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Imaimashi temapaku

von

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Ein 'normaler' Morgen

06:30 Uhr, Bretagne

Die Sonne tauchte den dunklen Himmel erst in einen sanften Violettton, welcher sich dann in Pink, dann orange und gelb und dann schließlich in ein strahlendes blau färbte. Die ersten Vögel flogen über die Städte Frankreichs und vereinzelt zeigten sich kleine flauschige Wölkchen am Himmel.

„Bruder, aufstehen...“, flüsterte ein kleines Mädchen, nicht älter als 7, in das Ohr eines Jungen, dessen Haare dunkelbraun und strubbelig waren. „Lucas, Lupin und ich haben Hunger“, nuschelte das Mädchen fast unverständlich, während sie weiterhin an der Schulter ihres Burders rüttelte, welcher vor seiner Playstation eingeschlafen war. Auf dem Fernseher sah man eine triste Umgebung und einen Bericht, von Anfang bis Ende des Spiels. Das Mädchen hatte eine typisch französische Mütze in weiß zur Seite auf ihren glatten, braunen Haare, welche an wenigen Stellen abstanden. Eine dicke Strähne war mitten in ihrem Gesicht, was sie nicht sonderlich störte. Sonstige Strähnen umschmeichelten ihr Gesicht. Lucas brummte kurz etwas unverständliches und die karamellfarbenen Augen des Mädchens erfüllten sich mit Freude, sodass sie -zwar schüchtern- ihren Bruder etwas heftiger rüttelte. „Was ist denn?“, fragte Lucas und öffnete langsam seine ebenfalls karamellfarbenen Augen. „Lupin und ich haben Hunger. Kannst du uns etwas zu Essen machen?“ Eine kleine weiße Handpuppe, welche wie ein Häschen aussah, wurde von dem Mädchen an ihre Brust gedrückt. „Jaja, ich komme gleich. Du kannst dich ja schon einmal anziehen, Chloé.“, brummte Lucas und setzte sich verschlafen auf, bevor er sich gähnend der Decke entgegenstreckte. „Komm Choé, wir sind bestimmt schneller, als Lucas fertig!“, motivierte sich Chloé mit ihrem Hasen, indem sie bauchredete. „Hm~!“, antwortete sie ihrem Hasen glücklich und verschwand in ihrem Kinderzimmer. Lucas machte derweil den Fernsehr und die Playstation aus, um darauf das Frühstück vorzubereiten.
 

In der Wohnung nebenan klingelte, in kleinen Abständen, ein lauter und nerviger Wecker, welcher von einem Jungen im Alter von 17 Jahren ausgeschaltet wurde. „Zu spät“, sagte er an den Wecker gewandt und schaute mit seinen dunkelblauen Augen ernst auf das Ziffernblatt. Er war vor seinem Wecker aufgewacht und hatte sich inzwischen seine Schuluniform, bestehen aus einem schwarzen Anzug mit weißem Hemd und blau-schwarz karierter Krawatte, ordentlich angezogen. Er fing an in Ruhe seine Tasche für die Schule zu packen und aß dann ein normales Sandwich mit Magarine und Wurst. Es war noch sehr früh, aber vielleicht konnte er seinem Cousin und seiner Cousine ein wenig helfen. So schnappte er sich seine braune Ledertasche mit den Schulsachen, schloss nach dem rausgehen die Wohnungstür ab und ging zur gegenüberliegenden Tür, in der seine Verwandten lebten.
 

