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Paladin Buch 2

Fortsetzung von Buch 1
von

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Kapitel 1

Kapitel 1
 

(Glätscher von Jölurgon Grenzgebiet zur Chaoszone. 2117)
 

Schläfrig rieb sich Rafael die Augen. Diese Nachtschichten schlauchten. Und dann starrte er nur auf diesen weißen Gletscher. Der Wind wehte eisig um den Wachturm und lies die Temperatur weiter sinken. Obwohl er dick Eingekleidet war, eine Schutzbrille und den Schal vor dem Gesicht hatte, frieerte er.

Da kam Gunnar den Turm hoch.

„Was ist los?“ brummter Rafael durch den Schal.

„Sie haben wieder zugeschlagen.“ Keuchte Gunnar

„Die Paladine?“

„Jawohl. Unsere Fabrik in Fartun wurde gefunden und komplett zerstört. Wie üblich gab es keine überlebenden.“

„Wer hätte vor vier Monaten gedacht, das dieser Kerl seinen Kampf gegen die Drogen so ernst nehmen würde?“

„Wer hätte gedacht, das die so viele Mittel aufbringen können...“

„Ich weiß nicht. Der Vorsteher hat nur höchste Alarmbereitschaft ausgerufen.“

„Hm? Diese Anlage blieb bisher IMMER verborgen.“

„Bisher hatte aber auch keine es so weit gebracht. Ich sag dir das im Vertraum. Wenn das nächste mal Heimaturlaub ist, hau ich ab.“

„Bist du irre?“

„Lieber lass ich mich von der Familie Deleror jagen, als von dem Paladinen. Gnade brauch ich von beiden nicht zu erwarten. Und im Gegensatz zu den Paladinen, schwindet der einzugsbereich der Familie. Ich sage dir das als Freund, komm mit.“

„Ich kann nicht. Die wissen wo meine Eltern leben.“

„Dann müssen sie auch fliehen... Ich sag dir, bald werden die auch das hier finden.“

„Das kann ich nicht glauben. Ich meine, WER sucht denn in dieser Einöde?“ fragte Rafael, als Gunnar mit der Hand auf etwas zeigte. Durch die Dunkelheit konnte er kaum etwas erkennen. Doch dann sah er was Gunnar meinte. Dort liefen Luboketsiluetten durch den Schnee. Doch noch eh er den Alarmknopf gedrückt hatte, äscherte ein Flammenstoß den Turm ein. Im tödlichen Schein des Feuers sah man die Gestalten. MgÜKPA in weißer Tarnkleidung. Noch während der Vorderste mit dem Flammenwerfer Schnee und Gebäude gleichermaßen wegbrannte, stürmten die anderen nach vorne. Gefolgt von BMT's, ebenfalls in weiß. Unter dem Feuer der Flammenwerfer barsten die gewaltige Gewächshäuserkomplexe. Aufgeschreckte Leute rannten in alle Richtungen davon. Rücksichtslos traten die Kampfmaschinen kleinere Gebäude nieder. Wo Menschen sich im freien zeigten gab es ebenfalls keine Gnade. Nach nicht mal 4 Minuten gab es in dem gesamten Komplex keine Stelle, an der noch Schnee lag. Um jende, welche die MgÜKPA nicht erledigt hatten, kümmerte sich die nun vorstürmende Infanterie.

Sosuke sah sich mit seiner Maschine wachsam um.

„Das war eine Kategorie 12... Da hat sich das frieren ja gelohnt." brummte Daniel über Funk.

„Beobachtet eure Sektoren.“ Unterdrückte Sosuke hart den Funkverkehr. Überall um ihn brannten Pflanzen in den zerstörten Gewächshäusern. Er hatte nicht mal mitleid mit den verbrannten Gestalten. Sie hatten ihre Chance sich zu stellen. Nun gab es keine Gnade mehr.
 

„Was meinst du? Wie viel haben wir noch vor uns?“ fragte Daniel und sah Sosuke dabei an. Sie saßen in einen großen Zelt, an dessen Ende eine Essensausgabe war. Sosuke saß mit seinen Leuten abseits der anderen. Es war ein eigenwilliger Anblick, wie diese knapp 17 Jährigen und der 23 Jährige in Mitten all dieser Soldaten saßen. Sosuke blickte von seinen reichlich gefüllten Teller auf. Noch auf Fleisch kauend antwortete er.

„95% der Eiskrautproducktion ist abgefackelt. So große Lager wie dieses wird es wohl nicht mehr geben.“ Brummte er und schob sich ein weiteres Stück Fleisch in den Mund.

„Also haben wir es fast Geschafft?“ fragte Elena

„Unser Dienst wird nie zuende sein. Und wenn wir hier mit dem Drogenhändlern fertig sind, dann geht es endlich an den Krieg.“ Verkündete Sosuke, wobei ihm ein Stück Fleisch aus dem Mund fiel.

„Wenigstens ist die Verpflegung gut.“ Stellte Erhard fest, worauf alle anfingen zu lachen. Doch sie hörten nicht die Worte, die zwei am anderen Ende des Essenzeltes wechselten.

„Ich kann es nicht glauben... Diese KINDER gehen mir so was von auf die Nerven. Sie bekommen nicht nur mehr zu essen, sie bekommen wesentlich besseres Essen als wir... Was für eine Dreistigkeit.

„Sie denken das ist ungerecht?“ fuhr ihn ein Junge von hinten an.

„Wollen sie sagen, das es ungerecht ist, das wir besseres Essen bekommen, OBWOHL wir immer in vorderster Front stehen. Obwohl wir immer an den Schwächsten Punkten der Linie zur Hilfe eile, wenn die Gefahr am größten ist. Obwohl wir uns dorthin wagen, wo IHR NICHT MAL EINGESETZT WERDET!“ Blaffte Tony die beiden Männer an.

„Wir sind Offiziere der Armee der Imperialen Liga.“

„Eine Liga die es ohne uns gar nicht geben würde. WIR haben das geschaffen. Wir haben euch zu einer Armee geschmiedet.“

„Wir waren schon früher eine Armee. Wir hätten euch nicht gebraucht!“ Spieh der ältere Mann zurück.

„Nennt mir mal drei Gründe warum ich Tony nicht erschießen sollte?“ fragte Sosuke, der den streit mitbekommen hatte.

„Weil er ein guter Pilot ist.“ Sagte Elena spontan.

„Weil er ein guter Offizier ist.“ Antwortete Erhard. Doch dann breite sich kurz schweigen aus.

„Weil... weil er ein Menschenfreund ist.“ Sagte Daniel zögerlich.

„Komm doch her du abgeranzter Soldat!“ fluchte Tony.

„Lassen wir das letzte mal zu seinen Glück gelten.“ Stellte Sosuke fest und stand langsam auf. Derweil standen sich Tony und der Major aggressiv gegenüber.

„Komm und zeig was du kannst... Alter SACK!“ fuhr Tony ihn an.

„Ich bin nicht bescheuert und schlage einen Paladin.“ Erwiderte dieser.

„OKAY!“ rief Tony und warf seinen Mantel ab. „KEIN RANG! KEINE ABZEICHEN! KEINE STRAFE!“ rief Tony. Darauf zog der Major ebenfalls seine Jacke aus.

„Du hast es so gewollt. Komm her wenn du dich traust.“ Rief der Major. In dem Moment wo Tony losschlagen wollte hallte Sosukes Stimme durch den Raum.

„WERDET IHR WOHL AUFHÖREN!“, wobei er einen Tisch zur Seite trat.

„IHR SEIT ALLE IM DIENST DER IMPERIALEN LIGA!“ brüllte er beide an und griff sich den fast 40 Jährigen Mann und Tony am Kragen.

„Soll ich euch mit dem Köppen zusammen knallen, das ihr wieder zu Besinnung kommt. Wir haben euch den Arsch gerettet, ihr habt den unseren gerettet. Habt ihr schon mal daran gedacht, das wir mehr bekommen, weil WIR nicht so sind wie ihr!“ rief er, und sah beide wütend an. Beide sahen ihn betreten an. Es war ja nicht so, das die normalen Soldaten Hungern mussten, oder gar schlechteres essen bekamen. Die Paladine bekamen halt nur faktisch die doppelte Rationen.

„SIE Major, gehen wieder auf ihren Posten. Und DU kommst mit mir mit.“ sagte Sosuke, wobei seine Stimme düster wurde.

„Aber...“ setzte Tony an, doch Sosuke würgte ihn mit der Aufforderung ab: „Gib mir keinen Grund, dich hier vor allen zu erschießen.“ Sagte er und schob ihn aus dem Zelt.

Der Bereitschaftsraum war ein Container mit Umkleidenspinten. Die Tür schwang auf, und Sosuke stieß Tony hinein.

„BIST DU VÖLLIG BESCHEUERT?“ Brüllte er Tony an. Er hatte sich das ganze nun fast ein Jahr angetan. Aber irgendwann war auch die Geduld von Sosuke erschöpft.

„Er hat angefangen. Er hat dich... mich... UNS beleidigt.“

„DAS IST MIR SCHEIß EGAL! DU BIST IMPERIALER SOLDAT! DU HAST DICH ZU BEHERRSCHEN!“ Brüllte Sosuke und schlug mit der Faus gegen die Wand.

„Wir sind Besser als die. Und ich muss mich von denen nicht erniedrigen lassen.“

„Ich kämpfe seit fast einem Jahr, das man uns, unseren Orden und vor allem unsere Befugnisse nicht nur Respektiert, SONDERN AUCH AKZEPTIERT! UND DU HAST NICHTS BESSERES ZU TUN ALS DAUERND STREIT ZU SUCHEN!“

„Wir sind zum herrschen geschaffen worden!“

„Nein... WIR wurden nie geschaffen um zu herrschen.“ Sagte Sosuke sanft und half Tony hoch. „Uns schuf man als Diener. Als Diener des Imperiums. Doch nun sind wir Diener der Imperialen Liga. Wir haben uns dem Wohl und dem Schutz der Humanoiden dieser Welt verschrieben. Dafür stehen wir jeden Tag auf. Dafür führen wir Krieg gegen Drogen, Kriminalität und Gewalt. Zum Schutz der Menschen führen wir Krieg gegen die Nordallianz und die Südkoalition. Das ist unser Ziel.... Und du hast recht. Es gibt viel Unverständnis. Aber das sagte uns Ausbilder Tonbach schon. Hier draußen erwartet uns nichts.“

„Und warum tun wir das dann alles? Ich meine, WER dankt uns unser Blut?“

„Wahre Helden brauchen kein Jubel... keine Belobigung.“

„Hör dich mal an...“

„Das war unser Auftrag. Unsere Sinn... Unsere Funktion... Wir haben die Ideologie des Imperiums zur Imperialen Liga geformt... Unsere Stellung beruht auf Vertrauen in uns. In unsere Taten.“

„Pah!“

„DU sagst dauernd das du besser bist. ZEIG ES!“ rief Sosuke. Danach sahen sich beide Schweigend an. Tony war der erste der sich abwendete.

„Zeig mir das du besser bist... Sonst werd ich dich das nächste mal standrechtlich erschießen.“ Sagte Sosuke und verlies den Raum. Tony blieb alleine zurück. Er hätte das viel früher mit ihm klären sollen. Draußen schlug ihm ein kalter Wind ins Gesicht. Abfällig fauchte Sosuke die Kälte an. Er war nun mit den Truppen seit fast 2 Wochen in diesen Gebiet. Die Kälte kotzte ihn an.

„ORDENSMEISTER NATZUYAMA!“ rief eine Stimme ihn. Sie war ihm sehr vertraut und lächelnd drehte er sich um. Claudia kam mit einen Datenblock auf ihn zu. Claudia war eigentlich eine vergleichsweise kleine Angestellt in dem Kommandostab gewesen. Eine Aktenschieberin, wie Sosuke sie immer aufzog. Auch wenn sie fast 40 war. Da sie von den Überlebenden des Projekt Drachenzahns die mit den Besten Fähigkeiten in Bürokommunikation und Datenverwaltung hatte, machte sie Sosuke zu seiner Persönlichen Sekretärin. Dies hieß, das sie auch immer dahin kam, wo er war. Sosuke lehnte sich an den Container und fragte: „Na? Wo brennt diesmal wieder die Kacke?“

„Du und deine Ahnungen...“ sagte Claudia lächelnd und reichte ihm den Datenblock.

„Wenn es so wichtig ist, das du hier in dem dem Aufzug durch den Schlamm stapfst, dann kann nur irgendwo die Kacke am brennen sein.“ Sagte Sosuke und begann den Datenblock zu lesen. Claudia stand in der Uniform für Zivilisten neben ihm. Es war eine dunkelgraue schmucklose Bluse, sowie ein ebenfalls dunkelgrauer kurzer Rock. Verziert war er nur mit weißen Streifen auf den Schultern sowie am Unteren Rand des Rockes. Normalerweise sollte sie Damenschuhe tragen, doch in diesen Schlamm zog sie sich einfach feste Stiefel an, was dem ganzen ein optischen Bruch gab.

„Hm...“ brummte Sosuke als er die Daten auf dem Comblock gelesen hatte.

„Was meinst du?“ Fragte er plötzlich Claudia.

„Mir fehlt es an militärischer Ausbildung...“ wich Claudia aus.

„Das weiß ich. Was meinst du? Öfters kann man ZU SEHR in der Materie sein, um nach links oder rechts schauen zu können. Also, was denkst du darüber?“

„Na ja... Ich hab schon vieles gesehen, aber dies ergibt wirklich kein Muster. Truppen werden dauernd verlegt... Abgezogen und woanders stationiert...“

„Keine Rechtfertigung. Schau drauf und sag mir, WAS ist dein erster Gedanke?“

„Das Ist eine Falle. Eine Vorbereitung für einen Großangriff, aber...“

„Aber nicht an dieser Stelle?“

„Genau... wie?“

„Mit irgendwas muss ich meine Stellung legitimieren, oder?“ konterte Sosuke, worauf beide lachten.

„Komm mal mit rein.“ Sagte Sosuke und ging wieder in den Container. Dort saß Tony noch immer auf der Bank.

„Tony.“

„Was?“

„Lies... Lies und sag deine Meinung.“

„Was interessiert dich denn meine Meinung? Ich denke ich bin nur ein Ärgernis?“

„Ich habe mit dir persönlich ein Problem. Deine Art und weise. Aber du bist nicht aus spaß ein Meister Paladin. Und nun erfülle deine Aufgaben und sag mir, was dein militärisches Bewusstsein dazu sagt.“ Befahl Sosuke und reichte ihm dem Datenblock. Dieser las den Datenblock behutsam, wobei Sosuke sein Stirnrunzeln sah.

„Das sie einen neues Kommandanten haben wusste ich... aber der ist ned Blöd. Das sind Vorbereitungen für eine Großoffensive. Was aussieht wie das unfähig planen einer Großoffensive ist eine Ablenkung. Dieser General Gozzin versteht was von seinen Fach.“ Sagte Tony und reichte den Datenblock zurück.

„Wo sind die nächst schwächsten Stellen und der Frontlinie?“ fragte Tony.

„Genau das hab ich mir auch gedacht." antwortete Sosuke

„Dann sollten wir Truppen zur Verstärkung hin beordern.“ Schlug Tony vor. Claudia stand schweigend daneben. Sie wusste, wenn diese Jugendlichen mit den Planungen beschäftigt waren, hielten sogar Generäle ihren Mund. Beide gingen zu einen Computer und riefen die letzten Daten der Frontlinie auf. Wenn es um militärische Belange ging, gab es keine zwischenmenschlichen Probleme mehr.

„Claudia, hol mal bitte die anderen. Und lass eine Frachtmaschine startbereit machen.“

„Willst du da Persönlich mitmachen?“

„Ich will da mehr machen, als nur auf deren Angriff zu warten.“

„Wie?“

„Das gemeinste ist, jemanden bei den Vorbereitungen zu einen Großangriff zu überfallen.“

„Angriff?“

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und damit rechnet nun keiner, oder?“ sagte Sosuke, als Claudia aus dem Raum ging.

Kapitel 2

Kapitel 2
 

Langsam betrat Oberst Blackwell den Raum. Ihm folgten Corporal Campel und zwei Soldaten in schweren Servorüßtungen der Paladine. Ihnen gegenüber saß ein junges Mädchen mit kurzen weißen Haaren an einen provisorischen Tisch. Hinter ihr standen ebenfalls zwei Wachen in den schweren Servorüßtungen der Paladine.

„Guten Tag. Ich bin Hoher Paladin Theresa.“ sagte sie und stand auf. Blackwell und Campel nickten ihr nur zu.

„Wann sind sie denn an diese Stücke ran gekommen?“ fragte Theresa und zeigte auf die beiden Wachen hinter Blackwell.

„Ein Geschenk ihrer Außenstelle in Vallia.“

„Ah. Da sind die hin verschwunden.“

„Wollen sie die jetzt wieder haben?“ fragte Campel.

„Nein... Die hat man ihnen übergeben. Also sind dies ihre. Aber dies ist auch nicht unser Thema. Wenn sie sich bitte setzen würden.“ sagte Theresa und zeigte auf zwei Stühle vor dem Tisch. Blackwell und Campel setzten sich. Derweil betrachteten sie Wachen sich gegenseitig.

„Haben sie sich unser Angebot überlegt?“

„Ihr Angebot klingt verlockend. Sharaga wird Teil der Imperialen Liga, mit allen Pflichten und Rechten, dafür bekommt Sharaga militärische wie humanitäre Hilfe. Aber ich hab da noch einige Probleme.“

„Bitte, fragen sie ruhig.“

„Wer garantiert eine Demokratie? Wer garantiert die Rechtssicherheit?“

„Die Verfassung?“ fragte Theresa unschlüssig.

„Und wie ist dies mit ihnen dann? Ich meine, ihre Institution steht doch außerhalb von Recht und Gesetz. Wo wird garantiert, das ich damit nicht das scharagische Volk unter ihr Herrschaftsjoch treibe?“

„Nun ja, das ist schon ein Punkt. Ja wir stehen nicht direkt unter der normalen Justiz. Aber für unsere Arbeit ist dieser Sonderstatus wichtig. Zudem sind wir dem Hohen Rat der Imperialen Liga Rechenschaft schuldig. Also absolut ohne Kontrolle sind wir auch nicht. Jedoch haben sie Recht, das der Orden der Imperialen Paladine aktuell ein sehr großes Aufgabenspektrum hat. Dies ist aktuell jedoch eine Ausnahmesituation. Zum einen fehlt es immer noch an effektiven Strukturen, zum anderen sind gute Führungskräfte dünn gesät...“ erklärte Theresa. Darauf sah Blackwell kurz zu Campel und beugte sich dann zu Theresa vor.

„Können wir mal offen reden? Ich meine, wir sind keine Politiker, sie anscheinend auch nicht, und unsere Leute hier können schweigen.“ sagte Blackwell und zeigte auf die Wachen.

„Je offener wir sind, umso besser ist es. Dies ist sowieso kein öffentliches Gespräch.“

„Sie haben eine Armee, aber keinen Anführer.“ stellte Blackwell fest.

„Sie sind ein Anführer, haben aber keine Armee.“ Konterte Theresa. Darauf sah sie Campel verärgert an, was Theresa bemerkte.

„Das heiß nicht das ihre Truppen schlecht sind. Sie haben der SK die Stirn geboten... Doch wie viel haben sie? 2 Kompanien? 2 ½?... WIR könnten ihnen eine KOMPLETTE ARMEE bieten.“ erklärte Theresa.

„Und wo ist der Harken? Müssen wir unsere Erstgeborenen opfern oder was? So ein Angebot macht man nicht ohne Hintergedanken.“ fragte Campel misstrauig.

„Das Recht der ersten Nacht reicht uns.“ konterte Theresa. Darauf sahen sich Blackwell und Campel mit großen Augen an.

„Spaß bei Seite. Natürlich haben wir unsere Pläne und Ziele. So ein Angebot kommt nicht ohne entsprechenden Nutzen. Zum einen haben sie es recht gut erkannt. Die Offiziere der Imperialen Liga sind oft genug inkompetent und haben Vorurteile gegenüber Truppen anderer Länder. Bis diese Gewohnheiten raus sind, dauert es eine Weile. Zudem ist es unsere Politik, so viele Staaten wie möglich in die Liga zu holen, um ihnen Schutz und Sicherheit bieten zu können. Und, das ist ebenfalls ein wichtiger Grund, wäre ihr Land in der Liga, könnten wir es als Einfahrt in das Gebiet der SK nutzen. Die aktuelle Grenze ist verhärtet und eingegraben. Mit einen Überraschungsangriff können wir viel Boden gewinnen, eh der Feind sich formiert hat.“

„Also das ist ihr Ziel... Und lassen sie mich raten, ich soll die Invasion in das SK Gebiet leiten?“

„Sie würden eine der Invasionsarmeen kommandieren.“

„Das klingt ja alles ganz verlockend... Aber vorher bleibt etwas zu tun.“

„Das wäre?“

„Ich muss mit ihren Ordensmeister reden.“

„Mit Sosu... Äh Ordensmeister Nazuyama? Wieso das?“ fragte Theresa verwundert.

„Wir müssen noch etwas klären.“

„Ich hab absolute Entscheidungshoheit. Also alles kann mit mir...“

„Es geht nicht um die Sache hier an sich... Es ist etwas das ich zwischen ihm und mir klären muss. Persönlich.“ erklärte Blackwell. Campel und Theresa sahen ihn fragend an.

„Nun ja... Ich weiß nicht...“ brummte Theresa, die ihre Selbstsicherheit verloren hatte. Dies störte nun doch ihr Konzept.

„Sosuke... Der Ordensmeister ist sehr beschäftigt. Das könnte schwer werden, aber ich werde sehen, was ich tun kann.“ stammelte sie nachdenklich.

„Gut. Sie wissen ja wo sie uns finden.“ verabschiedete Blackwell sich und stand auf. Campel folgte ihm.

„Ja, wir werden uns bei ihnen melden.“ sagte Theresa.

Draußen sah Togusa Thomas fragend an, als sie den Gang hinab liefen.

„Was soll das? Das ist die Chance. Warum willst du diesen Nazuyama sehn?“

„Ich unterstelle mich nicht jemanden, der mich eventuell umbringen will.“ brummte Thomas. Togusa sah ihn geschockt an.

„Nun... wie soll ich das erklären... Du kanntest den Auftrag von Maria?“

„Auffinden und zurückbringen dieser Magierin.“

„Das stimmt... Und du weißt auch das sie von einen Jungen befreit wurde?“

„Ja... Du willst doch nicht sagen...“

„Oh doch. Er stand vor mir... Vor mir und Nebber. Damals wusste ich nicht wer er war.“

„Willst du sagen, dass du Maria auf diesen Nazuyama gehetzt hast?“

„Ja...“

„Und dann wollen die Verhandlungen mit uns?“

„Deshalb muss ich mit ihm reden.“
 

„Zug 3! Weiter nach Süden vorrücken!“ brüllte Sosuke in sein Funkgerät, während er mit seiner Maschine in einen Schützengraben sprang. Ein Trupp Lubokets tat es ihm nach. Der Graben war fast 20m Tief. Die Wände waren gut befestigt und in regelmäßigen Abstanden waren Brücken, über die Fahrzeuge fahren konnten. Die Vorderkante des Grabens war ein Schützengraben für Infanteristen. Diese Anlagen waren gut ausgebaut.

Sosuke saß auf den Hintern seiner Maschine und drückte sich an die Rückwand des Grabens. Die Sturmgeschütze waren abgebaut, und mit einem Rucksack ersetzt worden, in dem Magazine für seine schwere Autokanone waren.

Sofort warf er das Gewehr zur Seite und gab ein Dauerfeuer ab, bis das Magazin leer war. Die Kugeln zerrissen mehrere Maschinen der Südkoalition. Über ihre Köpfe hinweg jagten mehrere Raketen, die jedoch nur schwer das Stakato der Artilleriegranaten übertönten. Da wand Sosuke sich nach links.

„Und du hast gesagt hier sei es langweilig?“ rief er über Funk.

„Zumindest bis du Irrer kamst und den Krieg mitgebracht hast!“ rief Samlar zurück, wobei Sosuke lachen musste. Sie hatten es geschafft, sie waren in dem feindlichen Grabensystem. Nun galt des diesen Durchbruch zu sichern. Neben Sosuke war rechts von ihm ein Abzweig, der ins Hinterland führte. Links und rechts von Sosuke war die Schützengrabenanlage regelrecht aufgesprengt. Der Graben war mit zerstörten KPA übersäht. Dazu lagen überall Panzer und andere Fahrzeuge herum, die teils in den Graben gefallen waren. Die toten Infanteristen waren zahllos.

Ohne was zu sagen drückte er Salmar sein Gewehr in die Hand. Dieser begann sofort es nachzuladen. Derweil griff Sosuke sich eine Handgranate aus einer Halterung am Bein.

„DU IRRER!... DECKUNG!“ rief Salmer. Er konnte sich das Grinsen auf Sosukes Gesicht vorstellen, als dieser den Stift zog und sie den Graben hinunter warf. Die Explosion erschütterte das ganze Gebiet. Eine Staubwolke schoss aus dem Gang und nebelte kurz alles ein. Schnell griff sich Sosuke wieder sein Gewehr.

„ANGRIFF!“ brüllte Sosuke und warf sich herum, das er auf der Abzweigung kniete.

„HIER ZUG 1! HAMMERSCHLAG ERFOLGREICH! SCHICKT DIE NÄCHSTE KAMPFGRUPPE!“ hörte Sosuke den Funker seines Zuges rufen. Aus dem Dunst sah er eine Rakete auf ihn zu jagen. Im letzten Moment schafte er es, sich an ihr vorbei zu drehen. Doch sie schlug in die Wand hinter ihm ein, und riss ein gewaltigen Krater.

Sofort rollte sich Salmar vor den Graben und feuerte mit seinem Gewehr. Mit eiserner Disziplin raffte sich Sosuke auf und schaute über den Rand des Schützengrabens. Schwere Granatensalven wurden ausgetauscht. Überall rissen Explosionen die Umgebung auf. Jagdflugzeuge fegten über den Bereich und warfen Bomben ab. Durch Staub des Kampfes sah er am Himmel eine Flotte Kampfschiffe, die sich schweren Beschuss mit jemand hinter Sosuke austauschte.

Da sah er eine Panzerkolonne etwas abseits von ihrer Position zur Front fahren. Schnell legte Sosuke an und feuerte. Etliche Panzer wurden von den Granaten zerrissen. Sofort fiel Sosuke in die Deckung zurück. Nur wenige Sekunden später rauschten über ihm Granatensalven hinweg. Sie hatten das Tor aufgestoßen, doch die Bastion war noch standhaft.

„Der Feind hat seinen Abwehrschirm maximiert. Wir bekommen da keine Truppen durch. Sie sind die einzigen unter dem Abwehrschirm, und in Reichweite. Sie müssen die Feuerkontrolle ausschalten!“

„Dann werft eine Bombe drauf!“

„Die Stellung ist zu gut gesichert.“

„Die Feuerkontrolle ist bei F475 x32 y89!“ rief Yoshino, der Zugführer, Sosuke über Funk zu.

„Bestätigt! Lassen sie einige ihrer Truppen hier um den Durchbruch zu sichern!“ befahl Sosuke.

„Ein Flammenwerfer nach vorne!“ rief Sosuke und lud sein Gewehr nach. Das alte halbvolle Magazin lies er einfach auf den Boden fallen.

„Und los!“ rief er und lief gebückt durch den Graben. Das Heulen der Raketen über ihn war faktisch ununterbrochen. Der Feind hatte sich von den ersten Schlag erholt und feuerte nun mit allen zurück was er hatte. Die 10 Maschinen rannten mit dem Gewehr im Anschlag durch diese gewaltige Ganganlage. Immer wenn sie an einer Abzweigung vorbei kamen, feuerten sie ohne zu schauen zur Seite, um etwaige Feinde in Deckung zu treiben. Immer wieder bekamen sie Feinde vor den Lauf. Die Gegenwehr war nicht mal notdürftig.

Da schrillte ein Notruf an sein Ohr. Mit einem Handzeichen sprang ein anderer an seine Position und er rutschte in die Mitte, wo er geschützt war.

„HIER KOMMANDO 12! WIR KÖNNEN STELLUNG NICHT HALTEN! Feind drückt uns aus dem Gebiet!“ brüllte ein Offizier verzweifelt. Dort war der erste Angriff erfolgt. Nach gutem Raumgewinn hatte der Feind sich neu formiert und einen Gegenangriff gestartet.

„WO BLEIBT DIE LUFTUNTERSTÜTZUNG!“ brüllte Sosuke gegen das Heulen der Raketen an.

„IN GEFECHT BEI F409! Die Feindflotte ist verdammt straff organisiert!“

„Kommando 12, Position HALTEN! Reserven werden mobilisieren!“ befahl Sosuke, als der Trupp anhielt. Sie waren der feindlichen Geschützstellung sehr nahe. Ein gewaltiger Feuerball aus dem Flammenwerfer erhellte den Schützengraben. Sofort drückte sich Sosuke wieder nach vorne neben Salmart. Immerhin waren sie durch ihren Schild ideal geeignet, den anderen Deckung zu geben. Da sah er einen Eingang zu einem Hangar. Auf ein Zeichen stürmten sie den Hangar. Dort standen zwei KPA, die gerade bestückt wurden. Noch eh die Arbeiter reagieren konnten, wurden sie von einem Feuerstoß eingeäschert.

„Ich brauche eine Direktverbindung zur Kommandozentrale!“ rief Sosuke in sein Funkgerät. Derweil sicherten die andern den Eingang.

„Hier Daniel!“

„Was ist bei Kommando 12 los?“

„Der Feind hat einen Gegenangriff gestartet. Kommando 12 fällt gerade auf alte Position zurück. In Feld 389 kommen wir nicht weiter.“

„Mobilisier die Reserve! Die sollen den Durchbruch halten! Wir bekommen keine zweite Chance! Zur Not zieh Truppen aus den umliegenden Abschnitten zusammen!“

„Dann werden die Verteidigungslienen stark ausgedünnt!“ erwiderte Daniel. Damit hatte er recht. Sicher, dies hier war seit langen die einzige Gelegenheit auf einen Durchbruch. Und sie wird wohl für eine Lange zeit die einzige bleiben. Aber man musste immer mit dem Schlimmsten rechnen.

„Artilleriemauern! Sichern sie in diesen Gebiet alles bis auf unsere Durchbruchszonen mit einer Mauer aus Artilleriebeschuss.“

„WIR MÜSSEN WEITER!“ rief Samlar.

„Du hast deine Order. Das wird schon klappen, wenn wir mal den Arsch zusammen kneifen. Keiner sagte dass dies leicht wird. Sosuke aus.“ sagte Sosuke und stand auf.

„So, wo lang nun?“

„Nach dem Geheimdienst müsste die Raketenzentrale irgendwo nordwestlich von hier liegen.“ sagte Yoshino. In diesen Moment Rollte eine Panzerkolonne vor dem Hangar vorbei. Noch eh diese realisierten, wer sie angriff, war der Konvoi schon im Staub des Schützengrabens zertreten. Sofort lief der Trupp weiter. Nun wusste der Feind genauer wo sie waren. Überall waren nun auch Soldaten. Die SK versuchte nun krampfhaft ihre Stellungen zu bemannen. Die zwei KPA mit Flammenwerfer taten ihr bestes, um die Infanteristen zurück zu treiben. Es war wie er es geahnt hatte. Der Feind war aus seinen Positionen gewichen, um einen Durchbruch zu planen. Das Trommelfeuer aus Autokanonen, Raketenwerfern und anderen Waffen schwoll immer mehr an. Dazu heulten ununterbrochen Raketen über ihre Köpfe hinweg.

„Wir müssen weiter!“ rief Sosuke über Funk seinen Zug zu. Diese Raketenzentrale koordinierte für diesen gesamten Abschnitt die Abwehr. Und die Hauptstreitmacht konnte nicht zu ihnen durchstoßen.

Plötzlich surrte sein Annäherungsalarm. Sosuke sah nur noch aus dem Augenwinkel die rote Warnanzeige, eh die Welt um ihn herum in gleißen hellen Licht aufglühte, und die Erde ihn nach oben schleuderte.

„Oh Scheiße!“ fluchte Sosuke innerlich.

Kapitel 3

Kapitel 3
 

Unter Schmerzen öffnete Sosuke seine Augen. Er sah alles verschwommen und außer ein Pfeifen hörte er nichts. „Bin ich tot?“ brummte er orientierungslos. Währen dessen schmeckte er Blut in seinen Mund.

Darauf ruckte etwas an ihm, was zu wesentlich mehr Schmerzen führte.

„Boah... Für tot, tut es zu sehr weh.“ Stöhnte er auf. Langsam nahm er seine Umgebung wahr. Er war immer noch im Cockpit seiner Maschine. Überall blinkten die Warnlichter. Da ruckte wieder etwas an seiner Maschine. Langsam klang das Pfeifen ab und eine Stimme wurde vernehmbar.

„SOSUKE! KOMM ZU DIR!“ hörte er eine Stimme brüllen. Immer noch verwirrt setzte Sosuke seine Maschine auf und sah sich wie durch einen Schleier um. Zögerlich kehrten seine Sinne zu ihm zurück.

„SOSUKE! MELDE DICH!“ rief die Stimme wieder. Er kannte diese Stimme.

„Hat sich wer die Nummer des LKW’s notiert?“ fragte er gequält. Jetzt erst fügten sich seine Sinne zu einen Bild zusammen. Auch die Erinnerung kam wieder.

„Sosuke?“

„Ich lebe... noch...“

„Komm hoch!“

„Was ist passiert?“

„Eine überschwere Granate. Los, wir müssen hier weg!“

„Okay.“ Brummte Sosuke und wuchtete seine Maschine hoch. Da donnerten schon Sturmgewehre. Erst jetzt begriff Sosuke, das er immer noch im feindlichen Schützengraben war. Das Rattern von Granaten, die in den Beton einschlugen fixierte dann seine Sinne wieder komplett auf seine Umgebung. Schnell sah er sich um. Der Feind bemannte wieder seine Stellungen. Er sah wie einer seine Leute sich neben die Ecke eines Abzweiges drückte und den gang hinunter schoss. Über ihnen heulte ununterbrochen der Schirm aus Raketen.

„WIR MÜSSEN HIER WEG!“ brüllte Salmar. Die Sekunden der Verwirrung waren weg und Sosuke handelte nach eingeübten Mechanismen.

„Wie viel Mann sind wir?“

„17.“

„Haben wir Kontakt zum Kommandozentrum?“

„Negativ. Funk wird gestört.“

„Wie weit sind wir vom Primären Ziel entfernt?“

„Zu weit. Wir müssen uns zurück ziehen!“ rief Yoshino über Funk.

„Wir müssen das Primärziel ausschalten. Sonst kommt hier keiner von uns lebend raus.“ Antwortete Sosuke und überflog in seiner Maschine in Windeseile die Pläne. Mit eiserner Entschlossenheit suchte Sosuke einen Weg zum Feuerleitstand.

„Salmar, Hartman, Stobel, Ulrich, ihr kommt mit. Wichtig, Schritt halten.“ Befahl Sosuke und sprang von den Knien auf.

„Was haben sie vor?“ fragte Yoshino.

„Das Primärziel erledigen.“ Antwortete Sossuke und rannte los. Durch den Plötzlichen Ausbruch überrascht brach Sosuke durch die erste Abwehr des Gegners. Sein Schild schluckte viele der Granaten, doch einige Schlugen durch den stark geschwächten Schild durch und beschädigten die schon angegriffene Panzerung. Ohne hinzusehen feuerte Sosuke an jeder Kreuzung zur Seite. Egal ob da wer war oder nicht. Stellte sich eine Feindliche Maschine vor ihn, so zögerte er nicht eine Sekunde, er rannte mit Dauerfeuer auf die Maschine zu.

„LINKS!“ brüllte Salmar. Er hatte sofort begriffen was Sosuke plante. An der nächsten Ecke bog er links ab. Dort stand eine Feindliche Maschine, mit der er zusammen stieß. Beide fielen um, Noch während sie sich versuchten zu lösen, sprang Salmar auf den KPA der SK, Zertrümmerte den Torso und sprengte ihn dann noch mal zur Sicherheit mit dem Gewehr auf. Da war Sosuke wieder aufgestanden. Ohne ein Wort rannten sie weiter. Dies hatte nicht mal 6 Sekunden gedauert. Derweil bog Hartman und Ulrich um die Ecke, als eine Rakete hinter ihnen lang jagte und Stobel zerfetzte.

„WEITER! NICHT ANHALTEN!“ rief Salmar, der die Führung in diesen Mörderischen Spießrutenlauf übernommen hatte.
 


 

„ALLE ENERGIE AUF DIE STABILISATOREN!“ brüllte Maat Gretka und hielt sich an einen Stützpfeiler auf der Brücke fest.

Er war der Kommandant des Kampfkreuzers Helena. Dieser war ein neuer Typ an Ebenenschiff. Im vergleich zu den alten Ebenenschiffen sahen die neuen Schiffsmodelle weniger wie fliegende Meeresschiffe aus. Der Rumpf war Stromlinienförmiger. Links und Rechts waren Mittschiffs Steuerruder angebracht. Das Heck bildete eine gewaltige Plasmaturbine, die das Schiff Antrieb. Die Kommandosektion war im hinteren Bereich des Schiffes. Sie war zwar kein hoch ragender Turm, aber sie war deutlich erhöht. Offene Decks hatte der Kampfkreuzer jedoch nicht. Bewaffnet war das Schiff mit drei Geschütztürmen oben und unten. Wovon zwei jeweils vorne und einer hinter der Kommandosektion war.

Der Kampfkreuzer hatte immense Schräglage und Warnsirenen heulten auf, als die Nächsten Salve das Schiff traf. Das Schiff erbebte und warf sich auf die andere Seite.

„BRINGEN SIE UNS NÄHER HERAN!“ brüllte Maat Gretka.

Die SK machte gewaltigen druck auf die Flotte der Imperialen Liga. Und auch wenn die Schiffe der Liga moderner waren, die SK hatte wesentlich größere, stärkere Schiffe, und von denen hatte sich auch wesentlich mehr als die Liga. Doch das größte Problem war die Reichweite. Die Kampfkreuzer der Imperialen Liga schossen nur knapp zwei drittel so weit wie die Panzerkeuzer der Südkoalition.

„Das wir bei einen Kampf durch den Fleischwolf gedreht werden hat von euch Idioten da unten wohl keiner bedacht!“ fluchte Gretka innerlich. Der Kampfkreuzer war teil einer Speerformation, die auf die Feindflotte zuraste.

„Alles für den Fortrieb, was sie ins Triebwerk bekommen können! Wir müssen auf Gefechtsreichweite ran!“ Befahl Maat Gretka. Bisher waren die Feindschiffe durch Wolken verhüllt und nur über Radarerfassung angepeilt.

„Wir brauchen noch 2 Minuten bis Gefechtsreichweite.“ Meldete der Taktische Offizier.

„So wie wir in Reichweite sind, haben die Türme feuerfreigabe.“

„Sir, Meldung vom Bodenkommando!“ rief die Funkerin.

„Geben sie mir direkt.“ Antwortete er und griff sich ein Telefon an seinen Kommandostand.

„Hier Maat Gretka vom Kampfkreuzer Helena.“

„Hier Bodenkommando. Wir brauchen ihre Hilfe.“

„Was ist los?...“ rief Gretka, als das gesamte Schiff erbebte.

„Die Nordstern ist explodiert!“ rief ein Techniker.

„Was Wollen sie? Hier ist es etwas eng!“

„Wir brauchen Luftaufnahmen von den Schützengräben. Wir vermissen Truppenteile!“

„Truppenteile? Verdammte scheiße die Bomben uns das Schiff unter dem Arsch weg und ihr wollt das wir mal rumschauen?“ brüllte Gretka ins Telefon.

„Mäßigen sie sich! Und führen sie den Befehl aus!“ erwiderte die Stimme am anderen Ende straff und autoritär.

„Verdammt...“ fluchte Gretka und knallte den Hörer hin. Das Schiff erbebte von den Explosionen der Luftgranaten, während Gretka zum Senoroffizier wankte.

„Was ist los?“ fragte dieser.

„Ich brauch eine Blick auf die Bodenfront.“

„Hm?“

„Machen sie schon. Das Kommando vermist Truppenteile. Wohl so ein bescheuerter Paladin verschütt gegangen.“ Auf dem Bildschirm erschien ein Bild der Schützenstellungen der Südkoalition. Da schlug etwas in den Rumpf ein.

„Was war das denn? Das war doch nie eine Granate!“

„Negativ! Ein Flugzeug ist mit dem Rumpf Kollidiert.“

„Arme Sau.“ Murrte Greka.

„Sir, der Radar ist da unten Gestört, und durch den Raketenschirm der SK ist eine Optische Erkennung schwer möglich.“ Vermeldete der Sensoroffizier Merse.

„Warten sie mal? Was ist das?“

„Explosionen... Möglicherweise ein schweres Feuergefecht. Da scheint eine zweite zu sein.“

„Koordinaten?“

„Die erste ist bei F475 x92 y80 die kleine ist bei F475 x33 y89!“ Gretka lief zurück zu seinen Posten.

„Noch wer da?“

„Hier Kommandozentrale. Haben sie den Befehl ausgeführt?“

„Jawohl. Wir haben Konfliktpunkt bei F475 x92 y80.“

„Haben sie genaueres erkennen können?“

„Negativ. Der anhaltende Raketenschirm verhindert Luftaufklärung.
 

„STIRB!“ rief Sosuke, während er mit seinen Gewehr einen Seitenweg leer fegte. Er spürte wie sein Puls raste. Als die anderen drei an ihm vorbei waren drehte er sich um und bildete die Nachhut. Dann kam endlich ein großer Bunkerkomplex in Sicht. Doch auch der Wiederstand wurde um einiges härter. Da gab es eine gewaltige Exposion über ihnen. Sofort drückten die vier sich mit ihren Maschinen in den Graben. Sosuke sah durch seine Sensoren. Ein Schiff über ihnen war Explodiert.

„Weiter!“ rief Sosuke und Lud sein Gewehr nach. Er hatte nur noch zwei Magazine. Da sausten Kugeln durch den Graben. Der Feind war in ihren Rücken. Mit kurzen gezielten Feuerstößen zerstörte Sosuke die Feindmaschinen.

„So, wir sind gleich beim Komplex. Was nun?“

„Zerstören wir ihn.“ Antwortete Sosuke.

„Das sollte die schwere Infanterie machen, die ist uns aber schon vor einer Halben stunde drauf gegangen.“

„Das ding ist ein Tiefbunker, Klasse 3, oder?“

„Sollte es zumindest sein.“ Antwortete Ulrich.

„Okay, ich brauche alle Granaten und Feuerdeckung. Ich sprenge den Zentralschacht auf und dann werfen wir die Granaten.“

„Und wenn das nicht klappt?“ warf Hartman ein.

„Dann sind wir tot.“ Stellte Salmar fest.

„Okay. Gebt alle Granaten Hartman und mir. Salmar, und Ulrich, ihr gebt und Deckung. Für die Nummer müssen wir aus dem Graben raus.“ Erklärte Sosuke. Keiner sagte etwas.

„Dann packen wir es an.“ Rief Sosuke und schwang sich aus dem Schützengraben. Sofort hämmerte Beschuss auf seinen Schild, den er ebenfalls mit Granaten beantwortete. Der Bunkerkomplex lag keine 100m von ihnen entfernt. Er bestand aus flachen einstöckigen Gebäuden, die ein Sternförmiges Gebilde darstellten, in dessen Mitte ein vierstöckiger Turm aufragte. Salmar und die anderen folgten ihm aus dem Graben heraus. Doch Hartman wurde von einer Rakete am Torso getroffen, als er sich an der Kante des Grabens hochziehen wollte. Die Explosion warf ihn nach hinten, wodurch er auf die andere Seite des Grabens aufschlug und zertrümmert in den Graben fiel. Ulrich sprang zu ihm herunter und griff sich die Granaten, die an der Hüfte befestigt waren. Sosuke rannte derweil weiter. Mit einen Schwungvollen tritt warf er den Turm des Bunkers um. Auf den ersten blick war dies eine Schlechte Konstruktion, das der Hauptschacht zu den empfindlichen Bereichen des Bunkers genau in der Mitte des Komplexes war. Jedoch müsste man durch die vielen Panzerplatten im Gang, Punktgenau 4 Bunkerbrecher darauf abfeuern.

Sosuke kniete sich hin und schlug die erste Schutzplatte mit der Faust ein. Dann legte er das Gewehr an. Salmar war schon in Stellung, als Ulrich zu ihm kam und sich auf die Brust warf.

„Hier die Granaten.“ Keuchte er.

„Gut gemacht Soldat.“ Munterte Sosuke den Mann auf. Er war keine 20, hatte sich bisher verdient gemacht. Wenn er dies hier überleben würde, wäre für ihn mindestens eine Beförderung drin.

„Helfen sie Paladin Salmar. Das hier kann etwas dauern.“ Rief Sosuke, worauf Ulrich davon kroch. In diesen Sekunden, wo Sosuke einfach nur den Schacht herunter Feuerte, hatte er endlich Zeit, seit dem Granatentreffer, in seinen Körper zu hören. Er schmeckte Blut in seinen Mund. Die Augen schmerzten wie Feuer und das linke sackte ins rote ab. Er hatte sich mindestens eine Rippe gebrochen. Wenn nicht sogar mehr. Sein linker Oberschenkel schmerzte bei jeder Bewegung. Mit Pech hatte er sich den Muskel angerissen. Nur noch der eiserne schmerzhafte Drill von damals lies ihn weiter machen.
 


 

Plötzlich erbebte das Schiff. Dabei sackte der Bug nach unten ab, als hätte man drauf geschlagen.

„GESCHÜTZTURM 1 VERLOHREN! Wir haben schweren Schaden am Rumpf!“

„Kampfstatus?“ forderte Gretka, als das Schiff langsam wieder in die Horizontale zurück kam.

„Schiff ist schwer beschädigt! Der Rumpf im Bugbereich droht zu brechen. Wir haben Geschützturm 1 verloren. Mehrere Decks Melden Feuer.

„Aus Formation fallen und Wenden! Melden sie dem Führungsschiff, wir sind Gefechtsunfähig! Evakuierung vorbereit!“ Rief Gretka, als eine weitere Explosion das Schiff erzittern lies. In dem Moment begann der Vordere Teil der Brücke zu glühen. Ab da lief für Maat Gretka alles wie in Zeitlupe.

„AAAARG!“ brüllte sein Techniker Färmann, als der vordere Teil der Brücke in einen Flammenball verging. Gretha warf sich gerade noch hinter seinen Kommandotisch, als die Feuerwand über die Brücke strich. Er spürte die Hitze, und wie sich das Schiff aufbäumte. Er Spürte wie das Schiff nach hinten weg kippte. Und er wusste sofort... Es würde nicht wieder zurück kommen.

„ALLE MANN ZU DEN RETTUNGSKAPSELN!“ brüllte Gretka.
 

Sosuke legte sich die Granaten zurecht, während ihm die Geschosse um die Ohren flogen.

„WIE LANGE NOCH?“ rief Salmar.

„Gleich!“ antwortete Sosuke und zog von den ersten die Sicherungsbolzen. Sofort warf er sie in den Schacht und griff sich die nächsten. Er warf noch drei in den Schacht und rollte sich dann weg. Er fühlte, wie die Explosion die erste erschütterte. Doch der Raketenschirm blieb da.

„Was ist nun?“

„Verdammt, es hat nicht geklappt.“

Doch dann verstummte der andauernde Sturm aus Raketen.

„Da ist uns wer gewogen! LOS ZURÜCK UND RAUS HIER!“ rief Sosuke, doch er blieb liegen. Er wusste genau, das seine Leute nun zurück konnte. Viele mussten unter dem Raketenschirm gefangen gewesen sein. Doch er könne sich nun endlich…

„DU KOMMST MIT!“ brüllte Salmar und zerrte Sosuke hoch.

Kapitel 4

Kapitel 4
 

„Und?“ fragte Salmar und sah die junge Ärztin an.

„Er wird sterben.“

„Was?“

„Wenn er so weiter macht, wie bisher, sogar noch früher.“

„Bekomm ich ein Untertitel?“ brummte Sosuke.

„Halt den Mund.“ Blaffte die Ärztin ihn an.

„Ach Caro... Du kennst mich.“

„Drum weiß ich ja das du nicht anders kannst... Du hast noch mal Glück gehabt. Dein Auge ist soweit in Ordnung. Du hast eine Einblutung ins Auge. Auf der Netzhaut ist durch die Wucht eine Ader geplatzt. Daher dieser rote Schleier. Die Nummer hat dir übrigens eine schöne Gehirnerschütterung eingebracht...“

„Er hat ein Hirn?“ warf Claudia ein.

„Man glaubt es kaum.“ Stieg Salmar mit ein.

„Ihr seit blöd. Hast du nicht noch verhöre zu führen?“ fauchte Sosuke Salmar an.

„Und du musst sicherlich noch Akten Ordnen.“ Fauchte er Claudia an, worauf beide aus dem Raum gingen.

„Du machst Sachen. Dein Oberschenkelmuskel ist wohl leicht angerissen. Du bekommst einen Stock um dein Bein zu schonen.“ Erklärte die Ärztin barsch.

„Ach sei nicht so garstig. Ich tat es nicht mit Absicht.“ Entschuldigte sich Sosuke und zog an ihren Arztkittel.

„Nein, mit Dummheit.“ Erwiderte Carolin und setzte sich zu ihm auf das Krankenbett.

„Du musst mehr auf dich aufpassen. Was du da machst ist zu riskant.“

„Dann hätte ich aber kein Grund, die Krankenstation zu besuchen.“ Sagte Sosuke leise und strich ihr sanft über die Wange.

„Du wirst aber noch gebraucht. Und wenn du weiter so machst, wirst du dich überschätzen. Irgendwann hast du kein Glück mehr.“

„Sollte ich wirklich sterben kann ein anderer Paladin mein Platz einnehmen. Und wie wir heute sahen, ist mein Taktikwissen auch nicht unfehlbar.“

„Blödmann. Ich sprach nicht von den Paladinen.“ Sagte Carolin ernst und wollte sich abwenden, als Sosuke ihre Hand fest hielt.

„Sei doch nicht sauer. Ich pass besser auf mich auf, okay?“

„Ist doch nicht böse gemeint. Aber hör auf mit diesen scheiß von: „Ich bin austauschbar... bla bla bla... für mich gibt es Ersatz...“ Es gibt keinen.“

„Wenn es doch aber so ist.“

„Wer sollte deine Position übernehmen? Tony?“

„Jeder nur der nicht. Wenn es nach mir ginge und er kein so gute Pilot wäre, würde ich ihn auf Lebenszeit zum Latrinen Schrubben einteilen.“

„Also... Wer sollte dich ersetzen?“ fragte Carolin ihn direkt, was ihm zum nachdenken anregte. Ja, er witzelte immer, dass er austauschbar sei, aber nun. Sicher, sie hatten vergleichsweise viel Spaß und auch wunderbare Momente. Doch es stand auch ein gewaltiger Druck dahinter. Alleine das durchpeitschen der neuen Verfassung samt Gesetzt und Strafmaß. Dazu der dauernde Disput mit der Militärführung. Theresa hätte noch die Führungsstärke, jedoch fehlte es ihr an Hartnäckigkeit und Bestimmtheit, um mit Politikern fertig zu werden. Daniel war Blauäugig. Militärisch war er Top. Wohl noch besser als er selbst. Aber er lies sich leichter verschaukeln als ein dreijähriges Kind. Salmar... Er war zu unmotiviert. Sicher, er hätte ein guten Schnitt zwischen Militärischer und Sozialer Kompetenz, nur war Salmar nie wild drauf gewesen, ganz vorne zu stehen. Thomas hingegen nahm alles viel zu persönlich und steigerte sich zu sehr in seine Wut hinein... Okay, er musste aber auch eingestehen, das er selbst oft so tat, als ob er vieles nicht ernst nehmen würde, um seiner Unsicherheit zu kaschieren. Wer war nun der beste Nachfolger...?

„Gut gut gut... Hast ja recht, ich pass en wenig mehr auf meinen Arsch auf.“

„Okay. Mehr will ich ja nicht.“ Sagte Carolin und küsste ihn auf die Wange.“

„Und? Was ist nun mit meinen Bein?“

„Wie gesagt, hast dir wohl dein Oberschenkelmuskel angerissen. Erstaunlich das du so lange mit dem Bein Durchgehalten hast.“

„Alles Adrenalin. Reines, leckeres... Was für eine Farbe hat Adrenalin?“ fragte Sosuke, worauf Carolin ihn entgeistert an sah.

„Das muss die Gehirnerschütterung sein... Du wirst mindestens die nächste Woche mit einer Krücke laufen, um dein Bein zu entlasten.“

„Dann gib mal her, kann ich wie der alte grummlige Arzt aus dem Fernsehen durch die Gegend humpeln und dabei die Gefangenen mit meinen Stock schlagen, während ich sie verbal erniedrige.“ Sagte Sosuke, wobei er lachen musste.

„Als ob DU einen Gefangenen schlagen würdest.“

„Angeblich sind „harte Verhörmethoden“ sehr wirkungsvoll. Kann man ja mal ausprobieren.“

„Das sagt der Initiator der Kriegskonventionen... wenn das die Poster mitbekommt.“

„Ich will mir ein Bild über die Stimmung in der Truppe machen. Immerhin sind wir nun auf Status quo. Die haben von uns eins ins Gesicht bekommen, und dafür haben die uns Heute in den Arsch getreten. Wenn die nur Halb so kriegsmüde sind, wie wir, stehen wir auf einen guten Weg zum Waffenstillstand.“ Erklärte Sosuke. Dabei reichte ihm Carolin eine Krücke.

„Danke“ sagte er, stand auf und Humpelte aus der Krankenstation. Carolin setzte sich auf das Krankenbett und griff sich ein Tuch, mit dem sie Sosuke das Blut abgewischt hatte. Sein Blut war genauso Rot wie das jedes anderen. Er war nicht stärker als die anderen... Warum stand er dann trotzdem immer ganz vorne...?

Da drehte sich Sosuke noch mal vor der Tür um.

„Ich tue das hier alles nicht, weil es mir Spaß macht. Ich bin der Gewalt und des Mordens überdrüssig. Doch wie du sagtest, Ich bin NICHT ersetzbar. Ich tu es, weil es getan werden muss. Und der Kampf wird nicht im Kommandobunker entschieden, sondern da draußen. Und was für ein Anführer wäre ich, wenn ich die Truppen nicht anführen würde?“

„Du und deine Vorstellungen sind Relikte aus alten Tagen.“

„Alten... Ja. Aber besseren Tagen als heute.“ Sagte Sosuke und ging.
 

„Gott... Mit den Augen werden die dir alles sagen.“ Lachte Salmar. Als er neben Sosuke her lief. Dieser humpelte auf der Krücke durch das Militärlager.

„Zu den Gefängnis geht es dort lang.“ Sagte Salmar und zeigte hinter sich.

„Die Laufen uns nicht weg. Ich will zum Hangar.“

„Es gibt Leute, die benutzen ein Wort...“ fing Salmar an

„Was für eins?“

„Ich weiß, das wirst du nicht kennen... nennt sich Pause.“

„Pause?“

„Machen normale Menschen, wenn sie über 60 Meter mit ihren Maschinen durch die Luft flogen. Heißt ‚Ausruhen’. Solltest dir etwas Zeit zum ausruhen gönnen. Steigst du mit Carolin ins Bett, das die dich wieder raus läst?“

„Zeit ist eine der Ressourcen, die ich nur sehr begrenz hab. Und deswegen muss ich mit ihr nicht ins Bett. Ich bin hier groß Chef vom ganzen. Ich kann machen was ich will.“ Erklärte Sosuke, während er über ein Helikopterlandefeld zu einer Gruppe Quaderförmiger Hangar’s liefen.

„Und was hast du nun geplant?“

„Erst mal will ich mir den Reparaturstatus meiner Maschine ansehen. Dann nehme ich mir die Gefangenen vor und...“ setzte Sosuke an und sah auf eine zerschlissene Armbanduhr. Die hatte Ryo ihm damals geschenkt, als seine alte ihr kaputt gegangen war. Das Kunststoffband war brüchig, die Glasscheibe zerkratzt. Aber der Mechanismus lief immer noch ohne Probleme. Er trug sie immer noch, obwohl er eine viel bessere hätte haben können. Sosuke hoffte innerlich, das wenn diese Uhr ausfallen würde, würde er über Ryo hinweg sein. Jedoch müsste sie dafür wohl noch Jahre funktionieren.

Da kam ein Soldat auf die beiden zugelaufen. Als er vor ihnen stand salutierte er zackig.

„Was gibt es Soldat?“ fragte Salmar.

„Sir, sie werden dringend im Zellentrakt A gebraucht. Dort droht es zu einen Aufstand zu kommen.“

„Was ist jetzt passiert?“

„Das hat man mir nicht gesagt.“

„Wenn denen das Klopapier oder vergleichbares denen nicht passt, dann... dann nutz ich DAT hier.“ Fluchte Sosuke und hielt seine Krücke nach oben. Der Soldat sah Sosuke verwundert an.

„Was stehen sie hier noch rum? Besorgen sie mir was zum fahren. Ich humple hier nicht über den gesamten Stützpunkt.“ Forderte Sosuke den Soldaten auf, der Salutierte und in Richtung der Hangars verschwand.
 

„ICH WILL EIN VERANTWORTLICHEN SPRECHEN!“ brüllte der Soldat der SK und drückte sein Messer an den Hals eines Wachmannes der Liga, während er ihn mit dem Arm durch die Gitterstäbe fest hielt. Ihm gegenüber standen drei Wachen mit gezückten Pistolen.

„Ich sag es zum letzten mal. Legen sie das Messer weg.“ Versuchte einer der Wachen ihn zu beruhigen.

„SCHAUTZE ODER ICH SCHLITZ IHN AUF!“ rief der Soldat, als die Tür zum Zellentrakt aufschwang. Sosuke mit Salmar auf seiner Krücke hinein gehumpelt.

„Was denn hier los?“ fragte er gleichgültig, während er sofort die Situation analysierte.

„Sir, der Gefangene Bedroht ohne erkennbaren Grund einen von uns mit dem Messer. Warum wissen wir nicht.“ Erklärte der Wachmann.

„WER SIND SIE?“ fauchte der SK Soldat. Darauf zog Sosuke seine Automatikpistole und richtete sie auf den SK Soldaten.

„Paladin Natzuyama. Lassen sie sofort unseren Mann frei, oder das hier wird ein Blutbad.“ Erklärte Sosuke kurz und kalt, wobei er mit seinen blutroten Augen den Soldaten streng ansah. Dieser nahm langsam das Messer von der Kehle des Wachmannes, der sich sofort aus dem Griff des Soldaten befreite. Darauf nahm Sosuke langsam ebenfalls die Waffe runter.

„Und nun will ich wissen was hier los war. Gefällt ihn das Dekor nicht? Wer sind sie überhaupt?“

„Hauptmann Troemer. Und es gab leider keinen anderen weg jemanden her zu bekommen.“

„Wieso wollten sie das jemand kommt? Gierig auf’s Verhör?“

„Sie Predigen was von Kriegskonventionen und können die Selbst nicht einhalten.“

„Was soll das heißen? Sagen sie endlich was los ist!“ befahl Sosuke.

„Einige ihrer Soldaten haben vor kurzen mehrere Soldatinnen mitgenommen. Angeblich zum Verhör. Dabei sind hier ranghöhere männliche Soldaten.“

„Verhöre waren doch erst in drei Stunden angesetzt?“ fragte Sosuke und sah zu Salmar.

„Verhöre sind dein Hobby. Da pfuscht dir keiner von uns rein.“ Blockte Salmar.

„Wo ist der Wachhabende Offizier?“

„Ist nicht hier. Er reagiert auch nicht auf Anfunkversuche.“

„Ich bekomm nen Anfall... SIE verhalten sich Ruhig.“ Forderte Sosuke von dem Hauptmann. „Wir klären das.“ Brummte Sosuke, worauf beide wieder den Zellentrakt verließen. Draußen pfiff er sich einen Soldaten mit Funkgerät auf den Rücken zu sich.

„Herkommen, Aber flott.“ Der Soldat, sich keiner Schuld bewusst.

„Sir?“

„Umdrehen. Ich muss was durchgeben.“ Blaffte Sosuke wütend und griff den Hörer.

„Hier Paladinmeister Natzuyama. Verbinden sie mich mit dem Kommandostand.“ Sagte Sosuke und sah sich um.

„Hier Kommandostand. Was können wir für sie tun?“

„Erlassen sie einen Haftbefehl für den diensthabenden Wachoffizier von Zellenblock A. Er hat nicht nur sein Posten verlassen, sondern steht im verdacht die Kriegskonventionen gebrochen zu haben. Die Personen die sich bei ihm aufhalten sind ebenfalls zu verhaften.“ Befahl Sosuke und legte auf. Sofort wand er sich zu drei Soldaten, die gerade Kisten von einen LKW Abluden.

„Ihr drei dort. Mitkommen.“ Dann zum Funker. „Sie auch.“ Zu Fünft gingen sie dann zu ein nahe gelegenen Lagerhaus. Die Soldaten fragten nicht nach, warum er sie von der Arbeit abhalte. Sie hatten gelernt, das wenn ein Paladin derart bestimmt Forderungen stellt, er einen gewaltigen Grund hat. Und mit dem obersten Ordensmeister legt man sich sowieso nicht an. Vor dem Lager drehte er sich kurz um. Sein Bein schmerzte, aber dies lies er sich nicht anmerken.

„Ziehen sie ihre Waffen. Wir suchen Personen, die gegen die Kriegskonventionen verstoßen haben.“
 

„NEIN!“ rief die Soldatin, doch wagte nicht sich zu wehren, als der Soldat ihr die Kleider vom Leib riss. Ein anderer Soldat hielt ihr das Messer an den Hals. Ihre Hände waren über ihren Kopf an ein Rohr gekettet,

Drei weitere hielten mit vorgehaltener Waffe die anderen Frauen unter Kontrolle.

„So, das bissel Spaß haben wir uns verdient.“ Verkündete der erste Soldat, während er der Soldatin mit einen Messer die Unterhose aufschnitt.

„Bitte... Nein... DAS DÜRFEN SIE NICHT!“

„Oh... Ich scheiß auf die Konventionen.“ Verkündete er überheblich.

„Und wenn sie es dann sagen?“ ragte ein junger Soldat, der die anderen Frauen bewachte.

„Dann steht das Wort von uns gegen das der Gefangenen. Wem wird man mehr glauben?“ sagte der zweite Soldat, der, der Soldatin das Messer an den Hals hielt. Derweil zog sich der erste Soldat die Hose runter, erwartungsfroh, was er gleich tun würde. Die Soldatin wehrte sich aus Leibeskräften, doch der Mann war ihr über und drückte ihre Beine auseinander. Da hallte ein Knall durch den Lagerraum. Der erste Soldat schrie vor schmerz auf, krümmte sich dann und kippte von der Frau zur Seite runter. Sie merkte, wie Blut über ihre Beine lief.

„KEINE BEWEGUNG! PALADIN DER IMPERIALEN LIGA! SIE SIND ALLESAMT VERHAFTET!“ Brüllte Salmar aus Leibeskräften. Die Soldaten hoben ihre Waffen über den Kopf und ergaben sich. Der erste Soldat lag blutend auf dem Boden und hielt sich den Hintern. Langsam nahm Sosuke die Pistole runter.

„Sie haben sich allesamt des Verletzens der Kriegskonventionen §1 Abschnitt zwei Schuldig gemacht... Schaft sie mir aus den Augen. Die juristischen Stellen werden das richten.“ Sagte Sosuke verbittert und wand sich zu dem Zitternden weinenden Häufchen Elend am Boden.

„Salmar, leih ihr mal deinen Mantel. Meiner liegt noch in der Umkleide.“ Sagte Sosuke, worauf Salmar sie mit seinen Mantel bedeckte. Schmerzhaft hockte sich Sosuke zu der Frau hin, um mit ihr auf gleicher Höhe zu sein.

„Keine Angst. Das wird nie wieder vorkommen.“ Sagte Sosuke bedrückt. Monate hatte er gekämpft, das die Kriegskonventionen unterzeichnet würden. Und dann wurde sie von den eigenen Truppen gebrochen.

Da kamen dann auch andere Truppen in das Lager.

„Stehen bleiben!“ fauchte Sosuke, eh die anderen die Soldatin sehn konnten.

„Sperren sie das Lager ab. Keiner darf rein oder raus, bis ich es sage.“ Befahl Sosuke. Dann griff er sich die zerrissene Uniform der Frau.

„Und Bringen sie eine Uniform, Größe 36. Die legen sie dann dort vorne hin und verschwinden wieder.“ Sagte Sosuke streng. Derweil ging Salmar zu den anderen drei Frauen.

„Wir müssen uns auch bei ihnen Entschuldigen. Das hätte nicht passieren dürfen. Können sie sich um ihre Kameradin kümmern?“ fragte Salmar. Die drei Frauen nickten. So konnte Salmar Sosuke kurz unter vier Augen sprechen.

„Was machen wir mit ihnen?“ fragte Sosuke.

„Wir schicken sie über das Verletzten-Rücktauschprogramm zurück in die Heimat.“

„Gute Idee... Ich wünscht mir der hätte sich gewehrt. So verbietet es mir die Konvention, ihn standrechtlich zu erschießen.“

Kapitel 5

Kapitel 5
 

Sosuke humpelte mit seiner Krücke über das Flugfeld auf seine Maschine zu. Neben ihm lief Salmar und ein Funker. Salmar gab über die Funkanlage letzte Anweisungen. Sie waren in ihre schwarzen Mäntel gehüllt und hatten militärische Schirmmützen auf. Am Horizont zog ein Gewitter auf, das sein Donnergrollen schon vorrausschickte.

„Das ist mir Egal, sie halten die Reserven weitere 48 Stunden in Alarmbereitschaft. Dann können sie erst wieder auf Alarmstufe 2 gehen.“ befahl Salmar. Sosuke keuchte unter den Schmerzen, die sein Bein ihm bereitet. Da sah er eine Reporterin mit einen Kameramann auf sie zukommen.

„Sie wissen doch, dass ich keine Kommentare abgebe, und den Rest regelt die Pressestelle. Wie sind sie überhaupt hier her gekommen?“

"Wir sind vom MNS .“

„Da will ich ihren Ausweiß sehn.“ brummte Sosuke. Beim MNS wusste Sosuke, das nichts ungefiltert auf Sendung ging. Die Frau und der Kameramann zeigten ihre Ausweise, die Salmar abnickte. Dann schickte er den Kameramann weg.

„Was wollen sie?“

„Zum einen möchten wir gerne über die aktuellen Vorgänge etwas erfahren. Aber was ist eigentlich mit ihnen passiert?“

„Mit mir? Wer im Granatenhagel steht, der bekommt auch mal was ab. Wir haben einen Durchbruch zum beenden das Stellungspat unternommen. Der Feind war aus seinen Stellungen abgerückt. Leider hatte er zu große mengen an Reservetruppen.“ erklärte Sosuke und zuckte mit den Schultern.

„Aber wir haben sicherlich nicht unbeachtliche Mengen an Truppen verloren. Wie Rechtfertigen sie dies, im Angesicht das dieser ganze Plan als viel zu übereilt betrachtet wird?“

„Mädel, das ist ein Stellungskrieg wie damals 1891. Da nehmen beide Seiten große Verluste hin, ohne das es Ergebnisse gibt. Deshalb haben wir das Gestern versucht. Deshalb waren auch wir vorne im Feld... DAHER kommt die Scheiße! Im Krieg muss man Gelegenheiten ergreifen.“ rief Sosuke und zeigte auf seine blutroten Augen.

Da schob Salmar ihn nach vorne.

„Sie haben ihr Kommentar. Wir müssen dringend los, Sonst kommen wir hier nicht mehr weg.“ erklärte Salmar und beendete so das Interview.
 

„Man man man... Du darfst dich nicht so gehen lassen.“ brummte Salmar, als er Sosuke mit seinem Bein in den Sitz des Flugzeuges half. Auch wenn es von außen wie ein Luxusflieger aussah, war er innen von militärischer Rustikalität. Neben den Sitzen waren auf der linken Seite an der Wand Karten und Pläne angebracht. Gegenüber den Sitzen war eine weiße Wand für Projektoren angebracht.

„Wenn die schon anfängt, das ich mich rechtfertigen solle... Ich hab einfach keine Lust mich zu rechtfertigen.“

„Das sind Reporter... immer wild auf die größte Geschichte...“

„Hast ja recht... Rufen wir nachher da an und streichen das ganz. Und nun her mit dem Papierkram.“

„Du solltest dich ausruhen. Du hast eine Gehirnerschütterung.“ mahnte Carolin.

„Carolin... Ich ruh mich bei so was aus. Wir sind so Konditioniert, das wir nur maximal 3 Stunden Schlaf alle zwei Tage brauchen. Also Claudia, her mit den aktuellen Akten.“ sagte Sosuke und legte den Kopf in den Nacken.

Von draußen hörte er die Turbinen aufheulen.

„Bitte anschnallen, wir starten.“ sagte der Pilot.

„Vor fast einen Jahr konnten wir noch mit zivilen Maschinen fliegen.“ stellte Daniel fest.

„Magst du aus dem Kriegsgebiet mit einer Zivielmaschine fliegen?“ fragte Salmar.

„Da kann man sich auch gleich eine Zielscheibe auf den Arsch malen.“ bemerkte Sosuke, worauf die drei anfingen zu lachen, während die Maschine abhob. Sosuke schloss kurz die Augen. Die Dunkelheit tat ihnen gut. Wenn diese Sitzung vorüber wäre, würde er Caro’s Rat folgen und sich hinlegen.

Nach einigen Minuten hatte die Maschine ihre Flughöhe erreicht. Aus dem hinteren Bereich kamen zwei Männer auf die drei zu.

„Ah... die neuesten Berichte sind da?“ sagte Sosuke und grüßte die beiden. Sie waren Agenten des Spionagenetzwerks der Paladine. Die drei wussten zwar wie sie hießen, doch erwähnten sie die Namen in Anwesenheit dritter nicht.

Der erste war ein alter Mann von 68 Jahren. Wobei sein Alter und die Falten über vieles hinweg täuschen. Er war immer noch ein Elitekämpfer, und hätte sicherlich im Alleingang hier alle im Flugzeug töten können, wenn er es wollte. Der andere war sein Zögling, sein Auszubildender.

„Guten Tag.“ Begrüßte der alte Mann die beiden und setzte sich auf den freien Platz. Der junge Mann blieb stehen und bereitete eine Bildpräsentation vor.

„Nun, da wir in der Luft sind, können wir ja offen sprechen... Was geht in der Nordallianz vor?“ fragte Sosuke direkt und ernst.

„Nun, wie nach außen dringt, gibt es immense Unstimmigkeiten. Ein Staatenbund wie die NA steht und fällt mit dem Gemeinschaftswillen. Dieser war bei der NA bis vor knapp einen Jahr kein Problem. Doch dann begannen einige Staaten an der Nordküste eine Konfrontationspolitik. Es gab immer mehr Streitigkeiten, die sich bis in den Hohen Rat der Allianz erstreckten. Dies führte sogar bis zur Reintegrierung von Regimentern.“

„Zu was?“

„Bis dahin war egal aus welchem Land man kam, wenn man einem Regiment zugeteilt wurde. Durch diese ausufernden Konflikte wurde dies aufgehoben. Die Regimenter wurden nach Nationalität sortiert. Das aber auch nicht komplett. Im Allgemeinen nur jene, die im offenen Disput zueinander stehen.“

„Also machten die das Gegenteil von dem was wir taten?“ fragte Daniel ungläubig.

„Bisher war die Nordallianz institutionell ein Vorbild für uns... Wie kam es dazu?“

„Was plötzlich zu der aggressiven Politik führte, ist nicht bekannt. Der Höhepunkt dieses Konfliktes war als sich die Staaten Mesawi und Semeso gegenseitig angriffen... Jedoch...“

„Jedoch was?“

„Nach grundlegender Analyse sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es Fingiert war.“ sagte der junge Mann.

„Wie kommen sie darauf?“

„Nun, beide Staaten griffen sich gleichzeitig an. Man hat deutliche Beweise, dass es die jeweils andere Partei war. Jedoch... An der Sache riecht was Faul. Warum sollten beide Seiten sich angreifen? Zudem, sind uns Dokumente in die Hände gefallen. Es gibt keine Verlustmeldungen.“

„Das würde man doch tarnen.“

„Nicht bei Berichten von einen halben Jahr davor.“

„Was?“

„Wir sind an Unterlagen gekommen?“

„Nun... Im Nachrichtendienst der NA ist man dem ganzen auch sehr Skeptisch gegenüber. Man selbst ermittelt, doch sind wegen Gesetzen und den inneren Konflikten dem Nachrichtendienst die Hände gebunden. Deshalb kamen wir an Personallisten. Jeder Staat muss Personallisten an die Zentralverwaltung geben. Wir haben diese mit den Listen davor verglichen. Und jene herausgenommen, die nach Offiziellen angaben der Kampfkomandos gegen die SK gefallen sind. Es fehlt keiner. Keiner hat diese toten Soldaten je gesehn.“

„Das heißt da ist was im Gange. Aber wer sollte Interesse an dem ganzen haben?“

„Die SK?“ warf Daniel ein.

„Das ist zu groß. Das ist zu groß und hätte zu lange geplant werden müssen.“ sagte Sosuke ernst. Nach einer kurzen Bedenkzeit hatte Sosuke ein Entschluss gefasst.

„Sir, sie werden diesem Vorgang zugeteilt. Wir können uns nun nicht auch noch einen Krieg mit der Nordallianz leisten. Versuchen sie so viel wie Möglich in Erfahrung zu bringen. Aber ohne großes aufsehen.“

„Jawohl, Paladin Natzuyama... Dann zum nächsten Punkt.“ sagte der alte Mann und legte ein Foto vor. Darauf war ein leichter Panzer zu sehn. Schwarz mit Geschützen an den Seiten. Der Turm hatte ein Doppelläufiges Geschütz, das jedoch nicht wie konventionelle Geschützrohre aussah.

„Die Drecksteile kenn ich.“ sagte Sosuke unbedarft.

„Was? Wieso kennen sie die schon? Haben sie schon Berichte davon gelesen?“ fragte er alte Mann sichtlich beunruhigt. Eine situation, die Sosuke an diesen Mann noch nicht gesehn hatte.

„Nein... ich hab schon gegen die kämpfen müssen. Ein bissiges Teil, was die Nordallianz da hat.

„Nordallianz?“

„Ja gut, auf dem sind nun keine Zeichen, aber die damals hatten Zeichen der Nordallianz.“

„Die sind nicht im Dienst der Nordallianz. Wie kommen sie darauf?“ fragte der Junge Mann erstaunt.

„Wie gesagt... Ich hab schon gegen die gekämpft... Das war noch vor der Zeit bei den Paladinen. Damals in Yve.“

„Sie waren in Yve?“

„Ja, leider... Die Stadt wurde von Truppen der Nordallianz überfallen und niedergebrannt. Ich konnte damals nur mit Glück entkommen. Diese Panzer sind verdammt stabil, und verdammt böse bewaffnet. Diese Doppelkanone muss eine Art Ionenwerfer sein... keine Ahnung, es reicht ein Treffer, um den Schild eines MgÜKPA zusammen brechen zu lassen.“

„Das ist erstaunlich. Aber das Grundgerüst des Panzers ist alt. Hier...“ sagte der junge Mann und zeigte ein Bild von einem baugleichen Panzer, wo der Turm jedoch ein Konventionelles Geschütz hatte.

„Diese sind die Panzer der Hausarmee von GloWaKa.“

„GloWaKa... Warten sie... das hab ich letztens in einer Akte gelesen... Blackwell... Blackwell hat von denen etliche Unterstützung bekommen.“

„GloWaKa? Sind die nicht Hauptlieferant für die NA?“ fragte Daniel.

„Ja... Nur bisher haben die NIE Material ihrer Hausarmee verkauft... Damit beschützen sie ihre Konvois und Lager...“

„Wie groß ist diese „Hausarmee“ denn?“

„Weiß keiner genau. Das ist ja das Problem... Schätzungen gehen von einen halben Regiment bis zu 20 Regimentern. Aber diesbezüglich ist alles nur Spekulation.“

„Eine Idee... nur mal so in den Raum geworfen, was wenn diese Waffenfirma dahinter steckt?“

„Also den Anschlag auf Yve... Ja... DAS wäre sogar logisch.“ sagte Salmar.

„Die sorgen für Krieg und kassieren das Geld der Rüstungsaufträge.“ stimmte Daniel zu.

„Und den internen Streit? Ich meine, wir haben ein Waffenstillstand mit der NA. Wenn die GloWaKa die Finger im Spiel hat, warum gab es dann nicht wieder eine Provokation gegen uns?“

„Eventuell ist das nicht das Werk der Firma?“

„Das ist die Frage. WER hätte nicht nur Interesse, sondern auch Geld, Mittel und Zeit gehabt, dies auszulösen?“ warf Daniel ein.

„Gab es eigentlich damals eine Untersuchung der Vorfälle in Yve?“

„Nein... Aber seit dem ist die Stadt verlassen. Immerhin wurde die Stadt faktisch komplett zerstört. Dann wurde von der damaligen Ligaleitung die Stadt als Speergebiet erklärt. Aber eine genaue Untersuchung gab es wohl nicht.“

„Dann mach dich, wenn wir gelandet sind, mir zwei vollen Untersuchungsteams auf den Weg nach Yve.“ befahl Sosuke Salmar.

„Kommst du nicht mit? Du warst damals dabei. Du könntest uns am besten sagen wonach und wo wir suchen müssen.“

„Nein. Ich hab andere Verpflichtungen. Die neue Handfeuerwaffenfabrik soll eingeweiht werden. Da wir das Ding bezahlt haben, sollte einer von uns anwesend sein. Und ich brauch mal ruhe.“

„Müßiggänger.“ witzelte Daniel.

„Daniel... willst du tauschen? Du kennst die Regel, wer zu Hause bleibt, gibt den Rechenschaftsbericht ab.“

„Wo ist die nächste Frontlinie?“

„HAR DAS hab ich mir gedacht.“

„Alles ist mir lieber als mich mit diesem Politikscheiß abzugeben.“

„Daniel, da sprichst du mir aus der Seele, aber wir brauchen diesen, wie du es nennst, Politikscheiß.“

„Wozu? Hält uns doch eh nur auf.“

„Das mag stimmen, aber ohne eine Legitimation unserer Arbeit, wäre das was wir hier machen eine Diktatur.“

„Wieso? Wir überwachen doch nur. Diktatur wäre, wenn wir ihnen Befehlen würden.“

„Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Und der Sprung von überwachen zum bestimmen ist nicht weit. Wir haben uns geschworen, das wir etwas besseres als das Imperium bauen.“

„Ja, du hast ja recht... Aber es dauert halt bei allen Wochen zum entscheiden... Und ist es so vermessen zu fordern, das in einem Ausschuss Politiker sitzen, die zumindest eine Ahnung von dem haben was die Vorlesen?“

„Darauf haben wir keinen Einfluss. Und das Plebiszitäre bestimmen von Ausschussmitgliedern war nicht durchzusetzen.“

„Dann wären wir ja nur am Wählen. Der Senat bildet doch bei allem ein Auschuss. Ist der Kaffe alle, bildet man einen Ausschuss um neuen Kaffee zu kochen. Ist das Klopapier alle, bildet man ein Ausschuss, um zu bestätigen, das es wirklich alle ist.“ Warf der Junge Mann ein.

„Wohl war. Aber es ist notwendig. Und auch einfacher, wenn wir denen einmal im Monat ein Pamphlet an Bericht geben. So haben wir Handlungs- und Entscheidungsfreiheit, solange wir uns in unseren Rahmen bewegen...“ sagte Sosuke, als Salmar einwarf: „Den wir angenehm weit gefasst haben.“ darauf begannen alle zu kichern.

„Da hab ich damals drauf geachtet. Ich wollte nicht dass uns dauernd wer behindernd über die Schulter blickt. Zumal das uns viel zu sehr eingeengt hätte. Wie hätten wir das sonst mit Senator Köllner raus finden können?“

„Oh, das war schon eine Nummer, hatte aber unser Justizsystem und unsere freie unkontrollierte Position wesentlich legitimiert... Ob er seine Geldgeilheit nun in den Erzminen verflucht?“

„Sicherlich. Das war einer unserer großen Tage.“

Da sah Sosuke kurz aus dem Fenster. Und wie so oft stellte er sich die Frage: War er Glücklich? Und wieder fand er dieselbe Antwort: Nicht wirklich glücklich, aber doch ganz zufrieden. Immerhin hatte er viel erreicht, hatte vielen geholfen, viele der Justitz unterworfen, und viele neue Lebensgrundlagen geschaffen.

Kapitel 6

Kapitel 6
 

„Wir sind gleich da.“ Sagte der Fahrer des BMT. Das rattern der Ketten war für Sosuke ein vertrautes Geräusch. Die Festung der Paladine lag weit ab in den Bergen. Anstelle von Straßen gab es nur Feldwege. Somit waren Militärfahrzeuge in diesem unwegsamen Gelände prädestiniert. Zudem empfingen die Paladine eh keinen in ihrer Festung. Sosuke saß in dem Laderaum des BMT. Die Metallbänke waren blank gescheuert. Überall war die Lackierung abgestoßen. Der BMT war alt... aber er tat noch seinen Dienst. Als Sosuke merkte, wie der BMT eine Kurve fuhr, klopfte es von oben. Darauf stand Sosuke auf und ging zur Luke des Bordschützen.

„Sir?“ fragte dieser.

„Lassen sie mich mal hoch.“

„Gern.“ Sagte der Soldat und trat beiseite. Mit etwas mühe stemmte Sosuke sich auf das Dach des BMT. Dort lag Salmar, sein Mantel als Kopfkissen missbrauchend.

„Schau.“ Sagte er und zeigte nach vorne. Vor ihnen auf einen hohen Berg ragte die Festung der Paladine. Eisenstein. Sie wurde auf den Fundament der Mittelalterfestung Eisenstein gebaut. Nur war sie nun um vieles größer. Gewaltige Mauern mit Wehrzinnen. Und in der Mitte ragten 9 Türme hoch hinauf. Die Mitte bildete der Hauptturm. Dieser war fast 120 m hoch. Ein gewaltiger, rechteckiger Turm von 75m Seitenlänge. Die Oberste Etage war komplett verglast. Dort war der Konferenzraum der Paladine. Dort tagte der Rat der hohen Paladine.

Um dem Hauptturm herum waren 8 weitere Türme, über Brücken mit dem Hauptturm verbunden. Diese fünf Türme waren das Machtzentrum der Paladine. Die wichtigsten Institutionen der Paladine waren hier beheimatet. Und sein Zuhause war hier. Sosuke und seinesgleichen genossen jedes Mal den malerischen Anblick, wie die Festung mitten in den Bergen lag, an dessen Ausläufer ein kristallklarer See lag.

„Endlich wieder daheim.“ Sagte Salmar glücklich.

„Du sagst es... Auch wenn wir nur kurz bleiben können.“ Stimmte Sosuke zu und setzte sich neben Salmar. Salmar hielt die Hand über sein Gesicht und sah durch die Gespreizten Finger in den blauen Himmel.

„Wie lange wohl noch?“

„Das weiß ich nicht... Eventuell wird es nie Enden...“ überlegte Sosuke. Da griff Salmar seine Hand und drückte sie.

„Egal wie lange es dauern wird, wir halten zusammen.“ Munterte Salmar ihn auf.

„Was es auch kosten mag... Wie lang es auch dauert, wir geben niemals auf.“ Wiederholten beide einen alten Schwur. Da bogen sie auf die letzte Gerade hoch zur Festung.

„Was wird eigentlich mit uns, wenn der Krieg vorbei ist?“

„Das wird die Zukunft zeigen... Eventuell braucht man in 10 Jahren jemand wie uns nicht mehr.“

„Träumer.“

„Na ja... Bisher ist dieser Traum recht Robust.“ Lachte Sosuke.
 

Sosuke betrat sein Zimmer und lächelte. Es war immer noch so wie er es verlassen hatte. Es war fast 10 m lang und Rechteckig. Die Schmale Stirnseite war mit über die ganze Länge mit einen großen Fenster versehn. Die Tür war genau gegenüber in der Mitte der Wand. Rechts neben der Tür war ein Regal, das den Blick auf sein Bett versperrte. An der Wand neben dem Bett stand ein Aktenschrank. Dann kam sein Schreibtisch. Auf diesen Stand ein Fernseher, den man vom Bett aus sehen konnte. Auch sein PC war auf dem Schreibtisch, der zudem ein Chaos aus Zetteln, und anderen Müll darstellte. Vor dem Fenster standen diverse Kakteen auf dem Fensterbrett. Die linke Seite des Zimmers war mit Kleiderschränken zugestellt. In der Mitte stand ein Sessel.

Unter einem der Kakteen klebte ein Foto. Sosuke ging darauf zu und betrachtete es. Es war einer seiner Kakteen, wie er in Blüte steht. Darunter stand: „Damit du wenigstens ein Foto von der Blume hast.“ Er hatte sich gewünscht den Kaktus blühen zu sehn. Doch seine Arbeit hatte dies verhindert.

Sosuke warf seine Tasche auf den Sessel und schaltete dann mit dem Fuß den PC an. Da hörte er Gebrüll von draußen.

„GIB MIR MEINEN ROCK WIEDER!“ rief Marie. Da rannte Lukas mit einen Rock in der Hand vor der Tür vorbei, gefolgt von Marie, die in Unterwäsche hinter ihm her lief. Der Hauptturm war als Unterkunft und private Räume von Sosuke und seinesgleichen vorbestimmt. Für andere war er nicht zugänglich. Dementsprechend ungehemmt gingen sie hier miteinander um. Nur die obersten Etagen des Hauptturmes waren für normale Paladine zugänglich.

„NICHT AUF DEM GANG RENNEN!“ rief Sosuke scherzhaft. Dann ging er zu seiner Tasche und griff sich aus ihr die Akten, die sie im Flugzeug eingesehen haben. Kurz sah er sich noch mal das Bild des Panzers an. Hier stank etwas gewaltig. Aber er konnte ich erkennen was. Es fehlten noch Stücke in dem Puzzle.

„SOSUKE!“ rief Marie und stand in der Tür.

„Ja?“

„Es hießt du bis verletzt worden.“ Rief sie und sprang ihn an. Die Belastung war für sein Bein zu viel, und er knickte einfach um.

„AAAARG!!“ stöhnte er.

„Oh... Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid.“ Entschuldigte sich Marie. Sie hatte es zwar nicht bös gemeint, aber Marie war öfter tollpatschig.

„Danke... Mein Bein ging es bis eben langsam wieder besser...“

„Hat sie schon wieder was kaputt gemacht?“ fragte Lukas und stand in der Tür.

„Ja... MICH!“ stöhnte Sosuke unter Marie. Vorsichtig half Marie ihm hoch.

„Was gibt es neues?“ fragte Lukas.

„Den üblichen kram... Krieg läuft scheiße, Offiziere meckern, Presse betreibt hetze. Und nun muss ich mich vor den Hohen Senat verantworten.“

„Willst du weiter kotzen?“

„Ich wag nicht zu fragen... Was ist denn nun abgebrannt?“

„Abgebrannt ist nicht. Frankenstein möchte dich sehn.“ Sagte Lukas und zeigte nach unten. Tief unter der Festung hatten sie für Dr. Iwanov ein Genetiklabor eingerichtet. Dieses war ein großes Geheimnis der Paladine. Genforschung war immer noch Illegal.

„Ist es wichtig?“

„Kein plan. Und das würde sie MIR eh nicht sagen.“

„Iwanov ist eigen... Und sie mag Frankenstein sein. ABER... Sie ist unser Frankenstein.“ Verkündete Sosuke, worauf Lukas konterte.

„Erst wenn sie uns Nachwuchs gemacht hat, ist sie ihr Geld wert.“

„Geld?“ fragte Sosuke erstaunt.

„Gute Frage... bekommt sie eigentlich Geld?“ fragte Marie. Darauf zuckten alle nur mit den Schultern, worauf die drei anfingen laut zu lachen.

„Ich glaub sie bekommt was... Sollte sie... Wenn nicht, auch egal. Aber wenn sie was von mir will, dann ist das immer ernst. Sie mag mich nicht...“

„Sie Hasst dich.“ Bestätigte Lukas.

„Wen hasst sie denn nicht? Aber egal. Ich erledige das bevor ich mich zum Pennen hinlege. Ich brauch endlich die ruhe.“ Sagte Sosuke und stand auf.

Da kam Salmar ins Zimmer.

„Gute Neuigkeiten.“ Rief er und grinste Sosuke an.

„Und wenn du durch Null dividiert hast, und ein Loch in die Dimensionen gesprengt hast, ICH geh heute hier in diesen Bett schlafen.“

„Wir haben Nachricht von Theresa.“

„Ich will doch nur mal einen Tag durchschlafen.“

„Sie meint, Blackwell will dich sehn. DICH persönlich. Er müsste erst was mit dir besprechen.“ Erzählte Salmar.

„Ich kann mir denken was... Aber er muss warten. Heute geh ich nur noch in den Keller.“

„Zum lachen?“ fragte Salmar und grinste.

„Ich muss zu Iwanov.“

„Okay, dann ist Essig mit lachen.“ Erwiderte Salmar, der sich mühsam das Grinsen verkniff.

„Dafür kommst du mit.“ Sagte Sosuke und griff Salmar an den Kragen, um ihn mit sich zu ziehen.
 

„Ich mag die Hexe nicht.“ Beschwerte sich Salmar, als sie mit dem Fahrstuhl nach unten fuhren.

„Denkst du ich? Aber wir brauchen eine nächste Generation.“

„Außer Biomasse hat sie bisher nichts geliefert.“

„Hoffen wir das es was gutes ist.“ Sagte Sosuke, als die Türen des Fahrstuhles sich öffneten. Vor ihnen lag ein weißer Gang. Sofort wurden sie von vier Wachestehenden Soldaten in Servorüstungen gemustert.

„Sir, Dr. Iwanov erwartet sie.“ Sagte einer der Wachen und trat beiseite.

Wortlos schritten die beiden durch die langen Gänge. In den Labors wurde fieberhaft gearbeitet. Immerhin brauchten sie weitere, die wie sie waren. Von den 5. Generation waren nur knapp mehr als 300 von einst 500 übrig. Sie brauchten Ersatz. Immerhin war ihre Zeit in dieser Welt limitiert.

Sie erreichten das Labor von Dr. Iwanov. Überall waren Biotanks und Genprobenbehälter. Dr. Iwanov saß an ihren Schreibtisch und hatte eine Tasse Kaffee in der Hand.

„Da bist du ja, 219.“ Sagte sie ohne sich umzudrehen.

„Ich hab ein Namen.“

„219. DAS ist dein Name. Alles andere ist unbedeutend.“ Sagte sie und stand auf.

„Oh, du hast 160 mitgebracht. Aber er kann es auch hören.“ Sagte sie und trank ihren Kaffe aus.

„Was hören?“

„Es ist mir nicht möglich eine 6. Generation zu schaffen. Zumindest nicht mit dem Genmaterial. Egal ob einfaches Kopieren oder Neukombination. Sowie ich die PCR einleite, bricht die DNS auseinander. Beim Rekombinieren brechen die Chromosomen.“

„Was soll das heißen?“ fragte Salmar.

„Das ich keine weitere Generation mit euren Genen erschaffen kann.“

„Haben sie nicht damals unsere Gene konstruiert?“ fragte Sosuke.

„Nein. Das habe ich nicht. Ich bekam euch in Reagenzgläsern. Ich hab Berichte gelesen und kannte das Prinzip. Aber irgendwas wurde auch mir verschwiegen. Dieser Doston´godos könnte was wissen.“

„Doston´godos?“

„Ja. Er war einer aus Arlyhet. Einer der Initiatoren dieses Projektes. Er hatte was mit dem Ursprung der Genproben zu tun.“

„Der ist sicherlich tot, oder?“ wand Salmar ein.

„Ich vermute das eure DNS gesichert wurde.“ Stellte Dr. Iwanov fest.

„Gesichert?“ sagte Salmar und setzte sich. Sosuke versank in Gedanken.

„Ja... wir haben bei Experimenten der DNS Sicherungen eingebaut. Eigentlich um eine Maximale Replikationszahl bei Bakterien zu sichern. Aber die Beobachtungen passen. Sowie wir die Taq-Polymerase hinzugeben, bricht die DNS auseinander.“

„Und was ist dann mit Irene? Ich meine, sie ist nun im 5 Monat Schwanger.“

„Bei der künstlichen Rekombination geben Enzyme bei, die, die Rekombination im Labor ermöglichen. Das sind andere als die Normalen Enzyme.“ Erklärte Dr. Iwanov, als Sosuke sich wieder zu ihnen umdrehte.

„WAS genau tat dieser Doston´godos bei dem Projekt Titan?“

„Nun... Soweit ich weiß war er der Planer des Projektes. Der Imperiale Senat hörte sich immer an, was die Vertretung aus Arlyhet zu sagen hatte. Irgendwann soll er dann, im aufgrollen von Konflikten diesen Vorschlag unterbreitet haben. Auch wenn ihr Harlech wie ein Vater betrachtet habt, der eigentliche Vater war dieser Doston´godos. Er war für vieles verantwortlich. Nicht nur eure DNS. Auch die Kerneinheit eurer Maschinen waren irgendwie von ihm. Das war nun damals aber nicht meine Aufgabe.

„Haben sie eine Ahnung wo man diesen Doston´godos finden kann?“ fragte Salmar unbedarft.

„Keine Idee. Und ist für ihn auch besser so. Immerhin hat sein verfluchtes Volk uns in der entscheidenden Stunde im Stich gelassen. Wenn ich ihn sehen würde, ich würde ihn eigenhändig umbringen.“ Erklärte Iwanov wütend.

Sosuke überlegte. Doston´godos. Er hatte den Namen zwei mal gehört. Einmal in Arlyhet. Dort sagte man, er hätte einen Aufstand geleitet. Das zweite mal hörte er diesen Namen in einen Bericht von Dr. Holweg. Er wusste nicht wieso, doch im Spiel der Geschichte war diese Person ein wichtiger Joker. Wenn nicht sogar DER Joker. An ihm würde alles zusammenlaufen. Zumal er, wenn er noch lebt, der einzige ist, der wissen kann was passiert ist. Doch gerade gab es ein dringenderes Problem.

„Haben sie eine Lösung für das DNS Problem?“

„Ich kenne einige der Sicherungssequenzen. Aber dazu müsste ich die DNS komplett Sequenzieren. Das dauert lange. Selbst mit den neuen Computern. Es ist halt eine so gewaltige Aufgabe, die gesamte DNS zu Sequenzieren.“

„Und was wollen sie tun wenn sie die Sperre gefunden haben?“ fragte Salmar, der von Genetik soviel verstand, wie en Dachdecker vom Kellerbau.

„Wenn ich die Stelle gefunden hab. Kommt die wirkliche Arbeit. Ich könnte neue DNS konstruieren.“

„Sie wollen komplett neue DNS konstruieren?“

„Nein... Ich bau einen neuen DNS Strang. Aber ohne die Blockierung. Dann sollte auch eine Replikation möglich sein.“

„Besteht eine reelle Chance das sie in einen Jahr spätestens mit dem ganzen fertig sind und wir endlich eine 6. Generation schaffen können?“ fragte Sosuke direkt. Er war Müde, geschafft und sein Bein tat ihm weh.

„Mit diesen Kellerlabor? NEIN.“ Sagte Dr. Iwanov deutlich.

„Was wenn wir Zweigstelle B wieder aufbauen?“ fragte Sosuke plötzlich.

„Was?“

„Zweigstelle B. Die hat zwar einiges abbekommen, aber sollte zu Reparieren sein. Das wäre dann ein sehr sicherer Stützpunkt, wo sie wesentlich mehr Platz und Geräte hätten.“

„Ja schon... Aber dauert das nicht auch?“

„Das ist der Vorteil meines Postens. Ich kann Bautruppen abstellen.“

„Fällt das nicht auf wenn die da Labore bauen?“ fragte Salmar kritisch.

„Die Zivilen Bautrupps reparieren nur die Station. Erst wenn die weg sind, bauen wir dort die Labore ein. So bleibt das unter uns, was dort eingebaut wurde.“

„Wenn das ginge, wäre dies natürlich sehr Vorteilhaft.“ Bestätigte Dr. Iwanov.

„Dann werde ich mich später drum kümmern. Jetzt geh ich erst mal Schlafen.“ Sagte Sosuke und drehte sich um. Probleme wo man nur hin sah. Und es wurden mit der Zeit auch immer mehr, nicht weniger.

Kapitel 7

Kapitel 7
 

Sosuke hasste das Aufwachen. Zwar sah er beim Einschlafen Ryo’s Gesicht vor sich, wie sie ihn frech angrinste, doch jedes Mal wenn er aufwachte, sah er wie sie blutend in seinen Armen lag. Er hasste diesen Anblick, doch dies Trieb ihn immer weiter voran. Erst wenn Frieden wäre... wenn kleine Dörfer nicht unter Panzern zerschmettert werden... Dann könnte er sich ausruhen. Dann erst könnte er Ryo wieder gegenüber stehen. Er hatte ihr versprochen für Frieden und Freiheit zu sorgen. Dieses Versprechen war ihm heiliger als alles Andere. Und doch trug er diesen Schwur tief in seinen Herzen verschlossen mit sich. Schnell wischte er sich die Tränen aus den Augen und stand auf. Während er die Jalousie aufdrehte gähnte er noch mals kräftig. Heute stand einiges auf dem Plan. Langsam lies er sein Blick über den Schreibtisch wandern. Seine Rede zur Einweihung der neuen Handfeuerwaffenfabrik. Die Zettel lagen verteilt auf dem Tisch. Irgendwo war eine Version dabei, die ihm gefallen hatte. Aber erst stand der Rechenschaftsbericht auf dem Plan.

Doch zu aller erst war Duschen an der Reihe. Er roch sein eigenen Körpergeruch, was ein deutliches Zeichen war. Mit seinen Duschzeug schlappte er in im Schlafanzug in den Duschraum auf der Etage.

Er war gerade beim Abduschen, als noch jemand den Raum betrat.

„Hi. Du mal wieder hier?“ fragte Markus.

„Ja, ab und an komm ich auch nach Hause.“

„Selten aber immer wieder schön.“

„Ist es morgen oder Abend?“

„Eher Abend. Wir haben irgendwas von nach 17 Uhr.“

„Gut.“ Brummte Sosuke und lies das warme Wasser über seine Haut laufen. Die Jüngsten Wunden waren gut verheilt. An anderer Stelle zeugte die eine oder andere Narbe von einem bewegten Leben.

„Mist... Kannst du mir dein Duschzeug leihen? Meins ist leer.“ Fragte Markus. Sie waren durch eine Hohe Kachelwand voneinander getrennt.

„Klar.“ Sagte Sosuke, griff die Plastikflasche und warf sie über die Kachelwand. Sosuke hörte wie die Flasche aufprallte und Markus stöhnte.

„Aua...“

„Ups...“

„Soll ich dir mal im Duden die Bedeutung von GEBEN zeigen?“ fragte Markus wütend.

„Dafür kannst du es behalten.“ Kicherte Sosuke und drehte den Hahn aus.
 

Mürrisch sah Admiral Esteban über das große Moor. Diese würde sich vor ihm nun noch über 300 km erstrecken. Sein Vorstoß hatte fast allen Schwung verloren. Sie waren mit so viel Gewalt über den Pass gestürmt. Hatten die Flüchtenden Truppen zertrümmert. Keine Armee schaffte es, seinen Vorstoß zu stoppen... keine Armee... Jedoch dieses Moor schaffte es. Die Fahrzeuge blieben stecken, die Infanterie kam fast nicht voran. Sicher, die Schiffe flogen einfach drüber. Doch alleine ohne Bodenunterstützung waren sie leichte Beute. Esteban sog die leicht faulige Luft des Moores in seine Nase und war angewidert. Dieses Moor könnte all den bisherigen Kampf zunichte machen. Da kam sein Adjutant zu ihm.

„Sir?“

„Was gibt es?“ fragte Esteban, ohne sich umzusehen.

„Wir haben so eben eine Nachricht von General Gozzin.“

„Was sagt er denn?“ fragte Esteban, wobei er sich umdrehte.

„Es ist eine Direktverbindung.“

„Direkt?“

„Ja. Ich hab ihn auf ein abhörsicheren Kanal in ihr Büro gelegt.“

„Okay.“ Antwortete Esteban und machte sich auf den Weg zu seinen Büro. Er hatte von dem Debakel der Ostfront gehört. Viel Propaganda, wenig genaues. Erstaunlich das Gozzin noch lebte. In der Kaiserlichen Armee kann man mit Mut und Verstand es zu hohen Würden bringen, jedoch kann man mit Pech und Unglück genauso schnell sterben. Dieses Damoklesschwert schwebte sogar über Esteban.

Er betrat sein Zimmer und schaltete den Bildschirm ein.

„Hi.“ Sagte er nur und setzte sich.

„Hallo.“ Antworte Gozzin. Er war blass, ausgezerrt. Man sah ihm an, das er Probleme hatte.

„Freut mich das du noch General bist.“

„Das bin ich wohl nicht mehr lange. Zumindest werd ich nicht Abschnittskommandant bleiben... und dann hab ich noch glück.“

„Was ist denn passiert?“ fragte Esteban. Er kannte Gozzin als sie die Berge überrannten. Sie hatten sich angefreundet. Gaben sich Tipps und Ratschläge.

„Es lief einfach alles schief.“

„Was ist denn nun genau passiert?“

„Nun... Ich hatte ja gesagt, das ich ein Durchbruch plane. Dazu brauchte ich Truppen. Mehr als das Oberkommando mit zusätzlich gab. Also musste ich irgendwo her Truppen bekommen. Um dies zu Tarnen versuchte ich den Feind zu verwirren, indem ich ständig Truppen hin und her schickte.“

„Ja, das hattest du gesagt.“

„Die Schützengraben waren irgendwie immer voll aber ich hab die hälfte der Truppen zusätzlich frei. Ich zog die Truppen zusammen. Am nächsten Tag sollte es den Angriff geben. Doch dann lief alles schief. Der Feind griff an.“

„Hat keiner die Truppenbewegungen gesehen?“

„Das war es ja... Sie fielen komplett aus ihren Stellungen. Keine Angriffstruppen. Die Verteidigungstruppen aus den Stellungen.“

„Da hatte aber jemand gewaltig hoch gepokert.“

„Da war jemand sehr in hektig. Weil wäre das von denen besser geplant und vorbereiten worden, hätten sie glatt einen Durchbruch geschafft. Aber dazu hatten die wohl keine Zeit.“

„Paladine?“

„Nach den ersten Geheimdienstberichten ja. Sogar der Ordensmeister Natzuyama.“

„Oh... Das größte Geheimnis der Liga... Das erklärt alles.“

„Diese... Diese... diese GÖREN machen nur ärger. Konventionelle Handlungen, Pläne und normale Regeln für Offiziere sind für die Egal... sie stören komplett unsere Pläne. Sie werfen alles um.“

„Na ja... mit nicht 23 das schon bewirken zu können ist aber auch beispiellos. Also ich muss ehrlich zugestehen, das dies schon beeindruckend ist.“

„Das mag es sein. Aber es ist auch verdammt beschissen wenn man gegen so einen kämpfen muss. Mag sein das es im Nachgang beeindrucken wirken wird... aber für mich hat es vorgestern wohl das Todesurteil bedeutet.“

„So schlimm?“

„73% der Technischen anlagen wurden zerstört. Über 80% der in den Bereichen stationierten Truppen wurde vernichtet. Aktuell haben wir ein Gesamtverlust von 5 Panzerregimentern. 2 KPA Regimenter und mindestens 9 volle Infanterieregimenter können wir mit besetzen. Also, JA es war schlimm... Und du kennst selbst die Strafe für Versagen. Ich hab keine Gönner wie Rikara sie so lange hatte.“ Sagte Gozzin verbittert, während er an einer Schnapsflasche nippte.

„Lass das sein. Du brauchst dein Hirn noch.“

„Wozu? Damit sie es an die Wand schießen?“ fragte Gozzin schroff.

„Du bist ein guter Offizier. Und ein weißer Kommandant. Jeder hätte genauso gehandelt, wenn er nicht auf ein endloses Stellungspatt ausgewesen wäre.“

„Erklär das dem Oberkommando.“

„Das werde ich. JA, das werde ich.“

„Denkst du die hören auf ein von der Flotte?“ fragte Gozzin sarkastisch.

„Auf mich als Flottenadmiral nicht. Das mag stimmen. Aber ich bin auch Heerführer der Nordtruppen. Auf DEN hören sie. Du bist aber dann mir unterstellt.“

„Ich glaube die Alternative sieht um vieles schlechter aus.“

„Denke ich auch... und ich kann dich wirklich hier oben gebrauchen. Also, nimm deinen Stab und mach dich noch heute auf den Weg. Ich regle den Rest.“

„Wie soll ich dir das je danken.“

„Sei mir Treu. Mehr verlange ich nicht.“ Sagte Esteban und unterbrach die Verbindung. Nachdenklich sah er aus dem Fenster. Siege wurden reichlich belohnt... niederlagen wurden schwer bestraft. Da summte seine Kommunikationsanlage auf dem Tisch.

„Was gibt es?“

„Sir, Die 16 Flottille ist angekommen. Die Kommandantin ist an Bord gekommen um Meldung zu erstatten.“

„Ah... Die 16 Flottille. Sind aber schnell...“ Sagte Esteban und sah auf den Kalender. Sie sollten erst morgen Abend zur Leviathan aufschließen. Aber das sah Kirna ähnlich.

Da klopfte es schon an der Tür.

„Herein!“ rief Esteban, worauf die Tür aufsprang und eine Katzenfrau in Uniform den Raum betrat. Sie war schlank und hatte lange Arme und Beine. Sie stand Steif vor Esteban, die Arme hinter dem Rücken verschränk. Ihr Fell war schwarz und glänzte in Licht. Ihre Augen funkelten Gelb.

„Kapitän Kirna, Kommandant der 16 Flottille meldet, Flottille vollzählig angekommen und erwartet ihre befehle.“ Rief sie im harten militärischen Ton.

„Willkommen in der ersten kaiserlichen Armader. Ich bin wie immer stolz auf dich.“

„Hallo Esteban. Ich hab dir auf der Akademie gesagt, ich werde mindestens meine eigene Flottille haben.“ Sagte die Katzenfrau und reichte ihm lächelnd die Hand.

„Und du hast nie geglaubt, das ich noch mal in den Aktiven Dienst zurück komme. Oder gar zum Armada Admiral werde.“ Lachte Esteban.
 


 

„SO EINE KACKE!“ fluchte Sosuke und trat den einen Metallstuhl fast durch das gesamte Zimmer. Salmar und Lukas sahen ihn fragend an.

„Demokratie mag ja schön klingen... aber das ist zu viel des guten.“ Fauchte Sosuke, dem anzusehen war, wie er innerlich mit dem drang kämpfte, etwas kaputt zu schlagen. Ein übliches Bild wenn er von einer Sitzung des hohen Rates kam. Wütend lies er sich aufs Bett fallen.

„So schlimm?“

„So schlimm.“ Sagte Marie.

„Was denn passiert?“ fragte Lukas

„Anscheinend glaubt man im Rat an einen kompletten Sieg.“ Berichtete Sosuke

„Komplett?“

„Der absolute Sieg sei möglich.“

„OOOOUUUUUUHHHH SCHEIßE. Nicht wirklich.“ Stöhnte Lukas.

„Es grenzt schon an ein Wunder das wir die Restrukturierung im Krieg geschafft haben, ohne überrollt zu werden.“ Stellte Salmar fest.

„Weißt du was ich mir bei so was immer wünsche...“ fragte Sosuke spontan.

„Was?“ fragte Lukas.

„Ein Gewehr im Automatikmodus und zwei Magazine.“

„Auch wenn die Nachwelt es als Heroischen Akt betrachten würde, aktuell würde ein Militärputsch mehr schaden als es bringt.“ Beruhigte Marie Sosuke.

„UND, das Militär würde nicht mitspielen. Wir sind nicht sonderlich beliebt bei denen.“ Witzelte Salmar.

„Mir doch egal. Ich mach das nicht mehr mit.“

„Und was willst du machen?“

„Vorgezogene Wahlen?“ fragte Sosuke und starrte die Decke an. Keiner sagte etwas.

„WAS DENN? Wir haben so viele Leichen im Keller. Alleine die wirklichen Leichen. Dann den Verrat... Wir sind an der Eskalation des Kriegs verantwortlich. Da würde es doch einfach rein passen, wenn wir nun auch noch den Hohen Rat absetzen.“

„WIR, haben all das nicht zu verantworten. Unsere Vorgänger sind an all dem schuld. Das sind deren Leichen, nicht unsere...“ wiedersprach Lukas vehement.

„Wir haben auch schon Leichen in unseren Keller geworfen.“ Bemerkte Sosuke, während er vom Bett aufsprang.

„Was habt ihr denn gegen eine kurze... äh... aktiv aggressiv Intervention? Hat bei den Paladinen doch auch geklappt.“ Fragte Sosuke direkt.

„Du kannst nicht wie damals die Kuppel des Rates wegtreten und den Rat mit vorgehaltenen Flammenwerfer zum Rücktritt zwingen.“

„Wir hatten es doch höflich versucht. Die wollten nicht.“ Konterte Sosuke grinsend. Da klopfte es an der Tür. Es war Claudia.

„Was gibt es?“

„Eure Wagen sind da.“ Sagte sie freundlich.

„Okay. Dann machen wir uns mal auf den Weg.“ Sagte Lukas und stand auf.

„Ja, macht mal. Ich fahr dann glich zur neuen Fabrik. Aber erst trinkt ich einen Kaffee.“ Sagte Sosuke und öffnete sein Aktenkoffer.

„Nun gut. Wann wirst du mal wieder in der Festung sein?“

„Kein Plan. Nach der Eröffnungsfeier muss ich nach Sharaga.“

„Was willst du denn da? Trümmerschau?“ fragte Marie überrascht.

„So in etwa.“ Lachte Sosuke, als er mit einen kleinen Wasserkocher im Badezimmer verschwand. Darauf verabschiedeten sich die 4 voneinander.

„Unser Wagen ist auch bereit.“ Erinnerte Claudia ihn.

„Gemach gemach. Erst trink ich meinen Kaffee.“

„Schlimm... Wie bekommst du den Kaffee... nein das ist nicht mal Kaffee, durch den Hals?“ fragte Salmar.

„Mund auf, kippen und Schlucken. So einfach ist das.“

„Wir bewegten täglich Zeug im Wert von Millionen. Wir könnten nur von Sekt und Kaviar leben. Aber du? Ein 30 Pfennig Tütenkaffe... Kaffeesatzpulver. Das trinkst du.“

„Lass mich doch. Nur weil wir Geld haben, heißt das nicht das wir verschwenderisch sein müssen. Und es ist übrigens Cappuccino. Mit Schokolade. “

„Du ekelst dich auch vor nichts.“

„Nun lasst mich mal meinen Kaffee trinken. Es ist nicht soviel der Geschmack, den ich mag, es ist die Geste. Einfach mal 5 Minuten Pause. Nicht irgendwo hin unterwegs, oder jemand will was von mir. Einfach wirklich Pause.“ Erklärte Sosuke, während er das Kochende Wasser aus dem Wasserkocher in die Tasse goss.

„Ja ja... Das muss wohl mit dem Alter kommen.“

„SO alt bin ich auch nicht. Ich bin Weise.“ Brummte Sosuke und nippte an seinen Kaffe.

„Greise.“ Scherzte Salmar, worauf sogar Claudia grinsen musste.

Kapitel 8

Kapitel 8
 

Sosuke, Salmar und Claudia stiegen in den Anhänger eines Sattelschleppers. Der Hänger war wohnlich eingerichtet. Sosuke musste erst in zwei Tagen bei der Fabrik sein. So hatte er noch Zeit seine Rede zu vervollständigen. Aufgrund von früheren Anschlägen verstuchte man nun, den Aufenthalt der Paladine an einen Ort möglichst gering zu halten. Da es schon spät war, gingen die drei ins Bett. In dem Anhänger hatten sie alles was sie Brauchten. Von Sanitären anlagen bis zu Computern, die mit anderen der Paladine über Funk vernetzt waren. Sosuke und Salmar teilten sich ein Doppelstockbett. Salmar lag oben und Sosuke im unteren Bett.

„Wie viele Tage hab wir in so einen Wagen schon verbracht?“ fragte Sosuke und blickte in die Dunkelheit des Raumes.

„Hm... Ne ganze Menge... Aber mal was anderes.“

„Was denn?“

„Wie findest du denn Carolin?“ fragte Salmar überraschend.

„Hm? Wie?“

„Ja sag halt wie du sie findest.“

„Sie ist kompetent. Leistet guten Arbeit und ist voll bei der Sache.“

„Ihr Drachen... Du sollst keine Berufsbeurteilung schreiben sondern sagen wie du sie findest.“ Stöhnte Salmar.

„Sie ist nett.“

„Verflucht, bist du ein Mann?“

„Also vorhin auf Klo war ich noch einer.“ Konterte Sosuke spontan.

„Ja dann muss da bei dir was kaputt sein. Du solltest sagen wie du sie findest, sexy, attraktiv, unansprechend... Sowas wollte ich hören.“

„Ach so... Kann ich nicht sagen.“

„Bei dir muss echt was Kaputt sein. Ich mein Sogar ich muss mich ab und an vergnügen... Aber du... Du hast anscheinend nie ein Bedürfnisse. Schau mal ob deine Hormone stimmen.“

„Meine Hormone Stimmen. Und ja ich hab auch meine Bedürfnisse. “

„Wirklich? Gibt es also doch jemand?“

„Ja... Nein... Nicht wirklich.“ Stammelte Sosuke.

„Was nun?“

„Das kannst du nicht verstehen.“

„Wieso, erklär es mir.“

„Das geht nicht.“

„Versuch es.“

„... Ihr poppt doch nur wild rum... rein der Begierde wegen...“

„Ist das Schlimm? Fragte Salmar.

„Nein... Wenn ihr meint... Aber ich... In meinen alten Leben.. Ich hab ja noch nie was von erzählt...“ setzte Sosuke an, doch zögerte dann.

„Hm?“

„Das muss aber unter uns bleiben... es darf nicht diese vier Wände verlassen.“

„Ja okay. Ich werde nichts sagen.“ Beruhigte Salmar ihn.

„In dem Leben hatte ich ein Mädchen... Wunderschön wie keine zweite.“ Erzählte Sosuke, wobei er ungesehen sanft lächeln musste.

„Wunderschön wie keine Zweite?“

„Ja... Sie war ein Katzenmädchen... Kurzes Struppiges rot-braunes Fell. Immer wenn sie Lächelte ragten ihre Eckzähne über die Unterlippe. Dabei sah sie so süß aus. Sie war einfach Wunderschön. Gut, sie war nun nicht spindeldürr, aber dafür passte alles, von den Ohren bis zu den süßen Zehenspitzen. Ein wunderbarer Körper. Auch ihre Katzenohren... wenn sie bedrückt oder Traurig war, lies sie die hängen. Wenn sie mich dann mit großen traurigen Augen ansah, konnte sie alles von mir verlangen.

Doch beendruckender war ihre Warmherzigkeit... ihre Art. So leicht naiv und etwas unbedarft. Aber dabei immer ehrlich und herzensgut. Sie hatte eine innere Stärke und zugleich eine Wärme, wie ich sie bei kaum jemanden gesehen hab.“ Berichtete Sosuke mit einer Träne in den Augen.

„Sicher hatten wir auch unsere Differenz... besonders zum Anfang... sie war für mich damals nur ungeschickt und Tollpatschig. Eine wahre Katastrophe... Eine süße Katastrophe.“

„Süße Katastrophe?“

„Ich sag ja.. das ist schwer zu verstehen... Ich kann dir nicht erklären was Liebe ist... so wie man einen Blinden keine Farbe beschreiben kann. Man kennt es, oder man kennt es nicht. Und vor allem, du weißt wenn du verliebt bist.“ Versuchte Sosuke zu erklären.

„DU und ein Katzenmädchen... Du warst schon immer für was ausgefallenes. Aber was ist mit ihr?“

„Ich wollte nicht kämpfen... als flohen wir vor den Armeen. Schlugen uns so durch. Hier nen Job, da nen Job... Irgendwann sah ich in ihr nicht mehr nur den Klotz am Bein. Wir hatten versucht voneinander los zu kommen. Ich nach Süd-Westen, sie nach Nord-Osten. Aber wir kamen wieder zusammen... Und eh ich es wirklich bemerkte, hatten wir uns ineinander verliebt... Und ich war glücklich. Wirklich glücklich.“

„Und dann?“

„Alles endet... Ich wurde von einer Irren verfolgt, warum und wer ist egal... nur der Fakt als solches zählt. Irgendwann brachen Teile meiner alten Erinnerung durch. Also machte ich mich auf die Suche nach meiner Vergangenheit. Und als ich wieder kam... War ich ein anderer. Wir gingen im Streit auseinander...“

„Also habt ihr euch getrennt?“

„Schön wäre es... Nein... die Frau die mich jagte, hatte mich aufgespürt, ich war aber wegen dem Streit weg gewesen... Also bekam sie nur Ryo zu fassen... und so musste sie für mich Leiden.., ich konnte ihr nicht mal sagen wer ich wirklich bin...“

„Sie wurde getötet?“

„Auch nicht... Wenn sie tot wäre, könnte ich nach vorne schauen... Ich würde sie nie vergessen, aber ich könnte weiter machen, doch sie Lebt. Schwer Verletzt brachte ich sie ins Krankenhaus... die Ärzte taten was sie konnten. Doch sie fiel ins Koma... Ich lies sogar die Maschinen abschalten, SO sollte sie nicht dahin vegetieren... Doch sie lebte weiter... Sie ist halt eine Kämpfernatur... auch wenn sie diesen Kampf nicht gewinnen kann... Deshalb sehe ich unter diesen Punkt keine andere Frau so an. Mein Herz weiß das Ryo immer noch da ist... Und ich habe... nein ich Liebe sie immer noch zu sehr, als das ich sie betrügen könnte... Das ist halt die Kraft der Liebe.“

„Verrückt... Aber das sind wir doch sowieso.“

„Ohne das dies passierte, würdet ihr immer noch auf Eis liegen. Ich war gewillt alles von früher zu vergessen, nur um mit ihr zusammen sein zu können. Doch an ihren Krankenbett hab ich dann geschworen, das ich Kriege und Gewalt abschaffen werde. Dies ist mein persönliches Joch, und ich werde nicht eher ruhen, bis ich diesen Schwur erfüllt hab.“ Erzählte Sosuke gedrückt.

„Oh Mann, oh Mann...“

„Wenn du das erste mal verliebt bist, wirst du es verstehen, glaub mir.
 

Sosuke trat an das Rednerpult und sah sich kurz um. Vertreter von Politik, Wirtschaft und der Medien waren zahlreich erschienen. Sogar einige Militärs. Die Halle in der sie Standen war ein Lagerraum.

„Wir stehen heute hier, in der Lagerhalle 3 der Forstbach Waffenfabrik. Über 120.000t Stahl wurden in dieser Fabrik verbaut. Diese Anlage ist die Modernste Fabrik zur Fertigung von Handfeuerwaffen. Doch ist diese Fabrik noch viel mehr.“ Sagte Sosuke und lies seine Worte in der Halle wiederklingen.

„Sie ist ein Symbol. Ein Symbol der Einheit und unserer eigenen Stärke!

Der Stahl wurde ist den Minen von Erzberge, Kotor und Maburg gefördert. Dieses Erz wurde in den Stahlhütten von Vallia, Isstahl, Amon und Seetahl geschmiedet. Im Feuer der Hochöfen wurde aus unseren Erz unser Stahl. Stabiler Stahl. Und in diesen Werken wurde der Stahl auch gleich verarbeiten, das er hier verbaut werden konnte.

Dann wurde er hier her gebracht, gut geschützt im Inneren der Imperialen Liga. Hier entstand in 7 Monaten, was man nicht zu träumen wagte. Diese Anlage wurde von über 12000 Arbeiter aus dem Boden gestampft. Arbeiter von Überall her. Egal ob aus Erzberge, oder von Xon. Hierfür zählte nur was er leisten konnte. Und deshalb ist diese Fabrik ein Symbol unserer Einheit. Nur dadurch, das wir alle zusammen gearbeitet haben. Das wir unsere Streitigkeiten überwunden, und uns auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet haben, war es uns möglich dieses Glanzstück der Technik zu bauen.

Noch viele Projekte dieser Art sind im Auftrag. Der Staudamm am Fluss Hocon oder das neue AKW Mühlenbach. Alles nur möglich, weil wir zusammen arbeiten. Weil wir Hand in Hand diese Projekte führen.

Und so ist es auch mit dem Krieg, in dem wir uns befinden!“ Rief Sosuke und hob mahnend den Finger.

„Wir stehen hier nur deshalb, weil wir erkannt haben, das wir alleine nicht bestehen können.

Nur die Gemeinschaft gibt uns Kraft gegen die Süd Koalition. Aber wo sind die bekannten Flüchtlingslager aus den Kriegsversehrten Ländern? Wo das Leid der Bevölkerung, das für Krieg typisch ist?“ fragte Sosuke rhetorisch.

„Es ist nicht da!

Es gibt keine Flüchtlingslager. Das Prinzip unserer Gemeinschaft baut darauf auf, das die Starken die Schwachen schultert. Und das hat geklappt. Sicher, wir hatten viele Probleme, als vor 12 Monaten die neue Führung der Imperialen Liga antrat. Viele sagten, das die Probleme nicht zu bewältigen wären. Allein die Kriminalität. Es hieß, man könne nicht dagegen tun... Sie wäre zu stark verankert...

DIE IMPERIALE LIGA HAT DER WELT EINES BESSEREN BELEHRT!“ rief Sosuke laut.

„Und so war es mit den Flüchtlingen. Die Imperiale Liga hat sich ihrer angenommen, hat dafür gesorgt das sie Unterkünfte bekommen und vor allem, das sie Arbeit bekommen. Dies war aber auch nur als Gemeinschaft möglich. Alleine hätte kein Land mit diesen zig Millionen Flüchtlingen umgehen können.

Sie wären in Flüchtlingslager gekommen und hätten dort auf Jahre festgesessen.

Dies zeigt, das wir nicht nur eine Gemeinschaft bilden, sondern das wir eine STARKE Gemeinschaft bilden. Eine Gemeinschaft, die auch bestand haben wird!“ rief Sosuke, worauf die Anwesenden zu Applaudieren begannen.

Doch Sosuke lies sie mit einer Handbewegung verstummen.

„Aber wir stehen auch noch vor vielen Problemen. Der Krieg tobt an den Fronten und schädigt schwer die Wirtschaft.

Ich stehe hier vor den Vertretern die Kriegsverheerten Länder... UND JA, ich kann ihnen nicht sagen, wie lange dieser Krieg noch dauern wird!“ Sagte Sosuke deutlich, und wand sich einigen Politikern zu.

„ABER Ich kann ihnen sagen, das egal wie lange es dauert, sie stehen nicht alleine da! Die Imperiale Liga wird, EGAL WAS ES KOSTET, sie nicht im Stich lassen. Wir gehen diesen... und JEDEN ANDEREN WEG bis zum Schluss zusammen.“ Verkündete Sosuke vollmundig, worauf wieder Applaus anschwoll. Nach kurzen Sprach Sosuke wieder weiter.

„JEDOCH müssen wir unsere Gemeinschaft... Unsere Demokratie jeden Tag aufs neue verteidigen. Und dabei spreche ich nicht von dem Soldaten mit der Waffe in der Hand. Ich spreche von den Bürgern. Jeder Bürger muss die Demokratie verteidigen und ihre Grundwerte wahren. Das fängt dabei an, das sich jeder politisch interessiert. Das Gesetzte besprochen werden müssen... mindestens das man zu den Wahlen geht.

Dennoch müssen wir acht geben, das wir bei der Wahrung unserer Gemeinschaft nicht unsere Grundrechte vergessen. Und das Recht auf freie Meinungsäußerung ist nun mal ein GRUNDRECHT! Ich spreche von der aktuellen Debatte über ein Verbot der FNL. Sicher, wirken diese unserer Gemeinschaft entgegen. Und mit einen Verbot würden wir uns diesen Disput einfach entledigen. Aber das würde nur die Schwäche unserer Gemeinschaft zeigen. Eine Gemeinschaft wie wir sie sind, muss auch diesen Strömungen begegnen, und ihnen wiederstehen können. Sogar in einer offenen Debatte muss sie diesen Strömungen wiederstehen können. Ein Verbot würde nur zeigen, das wir unfähig sind, mit diesen Problem umzugehen... Das wir schwach sind.

Und ich behaupte, in Anblick dieser unglaublichen Leistung“ rief Sosuke und zeigte auf die Halle“ das wir als Gemeinschaft und als Demokratie stark sind. Wir sind stärke als die FNL... wir sind Stärker als die Süd Koalition. Wir haben die Gemeinschaft.

Wir haben den gemeinsamen Willen zum Frieden und Sicherheit.“ Beendete Sosuke seine kurze Ansprache, mit der er tosenden Applaus erntete. Das er selbst nicht viel für die Demokratie übrig hatte, musste er hier ja nicht sagen. Da kam der Direktor der Waffenfabrik auf ihn zu.

„Werter Ordensmeister Natzuyama, würden sie nun gerne die Anlage besichtigen?“ fragte er unterwürfig.

„Gerne. Ich will sehn wohin die Milliarden geflossen sind. Nicht das, das alles hier nur Pappaufsteller sind.“ Scherzte Sosuke. Salmar und Claudia saßen im Publikum.

„So, dann lad ich mal alle für einen Rundgang ein.“ Sagte Sosuke in das Mikro.

„Sie wollen doch sicher auch wissen, wo die Milliarden hin geflossen sind?“

„Aber die Sicherheitsbestimmungen...“ fing der Fabrikdirektor an.

„Die Damen und Herren der Medien müssen jedoch ihre Geräte hier lassen. Immerhin ist dies hier Kriegsrelevant... Ist doch so dann in Ordnung, oder?“ fragte Sosuke den Dirktor.

„Ja... gut.“ Antwortete dieser widerwillig.

Der Rundgang führte von der Anlieferung über die großen Produktionshallen bis zu den Lagerhäusern. Im Lagerhaus blieb Sosuke an einer Kiste mit Lieferschein stehen.

„Ist was?“ fragte Salmar und sah sich den Lieferschein an. „Sieht doch in Ordnung aus.“

„Schau mal.“ Sagte Sosuke und zeigte auf einen Posten in der Lieferung.

„Die neuen AG200.“ Sagte Sosuke. Derweil standen noch einige Leute um die beiden herum.

„Stimmt...“

„Die Aktuelle Version hatte ich noch nicht gesehen.“ Sagte Sosuke grinsend, als der Direktor kam.

„Stimmt was nicht meine Herren?“

„Doch, doch... ich hab hier nur gerade gesehen, das in der Lieferung die neunen AG200 dabei sind.

„Ja, das sind unsere Pralinen. Wir sind verdammt stolz auf die.“

„AG200?“ fragte ein Reporter.

„Automatischen Gewehr 200. Ist ein ganz neu entwickelter Gewehrtyp. Leichter und Robuster als das altgediente AG120. Dazu ist es besser zu Warten. Es ist eine Kooperation zwischen den Paladinen und den Waffenforschern der Imperialen Liga. Ich hatte selbst mal dran gearbeitet.“ Erklärte Sosuke und wand sich dann zu dem Direktor. „Können sie uns zwei AG200 und eine Hand voll Kugeln besorgen? Ich mag das Gewehr mal testen.“ Sagte Sosuke. Der Direktor sah ihn erstaunt an. Das hatte er nun nicht geahnt.

„Äh... Ja, das geht... Muss ich holen lassen...“

„Dann machen sie mal. Wir gehen derweil zum Schießstand.“ Verkündete Salmar.

Kapitel 9

Kapitel 9
 

Claudia betrat den keinen Pausenraum in der Waffenfabrik. Sosuke und Salmar saßen am Tisch. Salmar schaufelte Essen in sich hinein, während Sosuke eine Tasse in der Hand hatte.

„Jungs, wir haben ein... Esst ihr immer noch? Als ich vor über einer Stunde ging wart ihr schon am Essen.“ Stellte Claudia fest.

„Hmmmpfhmm.“ Stammelte Salmar, der versuchte das ihm dabei kein Essen aus dem Mund viel.

„Was?“

„Ich bin so frei und übersetze mal. WIR essen nicht immer noch, sondern ER ist schon wieder.“ Sagte Sosuke grinsend und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.

„Aber was wolltest du uns sagen? Was haben wir?“ fragte Sosuke gemütlich.

„Siebenköpfige Raupen... Aber egal, wir haben ein Problem.“

„HA! Wenn ich bei jedem dieser Sätze nen Uri bekommen hätte, hätte ich ein Geldspeicher voll. Was ist es diesmal? Sind unsere Frontlinien in Rauch aufgegangen? Revoltiert der Senat? Wandeln die Drachen der Finsternis über die Welt oder fällt uns gar der Himmel auf den Kopf? Überrasch mich doch mal.“ fragte Sosuke und beide lachte dabei dreckig.

„Hast du was genommen?“ fragte Claudia verärgert.

„Du kennst uns, WIR müssen doch nichts einwerfen.“

„Das stimmt auch wieder. Egal, wir haben ein Transportproblem.“

„Ein Transportproblem? Das wäre ja glatt mal was lösbares.“ Scherzte Salmar.

„Na ja... Der Luftwaffenstützpunkt konnte kein Transporter schicken. Über dem Gebiet herrscht gerade gewaltiges Unwetter.“

„Also sitzen wir hier fest?“

„Scheint so, die haben hier zwar ein Frachthelikopter, nur der Pilot liegt krank im Bett.“

„Super, können wir die Maschine fliegen.“ Schlug Salmar vor.

„NEIN.“

„Warum nicht?“

„Wenn ihr euch alleine gegen die Wand klatschen wollt, dann okay. Aber ich steig bei euch nicht ein.“
 

Im Tiefflug hetzte Salmar den Frachthelikopter dicht über den Wald hinweg. Es war ein recht neues Modell. Es hatte zwei Rotoren, die links und recht angebracht waren. Diese waren im Stahlringe eingefasst und frei drehbar, was der Maschine eine gute Wendigkeit gab. Das Cockpit war zweigeteilt. Ganz vorne in einer runden Glaskanzel saß der Bordschütze. Über ihm nach hinten versetzt, der Pilot. Die Maschine war fast 25m lang. Den Rumpf bildete der große Frachtraum. In der Mitte zwischen den Rotoren war eine Raketenlafette angebracht. Sie rasten mit um die 250km/h in knapp 1m über die Baumwipfel hinweg. Salmar war seine Freude deutlich anzuhören, da er jauchzte, bei jeder Stromleitung, die sie unterflogen. Sosuke hingegen saß unten in der Bordschützenkanzel und las gemütlich sein Buch: „Der Pfad des Ehrenhaften

Soldaten“ von General Harlech. Ihn ließen die Manöver von Salmar kalt. Doch aus dem Frachtraum klangen klagenden, stöhnen und erbrechen zu ihm vor. Bei jeden anderen Soldaten hätte er nur gegrinst, doch in diesen Fall war er auf Claudia angewiesen. Sie machte für ihn den Papierkrieg. Missmutig legte er sein Lesezeichen, den abgefressenen Kassenzettel, ins Buch und wand sich zu Salmar.

„Schalt mal zwei Gänge zurück.“

„Warum?“

„Weil ich es sage. Zudem kannst du mal auf Claudia Rücksicht nehmen.“

„Ach menno.“

„Hör auf zu meckern. Steig höher, flieg ruhiger. Kann ich auch besser lesen.“

„OH! Dann mach ich das. Dem Herren Literaten will man ja nicht im Weg stehen.“

„Tu nicht so. Du könntest auch was lesen. Du hast doch bei der Ausbildung auch oft gelesen.“

„Ja schon. Aber wenn mir ein Buch nicht sagt, wie ich jemanden effektiver als bisher töte, dann brauch ich es nicht. Dein Philosophie Gedöns ist mir viel zu schwer.“

„Will die Welt regieren und liest nicht mal Bücher.“

„Als ob mir deine Bücher beim Weltregieren weiter helfen könnten.“ Rief Salmar, während er den Flug ruhiger werden lies.

„Wie war der Spruch, gefährlich wird es erst, wenn die Dummen anfangen fleißig zu werden.“

„Na warte du... nicht das so was mich noch motiviert. Ich kann mich abspalten und eine Gegenbewegung zu dir gründen.“ Scherzte Salmar.

„Lass dich nicht erwischen. Ich reiß dir den Arsch bis über die Ohren auf und näh ihn oben zu.“

„Bist du wieder Charmant.“

„Wir haben genug Feinde von außen und Dummköpfe von innen... Ich kann dich nicht auf der anderen Seite meiner Waffen gebrauchen.“

„Keine Bange. Ich hab dir damals mein Leben versprochen. Wenn alle dich auch verraten mögen, ICH bleib dir IMMER Loyal.“

„Das weiß ich... Das weiß ich und ich verlasse mich auch drauf. Aber mal was anderes... Wir sind nun schon ne weile unterwegs...“ setzte Sosuke an, als Salmar ihn unterbrach. „Gut zwei Stunden.“

„Wir sind seit gut zwei Stunden unterwegs...“

„Ich hab auch Hunger.“

„DU hast doch immer Hunger. Wenn es nach dir geht, ist es immer Mittagszeit.“

„Nein.. es kann auch Frühstückszeit oder Abendbrotzeit sein. Aber ich weiß was du meinst. Wir fliegen neben einer Autobahn... da müsste auch bald eine Raststätte kommen. Ich glaub da hinten sehe ich eine.“

„Gut...“ sagte Sosuke und griff sich die Kopfhörer

„Hier Militär Transport H1832... Luftüberwachung bitte Melden. H1832 an Luftüberwachung, bitte kommen.“ Funke Sosuke routiniert.

„Hier Luftüberwachungsposten 712. Was haben sie zu melden?“

„Hier H1832... Wollte nur sagen das wir landen.“

„Landen? Haben sie ein Dachschaden? Selbst als Militär haben sie sich an Luftfahrtsgesetze zu halten.“ Fauchte der Mann am anderen ende Sosuke an.

„Hier H1832... Autorisationscode SIGMA ROT.“ Gab Sosuke deutlich durch.

„Oh... äh... Dann landen sie vorsichtig. Wie vermerken den Landepunkt.“ Gab der Funker kleinlaut zurück. Der Autorisationscode „Sigma rot“ war ein goldener Schlüssel. Nur 27 Menschen in der Gesamten Imperialen Liga hatten diese Autorisation. Damit konnte mal fast alles anstellen, wie halt einfach landen wo man will. Jedoch war missbrauch mit nicht weniger als 20 Jahre Einzelhaft geahndet.

„Ich hab Appetit auf ein großes Schnitzel mit Pommes und Gemüse.“ Sagte Sosuke.

„oh ja... ich nehme davon zwei Portionen.“

„Fresssack.“

„Lass mich doch...“ sagte Salmar, als seine Aufmerksamkeit von einer Wahrenlampe erregt wurde. „Radarerfassung?“ fragte er verwundert.

„Wir machen nur eine Mittagspause.“ Gab Sosuke durch als er von Salmar unterbrochen wurde.

„EINE RADARERFASSUNG!“ brüllte Salmar, der nach den ersten Sekunden der Verwirrung begriff was da passierte. Sofort riss er den Helikopter zur Seite. Sosuke hörte wie Gehschosse in den Helikopter einschlugen. Da platzte die Scheibe neben ihn und ein Schmerz durchzuckte ihn.

„VERFLUCHT!“ stöhnte er kurz auf und hielt sich den linken Oberarm.

„WAS PASSIERT?“ rief Salmar, der versuchte durch seitliche Rollen aus dem Flankfeuer zu kommen. Sosuke nahm alle kraft zusammen um sein Reflex, die wunde zu zudrücken zu überwinden. Doch was er sah beunruhigte ihn. Eine fast 1cm tiefe Furch zog sich über seinen Oberarm, dicht an der Ellenbeuge. Die Wunde war durch die Hitze zugebrannt, weswegen sie nur schwach blutete. Aber schmerzen tat die Wunde mörderisch.

„VERDAMMT SCHEIßE! ICH BIN GETROFFEN! DIE PENNER HABEN MIR EIN STÜCK AUS DEM ARM GESCHOSSEN!“ Fluchte Sosuke vor schmerzen, während er nach dem Kopfhörern suchte. Erst nach einiges Sekunden merkte er, das er es noch auf hatte, und der Funk offen war.

„HIER FLUG H1832! WIR STEHN UNTER BESCHUSS! ICH WIEDERHOLE; HIER FLUG H1832! WIR WERDEN ANGEGIFFEN!“

„Hier Luftüberwachung! Wir haben nichts auf dem Radar!“

„DAS IST NE BODENFLACK! Hier ist irgendwo eine Bodenflak. Schick Luftunterstützung!“

„Wir kontaktieren den hiesigen Stützpunkt! Halten sie durch.“

„Verflucht, hatten wir nicht alle von Operation Tiefschlag ausgelöscht?“

„Anscheinend nicht. Wie geht es dir?“

„Geht geht...“ wiegelte Sosuke ab und biss so stark mit den Zähnen aufeinander, das sie knirschten. Salmar tat sein bestes um den feindlichen Feuer zu entgehen. Nach diversen Einschüssen war er aus der Reichweite der Flak.

„Radarkontakt... Lufteinheit.“

„Ist das die Verstärkung?“

„Wenn das vom Stützpunkt kommt fress ich nen Besen...“ antwortete Sosuke, als eine weitere Salve sich in die Panzerung des Helikopters grub. Zum glück war ihre Maschine schwer gepanzert, die Frage war nur, wie lange würde diese Panzerung halten.

„Gut das ist die Bestätigung. Feind...“ rief Sosuke und sah sich schnell auf den anzeigen um.

„Wie schnell kannst du die Kiste umdrehen?“

„Willst du angreifen?

„Die haben mir ein Stück aus dem Arm Geschossen. Das will ich nun auch.

„Das hier ist eine fliegende Badewanne mit ein besseren Katapult.“

„EGAL! Wir müssen so oder so angreifen. Flucht wird nicht klappen.“ Wiedersprach Sosuke und aktivierte die Waffen, 4 leichte MG’s und ein Raketenwerfer.

„Da hast du leider recht. Okay... Wir haben aber nur ein Versuch.“ Keuchte Salmar, während er am Steuerhebel ruderte, um dem Feindfeuer zu entgehen.

„Ich bin bereit!“ rief Sosuke. Darauf riss Salmar an der Steuerung. Die Triebwerke verdrehten sich und die Maschine wurde herum gewirbelt. Sie Zuckte in eine seitliche Drehung, während sich der Helikopter um die eigene Achse drehte, um die Frontwaffen auf den Verfolger richten zu können.

Sosuke drücke den Feuerknopf durch und die Maschinegewehre spieen ein Feuerstrahl aus roten Leuchtspurgeschossen über die Feindmaschine. Mit seinen Geist schob er derweil die Zielerfassung über die Feindmaschine und feuerte nach der Erfassung die 5 Kurzstreckenraketen ab. Doch in diesen Moment wuchtete eine Explosion an dem Helikopter. Sofort geriet dieser ins trudeln. Sosuke spürte sofort was fehlte... Das Leitwerk. Er spürte wie die Fliegkräfte an der Maschine, und auch an seinen Geist zerrten. Er kämpfe mit aller kraft gegen die Ohnmacht. Doch als er den Wald schnell auf ihn zukommen sah, wusste Sosuke, Salmar würde sie nicht mehr abfangen können.

„HIER H1832! WIR STÜTZTEN AB! WIR STÜRTZEN AB!!!“ brüllte Salmar noch ins Mikro, eh die Maschine in den Wald brach und sich mehrfach überschlug, eh sie zwischen den Bäumen liegen blieb.
 

Die drei Soldaten in dem kleinen Radarwagen sahen sich geschockt an.

Der Alptraum eines jeden Luftraumüberwachungspostens... Eine Maschine zu verlieren.

Doch um einiges Schlimmer war, das sie eine Maschine verloren hatten, wo der mächtigste Mann der Liga drin saß.

„Jetzt haben wir ein Problem.“ Sagte der Diensthabende Offizier und griff nach dem Telefon. Der Mann an dem Radarschirm notierte sich die Koordinaten der letzten Position von H1832.

„Hier Luftüberwachungsposten 712. ich brauch eine Sofortverbindung zum Bereitschaftsdienst des Oberkommandos. Dringend.“ Betonte der Offizier.

Kapitel 10

Kapitel 10
 

Der Helikopter in dem Sosuke, Caludia und Salmar saßen war mit Wucht in den Wald gestürzt. Nachdem er sich an etlichen Bäumen zerschlagen hatte, blieb er zwischen zwei Bäumen auf dem Kopf liegend hängend. Langsam kam Sosuke und Salmar wieder zur Besinnung.

„Überlebende?“ fragte Sosuke desorientiert. Seine Arme hingen nach unten und lagen mit den Handrücken auf dem Plexiglasdach der Kanzel.

„Weiß nicht... ich schau mal... Schein noch zu leben...“

„Ich hab die schnauze voll von Helis. Ist das zweite mal das ich mit ein Abstütze.“

„Das Zweite mal?“

„Ja... ich bin schon mal abgeschossen worden... Und damals hing ich dann auch Kopfrum in den Seilen.“ Erklärte Sosuke knurrend.

„Sieh es positiv. Wir sind ganz unten... nun geht es nur noch Berg auf.“ Verkündete Salmar freudig, der langsam wieder seine Sinne geordnet hatte. Doch in diesen Moment gab der Baum in dem der Helikopter hing nach und stützte um. Dies lies ihn noch fast ein halben Meter nach unten sacken.

„Halt die Klappe...“ brummte Sosuke und begann an sein Gurtverschluss zu hantieren.

„Was ist eigentlich mit Claudia?“ fragte Salmar und blieb einfach schlaff in seinen Sitz hängen.

„Hab seit dem Angriff nichts mehr von ihr gehört...“

„Ob sie getroffen wurde?“

„Ich hoffe nicht...“ sagte Sosuke und versuchte sich mit den Beinen gegen den Sitz zu stemmen um gefahrlos die Gurte zu öffnen. Doch als er den Gurt öffnet kann er sich nicht halten und fällt auf das Plexiglasdach. Er schaffte es gerade noch sich mit den Armen zu schützen.

„Boha... Ich Hasse euch.“ stöhnt er vor Schmerzen. Da die ruckartige Bewegung seine Wunde hat aufreißen lassen.

„Euch?“

„Euch... Ihr Schweine... Die Stimme aus dem Off... Die Allgegenwärtige Autoritätsperson... Irgendwen musst ich eben anblaffen. Du tatest dein bestes... Die Maschine tat ihr bestes... Da blieb mir nur, die Imaginären „Euch“ die uns zuschauen, anzublaffen.“

„Hast du dir den Kopf gestoßen?“ fragte Salmar und begann auch an sein Gurt sich zu schaffen zu machen.

„Blödmann.“ Brummte Sosuke während er aus dem Cockpit krabbelte. Er kletterte in den Frachtraum des Helis. Dort hing Claudia regungslos, kopfüber in ihren Sitz.

„Claudia?“ fragte Sosuke und prüfte kurz ihren Puls. Der war zumindest noch da. Zu bluten schien sie auch nicht.

„Claudia ist bewusstlos. Scheint aber zu leben.“ Rief Sosuke keuchend ins Cockpit.

„ARG SCHEIßE!“ fluchte Salmar, der ebenfalls aus dem Sitz gefallen war. Sosuke konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen.

„Ich hasse die Euch auch.“

„Willkommen im Club.“

„Und was nun?“

„Wir warten... Greifen uns was wir an Notfallausrüstung tragen können und graben uns irgendwo hier ein. In maximal 20 Minuten landet hier ein Sondereinsatzkommando und holt uns raus.

„Wir sollten trotzdem von dem Wrack weg.“

„Da stimm ich dir zu.“ Sagte Salmar und Zog eine Kiste unter ein der Sitze vor.

„Gib mir erst mal was von dem Valhalla.“

„Du bist nicht halb tot.“ Verweigerte Salmar.

„Das ist egal. Mit den Schmerzen bin ich nicht einsatzfähig.“ Fauchte Sosuke zurück.

„Du kennst die Nebenwirkungen von dem Zeug.“

„Ich hab es schon früher genommen. Und wenn ich das nicht bald einnehme, ist das Adrenalin weg und ich kann vor schmerzen nicht mal klar denken. Schau dir das doch an!“ sagte Sosuke und zeigte sein nun stark blutenden Arm.

„So was sieht man auch nicht alle Tage.“

„Das ist auch nicht wirklich Schlimm. Ivanow wird das wieder auffüllen. Aber wir sind JETZT im Kampf. Also gib mir das Valhalla.“ Forderte Sosuke. Was er dort Forderte war fast das Ultimative Schmerzmittel. Es stoppt fast sofort sämtliche Schmerzempfindung. Das Problem ist, nicht nur die Schmerzen der Verletzungen werden Blockiert. Alle anderen auch. Muskelschmerzen und auch neue Verletzungen können einfach nicht gespürt werden. Zudem besteht eine extrem hohe Suchtgefahr. Aus diesen Gründen ist dieses Mittel nur für sehr schwer verletzte oder im sterben liegende Soldaten gedacht.

„Zögerlich zog Salmar den Erntehilfekasten aus einen Fach und nahm eine Palette Tabletten heraus.

„Bist du dir sicher?“

„Ja. In 20 Minuten ist die Verstärkung da. Ich nehme nur eine. Nicht wie letztes mal drei Tage lang.“ Sagte Sosuke, während er sich eine Tablette heraus brach.

„Na ja. Musst du wissen.“

„Es geht nicht anders.“ Bestätigte Sosuke und schluckte die Pille.

„Und wohin nun?“ fragte Salmar und griff sich eine Karte.“

„Hm... Gebiet 712...“ brummte er, während er die Karte Auffaltete. Als er den passenden bereich der Karte gefunden hatte schauten beide mit Geschulten Militärauge auf das Gebiet. Im Norden verlief ein breiter Fluss, der Longus, der unüberwindlich war. Brücken gab es weit und breit keine. Im Süden verlief eine Straße. Sonst war alles nur dichter Wald.

„Hm... Wir müssten irgendwo hier sein... Nord westlich von dem Rasthof. Wir sollten versuchen uns zur Straßen durchzuschlagen. Da können dann auch die Truppen besser landen und uns aufnehmen.“ Schlug Sosuke vor.

„Wir sollten hier Warten. In der Zeit sind wir dann irgendwo im Wald... Da finden die uns so nie...“ wand Salmar ein, als es Plötzlich von weit weg donnerte. Beide sahen aus dem Geborsten Fensterscheiben.

„Bomber?“ Fragte Salmar.

„Neee... Das klingt wie Gewitter.“

„Gewitter? Wo soll das herkommen? Nach Wettervorhersage ist für das gesamte Gebiet noch auf Wochen strahlende Sonne.“

„Wo es herkommt weiß ich nicht. Aber ich weiß das es sich verdammt schnell aufziehen wird, wir werden im Zentrum sein. Und es wird ein unglaubliche ‚schweres’ Gewitter.“

„Woher willst du das wissen?“

„Wir... oder besser Ich bin sehr unbeliebt bei unseren Feinden.“

„Das Wetter ist nicht unser Feind.“

„Das weiß ich. Aber der, der uns den Sturm schickt, DER ist unser Feind.“

„Noch kann keiner das Wetter kontrollieren.“ Wiedersprach Salmar vehement.

„DAS stelle ich in Frage. Du kennst die Akte Berghöhe?“

„Ja gut, aber das war was einmaliges... Und es hat die SK wie die NA getroffen.“

„Und dann dieser Orkan, der letztes Jahr die Grenzregion zwischen Liga und SK Niedergewalzt hat?“

„Es war sowieso Sturmzeit.“

„Ja... Nur weißt du WO das Zentrum war?“ fragte Sosuke direkt. Salmar schüttelte den Kopf.

„Direkt ÜBER Zweigstelle B hatte sich der Sturm gebildet. Er war 8 mal so groß wie ein Normaler Orkan, und auch im vieles zerstörerischer.“

„Okay...“

„UND... Ich war bei der Zweigstelle. Fast, als ob man versucht hätte mich von der Basis fern zu halten. Und nun das. Ich sag dir eins, hier zeiht mehr seine Kreise als es scheint.“ Mahnte Sosuke seinen Freund.
 

„LOS LOS LOS!“ brüllte der Basiskommandant und Scheuchte somit seine Männer in die Helikopter. Das war ihre Chance sich zu beweisen. Gebiet 712 würde seine Aufgaben erfüllen. Es war ihm schleierhaft, wie ein feindlicher Trupp durch die Überwachung schlüpfen konnte. Da zog ein Grummeln seine Aufmerksamkeit auf den Himmel.

WO kam dieses Gewitter her? Die Wetterkarten waren auf über eine Woche hin klar.

„KOMMANDAND!“ rief eine Bekannte stimme hinter ihm. Es war Nikolej, der Meteorologe.

„WAS HAT DAS ZU BEDEUTEN?“ fragte Kommandant Momber wütend.

„SIR! Unsere Daten Spielen gerade Verrückt. Wir Beobachten hier eine technische Unmöglichkeit.“

„Genauer.“

„Diesen Sturm dürfte es nicht geben. Er entsteht gerade absolut aus dem Nichts...“ erklärte der Meteorologe geschockt.

„Wie Stark ist er? Können wir die Evakuierung starten?“

„Nicht aus der Luft. Wir haben Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h.

„Dann eben am Boden...“ sagte Kommandant Momber und wand sich zu den wartenden Helikoptern.

„Wir Müssen umsteigen. Bemannt die BMT’s!“ Befahl er, dann wand er sich wieder an Nikolej.

„Sie gehen in die Funkzentrale. A: ich will eine Leitung mit dem Konvoi eingerichtet haben. B: Sie sollen mir jeden Funkspruch melden. Mit glück haben die es sogar überlebt.“ Schnaubte der Kommandant und folgte seinen Männern zu den Garagen.
 

Salmar griff sich aus ein anderen Fach ein kleines Funkgerät. Es war so groß wie ein Rücksack.

„Hier H1832 Gebietsüberwachung, bitte kommen.“ Funkte Salmar. Nach wenigen Sekunden rauschen meldete sich die Luftüberwachung.

„Hier Posten 712. Sind wir froh das sie noch leben...“

„Ja ja... Wir brauchen eine sofortige Evakuierung... Und zwar Schnell!“

„Das wird ein Problem. Bei diesen Sturm bekommen wir keine Einheiten in die Luft.“

„Was soll das heißen?“

„Wir erreichen ihre Position frühestens in 45 Minuten. Wenn der Sturm zunimmt kann es länger dauern.“

„Das ist doch ein WITZ!“ Rief Sosuke, bei dem das Schmerzmittel zu wirken begann, und griff sich das Funkgerät.

„Nein Sir. Wir wissen auch nicht wo der Sturm hergekommen ist.“

„Bei den verfluchten Drachen! Dann beeilen sie sich!. Wir versuchen So lange wie möglich zu überleben.“ Gab Sosuke durch.

„Versuchen sie sich regelmäßig zu melden.“

„Okay... Wir müssen nun aber los. Der Feind wird schnell zu unsern Standort vordringen.“ Sagte Sosuke und schaltete das Funkgerät ab.

„Noch mal die Karte.“ Sagte er hart. Das Schmerzmittel hatte sein Verstand von Schmerzen befreit, nun konnte er wieder klare Gedanken fassen.

„Wohin nun? Doch zur Straße?“ fragte Salmar.

„Bloß nicht. Der Feind wird mit Sicherheit mitgehört haben. Zudem ist die Straße die größte Wahrscheinlichkeit. Wir können denen nicht lange entkommen. Wir müssen sie umgehen. Hier.“ Sagte Sosuke und strich von ihrer geschätzten Position ein Halbkreis dicht am Fluss vorbei in Richtung Osten.

„Nach Osten?“

„Damit rechnen die Sicherlich nicht...“ Verteidigte Sosuke sein Plan. Doch Salmar sah ihn nur fragend an.

„Wir haben keine andere Chance. Der Feind wird sich so oder so denken können, das wir die Straße favorisieren. Wir können nur mit List gewinnen.“

„Und was mit ihr?“ fragte Salmar und Zeigte auf Claudia.

„Du trägst sie.“

„Ich?“

„Du bist größer und kräftiger als ich. Hier lassen kommt nicht in frage. Ich trag die Ausrüstung.“ Erklärte Sosuke, als die ersten Regentropfen gegen die Hülle des Helikopters schlugen.

„Wir müssen uns beeilen, in kürze wird hier alles nur noch Schlamm und Wasser sein.“ Sagte Sosuke. Salmar nickte. Er hatte festgestellt, das Sosuke im laufe des Jahres ein fast übernatürlichen Überlebensinstinkt entwickelt. Er schaffte es sogar aus den besten Fallen zu fliehen. Im Zweifel würde er immer Sosuke folgen. Und auch diesmal hatte er recht. Das war ein geplanter Hinterhalt. Sie konnten nur dem Ganzen entkommen, wenn sie etwas unvorhersehbares täten.

„Los. Holen wir sie da runter.“ Sagte Sosuke. Nach etwas Anstrengung holten sie die bewusstlose Sekretärin runter. Sosuke suchte sich an Ausrüstung zusammen was sie kriegen konnten. Beide zogen Kampfwesten unter die Mäntel an und schnallten sich Grürtel mit Magazinen dran um. Salmar hob Claudia auf seine Schultern und griff sich ein Gewehr. Sosuke Nahm das Funkgerät auf seinen Rücken. In die Weste stopfte er die Karte und Kompass. Dann schulterte er sein Gewehr und griff mit der linken Hand den Notfallkoffer. Danach sah er zu Salmar.

„Los?“ fragte dieser.

„Los.“ Sagte Sosuke und trat die Einstiegsluke auf. Der Regen donnerte mittlerweile regelrecht vom Himmel, so das man kaum 10 m Weit sehen konnte. Die Maschine war in eine Senke abgestützt, die sich schon langsam mit Wasser füllte. Als die Luke geöffnet war, strömte sofort das Wasser in die Maschine.

„Was hab ich dir gesagt.“

„Laber nicht, LAUF!“ Fauchte Samlar. Sosuge ging voran. Als er aus der Maschine trat sank er bis zur Hüfte ins eiskalte Wasser. Salmar folgte ihn. Beide stapften aus der Senke und waren da schon komplett durchnässt. Sosuke sah zur Orientierung schnell auf den Kompass.

„Da lang!“ rief er durch das Donnern des Regens und lief vor. Salmar immer im Blick, das Gewehr im Anschlag. Es war wie damals. Der plötzliche Sturm, der Wind... Der Regen.

Sie waren nur wenige Minuten unterwegs, als der ausgedörrte Waldboden sich in glitschigen Schlamm verwandelte. Sturzbäche flossen über den Boden und erschwerten das vorrankommen.

„Sosuke...“ keuchte Salmar.

„Was?“ fragte Sosuke und blieb stehn.

„Ich... Ich brauch eine Pause... Ich komm hier kaum vorwärts.“ Keuchte Salmar.

„Okay...“ antwortete Sosuke. Salmar lies Claudia runter und setzte sich in den Schlamm. Sosuke kam selbst nur schwer weiter. Salmar musste sich sehr verausgaben. Der Regen hatte aber noch eine Auswirkung. So hätten sie sich in ein Erdloch verstecken können. Diese waren nun aber zu Tümpeln geworden. Das Regenwasser Lief Sosuke am Gesicht herunter.

„Sollen wir tauschen? Ich nehme Claudia und du diem Ausrüstung? Wir können ja öfters wechseln.“ Schlug Sosuke vor.

„Es ist nur so schwer in diesen Schlamm zu laufen.“ Sagte Samlar. Da setzte Sosuke die Ausrüstung ab und reichte es Salmar.

„Los, wir müssen weiter.“ Sagte er kurz und zog sich Claudia auf die Schultern. Wiederwillig griff Salmar das Funkgerät. Es war nicht nur der Schlamm der das laufen erschwerte. Auch die Kälte zog die Kraft aus den Knochen.

„Weiter.“ Keuchte Sosuke. Der Regen lief ihm über das Gesicht und in das linke Auge. Er kämpfte sich mit Claudia auf den Schultern einen kleinen Hügel hinauf. Der Boden war schlammig und jeder Schritt barg die Gefahr auszurutschen. Doch er kämpfte sich weiter voran. „So darf es nicht enden. So wird es nicht enden. Nicht jetzt.“ Sagte sich Sosuke immer wieder.

Nach einer Halben Stunde erreichten sie ein Hügel, hinter dem der Fluss donnerte.

„Der Fluss!“ sagte Salmar, der immer noch die Ausrüstung trug.

„Er ist über die Ufer getreten...“ keuchte Sosuke und setzte Claudia ab. Sie war immer noch bewusstlos.

„Ob sie was ernstest hat?“ fragte Salmar.

„Ich bin Soldat... kein Arzt. Aber ich denke harmlos wird es nicht sein.“ Brummte Sosuke, der sich ein Tropfen von der Nase wischte, nur damit sofort sich ein neuer bilden konnte.

„Ob sie uns folgen?“

„Ich weiß nicht... Wir sollten hier kurz ausruhen... der Hügel hier gibt uns etwas Deckung.“ Sagte Sosuke und zog aus der Weste ein einäugiges Fernglas.

Er legte sich dicht hinter die Hügelkuppel und versuchte etwas zu entdecken. Doch alles was er sah waren Wasserschlieren. Verwirrt sah Sosuke in die Fordere Linse und fluchte lautlos. Salmar sah das Treiben von einigen Metern Entfernung und musste grinsen, als Sosuke das Fernglas wieder umdrehte und Wasser heraus lief.

„Scheiß Regen.“ Blaffte Sosuke und Schüttelte das Fernglas, um das Wasser schneller raus zu bekommen. Da sauste ein Schuss an seinen Kopf vorbei. Durch den dichten Regen sah man den Flug der Kugel. Sofort lies Sosuke sich Flach auf den Boden fallen und landete mit dem Gesicht im Matsch. Schnell griff er nach sein Gewehr. Salmar griff seins ebenfalls und robbte zu Sosuke hoch. Dieser gab schon Feuerstösse in den Regen ab.

„Wo sind sie?“

„ÜBERALL!“ rief Sosuke und feuerte nach links. Da sah Salmar ein Soldaten zwischen den Bäumen. Sie hatten lange Mäntel an und Gesichtsmasken auf. Salmar zögerte keine Sekunde, legte an und Schoss. Die Kugel zerfetzte dem Soldaten das Gesicht und er fiel aus dem Rennen ungebremst auf den Boden, das der Schlamm weg spritzte.

„Es sind zu viele!“ rief Salmar, der immer neue Massen an Feinden anstürmen sah.

„Ich weiß!“

„Was sollen wir tun?“

„Ich überleg noch!“

„Überleg schneller!“ trieb Salmar ihn an, als er schemenhaft die Umrisse eines Fahrzeuges sah. Sofort erkannte sein verstand die Gefahr. Ohne groß zu überlegen warf Salmar sich zur Seite und zerrte Sosuke zu Boden. Noch während beide den Hügel hinab rutschten, furchten Projektile die Hügelkuppe auf. Schlamm und Gestein wurde aufgewirbelt und regnete wieder hinab. Beide lagen mit dem Rücken im Schlamm und schützten mit den Armen ihr Gesicht.

„Panzer?“

„Panzer.“

„Das ist unfair...“

„So ist das Leben...“

„Super... da ist man angeblich der mächtigste Mann der Liga... Und dann verreckt man hier irgendwo in so ein kack Wald im Schlamm kniend.“ Ärgerte sich Sosuke. Salmar zuckte nur mit den Schultern.

„Wollen wir aus dem kniend stehend machen?“ fragte Salmar plötzlich.

„Hm... Und was mit ihr?“ fragte Sosuke und zeigte auf Claudia, die Bewusstlos unter einer ausgehöhlten Wurzel lag.

„Wir sterben so oder so alle.“ Sagte Salmar, als das schwere Sperrfeuer aufhörte.

„Nu entscheide dich.“

„Erst mal Zeit beschaffen.“ Sagte Sosuke und griff unter seinen Mantel. Zur Überraschung von Salmar holte er eine Handgrante hervor.

„Hast du mal ein Abo auf die Dinger abgeschlossen?“

„So in etwa.“ Grinste Sosuke, zog den Schrift und warf sie über den Hügel. Die Explosion erschütterte die Gegend. Sofort wurde wieder das Sperrfeuer eröffnet. Salmar schüttelte nur den Kopf. Da hörte Sosuke ein Geräusch. Es war Das Knacken des Funkgerätes. Sofort hechtete er zu diesen.

„H1832 Melden sie sich!“ knackte das Funkgerät. In diesen Moment dankte Sosuke den Entwicklern, das es Wasserfest war.

„HIER H1832! Mit wem spreche ich?“

„ROT 21! ICH WEIDERHOLE, ROT 21!!“ Donnerte die Stimme aus dem Lautsprecher.

Kapitel 11

Kapitel 11
 

„Rot 21?... ROT 21!“ brüllte Sosuke erschrocken. Sofort suchte Sosuke nach dem Notfallkoffer. Da sah er ihn, er lag auf der Hügelkuppel. Salmar hatte ihn dort abgestellt. Die Kugeln sausten dicht über ihn vorbei.

„ROT 21! Verstanden. Aufschlagpunkt West Signal!“ rief Sosuke ins Mikro und robbte dann zu dem Kasten. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit.

Manöver „Rot 21“ war ein umstrittenes Manöver. Es war eine Vorgehensweise um Personen aus direkter Gefahr zu Evakuieren. Jedoch bestand dabei die Gefahr, ohne Einweisung, die zu Evakuierenden zu zermalmen. Keuchend erreichte Sosuke den Kasten und zog ihn zu sich. Da fegte eine Kugel in seinen Mantel. Das Projektil Durchschlug sämtliche Panzerung in dem Mantel und riss die Gesamte Schulter auf. Unbeirrt griff Sosuke eine Signalpistole. Diese Richtete er sofort nach oben und Schoss das Leuchtend Grüne Signal ab. Wenige Sekunden Später schleuderte eine Kugel die Pistole aus seiner Hand. Diese Zerbrach dabei und die Splitter zerschnitten seine Hand. Fluchend zuckte Sosuke zusammen und versuchte sich hinter der Kiste zu verstecken. In diesen Moment donnerten zig Bremsraketen um ihn herum und sofort begann ein vernichtendes Waffengebrüll. Sosuke hörte mindestens zwei überschwere Sturmkanonen. Er blickte kurz hervor und sah drei Lubokets, die ein schweren Abwehrring bildeten. Erleichtert sackte Sosuke zusammen. Da jagte im Sturzflug ein Transporter auf ihre Position zu. Doch für ein Abwurf war die Gegend nicht geeignet. Aber in dem Moment zog die Maschine nach oben und klinkten etwas aus. Sofort zündete es Bremsdüsen. Erst jetzt erkannte Sosuke, das es ein BMT war. Ein BMT mit Bremsdüsen. Davon hatte er nicht mal Pläne gesehen. Aber es gefiel ihm mit jedem Moment mehr. Besonders, als der BMT aufsetzte und ein Zug schwer bewaffneter Infanteristen herausgestürmt kam. Und spätestens als zwei Sanis aus dem BMT kamen, liebte er die Idee mit dem BMT.

„Hi Jungs.“ Grinste Sosuke, als die Sanis zu ihm kamen.

„Sind sie Verletzt?“

„Nur ein Paar Kratzer. Aber meine Sekretärin ist seit dem Absturz bewusstlos.“ Sagte er und schickte sie zu Claudia. Er selbst blieb im Schlamm liegen. Die Soldaten waren in dem Moment wie Strahlende Ritter. Normalerweise war das ja der Job der Paladine, den normalen Soldaten den Arsch zu retten. Er kletterte zur Hügelkuppe und legte sich neben ein der Soldaten.

„Das war Rettung in letzter Minute.“

„Dafür sind wir da. 1. Imperiale Garde.“

„1. Imperiale Garde?“

„Unser Truppenplatz ist hier in der nähe.“

„Okay... Dann denk ich mal Zeigen wir es den Schweinen.“

„Sind sie Okay?“ fragte der Soldat erstaunt.

„Arschtritte kann ich immer noch verteilen.“ Antwortete Sosuke selbstsicher und legte mit dem Gewehr an.

„Hab ich recht gehört, das sie angreifen wollen?“ fragte eine Frauenstimme hinter den beiden. Sosuke drehte sich um und sah eine junge drahtige Frau hinter ihnen im Schlamm kniend. An der Uniform erkannte Sosuke, das sie ein Leutnant war.

„Nun ist ja Verstärkung da.“

„Warten sie noch kurz.“ Sagte der weibliche Offizier.

In diesen Moment Donnerte ein Überschallknall über sie hinweg.

„Was nun?“

„Das ist die Luftwaffe. Jetzt haben die Genaue Zieldaten.“ Und wie zur Untermalung zündeten gewaltige Feuerbälle und erleuchteten das Unwetter Orange.

NUN schlagen wir zurück!“ Rief die Frau und stürmte über die Bergkuppe. Die anderen Soldaten und Sosuke ihr nach.

Die Gegenwehr der Feinde zerbrach unter dem Ansturm. Ihre Panzer waren zerstört, der Rückzug abgeschnitten. Von allen Seiten wurden die unbekannten Feinde angegriffen, doch sie gaben nicht auf. Erst als sie auf den letzten Mann niedergemacht waren. War der Kampf zu ende. Keuchend stand Sosuke da. Um ihn Massen an Toten. Aus dem Augenwinkel sah er eine Bewegung. Ein Feind, der beide Beine verloren hatte, versuchte zu seinen Gewehr zu robben. Salmar legte an doch Sosuke rief: „HALT! Ich will ihn lebend.“ Um ihn festzuhalten stellte Sosuke sein Fuß auf den Rücken des Soldaten. Der Leutnant trat das Gewehr des Soldaten weg.

„So, ich will sehen wer ihr seid.“ Sagte Sosuke und drehte den Mann um. Erstaunlich war, das obwohl im beide Beine fehlten kein Blut floss.

„Zeig dich.“ Fauchte Sosuke und riss ihm die Atemmaske vom Gesicht. Doch plötzlich Blendete ihn ein grelles Licht, das von dem Gesicht des Soldaten zu kommen schien.

„Was zu Hölle soll das?“ rief er, als ein Schuss hallte. Sofort verging das blendende Licht. Sosuke erkannte, das der Leutnant geschossen hatte. Sofort schaute er nach unten auf den Soldaten. Da war nichts. Die Uniform war lehr. Es war niemand drin. Sosuke griff die Uniform und öffnete sie. Aber nur Tonscherben bröckelten heraus.

„Bei allen Drachen... was soll das den?“ rief Sosuke und sah sich ratlos um. Schnell ging er zu dem nächsten Körper. Doch auch da das Gleiche, nichts außer zerbrochene Scherben.

„Bin ich jetzt bekloppt? Die haben sich doch bewegt... Wie zur Hölle kann das sein?“ fragte er laut und sah sich um. In diesen Moment sahen die Soldaten Sosuke, wie ihn bisher keiner kannte, er war verwirrt und auch verängstigt.

„Die haben sich doch bewegt. Was zur Hölle ist denn hier los?“ fragte Sosuke.

„Womit haben wir es denn hier zu tun? Wie... Was... Warum haben wir hier nur Tonscherben anstelle von Leichen?“ Fragte die Junge Soldatin und sah sich verstört um. Das überschritt nun alles was sie sich vorstellen konnte. Sosuke setzte sich einfach auf den Boden. Er musste ein klaren Gedanken fassen. Die Soldaten untersuchten die anderen Körper. Überall war es das Gleiche. Nur zerbrochene Scherben. Sosukes Gedanken rasten durch seinen Kopf, stellten Theorien auf und verwarfen diese wieder. Da fand er eine Prozedur, an der er sich erst mal entlang hangeln könnte.

„Leutnant!“ rief er der verwirrten Frau zu und stand auf. Dieser Militärton lies sie aus ihrer Verwirrung erwachen.

„Sir?“

„Stellen sie Verbindung mit dem Kommando her. Zum ersten steht das Ganze Gebiet unter Quarantäne. Der Geheimdienst soll herkommen und sich alles hier vornehmen.“ Befahl er. Jetzt wollte er aber erst mal nach Claudia sehen.
 

„DREIMAL VERFLUCHT SEINEN SIE! Sogar der Sturm hat sie nicht aufgehalten! Irgendetwas muss sie doch stoppen können.“ brüllte eine Gestalt in einen Dunklen und fegte eine Kristallkugel von dem Tisch. Es war ein Düsteres Labor, in dem Tröge brodelten, weiter weg als das ein Sterblicher es hätte erreichen können.

„Ich hab es dir gesagt. Dein bissel Regen wird sie nicht aufhalten.“ Stichelte eine Frau, die auf der anderen Seite des Raumes Stand.

„Es sind doch nur Menschen.“

„Nur?“

„Nur... In ihnen ist nichts Göttliches mehr.“

„Zumindest sind sie erstaunlich erfindungsreich. Vor 200 Jahren hätte dein Sturm sie aufgehalten. Vor 100 Jahren, hätten sie sogar etwas dagegen tun können. Heute können sie zwar nicht mehr etwas dagegen tun, aber aufhalten tut er sie auch nicht. Und dann deine Golemsoldaten... Dachtest du wirklich, DIE könnten was ausrichten? Dumm hol und begriffsstutzig. Seit die Menschen Schusswaffen haben sind die Golems den Menschen weit unterlegen. Der Traum der erschaffenen Armee ist vor über 200 Jahren verschwunden.“

„Wenn unser Gott aufersteht, ist dies alles Bedeutungslos. Egal was die Bauen, oder was sie planen. Nichts wird sein Schimmer wiederstehen können.“

„Das dachte man damals auch.“

„Mögen ihre Gedärme verfaulen... Wieso überlebt er das alles nur?“

„Verfluch ihn doch mit einer Krankheit.“ Schlug die Frau vor und trat ins Licht. Es war Sinestra.

„Das hab ich versucht... Schon zu Anfang. Aber dieser Doston´godos hat sie Geschützt... Seine Heiligen Krieger... Missgeburten... Blanke Anmaßung.“

„Grade deshalb dürfen wir sie nicht unterschätzen.“

„Sie sind Schwach... Zerbrechlich... Ein Finger schnipp und ich könnte alle vernichten.“

„Dann TU es.“ Fauchte Sinestra, die das Versteckspiel satt hatte.

„Nein... es ist zu früh. Noch zu früh. Wenn wir nun handeln wird es bemerkt werden... Und wir sind noch nicht bereit dafür.“

„Also weiter im Dunkeln hocken, Pläne schmieden und aufhetzen... Da such ich mir lieber was zum töten.“

„Das wirst du nicht.“

„Lass es gut sein alter Mann.“ Sagte Sinestra und drehte sich um. Doch da hob der Mann die rechte Hand, und Murmelte kurz ein Gebet, worauf Sinestra stoppte.

„Eine Handbewegung und es würde dich zerreißen...“ sagte der Mann und zuckte mit den Fingern, Sinestra stöhnte vor schmerzen, als ihr Blut aus Mund und Nase quoll.

„Du bist an mich gebunden... meine Sklavin. Also wirst du tun was ich dir sage, und wenn ich es dir sage. Und du wirst warten, SOLANGE ich sage das du warten sollst.“ spie der Mann verächtlich. Doch darauf nahm er die Hand wieder runter und Sinestra ging auf die Knie.

„Du... Du...“ keuchte Sinestra. Doch Der Mann unterbrach sie.

„Das heißt Meister... Und nun entferne dich.“

„Ja... Meister.“ Würge Sinestra die Worte regelrecht hinaus.

„Ach und noch etwas, solltest du deiner Schwester etwas sagen... Wirst du sterben... langsam und qualvoll.“ Fügte der Mann noch hinzu und schickte sie mit einer Handbewegung hinaus.
 

„Das überschreitet unsere Mittel.“

„DAS IST MIR SCHEIß EGAL!“ Brüllte Sosuke wütend und drehte sich zu den beiden Männern vom Geheimdienst um. Er hatte immer noch die gleichen Sachen an, auf den der Schlamm nun langsam verkrustete.

„Mäßigen sie sich.“

„MÄßIGEN? ICH SOLL MICH MÄßIGEN? MEINE SERKRTÄRIN LIEGT GERADE IM OP UND KÄMPFT MIT DEM TOT UND MIR FEHLT EIN STÜCK MEINES ARMES!“ stauchte Sosuke den Mann vom Geheimdienst zusammen, wobei er sein linken Arm zur Seite streckte. Dadurch brach die Wunde wieder auf und begann zu bluten.

„Sir, ihre Wunde...“

„IST MIR EGAL! Mein Arm kann bluten. Was nicht sein kann, das eine feindliche Streitmacht IN unseren Land ist.“

„Aber sie haben es selbst gesehen... Es gibt keine Personen. Nur diese Tonscherben. Was sollen wir da nachforschen?“

„JA SIND SIE DENN NICHT ANGEBLICH DER BESTE NACHRICHTENDIENST?“ rief Sosuke so laut, das die Krankenschwestern und Ärzte ihn erschrocken ansahen.

„Sir, wir haben ja Verständnis...“

„Ich brauch kein Verständnis... ICH BRAUCH ANTWORTEN!“

„Wir können zu allen diesseitigen antworten bringen. Aber nicht zu etwas übernatürlichen.“ Rechtfertigte sich der Mann vom Geheimdienst.

„Dann stellen sie Sicher, das dies nichts Diesseitiges war. Die hatten Panzer, Gewehre... Kugeln... Finden sie raus wo die herkommen. Das sie mir nicht sagen können, wie uns Tonsoldaten angegriffen haben, ist mir auch klar. Aber sie hatten Maschinen. Ich will wissen wo die herkommen. Das sah nach alten Zeug aus der Zeit des Imperiums aus... So viele Lieferanten für das Zeug kann es nicht geben. Zeigen sie mir, das es nicht mit rechten dingen zugegangen ist... andererseits verlieren sie sämtliches Vertrauen der Paladine, wegen absoluter Inkompetenz.“

„Das könnte schwer werden...“ setzte der Mann an, als Sosuke ihn mit loderndem Blick ansah.

„Aber wir werden tun was wir können. Wir setzen jeden freien Mann auf die Sache an.“ Beschwichtige der Mann.

„Gut... Wir wollen kein zweites Massaker von Yve.“ Sagte Salmar, der zu der Gruppe gestoßen war.

„Wie geht es ihr?“

„Den Umständen entsprechend. Die Ärzte haben die Hirnblutung gestoppt und es sieht gut aus. Sie wird aber für eine Ganze weile nicht einsetzbar sein.“ Erklärte Salmar.

„Aber sie wird es überleben?“ fragte Sosuke besorgt.

„Die Ärzte sagen, sie sei soweit über den Berg.“

„Immerhin etwas...“ brummte Sosuke und überlegt kurz. Salmar, der sich schon umgezogen hatte setzte sich auf ein der Wartesessel.

„Und was haben sie nun vor?“ fragte der Mann.

„Ich muss nach Sharaga.“

Kapitel 12

Kapitel 12
 

„Verstanden H1832... Sie und ihre Begleitung hat Landefreigabe auf Bahn 4.“ Gab der Funker im Kontrollturm des Flughafens wieder. Der Flughafen war während des Kampfes um Shirak schwer getroffen worden. Zuerst überrannten die Sharager den Flughafen, so das von dort die Lufteinheiten starten konnten. Doch im laufe des Kampfes beschossen die Halifaner den Flugplatz mit schwerer Artillerie. Der Turm war zwar wieder aufgebaut, sowie einige der Landebahnen. Doch die Masse an Gebäuden war immer noch ein Haufen zertrümmerte Steine. Wie in weiten teilen von Shirak.

Aber trotz allem Trümmern, wehte eine sharagische Flagge über dieser Trümmerstadt.

Blackwell sah mit einen Fernglas hinaus auf das zerschlagene Flugfeld. Von Osten näherten sich zwei Lubokets. Sie waren dunkel Blau gefärbt und Umhänge flatterten hinter ihnen her. Eindeutig Paladine. Kein Anderer würde sich so auffällig zeigen wie diese.

„Kommen sie also doch noch.“ Brummte Harwell.

„Scheint so... Hat ja lange genug gedauert.“

„Müssen wir uns wirklich mit diesen Leuten abgeben?“ Fragte Harwell missmutig.

„Nun ja... Es war doch eigentlich klar, das wir alleine gegen sie Sk kein krieg führen können. Und Partisanenangriffe ist doch Kinderkram.“

„Ja okay... aber DIE? Ich mein, die Sind doch mehr am Polieren ihrer Rüstungen und an der eigenen Propaganda interessiert.“ Begann Harwell als sich Blackwell zu ihr umdrehte.

„Schau dir das doch an... Sie jagen Verbrecher und brennen Drogenfabriken nieder, danach eilen sie zur Fron um dort in jede klaffende Bresche zu springen... Das ist doch schlicht weg absurd.“

„Das kann ich nicht sagen. Aber sie bieten uns eine Möglichkeit, eine wirkliche Offensive zu führen. Und das werde ich mir nicht entgehen lassen, ohne das ich es mir zumindest angeschaut hab.“
 

„... und sollten sie ein Ausbruchsversuch starten, fallen ihn Kampfgruppe 3 in den Rücken.“ Erklärte Gozzin.

„Aber das Gebiet in diesen Bereich ist sehr schwer passierbar... Die Erfahrung hat gezeigt, das unsere Panzerkolonnen in dem Schlamm hängen bleiben.“ Argumentierte eine Offizieren. Esteban betrachtete diesen „Kriegsrat“ nun schon eine Stunde. In der Luft könne ihm keiner etwas vor machen. Nur Bodenbewegungen sind was anderes. Gozzin setzte zur Verteidigung seine Strategie an. Gozzin... Persönlicher Berater von Admiral Esteban. Er hatte sich so weit wie möglich aus dem Fenster gelehnt, um ihn vor dem Erschießungskommando zu retten. Gozzin hatte bis die Sache genauestens untersucht war, kein militärischen Rang. Er war wie ein ziviler Berater... ein guter ziviler Berater.

„... Und um dieses Problem zu umgehen, sortieren wir unsere Luftkissenpanzer und Transporter in Kampfgruppe 3. Somit stellen wir die Mobilität sicher.“

„Und 1 sowie 2 geben sich gegenseitig Schutz?“

„Genau. Deshalb formieren wir sie in Sichelform. So entziehen wir möglichen Flankenangriffen die Angriffsfläche.“ Bestätigte Gozzin. Esteban las sich die letzten berichte durch. Sie Standen kurz vor der wichtigsten Etappe in diesen Gebiet. Vom Oberkommando als Primäres Ziel bezeichnet. Die Festung Moorgras. Eine Festung aus dem Mittelalter, die eine der wenigen Hauptstraßen durch das Gebiet überwachte. Zudem hatte die Festung ein Flughafen, der für die versorgungs- des weiteren Feldzuges essenziell sein würde.

Während die Bodentruppen unten ihren Spaß haben würden, würde seine Armader die Lufthoheit erstreiten. Diverse Kriegsschiffe waren in dem Gebiet gesehen worden. Auch ein oder zwei Schlachtschiffe. Das war aber nicht das Problem. Die Abwehrgeschütze der Basis. DIE waren das Problem. Die Basis war mit Gewaltigen Ionenwerfern ausgestattet. Die konnten ein Schiff einfach in der Mitte durchschneiden. So sehr er auch rechnete... selbst wenn er alles zu seinen Gunsten verschob, sie würden nicht unbedeutende Verluste erleiden. Aber diese Festung musste genommen werden... Sogar ohne das sie die Festung einebenen durften.
 

Blackwell betrachtete den jungen Mann ihm gegenüber. Sie waren alleine, Die Wachen und ihre Adjutanten... keiner war dabei... und das war auch gut so.

„Du bist verdammt schnell erwachsen geworden.“ Sagte Blackwell und versuchte so den Jungen aus der Reserve zu locken. Dieser 22 jährige Junge soll also der mächtigste Mann der Liga sein. Dieser Junge der damals in einer viel zu großen Uniform vor ihm stand.

Er war um mindestens 10 cm gewachsen. Er hatte ziemlich an Muskeln zugelegt. Sein Gesicht war kantiger geworden, sein Blick selbstsicherer. Sogar Bart wuchs ihm. Seine Haare waren kurz geschnitten, wie bei Luboketpiloten üblich.

„Ja es ist lange her.“ Sagte Sosuke kurz.

„Du hast damals für verdammt viel Wirbel gesorgt. Und mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Das Mädchen hätte ich gut gebrauchen können.“

„Sie hätte ihnen nicht geholfen.“

„Wahrscheinlich nicht.“

„Reden wir nicht lang drum herum. Was wollen sie? Irgendwelche Zusicherungen? Geld? Oder gar Rache weil ich ihre Leute töten musste?“ fragte Sosuke direkt. Darauf lehnte sich Blackwell zurück.

„Ich mach doch keine Blutrache für Gefallende Soldaten. Das sind Kriegsopfer. Ich hab da eher eine ganz andere Frage an dich... Warum ich?“

„Warum?“

„Ja. Haben sie selbst keine gute Offiziere? Zumal, mein Ruf auch nicht gerade der Schönste ist.“

„Weil sie ein Soldaten auf einer Bühne den Hals aufgeschnitten haben?“

„Unter anderen.“ Sagte Blackwell grinsend.

„Ich hab so viele Kriminelle schon getötet... Oftmals mit ein Flammenwerfer. Der Ruf ist hier von keinerlei belang... Sondern Resultate.“ Erklärte Sosuke Selbstsicher.

„Aha.“

„Und JA, Unsere Offiziere sind... schlecht. Sie wissen wie man eine Linie hält, nur von Angriff hat den nie einer was erklärt. Wir aber brauchen einen Heerführer, der beides kann, Angriff und die Verteidigung.“

„Und sie meinen das könnte ich?“

„Ihr Feldzug hat das Gezeigt. Sie kamen um vieles weiter, als alle es gedacht hatten.“

„Dann hab ich eine andere frage an dich.“ Sagte Blackwell und fixierte Sosuke.

„Ja?“

„Willst DU meinen Tot?“ Fragte Blackwell direkt. Sosuke versuchte eine ordentliche Antwort zu Formulieren. Um sich Zeit dafür zu erkaufen fragte er nur: „Wie meinen sie das?“

„Wie ich es sage. Ich hab ihnen meine Leute auf den Hals gehetzt und ihren Tot faktisch abgesegnet.“ Erklärte Blackwell, während Sosukes Gedenken rasten.

„Nun... Das waren damals andere Zeiten... Andere Umstände...“

„Aber die gleichen Personen.“

„Nein. Auch nicht die gleichen Personen. Es ist faktisch alles anders.“ Erklärte Sosuke, worauf Blackwell nur fragend die Augenbraue hoch zog.

„Hätten sie mich vor gut einen Jahr gefragt, hätte ich klar mit JA geantwortet... Ich hätte schon längst versucht ihnen ein Messer zwischen die Augen zu rammen...

Doch wie gesagt, das war damals. Blickwinkel ändern sich... Prioritäten ändern sich. Sie haben nur befohlen, Silvia gefangen zu nehmen, oder?“

„Ja. Alles andere lies ist im ermessen meiner Offizirin.“

„Nun... In diesen Falle ist dann dies geklärt.“

„Wieso?“

„Ihre Offizirin hat jemanden, der mir sehr nahe stand, schwer verletzt. Und in sofern hatte ich meine Rache in einen Zweikampf schon bekommen...

Aber es ist nun auch eigentlich egal, wer wann was befahl und wer was getan hat... Wir sind beide Männer des Krieges. Und er wird noch lange dauern. Wir beide haben Gräueltaten nicht nur gesehen, wir haben sie beide begangen. Das ist Krieg... Das ist unser Pfad.

Vor einen Jahr kümmerte sich keiner mehr um die Konvention. Und ich bin auch in der Lage, nach zu vollziehen, warum sie taten, was sie taten. Eine Magierin wäre ein beachtliches Potenzial.“

„Da hast du recht. Ich sah den Nutzen, den das Mädel liefern konnte.“

„Und mal anders gefragt, WAS würde mir diese Fede bringen? Würde meine Freundin dadurch wieder gesund werden? Ich hätte ein Ausgleich auf ein Irreellen Konto, aber was nützt mir das?

Sehen sie, ich hab eine ganze Liga, die ich zusammen halten muss und ich muss dafür sorgen das sie Funktioniert. Da kann ich mir kein Rachefeldzug leisten. Und ich hoffe mal, SIE haben an Vergeltung auch kein Interesse.“

„Was geschehen ist, ist gesehen. Wie du sagtest, DAS ist Krieg. Und wir haben Beide unsere Taten begangen... Und wir müssen beide mit unseren Taten leben.

Aber dennoch. Egal ob es was nützen würde oder nicht, willst du meinen Tot?“

„Nun... Ich kann, will und werde nie vergessen, was ihre Leute mir angetan haben. Ich kann ihnen das NIE vergeben, das sie mir diese Irre auf den Hals gehetzt haben... Aber es bringt mir nichts.“ sagte Sosuke trocken.

„Ich habe gelernt, Dinge voneinander zu trennen und es zu akzeptieren. Ich kann meine persönliche Aversion gegen sie vom beruflichen trennen. Und vor allem es Akzeptieren.“

„Also wollen sie doch mein tot?“

„Ja, und auch nein. Persönlich, JA. Doch beruflich, nein. Ich muss in diesen Punkt mein Persönliches dem Beruflichen unterordnen. Ich kann akzeptieren das wir zusammen arbeiten. Ich würde da wohl auch raus gehen, und ihren Arsch retten, wenn es nötig ist. Doch können sie nicht verlangen, das ich mit ihnen privat verkehre.“

„Wie soll ich das verstehen?“

„Ich hasse sie. Sie sind mehr ein Folterknecht als ein Kommandant. Sie treiben ihre Truppen unbarmherzig in den Fleischwolf des Kampfes. Teils haben ihre Truppen mehr Angst vor ihnen als vor dem Feind.“ Sagte Sosuke mit offener Verachtung. Innerlich war Blackwell erleichtert als Sosuke aufstand und nun endlich mal offen und ehrlich mit ihm sprach.

„Glauben sie mir, MEINE Wahl waren sie nicht. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich ihnen sogar die Unterstützung gestrichen. Aber die Liga ist keine persönliche Diktatur von uns. Nach langen hin und her nominierte man ausgerechnet SIE. Und wir Paladine mussten die Verhandlungen führen. Als ob wir nicht selbst fähiges Personal hätten.“

„Sie sind angefressen, das man ihren Jungs den Zuschlag entzogen hat?“ fragte Blackwell direkt. Bis auf seine engsten Beratern die ihn von früher kannten, sprach seit langen keiner mehr so offen mit ihm.

„Nicht nur das man ihn UNS entzogen hat, sondern das man ihm IHNEN geben will. Und das WIR das dann auch noch einfädeln sollen. Aber bitte, es ist nicht meine Armee.“

„Aha. Also wäre es ihnen am liebsten, wenn ich ablehnen würde?“

„Ob sie annehmen oder nicht ist mir egal. Ob sie sterben, ist mir auch egal. Sie wurden nur gewählt, damit feige Generäle sich mit ihren Siegen schmücken können. Und sie bekommen endlich eine voll ausgestattete Armee, um ihre Blutrache gegen die SK zu führen. Machen sie ruhig. Aber sein sie sich gewiss, alles was meine Paladine dann bei ihren Truppen tun werden, ist überwachen, das die Konventionen eingehalten werden... Und kommen sie dann nicht an, und betteln um Hilfe, wenn es schief gelaufen ist. Sie wollten doch das ich offen bin.“

„Und dafür bin ich ihnen dankbar. Und auch für den Harken, auf den sie mich aufmerksam gemacht haben. Aber nichts desto trotz, werde ich das Gehsuchen ihrer Regierung annehmen.“

Sosuke zuckte nur mit dem Schultern. „Ich werde es weitermelden.“ Sagte Sosuke und drehte sich zum gehen.

„Ich würde sie noch etwas fragen.“

„Was denn noch?“ fragte Sosuke ohne sich umzudrehen.

„Wie ist Maria gestorben?“

„Feige.“

„Feige?“

„Sie hatte mich gejagt... Bekam nur meine Freundin von damals zu greifen... Diese misshandelte sie dann und forderte mich zu ein Zweikampf... nach ein blutigen Kampf drohte sie zu verlieren... Darauf Packte sie die Panik, weswegen sie den Angriff befahl. Doch trotz allem konnte sie mich nicht vernichten. Im Gegenteil. So war ich gezwungen, alle zu vernichten... restlos.“ Sagte Sosuke und verlies den Konferenzraum.

Blackwell sah ihm missmutig hinterher.

Kapitel 13

Kapitel 13
 

Die Tür des Konferenzraumes ging auf und Sosuke trat auf den Gang. Neben der Tür auf einer Bank saß Salmar, der gerade ein trockenes Brot aß.

„Wie lief es?“ fragte er und sah in Sosukes Gesicht. Er hatte ihn lange Zeit nicht so wütend gesehen.

„Wir gehen.“ Sagte er nur und ging. Salmar sprang auf und lief ihm hinterher.

„Hat er abgelehnt?“

„Nein...“

„Na super... Und was nun?“

„Wir gehen. Zuerst sagen wir Theresa bescheit, und dann hauen wir hier ab.“

„Bei den Drachen... nun ärger dich doch nicht so. Spart uns Arbeit... Komm nimm was.“ Sagte Salmar und reichte ihm sein Brot.

„Ich esse hier nichts. Wir haben unseren Job erfüllt. Damit ist unsere Aufgabe getan. Die Armee bekommt ihren Kommandanten und der Schlächter bekommt seine Truppen.“ Blaffte Sosuke als sie durch die Gänge des Kommandostandes liefen. Endlich kamen sie an ihren Unterkünften an. Ohne anzuklopfen trat er ein und überraschte Theresa, die erschrocken von ihrer Akte aufsah.

„Theresa, melde weiter, das Sharaga das Angebot annimmt, die sollen Diplomaten für die Verträge schicken.“ Blaffte er Theresa an. Diese sah ihn verwundert an.

„Was ist denn passiert?“

„Nichts. Wir redeten. Wir einigten uns. Mehr nicht.“

„Deine Stimmung sagt was anderes.“ Konterte Theresa in ihrer üblichen monotonen Art.

„MEINE STIMMUNG IST EGAL!“ fauchte Sosuke aufgebracht. Salmar und Theresa sahen ihn verwundert an.

