Ranma 1/2

Ein ganz normales Bad... (?)

Hi Leutz! ^-^

Is meine erste Ranma FF! Hoffe, sie ist mir einigermaßen gelungen... Für Verbesserungsvorschläge, Kritik und Ideen bin ich immer zu haben ;))

HEAGDL!

Have some Fun

eure Miya-Chan ^ ^
 

Ein ganz normales Bad...(?)
 

Es ist schon etwas spät am Abend, als Ranma ganz außer Atem und völlig verstört vor dem Tendo-Dojo steht und versucht wieder Luft zu schnappen. Ihn plagt das schlechte Gewissen. Hatte er doch Akane ganz fest versprochen mit ihr zu trainieren und dabei auch noch pünktlich zu sein.

Mist, das hab ich doch ganz vergessen!, denkt Ranma ärgerlich und hätte Shampoo am liebsten den Kopf abgerissen, nachdem sie ihn ohne Wenn und Aber vor allen Leuten um ein Rendezvous mit ihr ,gebeten' hatte. Von wegen gebeten! Erpresst hat sie ihn! Und zwar mit dem Eimer voll kaltem Wasser, den sie die ganze Zeit in ihren Händen trug und ihm immer geschickt aus weichte, als er andauernd versuchte, diesen aus ihrer Hand zu schlagen. Natürlich musste er ständig an sie denken! Bestimmt hatte sie wieder alles passiv mitbekommen und weiß schon längst davon!

"Au Mann, Akane wird stinksauer auf mich sein!" Immer noch ärgert er sich, dass er es nicht früher geschafft hatte, hier zu sein. Und Akane hört ihm doch nie zu! Sie würde ihm nie glauben und die Uninteressierte spielen - er kennt sie doch!

Lange Rede, kurzer Sinn, irgendwann wird er es ihr ja doch sagen müssen. Also noch mal tief durchatmen und die Tür aufmachen. Was soll denn schon passieren, außer dass sie ihm wieder eine überbrät oder wie wild mit Tischen um sich schlägt...? Ranma bekommt einen kalten Schauer über den Rücken. So ein Terror! - Und dabei hatte er sich so auf diese paar Stunden mit ihr gefreut...

Völlig in Gedanken versunken und immer noch sehr beschämt schauend, betritt Ranma das Dojo. Erst sieht er sich um, ob auch wirklich jemand da ist, bevor er ihren Namen ruft.

"A... Akane?"

Keine Antwort. Langsam geht er in die Mitte; niemand ist zu sehen. Vielleicht versteckt sie sich ja nur...?

"Akane, es tut mir leid, wenn du..."

Da geht die Tür auf - ruckartig. In ihr steht Akane, ganz außer Atem wie er selbst. Sie schwitzt ein wenig und starrt Ranma verstört an.

"T... Tut mir leid, dass ich zu spät komme!", keucht sie und macht ein paar Schritte vorwärts, hält dabei ihre Hand an die Brust, die andere am rechten Oberschenkel, um wieder Luft zu bekommen. "Ich hab's nicht früher geschafft! Ryoga hat mich aufgehalten... Nicht so wie du jetzt denkst!", fügt sie noch schnell hinzu, als Ranma seinen gewöhnlichen Eifersuchtsblick aufsetzt und Akane schief anschaut.

"Dieser Mistkerl!", murmelt er vor sich hin. "Ich dachte, er wäre jetzt mit ihr zusammen, wieso ist er immer noch hinter Akane her...?"

"Er hat mich gebeten, ihn zu U-Chan zu bringen, da er sich alleine wieder verlaufen hätte. Er hat dort ein Rendezvous mit seiner neuen Freundin und da hab ich mir gedacht, dass ich ihn nicht hängen lassen darf, verstehst du?"

"Wirklich?" Ranma glotzt nicht schlecht aus der Wäsche, als er DAS hört. Akane als Reiseführerin und dann auch noch zu Ukyo. Ulkig, aber wieso lacht er dann nicht?

"Akane, ich - muss dir was sagen..."

"Achja?" Nun schaut Akane fragend. Ihr Puls hat sich inzwischen wieder stabilisiert und sie hat sich ein Haarband umgebunden, damit der Pony beim Kämpfen nicht in die Augen rutscht. Ja, ihre Haare sind schon wieder ein Stückchen nachgewachsen. Ranma kennt sie inzwischen auswendig. Alles an ihr ist auffallend und vor allem so unglaublich hübsch, dass er gar nicht woanders hinsehen möchte.

"Was hast du denn? Bist du krank, fehlt dir was?"

"Hä? N... nein, ich wollte nur sagen, dass ich auch nicht pünktlich war..." Was ist nur los??? Hätte ich das jetzt nicht erwähnt, wäre sie doch niemals dahinter gekommen! Wieso hab ich das gesagt?! Ranma ärgert sich, beißt die Zähne zusammen. Er hat wieder alles vermasselt! - Aber vielleicht möchte er es ihr sagen, weil sie auch ehrlich zu ihm war... Er weiß es nicht, was er weiß, ist, dass Akane ganz ruhig dasteht und einen verständnisvollen Blick aufsetzt. Ihm stockt der Atem. So sieht er sie selten, wenn es um ihn geht. Als wüßte sie bescheid... Ranma schluckt, er hat doch gewusst, dass sie schon wieder alles mitbekommen hat, weiß der Himmel, woher! Man sieht es zwar nicht, aber Ranma wird allmählich immer kleiner und möchte am liebsten schreien! Das wird er Shampoo eines Tages heimzahlen und Kodachi und diese ganzen anderen Weiber können sich warm anziehen, wenn er seine Akane erst mal für sich gewonnen hat! - Seine Akane? Als ob das stimmen würde! Ranma fängt auf einmal an zu seufzen. Wenn sie ihn doch nur auch, wenigstens ein wenig, mögen würde, dann wäre er doch schon zufrieden... Mehr will er doch gar nicht...

"Wer war es diesmal?"

Ranma starrt erschrocken auf den Boden. Nicht nur das, er ist überrascht. Diese Gefühle in ihrem Ton sind ihm so fremd. Sie ist ganz ruhig und kommt auf ihn zu. Noch mehr erstarrt er innerlich und geht automatisch ein Stück zurück. Da ist die Wand und sie bleibt stehen, weil sie sieht, dass er das nicht möchte, vielleicht sogar Angst vor der Situation hat...(?)

"Wer von ihnen war es? Wenn sie dich nicht in Ruhe lassen, werden sie mich kennen lernen...!" Akane erschreckt sich vor ihren eigenen Worten. Was hat sie da nur gesagt? Ihre Knie werden weich und treiben sie dazu wieder ein paar Schritte rückwärts zu gehen. Akane bekommt einen rötlichen Schimmer auf ihrem Gesicht und sieht beschämt zu Boden. Auch Ranma erstarrt zu einer Salzsäule, den rechten Arm ein wenig vorgestreckt, wie als wollte er nach ihr greifen, aber auch wieder nicht. Seine Augen sind groß und blicken sie immer noch erstaunt an. Hatte sie das eben wirklich gesagt, oder wäre es gescheiter in nächster Zeit einmal einen Ohrenarzt zu besuchen und sich durchchecken zu lassen?