07:20 Uhr, Paris

„Dallian! Wach auf du Schnarchnase! Wir kommen zu spät zur Schule, wenn du so weiter machst! Und hör auf mich anzuschnarchen!“, schrie ein Mädchen mit großen, grünen Augen und hüftlangen, gewellten Haaren zu einem Mädchen, welches genau gleich aussah. „Hm?“, brummte Dallian und rieb sich verschlafen die Augen. „Wir haben vergessen uns den Wecker zu stellen, gleich ist Schule, du Schnarchnase!“, sie lies nicht locker und riss ihrer Zwillingsschwester einfach ihre Decke weg und schmiss sie aus ihrem Bett. „Hey!“, rief die Geschubste empört und stellte sich rasch hin. „Was sollte das? Es ist früh am morgen, Josephine!“, warf Dallian Josephine vor. „Ja und gleich Schule, wir müssen uns beeilen. Ich habe keine Lust von unseren Eltern Ärger zu bekommen, wenn sie erfahren, dass wir zu spät in der Schule waren...“, argumentierte Josephine und verschränkte ihre Arme. „Aber es ist doch-“, Dallian brach ab, als sie auf den nicht gestellten Wecker schaute. „Sieben Uhr 25!!!“, rief sie entsetzt und wie auf Knopfdruck zogen sich beide synchron ihre Schulsachen in Rekordzeit um. In ihrer Schule durfte man sich frei kleiden, es gab keine Vorschrift. Dennoch waren beide ziemlich gleich gekleidet. Dallian trug eine rote Bluse kombiniert mit einem schwarzen Faltenrock und schwarzen Sportschuhen. Josephine trug ebenfalls einen schwarzen Faltenrock, jedoch dazu ein rotes Kaputzenshirt und rote All-Stars. „Jetzt aber los, frühstücken und zur Schule rennen.“, forderte Josephine und wollte die Tür aufmachen, doch sie war verriegelt „Verdammt!“, riefen Josephine und Dallian gleichzeitig.

Wo bleiben die Eltern?

16:35 Uhr, Paris

„Puh...Ein Glück, dass wir's doch noch geschafft haben...“, atmete Dallian nach dem Klingeln der Schulglocke aus. „Ja, sonst hätten wir echt Ärger bekommen, aber warum haben sie uns die Tür nicht aufgeschlossen, als sie gegangen sind?“, wollte Josephine wissen. „Ja, das kommt mir auch Spanisch vor. Sonst machen die das immer...“, die beiden überlegten scharf nach, bis die Französischlehrerin die beiden aus dem Klassenzimmer scheuchte. Die Lehrerin schloss ab und ging in die entgegengesetzte Richtung der beiden Zwillinge. Die Chance nutzte Dallian gleich aus, drehte sich zu der Lehrerin und streckte ihr die Zunge heraus. „Was für eine alte Scheuche. Ich hasse sie.“, „Du hasst alle Lehrer Dallian...“, seufzte Josephine. „Gar nicht war!“, „Na gut, auch alle Lehrerinnen...“, „Falsch! Ich finde Monsieur Cygne ganz gut!“, schmollte Dallian und schob die Lippe vor. Josephine lachte. „Ja, da hast du Recht. Aber eben nur ,ganz gut'.“
 

Auf dem Weg nach Hause plauderten die Zwei gemütlich weiter und verwarfen den Gedanken, dass ihre Eltern am Morgen nicht da war. Immerhin war es ihr Glück. Sie konnten sich frei bewegen, solange ihre Eltern noch nicht da waren und würden die beiden ausnutzen, wenn dies der Fall war. Dallian und Josephine waren inzwischen bei ihrem Haus angekommen und nach einer halben Stunde diskutieren, wer jetzt den Schlüssel habe fand ihn schließlich Josephine in der hintersten Ecke ihrer Schultasche, was Dallian triumphierend grinsen lies. Doch als es dann um das aufgehen der Tür kam, hatten die beiden Bange. „Was ist, wenn unsere Eltern wieder da sind und die kaputte Tür sehen?“, flüsterten sich die beiden synchron zu und schluckten. Langsam näherte sich der Schlüssel zitternd dem Schlüsselloch und Josephine traute sich gar nicht den Schlüssel erst reinzustecken, doch wenn sie zu spät kamen, würde dies noch zusätzlich Ärger geben. Mit diesem Gedanken steckte Josephine den Schlüssel blitzschnell ins Schlüsselloch und drehte ihn, bis ein Klicken ertönte und die Tür einen kleinen Spalt aufging, als Dallian dagegen drückte. Es wirkte alles so, wie die beiden Zwillinge das Haus verlassen hatten. Etwas unordentlich von ihrer Hektik, noch zur Schule zu kommen und dunkel. „Sind wieder da!“, riefen beide gleichzeitig. Keine Antwort. Die Zwillinge schauten erst in die Wohnung, dann sich gegenseitig an, wieder zur Wohnung und fingen an zu grinsen. Fröhlich betraten die beiden selbstbewusst das Haus und zogen ihre Schuhe aus, nachdem sie die Tür geschlossen hatten. Es war normalerweise nie so, dass ihre Eltern noch nicht zu Hause waren, aber umso besser für Dallian und Josephine, welche sich wie ein Kind an seinem Geburtstag freute. Die Taschen räumten die beide in ihr Zimmer und achteten dabei darauf, nicht die dunkelbraune Tür um zuschmeißen, welche aus den Angeln gerissen an der Wand vor dem Kinderzimmer stand. „Dann lass uns mal Mittagessen machen!“, schlug Josephine vor und rieb sich die Hände, als Dallian schon aus der nicht vorhandenen Tür huschte.
 

