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the WORLD ahead

we fight for our Planet
von
Koautor: abgemeldet

Vorwort zu diesem Kapitel:
so... bin leider im Februar nicht mehr rechtzeitig dazu gekommen, das Kapitel hoch zu laden, dafür hatte ich wenigstens etwas Zeit es etwas auszubessern ^.^" Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
es kann durchaus nun vorkommen, dass ich erst alle zwei Monate ein neues Kapitel fertig bekomme ;) Komplett anzeigen

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一 - ichi

„Die Angeklagten sollen nun vortreten“ erklang laut die Stimme durch die gesamte Halle und alle Blicke richteten sich auf die drei Männer, die auf der Anklagebank saßen. Einer nach dem Anderen trat nun durch Wächter gesichert vor das Pult, auf dem der Richter anwesend war und der Ältere von ihnen blickte sich suchend um. Aus seiner Sicht her war er zu Unrecht hier, da es sich um eine Verwechslung handelte und er biss sich auf die Lippen, als die Mitglieder des hohen Rates mit der Beratung um das Urteil fertig geworden waren.
 

„Wie lautet das Urteil für die Angeklagten Andou, Kano und Matsumura?“

„Schuldig in allen Anklagepunkten“

„Welche Strafe?“

„Die Todesstrafe - für jeden der drei den Tod durch Erschießen“
 

Ein Raunen ging durch den Saal, da seit fast 300 Jahren so ein Urteil nicht mehr ausgesprochen wurde und die Anwesenden ließen sofort ihren Blick auf einen Mann gleiten, dessen kühles Auftreten in den meisten Anwohnern Tavinas einen gewissen Angstrespekt auslöste. „Sehr geehrte Ratsmitglieder, ich finde, der Tod wäre noch viel zu milde für sie. Ich bin der Meinung, man sollte sie bis an ihr Lebensende verbannen“ sagte er nun mit klarer Stimme, die deutlich Autorität und Selbstsicherheit aussprach, dabei verbeugte er sich rasch am Ende seiner kurzen Rede und blickte den Richter als auch die hohen Mitglieder des Rates an. „Ratsmitglied Niikura, ich muss eurem Vorschlag zustimmen, ich bin ebenfalls für die Verbannung“ meinte nun ein älterer Herr unter den Ratsmitgliedern, die die Jury bildeten und mehrere Stimmen meldeten sich gleichzeitig, nachdem Kaoru diesen Vorschlag machte. „Euer Ehren, wir sind mit Ratsmitglied Niikuras Vorschlag einig und bestehen auf die Verbannung auf Lebenszeit für alle drei Angeklagte“ hörte der Richter nun die vom hohem Rat verlangte Strafe und mit dem Fallen seines Hammers beendete er diesen Prozess, wobei das nun verlautete Urteil rechtsgültig war. „Kao, bitte du musst daran etwas ändern. Ich bin unschuldig, bitte hilf mir, Kao, Kao“ rief der rothaarige Mann nun in Richtung der Loge, die sich neben dem Richterpult befand und mit ansehen musste, wie der dunkelbraunhaarige Japaner ohne eine Wimper zu Zucken den Raum verließ. Verbittert wie er gerade war, gab er es nun auf sich gegen die Wächter zu wehren und ließ sich wie die beiden Größeren aus dem Justizpalast führen.
 

Er konnte es einfach nicht fassen, dass Kaoru wortlos zusah, wie man ihn mit Verbannung für ein Verbrechen bestrafte, dass er nie begangen hatte. Am meisten konnte er nicht verstehen, warum es Kaoru war, der auf die Verbannung auf Lebenszeit pochte. Da stand er kurz vor seinem Studium in den elementaren und nichtelementaren Zauber, dann wurde er kurzerhand fest genommen und verurteilt, obwohl er doch total unschuldig war. Tief seufzend folgte er den beiden Größeren, mit denen er die Verbannung sich teilen musste und er fragte sich gerade, weshalb sie es so gelassen nahmen. Eigentlich kannte er sie nur vom Sehen her, da man ihm im Rahmen seiner Ausbildung zur Reserveeinheit steckte und zwei so anerkannte Führungskräfte der Garde wegen einem Mord festnehmen lassen, für den sie nicht einmal verantwortlich waren? Der Rothaarige verstand überhaupt seine gesamte Welt in diesem Augenblick nicht mehr, so genommen waren sie alle ein Opfer einer internen politischen Intrige geworden und er konnte keinerlei Beweis dafür vorlegen. Erneut tief seufzend ließ er sich in den Sitz im Hovercraft nieder, zu dem er von den Wächtern zugewiesen wurde und blickte dabei den Jüngeren namens Matsumura Yoshitaka genauer an. Ein gutaussehender, schlanker, hochgewachsener Mann mit braunen Augen und haselnussbraunen Haaren, die ihm bis zur Schulter reichten; nebenbei sagte er kein einziges Wort und der Rothaarige fragte sich gerade, ob er eigentlich reden konnte. Daneben befand sich Satoru Kano; ein ebenfalls großer Mann, aber etwas kleiner als Yoshitaka. Er hatte ein recht autoritäres Auftreten, das man in seinen schwarzbraunen Augen deutlich hervor lesen konnte und die glatten schwarzen Haare waren ebenfalls schulterlang. Satoru konnte man rasch anhand seiner Tätowierung am linken Oberarm identifizieren, da niemand sonst in Tavina eine Samurailady an dieser Stelle trug. Wo man sie wohl hinbringen würde? Der Rothaarige schluckte nur, da er nun doch leichte Panik verspürte und blickte die beiden Anderen wieder an. // Kao... ach Kao, warum hast du mir nicht geholfen? // dachte er gerade tief seufzend, ließ seinen Kopf sinken und starrte die Handschellen an, die er während des Fluges tragen musste.
 

„Ladies, wir sind da“ sagte ein schmieriger Wächter mit einem Grinsen, den er nicht so recht deuten konnte und er wurde regelrecht von seinem Sitz gerissen. „Was soll das heißen, wir sind da?“ fragte er nun etwas ängstlich nach, ließ nervös seinen Blick in alle Richtungen huschen und bevor er auch nur eine Antwort bekam, wurde er aus der Luke gestoßen. Im Freifall raste er auf eine unwirkliche Gegend zu, deren Himmel in rötlichem Glanz erleuchtete und selbst seine Gedanken rasten wie mit Schallgeschwindigkeit. Der Rothaarige sah sich selbst schon auf dem kantigen Felsboden aufschlagen, als er von Yoshitaka am Kragen erwischt wurde und mit diesem unbeschadet landete. Rasch warf er seinen Blick nach oben, aber vom Hovercraft war keine Spur mehr zu sehen und er schaute sich nun um, während Satoru ihnen die Handschellen entfernte. „Danke nochmals“ murmelte er nun ihnen entgegen, rieb sich über seine Handgelenke und stolperte zeitweise hinter ihnen durch diese trostlose Gegend her. „Willkommen in der Realität“ hörte er nun Yoshitaka sagen, dessen Stimme etwas rauh und auch ziemlich sarkastisch klang. „Wo sind wir hier?“ schoss sofort die Frage aus ihm hervor, als sich vor ihren Augen eine Landschaft geprägt von Vulkanausbrüchen ausbreitete und um sie herum Dampfsäulen in Richtung Himmel empor schossen. „Wenn eine Vermutung richtig liegt, dann befinden wir uns in Tartaros - das Land der Verdammten“ sagte nun Satoru in aller Ruhe, der beide Hände verschränkt hatte und nach einem lebensfreundlichem Punkt in dieser Landschaft suchte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt - ausgerechnet in Tartaros zu landen, wo noch nie eine Menschenseele entkommen sei. Der Rothaarige war drauf und dran, sich hier seinem Schicksal zu ergeben, dass er nie wieder nach Hause konnte und nie wieder Kaoru sehen würde; aber da hatte er nicht mit seinen Gefährten gerechnet, die ihn mit etwas Gewalt aus seiner Lethargie zogen.
 

„Es reicht, wenn einer drauf geht“ brachte er nur hervor, als er vom Größeren der beiden Männer huckepack getragen wurde und er schwieg sofort, als er dieses gefährliche Aufblitzen in Satorus Augen bemerkte. „DIE, erinner dich an die erste Regel eines Rekruten der nationalen Garde Tavinas“ brachte dieser nur knapp, aber mit scharfen Ton hervor und der Rothaarige nickte rasch bei den vernommenen Worten. Die erste Regel - wie konnte er sie in diesem Moment vergessen? „Selbst wenn die Lage ohne Aussicht erscheint, immer positiv bleiben und sich beim zuständigen Vorgesetzten wegen weitern Befehlen melden, denn die erste Regel lautet alle bleiben zusammen in der Gruppe“ antwortete DIE, der selbst von Yoshitaka ein leichtes Lächeln erntete und gingen auf ein kleines Plateau zu, dass nicht unweit von ihnen lag. „Du hast doch bei der Theorie aufgepasst, Andou-san“ meinte nur Yoshitaka dazu, der den Rothaartigen nun absetzte, ihm dabei durch die Haare wuschelte und zu Satoru blickte, der ja vom Rang her höher als er selbst war. „Nur weil ich etwas schusselig bin, heißt das noch lange nicht, dass ich mir nix merke“ brachte DIE zu seiner Verteidigung hervor, wobei er Saotru ein kurzes Lächeln abringen konnte und er wunderte sich gerade, wie er seine Ausbildung fortführen sollte, wenn er in dieser Einöde fest hockte. „Karyu, DIE; haltet die Augen offen, wir wissen nichts über dieses Terrain“ brachte der Schwarzhaarige im befehlenden Ton hervor, blickte beide nur kurz an, dann wandte er sich an den Rand des Plateaus um einen besseren Blick auf die Ebene zu haben, die sich vor ihren Füßen ausstreckte. Die beiden Angesprochenen sahen sich kurz an, nickten nur auf Satorus Worte und gemeinsam brachen sie nun zur Ebene auf, wobei sie nichts von den Ereignissen in Tavina als auch im Reich der Äonen ahnten, die zeitgleich mit ihrer Verbannung in den Tartaros geschehen waren.

ニ - ni

Eiskalt, arrogant, stolz und ziemlich berechnend - so beschrieb man den jungen Mann mit den dunkelbraunen Haaren vom Clan der Niikura innerhalb des Senats, der ihn als eine gewaltige Bedrohung ansah und jede seiner Aktionen mit Argusaugen beobachtete. Sie ärgerten sich sehr darüber, dass er ihnen dahin gehend einen Stirch durch ihren Plan machte, indem er um die Verbannung als gültiges Urteil für die drei Angeklagten den Richter als auch die Geschworenen in dieser Verhandlung bat. „Er nimmt sich zuviel heraus seit er vor genau zehn Jahren Mitglied des hohen Rates geworden ist“ knurrte nun ein Mann mit grau meliertem Haar und sichtlich vorhängendem Bauch, ballte seine Hand zur Faust und blickte einen Mann in seinen frühen Vierzigern an, der nichts von seinem jugendlichem Aussehen eingebüßt hatte. „Aber, aber, Romatus; hast du etwa vergessen, wie einflußreich seine Familie, die Niikura denn sind?“ sagte der Mann nun recht gelassen, schenkte sich etwas Cognac in ein Glas ein und ließ seinen Blick am Älteren ruhen. „Nein, Camui, wie könnte ich so etwas Wichtiges je vergessen?“ brachte Romatus nur leicht knurrend hervor, nahm sich ebenfalls etwas Cognac und setzte sich nun dem Jüngeren genau gegenüber, dem einige blondierte Strähnen ins Gesicht fielen. „Also, was ist nun der weitere Plan der Senatsmitglieder?“ kam die Frage nun über Camuis Lippen, schwenkte dabei leicht sein Glas, damit sich das gesamte Aroma des Cognacs verbreiten konnte, blickte kurz zur mit reichlich Stuck verzierten Decke des Raumes und wies ein geheimnisvolles Lächeln auf, welches sein Gegenüber nicht entziffern konnte.
 

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Ohne auch nur die kleinste Regung in seinem Gesicht zu zeigen stolzierte Kaoru erhobenen Hauptes aus dem Verhandlungssaal, dabei mied er es auf geschickte Weise direkt angesehen zu werden. „Dann stimmen die Gerüchte also über dich, dass du kein Herz besitzt“ vernahm er nun eine mehr als vertraute Stimme, zu der er sich kalt blickend umdrehte und anhand seiner Miene konnte man leider nicht genau erkennen, was gerade in Kaoru vorging, als er den kleinen Schwarzhaarigen vor sich stehen sah, der einst die gesamte Welt für ihn bedeutete. „Einen, nein gleich drei Unschuldige in die Verbannung schicken; das ist alles was Daisuke dafür bekommt, nur weil er dich liebt? Sollte ich froh darüber sein, dass du mich dahin gehend verschont hast, Kaoru?“ setzte Kyo nun an, trat aus den Schatten der Säulen hervor, funkelte den Größeren an, hatte beide Arme verschränkt und er wusste einfach, wie er ihn innerlich treffen konnte. Stolz wie er war, entschied er sich den Anderen einfach zu ignorieren und weiter zu gehen, doch aufgrund von Kyos Worten blieb er stehen und innerlich kochte er vor Wut auf ihn. „Das geht dich nichts an, Tooru Niimura“ brachte Kaoru gefasst, aber sichtlich in Rage hervor und funkelte ihn regelrecht vernichtend an. „Du hast dich verändert, Kaoru; seit du mit den senilen Ratten vom hohen Rat zusammen bist, hast du scheinbar all deine Gefühle verloren, die dich zu jenem Mann ausmachen, indem ich mich einst verliebte“ brachte dieser unbeeindruckt von sich, stieß sich von der Mauer ab und wandte sich nun vom Größeren ab, dabei seufzte er tief auf, als er im Gedanken bei seiner gemeinsamen Vergangenheit mit Kaoru war. „Daisuke braucht dich, aber du hast ihn von dir gestoßen, als würde er dir nichts bedeuten. Ich weiß ja, wohin du ihn gesandt hast, also wird es für mich ein leichteres sein, meinen Rivalen die Meinung zu geigen und ihn eventuell für immer aus den Weg zu räumen“ meinte Kyo noch, zog die Kapuze seines Umhanges hoch und gerade als er gehen wollte fühlte er Kaorus Hand auf seiner Schulter ruhen. „Was planst du, Tooru?“ fragte der Dunkelbraunhaarige nun kühl nach, der den um ein Jahr jüngeren Mann genau fixierte und seine Hand kurz auf Kyos Schulter legte. „Wie du vorhin so schon formuliert hast: das geht dich nichts an, Kaoru Niikura“ antwortete dieser nur mit einem mysteriösem Lächeln und teleportierte sich vor Kaorus Augen davon. Erneut kochte die Wut in ihm hoch; diesmal aber deswegen, weil sich die einzige Person der er je vollends vertrauen konnte sich scheinbar ganz von ihm abgewandt hatte. Kaoru ballte seine Hand zur Faust, biss sich auf die Lippen und schlug fluchend auf eine der ihm nahestehenden Säulen ein, da Kyo mit seinen Worten wie immer recht hatte.
 

Nachdem er sich wieder gefasst hatte, richtete er sich rasch sein Haar, dann ging er stur geradeaus blickend in jenen vornehmen Teil der Stadt wo sich sein Apartment befand, dass er gemeinsam mit seinen beiden Schützlingen Shinya Terachi und Toshimasa Hara bewohnte. Shinya, der jüngere der Beiden war ein vollausgebildeter Magus der Klasse A, da er seine Prüfungen mit Bravour schaffte und obendrein sich noch ein weiteres Element während seiner Lehrphase angeeignet hatte. Seit diesem Zeitpunkt war es ihm gestattet, auch selbst Auszubildende zu unterrichten und um ehrlich mit sich selbst zu sein war Kaoru richtig stolz auf ihn. Shinya war der einzige Mann in Kaorus Leben, zu dem er sich nicht sexuell hingezogen fühlte und das war dahin gehend eine richtige Ausnahme für ihn. Denn normalerweise gab sich Kaoru Niikura nur mit jungen Männern ab, an denen er sichtlich Interesse hatte eine Nacht mit ihnen zu verbringen. Nur nicht anmerken lassen, wie aufgebracht er innerlich war; das sagte Kaoru zu sich selbst mehrmals beim Betreten seines Apartments, dabei hob er überrascht eine Augenbraue hoch, da Shinya ihn schon erwartet zu haben schien. Nebenbei fiel ihm stark auf, dass Toshiya fast wie leblos wirkend im Diwan hockte und augenblicklich schlug sich seine tiefe Wut auf Kyo in riesige Sorge um den Jüngeren um. „Shin, was ist mit ihm los?“ fragte Kaoru sofort nach, ging auf den Schwarzhaarigen zu, neben den er sich hinkniete und blickte diesen lange an. „Es ist soweit, Kaoru-san; Toshiya und ich werden morgen ins Reich der Äonen aufbrechen“ antwortete Shinya dem Älteren, richtete seinen Blick ebenfalls auf den schwarzhaarigen Mann mit dem leicht gewelltem Haar und senkte dabei leicht seinen Blick. Kaoru schluckte leicht; er hatte es zwar die ganze Zeit geahnt, aber er hatte stark darauf gehofft, dass sie davon absahen Toshimasa Hara dorthin zu schicken. Shinya als auch er selbst wussten nur all zu gut, dass Toshiya seit dem unerklärlichen Zwischenfall auf dem Trainingsgelände der sogenannten Hakuda-Force unter einem gewissem seelischen Trauma stand. „Verdammt, ausgerechnet jetzt muss ich dich auch noch verlieren“ kam etwas verbittert aus ihm hervor, wobei der Jüngere diese Worte zum Glück nicht mit bekam, ballte seine Hand zur Faust und blickte seinen Schützling lange an, der kaum eine Regung zeigte.
 

Wenigstens für Toshiya hätte er da sein können, aber er - Kaoru Niikura - hatte sich nach seiner Aufnahme in den hohen Rat Tavinas lieber hinter Massen von Arbeit verschanzt als ihm eine mentale Hilfe zu sein. „Shinya, hol sofort Hyde-sama vom Medic-Team her“ sagte Kaoru nun zu ihm, sah ihm kurz in die Augen und tief in seinem Innerem wusste er ganz genau; es war seine Schuld, dass er dem sehr streng koordinierten Ausbildungsprogamm für einen Magus zugestimmt hatte ohne zu ahnen, welche gravierenden Auswirkungen diese auf seinen geliebten Schützling haben würden. „Bitte verzeih mir, was ich dir angetan habe, Toshiya“ sagte Kaoru nun mit sanfter Stimme zum Schwarzhaarigen, nachdem Shinya aufgebrochen war, strich ihm vorsichtig das Haar aus dem Gesicht und er biss sich mehrmals auf die Lippen, da es ihn innerlich sichtlich zerriß, den Jüngeren so zu sehen, zu dem er sich in letzter Zeit sehr stark hingezogen fühlte. Um von sich selbst als Schuldigen abzuweisen, hatte er kurzerhand einen in Ausbildung befindenden Magus die Schuld an Toshiyas Unfall aufgebrummt. Verdammt, warum musste Kyo dahin gehend immer recht mit seinen Aussagen haben? Ja, er hatte den rothaarigen jungen Mann dahin ausgenutzt, nur um ihn am Ende als Sündenbock zu verwenden. Ob er ihn geliebt hatte? Wen von den Beiden eigentlich? Tooru Niimura oder Daisuke Andou? Tief seufzend stand er nun auf, zog sich seine schwarzen Lederhandschuhe aus und legte diese auf die Diele, dabei ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. All das was sich gerade vor seinen Augen ausbreitete war hart erarbeitet worden und auch wenn es Kaoru ungern zugab, so fühlte er sich doch recht einsam, seit ihn Kyo verlassen und der Senat ihn als Mitglied des hohen Rates nominiert hatte. Kaoru wusste ganz genau, warum der um ein Jahr jüngere Mann aus seinem Leben getreten war und diese Tatsache konnte er ihm bis heute nicht verzeihen.
 

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„Beeil dich, Shou, der Hovercraft geht gleich los“ hörte ein mittelbraunhaariger Japaner seinen Kollegen nach ihm rufen, stolperte fast beim Einsteigen und konnte dabei noch die Ordner an sich pressen, die er sich in der Eile geschnappt hatte. „Shou, Shou; immer auf den letzten Drücker, was?“ brachte ein Mann mit dunkelbraun-schwarzbraunen Haaren mit einem Lächeln hervor, wuschelte ihm durchs Haar und nahm ihm die vielen Ordner ab, die der Kleinere an seinen Körper gepresst hielt. „Wenigstens denke ich daran, meine verlangten Unterlagen dabei zu haben“ antwortete Shou nur darauf, setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz, zog den Sicherheitsbügel hinunter und blickte schmollend den Älteren an. „Saga, du solltest dir an ihm ein Beispiel nehmen“ mahnte nun ein Mann in einen weißen Kittel gehüllt, der ihm kurz mit einer Mappe auf den Kopf schlug, diesen streng ansah und neben Shou seinen Platz einnahm. „Sehr wohl, Nao-senpai“ kam es nur von Saga, der sich über den Kopf rieb, ebenfalls gesichert durch den Bügel war und auf die Mappe blickte, die nun auf seinem Schoß lag. „Warum wolltest du, dass ich ebenfalls mitkomme?“ schoss nun Saga die Frage hervor, nachdem sie endlich gestartet waren und seinen Blick auf den Älteren ruhen ließ. „Damit du vor Ort lernen kannst“ meinte Nao nur knapp darauf, seufzte innerlich auf, schloss kurz seine Augen und ließ sich die Fakten durch den Kopf gehen, die er von Hyde vor einer Weile erhalten hatte. Ein junger Mann befand sich nun in einem Status, den der gelernte Mediziner ihm in der erhaltenen Mail so beschrieb, dass es sich nur um einen Fall handeln konnte: Er war kurz davor, als Deva zu erwachen. Kurz nachdem großen Krieg war ja auch einer der hohen Ratsmitglieder Tavinas mit den gleichen Symptomen ins Reich der Äonen überliefert worden, da man eine Massenpanik der Bevölkerung verhindern wollte. Nao hielt sich seine Hand an die Stirn, dabei durchdachte er jede der beschriebenen Symptome und tief in seinem Inneren hoffte er stark darauf, dass er sich mit seinem Gedanken irrte. Der einizge ihm bekannte Deva, der den großen Krieg von damals unbeschadet überlebte war ein zielloser Vagabund geworden, welcher merkwürdiger Weise von der Regierung Tavinas als auch ihrer eigenen Regierung als solcher akzeptiert wurde. „Nao, was ist mit ihm?“ brachte Shou nun jene Frage hervor, die gerade seine gesamte Nervosität auslöste und kurz den Kleineren anblickend wusste der Leiter des sogenannten Deva-Forschungsprogrammes, dass dieser seine Hausaufgaben gemacht hatte. „Momentan besteht noch Entwarnung; Kouyou-san bestätigt anhand seiner Werte, dass er momentan noch schlummert“ antwortete Nao nun leise werdend, starrte nachdenklich zu Saga und er biss sich dabei stark auf die Lippen, da seine Gedanken nun an die tickende Gefahr mit dem Codenamen Ruki getaufen Mann lagen, der sich derzeit im Tartaros befand.

三 - san

Stürmisches Wetter wütete schon seit Tagen in der bewaldeten Provinz Hyogo und um ehrlich zu sein war er mehr als erleichtert über die Tatsache, dass er momentan ein schützendes Dach über den Kopf hatte. Vor genau einem halben Jahr war er aus dem Institut ausgebüxt, indem er mit weiteren jungen Männern seit ihrem 11.Lebensjahr von der Bevölkerung abgeschottet lebten. Irgendso ein Forschungsprojekt wegen der erst vor kurzem entdeckten Antiker-DNA - er war ja doch keine Laborratte, die sich freiwillig für solche unsinnigen Experimente einsperren ließ und er bereute seine Entscheidung dahin gehend nicht. Vor allem, seit sie sich im Krieg mit anderen atomaren Weltmächten befanden, weil eines der sogenannten vielversprechenden Forschungsobjekte die Kontrolle über sich selbst verloren hatte. Tief in seinem Inneren wusste der junge Mann die Wahrheit, doch er war sich auch bewusst, dass ihm niemand auch nur ein Wort davon glauben würde. „Weißt du, Hiro, ich hätte wahrscheinlich ebenso reagiert wie du“ brachte der Schwarzhaarige tief seufzend von sich, ließ sich in sein Lager aus Reisstroh fallen und starrte die Balken der Scheune an, die er seit dem Beginn der Unwetter als temporären Unterschlupf erwählt hatte. Tief in seine Gedanken versunken lauschte er dem Regen, der mit hämmernden Schlägen gegen das Dach und die hölzernen Wände der Scheune prasselte, wobei er in tiefen Schlummer versank.
 

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„Wie konntet ihr Idioten ihn nur entkommen lassen?“ herrschte ein exzentrischer Mann in seinen Dreißigern das Wachpersonal an und man konnte deutlich an seiner Körpersprache ablesen, dass er knapp vor dem Explodieren war. „Hide-sama, die anderen Beiden hat das Militär übernommen“ vernahm er nun eine vertraute Stimme, zu der er sich umdrehte und seiner Wut kurzer Hand Überhand nehmen ließ. „Kirito, sag mal spinnst du nun komplett? Wie konntest du gegen meinem Einverständnis sie von hier wegschicken?“ tobte der Mann mit leuchtenden pinkgefärbten Haar, funkelte kalt den Jüngeren vor sich an und er verfluchte gerade das Interesse der Regierung an ihren Forschungen. „Hide-sama, bei allem Respekt, aber es war ihr eigener Wunsch das Institut zu verlassen“ konterte der junge Mann nur gelassen, hielt dem Wutausbruch seines Vorgesetzten stand und reichte ihm ein Kuvert, dass mit dem Siegel der Regierung versehen war. „Es ist vorbei; Ni~ya und Tsukasa befinden nun sich unter Obhut der japanischen Regierung“ brachte Kirito noch hervor, der nun seinen Kittel abstreifte, den pinkfarbenen Mann kurz ansah, sich am Abstaz umdrehte und ohne weitere Worte zu sagen aus dem hochgeschützen Gebäude trat, dass für 12 Jahre wie ein zweites Zuhause für ihn geworden war. Hide wusste nur all zu gut, was in diesem Kuvert sich befand: Die Einstellung des Forschungsprogrammes an der Antiker-DNA, weil Hizumi zum Chaos Deva mutiert war und er - Hideto Matsumoto - nicht in der Lage gewesen war, ihn zu stoppen. Nun herrschte wegen einem unbekanntem Wesen ein Weltkrieg und anstatt die Verantwortung für sein Scheitern bei sich zu suchen, schob er alles auf die Industriemächte. Nicht nur seine geliebten Forschungsobjekte, sondern auch seinen Job und auch seinen besten Mitarbeiter hatte Hide mit einem Schlag verloren. „So leicht werde ich mich nicht geschlagen geben“ brachte er nur knurrend hervor, stürmte in sein Labor und zog mit einer Spritze einen neuentwickelten Nanochip auf, den er kurzerhand in den Blutkreislauf des jungen Takanori einpflanzte, bevor er diesen in die Freiheit entließ.
 

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Von vielen Leuten aus seinem Dorf hatte er gehört, dass tapfere Krieger gesucht wurden und er spielte sich schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, dem Militär beizutreten. Einerseits, da er sich so den raschen Tod erhoffte und andererseits, um seine Frau besser beschützen zu können. In seiner eigenen Familie galt er als Sonderling, da er über eine erschreckende Fähigkeit verfügte, die ihnen allen Angst einjagte. Sein Vater war anfangs gegen diese Heirat gewesen, aber als er einsah, dass er den ungewollten Sohn dadurch schneller los wurde, stimmte dieser kurzerhand zu. „Kaoru-san, hol mir frische Eier aus der Scheune“ befahl ihm nun seine Schwiegermutter, mit der er samt seiner Schwägerin und seiner Frau in einem Haus etwas abseits des Dorfes lebte und trotz des Unwetters folgte ihr der junge Mann. „So ein Hundwetter“ brachte er nur von sich, als er endlich die Scheune erreichte, seine Regensachen kurz ablegte und eine Laterne entzündete, um etwas Licht zu bekommen. Wie jedes Mal bei solchen Unwettern schaute Kaoru zuerst nach den paar Tieren, die sie hielten und er stellte zufrieden fest, dass alles in Ordnung war. Selbst das sonst so schreckhafte Federvieh schien sich aufgrund seiner Anwesenheit sichtlich beruhigt zu haben und mit einem Lächen hängte er die Laterne auf. Erst da fiel ihm der junge schlafende Mann im Reisstroh auf, wobei er zuerst recht skeptisch auf diese Erscheinung reagierte. Langsam, aber sicher ging er auf den Schlafenden zu, wobei er sich mit einem Bokken bewaffnet hat, die sich ebenfalls in der Scheune befanden. Aus Angst, der Fremde könnte irgendeine bedrohliche Krankheit haben oder ihn womöglich anfallen, fiel Kaorus Griff um den Bokken doch etwas fester aus und stupste damit den Anderen an.
 