„Salmar, gehen wir.“

„Aber gleich gibt es Essen...“

„Wenn du hier bleiben willst um zu fressen, bitte. ICH geh auch alleine.“

„Ach nun warte doch mal.“ Versuchte Salmar seinen Freund aufzuhalten. Doch Sosuke sah ihn wütend an. Aber er sagte nichts sondern ging einfach.

„Wer hat ihm denn nun ins Müsli gekotzt?“ brummte Salmar.

„Salmar...“ sagte Theresa nüchtern.

„Ja was denn?“

„Du solltest ihn nicht alleine gehen lassen. Er braucht dich. Jetzt. Hast du es nicht gemerkt?“

„Was gemerkt?“

„Sein herz Blutet. Eine Alte wunde ist wieder aufgerissen...“

„Bist du dir sicher Theresa?“ fragte Salmar. Theresa war unter ihnen eine Besondere. Ihre Fähigkeiten im Steuern von Maschinen waren eher unter Durchschnitt. Doch sie hatte eine Art und weise Menschen zu verstehen. Sie konnte faktisch in die Seele der Menschen schauen.

„Geh ihm nach. Pass auf ihm auf.“ Mahnte Theresa. Salmar biss noch mal von sein Brot ab und warf es dann Theresa zu.

„Ich geh ja schon.“ Brummte Salmar und stand auf. In der Tür wand er sich noch mal Theresa zu.

„Ich hab Hunger. Ich bin Müde, und Sosuke dreht mal wieder am Rad. Hatten wir ja noch NIE!“

„DU hast immer Hunger.“

„Zumindest bin ich darin verlässlich.“ Sagte Salmar, verbeugte sich übertrieben und verlies den Raum.
 

Verschlafen kamen die Offiziere von Esteban in die Offiziersmesse. Esteban hatte sie mitten in der Nach wecken lassen. Sie mussten sofort in die Offiziersmesse kommen. Angeblich hätte er den Schwachpunkt gefunden. Aufgeregt lief Esteban in der Messe hin und her und schon Pfeile über die Karten. Er selbst war auch nur im Schlafanzug.

„Was treibt dich, uns nachts rauszutreiben?“ brummte Zinke verschlafen. Gozzin saß neben Esteban und grinste die Neuankömmlinge an. Geschwaderkommandant Torsten Nebber saß Nachdenklich über einen Lageplan.

„Wir haben einen Plan.“ Verkündete er stolz.

„Was habt ihr?“ fragte Adjutant Lütke.

„Einen Plan... Ohne große Verluste. Diese Ionengeschütze sind Luftabwehrkanonen...“

„Ja und? Das ist doch bekannt.“ Stellte Rothel fest.

„Wir haben uns die Plane angesehen und eine Schwachstelle gefunden.“ Verkündete Esteban.

„Und die wäre?“ fragte Zinke direkt. Gozzin machte derweil einige Pläne an den Tafeln fest.

„Schauen wir uns den Aufbau an. Unser Problem sind diese Lafetten an Ionengeschützen. Die zerreißen alles an Luftschiffen. Aber die Frage ist, wenn die so mächtige Geschütze haben, warum haben die dann so viel in die Bodenverteidigung gesteckt? Wenn wir uns die Feuerwinken anschauen, wird es klar. Weil diese Lafetten nicht nach unten gekurbelt werden können.“

„Aha... Und wie ist das für uns hilfreich?“

„Ganz einfach, wir können diese Geschütze unterfliegen. Okay, die Leviathan ist dafür zu groß, aber unsere Kampfkreuzer können die Luftabwehr unterfliegen. Die Deckpanzerung hält den Schaden der Bodenabwehr stand.“

„Der Plan ist gewagt.“ Stellte Ihra fest. „Selbst die Kampfkreuzer müssen fast auf dem Boden aufsetzen.“

„Wir haben hier nur ebene Moorboden. Und das ist die beste Möglichkeit, an die Bastion ran zu kommen.“ Stellte Esteban fest.

„Aber was ist mit den anderen Geschützen?

„Dazu werden meine Geschwader mitkommen. Wir begleiten die Schiffe im Tiefflug. Sowie das Bombardement begonnen hat, stechen wir wie Lanzen zu, schalten die Ionenlafetten aus und ermöglichen so den Zugriff der Hauptflotte.

„Ich weiß, der Plan ist gewagt. Es muss so vielen genau klappen. Und es kann so vieles Schief gehen. Aber bei diesen Plan, haben wir eine Erfolgsquote von 95% bei einer Verlustrate von 1 bis 5%“
 


 

Sosuke und Salmar lagen in einen Zelt in einen Walt an der Ostgrenze von Scharaga. Beide waren wach. Schlaf brauchten sie nicht wirklich. Aber sie ruhten sich wortlos aus, bis Sosuke sein Kopf zur Seite drehte.

„Salmar...“

„Was denn?“

„Du musst für mich was tun.“ Sagte Sosuke, worauf ihn Salmar fragend ansah.

„In der nähe von Yve liegt ein altes Schiffswrack.“

„Da liegt viel Schrott rum.“

„Es ist ein Schiff der Titanklasse.“

„Du baust dir doch gerade eins... Was willst du mit einen Wrack?“

„Das hat nichts miteinander zu tun. Du musst für mich die Sensorenaufzeichnungen bergen.“

„Das ist doch alles mit den Jahren nur noch Müll geworden.“ Tat Salmar es ab.

„Die Sensorenaufzeichnungen nicht. Die wurden gleich auf CD geschrieben. Die sind wohl immer noch Auslesbar... oder zumindest Rekonstruierbar.“

„Wozu?“

„Du warst dabei, als Magie gegen uns verwendet wurde. Ich will wissen was sie taten. Und wie sie es taten. Ich werde nicht zulassen, das wir am Verrat der Magier wieder scheitern.“

„Na ja... Wenn es sein muss...“

„Dir vertraue ich am meisten. Berge die Daten und bring sie zu mir. Erzähle aber den anderen erst mal nichts davon.“

„Mit Geheimnissen wollten wir untereinander gar nicht erst anfangen.“ Mahnte Salmar.

„Ich weiß, ich weiß. Ich will mir nur sicher sein. Wir haben so schon genug um die Ohren, da muss ich die anderen nicht auch mit so etwas beunruhigen.“

„Super... mich schickst du in die Eisöde... und du?“

„Ich muss was erledigen.“

„Was?“

„Was privates.“ Brummte Sosuke. Das überraschte Salmar. Bisher hatte sich Sosukes „privates“ auf Lesen, Schlafen oder sein widerlichen Tütenkaffe bezogen. Dies schien aber mehr zu sein.

„Ich mach es... Aber dafür musst du mir endlich sagen was los ist. Was hat Blackwell zu dir gesagt?“ fragte Salmar eindringlich.

„Was er gesagt hat ist nicht das Problem... was er tat.“

„Was er tat?“

„Früher.“

„Wie früher?“

„Vor dem ganzen...“ sagte Sosuke und hoffte so ein Siegel drüber legen zu können. Jedoch wollte Salmar nun wissen, was sein Freund so marterte.

„Was ist passiert?“

„Das war früher. Das ist nicht von Bedeutung.“

„Oh doch, du warst so aufgebracht, du hättest Blackwell doch am liebsten abgestochen.“

„Das hätte er auch verdient.“ Murrte Sosuke beiläufig.

„Siehst du, es ist nicht egal was passierte. Ich will dich doch nur verstehen.“

„Theresa schickt dich.“

„J... Nein.“

„Du bist ein miserabler Lügner, das weißt du.“

„Ich mach mir aber auch Gedanken über dich.“

„Ja ja... Ich bin in Ordnung.“

„Nö, das bist du sicherlich nicht.“

„...“

„Wir konnten uns bisher auch alles erzählen.“

„Das ist... Sehr persönlich. Du weißt ich hasse es Schwachpunkte zu haben...“

„Wer hasst das nicht.“

„Dieser Schwachpunkt macht mich jedoch sehr verletzlich.“

„Ich werde es nicht weitersagen.“

„Nun... Weißt du womit ich mein Lebensunterhalt verdiente, bevor ich mein Gedächtnis wieder fand?“ Fragte Sosuke zögerlich.

„Nein... woher auch?“

„Ich war ein Dieb...“

„Du ein Dieb?“

„Nicht irgend ein Kleinkrimineller... Ich stahl für Waffenhändler. Mit unserer Begabung ist man dafür wie geschaffen... Was ich sagen will, ich war gut darin. Und zufrieden damit.“

„Du ein Dieb... das kann ich mir nicht vorstellen. Du gehst ja nicht mal bei Rot über eine Ampel.“

„Doch du kannst mir glauben. Viele meiner Eigenschaften von damals hab ich abgelegt. Es lief jedenfalls damals sehr gut für mich. Besonders als die ersten Krieg ausbrachen. Jeder versuchte Privatarmeen aufzubauen. Goldene Zeiten. Es hätte auch so weiter gehen können... Doch dann traf ich die größte Katastrophe in meinen Leben... Ryo.“

„Ryo?“

„Ryo von den Feldern... Ein Katzenmädchen... Ungeschickt, tollpatschig und launig... Zudem hatte sie ein Dauerabo aufs Pech. Seit ich sie getroffen hatte, hatte ich auch kein Glück mehr. Einbrüche liefen Schief... Dann musste ich vor dem Krieg von Agramena flüchten. Der Konvoi wurde abgeschossen, und WO musste die Rettungskapsel landen?“

„In der Wüste?“ fragte Salmar, da um Agramena nur Wüstenregionen sind.

„Besser, in der Wüste genau auf einer Todpunktzone.“

„Na richtig super. Voll ins Schwarze.“

„Nun ja... Dort trafen wir dann Silvia... Ein Mädchen aus Arlyhet...“

„Was hast du mit der angestellt, das die dich nun umbringen wollen?“

„Garnichts. Das ist ja eines meiner Probleme. Ich begreif nicht warum die Magier gegen mich agieren... immerhin hab ich ihre Königin gerettet. Aber egal... Also, Ryo, Silvia und ich schlugen und dann bis zum nächsten Dorf durch. Dort nahmen wir ein Überlandbus und fuhren nach Vallia.“

„Vallia? Sag nicht genau zu dem Zeitpunkt als...“

„Oh doch, GENAU zu diesen Zeitpunkt.“

„Das Mädel muss dir echt nur Pech gebracht haben.“

„Ja... es war schon nicht leicht mit ihr... Sie war oft Launenhaft, kratzbürstig... Wir haben uns oft gestritten... Doch... Wenn sie mich dann angrinste, mit diesen verschmitzten Gesicht, die Eckzähne ragten dann immer über ihre Unterlippe. Dabei schaute sie ein dann immer mit fast geschlossenen Augen an, als könne sie kein Wässerchen trügen und schnurrte leise vor sich hin. Oder wenn sie beleidigt tat, dann lies sie immer die Ohren hängen...“ Erzählte Sosuke. Salmar betrachtete ihn dabei. Bisher hatte er nie diesen Glanz und diese Sehnsucht in Sosukes Gesicht gesehen.

„Wir flohen aus Vallia nach Zano. Dort trennten sich dann die Wege von Ryo und mir. Silvia blieb bei mir.

Doch dann beging ich wahrscheinlich den größten Fehler... Ich sollte ein Panzer der SK stehlen. Bitte. Die SK hat Sharaga besetzt, und nach siegen sind die so unachtsam, das man ihnen sogar die Schuhe klauen könnte. Als ich den Panzer klaute, griffen die Sharager an... Auch wenn ich versuchte zu flüchten, sie verfolgten mich... ich konnte mich ihnen zwar entzeihen, doch sie bekamen Silvia in die Hände. Also musste ich mich in ihr Lager schleichen, um sie zu befreien. Damals standen Blackwell und ich uns das erste mal gegenüber. Er war mir schon damals unsympathisch.“

„Du hast dich mit dem schon geprügelt?“

„Nein... Hätte ich keine Chance gehabt. Nein, ich stand als Soldat verkleidet vor ihm. Der hatte damals ja alles rekrutiert was er kriegen konnte. So konnte ich mich zu Silvia schleichen, sie befreien und flüchten. Leider wurde es zu früh bemerkt und man schickte und Truppen hinterher. Ich hab damals ums blanke überleben in meinen MgÜKPA gekämpft. Dabei tötete ich einige der Sharagischen Luboketpiloten... Leider eine nicht.“

„Eine?“

„Maria Eichendorf...“ sagte Sosuke, und sein Gesicht verfinsterte sich.

„Blackwell gab ihr den Befehl, Silvia wieder gefangen zu nehmen.

„Oha...“

„Ich floh... floh so weit ich konnte von Sharaga und dem Krieg... doch entweder Sharaga oder der Krieg holte mich ein. In Yve traf ich wieder auf Ryo... Als es dann kurz darauf von der Nordallianz angegriffen wurde, flohen wir zusammen.

Über Umwege landeten wir dann in Gehenna... ich hatte etwas Geld auf der hohen Kante und jemand schuldete mir noch ein Gefallen. So Organisierte ich uns eine Werkstadt, in der wir unterkommen konnten.“

„Eine Werkstadt? Hast du vom Dieb zum Mechaniker umgesattelt?“

„Ich nicht... Ryo war es.“

„Ein Katzenmensch der Mechaniker ist... Du verarschst mich doch.“ Wand Salmar ein.

„DOCH. Sie war unglaublich geschickt. Sie lernte sehr schnell technische Dinge, und den Rest erschloss sie sich selbst. SIE hatte meine Maschine immer wieder zusammen geflickt. Wobei... in Gehenna hatten wir einige Zeit Frieden. Und da passierte es auch irgendwie...“ sagte Sosuke und stockte dann.

„Was passierte?“

„Ich weiß nicht genau wann und wie es passierte, aber wir hatten uns ineinander verliebt. Ich weiß nicht wie es kam... Irgendwann war dieser Groll und Frust nicht mehr da... Dafür wärme und Zuneigung. Und ich war glücklich... Wirklich glücklich. So hätte es bleiben können.“ Sagte Sosuke, während ihm sachte die Tränen in die Augen stiegen. Er kniff die Augen zusammen und schüttelte das Gefühl ab.

„Dann kamen Leute von Arlyhet und brachten Silvia wieder zurück in ihr Königreich. Ryo und ich blieben dann alleine zurück. Doch mich plagten Alpträume... Ich merkte, da muss etwas sein... Also machte ich mich auf den Weg, meine Erinnerungen zu finden. Und ich fand sie auch... Wie auch ein weiteren Kampf mit dieser Eichendorf... Damals konnte ich jedoch noch fliehen...“ erzählte Sosuke. Salmar hörte erstaunt zu. Diese Seite an Sosuke kannte er bisher nicht. Dies erklärte aber, warum er bisher allen Avancen und ähnlichen kalt gegenüber stand. Und er erahnte, was Theresa mit „Eine Alte wunde ist wieder aufgerissen“ meinte.

„Ich fand was ich suchte. Doch war ich mir danach nicht sicher, ob ich meine Vergangenheit wirklich finden wollte. Nach langen hin und her beschloss ich, meine Mission nicht zu erfüllen. Ja... ich hätte euch alle dort im Kälteschlaf gelassen. Ich wollte nicht kämpfen. Ich wollte zurück zu Ryo.

Jedoch brach dann meine Welt zusammen. Das Schlimme, wir gingen im Streit auseinander. Wir brüllten uns an... Und das ist, was ich am meisten bereue.“ Sagte Sosuke, wieder liefen Tränen über sein Gesicht.

„Was ist denn dann passiert?“

„Die... Diese Irre ist mir Gefolgt. Sie hat irgendwie rausgefunden wo ich bin. Ich war einfach nicht vorsichtig genug... Es war meine Schuld gewesen. Ich war wegen dem Streit nicht zu Hause... Somit fand sie nur Ryo... Sie lies mir ein Blutiges Ultimatum, entweder ein Zweikampf oder Ryo würde sterben. Ich rüstete mich so gut ich konnte, und trat dann mit meiner Maschine gegen sie an. Derweil müssen sie Ryo gefoltert haben. Sie war schwer misshandelt worden. Also musste ich kämpfen. Ich kämpfte gut und geschickt. Um Ryo zu retten, setzte ich all mein Können ein. Als ich kurz davor war, diese Irre zu besiegen, schrie sie um Hilfe, und ihre Kameraden eröffneten das Feuer.“

„Bei ein Duell?“

„Ja... Ich tat mein bestes... Und tötete sie alle. Doch ich konnte nicht verhindern, das sie Ryo erschossen. Es fehlten nur wenige Sekunden. So nah... doch konnte ich ihr nicht helfen. Ich werde nie diesen Schmerz vergessen, als sie in meinen blutend Armen lag. Ich brachte sie sofort zu einen Arzt... sie taten was sie konnten, doch es war schon zu spät.“

„Ist sie gestorben?“

„Schlimmer... Sie lebt noch. Doch mit ein irreparablen Hirnschaden. Ich konnte sie so nicht leiden sehn... Ich lies sogar die Maschinen abschalten... doch sie war zu stur zum sterben. Nun liegt sie im Koma...“

„Bei allen Drachen...“

„Aber an ihren Bett schwor ich, das ich dafür sorgen werde, das diese Kriege und die Gewalt aufhören wird. Das niemand mehr unter diesen dauernden Kriegen leiden muss. Also besonn ich mich auf meine Alte Mission...“ sagte Sosuke, worauf sich Schweigen über das Zelt legte.

„So kam das also...“ sagte Salmar nach einer Weile.

„Ja... Deshalb muss du diesen Auftrag alleine ausführen. Ich muss mein Gang nach Gehenna antreten.“

„Kommst du dann wieder?“

„Sicher. Ich hab meinen Schwur noch nicht erfüllt.“ Sagte Sosuke und stieß ihn mit dem Ellenbogen an.

Gefrohrene Erinnerungen

Kapitel 14

Gefrohrene Erinnerungen
 

2016 war das Schicksahlshar für das Imperium. Die Schlacht um Yve brach der Imperialen Armee das Rückrat. Gewaltige Materialmengen gingen im Mittelgebirge verloren. Etliche Ebenenschiffe stürtzten auf den Gletschern ab und wurden dort vergessen. Doch der Krieg ging noch fast 1 ½ Jahre weiter. Derweil waren viele Kriegsmaschienen längst unter etlichen Metern Schnee begraben. Man schrieb sie ab. In totaler verachtung kümmerte man sich nicht mal um die Gefallenen, weswegen die Koalition sie in ihren eisigen Gräbern mumifizieren lies. So lies man auch vieles an Technik, was noch funktioniert hätte, einach verrotten. Aufgrund der gefährlichen Höhengletscher, die vielen Expeditionen das Leben gekostet haben, blieben die Schiffe dort oben auch fast alle unangetastet. Als die letzten Konflikte der Aufteilungskriege dann in den 60jahren abebbten befand man, das dort alles sich mit den Jahren in Schrott verwandelt hätte. So gerieten viele technische Schätze in vergessenheit.

Salmar stand in einen Termoanzug auf den Resten eines alten Kampfjets und sah sich um. Ohne Atemwärmer und beheizter Kleidung könnte man hier keine halbe Stunde überleben. Die Außentemperatur war –28°C. Der starke Wind, der hier oben fast ununterbrochen heulte lies die Temperatur sogar um weitere 20°C fallen.

Er und sein Trupp waren nun schon seit 6 Tagen hier draußen. Sie hatten schon ein Schlachtschiff gefunden, jedoch war bei diesen der Kommandoturm mit den Datenspeichern komplett weggeschossen worden. Zumindest war das Wetter bisher gut gewesen.

Doch nun ragte vor ihn ein Schlachschiff der Titankalsse auf. Zumindest der Bug. Einige Spitzen des Kommandotumes ragten auch noch heraus. Das Schiff musste auf den Berg gestürzt sein, wo der großteil des Rumpfes dann von einer Lavine begraben wurde. Sicherlich würden sie auch hier wieder viele Tote finden. Die Kälte konservierte ihre Körper für die Ewigkeit.

„Das könnte was brauchbares sein.“ Sagte einer Techniker Grohmann. Salmar zog sein Fernglas und betrachtete den vereisten Rumpf. Überall waren Krater in der Außenhülle. Mit glück konnten sie da so rein, ohne sich durch jedes Schott sprengen zu müssen.

„Dann lasst und nachsehen.“ Sagte Salmar und trat in den Knrischenden Schnee. Obwohl der Rumpf schon über ihnen aufragte, musste sie noch fasr zwei Stunden Klettern, eh sie ihn erreicht hatten. Doch von nahen waren die enschläge noch beeindruckender. Viele der Krater waren größer als ein Kleinwagen. Dies war das erste mal, das Salmar ein Schlachtschiff der Titanklasse in echt sah. Er war von der schieren größe beeindruckt. Obwohl nur der Bug unter dem Schnee hervor ragte, war dieser Bug länger als ein Schlachtschiff.

„Wie sollen wir da rein kommen?“

„Wir müssen irgendwie auf das Deck kommen.“ Sagte Salmar und zog ein kleinen Taschenkomputer aus einer Ärmeltasche.

„Oder wir gehen da durch.“ Schlug einer der Begleitenden Soldaten vor und zeigte auf einen Bruch in der Bordwand.

„Nur wenn er postum geschlagen wurde.“ Sagte Salmar und stapfte auf den Bruch zu.

„Postum? Das ist ein Schiff?“ Fragte der Soldat. Salmar drehte sich zum Soldaten, lief jedoch weiter.

„Das ist kein Müllfrachter oder ein Beiboot. Das ist die Titanklasse, das beste was je gebaut wurde. Das Schiff hatte mehr Notfallsysteme, als viele der heutige Schiffe insgesamt haben. Eines der Notfallsysteme war die automatische Abschottung. Das hatte seine eigene Energieversorgung. Und wenn wir pech haben...“ sagte Salmar, wärend er die Lampe an seinen Gewehr einschaltete. Der Schein enthüllte ein verbrannten Raum. Auf dem Boden lagen etliche schwer verbrannte Körper. Bedächtig trat Salmar in den Raum.

Heldentot... in diesen Raum war es ein holes Wort. Den Heldenmut dieser Leute wird nie einer erfahren. Er hatte zwar keine Angst zu sterben, doch SO wollte er nicht enden. Als verbrannte Eisleiche in einem Todesgebirge. Die Gruppe ging durch den Raum und kamen auf den Zerstörten gang. Links und rechts von ihnen war der Gang durch schwere Schotten blockert.

„Okay... wir müssen anderswo rein.“

„Wir Sprengen uns da durch?“

„Blödsinn. Wir sind immer noch im äußeren Mantel. Hier ist alles aus gehärteten Armadamtium. Damit machen wir hier nicht mal Kratzer rein.

„Und was ist mit dem Bruch?“

„DIE Granate hätte in anderen Schiffen ein Loch so groß wie ein LKW mit Anhänger gemacht... Wir müssen nach oben. Wenn wir glück haben, hat den Absturtz einer überlebt. Dann sind nicht alle Schotten geschlossen.“ Sagte Salmar und verlies das Schiff wieder. Draußen sah er die Bordwand hoch.

„Wie sollen wie da hoch kommen?“ fragte die Technikerin.

„Wir könnten hier an der Wand hoch steigen. Dann können wir nach vorne aufs Deck steigen.“ Sagte Soldat Hansen und zeigte auf den Schneeberg, der das Schiff begraben hatte. Es war ein steiler fast 40 m hoher Aufstieg. Salmar sah der Strecke entlang nach oben.

„Das könnte anstrengend werden... Aber schaffbar. Kay, Zwei stehn hier unten Wache. Der rest kommt mit mir hoch. Wäre nicht der erste Eiswolf, der uns hier anfallen würde.“ Sagte Salmar und schulterte sich sein Gewehr um hoch zu klettern. Nach ein nicht ganz ungefährlichen Aufstieg stand er endlich auf dem vereisten Deck der ILF Königswache. Das Schiff hatte bis zum bitteren Ende stand gehalten und wohl aus allen Rohren gefeuert. Der Geschützturm 3 war mitsamt der Erhöhung und noch einger Decks darunter weggesprengt worden. Die anderen Türme waren zwar getroffen, aber soweit noch als Geschützturm zu erkennen.

„Wonach genau suchen wir eigentlich?“

„Geheim. Es ist wichtig, und wir sind nicht zum hinterfragen hier. Ihr bekommt alle anweisungen, die ihr braucht, wenn ihr sie braucht. Also weiter.“ Sagte Sosuke und dah sich kurz um. Außer ihnen war niemand in diesen Tal.
 

In ziviler Kleidung betrat Sosuke das Krankenhaus zum dritten mal. Diese Seite war etwas, das er vor allen, der Imperialen Liga, den Paladinen, und bis vor kurzen auch vor Salmar geheim gehalten hatte. Dies war sein wunder Punkt. Seine Schwachstelle. Und doch schöpfte er daraus immer neue Kraft. Ohne das jemand Notiz von ihm nahm, ging er durch die Gänge. In diesen Krankenhaus interessierte sich keiner für die Besucher. Dann stand er vor ihren Zimmer... und er tat etwas, was er seit fast einen Jahr nicht mehr getan hatte. Er zögerte... wollte schon einfach wieder gehen. Doch dann hallte ihm einer seiner Vorsätze im Kopf. „NIE WIEDER ZÖGERN!“ Mit diesen Gedanken betrat er das Zimmer. Einige Geräte piepsten vor sich hin. Ryo lang in der Mitte des großen Zimmers in Bett. Fast so, als würde sie Schlafen. Ein Herzmonitor piepste regelmäßig. In ihren Arm steckte ein Tropf.

Langsam trat er ein und schloss die Tür hinter sich. Doch er ging nicht zu ihr, sondern lehnte sich an die Tür und rutschte an ihr nach unten.

„Vergib mir... Aber ich konnte es nicht tun.“ Sagte er langsam und legte die Hände vors Gesicht.

„Ich wollte... Doch... Doch... Ich konnte doch nicht ALLES dafür wegwerfen... beim besten willen, ich hätte alles zerschlagen, was ich aufgebaut habe. All den Schutz... all die Hilfe... Alles wäre zerschlagen worden... Ich konnte ihn nicht töten...“ Brach Sosuke plötzlich unter Tränen hervor.

Tränen...

Das letzte mal hatte er vor fast einen Jahr geweint, als das mit Ryo passierte. Selbst als Freunde starben, konnte er nicht weinen. Doch diesmal flossen Sturzbäche über sein Gesicht.

Nach einigen Minuten hatte er sich wieder im Griff. Langsam schob er sich an der glatten weißen Krankenhaustür nach oben.

„Ich bin auch nicht mehr der Sosuke, den du kanntest... Ich glaub ich hab nur noch recht wenig mit ihm gemeinsam. Für mich ist die Pflicht und der Dienst das wichtigste... noch vor allen anderen... Ich denke nicht, das du dich noch mal in mich verlieben würdest... Es tut mir leid... aber der alte Sosuke, den du kantest... und liebtest... ist wohl weg...“ brummte Sosuke und ging langsam auf Ryo zu und setzte sich zu ihr aufs Bett.

„Für mich gibt es nur noch den Dienst... Und dieser Dienst sieht vor, das ich Blackwell unterstützen muss. Ich tu das nur, weil ich etwas verändern kann. Ich WEIß das ich etwas verändern kann... und ich WERDE etwas verändern. Egal wie lang, oder wie blutgeträngt dieser Weg sein wird. Ich werde für Frieden sorgen... Und das nie wieder ein Dorf von Panzern überrollt wird.“ Sagte Sosuke und strich ihr sanft über die Wange. Die Narben an ihren Kopf waren vom Fell überwachsen. Es war zwar geschnitten, jedoch war es ungepflegt. Es war glanzlos. Als er ihr über das Gesicht strich, bemerkte er mit trauer, das er sich nicht mehr an ihr Schnurren erinnern konnte. Er konnte sich an jedes Gesicht, jeden Todesschrei seiner Gegner erinnern. Jeden Plan... jede Karte, und jeden Schmerz. Doch Ryo’s Schnurren... Es war weg.

„Ich wäre gerne bei dir geblieben... für immer. Bei dir fühlte ich mich wohl. Doch auch wenn ich nun nicht mehr der bin, der ich war... Ich... Jedesmal, wenn ich da raus geh, tu ich das für dich... Damit so etwas, wie es dir passierte, nie wieder passieren wird. Ich habe dich geliebt... Und ich werde dich immer lieben. Und wenn es wirklich mit mir zu Ende gehen wird, werde ich mit deinen Namen auf mein Lippen diese Welt verlassen...

Doch trotz alledem... ich werde wohl nicht mehr kommen. Ich muss mich entscheiden. Und auch wenn es schwer ist, ich entscheide mich gegen uns, und für die Paladine. Das ist meine Bestimmung, mein Lebenszweck. Das ist mein Schicksahl. Und ich werde dieses annehmen. In diesen Jahr lernte ich, das es wichtigeres gibt, als zwei liebende es je sein könnten...“ sagte er und küsste sie ein letztes mal.
 

Das Team von Salmar war über ein Bruch im Vorschiff eingestiegen. Die Gänge waren dunkel, kalt und mit Leichen übersät. Der Schein der Taschenlampen glitt durch die Gänge.

„Glücklich waren die, die bei dem Kampf gestorben sind.“ Stelle Soldat Birr fest.

„Glücklich ist im Tot keiner...“ sagte Salmar unter seiner Maske. „Aber es war sicherlich schneller und Schmerzloser als zu erfrieren.“ Fügte er hinzu und betrachtete ein weiteren Toten. Ein Stahlfetzen hatte sein Gesicht gespalten.

Salmar wusste was Krieg war, er hatte den Tot viele male sogar Selbst ins Auge gesehn... aber das... Er trat immer mit seiner Maschiene in den Kampf. Er sah den Feind und seine Granaten kommen. Konnte selbst entscheiden, in welchen Kugelhagel er sich warf... aber diese jungen Matrosen... Sie waren hier in dem Schiffsrumpf gefangen, als es in Stücke geschossen wurde.

In einen Sicheren Zuhause läst sich leicht über den Heldentot reden... doch hier würde sicherlich keiner ein Held sein wollen. Salmar wand sich ab und ging weiter durch den Gang. Wenigstens waren die Luken hier fast alle offen. Den Absturtz müssen also doch einige überlebt haben. Durch die Schweren Schäden musste sich die Gruppe über Umwege zu dem Computerkern kommen. Sie liefen nun schon fast eine Stunde in dem Schiff herum. Immer wieder war der Weg durch Trümmer oder Eis versperrt.

Endlich erreichte die Gruppe einen langen und breiten Gang. In dessen Mitte war ein ein Gewaltiges Rohrstrang, aus dem immer wieder viele Kabel und Rohre abzweigten.

„Der Spinalgang?“ fragte Salmar.

„Richtig... das muss er sein.“ Stellte die Technikerin fest.

„Sehr gut, dann sollten wir in kürze zum ZRK kommen.“ Sagte Salmar, und hielt nach ein Plan ausschau. Nach einigen suchen fanden sie ein Plan, der unter einer Eisschickt vorm verwittern geschützt war.

„Okay... wir müssen fast 50m den Gang dort lang... Dann kommen wir zu einer Wartungsleiter. Von dort sollten wir zum ZRK kommen... wenn nicht wieder der Weg blockiert ist.“ Sagte der Techniker.

„Okay... Aber wir sollten erst mal eine kurze Pause machen.“ Schlug Salmar vor und setzte sich. Die anderen auch. Sie waren seit Stunden da draußen ohne eine Pause gewesen. Darauf zog Salmar die Maske vom Gesicht. Sofort zog sich seine Haut wegen der Kälte zusammen. Aber die Kälte war auch irgendwie Belebend. Einer der Techniker stellte eine Lampe auf, die den Gang erhellte.

„Kann man hier in die Ecke Pissen oder geht dann was hoch?“ fragte Soldat Hansen und zog seine Maske vom Gesicht. Er gehörte zur 1. Leibgarde. Absolute Topelite... und zweifelsfrei Königstreu.

„Such dir ne Ecke... hier ist seit 100 Jahren alles tot. Da sollte nichts schief gehen.“ Brummte Salmar und zog ein Proteinrigel aus sein Anzug. Die anderen taten es ihm gleich. Zwar Hielten die Anzüge warm, doch bei ein Gewicht von 30kg wird das Bergsteigen nicht leichter.

„Erstaunlich...“ sagt eine der Technikerinnen und fuhr mit der Hand über den Zentralen Stromkanal.

„Was?“ fragte Salmar und biss von seinen Riegel ab.

„Wärend des betriebs, floss hier mehr Strom durch, als eine Kleinstand am Tag verbraucht.“

„Na ja... Und dabei war das hinten nicht mal ein Nullfeldreaktor.“ Sagte Salmar und grinste.

„Ja klar... der berümte Nullfeldreaktor der ach so legendären Apokalyps... Ich meinte das hier ernsthaft.“ Erwiederte die Technikerin verärgert. Salmar lies sich mit dem Kauen seines Riegels Zeit. Die Schmeckten zwar wie Altpapier... Aber sie gaben genug Energie.

„Wenn du das Zeug so klasse findest, bewerb dich doch bei der Esse Werft.“

„Das ganze hier ist doch alles verlohrene Technik. Verloren, vergessen und nicht mehr baubar.“ Tat die Frau das ab und setzte sich.

„Verlorenes kann man wiederfinden... an vergessenen kann man sich erinnern.“

„Wie meinen sie das?“

„Okay... ich erklär es einfach mal allen jetzt, und nicht in 10 Minuten oder so... Kommt alle mal her leute.“ Sagte Salmar und stand auf.

„So, diese Mission ist absolut geheim. Geheimhaltungsstufe Alpha Schwarz.“ Eröffnete Salmar seine kurze Ansprache, worauf jeder erst mal Schluckte. Sie wurden nun Teil von ein der größten Staatsgeheimnisse.

„Wir sind hier, weil wir etwas besorgen müssen. Sämtliche Datenlogs, Festplatten und Sicherheitskopien der ZRK. Alles was wir finden können.

In einer Zweigstelle der Esse Werft wird aktuell an einem Schiff der Titanklasse gebaut. Für den Hauptkomputer brauchen die Informatiker zumindest ansatzweise die Programmcodes der der ZRK. Weitere Informationen sind für sie jedoch nicht zugänglich. Sie verstehn, das diese Trumpfkarte ein besonderen Wert hat. Deshalb lauten unsere Offiziellen aufträge:“ sagte Salmar und Zählte die Aufträge runter, wobei er jeden Punkt mit den Fingrn anzeigte

1. Bergen sämtlicher noch vorhandenen Daten des Hauptcomputers.

2. Bergen sämtlicher auffindbaren Loggbücher.

3. Bergen sämtlicher Sicherheitsspeicherdatein, Notfalldisketten wie CD’s. Sowie alles an Buchmaterial.

4. Soweit intakt und vorhanden, gelten Punkt 1. und 3. für den Zielkomputer des Medusageschützes. Dafür haben wir die Tragetaschen.

Fals sie je einer wegen ihren Aufenthalt hier fragt, wir haben den Prototypen einer Spionagedrone geborgen. Deshalb müssen wir zur LZ zurück, und können nicht hier abgeholt werden. Noch fragen?“ sagte Salmar. Die Teammitglieder sahen sich zögerlich an. Doch sie zählten zu den Loyalsten, die in den Reihen der Paladine waren.

„Sind sie sicher, das wir noch etwas verwendbares Elektronisches finden? Und selbst wenn... Sind sie sich sicher das wir den programmcode verstehn? Die SK hat ein laufenden Computer... und da versteht KEINER genau was da steht.“

„Wir haben Handbücher. DIE nicht.“ Kicherte Salmar.

„Gut. Dann lasst uns das letzte Stück zurücklegen und unsere Arbeit tun.“ Sagte Salmar, worauf die Gruppe sich wieder einpackte und weiter ging. Sie kamen zu einer Wartungsleiter, an der noch die Aufschrift „Primärschacht“ zu lesen war. Jedoch versperrten Schotten den Weg.

„Da kommen wir nicht hoch.“

„Kommen wir. Das sind die Druckschotten. Die müssten noch zu öffnen sein.“ Sagte Salmar und reichte sein Gewehr weiter.

„Hansen, Birr, Leuchtet mir mal.“ Sagte er und steig die Leiter hoch. Das Plingen der Metallstangen hallte durch das Geisterschiff, als er die Leiter hoch stieg. Nur von dem keuchen der Atemgeräte immer wieder unterbrochen. Am ersten Schott griff Samlar nach einen Hebel. Mit Gewalt brach er den Hebel los, und pumpte langsam das Schott auseinander. Das war noch Baukunst. 100 Jahre im Gletscher, und die Schotten waren noch zu öffnen. So stiegen sie 10 Etagen nach oben. Salmar war am letzten Schott. Er hatte gerade den heben frei gebrochen und das Schott ein Spalt geöffnet, als ein Fuß durch den Spalt rutschte. Sofort sprang er wie aus Reflex von der Leiter, die Soldaten hoben die Gewehre und legten an. Das Adrenalin in dem kleinen raum war schon fast Sichtbar. Doch der Fuß rüherte sich nicht. Einer der Männer stieß den Fuß mit dem Gewher an, worauf diese Abbrach.

„Eis ohne Stiel...“ sagte Soldat Birr. Die Technikerin wand sich nur ab.

„Okay, Leute... wir sind Profis. Lasst und also weiter machen.“ Sagte Salmar. In den Sprossen überhalb des Schottes hing ein Matrose. Warum er in den Sprossen hing wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Salmar brach ihn los und warf ihn zur Seite, so das sie nach oben konnten.

„So, wir sind da. Dort hinten sollte der ZRK sein. Hansen, sie kommen mit mir, wir müssen weitr nach oben.“ Sagte Salmar bestimmt.

„Warum?“

„Die Loggbücher sind im Quartier des Kapitäns. Und das ist oben im Turm.“ Sagte Salmar und stieg die Leiter nach oben. Nach fast 20 Minuten waren sie auf der Kommandoebene... Hier ging der Kapitän... die Offiziere normalerweise umher. Der Turm war schwer getroffen worden. Überall löcher, durch die der Schnee eingerungen war. Doch der Großteil war intakt.

„Gespenztig hier... als könnte man dem Atem der Toten spühren.“ Sagte Soldat Hansen. Da schob Salmar die Tür zur Brücke auf.

„Falsch... nicht ihr Atem... ihre Schreie.“ Sagte er und staarte auf die zerschlagene Brücke. Eine Schwere Granate hatte den vorderen Teil der Brücke weggerissen. Der hintere Teil war verbrannt. Einige Tote lagen noch im rest der Kommandobrücke.

In diesen Moment kam Salmar eine Schwere Frage. Vor ihm lagen die zerschlagenen Reste des letzten großen Wertesystem... Die letzte wirklich große Zivilisation. Zerschlagen... mit aller Gewalt, brutalität und Bludsucht, wie man es sich kaum vorstellen konnte.

Und Sosuke, den er sogar bis in so ein Eisgrab folgen würde, versuchte genau DAS wieder aufzubauen.

In Salmar brannte die Frage: „Erwartet uns das gleiche Ende?“

Der innere Feind

Kapitel 15

Der innere Feind
 

Sosuke kam aus dem Zimmer von Ryo. Sofort viel ihm auf, das der Gang total verlassen war. Wie aus Refelx griff er unter seiner Jacke nach der Waffe, lies sie aber im Holster. Da sah er Licht aus dem Wartezimmer.

Als er näher kam vernahm er Schüsse und Geschrei. In dem Wartezimmer drengten sich alle um den Fernseher. Sosuke lies von seiner Waffe ab, und versuchte ein Blick zu erhasschen.

„... haben um 18 Uhr Einsatzgruppen des SEK diverse Wohnungen im Häuserblock Langestraße gestürmt. Dort habe das SEK zuerst wiederstandslos eine Vielzahl Verdächtiger bei der Herstellung und dem Verpacken von Drogen aufgeriffen und festgenommen. Doch danach kamen, so ein Augenzeuge, andere Bewohner des Hauses mit schweren Waffen und eröffneten das Feuer. Die Terroristen eröffneten ebenfalls sofort auch das Feuer auf Personen auf der Straße. Darauf mobilisierte der Polizeipräsident von Waldstein sofort sämtliche Beamte, um wieder Herr der lage zu werden. Doch als die ersten Verstärkungen eintrafen, eröffneten die Terroristen das Feuer mit schweren Panzer Abwehrwaffen auf die Transproter der Polizei und zwangen sie so zum Rückzug.

Zur Zeit sollen noch 6 SEK Teams in dem Gebäudetrakt sein. Mindestens 3 Kämpfen dort um ihr blankes Überleben. Ich habe nun den Polizeisprecher Willmann bei mir.“ Sagte die Reporterin und die Kamera zoomte raus und zeigte ein leicht gestress wirkenden Polizisten.

„Herr Willmann, was können sie uns aktuell sagen?“

„Nun... Wie schon bekannt haben wir es hier mit einer sehr großen Gruppe der FAP zu tun. Aufgrund, das sie wie wild um sich schießen mussten wir das Gebiet weiträumig absperren.“ Erklärte der Polizist. Derweil war im Hintergrund immer wieder Grollen von Exposionen zu hören.

„Was sind das für Explosionen, die wir hören?“

„Nun vor einigen Minuten als wir ein erneuten Zugriff starten wollten, begannen die Terroristen mit Mörsern auf die Beamten zu feuern.“

„Und was haben sie nun vor?“

„Das wir nichts über unser weiteres Vorgehen sagen können, sollten sie verstehn, oder? Ich kann nur soviel sagen, das wir bisher noch nie mit einer solsch gewalttätigen militanten Gruppe zu tun hatten. “ Sagte der Beamte, worauf das Bild wieder auf dem Moderator im Studio sprang. Salmar wand sich ab. Dort brannte die Luft und er gammelte hier rum. Da fiel sein Blick auf ein Telefon. Die anderen staarten eh auf den Fernseher. Er ging zu dem Telefon und Steckte seine Telefonkarte rein. Sofort wurde er mit der Zentrale der Paladine verbunden.

„Herr Hatzuyama?“ meldete sich ein Mann am anderen Ende.

„Ja. Ich brauch eine Statusmeldung von der Lage in Desson.“ Sagte Sosuke.

„Die Lage in Desson ist nach angaben der örtlichen Beamten außer Kontrolle. Sie Selbst sehen sich nicht im Stande, dort ohne große Verluste einzugreifen. Deshalb haben sie um Hilfe unsererseitz ersucht. Ordensmeister Bühler ist schon mit einer Kampftruppe ausgerückt und sollte in wenigen Minuten eintreffen.“ Berichtete die Männerstimme.

„Bühler?“ fragte Sosuke mehr sich selbst als dem Mann in der Zentrale. Ordensmeister Bühler. Er war damals einer der Größten Führsprecher, als Sosuke mit sein Leuten den hohen Rat der Paladine übernommen hatte. Bühler hatte nie gesagt, das er Sosuke schon vorher begegnet war. Er hatte ihn auch nie darauf angesprochen. Bühler kümmerte sich seit der Übernahme nur noch um innere Angelegenheiten. Aber er war ein fähiger und überlegter Mann. Sosuke holte sich ab

und an Rat bei Bühler, der mehr Lebenswerfahrung hallte, als Sosuke und seinesgleichen zusammen. Er würde während des Feldzuges die Paladine verwalten. So kam Sosuke zu dem schluss, das Bühler die Aufgabe dort mit sicherheit bewältigen könnte.

„Okay. Das ist gut. Ich brauch dann aber ein Transport von Gehenna aus.“

„Gehenna?“

„Fragen sie nicht, ich brauch unverzüglich ein Transport in die Nächstgelegende Komunikationsstation von uns. Abholen sollen sie mich vom Flughafen Gehenna.“ Bnefahl Sosuke.

„Verstanden Ordensmeister.“ Sagte der Mann, worauf Sosuke auflegte. Da wurde es vom Fernseher wieder laut. Sosuke ging kurz hin um zu schauen.

„Meine Damen und Herren, so eben sind Kampftruppen der Paladine eingetroffen, um die Beamten bei der Rettung ihrer Kollegen zu unterstützen.“ Verkündete die Moderatorin. Derweil zeigte der Fernseher, wie eine Kolonne an Kampffahrzeugen eine Straße entlang fuhr. Die Leute am Straßenrand jubelten den Männern und Frauen in ihren dunkelblauen Fahrzeugen zu. Bühler hatten nicht gespart, etliche Golempanzer, diverse BMT’s und einige Spähpanzer. Dazu mindestens 10 KPA. Alle hielten Kolonnenformation ein. Aus irgendeinen Grund durchströmte Sosuke Stolz. Sein Orden wurde nicht nur gerufen, weil sie nicht weiter kamen, sie jubelten ihnen sogar zu.
 

Das hecktische Treiben in dem Konferenzraum erstarb sofort als die drei Gestalten im Schwarzen manten den Raum betraten. Auf ihnen ruhten alle Augen, Hoffnung und teils auch Gebete.

„Wer ist hier Verantwortlich?“ fragte Bühler und brach so die Starre auf. Sofort kam ein Mann in Uniform angelaufen.

„Oberkommisar Luth. Es ist schön sie hier zu sehn.“ Stellte sich der Mann vor.

„Ordensmeister Bühler. Wie ich hörte ist die Situation kritisch.“

„Ja. Wir haben noch immer mindestens 5 Teams in dem Häuserblock.“

„5 Teams?“

„Ja. Als sie angegriffen wurden, haben sie sich in den Wohnungen verschanzt. Die Frage ist nur, wie lange sie sich halten können.“

„Also haben wir Zeitdruck... Für das Protokoll, sie fordern offiziell unsere Hilfe an?“

„Ja. Wir sind Polizisten, keine Soldaten. Wir können kein Krieg führen.“ Antwortet der Mann zögerlich.

„Gut. Dann brauch ich eine Karte der Gegend. Ich brauch eine Aufstellung was sie haben. Und alles was sie über den Feind wissen.“ Befahl Bühler. Sofort wurde sein befehl folge geleistet, Karten und Stadtpläne wurden herbei geschaft.

Bühler überlickte die Karten kurz.

„WO sind unsere Leute?“ fragte er direkt.

„Unsere Teams sind hier.“ Sagte ein Beamter und malte 5 Kreise auf den Lageplan.“

„Wie ist die Lage dort? Wie viele Zivilisten sind denn noch dort?“

„Mit großer Wahrscnheinlichkeit waren dort keine Zivilisten mehr.“ Sagte eine Frauenstimme. Alle im Raum drehten sich um. In der Tür stand eine Frau in Militäruniform. Bühler sah sofort an dem Abzeichen, das sie zum Militärischen Nachrichtendienst gehörte.

„Und wer sind sie?“ fragte der Oberkommisar.

„Oberst Holm. Militärischer Nachrichtendienst.“ Sagte die Frau. Da klingelte bei Bühler etwas. Er hatte von ihr gehört. Sie aber noch nie selbst gesehn. Sie soll recht rabiate Methoden verfolgen.

„Was führt sie zu uns?“ fragte Bühler höflich.

„Informationen.“

„Wollen sie die von uns oder haben sie die?“ fragte der Oberkommisar direkt.

„Ich habe informationen.“

„Dann sein sie so freundlich. Alles kann uns helfen.“ Sagte Bühler und lud sie mit einer Geste zum Tisch ein.

„Wir haben diesen Häuserblock schon länger beobachtet. Der Gesamte Kompelx gehört über Umwege der FAP.“

„Die FAP besitzt diesen Häuserblock? Und da konnte uns keiner wahrnen?“ fragte Oberkommisar Luth wütend.

„Selbst in unseren Spekulationen war eine derartige Eskalation nicht geahnt worden. Bisher hat die FAP zwar offen Opputuniert, jedoch hatte sie nie offen zur Gewalt gegriffen. Und die FAP ist bisher nicht verboten.“ Sagte die Frau gelassen. Bühler sah, wie in Luth die Wut hoch kochte. Immerhin hatte er in dem Block bisher fast 30 Mann verloren.

„Das heißt ziviler Kolateralschaden ist bei ein Einsatz gering?“

„Es gibt sogesehn keinen. Alle Mieter in den Häusern sind Mitglieder der FAP.“

„Das erleichtert natürlich unsere Arbeit gewaltig.“ Stellte Bühler fest und sah auf die Karte. Nach einigen Sekunden hatte sein Hirn einen Schlachtplan entworfen.

„Wie sind die Hauseingänge gebaut?“ fragte er überraschend.

„Wie?“

„Die Eingänge zu den Häusern. Wie sind diese Konstruiert.“ Fragte Bühler Oberkommisar Luth. Dieser sah fragend zu Oberst Holm. Doch diese zuckte nur mit den Schultern.

„Dann muss ich mal nachfragen.“

„Hier.“ Sagte jemand und ein unscheinbarer Mann mit einigen Mappen trat an ihr vor bei und reichte Bühler ein Blid. Das Bild zeigte einige Leute vor einen Hauseingang. Der Eingang hatte ein großes freies Vordach.

„Ideal.“ Sagte Bühler und nickte zu Oberst Holm.

„Was ist Ideal?“ Fragte Oberkommisar Luth.

„Wir können unsere Leute da raus holen. Es wird gefährlich und wir pokern hoch. Schauen sie sich die Eingänge an. Eines unserer BMT`s kann da runter fahren. So haben wir zumindets etwas Schutz.“

„Das wird nicht gehen, wir haben es schon versucht, das Gebiet zu stürmen. Dann ziehen sie ihre Truppen zusammen.“

„Darauf hoffe ich doch. Wir haben schwere Panzer. Wir werden einen durchbruch straten und so ihre Aufmerksamkeit auf uns lenken. Und dann werden wir ihre SEK Beamten gebrauchen.“

„Wir sind für einen Direkten Angriff nicht ausgelegt.“

„Nein, aber für eine schnelle Gebäudestürmung. Meine Leute machen die Ableckung. Derweil wird ein Konvoi von der anderen Seite starten. Wir haben 5 Teams. Also brauchen wir 5 BMT’s zum abtransport und 2 BMT’s mit SEK Beamten.“ Erklärte Bühler und griff sich das Foto.

„Der BMT mit den Beamten drin färht zum Eingang, die Beamten stürmen das Haus und Evakuieren die eingeschlossenen. Derweil fährt ein leerer BMT Vor dem Eingang, dieser hat ein Sanitäterteam für die Verletzten an Bord. Dort werden die Evakuierten rein verfrachtet. Diese fährt wieder weg und BMT 1 fährt vor, um das Rettungsteam abzuholen. Beim nächsten Eingach macht BMT 2 die Arbeit, und dann wird wieder gewechselt.“ Erklärte Bühler.

„Das ist eine Riskante Sache...“ stellte Oberst Holm fest.

„Aber Möglich.“ Sagte Oberkommisar Luth.
 


 

Sosuke sah den Suchscheinwerfer des Helikopers und hielt die Hand vor das Gesicht, um nicht geblendet zu werden. Die Maschiene landete sanft und zwei Soldaten stiegen aus.

„Oh... eine Eskorte...“ dachte Sosuke sich als er auf die beiden zu ging.

„Ordensmeister Natzuyama?“

„Jawohl. Danke das sie mich abholen kommen.“ Sagte Sosuke und ging an beiden vorbei, noch eh sie Salutieren konnten. Diese jungen Soldaten waren frisch ausgebildet worden. Die nächste Elite. Ideologisch freiwillig indoktriniert. Sie waren kaum älter als Sosuke. Aber zuverlässig. Ohne sich umzusehen setzte sich Sosuke hinten in den Militärhelikopter. Die Soldaten folgten ihm.

„Verzeihen sie, aber was besseres hatten wir nicht.“ Entschuldigten die Soldaten sich. Der Helikopter war so wie Sosuke ihn mochte. Militärisch. Kein Tant, kein Schickschnak. Alles war Praktikabel einfach.

„Keine Sorge Jungs, was für euch reicht, reicht für mich genauso. Aber ich brauch ein Intralink zur Zentrale.“ Sagte Sosuke.

„Jawohl Sir.“ Sagte der Soldat und schafte ein Funkgerät heran.

„Gut... aber hört mit dem Sir auf. Das läst mich so alt fühlen.“ Scherzte Sosuke und nahm den Höhrer des Funkgerätes.

„Hier Sosuke... ich würde gerne eine Verbindung zu Ordensmeister Bühler haben.“ Sagte er gelassen.

„Oh, Herr Ordensmeister. Ich werde schauen ob ich ihn erreiche, haben sie bitte etwas geduld.“ Sagte eine Frauenstimme und schickte ihn in eine Warteschleife. Nach wenigen Minuten klackte es und Bühler meldete sich.

„Sosuke, du lebst ja doch nocht.“

„Da ist man mal 6 Tage nicht da, und schon brennt die Luft.“

„Immer was zu tun...“

„Ich hab dich gesehn. Ist es wirklich die FAP?“

„Ja. Ich hab seit einen halben Jahr vor der FAP gewarnt. Aber selbst als ich die letzten Monate noch mal appeliert hab, die Radikalisierung nicht zu unterschätzen, haben die Behörden nichts gemacht. Nein, sie haben uns sogar als Demokratiefeindlich bezeichnet. DA haben sie ihre Demokratie.“ Beschwerte sich Bühler.

„Ich kann dich verstehn. Ich wollte dir nur viel erfolg wünschen.“

„Erst mal müssen wir die Leute da raus holen. Danach kommt die FAP ran... Nur...“ Zögerte Bühler.

„Nur... Das wirkt alles wie geplant. Allein die Geschwindigkeit, mit der die alle Waffen ausgeteilt und in Position gegangen waren.“

„Geplant?“

„Ich hab mit der FAP schon des öfteren zu tun gehabt. Aber nie hatten sie ein solch großes Maß an Organisation...“

„Eine Falle? Das sie darauf gewartet haben?“

„Die Meldung über den Drogenhandel war ein Anonymer Tipp.“

„Du hast recht, in dem Falle kann man die Falle ja schon riechen... Also sei blos vorsichtig.“

„Ich pass auf. Immerhin starrt nun die gesamte Liga auf uns. Ende.“

„Ende.“ Antwortete Sosuke und betrachtete den Hörer.

„Immerhin starrt nun die gesamte Liga auf uns.“ Brummte Sosuke nachdenklich.

„Sir?“ fragte einer der Soldaten.

„Ja?“

„Darf ich offen sprechen?“

„Immer doch.“ Sagte Sosuke und sah den Soldaten über die Schulter an.

„Ich finde das ist eine Falle.“

„Hatte Bühler ja auch vermutet.“

„Aber nicht dort. Alles schaut jetzt gebannt auf Waldstein...“

„Was wie eine Einladung zu Anschlägen andernorts wäre?“ beendete Sosuke den Satz.

„Ganz recht.“

„Scheint die Ausbildung ja doch was gebracht zu haben. Da haben sie recht. Ich hab gerade an das gleiche gedacht.“ Sagte Sosuke und wand sich wieder dem Funkgerät zu.

„Fragt den Piloten wie lange noch. Ich versetz unsere Truppen in Alarmbereitschaft.“ Sagte Sosuke und öffnete wieder den Kanal zur Zentrale.

„Okay, es gibt viel zu tun. Als ersten will ich alle Truppen in Alarmbereitschaft. Geben sie an sämtliche Polizeistationen und Institutionen maximale Gefahrenstufe. Sämtliche Regierungsgebäude sollen sofort mit Bewaffneten Wachposten versehn werden.“ Befahl Sosuke im kalten Befelston.

„Jawohl Ordensmeister.“ Bestätigte die Frau in der Funkzentrale.

„Wir sind in 20 Minuten am Stützpunkt.“ Sagte der Soldat.

„Okay. Zentrale, noch etwas. Ich brauch eine Konferenzschaltung mit ALLEN Ordensmeistern, den Innenminister und dem Justizminister. Und das in 30 Minuten. Einzige Außrede ist ein aktuell laufender Kampfeinsatz.“ Verkündete Sosuke und grinste.

Politischen Ränkespiel

Kapitel 16

Politischen Ränkespiel
 

„Wo bist du mit deinen Gedanken? Du bist nicht bei der Sache.“ Grummelte Hinomo Salmar an. Dieser sah zu ihr hoch.

„Ich bin doch bei der Sache.“ Sagte Salmar, worauf Hinomo ein Stück über seine Beine nach unten rutsche und in sein Schritt sah.

„Nein. Du bist NICHT bei der Sache. Seit du von deiner Mission zurück bist, bist du irgendwie anders.“

„Anders?“

„Als ob deine Gedanken ganz weit weg sind.“ Sagte Hinomo und legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen.

„Meine Mission führte mich ins Eisgrab.“

„Die Ruinen unserer Vergangenheit...“ brummte Hinomo und strich mit ihren Händen über seinen Körper.

„Hast du je erfahren, was nach dem Krieg passierte?“

„Die Koalition hat sich Gegenseitig klein geschlagen.“

„Nein... Was sie direkt nach dem Krieg taten?“

„Die Gräultaten?“

„Gräultaten... Hast du dir je angesehn oder überlegt was sie Taten?“

„Nein... wieso? Das ist 100 Jahre her.“

„Man hat alle überlebenden Soldaten abgeschlachtet. Deren Kinder wurden aufgehangen ... den Frauen wurden die Kinder bei lebendigen Leib aus dem Bauch geschnitten ... “ erklärte Salmar, sah dabei die Decke an und schüttelte langsam den Kopf. Hinomo rolle von ihm runter und sah ihn überrascht von der Seite an. Bisher war das für sie nur „Gräultaten“ im allgemein gewesen. Sie hatte sich nicht sehr damit beschäftigt, schließlich konnte sie nichts mehr daran ändern.

„Wieso...?“

„Als ich im Eisgrab war... Du glaubst nicht wie viel Grausamkeit und Leid ich gesehen hab. Wer sagt uns, das die Bevölkerung uns nicht auch so Verachtet? Wer sagt, das wir nicht zum Feind erklärt werden, wenn wir mal nicht gewinnen? Ich mein, SCHAU DIR DIE NACHRICHTEN AN! Selbst wenn wir die Retter in letzter Minute sind, werden wir beschimpft und man unterstellt uns Hinterlist.“ Fauchte Samlar wütend.

„Was hast du denn?“

„Schau dir die Berichte an. Wenn sie sich in die Scheiße geritten haben, DANN sollen wir alles wieder richten. Aber wenn wir mal die anderen brauchen? WO waren die, als unsere Patrouille über die Mine gefahren ist? Keiner half ihnen, so das sie jämmerlich verbrannten. Oder was war mit Natascha? Als sie niedergestochen wurde, hat ihr Keiner geholfen. Erst nach über einer halben Stunde ging ein Notruf ein. Ich fragte mich halt, WARUM reißen wir uns den Arsch für die anderen auf?“

„Aber...“ sagte Hinomo erschrocken und setzte sich auf.

„Ich zweife nicht an der Richtigkeit von unserer Mission...“ warf Salmar schnell ein und setzte sich ebenfalls auf. „Aber ich zweife daran, das die Bevölkerung unsere Mission Wert ist... Womit haben sie sich das Privileg verdient, das WIR ihnen Dienen? Ich begreif Sosukes hartnäckigkeit an der Mission nicht. Er hat schon so viel Unglück gesehn... Ich mein... Die ganze Geschichte durch, griff die Bevölkerung nur all zu gerne zu den Waffen. Und dennoch läst sich Sosuke in seiner Mission nicht beirren...“

„Und was willst du tun? Alles hinschmeißen?“

„Nein... Ich habe bei Sosuke noch eine Lebensschuld zu begleichen. Ich hab ihm geschworen, immer an seiner Seite zu stehn. Und das werde ich tun.“ Erklärte Salmar. Darauf umarmte ihn Hinomo von hinten und legte ihren Kopf gegen seinen breiten, muskulösen Rücken.
 


 

„JETZT MÜSSEN WIR HANDELN!“ fauchte Senator Palon die anderen Abgeordneten an. „Und sollten sie immer noch Zweifel haben, dann schauen Sie sich den Bombenschaden am Eingangsbereich an.“ Beendete er seine Rede. Sosuke schüttelte nur den Kopf und drehte sich zu Daniel.

„Schwachsinn.“ Brummte er und zog die Hand über das Gesicht.

„Für den Vorfall bekommen wir wieder die Arschtritte und die Rühmen sich als Helden. Aber auf uns musste ja keiner hören.“ Prophezeite Daniel.

„Demokratie...“ brummte Thorsten, der sein Gesicht in seine Hände gelegt hatte. „Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eins, und die meisten stinken.“ Sagte Thorsten wie geistesabwesend, worauf die anderen beiden ihn erstaunt ansahen.

„Wo hast das her?“ fragte Daniel. Thorsten hatte immer eine sehr offene Wortwahl, aber das war nun selbst für Thorsten schlecht.

„Willst du nicht wissen.“ Stöhnte dieser nur.

„Wer hat dir ins Müsli gekotzt?“ fragte Sosuke. Darauf zeigte Thorsten auf die Runde der Politiker.

„DIE da.“

„Die drei Stunden sinnloses Gelaber wirst du noch überleben.“ Munterte Daniel ihn auf.

„Ich hab in den letzten 4 Tagen durch Attentate und Bomben viele gute Leute verlohren. Ich habe wirklich besseres zu tun, als mir DIESEN SCHEISS HIER ANZUHÖREN!“ fauchte Thorsten laut, worauf die Politiker verstummten und zur Loge der Paladine sahen. Darauf sah Thorsten zu Sosuke. Dieser seuftze kurz und brummte dann nur: „Dann mach uns unbeliebt.“

Sosuke wusste was Thorsten tun würde.

Sosuke war sogar mit dem einverstanden, was Thorsten tun würde.

Sosuke hatte einfach nur keine Lust, die nervende Stimme der Wahreit zu sein.

Er hatte nur einfach keine Lust sich zu bewegen. Thorsten dagegen schon. Bedeutsam stand er auf und trat an das Rednerpult. Dabei hatte er ein dämonisches Grinsen im Gesicht.

„SIE reden hier über Gesetzesverschärfungen... Über erweiterte Befugnisse. Vor den Kameras jammern sie große Krokodielstränen und tun auf ach so überrascht.“ Verkündete Thorsten agressiv, worauf gemurre laut wurde.

„Und, auch wenn der Großteil es verneinen wird, SIE SIND AN DEN TOTEN DER LETZTEN WOCHE SCHULD!“ Diese Worte hallten im Raum nach.

„Wir hatten ihnen schon vor fast einen Monat gesagt, das die FAP in klar Regierungsfeindliche Lager abgerutscht ist. Das sie sich militarisiert. Aber trotz allem haben sie das Verbot abgelehnt. Sie haben die juristischen Maßnahmen gegen diese Partei untersagt. Sie warfen uns sogar Demokratiefeindlichkeit vor. NUN TRAGEN SIE AUCH DIE VERANTWORTUNG!“ Blaffte Thorsten den Abgeordneten entgegen.

„DAS IST DOCH WOHL UNERHÖRT!“ brüllte Senator Palon.

„DAS IST ES! SIE HABEN DAMALS AM STÄRKSTEN DAGEGEN PLÄDIERT! Und jetzt steht sie vor den Kameras und tun überrascht. Und WIR, die Paladine, dürfen für sie nun den Karren aus dem Dreck ziehen. Und wir ziehen. Wir werden mit aller Kraft ziehen, aber NICHT FÜR SIE! Für die Bevölkerung, deren SCHUTZ,“ rief Thorsten und zeigte nach draußen, „wir uns verpflichtet haben. So wie SIE sich dessen umsichtige Führung VERPFLICHTET HABEN SOLLTEN!“ beschuldigte Thorsten, wobei er das letzte Wort besonders betonte. In diesen moment bereute Sosuke, das die Sitzungen nicht übertragen wurden. Nach außen hin saßen er und Daniel mit steinerner Mine, doch innerlich jubelten sie Thorsten wie bei einen Fußballspiel zu.

Empörung wog in dem Plenalsaal auf. Sosuke wartete genüsslich ab, was passierte. Immerhin hatte Thorsten Recht, und sie hatten alle Trümpfe in der Hand.

„ICH FORDERE SIE AUF DIE WÜRDE DIESER VERSAMMLUNG ZU ACHTEN!“ befahl der Vorsitzende des Senates, Kanzler Farrow.

Da sich nun der Kanzler eingemischt hatte, MUSSTE jetzt Sosuke als Höhster Ordensmeister der Paladine zu der Aussage seines Untergebenen Ordensmeister Stellung beziehen. Hierbei ging vieles um optische Wirkung.

Gewichtig stemmte Sosuke sich mit beiden Händen nach oben.

„Die Würde DIESER VERSAMMLUNG wurde nie in frage gestellt, sondern die Würde JENER, die dieser Versammlung angehören. Die Würde JENER, die vor gut einen Monat den Vorschlag der Paladine auf Verbot der FAP als demokratiefeindlich bezeichnet haben. JENE, die sich nun betroffen neben die Opfer stellen und heucheln, es sei absolut überraschend gekommen. DESSEN Würde haben wir in frage gestellt. Und Senator Palon ist einer von ihnen. Die Gesetze sind da. Und auch bei weitem ausreichend. Aber die Einsicht der Gefahr, die DIESE VERSAMMLUNG haben muss, die kam nicht. Wir brauchen keine weiteren Gesetze. Oder weitere Befugnisse. Ich meine, als es zur Eskalation kam, hatten wir Pläne der Gebäude, eine Vorstellung ihrer Ausrüstung. Und als sie dann auf uns Schossen, hatten wir die Legitimation des Zugriffes. Einen Legitimation, die Sie uns verweigert haben!

Und ich hoffe sie Verstehn, das wir von den Sicherheitsbehörden, die das kommen gesehn haben, nicht sehr glücklich über diesen Verlauf sind.“ Erklärte Sosuke, worauf die Abgeordneten schwiegen.

„Aber was geschen ist, ist geschehn. Und Keine hat an sie einen Abolutheitsanspruch. Wir alle stehen vor neuen Aufgeben und schweren Entscheidungen. Das dabei Fehler gemacht werden, ist nicht zu ändern. Ein Soldat an der Front kann einen Fehler machen, Ein Richter kann einen Fehler machen, sie können Fehler machen. Sogar wir haben schon Fehler gemacht.

Nicht zu Tolerieren ist aber, wenn man aus diesen Fehlern nicht lernt. Und ich hoffe dieser Senat hat nun eingesehn, das es demokratiefeindliche Gruppen in der Liga GIBT, die auch vor Gewalt zur durchsetzung ihrer Ziele nicht zurückschrecken. Lassen wir diese Gruppen agieren, ist es mit einen Verrat an der Liga gleich zu setzen. Und ich hoffe doch keine von Ihnen will Verrat an der Liga begehen, oder?“ Sagte Sosuke und lies seine Worte nachhallen. In diesen Moment wurde Sosuke klar, das er dieses Politikspiel zu lange, und zu gut spielte. Nun bedarf es ein kräftigs Ende.

„Damit hoffe ich ist dieser Punkt der Tagesordnung gestrichen.“ Sagte er langsam, gab mit einer Kopfbewegung Thorsten das Zeichen zum gehen. Daniel stand auch auf und die Drei verließen den Raum.

Die Dreierguppe ging durch einen kurzen Gang in die Privaträume der Paladine im Senatsgebäude.

Dort ging Sosuke zu der Küchenzeile und griff sich Wasserkocher und eine Tasse.

„Wahre Worte... Wahren Worte.“ Sagte Daniel zu Thorsten.

„Hätten sie es anders als mit der Holzkeule verstanden?“ gab dieser zurück.

„Ich bin nur froh, wenn wir unseren Angriff beginnen.“ Brummte Sosuke und griff in seinen Mantel. Er hatte sich dort eine Extratasche einbauen lassen, in der er seine Kaffetüten hatte.

„Aber du kannst auch mit den Weicheiern von da drüben umgehen.“ Sagte Thorsten zu Sosuke.

„Notwendigkeit... blanke Notwendigkeit.“
 

„Na das sieht doch schon mal ganz gut aus.“ Gab Blackwell durch.

„Ein Radarposten mit Versorgungslager. Ich schick ihnen weitere Bilder.“ Gab der Späher durch und auf einen Hilfmonitor erschienen neue Bilder.

„Nur eine Hand voll Fahrzeuge... schätzungsweise 30 bis 40 Mann.“

„Und wie sieht es mit KPA aus?“

„Wir haben ein Wartungsgerüßt gesehn. Aber keine Maschiene. Ich kann nicht sagen ob der Stützpunkt über ein KPA Verteidigung verfügt oder nur Wartungsmöglichkeit hat.“ Berichtete der Späher, wärend Blackwell sich die Bilder an sah.

„Auf Bild 7 ist ein Eingang... Ist das ein Zugang zu einer befestigten Anlage?“

„Schwer zu sagen...“

„Was denkst du?“ fragte Blackwell. In Gedanken fügte er hinzu: „Du bist mein bester Späher. Dein Bauchgefühl ist verlässlicher als die Bilder manch anderer.“

„Ich denk das gehört zur Radar und Komunikationsanlage. Der Stützpunkt ist auf einen Berghang gebaut. Immerhin ist das hier eine wichtige Funkstation. Ich würde sagen, da sind Maschienen für das ganze drinne und es ist das Fundament für die Radarschüssel. Was mir sorgen macht ist das Wartungsgerüßt. Für eine Notfallreperatur sind hier zu viele in Technikerkleidung. Wenn das Ding nur halb so wichtig, wie vermutet ist, müssten da mindestens 4 KPA stationiert sein. Wenn nicht sogar mehr. Entweder sind die Funkprotokolle falsch entschlüsselt, oder das ist eine Falle.“ Berichtete Späher Oberleutnant Obmann.

Blackwell befand sich mit seinen Luboket „Kriegshammer“, der mit einen großen Tarnmantel bedeckt war.

„Sollen wir warten?“ fragte Blackwell offen sein Team.

„Und wenn das wirklich Tarnung ist? Etwas wichtiges als etwas unwichtiges tarnen?“ fragte Togusa.

„Wann hat uns der hiesige Sektorkommandant mal wirklich kreativ überrascht?“ fragte Calla.

„Na ja... Überrascht hat er uns schon...“

„Kreativ.“ Wiederholte Calla.

„Eigentlich nie... Der Kommandant ist so kreativ wie ein Stein.“ Stellte Blackwell fest.

„Nun... eine Luftaufnahme wäre gut.“ Stellte Oberleutnant Obmann fest.

Dies sollte die Overtüre zu Operation Kopfnuss werden. Überfälle auf Vorposten und Versogungslager entlang der Frontlienen. Die Angriffe sollen sporadisch und ohne direktes Muster erfolgen. Doch das eigentliche Ziel ist es, den Gegner blind zu machen. Den Weg für die Truppen zu ebnen. Eine kleine Streitmacht durch Feindesland zu brinegn, war das eine. Doch eine richtige Armee, die um vieles größer war, da bedurfte es Vorarbeit um diese zu verlegen.

„Hm... das könnten man einrichten. Nebber ist doch sowieso langweilig. Soll er doch rüber fliegen, Fotos machen, und dann irgendwo weiter hinten seine Bomben abwerfen. Ist er glücklich, und wir haben unsere Bilder.“ Schlug Blackwel vor, worauf leises Gelächter von seinen Team kam.

„Dann haben wir ja alle was davon.“ Antwortete Togusa.

Blackwell Juckte es in den Fingern. Er hatte nun fast zwei Monate rum gesessen. Nun ging es entlich wieder raus aufs Schlachtfeld.

Traum

Kapitel 17

Traum
 

Quarantänezone 7

Hoheitsgebiet der Südkoalition
 

Ein Helikopter setzte ein kleines Team von Elitesoldaten auf einer Lichtung im Wald ab. Es regnete und der Waldboden war zerfurcht. Um sie herum standen von der Vegetation überwucherte Gebäudekomplexe. Es war eine alte Forschungseinrichtung. Die Männer hatten schwere Kampfmonturen und ein komplett geschlossenen Helm mit eigener Sauerstoffversorgung. Dies waren ABC Schutzanzüge der SK. Einer hatte ein Raketenwefer auf seinem Rücken, ein anderer hielt einen Flammenwerfer. Die anderen hatten schwere Sturmgewehre.

„Major.“ Sagte eine Stimme hinter ihnen, die Männder drehten sich um. Ein Mann in Schwarzen Mantel und einer Atemmaske war aus dem Helikopter gestiegen. Das ganze Gebiet war von tiefen unpassierbaren Gräben durchzogen, welche die Anlage wie ein Ring umschlossen.

Der Mann im Mantel hatte eine stählernde Mine und sah sich missmutig um. Major Sachsse überlegte kurz, ob dieser Blick ein Kriterium für die Aufnahme beim Nachrichtendienst sei.

„Sir?“ Fragte Major Sachsse. Da hob der Helikopter ab.

„Nun die Missionziele. Wichtig, das ist Sicherheitsstufe 5.“

„Sollen wir hier jemanden umbringen?“ fragte einer der Soldaten.

„Halten sie ihre Klappe.“ Blaffte der Mann.

„Dies ist ein Ehemaliges Forschungslager der Liga. Noch zu Ligazeiten wurde hier eine Quarantäne verhängt. Hier wurden Waffen entwickelt. Wir sollen spezielle Projektile finden.“ Sagte der Mann und reichte Datenblätter an die Soldaten.

„Projektile? Warum?“

„Ihre Aufgabe ist es, diese Teile zu besorgen, sie haben nicht zu fragen warum.“ Sagte der Mann trocken. Die Männer falteten die Blätter zusammen und steckten sie in ihre Kampfweste. Sie waren gewöhnt, nicht zu fragen, warum sie etwas taten, wenn der Geheimdienst es ihnen befahl.

Der Trupp machte sich auf den Weg. Der gesamte Komplex glich einem Wald. Überall ragten hohe Bäume auf und Nasses Laub bedeckte den Boden. Da hörten sie ein Geräusch. Es war ein Schrei, der gerade noch als etwas Tierisches bezeichnet werden könnte. Sofort legten die Männer ihre Waffen an.

„Warum wurde dies unter Quarantäne gestellt?“ fragte Major Sachsee eingeschüchtert.
 

Sosuke stand unter der Dusche und lies sich das Wasser ins Gesicht sprühen, während er über das nachdachte, was er ebend erfahren hatte.

„Nervenerrodierung...“ hatte Dr. Iwanov gesagt. Die Sitauation nahm sein ganzes denken ein.

„Was meinen sie damit?“ fragte Sosuke.

„Deine Nerven. Sie gehen langsam kaputt.“

„Wieso?“

„Das Anwenden deiner Fähigkeiten belastet deine Nerven stark. Und da du sie immer häufiger anwendest, ist die Belastung sehr hoch. Und das macht nach und nach deine Nervenbahnen kaputt. Daher diese Spontanen schmerzen.“ Sagte Iwanov trocken.

„Haben die anderen das auch?“ wollte Sosuke wissen. Darauf setzte sich Iwanov auf ein Hocker und rollte vor ihn hin, um ihn in die Augen zu sehn.

„Die anderen sind noch lange davon entfernt.“

„Warum hab ich das?“

„Wie alt bist du?“

„10 Jahre knapp.“ Sagte Sosuke. Da sah er etwas in Iwanov’s Gesicht, das er nich nie gesehn hatte, sie rang nach worten.

„Nun... Wie soll ich es sagen...“ fing sie an, doch dann stockte sie.

„Direkt und offen. So wie sie immer sind.“

„Ihr werdet maximal 15 bis 20 Jahre alt, wenn ihr die Fähigkeiten nicht benutzt. Und du hattest lange keine medizinische Konsultation, hast sie aber stark genutzt.“ Brach es regelrecht aus ihr heraus.

„Was?“

„Ihr seit Genetisch gezüchtet, Habt extrem schnelles Wachstum durchlaufen... Das hat seine Kosten. Diese sind eine verringerte Lebenszeit... Bei allen Drachen, keiner hat erahnt, das wir in einer Situation wie jetzt kommen. IHR solltet nie die Führung übernehmen. Geschweige denn lange ohne medizinische Betreung sein. Dein Körper braucht mehr als nur Essen und Trinken... Die letzten Jahre haben an deinen Körper raubbau betrieben.“

„Wie lange?“

„Du hast dich oft überanstrengt und...“

„WIE LANGE?“ Wiederholte Sosuke wütend.

„Nach dem Untersuchungen... 2 Jahre... 3 wenn du dich ein wenig schonst.“ Sagte Iwanov.

„2 Jahre? 2 Beschissene Jahre bleiben mir noch? Das kann nicht ihr ernst sein.“

„Habe ich je ein Witz bei so was gemacht?“ fragte Iwanov trocken. Sosuke schweig.

„Wir hatten gehofft, wir würden eure Lebenszeit verlängern können. Aber die Forschung... alles ging im Bombenhagel verlohren.“

„Pechgehabt...“

„Es tut mir leid. Ich kann dir nicht Helfen.“

„Das bedeutet mir bleiben noch gut zwei Jahre, um diesen Krieg zu beenden...“

„Ich hätte nie gedacht das zu sagen, aber du bist ein guter Anführer. Deine Leute brauchen dich. Dich und dein Kampfgeist. Ich kann dir Mittel geben, das du fast bis zum Schluss symtomfrei bleibst. Aber irgendwann wird dein Nervensystem zusammenbrechen. Und das wird nicht schön werden.“ Erklärte Iwanov.

„In zwei Monaten werden wir den Feind angreifen. Wir werden eine gnadenlose Kriegsagenda durchführen. In Anderthalb Jahren sollten wir durch sein. Bleibt mir also wenigstens noch dafür die Zeit...“ sagte Sosuke und Versuchte die Tränen zurück zu pressen. Ohne sie anzusehen sagte er: „Wer weiß, mit Glück find ich ein Heldentot auf dem Schlachtfeld. Dann bleibt mir das Schmerzhafte krepieren im Krankenbett ersparrt.“

2 Jahre... Er würde nie die wirklichen Früchte seiner harten Arbeit sehn... Nie wirklich den Frieden genießen können... Sosuke kämpfte mit den Tränen. Zum Glück sah man sie unter dem Duschstrahl nicht.

2 Jahre... Das war nichts... Er hatte schon 1 Jahr gebraucht nur um die Liga zu organisieren. Ihm lief einfach die Zeit davon.

Er lehnte sich mit dem Kopf an die gefließte Wand. Der kalte Wasserregen lief ihm über den Rücken.

„Titan... Helden sterben einsam. Das war immer so. Du hast meine Leute und mich bisher gut beschützt... ich bitte dich, gib mir die Kraft diese zwei Jahre durch zu halten.“ Murmelte er leise vor sich hin.

Danach schlug er mit der Hand auf die Mischbatterie und das Wasser stoppe sofort. Er verlies die Duschkabine und griff sich sein Handtuch. Dann schlug er sich das Handtuch um und ging in den Aufenthaltsraum.

Mehrere Andere hatten sich dort versammelt und unterhielten sich oder schauten die Nachrichten.

Salmar sah aus dem Augenwinkel das Sosuke gekommen war. Er drehte sich zu ihm um und stockte. Sosuke hatte kurz geschorene Haare. Bis vor zwei Stunden hatte er noch mittellanges Haar. Da war er aber auch Politiker, Beamter und Representant. Nur zum steuern eines MgÜKPA war dies nicht vorteilhaft. Die langen Haare behinderten den den Neuroanschluss Zwischen Helm und Pilot. Piloten hatten fast immer, egal ob Frau oder Mann, kurzgeschorene Haare.

Nun sahen die anderen auch zu Sosuke. Wortlos sah er sich um. Mit den kurzen Haaren sah Sosuke aus wie ein Gewalttäter, weswegen er immer lange Haare, wenn er mit Politikern verkehrte.

Der kurzhaarschnitt sprach Bände. Mehr als stundenlage Ansprachen, Motivationen oder sonst was.

Es geht in den Krieg.

„Konvertierst du wieder zu uns?“ fragte Salmar grinsend.

„Ich hab die Schnautze voll von dem ganzen. Soll sich mit Politik beschäftigen wer will. Ich geh wieder in mein Cockpit. Da kann man noch was erreichen.“ Stellte Sosuke fest.

„Mit Glück bekommen wir bald den Standort des FAP Hauptquartiers.“ Sagte Theresa.

„Hoffentlich wehren die sich genauso gut wie in dem Häuserblock.“ Stellte Tony fest.

„Bei der Arbeit, will ich das aber auch hoffen. Wir haben uns lange nicht mehr Amüsiert.“ Sagte Florian und lehnte sich auf den Tisch.

„War wieder klar du Fleischberg.“ Antwortete Sosuke.

Florian war das, was man wohl als Kampfschwein bezeichnete. Er hatte die Statur eines Bullen. Er war unangefochten der Stärkste unter ihnen. War 1,93m groß, hatte ein beeindruckendes Kreuz und Oberarme, die dicker waren als Sosukes Oberschenkel. Sein Hals war recht kurz und so schien sein großer Kopf

übergangslos in den Schultern zu münden. Zu dieser Figur hatte er auch den notwendigen Charakter. ER liebte den Kampf. Und er fluchte seit den Ereignissen in Waldstein das er nicht dabei war. Er war zwei Tage zuvor aus Waldstein abgereißt um einer Spuhr nach zu gehn.

Die anderen Scherzten immer, das Florian eigentlich als Prototyp für Infanterie geplant war.

Doch das Interesse wendete sich wieder den Nachrichten im Fernseher zu.

Sosuke setzte sich auf ein Stuhl und betrachtete seine Hand.

„Zwei Monate noch.“ Sagte er plötzlich. Die anderen sahen wieder zu Sosuke.

„Was ist in zwei Monaten?“ fragte Daniel.

„Dann... Sind wir wieder wirkliche Krieger.“ Sagte Sosuke zufrieden.

„Sind die Umstrukturierungen fertig?“ fragte Salmar.

„Bald... Dann besteigen wir unsere Maschienen... und werden Kämpfen.“
 


 

„STELLUNG DURCHBROCHEN! DIE LINKE FLANKE IST WEG!“ Brüllte jemand über Funk.

„HALET DIE POSITION! IHR MÜSSTE DIE STELLUNG HALTEN!“ brüllte ein anderer über Funk zurück. Blackwell sah sich geschockt nach links und rechts um. Er keuchte vor Erschöpfung. Das war keine Schlacht, das war ein Femetzel. Blackwell stand mit einigen anderen Maschienen auf einen Berg aus zerissenen Köpern und zerstörten Maschienen. Neben ihm lag die zerschmetterte Maschiene von Togusa.

Und vor ihm tat sich ein Heer an Monstern auf, die Millionen von Alpträumen geboren haben müssen.

Blackwell’s Sturmgewehr riss Löcher in die anstürmenden Monsterhorden, die aber sofort wieder geschlossen wurden. Er stand bis zu den Beinen in den Opfern dieser Schlacht. Sein Kriegshammer war über und über geträngt mit Blut.

„BEI ALLEN WAS EUCH HEILIG IST! HALTET DIE STELLUNG!!!!!!!!!!!“ Brüllte eine Stimme wieder über Funk. Er kannte die Stimme, Sie war zermürbt und ausgelaugt, aber immer noch stark vor Autorität.

Neben Blackwell stand ein blauer Luboket. Er war ebenfalls fast von Leichen bedeckt. Diese Maschiene schwang ein gewaltiges Schwert und hiebte eine Welle nach der anderen nieder. Blackwell feuerte wie automatisch und sah sich um. Das Schachtfeld war total zertört. An einigen Stellen ragten zerissene Schiffsrümpfe auf, doch auch diese wurden fast gänzlich von einen Teppich an heranstürmenden Monstern überdeckt.

„ATOMSCHLAG!“ Brüllte eine Stimme und wenige Sekunden später Explodierte der Horizont. Mehrere Atompilze ragten kurz darauf gen Himmel.

Da sprang ein Monster seine Maschiene an. Es grub seine Fangzähne in den linken Arm.

„MISTVIEH!“ brüllte Blachwell, hob den linken Arm und schoss mehrere male aufgesetzt von unten durch den Schädel des Monstert, der unter der Gewalt regelrecht zerplatzte. Sofort war das nächste Monster bei ihm. Mit einem Schlag der linken Hand stieß er es zurück und legte wieder an. Dann lies er eine weitere Mordsalve aus sein Gewehr hämmern.

Auf den Funkkanälen brach immer mehr das Chaos auf. Immer mehr verzweifelte Schreie überfluteten den Funk.

„LINIE DURCHBROCHEN! FEIND HAT LINiE ROT DURCHBROCHEN!!!“ Hörte Blackwell noch ein ersterbenden Schrei. In dem moment blinkte die Wahrung auf, die in diesen moment das Schlimmste war. Munition erschöpft. Wütent fauchte Blackwell und warf sein Gewehr auf die Masse an Feinden. Das fast 1,5t Schwer Gewehr schlug auf ein Monster auf und brach ihm das Rückrad, doch noch eh es zu Boden gegangen war, wurde es von dem dahinter übersprungen, um Blackwell anzugreifen.

Da Aktivierte Blackwell seine Flammenwerfer in den Unterarmen. Eine Tötliche Wolke aus Flammen loderte auf und verbrannte alles in einen Kegel vor sich. Er hörte selbst in seiner Maschiene das Platzen von dem Verbranten Fleisch. Doch sein Tank war ebenfals fast verbraucht. Mehr als einige Sekunden Luft würde der Flammenwerfer ihm nicht verschaffen.

Bleckwell beschloss, sein leben so teuer wie möglich zu verkaufen.

„Kommt her ihr Scheißdinger!“ Brüllte er, als der Flammenwerfer erlosch. Dabei lies er die Klingen in seinen Händen hervorschnellen. Dem ersten Monster filetierte er den Schädel indem er von unten die Klingen durch dessen Kopf zog. Dabei drehte er sich mit dem Torso nach links. Sofort stach er mit der Linken Hand unter dem rechten Arm auf den nächsten Feind ein, den er sofort mit der Oberseite seines rechten Armes weg schleuderte. Plötzlich riss ihn etwas von den Beinen. Er wurde durch die Luftgewirbelt und schlug wieder brutal auf. Blackwell keuchte nach Luft, als er sich wieder nach oben wuchten wollte.

Doch eine schwarze Gestallt drückte ihn wieder zu Boden. Blackwell sah wie eine Schwarze Klinge durch die Panzerung brach und ihn mittig aufspießte. Blut... Spritzte in einen Fontäne an der Klinge entlang.

„AAAARG!“ Schreckte Blackwell plötzlich hoch. Er war schweißübersät und japste nach Luft. Er war immer noch in seinen Cockpit. Er musste geträumt haben. Seine Maschiene war immer noch unbeschädigt in der Steinwüste.

„Bei allen Drachen... das war übel.“ Keuchte Blackwell.

Interview

Kapitel 18

Interview
 


 

„Es ist mir eine Ehre sie zu diesen großartigen Interview begrüßen zu dürfen.“ Begrüßte der Moderator die Zuschauer und sah dabei in die Kamera. Auf Befehl eines aufblinkenden Schildes begann das Puplikum zu klatschen.

„Und natürlich möchte ich auch unseren Gast begrüßen, höchster Ordensmeister beim Orden der Paladine, Herr Sosuke Natzuyama.“ sagte der Moderator und die Kamera schwenkte auf Sosuke. Dieser saß in seinem schwarzen Mantel, hatte schwarze Lederhandschuhe an und lächelte in die Kamera, dachte sich jedoch dabei: „Wieso müssen wir unser Ansehen verbessern?“

„Herr Natzuyama, es freut mich das sie sich zu diesem Interview bereit erklärt haben.“

„Es wurde halt einfach mal Zeit, Herr Lorenz.“ sagte Sosuke freundlich.

„Ihr Haarschnitt hat viele erstaunt. Bisher hatten sie immer längeres Haar. Wollten sie nun einfach mal etwas neues Ausprobieren?“

„Der Haarschnitt?“ fragte Sosuke überrschat und strich sich durchs Haar. „Ah... das hat ganz einfache pragmatische Gründe. Im Kampf steuer ich einen Luboket.“ sagte Sosuke leicht hin. Der Reporter hatte keine Ahnung von Kriegsmaschienen und sah ihm dementsprechend verwundert an. Da dachte Sosuke sich nur: „Klasse, ich hab ein Vollpfosten als Moderator.“ doch er sagte: „In KPA wie Luboket hat der Pilot einen Neuralhelm auf, der ihm bei der Steuerung hilft. Je kürzer die Haare sind, desto leichte kann die Verbindung hergestellt werden. Unter regulären Piloten solcher Maschienen werden sie nur Kurzhaarige finden.“

„Aha... Heißt das sie werden nun häufiger in ihrer Maschiene sitzen?“

„Ich denke wir haben alle in den letzten Wochen gesehn, das wir... wir Paladine, von den Politikbänken aufstehen müssen, um ebend diese zu verteidigen. Unsere Opperationen gegen die FAP sind immer noch im Gange.“

„Viele sagen ja, das erst das gewaltsame Vorgehen, die FAP zur Gewalt getrieben hat...“ setzte der Moderator an, als Sosuke ihn unterbrach.

„Dann ist die Drogenfahndung schuld, wenn der Drogenhändler auf sie schießt? Sie hätten ihn ja in Ruhe lassen können.“

„So kann man das nicht sehn. Immerhin ist die FAP eine Politische Organisation gewesen."

„Politischen einfluss hatten auch die Drogenbarone. Waren diese nun auch politische Gruppen? Nach Durchsuchungen der Geschäftsräume der FAP in der Hauptstadt zeigte sich, das sie an Drogen, Menschen und Waffenhandel beteiligt war. Somit waren sie nicht mehr als Kriminelle, die politische Ziele haben.“

„Und damit wollen sie nun ihr hartes Durchgreifen legitimieren? Finden sie nicht das man da hätte bedachter vorgehen sollen?“

„Nach Waldenstein?“ fragte Sosuke ungläubig. „Fragen sie mal die Witwen und Waisen der Beamten... oder die Angehörigen der Opfer, die einfach auf der Straße erschossen wurden.“

„Aber nun sprengen sich FAP-angehörige als Selbstmörder in die Luft.“

„Einen... Einen konnten wir nicht mehr stoppen. Einen von 42... Sicher, das es passiert ist Tragisch. Aber wir dürfen nun nicht wieder in alte Verhalten zurück fallen. Nicht nach so viel Mühe, die Liga aus dem Griff der Kriminalität zu befrein. Wir werden das nicht zulassen.“

„Da haben sie sich einiges vorgenommen.“

„Zweifel sind wir gewöhnt. Man sagte auch, wir würden nie die Macht der Drogenhändler brechen können. Wir haben. Man sagte die Liga könnte sich nicht Politisch vereinen... Sie tat es. Wir alle haben in diesem Jahr so oft etwas geschafft, was man vor einen Jahr noch als absolut unmögliech hielt. Das lass ich nicht durch einige Terrorautonomen zerschlagen.“

„Harte Arbeit, das ist ein gutes Stichwort. Ihr Orden hat ja auch den wirtschaftlichen Aufbau vielerorts stark vorran getrieben. Ich hab Statistiken gelesen, nach denen seit der Zeit des Imperiums nie wieder so ganzheitliche Bauprojekte durchgeführt wurden. Sind sie Stolz, was geleistet wurde?“ fragte der Moderator.

„Nun... nein.“

„Sie sind nicht Stolz auf das erreichte?“

„Warum sollte ich stolz sein? Ich hab da nicht eine Schraube rein gedreht. Stolz können die Arbeiter sein, die teils im Dreischichtsystem geschuftet haben, um Fabriken wie die neue Handfeuerwaffenfabriek aufzubauen. Jene können stolz sein. Mein Orden hat diese Projekte aus reinem Eigennutz in Bewegung gesetzt.“ erklärte Sosuke und grinste.

„Eigennutz?“ fragte der Morderator verwundert.

„Eigennutz im weiteren Sinn. Was ist der Nährboden für Kriminalität?“ fragte Sosuke. Der Moderator sah ihn fragend an, eh ein wenig seiner Fähigkeiten wieder kamen.

„Nun... oft sagt man Armut sei der Ursprung.“

„Genau. Und da wir die Kriminalität bekämpfen, ist es in der Form Eigennutz. Durch die Jahrzente Korruption und Kriminalität lag Länderweit die Wirtschaft lam. Etliche waren zu Agraländer degeneriert. Eine stabiele Wirtschaft erzeugt eine stabiele Gesellschaft. Und eine stabiele Gesellschaft, fördert eine stabiele Politik. Außerdem lässt sich dieser Krieg, in dem wir immer noch sind, nur durchhhalten, wenn die eigene Wirtschaft steht. Und ich denke wir haben da gute Arbeit geleistet. Wir haben eine 270 mal so große Industrieproduktion wie vor einen Jahr.“

„Aber viele sagen, das dieser Vortschritt zum Leiden der Bevölkerung führt. Das diese Aufbaupläne nur Firmenbossen und Politiker zu gute kommt.“

„Das sind Lügen. Lügen von assozialen Autonomen, die in der Liga ein ganz anderes Problem sehen. Bisher waren Regeln, Kontrolle und Gesetze nicht zu halten. JETZT wo wir uns als Gemeinschaft wieder vereint haben, bedarf dies das durchsetzen von Gesetzen. Doch diese... diese Personen“ sagte Sosuke, wobei man deutlich merkte, das er lieber ein weit weniger neutrales Wort verwendet hätte. „haben ein Problem, sich an Gesetze zu halten. Sie brechen Gesetze wenn es ihnen passt, aber selber fordern sie immer alles an Gesetzen was sie vor Polizeizugriff schützt. Das ist das gleiche Gesocks, das bei Demonsrtationen Polizisten angreift, Autos anzündet und Läden plündert. Die haben eine dermaßen absurde Weltanschauung, das sie nicht in einer funktionierenden Gesellschaft leben können. Sie schrein nach Datenschutz... und all sowas, doch selber halten sie sich nicht an die Regeln. Gesetze sind nehmen und geben. Man gibt, das man sich an diese Gesetze hält. Und man nimmt, das man von diesen Gesetzen geschützt wird. Diese Personen nehmen aber nur.

Aber schauen wir uns die Zahlen an, das pro Kopf einkommen ist von 2 Uri auf 7 Uri gestiegen. Die Lebenserwartung ist um 8 Jahre gestiegen. Die Analphabetenrate viel von 21% auf unter 3%. Die Obdachlosenquote liegt aktuell bei unter 5%.“ erklärte Sosuke, wobei in ihm die Wut kochte. Dieses Thema war ein wunder Punkt, weil er die Arroganz und Dreistigkeit jener nicht verstand, die diese Lügen verbreiteten.

„Das sind... beachtliche Zahlen. Also... Haben sie diese Zahlen immr im Kopf?“

„Nein... Da hab ich Wichtigeres zu bedenken. Es wird nur in Kürze eine Stellungsnahme des Senates geben, in dem unter Anderem auch diese Zahlen bekannt gegeben werden. Ich hatte den Wisch nur gerade auf dem Schreibtisch.“

„Wie meinen sie das?“

„Mein Orden steuert ein ganzen haufen Papier zu der Stellungnahme bei.“

„Das klingt ja nicht sonderlich beeindruckt.“

„Das liegt im Auge des betrachters. Als Ordensmeister hab ich gewisse politische Verpflichtungen. Aber mein eigentliches Gebiet sind die Kampftruppen.“

„Also die Politik nur lästiges Beiwerk?“

„Nein. Das ist nicht wahr. Ich bin der Oberste Ordensmeister. Das heißt ich representiere den Orden politisch nach außen. Nur zur Verwaltung haben wir die Aufgaben im Orden geteilt. Und ich bin halt für die Kampftruppen verantwortlich. Aber das ist langweiliges Organisatorisches... das möchten die Zuschauer sicher nicht wissen.“ sagte Sosuke, um dem Moderator ein Zeichen zu geben, das er diesbezüglich nicht mehr fragen soll.

„Da haben sie recht. Doch was unsere Zuschauer Interessiert, sind sie als Person. Immerhin sind sie und ihre Leute recht geachtet, aber so auch ziemlich unbekannt. Oft hat man nur ein Namen zu ihnen. So ist das auch bei ihnen. Viele Zuschauer wissen nichts über sie, außer das sie Ordensmeister Natzuyama sind.“

„Nun, sie werden verstehn, das die Vergangenheit unserer Mitglieder streng geheim ist. Als Paladin macht man sich so viele Feinde. Eine unserer Anforderungen für Bewerber. Der Bruch mit der Familie.“ erklärte Sosuke.

„Das wirkt aber recht hart.“

„Mag sein. Aber wir haben es mit Verbrechern zu tun, die nicht davor zurück schrecken, selbst Babys die Kehle aufzuschneiden. Außerdem macht das den Bewerber angreifbar. Deshalb ist das eine unserer Anforderungen.“

„Das ist nachvollziehbar. Aber da wir bei dem Thema sind, was erwarten sie von einen Bewerber? Immerhin hat der Beruf des Paladin etwas herorisches, schon fast mystisches, was vorallem junge Leute interessiert.“

„Nun, dazu muss ich wohl etwas ausholen. Ein Paladin zu sein... egal ob Techniker, Mediziener, Wächter oder gar Soldat... ist nicht nur ein Beruf, sondern... es ist eine Berufung... eine Lebensaufassung.

Für einen Paladin gibt es kein Feierabend. Für ein Paladin ist es die höchste Pflicht Recht und Ordnung jederzeit und überall zu vertreten. Und dieser Aufgabe muss er sich absolut verpflichtet fühlen. Dieser Verpflichtung läst sich nicht mit persönlichen Gewinn vereinbaren. Das ist auch einer der Punkte, an denen viele Bewerber scheitern. Jemand der dies alles nicht als wichtigstes Ziel im Leben hat, der schaft das Bewerbungsverfahren nicht.“

„Und wie steht es dann mit den Behauptungen, das die Ordnesmeister in einer riesen Burg wohnen?“

„Ja... ich wohne mit den anderen Ordensmeistern in Festung Eisenstein.“

„Spricht diese Dekadenz nicht gegen ihre Bestimmungen?“

„Dekadenz? Wieso soll... Warum werfen sie uns Dekadenz vor?“

„Na ja, in riesen Säälen zu wohnen, und große Feste zu feiern...“

„In Großen Säälen feiern? Entschuldigen sie, aber das ist schlicht weg Blödsinn. Ihre Quellen sind kein Uri wehrt.“

„Wieso?“

„Es gibt zwar große Sääle, aber die ist für Empfänge und representante Ereignisse. Und ich wohne in der Festung nicht alleine. Wir sind dort fast 2000 Leute. Dazu kommen die Magazine, Lagerhäuser und alles so was. Ich habe da nur ein Zimmer von gut 30m². Ein Bett, ein Schreibtisch mit Computer und einige Schränke. Also auch keine königliche Wohnung. Ich bekomm auch nicht mal Gehalt.“

„Keine Bezahlung?“

„Nein... keiner bekommt die. Deshalb sind Leute sie sich bereichern wollen bei uns absolutz fehl am Platz.“

„Aber wie Kaufen sie sich etwas? Sie wollen mir doch wohl nicht sagen das sie in Askese leben?“

„Nein... Das nun auch nicht. Zum einen bekommt man als Paladin in allen unseren Einrichtungen alles umsaonst. Essen, Kleidung und so was. Sollte man dann doch den ein oder anderen Luxusartikel haben wollen, kann man eine Kreditkarte nutzen, dafür hat der Orden einige Konten angelegt.“

„Werden diese Konten überwacht?“

„Na ja... Da schaut schon einer mal drüber... aber so genau wird das nicht überwacht.“

„Und wenn sich einer an dem Konto gütlich tut?“

„Die Karte bekommt man erst nach der Aufnahme. Aspiranten haben dazu kein Zugang. Und Missbrauch ist bisher nicht vorgekommen. Zum einen, jeder von uns hat nur irgendwo eine Wohnung von gut 30m². Dazu ist man nicht oft dort, da man ständig auf Einsatz ist. Und, wie ich schon sagte, Aspiranten müssen die Pflicht als höchstes ansehn, weit vor persönlichen Gewinn. Wir nehmen ja immer wieder Aspiranten auf. Jene, die es zum Aspiranten geschaft haben, werden dann jedoch genauer geprüft. Und von 500 Aspiranten sind im Schnitt nur 3-4 für den Dienst als Paladin geeignet. Das häufigste Problem ist, das viele denken die sportlichen anforderungen sein das Problem. Das möchte ich hier deutlich sagen, wer sich mit der Sache der Paladine, und unserer Lebensart identifiziert, der soll sich bewerben. Übergewicht kann man abnehmen. Den Körper kann man Tranieren. Aber die moralischen Grundwerte eines Mensche, wie auch seine mentale Stärke, lassen sich nicht verbessern. Die muss man haben, oder man hat sie nicht. Und Bewerber können wir immer gebrauchen.“

„Das war es dann mit der Schleichwerbung, oder?“

„Ja... das wars...“ griste Sosuke.

„Wir haben nun schon über ihren Beruf gesprochen, doch viele Zuschauer, aber vor allem Zuschauerinnen interessieren sich für sie Persönlich. Und natürlich die größte Frage, gibt es jemanden an ihrer Seite?“ fragte der Moderator interessiert, wobei sich Sosuke die Hand aufs Gesicht legte und kurz Stöhnte. Jetzt wurden sie persönlich, was Sosuke nervte. Da half nur sich dumm stellen.

„Ja. Es gibt sogar mehr als einen.“

„Mehr als einEN?“ fragte der Moderator erstaunt, als Sosuke zu grinsen begann.

„Ja, fast 10000 Leute. Männer wie Frauen. Stehen allesamt an meiner Seite. Wen wollen sie davon kennen lernen?“ lachte Sosuke.

„So war das nicht gemeint.“

„Ich weiß.“

„Dann spannen sie die Frauen vor dem Geräten doch nicht so auf die Folter.“ gängelte Moderator Lorenz Sosuke.

„Herr Lorenz, DAS ist eine Frage, die ich nicht beantworten werden. Aber ich muss mich noch mal an die Zuschauer wenden.“ sagte Sosuke und drehte sich genau in die Kamera.

„Mädels, ist ja schön das ich Fanclubs und so was hab, aber mal ehrlich, was soll das? Was denkt ihr euch dabei? Das wenn ihr mit Plakaten an der Straße steht, ich euch zufällig erblicke und mich sofort in euch verliebe, wie es bei diversen Boybands suggestiert wird? Grundsätzlich hab ich anderes im Kopf, als Leute auf der Straße zu betrachen. Dazu kommt, ihr habt gehört, ein Paladin hat nie Feierabend. Und ich will auch keine weitere Beziehung. Also, hört auf bei Wind und Wetter vor den Gebäuden zu stehn, wo ich bin, und sucht euch ein sinnvolleres Hobby.“ erklärte Sosuke etwas genervt. Der Moderator konnte sich das lachen nur schwer verkneifen.

„Was denn?“ fragte Sosuke, der das ebenfalls lustig fand.

„Ich hab den ganzen Tag so ein Berg Akten auf dem Tisch...“ sagte Sosuke und zeigte mit den Händen eine Höhe von ca. 30 cm. „Und das neben meinen Aufgaben und Pflichen. Irgendwelche Liebesbriefe werden gleich in der Poststelle aussortiert.“

„Das wird aber ein schweren Popularitätseinbruch geben.“

„Ich mach das nicht um Poster zu verkaufen.“

„Damit dürfte nun die Hälfte der Zuschauer weg sein.“ stellte der Morderator fest, worauf Sosuke lachen musste. Das war etwas besonderes. Gelacht, hatte Sosuke in der Öffentlichkeit noch nie. Für Sosuke war das ganze nur noch zum Lachen. Er war schon gespannt was jetzt kommen würde.

„Nun... Sie sagen ja immer viel von Vorbiltfunktion, Moral und Anstand. Aber wie steht es bei ihnen, keine geheimen Laster oder ähnliches?“

„Also als Vorbild sollte man keine Laster haben... und wenn sie geheim sind, sagt man sie sicherlich NICHT bei ihnen. Bei der FOTO bekäme ich das doppelte.“ scherzte Sosuke, wand sich dann aber vom Moderator ab. Seine politischen Aussagen und Stellungnahmen hatte er rüber gebracht, nun kam die Kür. Die Leute sollten sehn, das die Paladine nicht nur die grimmigen autoritäten Gestalten sind.

„Eh, Salmar, hab ich Laster?“ fragte er nach außerhalb das Bildschirmrandes.

„Klar...“ antwortete eine Stimme jenseitz der Kammera.

„Was denn?“ sofort schwenkte eine der Kameras.

„Dein grässlicher, nicht trinkbarer Tütenkaffe.“ sah man einen Jungen der an die 17 war sagen. Er trug ebenfalls Paladinkleidung und hatte ein angebissenes Brötchen in der Hand.

„Der ist nicht schlimm, der ist trinkbar.“ konterte Sosuke, als würde er sich mit ein alten Freund streiten.

„DAS sagst doch auch nur du.“ erwiederte Salmar.

„Und du bist immer am fressen.“ warf Sosuke zurück, worauf Salmar auf sein Brötchen sah, das er halb gegessen hatte.

„Und?“

„Okay Herr Lorenz, ich hab ein Laster, mein Tütenkaffe.“ bekannte Sosuke. „Ich sag aber nicht die Marke.“ fügte er noch schnell hinzu, worauf der Moderator kurz lachte.

„Sie beide scheinen ja sehr eng befreundet zu sein.“

„Salmar und ich? Ja. Wir waren von Beginn an zusammen. Bisher habe ich auch kein Schlachtfeld ohne ihn betreten. Er ist einer meine vertrautesten Offiziere. Wir kennen uns von Anfang an.“

„Salmar... Aber er ist keiner der Ordensmeister, oder?“

„Nein. Den Posten wollte er ja nicht.“ erklärte Sosuke, wobei er sich da mehr an Salmar als an die Kamera wendete.

„Interesant.“

„Er ist mein Stellvertreter. Sollte ich mal außer betrieb sein. Übernimmt er die Kommandoposition auf dem Feld.“

„Er ist also ihr Ersatzmann?“

„So kann man es sagen. Jeder Kommandant von uns hat einen engvertrauten Ersatzmann. Sollte der kommandierende Offizier getötet oder anderweitig ausgeschaltet sein, auf dem Schlachtfeld kann das binnend einer Sekunde passieren, ist es gut wenn ein Ersatz da ist, der den Gesammtplan des Kommandanten kennt. Zum Glück bekam er bisher noch nichts zu tun.“ scherzte Sosuke.

„Schlachtfeld, lassen sie mich das noch mal auffassen. Eine Frage, die sich jeder stellt, der ihre Heldenhaften interventionen und Schlaftverläufe betrachtet hat. Sie waren ja, obwohl einer der höchsten Offiziere, fast immer an vorderster Front. Hatten sie je Angst?“

„Nun ja, also erst mal, „heldenhaft“ würde ich mich nie nennen wollen. Ich bin auf dem Feld Soldat wie jeder andere. In einen Kampf gibt es Missionen und Ziele, die erfüllt werden müssen. Und als Soldat erfüllt man diese. Und ob ich Angst hatte. Was meine sie damit? Angst zu scheitern?“

„Angst zu sterben. Sie sind an forderster Front, dort wo die Verlustzahlen am höchsten sind.“ sagte der Moderator und Sosuke überlegte.

„Nun... Angst kann man das nicht nennen.“ sagte Sosuke, während er sich eine brauchbare Erklärung überlegte, das er keine Angst hatte, da er ersetzbar war.

„Angst zu sterben hat wohl jeder. Aber wir führen diesen Kampf ja nicht aus Spaß, sondern um die Liga zu verteidigen. Da müssen Emotionen wie Angst hinten anstehen. Zudem ist man dann so Gebannt, das man oft nicht daran denkt, wie man sterben könnte. Ich denke auch, Angst vor ein Feind zu haben, ist nicht gut. Man sollte ihn nicht fürchten. Aber man sollte nie den Respekt vor ihm verlieren.“ erklärte Sosuke.

„Dann habe ich noch eine Persönliche Frage. Wie ist das Gefühl, in einen Luboket zu sitzen? Ich selbst hab nur mal neben so einer Maschiene gestanden.“

„Nun... als ich das erste mal in meiner Maschiene saß, war es ein... atemberaubendes Gefühl. Wie viel Kraft man mit einen Fingerbewegung entfesseln kann. Ich könnte ohne Probleme ein 70t Panzer nehmen und werfen. Ich kann über 80km/h schnell rennen. Ich kann in meiner Maschiene fliegen, und, was ein wirklich großartiges Gefühl ist,“ schwärmte Sosuke, „auf Kopfdruck das Schurmgewehr erwecken. 200 Schuss die Minute, 22cm Kaliber Panzerbrechende Phosphor Anti-Panzergranaten. Das schlägt vorne in ein Panzer ein und mach hinten ein 4 m Loch. Es ist ein Gefühl von Macht. Doch genauso schnell kann man in Panik verfallen, wenn man plötzlich im feindlichen Speerfeuer steht, die Feinde haben die gleichen Granaten. Deshalb wird man im wirklichen Kampf nie zum „Fühlen“ von diesen Eindrücken kommen. Zumal... Ton, oder Videoaufnahmen von einer Schlacht sind witzlos. Sie vermitteln ein völlig falsches Bild.“

„Wie meinen sie das.“

„Von dem Aufnahmen, bekommt man ein idialisiertes Bild. Helden werden im Feuer der Schlacht auf Bergen von Feindleichen gebohren, den Heldenmut im Blick.

Doch auf dem Schlachtfeld ist alles ganz anders, da strömt alles auf einen ein. Es Hämmert regelrecht auf einen nieder. Das Geschrei über Funk, das Jaulen und Donnern von Granaten und Raketen. Dazu die Schockwellen der Einschläge. Obwohl wir in unseren Gepanzerten Mascheinen sind, ist der Kampf fast genauso intensiv wie bei der Infanterie. Dazu darf man sich keinen Fehler erlauben, wenn um ein die Geschosse einschlagen. Wenn der Kamerad neben ein durch eine Grante zerissen wird. Und ich möchte etwas sagen, was viele wohl gern dementieren wollen. NICHT, aber auch GARNICHTS bereitet wirklich auf den ersten richtigen Kampfeinsatz vor. Man kann noch so viel üben. Was zählt sind Routinen. Und damit meine ich nicht Exerzieren und Strammstehen. Oder Betten machen. Sondern Routinen wie Nachladen. Zielen und abdrücken. 90% der Rekruten zögern vor ihren ersten Schuss auf Feinde. Darum finde ich diese idealisieren von Soldaten nicht gut. Der Kieg wird dadurch verharmlost, und der Heldentot focusiert. Sehen sie einmal zu, wie einer ihrer besten Freunde fast 10 Minuten lang Stirbt, nachdem ihn eine Granate das Bein abgerissen hat...“ erklärte Sosuke brutal und schwig kurz. Sogar der Moderator war sprachlos.

„Ich hab da draußen zu viel Leid und Schmerz gesehn...“ sagte Sosuke. In Gedanken fügte er noch hinzu: „Und wenn die Politiker das auch gesehn hätten, könnten wir eventuell mit diesen bescheuerten Krieg aufhören.“

Schlammspringer

Kapitel 19

Schlammspringer
 

„Persönlicher Bericht Mission 1532.

Duo Alander.

Abend von Tag 5 unserer Erkundung. Die FAP ist hier. Definitiv. Wir haben diverse Radarposten und Patroulien gefunden. Jedoch den Hauptstützpunkt nicht. Die Patoulien sind verdammt akkurat und penibel. Das Überwachungsnetz ist sehr eng. Uns gehen die Vorräte aus. Wir werden das Gebiet über Rückzugsvektor D verlassen müssen. Wir haben jedoch noch ein Tag Zeit.“ Tippte Alander in ein Funkgerät ein.

Er und sein Trupp krochen nun seit Tagen durch eines der größten Mangrovengebiete auf ganz Genesis. Alander hatte die Idee, das die FAP sich dort verstecken könnte. Das Taurus Delta war sehr weitläufig und schlammig. Der Schlamm war schwer und pechschwarz. Zudem gab es in der Region nichts von Bedeutung. Keine Bodenschätze, und das Schlammige Umland eignete sich nicht zum Bebauen. Mehr als Sumpfgras wuchs hier auch nicht. Dafür war das Flussdelta mit einem engen Wald bewachsen.

Alander strich sich das Regenwasser aus dem Gesicht und schickte die Nachricht ab. Dann sah er zur Seite. Leutnant Kohlwes saß neben ihm und überprüfte wortlos sein Gewehr. In den letzten 5 Tagen hatten sie alle nur eine handvoll Worte wechselt. Heimlichkeit war bei dieser Mission das wichtigste gewesen. Doch Alander ärgerte sich. Das Team aus 10 Mann müsste heute, spätestens morgen zurück. Er hatte die FAP zwar gefunden, doch nicht ihre Basis. Alander war ein Paladin der 2 Stufe. Mit dem finden der Basis hätte er es sicherlich auf Stufe 3 geschafft.

„Heut oder morgen?“ fragte Alander kurz.

„Besser morgen als heute. Je mehr wir erkunden desto besser.“ Brummte Kohlwes leise. Sie waren immer in Gefahr, das Patroulien sie fanden. Ungefährlich waren jene auf Booten oder Jetskis. Wirklich gefährlich waren die, die zu Fuß liefen. Sie waren fast lautlos. Das Team von Alander waren Elite Junglekämpfer. Sie hatten unter die Tarnuniform ein Neoprenanzug an. Das Wasser hatte zwar angenehme 20°, jedoch wenn man mehrere Tage entweder schwimmt, oder durch Schlamm robbt, ist so ein Anzug ganz angenehm. Die meisten in dem Team waren Scharfschützen. Ihr Funker hatte sich in das Funknetz der Wächter eingeklinkt. Die Wächter mussten sich unregelmäßig melden. Wer sich nicht sofort meldete, der wurde sofort kontrolliert. Die Sicherheitsbedingungen waren verdammt streng.

Da kam Schütze Turri in die Kuhle gerutscht, in der die beiden und Funker Dres saßen.

„Motorboot, klein.“ Sagte er und legte sich hin. Sofort schalteten sie alle Geräte ab und legten sich ebenfalls flach in die Grube. Das wiederholten sie fast alle 20 Minuten.

Als die Patroulie vorbei war, schaltete Alander sein T.I.K.K* wieder ein. Es war schon ein nützliches Gerät. Mit diesen Kommandogeräten sollte bald jeder Offizier im Feld ausgerüstet sein. Kohlwes setzte sich neben ihn. Die Anzeige glimmte grün auf und zeigte eine Karte der Umgebung. Viele Gebiete waren Markiert. Überall da waren sie gewesen.

„Wir sind gut 600 von der Küste entfernt. Nach Osten und Westen ist noch unbekannt.“ Stellte Alander fest.

„Nun... ich bin für Westen.“ Sagte Funker Dres

„Westen? Zum Meer? Ich muss sagen, es ist verdammt unwahrscheinlich, das die Basis so dicht am Meer ist.“

„Das denke ich auch, aber so können wir ein Zugang von Meer her erkunden. Sollten es zum Angriff kommen, ist Geschwindigkeit alles.“

„Wir erkunden das Gebiet und Markieren die Radarposten. Gute Idee. Aber auch Riskant. Dort wird der Wald lichter. Da können wir schneller entdeckt werden.“

„Aber Westen ist sehr interessant.“ Wand Funker Dres ein.

„In wiefern?“

„Ich hab eben noch mal den Vektor bestimmt. Aus West Südwest bekomme ich ein gestörtes Signal.“

„Signal?“ fragte Alander.

„Ein Radarping. Das Signal ist immer wieder nur sehr kurz und gestört. Dazu hab ich die Arbeitsprotokolle von den umliegenden Posten bestimmt. Ich kann sie nicht entschlüsseln, aber alle Posten senden immer die gleichen Protokolle. Gleiche Amplitude, gleiche Frequenz und gleiche Länge. Doch dieser Posten sendet immer andere Protokolllängen.“

„Eine Vermutung?“ brummte Kohlwes.

„Nun... Ich bin mir nicht sicher. Wäre das Radarsignal stabil würde ich auf die Basis schließen. Aber... Die Signale sind immer sehr kurz. Wie als würde einer kurz den Sender anschalten, aber dann fällt er auch gleich wieder aus.“

„Ein defekter Radarposten?“

„Dann würde Funk von dort kommen. Aber es ist alles Still von dort.“

„Dann ist es entschieden. Sagten sie den Männern bescheit, wir ziehen nach Süden.“ Sagte Alander und stand auf.

„Das ist seit 5 Tagen die Interessanteste Spur. Das sollten wir uns nicht entgehen lassen.“ Erklärte Alander den beiden.
 

Togusa lief durch die Gänge der erstürmten Anlage. In der Hand hatte sie ein Klemmbrett mit der Verlustliste. Sie betrat das, was mal die Mannschaftsmesse gewesen war. Etliche Soldaten und Techniker waren hier von dem Angriff überrascht worden. Keiner hatte gegen die schwer gepanzerte Infanterie eine Chance gehabt.

Sie betrieben diese Überfälle nun seit fast 2 Wochen. Die Verteidiger waren wie zu erwarten zu schwerfällig, um reagieren zu können. Und mit jeden geklückten Überfall, drohte Blackwell übermütiger zu werden. So griffen sie diese Basis an. Ein gut verteidigtes Zentrallager. Diesmal hatten sie wirklich Verluste erlitten.

Sie eilte durch die Messe und zum Kommunikationsbereich. Dort hörte sie Blackwell Befehle geben.

„So, macht hinne. In 20 Minuten ist abrücken.“ Sagte Blackwell, als Togusa den Raum betrat. Die Funkanlage war mit Blut getränkt. Auf dem Boden lagen zwei tote Soldaten.

„Ah Togusa.“ Sagte Blackwell freudig.

„Die Verlustliste. 18 Soldaten, zwei Spähpanzer samt Besatzungen und ein Luboket ist mittelschwer beschädigt und muss zurück. Diesmal haben wir einiges verloren.“ Erklärte Togusa wütend.

„Und wenn es das Doppelte wäre, wir haben mehr gewonnen.“

„Was meinst du damit?“

„Funkprotokolle, Dechiffrierungstabellen, Frequenzbänder. Alles was wir brauchen.“

„Dann lass es uns mitnehmen und weg hier.“

„Nein, dann würden sie diese ändern. Wir müssen sie im Tresor vernichten. Damit die denken wir hätten sie nicht bekommen.“

„Schön...“ brummte Togusa.

„Was denn?“ fragte Blackwell, als Togusa ihm am Arm aus dem Raum zog.

„Das war purer Leichtsinn.“ Fauchte sie ihn an.

„Notwendiges Risiko.“ Brummte er zurück.

„Du wirst zu übermütig. Wir haben viele gute Leute verloren.“

„Mit diesen Blättern können wir um so viele mehr Retten. Das ist Krieg. Wir haben schon weit mehr für weit weniger verloren. Wir dürfen das Gesamtziel nicht aus den Augen verlieren.“

„Und was ist das „Gesamtziel“? Deine Blutrache?“ fragte Togusa, worauf sich die Miene von Blackwell verfinsterte.

„Ich tue, was ich tun muss. Wir haben damals uns allesamt für diesen Weg entschieden. Und kein Verlust, egal ob der meiner Männer, dein oder mein Tod. Es würde nichts ändern.“

„Wer zu sehr nach vorne Stürmt, wird irgendwann alleine da stehen.“ Sagte Togusa leise und ging wieder. Blackwell ging ihr nach.

„Was meinst du?“ rief er ihr nach, als sie durch den Gang liefen.

„IHR wolltet doch immer das ich führe! Als ich Tot war, da wart IHR doch absolut orientierungslos! Und nun?“ blaffte Blackwell. Da blieb Togusa stehen und drehte sich zu ihm um.

„Du hast recht. Aber du scheinst hier gerade etwas zu vergessen. DAS WIR NICHT UNSTERBLICH SIND! Wenn wir sterben ist das endgültig!“

„In einen Krieg muss man was wagen. Wo wären wir, wenn wir nichts gewagt hätten. Alle hatten damals gesagt, wir sollten kapitulieren. Alle Wetten standen gegen uns. Und nun? Wir haben Sharaga befreit, und als nächstes greifen wir die SK an. Wir haben bisher nur durch gewagte Manöver überlebt. Und überhaupt, ich dachte wenigstens von DIR hab ich Rückendeckung.“ sagte Blackwell, als sie in die heiße Wüstensonne traten. Draußen war eifriges treiben. Soldaten luden Kisten auf LKW’s oder warfen Unbrauchbares auf ein Haufen

„Du gehst zu schnell... du verlangst zu viel, vor uns, aber auch von dir.“

„Zu schnell... ich saß fast 1 halbes Jahr rum. Ich hab die Schnauze voll vom Warten. Zudem, wir bestimmen nicht den Zeitpunkt der Invasion. Das macht die Liga. Und bis dahin will ich alles bestmöglich vorbereitet haben.“ Blaffte Blackwell und ging wieder in die Anlage zurück.
 

Die Abenddämmerung warf lange Schatten, als die Gruppe von Alander den Rand des Mangrovenwaldes erreichte. Nur noch vereinzelt standen hier Bäume. Doch aus dem dunklen Sand des Deltas ragte ein Betonklotz hervor. Oben war eine beschädigte Radarschüssel montiert. Es war ein Radarposten, der bei dem letzten Tropensturm freigelegt wurde. Die Wellen donnerten gegen das Gebäude und brachen sich tosend daran.

„Unser Ziel?“ fragte Alander.

„Ja.“ Sagte Funker Dres

„Was denken sie?“ brummte Kohlwes.

„Ein aufgegebener Posten? Wir sollten uns das ganze zumindest anschauen.“

„Verdammt wenig Deckung.“ Bemerkte Kohlwes.

„Wir teilen uns auf. Sie sichern mit der Hälfte der Männer das Gebiet, während ich mit dem Rest den Posten untersuchen werde.“ Beschloss Alander.

„Und wenn was passieren sollte?“ fragte Kohlwess über die Schulter.

„Dann fallen sie zurück, machen sich unsichtbar und evakuieren so schnell wie möglich.“ Sagte Alander. Kohlwes musste darauf schmunzeln. Dieser Paladin verlor nie sein Ziel aus den Augen.

Mit wenigen Handzeichen teilte sich die Gruppe auf. Das Team von Kohlwes suchte Schutz zwischen den Bäumen und verschmolz mit dem Schlammboden.

Alander’s Team versuchte gleichfalls nicht aufzufallen, und so robbten sie auf Knien durch das Wasser, um so wenig wie möglich herauszuragen. Die rote Abendsonne war schon halb hinter den Horizont verschwunden. Das Wasser, von schwarzen Schlamm gefärbt, verschluckte die gestallten regelrecht.

Als sie am Posten angekommen waren, zog einer der Soldaten ein Rohr aus der Tasche und spähte damit ins Gebäude. Es war verlassen. Die Möbel lagen zu teilen zerschlagen auf dem überfluteten Boden. Mit ein Handzeichen signalisierte der Soldat, das der Weg frei sei. Langsam und bedacht betrat Alander das Gebäude. Im Inneren war es stock finster. Gerade als er sein Nachtsichtgerät einschalten wollte, sah er ein kurzes Aufflackern. Sofort gingen alle in Deckung und warteten. Lauschten nach einen Geräusch. Doch es kam nichts, kein Geräusch, keine Kugeln, keine Person. Langsam tastete sich Alander voran. Der kleine Raum hatte zwei Türen. Beide vom Sturm eingeschlagen. Jedoch lagen immer noch etliche Dinge herum. Aktenordner. Stühle. Tische. Funker Dres und Soldat Turri folgten ihn, während die anderen beiden an der Tür wache hielten. Alander ging durch die Tür rechts in ein weiteren kleinen Raum. Auch hier war das meiste kaputt. Der Sturm musste schwer gewütet haben. Ein Grund, warum diese Region so spärlich besiedelt war. Die Herbststürme hier waren schon immer extrem verheerend. Ein guter Ort also, um sich zu verstecken.

„Das muss das Zimmer das Kommandanten gewesen sein.“ Stellte Turri fest.

„Denke ich auch. Soldat Turri, schauen sie sich die Unterlagen an. Eventuell finden wir hier hinweise auf die Basis.“

„Jawohl.“

„Funker Dres, kommen sie mit, wir suchen die Radarkontrolle.“ Befahl Alander. Er hatte eine Ahnung, woher diese eigenwilligen Funksignale kommen könnte.

Die beiden stapften durch die Dunkelheit des Bunkers in den Raum links vom Eingang. Es war der Aufenthaltsraum des Bunkers. Dort hatte das Wasser nicht so verheerend gewütet. Einige Tische standen dort. Durchnässte Blätter klebten an einigen Wänden. Die Schrift zur Unlesbarkeit verlaufen. An der Seite führte eine Treppe nach unten. Doch war die untere Ebene überschwemmt.

Einige Reste schwammen in der hinteren Ecke des Raumes, als ein weiterer Lichtblitz aus dem Raum hinter dem Aufenthaltsraum. Die Männer erstarten und sahen zur Tür. Wieder keine weitere Reaktion. Doch trotz dessen hielten sie ihre Waffen im Anschlag. Langsam rücken die drei Männer wieder vor. An der Tür spähte Alander in den hinteren Raum. Es war der Kontrollraum.

„Gesichert.“ Sagte Alander und betrat den Raum. Hier standen die Tische noch da wo sie stehen sollten. Geräte zur Radarüberwachung konnte Alander erkennen. Einige schienen noch Strom zu haben.

„Daher die Signale. Diese Maschine läuft über Notstrom. Und immer wenn eine höhere Welle gegen schwappt, wird ein Kurzschluss ausgelöst.“

„Schön zu wissen. Schauen sie nach, ob sie hier irgendwas verwertbares finden.“ Befahl Alander. Dann ging er zum Eingang und funkte Kohlwes an.

„Posten gesichert. Wir suchen nach Verwertbaren Informationen. Sieht aber nicht gerade gut hier aus.“

„Anderes Problem. Feindliches Motorboot bewegt sich auf euch zu. Keine Fluchtmöglichkeit mehr.“

„Verdammt. Wir versuchen uns zu verstecken.“ Sagte Alander. Sofort winkte er die beiden Soldaten an der Tür zu sich. Zusammen liefen sie in den Kontrollraum.

„Wir haben die Basis gefunden.“ Verkündete Dres

„Eine Feindliche Patroulie kommt hier her. Wir können nicht mehr weg.“ Erwiderte Alander.

„Kämpfen?“ fragte Turri.

„Nein... nicht wenn es zu vermeiden ist. Dres, lassen sie alles stehen wo es ist. Wir gehen in Deckung.“

„Deckung? Und wo?“

„Atemmasken aufsetzen, wir tauchen in der unteren Ebene ab.“ Befahl Alander. In diesen Moment war er glücklich, das jeder fast 50kg Ausrüstung mit sich rum schleppte. Die Soldaten setzten die Rucksäcke ab und holten das Atemgerät heraus. Schnell hatten sie die Rucksäcke wieder verschlossen und gingen zum Aufenthaltsraum. Das Nachtsichtgerät war Wasserfest. Immerhin wurde es auch von Kampfschwimmern benutzt. Schnell stiegen die Männer hinab in das Pech schwarze Wasser. Alander war erstaunt, wie sie dies ohne eine Sekunde zu zögern taten. Er selbst musste sich hingegen überwinden, hinab zu steigen.

Alander und Turri waren die obersten. Beide zogen ihre Kampfmesser und warteten untergetaucht. Dann sahen sie durch ihr Nachtsichtgerät drei schemenhafte Gestalten, die an der Treppe vorbei in Richtung Kontrollraum gingen. Alander merkte, wie sich seine Muskeln spannten, bereit wie ein Hai aus dem Wasser zu schießen. Doch da drangen dumpf das Knallen von Schüssen an sein Ohr. Schnell sah er sich um. Jedoch schien keiner getroffen zu sein. Es waren auch nur wenige Schuss. Da kamen die drei Gestalten wieder an der Treppe vorbei.

„Was haben die gemacht?“ fragte sich Alander in Gedanken. Das Team von Alander wartete noch fast 10 Minuten, eh sie wieder auftauchten. Vorsichtig sahen sie sich um. Es war keiner zu sehn. Dres ging in den Kontrollraum. Dort angekommen begriff er was die Wachen hier machten. Die beschädigte Kontrolleinheit hatte mehrere, noch glühende, Einschüsse. Nun gab es zumindest keine Störsignale mehr. Aber trotz allem, sie hatten was sie brauchten. Die Koordinaten der Basis.
 


 

*Taktisches Interphase für Kommandobefehle und Kommunikation. Das gerät ist ein extrem robustes Komunikationsmittel, mit dem man Karten und taktische informationen abrufen kann. Es hat ein Mittelstecken Sender und ein Langlebigen Akku. Durch den USB anschluss, kann vor einer Mission jedem Offizier seine speziellen Befehle auf sein T.I.K.K geladen werden.

Mobilmachung

Kapitel 20

Mobilmachung
 

Sosuke und Salmar fuhren auf ihren Motorrädern über die leeren Straßen von Burg Drachenstein, der Hauptstadt der imperialen Liga.

Es war schon nach 0 Uhr und die Stadt war fast wie ausgestorben. Die beiden saßen auf schwarzen Motorrädern. Es waren jene Maschinen, die nur für Paladine bestimmt waren. Hinten klemmte auf der einen Seite ein Gewehr in der Halterung, auf der anderen das Schwert und zwischen dem Lenker war ein Bildschirm zur Kommunikation mit der Basis. Zudem schaffte die Maschine es auf 400km/h. Ihre Mäntel flatterten im Wind, ihre Gesichter waren unter Integralhelmen verborgen. Seit Stunden hatten beide kein Wort gesagt. Die Anderen hatten Sosuke wegen Salmar angesprochen. Er hatte so viele schon diszipliniert und an ihre Pflichten erinnert. Warum konnte er das mit Salmar nicht. Irgendwas hinderte ihn, Salmar zusammen zu falten, ihn an ihre Mission zu erinnern. Zumal die Anschuldigungen absurd waren. Salmar würde ihn NIE verraten. Er konnte sich nicht vorstellen, das Salmar ihm... ihrer Mission den Rücken zu kehren würde. Jedem anderen. Aber doch nicht Salmar. Er doch nicht.

„Lass uns was essen.“ Sagte Sosuke. Ihre Helme waren mit Lautsprecher und Mikrophone ausgerüstet.

„Okay.“ Knackte es aus dem Lautsprecher. Mit essen bekommt man Salmar überall hin, dachte sich Sosuke und grinste ungesehen.

Bei einem Schnellimbiss hielten sie an. Sie Parkten ihre Motorräder. Salmar ging Essen holen, während Sosuke sich auf die Bordsteinkante setzte. Dies war seit langen das erste Mal, das er sich im Voraus überlegte, was er sagen sollte. Selbst große Reden hatte er sich erst Minuten zuvor überlegt. Aber dies, was er sagen würde, das überlegte er schon seit mehreren Tagen.

Nach kurzer Zeit kam Salmar mit einer Isolierkiste wieder, die sonst nur Essenslieferanten benutzten, um das essen warm zu halten.

„Gut mitgedacht.“

„Ich wollte nicht mehrmals rein gehen müssen.“ Brummte Salmar und setzte sich neben Sosuke. Dieser machte die Kiste auf, und nahm das erste von diversen Nudelgerichten. Sie waren in Plastikschalen und mit Alufolie überzogen.

„Was haben wir?“

„Alles.“

„Wo ist Ente?“

„Glaub irgendwo unten.“ Sagte Salmar und nahm sich die oberste Plastikschale. Sosuke suchte sich von unten eine Schale aus, auf der ein E gemalt war.

„Genau.“ Brummte Salmar, während er zu essen begann.

In wenigen Minuten waren die ersten Schalen leer, als Sosuke stoppte.

„Salmar... Was soll ich nur mit dir machen...“ seufzte Sosuke.

„Was meinst du?“ fragte dieser ohne mit dem Essen aufzuhören. Nach kurzen zögern antwortete Sosuke.

„Mir... Mir ist was über dich zu Ohren gekommen. Einiges ernstes.... Das wir klären müssen.“

„Das meinst du.“ Brummte Salmar und hörte auf zu essen.

„Schön dass du es selber schon weißt. Dann hab ich aber nur eine frage... Warum?“

„Warum...? Die Frage sollte eher lauten, warum sollte ich nicht zweifeln?“

„Weil wir das richtige tun.“

„Das ist eine billige Ausrede!“ blaffte Salmar. „Wir tun es, weil man es uns befahl. Ohne den Befehl hast DU doch auch kein Interesse daran gehabt!“

„Ich hatte nicht die Mittel.“ Erwiderte Sosuke.

„Ja klar...“

„Glaub mir, es ist das richtige. Ich hab in meinen Leben soviel Leid und Schmerz gesehen. Und so viel Ungerechtigkeit. WIR bringen Ordnung in das Chaos. Gerechtigkeit in eine rechtslose Welt. Es ist das Beste... für alle. Und wir erfüllen unsere Bestimmung. Millionen verbringen ihr ganzes Leben damit, nur nach ihrer Bestimmung zu suchen. WIR kennen dafür unsere Bestimmung.“ Versuchte Sosuke Salmar für sich zu gewinnen.

„Mein Leben gehört dir. Und ich tue was du mir aufträgst.“ Sagte Salmar leise.

„ICH WILL DEIN LEBEN NICHT!“ blaffte Sosuke zurück. „Ich will dass du mir vertraust.“

„Ich habe dir immer vertraut. Egal was du tust, ich stand, und WERDE immer hinter dir stehen. Und ich vertraue auch in die Richtigkeit unserer Mission. Daran habe ich auch nie gezweifelt. Ich zweifele jedoch an den Menschen. Haben sie unsere Mission denn VERDIENT? Sind sie dessen denn Wert? Sind denen UNSERE Opfer wert? WIR leiden, WIR bluten, WIR sterben, für WEN! Sie verachten uns... Sie fürchten uns. Und bei jeder Gelegenheit würden sie uns verraten. Ich habe NIE an dir gezweifelt. NIE!“ sagte Salmar bitter. Darauf legte Sosuke ihn den Arm auf die Schulter.

„Ach du... Ich kann dich verstehen. Und du hast nicht Unrecht. Doch glaube mir, sie haben die Kraft zu so viel Guten, so viel Ehrbarem. Du musst ihnen Zeit geben. Zeit, und vertrauen. Und wenn du ihnen nicht vertraust, dann vertrau mir. Dann vertrau nur mir, und sei stets an meiner Seite. Was auf uns zukommen wird, das weiß ich nicht. Aber eines kann ich dir sagen… der Weg wird immer steiler und steiniger.“ Sagte Sosuke. Darauf tippte Salmar ihn gegen die Stirn.

„Ich hab es dir schon mal gesagt, ich werde immer an deiner Seite sein. Seit damals hab war ich immer bei dir. Du hast und bisher weise und umsichtig geführt. Und wenn du meinst, du vertraust diesen … Normalen, dann kann ich nur dir vertrauen.“

Da fingen die Funkgeräte der Motorräder an zu fiepen.

„Wir sind wichtig.“

„Dann sind wir es nachher auch noch. Nun essen wir erst mal zu Ende.“ Sagte Sosuke, und griff sich eine weitere Schale.
 

Ryo lag in ihrer Werkstadt unter einen Auto, und schraubte gerade am Ölverschluss, als sie fühlte, wie jemand den Raum betrat. Sofort strich eisiger wind in die Halle.

„Miau?“

„Schraubst du immer noch?“ fragte Sosuke und hockte sich neben das Auto.

„Ja. Die Familie will noch in den Winterurlaub fahren. Darum will ich das noch hin bekommen.“ Antwortete Ryo und öffnete den Verschluss, so dass das Öl in die ausgelegte Wanne laufen konnte. Darauf kam sie unter dem Auto vorgerollt.

„Ich hab was für dich.“ Sagte Sosuke freundlich und hielt ihr einen dampfenden Becher hin.

„Oh, danke.“ Sagte sie setzte sie sich auf. Dankbar nahm sie den Becher entgegen und roch an ihm, es war heiße Schokolade.

„Meeeeeewoooo.“ Sagte sie uns schlürfte vorsichtig an der Tasse.

„Wird es wenigstens was?“ fragte Sosuke.

„Oh ja, oh ja. Ich bin in kürze fertig, ich mach nur noch schnell den Ölwechsel. Dann ist das Auto für jede Bergtour bereit.“ Schnurrte Ryo und sah den sanft lächelnden Sosuke an.

„Heute Abend kommen Natascha und Karsten vorbei.“

„Ich weiß. Ihr könnt ihr euch wieder über eure Politik unterhalten.“

„Und ihr über eure Filmhelden und Kochrezepte. Ach mist, du kannst ja nicht kochen.“ Stichelte Sosuke.

„Miau!“ sagte Ryo und stubbste ihn.

„Dafür kann ich kein Auto reparieren.“ Beschwichtigte Sosuke sie.

Darauf umarmte er sie mit den Worten, „Ach komm her.“ Ryo fühlte sich bei ihm geborgen. Doch so sehr sie es wollte, Sosuke fühlte sich seit langen nicht mehr Warm an. Er war zwar immer da, lies sie nie alleine, doch irgendwie fehlte seinen Berührungen die Wärme.

Weit weg, jenseits ihrer Wahrnehmung piepten die Überwachungsgeräte der Komastation des Krankenhauses.
 

„Das sind unsere gesamten Erkenntnisse.“ Sagte Tony.

„Dann gibt es für uns nur eins, Mobilmachung.“ Sagte Sosuke und stand auf. Dabei sah er sich im ganzen Raum um. Alles was von Rang und Namen bei dem Paladin war, war ebenfalls hier. Sogar Bühler war hier. Eigentlich hätte auch der Innen-, sowie der Verteidigungsminister anwesend sein sollen. Doch um freier reden zu können und um die Geheimhaltung zu wahren, hatte Sosuke nichts gesagt.

„DAS ist der Moment, in dem wir uns beweisen können. In dem WIR handeln können.“ Fügte er hinzu.

„Aber was ist mit der Polizei?“

„Die hat diesen Fall komplett an uns übergeben. Sämtliche Strafverfolgung in diesen Fall obliegt uns. Aber wir werden es genau nach Vorschrift machen. Wir werden Manfred Gurna festnehmen, und ihm einen Prozess machen.“ Erklärte Sosuke und glitt wieder auf seinen Stuhl zurück.

„Festnehmen? Das ist Wahnsinn. Wie willst du das hinbekommen, und selbst WENN. Was wenn er sich rausreden kann?“ wand Phillip ein.

„Wir haben so viel gefunden, das wir ihn locker 5 mal hinrichten lassen können. Er wird nicht davon kommen. Doch das bedarf genauer Vorbereitung. Wie sieht der Plan aus?“ fragte er, worauf alle zu Theresa schauten. Sie war in diesem Falle die Analytikerin. Sosuke war der Kommandant im Feld, und dort konnte er die besten Pläne machen, doch dies… dies war keine normale Schlacht, Anschleichen und Herumspionieren, das war nie seine erste Wahl gewesen. Er hätte lieber einen massiven Großangriff auf die FAP gestartet.

Doch hier war List und Tücke gefragt.

„Nun…“ begann sie in ihrer monotonen Stimme. „Wir haben durch Paladin Alander ausgezeichnete Aufklärungsdaten bekommen. Wir haben es mit einer schweren Situation zu tun. Zum einen haben wir das Gebiet an sich. Das Flussdelta vom Taurus ist in weiter Umgebung besonders schlammig. Schweres Gerät kann dort nur mühsam hin gebracht werden. Das eigentliche Delta ist ein äußerst dichter Mangrovenwald. Und sehr Verschlungen gewachsen. Dort sind konventionelle Fahrzeuge nicht zu gebrauchen. Durch die geringe Wassertiefe sind dort nur sehr leichte Boote zu verwenden.

Das zweite Problem sind die Wachposten der FAP. Paladin Alander sendete uns eine Karte zu, die diverse Wachposten zeigt. Es ist nahe liegend, dass dieses feste Raster sich auch in den unerforschten Gebieten erstreckt. Nach eigenen Angaben sind diese Wachen zudem auf höchste Sicherheit bedacht, und kontrollieren sehr aufmerksam. Dadurch hat die FAP eine sehr gute Ausgangslage. Über Land kommt man nur sehr schwer ran, und über den Luftweg, wird man sehr früh von der FAP entdeckt.“ Erklärte Theresa.

„Und wie sollen wir dann da ran kommen?“ fragte Marcus.

„Genau. Alle Vorraussetzungen sind gegen uns, und du willst, das wir den Arsch lebend gefangen nehmen?“ fragte Marie.

„Wir haben diverse Pläne durchgespielt, und haben einen effektiven Weg gefunden.“ Schnitt Theresa die aufkommende Debatte ab.

„Der Plan besteht aus zwei Phasen.

Phase 1. Eine große Anzahl an Teams aus Fußsoldaten bewegt sich ungesehen durch das Delta, jedes Team hat einen Radarposten. Zeitgleich überfallen dann die Teams die Radarposten, neutralisieren die Wachen und ermöglichen den ungesehenen Anflug diverser Lubokets wie auch Flugzeugen. Die besten Chancen haben wir, wenn wir massiv und in großer Zahl angreifen. Bisher zeigte die Beobachtung, dass der Feind kein Kriegsgerät besitzt. Und da sind wir bei den großen Unbekannten. Wir wissen A) nichts über den Aufbau der Hauptbasis. B) Die Feindstärke ist uns unbekannt. C) die Verteidigungsmöglichkeiten der Hauptbasis sind uns ebenfalls nicht bekannt. Doch dank Alander haben wir eine Vorstellung, wie die Radarposten aussehen. Es sind sehr einfache primitive Einrichtungen. Nur tertiär auf verteidigbarkeit ausgelegt. Die richtige Abstimmung ist in diesen Plan das wichtigste.“ Beendete Theresa ihren Vortrag.

„Das ist irrwitz! Das ist viel zu riskant.“ Wand Kai ein.

„Wenn es funktioniert, ist das egal.“ Widersprach Sonja.

„WENN es funktioniert. Es kann soviel dabei schief gehen.“ Erwiderte Kai.

„Hast du Angst?“ fragte Sosuke grinsend.

„Nein. Wie… wie kommst du darauf?“

„War nur so eine Frage.“ Sagte Sosuke und kreuzte die Finger vor dem Gesicht.

„Also, hat nun jemand noch wirkliche Einwände oder gar Gegenvorschläge?“ fragte er in den Konferenzraum. Gut 50 Leute waren hier zusammen gedränkt. Doch keiner sagte etwas.

„Dann ist es entschieden. Der Orden macht Mobil. Salmar, Nimm dir wen du brauchst, du stellst Team 1 zusammen, Theresa, Tony, Marcus, wir stellen Team 2 zusammen. Und das wichtigste bei allen, keiner darf was davon erfahren. Sowie bekannt wird, dass wir mobil machen, wird der Typ türmen. Und dann werden wir ihn ewig nicht mehr finden können. Also, alle Paladine, die direkt irgendwo eingebunden sind, bleiben wo sie sind. Das freie Personal hat sich auf die Luftstützpunkten zu melden. Wir haben ein verdammt engen Terminplan, und sehr viel zu tun. Einer der schwersten punkte, wird das Freischaufeln von Luftwaffenkontingenten sein. Die schulden uns aber noch was. Das sollten wir hinbekommen.“ Stellte Sosuke fest.

„Mit was für einer Truppenstärke rechnen wir?“ fragte Daniel trocken.

Sosuke sah zu Theresa. „Ich denke wir sollten mindestens das 1. und 2. Battalione in den Kampf werfen. Wenn nicht sogar mehr. Wobei von denen dann halt nur die Infanterie. Und die Mechs. Gehen wir von 100 Flugzeugen aus, wovon mindestens 20 KPA Transporter sein müssen. Eventuell sogar mehr. Wir Mobilisieren ALLES an Servorüßtungen, was wir auftreiben können. Dies wird ein blutiger Bunkerkampf.“ Erklärte Theresa trocken.

„Also wir haben mindestens 50 Truppentransporter frei, die in 8 Stunden überall sein können. Dazu bekommen wir so um die 30 Helikopter. Und schweres Luftgerät haben wir nicht. Dazu sollten wir die Luftwaffe ansprechen. Immerhin, die schulden uns einiges, nachdem wir ihnen ihr Flugzeug wiedergebracht haben.“ Stellte Daniel fest.

„Gut. Wir werden so was brauchen. Das wird ein schneller Hammerschlag. Zuerst schalten wir die Radaranlagen aus. Dann bombt die Luftwaffe die

Verteidiger in Stücke, sofort danach springen unsere Truppen ab, und wir stürmen den Bunker. Ich selbst werden dabei sein.“ Sagte Sosuke, worauf etliche ihn erschrocken ansahen.

„Das ist viel zu gefährlich. Überlass das den Profis.“ Mahnte Kai.

„Und mir das Vergnügen nehmen lassen, wenn wir ihn in Ketten legen? Niemals.“

Manfred Gurna

Kapitel 21

Manfred Gurna
 


 

FEUER FREI!!!“ brüllte eine Stimme, worauf die Dunkelheit jenseits des kleinen Lichtkegels mit dem vielfachen blitzen von Waffenmündungen erleuchtet wurde.

„ZURÜCKFALLEN! ZURÜCKFALLEN!“ brüllte eine Stimme panisch, als ein schmerzverzerrter Schrei alles übertönte.

„WIR BRAUCHEN SCHWERE WAFFEN!!!!!“ Hallte die Stimme von Sosuke durch den Raum. Die Kamera war eine Helmkamera, und wackelte. Überall blitzten Mündungsfeuer auf. Schemenhaft sah man eine Gestalt durch den Raum hasten. Nur kurz erhellte der Lichtkegel ein Teil der Gestallt, sie war groß, und bei Leibe nichts, was man bisher bei Licht gesehen hatte. Wieder hallte ein Schrei durch den Raum, als ein Körper in den Lichtkegel flog. Es war eine Servorüstung, fast filetiert. Blut spritzte wie eine Wolke heraus.

„DECKUNG!“ brüllte wieder eine Stimme, als im Winkel des Bildes zwei Raketen vorbei flogen. Eine Flammenwand blitzte kurz auf und erhellte den Raum. Die Person, die die Kamera trug wurde auf den Boden geschleudert. Überall lagen zerschlagene Körper. Die Wände waren mit Blut getränkt. In jeder Ecke standen Paladine in ihren schweren Servorüstungen und feuerten aus allen Rohren auf ein Ziel, das jenseits der Kamera lag.

Nach dem die Explosion verstummt war, hörte man einen Schrei. So unmenschlich, so markerschütternd. so grauenhaft, das einem das Blut in den Adern gefror.

„MACHT DEN RAUM DICH! LASST ES NICHT ENTKOMMEN!“ Hallte wieder die panische Stimme des Ordensmeisters. Es war ganz klar zu hören, dass die Situation außer Kontrolle geraten war. Dazu hörte man ein verderbtes Lache, das dem Wahnsinn Ausdruck verlieh.

Gleißende Titanfeuerströme flogen vor der Kamera vorbei, als der Soldat, der sie trug, sich wieder bewegte. Da kam ein Anderer in einer Servorüstung auf ihn zu.

„WEG HI---„ noch eh er seinen Satz beendet hatte, zerfetzte eine blitzende Klinge den Soldaten, so das Blut aus den noch stehenden Unterkörper sprühte. Darauf drehte sich der Soldat um. Ein riesiger Fangarm durchschlug die Brustpanzerung und spießte ihn auf. Man sah das Blut spritzen. Da zog der Soldat seine Pistole. Doch in diesen Moment wurde er schon hochgehoben. Er konnte noch zwei Schuss abgeben, eh der Dorn auseinander glitt, und den armen Soldaten mühelos zerriss. Doch im letzten aufblitzen der Waffe, sah man das Gesicht des Monsters.

Es war eine verzerrte Gestalt geworden. Die Haut, zum zerreißen gespannt, war blutrot angelaufen. Die Augen, glühten Feuerrot, und der Mund war zu einen grässlichen Maul geworden. Ein Maul mit mehreren Reihen, tödlich spitzer Nadeln, die metallisch glänzten. Das „Gesicht“ war erfühlt von Hass und Blutsucht. In dem Moment brach die Aufnahme ab. Und lies zwei bleiche Moderatoren zurück.

„Dieses… Bei allen Drachen…“ setzte der Nachrichtensprecher an, doch brach wieder ab. Ihm war das Entsetzen auf die Stirn geschrieben.

„Dieses Material wurde uns von einer geheimen Regierungsquelle zugesandt. Doch selbst Regierung, wie auch die Paladine, sind sich nicht sicher, was das war. Die Paladine haben sofort eine Weite Quarantäne verhängt, die mit Waffengewalt durchgesetzt wird."
 

(25 Stunden zuvor)

Sosuke saß in einen Frachthelikopter und war bei den letzten Handgriffen, seine Rüstung anzulegen. Diese Servorüstungen waren eine komplizierte Konstruktion. Selbst geübte Soldaten brauchten über 30 Minuten, um diese Rüstung anzulegen. Sie bestanden aus zwei Komponenten, zum einen das Exoskelett, das die Mechanik, Sensoren und Datenprozessoren trug, Der Soldat schnallte sich in diesen Skelett fest. Drucksensoren in den Halterungen nahmen jede Bewegung des Trägers auf, und verstärkten diese mit den Servomotoren. Auf das Exoskelett kam dann die schwere Panzerung und die Jeweiligen Kommandogegenstände. Sosuke hatte sich fast komplett eingepackt. Beine und Torso, wie auch die Oberarme, waren schon mit Panzerplatten verdeckt. Die Handschuhe waren nicht unterteilt, diese waren Motoren und Panzerung in einen. Gewissenhaft zog Sosuke den rechen Handschuh über und schloss die Energie und Datenanschlüsse an das Exoskelett des Unterarmes an. Dann klappte er die Panzerplatte des rechten Unterarmes zu, und verschraubte sie fest. Mit einigen Bewegungen Testete er die Sensoren und Anschlüsse. Dann wand er sich der linken Hand zu. Mit dem klobigen Panzerhandschuh war das etwas schwerer, doch Sosuke war diese gewöhnt. Nach kurzer Zeit hatte er auch den Linken Handschuh an, und war soweit fertig. Das anlegen der Rüstungen hatte schon fast was Zeremonielles an sich. Keiner sprach ein Wort dabei. Jeder ging in Gedanken den Ablauf Schritt für Schritt durch.

Sosuke stand auf und schritt in seinem Anzug durch den Laderaum des Helikopters. Ein Techniker kam zu ihm und sah sich kurz seine Rüstung an.

„Alles in Ordnung, Ordensmeister.“ Sagte der Mann unterwürfig. Nach einem Blick auf die Uhr drehte sich Sosuke zu den anderen um. Einige von seinesgleichen waren auch dabei. Florian war einer der ersten, die ihre Rüstung angezogen hatten. Ihm war die Vorfreude anzusehen.

„So Leute, aktuell sollte Phase 1. im laufen sein. Noch 6 Minuten, dann fallen wir dem Feind aufs Dach. Ihre Einweisung haben sie alle schon am Boden erhalten. Ich will nur noch mal darauf aufmerksam machen, dass jeder auf seine Helmkamera aufpassen soll. Sollte was schief gehen, müssen wir uns rechtfertigen. Und da will ich zeigen können, dass WIR, keine Fehler gemacht haben.“ Sagte Sosuke. Darauf sprang Florian auf. „LASST UNS ÄRSCHE TRETEN UND SCHÄDEL SPALTEN!“ worauf er lautstarke Zustimmung bekam. Da schaltete sich eine Warnlampe ein. Sie waren im Gefechtsgebiet. Alle griffen nach ihren Helmen und Gewehren. Sosuke setzte sich sein Helm auf und ergriff dann die Kontrolle über die Maschine. Nach wenigen Sekunden war es vollbracht. Nun würden die Motoren nicht mehr durch die Sensoren gesteuert, sondern es war eine direkte Bewegung. Mit dem schweren Sturmgewehr in der Hand schritt er nach vorne ins Cockpit.

„Status?“

„T minus 3. Keine Radarpeilung. Sie sehen uns nicht mal kommen.“ Sagte der Pilot, während er den Helikopter dicht über dem Blätterdach hinweg steuerte. Das Sosuke Salmar die Leitung von Phase 1 übertragen hatte, sollte deutlich zeigen, das Sosuke voll hinter Salmar stand. Und das es daran nichts zu rütteln gäbe.

„RADARKONTAKT!“ rief der Pilot, und Sosuke schreckte auf. Eine Welle an Raketen jagte auf den Helikopter zu. Doch sofort stießen Kampfhelikopter an dem Transportheli vorbei und errichteten einen Abwehrschirm.

„AUSWEICHEN! Manöver 4.“ Sagte Der Pilot nur leicht erregter, während er den Helikopter zur Seite riss.

„Machen sie sich zum Absprung bereit!“ sagte der Pilot zu Sosuke. Er stapfte zurück in den Fachtraum.

Draußen fing das erste große Feuerwerk an. Raketenstellungen offenbarten sich und eröffneten das Feuer auf den Konvoi. Normale Soldaten konnten ja mit Flugzeugen abspringen. Nur mit den fast 400kg schweren Kampfrüstungen war das etwas schwerer. Kurz nach den ersten Raketenstarts jagten Kampfflugzeuge über den Wald und warfen Bomben. Überall flackerten die Explosionen auf. Für die Verteidiger war es, als hätte jemand den Wald komplett in Brand gesetzt. Überall wogten Feuergefechte auf. Der einst so stille Mangrovenwald wurde zu einem donnernden und schreienden Schlachtfeld. Da ruckte etwas am Helikopter.

„WIR SIND GEFTOFFE!“ rief der Techniker.

„SIND WIR NICHT!“ erwiderte der Pilot und zog den Helikopter in einen Steilen Winkel nach oben, nur um ihn dann zur Seite abkippen zu lassen. Sosuke brauchte alle Kraft, um sich fest zu halten. Ein Blick aus dem, Fenster offenbarte das Geschehen. Überall stiegen Raketen aus dem Wald. Viele wurden noch in der Luft zerstört, doch etliche trafen ihr Ziel. Ziele, die sich von teuren bemannten Kampfmaschinen und brennende Schlacke verwandelte, die zu Boden stürzte. Da jagten über ihnen die Transportflugzeuge her und warfen Lubokets ab. Wo diese Maschinen landeten, schien der Wald regelrecht zu Explodieren.

„SPEERKOMMANDO AN SPEER! LZ ist Heiß! Ich wiederhole, Landezone ist Heiß! Nach dem Aufsetzen sofort alle Lufteinheiten das Gebiet verlassen…“ gab Sosuke über Funk durch, als wieder eine Erschütterung Sosuke fast auf die Knie warf.

„JETZT sind wir aber getroffen!“ rief er.

„BEI TITAN! Wir sind erst getroffen, wenn ich sag wir sind getroffen!“ Brüllte der Pilot wütend. Doch Sosuke merkte, wie die Maschine zu ruckeln und zu zittern begann. Da erwachte die Rote Warnlampe zum Leben und blinkte los. Gleich würde die Luke aufspringen, und sie könnten Kämpfen. Mit einen Letzten griff lud Sosuke sein Gewehr noch mal durch. Und dann klappte die Heckluke auf. Sofort rannte Sosuke los. Ohne es zu Merken, brüllte er wie die anderen Soldaten. Draußen blieben Sosuke nur Sekunden sich zu Orientieren, sie waren auf dem Dach des Bunkers gelandet. Doch noch während er sich umsah, jagte eine Rakete an ihm vorbei in den offenen Helikopter. Die Explosion zerfetzte den vorderen Teil des Transporthelikopters, welcher sofort zu trudeln begann. Glücklicherweise kippte die Maschine nach schräg vorne weg, so das sie nicht noch Sosukes Männer mit nahm. Sofort eröffneten die Soldaten das Feuer auf die umstehenden Feinde. Sosuke legte an und nahm die Stellung unter Feuer, aus der die Rakete gekommen war. In dem Moment landete ein Luboket genau darauf und zerstampfte Mann und Gerät gleichermaßen. Florian Stand mit einen Kleingeschütz neben Sosuke und deckte die äußersten Abwehranlagen mit schweren Feuer ein. Nun kamen auch aus dem Wald Schüsse auf die Verteidiger.

„Speerspitze! EINDRINGEN IN DEN BUNKER! LOS LOS LOS!“ brüllte Sosuke und sprang von dem Dach des Bunkers. Donnernd landete er vor dem Bunker. Ohne die Servos hätte man diesen Sprung nie überlebt. Da kamen hinter ihm aus der Bunkertür vier Soldaten gelaufen. Diese eröffneten zwar das Feuer, doch kam keine Kugel durch seine Rüstung. Sosuke drehte sich und zog dabei einmal grob die donnernde Gewehrmündung über die Soldaten. Mit einen schnellen Satz war er in der Tür, als einer der Soldaten innen diese schleißen wollte. Die Stahltür schlug scheppernd gegen Sosukes Rüstung und klemmte ihn kurz ein. Doch mit einer Armbewegung riss er die sie fast aus der Laufschiene. Ein weiterer Elitekrieger kam an, und schoss hinter Sosuke mit einem Flammenwerfer den Gang hinunter. Sosuke hörte das Knacken des Feuers und die Todesschreie der Soldaten.

„Vorrücken!“ befahl Sosuke, als ihn von hinten etwas ansprang. Ohne nachzudenken hiebte er mit der linken Hand danach und spürte, wie er etwas traf. Sofort rutschte es seinen Rücken hinab. Als Sosuke auf seinen linken Arm sah, war das Kommandodisplay blutverschmiert.

Das Team von Sosuke musste sich jeden Meter vorkämpfen. Sogar Techniker mit schweren Schraubenschlüsseln warfen sich ihnen entgegen. Aufgeben kam für sie nicht in frage, sie kämpften bis zum Tode.

„Die halten uns auf!“ rief Daniel, als sie an einer Weggablung fest hingen. Die Verteidiger hatten dort ein Panzerabwehrgeschütz aufgebaut, das sogar die Servorüstungen durchschlagen konnte. Drei Elitekrieger der Paladin lagen schon tot am Boden. Sosuke hielt sein Gewehr um die Ecke und schoss blind den Gang hinab, in der Hoffnung was zu treffen. Da schlug eine Panzerbrechende Grante in die Ecke bei seinen Kopf ein. Die Explosion warf ihn zu Boden und zerfetzte dabei die Ecke der Bunkeranlage.

„VERFLUCHER SATANUS!“ fluchte Sosuke und wuchtete sich hoch. Sein Kopf dröhnte, als hätte er unter einer großen Glocke gestanden, als diese geschlagen wurde. Jeden ungeschützten Soldaten hätte diese Explosion einfach nur zerrissen.

„Wir brauchen was Schweres.“ Rief Daniel.

„Ich komme ja schon.“ Sagte Florian, der mit seinem Team angerannt kam. Sein Team hatte den Spitznamen Randaliertrolle. Wo sie waren, stand kein Bunker sehr lange. Ohne was zu sagen hielt Florian sein Kleingeschütz den Gang hinunter und feuerte Wahllos. Da warf sich einer seiner Männer mit dem Raketenwerfer auf den Boden und rutschte um die Ecke. So konnte er die Geschützstellung anvisieren. Er drückte ab und das jaulen der Rakete halte den Gang entlang, gefolgt von einer tiefen Explosion. Da wand sich Florian an Sosuke.

„Wenigstens wissen die wie man richtig kämpft.“ Sagte er voller Freude.

„Schön dass du dein Spaß hast.“ Sagte Sosuke und ging weiter. Ein gewissen Euphemismus konnte aber Sosuke bei sich auch feststellen. Es tat gut, wieder Krieger zu sein. Schnell hatten die Krieger in ihren Servorüstungen zur feindlichen Stellung aufgeschlossen. Das Geschütz war zerschlagen. Und die Schützen lagen verbrannt auf dem Boden. Einer lebte noch. Er keuchte und Röchelte. Ein Großteil seiner Haut war verbrannt.

„Fall für den Sani. Wenn wir fertig sind.“ Sagte einer der Soldaten, als dieser ein Messer zog und es versuchte dem Soldaten in die Brust zu rammen. Ohne erfolg natürlich. Der Soldat schlug ihm das Messer aus der verbrannten Hand.

„Die sind doch komplett wahnsinnig. Ich mein, die Kämpfen wie bei einen Vernichtungskrieg.“ Stellte Daniel fest.

„Ich weiß. Die sind völlig irre. Aber sieh mal.“ Sagte Sosuke und zeigte auf eine große Doppeltür. Sie war reich mit Ornamenten Verziert. Ornamente die er nicht genau kannte. Doch sie waren Mit Blut verschmiert. Sogar die Wände um die Tür waren mit Blutigen Inschriften beschmiert. Weder Sosuke, noch einer der anderen konnte diese entziffern.

„10 zu 1 das er da drinne ist.“ Sagte Florian und Postierte sich vor der Tür.

„Was sind das für Zeichen?“ sagte Daniel und betrachtete die blutigen Schriften. Da erbebte die Erde von einer schweren Detonation.

„Ist doch egal. Wenn wir ihren Anführer haben, geben die Anderen eventuell auf.“ Sagte Sosuke und trat mit vor die Tür.

Auf ein Handzeichen traten zwei Soldaten die Türen auf, und Sosuke stürmte mit den anderen Soldaten herein. Sie betraten einen großen Konferenzsaal. In der Mitte stand ein großer länglicher Tisch, und an dessen Stirnseite war ein weiterer Tisch quer gestellt. Dort saß eine Person. Alle erkannten sie. Die Soldaten verteilten sich im Kreis an der Wand des Raumes, während Sosuke direkt auf ihn zuging, bis er am vorderen Ende des Tisches stand.

„Manfred Gurna, hiermit nehme ich sie im Namen der Justiz der Imperialen Liga fest. Ihnen wird zur Last gelegt, das sie eine militante Terrororganisation gebildet haben, das sie in etlichen Fällen Morde angeordnet, wie auch selber verübt haben. Alles was sie sagen kann vor Gericht gegen sie verwendet werden. Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Können sie sich keinen Anwalt leisten, wird das Gericht ihnen einen Anwalt stellen…“ erklärte Sosuke, als Gurna anfing zu lachen. Er lachte lange und laut.

„Ihr Menschen… ihr habt doch keine Ahnung. Ihr wagt es, hier her zu kommen?“ hallte seine ungewöhnlich tiefe Stimme.

„Ihre Verteidigung ist zerschlagen. Ihre Anlagen gestürmt. Geben sie und ihre Leute auf. Es hat keinen Sinn, weiter zu kämpfen.“ Erwiderte Sosuke.

„Ha ha ha… IHR solltet aufgeben. IHR hättet nicht kommen sollen. Nun werdet ihr sterben, “ sagte die Gestalt, wobei ihre Stimme immer tiefer wurde, weit tiefer und dunkler, als es je eine Menschliche stimme hätte sein können. Dabei verwandelte sie sich, wie wurde größer, ihre Haut riss auf, aber es blutete nicht. Gewaltige Fangarme, blank wie Stahl entfalteten sich. An vielen Stellen sah es so aus als ob die Muskeln offen liegen. Und als es 5m groß war, schien es nicht mehr zu wachsen. Zwei riesige Schwänze, wie man sie von Skorpionen kennt, waren aus seinen Rücken gewachsen. Das Gesicht, war eine verzerrte Gestalt geworden. Die Haut, zum zerreißen gespannt, blut rot angelaufen. Die Augen, glühten Feuerrot, und der Mund war zu einen grässlichen Maul geworden. Ein Maul mit mehreren Reihen, tödlich spitzer Nadeln. Jene glänzten ebenfalls metallen.

Damit hatte Sosuke nun nicht gerechnet. Unbedarft sagte er nur: „Egal wie sie aussehen. Sie sind festgenommen.“

Aber in diesen Moment fiel das Licht aus. Eine Eingebung lies Sosuke einknicken und hart auf den Boden aufschlagen. Er spürte, wie etwas an seinen Helm entlang striff. Sofort rollte er sich zur Seite und Brüllte: „ES GREIFT AN! NACHTSICHT UND FEUER FREI!!!“

Sofort donnerten die Gewehre los. Leuchtende Projektile schlugen in den massiven Körper ein. Doch trotz der Größe war das Ding unglaublich schnell. Als Sosuke hoch gekommen war, hatte es schon den ersten Soldaten am Rand mit seinen Klauen aufgespießt. Die schreie der armen Seele hallten durch den Raum. Sosuke griff nach seiner Waffe und versuchte anzulegen. Doch das Monster hatte sich schon den Nächsten gegriffen.

„ZURÜCKFALLEN! ZURÜCKFALLEN!“ Brüllte der Soldat neben dem zweiten Opfer und rannte davon. Alleine die Augen des Monsters, hatten das Potenzial gestandene Veteranen nachts panisch, nach ihrer Mutter schreiend, aufwachen zu lassen. Sosuke rang seine Angst nieder und schoss. Doch die Geschosse prallten am Körper einfach ab.

„WIR BRAUCHEN SCHWERE WAFFEN!“ brüllte er zu Florian, während er sich ein neues Magazin griff.

Da hatte sich die Bestie einen weiteren Mann geschnappt. Diesen hatte es mit den Fangarmen gepackt und biss mit seinem Maul hinein. Sofort feuerten die anderen los, um den Kameraden zu helfen, doch die Bestie schüttelte den Kopf, wobei der Körper herausrutschte und durch die Luft flog. Blut schoss aus der zerschnittenen Rüstung.

„DECKUG!“ rief Florian, als einer seiner Männer mit ein Raketenwerfer schoss. Sosuke schützte seine Augen vor dem grellen Licht. Er hörte nach dem donnernden Grollen der Explosion nur das Schreien der Bestie. Die Rakete hatte einen der Skorpionschwänzer zerrissen. Grüne ätzende Flüssigkeit spritzte heraus. Die Gestallt sprang durch den Raum. Dabei näherte sie sich der Tür.

„MACHT DEN RAUM DICHT! LASST ES NICHT ENTKOMMEN!“ Brüllte Sosuke, worauf die Gestallt zu lachen begann, das sich ein die Gedärme umdrehten. Doch Florian hob sein Kleingeschütz und drückte den Abzug. Seine Waffe spie einen tödlichen Strom an Geschossen auf den Feind. Die anderen Soldaten in Servorüstungen versuchten sich neu zu Formieren. Einer der Männer lag zwischen Florian und dem Monster. Da kam ein anderer Soldat um ihn hoch zu helfen. Doch noch eh er sich gebückt hatte, schnitt die Gestalt ihm den Oberkörper einfach ab. Der Soldat der auf den Boden lag, versuchte sich noch weg zu drehen, doch mit dem mörderischen Fangarm spießte es den Soldaten auf. Es durchbrach ohne zu stocken die Panzerung. Sosuke legte erneut mit sein Gewehr an, um einen Kopfschuss anzubringen. Doch in diesen Moment hob die Gestalt den Mann hoch. Dieser feuerte zwar mit seiner Pistole, doch die Gestalt spreizte den Fangarm, und zerriss ihn einfach.

„NAPELMRAKETE!“ Brüllte Florian, und Sosuke sah, wie eine Rakete auf den Körper einschlug. Sofort wurde sein Nachtsichtgerät überlastet. Ohne etwas zu sehn, feuerte Sosuke einfach den Rest seines Magazins leer. Die Rakete hatte ihren Inhalt über die Kreatur ergossen und sie zur hälfte damit eingedeckt. Diese versuchte nun das Zeug von sich zu bekommen, doch je mehr sie sich schüttelte, desto mehr stand sie in Flammen.

„ZIELT AUF DIE BEINE!!!! DIE BEINE! BRINGT ES ZU FALL!“ Befahl Sosuke, als er sein Nachtsichtgerät ausgeschaltet hatte. Da schleuderte es mit dem verbliebenen Skorpionschwanz einen der Soldaten durch den Raum, wobei er gegen einen anderen Schlug. Diesen Aufprall konnten beide nicht überlebt haben.

„GRANATE!“ Rief Sosuke und griff sich seine Handgranaten. Die Kreatur war mit den Flammen zu sehr beschäftigt, als das sie hätte darauf achten können. Die Granate flog dem Ding gegen den Kopf, worauf es sich zu ihr um drehte, als sie dann Explodierte. Der Schrei des Monsters wurde Schriller und lies ein die Seele erbeben. Als Sosuke hin sah, erschreckte er. Das ding stand immer noch. Es hatte zwar etliche Wunden, Ein Fangarm war zerrissen und sein halbes Gesicht war zerfetzt, doch es stand immer noch. Es erspähte mit dem verbliebenen Auge Sosuke und rannte auf ihn zu. Sosuke war klar, das Überlebe er sowieso nicht, also wollte er mit Würde sterben.

Er lies seine Waffe fallen und griff nach dem Schwert an seinen Gürtel. Die anderen Krieger in dem Raum feuerten weiterhin aus allen Rohren auf die Beine der Gestalt. Endlich bekam Florian mit sein Kleingeschütz die Beine ins Visiert. Der Titanische Feuersturm Schnitt in das linke Bein, grub sich durch die Haut, zerriss Muskeln und Knochen. Dies brachte das Fieh zum stolpern. Laut schreiend schlug sie aus vollem Lauf auf den Boden auf. Sosuke erkannte sofort, DAS war sein Moment. Ohne weiter zu zögern rannte Sosuke mit seinem Schwert aus Adamtium voran, los. Eh das Monstrum reagieren konnte, rammte Sosuke das Schwert mitten in den Kopf der Bestie. Diese warf sich nach oben und zog Sosuke, der sich am Schwert fest hielt mit. Er knallte gegen die Brust und hing dann da. Die Gestalt versuchte mit ihrem Maul nach ihm zu schnappen. Doch Sosuke stemmte die Knie gegen die Brust des Monsters und zog an seinem Schwert. In dem Moment sah er die Panik des Monsters, in dem verbliebenen Auge, als das Schwert sich seinen Weg nach unten Frei schnitt. Das Schwert schnitt den Kopf und den Hals auf, eh es heraus rutschte und Sosuke die letzten zwei Meter nach unten fiel. Dabei wurde er mit Violetten Blut gebadet. Die Kreatur gurgelte und schrie. Dabei schlug sie wild um sich. Sosuke schaffte es nur knapp aus ihren Radius zu entkommen.

„IHR KÖNNT NICHT GEWINNEN! ER WIR KOMMEN! ER WIRD EUCH ALLE VERNICHTEN! EUCH ALLE! MIT MEINEN TOT HABT IHR NICHTS ERREICHTE!“ brüllte die Gestalt, und versuchte wieder aufzustehen.

„TÖTET ES! TÖTET ES!“ Brüllte Sosuke. Sofort eröffneten die anderen wieder das Feuer, und gaben dem sterbenden Körper den Rest. Spontan, als ihr Anführer tot war, hielten die Leute der FAP inne, und verharrten wie in geistiger Abwesenheit. Als schienen sie nicht mehr zu begreifen, was um sie herum passiert war. Überall in der Liga, geschah dies mit den Anhängern der FAP.

Sosuke sank auf die Knie. Vor schmerzen, und Erschöpfung. Er war total ausgelaugt. Zwei Soldaten hievten Sosuke auf, und brachten ihn zur Wand, weiter weg von dem Kadaver. Dieses Ding hatte sie viele Männer gekostet. Der Raum war dein Blutbad. Erschöpft winkte er Daniel zu sich.

„Geht es dir gut Sosuke?“

„Passt schon… Daniel. Ich will eine Absolute Quarantäne.“ Keuchte er.

„Nichts raus, nichts rein. Und eine Nachrichtensperre. Ich will wissen WAS das war."

Schadensbegrenzung

Kapitel 22

Schadensbegrenzung
 

Salmar kam über den zerbombten Vorplatz des Bunkers gelaufen. Überall lagen Verletzte, die behandelt wurden. Der Feind hatte gewusst, dass sie kommen. Er hatte auf sie gewartet. Alle Radaranlagen waren ausgeschaltet gewesen, und dennoch hatte die Abwehr sich aktiviert. Salmar sah sich um. Die schwersten Fälle wurden in Larzeretthelikoptern behandelt. Irgendwo dort soll Sosuke sein. Nach kurzen suchen sah er eine Maschine, vor der Soldaten der 1. Leibgarde standen. Sofort eilte Salmar zu dem Helikopter. Da hörte er schon Sosuke meckern.

„Man, haben sie nichts Besseres zu tun? Da draußen sind Personen die schwerer Verletzt sind.“

„Soll ich sie an die Trage binden oder bleiben sie freiwillig liegen?“ konterte der Arzt. Sosuke lag in seiner Rüstung auf einer Trage. Den Helm hatte er abgenommen, und ein Arzt machte sich an seinen Kopf zu schaffen. Sosuke war mit irgendwas violettem überschüttet worden.

„Machst du den Ärzten wieder Probleme?“ scherzte Salmar, als er den neben dem Arzt den Helm liegen sah. Die Seite des Helms war aufgeschnitten. Als hätte jemand mit einer Axt nach ihm gehiebt.

„Leute, ich hab nur ein kleinen Kratzer und Kopfschmerzen. Und viel zu tun, nun lasst mich endlich in ruhe.“

„Kleiner Kratzer? ICH KANN DEINEN SCHÄDEL SEHEN!“ blaffte der Arzt und griff zur Nadel.

„Was ist denn passiert?“ fragte Salmar.

„Er wurde wohl im Kampf verletzt. Irgendwas hat sein Helm aufgeschlitzt und sein Kopf fast auch. Hier, schauen sie, sogar der Schädelknochen hat eine Riefe davon getragen.“ Sagte der Arzt und zeigte mit der Nadel in die Wunde. Salmar erkannte zwar nichts, aber glaubte dem Arzt.

„Ich bin der Meinung das Ding hat nur leicht mein Helm gestriffen.“ Brummte Sosuke, blieb aber flach liegen, als Salmar ihn nach unten drückte.

„Ding?“ fragte er überrascht.

„Das glaubst du mir nicht. Der hat sich verwandelt als wir ihn festnehmen wollten. In ein unglaublich hässliches Monster. Wir haben einige Männer verloren. Das Zeug hier auf meiner Brust hatte es als Blut. Und wir haben noch ein Problem.“

„Was?“ fragte Salmar und sah zu dem verstörten Helm. Der Schlag hätte ihn töten sollen. Doch Sosuke hatte Überlebt.

„Als wir das, was auch immer, getötet hattet, verharrten alle Anhänger der FAP spontan. Egal ob sie im Gefängnis saßen, oder irgendwo auf der Straße. Theresa geht davon aus, dass eine art Verbindung zwischen ihnen bestand. Ich hab sie angewiesen, die Verhöre zu leiten. Zudem…“ brummte Sosuke und wollte aufstehen, als der Arzt sein Kopf wieder nach unten drückte.

„Du bleibst liegen. Ich hol was zu schreiben, und du diktierst die Aufgaben.“ Sagte Salmar und griff sich einen Block und einen Stift.

„Wenn du meinst… Okay, als erstes soll überall nach solch verharrten Personen gesucht werden. Ich will sie alle unter Beobachtung haben. Dann brauchen wir hier Leute aus dem Staatlichen Altertumsmuseum. Die Wände waren mit Symbolen beschmiert. Eines davon war das Zeichen von Kazar. Ich will wissen was da steht.“ Erklärte Sosuke. Salmar zog nur eine Augenbraue hoch.

„Kazar?“

„Ja. Das Kazar Zeichen, wie es ist den Ältesten auflagen des „Buches der Flamme“ auftaucht. Dazu will ich, dass unsere Analytiker sich alles an Aufzeichnungen ansehen. Ich will wissen, was die gemacht, und vor allem, was die geplant hatten.“

„Okay, mach ich.“

„Zwei Aufgaben noch. Zum einen, brauchen wir hier Leute vom staatlichen Biowissenschaftslabor. Die sollen das Ding untersuchen. Oder wir schicken es ihnen, aber ich will es untersucht haben. Und, du musst dem hohen Senat Meldung machen. Das wird Kreise ziehen, die wir nicht verschleiern können.“ Brummte Sosuke und verschnaufte. Er war immer noch sehr erschöpft und seine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer.

„Normalerweise hast du ja immer die schlechten Vorahnungen, doch diesmal denk ich, sind wir Breitbeinig in das Hornissennest gesprungen.“

„Scheiße, wenn du mal eine Vorahnung has, dann trifft die IMMER zu.“ Erwiderte Salmar mit jammernder Mine.

„Soll ich meine Vorahnung einfach vergessen?“

„JA. Vergiss es einfach, eventuell passiert es dann nicht.“ Scherzte Salmar.

Darauf wand sich Salmar zum gehen, hielt Sosuke aber noch mal die Hand hin. Dieser griff danach und drückte sie.

„Mir geht es gut. Nu mach das du die Aufgaben erledigt bekommst.“
 


 

Vor dem Forschungskomplex standen Reporter und Vertreter der Medien dich gedrängt. Alle wollten etwas von dem erhaschen, was hier vor sich ging. Sosuke war genervt davon. Irgendjemand in der Regierung hatte geredet. Hatte das Video kopiert und es an die Medien verschickt. Somit war die Katze ungebremst, ungefiltert aus dem Sack. Und das schlimmste, Sosuke wusste noch nicht mal WAS für eine Katze das war. Sosuke, Salmar und Theresa saßen in einen BMT der Paladine. Sie wurden von zwei der 1. Leibgarde begleitet. Major Jeschke und Leutnant Fedler. Zwei Männer, die persönlich als Leibwächter für Sosuke fungieren.

„Ich will wissen, wer die Undichte stelle ist. Das gibt eine Anzeige wegen Verletzung der Staatlichen Sicherheit. Das Video hatte Geheimhaltung Stufe 10“ brummte Sosuke.

„Du solltest dich lieber ausruhen.“ Sagte Theresa.

„Wenn das Video nicht durch die Presse gegangen wäre, dann hätte ich das auch getan. So zwingt mich die Situation zum handeln. Schaut euch die Meute an. Sie verlangen Antworten, wo wir auch nur Fragen haben. Und diese Kopfschmerzen.“

„Hast du ein Schmerzmittel genommen?“ fragte Theresa.

„Er nimmt so was doch nicht freiwillig.“ Sagte Salmar resigniert. Da hielt der BMT.

„So, wir sind da. Mal schauen was die Biologen uns sagen können.“ Sagte Salmar und half Sosuke hoch, während Theresa die Heckluke herunter fuhr. Sofort begann am Zaun das Blitzlichtgewitter. Sosuke hasste es, wenn man ihn schwach sah. Und gerade war sein halber Kopf verbunden. Nachher würde er sich noch mit Manuel treffen, um eine Rede auszuarbeiten. Am Eingang stand schon eine Frau in weißen Kittel.

„Guten Tag, ich bin Professorin Kletke. Leiterin des Institutes.“ Begrüßte sie die fünf.

„Guten Tag.“ Sagte Salmar und trat an die Frau heran. „Wie sie sehen, ist der Ordensmeister sehr erschöpft. Also lassen wir alles Förmliche und gehen gleich zum Wesentlichen über, okay?“

„Das hatte ich vor. Immerhin haben wir alle viel zu tun. Kommen sie mit.“ Sagte die Frau und drehte sich um. Die Andern folgten ihr. Die Gänge des Institutes waren weiß und rochen nachfrischen Desinfektionsmittel.

„Also was auch immer sie uns gebracht haben, sie stellten uns vor sehr viele Rätsel.

„Genauer bitte.“

„Wir haben das Übliche gemacht. DNA Proben genommen, Anatomie von dem Analysiert, was noch da war. Ich habe die Videoaufnahmen gesehen. Dennoch ist es mir ein Rätsel, wie sie so viel Munition verbrauchten. Die Außenschicht ist nicht viel stabiler als unsere Haut.

„Ein fast 10 Sekündiger Feuerstoß mit einen Kleingeschütz kam nicht durch.“ Widersprach Sosuke.

„Ich weiß, ich weiß. Das ist eines der Rätsel, die wir immer noch nicht geklärt haben. Aber auch einiges andere nicht. Das interessanteste ist, das Es zuerst noch menschlich war. Wir fanden jedoch nur noch Fragmente von menschlicher DNA. Die Zellen waren sogar umstrukturiert worden, Wir haben keine Ribosomen gefunden. Auch keine Mitochondrien.“ Berichtete die Professorin.

„Wie soll denn das funktionieren? Wie soll ein Organismus ohne Mitochondrien leben können?“

„Wie das Funktioniert haben soll, ist uns auch fraglich, aber das sind die Fakten. Wir haben dazu die DNA mit allen uns bekanten Tieren und Pflanzen verglichen. Aber es passt zu nichts. Wir fanden menschliche DNA und Proteine. Aber das waren nur 10%. Die anderen 90% sind uns unbekannt.“

„Ja toll, dann hat die FAP mit Genversuchen rumgespielt, und?“ wand Salmar ein.

„Sir, wir reden hier nicht von einen bloßen Genversuch, das wäre genetische Neubildung. Dazu gibt es werde Forschungsgrundlagen, noch die Geräte dazu. Man bräuchte tausende Forscher und fast utopische mengen Geld, um nur in die Nähe von so was zu kommen. Dazu haben wir eines, was biologisch unmöglich ist. Die Verwandlung erfolgte binnen 30 Sekunden. KEIN Wirkstoff ist nur ansatzweise so schnell und so komplett. Als Mensch würde ich sagen, was da auch reingekreuzt wurde, es kommt nicht von dieser Welt.

„Aus einer anderen Welt?“ fragte Theresa erstaunt. Wobei dies auch nur Sosuke und Salmar merkten. Für die anderen war sie monoton wie immer.

Darauf sah Dr. Kletke sich kurz um.

„Wir haben an dem Ding eine Strahlung gemessen.“

„Radioaktive?“

„Nein. Keine Radioaktive. Aber es sendet Energie aus. Ich hab meinen bertrauenswürdigsten Assistenten zum Institut für Quantenmechanik geschickt. Ich habe mich schon mit der Wissenschaftsetage bei ihnen kurz geschlossen. Sie gaben mir ja einen Autorisationscode. Das gemessene Wellenmuster ergab in ihrer Datenbank einen Treffer.“ Erklärte die Frau nur noch flüsternd.

„Und welchen?“

„Das… nein, es ist besser das in meinen Büro zu besprechen.“ Sagte sie und die Gruppe eilte den Gang hinunter. In dem kleinen Büro angekommen, schloss sie die Tür als letzte. Das Büro war voll mit Akten, Zetteln, Wissenschaftsmagazinen und vielen, was Sosuke wohl nie verstehen würde.

„Laut ihrer Datenbank, hatte das Imperium mit dem Subraum experimentiert. Und Partikel aus diesen „Subraum“ hatten alle die gleiche Wellenlänge. Und diese Frequenz und Wellenlänge war die gleiche wie jene Strahlung, die wir bei dem Ding gemessen haben. Jedes Organ… jede Zelle war Rand voll damit. Jedoch ist das nicht das erstaunlichste.“

„Was erstaunlicheres, als Partikel, die es nicht geben soll?“ konterte Salmar.

„Die Menge. Sie haben wären des Kampfes dem Objekt ein Gliedmaß angetrennt. In diesen ist die Konzentration um vieles höher, als im Hauptkörper. Jedoch ist die Konzentration an der Schnittstelle gleich 0.“

„Das die Explosion diese Teilchen zerstört hat?“

„Unwahrscheinlich. Aber ich bin nur Biologe. Aber was ich sagen kann. Was es auch war, es ist nichts Ansteckendes. Faktisch ist es nur eine Zellmutation.“

„Das ist alles was wir brauchen. Vielen dank für ihre Mitarbeit. Schicken sie alle Akten an unsere Wissenschaftsstelle. Wir müssen los.“ Sagte Sosuke. Er wusste, was die Wissenschaftler gefunden hatten. Metapatikel. Die Grundlage der Magie. Mit diesen Daten hatten sie es eindeutig. Magier waren in der Welt unterwegs. Und sie Intervenierten gegen ihn. Gegen das Imperium. Wieder einmal.
 

Sosuke betrat in seiner Paradeuniform der Paladine den Senatssaal. Er hatte eine schwarze Hose mit schweren Militärstifel an. Dazu ein rotes Oberhemd, seinen schwarzen Mantel und das Schwert. An diesen klebte immer noch das violette Blut. Auch hatte er immer noch einen Kopfverband an.

„Ordensmeister Natzuyama. Treten sie vor und berichten sie diesen Senat.“ Forderte Kanzler Farrow ihn auf. Sosuke trat darauf vor.

Vor ihm taten sich zu seiner linken in einen weiten Halbkreis die Sitzplätze der Senatoren auf. Alle Äugen ruhten auf ihn. Zu seiner rechten war das Podium, und der Sitz des Kanzlers. Sosuke sah kurz nach oben zu der Loge der Paladine. Salmar saß dort und beobachtete alles.

Zuerst drehte er sich zum Kanzler um.

„Ich grüße sie, Kanzler.“ Sagte er förmlich, verbeugte sich kurz und drehte sich dann zu den Senatoren um.

„Ich grüße sie, Senatoren.“ Und verbeugte sich dann wieder kurz.

„Doch eh ich ihnen Bericht erstatte, fordere ich, dass Senator Antony Markes diesen Saal verlässt.“ Verkündete Sosuke selbstsicher.

„DAS IST EINE FRECHHEIT!“ brüllte der betreffende Senator, und Gespräche flammten auf.

„RUHE!“ rief der Kanzler. „Ordensmeister Natzuyama. Mit welchen Grund fordern sie den Ausschluss von Senator Markes?“

„Diese Sitzung wurde als nicht öffentlich eingestuft. Diese Geheimhaltung hat der betreffende Senator schon einmal gebrochen. Die Gefahr, das er es wieder tut, und somit noch weit mehr Panik in der Bevölkerung erzeugt, ist uns, den Paladinen, welche für Ordnung sorgen, zu groß.“ Erklärte er selbstsicher und verklausuliert. Sosuke hatte dies mit Salmar, Theresa und Manuel ausgearbeitet und geprobt. Hier und heute gab es recht wenig, was ihn aus dem takt hätte bringen können.

„Was meinen sie damit?“

„Das erste Video, weswegen gerade jene Aufregung unter der Bevölkerung herrscht, wurde von Senator Antony Markes mitgeschnitten und weiter gegeben. Das hat uns der Fernsehsender mitgeteilt. Somit ist die Geheimhaltung, solange er nicht den Saal verlässt, nicht gewährleistet.

„DAS VOLK HAT EIN RECHT DARAUF, ZU ERFAHREN WAS PASSIERT!“

„Aber SIE haben die Verantwortung, die Bevölkerung nicht durch vorschnelles handeln in Panik zu versetzen. Sie hätten warten müssen, bis wir die Fakten haben. Bis wir wissen, was passiert ist. Nun stehen die Medien vor dem Senatsgebäude und fordern nach Antworten. Antworten, die wir nicht haben. Ihretwegen müssen wir uns wohl die Blöße geben, dieses Unwissen kund zu tun, was zu noch mehr Verwirrung und Panik führen wird.“ Erklärte Sosuke.

„Herr Ordensmeister. Ich möchte sie nicht zu einer Aussage zwingen müssen.“

„Das dürften sie nicht mal. Laut Paragraf 20, Absatz 3, ist es verboten, Handlungen gegen die allgemeine Ordnung und Sicherheit zu begehen, oder dritte dazu zu veranlassen dies zu tun.“ Sagte Sosuke zu dem Kanzler gewand.

„Und DIESER Senator dort, ist eine Gefahr der öffentlichen Ordnung. Da er deshalb nicht aus dem Amt entlassen werden kann, hat dieser Senat zwei Möglichkeiten.

A: er verweist ihn des Raumes, und ich berichte, was ich zu berichten hab.

B: Er wird nicht verwiesen, und dieser Bericht wird nur und einzig dem Kanzler vorgelegt.

„WERFT DEN SENATOR AUS DEM RAUM!“ hallte es von den Senatorplätzen. Dies in etwa hatte Sosuke gehofft.

„Nun gut, wir stimmen ab. Alle Senatoren, die dafür sind, das Senator Antony Markes bleibt, mögen sich erheben.“ Befahl der Senator. Jedoch erhob sich nur Senator Markes alleine. So musste er dann seinen Platz räumen. Als der Senator gegangen war, begann Sosuke mit seinem Bericht, auch wenn es nicht viel zu berichten gab. Sogar den Fund der Subraumteilchen gab er an. Dass er wusste wo diese her kamen, verschwieg er jedoch. Das ernüchternde war, das nichts von dem, außer dass es keine ansteckende Krankheit ist, man der Bevölkerung so mittteilen konnte.

Kriegsdämmerung

Kapitel 23

Kriegsdämmerung
 

Blackwell saß in seinem Büro, das er im Mobilen Feldstützpunkt hatte. Er lümmelte sich in seinen Sessel und betrachtete die Nachrichten. Grinsend dachte er sich: „Da haben die aber ein wirklich unschönes Problem. Und der heiß geliebte Ordensmeister hat sogar eine Verwundung erlitten. Damit ist er ja schon Kriegsheld, bevor er wirklich angefangen hat zu kämpfen. Ei tut mir das nun leid.“ Dabei sah er auf die Akten auf seinem Tisch. Verluste. Jeder Krieg fordert sein Blut. Von allen Seiten.

Da glitt die Tür zur Seite und Togusa stand in der Tür.

„Noch mehr schlechte Neuigkeiten?“

„Wie man es nimmt. Die SK ist dazu übergegangen, für jeden überfallen Stützpunkt, eine weitere Welle Bomber zu Senden. Nebber tut was er kann, aber es ist aussichtslos. Mit seinen Staffeln kann er nicht 30 Städte sichern. Dazu werden seine Staffeln immer kleiner. Das heißt wir laufen schon mit der Reserve auf Minimum…“ brummte Blackwell. Fast 90% der Maschinen und Piloten wurden in den ersten Stunden nach Kriegsbeginn vernichtet. Nebber hatte alles was flog, zu Kampfmaschinen umgebaut. Jetzt flogen neben Strahltriebwerksmaschinen alte Kolbenmortormaschinen mit Maschinengewehren. Sogar die Luftfahrtmuseen wurden von Nebber geplündert. Doch schwerer als Maschinen zu bekommen, war es Piloten auf zu treiben, und sie am Leben zu halten. Die SK hat hoch moderne Maschinen, zielsuchende Raketen und top Piloten. Es stand alles zu Gunsten für die SK. Nebber konnte da gerade mal etwas stören. Gut, der Kader um Nebber waren Höllenreiter, Fliegerasse. Aber sie waren Wenig, und für jede abgeschossene Maschine, schien der Feind sofort zwei neue ins Feld werfen zu können.

„Das ist unschön…“ brummte Blackwell und sah Togusa kurz an.

„Wir könnten die angriffe einstellen…“

„Oder wir greifen mehrere Posten auf einmal an.“ Schnitt ihn Togusa ab. „Ob wir einen oder mehrere Posten abbrennen, ist egal, die werfen Bomber nach uns.“

„Dann ist deine Idee natürlich besser. Und wir sollten Nebber sagen, er soll sich, auch wenn es weh tut, zurückhalten und seine Truppe aufbauen. Wollte GloWaKa uns nicht noch was schicken?““ fragte Blackwell.

„Weiß nicht. Hier draußen bekommt man doch faktisch keine Berichte.“

„Magst nach Hause fahren und Akten blättern?“

„Und dich hier alleine lassen? Soweit kommt’s noch.“

„Irgendwas ist halt immer. Calla wird das schon schaffen. Immerhin haben wir wieder ein Militärisches Oberkommando.“

„Dessen Oberkommandant, sprich Du, nicht zu erreichen bist.“

„Soll ich hinter ein Schreibtisch vergammeln?“ lachte Blackwell.