16:38 Uhr, Bretagne

Lucas und Maxime gingen den Weg neben dem Kanal entlang, während sie über den Alltag redeten, besser gesagt der blonde mit den dunkelblauen Augen hörte seinem Cousin mit ausdrucksloser Mine zu, während der Jüngere ununterbrochen davon redete, dass er einen Schlag von Amber -ein hübsches aufbrausendes Mädchen aus der Parallelklasse- kassiert hatte, als er ihr unter den Rock schauen wollte. Seine Wange zierte immer noch ein Handabdruck, welcher sich durch den Rotton deutlich von seiner leicht blassen Haut abhob. „Du solltest einfach aufhören die Mädchen zu bespannen, Lucas“, riet ihm Maxime. „Aber Max, du weißt gar nicht wie geil der Ausblick war! Ihre Unterwä-“, „Ich will's gar nicht hören.“, unterbrach Maxime seinen Cousin. Maxime war einer der ernstesten Personen in seiner Familie, was wohl an seinem angeheirateten Vater lag. Nach einer Weile bogen die beiden in eine Straße ein, die vom Kanal wegführte. „Was meinst du, warum unsere Eltern heute Morgen nicht da waren? Sie sind ja meistens lange weg, aber früh Morgens sind sie doch immer da und wecken Chloé und mich...“, wollte Lucas wissen und Maxime schaute in den Himmel, wo sich schon mehrere dichte Wolken gebildet hatten. Es würde wahrscheinlich bald anfangen zu regnen. „Lucas, lass uns beeilen, deine Schwester abzuholen, sonst werden wir nass“, schlug Maxime vor und war so Lucas Fragen ausgewichen, denn auch er schaute in den Himmel und stimmte seinem Cousin zu.
 