„Was wollt ihr hier?“ fragte er sofort nach, nachdem der Fremde endlich erwacht war, fokusierte sich auf seinen Atem und blickte so bedrohlich wie möglich drein. „Unterschlupf von diesem Hundewetter suchen“ murmelte der Schwarzhaarige nur, der leicht grummelnd den Größeren anblickte und sich gerade zu wundern begann, weshalb dieser sichtlich angespannt wirkte. „Ihr befindet euch auf Privatgrund; seht schleunigst zu, dass ihr die Beine in die Hand nehmt und die Scheune verlasst. Wenn ihr Unterschlupf vor dem Wetter wollt, so geht doch ins Dorf, dort findet ihr ein Zimmer“ mahnte er nun kühler werdend den Kleineren, konzentrierte sich stark auf die hölzerne Übungswaffe und fixierte seinen Blick auf dem Fremden. „Von dort komme ich ja, die wollten mich nicht einmal ins Innere lassen“ grummelte der Schwarzhaarige, rappelte sich nun auf und klopfte sich das Stroh ab, das sich in seinen Haaren und seiner Kleidung verfangen hatte. „Tut mir leid, dass ich hier einfach so reinmarschiert bin, aber ich kann arbeiten wenn es dir passt. Ich bleibe und dafür hast du jemanden, der dir zur Hand geht“ schlug er nun dem Größeren vor, schaute ihm direkt in die Augen und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, dass er gebraucht wurde. Kaoru dachte kurz über den Vorschlag des Fremden nach, so abwegig war das Angebot nicht das dieser ihm gerade machte; vor allem, wenn er sich dem Militär anschließen würde und dadurch die Frauen nicht ungeschützt im Haus zurück blieben. „Unter einer Bedingung: das ihr ebenfalls auf das hört, was die Frauen in diesem Haus zu sagen haben“ brachte er nur hervor, stellte den Bokken wieder dorthin wo er hin gehörte und tief in seinem Inneren fragte er sich gerade, warum er auf einmal das Gefühl bekam, dass dieser Fremde ihm dabei helfen konnte, seine ungewollten Fähigkeiten endlich in Griff zu bekommen.
 

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„Sir, die beiden Deva sind hier“ hörte er einen jungen Soldaten zu ihm sagen, blickte von seinen Unterlagen auf, nickte nur und machte sich mit zwei seiner direkten Untergebenen zur Quarantänestation auf, in der sich die beiden Männer vorerst befanden. „Was ist mit dem dritten Deva?“ fragte er nun nach, wobei er sich noch recht gut an seinen Befehl von oben erinnerte und schaute fragend den Soldaten an. „Er ist kein eingetragener Dark Deva und er ist vor ein paar Wochen aus dem Institut entkommen“ antwortete dieser ihm nur, dabei wirkte der dunkelblonde Mann mehr als besorgt. „Trotzdem, vielen Dank für deine Mühe“ sagte er nur darauf, dann betrat er die Quarantänestation, wo er schon vom für die Neuankömmlinge verantwortlichen Mediziner erwartet wurde. „Yoshiki-sama, sie wollen nur mit ihnen reden“ brachte der Arzt nur hervor, nachdem er ihm den Status der beiden Deva erklärte und Yoshiki blickte in Richtung einer offenstehenden Türe in der er die Beiden vermutete. Mit einem raschen Nicken stimmte er zu, folgte dem Mediziner in einen recht abgelegenen Raum und er hob sichtlich erstaunt eine Augenbraue hoch, als er zwei erwachsene Männer vor sich fand. „Sie sagten doch, dass es sich um Deva handelt, aber da sind ja zwei ganz normale Menschen“ brachte Yoshiki nur hervor, wobei er seitens des Schwarzhaarigen ein Lächeln abluxen konnte. „Hai, das hier sind die beiden Dark Deva Ni~ya und Tsukasa“ antwortete der Arzt ihm noch, dann ließ er den Captain mit den beiden Deva alleine im Raum zurück. „Yoshiki-sama wenn ich richtig liege; wir sind hier, weil wir von ihnen wissen wollen, welchen Plan sie haben, den Chaos Deva zu stoppen der immer mehr Nationen in den Krieg zieht“ schoss der Schwarzhaarige gleich einmal mit seiner Aussage hervor, verschränkte seine Arme und blickte mehr als ernsthaft den Dunkelblonden an. Ein leichtes Lächeln huschte über Yoshikis Lippen, denn ihm gefiel die Einstellung der beiden Deva sehr und er deutete ihnen gegenüber an, dass sie sich setzen sollten. Nachdem sie sich alle an den einzigen Tisch im Raum gesetzt hatten, spielte Yoshiki gleich einmal seine Karten aus und erklärte ihnen die momentane Situation bis ins kleinste Detail.
 

„Selbst wenn Ni~ya und ich in der Lage wären es mit Hizumi auf zu nehmen, so besteht immer noch die Gefahr, dass uns der Planet um die Ohren fliegt“ sagte Tsukasa nun recht nachdenklich geworden zu Yoshiki, lehnte sich leicht zurück und seufzte dabei tief auf. Auch wenn er in der Lage war, sich unter Kontrolle zu halten, so war die Rate der Wahrscheinlichkeit höher, dass der zum Chaos Deva mutierte Hizumi ihre Schwachstellen schon längst heraus gefunden hatte. „Außerdem gibt es ein weiteres Problem; was wenn er damit rechnet, dass Tsukasa und ich seine Gegner sind? Er mag zwar jetzt ein Chaos Deva sein, aber er kennt unsere Techniken bis ins kleinste Detail“ warf Ni~ya noch rasch ein, verschränkte erneut seine Arme und erst da wurde Yoshiki bewusst gemacht, in welcher aussichtslosen Situation sich der gesamte Planet befand. „Die Wahrscheinlichkeit den verschwundenen Deva zu finden sind da doch etwas größer“ meinte er nur zur Auflockerung der bedrückenden Stimmung im Raum, blickte die beiden Deva an und Ni~ya als auch Tsukasa ahnten nun was er zu tun plante. „Yoshiki-sama, wir sind mit dabei“ meinte nun Ni~ya, der sich langsam aufrichtete und den Dunkelblonden direkt ansah. „Ich bin eurer Zusammenarbeit sehr mit Dank verbunden“ antwortete nur Yoshiki darauf, verbeugte sich rasch vor ihnen, dann verließ er das Zimmer und er ordnete dem Arzt an, die beiden Deva in die Ofiiziersunterkünfte zu überweisen. „Verstärkt die Aufnahme der Freiwilligen, wenn wir Glück haben befindet sich unser abgängiger Deva unter ihnen“ befahl Yoshiki seinen beiden direkt Untergebenen, dann zog er sich in seine eigene Unterkunft zurück und ging geistig noch mal all die Informationen durch, die er von Ni~ya und Tsukasa erhalten hatte.
 

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Wochen waren seit seiner erfolgreichen Flucht aus dem ihm so sehr verhasstem Institut vergangen und er blühte sichtlich auf, da er endlich wieder leben konnte. Auch wenn ihm die alte Schachtel immens am Zeiger ging, so tat er all die ihm von ihr aufgetragenen Aufgaben ohne groß zu murren und als dank dafür durfte er weiterhin mit ihnen im Haus leben. Kaoru - der einzige Mann in diesem Haushalt - sah er meist nur frühmorgens, wenn dieser das Haus verließ und erst spät in der Nacht, wenn dieser wieder zurück kehrte. Zu ihm hatte er innerhalb von Tagen begonnen, eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen und von Kaorus Frau erfuhr er schließlich, warum dieser meist den ganzen Tag weg war. „Fühlst du dich dadurch nicht einsam?“ fragte er sie eines Tages, als er ihr dabei half die gewebten Stoffe hinunter zum allmonatlichen Markt zu tragen und schaute sie genau an. „Um ehrlich mit dir zu sein; ich wusste von Anfang an auf was ich mich bei ihm einlasse und doch fühle ich mich ab und an etwas einsam“ antwortete ihm die junge Frau, wobei ihm nur für einen kurzen Augenblick auffiel, wie leer ihre sonst so schönen schiefergrauen Augen wirkten. „Wieso hast du ihn dann geheiratet?“ folgte seine nächste Frage, da er ihre Aussage nicht so ganz nachvollziehen konnte. „Weil Kaoru-san als Einziger mich nicht wegen guten Verbindungen als Frau wollte“ folgte ihre Antwort darauf, wobei sie nun rot um die Wangen geworden war und da erst konnte er verstehen, weshalb sie immer noch felsenfest hinter ihm stand. Mit einem Nicken folgte er ihr den Weg zum Dorf, dabei schwirrten seine Gedanken um seine eigene Familie, die ihn mehr als erleichtert damals an das Institut abgegeben haben als er gerade mal elf Jahre alt geworden war. „Sachie, ehrlich gesagt beneide ich euch um euer Leben“ kamen nun die Wörter aus seinem Mund hervor, blickte die bildschöne junge Frau vor sich an und innerlich fragte er sich gerade, wie es ihm wohl ergangen wäre, wenn sie nicht die Antiker-DNA bei ihm entdeckt hätten. Ob er auch so abgeschieden auf dem Land leben würde? Wäre er verheiratet? Hätte er eventuell Kinder? Tief seufzend ließ er seinen Kopf sinken und er begann denjenigen in seiner Familie zu verfluchen, der diese teuflische DNA an ihn weiter vererbt hat. „Wieso das denn, Tooru-san?“ fragte Sachie nun sichtlich irritiert nach, blieb kurz stehen und blickte den Schwarzhaarigen direkt in die Augen. „Ihr müsst nicht jeden Moment damit rechnen, dass euch die Regierung quer durchs gesamte Land jagt und nebenbei... schon gut, Sachie, vergiss was ich vorhin gesagt habe“ brachte er nur hervor, blickte sie an, lächelte kurz und ging mit ihr nun ins Dorf, dabei ahnte er nicht, wie nachdenklich er die junge Frau deswegen gemacht hat.
 

Nachdem sie erfolgreich am Markt alles verkaufen konnten brachen Sachie und Tooru schweigend auf und die junge Frau fasste die Entscheidung, mit ihrem Mann über Tooru zu reden, da sie unbedingt wissen wollte, was der Schwarzhaarige mit seiner Aussage von vorhin meinte. An diesem Abend lag Tooru nachdenklich im Reisstroh und starrte die Balken der Scheune an, dabei ahnte er nicht das Geringste über die vom Schicksal gefällten Entscheidungen, die sein Leben weiterhin prägen sollten. Auch wenn er gerne um Sachie und Kaoru war, so konnte er nicht weiter deren Leben gefährden und tief seufzend schloss er seine Augen. Was wenn er ausgerechnet hier die Kontrolle über sich verlieren würde? Eine Tatsache, die er nicht verantworten konnte und so fällte er schweren Herzens die Entscheidung, am nächsten Morgen in die unbekannten Weiten aufzubrechen. Hoffentlich nahmen sie ihm es nicht übel, dass er seine rastlose Suche nach einem Ort der Sicherheit fortsetzen würde und Tooru richtete sich nun langsam auf, wobei er ehrlich gesagt seit heute Morgen ein merkwürdiges Gefühl in sich trug, dass Kaoru betraf. Tooru trat ins Haupthaus, nachdem der die Tiere im Stall versorgt hatte und sein ungutes Gefühl ließ ihn nicht los, als ihm Sachie mit einer kleinen Box gegenüber stand. „Tooru-san, ich hab eine letzte Bitte an dich; bitte bring meinem Mann seine Medizin die er scheinbar in der Eile vergessen hat mitzunehmen“ bat sie ihm nun freundlich, reichte ihm die in einem Tragetuch gewickelte Box und mit einem Nicken stimmte er der jungen Frau zu. Er war nur ein paar Meter in Richtung Norden gegangen, als er plötzlich stehen blieb und tief in seinem Inneren deutlich alles nach Gefahr schrie. Gerade als Tooru sich umdrehte, konnte er die Schreie der Frauen hören und Flammen sehen, die bis in den Himmel schlugen. So schnell er konnte rannte er zurück zum Haus, dabei schalt er sich dafür, Sachie und ihre Mutter so schutzlos zurück gelassen zu haben.
 

Tiefes Grollen entkam seiner Kehle, als er einige Männer entdeckte, die auf dem Grundstück zu plündern und brandschatzen begannen und ehe er sich versah, hatte seine komplette Wut die Oberhand übernommen. Einer nach dem Anderem stürzte hastig davon, um seine eigene Haut zu retten, doch es gab kein Entkommen. Der starke Geruch von Blut, Rauch und verbrennenden Körpern brachte Tooru wieder zu sich, dabei riß er erschrocken die Augen auf, als er an sich selbst Blut und rund um ihn herum Leichenteile entdeckte. Er ahnte gerade, was wohl passiert war und tief in seinem Inneren hoffte er darauf, dass Sachie und die alte Schachtel unbeschadet entkommen waren. Die Trauer nahm nun Überhand, als er den geschundenen Körper der erst fünfjährigen Miki etwas abseits des Haupthauses fand und er biss sich auf die Lippen, als er nicht unweit von ihr schließlich Sachie fand. „Du... du bist zurück gekehrt...“ brachte sie mit einem schwachen Lächeln hervor, dabei kämpfte er gegen seine aufkommenden Tränen an und kniete sich neben sie in den sandigen Boden. „Ich werde Kaoru für euch finden und ihm heimzahlen, dass er euch einfach so in Stich gelassen hat“ antwortete Tooru ihr nur, ließ seinen Tränen nun freien Lauf und es setzte ihm zu, dass er nicht einmal Sachie hatte retten können. „Das brauchst du nicht, Tooru.... bring ihm Haohmaru...“ waren noch die letzen Worte von ihr, dann tat sie ihren letzen Atemzug und verließ diese Welt. Erneut auf seine Lippen beißend und seinen Tränen freien Lauf lassend fiel ihm erst jetzt das wertvolle Katana auf, dass die junge Frau aus den Flammen gerettet hatte. Von ihrer Mutter wusste er nur, dass es ein Familienerbstück aus Kaorus Familie war und das Schwert nun an sich nehmend schwor er vor Sachies leblosen Körper, dass er Kaoru finden und auf ihn in ihrem Namen schauen würde. „Bei meinem Leben und meiner Ehre, ich werde mein Wort halten“ sagte er noch in Richtung der Brandruinen, starrte noch eine Weile an den Ort des Unglücks, dann drehte er sich um, schnappte sich das Katana und brach samt der Box in Richtung Tokyo auf, da er dort erst einmal an wichtige Informationen gelangen wollte.
 

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„Sir, da ist einer der sie interessieren wird“ sagte einer seiner direkten Untergebenen gerade zu ihm, als er gerade dabei war eine Liste der aufgenommenen Rekruten zu verfassen und blickte von seinem Clipboard auf. Neugierig geworden folgte er ihm auf den Appellplatz, wo sich die jungen Männer aus ganz Japan versammelten und sein Blick blieb auf einem violetthaarigen Mann hängen, der sich gerade eintragen ließ. „Yoshiki-sama, ihr werdet doch ihre Fähigkeiten austesten?“ fragte ihn nun Ni~ya, der ebenfalls erschienen war und seinen Blick auf die Gruppe geworfen hatte, die vor kurzem angekommen waren. „Ni~ya-san, wir sind nicht die gelben Engel“ antwortete der Dunkelblonde nur darauf mit einem scherzhaften Lächeln, ließ sich die Namensliste der eingetragenen Rekruten geben und ihm fiel klar auf, dass ein Name die Neugier des Dark Deva erweckte. „Ich habe eben gehört, es sind Freiwillige aus Hyogo angekommen?“ fragte nun Tsukasa nach, der bei den Tests anwesend sein wollte und schaute Yoshiki als auch Ni~ya genau an.
 

„Hai, unter ihnen ist einer, der mich interessiert“

„Wie lautet sein Name?“

„Kaoru Niikura“

„Er ist aus Hyogo?“

„Hai, mal sehen was er so drauf hat, Tsukasa“
 

Mit einem Nicken stimmte der Dunkelbraunhaarige zu, richtete seinen Blick nun auf die Halle, wo die Rekruten gegeneinander antreten sollten und genau da fiel ihm auf, dass mit dem eingetragenen Rekruten Kaoru Niikura etwas nicht zu stimmen schien.
 

„Ni~ya, spürst du es auch?“

„Die gleiche Wellenlänge wie bei Hizumi und Kyo“

„Aber er zeigt keine Anzeichen davon, dass er einer von uns ist“

„Tsu, bemerkst du es immer noch nicht? Er ist ein Tamer“

„Unmöglich... willst du etwa sagen er ist genau wie...?“

„Hai, genau wie Professor Shimizu“
 

Verbittert blickte Tsukasa in Richtung Boden, da Ni~ya und er vor nicht all zu langer Zeit miterleben mussten, wie ihr einziger Freund, Mentor und Helfer Professor Michi Shimizu von einer militanten Rebellengruppe entführt und später dann gefoltert, vergewaltigt und ermordet worden war. Dieses Ereignis war ja der ausschlaggebende Grund gewesen, warum ihr Freund Hizumi schließlich zum Chaos Deva mutiert war und um ehrlich zu sein befürchtete Tsukasa, dass wer immer auch Kaorus zukünftiger Partner sein würde eines Tages genau so endete wie Hizumi. Allein aus der Stimme seines Freundes konnte er heraus hören, wie tief betroffen er noch von diesem shrecklichem Vorfall war und ihnen beiden war klar genug, dass nur die Hoffnung auf ein besseres Leben ihnen geblieben war. „In wie fern kann uns ein Tamer behilflich sein?“ fragte Yoshiki nun nach, richtete seinen Blick auf die beiden Dark Deva an seiner Seite und verfolgte weiterhin, wie einige junge Männer am Parcours erschöpft aufgaben. „Nur durch einen Tamer kann verhindert werden, dass ein Shadow Deva die Kontrolle über sich selbst verliert“ erklärte nun Ni~ya dem Captain der Spezialeinheit, verschränkte wie gewohnt seine Arme und ließ seinen Blick auf Kaoru schweifen, der mit Bestzeit den Parcours schaffte. „Pata hatte recht, der Junge ist wirklich interessant“ meinte Yoshiki nur darauf, betrat mit den beiden Deva die Halle und erst da blieb ihnen fast die Luft stehen, als sie Kaoru nun gegen eine Gruppe von Rekruten im Kampf beobachteten. Im Kampf Mann gegen Mann lösten sich vor ihren Augen fast drei Männer komplett auf und einem traten langsam die Gedärme hervor.
 

„Holt sofort die Sanitäter“ befahl Yoshiki im scharfen Ton, während Ni~ya sich einfach in den Raum wagte und den unkontrollierten Angriffen Kaorus parieren konnte. Mit einem gezielten Schlag in die Magengegend setzte er ihn außer Gefecht und betrachtete nun genauer den violetthaarigen Mann vor sich. „Psycho-telekinetische Kräfte, das ist wirklich mal was neues“ murmelte der Schwarzhaarige nur vor sich hin, als die Rettungskräfte endlich eintrafen und diese bei drei der Rekruten nur noch den Tod feststellen konnten. Auf dem Weg zur Krankenstation wurde Ni~ya bewusst, dass ihre gesamten Hoffnungen nun auf Kyo und auf diesem jungen Mann ruhten. „Kaoru, wartet mal, wo bringt ihr ihn hin?“ vernahmen die beiden Dark Deva eine mehr als vertraute Stimme, wobei sie sich zeitgleich nun umdrehten und einen schwarzhaarigen Mann entdeckten, der kampfbereit die Soldaten anfunkelte. „Yoshiki-sama, hier ist ihr entlaufener Shadow Deva“ meinte Tsukasa nur mit einem Lächeln, der nun auf die Soldaten zuging und die darum bat, ihm Durchlass zu gewähren, da dieser junge Mann ihre Geheimwaffe war. Sofort ließen die beiden Soldaten Kyo durch und der Schwarzhaarige blickte etwas misstrauisch den Jüngeren an. „Lange nicht gesehen; Kenji, Yuji“ brachte er nur knapp hervor, sah die Dark Deva nur kurz an, dann ging er auf den auf einer Trage sich befindenden Kaoru zu und man konnte ein dunkles Grollen von ihm vernehmen. „Baka, jetzt ist keine Zeit zu schlafen“ knurrte er nur den violetthaarigen Mann vor sich an, knallte ihm vor allen Anwesenden eine Ohrfeige und bevor Yoshiki auch nur reagieren konnte kam dieser auch wieder zu sich, als sie nun die Krankenstation erreichten. „Tooru... ich danke dir“ hörte er nun Kaoru zu ihm sagen, nachdem der Arzt ihn untersuchte und Kyo nun mit ihm alleine im Raum war, wobei er ihn lange anschaute und sich zuerst fragte, was dieser wohl damit meinte. „Es tut mir leid, dass ich Sachie und Miki nicht beschützen konnte“ brachte er nur von sich, senkte leicht seinen Kopf und setzte sich auf den freien Stuhl. „Ich weiß was du getan hast und dafür bin ich dir dankbar“ sagte Kaoru nun zu ihm, streckte seine Hand nach ihm aus, dabei wurde Tooru erst jetzt klar, dass er sich nur solange im Griff gehabt hatte wie Kaoru in seiner Nähe gewesen war.
 

„Sind sie jetzt überzeugt genug, Yoshiki-sama?“ fragte Ni~ya nun nach, der mit Tsukasa und Yoshiki vor der Tür stehen geblieben war und mit verschränkten Armen ihn direkt ansah. „Ich werde mit ihm über unseren Plan reden sobald er wieder auf den Beinen ist, bis dahin bleiben beide auf der Krankenstation“ sagte nur Yoshiki darauf, sah die Dark Deva genau an und tief in seinem Inneren hatte er mehr Angst davor, dass die Führungsriege seine Idee ablehnte, einen Shadow Deva samt seinen Tamer gegen einen außer Kontrolle geratenen Chaos Deva einzusetzen. „Kami-sama steh uns bei und lass uns den nächsten Tag noch lebendig erleben“ brachte Yoshiki leise murmelnd vor sich hin, bevor er den Konferenzsaal betrat und die führenden Köpfe aller sich im Krieg befindenden Nationen auf den Bildschirm rufen ließ, um ihnen die Methode mitzuteilen wie man Hizumi entgültig stoppen konnte.

四 - yon

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

五- go

Sein Leben war nicht immer eins gewesen um das man ihn hätte beneiden können; bevor er ein Teil der Forschungstruppe an Devas wurde, lebte er in einem ziemlich herunter gekommenen Viertel am Rande der pulsierenden Millionenmetropole Tokyo. Sein leiblicher Vater war andauernd stockbetrunken als auch ständig high und schlug ihn ohne jegliche Rücksicht auf ihn zu nehmen; seine Mutter war aufgrund einer knappen Überdosis eines gefährlichen Medikamentencocktails psychisch so geschädigt, dass man sie kurzerhand in die nächstbeste Nervenheilanstalt der Stadt einweisen ließ. Kaum das er seinen elften Geburtstag und die erste Klasse der Mittelschule erreichte, verkaufte sein Vater ihn als Versuchskaninchen an ein staatliches Institut, nur weil dieser wieder dringendst Geld für Drogen & Alkohol benötigte. Die ersten paar Tage außerhalb seiner gewohnten Umgebung ließen ihn - Takanori Matsumoto - eine Unbeschwertheit genießen, die ihm eigentlich seit dem Tag seiner Geburt an zum Großteil unbekannt war. Zum Leiter des Programmes an das sein Vater ihn verkaufte knüpfte er rasch eine Verbindung und er war innerlich sichtlich erstaunt darüber, wie einfühlsam dieser mit ihm umging. Er - Takanori - sah seinen Aufenthalt hier wie eine Art kurzen Urlaub aus der Hölle an, in die er jederzeit zurück gesandt werden würde, aber genau einen Monat nach seiner Ankunft ereilte ihm ein Schicksalsschlag, der ihn doch sehr traurig stimmte. Seine beiden Eltern waren innerhalb von nur ein paar Tagen verstorben; seine Mutter war in einem unbeobachteten Moment vom nächsten Dach eines Hochhauses gesprungen und sein Vater war so sternhagelvoll gewesen, dass er einen heran kommenden Güterzug nicht mitbekam. Auch wenn die Verhältnisse nicht gerade kindgerecht gewesen waren in denen er bisher mit seinen Eltern lebte, so hatten sie sich trotz ihrer starken Sucht rührend um ihn gekümmert. Er konnte sich noch ganz gut an seinen fünften Geburtstag erinnern, wo beide eine Therapie versuchten, nur um für ihn - ihren einzigen Sohn - clean zu werden, doch kurz nachdem er in die Grundschule eingetreten war, begann das alte Muster erneut von vorne.
 

Seufzend öffnete er nun seine Augen, starrte auf die felsige Decke seiner Unterkunft und richtete nun seinen Blick auf seinen Unterarm, wo er Anzeichen einer neuen unbekannten Krankheit aufwies. Dunkle Flecken hatten sich um das Mal gebildet wo er einst die Injektion erhielt, dabei war sich Takanori in diesem Augenblick bewusst, dass sein Körper gegen jene Zellen ankämpfte, die Hide ihm verabreicht hatte bevor sie das Institut verließen. „Vater, ich werde der Welt beweisen, dass deine Forschungen nicht umsonst gewesen sind“ brachte er nun leise von sich, da er sich seiner sogenannten Bewacher bewusst war und zog sich rasch einen dünnen Anorak an, da er sich unbedingt die Beine vertreten wollte. Jedem seiner Bewacher hatte er einen neuen Namen gegeben, damit soetwas wie Teamgefühl unter ihnen aufkommen würde und am liebsten war er mit Reita und Uruha zusammen. Trotz des gewaltigen Unterschiedes der beiden jungen Männer in deren Charakter schätzte er sie sehr und langsam überlegte er sich, ob er sie in seinen genialen Plan einweihen konnte. „Aoi, hast du zufällig Uruha gesehen?“ fragte er nun den schwarzhaarigen Mann, den er gerade auf seinem Rundgang entdeckte, beide Hände in die Jackentasche stopfte und ihn anlächelte. „Hey Ruki, du suchst Uruha? Der ist kurz bei Kai etwas besprechen“ sagte dieser nur zu ihm, wuschelte ihm durch sein trifarbenes Haar und das warme Lächeln des schlanken Mannes baute ihn immer sofort auf wenn er sich am Boden fühlte. Kai - ihr kochender Wissenschaftler, wie er ihn gerne bezeichnete - hielt sich gerne in einem Bereich des Höhlensystemes auf, wo man auf die seit Urzeiten auf natürliche Weise gewachsenen Elektrolytkristalle in den verschiedensten Arten stieß und raschen Schrittes machte er sich auf den Weg dorthin den er selbst im tiefsten Schlaf finden würde. Nebenbei wollte er Kai den Fortschritt der Flecken zeigen, da dieser für seine Gesundheit verantwortlich war und nachdenklich wie er nun geworden war blieb er kurz stehen. Hide musste etwas damit bezweckt haben ihm noch die Injektion zu geben bevor das Institut entgültig geschlossen wurde, doch was genau war sein Plan mit ihm? Warum war gerade er - Takanori Matsumoto - für diese Injektion ausgewählt worden? „Ein Chaos Deva, den man kontrollieren kann“ murmelte er nun vor sich hin, als es ihm auf einmal wie Schuppen von den Augen fiel. Jetzt wusste er auch, warum er diese mysteriöse Krankheit in sich trug. Sein Körper bekämpfte die auf natürlicher Weise entstandenen genetischen Veränderungen jener Zellen, die ursprünglich ein Teil von Hizumis DNA waren und er ahnte auch, weshalb ihn Hide als Träger ausgewählt hatte. „Weil ich nicht wie die Anderen die Antiker-DNA in mir trage könnte ich als Chaos Deva mich unter Kontrolle halten“ brachte er nun leise vor sich hin, ging nun den Weg weiter, der sich gerade vor ihm ausbreitete und er hatte schon lange die Entscheidung gefällt jene Leute zu richten, die ihn verbannen ließen und die für Hizumis Tod verantwortlich waren.
 

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„Keinen Schritt weiter, wenn euch euer Leben lieb ist“ brachte der Schwarzblondhaarige nun warnend hervor, ließ seine Hand am Griff seines Katanas ruhen und blitzte wachsam die drei Männer an, die exakt in drei Meter Entfernung zu ihm standen. Hier musste man misstrauisch sein um den nächsten Tag in einem Stück zu erleben, daher sah er seine Fähigkeiten am Besten umgesetzt, wenn er die groben Sachen übernahm. „Dann kannst du uns ja weiterhelfen. Wir haben uns verlaufen“ hörte er nun den Rothaarigen sagen, der sichtlich erleichtert schien einen weiteren Menschen in dieser trostlosen als auch harschen Gegend anzutreffen. Fragend hob er nun eine Augenbraue hoch, da ihn die Naivität des rothaarigen Mannes deutlich aus dem Konzept brachte und er wunderte sich gerade, ob die drei ihm Unbekannten von Tavina aus hier her geschickt wurden. „Seid ihr Verurteilte des hohen Rates von Tavina?“ fragte der Schwarzblonde nun kühl nach, dabei bestätigte sich seine Vermutug, als der Größere von ihnen nur kurz mit dem Kopf nickte. „Folgt mir“ kam nun knapp von ihm an die drei Männer, wobei er ganz gut die Regeln wusste, die ihnen Kai und Nao für das Zusammenleben in dieser unwirklichen Gegend aufgestellt hatten. Aus dem Augenwinkel heraus konnte er deutlich beobachten, dass der Rothaarige ihm am liebsten eine Unmenge an Fragen an den Kopf geworfen hätte, doch seine beiden Begleiter brachten ihn mit einem simplen Blick dazu still zu sein. „Aki, du bist schon wieder zurück von deiner Patrouille?“ fragte nun der schwarzhaarige Mann sichtlich verwirrt nach, als er ihn mit den drei fremden jungen Männern im Schlepptau bemerkte und erst da wurde ihm bewusst, in welcher Lage sie sich alle nun dank der Anwesenheit der drei jungen Männer befanden „Ich hole rasch Kai“ vernahm er noch von ihm, dabei blickte er ihm nur hinterher und entschied vorerst, die Unbekannten ins Innere zu bringen. „Sind wir hier im Tartaros?“ hörte er nun den dunkelhaarigen Mann ihn fragen, an den er sich nun wandte und ihm fiel klar die Kälte als auch Disziplin in den fast schwarzen Iriden seines Gegenübers auf. „Hai; was immer ihr auch in Tavina verbockt habt, hier werdet ihr nicht mehr so schnell lebend hinaus kommen“ antwortete der Schwarzblonde nun lässig den drei Männern die direkt vor ihm standen, verschränkte nun seine Arme, sah sie alle neutral gestimmt an und erneut verwirrte ihn das Verhalten des Rothaarigen auf seine eben gesprochenen Worte. // So wie er gerade darauf reagiert; das erinnert mich voll an Shou, wenn er kurz vor der Verzweiflung steht // dachte er nun, wandte sich an den rothaarigen Mann und ein ungutes Gefühl kam in ihm gerade in der Magengegend auf. „Wie kommt es überhaupt, dass ein angehender Magus vom hohen Rat verbannt wurde? Soweit ich weiß ist der Ausbilder eines Magus bis zum Ende der Lehrzeit für ihn verantwortlich, da es viel zu gefährlich ist die laufende Ausbildung abbrechen zu lassen“ richtete er nun seine Worte an die beiden anderen Männer mit denen der Rothaarige hierher geschickt worden war, die er direkt anschaute und auf eine Aufklärung der momentanen Situation hoffte, in die er nun mit seinen Freunden hinein geraten war.
 

