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Uns drein erwartet allen doch nur dasselbe, nicht wahr?

von

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Prolog


 

Wir sind vollkommen verschieden.

Nicht nur unsre Augen.

Unsre Geschichten.

Unsre Schicksale.

Und doch verläuft sich alles auf einen Punkt.

Der Punkt, an dem wir uns trafen.

Der Punkt, an dem wir unsre Leben vollkommen änderten, obwohl sich rein gar nichts änderte.

Der Punkt, an dem wir dachten alles würde besser werden.

Auch wenn das Gegenteil eintrat.

Es war der Moment an dem wir realisierten:

Uns drein erwartet allen doch nur dasselbe, nicht wahr?
 

Kamui


 

Was… war denn noch wahr? Wo waren die Unterschiede… zwischen Lüge und Wahrheit? Oder gab es dies überhaupt nicht? Ich war immer so zufrieden gewesen, mit dem, was ich hatte. Wahrscheinlich war ich zu froh… Denn man nahm mir alles. Alles, was mir etwas bedeutete. Meine Familie, mein normales Leben… Ich wurde zu nichts anderem, als ein Schatten meiner selbst. Ein verwahrloster Sündenbock… Und ich hatte keine Chance mich zu wehren. Doch gewöhnte ich mich an den Wahnsinn, denn sonst hatte ich ja keinen Begleiter, und noch länger ganz allein? Nein… Nein, das würde ich nicht aushalten. Dann kam der Moment, an dem meine Ketten gelöst wurden. Doch dennoch war ich stets ein Gefangener. Ein Gefangener meiner selbst. Warum? Warum konnte ich nicht alles hinter mir lassen? Hing etwas noch so sehr an das, was ich gewesen bin? Oder wollte mich mein einziger Begleiter nur ärgern? Doch auch er verließ mich. Zusammen mit meinen Erinnerungen. Und dem ganzen ‚Ich‘. Ich war nur noch ein gemischtes Etwas. Orientierungslos. Einsam. Verloren.

Jedenfalls war ich dies, bis ich ‚ihn‘ traf.

Er war der Einzige, der mir geblieben war. Mein einziger Halt. Doch… natürlich war mir dies nicht vergönnt. Was auch immer ich versuchte, alles misslang mir. Und noch entmutigender war… dass er nicht allein für mich da war. Immer wieder musste ich kämpfen und einstecken. Aber ich kam einfach kein Stück weiter. Ich konnte einfach nicht gewinnen. Dennoch kam verlieren nicht in Frage. Denn dann wäre für mich alles aus. Würde ich ihn verlieren, würde ich auf ewig in Verzweiflung verdammt sein. Ohne Ausweg.

Doch war es letztendlich egal, was ich versuchte.

Egal.

Vollkommen egal.

Denn es kam aufs selbe raus.


 

Rhys


 

Noch nie… Noch nie hatte ich es gemocht. Es…. Mein Leben. Gut…. Vielleich war es am Anfang anders gewesen… doch… Im Nachhinein machte diese kurze Zeitspanne keinen Unterschied. Es hatte lang genug gedauert, überhaupt so weit zu kommen… Und dann wurde ich einfach aus meinem Traum zurück gerissen. Nur wegen einer Niederlage musste ich alles aufgeben. Seitdem hatte ich Angst vor dem Verlieren… Denn dann wurde ich nur zu Dingen gezwungen, die ich nicht wollte… Zu Dingen, die der Grund für meine Niederlage waren… Schon zu der Zeit begann es, mich langsam von innen zu fressen… Ich hätte nach Hilfe schreien sollen, doch… Mein Stolz stand mir im Weg. Es wäre einfach nur lächerlich gewesen, hätte ich aufgegeben… Das wäre einfach nicht ich gewesen! Also ertrug ich all dies weiterhin, auch wenn es keinen Sinn mehr für mich machte. Doch irgendwann war das Maß voll. Auch wenn ich es mit Wut, Unverständnis, vollkommener Aufregung überspielte… Ich konnte nicht mehr. Ich war zu schwach. Ich rannte weg. Dies war das erste Mal, bei dem ich knapp an der Schwelle des Aufgebens stand. Doch keinesfalls das letzte Mal. Zu oft gab es Momente, an denen ich mich so fühlte wie früher. Unverstanden. Allein. Nutzlos.

Jedenfalls fühlte ich dies, bis ich ‚ihn‘ traf.

Ich hatte endlich wieder einen Sinn gefunden. Jemand, der mir wieder Hoffnung gab. Doch… natürlich war mir dies nicht vergönnt. Auch wenn ich alles für ihn tat… Er war nie vollständig für mich da. In meinem Hass und meiner Verzweiflung versuchte ich mit jedem Mittel ihn für allein zu gewinnen. Jede Möglichkeit nutzte ich. Ohne Ausnahme. Selbst vor dem Wahnsinn zeigte ich keine Scheu. Eigentlich war ich dem schon immer nah gewesen… Da machte es kaum einen Unterschied. Aber nicht einmal so konnte ich ihn erreichen. Immer kam mir etwas dazwischen. Etwas, was mich immer hilfloser erscheinen schien.

Doch war es letztendlich egal, was ich tat.

Egal.

Vollkommen egal.

Denn es kam aufs selbe raus.
 

Chung


 

War ich… überhaupt noch ich selbst? Gab es… dieses ‚ich‘ überhaupt? Warum all dies? Je mehr ich in die Vergangenheit blickte, desto deprimierender wurde es. All diese Jahrzehnte… Nein… Jahrhunderte. Wozu das alles? Warum existierte ich? Aber… durfte ich mich überhaupt noch als ‚ich‘ bezeichnen? Jedes Mal… Jedes Mal wenn sie mich wieder holten… Jedes Mal nahmen sie mir immer ein großes Stück von ‚mir‘ weg. Doch am schlimmsten war das erste Mal… Als das Herz noch das meine war… Als sie es mir nahmen… da nahmen sie mir auch meine Seele. Alles was danach passierte… wer war es, der all dies erlebte? Wer war es, der drei weitere Male wieder geholt wurde? Wer von ihnen war es? Oder sollte ich diese Person sein? Aber nein… Denn es gab mich nicht mehr… Fremd. Verlassen. Gefühlslos.

Jedenfalls dachte ich dies, bis ich ‚sie‘ traf.

Sie waren so einzigartig in ihrer Art. Ich hatte das Gefühl, ‚ich‘ wäre wieder ich. Doch… natürlich war mir dies nicht vergönnt. Der Zwiespalt wurde einfach zu groß. Warum? Warum taten sie mir das an? Obwohl sie wussten, wie sehr sie mich zerrissen… Obwohl sie wussten, dass ich mich niemals hätte entscheiden können, erwarteten beide immer eine Wahl. Es war unmöglich! Doch selbst, wenn ich mich für den einen entscheiden würde… Dann würde ich den anderen verlieren… Und wenn ich weiterhin nichts sagte… Endete es auch nur in einem Blutbad.

Doch war es letztendlich egal, wie ich mich entschied.

Egal.

Vollkommen egal.

Denn es kam aufs selbe raus.
 

Epilog


 

Letztendlich ist es egal was wir tun.

Irgendwann wird unsere Existenz einfach verschwinden.

All der Wahnsinn, all die Trauer.

All dies wird vergessen sein.

Wozu mussten wir es erleben? Hatte es je einen Sinn?

War es eine Strafe? Doch wofür?

Dafür, dass wir gelebt haben?

Doch all dies ist letztendlich egal.

Egal.

Vollkommen egal, denn…

Uns drein erwartet allen doch nur dasselbe, nicht wahr?


 



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