"Akane, ich..." Ranma hält inne. Auch wenn es der Realität entsprechen würde, möchte er Akane mit seiner Geschichte nicht noch mehr wehtun, als es das ohnehin schon tut. Dabei möchte er ihr nicht wehtun, im Gegenteil, er liebt es, sie lachen zu sehen und mit ihr Dinge zu erleben und zu tun... Aber das kann er ihr doch unmöglich sagen!

Ranma möchte auf Akane zugehen. Langsam schaut sie auf. Er ist ihr schon verdammt nahe, möchte gerade seine Hände an ihre Oberarme legen, als...

"AKANE, SCHÄTZCHEN!!!!" Happosai stürzt zur Tür herein und reißt beide aus ihrem innigen Trance. Er möchte sich gerade an Akane heften, als Ranmas Reaktion schneller ist und ihm einen Tritt verpasst.

"Du widerliches Scheusal! Kannst du nicht erst anklopfen, bevor du hier hereinplatzt und Akane belästigst?!", schreit er ihn an und drückt ihn damit ab und zu einmal wieder auf den Boden, dass Happosai erst mal deutlich nach Luft schnappen muss.

"Ranma! Ungezogener Bengel! Zufällig bin ich nur hier, um euch von Kasumi zu sagen, dass das Abendessen fertig ist!", prahlt dieser zurück, als er sich befreit und Ranma ebenfalls einen gewaltigen Hieb auf den Kopf verpasst. Akane steht immer noch wie angewurzelt da, sagt aber nichts.

"Außerdem", meint Happosai weiter, dreht sich um und grinst die beiden an, "bin ich anscheinend gerade noch rechtzeitig gekommen!" Dabei bekommt er einen miesen Blick und sein rechtes Auge beginnt ein wenig zu funkeln. Anschließend geht er wieder.

"Dieser...!" Ranma rast vor Wut! Hat ihn der Gnom vor Akane doch mal wieder wie einen Volltrottel dastehen lassen! "Dir wird ich's noch zeigen, Mistkerl!"

"Ranma?"

Ranma wirbelt herum und sieht Akane, ein wenig weg vor ihm stehend, wieder mit diesem emotionellen Blick, auch immer noch verblüfft entgegen.

"Wieso...", beginnt sie stotternd zu fragen, "wieso - hast du das gemacht?"

"Wie?", fragt Ranma darauf genauso verblüfft zurück.

"Das hättest du nicht tun müssen!", meint sie ein wenig verlegen, dennoch zeigt sie es nicht, sondern bleibt wie zuvor nur starr stehen.

"Naja - wäre es dir lieber gewesen, das kleine Monster hätte dich wieder begrapscht?!" Nach außen hin lässt sich Ranma gereizt geben, aber innerlich ist er ein wenig aufgewühlt. Das hätte er nicht sagen dürfen. Schon wieder war er leichtsinnig und schon wieder bekommt er eine rötliche Haut, die er versucht zu verstecken, indem er sich von ihr weg dreht. "Du hättest ihn sowieso zu spät gesehen!", versucht er noch schnell die peinliche Situation zu retten.

"- Danke", meint Akane zur Antwort. Es war nur ein Lufthauch, aber dieses Wort und die Art, wie sie es gesagt hat, versetzen in Ranma Berge.

Verwundert dreht er sich um. Kam das wirklich aus Akanes Mund? Wirklich von IHR? Ranma kann es nicht fassen! Auch als sie an ihm vorbei rennt, ihn richtig an der Hand schnappt und sie fest zudrückt, um sie nicht noch einmal zu verlieren, kann er es nicht glauben.

"Wir sollten langsam mal gehen, sonst schöpfen die noch Verdacht!", meint jetzt nun Akane, versucht wieder ihre kalte Seite zu zeigen, damit er nicht auf falsche Gedanken kommt. Aber Ranma spürt, dass sie zittert und total aufgeregt ist. - Kommt es ihm nur so vor, oder ist sie überglücklich für nur ein paar Sekunden mit ihm Hand in Hand durch den Garten zu rennen?... Ranma versteht die Welt nicht mehr!
 

Am Abendessen scheint dann alles wieder ganz normal. - Normal? Nein, normal ist dieses Verhalten ganz sicher nicht, da sind sich Suon, Genma, Nabiki, Kasumi und Happosai ganz sicher! Es ist nicht normal, dass sich beide während dem Essen immer mal wieder gegenseitig aus einem scharfen Augenwinkel beobachten, oder dass sie sich sogar ohne irgendwelchen Streit ab und zu ein paar Gegenstände entgegen reichen.

Kasumi macht sich große Sorgen, dass Akane krank sein oder sich beim Training vielleicht verletzt haben könnte, es nicht sagen will und Ranma deshalb so lieb zu ihr ist? Tja, welches Training? Kasumi ist schließlich keine Hellseherin und kann deshalb auch nicht wissen, dass die beiden NUR geredet haben...

Suon und Genma haben da ganz andere Hoffnungen. Vielleicht bestünde ja doch noch die Gelegenheit, dass die beiden beginnen sich zu mögen... Und Nabiki - von der wollen wir besser nicht reden. Die malt sich schon wieder aus für welche geeignete Story sich zu diesem Thema am besten Geld verdienen ließe...

Nun ja und Happosai - der hat plötzlich Angst, ,seine' Akane zu verlieren. Warum bloß...?

"Ich geh dann mal", meint Akane und steht auf, nachdem sie die leere Schüssel vor sich hingestellt hat.

"Wohin?", fragt Kasumi verwundert. Ohne dass es jemand mitbekommt, spitzt auch Ranma die Ohren.

"Ich muss noch ein paar Schulaufgaben machen, also, wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet...?"

"Diese Ausdrucksweise, das ist überhaupt nicht Akanes Art! - Was hat sie bloß...?" Er würde es zwar niemals zugeben, aber sich selbst muss Ranma eingestehen, dass er sich Sorgen macht.
 

Später, als schon alle dabei sind, schlafen zu gehen oder irgendwelche anderen Dinge zu tun - wir sehen jetzt überhaupt nicht Happosai an...! - , macht sich auch Ranma auf. Er hat vor, noch ein Bad zu nehmen, nach all den verwirrenden Dingen, die ihm heute wieder fahren sind. Er möchte versuchen, das wenigstens für ein paar Minuten zu vergessen, was geschehen war und einfach nur er selbst zu sein. Immer noch liegt ihm die Geschichte mit Shampoo im Magen. Dass er es ihr nicht gesagt hat und dass sie sich wegen ihm komisch fühlt - all das nervt ihn gewaltig und macht ihn ganz nervös, was die anderen aufmerksam macht, dass etwas geschehen ist, was sie verpasst haben und unbedingt nachforschen müssen.