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Wie in drei Teufels Namen konnte er es eigentlich zulassen und sich so demütigen lassen? Nur weil er sich von seiner eigenen Neugier soweit hat treiben lassen, um an die nötigen Informationen zu gelangen? Angewidert wie er gerade von sich selbst war wischte er sich über die Lippen, warf noch einen raschen Blick zu dem im kryogenen Tank befindenden jungen Mann und Wut über ihn selbst kochte nun in ihm hoch. Ausgerechnet an Kaoru Niikura, Mitglied des hohen Rates und Tamer des einzig verbliebenen Shadow Devas hatte er - Sakito Edokawa - seinen Körper angeboten; genau jene Person, die er eigentlich tief in seinem Herzen aufgrund ihrer Persönlichkeit nicht als Führungsperson akzeptieren konnte. „Das wird noch ein gewaltiges Nachspiel haben“ grummelte er nun leise vor sich hin, verließ nun den Keller und suchte die Villa des Senatvorsitzenden auf, dem er seit seiner Ankunft in Tavina als Mädchen für alles diente. Gerade als er in den Privatbereich der prachtvollen Villa vorstoßen wollte, fiel ihm ein vertrautes Gesicht auf, mit dem er sehr zu seinem Leidwesen Tag & Nacht zusammen leben als auch arbeiten musste.“Teru, ich muss dringend mit Meister Camui reden“ sagte nun der junge Mann mit den hellbraunen Haaren zu seinem Gegenüber, der dank seiner Kleidung immer so wirkte, als entstamme er dem Adel. „Meister Camui ist gerade beschäftigt“ kam es nur knapp vom silberblonden Mann, der sich mit dem Ende einer Haarsträhne spielte und den Älteren gelangweilt anblickte. „Es ist aber wichtig, Teru. Ich muss mit ihm über Ni~ya-san sprechen“ drängte er nun den Jüngeren dazu, ihn endlich in den Flügel durchzulassen wo ihr Meister seine privaten Gemächer hatte und dank der richtigen Wahl seiner Worte hatte er endlich Terus Neugier geweckt. „Ni~ya? Etwa den Deva, der sich seit tausend Jahren im kryogenen Schlaf befindet? Sakito, du willst ihn doch nicht wieder erwecken lassen?“ wollte nun der silberlonde Mann nun wissen, schlang eine Hand um seine Taille und blickte sein Gegenüber nun eine Spur freundlicher an. „Nicht ich, Teru, sondern Ratsmitglied Niikura. Er kennt unsere Verbindung zu Meister Camui ganz genau, weswegen er mich darum bat, Ni~ya-san aus seinem Schlaf erwecken zu lassen“ schoss es nun aus Sakito hervor, dessen inneres Bauchgefühl ihm gerade sagte, dass er Teru gegenüber ruhig die volle Wahrheit auftischen konnte und ihm fiel sofort auf, dass es im Inneren des Jüngeren zu arbeiten begann.
 

„Meister Camui wird überhaupt nicht entzückt sein, aber ich richte ihm aus, dass wir auf Befehl des Ratsmitgliedes Niikura den Deva erweckt haben“ brachte Teru nur seufzend hervor, stützte mit seiner freien Hand seine Stirn, schüttelte leicht seinen Kopf und er wirkte sichtlich überrascht, als ihm Sakito einen kurzen Kuss auf die Wange hauchte. „Ich seh zu, dass du ungeschoren davon kommst, Teru“ meinte der junge Mann mit den hellbraunen Haaren noch zu ihm, zwinkerte ihm noch rasch zu, dann verschwand er wieder zurück zu Ni~ya. Gerade als er den Mechanismus bedienen wollte, der den Schmelzprozess ins Laufen brachte, sank Sakito kurz in die Knie und als er den Ärmel seines Pullovers nach oben schob, biss er sich aufgrund der Intensität der dunklen Flecken auf seinem Arm auf seine Lippen. // Die Ausbreitung der Flecken und auch die Intervalle werden immer kürzer.... verdammt, mir bleibt nicht mehr lange Zeit // dachte Sakito gerade, schob seinen Ärmel wieder hinab, aktivierte den Mechanismus und tief in seinem Inneren erhoffte er sich nur, dass ihn Ni~ya-san zu der erhofften Quelle führen konnte, die diese Krankheit heilen konnte an der er seit dem Ende des großen Krieges litt. Außer ihm existierte noch ein weiterer junger Mann mit den exakt selben Symptomen wie er sie hatte, aber dieser war mit Beginn der Zeit des Friedens als Staatsfeind beider Regierungen angesehen und auf Lebenszeit in den Tartaros verbannt worden. Ehrlich gesagt wusste Sakito nicht genau, in wie weit diese Krankheit beim Anderen über die Jahre seiner Isolierung fortgeschritten war. „Verzeih, aber um mein eigenes Leben zu retten muss ich einen Deva finden, der noch nicht erwacht ist und dessen Kräfte ich zur Heilung nutzen kann“ sagte er nun in Richtung des kryogenen Tankes, indem gerade das Eis zu schmelzen begann und er schlang schützend beide Arme um seine Taille. Doch während er darauf wartete, dass der Deva aufgetaut wurde fiel ihm erneut wieder ein, wie man am besten einen Shadow Deva besiegen konnte. „Der Tamer... in diesem Fall Kaoru-sama ist der Schwachpunkt von ihm“ brachte Sakito nun hervor, nachdem er endlich dank logischer Denkweise die Identität seines Heilmittels heraus fand. Er musste nur einen Weg finden, wie er Kaorus Kräfte absorbieren, diesen für immer vernichten und sie zur eigenen Heilung umwandeln konnte. // Notfalls bin ich auch gezwungen, mir die Lebensenergie seiner Schützlinge mir anzueignen // war nun sein nächster Gedanke, als ihm nun Terus Anwesenheit auffiel und seinen Freund als auch Arbeitskollegen in seinen Plot einweihte.

六 - roku

Er wirkte überhaupt nicht begeistert über den momentanen Verlauf der Dinge und er bat den jungen Silberhaarigen darum, bei Sakito zu bleiben. // Er nimmt sich gewaltig viel heraus, dafür dass er Mitglied des hohen Rates ist // dachte er nun, hatte seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt und ließ seinen Blick aus dem Fenster werfen, während seine junge chinesische Konkubine wortlos das Zimmer verließ. „Warum in aller Welt will er den Deva erwecken? Es sei denn, er hat von Anfang an den Senat als auch den hohen Rat belogen“ meinte er nun vor sich hinmurmelnd und um ehrlich zu sein kam es ihm nicht gerade geheuer vor, dass Kaoru Niikura während wichtigen Versammlungen des hohen Rates sogar seine Hände bedeckt hielt. Soweit er sich aber erinnern konnte, wurde sogar in der Verfassung Tavinas vermerkt, dass der verbliebene Shadow Deva als auch sein Tamer von den Staatsgründern gekenntzeichnet wurden um sie rasch identifizieren zu können. Ein Lächeln lag nun auf seinen Lippen, da eine leise Ahnung gerade in ihm aufstieg. Konnte es wirklich sein, dass sich einer der beiden Gekennzeichneten momentan mitten im hohen Rat befand? Das würde auch erklären, warum Kaoru auf einmal darauf bestand den eingefrorenen Deva aus seinem tausend Jahre währenden Schlaf zu erwecken. Von Lord Jirachi Sogoukyo hatte er diesen damals ziemlich günstig abgekauft, weil dieser sich mit einem schlafenden Deva in seinem Haus mehr als unwohl fühlte und nebenbei gehörte ihm noch der zweite schlafende Deva, der sich aus Sicherheitsgründen im Forschungsinstitut im Reich der Äonen befand. Nun da er genau wusste, was nun zu tun war ging er rasch hinaus in den Garten, wo er in einem kleinem Haus mehrfach preisgekrönte Brieftauben hielt. Rasch hatte er eine kleine Notiz an die wichtigsten Köpfe innerhalb des hohen Rates verfasst und schickte sie nun per Brieftaube zu ihnen. „Der 1.Akt wird ein phänomenales Ende nehmen“ meinte er sichtlich zufrieden mit sich selbst, ging wieder hinein, da er sein Arbeitszimmer aufsuchen wollte und diesmal würde er als Retter ihrer Kultur als auch ihres politischen System gefeiert werden. „Meister Camui, der Schmelzprozess befindet sich gerade bei 43%“ hörte er nun Teru zu ihm sagen, der sich respektvoll vor ihm verbeugte und als er sich umdrehte bemerkte er Sakito, der ein in feinste japanische Seide eingewickelten Gegenstand in seinen Händen hielt. „Hier, Meister Camui, ich konnte Kaoru-samas Schwert ausfindig machen“ sagte dieser nun zu ihm, verbeugte sich rasch und reichte ihm das Schwert. „Ein wahres Kunstwerk“ meinte er nur, als er die Seide kurz zur Seite schlug und auf die wahrlich kunstvoll verzierte Scheide des Schwertes blicken konnte. „Sakito, bleib beim Deva und halte ein wachsames Auge auf ihn. Teru, bitte bring dies zu Claudius, er wird sofort wissen was damit zu tun ist“ gab er nun die Befehle an seine beiden Schützlinge, die ihm lieb & teuer geworden sind und Sakito gab er noch ein Zeichen, dass Kaoru Niikura noch heute vor dem Senat sich zu verantworten hatte. „Ich danke euch, Meister Camui“ brachte Sakito noch rasch hervor, verbeugte sich noch kurz vor ihm, dann kehrte er zu Ni~ya zurück, der schon zur Hälfte aufgetaut war. // Wie kann man nur jemand der so wunderschön ist in ewiges Eis einsperren? // schoss nun der Gedanke durch Sakitos Kopf, der es als richtig empfand, dass er Teru in seine Pläne eingeweiht hat und auch ihr Meister war in dieser Sache voll hinter ihnen.
 

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„Was ist hier bitte los?“ fragte sich ein dunkelhaariger Mann, der von seinem Klemmbrett aufsah und am Kontrollturm einige Schalter wie verrückt aufblinken sah. Da er hier nur die Inventur machen sollte, kannte er sich natürlich mit der verwendeten Technik in diesem Gebäude nicht aus und er machte innerlich eine Vermerkung, dass er seinem Vorgesetzten davon in Kenntnis setzte. „Bist du fertig, Mason?“ fragte ihn ein großgewachsener Mann mit rotblonden Haaren und Sommersprossen im Gesicht, der das Klemmbrett nach der Inventur einsammelte und ihn genau anschaute. „Ja, nur am Kontrollturm haben plötzlich einige Schalter wie verrückt aufgeleuchtet“ antwortete Mason nun wahrheitsgetreu seinem Vorgesetzten, der kurz nickte und ihn ins Nachbargebäude schickte, um dort die für heute angesetzte Inventur zu beenden. „Ogata, McSievers; macht euch bereit, wir gehen hinab in den Bunker“ sagte der Rotblonde über Funk Bescheid, der nun im Raum mit dem Kontrollturm stand, die von Mason erwähnten blinkenden Schalter bemerkte und für diese Aufgabe auf seine zwei besten Techniker zählte. Hiroto war zwar erst seit fast neun Jahren hier tätig, doch der sympatische Japaner mit den dunklen Haaren war rasch innerhalb dieser Hierachie aufgrund seines Geschicks aufgestiegen. Außerdem arbeitete jeder in seinem Team gerne mit ihm zusammen, da man 100% auf Hiroto Ogata bauen konnte. „Sir, meinen sie das jetzt ernst? Wir gehen in den Bunker?“ hörte er die leicht ungläubige Stimme des Japaners, der mit seinem Partner Duncan McSievers nun anwesend war und leicht fragend seinen Kopf schief legte. „Der Bunker, Maarten?“ fragte Duncan nur nach, worauf der Rotblonde nur nickte und in kurzen Worten sie aufklärte, weshalb er mit ihnen dort hin ging. Die beiden vom Wesen her ziemlich verschiedenen Männer wirkten recht nachdenklich, doch sie nickten nur und folgten gehorsam dem Befehl ihres Vorgesetzten, dabei erinnerte ihn Hiroto an eine Tatsache, die er fast vergessen hätte. „Amano, sieh zu, dass du den Doc über die momentane Situation einweihst“ gab Maarten nun den Befehl an den jungen Japaner über Funk weiter, der innerhalb ihres Teams nur als Tora bekannt war, weil dieser sich oft lautlos wie ein waschechter Tiger bewegte.
 

„Hier Tora, Over. Habe verstanden. Over. Soll ich auch sicherheitshalber evakuieren lassen? Over.“

„Bring die Forscher alle ins Nachbargebäude, Over.“

„Verstanden. Kümmere mich sofort darum. Over & Out“
 

„Auf Tora ist ebenfalls Verlass“ meinte Duncan nur, als sie nun in Richtung Bunker aufbrachen und Hiroto grinste nur bei der Aussage des Älteren. Seit Shinji Amano vor fast anderthalb Jahren zu ihnen ins Team gekommen war, funktionierte die interne Kommunikation des Forschungslabores um einiges besser, da der gelernte Funktechniker innerhalb dieser Anlage das ganze System auf den neuersten Stand der Technik brachte. „Stimmt und ehrlich gesagt war es gut, dass ich mich für ihn entschieden habe“ sagte nun Maarten darauf, da er sich noch sehr gut an die anderen Bewerber aus dem Reich der Äonen erinnerte, die Tora durch seinen Charme als auch sein Wissen und seiner Fähigkeiten klar übertrumpfen konnte. „Sag mal Hiro, wie gehts eigentlich deiner Familie?“ fragte Duncan nun nach, der ganz genau wusste, dass Hirotos Familie eigentlich in Tavina lebte und wenn diese konnte kam sie auch auf Besuch vorbei. „Ganz gut, wenn man bedenkt, dass vor ein paar Monaten der Präsident ermordet wurde“ meinte der dunkelhaarige Japaner nur darauf, da jeder innerhalb des Teams davon wusste, dass seine kleine Schwester mehrere Jahre als Gouvernante für den Präsidenten der beiden Gebiete Tavina als auch das Reich der Äonen gearbeitet hat. „Übrigens Duncan, ich soll dich von meiner Nichte grüßen lassen“ brachte Hiroto nun hervor, wobei selbst sein Chef Maarten ganz genau wusste, mit welchen Spitznamen das kleine Mädchen den Schwarzafrikaner belegte.
 

Kurz bevor die drei Männer den streng bewachten Bereich um den Bunker erreichten, konnten sie deutlich erkennen, dass da unten etwas nicht stimmte und sie stiegen nun wachsamer die Leiter hinab, die in eine Kammer mit einem kryogenen Tank führte, welche hier im gesamten Labor nur als ,der Bunker‘ bekannt ist. „Sir, die Anzeige deutet 73% an“ berichtete sofort Hiroto, der nun beim Tank stand und Duncan als auch er selbst bekamen deutlich mit, wie ihr Chef leicht deswegen fluchte. „Maarten, wer immer das System aktiviert hat, es muss in Tavina geschehen sein“ sagte nur Duncan, der den Code bis nach Tavina in einen Keller des Sentasgebäudes zurück verfolgen konnte und leider war der Zeitpunkt schon viel zu spät um den ganzen Vorgang zu stoppen. „Verdammt, es sind schon 89%“ kam es nun aus Hiroto hervor, der trotzdem mit Duncan sein Bestes versuchte, den eingefrorenen Deva daran zu hindern wieder zu erwachen und Maarten funkte zu Tora durch, dass er den Doc von Code Red in Kenntnis setzen soll. „Maarten, was nun? Es sind schon 95% erreicht“ fragte Duncan nun nach, blickte wie Hiroto den rotblonden Mann fragend an und ohne groß zu überlegen was nun zu tun sei versiegelten sie den Zugang zum Bunker. „Herrschaften, es hat mich sehr gefreut mit euch zu arbeiten“ sagte Maarten nun zu seinen zwei besten Technikern, da keiner der drei Männer im Augenblick wusste, ob sie jemals lebend diesen Ort verlassen würden. „Wir haben noch einen Job zu tun“ sagte Duncan nur darauf, worauf Hiroto nur leicht grinste und auch der Rotblonde verstand sofort, was der Schwarzafrikaner mit seiner Aussage meinte. „Es liegt nun an uns, den Deva daran zu hindern unsere geliebte Heimat zu vernichten“ kam es von Maarten, der wie Hiroto & Duncan kampfbereit vor der Schleuse zur Leiter stand und alle drei Männer mit mehr als mulmigen Gefühl zum Tank blickten, der sich nun zu öffnen begann, nachdem die Anzeige 100% erreichte.
 

Zeitgleich erreichte Nao das Labor und er war mehr als erstaunt, dass Tora sie ins Nachbargebäude wies. „Nao-sama, es herrscht Code Red“ richtete der junge Japaner dem Wissenschaftler nun aus, dabei schien auch Shou sofort den Ernst der Lage verstanden zu haben. „Tora, die Medikammern, sind die wenigstens noch funktionstüchtig?“ wollte Shou nun wissen, da diese vor fast einem viertel Jahr ausgefallen waren und Tora nickte nur rasch auf die Frage des Elementarwissenschaftlers. „Saga, lass dir von Tora zeigen, welche Bereiche gesperrt sind und wer alles Hilfe benötigt“ befahl nun Nao seinem Lehrling, dann eilte er mit Shou und Hyde in die medizinische Fakultät, wo er Toshiyas Werte in Auge behalten wollte. Shinya folgte ihnen natürlich, dabei ahnte er nicht im Geringsten, was in Wirklichkeit tief im Inneren des Dunkelhaarigen schlummerte.
 

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„Kaoru Niikura? Sie sind hiermit unter Gewahrsam des Senates“ hörte er nun eine Stimme an ihn gerichtet, als er gerade die Aservatenkamer aufsuchen wollte, in der sich nicht nur Ni~yas geliebte Schwerter sondern auch sein eigenes Katana aufbewahrt befand. Ohne zu widerstreben ließ er sich von den beiden Wachen ins Hauptversammlungsgebäude des Senates bringen und ruhig wie er war blickte er in die Gesichter jener Männer, die vor zehn Jahren schließlich nachgaben und ihn - Kaoru Niikura - zu einem Mitglied des hohen Rates ernannten. Ein kurzen ungläubiges Kopfschütteln, als er erkennen musste, dass sogar die Mitglieder des hohen Rates eingetroffen waren und er ahnte gerade wer hinter all dem steckte. „Gackt, wozu ruft ihr eigentlich eure Senatspfaffen und die Mitglieder des hohen Rates zusammen?“ kam es nun recht forsch von Kaoru, der herausfordend den Senatsvorsitzenden anschaute und sich keinerlei Schuld bewusst war. „Ratsmitglied Niikura, ihr solltet doch selbst wissen, was mich dazu veranlasst haben könnte“ kam es nur vom Brünetten, der herablassend auf Kaoru blickte und ein leises Raunen ging durch die Reihen. „Was werft ihr Niikura-san vor, Camui-sama?“ fragte nun der Vorsitzende des hohen Rates nach, der nun von seinem Sitz aufgestanden war und mit geduldiger Miene auf die Antwort des Japaners wartete. „Verschleierung von wichtigen Hinweisen gegenüber dem hohen Rat als auch Hochverrat, eure Exzellenz“ antwortete Gackt nun seelenruhig, als Claudius nun mit den Schwertern des Dark Devas erschien und Kaoru biss sich auf die Lippen, da er wohl oder übel jene Wahrheit vor allen Versammelten gestehen musste, welche er bis zu diesem Zeitpunkt gekonnt abgestritten hat. „Welche Art von Hinweisen?“ wollte nun ein weiteres Ratsmitglied wissen, der kurz einen Blick auf Kaoru warf. „Er hat vor dem hohen Rat als auch dem Senat verschwiegen, dass er einer der Beiden in der gesetzlichen Verfassung eingetragenen Gekenntzeichneten ist“ antwortete Gackt nur gewandt, lächelte auf mysteriöse Weise und mit einem Wink rief er seinen Schützling Teru zu sich, der Kaorus Schwert bei sich trug. „Ihr habt überhaupt keine Beweise dafür, Camui Gackt“ kam es nun von Kaoru, der tief in sich fühlen konnte, wie seine Fähigkeiten die totale Kontrolle über seinen Körper übernehmen wollten. Niemand sah es ihm an, doch er musste wahrlich mit sich kämpfen, nur um nicht eine Gefahr für die Versammelten zu stellen.
 

„Dann entledigt euch vor allen Anwesenden eurer Handschuhe als auch dem Oberteil eurers Gewandes“ konterte Gackt nur ruhig, worauf Kaoru sich mehr auf die Lippen biss und sein Hass auf den Senatsvorsitzenden, der sich über die Jahre angestaut hatte wuchs gewaltig an. In Kaorus Augen war es reine Schikane, die der Adelige hier trieb und am liebsten hätte er ihn auf tausend verschiedenen Arten auf einmal getötet. Leicht knurrend begann er schließlich sein Oberteil zu öffnen, als man bis in den Hauptversammlungssaal einen gewaltigen Knall vernehmen könnte und ehe sich Kaoru versah stand ein gewaltiger anthrazitgrauer Wolf knurrend vor ihm. Das Fell wies noch leichte Eiskristalle auf, doch der Dunkelbraunhaarige wusste sofort, wen er vor sich hatte und amüsiert konnte er nun die Gesichter der Versammelten studieren. „Wenn ihr mich verzeiht, ich habe noch andere wichtigere Dinge, um die ich mich kümmern muss“ brachte Kaoru noch in höflichen Ton hervor, verbeugte sich kurz vor den Versammelten, dann entledigte er sich des Oberteiles und gab somit vor dem Senat als auch dem hohen Rat seine wahre Herkunft preis.

七 - nana

In der Zwischenzeit kümmerten sich Shou und Nao darum, dass sich Toshiyas Vitalwerte stablisierten, doch die beiden Japaner wirkten recht nervös aufgrund des für den ganzen Forschungsbereich verhängten Code Red. Keiner der beiden Wissenschaftler wusste, was sie eventuell erwarten würde und auch Shinya schien diese Unsicherheit der Beiden klar mitzubekommen. Für einen Bruchteil eines Augenblickes verließ Nao den Arbeitsbereich, um sich mit Hyde über die weiteren Schritte in Toshiyas Behandlung beraten zu können, als es zu einer unerwarteten Verkettung von Ereignissen kam: in jenem Trakt, der sicherheitshalber gesperrt worden war explodierte die gesamte Anlage und ehe sich Nao versah fand auch eine in der medizinischen Fakultät statt. Shou, der sich mit Shinya zu diesem Zeitpunkt mit Toshiya in Innerem befand ging gerade mit aufgerissenen Augen einige Schritte rückwärts, als er ein Wesen bemerkte, dass er noch nie zuvor gesehen hatte. Shinya ließ sein Rapier aufgrund seiner Wassermagie erscheinen und stellte sich schützend vor den Kleineren, doch er war sich nicht genau sicher, ob er mit seinen Elementen überhaupt eine Chance gegen den Drachen hat, der sich durch die stark gepanzerte Wand durchschlagen konnte. „Was ist das denn?“ murmelte Shinya nur, der sich zum Schutz eine Kuppel aus Wasser um Shou und sich selbst aufbaute, dabei fiel ihnen fiel zu spät auf, dass ein weiteres ihnen unbekanntes Wesen sich im Raum aufhielt. Shou zögerte nicht lange und unterstützte den Wassermagus darin, den Schutzwall zu verstärken, wobei ihm gerade klar wurde wer dieses Wesen in Wahrheit war. „Sie sind weg“ kam es nur von Shou, der sich genauer umschaute und aus der Wasserkuppel hervor trat. „Wo ist eigentlich Toshiya?“ wollte Shin nun wissen, der mit einer Handbewegung die von ihm erschaffene Kuppel als auch sein Rapier wieder verschwinden ließ und er hob fragend eine Augenbraue hoch, da die Medikammer Spuren von Feuer anzeigte. „Er ist gerade mit dem silbernen Drachen abgehauen“ sagte Shou nur, der aufgrund seiner Kenntnisse des Windelements die Spuren lesen konnte, die der Drache hinterlassen hatte und tief in seinem Inneren ahnte er schon, mit wem sie gerade eben Bekanntschaft gemacht haben.
 

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Es war lange her, dass er sich frei bewegen konnte und instinktiv hatte er die Form eines silbernen Drachens angenommen, als er die drei fremden Männer bemerkte, sie sich ebenfalls in diesem Raum befanden. Warnend raschelte er mit seinen majestätischen Schwingen und griff die Männer an, die seinen Fluchtweg blockierten. Im Beastmodus nahm er natürlich keine Rücksicht auf sein Umfeld und er folgte einfach nur seiner inneren Stimme, die ihm gerade die Anwesenheit eines Devas verkündete. Sofort brach er auf, um diesen potentiellen Feind zu begutachten und auch tief in seinem Inneren musste er sich versichern, dass es sich hier nicht um einen Chaos Deva handelte. Denn sein Instinkt sagte ihm gerade, dass er diesen Deva töten musste, wenn er nicht seiner eigenen Klassifizierung angehörte und er kam mühelos durch die stark gepanzerte Mauer der medizinische Fakultät, von wo er diese starke Aura verspürte. Die beiden Menschen in diesem Raum betrachtete er nur kurz, dabei sog er verstärkt die Luft ein und stellte durch die darin erhaltenen Partikel fest, um welche Art von Deva es sich handelte. Unbeeindruckt von der Wassermagie des Mannes mit dem aquamarinem Rapier wandte er seinen Blick auf einen schwarzhaarigen jungen Mann, dessen ausstrahlende Aura ihn doch etwas an seinen besten Freund als auch Partner erinnerte. Mit einem Rascheln seiner Flügel gab er ihm dadurch Bescheid, dass er aufsteigen soll und flog mit ihm innerhalb von ein paar Minuten nach Tavina, wo sich jemand befand, denn er ebenfalls kannte. Mental konnte er in kurzen Worten erfahren, wer der Schwarzhaarige genau war und als Mensch hätte er jetzt sicherlich gelächelt aufgrund des von ihm genannten Namens. Schneller als jedes vom Menschen in den letzten zweitausend Jahren erbaute Fluggerät erreichte er genau in jenem Augenblick noch Tavina, als die Garde gerade einen Angriff auf den riesigen Wolf und einen Mann mit dunkelbraunen Haaren starten wollten, denn er selbst als Silberdrache sofort wieder erkannte. Den Schwarzhaarigen inmitten der Versammelten absetzend nahm er seine menschliche Form wieder an und funkelte warnend die Leute in den Tribünen an, die abwertend ihren Fnger auf den jungen Mann richteten, der sich neben dem Wolf befand. „Yuji, sie sind es nicht wert“ flüsterte er nun dem Wolf zu, dem er durchs antrazhitgraue Fell strich und ihm sogar hinter den Ohren kraulte. Mit einem sanften Lächeln bemerkte er sofort, dass der Wolf sich zu entspannen begann und warf kurz einen Blick auf den Schwarzhaarigen, welcher Kyomaru gerade in seinen Händen hielt und es Kaoru überreichte. „Lange nicht gesehen, Kaoru“ brachte er nur hervor, wobei er seinen Blick auf den Mann neben sich richtete, der vor ein paar Sekunden noch ein Wolf gewesen war. „Vielen Dank für die Mühe, Kaoru“ sagte dieser nur leicht grinsend zum dunkelbraunhaarigen Mann, als dieser seine beiden Schwerter auffing und freundschaftlich einen Arm um ihn legte. Bevor sie aber von den Garden erwischt wurden, nahm er wieder die Gestalt eines silbernen Drachens an und flog so mit Kaoru, Ni~ya und Toshiya zurück ins Reich der Äonen, dabei bekam er mental mit, wie Toshiya den beiden Anderen genau erklären musste, warum sie eben in Tavina erschienen waren.
 