Die beiden waren endlich an der Grundschule von Chloé angekommen. Chloé stand wie immer alleine und ruhig vor dem Eingangstor. Lupin war ebenfalls bei ihr und als sie ihren Bruder entdeckte sagte Lupin: „Chloé, da ist er!“ und deutete auf den dunkelhaarigen. Chloé lächelte schwach und ging ihrem Bruder entgegen.“Hey Chloé! Tut mir Leid, dass du wieder warten musstest!“, entschuldigte sich Lucas mit einem schuldbewussten Grinsen, streckte jedoch gleich die Arme nach vorne und ging in die Knie. Chloé hatte ihre Arme ebenfalls nach vorne gestreckte und wurde von ihrem Bruder durch die Luft gewirbelt, als sie bei ihm ankam. Sie kicherte und landete schließlich wieder sanft auf dem Boden. Lucas strecke ihr seine vertraute Hand entgegen und die Kleine ergriff sie hemmungslos und fest, als würde sie Angst haben, dass ihm irgendetwas passieren. Zusammen gingen sie den Weg weiter nach Hause. „Na, hast du gute Neuigkeiten?“, fragte Lucas freundlich und Chloé brachte Lupin in den Vordergrund: „Wir haben heute einen Mathetest geschrieben. Chloé bekommt bestimmt eine eins. Immerhin habe ich ihr geholfen!“, strotzte der Hase und hielt sich ehrenvoll die Hand auf sein Herz. „Na wenn du dabei warst, dann kann sie ja nur eine eins bekommen!“; witzelte Lucas und Chloé lächelte. Den Rest des Weges gingen die drei in zügigen Schritten, da Maxime sie immer darauf hinwies, dass es bald regnen würde und zum Schluss rannte die Truppe mit den Schultaschen über den Köpfen durch den Regen zu ihren Wohnungen. „Manne , mann, mann! Das schüttet ja aus Eimern und hört nicht mehr auf!“, beschwerte sich Lucas, als sie bis auf die Unterwäsche nass im Treppenhaus standen und nach draußen guckten. Chloé nickte zustimmend und Maximes Mimik änderte sich nicht. Er war nicht gut im Umgang mit seiner Mimik und hatte oft einen ernsten Gesichtsausdruck auf. Es scheint als würde ihn nichts aus der Ruhe bringen, er war sportlich und einer der klügsten Köpfe in Bretagne, weshalb ihn die Mädchen oft auf die Nerven gingen mit der ewigen Schwärmerei. Lucas war genau das Gegenteil von Maxime und wünscht sich oft genauso beliebt wie Max zu sein. Viele verstanden nicht, wie die beiden befreundet, geschweige denn verwandt sein konnten, doch da steckte schon viel dahinter.

Die Türen zu den verschiedenen Wohnungen wurden aufgeschlossen und es wurde aufgepasst nicht zu viel in den Räumen schmutzig zu machen.
 

Maxime schaute sich verwundert in der Wohnung um und fragte sich, wo seine Eltern waren. Sonst waren sie um diese Uhrzeit immer schon zu Hause. Seine nasse Tasche stellte er einfach in das Waschbecken und zog sich aus, um seine Sachen auf die Heizung zu legen, worauf er dann duschen ging. Nachdem er sich genügend aufgewärmt hatte und der Geruch vom Regen nicht mehr auf seiner Haut zu riechen war, schnappte er sich eine dunkle Jeans und ein braunes T-Shirt über das er eine schwarze Weste anzog. Schon gleich war ihm viel wärmer als vorher mit seinen nassen Schulklamotten und holte seine trockenen Schulsachen aus seiner Tasche, bevor er sich an den Schreibtisch setzte und anfing seine Hausaufgaben zu machen.

Währenddessen half Lucas seiner Schwester beim anziehen ihrer dunkelblauen Latzhose mit kurzen Beinen und beim Schnüren der weißen Schleife mit einem dünnen blauen und einen dünnen roten Strich drauf. „Danke“, bedankte sich Chloé und ihr Magen meldete sich laut, was Lucas grinsen lies. Er streckte ihr die Hand hin und meinte: „Komm, lass uns mal zusammen was kochen und warten, bis Mama und Papa kommen.“, „Kommen sie denn noch? Es ist so spät...“, flüsterte Chloé und Lupin nickte. „Sicher kommen sie!“, versicherte Lucas. „Wenn ihnen nichts zugestoßen ist...“, fügte er in Gedanken hinzu.
 

20:17 Uhr, Irgendwo in Frankreich

Ein Schrei ertönte. „Nein! Lass mich in Ruhe!“, kreischte eine weibliche Stimme verängstigt. Eine Frau rannte hektisch durch ein ein großes Gerüst, was sich als Fehler herausstellte. „Hihihi!“, kicherte eine Stimme hinter der Frau, welche sich erschrocken umdrehte und kreischend auf den Boden fiel. Ein Stück einer Schiene durchbohrte ihre Rücken und verzweifelt schaute die Frau nach oben. „B-Bitte, lass mich am Leben...“, wimmerte sie, doch als Antwort starrten sie zwei dunkelblaue Augen belustigt an, als die Frau den Kopf leblos zu Boden fallen lies und sich die Blutlache unter ihr ausbreitete. „Hihi, man ihr macht ja eine größere Sauerei, als ein Kleinkind!“

Wollen wir nicht in einen Vergnügungspark?