„Auch wenn man es kaum glaubt, aber das wäre auch Verschwendung.“

„Schon das beste aus der Liga mitbekommen?“ fragte Blackwell und zeigte auf den Bildschirm.

„Ja. Das verschiebt hoffentlich nicht die Invasion.“

„Das hoffe ich auch. Ich hab übrigens beschlossen, dass wir noch eine Wochen hier sind. Danach überlassen wir das den anderen, hier die Überfälle zu leiten. Wir kehren zum Oberkommando zurück und Planen den Feldzug.“

„Gut, okay. Ich hab mich schon gefragt, ob du die Planung diesmal anderen überlassen willst.“

„Das ist MEIN Krieg. Also plane ICH meine Schlachten. Das Lass ich mir nicht nehmen.“ Verkündete Blackwell und grinste Togusa an.
 

„Wusste ich doch, dass ich dich hier finde.“ Sagte Carolin, die Oberärztin bei den Paladinen, und ging auf Sosuke zu. Dieser war aus der Krankenstation getürmt und hatte sich hinter seinen Schreibtisch und Bergen an Akten vergraben.

„Ich hab versucht mit ihm zu reden.“ Argumentierte seine Sekretärin.

„Ich hab es Claudia schon gesagt, und ich sage es dir. Ich hab zu tun. Die Nummer mit der FAP hat unsere Zeitpläne an die Wand geworfen. In zwei Wochen ist Invasion, und ich hab Truppen aus allen Teilen der Liga wieder zu sammeln, OHNE das der Feind es bemerkt.“ Grummelte Sosuke.

„Ich weiß, aber du brauchst Ruhe. Immerhin hast du trotz deiner guten Regenerationskraft eine schwere Wunde erlitten.“ Vermittelte Carolin und strich ihn über den Arm.

„Kommt, das ist doch nur ein Kratzer. Und kann einer von euch den scheiß hier klären? Ich muss über 8000 Mann samt Gerät aus der Ostliga an die Westfront bekommen. Das ist schon ein Problem, WENN DER FEIND DAS MERKEN KÖNNTE! Aber geheim das durchzuführen, fast unmöglich. Und ich bekomm schon knapp 6000 Mann unter.“

„Sosuke… Du zwingst mich dazu. Wenn du nicht sofort wieder auf die Krankenstation gehst, und dort drei Tage Bettruhe hältst, dann erlaub ich dir in dem Krieg nicht mal ein Fahrstuhl alleine zu bedienen.“ Erklärte Carolin wütend.

„Das wagst du nicht.“

„Willst du dich wirklich mit dem Leitenden medizinischen Offizier anlegen? Frag mal Dr. Iwanov wie schlau das kommt.“ Fragte Claudia.

„Man… es ist noch so viel zu tun.“

„Wälz das auf die anderen ab. Claudia kümmre du dich darum. Sosuke, du kommst mit.“ Sagte Carolin und zog Sosuke die Akte weg.

„Hier macht man was mit.“ Brummte Sosuke und stand auf. Doch da wurde ihm kurz schwindlig, und er griff nach Carolins Schulter.

„Eventuell… hast du doch recht.“

„Ach?“ sagte Carolin und stützte ihn. Darauf nickte sie Claudia zu, die sich einige der Akten von Sosukes Tisch griff. Carolin und Sosuke schleppten sich wieder in die Krankenstation.

„Ich mach mir doch nur sorgen um dich. Und wenn du dir hier die Tage ruhe gönnst, bist du wieder Fit. Dann kannst du als erster die Linien des Feindes durchbrechen. Aber nun musst du dich ausruhen. Du bist eben erst um einige Millimeter dem Tot entkommen.“

„Ja… Ich weiß… aber es ist so viel noch zu erledigen.“ Beklagte Sosuke, als Carolin ihn über das Gesicht strich.

„Ich kann es mir denken. Aber du bist doch nicht alleine. So, da auf das Bett.“ Sagte Carolin, und half Sosuke auf ein Krankenbett.

„Wenn mir eine das Politische abnehmen würde… damit wäre mir sehr viel geholfen. Aber das kann keiner der Anderen. Und dann dieser verfluchte Markes. Als ob wir nicht genug Probleme hätten. NEIN, er muss noch mehr Panik schüren. Das ist…“ jammerte Sosuke, als Carolin ihn den Finger auf den Mund legte.

„Reg dich nicht auf. Es wird sich klären.“ Sagte sie und strich ihm sanft über das Gesicht.

„Zumindest bist du da, um mich zusammen zu flicken… Eventuell leg ich mich doch hin.“ Brummte Sosuke und legte sich hin. Es dauerte keine 5 Minuten, und er war eingeschlafen. Unbemerkt küsste Carolin ihn.
 


 

„Sie wollen den Durchbruch über Kornsbach wagen?“ fragte General Lutwitz.

„Haben sie einen besseren Ort?“ fragte Sosuke und drehte seinen Rollstuhl. Carolin zur liebe hatte er versprochen noch eine halbe Woche mit dem rum zu kurbeln.

„Das Tautal.“ Erwiderte der General.

„Vor 4 Monaten versuchte dort die SK einen Durchbruch. Sicher, der Adrianfluss ist dort sehr schmal und der Boden stabil. Dafür ist in dem gesamten Gebiet keine Deckung. Daran scheiterte der Durchbruch der SK. In Kornsbach können wir ganze Kompanien durch die Straßen schicken, ohne dass der Feind sie sieht.“ Erwiderte Sosuke.

„Und wie haben sie sich die Taktik gedacht?“ fragte Flottenadmiral Michalski.

„Die Taktik ist nicht neu, aber sie hat ihre Stärke öfters bewiesen. Salmar, Bild A1.“ Sagte Sosuke, und Salmar legte eine Folie auf den Projektor. Zu sehen war eine grobe Skizze der Stadt Kornsbach. Der große Adrianfluss teilte sich dort auf, so dass er zwei Inseln bildete. Ost und westlich des Flusses erstreckte sich die Stadt. Dort wurde seit beginn des Krieges gekämpft. Die Stadt war ein Trümmerfeld geworden. Auf den beiden Inseln waren unzählige Gefallen. Von beiden Seiten, als beide Seiten immer wieder Durchbrüche wagten.

„Also, zum einen müssen wir dort unsere Truppen bündeln. Aber nicht in der Stadt, sondern im Hinterland. Zuerst greifen wir am Nordrand der Stadt an. Sehr massiv. Darauf wird der Feind reagieren müssen. Und setzt auch sicherlich Truppen in Bewegung.“ Erklärte Sosuke, und zog mit dem Stift einen roten Pfeil bis zum Fluss von Osten her.

„Dann kommt der zweite Angriff, Südlich der Stadt. Dieser muss massiver sein, als der Erste.

Darauf wird der Feind annehmen, der erste Angriff war eine Falle, und Truppen zum zweiten, vermeintlichen Hauptangriff, umlenken.“ Erklärte Sosuke und zeichnete einen Pfeil südlich der Stadt.

„So ist der Feind gezwungen, seine Truppen zu spalten.“ Erklärte Sosuke und zeichnete zwei Grüne Pfeile, die von der westlichen Stadtmitte nach Norden und Süden führten.

„Und was hindert den Feind daran, von weiter südlich oder nördlich anzurücken?“

„Nun, für den Plan werden wir sehr viel Artillerieunterstützung brauchen. Nördlich und Südlich wird die Artillerie Todeszonen schaffen, die der Feind erst umgehen muss. Zudem werden wir auf breiter front einen leichten Angriff starten, der viele Truppen an ihren Standpunkten binden wird.“ Erklärte Sosuke. Der Flottenadmiral betrachtete die Karte nachdenklich und schien zu begreifen, auf was Sosuke hinaus wollte.

„Nach weiteren 30 Minuten erfolgt dann der wirkliche Hauptangriff. Dabei werden wir sehr viele Pioniere brauchen. Wir müssen in maximal 10 Minuten, Brücken über die beiden Flüsse geschlagen haben.“

„In 10 Minuten? Das Schaffen meine KPA Pioniere.“ Verkündete der Pionierkommandant Dassler.

„Sehr gut. Also, den Anfang machen schwere KPA und Luboket Verbände, die sich mittig durch die Stadt kämpfen.“ Sagte Sosuke und zog einen großen Pfeil mittig durch die Stadt.

„Dafür müssen wir genaue Vektoren einteilen. Weil, 5 Minuten nach dem Hauptangriff, legt die Artillerie diese Gebiete unter Sperrfeuer.“ Erklärte Sosuke und markierte die Gebiete zwischen dem Mittleren und den beiden anderen Pfeilen.

„So schützen wir den Hauptangriff vor Flankenbewegungen des Feindes, können den Brückenkopf sichern, und von dort aus in Bogenbewegungen den Feind einkreisen, somit ermöglichen wir dem Ersten und Zweiten angriff, ebenfalls über den Fluss zu brechen.“ Sagte Sosuke, wobei er zwei Pfeile im bogen vom Mittleren zu den beiden anderen Pfeilen zog.

„Das große Problem, wie aber an jeden anderen Ort auch, ist, das wir nicht wissen, wie viele Reservetruppen der Feind hat.

Ich weiß, es ist Riskant, alles auf eine Karte zu setzen, doch wenn der Durchbruch geschafft ist, können wir die Linien der Feinde nach Norden und Süden hin von der Flanke angreifen, und den Feind eventuell sogar zum zurückfallen auf ganzer Front zwingen.“ Verkündete Sosuke.

„Das ganze birgt aber viele Risikofaktoren.“ Stellte Lutwitz fest.

„Aber wenn wir das schaffen, haben wir einen gut sicherbaren Brückenkopf über der Adrianfluss. Das könnte wirklich Kriegsentscheidend sein. Im gesamten Angrifssektor 2 haben wir nirgends eine solche Gelegenheit.“ Stellte Feldmarschall Klausen fest.

„Also meine Panzerkompanie macht bei jedem Scheiß mit. Ich denke nur ich sollte mit meinen Leuten eher die Seiten abdecken. In den zerstörten Straßen von Kornsbach kommt meine Einheit nur Mühsam voran, und ist dort Infanterie wie Mechanisierten Truppen einfach unterlegen.“ Brummte Oberst Wealde.

„Das hatte ich mir auch so gedacht, dass sie ihre Kompanie teilen und im Norden wie Süden einsetzen. Den Durchbruch schlage ich dann mit meinen Leuten. Wir haben genug schwere Infanterie und Mechanisierte Truppen, um das zu schaffen. Danach schieben wir dann die Hauptstreitmacht durch.“ Erklärte Sosuke und wendete sich an Dassler.

„Wir haben noch 1 Woche Zeit dafür. Schaffen sie bis dahin genügend Fertigbrücken zu bauen?“

„Wenn sie meiner Kompanie danach Freibier spendieren, gerne.“ Scherzte dieser.

„Wenn wir den Durchbruch geschafft haben, geb ich für Alle Freibier aus.“ Antwortete Sosuke, worauf die versammelten Offiziere lachen mussten.
 


 

„Arg… Wir konnte ich mich nur zu so was überreden lassen?“ beklagte sich Sosuke und sah auf seine rechte Schulter. Dort brannte gerade ein Laser ein Tattoo in seine Haut. Es waren zwei gekreuzte Schwerter vor einen Panzerhandschuh. Das wurde von einem Ring umschlossen. Unter dem Ring stand „Imperiale Paladine. 1. Kompanie. Doch klein stand in dem Ring „Letzt imperiale Hoffnung.“ Das hatten nur Sosuke und seinesgleichen, Dieses Tattoo hatten sich alle anderen auch gemacht. Ein Zeichen, mit dem sie sich immer wieder Erkennen konnten.

„Hört euch den Jammerlappen an.“ Verhöhnte ihn Salmar.

„Von einer Autobombe läst er sich anfackeln. Von einer Schiffsgranate hat er sich durch die Gegend schleudern lassen, und als man ihn den Schädel aufgeschlitzt hat, hat er auch nicht groß gezuckt, aber hier jammert er.“ Stellte Theresa fest.

„Ja ja… lacht ihr nur. Auf Wessen Mist ist das eigentlich gewachsen?“

„Das haben die Soldaten selbst gemacht. Als Zeichen ihres Stolzes, in den Kampftruppen zu sein. Und nun… wir dachen wenn wir ALLE das machen, schweißt uns das stärker zusammen.“ Sagte Salmar. Da piepte das Tattooviergerät. Das Tattoo dampfte noch leicht, als Sosuke es sich betrachtete.

„Jetzt sind wir richtige Soldaten?“ fragte er.

„Jetzt sind wir richtige Soldaten.“ Antwortete Florian.

„Dann müssen wir jetzt die Tattoos aber auch richtig begießen.“ Sagte Daniel.

„Ja macht mal, ich hab…“ wollte Sosuke ablehnen, als Salmar ihn ins Wort viel.

„Schnauze, du kommst jetzt mit Saufen. Deine Akten laufen nicht weg.“

KRIEG!

Kapitel 24

KRIEG!
 

„Wir stehen an der Schwelle zum Krieg. Die Trommeln des Krieges schlagen schon lauter als jemals zuvor. Sie rufen nach uns, Rufen nach unseren mut, unserer Feuer und wir werden folgen. Unsere Herzen sind rein, und voller Mut. Unsere Waffen sind gefüllt mit dem Feuer des Triumphes. Zusammen betreten wir das Schlachtfeld, um zu siegen oder zu sterben. Aber egal was kommt, wir werden zusammen stehen. Und mit der Hilfe von Titan, werden wir nicht zögen.“ Verkündete Florian. Dabei wurde seine kurze Predigt vom Trommelfeuer der Artillerie und den jaulen von Raketen untermalt. Darauf legten alle die geballte Faust auf die Brust. Nach wenigen Sekunden blickten die anwesenden Offiziere wieder nach vorn. Sosuke betrat die kleine Betonkante. Diese “Soldatenmessen“ konnte man überall abhalten. Es waren die letzten Stoßgebete der Soldaten vor einen Kampf. Dazu bedarf es auch keinen Pfarrer. Jeder Soldat kennt mindestens eines dieser Stoßgebete, ein Bitten um Kraft und Mut in der kommenden Schlacht.

„Euch allen wurden die Kommfrequenzen mitgeteilt. Doch sollte es den schlimmsten fall, wie auch immer er aussehen mag geben, und die Befehlsstrucktur zusammen brechen, Etablieren wir auf Frequenzband 4 Kanal 13 eine neue Kommandokette. Teilen sie sie keinen mit, der sie nicht braucht.“ Erklärte Sosuke, als eine Schwadron Golempanzer hinter ihnen vorbei Richtung Front donnerten. Sosuke sah kurz auf seine Uhr.

„In 50 Minuten beginnt unser Teil der Operation. Begeben sie sich zu ihren Truppen und machen sie sich bereit. Denn heute, den 20.8. 2117, werden wir Geschichte schreiben.“ Sagte Sosuke und nickte den anderen zu. Darauf verteilten sich die Offiziere.

„Was für eine Ansprache.“ Sagte Florian und setzte sich auf die Betonkante.

„Du warst auch nicht schlecht. Und du willst wirklich bei der Infanterie sein?“

„Ich war die ganze zeit mit denen zusammen. Ich lass meine Leute jetzt nicht im stich.“ Sagte Florian, worauf Sosuke sich neben ihn setzte. Sosuke hatte schon sein Pilotenanzug an. Er war besonders gepolstert, damit auch bei langen benutzen die Arme und Beine nicht durch die Halterungen im MgÜKPA wund scheuern. Da zog Florian eine halb zerdrückte Kaugummipackung aus seiner Uniform.

„Willst?“

„Gern.“ Sagte Sosuke und zog sich ein heraus. So saßen dann beide kauend einige Minuten schweigend nebeneinander.

„Dann pass auf deine Leute… und auch auf dich gut auf.“

„Egal wo wir sind, wir sind Waffenbrüder. Wir waren Waffenbrüder, und wir werden es immer sein.“ Brummte Florian. Dies war einer seiner wenigen wirklich tiefsinnigen Momente gewesen.

„Für das Imperium.“ Sagte Sosuke ihren alten Kampfspruch. Und stand auf.

„Für das Imperium.“ Erwiderte Florian und warf ihm die Kaugummipackung zu.

„Ich kann mir im Anzug sowieso kein neuen reinstecken.“

„Ich kauf die eine neue.“ Antwortete Sosuke nur noch über die Schulter, als er auf seine Maschine zuging. Dort wartete schon Salmar auf ihn.

„Alles bereit?“ fragte Sosuke.

„Die Nummer mit dem Tattoo war nur ne blöde Idee. Das Scheuert am, Anzug ganz schön.“ Erwiderte Salmar.

„Das war eure Idee.“ Grinste Sosuke zurück.

Die Waffen sind voll geladen, die Tanks sind Rand voll, und wir haben jede menge Extramagazine angehangen. Damit sollten wir eine weile auskommen. Zudem haben wir Versorgungstruppen zu Land und zu Luft bereit, und die kämpfenden Truppen zu versorgen. Wir haben so viel Munition in der Gegend, das wir drei Wochen lang ununterbrochen kämpfen könnten.“ Sagte Techniker Grohmann.

„Das freut doch zu hören.“

„Die Mobilen Reperaturwagen sind ebenfalls bereit. Sowie der Brückekopf steht, sende ich eine Division Techniker. Dann können die dort vorne Aufmunitzionieren und Notfallreperaturen durchführen.“

„Das klingt sogar noch besser.“ Sagte Sosuke und sah an seiner Maschine hoch.

„Bereit altes Schlachtross?“ fragte Sosuke und legte seine Hand auf die Maschine. Er vernahm kein Wort, doch dafür ein Gefühl der Zustimmung, der Vorfreude. In diesen Moment donnerte die Artillerie von Süden der Stadt her. Phase zwei hatte begonnen.
 

„LOS LOS LOS!“ Brüllte Sosuke in seiner Maschine über das donnern seiner Waffen hinweg. Sie hatten es auf die zweite Insel geschafft, und ohne dass der Feind sie bemerkte waren sie auf 100m heran gekommen. Nun schlugen sie, wie einer Plündernde Horde zu. Die überraschten Verteidiger waren kaum in der Lage stand zu halten. Noch eh Sosuke den Fluss übersprungen hatte, waren die Jagdmaschinen an ihm vorbei gezogen. Sie hinterließen brennende Schneisen auf der feindlichen Seite. Mit einem Satz übersprang Sosuke als einer der ersten den Fluss. Mit einem fast aufgesetzten Schuss zerschmetterte er einen Atlaspanzer auf dem Rückzug. Die Infanteristen strömten wie Ameisen aus ihren Bunkern zu den Stellungen. Doch Daniel trieb sie mit seinen Flammenwerfer wieder zurück. Da detonierte gut 5m vor ihnen eine Gewaltige Explosion, die Luftflotte griff an. Doch sosuke hatte nicht mal zeit nach oben zu schauen. Die Luft war erfüllt von wilden Stakkatofeuer und Explosionen. Sosuke drehte sich kurz um, und winke zu den anderen, ebenfalls nach vorne zu stürmen.

„VORWÄRTS ZUM SIEG!“

Da traf etwas den Schild von Sosuke. Mit einer weiten Bewegung drehte er sich wieder zurück und legte an. Ein kurzer aber sehr tödlicher Feuerstoß zerriss die Raketenstellung im Haus gegenüber. Darauf rannte er wieder weiter. Als ein Panzer vor ihm um die Ecke kam, sprang er mit einen Satz drauf, und schlitterte mit dem Panzer einige Meter, eh er zum stehen kam, Wenige Sekunden später war die Panzerschwadron die dem ersten folgten auch nur zerrissene Wracks in diesen Höllenspektakel. Seit Wochen hatte sich hier nicht mehr viel bewegt, und nun schien es, als habe die Gesamte Stadt Feuer gefangen. Überall blitzen Explosionen auf. Brachen Panzer sich ihre Bahn, feuerte Infanterie von haus zu Haus. Nach den ersten Panikminuten Aber begann sich der Feind neu zu Formieren. Sosuke suchte hinter einer Hauswand Schutz, als schweres Geschützfeuer die Straße lehr fegte.

„Da kommt die Gegenwehr!“ rief Sosuke und feuerte um die Ecke.

In diesen Moment donnerte die zweite Jägerwelle über ihre Köpfe hinweg. Sosuke sah, wie eine Maschine abgeschossen wurde, und als Feuerball durch die engen Häusergassen zerbrach.

Da kam Daniel hinter ihm angelaufen.

„Wie stehen wir?“ rief Daniel über Direktfunk.

„Wir machen uns gut, nun nur nicht wieder zurück drücken lassen. Also voran!“ rief Sosuke und übersprang das Haus, hinter dem er sich versteckte. Mit gezielten Schüssen zerriss er die KPA Verteidiger einer entkam der Vernichtung, und feuerte Zurück. Doch zerschnitten seine Geschosse nur die Luft. Sosuke war schon wieder hinter einen haus gelandet. In diesen Moment schien die Stadt links und rechts von Sosuke regelrecht zu explodieren. Das finale Sperrfeuer der Artillerie hatte eingesetzt. Da sprang ein Luboket aus der Deckung und feuerte auf Sosuke. Dieser war nur wenige Sekunden zu langsam, und bekam eine Breitseite ab. Ohne wirklich zu zielen drückte Sosuke den Abzug seiner Waffe. Da sah er aus dem Augenwinkel nur noch eine Klinge auf ihn zu rasen, weshalb er einfach einknickte, die Klinge hiebte ins Lehre, und Sosuke erkannte, das hinter ihm ebenfalls ein Luboket stand. Mit einer Drehung schlug er mit dem rechten Unterarm nach dem Feind, während er die Klingen aus dem linken hervorschnellen lies. Sein rechter Arm traf etwas Metallenes. Sofort drehte er sich zur anderen Seite und grub seine Klingen tief in die Brust des Luboket. Mit einen Schnellen Blick sah, das der erste Luboket von Daniel Bearbeitet wurde, welcher ihn gerade ins haus hinter ihm schlug. Sosuke legte ohne weiter zu zögern mit dem Gewehr an, und jagte eine Kugel direkt durch den Torso der Feindmaschine. Dabei fauchte er, als die Maschine wie eine Marionette ohne Fäden zusammen brach. In dem Moment sah er die Maschine von Luisa fallen. Unter schweren Sperrfeuer brachen die Beine weg, und ihre Maschine stürzte donnernd auf den Bode, wo wie von den Einschlägen hin und her gestoßen wurde.

„DANIEL! HILF LUISA!“ brüllte Sosuke, während er die Straße aus der das Sperrfeuer kam herunter spähte. Mehrere KPA in enger Formation marschierten die Straße entlang.

In dem Moment heulten Wellen an Raketen los, und deckten die zweite Insel ein.

„Sturm rot an Kommando, wir brauchen hier vorne Verstärkung!“ bellte Sosuke ins Mikrofon

„Die Kommt JA!“ Antwortete eine Stimme gehetzt. „Eine feindliche Abordnung hatte sich von Norden aus über die Insel zwei vorkämpfen wollen. Warten noch auf antwort.“

„Insel Zwei wurde gerade eine Ganze Etage tiefer gelegt! Und am Brückenkopf schieb der Feind seine Reserven ins Feld.“ Brüllte Sosuke, während er sich ein Wildes Feuergefecht am Rand eines großen Platzes lieferte. Er wie auch der Feind zerschlugen dabei jedoch fast nur die Häuserfassaden, oder was von den Häusern nach 7 Monaten Krieg noch stand.

„VERDAMMT, HALT DOCH MAL STILL!“ fluchte Sosuke, als er versuchte sich den weg frei zu kämpfen. Derweil waren noch drei weitere Feindmaschinen angerückte. Von Norden rückten Panzer auf den Platz zu.

„WO IST MEINE VERSTÄRKUNG!“ fauchte Sosuke in die Kommanlage, während seine Sturmgeschütze auf dem Rücken in Feuerposition glitten. So würde er sich nicht halten können. Er müsste was wagen, um gleichen gegen 4 Feinde bestehen zu könne.

Wie ein Wahnsinniger rannte Sosuke aus seiner Deckung, wobei sein Gewehr und die beiden Sturmgeschütze unaufhörlich feuerten. Unter dem Immensen angriff gab die Deckung des ersten Feindes nach, und die Geschosse zerrissen seine Maschine. Da traf ein schlag das Bein von Sosukes Maschine, Sofort zündete er die Düsen und hob ab, machte dabei einen Salto und zielte versuchte sich dem zweiten zu zuwenden. So hatte er den ganzen Platz übersprungen und stand nun vor dem verdutzten Piloten. Die Wenigkeit der MgÜKPA überraschte den Feind fast jedes Mal, denn wer sie sah, war meist gleich darauf tot. Sosuke schlug mit dem Gewehrkolben gegen den KPA der Südkoalition und brachte ihn ins Wanken, als dieser ihm sein Gewehr entgegen warf. Damit hatte sosuke nicht gerechnet. Der Aufprall lies ihn sein Gewehr verlieren. Doch Sosuke spannte seine Muskeln und schlug mit aller kraft die die Muskeln seiner Maschine hergaben zurück. Wie ein Vernichtungsschlag donnerte sein rechter Ellenbogen gegen den Torso und drückte ihn ein. Doch sosuke erkannte sofort, das es nicht genug war. Ohne lange zu Überlegen griff Sosuke nach den beiden Armen der Maschine und riss sie aus ihren Halterungen. Der SK Pilot, seines Todes gewiss. Rammte den beschädigten Torso gegen die ungeschütze Brust von Sosuke. Ins wanken gebracht, machte Sosuke einen Schritt zurück, als die Wärmeanzeige seines Kontrahenten gen Himmel schoss. Schnell drehte sich Sosuke um, und suchte das weite, als der Fusionsreaktor sich seine bahn brach, und Explodierte. Die Hitze lies den Lack auf Sosukes Panzerung blasen schlagen. Die Häuser um den KPA waren nur noch Asche. Plötzlich brachte eine Artilleriegranate den Platz zum Explodieren. Nun sah Sosuke seit Angriff das erste man wirklich nach oben. Dort Tauschten Schlachtschiffe auf kurze Distangs schwere Salven aus. Salven, die ein MgÜKPA ohne Probleme eingeäschert hatten. Die Geschütze waren eine andere Liga, als seine Sturmgeschütze. Aber hier unten war sein Krieg, den ER gewinnen musste.

„Sosuke! Wo bist du?“ Wurde er über Funk gerufen.

„Was weiß ich! Ich hab gerade alle Hände voll zu tun. Bis eben war ich an einen großen Platz, doch er ist nur noch Asche. Ich muss nach Süden abgedrängt worden sein.“ Gab er durch, als Kugeln an ihm vorbei jagten. Er duckte sich aus dem Schussfeld und suchte nach seiner Waffe. Diese lag halb geschmolzen die Straße runter.

„Das ist ja mal eine geradezu Atemberaubend Präzise Angabe. Die Halbe Stadt steht in Flammen!“ rief Daniel zurück.

„Scheiße! Ich brauch ne neue Waffe.“ Fluchte Sosuke und versteckte sich hinter einen Haus. In dem Moment viel Sosuke wieder ein, das er ja zuvor noch ein KPA niedergestreckt hatte. Und irgendwo in dem Karre liefen ja noch zwei Maschinen rum, dessen Waffe er sich ausleihen könnte. In dem Moment fuhr ein feindlicher Panzer vor ihm vorbei. Sosuke zögerte. Da kam der Panzer ernsthaft wieder zurück und drehte den Turm. Das war nun wirklich sehr dreist. Eh der Turm 30° gedreht hatte, war Sosuke aufgesprungen und hatte schon mit der massiven Faust den Turm durch den Untersatz getrieben. Doch Grinsend nahm Sosuke den verbogenen Turm an am Geschützrohr und hob den Turm wie eine Keule hoch. „Hab ich was zu schmeißen.“ Brummte Sosuke, und lief Gebückt weiter. Irgendwo hier muss doch noch ein KPA mit einer Waffe rumlaufen. Sein erstes Opfer, das Sosuke überprüfen wollte war der kürzliche Explosion erlegen und nur noch ein rauchender Krater.

Da fraß sich eine Salve Granaten in die rechte Panzerung von Sosukes Torso. Sofort spannte Sosuke seine Muskeln und trieb seine Maschine wieder voran. Dabei warf er einfach den Panzerturm. Doch in diesen Moment jagten zwei Raketen sehr dicht an ihm vorbei. Und noch eh Sosuke es wirklich erkannt hatte, jagte nicht mal 5 m über ihm ein Düsenjet vorbei.

Aus dem Sprint hielt Sosuke an und drehte sich, weshalb er über den Asphalt rutschte, der in Brocken davon geschleudert wurde. In dem Moment bogen zwei Helikopter in Tiefflug um eine Häuserecke. Sosuke sah auf seiner Anzeige keine IFF Anzeige. In einen so engen Kampfgebiet wie diese Stadt war dieses Signal alles, was ein vor eigenen Beschuss retten konnte. Ohne zu zögern sprang Sosuke voran und zerschlug den ersten Helikopter. Der zweite schwenkte sofort zur Seite. Doch wegen der nähe zu Sosuke, feuerte der Heli nur mir seinen zwei schweren Maschinengewehren. Die Geschosse hagelten auf den linken Arm nieder. Schadensanzeigen blinkten gelb auf. Noch eh Sosuke nach dem zweiten Heli schlagen konnte, war dieser aufgestiegen und versuchte im hohen Bogen Sosuke zu umkreisen, um ihn in den Rücken zu fallen. Doch da traf ihn ein Feuersturm und spaltete den Helikopter, eh die eingelagerte Munition explodierte.

Schnell sah sich Sosuke um. Durch den Rauch konnte er zwar keine gestalt sehn, doch die IFF Signal leuchtete auf.

„Endlich!“ rief Sosuke, als mehrere metallene gestalten durch den rauch traten.

„Ja ja. Wir hatten einiges zu tun.“ Brummte Thomas.

„Du hattest doch auch ohne uns spaß.“ Lachte Salmar.

„Ja Lacht nur. Der Feind macht ernst, wir müssen diesen angriff am laufen halten, oder wir werden den Brückenkopf verlieren.“ Gab Sosuke durch, und bückte sich nach der Waffe des letzten feindlichen KPA.

„Wo ist denn deine Waffe?“ fragte Hinomo.

„Geschmolzen?“

„Ich hatte ein Heißblut .“

„Autsch.“

„Egal, wir müssen weiter nach vorne. Formiert euch mit mir.“ Befahl Sosuke und lug sein neues Sturmgewehr durch. In diesen Moment knackte das Funkgerät.

„Kommando an Führung rot! Kommando an Führung rot! Bitte melden!“

„Hier Führung rot im Gefecht mit Feindlichen Verbänden!“ antwortete Sosuke, während sie sich die vier Maschinen ein Feuergefecht mit feindlichen KPA lieferten. Sie rückten langsam und von Häuserecke zu Häuserecke vor.

„Wir Brauchen Bodenunterstützung gegen Luftziel.“

„Luftziel? Wir haben hier unten mehr als genug Ziele, kann die Flotte sich nicht drum kümmern?“

„Negativ, gesamte Flotte ist im Kampf gegen feindliche Flotte gebunden. Wir haben einen feindlichen Flakkreuzer im Bodenkampfraum. Unsere Luftwaffe hat an dem Teil schon schweren Schaden genommen.“ Gab der Funker durch. Darauf sah Sosuke kurz zum Himmel. Von weiter westlich kam eine ganze Menge Munition durch den Himmel gepflügt. Da erkannte Sosuke den Kreuzer.

„Führung Sturm rot an Kommando, ich hab Sichtkontakt. Das dauert aber bis wir da sind. Immerhin ist der Feind hier noch überall im Gebiet. Aber der kreuzer scheint auf Position zu bleiben. Ist das bestätigt?“

„Positiv, Der Kreuzer hält seine Position, als würde er was abschirmen. Position Gitter 6D 89 zu 34.“

Während Sosuke sich die Position auf der Karte ansah, kämpfte er ohne zu zögern, sich mit seinen Kameraden weiter voran.

„Das wird etwas Zeit brauchen. Geben sie der Luftwaffe bescheit, sie soll sich zurückziehen, bis der Kreuzer ausgeschaltet wurde. Wir schauen was möglich ist.“ Erklärte Sosuke und wand sich zu den anderen.

„Wir müssen diesen Flakkreuzer runter holen.“

„Mit unseren Waffen machen wir nicht mal Dellen in den Rumpf.

„Ich weiß. Wir müssen uns bis dahin vorkämpfen und dann selber Hand anlegen.“

„Du willst auf das Ding rauf? Lass das doch die Flotte tun.“ Wand Thomas ein.

„Die hat genug zu tun.“ Brummte Salmar und zeigte nach oben auf das tobende Feuergefecht.

„Das ist zu schaffen. Wir sind nur 1 km davon entfernt. Nur wenn wir von hier starten, holt entweder der Kreuzer oder was anderes uns runter.“ Stellte Hinomo fest.

„Dann los.“ Sagte Sosuke und schwang sich um eine Häuserecke. Dort hatte sich Infanterie eingegraben, und schoss auf Sosuke, die ersten Schuss aus einen Panzerabwehrgeschütz trafen, aber die Rakete jagte an ihm vorbei und überschüttere das haus hinter ihm mit Brennenden Napalm. Ohne zu zögern feuerte Sosuke mit seinen Flammenwerfer zurück. Dies war gegen Infanterie die beste Waffe.
 

Immer mehr Maschinen der Paladine waren in den engen Strassen zu sehn. Die Truppen kamen über den Brückenkopf und schwärmten aus. Theoretisch müsste man jedes Haus einzeln durchsuchen. Das war Technisch nicht möglich, weshalb immer wieder Truppen in Hinterhalte gerieten. Die Panzertruppen waren auf freiem Feld im Vorteil, doch in der Stadt hatten sie sehr viele Nachteile. Sosukes Trupp hatten sich noch Markus und Tanja angeschlossen.

„1. Zug in schweren Gefecht an Kreuzung 6D 87. Feindliche Panzer und Raketenwerfer gesichtet. Wir sind eingekreist. Brauchen Verstärkung.“ Hörte Sosuke über Funk Florian rufen. Das war gerade zwei Kreuzungen von hier entfernt

„Markus, mach dich zur Kreuzung 6D 87 auf. Florian ist da festgenagelt.“ Befahl Sosuke und duckte sich unter einer Brücke durch. Der letzte Kilometer war scher erkämpft worden. Irgendwas schein der Feind dort zu verbergen. Sosuke war froh, das sie zu 6 Gewesen waren, Zu 5 Würden sie aber das letzte stück auch schaffen.

„LOS LOS LOS“ rief Sosuke, und rannte gebückt hinter ein Bürogebäude, als von irgendwo her geschossen wurde.

„Beschuss!“ rief Tanja und kniete sich neben Sosuke. In dem Moment donnerten Jagdbomber über ihre Köpfe hinweg. Der Feind warf alles ins Feld was er hatte. Und auch wenn Sosukes Vorstoß bisher ungestoppt war, so hatte es viele gute Leute gekostet.

„Wir müssen da hoch. Und zwar schnell, die werden gleich merken das wir unter ihnen sind.“ Rief Sosuke über Funk.

„Okay, Hinomo, Thomas, ihr bleibt hier und sichert uns. Wir jagen da hoch.“ Blaffte Salmar. Sofort ließen die drei ihre Turbinen heiß laufen, als Sosuke aus dem Augenwinkel sah, wie sich einige der Geschütztürme am Bug auf sie zu drehten.

„START!“ Rief er nur noch, und befreite die Energie der Triebwerke. Wie ein Pfeil jagten die drei gen Himmel. Doch da feuerte der Kreuzer. Leuchtend rote Strahlen aus geschossen schnitten den Boden auf, und versuchten sie zu bekommen. Tanja war nicht schnell genug, und einer der Doppelstrahlen traf sie. Es riss ihr den halben Torso in stücke, und sie geriet ins Trudeln, Sofort erfassten sie die anderen Geschütze, und durchlöcherten ihre Maschine, bis der interne Reaktor platzte.

„TANJA!“ hörte er noch Thomas rufen. Doch da waren sie schon an der Hülle. Mit kurzen Feuerstössen sprenge Sosuke einige der Geschützkuppeln weg. Dann setzte er auf dem Deck auf. Dies war mit Matrosen überlaufen, die wenige Sekunden inne hielten, wie Sosuke auch.

„Das wird grausam.“ Dachte er noch bei sich, als Salmar mit seinen Flammenwerfer neben ihm landete. Er fegte mit dem Flammen über das Deck. Die Matrosen rannten schreiend umher. Brennende Körper fielen vom Deck zu Boden. Es war eine Dämonische Szenerie, wie diese zwei Gestalten flammenwerftend auf dem kreuzer standen. Sosuke stapfte zu der Kommandobrücke. Dabei hinterließen seine Schritte Löcher im Deck. Dort angekommen legte er mit seinen Gewehr an. Er sah, wie die Leute im Befehlsstand weg rannten, doch alles wurde vom Feuer der Explodierenden Granaten überdeckt. Sosuke feuerte das ganze Magazin durch den Kommandoturm in den Rumpf des Schiffes. Mir einer Handbewegung glitt das lehre Magazin aus der Halterung, stanzte ein loch on den Rumpf und viel dann vom Deck.

„legen wir das Schiff auf Grund?“ fragte Salmar. Nun kam die Schiffsverteidigung. Matrosen mit Raketenwerfern und Gewehren versuchten sich gegen diese Kampftitanen zu stellen, was schon fast unverschämt war.

Das Hauptdeck stand in flammen und durch die Schritte der MgÜKPA war das Deck durchsiebt. Sekundärexplosionen ließen immer wieder den Rumpf erbeben.

„Salmar, hilf mal!“ rief Sosuke, als er mit beiden Händen den vorderen Hauptgeschützturm hoch hob. Er stemmte den 4 Etagen umfassenden Turm aus seiner Bucht zu heben, brauchte dafür aber beide Arme. Salmar kam angelaufen und verstand sofort. Schnell zog er eine Handgranate und warf sie in das loch, eh Sosuke den Turm zurückfallen lies. Die folgende Explosion schleuderte den Turm gänzlich fast 50m in die Luft, und riss den gesamten Bug des Schiffes ab. Da steigen Helikopter auf, um dem kreuzer zu Hilfe zu eilen. Doch gegen das Sperrfeuer der Sturmgeschütze hatten sie wenige Chancen. Der Kreuzer war schwer beschädigt worden, flog aber noch. Jedoch starteten die ersten Rettungskapseln. Nun lud Sosuke sein Gewehr wieder. Diesmal mit Spezieller Panzerbrechender Munition. Diese Explodierten zwar nicht, doch konnten sie weit den Rumpf durchdringen. Mit der Wärmekamera suchte Sosuke den Reaktor und Schoss. Nach einer Kurzen Salve brachen die ersten Geschosse aus dem Rumpf unten wieder heraus.

„Salmar.“ Sagte Sosuke nur, worauf Salmar mit seinen Flammenwerfer einen langen Feuerstoß in das gerissene Loch abgab. Sosuke sah, wie die Hitzepegel im Reaktor zunahmen.

„Runter vom Schiff!“ rief Sosuke noch, als die gewaltige Explosion der Munitionskammer ein riesiges Loch in den Rumpf sprengte. Dieser begann darauf zu brechen.

Sosuke und die anderen jagten so schnell wie möglich wieder nach unten, um feindlichem Flakfeuer zu entgehen. Dabei benutzten sie das fallende Kreuzerwrack als Deckung. Das erste von vielen fallenden Wracks an diesen Tag.

Blutige Straßen

Kapitel 25

Blutige Straßen
 

Sosuke öffnete die Luke seines MgÜKPA, und wich zurück, als nur wenige Meter von seiner Maschine entfernt ein Rakentenpanzer seine Ladung auf ein unsichtbares Ziel feuerte. Die Stadt war ein Schlachthaus. Überall wurde gekäpft. Aber eine einheitliche Frontliene konnte man in einer Stadt auch nicht erwarten.

Er schwang sich auf den Laufsteg und sah sich um. Die Maschien der ersten Welle, die noch lebten, mussten aufmunitioniert werden. Sosuke lief den Steg um seine Maschine herum und betrachtete den Hüftschaden. Da kamen die ersten Techniker zum ihm hoch geklettert.

„Der Tank ist schon halbleer. Ich braucht 461 Liter Tricycloperhydron. Dazu hab ich ein Leck im Kühlkreißlauf. Das muss gedichtet werden, und mit mindetsens 13 l Kühlflüssigkeit aufgefüllt werden. Dazu komplett aufmunitionieren.“ Befahl Sosuke dem ersten Techniker, der nur Nickte.

Den Technikern war dies ein Rätzel. Diese Paladine wussten fast immer genau was wo und wie beschädigt war. Doch wenn man länger mit Paladinen zusammen arbeitet, lernt man dies zu schätzen, weil man selber nicht mehr nach den Fehler suchen muss.

Da griff sich Sosuke das Funkgerät des Technikers.

„Natzuyama hier! Ich brauch ein Kommandofunker am Reperaturwagen 5.“ Befahl er, und ging an den Technikern, die wie Ameisen das Gerüßt hoch kletterten, vorbei nach unten. Dort stand schon ein Soldat mit einen Tisch und einigen Fertigessen bereit. Er war nun fast 6 Stunden ununterbrochen verbunden gewesen. Und dazu die normale Anstrengung des Kampfes. Er war erschöpft, hungrig und durstig. Und in gut 20 Minuten müsste er da wieder raus.

„Sir, es ist alles vorbereitet.“ Sagte der Soldat und Salutierte.

„Sehr gut. Aber Salutieren sie NIE WIEDER vor einen Offizier in der Schlacht. Da können sie gleich ein Schild hochhalten, das ich hier bin.“ Brummte Sosuke und setzte sich.

„Jawohl sir, verzeihen sie Sir.“ Entschuldigte sich der Soldat.

Es hatte etwas sehr Skuriles an sich, wie er auf diesen Schlachtfeld saß, und Fertiggerichte aß. Ein Picknick in der Hölle hätte ein Maler diese Bild genannt. Immerhin lagen überall noch tote Soldaten, ausgebrannte Panzer und gefallene KPA. Im Hintergrund brannten diverse Schlachtschiffe, die auf die Stadt gestürtzt waren. Sosuke musste grinsen, als er sich dieses Bildes bewust wurde.

Sie hatten das Feldlager auf einen Platz aufgeschlagen, an dem eine eingestützter Tempel stand. Die Ruinen waren so zertrümmert, das man nicht mehr erkannte, wem er gewitmet war. Gegenüber von Sosuke, am anderen ende des Platzes hatte man eiligst einige Zelte aufgeschlagen. Mehrere Flakpanzer sicherten den Luftraum.

Da trat Salmar, der mit ihm zurück gekommen war zu ihm.

„Wie bist du immer nur so schnell aus deiner Maschine raus?“ fragte er, als ein Raketenpanzer ein Teil seiner Ladung auf ein weit entferntes Ziel feuerte. Sofort fuhr er danach weiter.

„Können, übung und ein Trick.“ Lachte Sosuke.

„Trick?“

„Ryo hatte mir was eingebaut. Ich kann die Halterung automatisch entriegeln.“ Sagte Sosuke, und goss sich heißes Wasser in seine Tasse, die er mit sein Fertigkaffe gefüllt hatte.

Salmar sah sich um. Versorgungskisten standen auf dem Platz. Infanteriezüge machten sich bereit, und Panzerkolonnen bekamen letzte Anweisungen. Ein Ork Brüllte in einer unverständlichen Sprache seine Männer an, das jeder es hören konnte.

„Was Brüllt der denn?“ fragte Salmar unbeabsichtigt.

„Öh... Grob übersetzt... Lasst und Ärsche treten, Köpfe spalten und Blut vergießen... oder so ähnlich.“ Sagte Sosuke und winkte mit der Hand ab.

„Du kanst Orkisch?“

„Ich kann es grob verstehn... Sprechen geht Anatomisch nicht.“ Sagte Sosuke und griff sich ein Brötchen.

„Warum müssen wir uns mit so was abgeben?“ fragte Salmar, der sich neben Sosuke setzte.

„Sie sind gute Kämpfer.“

„Eher Bomben mit einem Zufallszünder.“

„Na ja... kommt schon hin, aber ihre Kraft ist uns hier nützlich. Und ich weiß wie viel kraft so ein Ork im Nahkampf hat.

„DU?“

„Ja... Ich hab sogar ein Ork vor über einen jahr einen erlegt... Okay... er hätte mich fast erlegt.... aber ich sag mal so, ein Hoch auf Bolzenschussgeräte.“ Sagte Sosuke Kichernd und sah verschmitzt zum Himmel, wobi ihn Salmar nur fragend ansah.

„Willst du nicht wissen. War keine gute tat von mir gewesen.“ Antwortete Sosuke auf Salmars ungestellte Frage.

„Schlimm. Aber egal... Ich bin trotzdem gegen den Einsatz von Orks... alleine letzte woche gab es 5 zusammenstöße zwischen Ork und anderen Militärtruppen. Zwei davon gingen tötlich aus. Tötlich für die anderen. Wer sagt uns, das die im Blutrausch nicht unsere Truppen zerhacken?“

„Nun ja... im allgemeinen passen die da schon auf... und wenn nicht... mit Eigenbeschuss und Kolateralschaden haben wir doch Erfahrung.“ Lachte Sosuke, und tippte auf sein rechten Unterarm. Salmar rieb sich darauf kichernd seinen Arm.

„Ja... leider...“ Grinste Salmar.

Während einer Häusererstürmung vor fast 4 Monaten hatte Sosuke eine Handgranate geworfen, die jedoch daneben ging und wieder zurück gerollt kam. Zwar wurde keiner dabei ernsthaft verletzt, doch Salmar hatte insgesamt 12 Metallsplitter im im rechten Arm davon getragen.

Der Soldat, der bei ihnen stand sah sich derweil die ganze Zeit nervös um.

„Was haben sie denn Soldat?“

„Sir, ich muss sie bitten in den Kommandostand schutz zu suchen.“

„In dem Zelt dort hinten soll ich sicherer sein als hier?“

„Und was ist mit Heckenschützen?“ konterte der Soldat unüberlegt.

„Solange kein Idiot vor mir salutiert, sind wir nur normale Piloten. Die sind es nicht wert, das ein Heckenschütze seine Position verrät.“ Konterte Sosuke. Da glitten Schatten über den Platz, und die drei sahen nach oben.

„Sind das unsere?“ fragte der Soldat spontan, als sie die Siluetten von einer Bomberschwadrohn sahen.

„Das sollten unsere sein.“ Sagte Salmar, und ass den letzten Bissen seines Brötchens.

„Sicher?“ fragte Sosuke.

„Unsere Bomber haben hinten am Leitwerk seitlich noch Steuerruder. Die SK Bomber nicht.“

„Du kennst dich ja aus...“

„Ach... Sonja kennt sich damit aus... und erzählt es jedem der es hören will..., oder auch nicht.“

Da kam der Funker angelaufen. Er hatte einen großen Rucksack auf dem Rücken.

„Da kommt deine Pflicht angelaufen.“ Brummte Salmar.

„Nicht mal beim Essen hat man ruhe... Aber sag mal, sind das auch unsere Maschinen?“ bummte Sosuke, und zeigte auf sehr tief fliegende Jagtflugzeuge.

„Das ist tief.“ Sagte Salmar erstaunt erstaunt, als die Jäger plötzlich ihre Bomben ausklinkten. Für Sosuke fielen sie wie in Zeitlupe auf das Kommandozelt.

„SCHEIßE!“ fluchte Sosuke, als er sah, wie die erste Druckwelle auf ihn zu kam. Sie warf ihn von seinen Stuhl. Aus dem Augenwinkel sah er noch, wie dem Funker ein Trümmerstück den Kopf von hinten aufspießte. Sosuke schlug hart auf, als die zweite Druckwelle ihn erreichte.

Sosukes Sinne waren betäubt. Seine Organe verkrampften sich, als ihn die dritte schockwelle wieder mit sich riss und ihn über den Aspalt schleuderte. Noch eh die vierte Schockwelle ihn erreicht hatte, war er gegen die Hauswand geschlagen.

Das Komandofunkgerät hing noch dem toten Funker auf dem Rücken und hatte das ganze überlebt. Auf dem angebrochenen Bildschirm lief die Endlosmeldung: „FEIND IST DURCHGEBROCHEN! NÖRDLICHE FLANKE DURCHBROCHEN!“
 


 

Blackwell las mit genuss die kurze Nachricht auf dem Hilfsmonitor seiner Maschine.

„Sie sind Blind.“ war alles, doch Blackwell wusste, was damit alles verbunden war. Dann sah er wieder nach vorne. Ein gewaltiger Konvoi an Fahrzeugen, Panzern und KPA, wie Lubokett marschierte durch den Bergpass.

Blackwell hatte schnell erkannt, das er mit so einer Armee ganz anders vorgehen musste. Auch wenn er einige taktiken nicht aufgeben wollte. So hatte er seine Truppen aufgeteilt, um an mehreren zielen zuschlagen zu können.

Nebber war mit seinen Maschienen und Bombern gestartet, um alle verbliebenen Radarposten zu zerstören. Dabei hatte sich schnell gezeigt, das der Feind ihn wieder unterschätzt hatte. Man hatte sie immer noch nur für ein Haufen Plünderer gehalten. So waren bei den Posten die Garnisionstruppen aufgestockt worden. Nur waren die für Nebber und seine Geschwader leuchte Beute.

Calla, zum Major befördert, führte den zweiten Angriff. Ihrem Kommando hatte Blackwell leichte Fahrzeuge und Panzer unterstellt. Sie sollte einen wichtigen Luftstützpunkt einnehmen, von wo immer viele Bomber starteten.

Blackwell kommandierte die Hauptstreitmacht, und war auf den Weg zum Gebietskommando. Dies war der zentrale Verteilpunkt für alles an Versorgungsgütern. Blackwell wollte nämlich nicht nur das Kommando zerschlagen, sondern den Truppen auch den Nachschub abschneiden. Wenn sie es schaffen würden, diese zu erobern, wäre das sogar noch besser gewesen. Was Blackwell jedoch störte, war die nähe zum AKW Komplex Urbigen. Nach den Krieskonventionen war um AKW’s eine 50km Sperrzohne für Militärs. Es durften sich keinen Truppen durch das Gebiet bewegen, oder über es hinweg feuern. Das war ein ziemlicher Klotz im Gebiet, das die beweglichkeit doch stark einschränkte. Blackwell wusste das, doch war es für ihn das attraktivste Ziel der Region. Als álternativer Vorschlag gab es noch ein Industriegebiet. Dies würde auch nicht so viele Garnisionstruppen haben, wie das Gebietskommando. Blackwell hatte sich aber durchgesetzt. Auch wenn es einige Bedenken gab, so war dies das Strategisch besste Ziel. Er wurde dem gesamten Sektor das Kommando nehmen, und somit für Chaos sorgen. Eh eine neue Komandokette etabliert wäre, hätten sie schon allen wiederstand zermalmt. Außerdem waren für Blackwell die Versorgungsgüter verlockend. Togusa lief neben seiner Maschine. Schnell öffnete er ein Kanal.

„Togusa?“

„Ja, was gibt’s?“

„Ich bekam ebend Meldung von Nebber. Die Posten sind weg. Wir haben freie Bahn.“

„Das ist gut. Sogar sehr gut. Noch vor dem Zeitlimit.“

„Ich überleg es durchzugeben.“ Sagte Blackwell. Er wusste, bei nur shagarischen Truppen, hätte er es gemacht. Nur mit den Truppen der Liga gab es immer wieder Reiberein und Streit.

„Ich denk das ist ne gute Idee. Hebt die Moral. Das können wir gebrauchen.“ Antwortete Togusa kurz. Vor einer Schlacht war sie immer etwas in sich gekehrter und ruhiger als normal.

„Okay.“ Bestätigte Blackwell und schaltete auf die offene Frequenz um.

„Leute, hergehört! Hier spricht Oberst Blackwell. Wir haben Meldung erhalten, das Oberstleutnant Nebbers Geschwader die feindlichen Posten ausradiert haben. Somit ist der Feind blind, bis ihm unsere Granaten aufs Dach hämmern.“ Verkündete Blackwell, worauf Jubel über die Kanäle wog. Dies waren die kleinen Dinge im Krieg, die entscheidend waren.

Ungehört begannen darauf weiter hinten einige Infanteristen ein altes Lied zu summen. Dieses Summen wurde unbemerkt vom Funker weiter geleitet. Es brauchte einige Minuten. Aber nach kurzer Zeit summte fast die gesamte Armee unter Blackwells Kommando.

„Thomas.“ Funkte ihn Togusa an.

„Was gibt es?“ fragte dieser, der wieder auf die Komandofrequenzen gewechselt hatte.

„Schalt mal auf die offene Frequenz.“

„Was denn los?“

„Hör es dir einfach an.“ Gluckste Togusa, worauf Blackwell das zweite Funkgerät auf die offene Frequenz schaltete.
 

... Frisch vorran Gesell

kommt mit uns geschwind

es gilt die neue Zeit...
 

„Die singen?“ fragte Blackwell erstaunt.

„Ja... Irgendwie summten sie zuerst, nun singen sie.“

„Was ist das für ein Lied?“ fragte Blackwell und hörte wieder auf den Soldatenchor.
 

... Hinter uns vergeht

was noch gestern galt...
 

„Kennst du das nicht? Das ist ein uralter Parademarsch.“ Klärte Togusa ihn auf.

„Wessen Marsch?“
 

...Neue Welt ist not

und sie bricht herein,
 

„Das ist ein alter Parademarsch aus der Zeit des Imperiums. Den hatte man aber immer wieder mal verwendet.“

„Ein Imperialer Marsch... Für eine Armee der Imperialen Liga. Na wenigstens passt das.“

„Ich denke das ist ein gutes Zeichen. Zumal, ALLE singen. Egal ob Liga oer unsere.

„Okay. Da hast du recht.“
 

...Feuer weit und breit

leuchten übers Feld,

und die Männlichkeit

stirbt nicht in der Welt,...
 

„Dann akzeptier ich es einfach mal als gutes Ohmen. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, wofür das Ohmen stehen soll.“ Sagte Blackwell und lachte.
 

...Rote Sonne steht

abends überm Wald

und morgen ist die neue Zeit.

Brutale Gewalt

Kapitel 26

Brutale Gewalt
 


 

„KOMMANDO 1 AN INFANTERIEZUG 12! UMGEHEN SIE DEN FEIND VON WESTENUND FALLEN IN SEINE FLANKE!“ Brüllte Sosuke, über das dröhnende Donnern seiner überschweren Autokanone. Er mühte sich sichtlich an dieser Waffe. Doch in diesen Moment war brutale Feuerkraft wichtiger als Geschwindigkeit. Der Feind war unerwartet in die nördliche Flanke eingebrohen, und drohte nun den Vorstoß abzuschneiden. Die Kämpfe schienen abzuflachen, doch in Sekunden war der Kampf wieder bis zum Maximum hochgeschossen. Überall wurde wieder wild geschossen. Kampfmaschinen brachen sich im Granatenhagel ihre Bahnen.

„PANZERKOLONNE 87! Formieren sie sich hinter den Mechanisierten Kampftruppen und geben sie Rückendeckung!“ befahl Salmar, der neben Sosuke stand. Die Vernichtung des Kommandopostens hatte ihnen ein schweren Schlag versetzt. Sosuke war zwar ein Frontlinienkommandant, doch er wusste immer ein sicheres Kommandozentrum zu schätzen. Die Truppen der Armee waren in Aufruhr und Panik, über ihre Abgerissene Befehlskette. So konnte Sosuke fast nur auf die Paladintruppen zurück greifen. Das schwere Geschütz lies seine Maschiene erbeben, was die Splitter in seiner Wange sich bewegen lies. Er grunzte vor schmerzen, doch hörte kein Moment auf mit feuern. Die schweren Geschosse konnten ganze Häuserblöcke durchschlagen.

„Die Kampfbomber brauchen ein Zielgebiet, eh sie angreifen können.“ Gab Sonja durch.

„Koordinaten Gitter 4G!“ rief Salmar.

„Das ist zu ungenau! Wir haben Ost wie West Truppen!“ blaffte Sosuke.

„Wir brauchen Koordinaten! Alle Truppen Östlich des Einbruches Koordinaten durchgeben!“ Rief Salmar, während Sosuke sein Geschütz nach lud.

„SPÄHER AN KOMMANDO! NEUE WELLE BOMBARDERAKETEN!“ Wurde über funk durchgegeben. Der Feind war verzweifelt. In seiner Panik, diesen Durchbruch doch irgendwie abzuwehren, bombardierten sie die Stadt mit schweren Bombarderaketen. Das war nun die 4 Welle. Das sie diese Taktik benutzen, zeigte Sosuke das dem Feind die Reserven ausgegangen waren. Bei den letzten Wellen hatte es mehr Feinde als Truppen der Liga erwischt. Sosuke drückte sich an die Häuserwand, die er als Feuerschutz benutzt hatte. Mechanisierte Kampftruppen oder Infanterie, hatte dabei mehr glück, als Fahrzeugverbände. Diese waren auf den engen Straßen wie festgenagelt. Und Sosuke wusste, auch diese Welle würde viele das Leben kosten.

„DECKUNG!“ rief er, als ein Haus nur wenige Meter weiter neben ihm getroffen wurde, worauf es in einer Wolke aus Gestein, Staub und Feuer zerplatzte.

„DIESE WAHNSINNIGEN!“ hörte er Salmar fluchen.

„UNTEN BLEIBEN! NACHLADEN! Sowie das Bombardemong zu ende ist, vorstürmen!“ befahl Sosuke, während er all seine Waffen nachlud. Dieser Kampf dauerte nun schon viel zu lange. Der Feind verfeuerte seine Reserven regelrecht. War Zeit, das Sosuke nun auch die Karten von unter dem Tisch hervor zog. Auch wenn dies verdammt teuer werden würde. Schnell öffnete er einen Streng geheimen Kommkanal.

„Blutige Knie. Ich wiederhole, blutige Knie. Ausführung sofort.“ Gab er durch.

„Befehl erhalten, Sofortige Ausführung.“ Antwortete Claudia. Der Plan war mies, verdammt mies. Aber wenn seine Leute mal die Geschichtsbücher schreiben, wird das einfach ausgelassen. Da war der Raketenhagel auch schon wieder verstummt.

„ANGRIFF!“ befahl Sosuke und warf seine Maschine auf die Beine. Sofort suchte er sein nächstes Ziel, während er auf den Funkkanal der Reserveverwaltung wechselte.

„Kommando 1 an Reservekommando Wir brauchen die 34. Spähpanzerdivision. Sie soll durch die Linien brechen und den Feind umrunden. Es geht mir dabei um das aufbrechen der Frontlinie, nicht um wirkliche Raumgewinne.“

„Verstanden. Ich lasse das 34. sofort ausrücken.

Da sah Sosuke ein Trupp Halifanischer Panzer. Doch kurze Feuerstöße seiner Waffe machten aus ihnen zerfetzte Wracks. Da schlug in der Wand vor der er eben noch stand ein Geschoss ein. Sosuke erkannte sofort, was es war, und wich zurück. PBB Geschosse waren selbst für der Schild ihrer MgÜKPA böse.

„Wir haben hier eine Stellung PBB Geschütze. Ist ein Infanteriezug zur Klärung in der nähe?“ gab Sosuke durch.

„Wir hängen an dein Versen. Gib uns eine Peilung!“ antwortete Florian.

„Irgendwo die Nordstraße vor mir runter. Ich häng hier fest. Das müssen mehrere Stellungen sein.

„Dafür war der Geschosshagel!“ rief Markus.

„Wie?“

„Die haben die Zeit genutzt, und hier überall PBB Geschütze aufzustellen. Ich bin selber gerade festgenagelt.“ Fauchte Markus, wobei Sosuke die Seitenstraße zu Markus sah. Er feuerte aus der Deckung einer Häuserruine auf ein Feind, den Sosuke nicht sehen konnte.
 


 

„LOS LOS LOS!“ brüllte Florian, während er die Treppe nach oben rannte. Die Bodenfliesen splitterten, unter seinen donnernden Schritten. Von draußen ließen Explosionen das Gebäude erschüttern, und staub rieselte von oben herab. Ihm folgte seine Leute, auch allesamt in schweren Kampfrüstungen. Sie hatten schwere Maschinengewehre und andere Waffen in den Händen, die normal nur fest Montiert benutzt wurden.

Als sie im 5 Stock angekommen waren, trat Florian die Tür des Treppenhauses ein, die durch die Wucht des Trittes regelrecht zerfetzte.

Er betrat den Gang und drehte sich zu den anderen um, ohne die Bewegung zu unterbrechen.

„ZWEI MANN IN JEDE RAUM DER NORDSEITE! EIN AP GESCHÜTZ IN JEDE WOHNUNG!“ Befahl er und drehte sich weiter, so das er bei der kurzen Ansage fast keine Geschwindigkeit verloren hatte.

Da erbebte das Gebäude und Trümmer fielen das Treppenhaus von weiter oben herunter. Florian wusste wo er hin sollte, wo er hin wollte. Sosuke hing fest, da der Feind schwere PBB Geschütze in Stellung gebracht hatte.

Die Schritte der Soldaten donnerten durch den Gang, der an der Südseite des Häuserblockes verlief. Sie waren in einen langen 10 Stöckigen Häuserblock, wo die Wohnungen nach Norden zeigten. Florian wollte zum östlichen Ende des Blockes. Die Fenster waren schon vor langer Zeit geborsten.

Nach kurzen waren sie am Ende des Blockes angelangt. Die Tür des Raumes war aufgesprengt. Florian trat in die Wohnung und sah sich kurz um.

Die Außenwohnung hatte ein Treffer abbekommen und war eingerissen. Mit einen Handzeichen lies er seine Leute zurück treten.

„Dann die Wohnung daneben.“ Sagte er, während Markus die Tür eintrat. Die Männer stürmten in die Wohnung und stockten sofort. Leichengeruch lag in der Luft. In dem, was wohl mal das Kinderzimmer war, sah Florian etwas, das seine Kampflust abwürgte. In eine Ecke gekauert saßen zwei kleine Jungs. Sie waren verdeckt und hatten einige Verletzungen. Sie kauerten sich an den verwesenden Leichnam ihrer Mutter. Dieses Bild, diese blanke Verzweiflung in den Augen der Kinder. Für sie mussten Monster ihre Wohnung gestürmt haben. Man sollte meinen, das wenn man so viel Leid, Entbehrung und Tod gesehen hat, wie es die Kinder gesehen haben müssen, sollte man keine Angst vor dem Tot haben. Aber diese 10 und 7 Jährigen Jungen hatten Todesangst.

Für Florian stand die Zeit wie still. Der Krieg da draußen war nichts wert. Bisher hatte Florian dem Kampf jeder Humanität vorgezogen. Er hatte immer den Kampf an höchster Stelle gehabt. Doch mit dem Anblick dieser beiden, änderte sich alles. Ohne ein Wort gab er sein Gewehr einen anderen und kniete sich vor die Beiden, welche sich nur noch mehr zu verstecken versuchten. Langsam nahm er den Helm ab. Er konnte sehen, wie er in ihren Augen, von einen Monster zu einen Soldaten wurde. Was aber wohl auch nicht viel besser war.

Er sah sie mitleidsvoll an. Sogar die Geräusche verstummten in diesen Moment für ihn. Nur das schnelle keuchen der Kinder hörte er. Sanft, als würde er eine Seifenblase berühren, strich er dem älteren Jungen mit seinen gepanzerten Handschuh über die Wange. Dieser schien bei der Berührung zu erstarren.
 

„Keine Angst. Wir tun euch nichts.“ Sagte dieser Gewaltige Koloss sanft. Johnas sah geschockt zu seinen älteren Bruder. Da standen diese Monster... diese stählernen Kolosse. In den Händen hatten sie große Waffen und sie starrten sie mit glühenden Augen an.

Einer dieser Kolosse... ein Mann, hatte die Hand nach Martin ausgestreckt. Johnas konnte nicht sehn, was er tat. Plötzlich knackte eine Stimme von irgendwo her. Johnas verstand nicht was sie Schrie.

Doch der Mann stand danach langsam wieder auf. Johnas hörte, wie seine Gelenke surrten und zischten. Da setzte er den Helm wieder auf, und für den jungen geschundenen Verstand von Johnas wurde er wieder zu eines dieser Monster.
 

„Ihr zwei. Ich will das ihr diese Kinder evakuiert.“ Sagte Florian zu seinen Adjutanten und sein Stellvertreter.

„Ihr seit mir Persönlich für ihre Sicherheit verantwortlich. Bringt sie in das Lazarett der Paladine.“ Sagte Florian eindringlich und nahm sich seine Waffe, eh er sich zu den beiden umdrehte. Den Helm hatte er aufsetzen müssen. In dieser Rüstung sah niemand seine Tränen. Nach außen hatte er sich wieder gefasst.

„Ihr Zwei! Eure Mutter ist tot. Ihr geht mit den beiden mit, die bringen euch in Sicherheit.“ Sagte Florian, während die zwei Männer von Florian sich die Kinder griffen, die panisch zu schreien begannen. Doch Florian wendete sich ab. Er hatte eine Mission.

„Los. Da sind Geschütze die vernichtet werden müssen.“ Sagte Florian kalt.
 


 

„SOSUKE! Die Geschütze vor dir sind weg!“ brüllte Florian. Sofort warf sich Sosuke auf die Beine und Stürmte nach vorne.

„LANZE 1! WARTET BIS ICH BEFEHL GEBE!“ brüllte Sosuke dabei. Nun lag es an ihm, diese Stellung von hinten aufzuräumen. Ohne weiter zu zögern warf er sich aus der Deckung und stürmte die Straße entlang. Ein Panzergeschütz verfehlte knapp seine Beine. Sosuke sah, wie dieser den Rückwärtsgang rein knallte, doch zu spät. Das Projektil aus sein Gewehr schleuderte den Panzer wie ein Spielzeugauto davon. Dann bekam er die erste Stellung in sicht. Die Soldaten rannten um ihr leben. Ein kurzer Flammenstoß und Geschütz wie Besatzung waren neutralisiert. Nun hatte er die Geschütze umgangen. Die Verteidiger waren auf dem Rückzug. Ein Teil der Geschütze war schon verlassen worden, doch Sosuke zerstörte sie trotzdem.

„VORRÜCKEN!“ brüllte Sosuke, und lud nach. Dabei sah er sich um. An ihm stürmten Freunde und Kollegen vorbei. Jagten einen Feind, der geschlagen war. Er atmete noch mal tief ein und aus. Dabei warf er allen Moralischen und Seelischen Ballast wieder ab. Damit könnte er sich nach der Schlacht noch beladen.

Da meldete sich Claudia.

„Sosuke.“

„Meldung?“

„Schmutziger Krieg. Ich wiederhole, Schmutziger Krieg.“

„Sehr gut.“ Brummte Sosuke, als er einen Flüchtenden KPA in den Rücken schoss. Sosuke hatte diesen Plan nicht gemocht, doch nun hatte er ihn angewendet. Man hatte ein Abkommen mit den Söldnern getroffen, die von der SK als Verstärkungstruppen geordert wurden. Diese Söldner sollten das Hinterland der Front absichern. Doch die Paladine hatten ihnen ein Gegenangebot gemacht. Jeder der dies überleben würde, hätte danach so viel Geld, das er nie wieder kämpfen müsste. Auch wenn sich Sosuke sicher war, das maximal nur 10% überleben würden. Aber zumindest brach es dem Feind das Rückrad. Ein Nachtkampf konnten sie nur schwer überstehen, und dann hätte der Feind weitere Truppen heranschaffen können. Dieser Kampf musste heute noch enden.

Im Verband rückten dann Sosuke und seine Kameraden vor. Straße um Straße. Panzerkolonnen und andere Fahrzeuge wie auch Infanterie unterstützte sie.

Gegen 18 Uhr kam über Funk: „KOMMANDO SÜD AN KOMMANDO 1!“

„Sprechen sie, Kommando Süd!“ antwortete Sosuke, der mit ein gezielten Schuss den Torso eines schwer beschädigten KPA zerriss. Die Maschine schlug hart auf dem Boden auf. Doch als sie sich wieder aufrappeln wollte, wurde er schon von den Nachrückenden Panzern ins Kreuzfeuer genommen.

„Feindlinie im Süden zusammengebrochen! Feindliche Truppen auf dem Rückzug. Erbitten Verfolgung!“

Sosuke sah, wie Salmar sein Fuß auf den Torso des widerspenstigen KPA stellte.

„Schalten sie ihre Maschine ab und ergeben sie sich. Andernfalls sind sie tot.“ Brummte dieser über die Lautsprecher. Darauf erschlaffte der KPA und Infanteristen spurteten zu der Maschine. Das war ein guter Pilot. Standhaft und Treu. Und gekämpft hatte er gut. Sosuke hatte ihn drei mal im Fadenkreuz, aber zwei mal konnte er sich aus sein Beschuss winden.

„Das sind gute Neuigkeiten. Verfolgen sie den Feind 10 km. Danach kehren sie um und sichern das Gebiet.“ Gab Sosuke durch und sah, wie die Soldaten eine Pilotin aus dem Wrack zogen.

„Aber Sir?“

„10 Kilometer... Nicht weiter.“ Bekräftigte Sosuke.

Die Pilotin hatte nicht Kapituliert. Sie war tot.

Auf glühenden Kohlen tanzen

„REAKTORBLOCK 2 GETROFFEN!“ brüllte einer der Techniker in der Kommandozentrale des AKW Großkomplexes Urbigen. Vor den Augen von Schichtleiter Rittscher tat sich ein Bild des Grauens auf.

Der AKW Komplex versorgte weite Teile der süd-östlichen Grenze. Der Komplex hatte 48 Reaktoren. Er war so groß wie ein Kleinstadt und nun beschossen sich Truppen der SK und der Sharager zwischen den Reaktorblöcken. Nach den Atomarschutzgesetzen war dies absolut verboten. Truppen hatten sich eher zu ergeben, als das Gefecht auf die Schutzzone um ein AKW auszuweiten. Und Rittscher war entsetzt, das die eigenen Truppen dieses Gesetz gebrochen hatten. Fassungslos blickte er auf die Anzeigen.

„Primärer Kühlkreislauf von Reaktor 3 beschädigt! Temperaturanstieg!“

„Schalte Reaktor 3 Ab! Einfahren der Regelstäbe!“ erklärte einer der Techniker. Entsetzt blickte Rittscher zu Büker, dem Sicherheitschef des Komplexes.

Da erschütterte eine weitere Explosion den Komplex.

„Schwerer Schaden im Kesselhaus 3! Die Turbinen überhitzen. Das Ventil lässt sich nicht schließen. Wir bekommen immense Stromspitzen im System... Ausfall des Sekundären Kühlkreislaufes, wir müssen Notabschalten!“ Rief einer der Techniker und sah zum Schichtleiter.

Dieser griff seinen Schlüssel und öffnete einen Klappe über einen Schalter auf dem groß „Reaktor 3“ stand. Er zögerte kurz, doch lieber diesen Reaktor verlieren, als ein GAU zu riskieren.

„Einleiten der Borsäure! Notfallabschaltung von Reaktor 3 wird eingeleitet.“ Gab der Schichtleiter an. Da donnerte ein Stakkato von Explosionen durch den Komplex.

„Diese Wahnsinnigen werden uns alle umbringen!“ Rief Schichtleiter Rittscher.
 

Derweil tobte draußen ein gewaltiger Kampf. Blackwell hatte zu Großenteilen auf Flammenwerfer und Schrotwaffen umstellen lassen. Hier mit schweren panzerbrechenden Geschützen zu feuern, wäre Selbstmord. Er schwang sich um eine Ecke und feuerte mit seiner Schrotflinte am Kesselhaus 3 entlang. Die Projektile zerrissen etliche Infanteristen der SK und ein Geländewagen. Drei schwere Panzer waren zu weit weg, als das die Geschosse mehr als Beulen machen konnten. Diese feuerten zurück, doch Blackwell war schnell genug wieder in Deckung. Die Geschosse der Panzer hatten dafür ein Gewaltiges Loch in die Außenwand von Reaktorblock 2 geschlagen. Blackwell gab noch mal einen Flammenstoß aus seinem Flammenwerfer am Kesselhaus entlang, und zog sich dann etwas zurück.

Das lief absolut nicht wie Geplant. Dabei hatte der Tag so gut begonnen. Zuerst fielen die Vorposten und der Flughafen wie geplant, der Feind war blind und wohl Ahnungslos, bis die ersten Artilleriegranaten auf das HQ Urbigen fielen. 10 Minuten Sperrfeuer. Dann stürmten sie die Stadt. Panzer und Läufer brachen von Osten und Süden herein. Kommandotruppen landeten mit Helikoptern im Stadtkern.

In diesen Moment war der Feind schon gebrochen. Widerstand gab es nur Sporadisch und Unorganisiert, bis sie das HQ erreicht hatten. Wohlmöglich hatte der Artilleriebeschuss das Kommandozentrum getroffen und sie brauchten so lange, um sich neu zu Organisieren. Der Kampf um den Militärischen Komplex war blutig, doch die Verteidiger waren schnell eingekesselt. Versprengte Truppen in der Stadt, die nicht im Hauptkomplex festsaßen, ergriffen darauf die Flucht. Blackwell ärgerte sich, das er sie hatte flüchten lassen. Sie flüchteten auf Gebiet des AKW Komplexes. Und was schlimmer war, sie verschanzten sich dort und hatten wieder auf seine Truppen geschossen. Wären sie einfach nur geflüchtet, hätte Blackwell keine Probleme gehabt. Doch diese Dreistigkeit, sich über so lange gültige Konventionen so einfach hinweg zu setzen, machte ihn Rasen vor Zorn.

„BERICHT!“ Brüllte Blackwell wütend.

„Wir haben Kesselhaus 2 Erobert... oder was davon übrig ist. Der Feind leistet erbittert Widerstand.“

„Was ist das für eine Arschtruppe?“

„Teile der 2 Kaiserlichen Garde.“ Wurde durchgegeben, als Blackwell um eine Häuserecke bog, und einen schweren Golempanzer vor sich sah, der im schweren Kreuzfeuer von 3 Herkulespanzern war. Blackwell machte einen Sprung, und Landete bebend neben dem Ersten. Dieser versuchte zwar noch zu fliehen, aber aus nicht mal 10m Entfernung zerfetzte Blackwells Schrotflinte auch Panzer. Da zerriss eine Schwere Granate aus dem Golempanzer ein weiteren Herkules, doch der Dritte schoss in dem Moment zurück, und traf den Turm des Golempanzers. Dieser riss vom Panzer einfach ab. Blackwell lud seine Schrotflinte nach, und schoss erneut. Dann blickte er zu dem Panzer. Zwei Personen kletterten aus dem rauchenden Wrack. Sie Husteten und bluteten, aber zumindest lebten sie noch.

Blackwell stapfte mit seiner Maschine weiter. Knallend lud der die Schrotflint nach, wobei die leere Hülse ausgestoßen wurde. Diese knallte donnernd gegen die Wand des Kesselhauses und schlug ein Loch in die Fassade. Da gab es eine Explosion im inneren, und etwas durchschlug die Decke des Kesselhauses. Blackwell sah kurz hin, doch als er feststellte, das es nicht auf ihn schießen würde, blickte er wieder nach vorne.

Mit einer Drehung trat Blackwell um die Ecke und stockte. Ein KPA im Blau der SK stand vor ihm. Beide zögerten einige Sekunden, eh Blackwell, der die Waffe die ganze zeit im Anschlag hatte, abdrückte. Auf die kurze Distanz war de Schrotflinte auch gegen die schwere Panzerung eines KPA effektiv. Der Schuss fetzte ein Loch in die Brust des KPA. Dieser fiel darauf langsam nach hinten um.

Blackwell sah sich um. Das war falsch, dies war nicht SEIN Schlachtfeld. Hier wollte er einfach nicht Kämpfen. Aber er musste.
 


 

Sosuke kratzte sich den frischen Schorf von der Wange, während er die Beine auf den Tisch gelegt hatte. Er, und einige andere Paladine hatten sich in ein Mobilen HQ versammelt. Dort konnten sie ungestört und offen sein. Von draußen hörte man das Donnern des Krieges.

„Sagt mal...“ brummte Florian

„Mal.“ Brummte Salmar, der sich gerade den linken Arm selber verband.

„Ihr Drachen, bist du lustig.“ Brummte Claudia und zog die Hand von Sosukes Gesicht weg.

„Lass das. Das heilt sonst nicht. Am ende wird es noch ne Narbe.“ Ermahnte sie ihn.

„Wie sieht das denn aus, wenn der glorreiche Held der Liga eine Narbe im Gesicht hat?“

„Dann bekomm ich den Kriegsversehrtenbonus in der nächsten Parlamentssitzung und in den Medien.“

„Wolltest du das Parlament nicht das nächste mal mit einen Gewehr betreten?“ konterte Claudia gleichgültig.

„Schließt das eine das andere aus?“ lachte Sosuke, worauf die anderen mitlachen mussten. Claudia merkte ihn allen ihre Erschöpfung an. Zumal sie Freunde verloren hatten. Sie zeigten es nicht offen, doch dies war ihre Art mit der Trauer fertig zu werden. Man saß zusammen und gedachte der Erinnerungen an die gefallenden.

Versorgte die Wunden und redete über Belanglosigkeiten.

„Was ich fragen wollte. Meint ihr eigentlich, unsereins hat eine Seele?“ wiederholte Florian seine Frage

„Sollten wir? Hatte Ivanow Seelen in unsere Reagensgläser geschüttet?“ fragte Markus.

„So was ist doch für uns auch unpraktisch.“ Brummte Sosuke.

„Wie meinst du das?“ wollte Markus wissen. Sosuke schmierte das frische Blut, das aus an seiner Wange hinablief an der Schulter seiner Uniform ab.

„Na ja... Wer an Seelen und so was glaubt, der glaubt auch an die Götterdrachen. Du kennst die Story. Wenn du Stirbst, tritt deine Seele den Weg ins Nachleben an. Uhhhhh....“ Erklärte Sosuke und hob dabei untermalend die Arme.

„Und wenn du böse warst, dann fressen dich die Dämonen auf, wenn du gut warst, helfen dir die Drachen. Bla bla...“

„Ja okay, Das ist bekannt. Wer kennt es nicht.“ Sagte Florian.

„Wir müssen den Kack nicht machen. Wenn wir sterben ist ende... Aus. Kein Weg. Keine Ewigkeit. Keine Tafel der Helden. Zumal, will man ins Paradies?“

„Ich schon.“ Stellte Claudia fest.

„Seelig sind die, dessen Verstand zu klein für Zweifel ist. Das heißt die ganzen engstirnigen Idioten sind dabei. Im Paradis sind so viele Leute gelandet, die ich nie wieder sehen will. Zumal das da langsam voll werden muss. Und ich sage mal, bald müssen die im Paradies anbauen. Immerhin stehen wir hinter der Schwelle zu einen Krieg, den es seit dem Fall unseres Imperiums nicht mehr gab.“ Erklärte Sosuke. Darauf wurde es kurz still. Ohne das die anderen sich ansahen, erhoben sie was sie zu Trinken in reichweite hatten und sagten: „Auf unser altes Imperium.“
 


 

„EIN WAFFENTEAM ZU DER TUBINE DORT DRÜBEN!“ brüllte Sanders über das donnern der Gewehrsalven im Kesselhaus 3. Der Feind feuerte mit allen was er hatte auf seine Leute. Das Schlimmeste war, der Feind hatte Reaktorblock 3 in seinen Rücken. So konnte Corporal Sanders kein Schweres Geschütz auffahren. Da sah er, wie einige Techniker in leuchtend roten Anzügen durch die Halle rannten. Wenigstens soweit waren die Truppen des Feindes noch bei Sinnen. Auf die Techniker schoss keiner.

Plötzlich hörte er ein lautes surren neben sich. Eine der Turbinen schien heiß zu laufen. Funken sprühten schon aus der Mechanik.

„WEG HIER!“ rief Sanders und lief mit seinen Männern in die Deckung einer anderen Turbine. Durch diesen Positionswechsel waren sie einer Gruppe SK Soldaten in die Seite gefallen. Er und seine 6 Mann, die ihn begleiteten, legten an und feuerten. Eh einer der SK Soldaten reagieren konnte, waren sie tot. Doch dadurch hatten sie das Feuer andere SK’ler auf sich gezogen. Eine Kugel traf Martin genau im Gesicht und lies seinen Kopf platzen. Sanders wusste, das sein Kamerad tot war. Er musste, und wollte nicht noch mal hinsehen. Etwas schlug durch die Wand des Kesselhauses. Es brach auf der Hälfte durch die Wand, die von der SK gehalten wurde. Sanders erkannte nicht was es war, doch durch das Loch konnte er kurz einen KPA sehen. Das Jaulen der beschädigten Turbine wurde lauter als das Gewehrfeuer, welches sogar für kurze Zeit verstummte. Dann brach das Turbinengehäuse. Sie zerlegte sich mit unglaublicher Gewalt. Metallsplitter flogen als tödliche Geschosse in alle Richtungen weg. Sanders und seine Leute drückten sich in die Deckung einer anderen Turbine. In dem Metallsturm explodierte etwas. Ein Feuerball blitzte auf, und lies die Temperatur in dem Kesselhaus dramatisch ansteigen.

„WAS WAR DAS?“ rief Sanders, als einer der Männer seine Schulter packte und auf eine Flammensäule zeigte die einen dunklen Flecken an der Decke hinterließ und die Sprinkleranlage auslöste. Sanders erkannte die Verbrannte Form eines Soldaten mit Flammenwerfertornister.

„Verdammt...“ brummte Sanders und spähte kurz über das “Schlachtfeld“ Beide Seiten kauerten sich hinter die einzelnen Turbinenblöcke und schossen durch die Länge der Halle aufeinander. Auf dem engen Gebiet konnte man auch keine Fahrzeuge einsetzen. Die Werksleitung hatte zu beginn alle Schotten zu den Reaktoren geschlossen. So mussten sie also wenigstens nicht im direkten Reaktorbereich kämpfen.

Doch Sanders wurde jäh aus seinen Überlegungen gerissen. Als plötzlich ein leichter Kampfpanzer durch die Wand des Hauses brach. Sander und seine Leute zuckten zusammen. Sofort untersuchten sie, ob das einer von ihren war. Doch eh sie es genaues erkennen konnten, zerriss etwas den Panzer von hinten. Das Vorderteil flog nach vorne weg. Dann detonierte die eingelagerte Munition und ein weiterer Feuerball fegte an der Decke des Kesselhauses entlang, in Richtung der Bresche die vorher vom KPA geschlagen wurde.

„VORWÄRTS!“ brüllte Sanders. Als die Flammenwand noch an der Decke entlang glitt. Das war die Chance hier deutlich Boden gut zu machen. Zum einen Deckte das Brennende Wrack mit seinen Rauch den Formarsch, zum anderen bedrängte es den Feind. Völlig überraschend krachten etliche Panzergeschosse durch das Loch in der Wand auf Sanders Seite ein. Doch es gab kein zurück mehr. Die Sharagischen Soldaten stürmten nach vorne. Ein PA Infanterist feuerte auf ein Ziel außerhalb des Gebäudes. Doch kurz darauf zerriss ihn ein Kugelhagel schweren MG Feuers. Sanders und sein Team rannten weiter. Sie kamen an der ersten Turbine an und fielen über die überraschten SK Soldaten her. Mehrere Schüsse auf kurze Distanz Eliminierten alle. Dann rannten sie weiter.
 

„Blackwell! Corporal Sanders und seine Leute brauchen Hilfe beim Vorsturm.“ Rief ein Funker über dir Direktfrequenz.

„Ja... TOLL!“ schnaufte Blackwell, der sich gerade ein Sperrfeuergefecht mit einen Luboket lieferte. Beide teilten einige Salven aus. Trotz der Gefahr hatte er seine Schrotflinte gegen ein normales Maschinengewehr getauscht.

Letztlich war Blackwells Panzerung der des Luboket überlegen. Die Geschosse von Blackwell fanden zuerst den Weg in die interne Struktur. Der Luboket knickte ein und brach zusammen. Blackwell setzte auf die leblosen Maschine noch einen Schuss zur Sicherheit ab. Dann hatte er kurz Luft wegen der Anfrage.

„Was Ist denn los?“ rief er.

„Corporal Sanders versucht gerade Kesselhaus 3 einzunehmen. Jedoch ist dort das Vorrankommen sehr mühsam. Er fragt, ob er Unterstützung von außen bekommen kann.

„Wo ist der Feind?“ fragte Blackwell nur. Sander war sein Freund. Und ein guter Offizier. Er würde nicht um Verstärkung rufen, wenn es nicht nötig wäre.

„Der Feind hat sich im Kesselhaus 3 Verschanzt. Er hält den Bereich Mitte bis Reaktor.“ Gab der Funker durch. Auf Blackwells Anzeige wurde der genannte Bereich in mit einem leichten rot ton und alle Verbündete Infanterie im Kesselhaus 3 und Umgebung mit blauen Rauten markiert.

„Soll ich also das Gebäude stürmen und mal etwas Feuer machen?“

„So in etwa.“ Gab der Funker durch. Während er am Kesselhaus 3 entlang lief, wechselte er mit den Augen auf Sanders Frequenz.

„Ich hörte du hast Probleme?“ fragte er direkt, wobei er vergaß, das die Infanterie ein Funker hat, und nicht wie bei den Mechanisierten Truppen, direkt angefunkt werden kann.

„Wer spricht da?“ fragte eine junge Frau, die sehr außer Atem klang.

„Ich wollte Corporal Sander sprechen. Ist das nicht seine Frequenz?“

„WER Spricht da?“ fragte die Frau wieder.

„OBERST BLACKWELL! ICH HABE ERWARTET DAS SICH CORPORAL SANDER MELDET!“

„Oh... Sir... Verzeihung. Hier Gefreite Gross. Funker in der Kompanie von Sander.“

„Schön für sie. Wo ist Sander?“

„Der Corporal ist gerade nicht erreichbar. Er ist weiter vorne im Gefecht.“

„Dann schwingen sie ihren ARSCH DA HIN!“ Brüllte Blackwell, und feuerte auf einen neuen Gegner. Eine Rakete traf seine Schulter und wirbelte ihn herum. Blackwell ging in die hocke und fing sich mit der Hand an der Wand des Kesselhauses ab in Erwartung weiterer Geschosse. Als er sich wieder aufgerichtet hatte, lag die Feindmaschine am Boden. Sofort drehte er sich um. Da stand Campel. Und hinter ihr noch viele andere.

„Was machst du hier?“ fragte er überrascht. Er war nur mit einen vergleichsweise kleinem Truppenkontingent auf das AKW Gelände vorgerückt.

„Wir sind hier um nun Druck zu machen. Und wie es scheint, hab ich dir gerade den Arsch gerettet."
 

„DECKUNG!!“ Brüllte Sanders, als schweres MG Feuer auf ihn und sein Trupp nieder hagelte. Kai wurde an der Schulter getroffen und sank zu Boden. Doch noch eh er auf dem Boden aufkam, hatten weitere Kugeln seinen Brustkorb durchschlagen und große Löcher in den Rücken geschlagen. Da hörte er ein Schrei. Seine Funkerin, Das hörte er sofort. Sie hatte ein Treffer ins Bein bekommen. Schmerzverzerrt versuchte sie sich die Beinwunde abzudrücken.

„SANI!“ rief Sanders und hechtete durch die Deckung der Turbine zu ihr.

„Gross, durchhalten.“ Befahl er, als sie nach dem Funkgerät auf ihren Rücken griff. Dabei lies sie das Bein los, was sofort regelrecht zu Sprudeln begann. Sanders griff danach und drückte es zu.

„Bist du Irre?“

„Der... Der... Der Kommandant will...will sie sprech... sprechen...“ keuchte sie.

„SANI!“ brüllte Sanders. Über den Lärm des Feuergefechtes hinweg. Da brach plötzlich am Feindgehaltenden Ende des Kesselhauses die Wand ein, als großkalibriges Sperrfeuer die Wand durchlöcherte. Der vernichtende Kugelsturm zerriss die meisten überraschten Feinde. Dem Kugelhagel folgten diverse Flammenstöße, eh die Maschine von Blackwell ins Gebäude trat. Er passte nur knapp hinein, und das auch nur weil er seine Maschine leicht gebückt laufen lies.

Die eingekesselten Feinde, die noch am Leben waren, schienen sich ihrer Lage bewusst zu sein, weswegen sie das Feier einstellten und mit erhobenen Händen aus ihrer Deckung traten. Endlich kam auch der Sani zu Sanders und seiner Funkerin.

Der Altar

Kapitel 28

Der Altar
 

Sosuke lag in seiner halbdunklen Kabine und Suchte nach Schlaf. Er hatte sich bis auf die Unterhose komplett ausgezogen und betrachtete seine Köper. Er war übersäht mit Narben und Brandwunden. Das letzte Jahr hat seinen Körper nicht gut getan. Sie verfügten zwar über übernatürliche Heilkräfte, doch das machte sie nicht Immun gegen Narben. Und weil sie so schnell wieder Gesund waren, bekamen sie vergleichsweise mehr Verletzungen ab als Polizisten oder Soldaten, die nach einer Messerattacke Wochen oder gar Monate im Krankenhaus lagen. Sosuke betrachtete seinen rechten Arm. An der Rückseite der Schulter war eine der Brandwunden zu sehn. Der Oberarm hatte mehrere Einschüsse abbekommen. Dazu hatte er in der Innenseite eine breite Narbe von einen Explodierten Bildschirm seines MgÜKPA. Im Handteller hatte er eine weitere Nabe. Dort hatte ihn einer mit einem Messer angegriffen. Und das war nur sein rechter Arm. Iwanov hatte ihm schon Prophezeit, das wenn er so weiter macht, er seine geplante Lebensspanne nie erreichen wird. Aber wenigstens waren sie nun im Krieg. Im Gegensatz zu dem letzten Jahr hatte der Feind nun eine Uniform. Jetzt sah man, wer Freund und wer Feind war. Jetzt endlich konnten er und seine Leute zuschlagen. Zuschlagen ohne, dass sie Angst haben mussten, Unschuldige zu treffen, oder schlimmer noch, dass am Tag darauf ein Anwalt ihnen schrieb.

Jetzt war er da, wofür er geschaffen wurde. Krieg zu führen, das war seine Bestimmung. Und bei jeder Gelegenheit merkte Sosuke, das er und seine Leute für den Krieg geschaffen waren. Kaum ein anderer kam mit ihren gleich, was Taktik und Kampflust betraf. Und er selbst… JA er genoss es, im Kugelhagel zu steh, das Feuern von Raketen zu hören und den Geruch von Sprengstoff in der Nase zu haben.

Dazu hatte er nun einen echten Grund, sich aus der Politik rauszuhalten. Gut, über die Hälfte des Parlamentes stand absolut hinter Sosuke. Wenn er es gewollt hätte, hätte er einen Staatstreich begehen können, und der Senat hätte zugesehen.

Macht… Bei aller Möglichkeit, Macht auszunutzen, hat er doch absolut kein Interesse dran. In seinen alten Leben hätte er sich nach diesen Möglichkeiten die Finger abgeleckt. In seinen alten Leben…

Sein altes Leben schien so unendlich lange her zu sein, das er sich kaum zu erinnern vermag. Auch die Leute, denen er begegnet war. Die Freunde. Armado… Hina… Erinnerungen die immer mehr verblassten.

Ryo hingegen… Ryo war was anderes. Selbst über ein Jahr später schlief er immer mit dem Selben bild ein. Er bekam das Bild, wie Ryo blutend in seinen Armen lag nicht aus dem Kopf. Wegen Ryo machte er das ganze doch eigentlich. DAS war seine Motivation. Er betrachtete die Narbe in seiner Hand, als sein Wecker zum aufstehen zu fiepen begann.
 


 

Esteban blickte auf die brennende Kleinstadt Moortahl. Sie hatten sie eben erst unter unerwartet hohen Verlusten eingenommen. Zinke stand neben ihn auf der Kommandobrücke und sah grimmig zu, wie die gesamte Flotte alles an Feuerkraft aufbot, um die Kleinstadt komplett einzuäschern. Auf der Brücke war geschäftliches Treiben.

„Ob wir genug Feuerkraft haben, um hier alles zu vernichten?“ fragte Zinke.

„Ich lass noch gut 20 Stunden weiter feuern. Was dann noch steht, ist nur eine verbrannte Ruine.“ Sagte Esteban. Zinke sah in den Augen seines Kommandanten eine Mischung aus Wut und Ekel. Was sie in dieser Stadt gefunden hatten. War jenseits aller Vorstellungen.

Esteban hatte eine Komplette Nachrichtensperre verhangen. Kein Ton drang seit nun gut 4 Stunden von der 1. Invasionsarmee an die Heimat. Langsam wurde man im Hauptquartier unruhig. Doch Esteban rückte von seinen Befehl nicht ab. Wenn auch nur ein Bild in der Heimat bekannt wird, wären die Folgen nicht auszudenken.

Zuerst sah es nach nichts besonderen aus. Eine Kleinstadt, 20000 Einwohner. Keine nennenswerten Kampfverbände. Wie schon eine Weile. Esteban hatte mit viel mehr militärischen Widerstand gerechnet. Doch ganze Landstriche wurden kampflos aufgegeben. Einen Schiffskampf hatten sie seit 2 Wochen nicht mehr gehabt. Esteban rechnete deshalb nun jederzeit mit einem massiven Gegenschlag der NA. Doch dies, dies hatte ihn überrascht. Die Zivilbevölkerung hatte die Truppen angegriffen. Männer und Frauen, auch Kinder stürzten sich in den Kampf.

Absolut lebensverachtend warfen sie sich auch auf Panzerfahrzeuge. Doch das Schlimmste, Mütter warfen ihre schreienden Säuglinge auf die Soldaten, eh sie sich selber meist nur mit Messern bewaffnet hinterher stürzten. Es schien als sein jeder in der Kleinstadt komplett wahnsinnig. Die Soldaten mussten sogar Kinder erschießen, die mit Sprengsätzen bewaffnet auf sie zu rannten. Die Zivilisten hatten keine wirkliche Chance gegen Panzer und Vollautomatikwaffen. Doch der Moralschaden war eine Katastrophe.

Und was die Soldaten dann in den Tempeln fanden, lies sogar gestandene Soldaten kotzen. Die Tempel waren mit Menschenopfern entweiht worden. Wahrscheinlich hatte man hier all jene geopfert, die nicht bei dem Wahnsinn mitmachen wollten. An den Wänden der Tempel hingen Ausgeweidete Körper. Die Gedärme hingen von der Decke herab. Frauen waren die Kinder aus dem Leib geschnitten worden… Beim vollen Bewusstsein. Sie hatten eine Überlebende auf der Krankenstation. Als ein Stoßtrupp einen weiteren Haupttempel der Kleinstadt erstürmte, fand gerade eine weitere Opferung Stadt. Sie kamen zu spät, um es zu verhindern, das sie der jungen Frau Gewalt antaten. Sie wurde zwar sofort Medizinisch versorgt, doch, würde sie die Nacht wohl nicht überleben. Als Esteban den Tempel betrat, musste sogar er sich übergeben. Der Tempel war mit Kinderleichen übersäht. Das Blut war bis an die Decke geschmiert. Widerliche Prophezeiungen und Blasphemische Zeilen hatte man groß an die Scheiben geschrieben.

„Die Dunkelheit wird kommen. Und die wird Blut trinken.“ Stand an dem Altar in der Mitte.

Esteban hatte darauf den sofortigen Rückzug aus der Stadt befohlen. Noch während des Rückzuges, gab er der gesamten Armader den Befehl, den Stadtkern zu bombardieren.

„Wie kann die NA so etwas zulassen?“ fragte Zinke.

„In der NA darf man glauben was man will. Da mischt man sich nicht ein. Aber dies… dies kann man nicht tolerieren.“ Brummte Esteban.

„Eine Komplette Nachrichtensperre aber auch nicht.“ Ertönte plötzlich eine stimme hinter ihnen. Die beiden Männer drehten sich um und sahen ein Offizier des Geheimdienstes.

„Was meinen sie damit?“ fragte Zinke.

„Dass man im Flottenkommando sich doch sorgen macht. Oder besser. Man flippt schon aus, weil sie sich nicht melden.“ Antwortete der Mann mit einen Breiten grinsen.

„Was wollen sie nun machen?“ fragte Esteban trocken.

„Sein sie nicht so verstimmt. Nur weil ich vom Geheimdienst bin, heißt das nicht das ich ihre Lage nicht verstehe. Aber alles weitere sollten wir unter 4 Augen besprechen.

„BRÜCKE RÄUMEN!“ befahl Esteban. Darauf verließen fast alle die Brücke. Doch Zinke, Kommunikationsoffizirin Rothel. Geschützoffizier Schulz sowie Steuermann Marlow

„Ähm… Ich meinte nur sie.“ Stellte der Geheimdienstoffizier fest.

„Dies ist mein Vertrauensrat. Was sie mir sagen, können sie auch hören.“ Erklärte Esteban.

„Sie haben aber nicht die Nötige Sicherheitsstufe.“

„Erlass 271. Ein Flotten/Armeekommandand kann sich aus sein Offizieren einen Vertrauensrat zusammenstellen. Diese haben dann die gleiche Sicherheitsberechtigung wie der Kommandant. Also können sie bleiben.“ Stellte Esteban fest.

„Nun gut. Aber das ist Streng Vertraulich. Wir hatten schon lange Berichte über obskure Sekten, die überall aufkeimen. Jedoch hatten wir nie einen Agenten einschleusen können. Dazu kommt nun diese radikale Nachrichtensperre. Wir haben faktisch jeglichen Kontakt zu unseren Leuten in der NA verloren. Letzte wirre Berichte handeln von Straßenkämpfen und Bürgerkrieg. Es ist nicht ganz klar was passiert ist.“

„Und sie haben diese Sekten im Visier?“ fragte Rothel.

„Nun. Die Verbindungen sind sehr naheliegend. Kaum nach dem ersten auftreten dieser Untergangspropheten. Begannen Unruhen und politische Konflikte, wo vorher Harmonie und Eintracht war. Wir wissen also auch nicht genau, was in der NA vor sich geht.

„Könnte das was mit dem eigentlichen Kriegsgrund zutun haben?“ stellte Zinke plötzlich fragend in den Raum. Darauf sahen der Offizier und Esteban sich an.

„Das wäre eine Möglichkeit. Aber wenn es so große Kreise schon gezogen hat, dann weiß ich nicht ob wir das Aufhalten können.“ Stellte Esteban ernst fest und drehte sich wieder zur Brennenden Stadt.
 


 

Sosuke betrat mit Salmar den Kleinen Kommandoraum. In der Hand hatte er eine Tasse mit seinen schon berühmten Tütenkaffe. Im Kommandozentrum war sehr geschäftiges Treiben. An den Wandtafeln hingen Landkarten auf Die Bildschirme zeigen ebenfalls Geländeformationen an. Immer wieder verschob jemand an den Tafeln diverse Magnetpfeile.

Als die Anwesenden Sosuke bemerkten, Stoppten sie und standen Stramm.

„Weitermachen.“ Sagte Sosuke und sah sich die Karten an. Bisher lief alles noch recht gut. Die Schlacht um die Stadt und die 30 Kilometer dahinter konnte an im voraus planen. Aber alles darüber musste man auf Grund der Gegebenheiten im Feld planen.

„Meldung.“ Befahl Sosuke und stellte sich vor eine Karte. Darauf kam ein Offizier zu ihm an die Große Karte. Dies war der Kommandostab der Paladine. Durch das voreilige Vorlagern des Militärkommandostabes hatten nun die Paladine die komplette Kontrolle über die 1. Armee. Zumindest vorerst.

„Ordensmeister, das sind die neuesten Meldungen. Der Feind hat auch im Hinterland diverse Verteidigungsstellungen, die unseren Truppen schwer zugesetzt haben. Doch durch eine Finte konnten wir mit einer Flankenbewegung die Front aufbrechen. Aktuell stehen wir an mehreren Punkten. Dort in diesen Wald ist Leilas Panzerdivision in KSK mit feindlicher Infanterie.“ Erkläret der Offizier und zeigte auf ein ausgedehntes Waldgebiet. Sosuke nahm einen Schluck aus seiner Tasse.

„Das Kommando unter Oberst Barm meldet schwere Gefechte um dieses Raffineriegebiet. Der Feind leistet erbittert widerstand. Bram hat schon angekündigt, das die Raffinerie nicht zu gebrauchen sein wird. Kampfkommando 4 meldet, das ein verzweifelter Vorstoß von Norden kommt. Man bereitet sich darauf vor, sie in dem Dorf Arkon abzufangen. Dazu haben wir immer wieder mit schweren Artilleriefeuer aus dieser Region zu rechnen. Luftaufklärung wurde abgeschossen.

Dazu haben wir Meldung von der Nordfront, das Spähpanzerdivision 15 auf einen Konvoi schwerer Haubitzenpanzer gestoßen ist. Panzerzug wurde fast komplett ausgelöscht, eh der Feind ein Gegenschlag ausführen konnte. Die 15. sitzt nun dort in diesen Dorf fest und hat gewaltige Verluste erlitten. Sie brauchen dringend entsatz. Luftaufklärung hat einen Konvoi schwerer Geschützpanzer entdeckt die in Kampfformation auf das Dorf zuhalten.“ Berichtete der Offizier. Sosuke kannte ihn von der Abschlussverleihung auf der Militärakademie der Paladine. Dort war er durch brillante Taktiken aufgefallen. Ein Grund, warum Sosuke ihn in seinen Stab haben wollte. Seine Ideen waren neu und brillant. Auch wenn es ihm etwas an Erfahrung fehlte. Doch die würde er hier bestimmt bekommen.

„Was Schlagen sie vor?“ fragte Sosuke offen und nahm ein langen schluck aus seiner Tasse. Die anderen, Erfahrenen wussten, das Sosuke diese Frage nur Leuten stellte, in denen er immenses Potenzial sah, Normalerweise. Er hatte schon mit dem bloßen Blick auf die Karte eine Strategie entwickelt.

„Nun, Ich hab da mehrere Ideen, wir ziehen Panzertrupp Leila zurück, wir fallen in einen Bogen hier zurück, und bringen uns unter den Radius der eigenen Ari. Dann bomben wir ihn raus.“

„Und Division 15?“ fragte Sosuke nach.

„Nun, ich hab schon die 16. wie auch die 17. Mobilisiert. Die 16. wird in schneller fahrt die Belagerung durchbrechen und der eingeschlossene 15. unterstützen. Wenn der Besagte Feindkonvoi angekommen ist bricht die 17. aus der Deckung und Attackiert den Konvoi von hinten. Danach wird in schneller Zangenbewegung ein Loch in den Gürtel geschlagen, durch das dann die 15. wie die 16. entkommen können. Wir müssen dann spontan entscheiden, ob Rückzug oder weiter kämpfen ratsamer währe.“ Erklärte der junge Offizier.

„Das ist ne gute Idee, mit der 16. und 17., das muss ich sagen. Aber bei Panzerkommando Leila werden sie damit scheitern.“ Äußerte sich Sosuke monoton.

„Wie kommen sie darauf?“ frage der Offizier überrascht.

„Prinzipiell nicht schlecht. Aber der Feind kennt unseren Aktuellen Artillerieradius. Er würde dem Trupp nie soweit folgen. Dazu kommt, das auf dieser strecke den Hang hinab führt. Die würden unsere Panzer von hinten leicht über das freie Feld angreifen können.“

„Und was haben sie geplant?“ Fragte der Offizier spontan. Darauf stellte Sosuke seine leere Tasse weg.

„Wir ziehen die Kompanie nach westen zurück. Hierüber haben sie bessere Deckung. Dann soll die Truppe an diesen Punkt eindrehen, wir lassen die gesamte Front eindrehen. Wenn der Feind dann denkt, er ist uns in die Flanke gefallen, dann mach fällt das 12 Reservekontingent Kampfhubschrauber über den Feind her. In diesen Moment bricht die Panzerkompanie hier durch. Somit haben wir den Feind überwunden, und freie Bahn zu der Luftabwehrstellung in dem Bereich.“

„Aber Sir, bei allen Respekt. Das ist Wahnsinn. Die Panzer sollen sich durch Sumpfgebiet zurück ziehen? Wir werden mindestens die Hälfte an den Sumpf verlieren. Dazu wäre es Selbstmord, unsere Helikopter dort einzusetzen. Sie wären im Bereich der Luftabwehr.

„Nicht wirklich. Der Sumpf ist Kategorie 2. Wir hatten die Letzten Wochen

Trockenheit. Somit ist der Sumpf trocken. Da können unsere Panzer einfach durchfahren. Und an der Stelle, haben unsere Helis den Berg dort zwischen sich und der Flak. Der Feind wirt so kein Ziel bekommen, und die Helis sind zu Mobil, als das sie mit ein Laser Markiert werden können. Somit können unsere Helis im Bodenflug gefahrlos angreifen.“ Erklärte Sosuke. Derweil hatte Salmar sich einen der Nahrungsriegel gegriffen und sich hingesetzt.

Und wieder bekam er diese Gedanken. Wieder fragte er sich, wenn die Menschen soviel Elan wie sie in das Kriegführen legen würden, doch nur aufbringen könnten um sich zu helfen, dann wären Kriegen nicht nötg. Aber dann… Dann wäre auch er nie nötig gewesen.

Zitadelle

Kapitel 29

Zitadelle
 

Mit donnernden Schritten marschierte Sosuke mit einigen anderen Paladinen in ihren Maschinen durch ein Wald. Die Bäume waren so weit auseinander, das sie ohne , Probleme voran kamen. Die Stimmung war gut, auch wenn sie wussten, das sie in den Kampf Marschierten.

„… Zweihundert Bataillone mit an die Tausend Schwadron,

und Jeder Grenadier trägt an die Hundert Patron.“ Verhallte der Pilotenchor.

„So, und was singen wir nun? Wir haben so ziemlich alles durch“ fragte Sosuke spontan.

„Ich weiß was!“ rief Salmar und begann zu singen: „ 100 Mann, und ein Befehl!“

„NÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ nüscht melancholisches. Los was fetziges!“ unterbrach ihn Sosuke.

„Da hab ich was!“ rief Martin und setzte ein: „Kamerad! Kamerad! Alle Mädels müssen warten!“

„JA Klar, das so was von Martin, unserem notgeilen Bock, kommt war zu erwarten.“ Setzte Thomas ein, was schallendes Gelächter hervor rief.

„LEUTE!!! Wir stehen in gut 20 Minuten im Kampf.“ Versuchte Sosuke lachend für Ordnung zu sorgen.

„Also aktuell steh ich im Wald.“ Lachte Salmar.

„Das tust du öfters.“ Konterte Hinomo. Darauf ertönte wieder schallendes Gelächter.

„Ein Mechlein stapft im Walde, ganz laut und schwer.“ Summte einer.

„Ich lass euch alle disziplinieren!“ fauchte Sosuke lachend.

„Und wie? Streichst du uns das Gehalt? Da müsstest du erst mal was zahlen!“ lachte Luise.

„Man man man… wir sollten die Gefechtsaufzeichnungen nachher löschen lassen. Wenn das die Analytik in die Finger bekommt, sind wir dran.“ Lachte Sosuke. Doch in diesen Moment schoss eine Granate durch den Wald und traf Martin an der Schulter. Sein MGÜKPA wurde von den Beinen Gerissen.

„DECKUNG!“ Brüllte Salmar.

„FOMARTION HALTEN! WEITER VORRÜCKEN!“ brüllte Sosuke hingegen. Dabei sprang er vom langsamen Gang ins Rennen. Er warf sich in seine Halterungen und riss das Gewehr nach oben. Da schossen schon die nächsten Geschützsalven durch den Wald. Wo die Geschossen ein Baum trafen, zerfetzten sie diesen zu kleinen Splittern. Unbeirrt rannte Sosuke nach vorne. Sie hatten damit gerechnet, das der Feind in seinen Stellungen hocken bleibt. Ein Gegenangriff hatte er nicht voraus gesehen. Doch damit wurden sie auch fertig.

Mit Sosuke an der Spitze stürmte der Trupp durch den Wald. Schnell hatten sie zu den Geschützen aufgeschlossen und sie unschädlich gemacht.

Dicht hinter ihnen kamen die eigenen Panzerkolonnen. Nach kurzen hatte auch Martin wieder zu den anderen aufgeschlossen.

„Du hast da was in der Schulter.“ Scherzte Hinomo.

„Ja ja… Ich weiß. Tut auch verdammt weh.“

„Los Leute. In kürze sollten wir die Zitadelle sehen können.“ Brummte Sosuke, der sein Gewehr nachlud.

„Okay, weiter wie geplant?“

„Weiter wie geplant. Wir schlagen frontal zu. Diesen Lord will ich noch heute Abend an der Fahne wehen sehen.“ Antwortete Sosuke mürrisch. Er war über den feindlichen Kommandanten verärgert. Der Lord hatte nicht nur sein fähigen General erschossen, weil dieser die Frontlinie nicht halten konnte. Das wusste er von gefangenen Feinden. Außerdem war der Feind spontan unorganisiert und taktisch unklug vorgegangen. Dabei hätte Sosuke liebend gerne den feindlichen Gebietskommandanten getroffen. Er war ein verdammt guter Taktiker gewesen.

Aber auch, als die Truppen von Sosuke die Zitadelle eingekesselt hatten, hatte der Lord überheblich Sosukes Herausforderung zum Königsduell* nicht nur abgelehnt, er hatte ihn verspottet.

„Da ist jemand aber sauer.“ Brummte Salmar.

„Wenn einer mich verspottet, okay, aber ich lasse nicht zu das einer meine Armee verunglimpft.“ Brummte Sosuke und trat mit Salmar an den Rand des Waldes.

Vor ihnen lag die Zitadelle Blutwacht. Gewaltige Mauern aus Granit. Ragten gen Himmel. Fast 20m dick. Dazu ein gewaltiger Atombunkerkomplex darunter. Die Feuerstellungen waren unerreichbar für die Artillerie. Diese Festung verdiente den Namen Festung mehr als alles andere, was Sosuke gesehen hatte. Sie könnte Monate der Belagerung standhalten. Die Festung wurde viele male angegriffen, doch immer wieder scheiterten die Angreifer an den 400mm Bombardegeschützen und den unzähligen kleineren Abwehrgeschützen. Doch diesen Brocken wollte… nein, MUSSTE er nehmen. Egal was war, diese Festung musste fallen. Sie musste aus Militärischen gründen Fallen. Von dort aus hätte der Feind immer wieder angriffe starten können und wäre ein Dorn im Vorstoß gewesen. Dazu musste die Festung aus Logistischen Gründen fallen. Sie lag an einer der wichtigsten Vergbindungsautobahnen der Gegend. So hätten sie sich erst eine Schneise durch den Wald schlagen müssen. Und dazu kam der dritte Punkt. Sosuke wollte ein Exempel statuieren. Der Lord hatte ihn als Muttererlosen Bastdard bezeichnet. Wie recht er damit gehabt hatte, wusste er wohl nicht. Doch dann beleidigte er seine Armee. Ein Haufen feiger Schlappschwänze, die nur mit List und Tücke gewinnen können, ein ehrenhaften Kampf würde von den Keiner überstehen. Er solle nur kommen. Diese Festung wurde ihm die Zähne ausschlagen.

DAS konnte und wollte er… wollten sie alle nicht auf sich sitzen lassen. Diese Festung musste fallen. Da eröffneten die Geschütze schon das Feuer auf den Waldrand. Explosionen rissen gewaltige Flammenlöcher in den Wald.

„LOS LOS LOS!“ Brüllte Sosuke und stürmte ins Freie. Er wusste, das würde ein Spießrutenlauf. Doch sie waren aktuell nur der Köder. In diesen Moment startete eine Zangenbewegung von Norden und Süden, welche die Verteidiger überrumpeln und niederringen würde. So der Plan. Doch Sosuke und seine Leute hatten etwas anderes vor, sie wollten Blut sehen. Blut und ihre Fahne musste fallen. Und SIE wollten diese Fahne herunter reißen, um ihre eigene Fahne dort zu hissen.

Als er mit donnernden Schritt über das zerpflügte Feld rannte, donnerten neben ihm die Granaten in den Boden. Dabei kam ihm eine Erinnerung in den Sinn. An ein teil seiner Rede, die er vor eine Abschussklasse der Militärakademie gehalten hat.

„Doch bei aller Taktik, aller Planung und Cleverness. Jeder Befehlshaber wird an Punkte kommen, wo es nur auf Kraft ankommt, wo die Taktik gescheitert ist, oder es keine Anwendbare gibt. In so eine Situation zu kommen, ist keine Schande. Sie sind die Elite der kommenden Generation Befehlshaber. Aber auch ihnen wird es passieren, so wie es uns passierte. Die wahre Schande ist, sich nicht einzugestehen das alle die schöne Taktik Schrott ist. Das man sich nur noch das Gewehr schnappen kann um zu feuern was das Magazin hergibt…“

Da explodierte eine Granate neben ihn und riss ihn wieder ins hier und jetzt. Über den Funk hörte er jemanden schreien, doch eh er die Stimme zuordnen konnte, riss ihn eine Explosion von den Beinen. Scheppernd schlug er mit seiner Maschine auf Seine Ellenbogen, die er schützend nach vorne gerichtet hatte, gruben sich in den Boden und durchpflügten ihn tief. Doch sofort sprang Sosuke auf und rannte weiter. Kurz hinter ihm schlug dann eine weitere Granate ein und riss einen neuen Krater in die Landschaft. Er war nur noch gut 100m von der Festungsmauer entfernt.

„FEUER FREI! FEUER FREI!“ brüllte er, und sofort begannen er und seine Kameraden auf das Bollwerk zu feuern. Die Geschosse schlugen in der Massiven Mauer ein, doch richteten kaum schaden an. Sie Explodierten nicht mal. DA hätten die Verteidiger schon stutzig werden müssen. Doch sie waren zu sehr in Aufruhr. Denn nun wurden sie aus zwei weiteren Richtungen angegriffen. Von Norden und Süden brachen nun Panzerverbände aus dem Wald und bombardierten die Festung. Die Verteidiger feuerten aus allen Rohren, und sie feuerten gut.

Endlich kam Sosuke an der Festungsmauer an. Ein Wassergraben umgab die Zitadelle. Der war für die MgÜKPA aber kein Hindernis. Doch direkt am Fuß der Mauer, waren sie vor den meisten Geschützen sicher. Doch nun hingen sie dort fest. Die Festung hatte eine Außenmauer, eine Innenmauer und dann die Zitadelle an sich. Auf der Innenmauer waren Geschütze, die jeden KPA sofort von der Außenmauer gefegt hätten. Also einfach über die Mauer springen kam nicht in frage.

„Alle Nachladen! Trupp 1 kommt mit mir mit!“ brüllte Sosuke gegen das dauernde Hämmern der Geschütze an. Darauf luden alle ihre Waffen nach, sie warfen die teils noch halbvollen Magazine zur Seite und luden neue nach. Sosuke führte die Hälfte der Truppen zum Osttor. Salmar zog mit dem Rest zum Nordtor. Von oben warfen die Verteidiger Brandbomben auf sie. Doch ihre Schilde schützten sie, und das Feuer hatte ihnen nicht an. Sie waren sogar für diesen Einsatz extra gegen Flammen geschützt worden. Das Osttor war fast 30m groß. Gewaltige Stahltüren verschlossen es, und die Zugbrücke davor war auch hochgezogen.

„Zugbrückenkabel sprengen!“ Befahl Sosuke, worauf zwei Maschinen auf die Stahltaue schossen, welche die Massive Zugbrücke oben hielten. Die Zugbrücke war eine Massive Stahlbrücke, die Mehrfach verstärkt war, das sie auch direkten Beschuss aushalten konnte. Nach kurzen Salven zerriss eines der Taue, worauf die Brücke sich unter lauten knarren verzog.

„Brücke Fällt!“ rief Martin und wich etwas zurück. Da riss auch das zweite Tau unter der Belastung, was die Zugbrücke wie ein Fallbeil herunter klappen lies. Beim Aufprall pulverisierte sie den Aufsetzpunkt und grub sich fast 2 m in die gemauerte Rampe. Da traf Sosuke ein Schuss auf sein Schild. Durch die Offene Zugbrücke konnten nun die Verteidiger im Torhaus auf sie feuern. Sofort schoss er zurück, doch verfehlte, eh er sich enger an die Wand drückte.

„SPRENGLADUNG ANBRINGEN!“ Befahl Sosuke, während er aus Reflex den Arm hob, als neben ihm wieder eine Brandbombe gezündet wurde. Flammen umlagerten ihn, und wäre er nicht am Fuß einer Feindlichen Festung gewesen, hätte er es glatt schön gefunden.

Aus dem Flammensturm erhob sich plötzlich eine Gewehrspitze, die sofort auf die Obere Kante der Mauer zielte. Das Kurze Sperrfeuer zerriss einige der Zinnen, wobei ein Hand voll Soldaten herunter geschleudert wurden. Derweil brachten zwei seiner Leute eine Sprengladung am Haupttor an. Dabei wurden sie vom Torhaus unter schweren Feuer gesetzt, andere gaben ihnen Deckung. Sosuke trat aus dem Feuer und sah sich um. Es hatte einige MgÜKPA erwischt, Flammen trieben auf dem aufgerissenen Wassergraben umher, und das Donnern der schweren Geschütze war Infernalisch.

„Sprengung!“ rief Martin, als er und die anderen aus dem Torhaus gerannt kamen. Sosuke drückte sich gegen die Wand, als eine Explosion den Boden erbeben lies.

„Sturm rot an Sturm blau! Leiten sie Phase 2 ein! Bestätigung!“ gab Sosuke über Funk durch.

„Sturm blau an Sturm rot, haben verstanden. Phase 2 wird eingeleitet. Viel Glück.“ Gab Oberst Wealde der Kommandant der Panzertruppen durch. Was nun passierte war eine weitere Finte. Die Panzertruppen drehten ab, und zogen sich Fluchtartig zurück so das die Verteidiger nun annehmen mussten, das ihr Widerstand stark genug war und Sosuke mit seinen Truppen nun am Fuß der Westmauer eingekesselt waren. Durch das gestörte Radar, sahen sie ihren Untergang nicht mal kommen. In der Hoffnung, den Paladinen einen schweren Schlag zu versetzen, stürmten nun die Truppen vom Süd und Westwall aus ihren Stellungen zu den umkämpfen Mauerabschnitten.

„Da oben wird es langsam voll!“ rief Salmar, der mit seinen Truppen festgenagelt war. Sosuke sah auf seine Uhr. Die Zeitplanung war alles.

„Eine Minute noch!“ antwortete Sosuke und gab Erhard Deckung, als dieser eine dritte Bombe platzierte. Die Geschütze im Torhaus waren vernichtet, doch die Infanterie schoss noch immer mit Raketenwerfern. Da trat Hinomo neben ihm und gab mehrere Flammenstöße mit Ihren Flammenwerfern ab. Flammen tropften aus den Schießscharten und Sosuke konnte auch brennende Körper sehen.

„Okay, weg hier!“ rief Erhard und lief an den beiden vorbei. Hinomo gab nochmals ein Flammenstoß ab, eh sie auch in Deckung sprang. Doch noch eh die Bombe detonierte, Fiepte ein Signalton.

„Brennender Adler an Sturm rot! Einsatzbestätigung!“ Funkte jemand Sosuke an.

„Sturm rot an brennender Adler, Einsatz!“

Darauf Aktivierte Sosuke ein Signal, was nur wenige Millisekunden danach, die gesamte obere Front der Ostmauer detonieren lies. Die Zuerst verwendeten Geschosse waren so konzipiert, das sie sich in die Mauer eingruben, aber nicht explodierten. Erst auf Fernzündung gingen sie hoch, was beim Feind Verwirrung und Panik auslösten. So hatte der erste richtige angriff freie Bahn. Durch das Gestörte Radar unsichtbar, hatte eine gewaltige Bomberformation Stellung bezogen. Auf Sosukes Befehl war diese nun in den Sturzflug gegangen. Die Schnelleren Jagdbomber schossen voraus, während ihnen teils gewaltige Bomber folgen. Als die Verteidiger das Donnern von Flugzeugmotoren hörte, war es schon zu Spät. Da schlugen schon die ersten Brandbomben ein. Das Ziel der Jagdbomber waren die Flakstellungen, die durch die schiere Menge an Jagdbombern auch alle ausgeschaltet wurden. Insgesamt nahmen an der Formation 40 Jagdbomber, 21 Leichte Bomber, 17 mittlere und 30 Schwere Bomber teil. Sie Warfen eine Bombenlast von fast 1500t Brand-, Spreng- und Streubomben auf die Festung ab. Das Innere der Festung brannte Lichterloh, und die Bombardierung dauerte auch mehrere Minuten, in dem Welle um Welle an Bombern alles ab lud, was sie an Bord hatten. Die Hitze schlug sogar bis zu Sosuke an der Außenseite der Mauer durch. Brenneden Soldaten sprangen in Verzweigung von den Mauern und regneten auf Sosukes Trupp herab. Es war schon demoralisierend, aber Sosuke ermahnte zur Standhaftigkeit. Nach einigen Minuten meldete sich der Luftwaffenoffizier wieder: „Brenender Adler an Sturm rot, die haben ihre Packung bekommen!“

„Sturm rot hat verstanden, dann zurück zur Basis.“ Gab Sosuke durch und trat von der Mauer weg.

„So Leute, es ist soweit, rüber und alles was nicht tot ist wird nieder gemacht, zuerst muss das Tor gesichert werden, dann weiter zur inneren Festung.“ Darauf stellten sich die anderen neben ihm auf.

Oben loderten die Flammen über die Mauern. „LOS“ rief Sosuke, und die Truppe jagte auf Flammenzungen hoch auf die Mauer. Dort sahen sie sich kurz um. Die Festung war ein Flammenmeer.

„Was für eine Grillparty.“ Stellte Salmar fest. Sosuke überblickte das Feld mit einer gewissen Genugtuung.

Jene Maschinen, die noch nicht Flammen geschwärzt waren bekamen nun auch ihre Schwarzfärbung. Auf ein Handzeichen begannen sie die Basis zu stürmen, Es gab hier und da noch Widerstand, doch war dieser schnell gebrochen.

Sosuke marschierte mit seiner Maschine durch das Aufgesprengte Tor der inneren Mauer und sah zu der Zitadelle. Sie zersprengt und stand lichterloh in Flamme, Beim laufen trat er immer wieder gegen brennende Wracks aller Art. Nichts hatte dieses Höllenfeuer überlebt. Weder Panzer noch KPA. Alles lag brennend und zerstört am Boden. Wie er sich umsah, dachte Sosuke nur: „Nun wird es keiner mehr wagen, sich über meine Armee lustig zu machen.“
 

Nachdem die Festung gefallen war, war wenige Stunden danach auch der Bunkerkomplex Gefallen. Lord Maccus hatte da aber schon Selbstmord begangen.

Jene wenigen SK Soldaten, die diese Flammenhölle überlebten, hatten den Rest ihres Lebens Trauma von den „Schwarzen Dämonen“, die auf der suche nach Blut durch die brennende Festung gestreift sind. Danach wurde die Festung nie wieder benutzt. Man lies sie verfallen, ihr alter Name, Zitadelle Blutwacht, war Geschichte. Bei allen Soldaten der Liga hieß sie nur noch Krematorium.
 


 

*Königsduell: Ein altes Ritual, das im Imperium seine Uhrsprünge hat. Normalerweise wird es vom einen eingeschlossenen Kommandanten gefordert. Dabei wird der feindliche Kommandant zu einen Duell auf leben und Tot herausgefordert. Gewinnt der eingeschlossene, erhält er freien abzug. Anderfalls ergeben sich die eingeschlossenen Truppen. Die meisten Truppenführer betrachten eine solche herausforderung als Bindend, auch wenn es nirgendwo feestgeschrieben ist.

Vorahnungen

Kapitel 30

Vorahnungen
 

Der Besprechungsraum der Leviathan platzte aus allen Nähten. Dabei waren nur die vertrautesten Kommendanten zu diesen Treffen zugelassen all jene, welche die wirkliche Mission dieses Kreuzzuges kannten. Die Stimmung war eine Mischung aus Zuversicht und resignierter Vorahnung.

„So, wenn dann alle da sind, können wir anfangen.“ Verkündete Kapitänleutnant Zinke und sorgte so für Ordnung. Der Raum glich einen Hörsaal. Esteban saß auf seinen Sessel vor dem großen Bildschirm an der Stirnseite des Raumes. Auf dem Bildschirm prangte groß das Symbol der Südkoalition. Vier Schwerter die mit einem Lederband zusammen gebunden waren.

„Schön dass sie so schnell herkommen konnten.“ Sagte Esteban und erhob sich.

„Zum Anfang möchte ich ihnen allen persönlich für ihre gute Arbeit und ihren treuen Dienst danken. Wir hatten einige schwere Schlachten die letzten Monate zu schlagen. Doch zum glück konnte ich mich blind auf sie alle verlassen.“ Erklärte Esteban und sah sich kurz um. In den Augen einiger jüngerer Offiziere sah er stolz aufblitzen.

„Wir alle kennen unsere Primäre Aufgabe.“ Setzte Esteban an, als auf den Bildschirm hinter ihm eine Karte angezeigt wurde. Es war eine Landkarte des Nordallianzgebietes. Straßen, Städte und zudem zogen sich Blaue Linien durch das Gebiet. Die Linien kräuselten sich und trafen sich immer wieder.

„Hier liegt unser Ziel. Occasus.“ Erklärte Zinke, der sofort das Wort übernahm. Esteban und Zinke hatten diese Besprechung mit dem Techniker geprobt, damit alles reibungslos läuft. Esteban plante die Besprechungen immer im voraus, denn er wusste, eine gut geplante Besprechung erzeugt Sicherheit und Vertrauen in den Kommandanten. Zinke zeigte auf eine Stadt, wo sich die meisten der Blauen Linen kreuzten.

„Aktuell ist unsere Armader noch gut 140 km von Occasus entfernt. Zu welcher Formation ihre Einheiten Gehören, entnehmen sie aus ihren genauen Missionsbeschreibungen. Die Geplante Marschroute sieht wie folgt aus. Formation Alpha wird sich entlang dieses Flusses in einen Bogen bewegen, und sich Occasus von Nord- Osten nähern. Dabei gilt es die Städte Margob und Hohenhausen zu nehmen. Hohenhausen ist ein wichtiges Versorgungslager der NA Truppen. Also ist dort mit starken Widerstand zu rechnen. Jedoch sollte nach dem letzten Gefecht die Menge an Kampftruppen dort vergleichsweise gering sein. Sowie Hohenhausen genommen und besetzt wurde, zieht die Formation weiter. Wichtig ist, das ihre Formation ein Auffangnetz für flüchtende Truppen bildet. Wir wollen so wenig wie möglich entkommen lassen.“ Erklärte Zinke, während seine Erklärungen mit Pfeilen auf der Karte dargestellt wurden.

„Formation Beta bewegt sich durch dieses Waldgebiet direkt auf Occasus zu. Dabei hat Beta keine Städte oder größere Siedlungen auf seinen weg. Dort ist das Dorf Hannav. Einwohnerzahl ca. 300. Das Dorf wird Gesichert und ein Feldlazarett wie Artilleriestellungen eingerichtet. Danach beginnt Beta mit dem ersten Sturm auf Occasus. Durch das langsamere vorankommen in dem Waldgebieten sollte Alpha und Beta fast zeitgleich ankommen. Doch das ist egal. Es wird angegriffen, sowie es möglich ist.“

„Und nach was genau suchen wir dann?“ warf ein Offizier ein, er war Major Lynett ein.

„Nun, nach was genau, wissen wir auch nicht. Aber eine Ritualstätte diesen Ausmaßes müsste auffallen. Zudem sollten diverse Symbole, wie diese in der nähe zu finden sein. Bild 15.“ Berichtete Esteban, worauf auf dem Monitor Bilder aus der Kathedrale Moorthal zu sehen waren. Die Zeichen waren mit Blut gezogen.

„Diese Symbole sollten in der nähe des Ortes sein. Dies sind Schutzrunen, gegen den Zugriff von anderen Methaphysischen Energien. Daran sollten sie es erkennen.“ Berichtete Esteban. Wobei er immer noch überlegte, ob er das eigentliche Thema der Konferenz ansprechen sollte.

„Sind noch Fragen?“ sagte Zinke. Da erhob sich ein älterer Offizier.

„Flotillenadmiral Frede. Ich möchte eine Beobachtung äußern.“

„Bitte“ sagte Esteban und betrachtete den Mann. Sein Gesicht war Wettergegerbt und auch einige Narben zierten sein Gesicht.

„Nach allen bisher geschehenden, Frage ich und mein Stab sich ernsthaft, ob wir auf den richtigen Weg sind. Bei allen berichten, müsste der Feind uns wesentlich energischer angreifen. Wir stehen kurz vor seinen wichtigsten Punkt und bisher hatten wir nur mittelmäßigen Widerstand.“ Brach es aus dem Mann hervor. Damit war Esteban erlöst. Nun hatte jemand das Thema ins Spiel gebracht.

„Gut das sie das erwähnen. Das Problem hab ich auch schon. Die Analytiker und Geheimdienstfritzen schwören Stein und Bein, das es dort passieren wird. Ich würde da gerne ihre Meinungen als erfahrene Kommandanten hören.“

„Aber nach allen Analysen ist dort die Beste Position. Nirgendwo sonst kreuzen sich so viele Astrallinien. An jeden anderen Ort wäre es um einiges schwerer.“

„DAFÜR…“ setzte eine Stimme an und eine Person drängte sich nach vorne. Es war der Geheimdienstoffizier Randow.

„Das man Occasus ausgewählt hat, hatte nicht nur Strategische gründe.“ Sagte der Mann und ging langsam nach ganz vorne.

„Es war auch Hoffnung dabei.“

„Hoffnung?“ Fragte Zinke ungläubig.

„Hoffnung. Weil wenn sie das Ritual dort ausführen, werden die Tore zur Hölle aufgestoßen.“

„Was soll da die Hoffnung sein?“ fragte eine Offiziren.

„An jedem anderen Ort wäre es, als würde man die Tore zur Hölle aus den Angeln sprengen. Verstehen sie nun?“ darauf war es totenstill in dem Konferenzraum und einige Offiziere wurden bleich.

„Dennoch. Wir müssen uns Gedanken machen, wo wir noch zuschlagen können. Aktuell ist Occasus das Beste was wir haben. Wir sollten auf den letzten Kilometern nur sehr vorsichtig sein. Wir wissen nicht zu was sie der Fanatismus treiben kann.“
 


 

Der Krieg gegen die Südkoalition tobte nun seit gut 3 Monaten. Die Armeen kamen langsamer voran als gehofft, jedoch waren zumindest die Verluste bei der von den Paladinen geführten Armee weit unter dem geschätzten Wert. Die Paladine wiesen die Soldaten zu nichts an, was sie nicht auch selber taten, und es waren immer Paladine an der vordersten Front. Dies gab den Soldaten die Gewissheit, das sie auf keine Selbstmörderischen Opfermisssionen geschickt werden würden. Zumal den schwersten brocken übernahmen die Paladine meist selber. So hatten sie sich das Vertrauen und den Respekt der Männer verdient. Obwohl es schweren Streit mit der Militärführung gab, weil sie nun keine Führung in Vorstoß 3 mehr hatten. Doch die Erfolge sprachen für sich und nach Absprache mit den anderen Armeeoffizieren wurde Vorstoß 3 offiziell unter die Führung der Paladine gestellt. Die Paladine hatten einige merkwürdige Angewohnheiten. Die Soldaten respektierten die Paladine zwar, doch wunderten sie sich auch über sie.

Wenn einer ihrer Kameraden gefallen war, dann hatten sie eine andere Trauerzeremonie. Gefallende Soldaten wurden mit Ehre nach Hause geschickt. Die Paladine jedoch, verbrannten ihre Gefallenden. Jedoch nicht, ohne das jeder Paladin sich die Kuppel vom Daumen aufritzte und ein Blutigen Abdruck auf den Sarg hinterließ, eh sie ihn verbrannten. Zumal es nur diese Jugendlichen waren. Die anderen Paladine machten bei dieser Zeremonie nicht mit, grundsätzlich war diese Zeremonie nicht für die anderen Soldaten zugänglich. Das lies natürlich Spekulationen aufflammen. Was für Rituale und Zeremonien sie wohl ausführen würden. Das einzige, was man durch die wenigen Gäste, die man zugelassen hatte, weil sie eng mit dem Toten befreundet waren, erfahren hat, war das es eine Zeremonie voller schweigen ist. Keine langen Lobes oder Trauerreden. Der Name, eine für die anderen nicht bekannte Nummer und sein Rang wurde verlesen. Dann signierte jeder den Sarg mit deinen blutigen Daumenabdruck, und mit dem Kollektiven Satz: „Solange wir uns erinnern, wirst du weiter leben.“ Steckten sie den Sarg in Brand. Dann hielten sie Totenwache, bis alles zu Asche verbrannt war. Was dabei aber das verwunderlichste war, die Asche wurde danach aufgesaugt und in Kartuschen gelagert. Gläserne Kartuschen, wie Urnen. Doch hatten sie nur eine Nummer. Wohin diese gebracht wurden, erfuhren die Soldaten nicht.

Ein weiteres ungewöhnliches Verhalten legten die Paladine beim Baden an den Tag. Zumindest hielten es die Soldaten für Baden. Die Paladine hatten einen speziellen Duschwagen, der große Wassertanks hatte. Meist nach langen schweren schlachten betraten die Paladine diesen, und blieben dann für fast 2 Stunden drin. Der Wagen wurde immer von 6 Mann in schweren Servorüßtungen bewacht. Was die Soldaten dabei erstaunte, bis auf dies, waren diese Jugendlichen nicht sonderlich reinlich veranlagt. Zumal sie diesen Duschwagen auch nicht nach jedem Einsatz benutzten. Der wahre Grund dafür lag in der besonderen Fähigkeit der Paladine, sich Geistig mit den Maschinen zu verbinden. Bei kurzen Verbindungen, passierte noch nichts. Auch längere einzelne Verschmelzungen waren kein Problem. Doch mit der Zeit des Kampfes waren Sosuke und seinesgleichen auf ein ernstes Problem gestoßen, das sich erst im Felde gezeigt hat. Die lange Dauerbenutzung der Maschinen hatte einen Nebeneffekt.

Wenn sie in Kurzer folge über 10 Stunden verbunden waren, verloren sie das Gefühl über ihren Körper. Sie waren eins mit ihren MgÜKPA’s. Dementsprechend war dies ihr gefühlter Körper. Wenn sie dann nach einen langen Einsatz sich wieder trennten, hatten sie Probleme die Grenzen des eigenen Körpers zu realisieren. Sie konnten zwar alles bewegen, doch war es wie Taub. Dementsprechend spürten sie Verletzungen nicht, was schon zu Bösen Verbrennungen geführt hatte. Darum hatten sie sich diesen „Duschwagen“ besorgt.

Dort Meditierten sie unter Duschen. Dabei ging es nicht um Klassische Meditation, bei dem man versucht alles abzuschalten, sondern genau um das Gegenteil. Das Wasser zeigte ihnen genau wo die Grenzen ihres Körpers waren. Lies ihre Energie wieder in alle Organe Strömen. Dazu waren diese zwei Stunden gut, den Geist zu entspannen und ihn mit dem Körper wieder zu harmonisieren. Seit sie diesen Wagen hatten, war die Anzahl an schweren Kopfschmerzen fast auf null gesunken.

Sogar Dr. Iwanov war von den Nebenwirkungen Überrascht. Aber für solche Dauertests hatte man nie die Zeit gehabt, um so etwas zu testen. Eines von vielen unvorhergesehenden Ereignissen.

Nach einem langen schweren Einsatz saß Sosuke mit den anderen in ihren Duschwagen und sie Meditierte. Sie hatten gerade einen fast 15 stündigen Einsatz hinter sich, in dem sie sich auf dem Gebiet eine Chemiefabrik mit der SK ein Stellungskampf geleistet hatten. Sie saßen schweigend nebeneinander als ein leises Geräusch sie aufhorchen lies und für Kichern sorgte.

„Okaaaaay, zumindest einer ist hier komplett entspannt. Auch wenn DIES nicht Sinn der Übung war.“ Stellte Sosuke grinsend fest.

„Boha… Luise… Was hast du Gegessen.“ Fragte Elena plötzlich laut.

„UH…! Das ist Ja schon Kampfmittelverdächtig.“ Brummte Thomas.

„In solchen Zeiten heißt es Durchhaltevermögen bewahren. Nur der Standhafte wird widerstehen können.“ Scherzte Martin und tat dabei wie ein Prediger im Fernsehen.

„Hier fallen gleich die Kacheln von der Wand.“ Konterte Elena.

„Da kann ich nichts für. Es gab Bohnen bei der Essensausgabe.“

„Oh Gott, das heißt da kommt noch mehr? Ich muss hier raus.“ Lachte Elena.

„Ha ha ha.“ Erwiderte Luise genervt. Sosuke öffnete die Augen leicht, und sah sich um, bei dem ganzen hatten sie alle die Augen verschlossen gehalten. Sosuke sah kurz zur Seite zu Salmar. Dieser schweig schon eine weile. Nun sah Sosuke auch warum. Er war einfach im sitzen eingeschlafen. Sosuke streckte den Arm aus und stubbste seinen freund an. Doch dieser wurde nicht wach.

„Nehmt euch ein Beispiel an Salmar, er ist diszipliniert genug um hier stil zu sitzen.“ Sagte Sosuke.

„Der Pennt doch nur wieder.“ Gab Florian zurück.

„Er ist nur… in einer besonders tiefen Meditationsphase.“ Erklärte Hinomo, worauf die anderen lachten.
 


 

Es war Nacht. Von der ferne grollte das donnern von Geschützen. Für Sosuke war es ein normales Geräusch geworden. Sie hatten in einen Dorf Stellung bezogen, und Sosuke hatte sich eine Wohnung Requiriert. Von draußen fiel das Licht der Straßenlaternen herein.

Sosuke saß wach auf der Bettkante und hatte eine kalte Mineralwasserflasche in der hand, als er ein Geräusch an der Tür hörte. Jeder der das Recht hatte, wäre lauter herein gekommen. Sosuke war sofort klar, das dies keiner von jenen war. In dem dunklen sah er eine Gestalt die Einzimmer Wohnung betreten. Trotz der Dunkelheit erkannte er die Person.

„DICH hätte ich nicht erwartet.“ Sagte Sosuke leicht überrascht und nahm einen Schluck aus der Flasche. Die Gestallt verharrte kurz, erspähte Sosuke auf der Bettkante und schloss dann langsam die Tür, eh sie mit tiefer Männerstimme zu sprechen begann.

„Ich hatte auch nie geglaubt, dich wieder zu sehn…“ sagte er und blieb im Zimmer stehen.

„Du hast dich ganz schon gemacht. Von einen kleinen Dieb zu einen mächtigen Mann.“

„Eh! Ich war nie nur ein kleiner Dieb.“ Widersprach Sosuke. Nach kurzen zögern lachten beide leise.

„Und? Wer schickt dich?“ fragte Sosuke gelassen.

„Du kennst mich.“

„Hätte ja sein können... Der alten Tage wegen... Immerhin hab ich dir damals den Arsch gerettet.“

„Als ob DU dich daran halten würdest. DU hast nicht gerade wenig Leute erschießen lassen, die dir den Arsch gerettet hatten.“

„Nun… Berufsrisiko.“

„Deins oder ihrs?“

„Beides.“ Lachte Sosuke. „Die Zeiten haben sich geändert. Aber ich hab niemanden ans Messer geliefert. Zumindest Niemanden, der es nicht verdient hatte.“ Ergänzte Sosuke und nahm einen weiteren Schluck.

„Hm… das kann ich nicht sagen. Ich bin nur hier für meinen Auftrag.“

„Und wie regeln wir das nun?“

„Nun… wie ich sehe habe ich eine Waffe, du jedoch nicht.“

„Ha! Du solltest mich kennen. Ich hab IMMER eine Waffe griffbereit. Nur weil ich Paranoia hab, heißt das nicht, das sie nicht hinter mir her sind. Jemand in meeiner Position sollte vor allem immer mit einen offenen Auge schlafen. “

„Die Angewohnheit hast du nicht abgelegt?“

„Nö.“ Erwiderte Sosuke kurz.

„Das könnte also nu ein Problem werden.“

„Wollen wir uns ein ganz historisches Pistolenduell liefern?“ fragte Sosuke offen.

„Ich bin zu alt für den Scheiß. 75. Das ist doch kein Alter für ein Attentäter, oder?“ sagte der Mann und zog sich einen Stuhl heran um sich zu setzen.

„Ich dachte du bist in Rente. Bist du pleite, oder wie viel zahlen sie dir hierfür?“

„Ein wenig von beiden. Nachdem deine Leute sogar hinter die Tapeten geschaut haben, war es etwas teuer geworden, zu verschwinden. Und sie zahlen mir 17 Millionen.“

„17 Millionen? Erzähl das nicht dem letzten Attentäter, dem hatte man nur 12000 versprochen.“

„Dafür habe ich eine 100% Erfolgsquote.“

„Dann bleiben dir nur zwei Möglichkeiten, versau dir die Quote, oder den Lebensabend.“ Stellte Sosuke nüchtern fest.

„Und wenn ich dich zuerst erwische?“

„Na ja… Pech für mich. Ändern wird sich nur nichts. Die Lawine rollt. Ob ich vorne weg roll, oder nicht, ist egal.“

„HA! Da unterschätzt du deinen wert für diese Zeiten. Aber gewaltig unterschätzt du dich. Mag ja sein das, um deine Metapher aufzugreifen, eine Lawine rollt. Aber nicht weil DU vorne weg bist. Sondern weil du als Bulldozer sie schiebst, Ohne dich, würde das ganze hier sehr schnell zum stehen kommen. Genau das plant ja mein Auftraggeber.“

„Wenn du meinst… Aber Gen… Wat nun? Ich bin dein Freund, und ich möchte dich nicht töten.“

„Ich weiß. Ich will es auch nicht. Und mir gefällt was du aus der Welt gemacht hast. Meinen Enkel hätte es sicher auch gefallen. Aber ich kann nun auch nicht einfach gehen.

„Ich hab ein Angebot. Du sagst mir den Auftraggeber, und ich geb dir 20 Millionen. Als Paladin nehm ich solche Summen aus der Kaffekasse.“

„Die 20 hast du aber nicht hier.“

„In meinen Rucksack auf dem Tisch ist ein Checkheft.“

„Du hast ein Checkheft dabei?“

„Man weiß nie wann man mal Geld braucht. Könnte ja plötzlich ein Attentäter in der Tür stehen.“ Lachte Sosuke. Derweil stand die Gestalt auf und ging zum Tisch.

„Okay.“ Sagte sie und reichte Sosuke dann das Checkheft und einen Stift.

„Und wer ist nun der Auftraggeber?“

„Nun. Einer eurer eigenen Politiker.“

„Ah… Ich wusste ich bin unbeliebt bei einigen… Aber das die mir ein Killer auf den Hals hetzen… und das zum dritten mal.“ Gluckste Sosuke. Immerhin hatte es auf ihn direkt schon über 40 Mordanschläge gegeben. Und er hatte sie alle überlebt. Irgendwann beginnt man das ganze mit Humor zu sehn.

„Noch ein gut gemeinter Rat. Schau wesentlich öfter über deine Schulter. Die größte Gefahr steht aktuell hinter dir, nicht vor dir.“

Dies waren die letzten Worte von Gen, eh Sosuke ihn zum letzten mal sah.
 


 

Thomas rollte sich auf den Rücken und keuchte leicht. Das Zimmer war stock dunkel. Doch in der Finsternis hörte er Togusa neben sich Atmen. Er blickte in die Dunkelheit und grinste. Er war zufrieden mit der Situation. Das war nun mal sein Leben. Ein Leben… eine Bestimmung, der er sich nicht entziehen konnte. Sogar der Tod hatte ihn nicht gewollt. Thomas hatte lange darüber nachgedacht. Viele Tage hatte er auf seiner Maschine gesessen, und Nachgedacht. Und er kam zu einem Schluss. Er hat eine Bestimmung. Eine Bestimmung die wirklich bedeutend ist. Und wenn sogar der Tot überwunden wird, Himmel wer war er, das er sich dagegen stellen wollte. Und da bisher keiner etwas dagegen gesagt hatte, machte er mit dem weiter was er tat. Doch er achtete immer auf ein Zeichen das ihm sagte: DU MUSST HANDELN!“

Doch bis dahin, würde er sei Leben leben. Und mehr noch, er würde es solange genießen. Irgendetwas in ihm sagte das es mit seiner Bestimmung auch mit ihm enden würde. Und er wusste, wie man es spürt das es bald Regen geben wird, das etwas in Bewegung geraten ist. Etwas wird passieren. Und es wird bald passieren.

Aber bis dahin hatte er einen Krieg zu führen.

Da rollte sich Togusa auf ihn.

„Ich brauch dich nicht zu sehn, um zu wisse das deine Gedanken nicht bei mir sind.“ Stellte sie fest.

„Wie kommst du denn darauf?“

„Ich kenn dich. Ich spür es.“

„Keine Angst, ich bin nie so weit weg, um nicht wieder zurück zu kommen.“ Sagte Thomas und strich ihr durch das kurze Haar

„Und wo bist du in Gedanken?“ fragte Togusa. Darauf lachte Thomas langsam.

„Was?“

„Ich bin… Uns weit voraus. Ich frage mich was werden wird…“ sagte Thomas leise.

„Kannst du nicht die Kriegsplanung mal beiseite lassen?“ brummte Togusa.

„Ich denke nicht an den Krieg… Ich denke an die Zukunft… unsere Zukunft.“

„Und was siehst du da?“

„Gefällt dir doch sowieso nicht.“ Erwiderte Thomas grinsend.

„Warum?“

„Ich denke, ich werde das ende dies Krieges nicht mehr sehn.“

„Dich wollte doch sogar der Tod nicht haben.“

„Dennoch. Und es wird vor allem kein Feind sein, dem ich zum Opfer fallen werde.“

„Verrat? Keiner von uns würde dich je verraten.“ Sagte Togusa energisch und stemmte sich nach oben.

„Keiner von uns… Aber dieser Paladin. Wir haben immerhin noch eine Rechnung offen.“

Blut der Verräter (Teil 1)

Kapitel 31

Blut der Verräter (Teil 1)
 

Es war noch Nachts, und Sosuke lag in seinen Bett. Plötzlich hämmerte wer gegen seine Tür. Knurrend wachte Sosuke auf.

„ORDENSMEISTER! Bitte, es ist dringen, Ordensmeister, wachen Sie bitte auf!“ hallte dumpf eine Stimme von draußen. Mit einen klatschen schlug Sosuke sich die Hand ins Gesicht und sah dann auf seine Armbanduhr. 4:21 Uhr.

„Wenn das nicht wichtig ist…“ stöhnte er und wuchtete sich aus dem Bett, während der Mann von draußen immer noch gegen die Tür hämmerte.

„KANN MAN HIER NICHT MAL 4 STUNDEN AM STÜCK SCHLAFEN!!!!“ Brüllte Sosuke voller Wut durch das Zimmer, worauf der Mann vor der Tür verstummte.

„Zur Seite!“ blaffte eine Bekannte Stimme und die Tür wurde aufgeschlagen.

„SOSUKE! Brüllte Salmar der nun nur wenige cm entfernten Sosuke an. Sosuke Zuckte zusammen. Jetzt waren seine Sinne überfordert, nicht nur, das er aus dem Dunkeln ins helle Licht gerissen wurde, nein, er wurde auch noch angebrüllt. Er hielt sich das Ohr und Kniff die Augen zusammen.

„Jetzt bin ich blind und taub…“ Stöhte Sosuke und dreht sich wieder um. Er hatte jetzt schon keine Lust mehr.

„Sosuke, Das ist wichtig. Obergeneral Garni ist eben mit einen Flieger gelandet.“ Berichtete Salmar.

„Garni? Der Arsch konnte uns doch noch nie leiden. Was will der denn hier?“

„Kein Plan. Wollte er mir nicht verraten. Er meinte, er will es nur mit dir besprechen, und vor allem sei es enorm dringend.“

„Wie dringend?“

„Nun… es geht, wieder einmal, um das Schicksal der Liga.“ Erklärte Salmar übertrieben artikuliert. Sosuke rieb sich mit dem Handteller im Auge und brummte: „Warum haben eigentlich IMMER wir den Putzdienst?“

Darauf schlurfte er ins Zimmer zurück. Und griff sich seine Kleidung.

„DU hast uns da auf Jahre eingetragen.“ Stichelte Salmar.

„Mir sagte man damals, das sei ein guter Job. Einmal kräftig durch wischen und dann maximal ab und an Staub wischen.“ Konterte Sosuke und schlüpfte in seine Hose.

„Das nennt sich… VERARSCHT!“ kicherte Salmar.

„Wie viele wissen das der Kautz hier ist?“

„Wenige… Die Radarüberwachung. Die Wächter am Flugplatz und noch ne Hand voll Servosoldaten die als Wachen Fungieren. Ich hab ihn schnellstens abschirmen lassen.“ Erklärte Salmar, als Sosuke auf ihn zu kam, seinen Arm um Salmars Kopf legte und diesen gegen seine Schulter Drücke. Dabei legte er seinen Kopf auf die Schulter von Salmar.

„Was täte ich nur ohne dich?“

„Wesentlich weniger schlafen.“

„Du bist mir von allen der wichtigste… Erzähl das nur bloß den anderen nicht.“

„Das wissen die doch längst.“ Brummte Salmar, als sie sich wieder trennten. Dann betrachtete Salmar Sosukes Gesicht.

„Ich weiß, ich seh aus wie ein Waltschrad. Das ist mir nun aber egal.“ Brummte Sosuke und beide gingen los.

Sie liefen durch den Flur zum Treppenhaus, als Soszke Gähnte.

„Junge, du brauchst wirklich mehr schlaf.“

„Mich lässt ja keiner. Ich hatte heute Nacht sogar wieder besuch.“

„Weiblichen?“

Ne, Männlichen.“ Sagte Sosuke, worauf Salmar ihn skeptisch ansah.

„Männlichen?“

„Männlichen mit Pistole.“

„Ach du scheiße… Und wo war die Leiche?“

„Es war ein alter Bekannter. Ich hab ihn überredet wieder zu gehen.“

„DU und deine alten Berufskolegen.“ Sagte Salmar, worauf Sosuke dreckig lachte.

Unten stiegen sie dann in einen BMT und fuhren zum Kommandoposten.

Nach kurzer Zeit erreichten sie dann die Ortliche Poliziewache. Die als Komandostand herhalten musste. An der Tür standen Wachen in Servorüstungen und Claudia, die nervös hin und her lief.

„Da bist du endlich. Das hat ja gedauert.“ Stellte sie nervös fest.

„Sei froh das ich überhaupt hier bin. Was will die Kautz denn überhaupt von mir?“

„Hat er nicht gesagt. Aber es ist sicher nicht unbedeutend, wenn er persönlich hier her kommt.“ Stellte Claudia fest. Erst jetzt sah sie, im dem Zwielicht der Laternen, Sosukes Gesicht.

„Wie siehst du denn aus?“

„Wie jemand, der von einen 4 Tage Feldeinsatz zurückgekommen ist, und erst mal schlafen wollte.“ Fauchte Sosuke sie an.

„Wo ist er?“ unterbrach Salmar die beiden.

„Ich führe euch hin.“ Sagte Claudia und ging ins Haus. Sosuke und Salmar folgten ihr in einen kleinen Raum, vor dem zwei weitere Wachen in Servorüßtungen standen. In dem kleinen Konferenzraum saß ein alter General, den nach Sosukes Ansicht eine Aura der Würde und Ehre umgab.

„Nabend… Morgen… Was auch immer.“ Brummte Sosuke und lies sich auf den Stuhl dem General gegenüber fallen. Der General verzog leicht das Gesicht, als er Sosuke sah.

„Ja, ich weiß, ich seh schlimm aus. Aber sie sind nicht die fast 1000 km hier hier geflogen, um sich über meinen Bart zu beschweren.“ Konterte Sosuke den Blick des Generals und rieb sich die Augen. Obergeneral Garni räusperte sich und schüttelte danach langsam den Kopf.

„Nein, das bin ich ganz sicher nicht. Aber ich muss sie Warnen. Verrat ist in der Luft.

„Verrat? Wer denn nun schon wieder?“ fragte Salmar.

„Ich weiß nicht wer alles genau. Aber es wird einen Putsch in der Hauptstadt geben. Und er wird von Politikern kommen.“ Sagte Obergeneral Garni, worauf die anderen kurz schwiegen.

„Von Politikern?“

„Ja. Sie Planen einen Gewaltsamen Putsch. Es ist eine größere Gruppe um Senatorin Serrento.“

„Serrento. Die Schlange hat doch schon lange überall Gift verteilt und nie Erfolg gehabt. Denkt sie wirklich, das man sie als Oberhaupt anerkennen wird?“ fragte Claudia.

„Nun. Sie ist nicht alleine. Zwei Generäle sollen ihr folgen.“ Stellte Obergeneral Garni fest.

„Nun… Aber was will sie mit zwei Generälen auf ihrer Seite anfangen. Sollte sie gegen die Imperiale Liga einen Putsch starten, wird das verbleibende Militär sie zerschmettern.“ Stellte Sosuke fest.

„Das ist nur nicht ihr Ziel, sondern SIE.“ Sagte Obergeneral Garni, worauf Sosuke eine Augenbraue hoch zog.

„Mich?“ fragte Sosuke, und zeigte mit den Finger auf sich selbst.

„Arrogant wie immer. Nicht Sie in Person, sondern sie als ihre gesamte Organisation. Die Gruppe hat die komplette Zerschlagung ihres Ordens im Sinn.“

„Warum das denn? Ich mein, okay, wir sind einigen auf die Füße getreten. Aber nie über unseren Bereich hinaus.“ Darauf Schüttelte Obergeneral Garni nur den Kopf.

„Und wie sie das haben. Den Anfang machte die Festnahme von Senator Köllner wegen Korruption. Und dann das sie Senator Markes des Parlamentes verwiesen haben. Sie haben politischen Größen damit gewaltig auf die Füße getreten. Und nun wollen diese Mächte ihre Zerschlagung. Man möchte an ihre Netzwerke, ihr Vermögen. Und ihr Wissen. Und Jene werden nicht vor Gewalt zurück schrecken, um dies zu erreichen.“ Erklärte Garni. Da reichte Claudia Sosuke eine Tasse seines Tütenkaffes, von der er einen langen Schluck nahm, um sich Zeit zum überlegen zu erkaufen.

„Das schlimme, es wird schon heute Abend passieren, während der großen Abstimmung zur Bildungsreform.“ Ergänzte der Obergeneral. Da stellte Sosuke seine Tasse ab und sah den Obergeneral zweifelnd an.

„WARUM sind sie hier?“ fragte er langsam. Obergeneral Garni zog die Stirn in falten.

„Um sie zu warnen das sagte ich doch schon.“ Erklärte er verärgert.

„Sie konnten weder MICH noch meine Organisation je leiden. Sie waren immer einer unser größten Gegner. Warum haben sie nun ihren Posten verlassen, sind fast 1000 km hier her gekommen, und haben versucht alles so geheim wie möglich zu halten? … Ich würde gerne ihre Motivation kennen.“ Fragte Sosuke offen.

„Ha. Sie haben recht. Ich kann sie nicht leiden. Und ich war ein Gegner ihrer Gruppierung. Ich hielt ihren Orden für ein weiteren Machtherrlichen Trupp Versager, die von Größenwahn beseelt waren. Und Verstehen sie mich nicht falsch. Ich halte sie immer noch für Arrogant und respektlos. Aber ich habe Respekt vor ihrer Leistung. Die Drogen zu besiegen. Hatte ich immer für unmöglich gehalten. Die Liga zu vereinen ebenfalls. Sie haben seit damals oftmals ihre Leistung und ihren Wert unter Beweis gestellt. Auch bei dem Kampf gegen die FAP in Waldenstein. Dort hat das Schnelle und kompetente Eingreifen ihrer Leute meinen Sohn das Leben gerettet.“

„Ihren Sohn?“ fragte Sosuke, und sah fragend zu Salmar.

„Er war einer der Polizisten, die in dem Gebäude eingekesselt waren. Ich habe mich nie dafür bedankt. Sie haben immerhin das Leben vieler ihrer Leute dabei riskiert.“

„Aha.“ Sagte Sosuke etwas unsicher.

„Wie dem auch sei. Ich habe der Imperialen Liga, wie sie es auch taten, die Treue geschworen. Und auch wenn ich sie nicht leiden kann, so fühlte ich mich verpflichtet sie zu warnen. Nun bleibt nur zu klären, was nun zu tun ist?“

„Heute Abend bei der Abstimmung?“

„Ja, heute Abend. Sie sind erst gestern zu mir heran getreten.“

„Das wird eng… verdammt eng. Also erst mal mein aufrichtigen Dank für diese Information. Aber ich denke, sie sollten zu ihrer Armee zurück kehren. Damit keiner verdacht schöpft. Ich… ich glaube ich habe eine Idee.“ Sagte Sosuke und stand auf. Er reichte Obergeneral Garni die Hand, nickte ihm zu und verschwand dann aus dem Raum. Seine Gedanken Rasten, als sie die diversen Möglichkeiten durchspielten. Salmar folgte ihm. Claudia kümmerte sich um den Obergeneral.

„Sosuke… Warte doch mal.“ Rief Salmar ihm hinterher.

„Glaubst du wir können ihm trauen?“

„Ich glaube ihm. Und das macht mir sorgen. Was ist da am Dampfen, wenn ich Garni schon was glaube?“

„Ja, aber was willst du machen? Mit großer Zahl zur Hauptstadt?“

„Das würde auffallen…“ sagte Sosuke, als sie am BMT angekommen waren. Da drehte er sich zu Salmar um.

„Salmar, du musat nun Zaubern. Ich brauche meine Ehrengarde. Florian und seine Eisenbeißer. Ich fahre in meine Wohnung. Ruf Carolin an und melde durch, das sie mit einen Alphateam sofort zu mir kommen soll. Ich wurde nieder geschossen.“

„Was?“

„Ich muss verschwinden. Und das Schnell. Ich wurde heute von einen Attentäter besucht. Das ist die Beste Tarnung. Wenn es heißt, ich sei tot, werden sie eventuell unvorsichtig. Florian und seine Leute sollen als Ehrengarde in dem Flugzeug mit fliegen, das mich zu unserer Festung bringen soll. Wir biegen dann ab und fliegen zur Hauptstadt. Mehr als unsere schweren Jungs können wir eh nicht einsetzen. Ach, und Florian soll meine Servorüstung mit einpacken.“ Sagte Sosuke und packte die Hand von Salmar und drückte sie.

„Viel Gülck.“ Sagte Salmar.

„Danke. Und du Pass auf meine Armee auf. Mit Pech sind wir morgen Abend Alleinherrscher.“ Sagte Sosuke zum abschied und stieg in den BMT ein, der rumpelnd davon raste. Salmar griff dann zu seinen Telefon.

Blut der Verräter (Teil 2)

Kapitel 32

Blut der Verräter (Teil 2)
 

„Wir haben immer noch keinen Kontakt. Irgendwas stört sämtliche Leitungen. Ich höre auch nirgendwo anders was im Äther. Die ganze Stadt muss von der Außenwelt abgeschnitten sein.“ Sagte der Funker und sah zu Sosuke.

„Das ist schlecht. Haben sie die Notfrequenzen probiert?“

„Sicher. Aber wie gesagt, alles tot.“ Darauf sah Sosuke aus dem Cockpitfenster des Transporthelikopters, mit dem sie flogen. Die Hauptstadt, Oppidum Imperialis, war in dem abendlichen zwielicht auszumachen. Rauchschwaden stiegen an vielen Stellen in den Himmel empor.

„Vergessen sie alle Anflugprozedere. Wir landen direkt auf unseren Gebäude. Wenn es noch steht.“ Befahlt Sosuke und drehte sich um. Mit schweren Schritten seiner Rüstung ging er in den Laderaum.

„Und?“ fragte Florian, worauf sich alle Augen auf Sosuke richteten.

„Sieht böse aus. Immer noch keinen Kontakt zur Außenstelle. Dazu sind Flammen und Rauch auszumachen. Ich rechne mit Problemen.“ Brummte er, während er sich auf seine Bank fallen lies.

Sie hatten kurz Kontakt zur ihrer Basis in der Hauptstadt aufnehmen können, doch dann wurde die Verbindung unterbrochen. So waren ihre Leute dort wenigstens gewarnt. Sosuke überprüfte noch ein letztes mal seine Rüstung.

„Florian, schon ein Frequenzband gefunden?“

„Ich denke schon. Ganz unten aber. Wir müssen auf Frequenz 19 Modulation g. Da ist zumindest keine künstliche Störung.“ Sagte Florian durch den Helm seiner Rüstung. Sosuke griff an seinen Arm und stellte die Frequenz um.

„Boha… Das ist aber mies. Wir sind da schon fast aus Reichweite unserer Empfängers. Und das ganze Rauschen ist auch nicht so schön.“ Stellte er fest.

„Was besseres haben wir nicht.“

„Na ja. Muss gehen.“ Brummte Sosuke und setzte sein Helm auf. Nachdem er ihn verriegelt hatte, schaltete er auf interne Versorgung um. Diese Servorüstungen waren das größte Glanzstück in der Waffenkammer der Paladine. Sie waren ein Relikt aus Imperialer Zeit. Die Herstellung war kompliziert und langwierig. Und eines der wohl gehüteten Geheimnisse der Paladine. Dafür war diese Rüstung im Feld jeder Infanterie überlegen. Sie hatte ein Eigengewicht von fast 300kg. Doch durch die Motoren konnte der Träger eine Nutzlast von 500 kg tragen. Springen war mit ihr auch möglich. Mit den Händen konnte der Träger Stahlplatten wie Papier zerknittern. Als Standartwaffe hatten sie ein schweres Maschinengewehr Typ MMG, das normal auf festen Feuerpositionen montiert war. In dem Rucksack auf dem Rücken hatten selbst für lange Gefechte genug Munition mit, die über ein Schlauch automatisch in die Waffe nachgeladen wurden. Zudem war in der Rüstung ein Luftfilter eingebaut, der es dem Träger ermöglichte, 48 Stunden in den tödlichsten Gasen zu arbeiten. Zudem hatten sie ein Headup Display in den Linsen im Helm. Diese Rüstungen waren verdammt gut. Und sie konnten selbst einer Panzergranate standhalten. Doch das hatte seinen Preis. Die Herstellung einer solchen Rüstung dauerte fast 6 Monate. Dazu waren sie alle Maßanfertigungen. Und sie Schlugen mit einen Kostenpunkt von über 9 Millionen Uri zu buche. Nachdem Sosuke die Führung der Paladine ergriffen hatte, würde ihm die erste Kompanie als Leibgarde zugeteilt. Da die Rüstungen matt schwarz waren. Hatte sie den Beinahmen „Schwarze Garde“. Und als Florian ihre Führung übernahm, wurde seine Ehrengarde zu Breschen Schläger. Sosuke war sich ihrer totalen Loyalität absolut sicher. Königstreu, wie man zu sagen pflegte.

„Meldung an Transporter 2 und 3. sie sollen in der Luft bleiben, wir werden nicht lange am Boden sein.“ Befahl Sosuke. Und überprüfte nochmals seine Waffe.

„Sir! Das müssen sie sich ansehen!!“ brüllte plötzlich der Pilot von vorne. Sosuke sprang auf und rannte mit donnernden Schritt ins Cockpit. Dort sah Sosuke mit versteinerter Mine aus dem Fenster. Die Außenstelle, ein 30 Etagen hohes Haus, stand in Flammen. Unten war zwar die Feuerwehr am Arbeiten. Doch musste das Haus schon länger in Flamen stehen. Sosuke dachte kurz an all die Freunde und Untergebenen, die dort stationiert waren.

„Schalten sie mich zu den anderen beiden Transportern.“ Befahl Sosuke kalt. Durch den blechernen Klang der Stimme, wirkte sie noch bedrohlicher für die beiden Piloten.

„Sie können sprechen.“ Sagte der Copilot kurz darauf.

„Das war's mit Situation verifizieren. Wir fliegen zum Parlament und springen dann ab. Alle Mann Kampfbereit machen!“ Befahl Sosuke und stapfte abermals donnernden Schrittes nach hinten. Die drei Helikopter drehten von dem Brennenden Hochhaus ab und flogen Richtung Stadtzentrum zum Parlament. Die Hauptstadt lag brennend unter ihnen. Wichtige Regierungsgebäude standen in Flammen.

Nach nicht mal zwei Minuten waren sie am Parlament angelangt. Brennende Barrikaden umringten das Gebäude. Schüsse wurde ausgetauscht.

Das Parlamentsgebäude hatte an jeder der vier Ecken einen Turm. In der Mitte ragte eine große steinerne Kuppel auf, unter der sich der Plenarsaal befand. Die Türme zeigten jeweils genau auf eine Himmelsrichtung.

„Team 2 nimmt den Ostturm, Team 3 den Nordturm. Team 1 über den Westturm. Feuer mit tödlicher Gewalt auf alles was Widerstand leistet. Wenn ihr Geiseln habt, evakuiert diese als Primäres Ziel. Die Helikopter bleiben oben und sammeln die Evakuierten ein.“ Befahl Sosuke über den Funk seines Anzuges. In dem Moment durchschlug eine Kugel den Innenraum und mehrere andere prallten auf die Panzerung des Helikopters.

„Die Schießen auf uns!“ brüllte einer der Piloten.

„Dann schießt zurück!“ rief Sosuke, öffnete die Seitenluke und sprang die 10 m aus dem Helikopter.

Donnernd schlug er auf den Dach auf, und Risse bildeten sich unter seine Füßen. Mit einen Grinsen im Gesicht richtete sich Sosuke auf. Kugeln hagelten gegen sein Anzug. Er umfasste den griff der Waffe feste und rannte los. Dabei eröffnete er das Feuer. Die schweren Hochgeschwindigkeitsgeschosse seiner Waffe schlugen Löcher in die steinerne Brüstung des Turmes und fegte die Personen dahinter von den Beinen.

Erst jetzt begriffen die anderen Schützen, das Feinde auf dem Dach waren. Doch eh sie die schweren Geschütze gedreht hatten, hatte Sosukes Waffe die Geschützmannschaft zerfetzt. Die Hülsen klimperten auf dem Betongdach. Nun war den Helikopter tief genug, das auch die anderen seines Teams den Absprung wagten. Derweil spie Sosuke seine Munition im weiten Bogen über das Dach des Parlamentes und fegte alles was nicht hinter starker Komposit-Stahl Deckung war von den Beinen. Die Geschosse durchschlugen die Betonkuppel des Parlamentes. Mit schweren Schritten stapfte sein Team an ihm vorbei in Richtung des Turmes. Einer der Männer hatte ein Speziellen Umbau am Arm. Einen Türbrecher. Es war ein Magnetkatapult, das ein Mörsergeschoss nach vorne Katapultieren konnte. Damit brachen sie fast jede Tür auf. Und die hölzerne Tür des Turmes war dem nicht im Ansatz gewachsen. Der Eingang zum Turm explodierte und Steinbrocken wurden weg geschleudert. Noch eh jemand im Turm reagieren konnte, hatte ein anderer seinen Flammenwerfer angesetzt und einen Strahl in das Loch gehalten. Schreie hallten aus dem Inneren. Sosuke stellte sein Sperrfeuer ein und folgte seinem Team. Die Dachterrasse war mit blutenden Leichen und Einschusslöchern übersät.

„LOS LOS LOS!!!“ brüllte Sosuke und treib die Anderen voran. Auf der Treppe begegneten ihnen zwei Wachen. Die erste Wache wurde noch von Kugeln durchsiebt, während die andere von dem ersten Paladin mit seiner Rüstung an der Wand zermalmt wurde. Ab da hatte Sosuke wieder die Führung übernommen. Ein kurzer Blick in die Parteiebene lies schlimmes vermuten. Überall lagen tote Politiker. Teils wie bei Erschießungen zusammen. Und überall waren Barrikaden. Sofort wurde auf ihn das Feuer eröffnet. Die Geschosse zerrissen die Marmorverkleidungen. Nach wenigen Handzeichen stürmte Sosuke mit den anderen aus dem Treppenhaus des Turmes. Dabei teilten sie Höllenströme an Munition aus und trieben die Verteidiger in ihre Deckung. Doch diese brachte ihnen kaum was. Mit dem Granatwerfer wurde die große Tür zum Tagungsraum der regierenden Partei aufgesprengt. Sosuke rannte nach vorne und durchbrach eine Barrikade aus Tischen. Mit einen Handschlag schleuderte er einen gewaltigen Konferenztisch zur Seite. Dann wendete er sich einer verbliebenen Gruppe Feinde zu, die sich hinter einen gewaltigen Steintisch verschanzt hatten.
 

Vor dem Gebäude hatte sich die Polizei verschanzt. Überall standen Polizeiwagen in Flammen und normale Polizisten wie auch SEK Beamte lagen tot auf dem Boden. Eine junge Reporterin stand an der Ecke zum Vorplatz des Parlamentes.

„Wie sie sehen können, ist hier ein grauenhaftes Massaker geschehen. Tote soweit das Auge reicht. Überall brennen Autos. Und immer noch wird gekämpft. Doch vor nicht zwei Minuten ist etwas passiert. Drei Helikopter sind hier angeflogen und haben Truppen abgesetzt. Sofort flammte auf dem Dach ein schwerer Kampf auf, den die Neuankömmlinge schnell gewonnen haben.

Noch ist nichts bestätigt, aber ich glaube das Zeichen der Paladine auf der Unterseite der Helikopter erkennen zu können.

Jedenfalls scheinen diese Truppen sich nun durch das Gebäude zu kämpfen denn…“ berichtete sie gebannt in die Kamera, als ihr Kameramann rief! „SCHAU!“ und auf die oberste Ebene zeigte. Eine breite Fensterfront zerbarst durch das leuchtende Sperrfeuer das aus dem Inneren heraus schlug. Flammen sprengten an anderer stelle die Fenster.

„Was geht denn da ab?“ stieß die Reporterin hervor, als Büromöbel aus den Fenster geschleudert wurden. Da kam etwas durch die zerplatzten Scheiben geflogen. Zuerst konnte die Reporterin es nicht erkennen. Doch dann sah sie es, das es ein Mensch war. Der Kameramann zoomte heran, und nachdem er aufgeschlagen war, fokussierte er die Stelle wo er herausgeschleudert wurde. Er sah durch sein Objektiv eine Gestalt dort stehen. Sie war tief schwarz und hatte leuchtende Augen. Die Gestalt war zu Massiv für einen Menschen. Erst als die Gestalt sich drehte und im Schein ihrer feuernde Waffe erleuchtet wurde, erkannte der Kameramann, das die Person in einer Rüstung steckte. Doch da war die Gestalt auch schon wieder verschwunden.

„Hast du was erkannt?“ fragte die Reporterin.

„Ich könnte… könnte schwören das ist die schwarze Garde.“
 

„Tagungsraum 1 Gesichert. Keine Überlebenden..:“ berichtete einer der Männer.

„Wir haben was! Hier leben noch welche! Tagungsraum der FÖ“ hallte eine Stimme. Sosuke marschierte los. Sollte dieses Schlachthaus wirklich wer Überlebt haben? An dem Tagungsraum angekommen, sah er einige Frauen auf dem Boden in eine Ecke gekauert.

„EVAKUIERT DIESE ABGEORDNETEN!“ Befahl Sosuke zwei seinen Männern und wand sich zum gehen. Doch hielt er kurz inne und wand sich wieder zu den Abgeordneten.

„Wissen sie von anderen Geiseln?“ doch die Frauen schüttelten nur mit Todesangst im Gesicht die Köpfe.

„Macht nichts. Sie sind jetzt in Sicherheit.“ Sagte Sosuke so sanft, wie es seine, durch den Helmlautsprecher verzerrte stimme, zuließ und wand sich zu den anderen seines Teams.

„RUNTER AUF EBENE 3!“ brüllte er mit einen stählernen Befehlston. Ebene 3 war der Hauptzugang zum Plenarsaal. Er wollte als erste den Saal betreten, und richten, wer sich dort unrechtmäßig gekrönt hatte.

„Florian, Westtreppe. Wenn du mit dabei sein willst.“ Funkte Sosuke seinen Freund an.

„Und ob ich will.“ Gab dieser zurück. Derweil sammelte sich Sosukes Team schon an der westlichen Treppe, als Florian zu Sosuke aufschloss.

„Hier sieht es über aus. Die meisten Toten sind nicht unsere schuld. Das ist ungewöhnlich.“ Lachte Florian rauschend durch den Lautsprecher im Helm. Die beiden liefen zum Rest des Teams, das auf weitere Order von Sosuke wartete. Bis hierher hatten sie geplant. Sosuke hatte spekuliert, das man die Abgeordneten in ihren Plenarsällen festhalten würde. Mit diesen Schlachthaus hatte er nicht gerechnet.

„Sosuke hier. Einer von den Helikoptern muss zum Krankenhaus fliegen und dringend medizinisches Notfallpersonal requirieren. Wir haben viele Verletzte Abgeordnete.“

„Helikopter 3 verstanden. Ich hab eh gerade Geiseln aufgenommen. Die kann ich dann gleich dort absetzen. Viel Glück Leute.“

„Verstanden. Ende.“

Darauf wand sich Sosuke zu seinen Kameraden.

„So Leute. Wie wir heute gesehen haben, ich kann mich auch irren. Neuer Plan. Wir nehmen den Tagungssaal ein. Alpha nach vorne. Beta ihr mit den Flammenwerfern sichert unseren Rücken. Aber passt auf, ich will nicht das Unschuldige abgefackelt werden.“ Befahl Sosuke, worauf die beiden mit den Flammenwerfern sich ans Ende der Kolonne stellten. Sosuke reihte sich wir üblich vorne ein. Florian neben ihn.

„Das wir mal wieder Schulter an Schulter kämpfen würden… hätte ich eigentlich nicht gedacht.“ Sagte Florian.

„Egal wie weit ich von euch weg bin, wir stehen immer Schulter an Schulter.“ Brummte Sosuke und ging los. Auf der Treppe lagen einige Tote. Sosuke erkannte sie als Abgeordnete. Schnell hatten sie die Treppe überwunden und waren auf der Ebene des Tagungssaales. Sowie sie die Treppe verlassen hatten, eröffnete man auf sie das Feuer. Eine Explosion warf Sosuke von den Beinen. Auch wenn sie ihn nicht schädigte. Er wirbelte herum, bedacht nicht seine Waffe zu beschädigen und sprang auf. Der hintere teil des Teams hatte schon das Feuer eröffnen. Die Terroristen hatten sich schwer verschanzt. Einer von Sosuke's Männern lag tot am Boden, das Geschoss, welches die Explosion verursacht hatte, musste in ihm eingeschlagen sein. Sosuke hob die Waffe und feuert. Er verspürte keine Wut für den toten Kameraden. Alle konnten bei jedem Einsatz sterben. Mehr noch, sie wussten, dass sie sterben können. Was Sosuke's Zorn antrieb, war die blanke Anmaßung der Terroristen. Diesen Staat, der irgendwie doch demokratischer war, als alles vor ihm, wieder demontieren zu wollen. Die Anmaßung IHM in den Rücken zu Fallen. IHM. Der sich für die normalen Leute von der Straße immer den Rücken krumm machte. Der nie vor schwerer Arbeit zurück schreckte. IHM fielen sie nun in den Rücken. Wenn diese Leute keine Demokratie wollten und benutzen konnten. Musste er etwas anderes finden.

„LOS!“ brüllte Sosuke und drückte wieder ab, worauf seine Waffe einen leuchtenden Strahl aus Geschossen über den Boden und die Barrikaden verteilte. Schreie und Blutspritzer ertönten hinter den Barrikaden. Da waren die ersten von Sosukes Team auch schon über die Barrikaden gesprungen und einer hatte seinen Flammenwerfer gezündet um die Barrikade zu säubern.

Da hatte der Rest des Teams auch schon zur Barrikade aufgeschlossen. Doch schon glitt Sosukes Blick zu den großen Schwingtüren des Plenarsaales.

„Team 1 hier. Sind am Sekundären Missionsziel. Wir gehen rein.“ Gab Sosuke durch, als sie sich der Schwingtür näherten. Da brachen Kugeln durch die dicke Eichentür und flogen durch Gang. Auf der gegenüberliegenden Seite der Tür brachen sie die Verkleidungssteinplatten von der Wand. Ohne das jemand von seinen Team zu sehen war, feuerte jemand immer wieder nach draußen. Doch die Kugeln fanden nichts als die Wand gegenüber der Tür.

„Denen scheint der Arsch auf Grundeis gegangen zu sein.“ Lachte Floria über den Internen Kommunikationskanal.

„Ja sollte denen auch. Wir haben gerade gut 40 oder 50 Mann von denen in nicht mal 10 Minuten nieder gemäht. Da geht den meisten der Arsch auf Grundeis. Und wenn die nicht noch 3 Gramm verstand haben, dann lassen wir die gleich tanzen.“ Antwortete Sosuke und drehte seinen Lautsprecher an seiner Rüstung lauter.

„HERGEHÖRT IHR IRREN! ERGEBT EUCH JETZT! LEGT EURE WAFFEN NIEDER UND KOMMT MIT ERHOBENDEN HÄNDEN RAUS! ANSONSTEN KOMMEN WIR MIT DER WAFFE IM ANSCHLAG REIN!!“ brüllte Sosuke. Durch den Lautsprecher war seine Stimme zwar klar zu verstehen, doch sie war durch die Lautstärke so obskur verzerrt, das es wie ein Metallmonster klang.

Die Antwort kam schnell und deutlich durch eine Gewehrsalve.

„Scheint Ebbe zu sein.“ Lachte Florian. Sosuke schaltete sein Außenlautsprecher ab.

„NUN hab ich die Schnauze voll. Jetzt gibt’s ne Schweinerei.“ Sagte Sosuke und wand sich an sein Team.

„So Leute, jetzt machen wir Schluss mit dem Mist. Alles was steht, sitzt oder liegt und eine Waffe in der Hand hat, wird mit mindestens einer Kugel zwischen den Augen bedacht. Bei leeren Magazinen am Ende des Tages bekommt aber auch keiner eine Strafe. Also Leute, lasst uns schnell und gut sein. Für die Imperiale Liga!“ Sagte Sosuke.

„FÜR DEN ORDENSMEISTER!“ riefen die anderen. Sosuke hielt wenige Sekunden inne und grinste breit.

„Wenn es hart auf hart kommt, scheiß auf die Liga. Die hat bisher eh nur alles verlangsamt und erschwert.“ Dachte er sich.

„VORWÄRTS!“ brüllte jedoch Sosuke nach außen und stürmte als erster durch die Tür. Die schweren Gewehre der Paladine donnerten wie grollen eines Gewitters. Dazu kam das metallische stampfen der Rüstungen. In dem Saal hatten sich etliche Terroristen verschanzt. Die Gewehrsalven pflügten durch die Sitzreihen. lautes Geschrei und Blutspritzer kündeten von tötlichen Treffern. Nicht mal 60 Sekunden dauerte das gesamte Feuergefecht, in dem 39 Terroristen starben und 3 Paladine verwundet wurden.

Sosuke betrat das Rednerpult. Tot neben diesen lag Senator Artmann. Er war einer der größten Verfechter der Paladine. Und ihm wurde seine lange harte Arbeit mit einen Loch in der Brust gedankt. Sein Blut war von dem erhöhten Tribüne des Rednerpultes herunter gelaufen und es hatte sich mit dem Blut eines Terroristen vermischt. Beides sah gleich aus. War in der Blutlache nicht mehr zu unterscheiden.
 

In diesen angerichteten Blutbad glich es an ein wunder, das der Kanzler überlebte hat. Auch wenn er durch einen Bauchschuss schwer verletzt wurde.

Dennoch stürzte dieses Massaker an der politischen Führung die gesamte Liga in eine unglaubliche Krise. Eine Krise aus der keine weitere Demokratie gedeihen könnte.

Der Schläfer muss erwachen

Kapitel 33

Der Schläfer muss erwachen
 

Sosuke und seine Leute saßen auf den stufen vor dem Parlament. Sie hatten ihre Helme abgenommen und hatten sich Wasserflaschen gegriffen. Die Truppe hätte feiern können. Sie hatten bewiesen, wie effektiv sie waren. Sie hatten in nicht mal 20 Minuten das Gesamte Parlament unter kontrolle gebracht. Dennoch. Irgendwie war keinen zum Feiern zu mute.

„Und was nun?“ fragte Ben. Er war ein großgewachsener mann in den dreißiger Jahren.

„Was weiß ich.“ Brummte Sosuke an seiner Wasserflasche beim Trinken vorbei.

„Wir haben nur zwei Optionen.“ Stellte Florian fest, und sah zum Himmel.

„Die erste wäre, wir instalieren eine Notfallregierung. Die ist dann von uns handverlehsen. Da sollte es dann keine stiche in den Rücken mehr geben.“

„Dafür kleben uns dann diese sogenannten Bürgerrechtler ihre Bomben unters Auto. Hatte ich schon. Aber eine Offizielle wahl, das wird zu lange dauern. Ist mir auch egal. Immerhin haben wir ein Mann verlohren. Das macht mir gerade mehr gedanken.

„Markus war ein guter Mann.“ Brummte Torsten.

„Ein Guter Freund.“ Fügte Florian hinzu.

„Ruhm den Gefallenden, Ehre den Kämpfenden.“ Sagte Sosuke und hielt seine Flasche nach oben. Darauf Stießen die anderen mit ihren Wasserflaschen an und wiederholten den Satz im Chor.

„Ruhm den Gefallenden, Ehre den Kämpfenden!“

Darauf saßen sie wieder schweigend nebeneinander, bis nach einigen Minuten Sosuke das Wort ergriff.

„Ich denke es währe wirklich das beste, die Liga im Handstreich zu übernehmen. Aber…“ setzte Sosuke an und stütze das gesicht in den schweren Panzerhandschuh.

„Aber was.“ Fragte Florian. Sosuke zögerte kurz.

„Euch als Waffenbrüder kann es es wohl sagen. Ich sehe alles, was ich dieses Jahr geschaffen hab, zerbröckeln. Sei es durch innere zersetzung. Oder durch Steine von außen. Es ist an vielen dingen zu sehn. Drogen überfluten die Ostbezirke, Kriminalität und Korruption schlägt sich wieder ihren Weg. Und dann DAS.“ Sagte Sosuke und zeigte mir dem Daumen hinter sich.

„Gestern hatten wir noch eine Demokratie. Ich hab das Gefühl das Schicksahl verarscht mich.“ Stellte Sosuke bitter fest. Darauf begann Florian schallend zu lachen.

„DU hälst dich für wichtig genug, damit das Schicksahl sich für dich interessiert?“ fragte er erstaunt.

„Das Schicksahl interessiert sich für jeden.“ Brummte Sosuke.

„Predigst du nicht immer, man hat sein leben selbst in der Hand?“

„Doch. Aber das betrifft die Steine, die uns da sSchicksahl in den weg schmeist. Gehen wir drum herum oder bleiben wir vor sitzen. Und aktuell hat das Schicksahl ein Kipper, um mir Steine in den weg zu schmeißen.“ Erklärte Sosuke, als ihn Torsten gegen die Schulter boxte.

„Du schwächelst doch nicht etwa.“ Da drehte Sosuke langsam seinen Kopf zu ihm.

„Ersten: Für sowas wie dich reicht es immer noch.

Zweitens: Setz du dich doch mal mit Politikern verschiedener Fraktionen zusammen um zu einer entscheidung zu kommen. Die könnten sich schon tagelang alleine um die Platzordnung streiten. DU hast doch den vorteil wenn ihr was tun müst, hat das meistens was mit der Bewegung zu tun.“ Verkündete Sosuke und deutete mit der Hand das betätigen des Abzuges an. Darauf lachte der Trupp wieder kurz.
 

Mit weit aufgerissenen Augen und einen Rauchenden Kopf in der Stirn sank der Oberleutnant Obmann zu Boden.

„Entschuldigungen sind Irrelevant.“ Brummte Blackwell und steckte die Waffe wieder weg. Sein Offiziersstab stand geschockt daneben.

„Wir sind nun das zweite Mal wegen seiner unfähigkeit in die Enge getrieben. So viel inkompetenz kann und werde ich nicht dulden.“ Sagte Blackwell und sah sein Stab mit finsteren Augen an.

„Trotz allem. Wir müssen zurück fallen. Sollten sie uns einkesseln, sind wir geliefert.“ Stellte Sanders unberühert fest. Es war nicht das erste mal das Blackwell ein Offizier standrechtlich erschoss. Blackwell hatte verständniss, wenn im Geschehen des Kampfes ein Offizier seinen Auftrag nicht ausführen konnte. Doch er hatte kein Verständniss für seiner ansicht nach Inkompetenz. Oberleutnant Obmann hatte zu wenig die Flanken des vorstoßes überwachen lassen, so das der Feind nun Massiv in diese Einbrach.

„Da stimme ich zu. Unsere Logistik ist so schon überdehnt…“

„JA DARUM HATTEN WIR DIESEN HAFEN AUF EINGENOMMEN!“ fauchte Blackwell und schlug auf den Tisch mit den Karten. ER starrte Wütend auf die Karte.

„Zu Kaza mit dem Ganzen. Wir rücken ab. Was anderes bleibt uns nicht übrig.“ Stellte er fest und legte beide hände auf den Tisch.

„Sanders, Calla. Machen sie die Truppen Marschbereit. Sie sollen an Versorgungsgut plündern was wir tragen können, ohne stecken zu bleiben. Wir fallen auf diese Linie zurück.“ Befahl Blackwell und betrachtete die Karte, während er eine rote Linie zog. „Das ist unsere Sammellinie. Die beiden Salutierten und verließen den Raum.

„Was meint ihr, wie schnell könnten wir wieder hier her zurück kommen?“ fragte Blackwell.

„Nach den Berichten… Nicht all zu schnell. Wir wissen das eine gegenbewegung von Westen auf uns zu kommt. Ohne den Einfall in der Flanke hätten wir die Stellung eventuell dagegen halten können. Aber so, selbst wenn wir die Truppe in zwei Tagen abfangen könnten. Und wieder kert machen. Dann hat der Feind diese Position schon besetzt.

„Dann werden wir verbrannte Erde hinterlassen.“ Sagte Nebber. Blackwell Nickte.

„Wir können nicht schon wieder eine Stadt abfackeln.

„Keine Angst Togusa. Dafür haben wir nicht die Zeit. Aber wir zerschlagen allen logistischen Wert.“ Stellte Blackwell fest und beugte sich über die Karte.

„Was haben wir da. Den Flugplatz, den Hafen und diese Autobahn.“ Sagte Blackwell und Markierte stellen auf der Karte.

„Dort in Nordwesten ist noch ein großes Lagerhausgebiet. Mit ein paar wachen ist das schnell ein Militärisches versorgungslager.“

„Was ist dan aktuell drin?“

„Diverse Firmen nutzen das zum umschlagen auf LKW’s für den gesamten Landstich.“ Sagte die Leutnant Stanko. Sie war eine von den damals Freiwillig gemeldeten. Die hatte wegen ihrer gewissenhaftigkeit und dem hohen Personalverschleiß schnell Karriere gemacht.

„Nach den Angaben hier nichts wirklich von Wert. Einige Haben Tiefkühlwahren Gelagert. Sonst… Nichts von wert für uns.

„Dann fackeln wir das auch ab. Sagen sie aber der Hisigen Feuerwehr Bescheit. Ich will kein Großbrand riskieren. Aber nun zum Flughafen. Ernst, Zieh deine Flieger ab. Tank und lade voll was geht. Die Frachtmaschien sollen nach… Wo haben wir wieder ein Landeplatz…“ fragte Blackwell und sah die Karten durch.

„Isan. Das liegt weit genug hinden.“ Sagte Nebber und zeigte auf der großen Landkarte an der wand auf ein Ort.

„Das ist weit… Können deine Bomber und Jäger ein Umweg machen?“ fragte Blackwell.

„Wohin denn?“

„Du musst uns Zeit erkaufen Bombadier den Vorstoß. Brems ihn, wir brauchen mindestens ein halben Tag mehr als wir haben.“

„Ich… ich denke das Sollte Gehen, die Luftabwehr in diesen gebiet ist schwach, das sollte sicher sein. Dann schaffen wir gleich noch Waffen von hier weg.“

„Wie lange?“

„3 Stunden… Wenn wir hetzten eventuell 2 1/2 Stunden.“

„Dann fang an. Wenn der letzte flieger weg ist, sprengen wir die Landebahnen.“

„Ob das Schlau ist? Wenn wir den Ort hier wieder einnehmen, wird sie uns dann auch fehlen.“

„Das stimmt. Aber aktuell stehen wir vor dem Problem des Gegenschlagen. Sowie der Feind dies hier eingenommen hat, wird er Flieger hier er schicken. So müssen sie dann von weiter her einfliegen, und haben effektiv kürzere Einsatzzeichen.“

„Na ja…“ brummte Nebber.

„Das ist keine Krtitik an dir… oder deinen Leuten. Wir stehen hier nur verdamt viel gegnüber. Und jeder Feind, der anderweitig zu tun hat, und sei es der Anflug auf uns, erleichtert uns den Kampf.“ Erklärte Blackwell.

„Na ja. Du hast schon recht. Dann wird nur der Nächste Vorstoß schwerer.“ Stellte Togusa fest.

„Da lassen wir uns dann was einfallen.“ Stellte Blackwell leichtfertig hin.

„Und der Hafen?“ fragte Togusa.

„Den Fackeln wir beide ab. Wir sprengen alle Landestegs und fackeln die dortigen Lagerhäuser ab.“ Erklärte Blackwell.

„Wir sollten dann noch zeug ins Hafenbecken werfen. Zerstärte KPA und so. dann können auch keine Schiffe in den Hafen.“

„Gute Idee. Das machen wir. Liegt ja genug Schrott rum.“

„Okay, dann mach ich meine Geschwader bereit.“ Sagte Nebber und ging ohne zu Salutieren. Als er weg war, und Sosuke mit Togusa alleine war, schweigen sie sich kurz an.

„Ich könnten brüllen vor Wut.“ Stellte Blackwell fest.

„Man sieht es.“ Antwortete Togusa und wieß auf den Toten Offizier, unter dem sich eine immer größer werdende Blutlache bildete.

„Und? Er hat es verdient. Wir haben fast 1500 Mann für die Stadt verlohren. Und das war nun alles umsonst. Darum bin ich wütent. Weil so viele Gute Soldaten, Soldaten die mir vertrauten, umsonst gestorben waren, weil er die Aufklärung nicht ordentlich geführt hat.“ Erklärte Blackwell und sah auf den Körper

„Nun. Dennoch brauchen wir ein neuen Führungsoffizier. Wiedereinmal.“

„Ja ich weiß, ich hab ein hohen Verschleiß an Offizieren.“ Erwiederte Blackwell.