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„Shou, bist du in Ordnung?“ fragte Nao sofort nach, als er mit Hyde in den verwüsteten Raum eintrat und nach seinem Freund & Mitarbeiter schaute. Mit einem Nicken bejahte er diese an ihn gerichtete Frage und in kurzen Worten erklärte er ihm, was eben passiert war. Nao biss sich auf die Lippen, da er tief in seinem Inneren davon ausgehen musste, dass drei seiner besten Männer bei der Explosion von vorhin möglicherweise ums Leben gekommen waren und auch von Tora war seitdem auch keine Spur mehr zu sehen gewesen. „Bist du dir ganz sicher, dass du einen silbernen Drachen gesehen hast, Shou-san?“ wollte Hyde nun wissen, der dank des Analysezaubers neue Informationen für sie alle gewinnen konnte und ziemlich besorgt dreinschaute. „Ich kann es bestätigen, Hyde-sama, da war ein silberner Drache der durch diese Wand hier kam“ kam es nun von Shinya, der bis jetzt still geblieben war, in Richtung des riesigen Loches inmitten der stark gepanzerten Wand deutete und seine braunen Augen auf den Medzinier richtete, dem er von klein auf an immer vertrauen konnte. „Nao, wir haben ein Problem: es waren zwei Deva der gleichen Klassifizierung in diesem Raum“ sagte Hyde zu seinem langjährigen Freund, nachdem er Shinyas Worte vernommen hatte und da erst wurde auch Nao & Shou bewusst, dass der zweite von Hyde erwähnte Deva nur Toshimasa Hara sein konnte. Der Wassermagus wirkte in diesem Moment sichtlich verwirrt und Shou nahm sich die Zeit, Shinya in präzisen Worten über die Existenz der Deva zu unterrichten. Gerade als die beiden Wissenschaftler einen Rundgang machen wollten, um die Schäden zu begutachten, landete der silberne Drache in jener Kammer, wo vorhin Shou & Shinya anwesend waren und vor ihren Augen nahm er menschliche Gestalt an. Außerdem standen neben ihm Kaoru & Toshiya, die mit den für den Magus fremden Personen auf sie zukamen und der Schwarzhaarige grinste leicht. „Toshi, wo warst du denn? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“ schoss es gleich aus dem Wassermagus hervor, der ihn umarmte und auch Kaoru sichtlich erleichtert umarmte, da jene beiden Personen die wichtig in seinem Leben sind heil vor ihm standen. „Kao abholen“ brachte Toshiya nur leicht grinsend hervor, der den Jüngeren genau anschaute und erst jetzt die vielen Blicke auf sich gerichtet bemerkte. „Was ist los? Stimmt etwas nicht mit mir?“ fragte der Schwarzhaarige in gewohnt naiver Art nach, dabei konnte Hyde für einem Augenblick lang nicht glauben, dass Kaorus Schützling einer der Dark Deva sein sollte.
 

„Shou, bitte kümmere dich vorerst um Shinya und nimm ihn auf deiner Runde mit“ meinte nun Nao zum Elementarwissenschaftler, der nur kurz nickte und rasch verstand, was sein Freund eben vorhatte. „Falls ich auf Tora oder Saga treffe gebe ich dir Bescheid“ kam es noch von Shou, dann war er mit Shinya aus dem Raum aufgebrochen und Kaoru schien sofort zu verstehen, dass sie alle hier nun reinen Wein einschenken mussten.
 

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Ruki war gerade im unterirdischen Höhlensystem auf der Suche nach seinen Freunden Kai & Uruha, als mit einem Schlag ein brennender Schmerz seinen gesamten Körper durchzog und er lag vor Schmerzen gekrümmt am staubigen Boden der Höhle. So unerträglich diese auch für ihn in diesme Augenblick waren, so rasch verschwanden sie auch wieder wie sie gekommen waren und mehrfach nach Luft schnappend konnte er sich langsam wieder aufrichten. Die dünne Jacke nun abstreifend verschlug es ihm nahe zu den Atem, da sich die Flecken verdichtet haben und er auf einmal ein Mal an seinem rechten Oberarm welche erkennen konnte, die zuvor noch nicht da gewesen waren. „Ich muss rasch Kai finden, bevor mir das erneut passiert“ murmelte er nun vor sich hin, als er endlich wieder auf eigenen Beinen stehen konnte und ein leichtes Zittern von seinem Körper ausgehend fühlen konnte. „Ruki, wie siehst du denn aus?“ vernahm er nun die Stimme Uruhas, der mehr als besorgt um ihn klang und er ließ es einfach zu, dass der Jüngere ihn stützte. Kai sprang sofort von seinen Proben auf, die er eben analysieren wollte, da Uruha mit dem blassen Ruki nun den Bereich betrat, den Kai für sich als Labor beanspruchte und er wollte unbedingt wissen, was vorgefallen war. In kurzen Worten schilderte Ruki, dass er vor ein paar Minuten wie aus heiterm Himmel zusammen gebrochen und unvorstellbare Schmerzen erdulden musste, nebenbei zeigte er ihm die dunklen Flecken, die sich nun auch bis zu seinem Oberkörper ausgebreitet haben. „Verdammt, die Krankheit breitet sich schneller aus als es mir lieb ist“ kam es von Kai, der mehr als besorgt drein schaute, sich auf die Lippen biss und die dunklen Flecken betrachtete. „Uruha, sieh zu, dass ihr so schnell wie möglich eine Verbindung zum Reich der Äonen bekommt“ sagte der sonst so sorgenfreie Japaner nun rasch zum Jüngeren, der darauf nickte und seine Beine in die Hand nahm. Stumm beobachtete Ruki seinen Freund dabei, wie er einige Gewerbeproben nahm und ihn einige Kapseln gab, die der Wissenschaftler für ihn entwickelt hatte, um seine Schmerzen einigermaßen im Griff zu haben.
 

„Ich lebe zwar nicht so lange wie du in dieser unwirklichen Landschaft, aber um ehrlich zu sein vermisse ich mein Labor“ antwortete Kai auf ehrliche Weise dem Kleineren, der ihn gerade fragend anschaute und die Gewerbeprobe unter dem Mikroskop begutachtete. „Du solltest mit Aoi, Reita und Uruha wieder dahin zurück kehren können, wo euer wahres zuhause liegt“ meinte Ruki mit einem Lächeln, der ganz genau wusste, warum die Regierungen in Tavina als auch dem Reich der Äonen der Meinung waren, dass sie Leute zu ihm schicken mussten um ihn unter dauerhafter Kontrolle zu haben.

八 - hachi

Mit seinen eigenen Augen verfolgte er über Wochen verteilt mit wie seine zwei besten Freunde als Versuchskaninchen für die Erforschung dieser mysteriösen DNA verwendet wurden und am Abend bevor das ganze Institut geschlossen wurde musste er ungewollt mit ansehen, wie sie schlussendlich an der ihnen verpassten fremden DNA dahin siechten. Mit Tränen in den Augen entschied er sich dazu, die beiden Körper seiner Freunde zu absorbieren, da der Jüngere der Beiden dies aufgrund der Gabe beherrschte, die in der ihm verpassten DNA verborgen war. Tränenüberströmt hockte er eine Weile da und starrte auf die Stelle, wo noch vor ein paar Minuten zuvor seine Freunde gelegen waren. Dann raffte er sich auf und schlich sich lautlos aus dem Gebäude, dabei ahnte er nicht im Geringsten, dass sich auch sein eigene Körper sehr bald dagegen wehren würde.
 

Inmitten des Tumultes, den Kaoru Niikura bei seiner Flucht ausgelöst hatte, war er mit Teru kurzerhand dem silbernen Drachen gefolgt und sie hielten sich verdeckt um nicht rasch erkannt zu werden. Um ihren Meister auch die nötigen Beweise liefern zu können, dass Kaoru einen Umsturz des ganzen gesellschaftlichen Systems plante waren sie ins Reich der Äonen aufgebrochen um auch zu kontrollieren, ob der Bunker nach dem von Kaoru verlangten Auftaumodus in seine Einzelteile zerstört worden war. „Sakito, da drüben“ flüsterte der silberhaarige Japaner, der sich gleichzeitig mit ihm an der nächsten Wand anlehnte und auf einen jungen Mann deutete, der hier herum streifte. Sakito nickte nur, hüllte sich mehr in den dunkelgrauen Umhang, den ihr Meister ihnen noch zur Tarnung mitgegeben hatte und er biss sich leicht auf die Lippen, da sie durch eine einzelne Wache zu rasch entdeckt werden würden. „Teru, hier lang“ meinte er schließlich, wobei er auf einen intakten Luftschacht genau über den Köpfen der beiden jungen Japaner deutete und Teru verstand sofort den Plan, den Sakito gerade ausführen wollte. Er ließ sich vom Älteren hochheben, dann zog er Sakito hoch und so leise wie möglich schlichen sie durch die Belüftungsschächte, bis sie endlich ihr Ziel erreichten. „Meister, hier Teru, der zweite Deva wurde ebenfalls erweckt“ berichtete der Silberhaarige sofort über Funk, während Sakito die regungslosen Körper untersuchte, die vor dem Zugang zur kryogenen Kapsel mit schweren Verletzungen lagen. „Teru, der hier ist noch knapp am Leben“ rief Sakito, da der Jüngere bewandert in Heilzauber war und deutete auf den kleinwüchsigen Japaner, der flach atmete. „Was zur Hölle ist hier bloß passiert?“ murmelte Teru nur vor sich hin, der gleich einmal seinen stärksten Zauber aufrief und Sakito tief in die Augen schaute. „Sag Bescheid, dass es einen Überlebenden gibt; ich sehe mich kurz oben um, ob es noch welche gibt, die der Deva erwischt hat“ meinte dieser noch zu ihm, wobei er Teru kurz in die Augen schaute und kurz darauf auf elegante Weise über die zerstörte Leiter nach oben gelangt war. „Meister, der hiesige Deva hat zwei Leute auf dem Gewissen, ich kämpfe gerade darum, einen zu retten der mit einer Haaresbreite noch am Leben ist“ meldete Teru über Funk, dabei biss er sich auf die Lippen, da er aufgrund von Wut & Trauer am ganzen Körper zu zittern begann.
 

Sakito stand beim Zugang zum Bunker und verengte kurz seine honigkaramellfarbenen Augen, als ihm zwei junge Männer auffielen, die sich am Geländer festhielten und sich versuchten sich selbst hoch zu ziehen. Er half den beiden hinauf auf die Plattform und erfuhr so, dass sie für einen Mann namens Nao arbeiteten, der hier für die Forschung der Deva verantwortlich war. „Was ist hier genau passiert?“ fragte Sakito sofort nach, wobei der Ältere von ihnen gleich wieder verschwunden war, nachdem er ihnen von einem Überlebenden mitteilte. In kurzen Worten erzählte der Mann in seinen Dreißigern ihm, dass er im Nachbargebäude die Inventur abgeschlossen hatte, als er einen riesigen Knall vernahm und gemeinsam mit einem Kollegen des Sicherheitsteams war er hierher aufgebrochen. Sakito nickte nur, versicherte ihm, dass so rasch wie möglich Hilfe kommen würde und er kehrte zu Teru zurück, der immer noch verbissen darum kämpfte, das Leben des Japaners zu retten. „Sein Name ist Hiroto, ich habe gerade erfahren, dass er mit seinem Chef hier die Lage überprüfen wollte“ brachte Sakito nur hervor, der sich ebenfalls auf die Lippen biss und zu Hiroto blickte, dessen Atem immer noch flach ging. „Zur falschen Zeit am falschen Ort“ meinte Teru nur verbittert darauf, der Hirotos Zustand halbwegs stabilisieren konnte und Sakito direkt anschaute, dabei kämpfte er mit seinen aufsteigenden Tränen an. Der Silberhaarige ließ seinen Gefühlen für einen kurzen Augenblick die Möglichkeit freien Lauf und nachdem er sich wieder zusammengerissen hatte, brach er mit Sakito auf, als sie Schritte hörten die sich dem Bunker näherten. „Wenigstens ist er ein Kämpfer“ sagte Teru mehr als Beruhigung zu sich selbst, folgte Sakito durch den Belüftungsschacht und sie endeten im medizinischen Bereich in einem Raum, der ein riesiges Loch in der Wand aufwies. „Na, das ist aber interessant“ kam es nun von Sakito, der die Schäden in diesem Raum genau begutachtete und plötzlich wurde er von einem gewaltigen Schub überrannt als er sich dem Loch nähern wollte. „Sakito, alles in Ordnung mit dir?“ wollte Teru nun wissen, der ihn rasch stützte, dabei fielen ihm erst jetzt die dunklen Flecken auf, die sich bis hinauf auf den Hals sich ausbreiteten. „Sakito, was... was in aller Welt ist das?“ wollte er nun wissen, da ihm diese Flecken auch auf den schmalen Händen des Hellbraunhaarigen auffielen.
 


 

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Fern ab im hohen Norden des Reiches stand ein junger Mann komplett in schwarz gekleidet vor einer Hütte, die er mit seinem besten Freund bewohnte und betrachtete die Krähe, welche seelenruhig auf seiner Hand saß und ihr Gefieder zu putzen begann. „Vielen Dank für diese Nachricht, mein Freund“ sagte er nun leise zur ihr, wobei ihr nachblickte als sie ihre nebelgrauen Flügel raschelnd ausstreckte und in Richtung Himmel krähend empor flog. „Du siehst aus, als hättest du Neuigkeiten“ brachte der andere Schwarzhaarige gerade hervor, der einen Zug von seiner Zigarette machte und seine braunen Augen ruhten auf dem Kleineren, der die Hütte gerade betrat. „Die japanischen Deva sind wieder aktiv“ informierte er nun den Anderen, wobei ihm nicht dieser neugierige Glanz in den Augen seines Freundes entging und beide schauten sofort auf, als ein alter Mann ihre Hütte betrat. „Ihr habt Besuch, sogar aus dem östlichen Bereich“ sagte dieser recht amüsiert zu ihnen und ihr Blick ruhte sofort auf den beiden Asiaten, die nun die Hütte nach dem alten Mann betraten und der Größere der beiden Schwarzhaarigen erkannte sofort an ihrer Ausstrahlung, dass sie ebenfalls Deva waren. „Ihr seid also die beiden finnischen Deva“ brachte der junge Mann hervor, dessen Blick kühl & forsch auf ihnen ruhte und der Schwarzhaarige mit den Krähenfedern ahnte schon, welche Art von Deva dieser war. „Darf man wenigstens wissen, welcher Nation ihr angehört?“ stellte der rauchende Schwarzhaarige nun die Frage, wobei ihm erst jetzt die Abwesenheit des alten Mannes auffiel. „Wir sind die beiden koreanischen Dark Deva“ stellten sich die beiden nun vor und mit einem Lächeln stand nun der Rauchende auf. „Ich bin zwar kein Dark Deva, aber ich komme ganz gut klar mit dem einzigen Dark Deva als Partner aus, der je in Finnland geboren wurde“ antwortete dieser nun, wobei seine braunen Augen recht gewitzt aufblitzten und die beiden Koreaner schienen rasch die Verbindung verstanden zu haben. „Wenn man bedenkt, dass Dr. Shimizu der erste Tamer überhaupt war“ brachten sie gleichzeitig hervor, dabei war den vier Männern ihr Ziel ganz klar: sie wollten unbedingt mehr über die japanischen Deva als auch jenem Mann heraus finden, der die Bande zu einem Shadow Deva erforscht hatte. „Also schließen wir uns zusammen?“ kam nun der Vorschlag vom Schwarzhaarigen mit den Krähenfedern im Haar an die beiden Koreaner und nachdem die Formalitäten geklärt waren brachen sie zusammen ins westliche Gefilde im Reich der Äonen auf, da sie die japanischen Deva dort vermuteten.
 


 

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„Kaoru, ich muss mit dir unter vier Augen reden“ meinte Ni~ya zu seinem alten Freund, nachdem sie das Reich der Äonen erreichten und mit Nao über das weitere Vorgehen reden wollten. Mit einem Nicken stimmte der Dunkelbraunhaarige nur zu, bat seinen Schützling darum nach Shinya zu suchen und begab sich dann mit dem Dark Deva in einen verlassenen Raum, wobei sich beide versicherten nicht beobachtet zu werden. „Ich brauche dich, um mich auf den Beinen zu halten“ kam es nun vom Dark Deva, dessen Naturhaarfarbe über den Zeitraum durchgekommen ist und blickte lange in die braunen Augen seines Gegenübers. Ein leichtes Grinsen huschte in diesem Moment über Kaorus Lippen, da der Jüngere schon damals deutliches Interesse gezeigt hatte, von seinem Blut trinken zu dürfen. Um ihm keine sichtlichen Bissspuren zu hinterlassen entschied sich Ni~ya dazu, die Pulsader an Kaorus linken Arm anzuzapfen und der Dunkelhaarige ahnte in dem Augenblick nicht, dass der Deva noch einen weiteren Zweck damit bewirkte. Da er ja im Beastmodus die Gestalt eines Wolfes annahm, war sein Geruchssinn um einiges besser als das eines normalen Menschens und Ni~ya hatte sofort die Krankheit gerochen, welche sich in Kaorus Körper versuchte auszubreiten. Es fühlte sich wunderbar an, endlich nach so langer Zeit warmes, menschliches Blut auf der Zunge zu schmecken und wie dieses langsam die Kehle hinab wanderte. Ni~ya wusste instinktiv, wieviel Blut er entnehmen musste um diese Krankheit aus dem Körper seines Freundes zu treiben und auf einmal war ihm, als kämpfte eine unsichtbare Macht gegen ihn an. Gerade als sein Geruchssinn ihm mitteilte, dass diese Krankheit total aus Kaoru verschwunden war, reagierte der Deva viel zu spät auf seine Instinkte und er fühlte sich gegen die nächste Wand gepresst. „Jetzt weiß ich auch, warum Kyo der Meinung war ich sollte es ruhig versuchen“ kam es knurrend von Ni~ya, der sich keinen Zentimeter mehr rühren konnte und erst jetzt ihm klar wurde, mit was er es hier zu tun hatte. // Kaorus Kräfte aktivieren sich von selbst, wenn er verletzt wird // dachte Ni~ya gerade verbissen, wobei er nach einem Weg suchte, sich wieder mobilisieren zu können und in diesem Augenblick war er sprachlos, als er den Schwarzhaarigen bemerkte der schützend seine Arme um Kaoru schlang. Erst da rutschte er an der Wand herab, fühlte klar seinen eigenen Atem stoßweise kommen und starrte weiterhin zu Kaoru und seinem Schützling. „Verzeih mir, Ni~ya“ vernahm er nun die Worte des Dunkelbraunhaarigen, der deutlich erschöpft klang und sich beim Schwarzhaarigen abstützte. Mit einem Nicken versuchte er nun selbst auf die Beine zu kommen, dabei bemerkte er erst jetzt Tsukasa und lächelte ihn leicht an.
 

Instinktiv war Toshiya umgekehrt und hatte Tsukasa gebeten ihm zu folgen. Er horchte nur auf seine innere Stimme, die ihm sagte, dass Kaoru ihn brauchte und er stürmte einfach in den Raum hinein, indem er die Anwesenheit des anderen Deva fühlen konnte. „Kaoru...“ kam es im sanften Ton über seine Lippen, legte schützend seine Arme um ihn und küsste ihn in diesem Augenblick. Toshiya wusste zwar nicht, wie er sonst dem Anderen helfen konnte, doch die Stimme tief in seinem Herzen sagte ihm, dass er Kaoru dadurch wieder zu sich bringen konnte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er in Kaorus Augen blickte und dieser sich bei ihm abstützte. Der Ältere wirkte vollkommen erschöpft und Toshiya wollte ihn vorerst außer Reichweite von Ni~ya bringen, bei dem sich Kaoru gerade entschuldigte. Auch wenn er aufbekommen hatte nach Shinya zu suchen, so würde der Ältere es sicherlich verstehen, dass er lieber auf seine innere Stimme hörte als auf einen Befehl. Um Shinya nicht unnötig Sorgen zu machen brachte er Kaoru in ein Zimmer, dass er unbelegt vorfand und ihm fiel auf, dass sich der Dunkelbraunhaarige bei ihm anschmiegte. Ein ungewolltes Grollen kam über seine Lippen, als er die Bissspuren an Kaorus Arm knapp beim Handgelenk bemerkte und er hauchte einen Kuss auf die Stelle, wo Ni~ya ihn gebissen hatte. „Diesmal liegt es an mir, dich zu beschützen, Kaoru“ sagte Toshiya leise zu ihm, strich ihm durchs Haar und er wirkte ziemlich nachdenklich, als Shinya den Raum betrat und näher auf sie zukam. „Toshiya.....“ vernahm er nun leise an ihn gerichtet, wobei er nun aufblickte und direkt in die nougatbraunen Augen seines Freundes blickte. „Keine Sorge, Shin, er ist nur erschöpft“ antwortete er ihm, lächelte dabei den um ein Jahr jüngeren Magus an und ließ seinen Blick am schlafenden Kaoru ruhen, der weiterhin bei ihm angeschmiegt war. Mit einem Nicken verließ Shinya den Raum, dabei war ihm, als läge etwas in diesen nougatbraunen Augen, dass er zuvor noch nie zu Gesicht bekam.
 


 

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In seinem Umhang gehüllt streifte er gerade durch die unwirkliche Landschaft des Tartaros, als er plötzlich ein feines Prickeln vernehmen konnte und seine Augen verzogen sich zu Schlitzen. Diesmal würde er ohne Rücksicht auf Verluste den Fremden in Einzelteile zerlegen, egal wie sehr der Ältere an diesen Mann interessiert war. Für ihn war die Geduldsgrenze nun entgültig überschritten und er fand aufgrund seiner Verbindung zu Kaoru sehr rasch seinen Standort heraus. Ein Grollen, welches sogar zahme Schoßhündchen gehörige Portion Angst einjagen kann war zu vernehmen, als er nun in seiner wahren Gestalt durch die Tür krachte und einen direkten Angriff auf den Schwarzhaarigen plante, der sich bei Kaoru befand. Ein wütendes Knurren & Grollen entkam seiner Kehle, da er von einer unsichtbaren Kraft gestopt wurde und wütend funkelte er Kaoru an, der sich nun schützend vor dem Schwarzhaarigen aufbaute. Seine Knöcheln knachten bedrohlich, dabei startete er einen erneuten Versuch dem Schwarzhaarigen die Kehle aufzuschlitzen und prallte am Schutzschild seines Tamers ab, der ihn gerade ermahnend anschaute. Rasend wie er gerade vor lauter Eifersucht war konnte er einfach nicht begreifen, wieso Kaoru den Schwarzhaarigen so sehr beschützte und er ließ es auf einen erneuten Versuch ankommen der erneut am mentalen Schild Kaorus scheiterte. „Kaoru-san“ vernahm er nun eine Stimme, wobei er mehr als erstaunt über die Tatsache war, dass er sich nicht mehr vom Fleck bewegen konnte und erst da fiel ihm auf, dass man ihn die Beine vereist hatte. „Warum? Warum verteidigst du sein Leben, Kaoru?“ fauchte er nun den Dunkelbraunhaarigen mehr als aufgebracht an, als ihm erst jetzt ein junger Mann mit sandbraunen Haaren auffiel, der wie der Schwarzhaarige sich schützend vor Kaoru aufbaute. „Diese beiden hier sind dankbarer als du es je warst, Tooru. Sie sind meine Familie, daher tue ich alles um sie zu beschützen und wie du sehen kannst ist ihr Grundsatz ident zu meinen Prinzipien“ antwortete der Dunkelbraunhaarige nun, stützte sich bei seinen beiden Schützlingen ab, da er vom Einsatz seiner Fähigkeiten noch recht geschwächt war und konterte auf kühle Weise den Blick des Shadow Deva. „Hey Kleiner, ich rate dir lieber ab, dich mit Shin anzulegen“ vernahm er nun den Schwarzhaarigen, den er vernichtend anstarrte und den Ton nicht mochte indem er eben angesprochen wurde. „Was tust du nun, Tooru? Nun da ich einen Dark Deva an meiner Seite habe, wie ist deine Entscheidung“ fragte Kaoru nun kühl nach, der sich wieder erholt hatte und ein paar Schritte auf den Kleineren zuging.

九 - kyu

Lange stand der kleine Japaner kalt blickend am selben Fleck und biss sich auf die Lippen, dabei entkam ein leichtes dunkles Grollen seiner Kehle. Unentwegt huschten die Bilder vor seinem inneren Auge auf & ab - hin & her wie er den Schwarzhaarigen in Millionen kleiner Stücke zerfetzte und der Drang zu töten wurde langsam zu einer Qual, da sein auserwähltes Opfer ausgerechnet von jener Person beschützt wurde, der er einst sein ganzes Herz vermachte. An der Grenze zwischen Mensch & Deva angelangt versuchte Kyo zwar eisernen Willen zu zeigen, doch die Eifersucht die ihn trieb war viel zu groß. Seine wahre Gestalt annehmend griff er den Schwarzhaarigen nun an, wobei er keinerlei Rücksicht darauf nahm, was dieser wohl für Kaoru bedeutete und er war in diesem Moment sichtlich überrascht, dass der für ihn fremde Mann ihn ohne Probleme inmitten seines Angriffes stoppen konnte. Grollend funkelte Kyo seinen Gegner an, ignorierte obendrein auch Kaoru, der dank seiner psycho-telekinetischen Kräfte mit ihm auch ohne Worte geistig kommunizieren konnte und er zielte direkt auf die Kehle des Schwarzhaarigen. „Verdammter Dark Deva“ knurrte er vor sich hin, wischte sich Blut von den Lippen und rappelte sich langsam wieder hoch, da er den folgenden Angriff des Anderen nicht hatte sehen kommen. „Kao-san?“ vernahm er nun die Stimme des sandbraunhaarigen Japaners, der etwas besorgt klang und als er ihn genauer anschaute, fiel ihm etwas in diesen nussbraunen Augen auf, dass er seit er selbst als Deva erwacht war nicht mehr zu Gesicht bekam. „Tooru, es reicht“ kam nun scharf Kaorus Stimme, der direkt vor ihm stand, ihn fest hielt und mit einem eisigen Funkeln seiner Augen eine Warnung aussprach. Kyo kannte dieses Funkeln nur all zu gut, denn es bedeutete ganz einfach, dass Kaoru stocksauer war. „Wer ist hier derjenige, der die Grenzen nicht zu kennen scheint?“ fauchte Kyo nun den um ein Jahr Älteren an, konterte geschickt dieses Funkeln in Kaorus Augen und für einen Augenblick wurde ihm dann doch etwas mulmig, als Kaoru ihn gegen die nächste Wand presste. „Ein Angriff von dir auf Shinya & Toshiya und du erlebst mich von einer ganz anderen Seite als dir lieb ist, Tooru Niimura“ kam es kalt von Kaoru, der den Shadow Deva lange mit einem warnenden Blitzen in seinen Augen anstarrte, dann wandte er sich von ihm ab und verließ mit seinen beiden Schützlingen das Zimmer. Sein Körper zitterte und sein Herz raste, gleichzeitig war er inmitten höchster Glücksgefühle. Kyo rutschte an der Wand herab und fing an zu lachen, dabei starrte er auf die Stelle, wo er Kaoru beim Schwarzhaarigen angelehnt entdeckt hatte als er in den Raum gestürmt war. Wann es begonnen hatte, dass seine Seele innerlich so zerrüttet wurde konnte er nicht mehr so genau sagen, aber manchmal kam es Kyo so vor, dass er mehrere Stimmen gleichzeitig in sich vernehmen konnte seit er zum Shadow Deva erwacht war. // suicide is the proof of life... let‘s put an end.... the Final // dachte er gerade, leckte sich das Blut von seinen Lippen und betrachtete jene Narben an seinem linken Arm, die er sich seit Jahren im Rausche seiner Eifersucht selbst zugefügt hatte. Ob Kaoru wusste, was er in ihm ausgelöst hatte, als er sich dazu entschied ihn - Tooru Niimura - komplett zu verleugnen?
 

Jeder innerhalb des Instituts mied ihn, er hatte lange gebraucht bis er den wahren Grund dahinter heraus fand. Nur Hizumi und später in seiner Freiheit Kaoru & seine verstorbene Frau Sachie waren die einzigen Personen bisher in seinem Leben gewesen, die ihn von innen heraus her als einen wahren Mensch und nicht als das potentielle Monster sahen, dass er ja in den Augen der Wissenschaftler war. „Es tut mir leid, aber ich kann mein Versprechen nicht halten, Sachie“ brachte er nun wehmütig hervor, dabei fischte er sich ein Stück Metall aus der Hosentasche und betrachtete es lange im Licht der hellen Lampen. „Er hat sich von uns abgewandt, Sachie; er hat uns beide einfach verlassen“ brachte er nun ohne jegliche Emotion aus sich hervor, streifte sein aus grober Leine gefertigtes Oberteil ab und begann sich mit dem Stück Metall auf dem Oberkörper zu ritzen, wobei er die Tage geistig aufrief seitdem Kaoru begann ihn wie einen komplett fremden Menschen zu behandeln. Kyo verspürte dabei keinerlei Schmerz mehr, er fühlte nur nach dem ganzen Prozess einen kurzen Funken der Hoffnung in ihm erblühen, welcher kurz darauf wieder verwelkte. Für ihn persönlich war dieses Gefühl immer noch total fremd, obwohl sein Körper und auch sein Geist ziemlich heftige Reaktionen aufwiesen, wenn er auch nur ganz kurz an Kaoru dachte. Irgendwann kurz nachdem sich ihre Wegen gekreuzt hatten muss es wohl passiert sein, dass er für den Älteren tiefere Gefühle entwickelte als ihm eigentlich aufgrund seiner damaligen Situation lieb war. Wieso erinnerte er sich erst jetzt daran, dass er die junge Frau darum beneidete, mit Kaoru zusammen zu sein obwohl diese in enthaltsamer Liebe mit ihm in einem Haus lebte? Verglichen mit ihr war er in der Lage Kaoru zu berühren. Er war ihm auch schon viel näher gewesen, als er sich hätte erträumen können und sein Körper litt sehr unter diesem starken Entzug. Allein bei dem Gedanken daran mit Kaoru wieder innig vereint zu sein biss sich Kyo fest auf die Lippen und blickte auf die roten Linien, die nun auf seinem Oberkörper zu sehen waren. „Ich würde dir lieber eigenhändig dein schlagendes Herz aus der Brust reißen, um dir dann selbst in den Tod zu folgen als dich mit einem Anderen zu sehen, Kaoru Niikura“ kam es nun von Kyo, der seine Augen schloss und tief in seinem Inneren einige Tränen spüren konnte, die er nie in der Lage wäre zu weinen.
 