"Die sollen sich endlich aus meinem Privatleben raushalten! Was Akane und ich machen, geht die einen feuchten Kehricht an!", murmelt er wütend in seinen nicht vorhandenen Bart und schaut sauer auf den Boden, als er die Badetür öffnet, hineingeht und sie von innen wieder schließt. Immer noch in Gedanken streift er sein Hemd von seinem Oberkörper und legt es auf einen Wäschehaufen dicht hinter der Tür. Dasselbe macht er mit seiner Hose. Kaum ist das getan, hält er inne. Kam da nicht eben ein Geräusch aus dem Badezimmer? Klang wie Wasser. Ob etwa...

Leise schiebt er die Tür einen Spalt weit auf, dann erschrickt er, richtet seinen Kopf wieder davon ab. Was macht SIE denn da drin! Wollte sie nicht Hausaufgaben machen??? Hat er sich verhört? Ranmas Herz fängt an, laut zu schlagen, dass es ihm fast den Brustkorb zerreißt. Ihm ist das furchtbar peinlich, aber... Es ist zwar riskant, aber es ist die einzige Möglichkeit einmal mit ihr allein zu sein und in Ruhe über alles zu reden! Also...

Ranma klopft an, ohne dass er in den Spalt schaut. Akane zuckt in der Badewanne zusammen.

"Wer ist da?", versucht sie ernst zu klingen.

"Akane, kann ich mit dir reden? - Bitte, es ist wichtig!"

"Ranma! Du...!" Akane hält inne. Wollte sie doch eben wieder ,Spanner' zu ihm sagen. Doch irgendwie kann sie nicht! Wird sie jetzt verrückt? Wieso kann sie es nicht einfach sagen?! Stattdessen kommt ein versteiftes "Was willst du?" heraus.

"Ich weiß, es ist vielleicht nicht der richtige Ort für so was, aber bestimmt die richtige Zeit! Ich bitte dich nur ungern und es ist mir auch sehr unangenehm zu fragen, aber darf ich rein kommen?"

"Spinnst du?! Du hast sie ja nicht alle, Ranma!"

"Ich weiß, du bist jetzt bestimmt sauer auf mich, aber hier ist der einzige Ort, an dem keiner denken wird, dass wir aufeinander stoßen könnten..."

"Ich bin nicht sauer und ich wäre es auch nicht, weil du gefragt hast!"

"Was?" Ranma versteht nicht.

"Ich meinte doch nur, wenn uns hier jemand sieht, dann - wäre mir das unendlich peinlich..." Kurz verstummt sie und gerade möchte Ranma den Faden wieder aufnehmen, als sie noch leise hinzufügt: "Gegen dich habe ich nichts..."

"Bist du - dir da... sicher, Akane?"

"Ich meine es verdammt ernst, Ranma! Halte mich ruhig für einen Spinner, aber so bin ich eben! - Ich mag dich nun mal..."

Wieder merkt Ranma ganz deutlich, dass sie die letzten Worte gerne verschluckt hätte und dass es ihr wieder unendlich peinlich ist, dass gesagt zu haben.

"Das tu ich nicht... Ich finde es nur super von dir, dass du mir glaubst...", lächelt er die Stirn an die Tür gelehnt, denn noch immer hat er sie nicht zu öffnen gewagt.

"R... Ranma!" Akane wird wieder rot und hält das Handtuch, das sie zu sich ins Wasser gezogen hat, nicht mehr verkrampft. Gefühlvoll blickt sie zur Tür. Ob sie es sagen soll...?

"Weißt du, ich - ich mag dich auch! Und ich würde es mir nie verzeihen, wenn wir uns verkrachen und uns nie mehr wiedersehen würden!" Oh nein, ist denn jetzt ER verrückt geworden??? Wieso hatte er das denn gesagt? Jetzt wird er sie köpfen, vierteilen, ganz bestimmt! Er ist in eine Zwickmühle getreten und wieder fühlt er sich wie der Trottel, nach dem Akane ihn schon immer benannt hat - sie hat also von Anfang an, was ihn betrifft, recht gehabt. Er ist ein Trottel, sogar ein Vollidiot! Da hätte er einmal die Chance gehabt, ihr nah zu sein und dann verpatzt er alles, indem er so einen Mist zusammen schwallt.

"Akane... es - tut mir leid..."

"Ich weiß nicht wovon du redest", kommt es aus dem Badezimmer.

Ranma ist überraschter als jemals zuvor. Träumt er denn? Das kann alles unmöglich der Realität entsprechen! Akane so, wie er es sich immer schon gewünscht hat, lieb, fürsorglich, verzeihend?

"Jetzt komm schon rein, sonst überlege ich es mir wieder anders!", droht sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Ranma hört das heraus, trotzdem hat er Bammel ihr so gegenüber zu treten. - Aber naja, er möchte die Gleichberechtigung einhalten und - öffnet die Tür. Erschrocken hält sich Akane die Augen zu.

"R... Ranma! So hab ich das nicht gemeint! Ich möchte das nicht!"

Ranma hat nur ein Handtuch um seine Hüften gewickelt. Langsam geht er auf Akane zu. Wie am Nachmittag streckt er die rechte Hand nach ihr aus, locker und mit einem sanften Blick. Doch diesmal ist etwas anders: Er berührt sie.

"Geh bitte! Ich möchte nicht, dass du mich..." Ranma nimmt Akane die Hand aus dem Gesicht, sieht ihr in die Augen, als er ihr Handgelenk sanft umklammert und sagt:

"Hör auf, dich wie ein kleines Kind zu benehmen! Es ist nur gerecht dir gegenüber, wenn ich mich so verhalte, wie du es bei mir tust!"

"Aber, Ranma!"

Ranma lässt sie wieder los. Er gleitet ihre Hand hinauf und umschließt sie kurz. Dabei starrt Akane ihm immer noch in die Augen. Er verzaubert sie, diese blauen Augen sind schlimmer als jede Hypnose. Akane weiß es zwar nicht, aber Ranmas Herz klopft mindestens genauso schnell wie das ihre. Kurz streichelt er mit seinem Daumen über ihren Handrücken und immer noch sehen sich die beiden an, als er ihre Hand zurück ins Wasser führt.

Akane möchte Ranma eine Frage stellen, das merkt er genau, aber sie kommt einfach nicht dazu, weil sie immer noch in seinem Bann steht und nicht aufhören kann, in dieses Funkeln in seinen Augen zu schauen. Sie strahlen sehr viel aus - aber vielleicht ist das ein Trick und er möchte sie nur verführen. Das darf Akane sich nicht gefallen lassen! Mit einem Ruck greift sie nach dem Duschkopf, dreht den Wasserhahn auf und schwups ist Ranma ein Mädchen. Wenn er jetzt sauer wird, war es ein Trick, wenn nicht - was würde sie dann tun?