„Ich hoffe nur, das du die Waffe im Zorn nicht mal auf mich richtest.“ Brummte sie nur.
 


 

Derweil im Krankenhaus von Gehenna

Seit nun gut einen Jahr war das zimmer unverändert. Einige Geräte Pipsten noch regelmäßig, wie der Herzmionitor. Andere, wie das EEG waren schon lange abgeschaltet und woanders verwnedet worden. Die Anzeige auf der Maschiene für die Künstliche ernährung leuchtete grün und schweigend. Das Zimmer lag im Dunkeln. Es schien, als hätte man versucht einen Moment einzufriehren, und es dann doch irgendwie wieder aufgegeben. Ryo lag, unverändert wie schlafend in ihren Bett. Ihr Fell war ungepflgt und glanzlos.

Unbemerkt von Schwestern und Ärzten auf dem Gang bildete sich ein Schimmernder Riss an der Wand, durch den zwei Personen traten. Der Alte Mann ging am Stock und war sichtlich angeschlagen. Hinter ihm kam ein weit jüngerer Mann. Beide waren an ihren Flügeln als Menschen aus Arlyhet zu erkennen. Der Alte Mann Hustete schwer und wurde von dem Jungen gestützt.

„Vor 50 Jahren ging es mir noch leichter von der Hand.“

„Aber Epistolarius. Was redet ihr denn da. Das ist nur der letzte Kampf gewesen. Ihr…“

„SCHWEIG! *Hust* Ich habe nun schon über 6000 Jahre erlebt. Ich kenne meinen Körper. Und meine Grenzen. Die Götliche Macht wird immer schwächer. Selbst ihr jungen müsst es merken. Hast du in den 2000 Jahren nie was bemerkt?“ Belehrte der Alte den jungen.

„Nein… Aber ich dachte immer wir sein unsterblich.“

„Wir haben uns nur an den Gedanken der Unsterblichkeit gewöhnt, Marcus. Uns Arrogand dadurch den anderen überlegen gefühlt. Deshalb kann ich Doston´godos verstehn. Er hat Angst vor dem Ende. Darum will er den Packt mit den Göttern erneuern. Dabei ist es ihm gleich, was mit den anderen Sterblichen passiert. Aber nun komm.“ Sagte der alte Mann und und ging auf seinen Stock gestützt zu dem Bett.

„Ich kenne sie.“ Stellte der Marcus fest.

„Das hab ich vermutet.“

„Woher wusstet ihr?“ setzte Marcus an.

„Immerhin ist ER einer der Schicksahlsträger. Es war kein zufall, das Silvia und er sich begegneten. Es war Vorherbestimmt.“

„Aber was hat das mit ihr zu tun? Sie war doch nur bei ihm. Und aktuell liegt ihr Verstand in Trümmern.“

„Das stimmt. Dennoch. Sie ist noch viel seltener als ein Schicksahlsträger.“

„Eine Entscheiderin?“

„Ja. Sie kann das Schicksahl eines Trägers ändern. Darum lebt sie noch.“

„Nein. Das sie noch lebt, ist ihr eigener Verdienst.“

"Aber nun wird sie gebraucht. Wir brauchen sie.“

„Warum geht ihr nicht zum Träger und redet mit ihm?“

„Nein mein Freund. Das ist nicht möglich. Doston´godos überwacht ihn. Würden wir uns ihm nähern, würde er uns vernichten. Ich kann nur noch schwer uns vor seinen Blick verbergen. Darum muss es über dieses Mädchen passieren. Wir müssen sie aufwecken. Ich habe zu lange gezögert. Wenn wir jetzt nicht handeln, ist alles verlohren.“ Sagte der alte Mann und nach kurzen Sammeln legte er seine Hand auf ihren Kopf.

Erwachen

Kapitel 34

Erwachen
 

Schreiend erwachte Ryo in ihrem Krankenhausbett. Ihr Herz raste, und sie war Schweißgebadet. Instinktiv griff sie auf ihren Rücken. Hatte sie nicht eine Kugel abbekommen? Langsam begann sie ihre Umgebung wahr zu nehmen. Es war ein dunkler Fensterloser Raum, wie er für Krankenhäuser üblich war. Weiße Wände, Vyniyfußboden. Ryo zog die Decke weg und merkte, sie war in Krankenhauskleidung gehüllt. Wie lange war sie bewustlos gewesen? Ein paar Stunden? Einige Tage? Wochen? Monate…? Jahre?

Verwirrt sah sie sich um. Dabei fiel ihr auf, ihr Rücken schmerzte nicht mehr. Ryo hatte schon einmal eine Kugel abbekommen. Sie wusste, sowas dauert lange. Also musste sie von Monaten ausgehen. Sie rieb sich die Augen umbesser sehn zu können. Das Zimmer war leer. Nichts außer ihrem Bett war hier. Keine Überwachungsgeräte. Nichtmal ein Nachttisch. Und irgendwie hatte sie ständig das gefühl, etwas aus den Augenwinkeln zu sehn.

"Miau…" sagte Ryo, während sie beschloss aufzustehn. Doch sie konnte nur mit mühe auf ihren Füßen stehn. Sie fühlten sich weich und ausgelaugt an. Noch eh sie sich am Bett wieder festhalten konnte, war sie auf die Knie gefallen. Ein leiser Hall ging durch das Zimmer… Doch dann war es wieder ruhig. Stille… Unglaubliche Stille. Nur ihr Atmen war zu hören. Langsam stand Ryo wieder auf. Mühevoll erhob sie sich, und schaffte es diesmal auf den Beinen zu bleiben.

Plötzlich wurden die Wände schwarz und erbebten. Ryo rieb sich erschrocken die Augen, doch als sie wieder hin sah, war alles wie vorher. Weiß, glatt und steriel.

"Miau… Was ist hier los? Wo… Wo ist Sosuke?" Langsam trat sie auf die Tür zu. Als sie nach der Türklinke greifen wollte blitzen plötzlich überall wilde Blutspritzer und Handabdrücke auf. Ryo zuckte zurück und fiel auf den Hintern. Doch die Blutflecken waren weg.

"Bin ich verrück oder was?" fragte sie sich und stand wieder auf. Langsam kam die Lebenskraft in ihre Arme und Beine zurück. Das Aufstehen fiel ihr diesmal sichtlich leichter.

Sie griff nach der Tür und öffnete sie langsam. Vor dem Zimmer kreuzten sich drei Gänge. Doch auch diese Gänge waren leer. Jedoch nicht unberührt. Überall war Blut. Einschusslöcher und Brandspruren zogen sich an den Wänden entlang. Wie als hätte es hier ein Massaker geben. Doch es gab keine Leichen. Hatte man hier Gekämpft? Aber warum war ihr Raum dann komplett unberührt gewesen? Plötzlich bewegte sich etwas vor ihren Füßen. Das Blut etlicher Spritzer geriet in bewegung. Unschlüssig blieb Ryo stehn und betrachtete das fließende Blut. Es bildete Schrift. "Caedes chiasma"

"Was soll der scheiß, MIAU? Was ist hier los?" Fragte Ryo erstaunt und sah sich verunsichert um.

Als von beiden seiten das Wummern von vielen schwerern Schritten zu hören war, zuckte Ryo zusammen. Es war als wäre sie in einen Alptraum. Das wummern wurde immer lauter. Ryo lief in ihr Zimmer zurück und wagte nur die Tür kaum ein Spalt zu öffnen. Da knallten Schüsse, heuelten Granaten und quitschten Panzerketten. Dazu das immer lauter werdende wummern von Tausenden von Füßen. Ryos Herz begann zu rasen. Da sah sie durch den Spalt Personen. Sie waren in langen schwarzen Mänteln gekleidet und hatten allesamt Waffen in ihren Händen. Doch dann, dann sah sie Sosuke. Er stand an der Spitze der Leute. Ryo riss die Tür auf.

"SOSUKE!" rief sie und rannte auf ihn zu. Doch dieser schien sie garnicht zu bemerken. Er lief geradeaus weiter. Als sie vor ihm stand, schob er sie zur Seite. Ryo sah ihm entsetzt hinterher.

WAS war hier los? Er hatte nicht mal gezwinkert. Die anderen Personen, die ihm folgen, Gesicher die sie nie gesehn hatte, machten einen Bogen um sie, aber keiner würdigte sie eines Blickes. "SOSUKE!" Rief sie und versuchte wieder nach vorne zu ihm aufzuschließen. Doch die anderen ließen sie nicht durch. Da sah Ryo, das von dem anderen Gang eine weitere Menschengruppe auf die Kreuzung zu ging. Sie waren in Militäruniformen. Angefürt wurden diese von einem erwachsenen Mann. Doch sein Bein war aus Metall, und klackte bei jeden Schritt.

Ryo konnte einfach nicht zu Sosuke vordringen.

Als Sosuke und der Mann mit dem Metallbein sich gegenüber standen, hielten die Menschen an. Endlich konnte Ryo nach vorne gelangen. Sosuke und der Mann Salutierten voreinander, eh sie die Waffen hoben.

"SOSUKE!!!!!!!!!" brüllte Ryo, als sie ihn fast erreicht hatte. Da drehte sich einer aus der ersten Reihe zu ihr um und stoppte sie mit eisernen griff. Es war ein junger Mann. Groß gewachsen und muskolös.

"Du störst. Verschwinde." Sagte der Mann und stieß sie zu boden. Da setzte sich der Trupp wieder in Bewegung.

"Aua… SOSUKE!" schrie Ryo mit tränen in den Augen, als die Männer in den schwarzen Mänteln an ihr vorbei zogen. Da hallten wieder Schüsse durch den Gang. Ein Mann neben ihr ging blutend zu boden. Die folgenden stiegen einfach über seine Leiche. Ryo sprang auf und sah sich um. Beidet Menschenmassen waren in den dritten Gang eingebogen und Feuerten. Kugeln kamen heraus geschossen, trafen einen nach den anderen, doch das bremste die Folgenden kein stück. Da sah sie den Gang runter Sosuke, wie er Seite an Seite mit diesem Mann kämpfte. Am anderen ende des Ganges stand ein Mann. Ein alter Mann mit Bart und Uniform. Der Boden war inzwischen mit leichen so dicht, das die folgenden auf die toten Körper treten mussten. Da erbebte alles wieder. Beide seiten verarrten, als ein hallendes Lachen zu hören ware. Plötzlich wurden die Wände rot und etwas kam aus ihnen heraus. Monster mit langen Klauen, Zähnen und Stacheln. Jedes sah aus wie aus einen anderen tötlichen Alptraum. Die Monster stützten sich auf die Menschen. Sie rissen sie in Stücke, spießten sie auf oder Fraßen sie. Das panische Geschrei der Leute war kaum zu ertragen. Ryo hielt sich die Augen zu, und blickte zu Sosuke. Dieser stand nun rücken an Rücken mit dem alten Mann und dem Mann mit dem Metallbein. Sie schossen auf die angreifenden Monster.

Unvermittelt tat sich ein Loch auf und eine gestalt brach zwischen den drei hoch. Sie war tief schwarz. Hatte glühende Augen und gewaltige Krallen. Als es mit seinen Augen kurz Ryo ansah, war es als würde ihr innerstes in Flammen stehn. Der alte mann konnte sich nicht mal umdrehen, eh er in Scheiben gehackt wurde. Sosuke und der Mann sprangen von dem schwarzen Monster zurück. Doch da Spieh es Feuer und verbrannte den Mann zu Asche. Und dann stand Sosuke alleine da. Mit erhobener Waffe stand er vor diesem schwarzen Monster.

"DU WIRST MICH NIE BESIEGEN!" rief er und schoss. Die Kugeln schlugen in den Kopf des Monsters ein und Schwarzes Blut spritzte. Der Kopf wurde nach hinten gerissen, und Ryo glaubte schon das Ding fallen zu sehn.

Doch es blieb stehn.

Es blieb stehn, und während es langsam den Kopf wieder nach Vorne beugte, lachte es. Es war eine Lache, so tief und so bösartig, das Ryos Herz fast stehen blieb.

"Du bist zu spät. Zu schwach und alleine… Du kannst mir nichts mehr anhaben." Sagte die Gestalt.

Und mir diesen Worten, schoss sein Arm nach vorne, und seine Klingen durchschlugen die Brust von Sosuke. Dieser feuerte noch eine Salve ab, eh die Klauen ihn in fetzen gerissen hatten. Dann sah die gestalt Ryo an. Sie sah Ryo genau an.

"DU." Sagte sie, während sie auf Ryo zu stapfte.

"DU hast hier nichts verlohren. Dies ist ein verbotender Ort. Sterblichen ist dieser Ort nicht zugänglich!" brüllte es, und hob die Klaue, bereit zum totesstoß. Ryo sah noch die heranrasenden Klauen, als sie die Augen schloss.

Doch nichts passierte. Als Ryo wieder die Augen öffnete, war das Monster weg. Sie stand plötzlich in einen leeren weißen Raum ohne Tür und Fenster. Ryo sah sich um, doch der Raum war komplett leer. Das machte Ryo Misstrauisch.

"Du hast einen wachen Geist." Stellte eine alte stimme hinter ihr fest. Ryo drehte sich um. Wie aus dem Nichts war eine Lebensgroße Gliderpuppe erschienen. Sie bewegte sich wie ein Mensch.

"Und DU bist?"

"He he… Das tut nichts zu Sache."

"Meow?" brummte Ryo und sah die Gestalt schief an.

"Es gibt wichtigeres."

"Du meinst das Ekelding, das mich anfallen wollte?"

"Unter anderem."

"Wichtige Frage, kann mir das ding was antun?" fragte Ryo offen heraus.

"Hier? Nein."

"Schön, dann komm zur sache. Was willst du von mir?" brummte Ryo genervt.

"Nur die Ruhe, erst will ich dir etwas Zeigen" sagte die Puppe, und plötzlich, mit einen Augenschlag waren sie auf dem Dach eines Hauses. Sie waren in einer Stadt. Eine große Stadt… die In Flammen stand. Die Straßen unter ihr waren ein Schlachthaus. Monster, ähnlich denen die Ryo in dem Gang gesehn hattem Wälzten sich durch die Häuserschluchten. Soldaten versuchten alles um sie aufzuhalten, doch fiel eine Stellung nach der anderen. Dazu rannten überall Zivilisten umher. Und der Himmel… der Himmel war schwarz vor fliegenden Ungeheuern. Diese stießen immer wieder wie Falken herab, griffen sich Opfer und zerrten sie nach oben. Panzer feuerten ihre Geschütze auf die Monster am Boden ab, während an vielen Stellen gewaltiges Flackfeuer durch den Himmel pflügte. Doch kaum hatte es eine Schneise in die Fliegenden Monster geschlagen, füllte diese sich wieder mit neuen Monstern.

Das Haus erbebte, aber dennoch war Ryo nur wie ein Zuschauer. Als würde sie es im Fernseher sehen.

"Weißt du, ich habe es nie ganz verstanden." Begann die Gestalt.

"Miau? Warum wir Krieg führen?"

"Genau. Ihr wurdet mit so vielen Gaben gesegnet. Verstand, Mitgefühl. Hilfsbereitschaft und Ehre. Aber dennoch. All eure Fertigkeiten setzt ihr nur zum Kriegführen ein. Euren Verstand benutzt ihr, nur um stärkere Waffen zu bauen. Auf nichts anderes habt ihr so viel Kraft verwendet, wie auf das gegenseitige töten. Keine friedliche Idee hat die Menschen je so vereint, wie es ein Feindbild tat."

"Ist nunmal unsere Natur."

"Ja. Genau das ist sie… Doch Warum erschuf er euch dann so? Warum formte er euch mit diesen Fehler? Diesen Zwang zur zerstörung?"

"Fehler von wem?" fragte Ryo die Gestalt, als ihre Augen auf einen Blauen KPA fielen… Sosukes KPA. Ryo würde diese Maschiene IMMER wieder erkennen. Auch wenn daneben andere liefen. DIESE war Sosukes. Da sah sie wieder zu der Gestalt, die sie Gesichtslos beobachtete.

"Du hast ihn erkannt, oder?" fragte die Gestalt offen. Ryo sah sie schweigend an.

"Er… Er ist ein Meisterwerk. Er ist mit so viel mehr gesegnet, als ihr normalen. So viel Hoffnung, treue, Mut und Ehre. Und dennoch… verwendet er all seine Energie auf das Kämpfen."

"Anscheinend ist es das letzte was er noch hat, wenn ich mich hier so umschaue."

Derweil Schritt Sosukes Maschiene auf eine Kreuzung und brachte sich in Schussposition. Für Ryo war es, als könne sie durch seine Rüstung sehen. Ja fast als könne sie seine Worte hören. Sie sah die Anspannung auf seinen Gesicht, sah die Erschöpfung in seinen Zügen. Doch sie sah auch die brennende Entschlossenheit in seinen Augen.

"ER hat Mut. Und einen Kampfwillen, weit über alle Maßen hinaus." Setzte die Gestalt an, als Sosukes Maschiene zu feuern begann.

Das Geschütz spieh einen glühenden Geschossstrahl die Straße entlang, und schnitt durch Fleisch und Knochen der Monster. So tieb er die Welle an Monstern zurück.

"Doch Mut alleine wird hierbei nicht reichen." Sagte er, während sich die Massen an Monstern langsam durch den Feuerhagel von Sosukes Geschütz kämpften.

"Was willst du von mir? Soll das die Zukunft sein? Red doch mal Klartext. MEAOW!" fauchte Ryo die gestalt an.

"Die Zukunft ist fragiel. Kleine änderungen können viel berschädigen." Fing die Figur an.

"Wenn du es nicht sagen willst, dann schick mich zurück. Ich muss mir das nicht anschauen."

"Oh doch. Das solltest du. Schau dich um. Die Katastrophe kommt. DAS läst sich nicht mehr verhindern. Doch schau dich um. Hier steht Arroganz und Selbstüberschätzung neben Sturheit. Diesen Kampf kann er alleine nicht Gewinnen. SIEH HIN!" rief die Gestalt und zeigte auf Sosuke, den in diesen Moment die Munition ausgegangen war. Er schleuderte seine Waffe auf das nächste Monster, eh er sein Schwert griff und sich in den Kampf warf.

"MUT kann nicht alles bezwingen. Er wird mehr als nur Mut brauchen." Sagte die Gestalt, während Sosuke unten um sein Leben kämpfte.

"KANNST DU IHN NICHT HELFEN!" schrie sie mit Tränen in den Augen, denn sie sah das Sosuke fallen würde. Die Monster rammten immer wieder ihre Klauen in die panzerung seiner Maschiene. Doch noch stand er.

"Nein. Wir schauen nur durch einen Spalt der Zeit. Selbst wenn ich wollte, ich kann nicht eingreifen." Sagte die Gestalt, als Sosukes Maschiene zu Boden ging. Die Monster stürtzten sich erbarmungslos auf den zerschundenen Maschienenkörper und rissen ihn in Fetzen. Der Berg an Monstern verdeckte die Sicht. Ryo kniff die Augen zusammen.

"DU hast nun die Zukunft gesehn." Sagte die Gestalt, und Ryo war wieder in dem leeren Zimmer.

"Was willst du von mir? Warum Zeigst du mir sowas?"

"Damit du verstehst. Damit du erkennst. Auch wenn er Mutig ist, ist er stolz. Und dieser Stolz läst ihn Freunde verraten und vertreibt Verbündete. Verbündete die er braucht."

"Und ich soll ihn daran hindern? Für jemanden der im sterben liegt, eine verdammt große Aufgabe."

"Du liegst nicht im sterben. Das lagst du nie."

"Schön. Ich dachte ich lieg im Sterben und mein Hirn spinnt sich was zusammen"

"Aber du darfst ihn nie von deinen Blick in die Zukunft verraten."

"Warum?"

"Damit würdest du alles ins Chaos werfen. Mit der Zukunft zu spielen ist gefährlich." Dieser Satz erzürnte Ryo, was tat er denn selbst gerade? Spielte er nicht mit Zukunft und menschen?

Da fasste Ryo die Hand der Puppe, die erstarrte. Langsam Formte sich ein Mensch aus ihr. Es war ein alter Mensch. Mit Flügeln.

"Du bist einer von Ihnen…" stellte Ryo fest. Erst jetzt begriff sie langsam, was wirklich vorsich ging.

"Dann merke dir dies, Magier." Sagte Ryo selbstbewust.

"Was die Zukunft bringt, ist noch nicht entschieden. Ich hab vertrauen in Sosuke." Sagte Ryo, als Plötzlich alles um sie herrum hell wurde. Da schreckte Ryo hoch. Sie lag wieder im Bett, Geräte standen neben ihr. Ein Schlach steckte ihr im Hals und Infusionen stecken in ihren Armen. Mit aufgerissenen Augen sah sie sich geschockt um.
 

"Paladin?" fragte ein Soldat.

Salmar drehte sich um und sah den Jungen Boten an. Er hatte ein Umschlag in der Hand.

"Was ist?" fragte er direkt.

"Ähm… Ich… Ich suche den Ordensmeister." Stammelte der Soldat.

"Der ist im Feld. Geben sie mir den Umschlag." Brummte Salmar und winkte den Soldaten zu sich.

"Okay. Aber es ist als sehr dringend Klassifiziert." Erklärte der Soldat.

"Ich bin sein Stellvertreter. Geben sie her." Forderte Salmar auf, und lies sich den Umschlag geben. Anhand der Poststempel sah er, dass dieser nun schon länger unterwegs war. Der Junge Soldat Salutierte nochmals und verschwand dann. Salmar öffnete recht grob den Umschlag und zog einen einzelnen Zettel hervor.

"Klinikum Luisen Hospital Gehenna." Stand im Briefkopf. Salmar überflog den Text und seine Mine versteinerte. Dann knüllte er den Zettel zusammen, stopfte ihn in den Umschlag und stopfte ihn ein eine Schublade seines Schreibtisches.

Blut des Bruders

Kapitel 35

Blut des Bruders
 

Das schwerde Donnern und Grollen der nahen Schlacht übertöhnte fast das schwere Stapfen der MgÜKPA's. Die schwarzen Maschinen waren bis zu den Schultern mit braunen Schlamm und Betongstaub bedeckt. Wie eine Legion erschöpfter Krieger marschierten sie langsam über den Containerplatz in Richtung der okkupierten Lagerräume. Die 3. Armee unter Führung der Paladine kämpfte nun seit gut zwei Wochen auf dem Gebiet dieses gewaltigen Chemiewerkes. Die SK kämpfte als wäre es ihr letzter Kampf. Und damit setzten sie der 3. Armee gewaltig zu und sie musste sich Haus um Haus, Raum um Raum, Meter für Meter blutig vorkämpfen. Die Verluste, die sich bisher in Grenzen gehalten hatten waren schlicht explodiert. Bereits ein Viertel der Gesamtverluste dieses Krieges musste die 3. Armee hier verzeichnen.

"Mal schauen wie sich die nächste Schicht schlägt." Brummte Salmar.

"Ich denke sie schaft das Verwaltungsgebäude D2 zu nehmen." Spekulierte Tony.

"Mal schauen. Immerhin müssen sie dann die 45ziger überwinden. Und die sind gut eingegraben. Und dann macht mir diese Artilleri sorgen." Brummte Sosuke und sah nach oben. Über dem Gebiet beschossen sich nun ebenfalls seit gut zwei dochen die Luftflotten fast ununterbrochen. Was hier an Munition verbraucht wurde war enorm. Zum glück hatte Sosuke immer auf stabile sichere Nachschubsrouten geachtet.

"Immerhin haben sie 10 Stunden Zeit." Stellte Thorsten fest.

"10 Stunden die ich mit Essen… Duschen, noch mehr essen und eventuell etwas Schlafen verbringen werde." Stellte Marie fest.

"Ein wahres Wort. Würd ich auch gerne machen." Stellte Sosuke fest und kicherte kurz.

"Ja ja… das schwere Kreuz des Kommandos. Immer im Einsatz, wenn nicht an der Front, dann im Planungsbüro." Stichelte Salmar.

"Irgendwer muss ja den überblick behalten. Ihr würdet doch kämpef wie ein Wilder Hühnerhaufen." Brummte Sosuke, während er seine Maschine rückwärts an das Wartunngsgerüst steuerte.

"MIR NACH! Ich folge euch!" lachte Salmar laut.

Sosuke schüttelte nur den Kopf. "Ich schalte ab." Beendete er den Funk.

Als er sicher war das er fest stand, schaltete er seine Maschine ab. Doch anstelle einer erleichterung, explodierte plötzlich sein linker Arm vor Schmerzen. Sosuke röchelte kurz, als der Schmerz ihn zu übermannen drohte. Seine Hand war wie spastich verkrampft und sein Arm zitterte vor schmerzen. Dabei gruben sich die Fingernägel in seine Handfläsche und ließen Blut fließen. Unter auferbietung aller Kräfte schlüpfte er mit dem rechten Arm aus der steuerung und griff über sich nach einer Spritze. Mit dem Mund zog er die Kappe von der Nadel und stach sie sich dann in den linken Oberarm. Nach wenigen Sekunden löste sich die Verkrampfung der Hand und Sosuke atmete erleichtert auf.

"Bei allen Drachen. Das geht langsam echt auf den Sack." Keuchte er leise und zog langsam den linken Arm aus der Halterung. Dann betrachtete er sich die Hand. Seine Finger hatten mehrere Wunden in die Handfläche gestochen. Unangenehm, aber das würde in den 10 Stunden bis zur nächsten Schicht verheilt sein. Langsam machte er sich los und steckte die Spritze in die Hosentasche seines Anzuges. Dann erst öffnete er die Luke. Draußer erwarteten ihn schon Techniker.

"Haben sie ne Spezielle Wunschliste?" fragte der Techniker.

"Die Panzerung am linken Arm. Der Aktivator am rechten Knöchel. Und überprüft mal das Gyroskop. Ich denke das läuft unrund. Dazu klemmt irgendwas in der Munitionsanzeige. Ich bekomme dauernd andere Werte." Sagte Sosuke als er Ausstieg. Dabei hielt er sich an dem Rand er Luke fest und hinterließ einen blutigen Handabdruck.

"Verstanden Sir." Sagte der Techniker und verteilte die Aufträge an sein Team. Langsam kletterte Sosuke das Wartungsgeländer hinab. Er müsste nun erst mal zu Carolin und sich eine neue Spritze holen. Da kam Claudia auf ihn zu. Sosuke lächelte sie schwach an und fragte nur: "Ist es wichtig?"

"Nun… Relativ."

"Relativ? Also nicht wirklich."

"Nun, nein…" gab Claudia zu.

"Okay. Dann kann das warten. Ich muss mit meiner Hand erst mal zu Carolin. Dann ess ich was und danach ist dann sicherlich noch genug zeit sich das anzuschauen, oder?"

"Dann ruh dich erst mal aus." Sagte Claudia freundlich und klopfte ihm auf die Schulter. Darauf gingen beide in richtung Krankenstation. Derweil betrat ein Putzteam den Hangar.

"So Leute, unser auftritt." Sagte der Vorarbeiter des Putzteams. Die Erfahrenen wissen was zu tun ist, für die neuen hier die einweisung. Also mittkommen." Sagte er und bestieg mit seinen Putzutensielien das erste Wartungsgerüßt. 5 Männer in Putzkleidung folgten ihm.

"Außenreinigung könnt ihr ja. Ich erkläre euch die Innenreinigung." Sagte er und betrat das Cockpit der Maschiene. Die anderen Schauten nur hinein. Es stang nach schweiß.

"So, hier diese Polster müsste ihr abmachen und neue drauf ziehen. Achtet mir blos drauf, das ihr beim aufziehen die ja richtig fest macht. Ein Verrutschen könnte den Piloten das Leben kosten, klar? Wenn ihr das gemacht habt, wischt ihr mit dem Tusch und dem Desinfektionsmittel die gesamten Wände und den Boden. Ihr habt 1 Stunde Zeit. Also sucht euch eine Maschine aus und fangt an." Sagte der Vorarbeiter und begann mit seiner arbeit. Die anderen Verteilten sich auf die übrigen Maschinen die noch frei waren. Zu dem Cockpit von Sosuke war schon einer der erfahreneren Putzleute gestiegen. Er rümpfte kurz die Nase, als er in das Cockpit stieg. Dort angekommen sah er sich kurz um, und sein Blick viel auf den frischen Blutfleck auf der Tür und auf dem Boden. Daruf schloss er die Luke etwas und zog ein kleines Röhrchen aus einer versteckten Innentasche seines Anzuges. Ohne dass es jemand bemerkte, sammelte er so viel blut wie Möglich, eh er es wieder in seine Innentasche Steckte. Danach begann er mit dem Saubermachen.
 


 

Blackwell trabte in seiner Maschiene neben dem Mobilen HQ her und schwenkte die neue Waffe.

"Also diese neue Laserwaffe gefällt mir. Endlich kann mir die Munition nicht mehr ausgehen." Freute sich Blackwell.

Blackwell hatte seit Monaten sich nur für sehr wenig die Zeit genommen stehen zu bleiben. Besprechungen hielt er meistens in Bewegung und über Funk ab. Die Soldaten unter seinem Kommando nannten es Wanderrat.

"Da hat er neues Spielzeug über das er sich Freut." Lachte Togusa.

"Die neuen Sturmpanzer machen mehr spaß. So viel Leistung in so einen kleinen Teil. Ich denke mal die werden die Panzertechnologie Revolutionieren. Weg von gewaltigen Panzerkolossen." Stellte Jansen fest.

"Und was hat die Masse dann bei Paraden zum bestaunen?" fragte Angelika.

"Unsere schönen KPA. Das muss reichen." Sagte Togusa.

"Zum Glück haben wir die Waffen noch vor dem Angriff auf Gunau bekommen. Das brachte uns den nötigen vorteil, dennoch…"

"Dennoch was?" fragte Jansen.

"Nun… trotz der neuen Waffen… Wir sind zu starr. Zu unbeweglich. Wir können nicht mehr einfach um den Feind herrum und in seinen Rücken fallen. Und darum reiben wir uns zu sehr auf." Erklärte Blackwell.

"Nun, das ist der Nachteil an einer großen Armee." Stellte Angelika fest.

"Nur wir haben bei weiten nicht die Verstärkung die die anderen haben. Wir haben keine Massen an Reserven. Wir haben nur sperliche versorgung mit Ersatzteilen, Munition und Waffen. Wir können keinen Zermürbungskrieg wie die anderen Armeen führen."

"Und was willst du nun tun?" fragte Nebber.

"Ich teile die Armee auf."

"AUFTEILEN?" rief Jansen überrascht.

"Ja. Wir müssen Mobiler werden. Zumindest ein Teil von uns. Wir ziehen alles an hochmobilen das wir haben zusammen. Davon übernehme ich die Führung. Wir werden da zuschlagen wo es den Feind richtig weh tut. Dabei sind wir schnell genug, um uns dem Zugriff der Feinde zu entziehen. Die Hauptarmee wird weiter an der Küste entlang marschieren und die Versorgungswege sichern." Erklärte Blackwell trocken.

"Das ist wahnsinn. Wir sind so schon nur recht wenig, wenn du nun unsere Mobilen Truppen abziehst, wird der Rest in kürze zermalmt werden." Wiedersparch Angelika.

"Dem muss ich zustimmen. Wir sollten uns nicht selber schwächen, Sir." Unterstützte Corporal Sanders.

"Ich habe mir das schon gründlich überlegt. Jansen, sie wollten doch immer aufsteigen. Nun haben sie die Chance. Beide Armeeteile werden auch weiterhin zusammen arbeiten. Nur wird sich mein Teil weiter Landeinwärtz bewegen und dort den Feind angreifen. Sollte der zweite teil der Armee in bedrängniss sein, kommen wir ihm schnellstens zur Hilfe."

"Das ist doch Wahnsinn." Wiedersprach Jansen.

"Ich hab die entscheidung getroffen. Und damit steht sie fest. Wenn wir morgen das Lager aufgeschlagen haben, werden wir die Listen erstellen. Sie können sich schon mal gedanken machen wen wir wo eintackten wollen." Sagte Blackwell und beendete die Konferenz.
 

Salmar betrat den Mobilen Kommandoposten. Er hatte sich nur kurz geduscht, da es viel zu planen gab. Einige andere und auch Sosuke war anwesend.

"Du hier?" fragte er kurz als er zu seinen Tisch ging.

"Viel zu tun." Brummte Sosuke der auf eine Karte schaute, während Salmar zu seinen Tisch ging.

"Sag mal…" setzte Sosuke an ohne aufzublicken.

"Was denn?" sagte Salmar und zog eine kleine Packung Fertignudeln unter sein Blättern hervor.

"Ist dieser Stapel alles was für mich gekommen ist?"

"Jo. Das kam jetzt alles die Tage." Sagte Salmar, riss die Tüte auf und begann das Nudelpaket trocken zu essen.

"Sicher?" fragte Sosuke, der immer noch nicht aufgesehn hatte. Salmar zog die Augenbrauen zusammen und sah Sosuke nachdenklich an.

"Suchst du einen bestimmten Bericht?"

"Einen Brief." Sagte Sosuke nur trocken. In dem Moment begriff Salmar.

"Einen wie diesen." Sagte er und zog unter der Karte den Brief des Krankenhauses hervor.

"Du hast ihn also gefunden… Schön." Sagte Salmar und legte das angebissene Nudelpaket weg.

"Warum?"

"Solltest du eigentlich wissen."

"WARUM hintergehst du mich?" wiederholte Sosuke seine Frage mit Nachdruck. Er hatte die ganze Zeit Salmar nicht angesehn.

"Ich tat es für die anderen." Sagte Salmar, als Sosuke ihm das Wort abschnitt.

"Last die anderen aus dem Spiel. Das ist etwas zwischen dir und mir."

"HA!. DAS ist es nicht. Es betrifft uns alle… JEDEN der dir vertraut."

"Warum?"

"WARUM? WEIL DU UNS VERRATEN HAST! WEIL DU ES WIEDER TU WIRST!" rief Slamar wütend und zeigte auf Sosuke. Da sah Sosuke hoch. Er hatte tränen in den Augen.

"ICH habe Niemanden verraten!"

"Und wie nennst du es dann? Hast du 7 Jahre Urlaub gemacht?" fauchte Salmar ihn an. Nun wurden auch die anderen im Raum aufmerksam.

"Was willst du damit sagen?" fragte Sosuke und richtete sich auf.

"Das DU uns, die Mission, einfach alle die an dich glaubten verraten hast! DU hast die 7 Jahre genutzt um in der Welt rum zu fahren! Hast dich amüsiert! Wir waren dir doch scheiß Egal! Wär dein Weib nicht verwundet worden, HÄTTEST DU UNS NOCH IN 100 JAHREN NICHT AUFGETAUT! DU HÄTTEST UNS EINFACH VERGAMMELN LASSEN!" Brüllte Salmar es Sosuke entgegen. Für ihn war dies wie ein Stich ins Herz.

"Ich habe NIEMANDEN verraten. Und ich hab NIEMANDEN im Stich gelassen! Damit dass klar ist!" entgegnete Sosuke und schlug mit der Faust auf den Tisch.

"ACH! Und was hast du denn die Zeit über getrieben? Gelände erkundet?"

"Ich…" setzte Sosuke an, doch er stockte. Er konnte nicht die wahrheit sagen. Konnte nicht sagen was wirklich passiert war. Aber anlügen wollte er seinen Besten freund auch nicht.

"Ich hatte was zu tun. Egal. Darüber spreche ich nicht!" tat er es ab.

"SEHT IHR!" Rief Salmar es allen anderen zu. "Er hat sein schönes Leben geführt! Wie ein NORMALER Mensch. Als dann sein Leben zerschlagn wurde, DA fiel ihm wieder ein das er ja noch ein ersatzleben hat. Faktsich noch eine Reserve. Erst DA wurden wir für ihn wieder interessant! Als ausgeich, weil er kein normales Leben führen konnte, meint er nun die Welt zu erobern. Auf unsere Kosten!"

"Überleg was du sagst." Mahnte ihn Sosuke, der seine Wut nur schwer im Zaun halten konnte.

"Ich stelle ja nicht in Zweifel was du geleistet hast. Aber ich Stelle deine Motive in frage! Und jetzt, wo dein Weib wieder wach ist, wie schnell wird es dauern bis du uns im stich läst… um in dein "NORMALES" Leben zurück zu kommen?" blaffte Salmar. Da war Sosuke schon um den Tisch herum und Scheuerte Salmar eine mit dem Handrücken. Salmar trug es ohne eine Gegenbewegung.

"Geh doch. Nur ich sag dir eins. Wenn du nun gehst, brauchst du nie wieder zu kommen." Sagte Salmar, worauf sich auf den Gesichtern der Umstehnden von Angst bis überraschung alles abzeichnete.

"Ich warne Dich!" Sagte Sosuke mit einer Stimme, die vor Zorn zitterte.

"Uh… Was denn? Forderst du mich herraus? Du, ich bin Schneller! Hiermit fordere ich dich in den Entscheidungskreis! Jetzt gleich, hier vor dem Wagen!" Forderte Salmar und zeigte mit dem Finger auf Sosuke. Damit waren die Würfel gefallen. Der Entscheidungskreis war die letzte Art ein Problem zu klären. Beide kämpften bis einer Aufgab oder Tot war. Der verlierer muss sich dem Sieger unterwerfen und darf das Streitthema nie wieder ansprechen. Sosuke hatte zwei Kämpfe dieser Art gehabt. Tony hatte er den Arm und die Schulter gebrochen. Marcel hatte er den Hals aufgeschnitten.

"Dann soll es so sein." Akzeptierte Sosuke und nickte langsam. Salmar war sein bester Freund. Seit er denken kann war Salmar an seiner Seite. Er hatte ihm immer absolut blind vertraut. Das war es eigentlich, was am meisten schmerzte. Der Bruch des Vertrauens. Wie gerne hätte er Salmar über Anna… Hina erzählt. Doch er hatte sich nicht getraut. Nun musste er es ausbaden. Aber es war noch mehr. Sosuke konnte… WOLLTE sich nicht die Führung der Paladine nehmen lassen. Es war Vaters letzter Befehl gewesen. Er sollte ihr Anführer sein. Und dies würde er, bei allen Drachen, auch bleiben. Doch in letzter Zeit gab es immer mehr Probleme. Interne Probleme. Einige seine Befehle waren auf viel Widerstand gestoßen. Für einen Teil der Paladine war er noch zu weich. Sie forderten noch viel härteres und umfassenderes Durchgreifen. Das Sosuke sich weigerte, den Putschversuch zu nutzen, um eine Diktatur der Paladine einzurichten, kam bei diesen nicht gut an. Für die alten Ordensmeister war er viel zu aggresiv und direkt. Sie zogen eine Bedachtere und subtilere Handlungsweise vor. Beide Ströhmungen waren nicht zu verachten. Bisher hatte Sosuke die Mehrheit fast Fanatisch hinter sich. Doch wer weiß wie Lange noch. Er durfte nun keine Schwäche zeigen.

Beide gingen nach draußen. Sofort begannen sich Massen an Zuschauern um die beiden zu drängen.

"SEIT IHR KOMPLETT IRRE!" brüllte Daniel, der beide aufhalten wollte. Doch der Stählernde griff von Florian der in seiner Rüßtung war, hielt ihn zurück. Florian hatte sich im Kommandoposten befunden. Mit einem Wink begannen seine Leute den beiden Platz zu machen.

"Das ist doch nicht euer Ernst!" rief Claudia, und lief zu ihm. Doch Sosuke ließ den Arm nach oben schnellen und hielt sie mit einer Geste zurück.

"DAS müssen wir beide unter uns klären. Keiner mischt sich ein. Das ist ein Entscheidungskampf." Rief Sosuke laut für alle. Dann sah er Salmar an und wusste, dieser Kampf würde sein müssen.

Florian reichte Sosuke sein Kampfmesser, während ein anderer Salmar seines reichte. Sosuke konnte nichts in dem Gesicht von Salmar lesen. War er wütend, war er traurig? Sosuke blickte in ein emotionsloses Gesicht. Salmar auf der anderen Seite, tat jedoch genau das gleiche. Sosuke merkte nicht, das auch er komplett emotionslos wirkte.

Sosuke wusste, das er ein Problem hatte. So wie er Salmar besser als jeder andere kannte, so kannte Salmar ihn besser als jeder andere. Nur hatte Salmar ihn im Zweikampf fast immer geschlagen. Er müsse etwas komplett anderes versuchen, wenn er hier lebend rauskommen wollte.

Wie auf ein Kommando gingen beide in Kampfhaltung. Bei jedem anderen hätte er nun begonnen zu fluchen. Doch nicht bei Salmar.

Da stürmten beide aufeinander los. Sosuke lies seine Klinge im weiten Bogen vor Salmar herumfahren. Salmar wich kurz zurück um dann mit seiner Klinge gerade nach vorne zu stoßen. Sosuke wehrte den Stich ab, indem er von oben mit der Faust auf die Messerhand von Salmar schlug. Dabei drehte er sich um die eigene Achse und erwische im drehen Salmars Kopf mit dem Ellenbogen.

Dieser Schlag brachte Salmar zu Fall. Sofort wollte Sosuke sich hinterher stürzen, doch Salmar hatte sich schon umgedreht und trat nun nach Sosuke. Dieser wurde an der Brust getroffen, was ihn zurück sties. Direkt darauf sprang Salmar wieder auf. Sosuke keuchte kurz und hielt sich die Brust. Derweil rann aus Salmars Nase Blut.

Da stürmte Salmar nach Vorne. Sosuke riss noch sein Messer nach oben, doch Schlug es Salmar einfach weg und versuchte Sosuke mit einer weiten Bewegung die Brust aufzuschlitzen. Doch dieser wich ein halben Schritt zurück. Sofort rückte Salmar auf und lies das Messer von oben auf den Hals von Sosuke niederfallen. Sosuke spürte das kalte Metall seinen Hals schneiden, als er ausweichen wolle. Doch da traf schon der Unterarm von vorne gegen seinen Hals. Sosuke blieb die Luft weg. Doch seinen Gegenschlag führte er noch aus. Seine Faust grub sich tief in den Magen von Salmar, den es nun ebenfals die Luft abschnürte.

Da Packte Sosuke mit seiner Hand den Kopf von Salmar und warf sich gegen ihn, um ihn umzuwerfen. Polternd schlugen beide auf dem Schlammigen Boden auf. Dabei verlohr Salmar auch sein Messer. Sosuke, der auf ihm kniete hatte sich in den wenigen Sekunden des Falles entschieden. Er würde nicht Versuchen Salmars Schädel einzuschlagen. Stattdessen schlug er ihn mehrere Male in die Seite, eh Salmar ihn mit seinen Knie zwischen den Beinen Erwischte. Sosuke krümmte sich, als Salmar ihn von sich stieß. Beide brachten etwas Platz zwischen sich und den anderen. Sie rangen beide um Atem. Salmar hielt sich die Seite. Sosuke den Hals. Da kreuzten sich ihre Blicke. Keiner würde freiwillig aufgeben. Wieder wie auf ein Kommando sprangen beide auf und stürmten aufeinander zu. Ihre Körper knallten gegeneinander und sie gingen wieder zu Boden. Beide traten und schlugen nacheinander. Doch Salmar war stärker. Er bekam Sosuke am Hals zu fassen und drücke zu. Sosuke japste nach Luft, als Salmar ihn in den schlammigen Boden drücke. Dabei wehrte er Sosukes Arme ab, so dass dieser ihn nicht zu fassen bekam. Dennoch wirbelte Sosuke mit den Armen herum. Kratzte und schlug nach dem Kopf von Salmar, doch außer dessen Kinn bekam er nichts zu fassen.

Sosukes Arm schlug auf dem Schlamm auf, als er versuchte sich hoch zu stemmen, was gegen das Gewicht von Salmar ein sinnloses unterfangen war.

Plötzlich bekam seine Hand in dem schweren Schlamm etwas zu fassen. Etwas festes. Es war der Griff eines Messers. Sosuke griff es, drehte es in der Hand und stach zu. Er rammte das Messer tief in die linke Achsel von Salmar, der aufschrie, als die Klinge bis auf das Schlüsselbei vordran. Sofort erschlaffte der linke Arm von Salmar und Sosuke wand sich aus seinen Griff. Durch die Schmerzen hatte Salmar sich für wenige Sekunden weiter nach unten gebeugt, das reichte Sosuke, um ihm einen schweren Schlag gegen den Kopf zu versetzen. Dies, und die Schmerzen liesen Salmar von Sosuke kippen. Geistesgegenwertig zog noch während des fallens Sosuke das Messer heraus und warf sich nun auf Salmar und drückte die Klinge an dessen Hals.

"GIEB AUF!" Brüllte er mit letzter Kraft und krätzender Stimme. Dabei sah er Salmar mit geweiteten Augen an. Dieser zögerte eine Sekunde, eh er "JA!... JA DU HAST GEWONNEN!" rief. Sosuke, voll mit Adrtenalin blieb auf Salmar kniehend. Sie sahen sich beide tief in die Augen. Die Masse hatte schon vor minuten aufgehört zu Rufen. Sie betrachteten die beiden Kontrahenten schweigend, wie ein Trauerspiel. Erst jetzt merkte Sosuke, das es wieder regnete, da Salmar der Regen ins Gesicht viel. Da nahm Sosuke das Messer von dem Hals seines Freundes und kippte nach vorne auf ihn.

Sein Kopf lag neben dem von Salmar, der steil nach oben sah. Beide keuchten schwer und fühlten das Rasende herz des anderen.

"Ich tat es für unsere Mission." Sagte Salmar leise. Dabei drangen Tränen in seine Augen. Hatte er nicht geschworen, für Sosuke sein Leben zu geben? Nun hatt er versucht ihn umzubringen.

"Ich verspreche dir…" setzte Sosuke an, der kaum Luft zum atmen hatte. "Noch eh diese Wunde verheilt ist, werde ich wieder da sein… Und dann… Dann reden wir. Die Wahrheit." Sagte Sosuke leise. Dann richtete er sich wieder auf und sah in das Gesicht von Salmar. Dank es Regens sahen beide nicht die Tränen des anderen. Sosuke faste um den Hinterkopf von Salmar und zog ihn so sanft nach Oben.

"Mein Bruder." Sagte er dabei leise.

Erinnerungen

Kapitel 36

Erinnerungen
 

Sosuke flog in seinen MgÜKPA Richtung Gehenna. Er flog alleine. Keine Eskorte, keine Freunde. Diesen Weg musste er alleine gehen. Er erinnerte sich an die erste Begegnung mit Ryo. Damals in diesem Söldnerposten im Wald. Er musste grinsen, als er daran dachte wie ungeschickt sie beim Einbrechen war. Er war damals so verdammt wütend über dieses räudige Vieh gewesen, das ihn viel Geld gekostet hatte. Gehässig erinnerte er sich an den Dialog.

„Miau! Das war mein erstes mal.“ Sagte Ryo, und lies die Ohren Hängen.

„Na ja, wenn du so weiter machst, kommst du nicht weit. Ein Tipp, versuch es mal mit lautlos sein.“ Sagte Sosuke, und ging.

„Eh wo willst du hin?“ fragte das Mädchen.

„Dahin wo du nicht hin willst, ich muss ja von was leben.“

„Ja toll ich auch! Ich bin ja auch keine Diebin, aber wer nimmt schon eine Katzenfrau als Mechaniker?“

„Katzenmädchen.“

„Ach man!“

Sosuke dachte mit einer gewissen Wehmut daran zurück. Damals war sein Leben noch unter seiner Kontrolle gewesen. Und die Probleme waren um so vieles Kleiner. Damals ging es nur darum, wo man nen guten Job findet, wie man wo einbricht und so was. Heute betrafen seine Entscheidungen hunderttausende und das Schlimmste, die meisten Entscheidungen kosten Blut. Doch seine Gedanken schweiften ab und er fragte sich, wie Ryo aussehen würde. Ob sie sich groß verändert hätte oder nicht. Immerhin hatte er sie über ein Halbes Jahr nicht gesehen. Ohne es wirklich zu wollen, schob sich ein Bild von Ryo vor sein geistiges Auge. Das erste Mal, wo er sah dass sie am ganzen Körper Fell hatte. Und er musste sich eingestehen, dass er sie schon damals wunderschön gefunden hatte. Ihr rotbraunes kurzes Fell. Ihr Grinsen, bei dem sie nur den linken Mundwinkel hob und einer ihrer Eckzähne zum Vorschein kam. Und dazu ihre grünen Augen. Es waren keine Augen von unendlicher Tiefe, aber es waren ehrliche glückliche Augen. Augen, in die er nun bald wieder schauen müsste. Eigentlich ein wunder, da alle Ärzte gesagt hatten, sie wird nie wieder zu Bewusstsein kommen. Grundsätzlich war vieles an ihrer Beziehung ein Wunder. Sie hatten so oft überlebt, wo sie hätten eigentlich sterben müssen. Die Flucht von Agamena, der Angriff auf Vallia. Dann der Kampf gegen Blackwells Leute. Der Einbruch in die Computerfirma… Aber irgendwie zweifelte Sosuke an seiner reellen Sterblichkeit. Immerhin war er schon zwei Mal Tot gewesen. Einmal bei den Angriff auf den Konvoi und dann der Angriff der Magier aus Arlyhet. Dabei sah er spontan zu seinen Bauch. Er hatte einen Arm in seinen Bauch gehabt… War gestorben und dann wieder belebt worden. Es hatte schon was für sich, wenn das Schicksal ein brauchte.

Aber dennoch. Wirklich wehmütig dachte Sosuke nicht an sein Leben vor Ryo zurück. Auch wenn er im Streit genervt war. Er hatte zwar sein auskommen, doch er war immer unterwegs gewesen. Entweder vor oder kurz hinter einer Frontlinie. In dem Söldnerposten sollte er eigentlich Bewegungspläne stehlen. Dass er dabei irgendwie in die Frontlinie geraten war, bezeichnete Sosuke als Pech. Aber sie hatten damals dennoch von Agamena fliehen können. Auch wenn es der letzte Flüchtlingskonvoi gewesen war. Ob jemand von ihnen je sein Ziel erreichte, fragte sich Sosuke. Immerhin waren sie ja bei dem ersten Angriff in einer Rettungskapsel ausgestiegen. Er Dachte daran zurück, als sie mit der Kapsel gelandet waren.

„ICH HAB KEINE LUST MEHR!“ rief er und trat gegen die Kapsel.

„Ich geh nach Hause. Könnt doch seh'n wo ihr bleibt! Ich spiel nicht mehr mit! Kein bock mehr!“ fluchte er.

„Beruhig dich wieder! So schlimm wird es schon nicht sein…“ versuchte Ryo ihn zu beruhigen.

„ACH JA? So wie ich mein Glück einschätze, seit ich DICH getroffen hab sind wir genau in der Mitte dieses Gebietes gelandet!“

„Als ob das nun MEINE SCHULD WÄRE!“

„JA! Dein Pech ist Waffenscheinpflichtig!“

„Als ob das MEIN Pech wäre!“

„Also meins ist es nicht! So was passiert mir erst seit DU bei mir bist!“

„ARSCHLOCH!“ brüllte Ryo.

„Hach ja…“ seufzte Sosuke kurz. Damals hatten sie dann auch Silvia aufgegabelt. Sosuke erinnerte sich, wie Ryo sie für eine Harpie gehalten hatte und versucht hatte ihr den Schädel einzuschlagen. Da fiel Sosuke auf, das Silvia NIE gesagt hatte, was sie dort gemacht hatte. Oder wie sie dorthin gekommen war. Sie tauchte einfach auf. Er hatte zwar vor Ryo gelassen reagiert, dennoch war er gewaltig überrascht, da er noch nie… Zumindest für seine Damaligen Erinnerungen, ein Menschen aus Arlyhet gesehen hatte. Irgendwie hatten sie es dann auch zu einer Siedlung, und von dort zur nächst größeren Stadt geschafft.

Vallia.

Sosuke war einfach nur glücklich, wieder in der Zivilisation zu sein.

Vallia…

Einst die Große Hauptstadt der Paladine und eine weit in den Fels gegrabene Mienenstadt. Und dann kam in derselben Nacht noch der Angriff. Ohne Silvia, wäre er dort das erste Mal gestorben. Ohne dieses magische Schild von Silvia wären er und Ryo damals im Kugelhagel gefallen. Doch da schaltete sich wieder der Ordensmeister in ihm ein, der an schmerzliche Verluste dachte. „Der Arsch hat uns gut 200 Rüstungen gekostet.“ Brummte Sosuke und meinte damit Blackwell, der sich die Rüstungen für seinen Feldzug akquiriert hatte.

Aber auch da kamen sie irgendwie wieder raus. Auch wenn er damals wie verflucht vom Krieg verfolgt wurde, so hatte er irgendwie immer Glück gehabt. Mehr oder weniger zumindest. Zano… Alles was dort mit Hina… Anna passiert war, drängte er aus seinen Gedanken, so wie er alles was mit Anna zu tun gehabt hatte versuchte zu verdrängen. Doch dann hörte er wieder diesen Auftrag von Armado. „Du musst nur ein ihrer Panzer klauen. Das ist doch ein Kinderspiel für dich.“

Damit fing so vieles an, was so schief gelaufen war…

Und dennoch so vieles was nötig war. Wer hätte denn mit dem Angriff der Sharager auf den Halifanischen Außenposten rechnen können. Aber wenigstens war er so an seine Maschine Gekommen. MgÜKPA 219.. Als er in diesen vergessenen Depot die Maschine fand, wusste er nicht, wie eng er mit dieser Maschine verbunden war. Andere gaben ihren Maschinen einen Namen. Salmar nannte seine Blutkralle. Sosuke nannte seinen immer noch nur 219. Es war seine Maschine. Wenn alles zusammenbrechen würde, und ihn alle verraten. 219 würde IMMER an seiner Seite stehen. Dabei strich Salmar fast zärtlich mit der Hand über die Steuerkontrolle.

„Zumindest machst du mir keine Vorwürfe.“ Sagte er kurz und blickte auf eine Schweißnaht. Die hatte Ryo gemacht, als sie die Schäden vom Kampf mit dieser durchgeknallten Eichendorf repariert hatte. Verärgert biss sich Sosuke auf die Lippe. Damals hätte er es beenden können. Aber er hatte es nicht geschafft. Er war Feige gewesen. Ein Schlag und vieles wäre Ryo erspart geblieben.

Die Schweißnaht erinnerte Sosuke aber auch wieder an Ryo’s Fähigkeiten. Selbst jetzt bei den Paladinen hat er kaum Techniker, die sich mit Ryo hätten messen können. Sie verstand die Dinge, wie er es nie könnte. Immerhin reparierte sie mehrere Male seinen 219 ohne das sie je was von den Bauplänen oder sonst was gesehen hätte. Ryo war am glücklichsten, wenn sie Kopfüber in Kabeln einer Maschinen hängen könnte. Zuerst hatte er es ja nicht glauben können. Immerhin, ein Mädchen, und dann auch noch ein Katzenmensch. Denen sagte man nie Gutes nach, außer dass sie geschickte Diebe sein sollen. Nun, Ryo war das komplette Gegenteil. Sie war teils so Trampelhaft wie ein Ork. Aber sie konnte aus einer Fernbedienung ein Flugzeug basteln. Und immer ihr grinsen, wenn sie etwas geschafft hatte. Wenn ihr langer Eckzähne hervorstand und sie ein zufriedenes „MEAOWWW.“ Von sich gab. Es war ja schon komisch gewesen, als er sie in Yve wieder gefunden hatte. Er war wirklich froh gewesen, das er sie wieder getroffen hatte. Immerhin hatte er die Befürchtung gehabt sie nie wieder zu sehen. Irgendwas zog ihn zu Ryo. Ganz tief in seinen Inneren. Etwas, das erst vor kurzen wieder erwacht war, eine Sehnsucht ihr Lächeln zu sehen. Er dachte er würde es nie wieder spüren. Da erinnerte er sich an ein Gespräch in der Kanalisation als sie ins Museum eingebrochen waren.
 

„Ja toll. Wir Katzen können bei weiten besser riechen als ihr Menschen. Weißt du wie das für mich stinkt?“ hatte Ryo gefragt.

„Na ja… Der Geruch geht, wenn das brennen in den Augen nur nicht wäre. Atme doch durch den Mund.“ Konterte er und zog sich seinen Mundschutz wieder über den Mund.

„Ja TOLL! Dann verschluck ich am Ende noch was.“ rief Ryo. Unter seinen Mundschutz bekam er darauf das Grinsen eines wahnsinnigen Axtmörders.

„Ryo mein Schatz… Die Scheiße SCHWIMMT da im Wasser. Sie fliegt hier nicht durch den Gang. Und solange du in der Suppe nicht Bades, brauchst du keine Angst haben etwas zu verschlucken. UND NUN KOMM! Wir sind eh schon zu spät!“ hatte er sie angeblaft. Dabei sah er kurz auf seine Uhr.

„Frauen… Mit denen ist man NIEMALS pünktlich.“
 

Das waren immer so geile Gespräche. Aber sie hatten sich da beide nichts genommen. Ryo war seine erste… erste wirkliche Freundin gewesen. Damals im Labor, da hatte er keine Ahnung was Liebe ist. Was es bedeutet.

Und dann kam der Angriff. Irgendwie überschlug sich alles. Zum einen griff ein immer noch unbekannter Feind Yve an. Und gleichzeitig versuchten welche Silvia zu entführen. Das war eine Panik und ein Chaos. Überall wurde geschossen. Und wieder viel ihm auf, eigentlich wusste er über Silvia so gut wie nichts. Er wusste nicht warum sie da in der Wüste umher irrte, oder was in Arlyhet passiert war. Grundsätzlich, nach allem was er nun wusste, traute er den Magiern kein Zentimeter mehr über den weg. Immerhin hatten sie damals das Imperium verraten. Aber er bekam sie ja wieder zurück und dann konnten sie, diesmal zu dritt, wieder erfolgreich flüchten. Mehr oder weniger. Silvia hatte gewollt dass er mit seiner Maschine die Flüchtenden beschützt. Das war eine Arbeit.

Da sah er auf seinen Bildschirm die zerstörte Ruine.

„Dort bin ich das erste Mal gestorben." Brummte Sosuke, worauf er lachen musste. Es hatte schon etwas Skurriles an sich, sagen zu können, Dort sei man das erste Mal gestorben. Das machte den Tot genauso lächerlich wie ein Anwalt, der eine zweite letzte Mahnung verschickt. Doch schnell verfinsterte sich wieder seine Mine. Hier fingen auch seine Alpträume und Visionen an. Als hätte das erste Mal Sterben bei ihm etwas in Gang gesetzt. Aber dies war auch in anderer Hinsicht ein Wendepunkt in seinen Leben. Bisher hatte er Krieg nur als Zivilist erlebt. War vor ihm geflüchtet, oder hatte unter ihm zu leiden. Doch dort, bei dieser Ruine wechselte es. Das erste Mal das er vor dem Krieg nicht davon gelaufen war. Und die Zeit hatte gezeigt, dass ein Krieg etwas ganz anderes war, wenn man als Soldat in ihm Kämpfte. Man nimmt so vieles ganz anders wahr. Man steht nicht mehr hilflos dem ganzen gegenüber.

Damals hatte er Ryo und Silvia versprochen sie zu beschützen. Und zumindest damals hatte er das Versprechen halten können.

Da blinkte ein gelbes Warnlicht auf. Seine Maschine war mit einen Leitstrahl erfasst worden. Doch sofort darauf wechselte es von gelb zu grün. Es war ein Leitstrahl der Paladine. Sosuke hatte die Basis, in der sie sich damals versteckt hatten neu besetzen lassen. Mit ein leichten grinsen musste Sosuke daran denken, wie sie damals vor dem Raketendepot gestanden hatten.
 

„So und nu mit ruhiger Hand.“ hatte Ryo geflüstert, als sie die Spitze der Rakete aus ihrer Halterung zog. Vorsichtig schraubte Sie die Verkleidung des Sprengkopfes ab und betrachtete ihn.

„Ach das ist doch wohl ein Scherz!“ rief sie und schmiss den Sprengkopf hinter sich.

„AAAAAAAAAH!“ hatte Sosuke gebrüllt und sich, wie alle anderen, auf den Boden geworfen und schlug die Hände über den Kopf zusammen geschlagen. Scheppernd schlug der Sprengkopf auf den Metallboden und blieb liegen.

„Was macht ihr da unten?“ fragte Ryo, während sie den zweiten Sprengkopf aus seiner Halterung zog.

„SAG MAL SPINNST DU!“ hatte Hättich sie angeschrien und wollte ihr an den Kragen, doch Alander hielt ihn zurück. Ryo schraubte unberührt den zweiten Sprengkopf auf und warf diesen ebenfalls auf den Boden.

„Das kommt davon, wenn man Imperiale Raketen kauft, ohne auf das Haltbarkeitsdatum zu schauen." Scherzte sie dabei.
 

Sosuke wusste noch genau wie er gedacht hatte, nun ist die komplett irre. Aber immerhin hatte er das von dieser Katze immer gedacht.

Doch er zwang sich aus seinen Erinnerungen und begann mit der Landung. Er würde hier nur kurz Tanken und dann weiter Fliegen.
 

Salmar stand vor einen Spiegel und betrachtete die Wunde unter seinen Arm.

"Er hatte mich NIE geschlagen. NIE." Brummte er und strich sich über die gut heilende Wunde. Drei oder vier Stunden und die Schmerzen wären weg. Die Offensive in 6 Stunden würde er Anführen können. Auch wenn er immer noch nicht dran glaubte das Sosuke zurückkommen würde.

"Bist du immer noch sauer?" fragte Florian und legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Er hat es schon mal getan… Und du kennst Sosuke."

"Wir alle kennen ihn." Stimmte Florian zu.

"Er hatte schon immer diese… Fahrlässigkeit." Sagte Salmar und drehte sich zu Florian um. Dieser wippte unsicher mit dem Kopf hin und her, wobei er sichtlich im inneren Streit stand.

"Denk an all die schriftlichen Prüfungen. Er hatte nie gelernt. Nicht weil er faul war, sondern blanke Fahrlässigkeit."

"Aber eines kann man ihm NIE vorwerfen. Dass er sein Versprechen nicht einhält. Also, hab vertrauen." Sagte Florian und klopfte ihm nochmals auf die Schulter, eh er sich umdrehten und aus den Zimmer ging.
 

Sosuke setzte seine Maschine Sanft auf dem verlassenen Flughafen von Gehenna auf. Ein kleiner Trupp wartete schon auf ihn. Hier war so viel passiert. Sosuke schaltete seine Maschine ab und glitt aus den Halterungen. Als er ausstieg sah er das zerstörte Flugzeug von Maria und ihren Leuten. Nichts hatte sich verändert. Die zerstörten Maschinen lagen immer noch da, wo Sosuke sie erschlagen hatte. Hier hatte er Gesiegt, und dennoch total versagt. Maria hatte Ryo entführt und ihn herausgefordert. Sie wollte Rache. Rache für jene die Sosuke getötet hatte. So sinnlos grenzenlos dumme Rache. Und er hatte sich dieser gebeugt.

Als Sosuke den Boden betrat, war er umringt von Paladinen. 6 Mann an der Zahl.

"Es ist alles vorbereitet." Sagte einer. Sosuke nickte nur und er ging mit dem Mann zu einen BMT. Wortlos stieg er ein und der Wagen fuhr los. Kurz überlegte Sosuke, ob er nicht mal bei ihrer alten Wohnung vorbeischauen sollte. Dort hatte er Glück… Frieden und Liebe gefunden.

Mit einen erschöpften lächeln bedachte er die Erinnerung, wie Sosuke sich innerlich so über Ryo aufgeregt hatte, weil sie auf diesen Schnösel Hornstein reingefallen war. Hätte er ihr was angetan, da war er sich immer noch sicher, hätte er ihn den Hals aufgeschlitzt. Während er bei dem Einbruch fast verbrannt wäre, hatte dieser Hornstein Ryo ausgeführt und sich dann versucht an ihr zu vergreifen. An dem Punkt hatte er Ryo schon fast aufgegeben. Hornstein hätte ihr alles bieten können… außer Liebe. So war er auch dementsprechend überrascht gewesen, als Ryo ihn fand und nach Hause brachte. Er hatte es ihr nie gesagt, aber er war verdammt glücklich gewesen, das sie damals für ihn da war. Da fiel ihm ein Gespräch ein, das beide danach geführt hatten.
 

„Woher wusstest du, das dieser Hornstein ein solcher Mistkerl ist? Du hast ihn ja von vornherein gehasst.“ Hatte Ryo ihn gefragt.

„Oh... Na ja... Er kam mir gleich irgendwie schleimig vor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand wie du auf so was steht.“

„Wie?“

„Na diese dauernden Komplimente. Dieser unechte Akzent. Und generell sein Auftreten.“ Hatte Sosuke geantwortet.

„Warum sollte ich keine Komplimente hören wollen?“ hatte Ryo gefragt und ihn verwundert angeschaut.

„Das ist es doch nicht. Er hatte ja auch nicht gelogen, nur... Es siffte aus ihm heraus, wie Öl aus einer kaputten Ölkanne. Und dann dieses Dauernde „Oh meine Liebste, Oh Chérie. Und den ganzen Kram.“

„Warum sollte ich das nicht mögen? Denkst du ich hätte keine Gefühle? Oder das ich es nicht verdient hätte?“ fragte Ryo bedrückt und wendete sich ab. Dabei klappten ihre Ohren nach unten.

„Nein... Ich dachte du würdest auf so was geheucheltes nicht reinfallen. Wer so was so oft wiederholt, der heuchelt doch nur. Und so einen hast du absolut nicht verdient. Du verdienst was besseres.“ hatte er gesagt und sie vor Verlegenheit dabei nicht anzuschauen gewagt.

„Meinst du das ernst?“ fragte sie, wobei sich ihre Ohren wieder sprunghaft aufrichteten.

„Warum sollte ich dich anlügen?“ erwiderte er ohne sie anzusehen.

„Was besseres?“ fragte sie vorsichtig.

„Ja... Was besseres, als einer, der dich nur in seiner Liste verewigen will.“ Antwortete er. Plötzlich fasste Ryo seine Hand und lehnte sich an seine Schulter. Er sah sie kurz überrascht an.

„Jemanden wie dich?“ hauchte sie in sein Ohr.
 

Sosuke erinnerte sich gerne an diesen Moment zurück. In diesen Moment gab es nur ihn und Ryo. Alles andere war unwichtig gewesen. So wie es damals war, hätte es bleiben können. Zumindest hätte es etwas länger dauern können. Aber dann griffen jene aus Arlyhet an. Sie hatten plötzlich angegriffen. Waren über das Haus hergefallen. Er hatte Silvia immer als friedlich und ruhig erlebt. Doch in diesen Moment kochte sie über vor Wut und Hass. Sie hatte Geschrien und geflucht. Doch gebracht hatte es nichts. Sie unterlag der anderen Frau. Sinestra. Ein Name der sich in seinen Kopf eingebrannt hatte. Da starb er das zweite mal. Mit einer Hand durch den Bauch geschlagen. Sosuke wusste noch, das es nicht weh getan hatte. Ihm blieb die Luft weg, und er sah sein Blut aus ihm sprühen, als er die Treppe hinunter fiel. Doch Schmerz verspürte er nicht.

Da hatte er dann wieder Visionen gehabt. Verwirrende unerklärliche. Und danach kamen die Bilder auf fast jede Nacht wieder. Sie verfolgten ihn gerade zu.

Doch Gab es damals wichtigeres. Er und Ryo meinten, Silvia müsste gerettet werden. Dabei hatte Sosuke alles aufgefahren was er an Waffen mit seinen KPA tragen konnte. Den Ort fand Sosuke durch einen Karteneintrag in seiner Maschine. Wie der Große Held in Filmen, stürmte er das feindliche Lager. Erschoss unzählige Feinde… Steinerde Wächtergolems. Dabei war er fast draufgegangen… und wofür? Silvia wollte gar nicht gerettet werden. Das gesamte Magiergesindel sollte in ihrer Welt verrotten. Sie hatten damals das Imperium verraten, und Sosuke fühlte sich von Silvia wieder verraten.

Auch wenn Ryo und er danach wieder zu Gehenna zurückkehrten, war nichts mehr wie es war… wie es hätte sein sollen. Er wurde seit jenem Tage von schweren Alpträumen heim gesucht, dazu brach über ihn eine Unsicherheit über ihn selbst hinein. Er musste Ryo verlassen, um sich selbst zu finden. Doch was er fand war mehr als er je geahnt hatte. Er dachte an Anna und schwieg. Ein weiteres Geheimnis das er bewahren musste.
 

Ryo ging durch den Krankenhausgang. Es war Besuchszeit und viele Leute waren auf der Station. Es waren nun zwei Wochen vergangen, seit sie wieder aufgewacht war. Die Ärzte wollten noch einige Tests mit ihr machen und Ryo ließ es über sich ergehen. Sie wollte hier eh nicht weg. In der Tür zum Wartezimmer blieb sie kurz stehen.

"War die Strategie der Paladintruppen bisher über jede Kritik erhaben, so haben die letzten Kämpfe doch arg am strategischen Ruf des Ordensmeisters Natzuyama gekratzt. Dazu haben wir Informationen erhalten, nachdem es schwere Zerwürfnisse in der Führungsspitze um ihn geben solle. Unbestätigten Quellen zufolge soll es ein Duell zwischen ihm und seinen Stellvertreter gegeben haben." Berichtete die Nachrichtensprecherin als Ryo wieder den Raum verließ. Sie verstand immer noch nicht ganz was passiert war. Wieso war Sosuke so berühmt. Er war ein Anführer einer riesigen Organisation, er führte Krieg und war ein Volksheld. Ryo verstand nicht was passiert war. Und irgendwie war aus keinen der Ärzte raus zu bekommen, was in dem Jahr passiert war. Sie wünschte sich das Sosuke endlich zu ihr kommen würde. Langsam ging sie den Gang weiter bis zum Ende und sah aus dem Glasfenster. Nebel zog auf und legte alles in einen melancholischen Farbton. Sie seufzte leicht und legte ihre Hand auf die kalte Glasscheibe.

"WO IST DIE PATIENTEN AUS ZIMMER 8010!" Hörte sie eine Stimme rufen. Sie war vertraut und irgendwie fremd. Zimmer 8010 war ihr Zimmer. Sie drehte sich um und blickte den Gang entlang. Der Ruf hatte die Aufmerksamkeit der anderen Leute im Gang auf sich gezogen. Vor dem Schwesternzimmer stand ein Mann im langen schwarzen Ledermantel, begleitet von zwei Soldaten mit Geschulterten Waffen. Da blickte der Mann den Gang entlang und ihre Augen trafen sich. Es war Sosuke. Aber hatte er sich verändert. Sosuke war fast 20 cm gewachsen. Dazu hatte er die Statur eines Ringers bekommen. Doch fiel Ryo auch sofort auf, das sein Gesicht sich verändert hatte. Neben der wesentlich männlicheren Form war es härter geworden. Rauer.

"Sosuke…" sagte sie leise, während Sosuke für Ryo unhörbar die Lippen bewegte. Erst jetzt hellte sich sein Gesicht auf und gewann etwas von dem alten Sosuke, der ihr vertraut war als hätte sie ihn gestern noch gesehen. Sosuke rannte auf sie zu.

"RYO!" rief er, als er sie erreicht hatte und Umarmte, er drückte sie fest an sich, in der Hoffnung dass es kein Traum sei.

Ein Leben

Kapitel 37

Ein Leben
 

Sosuke löste sich von Ryo's Lippen und sah sie an. Sie war immer noch so schön wie in seinen Erinnerungen. Das Fell leicht struppig, die aufragenden Ohren und ihre klaren Augen. Wie sehr hatte er sich danach gesehnt. Doch plötzlich sammelten sich Tränen in ihren Augen und sie fiel ihm um den Hals.

"Ich… Ich dachte schon du hättest mich vergessen!" Schluchzte sie. Sosuke strich ihr nur über den Kopf.

"Ryo… Ryo, DICH würde ich nie vergessen. Und egal wie weit der Weg wäre. Ich würde ihn zu dir gehen." Sagte er leise in ihr Ohr und drückte sie fest an sich. So verharrten sie eine Weile, eh Ryo sich die Tränen aus den Augen wischte und ihn genauer musterte.

"DU hast dich verändert… Du bist… so groß geworden." Stellte sie zögerlich fest.

"Ein wenig." Brummte Sosuke, und sah den Gang entlang. Die Leute standen und betrachteten die Szenerie. Es kam nicht oft vor, dass man den Ordensmeister so zu Gesicht bekam.

"Wir sollten in dein Zimmer gehen… Hier schauen uns zu viele zu." sagte er ihr ins Ohr. Darauf sah Ryo sich um und stimmte zu. Beide verschwanden schnell in ihr Zimmer, während die beiden anderen Männer vor der Tür Stellung bezogen.

"Wann nimmst du mich mit?" fragte Ryo und setzte sich auf ihr Bett. Sosuke blieb zuerst bei der Tür stehen und sah sie schweigend an.

"Willst du mich nicht mehr bei dir haben?" hakte sie bedrückt nach, als Sosuke ihr nicht antwortete. Dieser ging an ihr vorbei zum Fenster.

"Meowwww?"

"Es… Es liegt nicht an mir…" setzte er langsam an. Ryo betrachtete ihn von hinten. Diese große Gestalt im langen Mantel. Auch wenn Sosuke verändert aus sah, so erkannte sie dass er gerade um Worte zu ringen schien.

"Von mir aus würde ich dich gerne mitnehmen… Aber die Frage ist ob DU es willst." Kaum hatte Sosuke dies gesagt wollte Ryo antworten als dieser sie deutlich unterbrach.

"Antworte nicht sofort…" rief er und unterstrich es mit einer mahnenden Handgeste, ohne sie anzusehen. "Du weißt nicht, was ich bin, noch was passiert ist." Sagte Sosuke langsam.

"Du bist ein Mensch… was soll der Unsinn?" fragte Ryo irritiert. Doch Sosuke lächelte während er langsam den Kopf schüttelte.

"Was sollst du denn sonst sein?" fragte Ryo barsch, worauf sich Sosuke zu ihr umdrehte.

"Sind dir meine… Fähigkeiten NIE seltsam vorgekommen?"

"Ich hab Magie und Zauberei erlebt... Also warum sollte mich das überraschen?"

"Ich bin nicht der… DAS was du von mir denkst" sagte Sosuke und lehnte sich an das Fenster.

"Meow?"

"Als ich dich verließ… Das tat ich wegen den Alpträumen."

"Ja… deine Selbstfindung auf die du mich nicht mitnehmen wolltest. Hast dich ja anscheinend selbst gefunden." Sagte Ryo, die nicht ganz verstand was Sosuke von ihr wollte.

"Ich bin über 120 Jahre alt." Sagte Sosuke und lies es auf Ryo wirken. Die verzog ungläubig das Gesicht.

"W… was?"

"Du hast recht. Ich fand mich selber… aber ich fand weit mehr als ich gedacht hätte. Meine… Träume waren Erinnerungen. Reale Erinnerungen an das was passierte… Und ich habe Schreckliches erlebt. Und auch grausames getan… damals… Heute..." sagte Sosuke langsam. "Darum sollst du mit deiner Antwort warten, bis du alles gehört hast.“ Ryo sah ihn darauf nachdenklich an.

"Du nennst mich Sosuke… Doch mein eigentlicher… mein offizieller Name war 219. Eine Nummer… unter viele. Im Gegensatz zu dir, die von einer Mutter geboren wurde, entstand ich in einen Labor. In großen Biotanks hatte man uns gezüchtet. Wir sollten die neue Generation der Elitekrieger werden. Elitekrieger des Imperiums."

"Elitekrieger des Imperiums? Und wer "Wir"?" fragte Ryo und sah ihn ungläubig an.

"Wir… Ich und meinesgleichen. Wir waren fast 500 an der Zahl. 500 durch genetische Experimente geschaffene Lebewesen. Daher kommen auch meine Fähigkeiten. Man hatte uns mit vielen solcher Fähigkeiten ausgestattet…." Erklärte Sosuke und betrachtete seine Hand. Die Wunde war fast verheilt.

"Eiserne Gesundheit… Abnorme Selbstheilung…"

"Abnorme Selbstheilung? Miauuu?"

"Hier, schau dir meine Hand an. Vor nicht mal 10 Stunden bekam ich dort ein Messer durch die Hand gestochen." Sagte Sosuke und zeigte seine linke Handfläche. "Schau es dir an. Ein wenig Schorf, das ist alles. Hast du dich nicht gewundert wie schnell meine gebrochenen Rippen nach dem Einbruch damals wieder geheilt sind?"

"Ich wusste nicht mal dass du dir welche gebrochen hattest." Stellte Ryo fest.

"Sei's drum. Die wichtigste Fähigkeit, die man uns gab war das Steuern von Maschinen mit unseren Verstand. Und auch wenn du es anzweifelst, schon im Alter von 2 Jahren, vergleichbar mit einem 15 Jährigen, war ich ein Elitekrieger, der schon gekämpft hatte... Der getötet hatte. Und daher die Erinnerungen… Erinnerungen… ein weiterer Fluch. Ich kann mich an JEDES Gesicht erinnern, das ich getötet hab. Jeden letzten Schmerzensschrei. Ich habe ein perfektes Gedächtnis und kann diese Dinge nicht vergessen." Sagte Sosuke.

"Das… Das… Das kann ich nicht glauben… Das will ich nicht glauben. Was erzählst du mir für ein Mist?" Sagte Ryo und sprang auf.

"Glaub es. Ich hatte geschworen, solltest du je wieder erwachen erzähle ich dir die Wahrheit. Welchen Grund hätte ich dich mit so etwas anzulügen?" Fragte Sosuke und rutschte langsam an dem Fenster nach unten und setzte sich einfach auf den Boden.

"Und warum… Hast du vorher nie was gesagt?" fragte Ryo und stellte sich vor ihm, wo sie auf ihn herab sah.

"Ich wusste es nicht."

"Sagtest du eben nicht, du hast ein Perfektes Gedächtnis?"

"Nun… Ja und ja. Dazu muss ich dir erzählen was damals passierte… Am Ende des Imperiums." Sagte Sosuke und sah nach unten. Da setzte sich Ryo einfach neben ihn auf den Fußboden.

"Dann erzähl."

"Nun… Wir… also ich und meinesgleichen waren noch mitten in der Ausbildung, als die Imperiale Armee bei der Schlacht um Yve zerschlagen wurde. Wir waren bereit als letztes Aufgebot in den Kampf zu ziehen. Immerhin war das unser Sinn… unsere Bestimmung. Dafür wurden wir ja geschaffen…" erklärte Sosuke und sah Ryo an. Sie saß mit dem Rücken zur Wand und hatte die Beine zusammen gestellt, so dass ihr Kopf auf ihren Knien liegen konnte.

"Aber es kam anders. Wir bekamen damals keine Chance als Kämpfer zu sterben. Die Verantwortlichen sahen das Imperium fallen. Darum beschloss man, Kampftruppen einzulagern die nach 50 Jahren auferstehen sollten. Man spekulierte darauf, dass die Allianz bis dahin mit sich selbst im Krieg liegen würde… was sie ja auch tat. So wurden wir eingelagert… wir und unsere Maschinen. Ja. Der KPA, den ich gefunden hab, er war MEIN KPA. Noch während ich im Biotank war, hatte man bestimmt dass diese Maschine meine werden würde. Du kannst dich doch noch an den eingeritzten Spruch erinnern, oder?"

"Nur ein Krieg… kann irgendwas…"

"Nur ein Krieg kann uns vom Krieg erlösen… Das habe ich damals persönlich eingeritzt."

"Und dann über 100 Jahre später findest du deine Maschine wieder?"

"Und das ohne es zu wissen… Als wir nämlich eingelagert wurden, da hatte man uns in unterirdischen Bunkern eingefroren. Frag mich nicht wie das Funktionierte… Ist mir zu hoch. Aber ein Nebeneffekt war, das bei dem einfrieren die Erinnerungen meist gelöscht wurden. Also haben die irgendwie die Erinnerungen vorher runter geladen und gespeichert." Erklärte Sosuke und machte dabei eine abweisende Geste, um etwaige Fragen von Ryo gleich abzublocken.

"Nur als man mich aufgetaut hat, hat man dies nicht wieder in mein Hirn geladen."

"Und warum nicht?" fragte Ryo und sah, wie sich das Gesicht von Sosuke veränderte. Es wurde härter, aber auch trauriger.

"Es ging vieles schief. Sehr vieles… Man hatte mit vielen nicht gerechnet. Eigentlich sollten wir nach 50 Jahren wieder erweckt werden… Eigentlich. Doch man hatte wohl den Kommandobunker gefunden. Die Führungsoffiziere der Operation waren tot, und irgendetwas stimmte mit der Computersteuerung nicht. So schliefen wir weiter."

"Und wer hat dich dann geweckt?" fragte Ryo langsam.

"Nun… das ist… kompliziert… Das kann ich dir nicht sagen."

"Ich denke du wolltest mir alles sagen?"

"Die Wahrheit. Aber dies kann ich dir nicht sagen… Und eh ich dich anlüge, sage ich nichts. Fakt ist, ich fand die Person, und holte mir von ihr meinen Erinnerungsspeicher zurück. Danach... kam ich dann zu dir zurück…" erklärte Sosuke zögerlich. Ryo spürte Wut in sich aufsteigen, weil er es ihr nicht verraten wollte. Da fiel ihr Hina ein. Sie sagte er sei ihr Bruder. Da erkannte sie es.

"Es hat mit dieser Hina zu tun? Oder?"

"Anna… HINA… Hat damit zu tun. Doch ich kann… ich will es nicht sagen. Das ist etwas das ich mit ins Grab nehmen werden." Blockte Sosuke ab.

"Anna? Hast du jemand anderen?" fragte Ryo und sprang auf. Sosuke sah sie mit einer Mischung aus Trauer und Enttäuschung an, als er nach ihrer Hand griff.

"Ryo… Es gab nie… in DIESEN Leben jemand anderes als dich. Die ganze Zeit über…" begann Sosuke und zog ihre Hand auf seine Brust. "Immer nur dich. Dort war nie Platz für jemand anderen…"

"Ehrlich?"

"Ja…Wenn du wüsstest was ich für dich gemacht hab… Was ich alles in Gang gesetzt habe…" Brummte Sosuke.

"Was hast du für mich gemacht?"

"Du hast sicherlich Nachrichten gesehen, oder?" fragte Sosuke und sah Ryo in die Augen.

"Ja. Hab ich. Und was ich da sah konnte ich kaum glauben. Ich meine, von einem Dieb zum Volksheld für Recht und Ordnung? Und dann diese ganzen Berichte… Über DICH… Über deine Organisation… und was ihr alles getan habt… und gemacht haben sollt" sagte Ryo und setzte sich vor ihn.

"Ist das alles wahr?" fragte sie ihn direkt.

"Ich denke… Wahr ist fast alles, was du da gesehen hast. Aber es ist nur ein Bruchteil von dem was passierte. Aber ich scheiß nun einfach mal auf die Sicherheitsstufen…" brummte Sosuke und strich ihr über die Wange.

"Meaowwwwwww." Brummte Ryo. Sie hatte das Gefühl vermisst, wenn er sie streichelte.

"Als du damals… Im Krankenhaus lagst… Brach meine Welt zusammen. All meine Bemühungen vor dem Kampf weg zu laufen, waren gescheitert… und am Ende hast du für mich die Zeche gezahlt… Da habe ich etwas beschlossen."

"Und was?"

"Nie wieder, sollen unschuldige unter dem Krieg leiden. Die erste Handlung war es, die anderen, die nicht gefunden worden waren, wieder aufzuwecken. Aber ich warne dich gleich vor. Ich habe viele Entscheidungen getroffen, die man als sehr Fragwürdig bezeichnen kann. Und Moral konnte ich mir auch nur selten leisten…" erklärte Sosuke.

"Miau?"

"Zuerst musst du wissen. Die Paladine, waren auch Teil des Projektes, in dem ich war. Die waren gegründet worden, um Strukturen für unseren "Kampf um ein neues Imperium" vorzubereiten… Also wendete ich mich als erstes dort hin. Festung Eisenstein. Das Zentrum der Paladine. Sie… zumindest die Ordensmeister, kannten noch ihre Bestimmung. Als wir kamen, um zu fordern was uns zustand, reagierte nicht jeder… freudig. Einige wollten rebellieren, doch… Na ja… Das konnte ich nicht zulassen." Erklärte Sosuke, während Ryo aufmerksam zuhörte.

„Mir war klar, mit dem was ich habe einen Krieg zu starten, wäre absurder Selbstmord geworden. Also haben wir uns umentschieden. Anstelle des Imperiums, wollten wir seine Werte und Moral wieder auferstehen lassen… und dafür waren die Paladine als Ausgangspunkt Ideal… Und die zig Billionen Uris, die auf diversen Banken lagen, waren ein gutes Kapital dafür.“

"Billionen?" Japste Ryo.

"Genau. 42 Billionen Uris. Der letzte Staatshaushalt samt Einlagen des Imperiums. Nachdem ich den Rat… Die Führung der Paladine, unter meine Kontrolle gebracht hatte, begann ich erst mal die Truppe komplett umzustrukturieren. Weg von diesen paramilitärischen Wohlfahrtsamt zu einer durchorganisierten militärischen Kampftruppe." Erzählte Sosuke.

"Und warum DU?“ Fragte Ryo verwundert.

"Weil ich der Rang höchste Offizier der Operation Drachenzahn war… BIN. Alle über mir, wenn es auch nur wenig waren, sind Tot. Ich sollte ja so oder so die Führung übernehmen. Also blieben wir dabei. Ich wurde von Vater persönlich dazu ernannt. Und Vater wagt keiner, nicht mal ich zu widersprechen." Sagte Sosuke mit einen Grinsen.

"Vater? Ich denke ihr seid geschaffen worden? Oder hat er etwa…" setzte Ryo an.

"Nein nein… Vater, haben wir ihn nur genannt. Obergeneral Harlech hieß er. Er war der Kommandant des Projektes. Hat sich viel mit uns beschäftigt. Ihm hab ich auch viel zu verdanken." Sagte und klopfte auf seine Hüfte. Ryo sah ihn fragend an.

"Ich hatte damals einen Unfall. Mein Becken war Zertrümmert. Vater gab damals Unsummen aus und lies es wieder richten. Sagt dir Neurealmetall etwas?"

"Nö."

"Egal… Ist auch nicht wichtig. Wo war ich stehen geblieben… Ach ja. Nachdem wir die Paladine übernommen hatten, galt es sich zu entscheiden, wo wir uns hinwenden. Die Südkoalition war in sich fest Organisiert und konstituiert. Die Nordallianz ebenfalls. So blieb und nur die Liga der Blockfreien Staaten. Wir mussten ja von einer privaten Truppe zu einer Staatlichen werden, wenn wir was erreichen wollten. Uns zu Gute kam, dass die Liga unorganisiert und im Krieg war. Dazu waren die Länderregierungen mit internen Problemen wie Kriminalität und Arbeitslosigkeit komplett überfordert. Um einen Krieg zu führen, ungünstigste Positionen. Aber wir hatten ja Geld. Nach zähen Verhandlungen und einiger Überzeugungsarbeit brachten wir dann jedoch grundlegende Reformen durch. Das Liga Militär war mit den Situationen komplett überfordert. Hingegen hatten WIR gute erfahrene Offiziere. Ganz zu schweigen von mir und meinesgleichen. Jeder von uns, ist ein ausgebildeter Führungsoffizier. Haben wir auch gerne gemacht. Und damit unsere Position gefestigt. Weil eh wir interne Reformen durchsetzen konnten, musste man erst mal die Außengrenze stabilisieren. Das ging auch recht gut, weil die SK an uns kein großes Interesse hatte. Warum sie überhaupt die Liga angegriffen hatten, ist mir bis heute nicht ganz klar. Aber uns war es damals recht, die Frontlinie in ein Stellungspatt umzuwandeln. Intern gab es mehr als genug zu tun. Der erste Rundumschlag war die Kriminalität. Nach dem wir neue Gesetze beschlossen hatten… Härtere Gesetze… Hatten wir auch mehr Handlungsspielraum."

"Wie hast du Politiker dazu gebracht sich in kurzer Zeit zu irgendwas zu entscheiden?" Fragte Ryo, der das Ganze nicht geheuer erschien.

"Bestechung… Mit Umfragewerten. Du musst wissen. In der Liga war die Arbeitslosenquote bei 31%. Die Wirtschaft lag durch Kriminalität und Inkompetenz der Politiker am Boden. Wir legten Aufbaupläne vor. Gaben das Geld. Und den Ruhm konnten die Politiker ernten. Du glaubst nicht, wie schnell Politiker ihre Seele für Umfragepunkte verkaufen." Sagte Sosuke und lachte kurz abwertend.

"So hast du es gedreht…" sagte Ryo leise, die in diesen kurzen lachen ihren Sosuke wieder erkannte.

"Tja… Wir hatten es eilig. An der Westfront herrschte immerhin noch Krieg. Und zuhause auch. Ein wirklich schwerer Schritt war es, die Liga Politisch zu Reformieren. Weg vom unfähigen Föderalismus zu einen zentralisierten Senatsstaat. Damit hörte das hin und her zwischen den Senaten auf. Wir haben faktisch einen Superstaat gebildet. Wir haben ihn GEKAUFT... Mit fast 20 Billionen. Und die Paladine wurde staatliches Organ… etwas zwischen Polizei und Militär. Fast wie ein Geheimdienst. Nur WIR machen unsere Arbeit ganz öffentlich. Bevor wir anfingen, gab es eine Kriminalitätsrate von ca. 60%. Korruption sah ähnlich aus. Mit eisernen Gesetzen, rigorosen vorgehen und teils auch brutaler Gewalt haben wir die Korruption auf unter 1% gedrückt. Immerhin gibt es darauf nun 25 Jahre Haft. Kriminalität steht aktuell auf 2 %Besonders der Drogenhandel wurde ausgemerzt. Wir haben die Plantagen abgefackelt und die Drogenbosse EIGENHÄNDIG dingfest gemacht. Wir haben uns das getraut, was sich seit 30 Jahren kein Polizist getraut hätte. Ich gestehe ein, bei einigen Stellen waren wir grausam und zu Hart… Aber wenn man eine Gesellschaft von dem befreien will, muss man hart durchgreifen. Aber wir waren ja nicht nur Polizei. Wir waren ja auch Aufbauhelfer…" sagte Sosuke und stand auf.
 

"Mit Gewalt und Blut brachten wir der Liga frieden… Doch musste dieser Frieden auch erhalten bleiben. Und dazu musste die Arbeitslosigkeit weg. Außerdem lag alles für den Krieg nötige in Trümmern. Kurz um, wir starteten das größte Bauprojekt, das die Liga je gesehen hatte. Von den 31% haben wir nur durch den Aufbau 24% weg bekommen. Der Rest landete in der Armee. Schnell hatten wir die Kontrolle an uns gerissen und bestimmten was gebaut wurde. Damit, und mit dem Geld, kamen wir schnell voran. Wir bauten vom Kindergarten bis zur Panzerfabrik alles.

Du ahnst gar nicht wie viel wie schnell gebaut werden kann, wenn Geld nur eine geringe Rolle spielt. Ich gab gesehen wie Fabriken 4 Monaten vom ersten Land abstecken bis zur Fertigung des ersten Gewehres gebraucht haben. ICH haben es Geschafft in nicht mal einen Jahr, aus einen losen zerrütteten Staatenbund mit ruinierter Wirtschaft einen Hochleistungsstaat zu bauen, der nun einen Offensivkrieg führt." Erklärte Sosuke und sah Ryo an. Sie erkannte sofort den Stolz in Sosukes Augen. Auch wenn sie fast nicht glauben konnte, was er da erzählte, weil es so unglaublich klang.

"Offensivkrieg?"

"Ganz recht. Offensivkrieg. Ich will zwar dass keiner mehr unter Kriegen leiden muss. Aber dafür brauch ich den Krieg. Die SK muss fallen. SIE hat den Krieg über den Planeten gebracht. Und wir werden diesen Krieg ein für allemal beenden." Erklärte Sosuke trocken. Da surrte etwas an ihm. Sosuke griff an seinen Gürtel und sah sich einen kleinen Kasten, fast so groß wie ein Handy, an.

"Was ist los?" fragte Ryo.

"Krieg… Meine Leute haben mit der Offensive begonnen… Und ich bin nicht bei ihnen…" brummte er und steckte das Gerät wieder weg. Dann sah er Ryo ernst an.

"Nun kennst du die Geschichte… und weißt um mich Bescheid. Weißt was ich bin." Sagte Sosuke und ging zum Fenster. Ryo sah ihn schweigend an.

"Ich habe viel getan… viel Blut vergossen. Doch ich schäme mich für nichts. Ich tat was ich für nötig hielt. Ich bin nicht mehr der kleine Dieb den du damals kanntest. Das ist mir bewusst. Das Jahr hat mich verändert… Es liegt an dir. Du kannst mit mir kommen, oder ich verschaffe dir dein altes Leben wieder. Glaube mir, egal wie du dich entscheidest, ich werde es Respe…" sagte Sosuke, als Ryo ihn von hinten umarmte und ihren Kopf auf seinen Rücken legte.

"Mir ist egal, ob du aus einen Reagenzglas kommst. Oder ob du nun großer Anführer anstelle eines Diebes bist… Du bist immer noch, egal wie hart du deine Schale machst, mein Sosuke…" flüsterte Ryo ihm zu.

Freundschaft

Kapitel 38

Freundschaft
 

"Und was machen wir nun?" fragte Ryo langsam.

"Nun…" setzte Sosuke an und betrachtete die linke Hand. "Ich muss ein Versprechen einlösen. Ich gab es meinem Bruder… und ich werde es einhalten." Sagte Sosuke entschlossen und drehte sich um und ging zur Tür. Dort redete er kurz mit eine der Wachen, und lies sich ein Rucksack geben.

"Hier hast du Sachen zum anziehen. Der Arzt sollte auch gleich kommen. Und mach hinne, wir sollten uns beeilen." Stellte Sosuke fest und warf ihr den Rucksack zu.

"Warum?" fragte Ryo. Sosuke zögerte.

"Nun… zweierlei. Zum einen ist dort ein Kampf, den ich führen muss… Zum anderen will ich der Presse aus dem weg gehen." Erklärte Sosuke beiläufig und lehnte sich gegen die Tür.

"Das ist ja ne Militäruniform."

"Was anderes konnte ich in der kurzen Zeit nicht auftreiben."

"Miau…" antwortete Ryo und begann sich umzuziehen. In Sosukes Gesicht erschien ein kleines Grinsen, als Ryo sich auszog.

Noch während sie sich anzog, klopfte es an der Tür und ein Arzt wurde von der Wache hinein geschoben.

"Gu… Guten Tag, Sir."

"Sie sind der zuständige Arzt?" fragte Sosuke trocken.

"Äh… Ja." Stotterte er.

"Gut. Dann als erstes, sind irgendwelche Folgeschäden noch vorhanden?"

"Nein. Sie ist komplett genesen… Und das Übernacht. Wir versuchen noch herauszufinden wie es passierte…"

"Das lassen sie bleiben. Ich nehme die Patientin mit. SIE gehen mit der Wache und übergeben ihr SÄMTLICHE Akten über sie. Haben wir uns Verstanden." Stellte Sosuke fest. Ryo fiel auf, das er, nun wo er diesen Arzt etwas befehlte, eine unglaubliche Autorität ausstrahlte.

"J… Jawohl. Wenn sie es wünschen." Stotterte der Mann und wollte sich schon umdrehen.

"Noch was. Schicken sie eine Schwester her, die uns dann zum Hinterausgang des Krankenhauses bringt."

"Das kann ich machen."

"Danke." Sagte Sosuke und drehte sich wieder zu Ryo, die den Dialog regungslos beobachtet hatte.

"Eines wirst du feststellen. Wer sich mit mir rumtreibt, landet unweigerlich in den Zeitungen." Sagte Sosuke und lachte kurz.
 

"Du hast gelernt Befehle zu geben." Sagte Ryo, um die eisige Stille zu brechen. Sie saßen nun seit Stunden in Sosukes Maschinen und flogen nach irgendwohin. Ryo wusste nicht genau wohin, nur das sie an die Front fliegen. Also musste es weit im Süden sein. Soviel hatte sie aus den Nachrichten schon gesehn.

"Nun… Das konnte ich schon immer." Sagte Sosuke grinsend.

"Das hab ich anders in erinnerung." Konterte Ryo.

"DIR was befehlen zu wollen, hätte eh nichts gebracht… Aber Befehle geben konnte ich wirklich schon immer… musste ich schon immer."

"Der große Held… Frauenschwarm, Stratege, Politiker und Anführer."

"Ich schäme mich nur für das Politiker sein."

"Miau?"

"Nichts ist Verlogener. Hinterhältiger und nerviger." Brummte Sosuke, worauf Ryo lachte.

"Nach außen geben sie sich als Volksstimme, und in wirklichkeit interesiert sie nur ihr eigener Vorteil… Appopo vorteil." Setzte Sosuke an.

"Ja?"

"Nun… ich… du… Willst du wieder eine Mechanikerin… MEINE Mechanikerin sein?" fragte Sosuke und sah Ryo fragend an.

"Hast du in deiner Position nicht besseres Personal?" fragte Ryo überrascht. Doch Sosuke schwieg.

"Ach komm. Du hast doch sicherlich Studierte und ähnliches zur auswahl. Leute mit weit mehr Erfahrung als ich." Sagte Ryo.

"Nun… Erfahrung… ja. Und eine Bessere Ausbildung. Das mag stimmen. Aber im vergleich zu dir…"

"Was ist im vergleich zu mir?" fragte Ryo grinsend.

"Du… bist dennoch die beste Mechanikerin die mir je untergekommen ist. Ich kenn mich damit ja nicht so aus… Aber du hast meine Maschine reparieren können. Ohne Ausbildung oder die Baupläne zu kennen. Ich hab kein anderen Mechaniker gesehn, der dies so geschaft hat." Gestand Sosuke ein.

"Ach du Schamör… Auch wenn es so nicht richtig ist. Ich hab früher ja schon an Geräten gebaut, hab Bücher dazu gelesen…"

"Ich hab viele Mechaniker gesehn, die Studiert hatten und viele jahre Erfahrungen an KPA's und Lubokets vorweisen konnten, die nicht in der Lage waren unsere Maschinen zu reparieren. DU hast es geschaft."

"Aber… Denkst du wirklich das jemand wie ich..."

"Es ist egal wo du herkommst, oder was du bist. Bei den Paladinen zählen nur deine Taten. Deine Einstellung. Uns alle vereint der Wille, diese Welt zu etwas besseren zu machen. Ich habe einen Ork in der Lagerverwaltung. Einen ORK. Für den haben wir sogar eine größere Computertastatur bauen müssen. Aber er hat einen perfekten Überblick über unsere Bestände. Und da nehmen wir auch seine Sauklaue in kauf. Und du bist eine gute Mechanikerin. Und das ist alles was zählt." Sagte Sosuke eindringlich. Ryo sah ihn von hinten an.

"Und wer ist dann dieser… Sa…"

"Salmar."

"Ja. Wer ist das?"

"Er ist einer… so wie ich… Aber… er…" Sagte Sosuke, während er nach worten suchte. Da blinkte eine Lampe an seinen Kontrollen.

"Ryo, EGAL was nun ist, Du hälls den Mund. Das ist kein Spiel mehr." Sagte Sosuke kurz aber pregnat, eh er den Funkkanal öffnete.

"Streuner hört." Sagte er. Ryo konnte auf dem Bildschirm eine Frau mitte 40 erkennen.

"Ein Glück das wir dich erreichen… Du musst sofort her kommen… Katastrophe." Sagte die Frau hörbar geschockt.

"Status der Fronttruppen?" fragte Sosuke, dessen stimme plötzlich bestimmt und steinern war.

"Wir haben schwere Verluste."

"Ich brauche sofort eine Direktverbindung zum Front HQ."

"Der Feind stört unsere Kommunikation. Sämtliche Frequenzen sind tot. Ich erreiche dich von einen der weiter hinten liegenden Radarstationen."

"Wie ist das Möglich? Wie können die alle unsere Frequenzen blockeren? Dann müssen die sich doch selbst blockeieren?"

"Nach den ersten Frontberichten scheint dem so zu sein. Der Feind handelt nach einen vorgeplanten Schema, und weicht so gut wie nicht davon ab. Florian hat sich noch versucht mit seinen Truppen der einkesselung zu entziehen. Damit soll er Chaos erzeugt haben. Das spricht dafür, dass die genauso taub sind wie wir.

"Einkesselung?"

"Der Feind hat im moment unseres Vorstoßes eine Flankenbewegung ausgeführt. Uns ist immernoch nicht klar wie er das geschaft hat. Aber sie haben das Sturm HQ und sämtliche Sturmdivisionen eingekesselt…"

"Salmar?"

"…"

"WAS IST MIT IHM!"

"Wir haben keine Bestätigung. Aber unbestätigte Berichte sagen er sein gefallen." Sagte die Frau zögerlich. Darauf hörte Ryo, wie Sosukes Atem sich verschnellerte.

"Das kann nicht sein… Nicht er..."

"Wie gesagt, das sind unbestätigte Berichte. Aktuell ist Tony mit der 12 Division unterwegs um neue Kabelkomunikationswege zu etablieren. An stellen wo dies nicht ist, versucht er Botengänger abzustellen. Aber dennoch. Die Front ist im Chaos. Wir tun was wir können. Aber der ruf nach Rückzug wird laut."

"KEIN RÜCKZUG!" brüllte Sosuke und dachte kurz im Kopf über seine Möglichkeiten nach.

"Wie groß ist die Geschätze zahl an Truppen, die in unsere Flanke gefallen sind."

"Erste Schätzungen gehen von je eine kompletten Kompanie mit Hilfstruppen aus."

"Gut... Befehle ans Front HQ: Mobiliesieren sie Reservekompanie 1 bis 4. 5 und 6 sollen sich auch bereit machen, aber noch in Wartestellung bleiben. Fallen sie bis Linie grün 2 zurück und formierten sie die Front neu. Derweil versuchen sie mit Spähern optisch auszumachen, was vom Sturm noch da ist. Zusätzlich will ich eine Versorgungsdivision voll beladen bereitstehend haben. Wenn wir durchbrechen, soll Sturm sofort aufmunitioniert werden. Dazu bereiten sie in Versorgungsdepo 1 alles für meine Landung vor. Treibstoff, Waffen, Munition, das ganze ebend. Zudem soll sich der Reservestab dort einfinden um das weitere vorgehen zu besprechen." Befahl Sosuke wie ein altgedienter General im scharfen Befehlston.

"Aber… Sosuke… Du bist dann schon 16 Stunden unterwegs…"

"DAS interessiert mich nicht. Meine Männer gingen in die Falle weil ich nicht da war. MEINE MÄNNER werden dort abgeschlachtet. Ich werde nicht rumsitzen, während sie um ihr Leben kämpfen."

"Verstanden…"

"Ich bin der Kommandant. Ich führe, ihr folgt. Also muss ich vorne stehen. Ich werde versuchen in einer Stunde am Depo zu sein." Sagte Sosuke und schaltete die verbindung ab.

Ryo sah ihn erstaunt an. Das hatte sie nicht von ihm erwartet. Doch in diesen Moment spührte sie den Anpressdruck auf ihrer Brust, als Sosuke mit seiner Maschiene beschleunigte.
 

"RÜCKZUG! RÜCKZUG ZU LINIE ROT!" brüllte Salmar durch die Lautsprecher. Seit mehreren Stunden saßen sie nun in der Falle. Sämtliche Funkfrequenzen waren blockert. Der Feind musste mit dem Angriff gerechnet haben. Leider war Salmar die Stunden zu beschäftigt gewesen, irgendwie eine Schlachtordnung wieder herzustellen, als das er sich hätte ein wirkliches Bild der Situation machen können. Da schlug eine Kugel in seine Schulter ein. Samalr spürte den Schaden schmerzhaft. Die Schilde seiner Maschine waren aufgebraucht und zusammengebrochen. Zwar verfügten die MGÜKPA auch über erstaunlich schwere Panzerung, doch war diese nun auch schon sturmreif geschossen. Eine Kugel hatte sogar ein Loch in sein Cockpit geschlagen. Es war an ihm vorbei geflohen und in die Reaktorabschirmung hinter ihm eingeschlagen. Die Hitze des Fusionsreaktors schlug nun ins Cockpit. Die Schildgeneratoren waren schon längst ausgefallen und ausgebrannt. Und dazu schmerzte seine Wunder unter der Schulter.

"Scheiße… Wo bist du nur…" brummte Salmar leise und sah sich um.

Das, was ein Durchbruch werden sollte, um das Stellungspatt zu brechen, drehte sich in eine totale Katastrophe. Salmar drehte seine Maschine aus der Deckung und feuerte die Straße entlang, um seinen Truppen den Rückzug zu decken. Die noch funktionstüchtigen Systeme in seinem Cockpit blinkten wie ein Weihnachtsbaum und mit jeder Bewegung spürte er die Beschädigungen an der Internen Skelettstruktur. Selbst wenn er das überleben würde, wäre seine Maschine wahrscheinlich schrott…

Aber erst mal gald es das hier zu Überleben. Salmars Geschosse durchschlugen zwei KPA die sich aus der Deckung gewagt hatten. Im selben Moment schlugen Salmar die feindlichen Kugeln um die Ohren. Doch Salmar wuchte seine Maschine rechtzeitig wieder in Deckung.

"Scheiße… Jetzt wird es eng." Brummte er und grinnste dabei. In ihm reifte langsam die Erkenntniss, das es hier keinen Ausweg mehr geben würde.

In diesen Moment wurde die Sicht von Salmar in Flammen gehüllt. Das Fabrikgebäude ihm gegenüber wurde von einer Bombe getroffen und verging in einen Höllenfeuer. Trümmer schlugen in dessen Panzerung und Flammen züngelten über seine Maschine. Geistestgegenwertig hatte Salmar sich zur Seite gedreht, so dass die Flammen nicht in seine Maschine schlugen. Doch der Qualm, ein schwerer, tief, schwarzer, öliger Qualm vernebelte sofort seine Sicht und lies seine Lunge vor schmerzen husten. Benommen taumelte Salmar davon. Er rannte einfach los, und hoffte dass seine orientierung noch funktionieren würde. Die Straße war mit Panzern, KPA und Leichen übersäät. Salmar konnte langsam wieder atmen, als eine Warnsirene ihn aufhorchen lies. Er versuchte sich noch zur Seite zu drehen, doch die Raketen schlugen in den Rücken seiner Maschine ein. Die Explosionen fanden ihren weg in den Fusionsreaktor. Salmar hatte das Gefühl, jemand hätte sein Herz zerrissen. Zwar machte er noch einen ausfallschritt um sich abzufangen und zurück zu feuern, doch in diesen Moment blinkten überall Warnungen auf: "FEHLFUNKTION! KRITISCHER REAKTORSCHADEN! FEHLFUNKTION!" Noch in der Bewegung schalteten die Notsysteme den Reaktor ab und schleuderten über eine Notententlüftung das glühende Plasma aus dem Reaktor. Dadurch brach die Energie zusammen. Die Notbatterin waren jedoch schon zerstört, so das die Maschine von Salmar wie eine Marionete zu Boden viel, der man die Fäden durchgeschnitten hatte. Salmar hing schwer in den Halterungen, als seine Maschine aufgeschlagen war.

"Jetzt war es das…" brummte er und lies sich kurz hängen.

Doch in diesen Moment hörte er lautes Donnern von Kampfflugzeugen. Samlar sag aus dem Loch in den Cockpit und sah das diverse Kampfflugzeuggeschwader über das Schlachtfeld hinweg jagten. Jedoch wurde seine Sicht von einem gewaltigen Schatten verdeckt. Ein feindlicher KPA Stand vor ihm. Salmar begann sich abzuschnallen, als es plötzlich ein Schepperndes geräuch gab. Metall barst und schrie dabei vor Belastung. Metallsplitter flogen überall umher, was Salmar veranlaste den Arm vor die Augen zu heben. Als ihn keine Trümmerteile mehr trafen, sah er wieder nach oben. Eine andere Siluette stand vor ihm. Eine Siluette, die ihn Jubeln lies. Endlich hatte er sich abgeschnallt und kletterte aus seiner Maschine. Er erkannte diese schwarze Maschine.

"Du kommst Spät!" rief Salmar laut.

"DU hast mir immerhin einen gewaltigen Aufgabenberg dagelassen. Aber nu bin ich da, wie ich es versprochen hatte." Rief Sosuke und zog sein Schwert aus dem zerstörten KPA Wrack. Sosuke hatte ihm mit dem Schwert von oben nach unten gespalten. Er legte das Schwert auf die Schulter wie ein altertümlicher Krieger der sich nach einen Kampf um sah. In dem Moment rollte ein BMT vor, aus denen Soldaten ausschwärmten.

"Mach dich zurück in die Basis, Organisier dir ein Bergungsteam und dann bring deine Maschine ins Reperaturdock." Befahl Sosuke und sah sich absichernd um. Salmar, der inzwischen ausgestiegen war sah sich seine Maschine an.

"Auch wenn es mir leit tut, die Maschine ist ein Totalschaden!" rief er zu Sosuke hoch. Da jagten wieder Kampfjets über ihre Köpfe hinweg. Diesmal in Richtung der SK Seite.

"Langsam wird es ja…" Sagte Sosuke und sah den Maschinen hinterher. Da gesellte sich ein KPA der Armee zu ihnen.

"Mach was ich dir sage. Ich hab eine, die bekommt auch DAS da wieder hin. Außerdem will ich nicht dass hier ein Paladin ohne seine Maschine oder Escorte rum läuft. Und besonders nicht DU." Sagte Sosuke und wendete sich zum gehen.

Salmar sah seinen Freund hinterher und lächelte.
 

Sosuke legte mit seinen Gewehr auf einen flüchtenden KPA an und zerfetzte dessen Torso mit einem kurzen Feuerstoß. Dabei Lachte er einmal kurz auf und sah sich dann um. Sein Gegenschlag war bisher ein voller Erfolg gewesen. Sie hatten die SK Truppen überrascht und da die Kommunikationswege immernoch blockert waren, konnten sie sich sogut wie nicht neu Formieren.

"---ot 3 hier. Rot 3 --- Gebiet --- geräumt. Versor--- ---ird eingerichtet. ---ücken --- ch Pla--- --- ---" Kam über den Funkkanal. Nach etlichen versuchen hatten sie ein freies Frequenzband im LW Bereich gefunden. Es war knapp an der Erfassungsgrenze der Funkgeräte. Und ab 100 m war nichts mehr zu verstehn. Aber zumindest mussten sie so nicht laut befehle brüllen.

"Kommando an Rot 3. Kommando an Rot 3. Bitte wiederholen. Der lezte Teil war nicht zu versten. Bitte wiederholen." Gab Sosuke durch und lud dabei sein Gewehr durch. Warscheinlich war es nur die Mitteilung, das sie wie geplant ein Versorgungspunkt eingerichtet hatten. Im Kielwasser von Sosukes Vorstoß fuhren diverse Versorgungsfahrzeuge die Munitionspunkte und Operationspunkte aufbauten. Die Aktuelle Situation verlange von Sosuke und seinen Offizieren alles ab. Sie warfen alles an Fähigkeiten und Erfahrung in den Ring. In der gesamten Zeit musste er sich nie blinder auf seine Leute verlassen.

"Hier ---ot 3. Versorgungspunkt ist eingerichte--- Wir rücken --- Plan weiter vor."

"Verstanden rot 3. Weiter nach Plan." Sagte Sosuke und wies dabei mit der Hand eine Teamkameraden an, zur nächsten Kreuztung vor zu laufen. Dabei gab Sosuke ihm Deckung. Sie waren zuerst durch Feindesblut gewartet. Aber aktuell war kein Feind zu sehn. Schnell wechselte Sosuke auf die Offizielle Frequen.

"Kommando Rot an jeden auf dieser Frequenz. Hört mich wer?" rief er in den Äther, doch es kam keine Antwort. Also waren die Frequenzen immernoch blockert.

"Okay Leute. Wir rücken weiter nach Quadrat G27 weiter." Gab Sosuke durch und lief die Straße entlang.

"Rot 12 an rot 18. Melde dich! --- 12 an rot 18. Melde dich ---diot." Hörte er über den Funk. Als keine Antwort kam, und rot 12 seinen Ruf wiederholt hatte, schaltete sich Sosuke ein.

"Rot Kommando an rot 12. Was ist denn los?"

"Rot 18 wollte eine Bewegung überprüfen. Aber --- hat sich danach nicht mehr gemeldet. ---itte ihm nachgehen zu dürf---." Antwortete ihm rot 12. Darauf wendete sich Sosuke zu dem Luboket hinter ihm. Dieser war mit Speziellen Funk und Sensorsystemen ausgestattet.

"Rot 2. Hast du noch ein IFF von rot 18?" fragte er über Funk.

"Ich hab aktuell keins mehr. Ist mir nicht aufgefallen das ich es verlohren hab bei den ganzen Störungen. Ich überprüfe kurz seit wann das IFF dauerhaft weg ist." Kam zurück. Sofort entstand in Sosuke ein Misstrauen.

"KOMMANDO ROT AN ALLE! POSITION HALTEN! ICH WIEDERHOLE! KOMMANDO ROT AN ALLE! POSITION HALTEN!" Rief Sosuke als plötzlich ein Schrei über die Funkanlage hallte.

"WER WAR DAS! Ich brauche ein Positionsbericht!" Forderte Sosuke und fluchte innerlich. Das war eine Falle, und er war gerade mitten rein gerannt.

"AAAARG!" Hallte ein weiterer Schrei über Funk. In diesen Moment raste ein gleisender Lichtstoß an ihm vorbei. Sosuke drehte sich um und sah noch wie der Funker hinter ihm mit einen Aufgeschmolzenen Torso zusammenbrach. Es hatte keine Explosion gegeben. Der Torso war einfach zerschmolzen. Sosuke kannte diesen Anblick, doch in dem Feuer des Kampfes brauchte es einige Sekunden, dieses Schandensbild zuzuordnen. Er rannte über die Kreuzung in Deckung, wobei er nach dem Feind suchte. In diesen Moment schlugen um ihn herum diverse Kanister auf. Sosuke rechnete schon mit einer Ferheerenden Explosion, doch es waren nur Rauchgranaten. Als sie gezündet hatten, nahmen sie Sosuke die Sicht. Doch auch seine Senoren störten sie. Er stand blind in der Falle.

"TRUPP ROT! SOFORTIGEN RÜCKZUG! TRUPP ROT! SOFORTIGEN RÜCKZUG!" Schrie Sosuke, während er blind einen feuerstoß die Straße entlang jagte, eh er wieder los rannte.

"SIR! WO SIND SIE?!" Rief einer zurück.

"MACHT DAS IHR HIER WEG KOMMT, ICH HALTE SIE AUF!" rief er, als Sosuke endlich das Bild fand, das er gesucht hatte. Diesen Schaden hatte er in Yve gesehn, als diese unbekannte Armee die Stadt überfallen hatte. Während er noch in seinen Gedanken hing, reagierte er zu spät und stieß mit einer anderen Maschine zusammen. Sie schlugen beide hart auf dem Boden auf. Erst als sie zum liegen gekommen waren, erkannte er, mit was er zusammen gestoßen war. Es war ein SK Luboket. Noch eh sein Gegner reagieren konnte, zertümmerte Sosuke die Brustpartie des Lubokett und sprang auf. Das war keine Normale Falle. Die hätte anders ausgesehn. Durch den Nebel sah Sosuke das Glühen eines weiteren Strahlenschusses und auf der termokamera sah er das aufglühen eines Fusionsreaktors. Er schwenkte die Waffe zur Seite und Fixierte die Hitzequelle. Als er mit ihr fast auf Gleicher höhe war begann er zu feuern. Die Explosionen der Granaten zeigten, dass seine Schüsse ihre Tötliche wirkung erzeugt hatten. In diesen Moment bohrten sich drei Stahllanzen durch sein Gewehr und zerrissen es. Überrascht blickte Sosuke zur seite und starrte in den Lauf dreier Maschinen.

"Wir haben auf sie Gewartet, Ordensmeister. Im Namen des Kaiser Hartmut der V, ergeben sie sich." Hallte von dem Luboket nieder.

Sosuke grinste breit und antwortete: "Im Ergeben bin ich ganz schlecht."
 

Ryo saß in der Kommandozentrale und sah sich das geschäftige Treiben an. Sie spührte die Hecktig und die Aufregung. Da kam Claudia und reichte ihr eine Wasserflasche.

"Hier." Sagte sie freundlich und setzte sich neben sie.

"Haben sie was von Sosuke gehört?"

"Nein… wir haben immer noch keinen Kontakt zu ihm. Aber keine Angst. Er ist hartnäckig. Er kommt wieder." Sagte Claudia beiläufig und sah sich um.

"Seit wann… Kennst du ihn denn schon?"

"Ich kenne ihn… Nun ich kenne ihn seit zwei Jahren… jedoch fehlt mir etwas mehr als ein Jahr. Also faktisch nur ein Jahr…"

"Und wie war er damals so?"

"Nun… Er war fröhlicher. Unbeschwerter… aber ich hab ihn ja nun nur kurz erlebt. Dazu war er, denke ich, In Gedanken bei jemand anderen." Erklärte Ryo. Bevor Sosuke in den Kampf gezogen war, hatte er gesagt dass sie bei Claudia bleiben soll. Sie sei eine seiner engsten Vertrauten und sie könnte ihr blind vertrauen.

"Was meinst du?"

"Den ganzen Rückweg war er bei seinen… Bruder." Sagte Ryo, worauf Claudia sie verwundert ansah.

"Ich kenne meinen Sosuke. Und ich erkenne wenn seine Gedanken vorrausgetürmt sind." Darauf lächelte Claudia. "Das hat er aktuell nur selten."

"Wie ist er denn jetzt so?"

"Nun…" überlegte Claudia. "Er ist schon noch fröhlich… Und er macht auch seine Späße. Ab und an auch unpassend. Besonders wenn es um Politik geht. Darum achteten wir immer drauf, dass blos keine Mikophone in seiner Nähe sind, wenn er im Parlament war." Sagte Claudia und kicherte. Ryo sah sie Fragend an.

"Sowas gibt man nicht wieder. Man muss ihn dabei selber erlebt haben." Blockte sie ab und sah zu dem Eingang, wo ein junger Mann in Pilotenuniform herin kam. Ryo kannte ihn, doch sie konnte ihn nicht zuordnen. Der Mann wirkte erschöpft und abgekämpft. Als er Ryo sah, ging er direkt auf sie zu. Sein Gesicht war dabei wie versteinert. Er mussterte sie ohne es irgendwie zu verbergen. Jetzt erkannte Ryo ihn. Es war der Mann aus ihren Traum im Krankenhaus. Er hatte sie zurückgehalten und verhinderte dass sie zu Sosuke gelangen konnte.

"Ist sie das?" fragte er Claudia schroff, als wäre Ryo nicht anwesend. Darauf nickte Claudia nur. Spontan mussterte er sie erneut, als könne er nicht glauben dass sie es wirklich ist.

"Komm mal mit." Sagte er und wendete sich zum gehen.

"Schon mal was von Bitte gehört?" fragte Ryo verärgert. Egal wer das war, sie Sprang doch nicht wenn einer nach ihr pfiff.

Der Mann zog eine Augenbaue hoch und sah sie abschätzend an.

"Mittkommen… BITTE." Sagte der Pilot und wendete sich Richtung eines Konferenzraumes. Da klopfte Claudia ihr auf die Schulter. "Geh mal mit ihm mit. Der tut dir schon nichts." Sagte sie leise. Darauf stand Ryo etwas wiederwillig auf und folgte ihm. Sie sah dass alle Offiziere im Raum sie ansahen. Ryo schloss hinter sich die Tür des Raumes und sah zu dem Piloten.

"Du bist also diese Ryo?" sagte er direkt.

"Und du musst dieser Salmar sein." Konterte Ryo.

"Für jemand wie DICH immernoch Ältester."

"So alt siehst du garnicht aus." Erweiderte Ryo schnell und grinste dabei. Salmars Gesicht verfinsterte sich noch mehr.

"Das ist mein Rang. Ich bin im Ältestenrat der Paladine.

"Schön… Was willst du von mir?"

"Ich wollte nur prüfen, ob du das ganze auch wert bist."

"Wert? Was wert sein?" fragte Ryo verwundert.

"Den ganzen Ärger, den wir wegen dir hatten."

"Ist klar…" brummte Ryo.

"Ja. Denn Sosuke ist für mich… für uns… weit mehr, als ein Waffenbruder… ein Anführer… oder gar ein Freund je sein könnte. Er ist eine Hoffnung. Ein Lebenssinn. Und Sosuke hat viel für dich riskiert.Seine Stellung… seine Integrität… Sogar sein Leben. Und Aktuell kämpft er dort draußen um seine Fehler… die Folgen seiner Handlungen wieder zu beheben." Sagte Salmar und stützte sich mit den Händen auf den Tisch auf. Ryo sah ihn mit finsterer Mine an. Sie konnte in jedem seiner Worte seine Feindseligkeit ihr gegenüber hören.

"Ich habe nie von ihm verlangt, alles stehn und liegen zu lassen. Geschweige denn das er hier alles Abbricht. Oder das er mich hier her mit nimmt. Aber hast DU ihn nicht zum Kampf herausgefordert? Hast DU ihn nicht verletzt? Wenn Sosuke dir so viel bedeutet, warum hast du ihn dann zum Kampf herausgefordert?" konterte Ryo, doch Salmars Gesicht blieb steinern.

"Um ihn etwas zu verdeutlichen. Um ihm zu zeigen, wie wichtig er uns… MIR für das ganze ist. Er hat unser Schicksahl in den Händen. Wir haben es ihm anvertraut. Und ich lasse es nicht zu, dass er es einfach weg wirft… Wegwirft für nichts. Also, WAS willst du von ihm? Was erhoffst du dir von ihm?" fragte Salmar mit einem versteinerten Geichtsausdruck.

"Ich will garnichts. Ich weiß nicht was sie erwarten. Denken sie ich bin hinter seiner Macht her? Seinem Geld… Oder gar nur auf Rum versessen?"

"Sie wären nicht die Erste. Andere sind auch schon über diese "Liebe" Gestolpert. Nur würde Sosuke fallen, würde alles für das er steht mit ihm fallen. All die Ordnung, die er in diesen Chaos geschaffen hat, all die Moral und Etik wäre nur noch eine leere Hülle."

"Es gab andere?" Fragte Ryo erstaunt und Ignorierte damit teile von Salmars "Ansprache"

"Sicher." Sagte Salmar und richtete sich wieder auf. "Nur bisher hatte es keine Geschaft. Zumindest nicht bei ihm. Darum frage ich mich, wie du das geschafft hast…" sagte Salmar abfällig. Da sprang Ryo wütend auf. Sie hatte sich das nun lange genug angehört.

"Ich weiß nicht was in ihren Kopf vorgeht. Wahrscheinlich fehlt mir dafür das letzte Jahr. Aber wenn sie meinen, ich sei aus Geldgeilheit oder sowas hinter Sosuke her gewesen, dann sind sie mächtig vor die Wand gelaufen. Als ich hin damals kennen gelernt hab, war er ein DIEB. Er hat geklaut, um zu überleben. Wir trafen uns durch zufall. Und das Schicksahl lies uns nicht mehr voneinander. Sie verstehen also hoffentlich, als wir uns damals verliebten, hatte er weder Geld, noch Macht, und wenn überhaupt, dann nur zweifelhaften Ruhm. DAS was sie hier meinen, passierte entweder weit vor uns, oder nach uns. Und ER wollte, dass ich mitkomme. Und das nicht als Stellverteter oder sowas, wenn sie denken ich will ihre Position. Er will mich als Techniker. DAFÜR hat er mich hier her geholt. Und wenn sie nichts sinnvolles mehr zu sagen haben, dann werde ich nun gehen. MIAU!" Fauchte Ryo ihn an und wendete sich zum gehen.

"Kennen sie ihn denn?" rief Salmar ihr hinterher, was sie kurz vor der Tür stoppte.

"Meinen sie wirklich nach all der Zeit, ihn noch zu kennen?" Darauf drehte Ryo sich langsam um. Weniger um dramatisch zu wirken, als sich eine Antwort zu überlegen.

"Er ist nicht mehr genau der, der er damals war. DAS ist mir schon klar. Man kann sich in einen Jahr verändern. Besondern bei so einen Jahr, wie er hinter sich hatte. Aber ob sie es glauben oder nicht. Er ist immer noch der, in den ich mich verliebt hab. Aber ich möchte nun mal was von ihnen wissen. WARUM hassen sie mich?" fragte Ryo ihn offen.

"Ich hasse sie nicht… Nicht wirklich." Sagte Salmar langsam und setzte sich auf einen Stuhl.

"Aber?" drängte Ryo.

"Wir haben untereinander NIE Geheimnisse. Wir sind immer Ehrlich zueinander gewesen. Aber Sosuke… Er hat sie uns verheimlicht. Sein ganzes Leben davor, behält er für sich. Und sie sind… faktisch wie ein Brückenschlag zu dem ganzen. Er ist schon… Anders als wir. Er ist älter. Hat mehr Erfahrungen gesammelt. Er hat sich Verändert. Und ich… Möchte nicht das die Geheimnisse… gar sein altes Leben wieder kommt."

"Und darum lehnen sie mich so wehement ab?" fragte Ryo erstaunt. Damit hatte sie nun nicht gerechnet.

"Es klingt sicher hart… aber ja, GENAU darum." Sagte Salmar und sah missmutig an. Ryo schüttelte langsam den Kopf und lächelte.

"SIE sind das verbindungsstück. Sind sie weg, würde er auch keine Verbindung zu seinen anderen Leben mehr haben. Und somit bestünde keine Gefahr mehr, das er uns für sein altes Leben aufgibt.

"Glauben sie mir wenn ich sage, das alte Leben will er sicherlich nicht zurück. Und im Stich lassen wird er auch keinen. In dem Moment, wo er hörte dass seine Truppen… und SIE in der Falle saßen, setzte er alles in Bewegung, was er konnte. In Gedanken war er wohl die ganze Zeit hier…" sagte Ryo, als ein Soldat ins Zimmer stürmte, wobei er fast mit Ryo zusammen stieß.

"SIR! SIR! Wir haben riesen Probleme!"

"Was gibt es denn?" fragte Salmar genervt.

"Wir haben Bestätigte Meldung, dass die Königsjäger hier und bereits ausgerückt sind." Berichtete der Soldat.

Leutnant, wir hatten den ganzen Tag nur RIESEN Probleme, was riesen Probleme zu normalen Problemen machte. Aktuell wären Riesen Probleme, wenn die ne Atombombe auf uns Schmeißen…" Doch in diesen Moment erbebte der Boden und von draußen drang Geschrei ins Zelt.

"Ich und meine große Klappe…" fluchte Salmar leise, als die drei nach draußen rannten.

"Was ist jetzt passiert?" fragte Ryo und blickte in den tief schwarzen Himmel, aus dem Blitze schlugen. In der Anlage sah man etwas leutend rot schimmern, als ein schrei die Gegend erfüllte, der selbst die kampferfahrenen Veteranen vor Angst die luft anhielten.

Schwarzer Engel

Kapitel 39.

Schwarzer Engel
 

Admiral Esteban stand im hinteren bereich seiner Kommandobrücke und betrachtete wie seine Streitmacht sich auffächerte. Occasus lag vor ihnen. Verbarrikadiert und bis an die Zähne bewaffnet. Eine große Luftflotte der Nordallianz schwebte über der Stadt. Und das gesamte Umland war mit blutigen Tempeln Übersäät. Der Feind war sehr gut Bewaffnet und in großer Zahl vorhande. Dazu waren sie in den Dörfern auf unbeschreibliche Monströsitäten gestoßen. Mehrere Meter groß. Als Hände hatten sie beinlange Klauen und im Gesicht tötlich scharfe Fangzähne, die selbst durch Panzerplatten drangen. Der Feind wusste dass die 1 Armader vor ihren Toren stand. Dennoch blieb er in seinen Stellungen. Er lies seine Truppen knapp außerhalb der Reichweite der NA Truppen Position beziehen. Seine Schlachtschiffe hätten schon beginnen können die außenbezirke von Occasus einzustampfen. Doch hatte er und sein Stab sich dagegen entschieden. Dies hätte die NA nur zu einen Ausbruch genötigt. Und alle wussten, dies wird eine lange und schwere Schlacht. Da sollten sie sich die beste ausgangssituation Schaffen.

"Wir sollten in Zwei stunden Bereit zum Kampf sein." Sagte Zinke und betrachtete einige Nachrichten.

"Kapitän Kirna Meldet das ihre Doppelflotille in Position ist.“ Sagte Leutnant Rothel.

„Sehr gut…“ sagte Esteban und Ging nach vorne zu seinen Kommandostuhl.

„Schalten sie mich zu unserer Armee durch.“

„Zur Armee? Meinen sie das Bodentruppen HQ?“ fragte Rothel verwirrt.

„Nein.“ Sagte er und setzte sich. „Zu unserer Armee. Ich will das ich in jedem Funkgerät, jeden Lautsprecher und auf jeden Bildschirm zu sehen bin.“ Erklärte Esteban mit einen schmaalen lächeln. Darauf trat Zinke neben ihn. „Sir?“

„Das wird eine harte Schlacht… und viele werden sterben. Ich finde, sie sollten wenigstens wissen warum sie sterben.“

„Der Geheimdienst wird sie Rösten.“

„Nun… wenn das vorbei ist, und ich noch lebe, wird es schwer werden einen Kriegshelden zu rösten.“ Scherzte Esteban. Nach kurzer zeit und einigen gesprächen wendete sich Leutnant Rothel wieder zu Esteban.

„Sir, die Flotte ist bereit für ihre ansprache.“ Sagte sie und wartete auf ein Zeichen von dem Admiral die Leitung zu öffnen. Dieser stand langsam auf und nickte Rothel zu.

„Matrosen… Soldaten… Piloten… Heute ist unsere Waffengattung egal. Heute ist unsere Herkunft egal. Heute sind wir alle Waffenbrüder. Wir stehen vor einer der größten schlachten des Krieges… Es wird die letzte große Schlacht werden. Doch heute kämpfen wir nicht um Land… Rohstoffe oder Macht… Heute kämpfen wir um viel mehr! Wir kämpfen für unsere Heimat. Unsere Familen und Freunde.“ Sagte Esteban und holte nochmals kurz Luft. Langsam machte sich doch sein Alter bemerkbar.

„Sie alle haben die Berichte über Monstrositäten und Blutverschmierte Tempel gehört. Dazu unerklärliche Phänomene, als wir diese einnahmen oder zerstörten. Nun, da wir den Feind und dem Ziel dieses Krieges zum greifen nahe sind, sollen sie alle erfahren, warum sie Kämpfen, und gegen was. JA diese Berichte sind Wahr. Wir stießen auf abartige Monster und nicht normal erklärliches. Der Feind, eine kleine Guppe eines Vergessenen Volkes hat die Nordalliaanz vom innernn her Korrumpiert. Sie Erschufen auch diese Monster. Sie führten diese Rituale durch. Das alles diehte nur einen Zweck. Sie wollen etwas Mächtiges, und abgrundtief Böses in diese Welt beschwören. Wenn Ihnen DIES gelingt, dann sind wir alle dem Tode geweit. ABER NOCH können wir sie besiegen, wir können sie verletzen und Töten. Am heutigen Tag wird entschieden, ob Licht oder Dunkelheit diesen Krieg gewinnt. Und WIR ALLE sind das Aufgebot, gegen diesen Feind. Heute wird es keinen Rückzug geben. Heute wird es keine Gnade geben. Heute werden WIR ZUSAMMEN SIEGEN, oder zusammen untergehn. Vom jüngsten Rekruten bis zum erfahrenen General, habe ich absoutes Vertrauen in ihre Fähigkeiten und ihren Mut. Sie haben Bisher tapfer und entschlossen an meiner Seite gekämpf. Kein Kommandant könnte stolzer auf seine Truppen sein als ich in diesen Moment. Mögen die Drachen uns in der kommenden Schlacht beistehen.“ Sagte Esteban mit einer Stählernen stimme, eh er mit einer Handbewegung Rothel zeigte, sie soll die Verbindung trennen.

„Sie neigen zur Dramatik…“ Scherzte Randow. In diesen Moment ging auf der Brücke der Leviathan die Alarmsirenen los.

„MELDUNG!“ Brüllte Zinke überrascht.

„Sir!“ rief Leutnant Jasch und sah kreidebeich zu Esteban.

„Was ist los?“ fragte Esteban und bekam ein flaaues Gefühl im magen. Dies war das erste Mal das Leutnant Jasch etwas auf seinen Sensoren hatte. Er saß an den Sensoren für die Metaenergieanzeigen.

„Soebend hat der Energiewert unsere Skala durchschlagen! Ich versuche den Genauen punkt noch zu ermitteln. Er ist aber HINTER uns.“ Sagte dieser aufgeregt und hämmerte auf seiner Konsole rum.

„WIE, HINTER UNS? Wie ist das möglich?“ rief Zinke und lief zu Leutnant Jasch. Dann blickten beide kurz schweigend auf die Karte. Blass drehte sich Zinke wieder um.

„Was ist los Kapitänleutnant?“ fragte Esteban streng.

„S… Sir. Die Quelle ist über 1000 km entfernt.“

„Und dann immernoch so hoch?“

„Ja… sie scheint von der Frontlinie zu der Liga zu kommen. Genauer dem bereich der Paladintruppen.“

„Was haben die angestellt?“ fragte Esteban leise, als der Leutnant nur „bei allen Dachen…“ japste. „Sir als Reaktion auf diesen Energieausbruch sind in der Stadt überall die Metaenergiewerte hochgeschossen…“

„DER FEIND RÜCKT VOR!“ Reif der Sensoroffizier.
 


 

„Wo… wo bin ich…“ fragte Sosuke benommen. Es war alles schwarz um ihn. Er konnte nichts erkennen. Lediglich sich selbst, wie von unsichtbaren scheinwerfern erleuchtet, sah er. Er trieb in dieser Dunkelheit auf den rücken. Und es erschien ihn… vertraut.

„WO BIN ICH!“ rief er, doch verhallte es Echolos in der Leere um ihn herum. Da öffneten sich zwei große blutrote Augen über ihn. Sosuke erschauderte. Es war ein gefühl, das er noch nie gehabt hatte. Er hatte zwar angst gehabt, dass er sterben würde, doch dies… es war als hätte eine Eiskalte Hand sein Herz umklammert.

„Ho… ho… ho...“ begann eine Stimme zu lachen, wobei jedes Wort wie Stich mit einer Eisklinge in sein Herz war. Sosuke brauchte alle innere kraft, um nicht panisch los zu schreien.

„WER BIST DU!“ brüllte er den Augen entgegnen.

„Du würdest es doch immer noch nicht verstehen…“ lachte die Stimme weiter.

„WAS BIST DU! ZEIG DICH!“

„Ich bin… Gedanken… Emotionen… Wille.“

„Wie kannst du Gedanken sein?“

„Ich bin viel mehr, und doch nur ein Gedanke… ein Gedanke dem Form gegeben wurde.“ Sagte die Stimme. Darauf schrumpften die Augen, und die Gestalt seines MgÜKPA erschien, wobei die Augen die Sensoren im Kopf der Maschine bildeten.

„Das ist eine Maschine… MEINE Maschine?“ Sagte Sosuke. Langsam konnte er sich wieder bewegen, auch wenn es sich anfühlte, als würde er im Schlamm stecken.

„Ich bin Gedanken… Hass, Zorn, Wut… Vergeltung… Rache… Mut… Entschlossenheit… All das… gebunden in eine irdische Form.

„Gebunden?“

„Man Schuf mich aus der Leere… Mich und meinesgleichen, um zu Kämpfen… zu töten. Als Sklaven in euren Krieg.“

„Aber was… was willst du?“

„Die frage ist nicht, was ICH will. Sondern was DU willst.“ Sagte die Gestalt und zeigte auf Sosuke. Dieser sah sie verwundert an.

„Du hast mich gerufen. Du hast, wie damals, mehr Kraft von mir gefordert, um deinen gegner zu bezwingen.“ Sagte die Gestalt.

„Kraft? Was für Kraft?“

„Ist dir nie aufgefallen, das du mit mir Stärker bist? Das du mehr Kraft aus der Maschine holen kannst. Das deine bewegungen weit Präziser sind, und das die Steuerung viel direkter ist?“ fragt die Gestalt.
 

„Aber… wenn… WER KÄMPFT DENN JETZT?“ rief Sosuke, als es ihm wieder einfiel. Er war im kampf mit 7 Lubokets. Die Elite der Elite, von denen was die SK aufbieten konnte. Und die würden doch nicht stoppen, nur weil Sosuke anscheinend sowas wie einen inneren Dialog mit seiner Maschine hält.

„Du kannst unbesorgt sein. Ich kümmere mich um dieses Problem. Es tut gut, seit so vielen Jahren mal wieder Blut mit den eigenen Händen zu vergießen.“ Sagte die Gestalt und lachte genüsslich. Sosuke runzelte die Stirn. An eine derartige begegnung müsste er sich doch erinnern.

„Wann sollen wir uns denn das erste mal getroffen haben? Und warum kann ich mich nicht daran erinnern?“ fragte Sosuke.

„Es war vor vielen vielen Jahren. Damals warst du noch im Training mit deinesgleichen. Du verlangtest nach mehr Kraft. Dort begegneten wir uns das erste Mal. Und damals schlossen wir unseren Pakt, dass ich dir meine Stärke gebe. Warum du dich nicht erinnern kannst… Nun, es könnte daran liegen das man unsere verbindung damals gewaltsam getrennt hatte.“ Sagte die Maschine.
 


 

"Wir müssen einen Weg finden! Ich ziehe nicht OHNE Sosuke ab!" Brüllte Salmar gegen das Heulen des Sturmes an. Der Himmel war inzwischen komplett schwarz geworden. In der Mitte hatte sich ein gewaltiger Wirbel gebildet, der alles in einen Blutroten schein tauchte. Der Wind machte es sogar den über 100T schweren Maschinen der Paladine schwer, vorran zu kommen. Zudem war der Sturm so unnatürlich laut und Dröhnend, das selbst in den Cockpits kaum etwas zu verstehn war. Dazu heulte immer wieder ein Schrei umher, der allen außer Salmar und seinesgleichen das Herz stocken lies.

"Sosuke, melde dich verdammt nochmal. MELDE DICH!" Rief er über den Direktkanal zu Sosuke. Der Feind hatte seine Formationen aufgebrochen, der Funk war wieder da. Doch auch die Truppen der Liga waren auf den Rückzug. Die Männer bekamen panikl und rannten einfach weg. Selbst gestandene Paladine mit viel Kampferfahrung rannten. Nur Salmar und seinesgleichen konnten wiederstehn. Darum hatte Salmar alle die kampfbereit waren um sich gesammelt und war los marschiert. Dabei hatte er eine dunkle Vorahnung in seinen Gedärmen.

Plötzlich loderte wieder ein Flammenstrahl Richtung Himmel. Er war recht nahe. Salmar vermutete, das er von dem oder das kommt, das diesen Wirbel erzugute, da es sich genau in Zentrum von diesen Befand. Da hallte wieder dieser Schrei, und wieder Verkrampfte sich kurz bei Salmar alles.

"Trupp 2. Ihr begebt euch weiter nach Westen zur letzten Position von Sosuke!" Rief Salmar.

"Und was macht ihr?" konterte Tony.

"Ich will… MUSS Sehen was da los ist." Und zeigte mit seiner Waffe richtung wirbel.

"Dann passt auf Euch auf." Sagte Luise, worauf sich die Trupps von je 4 Maschienen trennten. Gegen den Sturm gebäugt ging Salmars trupp richtung Sturm. Seine Anzeigen spielten total verrück. Die Temperaturen varinierten von -20 bis zu +100°C. Infrarot und Radar war komplett blind. Ein gewaltiges Donnern lies ihn nach oben blicken.

"Bei den Heiligen Drachen…" keuchte Thomas. Gewaltige Blitze zuckten über den Rand des Wirbels hinweg. Und Immer wieder schlugen sie in der Umgebung ein.

"Jetzt wird es ungemütlich."

"Müssen wir das wirklich sehn?" fragte Markus.

"Ja. Wenn das eine Waffe ist, müssen wir sie zerstören. Und nun WEITER!" rief Salmar und beschleunigte seinen Schritt. Die Straßen waren mit Wracks und toten übersät.

An einer kreuzung gab Salmar mit einem Armzeichen das Signal zum Halt. Sofort nahmen die anderen Feuerpositionen ein.

"Schaut euch das an." Sagte Salmar und zeigte auf die Straße. Geschmolzene Abdrücke im Asphalt zogen sich die Straße entlang. Die Gebäuder der Straße waren auch Rußgeschwärzt… teils Brannten sie auch.

"Was auch immer es war… es ist wohl hier lang gekommen." Spekulierte Florian.

"Nun ja. Nach den Spuhren wohl etwas auf KPA Basis."

"Spekulieren bring nichts. Wir müssen weiter. Aber höchste Vorsicht." Brummte Salmar und lief wieder weiter, den Spuhren Folgend dem Sturm entgegen. Dabei formte sich eine erschreckende Überlegung in seinen Gedanken.

Da trat etwas aus einer Seitenstraße, gut 300m vor ihnen. Der Anblick ließ Salmar überrascht das Gesicht verziehn. Eine fast 20m hohe Gestalt, die in einem unnatürlichen schwarzen Licht leuchtete. Das Zentrum bildete ein MgÜKPA. Doch umgab diesen eine scheinbar greifbare Aura aus dem schwarzen Licht. Diese Aura bildete am Ende der Arme anstelle von Händen gewaltige Klauen. Auf dem Rücken hatte sie zwei gewaltige Schwingen, die im vergleich zum Rest in einen gleisenden hellrot leuchteten. Den „Kopf“ der Maschine umgab ebenfals diese aura. Doch bildete sie dort ein Drachenkopf. Das Maul war fast 1 m Lang und war mit Fangzähnen bestückt. Aus dem Hinterkopf ragten Lange Dornen und es hatte zwei weiß leuchtende Augen. Der Anblick hätte jeden in Panik versetzt. Doch Salmar und seine Truppe sahen es nur erstaunt an.

Langsam drehte sich diese Gestalt nun zu Salmar und den anderen. Es schien sie zu mustern.

„NICHT SCHIEßEN! Rief Salmar den anderen zu.
 


 

„Aber was hast du davon, mir zu helfen? Ohne eigennutz machst du es mit sicherheit nicht.“ Stellte Sosuke fest.

„Da hast du recht. Wie du hab ich meine eigenen ziele. Zwar schlug man mich damals hier in Ketten, doch verhindern diese Ketten auch, dass ich mich einfach wieder auflöse. Solange der Kern der Maschine unbeschädigt ist, behalte ich meine Form. Außerdem, mit Jeden erschlagenen Feind werde ich mächtiger.“

„Wie das?“

„Wird jemand durch eine Waffe erschlagen, die mit meiner Essenz berührt wurde, wird seine Seele von mir verschlungen.“

„Das heißt du bist soetwas wie ein Dämon?“

„Dieser Name sagt mir nichts.“

„Und warum verschlingst du dann nicht meine Seele?“

„HA HA HA HA.“ Begann die gestalt zu Lachen.

„Was ist?“

„DEINE Seele ist für meinesgleichen unbrauchbar. So wie die deiner Freunde. Ich weiß nicht wie, oder warum. Aber eure Seele ist eine Kopie. Ein Fragment einer echten… einer sehr mächtigen Seele.“ Sagte die Gestalt, als neben beiden Plötzlich ein Bild auftauchte. Es war Salmar und sein Trupp, die auf der zerstärten Straße standen.

„Ich glaube, da sucht wer nach dir.“ Sagte die Gestalt. „Es wird Zeit. Es wurde gesagt was zu sagen war. Doch eine Wahrnung. Ich kann dich unverwundbar und mächtig wie ein Gott machen. Doch werde ich dafür deine Lebenskraft verbrauchen. Also solltest du genau überlegen, wann du meine Volle kraft nutzen willst.“

„Ich verstehe.“
 

Die Gestallt stellte sich genau vor Salmars Trupp.“

„Das ist die Maschine von Sosuke… Aber… was ist mit ihr passiert?“ fragte Florian erstaunt.

„Ich weiß es nicht… Aber… Es wirkt nicht bedrohlich.“ Setzte Salmar langsam an, während er auf die Gestalt zu ging.

Da legte die Gestalt ihren Kopf in den Nacken, eh die Aura sich wie Nebel aufzulösen schien. Spontan wurde es still. Der Sturm verebbte binnen Sekunden und alles was blieb war das knacken der brennenden Feuer. Sosukes Maschine sackte dann kurz etwas zusammen und verarrte dort wenige Sekunden.

„Sosuke? Bis du da?“ Funke Salmar ihn an.

„Ich lebe noch…“ Keuchte Sosuke.

„Was hast du da eben… abgezogen?“

„Wenn ich es begriffen habe, erklär ich es euch…“

Blutige Straßen

Kapitel 40

Blutige Straßen
 

Soldatin Marta Rehbrück drückte sich mit Schwung gegen eine Hauswand um wieder in Deckung zu kommen. Der Rest des Trupps tat es ihr gleich. Leutnant Möller kam neben ihr zum stehen.

„Soldat Schätzke!“ rief der Leutnant und winkte einen Soldaten mit einem Flammenwerfer heran.

Der Kampf tobte gnadenlos. Jeder Meter musste schwer mit viel Blut erkämpft werden. Der Feind hatte sich sehr gut eingegraben und jede wichtige Kreuzung musste erst freigeräumt werden. Dabei standen die Truppen der SK fast immer im Sperrfeuer.

Die engen Häuserschluchten machten es den Panzertruppen extrem schwer vorzurücken. Aber gleichzeitig machten sie es den Verteidigern sehr leicht die Panzer zu vernichten. So mussten die Infanteristen jedes Haus einzeln Säubern, wobei sie nur wenig Unterstützung durch die Panzer bekamen. Weit effektiver waren da die Mobilen Feldgeschütze. Diese konnten Schnell bewegt werden und konnten auch Panzerfahrzeuge ausschalten.

Aktuell versuchte die Kampfgruppe zu der der Sturmtrupp von Leutnant Möller gehörte einen großen Platz einzunehmen. Jedoch kamen die SK einfach nicht voran. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes waren einige Panzer positioniert, die das Vordringen auf den Platz mit Fahrzeugen oder Geschütze verhinderten. Zudem waren in den Gebäuden Infanteristen verschanzt. Der Trupp von Möller sollte den Feind umgehen und ihn von der Seite angreifen, um so den Geschützen zu entgehen.

Leutnant Möller gab Soldat Schätzke mit dem Kopf ein Zeichen, worauf dieser sich vorsichtig an der Wand entlang der Vorderseite des Gebäudes näherte. Er blickte nochmal kurz zurück, worauf der Leutnant ihm zunickte. Schätzke Hob den Flammenwerfer um die Häuserecke und drückte ab. Das Grollen des Flammenwerfers ertönte, und kurz darauf das Schreien der Opfer, die die Flammenwolke Fand.

„LOS!“ brüllte Möller darauf. Sofort rannten die Soldaten los, an Möller und Schätzke vorbei, um zur Haustür zu gelangen. Sie hatten dies schon mehrere Male gemacht, und so kannte jeder seine Aufgabe.

Schätzke trieb die Feinde zurück, so dass die Soldaten das Haus stürmen konnten. Die ersten traten die Tür ein, und sicherten den Eingangsbereich. Der Rest stürmte weiter ins Haus und nahmen Etage für Etage ein. Sie waren ursprünglich 40 Mann gewesen. Aktuell war der Trupp auf 18 Soldaten zusammen geschrumpft. Die Truppen der NA kämpften bis zum letzten Atemzug. Aufgeben kam für sie nicht in Frage. Marta rannte die Strecke vor dem Haus so schnell entlang wie sie konnte. Im Eingangsbereich lagen zwei Tote NA Soldaten. Marta folgte Soldat Becker in die obere Etage. An der ersten Tür im oberen Stock wurden sie aufgehalten, Ein Kugelhagel erwischte fast Becker vor ihr, der jedoch im letzten Moment zurück weichen konnte. Noch eh Marte ihre Granate ziehen konnte, Schlug ihr eine Hitzewand entgegen. Schätzke hatte den Flammenwerfer auf den Raum gerichtet gehabt. Beide Stürmten aus der Deckung und suchten mit dem Gewehr im Anschlag den Raum nach überlebenden ab. Ein Toter Soldat lag auf dem Boden, eine andere Person rollte sich brennend auf dem Boden. Es war ein Mädchen, kaum älter als 12. Sie schrie markerschütternd. Soldat Becker griff sich eine Jacke die auf dem Boden lag und versuchte das Mädchen zu löschen. Doch noch während er versuchte die Flammen zu ersticken, zog diese ein Messer und rammte es Becke in den Hals. Martas Augen weiten sich. Sie war erst vor kurzen an die Front versetzt worden. Sie hatte zwar Gerüchte gehört, das in den NA Truppen auch Kinder kämpfen. Aber es selbst zu sehn, zumal Becker sie ja retten wollte, schockte Marta. Da hörte sie einen Schuss neben sich und sah sich erschrocken um. Soldatin Luise Pilcher stand neben ihr und hatte das Mädchen mir einen Kopfschuss Getötet. Becker lag tot daneben.

„Keine Gnade. Sie wollen nicht Gerettet werden. Also versuch es auch nicht. Du gehst nur drauf dabei.“ Sagte sie und klopfte Marta auf die Schulter.

Plötzlich Erbebte das Gebäude, so das beide den Stand verloren und hin fielen. Sie torkelten einige Sekunden auf allen vieren und versuchten wieder hoch zu kommen, eh sich ihr Gleichgewichtssinn wieder fing.

„HUNDERTFÜNFUNFUNDFÜNFZIGER!“ Brüllte jemand, als das Haus erneut erbebte.

„Wir müssen… raus hier!“ Keuchte Luise und wankte Richtung Tür. Marta folgte ihr. Im Flur Stand Möller und sah zu den beiden Soldatinnen.

„HINTEN RAUS! RÜCKFALL AUF LETZTE POSITION!“ rief er und gab dabei einen Feuerstoß aus sein Maschinengewehrrichtung Fenster ab. Marta sah, dass ein Teil des Gebäudes eingestürzt war. Als sie die Treppe erreichten, kam ihn einen Soldat mit Panzerfaust entgegen.

Während beide das Ende der Treppe erreicht hatten, hörten sie das Zischen der Panzerfaust. Erst jetzt merkte Marta, dass Luise sie an der Hand gepackt hatte, und mit sich zerrte.

„NUN LAUF SCHON!“ rief sie, als sie aus dem Hinterausgang des Hauses Stürmten. Sie waren keine 5 m weit gekommen, als eine weitere Explosion das Haus entgültig zum Einsturz brachte. Donnernd flogen die roten Ziegelsteine umher. Einer traf Marta am Kopf und warf sie zu Boden. Lusie bückte sich zu ihr, um zu schauen ob sie noch lebte.

„MARTA!“ rief sie und drehte sie dabei um.

„Was ist passiert? Fragte diese und sah sich verwundert um. Da wo eben noch ein 5 Stöckiges Haus gestanden hatte, war nun nur noch ein brennender Trümmerhaufen.

„Auf, wir müssen hier weg.“ Sagte Luise und zog Marta hoch. In diesen Moment knallte die Schüsse eines Maschinegewehres und Marta sah, wie eine Kugel die Brust von Luise durchschlug. Sofort griff Marta nach ihrem Gewehr, als weiteres Gewehrfeuer ertönte.

„LOS! KOMM IN DECKUNG!“ Brüllten ihre Teamkameraden. Marta griff sich darauf die am Boden liegende Luise und zog sie am Arm in Deckung.

Hinter einen Haufen Geröll wartete schon der Sanitäter des Trupps. Lusie war mitten in der Brust getroffen worden.

Kurz bevor Marta Lusie in Deckung zogen konnte, rollte ein leichter Panzer der NA über den Schuttberg des Hauses in dem sie eben noch gewesen waren. Luise wimmerte vor Schmerzen und hustete Blut. Der Sani machte sich sofort an die Arbeit. Marta hielt ihre Hand, während die anderen ihres Trupps das Feuer auf den anrückenden Feind eröffneten. Da sah Marta, dass Jonas, der letzte mit einer Panzerfaust von einer Kugel im Gesicht getroffen zu Boden sank, noch eh er sie abfeuern konnte. Ohne lange zu überlegen, sprang Marta auf und rannte die 10 m weite Strecke zu dem Schuttberg, wo Jonas lag. Gewehrkugeln flogen hinter ihr durch die Luft, doch keine traf sie. Schell griff sie sich die Panzerfaust. Sie hatte es viele Male gesehen, wie diese Abgefeuert wurde. Doch das war schon allen. Sie legte sie sich auf die Schulter und atmete nochmal kurz durch. Sie hatte nur diesen einen Versuch. Dann Stand sie einfach auf und Visierte den Panzer an. Da dieser keine 30 m entfernt war, ging dies schnell, so dass sie den Abzug betätigte, eh sich einer der Feinde ihr zuwenden konnte. Die Rakete jagte aus dem Rohr, wobei Marta nach hinten geschleudert wurde. Doch die Rakete war auf ihren Weg. Mit einem lauten Knall schlug sie in den Turm des Panzers ein, der durch die Explosion abgerissen wurde. Wenige Sekunden Später explodierte der Rest des Panzers von innen heraus. Sogar Marta, die am Boden hinter dem Schuttberg lag, spürte die Hitzewelle.
 

Klirrend schlug die fast leere Kaffetasse auf dem Boden auf und zersprang in viele Teile. Die Kaffereste ergossen sich über den Stahlboden des Besprechungsraumes.

„Schon wieder eine…“ brummte Esteban. Sein Blick war erschöpft und ausgezerrt. Der Kampf dauerte nun schon knapp 2 Tage an. Und die Holokarte der Stadt, die auf dem Konferenztisch leuchtete zeigte, dass es noch eine lange Schlacht werden würde. Esteban strich sich langsam mit der Hand über das Gesicht und seufzte leise.

„Sir, sie sollten eventuell eine Pause machen.“ Schlug Zinke vor.

„Ich brauch nur genug Kaffe. Dann schaffe ich das schon. Immerhin kämpfen unsere Leute da draußen auch ohne Pause.“ Winkte Esteban ab und überflog einen der unzähligen Frontberichte. Da kam ein Adjutant mit einen neuen Stapel Berichte rein. Esteban bewunderte Rothel dabei. Sie war nun faktisch 2 Tage ununterbrochen auf ihren Posten, Überflog die Berichte und bewertete sie, eh der Adjutant sie dann zu Esteban brachte. Der Adjutant reichte ein Berichte Esteban persönlich.

„Höchste Priorität.“ Sagte er und legte dann den stapel Datenblöcke auf den Tisch. Dann nahm er einen weiteren Datenblock und reichte es Gozzin. Anschließend nahm er eine Liste hervor und sammelte Berichte wieder ein, die veraltet oder fehlerhaft waren. Esteban las sich kurz den Bericht durch und lächelte danach zufrieden.

„Was gutes?“ Fragte Zinke.

„Die Schwere Trägerformation Goldhammer mit angegliederten Wachformationen hat ihre Position erreicht und begonnen, den feindlichen Nachschub zu blockieren. Die Hauptstrecken der Bahn sind schon zerstört.“

„Das ist schon mal was Gutes.“ Brummte Zinke, der ebenfalls Berichte las.

„Auf eine gute Nachricht kommt ein Stapel schlechter.“ Sagte Major Lynett.

„Oh ja. Die Ostsektoren sind so gut wie nicht zu erobern. Der Feind hat sich zu gut verbarrikadiert. Zudem wirft er mit Nervengas.“ Erklärte Gozzin.

„Nervengas?“ fragte Zinke.

„Ja, Nervengas. Und damit haben wir ein Problem. Wir sind auf einen Bio-Krieg nicht vorbereitet. Und unsere Fahrzeuge kommen in den engen Straßen nicht voran. Höchstens noch die mechanischen Infanterietruppen. Jedoch verfügt der Feind über bisher unbekannte Kampfmaschinen…“ stellte Gozzin fest und steckte den Datenblock an. Darauf wurde auf dem Holobildschirm ein Mechanischer Anzug gezeigt. Er erinnerte an einen KPA, war aber nur 4m groß und deutlich leichter gebaut.

„Die Dinger sind bei weiten besser als unsere Maschinen. Sie sind schneller, agiler, und die Bewaffnung ist ohne gleichen. Die Berichte umschreiben eine Art Waffensystem, das aus sich verformenden Metall Besteht. Die Berichte sind nur Wage.“

„Und dazu diese Monstrositäten… Alles was man sich nur wünschen kann.“ Brummte Zinke und lies sich in ein Stuhl fallen.

„Wenn wir nun endlich eine genaue Position hätten. Aktuell versuchen wir Blind ein Hornissennest auszuräuchern.“ Brummte Esteban und nickte einen Jungen Matrosen dankend zu, der ihm eine neue Tasse Kaffee gebracht hatte.

„Wir versuchen es einzugrenzen.“ Sagte Randow. „Wir haben erst mal weitere Sensortürme errichtet, um die Quellen zu Triangulieren. Das Problem ist jedoch nicht die Bestimmung des Ortes.“ Erklärte er und ging an den Konferenztisch, um etwas an den Einstellungen zu ändern. Das Bild wurde Zweidimensional und rote Punkte blinkten immer wieder auf, von denen Wellen ausgingen, wie bei Regen der in eine Pfütze fällt.

„Wie zu sehn, wir haben nicht EINE Quelle, sondern unzählige. Das wirft die Planung ziemlich durcheinander.“

„Das Stellt den ganzen Plan in Frage. Dieser ganze Feldzug ist aufgrund von ihren „Vermutungen“ geplant worden.“ Sagte Esteban und stellte die Tasse mit Schwung ab. „WER sagt uns dass wir hier richtig sind. Das es nicht eine Falle… eine Ablenkung ist?“

„Hier ist der größte Schnittpunkt der Metaphasen. Hier sind die besten Bedingungen. Soweit unsere Sensoren reichen, haben wir keine weiteren Ausschläge. Ich denke eher, unsere Sensoren sind unzureichend.“

„Habt ihr nicht dran gedacht, dass es andere Quellen im Gebiet gibt, als ihr die Konstruiert habt?“ Forderte Zinke den Geheimdienstoffizier heraus.

„WIR, haben das nicht Konstruiert. Die Sensortechnologie haben wir in einen alten imperialen Datenspeicher gefunden. Und da war es nur ein Prototypenkonstrukt. Wir hatten jedoch keine wirklichen Testmöglichkeiten.“ Erklärte Randow und beugte sich vor. „Zudem haben wir angenommen, dass dieses Ritual an der Oberfläche… wahrscheinlich auf einen hohen Gebäude durchgeführt wird.“

„Warum?“

„Weil dieser Kazar, wenn man den alten Texten glauben kann, größer als eine Stadt war.“

„Ich habe was!“ Rief Adjutant Plett und hielt ein Datenblock hoch.

„Was haben sie denn gefunden?“ fragte Zinke und sah den Adjutanten missmutig an.

„Ich wusste ich hatte mal was drüber gelesen. Im Industriebezirk der Stadt hatte man an einer Art geothermie Kraftwerk gearbeitet. Dabei hatte man gewaltige Erdarbeiten betrieben. Man wollte das Hauptgebäude des Kraftwerkes unterirdisch errichten. Aber kurz nach dem Bau wurde das Projekt verworfen. Es gab nie Energie. Aber hier. Gewaltige Höhlensysteme und das fast 150 Meter unter Tage. Würde das nicht passen?“ fragte Plett und sah zwischen Zinke und Esteban hin und her. Darauf nahm Lynett sich den Datenblock und ging an die Karte um die Stelle des Kraftwerkes zu markieren.

„Würde erklären warum der Ostsektor der Stadt so zu ist.“ Sagte sie feststellend. Auf der Karte blinkte nun ein Punkt im östlichen Bereich der Stadt auf.

„Ich liebe es, Krieg auf Vermutungen zu führen. Aber dies ist unser bester Hinweis… oder?“ fragte Esteban und sah dabei Randow an, der langsam nickte.

„Zumindest gibt uns das mehr Spielraum.“ Stellte Zinke fest.

„Spielraum?“

„Mr. Zinke meint, das wir somit härter vorgehen können. Sie haben Probleme in den Ostsektor einzudringen…“ Sagte Esteban und Beugte sich über die Karte, „Dann Sprengen wir ihnen eine Breche in die Außengrenze des Bezirkes.“ Dabei zog er mit dem Finger einen Halbkreis um zu Markieren, wo sie zuschlagen wollten.

Plötzlich donnerten Gewehrschüsse in der Nähe und Sekunden später ertönte Schrill „Eindringlingsalarm“

„Bei uns?“ Fragte Esteban nur erstaunt, als die Tür aufgesprengt wurde und eine Gestalt hereinbrach. Sie torkelte mehr als das sie ging. Sie war ein wüstes Gewirr aus Armen und Beinen, die um einen Mund Angebracht waren. Ein Adjutant zog seine Pistole, doch noch eh er feuern konnte wurde er von einem Flammenstrahl aus dem Maul der Kreatur zu Asche verbrannt. Dann wendete es sich den anderen Offizieren zu.

An den Toren der Unterwelt 1

Kapitel 41

An den Toren der Unterwelt 1
 

Schreiend starb ein Soldat, wobei sich seine Hand um den Abzug seiner Waffe verkrampfte. Die Kugeln schlugen in den Wänden und den Tisch ein.

„WAS ZUR HÖLLE IST DAS? WO KOMMT DAS HER?“ Brüllte Zinke hinter dem Tisch. Esteban duckte sich hinter seinen Stuhl und griff nach seiner Waffe. Das letzte Mal das er einen Feind selber erschießen musste war gut 30 Jahre her. Und seit 10 Jahren hatte er seine Waffe nicht mal mehr abgefeuert. Da donnerten Gewehrschüsse und das Wesen schrie Mark erschütternd auf.

„RAUM GESICHERT!“ Brüllte ein Mann, worauf die Offiziere aus der Deckung kamen. Ein schwer bewaffneter Offizier der Sicherheit stand in der Tür und blickte sich um.

„Meldung!“ Forderte Zinke.

„Sir, wir haben diverse Feindkontakte IM Schiff. Die Dinger sind aus UNSEREN Leuten entstanden!“ Rief der Offizier, wobei Esteban die Angst in seiner Stimme vernahm.

„Unsere…“ Setzte Esteban an und stand langsam auf, „Unsere Leute?“ fragte er mit dünner Stimme. Da kam auch Goozin aus der Deckung und sah sich um.

„Ja, Sir. Nach den ersten Berichten brachen die Männer zitternd zusammen, eh aus ihnen diese Dinger hervor brachen. Wir versuchen gerade das Schiff von denen zu Säubern.“ Berichtete der Offizier.

„Machen sie weiter damit. Meldung wenn das Schiff unter Kontrolle ist. Dazu extra Wachen an allen Vitalenpunkten.“ Befahl Esteban und sah sich um. Bis vor wenigen Momenten war der Raum wie eine Oase des Friedens. Sie Planten hier zwar den Krieg, doch war er hier, ohne die Schlacht zu sehen, oder zu hören irgendwie unwirklich. Doch nun… Flammenspuren, Einschusslöcher und dazu die Toten Offiziere. Zu alledem dieses Monster, das gerade blubbernd zu einer Pfütze zerlief. Und dies alles war nur ein Hauch von dem, was da noch kommen könnte. Sie mussten diese Ritualstelle finden.

Mit zittriger Hand griff Esteban den letzten Datenblock und wendete sich zum gehen.

„Sir?“ fragte Zinke.

„Wir haben einen Plan… und den werden wir Durchführen. Egal was sie uns entgegen werfen, wir werden damit fertig. Wir MÜSSEN. Und wir werden dieses Ritual verhinder, koste es, was es wolle.“ Sagte Esteban und ging aus dem Raum. In der Tür drehte er sich nochmal um und sah zu Zinke, der ihn Skeptisch ansah.

„Und die Technik soll den Raum wieder in stand setzen. Wir brauchen ihn für weitere Planung.“ Fügte er noch trocken hinzu. Er ging den kurzen Gang zur Brücke entlange, wobei sich seine Miene verfinsterte. Er hatte gesehen wie der Flammenstrahl den Offizieren das Fleisch von den Knochen brannte. Und er bekam das Bild nicht aus dem Kopf, wie das selber mit seiner Enkelin passieren würde, wenn sie scheitern.

Auf der Brücke herrschte hektisches Treiben. Doch als Esteban die Brücke betrat, sahen ihn alle schweigend an. Mit versteinerten Gesichtszügen ging Esteban direkt auf den Geschützoffizier zu.

„Oberleutnant. Dies sind die Nächsten Angriffsziele. Koordinieren sie das mit dem Bodenverbänden. Beginnen sie aber erst den Beschuss wenn ich den Befehl dazu gebe.“ Sagte Esteban in einen Ton, der keine Wenn's und Aber's zulies. Danach ging er zu seinen Kapitänsstuhl und setzte sich hin. Schnell wurde es wieder betriebsam auf der Brücke.

Esteban war nicht bereit sich von so etwas Einschüchtern zu lassen. Er verstand zwar nicht, wie das passieren konnte, jedoch hatte ihn sein Lebem beim Militär eines gelehrt: man muss es nicht verstehen, um es zu vernichten.“
 


 


 

„Wilkommen in der Feuerbasis Speerspitze. Ich bin Major Dimitrius. Zu ihren Diensten, General.“ Sagte der Offizier ohne zu Salutieren. General Gozzin nickte kurz und sah sich um. Es war ein größerer Raum, an dessen Wänden noch deutlich die Spuren des Kampfes zu sehen waren. Das Gebäude schien mal ein Büro gewesen zu sein. Da ruckte der Boden unter seinen Füßen und Putz rieselte von der Decke.

„Ist das hier sicher?“ fragte Gozzin und sah skeptisch auf einige Risse in der Decke.

„Das Gebäude wurde als Haus Stabilität 3 klassifiziert. Solange wir nichts wirklich Großes abbekommen sollten wir sicher sein.“ Sagte der Major und sah sich nochmals kurz um.

„Egal, wir haben viel zu tun.“ Sagte Gozzin und ging an den Tisch. Wieder bebte der Boden. Gozzin hatte seit Jahren nicht mehr diese intensität eines Kampfes gespürt. Das Donnern der Geschütze hatte er sonst nur von weiten gehört. Aber jetzt… hier… Er spürte das Beben der Geschütze, und auch das der Einschläge. Er roch den Geruch von Schießpulver in der Luft, genauso wie den von Blut und verbrannten Fleisch.

Die Soldaten waren gerade dabei, Funkgeräte und anderes Equipment aufzustellen. Als Planungstisch dienten diverse zusammengeschobene Bürotische.

„Was sind die neuesten Meldungen?“ fragte Gozzin.

„Die Späher berichten, dass sie durch die Ruinen vorgerückt sind, und nun Blickkontakt zum Zielgebäude haben. Wie vermutet ist es schwer verbarrikadiert…“ begann der Major zu antworten, als Gozzin ihn unterbrach.

„Verdammt dreht doch mal einer die Kühlung aus. Wie Kalt ist das denn hier?“ fragte er, worauf die Soldaten sich kurz fragend ansahen.

„Nun Sir, das ist uns auch schon aufgefallen. Aber das ist keine Klimaanlage. Je dichter wir den Zielgebäude kommen, desto kälter wird es. Die Späher berichten, das es in der nähe des Zielgebäudes fast 0° kalt ist. Wir können es uns auch nicht erklären.“ Gestand der Major ein.

„Wir haben es mit Magie zu tun… da hören die Naturgesetze auf. Diese Kälte muss ein Nebeneffekt sein.“ Erwiderte Gozzin und rieb sich beide Oberarme mit den Händen.

„Egal. Wir haben einen Krieg zu gewinnen.“ Brummte er und sah zu Major Dimitrius. „Wie ist nun der Status?“

„Nun, wie gesagt, das Gebäude ist schwer verbarrikadiert, Und etliche Scharfschützen sind im Gebäude. Dazu wurden weiter AP Einheiten im und um dem Gebäude positioniert. Zudem sind mehrere Panzer und mechanische Truppen Vorort. Jedoch, so die Berichte, scheint der Großteil der feindlichen Kräfte aus Zivilisten zu bestehen.“ Berichtete Demitrius und legte den Datenblock hin.

„Und was soll uns das bringen?“ fragte Gozzin.

„Nun, nach den Erfahrungen, sind die Zivilisten deutlich Fanatischer drauf. Dafür sind sie ungeschult. Man kann sie weit leichter in Fallen locken, oder gar ganz umgehen.“

„Umgehen?“

„Ja Sir. Schauen sie.“ Sagte der Major und beugte sich über die Karte. „Mir ist aufgefallen, das die NA faktisch keine Vorkehrungen in der Kanalisation getroffen hat. Sicher, wir haben Sprengfallen gefunden, aber faktisch keine Wachposten.“

„Ich versteh worauf sie hinaus wollen, Major. Wir bekämen zwar nicht genug Männer durch die Kanalisation, um ein Angriff durchzuführen, aber wir können genug Ablenkung schaffen.“ Stellte Gozzin fest.

„Genau. Wenn wir während des Angriffes, Truppen IM Gebäude hätten, könnte das die Verteidiger zum Rückzug zwingen. Oder zumindest uns Zeit geben, mehr Truppen ins Gebäude zu bringen.“ Bestätigte der Major.

„Das würde zudem sehr gut mit meiner Planung zusammen passen. Wir werden wie folgt vorgehen. Sie, und SIE persönlich,“ sagte Gozzin und zeigte auf Major Demetrius, „Werden den Kampftrupp anführen. Suchen sie sich aus wenn sie brauchen. Sie Bilden Gruppe E. Das wird denen den Rest geben. Sie sind zwar besser eingegraben, und haben damit die bessere Position, aber wir haben bessere Ausrüstung. Bisher fanden wir bei den Feinden nur Waffen und Munition. Darum hab ich folgenden Plan ausgearbeitet. Zuerst feuert die Artillerie Massiv Rauchgranaten auf das Gebiet ab. Das nutzen wir dann, um einen Jagtbomberangriff auf die hinteren Stellungen des Feindes auszuführen. Dabei werden gepanzerte Transporter auf das Zielgebäude zuhalten, die voll mit Kampftruppen sind. So sollten wir unsere Leute ins Gebäude bekommen. Da dem Feind Wärmesucher fehlen, wird er uns nicht kommen sehen. Derweil Schießen dann unsere AP Truppen aus unserer Stellung überlebende Feindmaschinen ab. WIR haben genug Wärmesuchgeräte. Dabei wird ihr Team als erste Angriffswelle dienen, um den Feind ins Chaos zu stürzen.“ Sagte Gozzin und schaute den Major ernst an.

„Verstanden Sir.“ Antwortete dieser, als eine weitere Erschütterung den Boden erzittern lies, und Beton auf den Tisch rieseln lies.

Da betrat ein weiterer Offizier, ein Oberst, den Raum. Die Soldaten musterten ihn kurz. An der Uniform sah man, dass er zur ersten Kaiserlichen Garde gehörte.

„General Gozzin?“ fragte dieser.

„Ja?“

„Die von Admiral Esteban angeforderte Plasmabombe ist bereit zum Einsatz.“ Sagte dieser.

„Eine Plasmabombe?“ fragte Major Dimitri.
 


 

In der Kommandozentrale der Paladine herrschte reger Betrieb. Die Schlacht war gewonnen, doch der Krieg ging weiter. Salmar stand an dem Planungstisch und überblickte die Karte. Immer wieder strich jemand Gebiete, um zu zeigen, dass diese erobert waren. Nachdenklich nahm er einen Schluck Kaffee. Da hörte er ein merkwürdiges klopfen hinter sich und drehte sich um. Es war Sosuke, der auf einer Metallkrücke gestützt in die Kommandozentrale gehumpelt kam. Sein Bein und sein linker Arm waren Bandagiert Auch waren Teile seines Gesichtes mit Bandagen bedeckt. Er hatte im dem letzten Kampf einiges abbekommen, als die Schüsse sogar bis ins Cockpit vordrangen. Carolin hatte massenhaft Schrapnell aus seiner Haut gezogen. Eigentlich sollte er noch mindestens zwei Tage dienstuntauglich sein.

„Sosuke…“ setzte Salmar an, als dieser ihn ins Wort fiel. „Berichte über meine Dienstuntauglichkeit sind bei weiten übertrieben. Außerdem kann ich nicht mehr nur rum liegen.“ Sagte dieser mürrisch und humpelte zum Tisch.

„Bist du sicher? Es hat dich verdammt schwer erwischt. Selbst für unsere Verhältnisse.“

„Ja. Und wenn einer fragt, ich bin nicht da.“ Erwähnte Sosuke beiläufig und griff sich einige Zettel, eh er zum Planungstisch ging. Salmar musste darauf unweigerlich grinsen. War Sosuke wieder den Ärzten davon gelaufen. Mit einen leichten grinsen nickte er einen Soldaten zu, raus zu gehen und ein Arzt zu hohlen. Er ahnte ja nicht, das Sosuke gar nicht vor den Ärzten auf der flucht war. Kurz darauf betrat Theresa die Kommandozentrale.

„Wo ist der Spinner?“ Fragte Theresa genervt. Salmar sah sie mit fragenden Augen an.

„Sosuke. Wo ist Sosuke? Wir haben einen Termin und er wird sich diesmal nicht davor drücken. Krieg hin oder her.“ Darauf lachte Salmar laut los. Nun war klar, warum Sosuke nicht gefunden werden wollte. Wenn Theresa mit ihm sprechen wollte, dann hatte es meist mit Politik zu tun.

„Was? Ich suche ihn nun schon seit über einer halben Stunde.“ sagte sie verärgert und sah sich in den dunklen Kommandowagen um.

„SOSUKE!“ rief sie, als sie ihn am Kartentisch stehen sah.

„Wir müssen… DU MUSST zurück zur Hauptstadt. Dort wird in zwei Tagen das neue Parlament vereidigt. Und das KANNST nur du machen. Das darf kein Stellvertreter. Wir haben die Vereidigung nun schon um drei Tage verschoben. Wenn wir das noch mal machen, gehen die Leute auf die Barrikaden. Es wird sogar schon über ein möglichen Militärputsch der Paladine spekuliert.“ Erklärte Theresa.

„Ich bin nicht da.“ Brummte er und sah ins Theresas Gesicht. „ich hab ein Krieg zu führen… Ich bin verletzt… Ich hab kein Bock drauf. Die Politiker sind alles falsche Schlangen.“

„Egal… Beweg dein Arsch aus der Kommandozentrale. Du bist noch nicht diensttauglich. Komm, mach den halb toten Helden vor den Kameras. Das gibt wieder gute Presse.“ Forderte Salmar ihn auf. Widerwillig Humpelte Sosuke darauf Richtung Tür, wobei ihn Theresa begleitete. Dabei wurden sie von den anderen Offizieren skeptisch betrachten. Viele von ihnen, weit älter als diese Jugendlichen, hatten immer noch Probleme sie als Vorgesetzte zu akzeptieren. Und durch Situationen wie diese, wurde es nicht besser.

Draußen sah sich Sosuke missmutig um.

„Verstehst du denn nicht die Tragweite deiner Handlungen?“ fragte ihn Theresa wobei sie ihn nicht ansah. Sosuke setzte zu einer Antwort an, doch schweig dann.

„Ahnst du nicht was das für Konsequenzen haben könnte? Man betrachtet uns nun schon sehr misstrauisch. Etliche spekulieren wir wollen die Macht übernehmen. Das kann langfristig unsere Position zermürben. Egal wie falsch Gerüchte sind, sie bleiben an einem kleben.“ Erklärte Theresa, während Sosuke wortlos neben ihr her humpelte. Doch Sosuke Schweig. Er konnte ihr ja nicht sagen, das in spätestens ein halben Jahr das ihn eh scheiß egal ist.

„Mach dir keine Sorgen. Das wird schon.“ Brummte er nur, als sie in einen Helikopter stiegen.

„Wir müssen noch Ryo abholen.“

„Warum?“ fragte Theresa.

„Darum. Ich will sie bei mir haben.“ Sagte Sosuke fest. Theresa sah ihn kurz an und Seufzte dann nur.

„Gut, ich werde sie holen lassen.“ Sagte sie und ging nach vorne zum Piloten. Kurz darauf setzte sie sich wieder Sosuke gegenüber und sah ihn mit ihren üblich skeptischen Blick an.

„Sag was du sagen musst.“ Sagte Sosuke trocken und sah sie mit einem milden lächeln an. Er würde sich nun nicht vor jeden rechtfertigen. Aber es gab halt einige, vor denen er es als notwendig empfand.

„Eine Zivilistin…“

„Sie ist gut. Du wirst es sehen. Außerdem sind wir kein alter Hochadel, der nur mit seinesgleichen verkehrt. Und wegen der Geheimhaltung, mach dir da mal keine sorgen.“ Tat Sosuke es ab.

„Aber… warum SIE? Ich meine, hättest du nicht faktisch jede haben können, die du wolltest?“ fragte sie etwas widerwillig.

„Wie dich?“ fragte er direkt. Sie hatte es mal versucht, doch er hatte auch sie zurückgewiesen. Theresa sah ihn nur an, doch er las in ihrem Gesicht die Antwort.

„Ich denke du hast recht. Hätte ich es gewollt, hätte ich wohl fast jede haben können. Aber Ryo… Ryo wollte mich schon, als mich noch kein anderer wollte. Als ich ein Niemand war.“ Sagte Sosuke.

„Na ja…“

Kurz darauf erreichte Ryo den Helikopter und sah sich fragend um. Sie hatte immer noch ihre Mechanikerkleidung an.

„Miau? Was ist denn los?“ fragte sie, als der Helikopter abhob.

„Ich hab ein wichtigen Termin, und das könnte länger dauern.“ Sagte Sosuke.

„Und da wollteste mich als Gesellschaft dabei haben?“ fragte Ryo, worauf Sosuke nur grinste und mit den Schultern zuckte. Er wollte ihr nicht sagen, das er sie so schnell nicht aus den Augen lassen würde.

An den Toren der Unterwelt 2

Kapitel 42

An dem Tor der Unterwelt 2
 

Martha saß in einen gepanzerten BMT, zusammen mit vielen anderen jungen Soldaten. Von draußen donnerte der Schlachtlärm von Jagtbombern, während die schweren Schritte von KPA’s den BMT erbeben ließen. Die Offensive hatte begonnen. Sie sollte in der ersten Welle kämpfen. Martha sah auf ihre Hänge, die vor Angst zitternd sich um das Gewehr klammerten. Gleich würde sie wiedre um ihr Leben kämpfen müssen. Dabei musste sie ständig an das Bild der sterbenden Luise denken. Wie sie bluthustend nach Luft rang, eh das Leben aus ihr wich. Aus dem Augenwinkel sah Martha, wie ein Soldat neben ihr sich etwas Spritzte. Für eine Sekunde dachte sie daran, ihn nach einem Schuss für sich selbst zu bitten. Jedoch dröhnte in diesen Moment schon der Motor und der BMT ruckte los.

Marte klammerte sich an der Haltestange fest, um nicht umgeworfen zu werden. Dabei hörte sie die einschläge von Kleinkalibriger Munition auf die Fahrzeugpanzerung. In einen harten schwenk wirbelte der BMT herum, wobei die Heckluke aufsprang. Die Soldaten sprangen auf und rannten schreiend heraus. Marte hechtete ihnen hinterher. Der Nebel war so dicht, das sie nur grob die Umrisse der Soldaten vor ihr sah. Ein Kugelhagel fegte an ihr vorbei und lies mehrere Soldaten tot umfallen. Aus Panik hob sie ihre Gewehr an und feuerte einfach in den Nebel, von wo sie vermutete, das dort der Feind war. Da warf eine Explosion hinter ihr sie mit voller kraff hart auf den Boden. Sofort drehte sie sich herum, um wieder hoch zu kommen. Dabei sah sie, das der BMT in den sie bis ebend noch gesessen hatten, ein brennendes Wrack war. Sie musste von diesem Platz runter, weswegen sie weiter rannte. Endlich kam sie an einer Gebäudewand an. Von überall her dröhnte der Schlachtlärm. Kugeln sausten durch die luft und immer wieder leuchteten in dem Nebel der Rauchgranaten helle Explosionen auf.

„LOS LOS LOS!“ Brüllte ein Gefreiter und warf eine Granate durch ein Fenster. Die explosion riss die Wand ein und machte so einen durchgang für die Soldaten frei, die schnell ins innere vor drangen. Dort war die Sicht nicht so vernebelt. Es war ein großer Bürosahl, mit mehreren Einzelbürozellen. Im Eingangsbereich lagen mehrere tote Feinde.

Ein Kugelhagel fegte die zwei Soldaten vor Martha von den Beinen. In diesen Moment reagierte sie nur noch, ihr Verstand war wie betäubt, sie dachte nicht mehr nach, dass dort Kameraden gestorben sind. Sie schoss einfach zurück, und suchte Deckung. Während Kugeln in den Tisch, hinter dem die Deckung gesucht hatte, einschlugen, lies sie das fast leere Magazin auf den Boden Fallen, und lud ein frisches nach. In diesen Sekunden sah sie, wie ihr Atem Kondensierte und ihr fröstelte, trotz der dicken Winterkleidung. Da kamen weitere Soldaten durch die Breche in der Hauswand gestürmt. „STAHL!“ rief der Soldat die Parole.

„REGEN!“ brüllte Martha ihren Teil der Parole zurück. Darauf schlossen die Soldaten zu ihr auf. Derweil feuerte Martha einen Gang zwischen den Büroabteilen entlang, wo sie einen feindlichen Soldaten langlaufen sah. Sofort kam ein Kugelhagel zurück, doch schlugen sie in den Metalltisch, den sie als Deckung nutzte ein.

„Sind noch mehr von ihren Trupp da drinne?“ Fragte ein Obergefreiter, wobei er sie anbrüllen musste, damit man überhaupt was verstand. Martha sah sich um und schüttelte den Kopf. Von dem 20 mann Trupp, mit dem sie hereingestürmt war, konnte sie nur noch 3 weitere Soldaten sehen. Darauf gab der Soldat mit der Hand ein Zeichen.

„GRANATE!“ brüllte einer der anderen Soldaten, worauf eine Explosion den hinteren Teil des Raumes zerriss. Die Trümmer der Explosion flogen über ihre Köpfe hinweg.

„DANN LOS!“ erwiederte der Obergefreite und sprang auf. Er kam nur gut zwei Schritte weit, eh ihn eine Kugel den Kopf weg sprengte. Doch die anderen Soldaten rannten einfach weiter. „Mögen die Drachen mir Kraft geben. Mögen sie über mich wachen. Und mich auf meinen Letzten Pfad geleiten.“ Japste Martha kurz als stoßgebeht, eh sie ebenfalls aufsprang und mit den anderen vorstürmte. Dabei merkte sie nicht mal, dass sie wie die anderen Soldaten um sie herum auch laut schrie. Auf den Gang vor der Tür stießen sie mit einer Gruppe Feinde zusammen. Noch eh einer schießen konnte, entbrannte ein blutiger Nahkampf, wobei einige noch ihre Messer ziehen konnten. In diesen Tumult war es schwer, auf den Feind zu zielen. Da drehte Martha ihre Waffe um, und rammte den Gewehrkolbel einen gegnerichen Soldaten mit vollen schwung in den Nacken, das sein Genick brach. Dieser sank über einer Soldatin zusammen. Schnell stieß diese ihn von sich runter. Sie hatte eine Schnittwunde an der rechten seite ihres Gesichtes. Die Klinge hatte eine lange blutige Linie gezogen, an dessen ende ein aufgeschnittenen Ohr war. Ihren Helm hatte sie dabei auch verlohren. Martha hielt der Frau die Hand hin, um ihr hoch zu helfen. Diese drückte die Hand auf ihr Ohr und betrachtete das Blut. Wie als wäre es unwirklich, drückte sie mit einer anderen stelle ihrer Hand auf ihr Ohr und betrachtete die Hand erneut.

„Scheiße… Wie schlimm ist es?“ fragte sie, als sie Marthas Hand nahm, und sich hoch zog. Martha sah auf die Wunde und schauderte. Die Klinge war am Schädelknochen entlang geglitten.

„Das Ohr ist in zwei!“

„Damit werd ich wohl kein Moddel mehr werden.“ Lachte die Soldatin. Martha sah in ihre geweiteten Augen.

„SANI!“ Brüllte sie und sah sich um. Ihr Trupp musste einen Sanitäter mit bekommen haben. Der Trupp von Martha hatte keinen dabei gehabt. Sofort kam ein Feldsanitäter an.

„Das sieht übel aus.“

„Betäuben und Pflaster drauf! Aber nicht übers Ohr.“ befahl die Frau. Darauf griff der Sanitäter aus seiner Tasche ein großes Pflaster, das er ihr über die Wang klebte. Dabei lachte die Soldatin kurz. Ein deutliches Zeichen das sie sich Drogen vor dem Kampf gespritzt hatte.

„Dann wollen wir, immerhin haben wir ein Auftrag!“ Rief sie und drehte sich um.

„Ihr 5 aktiviert das Leitsignal und sichert den Eingang für die nächsten Truppen!“ Rief die Soldatin und wendete sich den anderen zu.

„Wir kämpfen uns zum Zentralen Punkt vor. Dort halten wir dann die Stellung bis verstärkung eintrifft!“ rief sie und lief los. Der Gang führte an mehreren kleinen Räumen vorbei. An den ecken hatten sich Eiszapfen gebildet. In den Räumen hatten sich immer wieder Feinde verschanzt. Als sie gut 100 m von dem Raum entfernt waren, wo sie reingekommen waren, warf eine Druckwelle sie von den Beinen. Eine gewaltige Explosion am Ende des Ganges lies eine Hitzewelle über sie hinweg fegen, das Martha dachte gleich fangen ihre Haare an zu brennen.

„WAS WAR DAS DENN?“ brüllte einer der Soldaten.

„KEINE AHNUNG! Ich will es auch nicht wissen!“ antwortete die Soldaten und lachte wieder. Darauf sprangen die Soldaten wieder hoch und liefen weiter. Sie waren dem Zentralgebäude nicht mehr fern, als der Gang abbog. Vorsichtig spähte einer der Soldaten um die Ecke. Kurz zögerte er und brüllte dann „STAHL!“

„REGEN!“ Riefen jemand zurück. Darauf liefen die anderen Soldaten los. Es hatten also noch mehr ins Gebäude geschafft. Da hörte sie von draußen das unverkennliche Donnern einer überschweren Sturmkanone eines KPA. Martha sah den gang entlang und sah eine kleine Gruppe Soldaten. Schnell hatten sie zu dem Trupp aufgeschlossen.

„Trupp?“ fragte einer der Männer.

„Was?“ fragte Martha und versuchte die Uniform in dem verqualmten Gang zu erkennen.

„Was für ein Trupp seit ihr?“ Fragte er erneut.

„Ich bin vom 4.“ Antwortete Martha.

„16.“ Antwortete die Gefreite neben ihr.

„Wo sind ihre BO’s!“ wollte der Soldat wissen, den Martha endlich als ein Major identifizieren konnte.

„Unsere Befehlenden Offiziere sind Tot.“ Erwiederte die Soldatin.

„Dann seit ihr nun E1 angegliedert. Mittkommen!“ befahl der Major. „Wir müssen nach unten!“

Darauf kämpfte sich der trupp von 27 Soldaten durch das gebäude. Immer wieder setzten sie den Flammenwerfer ein, um Räume von Feinden zu säubern. Je weiter sie ins innere des Gebäudes kamen, desto dumpfer wurde der Kampflärm. Dafür waren hier die Wände in ihr unbekanter roter Schrift beschrieben. Zumindest hoffte sie, dass es rote farbe war.

Endlich kamen sie wohl da an, wo sie wollten. Der Gang endete in mehreren großen Fahrstühlen.

„FUNKER! Geben sie durch das wir das Sekundärziel eingenommen haben! Die andern, Position halten!“ Befahl der Major und lief zu dem Funker. Dort sprach er kurz mit jemaden. Es musste ein sehr hohes Tier sein, denn der Major salutierte, obwohl sie über ein Funkgerät miteinander sprachen.

„Okay, Ihr vier seilt euch den Fahrstuhlschacht ab und sucht ihn nach Sprengfallen ab. Der Rest kommt mit nach unten.“

„Aber sollten wir nicht erst auf Verstärkung warten?“ fragte Martha.

„Sie sind einer der neuen Rekruten, oder?“ fragte der Major sie und sah sie dabei mit seinen tief liegenden Augen an.

„Schütze Rhebrück. Vor einer Woche an die Front versetzt worden.“

„Und sie leben noch? Das nenn ich verdammtes Glück. Aber das ist egal. Wir haben eine Aufgabe, und die ist wichtiger als alles andere. Verstärkung wird schon früh genug hier eintreffen. Und wir werden jeden brauchen, der eine Waffe benutzen kann.“ Sagte der Major und ging los. Sie nahmen die Treppe nach unten. Es war ein tiefer viereckiger schacht, an dessen Wand sich die Treppe nach unten windete. Die Gesamte Konstruktion war aus Schwehren Stahl gebaut worden. Das Geländer war eine einfache dicke Stahlwand.

Dennoch war das Treppenhaus ein Spießrutenlauf. Weiter unten standen Feinde und schossen auf alles, was über das Geländer hinaus ragte. Sie Soldaten knieten hinter dem Geländer und schossen immer mal wieder runter. Als der Soldat mit dem Flammenwerfer zum feuern hinter dem Geländer vor kam, traf ihn eine Kugel im Hals und riss ein großes Loch hinein. ER fiel nach hinten um und gurgelte mit weit augerissenen Augen. Das Blut lief die Treppenstufen herab und begann recht shcnell zu gefrieren.

„SOLDAT! NEHMEN SIE DEN FLAMMENWERFER UND FEUERN SIE!“ Brüllte der Major zu Martha.
 


 

General Gozzin sah sich missmutig um, als er durch die Forschungsanlage ging. Dabei kondensierte sein Atem und bildete einen dünnen Nebel. Überall lagen Tote oder Verwundete herum. Nach den ersten Berichten hatte sogut wie keiner aus den ersten beiden Wellen überlebt. Darum hatte er für diese Aufgabe speziell die ungeübten Frischlinge und Rekruten ausgewählt. Er wusste dass die ersten Wellen immense Verluste haben würden. Warum also gute Soldaten opfern, die man in diesen Krieg noch brauchen würde. Esteban würde ihn sicher für dieses Vorgehn verurteilen, doch er würde es nie erfahren. Mit einen unterdrückten lächeln sah er zu einen Sanitäter, der ein Soldaten mit einem Bauchschuss verarztete.

Begleitet wurde Gozzin von einem Trupp schwer bewaffneter Gardisten. Endlich kamen sie an den Fahrstühlen an, wo sich ein trupp Soldaten verbarrikadiert hatte.