20:50 Uhr, Bretagne

Ein Seufzen ertönte. „Wie lange dauert es noch, bis Mama und Papa da sind?“, fragte Chloé ihren Bruder besorgt. „Sie sind gleich da“, versicherte ihr der Ältere. Innerlich dachte sich die braunhaarige, dass ihr Bruder das schon vor einer halben Stunde sagte, jedoch beschloss sie ihm zu glauben. Mit Neugier sah sie in die besorgten, karamellfarbenen Augen ihres Bruders. „Warum bist du so besorgt und warum sagst du nichts?“,wollte Lupin wissen. Dass Chloé auch mal in Lucas Gegenwart bauchredete lies ihn lachen. Dies war nicht von kurzer Dauer, doch lediglich der Versuch ihn aufzuheitern wurde belohnt, indem Lucas durch die Haare seiner Schwester wuschelte und sie nun noch mehr von ihrem Kopf anstanden als sonst. Chloé genoss die Berührung ihres Bruders und lächelte froh. „Chloé, es ist spät. Du solltest schlafen gehen!“, bemerkte Lucas mit einem Blick auf die Uhr. Seine Schwester schüttelte nur heftig mit ihrem Kopf, legte sich auf den beigen Wohnzimmerteppich und strampelte in ihrem rosa Erdbeerpyjama herum. „Ich will aber noch nicht schlafen gehen!“, quengelte sie. Lucas musste schmunzeln. Er würde jetzt gerne weiter Call of Duty spielen, aber solange seine dabei war konnte er das streichen. Es war ein wunder wie anders sie sich in alleine mit Lucas verhielt, wenn man sie in der Schule betrachtete. Dort sprach sie nie eigenständig ein Wort, sondern benutzte nur ihren Hasen Lupin zum Reden. Sie war schüchtern, aber doch vielleicht zu schüchtern für ein Kind. Lucas überlegte, wie er Chloé am besten ablenken könnte und auch nach einer Weile wurde es Chloé zu blöd auf dem Boden zu strampeln, da ihr Bruder nicht reagierte. Gespannt setzte sie sich in den Schneidersitz und starrte ihn an. Plötzlich schnipste Lucas mit den Fingern, woraufhin Chloé erschrocken mit einem Schrei auf den Rücken viel. „Ich hab's! Wie wär's, wenn wir am Wochenende in einen Vergnügungspark gehen!“, schlug Lucas vor. Erst war Chloé erschrocken, doch dann änderte sich ihre Mimik schlagartig zu einem Lächeln. „Gerne!“, rief sie. „Aber wenn wir das machen sollen, musst du jetzt schlafen gehen“, argumentierte Lucas und zwinkerte ihr frech zu. Chloé stöhnte genervt auf, doch tat was man von ihr verlangte. Sie schleppte sich etwas traurig, dass sie schon schlafen sollte, aber fröhlich auf den Vergnügungspark zu Bett und konnte vor Aufregung kaum einschlafen.
 

