, allerdings hast du ab und an Wortwiederholungen drinnen, obwohl ich deine Art zu formulieren ziemlich schön finde ~

Liebe Schreibziehergrüße,
abgemeldet
Von:  sarahdsteinmann
2013-06-28T21:09:38+00:00 28.06.2013 23:09
wie süüüß


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