Ehrlich gesagt hatte er nicht damit gerechnet nun ein Teil des japanischen Militärs zu sein und seine Augen verdrehend lehnte er sich bei der Wand seiner Unterkunft an. Kaoru lag noch im Lazarett, nachdem dieser bei den Aufnahmeprüfungen die Kontrolle über seine Fähigkeiten verlor und somit wusste er nicht wirklich, was er mit sich selbst hier anfangen sollte. „Kyo? Komm mit mir mit“ hörte er nun die Stimme von Tsukasa an ihn gerichtet, welcher damals neben Ni~ya ebenfalls wie Hizumi und er selbst auf dem Institut waren. Leicht murrend stand er auf, stopfte seine Hände in beide Hosentasche und folgte ihm zum anderen Ende des Geländes, dabei fiel ihm gerade auf wie unbemerkt er mit dem Dark Deva war. „Was immer du auch mit diesem Mann planst, ich bin absolut dagegen“ schoss es sofort aus Tsukasa hervor, der ihn warnend anfunkelte und er war ehrlich gesagt erstaunt, dass Hizumis bester Freund sein Vorhaben so schnell analysieren konnte. „Geht dich ja doch nichts an, wen ich plane als Tamer zu erwählen“ meinte er nur gelangweilt darauf, lehnte sich bei der Wand an und fragend hob er rasch eine Augenbraue hoch, als ihm beim Größeren leichte Wut in dessen Augen auffiel. „Es geht mich sehr viel an, Kyo. Willst du all das wegwerfen, wofür Hizu für euch beide so hart gekämpft hat?“ fuhr der sonst so ruhige Rotbraunhaarige ihn an, schluckte nur kurz aufgrund dieser Worte und nach & nach tröpfelte die Erinnerung wieder in ihn zurück. Ja, er hatte die ganze Sache rund um Hizumi absichtlich verdrängt, da er zum Pechschwarzhaarigen ein enges Band der Freundschaft aufgebaut und obendrein tiefe Gefühle für diesen entwickelt hatte. „Du weißt es also nicht... du weißt also nicht, warum er zustimmte, Professor Shimizus Deva zu werden“ kam nun von Tsukasa, der die Verwirrung in seinen Augen klar sehen konnte und nun spürte Kyo tief in seinem Inneren, wie sich auf einmal alles zusammen zu ziehen begann. „Was sollte ich wissen?“ fragte er nun etwas barsch nach, dabei blickte er Tsukasa direkt in die braunen Augen. „Hizumi stimmte dem Test nur zu, weil er sich dadurch erhoffte jene Kraft entwickeln zu können, die er als dein Tamer benötigen würde“ gestand nun Tsukasa, der nun leicht den Kopf senkte und Kyo fiel bei diesen Worten fast aus allen Worten. „Als ob ich das glauben könnte was du da sagst. Dann erkläre mir, warum er dann zum Chaos Deva wurde, nachdem der gute Professor ermordet worden war“ fauchte er nun den Größeren an, wobei er den Schmerz in seinem Herzen ignorierte und auch die Trauer, die gerade in ihm hochstieg. Doch bevor Tsukasa zu einer Antwort kam, nutzte Kyo seine Fähigkeit der Teleportation und verzog sich n einem geschützen Winkel innerhalb des Munitionslagers. Beide Beine an sich ziehend und diese fest an seinen Körper gedrängt legte er seinen Kopf auf seinen Knien ab und dachte über das nach, was Tsukasa ihm eben zu vermitteln versuchte. „Baka, warum hast du mir nicht früher Bescheid gesagt? Ich hätte dann alles Mögliche getan, um bei dir zu sein“ murmelte er nun leise vor sich hin, dabei spürte er ein paar Tränen seine Wangen herab rinnen und an diesem Tag schwor er sich nie wieder diesen Emotionen nach zu gehen.
 


 

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„Du wirkst erschöpft“ sagte Ni~ya gerade zu ihm als er mit seiner Hand die Stirn berührte und kurz seine Augen schloss. „Mein Kreislauf hat sich noch nicht ganz an diese Zeitepoche angepasst“ brachte er nur leicht lächelnd hervor, setzte sich in einen der freien Stühle und schloss erneut seine Augen. Ehe er sich versah war er auch schon eingeschlafen und seine feinen Sinne entwarnten ihn, da Stimmen sich ihrer Richtung näherten. // Kaoru... warum musstest du uns aus dem Schlaf wecken, denn wir uns freiwillig gewünscht haben? // dachte er gerade, dabei seufzte er leicht auf und vor seinem inneren Augen liefen noch jene Bilder ab, die sich in sein Unterbewusstsein gebrannt haben. Die drei fremden Männer die mit allen Mitteln versuchten ihn davon abzuhalten den Bunker zu verlassen und wie er sie in Drachengestalt außer Gefecht setzte. Der Geruch von Blut wie er im Raum lag und wie zufrieden er sich deswegen fühlte. Nein, nicht Kaoru steckte hinter dem ganzem Prozedere ihrer Auferweckung, sondern ein ihm unbekannter Mann der dem Adel Tavinas angehörte. „Yuji, der Junge mit dem Geostigma, was wollte er genau von dir?“ fragte er nun den Jüngeren, dabei stand er auf und wirkte wieder voller Energie. Ni~ya hob fragend eine Augenbraue hoch als ihm tief in seinem Inneren bewusst wurde, dass Tsukasa wohl die wahre Person verantwortlich herausgefunden hatte. „Hälst du mich für so naiv, dass ich auf einen Fremden eingehe der durch & durch nach Labor stinkt?“ fragte Ni~ya nun sichtlich amüsiert nach, hob den Kopf des Älteren leicht an und blickte ihn dabei direkt in die Augen. „Man kann ja nie wissen“ antwortete Tsukasa nur trocken auf diese Frage, biss sich auf die Lippen und innerlich fühlte er sich doch etwas auf die Schaufel genommen als ihm dieses amüsierte Funkeln in den braunen Augen des Vampirwolfes auffiel. In dem Augenblick beugte sich Ni~ya vor, flüsterte ihm einige Worte ins Ohr und Tsukasa ballte dabei eine Hand zur Faust, wobei gleichzeitig auch Kaoru samt seinen Schützlingen in den Raum kamen. „Es riecht hier nach Kyo“ kam es nur aus ihm hervor, ging ohne die beiden jungen Männer an Kaorus Seite weiter zu beachten aus dem Raum hinaus und orientierte sich aufgrund seiner feinen Sinne in diesem ihm fremden Gebäude. Dank Ni~ya wusste er nun wie genau die Krankheit den Jungen veränderte und er wollte ihn zuerst ausfindig machen bevor dieser Ni~ya zu nahe kam. In diesem Punkt war er durch & durch Drache - er verteidigte alles, was ihm wichtig war und dazu gehörte neben seiner Freundschaft zu Kyo & Kaoru auch der Dark Deva Ni~ya. // Wie gut, dass Kyo noch nicht Bescheid weiß, was Yuji tun musste // schoss ihm nun der Gedanke durch den Kopf, konzentrierte sich auf das Element Wind welches er ohne jegliche Probleme beherrschte und erreichte den Bunker, indem er bis jetzt vor der Gesellschaft versiegelt war.
 

„Er war hier“ murmelte er nur, ballte seine Hand zur Faust, beschwor einige Windböen und konzentrierte sich darauf, eine Spur der beiden jungen Männer zu finden, die er in der Auftauphase durch Ni~yas Augen ganz genau sehen konnte. Tsukasa wollte vorerst den Jüngeren nocht nicht darin einweihen, aber er war in der Lage mit ihm auf seelischer Ebene eine Verbindung aufzubauen sowie Kyo & Kaoru. Instinktiv zog er seine Masamune als er Schritte hörte und er blickte erstaunt den jungen Mann an, dessen Augen ihn erfürchtig anblickten. „Ihr seid der Dark Deva der Winde“ kam es vom jungen Mann der nun direkt auf ihn zukam und da von ihm keinerlei Gefahr ausging steckte er sein treues Schwert wieder weg. „Woher wisst ihr so genau, wer und was ich denn genau bin?“ wollte Tsukasa nun wissen, wobei ihm selbst jetzt innerlich auffiel wie misstrauisch er über all die Jahre geblieben war. „Ich studiere mit Nao-sama die Geschichte der Deva. Mein Name ist Shou“ stellte sich ihm gegenüber der junge Mann vor und er bat ihm darum, zu dessen Lehrmeister gebracht zu werden, da er sich so gewisse Informationen zu erlangen erhoffte. „Du hast keine Angst vor dem, was ich dir antun könnte?“ wollte er nun wissen, ging neben Shou und folgte ihn in einen Teil, der ihm doch recht neugierig machte. „Warum sollte ich? Außerdem hat mir Aniki immer gesagt, dass ich niemals Angst zeigen darf, da ich sonst meine Schwächen offenbare“ sprudelte es munter aus Shou hervor, der ihn sichtlich positiv gestimmt anschaute und ein kurzes Lächeln huschte über Tsukasas Lippen, da er die Anwesenheit von Wind von ihm ausgehen spürte. „Dein großer Bruder ist wohl sehr weise“ sagte er nur darauf, wuschelte Shou durchs Haar und er blickte ernsthaft drein als er zwei Männer bemerkte, die ihren Blick auf ihn gerichtet hatten.
 


 

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„Wieviele stimmen dafür?“ ging nun die Frage durch die Runde als er dank Teru per Funk auf den neuesten Stand gebracht wurde und er blickte die Mitglieder des hohen Rates direkt an. „Wie ich gerade erfahren habe ist auch der Deva erweckt worden der im Reich der Äonen verschlossen bleiben sollte und er hat einige unschuldige Zivilisten auf dem Gewissen. Nur ein Mann hat dieses Massaker spärlich überlebt“ berichtete er nun den Anwesenden, wirkte so tief betroffen wie nur möglich und in genau diesem Augenblick war ihm nur all zu bewusst, wie sehr diese senilen Trotteln ihm aus der Hand fraßen. Nicht nur die Mitglieder des Senates, sondern auch alle Ratsmitglieder stimmten dafür ab, dass er - Camui Gackt - diese Kreaturen einfangen und entgültig eliminieren sollte ohne auch nur eine Massenhysterie im Volk auszulösen. Zufrieden wie er nun mit der gesamten Situation war verließ er das Gebäude und steckte das Headset in seine Manteltasche. Teru & Sakito taten richtig ihnen gut getarnt zu folgen, denn dadurch konnte er die weiteren Schritte von Kaoru Niikura als auch einen Deva-Freunden heraus finden. „Ich bin gespannt, ob er sein Vorhaben auch umsetzen kann“ kam es rech amüsiert über seine Lippen, stieg in seine Kutsche ein und herrschte den Fahrer an ihn zurück in die Villa zu fahren. Nur eine konkrete Tatsache wurmte ihn, wieso war niemand aus dem trimagischen Orden zu der Versammlung erschienen? Jeder hochrangige Magus innerhalb der Grenzen Tavinas war dazu verpflichtet anwesend zu sein wenn der hohe Rat und der Senat eine Versammlung einberiefen. Er musste unbedingt herausfinden, wieso dieses in seinen Augen so unnütze Pack gegen die Vereinbarungen gehandelt haben und bei der Enttarnung Kaoru Niikuras kein einziger Magus anwesend war. Mit einem Schlag fiel ihm wieder ein, dass erst vor kurzen die Führung innerhalb des Ordens ausgetauscht worden war und Gackt biss sich auf die Lippen, da der momentane Erzmagus sich sehr gut mit dem Sproß der Niikura-Familie verstand. Obendrein war der vertretende Erzmagus Tavinas einer von den beiden registrierten Schützlingen Kaoru Niikuras und seine anfänglich gute Laune lief nun langsam den Bach hinunter. „Ausgerechnet der einzige überlebende Sohn des einstigen Finanzministers Soichi Terachi“ murmelte er missmutig vor sich hin, da er alles in seiner Macht stehende getan hatte, den Tod des Ministers damals wie einen tragischen Unfall aussehen zu lassen. Nur ein paar Jahre danach war er darauf gekommen, dass der bei Kaoru Niikura lebende junge Shinya der wahre Erbe des gesamten Vermögens der Terachi-Familie ist und somit vorerst unerreichbar für ihn - Camui Gackt - war.

十 - ju

„Ein angehender Magus, sagst du?“ wollte der Wissenschaftler in ihm nun wissen, betrachtete den Rothaarigen ganz genau und wirkte ziemlich nachdenklich. „Hai, der Rotschopf ist ein Magus in Ausbildung“ antwortete Reita nur, wobei er Kai direkt ansah und sich eine Lösung durch ihn erhoffte. „Dann haben wir ein großes Problem“ kam es nun von Uruha, der sich von der Wand abstieß und sich nun zu Wort in dieser Disukussion meldete. Als einziger von Reitas Freunden war er in Magie bewandert, doch diese unterschied sich sehr von der eines vollausgebildeten Magus. „Wie ihr wisst kann es ziemlich gefählich für uns alle werden, wenn er seine Ausbildung zum Magus nicht fortsetzen kann“ sagte nun Uruha, wobei auch Aoi ernst dreinschaute und direkt seinen Blick auf den Rothaarigen richtete. „Dann übernimm du doch erstmal die defensiven Zauber mit ihm, Uruha;, bis dahin werden wir schon eine passende Lösung gefunden haben, wie wir sein Element höchsteffizient trainieren können“ schoss es nun aus Kai hervor, strich sich verlegen durch sein Haar und lächelte seine Freunde optimistisch an. „Was ist dein Element?“ wollte Aoi nun wissen, der in der Kampfkunst der alten Samurai & Ninja von Kindesbeinen an ausgebildet worden war und den Rothaarigen genau anschaute. „Feuer, mein Element ist das Feuer“ antwortete DIE nun dem schlanken Schwarzhaarigen, dabei fiel ihm stark auf, wie sehr die Stille nun diesen Raum beherrschte. „Na, das nenne ich ein Problem“ sagte nur Aoi, rollte dabei mit seinen Augen, stieß sich von der Wand ab und ging hinaus ins Freie, da er in Ruhe über die jetzige Situation nachdenken musste.
 

„Ich wüsste zwar jemanden, der wie unser Kai ein Wissenschaftler ist, aber ob er in Feuer bewandert ist weiß ich ehrlich gesagt nicht“ meinte nun Reita, der mit Kai & Uruha den Rothaarigen anschaute und ihm somit die Lage klar machten in die er hinein geraten war. „Es tut mir aufrichtig leid, dass ich dir keinen Feuermentor für deine weitere Ausbildung zur Verfügung stellen kann, aber ich bin in erster Linie Wissenschaftler und kein Magier, daher glaube ich an all das, was ich auch erforschen kann“ sagte Kai nun zu ihm, klopfte ihm auf die Schulter und blickte ihn aufmunternd an. „Keine Ursache, ich werde das Angebot nutzen und Uruha-san vorerst als temporären Mentor akzeptieren“ antwortete DIE darauf, nickte nur dankend und tief in seinem Inneren fragte er sich gerade, in wie weit ihn der Andere in seiner Ausbildung behilflich sein konnte. „Morgen gleich bei Morgengrauen beginnen wir mit den ersten Übungen“ meinte nur Uruha darauf, der dann ebenfalls hinaus verschwand und kurz darauf war DIE mit Reita alleine im Raum. „Was deine Weggefährten betrifft, um die kümmern sich Aoi & ich. Sieh nur zu, dass du Ruha keinen Grund gibst sauer auf dich zu sein“ riet ihm nur der Schwarzblonde mit einem leichten Grinsen, dann brach er ebenfalls auf, da er sich noch mit Aoi vor dem Sonnenuntergang mit den Weggefährten des Rothaarigen einen Testkampf liefern wollte. Seufzend stand DIE schließlich da, ließ seinen Blick in Richtung Boden wandern und er fragte sich gerade, wieso Kaoru eigentlich dieses Risiko mit ihm - Daisuke Andou - überhaupt eingegangen war. Außerdem war es dessen Schützling Shinya gewesen, der ihm die Ausbildung zum Magus angeraten hatte. „Warum in aller Welt habe ich diesem verlockendem Angebot zugestimmt und diesen Weg eingeschlagen?“ fragte er sich nun leise, lehnte sich bei der Wand an und schloss dabei seine Augen.
 

Karyu wirkte ziemlich ruhig als der Schwarzblonde sich ihm nun näherte und selbst Ruka wirkte nun hoch aufmerksam bei dessem Auftauchen. „Die Regeln sind einfach: das Team, dass als ersters aufgibt hat verloren“ erklärte nun Aoi die Bedingungen für diesen Testkampf, wobei er in voller Montur aufkreuzte und Reita schüttelte nur seufzend seinen Kopf. Selbst mehrere tausend Jahre nach dem großen Zeitalter der Samurai vermittelte der junge Schwarzhaarige deren Geist als auch Mentalität und um ehrlich zu sein wunderte er sich schon des Öfteren, wie sie eigentlich so gute Freunde geworden sind. „Schon gut, ich seh zu, dass der Rest von uns auch für den Kampf geschützt ist“ brachte Reita nur hervor, der den strengen Blick seines Freundes auf sich ruhen spürte und im Augenblick wurde ihm klar, dass er wohl auf ewig bei ihm anecken würde aufgrund seiner persönlichen Entscheidung ohne jegliche Rüstung sich in den Kampf zu stürzen. Innerhalb von Minuten fand der Schwarzblonde schließlich noch drei Garnituren verschiedener Größen und dank der Hilfe von Ruki & Uruha konnte er sie nach draußen bringen. „Wie lauten die Bedingungen?“ wollte Ruka nun wissen, blickte den Schwarzhaarigen direkt an und legte sich nebenbei die ihm angebotene Rüstung an. „Wir treten mit Übungswaffen an um Verletzungen zu verhindern“ sagte Aoi nur darauf, nickte nur kurz als selbst Reita die Rüstung nun angelegt hatte und Ruki teilte an alle die Bokken aus. „Du lässt ihn zusehen?“ wollte Reita nur wissen, der viel lieber mit seinem eigenen Katana als mit dieser hölzernen Waffe angetreten wäre und nur anhand der hochkonzentrierten Körperhaltung des Jüngeren konnte er klar die Antwort auf seine Frage ablesen.
 

„Wie du willst, Yuu-san“ sagte Reita nur darauf, stürmte direkt auf Ruka zu und holte dabei zu einem Schlag gegen den Halsbereich aus. Ruka stand seelenruhig da, wich im richtigen Moment dem kommenden Schlag aus und traf mit dem Griff der Übungswaffe die ungeschützte Stelle beim Hals des Schwarzblonden. „Viel zu offen“ kam es nur recht abwertend aus dem Schwarzhaarigen hervor, der ihn nicht einmal direkt anschaute und Reita war deutlich überumpelt von der Schnelligkeit des Fremden. „Ach ja? Ich kann auch anders“ schoss es aus dem Schwarzblonden nur so heraus, stürmte erneut auf Ruka los und er schnappte merklich nach Luft, da er den Stoß gegen den Brustkorb nicht hatte kommen sehen. „Hoffentlich bist du eher eine Herausforderung wert als dein Freund hier“ kam es nur leicht schmunzelnd von Karyu, der amüsiert das ganze Szenario beobachtet hatte und nun seinen Blick auf Aoi richtete. Der Angesprochene nickte nur, verbeugte sich rasch, dann wartete er den Angriff des Größeren ab und genau wie Reita war er nicht in der Lage den kommenden Schlag zu sehen. Schwer atmend stützte sich Aoi am Boden ab, richtete seinen Blick auf den Größeren und nahm die ihm gereichte Hand an. „Woher...?“ wollte der junge Schwarzhaarige nun wissen, der seinen Helm abnahm und Karyu direkt in die Augen schaute.
 

„Weil die beiden Antiker sind, deswegen konntet ihr beide ihre Bewegungsabläufe nicht genau sehen“ warf nun Ruki ein, der direkt auf seine beiden Freunde Aoi & Reita zuging und wachsam Karyu & Ruka ansah. „Antiker? Was zum Teufel sind bitte Antiker?“ wollte Uruha unbedingt wissen, der sichtlich verwirrt wirkte und auch DIE, der sich ebenfalls ins Freie begeben hatte wirkte etwas konfus aufgrund dieser Worte. „Ruki bist du dir da wirklich sicher?“ fragte Kai sofort skeptisch geworden nach, da der Wissenschaftler in ihm nun erwacht war und man konnte deutlich die Neugier in seinen Augen sehen. „So sicher wie ich Takanori Matsumoto heiße“ antwortete er nur, stopfte beide Hände in die Jackentaschen und er konnte seinen Blick nicht von den beiden Größeren nehmen, welche sich samt dem Rotschopf nun seit einigen Tagen bei ihnen befanden.
 


 

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„Sieh einer an, wenn es nicht der Abgeordnete Kenji Oota ist“ kam es sichtlich überrascht von Hyde, der fragend eine Augenbraue hochhob als Shou mit ihm ankam und er selbst - Tsukasa - war auch überrascht seinen Mentor in Sanktmagie ausgerechnet hier wieder zu begegnen. „Ich will direkt erfahren was hier passiert ist“ kam es ohne Umwege aus Nao heraus, der seinen Blick auf ihn ruhen ließ und Tsukasa ahnte schon um was es ging. In kurzen sachlichen Worten schilderte der Dark Deva jedes kleine Detail an das er sich aus seiner Aufwachphase heraus erinnern konnte und ihm fiel stark auf, wie nachdenklich der Schwarzbraunhaarige dabei wurde. „Diese Männer die gestorben sind, sie standen unter meinem direktem Kommando und trotzdem... “ meinte nur Nao auf diese Informationen hin, der seine linke Hand am Kinn ruhen ließ, leicht seinen Blick senkte und ihm rasch wieder einfiel, wer die zwei jungne Männer den gewesen sein konnten deren Anwesenheit Tsukasa mitbekam. „Hyde-san, was weißt du über den stellvertretenden Vorsitzenden Tavinas im Senat?“ fragte Nao nun nach, worauf auch seine eigene Neugier nun anstieg und sein Blick wanderte auf seinen einstigen Mentor. „Ich weiß nur soviel, dass er einen Sanktmagier in seinen Reihen hat von dem ich noch nie etwas gehört habe und er bürgt für einen fleißigen jungen Mann an seiner Seite, der merkwürdigerweise den großen Krieg von damals miterlebt haben soll“ berichtete Hyde, wobei er fragend eine Augenbraue hochhob und der Mediziner genau wusste was ihn dabei stutzig werden ließ. „Oota-san hier ist eigentlich neben dem in der Verfassung Tavinas erwähnten Shadow Deva ein Relikt aus der alten Zeit, daher erstaunt es mich sehr, dass es noch jemanden geben soll der diese Zeiten unbeschadet überlebt hat“ kam es nachdenklich von Hyde, blickte kurz um Verzeihung bittend den Dark Deva an, dann richtete er seinen Blick wieder auf Shou & Nao. „Ich weiß ganz genau wie“ brachte Tsukasa leicht knurrend hervor, ballte seine Hand zur Faust und auf einmal erinnerte er sich wieder an zwei Jugendliche aus der Präfektur Miyagi die man extra für den Versuch einflog, indem Teile von Hizumis, Ni~yas als auch seiner eigenen DNA in wildfremde Menschen welche die Antiker-DNA von Geburt an nicht aufwiesen eingepflanzt wurden. „Geostigma“ brachte Nao nur keuchend hervor, der dabei an den Deva mit dem Codenamen Ruki denken musste und Tsukasa nickte nur auf diese Antwort hin. „Also suchen wir nur nach einem jungen Mann der unter dieser Krankheit leidet. Der wird sicher nicht schwer zu finden sein“ brachte Shou recht optimistisch hervor, lächelte alle Anwesenden an und in genau diesem Augenblick reagierten Wissenschaftler als auch Dark Deva mehr als skeptisch, da plötzlich ein unangenehmer Geruch in der Luft lag.
 

„Nao-san, Hyde-sama; bitte bleibt dicht hinter mir“ sagte Shou, der instinktiv eine Art Schutzglocke aus Wind aufbaute und so seinen Lehrmeister als auch den Mediziner schützen wollte. „Shou, du folgst mit den beiden erst, wenn ich dir das Zeichen dazu gebe“ brachte Tsukasa nur noch hervor, dann konzentrierte er sich auf den Wind, hüllte sich in diesen ein und rauschte somit durch den Gang der von einer Einheit der Garde Tavinas bevölkert wurde. Ein kurzes Lächeln huschte nur über seine Lippen, zog seine Masamune aus der Scheide hervor und zischte lautlos durch die Reihen seiner Gegner, dabei ahnte er schon wieso man mit dem Militär anrückte. Erst als der Gang geräumt war konnte Shou ihm folgen und Tsukasa konnte ihm klar ablesen welche riesige Überwindung es dem Kleineren kostete an den toten Soldaten vorbei zu gehen. „Sie ließen mir keine andere Wahl“ kam es nur tonlos aus ihm hervor und Shou schluckte mehrmals aufgrund dieser Worte. „Ich mache mir momentan eher Sorgen um Toshiya-san und um Kaoru-san“ brachte Hyde gerade hervor, ließ seinen Blick auf dem Dark Deva vor sich ruhen und Tsukasa verstand sofort was dieser meinte. „Der Junge, der mir Parole geboten hat... das war Toshiya?“ fragte er nun sichtlich neugierig nach, da er sich an einen Schwarzhaarigen erinnern konnte, der in der Lage gewesen war ihn im Flug noch einzuholen ohne je einen Windzauber gesprochen zu haben. Hyde nickte nur, dann war Tsukasa auch schon mit ihnen auf den Weg in jenen Trakt, wo Nao das Ratsmitglied untergebracht hat.
 


 

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Fragend blickte Ni~ya hinterher als Tsukasa ihm gegenüber erwähnte, dass sich ihr gemeinsamer Freund Kyo sich ebenfalls hier befinden sollte und richtete seinen Blick nun auf Kaoru der mit zwei jungen Männern an seiner Seite den Raum betreten hatte. Den Schwarzhaarigen erkannte er sofort wieder, da seine feinen Sinne ihn dahingehend davor warnten ihn unnötig herauszufordern. // Wer immer er auch ist, in ihm steckt ebenfalls ein Dark Deva // dachte er gerade, dann spannten sich all seine Muskeln kampfbereit an, da sein Geruchssinn ihm die Anwesenheit von Soldaten verriet. Selbst Kaoru wirkte sichtlich angespannt, da er scheinbar ganz genau wusste, wer ihnen all diese Soldaten auf den Hals hetzte und ehe sie sich versehen konnten war der Schwarzhaarige vor ihren Augen verschwunden. Ni~ya musste zweimal auf die gleiche Stelle schauen bis er endlich begriff, was das ausschlaggebende Element dieses Devas war. „Na toll, er ist ebenfalls Vampir“ grummelte er leise vor sich hin, zog selbst seine beiden treuen Katanas hervor, legte sich mit den Soldaten an und gab dem sandbraunhaarigen Mann den Befehl dicht bei Kaoru zu bleiben. Obwohl er von Natur aus nicht schreckhaft war zuckte er leicht zusammen als ein plötzlicher Knall zu hören war und er hob fragend eine Augenbraue hoch, da einige der Soldaten vollkommen verkohlt waren. „Was.... was in aller Welt ist das da drinnen?“ hörte er einen jungen Soldaten stammeln, der auf seinen Händen in Richtung Wand krabbelte und erst da erkannte Ni~ya eine riesige Lücke in der Wand, wobei er auf ein Wesen blickte das er bisher noch nie gesehen hatte. Die Soldaten die es bis hierher gewagt hatten zitterten am gesamten Körper und wagten sich keinen Zentimeter zu rühren. Mit einem Grinsen bemerkte er den Shadow Deva grimmig das Wesen anstarrend und selbst er schien abzuwägen was er tun sollte. „Hey Kyo, wir sollten hier schleunigst abhauen“ meinte Ni~ya nur auf die momentane Situation, wich knapp einem Feuerball aus und erst da fiel ihm auf, dass dieses Wesen auf einige Soldaten hinter ihm gezielt hatte.
 