Tatsächlich geschieht das Unfassbare. Ranma bewegt sich keinen Millimeter, lächelt Akane nur verträumt an und sagt nichts. Akane lässt den Duschkopf fallen. Ihr Blick erstarrt wieder. Kann das denn Ranma sein? Noch verblüffter ist sie, als Ranma-Chan ihr Folgendes zuflüstert und dabei die Augen weitet:

"Danke."

"W... Was?!" Akane ist geschockt. Ranma-Chan muss krank sein! Erst das, dass sie mit ihr reden möchte, dann die Anspielung, sie würde sie auch nett finden und jetzt auch noch eine Danksagung dafür, dass sie eine kalte Dusche verpasst bekommt und zu einem Mädchen wird?! Akane sinkt ins Wasser zurück. Sie versteht überhaupt nichts mehr. Ist sie denn diejenige, die Halluzinationen sieht und glaubt, dass Ranma nicht ganz bei Trost wäre?

"Dank deiner Dusche weiß ich jetzt, dass ich nicht träume - und ich bin irre froh darüber...", erklärt ihr Ranma-Chan, die die Augen schließt und danach auf den Boden sieht. Akane traut ihren Augen nicht! Spinnt sie oder wird Ranma wirklich rot im Gesicht?

"Ich - wollte es dir schon so lange sagen, aber... ich hab mich nicht getraut..."

"Was wolltest - du mir denn sagen?" Akane schluckt. Sie ist ganz zappelig und verwirrt. Ihr ganzer Körper vibriert und es wird immer schlimmer, als Ranma etwas tut, womit sie nie gerechnet hätte. Er steigt zu ihr in die Wanne und schaut sie mit gläsernen Augen an. Eigentlich würde Akane jetzt schreien, aber irgendwie hat sie ihre Stimme verloren. Die ganze Situation ist wie verhext! Erst in dem Moment, als Ranma ihr verdammt nahe kommt und sie ihren Atem spüren kann, wird ihr klar, dass sie...

"Ranma, was tust du da? Du bist nicht du selbst..."

"Wer sagt das? Du? Dann möchte ich dir jetzt folgendes sagen: JETZT bin ich ich, weil ich mir selber eingestehe, dass wir zusammengehören und ich endlich bereit bin, dir zu sagen, dass... Ich weiß, das kommt alles so plötzlich - und ich hab auch furchtbare Angst, wie du darauf reagieren wirst! - Aber ich mache mir Sorgen um dich und wünsche mir, dass du wieder du selbst wirst, auch wenn ich dadurch meinen Stolz verlieren sollte!"

"Ranma..."

"Du bist mir das Wichtigste, das es gibt! Aber ich hatte Angst vor der Wahrheit und ich..." Ranma-Chan wird immer leiser, flüstert am Ende nur noch, als sie sich schließlich zu Akane nach vorne beugt, ihre Hände an Akanes Schulter legt, sie zu sich zärtlich heranzieht und ihr einen kleinen Kuss gibt. Danach schaut sie beschämt und gleichzeitig ernst schauend vor sich selbst auf das Wasser. Sie möchte Akanes Gesicht nicht sehen, dazu ist sie zu feige.

"Schlag mich, wenn du möchtest, ich habe es verdient. Ich möchte nur, dass du weißt, dass es aller höchste Zeit war, es dir zu gestehen. Es hätte meinen Stolz verletzt, aber endlich habe ich eingesehen, dass du mir viel wichtiger bist, als dieser idiotische Stolz! Akane, ich will nur dich!..." Plötzlich schämt sich Ranma-Chan so sehr, dass sie Akane los lässt und getroffen zur Seite weg schaut.

Immer noch kann Akane nichts sagen. Sie weiß nicht, ob sie Ranma vertrauen kann. Doch wieso sollte er sich in solch eine peinliche Situation bringen? Er hat doch gar keinen Grund...

"Was versuchst du mir zu beweisen, Ranma? Wieso glaubst du immer, dass ich sauer auf dich sein sollte oder dich schlagen wolle? Meinst du, das macht mir Spaß?!"

"Em, naja, wenn ich ehrlich bin, dachte ich das schon..."

"Du Dummkopf!", schreit Akane sie an. "Ich hab das doch nur gemacht, weil... weil..." Akane schluckt alles herunter. Es stört sie, sie anzuschreien. Sie hatte sich doch vorgenommen, nicht mehr so gemein zu Ranma zu sein, denn... "Ich hab das nur getan, weil ich nicht wollte, dass niemand, vor allem nicht du, herausfindet, dass ich dich - ich dich, also... wirklich - über alles liebe..." Verdammt, wieso ist das nur so schwierig?!

Akane spürt einen Zeigefinger unter ihrem Kinn, nachdem sie sich die Hände an den Kopf gehalten, die Augen zu gekniffen und den Kopf so tief wie möglich gesenkt hat. Leicht führt Ranma-Chan ihn nach oben. Akane macht keinen Muckser. Auch sie möchte nicht wissen, wie jene jetzt darauf reagieren wird. Äußerlich zeigt sie es zwar nicht, aber sie hat schreckliche Angst.

"Mach deine Augen auf, bitte, Akane!"

Akane öffnet ihre Augen ein kleines Stück, sieht dabei Ranma ganz verdutzt und locker an. Wieder dieser warme zärtliche Blick und immer noch die Angst auf zu wachen...

"Küss mich, bitte... mehr verlange ich gar nicht. Danach lass ich dich für immer in Ruhe..."

"Und wenn ich das gar nicht möchte? Was wäre, wenn ich dich nie mehr verlieren wollen würde? Was wäre dann, Ranma, sag's mir!", sieht Akane sie ernst und doch verträumt an.

"Dann wäre ich der glücklichste Junge auf Erden."

"Der glücklichste was?", grinst daraufhin Akane skeptisch, um Ranma-Chan ein wenig zu ärgern. Das ist ihr allerdings im Moment egal, denn noch im selben Augenblick spürt sie Akanes Lippen auf ihren und beide verfallen ineinander. Dabei sind sie so ineinander vertieft, dass sie gar nicht merken, wie Ranma seine männliche Gestalt annimmt, Akane lieb um den Rücken fasst, sowie sie ihm um den Hals und beide sich nach hinten fallen lassen, er auf dem Rücken, sie auf ihm drauf. Ranma streichelt sie sanft und lässt sie nicht mehr los, auch als der Kuss schon längst zu Ende ist, und wieder nur die Blicke sprechen, die sie sich gegenseitig zuwerfen, während sie immer wieder in kleinere Küsse verfallen und nicht aufhören sich gegenseitig zu liebkosen und abzutasten.

"Wenn das ein Traum ist, fress ich nen Besen!", denken beide, wissen zwar nicht warum, aber sie sind überglücklich. - Und das wird auch so bleiben...!

Ranma und Akane mal ganz privat ^-^

Hi Leutz!