Lucas war froh, dass Chloé endlich schlafen gegangen ist. Es war bereits 21 Uhr und auch wenn es schon spät war, so hemmte er sich nicht davor an die Tür seines Cousins zu klopfen. Nach ein paar Minuten hörte man ein Schloss klicken und die Tür wurde aufgemacht. „Hey, Max! Hast du Lust dir mit mir und Chloé am Wochenende in einen Vergnügungspark zu gehen?“ Max überlegte. Er war nicht wirklich ein Fan von solchen Parks, doch ein wenig Abwechslung konnte auch mal sein. „Okey“, stimmte er schließlich zu. „In welchen?“, wollte der Blonde wissen. „Hm... Das wissen wir noch nicht, aber lass uns doch morgen gemeinsam einen aussuchen?“, „Key, ich komm dann zu euch, wenn meine Eltern wieder da sind.“, „Deine sind auch noch nicht zurück?“ Maxime schüttelte seinen Kopf. „Den ganzen Tag waren sie noch nicht da. Ich mache mir langsam Sorgen.“ Seine Miene wurde noch ernster als sonst und Lucas stimmte ihm zu. „Bestimmt müssen sie nur länger arbeiten. Ich wette spätestens morgen sind sie wieder da“, meinte Lucas und blieb im Gegensatz zu Maxime optimistisch. Sein Cousin bevorzugte es realistisch zu bleiben. Entweder es ist so wie Lucas es gesagt hatte oder es war ihnen etwas passiert. Leider hieß es jetzt erst einmal: Abwarten. „Wir sehen uns dann morgen“, verabschiedete sich Maxime. „Ja, bis morgen!“ Lucas ging mit einem lächeln auf dem Gesicht wieder zurück in seine Wohnung und schaltete seine Playstation an. Während das Spiel startete dachte ich an unsere Eltern. „Es ist schon komisch, dass auch Max Eltern verschwunden sind...“ Die Titelmelodie riss, Lucas aus seinen Gedanken und er fing an zu spielen.
 

21:10 Uhr, Paris

Fröhlich schlug Dallian ihrer Zwillingsschwester ein Kissen ins Gesicht, während die beiden durch die Wohnung stürmten. Seit Jahren hatten sie nicht mehr so viel Spaß gehabt. „Das kriegst du zurück!“, rief Josephine, sprang auf Dallian und schlug immer wieder mit dem Kissen auf sie ein. Lachend kebbelten sich die beiden auf dem Boden weiter. Beide waren gleichstark, doch momentan hatte Josephine ganz klar die Überhand, da sie auf ihrer Schwester saß und sich schwer machte. „Hey, pff!“, wollte Dallian ihren Satz anfangen, doch sie musste sich eine Strähne weg pusten, welche durch die Schläge in ihr Gesicht fielen. „Hm?“, fragte Josephihne verwundert und hielt in ihrer Bewegung inne. „Wie wär's wenn wir am Wochenende in einen Vergnügungspark gehen, wenn unsere Eltern immer noch nicht da sind?“, schlug Dallian vor und Josephines Augen leuchteten vor Begeisterung. „Klasse Idee!“, rief sie und sprang auf. „Lass uns doch morgen einen Aussuchen.“, „Warum morgen?“, „Wenn unsere Eltern morgen wieder da sind, dann haben wir umsonst gesucht...“, erklärte Josephine und bei dem Gedanken, dass ihre Eltern wiederkämen verzog sie das Gesicht. Auch Dallians fröhliche Mimik wechselte zu betrübt, als sie an ihre Eltern dachte. Die Zwillinge mochten sie nicht. Nicht mehr seitdem, ihre Eltern sie erwischt hatten, wie sie Nachts Randale anstellten und sie seitdem Tag für Tag, Nacht für Nacht in ihrem Zimmer einschlossen und sie nur zur Schule raus durften. Essen durften die Beiden ebenfalls nur in ihrem Zimmer. Ein Kissen landete in Josephines Gesicht und Dallian schmiss sich auf sie. „Unsere Eltern sind nicht da, also: WEITERMACHEN!“, munterte Dallian Josephine auf, denn auch sie brauchte Ablenkung. Ablenkung von der Vergangenheit. Kichernd prügelten sich die beiden weiter und am nächsten Morgen suchten sie nach der Schule einen guten Vergnügungspark aus.
 

Als sie den Computer hochfuhren und in Google 'Vergnügungspark' eingaben, klickten sie auf eine Seite, doch automatisch öffnete sie eine andere Seite. Sie war bunt ausgeschmückt und schien sehr viele Attraktionen zu haben. „Lass uns in den gehen!“, Dallian drückte ihren Finger gegen den Monitor, um zu verdeutlichen, dass sie da hin wollte. „Dann lass uns mal nach dem Fahrplan schauen!“, freute sich Josephine, denn auch ihr war der Park nicht unsympathisch. Selbst der Name hatte eine anziehende Wirkung auf die beiden: 'Imaimashi tempaku'.



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