Kyo knurrte, wobei er einen direkten Angriff auf das Wesen startete und Ni~ya pfiff leicht, da es sich vor seinen Augen wieder in menschliche Form wandelte. Mit einem Grinsen konterte der Schwarzhaarige den Angriff, hielt Kyo am Handgelenk fest und funkelte ihn bedrohlich an. „Komm erst einmal deinen Pflichten nach bevor du dich mit mir anlegst“ kam es nur von ihm, dann war der Schwarzhaarige auch schon wieder verschwunden und Kyo fauchte leicht vor sich hin. Wie konnte dieser ihm fremde Mann so dreist sein und behaupten, er würde vergessen haben was die Pflichten eines Shadow Devas waren. Obendrein machte allein diese Überheblichkeit in den Augen des Schwarzhaarigen ihn rasend und die Tatsache, dass er Kaoru ganz für sich selbst beanspruchte. „Gehen wir und finden Kao bevor ER es tut“ grummelte Kyo nur vor sich hin, blickte kurz zu Ni~ya, dann rauschten sie durch die Gänge bis zu einer noch intakt gebliebenen Plattform. Kurz davor fühlte der Shadow Deva deutlich wie die Wut erneut in ihm Überhand nahm, verwandelte sich und stürzte sich auf die Gruppe Soldaten, die es gerade auf den sandbraunhaarigen Japaner & Kaoru abgesehen hatten. „Nicht mit mir“ knurrte er bedrohlich, starrte blitzend die verbliebenden Soldaten an und stellte sich nun schützend vor die Beiden. Gerade als eine Panzerfaust auf sie abgefeuert wurde war er regelrecht erstaunt, dass der Sandbraunhaarige ihn in ein Schild aus Wasser inkludierte, dass dieses tödliche Geschoss sofort unschädlich machte und um ehrlich in diesen Moment zu sein so war er doch recht beeindruckt von diesem recht zierlich gebauten jungen Mann. Kyo beruhigte sich zwar für einen kurzen Moment als er Kaorus Hand auf seiner Schulter ruhen fühlte, doch bevor er wieder in den Angriffsmodus wechselte beobachtete er, wie aus dem Nichts der Schwarzhaarige auf etwas Abstand zu ihnen aufgetaucht war. „Du schon wieder“ grollte Kyo vor sich hin, dabei stellten sich bedrohlich seine Nackenhaare auf und er kam einfach nicht umher den Schwarzhaarigen unbedingt zu Sashimi verarbeiten zu wollen.
 

Toshiya war seinem Instinkt aus in eine Kammer gefolgt, wo er anhand des Geruches Verletzte fand und am Absatz umdrehend fiel ihm klar auf, dass sich Shin & auch Kaoru in Reichweite zu ihm befanden. Sofort griff er auf diese recht praktische Fähigkeit des Teleports zurück und tauchte auf einer Plattform auf, wo er recht amüsiert den Kleineren anfunkelte welcher gerade ein drohendes Grollen entkommen ließ. „Mich wirst du so schnell nicht los“ brachte er nur hervor, strotzte inmitten dieser Aussage nur so vor Selbstsicherheit und ging nun direkt auf Kaoru zu um den er sich Sorgen machte. „Toshiya, bist du verletzt worden?“ hörte er nun Kaoru ihn fragen, dem er nun genau gegenüber stand und seine Hand auf seiner Wange fühlte. „Mir ist nichts passiert“ kam es nun aus Toshiya hervor, der sanft den Mann vor ihm anschaute dem er im Grunde genommen sein Leben zu verdanken hatte. Auch wenn er vor Shin nie die volle Wahrheit über seine Hingezogenheit zu Kaoru Niikura reden konnte, so war ihm in diesem Augenblick, dass selbst der kleine Kampfteufel von vorhin es zu bemerken schien. „Shin?“ fragte er nur kurz, blickte den um ein Jahr jüngeren Japaner an und in den Augen seines Freundes konnte er klar ablesen, dass dieser sich wieder einmal um sie beide riesige Sorgen gemacht hatte. „Uns ist nichts passiert“ brachte Shinya als Antwort hervor und wies ein leichtes Lächeln auf. Zufrieden wie Toshiya deswegen war wuschelte er dem Jüngeren durchs Haar.
 

„Kaoru-san, wer ist dieser Mann?“ fragte Shinya höflich nach, da er nicht genau wusste, wie er sich bei ihm bedanken sollte und richtete seinen Blick auf Kaoru. „Shin, Tosh, das hier ist Kyo. Er ist ebenfalls ein Teil unserer Familie“ meinte der Dunkelbraunhaarige nur, ermahnte auf telepathischen Wege seinen Freund und wirkte nach außen hin vollkommen ruhig. Toshiya nickte nur, obwohl er deutlich verspüren konnte, wie sich jede Zelle in ihm sträubte diesen Kampfteufel auch nur annähernd in Kaorus Nähe zu akzeptieren. Kyo schnaubte nur leise, da er sich einfach nicht vorstellen wollte & konnte, mit dem Schwarzhaarigen zusammen in einem Haus leben zu müssen. // Da ende ich freiwillig wie Hizumi anstatt das ich mir diesen arroganten Dark Deva antue // dachte er nur, funkelte finster den Größeren an und er zeigte so Kaoru gegenüber, was er über den schwarzhaarigen jungen Mann namens Toshiya dachte.

十一 - juichi

„Verdammt, das hat uns gerade noch gefehlt“ kam es leise über seine Lippen, presste sich gegen die nächste Wand und überlegte fieberhaft, wie er trotzdem noch unerkannt von hier entkommen und obendrein sein persönliches Ziel umsetzen konnte. Zu Teru hatte er absichtlich den Kontakt abgebrochen, damit keiner von ihnen so leicht entdeckt wurde und der junge Japaner bemerkte endlich eine Lücke die er ausnutzen konnte. Der Mann durch den er sich so gedemütigt fühlte stand ungeschützt auf einer Plattform, wobei er von seiner Warte aus gut beobachten konnte, dass sich auch Ni~ya etwas abseits davon befand. Jetzt oder nie hieß die Devise und er - Sakito Edokawa - konnte nicht mehr länger warten. Dann musste halt das Ratsmitglied Kaoru Niikura dafür herhalten. Ein kurzes Lächeln huschte ihm über die Lippen allein schon beim Gedanken, dass er so den Dunkelbraunhaarigen all die Erniedrigungen zurück zahlen würde. Mit seiner Lebenskraft würde er hoffentlich diese Krankheit überwinden können. Denn er hatte noch eine wichtige Mission vor sich die er noch zu erledigen hatte: diejenigen zur Strecke zu bringen, die für den Tod seiner beiden Freunde verantwortlich waren. Bevor er sein Ziel nicht erreichte konnte er noch nicht dem Tod ins Auge blicken. Nein, er musste sich nur solange am Leben erhalten können, bis er die Verantwortlichen mit eigener Hand getötet hatte. Da konnte er halt keine Rücksicht darauf nehmen, was dann aus dem Shadow Deva wurde, für den Kaoru seine Verantwortung trug oder was aus dessen Schützlingen wurde. Seine Mission ging vor, egal um welchen Preis. Dafür war er auch Gackt dankbar, dass dieser ihm kurz nach dem Krieg bei sich aufnahm und ihn mit Körpern von jungen Männern versorgte die ungefähr in seinem Alter waren. Doch diese Krankheit wurde von mal zu mal aggressiver und zerfraß die Leihgefäße viel schneller als ihm lieb war. Teru wäre zwar der nächste geeignete Kandidat auf der Liste gewesen, doch ausgerechnet zu ihm hatte er angefangen soetwas wie Mitleid und freundschaftliche Gefühle zu empfinden. Es war sein eigener Wunsch gewesen, dass Teru wenigstens als geistiger Beistand für den Sentasvorsitzenden erhalten blieb und auch wenn er ihn meist auf arrogante Weise behandelt hatte, so war ihm die Meinung des silberblondhaarigen Japaners doch recht wichtig geworden.
 

// Nur noch ein letztes Mal // dachte sich Sakito gerade, schob kurz einen Ärmel seines Tarnanzuges hoch, starrte auf die dunklen Flecken an seinem Arm und biss sich auf die Lippen. Wenn er jetzt erfolgreich wäre, dann würde er somit Terus Schicksal endgültig verändern und ihm ein Leben dadurch ermöglichen, dass ihm die Türen weit öffnete. Leise schlich er sich an der Wand entlang, zog die ihm vorlieb gewordenen Kunai aus einer Seitentasche hervor, knüpfte eine kleine Chemikalie daran und warf es direkt in Richtung des Dunkelbraunhaarigen, wobei er diesen genau wie gewollt an der Schulter erwischte. Um zu verhindern, dass Kaoru Hilfe bekam schoss er einige Shuriken auf die versammelte Menge vor dem Ratsmitglied und setzte obendrein zur Absicherung eine Rauchbombe ein. Aus seinen Studien in Gackts Haus wusste Sakito ganz genau, dass die Sinne der Deva egal welchen Status sie auch inne haben bei Rauchentwicklung stark eingeschränkt waren und genau das nutzte der junge Japaner mit den honigkaramellbraunen Augen geschickt aus. Gerade als er mit einem schärferen Kunai aus reinstem Titan direkt auf Kaoru Niikura losgehen wollte, musste er auf einmal ausweichen und er blickte direkt in die Augen eines schwarzhaarigen jungen Mannes, den er bisher noch nie zuvor in der Nähe des Ratsmitgliedes gesehen hatte. „Wer bist du?“ fragte er kühl nach, blitzte den Größeren eisig an und ihm passte es überhaupt nicht, dass ihm jemand davon abhielt sein auserwähltes Ziel zu erreichen. „Toshimasa Hara“ vernahm er nun in knappen Worten vom Schwarzhaarigen, dabei biss er sich erneut auf die Lippen und starrte ihn so finster wie möglich an.
 

Dieser junge Mann vor ihm war Toshiya? Der Junge, vor dem sich der Großteil der Rekruten der Hakuda-Force sich so vor ihm fürchteten? Jener Toshiya, den er sogar in Erwägung als Ersatzgefäß sah? Verdammt, damit hatte er nicht gerechnet. Kaorus Schützlinge kannte er namentlich nur vom Papier her. „Wie...?“ brachte er nur knapp hervor, wich dem Angriff des Schwarzhaarigen geschickt aus und funkelte eisig diesen an. „Das könnte ich dich auch fragen“ stellte Toshiya ihm nun die Frage, presste ihn gegen die Brüstung und er konnte spüren, wie sich das Geländer fast schon in seinen Körper bohrte. „Denkst du wirklich, ich binde dir das auf die Nase?“ brachte er mit einem geheimnisvollen Lächeln hervor, sprang über die Brüstung als der Schwarzhaarige zu einem weiteren Angriff ausholte und landte sicher auf seinen Beinen auf einem schmalen Stahlträger einige Meter unter der Plattform. Dadurch lockte er vorerst seinen Gegner von seinem eigentlich Ziel weg und wenn seine Strategie funktionierte, dann konnte er so diesen los werden ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Wie erwartet stand ihm nun Toshiya gegenüber, der etwas unsicher auf dem Stahlträger stand und er setzte nun zu einer Reihe von raschen Angriffen an mit denen der Schwarzhaarige neben der richtigen Balance so seine Schwierigkeiten hatte. Im Gegensatz zu Toshiya war er - Sakito Edokawa - es von kleinauf gewohnt in großen Höhen und auf schmalen Untergrundlagen zu kämpfen, weswegen er gerade die Oberhand in diesem Kampf besaß.
 

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Gerade als die vier unterschiedlichen Männer in den Hovercraft einsteigen wollten mit dem die beiden Koreaner gekommen waren sahen sie sich plötzlich von Soldaten aus Tavina umzingelt und der Schwarzhaarige mit den Krähenfedern im Haar konnte deutlich an den aufgeregten Rufen dieser Vögel erkennen, dass sie ihn vor Gefahr warnten. „Keine Bewegung“ schrie ein Mann in seinen Mitte vierzig ihnen entgegen, ließ seinem Battalion den Befehl geben die Waffen scharf zu machen und fragend blickten die beiden Finnen die koreanischen Deva an. „Was dann?“ wollte der der andere schwarzhaarige Finne nun wissen, zündete sich seelenruhig eine Zigarette an und blickte sichtlich amüsiert die Soldaten an. „Befehl von Senatsvorsitzenden Gackt Camui; die Festnahme jeglichen Devas der sich freiwillig ergibt. Bei Gegenwehr sind wir offiziell dazu befugt Feuer auszuführen“ schrie ihnen der Mann entgegen, wobei der Koreaner mit den kurzen Haaren nur seinen Kopf schüttelte, dann setzte er seine Fähigkeiten ein und gemeinsam wie der Schwarzhaarige mit den Krähenfedern schaffte er ein gekonntes Ablenkungsmanöver. Bevor dieser eigentlich begriff was hier vorging, war sein gesamtes Battalion ausgeschaltet und lag bewusstlos um ihm herum. „Richten sie Ihren Gackt doch ruhig aus, dass die nordischen Deva zurückschlagen werden“ brachte der Schwarzhaarige mit der Zigarette gutgelaunt hervor, ging auf den Anführer des Battalions zu und für einen kurzen Augenblick funkelte er finster diesen an, wobei er vor ihm seine Gestalt als Shadow Deva annahm. „Sag ihm ruhig noch, dass es drei Dark Deva und ein Shadow Deva sind, die du versucht hast aufzuhalten“ meinte er noch, schnippte den Rest der Kippe dem Mann mitten ins Gesicht, drehte am Absatz um und stieg mit seinem Freund als auch den Koreanern in den Hovercraft ein.
 

„Ich habe von diesem Mann schon einmal gehört“

„Wirklich? Mir ist dieser Name unbekannt“

„Rain, du meinst doch nicht...?

„Doch genau den Camui Gackt“

„Wer ist dieser Typ denn?“

„Ein Aristokrat aus Japan, der auch chinesische Wurzeln vorweist“

„Und wieso hetzt uns Tavina nun Soldaten auf den Hals?“

„Weil offensichtlich die japanischen Dark Deva erwacht sind“

„Gibt es wenigstens noch weitere außer mir?“

„Ja, Ville, er stammt ebenfalls aus Japan und ist ein Shadow Deva genau wie du selbst“

„Was wisst ihr über diesen Shadow Deva?“

„Nur das er mit seinem Tamer den großen Krieg miterlebt und beendet hat“

„Sein Tamer lebt noch?“

„Ja, was mich ehrlich gesagt ziemlich erstaunt“

„Leben die nicht höchstens 500 Jahre?“
 

wollte nun der Schwarzhaarige mit den Krähenfedern wissen, da ja der zugewiesene Tamer seines Freundes nicht einmal ein knappes Jahrhundert überlebte. „Es kommt wohl an von wo dieser Tamer stammt. Doch soweit ich weiß müsste es doch jemanden geben, der darüber noch Bescheid weiß“ meinte nur der kurzhaarige Koreaner, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und blickte nach vorwärts. Über den eingebauten CV-Funk des Hovercrafts konnten sie ganz gut mitverfolgen, wie gerade von einer Stürmung eines Forschungsbereichs im Reich der Äonen gesprochen wurde und mit einvernehmlichen Nicken brachen sie direkt dorthin auf.
 

„Für mich hört sich das eher danach an, dass der Senat als auch der hohe Rat von Tavina uns den Krieg erklärt hat“ meinte nun Ville, der leicht seinen Kopf schüttelte und ihm etwas inmitten der gesendeten Nachrichten auffiel, was den Anderen auch nicht unbemerkt blieb.
 

„Niikura - wie es aussieht jagen sie wohl jeden Deva von dem sie ausgehen, dass er mit dem Ratsvorsitzenden Niikura in Verbindung steht“

„Und wir sind mitten drinnen“

„Es war nur eine Frage der Zeit“

„Unsere Aufgabe ist es, den Planeten zu beschützen“

„Selbst wenn wir dabei gegen den verbliebenen Rest der Menschheit vorgehen müssen“

„Denn an oberster Pflicht steht der Schutz von Mutter Gaia“

„Apropos Schutz - was tun wir gegen den Chaos Deva?“

„Wir töten ihn bevor er die Chance bekommt zu erwachen“

„Die japanischen Deva werden sicherlich auch wissen, dass dieser Schritt notwendig ist“

„Was wenn sich einer von ihnen unerwartet mit der Gefahrenquelle verbündet?“

„Unter den Dark Deva ist es doch verboten Mitglieder aus dieser Kaste zu töten“
 

erinnerte sie Ville nun an die Gesetze Gaias, nach denen die Deva von Anbeginn der Zeit leben und der kurzhaarige Koreaner biss sich kurz darauf auf die Lippen. „Rick, selbst wenn wir dafür den Tamer des japanischen Shadow Devas ausschalten müssen, es ist notwendig“ meinte Rain nur ruhig, blickte auf das Radar und alles an seiner Körpersprache deutete daraufhin, dass er vollkommen ruhig war obwohl sie gerade von fliegenden Einheiten aus Tavina verfolgt wurden.
 

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Toshiya war anfangs doch recht im Bedrängnis geraten, doch als er seine Form wechselte fiel es ihm leichter gegen die Angriffe des schlanken Japaners anzukommen. Der Japaner mit den honigkaramellbraunen Augen verströmte einen Geruch, der seine Nackenhaare warnend aufstellte und mit einem Schlag verstand er auch, weshalb Kaoru dieses Bissmal an seinem Unterarm trug. Ein merkwürdiges Gefühl kochte in ihm gerade hoch; eines, welches er bisher noch nie so intensiv in sich verspürte und welches erst seit dem Erscheinen von Kyo so heftig geworden war. Nebenbei konnte er auch Wut auf sein gegenüber verspüren, welche unbändig in ihm zu brodeln begann. Der junge Mann schien es nun schwerer zu haben ihm auszuweichen und selbst von Flammen eingehüllt presste er den schlanken Körper seines verhassten Gegners gegen die nächste Wand, wobei Toshiya erneut seine Form gewechselt hatte. Diese aufgestaute Wut und auch der Drang Kaoru vor dieser Gefahr zu beschützen waren so groß, dass der Feuerball den er direkt auf den jungen Japaner vor sich abfeuerte ein riesiges Loch hinterließ. Ohne zu stoppen feuerte er noch drei weitere dieser Größe ab und ein Teil des Gebäudes stürzte kurz darauf ein, da die Stützträger unweigerlich wegschmolzen. Halbwegs wieder menschliche Züge annehmend schritt Toshiya auf den stark verbrannten Körper seines Gegners zu und setzte diesem ein Ende indem er seine gesamte Faust mit Blitzen umhüllend mehrmals direkt in die Bauchgegend des jungen Mannes versenkte. Schnaubend blickte er teilnahmslos auf den sich nicht mehr regenden Körper, ließ wie aus dem Nichts eine weitere Flamme erscheinen und setzte den verbliebenen Raum in Brand. „Das war dafür, dass du Kaoru angefasst hast“ brachte er eisig hervor, schloss kurz seine Augen, konzentrierte sich nun auf Shinya sowie Kaoru und teleportierte sich kurzerhand zurück auf die Plattform, wo er finster den kleinen Japaner anstarrte der von Shinya aufgrund seiner Wassermagie geheilt wurde.
 

Gerade als er die Plattform erreichte wurden Shinya & Kaoru gleichzeitig von einem weißen Licht angegriffen und er schaffte es aufgrund seiner Fähigkeiten noch rechtzeitig seinen Kindheitsfreund aus der Schussbahn zu bringen. Knurrend starrte er wie Kyo den silberhaarigen jungen Mann an, der aus der Luft her Zauber auf sie sprach und weiße schimmernde Flügel aufwies. „Ich rupf ihm einzeln alle Federn aus“ kam es gleichzeitig von Kyo als auch ihm, wobei er sich vor den Augen der anderen in Blitze einhüllte und direkt auf den Fremden zusteuerte, der seine Augen weit aufriss. Shinya zuckte ängstlich zusammen aufgrund der Blitze, wurde von Nao & Hyde zur Seite gerissen und Toshiya bekam nicht mehr mit, wie Tsukasa selbst sich in einen Drachen verwandelte. Zu sehr war er darauf fixiert die Gefahrenquelle vor sich zu eliminieren und ihm war dabei völlig egal, wer sich da ihm noch in den Weg stellte. Der Silberhaarige war stark, das konnte er nicht verneinen, trotzdem würde er niemanden am Leben lassen der es auf seine gesamte Familie abgesehen hatten. Ja, Kaoru & Shinya waren seine Familie, die es galt mit allen Mitteln zu beschützen. Selbst wenn er dafür Unschuldige töten musste nur um sie in Sicherheit zu wissen. Die Form in der sich Toshiya gerade befand mochte er sehr, da er sich flexibler und auch viel schneller als üblich fühlte. Außerdem verriet ihm sein Instinkt gerade, dass der junge Silberhaarige weitaus mächtiger war als der Mann mit den honigkaramellbraunen Augen den er vorhin im Kampf besiegt & getötet hatte.
 

Ni~ya hatte sich in der Zwischenzeit mit Shou zum noch verbliebenen Hangar durchgeschlagen, wo noch ein unversehrter Hovercraft zu sehen war, doch er musste den Wissenschaftler auf den Boden drücken als ein riesiger Feuerball durch die Wand schoss und das verbliebene Fluggerät in die Luft jagte. „Nicht schon wieder“ knurrte er leicht vor sich hin, wobei er von seinem Standort aus auf den gegenüberliegenden Komplex schauen konnte, der gerade in Flammen lichterloh stand. „Was nun?“ wollte Shou wissen, blickte fragend den Schwarzhaarigen an und er fiel dankbar einem jungen Mann um den Hals, der bei einem anderen mit braunen Haaren abgestützt war. „Saga, Tora; wie froh ich bin euch zu sehen“ schoss es nur aus ihm hervor, lächelte sie etwas traurig an und setzte sich sofort daran die beiden Männer zu heilen. „Du kennst sie?“ kam es nun verwundert von Ni~ya, der Shou dabei beobachtete, wie dieser einen effizienten Heilzauber einsetzte und ihm fiel auf, dass der Wissenschaftler ihn auch auf ihn ausgeweitet hatte. „Hai, Saga hier ist Nao-samas jetziger Lehrling und Tora arbeitet ebenfalls für uns“ informierte er nun den Dark Deva, konzentrierte sich nun etwas stärker auf den Heilzauber und genau in dem Moment erstarrte er wie zu einer Eisskulptur. „Shou, was ist los?“ wollte Saga nun wissen, der sich halbwegs wieder auf eigenen Beinen halten konnte und blickte wie sein Freund Tora besorgt den Mittelbraunhaarigen an. „Macht euch nicht ins Hemd, ich konnte ebenfalls fühlen, wie ein Dark Deva gegen einen Benutzer der Sanktmagie antritt“ kam es nur von Ni~ya, der dabei seine Augen verdrehte, sich vor ihren Augen in die Gestalt eines riesigen Wolfes verwandelte und ihnen dadurch zu verstehen gab, dass sie auf seinen Rücken klettern sollten.
 

Shou, der nun aus seiner kurzen Starre erwachte deutete seinen Freunden an, um was Ni~ya sie gerade bat und als sie auf dem Rücken des riesigen Wolfes saßen preschte dieser mit vollem Karacho durch die vielen Gänge.
 

„Weißt du was von Hiroto?“

„Leider nein, denn ihr zwei wart schon weg, als die Explosion stattfand“

„Ich hoffe nur, dass er nicht an der Ursprungsquelle war“

„Tora, der ist mit Sicherheit noch am Leben“

„Hai... ich hoffe ebenfalls, dass er unbeschadet ist“
 

brachte Shou nur hervor, verkrallte sich mehr im anthrazitgrauen Fell des Wolfes, senkte leicht seinen Blick und biss sich leicht auf die Lippen. // Ich weiß, ich sollte eigentlich optimistischer für das Leben meines Freundes sein, doch ich habe riesige Angst davor, dass Hiroto mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr unter uns weilt // dachte er gerade, wobei ihm einige Tränen still die Wangen hinabrannen und er sich stärker auf die Lippen biss um ein Schluchzen zu unterdrücken. Denn er mochte den jungen Mann mit den leuchtenden mahagonibraunen Augen. Allein wenn sie alle sich einen Tag frei nahmen und er für die gute Laune unter ihnen sorgte fühlte sich Shou dabei, als hätte er Zuwachs in seiner Familie bekommen. Hiroto, Tora, Saga und auch Nao-sama sah er nun als Familie an, obwohl niemand von seinen Freunden den Platz ersetzen konnte den Akira Suzuki tief in seinem Inneren ausfüllte. Akira war und blieb sein geliebter Aniki, das konnte selbst das kosmische Gesetz nicht mehr daran ändern.

十ニ - juni

„Shou, da vorne, was ist das da am Himmel?“ riß Tora ihn nun aus seinen Gedanken heraus und er blickte genau wie seine beiden Freunde auf die drei Gestalten am Horizont, die sich gerade bekämpften. Rasch wischte er sich die letzten Tränen weg und erst da war ihm bewusst, wer denn da kämpfte. „Ni~ya-san, wird er es gegen den Sanktmagus schaffen?“ fragte Shou nun leise nach, beugte sich etwas vor und ein dunkles Grollen war nun vom Wolf als Antwort zu vernehmen, der nun einen Zahn zulegte. „Hai, wir sollten uns beeilen“ antwortete er nur darauf, strich ihm sanft über die Schulter und richtete wachsam seinen Blick in Richtung Himmel auf die drei kämpfenden Gestalten. „Wer immer das ist, er hat Hiroto in seiner Gewalt“ brachte Saga gerade hervor, deutete auf eine weißsilbrige Spähre in unmittelbarer Nähe eines silberhaarigen Mannes und Shou als auch Tora bissen sich auf die Lippen, da die Sorge um ihren Freund gerade in ihnen Überhand nahm. Ehe sich Shou versehen konnte war der anthrazitgraue Wolf noch schneller geworden und übersprang die Distanz zur nächsten Plattform ohne großem Aufwand, auf der sich Nao & Hyde mit Shinya in Sicherheit gebracht haben. „Nao-san, der Fremde hat Hiroto“ brachte Saga unmittelbar hervor, sprang vom Rücken des Wolfs und blickte seinen Lehrmeister genau an, dabei stand Tora direkt neben ihm. Shou nickte nur bestätigend, deutete auf die weißsilbrige Spähre am Himmel und er fühlte deutlich, wie sich eine Hand in seine Schulter fast verkrallte. „Der Idiot ist viel zu nah zwischen den Hauptkämpfern“ vernahm er nun von Ni~ya, zu dem er nun aufblickte und inmitten seiner dunklen Iriden konnte er eine gewisse Sorge um Tsukasa ablesen. „Leider muss ich euch da zustimmen“ hörte er nun von Shinya sagen, der ebenfalls mehr as besorgt in Richtung Himmel schaute und Shou fragte sich gerade, was sie nun groß dagegen tun konnten.
 

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„Kai, lass mich bitte mit ihnen trainieren“ kam es nun doch recht unerwartet für den Wissenschaftler aus Ruki hervor und Uruha, der ebenfalls anwesend war schüttelte sofort seinen Kopf aufgrund seiner Worte. „Auf keinen Fall“ brachte dieser hervor, blickte mehr als entrüstet den Kleineren an und mit einem Lächeln gab Kai ihm zu verstehen, dass er dessen Angst für berechtigt hält. „Traust du dir das wirklich zu, Ruki? Ich meine, was wenn...“ kam es nun von Kai, der Uruha kurzerhand bat ihn mit Ruki allein zu lassen und blickte wie immer gütig den Anderen an. „Ich kenne meine Grenzen, Kai“ sagte der Chaos Deva darauf leicht grinsend, wobei Kai dank seines geschulten Augen an ihm ablesen konnte, dass sich dieser doch leicht unsicher deswegen war. „Wenn du mir versprichst Aoi&Reita mit in dein Training zu integrieren?“ schlug Kai nun vor, da er Rukis Sturschädel schon ziemlich gut kannte und ihm so vermitteln wollte, dass er nur so sein OK für das Training mit den Neuankömmlingen gab. Außerdem sorgte sich der Wissenschaftler dahin gehend um Ruki, dass diese mysteriöse Krankheit durch ein Kampftraining womöglich noch schlimmer werden konnte. „Ich denke, da wird sich eher Reita freuen, dass er mitmischen darf“ meinte Ruki immer noch grinsend, umarmte dankbar Kai und war dann auch schon losgerauscht um ihm die Neuigkeit mitzuteilen. „Ich hoffe nur stark, dass du ganz genau weißt auf was du dich da einlässt, Ruki“ brachte Kai nun tief seufzend hervor, stopfte beide Hände in die Taschen seines Kittels und ging in sein kleines Labor, da er in Ruhe nachdenken muss. Seit dem Probekampf zwischen Aoi, Reita, Ruka und Karyu war der Kleinere regelrecht voller Elan und innerlich hoffte Kai darauf, dass er diese eben gefällte Entscheidung nicht bereuen wird. „Du hast doch nur zugestimmt, weil du ganz genau weißt, dass er unseren Bewegungsablauf durchschauen konnte“ hörte Kai nun eine Stimme zu ihm sagen und er entdeckte Karyu, der bei der Wand angelehnt war. „Ich frage mich nur, ob er sich nicht in euch irren könnte. Von den Antikern hat man seit tausend Jahren nichts mehr gehört, daher bin ich mir auch nicht so ganz sicher, ob es sie noch gibt“ gab Kai schließlich zu, deutete dem Größeren an ihm zu folgen und ging mit ihm in sein kleines Reich, dass sich tief in einer Höhle aus Elektrolytkristallen befand. „Ich habe auch das erste Mal von den Antikern gehört als man mir vor der Anklage wegen Mordes eine Blutprobe abnahm“ kam es nun von Karyu, der sich durch sein mittellanges dunkelblondes Haar strich und seinen Blick auf dem Wissenschaftler ruhen ließ.
 