Das ist meine erste Ranma 1/2 FF... Ich hoffe, sie ist mir ein wenig gelungen ^-^ Naja, ich denke, so wie hier würden sich Akane und Ranma nie zeigen, aber - Mann kanns ja mal versuchen ;)))

Have some Fun und freu mich über jedes Komment!!! ^.^

Eure Miya-Chan ^ ^
 

Ein ganz normales Bad...(?)
 

Es ist schon etwas spät am Abend, als Ranma ganz außer Atem und völlig verstört vor dem Tendo-Dojo steht und versucht wieder Luft zu schnappen. Ihn plagt das schlechte Gewissen. Hatte er doch Akane ganz fest versprochen mit ihr zu trainieren und dabei auch noch pünktlich zu sein.

Mist, das hab ich doch ganz vergessen!, denkt Ranma ärgerlich und hätte Shampoo am liebsten den Kopf abgerissen, nachdem sie ihn ohne Wenn und Aber vor allen Leuten um ein Rendezvous mit ihr ,gebeten' hatte. Von wegen gebeten! Erpresst hat sie ihn! Und zwar mit dem Eimer voll kaltem Wasser, den sie die ganze Zeit in ihren Händen trug und ihm immer geschickt aus weichte, als er andauernd versuchte, diesen aus ihrer Hand zu schlagen. Natürlich musste er ständig an sie denken! Bestimmt hatte sie wieder alles passiv mitbekommen und weiß schon längst davon!

"Au Mann, Akane wird stinksauer auf mich sein!" Immer noch ärgert er sich, dass er es nicht früher geschafft hatte, hier zu sein. Und Akane hört ihm doch nie zu! Sie würde ihm nie glauben und die Uninteressierte spielen - er kennt sie doch!

Lange Rede, kurzer Sinn, irgendwann wird er es ihr ja doch sagen müssen. Also noch mal tief durchatmen und die Tür aufmachen. Was soll denn schon passieren, außer dass sie ihm wieder eine überbrät oder wie wild mit Tischen um sich schlägt...? Ranma bekommt einen kalten Schauer über den Rücken. So ein Terror! - Und dabei hatte er sich so auf diese paar Stunden mit ihr gefreut...

Völlig in Gedanken versunken und immer noch sehr beschämt schauend, betritt Ranma das Dojo. Erst sieht er sich um, ob auch wirklich jemand da ist, bevor er ihren Namen ruft.

"A... Akane?"

Keine Antwort. Langsam geht er in die Mitte; niemand ist zu sehen. Vielleicht versteckt sie sich ja nur...?

"Akane, es tut mir leid, wenn du..."

Da geht die Tür auf - ruckartig. In ihr steht Akane, ganz außer Atem wie er selbst. Sie schwitzt ein wenig und starrt Ranma verstört an.

"T... Tut mir leid, dass ich zu spät komme!", keucht sie und macht ein paar Schritte vorwärts, hält dabei ihre Hand an die Brust, die andere am rechten Oberschenkel, um wieder Luft zu bekommen. "Ich hab's nicht früher geschafft! Ryoga hat mich aufgehalten... Nicht so wie du jetzt denkst!", fügt sie noch schnell hinzu, als Ranma seinen gewöhnlichen Eifersuchtsblick aufsetzt und Akane schief anschaut.

"Dieser Mistkerl!", murmelt er vor sich hin. "Ich dachte, er wäre jetzt mit ihr zusammen, wieso ist er immer noch hinter Akane her...?"

"Er hat mich gebeten, ihn zu U-Chan zu bringen, da er sich alleine wieder verlaufen hätte. Er hat dort ein Rendezvous mit seiner neuen Freundin und da hab ich mir gedacht, dass ich ihn nicht hängen lassen darf, verstehst du?"

"Wirklich?" Ranma glotzt nicht schlecht aus der Wäsche, als er DAS hört. Akane als Reiseführerin und dann auch noch zu Ukyo. Ulkig, aber wieso lacht er dann nicht?

"Akane, ich - muss dir was sagen..."

"Achja?" Nun schaut Akane fragend. Ihr Puls hat sich inzwischen wieder stabilisiert und sie hat sich ein Haarband umgebunden, damit der Pony beim Kämpfen nicht in die Augen rutscht. Ja, ihre Haare sind schon wieder ein Stückchen nachgewachsen. Ranma kennt sie inzwischen auswendig. Alles an ihr ist auffallend und vor allem so unglaublich hübsch, dass er gar nicht woanders hinsehen möchte.

"Was hast du denn? Bist du krank, fehlt dir was?"

"Hä? N... nein, ich wollte nur sagen, dass ich auch nicht pünktlich war..." Was ist nur los??? Hätte ich das jetzt nicht erwähnt, wäre sie doch niemals dahinter gekommen! Wieso hab ich das gesagt?! Ranma ärgert sich, beißt die Zähne zusammen. Er hat wieder alles vermasselt! - Aber vielleicht möchte er es ihr sagen, weil sie auch ehrlich zu ihm war... Er weiß es nicht, was er weiß, ist, dass Akane ganz ruhig dasteht und einen verständnisvollen Blick aufsetzt. Ihm stockt der Atem. So sieht er sie selten, wenn es um ihn geht. Als wüßte sie bescheid... Ranma schluckt, er hat doch gewusst, dass sie schon wieder alles mitbekommen hat, weiß der Himmel, woher! Man sieht es zwar nicht, aber Ranma wird allmählich immer kleiner und möchte am liebsten schreien! Das wird er Shampoo eines Tages heimzahlen und Kodachi und diese ganzen anderen Weiber können sich warm anziehen, wenn er seine Akane erst mal für sich gewonnen hat! - Seine Akane? Als ob das stimmen würde! Ranma fängt auf einmal an zu seufzen. Wenn sie ihn doch nur auch, wenigstens ein wenig, mögen würde, dann wäre er doch schon zufrieden... Mehr will er doch gar nicht...

"Wer war es diesmal?"

Ranma starrt erschrocken auf den Boden. Nicht nur das, er ist überrascht. Diese Gefühle in ihrem Ton sind ihm so fremd. Sie ist ganz ruhig und kommt auf ihn zu. Noch mehr erstarrt er innerlich und geht automatisch ein Stück zurück. Da ist die Wand und sie bleibt stehen, weil sie sieht, dass er das nicht möchte, vielleicht sogar Angst vor der Situation hat...(?)

"Wer von ihnen war es? Wenn sie dich nicht in Ruhe lassen, werden sie mich kennen lernen...!" Akane erschreckt sich vor ihren eigenen Worten. Was hat sie da nur gesagt? Ihre Knie werden weich und treiben sie dazu wieder ein paar Schritte rückwärts zu gehen. Akane bekommt einen rötlichen Schimmer auf ihrem Gesicht und sieht beschämt zu Boden. Auch Ranma erstarrt zu einer Salzsäule, den rechten Arm ein wenig vorgestreckt, wie als wollte er nach ihr greifen, aber auch wieder nicht. Seine Augen sind groß und blicken sie immer noch erstaunt an. Hatte sie das eben wirklich gesagt, oder wäre es gescheiter in nächster Zeit einmal einen Ohrenarzt zu besuchen und sich durchchecken zu lassen?