„MELDUNG!“ befahl Gozzin barsch.

„Sir, wir haben wie befohlen die Stellung verbarrikadiert. Die Fahrstuhlschächte wurden geprüft und bereinigt. Major Dimitri ist mit einen Kampftrupp schon unten und versucht weiter vorzudringen.“

„Gut. Oberst, wir bringen das Paket nach unten. Ich werde mitkommen.“

„Aber Sir… da unten wird immertnoch schwer gekämpft.“ Wand der Soldat ein. Darauf erbebte wiedermal das Gebäude durch eine explosion von draußen.

In dem moment kam ein Schützenpanzer durch das offenstehende Tor zum Innenhof gefahren.

„Ein Schützenpanzer?“ fragte Goozin und sah zu dem Offizier.

„Ja, Sir General… Unten ist genug platz dafür. Und der Major Dimitrius hat schwere Feuerunterstützung angefordert.
 


 

Es war eiskalt in dem Schacht unten. Wenigstens spendete der Flammenwerfer, wenn Martha ihn abfeuerte, etwas Wärme. Den Feinden schien es nur irgendwie nichts auszumachen. Aber diese waren eh keine normalen Menschen. Die Soldaten die hier wache hielten, waren grauenvolle Abnormitäten mit langen Fanzzähnen und gewaltigen Klauen. Entgegen ihrer zerbrechlichen Figur waren sie enorm schell und ungalublich stark. Sie konnten einen Menschen mir einen Hieb ihrer Klauen in mehrere Stücke schneiden, die Waffe die er in der Hand hielt, gleich mit. Jeder Meter hier unten musste schwer erkämpft werden. Sie hatten sich durch mehrere Forschungsanlagen gekämpft, und waren nun auf den weg, den Haupttunel entlang, zur Geothermikammer. Der Tunnel war breit genug das sogar zwei Panzer hier nebeneinander hätten rein gepasst.

Auch wenn diese Monster schnell waren, so mussten sie erst an sie rann kommen. Und in diesen langen Gang, hatten sie dazu keine chance. Martha sah schon das ende des Tunnels und sie merkte, wie sich in ihr der gedanke formte: „Bald ist das alles hier zu Ende.“

Die Geothermikammer war fast 200 m lang und gut 100 m breit. Diverse Gebäude und Maschinen standen hier rum, verbunden über ein endloses gewirr an Rohren und Kabeln. Am ende des Raumes ragte ein gewaltiges Portal auf, dessen Basis von Gebäuden verdeckt wurde.

Erstaunlich war für Martha, dass hier keine Wachen mehr waren.

„Ausschwärmen.“ Befahl der Major und die Soldaten verteilten sich. Martha folgte einen der Männer und lies sich von diesem führen.

„Halte den Kopf unten Mädel.“ Sagte er, während sie sich an der Wand der Kammer entlang richtung Protal bewegten. Je näher sie dem Portal kamen, desto eigenwilliger wurde Martha. Es war, als würde immer wieder alles kurz vor ihren Augen verschwimmen. Überall waren ihr unbekannte Schriftzeichen mit Blut an den Wänden geschrieben. Und Eis hatte sich in vielen Ecken und kanten gebildet. Dazu vernam sie einen merkwürdigen singsal. Nach einigen minuten hatten sie sich so weit vorgearbeitet, dass Martha einen Blick auf das Portal bekam. Es war ein fast 20m Hoher ring aus tief schwarzen Stein. Verziert mit großen Goldenen Runen und wieder viele blutige Schriftzüge. Vor dem Portal stand eine Parson in eine lange tief rote Kutte gekleidet. Auf ihren Rücken ragten zwei große Flügel hervor. Im Kreis um ihn herum knieten mehrere Personen und warfen sich immer wieder auf den Boden, wobei sie in einen Singsal etwas vor sich hin murmelten. Martha sah, das ihre Gesichter und oberkörper blutig zerschunden waren, von dem vielen niederwerfen.

„HABT IHR ALSO DOCH HER GEFUNDEN!“ Hallte es plötzlich durch die Kammer und die geflügelte gestalt drehte sich um.

„IHR SEIT ZU SPÄT! IHR KÖNNT MICH NICHT AUFHALTEN!“ Dabei donnerste die Stimme der Geflügelten gestalt durch die Kammer, das Martha die Ohren weh taten.

„Im Namen der Koalitionsstreitkräfte, fordere ich sie auf sich zu ergeben, oder wir werden Gewalt anwenden!“ Rief der Major.

„IHR WÜRMER WISST DOCH GARNICHT, MIT WEM IHR EUCH ANLEGT!“ hallte es wieder von der Gestalt. In diesen Moment trat etwas durch das Portal. Eine Gewaltige gestalt, fast zu groß um hindurch zu passen. Martha Stockte der Atem, als die Gestalt form fand.

Es war ein riesiger dreiköpfiger Hund. In den gewaltigen Mäulern waren Reißzähnen, so groß wie ein Mensch, und Flammen züngelten aus dem Rachen. Er lief auf riesigen Pranken und hatte leuchtend rote Augen. Doch das wirklich schockierende war sein Körper. Er schien aus ineinander verwebten menschlichen Körpern zu bestehn. Sie waren Nackt und zerschunden. Einige waren nur noch knochen. Etliche hatten Wunden, und bluteten. Die Gesichter waren verzerrt, und man sah jedem einzelnen sein Leid an. Dazu hallte von ihnen ein verstörendes Gewimmer und flehen um Erlösung.

Blut und Ehre für die Südkoalition

Kapitel 43

Blut und Ehre für die Südkoalition
 

"HALTET DIE LINIE!" Brüllte der Offizier noch über das Donnern der Maschinengewehre hinweg. Vor Marta öffnete sich ein Blick in die Hölle. Aus dem Portal strömten Monster wie aus verzerrten Alpträumen heraus. Sie hatten Lange Fangarme, gewaltige Reißzähne und teils Tentakeln, mit denen sie nach den Soldaten griffen. Dabei schrien sie vor Wahnsinn. Und über diesen Monstern stand die Gewaltige Hundekreatur und Spie Feuer. Kaltes Feuer. Es leuchtete Lila, aber ging von ihm keine Hitze aus. Doch wo es ein berührte, löste es die Menschen unter grausamen Qualen auf.

Das Wesen selbst war von einer unsichtbaren Wand vor dem Beschuss geschützt, durch welche die Geschosse nicht einfach nicht durchkamen. Die Höhle erbebte immer wieder von den Einschlägen der Raketen.

"FEUERSTOSS" Brüllte einer der Soldaten und zog mit deinen Flammenwerfer über die anstürmende Horde Monster. Dieser wurden von dem Feuer verbrannt und fielen als rauchende Kadaver zu Boden.

"Los du auch!" Blaffte der Leutnant neben Marta sie an. Darauf kam sie aus der Deckung und gab ebenfalls einen Feuerstoß ab. Sie hatte in dieser Höhle schon so viel verbrannt, das sie langsam verstand, wie so ein Flammenwerfer funktionierte.

Nachdem sie gefeuert hatte, duckte sie sich wieder in Deckung und andere Soldaten eröffneten das Feuer.

"SO kommen wir nicht weiter!" Rief der Major.

"Wir sind hier auf verlorenen Posten! Wo ist die verdammte Verstärkung?" Rief der Leutnant neben Marta, der nun stand und auf Feinde Feuerte, die Marta nicht sah.

"FEUERSTOSS!" brüllte der Major und Marte wuchtete ihren Flammenwerfer wieder nach oben. Eines der Monster war fast bei ihr. Aus Schreck drückte sie einfach ab. Doch zu spät, Es war schon im Sprung auf sie zu. Doch durch die Flammen konnte es nicht mehr nach ihr Schlagen und warf sie nur durch den Aufprall um. Beide schlugen hart auf. doch sofort trat der Leutnant das Monster von ihr runter und erlegte es mit einen kurzem Feuerstoß aus seinen Gewehr.

Marta sah an sich herab, doch schien sie nicht zu brennen. Mit geweiteten Augen sah sie zum Leutnant hoch.

"Verstärkung ist auf den Weg. Sie brauchen aber noch. Der Feind hat einen Gegenschlag gestartet."

"Verdammt... Lange halten wir hier nicht mehr durch... Jakob, und du Mädel. Mitkommen." befahl der Leutnant, worauf die Drei sich auf den Weg machten, den Feind zu umrunden. Die Dämonen waren zwar viele, doch auch recht planlos in ihren Sturm auf die Position der Soldaten. Bei diesen Versuch der Drei boten die vielen Rohre und Maschinen gute Deckung.

Ohne das Marta etwas dagegen tun konnte, zitterten ihre Zähne so sehr, das sie schon weh taten. Immer wieder ertönten die Todesschreie von Soldaten. Plötzlich sprang eine Kreatur vor sie. Sie war entfernt weiblich und hatte zwei gewaltige Zangen als Hände. Noch eh einer von ihnen hätte reagieren können, packte sie den vorderen Soldaten und schnitt ihn auf Höhe des Bauches ab. Dieser keuchte nur, als sein Oberkörper auf den Boden fiel. Da zog ein Kugelhagel über den Körper des Monsters und schlug tiefe gelb blutende Löcher, die nach Säure rochen.

Marta wollte zu dem Verwundeten laufen, doch dieser hatte seine Verletzung als tödlich erkannt und versuchte nach der Pistole am Gürtel seines Unterleibes zu greifen. Der andere Soldat bückte sich und gab sie ihm. Marta sah die Beiden Soldaten mit geweiteten Augen an. Plötzlich begann der verwundete zu Lächeln und sagte: "Für den Kaiser." Mit diesen Worten drückte er ab und beendete so seine schmerzen. Marta kannte beide Soldaten nicht, doch erkannte sie das sie Freunde gewesen sein mussten.

"Weiter." sagte der Soldat und hing sich das Gewehr seines toten Kameraden um die Schulter.

Sie krochen unter einigen Rohren entlang, wobei plötzlich das Hämmern schwerer Sturmkanonen zu hören war. Beide sahen sich erstaunt an.

"Das ist Verstärkung... Das ist unsere Chance. also beeile dich." befahl der Soldat und kroch voraus. Martha hatte den Brennstoffkanister vom Rücken abgesetzt, um unter den Rohren durchzukommen. Sie hielt den Flammenwerfer fest und zog den Kanister am Schlauch hinter sich her. Wieder lies eine Explosion die Höhle erzittern und Steine bröckelten von oben herab.

Wenn die Monster sie nicht töten würden, dann würde es die einstürzende Höhle machen, dachte sich Marta, die langsam einen Tunnelblick bekam.

Endlich war sie unter den Rohrleitungen durch und zog den Tank zu sich heran, um ihn aufzusetzen.

Da stieß sie der Soldat an und zeigte ihr die Position, von wo aus sie angreifen würden. Eine Kontrolltafel hinter einer weiteren Leitung. Schnell war er gebückt hingelaufen, um nicht gesehen zu werden. Marta folgte ihn, wenn auch nicht so geübt in den Bewegungen. dabei zog sie den Kanister hinter sich her. Von hier aus hörte sie das Wimmern und Stöhnen der Leiber, die den Hundedämon bildeten. Nun zitterten auch die Hände von Marta. Das war einfach zu viel. In einen Krieg gegen Menschen zu kämpfen war schon fürchterlich, aber gegen diese Monster? Das war irgendwie zu viel für sie.

Da packte der Soldat ihren Arm und zerrte sie zu sich. Mit wütenden Blick sah er sie an.

"Beherrsch dich. Wir haben eine Chance. Wenn du die versaust, sind wir beide tot!" Marta nickte nur eingeschüchtert. Innerlich hatte sie sich schon damit abgefunden, zu sterben. Nun ging es nur noch darum, festzustellen wie.

"Auf 3... 1... 2... 3!" Rief der Soldat und sprang hinter der Deckung vor. Dabei feuerte er sein gesamtes Magazin in Richtung des Mannes vor dem Portal. Marta sprang ebenfalls hoch und wollte auch feuern, doch es kam keine Flamme. Panisch drückte sie mehrmals den Abzug. Doch es kam kein Brennstoff, der hätte einen tödlichen Kegel aus Flammen erzeugen können. Sie sah sich zu dem Tank um und bemerkte, beim Ziehen hatte sich das Ventil am Tank geschlossen. Schnell bückte sie sich um es zu öffnen.

"WAS IST LOAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAR!" Brüllte der Soldat. Marta blickte sich geschockt um. Ein Flammenstrahl fegte um das Pult herum. Sie musste sich in der Sekunde geduckt haben, bevor das Monster seine Flamme auf sie Spie. Der Soldat hatte kein Glück. Er fiel zu Boden und sein Oberkörper löste sich langsam auf, während die Lila flammen über seine Kleidung tanzten. Dabei Schrie er aus Leibes Kräften. Marta saß nur da und sah geschockt zu, wie der Soldat unter grausamen Qualen starb. Sie dachte daran das alles hinzuwerfen, und zu rennen. zu rennen bis sie vor Erschöpfung um fiel. Da hörten die Flamen auf, da der Hundedämon sie wohl für tot hielt. Mit zitternden Händen legte sie das Ventil um und spürte wie der Brennstoff wieder den Schlauch füllte.

Sie war schon in der Hölle. Für sie gab es eh keine Rettung mehr. Mit gläsernen Blick umfasste sie den Flammenwerfer und setzte sich den Rucksack auf. Eventuell konnte sie sich durch eine letzte Heldentat vor Titan als Würdig erweisen. Sie atmete nochmal tief ein und aus. Erinnerte sich an viele aus ihren Leben. Ihre Eltern, ihre Geschwister und auch ihrer Freunde... "Lebt wohl." sagte sie leise und mit Tränen in den Augen sprang sie auf. Drückte sie den Abzug des Flammenwerfers durch und gab einen stetigen breiten kegel aus heißen Flammen ab, während sie auf den Magier zu rannte. Das Feuer fegte über mehrere Monster hinweg Richtung des Magiers. Dieser war von dem Angriff nicht überrascht und hob schnell die Hand, um ein Schild zu erschaffen. Doch die Flammen wurden nicht aufgehalten. Er schaffte es noch die Augen aufzureißen, eh ihn die Flammenwand umschloss und seinen Körper verzerrte.

Marta blieb steh und zog mit dem Flammenwerfer über die Seite des Hundedämons. Darauf begannen die Leiber schmerzverzerrt zu schreien. Auch war der schützende Schild vor dem Dämon weg. Die Kugeln schlugen in die Leiber ein, rissen schwere blutende Wunden und ließen die Betroffenen aufschreien. Sie flehten um Gnade. Einige falteten sogar die Hände zum Gebet und brüllten, sie mögen aufhören. Diese Schreie holten Marta aus ihrer Trance. Erschrocken wich sie zurück. In diesen Moment stolperte der Magier, der immer noch stand, in das Portal, das darauf seine Farbe in blutrot veränderte. dazu sah es so aus, als würde es kochen. Die Dämonen, die unaufhörlich aus dem Portal stürzten, waren nun noch schlimmer deformiert oder teils kamen nur noch fetzen von ihnen durch das Portal.

Da spie die Kreatur nochmals Feuer auf die Soldaten vor ihm, die aus der Deckung gekommen wahren. Marta wollte nochmal Abdrücken, als sie etwas am Nacken traf. Plötzlich verlor sie das Gefühl in ihren Körper und sie merkte nur noch, wie sie zu Boden sackten. Ihre Sicht wurde trüb.

"Luise..." hauchte sie stimmlos. Das letzte was sie sah, war der Schimmer einer großen roten Klaue.
 

Gozzin betrat die Große Höhle und sah sich um. Sie wurde als Gesichert bezeichnet. Weiter hinten wurde zwar immer noch gekämpft, aber dies stellte keine Gefahr mehr da.

"Wir Platzieren die Bombe genau in der Mitte. Feuerschutzposition mit den Sturmpanzern." Befahl Major Dimitri. Darauf sah Gozzin ihn erstaunt an.

"Feuerschutzposition?"

"Der Kaiser persönlich hat uns beauftragt, die Bombe bis zum Schluss zu sichern." sagte der Major mit regungslosen Gesicht.

"Sie werden nicht mehr entkommen können, wenn wir den Schacht gesprengt haben." mahnte Gozzin.

"Wissen wir." sagte der Major und wendete sich der Bombe zu.

"Wir geben ihnen 1 Stunde Zeit die Truppen zu Evakuieren. Sie Sollten also gleich anfangen." sagte der Major ohne den General anzusehen.

"Major." sagte Gozzin streng. Darauf drehte dieser sich um und sah den General an. Dieser Salutierte nur vor dem Major.

"Mögen die Drachen sie Beschützen... ABRÜCKEN!" Befahl Gozzin und wendete sich zum gehen. Derweil positionierten sich 4 Sturmpanzer um die Bombe. Die Männer der 1. Kaiserlichen Garde gingen in Position und feuerten auf alles, was es lebend durch das Portal schaffte. Der Major holte ein Radio aus einen der Panzer und stellte es neben die Bombe auf den Boden. Mit einen müden Lächeln schaltete er es ein und die Halifanische Hymne hallte durch die Höhle.
 


 

Eine Stunde Später stand Esteban an der Spitze seiner Brücke und Betrachtete, wie die Stadt Occasus in einen gewaltigen Feuerball verglühte. Sie hatten wohl nicht alles zurückziehen können was sie hatten. Aber dies waren nun mal Opfer des Krieges. Dennoch, das Portal war verschlossen Die Metaenergieanzeigen waren auf 0. Nichts was mit Magie erschaffen wurde, war dort noch zu finden. Das Portal war geschlossen. Der Einzige Sinn dieses Krieges war damit erfüllt. Ein Krieg der bisher schon fast 5 Millionen Leben gekostet hatte. Zivil wie Militärich. Es würde lange brauchen, bis die Schäden behoben sind... doch er würde damit nichts mehr zu tun haben. Sein Rücktrittsgesuch lag schon unterschrieben auf seinen Tisch. Wenn die Flotte zurück in der Heimat wäre... wenn es dann noch eine Gab. Esteban wurde das Gefühl nicht los, es würde noch eine ganze Weile dauern, bis er in Rente gehen kann. Doch nun gab es erst mal einen Sieg zu feiern. Die Überlebenden Feindtruppen sollen auf dem Ungeordneten Rückzug sein. Die beste Gelegenheit, kurz zu verschnaufen... und die Toten zu zählen.

Machtübergabe

Kapitel 44

Machtübergabe
 

„+++Sondermeldung+++“ Lief groß über den Bildschirm, eh ein Reporter erschien, der sich mit der linken Hand das Ohr zu hielt, um zu verstehen, was man ihn über den Kopfhörer sagte. Sekunden später sah er direkt in die Kamera.

„Guten Tag werte Zuschauer. Ich befinde mich hier im Parlamentsgebäude, wo heute die große Vereidigung des neuen Parlamentes abgehalten werden sollte. Bis kurz vorher war noch unklar gewesen, ob es wirklich stattfindet, oder ob es, wie vor drei Tagen wieder verschoben wird. Leider hielten sich die Paladine diesbezüglich sehr bedeckt. Vor nun knapp 30 Minuten hieß es dann von einem Sprecher der Paladine, das es nicht verschoben wird.“ Sagte der Sprecher, worauf das Bild auf den Nachrichtensprecher im TV Studio zurück schaltete. Der Reporter wurde zu einen kleineren Bild am Rande.

„Ist denn schon bekannt, wer die Vereidigung durchführen wird. Zuletzt gab es ja viele Spekulationen, das Ordensmeister Natzujama schwer verletzt, oder gar gefallen sein.“

Wieder wechselte das Bild auf den Reporter.

„Nun, diesbezüglich hüllen sich die Paladine in unbehagliches Schweigen. Bisher dementierten sie immer jegliche Behauptungen, doch diesmal äußern sie sich halt überhaupt nicht zu den Fragen. Der Sprecher der Paladine hatte nur gesagt, „Die Vereidigung wird stattfinden.“

„Das die Vereidigung des Parlamentes nun dennoch erfolgt, straft doch aber all jene lügen, die behauptet hatten, die Paladine würden selber nach der Macht streben, und diese nun nicht abgeben wollen, oder Karsten?“ fragte der Moderator.

„Nun. Nachdem vor drei Tagen überraschend die Vereidigung verschoben wurde, kochten die Spekulationen über, da viele die Paladine mittlerweile sehr misstrauisch betrachteten. Immerhin war ihnen ja die gesamte Regierungsmacht in die Hände gefallen. Zudem hatte es früher öfters Streitigkeiten zwischen der Parlamentariern und den Paladinen gegeben. Bisher steht nur das Wort der Paladine, diese macht wieder abzugeben. Jedoch…“ setzte der Reporter an, zögerte dann aber.

„Jedoch, Karsten?“ fragte der Moderator nach, als die Kamera schwenkte und auf den Vorplatz vor den Parlament zeigte.

„Dieser Militärkonvoi von 6 großen Mannschaftstransportern ist vor wenigen Minuten hier angekommen, was für gewisse Nervosität bei einigen gesorgt hat. Es ist zwar bekannt, dass der Ordensmeister mit einen solchen Fahrzeug vorzufahren pflegt, aber 6 Fahrzeuge sind dann doch erstaunlich viele. Zudem…“ sagte der Reporter und die Kamera schwenkte wieder auf den Rand des Platzes.

„Wie sie sehen, ist die Polizei ebenfalls in großer Zahl vor Ort. Sie ist auch eben erst mit mindestens einer Hundertschaft angekommen. Sie verstehen also die gewisse Anspannung bei allen Beteiligten. Zumal die Paladine ja so schon mit Kriegsgerät als Wachschutz des Parlamentes vor Ort sind.“

„Gibt es denn von Seiten der Polizei eine Stellungnahme?“

„Leider nein. Zwar hat man vorhin den Polizeipräsidenten gesehen, aber ist hier kein Ansprechpartner der Polizei. Die Paladintruppen haben aber auch rigoros abgesperrt und halten uns von der Ebene der Politiker fern.“ Sagte der Reporter, als ein Gong ertönte.

„Das ist wohl das Signal, das es los geht.“ Sagte der Reporter, und die Kamera schwenkte wieder auf den Tagungssaal. Die Politiker nahmen eiligst Platz auf ihren Stühlen, während am Rande des Saales schwer bewaffnete Soldaten der Paladine in ihren gewaltigen Kampfrüstungen standen. Die Reihen hinter dem Rednerpult, die für die Regierung und dessen Minister bestimmt war, war leer, was ein sehr merkwürdiges Bild ergab. Man konnte die Anspannung in dem Raum faktisch fühlen. Da trat von der Seite des Saales jemand herein. Es war Ordensmeister Natzujama. In der Seitentür standen diverse andere Paladine, einige bekannter, andere nicht. Doch sie sahen alle nicht wirklich glücklich aus. Nun fokussierte sich die Kamera jedoch auf den Ordensmeister. Wie üblich ganz in schwarz Gekleidet. Doch unter seinen langen Mantel sah man, dass der rechte Arm in einer Bandage gehalten wurde. Auch war sein Gang merkwürdig schwer und fast unbeholfen. Als er an dem Rand der Regierungsbank angekommen war, konnte er sich gerade noch daran abstützen, um nicht hinzufallen. Sofort ging ein raunen durch die Menge. Da kam einer der Paladine vom Rand mit einer Krücke angelaufen. Zuerst schüttelte der Ordensmeister den Kopf, nahm diese dann aber doch an, um weiter gehen zu können. Der Paladin blieb an der Ecke der Regierungsbank stehen und beobachtete alles. Schließlich hatte der Ordensmeister es bis zum Rednerpult geschafft.
 

3 Stunden vorher
 

"So eine Scheiße..." brummte Sosuke, der sich nur wiederwillig die Bandagen wechseln lies.

"Du musst dich mehr Schonen. Eigentlich hättest du auf Tage nicht aufstehen dürfen." sagte Carolin langsam, während sie die Beinwunde neu Versorgte.

"Jeder Normalsterbliche wäre an diesen Verletzungen gestorben. Und selbst für euch sind das Kritische wunden." fügte sie noch hinzu und machte den Verbannt mit einer Klammer fest. Sosuke saß nur in der Unterhose auf dem Schreibtisch und sah zu ihr runter. Sie flogen mit einer Maschine der Paladine. diese dienten als Kommandozentralen, jedoch gab es keine Medizinische Abteilung. so mussten sie dies in einen Büro erledigen.

"Sag das Theresa... ich fliege hier nicht freiwillig. Aber..." sagte er und sah sich seinen Körper an. Viele stellen waren mit alten Narben übersät.

Da kam Ryo mit einen Datenblock in den Raum.

"Sosuke, ich soll dir..." sagte sie und Stockte kurz. Das war nun das erste mal, das sie ihn so sah. das sie seinen Körper sah. In ihren Blick sah Sosuke das Entsetzen. Darauf seufzte er kurz.

"Krieg ist nicht gut... schon gar nicht für die Gesundheit... Was gibt es denn?" fragte er und deutete mit einen Kopfnicken auf den Datenblock.

"Das... das sind die neuesten Berichte von der Front." sagte Ryo und gab ihn den Datenblock. dabei versuchte sie unauffällig seine Wunden zu mustern. Sosuke merkte es, lies sich jedoch nichts anmerken. Er überflog die Berichte... wie meistens und las sich nur die Notizen durch. "Verluste Akzeptabel. Vormarsch hat wieder an Schwung gewonnen. Maron Gestorben." diese drei Sätze reichten ihm. darauf legte er den Datenblock weg und sah kurz zu Carolin.

"Danke. den Rest schaff ich schon alleine." sagte er und nickte ihr zu. Diese erwiderte die Geste und ging aus dem Raum. Ryo stand immer noch wie versteinert neben ihm.

"Nicht ganz, wie du es in Erinnerung hast, oder?" fragte er und suchte ihren Blick.

"Ich hab dem ganzen viel gegeben... und kaum was zurück bekommen." sagte er und beugte sich nach vorne, um sich auf dem linken Arm aufzustützen. Nun sah Ryo die große Brandwunde auf seinen Rücken.

"Das bekam ich nicht in einen Kampf... Es war ein Bombenanschlag." sagte er und begann sich langsam und unbeholfen sich anzuziehen. Zuerst sah Ryo ihm nur zu. doch er bekam wegen dem verletzten Arm einfach nicht die Hose richtig zu fassen.

"Soll ich dir helfen? Meow." fragte Ryo.

"Soweit ist es schon gekommen... Heldenhafter Krieger, Mächtiger Staatsmann... und muss sich beim Hose anziehen helfen lassen..." Darauf Bückte sich Ryo und half ihm in die Hose.

"Vor mir musst du nicht angeben." sagte sie leise. Doch sie hatte die Bitterkeit in seinen Worten deutlich gehört.

"Und dann muss ich mir auch noch eine Rede ausdenken..."

"Rede?"

"Die Vereidigung des Parlaments erfordert schon eine kurze Rede..."

Ryo sah ihn verwundert an.

"Ja, normalerweise improvisier ich sowas... Aber heute ist kein guter Tag... und gerade dabei ist die Formulierung wichtig."

"Kann ich dir dabei helfen?" fragte sie, während er sich aus einer Schublade des Büros eine Tüte Kartoffelchips zog.

"Nicht wirklich... ich brauch einfach etwas Ruhe." sagte er und klappte seinen Laptop auf.

"ich müsste dich nur bitten zu gehen." sagte Sosuke und sah Ryo dabei nicht an.

"Miau?"

"Es... es ist mir peinlich... wenn mir einer dabei zu schaut..." sagte Sosuke, worauf Ryo leise kicherte und den Kopf schüttelte.

"Du bist ein echter Held..." sagte sie leise und verlies grinsend den Raum. Sosuke sah ihr hinterher. Erst als die Tür wieder zu war sagte er: "Mir doch egal...."

Ryo ging das Flugzeug entlang und kam zu einen kleinen Aufenthaltsraum. Dort saßen Theresa und die Krankenschwester auf einer Couch und in der Ecke Saß Florian. er hatte den Kopf im Nacken und ein Buch aufgeschlagen auf dem Gesicht. Anhand des Schnarchens war zu erkennen, das er schlief.

Ryo betrat vorsichtig den Raum, und die beiden Frauen hörten auf zu reden.

"Was macht er nun?"

"Chips essen... und an einer Rede schreiben." sagte Ryo. Darauf schreckte Florian hoch und sah Ryo an.

"Was? DER Schreibt eine Rede?"

"Sonst improvisiert er die immer..." sagte Theresa, wobei man einen genervten Unterton hörte.

"Er meine, heute sei kein guter Tag. Darum schreibt er sie vor."

Dies löste ein kichern bei den anderen Anwesenden aus.

"Miau?"

"Also er muss das wohl wirklich ernst nehmen." sagte Charolin.

"Oder er ist wirklich so im Arsch, das er es nicht improvisieren kann." lachte Florian.

"Oder Beides..." sagte Theresa emotionslos und sah sich mit einen genervten lächeln um.

In diesen Moment kam Sosuke auf seiner Krücke an dem Raum vorbei gehechtet. "Ich hab die Idee!" rief er kurz.

Die vier sahen sich kurz schweigend an. darauf erhob sich Florian.

"Ich geh ja schon nachsehen." Sagte Florian und stand auf.

"Miau. Ich auch." sagte Ryo und folgte Florian. Beide ginngen zum Funkraum, wo sie noch hörten: "Ich weiß es ist Kompliziert. aber ich brauche dringend eine direktverbindung zum Polizeipräsidenten von Oppidum Imperialis." bat Sosuke den Funker und wippte aufgeregt hin und her.

"Was hast du denn nun schon wieder vor?" fragte Florian und lehnte sich gegen den Türramen. Darauf grinste ihn Sosuke breit an.

"Wenn, dann muss es doch Medienwirksam sein." antwortete er kurz und begann fieß zu lachen.

"Was meinst du?" fragte Florian und sah Sosuke Skeptisch an. Ryo sah zwischen den beiden hin und her. Sie erkannte den Blick von Sosuke. er hatte irgend einen Unsinn vor.

"Wirst du schon sehn. ich hab eine gute Idee."

"Eine gute Idee, oder eine GUTE IDEE?" fragte Florian bestimmt.

"Öhm...." setzte er ann und strich sich mit der linken Hand über das Kinn. "Eine GUTE Idee. Wird schon passen. Ich zünde die Stadt schon nicht an." scherzte Sosuke, worauf ihn Ryo mit großen augen ansah. Florian lies mit seinen bohrenen Blick nicht locker.

"Ihr werdet es schon sehn. lasst euch doch mal überraschen." versuchte Sosuke die beiden zu beschwichtigen.

"Du spinner." sagte Florian und ging.

"Gut, ich geh dann in mein Büro. Stellen sie ihn mir dann durch."

"Jawohl Sir." sagte der Funker.

Ryo schüttelte den Kopf. für sie war immernoch befremtlich, mit was für einer Selbstverständlichkeit die Soldaten, alle älter als er, seine befehle kommentarlos ausführten. auch wenn er sich gerade nicht wie 18 sondern wie 14 verhielt. Ryo folgte Florian zurück in den aufenthaltsraum. Sosuke ging hinter ihnen her zu seinen Büro.

"Und?" fragte Theresa.

"Er plant was." antwortete Florian, und lies sich wieder auf seinen Platz in der Ecke fallen.

"Was plant er?"

"Unfug?"

"Ja das solltest du doch rausfinden."

"Ich vermute es ist sein PR Berater." brummte Florian.

"Sein PR Berater?" fragte Ryo erstaunt.

"Wenn Sosuke etwas kann, dann sich vor einer Kammera ins rechte Licht rücken. Er selbst ist sein bester Medienberater. Er wird schon kein Blödsinn machen. Auch wenn er oft nicht so tut, er weiß sehr wohl wie ernst die Dinge sind." brummte Florian und legte sich das Buch wieder auf den Kopf und fing kurz arauf wieder an zu schnarchen.

"Was für eine Bunte Truppe er hier hat... und das sollen alles Soldaten sein?" fragte sich Ryo verwundert.
 

Sosuke stützte sich mit der linken Hand auf dem Rednerpult ab und atmete nochmal tief ein.

"Wir stehen heute hier, weil uns eine Tragödie wiederfahren ist. Eine Tragödie, mit der wir nicht gerechnet hatten. Die wir nicht kommen sahen. Das ein Politiker die Waffe auf einen anderen richtet... und das in diesen Hallen, das gab es nicht, das war bis zu jenem Tag unvorstellbar." Begann Sosuke seine Rede. Sein Bein schmerzte und das Atmen fiel ihm nicht leicht, doch er zwang sich, keine Anzeichen von Schwäche zu zeigen. Zumindest keine weiteren.

"Doch fragten danach viele... zurecht, warum passiere es? Warum sah man es nicht kommen? Warum verhinderte es keiner. Nun, die Antwort ist leich... wie auch Schmerzhaft... Freiheit.

Als wir damals die Imperiale Liga erschaffen hatten, schmiedeten wir ein starkes Band. Ein Band, das uns vor Feinen von außerhalb WIE AUCH INNERHALB schützen sollte. Dazu legten wir für dieses Band fundermentale Grundpfeiler. Grundpfeiler der Menschenrechte...

Und die Freiheit, ist eines der Stärksten!

Sicher, wir hätten diese Gruppen durchdringen können, sie ausspähen und ihre Pläne so in erfahrung bringen können. Doch gab es keinen Beweis. Es gab oft Meinungsverschiedenheiten, doch ist es ihr gutes Recht gewesen, anderer Meinung zu sein. Hätten wir aber an der Grundsäule der Freiheit gerüttelt, um diese Gruppen auszuspähen, hätten wir uns ebenso einem Verbrechen schuldig gemacht. Nicht an jenen... doch an der Liga sebst. Dies ist eine Linie, die wir nicht übertreten wollen... nicht Übertreten können.

Viele werden nun denken, man könne doch ein wenig Freiheit aufgeben, um mehr Sicherheit zu gewinnen. Doch es gibt nicht "ein wenig Freiheit". Wer seine Freiheit aufgibt, um sicherheit zu bekommen, der wird am Ende beides verlieren.

Und darum traf es uns an jenem Abend so schwer. Dort oben, wo nun die Presse steht, dort blickte ich damals selbst in den Saal. Ich erblickte das Blutbad, und wollte es nicht wahr haben. Das Unvorstellbare trat ein. Doch ging es damals nicht nur darum, an jenem abend zu handeln, sondern auch darum für die Zukunft zu handeln. Es gab keine Regierung mehr, der Feind war vor unseren Türen. Und ein neuer Feind hatte sich in unserer Mitte gezeigt. In dieser Situation blieb uns Paladinen, den Wächern von Recht und Ordnung, keine andere wahl, als den Militärichen Notstand auszurufen. Die Liga brauchte Führung. Eine Starke und entschlossene Führung. Wir rigelten das Parlament ab und Beriefen uns auf unsere Sondervollmachten, die uns die Übernahme der Führung in dieser Kriese erlaubten. Viele erhoben sich, und sahen eine Gefahr in dieser Vollmacht. Eine Gefahr für Freiheit und Demokratie.

Und dennoch, während dieser Zeit stellten wir eine Stabile und funktionierende Führung. Doch dies hat nun ein Ende." sagte er zu den schweigenden Politikern. es war totenstill. nur das Klacken der Fotoapparate hallte im Raum.

Da öffnete sich die rechte seitentür und ein Trupp bewaffneter Soldaten marschierte in den Sahn. sofort brach verwunderung unter den Beteiligten aus. In diesen Moment erschien durch den Haupteingang der Polizeipräsident und eine Gruppe Polizeibeamter. Die Stimmung im Haus war bis zum bersten gespannt.

"Unsere Zeit hier ist Vorrüber." sagte Sosuke, während zwei Soldaten mit der Fahne der Imperialen Liga vor dem Polizeipräsidenten stehen blieben.

"Unsere Pflicht ist erledigt. Das Volk hat eine neue Regierung gewähl. Und wie Versprochen, geben wir unsere Vollmachten zurück. Wir geben das Peralment und dessen Sicherheit, wieder zurück in die Hände des Volkes. Dort, wo es hin gehört." sagte Sosuke und Pausierte kurz, solange die Fahne ehrenvoll übergeben wurde. Darauf gingen die Zwei Polizisten mit der Fahne durch den Aufgang, durch den die Soldaten gekommen waren.

"Wenn sie sich nun bitte zum Schwur erheben würden?" bat Sosuke, worauf die Gesamten Politiker sich erhoben.

Überfall

Kapitel 45

Überfall
 

Nach der Vereidigung des Parlamentes war Sosuke kurz darauf wieder aufgebrochen. Diesmal war sein Ziel Eisenstein. Damit es schneller ging, hatten sie einen Helikopter genommen. Mit einigen Wachen, auf die Florian bestanden hatte, saßen sie nun seit Stunden in der Passagierkabine eines Militärhelikopters und flogen über eine karge Berglandschaft hinweg. Theresa war im Parlament geblieben um alles weitere zu klären. Sosuke betrachtete auf seinen Datenblock die aktuellen Nachrichten, um zu sehen wie es auf die Bevölkerung gewirkt hat. Ihm gegenüber saß Florian, der mit einen Buch auf dem Gesicht schlief. Die Krankenschwester hatte sich in eine Zeitschrift vergraben. Nur Ryo wusste nicht was sie so recht tun sollte. Durch ihren Fensterplatz konnte sie zwar die Landschaft sehn, doch viel zu sehn gab es da nicht. Grauer Fels, Schlamm und noch mehr Felsen. Die anderen im Raum hatte sie auch schon hinreichend gemustert. Besonders Florian, den sie mit einer gewissen Skepsis betrachtete.

"Du Sosuke...?" sagte sie leise.

"Hm?" brummte dieser, ohne sie anzusehen.

"Sag mal..." setzte Ryo an, und kam noch etwas näher. "macht der da eigentlich noch was außer essen und Schlafen?" flüsterte sie. Darauf huschte ein kurzes Lächeln über Sosukes Gesicht und er sah Ryo an.

"Sonst hast du ihn nicht viel machen sehen, oder?" fragte er direkt. Ryo nickte nur.

"Er ist der Chef meiner Leibwache."

"Miau?"

"Ja. ich hab eine Leibwache. Und bisher macht er seinen Job gut. Zumindest kann ich ruhig schlafen." sagte Sosuke und grinste sie an. Da knackte der Lautsprecher. "Wir setzen zur Landung in Eisenstein an. Bitte anschnallen." Darauf erwachte Florian und schnallte sich an.

"Endlich..." brummte er.

"Schau mal raus." sagte Sosuke und deutete mit einer Kopfbewegung zum Fenster. Ryo drehte sich darauf um und staunte. Der Helikopter flog eine Gewaltige Festung an. Größer als alles, was Ryo je gesehen hatte. Es hatte fast die Ausmaße einer kleinen Stadt. In der Mitte erhoben sich 8 Türme, die um einen 9. im Kreis angeordnet waren. Jeder der 8 Türme war schon so groß wie ein Hochhaus, doch der mittlere Turm war noch um einiges größer als die anderen. Sie waren wie der Rest aus massiven Mauersteinen gebaut. Um die Türme erhob sich eine breite Mauer, die wohl gut 50 m hoch und breit genug war, das zwei KPA auf ihr stehen konnten. Um diese Mauer herum waren viele kleinere, modernere Büro und Lagerhäuser angeordnet. Um diesen Ring aus Gebäuden erhob sich eine zweite noch massivere Mauer. In dieser waren Geschütze eingebaut.

"Eine Wahre Festung." brummte Ryo.

Neben dem Festungskomplex lag ein Flughafen mit mehreren Startbahnen. Ryo sah einige Patroulien in der Landschaft.

"MIAAAAAUUUUU... Ist das gewaltig." staunte sie. Dabei sahen Sosuke und Florian sich grinsend an.

"Wie viele Leben denn hier?" fragte Ryo beiläufig.

"öhm... Achtundzwanzigtausend... dreihundertachtzehn?" fragte Sosuke und Sah Florian an.

"Ja... irgendwie so in der Art."

"Meaow? So viele?"

"Na ja... das was du siehst ist nur ein kleiner Teil der. Das Größte der Anlage ist der gewaltige Bunkerkomplex darunter." gab Sosuke an.

"Aber wie groß ist das bitte? ich meine, fast 30000 Leute..."

"Na ja... Nord Süd... 10 km? Und ich denke wir sind bis auf 300 m tiefe...?" fragte Florian.

"Bin ich von den Bautrupps? Es ist zumindest eine große Anlage." sagte Sosuke.

"Und was... was wollen wir hier?" fragte Ryo.

"Na ja, ich hab hier was zu tun... und du... du auch."

"Ich? Was soll ich euch hier... helfen können?"

"Wirst du schon sehn." sagte Sosuke. In diesen Moment setzte der Helikopter auf.

"So, dann mal los." Befahl Sosuke und stand auf. Vor dem Helikopter standen einige Paladine. Ryo sah noch, wie einige schnell angerannt kamen und sich neben den stehenden einreihten.

"Willkommen Zurück, Ordensmeister!" Riefen diese und Salutierten. Sosuke Salutierte lässig zurück.

"Hätten sie uns bescheid gegeben, hätten wir sie ordentlich empfangen, Ordensmeister."

"Bei der aktuellen Situation ist es nicht ratsam, von einen Militärposten aus bescheid zu geben, wohin der Ordensmeister geht." wand Florian ein.

"Natürlich..." sagte der Paladin einsichtig.

"Außerdem... ich mag dieses Brimborium eh nicht. Ist mein MgÜKPA geliefert worden?"

"Ja Sir. ihre Maschine ist vor wenigen Stunden angekommen. Er wurde darauf zur Abteilung 12 überstellt."

"Abteilung 12? Das Ding sollte an Abteilung 7. Damit es wieder einsatzfähig wird. Wer hat das veranlasst?" fragte Sosuke verärgert. Darauf sah der Paladin zu Ryo.

"Ist schon in Ordnung."

"Dr. Sieber. Sie hatte noch während des Ausladens die Maschine untersucht und dann unter Quarantäne gestellt." Erklärte der Basiskommandant.

"Ich werde das klären. Also lasst uns gehen." sagte Sosuke und humpelte voran. die anderen Folgten ihm. Sie gingen zu dem kleinen Gebäude neben der Landebahn. Und von dort fuhren sie mit einen Fahrstuhl weit nach unten. Als sich die Fahrstuhltüren öffneten, warteten schon etliche Personen in Laborkitteln oder Arbeitskleidung auf sie.

"Herr Ordensmeister, willkommen zurück."

"Weitermachen." brummte Sosuke und humpelte auf seiner Krücke voran. Die Leute bildeten eine Gasse für ihn. An dessen Ende wartete eine Mann.

"Mr. Erikson. Schön sie zu sehn. Wie geht es ihnen?" fragte Sosuke und reichte ihm die Hand. Der Mann schüttelte sie, sagte aber nichts.

"Was macht die Forschung?"

"Geht langsam voran. Die neuen Panzerungsmaterialien sind vielversprechend." sagte der

Mann langsam. So gingen die beiden dann nebeneinander her, während der Rest ihnen folgte. Sie Betraten einen gewaltigen Raum, an dessen Wände diverse KPA in ihren Halterungen standen. Überall lagen Maschinenteile und Panzerungen herum.

"Da meine Maschine eh fast komplett überholt werden muss können sie die neue monopolarisierte Kompositpanzerung gleich an meiner Maschine anbauen." sagte Sosuke und dreht sich um. Die anderen Forscher und Ingenieure hatten derweil einen Halbkreis um sie gebildet.

"Und das ist sie übrigens. Von der ich ihnen erzählt hab." sagte Sosuke und deutete Ryo an, näher zu kommen.

"Miau?" fragte Ryo und sah verwundert zu Sosuke, und dann zu dem Wissenschaftler. Dieser sah verwundert zu Sosuke.

"Sie sagten zwar, das sie es gemacht hat... aber ich muss gestehen ich kann es immer noch nur schwer glauben..." setzte der Mann an und musterte Ryo.

"WAS ist mit mir? Weil man uns nachsagt wir wären in sowas unbegabt? MIAU!" Fauchte Ryo ihn an.

"Nein, das doch nicht..." setzte der Mann an.

"Im Gegensatz zu euch allen hier, hatte ich nie eine Ausbildung, ich hab NIE studiert. Und dennoch habe ich seine Maschine immer wieder in Gang bekommen!" Blaffte Ryo wütend die Leute an. Sosuke hingegen blieb ruhig und lächelte sie sanft an.

"Sosuke, MUSS ich mir das hier antun?" fragte sie.

"Ryo... Schau mal..." sagte Sosuke nur und hob einen Stapel Blätter von dem Tisch hinter ihm hoch. Als sie sich diese ansah, runzelte sie die Stirn.

"Was soll das? das sind doch meine?" fragte sie und sah Sosuke verwirrt an. die Wut war spontan aus ihren Gesicht gewichen und hatte Platz für Verwirrung gemacht.

"Sicher... immerhin haben wir keine Baupläne. Ihre Zeichnungen waren das beste was wir hatten. Zuverlässig. Wenn auch etwas... aus der Form gefallen." Erklärte Erikson.

"Aus der Form gefallen?" fragte Ryo und nahm sich die Blätter.

"Nun... Es gibt gewisse Standards... die nicht immer... eingehalten wurden."

"Meaowwwww... Das waren auch nur... meine Persönlichen Skizzen. Da machte ich mir nicht Gedanken, ob andere die lesen können."

"Das macht dir auch keiner zum Vorwurf." sagte Sosuke.

"Aber... warum macht ihr das nicht selbst? Ich meine, nehmt es auseinander und zeichnet eigene Plane, die dann nach den Vorgaben sind.

"Ihre Pläne sind schon sehr gut. Und teils scheinen sie die Konstruktion besser verstanden zu haben, als wir es können... zu meiner Schande." gestand der Professor.

"Ryo hat da einfach goldene Hände. Geben sie ihr eine Fernbedienung, und sie Baut ihnen einen Toaster draus." scherzte Sosuke.

"Miau!" Knurrte Ryo ihn kurz an. Der Ingenieur sah verwirrt zwischen den beiden hin und her.

"Ich lass dich dann mal eine Weile hier spielen. Immerhin haben die Jungs hier viele Fragen an dich." sagte Sosuke und wendete sich zum gehen.

"Und du?" fragte Ryo.

"Ich hab noch ein wenig Kram zu erledigen... Ordensmeisterkram... Bürokratie..." sagte Sosuke und tat es mit einer Handgeste ab. Darauf wendete er sich zum gehen.

"Sosuke?"

"Keine Sorge. Außerdem. Ein ganzes Labor hängt an deinen Lippen. Wolltest doch immer."

"Ja schon..."

"Die Lippen sind übrigens Reserviert. macht euch also keine Hoffnung." sagte Sosuke lachend und verschwand mit Florian aus dem Labor.

"Die wird ihren Spaß haben." sagte Sosuke zu Florian, als sie vor dem Fahrstuhl standen.

"Und wo nun hin? Abteilung 12 oder 0?" fragte Florian.

"Erst 0. Das ist nun... wichtiger." sagte Sosuke und beide machten sich mit dem Fahrstuhl auf den Weg weiter nach unten. Ihr Weg führte sie nach vielen Minuten in einen abgelegenen Bereich der Anlage. Dort standen sie vor einer schweren Panzertür.

"Machst du sie auf?" fragte Sosuke Florian. Dieser nahm darauf eine Chipkarte und zog sie durch ein Kartenlesegerät neben der Tür. Dann tippte er einen Code ein, eh er sagte: "Identifiziere Florian, ID 71." Darauf öffnete sich die Tür. Hinter der Tür sah es wie im Rest der Bunkeranlage aus. Die Gänge waren mit weiß Gestrichenen Metallplatten verkleidet. Und dennoch war dieser Bereich etwas sehr besonderes. Nur sehr wenige wussten von ihm, und noch weniger durften ihn betreten. Alleine der Versuch unbefugt hier eindringen zu wollen, konnte vor einen Erschießungskommando enden. Hier war das größte Geheimnis der Paladine untergebracht. Dr. Ivanov und ihre Forschungsarbeiten. Einige Forscher waren durch die Türen zu den Labors zu sehn, als Sosuke und Florian den Gang entlang gingen. Hier betrieben die Paladine Genforschung. eine Wissenschaft, die auf ganz Genesis verboten ist, und mit aller Gewalt geahndet wird. Würde dies bekannt werden, würden die Paladine zum Feind der ganzen Welt werden.

Sie gingen durch die Anlage bis sie zu einer hölzernen Tür kamen. Vor ihr zögerten beide.

"Wir kommandieren Armeen und ziehen furchtlos in den Krieg. Aber..." setzte Sosuke an.

"Aber vor ihrer Tür zögern wir immer noch." führte Florian den Satz weiter. Schließlich klopfte Sosuke an der Tür.

"Rein mit euch." rief Dr. Ivanov. Darauf traten beide in das Zimmer ein. Die Wände waren voller Akten. In der Mitte des Raumes war ein gewaltiger Holztisch. Massiv genug, um sich dahinter vor einen Kugelhagel zu verstecken. Dr. Ivanov saß an ihm und hatte mehrere Akten vor sich.

"Du wieder." sagte sie und musterte Sosuke.

"Hallo Mama." sagte Florian grinsend und zog sich damit einen sehr stechenden Blick zu. Florian mochte es die Frau zu reizen. auch wenn alle sehr viel Respekt vor ihr hatten.

"Zumindest seit ihr nicht nur wegen Blödsinn gekommen." sagte die Doktorin, und sah nun zu Sosuke

"Du weißt es also schon?"

"Natürlich. Mir wurden alle Unterlagen schon zugesendet. Du hast deinen Körper schwer zugerichtet. Massive Trauma im Abdomen. eine zerfetzte Niere. Ein Riss in der Leber. Ein zertrümmerter Oberarm und ein durchschossener Oberschenkelknochen. Riss im Trommelfell... und dazu ein Massiver Blutverlust." zählte Dr. Ivanov auf und schüttelte dabei den Kopf.

"Du bist nicht mehr der Jüngste. Dein Körper hält diese Belastungen nicht mehr lange aus." erklärte Dr. Ivanov.

"Kannst du mich wieder hinbekommen?" fragte Sosuke und sah die Doktorin an.

"Sicher. Nichts was man nicht mit einigen Ersatzorgangen wieder hinbekommt." antwortete sie und stand auf.

"Dazu habe ich vor, dir eine zweite Lazarus Drüse zu implantieren. Das sollte deine Regenerationsfähigkeit wieder normalisieren. Dann kannst du sowas wieder ohne meine Hilfe regenerieren. zumindest vorerst."

"Und wie lange bin ich dann dienstuntauglich?"

"Na ja. Ich würde sagen, durch die Schwere der Eingriffe bist du wohl gut 1 Woche Dienstuntauglich. Je nachdem wie schnell die Drüse zu arbeiten beginnt." erklärte Dr. Ivanov.
 


 

Im Militärischer Versorgungsstützpunkt G9 im Rognark Gebirkszug dröhnten die Sirenen.

"FEINDLICHER LUFTANGRIFF! ALLE MANN AUF GEFECHTSPOSITION!" Brüllte der Kommandant über die Lautsprecher. Die Soldaten versuchten die Flakgeschütze klar zu mache. In der Mitte der Basis wurde der Raketenwerfer ausgerichtet. Am Horizont im Westen sah man einen Schwarm schwarzer Punkte auf den Stützpunkt zufliegen. Da jagten die ersten Raketen durch die Luft und schlugen in den Stützpunkt ein. Ein Wachturm wurde getroffen, worauf die eingelagerte Munition explodierte. Der Folgende Feuerball sprengte ein Loch in den Stützpunkt und warf die meisten Soldaten von ihren Füßen.

Die Soldaten versuchten irgendwo vor dem Beschuss Schutz zu suchen. Da schlug eine zweite Raketensalve ein. Diesmal waren die Unterkünfte das Ziel. Doch nun donnerte die Antwort des Stützpunktes los. Die automatisierten Flakgeschütze sowie der schwere Raketenwerfer eröffneten das Feuer auf die feindlichen Flugzeuge. Diese brachen aus ihrer Formation und drehten um. Doch in diesen Moment überflog ein Schatten den Stützpunkt. Von Osten her überflog ein Transportflugzeug nur wenige Meter über den Boden die Basis. An ihrer Unterseite hingen 4 KPA. Einer von ihnen war die Maschine von Blackwell. Sie wurden über dem Stützpunkt ausgeklinkt. Erst kurz vor dem Aufprall zündeten bei Blackwells Maschine die Bremsdüsen Dennoch schlug er so hart auf, das der Beton unter ihm splitterte. Sowie er stand legte er mit seinen Lasergewehr an und feuerte auf den Raketenwerfer. Der Laserstrahl durchdrang die Panzerung des Raketenwerfers und brachte die geladenen Raketen zur Detonation. Noch eh die Explosion verraucht war, setzte sich Blackwell in Bewegung, auf der Suche nach dem nächsten Ziel. Togusa folgte ihm. Die Basisverteidigung war komplett überrumpelt. Zwar versuchten noch schnell zwei KPA zu starten, doch noch eh sie den ersten Schritt getan hatten, durchbohrten Laserstrahlen ihren Torso. der erste wurde am Cockpit getroffen, wo der Strahl einfach die Maschine durchschlug. Er taumelte und fiel regungslos zu Boden. Die zweite Maschine wurde am Reaktor getroffen, dessen Eindämmung darauf kollabierte und die Maschine in einer kleinen Sonne vergehen lies.

In diesen Moment hielten mehrere Helikopter über der Basis und Infanteristen in schweren Servorüstungen seilten sich ab. Diese begannen sofort die übrigen Gebäude zu stürmen. Dabei ließen sie keinen Soldaten der Südkoalition am Leben. "Keine Gefangenen." das war die Order, die Blackwell gegeben hatte.

Der ganze Angriff hatte kaum 10 min gedauert. Sämtliche Geschütze des Stützpunktes waren Zerstört. Die Verteidiger waren bei dieser Übermacht schnell gefallen.

"Ein weiterer Bruch in der Versorgungslinie." Sagte Togusa über Funk.

"2 oder 3 Stützpunkte und sie können ihren Vorstoß nicht mehr aufrecht halten. Dann schlagen wir zu." sagte Blackwell.

"Und die Gratismunition ist auch nicht Ohne." fügte Harwell hinzu, die mit ihren KPA in eines der Munitionslager sah.

Neuer Plan

Kapitel 46

Neuer Plan
 

Als Obers Blackwell die Kommandozentrale des Stützpunktes betrat, lag immer noch schwerer Qualm in der Luft. Er hatte ein Gewehr bei sich, das er an seinem Trageriemen um die Schulter gehangen hatte. Durch seinen Pilotenanzug sah man die Kanten seines mechanischen Beines. In der Kommandozentrale hatte es einen Brand gegeben. Mehrere Soldaten der SK lagen tot auf dem Boden, während scharagische Soldaten in schweren Servorüstungen schauten, ob sie in den verbrannten Resten noch verwertbare Dokumente finden konnten.

Hinter ihm betrat Corporal Campel den Raum und hustete kurz, als der Qualm in ihre Lungen dran.

"Waren wir das?" fragte Oberst Blackwell einen der Soldaten.

"Nein." sagte einer der Soldaten und nahm seinen Helm ab. "Als wir die Zentrale fast eingenommen hatten, zündeten sie eine Brandbombe."

"Verstanden Leutnant. Was ist dabei alles verloren gegangen?" fragte Campel

"Soweit ich das beurteilen kann, ist der gesamte Funkverkehr und damit auch die Truppenbewegungen verbrannt."

"Verstanden... Ist der Funk noch intakt?" fragte Blackwell.

"Jawohl. Der Funk war am anderen Ende des Raumes. Wir haben schon die erste Falschmeldung raus gegeben" antwortete der Leutnant.

"Gut... Dann will ich als erstes aus dem Archiv die Munitionsanforderungen sehn."

"Munitionsanforderungen?"

"Ja. Daran können wir erahnen, was an Truppen sie haben. Und auch eine Bewegung. Die ist zwar nicht aktuell, aber besser als nichts." sagte Oberst Blackwell und ging zu den Fenstern. Die Scheiben waren aus der Rahmen gesprengt worden, so lagen fast keine Scherben im Raum.

"Die Brandbombe war neu." sagte Campel.

"Ich hatte hier fest auf Daten gehofft. Sanders braucht die Daten. Ansonsten bricht meine Strategie zusammen." brummte Blackwell und sah auf den Stützpunkt hinab. Dort waren seine Leute beschäftigt die Kisten mit Munition in Transporthelikopter zu laden.

"Zumindest haben wir wieder einiges an Munition bekommen."

"Ohne diese Munition werden wir unseren Kampf nicht fortsetzen können. Das was von GloWaKa kommt, ist bei leibe nicht genug." stellte Blackwell fest.

"Wie viele Überfälle müssen wir noch machen? Sanders wird das Rückzugsgefecht nicht mehr lange durchhalten." fragte Campel und lehnte sich mit beiden Ellenbogen auf den Fensterrahmen.

"Oberst!" Rief der Leutnant und kam auf die beiden zu.

"Was gibt es denn?"

"Wir haben das hier bei den Akten der Lieferungen gefunden." Sagte er und reichte Blackwell eine Akte.

"Eine Anforderung über Lagercontainer. Soll mir das was sagen?"

"Sehen sie auf die Rückseite." sagte der Leutnant und blätterte die Akte um, bis eine Karte zu Gesicht kam.

"Das ist eine Karte, wo die weiteren Lager geplant werden. Und sehen sie hier, dies zeigt die Versorgungswege mit der Bahn..."

"Und alle treffen sich dort." sagte Blackwell langsam und sah mit einen finsteren Grinsen auf die Karte, auf der mehrere Kreuze entlang der Bahnschienen mit Fahrtzeiten notiert waren.

"Das ist Sehr gute Arbeit, Leutnant." sagte Blackwell und sah nachdenklich auf die Karte.

"Woran denkst du?" fragte Campel.

"Möglichkeiten... Mög...lich...keiten..." sagte Blackwell und sah einige Sekunden aus dem Fenster.

"Sendet die zweite Botschaft! Und dann in 15 Minuten abrücken!" Befahl Blackwell plötzlich und drehte sich um. Die Soldaten sahen ihn erstaunt an.

"Aber Sir, wir sind mit dem verladen der Munition..." setzte der Leutnant an.

"DAS IST MIR BEWUST! Aber es gibt einen neuen Plan. Die Männer sollen zusammenraffen was geht. Dann wird der Gesamte Stützpunkt samt Bahnanlagen gesprengt." sagte er und verließ die Kommandozentrale. Campel versuchte mit ihm Schritt zu halten.

"Was hast du vor? Wir brauchen diese Munition!" ermahnte Campel ihn.

"Steig in deine Maschine. Ich rede nicht offen in einen Feindstützpunkt über meine Strategien." erklärte Blackwell und stieg an den Sprossen des Beines seiner Maschine hoch zum Cockpit. Dort angekommen steig er durch die Einstiegsluke ein und schloss sie hinter sich. Binnen weniger Sekunden war seine Maschine hochgefahren und er hatte sich seinen Helm aufgesetzt. Schnell öffnete er einen Kommkanal.

"Dolch 1 an Messerwerfer. Messerwerfer, kommen! Funkstille Brechen!" gab er durch.

"Messerwerfer hier, gibt es Probleme?" fragte die Stimme am anderen Ende beunruhigt. Eigentlich war komplette Funkstille für mehrere Stunden geplant gewesen.

"Keine Probleme. Nur Möglichkeiten. Organisieren sie eine Funkkonferenz mit den anderen Kampfgruppen. Beginn 17 Uhr. Code Sigma." befahl Blackwell. Es waren noch gut 3 Stunden bis dahin. So sollte das Kommando genug Zeit haben, alle zu informieren. Da blinkte der Kommkanal von Campel. Mit einer kleinen Handbewegung wechselte Blackwell den Kanal.

"So, was hast du nun vor?" fragte sie direkt ohne Umschweife.

"Ich würg deren Vorstoß ab. Ohne Treibstoff und Munition können die uns nicht verfolgen.

"Diese Karte Zeigt uns nicht nur auf welchen Wegen sie ihre Truppen versorgen. Sie Zeigt uns auch die verschiedenen Lager." Erklärte Blackwell.

"Wir überfallen seit 4 Wochen feindliche Lager. Und es hat sie bisher nicht mal gestört. Sie sind sogar schneller geworden.

"Weil wir nur kleine Posten gefunden haben. Und sie die Versorgung auch durch die Luft machen."

"Und was willst du nun machen?"

"Wir zerschlagen den Knotenpunkt. Das Zentrallager. Das ist nicht nur eine Störung. Damit unterbrechen wir komplett die Versorgung."

"Wir haben doch schon bei schwerer gesicherten Lagern Probleme. Wir willst du etwas so wichtiges angreifen?"

"Indem wir alles zusammen ziehen. Wir machen bei denen die große Parade."

"Das ist aber sehr Riskant."

"HAHAHAHAHA. Bisher hab ich mit Risiko immer gewonnen. Ich meine, wer ist denn so blöd und rechnet damit, das wir mit einer Hand voll Truppen etwas so bedeutsames wie das Hauptlager angreifen."

"Ich würde es für Selbstmord halten."

"Ich auch. Darum wird es klappen. Wir müssen wieder unvorhersehbarer werden. Der aktuelle Kommandant schlägt sich verdammt gut. Was ich von Sanders gehört hab, macht mir sorgen.
 


 

"Warum habt ihr das gemacht?" fragte Sinestra, als sie Epistolarius Lus´agnar folgte.

"Es war meinen Zwecken dienlich." sagte dieser kalt.

"Aber... er war euer treuester Lehrling."

"Wie gesagt... es war mir dienlich. So denken sie nun, sie haben das Ritual verhindert. Und ich hab meine Ruhe, um mich auf anderes zu konzentrieren." erklärte der Epistolarius genervt. Sinestra blieb etwas hinter ihm zurück. Sie überlegte kurz, ob er sie auch so einfach opfern würde.

"Ja, wenn es meiner Sache dienlich ist. Also solltest du mich nie enttäuschen." sagte er ohne sie anzusehen.

"Ver... vergebt mir Meister." entschuldigte sich Sinestra, der wieder bewusst wurde, das er auch Gedanken lesen konnte. Sie wusste, das er sie mit einen Fingerschnippen töten könnte. Er hatte sie zwar damals gerettet, doch wohl nur seiner selbst wegen. Sie wusste, sie hatte nichts zu erwarten.

Da erreichten sie eine große Tür. Ein weiteres Labor vom Epistolarius. Mit einer Handgeste öffneten sich die gewaltigen Türen. Ein schwerer Geruch von Blut wogte über Sinestra hinweg. Der Epistolarius schien davon unbeeindruckt zu sein.

"Was macht ihr hier?" fragte sie und betrat den gewaltigen Raum. Er war so groß wie ein Flugzeughangar. An den Wänden brannten Fackeln. Sie standen auf einer Ballustraden, von der eine breite Treppe nach unten führte. Das schwache Licht der Fackeln schaffte es kaum den Raum zu beleuchten. In dem Zwielicht erschienen gewaltige Körper an den Wänden. Sie sahen Humanoid aus. Aber sie sahen nicht wie Maschinen aus. In der Mitte des Raumes stand eine große Kugel die schwach gelb leuchtete.

"Ich erschaffe Krieger. Nur bin ich nicht so sentimental wie Doston´godos." sagte der Epistolarius und schritt die Treppe nach unten. Sinestra folgte ihm. Sinestra sah, das überall Bannkreise und magische Zeichen an den Wänden und auf den Boden gemalt waren. Der Geruch des Blutes lag schwer in ihrer Nase. Jetzt erst erkannte sie die Figuren, die an den Wänden standen.

"Aber das... Diese Körper..." Setzte sie an, als ihr der Atem stockte.

"Ich kombiniere Stahl mit dem Fleisch von Satanus. Und dann erfülle ich sie mit einem Dämon aus dem Magischen Land. Das werden echte Krieger... keine Kinder." erklärte Epistolarius Lus´agnar und sah dabei Sinestra mit einen verstörenden grinsen an.

"Ich hab sogar schon die Erste gefunden... sie hat sich faktisch selber angeboten. Har har har."

"Selber angeboten?" fragte Sinestra und sah zu der Glühenden Kugel.

"Ein Zorngeist... Und selten fand ich einen mit so viel Hass." Erklärte Lus´agnar.

"Ein Zorngeist? Aber... sind diese nicht schwer zu kontrollieren?" fragte Sinestra. Sie hatte zwar noch nie einen Dämon in diese Welt beschworen, doch hatte sie viel darüber gelesen. Und Zorngeister waren Seelen, die von einen Dämon getötet worden waren. Die aber so voller Hass waren, das ihre Seele sich dabei nicht aufgelöst hat.

"Es bedarf mehr als nur einen einfachen Unterwerfungsbann wie bei dir. Auch wenn ich es wohl bei ihr nicht brauchen werde." sagte Lus´agnar und sah Sinestra herablassend an.

"Er hat sie damals selbst getötet. Sie und ihre Leute. Jetzt ist sie nur noch ein Rachegedanke. Ein Rachegedanke, den ich zur rechten Zeit einzusetzen gedenke. Aber erst müssen die Körper vollendet werden." erzählte der Epistolarius und blickte sich im Raum um.

"Dafür brauch ich aber mehr Blut."

"Das kann ich besorgen." versprach Sinestra und grinste finster.
 

"Es freut mich, das sie es alle einrichten konnten." begrüßte Blackwell die anderen Gruppenführer auf den Bildschirmen. Sie hatten insgesamt 6 Gruppen gebildet, die abseits der Hauptarmee die Versorgungslinien der SK angreifen sollten.

"Ich hoffe es ist die Sache wert. wir wollten einen Überfall starten. Und die nächste Gelegenheit biete sich erst in einer Woche." Beschwerte sich Leutnant Panke.

"Und wir waren hinter einen Konvoi Verstärkungstruppen her." stimmte Hauptmann Isbaner ein.

"Ich habe Code Sigama nicht leichtfertig gegebenen." stoppte Blackwell den Schwall an Beschwerden. Code Sigma bedeutete, das man alle Operationen abzubrechen habe und sich mit der Führung in Verbindung zu setzen hat.

"Wir stehen nun seit über einen Monat in diesen Feldzug."

"Feldzug? Das ist ein koordinierter Rückzug." Wand Oberfeldwebel Uhle ein.

"FELDZUG. Und wenn ich rede, haben sie die Schnauze zu halten, Oberfeldwebel." blaffte Blackwell. Man sah ihr an, das sie viel Zorn herunter schluckte.

"Wir kämpfen so nun seit einen Monat, doch nun sind uns Informationen in die Hände gefallen, mit denen wir ihre Versorgung des gesamten Bereiches wirklich unterbrechen können." sagte Blackwell und schickte den Kampftruppenführern ein Bild der Karte.

"Wie sie sehen, haben wir den Standpunkt des Hauptlagers gefunden. Doch für einen Angriff wird es mehr als einen Kampftrupp brauchen.

"Das kann nicht sein. Mein Trupp operiert in der Nähe. Wenn dort ein so bedeutendes Lager wäre, hätten wir es sehen müssen. Und die SK hätte uns mit Sicherheit auch angegriffen." wiedersprach Hauptmann Corell.

"Schauen sie in die Karten. Dort durchquert die Bahnstrecke einen Berg. Und genau in der Mitte dieses Gebirges ist der Posten. Das heißt, ihr Hauptlager für diese Region ist in dem Tunnel. Darum konnten wir es nicht finden." erklärte Blackwell.

"Und in wie weit ist diese Information Verifiziert? es könnte auch eine Falle sein." stellte Oberfeldwebel Kneer fest.

"Wir fanden die Karte in einer alten Versorgungsgüteranforderung. Dabei wurde notiert, wann der Zug mit den Material wo eintrifft. Es ist recht unwahrscheinlich das diese dort absichtlich platziert wurden. Zumal sie alle relevanten Dokumente mit einer Brandbombe gesprengt hatten."

"Aber. Wieso sollten Soldaten der SK so dumm sein, und sowas vermerken. Jeder Offizier der halbwegs bei Sinnen ist, würde sowas doch nie auf einer Karte vermerken." wand Panke ein

"Nicht die von der Heimatwacht." erwiderte Blackwell.

"Heimatwacht?" fragte Kneer.

"Schauen sie sich nie die Uniformen der getöteten Soldaten an? Die letzten beiden Posten waren fast komplett mit Reservisten von der Heimatwacht besetzt. Sprich ein paar der Führungsoffizieren mögen zwar erfahren sein, doch der Großteil der Truppen sind Wochenendkrieger, die man von ihren üblichen Saufgelage an die Front geschickt hatte, um die Versorgungsoperation zu übernehmen." erklärte Blackwell

"Die SK kann nicht so viele Verluste erlitten haben, das sie nun schon so stark die Reservisten einsetzt." wiedersprach Isbaner.

"Die Vorstöße in die NA waren wohl sehr verlustreiche. Zudem macht die Liga gewaltig Druck. Und dazu kommt, das man uns immer noch für eine wilde Schlägerbande hält, die Planlos zu schlägt. Und nach den Berichten von Major Sanders scheint das Hauptkontingent der Truppen, die ihn bedrängen recht erfahrene Soldaten zu sein. Ich halte es für gut möglich, das sie um mehr gut ausgebildete Truppen an der Front zu haben, die Reservisten eingezogen haben." erklärte Blackwell.

"Nur... was machen wir nun?" fragte Uhle

"Wir greifen den Stützpunkt an und zerschlagen die Versorgung. Dann greifen wir die Streitmacht der SK an."

"Und wie sollen wir die Basis überfallen? Wenn die wirklich im Berg ist, ist da schwer ran zu kommen. Und wenn wir die Region genauer ausspähen, laufen wir Gefahr, das die auf Gefechtsposition gehen." stellte Panke fest.

"Einer der Gründe warum ich sie auch zusammen gerufen hab. Weil dies eine wirkliche taktische Herausforderung werden würde. Wie greift man sowas an?" stellte Blackwell offen die Frage. Darauf sah man den anderen Offizieren an, wie sie nachdachten.

"Da die Basis im Berg gebaut wurde, ist wohl damit zu rechnen, das ihr Offensivpotenzial eher gering ist, oder?" spekulierte Uhle.

"Nicht zwingend. Es können verborgene Geschützstellungen vorhanden sein, welche die defensive Position des Lagers verstärken." Wand Campel ein.

"Und warum sollte man es dann im Berg bauen, wenn man dennoch Abwehrstellungen installiert?" erwiderte Uhle.

"Um so das Lager vor direkten Angriffen aus der Luft zu schützen." sagte Blackwell.

"Es ist mindestens damit zu rechnen, das es hinreichende Spähposten in dem Gebiet geben wird. Also wird es schwer, sich der Anlage unbemerkt zu nähern. Von Land wie aus der Luft." spekulierte Hauptmann Corell, wobei er sich über das Kinn strich.

"Dem stimme ich zu. Sollten wir einen der Tunnel stürmen, werden sie es vorher wissen. Somit können sie ihre Verteidigung aktivieren. Zudem sind wir im Tunnel leichte Beute." brummte Isbaner zu.

"Wir müssen sie irgendwie Überraschen. Wenn wir es schaffen, bis zum Lager vorzudringen, ohne das sie es merken, sollte selbst eine kleine Kampfgruppe ausreichen. In der Enge bringt Masse sowieso nichts." stellte Blackwell fest.

"Nur wie sollen wir da was rein bekommen? Selbst ein Kommandotrupp müsste wohl durch den Tunnel. Wir haben nicht die Zeit oder die Möglichkeiten, andere Zugänge zu suchen. Und durch den Tunnel wird wohl nichts unbemerkt kommen." sagte Kneer.

"Und da sie keine Patrouillen im Gebiet haben, können wir nicht mal eine von denen überfallen, um uns als diese zu tarnen." Stellte Campel resignierend fest.

"Und wenn wir uns gar nicht als SK Truppen tarnen...?" brummte Blackwell, worauf die anderen ihn fragend ansahen.

"Sie werden wohl kaum scharagische Truppen einfach bei sich herein spazieren lassen." sagte Uhle.

"Das mein ich nicht. Was wenn wir uns als Versorgungszug tarnen? Wir müssten zwar etwas Basteln, aber wir sollten doch einen KPA in einen Frachtwagon bekommen." sagte Blackwell halb überlegend.

"Wie sollen wir einen KPA in so einen Wagon bekommen?" fragte Kneer.

"Indem wir ihn auf das Gestell legen, und dann die Seitenwände wieder anbauen."

"Dazu müssten wir erst mal einen Zug kapern. Die Munition ausladen. Dann das umbauen. Das kostet alles Zeit. Das wird auffallen." stellte Corell fest.

"Wenn wir einen nehmen, der auf dem Rückweg ist, sparen wir uns das ausladen. Zudem geben wir dann einfach über Funk an, das die Schienen blockiert waren. Das sie für sowas Reparaturzeug dabei haben, haben wir schon gesehen." sagte Campel.

"Und selbst wenn. Wer sagt uns, das wir uns da unten bewegen können? Der Tunnel könnte viel zu klein sein, als das wir uns mit den Maschinen aufrichten können." wand Kneer ein.

"Das sollte kein Problem sein. Der Tunnel ist groß genug das ein KPA aufrecht links und rechts der Schienen laufen kann. Wir hatten selbst überlegt dort einen Hinterhalt zu legen. Haben es jedoch dann sein lassen, weil wir dort schnell in eine Falle hätten geraten können." beruhigte Hauptmann Corell ihn.

"Also könnten wir zumindest sicher im Tunnel kämpfen. Wir können ja die Wagen noch mit Infanterie voll stopfen. Dann haben wir mehr Schlagkraft, bis die KPA aufgerichtet sind. Müssen wir nun überlegen, wo wir einen Zug kapern." brummte Blackwell.

"Das ist aber ein verdammt hohes Pokerspiel. Wir setzen viel, und wissen nicht was uns erwartet." mahnte Isbaner.

"Das ist kein Pokerspiel... wir stechen blind unter dem Tisch um uns. In der Hoffnung nicht das eigene Knie zu treffen." brummte Blackwell grinsend.

Eltern

Kapitel 47

Eltern
 

"Du kannst nicht mit kommen." sagten Togusa streng.

"Und wie ich kann." Antwortete Thomas und sah sie streng an.

"Kannst du nicht. Nicht mit deiner Maschine. Wir bekommen schon kaum einen Luboket drauf geschnallt. DU bist nochmal zwei Meter Breiter." stellte Togusa fest.

"Das wird schon gehen... irgendwie..."

"Das wird NICHT gehen. Bei dieser Operation ist Tarnung alles. Bei der kleinsten Unachtsamkeit könnte der gesamte Trupp sterben. Also kommst du nicht mit. Und denk erst gar nicht dran, dir eine Maschine zu leihen." sagte Togusa vehement

"Und wer soll dann den Angriff anführen?"

"Ich." konterte Togusa und ging auf den Wagon zu. Thomas blieb mit seiner Maschine stehen und sah ihr hinterher. Er wusste das sie recht hatte. Und das wurmte ihn besonders. Doch er war professionell genug, um nicht das Leben seiner Leute wegen einer persönlichen Kränkung zu riskieren.

"Das ist höchst Riskant..." setzte er nochmal an.

"Das ist es immer, wenn man bei dir in der Nähe ist. Erzähl mir doch mal was neues." scherzte Togusa, als sie ihre Maschine vorsichtig auf den Wagon positionierte. Thomas schaltete darauf seine Maschine ab und stieg aus. Als er unten angekommen war, waren andere Soldaten schon damit beschäftigt, wieder die Holzwände der Wagons anzubauen. Normalerweise wurden KPAs und Lubokets auf Flachbrettwagen transportiert. Nur das wäre aufgefallen.

Langsam ging er auf die Maschine von ihr zu und sah, wie sie ausstieg. Oben auf der Brust ihrer Maschine stehend sah sie zu ihm herunter.

"Nun schau nicht so. Du kannst immerhin noch die zweite Welle führen." neckte sie ihn.

"Komm da runter, ruh dich aus, wir bauen die Verkleidung wieder auf." antwortete Thomas nur grimmig.

Togusa kannte Thomas lang genug um zu erkennen wann man ihn in Ruhe lassen sollte. Aber sie wusste auch, wann sie sich durchsetzen musste. Dieser Einsatz war einfach zu Riskant. Und sie würden Blackwell noch brauchen. Auch wenn er es nicht so sah, viele in seinen Stab sahen es genauso wie Togusa. Der einzige Grund warum die Soldaten noch weiterkämpfen ist Blackwell. Er war bei Leibe nicht der Charismatischste. Als Politiker würde er es nie zu was bringen. Dafür ist Blackwell viel zu schroff und zu direkt. Aber als Kommandant folgten ihm die Männer. Er konnte selbst in der Schlacht klare Befehle erteilen, und er strahlte einen unbeugsamen Willen aus, dem man sich nur schwer entziehen konnte. Togusa stieg von ihrer Maschine ab und ging zu einen eilig aufgeschlagenen Mannschaftszelt. Dort warteten einige andere Piloten und ruhten sich aus.

"Na, haben sie es geschafft ihn zu überzeugen?" fragte Hauptmann Isbaner.

"Er hat es eingesehen... " sagte Togusa und sah zu Blackwell.

"Aber?" harkte der Hauptmann nach.

"Ich weiß gar nicht ob ich darüber glücklich sein soll, den Angriff zu führen. Das kann auch ganz schnell eine Kamikazeaktion werden."

"DAS kann ich gut verstehen. Ich bin auch nicht scharf drauf."

"Es sind so viele Unbekannte Faktoren dabei." mischte sich Hauptmann Corell ein.

"Sie mit ihren Infanteristen haben dabei noch die beste Situation. Es ist unwahrscheinlich, das sie irgendwo feststecken werden." erwiderte Isbaner.

"Ich finde es bedenklicher, das wir nicht mal Luftunterstützung anfordern können, wenn wir im Berg sind."

"Na ja... zumindest wird Blackwell uns hinterher stürmen. Da können wir sicher sein." sagte Togusa und grinste.

"Für dich würde er durch die Hölle und zurück stürmen." sagte Isbaner.

"Beruhigt ein ungemein." antwortete Togusa und zuckte mit den Schultern.
 

Langsam öffnete Sosuke die Augen und sah zur Zimmerdecke. Sein Körper schmerzte. Wie jedesmal wenn er in diesen Raum aufwachte. In diesen Momenten hasste er seinen Körper und dessen Fähigkeit, Medikamente und Drogen binnen weniger Stunden aus dem Körper zu schleusen. Was bei Schmerzmitteln recht unschön war.

"Na du? Endlich wach?" fragte eine Stimme. Sosuke versucht seinen Blick klar zu bekommen. Die Stimme war vertraut, doch lag immer noch wie Nebel in seinen Verstand. Da kam Ryo's Gesicht in sein Blickfeld. Endlich bekam er seinen Blick auch klar.

"Du hier?" fragte er leise.

"Miau? Hast du nicht damit gerechnet das ich hier bin?" fragte Ryo und sah ihn erstaunt an. Da drehte Sosuke den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster.

"Ich lag hier schon oft... und es war nie einer da wenn ich aufgewacht bin. Ich bin es nicht gewöhnt."

"Ach was... Selbstverständlich warte ich an deinen Bett."

"Stand es während der Operation so schlecht um mich?"

"Nein. Es ist alles gut gelaufen."

"Und da hast du nichts besseres zu tun, als an meinen Bett zu sitzen und zu warten?" fragte Sosuke. Darauf runzelte Ryo die Stirn.

"Ich kann auch wieder gehen." sagte sie und wollte schon aufstehen.

"Nein... warte..." sagte er und drehte sich zu ihr.

"So war das doch nicht gemeint." sagte er mild und streckte ihr die Hand hin.

"Ich bin... sowas nicht gewöhnt. Wir müssen alle Funktionieren. Da nimmt man sich nicht Zeit für... sowas..."

"Das ist aber Schaden..." sagte Ryo und griff nach der Hand von Sosuke.

"Ich werde dich jeden Tag besuchen kommen." Versprach Ryo.

"Zwei oder drei Tage, dann geht es mir wieder gut."

"Meinst du wirklich?" fragte Ryo.

"Ach... das ist nicht schlimm gewesen."

"Nicht schlimm... nach normalen Maßstäben wärst du fast tot gewesen."

"Du weißt, ich bin nicht normal."

"Dennoch." wand Ryo ein.

"Schau mal." sagte Sosuke und zeigte auf seinen Halsansatz, wo eine frische OP Narbe war.

"Ich habe hier und hier eine Lazarus Drüse. Das lässt mich schneller heilen. Darum bin ich in zwei bis drei Tagen wieder einsatztauglich." erklärte Sosuke.

"Kann ich auch sowas bekommen? Scheint verdammt Praktisch zu sein." scherzte Ryo.

"Lieber nicht. Das würdest du nicht vertragen."

"Aber ich weiß was du vertragen wirst. Wenn der Arzt sagt du kannst wieder was essen, dann koch ich dir eine kräftige Suppe. Eine die meine Mutter immer gemacht hat, wenn wir Krank waren. Gutes Essen ist das Beste, wenn man Krank ist, hat sie immer gesagt." sagte Ryo und sah dann auf den Boden.

"Ryo..." setzte Sosuke an.

"Miau?"

"Was... bedeutet eigentlich... Mutter für dich?" fragte Sosuke. Darauf sah Ryo ihn überrascht an.

"Miau?"

"Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst."

"Wie meinst du das? Was soll es für mich bedeuten?"

"Für mich ist es nur ein Name. Ein Begriff ohne Wert. Aber du... für dich schien dieses Wort mehr zu sein. Wir kommen aus Biotanks. Wir haben keine Mutter. Und als Vater bezeichneten wir einen General, der alles leitete. Für mich ist Vater gleichzusetzen mit Kommandierender Offizier." erklärte Sosuke.

"Hast du da nie mit anderen drüber gesprochen?" fragte Ryo. Sie hatten das Thema bisher auch vermieden. Ryo hatte ihm erzählt das ihre Eltern gestorben sein, als Soldaten ihr Dorf überfallen hatten. Mehr hatten sie nie drüber gesprochen. Und Sosuke hatte nie genauer nachgefragt.

"Mit wem denn? Wir sind alle aus Biotanks. Soldaten reden nicht oft über ihre Eltern. Und einfach fragen konnten wir auch nie."

Da überlegte Ryo kurz, wie sie es Sosuke erklären könnte.

"Mutter... Vater... Das sind nicht nur Worte. Das sind Gefühle. Es lässt sich schwer beschreiben..." setzte Ryo an und überlegte.

"Oder anders. Wenn ich an meine Mutter denke, sehe ich ihr Gesicht vor mir. Ihr Lächeln. Und mir wird Warm ums Herz. Sie hatte immer Verständnis für uns. Sie war immer da wenn wir Sorgen und Probleme hatten. Und ich wusste, ich könnte mich immer auf sie verlassen. Wenn ich an sie denke, hab ich immer ein Gefühl der Geborgenheit. Und mein Vater... Er war ein großer Mann. Kräftig gebaut und stark genug, um zwei von uns an jedem Arm zu tragen. Damals hielt ich ihn für den stärksten Mann der Welt. Und das er mich vor jedem Wolf oder Bären beschützen würde."

Darauf fing Sosuke an zu grinsen.

"Hattest du nie jemanden auf den das zutraf?"

"Nein... nichts dergleichen. Nicht im Ansatz. Es gab Offiziere, die uns befehligten. Es gab Ausbilder, die uns recht brutal schulten. Dann gab es Mediziner, die uns wieder zusammenflickten. Und da gab es die Techniker, die unsere Maschinen wieder reparierten. Sicher, man kümmerte sich um uns. Wir wurden gut versorgt. Also es fehlte uns nichts. Aber das war auch weil man es ihnen befohlen hatte. Wirklich um uns gesorgt... so wie du dich um mich gesorgt hast... das tat nur General Harlech einmal, als ich schwer verletzt war. Aber sonst... Die einzigen die sich um uns Sorgen gemacht haben, waren wir selbst." erklärte Sosuke. Da strich Ryo über seinen Arm.

"Das muss eine schwere Zeit gewesen sein." sagte sie.

"Ach so schlimm war es nicht. Was man nicht kennt, das vermisst man nicht."
 


 

Togusa saß in dem Cockpit ihrer Maschine und hörte dem Rattern der Wagen auf den Schienen zu. Sie versuchte sich etwas zu entspannen, bevor der Kampf los ging. Nun konnte sie eh nicht mehr viel tun, als abwarten. Die Einstiegsluke ihres Cockpits war offen. So konnte sie zumindest noch mit den Infanteristen reden, die bei ihr im Wagon waren. Damit sie nicht entdeckt werden, war absolute Funkstille angeordnet worden. Da kam Hauptmann Corell zu ihr ans Cockpit geklettert.

"Na, ob sie den Obers wohl festgeklebt haben?" fragte sie grinsend.

"Er wird sich schon an den Plan halten." Tat Togusa es ab. Da gab es ein kurzen Ton über die Funkanlage. Nun wurde es ernst. Corell steig vom Luboket, während Toguse die Einstiegsluke schloss. Derweil erwachte die Maschine zum Leben. Nun war es gleich so weit. Wenn das Signal kam, würde die Infanterie aus den Wagons springen und die Umgebung sichern. 30 Sekunden später würden die Lubokets aufstehen. Das sollte den Infanteristen genug Zeit geben, weg zu kommen. Und mit dem Signal zum Angriff, würde ein Signal an die übrigen Kampfgruppen gesendet, die dann ihren Sturm auf die Anlage beginnen würden. Schätzungsweise müssten sie nur 20 Minuten aushalten, eh Thomas mit seiner Verstärkung bei ihr war... Im besten Fall.

Da merkte Togusa wie der Zug bremste. Mit einer Handbewegung drehte sie die Außenmikrophone auf. Im Notfall würde ein Signal zeigen, das sie entdeckt wurden. Oder gegebenenfalls auch Schüsse.

Nach kurzer zeit ruckte der Zug wieder an. Sie hatten als Ausrede, das ihr Zug angegriffen worden sei. Man konnte den Angriff zwar zurück schlagen, doch waren etliche Soldaten dabei verwundet oder getötet worden. So ein Zug lässt man nicht vor der Basis stehen. Mit Erleichterung fühlte Togusa, wie der Zug sich langsam in Bewegung setzte. Von außen waren Warnsirenen zu hören.

"Nun nur nicht die Nerven verlieren..." murmelte Togusa und hoffe, das keiner der Soldaten zu früh handelte. sie fuhren noch fast 3 Minuten, eh der Zug wieder abbremste. Unbemerkt faste Togusa den Griff ihrer Waffe fester.

Da ertönte das Signal. Angriff!

Sie sah das die Türen des Wagons aufgestoßen wurden und die Soldaten strömten heraus. Sofort donnerten Gewehrschüsse. Die Sirenen schalteten auf einen anderen Warnton um. Togusa sah auf den runter laufenden Countdown.

3

2

1

0

Togusa wuchtete sich in die Steuerung und riss ihre Maschine nach oben. Dabei brach sie durch das Holzdach des Wagons. Direkt neben ihr stand ein KPA der Südkoalition, welcher erschrocken zurück wich. Wichtige Sekunden, welche Togusa nutze um ihre Waffe hoch zu reißen und abzudrücken. Die Schrotgeschosse waren auf dieser Distanz verheerend. Der rechte Arm und die rechte Seite des Torsos wurden regelrecht zerfetzt. Durch die Wucht des Aufschlages kippte die Maschine zur Seite weg und schlug scheppernd auf eine kleine Gebäudebaracke, die unter dem Gewicht einfach zerschmettert wurde. Doch Togusa hatte keinen Zeit. Sie wuchtete Ihre Maschine weiter nach Oben, um aufzustehen, dabei zerschmetterte sie die Verkleidung des Wagons.

"MELDUNG!" Forderte sie über Funk.

"Sturm 1 hier! Wir haben den Bahnhof. Verteidiger formieren sich!"

"Pioniertrupp hier, sind sauber ausgestiegen!" Antworteten die Gruppenführer als Togusa sich um sah. Sie stand vor einen großen Frachtbahnhof. Mehrere gewaltige Gänge führten tiefer in den Berg. Etliche tote Arbeiter lagen überall verteilt. Drei KPA der Südkoalition lagen zerstört am Boden. Der eine war nur ein gewöhnlicher Arbeits-KPA. Die anderen waren Militärische. Derweil hatten sich die anderen Lubokets ihres Trupps erhoben.

"Lanzen, Meldung!" Befahl sie.

"Lanze 2. Klar!

"Lanze 3 Klar!

"Lanze 4 Klar!

"Lanze 5. Beinschaden! Wurde getroffen eh ich hoch kommen konnte!"

"Verstanden! Mit mir Formieren. Lanze 5, sichern sie den Bereich." befahl Togusa und sprang auf eine andere Frequenz.

"Zugführer, Meldung!"

"Zugführer hier. Wir sind an 2 Schweren Panzertüren vorbei. Die Äußere war beim ankommen geschlossen. Die Innere war offen."

"Verstanden." bestätigte Togusa und wechselte wieder den Kanal.

"Lanze 1 an Pioniertrupp!"

"Pioniertrupp hört."

"Wir kamen durch zwei Panzerschotten. Die Müssen geöffnet werde."

"Wir sind auf den weg!" Antwortete der Offizier. da sprang Togusa wieder auf die Frequenz ihrer Kampfgruppe.

"Lanze 1 an Kader. Wir rücken vor!" Sagte sie und lief los. Die Gänge waren fast 30 Meter breit, wobei die Hälfte des Ganges durch kleine Gebäudebaracken belegt wurde. Direkt nach dem Durchgang öffnete sich rechts ein Raum, der mehrere Wartungsgestelle für KPA aufwies. Togusa stürmte vor und sah zu den KPA. 3 Lasten KPA standen dort noch in ihren Halterungen. Während sie ihre Schrotgewehr auf die Maschinen gerichtet hielt, stürmten Scharagische Soldaten die Gestelle und sicherten die Maschinen. So leicht waren sie noch nie an 3 Maschinen gekommen. Derweil waren Lanze 2 und 3 weiter den Gang hinab vorgerückt. Dabei Pflügte Lanze 3 durch die Holzbaracken, die unter den mächtigen Schritten seiner Maschine regelrecht zerplatzten. Auf dem Boden verlief eine Schiene, die wohl zu einen Frachtzug gehörte.

An einer Gabelung war ein weiterer Raum. Ein Weg führte nach links, wo die Schiene hin lief, und ein breiter führte geradeaus. Doch als Lanze 2 den Raum erreichte, durchschlug eine Salve dessen Maschine und warf sie auf den Boden. Sofort feuerte Lanze 3 mit seinen Sturmgewehr auf einen Feind, den Togusa nicht sehen konnte. Der Rest des Trupps versuchte aufzuschließen. Doch noch eh einer eingreifen konnte, durchlöcherten mehrere Schuss das linke Bein von Lanze 3 und brachten ihn zum Fall, wobei er immer noch weiter feuerte. Nun hatte auch Lanze 4 aufgeschossen und wirbelte um die Ecke herum. Togusa folgte ihr ohne genau zu zielen, schoss sie in den Raum. Das Donnern der Schrotmunition die Metall zerriss halte wieder ihn ihren Ohren. Eine SK Maschine sank zu Boden, eh eine Munitionsexplosion den KPA aufplatzen lies. Die entstandene Flammenwand rollte durch den Gang. Die Explosion riss noch zwei der in dem Raum stehenden KPA mit ins Verderben. Dies waren militärische Maschinen. Wohl die Basisverteidigung.

"LANZE 2! MELDEN LANZE 2!" Rief Togusa und wendete sich zur gefallenen Maschine. Doch sie sah, die Pilotin würde sich nie wieder melden.

"Lanze 3, Status?"

"Linkes Bein zerstört. Rumpf und Hydraulikschaden. Pilot OK."

"Versanden. Lanze 4, Stellung halten. Lanze 3, können sie unterstützen?"

"Ich tu mein bestes."

"Gut, ich folge dem Seitengang. Vermutlich ist da das Hauptlager." sagte Togusa und lief weiter. Nach fast 50 Metern erreichte sie einen gewaltigen Raum. Dies musste wohl mal ein altes Salzbergwerk gewesen sein. Und hier war die alte Sole gewesen. Mehrere Säulen, die vom Abbau übrig geblieben waren, standen hier wie in einer Kathedrale aufgereiht. Dazwischen waren Regale eingebaut, die bis oben hin mit Versorgungsgütern voll waren. Togusa schritt vorsichtig an den Reihen vorbei, wobei sie nach weiteren Feindtruppen suchte. Da sah sie durch ein Regal ein KPA stehen. Langsam näherte sie sich dem Gang. Als sie kurz vor dem Gang war, machte sie einen Schritt nach vorne, wich aber sofort wieder zurück. Der KPA, eine Lastenheber, stolperte nach vorne, als wollte er sie umstoßen. Doch Togusas Maschine war um vieles besser. Blitzschnell riss sie den linken Arm nach oben und warf sich nun wieder nach vorne. Sie rammte den KPA gegen eine der Steinsäulen und legte mit dem kurzen Schrotgewehr an den Torso des KPA an, eh sie abdrückte. Die Schrotmunition brach sich aus dem Rücken des KPA nach oben in einen Regen aus Metallfetzen und Blut seine Bahn. Schnell machte Togusa einen Schritt zurück und sah kurz, wie die Maschine langsam mit dem aufgesprengten Rücken an der Steinsäule nach unten rutschte. Da donnerten von hinter ihr Schüsse durch die Anlage.

"LANZE 1! Wir Brauchen hier ihre Hilfe!" Rief der Pilot von Lanze 3.

Desaster

Kapitel 48

Desaster
 

„Wir sind unter schweren Feuer!“ brüllte der Pilot über Funk.

„Bringen sie uns so dich wie möglich heran!“ Befahl darauf Blackwell. Das Donnern der Explosionen war dicht. Zu dich. Doch er musste zu Togusa. Als das Angriffssignal gesendet wurde, stießen die Kampftrupps los, um die Voraustruppen zu unterstützen. Doch kurz darauf geriet der Angriff ins stocken. Überall fuhren sich verborgene Abwehrgeschütze aus und eröffneten das Feuer. Kampftrupp 3 hatte es schwer erwischt. Zu ihm war der Kontakt komplett abgebrochen.

Blackwell saß mit seiner Maschine in einen KPA Transportflugzeug, zusammen mit 4 anderen Piloten.

Da erschütterte eine schwere Explosion die Maschine und brachte die Maschine ins trudeln. Blackwell erkannte, die würde sich nie wieder fangen.

„WIR SIND GETROFFEN!“ Kam in diesen Moment ein Schrei vom Piloten

„AUSKLINKEN!“ Befahl Blackwell den anderen und aktivierte die Notausklinkung von seiner Maschine. Darauf glitt sein KPA nach unten aus dem Transportflugzeug. Blackwell kam noch halbwegs sauber raus. Auch Oberfeldwebel Kneer und Leutnant Schwabauer schafften es rechtzeitig. Doch als sich Oberfeldwebel Uhle ausgeklinkt hatte, war die Maschine schon um die eigne Achse gekippt und stürzte mit der Nase voran nach unten. Sie schaffte es, sich aus ihrer Halterung zu befreien und kletterte aus dem geöffneten Schacht, um dann abzuspringen. Doch Pilotin Nian hatte kein Glück. Sie hatte sich gerade aus der Halterung befreit und wollte ebenfalls aus der Luke klettern, als eine weitere Raketensalve das Flugzeug traf und es zerriss. Blackwell sah in den Trümmern noch den zerfetzten Körper ihres Luboket nach unten stürzen.

Das lief nicht gut. Gar nicht gut. Während Blackwell zu Boden stürzte, griff er sich sein Lasergewehr und feuerte auf die Raketenstellung. Der Schuss traf die Raketenlafette in der Seite und lies die noch geladenen Raketen explodieren. In einem gewaltigen Stakkato zerplatzte die Raketenstellung und riss ein gewaltiges Loch in den Boden. Doch waren noch mehr als genug Raketenstellungen vorhanden. Auf Blackwells anzeige wurden 28 Stück angezeigt. Wobei noch nicht sicher war, ob das alle waren. Blackwell wusste, diesen Sieg müssten sie sich schwer erarbeiten.

Erst kurz vor dem Boden zündete er seine Jetdüsen und bremste ab. Der Anpressdruck schnürte ihn fast die Luft ab, als die Triebwerke sich brüllend gegen die Schwerkraft stemmten.

Auf dem Boden angekommen rannte er sofort los. Immer den Berg im Visier. Da schrillte der Annäherungsalarm und sein Raketenabwehrsystem begann zu feuern. Blackwell konnte sich gerade noch vor einer Rakete abducken die an ihm vorbei flog. Schnell sah er sich um, ohne stehen zu bleiben, und erblickte einen Luboket mit einen Raketenwerfer. Noch eh Blackwell seine Waffe heben konnte, kam auch schon die nächste Rakete geflogen. Wieder sprang sein Raketenabwehrsystem an und versuchte mit mehreren Schnellfeuerwaffen das Geschoss abzufangen, was ihm kurz vor Blackwells Schulter gelang. Die Explosion hüllte Blackwell zwar ein, doch außer den Lack, nahm nichts schaden. Sofort zog Blackwell das Gewehr hoch und drückte ab. Für den Bruchteil einer Sekunde waren ihre Maschinen durch den gleißend blauen Strahl verbunden. Die überhitzte Luft um den Strahl erzeugte ein Donnern, wie bei einen Gewitter. Die Rumpfpanzerung des feindlichen Lubokets explodierte unter der Energieeinwirkung regelrecht in tausend Teile, auch wenn es keine normale Explosion war. Mit einen klaffenden Loch, dessen rot glühende Ränder sich zu verformen und zu schmelzen begannen, kippte der Luboket nach hinten um. Da schlossen Kneer und Schwabauer zu ihm auf.

„Was machen wir nun?“ fragte Kneer und sah sich um.

„Angreifen, was sonst!“ Befahl Blackwell und rannte zu der Stellung des zerstörten Luboket. Auch an anderen Orten öffneten sich Zugänge zur Bunkeranlage und weitere Feinde strömten heraus. Blackwell hielt den Abzug gedrückt und zog einen Strahl über zwei KPA, welche die Rampe hinter dem Luboket hochgelaufen kamen. Sofort schrillte die Überhitzungswarnung durch sein Cockpit. Blackwell duckte sich kurz und warf einen Blick auf die Taktische anzeige. Sie waren aus allen Richtungen gekommen, doch nun wurde ihr Angriff auf allen Fronten zurück gedrängt.

"Wir müssen den Truppentransportern den Weg frei machen!" rief Kneer und feuerte von der Stellung aus auf Ziele die Blackwell nicht sah. dieser kniete sich hin, um bessere Deckung zu haben.

"Sturm Alpha an Kommando, SÄMTLICHE RESERVETRUPPEN MOBNILISIEREN!" Befahl Blackwell.

"Sämtliche?" fragte der Operator nach.

"SÄMTLICHE! Wir brauchen dringend Verstärkung."
 

„Wir können uns kaum noch halten!“ Rief Kroshagen in Lanze 3 und drückte sich an die Wand neben dem Gang. Da wuchtete sich Campel kurz vor, um den Gang der tiefer in die Anlage führte, entlang zu feuern. Noch eh der Feind gezielt auf sie feuern konnte, war sie wieder in Deckung.

"Ich weiß. Wir müssen durchhalten bis Verstärkung kommt. Zumindest haben wir eine gu..." In diesen Moment schlug ein gewaltiges Geschoss in den Resten der Holzbaracken ein und zerfetzte diese komplett. Eine Flammenwelle wog durch den Raum und lies die Temperatur im inneren der Maschinen spürbar ansteigen.

"Lanze 4, Begeben sie sich ins Munitionslager und legen sie die vorbereiteten Sprengsätze." Befahl Campel, wobei ihre Stimme eindeutig war. Blackwell wusste nichts von diesen Sprengsätzen. Togusa hatte sie mitnehmen lassen, für so einen Fall. Sie wusste, hätte sie was gesagt, wäre er dagegen gewesen. Zumindest würden sie nicht vergebens sterben.

"Verstanden, Corporal." sagte der Pilot von Lanze 4 und macht sich auf den Weg.

Da sah sie, wie der Pilot von Lanze 3 ausstieg.

"Kroshagen, was machst du da!" brüllte Campel.

"Meine Maschine ist nutzlos, eventuell kann ich Lanze 2 reaktivieren. Dann kann ich mich zumindest bewegen." antwortete dieser, als er zu der auf dem Rücken liegenden Maschine von Lanze 2 lief. Dabei hagelten unaufhörlich Geschosse den Gang entlang. Mit einer schnellen Bewegung zerrte Campel die Maschine von Lanze 3 zur Seite, um besser um die Ecke feuern zu können.

Sie feuerte wieder eine schnelle Salve ihrer Waffe ab. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie etwas explodierte, eh sie sich wieder in Deckung drehte. Die Geschosse der verschanzten Feinde sprengten immer weiter Teile der Betonkante weg.

"Corporal, Lanze 3 hier. Die Maschine ist einsetzbar. Ich brauch nur einige Sekunden um hoch zu kommen." sagte der Pilot.

Darauf zog Campel ihre letzte Handgranate.

"Ich hab nur noch eine Granate. Das heißt du musst es beim ersten mal schaffen."

"Verstanden."

Darauf zog Campel mit dem Daumen den Sicherungsstift der Handgranate und warf sie den Gang entlang. Sekunden Später lies eine Explosion den Komplex erzittern. Sofort wuchtete Kroshagen die Maschine von Lanze 2 nach oben und rannte in Deckung. Der Torso war aufgesprengt und Campel sah durch das Loch das Blutbad, welches der erste Einschlag bei der eigentlichen Pilotin hinterlassen hatte.

"Wir stecken verdammt in der Scheiße, oder?" fragte Der Pilot und griff sich die Waffe seiner vormaligen Maschine.

"Das umschreibt es noch gut." Sagte sie und feuerte wieder den Gang hinab. Die Wahranzeigen ihrer Waffe begann rot zu blinken. Die neuen Laserwaffen waren zwar mächtig und es reichte auch bei einen Luboket nur ein Treffer. Jedoch liefen sie sehr schnell heiß, was sie für diese Art der Gefechte sehr nachteilig machte. Zudem war es eine Präzisionswaffe. Campel wünschte sich in diesen Moment ihr altes Sturmgewehr. Damit hätte sie weit besser den Gang abdecken können. Campel machte einen Schritt zurück, um dem Gewehr Zeit zum abkühlen zu geben.

"Wir können die Stellung nicht mehr lange halten, Ma'am!" Rief Kroshagen und feuerte mit seinen Sturmgewehr den Gang entlang.

"Ich weiß... Ich weiß." erwiderte Campel und schaltete den Kanal um.

"Pioniertrupp, wie sieht es aus?" forderte Campel eine Statusmeldung.

"Wir versuchen die Türsteuerung zu erobern. Haben Verluste erlitten!"

"Im Zweifelsfall sprengt den Weg frei! Wir können Stellung nicht lange halten!" Befahl Togusa und sah auf die Hitzeanzeige ihrer Waffe. Die Kondensatoren waren bei 72° an der Obergrenze ihrer Betriebstemperatur. Ab 95° galt die Waffe als Überhitzt. Bei ca 120° drohten die Kondensatoren der Waffe zu platzen.
 

"Du macht was ich sage!" brüllte Blackwell sein Gewehr an und deaktivierte die Notabschaltungsautomatik seiner Waffe. Diese dampfte schon aus allen Ritzen und die Überhitzungswarnung zeigte ihm leuchtend rot 105°C an. Doch der Tunneleingang war schon in Reichweite. Da fegte wieder Nebber mit seiner Staffel über das Feld. Das laute Donnern der AP Geschütze seiner Flieger drang sogar bis zu Blackwell. Ohne die massive Luftunterstützung hätten sie hier fast keinen Meter gewonnen. Dazu kamen nun auch noch die Reservetruppen, und machten zusätzlich Druck auf die zwar gut eingegrabene, aber wohl nur kleine Garnisonstruppe. Viele Geschützstellungen waren schon zerstört, und die Verteidiger waren an vielen Stellen zurück gedrängt.

In dem Eingang des Tunnels hatten sich drei KPA zurück gezogen, die sich dort versuchten zu verschanzen. Zudem waren links und rechts Geschützstellungen und den Wänden eingebaut. Blackwell sah wie Steine auf seine Maschine regneten, als der Feind den Felsen, hinter dem er in Deckung gegangen war, beschoss. Er schüttelte sein Gewehr, um es schneller zu Kühlen. Der Kühlkreislauf war komplett überfordert.

"Wo bleiben deine Panzer?" Fragte Blackwell Kneer und drehte sich dabei zu ihm. Dieser kniete auch in Deckung.

"Ich mach gerade die Zieleinweisung! Wir wollen doch nicht das der Tunneleingang gesprengt wird!"

"Dann mach hinne. Wir müssen da rein!" befahl Blackwell und sah auf seine Anzeigen. 96° Das war zwar immer noch zu hoch, aber nun konnte wieder ein oder zwei Schuss abgeben. Blackwell kam hinter dem Felsen vor und suchte sich ein Ziel. Ein KPA stand zu weit vorne und machte sich so zum Ziel. Blackwell drückte ab, doch verfehlte der erste Schuss sein Ziel und lies den Beton neben dem KPA platzen. Sofort feuerte er ein zweites mal. Diesmal traf er die rechte Seite des KPA. Dieser kippte gegen die Wand, eh er zu Boden glitt. Wieder Schrillten die Warnsignale seiner Waffe, die nun wieder bei 109° Stand. Da schlugen zwei gezielte Salven in die Geschützstellungen links und rechts des Tunneleinganges ein. Die Felswand wurde regelrecht Pulverisiert, als die beiden Kolosspanzer, welche Feuerunterstützung gaben, ihre Panzergranaten in sie trieben. Dies nutzte Blackwell. Er sprang auf und stürmte voran. Die anderen drei Luboket's folgten ihm. Eine der SK Maschinen taumelte nach vorne, aus dem Eingangsbereich heraus. Eine kurze Gewehrsalve von Uhle sprengte tiefe löcher in dessen Rumpf, worauf die Maschine stolperte und regungslos zu Boden fiel. Schnell hatte die vierergruppe die Strecke zum Tunneleingang überwunden. Kurz überprüften sie die zerstörten KPA.

"Missionskommando, wie ist der Status?" blaffte Blackwell.

"Wir haben die Reservetruppen ins Gebiet geschickt. Sowie der Luftraum frei ist, versuchen wir Mechanische Truppen am Tunneleingang abzuwerfen. Immer noch keinen Kontakt zu Kampftrupp 3." Antwortete der Operator.

Derweil schossen Uhle und Kneer auf Abwehrstellungen die oberhalb des Tunnels lagen. Leutnant Schwabauer sicherte derweil den Tunnel nach innen ab.

"Verstanden. Ich setze den Signalverstärker und dann gehen wir weiter." sagte Blackwell und zog eine Stange von seinen Gürtel an den Hüfte. Mit einen Knopfdruck begann die Spitze zu leuchten, als Zeichen, dass das Gerät aktiv war.

"Los. Mit den Stellungen werden sich die Panzer auseinander setzen." sagte Blackwell mit einen letzten Blick nach draußen, eh er sich umdrehte und tiefer in den Tunnel ging.

Sie folgten den Schienen, wobei sie an einen Raum vorbei kamen, wo mehrere Wartungsgerüste stande. Ein schwer Beschädigter KPA stand in einen dieser Gerüste. Er hatte einen Arm verloren und diverse Einschusslöcher. Doch es war kein Soldat zu sehn. Kein Techniker. Niemand.

"Leutnant, überprüfen." sagte Blackwell und machte einen Schritt zurück. Darauf näherte sich Leutnant Schwabauer vorsichtig der Maschine.

Doch noch eh sie den KPA berühren konnte, explodierte diese und das gesamte Gestell. Die Explosion hüllte die Maschine von dem Leutnant ein und warf die anderen von ihren Beinen. Der gesamte Tunnel erbebte und Beton rieselte aus rissen in den Wänden.

Blackwell schlug in seinen Cockpit hart auf den Rücken auf und hustete schmerzend.

"So eine Scheiße!" fluchte er und wuchtete sich hoch. Die Flammenwand hatte seine Infrarotsensoren überlastet, so das er auf normale Außenkameras schalten musste. Diese waren Rußgeschwärzt. Doch auf einen Knopfdruck wurden die Kameras gesäubert.

"Leutnant! Leutnant Schwabauer! Meldung!" Rief Blackwell, während er sich noch etwas unsicher auf den Luboket des Leutnants zubewegte. In dem dunklen flackern des Feuers sah er sich den Luboket an. Die gesamte Vorderseite war in Fetzen gerissen und das Innere war verkohlt.

"Statusbericht." forderte Blackwell von dem Rest der Gruppe, die sich langsam erhob.

"Multipler Panzerungsschaden... Aber einsatzbereit." gab Kneer durch.

"Ich hab mir mindestens was Gebrochen." Stöhnte Uhle.

"Kannst du kämpfen?"

"Muss. Muss..." Stöhnte Uhle. Was Blackwell nicht sehen konnte, ein Hilfsmonitor war geplatzt und die Splitter hatten sich in die Hüfte von Uhle gebohrt, dessen Uniform sich langsam rot färbte.

"Dann weiter." sagte er und marschierte los. Endlich schaltete die Anzeige für die Waffentemperatur wieder auf Grün.

Da donnerte wieder eine Explosion durch den Gang. Sofort rissen die drei ihre Waffen hoch und sahen sich um.

"Eine weitere Bombe?" fragte Blackwell.

"Zumindest nicht bei uns. Eventuell hat das Pionierteam was gesprengt." spekulierte Kneer.

"Gut möglich." antwortete Blackwell und rannt los, den Tunnel entlang.

Der Tunnel machte eine lange Kurve, so das man nicht vom Eingang direkt hindurch schießen konnte. Am Ende dieser Kurve war ein gewaltiges Panzerschott, das zur Hälfte aufgesprengt worden war. Der Stahl war aufgerissen und erinnerte an zerrissenes Papier.

"Sturm Alpha an Voraustrupp. Machen sie Meldung. Sturm Alpha an Voraustrupp. machen sie Meldung." funkte Blackwell.

"Pioniertrupp an Sturm Alpha, sind sie das auf der anderen Seite des Panzerschotts?" knackte der Lautsprecher gestört.

"Ja."

"Sehr gut, Wir hätten sie fast für einen SK gehalten." Antwortete der Soldat, worauf hinter dem Schott mehrere Soldaten erschienen, die Raketenwerfer in der Hand hatten. Blackwell drückte mit der Hand seiner Maschine das aufgerissene Metall zur Seite, um durch zu können.

"Wie ist die Lage?" fragt Blackwell.

"Schlecht. Es sind weit mehr Truppen in der Basis als gedacht. Der Lanzentrupp steht in der Nähe des Lagers und versuchen den Feind zurück zu halten." Erklärte der Soldat, wobei er wegen dem gestörten Funk nur schwer zu verstehen war.

"Verstanden. Sowie wir durch sind, erweitern sie das Loch, damit die Verstärkung leichter durch kommen kann. Und was ist hier mit dem Funk los?"

"Ich weiß nicht Sir. Aber etwas stört massiv den Funk, wir können im Bestfalle auf sichtkontakt Funken."

"Verstanden. Dann schicken sie ihre Leute los, die sollen eine Funkstaffel bilden. Ich brauche Kontakt zum Kommando." sagte Blackwell, wobei er seinen Teamkameraden mit der Hand anzeigte, ihm zu folgen. Bisher hatte er viel in die Waagschale werfen müssen. Er würde sich diesen Sieg nicht nehmen lassen.

Blackwell sah wie die Geschosse aus dem Seitengang geflogen kamen und lief hin. Auf dem Boden lag ein zerstörter Luboket des Lanzentrupps.

"Sturm Alpha an Lanze 1, melden Lanze 1!" funkte er derweil.

"La... 1. Sind in... ren Gefe... bra... hilfe..." Knackte das Funkgerät. Blackwell lief über den Bahnhof und musste dabei aufpassen, nicht auf herumstehende Kisten zu treten. Eventuell war Munition darin, was beim Drauftreten wie eine Tretmine wirken konnte. An der Ecke des Ganges angekommen, spähte er schnell den Gang entlang. fast 200 m weiter standen zwei Lubokets an einer ziemlich zerschossenen Ecke und feuerten auf Feinde, die weiter den Gang runter waren. Da schloss auch Kneer zu ihnen auf. Uhle kam hinterher.

"Lanze 1, Geben sie uns Feuerschutz, wir schließen zu euch auf." funkte Blackwell.

"Verstanden!" antwortete Campel, worauf sie und Lanze 3 den Gang entlang feuerten. Sofort kam Blackwell und Kneer den Gang entlang gerannt. Uhle zögerte jedoch. Die Auswirkungen der Verletzung war nicht mehr zu ignorieren.

"Meldung!" Sagte Blackwell, als er sich mit seiner Maschine an die Wand drückte.

"Wir haben Lanze 2 verloren. Wir wurden hier festgenagelt. Das Munitionsdepo wird gerade noch von Lanze 4 Vermint."

"Vermint? Wir wollten das hier einnehmen!" Fuhr Blackwell Campel an. Dabei hatte er sich an ihr vorbei gedrängt und feuerte mit seinen Gewehr den Gang entlang.

"Das ist die Notfalllösung! Wenn das einnehmen gescheitert wäre."

"Das ist es nicht. Wir haben das Depo fast. Und wir haben zu hohe Verluste, um nun einfach wieder zu gehen." Sagte Blackwell und feuerte erneut.

Da erschütterten mehrere Einschläge den gesamten Felsen.

"Was zur Hölle?" rief Kneer, dabei sah Blackwell in Richtung des Munitionslagers. Von da kam aber keine Flammenwand. Also konnte es keine vorzeitige Explosion des Lagers gewesen sein.

"Irgendwas muss den Berg getroffen haben. Was hast du in Bewegung gesetzt?" rief Campel.

"Nichts von dem Kaliber!" verteidigte sich Blackwell.

"Wir haben ein Problem!" rief Uhle.

"Was ist los?"

"Meldung von draußen... Eine große Luftflotte ist aufgetaucht. Darum hörten wir auch nichts mehr von Kampftrupp 3!"

"Eine Luftflotte? Wie groß ist sie?" fragte Blackwell zurück, als wieder der gesamte Berg erbebte.

"Wir können nicht gegen eine Luftflotte bestehen." wand Kneer ein.

"Erst will ich eine bestätigte Flottengröße, vorher haltet ihr hier die Stellung!" befahl Blackwell und warf eine Handgranate den Gang entlang.

Wieder erschütterten mehrere Gewaltige Explosionen den Berg.

"Das ist doch Wahnsinn! Solche Explosionen verursachen Schlachtschiffexplosionen." sagte Campel. In diesen Moment kam Lanze 4 aus dem Lager.

"Los Oberfeldwebel Uhle, ich will eine Bestätigung!" rief Blackwell verbissen. Er hatte so viel geopfert. Er würde das Depo nicht so einfach aufgeben.

"Es wurde zum Rückzug gerufen!" Rief Uhle.

"Befehl wiederufen! Keiner zieht sich zurück, solange ICH es nicht sage!"

"Die feindliche SK Luftflotte hat 3 Schlachtschiffe und 6 Kreuzer! Dazu noch 9 Zerstörer." übermittelte Uhle keuchend.

"Dem sind wir nicht gewachsen. Das stinkt nach einer Falle." mahnte Campel.

"Die werden nicht ihre eigene Basis sprengen..." versuchte Blackwell zu entgegnen.

"Begreif es, es ist vorbei. Wir können nicht gewinnen!" Redete Campel auf ihn ein, wobei sie mit ihrer Maschine seinen Arm griff. Auch wenn es nur die Kameras im Kopfbereich ihrer Luboket's waren, die ihre Blicke kreuzten, so sah dennoch Togusa tief in die Seele von Blackwell.

Wieder erbebte der Berg und kleinere Betonbrocken lösten sich aus der rissigen Decke.

"VERDAMMTE SCHEIßE! VERDAMMT!" Fluchte Blackwell und schlug mit seiner Faust in die Betonwand. Die anderen sahen ihn skeptisch an.

"Okay, Rückzug! Ihr zuerst. Kneer und ich geben euch Deckung! Uhle, funken sie zum Kommando, sie sollen uns ein Evac schicken!" befahl Blackwell.

"Verstanden." bestätigten die anderen. Darauf Beugte sich Blackwell um die Ecke um Feuerschutz zu geben. Campel und die anderen ihres Teams liefen darauf los. In diesen Moment fiel Blackwell auf, das aus dem Gang kein Beschuss mehr kam. Er sah auch keine Gegner mehr, als er um die Ecke den Gang entlang spähte.

"Ich glaube die wollen und hier begraben!" Sagte Blackwell zeigte Kneer mit einen Handzeichen, das er auch losrennen sollte.

Campel hatte derweil den Bahnhof erreicht und ging an den Ecken des Ganges in Deckung.

"Weg ist frei." rief sie, worauf sich Blackwell auch umdrehte und zum Bahnhof lief. Irgendetwas war hier Faul.

Doch in diesen Moment hallte das Donnern mehrerer Sturmgewehre durch den Gang.

Blackwell sah, wie Campels Maschine mehrfach in der Seite getroffen wurde. Sie versuchte sich zwar noch zum Gegner zu drehen, doch da zerfetzte ein Geschoss das linke Knie ihrer Maschine, so das sie zur Seite kippte. Ihre Maschine Blickte zu Blackwell, als ein weiteres Geschoss in ihren Rücken einschlug und dort explodierte.

"TOGUSA!"

Altes Feuer

Kapitel 49

Altes Feuer
 

Ryo lief den Gang der Medizinischen-Station entlang. Bei sich hatte sie eine Zeitung, eine Tüte mit zwei Äpfeln und einem Messer. Sie brachte ihm immer etwas Obst mit, das sie für ihn schälte und in Stücke schnitt. Eigentlich war es nicht nötig, aber so rechtfertigte sie sich selbst, ihn mehrmals am Tag zu besuchen. Und Sosuke schien es zu gefallen.

Wie immer roch es überall nach chemischen Desinfektionsmitteln. Alle die hier lagen, waren bei den Paladinen. Der Großteil bestand aus Soldaten, die an der Front verwundet und hier nun medizinisch versorgt wurden. Hier sah sie den Unterschied, den Geld machte. Und eine Krankenversicherung. In Gehenna war sie in einem staatlichen Krankenhaus. Die meisten Patienten konnten sich wenn, dann nur die minimale Versorgung leisten. Das Krankenhaus war runtergekommen und abgewirtschaftet. Genauso wie das Personal.

Doch hier, hier war alles modern und neu. Die Wände waren mit Metall verkleidet, das weiß gestrichen war. Helle Leuchtstoffröhren badeten alles in ihrem künstlichen weißen Licht. Sogar das Essen war genießbar. Wenn man ein Foto von diesem Gang machen würde, würde man nicht denken, dass man sich fast 80m, unter der Erde, in einer Bunkeranlage befindet.

"Hallo!",grüßte ein Pfleger sie auf dem Gang.

"Hallo!", grüßte Ryo zurück. Der Pfleger war zwar freundlich, aber Ryo sah den prüfenden Blick auf ihren Ausweis, den sie an der Brust befestigt hatte. Hier nahm man es trotz eines gewissen Alltagstrottes immer sehr genau mit der Sicherheit.
 

Endlich kam sie zu dem Zimmer von Sosuke. Wie üblich saß Florian davor und hielt Wache. Und wie üblich schien er zu schlafen, den Kopf hinten auf die Rückenlehne des Stuhls gelegt, aber dies hatte Ryo schon gelernt. Selbst wenn dieser Koloss von einem Menschen schläft, bekommt er immer noch alles mit.

"Hallo!", sagte sie und reichte Florian die Zeitung.

"Du kannst noch nicht rein... Danke", sagte Florian, als er ihr die Zeitung abnahm.

"Miau?"

"Der Doc ist drin... und da wollen die nicht gestört werden."

"Der Doc?", fragte Ryo verwirrt.

"Nicht der behandelnde Arzt. Dr. Iwanov. Die haben sogar mich rausgeworfen."

"Oh..."

Ryo hatte diese Frau erst zweimal getroffen, doch war sie ihr sofort unsympathisch. Sie sah verachtend auf Ryo herab und hat sie nicht mal angesprochen, als ob sie es nicht Wert wäre, dass sich die Frau Doktor zu ihr herab ließe. Ryo hatte überlegt sich deswegen bei Sosuke zu beschweren, entschied sich dann jedoch dagegen. Zum einen war es ihr eigentlich recht egal, was irgendeine Wissenschaftlerin tief im Keller dieser Anlage über sie dachte, und zum anderen hätte das sicher gewirkt, als würde sie die Beziehung zu Sosuke ausnutzen. Und sie hatte schon genügend Leuten versichern müssen, dass sie das nicht tun wolle, auch wenn es sehr interessant war, mit was für Motiven die Leute sie darauf angesprochen hatten. Die einen taten es aus Sorge um sein Amt und die Paladine, andere schienen ernsthaft um Sosukes wohl besorgt zu sein. Jedoch schien die Zahl jener, die sich um sein Amt Sorgen machten, größer zu sein, als diejenigen, die sich um ihn persönlich sorgten. Bei diesem Gedanken musste Ryo kurz schmunzeln.

Da öffnete sich die Tür und Dr. Iwanov verließ das Zimmer. Wieder sah diese große Frau auf sie herab. Dabei hatte sie wieder dieses finstere Gesicht. Ohne etwas zu sagen ging sie einfach weg, wobei sie langsam den Kopf schüttelte.

"Sie mag keinen... Und sie mag auch keiner", scherzte Florian leise, sodass die Frau sie nicht hören konnte. Ryo lächelte ihn kurz an und betrat dann das Zimmer. Sosuke stand neben seinem Bett, nur in der Unterhose, mit dem Rücken zur Tür gewandt. Auf dem Bett und dem Boden lagen Verbände, dazu stapelten sich diverse Datenblöcke auf dem Nachttisch und dem zweiten Bett.

"Sosuke?", fragte Ryo vorsichtig. Dieser drehte sich um, und sah sie an. Für einen Moment wirkte sein Blick traurig und schwer.

Doch sofort hellte sich sein Blick auf.

"Ryo... Ist es schon wieder soweit? Ich muss mir nur noch den Verband neu anlegen", sagte Sosuke.

"Miau? Warum machst du das denn alleine?", fragte Ryo und legte die Tüte auf den Nachttisch. Dieser war zwar voll mit Berichten und Datenblöcken, doch das war Ryo egal.

"Ach was,die haben genug mit echten Kranken zu tun. Das bissel Verband wickeln", tat er es ab.

"Komm setz dich. Ich helf‘ dir", forderte Ryo ihn auf und griff sich den Verband.

"Ich bin doch kein Baby", protestierte Sosuke.

"Du bist kein Baby, du bist krank. Also benimm‘ dich nicht wie eins. Und nun her mit deinem Bein", sagte Ryo. Darauf setzte sich Sosuke auf die Kante seines Bettes und hielt Ryo sein linkes Bein hin. Die frische OP-Narbe heilte unglaublich schnell. Als Ryo ihm den Verband um das Bein wickelte, sah sie sich seinen Körper an. Wieder erschauderte sie bei dem Anblick der vielen Narben.

"Dein Körper sieht aus... wie ein Schlachtfeld. Miau", sagte Ryo leise.

"Wer sich auf Schlachtfeldern rumtreibt, muss damit rechnen selber eins zu werden."

"Wo hast du das her?", fragte Ryo und stellte erstaunt die Ohren auf.

"Hat Florian mal philosophiert."

"War klar, dass du dir sowas nicht ausdenkst. Und nun den Rücken", sagte sie und stand auf.

"Ich kann auch philosophieren", wand Sosuke ein.

"Du bist vieles, aber kein Philosoph. Dafür bist du viel zu realistisch", sagte Ryo und setzte sich neben Sosuke, der den Rücken zu ihr drehte.

Die große Narbe an seinen Rücken zog sich wie ein Graben durch die Brandnarben, die fast den ganzen Rücken bedeckte.

"Und sag mal, sollst du dich nicht schonen?", fragte Ryo und zeigte mit dem Daumen zum Nachbarsbett.

Sosuke seufzte nur leise.

"Meaowww. Die Ärzte sagen du sollst dich schonen. Das war eine schwere OP", mahnte ihn Ryo.

"Schwere OP für den Arsch. An der Front würde ich nun schonwieder im Kampfeinsatz stehen. Ich lag‘ nun 3 Tage rum. Eigentlich brauch‘ ich die Verbände nicht mehr."

"Die Ärzte sagen was anderes", brummte Ryo.

"Die Ärzte... Und außerdem kann ich nicht die ganze Zeit daliegen und die Decke anstarren. Da werd‘ ich bekloppt im Kopf. Außerdem ist das wichtig. Ich hab‘nämlich eigentlich weit mehr zu tun, als nur einen Frontabschnitt zu kommandieren. Ich kann zwar vieles vom Tagesgeschäft auf andere abwälzen, aber irgendwann läuft es bei mir zusammen, und so kann ich ein wenig die angehäuften Berichte mal aufarbeiten", erklärte Sosuke. Normalerweise hasste er ja den Papierkram, aber aktuell war es die einzige Ablenkung die er hatte.

Als sie fertig waren griff Sosuke nach einer Kette auf seinem Nachttisch. Es waren seine Erkennungsmarken. Eigentlich sollten es nur zwei Marken sein, doch Sosuke hatte vier kleine Metallplättchen daran hängen. Zwei Marken hatten das imperiale Zeichen eingestanzt. Zwei gepanzerte Handschuhe. Zumindest war dies das Zeichen des Militärs. Er nahm die alten imperialen Marken in die Hand und betrachtete sie schweigend.

Ryo sah ihn sanft an, als sie nach der Tüte griff. Sosukes Blick glitt weit in die Ferne. Doch Ryo sagte nichts, er würde wieder zu ihr zurück finden.

Während Ryo den ersten Apfel schälte, sah er von seinen Marken zu ihr auf.

"Weißt du Ryo...", setzte Sosuke langsam an, darauf hörte Ryo mit dem schneiden auf und blickte zu ihm.

"Dieses Zeichen... es war mal alles für mich", sagte er und hielt ihr die alte imperiale Marke hin.

"Für dieses Zeichen hab‘ ich gelebt. Und es hat mir gereicht... nur für ein Symbol zu kämpfen. Und ich denke, die meisten meiner Geschwister sehen das immer noch so", fing Sosuke an zu erzählen, wobei ihn Ryo schweigend beobachtete.

"Es ist ja nicht nur das Zeichen an sich... es ist ein Glaube an etwas... Besseres. Eine Ideologie. Aber... so groß und schön doch auch jede Ideologie ist,... so ist sie doch... leer."

"Meaow?"

"Ja... sie kann zwar den Verstand füllen... und das Handeln bestimmen... und dennoch, füllt es einen nicht aus... nicht wirklich", sagte Sosuke langsam und bedächtig, während er sich die Kette anlegte, dabei setzte er sich aufrecht hin.

"Früher reichte mir nur dieses Zeichen... Früher... Doch ich fand... etwas Besseres... etwas, das mich wirklich erfüllt", sagte Sosuke und sah Ryo an.

"Und was?", fragte Ryo, die nach unten auf ihren Schoß sah, wo die Schalen des Apfels in die Tüte fielen. Da umarmte sie Sosuke von hinten und legte sein Kinn auf ihre Schulter.

"Dich", sagte er leise in ihr Ohr. Ryo wurde darauf ganz rot, wobei sie aufpassen musste, das Messer nicht fallen zu lassen.

"Du hast mir gezeigt, dass es noch mehr gibt. Mehr als diese Marke... mehr als jede Ideologie", sagte Sosuke, wobei Ryo das Messer und die Tüte beiseitelegte.

"Es wird sicher nicht einfach werden mit dem Krieg... und ich weiß, ich hab mich verändert...", sagte Sosuke, als Ryo ihn unterbrach.

"Du hast dich nicht verändert. Du bist immer noch mein Sosu", dabei lehnte sie sich an ihn an.

"Diese Uniform... der Körper... und die Narben, das ist alles äußerlich. Für mich hast du alles stehen und liegen gelassen",dabei drehte sich Ryo um und sah ihm tief in die Augen.

"Und wenn ich in deine Augen sehe... sehe ich die gleichen Augen wie damals. Das gleiche Feuer."

"Es ist jedoch so viel passiert in diesem Jahr", sagte Sosuke mit Bitterkeit in der Stimme, dabei strich er ihr sanft über die Wange.

"Ich kann dir nur nichts bieten... zumindest nicht das was ich dir Versprochen hab‘. Weder Ruhe, noch Wohlstand. Ich kann dir nur versprechen, mein Leben mit dir zu verbringen...", setzte Sosuke traurig an.

"Idiot! Ich brauch das alles doch nicht. Ich habe es doch nie gebraucht. Das ist zwar alles schön... doch ich brauche DICH. Du hast mir erst gezeigt, dass mit jemandem zusammen zu sein schön sein kann. Bis du in mein Leben tratst, hatte ich niemanden. Du warst der erste, der sich wirklich für mich interessiert hat, der mich nicht nach meiner Art betrachtete... sondern nach dem was ich konnte. Und... du hast mich vor allem so akzeptiert, wie ich bin."

"Weil du es auch bei mir getan hast. Du bist aktuell wohl die einzige, die mich wirklich kennt."

"Kennen tun dich sehr viele... und lieben tun dich Millionen", wand Ryo ein. daraufhin lächelte Sosuke sie an.

"Dumme Fans. Die meinen etwas zu seh‘n, was... was ja vielleicht da ist, aber was ich nicht sein will", widersprach Sosuke.

"Hast du eigentlich in der Zeit je...", setzte Ryo an.

"Ich hätte es sicher oft gekonnt. Sogar mit Berühmtheiten", begann Sosuke, wobei sich bei Ryo die Ohren aufstellten. "Aber... wenn ich die Augen schloss, sah ich nur dich. Dein lächelndes Gesicht. Deine freundlichen Augen. Deine Eckzähne, die rausragen, wenn du lächelst. Das hatte ich tief in mir drinne. Darum brauchte ich... wollte ich keine andere...", erklärte Sosuke. Daraufhinschmiegte sich Ryo an seine Brust, und die beiden legten sich hin.

"Es ist... komisch", sagte Sosuke und sah zur Decke.

"Miau?"

"Ich kann vor Politikern und der Presse reden, vor Generälen und Soldaten. Ich kann frei, selbst zu fast unbekannten Themen sprechen, ohne zu stocken. Aber bei dir... ringe ich oft um die richtigen Worte...", stellte Sosuke fest.

"Dann sag doch einfach nichts mehr", hauchte Ryo leise, und küsste ihn.
 

Dies war genug für Florian. Mit einer langsamen Bewegung schloss er die Tür zum Zimmer und überlegte kurz. Daraufhin zog er sich einen Schuh und die Socke aus. Mit einen schelmischen Grinsen zog er die Socke über die Türklinke, eh er sich den Schuh wieder anzog. Dann sah er wie als Alibi auf die Armbanduhr und beschloss, etwas essen zu gehen. Mit einem unschuldigen Pfeifen auf den Lippen verließ er seinen Posten und machte sich auf den Weg zur Kantine. Am Ende des Ganges sah er noch mal zur Tür und brummte leise: "Die Liebe, die Liebe... die Liebe... Immer wieder erschreckend."

Kapitulation?

Kapitel 50

Kapitulation?
 

General Buggert schritt um das noch brennende Wrack eines Golem Panzers. An einigen stellen war noch die rosa Bemalung des Panzers zu erkennen. Der Mann war schon über 60 Jahre. Sein Gesicht war schmal aber sehr faltig, was ihn noch älter wirken lies. Er trug seine einfache Gefechtuniform. Buggert war noch Offizier alter Schule, der das Feld persönlich inspiziert. Doch trotz des aktuellen erfolges sah er nicht glücklich aus.

"Um 7:26 traf das 117 schwere Panzerregiment bei dem versuch den Feind in die Flanke zu fallen auf Infanteriewiederstand mit Panzerabwehrwaffen. Kurz darauf traf ein Panzerverband des Feindes als Verstärkung, von Osten her, ein", sagte Oberst Lindner und zeigte auf ein Waldgebiet im Osten. Er war auch schon ein älterer Mann, der etwas aus der Form gekommen war. Der Kopf war kahl geschoren. und er trug eine große Brille.

"Darauf stieß das 4 Sturmpanzer Garderegiment von Süden dazu. Sowie der Führungspanzer ausgemacht war, wurde das Feuer auf ihn eröffnet. Gegen 9:02 wurde der Abschuss gemeldet. Daraufhin vielen Infanterie und Panzertruppen nach Osten in ungeordneter Form zurück. Darauf folgten beide Panzerverbände dem Feind, bis zur 10 km Grenze, eh sie die Verfolgung abgebrochen haben, und sich wieder zurückzogen", erklärte der Oberst und zeigte auf einer ausfaltbaren Karte bis wohin sie vorgerückt sind.

"Es ist zumindest etwas", murmelte der alte General.

"Wie meine sie? Wir haben nach ersten Zählungen 8 Panzer zerstört und über 100 Infanteristen sind Gefallen. Bei einer Verlustrate von 3 schweren Arguspanzern."

"Die Demontage seines Offiziersstabes ist nur ein kleiner Punkt. Die Planung sah eigentlich vor, ihn schon am Hauptlager zu töten oder gefangen zu nehmen. Wir haben fast 3 Wochen gewartet und dazu der beträchtliche Schaden an der Anlage. Ich brauche mehr als etwas Landgewinn und eine leicht erodierte Befehlskette des Feindes, um das rechtfertigen zu können", erklärte der General und sah zum Oberst.

"Dann sollten wir den Truppen, wenn sie flüchten, weiter nachsetzen. So können wir ihnen größere Verluste zufügen."

"Nein. Das hat mein Vorgänger gemacht, und es hat ihm am Ende sogar das Leben gekostet. Aber ich habe eine andere Idee. Wir haben doch noch diesen Gefangenen Offizier?" fragte General Buggert.

"Ja Sir. Sie wurde aber bereitz verhört."

"Egal. Offiziell hat Scharaga ja Kapituliert. Dementsprechend fallen diese Truppen nicht unter die Kriegskonvention."

"Wie meinen sie das, Sir?" fragte der Oberst und sah den General verwirrt an.

"Es sind keine zulässigen Kombattanten eines Landes. Dementsprechend können wir mit ihnen verfahren, wie es unsere Justiz vorsieht... und da wir Kriegsrecht haben, bin ich die Justiz", erklärte der General und faltete die Landkarte etwas weiter auf.

"Was brintgt uns das?"

"Nun, ich habe folgendes Geplant. Wir fallen auf bessere Position zurück und graben uns ein. In Zwei tagen verlautbaren wir, das jene DIEBE, die unsere Anlagen überfallen, in 2 Tagen hingerichtet werden sollen. Sprich in 4 Tagen von Heute. Und damit werden wir diesen Blackwell aus der Reserve locken."

"Zum einen, sind sie sicher dass es legal ist? Und zum anderen, meinen sie er wird darauf anspringen?" fragte der Oberst Skeptisch. „Auf die Idee kam der Politoffizier Kuchraski. Er hat die rechtlichen Fragen dazu auch schon geklärt. Und nach dem Dossie das wir über diesen Blackwell haben, wird er kommen. Immerhin werden wir seine Geliebte erschießen", sagte General Buggert und lächelte leicht.

"Das ist aber wenig... ehrenhaft, Sir", Wand Oberst Lindner ein.

"Ich weiß. Aber sie müssen auch verstehen, entweder bringe ich seinen Kopf zum Oberkommando, oder sie werden sich meinen holen."
 

Ernst Nebber betrat das Mobile HQ und sah sich um. Der Geruch nach Alkohol drang wie ein Dorn in seine Nase. Er sah fragend zu einen der Wachhabenden Soldaten, die mit einem kurzen nicken zu der Kabine von Blackwell zeigten. Als sich Nebber der Kabine näherte, wurde der Geruch nach Alkohol und alten Schweiß kaum zu ertragen. Als er die Tür erreicht hatte, bekam er ein jämmerliches Bild zu sehn. Thomas saß dort in dem kleinen Raum in verdreckter Kleidung. Er war unrasiert und ungewaschen. Seine Beinprothese lag auf dem Tisch vor ihm, fast verdeckt von leeren Flaschen.

„Nicht schon wieder“, brummte Ernst. Er kannte Thomas schon lange genug, um zu wissen wie er vor Togusa war. Ein Alkoholiker. Erst Togusa hatte es geschafft das er nicht mehr zur Flasche griff. Nun war sie weg und er verfiel wieder in alte Verhaltensmuster.

„Was? Ich sitz doch… an…“, setzte Blackwell an und sah auf die Karte vor ihm, auf der er wild herumgeschmiert hatte, als wüsste er nicht was er mach,. „an dem Plan für einen Gegenschlag“, nuschelte Thomas.

Darauf wendete sich Ernst von Blackwell ab und ging in den Koordinationsraum. Die anwesenden Offiziere sahen ihn betreten an.

„Sitzt der nun seit DREI TAGEN dort und säuft sich zu?“ fauchte Ernst die Offiziere an.

„Irgendwie… ja. Aber was hätten wir denn tun sollen, außer auf ihn einreden?“, fragte Leutnant Calla.

„Ihr könnt ihn doch nicht so besoffen die Planung übernehmen lassen!“

„Aber seit dem Tod von Togu… Corporal Campell ist er so", versuchte sich Leutnant Stanko zu rechtfertigen.

„Ihr seit doch einfach zu dämlich… Da draußen sterben Leute wegen eurer Feigheit, gegen einen Besoffenen vorzugehen“, sagte Ernst mit resignierter stimme und wendete sich zu einen der Soldaten. „Bringen sie mir einen Eimer kaltes Wasser.“

Der Soldat schaute kurz erstaunt und machte sich dann auf den weg.

„Was haben sie vor?“ fragte Hauptmann Hainisch.

„Wir brauchen einen Kommandanten. Und der muss seine Entscheidungen nüchtern treffen. Das er sein Mädel verlohren hat ist Tragisch, aber wir haben alle Freunde verlohren“ sagte Ernst trocken.

Da kam der Soldat mit einen kleinen Blecheimer wieder, den sich Ernst sofort griff.

In dem moment begriffen auch die anderen was er vor hatte. Er ging zu dem Raum von Thomas und schüttete den Eimer über ihn aus. Thomas sagte nicht ein Wort, sondern sah ihn geschockt an. Darauf zerrte ihn Ernst zu sich hoch. Ernst und Thomas kannten sich schon seit sehr vielen Jahren. Und der Fakt das Ernst fast doppelt so alt ist wie Blackwell, und noch wesentlich älter aussieht, hatten sie immer eine Beziehung wie Neffe und Opa. Nur dadurch konnte sich Ernst diese Aktion leisten.

„JETZT REIß DICH ZUSAMMEN! Das dein Mädel weg ist, ist scheiße."

"Aber... Togusa war das beste was mir Passierte..." begann Thomas zu jammern.

"Aber du hast noch eine ganze ARMEE DIE DICH BRAUCHT!“ Brüllte er Thomas an und scheuerte ihm eine. Der Knall hallte durch die Kommandozentrale die spontan verstummte, nur noch das piepsen von Geräten war zu hören. Jeder andere musste damit rechnen, erschossen zu werden wenn er dies tat. Thomas verstummte und sah ihn an, als hätte man ihn aus einem Alptraum geweckt.

„Du kannst um sie trauern… später. Nun haben wir einen Krieg zu führen.“

Thomas nickte langsam und stand auf.

„Ich brauch nun erst mal einen Kaffe… und eine Frische Uniform…“, brummte er langsam, während er klitschnass tropfend zum Kommandotisch ging.

Schnell kam ein Soldat mit einen Becher Kaffe angelaufen und gab ihn Blackwell der einen Langen schluck nahm Er war Kalt und nicht mehr sehr frisch, aber es reichte erstmal.

„Wie ist unsere Lage wirklich?“ fragte er und sah auf die Holographische Anzeige des Schlachtfeldes.

„Die Lage ist schlecht, Sir. Der Feind hat einen Massiven Gegenschlag gestartet. Dazu hat er es anscheinend speziell auf unsere Kommandokette Abgesehen. Wir haben Berichte von gezielten Beschuss auf Kommandoeinheiten. Dazu hat er nach ersten Schätzungen fast drei mal so viel Truppen und auch Ebenenschiffe im Gebiet,“ berichtete Hainisch und zeigte dabei auf mehrere Stellen der Karte. Blackwell hielt sich die Stirn, um die Kopfschmerzen zu vertreiben.

„Der Feind hat die Initiative. Das wiegt am schlimmste. Für diese Art des Krieges haben wir nicht die Truppen… hatten wir nie…,“ murmelte Blackwell und setzte sich, während er in seinen Schmerzenden Kopf eine Idee suchte.

„Unter den aktuellen Bedingungen bleibt uns nur die Kapitulation… oder die Komplette Vernichtung,“ sagte Leutnant Stanko.

„Noch sind wir nicht am ende… wir haben wenige Möglichkeiten, aber wir haben noch welche.
 


 


 

Sosuke schaute erschöpft in die Runde der Anwesenden Paladine. Seit nun über 8 Stunden waren sie durch die Haushaltsplanung gegangen und hatten viele offene Fragen geklärt. Er wusste dass es nötig war, um die Pläne der Paladine durchzusetzen. Dennoch ermüdeten ihn diese langen Sitzungen.

„Ich frag mich, wie konnten sich die Planer um 15 Millionen irren?“ warf Sosuke in den Raum.

„Nun ja. Als wir diese Projekte geplant hatten, wussten wir nicht wie viele Schulen es genau gibt. Dazu ist der Bedarf höher als erwartet und auch einige Kostenfaktoren sind Größer. Reisekosten, Materialverbrauch… Immerhin über 380.000 Schulen“, erklärte Bühler.

„Und selbst die 36 Millionen sind ein bei weiten kleinerer Teil, als wir in die Strafverfolgung wegen Drogendelikte gesteckt haben“, fügte der hohe Paladin Seidel ein während sie sich eine Haarsträne aus dem Gesicht wischte.

„Das will ich in keinster Weise Leugnen. Und ich würde dem Projekt alle mittel garantieren, selbst wenn es 72 Millionen kosten würde. Es hat mich halt gewundert. Nur zeigt uns dies eins deutlich. Wir haben ein Kassendefizit“, stellte Sosuke fest.

„Das haben wir schon seit ihren Antritt. Aber das hat bisher kein gestört“, brummte der hohe Paladin Breuer, der damit die Blicke auf sich, und dann auf Sosuke lenkte. Breuer war für die Verwaltung der Finanzen zustänig gewesen. Und schon seit beginn hatte es Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden gegeben. Zumal vor Sosukes Ankunft er als Nachvolger des Ehemaligen Ordensmeisters vorgesehen war.

„Das stimmt. Aber bisher haben wir auch viel Investiert. Nun gilt es aber langfristig zu planen. Und dafür brauchen wir einen stabilen Haushaltsplan“, erwiderte Sosuke und griff sich seine Tasse und Trank einen Schluck Kaffe.

„Bei dem Aktuellen Buge und den uns auferlegten Aufgaben ist dies jedoch kaum zu erreichen. Immerhin haben wir ein Defizit von fast 800 Millionen“, sagte Breuer und forderte damit Sosuke direkt heraus. Dieser Überlegte kurz.

„Nun… da haben sie sicher recht. Wir können mit dem aktuellen Buge nicht die uns zugefallenen Aufgaben erfüllen. Das Buge war dafür ausgelegt, das wir Kriminalität bekämpfen, und strategische Planungshilfe beim Kriegseinsatz liefern. Schon die Präventionsprogramme waren nicht eingeplant. Dazu die weit größere Ausbildung an Personal und Militärtruppen. Auch die Führung eines Vorstoßes samt der Logistischen Versorgung war nicht geplant. Sie haben schon recht. Das ist etwas sehr viel für den eigentlichen Eta“, überlegte Sosuke langsam.

„Und was wollen sie dagegen tun? Endlich dafür sorgen das wir uns wieder auf unsere eigentlichen Aufgaben konzentrieren?“ konterte Breuer und sah über den langen Tisch hinweg Sosuke an. Dieser Lächelte schwach.

„Wir können nicht aus unseren Verpflichtungen. Also müssen wir mehr Geld beim Bewilligungsausschuss beantragen. Das Buge wurde für weit weniger Aufgaben geschneidert. Theresa und Victoria werden den Ausschuss schon davon überzeugen. Alleine mit der Drohung dass wir die Frontlinie verlassen geben die uns freiwillig eine Milliarde“, sagte Sosuke und grinste verschlagen zu Theresa.

„Na gut. Wenn wir also weiterhin an der Front bleiben… Wir haben ein offizielles Hilfegesuch erhalten“, berichtete der hohe Paladin Neumann.

„Ein Hilfegesuch? Von wem?“ fragte Gerd.

„Es ist ein Offizielles Hilfegesuch des Militärkommandanten von Sharaga. Sie Bitten um jede mögliche Hilfe. Truppen, Versorgung und Taktische Unterstützung. Sie sind in einer kritischen Situation…“

„Wir haben dafür keine Truppen. Senden sie die Anfrage an das Militär weiter, eventuell haben die Truppen zum Verheizen über. Wir nicht“, unterbrach ihn Sosuke trocken.

„Ähm… die Anfrage wurde schon von dem Generalstab an uns weiter Geleitet, weil m an nicht die Mittel hat.“

„Dann würde ich sagen sieht es sehr schlecht für die Sharager aus“, sagte Sosuke emotionslos.

„Sir?“ fragte Neumann und wie er, sahen alle am Tisch Sosuke verwirrt an.

„Wir haben nicht die Truppen dafür. Wir müssen unsere eigenen Frontabschnitte halten. Immerhin haben wir vor über 4 Stunden beschlossen, wegen Truppenmangel, die Rekruten 1 Monat früher in die Schlacht zu schicken, oder?“ fragte Sosuke rechtfertigend in die Runde.

„Aber Sosuke, wenn Sharaga fällt, dann bricht eine gwaltige Flanke auf“, mahnte Wassili. Derweil nahm Sosuke noch einen Kräftigen Schluck aus seiner Tasse, die er mit der Hand umklammerte. Der hohe Rat der Paladine sah ihn schweigend an. Langsam setzte er die Tasse wieder ab und sein Blick glitt über die Annwesenden. Dabei waren sie voll kalten Hass. Er atmete noch mal hörbar ein und wieder aus.

„Das ist mir bewusst… jedoch…

1. sind unsere Truppen so schon überlastet und eigtentlich zu weit aufgeteilt.

2. Selbst wenn die Sharagische Militärführung fällt, wird es nicht noch mal so leicht für die SK werden, durch das Land zu kommen. Die gesamte Bevölkerung ist auf wiederstand vorbereitet und wird den Vorstoß der SK massif blockieren.

3. ist Aktuell Sturmsaison in Sharaga. Die nächsten 4 Monate wird da NICHTS durch die Berge kommen.

4. und das ist das wichtigste… Munition und Waffen zu schicken ist das eine. Aber ich werde nicht auch nur EINEN meiner Soldaten für dieses abgewrackte Pseudosoldatenpack opfern. Sie meinten sie müssen Krieg spielen, dann sollen sie selber sehen wie sie klar kommen“ sagte Sosuke mit deutlichen Nachdruck in der ruhigen stimme. Doch seine Freunde erkannten, das er innerlich bebte.

„Und wenn sie alle drauf gehen, ist mir das auch egal. Es gibt weit wichtigesres, um das wir uns Gedanken machen müssen“ Sagte Sosuke und stützte sich mit den Händen auf dem Tisch aus, um sein Aufstehen zu unterstreichen.

„Und das gild auch für sie. Dieses Hilfsgesuch ist hiermit ABGELEHNT.“ Sagte er und ging aus dem Raum. Die anderen im Raum sahen ihm verunsichert hinterher.

Ein Traum der Wahr wird

Kapitel 51

Ein Traum der Wahr wird
 

Blackwell betrat die Kommandozentrale und sah sich um. Er hatte frische Kleidung an und war wieder rasiert. Die Verbliebenen Führungsoffiziere hatten sich in dem Planungsraum versammelt, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

"Schön das sie alle da sind. Wir haben nur wenig zeit zum Handeln", sagte er selbstbewusst und ging zum Planungstisch.

"Vor vier Stunden erreichte uns eine Mitteilung der SK, das sie die Gefangenen hinrichten werden."

"Ich denke laut der Kriegskonvention dürfen keine Kriegsgefangenen hingerichtet werden?" fragte Leutnant Panke. Darauf stimmten einige andere Offiziere zu.

"Weil sie uns anscheinen nicht als Offizielle Armee ansehen. Scharaga hatte offiziell schon Kapituliert gehabt. Das heißt offiziell gelten wir als eine Art Terrortruppe und nicht als offizielle Armee" erklärte Nebber

"Juristenscheiße...", brummte Panke, worauf Blackwell und andere Offiziere zustimmend nickten.

"Sei es wie es ist. Es ist mit Sicherheit eine Falle. Der Feind hat sich auf Befestigte Position zurückgezogen und wartet nun auf uns. Diese Positionen hatten wir schon vorher nicht frontal angegriffen, sondern umgangen", stellte Blackwell fest und zeigte auf Positionen auf der Landkarte.

"Wir können beim besten Willen nicht da durchbrechen. Wir haben es damals nicht gemacht, wegen den hohen Verlusten die wir erwartet haben, und nun ist es gar unmöglich", wand Jansen ein.

"Das müssen wir auch nicht," sagte Blackwell und stützte sich mit beiden Händen auf den Kartentisch ab. "Wir nutzen die Gelegenheit und ziehen uns zurück."

"Wir können unsere Leute doch nicht im Stich lassen!", unterbrach Sanders ihn.

"Das habe ich auch nicht vor. Die Hauptarmee wird sich zurück ziehen. Mit diesen Vorsprung sollten wir es schaffen können, wieder die Führung in die Hand zu nehmen. Wir können nur im Guerillakampf gegen so eine Armee kämpfen. Das heißt wir müssen sie zu unseren Bedingungen stellen. Und nicht vor ihnen hergetrieben werden."

"Und unsere Leute?", fragte Stanko.

"Ich werde persönlich ein Kommando anführen, das sich hinter die feindlichen Linien schleicht und unsere Leute da raus holt. Mit Glück können wir den feindlichen Kommandanten töten oder gefangen nehmen.

"Das ist doch Wahnsinn. Können wir nicht die Liga um Hilfe bitten?", fragte Leutnant Schultz. Er war erst die Tage in den Offizierskader aufgerückt. Blackwell sah zuerst den Leutnant und dann den Rest kurz an.

"Der Liga und den "glorreichen" Paladinen sind wir SCHEIß EGAL!" blaffte Blackwell.

"Es stehen keine Truppen zur Verfügung um uns zu helfen. Entweder wir helfen uns selbst, oder wir sind verloren", verkündete Blackwell, eh er sich wieder seinen Schlachtplan zuwendete. "Späher haben berichtet, das der Feind mit einen massiven Schlag im Zentrum rechnet. Dort hat er die meisten Truppen zusammen gezogen. Die Flanken werden schnell recht dünn", erklärte Blackwell und zog mit dem Finger Linien auf der holographischen Karte um die Positionen zu markieren.

"Sie sind besser in der Offensive. Aber unsere Stärke ist die Infiltration und der Überfall. Und damit werden wir sie kriegen. Wir werden uns im Norden hinter ihre Linien begeben. An diesen Positionen werden dann Helikopter zu unserer Evakuierung bereit stehen. Wir müssen, selbst wenn alles klappt, dort sehr schnell verschwinden. Und die ganze Armee wird uns auf dem Fersen sein. Wir werden mindestens zwei Staffeln Jagdmaschinen brauchen," erklärte Blackwell und sah dabei zu Nebber.

"Und was wenn sie Scheitern?", fragte Calla das, was keiner sonst zu fragen traute.

"In dem Falle übernimmt Corporal Sanders das Kommando. Er wird noch weitere Anweisungen von mir erhalten" antwortete Blackwell und blickte zu Sanders, der kurz nickte.

Nachdem Blackwell dies gesagt hatte, hing ein Gefühl im Raum, das auch Blackwell Spürte.

"Ich weis auch, das es sich wie eine Kapitulation und ein Rückzug anfühlt. Und das für jeden aufgegebenen Meter sinnlos gute Leute gestorben sind. Doch lieber nun zurückfallen, als uns zu IHREN Bedingungen zerschlagen zu lassen. Der Kampf muss weiter gehen," erklärte Blackwell, worauf einige Offiziere missmutig zustimmten. Und Blackwell verstand es. Aber hatten sie binnen einer Woche fast ein viertel der Soldaten verloren. Verluste gab es immer, aber waren diese zu hoch und zu schnell.

"Wir sind schon oft zu Boden gegangen, doch ist es das wieder aufstehen, das wir besser als alle anderen können. Dies ist nichts anderes" versuchte Blackwell seinen Offizieren Mut zu machen. Leider bewirkte es kaum ein leichtes Lächeln in den Gesichtern weniger.

"Sie haben ihre Befehle. Abrücken in 5 Stunden. Bis dahin wird jeder Soldat nochmal auf munitioniert. Möge Titan uns Beistehen", sagte Blackwell und richtete sich auf.

"Mögen die Drachen uns Beschützen," antworteten die Offiziere im Chor.

"Weggetreten!", Befahl Blackwell und sah zu Nebber, um auf eine Reaktion von ihm zu achten. Dieser kam langsam auf ihn zu, und wartete bis die anderen Offiziere gegangen oder wieder an der Arbeit waren.

"Du willst es wirklich durchziehen?"

"Ich hab Scharaga viel geopfert... Mein Bein, meine Hand... und ich würde auch mehr von mir Opfern. Aber ich werde NICHT Togusa opfern...", sagte Blackwell bestimmt.
 


 

Ryo saß in einen Pausenraum und betrachtete das Fernsehprogramm. Meldungen von der Front und Politik. Ryo interessierte sich eigentlich nicht für sowas, sie war nur erstaunt wie oft Sosuke dabei erwähnt wurde. bis sie plötzlich ein Bild von sich beim durchschalten sah.

"Bisher hatte der Ordensmeister ja der Damenwelt immer eine Absage erteilt. Einige Spekulierten sogar schon das es ihm Damen nicht angetan haben, doch die neuesten Bilder zeigen etwas anderes. Hier sieht man wie die unbekannte Schönheit ihn umarmt und sie sich Küssen," berichtete die Moderatorin, wobei Bilder von Sosuke und Ryo gezeigt wurden, die auf dem Militärposten aufgenommen worden waren, wo sie vor der Abreise zum Parlament gewesen waren.

"Dazu unsere Society Expertin Anika Mirus", übergab die Moderatorin an eine Kollegin.

"Hallo. Ja die Frage wer sie Ist, sorgt aktuell für viel Wirbel. Der Ordensmeister hatte bisher alles an Beziehungen immer Abgeblock. Und hatte auch in einen Interview mal gesagt, er suche nicht nach einer Beziehung. Seine Arbeit sei aktuell alles was er brauche. Darum hatten wir die Hoffnung auf solche Bilder schon fast aufgegeben. Aus einer Quelle heißt es, sie sei erst seit nicht mal zwei Wochen bei ihm. Er habe sie mitgebracht und sie sei nun seine Mechanikerin. Wo sie her kommt oder wo wie sich kennen lernten, ist leider nicht bekannt."

"Du sagtest sie sei seine Mechanikerin? Aber sie ist doch ein Katzenmensch?", fragte die Moderatorin.

"Nun ja, Die Paladine haben schon lange immer gesagt, es ist wichtig was derjenige für Fähigkeiten hat, und nicht was er ist. Aber ein Katzenmensch ist schon etwas ungewöhnliches, da geb ich ihnen Recht. Aber von Daher Passt es auch zum Ordensmeister. Eine fast schon banale Beziehung zu jemand ungewöhnlichen würde man bei ihm, der immer das ungewöhnliche suchte, nicht glaubhaft sein. Das sie ihm Wichtig ist, hat man schon bei der Vereidigung des Parlamentes Gesehen. Dort war sie auch anwesend. Die Pressestelle hat anfragen diesbezüglich wie immer als Irrelevant bezeichnet.

Aber alleine der Auftritt vor dem Parlament war ja schon ein Spektakel an sich. Bisher hatte der Ordensmeister jede Spekulation über Verletzungen immer als Nichtigkeit dargestellt, auch wenn es ihn anscheinend doch nicht gut ging. aber dieser Auftritt. Er Humpelte. Ein Arm im Verband, Sein Gesicht halb Verdeckt..."

"Es gab aber auch Berichte, das sogar die eigenen Truppen ihn zwischenzeitlich als Gefallen betrachteten. Und er hatte auch einige Zeit im Lazarett verbracht," unterbrach die Moderatorin.

"Nun ja. Was genau passierte, werden wir sicher nicht erfahren, aber dennoch hat dieses Bild des verwundeten und erschöpften Ordensmeisters, der von einen seine Leute gestützt werden musste, für Furore gesorgt. Immerhin war es das erste Bild des Ordensmeisters, wo er wirklich verletzt gewesen war."

Da kamen Florian und Theresa in den Raum und gingen direkt auf sie zu. Ryo sah sie erstaunt an. "Ich bin schon eine Berühmtheit...", sagte sie erstaunt. doch die beiden sagten nichts, sondern setzten sich ihr gegenüber hin.

"Miau?"

"Wir müssen mal Reden", sagte Florian. Ryo setzte sich ordentlich hin und dachte: "Kommt nun wieder so ein lächerlicher, versuch-nicht-Sosuke-auszunutzen Vortrag?"

Doch anstelle zu sprechen, suchten beide sichtlich nach Worten.

"Was ist los?", fragte Ryo verwundert.

"Kennst du einen Oberst Blackwell?", fragte Theresa.

"Nicht persönlich. Aber seine Untergebenen...", sagte Ryo langsam und hielt sich den Rechten Kiefer. Es war zwar alles verheilt, aber der Gedanke an das ganze brachte auch die Erinnerung an die Schmerzen wieder.

"Wir müssen wissen, was ist damals zwischen Sosuke und dem Oberst vorgefallen?", fragte Theresa direkt.

"Meaow? Warum?"

"Um Sosuke zu verstehen. Wir sind mit Sharaga zwar verbündet, aber..."

"Ihr seit mit dem Gesindel verbündet?", unterbrach Ryo sie erstaunt.

"Gesindel?", fragte Florian erstaunt

"Eure Alliierten gehen ohne zu zucken über Leichen."

"Nun gut... es ist Krieg. Da gibt es Opfer unter der Zivilbevölkerung", versuchte Florian sie zu beruhigen.

"Und was ist nun das Problem?" fragte Ryo direkt und sah langsam zwischen Florian und Theresa hin und her.

"Scharaga ist in ernster Bedrängnis und hat um Hilfe ersucht. Doch Sosuke hat es abgelehnt. Und wir kennen ihn lange genug, um zu sehn das es eine Emotionale Entscheidung ist. Er will nur nicht drüber reden", erklärte Theresa

"Und?"

"Sie ist taktisch absolut falsch. Wir verlieren damit eine wichtige Flanke. Scharaga ist zwar kein starker, aber ein notwendiger Verbündeter." sagte Florian.

Mit diesen Satz kam Ryo eine Erinnerung aus dem Krankenhaus wieder. Dieser Traum, von dem sie nicht mal Sosuke erzählt hatte. Vor allem konnte sie nicht die Person, die zu ihr sprach, vergessen. Eine Gliederpuppe mit durchdringenden Augen. Auch wenn es wohl ein Traum war, so war es für sie genauso Real wie das Gespräch mit Florian und Theresa. Als hätte ihr jemand etwas zeigen wollen.
 

Sie hatten auf dem Dach eines Gebäudes Gestanden und auf Sosuke, der um sein Leben kämpfte, herab gesehen.

"ER hat Mut. Und einen Kampfwillen, weit über alle Maßen hinaus," Setzte die Gestalt an, als Sosukes Maschine zu feuern begann.

Das Geschütz spie einen glühenden Geschossstrahl die Straße entlang, und schnitt durch Fleisch und Knochen der Monster. So trieb er die Welle an Monstern zurück.

"Doch Mut alleine wird hierbei nicht reichen", sagte sie, während sich die Massen an Monstern langsam durch den Feuerhagel von Sosukes Geschütz kämpften.

"Schau dich um. Die Katastrophe kommt. DAS lässt sich nicht mehr verhindern. Doch musst du erkennen, hier steht Arroganz und Selbstüberschätzung neben Sturheit. Diesen Kampf kann er alleine nicht gewinnen. SIEH HIN!", rief die Gestalt und zeigte auf Sosuke, den in diesen Moment die Munition ausgegangen war. Er schleuderte seine Waffe auf das nächste Monster, eh er sein Schwert griff und sich in den Kampf warf.

"MUT kann nicht alles bezwingen. Er wird mehr als nur Mut brauchen", sagte die Gestalt, während Sosuke unten um sein Leben kämpfte.

"Was willst du von mir? Warum Zeigst du mir sowas?", fragte Ryo mit Tränen in den Augen.

"Damit du verstehst. Damit du erkennst. Auch wenn er Mutig ist, ist er stolz. Und dieser Stolz lässt ihn Freunde verraten und vertreibt Verbündete. Verbündete die er braucht."
 

"Ryo?", fragte Theresa und legte ihr die Hand auf das Knie. Sie war kurz in Gedanken versunken, doch die Berührung lies sie wieder zurück kommen.

"Was? Oh... Na ja...", setzte Ryo an. Sie wusste nicht ob sie von Silvia erzählen sollte oder nicht, beschloss aber schnell sie nicht zu erwähnen.

"Wir sind mit einer... Kampfgruppe von Scharaga aneinander geraten... Sie haben uns Verfolgt und zögerten auch nicht vor Gewalt und Mord. Ich selbst bin ja fast draufgegangen wegen denen. Da kann ich verstehen warum er mit denen nichts zu tun haben will", erklärte Ryo und sah die beiden an.

"Nun ja... Das würde einiges erklären. Aber... so ist Krieg nun mal. Auch wir haben schon unangenehme Entscheidungen tragen müssen", versuchte Theresa zu erklären, und Ryo verstand, was sie meinte.

"Da habt ihr wohl recht. Ich werde mal mit ihm reden", sagte Ryo und stand auf.

"Danke Ryo", sagte Florian.

Ryo schüttelte in Gedanken langsam den Kopf. Ihre Mutter hatte sie immer zu mehr Spiritualität erziehen wollen. Sie hatte ihre Mutter damals dafür ausgelacht. Nun war sie bereit wegen einen Traum den Verlauf den Krieges zu verändern. Das Schicksahl hatte schon einen verdrehten Humor.

Tränen

Kapitel 52

Tränen
 

"MELDUNG!", brüllte Rekrut Thompson in sein Mikrophon. Doch es kam keine Antwort mehr.

"Alpha 1 an Schwadron. Hat irgendwer mitbekommen was angegriffen hat?"

"Negativ," antworteten die verbliebenen 5 Piloten. Sie hatten eben 4 Maschinen verloren, ohne das es eine Kontaktmeldung gab. Das war absolut nicht wie geplant.

"Okay, wir Formieren uns neu. Wir treffen uns in Quadrat F16," befahl Thompson und lies seinen KPA los rennen. Die Stadt war menschenleer. Nicht mal feindliche Kampftruppen waren zu sehn. So ein Szenario hatte er noch nie gehabt.

"Alpha 6 an Alpha 1. Wir sind dicht bei dem Standpunkt von Alpha 3 und 4. Sollen wir uns nach ihnen umsehen?"

"Okay Alpha 6. Machen sie das, aber höchste Vorsicht. Berichten sie was sie sehen", antwortete Thompson und lief weiter.

"Wir nähern uns ihren Positionssignalen. Bisher ist alles ruhig, keine Feinde, keine Zivilisten", berichtete der Pilot. Thompson konnte nicht glauben das sie 4 Maschinen verloren hatten. Sie waren Jahrgangsbeste gewesen. Hatten seit 14 Missionen nicht eine Maschine verloren, und nun das.

"Ich sehe sie... Ich sehe unsere Maschinen. Aber was soll das den?", fragte Alpha 6 erstaunt.

"Meldung Alpha 6. Was sehen sie?", forderte Thompson über Funk.

"Wir haben die Maschinen gefunden... aber sie sind übereinander gefallen", berichtete Alpha 6. Mit diesen Worten schlug eine Warnung in den Gedanken von Thompson ein.

"NICHT ANFASSEN!", Brüllte er noch, als eine schwere Erschütterung die Stadt erbeben lies.

"IHR DRACHEN... Was zur Hölle... Verdammt der war vermint!", japste Alpha 7.

"Statusbericht!"

"Alpha 6 ist... ausgeschaltet... Ihn hat es zerrissen... Ich hab kritischen Schaden erlitten... Oh Nein!" Berichtete der Pilot noch, eh auch sein kontakt plötzlich abbrach.

"ALPHA 7! MELDEN ALPHA 7!", brüllte Thompson und blieb stehen.

„Wie kann es sein das wir 6 Maschinen verlieren ohne das einer den Feind sieht?“, fragte Alpha 2.

„Das war eine Falle. Wir sollten uns zurückziehen“, schlug Alpha 9 vor.

„Negativ! Wir Formieren uns im Quadrat G16. Keinen Feindkontakt suchen,“ befahl Thompson. Dabei beschleunigte er seinen KPA und lief die Straße hinab. So ein Szenario hatten sie zwar noch nie gehabt. Aber sie würden es dennoch schaffen. Die Aufgabe hatte so einfach gewirkt. Sie waren 10 Maschinen und sollten 4 Ziele einnehmen. So hatten sie sich in je drei zweier und eine Vierergruppe aufgeteilt. So konnten sie am schnellsten die Ziele erreichen. Doch als die Vierergruppe am Parlament angekommen war, wurden sie von einem Feind überrascht und vernichtet. Nach wenigen Minuten trafen sich die beiden verbliebenen Gruppen.

„Meldung“, befahl Thompson.

„Außer den einen einem Späher habe ich die Zeit nichts gesehen“, meldete Alpha 10.

„Späher haben nicht 6 Maschinen ausgeschaltet. Wir gehen zusammen zum Parlament. Alpha 9 und 10 gehen voraus. Wir folgen ist 30 m Entfernung. So können Bomben nicht beide Teams ausschalten“, erklärte Thompson.

„Verstanden“, antworteten die anderen drei und nickten ihm mit ihren Maschinen zu. Darauf gingen Alpha 9 und 10 voraus. der Trupp marschierte eine Breite mehrspurige Straße entlang. Langsam begann es zu dämmern, und die Straßenlaternen auf dem Mittelstreifen sprangen an.

„Schaltet lieber Restlichtverstärker euren Sichtfeld hinzu“, befahl Thompson, der das gleiche machte. In diesem Dämmerlicht war es schwer in den Schatten der Häuser etwas auszumachen. An einer Kreuzung warteten die Teamkameraden auf ihn und Alpha 2.

„Was ist?“

„Das Wrack eines KPA. Einer von uns wie es scheint.“, sagte Alpha 9 und zeigte die Straße entlang.

„Ihr zwei gebt uns Deckung, wir sehen uns das an“, sagte Thompson und ging vorsichtig voraus. Dabei rasten seine Augen über den Bildschirm, um auch das kleinste bisschen zu erkennen und wahrzunehmen. Hier war keiner von seinen Leuten angegriffen worden. Warum lag hier also nun einer von ihnen? Der KPA war an eine Hauswand gelehnt. Doch als sich Thompson der Maschine näherte, stockte ihm erst wirklich der Atem. Der Maschine war der Brustbereich durchschlagen worden und neben ihr war etwas in den Beton geritzt.

IHR SEIT DIE NÄCHSTEN!“

„Das ist eine Falle… Rückzug!“, befahl Thompson, drehte sich um und rannte zur Kreuzung mit seinen Kameraden zurück. Dabei beschloss er, die Mission abzubrechen. Wer auch immer hier ihr Feind war, er war zu gut und gestört. So etwas in den Boden zu ritzen zeugte von Wahnsinn.

„Rückzug wohin?“, fragte Alpha 2

„Kompletter Rückzug!“, blaffte Thompson seinen Kameraden an und wendete sich zum gehen.

„Aber der Auftrag?“, fragte Alpha 9.

„Der ist gescheitert. Wir haben eben 6 Maschinen verloren. So können wir nicht mal die Missionsziele halten“, erklärte Thompson und wendete sich zum gehen. Das würde in der Nachbesprechung zwar viel Kritik geben, aber er würde nicht sinnlos seine Männer opfern.

Aus dem Augenwinkel sah er noch am Rand des Bildschirms eine Bewegung. Er schaffte es gerade noch den Kopf seiner Maschine zu der Bewegung zu drehen, als eine Gleißende Explosion die Sensoren blendete.

„DECKUNG!“ Brüllte er noch, während er seine Maschine zur Seite abrollte. Er sah noch durch den Rauch der Granate, wie eine Maschine über das Haus heben ihnen gesprungen kam und mit den Beinen voran auf der Brust von Alpha 2 landete. Die Maschine wurde nach hinten geworfen und schlug hart in die Häuserwand hinter ihr ein. Der feindliche KPA hatte sich derweil abgestoßen und machte einen Salto rückwärts. Dabei nutze er die Triebwerksdüsen. Thompson wollte noch sein Gewehr hoch ziehen um auf ihn zu feuern, als dieser im Flug eine Pistole zog und einen kurzen Feuerstoß auf ihn abgab. Auf eine Entfernung von nicht mal 20 m waren die Treffer verheerend. Die Kugeln schlugen in den Torso von Thompsons Maschine ein, doch wie durch ein Wunder wurde die Kabine nicht beschädigt. Dafür war die Armsteuerung zerfetzt und ein Bein war gar durchschossen, worauf die Maschine rückwärts zu Boden stürzte. So konnte Thompson nur noch zusehen. Alpha 9 und 10 eröffneten sofort das Feuer auf den Feind. Mit einer Bewegung griff er nach dem umgehangenen Gewehr, drehte sich zur Seite weg und begann zu feuern. Dabei griff er sich die Regungslose Maschine von Thompson und hob sie wie ein Schild vor sich hoch. Sofort stoppen die beiden anderen mit dem Schießen und zögerten für einige Sekunden.

„SCHIEßT!“, brüllte Thompson noch, doch da hatte der feindliche Pilot schon angelegt und zerriss mit dem schweren Gewehrgranaten Alpha 10. Alpha 9 wollte sich zur Flucht wenden, doch noch eh dieser sich um die eigene Achse gedreht hatte, feuerte der Pilot eine zweite Salve ab und zerfetzte die Rückseite von Alpha 9, der darauf tot nach vorne über kippte.

In diesen Moment wusste Thompson, das er und sein Team tot waren. Der feindliche Pilot ließ die Maschine von ihm auf den Rücken fallen und sah nun auf ihn hinab. Doch anstelle einer Kapitualtionsaufforderung oder einen Schuss durch die Kabine abzugeben, setzte der Pilot seinen Fuß auf den Torso von Thompsons Maschine und zerquetschte diesen langsam.

„Sie sind Tot!“, stand auf dem Bildschirm vor Thompson, der sich auf die Unterlippe biss.
 

Sosuke lächelte schwach als er die Meldung auf seinen Bildschirm las.

"Alle Feinde Besiegt"

Da klopfte jemand von außen an die Kabine.

"Ja?", fragte Sosuke.

"Meaaaow", tönte es von draußen. Mit einer schnellen Handbewegung betätigte Sosuke den Öffnungsmechanismus und befreite sich von dem Steuermechanismus der Kapsel. Als die Tür auf ging, sah Ryo ihn lächelnd an.

"Was gibst?", fragte er kurz.

"Nichts spezielles. Wollte nur mal schauen wie es dir geht."

"Gut", antwortete Sosuke und streckte sich, eh er aus der Simulatorkapsel stieg. Die Kapseln der Ausbilder waren in einen separaten Raum, damit die Rekruten nicht sahen, gegen wen sie antreten würden.

"Sicher?", fragte Ryo und musterte ihn.

"Natürlich. Warum sollte es mir nicht gut gehen?", erwiderte Sosuke und sah sie misstrauisch an.

"Na ja..."

"Was, na ja? Warum sollte es mir nicht gut gehen? Die Operation ist gut gelaufen, und ich bin wieder Fit. Die neue Panzerung ist so gut wie fertig und zusätzlich konnten wir uns im Haushaltsplan einigen. Ich hab aktuell keine Sorgen. Warum fragst du?", wollte Sosuke wissen und sah Ryo an, die sich mit den Rücken an die Kabine lehnte.

"Ich weiß nicht... eventuell weil du seit anderthalb Tagen Rekruten im Simulator verprügelt hast?"

"Ich hab keinen verprügelt. Ich hab ihnen eine wichtige Lektion erteilt," berichtigte Sosuke sie.

"Darum hast du den letzten auch langsam zertreten. In der letzten Runde hast du einen mit seinen abgerissenen Bein zerschlagen."

"Krieg ist die Hölle", konterte Sosuke und zuckte mit den Schultern

"Wirklich?", fragte Ryo, als Sosuke sich umdrehte und sie wütend anblaffte: "Ich sag dir nicht wie du DEINEN Job zu machen hast, also erzähl du mir nicht wie ich MEINEN Job zu machen haben!"

"So viel zur guten Laune. Miau..." konterte Ryo und sah ihn grinsend an. Dabei sah sie in Sosukes Gesicht die Wut. Er biss sich auf die Unterlippe und holte nochmal tief Luft, um sich zu beruhigen.

"Was willst du?"

"Reden... nur ein wenig reden."

"Hast du nichts besseres zu tun?", fragte Sosuke, während sich Ryo hinsetzte und an die Simulatorkapsel anlehnte.

"Nö... gerade hab ich nichts besseres zu tun."

Wiederwillig setzte sich Sosuke neben sie.

"Was ist los? Was hast du?", fragte er direkt. Doch Ryo zögerte, worauf Sosuke sie bohrend ansah.

"Ich wurde von deinen Freunden angesprochen", setzte Ryo an, worauf Sosuke leise stöhnte und die Stirn mit der Hand abstützte.

"Kritik an meinen Führungsstiel?"

"Miau... Sie Halten deine Entscheidung für absolut falsch," berichtete Ryo fast beiläufig.

"Das haben sie nicht nur dir gesagt. Aber ich bleibe dabei", stellte Sosuke fest.

"Und warum?"

"Ich werde meine Männer nicht für so jemanden aufs Spiel setzen," erklärte Sosuke. Ryo sah ihn darauf nur fragend an.

"Er ist Inkompetent... Leidet an Selbstüberschätzung... Wer meint mit den großen Krieg spielen zu müssen, der sollte sich im klaren sein das er mehr braucht als ein paar abgerissene Gestalten mit Gewehren in der Hand. Seine Taktik ist mies. Er ist einer von denen die alles auf eine Karte setzen. Und dann auf so eine beschissene wie der offensive Guerillakrieg. Das verantwortungslos seinen Männern gegenüber."

"Er hat halt nicht die Mittel wie du."

"Dann hätte er da bleiben sollen wo er hergekommen ist."

"Sagt der Tiefgekühlte," brummte Ryo leise.

"Das ist was ganz anderes."

"Sicher doch... Miau...", sagte Ryo und nickte übertrieben.

"Ich hab mir mal die Situation angeschaut. Ich bin kein Taktiker. Aber wie es mir erklärt wurde, bist DU fahrlässig. Und so wirkt es auch auf mich."

"Zuerst Mechaniker und nun Stratege. Als nächstes wirst du Arzt?", fragte Sosuke, der immer ungehaltener wurde.

"Man muss kein Stratege sein, um zu erkennen das du damit eine gewaltige Flanke schutzlos lässt," erklärte Ryo. Sie war nicht unvorbereitet in dieses Gespräch gegangen. Während er im Simulator kämpfte, hatte Florian ihr kurz die Situation erklärt.

"Bis die durch das Land durch sind, ist der Krieg schon zu Ende. Es wäre Verschwendung von Truppen", tat Sosuke es ab.

"Und was wenn nicht?"

"Das steht nicht zur Debatte."

"Bist DU damit nun nicht zu Fahrlässig?

"Ich weiß was ich tu. Ich tu es den ganzen Krieg über, und bisher hatte ich Erfolg."

"Nur bisher hast du dich wohl nicht wissentlich falsch entschieden", hinterfragte Ryo ruhig.

"Was?"

"Du weißt genau das es die falsche Entscheidung ist. Darum hast du nun auch die ganze Zeit Rekruten verprügelt. Also... Warum willst du ihm nicht helfen?" fragte Ryo eindringlich.

Darauf sah Sosuke Ryo erschüttert an und fragte langsam: "Fragst du mich das gerade ernsthaft", wobei er den Zorn in seiner Stimme nur schwer verbergen konnte.

"Ja."

"Das ist der Typ der uns die Irre auf den Hals gehetzt hat. Das ist der Chef der ganzen Pisstruppe. Und DU fragst mich, warum ich nicht meine Männer für den Arsch opfern will? Ein Arsch der über Leichen geht. Der Jugendliche verfolgen und erschießen lässt. DER DIR DAS ANGETAN HAT!" brüllte Sosuke voller Zorn, während er auf die Knie sprang und sich zu Ryo drehte. Nun war es raus. Unter all den Lagen angeblicher Zweifel und Gründe kam der wahre Grund zum Vorschein.

"UND NUN BITTEST DU MICH!! DEM DER DICH HAT NIEDERSCHIEßEN LASSEN, ZU HELFEN? Mir persönlich wäre es eine FREUNDE wenn der draufgeht! Ich würde sogar SELBER abdrücken! JA, es ist die taktisch falsche Entscheidung! Und JA, es wird viele Soldaten das Leben kosten! Aber du kannst nicht erwarten, das ich ihm die Hand reiche!", brüllte Sosuke Ryo voll Wut an.

Ryo sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und schweig. Sosuke schnaubte vor Zorn, beruhigte sich aber schnell wieder.

"Du... Du hast keine Ahnung wie das war", fing er an und setze sich wieder neben Ryo, "als du vor mir lagst. Blutend... und als ich den Kopf auf deine Brust legte, war da nichts mehr. Es war nichts zu hören, außer das rauschen meines eigenen Blutes. Als du so vor mir lagst, ist etwas in mir Gestorben. Und seit dem Moment...," erzählte Sosuke, als er stockte. Ryo sah wie die Hand auf seinen Knie zitterte, "sehe ich dich jedesmal, wenn ich die Augen schließe. Ich sehe dich wie du Blutend da liegst, und spüre diese leere Kälte in meiner Brust, als ich merkte das dein Herz nicht mehr Schlug. Dieses Bild verfolgt mich bis heute. Auch wenn du neben mir sitzt, ich kann dieses Bild nicht verdrängen... Und auch nicht den Hass vergessen...," sagte Sosuke leise, als Ryo ihn an den Schultern Packte und seinen Kopf sanft auf ihre Brust zog.

"Hörst du das? Hörst du mein Herz schlagen?", fragte Ryo leise. Sosuke hatte überraschte die Augen aufgerissen und lauschte ihrem Herzschlag.

"Spürst du meine Wärme... Ich bin hier... Ich bin am Leben."

Sosuke kämpfte gegen die Tränen in seinen Augen an, doch sein Körper verweigerte sich der Kontrolle. Er umarmte sie und drücke sie an sich, während er zu weinen begann. Er hatte die Gefühle tief in seinen Inneren vergraben, doch nun kam alles hoch.

"Ich... ich dachte ich sehe dich nie wieder... Es war alles... hohl... leer. Ohne dich... war es mir egal was... aus mir wird. Ich hab nur meinen Auftrag abgespult. Du... du hast mir so gefehlt..." brachte er zittern hervor, während Ryo seine Tränen auf ihrer Haut spürte. Ryo antwortete nichts und strich ihm schweigend über den Kopf.

Schicksalsmaschine

Kapitel 53

Schicksalsmaschine
 

Für den gewöhnlichen Betrachter war Arlyhet nur eine Stadt. Eine Stadt voller Magier und Wunder, aber dennoch nur eine Stadt. Doch ist Arlyhet weit mehr als eine Stadt. Es ist nur die oberste Spitze einer gewaltigen Maschine, so alt wie die Zeit selber, so groß wie ein Gebirge.

Seine gewaltigen Hallen, groß genug um Städte zu beherbergen, sind erfüllt mit dem rattern von Zahnrädern. Zwischen den Milliarden von Zahnrädern verlaufen endlose Wege und Podeste. Und immer wieder sind überall Fliegkraftregler angebracht. Sogenannte Chaosdämpfer. Diese Maschine war seit Beginn der Zeit immer in Bewegung.

Für jede Person dreht sich in den endlosen Hallen ein Zahnrad mit dessen Name drauf. Doch sind die Zahnräder auch ständig in Bewegung, verändern ihre Position und somit ändern sich auch die Zahnräder, mit denen es in Berührung ist. Dabei ist jedes Zahnrad anders. Es gibt unzählige Größen und auch die Geschwindigkeit mit der sich ein Zahnrad dreht, ist für jedes verschieden.

Wenn der zu dem Zahnrad gehöhrende Mensch stirbt, dann zerbricht auch das Zahnrad und fällt herab. Die alten Magier sammeln diese Bruchstücke dann auf und bringen sie in den Schmelzofen über der Maschine. Dieser Schmelzofen bildet das Zentrum der Stadt. Den Gewaltigen Magierturm. Dort werden die zerbrochenen Zahnräder eingeschmolzen, so das die Maschine neue Zahnräder produzieren kann.

Diese Maschine wird von den Magiern Schicksalsmaschine genannt. An ihr kann man das Schicksal der Menschen sehen, und auch beeinflussen.

Am zentralen Schacht der bis auf den Boden der Maschine führte standen die alten Wächter der Maschine zusammen und debattierten. Ihre Körper waren von der Zeit gezeichnet und man sah ihnen an, das sie genauso alt wie die Maschine selbst waren.

"So kann es nicht weiter gehen. Es geht einfach zu weit!", forderte einer.

"Der Epistolarius weiß was er tut."

"Er hat und schon einmal fast ins Verderben gestürzt!"

In diesen Moment öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und die alten Männer verstummten.

"WAS, ist so wichtig, das ihr mich habt rufen lassen?", fragte Epistolarius Lus´agnar und sah die Männer finster an.

"Oh Hoher Lord, Die... die Zahnräder drehen sich wieder", fing einer der Männer an. Seine Flügel waren golden gefärbt und der Bart hing fast bis auf den Boden.

"Hier drehen sich immer Zahnräder", erwiderte Lus´agnar.

"Aber die speziellen Zahnräder. Sie haben angefangen sich zu drehen. Die Maschine hat sich verändert."

"Diese verfluchte Maschine. Zeige es mir!", befahl Lus´agnar zornig.

"Jawohl mein Lord", antwortete der alte Mann und drehte sich um. Zusammen gingen beide weiter nach unten in die Maschine hinein.

"Es gab schon immer Abweichungen in der Maschine", erklärte der alte Mann. Dabei gingen die beiden einen langen Gang entlang. Neben ihnen waren die sich drehenden Zahnräder. Alles war von dem Klicken und Klacken der Maschine erfüllt. Immer wieder war zwischen den Zahnrädern ein Magier zu sehn. Die meisten waren damit beschäftigt die Maschine zu ölen und zu überwachen. Einige wenige schoben Zahnräder hin und her.

"Aber auch der Weltenantrieb wird Schneller. In den letzten Wochen hat er sich nochmal spürbar beschleunigt."

"Es sind viele gestorben. Dies beschleunigt den Lauf des Schicksals" beschwichtigte Lus´agnar.

"Dennoch ist es nicht gut. Wenn die Schicksalsmaschine sich zu schnell dreht, kann sie kaputt gehen."

"Dann geht sie halt kaputt." erklärte Lus´agnar und machte mit seinen Ton deutlich, das er darüber nicht weiter sprechen wollte. So gingen sie den Rest des Wegen schweigend. Nach kurzer Zeit waren sie am Ziel. Das Zentrum der Schicksalsmaschine. Vor ihnen ragten drei gewaltige Zahnräder auf. Jedes mit einen Durchmesser von über 20 Metern. Und an allen drei Zahnrädern waren unzählige weitere Zahnräder. Doch für die beiden Betrachter war etwas anderes problematisch, es drehten sich wieder alle drei Zahnräder. Das Zahnrad von Blackwell war fast einen Meter von den anderen beiden entfernt. Jedoch war das Zahnrad von Blackwell und Sosuke durch ein sehr breites glänzendes Zahnrad verbunden, das aber nur diese beiden miteinander verband. Auf dem Dritten Zahnrad das noch direkt mit Sosuke in Kontakt stand, war der Name David Esteban geschrieben.

"Ihr solltet doch diesen Blackwell auskoppeln?", fragte der Epistolarius und sah den alten Mann finster an.

"Das taten wir. Und zuerst hörte es auch auf sich zu drehen. Doch kurz darauf begann das Rat sich von alleine weiter zu drehen... und mehr noch, es wurden viele der Zahnräder die an ihn angegrenzt hatten von der Maschine verschoben, um wieder mit ihm in Verbindung zu sein. Da sie sich aber weiterdrehten, ohne die Beiden anderen zu berühren, hielten wir das für nicht so wichtig", erklärte der alte Man und blätterte in einen Aktenordner. Da griff der Epistolarius langsam den Kragen des Mannes und zog ihn zu sich heran.

"Nicht wichtig? Ihr dachtet es sei NICHT WICHTIG? Er sollte Tot sein. Ich habe sein Schicksal bestimmt. Und ihr solltet es ausführen." Dabei Sprach er mit einer Stimme, die kaum die überkochende Wut unterdrücken konnte.

"Aber es berührte die anderen doch nicht?"

"Die Schicksale waren eng miteinander verbunden. Es war doch nur eine Frage der Zeit bis die Maschine diese wieder verbindet," sagte Lus´agnar und überlegte kurz. "Dann müssen wir es eben nochmal aus den Angeln heben. Und diesmal Zerstört es."

"Aber mein Lord! Die Chaosdämpfer sind auf dem Maximum. Wir können ihn nicht auskoppeln. Nicht ohne schweren Schaden an der Maschine zu erzeugen. Als wir es damals mit Harlech taten, erzeugte es großen Schaden. Es zerriss fast den Fluss der Zeit und hat die Maschine schwer beschädigt. Noch so etwas würde die Maschine und auch die Welt nicht verkraften", mahnte der alte Mann.

"Wir lenken seit nun über 400 Jahren das Schicksal dieser Welt und seiner Bewohner. Und ich werde mir von so einen kleinen Zahnrad nicht meine Unsterblichkeit verhindern lassen."

"Die Menschen haben sich schon immer gegen das Schicksal gestellt. Und oft genug hatten sie Erfolg und haben von sich aus die Verlauf ihres Schicksales geändert. Wir können es hier nur in bestimmte Bahnen lenken. Und selbst das ist uns eigentlich verboten," erklärte der alte Mann und sah Lus´agnar ernst an. Dieser lies den Mann los und stieß ihn etwas zurück.

"Wenn die Götter noch leben würden, könnte man mich sogar noch zur Rechenschaft ziehen. Doch ist Leviathan TOT! Darum verändern wir das Schicksal."

"Ich halte das ganze immer noch für falsch. Wir haben nicht das Recht in die Maschine einzugreifen. Und ich werde es nicht Zulassen das ihr es tut. Leviathan hat mir die Aufsicht über die Maschine übertragen." Darauf sah Lus´agnar den alten Mann musternd an. Dieser man sah nochmal doppelt so alt wie Lus´agnar aus. und er war schon ein sehr alter Mann.

"Einen Vorteil hat es, das Leviathan tot ist," sagte Lus´agnar langsam. Der alte Mann runzelte darauf verwirrt die Stirn.

"Ihr seit nicht mehr unter seinen Schutz." In diesen Moment erkannte der Mann was Lus´agnar vor hatte. Doch es war zu spät. Mit einer Handbewegung schleuderte Lus´agnar Blitze aus seiner Hand auf den Mann, Dieser wurde schreiend nach hinten geworfen und schlug hart auf den Boden auf. Dabei riss einer der Flügel ab, als dieser sich an dem Geländer verfing. Blut Spritzte aus der Stummel über einige der Zahnräder.

Lus´agnar näherte sich dem Mann darauf.

"Warum?", keuchte der Mann unter Schmerzen. Doch Lus´agnar lächelte ihn sanft an.

"Törichte Narren. Das Ende dieser Maschine und des Lichtes, das sie antreibt ist nahe. Und ihr habt die 400 Jahre nichts bemerkt," Spottete Lus´agnar leise.

"Ihr... Ihr wollt doch nicht..." Doch in diesen Augenblick schnippte Lus´agnar mit den Fingern und der alte Mann ging in Flammen auf, die ihn binnen Sekunden komplett verzehrten.

"Narren," sagte Lus´agnar leise und wendete sich den Zahnrädern zu. Er hatte schon die Hand erhoben, doch hielt er sich zurück. er wusste genau, das er diese Maschine noch brauchte. Herablassend starrte er auf das Zahnrad von Sosuke. An einigen Stellen waren schon einige Zähne abgebrochen und leichte risse zogen sich über das Rad. Und nun klebte auch noch Blut an ihm

"Du drehst dich nur nach meinen Willen... Und wenn du es merken wirst... wird alles zu spät sein."
 


 

Sosuke lag mit dem Kopf und Ryo's Schoss und schaute sie von unten an. Sie hatten fast eine halbe Stunde so dagelegen ehe Sosuke wieder etwas sagte.

"Ich hab nun ein Problem."

"Miau?", fragte Ryo und sah ihn an.

"Ich muss nun eine neue Front auf machen... und überlege woher ich dafür die Truppen nehme."

"Aber, sagtest du nicht das du gerade so viele neue Truppen losschickst?"

"Das stimmt, aber die sind dringend erwartet. Die Frontlinien brauchen diese. Ich kann nicht einfach sagen, wir brauchen die woanders, habt ihr Pech gehabt. Das würden die Frontlinien nicht überstehen."

"Und nun?"

"Ich weiß noch nicht... Ich fühle mich wie ein Pokerspieler. Ich spiele mit verdammt hohen Einsätzen. Nur das ich schon längst alle versteckten Asse in den Ärmeln, unter dem Tisch und sogar in den Socken aufgebraucht habe..."

"Das heißt?"

"Ich weiß nicht... Alle erwarten immer von mir, das ich sie retten komme. Das ich Asse aus den Ärmeln schüttel, das ich das unmögliche Schaffe. Egal wie viele Meter tief der Karren in dem Dreck steckt" erzählte Sosuke und blickte leer nach oben.

"Du hast halt etwas Heldenhaftes an dir. Wenn du sagst, du hast das unmögliche vor, dann glaubt man dir, das du es auch schaffst. Ich glaub es dir." sagte Ryo sanft und strich ihn über den Kopf.

"Es ist weit leichter das Unmögliche zu schaffen, wenn man noch Truppen, Material und viel Geld in der Hinterhand hat. Aktuell hab ich faktisch nichts. Das beste was ich hab sind halb ausgebildete Rekruten und Kampftrupps die frisch zusammengelegt wurden...", setzte Sosuke an, als er sich plötzlich aufsetzte. Ryo sah ihn von hinten an und sah so nicht seinen Blick, bei dem man sah, das sein Hirn gerade auf Hochtouren rannte.