Ein Lächeln schlich sich nun auf Kais Lippen, demnach wussten Ruka & Karyu nicht sonderlich viel damit anzufangen, dass man sie als Antiker klassifizierte und in genau diesem Augenblick erwachte wieder der Wissenschaftler in ihm. „Geht das in Ordnung? Ich meine, dass ich mir von euch beiden eine kleine Blutprobe nehme, nur um diese zu analysieren?“ Es wäre nur zu eurem Vorteil“ sprudelte es nun aus Kai hervor, der mit leuchtenden Augen den Größeren anblickte und sichtlich erschauerte, da dieser zu lachen begann. „Ihr Wissenschaftler seid wahrlich ein eigenes Völkchen. Ständig wollt ihr Dinge & Lebewesen auseinander nehmen nur damit ihr sie verstehen könnt. Wie es bei Ruka aussieht kann ich dir nicht sagen, doch tue was du nicht lassen kannst“ brachte Karyu sichtlich amüsiert nun hervor, krempelte bereitwillig einen Ärmel hoch und Kai war sofort in seinem Element, wobei er sich mehrmals beim Größeren für dessen Kooperation bedankte. „Herr Wissenschaftler, wenn sie gerade so schön in Laune sind“ vernahmen sie nun eine dunkle Stimme und ein Lächeln huschte auf Karyus Lippen, da der Ältere sie problemlos gefunden hatte. „Vielen Dank, Ruka-san“ sagte Kai zu ihm, schloss Karyu als auch Ruka an eine Maschine an, die nur eine minimale Menge an Blut samt Plasma nahm und auf dem ersten Blick wirkte deren Blut ganz genauso wie das jedes anderen gewöhnlichen Menschen auf diesem Planeten. Sofort machte Kai sich daran die beiden Proben bis ins kleinste Detail zu analysieren & zu untersuchen, dabei standen Ruka und Karyu auf etwas Abstand beim Eingang zu Kais Labor.
 

„Ist es dir auch schon aufgefallen?“

„Hai, fast so als hätte ich auf einmal einen Sensor oder sowas eingebaut“

„Ich konnte eben klar vor mir sehen, wie du mit ihm hierher gegangen bist“

„Bitte nenn mich jetzt nicht verrückt, aber ich konnte dich seit unserer Ankunft hier in meinem Kopf hören“

„Das ist ja mal was interessantes“
 

kam es nun von Ruka, blickte Karyu direkt an und an beiden war sichtlich die Nachdenklichkeit zu sehen. Von jeher galten sie in Tavina als die Besten innerhalb der Garde und sie sahen nicht ein das Gerücht zu zerstreuen, dass sie von Kindesbeinen an von ihren Vätern & Großvätern hart trainiert wurden. Doch die Wahrheit war, dass Karyu von seinem Vater aus der Familie verstoßen wurde, weil er einfach anders als seine Geschwister war und Ruka musste sich von Waisenhaus zu Waisenhaus durchkämpfen, da die Familie seiner Mutter seine Existenz vehement verleugnete. Ob es wirklich daran lag als was Ruki sie bezeichnete? Stimmte die Aussage des Zwerges und sie gehörten einer Art an, die damals ohne jegliche Gnade verfolgt und hingerichtet wurden, nur weil sich die Menschen so sehr vor ihnen fürchteten?
 

„Karyu, Ruka, ich kanns kaum glauben was ich hier in so kurzer Zeit heraus finden konnte, aber laut einem DNA-Abgleich mit der noch bestehenden internationalen Datenbank für Antiker gehört ihr zu jenen, deren Ursprung ziemlich weit zurück liegt“ kam es nun von Kai hervor, blickte sie direkt an und etwas an ihm deutete ihnen an, dass er gerne mehr Antworten parat gehabt hätte. „Wie weit zurück?“ wollte Karyu nun wissen, dabei schien auch Ruka gespannt auf die Antwort zu warten. „Schätzungsweise bis zum Urknall zurück“ brachte Kai nun hervor, dann herrschte Stille um sie herum. Karyu & Ruka bissen sich auf die Lippen, da sie endlich verstehen konnten, warum sie bisher innerhalb der Bevölkerung Tavinas so behandelt wurden als wären sie eine unheilbare Krankheit der menschlichen hoch technisch entwickelten Gesellschaft. Letztendlich konnten sie auch das Handeln ihrer Familien besser nachvollziehen und Ruka begann sich in diesem Augenblick zu fragen, wie jemand innerhalb seiner eigenen Familie den großen Krieg von damals überleben konnte. Es sei denn, sie hatten sich bewusst in dieser gefährlichen Zeit im Untergrund versteckt gehalten und sich nach Kriegsende wieder unter die Menschen gemischt um ja nicht aufzufallen. „Kannst du auch sagen, welche Art von Antiker wir sind?“ fragte Ruka nun nach, hatte seine Arme verschränkt, blickte den Wissenschaftler genau an und er erinnerte sich auf einmal wieder an diesen Vortrag während seiner schulischen Ausbildung, wo von zwei Zweigen innerhalb der Antiker gesprochen wurde. Gerade wollte Kai verneinen als der kleine Laptop ihm eine Antwort ausspuckte und er schien selbst mehr als erstaunt zu sein, dass sein Studienkollege von einst ihm so rasch Ergebnisse senden konnte. „Kennt sich einer von euch im Umgang mit Oni und Vampiren aus?“ fragte Kai nun unsicher geworden nach, lächelte etwas verlegen und die einstigen Topsoldaten aus Tavina schauten sich fragend an.
 

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All die Jahre die er als ausgebildeter Magus im Dienste von Camui Gackt verbrachte hatte er seine wahren Kräfte verborgen gehalten und das nur dank einer einzigen Person in seinem persönlichem Umfeld: Sakito. Auch wenn sie sich zeitweise nicht gut verstanden, so bildete der Ältere eine Art Siegel für diese unvorstellbare Kraft seiner Form der Sanktmagie. Nun da dieser mit Sicherheit tot war konnte Teru diese Kraft nicht mehr im Zaum halten und wollte die Verantwortlichen dafür teuer bezahlen lassen. Auch wenn er schon im zarten Alter von acht Jahren die Abschlußprüfung zum Magus schaffte, so galt er in den Kreisen der Magi als tickende Zeitbombe, da er trotz guter Ausbildung sein Element nicht innerlich stabilisieren konnte. Terus Mentor verstarb sogar während der Prüfung, wobei man vor dem hohen Rat den Vorschlag machte, ihm einer Person anzuvertrauen die eine Art menschliches Siegel für ihn bilden sollte. So war er zu Camui Gackt gelangt und war von dem Tag an fast schon unzertrennlich mit Sakito zusammen. Auch wenn Teru es sich anfangs nie hatte eingestehen wollen, so zog ihn der Japaner mit den honigkaramellbraunen Augen wie magisch an und es wäre sogar eine sichtliche Ehre für ihn gewesen, wenn der Ältere ihn als Leihkörper ausgewählt hätte. Denn auf diese Weise wäre er ein Teil von Sakito geworden und das war eigentlich seit seiner Begegnung mit ihm sein heimlichster Wunsch gewesen. Sakito wäre so auch an Sanktmagie gelangt, welche sogar unter den hochrangigen Magi rar gesät war. Nun aber konnte nichts diesen Verlust tief in ihm heilen und Teru rief einen mächtigen Zauber nach dem Anderen mühelos hervor, ohne auch nur den Namen des Zaubers aussprechen zu müssen. Tsukasa hatte sichtliche Probleme gegen ihn an zu kommen, obwohl er von Hyde in diesem Element während der Gründungsphase von Tavina unterrichtet wurde und in einem unbeobachteten Moment, konnte er die Spähre an sich bringen, in der sich der junge Mann befand den er irrtümlich nach seinem Erwachen als Feind ansah. Knapp wich Tsukasa nun einem Blitzangriff des Schwarzhaarigen aus, landete auf der Plattform und blickte eisern in Richtung Himmel.
 

„Er ist viel zu mächtig als das ich gegen ihn ankommen könnte“ kam es leicht grummlig von Tsukasa, blickte Ni~ya genau an und ließ vor Shou die weißsilbrige Spähre erscheinen die er mit einem Windzauber geschickt tarnen konnte. „Was ist mit ihm?“ wollte Ni~ya nun wissen, deutete auf den Schwarzhaarigen, der immer noch gegen den Silberblonden kämpfte und auf einmal war ihnen als fühlten sie ein Pulsieren, dass tief aus ihrem Inneren kam. Genau wie Kyo & Kaoru richeten sie nun ihren Blick auf Toshiya und in diesem Augenblick war es Tsukasa möglich seine wahre Gestalt anzunehmen. In dieser zerplatzte er die Spähre, blickte Shou nur kurz an und als dieser nur nickte, stieß Tsu einen feinen Dolch aus Windmaterie geschmiedet in den Brustkorb des jungen Mannes, worauf dieser wieder Lebenszeichen von sich zu geben begann. Zum selben Zeitpunkt erwachte auch Ni~ya zum ersten Mal in seiner wahren Form und die beide Dark Deva sowie Kyo mussten auf einmal feststellen, dass sich sogar Toshiyas Aussehen gewaltig verändert hatte. Der Silberblonde war endlich besiegt, doch der Schwarzhaarige strahlte eine ungeheure Aura aus, die es den Dark Deva ermöglichte ihre wahre Form aufrecht zu erhalten. Wie abwesend starrte Kaoru lange auf die schwarzgekleidete Gestalt mit den langen schwarzen Haaren, welche einen recht traurigen Blick aufwies, dann aber nahm Toshiya seine Gestalt wieder an, hatte seine Augen geschlossen und fiel wie ein Stein in Richtung Boden. „Toshiya“ rief Shinya nur, der sofort reagierte indem er aus Eis eine Art Brücke in den Himmel zu bauen versuchte, dabei ging ihm Tsukasa zur Hand und fing den bewusstlosen Schwarzhaarigen noch rechtzeitig auf. Kaoru wollte ebenfalls auf den Jüngeren zustürmen, doch Kyo hielt ihn zurück und sichtlich verwirrt als auch enttäuscht starrte Kaoru nun den Shadow Deva an seiner Seite an.
 

"Sag mal Kao, warum verschweigst du mir die Tatsache, dass er DER Dark Deva ist?" knurrte Kyo nun den Älteren an, wobei seine Augen kurz aufblitzten und seine Stimmung sich gerade noch mehr in den Keller schlug als sie alle von einem Schwadron Flugkörper umgeben waren die es auf sie abgesehen hatten. "Was machen wir nun?" vernahm er eine Stimme fragen, deren Träger er nicht so gut kannte und in diesem Moment wären Flügel doch recht praktisch gewesen. Kurz zu Kaoru blickend fiel ihnen erst jetzt auf, dass sich ein Hovercraft ihnen direkt näherte und einige der Flugkörper abschoss. "Los, steigt ein" rief ihnen ein schwarzhaariger Mann mit Krähenfedern im Haar entgegen, dessen braune Augen wachsam in ihre Richtung gerichtet waren und ohne zu zögern liefen sie alle auf den Hovercraft zu, dabei war er von Shinya beeindruckt, der quasi Rückendeckung für ihn - Kyo - hielt. "Danke" murmelte er ihm zu, bugsierte Kaoru ins Innere des Hovercraft und nachdem auch die Wissenschaftler an Bord waren verließen sie ohne jegliche Ahnung wohin diesen Ort.

十三 - jusan

„Wie geht es Toshiya?“ fragte Kaoru sofort nach als sich Nao & Hyde um den Zustand des Schwarzhaarigen kümmerten und man konnte die sichtliche Sorge um seinen Schützling aus ihm heraus hören. „Er hat sich einfach nur überschätzt was seine Energiereserven betrifft, Kaoru-san“ beruhigte ihn nun Hyde, worauf er erleichert aufatmete und Toshiya genau ansah, der sich in der Medikammer des Hovercraft befand. Gleich nebenan hatte Nao seine ihm direkt untergebenen Männer gegeben und Kaoru blickte nun fragend zu Tsukasa, der vor einer davon stand. Irgendetwas schien den Dark Deva zu verbittern und er ging nun direkt auf ihn zu. „Wie geht es ihm?“ fragte er nur nach, richtete seinen Blick ebenfalls auf den jungen Mann in der Medikammer und ihm fiel auf einmal ein Symbol auf der Brust des Mannes auf, dass ihm doch recht bekannt vorkam. „Er lebt... halbwegs....“ antwortete nur Tsukasa auf die Frage seines Freundes, biss sich auf die Lippen und ließ seinen Blick weiterhin auf Hiroto ruhen. Er hätte sie doch verschonen können. Verdammt, warum hatte er ausgerechnet nach dem Aufwachen aus dem kryogenen Schlaf den Drachen in sich nicht im Griff gehabt wie sonst üblich? Tsukasa machte sich dahin gehend schwere Vorwürfe, dass dieser Freund Shous als Einzger mit sichtlichen Folgeschäden die Begegnung mit einem Dark Deva überlebt hatte. Kaoru nickte nur, legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter und sah ihn kurz an. „Ich weiß ganz genau, wie du dich gerade fühlst, Kenji“ brachte Kao noch dem Dark Deva ermutigend hervor, dann ging er nach hinten zu den Anderen und bildete innerlich eine starke geistige Barriere auf um zu verhindern, dass Kyo diesen innerlichen Tumult in ihm mitbekam. Es reichte ihm schon, dass Kyo & Toshiya sich momentan nicht ausstehen konnten und er all seine geistige Kraft dazu einsetzen musste, um Mord & Totschlag zwischen ihnen zu verhindern. Shinya blickte sofort auf als er sich zu ihm setzte, seine Augen schloss und mit einem tiefen Seufzer schließlich einschlief, dabei bekam er dieses vertraute Gefühl nicht los, dass er dem Dark Deva der in seinem Schützling Toshiya ruhte schon einmal begegnet war.
 

Mit Shinya hatte er zwar versucht mehr aus den Leuten hervor zu bekommen, dank denen sie den Truppen Tavinas noch in letzter Sekunde entkommen konnten, doch momentan herrschte verstärktes Schweigen im Hovercraft. Trotzdem war sich Kyo sicher, dass sie keine ganz normalen Menschen waren, denn er konnte tief in seinem Inneren spüren wer sie wirklich waren. „Wenigstens geht es Toshiya gut“ meinte Shinya nur als Kaoru sich zu ihnen gesellte und bei Shin angelehnt sofort einschlief. Wortlos nickte Kyo nur, dabei strich er Kaoru vorsichtig die ins Gesicht fallenden Haare zur Seite und er biss sich leicht auf die Lippen da er plötzlich dieses unweigerliche Gefühl bekam, dass dieser vor seinen Augen sichtlich gealtert war. „Ist er immer so rasch erschöpft?“ wollte Kyo nun vom Jüngsten der beiden Schützlinge Kaorus wissen, schaute ihm direkt in die Augen und merkwürdigerweise fiel es ihm leichter sich mit Shinya zu unterhalten als mit Toshiya klar zu kommen. „Hai, Kyo-san. Er neigt oft dazu tagelang ohne jegliche Unterbrechung zu arbeiten, dabei braucht er doch genau wie jeder andere Mensch eine kurze Erholungspause“ brachte Shinya nun hervor, wobei er sofort diesen besorgten Unterton heraus hören konnte und schaute fragend den sandbraunhaarigen Japaner direkt in die Augen. Außerdem fiel ihm auch auf, dass Shinya vorerst etwas verschwieg was mit Kaorus Zustand zu tun hatte und Kyo verstand sehr gut, wieso er diese Art von Information ihm gegenüber noch nicht übermittelte. Shinya & er mussten sich erstmal etwas besser kennen lernen, daher beließ der Shadow Deva es vorerst dabei, dass er früher oder später schon selbst heraus finden würde was den Sandbraunhaarigen wegen Kaoru innerlich so sehr belastete.
 

Inzwischen konnte Shou so halbwegs von den Fremden heraus finden, wer sie den waren und warum sie ihnen in letzter Minute zur Hand gegangen waren als sie von der Luftwaffe Tavinas ohne auch nur einen möglichen Weg zur Flucht umzingelt wurden. Nachdenklich wie er deswegen war hockte er neben dem Schwarzhaarigen mit den Krähenfedern, führte nur wie von Nao befohlen eine Routineuntersuchung bei ihm durch und dem jungen Japaner fiel das freundliche Schimmern in den braunen Augen seines Gegenübers auf. „Ihr zwei seid ebenfalls Deva?“ kam es aus Shou hervor, der nicht all zu neugierig auf die Fremden wirken wollte und doch wurde er von seinem eigenem Wissensdurst in diesem Augenblick geschlagen. „Ja, das sind wir. Die beiden die gerade fliegen sind genau wie ich Dark Deva, während mein Freund & Partner hier ein Shadow Deva ist“ erklärte der Schwarzhaarige ihm in aller Ruhe, dabei fiel Shou eine gewisse Gelassenheit bei ihnen auf und da er durch seine Arbeit als Wissenschaftler zum Großteil nur mit Leuten aus jenem Bereich zu tun hatte, das einst als USA in aller Herren Länder bekannt war schätzte er diese beiden Deva auch von dort ein. „Wenn ihr was konkreteres über die japanischen Deva wissen wollt, ich bin Shou und stehe euch mit meinem Wissen soweit ich helfen kann zur Verfügung“ meinte der Japaner nun sichtlich mutiger geworden, lächelte beide an und um ehrlich zu sein war Shou doch etwas aufgeregt, da er zum ersten Mal ganz alleine eine Studie an ausländischen Deva beaufsichtigen durfte. „Ich bin Ville Valo und der mit den Krähenfedern hier ist Lauri Ylönen“ stellte sich der zweite Schwarzhaarige nun mit einem verschmitztem Lächeln vor, deutete auf seinen Freund und Shou verbeugte sich erneut vor ihnen. Erst jetzt schien der mittelbraunhaarige Japaner zu checken aus welchem Teil des Planeten sie eigentlich stammten und innerlich konnte er es kaum erwarten, seinem großen Bruder Akira von seiner Begegnung mit den nordischen Deva zu erzählen.
 

„Wartet mal, wenn ihr zwei die verbliebenen nordischen Deva seid, was ist mit dem Rest von euch passiert?“ hörte er Nao nun die Frage an Lauri & Ville stellen, blickte seinen Lehrmeister direkt an und Shou konnte gerade dieses Bild nicht aus dem Kopf bekommen das er aufgrund seiner Erkenntnis hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hin war er immer im festen Glauben gewesen, die nordischen Deva wären wilde barbarische Blondschöpfe mit beeindruckenden langen Bärten, breiten Äxten, riesigen Schilden und guter Panzerung, doch wie er eben feststellte war er einem Humbug der amerikanischen & europäischen Forschungskollegen aufgeritten. „Durch die recht rasche Dezimierung der Antiker in ganz Skandinavien damals ist der einizge lebende Dark Deva aus der Region in einem Labor im östlichen Teil des Reiches der Äonen von Studenten seziert worden, nachdem der Krieg endlich vorbei war und die Regierung von Tavina ihn ausfindig machen konnte. Doch nicht einmal der Verwalter des nördlichen Bereiches ahnte, dass es noch zwei weitere Überlebende Deva gibt“ sagte Ville nun zu Nao, wobei Shou sich nur auf die Lippen biss und innerlich nicht verstand, wie die Gattung Mensch überhaupt so etwas tun anderen Wesen antun konnte. „Diese Vollidioten, die haben doch kein Recht dazu gehabt einen wehrlosen Mann so zu diskriminieren“ schoss es nun aus Shou hervor, worauf er rasch seinen Kopf senkte, weil Nao ihn streng anblickte und er biss sich deswegen erneut auf die Lippen.
 

„Weißt du was ich so an dir schätze, Shou?“

„Was denn, Aniki?“

„Deine Aufrichtigkeit und den Mut Leuten direkt ins Gesicht zu sagen, wie du über eine bestimmte Sache denkst & fühlst“

„Ich weiß nicht so recht, Akira-aniki...“

„Kopf hoch, Shou, ich weiß ganz genau, dass du da drinnen stark bist. Vielleicht sogar stärker als du dir im Moment bewusst ist, mein kleiner Bruder“
 

„Schon gut, Kleiner, ich verstehe deine Aufgebrachtheit“ sagte Ville leicht grinsend darauf, wuschelte durch den mittelbraunhaarigen Schopf von Shou und selbst Lauri nickte nur leicht auf diese Worte hin. „Shou, du hast ein reines Herz und das obendrein noch am rechten Fleck“ meinte nur Lauri darauf, der freundlich zu Shou blickte und der Japaner senkte etwas verlegen geworden seinen Blick.
 

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Mit riesigen Augen starrte er zum dunkelbraunhaarigen Mann, der von dem anderem etwas kleinerem Mann mit schwarzen Haaren sichtlich gestützt werden musste und ein leises Schluchzen entkam seiner Kehle. Er wollte nicht, dass diesem Mann etwas passierte, dem er sein Leben verdankte und instinktiv strecke er seine kleinen Arme nach ihm aus. „Arigato gozaimasu“ wisperte er noch etwas ängstlich, konnte die Hand des Mannes nun zu fassen bekommen und innerlich erschrak er noch mehr, da diese Wärme von ihm zu weichen schien. „Niikura-san“ hörte er nun den anderen Mann sagen, dabei war ihm in diesem einem Augenblick, dass der Dunkelbraunhaarige auf einmal wieder ein gewisses Flackern in seinen Augen aufwies und er wollte unbedingt von diesem nun hoch gehoben werden um ihm ja nah genug zu sein. „Hyde-san, stellen sie sich darauf ein, dass ich wohl mit der Zeit resistent auf ihre Sanktmagie werden könnte“ meinte dieser nur mit einem leichtem Grinsen, der ihn nun auf den Arm nahm und ihm das mit Blut verklebte Haar teilweise zur Seite strich. „Bitte geh nicht“ flüsterte er zu dem Mann namens Niikura, schlang seine kleinen Arme um ihn und ließ seinen Tränen freien Lauf, da er ehrlich gesagt riesige Angst davor hatte dem Tod persönlich zu begegnen.
 

Nachdenklich wie er war öffnete Toshiya nun langsam seine Augen und ein bitteres Gefühl lag tief in seiner Brust. Auch wenn er es nicht wahr haben will, so wusste er eigentlich seit diesem Tag an dem er durch Kaoru von der Straße schwer verletzt aufgelesen wurde, dass die Zeit nicht andauernd für den Dunkelbraunhaarigen weiter laufen würde. Er - Toshimasa Hara - wäre sonst im zarten Alter von vier Jahren bis aufs Übelste zusammen geschlagen im Armenviertel Tavinas namenlos von dieser Welt gegangen, wenn Kaoru zu diesem Zeitpunkt nicht durch die schlecht gepflasterten Straßen gewandert wäre. Daher kannte auch Hyde die beiden Schützlinge Kaorus ganz gut, da er für deren medizinische Versorgung verantwortlich war und Shinya war er zum ersten Mal in der Praxis von Hyde-san begegnet, weil dieser unbedingt nach Kaoru sehen wollte. „Kaoru“ kam es fast schon klanglos über seine Lippen, dabei öffnete sich nun die Medikammer in der sich Toshiya befand und ihm war gerade, dass er mental mit Kaoru verbunden war obwohl dieser schon mit Kyo auf diesem Wege verknüpft war. Um ehrlich zu sich selbst zu sein war seine größte Angst seit seiner Kindheit gleich geblieben: die Angst vor dem Tod. Nur das er jetzt sich verstärkt davor fürchtete, dass Kaoru eines Tages unerwartet sterben würde. Shinya & er wussten ja von der von Kaorus Körper aufgebauten Resistenz gegen Sanktmagie die Jahr für Jahr vom Prozentsatz her stetig anstieg und daher war es nur noch eine Frage der Zeit bis Kaorus Körper überhaupt nicht mehr auf die Sanktmagie Hydes ansprach.
 

Sich verstärkt auf die Lippen beissend verließ er nun die Medikammer, konzentrierte sich auf Kaoru und fand ihn bei Shinya schlafend. Toshiya begab sich nun zu ihnen, dabei beachtete er Kyo nicht und schaute fragend den Jüngeren an. „Shin, wie geht es ihm?“ fragte Toshiya leise beim Jüngeren nach, ließ seinen Blick auf Kaoru ruhen und strich ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. „Er ist vor kurzem eingeschlafen, nachdem er sich vergewissert hat, dass du OK bist“ antwortete ihm nun Shinya, worauf Toshiya nur kurz nickte und mit einem weiterem abweisenden Blick den Kleineren bedachte. Denn für das Wesen, dass nun in ihm - Toshimasa Hara - schlummerte war Kyo ein erbitterter als auch ungewollter Gegner um den rechtmäßigen Platz an Kaorus Seite und obendrein konnte er deutlich spüren, dass Kyo nur ein einfacher Shadow Deva war. Was Toshiya innerlich in Bezug Kyo & Kaoru noch so in Rage trieb war der Fakt, dass er die wahre Bande zu Kyos wahrem Tamer glasklar vor seinen Augen sehen konnte und er verstand daher nicht, wieso dieser unausstehliche Kampfzwerg Kaoru überhaupt als Tamer wählen konnte wenn Kyo doch zu diesem Zeitpunkt einen Tamer an seiner Seite hatte? Mit der Zeit würde er Kyo darauf hin ansprechen, doch vorerst musste er mit seinen neuen Fähigkeiten zurecht kommen und da würde Kaoru ihm sicherlich mit Rat & Tat zur Seite stehen. „Shin, nimm den Kleinen mit dir mit und lass ihn von Hyde-sama durchchecken“ brachte Toshiya nun hervor, hob Kaoru vorsichtig hoch, da er ihn nicht hier am Boden schlafen lassen wollte, Shinya freundlich anschaute und der Jüngere nickte rasch mit dem Kopf, da er schon ahnte warum er darum gebeten wurde.
 

Mit einem vorerst für sich verbuchten Sieg schritt der großgewachsene Schwarzhaarige durch einen der vielen Gänge im Hovercraft und fand eine leerstehende Kammer, wo er den Schlafenden vorsichtig aufs Bett legte. Toshiya setzte sich neben ihm aufs Bett und ein Lächeln huschte über seine Lippen, da Kaoru sich bei ihm anschmiegte. „Nun ist es meine Aufgabe dich zu beschützen, Kao“ sagte er nun leise zum Älteren, strich ihm sanft durchs Haar, ließ sanft seinen Blick auf ihm ruhen und eine wohlige Ruhe war nun im gesamten Raum zu verspüren. „Dieser Kyo hat keinerlei Anrecht auf dich“ folgte noch leiser über Toshiyas Lippen, der sich nun leicht hinab beugte und kurz seine Lippen mit denen von Kaoru versiegelte, dabei schickte er bewusst über mentalen Wege dieses Bild zu Kyo in den Kopf.
 

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„Sag bloß, du hast dich verkühlt, Akira“ zog Uruha den Schwarzblonden nun auf, der eben niesen musste und er lehnte an der Wand. „Red kein Unsinn, Kouyou“ brachte dieser nur leicht seine Augen verdrehend hervor, wandte sich vom Japaner mit den feminimen Gesichtszügen ab und ging wieder hinaus ins Freie. Seit ein paar Tagen lebten sie mit drei Verbannten aus Tavina im Höhlensystem und morgen war endlich der Tag, an dem er ihrem sogenanntem Sorgenkind unter die Fittiche greifen konnte. Da Ruki als Einziger von ihnen scheinbar wusste wie Antiker kämpfen & denken, durfte er mit Ruka & Karyu trainieren. Dafür mussten Aoi & er mit anwesend sein um einen ungewollten Ausbruch der geheimen Kräfte des Kleineren zu verhindern und um ehrlich mit sich selbst zu sein, er - Suzuki Akira - hatte ihn noch nie so gutgelaunt als auch glücklich gesehen. Wahrscheinlich stammte es auch daher, dass sie alle obwohl sie nun schon fast 15 Jahre hier wie eine Familie lebten gewisse Teile von Rukis Seele nicht kannten. Ein Grinsen schlich sich gerade über seine Lippen, da er an die ihm gebotene Chance an eine Revanche für die Blamage vor ein paar Tagen denken musste und richtete seinen Blick hinauf in den dunklen Horizont. „Ich hätte nicht auf Shinya hören sollen“ vernahm er nun die gemurmelten Worte des Rothaarigen, der nachdenklich wirkend an der Klippe saß und ebenfalls seinen Blick in Richtung Horizont gerichtet hielt. „Du hast richtig gehandelt, denn woher hättest du damals ahnen sollen, wo du landen wirst?“ stellte er die Frage nun an DIE, setzte sich mit etwas Abstand zu ihm und unweigerlich musste er an Shou denken. Der Kleinere hatte gute Voraussetzungen eines Tages ein angesehener Magus zu werden, doch sein kleiner Bruder hatte sich für die Wissenschaft entschieden. Auch wenn er seit dem Tod von Shous leiblichen Eltern die einzige Familie für ihn bildete, so hatte er rasch begonnen ihn als jenen kleinen Bruder zu sehen der ihm nie vergönnt war zu haben.
 

„In dem Punkt hast du Recht“ brachte der Rothaarige nun seufzend hervor, umschlang seine Knie und ließ seinen Kopf auf seinen Armen ruhen. „Mein kleiner Bruder.... er ist ein kleines Genie. Obwohl sich viele angesehne Magi in unserer Welt darum raufen ihn als Magus ausbilden zu dürfen hat er bis jetzt immer die Angebote verneint und sich für ein Studium als Wissenschaftler entschieden. Woher hätte er denn wissen sollen, dass sich fast ein ganzer Orden darum streitet ihn als Schüler zu haben?“ brachte er schließlich hervor, kramte eine selbstgedrehte Zigarette hervor und reichte diese an den Rothaarigen, der sie dankend annahm.
 