"Akane, ich..." Ranma hält inne. Auch wenn es der Realität entsprechen würde, möchte er Akane mit seiner Geschichte nicht noch mehr wehtun, als es das ohnehin schon tut. Dabei möchte er ihr nicht wehtun, im Gegenteil, er liebt es, sie lachen zu sehen und mit ihr Dinge zu erleben und zu tun... Aber das kann er ihr doch unmöglich sagen!

Ranma möchte auf Akane zugehen. Langsam schaut sie auf. Er ist ihr schon verdammt nahe, möchte gerade seine Hände an ihre Oberarme legen, als...

"AKANE, SCHÄTZCHEN!!!!" Happosai stürzt zur Tür herein und reißt beide aus ihrem innigen Trance. Er möchte sich gerade an Akane heften, als Ranmas Reaktion schneller ist und ihm einen Tritt verpasst.

"Du widerliches Scheusal! Kannst du nicht erst anklopfen, bevor du hier hereinplatzt und Akane belästigst?!", schreit er ihn an und drückt ihn damit ab und zu einmal wieder auf den Boden, dass Happosai erst mal deutlich nach Luft schnappen muss.

"Ranma! Ungezogener Bengel! Zufällig bin ich nur hier, um euch von Kasumi zu sagen, dass das Abendessen fertig ist!", prahlt dieser zurück, als er sich befreit und Ranma ebenfalls einen gewaltigen Hieb auf den Kopf verpasst. Akane steht immer noch wie angewurzelt da, sagt aber nichts.

"Außerdem", meint Happosai weiter, dreht sich um und grinst die beiden an, "bin ich anscheinend gerade noch rechtzeitig gekommen!" Dabei bekommt er einen miesen Blick und sein rechtes Auge beginnt ein wenig zu funkeln. Anschließend geht er wieder.

"Dieser...!" Ranma rast vor Wut! Hat ihn der Gnom vor Akane doch mal wieder wie einen Volltrottel dastehen lassen! "Dir wird ich's noch zeigen, Mistkerl!"

"Ranma?"

Ranma wirbelt herum und sieht Akane, ein wenig weg vor ihm stehend, wieder mit diesem emotionellen Blick, auch immer noch verblüfft entgegen.

"Wieso...", beginnt sie stotternd zu fragen, "wieso - hast du das gemacht?"

"Wie?", fragt Ranma darauf genauso verblüfft zurück.

"Das hättest du nicht tun müssen!", meint sie ein wenig verlegen, dennoch zeigt sie es nicht, sondern bleibt wie zuvor nur starr stehen.

"Naja - wäre es dir lieber gewesen, das kleine Monster hätte dich wieder begrapscht?!" Nach außen hin lässt sich Ranma gereizt geben, aber innerlich ist er ein wenig aufgewühlt. Das hätte er nicht sagen dürfen. Schon wieder war er leichtsinnig und schon wieder bekommt er eine rötliche Haut, die er versucht zu verstecken, indem er sich von ihr weg dreht. "Du hättest ihn sowieso zu spät gesehen!", versucht er noch schnell die peinliche Situation zu retten.

"- Danke", meint Akane zur Antwort. Es war nur ein Lufthauch, aber dieses Wort und die Art, wie sie es gesagt hat, versetzen in Ranma Berge.

Verwundert dreht er sich um. Kam das wirklich aus Akanes Mund? Wirklich von IHR? Ranma kann es nicht fassen! Auch als sie an ihm vorbei rennt, ihn richtig an der Hand schnappt und sie fest zudrückt, um sie nicht noch einmal zu verlieren, kann er es nicht glauben.

"Wir sollten langsam mal gehen, sonst schöpfen die noch Verdacht!", meint jetzt nun Akane, versucht wieder ihre kalte Seite zu zeigen, damit er nicht auf falsche Gedanken kommt. Aber Ranma spürt, dass sie zittert und total aufgeregt ist. - Kommt es ihm nur so vor, oder ist sie überglücklich für nur ein paar Sekunden mit ihm Hand in Hand durch den Garten zu rennen?... Ranma versteht die Welt nicht mehr!
 

Am Abendessen scheint dann alles wieder ganz normal. - Normal? Nein, normal ist dieses Verhalten ganz sicher nicht, da sind sich Suon, Genma, Nabiki, Kasumi und Happosai ganz sicher! Es ist nicht normal, dass sich beide während dem Essen immer mal wieder gegenseitig aus einem scharfen Augenwinkel beobachten, oder dass sie sich sogar ohne irgendwelchen Streit ab und zu ein paar Gegenstände entgegen reichen.

Kasumi macht sich große Sorgen, dass Akane krank sein oder sich beim Training vielleicht verletzt haben könnte, es nicht sagen will und Ranma deshalb so lieb zu ihr ist? Tja, welches Training? Kasumi ist schließlich keine Hellseherin und kann deshalb auch nicht wissen, dass die beiden NUR geredet haben...

Suon und Genma haben da ganz andere Hoffnungen. Vielleicht bestünde ja doch noch die Gelegenheit, dass die beiden beginnen sich zu mögen... Und Nabiki - von der wollen wir besser nicht reden. Die malt sich schon wieder aus für welche geeignete Story sich zu diesem Thema am besten Geld verdienen ließe...

Nun ja und Happosai - der hat plötzlich Angst, ,seine' Akane zu verlieren. Warum bloß...?

"Ich geh dann mal", meint Akane und steht auf, nachdem sie die leere Schüssel vor sich hingestellt hat.

"Wohin?", fragt Kasumi verwundert. Ohne dass es jemand mitbekommt, spitzt auch Ranma die Ohren.

"Ich muss noch ein paar Schulaufgaben machen, also, wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet...?"

"Diese Ausdrucksweise, das ist überhaupt nicht Akanes Art! - Was hat sie bloß...?" Er würde es zwar niemals zugeben, aber sich selbst muss Ranma eingestehen, dass er sich Sorgen macht.
 

Später, als schon alle dabei sind, schlafen zu gehen oder irgendwelche anderen Dinge zu tun - wir sehen jetzt überhaupt nicht Happosai an...! - , macht sich auch Ranma auf. Er hat vor, noch ein Bad zu nehmen, nach all den verwirrenden Dingen, die ihm heute wieder fahren sind. Er möchte versuchen, das wenigstens für ein paar Minuten zu vergessen, was geschehen war und einfach nur er selbst zu sein. Immer noch liegt ihm die Geschichte mit Shampoo im Magen. Dass er es ihr nicht gesagt hat und dass sie sich wegen ihm komisch fühlt - all das nervt ihn gewaltig und macht ihn ganz nervös, was die anderen aufmerksam macht, dass etwas geschehen ist, was sie verpasst haben und unbedingt nachforschen müssen.