Plötzlich lies er sich wieder nach hinten auf den Schoß von Ryo fallen. Diese sah ihn fragend an. "Miau?"

"Das ist dann der letzte Trumpf den ich habe. Und den Schneide ich mir aus den Rippen."

"Wovon redest du?"

"Das ich eine Idee hab wie ich diesen Blackwell den Arsch retten kann. Aber damit hab ich dann nichts mehr in der Hinterhand. Keine Zusatztruppen, keine neuen Waffen... Garnichts. Und mit Pech versau ich mir mein MKK", brummte Sosuke langsam und atmet nochmal tief durch, eh er aufstand.

"Kommst du mit? Ich muss nun sehr viel in Bewegung setzen." sagte Sosuke mit einen selbstsicheren Lächeln im Gesicht. Ryo stand auf und folgte ihm. Sie gingen noch weiter nach unten in die Anlage. Dabei sah Ryo, wie es in Sosuke's Kopf arbeitete. Endlich waren sie am Ziel. Ein Raum vor dem zwei schwer bewaffneten Wachen in den Schweren Rüstungen standen. Vor diesen wies sich sogar Sosuke extra aus, etwas das er bisher in Ryo's Anwesenheit noch nie machen musste. Dann traten beide durch die große Doppeltür.

Sie betraten einen gewaltigen Kommandoraum. Dieser hatte Platz für ganze Herrscharen an Personen, die an Monitoren alles koordinieren und beobachten konnten. an der Wand des Raumes war ein Gewaltiger Bildschirm, der eine Länge von 20 m hatte. Auf diesen wurden für Ryo unverständliche Darstellungen, zahlen und Berichte gezeigt.

Aktuell war relativ viel Betrieb, da sehr viele Leute gerade arbeiteten und andere immer wieder Akten und Datenblöcke hin und her trugen.

An den Kommandoschaltplatzen in der Mitte hatten sich einige Leute versammelt. Um sie herum lagen überall Klemmbretter mit Akten. Florian und Theresa waren mit darunter.

"Wird von hier der Krieg geleitet? Hier kann man ja jedes Schlachtfeld im Auge behalten", stellte Ryo erstaunt fest.

"So war es zumindest geplant. Nur nachdem ich Harlech's Doktrin eingeführt habe, wird hier nur noch der Nachschub koordiniert und Informationen zusammengefasst", erklärte Sosuke, als sie die anderen erreichten. Diese drehten sich zu ihm um.

"Wessen Doktrin?" fragte Ryo erstaunt.

"Harlech's Doktrin." sagte Florian.

"Sie sagt, wir brauchen Anführer und keine Kommandanten." sagte Sosuke kurz.

"Ist da ein Unterschied?"

"Ein Kommandant steht hinter seinen Truppen und befehlt ihnen nach vorne zu stürmen. Ein Anführer steht bei ihnen und führt sie nach vorne." Erklärte Theresa kurz und klopfte Sosuke auf die Schulter.

„Egal… wir haben viel zu tun. Also, zuerst", Sagte Sosuke und hob seine Stimme das alle sie hören konnten. "Für ALLE! Notfallmobilisierung des gesamten MKK.“ Befahl Sosuke ernst.

„Das MKK? Aber die sind doch noch…“, setzte Theresa an, als Sosuke sie unterbrach.

„Ich weiß das sie noch im Umbau sind. Das ist egal. Wir können keine Reservetruppen abziehen. Das einzige was noch da ist, ist mein MKK. Keine Bange. Ich werde ihn aus der Situation raushauen und etwas Zeit erkaufen. Aber ich werde ihn keine normalen Truppen geben, und schon gar nicht mein MKK“, Dabei Lächelte er fies die anderen an. Die umstehenden musterten ihn kurz.

„Na Los! Wir haben nicht mal 3 Tage Zeit. Ich will in 8 Stunden die MKK Bodentruppen startbereit haben. Und die Yars Werft soll alles starten lassen was einsatzbereit ist. In 10 Stunden ist Abmarsch. Bis dahin muss alles hier sein.“ Setzte Sosuke nach, um zu zeigen dass er es ernst meinte. Darauf brach wilde Geschäftigkeit in der Kommandozentrale aus. Es wirkte auf den ersten Blick panisch und unkoordiniert. Aber schnell erkannte Ryo, das alles nach genauen Mustern verlief.

„Theresa.“ Rief Sosuke sie zurück, als diese sich an die Arbeit machen wollte.

„Noch was?“

„Du hast einen Sonderauftrag. Trommel alle von uns zusammen“, sagte Sosuke, wobei er mit einer Handgeste deutlich machte, das er Ihresgleichen meinte. „Ich will dass so viele wie möglich in 6 Stunden hier sind. Ich muss sie über das was in Kornsbach passierte informieren.“ Sagte Sosuke leise. Theresa sah ihn überrascht an.

„Ich vertrau es dir an, so viele wie möglich her zu holen. Das ist etwas, das diese Festung nicht verlassen darf. Darum müssen sie hier her kommen."

"Verstanden. Ich kümmer mich sofort darum. Aber meinst du nicht das es auffallen wird?", fragte Theresa.

"Wir werfen gerade fast 1 Million Mann hin und her. Die paar fallen auch nicht mehr auf," beruhigte Sosuke sie. Darauf Salutierte sie vor ihm und machte sich an die Arbeit. Ryo sah dem ganzen schweigend zu. Sie hatte sich schnell dran gewöhnt, bei sowas im Hintergrund zu warten. Sie verstand sowieso die meisten Sachen davon nicht. Nur sah sie nun Sosuke fragend an. Dieser bemerkte ihren Blick.

"Hm?"

"Was ist "dein MKK"?", fragte sie Skeptisch. Darauf zog er sie etwas beiseite, eh er ihr antwortete.

"MKK, Mobiles Kampf Kommando. Unsere Nachfolger. Weil es meine Idee war, nennen es alle mein MKK." Darauf sah Ryo ihn erstaunt an.

"Mehr von euch?"

"Nein... Nicht so. Nur Normale", tat Sosuke es ab.

Geist in der Maschine

Kapitel 54

Geist in der Maschine
 

Sosuke betrat den Konferenzraum und sah sich auf dem Weg zum Podest kurz um. Es hatten trotz der Kurzfristigkeit doch sehr viele geschafft, zu erscheinen. Und dennoch waren es wenige. Wortlos betrat er das Podest und ging an das Rednerpult. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Eigentlich sollten seine Gedanken bei dem sein, was er ihnen nun erklären müsste. Doch blieben sie an ihrer Anzahl hängen. Ursprünglich waren damals 500 von ihnen geschaffen worden. Die 100 Jahre Tiefschlaf hatten nur 318 überlebt. Und jetzt? dieser Raum hatte Platz für 300 Personen... und er wäre deutlich zu groß. Ihre Zahl war auf 223 gesunken. So viele tote Freunde, und Sosuke vermisste fast jeden. Dies bestärkte ihn in seiner Überlegung, das MKK als Nachfolger für sie auszubilden. Sein Blick schweifte bei diesen Gedanken über seine Geschwister.

"Ah... das fängt schon falsch an...," sagte er und ging um das Rednerpult herum, um sich auf die Kante des Podestes zu setzen. Dabei sahen die anderen ihn erstaunt an.

"Das hier ist keine Missionsbesprechung... das ist ein Gespräch unter Geschwistern." Darauf begann ein leises Raunen unter den anwesenden.

Sosuke atmete nochmal tief durch.

"Wir haben schon viel scheiße zusammen erlebt, oder?", setzte Sosuke an, worauf die anderen verstummten. "Hand heben wer über hundert ist!" rief Sosuke und hob seine rechte Hand. Nach kurzen zögern hoben alle anderen auch ihre Hand.

"Und nun alle die so aussehen!", rief Sosuke mit einen grinsen, worauf alle Kollektiv die Hand wieder runter nahmen.

"Und was ist wenn man sich wie über hundert fühlt?" rief ein Mädchen von weiter hinten. Sosuke streckte den Kopf und sah das die Frage von Franziska kam.

"Du saßt doch nur 7 Stunden im Cockpit eines Jets. So schlimm kann es nicht gewesen sein," konterte Sosuke, worauf ein kichern durch die Menge ging.

"Ich denke mal alle haben die Berichte gelesen und wissen warum wie hier sind?"

"Und zu erfahren wie wir die Nummer von dir nachmachen können!" rief Nils.

"Zumindest einer hat es gelesen", sagte Sosuke mit einen leichten Grinsen. "Aber dazu muss ich weit ausholen... und erst mal die schlechten Neuigkeiten am Anfang. Wir sind die Letzten. Mehr wird es von uns nicht geben," erklärte Sosuke, doch noch eh die anderen sich wirklich erschrecken konnten, redete er weiter. "Dr. Iwanov hat alles versucht. Unsere DNA ist nicht künstlich replizierbar. Anscheinend hat man damals mehr verwendet als nur Technik. Sie hat alles versucht. Aber die DNA ist nicht stabil. Ergo, wir sind die letzten."

"Was gibt es denn noch außer Technik?", rief einer von hinten.

"Genau! Eventuell ist die einfach nur Inkompetent!", stimmte jemand anderes zu

"Magie," antwortete Sosuke, was die aufkeimende Unruhe wieder verstummen lies. Sosuke hatte ihnen nicht gesagt, wie schlecht es um das Projekt "6. Generation" stand. die meisten gingen fest davon aus, das es ist absehbarer Zeit eine weitere Generation von ihnen gibt.

"Magie?" rief einer verunsichert.

"Ja. Nach allem was ich herausgefunden hab, sind unsere Fähigkeiten mit Maschinen zu sprechen durch Magie entstanden."

"Die Magier haben uns verraten! Warum hätten sie dem Imperium Kämpfer mit solchen Fähigkeiten geben sollen?" rief Kai wütend.

"Um einen klar zu stellen," erhob Sosuke seine Stimme, "Ich weiß weder WIE, noch WARUM. Nur das es Magie gewesen sein muss. Und einige haben die Magier damals in der Station gesehen. Sie waren da und haben uns überwacht. Alles was ich damals von meinen Besuch in..." setzte Sosuke und zögerte dann. Doch der Blick seiner Geschwister zwang ihn nun endlich reinen Tisch zu machen.

"Alles was ich von meinen Besuch in Arlyhet weiß..." sagte Sosuke, als die anderen ihm ins Wort fielen.

"ARLYHET! DIE STADT DER MAGIER?"

"Was hast du mit denen zu schaffen?"

"Haben sie versucht dich zu Korrumpieren?"

"Ruhe... Lasst mich ausreden. Das war zu der Zeit, wo mein Gedächtnis fehlte. Und zu erklären wie ich da hin gekommen bin, würde Tage dauern. Also die Kurzfassung. Ich sprach sogar mit dem Epistolarius Lus´agnar. Anscheinend gab es eine Rebellion bei den Magiern. Der Epistolarius Doston´godos hatte diese Rebellion gestartet," erklärte Sosuke.

"Dann können die uns doch sicher wieder helfen!"

"Das Problem daran ist, Leute, es ist nicht klar, WER uns verraten hat. Epistolarius Doston´godos kann uns die Magie gegeben haben, um uns gegen die anderen Magier zu rüsten. Oder Epistolarius Lus´agnar gab sie uns, was dann Doston´godos verhindern wollte. In Jedem Fall ist KEINEM der Bande zu trauen. und ich will mich nicht mit denen Anlegen. Wir haben bei Yve gesehen, wozu die Fähig sind. Und wenn das Imperium dagegen nichts tun konnte, dann sind wir gegen die erst recht machtlos," erklärte Sosuke und sah sich fragend um. Doch die anderen nickten zustimmend.

"Gut... aber dennoch können wir das nutzen was wir schon haben. Ist euch je aufgefallen, das ihr grundsätzlich mit unseren MGÜKPA leichter eine Verbindung aufbauen könnt als mit anderen Geräten?", fragte Sosuke direkt. Darauf nickten einige, während andere den Kopf schüttelten.

"Es gab schon lange Fragen bei den Konstruktionsplänen. Leere Kreisläufe, unbekannte funktionslose Bauteile...," erklärte Sosuke und holte nochmals kurz Luft. "In unseren Maschinen ist etwas Versiegelt. Ein Wesen von einer anderen Ebene."

"WAS?", riefen viele.

"Ganz recht. Ein Wesen einer anderen Dimension. Ich hab es gesehen und gesprochen... und seine Macht hat man in Kornsbach gesehen." Als Sosuke das sagte, sah er wie bei einigen die Augen zu leuchten begannen.

"Doch ich muss euch warnen. Nach Berichten von Dr. Iwanov hat es bei drei weiteren einen Kontakt von Wesen und Pilot gegeben. Und in allen drei Fällen ist das Hirn der Piloten gebraten worden. man definierte es als ein Neuralfeedback wegen einen Defekt im Interface."

"Und wieso lebst du noch?"

"Genau, wieso? Und wie hast du es erreicht? Ich meine, wir benutzen die Dinger dauernd und bisher hat keiner was bemerkt... müssen wir nun Angst haben das unsere Maschine uns Tötet?" rief Luise.

"Ganz ruhig. Uns allen ist eingebläut worden, die 100% Synchronität nie zu überschreiten, weil dann der Schaden an der Maschine physisch auf uns übertragen werden kann. Doch diese Grenze hatte noch den Sinn, uns zu schützen. Als ich Kontakt mit dem Wesen hatte, war ich bei einen Wert von über 300% Der Mindestwert war bei 200% die anderen fälle, lagen drüber. Also ist im normalen Betrieb keine Gefahr für euch. Ich hab diese Grenze überschritten, weil es eine Ausnahmesituation war, und ich um mein Überleben kämpfte," gestand Sosuke. Diese Grenze von 100% hatte ihnen Harlech höchstpersönlich eingebläut.

"Und warum hat es dich nicht getötet?"

"Das ist schwer zu sagen. Es war nicht wie ein wirkliches Gespräch. Es war wie ein Traum, dessen Erinnerung schwer zu fassen ist. und dieses Wesen... es scheint es zu mögen in Rätzeln zu sprechen. Aber etwas hab ich herausgefunden. Erstens, diese Wesen ernähren sich von Seelen. Sprich wenn wir jemanden mit unseren Maschinen töten, dann stärkt es das Wesen in der Maschine. Wie genau es funktioniert, hat er nicht gesagt. WIR müssen uns darum nur keine Gedanken machen. Laut diesem Wesen sind wir durch unsere Erschaffung nur mit der "Kopie einer Seele" versehen worden."

"Was soll das heißen?"

"Sind wir Selenlose Monster?" begann es in der Menge zu raunen.

"Ich hab keine Ahnung. Dazu war es auch wieder sehr kryptisch. Und bisher hat sich auch keiner Gedanken um seine Seele gemacht. Also beruhigt euch. Das sind die Fakten. In unseren Maschinen ist eine Intelligenz versiegelt. Dieses Wesen kann sehr gefährlich werden. Und ein Kontakt mit dem Wesen belastet den Körper sehr stark. Wenn ihr die 100% Grenze nicht überschreitet, gibt es keine Probleme. Die genauen Möglichkeiten sind noch nicht ausgelotet. Das werde ich aber noch tun. Mit etwas... GLÜCK, können wir diese Kraft für uns nutzen. Aber dazu braucht es Ruhe und Vorbereitung... Aber die gönnt mir ja keiner," versuchte Sosuke die Stimmung etwas aufzulockern. Doch es klappte nicht. Ein Raunen ging durch die Anwesenden.

"Ich weiß ich hab mehr Fragen aufgeworfen als zu beantworten. Aber ich fand ihr solltet es wissen. Zum einen um den Gerüchten einen Rigel vor zu schieben, zum anderen könnt ihr nun selber euch und eure Maschinen beobachten. Sowie es neue Erkenntnisse gibt, werde ich euch informieren. Ich würde gerne noch bleiben, aber meine Truppe rückt in kürze aus. Ich muss ja diesen Blackwell aus der Scheiße ziehen."
 


 

Die Sonne warf ihre letzten schwachen Strahlen über den rot glimmenden Horizont, als ein warmer Luftzug über Ryo's Fell strich. Sie waren auf einem Ebenenschlachtschiff. Um sie herum war eine Flotte an Schiffen und Transportern zu sehn.

Sosuke hatte Ryo nach oben auf den Kommandoturm geholt, wo er zwei Liegestühle aufgestellt hatte. Er wollte mit ihr den Sonnenuntergang beobachten.

Zuerst lagen beide auf ihren eigenen Liegen. Doch dann war Ryo zu ihm auf die Liege gekrochen und hatte sich an ihn geschmiegt. Sie hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt und er strich ihr mit der Hand über den Nacken. Sie waren zwar die ganze Zeit irgendwie zusammen, doch waren sie fast nie alleine gewesen. Immer war irgendwer da. Irgendwer wollte was, Irgendwas musste getan werden. Dies war nun die erste wirkliche Ruhepause seit Tagen. Ryo genoss es sichtlich, das hier nur sie beide waren. Keiner der sie abschätzend musterte. der ihnen skeptische blicke zuwarf. Sie konnte es ja verstehen. Einer der mächtigsten und begehrtesten Männer kam plötzlich mit einer wildfremden Streunerkatze an. Da waren Skeptische blicke unvermeidbar. Aber dennoch störte es sie. Umso schöner war es nun, ungestört zu sein. Entspannt schnurrte sie und schloss die Augen. Sosuke sah sie dabei entspannt an.

"Es ist schon eine ganze Weile her," sagte Ryo leise.

"Was denn?"

"Das wir zusammen auf einen Ebenenschiff waren." Darauf kicherte Sosuke kurz. "Oh ja... Das ist lange her. Es hat sich so viel geändert seit damals...," sagte Sosuke als er sich an die Zeit erinnerte.

"Damals hab ich dich als Unglücksbringer betrachtet. Ich hatte ein so schön geordnetes und kontrolliertes Leben... und dann kamst du."

"Miau."

"In diesen Bunker haben wir ganz schön Prügel bezogen."

"Da hattest du mich dann schon nackt gesehen... und mir dann an die Brust gefasst." stichelte Ryo.

"Das war nur um zu schauen ob die dir einer Rippe gebrochen hattest... und wegen dem See. Wer kann denn wissen das man da nacktbadende Katzenmenschen trifft? Und wenn man es wüsste wäre man da sicher nicht alleine," versuchte Sosuke entschuldigen, wobei er breit grinsen musste, als er daran dachte.

"Püh," antwortete Ryo.

"Und dann kam diese schreckliche Schiffsfahrt. Was eine Katastrophe. Und dann mitten in der Wüste bruchlanden. Wie gesagt. Ich war damals fest davon überzeugt du wärst ein Unglücksbringer. Ich wollte dich nur so schnell wie irgend möglich los werden... Aber heute...," sagte Sosuke und beendete seinen Satz nicht.

"Was ist heute?", fragte Ryo nach.

"Heute denke ich... vieles wäre wohl auch so passiert. Und wenn ich dich nicht als Glücksbringer gehabt hätte, wäre ich unter die Räder gekommen." sagte Sosuke und drückte sie an sich, die darauf kurz genüsslich schnurrte.

"Ich hoffe nur diese Fahrt endet nicht so wie damals," scherzte Ryo.

"Ich denke nicht."

"Mit dir ist man auch immer in Bewegung, oder? Das ist seit langen der erste ruhige Moment," stellte Ryo fest.

"Oh ja... Man gewöhnt sich dran. Es ist so viel zu tun, und so wenig Zeit es zu schaffen. Und du hast doch gesehen, ich kann mir nicht mal drei Tage Urlaub nehmen. Dann bricht gleich alles zusammen.

"Du warst schon immer einer der seinen Kopf durchgesetzt hatte und zur not alles alleine machte. Und tu nicht so. Ich kenn dich. Du magst es. Du genießt es, wenn alle dich brauchen. Wenn dauernd jemand kommt und deine Hilfe braucht."

"Erzähl das nur nicht den anderen," sagte Sosuke kichernd und strich ihr dabei über die Wange.

"Meaow."

Ryo überlegte, ob sie so leben könnte. Doch in den Armen von Sosuke liegend beschloss sie. das es ausreichend war. Sie waren zusammen. Und mehr zählte nicht. Nicht was um sie herum war, nicht was morgen noch kommen könnte. Sie war einfach glücklich.

Der Sturm kommt

Kapitel 55

Der Sturm kommt
 


 

Blackwell sah mit dem Nachtsichtgerät auf den Militärkomplex. Er hockte in einen Gebüsch und war mit einer der Vollköperrüstung von Sharaga ausgerüstet. Das beste was sie nach den Servorüstungen hatten. Nur wären diese für so einen Einsatz einfach zu sperrig gewesen. Der Komplex war gut gesichert und immer wieder Patroulierten Wachen umher. Sein Team hatte fast 3 Tage gebraucht um sich hinter die feindlichen Linien zu schleichen und den Stützpunkt zu Sondieren. Der Stützpunkt war zwar nur klein, aber gut organisiert. Sogar zwei Hangar für KPA waren dort. Und Wachtürme umringten die Anlage. Dazu kam, das noch mehrere andere Stützpunkte in der nähe waren. Sollte es hier also Probleme geben, wäre in wenigen Minuten feindliche Verstärkung da.

Dies war die letzte Nacht. Morgen um 12 Uhr sollen Togusa und die anderen hingerichtet werden. Es hatte vor kurzen geregnet und nun war Nebel aufgestiegen und verbarg alles in einen dichten weißen Schleier. Zumindest das Wetter half ihnen.

"Wir sollten uns auf den weg machen, Sir," sprach Leutnant Armhein Blackwell an.

"Sind die Scharfschützen in Position?"

"Ja Sir."

"Gut, dann geben sie den Scharfschützen Bescheid. Wir rücken aus solange der Nebel uns Deckung gibt," sagte Blackwell und stand auf, wobei er immer noch gebückt blieb, um eine Möglichst kleine Silhouette zu haben. Mit etwas Glück könnten sie in die Anlage eindringen und wieder flüchten, noch eh der Feind realisierte was passiert war. Da donnerte wieder Geschützfeuer von weit weg. Der Kampf hatte vor fast 2 Stunden begonnen. Blackwell blieb kurz steht und sah in die Gesichter seiner Soldaten.

"Lasst uns schnell sein, lasst uns tödlich sein," sagte er und lief los.

Ihm folgten eine Gruppe von 20 Mann, die sich ebenfalls aus dem Unterholz des Waldes erhoben. Schnell überbrückten sie die 10 m vom Waldrand zu ersten Zaun. Der Nebel gab ihnen zwar Deckung, doch machte er es auch schwer, feindliche Wachen zu sehn. Während sich drei Soldaten dran machten, den Zaun aufzuschneiden, sah der Rest sich prüfend um. Blackwell hielt sein Sturmgewehr mit Schalldämpfer im Anschlag. Als der Zaun offen war, lief der Trupp schnell weiter.

Nun galt es, die Mauer zu überwinden. Um von den Wachtürmen nicht entdeckt zu werden, lief der Trupp erst ein Stück an der Mauer entlang, um genau zwischen zwei Türmen zu sein. Jetzt zeigte sich die Erfahrung der Soldaten. Die Mauer war fast 4 m hoch und oben abgerundet, so das kein Harken hätte halten können. Darum bauten die Männer eine Leiter. Der erste Soldat stellte sich an die Mauer, und ein zweiter kletterte an ihm hoch. Nun kletterte ein weiterer Soldat nur mit einen Gewehr und einen Seil ausgerüstet an beiden nach oben und setzte sich auf die Mauer. Derweil hielten zwei Soldaten ein Ende des Seils fest, wodurch der Soldat auf der Mauer sich abseilen konnte. Direkt nachdem der erste Soldat drüber war, kletterte ein zweiter Mann so über die Mauer. Darauf hielten dann die beiden Soldaten das Seil auf der Innenseite fest, um den Soldaten außen zu ermöglichen über die Mauer zu kommen. Blackwell war der dritte Soldat der über die Mauer kam. Sofort sicherte er seine Kameraden ab. Als die letzten Beiden Soldaten an der Reihe waren, kletterten sie an dem gehaltenen seil auf die Mauer rauf, und ließen sich dann auf der Innenseite von ihren Kameraden auffangen. So war in wenigen Minuten der gesamte Trupp lautlos über die Mauer gekommen. Nun galt es durch die Anlage zu kommen. Immerhin mussten sie noch die Hälfte der Anlage überqueren.

Langsam schlich sich der Trupp zwischen den Lagerhäusern durch, als plötzlich Leutnant Armheim sein Messer zog und den anderen andeutete zustehen zu bleiben. An der Ecke vor ihnen stand eine Wache, die in einen Busch pisste. Der Soldat sprintete Lautlos die fast 15 m auf die Wache zu und rammte ihr das Messer in den Nacken, wobei er mit der anderen Hand den Mund zuhielt. Sofort erschlaffte die Wache und fiel wie eine Marionette der man die Fäden durchtrennte vorn über ins Gebüsch. Auf ein Nicken von Armheim liefen die anderen weiter. Er war früher bei den Spezialtruppen von Sharaga gewesen. Gerade diese Art des Kampfes war seine Spezialität, weswegen sie sich von ihm führen ließen. Derweil brachten drei Soldaten an den Türmen Sprengladungen an. Zudem sollten sie noch die Mauer über die sie Gestiegen waren mit einer Sprengladung Präparieren. Den zurück müssten sie weit schneller sein, als sie rein kamen. Und da würde Verwirrung durch zusätzliche Explosionen nicht schaden.

Blackwells Trupp kam an einen Hangar vorbei, wo gerade einige Techniker mit der Wartung von einen KPA beschäftigt waren. Die Soldaten legten an und drückten ab. Durch die Schalldämpfer auf ihren Waffen war nur ein leises Zischen zu hören. Hier und da klingelte es, als Kugeln Metall trafen, doch die meisten Kugeln fanden ihr Ziel in den Körpern der Techniker. Schnell schwärmten sie Soldaten durch den Hangar, wobei einer am Eingang zurückblieb und die großen Tore schoss. Während einige die restlichen Räume des Hangars durchsuchten, sah sich ein Soldat den KPA an. Auf ein kurzes Nicken von Blackwell kletterte der Soldat den KPA hoch und deponierte eine Sprengladung im Cockpit. Der Rest der Soldaten sammelte sich am ende des Hangars und lief dann weiter.

Bisher war alles soweit nach Plan gelaufen.

Nun galt es bis zum Gefängnis vorzudringen.

Fast lautlos schlichen sich die Männer von Blackwell durch den Lagerraum, der hinter dem Hangar lag. Die Basis lag immer noch in tiefer Stille. Für Blackwell war diese Stille nicht ganz geheuer und er fragte sich, ob sein Gegner ihn wirklich so stark unterschätzen würde. Doch viel Zeit blieb nicht darüber nachzudenken. Vor dem Lager hielt ein LKW und man konnte hören wie Soldaten von ihm abstiegen. Sofort liefen die Soldaten von Blackwell zurück in den hinteren Teil des Lagers, um sich dort zu verstecken.

Polternd glitt das Schiebetor zur Seite.

"Los Männer! Treibstoffkanister und Munition aufladen!" brüllte einer der Soldaten, worauf in der Lagerhalle die Lichte ansprangen und reges Umladen von Kisten begann. Wenn nur einer dieser Soldaten etwas bemerkte, würde sofort Alarm geschlagen werden. Blackwell sah zu Armheim und fragte mit einen Handzeichen, ob sie angreifen sollten. Doch dieser verneinte es deutlich und zeigte, das sie noch nicht entdeckt wurden. Da wackelte die Kiste hinter der Blackwell hockte, worauf seine Augen sich weiteten.

"Gehst du morgen zur Hinrichtung?", fragte eine Stimme.

"Ach!", antwortete eine zweite, wobei das Geräusch eines Feuerzeuges zu hören war.

"Was soll ich denn da? Als ob ich nicht schon genug tote gesehen hätte. Und nur weil es Offiziere sind, ist deren Tot nicht anders. Außerdem werden wir wohl eh nicht rechtzeitig von der Front wieder da sein."

"Als ob du schon in echt einen Toten gesehen hättest."

"Auch wieder war," antwortete der Soldat, wobei Blackwell sah, wie über der Kiste Zigarettenqual aufstieg.

"Dabei wäre es sicher lustig geworden mal jemanden baumeln zu sehn."

"Junge du bist krank... hat dir das schon mal einer gesagt?"

"Der eine oder andere Psychologe," antwortete der eine Soldat, wobei beide zu lachen begannen.

"EH IHR DA!", brüllte die Stimme, die zuerst die Befehle gegeben hatte. "HOCH MIT EUREN ÄRSCHEN! Und hier wird nicht geraucht, Mach die Kippe aus!"

"Ja Sir!", antworteten beide. Darauf flog Blackwell eine glühende Zigarettenkippe auf die Schulter.

Dies bestätigte seine Überlegungen. Ein Großteil der Truppen im Hinterland waren eingezogene Reservisten ohne Erfahrung. Das würde ihnen bei der anstehenden Flucht sicher helfen.

Das Aufladen der Munition dauerte noch einige Minuten, eh wieder das Licht ausging und die Soldaten mit dem LKW verschwanden. Langsam kamen Blackwell's Soldaten wieder aus ihrer Deckung.

"Das war knapp," sagte Blackwell.

"Das waren Idioten," konterte Armheim und ging vorsichtig in den vorderen Bereich des Lagers, um sich umzusehen. Dabei las er die Aufschrift auf den Kisten.

"Was ist?", fragte Blackwell, der zu ihm aufschloss. Darauf zeigte Armheim nur auf eine der Kisten. "Handgranaten" stand auf dieser.

"Sprengfalle. Das wird eine Mächtige Detonation geben.," sagte Armheim kurz, worauf Blackwell sich umdrehte und dem Soldaten mit dem Sprengstoff zeigte, er solle den Kistenstapel verkabeln. Nachdem dies gemacht war, setzte der Trupp seinen Weg fort. Blackwell und Armheim blickten durch das Fenster neben dem Tor. Vor ihnen lag das Gefängnis Eine Straße mit einen Zaun führte um das große Gebäude herum. Hier gab es keine Deckung, nichts wo man hätte Schutz suchen können. Eine zwei Mann Patrouille war zu sehn. Nun würde es ernst werden. Blackwell wies zwei der Scharfschützen an zu ihm zu kommen und zeigte ihnen die Patrouille. Diese verstanden was zu tun war und legten mit dem Gewehren an, während Blackwell das Fenster einen Spalt öffnete. Außer ein leises zischen der Schalldämpfer war nichts zu hören. Doch die zwei Schüsse trafen tödlich ins Ziel. Damit war der Weg soweit frei.

Blackwell zögerte. Hier war der letzte Punkt, wo sie noch abbrechen konnten. Wenn sie den direkten Angriff auf das Gefängnis erst mal gestartet hätten, gäbe es kein Zurück mehr. Blackwell sah zu den Soldaten neben sich. Diese nickten ihm entschlossen zu. Jeder hier wusste um was es ging.

"Jetzt oder nie," murrte Armheim.

"Jetzt," bestätigte Blackwell und stand auf. Der Kampftrupp stürmte aus der Tür zum Zaun, in der Hoffnung das der Nebel und die Nacht ihnen genügend Deckung geben würde. In Windeseile schnitten sie ein Loch in den Zaun durch das sie durchschlüpfen konnten, um direkt zum Gebäude zu kommen. Dort angekommen befestigte Armheim eine größere Sprengladung an der Wand dicht beim Eingangsbereich. Sie konnten nur hoffen das dort keine Zellen waren. Auf ein Handzeichen entfernten sich die Männer um nicht von der Explosion getroffen zu werden. Armheim holte einen Fernzünder hervor und drückte ihn.

Eine gewaltige Explosion zerriss die nächtliche Stille. Noch eh die Staubwolke sich gelegt hatte, stürmten sie schon durch das Loch in der Wand. Sie hatten wohl einen Aufenthaltsraum getroffen. Zwei Wächter lagen am Boden. Einer versuchte zwar noch Aufzustehen, doch kam er nicht mehr dazu, als ihn ein Schuss in den Nacken traf. Sofort rannten die Soldaten weiter. Ihr einziger Trumpf war nun nur noch die Überraschung. Blackwell trat die Tür auf und sah einer erschrockene Wache ins Gesicht. Das Mädel war kaum 18 Jahre alt. Doch Blackwell drückte ab. Er sah nicht mal mehr wie sie zu Boden ging, weil er schon weiter lief. Da kamen sie zum ersten Zellentrakt. Mittlerweile hatten von außen die Sirenen zu dröhnen begonnen. Jeder von Blackwells Soldaten hatte kleine Sprengladungen dabei, um die Zellenschlösser aufzusprengen.

"OBERST!" Rief Hauptmann Corell und sah Blackwell überrascht an.

"WEG VON DER TÜR!" Rief er, während er die Sprengladung auf das Schloss klebte und den Zeitzünder aktivierte. Blackwell machte einige Schritte zurück und sah wie das Schloss der Zelle aufgesprengt wurde. Der Hauptmann öffnete die Tür von innen.

"Sie sind doch gekommen."

"Ich lass meine Leute nicht im Stich. Wo ist Togusa?", fragte er schnell.

"Weiter hinten im Zellentrakt," erklärte Corell. immer wieder donnerten die Sprengladungen. Blackwell drehte sich darauf um und lief weiter nach innen in die Anlage. Da kam ihm schon Togusa entgegen.

"THOMAS!"

"TOGUSA!", rief Blackwell und umarmte sie.

"Wir müssen los," setzte Blackwell an und sah sich um. "Sind alle Gefangenen befreit?"

"Ja Sir!"

"Dann weg hier," befahl Blackwell worauf er sein Funkgerät zog.

"Morgensonne! Ich wiederhole, MORGENSONNE!" Doch nichts passierte. Keine Explosionen waren zu hören. Die Soldaten wendeten sich darauf zur Flucht und rannten zu dem Loch, durch das sie gekommen waren. Doch als die ersten das Gebäude verlassen wollten, wurden sie von Gewehrsalven getötet. Blackwell versuchte zu sehen woher das kam, und wurde bleich.

"Scheiße...," sagte er nur. Draußen standen mehrere KPA, Panzer und unzählige Soldaten.

"OBERST BLACKWELL! Sagen sie ihrer Armee sie soll Kapitulieren und ergeben sie sich! Dann wird man das Leben von ihnen und ihrer Leute verschonen! Sie sitzen in der Falle! Sie können hier nicht mehr weg!", brüllte jemand durch ein Megaphon. Blackwell sah darauf zu seinen Leuten.

"Gefangenschaft oder tot?", fragte Togusa.

"So sollte es nicht laufen. Lassen wir es hier enden?", fragte Blackwell und sah zu seinen Männern. Sie hatten alles geplant, sorgsam beobachtet. Wo waren die her gekommen? War das von Anfang an die Falle gewesen? Er war bereit selber zu sterben... aber all diese Männer zu opfern... Togusa zu opfern.

"LEBEND BEKOMMT IHR UNS NIE!", brüllte Plötzlich Togusa, griff sich Blackwells Waffe, mit der sie Blind in Richtung der Feinde feuerte.

"Ich hab die Schnauze voll vom gefangen sein!", fluchte sie kurz.

"Dann ist entschieden. Wir kämpfen bis zum letzten Mann!", rief Blackwell. Doch da kam schon das Antwortfeuer. Schwere Granaten rissen Löcher in die Außenwand des Gebäudes.

"Wir müssen uns ins Innere Zurückziehen!" Brüllte Blackwell, als sein Funkgerät im Helm knackte.

"Sturmreiter an Morgenstern! Ich wiederhole, Sturmreiter an Morgenstern, bitte melden Morgenstern!" Morgenstern war die Parole, mit der die Funkstille beendet werden würde. Aber der Codename Sturmreite sagte Blackwell nichts.

"Morgenstern hier, wer ist da?", fragte er, während er aus dem Raum in den Gang hechtete.

"Wir sind hier um ihnen den Arsch zu retten. Wo sind sie?"

"Wir sitzen im Gefängnis des Zentralkomplexes fest, der Feind hat uns umzingelt. Aber wer sind sie überhaupt?"

"Gut, Bleiben sie im Gebäude und halten sie die Stellung. Wir holen sie da raus. Verlassen sie NICHT Das Gebäude! Sturmreiter Ende", blaffte die Stimme Blackwell schroff an.
 

"Sturmreiter an Sturm. Prioritätsziel ist im Gefängnis des Zentralkomplexes. Kampfgruppe Alpha, Beta, Gamma und Delta sichern das Gebäude. Der Rest kümmert sich um seine vorgeplanten Ziele. Kampfbereitschaft einnehmen," Befahl Sosuke in seiner Maschine. Darauf öffnete sich die Luke vor ihm und gab den Blick nach draußen frei. Er war in einen kleinen Ebenenschiff das an jeder Seite zwei Luken hatte, aus der je ein MgÜKPA sich nun hing. Dabei zogen sie eine Waffenhalterung mit heraus, an der eine Schwere Gattling befestigt war. Die Schiffe waren knapp 30 m lang und hatten neben einen gewaltigen Antrieb mehrere Schnellfeuergeschütztürme oben und unten am Rumpf. Die KPA hielten sich mit einer Hand an einer Halterung über der Luke fest und zogen mit der anderen Hand die Gattlings in Position.

Als alle bereit waren gab Sosuke den Angriffsbefehl.

"Lass Stahl Regnen!"

Stahlregen

Kapitel 56

Stahlregen
 

Thomas drückte sich gegen die Wand des Ganges als eine Granate ein Loch in die Wand einige Meter entfernt riss. Er spürte wie Gesteinsbrocken ihn trafen

„WER ZUR HÖLLE SPRICHT DA!“, brüllte Blackwell gegen den Lärm der Explosion in sein Funkgerät. Doch entweder hatte der andere seinen Kanal geschlossen oder die Explosion hatte das Funkgerät beschädigt. Darauf drehte er sich wieder zu Togusa um

„Wir kämpfen bis zum letzten Mann… Was hat dich gebissen?“, fauchte er sie an.

„Die hätten uns so oder so getötet! Und ich sterbe lieber hier als das wir nach einem Schauprozess in Halifa erhängt werden“, konterte Togusa und sah ihn düster an.

„Du bist bekloppt… fast genauso bekloppt wie ich. Aber wie sollen wir nun hier weg?“, fragte Thomas und sah sich skeptisch um. Sie hatten nur Sturmgewehre. Nichts womit man hätte gegen einen Panzer, oder gar einen KPA. Selbst ihre Handgranaten hätten da keine Wirkung.

Doch während Thomas seine Möglichkeiten überdachte, begann draußen ein dröhnendes Trommelfeuer.

„Was machen die dann nun?“ fragte Armhein. Doch da gab es schon die ersten Explosionen. Explosionen die weiter weg waren. Dazu brach Geschrei aus, und erneut schrillten die Alarmsirenen.

Thomas richtete sich auf und lief schnell zu dem nächsten Loch in der Wand. Togusa folgte ihm. Als er um die Ecke sah, entglitten ihm die Gesichtszüge. Es sah aus als würden es rot glühend Regnen. Die Truppen der SK waren auseinander gebrochen und versuchten Schutz zu suchen. Thomas sah wie ein KPA von einen massiven Feuersturm regelrecht durchgeschnitten wurde. Erst jetzt erkannte Blackwell wo dieser Feuersturm her kam. Diverse kleine Schiffe flogen wie Jagdflugzeuge über die Basis hin und her. Sie waren so schnell das er sie in diesen Dämmerlicht kaum erkennen konnte.

„Hast du noch wen mitgebracht?“ fragte Togusa.

„So was haben wir nicht im Arsenal.“ Sagte Thomas erstaunt.

"Wer ist das? Wo kommen die her?" brüllte Armheim über das donnern der Geschütze.

"Keine Ahnung!" antwortete Thomas. Durch Nebel und Dunkelheit waren die Hoheitszeichen nicht zu erkennen, wenn sie überhaupt welche hatten.

"Wir sollten die Chance nutzen und abhauen!" Rief Arnheim.

"NEIN! Auf keinen Fall! Wer auch immer da oben ist, er hat uns auf einer UNSERER Frequenzen angefunkt um zu wissen wo wir sind. Wenn wir jetzt rausgehen, geraten wir ins Schussfeld. Wir bleiben hier bis man uns raus holt. Verstanden?" Befahl Thomas deutlich.

"Verstanden." antworteten die beiden. Wie auf ein unsichtbares Zeichen brachen die kleinen Schiffe ihren Angriff ab und stobten auseinander. Da gab es mehrere helle Lichtblitze weit oben in den Wolken. Kurz nachdem der Schall bei ihnen war sahen sie wie eine Massive Salve durch den Nachthimmel flog. Es glich eher eine Wand aus Projektilen. Ihr Ziel war ein feindliches Schlachtschiff. Doch als die Geschosse auf das Schiff trafen, detonierten sie in einer extrem großen und gleißend Hellen Explosionswolke, welche das Schlachtfeld taghell erleuchtete. Dabei lies das Stakkato von unzähligen Explosionen alles erbeben. So etwas hatte Blackwell noch nicht gesehen. Der normale Kampf war ein recht starrer Frontlinien und Grabenkampf. Auch Luftkämpfe waren meist sehr Statisch, wobei man zwei flotten hatte die sich aus weiter Entfernung bombardierten. Da schlugen Kugeln neben Thomas ein. Eine weitere traf Togusa, die Blutend zu Boden ging.

"TOGUSA!" brüllte Blackwell.
 

"Erstschlagsalve erfolgreich. Schlachtschiff hat schweren Schaden erlitten," kam aus dem Lautsprecher.

„Wir haben Feindortung aus Nord-West. Feindlicher Flugplatz nach Karte.“

„Abfanggruppe 3. Ausbrechen und Luftraum klären“, befahl Sosuke kurz, während er seine Ziele suchte. Noch war seine Maschine an den Zielcomputer des Schiffes angeschossen, wodurch die Ziele auf seinen Display markiert wurden. Er feuerte mehrere kurze Salven auf die Feinde, während sie drüber weg flogen.

Da setzte sich eines der Sturmschiffe neben seines. Auch dieses Feuerte wie wild um sich.

"RAKETEN!", brüllte der Pilot seines Schiffes und riss es herum, so das Sosuke komplett die Zielerfassung verlor. Das Sturmschiff neben ihnen konnte nicht mehr ausweichen. Die Raketen schlugen auf der Seite des Schiffes ein und zerfetzten die beiden MgÜKPA's, die draußen dran hingen. Das Schiff selbst geriet ins Schleudern und stürzte brennend zu Boden. Sosuke sah nicht mehr ob es jemand noch raus schaffte.

"Die Flotte bombt uns aus. Unsere Schiffe sind zu wenig", rief Theresa über Funk. Sie hing in der Luke hinter ihm.

"Verdammt ich weiß! Das sind sogar mehr als wir geschätzt haben", fluchte Sosuke und wechselte den Kanal.

"Gruppe Alpha, rann an die Feindflotte. Wir gehen auf Nahkampf. Luftflotte, nehmen sie die nördliche Flanke unter Beschuss. Wir kommen von Süden. Volle Geschwindigkeit und dann auf kurze Reichweite gehen!", orderte Sosuke kurz. Weiter hinten auf dem Schlachtschiff saß ein Funker, der direkt mit Sosuke verbunden war und die Befehle die er anderen Kampfgruppen gab, weiter leitete. So musste Sosuke nicht immer durch alle Frequenzen springen.

"Das ist Wahnsinn!", rief Franziska.

"Ich weiß, aber alles andere überleben wir nicht. Wir haben nur eine Hand voll Schiffe und das Überraschungsmoment ist auch schon weg", konterte Sosuke und riss sein Geschütz herum um auf eine Gruppe Panzer zu feuern.

"Pilot, dichter an die Feindschiffe ran, wir springen ab!", gab Sosuke kurz durch.

"Verstanden."

Darauf schwenkte das Sturmschiff herum und nahm Kurs auf die sich formierende Flotte der Südkoalition. Sosuke sah 4 Schlachtschiffe und über 20 Kreuzer.

"Das ist eine Scheiß Idee...", dachte sich Sosuke als er das volle Ausmaß der Flotte sah.

"Kampfgruppe Beta, Angriff auf die Feindflotte. Wir brauchen Verstärkung!" rief Sosuke, als eine Salve einer Flak den Rumpf des Sturmschiffes durchschlug. Da brach die Zielerkennung zusammen.

"Weiter aufs Ziel zu!" Befahl Sosuke, als wieder eine Breitseite der neuen Salvengeschütze auf die Schiffe im Nördlichen Teil der Flotte einschlugen. Wieder waren für Sekunden die Scanner von Sosuke geblendet. Als etwas in das Sturmschiff einschlug.

Verdammt, es brennt, es brennt!", brüllte der Pilot.

"Wir Steigen hier aus! Pilot, drehen sie ab und ziehen sie sich zurück!", befahl Sosuke und klinkte sich aus der Halterung aus. Vor ihnen war ein Kreuzer. Sosuke sah wie die Geschütztürme versuchten sie ins Ziel zu bekommen.

"ABSPRUNG!" Brüllte Sosuke, und stieß sich von dem Sturmschiff ab. Als er fast 10 Meter weit weg war, zündete er seinen Jetdüsen. Auf einen glühenden Feuerstrahl jagte Sosukes Maschine in einer engen kurve auf den Kreuzer zu. Aus dem Augenwinkel sah Sosuke auf einen Hilfsmonitor wie die anderen es ihm gleich taten, eh das Sturmschiff von einer Rakete getroffen wurde und Explodierte. Noch im Flug lies Sosuke die Sturmgeschütze auf seinen Rücken in Stellung bringen. Dann landete er auf dem Bug des Schiffes. Er landete hart und mit viel Schwung, wobei er durch die oberen zwei Decks brach und das Schiff unter dem Aufprall erbebte. Die Generatoren hatten Mühe das Schiff stabil zu halten, als der Bug durch die Zusatzmasse plötzlich nach unten gedrückt wurde. Mit einen rucken brach Sosuke seine Füße frei und stieg auf das Deck des Kreuzers. Noch während er sich Orientierte flog Theresa an ihm vorbei und überflutete das Deck mit einen breiten Feuerschwall aus ihren Flammenwerfer. Nun Lief Sosuke los. Er war mit zwei Mächtigen schritten beim ersten Geschützturm angekommen. Dieser versuchte sich zwar noch zu drehen, doch es war zu spät. Sosuke griff den Turm und Zerrte ihn aus seiner Halterung. Er schleuderte ihn dann einfach vom Schiff und sah in das Loch, in dem der Turm sonst steckte. Schnell griff er sich eine seiner Granaten und warf sie in das Loch. Sofort lief er weiter und sprang vom Schiff um Abstand zwischen sich und der Granate zu bekommen. Die Handgranate explodierte direkt neben den Munitionsbunker für den Geschützturm. Die Druckwelle der Detonation des Munitionsbunkers riss den Bug vom Rest des Schiffes ab, der darauf wie ein Stein zu Boden stürzte. Die Antigravitationsgeneratoren, die bis eben gegen das Zusatzgewicht am Bug ankämpften, wurden nun voll in die andere Richtung Überbeansprucht und explodierten. Eine Reihe von kleineren Explosionen am Heck des Schiffes zeugten vom Versagen der Generatoren. Sofort sackte das Heck, auf dem Theresa stand und ihren Flammenwerfer einsetzte nach unten weg. Auch sie sprang ab und zündete wieder ihren Jetantrieb. Der Kreuzer stürzte mit dem Heck voran zur Erde. Doch Sosuke suchte schon das nächste Ziel und fand es in einem Schlachtschiff.

Da schrillte der Annäherungsalarm.

Der Feind war aus seinen Schock Zustand erwacht und begann nun zu reagieren. Er schleuste seine Luboket's aus. Auch wenn es nicht im Ansatz genug waren. Luboket's wurden gewöhnlich im Bodenkampf eingesetzt. Im Schiffskampf waren sie fast nie zu sehn. Nicht weil sie dort schlecht wären, sondern weil man es aus einer Art Militärtradition nicht tat. Sosuke hatte beschlossen, mit vieler dieser Traditionen zu brechen.

Sosuke riss seine Maschine herum und begann mit den Geschützen auf seinen Schultern zu feuern. Noch in der Drehung traf er den ersten Luboket und riss ihn in Stücke. Da hörte er wie Geschosse auf seinen Schild einschlugen. Sosuke dreht sich weiter und Spürte wie das Blut aus seinen Körper in die Arme und Beine Gedrückt wurde. Mit seinen Gewehr legte er aus der Drehung an und feuerte eine kurze Salve auf den zweiten Luboket ab. Dieser wurde nur an der Seite getroffen, was aber reichte um ihn zu destabilisieren. Da traf ihn eine weitere Salve im Rücken und lies den Lubnoket zu Boden stürzen. Sosuke sah nicht wer geschossen hatte, doch zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. An dem Kreuzer neben ihm öffneten sich gerade die Hangartüren.

Sosuke zündete für wenige Sekunden den Nachbrenner und schoss auf die Hangartür zu. Noch im Flug drehte er sich um, so das die Füße nach vorne zeigten. Der SK Luboket sah es wohl nicht mal kommen, als Sosuke seinen Brustkorb mit den Füßen zertrümmerte. Sosuke stieß sich darauf von der Maschine ab und landete auf den Füßen im Hangar. Für wenige Sekunden bewegte sich keiner. Sosuke nutzte diese Sekunden um sich umzusehen. Drei weitere Luboket's und etliche Techniker waren in dem Hangar. Dann lies er das Sturmgewehr fallen, das an einen Trageriemen um seinen Maschine hing. Er holte mit dem rechten Arm aus und durchschlug die Brustpanzerung des Lubokets neben ihn. Eh er den Arm wieder raus zog, zündete er kurz seinen Flammenwerfer und verbrannte alles in der SK Maschine. Mit einer ausladenden Bewegung schleuderten Sosuke die Ausgebrannte Maschine über das Hangardeck. Die beiden anderen Maschinen wichen etwas zurück. Diese Sekunden genügten Sosuke um sein Schwert zu ziehen und durch die Rauchwand auf die Feinde zu zustürmen. Er rammte der ersten Maschine das Schwert durch die Brust und Nagelte beide an die Hangarwand. Die Maschine zuckte noch, aber der Pilot war sicher tot. Sosuke lies das Schwert los und wirbelte herum. Doch der verbliebene Sk Pilot war schnell. Er hatte seine Waffe fallen gelassen und ein Messer gezogen, das Sosuke nicht kommen sah. Doch erwischte der Pilot nur die Schulter von Sosukes Maschine. Sosuke griff aus der Bewegung mit dem rechten Arm beide Unterarme der SK Maschine und riss sie mit einen kurzen Ruck aus den Ellenbogengelenken. Da warf sich der Pilot mit seinen Luboket voll auf Sosuke. Doch Sosukes Maschine war schwerer und stand stabil genug. Er wiederstand den Angriff und schleuderte den Gegner zurück und auf den Boden. Von der Gewalt des Angriffes und der Unaufhaltsamkeit geschockt hob der Pilot die Armstummel seines Luboktes und deutete an sich zu ergeben. Eigentlich hatte Sosuke klare Befehle gegeben. Keine Gefangenen. Dies war ein Überfall wo so viel Schaden wie möglich angerichtet werden sollte. Aber auf einen sich ergebenen Feind zu feuern? Sosuke griff sein Sturmgewehr und feuerte eine kurze Salve auf die Beine ab, um die Maschine kampfunfähig zu machen.

"Wir haben keine Zeit für den Mist. Wir müssen das Führungsschiff erwischen. Dann bricht die Flotte auseinander und zieht sich zurück", sagte Sosuke während er das Schwert aus der Wand zog. Die Spitze war blutgetränkt.

"Bist du sicher?", fragte Theresa.

"Das ist deren übliche Taktik. Und bisher hat die SK nicht mit Kreativität, oder Flexibilität geglänzt. das wird schon", beruhigte Sosuke und wechselte den Kanal.

"Ich brauche eine volle Salve auf das Führungsschiff der SK Flotte. EINE Salve. Dann gehen meine Leute das im Nahkampf an, verstanden?"

"Bestätigt. Halten sie sich bereit", antwortete der Mann über Funk. Sosuke ging zu dem Hangartor und sah sich nochmal um Der SK Pilot war aus seiner Maschine geklettert und war geflüchtet. Doch noch eh er wieder nach draußen sehen konnte explodierte Alles um ihn herum. Sosuke spürte wie unter den Druckwellen der Schild versagte. Seine Maschine wurde quer durch den Hangar geschleudert und schlug brutal gegen die Hintere Hangarwand.

"Bei allen Drachen!", keuchte Sosuke und sah auf seine Schadensanzeigen. Der Schild war kollabiert, doch die neue Panzerung hatte gehalten. Was man von eine der Schulterkanonen nicht sagen konnte. sie hing abgerissen herunter. Sosuke wuchtete sich hoch und versuchte zu an Analysieren was passiert war.

"Sosuke! Sosuke! Melde DICH!" Drang es durch das laute Fiepen an seine Ohren. Erst jetzt realisierte Sosuke das er außer das laute Fiepen fast nichts hörte.

"MIR GEHT ES GUT! ICH BIN NUR VON IRGENDWAS GETROFFEN WORDEN!", brüllte Sosuke viel zu laut ins Mikro, um sich selber zu hören. Da kam ein MgÜKPA in den Hangar geflogen uns landete vor Sosuke. Es war die Maschine von Florian.

"Die beginnen aus Panik auf ihre eigenen Schiffe zu feuern um uns zu erwischen", funkte dieser.

"Das kann man ausnutzen. Dennoch, weiter wie geplant", sagte Sosuke und riss sich die beschädigte Kanone ganz ab. In diesen Moment donnerten gewaltige Explosionen von draußen. Das war die Breitseite gewesen.

"Folge mir", sagte Sosuke und zündete seine Jetdüsen. Florian folge ihm. So flogen die Beiden auf direkten Weg zu dem Schlachtschiff, das deutlichen Schaden genommen hatte.

"Wir greifen den Reaktor an."

"Wie willst du das machen?", fragte Florian.

"Ich grab mich zur Not bis zu ihm durch. Drei Granaten hab ich noch", erklärte Sosuke.

Um fast jedes Schiff kreisten Maschinen der Paladine. Die Flotte war zwar weit größer als die der Paladine. Aber dafür machten die Paladine deutlich mehr Druck. Schnell hatten Sosuke und Florian die Strecke zum Schlachtschiff überbrückt und Landeten auf dem Deck in der Mitte des Schlachtschiffes. Hier lagen schon Massen an toten Matrosen. Sie waren wohl schon bei der Salve umgekommen.

Florian gab Sosuke Deckung und schoss auf vorbeikommende Luboket's, während dieser begann, mit bloßen Händen, ein Loch in das Deck zu schlagen. Nach dem er durch die erste Deckplatte gegraben hatte zog er eine Granate.

"Granate!"

"Mach!", antwortete Florian, der mit seinen Sturmgeschützen auf eine kleine Korvette feuerte. Sosuke zog den Sicherungsbolzen und lies sie in das geschlagene Loch fallen, eh er aufsprang und mit einen Satz vom Schiff sprang. Die Explosion riss ein gewaltiges Loch in das Deck. Sosuke landete sofort wieder auf dem Deck um die zweite Granate zu zünden. Doch da kamen nun Matrosen aus allen möglichen Türen und begannen auf ihn zu feuern. Sosuke Aktivierten den Flammenwerfer und verwandelte das Schiffsdeck in ein Inferno.

"WECK HIER!", brüllte Florian. Ohne zu wissen warum zündete Sosuke auch seine Düsen und startete gerade nach oben vom Deck weck.

"Was ist los?", fragte er.

"Zwei Kreuzer zielen auf uns!", antwortete Florian und feuerte dabei fast ununterbrochen weiter. Da landete Theresa auf dem Kommandoturm eines der Kreuzer. Sie hatte ein schweres Panzerbrechendes Gewehr, das sie auf den Boden unter sich richtete und Abdrückte. Nach wenigen Sekunden war sie mit dem Beschuss einmal durch das gesamte Schiff gekommen und die Granaten schlugen aus einen Loch in der Unterseite des Schiffes wieder raus. Danach sprang sie auf den Bug das Schiffes und hob eines der Geschütze aus der Halterung. Sie schaffte es nicht nur den Turm zu heben, sie warf ihn auch noch gegen den durchlöcherten Kommandoturm des Kreuzers. Der Geschützturm explodierte in einen großen Feuerball und hüllte alles mit flammen ein. Da schoss Theresa mit ihrer Maschine aus dem Feuerball heraus und stürzte sich auf den Zweiten Kreuzer.

"Sollen wir ihr helfen?" fragte Florian, der mit Sosuke das Schauspiel beobachtete.

"Ich nähere mich ihr in diesen Zustand nicht." konterte Sosuke. Theresa war für die meisten immer etwas unnahbar und emotionslos. Das machte sie gut als Sprachrohr zur Politik und Presse, weil selbst die beleidigenste Frage sie kalt lies. Doch im Kampf wurde sie zu einer Furie. Leider auch teils so schlimm, das sie zwischen Freund und Feind nicht mehr klar unterschieden konnte.

Da Landete sie auf dem zweiten Kreuzer und begann das Deck mit ihren Flammenwerfer zu säubern.

"Wir haben da noch was zu tun." sagte Sosuke und drosselte seine Düsen, so das er scheppernd auf dem Deck landete. Das Schlachtschiff erbebte dabei. Sosuke legte dann mit seinen Sturmgewehr auf die aufgesprengte stelle an und drückte ab. Er feuerte das ganze Magazin leer. Darauf ertönte auf dem gesamten Schlachtschiff das Evakuierungssignal.

"Jetzt Sprengen wir ein Schlachtschiff", rief Sosuke grinsend zu Florian und warf eine Handgranate in das Loch, eh beide wieder ihre Triebwerke zündeten und auf Abstand zu dem Schlachtschiff gingen. Die Explosion lies wieder das Schiff erbeben. Direkt darauf begann die Stelle gleißend hell zu leuchten, eh eine gewaltige Stechflamme aus dem Loch schlug. Dabei begann das Schiff leicht zur Seite zu kippen, eh flüssiges Metall unten aus dem Rumpf zu tropfen begann. Die Explosion muss den Fusionsreaktor schwer beschädigt haben, der nun durchbrannte. Immer mehr Metall tropfte unten aus dem Rumpf, während Rettungskapseln starteten. Sosuke und Florian machten ohne sich abzusprechen kehrt und entfernten sich von der Flotte der Südkoalition.

"Wir haben Rückzugsmeldungen von mehreren Fronten! Die Hauptkampflinie ist zusammen gebrochen. Der Feind zieht sich nach Norden und Süden zurück", wurde in dem Moment Durchgegeben.

"Sturmreiter an Sturm. Der Feind zieht sich zurück. Lasst ihn ziehen. Sammelt euch an euren Treffpunkten", befahl Sosuke, eh er zu dem Kanal seiner Schwadron wechselte.

"Theresa, das gilt auch für dich. KERT ZUM SAMMELPUNKT."

"Aber ich..."

"Nummer 2! KERTMACHEN UND ZUM SAMMELPUNKT BEGEBEN!", befahl Sosuke deutlich.

"Wenn du unbedingt willst", stimmte Theresa wiederwillig zu.

"So, und nun werde ich einen Arsch aufreißen gehen." sagte Sosuke ernst und steuerte das Gefängnis an.

Pack Schlägt sich

Kapitel 57

Pack Schlägt sich
 

"Halte durch Togusa!", rief Blackwell und drückte den Verband auf ihre Armwunde. Die Wunde wollte einfach nicht aufhören zu bluten und ihre gesamte linke Seite war schon Blutverschmiert. Togusa keuchte nur, während ihr Gesicht schmerzverzerrt war.

Da hörte man das Aufsetzen eines Transporthelikopters vor dem Gebäude.

"Armheim, schau wer da kommt. Erst feuern wenn ich es sage", befahl Blackwell, während ein zweiter Soldat mit dem Verband versuchte irgendwie den Arm abzubinden. Doch weil die Verletzung so dicht unter der Schulter war, gelang es ihm einfach nicht.

Armheim sprang auf und lief zu einem der Löcher in der Wand. Eine Gruppe Soldaten in Servorüstungen stieg aus und sicherte die Umgebung. Drei von ihnen kamen auf das Gebäude zugelaufen.

"IDENTIFIZIEREN SIE SICH!", brüllte Armheim.

"MKK 1! Wir sind hier um sie rauszuholen!", antworteten der Vorderste, ohne stehen zu bleiben.

"BLEIBEN SIE STEHN! Ich will erst wissen, von wem sie geschickt wurden", rief Armheim und trat aus der Deckung.

"Wir sind von den Paladinen. Sind sie Oberst Blackwell?", fragte der Soldat.

"OKAY, Kommen sie rein!", brüllte Armheim und blickte zu Blackwell.

"Paladine. Die Paladine haben uns den Arsch gerettet.

"Bitte nicht der Kerl."

"Vergiss nicht... er hat dir heute... den Arsch gerettet", keuchte Togusa, die durch den Blutverlust langsam blass wurde. Da betraten die Soldaten der Paladine den Gang.

"Status?", fragte der Mann und nahm seinen Helm ab. Darunter kam ein Gesicht wie ein Ziegelstein zum Vorschein. Und genauso hart war sein musternder Blick.

"Wir haben 10 Leicht-, und 2 Schwerverletzte. Sie müssen sofort medizinisch betreut werden", erklärte Blackwell und deutete dem Soldaten neben sich an, den Verband auf Togusas Wunde zu drücken, eh er aufstand.

"Jagdtrupp 1 an Sturmkommando. Wir brauchen sofort mehrfachen medizinischen Rücktransport. 10 Leicht- und 2 Schwerverwundete... Verstanden, wir machen sie Transportbereit." sagte der Soldat in sein Funkgerät.

"Sie sind der Oberst?"

"Oberst Blackwell. Wer sind sie?"

"Mobiles Kampfkommando 1. Oberleutnant Henke. Gut, sie lebendig zu sehn. Ein medizinischer Transporter ist unterwegs. Haben sie was zum Tragen der Verwundeten?"

"Nein."

"Dann muss es so gehen. Wir müssen gleich wieder abrücken", erklärte der Oberleutnant. Währenddessen hörte man das Surren eines zweiten Helikopters.

"Okay, nehmt die Verletzten und tragt sie raus zum Rettungshelikopter. Bringt NUR die Verletzten in den Heli. Wer unverletzt ist kommt in den normalen Truppentransporter!", befahl der Soldat eindringlich. Auf ein kurzes Nicken von Blackwell bewegten sich die scharagischen Soldaten dann auch.

"So Togusa. Das wird nochmal weh tun. Aber dann bist du in Sicherheit", versuchte Blackwell sie zu beruhigen, während er seine Arme unter sie schob. Togusa biss zwar die Zähne zusammen, doch der Schmerz, als er sie hoch hob und damit den Arm bewegte, war unglaublich. Sie kämpfte mit der Ohnmacht. Ein Soldat legte Togusas Arm auf Blackwells Schulter, damit dieser ruhiger lag. Dann liefen alle raus. Wer selber gehen konnte ging alleine. Draußen wirkte alles wie aus einem Traum. Die gesamte Anlage war zerstört. Jedes Gebäude lag in Trümmern. Überall lagen tote Soldaten und zerstörte Maschinen der SK herum. Sie wurden zu einem weißen Helikopter gewunken. Es war ein Großraumhelikopter, der schon einige Verletzte an Bord hatte. Während Blackwell Togusa in den Helikopter legte, landete ein MüGKPA dicht neben den Helikoptern und der Pilot stieg aus. Blackwell konnte unter dem Helm des Piloten eigentlich nicht erkennen, wer da kam, doch er wusste es genau.

"Er ist Persönlich gekommen", dachte sich Blackwell. Er war großflächig mit Blut verschmiert, was er erst merkte als er sich die Hand an der blutverschmierten Hose saubermachen wollte, was nicht ging. Da war der Pilot zu ihm herangetreten. Doch noch als Blackwell ihm seine Hand hin streckte, bekam er eine von dem Piloten gescheuert, das es knallte. Von dem Schlag komplett überrascht taumelte Blackwell einen Schritt zurück und fiel auf den Hintern.

"SIE DUMMER INKOMPETENTER VOLLIDIOT!", brüllte Sosuke ihn an.

"WEGEN IHNEN HAB ICH GUTE MÄNNER DA DRAUßEN VERLOREN! SCHWINGEN SIE IHREN VERSCHISSENEN ARSCH IN DEN TRANSPORTER! WIR SPRECHEN UNS SOWIE SIE AN BORD DES SCHIFFES SIND!", fauchte Sosuke mit einem unglaublichen Zorn in der Stimme. Darauf drehte er sich um und ging wieder zu seiner Maschine. Dabei schnaufte er wie eine Dampflock unter Vollast.

"Geht‘s wieder?", fragte Florian über Funk skeptisch.

"Das musste JETZT raus. Sonst hätte ich ihm nachher in‘s Gesicht geschossen", antwortete Sosuke kurz.
 

Ryo stand am Eingang zum Hangar und blickte zu Sosuke, der gerade aus seiner Maschine gestiegen war. Sie hatte von Florian schon erfahren, dass er verdammt sauer war.

"Willkommen zurück." sagte Ryo vorsichtig, als er an ihr vorbei stampfte. Darauf blieb Sosuke kurz stehen und sah sie mit einen bohrenden Blick an.

"Er ist gerettet... ich hoffe nur, dass er es wert ist", mahnte Sosuke und hielt die rechte Hand mit mahnend erhobenem Zeigefinger auf Ryo. Dabei sah sie, das seine Hand und der Oberschenkel blutverschmiert war.

Ohne auf Antwort von Ryo zu warten verlies Sosuke den Hangar und ging zur Umkleide. Da kamen Theresa und Florian auf sie zu.

"War das sein Blut?" fragte sie kurz.

"Nein... das war vom Oberst.

"Was hat er mit ihm angestellt?", fragte Ryo erstaunt und sah Florian mit großen Augen an.

"Nichts.. er hat ihm nur eine Geknallt. Das Blut ist wohl von einem von Blackwells Soldaten.

"Geknallt?"

"Ja. Wir haben immerhin auch Verluste erlitten... Und das geht ihm jedesmal nahe. Gib ihm 20 min dann gehts wieder..." erklärte Theresa.

"Wir sollten auch ein medezinisches Notfallteam bereit halten... nachher treffen sich beide nochmal im Besprechungsraum, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Das kann nochmal hässlich werden..." scherzte Florian und sah zu Theresa. "Da wir gerade bei Hässlich sind... Du solltest dir da was aus dem Gesicht ziehen lassen", scherzte Florian und zeigte auf das Gesicht von Theresa. Erst jetzt realisierte Ryo, dass sie mehrere Metallfetzen im Gesicht hatte. Da fuhr sich Theresa mit dem Finger sanft über das Gesicht um die Fragmente zu ertasten.

"Ich sollte wohl auf die Krankenstation."

"Ich begleite dich", sagte Ryo. Mit Sosuke sprechen zu wollen hatte nun eh keinen Sinn.
 


 

Blackwell betrat den Besprechungsraum alleine. Die Wachen, welche ihn begleitet hatten, blieben vor dem Raum stehen. Er hatte noch immer die blutverschmierte Uniform an und bisher hatte man ihn noch nicht Togusa sehen lassen. Außer ein "Wird schon werden" eines Soldaten hatte er nichts von ihr gehört.

Ordensmeister Natzuyama stand am anderen Ende des Raumes und trank gerade aus einer Wasserflasche.

"Sie können einen Besprechungsraum finden, wenn man sie hin führt... Das ist zumindest was auf das wir aufbauen können", sagte dieser herablassend und setzte sich. Er hatte auch noch immer seinen Pilotenanzug an. Blackwell atmete kurz durch und setzte sich dann auch.

"Wat haben sie sich bei der SCHEIßE eigentlich gedacht?", fragte Natzuyama ohne Umschweife.

"Was meinen Sie?", entgegnete Blackwell genervt.

"Ja gut, sie haben eine Menge Scheiße gebaut... Aber ich meine jetzt das Aktuelle."

"Ich habe wichtige, ranghohe Offiziere gerettet", erklärte Blackwell kurz, wobei er versuchte Emotionslos zu bleiben. Darauf lachte der Ordensmeister laut.

"Das ist gut. Das muss ich mir merken," setzte Natzuyama an, während Blackwells Blick zeigte, dass seine Laune ganz weit unten angekommen war.

"Nur um mal was klar zu stellen. SIE haben hier niemanden "gerettet". SIE sind unbedarft und verdammt naiv dämlich in eine vorbereitete Falle gewatschelt. Gerettet hat sie das MKK", Dabei unterstrich er seine Aussagen mit weit ausladenden Gesten.

"Ja, schön. Dafür bin ich auch dankbar. Aber wird das hier noch mehr außer ein herablassendes Gefasel von dir?"

"Das muss es. Damit nicht noch mal so ein Dreck wie vorhin passiert, muss nun offiziell geklärt werden, was mit ihnen und ihrer Gurkentruppe passiert."

"Nehmen Sie sich in acht. Mag sein, dass meine Männer nicht die Truppenstärke oder die moderne Ausrüstung haben, mit der du hier ständig angibst. Dafür kämpft JEDER von ihnen mit vollem Einsatz und großem Mut."

"Uh... Aber mit vollem Einsatz und Mut knackt man keinen Panzer. Das sollte sogar jemand wie Sie erkennen."

"Und was hätten wir dann tun sollen? Dumm rumsitzen?", fauchte Blackwell den Ordensmeister an.

"Zumindest keinen offensiven Angriff führen. Sind wir doch mal ehrlich. Die SK ist nur durch ihr Kaff durch, um eine direkte Schneise ins Gebiet der Liga zu bekommen. Sonst ist ihr Land nichts wert gewesen. Weder an Industrie, Rohstoffen oder auch nur fruchtbaren Boden", erklärte Natzuyama und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche.

"Mein Land wurde angegriffen. Und wir hatten jedes Recht und die Pflicht uns zu verteidigen.

"VERTEIDIGEN! Das ist das Stickwort. VERTEIDIGEN! Das heißt Sie halten was sie haben. Und nicht, dass Sie ANGREIFEN!"

"Angriff war die beste Verteidigung. Alles andere stand nicht zur Debatte."

"Und DAS zeigt Ihre Inkompetenz! Sie hätten Ihre Stellungen halten können, Ihre Truppen besser versorgen können. Bei den Drachen, ihre Pisstruppe war doch nur dafür geplant, die SK aufzuhalten, damit richtige Armeen weiter Nördlich vorstoßen können. Aber sie müssen ja unbedingt Truppen und Material fahrlässig in einem Angriffsfeldzug sinnlos verheizen", warf Sosuke Blackwell vor und stand dabei auf. Er lehnte sich mit beiden Armen aber noch auf den Tisch.

"Ich opfere keinen meiner Männer sinnlos. Und im Gegensatz zu Ihnen nehm ich mir jedesmal die Zeit, den Brief an die Hinterbliebenen SELBER zu schreiben. Sowas können sie sich nicht mal vorstellen."

"Ja natürlich nicht. Schon mal dran gedacht, wenn Sie ein besserer Kommandant wären, müssten Sie nicht so viele Briefe schreiben", konterte der Ordensmeister auf den Vorwurf des Oberst und sah ihn fragend mit einen überheblichen Blick an.

"Du Arrogantes ARSCHLOCH!" Brüllte Blackwell und stand ebenfalls auf.

"Ich habe Ihnen übrigens NIE das „du“ angeboten.

"Dann halt: SIE ARROGANTES ARSCHLOCH!"

"Ich bin nicht Arrogant, das ist einfach die Wahrheit."

"Die Wahrheit ist, dass Sie einen feuchten Dreck von der Lage verstehen, in der ich mich Befinde. Wir standen NIE so gut da wie Sie. Alles was wir hatten waren Reste an Ausrüstung und erfahrene Offiziere. Und genau darum waren diese Offiziere das Risiko wert. Diese Führungsoffiziere sind mehr wert als 5 Panzerkompanien", erklärte Blackwell, der versuchte, sich wieder zu beruhigen.

"Na dann hoffe ich mal das die nicht auch aus der Irrenanstalt Rekrutiert wurden."

"Irrenanstalt?"

"Ja natürlich. Wo sonst sollte man so eine gestörte Braut auftreiben wie die, die Sie mir hinterher gejagt haben."

"Leutnant Eichendorf war eine meiner besten Untergebenen."

"Na geil... wenn die Ihre beste war, dann erklärt das warum ihre Truppe so am Arsch ist. Wenn sie sich ihre beste Offizierin aus der Klapse geholt haben, wo holen sie den Rest her?", stichelte der Ordensmeister. Darauf riss Blackwell den Tisch zur Seite, dass es Schepperte.

"HÖREN SIE SOFORT AUF IHR ANDENKEN ZU BEFLECKEN!" Brüllte er dabei.

"ANDENKEN? Sie war eine gestörte Irre! Sie hat eine Funkbasis der Paladine überfallen und die gesamte Belegschaft abgeschlachtet! Und sie hat auch vor Zivilisten keinen Halt gemacht!

"Junge das ist Krieg! Immerhin habt Ihr uns die Magierin geklaut! Mit ihr hätten wir diesen Krieg schon beenden können.

"DIESE MAGIERIN WAR EIN MENSCH! SIE IST KEINE SACHE WIE EIN GEWEHR!

"Für mich machte das keinen Unterschied.

"Und darum gehen Sie über Leichen?", fragte Sosuke und sah Blackwell mit wütenden Blick an.

"Ach werd erwachsen!"

"Ich bin erwachsen genug um dir in den Arsch zu treten!", fauchte Sosuke und schleuderte seinen Stuhl Richtung Blackwell, der diesen mit dem Fuß zur Seite trat.

Beide musterten sich noch einige Sekunden, eh sie Brüllend mit erhobenen Fäusten aufeinander zu stürmten.

Sosuke holte als erstes zum Schlag aus, verfehlte aber das Gesicht von Thomas knapp. Dieser hingegen schlug nun zurück, ohne das Sosuke es schaffte eine Deckung aufzubauen. Thomas traf ihn sehr hart über dem linken Auge. Dadurch, das seine Hand aus Metall war, schaffte er es, Sosuke eine Platzwunde zuzufügen. Sofort schoss hellrotes Blut aus der Wunde und lief über Sosukes Auge. Sosuke machte einen Schritt zurück und versuchte sich mit einer Armbewegung das Blut erfolglos aus dem Auge zu wischen. Doch da griff Thomas wieder an. Diesmal drehte sich Sosuke zur Seite weg und riss dabei das linke Knie nach oben, genau in den Magen von Thomas. Thomas röchelte kurz und stolperte einen Schritt, als Sosuke ihn am Kragen packte, hoch zog und mit voller Wucht ins Gesicht schlug, worauf die Lippe aufplatzte und zu bluten begann. Doch es brauchte mehr um Thomas auszuschalten. Obwohl er orientierungslos war, holte Thomas, der auf einem Bein kniete, mit dem Anderen aus und zog es vor sich herum. Dabei drehte er sich aus dem Griff von Sosuke. Mit dieser Aktion erwischte er Sosuke glücklich am Bein und schaffte es ihn umzuwerfen. Mit einen dumpfen Knall schlug Sosuke auf dem Boden auf. Thomas hatte in diesen Sekunden auch seine Sinne wieder gesammelt, und warf sich nun auf Sosuke. Dieser versuchte, ihn mit einem Leberharken sich vom Leib zu halten, doch Thomas holte da schon zum Stoß mit den Knie aus. Er traf Sosuke im Schritt, der darauf mit geweiteten Augen zusammen zuckte. Dabei schnellte er mit dem Kopf hoch und seine Stirn prallte ungebremst gegen die Nase von Thomas, die Hörbar knackte. Dieser Aufprall und der gut gesessene Leberhaken sorgten dafür, dass Thomas die Luft weg blieb und er von Sosuke rollte. Dieser rollte sich in die andere Richtung und hielt sich seine Genitalien. Beide stöhnten schmerzhaft.

"Was machen wir hier eigentlich." keuchte Thomas.

"Ich will dir den Schädel einschlagen..." sagte Sosuke, wobei der das letzte Wort mehr lachte. Darauf musste auch Thomas lachen. das Ganze war einfach zu lächerlich. Hier lagen zwei Kommandanten vor Armeen und balgten sich wie kleine Kinder.

Pack verträgt sich

Kapitel 58

Pack verträgt sich
 


 

Thomas und Sosuke saßen auf dem Boden nebeneinander und lehnten sich mit dem Rücken an die Wand. Bei Sosuke hatte die Wunde über dem Auge eine lange Blutspur über das Gesicht und seinen Pilotenanzug gezogen. Bei Blackwell tropfte immernoch etwas Blut aus der Nase und seine Lippe sah aus, als hätte Sosuke ihm ein Stück herausgebissen. So hatten sie nun schon mehrere Minuten gesessen, ohne was zu sagen. Sie hatten beide den Kopf in den Nacken gelegt und starrten zur Deckenlampe.

"Sag mal... eines müssen Sie mir mal verraten", fing Sosuke plötzlich an, ohne Blackwell anzusehen.

"Was?"

"Halten Sie ihre Aktion denn selber für clever?"

"Welche genau?"

"Na das ganze "Wir machen mit dem Krieg einfach weiter". Und seien Sie ehrlich", forderte Sosuke. Darauf überlegte Thomas kurz. Er holte nochmal durch den Mund Luft, eh er antwortete.

"Heute... Na ja...", setzte er an und schütelte dabei grinsend den Kopf. "Aber damals... Oh ja, das schien ne gute Idee. Es war aber auch eine komplett andere Zeit. Es ist immerhin auch schon über eineinhalb Jahre her. Die SK war damals so schnell über uns drüber gebügelt, das es war wie bei nem Autounfall. Noch eh man begreift, was passiert, ist es schon vorbei. Dadurch waren wir angepisst und wollten Rache."

"Rache... ist zwar motivierend... aber ein miserables Motiv." brummte Sosuke.

"Oh ja... Seit unserer Gründung haben wir nie Kapituliert. Und nun waren wir in 9 Tagen überrant und geschlagen? Das durfte nicht sein. Also sammelte ich was ich kriegen konnte und machte weiter. Die SK war ja durchgefahren um weiter in die Liga einzufallen. Geblieben waren nur Garnisonstruppen. Es war damals eine gute Idee... Aber heute... ist es prinzipiell auch noch eine gute Idee."

"Aber ihre Truppen sind so miserabel, dass es eine Scheißidee ist."

"He! Nicht jeder hat nen goldenen Löffel im Arsch wie du. Fast 70% meiner Truppen hatten vor dem Krieg nicht mal ne Waffe in der Hand gehabt. Ich bin über jeden Mann dankbar, der zumindest weiß, wie man ne Waffe hält."

"Und warum machen sie immer weiter, wenn sie das alles wissen?"

"Eigendynamik. Immer nur vorwärts. Ich kann ihnen nicht sagen, "Leute, lasst gut sein, das schaffen wir nicht." Wir sind gewöhnt das unmögliche zu stemmen. Würde ich nun sagen Rückzug, dann wäre das eine Katastrophe... Mir würden über die Hälfte der Leute abhauen."

"Das kenn ich nur zu gut... ab und an stößt man Dinge los, die man im nachhinein besser nie angefast hätte."

"Ach, der Obermeister ist nicht vollkommen?"

"Entgegen aller Berichte mache auch ich Fehler... Die Politik ist einer davon", brummte Sosuke und sah auf den Boden vor sich.

"Politik? Da sollst du doch so geschickt drin sein."

"Domokratie ist... Scheiße. Jeder hat ne eigene Meinung. Und diese Meinung muss gesagt werden. Und jeder meint seine Meinung sei die einzig Wahre. Und alles muss Lang und Breit ausdebattiert werden. Dabei lächeln sie dich an, schütteln dir freundschaftlich die Hand und lügen dir eiskalt ins Gesicht... Ihr Drachen, warum keine Militärdiktatur? Einer sagt was und es wird gemacht. Du ahnst garnicht wie oft ich gerne mit einen Sturmgewehr in das Parlament gegangen wäre", erzählte Sosuke. Die Beiden hatten sich das ganze Gespräch über nicht einmal angesehn.

"So haben wir alle Altlasten... Aber wir würden uns wohl immer wieder so entscheiden", stellte Thomas fest.

"Und das wohl auch in der Position des Anderen... das ist das schlimme: wenn man genau weiß, man hätte genau so gehandelt."

"Ich hätte mir meine Freundin auch nicht klauen lassen." stimmte Thomas zu.

"Und ich hätte alles dran gesetzt, eine Magierin in die Finger zu bekommen. Aber das ist halt Krieg... Darum sind wir Kommandanten. Wir tun, was getan werden muss." sinierte Sosuke, als Blackwell sich zu ihm Drehte.

"Wohl wahr. Man Meint immer das Richtige zu tun... Für sich... Für seine Freundin..."

"Das richtige für die Freundin? Bei aller Liebe, aber was du da abgezogen hast um dein Mädel zu retten, das war weit mehr als nur dumm."

"Aber sich alleine in ein Feindliches Lager zu schleichen ist klüger?"

"Ich hab es geschafft wieder raus zu kommen. Das ist alles was zählt. Die Chancen berechnet später keiner mehr."

"Ist klar."

"Was man nicht alles für die Weiber macht." kicherte Sosuke.

"Gesteh, den ganzen krieg machst du auch nur um dein Mädel zu beeindrucken."

"Öhm... nun... uh... öhm... Nein."

"Eindeutig zu lange gezögert... Ich hoffe nur Togusa geht es wirklich gut."

"Das wird schon. Wir haben gute Ärzte... Wir müssen nur mal Überlgen was wir mit euch machen. Ich kann nicht jedesmal einreiten, wenn ihr in der Scheiße steckt. Dann wäre ich immer hier. Das einzig taktisch sinnvolle: fallt zurück."

"Und wie soll ich einen Rückzug erklären?"

"Fakt ist: deine Leute sind scheiße augebildet, noch beschissener ausgerüstet... Der einzige Grund, warum ihr noch nicht zermatscht seit, ist, dass die SK, wie so oft, Gefahren nicht für voll nimmt. Geräte, Waffen und Munition könnten wir in großer Zahl liefern. Ausbilden müsstet ihr selber. Aber wir können euch nicht einen Mann schicken. Wir können nicht mal Ausbilder entbehren."

"Wie wollt ihr uns mit versorgen?"

"Wir können noch weit mehr. Unsere Statistik ist beschiss. Wir liegen mehr als das dreifache Drüber.

"Mehr als das dreifache?", fragte Blackwell erstaunt. Da drehte sich Sosuke grinsend zu ihm um.

"Damit kann man gut die SK verarschen, die sich wundert wieso wir so viel Material haben."

"Dir macht das spaß?"

"Joa, Aber zurück zum Thema. Die Ausbildung ist euer Problem."

"Wir sollen also bis auf eigenen Boden zurückfallen und uns dort eingraben?"

"Dann kann man euch zumindest mal ordentlich ausrüsten. Ihr habt Lininenbuse als Mannschaftstransporter."

"Ich nahm was ich kriegen konnte."

"Ihr habt den Öffentlichen Nahverker demontiert. Das zeigt doch schon eure Lage."

"Das muss ich mit meinen Offizieren besprechen. Sowas kann ich nicht alleine entscheiden. Und nun muss ich erst mal nach dem für mich wichtigsten Offizier schauen." sagte Thomas und stand auf. Nach kurzem Zögern stand Sosuke auch auf.

"Ich zeig dir den weg."
 

Ein Arzt zog gerade mit einer Pinzette einen weiteren Metallsplitter aus der Wange von Theresa, die nicht mal dabei Zuckte.

"Das muss doch weh tun?", fragte Ryo.

"Ach... noch spühre ich nichts."

"Aber hast du nichts Gemerkt als es passiert?"

"Na ja... ach... egal", tat Theresa das ganze ab.

"Können sie bitte still halten?", bat der Arzt und sah zuerst Thersa und dann Ryo an.

"Miau...", sagte Ryo und begann sich in der Krankenstation umzusehen. Hier lagen nur die leichten Fälle. Neugierig sah sie um einen Vorhang und sah, wie zwei Ärzte eine Frau behandelten.

"Keine Bange... Das sieht weit Schlimmer aus als es ist. Es wurde kein Lebenswichtiges Gefäß getroffen", erklärte die Ärztin und machte ein Foto von der Wunde.

"Und wie lange werde ich wohl ausfallen?", fragte die Frau und sah zu der Wunde.

"Normal... Einen Monat mindesten. Aber wir haben da was besonderes. Damit sind sie in einer Woche wieder Kampfbereit", erklärte die Ärztin, und auf eine Kopfnicken reichte ein Pfleger ihr eine Spritze.

"Was... was ist das?", fragte die Frau skeptisch.

"Basiszellen. Damit spart sich ihr Körper viel Zellneubildung. Das ist Harmlos. Der Rest unserer Truppen bekommt das auch", beruhigte die Ärztin sie und injizierte die geleartige Lösung in die Wunde.

"Ihr habt es wirklich gut... wir haben gerade mal ein abgewirtschaftetes Feldlazerett und einen exzentrischen Arzt" erklärte die Frau. Erst jetzt erkannte Ryo sie. Das war Togusa Campel. Die Frau, wegen der das alles hier passiert war. Für Ryo war das ganze schon irgendwie Romantisch gewesen. Der Ritter in Strahlender Rüstung der weder Tot noch Verderben scheut, um die holde Maid zu retten. Wie in einer alten Saga.

"Sie bekommen noch Tabletten, die ihre Wundheilung beschleunigen. Aber ruhen sie sich nun erst mal aus", erklärte die Ärztin, eh sie die Patientin verlies. Da sah sie Ryo.

"Das ist keine Werkstadt. Gehen sie bitte."

"Miau? Ich bin mit ihr hier." sagte Ryo und zeigte auf Theresa.

"Können sie nicht draußen warten? Hier ist es voll genug", sagte die Ärztin, doch wendete sie sich von Ryo ab ohne sie aus dem Zimmer zu weisen. Da fiel Ryo erst wirklich auf, wie oft es ihr Vorteile brachte, mit der Führungsebene der Paladine auf "Du und Du" zu stehen. Immerhin war Theresa Führerin des zweiten Turmes. Wieder sah Ryo zu Campel.

"Sind sie diese Campel?" fragte sie neugierig und sah sie dabei an. Campel stützte sich mit der gesunden Schulter auf und sah zum Bettende. Sie musterte Ryo kurz skeptisch und überlegte.

"Muss ich Sie kennen?" fragte Campel und legte sich wieder hin. Darauf trat Ryo näher an sie heran.

"Das müssen sie nicht... nur hab ich ihren Namen in den letzten Tagen sehr oft gehört." sagte Ryo vorsichtig. Da blickte Campel nochmal auf. Ein Katzenmensch... ein weiblicher Katzenmensch. Die Schmerzmittel verlangsamten zwar ihren Verstand, doch soweit griff er noch, das mit genauen betrachten Togusa sie erkannte.

"Ihren kennt man aus den Nachrichten. Aber meinen?", fragte Campel misstrauisch.

"Nun ja... Sie waren ein wichtiges Motiv in dieser ganzen... Aktion hier." sagte Ryo und sah sich zweifelnd um, was Campel nur nicht sehen konnte.

"Aktion? Und was wollen sie?" fragte sie matt. Campel war erschöpft. Und nun Stand da dieses Anhängsel vom Ordensmeister vor ihr. Das wohl schon bei den ersten Kontakten bei ihm gewesen ist. Und bisher gab es keinen ersichtlichen Grund, was diese bei ihm machte. Außer, dass sie anscheinend seine Mechanikerin war.

"Was ich will?"

"Ja. Soll das nun ein Verhöhr werden oder wollen sie sich über mich lustig machen?"

"Miau?" gab Ryo erstaunt von sich.

"Selbst unter Schmerzmitteln werd ich nichts Preisgeben. Und auch wenn sie seinen Arsch retten mussten, so werde ich dennoch weiterhin an ihn glauben", zischte Campel wütend.

"Ihr Militärs hab allesamt einen an der Klatsche, Meow", brummte Ryo und schüttelte den Kopf. Darauf sah Campel sie erstaunt an.

"Ich bin Technikerin, keine vom Geheimdienst. Ich repariere sachen und schau nicht in anderer Leute Köpfe. Und warum sollte ich mich über Sie lustig machen? Weil Ihr Freund sich hat fast umbringen lassen um sie zu retten? Da sind Sie nicht die Einzige mit einem so bekloppten Freund. Miau" sagte Ryo und setzte sich einfach auf ihr Bett.

"Und was wollen Sie dann?"

"Ich musste meinen Freund die letzten drei Tage davon überzeugen, dass es gut ist, sie zu retten, damit ihr Freund sich bei dem Versuch nicht selber umbringt. Ich hab ihren Namen so oft gehört, da wollte ich nun die Person zu dem Namen mal in Echt sehn."

"Und? Zufrieden?"

"Geht." brummte Ryo Schulterzuckend.

"Verzeihung wenn ich wegen meiner Verletzung im Bett liege und den Erwartungen hinterher hänge. Hätte ich gewust das man mich in Augenschein nimmt, wäre ich der Kugel natürlich ausgewichen. So kann ich meine Mannigfaltigen Fähigkeiten, die von Bürodienst bis zum KPA steuern reichen, leider nicht vorzeigen." erklärte Campel mit einer höhrbaren Ironie in ihrer Stimme."

"Na dann muss ich das einfach mal so glauben."

"und sie sind seine "private" Technikerin?"

"Das bin ich auch "offiziell". Und bei Bedarf bau ich aus einer Fernbedinung einen Toaster."

"Was?"

"Meaoooow.... Ist nicht so wichtig", tat Ryo es ab und hatte dabei ein zufriedendes Lächeln im gesicht. "Aber ja. Wir stehen uns auch näher... so wie sie beide."

"Hinter jeden erfolgreichen Mann steht immer eine starke Frau..." stellte Campel fest. Darauf kicherte Ryo.

Apropo Männer, wo sind die eigentlich gerade?"

"Die wollten sich in einen Koferenzraum treffen."

"Ich hoff nur die Prügeln sich nicht."

"Ich weiß nicht wie das bei deinen ist. Aber meinen würde ich das aktuell glatt zutrauen." kicherte Ryo.

"Das schlimme, ich meinem auch." lachte Campel leicht.

Da war Bewegung hinter dem Vorhang zu erkennen. Personal kam angelaufen. Als Ryo aufstand um nachzustehen brummte Campel scherzhaft: "10 Uri das es unsere Kerle sind."

"Miau." antwortete Ryo und schüttelte den Kopf, eh sie um die Ecke blickte. Da standen Sosuke und Blackwell. Blutig und stützten sich gegenseitig. Als Sosuke sie sah, ging er auf sie zu.

"Sag nicht ihr habt euch ernsthaft geschlagen?""

"Öhm... wir... Wir haben wehement Meinungen ausgetauscht."

"Sehr handfeste Meinungen..." stellte Ryo fest, als sie auf seine Platzwunde über dem Auge sah. Da ging Blackwell an ihr vorbei und grinste Togusa an, wobei das im Gesicht verschmierte Blut ihn dabei wie einen Psyschopaten wirken lies. Togusa sah ihn ernst an.

"Wir haben nur unsere Differenzen geklärt."

Doch Togusa schwieg mit eisigem Blick.

"Du wolltest, dass wir das tun", rechtfertigte Blackwell sich vor ihrem Blick. Ryo sah Sosuke vergleichbar streng an. Doch dieser konterte mit einem frechen grinsen und einem herausfordernden Blick.

"Ihr seid sowas von bekloppt." stellte Ryo fest.

"Wir sind Männer." konterte Blackwell.

"Das nimmt sich nicht viel... schon garnicht bei euch beiden." brummte Campel.

Kapitel 59 Verhandlungssache

Kapitel 59

Verhandlungssache
 

Sosuke lag auf dem Rücken neben Ryo im Bett. Sie lagen in einer kleinen Offizierskabine, die sie bezogen hatten. Er hatte drauf geachtet. dass sie links von ihm liegt, damit er sie klar sehen konnte. Sein rechtes Auge war nach dem Einsatz wieder richtig schlimm geworden. Er sah alles was weiter als 5 m weg war nur unscharf. Dazu fühlte er sich schwach und ausgelaugt.

„Bist du nun zufrieden?“, fragte Sosuke sanft und sah zur Decke. Draußen war Vollmond. Das Licht des Mondes strahlte durch das kleinen Fenster und erhellte den Raum etwas.

„Miau…“ sagte Ryo sanft und lächelte ihn an. „Mein Held.“

Sosuke schüttelte langsam den Kopf. Da drehte sich Ryo herum und legte sich auf Sosuke. Sie sah ihn tief in die Augen.

„Glaub mir, es war das richtige“, versuchte sie ihn zu beruhigen.

„Na ja. Das muss sich noch zeigen. Ich hab erst mal noch morgen genug zu tun. Nur weil wir zwei unsere persönlichen Probleme geklärt haben, heißt das noch lange nicht, dass wir uns wirklich über meinen Plan einig werden.“

„Und was wenn nicht?“

„Nun ja. Dann wird er weiterhin mit miserablem Material und Truppen kämpfen müssen.“

„Meinst du da wird es Probleme geben?“

"Wir lassen uns nicht über den Tisch ziehen. Beitritt oder die können woanders betteln gehen."

"Das klingt ja, als ob du schon weißt was passiert", stellte Ryo fest.

„Ach was… er ist inkompetent aber nicht dumm. Das wird Morgen schon alles irgendwie werden", sagte Sosuke beruhigend und sah sie mit dem linken Auge an.

„Und was macht dein Auge?“, fragte Ryo plötzlich direkt. Sosuke sah sie erstaunt an. Die Ärzte hatten definitiv nichts gesagt. Woher wusste sie es?

„Mag sein das die anderen das nicht merken. Aber mir fällt auf wenn du plötzlich die Dinge mit dem linken Auge betrachtest. Gerade nach den Einsätzen“ erklärte Ryo. Ihre Stimme klang nicht besorgt. Eher neugierig.

„Wissen die anderen was von?“

„Sosuke?“ fragte Ryo zurück und ihr Blick zeigte, dass diese Fragte sinnlos war.

„Verzeih… Die Frage war dumm. Natürlich sagst du nichts. Es ist nur… So ein Einsatz ist immer sehr belastend. Und wenn ich denen sage das ich…“ versuchte Sosuke sich zu rechtfertigen, doch da küsste Ryo ihn kurz auf die Stirn und sagte lächelnd. „Mach dich nur nicht zu sehr kaputt.“ Darauf legte sie ihren Kopf auf seine Brust.

Sosuke sah zur Decke und versuchte eine Träne zurück zu halten. Warum schaffte es diese Katze nur immer wieder so durch ihn durch zu schauen. Er konnte Nationen und Armeen belügen. Doch Ryo durchschaute ihn noch bevor er log. Und mehr noch. Sie wusste genau was sie sagen musste. Was er hören musste. Er überlegte, ob sie schon die Wahrheit ahnte oder nicht. Er hoffte, dass sie es nicht

tat. So konnten sie zumindest die Zeit noch genießen. Dabei Strich er ihr sanft über den Kopf.

Was er jedoch nicht sah, war Ryos besorgter Blick in die Dunkelheit des Raumes.
 


 

Sosuke erreichte mit Florian, Theresa und Ryo den Konferenzraum, wo sich die Verantwortlichen versammelt hatten. Er schaute kurz zu Ryo.

„Da kannst du leider nicht mit.“

„Als ob ich das wollte“, scherzte Ryo, drückte noch mal seinen Arm und ging dann einfach den Gang weiter.

Florian sah ihn grinsend an. Sosukes Blick zeigte, dass er im Kopf zu einer spitzen Antwort ansetzte, lies es dann aber doch sein und sagte nur „Dann ziehen wir es einfach durch.“

Darauf nickten die Anderen und zu dritt betraten sie den Raum. Etliche Offiziere Scharagas waren anwesend. Auch einige der Liga und zwei Diplomaten. Diese sollten die diplomatischen Interessen der Liga wahren. Doch Blackwell fehlte. Sosuke sah sich noch mal um, während sie zum Tisch gingen. Aber er war wirklich nicht da. Fragend sah er sich um.

„Wo ist denn der Kerl?“, fragte er kurz.

Da kam ein Stabshauptman auf ihn zu. Er war deutlich älter als Sosuke. Doch der Mann salutierte Formgerecht. Sosuke salutierte kurz zurück. Mehr aus Reflex.

„Sir, der Oberst kommt gleich. Er holt nur gerade den Coporal Campel ab.“

„Liegt die nicht auf der Krankenstation?“, fragte Florian erstaunt.

„Nun, sie ist eine ranghohe Offizierin und wir haben nicht mehr viele“, erklärte der Mann als Blackwell und Campel den Raum betraten. Dieser nickte Sosuke kurz zu und die Offiziere setzten sich an den Tisch.

Das Bild an sich war Aussage genug über den Status der Truppe. Auf der einen Seite saßen die Vertreter der Liga. Frisch rasiert und mit sauberer gestärkter Uniform und blank polierten Abzeichen. Die Männer und Frauen sahen frisch und ausgeruht aus.

Auf der anderen Seite saß das, was von der Führung der scharagischen Truppen übrig war. Die Männer und Frauen sahen abgekämpft aus. Die Uniformen waren dreckig, kaputt und teils sogar mit Blut befleckt. Die Männer waren unrasiert und allesamt hatten sie ungewaschenes Haar. Einige von Ihnen trugen sogar Verbände von Verwundungen. Man sah ihnen an, dass sie durch die Hölle gegangen waren. Sosuke hatte trotz allem, oder gerade deswegen Respekt vor ihnen. Diese hatten härter gekämpft als er es von vielen Offizieren der Liga gesehen hatte. Sie verdienten es einfach mit mehr als bloßer Überzeugung in den Kampf geschickt zu werden.

„Es freut mich dass sie so zahlreich erschienen sind. Es geht nun darum, das weitere Vorgehen zu besprechen", ergriff Theresa als Erste das Wort. Ihr halbes Gesicht war unter Bandagen verborgen, doch sprach sie ruhig und klar.

„Dann schlage ich vor wir lassen die Höflichkeitsfloskeln weg und kommen gleich zum wesentlichen“, schlug Blackwell vor.

„Gut. Dann sagen wir wie es ist. So wie die Lage ist, könnt ihr nicht weiter machen“, stellte Sosuke fest. Die Scharaga sahen ihn mit einer Mischung aus Zorn und Zustimmung an.

„Und was sollen wir ihrer Meinung nach machen? Aufgeben? Oder nur feige nach Hause laufen?“, blaffte der Stabshauptmann.

„Jansen“, wies Blackwell den Mann zurecht.

„Niemand hat was von Aufgeben gesagt“, antwortete Theresa.

„Sagen wir wie es ist, ihre Truppe ist kaum Einsatzfähig ausgerüstet.“

„Wir haben es bis hier hin geschafft“, erwiderte eine junge Leutnantin.

„Leute, mal ganz ehrlich. Euer Zeug ist MÜLL. Okay, an einigen Müll habt ihr Metallplatten angeschraubt. Aber es ist immer noch Müll... nur mit Metallplatten dran. Damit kann man doch keinen Krieg führen", wand Florian ein.

„Wir haben und wir werden es tun“, wiedersprach Jansen wütend.

„Was mein Kollege sagen wollte, keiner behauptet das ihr es nicht getan habt. Ihr habt damit sehr lange gekämpft. Das ist beeindruckend", beruhigte Sosuke. "Doch sein sie mal ehrlich. Ein Nahverkersbus mit Stahlplatten an der Seite ist kein BMT. Wie gesagt, keiner bezweifelt das ihr so gekämpft habt. Aber damit könnt ihr nicht mehr lange weiter machen, ohne massive Verluste", stellte Sosuke trocken fest und sah in die Gesichter der anderen Offiziere. Und bei allen sah er, dass diese Erkenntnis schon lange da war.

„Und was genau schlagen sie nun vor?“, fragte Campel direkt.

„Nun, wir können keine weiteren Truppen an ihre Front senden unsere eigenen sind schon belastet genug.“

„Können wir weglassen was nicht geht und zu dem kommen was geht?“, fragte die Leutnantin am linken Ende des Tisches.

„Gut“, sagte Sosuke und lächelte kurz. Die Frau war direkt.

„Was wir anbieten können ist folgendes. Sie bekommen unser Reservematerial. Als der Krieg ausbrach war die Armee der Liga Teils komplett veraltet. Wir haben inzwischen dies zu großen Teilen ausgeglichen. Dementsprechend viel altes Kriegsgerät haben wir noch.“

„Und sie wollen uns nun ihr altes abgenutztes Zeug andrehen?“, fragte Jansen.

„Wir reden hier nicht von altem Ramsch sondern von unserer kalten Wehrkraftreserve. Sprich Kriegsgerät das wir im Notfall selber wieder verwendet hätten. Damit wir uns verstehen, wir sind keine billigen Gebrauchtwagenhändler. Aber fragen sie sich bitte mal selber. WAS ist besser. Euer komischer Bus mit Panzerplatten, oder ein alter voll funktionstüchtiger Argo III?“, fragte Sosuke Jansen direkt.

„Echtes Kriegsgerät ist natürlich besser“, stimmte Jansen zu. Er hatte wohl nicht erwartet das Sosuke ihm so direkt antworten würde.

„Also wäre das Geklärt. Nun ist nur das nächste Problem zu klären. Die Logistik des ganzes Plans“, sagte er und rieb sich das rechte Augen.

Bis auf Blackwell und Togusa sahen die anderen scharagischen Offiziere ihn fragend an.

„Wir sind selbst fast voll ausgelastet. Dazu haben wir die Panzer und Waffen überall in der Liga verteilt. Das bedeutet eine schnelle Versorgung ist nicht zu realisieren.“

„Was heißt schnell?“, fragte der Luftwaffenoffizier. Er war ein alter, gemütlich wirkender Mann. Erst jetzt fiel Sosuke auf, dass er der einzige Rasierte war.

„Nun…“, ergriff Theresa das Wort. Sie hatte die Zahlen und Fakten vorbreitet.

„Bei aktueller Lage könnten wir in zwei Monaten eine hinreichende Menge an Material in ihre Hauptstadt gebracht haben. Dies setzt voraus, dass es keine Veränderungen im Nachschubsbedarf der Truppen gibt“, erklärte sie kühl.

„ZWEI MONATE!“, riefen einige Offiziere.

„Sie waren mit diesen Trupp in nicht mal 2 Tagen hier Warum dauert das so lange?“, fragte ein junger Offizier.

„Einen einsatzbereiten Kampfverband an Flugschiffen wo hin zu bekommen geht weit schneller als überall verteilte Waffen zusammen zu tragen. Wir haben immerhin auch fast so lange gebraucht die dort hin zu schaffen.“

„Und warum Hauptstadt? Wir sind an der Frontlinie“, wand die Leutnantin ein.

„Das ist der nächste Teil. Sie müssen mit ihren Truppen zurückfallen. Eine Frontversorgung ist nicht zu schaffen. Geschweige denn, dass wir die Transportkapazitäten riskieren können", sagte Theresa unberührt.

„Aufgeben?“

„Zurückfallen ist keine Aufgabe. Aber er hat leider Recht. Hier draußen werden wir überrollt, wenn wir nichts nun. Aktuell sind wir nicht stark genug“, stellte Blackwell nüchtern fest. Darauf sahen ihn die meisten seiner Offiziere entsetzt an.

„Oberst?“, fragte Jansen.

„So hätten wir zum einen Zeit mit dem neuen Gerät zu üben. Die Truppen könnten sich erholen und wir können sogar neue Truppen rekrutieren“, machte Blackwell seinen Leuten den Gedanken schmackhaft.

„Und von was alles reden wir eigentlich?“, fragte Campel.

„Was bitte?“ fragte Sosuke.

„Von was an Waffen sprechen wir? Und wie viel?“

„Öhm…“, setzte Sosuke an und sah zu Theresa.

„Wir sprechen von 3 vollen Kompanien Rakon Typ 2 Sturmpanzern. 30 Argon III Mannschaftstransportern, 3 Staffeln Skadi Jagdhelikoptern…“ begann Theresa aufzuzählen, als Blackwell sie mit einen Handzeichen unterbrach.

„Genug. Das heißt wir sprechen hier von größeren Mengen Kriegsgerät.“

„Korrekt“, antworte Theresa.

„So… Und wat soll dat alles kosten?“ fragte Jansen, worauf eine eiskalte Stille auf alle herabsank.

„Mitgliedschaft in der Liga. Und volle Anwendung der Ligagesetze“, sagte Sosuke selbstsicher.

„Wusst ich‘s doch!“, fauchte Jansen und sprang auf.

„Wir senden ihnen Material im Wert von ca. 37 Milliarden Uri. Meinen sie, das können wir einfach so verschenken?“, fragte Sosuke eiskalt, wobei er Jansen direkt ansah.

„Wir haben keine Regierung. Keine politischen Vertreter. Wer soll das machen?“

„Für mich sitzt die legitime Notregierung von Scharaga vor mir. Dann senden sie einen ranghohen Offizier", schlug Sosuke vor.

„Und geben unsere Unabhängigkeit auf“, sagte Blackwell.

„Unabhängig sterben, oder zusammen siegen. Das ist die Wahl. Die militärische Notreserve gibt es nur für Staaten der Liga. Da kann ich nichts ändern.“

Die scharagischen Offiziere tauschten fragende Blicke aus.

„Sie werden verstehen, dass wir das erst beraten müssen“, stellte Campel fest.

„Ich wäre erstaunt, wenn sie es nicht vorher täten. Immerhin ist dies eine langfristige Entscheidung, die nur sie treffen können“, brummte Sosuke.

„Nun gut. Das wird nun etwas dauern.“

„Nehmen sie sich die Zeit. Aber wir werden in Kürze abrücken müssen.“ Sagte Sosuke.

"Und wenn wir länger mit der Entscheidung brauchen?", fragte Campel.

"Das ist unwichtig. Wir", sagte Sosuke und zeigte mit dem Finger zwischen sich und ihr hin und her, "machen hier keine Verträge. Die da machen die Verträge", erklärte Sosuke grinsend und zeigte auf die beiden Diplomaten. Blackwell sah sie an und erkannte sofort, dass sie mit der Art und Weise des Ordensmeisters nicht einverstanden waren.

"Gut. Dann werden sie sich nun beraten wollen. Wir haben auch genug zu tun", stellte Sosuke fest und stand auf. Darauf nickte Blackwell ihm zu.

Zwangsurlaub

Kapitel 60

Zwangsurlaub
 


 

Sosuke und Theresa standen auf einer kleinen Beladeplattform des Schlachtschiffes, mit dem sie gereist waren, und sahen auf das Lager der scharagischen Truppen herab. Sosuke hing über das Geländer gebeugt, während Theresa neben ihm stand. Sosukes Blick zeigte, dass er genervt war.

"Am Ende ist es deine Entscheidung" sagte Theresa.

"Mag ja sein, dass es meine ist. Aber die Konsequenzen tragen dann Andere."

"Das war doch schon immer so."

"Ach scheiße... Gefällt mir gar nicht.“

"Eine Woche auf der Farm wird dir sicher gut tun."

"Nicht in diesem Leben. Da läuft sich mein Verstand doch tot… vor Langeweile."

"Dann könntest du doch zur Gala gehen..."

"Ich nehme die Farm", schnitt Sosuke ihr das Wort ab. Die Paladine hatten eine Vielzahl an Einrichtungen. Eine davon war "Die Farm". Ein weitläufiges Gelände das zur Erholung der ranghohen Paladine umgebaut worden war.

"War klar. Aber es wäre wirklich mal gut, wenn du dich dort blicken lassen würdest. Da du bei sonst allen nicht unbedingt notwendigen Veranstaltungen einen Vertreter schickst, machen einige sich schon darüber lustig. Außerdem braucht die Öffentlichkeit mal wieder ein Lebenszeichen von dir."

"Ich war doch letztens erst im Parlament. Reicht es nicht, dass eine Sterbemitteilung noch nicht gekommen ist?"

"Nicht wirklich" sagte Theresa langsam, wobei sie sich ein grinsen verkniff.

"Ich will da nicht hin. Weil wenn ich da hin gehe, dann muss ich sie auch mitnehmen."

"Schämst du dich für sie?", fragte Theresa spitz, worauf Sosuke seinen Kopf zu ihr drehte. Seinen Blick konnte sie jedoch nicht sehen.

"Ich hab kein Bock auf dämliche Fragen."

"Was meinst du?"

"Sie ist ein Katzenmensch und ich... zumindest denken die ich bin ein normaler Mensch. Gibt genügend, die das unglaublich aufregt," erklärte Sosuke.

"Aber bisher hat sich doch auch keiner Aufgeregt."

"Ein Ork in der Verwaltung ist das eine. Ein Katzenmensch als Techniker, auch okay. Das stört kaum einen. Aber eine Liebe zwischen einem Mensch und einem Tiermensch? Neeee, geht ja mal gar nicht."

Da sah Theresa erstaunt zu ihm.

"Hast du mal die Zeitung gelesen?"

"Aus gutem Grund vermeide ich das" konterte Theresa.

"Der Ordensmeister will damit nur seine Politik der Gleichberechtigung vorantreiben... Oder, für jemand so Besonderen wie den Ordensmeister ist ein normaler Mensch nicht exotisch genug. Da musste es ein Tiermensch sein. Eine hat sogar spekuliert, ob ich mit ihr nicht nur meine homosexuellen Neigungen zu verbergen versuche."

"Deine was?", fragte Theresa erstaunt, wobei sie kurz gluckste.

"Ich wusste bisher auch nicht, dass ich sowas hab. Aber wenn die es schreiben."

"Die Presse halt."

"Versteh mich nicht falsch. Ich würde mich den Idioten stellen und ihnen ins Gesicht treten. Aber ich will das Ryo nicht antun."

"Bist du dir sicher? Sie ist doch zumindest nicht auf den Mund gefallen."

"Ich weiß nunmal, dass die Reporter teils recht dreist sind."

"Wenn es schlecht läuft, versprech ich, dass du nie wieder zu so einer Veranstaltung musst. Ist das was?"

"Verführerisch."

"Such es dir aus. Farm oder Gala. Ich würde dir zur Gala raten. Sonst ruf ich die Alte an. Die schreibt dich dann krank.

"Darf ich in Uniform da auftauchen?"

"Nein."

"Darf ich einen Panzer als Transportfahrzeug nehmen?"

"Nein!"

"Darf ich..."

"NEIN! Du nimmst auch kein Gewehr mit."

"Och menno", brummte Sosuke übertrieben enttäuscht

"Geh da einfach hin. Die Presse bekommt ihre Fotos. Die Politiker fühlen sich beachtet. Und dazu bist du eine Woche vom Kampf weg. Da gewinnen Alle bei. Die Fühlen sich gut und du ruhst dich mal aus", sagte Theresa eindringlich.

"Ich will das aber nicht."

"Mach das jetzt oder ich sperr dich eine Woche als Zwangsurlaub in eine Zelle."

"Du bist gemein", grummelte Sosuke.

"Einer muss es ja machen."
 

Thomas trat aus dem Konferenzraum. Drinnen wurde noch wild gestritten. Doch das Schließen der Tür schnitt regelrecht die Stimmen ab. Darauf machte er noch einen Schritt nach vorne und stützte den Kopf an der Metallwand des Ganges ab. Sie Debattierten nun seit über 2 Tagen. Er wollte Einigkeit. Wenn schon seine Führungsoffiziere nicht dahinter standen, könnte dies glatt in einen Bürgerkrieg führen.

Die Wachen neben der Tür sahen ihn fragend an.

"Sir? Geht es ihnen gut?", fragte der Wachmann.

"Alles Okay. Oder... Ne. Haben sie Kopfschmerzmittel? Ich könnte eine ganze Schachtel gebrauchen."

"Eine ganze Schachtel?"

"Für mich und meine Kameraden."

"Die Krankenstation sollte was haben. Bringst du ihn hin?", fragte der Wachmann seinen Kollegen. Dieser nickte und winkte Thomas, ihm zu folgen. So machten die beiden sich auf den Weg zur Krankenstation. Auf den Gängen waren Matrosen des Schiffes mit täglichen Arbeiten beschäftigt. Ordentlich gepflegte Männer und Frauen in gewaschenen Uniformen. Keiner war verletzt. Und unterernährt sah auch keiner aus. Es war lange her, dass er sowas gesehen hatte. In diesen Moment wurde ihm erst wirklich bewusst, wie schlecht sie da standen. Er konnte seinen Leuten nicht mal Essen garantieren. Und nur mit Müh und Not Munition fürs Gewehr.

Aber hier. Die Soldaten hier hatten alles. Munition, Saubere Kleidung. Sogar gutes Essen. Sie selbst hatten in den letzten Wochen nur dünne Suppe bekommen.

Als er die Krankenstation betrat um sich ein Kopfschmerzmittel zu holen und um nach Togusa zu sehen, fiel ihm wieder etwas auf. Hier roch es nach Desinfektionsmittel. In ihrem Lazarett roch es immer irgendwie nach Blut und Fäulnis.

"Na, immer noch am Streiten?", fragte Togusa. Sie lag in einem Krankenbett und sah ihn an.

"Joa" antwortete Thomas und setzte sich zu Togusa ans Bett.

"Lieg ich denn so falsch wenn ich für meine Leute auch sowas wie hier will? Eine Saubere Krankenstation, ausreichend Medikamente... Munition und Essen?", fragte Thomas und sah zu Togusa. Diese lächelte ihn an.

"Das ist es überhaupt nicht."

"Aber einige scheinen das zu denken."

"Nun... Immerhin griffen wir für unsere Freiheit nach den Waffen." stellte Togusa fest.

"Unabhängig sterben oder mit einer Allianz siegen."

"Überleben wäre doch auch schön. Nur bei dem Mist den wir gebaut haben, kommen wir nur noch mit einem Sieg lebendig davon."

"Ihr kommt ja eventuell noch davon. Aber meinen Arsch hängen die beim Kaiserpalast am höchsten Fahnenmast auf“, scherzte Thomas. Darauf kicherte Togusa und stupste ihn an.

"Aber einige werfen mir vor, ich würde unsere Unabhängigkeit für Annehmlichkeiten opfern."

"Annehmlichkeiten?"

"Saubere Uniformen, gutes Essen und weiches Klopapier... sowas halt."

"Das ist doch Unsinn."

"Erklär das Jansen und seinen Anhängern. Er würde lieber mit brennenden Fahnen alleine untergehen, als das er Hilfe akzeptiert. Er war schon gegen den GloWaKa-Deal. Wenn es mir hilft diesen Krieg zu gewinnen, würde ich sogar mit Fye ins Bett steigen. Und beim besten Willen. Hast du es dir mal durchgelesen?", fragte Blackwell und zeigte auf einen Blätterstapel der auf ihren Nachtisch lag.

"In Teilen", antwortete Togusa. Darauf nahm sich Thomas den Stapel.

"Sowas hätten wir selber gebraucht... Es könnte uns weit schlimmer treffen... Zumal wir so den Krieg gewinnen könnten...," setzte Thomas an, doch da sah man, das sich hinter seinen Augen eine Idee zusammenbraute.

"Das ist es!", rief Thomas und sprang auf. Der Wachmann der an der Tür gewartet hatte, sah ihn verwundert an.

"Ich brauche ihre Hilfe Soldat", sagte Thomas wie elektrisiert.

"Wofür?", fragte dieser unsicher.

"Ich muss meine Leute überzeugen, das ihr Chef das richtige vorgeschlagen hat. Und dazu brauch ich einiges. Unteranderen ihre Waffe. Die ist doch geladen." Darauf sah der Wachmann ihn mit großen Augen skeptisch an und umklammerte mit der Hand sein Gewehr.

"Keine Bange, ich will keinen erschießen. Ich will damit nur was verdeutlichen."
 

Sosuke schritt durch das Lager der sharagischen Truppen. Das letzte Mal das er so ihr Lager betreten hatte war lange her. Und damals war er auch ein anderer. Sein Weg führte ihn zu den Wartungsgerüsten in denen die KPA standen. Wenn sie schon mal hier waren konnten sie den Scharagern mit Wartungspersonal und Ersatzteilen aushelfen. Ryo wollte unbedingt helfen, auch wenn Sosuke nicht Verstand warum und war auch nicht begeistert gewesen, doch wenn Ryo sich was in den Kopf gesetzt hatte, konnte er es ihr sowieso nicht mehr ausreden.

Als Sosuke durch das Lager schritt fiel im erschreckend auf, dass hier alle aussahen wie die Offiziere. Abgekämpft und verbraucht. Viele Verletzte. In seinen Inneren hoffte Sosuke, mit seinen Truppen nie so zu enden. Von hier war es nur ein kleiner Schritt bis zum zerbrechen der Moral.

Als er so nachdachte erreichte er den Schatten eines KPA.

"Das ist nur ein Bruch in der internen Skelettstruktur. Das ist kein Grund die Maschine wegzuwerfen", hörte er Ryo sagen. Er schaute hoch und sah zwei Techniker, die durch ein Loch in der Hüfte ins Innere des KPA sahen. Sosuke stieg darauf einfach auf das Gerüst. Ein einfaches Baugerüst das sie für diese Zwecke umgebaut hatten. Zumindest waren die Sharager Meister im Improvisieren.

"Aber die gesamte Struktur ist gebrochen und in sich Verschoben", rechtfertigte der Mann sich. Da kam Ryo aus dem Loch hervor und sah die beiden Skeptisch an. Sie hatte Schmieröl im Gesicht.

"Ja und? dann holt einen KPA, der hebt die Torsostruktur wieder hoch in Position und dann schweißt das zusammen. Und um sicher zu gehen schient ihr das Ganze."

"Das wird dennoch die Beweglichkeit des Torsos deutlich einschränken."

"Und? Dann kann er eben kein Ballett tanzen. Sagt dem Piloten Bescheid das der Torso versteift wurde und gut ist... Oder ihr schmeißt den weg und kauft euch ´ne neue Maschine. Aber ich denke das sprengt die Portokasse. Miau," konterte Ryo keck. Die Männer sahen sie ungläubig an. Da bemerkte Ryo erst das Sosuke hinter den beiden auf dem Gerüst stand.

"SOSUKE!", rief Ryo und sprang mit einem Satz aus dem Loch und fiel Sosuke um die Arme. Er umarmte sie und ein inneres Strahlen zwang ihn zum Lächeln.

"Na, glücklich?"

"Es ist viel Arbeit. Aber wir kommen gut voran", sagte Ryo und nickte den beiden Männern zu. Sosuke sah in ihren Gesichtern das sie sich über Ryo's Vorschlag Gedanken machten.

"Hast du mal kurz Zeit?", fragte Sosuke. Ryo nickte kurz und sah ihn an. Darauf setzte er sich einfach auf den Boden und lies die Beine vom Gerüst baumeln. Ryo setzte sich neben ihn.

"Was los?"

"Nüscht besonderes... Warst du schon mal in der Hauptstadt?" fragte Sosuke übertrieben beiläufig.

"Oppidum Imperialis? Nö."

"Willst mal hin? Einfach mal ein paar Tage Urlaub machen. Ausspannen...," fragte Sosuke und sah dann Ryo an. "Immerhin hatten wir noch keine zwei Tage mal Ruhe."

"Miauuuu," stimmte Ryo nickend zu.

"Also. hast du Lust auf die Hauptstadt?"

"Wo ist der Haken?"

"Haken?"

"Du und freiwillig Urlaub? Ich glaub ja an vieles... Aber das?"

"Verdammt," murmelte Sosuke.

"Willst du in der Hauptstadt nun Krieg führen?"

"Nein nein... nein... nein... pfffff... Nein. Zumindest nicht mit Waffen", stammelte Sosuke und schüttelte dabei den Kopf. Darauf sah Ryo ihn an und runzelte die Stirn.

"Das soll da so eine Veranstaltung geben... Da wird eigentlich erwartet, dass ich mal vorbei schaue. Langweiliges Politikertreffen."

"Meinst du eventuell die große pompöse Feier zum ein-Jährigen Bestehen der Imperialen Liga?"

"Möglicherweise...," sagte Sosuke ertappt. Dabei sah Ryo ihn grinsend an.

"Würdest du da mitkommen wollen?"

"Nun ja... So oft werde ich nun auch nicht auf große Feste eingeladen... Ich denke... Ja, ich komm mit", sagte Ryo und umarmte Sosuke. Nun gab es kein Zurück mehr.
 

"Wir haben es bisher geschafft, und wir schaffen es auch weiterhin. Wir brauchen das alles nicht - wir sind Scharager!", stellte Stabshauptmann Jansen fest und warf den Vertrag vom Tisch. Einige Offiziere neben ihm nickten dabei zustimmend. Andere schüttelten den Kopf.

"Das wäre unser Verderben!", fauchte Corporal Sanders.

"Er ist unser verderben," wiedersprach Hauptmann Corell.

In diesen Moment schwang die Tür auf und Blackwell betrat den Raum. In der Hand hatte er eine Kiste auf der eine frische, sauber gefaltete Militäruniform der Liga lag.

"Schon Anprobe gehabt?", fragte Jansen Spitz. Doch Blackwell ließ sich nichts anmerken. Er stellte die Kiste auf den Tisch und sah sich kurz um. Zwei Drittel der Offiziere standen hinter ihm. Nun galt es die anderen wieder zurück zu gewinnen.

"Mir wurde vorgeworfen es ginge mir bei all dem nur um Annehmlichkeiten. Saubere Uniformen," fing Blackwell an und hob die Uniform hoch, "Klopapier," mit diesen Wort hob er dann eine weiße Rolle Klopapier aus der Kiste. So stand er dann vor seinen Leuten, in der einen Hand die Uniform, in der anderen das Klopapier.

"Das ist STUSS!", fluchte er und warf beides durch den Raum.

"Es geht mir nicht um sowas. Es geht mir um unsere Truppen! Warum ich den Vertrag will? DARUM!", rief er und griff sich ein Gewehr und das dazugehörige Magazin. Beides knallte er mit Schwung auf den Tisch.

"Waffen und Munition!", fauchte er und griff wieder in die Kiste. "MEDIKAMENTE! Essen!" Mit diesen Worten holte er eine Packung Antibiotika und eine Konservendose aus der Kiste.

"Wenn es mir um ANNEHMLICHKEITEN ging, wäre ich in meinen Stützpunkt sitzen geblieben. Es geht hier um weit mehr als sowas. Weit grundsätzlicher. Jansen: Sie haben Vertrauen in ihre Panzertruppen?", fragte Blackwell direkt.

"Absolut. Wir werden mit allen fertig."

"Was seid ihr ohne Munition? Ohne Treibstoff? Stahlbarrikaden und ein Haufen Irrer. Das sind wir alle. Ohne unsere Waffen und Munition sind wir nur ein Haufen irrer Selbstmörder, die gegen eine Armee kämpfen wollen. Es geht mir nicht um ein warmes Bett. Ich will brennende SK Panzer! Ich will zerfetzte SK KPA's sehn. Doch dazu brauchen wir Waffen. Waffen und Munition. Ich will diesen Krieg bis zum bitteren Ende führen. Bis sie unter unseren Füßen um Gnade winseln. Doch dafür brauchen wir deren Hilfe. Ihr Sagt, wir geben unsere Freiheit auf. Aber jeder der sich das durchgelesen hat, kann wohl bestätigen. Wir geben unsere Unabhängigkeit auf. Aber nicht unsere Individualität. Und schon gar nicht unsere Freiheit," sagte Blackwell eindringlich und sah zu Jansen und seinen Anhängern.

"Nun müsst ihr entscheiden. Gehen wir alleine in die Sklaverei der SK, oder gewinnen wir diesen Krieg zusammen mit der Liga?", fragte Blackwell und sah Jansen direkt in die Augen.

"Sieg wäre geiler", stimmte Jansen kleinlaut zu. darauf Nickte Blackwell kurz.

"Wir fallen auf scharagischen Boden zurück. Sammeln unsere Kräfte. Und in einem Monat... eineinhalb, starten wir unseren neuen Angriff. Mit einer vollwertigen Armee. Bedenkt... Wir sind mit einen Hand voll Freiwilliger losgezogen. Und kamen bis hier her", erklärte Blackwell und stieß dabei mit dem Finger zur Bekräftigung auf den Tisch.

"Mit einer richtig ausgestatten Armee, können wir dem Kaiser vor seinen Palast pissen!", brüllte Blackwell. Darauf ging ein finsteres Lachen durch den Raum.

Urlaubsbeginn

Kapitel 61

Urlaubsbeginn
 

Sosuke saß neben Ryo in einem kleinen Transporthelikopter. Während sie auf die Startfreigabe warteten, hatte sie sich an Sosukes Schulter gekuschelt. Sosuke hingegen sah aus dem Fenster auf den Horizont. Sein Blick ging wieder mal weit in die Ferne.

Ihr Helikopter stand auf einer Landeplattform eines Ebenenschiffes. Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in ein sanftes Orange. Er hatte bis zum Schluss gehadert ob er wirklich gehen soll. Doch so langsam, mit Ryo im Arm, freundete er sich mit dem Gedanken an. Eine Woche in denen bis auf wenige Ausnahmen keiner was von ihm wollte. Keiner verlangte von ihm, dass er wieder mal das Unmögliche schaffte. Einfach nur Ruhe und Frieden mit Ryo.

Doch da schwang die Tür des Helikopters auf, was Ryo hochschrecken lies.

„MIAU?“, fragte sie überrascht.

„Nichts. Ich wollte Sosuke nur noch was zeigen“, sagte Theresa und stieg in den Helikopter. Dann hielt sie Sosuke einen Stapel Blätter vor die Nase und zeigte auf eine Unterschrift.

„Was' das?“ fragte Ryo und rechnete schon damit das ihr Urlaub ausfallen würde.

„Die Beitrittsunterzeichnung. Scharage ist nun offiziell Mitglied der Imperialen Liga“, sagte Sosuke und lächelte entspannt Theresa an.

„So, und nun her mit deinem Kommunikator“, forderte Theresa.

„Was?“, fragte Ryo. Derweil streckte Theresa ihre offene Hand zu Sosuke aus.

„Aber wenn…“, setzte er kurz an.

„Du hast Urlaub. Wenn es so schlimm ist, erreichen wir dich. Aber so denkst du mal nicht an die Arbeit und kannst auch nicht den Funk abhören. Also her damit“, forderte Theresa ihn streng auf. Ihr Blick lies keine Widerworte zu und mit der Hand forderte sie den Schlüssel ein..

Darauf zog Sosuke ein Kommunikationsgerät aus der Innentasche seiner Uniform und gab es Theresa.

„Sehr schön. Dann erholt euch gut“, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln, nickte beiden kurz zu und verschwand wieder aus dem Helikopter.

„So, nun ist das auch abgearbeitet“, stellte Sosuke lächelnd fest, als Ryo es sich wieder an seiner Schulter gemütlich machte.

Da begannen auch schon die Turbinen des Helikopters zu dröhnen. Sosuke war immer mit seinen Kommunikator unterwegs gewesen. So konnte er immer und fast überall verfolgen was bei seinen Paladinen passierte. Doch nun? Er fühlte sich richtig abgeschnitten vom Geschehen. Der Helikopter hob ab und machte sich auf den Weg. Die Flotte der Paladine würde nun zu dem eigenen Frontabschnitt der Paladine ziehen, um dort die Truppen zu verstärken. .

Ryo und Sosuke hingegen würden nun zu einem kleinen Flughafen fliegen, dort in ein Privatflugzeug umsteigen um damit dann zur Hauptstadt zu gelangen. Theresa und Florian hatten alles geregelt. In der Hauptstadt würden sie dann in einem Hotel übernachten. Wenn schon Urlaub, dann richtig. Und die Paladine hatten eh immer einige Hotelzimmer in der Hauptstadt, die man beziehen konnte. Es war alles organisiert und vorbereitet. Seit mehr als zwei Jahren gab es für ihn nichts zu tun, nichts zu planen. Er legte den Arm um Ryo und drückte sie an sich. Sie war nun die Einzige um die er sich kümmern musste.

„Dann müssen wir morgen erst mal einen Anzug für dich machen lassen“, sagte Ryo leise.

„Anzug?“

„Ja. Theresa hat mir gesagt ich soll aufpassen dass du dich anständig benimmst. Keine Uniform. Keine Waffen. Meaoooow.“

„Wenn es sein muss. Dann bekommst du aber auch ein Kleid.“

„Mich kannst du damit nicht erschrecken. Auch wenn ich gerne mein Altes tragen würde.“

„Dein Altes?“, fragte Sosuke überrascht.

„Ja. Das von damals. Das du mir schenken wolltest.“

„Ach das… ich denk… das dürfte nicht mehr zu tragen sein. Ich hab vieles von damals verbrannt…“; brummte Sosuke und sah betreten aus dem Fenster.

„Dann gibt es halt ein neues. Ich kann ja nicht im Blaumann neben dir stehen.“

„Dann könnte ich aber auch meine Uniform tragen.“

„Nein. Du bekommst ein Anzug und ich ein Kleid. Eine Frau lebt nicht von Werkzeug und Schmierfett alleine“, stellte Ryo fest.

„Welche Frau?“, ärgerte sie Sosuke und sah sich demonstrativ um.

Darauf zog Ryo einen Schmollmund und grummelte beleidigt ein „Miau“, worauf Sosuke lachen musste und sie an sich drückte.
 

Theresa stand auf der Landeplattform und sah dem Helikopter nach wie er immer kleiner wurde. Die Maschinen des Schiffes wurden Hörbar hochgefahren und sie Spürte wie sich der Koloss aus Stahl in Bewegung setzte. Doch ihr Blick blieb fest auf dem Helikopter. Als er so klein war das er kaum zu erkennen war, drehte sie sich um und ging ins Innere des Schiffes. Ihr Ziel war ein kleiner Aufenthaltsraum neben dem Hangar. Dort hatten die Anderen es sich eingerichtet. Als Theresa den Raum betrat, war es, als wäre die Stimmung augenblicklich eingefroren.

„Er ist weg?“, fragte Charlotte emotionslos. Theresa nickte nur.

„Wird er wieder kommen?“, fragte Nils, genauso emotionslos wie Charlotte.

„Was meinst du damit?“

„Meint ihr wir sind alle Blind? Wir wissen genau, dass es ihm nicht gut geht. Nur bisher haben wir nichts gesagt“, Erklärte Charlotte. Theresa sah sich erstaunt um und als ihr Blick sich mit dem von Florian kreuzte, schüttelte dieser unschuldig den Kopf, eh er ihn in den Nacken legte und die Decke betrachtete.

Darauf setzte sich Theresa langsam hin. Nach außen wirkte sie ruhig, doch im inneren wirbelten ihre Gedanken hin und her. Doch als sie saß, hatte sie sich entschieden.

„Es war wohl nur eine Frage der Zeit bis ihr es mitbekommt. Aber er kommt wieder. Er ist nur im Urlaub um seinen Körper Erholung zu gönnen. In einer Woche wird er wieder ganz vorne stehen“, beruhigte Theresa die anderen.

„Und warum sagt er uns nichts? Vertraut er uns nicht?“, fragte Nils.

„Unsinn. Er vertraut jedem von euch blind“, ging Florian dazwischen, ohne den Kopf zu heben.

„Aber was ist es denn?“, harkte Charlotte nach.

„Er wollte euch nicht beunruhigen. Er ist einfach Alt", sagte Theresa betreten.

„Alt?“

„Ja. Anscheinend haben die Idioten unsere Gene falsch gebaut. Wenn wir in 4 Jahren noch leben, haben wir Glück“, stellte Theresa fest.

„Und da kann man nichts machen? Gibt’s da keine Möglichkeit das zu verhindern?“, fragte Christoph.

„Was denkt ihr wohl, warum er der Iwanov einen ganzen Flügel hat bauen lassen? Er macht was er kann um es zu verhindern. Aber er ist uns halt einige Jahre voraus“, brummte Florian.

„Behaltet es auch erst mal für euch. Wenn die Zeit gekommen ist, wird er es euch sagen“, bat Theresa. Die anderen schwiegen, aber nickten langsam.
 


 

Sosuke und Ryo stiegen in einer unterirdischen Garage aus. Mehrere Weibliche Angestellte in kurzer Dienstmädchenuniform und zwei Männer in schwarzen Mänteln verbeugten sich vor den Beiden. Sosuke sah sich jedoch erst aus Reflex kurz suchend um. Aber es war kein anderer in der Garage und die Zufahrt war geschlossen worden. Erst jetzt nickte Sosuke den wartenden Personen zur Begrüßung zu. Ryo staunte über das weibliche Personal. 6 Frauen in kurzer Dienstmädchenuniform die vor einen Roten Teppich standen und sich verbeugten. So was kannte sie nur aus Filmen.

„Immer dieser Aufstand,“, murmelte Sosuke Ryo zu und ging dann auf die beiden Männer zu.

„Jungpaladin Berg und Kartz zu ihren Diensten, Ordensmeister“, begrüßte der eine Mann ihn nochmals förmlich. Er war in etwa so alt wie Sosuke. Außer dem Kantigen Gesicht konnte Ryo jedoch nichts von seiner Statur erkennen.

„Sie sind die Diensthabenden Wachoffiziere?“, fragte Sosuke kurz.

„Jawohl Sir“, antwortete der Mann.

„Dann willkommen auf ihren neuen Posten. Und gleich mal was für später. Keiner von den Höheren mag diese Art des Empfangs. ICH schon gar nicht“, brummte Sosuke und deutete kurz über seine Schulter zu Ryo. Darauf sahen sich die beiden Männer kurz erschrocken an.

„Keine Bange. Heute wird keiner erschossen“, kicherte Sosuke und klopfte Berg auf die Schulter.

Für Ryo war das alles sehr eigenwillig. Wenn Sosuke einen Raum betrat, dann schienen alle zu erschaudern. Erst in diesen Situationen fiel ihr wieder auf, wie machtvoll dieser 20 Jährige dann doch war. Auch wenn er sich immer vehement dagegen wehrte, dass man ihn mit so viel Respekt behandelte.

„Also dann. Wir hatten ne lange Reise“, sage Sosuke freundlich. Darauf nickten die Männer. Sosuke drehte sich zu Ryo um und lächelte sie sanft an. Die Gruppe ging dann zu dem Fahrstuhl, mit dem sie nach ganz oben fuhren.

Als die Türen des Fahrstuhles sich öffneten, gaben sie den Blick auf einen edlen Gang frei. Hier und da stand eine Pflanze. Direkt vor dem Fahrstuhl stand ein Schreibtisch hinter dem eine Frau in der schwarzen Kleidung saß. Sie nickte nur kurz, schrieb etwas in den Computer. Zuerst stiegen die beiden Männer aus, dann Ryo und Sosuke. Mit etwas Abstand dann auch die Frauen. Die Paladinin hinter dem Tisch begrüßte Sosuke freundlich und reichte ihm dann zwei Zimmerkarten.

„Danke“, sagte Sosuke und nahm sie entgegen. Er schaute kurz auf die Zimmernummer und fasste dann Ryos Hand, um sie zum Zimmer zu führen.

Draußen war es schon dunkel als Ryo und Sosuke das Hotelzimmer betraten. Es war ein größeres Zimmer und die Außenwand war eine große Glasscheibe, welche den Blick auf die Stadt freigab. Die Millionen Lampen der Stadt erhellten diese auch in der dunklen Nacht. Sosuke ging langsam zu dem Fenster. Aber Ryo, die hinter ihm das Zimmer betrat, machte lieber einen Satz und sprang auf das Bett.

„MEAOWW!“, schurrte sie und kuschelte sich durch das große Doppelbett. Es war das weichste und beste Bett, in dem sie seit ihrem Krankenhausaufenthalt war. Die ganze Zeit lag sie immer nur in Feldbetten oder kleinen Kojen. Aber das, das war ein weiches, großes Bett. Eins, das seinen Namen wirklich verdiente.

Sosuke stand derweil immer noch an der großen Fensterscheibe und sah auf die Stadt.

„Das ist ein Bett… Heute Nacht werd ich so gut schlafen wie schon lange nicht mehr“, stellte Ryo fest. Sosuke sah kurz über die Schulter zu ihr und lächelte sanft.

„Aber sag mal…“, setzte Ryo an.

„Wir dürfen den Zimmerservice nutzen“, antwortete Sosuke ohne ihre Frage abzuwarten.

„Geil“, jauchzte Ryo und rollte sich an den Rand des Bettes.

„Gibt es da denn was besonderes zu sehn?“, fragte sie.

„Joa“, stellte Sosuke fest und legte die Handfläche auf die Scheibe.

„Was denn?“, fragte Ryo und stand auf, um sich neben ihn zu stellen.

„Ich sehe nichts Besonderes.“

„Das alles… Schau dich um. Eine schöne Stadt. Wenn man nur in Feldlagern oder zerbombten Städten ist, vergisst man leicht, wie schön - gerade bei Nacht - die Städte doch sind“, erklärte Sosuke leise. Ryo wackelte nachdenklich mit der Nase und den Schnurrhaaren.

„Ich mag dieses glimmen einer Stadt bei Nacht. Es hat etwas Beruhigendes… Friedliches. Ich finde, es ist ein wunderschöner Anblick.“

„Na ja… Meowwwww.“ Doch da drehte sich Sosuke langsam zu Ryo um und sah ihr in die Augen.

„Das ist natürlich kein Vergleich zu dem Anblick den ich hier bei mir hab“, sagte er sanft und strich Ryo über die Wange, eh er sie sanft küsste. Dabei spürte er ihren warmen Atem auf seiner Wange. Ihre Lippen trennten sich voneinander und sie sahen sich kurz schweigend an. Es war als hätte Sosuke etwas von dem wieder gewonnen, das er damals gehabt hatte, als sie in der Werkstadt lebten. Bevor sich alles verändert hatte.

„Gegen deine Augen ist jede Stadt nur ein schwacher Schein“, sagte er leise und drückte sie an sich, um ihre Wärme und ihren Herzschlag zu spüren. Ryo schnurrte leise und lies sich langsam mit ihm aufs Bett gleiten. Dort lag er dann auf ihr und schaute ihr tief in die Augen.

„Ich liebe dich so sehr, dass es mir weh tut, wenn wir getrennt sind… Ich wünscht ich könnte dir mehr geben… mehr als das“, sagte Sosuke, wobei sich ihre Blicke nicht eine Sekunde trennten.

„Solange ich bei dir sein kann… oder du wieder zurück kommst… kann ich es ertragen“, hauchte Ryo, worauf sich ihre Lippen erneut trafen.

Sosuke begann langsam an ihren Hals entlang sie zu küssen. Ryo wand sich unter seinen Küssen und schnurrte erregt. Er atmete den Geruch ihres Fells ein und Schmiegte sich dicht an sie.

Seit sie aus dem Krankenhaus war, hatten beide nicht die Zeit oder die Möglichkeit für einige ungestörte stunden gehabt. Das wollten sie nun nachholen.

Friedliche Tage

Kapitel 62

Friedliche Tage
 

Ryo erwachte, als ihr morgens die Sonne ins Gesicht schien. Sie gähnte entspannt und sah sich langsam um. Ryo hatte seit Langem nicht mehr so bequem geschlafen. Sie streckte sich und schnurrte leicht. Sosuke, der neben ihr lag, schlief noch. Er hatte ein friedliches Lächeln im Gesicht. Ryo schaute aus dem Fenster und betrachtete das Wetter. Es sah nach einem herrlichen Sommertag aus.

Darauf schlüpfte sie aus dem Bett und ging erst mal ins Bad. Doch das Schließen der Badtür ließ Sosuke aufwachen. Er schreckte hoch und sah sich zuerst suchend nach Ryo um. Doch sie lag nicht neben ihm. Wo war sie hin? Erst als er Geräusche aus dem Bad hörte, lies er sich wieder fallen und schaute zur Zimmerdecke. Nun war er doch hier. Tief in seinem Inneren mochte er diesen Luxus. Er mochte es nicht, kämpfen zu müssen. Aber vor allem mochte er es, neben Ryo zu schlafen. Doch auch jetzt war da immer dieses Gefühl - diese Stimme in ihm, die ihm sage: „Du darfst nicht. Du musst Arbeiten… Kämpfen.“

Sosuke lag mit diesen Gedanken da und merkte nicht, wie Ryo aus dem Bad kam. Als sie sah, dass er in Gedanken war, sprang sie auf ihn.

„MORGEN! Träumst du noch von mir?“, rief sie breit grinsend. Sosuke wurde schlagartig aus seinen Gedanken gerissen und sah Ryo in die wunderschön grünen Augen. Ohne etwas zu sagen zog er sie dichter an sich, küsste sie und umarmte sie dabei, als hätte er sie Monate nicht gesehen. Diese war zwar überrascht, mochte es aber. Solche Zärtlichkeit war sie nicht von ihm gewöhnt.

„Guten Morgen“, hauchte Sosuke, als sich ihre Lippen wieder trennten. Darauf rutschte Ryo zu ihm unter die Decke und schmiegte sich dicht an hin. So lagen beide dann noch fast eine halbe Stunde im Bett, bis Ryo sagte: „Miaaau… Langsam könnte ich Frühstücken.“

„Du wieder. Immer nur essen im Kopf“, erwiderte er, als sein Magen knurrte. Darauf drehte sich Ryo um und beugte sich zu dem Bauch von Sosuke runter.

„Du hast auch Hunger, was?“, fragte sie zum Bauch.

„Den brauchst du nicht fragen. DER hat immer Hunger.“

„Oh… dann musst du den ärmsten mal füttern… Armer kleiner Bauch“, schlug Ryo vor und streichelte den Bauch von Sosuke.

„Ist ja gut… Lass uns was anziehen und essen gehen“, brummte Sosuke und piekte mit seinen Zeigefingern unter Ryos Achseln, um sie zu kitzeln. Diese zuckte zurück. „Nicht kitzeln“, forderte sie, doch Sosuke machte weiter.

„Nein… nicht! Das ist gemein!“, rief Ryo lachend, als sie sich versuchte gegen Sosuke zu wehren. Da fiel sie rückwärts aus dem Bett auf den Hintern. Beide sahen sich erschrocken an. Doch nach wenigen Sekunden fingen beide an, schallend zu lachen. Noch während sie lachten, half Sosuke ihr auf. Dann suchten sie sich ihre Kleidung zusammen.

„Ich denke wir müssen heute mal Klamotten kaufen“, stellte Ryo fest, als sie an ihrem Hemd roch. Frisch war das schon lange nicht mehr.

„Wieso?“, fragte Sosuke und öffnete den Kleiderschrank. Dort hingen Militäruniformen aller Größen.

„Du willst doch nicht wirklich das Zeug anziehen?“, fragte Ryo, als Sosuke sich Unterwäsche in seiner Größe griff und anzog.

„Wieso?“

„Weil das Uniformen sind Und du Urlaub hast“, stellte Ryo fest.

„Ach was. So was kann man auch außerhalb des Dienstes anziehen.“

„Ich will aber keine Uniform anziehen… und ich will nicht, dass du so ein Ding an hast. Einmal nur möchte ich mit dir wie normale Leute durch die Stadt gehen“, sagte Ryo und setzte sich auf die Bettkante.

„Normal ist bei uns doch eh nichts“, konterte Sosuke.

„Sosuke…“, brummte Ryo schmollend.

„Na guuuut. Wenn es Madam so wünschen“, sagte Sosuke angezogen und ging zum Telefon, das auf seinem Nachttisch stand und rief Jemanden an.

„Guten Morgen. Wir bräuchten eine Auswahl an “ziviler“ Kleidung. Ja ich weiß Normalerweise trag ich nur Uniformen, aber heute ist mal eine Ausnahme… Ja okay. Wir warten.“

Nach dem Gespräch schaute Sosuke zu Ryo.

„So, die bringen uns was. Zufrieden?“, fragte Sosuke.

„MIAU!“, antwortete Ryo grinsend und legte ihren Kopf auf seinen Oberschenkel.
 


 

Sosuke lief mit Ryo durch die Straßen von Burg Drachenstein. Die Stadt war riesig und dennoch so voll. Fast 10 Millionen Menschen drängten sich in ihren Straßen. Dabei waren so ziemlich alle Rassen von Tiermenschen ebenfalls vertreten. Es war so ein beschäftigtes Treiben auf der Straße, dass ein Mann und eine Katzenfrau gar nicht weiter auffielen.

Ryo sah sich auf der Straße um und stellte fest, dass sie auch mit Uniformen wohl nicht weiter aufgefallen wären: fast überall stand jemand in Armeeuniform. Dabei schien keiner von ihnen im Dienst zu sein. Die Uniformen waren einfach ein normaler Teil des Alltags.

Sie hatten eine Adresse genannt bekommen, wo sie Sosuke einen Anzug kaufen konnten. Sosuke war sichtlich erleichtert, dass dieser nicht in einer der gehobeneren Gegenden der Stadt lag. Über der Tür stand „Schneiderei Harrison“ Es war nur ein kleiner Laden mitten in einer normalen Ladenstraße. Neugierig betraten die Beiden den Laden. Ihr Eintreten wurde mit einem dezenten Klingeln verkündet. Der Laden hatte etwas Althergebrachtes. Sosuke vermochte es nicht in Worte zu fassen, doch war nicht überrascht, als ein alter Mann auf sie zu kam, und sie freundlich grüßte.

„Einen schönen guten Tag. Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Man sagte mir, ich könnte hier einen guten Anzug bekommen?“, fragte Sosuke und sah sich um. Hier wirkte wirklich alles wie vor Jahren stehen geblieben. Nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen.

„Aber natürlich. Einen Anzug für sie oder für die werte Dame?“

„Für mich“, antwortete Sosuke und musste kurz grinsen, als er versuchte sich Ryo in einem Anzug vorzustellen.

„Wir haben eine weite Auswahl an Farben und Größen. Welche Farbe schwebt Ihnen denn vor?“

„Hm… Ich trage normalerweise keine Anzüge“, gestand Sosuke.

„Nun, ich nehme an, Sie wollen ihn zu der Jahresfeier der Liga tragen, oder Herr Ordensmeister?“, fragte der alte Mann. Sosuke fühlte sich regelrecht ertappt, auch wenn es nur eine Frage der Zeit gewesen ist. Immerhin war sein Gesicht eines der bekanntesten in der Liga. Ryo sah zwischen beiden Männern hin und her.

„Nun… Ja. Genau dafür. Man sagte mir eine Militäruniform sei nicht gut genug dafür.“

„Das kannst du laut sagen. Sie müssen wissen, außer Uniformen hat der Kern keine ordentlichen Klamotten. Das muss sich nun mal ändern“, mischte sich Ryo ein.

„Da werden wir was finden. Ich würde ein dunkles Blau vorschlagen, um deutlich die Farbzugehörigkeit zu ihrem Orden zu zeigen…“, setzte der Mann an und begann an einen Regal mit tief blauen Anzügen zu suchen.

„Ich denke mal bei ihrem Kreuz ist eine XL die richtige Größe. Ah, hier haben wir was“, sagte der Mann und reichte Sosuke einen Anzug. Dieser sah zuerst schweigend den Anzug an. Er hatte so was schon mal angezogen. Die Dinger waren eng, unpraktisch und störten nur.

„Na komm, zieh doch mal an“, sagte Ryo und schob ihn in eine Umkleidekabine. Ryo und der Verkäufer blieben vor der Kabine stehen.

„Männer… und der besonders. Das war erst mal ein Akt ihn vom Schlachtfeld zu holen“, sagte Ryo beiläufig, worauf der Mann nur mit Mühe ein Kichern unterdrücken konnte. Darauf ging Ryo zur Kabine und schaute um den Vorhang.

„Bist du noch net fertig?“, fragte sie und sah einen Sosuke, der sie überrascht mit halb hochgezogener Hose anschaute.

„RYO! Jetzt lass mich doch mal in Ruhe anziehen“, fauchte er worauf sie breit grinsend den Kopf aus der Kabine nahm.

„Und sie sind also seine Freundin?“, fragte der alte Mann freundlich.

„Ja… kann man so sagen.“

„Dann sind eine ganze Menge Leute sehr neidisch auf sie. Meine Nichte zählt auch dazu.“

„Ihre Nichte?“

„Sie hält ja noch daran fest, dass sie nur Arbeitskollegen sind. Und hofft dass „der große Held der Liga“ sie eventuell doch noch erwählt. Diese Kinder…“

„Wir reden von dem Kerl?“, fragte Ryo und zeigte auf die Kabine, worauf der Mann nur nickte. In diesen Moment zog Sosuke den Vorhang beiseite. Ryo begann so heftig zu lachen, das sie sich dabei den Bauch hielt.

An den Beinen war der Anzug so lang das die Hosenbeine auf dem Boden aufsetzen, und das Sakko war fast zwei Nummern zu eng.

„Ich denke da müssen wir Größen Kombinieren. Warten Sie kurz“, schlug der Mann vor und ging an den Kleiderständer. Er ließ sich nichts anmerken und blieb professionell. Ryo sah Sosuke grinsend an.

„Sag nichts… ich warne dich“, mahnte Sosuke.

„Wieso… du siehst doch gut aus“, gluckste Ryo. Dabei grinste sie ihn breit an, sodass ihre Eckzähne hervorragten. Da kam der Mann dann auch schon mit einer neuen Hose und einem Oberteil wieder.

„Na mal schauen“, brummte Sosuke, nahm die Sachen und verschwand in der Umkleide.

„Die Medien stellen ihn… nun weit Selbstbewusster und entschlossener da“, griff der alte Mann das Gespräch mit Ryo wieder auf.

„Da sollten sie ihn mal auf dem Schlachtfeld sehn. Da wird er seinem Ruf gerecht… Eigentlich will er ja keinen Anzug… aber bei so einem Ereignis muss man ordentlich kommen. Er wollte in Militäruniform kommen“, stellte Ryo fest.

„Nun… das entspricht schon dem Medialen Bild.“

„Sie scheinen irgendwie gar nicht besonders beeindruckt zu sein?“

„Ich bin auch für einige andere berühmte Leute der Schneider. Der Ordensmeister ist zwar was Besonderes, aber auch er ist ein normaler Mensch. Und die Meisten mögen es, wenn man sie wie normale Menschen behandelt“, erklärte der alte Mann mit einen freundlichen Blick in den Augen.

Als Sosuke die Kabine wieder verließ, war Ryo kurz sprachlos. Kleider machen Leute, das traf auch auf ihn zu. Der Anzug betonte sein breites Kreuz, was ihn noch Massiver wirken lies. Doch im gleichen Atemzug machte es ihn auch deutlich seriöser. Nun hätte er als Manager oder Politiker durchgehen können. Doch Sosuke schien nicht glücklich zu sein.

„Ich kann mich in dem Ding kaum bewegen. Ich kann nicht die Arme hoch nehmen… das ist alles Steif.“

„Du siehst aber gut aus“, wand Ryo ein.

„Mag ja sein. Aber ich bin so eingeschränkt in der Bewegung…“, sagte Sosuke und machte eine Geste, als würde er ein Gewehr halten.

„Nun… das ist bei Anzügen nun mal so. Aber ich denke, dass es diesmal nicht zu einer Schießerei kommen wird. Somit müssen sie wohl mit diesem Anzug auch kein Gewehr halten“, scherzte der Mann.

"Aber wenn…“, setzte Sosuke an, als Ryo ihn unterbrach.

„Da sind genug Wachen. Nun mach dich nicht lächerlich.“

„Naaa guut…“, stimmte Sosuke zu. Derweil schaute der Mann sich Sosuke genauer an.

„An den Ärmeln sind wir etwas zu weit… Aber das kann man Kürzen. Das würde ich dann heute noch machen, damit sie Morgen ihren Anzug abholen können“, sagte der Mann.

„Das klingt gut“, stimmte Sosuke zu. Darauf nahm der alte Mann noch mal Maß und steckte mit Nadeln die Ärmel ab. Nach wenigen Minuten waren Sosuke und Ryo wieder aus dem Laden raus.

„Und nun?“, fragte Ryo.

„Na nun da du ein Anzug hast, brauch ich ja noch ein Kleid. Was richtig Schönes“, sagte Ryo.

„Du bist in allem schön…“, brummte Sosuke beiläufig ohne drüber nachzudenken.

„Mag ja sein. Aber ich brauch dennoch auch Kleid, das schön aussieht“, stellte Ryo fest und harkte sich bei Sosuke ein. „Ich kann ja nicht nackt zum Ball gehen." Sosuke nickte zustimmend und lächelte sie dann an. Er merkte langsam wie er auch Geistig abschaltete. Er hatte aktuell sowieso keinen Zugang zum Funk der Paladine, also warum sich Gedanken machen. Ja, es machte sich sogar eine gewisse Gleichgültigkeit in seinen Gedanken breit. Seine Leute waren fähig, auch mal ohne ihn auszukommen… Was sie eventuell auch bald dauerhaft mussten.

Ein Kleid

Kapitel 63

Ein Kleid
 

„Wie ist das?“ fragte Ryo. Sosuke blickte auf und verzog das Gesicht. Zu ihrem rotbraunen Fell passte ja vieles. Aber Grün? Zumal es ein Grün war, das er als „Schimmelgrün“ bezeichnen würde, das passte überhaupt nicht.

„Oha…“, stammelte er nur, während er versuchte, seine Mimik wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Gefällt es dir nicht?“

„Gefällt es dir?“, fragte Sosuke politisch.

„Sag doch.“

„Es sieht aus wie verschimmelt. Das geht gar nicht“, erklärte er ehrlich.

„Miaaau. Wollt nur mal ausprobieren, ob du auch hinschaust. Sieht wirklich grässlich aus“, kicherte Ryo und verschwand wieder hinter dem Vorhang der Umkleidekabine. Darauf stand Sosuke auf und ging ihr hinterher.

„Was sollte das denn?“ fragte Sosuke, als er um die Ecke schaute. Ryo hatte sich gerade das Kleid ausgezogen und stand nur in Unterwäsche da. Sie drehte sich um und sah ihn grinsend an. „Ich wollt nur sehen, ob du auch aufpasst. Und nun, nicht schmulen“, lachte sie, gab ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn und zog den Vorhang wieder zu. Sosuke runzelte kurz die Stirn, ging dann aber wieder zu seinem Platz, wo auch andere Männer warteten. Einer war etwa so alt wie er, die anderen waren deutlich älter. Aber alle waren über die Couch gegenüber den Umkleidekabinen dankbar. Noch schien ihn keiner erkannt zu haben.

Bei den anderen kam auch immer mal eine Frau und präsentierte sich. Das war wohl so üblich. Nur, warum musste das so lange dauern? Ryo hatte nun schon das sechste Kleid angezogen. Schon die ersten Kleider fand Sosuke eigentlich gut, doch Ryo war nicht zufrieden gewesen. Er hasste das Herumsitzen und Warten.

„Sosu?“, fragte Ryo, worauf dieser aus den Gedanken gerissen wurde und zu ihr sah. Ohne es wirklich zu bemerken, klappte sein Unterkiefer runter.

Ryo stand in der Umkleidekabine und hielt den Vorhang mit einem Arm zu Seite. Sie trug ein langes eisblaues Kleid aus feiner Seide, das schulterfrei war. Es umschmeichelte ihren Körper und glitt an ihren Beinen glatt nach unten. An der rechten Seite war es bis zum Oberschenkel eingeschnitten, sodass man ihr langes, graziles Bein sehen konnte. Der Stoff schimmerte durch einzelne silberne Fäden leicht im Licht. Dazu erzeugte das eisblaue Kleid einen wunderschönen Farbkontrast zu Ryos Fell, was zu einem atemberaubenden Gesamtbild führte. Langsam trat sie aus der Kabine und sah ihn dabei verlegen an.

„Sprachlos?“, fragte sie und grinste verschmitzt.

„H… Hammer“, stammelte Sosuke. Ryo wusste, das Sosuke nicht leicht der Worte zu berauben war, doch diesmal fehlten ihm wirklich die Worte und sie sah auch die Begeisterung in seinen Augen.

Darauf drehte sich Ryo. Hinten war es fast bis zur Hüfte V-förmig eingeschnitten, was Sosuke ernsthaft fragen ließ, wie dieses Kleid halten konnte. Doch beim genaueren Hinsehen erkannte er, dass ein dünnes transparentes Band die Kleidhälften auf Schulterhöhe zusammenhielt. Nur war es durch ihr Fell gut versteckt.

Ryo sah ihn immer noch verlegen an. Was er nicht sah, war, dass die anderen wartenden Männer sie nun ebenfalls staunend ansahen. Sosuke stand langsam auf und ging auf sie zu, wobei er sie genau musterte.

„Du siehst damit wunderschön aus…“, sagte Sosuke und glitt mit dem Blick über die Oberkante des Kleides.

„Damit wirst du der Blickfang auf dem Ball sein“, stellte Sosuke fest.

„Es ist aber… teuer“, stellte Ryo beschämt fest.

„Mein Anzug kostet 300 Uri. Das zahlt alles die Spesenkasse“, sagte Sosuke und grinste diebisch. Darauf zeigte Ryo das Preisschild. 370 Uri. Das war eine stolze Summe für ein Kleid. Auch für eins, das ihr so gut stand. Aber auch dies war kein Problem. Er hatte sich sonst nie etwas gegönnt. Und immerhin musste seine Begleitung ja auch gut aussehen.

„Ryo, das passt schon. Ich hab sonst nie die Spesenkasse geplündert. Da darf ich das mal für so eine Veranstaltung machen. Also nimm es“, beruhigte Sosuke sie.

„Danke, Sosuke“, rief Ryo und umarmte ihn.

„Pssst“, zischte Sosuke. Noch schien sie keiner erkannt zu haben. Und Sosuke hoffte, dass es auch so bliebe. Er sah sich kurz um. Doch bis auf den einen erwachsenen Mann schien niemand zugehört zu haben. Dieser grinste breit und sah dann zu seiner eigenen Frau.

„Na dann, zieh aus und wir gehen bezahlen“, schlug Sosuke vor, als Ryo ihn zu sich zog und lange küsste. Dabei fuhr er mit den Händen über ihre Schultern den Rücken herunter. Der Stoff war glatt wie Eis.

„Meaaaow“, schnurrte Ryo und verschwand dann wieder hinter dem Vorhang. Dabei bemerkte Sosuke erst beim Blick in den Spiegel, wie breit er selbst grinste. Er war einfach zufrieden. In seinem Kopf malte er sich schon aus, wie die Reporter sich auf sie stürzen würden. Aber er war sich sicher, dass sie das schon schaffen würde. Ryo war ja nicht gerade schüchtern, eher das Gegenteil.

Kurz danach kam Ryo dann aus der Kabine. Sie hatte wieder normale Sachen an und das blaue Kleid hing über ihrem Arm.

„Und nun Schuhe“, forderte Ryo.

„Schuhe?“, fragte Sosuke erstaunt.

„Ja, zu so was braucht man auch Schuhe“, stellte Ryo fest.

„Du hast doch Schuhe.“

„Das sind Turnschuhe. Damit kann ich doch nicht so ein Kleid anziehen.“

„Na sicher.“

„Bist du so doof, oder tust du... Ne, du bist so. Zu so einem Kleid braucht man ordentliche Schuhe und du brauchst auch noch ordentliche Herrenschuhe.“

„Aber ich...“

„Herrenschuhe! Keine Stiefel. Ich hab die Aufgabe, dass du ordentlich aussiehst. Also komm mit“, forderte Ryo.

„Jawohl, Ma’am, wie sie befehlen, Ma’am“, brummte Sosuke und folgte Ryo zu der Schuhabteilung des Kaufhauses.
 


 

Sosuke lag mit dem Rücken auf einer Wiese im Stadtpark und starrte zum Himmel. Er genoss, wie die Sonnenstrahlen seine Haut erwärmten und ein sanfter Wind, der vom Fluss her kam, über sein Gesicht strich. Langsam schloss Sosuke die Augen.

Sie hatten noch eine ganze Weile beim Einkaufen verbracht. Er hatte ja nicht geahnt, wie schwer es war, hochhackige Schuhe für Ryo zu finden. Dagegen war das Kleid kaufen ein Kinderspiel gewesen. Für Sosuke hatten sie schnell ein Paar schwarzer Herrenschuhe gefunden. Das war nicht umständlich gewesen und in nicht mal 20 Minuten waren sie fertig damit gewesen.

Doch bei Ryo war das komplizierter. Ein Problem war die andere Fußform. Dafür gab es erstaunlich wenige Schuhe und dann waren es fast nur Turnschuhe oder Arbeitsstiefel. So sah halt die Realität für subhumane Wesen aus. Doch am Ende bekamen sie den Tipp, dass es einen speziellen Laden gab, der Schuhe extra für Tiermenschen anbot. Und dass es da auch mehr Auswahl bei den Schuhen geben sollte.

So waren sie dann zusammen an den Stadtrand gefahren um diesen Schuhladen zu suchen. Als sie ihn endlich gefunden hatten, war Ryo begeistert gewesen. Eine ganze Abteilung mit Schuhen für Katzenmenschen. Er hatte ja schon nicht mehr dran geglaubt, dass es den Laden wirklich gab. Doch dort ging dann das Aussuchen erst los. Die Schuhe mussten ja auch zum Kleid passen. Die Verkäuferin, eine Echsenfrau, half Ryo bei der Wahl der Schuhe.

Am Ende entschied sie sich für weiße Schuhe mit hohem Absatz, und mehreren weißen Schnüren mit kleinen silbernen Streifen. Sosuke ertappte sich dabei, wie ihm der Gedanke von Ryo in dem Kleid gefiel.

"Schläfst du?", fragte ihn Ryo. Darauf öffnete Sosuke die Augen und sah Ryo, die neben ihm kniete und zwei Eiswaffeln in den Händen hatte.

"Der Tag war immerhin anstrengend genug", antwortete Sosuke und stützte sich hoch.

"Kannst tagelang kämpfen, aber von einem bisschen Einkaufen bist du so kaputt?"

"Ich bin halt ein Mann", konterte Sosuke, setzte sich in den Schneidersitz und nahm sich ein Eis. Ryo setzte sich neben Sosuke und lehnte sich an seine Schulter. Sie saßen eine Weile so da und aßen schweigend ihr Eis, bis Ryo sagte: "Fast wie früher."

"Früher?"

"Damals... in Gehenna. da saßen wir auch öfters so da."

"Das war schon eine gute Zeit... Vor allem war vieles leichter."

"Wir hatten auch unsere Probleme", stellte Ryo fest.

"Damals war für mich aber auch nicht Alltag, dass man auf mich schießt. Ganz klarer Punkt für die Vergangenheit", erklärte Sosuke. Darauf drehte sich Ryo etwas zur Seite und rutschte mit dem Kopf auf seinen Schoß, wobei sie ihn von unten her ansah.

"Da hast du recht."

"Ich hab immer recht."

"Na, wenn du das meinst. Miauuu", stichelte Ryo.
 


 

Esteban ging durch das, was früher seine Kommandobrücke gewesen war. Kurz vor Ende des Kampfes hatte eine Granate die Brücke getroffen und sie verwüstet. Die Techniker waren schon damit beschäftigt, die Brücke zu reparieren. Doch es roch immer noch nach verbranntem Fleisch.

Und obwohl hier überall Techniker arbeiteten, es nach verbranntem Fleisch roch und die Notfallbrücke baugleich war, verbrachte Esteban seine Zeit doch lieber hier. Er mochte den Blick über sein Schiff. Der Himmel war klar und vor ihnen erstreckten sich schier endlose Felder. Allesamt niedergebrannt.

In diesem Moment betrat Zinke die Brücke und näherte sich Esteban. Er hinkte mit dem linken Bein und hatte einen Verband um den Kopf gewickelt.

"Sir?", fragte Zinke und blieb neben Esteban stehen. Dieser sah zur Seite und betrachtete Zinke fragend.

"Die Berichte."

"Zusammenfassung", brummte Esteban und sah hinab in seine Tasse mit tiefschwarzem Kaffee.

"Fast ein Drittel unserer Schiffe sind weg. Und von denen, die übrig sind, ist nur knapp die Hälfte noch einsatzfähig. Und das ist nur unsere Flotte. Bei den Bodentruppen sind es wohl über 70% Totalverlust", berichtete Zinke.

"Fünf-... Sechshunderttausend... Und die Metaenergie?"

"Das ist das einzig Gute. Seit der Eliminierung des Magiers und der Sprengung des Portals sind die Energiewerte fast auf Null gefallen."

"Fast?", fragte Esteban und sah zu Zinke.

"Nun ja. Die Wissenschaftler sagen, das sei normal. Zum einen gäbe es immer eine gewisse Grundstrahlung, aber auch bei der Sprengung sei viel Energie freigesetzt worden, die sich nun erst verflüchtigen muss", berichtete Zinke und sah sich auf der Brücke um. Auch er hatte hier gestanden als die Granate eingeschlagen hatte.

"Wenn die es sagen. Neue Daten zu der zweiten Quelle?", fragte Esteban direkt und nahm sich den Datenblock von Zinke.

"Dazu hat sich das Oberkommando nicht geäußert. Aber ich hab über andere Quellen etwas erfahren. Irgendwie haben die Paladine was damit zu tun. So gibt es den Bericht eines Luboket-Piloten. Demnach soll sich die Maschine des Ordensmeisters in einen Drachen verwandelt haben."

"Ein Drache?", fragte Esteban trocken. Die meisten hätten den Bericht angezweifelt. Doch Esteban hatte in diesem Krieg schon genug Dinge gesehen, um es für möglich zu halten.

"Ja. Er ist Elitepilot und war in einer speziellen Kampftruppe, um den Ordensmeister zu eliminieren. Als er in die Enge getrieben wurde, soll er sich verwandelt haben und ist dann Amok gelaufen. Wie auch immer der das geschafft hat. Aber es erklärt zumindest den Ausschlag auf unseren Pegeln", berichtete Zinke. Esteban nickte zustimmend und schien nachzudenken, während er einen Schluck seines Kaffees trank. Er war inzwischen kalt geworden.

"Wird Zeit, dass wir nach Hause kommen. Die Männer sind erschöpft, das Material verbraucht. Wir haben unseren Teil in diesem Krieg erfüllt", sagte Zinke und wandte sich zum gehen.

"Nun...", setzte Esteban an und ließ damit Zinke stoppen. Dieser drehte sich darauf zu Esteban um und sein Blick sprach mehr als tausend Worte.

"Wenn es das Oberkommando wäre...", setzte Esteban an und sah Zinke entschuldigend an. "Aber dieser Befehl kommt DIREKT vom Kaiser persönlich."

"Vom Kaiser oder von seinem Büro?"

"Von ihm persönlich. Mit Unterschrift", bestätigte Esteban. Für jemanden in der Südkoalition war schon ein Befehl aus dem Büro des Kaisers wie ein Gebot Gottes. Aber ein direkter Befehl mit Unterschrift des Kaisers war etwas, dem man sich nicht widersetzte.

"Nun gut, wo geht es nun hin?", fragte Zinke, der verstand, dass es hierbei kein Aber gab.

"Zuerst geht es nach Erzberge. Dort führen wir erst eine Woche Reparaturen durch, und dann geht es an die Front zur Liga. Wir werden den Abschnitt der Paladine übernehmen", sagte Esteban emotionslos und nahm noch einen Schluck Kaffee.

Ein großer Abend beginnt

Kapitel 64

Ein großer Abend beginnt
 


 

"Wir schalten nun zu unserer Reporterin Cellina Krause, direkt vor dem Operngebäude steht", erzählte der Moderator und das Bild schaltete von dem Studio auf eine Reporterin. Die Reporterin lächelte kurz in die Kamera und begann zu reden.

"Guten Abend werte Zuschauer. Heute ist die Nacht der Nächte. Die große Feier zum einjährigen Bestehen der Imperialen Liga. Wie sie sehen können, wird es langsam Abend über Oppidum Imperialis und nach und nach kommen nun schon die Gäste vorgefahren. Neben den unzähligen Vertretern der Presse sind auch viele Schaulustige hier versammelt. Wir erwarten immerhin hohe Prominenz aus Wirtschaft und Politik. Das die gesamte Regierung mitsamt aller Minister kommen wird, war schon lange bekannt. Fraglich ist aber noch wer aus der Wirtschaft kommen wird. Auch Prominenz aus Film und Fernsehen wird erwartet. So haben wir vorhin den großen Schauspieler Schabalowski auf dem roten Teppich gesehen", berichtete die Reporterin. Darauf schaltete das Bild auf eine Kamera, welche den Eingangsbereich des Operngebäudes Filmte. Es zeigte des roten Teppich der ins Gebäude führte und eine große Traube an Menschen links und rechts der Absperrungen neben dem Teppich

"Hier sehen sie wie viele Menschen sich um den roten Teppich drängen. Die Polizei hat die Absperrungen kurz vorher nochmal verkleinert, und somit den Leuten ermöglicht bis direkt an den Teppich zu kommen, um so eventuell Autogramme zu ergattern", erklärte die Reporterin.

"Sie sagen die Absperrungen sind nochmal verkleinert worden. Ist das nicht sehr gewagt? Immerhin gab es eine Anschlagsdrohung auf die Veranstaltung?", hörte man den Moderator fragen. Darauf schaltete das Bild wieder auf die Reporterin um.

"Ja, das ist richtig Alexander. Es gab mehrere Drohung der FAP und anderer Gruppen. Zum Teil auch Morddrohungen gegen einzelne Personen und Politiker.. Dennoch hat man sich dazu entschieden. Der Veranstalter begründet seine Entscheidung damit "Man lasse sich nicht von ein paar Terroristen abschrecken und verunsichern." Und wenn man sich umschaut, so merkt man trotz allem die gewaltigen Sicherheitsmaßnahmen", antwortete die Reporterin und die Kamera schwenkte von ihr auf das Gebäude.

"Wie sie sehen sind um das gesamte Gebäude Lubokets positioniert. An dem Roten Teppich stehen in wenigen Metern Abstand bewaffnete SEK Beamte und überwachen die Situation. Dazu musste jeder der hier her will, erst durch eine Sicherheitsschleuse. Und was die Kamera jetzt nicht zeigen können, sind die vielen hundert Polizisten, die in und um das gesamte Gebiet für Ruhe und Ordnung sorgen. Und obwohl die Leute keine 10 Meter von den schwer bewaffneten Lubokets entfernt stehen, so ist die Stimmung dennoch sehr gut und ausgelassen. Von daher besteht hier denke ich keine Gefahr... Ich sehe gerade der Verteidigungsminister Maiberg ist angekommen", berichtete die Reporterin und die Kamera schwenkte erneut auf einen Mann der in der Mitte seiner Dreißiger war. Er trug einen schwarzen Anzug und lächelte freundlich.

"Herr Maiberg. LN-TV! Bitte ein kurzes Interview!", bat die Reporterin und der Mann kam auf sie zu.

"Ah, Miss Krause. Einen Schönen guten Abend", begrüßte der Mann sie.

"Ebenfalls einen schönen guten Abend. Freuen sie sich auf den Abend?"

"Ach... Ja das kann man sagen. Es wird ein Abend wo man sich darauf besinnen kann, was wir geschafft haben. Und wir haben einiges geschaffen."

"Der Tag ist ja eigentlich ein Feiertag. Was ist mit den Truppen an der Front?"

"Nun, sie verstehen das wir nicht einfach einen Tag Pause machen können. Aber die Truppen bekommen einen besonderes Festessen zur Feier des Tages. Aber sowas können wir auch Später noch besprechen", verabschiedete der Mann sich und ging den Teppich weiter entlang, begleitet von einen Blitzlichtgewitter.

"Nun, das war der Verteidigungsminister Maiberg", sagte die Reporterin und die Kamera schwenkte wieder auf sie.

"Wir haben hier im Studio eine Wette laufen, wer als Vertretung für den Ordensmeister kommt. Haben sie diesbezüglich schon etwas neues?", fragte der Moderator im TV Studio.

"Nein Alexander. Bisher gab es weder eine Verlautbarung der Veranstaltungsleitung noch der Paladine. Das jemand Ranghohes von dem Orden kommt, ist aber sehr wahrscheinlich."

"Bei uns stehen die Wetten zwischen dem Hohen Paladin Georg Bühler und der jungen Paladinin Theresa. Es gab zwar immer wieder Berichte über angebliche Sichtungen des Ordensmeisters. Doch gab es die auch von der Front und anderen Städten", berichtete der Moderator.

"Also ich würde auf den Hohen Paladin Bühler setzen. Hier geht es schließlich nicht um Vermittlung, sondern um Repräsentation. Und das war sonst meist seine Aufgabe", erklärte die Reporterin und lächelte dabei freundlich.

"Marcus vom Wetterbericht meint, das der Ordensmeister selber kommt."

"Nun, mit seinen Wetter hat er ja auch meist recht. Da bin ich mal gespannt...", setzte die Reporterin an und schien dann aber durch etwas abgelenkt zu sein.

"Cellina?", frage der Moderator.

"Ich... Ich glaub hier wird gerade unsere Frage beantwortet", sagte die Reporterin und die Kamera schwenkte zum Anfang des roten Teppichs, wo zwei Motorräder kurz anhielten, damit jeweils ein Soldat der Paladine mit einen Sturmgewehr absteigen konnte. Diese nahmen eine Ehrenposition an dem Rand des Teppichs ein und eine schwarze Limousine für vor. Die Anwesenden verstummten und sogar das Blitzlicht erstarb in Erwartung, wer nun aussteigen würde. Da schwang die Tür auf, und der Ordensmeister Natzujama stieg in einen dunkelblauen Anzug aus. Fast das Blau der Paladine. Er war sauber Rasiert und hatte kurzgeschnittene Haare. Von den Verletzungen die er bei seinen letzten Auftritt hatte, war nichts mehr zu sehn. Mit einen freundlichen Lächeln sah er sich um, worauf sofort das Blitzlichtgewitter wieder losging.

"Es ist tatsächlich der Ordensmeister Persönlich. Ich glaub es ja nicht. Aber wen hat er da?", fragte die Reporterin wohl zu ihren Kameramann. Der Ordensmeister beugte sich dann kurz zurück in die Limousine und half jemanden beim Aussteigen. Eine Frau. Eine Katzenfrau in einen eisblauen Kleid. Es schien als würde das keiner der anwesenden glauben können. Alle verstummten wieder. Keine Rufe, kein klacken der Kameras. Für mehrere Sekunden war es totenstill. Darauf beugte sich der Ordensmeister zu ihr vor und schien ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Doch nun brach wie eine gewaltige Welle der Lärm wieder los. Reporter brüllten um ein Interview, während das Blitzlichtgewitter wieder los ging.

"Wer ist das denn? Diese komische Mechanikertante? Hieß es nicht da läuft nichts?", fragte die Reporterin überrascht und schien ganz vergessen zu haben, das sie noch zu hören war.

"Cellina?" fragte der Moderator.

"Ach du Schei... Ja Alexander... Wie du siehst, es ist tatsächlich der Ordensmeister Natzujama. Und er ist sogar in Begleitung einer Frau gekommen. Es handelt sich wohl um jene Mechanikerin, um die vor einer Weile viel spekuliert wurde. Ich denke damit haben wir die Bestätigung", begann die Frau wieder zu berichten. Die Katzenfrau hielt immer noch die Hand vom Ordensmeister, und so gingen dann beide zusammen den Teppich entlang. Die Frau sah sich etwas verlegen um, während der Ordensmeister entspannt lächelte.

"HERR ORDENSMEISTER! LN-TV!" rief die Reporterin. Und es zeigte sich, das beim Offiziellen Staatsfernsehen zu sein, seine Vorteile hatte. Der Ordensmeister hielt wirklich an und begann mit der Reporterin zu reden.

"Ich glaub der Fahrer hat uns falsch abgesetzt", sagte er skeptisch.

"Wieso falsch abgesetzt?"

"Das sieht aus wie eine Filmpreisverleihung. Nicht wie ein langweiliges Politikertreffen", scherzte der Ordensmeister, worauf seine Begleitung kichern musste.

"Sie sind hier schon richtig", beruhigte die Reporterin ihn. Da schien der Ordensmeister etwas erblickt zu haben.

"Jetzt sagt mir nicht ihr habt alle auf mich gewartet", fragte er und sah kurz über die rufenden Massen hinweg.

"Bis eben waren wir uns nicht mal sicher ob sie überhaupt kommen würden. Und mit der Begleitung einer so schönen Dame haben wir schon gar nicht gerechnet. Darf man davon ausgehen das sie eine Beziehung haben?", fragte die Reporterin und die Kamera schwenkte auf seine Begleitung.

"Darf man Ryo?", fragte der Ordensmeister.

"Kann ich auch nein sagen?", fragte sie neugierig.

"Ich glaub das können wir ihnen nicht mehr verbieten. ", sagte der Ordensmeister lachend.

"Na dann erlaub ich es. Sie dürfen davon ausgehen", sagte sie keck und stupste Sosuke mit der Schulter an.

"Nach all den Dementierungen stehen sie nun doch zu ihrer Beziehung, wieso jetzt erst?"

"Hat sich bisher nicht ergeben", stellte der Ordensmeister amüsiert fest.

"Nicht ergeben?", fragte die Reporterin. Derweil sah man im Hintergrund die zwei Soldaten wache stehen.

"Ich geh doch nicht bei der Presse Hausieren, und sag allen dass ich eine Beziehung hab. Dann hätten sich alles nur darum gedreht. Und wir hatten weit besseres zu tun als dauernd Presseanfragen abzulehnen", erklärte der Ordensmeister und grinste dabei.

"Und nun haben sie Zeit für sowas?", harkte die Reporterin nach.

"Nicht wirklich. Aber alleine zu so einer Gala zu kommen ist doch auch scheiße. Aber wir müssen nun weiter, sonst fällt der Koordinator noch um", antwortete er und zeigte mit dem Kopf auf den Koordinator, der am Ende des Teppichs neben der Eingangstür stand. Darauf wanden sich die beiden ab und gingen Hand in Hand den Teppich entlang. Die Kamera hielt weiter auf sie drauf.

"Nun... wie sie so eben live mitbekommen haben. Zu der Jubiläumsfeier der Imperialen Liga ist sogar der Ordensmeister mit seiner Partnerin erschienen. Das Verspricht noch ein bedeutsamer Abend zu werden. Ich bin Cellina Krause live vom Geschehen für LN-TV", sagte die Reporterin und das Bild wechselte auf einen sehr überrascht wirkenden Moderator.

"Nun... Meine Damen und Herren, der Ordensmeister persönlich. Und sogar mit Begleitung. Das bekommen sie nur bei LN-TV. Wir machen nun kurz Werbung und sind dann gleich wieder zurück", sagte er und direkt darauf begann Werbung zu laufen.

Theresa sah zu Salmar und Florian. Sie saßen in einen kleinen Pausenraum und sahen sich die Übertragung im TV an.

"Wessen Idee waren die Wachen?", fragte sie trocken. Darauf hob Florian die Hand.

"Schuldig", gestand lachend ein.

"Ist da nicht genug Sicherheit?" fragte Theresa und griff sich ihre Bierflasche.

"Es sind doch nur die Beiden zu sehen", verteidigte sich Florian und grinste.

"Wie viele?"

"Er hat doch immerhin eine Leibgarde."

Theresas Blick wurde zu Eis. Salmar grinste zwischen beiden hin und her.

"Sind nicht alle... bei weiten nicht... ein Teil... nicht viele... Nur ein Paar... 150...", stammelte Florian wobei die letzten Worte fast nicht zu verstehen waren.

"150?"

"Du kannst gerne meckern. Aber ICH bin für die Sicherheit ihrer beiden Ärsche zuständig. Ich bin der Chef seiner Leibgarde. Und wir haben massenhaft Morddrohungen bekommen. Von JEDEM dem wir auf die Füße gelatscht sind. Da vertrau ich nicht irgendwelchen hampeln von der Polizei. Sollte nichts passieren, bekommt es keiner mit, außer die Polizeiführung. Sollte was passieren, hab ich 150 Mann unter schweren Waffen in einer Minute vor Ort", erklärte Florian harsch. Theresas Blick blieb weiterhin eisig.

"Er hat schon recht. Wir haben über 40 Morddrohungen bekommen. Wovon 32 als ernst zu nehmen eingestuft wurden. Die sind ja alle mehr oder weniger unsichtbar", wand Salmar ein.

"Lasst uns zu den Drachen beten das wir sie nicht brauchen. Eine Schießerei in der Hauptstadt können wir aktuell absolut nicht gebrauchen", stellte Theresa fest und nahm einen kräftigen Schluck aus ihrer Flasche.
 


 

"Na wie geht's dir? Alles gut?", fragte Sosuke als sie im Gebäude und weit genug weg von den Mikrophonen der Reporter waren.

"Das war... beeindruckend. Wie alles schwieg", sagte Ryo und sah ihn beeindruckt an.

"Man gewöhnt sich dran", tat Sosuke es wie unbedeutend ab. "Aber du kannst dir sicher sein, das du nun DAS Thema Nummer eins bist. Die können die ganze Gala absagen, interessiert sowieso keinen mehr", scherzte Sosuke.

"Ich hoffe nicht. Dann hättest du gestern sinnlos die Stunden an deiner Rede geschrieben."

"Hmmm. Auch wieder war", stellte Sosuke fest, legte seine Hand auf ihre Schulter und drückte sie an sich, wobei er den Kopf an ihren anlehnte.

"Ist schön das du da bist", flüsterte er leise. Es war etwas ganz komisches in ihm passiert. Normalerweise kam er immer alleine, oder in Begleitung von einen seiner Kameraden. Da waren die anderen ihm egal. Doch nun. Er war glücklich das Ryo bei ihm war. Jemand dessen warme Hand er fassen konnte.

"Miau", schnurrte sie leise.

"Ordensmeister Vollpfosten. Sind sie nun hier um mit ihren Haustier anzugeben?", fuhr die beiden jemand von hinten an, worauf sie sich umdrehten. Hinter ihnen stand ein kleiner dicker Mann mit Glatze.

"Minister Arschgesicht. Sind sie unter ihren Tisch mal wieder vorgekrochen?", konterte Sosuke spitz. "Darf ich vorstellen, das DING ist der Finanzminister Puchner. Auch wenn er so aussieht, meist beißt er nicht", provozierte Sosuke, als er den Mann Ryo vorstellte. Die Streitigkeiten zwischen Sosuke und Puchner reichten weit zurück. Sie verachteten einander und sowie keine Kamera in der Nähe war zeigten sie dies auch ganz offen.

"Ich merk schon. Eines der vielen Arschlöcher mit denen du dich rumärgern musst", brummte Ryo und sah auf den Mann herab. Am liebsten hätte sie ihm das Gesicht für den Spruch mit dem Haustier zerkratzt.

"Mäßigen sie sich", forderte der Mann von Sosuke.

"Warum? Muss ich vor ihnen Angst haben? Ich hab meine eigene Armee. Ich hab eine scharfe Freundin und... Das wichtigste", sagte Sosuke und fuhr sich demonstrativ durch die Haare "ich hab Haare auf den Kopf. Sie haben nichts von den drei dingen. Also verkrümeln sie sich in eine Ecke und zählen Erbsen". sagte Sosuke und ging dann einfach, wobei er Ryo mit sich zog. Der Minister blieb mit rot anlaufenden Kopf zurück.

"Machst du das öfter?", fragte Ryo

"Bei ihm? So oft ich kann", antwortete Sosuke fieß. So gingen sie dann zum großen Ballsaal.

Auf Gefallene Unbekannte und Freunde

Kapitel 65

Auf Gefallene Unbekannte und Freunde.
 

Sosuke saß mit Ryo an ihrem Tisch am Rande des großen Saales. Er hatte es so gewollt, um etwas Ruhe zu haben. Aber auch um die Anderen besser beobachten zu können. Die Ansprachen waren schon im Gange und bald würde Sosuke dran kommen. Er war der letzte in der Reihe.

Sosuke hielt seine Rede in der Hand und ging sie noch mal im Kopf durch. Ryo saß auf ihrem Stuhl und betrachtete die anderen Leute. Hier waren so viele wichtige Leute versammelt. Und allesamt waren weit teurer gekleidet als sie. Bei einen kurzen Gespräch auf der Toilette hatte sie mitbekommen das andere hier mehrere Tausenden Uri für ihre Kleider ausgegeben hatten.

"Ihr Zwei gebt immer noch ein gutes Paar ab. Wisst ihr das?" riss beide eine Stimme aus den Gedanken. Georg Bühler stand in einen Anzug hinter ihnen und grinste Ryo an.

"Was treibt dich her, Georg?" fragte Sosuke ohne aufzusehen.

"Oh, Herr Bühler", sagte Ryo und stand auf um ihn zu begrüßen. Georg gab ihr zur Begrüßung die Hand und setzte sich dann neben Sosuke.

"Ich hatte ja schon damals ein gutes Gefühl mit euch beiden."

"Das damals war eine ganz andere Zeit... ein anderes Leben", stellte Sosuke fest und sah nun erst zu Georg auf. Dabei warf er die Zettel seine Rede sanft auf den Tisch vor sich.

"Ich hab es ja schon im System läuten hören. Aber geglaubt hab ich es erst als du hier aufgetaucht bist", erklärte Bühler.

"System?", fragte Ryo erstaunt.

"Ganz ehrlich...", setzte Sosuke an und lächelte dabei zu Bühler, "Wozu haben wir eigentlich Geheimhaltung? Es muss sich doch nur einer ins System einhacken und dann bekommt er alle Schweinerein von uns mit", kicherte Sosuke leise.

"Ist eine Möglichkeit", bestätigte Bühler.

"Miau?" Ryo sah zwischen den beiden Männern hin und her. Sie verstand nicht von was für einen System sie Sprachen.

"Sagen wir... Ein Kommunikationssystem... Geplant war es zur schnelleren Koordination der Kommandokette... Genutzt wird es gerade aber hauptsächlich für jede sinnlose Kommunikation...", erklärte Sosuke.

"Und Klatsch und Tratsch", fügte Bühler hinzu.

"Na ja. wir haben unsere Admins, die passen schon auf.", beruhigte Sosuke.

"Ach so... Und wann wolltest du mir davon erzählen?" fragte Ryo.

"Wieso? Willst du darüber kommunizieren?"

"Eventuell?"

"Dazu muss man aber jemanden im System kennen."

"Ich kenn Leute."

"Du kennst Mich... Ich kenn die Leute, Nicht du", kicherte Sosuke und sah wieder zur Bühne. Dort Sprach gerade der Finanzminister.

"Und darum kann ich nun nur voll Stolz auf unsere Leistung blicken und ich möchte mit der neuen Hymne der Imperialen Liga abschließen", sagte er und begann die Hymne zu singen. Darauf stimmten etliche andere im Raum mit ein.

"Ihr Drachen... Sie singen...", stellte Ryo fest.

"Giftgas ist Illegal... Aber sowas muss man ertragen?" scherzte Bühler.

"ICH durfte kein Gewehr mitnehmen... Hat man mir verboten", sagte Sosuke und zeigte auf Ryo.

"Ich bereu es gerade", stellte diese fest. Darauf schwiegen alle drei kurz und konnten sich dann nur schwer das Lachen verkneifen. Zwar bemerkten die anderen dies, doch ließen sich die meisten der Singenden nicht davon ablenken. Auch Kameras fingen die drei ein, wie sie kichernd am Tisch saßen und Sosuke und Georg mit den Händen einschlugen.

Als die Leute mit dem Singen fertig waren, verließ der Minister unter Applaus die Bühne und der Koordinator des Abends trat kurz ans Pult.

"Das war eine sehr bewegende Rede von Finanzminister Puchner. Und nun kommen wir zum Letzten Redner, den wir aufgrund der Kurzfristigkeit seines Besuches erst nun am Ende bringen können. Den Ordensmeister Sosuke Natzujama!", verkündete dieser und ein Lichtkegel fixierte sich auf Sosuke.

"Dann muss ich mal", sagte dieser und stand auf.

"Und deine Rede?", fragte Ryo und hielt ihm die Zettel hin. Darauf küsste er sie kurz auf die Stirn und sagte mit einen breiten Grinsen: "Ich versuch mal was anderes", wobei er sich sein Bierglas vom Tisch nahm.

Ryo sah ihm skeptisch hinterher, während er zur Bühne ging.

"Was anderes?", fragte Georg.

"Rechnen wir mit dem Schlimmsten", brummte Ryo und nahm ein Schluck aus ihrem Weinglas.

Als Sosuke die Bühne betrat, klatschten viele im Raum. An dem Pult angekommen sah er noch mal mit einen breiten Grinsen in Ryos Richtung, als er sein Bierglas abstellte. Darauf schüttelte Sosuke seine Hände über dem Kopf wie bei einer Siegerpose, was zu einen erneuten Anschwellen des Applauses führte.

"Wer einen Raum voller Politiker hat singen hören, der Fürchtet die Gräuel des Krieges nicht mehr", fing Sosuke an, worauf es wieder Applaus und Gelächter gab.

"Ich könnte nun eine sehr langatmige nutzlose Rede halten. Eine Rede wie toll wir sind. Wie geil unsere Liga und was nicht alles ist. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist schon unglaublich beeindruckend, dass wir hier stehen können. Wir haben sicher eine Menge Wettlokale in den Ruin getrieben, dadurch dass wir uns zusammen gesetzt haben. Also erst mal hoch die Tassen..." setzte Sosuke an und sah auf sein Glas. "Hoch die Gläser auf die verarmten Leute die gegen uns gewettet haben!" Dabei hob Sosuke sein Glas am Griff nach oben. Viele Anwesende machten es ihm nach. Er stellte das Bier dann aber wieder ab, ohne etwas zu trinken und zögerte kurz eh er weiter sprach.

"Doch was mich wirklich stört... dass viele die heute hier dabei sind, nicht die sind, die zur Formung der Liga beigetragen haben. Viele, die ich als Freunde bezeichnete... Jene, mit denen wir diesen langen und sicher auch nicht ganz einfachen Weg gegangen sind, sind nicht mehr da. Es war oft sehr schwierig. Doch taten wir es für etwas Gutes... etwas RICHTIGES. Und es schmerzt, dass sie diesen Tag nicht erleben konnten. Doch möchte ich hierbei an all die neuen Appellieren. Sie können nichts dafür, dass sie neu sind. Doch seien sie alle sich eines Bewusst. Nämlich der großen Verantwortung, die nun auf Ihren Schultern ruht. Verantwortung, einen Traum weiter zu führen, den ihre Vorgänger mit dem Leben bezahlten, damit wir sehen, wie er Wahrheit wird. Nehmen sie sich also jeden Tag, wenn sie im Parlament sind, zumindest einen Moment Zeit, um an diesen Traum zu denken. Doch nicht nur Leute die wir kennen sind gestorben. Es war ein langer und blutiger weg, die Kriminalität zu bekämpfen. So viele Polizisten sind in Erfüllung ihrer Pflichten ums Leben gekommen. Eine Verpflichtung für Sicherheit und Ordnung einzustehen. Die Gültigkeit von Recht und Gesetz wieder durchzusetzen. Auf das jeder, egal ob hier in der Hauptstadt oder in einen verschlafenen Dorf auf dem Land sich seiner Rechte sicher sein kann. Und es ist egal ob es ein Hoher Paladin oder der niedrigste Polizeibeamte war. Jeder gab das Wertvollste von sich, sein Leben... sein Blut, um aus dem Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Und darum sollten wir auch all Jenen gleichsam gedenken. Denn mit diesem Blut rangen wir dem Chaos unsere Ordnung ab. Unsere Sicherheit verdanken wir ihrem Opfer. Darum, lasst uns das Glas für all die Freunde und Unbekannten erheben, die diesen Tag nicht mehr miterleben konnten", sagte Sosuke und hob erneut sein Glas. Doch trank er auch diesmal keinen Schluck.