"Die sollen sich endlich aus meinem Privatleben raushalten! Was Akane und ich machen, geht die einen feuchten Kehricht an!", murmelt er wütend in seinen nicht vorhandenen Bart und schaut sauer auf den Boden, als er die Badetür öffnet, hineingeht und sie von innen wieder schließt. Immer noch in Gedanken streift er sein Hemd von seinem Oberkörper und legt es auf einen Wäschehaufen dicht hinter der Tür. Dasselbe macht er mit seiner Hose. Kaum ist das getan, hält er inne. Kam da nicht eben ein Geräusch aus dem Badezimmer? Klang wie Wasser. Ob etwa...

Leise schiebt er die Tür einen Spalt weit auf, dann erschrickt er, richtet seinen Kopf wieder davon ab. Was macht SIE denn da drin! Wollte sie nicht Hausaufgaben machen??? Hat er sich verhört? Ranmas Herz fängt an, laut zu schlagen, dass es ihm fast den Brustkorb zerreißt. Ihm ist das furchtbar peinlich, aber... Es ist zwar riskant, aber es ist die einzige Möglichkeit einmal mit ihr allein zu sein und in Ruhe über alles zu reden! Also...

Ranma klopft an, ohne dass er in den Spalt schaut. Akane zuckt in der Badewanne zusammen.

"Wer ist da?", versucht sie ernst zu klingen.

"Akane, kann ich mit dir reden? - Bitte, es ist wichtig!"

"Ranma! Du...!" Akane hält inne. Wollte sie doch eben wieder ,Spanner' zu ihm sagen. Doch irgendwie kann sie nicht! Wird sie jetzt verrückt? Wieso kann sie es nicht einfach sagen?! Stattdessen kommt ein versteiftes "Was willst du?" heraus.

"Ich weiß, es ist vielleicht nicht der richtige Ort für so was, aber bestimmt die richtige Zeit! Ich bitte dich nur ungern und es ist mir auch sehr unangenehm zu fragen, aber darf ich rein kommen?"

"Spinnst du?! Du hast sie ja nicht alle, Ranma!"

"Ich weiß, du bist jetzt bestimmt sauer auf mich, aber hier ist der einzige Ort, an dem keiner denken wird, dass wir aufeinander stoßen könnten..."

"Ich bin nicht sauer und ich wäre es auch nicht, weil du gefragt hast!"

"Was?" Ranma versteht nicht.

"Ich meinte doch nur, wenn uns hier jemand sieht, dann - wäre mir das unendlich peinlich..." Kurz verstummt sie und gerade möchte Ranma den Faden wieder aufnehmen, als sie noch leise hinzufügt: "Gegen dich habe ich nichts..."

"Bist du - dir da... sicher, Akane?"

"Ich meine es verdammt ernst, Ranma! Halte mich ruhig für einen Spinner, aber so bin ich eben! - Ich mag dich nun mal..."

Wieder merkt Ranma ganz deutlich, dass sie die letzten Worte gerne verschluckt hätte und dass es ihr wieder unendlich peinlich ist, dass gesagt zu haben.

"Das tu ich nicht... Ich finde es nur super von dir, dass du mir glaubst...", lächelt er die Stirn an die Tür gelehnt, denn noch immer hat er sie nicht zu öffnen gewagt.

"R... Ranma!" Akane wird wieder rot und hält das Handtuch, das sie zu sich ins Wasser gezogen hat, nicht mehr verkrampft. Gefühlvoll blickt sie zur Tür. Ob sie es sagen soll...?

"Weißt du, ich - ich mag dich auch! Und ich würde es mir nie verzeihen, wenn wir uns verkrachen und uns nie mehr wiedersehen würden!" Oh nein, ist denn jetzt ER verrückt geworden??? Wieso hatte er das denn gesagt? Jetzt wird er sie köpfen, vierteilen, ganz bestimmt! Er ist in eine Zwickmühle getreten und wieder fühlt er sich wie der Trottel, nach dem Akane ihn schon immer benannt hat - sie hat also von Anfang an, was ihn betrifft, recht gehabt. Er ist ein Trottel, sogar ein Vollidiot! Da hätte er einmal die Chance gehabt, ihr nah zu sein und dann verpatzt er alles, indem er so einen Mist zusammen schwallt.

"Akane... es - tut mir leid..."

"Ich weiß nicht wovon du redest", kommt es aus dem Badezimmer.

Ranma ist überraschter als jemals zuvor. Träumt er denn? Das kann alles unmöglich der Realität entsprechen! Akane so, wie er es sich immer schon gewünscht hat, lieb, fürsorglich, verzeihend?

"Jetzt komm schon rein, sonst überlege ich es mir wieder anders!", droht sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Ranma hört das heraus, trotzdem hat er Bammel ihr so gegenüber zu treten. - Aber naja, er möchte die Gleichberechtigung einhalten und - öffnet die Tür. Erschrocken hält sich Akane die Augen zu.

"R... Ranma! So hab ich das nicht gemeint! Ich möchte das nicht!"

Ranma hat nur ein Handtuch um seine Hüften gewickelt. Langsam geht er auf Akane zu. Wie am Nachmittag streckt er die rechte Hand nach ihr aus, locker und mit einem sanften Blick. Doch diesmal ist etwas anders: Er berührt sie.

"Geh bitte! Ich möchte nicht, dass du mich..." Ranma nimmt Akane die Hand aus dem Gesicht, sieht ihr in die Augen, als er ihr Handgelenk sanft umklammert und sagt:

"Hör auf, dich wie ein kleines Kind zu benehmen! Es ist nur gerecht dir gegenüber, wenn ich mich so verhalte, wie du es bei mir tust!"

"Aber, Ranma!"

Ranma lässt sie wieder los. Er gleitet ihre Hand hinauf und umschließt sie kurz. Dabei starrt Akane ihm immer noch in die Augen. Er verzaubert sie, diese blauen Augen sind schlimmer als jede Hypnose. Akane weiß es zwar nicht, aber Ranmas Herz klopft mindestens genauso schnell wie das ihre. Kurz streichelt er mit seinem Daumen über ihren Handrücken und immer noch sehen sich die beiden an, als er ihre Hand zurück ins Wasser führt.

Akane möchte Ranma eine Frage stellen, das merkt er genau, aber sie kommt einfach nicht dazu, weil sie immer noch in seinem Bann steht und nicht aufhören kann, in dieses Funkeln in seinen Augen zu schauen. Sie strahlen sehr viel aus - aber vielleicht ist das ein Trick und er möchte sie nur verführen. Das darf Akane sich nicht gefallen lassen! Mit einem Ruck greift sie nach dem Duschkopf, dreht den Wasserhahn auf und schwups ist Ranma ein Mädchen. Wenn er jetzt sauer wird, war es ein Trick, wenn nicht - was würde sie dann tun?

Tatsächlich geschieht das Unfassbare. Ranma bewegt sich keinen Millimeter, lächelt Akane nur verträumt an und sagt nichts. Akane lässt den Duschkopf fallen. Ihr Blick erstarrt wieder. Kann das denn Ranma sein? Noch verblüffter ist sie, als Ranma-Chan ihr Folgendes zuflüstert und dabei die Augen weitet:

"Danke."

"W... Was?!" Akane ist geschockt. Ranma-Chan muss krank sein! Erst das, dass sie mit ihr reden möchte, dann die Anspielung, sie würde sie auch nett finden und jetzt auch noch eine Danksagung dafür, dass sie eine kalte Dusche verpasst bekommt und zu einem Mädchen wird?! Akane sinkt ins Wasser zurück. Sie versteht überhaupt nichts mehr. Ist sie denn diejenige, die Halluzinationen sieht und glaubt, dass Ranma nicht ganz bei Trost wäre?

"Dank deiner Dusche weiß ich jetzt, dass ich nicht träume - und ich bin irre froh darüber...", erklärt ihr Ranma-Chan, die die Augen schließt und danach auf den Boden sieht. Akane traut ihren Augen nicht! Spinnt sie oder wird Ranma wirklich rot im Gesicht?

"Ich - wollte es dir schon so lange sagen, aber... ich hab mich nicht getraut..."

"Was wolltest - du mir denn sagen?" Akane schluckt. Sie ist ganz zappelig und verwirrt. Ihr ganzer Körper vibriert und es wird immer schlimmer, als Ranma etwas tut, womit sie nie gerechnet hätte. Er steigt zu ihr in die Wanne und schaut sie mit gläsernen Augen an. Eigentlich würde Akane jetzt schreien, aber irgendwie hat sie ihre Stimme verloren. Die ganze Situation ist wie verhext! Erst in dem Moment, als Ranma ihr verdammt nahe kommt und sie ihren Atem spüren kann, wird ihr klar, dass sie...

"Ranma, was tust du da? Du bist nicht du selbst..."

"Wer sagt das? Du? Dann möchte ich dir jetzt folgendes sagen: JETZT bin ich ich, weil ich mir selber eingestehe, dass wir zusammengehören und ich endlich bereit bin, dir zu sagen, dass... Ich weiß, das kommt alles so plötzlich - und ich hab auch furchtbare Angst, wie du darauf reagieren wirst! - Aber ich mache mir Sorgen um dich und wünsche mir, dass du wieder du selbst wirst, auch wenn ich dadurch meinen Stolz verlieren sollte!"

"Ranma..."

"Du bist mir das Wichtigste, das es gibt! Aber ich hatte Angst vor der Wahrheit und ich..." Ranma-Chan wird immer leiser, flüstert am Ende nur noch, als sie sich schließlich zu Akane nach vorne beugt, ihre Hände an Akanes Schulter legt, sie zu sich zärtlich heranzieht und ihr einen kleinen Kuss gibt. Danach schaut sie beschämt und gleichzeitig ernst schauend vor sich selbst auf das Wasser. Sie möchte Akanes Gesicht nicht sehen, dazu ist sie zu feige.

"Schlag mich, wenn du möchtest, ich habe es verdient. Ich möchte nur, dass du weißt, dass es aller höchste Zeit war, es dir zu gestehen. Es hätte meinen Stolz verletzt, aber endlich habe ich eingesehen, dass du mir viel wichtiger bist, als dieser idiotische Stolz! Akane, ich will nur dich!..." Plötzlich schämt sich Ranma-Chan so sehr, dass sie Akane los lässt und getroffen zur Seite weg schaut.

Immer noch kann Akane nichts sagen. Sie weiß nicht, ob sie Ranma vertrauen kann. Doch wieso sollte er sich in solch eine peinliche Situation bringen? Er hat doch gar keinen Grund...

"Was versuchst du mir zu beweisen, Ranma? Wieso glaubst du immer, dass ich sauer auf dich sein sollte oder dich schlagen wolle? Meinst du, das macht mir Spaß?!"

"Em, naja, wenn ich ehrlich bin, dachte ich das schon..."

"Du Dummkopf!", schreit Akane sie an. "Ich hab das doch nur gemacht, weil... weil..." Akane schluckt alles herunter. Es stört sie, sie anzuschreien. Sie hatte sich doch vorgenommen, nicht mehr so gemein zu Ranma zu sein, denn... "Ich hab das nur getan, weil ich nicht wollte, dass niemand, vor allem nicht du, herausfindet, dass ich dich - ich dich, also... wirklich - über alles liebe..." Verdammt, wieso ist das nur so schwierig?!

Akane spürt einen Zeigefinger unter ihrem Kinn, nachdem sie sich die Hände an den Kopf gehalten, die Augen zu gekniffen und den Kopf so tief wie möglich gesenkt hat. Leicht führt Ranma-Chan ihn nach oben. Akane macht keinen Muckser. Auch sie möchte nicht wissen, wie jene jetzt darauf reagieren wird. Äußerlich zeigt sie es zwar nicht, aber sie hat schreckliche Angst.

"Mach deine Augen auf, bitte, Akane!"

Akane öffnet ihre Augen ein kleines Stück, sieht dabei Ranma ganz verdutzt und locker an. Wieder dieser warme zärtliche Blick und immer noch die Angst auf zu wachen...

"Küss mich, bitte... mehr verlange ich gar nicht. Danach lass ich dich für immer in Ruhe..."

"Und wenn ich das gar nicht möchte? Was wäre, wenn ich dich nie mehr verlieren wollen würde? Was wäre dann, Ranma, sag's mir!", sieht Akane sie ernst und doch verträumt an.

"Dann wäre ich der glücklichste Junge auf Erden."

"Der glücklichste was?", grinst daraufhin Akane skeptisch, um Ranma-Chan ein wenig zu ärgern. Das ist ihr allerdings im Moment egal, denn noch im selben Augenblick spürt sie Akanes Lippen auf ihren und beide verfallen ineinander. Dabei sind sie so ineinander vertieft, dass sie gar nicht merken, wie Ranma seine männliche Gestalt annimmt, Akane lieb um den Rücken fasst, sowie sie ihm um den Hals und beide sich nach hinten fallen lassen, er auf dem Rücken, sie auf ihm drauf. Ranma streichelt sie sanft und lässt sie nicht mehr los, auch als der Kuss schon längst zu Ende ist, und wieder nur die Blicke sprechen, die sie sich gegenseitig zuwerfen, während sie immer wieder in kleinere Küsse verfallen und nicht aufhören sich gegenseitig zu liebkosen und abzutasten.

"Wenn das ein Traum ist, fress ich nen Besen!", denken beide, wissen zwar nicht warum, aber sie sind überglücklich. - Und das wird auch so bleiben...!