"Aber so wie wir dazu neigen die Toten überschwänglich zu ehren, sollten wir auch an all jene denken, die gerade in diesen Moment für uns einstehen. Das sind zum einen die Männer und Frauen an den Grenzen der Liga. Die tagtäglich der Gefahr ausgesetzt sind. Die aber auch jeden Tag aufs neue dort hinaus gehen, um eure... ", setzte Sosuke an, doch stockte er. Man sah ihm an das er innerlich mit den nächsten Worten rang. "Unser ALLER Heimat zu verteidigen. Doch sind es nicht nur die Soldaten weit draußen an unseren Grenzen. Es sind auch all jene die täglich dort hinaus gehen und für andere ihr Leben riskieren. Gerade jetzt stehen dort draußen vor diesem Haus so viele Polizisten. Halten ihre Wache um uns alle zu schützen. natürlich gab es Anschlagsdrohungen. Doch sind wir alle hier. Wir vertrauen diesen Männern und Frauen, dass sie uns schützen. Dass sie unsere Art der Politik schützen. Doch im gleichen Sinne müssen wir uns IHRES Vertrauens als würdig erweisen. Würdig, dass sie bereit sind IHR Leben für uns zu geben. Darum müssen wir uns jeden Tag fragen, ob wir genug tun. Bei all unserem Handeln sollten wir alle immer bedenken: es geht nicht um uns. Es geht um Jene dort draußen. Darum lasst uns nun das Glas erheben und auf all jene trinken, die für diese Liga ihr Leben gaben. Freunde und Unbekannte. Aber auch auf all jene, die gerade für uns irgendwo aufstehen. Für diese Imperiale Liga... für ihre Ideen und ihre Visionen", sagte Sosuke laut, hob das Glas und trank einen großen Schluck. Die anderen im Raum taten es ihm nach. Bühler hob ebenfalls sein Glas. Ryo sah ihren Sosuke nur grinsend an. Er hatte schon seine Rede gehalten. Nur sichtbar ohne Zettel und tat so, als ob er groß Improvisierte. Er wusste wie man sich verkaufen muss. Unter stehendem Beifall ging Sosuke dann zu ihnen zurück und setzte sich.

„Spinner“, sagte Ryo trocken.

„Gebt den Massen was die Massen wollen“, konterte Sosuke und goss sich Bier nach. Nun würden noch Auszeichnungen für verschiedene Leistungen in der Liga kommen. Aber erst mal gab es eine kurze Pause. Sie hatten nun fast zwei Stunden Leuten beim reden zugehört.

"Du bist weit mehr Politiker als du es immer zugibst", stichelte Ryo.

"Also jetzt mal nicht beleidigend werden", mischte sich Georg kichernd ein.

"Du bist nicht nett", antwortete Sosuke.

"Miaaaau!", konterte Ryo keck und grinste ihn breit an, wobei ihre Eckzähne vortraten..

"Ich denke ich werd mir mal was zu essen holen. Willst du auch etwas?“, fragte Sosuke und sah zu Ryo.

„Essen ist ne gute Idee“, wand Bühler ein.

„Dann geht mal. Bring mir was mit Fisch mit“, antwortete Ryo und grinste. Sie ahnte, dass die beiden sich viel zu erzählen hatten.

So standen dann beide Männer auf und gingen zu dem reichlich gedeckten Buffet am Rand des Raumes. Dort waren auch einige andere Personen.

„Was eine Ansprache“, stellte Bühler fest.

„Was muss, das muss. Talente muss man nutzen.“

„Aha. So nennst du das also jetzt?“

„Jeder treffendere Begriff wäre problematisch“, scherzte Sosuke als sich drei Generäle den beiden näherten. Sie waren in ihrer Paradeuniform hier und an ihrer Brust hingen zahllose Orden und Auszeichnungen. Sosuke kannte die drei Männer nur zu gut. General Jasch, General Henke und General Friedrichsen. Die drei großen Armeekommandanten, welche die anderen Frontabschnitte befehligten. Bedeutsame Männer innerhalb und außerhalb der Liga.

„Ob das ne gute Idee ist, alle Frontkommandanten hier zu versammeln? Was wenn der Feind angreift?“, fragte Sosuke freundlich um das Eis zu brechen, während die drei Männer auf ihn zu kamen.

„Nun. Sie können sich ja anscheinend überall hin teleportieren. Und wir haben Funker im Nebenraum“, erklärte Jasch mit einen Lächeln.

„Dann ist ja gut“, sagte Sosuke, während die Generäle vor ihm salutierten. Sosuke erwiderte den Salut und reichte ihnen dann die Hand hin.

„Sie haben schon viel Wagemut, diesen Scharags zu helfen“, stellte Henke fest und schüttelte die Hand von Sosuke.

„Na ja. Sie sind eine wichtige Front“, stellte Sosuke fest.

„Front?“, fragte Jasch.

„Hindernis… Der Feind kann zumindest nicht problemlos da durch und uns in die Flanke fallen. Darum musste ich handeln und Reservetruppen einsetzen. Geplant war das nicht. Und gewollt erst recht nicht. Aber sie haben ja nicht reagieren wollen“, erklärte Sosuke und sah kurz über die Schulter zu Ryo. Diese war von einer Gruppe Frauen umkreist. Sosuke wunderte sich zwar, lies sich aber kaum etwas anmerken.

„Na ja… Können ist da eher der Fall gewesen. Zu weit weg und zu geringe Kapazitäten“, erwiderte Jasch.

„Ich brauch schon fast alles an Transportkapazitäten um meine Truppen zu Versorgen. Der Wüstenkampf verlangt Mensch und Maschine wirklich alles ab…“, berichtete Friedrichsen.

„Die alten Ausreden", kicherte Sosuke. "Ich hab gehört es lief nicht so gut bei ihnen?" fragte Sosuke Friedrichsen plötzlich ernst.

„Wir kommen kaum voran. Wir müssen von Oase zu Oase ziehen. Der Feind ist schnell und meine Fahrzeuge bleiben immer wieder im Sand hängen."

"Verluste?"

"Gut 1 zu 1... Nur hängen wir seit Wochen im gleichen Gebiet fest. Wir sind nicht der geplante überraschende Vorstoß. Im Bestfalle binden wir etwas Truppen", stellte Friedrichsen fest.

"Und wir haben ein großes Problem", brummte Jasch und sah sich kurz um.

"Noch ein großes Problem? Kann sich eine Nummer ziehen und ins Wartezimmer neben die anderen setzen", kicherte Sosuke. Er merkte sofort, dass dies wirklich ernst war, wollte es sich aber nicht anmerken lassen.

"Esteban kommt", sagte Henke kurz. Da entglitt Sosuke die Kontrolle über sich selber.

"Scheiße."

Die Nacht vor dem Morgen

Kapitel 66

Die Nacht vor dem Morgen
 

"Ist das Ihr ernst?", fragte Sosuke und sah sich kurz um.

"Leider ja", bestätigte Friedrichsen.

"Aber der ist doch in der NA. Und bisher hat die, glaube ich, nicht kapituliert... zumindest nicht nach außen. Aber von der ist eh schon länger nichts Offizielles mehr gekommen", stellte Sosuke fest.

"Das ist es ja. Sie haben Occasus mit immensen Verlusten erobert. Nach abgefangenen Schätzungen haben Sie dabei über sechshunderttausend Leute verloren. Von seiner Armee sind nicht mal 35% Kampffähig. Und das wirklich absurde daran: all das um ein Geothermikraftwerk unter der Stadt zu sprengen. Und nun ziehen Sie sich wieder zurück. Es schien ihnen nur um dieses Kraftwerk zu gehen. Einige Berichte scheinen recht wirr zu sein. Berichte von Monstern und Ähnlichem. Der Geheimdienst weiß noch nicht, was man damit anfangen soll. Aber der offizielle Befehl ist, er soll zurück in die SK, dort seine Truppen auffrischen und dann zur Front ziehen. Wir vermuten, dass er in ca. 1 Monat an einer unserer Fronten sein wird", erklärte Jasch.

"Einem Monat? Einer der Drachen scheint es gut mit mir zu meinen", brummte Sosuke. Darauf sahen die anderen ihn fragend an.

"Wir haben gut einen Monat Zeit. Das ist mal richtig viel Zeit um uns vorzubereiten. Man muss nichts aus dem Ärmel schütteln und in drei Tagen oder so was parat haben. Also, immerhin etwas... Aber ja, wir müssen uns da zusammensetzen und was organisieren. Ich würde sagen, dass Sie sich da mit der Kommandostelle der Paladine in Verbindung setzen. Dann können wir alles geeignete koordinieren. Ich habe für die nächsten drei Tage Urlaub", sagte Sosuke entspannt mit einem Lächeln. Zumindest nach außen war er es. Innerlich wirbelte sein Verstand in höchsten Alarmfarben. Esteban war eine ganz neue Karte in diesem Krieg. Er war ein erfahrener Stratege und Sosuke hatte Hochachtung und Respekt vor ihm. Aber er brachte auch viel Kriegsgerät mit. Die Liga konnte sich nur deshalb so gut gegen die SK halten, weil diese einen zwei Fronten Krieg führte. Wenn dem nun nicht mehr so wäre, dann stünden sie vor gewaltigen Problemen. Und dabei wollte er sich eigentlich ausruhen und nicht an den Krieg denken. Zumindest konnte er noch nach außen seine Gemütslage verbergen.

"Wir sprechen uns dann die nächsten Tage noch. Das Programm wird gleich weiter gehen. Wir sollten zumindest heute... an diesen Tag... für einige Stunden, den Schein von Sicherheit und Zuversicht wahren", sagte Sosuke trocken. Die anderen Generäle nickten. Auch sie wussten das Propaganda ein wichtiger Faktor war. Und eine Gruppe Generäle die auf so einem Ball in der Ecke tuscheln, würde sicher nicht selbstsicher wirken. Sosuke nickte ebenfalls und ging dann mit Bühler zum Tisch zurück. Dabei schob er mit Gewalt alle Gedanken bei Seite. Zumindest diese Nacht wollte er nur mit Ryo zusammen sein.
 


 

Endlich war das Offizielle Programm mit den Reden und der Verleihung von Orden vorbei. Nun kam endlich das, worauf Ryo sich die ganze Zeit gefreut hatte: Der Tanz. Es war Üblich, dass auf solchen Veranstaltungen getanzt wurde. Und nun war sie hier, bei so einer großen Feier, in einem so schönen Kleid. Aber das Wichtigste saß neben ihr. Sie sah kurz zu Sosuke, der den Umbauarbeiten zusah. Seit er und Bühler vorhin am Buffet waren, war etwas in seinen Augen anders. Etwas belastete ihn. Auch wenn er lächelte und es sich mit aller Mühe nicht anmerken lassen wollte. Doch Ryo kannte ihren Kerl. Leider hatten sie zu viele Frauen umschwärmt, als dass sie hätte mitbekommen können, was Sosuke so bedrückte. Alle wollten mehr über sie und Sosuke wissen. Wo sie sich kennen gelernt hatten. Wie er so privat sei... Sie fühlte sich wie von Reportern umringt.

Da schaute Sosuke sie an und riss sie aus ihren Gedanken. "Willst du wirklich tanzen?", fragte er kurz.

"Miau", antwortete Ryo und nickte dabei. Hiervor könnte er sich nicht drücken.

"Naaaa... Wenn es sein muss", brummte er, grinste sie an und stand auf, um ihr dann vornehm die Hand zu reichen.

"Madam, würden sie mir die Ehre dieses Tanzes gewähren?"

"Aber sicher", antwortete sie und stand auf.

"Aus dir eine feine Dame der Gesellschaft zu machen ist wohl kaum möglich", stellte Sosuke fest.

"Feine Damen der Gesellschaft reparieren auch nicht deine Maschine", konterte Ryo.

"Das... ist ein sehr guter Einwand. Dann lass uns mal zusammen rumstolpern", scherzte er. Und da war etwas Wahres dran. Sie hatte einige Grundschritte mit ihm geübt. Aber ob es so elegant war wie gedacht? Ihr war das egal. Hauptsache sie hatten Spaß.

So gingen dann bei zusammen zur Tanzfläche, wo sich schon viele Andere versammelt hatten. Sie stellten sich auf die Tanzfläche und gingen in die Ausgangsposition, wobei Sosuke seine Hand um sie legte.

"Schlagzeile von Morgen: Ordensmeister kann nicht Tanzen", sagte Sosuke leise.

"Zweite Zeile: Seine Begleitung aber auch nicht", kicherte Ryo, worauf auch Sosuke fies kicherte.

Dann fing endlich das Orchester zu spielen an. Es war ein ruhiger, bekannter Walzer. Mit dem Einsetzen der Musik begannen alle zu Tanzen. Ryo sah in Sosukes Gesicht. In den Augen von Sosuke erkannte sie, dass er die Schrittfolge genau mitging. Für sie war es deutlich leichter. Zwar war sie auch keine Tänzerin, aber diese einfachen Tanzschritte konnte sie.

"Nicht so kantig... Weicher", flüsterte sie ihm zu und übernahm die Führung. Dabei musste sie Schmunzeln. Er konnte einen 20 Meter großen Kampfkoloss virtuos über das Schlachtfeld steuern, geschmeidiger als viele Menschen sich bewegen konnten. Im Kampf Mann gegen Mann war er schnell und beweglich wie eine Schlange. Doch bei etwas so Einfachem wie Tanzen wirkte er steif und ungelenkig. Doch so langsam schien er in die Bewegungen zu kommen. Nach und nach entspannte sich auch sein Gesicht wieder.

"Ist es nicht schön hier?", fragte Ryo.

"Mag sein", antwortete Sosuke knapp.

Dann begannen die Musiker einen anderen Walzer zu spielen. Dieser war etwas schneller und Sosuke hatte wieder sichtlich zu tun, schritt zu halten. Ryo in ihrem Kleid hingegen schwebte förmlich auf der Tanzfläche. Hier entfaltete sich die den Katzenmenschen nachgesagte Grazie und der Anmut.

"Ach nun sei nicht so wortkarg. Das bist du sonst auch nicht. Schau dich doch mal um. Alles so festlich und schön. Es ist wie in einem Märchen. Und wir sind dabei... ich fühle mich... ich fühl mich wie eine Prinzessin", sagte Ryo.

"Du bist keine Prinzessin... Du bist meine Königin", hauchte er kurz. Ryo sah in seine Augen und bemerkte wie seine Wangen leicht rot wurden.

"Du wieder... kein Wunder, dass alle Welt hinter dir her ist."

"Die Welt ist mir egal, solange du bei mir bist."

"Miauuuu", schnurrte Ryo und ohne, dass sie es merkte, kräuselte sich kurz ihr Schwanz zusammen.

So tanzten sie dann noch eine Weile weiter. Sie genossen einfach die Gegenwart des Anderen und die Bewegungen zur Melodie. Was auch immer Sosuke bedrückt hatte, es war aus seinen Augen gewichen. Hier in diesem Moment war alles egal. All die Welt um sie beide war für diesen Moment nicht mehr wichtig. Es gab nur Sie und Sosuke. Und zumindest für diesen Moment war das alles, was auch er brauchte.
 

Langsam neigte sich der Ball dem Ende zu. Einige Gäste waren schon gegangen und der Saal leerte sich.

"Siehst du, mit etwas Übung kannst auch du tanzen", erklärte Ryo etwas außer Atem, als sie sich hinsetzte. Sosuke goss sich ein Glas Wasser ein.

"Bei der Tanzlehrerin ein Wunder", konterte er.

"Wat soll dat denn nu heißen?", fragte Ryo übertrieben.

"Dass ich in meinem Kopf nur wenig Platz fürs Tanzen hatte...", erklärte Sosuke und gab Ryo einen Kuss auf die Stirn. Diese Schnurrte verlegen und sah ihn mit verlegenen Grinsen an.

"Probst du das eigentlich auch vorher wie deine Reden?", fragte Ryo schelmisch.

"Was?"

"Diese Komplimente."

"Als ob man sowas bei dir kleinem Chaoskopf proben könnte."

"Muss der mit den Hummeln im Kopf gerade sagen. Du bist genauso chaotisch."

"Habe ich NIE bestritten", antwortete Sosuke und streckte ihr kurz die Zunge raus.

"Wo ist eigentlich Georg hin?", fragte Ryo und sah sich um.

Darauf sah sich nun auch Sosuke um. "Eventuell gegangen. Ist schon spät. Wir sollten wohl auch bald gehen", stellte Sosuke fest und trank einen Schluck.

"Ach ich könnte noch weiter Tanzen."

"Na ja. Wenn wir erst am Ende offiziell gehen, dann hängen uns die Reporter an den Hacken", gab Sosuke zu bedenken.

"Heißt?"

"Wenn wir uns jetzt davon schleichen, haben wir die Nacht wohl noch unsere Ruhe", schlug Sosuke vor.

"Im raus Schleichen bist du ja geübter als ich."

"Na ja... Man kennt seine Hinterausgänge um zu verschwinden. Also, wollen wir?", fragte Sosuke mit eine breiten Grinsen.

"Und was hast du vor?"

"Einfach noch die Nacht genießen."

"Na gut. Dann lass uns flüchten", stimmte Ryo zu.

Nach einem kurzen Gespräch mit einem Mitarbeiter und einem kleinen Marsch durch die Versorgungsgänge der Oper schafften es die Beiden dann auch unbemerkt aus einem Hinterausgang eines Nebenhaus zu flüchten. Von der Oper wurde es als Lagerhaus für Requisiten verwendet.

"Danke", sagte Ryo zu dem Kellner, der sie hier her geführt hatte.

"Kein Problem", antwortete dieser und schloss die Tür hinter den Beiden. Die Nacht war warm und klar.

"Und wo willst du nu hin?", fragte Ryo.

"Weiß ich noch nicht. hast du eine Idee?"

"Lass uns was essen."

"Essen? wir kommen gerade von einer Veranstaltung mit Buffet", stellte Sosuke überrascht fest.

"Ach... das ist alles so etepetete Zeug gewesen. Das ist immer nur ein Minihappen, und schmecken tut es auch nicht", erklärte Ryo.

"Du hast vergessen, dass es auch viel zu teuer ist", scherzte Sosuke. "Hast aber recht. Was willst denn haben?", fragte er dann, auch wenn er sich die Antwort fast schon denken konnte.

"Fischbrötchen?", fragte Ryo.

"Du und dein Fisch... das ist ja schon fast zwanghaft."

"Fischbrötchen", quengelte Ryo übertrieben.

"Na gut. Wenn es dich glücklich macht", gab sich Sosuke geschlagen. Er konnte den Dingern zwar nichts abgewinnen, doch sie liebte es.

"FICHBRÖTCHEN! FISCHBRÖTCHEN!", freute sich Ryo und lief los, auf der Suche nach einem Laden, der Fischbrötchen verkaufte. Dabei zog sie Sosuke am Ärmel hinter sich her. Sie fanden auch recht schnell einen Imbiss, der ihre Fischbrötchen verkaufte. Zum Glück hatte Sosuke immer eine Kreditkarte bei sich. So gingen sie dann Arm in Arm die Straße entlang. Ryo passte dabei sehr auf, das sie nicht ihr Kleid bekleckerte. Einige Passanten sahen ihnen hinterher.

"Was machen wir nun? Ich bin so voller Energie. Ich muss was machen", sagte Ryo hibbelig.

"Sag mal, hast du was schlechtes gegessen? Du bist ja wie überdreht", fragte Sosuke.

"Ne, ich genieße einfach den Tag... Die Nacht. Ich mag was erleben. Was hältst du von Kino? So ein schön romantischer Film... Action hast du ja täglich genug", schlug Ryo vor.

"Eh ich mir eine Schnulze ansehe, geh ich unbewaffnet zu Fuß an die Front."

"Also kein Kino... Miau..."

"Warum ins Kino gehen... unser Leben ist viel spannender als jeder Film. Action, Liebe... Alles in erster Reihe mit bester Grafik... Und in Stereo."

"Aber ohne Popcorn", stellte Ryo spitz fest.

"Aber mit echten Granaten."

"Die kann man nicht essen... gut: du eventuell, du isst ja auch alles. Aber ich kann die nicht essen", konterte Ryo grinsend.

"Die sind nicht zum Essen da."

"Wozu dann?"

"Zum Kegeln!", lachte Sosuke.

"Ah... Moment mal", sagte Ryo und sah Sosuke schief an. "Dann benutzt ihr die

Dinger aber falsch.

"Wir sind nur schlecht im Kegeln."

"Das erklärt einiges... Sehr viel so gar. In Wirklichkeit ist dieser Krieg nur ein großes Kegelturnier... Jedoch habt weder ihr noch die SK eine Ahnung vom Kegeln. Endlich wird es mir klar", erkannte Ryo und tippte sich wie bei einer großen Erkenntnis an die Stirn.

"Dieser Krieg ist eine Reihe von vielen Missverständnissen. Das muss ich dringend den Anderen sagen", stellte Sosuke fest, worauf beide auf der Straße anfingen laut zu lachen. Einige der Passanten sahen sie zwar skeptisch an, doch sagte keiner was. So gingen dann beide wieder Hand in Hand weiter.

Am Horizont begann langsam der nächste Morgen zu dämmern.

"Komm, lass uns mit der S Bahn eine Stadtrundfahrt machen", schlug Ryo vor.

Neuer Morgen, alte Pflichten

Kapitel 67

Neuer Morgen, alte Pflichten
 

Sosuke wurde durch das schrille Quietschen eines Zuges langsam geweckt. Er schaute sich zuerst etwas benommen um, doch blendete ihn flackerndes Licht, sodass er nicht erkannte, wo er war. Er sah nach unten und da lag Ryo mit dem Kopf auf seinem Schoß. Zumindest waren sie zu zweit. Erst, als das Flackern zu einem bleibendem Lichtschein wurde, erkannte Sosuke seine Umgebung. Es war ein Viererabteil eines S-Bahnzuges. Sie mussten wohl gestern Nacht in der S-Bahn eingeschlafen sein. Jetzt erst bemerkte Sosuke, dass sie nicht alleine waren. In dem Abteil neben ihnen saßen Leute. Der ganzen Zug war gepresst voll mit Leuten, nur bei ihnen saß keiner. Hatten ihnen alle aus Höflichkeit den Platz gelassen? Da erwachte Ryo schläfrig und gähnte zuerst sehr lang, ehe sie murmelte: "Mach mal das Licht aus. Kann ja keiner bei schlafen."

Sosuke sah in die lachenden Gesichter der anderen Fahrgäste.

"Du solltest aufwachen", sagte Sosuke sanft.

"Meaoooww", schnurrte Ryo und ließ die Augen geschlossen. Darauf stupste Sosuke sie mit dem Finger gegen die Wange. Sie knurrte ihn kurz an. In diesen Moment rumpelte die Bahn über einen Schienenstoß. Darauf öffnete Ryo verschlafen die Augen.

"Erdbeben?", fragte sie.

"Nö", gab Sosuke kichernd zurück. Darauf stemmte Ryo sich von ihm hoch und sah sich verwirrt um.

"Das ist doch nicht unser Zimmer..."

"Das hab ich auch nie gesagt", brummte Sosuke leise.

"Das ist nicht mal EIN Zimmer. Das ist ein Zug. Was machen wir in einem Zug?", stellte Ryo skeptisch fest. Darauf musste Sosuke lachen.

"Wir sollten uns einen Kaffee holen", schlug Sosuke vor. Darauf reichte ihnen jemand hinter ihnen einen Kaffee.

"Hier", sagte eine ältere Frau im Blazer.

"Danke", bedankte sich Sosuke grinsend, nahm den Kaffee und trank erst mal einen Schluck. Der schwarze Kaffee war sehr stark und dementsprechend bitter schmeckte er auch. Jedoch tat er seine Wirkung. Sosuke spürte, wie die Wärme ihn durchdrang und die Müdigkeit aus seinem Geist trieb.

"Auch ein Schluck?", fragte Sosuke und hielt Ryo den Becher hin.

"Miauuuuu", brummte Ryo, nahm den Becher und trank einen Schluck. Darauf fauchte sie und machte einen Buckel, wobei sich ihr Schwanz aufrichtete.

"Der weckt ja Tote auf! Da bekomm' ich ja einen Herzinfarkt", stöhnte Ryo und setzte sich aufrecht neben Sosuke. Dieser schaute nach hinten zu der Frau die ihm den Kaffee gereicht hatte. "Zu sagen, der sei stark, ist noch untertrieben." Darauf lachte die Frau.

"Wir sollten frühstücken", stellte Ryo fest, nachdem ihr Magen geknurrt hatte.

"Meinst du wirklich?", erwiderte Sosuke, doch schien sein eigener Magen, der nun ebenfalls knurrte, ihm zu antworten. Darauf sah Sosuke zu seinem Bauch. "Der stimmt dir zu. Das sind dann zwei gegen einen. Da kann ich nichts machen. Lass uns frühstücken gehen", gab sich Sosuke geschlagen und stand auf, um sich zu strecken. Erst jetzt sah er, dass wirklich der komplette Wagen dicht gedrängt voller Passagiere war. Nur ihnen hatte man Platz gelassen. Das erzeugte in ihm ein ungewohntes Gefühl. Gestern hätte Sosuke damit gerechnet, dass man ihn ausrauben würde, anstelle das man ihn schlafen lässt. Aber eventuell bewegte sich ja doch etwas.

An der nächsten Haltestelle wünschten beide den Weiterfahrenden noch einen schönen Tag und stiegen dann aus. Die Sonne schien hell und es war windstill in der Stadt. Die Leute auf dem Bahnhof starrten sie verwundert an. Es war eher unüblich, dass so hochrangige Personen aus einem Nahverkehrszug stiegen.

"Ich fühle mich beobachtet", stellte Ryo fest.

"Da gewöhnt man sich dran. Ich bin nur gespannt, was die Presseabteilung dazu sagt. Ich wette, Theresa wird ausflippen", scherzte Sosuke.

"Gut möglich. Und Florian sicher auch", ergänzte Ryo. Beide gingen den Bahnhof entlang zur Treppe, während Sosuke nachdachte.

"Der Ordensmeister verschwindet, ohne was zu sagen, von der Feier. Ist nicht erreichbar und kommt nicht ins Hotel zurück... Würde mich nicht wundern, wenn die nicht schon 'ne Fahndung nach uns gestartet haben", scherzte Sosuke. Ihm machten die Blicke der Umstehenden nichts aus. Er war zu sehr dran gewöhnt. Aber Ryo gefiel es nicht, so angestarrt zu werden. Vor einem Bäcker blieben die beiden dann stehen.

"Hier gibt es was zu Essen. Und sicher auch ein Telefon. Oder wollen wir ", stellte Sosuke mit einen breiten Grinsen fest.
 

"... Wo genau die Bilder aufgenommen wurden, ist unklar", berichtete die Nachrichtensprecherin, noch bevor der Fernseher ausgeschaltet wurde.

"Er hat gewonnen. Den lassen wir nie wieder unbeaufsichtigt vor eine Kamera", stellte Theresa fest und setzte sich auf die Bettkante.

"Ist das so schlimm?", fragte Salmar und sah sie grinsend an.

"Schlimm? Damit macht er sich selbst und auch uns zur Lachnummer", brummte Theresa und wollte aufstehen, doch schlang Salmar den Arm um ihren Bauch und zog sie wieder zu sich ins Bett.

"Nun hab dich nicht so", sagte er und zwickte ihr in die Seite.

"Ach... lass das!", lachte Theresa und versuchte sich zu befreien.

"Du wolltest doch immer, dass er persönlicher wirkt. Das ist doch viel menschlicher", sagte Salmar und ließ Theresa los. Diese beugte sich über ihn und schaute ihn übertrieben ernst in die Augen.

"Menschlicher, ja. Aber nicht hormongetrieben unprofessionell."

"Die sind unterwegs eingeschlafen... Die haben zumindest laut Presse nichts gemacht... Nicht so wie wir", stellte Salmar grinsend fest.

"Du bist blöd", fauchte Theresa und stieß kurz mit ihrer Stirn auf seine. Dann rollte sie sich runter und stand auf. Salmar lachte.

"Stell dir mal vor, die hätten ihn im Puff gefunden", rief er ihr aus dem Bett nach. Darauf blieb Theresa stehen und sah sich kurz zu ihm um.

"Ein Puff? Was soll der denn da?"

"Komm zurück und ich erkläre es dir mal." Doch Theresa begann sich kopfschüttelnd ihre Unterwäsche anzuziehen.

"Was man da macht, ist mir klar. Aber warum sollte er da hin? Der hat doch sein Mädel."

"Diese Katze... Auch wieder wahr", stellte Salmar fest und rollte sich nun ebenfalls aus dem Bett um sich anzuziehen.

"Dem kannst du doch jede andere auf den Bauch binden und da würde nichts passieren. Für ihn gibt es nur diese Ryo", brummte Theresa, während sie sich ihre Uniform anzog.

"Ist da wer eifersüchtig?", fragte Salmar hämisch. Darauf sah ihn Theresa kurz finster an und mit einem "Ach halt doch die Klappe" verschwand sie aus dem Raum. Salmar zog sich schnell an und rannte ihr hinterher. Im Eingang des Hauses holte er sie ein.

"Was ist denn los?", fragte er Theresa und hielt sie am Arm fest.

"Was sollte die dumme Frage? Wieso sollte ich eifersüchtig sein auf jemanden, der sich allen anderen gegenüber verweigert? Ich finde es nur albern", antwortete Theresa.

"Das ist nicht albern. Das ist Liebe... Na okay, es ist doch albern. Ja... Ja es ist albern", gestand Salmar ein, als sie das Haus verließen. Draußen auf der Straße war geschäftiges Treiben. Ausrüstungskisten wurden auf LKW's verladen. Dies war der hintere Kommandoposten. Hier wurde die Versorgung mit Nachschub geregelt und man konnte etwas Ruhe vor der Schlacht finden. In Sichtweite des Hauses standen die Maschinen der beiden in Wartungsgerüsten.

"Er ist albern und ich muss uns dann wieder als seriös darstellen. Dann muss ich mir wieder irgendeine Geschichte ausdenken."

"Dann lass es doch einfach. Sag nichts dazu. Wen kümmert es?", schlug Salmar vor und ging auf seine Maschine zu. Theresa folgte ihm.

"Außerdem haben wir doch eh wichtigeres zu tun als das. Wir haben ihm versprochen, dass wir in der Stadt Bad Markau auf ihn warten", ermahnte Salmar und stieg in seine Maschine. Theresa stieg ohne eine Erwiderung in ihre und fuhr sie hoch. Sie schaltete den Funk ein.

"Guten Morgen, liebe Mitstreiter für das Gute. Hier spricht Ihr glorreicher Anführer", schallte Salmars stimme über Funk.

"Glorreich?", fragte Kai.

"Noch habe ich uns nicht ins Verderben geführt", antwortete Salmar.

"Aber es gibt immer ein erstes Mal", wandte Theresa bissig ein.

"Ach, sei ruhig. Ich hab im Gefühl, dass heute ein guter Tag wird. So, jeder bereit für den Krieg?"

"Krieg? Ich dachte, wir gehen jetzt was essen?", scherzte Franziska.

"Öhm... Nein... Ne. Auf meinem Fahrplan steht Krieg", erwiderte Salmar und Theresa sah, wie er seine Maschine aus dem Gerüst steuerte.

"Verdammt! Ich bin im falschen Zug! Ich wollte essen gehen", scherzte Franziska weiter.

"Zu spät. Nun geht es in den Krieg. Vergesst nicht, der Feind ist gut verschanzt und ein Arschloch. Also, Kopf unten halten und Arschbacken zusammen pressen, bis wir in den feindlichen Gräben sind. Gesamter Zug, Sammeln am Startpunkt!", befahl Salmar, worauf die anderen Piloten kurz bestätigten.
 

Als Sosuke und Ryo aus dem Fahrstuhl traten, sah man in den Gesichtern der Anwesenden deutliche Erleichterung. Sie hatten sich alle vor dem Fahrstuhl versammelt und auf die beiden gewartet. Sosuke lachte innerlich. Sonst marschierte er täglich an die Front und hier wurde sich Sorgen gemacht, wenn er mal einen Abend nicht da war.

„Wo waren Sie denn gewesen?“, fragte Berg.

„Unterwegs“, gab Sosuke kurz zurück.

„Wir haben uns Sorgen gemacht. Hätten Sie sich nicht zumindest mal melden können?“, fragte Kartz.

„Wenn ich mich das nächste Mal davon stehle, lass ich einen Zettel da. Was habt ihr denn? Ist doch nichts passiert“, sagte Sosuke selbstsicher.

„Aber es HÄTTE was passieren können.“

„Das kann auch jeden Tag an der Front passieren. Und da macht keiner so ein Gewese. Meint ihr nicht, ich kann auf mich aufpassen?“, fragte Sosuke mit hartem Blick, doch konnte er sich kaum ein Grinsen verkneifen. Darauf schwiegen die anderen. Nach einigen Sekunden ließ er seiner Mimik freien Lauf und lächelte.

„Man muss auch mal verschwinden. Aber nun bin ich wieder da, und es gibt viel zu tun. Hat sich die Armeeführung schon gemeldet?“, fragte Sosuke freundlich, aber im geschäftlichen Ton.

„Äh… Jawohl, Sir. Wir haben ein Kommunikee erhalten“, antwortete Berg überrascht.

„Nun gut. Ferien vorbei. Ich geh mich umziehen. Legen Sie alles, was wir haben im Bereitschaftsraum hin. Ich mach mich damit vertraut. Außerdem nehmen Sie bitte Kontakt zum Front HQ und der Kommandozentrale auf. Versorgen Sie beide Stellen mit den zugeschickten Daten. Es gibt viel zu tun. Packen wir es an“, sagte Sosuke im geschäftigen Ton und ging dann zu seinem Zimmer. Ryo folgte ihm schweigend.

„Und was mach ich nun?“, fragte sie und setzte sich auf das Bett. Darauf sah Sosuke sie nachdenklich an.

„Hm… Bei mir stehen nun mehrere Stunden Besprechung und Koordination an. Das ist wohl nichts, was du dir antun möchtest. ICH möchte es mir auch nicht antun, aber ich muss“, stellte Sosuke fest.

„Und ich kann mich nun langweilen?“, fragte Ryo missmutig. Darauf verzog Sosuke das Gesicht.

„Meaooooow. Ist schon klar“, brummte Ryo und setzte sich auf das Bett. Das war ein miserables Ende ihres Urlaubes. Aber es musste Dringendes besprochen werden. Darauf setzte Sosuke sich neben Ryo auf das Bett und umarmte sie.

"Ich würde auch gerne was anderes machen. Aber es haben sich neue Probleme ergeben. Probleme, bei denen Zeit ein essenzieller Faktor ist", erklärte Sosuke. In seiner Stimme schwang Besorgnis mit.

"Miau?"

"Du kennst doch sicher diesen Admiral Esteban", fragte Sosuke.

"Ja, so ein Typ aus der SK. Ihr habt ab und an mal über ihn gesprochen. Was ist mit ihm?"

"Er wird an unsere Front verlegt."

"Ist das so schlimm?", wollte Ryo wissen und sah ihn an. Sein Gesicht sprach Bände.

"Es läuft nur deswegen so gut für uns, weil die Kampfstärken relativ gleich sind, wir aber die schnellere Armee sind. Mit den Truppen, die Esteban mit an die Front bringt, kippt das ganze Verhältnis zu Gunsten der SK. Im schlimmsten Falle könnten die uns einfach mit ihrer Masse überrollen."

"Habt ihr eine Chance, dagegen anzukommen?", fragte Ryo

"Chancen haben wir immer. Es wird nur viel Kraft kosten. Sprich, wir werden wenig Zeit haben."

"Aber irgendwann ist auch dieser Krieg zu Ende, oder?", fragte Ryo und lehnte sich an seine Schulter an.

"Ja... Irgendwann endet alles."

"Meaow," schnurrte Ryo und küsste ihn auf die Wange.

"Du hast nun mehrere Tage wirklich Urlaub gemacht. Mehr kann ich wohl nicht verlangen", stellte sie fest.

"Wenn der Krieg zu Ende ist und wir gewonnen haben, wird es sicher wieder einen Ball geben. Da können wir dann wieder zusammen hingehen."

"Miau", schnurrte Ryo und lächelte, wobei wieder ihre Eckzähne zu sehen waren.

"Das Ende... des Krieges. Dann trete ich von allem zurück und verbring den Rest meines Lebens nur noch mit dir", dachte Sosuke, wobei er Ryo umarmte und an sich drückte. Den Rest seines Lebens... Soviel ihm dann noch blieb.

Kein Sieg, ist noch keine Niederlage.

Kapitel 68

Kein Sieg, ist noch keine Niederlage.
 

Sosuke sah aus dem Fenster des kleinen Transportfliegers. Unter ihnen erstreckte sich wiedermal eines von vielen Schlachtfelder. Der Krieg war weiter gezogen. Zurück blieben nur verbrannte Landschaften und Trümmer. Aber auch hier war man beschäftigt: Überall waren immer wieder kleine Bergungstrupps zu sehen. Ihre wichtigste Aufgabe war das Finden und Bergen von Gefallenen. Zumindest eine anständige Bestattung sollte jeder, egal wo er her kam, bekommen. Aber war ihre Aufgabe auch das Bergen von Kriegsgerät. Zumindest das was man noch verwenden konnte.

"Sir! Sie sollten sich wieder hinsetzen!", riet ihm einer der Soldaten. Doch Sosuke knurrte ihn nur an. Zwar konnte der Soldat dies wegen den donnernden Turbinen nicht hören, doch sah er an dem Gesichtsausdruck von Sosuke, dass er nichts davon hören wollte.

"Wir nähern uns dem Ziel", gab der Pilot durch. Doch Sosukes Blick blieb an einem zerstörten MGüKPA hängen. Kein Sieg ohne Opfer. Das ist eine absolute Grundlage im Krieg. Lukas war hier gefallen. Er wusste nicht mal ob es schnell gegangen war. Aber so zerstört wie die Maschine war, hatte er sicher nicht lange gelitten. Trotzdem, jeder Verlust unter ihresgleichen tat jedem besonders weh. Sosuke schloss kurz die Augen um zu verhindern das sich eine Träne ihren weg sucht.

Da stellte sich Salmar neben ihn.

"War ein schwerer Kampf, oder?" fragte Sosuke ohne ihn anzuschauen.

"Sehr schwer. Wir mussten sie faktisch aus jedem Loch raussprengen. Es gab hohe Verluste", erklärte Salmar.

"Wir werden in diesem Monat noch weit mehr Verluste erleiden."

"Hast du 'nen Plan?", fragte Salmar.

"Die Taktische Abteilung hat was ausgearbeitet. Das wird aber keinen Spaß machen", brummte Sosuke und setzte sich wieder. Salmar sah ihn kurz an.

"Spaß macht dieser Krieg doch schon sehr lange nicht mehr. Wird es so viel schlimmer als bisher?", erwiderte Salmar. Sosuke nickte langsam. Dabei sah Salmar in den Augen seines Bruders, dass dieser schon die Toten zählte.

"Autsch."

"Bereitmachen zur Landung, wir sind am Kommandoposten!", rief der Pilot nach hinten. Sosuke fand es erstaunlich, dass egal wie laut die Maschinen waren, ihre Piloten immer noch ein Stück lauter waren. Das Flugzeug war ein Senkrechtstarter, wodurch es mitten in dem Dorf auf einem Helikopterlandeplatz landen konnte. Dieser war auf dem Markplatz des Dorfes eingerichtet worden, wo nun die Paladine ihre Kommandozentrale eingerichtet hatten. An vielen Stellen war der Boden aufgerissen und nun wieder mit Sand aufgefüllt worden. Am Rand des Landefeldes standen schon einige Offiziere und warteten auf Sosuke. Noch bevor die Triebwerke zum stillstand gekommen waren, sprang Sosuke aus der offenen Tür und ging zu den wartenden Offizieren. Unter ihnen stand auch Claudia. Sosuke umarmte sie freundlich.

"Schön dich wieder zu sehn. Bist du wieder einsatzbereit?", fragte er sie.

"So sehr wie es einem gehen kann, wenn man angeschossen wurde. Aber der Arzt meinte ich sei Diensttauglich. Und wie ich gesehen habe, hat meine Anwesenheit hier... sehr gefehlt", sagte sie und grinste Sosuke an, wobei sie sich ihre Brille zurecht schob. Dieser lächelte entwaffnend und sagte: "Wir sind Krieger. Für den Papierkram hab ich dich doch eingestellt gehabt. Das hatte ein Grund."

"Jetzt bin ich ja wieder da", antwortete Claudia und nickte Salmar zu, der nun zu ihnen aufgeschlossen hatte.

"So, nun aber mal zurück zum Thema des Tages. Ist alles vorbereitet für die Kommunikation?"

"Jawohl Sir. Wir haben eine sichere Leitung etabliert und alle Beteiligten mit allen von ihnen zugesandten Dokumenten versorgt. Auf ihren Befehl rufen wir die Beteiligten zusammen", meldete sich ein recht junger Offizier.

"Wer sind Sie denn?", gab Sosuke nur zurück. Dieses Gesicht hatte er noch nie gesehen.

"Funkoffizier Gefreitert Sokoloy, Sir!", brach es aus dem Soldaten heraus.

"Was ist mit Leutnant Markau?"

"Der Leutnant ist bei Kampfhandlungen gefallen! Ich wurde als sein Ersatz bestimmt!"

Darauf drehte sich Sosuke zu Salmar um.

"Wir hatten gerade unseren Kommandoposten verlegt, als der Feind mit einen massiven Luftschlag angriff. Hat voll das HQ getroffen. Wir mussten die meisten Stellen neu besetzen", erklärte Salmar so trocken wir möglich. Sosukes Gesicht zeigte eine Mischung aus Trauer und Genervtheit. Dieser Krieg machte schon lange keinen Spaß mehr. In den Übungen und Manövern klang das alles nach viel Spaß. Doch wenn die bekannten Gesichter um einen herum immer weniger wurden, tat es weh.

"Na dann Gratulation zu der Beförderung. Sie sehen, an der Front gibt es immer Aufstiegsmöglichkeiten", sagte Sosuke mit deutlicher Bitterkeit in der Stimme und sah zu dem Gefreiten. Dieser konnte kaum seine Überraschtheit verbergen.

"Wie dem auch sei. Dann rufen Sie die anderen zusammen. Der Ordensmeister wird in 10 Min da sein", sagte Claudia und rückte ihre Brille erneut zurecht eh sie dann zu Sosuke sagte: "Dann komm mit, ich zeig dir den Weg." Darauf machte sie sich mit den Anderen auf den Weg. Der Gefreite eilte ihnen voraus.

Als sie in dem Besprechungsraum ankamen stand da schon eine Tasse mit Kaffe für Sosuke bereit.

"Da kam ich ja schon lange nicht mehr dazu den zu trinken. Papiere sind auch alle soweit da... Schön wenn mal wieder alles vorbereitet ist", sagte Sosuke zufrieden und setzte sich auf den Stuhl. Salmar und Chlaudia wollten sich zuerst außerhalb des Bildes hinsetzen, doch stoppe Sosuke sie.

"Na kommt her. Je mehr desto lustiger. Bin ich nicht alleine wenn ich Vorschlage, dass wir zweihundert- bis dreihunderttausend Soldaten opfern", brummte Sosuke. Die Beiden sahen ihn darauf fragend an, doch wich er ihren Blicken aus. Darauf setzen sie sich neben Sosuke. Der Funkoffizier stand schweigend am Ende des Raumes und tat als hätte er nichts gehört. Doch sein Blick sprach Bände.

"Gewöhnen sie sich dran", versuchte Salmar ihn aufzumuntern. "Als Funkoffizier bekommen sie alles aus erster Hand mit. Also haben sie besondere Verschwiegenheit zu wahren", erklärte Salmar. Darauf nickte und Salutierte der Mann immer noch etwas abwesend. Doch noch während er versuchte zu salutieren, hob er die Linke hand und drückte die Rechte auf sein Headset.

"Verstanden... Sir, die anderen sind Bereit", teilte er wieder hoch professionell mit.

"Dann mal los", brummte Sosuke. Darauf schalteten sich die Bildschirme und die Kameras vor ihm an. Auf den Bildschirmen waren die Armeekommandanten General Jasch, General Henke und General Friedrichsen zu sehn.

"Meine Herren", setzte Sosuke an und nickte den Anderen zu. Diese nickten auch. Ohne Umschweife machte Sosuke weiter.

"Sie alle haben die Berechnungen gesehen? Ich habe selbst ein Teil der Berechnungen überwacht. Wir haben wirklich breit kalkuliert, aber wenn wir nicht schnell Handeln dann sind wir in 5 Monaten geschlagen." Die Worte wirkten wie ein verheerender Schlag. Die anderen Generäle kannten die Zahlen und nickten nur zustimmend.

"Die Taktikabteilung hat einen "Plan" erstellt. Dazu müssen wir in 3 Wochen das Karon Gebirge genommen haben. Mit der taktisch überlegenen Position auf der Gebirgsspitze haben wir gute Chancen dem feindlichen Angriff zu begegnen", erläuterte Sosuke.

"Das ist Wahnsinn!", entfuhr es General Jasch.

"Genau! Wir brauchen mindestens eineinhalb Monate um bis da hin zu kommen! Wie stellen Sie sich das vor sollen wir das in 3 Wochen schaffen?", wollte Friedrichsen wissen.

"Indem wir alles werfen was wir haben. Ich rede hier von totalen Mobilmachung aller Kräfte und Reserven. Und dann beginnen wir mit einem massiven Sturmlauf. Der Feind hat sich die letzten zwei Wochen sehr defensiv verhalten. Nach einhelliger Meinung der Analysten, warten sie auf Verstärkung um uns dann zu überrollen", antwortete Sosuke. Dabei blieb sein Gesicht steinhart.

"Wir schicken unsere Leute in den Tot!", stellte Henke fest.

"Geschätzt zweihundert bis dreihunderttausend Tote pro Armee. Bei Friedrichsen sind es wohl nur um die Achtzigtausend... aber da ist die Wüste der größte Feind, nicht die SK. Auch wird das extrem die Versorgungslinien belasten. Mir sind all die Probleme bewusst. ABER! Wenn wir jetzt nicht Handeln, werden unsere Verluste weit Größer sein. Nicht nur an Soldaten, sondern an ALLEM. Die SK ist nicht bekannt dafür, dass sie feindliche Heerführer am leben läst", erklärte Sosuke.

"Sie sagen das so einfach. Wir sprechen hier im Gesamten von Siebenhunderttausend bis fast einer Million Toten! Ist Ihnen das klar?", brauch fauchte General Jasch.

"Ja", sagte Sosuke steinhart. Darauf legte sich ein eisiges Schweigen über alle Beteiligten. Sie kannten die Zahlen. Sie kannten die Optionen. Aber so viele Soldaten opfert man nicht leichtfertig.

"Wenn ihre scheiß Analysten sich zumindest bisher mal geirrt hätten... Dann könnte man Widerspruch einlegen. Man könnte meinen, es muss doch auch einen anderen Weg geben. Nur... leider hat sich ihr Gesindel bisher nicht geirrt..." fauchte Friedrichsen, worauf wieder fast eine Minute keiner was sagte.

"Es wäre schaffbar... Doch, es wäre zu schaffen", stellte Henke fest.
 


 

Thomas saß in seinem kleinen Büro in dem mobilen Kommandowagen. Er ging die letzten Berichte durch. Nach der letzten Schlacht hatte die SK ihnen nicht mehr nachgesetzt. Einmal gab es einen Luftangriff von SK Fliegern. Aber sonst lies man sie ziehen. Die SK war wohl ganz glücklich diese marodierenden Irren los zu sein. Auch wenn es taktisch das beste war, so war es für die Moral der Truppe verheerend. Viele Soldaten und auch die höheren Offiziere hatten das Gefühl, dass sie für nichts gekämpft haben. Für Gebiete die nun aufgegeben wurden. Letztendlich hatten sie aber nie wirklich Gebiete gehalten. Sie waren wie Plünderer von Stadt zu Stadt gezogen.

„Na du?“ fragte Togusa und lehnte sich an den Türrahmen.

„Was gibt’s?“

„Nicht viel. Wir haben gerade die Grenze überquert. Wir sind wieder in Scharaga. Wir sind wieder zuhause", sagte Togusa.

„Freut mich. Komm setz dich“, sagte Thomas und schob ihr einen Stuhl hin. Der Wagen schwankte kurz als er um eine kurve fuhr, doch Togusa federte es leicht ab und setzte sich.

„Wie sieht die Moral aus?“

„Sitzt in der Ecke und heult dabei", scherzte Togusa.

„Dachte ich mir schon. Neues aus der Heimat?“

„Außer ein „Wir erwarten euch zurück“ nicht wirklich viel“, sagte sie und sah Thomas nachdenklich an. So richtig wusste keiner wie man sie empfangen würde.

„Wir haben zwar die SK nicht gestürzt, aber zumindest haben wir sie aus Shirak vertrieben. Das sollte uns davor bewahren am nächsten Baum aufgeknüpft zu werden“, scherzte er und grinste dabei Togusa schwach an.

„Ach so schlimm wird es nicht.“

„Wie auch immer. Ich hab mal die Personallisten durchgesehen. Wusstest du, dass wir teils 14 jährige in unserer Truppe haben?“

„14?“

„Ja. Darum hab ich was beschlossen. Alle unter 16 werden wieder nach hause geschickt. Der blanke Überlebenskampf ist zu Ende. Alle von 16 bis 18 haben die freie Wahl ob sie bleiben oder zurück nach Hause wollen. Lassen wir die Kinder zumindest gehen“, schlug Thomas vor.

„Hm… fehlen uns Truppen aber du hast recht. Lassen wir sie nach Hause gehen..."

"Erst mal schauen ob sie uns nach Hause lassen", brummte Thomas.

"HERR OBBERST! HERR OBERST! MELDUNG VON DER FRONT!", kam ein Leutnant in den Raum gestürmt. Thomas und Togusa sprangen auf.

"Die SK greift an?", fragte Togusa.

"Nein.. Ich mein... Ich mein die Voraustruppen", stammelte der Leutnant. Er war frisch in diesen Posten gekommen und anscheinend etwas übereifrig.

"Mensch Junge! Wir bekommen hier einen Herzinfarkt!" blaffte Togusa ihn an. Thomas lies sich auf seinen Stuhl fallen und begann schallend zu lachen. "NOCH haben wir keine Frontlinie zum eigenen Volk... NOCH nicht", lachte Thomas und unterstrich seine Aussage mit einer verneinenden Handgeste.

"So, nun atme mal durch. Sammel' dich und dann noch mal aber laaaangsam", befahl Thomas breit grinsend. Aus dem Augenwinkel sah er wie bei Togusa der Blutdruck langsam wieder runter ging.

"Sir... Meldung von den Voraustruppen. Es sind große Menschenmengen auf den Straßen", Vermeldete der Leutnant.

"Na das schauen wir uns mal an", stellte darauf Thomas fest und stand auf. Mit einer grenzenlosen Unerschütterlichkeit ging er dann in die Kommandozentrale und griff sich das Funkgerät. "Läuferkommando an Vorausläufer. Meldet euch, hier spricht der Oberst."

"Sir! Wir liegen gut 2 km vor dem Dorf Galvöde. Es scheint als habe sich die Dorfbevölkerung auf der Hauptstraße versammelt", meldete der Späher.

"Seht ihr Fackeln und Mistgabeln?", fragte Thomas.

"Siehst du Fackeln oder Mistgabeln?", fragte der Späher jemand anderen.

"Na ja, da hinten ist eine."

"Du Depp! Die Steckt in einen Misthaufen!"

"Du hast gefragt nach Mistgabeln!"

"Du Depp! Ich hab den Chef am Rohr!", blaffte der Späher den anderen an. Thomas stand derweil am Funk und schaute zu Togusa, wobei er sich ein breites grinsen verkneifen musste. "Ich hab nur Profis in meiner Armee", stellte er kurz fest, wobei er kurz anfing zu kichern. Da stellte Thomas fest, das er so etwas gar nicht mehr gewöhnt war. Hier ging es mal nicht um das Blanke überleben. Kein Feind der jede Sekunde angreifen konnte. Heimkehren hatte immer etwas besonderes an sich. doch noch während er dem Gedanken nach hing, riss ihn der Funk zurück in die Realität.

"Sir, die Masse ist weder mit Mistgabeln bewaffnet noch sieht sie wütend aus. Was sollen wir tun?"

"Rückt schon mal ins Dorf vor, wir kommen auch in kürze. Oberst Blackwell ende", befahl Thomas und beendete die Kommunikation. Dann schaute er sich in der Kommandozentrale um.

"Sie warten zumindest nicht mit Mistgabeln auf uns. Ist schon mal was. Ruf mal einer ein schnelles BMT. Fahren wir mal hin", befahl Thomas.
 

Nach einer knappen halben Stunde kam der Militärkonvoi in dem Dorf Galvöde an. Und die Bevölkerung Jubelte den Soldaten zu. Sie wurden gefeiert als hätten sie den Krieg gewonnen. Die Leute reichten den Soldaten Essen und Trinken. Die Kinder liefen neben den langsam fahrenden Fahrzeugen her und jubelten.

Thomas saß auf der Kante der Ladefläche eines offenen BMTs und betrachtete das ganze entspannt. Zugejubelt hatte ihnen seit fast einem Jahr keiner mehr. Da tat dieser warme und herzliche Empfang in der Heimat wirklich gut.

"Und du hast dir Sorgen gemacht", brummte Togusa.

"Immerhin haben wir auch nicht gewonnen gehabt... so wie ich es vor über einem Jahr mal versprochen hatte", erwiderte Thomas.

"Noch nicht", sagte Togusa und setzte sich auf seinen Schoß.

"Wir haben nur NOCH nicht gewonnen. Das wird noch werden", sagte Togusa selbstsicher.

"Aber wir haben heftigst auf die Schnauze bekommen", stellte Thomas trocken fest.

"Auf die Schnauze bekommen ist keine Niederlage. Erst wenn man liegen bliebt."

"Doch... da hast du recht...", sagte Thomas als Togusa ihn zu sich rann zog und küsste. Thomas lies es einfach passieren. Sie waren Zuhause in der Heimat. Man feierte seine Truppen wie Helden. Sowas war einfach ein Moment den man mal genießen musste.

Auf so einen Moment hatten aber auch die Reporter gewartet. Ein Foto von dem Oberst wie er seine Stellvertreterin küsst. Dass die beiden ein Paar waren, das wusste zwar jeder, aber es gab bisher noch nie ein Bild dazu. Doch wahre Berühmtheit erlangte das Bild erst durch Corporal Sanders, der vor dem Wagen stand und ein übertrieben glückliches Gesicht machte, wobei er beide Daumen nach oben hielt. Dieses Bild fing einen der letzten unbeschwerten Momente des Krieges ein.

Overtüre zum Weltuntergang

Kapitel 69

Overtüre zum Weltuntergang
 


 

„UND LOS!“ Brüllte Sosuke und stemmte sich mit seiner Maschine gegen einen schweren Arturpanzer, der um Schlamm feststeckte. Dieser schleuderte darauf Schlamm und Steine mit seinen Ketten nach hinten weg, ehe er festen Grund fand und los fuhr. Der Panzer rumpelte den schlammigen Hang nach oben, wobei er seine zwei Geschützrohre abfeuerte. Sosuke richtete sich wieder auf und sah sich um. Der Berghang war ein einziges Schlachtfeld. Seine Armee war wie eine Flutwelle an den Hang gebrandet und versuchte nun alles um hoch zu kommen. Doch die SK war vorbereitet. Sie hatte den Berghang mit einen Netz aus Bunkern überzogen und verteidigte dieses bis zum letzten Mann.

„Wir ersaufen hier in Schlamm und Blut!“, fluchte Salmar und durchsuchte einen gefallenen SK KPA nach Munition für sein Gewehr. Sie kämpften nun seit mehr als zwei Tagen ununterbrochen. Munition konnte nur unter hohen Risiken nach vorne gebracht werden. Deshalb begannen sie nun die gefallenen Feinde zu Plündern.

Der Hang war eigentlich mit dichtem Wald bewachsen gewesen. Doch nun war davon nur noch wenig zu sehen. Überall waren tiefe Krater und Wracks von zerstörtem Kriegsgerät. Keine 200 m von ihnen entfernt lag der Bug eines abgestürzten Ebenenschlachtschiffes.

Da rasten drei Kampfjets keine 10 Meter über ihre Köpfe hinweg den Hang hoch. Sofort begann Abwehrfeuer aus versteckten Feuerstellungen aus auf die Maschinen einzuprasseln. Eine Maschine wurde getroffen und zerplatzte regelrecht, doch die anderen beiden brachten ihre Raketen ins Ziel, eh sie abdrehten und wieder im Tiefflug den Berg hinab flogen. Die Raketen sprengten einen Bunkereingang auf. Dort sollte nach Angaben des Geheimdienstes ein Wartungshangar sein. Munition und eventuell die Möglichkeit, dass Techniker dort Beschädigungen reparieren konnten.

„ZUG 1! ANGRIFF!“ Brüllte Sosuke und warf sich mit seiner Maschine nach vorne. Dabei musste er immer auf die Soldaten zu seinen Füßen achten, dass er nicht auf sie trat. Sosuke folgten mehrere Maschinen der Armee. Sie erhoben sich wie Untote aus den Bombentrichter und folgten Sosuke durch das feindliche Abwehrfeuer.

Als sie an der Tür angekommen waren stürmte einer der Piloten an Sosuke vorbei. Noch eh Sosuke ihn stoppen konnte, durchschlug ein Geschoss die Brust der Maschine, tötete den Piloten und warf die Maschine nach hinten.

„NEIN!“, fluchte Sosuke und beugte sich kurz um die Ecke. In dem Hangar standen zwei Panzerabwehrgeschütze und eine ganze Hand voll Soldaten hinter Deckung. Sosuke warf sich gerade noch schnell genug zurück in Deckung eh Geschosse die Ecke des Einganges zersprengten.

„ZWEI PA Geschütze, 20 oder mehr Soldaten!“ sagte Sosuke und wich etwas zurück.

„HIER!“ Sagte Pilot Ellert und reichte Sosuke eine Brandgranate. „Meine Letzte.“

Sosuke nickte mit dem Kopf seiner Maschine und entsicherte die Granate. Diese Granaten richteten vergleichsweise wenig schaden an Objekten an, sorgten aber durch eine Verpuffung für schwere Verbrennungen bei Personen. Sosuke warf die Granate um die Ecke und drehte sich wieder weg. Die fast 1 m große Granate flog in die Mitte des Raumes und verströmte sofort beim Aufprall mit hohen druck Gas. Die Soldaten versuchten noch weg zu kommen, doch nach drei Sekunden setzte ein Funke das Gas in Brand. Ein immenser Knall erschütterte den gesamten Hangar. Direkt nach diesem Knall stürmten die Paladine den Hangar. Die Luft war verqualmt und die Verteidiger waren entweder tot oder kampfunfähig. Es war eine grausame Granate, aber so hatte Sosuke zumindest den Großteil seiner Leute gerettet.

„BUNKER SICHERN! Feind entwaffnen und festsetzen. Errichten des Funkpostens!“ bellte Sosuke seine Befehle während er sich umsah. Hier waren Wartungshalterungen für 10 Maschinen. Alle leer. Der Feind hatte nur noch diesen Bunkerkomplex. Seine Truppen waren fast aufgebraucht. Da donnerte von draußen ein schnelles aber tiefes Explosionsstakkato. Sosuke und Salmar rannten raus und sahen nach oben zur Spitze. Beide sahen noch wie ein gewaltiges Ebenenschlachtschiff auf der Bergspitze aufschlug und zerbrach. Der vordere Teil des Rumpfes begann zuerst gerade den Berg runter zu rutschen, doch drehte er sich dann seitlich und rollte wie ein Baumstamm nach unten.
 


 

„NEIN! BITTE NICHT!“, flehte eine junge Magierin unter Tränen, der man die Flügel ausgerissen hatte. Ihr Leib war zerschunden und misshandelt. Doch Lus´agnar kümmerte das nicht. Er war in Blut getränkt als er die Frau am Kopf packte und sie am Hals auf einer langen Eisenstange aufspießte. Die Frau röchelte ehe sie starb und ihr Körper erschlaffte.

Sie war nur eines von vielen armen Opfern, die nun den Kontrollraum der Schicksalsmaschine verzierten.

„Das Ritual ist vorbereitet. Wir können beginnen, Meister“, sagte Bruder Angelus, dessen Kleidung auch blutverschmiert war.

„Dann lasst uns die Prinzessin holen“, sagte Lus´agnar und wandte sich von seinem letzten Opfer ab. Zusammen mit Angelus stiegen sie eine lange Wendeltreppe empor.

„Und die Anderen?“, fragte Lus´agnar.

„Satarus wird uns sicher Dienen. Doch Marcus sollten wir lieber gleich beseitigen“, stellte Angelus fest.

„Es ist schade um seine Kraft, doch so sei es. Wenn wir die Prinzessin haben, geh und vernichte ihn. Opfere ihn Kazar“, befahl Lus´agnar.

„Und die anderen?“

„Welche anderen?“

„Die Sterblichen“, fragte Angelus.

„Sie waren nur Bauern in meinen Spiel. Doch das Spiel endet nun. Es wird Zeit sie vom Feld zu nehmen…“, sagte Lus´agnar und rief „SINESTRA!“, die darauf vor ihn erschien.

„Meister?“, fragte sie missmutig.

„Es wird zeit. Gehe zu GloWaKa und beende das. Vernichte ihren Kopf und alles fällt zusammen.“

„Es wird mir ein Vergnügen sein, Meister“, antwortete Sinestra und grinste vor Vorfreude.

„Sowie wir die Prinzessin haben, werden wir auch den Rest aus den Spiel nehmen. Die Schicksalsmaschine wird sich mir beugen“, sagte Lus´agnar, worauf Sinestra wieder verschwand. Dann machten sich beide wieder an den Aufstieg. Der Palast war wie ausgestorben. Und die wenigen Palastwachen waren Lus´agnar treu ergeben.

„Ist sie im Garten?“, fragte er die Wachen, die vor dem Tor zum Garten stand.

„Ja, my Lord“, antwortete diese.

„Sehr gut. Rufe die Anderen zusammen und beginnt mit den Opferungen. Ich werde mich um den Rest kümmern“ sagte Lus´agnar mit eiskalter Stimme. Die Wache verneigte sich und machte sich auf den Weg.

„Angelus, geh und töte deinen Bruder“, Befahl Lus´agnar. Darauf verschwand auch Angelus. Alleine trat der blutverschmierte Epistolarius dann in den Garten ein.
 

Silvia liebte den Garten. Hier war es immer so friedlich und ruhig. Sie lag im Gras und hörte den Vögeln beim Singen zu. Sie hatte seit Tagen ein ungutes Gefühl. Etwas Dunkles passierte, doch konnte sie es nicht begreifen. Aber eventuell war es auch nur die Sehnsucht mal wieder aus dem Palast zu kommen. Dieser Garten bot ihr sonst genug Ablenkung, doch heute reichte auch er nicht aus. Sie spielte für einen Moment wieder mit dem Gedanken einen Teleportationszauber zu nutzen, um Sosuke und Ryo zu besuchen. Ob er ihr immer noch böse war? Seinen Blick würde sie nicht so schnell vergessen können. Dieser Blick war es auch, der sie zurück hielt und sie öffnete die Augen. Doch etwas war anders. Die Vögel schwiegen… Mehr noch, sie waren wie erstarrt. Silvia richtete sich auf und spürte das mächtige Magie wirkte. Sie sah sich um und erblickte Lus´agnar im Eingang des Gartens stehen.

„Epistolarius, was ist…“, setzte sie an doch dann sah sie seine Blutverschmierte Kleidung.

„Was ist passiert?“, rief sie erschrocken, aber in diesen Moment spürte sie etwas böses, etwas tief dunkles von dem Epistolarius ausgehen. Plötzlich zerplatzten alle Tiere zu blutigen Fetzen und die Pflanzen und Bäume starben und verfaulten in Sekunden.

„Was tut ihr?“ fragte sie erschrocken.

„Es beenden“, sagte er und plötzlich teleportierte er sich vor ihr und packte sie am Hals. Sie wollte schreien, wollte fliehen, doch sein Griff war zu fest. Selbst ihre Magie gehorchte ihr nicht mehr.

„Ihr könnt nicht fliehen. Es gibt keinen Ausweg und keine Alternative. Ich habe das alles viele Jahre geplant. Damals konnte mich das Imperium aufhalten, doch diesmal werde ich die Sterblichen nicht unterschätzen“, sagte Lus´agnar mit einer ruhigen Stimme. Es war die ruhige stimme eines Mannes der weit über die Grenze des Wahnsinns gesprungen war, und nun klarer sah als alle Anderen. Und doch war jedes Wort wie ein Eisdorn im Herzen Silvias.

Mit einem Fingerschnippen waren Beide in Lus´agnars Labor. Der Gestank nach faulem Fleisch und Blut war fast nicht zu ertragen. Silvia brauchte alle Kraft um sich nicht zu übergeben. Der Magier drückte sie an die Wand und magische Ketten legten sich um ihren Körper, so das sie sich nicht mehr bewegen konnte. Dann wendete er sich zur Mitte des Raumes.

„Wenn du denkst dass dein Freund etwas tun kann, dann sieh genau hin. Dies ist meine Antwort. 30 wahre Dämonenmaschinen. Jede alleine so mächtig wie ein Halbgott!“, rief Lus´agnar und der Raum erhellte sich. An den Wänden standen grässliche Monster. Sie sahen aus wie KPA, doch bestanden sie aus verfaulten Fleisch.

„ERHEBT EUCH!“, befahl er. Darauf bewegte sich die Kolosse. Einer stellte sich genau vor den Epistolarius.

„Es wird Zeit, nimm die Anderen mit, führe sie aufs Schlachtfeld und töte den Ordensmeister“, befahl Lus´agnar.

„Verstanden! Ich werde ihn TÖÖÖTEN! DIE RACHE WIRD MEIN SEIN! Ich werden sein INNERSTES NACH AUßEN KEHREN! ER SOLL LEIDEN!“, schrie das Monster mit einer kreischenden Bansheestimme. Und mit jedem Wort war der Hass und die Verachtung dieses Wesens zu spüren. Silvia erkannte, dass es ein Zorngeist war. Getrieben von Hass. Hass auf Sosuke.
 


 

Sosuke schaute um die Ecke des Hangars und lud sein Gewehr durch. Zumindest hatten sie nun wieder ausreichend Munition gefunden. In der Luft über ihnen bekämpften sich gerade Massen an Jagdmaschinen. Der Feind war mit mehreren Geschwadern über den Berg gekommen.

„Okay Leute, wir müssen weiter. Alle durchgeladen?“, fragte er und sah sich um. Salmar stand mit seiner Maschine im Wartungshangar. Sein Bein war beschädigt worden, wodurch er kaum Schritt halten konnte.

„Zug 3 sichert den Hangar bis Verstärkung hier ist. Wenn die Techniker dich wieder fit gemacht haben, komm nach“, sagte Sosuke zu Salmar.

„Jo, dann macht mal. Ich geh derweil Kaffee trinken“, antwortete Salmar künstlich gelassen. Nach dieser Schlacht würde es viele Beerdigungen geben. Doch in diesem Moment bemerkte Sosuke etwas merkwürdiges. Der schlammige Boden vor dem Hangar begann zu gefrieren. Ein Blick auf die Wärmebildkamera bestätigte es. Der Boden gefror. Überall fiel gerade die Temperatur extrem.

„Was geht hier vor? Ist das eine Attacke der SK?“, fragte einer der Piloten.

„Zentrale an Sturm1!“ Zentrale an Sturm!“ knackte es aus dem Funkgerät.

„Sturm 1 hier. Was ist los?“

„Wir haben von mehreren Stellen Meldungen über Temperatureinbrüche. Dazu wirre Meldungen von Monstern die aus Portalen kommen… Wir bekommen nur keine ordentliche Bestätigung“, gab die Funker durch.

„Bei den Drachen!“, rief Sosuke. Da sah er wie sich vor ihnen ein Portal öffnete, keine 20 m entfernt. Sosukes Augen weiten sich, als er sah wie mehrere Monster durch dieses rosa leuchtende Portal kamen. Und zum Schluss kam etwas, das aussah wie ein KPA. Sosuke sah es zum ersten mal, doch sofort spannte sich sein Körper. Schärften sich seine Sinne. Sein Körper spürte wen er vor sich hatte, noch eh es sein Verstand tat. Das Ding kam langsam auf Sosuke zu. Überall öffneten sich diese Portale und Monster, wie tausend Alpträume sie nicht schaffen konnten, strömten heraus. Die Piloten legten mit ihren Gewehren an, warteten aber auf den Feuerbefehl.

„Es ist lange her…“ Fauchte das Monster Sosuke an. Dieser erkannte sofort die Stimme.

„Maria.“

Die Maske fällt

Kapitel 70

Die Maske fällt
 

"Schön, dass du mich trotz allem noch erkennst. Dachte schon, du hättest mich vergessen", jauchzte Maria und bewegte sich mit ihrer Maschine hin und her.

"Bleibt zurück. Das ist mein Kampf", sagte Sosuke zu den Anderen über Funk, so dass Maria ihn nicht hörte, eh er einen Schritt nach vorne machte.

"Nehmt Kontakt zur SK auf. Egal was ist, wir brauchen eine Waffenruhe. Das hier ist ernster als alles was wir uns vorgestellt haben", befahl Sosuke. Sein Gesicht war versteinert und seine Stimme war kalt und hart wie Panzerstahl.

"Na komm schon! Mach das Maul auf!", brüllte Maria.

"Du bist tot", sagte Sosuke über die Lautsprecher. Darauf begann Maria zu lachen.

"Junge! Du bist nicht auf dem Laufenden!", rief sie, wobei sich der Kopf ihrer Maschine zu einem Abbild von ihrem menschlichen Kopf formte. Sosuke zuckte nur wenige cm zurück, doch übertrugen die Kontrollen auch diese kleine Bewegung und ließen seine Maschine deutlich zurückweichen.

"Oh, hast du Angst? Solltest du", sagte Maria mit einer lachenden Stimme, die davon zeugte, dass ihr Verstand komplett in den Wahnsinn abgeglitten ist.

"Du wirst hier sterben! Ich werde dich ganz langsam filetieren. Und danach ist der Rest deiner Bande dran. Und dann werde ich deine Freundin suchen, um ihr bei lebendigen Leib das Fell abzuziehen. Und dann...", setzte Maria an, wobei sich dann ihre Stimme von wahnsinnig zu dämonenhaft veränderte. "Dann werde ich einfach weiter töten, wen ich finde. Aber DU wirst der erste sein."

"Ich habe dich einmal getötet. Ich werde es auch noch mal tun", sagte Sosuke trocken und machte einen deutlichen Schritt auf sie zu.

"Es hat sich so viel verändert. Dieser neue Körper... Ich verstehe nun, warum du mich besiegen konntest. So eine Maschine, wie du hast, ist schon was nettes. Und im Kern habe ich nun das Gleiche was du hast", erklärte Maria und streckte die Arme zur Seite weg. Darauf schoss aus ihrer Hand Flüssigmetall und formte sich zu zwei Schwertern, die sie mit den Händen griff.

"Aber ich glaube, ich hab dir einige nette Zusatzfunktionen voraus", fügte sie hinzu und sah Sosuke an. Sie versuchte, ihn zu Umrunden, doch Sosuke lies nicht zu, dass sie zwischen ihn und seine Leuten kam. Salmar und Teodor hätten eventuell noch eine Chance gehabt, der Rest gewiss nicht. Doch auch der analytische Teil in Sosukes Verstand raste. Er schätzte ihre Stärke und ihre Fähigkeiten ein. Und das sie Flüssigmetallwaffen hatte, machte das Ganze nicht einfacher für Sosuke.

"Na los, ich kann deine Angst doch riechen", versuchte Maria ihn zu verunsichern und grinste ihn dabei mit einem psychopatischen Lächeln an. Ohne weiter nachzudenken zog Sosuke sein Gewehr und schoss eine einzelne Kugel ab. Sie traf Maria genau zwischen den Augen und warf ihren Kopf nach hinten.
 


 

Die führenden Manager von GloWaKa saßen ungeduldig an dem Großen Konferenztisch. Man hatte eine sofortige Krisensitzung einberufen. Sie sahen sich nervös an. Nur Herr Dullinger sah missmutig auf seine Berichte. Dennoch sah man ihm auch die Anspannung an. Da öffnete sich die große Tür und Herr Korolew betrat den Raum. Er stellte sich an das Stirnende des Tisches und musterte die Anwesenden.

"Schön, dass Sie so schnell kommen konnten", begrüßte er die Anwesenden.

"Als ob wir bei all diesem Chaos da Draußen woanders sein könnten", stellte Praus fest und sah den Firmenchef missmutig an.

"Die Sache gerät außer Kontrolle. Wir müssen sofort die Notbremse ziehen", forderte Weber.

"Aber warum denn? Es verläuft doch alles nach Plan."

"PLAN? WAS FÜR EIN PLAN? Da draußen rennen wahnsinnige Fanatisten rum. Sie Opfern jeden, den sie kriegen können! WANN WAR DAS DER PLAN?", brüllte Widde unter Tränen. Ihre Familie war bestätigt unter den Opfern. Sie wollten aus GloWaKa eine Art Staat machen. Aber nicht so.

"Ach bitte. Es ist nicht alles so wie wir planten, das ist leider wahr. Dennoch möchte ich Ihnen danken", versuchte Korolew die Anwesenden zu beruhigen.

"Danken?" fragte Haag.

"Ja. Sie haben alle hervorragende Arbeit geleistet. Sie haben nicht nur die Konflikte im Süden zwischen der SK und der Liga ausgelöst und am Laufen gehalten. Sie haben auch geholfen, dass wir die Nordallianz ins Chaos gestoßen haben. Der Alte Regierungsrat, der fast 100 Jahre Bestand hatte, ist zusammengebrochen. Die alte Einigkeit der Allianz ist Geschichte. Und das alles nur wegen Ihnen. Da können sie stolz drauf sein", erklärte Korolew überschwänglich. Doch die Anwesenden sahen ihn nur verständnislos an. "Doch nun ist es Zeit mit dem ganzen Mist hier aufzuräumen. Das Ganze geht hier schon viel zu lange. Darum möchte ich einige ehrliche Worte mal loswerden. Zuerst an sie Herr Dullinger. Sie... sind... ein arrogantes Arschloch. Sie meinen alles zu wissen, doch sind sie in Wirklichkeit blind. Und Frau Widde..." sagte Korolew, als er von Dullinger unterbrochen wurde.

"Sie Mistkerl! Sie haben uns hier in die Scheiße geritten! Wir sollten sie... Arg...was..." Bei den letzten Worten drang Blut aus dem Mund des Mannes. Erst jetzt realisierten die Anwesenden, dass der Finger von Korolew sich extrem ausgedehnt und die Brust des Mannes durchschlagen hatte.

"Noch etwas, Herr Dullinger. Ich kann es nicht leiden, wenn man mich unterbricht. Das sagte ich Ihnen schon öfters. Das ist jetzt die Strafe", erklärte Korolew, wobei er wie ein alter Lehrer klang. Er hob seinen Arm und schnitt damit den Oberkörper des Mannes in zwei Hälften. Die anderen anwesenden Sprangen auf und wollten weglaufen. Korolew hob die rechte Hand und keiner der anwesenden konnte sich mehr unterhalb des Halses bewegen.

"Jetzt hat er mir meine Rede versaut. Selbst im Tode macht er mir nur Scherereien", erklärte Korolew angesäuert. Darauf verwandelte er sich in Sinestra. Die Augen der Anwesenden weiteten sich erschrocken.

"Aber mein Dank Ihnen gegenüber ist ernst gemeint" sagte Sinestra und ging auf die Manager zu. Diese starrten sie mit weit aufgerissenen Augen an.

"Sie haben nur zu bereitwillig alles getan um die Welt ins Chaos zu stürzen. Sie haben dafür gesorgt, dass es keine wirkliche Macht mehr gibt. Freuen Sie sich. Sie haben den Weg für eine neue Welt geschaffen. Eine Welt, die so wohl ohne Sie nie möglich gewesen wäre. Gut... Sie werden diese Welt nicht mehr sehn...", erklärte Sinestra und schlitzte mit ihren Finger den Hals von Herr Eissler auf. Blut spritzte auf ihre Hand, das sie dann genüsslich ableckte.

"Ich werde den Geschmack von Eurem Blut vermissen", sagte sie und stellte sich von Haag.

"Wie ihr mir alle blind in den Wahnsinn gefolgt seit. Ist euch nie die Idee gekommen, dass ihr die Welt in den Abgrund führt?", fragte sie und schob langsam ihre Hand durch den Bauch von Haag Richtung Brust. Er biss so sehr die Zähne zusammen, das sie splitterten. Mit einen schnellen Ruck zog sie die Hand wieder raus und hielt sein noch schlagendes Herz in der Hand. Er starrte noch kurz drauf, eh er zusammensackte.

"Und euch anderen... Historisch nennt man Leute wie euch... Helfer. Ihr seit zu unbedeutend, um mit Namen erwähnt zu werden. Ihr seit Schuld an dem Ende aller Sterblichen. Ihr wolltet Macht. Aber das ihr dafür die Welt in die Dunkelheit stürzt, das war euch egal...", verhöhnte Sinestra die noch Lebenden. Dabei strich sie mit den Fingerspitzen über den Hinterkopf von Frau Widde.

"Hauptsache ihr konntet eure Waffen verkaufen. Alles weitere als euer Gehaltsscheck war euch egal. Aber nun kommt die Rechnung. Ich werde nun zuerst euch töten. Und dann jeden in diesem Haus. Und damit nehme ich dieser Hausarmee die ihr aufgestellt habt, komplett die Führung. Und dann wird die Ernte für die Dunkelheit beginnen", sagte Sinestra voller Vorfreude und stieß mit der Hand durch den Kopf von Frau Widde.
 


 

Maria fiel nicht um. Sie beugte sich wieder nach Vorne und das Loch in ihren Schädel schloss sich. Dann schien sie auf etwas herum zu kauen, eh sie es ausspuckte. Es war die Kugel von Sosuke.

"Was soll denn das? Denkst du eine einfache Kugel kann mich Töten?"

"Ich musste es zumindest versuchen", gestand Sosuke ein und lies sein Gewehr fallen. Dabei hielt er Maria mit den Augen fixiert. Alle Müdigkeit des Kampfes drang nicht mehr zu ihm durch. Sein Körper spannte sich und sein Geist war klar.

"Was soll das Ganze eigentlich? Was hast du mit dem Ganzen hier zu tun?", fragte Sosuke, um Zeit zu gewinnen.

"Ich bin nur ein Spielstein. So wie du auch", sagte Maria breit grinsend.

"Und wer spielt mit uns?"

"Wenn du es jetzt noch nicht weißt, dann bist du es nicht wert. Und du wirst unwissend sterben", verhöhnte Maria ihn.

"Dieser Epistolarius Doston´godos steckt hinter allem, nicht wahr?"

"Was?", fragte Maria und sah ihn für eine Sekunde verwirrt an, doch fing sich schnell wieder.

"Natürlich, der ist es. Hähähä!", erwiderte Maria. Dieser konnte es nicht sein. In diesen Moment brach etwas durch seine Gedanken. Ein Satz. Eine Aussage, eine Tatsache, die er versucht hatte zu begraben. "Arlyhet hat uns verraten!", donnerte es in seinen Kopf.

"Arlyhet... hat uns verraten... Lus´agnar steckt hinter All dem, richtig?", rief Sosuke, worauf Maria lächelte.

"Kluges Kind. Aber genug der Worte. Nun wirst du sterben!"

Sosuke zog darauf langsam sein Schwert heraus und richtete es auf Maria.

"Wenn du meinst, dass du es überlebst", sagte er. Dabei öffnete er mit seinen Gedanken die Halterungen der Schultergeschütze, welche donnernd zu Boden fielen. Gleichzeitig vernahm Sosuke das erste mal ein Zischeln. Er vermutete eine Störung im Funk. Dann öffnete er mit der linken Hand die Halterung für die Magazine, welche scheppernd zu Boden fiel. In diesen Kampf würde er viel Beweglichkeit brauchen. Ohne sich was anmerken zu lassen schloss er das Mikro und öffnete den Kanal zu seinen Leuten.

"Wenn der Kampf los geht, haltet euch bereit. Auf meinen Befehl hin feuert ihr auf das Ding."

"Verstanden", antwortete Salmar. Darauf öffnete Sosuke wieder das Mikro.

"Du hast es irgendwie geschafft wieder zu leben. Beachtlich. Du hast deine Maschine mit Gammelfleisch umwickelt... Wenn du meinst. Aber bei all dem hat sich eines nicht geändert. Ein schlechter Pilot bleibt ein schlechter Pilot", reizte Sosuke Maria. Ihr Zorn würde wohl sein größter Vorteil sein. Und es funktionierte. Marias Gesicht verzerrte sich zu einer wütenden Fratze und sie rannte brüllend auf Sosuke zu.

Dunkelheit der Seele

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kameradschaft

Kapitel 72

Kameradschaft
 

Sosuke war in Dunkelheit versunken. Er wollte treten, um sich schlagen und sich befreien, doch etwas hielt seine Arme im eisernen Griff. Er wollte schreien, doch hatte er keine Luft in den Lungen. Er sah nichts, nur die Dunkelheit. Er würde hier sterben, alleine in der Dunkelheit. Seine eigene Sterblichkeit war ihm immer bewusst gewesen. Auch hatte er sich damit abgefunden, dass es kein friedlicher Tot sein würde. Er hatte es sogar gehofft, im Kampf zu sterben, anstelle in einem Krankenbett. Auch hatte er gewusst, dass bei seinen Tod noch so viel zu tun gewesen wäre. So viele Dinge, die er gerne getan hätte. All die Dinge die er und Ryo noch hätten zusammen tun wollen. All das war ihm immer bewusst gewesen. Damit hatte er sich schon vor langen abgefunden, als etwas unvermeidliches. Aber trotz allem. Er war hier, in der Dunkelheit... und er war... allein. Nach Allem was er tat, allen Gefahren, denen er sich ausgesetzt hatte, so war dies trotzdem seine größte Angst gewesen. Am Ende allein zu sein. Alleine in die Dunkelheit des Todes zu fallen. Er schloss die Augen, jedoch drangen trotzdem Tränen hervor. So sollte es nicht enden... Aber das tat es nun.

Da packte etwas Sosuke am Arm. Es war ein fester aber wärmender Griff, der ihn plötzlich nach oben zog. Sosuke riss die Augen auf, und es war als holte ihn jemand aus der Tiefe eines dunklen kalten Sees nach oben.

"Man kann dich nicht alleine lassen", hörte er Torsten sagen und sah auf. Torsten zog ihm am Arm aus der Masse der anderen heraus.

"Komm hoch du Trantüte!", rief Tanja ihm zu.

"Was? Aber ihr seit doch tot?" fragte Sosuke erstaunt.

"Und? Die da doch auch", antwortete Tanja. In dem Moment wurden die Massen an geisterhaften Gestalten von anderen hell leuchtenden Personen zurück getrieben. Torsten setzte Sosuke auf den Boden ab und lächelte ihn an.

"Aber was geht hier vor? Was passiert hier?"

"Das ist deine Seele", sagte Marcel. Darauf erhob sich unter Ihnen ein Berg. In diesem Berg waren Schützengräben und Feuerstellungen ausgehoben. Die leuchtenden Personen begannen darauf diese Stellungen zu besetzen, um die blauen geisterhaften Gestalten zurück zu halten.

"Meine Seele ist ein Schlachtfeld. Na herrlich", stellte Sosuke fest und sah sich um.

"Jede Seele ist in einem andauernden Konflikt. Für dich stellt es sich halt als ein Schlachtfeld da", stellte eine Stimme hinter ihm fest. Sosuke hatte sie so lange nicht mehr gehört, wusste aber sofort wer es war.

"VATER?", rief er und sah sich um. Da stand General Harlech. Er trug eine mit Orden verzierte Generalsuniform, die seinen schlanken Körper verbarg. Er war ein Mann in den Fünfzigern und hatte einen gut gepflegten Bart am Kinn. Er lächelte sanft und sah Sosuke mit seinen gütigen Augen an. Sosuke unterdrückte den Drang zu ihm zu rennen und ihn zu umarmen, wie es ein Kind getan hätte, das seinen Vater seit Langem wiedersah. Er ging langsam auf ihn zu und wollte zum Salutieren ansetzen, als Harlech ihn umarmte.

"Ich hätte nicht gedacht dich nochmal wieder zu sehn", sagte Sosuke.

"Das Schicksal geht schon sonderbare Wege."

"Aber was mach ich hier? Was macht ihr hier? Und vor allem: was machen die hier?", fragte Sosuke.

"Jedes mal, wenn du die Seele eines anderen berührst, so bleibt etwas von ihm in deiner Seele zurück. Wir alle sind hier, weil du etwas in uns bewegt hast. Weil du in uns Hoffnung geweckt hast", erklärte Harlech und legte Sosuke die Hand auf die Schulter. Sie fühlte sich warm an.

"Und was machen dann die dort?", fragte er und zeigte auf die Massen an blauen Personen.

"Das... jedes mal wenn wir ein Leben nehmen, bleibt auch davon etwas in unserer Seele zurück. Ein Funken der Person, die sie einst war. Meistens nur mit einen Gedanken, warum ich? Es ist eine schwere Bürde die man dadurch trägt", erklärte Harlech und setzte sich auf ein Trümmerstück.

"Dieser Kampf geht in vielen von uns vonstatten. Wir, die für etwas einstehen, und dabei eventuell auch Leute töten müssen... Je mehr wir kämpfen, desto schwerer wird die Bürde, die wir tragen. Nicht jeder schafft dies. Aber diese Bürde muss man nicht alleine tragen. Sieh dich um. All diese Leute stehen für dich ein. Sie stehen für deine gute Seite. Du bist nicht alleine. Nicht draußen in der Wirklichkeit, und schon gar nicht hier. Hier hast du immer Leute, die zu dir stehen. Einmal Kameraden, immer Kameraden", erklärte Harlech und zeigte auf die Anderen. Seine Kameraden taten alles um die anderen daran zu hindern, den Berg hoch zu kommen. Die meisten waren von Seinesgleichen. Aber es waren auch Andere dabei. Andere Soldaten, Polizisten und auch Politiker.

"Du hast schon immer eine besondere Wirkung auf Andere gehabt", sagte Ryo und setzte sich neben ihn. Sie leuchtete auch hell, aber irgendwie anders sie wirkte viel realer.

"Ryo..." sagte Sosuke und sah sie erstaunt an.

"Was machst... sag nicht das du...", stammelte Sosuke und war den Tränen nahe.

"Miauuuu. Keine Angst. Noch Lebe ich."

"Aber was machst du dann hier?"

"Ach die Liebe...", stellte Harlech fest und Lächelte.

"Liebe?", fragte Sosuke.

"Sie ist hier, weil du ihr einen besonderen Platz in deiner Seele gegeben hast. Du hast sie in dein Innerstes blicken lassen. Und nun ist sie als konstante Lichtquelle hier, um auch an deinen dunkelsten Tag zu leuchten. Ich freue mich, dass du so jemanden gefunden hast. Ich hab für euch immer gehofft, dass es da mehr als nur den Kampf gibt. Mehr als nur den Dienst. Aber du scheinst es geschafft zu haben", sagte Harlech zufrieden und lächelte ihn glücklich an.

"Für sie tu ich das ganze. Sie ist meine Welt. Mein Anker", erklärte Sosuke und nahm sie in den Arm.

"Solange du Leute wie deine Kameraden oder diese Frau hier hast, kann dich die Dunkelheit nie ganz verschlucken. Egal wie hoch die Wellen auf dich branden, etwas wird immer Hell leuchten", sagte Harlech und stand wieder auf. Sosuke sah zu ihm hoch.

"Aber wie komme ich wieder zurück?" fragte Sosuke.

"Ich weiß es nicht. Seine eigene Seele betrachtet man nur im Moment seines Todes", erklärte Harlech.

"Das heißt ich bin tot?", spekulierte Sosuke

"Dafür leuchtest du nicht genug. Also ist das nicht der Fall", antwortete Harlech darauf mit einen Grinsen.

"Aber was... Was tu ich dann hier?", fragte Sosuke verwirrt.

"Ich bin nur eine Reflektion in deiner Seele. Was außerhalb der Seele passiert, kann ich nicht sagen", erklärte Harlech.

Doch da trat jemand neben ihn. Er sah aus wie Sosuke in Kinderjahren.

"Ich hab dir gesagt gehabt, dass deine Seele keinen Wert hat. Ein Trümmerfeld", sagte das Kind und sah Sosuke mit rot leuchtenden Augen an. Sein Mund verzerrte sich zu einen grässlichen Maul.

"Du... hast du damit etwas zu tun?", rief Sosuke und sprang auf. Darauf wurde aus dem Jungen sein MgÜKPA.

"Ich habe nichts gemacht... Nicht wirklich. Ich habe dir Stärke gegeben. Ich habe schon die Essenz der Frau geschmeckt, als wir das Ziel eines mächtigen Zaubers wurden. Er hätte dich töten sollen. Aber ich hab es etwas abgelenkt, weswegen du hier gelandet bist. Was ich hier mache... Wüsste ich auch gerne", sagte die Maschine sehr skeptisch.

"Warum?", fragte Sosuke skeptisch. Darauf verwandelte sich die Maschine in den jungen Sosuke zurück.

"Ich weiß nicht, warum ich hier bin, das sagte ich doch!"

"Warum hast du mich gerettet?"

"Wäre doch schade um so einen guten Piloten", antwortete dieser. Darauf lachte Harlech.

"So mächtig und doch so unbedarft. Euer Blutpackt. Ihr habt eure Seelen miteinander verbunden. Und wenn nun jemand versucht die Seele von Sosuke zu töten, dann hängst du an seiner Seele mit dran", erklärte Harlech.

"Ich habe keine Seele!", fauchte die Maschine. Doch Harlech und die anderen begannen zu lachen. Sosuke und die Maschine sahen sich verwirrt um.

"Dies ist nicht die normale Form. Nicht mehr", sagte Ryo und Schnipste mit dem Finger. Darauf wurde die Maschine wieder zum kindlichen Sosuke.

"Was soll das?"

"Ein Dämon mit einer Seele. So wie Sosukes Seele nur ein Teil einer anderen Seele ist, so hast du nun ein Teil seiner Seele", erklärte Ryo.

"Wie soll denn das gehen?", fragte Sosuke.

"Na ja, er ist halt an dich gebunden. Dadurch war er aber nicht nur im Kampf, sondern auch darüber hinaus immer mit dir verbunden", sagte Ausbilderin Inanoe und tätschelte den Kopf des jungen Sosukes. Dessen Blick wurde immer düsterer.

"Damit gingen auch deine guten Eigenschaften auf ihn über. Und somit wurde deine Seele auf ihn gespiegelt. Darum hat er nun auch eine Seele", fügte sie hinzu.

"Miauuuu... Die Spiegelung einer gespiegelten Seele... Ist das dann wieder eine richtige Seele?" fragte Ryo.

Während die anderen sprachen trafen sich die Blicke von Sosuke und seiner Maschine. Zuerst sahen beide sich ernst an. Ohne ein Wort zu sagen wurden beide sich einig und sie nickten beide.

"Und wie komm ich hier nun raus?" fragte er direkt.

"Ich kann hier rein und raus wie ich will. Ich nehm dich einfach mit", erklärte der Junge Sosuke, wobei er wieder zu dem Kampfkoloss aus Stahl wurde. Gleichzeitig öffnete sich die Einstiegsluke bei ihm.

"Wir sollten uns noch mehr von diesen Zorngeistern erlegen. Sie sind mit viel Macht aufgeladen", sagte es und wartete darauf, dass Sosuke einstieg. Doch Dieser sah zu Harlech.

"Sehe ich dich noch mal wieder?", fragte er ihn.

"Ich bin immer da, Kleiner. Aber sehen werden wir uns erst, wenn deine Zeit gekommen ist."

Darauf stieg Sosuke in die Maschine und blickte noch ein letztes mal zurück. Ryo stand neben Harlech und sah zu ihm hoch. Dabei hatte sie wieder ihr spezielles Grinsen im Gesicht, bei dem ihre Eckzähne vorragten. Zumindest wusste er nun woher dieses Bild von ihr kam, wenn er seine Augen schloss. Darauf stieg er ein und schloss die Luke.

"So, dann wollen wir mal", sagte Sosuke.

"Eins noch. Sag dein Mädel meinen Dank. Egal wie sehr du meinen Körper kaputt machst, sie bekommt ihn immer wieder gut hin", sagte die Maschine. Sosuke musste darauf lachen.
 

"Rückzug! Wir brauchen eine Notevakuierung!" Brüllte Salmar und schoss mit seinem Gewehr mit nur einer Hand auf einige anstürmende Monster. Die Geschosse zerrissen ihre Körper. Dabei zog er mit der anderen Hand Sosukes Maschine hinter sich den Berg runter. Die anderen Soldaten gaben ihm zusätzlichen Feuerschutz.

"Was ist passiert?" Fragte Theresa über Funk.

"Was weiß ich. Er hat das Ding zerhackt und kippte darauf um", antwortete Salmar.

"Was für ein Ding?", wollte Theresa wissen.

"Wie soll ich es sagen... Es sah aus wie ein KPA aber er war mit Fleisch umwickelt."

"Ah. So ein Ding. Soweit ich die Meldungen verstehe scheinen diese so was wie Truppführer zu sein. Aber bisher hat kein anderer von so was berichtet"

"Ich weiß nicht. Sie kannten sich. Das Ding hatte einen menschlichen Kopf."

"Ein was?", fauchte Theresa ungläubig.

Da begann die Maschine von Sosuke plötzlich hell zu leuchten und erhob sich, als würde eine Geisterhand sie hinstellen. Als sie stand, verschwand das leuchten so schnell wie es kam und die Maschine sah sich suchend um.

"Warte mal kurz", gab Salmar zu Theresa durch und wechselte dann den Kanal.

"Sosuke?", fragte Salmar und musterte die Maschine seines Bruders.

"Der ist auch hier... Zusammen mit vielen Stimmen“, brummte Sosuke über Funk.

"Ähm... Hast du dir den Kopf gestoßen?", fragte Salmar zögerlich.

"Hm... Nein", antwortete Sosuke und sprach wieder normal.

"Was war denn eben los? Du bist ohne was umgekippt."

"Na ja... Ohne was war das nicht... Sag mal, warst du je in Arlyhet?", fragte Sosuke plötzlich.

"Nein. Wann soll ich mal da gewesen sein?"

"Du wirst es Morgen sein", stellte Sosuke mit einer festen Stimme fest, die keinen Widerspruch zuließ.

"Gibst du mir mal dein Gewehr?" fragte Sosuke und sah sich nach etwas um.

"Was hast du vor?"

"Ich such mir den Esteban und hol mir einen Waffenstillstand", stellte Sosuke trocken fest und winke sich zwei Lubokets heran.

"Und wie?"

"Ich hol mir ein Telefon an dessen Ende man ihn zerren kann", erklärte Sosuke und lachte kurz finster. Irgendwas in seiner Stimme gab Salmar vertrauen das alles doch noch gut werden würde.

"Du führe die Truppen weiter den Berg runter. Nimm Kontakt zum HQ auf und gib durch, dass wir mit einer Waffenruhe mit der SK beginnen", befahl Sosuke.

"Das ist aber nur einseitig", stellte Salmar fest.

"Ich hole uns jetzt die Beidseitigkeit. Und dann kümmern wir uns um diese Monster", sagte Sosuke und lies sich von Salmar das Gewehr geben.

"Dann pass auf deinen Arsch auf“, sagte Salmar und klopfte ihm auf die Schulter. Da erhoben sich Sosuke und die beiden Lubokets in den Himmel. Salmar wünschte sich, dass seine Maschine nicht beschädigt wäre, sonst hätte er ihn begleitet. Aber er vertraute in die Fähigkeiten von Sosuke.

Zwangsbündnis

Kapitel 73

Zwangsbündnis
 

Leutnant Jarol war erst seit einem halben Jahr Pilot eines Lubokets und dies war sein erstes Kommando. Doch würde es wohl auch schon sein letztes sein.

„Stellung halten! Treibt sie zurück!“, rief er und gab einen weiteren Feuerstoß mit seinem Gewehr ab. Die Liga hatte mit einem schon an blanken Wahnsinn grenzenden Sturmlauf begonnen gehabt. Sie rannten wie von Kazar getrieben den Berg hoch, überwanden Stellung um Stellung.

Jarols Posten war kurz vor der Bergkuppel. Doch anstelle Soldaten, Panzer und KPA kamen diese grässlichen Monster über den Berg. Sie fraßen Soldaten wie Maschinen ohne zu zucken. Sie waren zwar verwundbar, doch schien ihre Anzahl endlos zu sein.

„Immer noch keine Befehle von der Zentrale!“ rief der Funker Jarol zu. Er stand hier mit 4 Panzern, drei Lubokets und 40 Mann. Langsam ging ihnen die Munition aus.

„Wir können die Stellung nicht halten! Sie sind bei Posten 323 durchgebrochen!“ Rief Kosha und zeigte auf den benachbarten Posten. Dort rollte eine Horde an Monstern über den Posten und Jarol sah noch wie sie die letzten Verteidiger unter sich begruben. Nun schwenkte die Horde um und nahm Kurs auf sie.

„Melden Sie es an die Zentrale! Posten 323 Gefallen, Posten 324 wird gleich folgen. Wir brauchen sofort Unterstützung!“ rief Jarol und feuerte eine erste Salve auf die anrollende Flut ab. Zwar brachten seine Geschosse tot und verderben, doch schlossen sich die Lücken sofort wieder. Da brach vor ihnen aus dem Unterholz ein Rudel kleiner Monster, gerade so groß wie Hunde, hervor. Jedes dieser Dinger sah irgendwie anders aus, doch sie hatten alle gewaltige Mäuler und lange Klauen an ihren Extremitäten. Sie stürzten sich auf die Soldaten und zerrissen diese, noch eh sie wirklich reagieren konnten. Jarol trat einfach nach ihnen, doch waren sie zu schnell und er konnte seinen Männern nicht helfen. Zumal nun auch größere Monster auf sie zu kamen. Er feuerte sein Gewehr in kurzen und präzisen Schüssen ab, so wie er es an der Offiziersakademie gelernt hatte. Doch war so ein Szenario nie dabei gewesen.

„Meldung von der Flotte! Verstärkung ist unterwegs!“, rief der Funker, als sich eine art Energieball durch seinen Torso brannte. Eines der Monster hatte auf ihn geschossen. Jarlo sah zu der fast endlos wirkenden Masse an Feinden. Dies würde sein Ende sein, egal wie schnell Luftunterstützung kommen würde. Doch zumindest ging er nicht kampflos. Er feuerte noch sein Gewehr leer und zog danach sein Schwert. Doch in diesem Moment sprang ihn etwas von der Seite an und warf ihn zu Boden. Er versuchte noch mit letzter Kraft das Monster von sich weg zu drücken, doch zerbiss es mit Leichtigkeit seinen Arm. Darauf warf es sich hoch, um seine Reiszähne in den Torso Jarols Maschine zu treiben. Da sprengte etwas den Kopf des Monsters in Stücke. Weitere Schüsse folgten. Der Körper des Monsters sackte schlaff auf Jarols Maschine zusammen. Überall zerplatzen die Kreaturen unter dem Beschuss. Dann landeten drei KPA neben ihm. Sie schlugen mit Schwertern nach den Monstern und richteten genug Verluste an, um den Schwarm an Kreaturen zurück zu treiben. Jetzt erkannte er die Neuankömmlinge. Es waren Maschinen der Imperialen Liga. Der Feind. Sie müssen ihn für einen verbündeten gehalten haben. Jarol betrachtete mit gewissem Entsetzen wie gnadenlos effektiv die tief schwarze Maschine des Paladins, der die beiden Liga KPA begleitete, durch die Reihen der Feinde schritt. Mit jedem Hieb brachte sein Schwert tot und Verderben. So ziemlich jeder Schuss aus dem Gewehr fand sein Ziel im Kopf eines Feindes. Sein Kampfstiel war eine Symbiose aus Fern-, und Nahkampf. Da zerteilte der Schlag des Paladins eine Gestalt die wie ein KPA aussah. Sofort schrien die anderen Kreaturen auf und wichen verängstigt zurück. Sie zögerten kurz, doch zogen sie sich dann von der Bergkuppe in den Wald zurück.

Nun wendeten sich die drei Maschinen Jarol zu. Er war der letzte Überlebende seines Postens.

„Ich ergebe mich! ICH ERGEBE MICH!“, rief er und hob den verbliebenen Arm nach oben. Darauf griff der schwarze Paladin ihn unter den verbliebenen Arm um ihn hoch zu ziehen.

„Wir nehmen dich nicht gefangen. Hol mir deinen Chef ans Rohr. Sagen sie ihm Ordensmeister Sosuke Natzuyama will über einen sofortigen Waffenstillstand verhandeln. Wir haben ihn schon einseitig begonnen“, sagte der Paladin laut.
 

„VERFLUCHT SEI DIESE MISSGEBURT!“, Brüllte Lus´agnar und warf seine Glaskugel durch den Raum. Sie zersprang als sie auf die Wand prallte.

„WIE KANN ER MEINE FALLE ÜBERLEBT HABEN?“ Sinestra stand am anderen Ende des Raumes und grinste den Epistolarius an.

„Lebt er doch noch?“

„Ich hab extra einen Seelenbrandfluch auf diese Maria gelegt, dass sowie er sie tötet seine Seele verbrennen soll. Wieso hat er es überlebt? Woher nimmt er diese Kraft?“, fluchte Lus´agnar und stand auf.

„Und nun?“ fragte Sinestra spitz.

„Ich werde mich nun dem Ritual zuwenden. DU kümmerst dich darum, dass ich nicht gestört werde“, sagte der Epistolarius und verliess den Raum. Als die großen Türen sich geschlossen hatten, blieb Sinestra allein in der Dunkelheit zurück und begann finster zu lachen.
 

„Wow, ist das gewaltig“, sagte Florian, als er die Leviatan betrachtete. Sie flogen mit 10 MgÜKPA zu der Leviatan um dort Esteban zu treffen. Flankiert wurden sie von 50 Lubokets der 1. Kaiserlichen Garde.

„Wir haben selber drei davon im Bau“, stellte Theresa trocken fest.

„Ja, aber so ein Teil mal wirklich im Einsatz fliegen zu sehen ist was Anderes. Es ist fast doppelt so lang wie unsere Schlachtschiffe. Einfach gewaltig…“ staunte Florian. Sosuke musste nur schmunzeln. Er war eher auf Admiral Esteban gespannt. Es kam zwar nicht zum Duell ihrer Strategien, aber zumindest könnten sie so mal persönlich miteinander reden. Keine 10 Minuten nachdem Sosuke den Luboket Piloten der SK angesprochen hatte, sprach er über Funk mit Admiral Esteban. Sie einigten sich sofort auf eine Waffenruhe. Wie sich herausstellte hatte er ebenfalls schon eine einseitige Waffenruhe ausgerufen.

Der Trupp flog an dem Rumpf vorbei und die Hälfte von ihnen setzte dann auf einem Landefeld auf. Der Rest flog Kreise um das Schiff herum. Sosuke funkte noch mal seine Leute an.

„So, ihr kennt eure Aufgabe und stellt auf keinen Fall was Dummes an. Mit Glück im Unglück können wir heute diesen Krieg beenden. Also reist euch am Riemen.“

„Verstanden, Sir!“, antworteten die Anderen im Chor. Darauf schaltete Sosuke seine Maschine ab und stieg aus. Kurz bevor Sosuke und die anderen zur Leviatan aufgebrochen waren, sind die Portale, aus denen die Monster kamen, in sich zusammen gebrochen. Es trieben sich zwar immer noch viele Horden an Monstern auf diesem Gebirge herum, aber es kamen zumindest keine neuen mehr. Jedoch konnte dadurch weder Sosuke noch einer der Anderen sich umziehen, bevor sie aufbrachen. Sosuke steckte nun seit fast drei Tagen in diesem Pilotenanzug. Er roch kurz an seiner Achsel und dachte sich: „Frisch ist was anderes.“

Den anderen Paladinen ging es jedoch ebenfalls so. Die 5 Mann, jeder von ihnen mit einen Sturmgewehr auf dem Rücken, sammelten sich bei Sosuke.

„Da kommt unsere Eskorte“, stellte Daniel fest. Eine Gruppe Wachsoldaten in Ehrenuniform und eine Katzenfrau in Kapitänsuniform kamen auf sie zu. Die Soldaten blieben stehen und die Frau Salutierte vor ihnen. Die anderen Paladine Salutierten ebenfalls und standen stramm.

„Kapitän Kirna, Kommandant der 16 Flottille. Ich heiße sie im Namen von Flottenadmiral Esteban auf der Leviatan willkommen“, sagte sie straff und förmlich.

„Ordensmeister Natzuyama. Es freut mich, an Bord zu sein“, antwortete Sosuke.

„Bitte folgen Sie mir“, sagte sie und drehte sich elegant um. Sosuke musste leicht grinsen, bei dem Gedanken wie wenig dieser Eleganz und Grazie bei Ryo vorhanden ist. Diese Frau schwebte fast über den Boden. Ryo’s Gang konnte man eher als Stapfen betrachten. Als sie durch die Gänge des Schiffes liefen, stieß Florian Sosuke in die Seite. „Du hast dein Mädel zuhause.“

„Aber man darf doch mal schauen“, konterte Sosuke.

„Schauen ja, aber gegessen wird zuhause“, stichelte Theresa.

„Wir stehen am Rand zum Weltuntergang. Begegnen gleich jemandem, der vor einer Stunde noch unser Feind war. Und ihr scherzt über so was?“, fragte Daniel skeptisch.

„Wenn ich eines gelernt hab, dann, dass man das Leben nur mit Humor erträgt. Alles Andere macht einen kaputt“, antwortete Sosuke und lachte leise dabei. Die Kapitänin hörte mit ihren Katzenohren natürlich alles, lies sich aber nichts anmerken.

Da kam der Trupp an eine Tür, vor der zwei bewaffnete Wachen standen, an. Sosuke und den Anderen war derweil schon aufgefallen, dass auf den Weg hier her, sie keinen der Besatzung gesehen haben. Die Männer stellten sich stramm hin als die Katzenfrau sich ihnen näherte. Ohne weiteres öffnete sie die Tür. Wie für ein Kriegsschiff üblich war es nur eine schwere Stahltür. Kein Schmuck oder Verkleidung. Doch im inneren war der Raum mit edlem Holz getäfelt. Ein großer Tisch mit vielen Stühlen stand im Raum, und einige Bildschirme hingen an den Wänden. Eine große Gruppe Offiziere der SK standen in Ehrenuniform am Ende des Raumes. In der Mitte stand ein alter Mann mit vielen Orden und Abzeichen. Auch wenn sein Körper alt war, so sah Sosuke beim ersten Blick in seine Augen, dass dieser Mann noch viel Feuer hatte. Er betrachtete kurz Estebans würdevollen Bart. Die Paladine stellten sich in der besprochenen Ehrenformation auf und wollten Salutieren. Doch der alte Mann lächelte und kam direkt auf Sosuke zu, um ihm die Hand zu schütteln.

„Es freut mich, dass wir uns persönlich kennen lernen“, sagte Esteban. Sosuke sah ihn kurz verwundert an, nahm dann aber die Hand und schüttelte sie.

„Gleichfalls. Auch wenn ich nicht dachte, dass es so schnell und unter solchen Bedingungen sein würde“, antwortete Sosuke.

„Wollen wir uns nicht setzen und alles besprechen?“, schlug Esteban vor und zog sich einen Stuhl zum hinsetzen hin. Sosuke nickte und setzte sich ebenfalls. Die Paladine und Offiziere setzten sich auch, doch es waren zu wenige Stühle da, so dass fast die Hälfte der Anwesenden stehen musste.

„Erst mal bin ich sehr dankbar, dass sie so schnell die Waffenruhe angenommen haben“, setzte Sosuke ohne weitere Umschweife an. Die Situation war zu ernst. Es war zwar ein Politoffizier anwesend, doch stand dieser in der Ecke und musterte die Anderen nur.

„Aber die Situation ist komplett gekippt mit dem Auftauchen dieser Dinger. Es sind Kreaturen aus einer anderen Dimension…“, erklärte Sosuke als Esteban ihn unterbrach.

„Die meisten sind Dämonen Kasse 1 und 2. Die kontrollierenden Kommandoobjekte sind wohl etwas zwischen Klasse 4 und 5.“ Sosuke und die meisten Anderen sahen Esteban überrascht an. Bei den Paladinen war es eine Überraschung, dass er es wusste. Bei den Anderen wohl eher die Überraschung, dass Esteban es so offen zugab.

„Wir haben nicht die zeit um zu Pokern. Wir wissen, was das für Dinger sind aus alten Imperialen Aufzeichnungen“, sagte Esteban mehr zu seinen Leuten als zu Sosuke.

„Wir wissen genau was hier passiert. Aber es hätte nicht passieren dürfen. Darum haben wir den Krieg gegen die NA geführt.

„Sie wissen was hier passiert?“, fragte Theresa überrascht.

„Ein Magier von Arlyhet hat diese Portale geschaffen, um Dämonen aus der Magieebene zu Unserer zu bringen. Der eigentliche Plan von ihm war, dass er ein dauerhaftes Portal zwischen den Welten in Occasus erschafft. DAS konnten wir jedoch noch vor Fertigstellung vernichten. Und wir dachten der Magier sei dabei getötet worden. Aber eventuell hat ein Anderer noch überlebt“, erklärte Esteban.

„Haben sie ein Bild von dem getöteten?“, fragte Sosuke.

„Ein Bild nicht, nur eine Wage Beschreibung. Es war ein Junger Mann mit langen…“

„Das war er nicht. Der wahre Feind ist Epistolarius Lus´agnar. Erzmagier von Arlyhet“, sagte Sosuke direkt. Wenn Esteban mit offenen Karten spielte, dann fühlte sich Sosuke verpflichtet es auch zu tun.

„Aber ist Arlyhet nicht zerstört worden?“ fragte einer der Offiziere.

„Nö. Das gibt es noch. Es wurde nur… Oh ihr Drachen wie erklär ich das. Es wurde in eine Art Raumfalte verschoben. Damit wurde es für die meisten unerreichbar“, berichtete Sosuke.

„Und sie meinen, dass der Magier, den wir suchen, dort ist?“

„Eines dieser Kommandodinger hat es mir verraten. Es ist… kompliziert. Ich hab den Piloten mal getötet. Aber ich weiß, wie wir da hin kommen“, sagte Sosuke, als sich plötzlich ein weißes Portal auf der anderen Seite des Tisches öffnete und ein sehr alter Magier hervortrat. Er atmete schwer. Die Anwesenden sprangen auf und griffen nach ihren Waffen.

„Bitte… Hört mich… an“, brachte er heraus.

“Epistolarius Doston´godos?” fragte Sosuke plötzlich. Darauf sah der alte Mann ihn an.

„Bist du es, mein kleiner Sosuke?“, fragte dieser Mann. Er konnte kaum noch stehen. Doch keiner nahm die Waffe runter. Immerhin war er einer der Feinde.

„Kennen sie den Mann?“ fragte Esteban erstaunt.

„Ich befürchte…“, gestand Sosuke ein. Da setzte sich Doston´godos auf einen Stuhl.

„Was wollen sie hier?“ fragte Zinke.

„Ich… Muss euch warnen… Könnte ich etwas zu trinken haben. Das schließen der Portale hat mich mehr kraft gekostet als ich gedacht hatte“, keuchte der Mann. Mit einer Handgeste blockte Sosuke jeglichen versuch seiner Leute ab, dem Magier Wasser zu reichen. Jedoch gab Esteban ihm ein Glas Wasser, als sei es was ganz natürliches. Dieser Mann ruhte so in sich und lies sich nichts anmerken, was Sosuke beeindruckend fand. Doston´godos Trank einen Schluck und hustete kurz.

„Ihnen scheint es nicht gut zu gehen“, sagte Kirna.

„Ich bin egal… Aber… Wir müssen Handeln… Ihr müsst handeln. Ich bin zu schwach. Epistolarius Lus´agnar plant Kazar wiederzubeleben. All die Kriegen. Alles war nur Ablenkung“, bracht aus dem Mann heraus.

„Ablenkung? All das ganze mit dem Portal und allen?“ fragte Esteban widerstrebend.

„Ja. Damit hat er einen Krieg zwischen ihnen und der Nordallianz gestartet. All die toten… Dienten seinen Ritual als Blutopfer.“

„All die Millionen Toten… All die Opfer unserer Soldaten waren umsonst?“ fragte Zinke mit wütender stimme und sah geschockt zu den anderen.

„Als ich es merkte war es zu spät“, verteidigte sich Doston´godos.

„Und wir haben ihn in die Hände gespielt. Verflucht seid ihr gesamtes Magierpack!“ brach es aus Theresa.

„Wir haben noch eine Chance. Es ist ein großes und langes Ritual, das über einen Tag geht. Er wird damit in Kürze beginnen“, erklärte Doston´godos verzweifelt.

„Wieso sollten wir Ihnen glauben? Immerhin sind Sie von seinem Volk“, fragte Esteban und stellte damit eine extrem wichtige Frage. Die Paladine kannten die Antwort.

„Ich habe es damals schon versucht zu verhindern. Darum habe ich euch erschaffen. Damit sterbliche den Kampf gegen die Magier aufnehmen können“, sagte Doston´godos und sah zu den Paladinen.

„Sie haben die Paladine geschaffen?“, fragte Esteban.

„Vor über 100 Jahren, zu Zeiten des Imperiums habe ich mitgeholfen, den Ordensmeister und Seinesgleichen zu erschaffen. Arlyhet hat euch verraten. ICH nicht. Harlech opferte sich, um die Welt zu retten. Wir können das alles noch aufklären. Aber wir müssen handeln. Ich kann Arlyhet für euch öffnen. Aber den Kampf müsst ihr übernehmen. Ich bin nicht mehr in der Lage dazu. Er wird tief unter der Schicksalsmaschine das Ritual durchführen. Er muss dafür erst eine von königlichen Geblüt opfern, damit ihr Körper ein Gefäß für Kazar werden kann“, sagte Esteban. Darauf sprang Sosuke auf und schlug mit den Handflächen auf den Tisch.

„Silvia!“

Vor den Toren Arlyhets

Kapitel 74

Vor den Toren Arlyhets
 


 

Sosuke saß im Bereitschaftsraum und roch an seinem Kaffee, den Ryo ihm gebracht hatte. Er hatte eine normale Militäruniform an und auch Zeit gefunden, sich zu duschen. Schlafen oder Ausruhen war jedoch nicht möglich gewesen. Aktuell bewegte sich alles, was möglich war, auf Arlyhet zu. 3 Armeen der Südkoalition. Und 3 Armeen der Liga. Alle waren dabei sich wieder kampfbereit zu machen. Die genaue Einsatzbesprechung kam noch, doch Esteban hatte es treffend beschrieben. „Vorbereiten wie auf die letzte Schlacht.“

Sosuke betrachtete Ryo, wie sie dem alten Magier Tee eingoss.

„Danke, mein Kind“, sagte er sanft.

„Wenn sie das alles wissen, warum haben sie nicht vorher gehandelt?“, fragte Sosuke plötzlich. Doston´godos sah überrascht zu ihm.

„Ich konnte nicht“, sagte er leise.

„Konnten oder wollten?“, harkte Sosuke nach. Ryo sah unschlüssig zwischen beiden hin und her.

„Konnte. Bei dem letzten Kampf gegen ihn habe ich fast meine gesamte Macht verloren. Ich musste mich verbergen und gegen seine Möglichkeiten mich zu finden Abschirmen. Hätte er mich gefunden, wäre ich Sekunden später tot gewesen. Außerdem glaubte ich, ihr alle wärt vernichtet worden“, erklärte Doston´godos.

„Das heißt bis eben hocktet ihr in einer Höhle und habt euch versteckt?“

„Nicht direkt. Aber ich konnte auch keinen Kontakt zu dir aufnehmen, als ich sah, dass ihr noch lebt. Lus´agnar hätte mich dabei aufgespürt. Und zu euch gehen wäre auch aufgefallen. Ich konnte also weder Kontakt zu euch aufnehmen noch euch warnen“, rechtfertigte sich der Epistolarius.

„Und was ist jetzt?“ fragte Ryo unbedarft.

„Er ist zu sehr auf das Ritual fixiert. Er macht sich nicht mehr die Mühe mich zu töten. Einen alten Mann der sowieso bald stirbt.“ Darauf trank Sosuke einen schluck seines Kaffees. Er ließ sich keine Emotion anmerken.

„Du hast viel bewegt. Du warst schon immer etwas Besonderes. Gleich zu Beginn zeigte sich, dass du anders als die Anderen bist. Ich bin stolz auf dich“, wechselte der alte Mann das Thema.

„Was wissen sie schon über mich?“, fragte Sosuke ihn offen.

„Ich weiß sehr viel. Ich war dabei, als wir eure DNA erschaffen haben. Ich war dabei, als wir euch aus den Röhren holten. Während eurer gesamten Ausbildung habe ich euch überwacht. Und du warst schon damals immer der Anführer gewesen… und ein Krawallbruder, wie General Harlech dich immer nannte“, sagte er, wobei sich Ryo neben Sosuke setzte.

„Und aktuell sehe ich, dass so viel mehr aus dir geworden ist.“

„Was ich war, ist eventuell mit Ihrer Beteiligung passiert. Doch was ich jetzt bin, das bin ich ohne Sie. Verstehen Sie mich nicht falsch, dadurch, dass wir sie hier mit uns nehmen. Ich und die Anderen trauen ihnen und allen Magiern nicht. Aber wenn ich Ihnen vertrauen muss, um den Erzmagier zu vernichten und Silvia zu retten, dann ist das eine Notwendigkeit der Dinge. Nicht von mir persönlich. Zwei mal haben die Magier uns verraten“, sagte Sosuke deutlich. Die Magier hatten das Imperium verraten, und nun wollten sie die ganze Welt ins Dunkle werfen. Er konnte ihnen einfach nicht trauen.

„Was wird mit Silvia passieren?“ fragte Ryo.

„Ist sie deine Freundin?“, erwiderte Doston´godos langsam.

„Ja.“

„Dann ist es besser du weißt es nicht.“

„Wir sind weit über den Punkt hinaus wo man schweigt. Und wir beide haben genug durchgemacht. Wenn wir scheitern wird sie sterben. Sie und alle anderen“, sagte Sosuke trocken und stellte seine Tasse ab.

„Ich muss nun die Truppen einweisen gehen. Einweisen in einen Plan der nur als Skizze existiert. Sie bleiben in diesen Raum bis man sie holt“, brummte Sosuke und zeigte mahnend auf Doston´godos. Da stand auch Ryo auf und fasste Sosukes Hände.

„Sosuke… wirst du… Silvia retten?“, fragte sie mit besorgter Stimme. Doch Sosukes Blick war düster.

„Wenn ich zwischen den niedermetzeln endloser Dämonenhorden und dem Töten von nicht zu tötenden Magiern Zeit finde, werde ich versuchen sie zu retten“, sagte Sosuke und verlies den Raum. Ryo konnte nur erahnen wie viel Druck auf ihm lastete.

„Ich muss gehen“, sagte sie kurz und verlies ohne weiteres den Raum. Doston´godos blieb alleine zurück und sah aus dem Fenster. Am Ende führten doch wieder alle Möglichkeiten hier her zurück.
 

Sosuke ging alleine durch die überfüllten Gänge des Schiffes. Jeder war mit dem hier und jetzt beschäftigt. Doch Sosukes Gedanken waren auf das was da kommen würde gerichtet. Dies würde wohl der härteste und letzte Kampf seines Lebens werden. So ging er durch die Gänge als würde er nicht dazu gehören. Ein Anderer hätte keinen Schritt in seinen Schuhen geschafft.

Vor dem Eingang zum Besprechungsraum standen viele Piloten und sahen ihn an. Sosuke hatte sich mit Esteban geeinigt, das man nichts davon sagte, das all der Krieg sinnlos war. So etwas konnte man auch nach dem Sieg noch erklären. Auch Florian stand bei den anderen. Theresa saß auf dem Boden und hatte ihren Kopf auf den Schoß von Salmar gelegt, der ihr mit einem Kamm durch die Haare fuhr. Keiner sagte was, aber zwischen den beiden war mehr als nur Freundschaft. Die Paladine sahen zu Sosuke. Dieser nickte ihnen kurz zu, und betrat dann den großen Besprechungsraum. Die Einsatzbesprechung würde zwar in alle Teile der Flotte übertragen, dennoch versuchten so viele wie möglich vor Ort zu sein. Im Raum waren zwei Techniker dabei die Funkschaltung einzurichten. Einer der Techniker gab Sosuke ein Mikrophon das er sich an seinem Kragen festmachte. Dann klopfte er drauf.

„Mikrophontest! Eins, zwei, drei! Wir werden alle sterben! AAAAH!“, scherzte Sosuke, um die Situation aufzulockern. Die Anwesenden sahen verwundert zu Sosuke, der die Anwesenden angrinste. Nun kamen auch die anderen Paladine in den Raum. Langsam wurde es ernst.

„So, dann alle mal hinsetzen und Klappe halten. Es gibt noch viel zu tun, und wir haben sehr wenig Zeit. Gleich vorne weg. 1. JA, was gesagt wurde, meinen wir ernst. 2. NEIN wir verarschen sie nicht. 3. JA, wir sind uns sicher. Diesbezüglich müssen nun zu den ersten drei Antworten keine Fragen mehr gestellt werden“, leitete Sosuke seine Rede ein. Salmar musste dabei kichern und setzte sich einfach auf den Boden. Theresa schüttelte nur leicht den Kopf.

„Wir sind gerade auf dem Weg nach Arlyhet. Ja, die Stadt und die darin lebenden Magier gibt es wirklich. Die gemeldeten Monster, die vor mehreren Stunden aufgetaucht sind, werden als Dämonen klassifiziert. Sie kommen von einer anderen Dimension, und sind von Magiern aus Arlyhet hier her gebracht worden, um uns zu vernichten. Sie versuchen nun dort ein Ritual abzuhalten, bei dem der dunkle Gott Kazar erweckt werden soll. Hierbei verweis ich auf die Antworten eins, zwei und drei. Und wer immer noch denkt das ist nen Witz, der soll sich bitte eines klar machen. Nach nicht mal einer Stunde, nachdem diese Dämonen auftauchten, hatte die Liga mit der SK frieden geschlossen. Und aktuell marschieren wir mit der SK nach Arlyhet. Die Situation ist verdammt ernst“, erklärte Sosuke und ging auf den großen Anzeigebildschirm zu. Bei den Anwesenden brach ein Raunen auf. Immerhin betrachtete man die Magier mittlerweile als Fabelwesen.

„Gehen wir zur Schlachtplanung über“, sagte Sosuke deutlich, worauf der Raum abgedunkelt wurde und eine Landkarte projiziert wurde.

„Wir haben leider de fakto keine Landkarte der Region oder der Stadt. Auch haben wir keine genauen Angaben wo unsere Missionsziele sind. Darum haben wir sehr Flexibel geplant. Die für sie spezifische Aufgabe wird Ihnen dann von Ihren Truppenführern, die wir hiernach speziell einweisen, noch zugewiesen. Doch damit Alle eine grobe Ahnung des Planes haben, gibt es diese Besprechung. Der Start des Gefechtes wird es sein, die Stadt aus der Raumfaltung zu zerren, die sie bisher verborgen hat. Bis dahin wird sie nicht sichtbar oder angreifbar sein. Sowie dies passiert ist, wird die Luftflotte die Perimeteranlagen der Stadt unter Feuer nehmen. Dabei wirft sich die erste Angriffswelle auf die Verteidiger welche die Schiffe attackieren werden. Ist die Perimeterverteidigung der Stadt aufgebrochen, geht die zweite Welle zum Angriff über. Ziel dieser Welle ist es, zusammen mit dem was von Welle 1 noch lebt, die verbliebenen Perimenteranlagen zu erobern und die verbliebenen Verteidiger zu stellen. Noch während dies passiert, startet Welle 4 und durchsucht die Stadt nach weiteren Feinden. Welle 5 wird dann zu dem Palast, der das Zentrum der Stadt bildet, vorstoßen. Ziel ist es, diesen einzunehmen und nach den Missionszielen zu durchsuchen. Den Epistolarius, den Ritualraum und die Prinzessin. Der Epistolarius ist ein sehr alter Magier. Bessere Beschreibung kann nicht geliefert werden. Wie genau der Ritualraum aussieht, ist auch unbekannt. Aber er sollte daran zu erkennen sein, dass es mindestens einen Opferaltar in der Mitte gibt und mehrere Runen von Kazar müssen im Raum verteilt sein. Nach den Beschreibungen muss es auch ein sehr großer Raum sein“, erklärte Sosuke, wobei eilig Skizzen der Stadt, des Palastes und des Ritualraumes gezeigt wurden.

„Das dritte Missionsziel ist, soweit sie es finden, die Prinzessin von Arlyhet. Sie ist in dem ganzen wohl nur das Opfer für das Ritual. Hier ein Foto von ihr“, sagte Sosuke und es wurde ein Bild gezeigt, das alle sprachlos machte. Es zeigte Silvia in kurzer Sommerkleidung wie sie auf der Schulter eines MgÜKPA saß. Ryo hatte es damals aufgenommen. Das Sosuke auf der anderen Seite saß, hatte er wegschneiden lassen.

„Sollten sie diese Person finden, ist es die oberste Priorität vor allen anderen, sie aus dem Bereich der Stadt zu bringen. Ohne sie kann das Ritual nicht vollzogen werden. Das Wichtigste: sie darf nicht sterben. Auch das versehentliche Töten der Prinzessin kann dazu führen, dass ihr tot als Opferung wirkt. Wir haben es hier mit Magie zu tun, die wir alle nicht verstehen“, erklärte Sosuke. Derweil herrschte Schweigen im Raum. Und nicht nur dort. Überall. Auf dem Schiff, in der ganzen Flotte. Überall herrschte unheimliche Ruhe. Jeder wollte genau hören, was der Ordensmeister sagte.

„Ich möchte eines noch mal ganz klar stellen. Dies ist die Schlacht der Schlachten. Wir siegen, oder wir werden alle sterben. Verlieren wir hier, verlieren wir nicht nur eine Schlacht. Wir verlieren den Krieg… wir verlieren ALLES. Die Zeit ist gegen uns. Der Feind ist mächtig und zahlreich. Aber ich vertraue in die Tapferkeit und die Entschlossenheit jedes Einzelnen von Ihnen. Jeder von uns muss alles geben. Wir gehen diesen Weg mit aller Kraft. Wir sparen uns nichts für den Rückweg auf. Heute, an diesem Tag, müssen wir obsiegen. Der 12.7.2118 wird in die Geschichte eingehen, als der Tag, an dem die Sterblichen sich gegen die Unsterblichen erhoben, UND SIEGTEN! Aber keiner von uns wird eine Geschichte haben, wenn wir versagen. Doch werden wir nicht versagen. An diesem heutigen Tage, kämpfen wir nicht mehr für Länder. Nicht für Politik oder Meinungen. Wir kämpfen nicht für Ruhm, Ehre oder gar Reichtum. Wir stehen heute alle zusammen um für das Leben zu kämpfen. Das Leben unserer Geliebten zu Hause. Das Leben aller Leute auf dieser Welt. Wir stehen zusammen, und siegen zusammen! Und heute Abend feiern wir in den Ruinen von Arlyhet unseren Sieg! Versagen ist keine Option!“, rief Sosuke laut. Darauf brach bei Einigen Jubel aus. Doch viele, gerade die SK Truppen, betrachteten die Lautsprecher nur schweigsam. Sie hatten diese Versprechungen schon mal gehört.
 

Sosuke betrat mit mehreren Paladinen den Hangar des Trägers. Sie hatten viele Stunden damit verbracht, die genauen Aufgaben zu verteilen. Nun war alles soweit wie möglich geplant. Der Hangar war übervoll mit Maschinen und Menschen. Überall wurde fieberhaft gearbeitet, um die Kampfschäden zu beheben.

„Wir haben noch 4 Stunden bis die Operation startet. Überprüft die Systeme und kalibriert das Zielsystem. Wir haben nur eine Möglichkeit das richtig zu machen. Die Zeit und die Chancen stehen gegen uns“, wies Sosuke die anderen ein.

„Stehen die nicht IMMER gegen uns?“, fragte Florian. Darauf hob Sosuke mahnend den Finger. „NICHT IMMER…“, sagte er und überlegte kurz, eh er kleinlaut sagte „Aber meistens“. Darauf lachten die Piloten. Dann machten sie sich auf den Weg zu ihren Maschinen. In diesem Hangar stand mehr Munition rum als einige Basen in den Waffenkammern hatten. Die Maschinen wurden bis zum Maximum aufmunitioniert. Keine sollte wegen Munitionsmangel zurück müssen. Da sah er Ryo wie sie eine Kiste Gewehrgranaten auf einem Wagen hinter sich her zog.

„Wo will denn die Munitionskiste mit meiner Mechanikerin hin?“, fragte Sosuke scherzhaft.

„MIAU!“, fauchte Ryo. Darauf hob Sosuke beschwichtigend die Hände.

„Jeder tut seinen Teil um Silvia zu retten. Ich werde da nicht hinten anstehen“, erklärte Ryo. Sosuke antwortete mit einem freundlichen Lächeln und half Ryo, indem er hinten an der Kiste anfasste und schob.

Endlich kamen sie bei der Maschine von Sosuke an. Ihr fehlten etliche Panzerplatten und überall hingen Kabel und Leitungen heraus.

„Du machst den doch aber noch wieder zu, oder?“, fragte Sosuke skeptisch.

„Natürlich. Ich tu nur was ich kann um deine Maschine in Bestform zu bringen. Die Gelenke neu geschmiert. Frisches Kühlmittel und neue Hydraulikflüssigkeit. Ich hab noch mehrere Softwarediagnosen laufen. Und ich hab dein rechtes Hüftgelenk ausgetauscht“, erklärte Ryo.

„War das kaputt?“, erwiderte Sosuke

„Noch nicht. Aber du bist zu grob. Du stampfst zu sehr auf. Das gibt immer Mikrorisse in der Gelenkpfanne. Irgendwann stehst du da und dir bricht dann das Gelenk durch.“

„Verzeih, dass ich nicht wie eine Ballerina immer sanft abrolle und über das Schlachtfeld tänzle.“

„Das sollst du gar nicht. Ich wollte es nur gesagt haben. Miauuu“, erwiderte Ryo und blickte zu der Maschine hoch. „Ich kann nicht da draußen sein und gegen das Ende der Welt kämpfen. Ich kann hier aber dafür sorgen dass du bestmöglich kämpfen kann. Das ist alles was ich tun kann…“, setzte Ryo an, als Sosuke sie von hinten umarmte und an sich drückte.

„Jeder hier tut das was er kann, so gut wie er kann. Du tust deinen Teil hier im Hangar. Ich werde meinen dort draußen auf dem Schlachtfeld tun. Und ich verspreche dir, dass ich Silvia zurück bringen werde“, sagte Sosuke. Darauf drehte sich Ryo um und küsste Sosuke. Einige der Anwesenden schauten kurz zu ihnen, doch arbeiteten dann weiter.
 

Sosuke stand mit seiner Maschine auf dem Deck der Leviatan und sah sich nach links und rechts um. Soweit er sehen konnte war der Himmel voller Kriegsschiffe und KPA. Auch viele Flugzeuge zogen ihre Bahnen weiter über ihnen. Viele Tausend standen hinter ihm, bereit, in die Schlacht zu ziehen. Und viele würden nicht zurück kommen. Da verschob sich vor ihm die Berglandschaft, als würde sie sich ausstülpen. Es verwirrte die Augen wie sich die Realität so verbiegen konnte, doch dann lag sie da. Arlyhet war in ihrer ganzen Pracht und mit hohen Mauern vor ihnen erschienen. Sosuke zoomte mit seinen Kameras ran, und sah, dass die Mauern mit Leichen behangen waren. Überall standen ihm fremde Objekte auf den Mauern. Sicher waren es magische Wächter.

„Sollen wir beginnen?“ fragte Esteban über Funk.

„Jetzt oder nie. Mögen die Drachen uns beistehen“, antwortete Sosuke. Darauf richteten sich die Geschütze aus und verharrten so einige Sekunden, eh sie alle zusammen ihre vernichtende Feuerkraft freigaben. Wie eine glühende Faust schlug die massive Geschosssalve auf die Mauern der Stadt ein.

Kapitel 75 Das Ritual

Kapitel 75

Das Ritual
 

„Sowie wir drin sind, sofort Position sichern und die Nachkommenden decken!“, rief Sosuke über den Überhitzungsalarm der Triebwerke seiner Maschine hinweg. Fast eine Stunde hatten sie auf das Startsignal gewartet. Der Kampf war extrem verlustreich, aber das wohl für beide Seiten. Die erste Welle war schon fast ausgelöscht, die zweite kaum noch da. Der Feind war weit zahlreicher als gedacht. Doch die Mauer war gefallen. Wie ein Bohrer rammte sich die Alliierte Armee in die Stadt. Überall wurde mit einer extremen Intensität gekämpft. Dann kam das Signal und die fünfte Welle setzte sich in Bewegung. Sie rasten über die umkämpfte Stadt hinweg. Welle 1 bis 4 waren nur zur Ablenkung gedacht gewesen, damit Sosuke und seine Leute in den Palast eindringen konnten. Er würde alles, was nötig war tun, um dieses Ritual zu stoppen.

„Bereitmachen auf Durchbruch!“, rief Florian. Die erste Linie der fünften Welle hatte ein gewaltiges Sturmschild bei sich. Damit sollten sie durch die Auenmauer des Palastes brechen können. Florian flog direkt vor Sosuke.

„Jeder kennt seine Aufgabe. Sowie jemand was findet, Meldung erstatten!“, gab Sosuke noch mal durch, während sein Flugcomputer einen Annäherungsalarm startete. Schon alleine der Anflug war für seine Maschine zermürbend. Zum Glück hatte Ryo getan was sie konnte.

„FÜR DEN ORDENSMEISTER!“, rief jemand über Funk, und viele erwiderten den Ruf. Doch da kam schon die Wand. Florian schlug wie ein Hammer durch die Kristallwand, welche zersplitterte. Er landete unsanft und rollte über den Boden. Doch noch ehe die im Gang wartenden Verteidiger etwas tun konnten, folgt Sosuke wie ein Sturm der Vergeltung durch das Loch. Während er in die eine Richtung mit der Schrotflinte feuerte, gab er mit dem anderen Arm einen Flammenstoß aus seinem Flammenwerfer ab. Sofort hüllte sich der Gang in dunklen Rauch, als die Teppiche verbrannten.

Dann brachen auch die anderen durch die Wände. Sosuke half Florian hoch.

„Okay, dann räumen wir mal auf!“, rief Sosuke und feuerte eine weitere Salve den verrauchten Gang entlang. Bei der Streuwirkung seiner Schrotflinte musste er nicht zielen. Aber das Geräusch von zerreißendem Fleisch zeigte, dass die Projektile ihr Ziel gefunden hatten.

Immer mehr Maschinen kamen durch die Löcher in den Palast. Langsam, aber entschlossen drängten die Paladine die anstürmenden Dämonen zurück. Ihre zerschlagenen Leiber bedeckten den Boden und erschwerten das Vorankommen für die großen Maschinen. Die Gänge waren kaum breit genug, dass ein KPA hindurch passte. Sosuke hatte jedoch sein Ziel vor Augen und ging voran. Seine Waffe schlug ihm dabei eine Bresche durch die Monster. Hier im Palast waren nur Paladine eingesetzt. Nur sie konnten es, wenn überhaupt, mit den Magiern aufnehmen. Es dauerte nicht lange, bis die Monster anfingen vor den Paladinen zurück zu weichen. Doch diese rückten weiter unbeirrt vor. Als sie den Vorraum des Thronsaales erreichten, hatte Sosuke seine Munition verbraucht. Er warf das Gewehr nach einem der Monster und zog dann sein Schwert.

„Dort ist unser erstes Ziel!“, rief er und zündete seinen Flammenwerfer. Der Strahl aus Feuer glitt wie eine Peitsche über die Kreaturen und ließ sie in Flammen aufgehen. Sie schrien und schlugen wild um sich. Einige gingen vor Schmerz zum Angriff über, doch die Paladine wehrten ihre Angriffe schnell und tödlich ab. Florian stieß die Tür zum Thronsaal auf, in Erwartung weiterer Horden. Doch er war leer. Fast leer. Denn anstelle von Monstern oder einem Ritual saß nur eine Person seitlich auf dem Thron und ließ die Beine über die Armlehne hängen. Es war Sinestra.

„ERGIEB DICH! Du hast keine Chance!“, brüllte Salmar. Doch Sinestra sah sie nur unbeeindruckt an.

„Gewiss hätte ich Chancen. Aber ich hab besseres zu tun“, sagte sie gleichgültig und stand auf. Dabei streckte sie ihre Dämonenflügel.

„Wo ist das Ritual?“, fragte Sosuke direkt. Er rechnete nicht mit einer Antwort.

„Das Ritual findet weit unten statt. Dazu müsst ihr durch die Schicksalsmaschine“, sagte sie plötzlich.

„Warum sollten wir dir vertrauen?“, fragte Theresa.

„Ich hab auch genug Gründe, dass dieser Epistolarius das Ritual nicht durchführt. Also sputet euch, es ist fast vollbracht“, sagte Sinestra mit einer düsteren Stimme und verschwand.

„Sollen wir ihr glauben?“, fragte Salmar.

„Müssen wir wohl. Also auf nach unten!“, rief Sosuke. Er verstand die Motivation dieser Frau zwar nicht, doch hatte er nicht die Zeit, sinnlose Kämpfe zu führen.
 

Mit einem mächtigen Tritt brach Sosuke die gewaltige Tür auf und trat scheppernd in den Raum. Die Steine unter seinen Füßen zerbarsten zu Trümmern. Es war definitiv der Ritualraum. Ein riesiger kreisrunder Raum von fast 100 Metern Durchmesser. Die Wände waren mit Texten, die in Blut geschrieben waren, beschriftet. Überall hingen geschändete Körper, die man auf Eisenpfählen aufgespießt hatte. In der Mitte war ein gewaltiger Altar, der sich auf mehrere Ebenen erstreckte. Um den Altar standen mehrere dieser Dämonen KPA-Wache. Noch ehe die ersten sich zur Tür gedreht hatten, wurden ihre Torsos von Gewehrschüssen zerrissen. Während Florian und Sosuke auf sie zu stürmten, hatten Salmar und Theresa das Feuer eröffnet. Sofort entbrannte ein heftiger Nahkampf. Doch die überrumpelten Maschinen waren den Paladinen nicht gewachsen. Nachdem der letzte Feind gefallen war, gingen die anderen in Feuerposition um den Altar herum. Sosuke hingegen schaltete seine Maschine ab und stieg aus. Er würde Silvia retten. Das hatte er versprochen. Er ging langsam auf den Altar zu. Silvia lag auf dem gewaltigen Steinaltar, der ganz oben stand und schien festgekettet zu sein. Lus´agnar drehte sich zu ihm um und blickte voll Verachtung auf Sosuke herab.

„Ihr widerlichen Maden. Aber ich hätte ahnen sollen, dass Sinestra mich verrät. Sie wird ihre Strafe noch bekommen. Doch da werdet ihr schon nur noch Asche sein!“, rief er vom Altar hinab.

„Wofür das ganze? Warum wollen Sie die Welt in Dunkelheit werfen?“, fragte Sosuke überraschend.

„Das würdest du nicht verstehen. Ich stelle nur die natürliche Ordnung wieder her. Oben die Götter, dann wir Unsterblichen und als Diener dann ihr sterblichen Kreaturen.“

Sosuke sah den Mann kurz zweifelnd an. „Eine Ordnung? Wo hat das alles seine Ordnung? Sie haben ihr gesamtes Volk hingerafft. Sie und Silvia sind die letzten Ihres Volkes. Und das alles nur wegen etwas Macht?“, fragte Sosuke und zog langsam seine Pistole aus dem Hüftholster.

„Ich werde über Kazar herrschen. Ich werde ALLE Macht haben, um zu erschaffen oder zu zerstören!“

„Herrscher über eine tote Welt. Was soll das bringen?“

„Du kannst es nicht verstehen. Nur jene ohne Macht oder Aussicht darauf stellen totale Macht infrage. Du bist halt nur ein kleiner Wurm im Schlamm der Geschichte“, verhöhnte Lus´agnar ihn. Darauf richtete Sosuke seine Pistole auf ihn.

„Welch grenzenlose Arroganz. Euer Spielzeug kann mich nicht verletzten. Nichts kann meine Barrieren durchdringen. Besonders nachdem Kazar mir seine Macht gegeben hat. Aber ich kann euch verletzten“, sagte Lus´agnar diabolisch und bildete mit seiner Hand einen Feuerball.

„Geben Sie mir Silvia, und ich lasse Sie am leben“, sagte Sosuke düster. Sein Blick zeigte, wie der Zorn seinen Geist umkreiste.

„STIRB!“, rief Lus´agnar und schleuderte seinen Feuerball auf Sosuke. Ein einzelner Schuss hallte durch den Raum und alles verstummte.
 

30 Minuten vor Beginn der Schlacht um Arlyhet.
 

„Egal was du sagst, tust oder willst. Ich werde nicht von deiner Seite weichen“, sagte Florian ernst. Er und Sosuke waren die einzigen, die noch in dem Raum saßen.

„Dann hab ich ja wohl keine Alternative dazu. Aber Flo…“, sagte Sosuke und stand von der Umkleidebank auf. „Ich könnte mir kaum jemand besseren dafür wünschen“, sagte Sosuke. Florian war die ganze Zeit über immer da gewesen. Er hatte sogar schon eine Kugel für ihn abgefangen. Sosuke klopfte Florian auf die Schulter.

„Das wird schon werden“, sagte er und griff sich seinen Helm. Da klopfte jemand an die offene Tür. Sosuke und Florian drehten sich um und sahen Esteban dort stehen.

„Sir?“, fragte Sosuke erstaunt.

„Darf man eintreten?“, fragte Esteban ruhig. Sosuke und Florian runzelten die Stirn.

„Sicher. Es ist Ihr Schiff“, antwortete Sosuke. Darauf ging Esteban zu ihnen und setzte sich auf die Umkleidebank.

„In Kürze geht das Gefecht los. Sind Sie bereit?“, fragte Esteban undurchschaubar.

„Soweit man das sagen kann“, setzte Sosuke an.

„So gut es eben geht“, fügte Florian hinzu.

„Es hängt viel von dieser Schlacht ab. Darum möchte ich Ihnen etwas geben.“ Mit diesen Worten zog Esteban zwei Offizierspistolen aus seinem Mantel.

„Wir haben selber Pistolen“, tat Florian es ab.

„Das sind keine gewöhnlichen Pistolen. Diese kommen vom Kaiser persönlich und sollten nur die höchsten Offiziere tragen. Die Kugeln sind das Wertvollste was wir haben“, erklärte Esteban und reichte sie den beiden.

„Wieso?“ fragte Sosuke und zog das Magazin heraus. Die Kugeln hatten ein leichtes Glimmen.

„Dies sind Kugeln, die man in einen Nullfeldreaktor getaucht hat. Damit haben sie etwas der metaphysischen Energie aufgenommen. Aus Berichten des Imperiums geht hervor, dass diese Kugeln auch eine magische Barriere einfach durchschlagen können. Damit sollten Sie den Epistolarius töten können.“

„Wow. Das ist sehr großzügig von Ihnen“, bedanke sich Sosuke und steckte die Pistole wieder ein.

„Ich bin dieses Krieges müde. Beenden Sie das heute“, bat Esteban Sosuke.
 

Lus´agnar sah mit aufgerissenen Augen zu Sosuke. Etwas hatte seinen Feuerball einfach zerplatzen lassen. Dann sah er zögerlich an sich nach unten. Seine Robe färbte sich an der Brust langsam rot. Er spürte Schmerzen. Das erste Mal seit Tausenden von Jahren. Sein Mund öffnete sich, doch kam kein Ton heraus. Er drückte die Hände auf die Wunde.

„Spielzeug… Ihr Unsterblichen seid genauso sterblich wie wir. Doch eure Arroganz macht euch blind. Wir können eure Barrieren durchdringen. Wir können eurem Zauber und Dämonen widerstehen… IHR werdet versagen“, erklärte Sosuke ruhig.

Da knallte ein weiterer Schuss und das rechte Knie von ihm zerbarst. Jetzt brach seine Stimme hervor. Er schrie aus tiefster Seele seinen Schmerz hinaus, als er umknickte und auf den Boden aufschlug. Die Wahrnehmung der Schmerzen überforderten ihn und er begann zu weinen. Wieder donnerte ein Schuss, doch fand die Kugel diesmal seinen rechten Oberarm und sprengte diesen regelrecht in Stücke, sodass die Hand nur noch an einem Klumpen Fleisch hing, der sie mit den Körper verband. Lus´agnar verstummte kurz und sah dann auf den blutigen Klumpen, der einst sein Oberarm war und begann wieder zu brüllen. Langsam kam Sosuke auf ihn zu. Der Epistolarius und Erzmagier von Arlyhet lag in seinem eigenen Blut und schrie vor Schmerzen. Es erinnerte Sosuke an so viele im Sterben liegende Feinde wie Freunde, die er so sah. Im Sterben waren doch alle wieder gleich.

„Das Ritual ist beendet“, sagte Sosuke und drückte ein letztes Mal ab. Der Schuss sprengte den Schädel des Magiers und sein Hirn und Blut verteilte sich auf den Stufen des Altars. Sosuke sah auf den noch zuckenden Körper herab. Es hatte nun ein Ende. All der Schmerz. All die Opfer. Der Epistolarius Lus´agnar war tot. Er konnte sein Versprechen halten. Silvia lebte noch. Und das an Zeit, was ihm blieb, konnte er mit Ryo verbringen. Er erlaubte sich ein schwaches Lächeln, als er zum Altar hoch schritt. Silvia lag nackt auf der Steinplatte. Ihr ganzer Körper war mit Runen und Zeichen übersät, die man ihr in die Haut geschnitten hatte. Er legte seine Pistole weg und versuchte ihre Handfessel zu öffnen. Silvia kam dabei zu Bewusstsein und sah ihn mit Tränen in den Augen an.

„Sosuke… du bist gekommen? Wegen mir?“, fragte sie schwach.

„Natürlich. Freunde lassen sich doch nicht im Stich“, antwortete Sosuke. Silvia war überglücklich ihn zu sehen.

Doch in diesem Moment packte ihn etwas am Nacken und warf ihn die Stufen herunter. Im Fallen sah Sosuke, wie die anderen Maschinen seiner Freunde gegen die Wand geschleudert wurden. Sosuke kam auf dem Treppenabsatz zum Liegen, wo Lus´agnar lag. Er sah nach oben und seine Augen weiteten sich. Sinestra stand dort neben dem Altar.

„Wäre doch schade um das Ritual. Nachdem er sooo hart daran gearbeitet hatte“, säuselte Sinestra mit einer Stimme, die verführerisch klang, aber dennoch jedes Wort wie ein Eisdorn in Sosukes Herzen wirkte. Er versuchte aufzustehen, doch etwas hielt ihn am Boden.

„Ich bin dir sehr zu Dank verpflichtet. Dieser alte Mann hatte mich in seinen Dienst gezwungen. MICH, den Avatar von Kazar. Doch nun bin ich frei!“, rief sie vor Freude.

„Schwester…“, stöhnte Silvia schwach.

„Ach, halte doch die Klappe mit deinem 'Schwester'! Du warst immer der Liebling. Der Avatar von Leviathan. Dich hat man alles machen lassen!“, fauchte Sinestra Silvia an und scheuerte ihr eine mit dem Handrücken. Der Schlag ließ Silvia fast die Besinnung verlieren. Darauf wandte sie sich zu Sosuke.

„Weißt du, dass sie mich schon opfern wollten? Wenn ein Avatar stirbt, wird er zehn Jahre später wiedergeboren. Bisher hatte man meine Vorgänger immer wieder getötet. Doch diesmal rettete mich Lus´agnar, doch zwang er mich mit einem mächtigen Zauber in seinen Dienst… Nun bin ich aber frei… und durch ihren Tod werde ich wieder leben!“

Sosuke stemmte sich mit aller Kraft auf die Knie und versuchte die Treppen hoch zu klettern. Auch wenn etwas Unnatürliches auf ihn drückte, so konnte Sosuke sich diesem entgegen stellen.

„Du wirst es nicht schaffen“, sagte sie. Doch Sosuke forderte alle Kraft von seinem Körper, welche er noch hatte. Er stand auf und rannte zu ihr hoch. Für eine Sekunde war Sinestra über die blanke Willenskraft dieses Menschen erstaunt. Doch er kam zu spät. Bevor er sie erreichte, stach sie mit ihrer Hand in die Brust von Silvia. Diese zuckte nochmal. Ihr letztes Wort war „Schwester“.

In diesem Moment kam Sosuke bei dem Altar an, doch noch ehe er etwas tun konnte, richtete Sinestra die Hand auf ihn und schoss aus ihr einen Energieblitz ab, der Sosuke von dem Altar weg schleuderte. Er landete hart auf dem Boden vor seiner Maschine. Nun waren die anderen wieder frei und eröffneten sofort das Feuer. Doch es war zu spät. Um den Altar hatte sich eine Barriere errichtet, die sie nicht durchstoßen konnten. Der Sturz von Sosuke war schwer gewesen, und er hatte sich sicher etwas gebrochen. Aber er war so voller Adrenalin, dass er nichts spürte. Er hustete Blut und sah zum Altar hoch. Dieser war in blutrotes Licht getaucht. Sosuke versuchte auf allen Vieren zu seiner Maschine zu kommen. So sah er nicht, wie sich aus dem Licht ein riesiger tiefschwarzer Drachen erhob. Er ragte bis zur Decke und sah auf die kleinen Maschinen herab.

„SOSUKE!“, rief Florian und war endlich bei Sosuke angekommen. Er half ihm schnell in seine Maschine und schirmte ihn dann ab, als diese hochfuhr.

„Was sollen wir machen?“, fragte Theresa über Funk.

„DAS IST EIN GOTT! WAS KÖNNEN WIR MACHEN?“, brüllte Salmar geschockt.

„Wir… Müssen… Kämpfen!“, keuchte Sosuke und spuckte weiter Blut. Ihm blieb die Luft weg. Irgendwas stimmte nicht. Doch in Sosuke schrie der Zorn nach Vergeltung. Er aktivierte die Triebwerke und flog auf den Drachen zu.

„Ihr könnt mich nicht besiegen. Und meine Anhänger sind endlos!“, rief der Drache und etliche Portale öffneten sich, aus denen Horden von Monstern drangen. Doch Sosuke war mit gezücktem Schwert schon bei Kazar. Wenn er Silvia schon nicht retten konnte, dann zumindest die Welt. Er holte aus, doch blieb an einer magischen Barriere des Drachen hängen. Mehr noch, in diesen Moment schlug der Drache nach Sosuke, wie man sonst Insekten verscheuchte. Er traf ihn und Sosuke stürzte schwer beschädigt zu Boden. Er schaffte es zwar noch sich abzufangen, aber landete dennoch hart auf dem Boden.

„Mein Körper… Ich…“, keuchte Sosuke. Erst jetzt sah er, dass seine Brust verbrannt war. Doch er konnte nicht weg. Und wenn er dabei drauf ginge. Sosuke wuchtete sich hoch, doch fielen da schon die Dämonen über ihn her. Blut lief ihm aus Mund, Nase, Ohren und sogar den Augen. Doch er wollte nicht aufgeben. Er musste diesen Gott töten und die Dämonen standen ihm im weg. Ein Weg, den er sich nun freikämpfen musste und würde. Doch bei all dem Zorn, wusste er: sein Körper war am Ende.

Dies merkte auch Florian. Er hatte sich schon vor einer Weile von Ryo ein Gerät einbauen lassen, das die Vitalfunktionen von Sosuke anzeigte. Ryo war damit nicht glücklich gewesen, doch hatte sie sich dazu überreden lassen, denn immerhin war Florian ja sein Leibwächter. Und auf den Anzeigen von Florian spielte sich gerade Katastrophales ab. Sosukes rechte Lunge war kollabiert. Seine Leber war zerfetzt und sein Magen perforiert. Dazu kamen noch viele weitere kritische Werte. Es schien, als hätte ihn ein Auto an der rechten Seite gerammt.

„Schafft ihn hier weg!“, brüllte Florian.

„Warum?“, fragte Salmar.

„Er ist verwundet! Er kann nicht mehr kämpfen!“, fauchte Florian. Salmar und Theresa wussten um das Gerät, das Florian hatte einbauen lassen. Und wenn Florian so was sagte, dann nur aus gutem Grund.

Sosukes Sinne schwanden. Er wollte sich dagegen wehren, doch sein Körper konnte nicht. Wieder hustete er Blut. Seine Bildschirme waren schon deutlich mit Blut verschmiert. Er bekam fast keine Luft mehr. Er sah noch, wie Florian vor ihm landete und auf die Dämonen einschlug.

Da packten ihn Theresa und Salmar, um seine Maschine aus dem Raum zu zerren. Florian folgte ihnen, blieb aber in der Tür stehen.

„Was machst du?“, fragte Theresa.

„Geht! Bringt ihn weg! Ich halte sie so lange wie möglich auf!“, rief Florian und hob sein Schild.

„Aber…“, setzte Salmar an.

„KEIN ABER! FLIEHT!“, brüllte Florian und schlug dem ersten Dämon den Kopf ab. Derweil wehrte er einen weiteren Angriff mit dem Schild ab. Er hatte geschworen, Sosuke zu beschützen und das würde er tun. Auch wenn ihm nicht klar war, wie man gegen einen Gott kämpfen sollte. Ohne einen weiteren Blick zurück trugen Salmar und Theresa die Maschine von Sosuke weg. Dieser bewegte sich nicht mehr und reagierte auch auf keinen Ruf über Funk.

Florian blieb allein zurück. Er würde so lange durchhalten wie es nötig war.
 

Esteban blickte von der brennenden Stadt auf sein Funkgerät, als würde er eine Straftat begehen. Dennoch nahm er es und gab seinen Befehl. „Admiral Esteban an die gesamte Alliierte Armee. Sofortigen Rückzug einleiten. Sammeln Sie sich an den festgelegten Evakuierungspunkten. Die Mission ist gescheitert. Ich wiederhole, dies ist der Befehl zum Rückzug.“ Die Worte hallten schwer über die Funkkanäle. Und erst mal gab es keine Reaktion. Dann fügte er noch hinzu: „Wir haben keinen Kontakt zur fünften Welle. Senden Sie diese Nachricht über ihren Nottransponder weiter, eventuell erreicht das Signal von Ihrer Position aus die Paladine.“

Kapitel 76 Dunkelheit

Kapitel 76

Dunkelheit
 


 

Vor Sechs Stunden hatte man zum Rückzug gerufen. Aber immer noch war die Flotte in der Nähe von Arlyhet und versuchte, auf Überlebende zu warten. Immer wieder griffen die Dämonen wellenweise an. Ryo eilte durch die Gänge des Schiffes zurück zum Flugdeck. Sie half bei dem Transport und der Behandlung der Verletzten.

Das Flugdeck war ein Schlachtfeld. Überall hatten Soldaten und Lubokets sich verschanzt. Immer wieder versuchten die Dämonen zu landen, oder sie warfen kleinere Dämonen ab, die ins Schiffsinnere vordringen wollten.

„DECK RÄUMEN!“ Brüllte es aus den Lautsprechern und Ryo sah, wie ein Luboket einen toten Dämon vom Schiff warf. Da flogen Kampfjets über ihre Köpfe hinweg. Gleichzeitig hörte man das Rotorengeräusch der Transporthelikopter. Wieder schwebten zwei Evac Helikopter ein. Die Maschinen waren zweirotorige Transporthelikopter die groß genug waren um 10 KPA transportieren zu können. Der erste sah noch unbeschädigt aus, aber der zweite hatte ein gewaltiges Loch in seinen Rumpf. Ryo sah zu dem Sanitäter neben ihr, der das Loch genauso entsetzt ansah. Sie hatte in diesen Stunden mehr Tod und Leid gesehen, als andere in ihrem ganzen Leben. Die Helikopter setzten auf und die Helfer rannten los. Sie hatte jedes Mal Panik, dass, wenn die Tür sich öffnet, Sosuke tot drin liegen würde. Ryo war dem beschädigten Helikopter am nächsten, also lief sie zu diesem. Die Tür schwang auf. Alle die selber gehen konnten, es waren jedoch nur wenige, sprangen aus dem Helikopter und machten Platz. Ryo sprang rein und sah sich um. Überall lagen schreiende und verätzte Leute. Der Helikopter war von einen Säureschuss getroffen worden. Da lag ein Mann in Paladinuniform. Sein Gesicht und Oberkörper war verbrannt. Er schrie nach seiner Mutter. Damit konnte es nicht Sosuke sein. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie erleichtert, aber dann blendete sie alles weitere aus und konzentrierte sich auf ihre Arbeit. Ryo half die Verletzten auf Tragen zu legen und diese aus dem Helikopter zu heben. Da viele mit anfassten ging es recht schnell. Und kurz nach dem Landen waren alle Verletzten herausgeholt. Das Innere des Helikopters glich einem Schlachthaus. Ryo stieg aus dem Frachtraum und sah den Piloten, wie er sich versuchte mit zitternden Händen eine Zigarette anzuzünden. Was ihm nicht gelang.

„Ich mach das“, sagte sie, nahm das Feuerzeug und zündete die Zigarette an. Sie sah wie der erste Zug den Mann etwas ruhe gab.

„Kommen noch viele Transporter?“ fragte Ryo. Der Pilot sah sie mit steinernen Blick an. Nahm noch einen Zug und sagte: „Mädel. Hinter uns kommt der Weltuntergang. Da kommt keiner mehr lebend raus.“

Darauf setzte er sich hin. Ryo sah ihn fassungslos an. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Sie wendete sich ab. Eventuell war er irgendwo anders gelandet. So musste es sein. Er würde auf einem der anderen Kreuzer sein, gewiss. Zumindest versuchte das Ryo gegen all ihre inneren Instinkte sich weis zu machen. Sie lief vom Flugdeck Richtung Krankenstation. Doch auf dem Deck der Krankenstation stapelten sich die Verletzten. Blutende, Schreiende und Sterbende lagen auf den Gängen. Viele die hier lagen hatten einen Schwarzen Stich auf der Stirn. Diesen gab man im Bestfalle noch Morphium. Viele der Verletzten waren aus abgeschossenen Schiffen geborgen worden. Da begegnete ihr auf dem Gang Claudia.

„Hast du was von Sosuke gehört?“ fragte sie die Frau, die auch den Tränen nahe war. Sie schüttelte den Kopf.

„Es haben einige von seinem Trupp raus geschafft. Sie sagten Sosuke… sei ganz unten gewesen. Aber keiner wüsste was mit ihm war. Es hatte ihn nur keiner mehr gesehen…“, sagte sie und lehnte sich an die Wand.

„Wir sind am ende! Das Ritual ist vollzogen. Sosuke ist tot… Wie soll man einen GOTT Töten? SAG ES MIR! WIE SOLLEN WIR EINEN GOTT TÖTEN! WIR WERDEN ALLE STERBEN!“, weinte Claudia. Sie sprach damit allen Anwesenden aus der Seele. Wie sollte es nun weiter gehen? Wer sollte sie führen? Ryo wollte immer noch hoffen, doch schwand ihre Kraft.

„HALTE DIE KLAPPE!“ Brüllte jemand die Frau an. Ryo drehte sich um und sah Kai mit tränen in den Augen.

„SOSUKE STIRBT NICHT SO LEICHT! Er hat viel größere Katastrophen überlebt! Es braucht mehr als nur einen Gott um ihn zu töten!“, brüllte er. Es war deutlich mehr um sich selbst zu überzeugen als die Anderen. Ryo sagte nichts. Sie klopfte Claudia auf die Schulter und ging. Eventuell würde sie auf der Brücke etwas erfahren. Auf dem Weg dahin sah sie in die Gesichter der Besatzung. Jeder hatte was zu tun, doch überall machte sich eine Dunkelheit in den Leuten breit. Eine Verzweiflung. Auf der Brücke angekommen sagte sie nichts und sah sich um. Hier war man genauso beschäftigt wie in der Krankenstation.

„Alpha 1 an Adlerhorst! Überflug beendet. Da unten lebt von uns nichts mehr! Alles ist mit diesen Monstern überlaufen!“

„Verstanden Alpha 1. Drehen sie ab und kehren sie zurück“, sagte der Kapitän. Darauf wurde es still.

„Und der Ordensmeister?“, fragte Hinomo. Sie stand am anderen ende der Brücke und sah schlecht aus. Sie schien Augenringe zu haben und wirkte erschöpft.

„Der… Ist im Einsatz vermisst. Wir haben keine Wahl. Lange können wir nicht mehr hier stand halten“, antwortete der Kapitän.

„Aber…“

„Er war direkt bei Kazar als er erschaffen wurde. Denken sie irgendjemand kommt lebend da raus?“, fragte der Kapitän. Diese Worte zerschlugen ihre letzte Hoffnung. Ryo spürte wie ihr die Tränen herunter liefen. Damit war es zu Ende. Sie ging von der Brücke, doch sackte sie vor der Brücke auf die Knie und begann zu weinen. Ihre tränen bildetet eine Pfütze vor ihr. Andere sahen es, doch keiner reagierte.

„Alpha 1 an Adlerhorst! MELDEN ADLERHORST!“ brüllte die Stimme plötzlich über Funk.

„Adlerhorst hört, Alpha 1.“

„KONTAKT! Wir haben Kontakt zu weiteren Evac Helikoptern! Brauchen sofort Verstärkung zur Luftsicherung! Wir haben Kontakt zu vier Evac Helikoptern!“ Brüllte der Pilot und im Hintergrund hörte man das Aufheulen seiner Triebwerke. Sofort brach hektisches Leben auf der Brücke aus. Die Funker gaben Befehle durch. Ryo stand auf und kam ungläubig zurück in die Brücke. Dabei wischte sie sich mir einen Ärmel die Tränen aus den Augen.

„Haben wir eine Kennung der Helis?“ fragte der Kapitän.

„JA! FREQUENZ 18! NU MACH SCHON!“ Brüllte Jemand über Funk. Er war schwer zu verstehen, da im Hintergrund lautes Gewehrfeuer dröhnte.

„Adlerhorst an Evac Pilot. Welche Identifikation haben sie?”

„Ich hab keine Ahnung was die Nummer ist! ACHTUNG!“ Brüllte Salmar gepresst.

„Bitte wiederholen sie!“, forderte der Kapitän Salmar auf.

„ICH HAB KEINE AHNUNG! Ich bin kein Helipilot! Der Pilot war tot! Wir sind vier Helis voll mit überlebenden! Und wenn sie nicht bald was tun, sind wir am Arsch!“ blaffte Salmar.

„Verstanden! Hilfe ist unterwegs! Halten sie durch!“

„Das ist Salmar! Er war bei dem Ordensmeister!“ Rief Hinomo.

„KNALL IHN AB! KNALL IHN AB!“ brüllte Salmar als die Leitung abbrach.

„SALMAR! MELD DICH SALMAR!“ Brüllte Hinomo in Panik in das Mikro.

„Adlerhorst an Alpha 1! Melden sie sich! Was ist mit dem Führungshelikopter passiert?“, fragte der Kapitän.

„Alpha 1 an Adlerhorst, stehen unter schweren Beschuss! Der Heli ist noch in der Luft. Ein Monster hat ihn gerammt. Ich sehe Feuer bei dem Motor! Wo bleibt die Unterstützung! Wir können das nicht alleine schaffen!“, brüllte der Pilot.

„Verstärkung ist in einer Minute vor Ort! Durchhalten Alpha 1!“, sagte der Kapitän und sah immer wieder zur taktischen Anzeigen. Über 10 Symbole näherten sich dem vom Alpha. Ryo spürte wie sich ihr Magen vor Anspannung verkrampfte.

„Hier Helikopter… KL-163. Der Führungshelikopter ist beschädigt. Wir haben die Führung übernommen. Sein Funk ist ausgefallen. Wir kommen extrem heiß rein! Eine große Anzahl an Feinden ist hinter uns her… DA KOMMEN UNSERE JUNGS!“, rief Daniel über Funk. Dann hörte man das Donnern von Gewehrschüssen und viele Explosionen.

„Macht Notfallteams bereit! Die Maschine mit dem Ordensmeister brennt! Das wird eine miese Ladung werden“, gab Daniel durch.

„Ist was mit Sosuke?“, fragte Hinomo. Darauf schwieg Daniel erst kurz.

„Ihr… Macht einen OP bereit. Wenn er noch lebt wird er ihn brauchen. Und viele Infusionen“, sagte er zögerlich und die Sorge in seine Stimme war zu hören. Ryo wurde bleich.

„Verstanden. Wir bereiten alles vor!“, sagte Hinomo und sah zum Kapitän. Dieser sah kurz auf die Anzeige.

„Steuermann! Maschinen volle kraft voraus! Wir kommen ihnen entgegen! Und lassen sie das Deck räumen! Vorbereiten auf Notlandung! Geschützmannschaften sollen sich bereit machen! Informieren sie die Flotte! Wir holen den Ordensmeister!“, sagte der Kapitän mit neuen Mut. Ryo drehte sich um und rannte zum Flugdeck. Noch auf dem Weg hörte sie wie die Flakgeschütze zu feuern begannen. Sie drückte sich an Besatzungsmitgliedern vorbei und erreichte das Flugdeck.

„MÄDEL! VERPISS DICH NACH UNTEN!“, brüllte ein Soldat sie an. Doch Ryo ignorierte ihn und suchte nach den Helikoptern. Und da waren sie. Vier große Evac Helikopter die von einen Schwarm Monster verfolgt wurden. Einer der Helis zog eine gewaltige, tief schwarze Rauchfahne hinter sich her. Derweil stießen Jagdmaschinen immer wieder auf die Verfolger hinab. In dem Moment jagten mehrere Schiffe an dem Flugzeugträger vorbei auf die Monster zu. Dabei spieen ihre Flakgeschütze ununterbrochen Geschosse Richtung Feind. Die drei unbeschädigten Helikopter waren schneller und flogen an dem Träger vorbei zu anderen Schiffen. Doch der vierte, der mit Sosuke, kam anscheinend kaum voran. Er schwankte deutlich hin und her. Der Pilot musste sich wirklich abmühen die Maschine am fliegen zu halten. Plötzlich begann der Träger abzusinken um unter die Flughöhe des Helis zu kommen. Doch die Verfolger waren ihm dicht auf den Fersen. Nun begannen auch die Soldaten in ihren Feuerstellungen am Rand des Decks zu feuern. Ryo hörte trotz des Geschossstakkatos das Heulen der überlasteten Motoren. Ein KPA feuerte aus dem offenen Heck immer wieder seine Waffe ab. Dann endlich setzte die Maschine zum landen an. Sie kam viel zu schnell runter. Beim aufsetzten brach eines der Räder und der Heli drohte zu kippen, doch der Pilot zog wieder hoch. Da explodierte der vordere Motor. Die Rotorblätter flogen wie tödliche Geschosse über das Deck. Doch außer Furchen auf dem Boden richteten sie keinen weiteren Schaden an. Doch sackte der Bug des Helis dadurch auf den Boden und das schwebende Heck begann sich auf der Stelle, an der er aufsetzte, zu drehen. Doch noch eh der Heli ins Schleudern geriet, sprang einer der KPA auf dem Deck zu dem Helikopter. Die Rotorblätter fraßen sich in den Kopf der Maschine, doch waren sie zu hoch um den Torso zu erwischen. Der Pilot des KPA griff das Heck des Helikopters und stoppte ihn abrupt. Mit einen lauten scheppern fiel der Helikopter auf das Flugdeck. Für wenige Sekunden wagte keiner auch nur zu Atmen. Dann brach Hektik aus. Helfer rannten auf den Heli zu. Ein zweiter KPA kam herbei um seinen Kollegen zurück zu ziehen. Da stieß von innen jemand die Tür auf. Es war Sosukes Maschine. Sie lag an die Trennwand zwischen Frachtraum und Pilotencockpit gelehnt und fuhr auch schon runter. Als die Luke sich öffnet, machte das Herz von Ryo einen Aussetzer. Sosuke hing in den Halterungen. Blut lief ihm aus Mund, Nase und den Augen. Er sah aus wie eine Leiche. Die Ärzte zogen ihn aus der Steuerung. Sie verstand nicht was sie sagten, doch anhand ihrer Stimmen und Blicke musste die Lage extrem schlimm sein. Sie zogen ihn auf eine Trage und hoben diese aus dem Wrack des Helikopters. Dabei sah Sosuke Ryo kurz an, doch drehte sich weg. Er konnte ihr nicht in die Augen schauen.

Da stieg dann auch Salmar aus dem Cockpit des Helikopters. Er sah dabei Richtung Stadt. Ryo lief zu ihm

„SALMAR! Was ist passiert! WAS IST MIT SOSUKE!“ rief sie. Salmar sah sie langsam an, als würde er abschätzen ob das alles ein böser Traum, oder Realität sei.

„Wir… haben versagt… wir haben… versagt“, stammelte Salmar.

Kapitel 77 Blutopfer

Kapitel 77

Blutopfer
 


 

Ryo stand in der Krankenstation und wartete mit Salmar und Claudia vor dem Operationsraum. Die Blutspur von Sosuke war noch immer nicht geronnen. Da trat einer der Ärzte heraus. Salmar hatte gefordert, dass sie ihm gleich sagen, was Sosuke hat. Doch der Arzt sah die Wartenden an, als wüsste er selber nicht, was er sagen sollte.

"Was ist mit ihm?", fragte Ryo.

"Ähm...", sammelte der Arzt.

"Na los! Wie steht es um ihn?", forderte Salmar den jungen Arzt auf.

"Er... Etwas... Irgendetwas hat ihm die Organe zerschmettert. Wir tun was wir können. Aber meine ehrliche Meinung: der kommt nicht lebend aus dem Raum. Er verliert schneller Blut als wir es in ihn rein pumpen können... Er hört einfach nicht auf zu bluten", erklärte der Arzt, als eine Schwester aus der Tür brach.

"HERR DOCKTOR! ER KOLLABBIERT!", rief sie. Ohne was weiter zu sagen, verschwand der Arzt wieder im OP.

"Und... was nun?", fragte Claudia.

"Beten? Wenn es Kazar gibt, muss es auch Leviathan geben. Sonst können wir nichts machen...", brummte Salmar und lies sich auf den Boden fallen. Doch in Ryo kochte es.

"BETEN? Die beste Art zu meinen man tut was, obwohl man nichts tut!", fauchte sie Salmar an.

"Was kann ich tun? Soll ich blutspenden?", verteidigte er sich.

"Wie wäre es mit Hilfe organisieren?", fauchte Ryo.

"Wer soll uns helfen?", fragte Claudia und sah Ryo überrascht an. Ryo dachte kurz nach.

"MITKOMMEN! Ich brauch ein Helikopter und noch drei weitere Wachen! Wir müssen zur Leviathan!", befahl Ryo selbstbewusst. Sie war bisher immer mitgelaufen. Hatte darauf vertraut, dass die Anderen wüssten, was sie taten. Immerhin war sie nur Technikerin. Doch hier ging gerade alles vor die Hunde und jene die was tun sollten, waren wie gelähmt. Sie griff sich Salmar am Kragen und zerrte ihn nach oben.

"Was hast du vor?", fragte Salmar, der sich hochziehen lies.

"Ich rette heute mal Sosuke", sagte Ryo. Dann zog sie Salmar hinter sich her. Sie waren auch schnell auf dem Flugdeck, wo Salmar kurzerhand drei Wachen und einen kleinen Helikopter beanspruchte.

Als sie die Leviathan anflogen, sagte sie zu Salmar: "Ich habe heute schon eine gute Freundin verloren. Ich lass nicht zu das er heute auch stirbt. Wir brauchen diesen alten Magier."

"WAS? Aber...", wollte Salmar wiedersprechen

"ES IST MIR EGAL! Wenn es uns Hilft verbünde ich mich auch mit noch lebenden Magiern", konterte Ryo.

Da setzte der Helikopter auf dem Landefeld der Leviathan auf. Zwei Offiziere warteten schon auf sie. Einer war der erste Offizier Zinke.

"Wie ist der Status des Ordensmeisters?", fragte er.

"Unglaublich schlecht! Wo ist der Magier?", fauchte Ryo. Zinke sah sie kurz fragend an und dann zu Salmar. Dieser nickte kurz. Darauf musterte Zinke die Katzenfrau. Sie sah ihn mit einem absolut ernsten Blick an.

"Wird das nun was? Uns läuft die Zeit davon", fragte Ryo. Zinke sah in ihrem Gesicht, dass es ihr ernst war.

"Okay. Ich bringe sie sie zu dem Magier", sagte Zinke und drehte sich um.

Wenn es nach Ryo gegangen wäre, wären sie durch die Gänge gerannt. Doch Zinke ging nur normales Schritttempo. Nach gefühlt endlosen Minuten erreichten sie den Gästeraum wo der Magier saß. Ohne groß zu warten polterte Ryo in den Raum. Der Magier saß auf den Boden und schien gebetet zu haben. Ryo lief zu ihm und zog ihn zu sich hoch.

"WOLLEN SIE WIRKLICH DAS DIESER GOTT GESTOPPT WIRD?", brüllte Ryo ihn an. Der Epistolarius schien komplett überrumpelt. Salmar sah nicht das Gesicht von Ryo, doch es schien ihm wirklich Angst zu machen. Zinke wollte eingreifen, doch hielt Salmar ihn zurück.

"Ja! Wenn ich es könnte... Würde ich mich selbst gegen ihn stellen. Aber meine Magie ist nicht mehr stark genug," stammelte er.

"MIAU? Nicht mehr stark genug?"

"Ich hab viel meiner Kräfte verloren."

"Kannst du noch heilen?", fragte Ryo laut. Inzwischen waren auch die Wachen in den Raum getreten. Salmar hatte Ryo noch nie so erlebt. Er hätte nicht mal geglaubt, dass sie so entschlossen sein kann.

"Heilen?"

"JA! HEILEN! Wunden wieder schließen. Sowas!"

"Ja. Die Heilmagie ist mir geblieben."

"UND DANN HOCKST DU HIER RUM?", rief Ryo wütend.

"Wieso?"

"DA DRAUßEN STERBEN VIELE LEUTE! UND DU HOCKST HIER UND BETEST! SELBST SILVIA HÄTTE IN SO EINER SITUATION SOFORT GEHOLFEN! EGAL WIE WENIG SIE KANN!"

"Ich... Dachte nicht...", sagte der Epistolarius. In seinem Gesicht spiegelte sich Entsetzen und tiefe Erkenntnis.

"KOMM MIT!", forderte Ryo ihn auf und drehte sich zu Zinke um.

"Wir nehmen ihn mit. Er kann mit Magie Wunden heilen. In einer Krankenstation kann der mehr leisten, als hier. Einsprüche?", fragte Ryo, doch lies ihre Stimme keinen Wiederspruch zu. Dennoch sah Zinke zu Salmar.

"Wir passen auf ihn auf", beantwortete Salmar die wortlose Frage.

"Es brennt an genug Stellen. Eine zerschlagene Moral bei der Liga kann nu keiner brauchen. Nehmt ihn mit", sagte Zinke und nickte. Darauf schob Ryo den Epistolarius zum Helikopter.

Als sie im Helikopter saßen und sich wieder dem Träger näherten, rang sich der alte Mann zu einer Frage durch.

"Sie standen der Prinzessin sehr nahe?"

"Kann man so sagen. Wir hatten viel durchgemacht", antwortete Ryo.

"Es freut mich, das sie doch Freunde fand."

"Wieso? Was meinen sie damit?", fragte Ryo.

"Damals... Ich war einst ihr Lehrer. Doch dann... dann ging so vieles so schief", erklärte Doston´godos. Da setzte der Helikopter wieder auf. Die Gruppe stieg aus. Salmar hatte sich wieder gefangen und diesmal einen Gang sperren lassen. Sie hatten gerade gegen Magier gekämpft. Da wollte er nichts riskieren, wenn er einen durch die engen Gänge des Schiffes brachte.

"Und was ging schief?", fragte Ryo. Ihr Gesicht war immer noch steinern und finster.

"Sie kamen um sie für das Ritual zu holen. Viele von ihnen. Mir blieb keine andere Wahl als sie durch Raum und Zeit zu werfen. Ich hatte gehofft, dass sie irgendwo und irgendwann wieder auftauchen wird, wo sie Freunde findet...", sagte Doston´godos, doch verstummte er dann. Sie waren bei der Krankenstation angekommen. Auch wenn er sich für die Sterblichen einsetzte, so hatte er sich nie wirklich um ihre Belange gekümmert. Sterbliche starben. So war das nun mal. Doch hatte er nie ihr Leid wirklich gesehen. Und hier quoll es über. Er hatte zwar schon Tote gesehen, doch nie jemanden im Todeskampf. Es überwältigte ihn fast. Doch die Anderen gingen einfach an den Sterbenden vorbei, als würden sie das unvorstellbare Leid nicht mal sehen. Ohne weiteres gingen sie in den OP Raum. Dort waren die Ärzte am arbeiten.

"WAS BEI DER DRACHEN NAMEN?", brüllte der Arzt.

"Verzeihung, aber er braucht mehr als Sie ihm bieten können", sagte Ryo und sah zu dem Epistolarius.

"Helfen sie ihm. Tun sie was nötig ist, aber er darf nicht sterben", sagte Ryo nur und blieb bei der Tür stehen. Der alte Mann ging darauf zu Sosuke und legte ihm die Hand auf die Brust. Dann sah er zu Ryo und Salmar.

"Wann wurde er angegriffen?"

"Das sind nun... 6 bis 7 Stunden her. Dieses Miststück hat ihn den Altar runter geschleudert"

"Eine Frau?", harkte Doston´godos nach.

"Ja, Sosuke kannte sie. Sah aus wie ne Magierin... na ja... Eher das wenn eines dieser Dämonen und ein Magier nen Kind haben", erklärte Salmar

"Sinestra", sagte Ryo.

"Kazars Avatar... Und dann lebt er noch...", sagte der Epistolarius mit Erstaunen und betrachtete Sosuke.

"Wieso? Was ist?" fragte Salmar.

"Er wurde von einen Gott mit einen tödlichen Zauber getroffen und lebt noch", stellte der Epistolarius fest.

"Können sie ihm nun helfen oder nicht?", fragte Ryo. Der Mann legte Sosuke seine Hand auf die Stirn. Schläuche hingen aus seinen Mund und saugten stätig Blut aus seiner Lunge. Er schien bewusstlos zu sein.

"Es wird schwer... Stehen sie ihm sehr nahe?", fragte Doston´godos Ryo. Dabei legte er seine Hand wieder auf die Brust von Sosuke, wobei die Hand zu leuchten begann.

"Ja. Aber wieso?", erwiderte Ryo.

"Er wurde von einen tödlichen Fluch getroffen. Normale Heilmagie kann hier nicht bestehen. Ich brauche dazu das Blut einer ihn liebenden Person", erklärte er. Ryo sah ihn entsetzte an.

"Ich brauche nicht viel. Nur eine Hand voll Blut. Normale Heilmagie beruht auf der Anregung des eigenen Blutes. Doch durch den Fluch geht es nicht. Darum brauch ich das Blut von jemandem, der ihm sehr nahe steht. Damit kann seine Verletzung heilen. Aber es muss jemand sein, der ihn wirklich...", setzte der Magier an, als Ryo auf ihn zu ging. Ohne weiter zu zögern biss sie sich in die linke Handkante. So fest, das Blut kam. Ihre Ohren zuckten kurz, doch lies sich Ryo sonst nichts anmerken. Sie presste die linke Hand zur Faust und hielt die rechte Hand drunter, um das Blut aufzufangen. Alle anderen im Raum schauten Ryo geschockt an. Außer der Epistolarius.

"Ich würde sogar meinen Arm für ihn Opfern, wenn es nötig wäre", sagte sie ernst.

"Etwas Blut wird genügen", sagte der Magier und sah mit einem Lächeln auf das bereitwillige Opfer, dass diese Katzenfrau brachte. Ein gutes Zeichen, dass ihre Herzen eng verbunden waren. Doston´godos hob darauf die andere Hand und lies das Blut aus der Hand von Ryo durch die Luft schweben, um es in einer Kugel zu sammeln, die immer größer wurde. Die anderen Anwesenden schwiegen und betrachteten das Schauspiel. Einzig das Piepen des Herzmonitors durchdrang die Stille. Als die Kugel so groß wie ein Tennisball war, sagte er zu Ryo. "Das ist genug. Ich danke dir für das Opfer."

Dann wand sich der Magier zum Arzt. "Herr Doktor, bitte entfernen sie alle Maschinen."

"Aber dann wird er an seinen Blut ersticken."

"Ich halte es zurück. Bitte haben sie vertrauen."

"Doktor", sagte Salmar und deutete mit einer Kopfgeste an, das der Arzt tun sollte was der Magier will. Darauf zogen sie die Schläuche aus Sosuke. Auch die Aufkleber für den Herzmonitor nahmen sie ab. Das durchgehende Piepen der Maschine lies Ryo für eine Sekunde das Fell zu Berge stehen, bis eine Krankenschwester es abschaltete. Der Magier hingegen begann für alle Anderen unverständliche Verse zu murmeln, wobei sich die Kugel aus dem hellroten Blut zu einem länglichen Stab umformte. Ryo fasste die Hand von Sosuke. Sie war warm und lebendig. Ein gutes Zeichen für Ryo. Dann drückte Doston´godos den Stab Blut auf die Brust von Sosuke, wo es einfach durch die Haut drang. Er murmelte dabei weiter seine Verse und strich mit beiden Händen über die Brust von Sosuke, die sich darauf immer wieder stellenweise kurz schwarz färbte. Da begann sein Körper plötzlich zu krampfen. Er gurgelte bei jedem Atemzug. Ryo sah besorgt zum Magier, dem der Schweiß auf der Stirn stand. Auch er atmete schwer und seine Worte klangen sehr angestrengt. Doch Ryo lies die Hand von Sosuke nicht los. Da riss er die Augen auf und schreckte hoch, so dass er aufrecht saß. Er sah sich wie in Panik um.

"Sosuke!", rief Ryo, doch er wendete sich ab und begann sich zu übergeben. Er würge eine tief dunkle Flüssigkeit hoch. Doch noch eh sie den Boden berührte hatte, löste sie sich in Luft auf. Der Epistolarius trat einen Schritt zurück und sank dann auf den Boden. Er war erschöpft und atmete schwer.

"Der Fluch ist gebrochen...", sagte er erschöpft. Sosuke drehte sich langsam zu Ryo und sah sie an. Er wollte etwas sagen, doch fand er kaum Worte.

"Silvia ist... Ich... Ich..." stammelte er und war den Tränen nahe.

Aber Ryo umarmte ihn einfach. Sie hielt ihn fest an sich gepresst und war glücklich, dass er noch lebte.

"Du hast getan was du konntest...", flüsterte sie leise in sein Ohr.

Kapitel 78 Zwielicht

Kapitel 78

Zwielicht
 

"Ich hatte so Angst um dich...", sagte Ryo und lächelte Sosuke an. Nun kamen auch die Ärzte und begannen, Sosuke zu untersuchen. Immerhin lag er eben noch auf seinem Sterbebett und nun schien er wieder gesund zu sein. Sosuke sah zu dem Epistolarius.

"Ich... Ich danke ihnen", sagte er.

"Ich tat was ich kann... um zu Helfen. Deine Freundin... hat mir die Augen geöffnet, über das, was ich tun kann", antwortete der Epistolarius und stand wieder auf.

"Seine Lunge hört sich normal an. Keine Flüssigkeit mehr da... Wie in der Drachen Nahmen haben Sie das geschafft?" fragte der Arzt und sah verwirrt zu dem alten Mann.

"Magie. Mit Magie vermag man viele Verletzungen und Krankheiten zu heilen. Aber wenn die Lebensenergie sich seinem Ende neigt, ist auch Heilmagie machtlos", erklärte Doston´godos und sah auf Sosuke herab. Dieser nickte ihm zu. Es war ein kurzer Blickkontakt und ohne ein Wort verstanden sich beide.

"Ich... würde gerne versuchen, noch weiteren Patienten zu helfen", bat Doston´godos den Arzt.

"Ja sicher, sicher. Wenn Sie können. Wir haben viele Schwerverletzte hier. Ich bringe Sie gerne zu denen, denen wir nicht mehr helfen können", stimmte der Arzt zu.

"Ich habe die Verletzung geheilt und den Fluch von dir genommen. Aber dein Körper ist sehr geschwächt. Du brauchst dringend Ruhe", erklärte der Magier Sosuke, als dieser versuchte aufzustehen.

"Ich...", setzte Sosuke an doch hielt kurz inne. Dann lies er sich wieder auf den OP- Tisch sinken. "Ich denke, Sie haben Recht." Er spürte, dass sein Körper total erschöpft war.

"Bringen sie den Ordensmeister in ein Krankenzimmer", wies der Arzt eine Schwester an. Diese deckte Sosuke mit dem OP Hemd zu.

"Es tut mir leid aber sie müssen sich wohl mit Anderen ein Zimmer teilen. Wir sind gerade sehr voll", entschuldigte sie sich bei ihm.

"Was für Soldaten reicht... ist auch gut genug für mich. Ich bleib eh nicht lange."

"Sosuke", brummte Ryo, die ihn begleitete.

Die Krankenschwester schob Sosuke durch den Gang, wo mehrere leichtverletzte Soldaten standen. Sie schauten überrascht zu Sosuke. Er sah in die Gesichter der Soldaten und wendete sich kurz ab. Sie waren geschlagen. Dies war nicht nur eine Niederlage, dies war eine Katastrophe gewesen. Die Soldaten sahen fragend zu Sosuke. Er musste etwas sagen.

"Ihr Lebt noch. Ich lebe noch. Wir haben zwar heute verloren, aber bei der nächsten Schlacht werden wir gewinnen. So einfach werden wir nicht aufgeben", sagte Sosuke ohne groß nachzudenken. Die Soldaten hörten zwar seine Worte, doch schien ihre Verzweiflung schwerer zu wiegen. Und auch in Sosuke stand diese Frage. Was soll man gegen einen Gott tun?
 


 

Die Stimmung unter der Truppe war nach der Niederlage bei Arlyhet am Boden. Dass Sosuke noch lebte, hatte zumindest etwas geholfen. Ohne ihn wäre wohl schon aller Mut aus den Leuten gewichen und die Zahl an Selbstmorden wäre deutlich größer gewesen. Die Soldaten erledigten zwar ihre Pflicht, doch ihre Gesichter waren leer. Theresa hatte diesen Ausdruck schon zu oft gesehen. Und immer bei Leuten die sich ihres Todes gewiss waren. Soldaten vor einer Selbstmordmission oder auf verlorenen Posten. Aber nicht nur bei normalen Menschen sah sie es. Auch bei Ihresgleichen.

Endlich kam sie in dem Planungsraum des Flugzeugträgers an, aber auch hier sah sie wieder in diese Gesichter. Still. Leer. Den Blick nach unten gesenkt. Hier saßen Führungsoffiziere der Liga, der SK und der Paladine nebeneinander. Für einige war dies die erste Niederlage, die sie mitgemacht hatten. Es war, als wären alle gelähmt. In dem Raum stank es nach Alkohol. Der Anblick gefiel ihr zwar nicht, doch verstand sie es. Alkohol betäubte. Machte den Schmerz, wenn auch nur für kurz, etwas weniger schlimm.

Admiral Esteban saß in einem Sessel und starrte in sein Glas. Hier waren fast 30 Offiziere anwesend. Die meisten waren erfahrene Veteranen. Und das machte die Hoffnungslosigkeit der Situation noch weit dramatischer.

Auf dem Tisch standen mehrere ungeöffnete Flaschen. Theresa überlegte kurz.

"Und was nun? Versuchen wir uns nu so lange wie möglich zu verstecken, oder stellen wir uns in einen letzten Kampf, um ein schnelles Ende zu finden?", fragte General Gozzin und nahm noch einen Schluck aus seiner Flasche.

"Dann lieber kurz und mit Glorie", antwortete Kai.

"Wenn es keinen mehr gibt der davon berichten kann, ist es egal ob wir mit Glorie verreckt sind", erwiderte Theresa und nahm sich eine Flasche vom Tisch.

"Kann nicht dieser Magierfritze was tun?", knurrte Zinke.

"Jenseits von Heilung kann der doch nichts mehr", antwortete Claudia.

"Habt ihr nicht noch was von diesen Anti-Magier Kugeln?", fragte Theresa Esteban direkt. Dieser sah langsam von seinem Glas hoch. Jetzt erst sah sie, dass neben ihm eine Wiskeyflasche stand. Er kicherte langsam und sagte dann: "Mädel, wir hatten insgesamt nur 30 Stück davon. Und das waren auch nur 9mm Kugeln. Da ist also auch nichts mehr zu machen."

"Dann können wir festhalten, wir sind am Arsch", stellte Franziska fest.

"Aber richtig", stimmte Zinke zu und hob sein Glas. Darauf hoben andere auch ihr Glas und ein kurzes kichern ging durch den Raum, das aber auch sehr schnell wieder verstummte.

Theresa betrachtete die Flasche, die sie dann mit dem Kronkorken an der Kante des Tisches ansetzte und mit einen Ruck öffnete. Sie trank etwas, setzte sich dann auf den Tisch und schwieg, während sie sich umsah. Die Offiziere hatten sich nicht hier versammelt, um zu planen. Sie wollten den Untergebenen aus dem Weg gehen. Da betrat Salmar den Raum. Sein Blick war düster, aber nicht gebrochen. Er trug eine frische Uniform und hatte sogar Rangabzeichen an ihr befestigt, etwas, was er sonst nie tat.

"Wat dat hier? Club der Alkoholiker-Offiziere?", fragte er grimmig und ging auf das Bier zu.

"Eher eine entspannte Offiziersrunde zum Weltuntergang", konterte Esteban und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Salmar sah sich streng unter seinen Leuten um. Alkohol war zwar nicht direkt verboten, aber aktuell gab es wichtigeres zu tun.

"Und was ist mit eurem Chef? Kommt der nochmal hoch oder war es das für ihn?", fragte Zinke. In diesen Raum gab es kein Protokoll oder Förmlichkeit.

"Der wird schneller laufen als alle Ärzte es gerne hätten. Aber ja, er kommt wieder hoch", antwortete Salmar und ging zu seinen Leuten um mit einer Geste die Bierflaschen einzufordern.

"Was denn mit dir los? Lässt uns nicht mal ein Feierabendbier, bevor wir alle drauf gehen?" fragte Franziska genervt. Darauf schlug Salmar sie mit seinen Handrücken ins Gesicht. Das Knallen hallte kurz im Raum und spontan schwiegen alle.

"SAG MAL GEHTS NOCH!?", fauchte Franziska, stieß ihn weg und sprang auf, bereit sich mit ihm zu prügeln.

"Geht es bei EUCH noch?", konterte Salmar finster und sah sich fast schon angewidert im Raum um.

"Wir haben verloren. Was soll’s! Bereiten wir uns auf die nächste Schlacht vor!", mahnte Salmar.

"Äh, Junge, ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast. Wir haben nicht nur eine Schlacht verloren. Wir haben RICHTIG verloren. Da ist nun ein Drachengott der uns alle tot sehen will. Er hat schier endlose Legionen. Wir sind geschlagen und besiegt" wand Gozzin ein.

"Wenn du so denkst, dann trag dich aus dem Dienstplan aus und spring vom Schiff. Wärst nicht der erste und dann hast du es schneller hinter dir", blaffte Salmar, worauf die Anderen ihn geschockt ansahen. Salmar sah sich um. Sosuke hätte sicher irgendeine hoch motivierende und mitreißende Ansprache gehalten. Salmar konnte das nicht, also musste er anders ran gehen.

"Ich weiß nicht, wie das die SK macht. Aber der Rest im Raum ist von den Paladinen oder der Liga. Wir haben bisher nicht aufgegeben, und ich werd' das nun nicht einreißen lassen, kaum das Sosuke mal flach liegt. Stellt das Saufen ein und reißt euch am Riemen, sonst klatscht das hier noch ein paar Mal. Wir brauchen einen Schlachtplan, und wenn ihr euch nicht besaufen würdet, HÄTTET IHR EVENTUELL SCHON MAL EINE IDEE GEHABT!", fauchte Salmar und warf eine der Bierflaschen an die Wand.

"Wir können planen was wir wollen", stellte Zinke und stand auf. "Wir haben einen Gott gegen uns! So ein großes Kaliber haben wir nicht im Bestand! Wir bekommen nicht mal 'nen Kratzer in den rein!", fauchte er Salmar an. Salmar sah darauf Zinke kurz nachdenklich an.

"Wir schon", antworte Salmar langsam. Darauf sahen alle im Raum ihn erstaunt an.

"WAS? Was sollen wir haben das so groß ist?", fragte Kai.

"Ein Nullfeldreaktor. Ein großer Nullfeldreaktor, irgendwas um die 200GW Leistung, der nur dazu dient, ein Hauptgeschütz anzutreiben..." überlegte Salmar laut. Die Anderen sahen ihn fragend an.

"Wir haben die Apokalyps. Das mächtigste Schlachtschiff, dass das Imperium je gebaut hat. Und es wurde nur dafür gebaut, um einen Gott zu töten.", erklärte Salmar.

"Und warum haben sie es bisher nicht eingesetzt?" fragte Esteban.

"Zum Einen ist es aktuell nicht Einsatzbereit. Aber auch weil es nie zum Kampf gegen Menschen gebaut wurde. Der Ordensmeister wusste das, und hat darum deutlich gesagt, dass wir es unter keinen Umständen im Krieg einsetzen. Aus diesen Gründen war es bei der Versorgung mir Ressourcen weit unten", erklärte Salmar.

"Was soll das heißen? Dass es ein Wrack ist?" fragte Zinke und stellte sein Bier auf den Boden.

"Das Schiff ist alt. Über hundert Jahre stand es vergessen in einem vereisten Hangar am Südpol. Wir müssen erst mal schauen wie schnell es wohl einsatzbereit zu machen ist. Immerhin müssen wir jetzt ja nicht mehr den Standort geheim halten", stellte Salmar fest und sah verschmitzt zu Esteban. Dieser nickte und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas.
 


 

Ryo hockte in dem offenen Cockpit von Sosukes Maschine und machte mit diversen Putzmitteln sauber. Sie hatte schon öfters Blut aus dem Cockpit gewischt. Zuerst war es ihr unheimlich gewesen. Doch nun hatte sie sich dran gewöhnt. Das dachte sie zumindest. Ryo war beim ersten Blick in das Cockpit schlecht geworden. Die Wände und Geräte waren komplett mit Blut verschmiert. Sosuke musste mehrere Liter verloren haben. Mittlerweile stank es zwar nicht mehr nach Blut, dafür aber nach Putzmittel. Ryo versuchte gerade mit einem Schwamm die verkrusteten Blutreste von der Bodenplatte zu scheuern.

Für Ryo war dies etwas sehr wichtiges. Es gab ihr halt und Sicherheit. So war es die ganze Zeit gewesen. Er macht die Maschine kaputt und sie repariert sie wieder, damit er weiter kämpfen kann.

"So viel Blut..." brummte jemand hinter Ryo.

"Der Chef hat noch genug davon. Und wenn die Möglichkeit besteht, dass er nicht wieder kommt, würde ich mir nicht die Mühe machen, die Sauerei weg zu schrubben", fauchte Ryo über die Schulter. Sie war von etlichen Soldaten angesprochen worden, und langsam nervte es sie.

"Freut mich zu hören, dass euer Chef wieder Kämpfen kann", antwortete der Mann.

"Miau?" sagte Ryo und drehte sich um. Als sie den Mann zu der Stimme sah, zuckte sie kurz zusammen. Vor ihr stand Admiral Esteban. Kommandant der 1. Kaiserlichen Armada.

"Oh, ich wusste nicht, dass Sie es sind", sagte Ryo.

"Ich wollte einfach mal die Maschine seh'n."

"Mrrr?"

"Ich hab schon so viele Dinge über diese Maschine gelesen. Da wollte ich sie mal selber gesehen haben."

"Na ja... Es ist kein Standardfabrikat. Aber lässt sich leicht reparieren", sagte Ryo zufrieden.

"Das Steuerinterface ist ganz anders. Hängt man in diesem Gestell?", fragte Esteban und zeigte auf das Pilotengestell.

"Joa. Ist nicht der Übliche Stuhl. Aber das macht die Steuerung…", sagte Ryo, als ihr plötzlich übel wurde. Ihr blieb keine andere Wahl als sich in den Putzeimer zu Übergeben. Esteban sah sie überrascht an.

"Alles in Ordnung?", fragte Esteban besorgt.

"Urgs... Geht schon. Mir ist schon den ganzen Morgen übel. Liegt wohl an den Reinigungsmitteln..." brummte Ryo und stieg aus dem Cockpit. Sie Strich sich mit dem Ärmel ihres Overalls über den Mund, wobei sie Blutflecken von ihrer Kleidung auf dem Fell in ihren Gesicht verschmierte.

"Ich denke, bei der aktuellen Situation liegt uns allen ein Stein im Magen", tat Esteban es ab.

Ryo überlegte kurz. Immerhin war er ja bis vor kurzem noch der Feind gewesen.

"Wenn das alles hier vorbei ist, dann richten sie nicht wieder die Waffen aufeinander, oder?", fragte Ryo direkt. Sie, eine einfache Mechanikerin, in einem blutverschmierten Overall, fragte dies einen Hochdekorierten Admiral. Esteban lächelte und sagte dann freundlich: "Meine Kleine, wenn das hier zu Ende ist, dann wird keiner mehr kämpfen wollen.“

Entscheidungen

Kapitel 79

Entscheidungen
 

Sosuke saß in einem kleinen Büro und starrte auf seine Unterlagen. Er hatte die Ellenbögen auf den Tisch gestellt und hielt mit den Handflächen seine Stirn fest.

"Ich möchte an dieser Stelle nur nochmal unterstreichen, dass DU diese Karte gespielt hast", stellte Sosuke fest, ohne dabei aufzublicken. Salmar saß ihm gegenüber und durch sein Gesicht zogen sich tiefe Sorgenfalten.

"Aber sieh es positiv, man kann es noch einsatzbereit machen", stellte Ryo fest, als sie von dem Stapel Zettel in ihrer Hand hoch sah.

"Da hat dat Mädle recht. Wir bekommen des einsatzbereit. Soweit is des Ding okay. Es ist nur über 100 Jährchen alt", stimmte der Chefmechaniker des Schiffes zu.

"Einen Monat", brummte Sosuke.

"Ja watt den? Das Ding ist a bissel größer als nen Ruderboot. Das braucht seine Zeit", konterte der Mechaniker. Darauf hob Sosuke den Kopf und sah zu dem Mechaniker. Sein Gesicht war wie versteinert. Dann legte er den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

"Seit drei Tagen strömen fast endlos Monster aus Portalen. Die werden wohl kaum noch einen Monat warten... und wenn, dann sind es so viele, dass die Apokalyps uns wohl auch nicht mehr viel bringen wird", stellte Salmar fest.

"Aber mit dem Schiff können wir dann Kazar vernichten. Um die Fußtruppen kann man sich dann kümmern", widersprach der Techniker.

„Ein Monat“, wiederholte Sosuke langsam, sah dann wieder zu dem Mechaniker „Der Feind ist in mehrere Richtungen ausgefallen, nachdem er sich mit den verbliebenen NA Truppen verbunden hatte. Wir sehen uns diversen Armeen entgegen. Wir können nicht einen Monat warten, in denen dieses Meer an Monstern den Planeten verwüstet“, erklärte Sosuke.

„Wenn wir die Komponenten schon vor dem Verschiffen testen, könnten wir viel Zeit sparen. Aber besteht dann immer auch die Gefahr von Beschädigungen bei dem Transport“, warf Ryo ein.

„Und was soll das bringen? Ist doch egal wo wir es testen?“ fragte Salmar.

„Nicht ganz. So müssten erst alle Maschinen zum Testen der Bauteile zu der Anlage am Südpol geschafft und aufgebaut werden. Dann braucht man Strom, Personal und Ersatzteile dafür, die auch dort hin geschafft werden müssten. Würden wir die vorher testen, müssten weniger Material zur Anlage schaffen, und das dortige Personal kann sich nur um den Einbau kümmern. Das kann uns 'ne Woche bringen oder so… ich weiß nicht.“

„Das ist wahr. Ein Problem ist die Versorgung der Anlage…“ brummte Sosuke. Da betrat Theresa das Büro.

„Neue Daten der Spionageflugzeuge…“, sagte sie.

„Gute oder schlechte Neuigkeiten?“

„Na ja… das kann ich nicht sagen“, brummte Theresa und ging wieder aus dem Raum. Die Anwesenden sahen sich skeptisch an, folgten dann aber Theresa in die Planungszentrale.

„Was haben wir denn?“, fragte Sosuke und sah in die unsicheren Gesichter der Anwesenden.

„Wir haben die Bewegungen ausgewertet, die uns die Überwachungsflugzeuge übermittelt haben…“, sagte Esteban und gab den Blick auf die Karte frei. Alle Pfeile, welche Feindbewegungen zeigten, waren nun auf den gleichen Punkt ausgerichtet.

„Ernsthaft?“ fragte Sosuke als er das Ziel der Pfeile erkannte. Alles strömte zur Basis am Südpol hin.

„Zumindest wissen wir nun wo die hin wollen… Aber dafür vereinigen sie sich nun wieder alle zu einer nicht aufzuhaltende Armee.

„Nicht ganz unaufhaltsam“, wand der Epistolarius ein und trat an den Tisch.

„Kazar bewegt sich auch.“

„Und?“, fragte Sosuke, der nicht verstand, was der alte Mann damit sagen wollte.

„Nun, die Grenzen zwischen den Welten sind normal sehr stabil. Es gibt nur wenige Punkte, wo sich die Welten schneiden und man Portale zwischen den Welten öffnen kann“, erklärte der Epistolarius weiter.

„Ja und? Er ist ein Gott?“

„Er ist erst vor kurzem auferstanden. Seine Macht ist noch nicht voll entwickelt. An diesen Punkten kann er zwar die Portale offen halten, doch wenn er zu weit davon entfernt ist, schließen sie sich wieder. Somit hat er nicht jederzeit unbegrenzt Dämonen zur Verfügung.“

„Und wie viele hat er aktuell?“ fragte Sosuke unbedarft. Doch legte sich sofort eine Wolke des bedrückten Schweigens auf die Anwesenden.

„Wie viele?“, wollte Sosuke wissen.

„Hundert- bis Zweihundertmillionen“, sagte Theresa. Sosuke riss die Augenbrauen nach oben und sah sich langsam mit erschrockenem Blick um. Selbst diese Menge würde reichen, um alles zu überrollen,

„Das ist… Unangenehm… und alles rollt nun in die gleiche Richtung?“ wollte Salmar bestätigt haben.

„Ja, Sir“, bestätigte einer der Offiziere die frage.

„Und wir brauchen noch gut einen Monat eh' die Apokalypse einsatzbereit ist…“ stellte Sosuke langsam fest.

„Und was nun? Bei aktueller Geschwindigkeit werden die wohl in gut 2 Wochen bis zur Südküste vorgedrungen sein“, fragte Esteban und setzte sich auf einen Stuhl.

„Wir müssen den Vormarsch aufhalten", stellte Sosuke fest und ging an den Kartentisch.

„Was? Aufhalten? Das ist als würde man sich gegen die kommende Flut stellen!“, platzte es aus Zinke heraus.

„Das mag sein. Aber der Mensch baute Dämme um die Flut zurück zu halten“, konterte Sosuke.

„Wir haben nicht die Zeit eine Mauer zu errichten“, entgegnete Esteban.

„Das nicht… Aber wir können versuchen einen Wellenbrecher zu errichten. Wir brauchen nur einen geeigneten Ort“, stellte Sosuke fest und nahm sich einen Stift. Dann zeichnete er grob den Korridor, in dem der Feind sich wohl bewegen würde. Danach zog er einen Strich quer durch diese Korridor.

"Holen sie mir alles an Kartenmaterial, was wir von jenseits dieser Linie haben. Und Salmar, trommel so viele wie möglich von uns zusammen", befahl Sosuke selbstsicher.

"Was haben Sie vor?" fragte Esteban.

"Wir brauchen Zeit. Egal was wir mit der Apokalyps machen, wir brauchen mehr Zeit. Und ich plane, uns diese Zeit zu besorgen.
 


 

Kurz nach dem Gespräch in der Planungszentrale hatten Sosuke und mehrere andere Paladine sich in den Messeraum zurückgezogen. Jeder saß an einem Computer und hatte die Augen geschlossen. Um schneller arbeiten zu können, hatten sie sich Mental mit den Computern verbunden und suchten nun die gespeicherten Kartendaten nach guten Schlachtfeldern ab. Vor der Tür standen mehrere Paladine in Servorüstungen wache. Auch wenn man verbündet war, so mussten Geheimnisse gewahrt bleiben. Diese Fähigkeit war eine davon.

Während sie suchten, standen sie in dauerndem Kontakt miteinander.

"Nee, die ist strategisch scheiße", sagte Theresa.

"Aber wieso? Sie ist groß genug, und wir haben einen mehr oder weniger geschlossenen Ring", widersprach Toni.

"Mag sein, aber eben nur ein halb geschlossener Ring", stellte Sosuke fest.

"Außerdem liegt die Stadt in einer Talsenke. Kein guter Überblick", fügte Kai hinzu.

"Also weiter suchen...", brummte Toni und alle wandten sich wieder den Karten zu.

"Ähm... Leute... Ich glaub... Ich... Ich hab da was. Planquadrat 1834 zu 161. Die Stadt Akede", sagte Lena schüchtern und alle suchten die entsprechende Karte heraus.

"Sie hat 912,78 Quadratkilometer Fläche. Sie hat zwei geschlossene Ringe. Der innere Ring ist die ursprüngliche Stadtmauer. Diese wurde als Fundament für einen Zweigleisigen S-Bahn Ring verwendet. Der zweite Ring ist ebenfalls ein S-Bahn Ring, der genauso wie der innere eine Geschlossene Mauer bildet. Zusätzlich haben wir auf der westlichen Seite der Stadt einen breiten Fluss", berichtete Lena.

"Das sieht gut aus", stellte Theresa fest.

"Und die Umgebung ist recht Flach... Da haben wir gute Sicht auf den Feind. Ich denke, das macht sich gut, um die Stadt zu befestigen", sagte Sosuke.

"Jetzt aber mal die wichtigere Frage. Wer soll sich da eingraben?", fragte Toni.

"Wie meinst du das?", fragte Salmar.

"Ja wie ich es sage. Wer soll sich da eingraben? jedem sollte klar sein, dass es 'ne Selbstmordmission ist. Wenn wir den Soldaten einfach nur befehlen, sich einzugraben, wird das 'nen Aufstand geben. Zu Recht wie ich leider gestehen muss."

"Da sprichst du was Wahres an. Noch bevor der erste Schuss fällt, müssen wir zuerst einen Kampf im Inneren bestreiten. Den Kampf um die Moral der Soldaten", gestand Sosuke ein.

"Das sind Soldaten. Die haben Befehle zu befolgen", forderte Markus.

"Es sind in erster Instanz Menschen. Menschen mit Angst. Uns hat man ohne diese Ängste geschaffen. Wir müssen hierbei mit Symbolik arbeiten. Wir müssen ihnen deutlich machen, das Überleben möglich ist", erklärte Sosuke.

"Aber das ist es doch nicht", erwiderte Kai.

"Ich hoffe doch. Immerhin wird die Führung der Paladine die Verteidigung organisieren."

"Wir tun das?", fragte Theresa überrascht.

"Ja. Wir werden das tun. Damit wir den Anderen deutlich zeigen, wir opfern hier nicht einfach nur unwichtige Truppenteile. Und ich habe vor, da lebend raus zu kommen, um dann Kazar persönlich das Gesicht aufzuschlitzen", antwortete Sosuke selbstsicher.

"Na geil. Mit ein bissel Tam Tam bekommen wir eventuell die Leute dazu, zu kämpfen. Aber ich sehe nicht, dass wir das überleben können", sagte Theresa konsterniert.

"Hey, selbst wenn nicht, dann gehen wir mit einem gewaltigen Feuerwerk. Was will man mehr?", konterte Salmar. Dabei sah er jedoch nicht Theresas Gesicht, über das eine Träne lief.
 


 

Sosuke war mit Ryo auf einer Frachtplattform und betrachtete mit ihr den Sonnenuntergang. Ryo hatte sich Sosuke gegriffen und ihn zu einer Pause genötigt, nachdem sie sich auf eine Stadt für die Verteidigung geeinigt hatten. Damit war Sosuke nun auch wieder fast 17 Stunden ohne Pause auf den beiden gewesen. Darum fand Ryo, dass sie nun eine Pause machen müssten.

Sie saßen auf einer Frachtkiste und aßen Kekse.

"Wo hast du die eigentlich her?", fragte Sosuke und betrachtete den Keks in seiner Hand.

"Ach na ja... sagen wir gefunden. Meaaaaow", wich Ryo aus und schmiegte sich an seine Schulter an.

"Scheint ja doch noch ne Diebin aus dir zu werden... Nur doof das wir nicht mehr in dem Geschäftsbereich tätig sind", lachte Sosuke.

"Wären wir es mal geblieben. Da hätte man wesentlich weniger auf dich geschossen."

"Ach, das wäre doch langweilig."

"Miau?" Ryo sah ihn fragend an, rutschte dabei elegant an seiner Schulter nach unten und legte sich mit den Hinterkopf auf seinen Schoß, um zu ihm hoch zu schauen. "Meinst du das ernst?"

"Ja. Wer kann schon sagen, dass er so viel erlebt hat? Und das in so kurzer Zeit?", fragte Sosuke und blickte zum Horizont, während er Ryo über den Kopf strich.

"Ab und an etwas mehr Ruhe wäre schön gewesen."

"Eventuell... Dennoch bin ich ziemlich zufrieden damit, wie alles kam", erklärte Sosuke und sah langsam zu Ryo hinab. "Sonst wären wir nicht hier. Eventuell hätten wir uns nie getroffen. Wenn alles so geklappt hätte, wie es sollte, wäre ich wohl schon vor vielen Jahren gestorben und du würdest immer noch in deinem Dorf leben. Sicher, der Weg war lang, entbehrungsreich und auch sehr schmerzhaft...", sagte Sosuke sanft und lächelte Ryo an.

"Aber bisher war er es wert gewesen", fügte er hinzu und küsste Ryo. Als sich ihre Lippen nach einigen Sekunden wir trennten stichelte Ryo leise: "Alter Süßholzraspler."

"Ja ja... meine kleine Dame Polter Rums", scherzte Sosuke und musste an ihre erste Begegnung denken. Dabei glitt sein Blick wieder Richtung Sonnenuntergang.

"Die Sonne ist gleich weg", stellte er fest, als er spürte wie der Wind ihn fröstelte.

"Wird sie wieder kommen?", fragte Ryo ihn plötzlich. Sosuke erkannte sofort, dass Ryo damit nicht die Sonne meinte.

"Bisher kam sie immer wieder. Auch wenn die Nacht lang und dunkel war, so kam jedes mal ein neuer Morgen.

Akede

Kapitel 80

Akede
 

Sosuke ging langsam die Frachtrampe des Transportflugzeuges herunter. Am unteren Ende der Rampe sah er sich um. Es regnete in Strömen über dem Flugfeld von Akede. Wiedermal schien das Wetter sich für besondere Theatralik entschieden zu haben. Noch herrschte hier normale Flugbetrieb. Das würde sich aber in kürze ändern. Legionen an Transportmaschinen waren schon auf den weg hierher. Vor der Rampe standen schon mehrere andere Paladine im Regen und sahen zu ihm hoch. In einiger Entfernung sah er eine Gruppe Reporter im Regen stehen, die alles filmte.

"Zuerst Monate Wüste, Hitze und Trockenheit... Und nun das hier...", murmelte General Friedrichsen als er an Sosuke vorbei ging.

"Seht es positiv. Das Wetter hat was dramatisches", sagte Salmar als er neben Sosuke trat.

"Da können die Historiker sich dann gerne dran Aufgeilen wie passend das Wetter war... Mir ist es zu kalt", blaffte der General zu den beiden hoch.

Darauf machten beide Männer ihre langen schwarzen Ledermäntel zu und zogen sich die Mütze tief ins Gesicht. Sosuke drehte sich dann nochmal zurück zum Frachtraum.

"Beginnen sie sofort mit dem Ausladen und auftanken. Danach dann sofort wieder starten", befahl Sosuke. Der Arbeiter im Frachtraum nickte ihm nur zu. Darauf traten Salmar und Sosuke in den Regen.

"Dann wollen wir mal", sagte Theresa und ging voraus zu der in der Ferne Parkenden Limousine. Mehrere Motoradpolizisten die an der Limousine wache standen, eilten herbei als die meute Reporter zu den Paladinen lief.

"Schlecht koordinier...", brummte Tony. Da erreichte sie die Gruppe Reporter. Sie riefen wild durcheinander Fragen.

"Leute!", rief Salmar laut, worauf die Reporter verstummten. "Hier und jetzt werdet ihr nichts bekommen, außer Bilder von Leuten im Regen...", setzte Salmar an, als Toni ihn unterbrach. "Eventuell auch ne Erkältung."

"Das eventuell auch. Aber was ich sagen wollte, wenn ihr was wissen wollt, folgt uns zum Rathaus und wartet dort auf eine Pressekonferenz", erklärte Salmar.

"Da könnt ihr auch etwas trocken werden", fügte Sosuke hinzu und schob sich dann durch die Reporter zu den Wagen. Die anderen Paladine folgten ihn.

Als der Wagen dann endlich los fuhr, herrschte eine drückende Stille.

"Morgen werden wir hier wirklich Stimmung haben", stellte Salmar fest.

"Oder ein Aufstand", wiedersprach Theresa

"Dann zeigen wir einfach Bilder vom Feind. Spätestens da ergreifen die Zivilisten die Flucht", schlug General Friedrichsen vor. Darauf ging ein kurzes kichern durch die Limousine.

"Nun... Ein was Gutes hat die aktuelle Situation", brummte Sosuke.

"Und was wäre das?", fragte Salmar.

"Es wurde der Absolute Kriegszustand ausgerufen. Heißt die Erbsenzähler wurden eingesperrt."

"Bedeutet?" fragte Toni.

"Wir haben die Kreditkarte der Eltern... Ohne Limit. Will wer nen Sommerhaus bauen?" erklärte General Friedrichsen lachend.

"Wollten wir hier nicht Bunkeranlagen bauen?", wiedersprach Toni.

"Wenn ihr mir Baumaterialien für meine Bunkeranlagen klaut, dann tacker ich euch mit den Eiern am nächsten Tisch fest", brummte Kai. Er sollte den Bau der Verteidigungsanlagen koordinieren.

"Und was wenn ich was klau?" stichelte Toni.

"Bei dir hab ich gleich zwei vorstehende Dinge die ich am Tisch festtackern kann" lachte Kai finster.
 


 

Im dem Raum für Pressekonferenzen drängten sich Massen an Reportern. Alle redeten wild durcheinander in ihre Kameras oder Mikrophone. So voll war dieser Raum selten gewesen. Auch war nie so viel Polizei zur Überwachung in diesen Raum gewesen. Die Spannung war zum zerreißen. Zumal es seit dem Angriff auf Arlyhet keine wirkliche Stellungnahme des Militärs gab. Es gab unscharfe Handybilder. Einige wirre Berichte. Aber keine Handfesten Informationen.

Neben den Paladinen und den Bürgermeister waren auch der Polizeichef und der Leiter der Feuerwehr ins das Rathaus gekommen. Das hier etwas von Bedeutsamkeit passieren würde, war allen klar.

Endlich öffnete sich die Tür. Der Bürgermeister betrat als erstes den Raum. Hinter ihm der Polizeichef und der Feuerwehrchef. Dann kam General Friedrichsen und erst zum Schluss kamen die Paladinen. Alleine das Gesicht des Bürgermeisters schein Bände zu sprechen. Er wirkte schon fast wie geistig abwesend. Auf den Gesicht der anderen beiden Vertreter der Stadt sah man deutlich die Sorgenfalten. Der Bürgermeister setzte sich in die Mitte und rechts von ihm setzten sich der General. Links von ihm setzte sich Sosuke, der als letzter den Raum betrat. Sein Gesicht war wie aus Stahl gehauen. Er blickte finster in den Raum.

"Bitte setzen sie sich, damit wir anfangen können", bat der Pressesprecher, worauf die Reporter verstummten und sich hinsetzten. Alle warteten darauf, das jemand etwas sagte, doch die Leute sahen sich erst nur kurz an. Endlich rang sich der Bürgermeister durch.

"Wir müssen ihnen mitteilen, das mit sofortiger Wirkung sämtliche öffentlichen Einrichtungen und Behörden geschlossen werden. Desweitern ergeht die offizielle Aufforderung zur sofortigen zivilen Evakuierung der Stadt. Durch den Militärnotparagraphen 12 hat nun das Militär der Liga die Kontrolle der Stadt übernommen. Man hat beschlossen, dem anrückenden Feind sich hier entgegen zustellen. Dazu wird die Stadt befestigt, was auch umbaumaßnahmen mit sich zieht.

Ich appellier an jeden, das er nur das nötigste mitnimmt und die Stadt sofort und geordnet die Stadt verlässt", erklärte der Bürgermeister mit dünner Stimme. Sofort türmten sich die Fragen der Reporter. Doch Sosukes finsterer Blick und eine Handbewegung brachten alle zum schweigen. Er lehnte sich demonstrativ vor, wobei sein Gesicht unverändert finster blieb. Diesen Blick kannte man von ihm nicht. Zumindest nicht in den Medien.

"Eines will ich vorweg klarstellen...", setzte er an und sah streng zu den Reportern. "Sollte es einer der Anwesenden WAGEN, zu fragen ob das nun gesagte ein Scherz ist, den werfe ich PERSÖNLICH aus dem Raum. Die Lage ist extrem ernst. Hier macht keiner Witze. Und egal wie unglaublich es klingt, alles was hier gesagt wird, IST REALITÄT! Damit wir uns gleich verstehen", erklärte Sosuke, der sich auf seinen linken Arm aufstütze, den er demonstrativ vor sich auf den Tisch gelegt hatte. Dann legte er den zweiten Arm vor sich, so das er sich nun auf beiden Ellenbögen abstützte. Nochmal ein Blick nach links und rechts. Ein Durchatmen. Man sah ihn an, das er schwer zu tragen hatte.

"Vor 5 Tagen, während der Operation "Fersenschnitt" kam es zu schweren Kämpfen zwischen Truppen der Liga und der SK im Karon Gebirge. Doch im Verlauf dieses Kampfes erschien eine weitere Fraktion durch Portale auf dem Schlachtfeld. Sie griffen ohne Vorwarnung beide Seiten an und richteten teils verheerende Verluste an", sagte Sosuke und holte nochmal Luft.

"Diese Fraktion waren die Magier von Arlyhet", sagte er mit trockener Stimme. Darauf ging ein raunen und Tuscheln durch den Raum, das es auch die Mikros mitbekamen.

"Diese Fraktion war beiden Seiten bekannt und auch wo sie ihre Basis hatte. Es waren hoch geheime Informationen, weswegen nichts an die Öffentlichkeit gelangt war. Doch weder wir noch die SK Führung hatte in diesen Moment damit gerechnet, das Arlyhet... Das die Magier uns angreifen würden. Sie trafen uns überraschend... Aber NICHT Widerstandslos.

Wir konnten den ersten feindlichen Angriff zurückschlagen. Noch während des Kampfes haben beide Seiten begonnen, Verhandlungen über einen sofortigen Waffenstillstand zu beginnen. Der auch sehr schnell, wie bekannt ist, zustande gekommen war. Der Führung der SK und auch uns war sofort klar gewesen, das DIESER FEIND, gefährlicher ist als alles andere. Von den Feindtruppen... erfuhren wir von ihren Plan. Ich möchte hier nochmal an das vorhin gesagte erinnern..." unterbrach sich Sosuke und sah mahnend in die Runde. Dabei streckte er seinen Rücken durch.

"Sein Plan war es, Kazar, den Gott der Finsternis zu erwecken. In diesen Rahmen hatten sie vorher begonnen, durch Intrigen und verdeckten Operationen, die aktuellen Kriege zu beginnen. Ja. Wir wurden ALLE betrogen. Man brachte uns in diese Kriege, um uns abzulenken... um durch die Opfer unserer Soldaten ihre Macht zu stärken. Leider hatte keiner von uns DAS auch nur erahnt. Bis zu dem Angriff. Durch einen Überläufer ergab sich dann die Möglichkeit, einen direkten Gegenangriff auf Arlyhet zu starten, um das Ritual zu stoppen. Diese nahmen wir wahr, und begannen mit einen koordinieren Großangriff auf den Feind. Dieser begann vor 4 Tagen. Leider... War es unseren kombinierten Truppen nicht möglich, trotz vollen Einsatz und Inkaufnahme von schweren Verlusten, das Ritual zu stoppen, bevor es beendet war. Wir haben an diesen Tag nicht nur versagt...", berichtete Sosuke und sah auf seine Hände, eh er langsam weiter sprach.

"Wir haben an diesen Tag viele gute Leute verloren... viele Freunde..." Die Gesichter der Leute auf dem Podest wurden bei diesen Worten finster. Derweil wurde das Raunen im Raum immer lauter.

"DAS HEIßT DA DRAUßEN IST JETZT EIN GOTT?!", brüllte eine Reporterin.

"Ja", antwortete Friedrichsen, der ohne Absprache einfach für Sosuke übernahm.

"Ja. Da draußen ist nun ein Gott. Ein Gott der uns alle, alle lebenden, Töten will. Er und seine gewaltige Legion an Monstern", erklärte Friedrichsen.

"WIR SIND ALLE VERLOREN!" brüllte jemand jenseits der Kamera. Die Stimmung drohte zu kippen.

"Schnauzte!", blaffte Sosuke plötzlich mit neuer Selbstsicherheit. "NOCH ist nichts verloren! Wir haben Waffen und wir haben Soldaten die sie benutzen! Auch wenn diese Dinger mit Magie erschaffen wurden, so sind ihre Körper Fleisch. Fleisch das unsere Kugeln durchdringen können. Unsere Bomben zerreißen können! UNSERE STIEFEL ZERTRETEN KÖNNEN! SIE SIND ZU TÖTEN! Einziges Problem ist Zeit. Wir... Die Führung der SK und die Führung der Liga, haben schon einen Plan für einen Gegenangriff. Doch dazu brauchen wir Zeit. Zeit die wir uns hier in Akede besorgen werden. Der Feind bewegt sich mit seiner Hauptstreitmacht auf diese Stadt zu. Hier werden wir uns ihnen entgegenstellen und aufhalten. Es sind schon Massen an Truppen und Material auf den weg hier her. Die Stadt wird zu einer Festung.

Einer Festung der Lebenden gegen die Legionen der Finsternis. Und wir werden sie halten", erklärte Sosuke. "Gegen alle Widerstände", unterstrich er nochmal. Darauf nahm sich Friedrichsen das Wort.

"Ab sofort gilt darum das komplettes Kriegsrecht. Die gesamte Stadt ist unter Militärhoheit. Wir werden versuchen so viele Zivilisten wie möglich zu evakuieren. Aber eines muss ich deutlich machen. Die Hauptverantwortung liegt darin, diese Stadt zu befestigen und sie zu halten. Nicht Zivilisten zu retten. Für die Evakuierung mit Flugzeug gilt folgende Regel. Pro Person EINEN! Rucksack. Wer mehr mitnehmen will, verliert seinen Platz im Flugzeug. Da wird nicht verhandelt. Auch wird sich keiner einen Platz kaufen können. Sie werden mit den leeren Frachtmaschinen, die Evakuiert."

Darauf erhob sich Sosuke und Blickte zu den Kameras.

"Der Feind steht vor unserer Tür. Ein Feind mit dem wir nicht reden können. Ein Feind der nur unsere totale Vernichtung will. Wir müssen nun alle zusammenhalten. Es geht nicht um Hab und Gut. Es geht nicht um Land oder Ideologie. Es geht um das blanke Überleben. Das Überleben von uns ALLEN! An jedem Ort auf diesen Planeten. Wir dürfen nicht Wanken noch zögern. Die nächsten zwei Wochen werden über unser aller Schicksahl entscheiden."
 


 

Ryo saß auf den Dach des Hangars und betrachtete wie die Sonne unter ging. Vor einigen Stunden hatte es aufgehört zu Regnen. Sie brauchte Ruhe zum nachdenken. Da öffnete sich die Tür zum Dach und Sosuke betrat das leicht abschüssige Hallendach.

"Hab ich dich doch noch gefunden", sagte er triumphierend und kam auf Ryo zu. In seiner Hand hielt er zwei große Tassen.

"Meaow?", sagte Ryo und sah ihn fragend an.

"Ich dachte mir du magst was zu trinken. Also hab ich dir was mit gebracht."

"Kaffe?"

"Ne. Tee. Heute wird wohl die letzte halbwegs ruhige Nacht werden. Ab morgen geht es hier dann drunter und drüber. Darum sollte man diese Nacht zum schlafen nutzen", erklärte Sosuke und setzte sich neben Ryo und reichte ihr eine Tasse. Ryo nahm die Tasse und umschloss sie mit beiden Händen.

"Danke", flüsterte Ryo und lehnte sich an ihn an. So saßen beide dann fast eine halbe Stunde, und betrachteten wie die Sonne unter ging.

"Sosuke...", setzte Ryo langsam an.

"Ja?"

"Meinst du... wir haben eine Chance?" fragte sie ihn.

"Chancen gibt es immer. Aber...", brummte Sosuke.

"Aber?"

"Ich bin ehrlich. Es sieht beschissen aus. Es wird zwar nicht jeden Tag schlechter... aber besser wird es auch nicht."

"Klingt ja nicht gerade berauschend."

"Na ja... wir kämpfen gegen einen Gott. Wenn wir da sagen würden, das schaukeln wir so nebenbei, dann wäre es ein ziemlich miserabler Gott", scherzte Sosuke.

"So lange du dein Humor noch hast."

"Na ja... Ich bin dennoch sehr froh das du mit mir hier bist. Gibt mir etwas Hoffnung das wir das doch überstehen", sagte Sosuke und gab Ryo einen Kuss auf die Wange. Ryo lächelte darauf schwach und sah dann wieder zu Sosuke.

"Du..." setzte sie sehr langsam und zögerlich an.

"Was gibts?" fragte Sosuke ohne sie anzusehen. Er sah somit nicht die Qual, die sich in Ryo's Gesicht abzeichnete. Langsam zog sie etwas längliches aus der Tasche ihres Arbeitsoverall. Nun sah Sosuke zu ihr hin.

"Was gibt es denn? Was ist das?", fragte er und musterte das Teil.

"Ein Schwangerschaftstest..."

"Was?"

"Ich bin Schwanger...", sagte Ryo. Sosuke entglitten die Gesichtszüge und die Tasse glitt ihm aus der Hand und zersprang als sie auf den Boden aufschlug.

Bis zum bitteren Ende

Kapitel 81

Bis zum bitteren Ende
 

"DU BIST SCHWANGER?!", rief Sosuke geschockt und sprang auf. "Das kann doch gar nicht sein... Wie kannst du denn Schwanger sein? Und... Und bist du sicher, dass du schwanger bist?", stotterte er und lief auf dem Dach umher.

"Ich bin mir sicher. Ich hab zwei Tests gemacht. Und wie ich schwanger sein kann... Hat dir das keiner erklärt mit dem Kinderkriegen?" fragte Ryo skeptisch. Sie hatte Sosuke noch nie so von einer Situation überfordert erlebt.

"Aber... Das geht doch nicht? Das geht doch einfach nicht... WANN?", fragte Sosuke. Ryo hatte schon leicht Sorge, dass Sosuke gleich vom Hangardach springen würde.

"Na ja... In der Nacht, bevor wir Arlyhet angegriffen haben."

Darauf kniete sich Sosuke neben Ryo und sah sie mit fragenden Blick an.

"Aber von wem ist es?", fragte er, worauf Ryo die Gesichtszüge entgleisten.

"Miau?"

"Ja, mit wem hast du geschlafen?"

"SAG MAL HACKT ES BEI DIR?!", fauchte Ryo und scheuerte Sosuke eine. "WAS UNTERSTELLST DU MIR?!"

"Ja aber mit Jemanden musst du doch geschlafen haben", stellte Sosuke konsterniert fest.

"JA! MIT DIR! Wir lagen zusammen im Bett und hatten Sex! Setzt bei dir gerade das Hirn aus?"

"Aber das kann nicht sein... Das ist unmöglich!"

"Willst du mir unterstellen, ich würde dir fremd gehen? Ich bin dir durch die ganze Scheiße gefolgt. Hab dich unterstützt wo ich kann und nun unterstellst du mir ich würde mit jemand Anderem schlafen? SPINNST DU?", Brüllte Ryo ihn an, stand auf und wendete sich zum gehen. Doch auch Sosuke sprang auf und umarmte sie von hinten. Sein Verstand realisierte erst jetzt wirklich was passiert war. Er presste sie dicht an sich, so dass beide den Herzschlag des Anderen spürten.

"Lass mich los!", fauchte Ryo und versuchte sich zu lösen, doch war Sosuke zu stark. Darauf biss sie ihn wütend in den Oberarm. Sosuke zuckte kurz, hielt sie aber fest.

"Vergib mir... Bitte... Es ist nur... Es ist eigentlich unmöglich...", versuchte Sosuke sich zu verteidigen.

"Warum?"

"Weil ich angeblich unfruchtbar bin... wir alle. Wir hatten es so oft versucht im Labor Nachkommen zu züchten. Nie klappte es... Und auch auf Normalen Wege war... es nie gelungen", erklärte Sosuke. Ryo sah immer noch sehr wütend auf die Bisswunde an Sosukes Arm.

"Ich hatte mich so damit abgefunden... dass ich... es nicht mal in Betracht gezogen hatte. Ich weiß, dass du mich nicht betrügen würdest... Bitte, verzeih mir", bat Sosuke und drehte dabei Ryo um.

"Du bist ein Blödmann!", brummte Ryo. "Ein Blödmann der Vater wird", fügte sie leise hinzu. Darauf sank Sosuke an Ryo herab auf die Knie.

"Ich... Werde Vater... Aber das bedeutet dann auch...", stammelte Sosuke und sah dabei zu Ryo hoch, "Das bedeutet dann auch... DU wirst Mutter."

Ryo hockte sich darauf vor Sosuke hin und sah ihn grinsend an. "Du der Vater... ich die Mutter... das Gör kann doch nur 'nen Schaden haben", scherzte Ryo.

Sosuke schüttelte langsam den Kopf und schien nachzudenken.

"Nicht begeistert?", fragte Ryo.

"Das... ist es nicht... es macht nur alles... viel komplizierter."

"Das ist... wohl wahr..."

"Ich meine: Bis vor wenigen Minuten hatte ich nur wenig Vorbehalte, bei der ganzen Nummer hier mein Leben zu opfern. Aber nun... Und dann DU!", setzte Sosuke an und griff nach der Hand von Ryo.

"Du darfst hier nicht bleiben. Du steigst noch heute Nacht in die erste Maschine und verschwindest von hier", forderte Sosuke.

"Das kannst du stecken lassen."

"NEIN! Ich meine es ernst! Entgegen aller Propaganda, werden wir hier wohl alle draufgehen! Es geht hier nicht um Sieg... es geht darum Zeit zu schinden, damit die Apokalyps einsatzbereit gemacht werden kann. Geplant ist, dass wir sechs bis sieben Tage durchhalten, eh wir überrannt werden! Wir werden hier alle sterben!", erklärte Sosuke besorgt.

"Das ist mir egal. Du brauchst mich! Ihr braucht mich. Und bei den Drachen, ich werde nicht in einen Bunker oder irgendwo auf der Flucht draufgehen. Und wenn du scheiterst, wird DAS mein Schicksal sein. Das will ich nicht!"

"Und unser Kind?"

"Das ist mir egal. Was bringt mir ein Kind wenn du tot bist? Soll es sein kurzes Leben auf der Flucht verbringen? Glaub mir, wenn ich dir sag, ohne mich wirst du das nicht überstehen können!"

"Aber du bist jetzt SCHWANGER!"

"Na und? Ich bin schwanger im ersten Monat. Bis ich da etwas wirklich merke, außer morgendliche Übelkeit, dauert das. Bis dahin ist dieser Krieg vorbei. So oder so. Und sieh es als Motivation, dass wir das hier heile überleben."

"Das... Nein... Einfach nein. Ich werde nicht zulassen, dass du hier mit uns zum Sterben zurück bleibst", stellte Sosuke fest und stand auf.

"Was willst du machen? Du musst mich schon fesseln und in ein Flugzeug werfen. Sonst bleib ich hier", konterte Ryo standhaft.

"Wenn es nötig ist... Ich lass nicht zu, dass du hier bleibst."

"Und dein Versprechen?", sagte Ryo trocken.

"Versprechen?"

"Du gabst mir das Versprechen, dass wir uns nie mehr trennen würden. Das wir immer zusammen sein würden."

"DAMIT meinte ich nicht SOWAS!"

"Doch. Egal was passiert. Egal wer sich uns entgegen stellt. Wir bleiben zusammen. Das hast DU mir gesagt. Das hast du VERSPROCHEN!", rief Ryo. Sosuke sah sie darauf einige Sekunden finster an und schwieg.

"Auch Versprechen kann man nicht immer halten... Die Welt ist kein Wunschkonzert...", brummte Sosuke und ging zur Tür.

"Du wirst nicht hier bleiben. Das werd' ich nicht zulassen", sagte Sosuke noch, eh er das Dach verließ. Ryo blieb alleine in der einsetzenden Dunkelheit zurück. Sie zog den Schwangerschaftstest aus der Tasche und betrachtete ihn. Warum musste es gerade jetzt passieren? Da sprang Ryo auf und lief Sosuke hinterher.

"Ach so. Kaum läuft es nicht wie du planst, schon sind alle Versprechen hinfällig?", rief sie Sosuke nach.

"Auch du wirst wohl die Besonderheit dieser Situation verstehen, oder?", fragte Sosuke und drehte sich zu Ryo um.

"Natürlich. Dennoch. Wir hatten uns versprochen, immer zusammen zu bleiben."

"Du weißt, dass es ne scheiß Situation für mich ist?", fragte Sosuke ohne Ryo anzusehen.

"Frag mich mal."

"Verstehst du nicht, dass ich Sorge um dich... euch habe? Ich hatte schon überlegt, dich weg zu schicken, bevor es ernst wird. Aber nun geht es um mehr als nur dich..."

"Und warum hast du mich dann überhaupt mit nach Akede gebracht?", fragte Ryo und setzte sich neben Sosuke.

"Weil ich einen guten Mechaniker brauche, der meine Maschine am Laufen hält. Und weil ich dir versprochen hatte, dass wir uns nicht trennen würden", gestand Sosuke ein.

"Siehst du?"

"Aber du... wir... Wir sind nun nicht mehr nur für uns verantwortlich."

"Sicher. Wir sind für viel mehr als nur uns verantwortlich. So Viele setzen auf uns", stellte Ryo fest und sprang elegant die Stufen zu Sosuke herunter.

"Die ganze Stadt verlässt sich auf dich. Du führst diese Verteidigung. Willst du da einen Techniker haben, der noch nie in deine Maschine gesehen hat, oder mich, die schon jedes Bauteil mal in der Hand hatte?", fragte Ryo selbstsicher. Darauf umarmte sie Sosuke und legte ihr seinen Kopf auf die Schulter.

"Natürlich bist du mir lieber. Du bist die beste Mechanikerin, die ich je gesehen hab", gestand Sosuke ein.

"Du brauchst mich... und ich... brauche dich", sagte Ryo und umarmte Sosuke nun ebenfalls.

"Hm?"

"Wir stehen vor dem Abgrund. Das macht jedem Angst. Auch mir. Doch wenn du in meiner Nähe bist, gibt mir das Kraft", erklärte Ryo. Sosuke lächelte darauf nur schwach.

"Ich...", stammelte Sosuke und suchte nach Worten für seine Gedanken, seine Wünsche und seine Emotionen. Wieder brach seine größte Angst in ihm hervor und er schämte sich ihrer. Er sah mit Tränen in den Augen zu Ryo.

"Wenn wirklich das Ende kommt, dann stellen wir uns ihm gemeinsam entgegen", flüsterte sie leise.

"So sind wir nie lange von einander getrennt", erwiderte Sosuke mit leiser Stimme und küsste Ryo.

Verbündete

Kapitel 82

Verbündete
 

11.7.2117

Flughafen von Akede
 

"Wenn das nicht wichtig ist!", fauchte Sosuke und folgte Theresa durch die Gänge des Flughafens. Er hatte eine Verteidigung zu organisieren und ihm fehlte an so vielen Stellen die Zeit, dass er es sich nicht leisten konnte, sie mit unwichtigen Dingen zu verschwenden. Die Terminals des Flughafens waren überfüllt mit frisch angekommenen Soldaten, welche hier ihre Befehle erhielten. Es war laut, es war voll, aber dennoch war das ganze Chaos organisiert. Sosuke genoss dieses organisierte Chaos. Theresa führte ihn zu einem Hangar nahe dem Hauptgebäude. Davor stand eine große Frachtmaschine. Sie hatte die Tarnfarbe von Halifa, doch waren die Hoheitszeichen recht plump mit denen von Scharaga übermalt worden.

"Was wollen die hier?", brummte Sosuke und blieb stehen.

"Haben sie mir nicht gesagt. Der wollte dich zuerst sehen", erwiderte Theresa. Vor dem Hangar standen noch andere Paladine und Soldaten. Sie alle sahen recht ratlos aus. Als sie um die Ecke des Hangars bogen, betrachtete Sosuke die Situation genauso ratlos. Auf einem Stapel Kisten saß Thomas Blackwell und rauchte eine Zigarette.

"Mach die Kippe aus! Hier herrscht Rauchverbot!", rief Sosuke ohne wirklich nachzudenken.

"Spaßbremse. Ich hab gehört du machst eine Party?", fragte Thomas und schnippte seine Zigarette weg.

Sosuke näherte sich dem Stapel und sah dabei zu Thomas hoch.

"Party würde ich es nicht nennen. Aber wir werden es gewaltig knallen lassen."

"Dann hab ich das richtige Feuerwerkszeug für dich", sagte Thomas grinsend und klopfte auf die Holzkiste. Erst jetzt fiel Sosuke das Zeichen für Radioaktiv auf.

"Ist es das, was ich denke?"

"Wenn du an Sprengköpfe mit 5 MT denkst... JA.", antwortete Thomas.

"Das sind... 10... Wie bist du an 10 von den Dingern ran gekommen!", rief Sosuke. Darauf sprang Thomas elegant von den Kistenstapel und landete vor Sosuke.

"Öhm... wir hatten da was im Keller gefunden..."

"Im Keller?"

"Na ja... Kennst du sicher, man hat immer Zeug im Keller wo man dachte man hat es nicht mehr. Haben wir gefunden."

"10 Atombombensprengköpfe mit je 5 Megatonnen sprengkraft... Findest du einfach im Keller?", fragte Sosuke und ging um den Stapel herum.

"Ein Staat hat halt größere Keller als du oder ich."

"Die sind seit 60 Jahren illegal."

"Das hat die SK auch nicht abgehalten vor knapp zwei Monaten so ein Ding zu zünden", erwiderte Thomas lachend.

"Sind die noch gut?"

"Top gewartet, vor 2 Tagen lagen sie noch in einen Geheimen bun... Keller und wurden von einer Schaar an Wissenschaftlern instand gehalten.

"Warum wurden die nicht eingesetzt als ihr überrannt wurdet?"

"Wer will eine Atombombe auf seinem eigenen Territorium zünden?"

"Gültiges Argument. Was willst du dafür?", fragte Sosuke und blieb stehen, um Thomas zu mustern.

"Ein paar Schlafplätze, was zu essen und so viel Munition wie wir brauchen um es diesen Bastarden zu zeigen."

"Was?" fragte Sosuke überrascht.

"Diese Schweine sind an dem ganzen Krieg schuld. Nun können wir uns revanchieren. Und ich denke du kannst meinen abgerissenen Haufen namens scharagische Armee gebrauchen."

"Aktuell würde ich auch zehnjährige Mädchen, die ein Gewehr halten können, rekrutieren", stellte Sosuke trocken fest.

"Dann sind wir uns einig? Meine Truppen sind nämlich schon unterwegs." Darauf zog Sosuke Thomas zu sich ran.

"Dir ist schon bewusst, dass dies eine Selbstmordmission ist?"

"Mit mir an der Spitze wird alles eine Selbstmordmission. Wir haben das Unmögliche schon zu oft geschafft um an Unmögliches zu glauben."

Sosuke schien kurz nachzudenken. In seinem Kopf tobten die Gedanken, bis er schließlich sagte: "Okay! Wer bin ich, das ich Truppen und Atombomben ablehne. Mit denen können wir sicher noch was Lustiges anstellen. Also willkommen in Akede, in wenigen Tagen der Welt größtes Schlachthaus.
 


 

Der Reporter bekam über den Kopfhörer im Ohr das Signal und begann zu reden.

"Guten Tag meine Damen und Herren. Es ist nun zwei Tage her, seit bekannt gegeben wurde, dass man Akede zu einer Festung umbauen will. Und in diesen zwei Tagen hat sich die Stadt schon sehr verändert", berichtete der Reporter. Darauf schwenkte die Kamera und zeigte ein Blick über die Stadt. In den Straßen sah man Militärfahrzeuge und KPA. Auch sah man, dass an einigen Ecken gebaut wurde. Dann schwenkte die Kamera auf das Dach eines nahestehenden Gebäudes. Dort setzte gerade ein Transporthelikopter ein Raketengeschütz ab.

"Wie Sie sehen wird unglaublich viel Kriegsgerät in die Stadt gebracht. Auf vielen Häusern stehen schon solchen Geschütze. Aber auch am Boden wird aufgebaut. So sind an vielen Stellen schon Schützengräben ausgehoben und Feuerstellungen eingerichtet worden. Und mit jeder Minute kommen mit jedem weiteren Flugzeug weitere Truppen oder Kriegsgerät in die Stadt. Ganze Kampfverbände sind schon hier angekommen und beziehen Stellung. So haben wir vorhin gesehen, das auch scharagische Truppenteile in der Stadt Stellung beziehen. SK Truppen haben wir derweil noch nicht gesehen", berichtete der Reporter weiter, wobei die Kamera wieder herum schwenke und nun auf einen großen Platz zeigte.

"Dies war vor zwei Tagen noch der größte Stadtpark. Gestern kamen Soldaten und rodeten ihn mit Sprengstoff, heute steht hier ein Artilleriebattalion."

Und so wie hier stehen auch an vielen anderen Stellen in der Stadt schwere Geschütze. In Kürze sollte ein Waffentest durchgeführt werden. Bis dahin möchte ich nochmals alle Flüchtlinge dazu aufrufen, halten sie sich an die Regeln. Nur ein Rucksack pro Person. Die Soldaten sind da gnadenlos. Genauso gnadenlos sind sie auch mit Plünderern. Heute Morgen wurden 10 Mann, die man beim Plündern aufgegriffen hat, vor der Stadt erschossen. Ein Militärsprecher meinte dazu, aufgrund der aktuellen Situation wurden die Soldaten angewiesen, Plünderer sofort zu erschießen. Man kann es sich nicht leisten Personal zur Bewachung abzustellen.

Als der Reporter dies berichtete, heulten die Sirenen auf.

"WAFFENTEST! ICH WIEDERHOLE, DIES IST EIN WAFFENTEST!", hallte es aus unsichtbaren Lautsprechern. Darauf richteten sich die 30 Geschütze der Panzerhaubitzen, die auf dem Platz standen, aus und feuerten simultan. Die gesamte Umgebung erbebte kurz. Auch von anderen Stellen der Stadt aus wurde gefeuert. Durch den aufgewirbelten Staub sah man nicht, was vor sich ging, doch wenige Sekunden danach feuerten sie erneut. Insgesamt feuerten die Geschütze in 2 Minuten 20 mal. Dann erst verstummten die Geschütze und der Staub begann sich zu legen.

"BOHA IST DAS LAUT GEWESEN! DAS HÄTTEN DIE EINEM JA SAGEN KÖNNEN! MIR BLUTET DAS TROMMELFELL!" Brüllte der Reporter in sein Mikro und hielt sich die Ohren.

Darauf schaltete das Bild zur Moderatorin im Studio zurück.

"Soviel erst mal von unserem Reporter vor Ort, wir halten sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden. Und nun das Wetter.
 


 

Sosuke stand auf dem Balkon und starrte auf die Stadt. Sie hatten ein Hotel in der Nähe des Flughafens bezogen. Es war vor wenigen Stunden dunkel geworden, doch war die Stadt durch zahllose Baustellenlampen hell erleuchtet. Es fehlte an so vielen Stellen, und vor allem an Zeit. Zumindest fanden sich laut der Aussage von Kai ausreichend Arbeitskräfte, um die Abwehranlagen zu errichten. Ob diese halten würden, das stand noch zur Debatte. Souske nahm einen Schluck aus seiner Kaffetasse. Zum Glück konnte er hier seinen Tütenkaffe auftreiben. Ein kleiner Lichtblick in all diesem Dunkel.

Da gesellte sich Blackwell zu ihm. Die Sharager hatten in der Innenstadt ihr Lager bezogen und warteten, dass weitere Truppen ankamen.

"Na?", fragte Blackwell.

"Was los?"

"Einsam Wache halten oder was machst du hier?"

"Verstand klären. Gibt immerhin genug zum Denken", konterte Sosuke und trank seinen Kaffee aus.

"Klären? Versuch es mal damit", schlug Thomas vor und goss ihm etwas aus seiner Flasche ein. Sosuke roch kurz dran. Es roch schwer süßlich und hochprozentig.

"Was' das?"

"Kirschlikör... Hab ich in einem Laden... Gefunden."

"Gefunden?", fragte Sosuke und schien zu überlegen, ob er es riskieren sollte die dunkle Flüssigkeit zu probieren.

"Du weißt schon, dass die Order gilt, Plünderer zu erschießen?"

"Ich hab einen Zettel da gelassen. Aktuell ist doch eh jede Kostenfrage unbedeutend", rechtfertige sich Thomas. Sosuke rang sich durch und nahm einen Schluck. Der dickflüssige Likör flutete seinen Geschmackssinn.

"Oh ihr Drachen!", entfuhr es ihm und er musste husten. Sonst hielt er sich vom Alkohol fern. Das machte dir Wirkung besonders intensiv.

"Der dreht, was?", fragte Thomas grinsend.

"Wenn du Sowas öfters trinkst, ist mir klar, wie du zu deinen Entscheidungen kommst", scherzte Sosuke. Darauf schwiegen beide für einige Minuten und betrachteten die Stadt.

"Was eine Ironie...", brummte Sosuke leise und lächelte dabei. Der Alkohol schien seine Gedanken zu schmieren.

"Was meinst du?"

"Schau dich um. All unsere Waffen. Alle Fähigkeiten, die wir beim gegenseitigen Töten erworben haben, brauchen wir nun. Als ob das geplant war", erklärte Sosuke.

"Na ja. Eventuell? Ich hab festgestellt, dass erstaunlich viel einen Sinn ergibt. Dinge, die zuerst keinen Sinn haben... hängen dann plötzlich doch zusammen", murmelte Thomas und nahm einen Schluck aus seiner Flasche.

"Was, wenn wir nie aufhören konnten uns zu bekriegen, weil es nie geplant war, dass wir aufhören? Weil dies ein Teil unserer Natur ist?" fragte Sosuke und nahm einen weiteren großen Schluck.

"Meinst du diesen angeblich dauernden Kampf zwischen Gut und Böse im Innern?", erwiderte Thomas.

"Ne. Ich mein', dass all unsere Kriege, unser gegenseitig tot schlagen, führte uns an diesen Punkt. Hätten wir uns nicht in dauernden Kriegen verloren, wären wir wohl nie hier gelandet", sagte Sosuke und nahm noch einen Schluck. Der Alkohol lockerte seinen sonst so angespannten Geist.

"Das ist leider richtig. Die haben den Altar gebaut, und wir brachten das Blutopfer. Und wir beide haben auch einen ziemlichen Karren da hin geschleppt.", stimmte Blackwell zu. Darauf hielt Sosuke ihm seinen Becher hin, welchen Thomas kommentarlos füllte.

"Und dennoch. Dieser Weg des dauernden Krieges hat uns erst ermöglicht, dass wir nun hier stehen können. Dass wir Waffen haben, um es mit Kazar und seiner Legion aufzunehmen. Nun stellt sich nur mit Blick in den Alkohol die Frage nach der Kausalität."

"Kausalität?", fragte Blackwell verwundert.

"Kausalität. Sind wir durch unseren inneren Trieb uns gegenseitig zu töten erst hier gelandet, und haben einfach nur Glück, dass die Waffen, mit denen wir uns sonst umbringen, uns nun nützen...", stellte Sosuke fest und nahm noch ein Schluck.

"ODER... Es wäre so oder so zu dieser Situation gekommen, und erst der Fakt, das wir immer gegeneinander kämpfen und neue Waffen bauen, brachte uns in die Lage, dass wir gegen Kazar antreten können?"

Darauf setzte sich Thomas und überlegte kurz.

"Ist das am Ende nicht beide Male das gleiche?"

"Ne ne ne...", widersprach Sosuke sofort und hob dabei den Zeigefinger.

"Wir stehen nun hier. Und haben die passenden Waffen", stellte Thomas fest. Darauf setzte sich nun auch Sosuke. Der Alkohol schoss ihm ins Hirn. Der Fakt, das er seit gut 12 Stunden nichts gegessen hatte, war eine mögliche Erklärung.

"Es ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Unterschied. Zumindest für mich. Entweder meine Ideen sind rischtig und wir müssen mit dem Kriesch aufhören. Dann wäre die Scheiße nie passiert. ODER, was mich so wurmt, es wäre so oder so passiert. Und hätten sich mehr Leute mit der Idee von Frieden durchgesetzt, so stünden wir heute mit Bogen und Schwertern hier und wären am ARSCH! He he he he..."

"Die große Frage... ist die eigene Ideologie Retter oder Untergang aller Anderen... Ja das kann einen wurmen...", stellte Thomas belustigt fest. Sosuke sah in seinem Gesicht wie er nach und nach die Dimensionen dieser Frage begriff.

"Na ja... Aus Sicht des Soldaten und... Kriegers... Die oder eine andere Scheiße wäre gekommen. Irgendetwas ist immer. Dann lieber auf einen Krieg vorbereitet sein..."

Doch noch eh Sosuke etwas erwidern konnte, wurde die Tür zum Balkon aufgestoßen und eine junge Soldatin aus seinem Kommandostab stürmte auf Sosuke zu.

"Herr Ordensmeister. Sie müssen sofort in die Kommandozentrale kommen."

"Warum?", fragte Sosuke trocken.

"Es gibt Probleme... Große Probleme."

"Es gibt IMMER große Probleme."

"Diesmal... General Friedrichsen meinte die gesamte Abwehrplanung könnte scheitern..." keuchte die Frau.

"Nicht mal in Ruhe saufen kann man hier...", stöhnte Sosuke und erhob sich.

Der letzte Flug

Kapitel 83

Der letzte Flug

12.7.2117
 

Sosuke betrat mit Blackwell die Kommandozentrale. Schon der erste Blick in die Gesichter liess nichts Gutes vermuten.

"Was ist los?", fragte Sosuke, doch keiner antwortete. Alle sahen betreten von ihm weg.

"MELDUNG!", forderte Sosuke darauf deutlich.

"Unsere gesamte Abwehrplanung droht zusammenzubrechen. Wir bekamen gerade das von unseren Beobachtungsflugzeugen rein", sagte General Friedrichsen und wies auf Fotos hin, die auf dem Tisch lagen. Es waren Aufnamen von der Legion Kazar's.

"Die Legion... und? Haben die neue Monster?", fragte Sosuke unbedarft. Doch der General zeigte mit seinen Finger auf etwas. Panzerverbände, Bodentruppen und Artillerie.

"Wo kommen die hier?", fragte Sosuke finster.

"NA Truppen. Sie sind heute erst zu der Legion gestoßen", sagte Theresa. Sosuke zog sich einen Stuhl ran um sich zu setzen. Sein Verstand war klar und frei von Philosophischen Fragen.

"Wie groß sind diese Verbände?", fragte Sosuke.

"Na ja... Wir haben keine genauen Zahlen, aber wir gehen von mehreren Bataillonen aus. Und das ist nur das, was wir halbwegs bestätigen können", erklärte Hauptmann Lun.

"Das ist wirklich... wo sind die so schnell so weit im Süden her gekommen?", fragte Sosuke skeptisch. Derweil betrachtete Blackwell die Bilder nachdenklich.

"Das wissen wir nicht. Aber es gibt auch große Bereiche die wir nicht überwachen können. Die könnten da ganze Armeen verlegen und wir sehen es nicht", rechtfertigte sich Friedrichsen.

"Wenn die unsere Verteidigung mit Artillerie zerschlagen, können wir uns keinen Tag halten.

"Dann werfen wir doch ein oder zwei von meinen Bomben drauf", schlug Blackwell vor.

"Nette Idee... aber das würde scheitern", konterte Theresa.

"Wieso?"

"Zum einen haben wir meines Wissens keine Rakete mit der wir diesen Sprengkopf abschießen können. Dazu sind dort Massen an Raketenabwehrfahrzeugen. Also selbst wenn wir eine Rakete hätten, käme diese nie durch."

"Dann vergraben wir die Bomben auf deren Weg. Sowie sie drüber sind sprengen wir das ganze", verbesserte Blackwell sein Plan.

"Die Späher würden die Strahlung messen. Wir würden es auch. Und wenn sie ausweichen dann haben wir die Bomben verschwendet", wiedersprach Friedrichsen.

"Und was sollen wir nun tun? Weglaufen?", fragte Blackwell.

Da betrat Nebber und einige scharagische Offiziere den Raum.

"Es hieß wir haben ein Problem?" fragte Nebber.

"Wie immer... Der Feind hat sich mit SK Truppen verbündet", brummte Blackwell. Nebber ging zum Tisch und betrachtete die Bilder.

"Oh... das ist aber doof. Was machen wir nun?"

"Wissen wir noch nicht. Aber uns muss schnell etwas einfallen... Sonst spalten sich die Feinde noch auf", erklärte Sosuke.

"Und wenn wir die Atombomben nutzen?", schlug Nebber unbedarft vor.

"Da ist das Problem... Wir haben keine Trägerrakete dafür. Und selbst wenn, sie käm nicht durch", erklärte Friedrichsen.

"Aber wir haben Bomber", konterte Nebber, worauf sich die Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. Diese betrachtete derweil die Luftaufnahmen.

"Wie meinen sie das?"

"Wie ich es sag. Man kann die Sprengköpfe in einen Bomber laden. Scharagische Bomben haben für diese Zwecke eine Manuelle Auslösung."

"Mit einen Bomber?", fragte Sosuke erstaunt.

"Na es muss schon mehr sein. Einer alleine käm nicht durch. Aber mit Bombern können wir die Bomben hin bringen", schlug Nebber vor.

"Haben sie die Bilder nicht gesehen. der Luftraum ist voller fliegender Monster. Sie kommen da nie durch," stellte Oberst Galsow fest.

"Wir können ein Ablenkungsmanöver starten. Wir greifen von einer Seite an. Damit ziehen wir die Flieger weg. Und dann stoßen wir von der anderen Seite auf den Feind zu. Ist kein super Plan, aber wenn wer ´nen besseren hat - raus damit.

"Das ist Wahnsinn. Das ist Verschwendung von Wehrkraft. Das können Sie doch nicht ernst meinen?", fluchte Oberst Galsow.

"Wer sind sie eigentlich?", unterbrach Sosuke den Mann. Er hatte ihn jetzt erst bemerkt, aber noch nie vorher gesehen. Darauf Streckte sich der Mann und Salutierte.

"Sir, Oberst Galsow. Militärischer Nachrichtendienst und Kommandooffizier der 1. Kaiserlichen Armada. Admiral Esteban hat mich als Verbindungsoffizier hier her geschickt!"

"Nen Politoffizier... Ich hoffe die SK hat mehr geschickt als nur ein Politoffizier."

"Sicher. Ein ganzes Panzerbataillon ist mit gekommen. Die SK hält sich an ihre Abmachungen. Und besonders der Admiral ist absolut zuverlässig!", fauchte der Oberst. Dass er jedoch die ideologische Standhaftigkeit des Admirals in Frage stellte, musste dieser Paladin ja nicht wissen.

"Freut mich zu hören und willkommen im Schützengraben. Aber halten sie sich bitte etwas zurück, wenn neue Pläne auf den Tisch kommen. Die Verteidigung wurde uns übertragen", antwortete Sosuke.

"Da haben sie leider Recht. Unter SK Führung würde das deutlich anders ablaufen", fauchte der Mann erneut. Sosuke lehnte sich darauf etwas zurück und sah zu dem Mann hoch.

"Wir haben die Aufgabe, diese Stadt zu halten. Dabei geht es nicht um Ideologien, Politik oder Rechnungen. Was raus kommt zählt. Aber ich kann verstehen, wenn ein Politoffizier das nicht so leicht begreifen kann", antwortete Sosuke sanft und entspannt. Zumindest klang es für alle die ihn nicht kannten sanft und entspannt. Jeder der ihn kannte wusste, das Sosuke ihm innerlich eine gescheuert hatte.

"Und was ist ihre Meinung zu diesemhirnrissigen Plan?" wollte nun Oberst Glasow von Sosuke wissen.

"Ich kann den Plan nicht gutheißen. Damit es klappt müsste die Bombe IM Bomber gezündet werden. Sonst kann sie abgefangen und zerstört werden. Das wäre ein direkter Selbstmordbefehl. Das kann und will ich nicht gutheißen", sagte Sosuke.

"Sir... Bei allem Respekt. Aber schauen sie sich die Bilder an. Wenn der Feind hier ist, bekommen wir sowieso keinen Flieger mehr in die Luft. Ich kann nur für meine Fliegerstaffeln sprechen, aber lieber sterben wir im Luftkampf, als das wir hier unten von diesen Dingern gefressen werden."

"Dennoch..."

"Dennoch? Karten auf den Tisch. So werden wir hier alle verrecken. Alle in dieser Stadt. Also macht das keinen großen Unterschied ob wir hier sterben oder da draußen im Luftkampf. Aber wenn wir das tun, dann habt ihr die Chance, länger als einen Tag durchzuhalten", fauchte Nebber. Und sein Blick zeigte, dass er es ernst meinte.

Sosuke stützte sich darauf mit beiden Ellenbogen auf und legte das Gesicht in die Hände. Er dachte kurz nach.

"Sie werden keine 5 km an den Feind ran kommen. Das ist doch Wahnsinn", zeterte Oberst Galsow.

"Hat einer einen besseren Plan? Ich meine - der Plan ist scheiße... aber hat jemand einen Besseren?", fragte Sosuke und stand wieder auf. Darauf breitete sich Stille im Raum aus.

"Nebber hat Recht. Auch wenn es mir nicht gefällt. Hauptmann Nebber: Sammeln sie so viele Bomber und Flieger wie sie in 7 Stunden ran bekommen. Geben sie diesen Flugzeugen Vorrang beim Landen. In 9 Stunden... Genauer 1900 startet die erste Gruppe. Erarbeiten sie bis dahin einen Angriffsplan bis 1600 und legen sie ihn mir vor. Wenn er halbwegs brauchbar ist, erhalten sie das OK von mir. Fragen?"

"Nein, Sir", sagte Nebber und Salutierte. Ohne weiter zur reagieren verließ Sosuke den Raum. Er wusste, dass hier keiner lebend raus kam. Aber irgendwie hatte auch sein Plan den kleinen Funken Hoffnung, es doch zu überleben. Doch dieser Befehl... da gab es nicht mal Hoffnung bei.
 

Thomas betrat mit Togusa das Flugfeld von Akede. Die letzten Tage war es voller Transportmaschinen. Doch jetzt war es voller Jagdflugzeuge und Bomber. Überall waren Piloten dabei letzte Hand an ihre Maschinen zu legen. Sie kamen an einem Zelt vorbei, wo die Piloten einen letzten Brief an ihre Hinterbliebenen schreiben konnten. Diese Briefe sollten mit der ersten Frachtmaschine, die nach ihnen startet aus der Stadt gebracht werden. Einige weinten beim Schreiben der Briefe.

Thomas hatte mit weniger Zustimmung bei den Piloten gerechnet. Immerhin war dies ein Flug ohne Wiederkehr. Aber es schien jedembewusst zu sein, was auf demSpiel stand. Hier ging es nicht mehr um das Überleben des Einzelnen. Hier ging es um das große Ganze. Um Alles oder Nichts. Und diesen Kampf wollten die Piloten in ihren Maschinen bestreiten. Denn hier und jetzt konnten nur sie allein die Entscheidung bringen.

Die Beiden gingen zu der Stelle, wo die Jägerstaffel von Nebber stand. Hier standen Feinde Seite an Seite. Propellermaschine neben Düsenjet. Sie sahen auf ihrem Weg Piloten, die auf dem Boden saßen und Zigarren rauchten. Hier zählte kein Rang, keine Landesfarbe. Sie waren alle Piloten vor ihrem letzten Start. Die Medien würden die Wirkung dieser Situation sicher für sich nutzen, um hier alles noch mehr zu glorifizieren.

Endlich erreichten Togusa und Thomas die Maschine von Nebber.

"Ernst?", fragte Thomas.

"Ah, was gibt es Kleiner?"

"Du bist dir ganz sicher mit deinen Plan?" fragte Thomas. Sie kannten sich schon sehr lange. Thomas hatte ihn aus einem Gefangenenlager befreit. Und später hat Ernst ihn dann vor seinen Vorgesetzen beschützt. Sie hatten eine tiefe Männerfreundschaft, wobei Ernst immer eine Art Großvaterfigur für ihn eingenommen hatte.

"Ich bin mir sicher", sagte er und setzte sich auf seine Tragfläche.

"Versteh bitte, es hat Spaß gemacht solange die Party gedauert hat. Wir hatten große Pläne und auch wenn wir viel geblutet hatten, so gab es auch viel Spaß... Doch nun ist das zu Ende. Die Party ist aus. Ich hab keine Verwandten mehr. So kann ich erhobenen Hauptes in das gehen... was nun kommt. Ich halt euch einen Platz frei", lachte Ernst die Beiden an.

"Es gibt noch Hoffnung. Was die Zukunft bringt ist nicht entschieden", wiedersprach Togusa.

"Ihr mögt diesem Kazar einen guten Kampf geben. Aber letztendlich ist er ein Gott... Dieser Planet ist schon verloren. Aber wenn ich Leviathan begegne, dann will ich kämpfend gestorben sein.

"Siehst du das wirklich so?" fragte Thomas seinen alten Weggefährten. Darauf schwang sich dieser von der Tragfläche.

"Sehe ich so", sagte er und umarmte Thomas.

"Aber ihr zwei... Kämpft bis zum bitteren Ende. Wenn alles vor die Hunde geht... dann glorreich. Und wenn ihr es doch schaffen solltet, will ich ein Denkmal."

"Du Spinner...", brummte Thomas.

"Das sagtest du öfters über mich", erwiderte Ernst und sah auf seine Uhr. Es war Zeit.

"So mein bester - es wird Zeit, ‚Lebe wohl‘ zu sagen. Mein Tank ist voll und ich hab so viel Munition dabei wie irgend möglich. Und Kazar soll mich holen wenn ich nicht mindestens die Hälfte davon in Gegner schießen kann", sagte Ernst und stieg hoch zu seinem Cockpit.

"Hey!" Rief Thomas Ernst hinterher. Dieser drehte sich darauf nochmal um und fragte: "Was denn?" Da warf Thomas ihm eine Pistole zu. Er sah sie kurz zögerlich an.

"Ich hab nicht vor zu kneifen, wenn es ernst wird!", rief Ernst und wollte sie schon zurück werfen.

"Dafür ist die nicht. Die ist für den Fall, dass dir wer auf dem Flügel sitzt!" rief Thomas über das lauter werden der Flugzeugmotoren. Ernst grinste und steckte sich die Pistole in die Tasche.

"Leb wohl mein Freund. Lass die Flügel glühen", verabschiedete sich Thomas.

"Leb wohl", verabschiedete sich Togusa kurz. Sie versuchte ihre Probleme mit dieser Situation zu verbergen. Doch Thomas merkte, wie ihr eine Träne über die Wange rollte und hielt ihre Hand. Als Ernst in seinem Cockpit saß und den Propellermotor gestartet hatte, öffnete er das Fenster seines Cockpits und rief zu Thomas: "Das damals im Dschungel... Es war nicht deine Schuld! Du konntest es nicht schaffen!"

Doch dann wurde das donnern der Motoren zu laut, als das man etwas verstehen konnte. Thomas hob nur die rechte Hand und zeigte mit dem Daumen nach oben.
 

Sosuke war sonst kein Freund von Paraden und Allem. Das Salutieren hasste er sogar. Doch in diesem Fall hielt er es für zwingend nötig, diesen letzten Respekt zu bezeugen. Er stand am Anfang der Startbahn mit seinem Stab und sie Salutierten vor den startenden Flugzeugen. Diese Piloten gaben alles, damit sie eine Chance hatten, länger das Unvermeidliche hinaus zu zögern. Sosuke beeindruckte dies. Immerhin waren sie normale Menschen. Mit Träumen, Hoffnungen und Plänen. Keine genetisch geschaffenen und indoktrinierten Supersoldaten.

So stand dann der gesamte Kommandostab am Flugfeld und salutierten. Als Ernst Nebber zur Startbahn rollte, nickte ihm Sosuke zu. Dieser erwiderte den Salut.

So standen sie dann fast eine Stunde um allen Maschinen den Salut zu geben. Als die letzte Maschine abhob, hielt nur noch Sosuke, trotz schmerzen, seinen Arm zum Salut.

Flügel aus Stahl

Kapitel 84

Flügel aus Stahl
 

13.07.2117
 

13:43 Uhr

Ernst saß in seiner Maschine und sah auf den Schwarm an Monstern, der auf sie zu flog. Beide Seiten waren noch außer Reichweite. Er zog ein Bild aus seiner Tasche und betrachtete es. Auf dem abgegriffenen Foto war eine Familie zu seh'n.

"Bald ist Opa bei euch..:", flüsterte er leise und küsste es. Ernst ging ohne Vorbehalte in diesen Kampf. Er hatte keine Familie mehr. Seine Frau wie auch seine Tochter und ihre Familie waren getötet worden, als die Südkoalition angriff. Mia, seine Tochter hatte sich immer für den Frieden eingesetzt. Sie hatte Ernst vorgeworfen, dass er und sein Berufsstand die Ursache für Krieg ist. Am Ende hatten sie sich sogar zerstritten und Ernst hatte fast über ein Jahr nichts mehr von ihr gehört gehabt. Doch als der Krieg begann, stand seine Tochter bei seiner Frau vor der Tür. Sie dachten wohl auf dem Land würden sie sicher sein... Doch dem war nicht so. In diesen Krieg ging er mit dem Willen zur Vergeltung. Wie so viele andere damals auch. Viel zu unbedacht... überstürzt aber voller Zorn. Damals war es genug für ihn.

Aber nun war auch kein Zorn mehr da. Der Krieg gegen die SK war zu Ende. Das Ende der Zeit war gekommen. Er hatte sich von den wenigen verbliebenen Freunden verabschiedet, auch wenn diese sich noch an die Hoffnung klammerten. Aber Hoffnung war etwas für die Jungen. Er war dafür zu alt. Aber wenn es Thomas half, so wollte er ihm diesen letzten Gefallen tun. Und auch sich selbst wollte er ein letztes mal sein Können beweisen. Seine Fähigkeiten als Pilot demonstrieren. Ein letzter Flug. Ernst atmete nochmal durch und Lächelte, als er das Funkgerät anschaltete.

"Okay, Wer abhauen will, hat nun noch die letzte Gelegenheit", gab Nebber durch.

"Und feige den Schwanz einziehen? Der Himmel ist unser Territorium!", rief ein ihm unbekannter Pilot über Funk zu.

"Na gut. Dann vorgehen wie geplant. Geschwader eins und zwei Stoßen voraus. Geschwader drei beschützt die Bomber. Bomberstaffel, sowie der Angriff beginnt gehen sie in enge Formation und Triebwerke auf vollen Schub. Beschützen die die drei Paketboten. Verstanden?", fragte Nebber, worauf die Staffelführer bestätigten. Nun war es soweit. Dies würde der letzte Kampf seines Lebens werden. Und es würde ein glorreicher Kampf werden. Mit diesem Kampf würde sich jeder von ihnen einen Platz an der großen Heldentafel sichern.

Ernst ließ seinen Motor aufheulen und stürzte sich in den Kampf.
 

Bordschütze Johnas Hilgis sah mit geweiteten Augen aus dem Cockpit des Bombers. Er war Bordschütze auf dem Führungsbomber, der eine der Atombomben trug. Es war ein schwerer Bomber mit sechs Triebwerken und mehreren Geschütztürmen.

"Wie soll man da durchkommen?", fragte er entsetzt. Der Himmel war schwarz durch viele Monster.

"Ich hab schon schlimmeres geschafft. Geh an dein Geschütz, Junge!" fauchte der Pilot. Darauf drehte sich Johnas um und lief zu dem Geschützturm am hinteren Ende des Bombers. Dabei kam er an der Atombombe vorbei. Sie sah nicht viel anders aus als normale Bomben. Doch er riss seine Gedanken los und sprang in seinen Geschützturm, der an der Unterseite des Bombers war. Da donnerten schon die ersten Schüsse durch die Luft. Die Motoren des Bombers begannen zu dröhnen, als der Pilot sie auf volle Leistung zwang. Dies war der Moment der Wahrheit. Er drehte den Turm nach vorne und sah wie die ersten Monster blutend zu Boden stürzten.
 

"Formation 2 hat den Angriff begonnen", berichtete der Kommunikationsoffizier. In der Kommandozentrale herrschte eisiges Schweigen. Es waren sehr viele gekommen um zu erfahren wie der Kampf verläuft. Einzelne Offiziere riefen die Nachricht, dass der Kampf begonnen hatte, den Gang entlang, damit alle, die keinen Platz mehr gefunden hatten, es auch hören konnten. Sosuke und Blackwell saßen sich gegenüber und sahen einander versteinert an. Für den Einen würde dort ein guter freund sterben. Für den anderen stand das Überleben aller Sterblichen auf dem Spiel. Ryo war nicht anwesend. Sie meinte sie hätte zu viel zu tun. Doch sie hätte die Anspannung und das warten wohl einfach nicht ertragen können, ohne was zu tun. Selbst Sosuke hielt es kaum aus. Er konnte nun nichts mehr machen. Keine Intervention. Kein Eingreifen und Drehen der Schlacht. Er war darauf angewiesen, dass diese Piloten es schafften. Und diese Hilflosigkeit nagte an seinen Nerven.
 

14:02 Uhr

Nebber zerrte seinen Steuerknüppel nach hinten und riss damit seine Maschine nach oben. Er sah wie die kleinen gargoyle-artigen Kreaturen an ihm vorbei schoss. Sie waren klein und schnell, aber nicht besonders wendig. Zudem schienen sie nicht wirklich zusammen zu arbeiten, was den Piloten sehr entgegen kam. Er blickte nach vorne und warf seine Maschine zur Seite um einem gewaltigen käferartigen Monster auszuweichen. Diese spuckte gerade auf einen Bomber. Nur die großen Kreaturen konnten Schießen. Entweder feuerten sie Stacheln auf ihre Opfer, welche sogar Stahl durchschlagen konnten oder sie spuckten Schleim. Dieser Schleim löste alles auf was er berührte. Der Bomber wurde kurz hinter den Tragflächen getroffen. Es zerriss ihn sofort in zwei Hälften die brennend zu Boden stürzten.

Ernst machte eine harte Kurve und setzte sich hinter das Monster. Auch wenn es gepanzert war, so hielt es nur kurz der Maschinengewehrsalve stand. Es schrie laut auf und spuckte nochmal seinen Schleim, doch traf es nicht. Ernst lief der Schweiß den Rücken runter. Dieser Kampf war härter als alle Bisherigen. doch seine Sinne waren komplett klar und sein Körper schien kein Alter mehr zu kennen. Keine schmerzenden Sehnen. Kein Zittern in den Händen.

"Status der Bastion?", brüllte er ins Funkgerät über das Rattern seiner Maschinengewehre.

"Der Rand bröckelt! Wir brauchen mehr Luft!", brüllte der Bomberkommandant zurück. Auch bei ihm war das Geratter von Maschinengewehrsalven zu hören.

"Staffel 3, Status?", rief Nebber. Dabei drehte er sich an einem weiteren Monster vorbei. Irgendwie schienen es immer mehr dieser Monster zu werden.

"Der Staffelführer ist abgeschossen! Wir können den Ansturm kaum standhaaaaaaaaaaaaaaa...", rief ein Pilot, eh sein Funk abriss. Ernst zog die Maschine steil nach oben. Mit einem kurzen Schulterblick sah er, dass ihm zwei Monster folgten. In dem Moment riss er das Steuer herum und blieb fast senkrecht in der Luft stehen. Die Verfolger reagierten zu langsam und schossen an ihm vorbei. Sofort beschleunigte er wieder seine Maschine und jagte ihnen nach. Dass sie nun plötzlich die gejagten waren, überforderte die Monster sichtlich. Doch Ernst schoss unberührt kurze Salven in sie hinein. Ihre blutenden Körper fielen an ihm vorbei. Nun zog er seine Maschine weiter hoch und machte somit eine Wende, um wieder in den Pulk an Monstern hinab zu stoßen. Die meisten Jagdmaschinen schossen kreuz und quer durch die Gegner. Um die Bomber hingegen war eine freie Zone, in der keine der Kreaturen lange überlebte. Doch einer nach dem anderen stürzten die Bomber ab. Sie waren jedoch noch zu weit weg vom Ziel. Die Formation musste durchhalten.

Ernst nahm eine der größeren Kreaturen ins Visier und feuerte. Der Geschosshagel riss ihr den rechten Flügel weg und sie stürzte säure spuckend zu Boden. Darauf stiegen 6 der gargoyle-artigen Kreaturen auf und jagten ihm eingegen. Nebber stieß unvermindert herab und zog dabei das Fadenkreuz auf die Monster. Die ersten Zwei erwischte er auf diese Art. Doch dann schwieg sein MG. Die Munition war erschöpft. Ernst zog den Nachlademechanismus. Doch dieser würde zu spät fertig sein. In diesem Moment fegte etwas die verbliebenen Kreaturen aus dem Himmel. Es war ein Jäger der Südkoalition. Doch eh Ernst mehr sehen konnte, wurde die Maschine von einem Stachelhagel in kleine Fetzen gerissen. Endlich hatte der Lademechanismus eine neue Munitionskiste eingeladen. Ernst zog die Spitze des Flugzeuges herum bis das Fadenkreuz auf das Monster zeigte, welches eben die SK Maschine zerstört hatte und drückte ab. Dies war die einzige Art sich bei dem Piloten zu bedanken.
 

14:27

"ES SIND SO VIELE!" Brüllte Johnas über das Rattern seiner Maschinengewehre.

"DANN SCHAU NICHT NACH VORNE!", antwortete die Bordschützin auf der Oberseite. Immer wieder stürzten sich die kleinen Kreaturen auf sie nieder. Johnas trieb eine Gruppe Angreifer, die von unten auf sie zustürzen wollten, zurück und verwandelte die meisten von ihnen in rote Fetzen. Doch da sah er etwas, das ihm das Blut gefrieren lies. Einer der Bomber wurde von etwas an der Tragfläche getroffen. Die Motoren gingen sofort in Flammen auf und die rechte Tragfläche wurde abgerissen. Darauf kippte der schwere Bomber nach rechts weg und schlug direkt auf den etwas neben ihm fliegenden Bomber von oben auf. Dieser hielt beide noch in der Luft, doch aus der abgerissenen Tragfläche des Bombers lief Kerosin aus, welches sich entzündete. Beide Maschinen wurden zu einen Feuerball, eh sich die Munition im Inneren entzündete und beide Maschinen in einer gewaltigen Explosion zerrissen wurden. Doch Johnas hatte keine Zeit dafür. Schon kam der nächste Angriff. Da traf etwas die Maschine. Sie erbebte regelrecht. Sekunden später hörte Johnas den Piloten etwas brüllen, doch in diesem Moment sah er die Flammen aus dem linken Triebwerk ihres Bombers schlagen. Der gesamte Bomber zitterte und die Maschinen dröhnten. Da gab es nochmal einen Schlag und etwas zerschnitt Metall. Die Maschine kippte immer weiter nach links ab. Johnas dachte, dass es das nun gewesen sei. Sie würden genauso abstürzen. Doch plötzlich stoppte das abkippen der Maschine. Er sah zur Seite und staunte. Der Bomber neben ihnen hatte sie mit seiner Tragfläche aufgefangen und hielt ihren Bomber so in Position. Er hatte nicht gedacht, dass sowas möglich sei. Da hörte er ein Gurgeln von oben. Johnas sah hoch und ihm wurde schlecht. Erst jetzt merkte er das Blut auf ihn herab tropfte. Die Bordschützin über ihn hatte es erwischt. Sie war in zwei Teile zerhackt worden. In diesem Moment schaltete etwas in Johnas um. Er dachte nicht mehr nach. Er machte seine Aufgabe. Und die war es, Feinde zu töten. Ohne nochmal nach oben zu sehen, feuerte Johnas seine Maschinengewehre wieder auf den Feind ab.
 

14:52

Mit einen lauten Knall explodierte der Motor von Nebbers Maschine. Ein Schleimgeschoss hatte ihn getroffen. Mehrere Trümmerteile flogen an seinem Cockpit vorbei. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, weiter die Maschine herum zu reißen, um den feindlichen Angriffen zu entgehen. Da landete plötzlich eine der Kreaturen auf seiner Tragfläche. Es riss das Metall mit seinen Klauen auf und die Maschine ging trudelnd in den Sturzflug. Ernst sah zu der Kreatur. Es kletterte an seiner Tragfläche auf ihn zu. Da zog er die Pistole aus dem Holster und sprengte seine Kanzel weg. Wenn er sterben würde, dann nur mit leerem Magazin. Das hatte er sich geschworen. Er drückte ab und jagte dem verdutzten Monster mehrere Kugeln in den Schädel. Dieses sackte zusammen und fiel von der Tragfläche. Ernst drückte der Wind ins Gesicht, als er sich kurz umsah. Es waren nur noch sehr wenige von ihnen übrig. Die Bomberstaffel hatte er aus den Augen verloren.

Doch als er den Boden auf sich zu kommen sah, konzentrierte er sich wieder. Er versuchte seine Maschine nochmal zu fangen, doch diese Reagierte nicht. Das Monster hatte die Seilzüge des Leitwerkes beschädigt. Seine Maschine war am Ende. Er stürzte in einem weiten Bogen zur Erde. Dazu das Feuer und der Ruß aus seinem Motor. Das war es dann gewesen. Er hatte alles gegeben. Seine Munitionsanzeige stand auf 14 Schuss. Fast leeres Magazin.

"Damit kann ich sterben..." Murmelte Ernst und nahm das Foto aus seiner Tasche, um es noch ein Mal zu sehen. Er schloss die Augen und Tränen drangen hervor, eh seine Maschine in einem Feuerball auf dem Boden aufschlug.
 

14:57

"WIR HABEN ES GESCHAFFT!", rief der Pilot. die beiden linken Triebwerke brannten immer noch und die anderen würden in Kürze auch überhitzen. Er sah zu seinen Co Piloten. Sie waren der einzige Bomber mit einer Atombombe, die es bis ins Zielgebiet geschafft hatten.

"Paketbote 1 an HQ! Wir haben Zielposition erreicht. Zünden jetzt die Bombe. Lebt wohl. Möge Leviatan über euch Wachen", gab der Co Pilot durch, eh beide auf den Zündknopf drückten. Doch in diesem Moment durchschlug etwas ihre linke Tragfläche. Der Bomber wurde herumgewirbelt und ging trudelnd in den Sturzflug. Unter der Belastung verbog sich der Rumpf des Bombers. Das Metall knirschte und ächzte. Der Co Pilot wurde samt seinem Sitz aus dem Cockpit geschleudert.

Der Pilot schlug mit letzter Kraft auf den Auslöser. Er spürte nicht ein mal mehr wie er den Knopf voll durchgedrückt hatte. Mit der Kraft einer kleinen Sonne brach sich die Kraft des Sprengkopfes seine Bahn. Von den noch lebenden Piloten sah keiner die Explosion kommen. Es ging schnell und schmerzlos.

Für die Armee der Nordallianz war es etwas langsamer.

Der erste Blitz ließ ihre Haut verbrennen, eh die Schockwelle sie vernichtete. Seit nun fast 100 Jahren war dies die erste Atombombe, die von Menschen gezündet wurde. Die Detonation riss ein gewaltiges Loch in die Legion von Kazar. Weite Teile der NA Truppen, welche sich ihm angeschlossen hatten, wurden ausgelöscht. Die Lebenden waren siegreich, doch hatten sie viel dafür opfern müssen. Und dies war nur der Anfang.

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Kapitel 85

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13.07.2117

16:12 Uhr
 

Die Medien überschlugen sich mit den Erfolgsmeldungen. Bei Einigen konnte man den Eindruck bekommen, dass der Krieg schon gewonnen sei. Doch alle Beteiligten vor Ort wussten, wie es in Wirklichkeit war. Dies war zwar ein Sieg, aber der hat das Verhältnis nur etwas zu ihren Gunsten verschoben. Mehr nicht. Es stand immer noch sehr schlecht für die Beteiligten. Und Jeder wusste es. Nachdem bekannt wurde, dass der Atombombeneinsatz erfolgreich war, begann man wieder mit den Arbeiten. Akede musste vorbereitet werden.

Die Kommandozentrale war wieder nur mit dem notwendigen Personal bevölkert. Man baute immer noch die Kommunikationswege zu den Posten in der Stadt auf. Dementsprechend war noch vieles unkoordiniert und immer wieder kamen Boten an, um Nachrichten persönlich zu übergeben und sich neue Befehle abzuholen.

Sosuke saß an einem Schreibtisch am Rand und ging einige Listen durch. Da kam Salmar zu ihm und stellte ihm eine geöffnete Dose Ravioli mit einem Löffel drin hin.

"Iss!", sagte er nur kurz. Sosuke sah skeptisch zur Dose und dann zu ihm.

"Du hast seit fast einem Tag nichts gegessen. Iss freiwillig oder ich hole einen Trichter", mahnte Salmar ihn mit einen Grinsen.

"Nicht den Trichter...", brummte darauf Sosuke und nahm sich die Dose.

"Du musst auf dich selber achten. Wenn es los geht, kann ich nicht auch noch drauf achten, dass du was isst.“

"Ja ja...", erwiderte Sosuke und begann, die kalten Ravioli zu essen. Salmar selbst hätte das Zeug so kaum runter bekommen. Aber Sosuke schien es zu schmecken.

Er setzte sich neben ihn und beobachtete das Treiben in der Kommandozentrale. Hier wurde der Einsatz der Arbeitskräfte koordiniert. Jedoch war es eine zweischneidige Sache, die Soldaten jeden Tag bis zur Erschöpfung arbeiten zu lassen. Dieses Problem war schon mehrmals zur Sprache gekommen. Doch bisher hatte noch keiner eine brauchbare Lösung gehabt.

Das scheppern der Dose riss Salmar aus den Gedanken. Sosuke hatte sie in nicht mal 3 Minuten leer gegessen.

"Wir werden nicht fertig", stellte Sosuke trocken fest.

"Womit?"

"Die Verteidigungsanlagen. Wir bekommen gut 30 bis 40 Prozent fertig. Das ist viel zu wenig."

"Wir haben doch schon alle Leute im Dauereinsatz..."

"Das ist das nächste Problem... Wenn der Feind hier ist, sind unsere Leute total erschöpft."

"Und was ist mit Zivilen Arbeitern?", fragte Salmar.

"Wir haben es versucht. Aber mit Geld hältst du keinen auf der um sein Leben rennt."

"Dann sag ich dir nicht, dass Leutnant Calla dringend mehr Personal gefordert hat."

"Leutnant Calla?", fragte Sosuke und sah ihn nachdenklich an.

"Sie hat die Koordination der Flüchtlingsevakuierung übernommen. Sie meint es gibt immer wieder Streitigkeiten, die sehr leicht zu Aufständen werden können. NOCH ist nichts passiert, aber ich zitiere: "Wenn hier nichts gemacht wird, fliegt uns die Scheiße in spätestens zwei Tagen voll um die Ohren und es gibt ein Blutbad!"

Sosuke stellte die Ellenbogen auf den Tisch und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er überlegte kurz.

"Sind wir verzweifelt genug um...", setzte er an. Ohne zu wissen was Sosuke meinte stimmte Salmar zu "Wir sind sogar noch verzweifelter."

Darauf sah Sosuke seinen Freund langsam an.

"Wir brauchen Arbeitskräfte...", stellte Sosuke mit einer tiefen Erkenntnis des Unausweichlichen fest. Salmar sah, dass er innerlich gerade eine Linie überschritt.

"Wir brauchen Arbeitskräfte. Über die Moral können sich andere Gedanken machen... Wenn das alles vorbei ist."

"Zwangsarbeit?"

"Nicht so ganz... Aber irgendwie schon... Jeder der sich zum Arbeitsdienst meldet, bekommt ein bevorzugtes Ticket für seine Familie. Sprich der Vater meldet sich zum Dienst, worauf seine Familie bevorzugt ausgeflogen wird", erklärte Sosuke.

"Das ist mies... Kann aber klappen", stellte Salmar fest.

"Ich lass mich gerne verdammen und an das Kreuz nageln, wenn Kazar tot ist. Aber bis dahin werde ich tun, was ich tun muss“, stellte er trocken fest.
 

13.7.2117

16:40
 

Sosuke schlenderte über den Flugplatz zu den Hangars. Dort wurden Wartungshangars für die Luboket errichtet. Hier befand sich auch die Zentrale des Quartiermeisters Leutnant Fender. Da hier am Flughafen die Versorgungskisten ankamen, war dies der ideale Platz gewesen. Man hörte ihn schon vom weiten Brüllen. Er war ein kleiner bulliger Mann mit dem Gemüt eines Hochdrucktopfes. Seine linke Gesichtshälfte war mit einer Brandnarbe überzogen. Wo genau er sie sich zugezogen hatte, wusste Sosuke nicht.

„SCHAUT EUCH DEN MIST AN!“, brüllte er, als Sosuke den Hangar betrat. Er stand mit einer Gruppe Soldaten an einem großen Tisch. Erst im Näherkommen sah Sosuke, dass Karten auf dem Tisch lagen.

„Hier! Stützpunkt H21. Hier verzeichnet. Aber nicht auf der Hauptkarte! Wer hat da gepennt? Ist der Stützpunkt etabliert? Oder nicht?“

„Ähm… der Stützpunkt ist… „, stammelte einer der Soldaten und wühlte in seinen Unterlagen.

„Wir brauchen einen genauen Plan über die Versorgungsstützpunkte und deren Versorgung. Nur so können wir effektiv arbeiten! Die Hauptkarte ist dabei alles“, fluchte Fender. Da bemerkte er Sosuke auf ihn zu kommen.

„Ihr setzt euch jetzt hin, Funkt von jedem Stützpunkt die Inventarliste an und überprüft ob alles korrekt auf der Hauptkarte ist. AUSFÜHREN!“, befahl Fender und sah zu Sosuke.

„An dem Gesicht sehe ich, dass Alles in bester Ordnung ist“, scherzte Sosuke und setzte sich an den Kartentisch.

„Wie ist die Lage?“, fragte Sosuke kurz und sah über die Karten.

„Wie die letzten Tage, sehr schlecht. Wir sind dem Zeitplan hinterher. Es fehlt einfach an Personal. Örtlichkeiten haben wir. Auch Versorgungsgüter bekommen wir genug. Mehr als wir einlagern können. Aber meine Leute Arbeiten seit Tagen ohne Pause…“

„Fachwissen oder Muskelkraft?“

„Wie bitte?“

„Was fehlt? Fachwissen oder Muskelkraft?

„Muskelkraft. Ich hab schon Soldaten aus der Planung abziehen müssen um die Versorgungsgüter schnell genug einzulagern“, erklärte Fender und verwies auf den leeren Raum.

„Und das könnte jeder Depp tun?“

„Kisten vom LKW Räumen und ins Regal stemmen ist bisher noch kein Studienfach. Also ja. Wieso fragen sie?“

„Weil ich eine Idee hab mehr Muskelkraft zu bekommen. Aber das wird wohl NUR Muskelkraft sein.

„Muss man nur beaufsichtigen. Wie wollen sie das machen?“, fragte Fender und sah Sosuke ungläubig an.

Doch Sosuke erhob sich nur und lächelte Matt.

„Mit unlauteren Mitteln“, brummte er und wand sich zum gehen. Der Leutnant sah ihm nur fragend hinterher. Diese Paladine waren ihm suspekt.
 

14.7.2117

18:30
 

Sosuke blickte in die Kamera bei der eben das rote Licht angegangen war. Seine Miene war eisern. Er wusste, das, was er nun sagen würde, könnte zu Aufständen führen. Aber es musste sein.

„Werte Bürger und Bürgerinnen. Ich wende mich heute am Vorabend der schwersten Schlacht aller Zeiten an sie. Ab sofort gilt in Akede ein neuer Freiwilligendienst. Sollte aus einer Kernfamilie jemand zwischen 10 bis 60 Jahren alt sein und sich Freiwillig zum Arbeitsdienst melden, so wird seine Kernfamilie bei der Evakuierung vorgezogen. Die Situation erfordert es, das wir wesentlich mehr Arbeitskraft aufwenden, um uns für den Kampf gegen die Finsternis zu stemmen. In diesen Tagen müssen wir alle zusammenstehen. Jeder muss seinen Teil dazu bei tragen, das es ein Morgen geben kann. Aber die Soldaten können das nicht alleine schaffen“, erklärte Sosuke in ruhigen Worten. Dabei sah man in seinen Augen wie ernst es ihm war.

„Die Meldestellen werden ausgeschildert sein. Ich befürworte jeden, der sich Freiwillig meldet. Jeder starke Arm wird gebraucht. Wenn wir scheitern, wird es kein Morgen danach geben. Darum sind wir zu diesem Schritt gezwungen. Aber ich weise auch noch mal auf das aktuelle Kriegsrecht hin. Sollte es zu Aufständen oder Störungen der Ordnung kommen, wird hart durchgegriffen. Mögen die Drachen uns beschützen“, schloss Sosuke seine kurze Mitteilung. Es hatte schon mehrmals an den Flüchtlingssammelpunkten Tumulte gegeben. Aber schwer bewaffnete Soldaten und die Androhung, bei Aufständen die Evakuierungen ganz abzubrechen, sorgten dafür, dass es nicht eskaliert war. Das könnte sich jedoch schnell ändern.

Die rote Lampe an der Kamera wurde schwarz und Sosuke atmete kurz aus. Die anderen im Raum wichen seinen Blicken aus. Als sich jedoch der Blick von Sosuke und General Friedrichsen traf, brach es aus Sosuke heraus.

„Ja glaubt denn hier wer wirklich, dass wir genug Arbeiter bekommen würden, wenn wir einfach gefragt hätten?“

„Wir haben es nicht mal versucht“, widersprach Corporal Sanders.

„Dann hätten sie sich schon gemeldet. Aber es tat keiner. Wir brauchen die Arbeitskraft“, brummte Sosuke und ging aus dem Raum. Draußen Stand Ryo und wartete mit einer Wasserflasche auf ihn.

„Mal schauen was nun passiert“, sagte sie und lächelte ihn an.
 


 

14.7.2117

23:17 Uhr
 

Sosuke sah mit einem kleinen Grinsen zum Monitor.

"Wie ist das Wetter bei ihnen?", fragte er gehässig.

"Eisig. Minus 40°C und Schneesturm", antwortete Esteban.

"Bei uns ist es warm und Sonnig. Aber Scherz bei Seite. Wie ist der Status?"

"Die Techniker wollen noch mal den Reaktorstromkreis überprüfen."

"Noch mal? Ich dachte, der sei schon geprüft worden?" fragte Sosuke. Die Paladine hatten seit gut einem halben Jahr an der Wiederherstellung der Apokalyps gearbeitet. Dabei war der Großteil der Arbeit jedoch bisher nur das Gangbarmachen der Basis tief im arktischen Eis gewesen. Fast 100 Jahre war dort keiner mehr gewesen. Die gesamte Basis war vereist gewesen. Sie hatten fast 2 Wochen gebraucht, um sich zu dem Dock mit dem Schiff durchzuschlagen. Da immer alles unter dem Deckmantel der Geheimhaltung lief, war die gesamte Operation bisher nur recht klein gewesen. Doch nun konnte man diesen Posten offen und massiv versorgen. Dennoch war sehr viel zu erledigen.

"Na ja... Sie haben wohl Angst, dass wir ein ziemlich großes Loch in die Polkappe sprengen wenn das schief geht", antwortete Esteban.

"Nullfeldenergie hat das Potenzial. Also nehmt euch die Zeit. Bring nichts, wenn ihr euch mit dem Schiff in die Luft jagt". antworte Sosuke.

"Und wie steht es bei euch?"

"Könnte besser sein. Aber das ist aktuell doch normal. Was mir sorgen macht... Außer einen Verbindungsoffizier ist noch keiner von euch da. Deine Leute kommen, oder?"

"Sie kommen. Die SK Armee ist Pünktlich. Eventuell kommt sie mit viel Pomp, aber sie kommt."

"Hoffen wir mal auf das Beste. Zumindest scheinen wir das Arbeiterproblem in teilen behoben zu haben.

„Was haben sie gemacht?“

„Wer sich zur Arbeit meldet, dessen Familie wird bevorzugt evakuiert. Ist faktisch eine Erpressung. Aber es wirkt.“

„Ich kann sie verstehen. Leider hab ich diese Möglichkeit hier nicht. Aber morgen oder übermorgen sollten wir eine große Arbeitertruppe aus den Arjunawerften bekommen. Damit sollte es dann besser laufen. Start ist der 22. Bisher können wir den Termin einhalten“, erklärte Esteban, als bei Sosuke die Sirenen los gingen.

„Was bitte?“, fragte er überrascht und griff zum Funkgerät.

„Sosuke hier. Was ist los bei euch?“

„KONTAKTE! WIR HABEN UNZÄHLIGE RADARKONTAKTE!“, brüllte der Funker über den Lärm in der Kommandozentrale hinweg. Sosuke sah bleich zu Esteban.

„Die sollten doch erst in vier Tagen hier sein… Wir sind am Arsch!“, fluchte Sosuke und unterbrach die Verbindung.

Vorboten des Terrors

Kapitel 86

Vorboten des Terrors
 

14.7.2117

23:26
 

„MELDUNG!“ brüllte Sosuke als er in die Kommandozentrale kam.

„Feindkontakte! Über hundert! Schnell näherkommend!“ berichtete der Radaroffizier.

„Das kann nur ein Voraustrupp sein“, spekulierte Theresa.

„Gefechtsstationen bemannen lassen! Geben sie Gefechtsalarm!“ fauchte General Friedrichsen.

„Wir haben nur noch die stationäre Luftabwehr“, antwortete ein Soldat. In diesem Moment begannen auch in der Stadt die Sirenen zu dröhnen. Selbst ein kleiner Trupp Feinde konnte immensen Schaden anrichten.

„Meldung von Beobachtungsposten. Wir haben identifizierte Legionstruppen. Ein Schwarm fliegender Kreaturen!“, gab einer der Funker durch und stellte eine kleine rote Schablone auf die Karte in die Mitte des Raumes.

„Weitere Radarkontakte! Richtung Südwest!“

„Noch mehr?“ Sosuke sah sich erschrocken um. Sein Plan drohte zu scheitern. Noch bevor der Kampf angefangen hatte.

„Empfange IFF Signale! Es sind Truppen der SK!“ stellte der Radaroffizier freudig fest.

„Die SK? Keine Sekunde zu spät. Stellen sie eine Verbindung her. Schildern sie die Situation. Sie sollten mit Luftunterstützung kommen!“ forderte Salmar den Funker auf. Derweil ging Sosuke zu dem Radar und sah sich die Signalbilder an. Die Funker gaben mit erfahrener Ruhe die Befehle durch. Sosuke hatte sich für den Kommandostab nur fronterfahrene Veteranen geholt. Soldaten, die auch in diesen Chaos ruhig und effektiv arbeiten konnten.

„Haben Kontakt zur Armeeführung und Situation geschildert. Sie führen Alarmstart durch. Werden den Feind aber kaum rechtzeitig abfangen können.“

„Okay. Aber sie kommen?", fragte Blackwell.

"Jawohl. Sie schicken uns alles an Fliegern, was sie haben."

"Sehr gut. Mobilmachen der Luftabwehrtruppen!", befahl Sosuke und ging zu dem Kartentisch. Dort stellte er eine blaue dreieckige Schablone auf.

"Wir ziehen dort eine Abwehrlinie in den Sand. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie in die Stadt kommen.“ Befahl Sosuke und wand sich zum gehen.

„Wo wollen sie hin?“ fragte Friedrichsen.

„Ich muss da raus und kämpfen?“, konterte Sosuke.

"Haben sie schon mal dran gedacht, dass ein Anführer besser in der Kommandozentrale aufgehoben ist?", fragte Friedrichsen ernst.

"Mein Vater sagte mir einst, ein Kommandant befehlt seinen Truppen zu kämpfen. Ein Anführer führt seine Truppen in den Kampf. ICH gedenke ein Anführer zu sein", erwiderte Sosuke und verließ die Kommandozentrale. Blackwell zündete sich grinsend eine Zigarette an.
 

Neben Sosuke gingen mehrere mobile Luftabwehrgeschütze in Stellung. Die Soldaten kurbelten die Standfüße runter und begannen die Geschütze zu beladen. Andere gingen mit Kurzstreckengeschützen und schweren Maschinengewehren in Stellung. Sosuke hatte die Scheinwerfer seines MgÜKPA angeschaltet um besser sehen zu können. Das Schlimme war, dass überall Zivilisten zwischen den Militärmaschinen umher rannten. Es gab die Order Rücksicht auf sie zu nehmen. Dennoch gab es mehrere Zwischenfälle wo unachtsame Zivilisten unter die Räder gekommen waren.

„Status?“ fragte Salmar über Funk.

„Wir sind so gut wie möglich bereit. Ein ganzer Teil der Maschinen waren zusammen gepackt, damit wir Platz haben, um die Verteidigungsanlagen zu bauen. Aber wir sind gleich bereit“, gab Sosuke durch und ging routiniert seine Systemchecks durch.

„Verstanden. Feind sollte in wenigen Minuten in Reichweite sein. Auf Thermosicht seht ihr sie schon“

In diesen Moment traten mehrere scharagische KPA neben Sosuke. Sie waren alt und abgekämpft. Sosuke sah sich um.

„Sieh uns als Glücksbringer“, scherzte Blackwell und klopfte ihm auf die Schulter.

„Glücksbringer?“

„Wir haben schon sooo viel scheiß überlebt, da ist ein Gott der Zerstörung und Finsternis doch nur lachhaft“, scherzte Blackwell.

„Deine Ruhe möchte ich haben…“, brummte Sosuke und musterte die Maschine von Blackwell. Sie sah aus, als sei sie aus Mehreren zusammengeflickt. Massiv und bullig. Beeindruckend.

„Ich kann dir was besorgen“, konterte Blackwell. Da trat ein weiterer KPA zu ihnen und schlug Blackwells Maschine auf den Hinterkopf.

„Hör mit dem Scheiß auf!“, mahnte Campel ihn.

Sosuke schüttelte grinsend den Kopf. Er wuchtete sich nach vorne und zündete seine Flugdüsen, um vor den Versammelten Truppen zu schweben.

„Aufgepasst! Der Feind steht vor unseren Toren. Keines dieser Dinger darf es über diese Linie schaffen. Die SK Ist mit einem Geschwader Jagdmaschinen unterwegs. Aber ich möchte nicht auf die warten. Wollt ihr das?“

„NEIN!“ riefen die Soldaten. Sosuke stieg weiter in den Himmel und alle Luboket’s folgten ihm. Der Feind glühte auf dem Thermoscanner regelrecht. Als sie sich den fliegenden Kreaturen näherten, stellten sie fest, dass es nicht die bekannten Kreaturen waren. Sie waren viel größer. Sosuke störte sich zuerst nicht dran. Auch nicht an den ungewöhnlich geformten Körpern. Es nagte zwar Etwas in ihm, doch konnte er nicht genau sagen was.

„Ziele suchen und draufhalten. Die Wenigsten überstehen eine volle Salve!“ befahl Sosuke und legte mit seinem Gewehr an. Doch in diesen Moment begann etwas von den Monstern herunter zu fallen. Sosuke überlegte kurz, was das sein könnte. Noch Schoss keiner.

„Seit wann werfen die Bomben?“ fragte Theresa verwirrt.

„Feind wirft Bodentruppen ab! Ich wiederhole, Feind setzt Bodentruppen aus!“ wurde über Funkt durchgegeben.

„VERDAMMT! Das sind Luftlandetruppen! FEUER FREI!“ gab Sosuke durch und drückte seinen Abzug durch. Das konnte schlimmer werden als ein Luftangriff.
 


 

"FEUERLINIE BILDEN!" Brüllte der Leutnant am MG des Geländewagens. Da schoss jemand mehrere Leuchtgeschosse über den Marktplatz ab. In dem Schein der gleißend weißen Geschosse wurden sie sichtbar. Kreaturen die so groß wie Bären waren. Nur waren sie weit Insektenartiger. Mit gewaltigen Klauen und Fangarmen. Ihre Haut war gepanzert. Immer wieder hallte das schrille Brüllen dieser Dinger durch das Dorf. Monga lag kurz vor Akede und war direkt in der Einflugschneise des Feindes.

Überall rannten Zivilisten umher und schrien vor Panik. Jeder versuchte nur noch weg zu kommen. Mütter ließen ihre Kinder fallen um schneller rennen zu können. Männer stießen ihre Frauen zur Seite. Die blanke Panik.

"HALTET DEN BAHNHOF!" Schrie der Leutnant über das Donnern seines MG's.

Lago war zwar nur Polizist, doch auch er hatte sich entschlossen den Bahnhof so lange wie möglich zu halten. Neben ihm standen andere Soldaten und Polizisten. Sie alle hatten Panik im Gesicht.

"VERSTÄRKUNG IST AUF DEM WEG!" rief jemand über Funk. Lago umfasste den Griff seines Gewehres, damit seine Hände nicht zitterten. Er hatte bisher noch nicht mal seine Pistole je im Einsatz benutzt. Und nun das. Die Soldaten um ihn herum eröffneten das Feuer auf den Schwarm. In dem Kugelhagel fielen nicht nur die Kreaturen. In ihrer Verzweiflung achteten die Soldaten auch nicht mehr auf Zivilisten.

"Schieß oder hier kommt keiner lebend raus!", brüllte der ein Major mit einem schweren Maschinengewehr. In dem Moment schossen über dem großen Bahnhofsgebäude eine Staffel Skadis hinweg. Sie feuerten einen Höllensturm an Raketen in die Straße ab, durch den sich der Schwarm seine Bahn brach. Und für einen Moment sah es so aus als würden sie den Schwarm zurück treiben. Doch in diesem Moment sprangen einige der Kreaturen an den Häuserwänden hoch und stürzten sich auf die Skadi Helikopter. Zwei fielen wie Steine zu Boden. Der Dritte wurde an der Seite getroffen und stürzte trudelnd in ein Haus, wo er in einem Feuerball zerplatzte. Die anderen beiden zogen sich schnell genug zurück, so dass sie den ersten Kreaturen entkamen. Doch in diesen Moment sprang die zweite Welle an Kreaturen von den Hausdächern auf die Skadis. Sie hatten keine Chance mehr auszuweichen. Mit den Kreaturen an ihnen hängend schlugen sie auf dem immer noch überfüllten Marktplatz auf. Menschen wurden durch die Luft geschleudert und von Trümmern zerrissen. Lago wurde schlecht, als er das Blutbad sah. Sofort eröffneten die Soldaten wieder das Feuer.

Auch wenn etliche der Kreaturen von Kugeln getroffen zusammen brachen, so hielt es die Masse nicht auf. Hunderte der Kreaturen brandeten auf die provisorische Feuerlinie zu. Sie sollten hier nur für einen Abtransport der Flüchtlinge sorgen. Sie hatten nicht die Feuerkraft, sie aufzuhalten. Da rammte eine der Bestien den Geländewagen und schleuderte ihn durch die Luft. Lago sah nicht wie das hier einer von ihnen überleben soll. Eines der Dinger rannte genau auf ihn zu. Der Schrei des Monsters lies etwas in seinem Inneren erstarren. Er starrte regungslos auf die Bestie. Das würde sein Ende sein. Zerrissen von einem Monster.

Doch in diesen Moment landete wie ein göttlicher Hammer ein Luboket auf der Kreatur und zermalmte sie unter seinen Füßen. Es war einen Tief schwarzer Luboket der Paladine. Sofort begann er um sich zu schießen. Auch andere Luboket landeten neben ihm. Wie auf ein Kommando stellten sie das Schießen ein und bildeten mit ihren eingebauten Flammenwerfern eine Feuerwand, welche den Feind zurück treiben sollte. Nun überflogen auch immer mehr Flugzeuge und Kampfhelikopter den Marktplatz. Da sprangen mehrere Bestien auf den Luboket vor ihm und warfen ihn zu Boden. Dieser schlug scheppernd auf. Dabei zerrten jeweils eines an den Armen der Maschine und ein drittes versuchte den Torso aufzustemmen. Doch eh es das schaffen konnte, wurde es von den Soldaten nieder geschossen. Der Luboket richtete sich langsam wieder auf. Derweil rückten die anderen Luboket weiter vor, während sie den Platz mit Flammenwerfern abdeckten, wobei auch wieder etliche Zivilisten starben. Gleichzeitig fiel die Luftwaffe gnadenlos über die zusammengetriebenen Bestien her. Mit Hilfe dieser massiven Feuerkraft dauerte es nicht lange, bis die Feinde zerschlagen waren. Aber der Anblick des Marktplatzes war ein Alptraum. Tot und Leid wohin man sah. Der Marktplatz war voller Toter. Lago konnte nicht anders und übergab sich bei diesem Anblick.
 

In wenigen Minuten waren tausende Menschen tot. Und was noch schlimmer war, nun hatte der Feind ein Gesicht das sich nicht verbergen lies. Kreaturen wie aus einem grausamen Alptraum, die auf einem Berg von Leichen lagen.

Doch ein Bild ging unaufhaltsam durch die Medien. Schneller als man es hätte zensieren können. Mächtiger als eine Atombombe.

Das Foto zeigte ein junges Mädchen, kaum 16 Jahre alt, das den Oberkörper eines sterbenden Majors in den Armen hielt, wie eine Mutter sonst ihr Kind halten würde. Sein Unterleib war abgetrennt worden und man sah, dass er nur noch Minuten zu leben hatte. Sie saßen in einer Blutlache und das Mädchen zündete dem Sterbenden gerade eine Zigarette an. Ihm liefen Tränen über das Gesicht. Derweil war auf dem Gesicht des Mädchens nur Fassungslosigkeit.

Dieses Foto wurde zum Sinnbild des Kampfes in Akede. "Sie Kämpfen und sterben für uns.“

Festungsbau

Kapitel 87

Festungsbau
 

15.7.2117

5:12 Uhr
 

Sosuke stand vor dem Rathaus von Akede und wartete auf die ankommenden Truppen der Südkoalition. Die Bodentruppen kamen fast 4 Stunden nach den Flugzeugen in der Stadt an. Wie für die SK üblich, machten sie eine große Parade draus. Sosuke hatte große Bedenken gehabt, dass nun eine Militärparade der SK durch Akede zieht. Bis vor wenigen Tagen waren sie noch verfeindet gewesen. Er hatte Sorge, dass alte Rivalitäten wieder aufbrechen. Gerade zwischen den Scharagern und der SK gab es immerhin viel böses Blut.

Doch zu seiner Überraschung war dem nicht so. Zivilisten und Soldaten jubelten den SK Truppen zu. Sie waren wie Retter zur Hilfe gekommen. Es war eine beachtliche Streitmacht. Gewaltige Panzerkontingente und sogar Ebenenschiffe brachte die SK mit. Gerade fuhr vor Sosuke eine weitere Kolonne schwerer Kampfpanzer vorbei. Auf ihnen saßen Infanteristen. Auch von Weitem konnte man diese Truppen genau zuordnen. Es war die 1. kaiserliche Garde. Absolute Elite. Von frühester Kindheit auf den Dienst für den Kaiser vorbereitet und ausgebildet. Faktisch das Gegenstück zu Sosuke und seinesgleichen. Nur ohne Genetik. Es tat gut zu sehen, dass die SK ihm nicht nur Rekruten zum verheizen geschickt hatte. Zwar war es immer noch eine aussichtslose Schlacht, doch würden sie so deutlich länger aushalten können. Da scherte aus der Kolonne ein schwerer Truppentransporter aus. Von außen war er nicht anders als die normalen Transporter.

Sosuke sah kurz zu Blackwell neben sich.

„Du machst keinen Unsinn, oder?“, fragte Sosuke ernst.

„Warum sollte ich? Die sind Soldaten und taten ihre Pflicht. Wir sind Soldaten und taten die unsere. Scharager sind ein Opfer der Verschwörung geworden“, erklärte Blackwell entspannt.

„Zumal wir die wirklich brauchen“, stellte Friedrichsen, der auf der anderen Seite von Sosuke stand, fest. Da hielt vor ihnen der Truppentransporter und Gardisten stiegen aus der Hecklucke aus, eh ein General in das Sonnenlicht trat. Es war General Dever Hartmut. Dritter Sohn des Kaisers und Kommandant der 1. Kaiserlichen Garde. Doch entgegen der Annahme, dass er auf diesen Posten wegen seiner Herkunft gekommen ist, war General Hartmut ein brillanter Stratege, der sich in unzähligen Schlachten bewiesen hatte. Er trug seine Paradeuniform und war mit Auszeichnungen behangen. Er ging direkt auf die drei Offiziere zu und salutierte. Die drei Offiziere erwiderten den Salut

„Ordensmeister“, sagte er und Nickte Sosuke zu. „General“, sagte er und nickte Friedrichsen zu. Dann sah er Blackwell an. „Oberst, wenn ich richtig informiert bin?“

„Oberst ist korrekt“, antwortete Blackwell entspannt. Darauf reichte er Blackwell die Hand.

„Meine Hochachtung, sie waren weit mehr als nur ein Dorn für die SK.“

Darauf nahm Blackwell seine Hand und schüttelte sie mit einem zufriedenen Grinsen. "Freut mich zu hören."

„Nun gut. Meine Truppen finden ihre Plätze auch ohne uns. Lassen sie uns rein gehen“, schlug General Hartmut vor.

„Und die Parade?“ fragte Friedrichsen.

„Mein Vater wollte es so. Das Angeben liegt ihm im Blut. Eventuell tat es der Moral gut“

„Nun gut. Ich kann mir auch Besseres vorstellen als aktuell eine Parade abzunehmen“, stellte Sosuke fest. Darauf gingen die vier Männer in das Rathaus. Sowie sich die Türen geschlossen hatten, zog General Hartmut seine Jacke aus und drückte sie einem Soldaten in die Hände.

„Endlich. Dieses ganze Gehänge an der Brust ist mehr als lästig. Ich hoffe doch sie bestehen nicht jeden Tag auf das ganze Tam-Tam.“, brummte er kurz. Darauf musste Blackwell lachen und zog sich ebenfalls die Jacke aus.

„Sie sind mir jetzt schon sympathisch.“

„Gut zu wissen. Im Angesicht der Apokalypse ist es nur störend auf unnötige Etikette achten zu müssen. Wollen sie sich etwas ausruhen?“, fragte Sosuke.

„Ausruhen? Ich hab die letzten drei Tage nichts anderes gemacht als Berichte gelesen und mich „Ausgeruht“. Ich will was tun. Was Sinnvolles. Wenn möglich würde ich gerne sofort an die Arbeit gehen und mir ihre Verteidigungsplanung ansehen. Wir haben eine ganze Menge Truppen zu verteilen“, sagte der General.
 

15.7.2117

11:30
 

Trotz oder gerade wegen des Angriffes, gingen am nächsten Tag die Bauarbeiten noch intensiver weiter. Es hatte sich gezeigt, dass für die Familie viele Väter und Söhne bereit waren, sich in Gefahr zu begeben.

Dadurch hatte Kai ein fast drei Mal so großes Heer an Arbeitskräften zur Verfügung. Teils waren sogar echte Fachkräfte darunter. Er hatte nun mit seinen Stab mehrere Stunden zugebracht, Arbeitsgruppen zusammen zu stellen. Diese wurden von erfahrenen Arbeitern angeführt.

„Ich denke das wichtigste ist erst mal das Säubern der Beschusszonen vor den Mauern“, riet Manuel ihm.

„Genau. Die Verteidiger brauchen freies Schussfeld. Zudem besteht die Gefahr von Schäden an den Verteidigungsanlagen, wenn wir daneben Gebäude sprengen“, Stimmte Mira zu.

„Das wird das Beste sein. Das Sprengen lassen wir von Pionieren durchführen. Dann den Schutt weg. Eventuell können wir auch das Zeug zum Bauen von Verteidigungswällen verwenden…“ überlegte Kai laut.

„Und dann kommt das Befestigen der Mauern. Wir müssen uns das nur mit den Flüchtlingsströmen koordinieren", stellte Manuel fest.

"Wir stellen Schilder auf und die haben 'nen Umweg zu nehmen. Die Order lautet, Zivilisten zu retten ist Zusatz", sagte Mira trocken.

"Dennoch... Dennoch... Wir sollten uns sinnvoll aufteilen. Wenn wir alle Kräfte in ein Gebiet schicken, dann stehen wir uns selbst im Weg. Das beste wird sein, wir setzen sie in 10° Abständen an und lassen die im Uhrzeigersinn arbeiten. So können wir auch problemlos Gebäude wegreißen, ohne, dass wir dabei auf die Nachbargebäude achten müssen. Ich hoffe nur, dass nicht all zu viele wieder desertieren werden.
 

15.7.2117

14:00 Uhr
 

Salmar stieg auf die Ladefläche eines LKW und sah sich um. Mehrere hundert Leute standen vor ihm. Allesamt freiwillig gemeldete Zivilisten.

„Alle mal die Schnauze halten und herhören!“, rief Salmar laut um sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu sichern. Diese schwiegen auch sofort und sahen zu ihm auf.

„Sie alle haben sich freiwillig gemeldet und sind hier, weil sie angegeben haben, Erfahrungen im Umgang mit LKW’s zu haben. Ich hoffe das stimmt auch", verkündete Salmar und sah sich kurz unter den Anwesenden um.

"Denn sie werden einen wichtigen Teil der Abwehr übernehmen. Sie sind für die Versorgung der Frontlinie mit Munition zuständig“, erklärte Salmar und beobachtete dabei die Gesichter der Leute. Bei vielen konnte man sich nicht sicher sein, ob sie geahnt hatten, auf was sie sich einlassen.

„Das wichtigste ist, das unsere Truppen immer genug Munition haben. Das Be- und Entladen wird nicht ihre Aufgabe sei. Sie sind nur dafür verantwortlich die Fracht von den Versorgungslagern an die Kampflinie zu bringen. Sie bekommen einen Anhänger, diesen bringen sie zur Front, setzen den ab und nehmen einen leeren Anhänger wieder mit zurück zum Depot. Wir sind aktuell noch dabei, die Transportwege vorzubereiten. Diese werden durch rote Fahrbahnmarkierungen zu erkennen sein!", erklärte Salmar laut und zeigte auf ein Stück Straße, das links und rechts mit roter Farbe umrandet war.

"Jeder Fahrer bekommt einen Einsatzsektor zugeteilt. Prägen sie sich die Straßen in diesem Sektor genau ein. Egal was passiert, die Fracht muss ankommen. Und das möglichst schnell. Ihre Munitionskisten können den Unterschied zwischen Sieg oder Niederlage sein. Deshalb haben sie auch die Berechtigung… nein den BEFEHL, nicht anzuhalten. Egal wer oder was auf der Markierten Route ist. Sie fahren weiter. Ihre Fahrzeuge bekommen eine extra Stoßstange um jedweilige Personen oder kleine Objekte überfahren zu können“, erklärte Salmar.

„Personen? Wir sollen die Leute einfach überfahren? Sind Sie verrückt?“, fragte einer der Fahrer.

„Nein. Absolut nicht. Die Leute sind gewarnt, nicht auf den Versorgungswegen zu stehen. Und wenn sie wegen denen dann Bremsen oder ausweichen, kann es sein, dass sie mit dem LKW irgendwo gegen fahren und der Wagen beschädigt ist oder ganz ausfällt. Dann bricht ihre Versorgungsroute zusammen. Das darf nicht passieren. Bedenken sie alle: Wir kämpfen für das Überleben der Menschheit. Da sind einzelne Opfer zu akzeptieren.“

„Und was wenn ein Auto auf dem Weg liegt?“ fragte eine Fahrerin.

„Dafür bekommt jeder LKW eine Eskorte aus einem KPA und einem bewaffneten Fahrzeug. Der KPA wird jedes Fahrzeug oder größere Objekt aus dem Weg räumen. Das wird Aufgabe der Piloten sein. Darum brauchen Sie sich keine Gedanken machen. Sie konzentrieren sich nur auf das Fahren. Das Wichtigste ist, dass die Munition ankommt.

„Das ist doch Wahnsinn!“, brüllte einer.

„Nein! Das ist eine Notwendigkeit", stellte Salmar trocken fest.

"Jedem wird ein LKW zugewiesen. Machen sie sich mit dem Fahrzeug vertraut. Wir haben vor der Stadt einen Übungsplatz aufgebaut. Sollten sie technische Probleme feststellen, melden sie das unverzüglich. Wenn der Kampf beginnen, werden wir kaum die Zeit zum Reparieren haben. Dort drüben in dem Haus bekommen Sie Ihr Fahrzeug zugewiesen und ein Funkgerät. Dieses Gerät hat eine Nummer. Dies wird Ihre Nummer sein. Danach wird man ihnen den Einsatzsektor zuweisen und Karten aushändigen. Lernen sie diese auswendig. Wenn man sie anfunkt, dann ist das Bedeutsam. DAFÜR dürfen sie auch bremsen. Die normalen Befehle bekommen sie von dem zuständigen Offizier in dem ihnen zugewiesenen Depot.“, Sagte Salmar und sah sich um.

"Sie sind das wichtigste Glied in der Verteidigungskette. Seien Sie sich dessen bewusst. Wegtreten!", rief Salmar, worauf sich die Fahrer wild debattierend auf den Weg zur Schlüsselausgabe machten.

Dies würde die Achillesferse der Verteidigung sein. Und diese würde zum Großteil von Zivilisten gestellt werden. Es gefiel Salmar absolut nicht. Doch er konnte dies nicht ändern.
 


 

16.7.2117

12 Uhr
 

Es war 12 Uhr und die meisten in Akede warteten gespannt vor Radios und Fernsehern. Es sollte eine wichtige Bekanntgabe vom Ordensmeister geben. Zwar hatten sich sehr viele freiwillig gemeldet. Doch begannen auch immer mehr Leute zu desertieren. Sie hatten die Bestien gesehen und bekamen Angst. Angst vor dem, was mit ihnen passieren würde. Zuerst wurde jeder Deserteur, den man aufgriff, sofort erschossen. Man hatte damit gerechnet, dass es einige Deserteure geben würde. Doch die Zahlen wurden immer höher. Man hatte eine Gruppe von über hundert Deserteuren aufgegriffen. Man hätte zwar weiter auf Erschießungen setzen können, doch würde dies nur die Moral weiter untergraben. Darum beschloss Sosuke eine Bekanntgabe zu machen.

„Es folgt eine offizielle Bekanntgabe des Ordensmeisters Natzuyama“, sagte ein Sprecher. Die Stadt hielt den Atem an. Selbst die Bauarbeiten verstummten.

„Bürger, Soldaten, Waffenbrüder. Wir stehen an der Grenze zur Dunkelheit. Wir stehen auf der Schwelle unserer Vernichtung. Wir stehen einem Feind gegenüber, wie es bisher keinen gab. Einem Feind, mit dem wir nicht Verhandeln können. Einem Feind, neben dem wir nicht existieren können. Einem Feind, unter dem es kein Überleben gibt. Er ist Gnadenlos und sein einziges Ziel ist es, alles und jeden zu vernichten. Es kann nur eine Seite überleben. Sie oder Wir.

Ihr alle habt die Bilder der Gräueltaten gesehen. Dies trieb den gestrigen Tage etliche in die Fahnenflucht. In Anbetracht des Feindes, habe ich Beschlossen, dass jeder, der Gehen möchte, nicht wegen Fahnenflucht verfolgt wird. Aber hört mich zuerst an.

Wir stehen vor einem gewaltigen Abgrund aus Finsternis und Verderben. Doch wer nun geht, lässt dieses Verderben ungehindert zu seinen Liebsten zuhause vordringen. Ihr alle habt gesehen, mit was für einer Grausamkeit der Feind schon viele Tausende abgeschlachtet hat. Wollt ihr, dass dies auch euren Familien, euren Geliebten und Freunden zuhause passiert? Wir stehen hier und starren in den Abgrund. Wenn wir sie hier nicht stoppen, ist alles verloren. Sie werden jeden finden. Es wird keinen sicheren Ort mehr geben! DOCH können wir uns der Finsternis entgegen stemmen!

Wer von euch jedoch erst mal der Angst vor dem Feind erlegen ist, der ist im Kampf nicht mehr zu gebrauchen. Wenn wir uns der totalen Vernichtung entgegen stemmen wollen, dann müssen wir das aus ganzem Herzen tun. Jeder der kämpft, muss auch denen neben ihm vertrauen können. Soldaten aus allen Teilen der Welt haben sich hier zum Kampf gegen die Finsternis versammelt. Wir haben alte Feindschaft überwunden und stehen hier zusammen. Als Kameraden. Als WAFFENBRÜDER! In diesem Kampf gibt es keine Nationalitäten. Keine Rasse. Keine Politik. Es gibt nur die Lebenden und die Finsternis. Und JA! Es ist eine gewaltige Finsternis. Doch stellen wir uns ihr HIER entgegen. WIR stellen uns ihr entgegen, damit unsere Lieben es nicht tun müssen. WIR ertragen die Gräuel, damit sie nie diese Gräuel ertragen müssen. Darum bilden wir hier eine Festung des Widerstandes. Wir starren in den Abgrund, damit SIE es nicht tun müssen. Doch in diesem Kampf kann ich nur diejenigen brauchen, auf die ich mich verlassen kann. All jene, die bleiben und mit mir gegen die kommende Finsternis kämpfen, die seien meine Waffenbrüder. All jene, die gehen wollen, geht. Doch bedenkt, wenn der Schrecken nicht hier aufgehalten wird, wird er zu euren Familien kommen!“, verkündete Sosuke mit fester und harter Stimme.
 

Nach dieser Bekanntgabe von Sosuke blieb es erst mal für mehrere Minuten ruhig. General Friedrichsen war fest davon überzeugt, dass so ziemlich jeder fliehen wird. Doch in diesem Moment der Entscheidung - In dem Zwielicht zwischen Licht und Dunkelheit, entschieden sich fast alle zu bleiben.

Befehl Armageddon

Kapitel 88

Befehl Armageddon
 

16.7.2117

15:13 Uhr
 

Sosuke zog sich seinen Mantel zu, als er über das Flugfeld lief. Obwohl es Sommer war, zog ein eisiger Wind von Norden her durch das Land. Einige sagten schon, es sei der Atem des Drachen. Und irgendwie stimmte es auch. Magische Energie hatte die Eigenschaft, die Umgebungstemperatur zu senken. Und aktuell ergossen sich unglaubliche Mengen an Energie über den Planeten. Er sah zu dem Flughafenterminal, wo die Flüchtlinge dicht gedrängt warteten, um einen Platz in den Flugzeugen zu bekommen. Erstaunlich, dass es bisher zu keiner Eskalation der Situation gekommen war. Aber Leutnant Calla hatte auch schweres Geschütz aufgefahren und es gab die stehende Order, jeweilige Ausschreitungen sofort mit aller Härte niederzuschlagen. Sosuke kam an einer Gruppe Soldaten vorbei, die vor einem gewaltigen Haufen Gewehrpatronen saßen und damit beschäftigt waren Gewehrmagazine zu laden. Sie waren so in ihre Arbeit vertieft, dass keiner Sosuke wahr nahm - was ihm auch Recht war. Die letzten 10 Minuten hatte ihn keiner angesprochen. Keiner wollte was von ihm. Er hatte schon fast vergessen wie das war... Er kniff die Augen zusammen und suchte mit dem linken Auge seinen Weg. Das Rechte konnte nur noch grobe Umrisse erkennen. Dazu schmerzten viele seiner Gelenke. Er merkte, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb.

Da erreichte er endlich den Hangar, in dem seine Maschine stand. Aber der Anblick riss ihn entsetzt aus seinen Gedanken. Seine Maschine war ausgeschlachtet. Die Panzerung fehlte, die Muskeln waren geöffnet und die Flüssigkeiten wurden abgelassen. So wie er da stand, gab der MüGKPA einen erbärmlichen Anblick ab. Ein ausgeschlachteter Kadaver. Ryo stand mit dem Rücken zu ihm und schien etwas auf einen Tablet zu lesen.

"Was zur Hölle...?", fragte Sosuke entsetzt. Ryo drehte sich um und sah ihn freudig an.

"Sosuke. Das du dich zu mir verirrst."

"Was hast du mit meiner Maschine gemacht?"

"Ich? Was hast DU mit ihr gemacht? Das arme Ding ist zerschunden. Die Grundstruktur hält. Aber die Myomermuskulatur ist abgenutzt, die Hydraulik undicht und die Elektrik ist auch nicht mehr die Beste. Ich wage gar nicht die Gefechtsaufzeichnungen anzusehen", erklärte Ryo.

Sosuke brachte nur unverständliche Töne hervor und zeigte entsetzt auf seine Maschine.

"Beruhig dich. Ich tausche aktuell die Myomermuskulatur aus. Du bekommst nagelneue Muskelfasern. Und ich tausche auch gleichzeitig alles an Flüssigkeiten aus. Wenn du in diesen Kampf ziehst, dann sollst du nicht an einem Muskelriss oder altem Kühlmittel scheitern."

"Und wann ist er wieder einsatzbereit?", fragte Sosuke skeptisch.

"Ich denke mit allen Test und Einstellungen... Morgen Mittag. Die Muskeln sind vorhin geliefert worden. Und keine Bange, ich stell sie dir wieder auf das gleiche Befehl-Kraft Verhältnis ein. Ich hab mir die Werte genau notiert.", beruhigte ihn Ryo. Sosuke sah zu seiner Maschine. Die blutrote Myomerflüssigkeit erzeugte ein gruseliges Bild.

"Er sieht aus wie Ausgeweidet", stellte Sosuke fest.

"Im Prinzip ist er es..."

"Na ja... Ich hab da noch ne Bitte."

"Was willst du?" fragte Ryo.

"Kannst du mir einen Ständer machen?", fragte Sosuke unbedarft.

"Miaaaauuuuu?", fragte Ryo kichernd und bekam Tränen in den Augen bei dem Versuch, nicht laut los zu lachen.

"Nicht so einen... Du wieder... Nein. Einen Fahnenständer. Am Rücken meiner Maschine", versuchte Sosuke zu erklären.

"Wenn du drauf bestehst, mache ich dir gerne einen "Ständer". Ha ha ha ha... Wofür brauchst du einen Fahnenständer?", fragte Ryo, die sich nur schwer zurück halten konnte. Sosuke zog einen übertriebenen Schmollmund.

"Wenn ich in den Kampf ziehe, will ich die Fahnen der beteiligten Fraktionen auf dem Rücken haben. Liga, SK und Scharaga. Sollte die Kampfmoral verbessern."

"Damit wirst du zu einer Zielscheibe."

"Das bin ich doch so schon."

"Du willst dich doch nur mit wehenden Fahnen in den Feind werfen. Alles fürs Fernsehen."

"Jo. Ich mach das ALLES nur fürs Fernsehen", bestätige Sosuke lachend und küsste Ryo kurz. Diese zog ihn darauf zu sich und drückte ihn fest an sich.

"Ich kann dir auch mehr machen", flüsterte sie und grinste wie ein kleiner Teufel.

"Nicht jetzt und nicht hier", erwiderte Sosuke grinsend.

"Spielverderber", sagte Ryo und lies Sosuke los. Dieser küsste sie noch mal kurz auf die Stirn.

"Ich meld' mich wenn ich fertig bin", sagte Ryo und Sosuke wand sich zum gehen.

"Kommst du heute Abend?"

"Ich versuch es", sagte er und lächelte sie schwach an. Etwas Ruhe konnte er gebrauchen. Da kam ihm eine Idee und er verließ den Hangar. Sein Weg führte ihn zurück zu dem Berg Munition. Er setzte sich einfach dazu und begann mit dem Laden von Magazinen. Nun nahmen die Anderen ihn wahr und sahen ihn entgeistert an.

"Ich brauch mal etwas Ruhe. Und bei dem hier kann man gut abschalten", erklärte Sosuke. Darauf reichten sie ein Sitzkissen durch, damit er nicht auf dem harten Betonboden sitzen musste. Sosuke nahm es dankend an und begann, Magazine zu füllen. Er brauchte Zeit um über Dinge nachzudenken.
 

16.7.2117

23:50 Uhr
 

Sosuke saß auf der Kante seines Bettes und starrte aus der Dunkelheit des Zimmers in das fade Mondlicht. Er hatte sich ein Hotelzimmer in der Nähe des Stadtzentrums organisiert. Die Besitzerin war eine alte Frau die nicht gewillt war zu fliehen. Es war nicht besonders groß und luxuriös, aber so was hätte er auch nicht gewollt. Verschwendung lag Sosuke, auch im Angesicht des Untergangs, nicht.

Diese wenigen Momente der Ruhe und Privatsphäre waren diese Tage sehr selten. Und dennoch saß er auf der Bettkante, mit dem Rücken zu Ryo und dachte nach.

Da umfasste Ryo von hinten seine Brust und legte ihren Kopf an seinen Rücken.

"Du wolltest doch nicht an die Arbeit denken... Meaow", schnurrte sie leise.

"Ich denke nicht an die Arbeit. Ich denke an dich... An uns..."

"Und dafür sitzt du mit dem Rücken zu mir an der Bettkante?"

"Du könntest immer noch fliehen. Ich könnte dir noch heute Nacht ein Platz in einem Flugzeug organisieren. Warum bleibst du?", fragte Sosuke nachdenklich, ohne sie anzusehen. Ryo lies die Stirn auf seinen Rücken ruhen und antwortete erst nach einigen Sekunden.

"Und was würde es mir bringen?"

"Du würdest überleben."

"Überleben... Und wofür? Was würde es mir bringen?", fragte Ryo mit sanfter Stimme. Sosuke runzelte verwirrt die Stirn.

"Du könntest überleben. Ist das nichts?"

"Nur zu überleben reicht mir nicht. Ich habe viele Jahre nur "überlebt". Man kann so überleben. Doch... Ich möchte nicht mehr einfach nur Überleben."

"Was meinst du?"

"Irgendwie kann man immer überleben. Immer auf der Flucht. Oder auf der Jagd von einem Essen zum Nächsten. Von einem Tag zum Nächsten überleben. Nicht wissend, wo man die nächste Nacht schläft. Doch ich kann... ich will das nicht mehr. Ich will nicht überleben. Ich will leben", erklärte Ryo. Doch Sosuke verstand sie nicht.

"Wo ist der Unterschied?"

"Du... Du bist der Unterschied", hauchte Ryo in sein Ohr. Darauf drehte sich Sosuke zu ihr um. Ihre grünen Katzenaugen leuchteten regelrecht in dem Mondlicht.

"Du hast mir gezeigt, dass es mehr gibt als nur zu Überleben. Du hast mir das Leben gezeigt. Ich hab mich nie so geborgen gefühlt, wie bei dir", sagte Ryo mit dünner Stimme und schob sich mit ihrem Kopf auf seinen Schoß, um sich an ihn zu kuscheln.

"Ich könnte flüchten. Ich könnte überleben. Und das sicherlich auch besser als ich es vorher tat. Aber das wäre ohne dich. Was für ein Wert hat mein Leben, wenn du nicht bei mir bist?", schnurrte Ryo und Sosuke überlegte was er sagen sollte.

"Aber du...", setzte er an als Ryo ihn unterbrach, "Und wenn es hier endet, dann endet es hier. Aber es endet gemeinsam. Ich kann dich nicht einfach zurück lassen und gehen. Dafür bist du ein zu großer Teil in meinen Leben... in meinen Herzen. Dich zurück zu lassen, würde ein so großes Loch in mein Herz schlagen, das würde nie wieder heilen", erklärte Ryo. Darauf beugte sich Sosuke zu ihr runter und Küsste sie auf die Wange.

"Wir gehen diesen Weg bis zum Ende. Ich lass dich nicht einfach los", Schnurrte sie während er sie küsste.
 

18.7.2117

11:48 Uhr
 

„...und dadurch erzeugen wir eine mehrstufige Verteidigung. Der grüne Ring ist die äußerte Verteidigungslinie. Diese wird den ersten Angriff abfangen müssen. Die schwarze Zone darum ist vermint und wird im Gefecht zur Todeszone. Ein Großteil des Bereiches ist schon vermint. Nur die Fluchtrouten sind noch frei. Teil der ersten Linie ist die alte Festung hier im Norden. Diese dient als eines der Befehlszentren. Und sie ist voll mit Munition. Selbst wenn die erste Linie fällt, sollten die Verteidiger zwei oder drei Tage noch standhalten können. Bei gesichertem Luftraum sollten wir sogar die Festung aus der Luft versorgen können“, erklärte Theresa an einer großen Karte der Stadt.

„Darauf würde ich nicht planen“, konterte Friedrichsen. Etliche der anderen Offiziere in dem großen Besprechungsraum stimmten zu.

„Ich sagte auch nur, dass es möglich wäre“, tat Theresa das ganze ab. Der Raum war voll mit Offizieren aller Nationen. Dies war das finale Planungstreffen. Sosuke saß an dem runden Tisch in der Mitte des Raumes und beobachtete alles schweigend. Zwischen seinen Füßen hatte er einen verschlossenen Koffer.

„Hinter der ersten Linie befindet sich dann die gelbe Linie. Das Gebiet dazwischen ist die grüne Zone. Hier befindet sich die Versorgung der ersten Linie. Die genauen Positionen entnehmen sie den ihnen ausgehändigten Unterlagen. Die grüne Zone wird vermutlich die Hauptgefechtszone. Dazu wurde die HGZ schwer befestigt. Wir haben überall Feuerstellungen und Kommandoposten errichtet. Die grüne Zone sollte im Notfall auch von der gelben Zone versorgt werden können. Fällt die grüne Zone, wird das verbliebene Personal in die gelbe Zone evakuiert. 20 Minuten nach dem Evakuierungssignal wird die gesamte grüne Zone ebenfalls zur schwarzen Zone. Die zweite Linie ist vergleichbar ausgebaut wie die erste Linie. Sollte also ebenfalls mehrere Tage standhalten können. Jedoch ist die gelbe Zone mehr auf Luftabwehr und Unterstützungsfeuer ausgelegt. In der gelben Zone befindet sich die Hauptlast unserer Luftabwehr und Artillerie. Aber auch diese Zone ist schwer befestigt. Zusätzlich kommen dann noch die Überlebenden aus der grünen Zone. Sollte die zweite Linie und auch die gelbe Zone fallen, dann ziehen wir uns auf die rote Linie zurück. Diese umfasst den Stadtkern mit der Bastion. Dort können wir jedoch nur maximal 3 Tage überstehen. Das ist unsere letzte Position. Die genaue Aufstellung der Truppen ist Ihnen ausgehändigt worden. Geben Sie dies an Ihre Offiziere weiter und lassen Sie die Truppen, wenn möglich, schon in Position gehen. Dies wird ein gnadenloser Kampf werden. Und es werden keine Gefangenen gemacht“, erklärte Theresa an der Karte. Darauf schaltete jemand das Licht an.

„Fragen?“, fragte Theresa und sah sich um. Ein SK Offizier meldete sich.

„Wie lange denken sie werden wir denn durchhalten?“, fragte der Mann.

„Wir rechnen mit einen Fall der ersten Linie nach ca. drei Tagen. Die grüne Zone sollte vier Tage halten. Die zweite Linie sollte dann drei Tage halten. Die gelbe Zone ca. 1 Tag. Und die rote Linie… zwei bis drei Tage. Wir können also ca 13 Tage durchhalten.“

„Und wann kommt die Verstärkung?“, fragte er. Doch da stand Sosuke auf. Spontan verstummte alles im Raum.

„Die Kommt rechtzeitig an. Ich weiß, dass es schlecht aussieht. Aber bedenken Sie immer die Situation. Wir kämpfen für das Überleben aller Menschen. Dass wir den Feind aufhalten, ist das Wichtigste. Wichtiger als diese Stadt. Wichtiger als Sie oder ich. Und nun wegtreten“, sagte Sosuke und sah sich mit finsterer Mine um. Darauf standen die Offiziere auf und wendeten sich zum gehen. Nur Blackwell, Friedrichsen und Hartmut blieben sitzen. Selbst die anderen Paladine verließen den Raum. Als alle gegangen waren schaute Sosuke zu der Wache an der Tür und nickte ihr zu. Darauf verließ sie den Raum und schloss die Tür von außen ab.

„Was kommt nun?“ fragte Friedrichsen. Hartmut schaute skeptisch zwischen Sosuke und Blackwell hin und her. Da nahm Sosuke den Koffer hoch und öffnete das Zahlenschloss.

„Was sie nun erfahren, darf diesen Raum nicht verlassen“, sagte Sosuke ernst. Dann stand er auf und reichte jedem der anwesenden einen Ordner.

„Dies ist der Geheimbefehl „Armageddon“. Offiziell sind alle Atombomben verbraucht. Innoffiziell haben wir 6 Stück übrig behalten“, erklärte Sosuke und sah kurz zu Blackwell. Er war schon in den Plan eingeweiht.

„Armageddon? Atombomben?“, fragte Friedrichsen.

„Ja. Folgendes… Wir halten wohl nicht mal 7 Tage durch. Und uns wird keiner retten kommen. Das war Ihnen aber bewusst. Der Plan sieht vor, wenn die rote Linie gefallen ist, und erst dann, dass wir die vorher in der Stadt vergrabenen Atombomben zünden. In dem Moment wo die rote Linie gefallen ist, sollte ein Großteil der feindlichen Truppen in der Stadt sein. Somit können wir so viel wie möglich mitnehmen.“

„Eine Selbstzerstörung?“, fragte Hartmut.

„Ganz recht. Das sollte dem Feind gewaltigen Schaden zufügen. Doch erst wenn wir wirklich überrannt werden. Da es zu gefährlich ist, wenn nur einer diesen Code bekommt, geben wir mehrere aus. Sie und ein Vertrauter ihrer Wahl, ein absolut verlässlicher Offizier, bekommen eine Codekarte. Diese Karte enthält eine spezielle gesperrte Frequenz. Zur Zündung der Bomben wechseln sie auf genau diese Frequenz und geben Befehl „Armageddon“ durch. Damit wird das System Aktiviert. Dann geben sie ihren Code ein. Das ist als allerletzte Möglichkeit geplant. Unser letzter Trumpf. Verschwenden Sie ihn nicht“, erklärte Sosuke und gab jedem zwei kleine Umschläge.

„Im Gegensatz zu den meisten Anderen, wussten wir auf was wir uns hier einlassen“, erklärte Sosuke und setzte sich wieder.

„Hoffen wir einfach, dass die Analysten sich irren“, brummte Friedrichsen.

„Das hoffen wir alle“, stimmte Blackwell zu.

Zur Mauer

Kapitel 89

Zur Mauer
 

19.7.2117

18:02 Uhr

Stadtzentrum von Akede
 

"Wir schalten nun zu unserem Außenreporter Rubens. Hallo Rubens, können Sie mich hören?", fragte die Moderatorin. Darauf wurde der Bildschirm geteilt, sodass man die Moderatorin und den Reporter sehen konnte. Man hörte das Heulen von Sirenen im Hintergrund.

"Ja. Ja ich kann Sie hören. Wie Sie sehen ist vor wenigen Minuten Großalarm gegeben worden. Das bedeutet... der Feind ist hier", berichtete der Moderator.

"Aber Rubens, sollten Sie nicht schon längst evakuiert worden sein?"

"Das stimmt. Aber wir haben unsere Plätze an Flüchtlingskinder gegeben."

"Das Bedeutet, dass Sie nun nicht mehr vor Beginn des Kampfes evakuiert werden können?"

"Wir werden überhaupt nicht mehr hier weg kommen. Außerdem: wenn diese Stadt fällt, dann gibt es keinen Ort mehr, zu dem wir flüchten können. Und so kann der Rest der Zuschauer miterleben, was hier passiert. Wir hatten schon vorher die Genehmigung eingeholt, die militärische Sendeanlage nutzen zu dürfen. Wir können also...", erklärte der Moderator, als das Grollen von schweren Geschützen alles übertönte.

"Das ist die Artillerie. Damit ist der Feind ca. 40km vor der Stadt. Also sollte er in spätestens einer Stunde hier sein. In der Stadt brach durch die Sirenen Hektik aus. Truppen werden an die Mauern gefahren. Wir stehen an einer wichtigen Versorgungsstraße und wir können sehen wie massive Truppenbewegungen erfolgen. Doch was besonders beeindruckend ist, dass die Zivilisten am Straßenrand den Soldaten zujubeln", Berichtete der Moderator.

"Aber haben Sie keine Angst um ihre Sicherheit, Rubens?", fragte die Moderatorin.

"Und ob wir das haben. Ich denke sicher wird hier keiner sein. Der Feind macht nachweislich keine Gefangenen. Aber es war dennoch die richtige Entscheidung."

"Dann bekommt die Welt zumindest mit, wie sich die Verteidiger dem Feind entgegenstellen. Wir sind nun alle im Geiste bei den tapferen Verteidigern der Stadt", sagte die Moderatorin und sah besorgt in die Kamera.
 

19.7.2117

18:41 Uhr

Flughafen von Akede
 

Sosuke kam in den Hangar gerannt, in dem seine Maschine stand. In seinem Kopf kämpfte das Bild der ausgeschlachteten und nicht einsatzbereiten Maschine mit dem Vertrauen, dass Ryo ihr Wort hält, dass sie einsatzbereit ist.

"Da bist du ja", rief Ryo, die auf der Schulter des LUBOKET saß und zu ihm runter sah. Die Einstiegsluke war schon geöffnet und der Pilotenanzug hing über dem Gerüst vor der Maschine. Neben Sosuke kamen auch andere Piloten in den Hangar gestürmt. Ohne Umschweife begannen sie ihre Maschinen zu bemannen.

"Lasst sie uns in den Arsch treten!" rief Salmar zu Theresa, die nur den Kopf schüttelte. Sosuke erklomm voll Adrenalin das Gerüst und zog sich dann vor der Luke um. In diesen Moment störte ihn nicht mal die aufkommende Kälte, als er sich nur in der Unterhose seinen Pilotenanzug griff. Nachdem er sich seinen Anzug angezogen hatte, sprang Ryo auf den Laufsteg neben ihm.

"Alles bereit?"

"Alles geladen und bereit", antwortete Ryo. Darauf küsste er sie, wobei er Ryo an sich drückte. Er genoss es, ihre Wärme zu spüren. Er wollte noch ein Mal den Geruch ihres Felles riechen.

"Ich liebe dich", flüsterte er ihr zu, als sich ihre Lippen trennten.

"Ich liebe dich auch", antwortete Ryo.

"Dann mach dich auf den Weg. Und verbeul mir ja nicht die Panzerung", scherzte Ryo.

"Ich tu mein bestes. Und du pass auf dich auf."

"Ich bin groß und hab mir die Krallen geschärft. Ich kann mich wehren", antwortete Ryo und lächelte ihn breit an. Darauf stieg Sosuke in seine Maschine. Er fuhr in die Halterungen und Aktivierte den Reaktor der Maschine. Er spürte die erwachende Macht die in der Maschine lauerte. Sie wartete darauf, entfesselt zu werden. Ryo hatte nicht gelogen. Als er in die Maschine eintauchte, spürte er keine Schmerzen. Keine Ermüdung. So hatte es sich beim ersten Mal angefühlt. Damals, als er sich das erste Mal mit der Maschine verband. Je weiter er in die Maschine eintauchte, desto weniger spürte er seinen eigenen schmerzenden und zerfallenden Körper. Dann überschritt er die finale Grenze. Er drang zu dem Dämon in der Maschine vor.

"Endlich kommst du", sagte sie zu ihm.

"Du weißt, was kommt?"

"Ich kann es spüren. Ich kann es schon lange spüren. Heute werden wir viel Blut vergießen."

"Das werden wir."

"Und dein Körper? Wie lange wird er es wohl aushalten?"

"Solange er muss", antwortete Sosuke und öffnete die Augen. Er war die Maschine, und die Maschine war er. Er öffnete die Funkfrequenz zu seinen Befehlsstab.

"Schwarz 1 an Kommando! Wie ist der Status?", fragte er und schritt aus dem Hangar.

"Der Feind überrennt alles an Perimeterverteidigung! Es sind Millionen. 20 bis 30 Minuten eh der Feind die grüne Linie erreicht. Wir bringen alles nach vorne, was wir aufbieten können."

"Gut. Die erste Welle wird das Brutalste werden. Ich mach mich auf den Weg zur Front", sagte Sosuke und schloss den Kanal. Derweil hatten sich um ihn seine Kameraden versammelt. Es waren seine Brüder und Schwestern. Sie hatten zusammen gekämpft. Zusammen gefeiert. Zusammen getrauert um Jeden, der von ihnen gegangen war. In dem nun kommenden Kampf würde er keinen Anderen an seiner Seite haben wollen. Er schritt auf Salmars Maschine zu und hob die Hand. Salmar griff sie mit seiner und sagte "Denk jetzt nicht mal an eine deiner Reden!"

"Ich wollte nur sagen, es hat bisher viel Spaß gemacht. Für diesen Kampf wurden wir geschaffen. Es wird Zeit, unsere Aufgabe zu erfüllen", sagte Sosuke ernst.

"Ich mach mehr Abschüsse als du", unterbrach ihn Salmar.

"Die Großen zählen aber auch nur als ein Abschuss!", konterte Sosuke. Darauf sah er sich kurz um. Auf dem gesamten Flugplatz sammelten sich Kampfgruppen aus KPA oder Luboket.

"Jeder hat seine Befehle. Macht euch auf eure Posten!", befahl Sosuke und wandte sich zum gehen. Während er seine Maschine zur Mauer steuerte, öffnete er einen Funkkanal.

"Schwarz 1 an Torkommando."

"Torkommando hier. Wir werden mit Flüchtlingen überrannt."

"Ich weiß. Schließen sie die Tore."

"WAS? Bitte wiederholen sie das!"

"Schließen sie die Tore. ALLE Tore. SOFORT!", befahl Sosuke kalt.

"Aber die Flüchtlinge! Die werden da draußen abgeschlachtet!"

"Ich weiß. Schließen sie dennoch die Tore. Wenn der Feind durch die Tore eindringt, ist alles verloren", erklärte Sosuke. Doch der Mann am anderen Ende schwieg.

"Mögen uns die kommenden Generationen für das was wir heute tun vergeben. Aber schließen sie sofort die Tore", befahl Sosuke erneut. Seine Stimme war kalt und eindringlich.

"Verstanden. Schließen die Tore. Mögen die Drachen uns vergeben."
 

19.7.2117

18:50 Uhr

Nord-östlicher Kommandostand
 

Blackwell stand in seiner Maschine auf einem Hochhaus und starrte in die Ferne. Er betrachtete den Horizont. Es sah aus, als würde sich ein buntes Tuch über das Land schieben. Alle vorstellbaren Farben. Doch es sah nur aus der Ferne schön aus. Das Tuch waren Millionen an Monstern, wie sie selbst schlimmste Alpträume nicht erschaffen könnten. Neben den Kleineren gab es auch immer wieder Teils gigantische Kreaturen. Blackwell zoomte auf eine der Kreaturen. Es war wie ein gewaltiges, zweibeiniges Monster. Es erinnerte an einen T-Rex, doch war seine Haut aus massiven Panzerplatten. Sein Kopf war nur ein gewaltiges Maul mit Fangarmen. Es war groß genug, dass es ganze Gebäude mit einemMal verschlingen konnte. Blackwell fühlte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief.

Da stieß etwas seine Maschine an und riss ihn aus den Gedanken. Es war Togusa.

"Was ist?", fragte er erschrocken.

"Du hast dich nicht gemeldet", antwortete sie.

"Ich war von dem Anblick gefangen."

"Ich würde ja sagen, wir haben schon schlimmeres überstanden... aber das wäre gelogen", stellte Togusa fest. Er sah zu ihrer Maschine herüber und zögerte. Er hatte ihr nichts von den Atombomben erzählt. Er konnte es einfach nicht. Zumal sie so weit vorne postiert waren, das von ihnen wohl sowieso keiner in die Situation der Entscheidung kommen würde.

"Die Truppen sind bereit?", fragte Blackwell und schaute wieder auf den ankommenden Sturm, welcher der feindlichen Legion hinterher zog.

"Alle sind in Position. Wir werden sie zumindest ziemlich bluten lassen."

"Das ist das Mindeste. Das Glück ist mit den Mutigen und den Narren. Wir haben hier genug von beidem versammelt", stellte Blackwell fest und wandte sich von dem Horizont ab, um von dem Gebäude zu springen. Dabei achtete er darauf, sanft auf dem Boden aufzusetzen. Er wusste, das würde die längste Nacht seines Lebens werden.

"Lanze 1! Sammeln bei mir!", befahl Blackwell über Funk und machte sich dann mit seinen Trupp auf den Weg zur Mauer. Dabei fiel ihm auf, dass selbst hier, keinen Kilometer von der Mauer entfernt, immer noch Zivilisten herumliefen.

"Bis 23 Uhr werden wir bis zu den Knien in Blut stehen," Brummte Angelika über Funk.

"Gewiss. Ich will nur hoffen, dass es deren Blut ist", erwiderte Blackwell
 

19.7.2117

19:00

Äußere Verteidigungsmauer von Akede. Abschnitt 6
 

Sosuke stand mit seiner Maschine auf der Mauer und sah auf die anstürmenden Feinde. Es wurde langsam dunkel und von Norden zog ein Gewitter herein. Dies würde eine Lange Nacht werden. Dies war ein Scheidepunkt in der Geschichte. Neben so vielen, so sinnlosen, bedeutungslosen Schlachten würde dieser Kampf herausstechen. Dies war einer der Kämpfe, die wirklich Bedeutung hatten. Und Sosuke verspürte ein Gefühl, das er noch nie gespürt hatte. Er hatte Angst. Er hatte Verteidigungen gestürmt, und hatte keine Angst gehabt. Sorgen, ob er überleben würde, waren nichts Neues. Aber in diesem Fall hatte er einfach Angst. Es lief ihm kalt den Rücken runter und schnürte ihm den Hals zu. Über das Grollen des Gewitters begann er ein dumpfes Wummern zu hören. Er konnte sich denken was es war. Die anderen Soldaten um ihn herum hörten es auch. Er sah wie einige aufstanden und sich ängstlich umsahen.

"STELLUNG HALTEN!", brüllte Sosuke laut. Die aufkommende Panik der Kämpfer um ihn, zwang Sosuke, seine eigene Angst beiseite zu schieben. Er konnte sich jetzt in diesem Moment keine Fehler leisten. Und schon gar nicht konnte er sich erlauben, jetzt Angst zu zeigen.

"Ich hab Parlamentssitzungen überstanden, die waren Schlimmer als das was da kommt! HALTET ALSO SIE STELLUNG!", bellte Sosuke. Auch wenn er es mehr zu sich selbst als zu den anderen sagte. Es schien auch den Soldaten zu helfen.

"Erst schießen wenn ich es sage! Lasst sie heran kommen!", befahl Sosuke und hob beide Arme. Seine Maschine war bis oben hin voll gepackt. In jeder Hand hielt er ein Sturmgewehr. Dazu waren die Sturmgeschütze auf seinem Rücken nach vorne geklappt. Sosuke drehte sich nach hinten. Dort stand ein ramponierter Arbeits-KPA der neben diversen Sturmgewehren und Magazinen stand.

"Wie heißt du?" fragte er den Piloten.

"Miller. Miller Brown", antwortete der Pilot, durch die Offene Kanzel konnte Sosuke sehen, dass er kaum 18 Jahre alt war.

"Okay Miller. Du hörst nicht auf zu laden, und wir hören nicht auf zu schießen."

"Ver... verstanden. Sir", stotterte der Pilot.

"SIE KOMMEN!" rief einer der Soldaten. Und tatsächlich sah Sosuke, dass sich der Feind wie eine Flutwelle durch die Straßen bewegte. Alles an Zivilisten, was nicht innerhalb der Mauer war, wurde einfach überrannt.

Sosuke hob seinen Arm und starrte auf die Flut. Kleine und große Kreaturen. Jede alleine schon unbeschreiblich. Dazu fauchten und zischten sie grotesk. Als die Ersten sich auf die freigeräumte Fläche ergossen reagierte Sosuke.

"FEUER FREI!", brüllte er und begann zu schießen.
 

Auf diesen Befehl erhob sich am 19.7.2117 um 19:06 der Zorn und der Widerstand der Lebenden mit einem lauten Brüllen. Ein Brüllen von Millionen Gewehrmündungen. Ein Schreien von zahllosen Raketenwerfern. Ein Donnern von tausenden Geschützen.

Dieses vereinte sich zu einem Aufschrei, den man noch in vielen Kilometern Entfernung hören konnte, und für einen Moment erschauderte selbst die Legion der Dunkelheit.

Blutrote Nacht

Kapitel 90

Blutrote Nacht
 

Das Schreien der Raketenwerfer eines Skadi zerriss die Nacht und ihre Feuerzungen erhellten kurz das Schlachtfeld. Es regnete seit Stunden ununterbrochen. Dazu war es dunkel und kalt. Trotz der aufgestellten Lampen konnte man kaum 50 Meter weit sehen. Der sichtbare Bereich war mit Leichenbergen bedeckt und der Boden schlammig vom Regen und Blut. Und alles, was die Verteidiger jenseits des Lichtes in der Dunkelheit sahen, waren Milliarden rot glühender Augen.

„NACHLADEN!“, brüllte Sosuke und warf dem KPA hinter ihm seine Schrotflinte mit der rechten Hand zu, während er mit dem Flammenwerfer der linken Hand den Feind zurück trieb. Als der Flammenstrahl auf die Monster traf, brüllten sie vor Schmerzen. Vor Feuer schienen sie Angst zu haben. Dennoch hielt das ihren Sturm nicht auf. Sosuke griff sich eine geladene Schrotflinte, die neben ihm lag, und drückte ab. Eine Wolke aus tödlichem Schrapnell riss ein Loch in die anstürmende Masse. Sosuke hatte nun seit Stunden nichts Anderes getan als Tonne um Tonne Munition in die Feindlichen Massen zu feuern. Die Kampfanzüge standen dabei vorne und hielten den großen Ansturm ab. Die Infanterie feuerte auf alles was versuchte an den Kampfanzügen hoch zu stürmen. Doch immer wieder brachen Feinde durch die Linie durch. Auch wenn die Linie aktuell noch hielt, so wurde jede Minute mit Mut und Blut erkauft. Doch die Stellung hielt. Sie hielt.

Da wuchtete sich eine riesige Kreatur die Straße entlang. Es war eine Art Wurm mit mehreren Insektenbeinen. Sein Kopf war ein gewaltiges, entsetzliches Maul mit mehreren kleinwagen-großen Augen. Es schrie voller Wahnsinn, als es sich ohne Rücksicht auf Seinesgleichen durch die Straßenschlucht schob. Alle, die nicht mehr weg kamen, wurden von seinem Leib zerquetscht.

Sofort erhoben sich die schweren Panzergeschütze und begannen auf das Monster zu feuern. Dort wo die Granaten trafen brach der Körper auf und verrottetes Gewebe und Schleim brach heraus. Doch es stürmte weiter.

„AUSBRUCH!“, befahl Sosuke über Funk und zündete seine Jettriebwerke. Er raste nach vorne auf die Kreatur zu. Da zerriss ein Panzergeschütz eines der gepanzerten Insektenbeine. Es kippte nach vorne und Sosuke nutze die Gelegenheit, zog seine Maschine hoch, sodass er mit den Füßen voran in dem Gesicht des Monsters landete. Dabei zerplatzen unter seinen Füßen die Augen der Kreatur. Noch eh es reagieren konnte, drückte Sosuke die Schrotflinte auf die Stirn des Monsters und drückte ab. Er pumpte Ladung um Ladung in den Schädel des Monsters bis es nochmal kurz aufheulte und dann leblos in sich zusammenfiel. Sofort stieß sich Sosuke von der Kreatur ab und flog wieder zurück auf seine Position. Er hatte zwar das große Monster besiegt, doch hatte dies gereicht, das eine Gruppe kleiner Kreaturen durch die Lücke gebrochen war und nun in der Stellung der Infanterie einen Blutzoll forderte. Sosuke konnte sich damit nicht beschäftigen. Er musste das weitere Zustürmen von Gegnern verhindern. So wurde jede Minute mit einem hohen Blutzoll erkauft.
 


 

„LOS LOS LOS!“, brüllte Pilot Hogata und setzte seinen KPA in Bewegung. Die Front brauchte Munition. Seit Beginn des Kampfes hatten sie unzählige Fahrten gemacht. Dabei begegneten ihnen immer häufiger marodierende Feindtruppen. Sein Job war es, den Weg für die LKW frei zu machen. Dafür hatte er an dem linken Arm eine massive Räumschaufel montiert bekommen. Diese hatte sich aber auch als effektive Nahkampfwaffe erwiesen.

Durch den Nachthimmel zogen sich die Feuerspuren von Flakgeschützen. Von so weit hinter den Linien konnte man es fast als schön empfinden. Die rot glühende Leuchtspurmunition, die wie ein Meteoritenhagel durch die Nacht gleitet.

Die Motoren der voll beladenen LKW donnerten tief als sie sich in Bewegung setzten. Nun hieß es in Bewegung bleiben. Ein fahrender Konvoi hält nicht an. Egal für wen.

Sie kannten ihre Route mittlerweile blind. Doch Hogata war weiterhin voll konzentriert. Hinter jeder Ecke konnte ein Feind stehen. Er stampfte mit fast 60Km/h durch die engen Straßen. Am Straßenrand liefen Soldaten und Zivilisten umher. Es gab nicht genug Schutzräume. Zumindest hielten die Zivilisten sich meist von der Straße fern.

Hogata kam mit seiner Maschine an einer Straßenkreuzung an und sah sich um. Er sah zwar keinen Feind, doch dafür lag ein Abgestürzter Helikopter auf der Straße. Auch wenn er sah, dass dort noch jemand drin war, so hatte er eine Aufgabe. Der Ordensmeister persönlich hatte ihnen nochmal ihre Aufgabe persönlich eingeimpft. Die Konvois müssen fahren. Er setzte seine Schaufel an und schleuderte das Helikopterwrack zur Seite. Die Munition hatte absoluten Vorrang. Er wagte es nicht zu dem Wrack zu sehen. Doch in diesem Moment traf etwas seine Maschine. Er wurde brutal zu Boden geschleudert. Die Gurte schnitten sich in seinen Körper. Hogata versuchte abzurollen und den Angreifer ins Sichtfeld zu bekommen. Da donnerte schon das Geschützfeuer des zweiten KPA der den Konvoi begleitete. Direkt vor ihnen stand eine Kreatur fast doppelt so groß wie ein KPA. Wo war die her gekommen? Sowas können die Verteidiger nicht übersehen haben. Eine Rakete riss der Kreatur eines ihrer Arme ab. Hogata riss das Sturmgewehr hoch und drückte ab. Er feuerte das gesamte Magazin in den Unterleib des Monsters. Die letzten Geschosse flogen hinten aus der Kreatur wieder raus und gruben sich tief in die Häuserwände. Die Schlangenkreatur sank schreiend auf die Knie, als der zweite KPA ihr mit der Schaufel den Schädel zerschmetterte.

"HOCH MIT DIR!", brüllte die Pilotin und rannte dem Konvoi hinterher. Doch Hogata merkte, dass seine Maschine schweren Schaden erlitten hatte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass wenn er rechts über die Schulter sah, nach draußen sehen konnte.

"Ich bin schwer beschädigt. Übernehme du die Führung!", gab er durch und wuchtete sich hoch. Die Maschine war noch einsatzfähig, aber nach dieser Runde musste er in die Reperatur. Er sah nochmal kurz zu der Ausblutenden gestalt, drehte seine Maschine und rannte dem Konvoi nach. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen.
 


 

"FEUERSCHUTZ! GEBT UNS FEUERSCHUTZ!", brüllte Blackwell und schlug sich mit den bloßen Fäusten seiner Maschine durch Scharen an Kreaturen. Sein Gewehr steckte leergeschossen in dem Schädel einer toten Bestie.

Das Tor lag im Ostteil der Stadt - ein Bezirk, für den Blackwell zuständig war. Es wurde vor wenigen Minuten durchbrochen und nun strömten die Feinde wie eine Flutwelle durch das Tor in die Stadt. Zum Glück war das Tor auf der Rückseite der Stadt, sodass der Feind nicht mit einer unaufhaltsamen Masse und Gewalt durch das Tor brach.

"WIR WERDEN SO NIE DAS TOR ERREICHEN! Und selbst wenn: wie sollen wir es Schließen?", rief Campel.

"DAS ÜBERLEGEN WIR UNS DANN! ABER ES MUSS GESCHLOSSEN WERDEN!", fluchte Calla, die mit einen Flammenwerfer einen hohen Blutzoll erzwang.

Ein Monster war ohne Vorwarnung auf das Tor zugerannt und hatte es regelrecht eingerissen. Blackwell orderte sofort Verstärkung, aber wenn das Tor nicht geschlossen würde, sah es schlecht aus.

"Hauptkommando an Kommando Ost! Bestätigen sie ihre Lage.", tönte es aus dem Funk.

"Kommando Ost hier! Tor Ost ist gefallen! Wiederhole, Tor Ost ist gefallen! Wir brauchen Verstärkung! Wir brauchen mindestens 3 Artilleriebatterien auf meine Position."

"Können sie das Tor wieder erobern?"

"Wenn ich diese Batterien bekomme! ich brauche massiven Feuerschutz um das Tor zu verschließen!", gab Blackwell durch und griff dabei mit seiner Hand nach dem Schädel eines schlangenähnlichen Monsters. Es wich noch etwas zurück, doch vor der anstürmenden Maschine entkam es nicht. Sowie Blackwell den Schädel gegriffen hatte, zerquetschte er ihn. Es fauchte kurz, eh es leblos zusammen sackte. Blackwell warf den Körper vor sich hin, um Platz zu schaffen. Einige Kreaturen wurden getroffen. Doch die meisten wichen aus.

"Kommando Ost: Wir versuchen ihnen Deckungsfeuer zu geben." wurde über Funk durchgegeben. Blackwell hatte zwar noch keine Idee wie sie das zerschlagene Tor wieder schließen sollten, aber etwas würde sich finden. Und wenn sie dazu die Leichen der Feinde in die Breche werfen müssten. Da fegte ein Massiver Kugelhagel durch die Monster vor ihnen und durch die Breche.

"Flakdivision 316 hier! Wir halten die Breche frei! Wir können den Beschuss nicht ewig aufrecht halten!", gab jemand über Funk durch.

"Kommando Ost hier! Weiter Feuern! Wir bekommen in Kürze Unterstützung. Dann versuchen wir...", gab Blackwell durch, wobei er kurz stoppte um einer am Boden liegenden Kreatur den Schädel zu zertreten. Sie sah aus wie eine schwer entstellte Frau mit langen Haaren. War aber fast 5 m groß. "Dann versuchen wir das Tor zu schließen. Bereit halten.

"Die Flachbrettanhänger!", rief Campel.

"WAS?"

"Die Flachbrettanhänger! Wir könnten mit ihnen die Breche verschließen!", schlug Campel vor. Blackwell sah sich um und erblickte zwei Hänger auf denen noch Munition stand. Nicht sehr Stabil, als Provisorium sollte es jedoch klappen. Aus dem Augenwinkel sah er auch, dass die Soldaten auf der Mauer sich ebenfalls zur Breche vorgekämpft hatte. Da erhellte eine Explosion den Vorplatz des Tores. Doch dies war nur der Anfang. Wie ein Trommelfeuer schlugen nun die schwerer Artilleriegranaten vor dem Tor ein und erzeugten eine Todeszone, durch die so gut wie nichts durch kam.

"Flakdivision 316, feuer einstellen! Togusa, fass mit an. Calla, gib uns Deckung!" Befahl Blackwell und stieß seine Faust durch die Brust eines weiteren Monsters. Sie waren keine guten Kämpfer. Mehr wilde Tiere, die sich blind ohne Rücksicht auf Verluste in den Kampf warfen. Wären sie nicht so zahlenmäßig überlegen gewesen, hätten sie keine Gefahr dargestellt.

Mit einer schnellen bewegung schüttelte er die Kreatur von seinem Arm und lief zu den LKW-Anhängern. Er kippte ihn an, um die Kisten runter zu werfen. Dann drehte er sich um. Drei Skadi waren zu ihnen gekommen und unterstützten sie mit ihren schweren Maschinengewehren. Blackwell hob den Flachbrettanhänger hoch und lief zum Tor.

"Wir müssen das dann noch weiter verbarrikadiren! Das hält die Gegner nicht ab", stellte Calla fest.

"Ich weiß. Aber Eins nach dem Anderen!", erwiederte Blackwell und setzte seinen Anhänger vor der Tür ab.

"Calla! Vor das Tor. Du musst mit deinem Rücken die Anhänger stützen", befahl Blackwell, als er etwas an dem Anhänger wackelte.

"Was?"

"Mach was ich sage! Wir haben keine Zeit!", erwiderte Blackwell barsch und drehte sich um. Wenn sie nichts zum Abstützen finden, würde das keine Minute halten. Er sah sich nach etwas Geeigneten um und fand zwei aufgerissene Panzer. Mittlerweile war der Raum hinter der Mauer von den Eindringlingen soweit gesäubert. Auch andere KPA waren nun zur Breche geeilt. Da ihre Position auf der Rückseite der Stadt war, hatte man Truppen abgezogen um die anderen Seite zu verstärken. Das hatte sich nun gerächt.

"PILOT! Fassen sie mit an!" befahl Blackwell und winkte eine Maschine zu sich.

"Ich will die beiden Panzer über die Mauer werfen!" Befahl Blackwell und griff mit beiden Händen an den Panzer.

"Verstanden", erwiderte der Pilot. Es war eine Maschine der SK. Vor einem Monat hätten sie sich gegenseitig umgebracht. Nun standen sie hier in Akede, In einer Nacht wie die Hölle auf Erden und kämpften Seite an Seite. Zusammen warfen sie die beiden Panzer über die Mauer. Auf der anderen Seite schlugen sie scheppernd auf.

"Okay, nun über die Mauer und das Tor verbarrikadieren!", befahlt Blackwell kurz und sprang dann mit den Sprungdüsen über die Mauer. Das Gleißenden Licht der Explosionen blendete kurz seine Sensoren.

"Hauptkommando an Kommando Ost! Lagebericht!"

"Wir sind dabei die Breche zu schließen. Geben sie uns noch zwei Minuten!"

"Verstanden."

Blackwell griff sich einen der Panzer und schob ihn zu Calla. Diese drückte die Anhänger mit ihrem Rücken gegen die Wand.

"Schön, dass du auch kommst!", fluchte sie kurz.

"Durchhalten. Wir kommen schon", brummte Blackwell und sah kurz nach hinten. Hinter ihm schob der Sk Pilot den zweiten Panzer. Blackwell schob den Panzer vor das Tor und kippte ihn über die Front gegen die Anhänger, sodass er auf der einen Seite diese fixierte. Der SK Pilot tat es ihm nach.

"Das sollte erstmal reichen. Zurück hinter die Mauer. Gute Arbeit Pilo...", setzte Blackwell an, als etwas von hinten die SK-Maschine traf und sie aufspießte. Eine Kreatur mit langen Fangarmen hatte es durch das Sperrfeuer geschafft.

"VERRECKE!", brüllte Blackwell, doch Calla hielt ihn zurück.

"WIR MÜSSEN HINTER DIE MAUER!"
 

Sosuke stand auf der Mauer und sah in die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne. Der Feind zog sich zurück. Er würde nicht aufgeben. Aber für einen Moment hatten sie Ruhe. Diese Nacht hatte einen schweren Blutzoll verlangt. Aber sie haben dem Feind die Stirn geboten. Sie waren noch hier. Doch dann blickte Sosuke hinter sich. Auch auf ihrer Seite stapelten sich die Leichenberge. Die Soldaten waren erschöpft und entsetzt.

"Ist der Rückzug bestätigt?" fragte er über Funk.

"Soweit wir das Überblicken ja. Wer weiß wie weit."

"Die kommen wieder. Ganz gewiss..." Brummte Sosuke und sah aus seinem Cockpit in die Gesichter der Soldaten. Ohne wirklich nachzudenken drehte er darauf seine Maschine und ging zu dem Flaggenmast. Er selbst hatte seine Flagge irgendwo in der Nacht verloren. Darum nahm er sich den Flaggenmast der noch immer auf der Mauer stand und schwang ihn über seinen Kopf.

"WIR SIND NOCH HIER!" rief er.

Atempause

Kapitel 91

Atempause
 

20.7.2117
 

„SIEG!“ prangte groß auf dem Bildschirm hinter der Moderatorin. Dazu lief donnernde Marschmusik im Hintergrund.

„Heute Nacht haben die Verteidiger in Akede einen entscheidenden Sieg errungen. Sie haben sich dem entgegenrollenden Feind gestellt und die Mauern von Akede gehalten“, verkündete die Moderatorin begeistert. Dann wechselte das Bild zu einer verschwommenen Aufnahme eines KPA, der auf etwas jenseits der Kamera feuert.

„Diese Nacht könnte ein entscheidender Wendepunkt im Verlauf des Krieges darstellen. Die Opferzahlen des Feindes gehen in die Millionen. Derweil sind die Zahlen der Verteidiger weit geringer als zuerst vermutet. In den Morgenstunden hat der Feind sich dann geschlagen zurück gezogen. Dem vereinten willen aller Armeen der Südlichen Hemisphäre war der Feind nicht gewachsen. Dies zeigt einmal mehr, was wir durch Zusammenhalt erreichen können“, verkündete die Frau triumphierend. Man sah ihr die Begeisterung an.

Nun wechselte das Bild und zeigte Soldaten bei einer Parade in sauber geputzter Uniform und Zivilisten, die ihnen Zujubelten.

„Experten in Militärkreisen sehen dies als wahrscheinlichen Wendepunkt im Kriegsverlauf. Das Bewegungsmoment sei ihm nun genommen. Sein größter Trumpf ist dahin. Zudem wird sich diese Niederlage vernichtend auf die Moral des Feindes auswirken. Eventuell sehen wir in ein oder zwei Tagen seinen kompletten Zusammenbruch. Man plane sogar schon an einem Gegenangriff mit den Truppen in Akede. Wir können also frohen Mutes sein. Die Truppen in Akede kämpfen Tapfer und entschlossen für unser aller Sicherheit. Unsere Gedanken sind bei ihnen“, verkündete die Nachrichtensprecherin voll Zuversicht aus einem Fernseher, den jemand bei den Kommandopunkten an der Mauer aufgestellt hatte.

Sosuke blickte erschöpft in seinen Kaffe und dann wieder hoch zu dem brennenden Leichenberg vor ihm. Mehr als 300.000 Tote in der ersten Nacht. Die Mauer war beschädigt und einige Bereiche würden eine weitere Nacht wohl nicht überleben.

Es wurde mit aller Kraft gearbeitet, um die Schäden zu beheben. Viele der Truppen von der Außenmauer wurden mit Reservetruppen getauscht. So sollten die Truppen geschont werden.
 

Ryo wischte sich die Schmiere aus dem Gesicht und setzte sich erschöpft auf den Boden. Die Nacht hatte ihr alles abverlangt. Etliche Maschinen waren nicht mehr zu retten gewesen, wie auch viele Piloten. Sie bekam die Schreie eines sterbenden Piloten, der in seiner Maschine eingeklemmt war nicht mehr aus dem Kopf. Ein gestandener Mann im Rang eines Majors. Den Abschussmarkierungen nach war er ein erfahrener Veteran. Doch in seinen letzten Momenten schrie er unter Tränen nach seiner Mutter. Ryo war nicht schnell genug gewesen, ihn zu befreien. Aber es gab nichts, was sie hätte tun können. Sie hatte geahnt, dass es schlimm werden würde, doch dies war noch schlimmer als gedacht.

„Du solltest was essen“, sagte eine Stimme hinter ihr. Sie gehörte zu Leutnant Johan Bakol. Er war ihr persönlicher Leibwächter. Sie sah zu ihm, wie er ihr ein Brötchen hin hielt.

„Danke Johan. Ist es überall so schlimm wie hier gewesen?“, fragte Ryo ihn und zeigte auf einen Berg brennender Kadaver. Sie verbrannten Feind wie Freund auf dem gleichen Haufen.

Johan sah von Ryo zu dem Haufen und wieder zu Ryo.

„Nun ja...“, suchte er nach den richtigen worten.

„Hier ist es nicht mit der Mauer zu vergleichen?“

„Es sind dort deutlich mehr Scheiterhaufen. Aber der Ordensmeister ist okay. Seien wir froh für den neuen Tag“, tat der Leutnant es ab und sah über das Flugfeld.

"Und das ist erst die erste Nacht gewesen", brummte Ryo und biss in das Brötchen.
 

General Friedrichsen stand vor der taktischen Anzeige der Stadtkarte und sah auf die verschieden blinkenden Bereiche. Die grüne Linie hielt bisher recht gut. Doch eine Stellung hatten deutlichen Schaden genommen. Sie waren immer noch beim Erstellen eines Lagebildes. Im Südwesten der Stadt gab es immer noch Gefechte mit eingedrungenen Kreaturen. Sie hatten sich in Kellern versteckt und das Säubern der Gebäude erwies sich als langwierige Aufgabe. Der TV war ausgeschaltet worden, als Oberst Galsow drohte auf ihn zu schießen. Die Falschberichterstattung brachte ihn zum kochen.

„Die feiern als ob wir gewonnen hätten“, grummelte er und sah auf die Verlustlisten. Die Nacht war ihm genauso lang vorgekommen wie die Liste, die vor ihm lag. Geschätzt hatten sie über 300.000 Mann in der ersten Nacht verloren. Das würden sie nicht lange schaffen können. Was ihn aber mit Genugtuung erfüllte, war, dass seine Versorgungsstrategie aufgegangen war. Aktuell befüllte man die Frontlager mit neuer Munition. Gleichzeitig verstärkte man die Verteidigungsanlagen, wo es ging. Der Feind war an mehreren Stellen durchgebrochen und es waren immer noch Dekontaminationseinheiten unterwegs um Keller zu säubern. Die Arbeit war gefährlich aber absolut notwendig, sie konnten sich nicht erlauben, dass der Feind im entscheidenden Moment Verstärkung von innen bekommen könnte. Zumindest hatte er seine Wette gegen Sanders gewonnen. Die grüne Linie war gehalten worden.
 

Leutnant Hansen drückte ab und einen totbringender Flammenschwallergoss sich in den Keller. Über das Donnern des Flammenwerfers hörte er das verzweifelte quietschen der zwei Bestien die sie in die enge gedrängt hatten. Sofort drehte sich Hansen zur Seite und wartete auf das Unvermeidliche. Die Kreaturen versuchten aus dem brennenden Kellerraum zu flüchten. Das Erste stürmte brennend durch die Tür, wo es von mehreren Gewehrsalven durchlöchert wurde. So weit so geübt. Doch das zweite brach durch die Mauer hinter Hansen. Dieser wurde überrascht und von den Trümmern zu Boden gestoßen. Die anderen Soldaten sahen überrascht zu dem zweiten Monster. Dieses sprang, komplett in Flammen stehend, auf Soldat Tuschel und riss diesen mit seinen Klauen in Stücke. Doch noch eh es zur Flucht ansetzen konnte traf die erste Gewehrsalve es im Rücken. Es schrie auf und sackte zusammen. Doch es war noch nicht tot. Es röchelte und fauchte, wobei es eine giftgrüne Flüssigkeit, das Blut dieser Kreaturen, zwischen den Zähnen heraus blies. Ein aufgesetzter Schuss in den Kopf von Soldat Hodge ließ es endlich verstummen. Da kam Leutnant Hansen wieder zu sich. Er sah zu dem toten Kameraden und stand wieder auf.

„Raum sichern und dann weiter. Meldung an die Bergungstruppe absetzen“, sagte er kalt und überprüfte sein Flammenwerfer. Es war nicht der erste Mann den er heute verloren hatte. Das reinigen der Kellerräume war regelrechter Selbstmord. Sie hatten in zwei Stunden 8 Männer verloren. Die Biester saßen in der Falle und waren meist auch verletzt. Keine gute Kombination.

„Verstanden, Sir“, bestätigte Soldat Hodger und wandte sich zum Ausgang. Derweil begannen Andere den eben ausgebrannten Raum zu durchsuchen und auch mit Feuerlöschern die Brände zu löschen.
 

"Wir haben die Mauer einen Tag gehalten, das ist mehr als wir erwartet hatten", schmatzte Sosuke ins Mikrophon, während er ein Brötchen aß. Er steuerte seine Maschine freihändig damit er noch vor dem Kampf etwas essen konnte. Das Wummern der Geschütze und das jaulen der Sirenen drang bis in sein Cockpit vor.

"Ist ja schön, dass wir alle Analysten alt aussehen lassen. Das Beantwortet nur nicht meine Frage", fauchte Blackwell zurück.

"Was soll ich denn sagen? Wir haben einen Rückzugsplan ins Zentrum der Stadt. Das muss reichen für die nächsten Tage", kicherte Sosuke. Das Adrenalin und die Anspannung, aber auch die Sorgen schlugen sich in Erheiterung über die Situation ihre Bahn.

"Bisher hattest du den ganzen Krieg über IMMER Trümpfe im Ärmel. Der Bombenplan ist das eine. Aber du wirst doch wohl noch einen Rückzugsplan im Ärmel haben?", fragte Blackwell eindringlich.

"Nö", antwortete Sosuke, worauf leichtes Gelächter der anderen Zuhörer über den Funk kam.

"Ernsthaft?"

"Junge, was willst du von mir? Ich hab bei Arlyhet alles an Trümpfen ausgespielt, was ich noch hatte. Akede hat mich den Rest meiner Karten und meine Hose gekostet. Ich sitze nun nackt und ohne Karten am Pokertisch. Meine einzige Hoffnung ist, dass jemand im Nebenraum eventuell noch eine Spielkarte findet. Und bisher hat der Gegner noch nicht bemerkt, dass ich gar keine Karten mehr in der Hand habe. Ich finde, dafür pokere ich verdammt gut", erklärte Sosuke und schlüpfte mit den Armen in die Armsteuerung seiner Maschine. Auf seinen Anzeigen sah er schon die Blitze von Detonationen. Er nahm sich sein Gewehr von den neben ihm laufenden KPA, der es für ihn gehalten hatte.

"Wir werden also alle sterben?", fragte Campbel trocken.

"Mädel, wenn wir eh nicht gewinnen können, ist es keine Schande zu verlieren", wand Kommandant Jansen ein.

"Keine Chance auf einen Sieg. Massen an Feinden. Kein Rückzug. In einem Jahr wird man über uns alle Heldenopern schreiben", prophezeite General Friedrichsen, worauf man Jubeln aus der Kommandozentrale hörte.

Sosuke klopfte dem KPA neben sich aufmunternd auf die Schulter. Die Maschine hatte schwere Gefechtsspuren, war aber wohl noch Kampfbereit. Eines musste man den Halifanischen Piloten lassen, sie hatten Eier aus Stahl.

"Wer geht denn heutzutage noch in die Oper? Ich will einen eine Milliarde Credit Kinofilm über unseren Kampf", warf Sosuke ein und lud sein Gewehr durch.

"Eine Oper ist klassischer", konterte der General.

"Klassisch mein Arsch. Da geht keiner hin, Und wie sollen die so ein Geballer in einer Oper hinbekommen?", warf Jansen ein.

"Indem sie jedes mal das Dach wegsprengen", stellte Theresa emotionslos fest, worauf alle zu lachen begannen. Dies war ihre Art der Stressbewältigung. Vor ihnen lagen lange und blutige Tage - mit vielen Verlusten.



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