„Wie heißt dein Bruder denn?“

„Shou...“

„Ich meinte eigentlich seinen vollen Namen“
 

brachte DIE nun verlegen hervor, machte einen Zug von der Zigarette und blickte den Schwarzblonden neben sich an. „Er ist Vollwaise“ brachte er nachdenklich hervor, machte ebenfalls einen Zug von seiner Zigarette und seine Augen wiesen gerade einen geheimnisvollen Glanz auf. „Wenn er wirklich so ein Genie ist, dann werden die eher Shinya zu seinem Mentor erklären“ hörte er DIE nun sagen, der nun ein Lächeln aufwies und um ehrlich zu sein, von Shinya Terachi hatte er schon einiges gehört. Der einzige Magus, der zwei Elemente beherrscht und sie mit 15 schon perfektioniert hatte. Shinya Terachi war mit neun Jahren zum vollausgebildeten Magus erklärt worden und heute war er sogar stellvertretender Vorstand des trimagischen Ordens. Obendrein war ihm noch zu Ohren gekommen, dass Shinya Terachi vor kurzem erst beim angesehnen Mediziner Hyde im Umgang mit Sanktmagie unterrichtet worden war und um ehrlich zu seine würde er - Suzuki Akira - sich mehr als geehrt fühlen, wenn eine Koryphäe wie Shinya sich seines kleinen Bruders in der Ausbildung zum Magus annehmen würde.

十 四 - juyon

„Stimmt jeder der Versammelten dafür?“ fragte Amatus erneut in die Runde, worauf noch weitere Hände in die Höhe schoßen und ein sichtlich zufriedenes Lächeln lag nun auf seinen Lippen aufgrund des hervorragenden Ergebnis dieser Abstimmung. „Lord Camui, der gesamte Senat stimmt für die von ihnen vorgeschlagene Petition“ sagte der junge Mann nun zu ihm, verbeugte sich dabei leicht und auch in seinen Augen war eine gewisse Zufriedenheit abzulesen. „Informiere den hohen Rat und lasse ihn gemeinsam mit den Mitgliedern des trimagischen Ordens zu einer dringenden Sitzung zusammen trommeln“ brachte er nun in Richtung Amatus hervor, der kurz darauf auch schon aufgebrochen war und sein Ziel war nun in greifbare Nähe gerückt. „Wird es irgendwelche Schwierigkeiten geben?“ fragte Romatus kurz nach der Versammlung bei ihm nach, der sich über seinen riesigen vorhängenden Bauch strich und kurz zu ihm schaute. „Seid unbesorgt, Romatus, ich habe alles unter Kontrolle“ kam es nun sichtlich gut gelaunt über seine Lippen, klappte seinen Fächer zu und legte diesen kurz an seine Lippen an, wobei seine Augen einen geheimnisvollen Glanz aufwiesen.
 

Zu lange hatte er sich in schier endloser Geduld üben müssen um an den ihm rechtmäßig gebührenden Platz zu gelangen, doch mit heute Abend würde sich das alles rasant verändern. Ein Tavina, frei von jeglichem ungewolltem Ungeziefer und Nutznießern des gesamten staatlichen Systems. Ein straff geführtes Tavina, dass die kommende Zukunft im strahlenden Licht entgegen treten würde. Mit dem hohen Rat aus dem Weg konnte er unweigerlich mit der Räumung jener niederen Viertel beginnen, die in seinen Augen nur vom unbrauchbarem Rest innerhalb der Bevölkerung Tavinas bewohnt wurden und obendrein konnte er sich so auch des trimagischen Ordens entledigen, der ihm schon seit dessen Gründung ein gewaltiger Dorn im Auge ist.
 

Ja, heute Nacht würde er weltbewegende Geschichte schreiben. Nach Tavina würde er auch im Reich der Äonen eine Säuberung innerhalb der Bevölkerung durchführen lassen und am Ende gäbe es nur noch eine reine & unverfälschte Gesellschaft über die er als Kaiser beider Reiche uneingeschränkt herrschen würde. Er würde als jener Mann in die Geschichte der verbliebenen Menschheit eingehen, der das heilige römische Reich in die Neuzeit bringt und als jener Mann, der ihren Planeten von der Gefahr namens Deva entgültig befreien würde.
 

Nicht nur die Deva, sondern auch die verdammten Antiker würde er von dieser Oberfläche auf ewig auslöschen lassen und da damals während des großen Krieges einige davon in besonders gut angelegten Verstecken überlebt hatten wollte er kurzerhand da ansetzen wo ihre Vorfahren vor 1000 Jahren an der Säuberungsaktion gescheitert waren. Zufrieden wie er momentan war ließ er sich kurzerhand in einer kunstvoll eigens für ihn nach chinesischen Vorbild angefertigten Sänfte zum Justizpalast tragen, bekam unterwegs die Nachricht, dass sich die Mitglieder des Ordens als auch die des hohen Rates sich eingefunden haben und zuversichtlich wie er in diesem Augenblick war rechnete er mit heute Nacht schon mit den ersten erfolgreichen Säuberungsaktionen innerhalb Tavinas.
 

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„Hör ganz gut zu, Kamijo, denn ich werde es dir nicht erneut sagen“ sprach nun in aller Ruhe eine Frauenstimme zu ihm, die gefasst wirkte und innerlich begann er deswegen mehrfach zu schlucken. Mit einem kurzen Nicken blickte er seine Mentorin an und ihm war in diesem Augenblick fast so als würde man eisern versuchen alle Luft aus seinem zierlichen Körper zu pressen. „Überbring diese Nachricht so rasch wie möglich an Shinya-sama: der Orden hat sich dazu entschieden, dass er nach langer Zeit einen neuen Schüler bekommt und er soll in ferner Zukunft samt seinen Schüler Tavina als auch das Reich der Äonen umgehenst meiden“ kamen nun die weiteren Worte über ihre roséfarbenen Lippen, lächelte ihn sanft an, dabei legte sie kurz ihre Hand auf seine Wange und er schluchzte nun leise vor sich hin, da diese Spannung um sie herum mehr als unangenehm für ihn war. Gerade wollte er noch etwas zu ihr sagen, da sandte sie ihn schon mit einem Wink ihrer Hand davon und weiterhin leise schluchzend stolperte er aus der großen Halle hinaus in der er sich bis jetzt mit ihr & den anderen Magi befand. So gut es ging konzentrierte er sich darauf nicht von den Soldaten entdeckt zu werden und schlüpfte kurzerhand in einen parkenden Lastwagen, der eine Ladung Sperrmüll geladen aus Tavina hinaus transportierte.
 

Zwischen Brettern und abgenutzten Paletten zusammen gekauert ließ er leise seinen Tränen freien Lauf und er fragte sich gerade, wieso seine Mentorin so darauf drängte, dass gerade er - Kamijo - unbeschadet von hier weg kam. Um ehrlich zu sein hang er doch sehr an ihr, da sie so etwas wie eine zweite Mutter für ihn geworden war und all die Jahre über hatte er es sogar seiner Mentorin zu verdanken, dass es seiner Familie von den Lebensbedingungen her etwas besser ging als er es gewohnt war vor seinem Eintritt in die Akademie.
 

Er - Kamijo - stammte aus einfachsten Verhältnissen, war hier in Tavina geboren und aufgewachsen. Als Kind war er mit seinen Eltern beim Tag der offenen Tür gewesen, wo sich die Leiterin des trimagischen Ordens sich sofort für ihn eingesetzt hatte, damit er an der hiesigen Akademie seine Ausbildung starten konnte. Sie war es auch gewesen, die ihn zu ihrem Schützling in der Ausbildung zum Magus erklärte und obendrein war er genau wie Shinya mit gehörigen Respekt behandelt worden. Wenn er an Shinya dachte, dann fiel ihm sofort der Junge mit den sanft wirkenden Augen ein welcher schon bei seinem Eintritt in die Akademie zwei Elemente problemlos beherrschte und kurz davor war die finale Prüfung anzutreten.
 

Jeder in ganz Tavina wusste von Shinyas Talent, Wissen & Begabung Bescheid und auch er - Kamijo - war ebenfalls einer jener Kinder gewesen, die eines Tages genau so werden wollten wie der junge Schützling eines hohen Ratsmitglieds der zwei Elemente auf einmal beherrscht. Die Abschlussprüfung - erst jetzt wurde ihm klar vor Augen, dass er wohl nach ihrem ersten Schüler suchen musste um bei dieser überhaupt antreten zu können und Kamijo wischte sich nun wieder etwas mutiger geworden die restlichen Tränen weg.
 

Zuerst würde er wie von ihr verlangt diese wirklich wichtige Nachricht seiner Mentorin an Shinya-sama überbringen, danach würde er nach Takashima Kouyou suchen gehen. Der Name war ihm deswegen so im Gedächtnis hängen geblieben, da sie ihm gegenüber einmal erwähnte, dass es außer ihm noch einen weiteren talentierten Illusionisten gab den sie zur vollsten Zufriednenheit ausgebildet hatte. Ihr erster & einziger Schüler, den sie seit ihrer Ernennung zum Oberhaupt des Ordens je ausbilden durfte. Wie Takashima-san wohl so vom Wesen her war? Eine gewisse Neugier erwachte nun in Kamijo, da ihm wieder einfiel in welch lobenden Worten sie über ihn oft geredet hatte. Daher war es nur passend für ihn, dass der Meister jeglicher Illusionen und erster Schüler seiner Mentorin ihm noch die letzten Kniffe beibrachte die er unbedingt wissen musste bevor er sich selbst ebenfalls als vollwertigen Illusionist bezeichnen konnte.
 

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„Denkst du wirklich, Kamijo wird es schaffen?“ fragte er nun leise nach, blickte die Frau mit den dunkelbraunen Korkenzieherlocken neben ihm an und als er kurz seinen Blick durch den Saal schweifen ließ stieg sofort Misstrauen in ihm hoch. „Er muss es schaffen, denn sonst verlieren wir noch unsere Geheimwaffe, Ell“ sagte sie nun ungetrübt ihm ins Gesicht, blickte ihn lange an und er biss sich kurz auf die Lippen, da er klar an ihr ablesen konnte, dass sie etwas wusste was sie absichtlich vor ihrem Schüler Kamijo verschwiegen hatte. „Sensei, er ist so oder so in guten Händen“ schoß es ihm nun über die Lippen, sah sie lange an und ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen. „Hai, du hast absolut recht, Ell“ meinte sie nun leicht erheitert, obwohl ihre Augen einen recht traurigen & leeren Glanz aufwiesen und da erst schien er langsam zu begreifen wieso sie Kamijo mit dieser wichtigen Aufgabe betraut hatte.
 

„Kaoru würde nie im Leben zulassen, dass Shinya etwas zustößt“ sagte er noch zu ihr, legte kurz seine Hand auf ihre Schulter, lächelte sie kurz an und gedanklich hatte er gerade den recht attraktiven dunkelbraunhaarigen Japaner vor sich zu dem er sich seit Jahren ziemlich hingezogen fühlte. Auch wenn sie nur ein paar Nächte miteinander auf intime Weise geteilt hatten, so war das ausreichend genug für ihn gewesen um ihm komplett den Kopf nach Kaoru Niikura zu verdrehen. Mit einem kurzen Nicken reagierte die Frau im mittleren Alter auf seine eben gesprochenen Worte, dann richtete er ebenfalls wie sie seinen Blick auf den Mann der das Gebäude gerade betrat und innerlich stieg sein Misstrauen noch mehr an, da ihm auch noch Soldaten niederen Ranges bei den Eingängen ins Auge fielen. // Denen ist doch laut einer bestimmten Regel der Zutritt in den Justizpalast strengstens verboten // schoss der Gedanke gerade durch seinen Kopf, ballte eine Hand zur Faust bis sich seine Knöchel fast weiß färbten und er hielt sich sichtlich zurück, obwohl er am liebsten nun hervor geprescht wäre.
 

„Lord Camui Gackt, ihr enttäuscht mich zutiefst. Habt ihr etwa vergessen, dass es den bewaffneten Einheiten Tavinas nicht erlaubt ist den Justtizpalast zu betreten?“ richtete sie sofort die Worte an den Mann der eben eingetreten war, blickte ihn kühl als auch stolz an und auch an einigen der Mitglieder des hohen Rates konnte Ell klar ablesen, dass sie auf eine rasche Klärung der momentanen Situation hofften. „Scharfsinnig wie eh & je, Noelle-sama“ hörte er nun den Aristokraten hervor bringen, wobei er beide Hände abwechselnd zu Fäusten ballte, um sich selbst im Griff zu haben. Niemand innerhalb des hohen Rates als auch unter den Magi und deren Schülern wagte es, die Leiterin des trimagischen Ordens bei ihrem richtigen Namen zu nennen und deswegen quoll auch die unbändige Wut als auch Abneigung gegenüber Gackt tief in Ells Brust an.
 

Denn von den angehenden Magi wurde sie oft liebevoll als O-kaa-san bezeichnet, wobei es auch einige unter ihnen gab die dem Beispiel der Erwachsenen folgten und sie nur Sensei bezeichneten. „Euch mangelt es sichtlich an Respekt gegenüber der Leiterin des trimagischen Ordens, dafür das ihr der Vorsitzende des Senats seid, Camui Gackt“ schoss es nun reacht kalt & abwertend aus Ell hervor, der mit kaltem Blick diesen lange auf vernichtende Weise anstarrte und ein leises Raunen ging durch die Reihen der Versammelten, da es bisher noch kein einziger Mensch innerhalb Tavinas es je gewagt hatte so offen gegen den Senatsvorsitzenden zu rebellieren. Ihm war es gerade vollkommen egal, was die meisten der hohen Ratsmitglieder nun von ihm denken würden, doch Ell war im Grunde genommen nur er selbst in diesem Augenblick: ein loyaler Sturkopf, der sofort zu rebellieren begann, wenn ihm konkret etwas nicht passte.
 

„Ell Kiribani, ich dachte immer, ihr wärt ein gutgehütetes Geheimnis inmitten des Ordens und nun erlebe ich den Tag wo ich zu meiner Erleichterung feststellen muss, dass ihr eben so sehr Mensch seid wie der Rest der Versammelten hier“ kam es nun recht abwertend aus Gackt hervor, der sich eine Strähne zur Seite strich und den jungen Mann neben der Leiterin des trimagischen Ordens stehend sichtlich amüsiert anblickte. „Was soll ich denn sonst sein?“ schoss es zu Ells Verteidigung leicht provozierend über seine Lippen, wobei er herausfordernd den Aristokraten anstarrte und sich gerade fieberhaft überlegte, welchen starken nichtelementaren Zauber er gegen ihn anwenden konnte um ihn entgültig los zu werden. „Um auf euch zurück zu kommen, Noelle-sama; nein, ich habe diese Regel nicht vergessen, nur wieder abgeschafft“ kam es nun weiter aus Gackt hervor, worauf nun im ganzen Saal die Türen verschlossen und von Mitgliedern der Garde streng bewacht wurden.
 

Er schritt nun näher auf die Tribünen zu, in denen die vollwertigen Magi samt ihren Schülern als auch die Mitglieder des hohen Rates versammelt saßen und tief in seinem Inneren wusste er auch schon, wem er die Schuld an alles unbemerkt zuschieben konnte. „Hiermit erkläre ich offiziell den hohen Rat als auch den trimagischen Orden für aufgelöst“ erklärte er nun kurzerhand den wahren Grund, warum er diese beiden Institutionen sich hier spät am Abend versammeln ließ und ein geheimnisvolles Lächeln umspielte nun seine Lippen. „Das ist nur bei einer Zweidrittelmehrheit des Senates und des hohen Rates zusammen genommen möglich, Lord Camui“ schoss es einem Ratsmitglied über die Lippen, worauf er ganz gelassen reagierte und seinen Blick nun auf den Vorsitzenden des hohen Rates richtete. „Dann werde ich nun alle Anwesenden fragen, wieviele der Petition zustimmen“ waren nun Camui Gackts Worte an die Mtiglieder des hohen Rates, wobei er Amatus dabei beobachten konnte, wie dieser dem Vorsitzenden des hohen Rates die vom gesamten Senat abgesegnete Petition unterbreitete.
 

Neben dem alten Mann der seit Jahrzehnten den hohen Rat leitete war da noch ein gesamter Flügel der absolut dagegen war, doch der Rest der Ratsmitglieder stimmte sehr zu seiner Zufriedenheit dafür. „Damit ist es entgültig entschieden: der trimagische Orden als auch der hohe Rat werden hiermit auf unbestimmte Zeit aufgelöst“ sagte Gackt nun mit selbstsicherer Stimme, schnippte kurz mit der Hand und die Soldaten geleiteten nur jene Ratsmitglieder wieder ins Freie die für die Petition gestimmt hatten. Ein kurzes grausames Lächeln umspielte nun seine Lippen als ihm das leise Raunen unter den Magi als auch den verbliebenen Ratsmitgliedern auffiel, drehte sich am Absatz um und spazierte gutgelaunt aus dem Gebäude, dabei gab er an Amatus den Befehl weiter, Ell Kiribani vorerst noch am Leben zu lassen und ihn auf den Hauptplatz an den Pranger zu stellen. „Bringt sie um, jeden Einzelnen von ihnen“ kam es nun über seine Lippen als er bei der Tür war, blickte den Offizier neben sich kurz an und Camui Gackt verließ mit einem zufriedenem Lächeln auf den Lippen den Justizpalast aus dem man paar Minuten später Schüße als auch Schreie vernehmen konnte.
 

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„Wir werden bald landen, sag bitte den Anderen Bescheid, Shou-kun“ bat Rick nun den jungen Japaner, der sich bei ihnen befand und mit einem raschen Nicken seines Kopfes war der Wissenschaftler auch schon aus dem Cockpit verschwunden. „Der Junge hat was an sich, dass ich nicht so ganz beschreiben kann“ sagte nun Rain, der gerade eine verlassene Forschungseinheit einer skandinavischen Pharmafirma ansteuerte und die beiden Finnen stimmten ihm dahingehend zu. „Ich würds ihm sogar zutrauen, dass er die Sanktmagie eines Tages meistert“ meinte nun Ville, verschränkte seine Arme hinter den Kopf, richtete seinen Blick gerade aus und in diesem Punkt waren Lauri & auch die beiden Koreaner seiner Meinung. „Wüsste ich es nicht besser, dann würde ich sagen Shou ist ein Magus der noch nicht entdeckt wurde“ sagte nun Rick, dem klar die beiden Elemente Wind & Wasser beim Japaner aufgefallen waren, welche er auch selbst als Deva einwandfrei beherrschte und er begann sich gerade zu fragen, warum sich jemand wie Shou lieber dazu entschied Wissenschaftler zu werden anstatt der Stimme in seinem Inneren zu folgen und eine Ausbildung zum Magus zu starten.
 

„Warte mal, ich dachte es wäre nur unter den Deva die Ausnahme, dass einige mehrere Elemente in sich beherbergen“

„Scheinbar ist das auch bei normalen Menschen möglich“

„Denkt ihr, Shou-kun weiß, dass er drei Elemente in sich verbirgt?

„Angenommen er weiß es, was wenn er absichtlich nie zum Magus ausgebildet werden wollte?“
 

schoss es nun aus Lauri hervor, blickte seine Freunde genau an und kurze Stille herrschte nun um sie herum. „Du hast mit dem Punkt nicht unrecht, es könnte gut möglich Shou-kuns eigene Entscheidung gewesen sein, einer solchen Ausbildung nicht nach zu gehen“ meinte nun Rain in aller Ruhe auf die von Lauri an sie alle gestellte Frage, landete sicher den Hovercraft auf der Plattform und ließ sich seine eben gesagten Worte durch den Kopf gehen.

十五- jugo

Kyo wich nicht einen winzigen Millimeter von Kaorus Seite, nachdem der Hovercraft bei einer verlassenen Forschungseinheit gelandet war und er teilte Toshiya gegenüber einen vernichtenden Blick aus, wobei der Schwarzhaarige ganz genau wusste wieso dieser das tat. Kaoru seufzte lautlos auf, da ihm diese Kriegsstimmung zwischen Toshiya & Kyo sichtlich zusetzte und er bat Shinya darum, ihn zu begleiten da er mit Hyde reden wollte. „Alles in Ordnung, Kaoru-san?“ fragte dieser leise nach, hatte seine Hand an Kaorus Oberarm ruhen und er fühlte sofort die Sorge, die in Shinyas Stimme mitschwang. „Hilf mir bitte, ein Auge auf Kyo zu haben“ bat er seinen Schützling nun, der rasch mit seinem Kopf nickte und mit Kaoru nun das Gebäude betrat in dem sie den Mediziner vermuteten.
 

„Ich finde Kyo-san an sich doch recht nett“ brachte Shinya nun hervor, der den Älteren etwas stützte da dieser sich doch etwas schwach auf den Beinen fühlte und innerlich wollte der Magus so von seiner eigentlichen Angst ablenken die ihn gerade heimsuchte. Denn Toshiya als auch er selbst wussten ganz genau, dass es schon eine Weile her war, dass Kaoru erst im zweiten Anlauf auf den Zauber Erzengel reagierte den Hyde-sama vor drei Jahren bei ihm eingesetzt hatte und seit den letzten paar Tagen begann er sich immer mehr Sorgen um Kaoru zu machen, da dieser augenscheinlich immer schwächer wurde. Das er Hyde-sama aufsuchen wollte hieß doch nur, dass es wohl bald soweit wäre. Shinya biss sich leicht auf die Lippen, senkte kurz seinen Blick und versuchte eisern nicht daran zu denken was denn passieren würde, wenn Tosh & er von einen Tag auf den anderen plötzlich ihren Beschützer verloren.
 

Er - Shinya - war erst zarte 13 gewesen als Kaoru ihm die volle Wahrheit über seine Herkunft erzählte. Seine leiblichen Eltern & auch seine drei älteren Geschwister waren in einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, wobei man anfangs sogar auch glaubte, dass er - Shinya Terachi - auch unter den Toten gewesen wäre. Er hatte also nur als einziges Mitglied seiner Familie überlebt, weil seine Mutter kurz vor dem Abflug ihn bei Kaoru abgesetzt und diesen darum gebeten hatte ein Auge auf ihren Jüngsten zu haben. An dem Tag als er seine gesamte Familie verlor und in Kaorus Obhut gegeben wurde war er nur fünf Jahre alt gewesen. Im Grunde genommen konnte er gut verstehen, wieso ihm Kaoru solange die Wahrheit verschwiegen hatte: Er wollte ihn doch nur so gut es ging beschützen.
 

Ein leichtes Lächeln huschte nun über seine Lippen, da im Grunde genommen über die Jahre hinweg Kaoru & Toshiya nun seine Familie waren, für die er alles in seiner Macht stehende tun würde um sie vor drohenden Gefahren zu beschützen. „Hey Shin, ihr werdet mich nicht so schnell los“ hörte er Kaoru nun sagen der ihn leicht angrinste und leicht verlegen geworden senkte er weiter seinen Blick, da er sich in seinen Gedankengängen erwischt fühlte. „Kaoru-san, mit Verlaub, aber ich habe Angst, dass...“ fing er nun seinen Satz an, biss sich erneut auf die Lippen und traute sich nicht ihn zu Ende zu sprechen.
 

„Shin, beherrscht du nun Erzengel?“

„Hai, aber...“

„Gut, dann wirst du einspringen, wenns nicht klappen sollte“

„Aber Kaoru-san...“
 

kam es nun aus Shinya hervor, der leicht verzweifelt klang, dabei mitten im Gang stehen blieb und nun seinen Blick auf ihn richtete. Nun blieb auch Kaoru stehen und schaute tief in die aufgewühlten Augen seines Schützlings, dabei schien ihm erst jetzt klar zu werden, dass Shinya vor Toshiya absichtlich etwas verschwiegen hatte. „Es wird kein nächstes Mal mehr geben, Kaoru-san“ kam es nun leise aus Shinya hervor, der erneut seinen Blick senkte und deutlich fühlen konnte wie ihm nun langsam die Tränen herab liefen.
 

„Seit wann weißt du es?“

„Seit ich von Hyde-sama in der Sanktmagie unterrichtet werden sollte“
 

brachte Shinya nun hervor, wischte sich die Tränen weg, die einfach nicht aufhören wollten und er konnte deutlich fühlen wie Kaoru ihn umarmte. „Ich kann also nichts vor deinen scharfen Augen verbergen, Shin“ hörte er ihn nun sagen, wobei er klar heraus hören konnte, dass Kaoru ihm gegenüber in diesem Augenblick ehrlich war. Shinya nickte nur kurz, riß sich wieder zusammen und blickte Kaoru direkt an. „Warum?“ war alles was ihm momentan über die Lippen kam, dabei spürte er klar wie sich alles in seinem Inneren schmerzhaft zusammen zog. „Damit ihr euch keine Sorgen um mich zu machen braucht, deswegen habe ich nichts gesagt“ brachte Kaoru nur hervor, strich sanft über Shinyas Kopf und hauchte ihm einen Kuss an die Stirn.
 

„Willst du es nicht wenigstens Kyo-san sagen?“

„Nein“

„Hast du einen driftigen Grund dafür?“

„Ja, weil du es ihm sicherlich besser beibringen kannst“
 

hörte er Kaoru nun sagen, der ihn anlächelte, kurz Shinyas Nase anstupste und nun den Gang entlang ging in dem sie sich gerade befanden. Kurz aufseufzend blickte er ihm nach, dann folgte er Kaoru bei dessen Rundgang und während sie sich so umschauten fiel ihm ein gewaltiges Wasserbecken auf, dass gerade seine volle Aufmerksamkeit auf sich zog.
 

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Kurz nach der Landung hatte sich Toshiya vorerst von den Anderen zurück gezogen und war tief ins Innere des Gebäudes gegangen, dabei dachte er in aller Ruhe über die Ereignisse nach in die er Hals über Kopf hinein geraten war. Nicht einmal 72 Stunden waren vergangen seit er als Dark Deva aus seiner geistigen Abstinenz erwacht war und er fühlte sich ehrlich gesagt doch etwas überfordert damit ein Lebewesen zu sein, dass sogar in der Lage war Leben - ohne jegliche Rücksicht darauf zu nehmen - komplett auszulöschen. Tief in seine Gedanken versunken starrte Toshiya auf seine Hände mit denen er das Leben des jungen Japaners mit den honigkaramellbraunen Augen ohne jegliche Rücksicht zu nehmen ausgelöscht hatte und ein leises Seufzen entglitt gerade seinen Lippen.
 

Ja, er hatte sich gewünscht eines Tages stark genug zu sein um Kaoru als auch Shinya beschützen zu können, doch nicht gleich so eine Macht, die er nicht ganz kontrollieren konnte. Sich bei der Wand anlehnend starrte er kurz aus dem Fenster des Raumes in dem er sich gerade befand und nebenbei fragte er sich gerade, warum ihn ausgerechnet Kaorus Bande zu Kyo so immens störte. Warum konnte er ihn nicht einmal für einen kurzen Augenblick lang in Kaorus Nähe dulden und woher wusste er so genau, was Kyo in Wirklichkeit war?
 

Nun gut, Kyo mochte zwar von Kaoru aus zur Familie gehören aber das hieß noch lange nicht, dass er sich gut mit ihm verstehen musste. Erneut auf seine eigenen Hände starrend war ihm erneut an ihm selbst aufgefallen, dass dieses Wesen tief in seiner Seele ruhend am liebsten Kyo in Millionen kleiner Einzelteile beim ersten Aufeinandertreffen zerfetzt hätte und Toshiya fragte sich gerade, an was es denn liegen mochte, dass er den Kleineren nicht sonderlich ausstehen konnte. Ob es etwas mit der Tatsache zu tun hatte, dass er in Kyos Seele die Anwesenheit eines anderen Mannes entdeckte, zu dem sich dieser immer noch stark hingezogen fühlte?
 

Seine Hand zur Faust ballend als auch sich stark auf die Lippen beissend musste er an die Information denken, die ihn Kyo unwissentlich auf mentalen Wege zukommen hat lassen. Kaoru war also an sich nicht als Tamer für Kyo vorbestimmt gewesen, doch warum beanspruchte der Shadow Deva ihn trotzdem so sehr für sich selbst? Ein leises als auch dunkles Grollen huschte nun über Toshiyas Lippen, da er auf einmal den Zusammenhang zwischen Kaorus schwindender Gesundheit und dessen Verbindung mit Kyo heraus gefunden hatte. Denn Kyo war der Hauptgrund, weswegen er Kaoru am Ende noch verlieren würde und diese Tatsache konnte & wollte er dem Shadow Deva einfach nicht verzeihen.
 

„Hier steckst du also“ vernahm er nun die vertraute Stimme Kaorus, zu der er sich langsam umdrehte und mit einem kurzen Lächeln nickte. Ohne das ein Wort gesagt wurde näherte sich der Dunkelbraunhaarige seinem Schützling und Toshiya hatte über die Jahre gelernt wie er auch auf nonverbale Weise sich mit ihm unterhalten konnte. Gerade als Toshiya etwas sagen wollte stand Kaoru auch schon vor ihm, lächelte ihn sanft an und legte kurz einen Finger auf Toshiyas Lippen. Er schien sofort zu verstehen, was dieser ihn damit sagen wollte und ein wahres Kribbeln breitete sich in seinem gesamten Körper aus als er Kaorus Lippen auf seinen eigenen verspürte.
 

„Kaoru?“

„Du weißt, du kannst mir doch ruhig alles sagen, dass dir am Herzen liegt“

„Das was ich dir sagen will... naja, ich weiß nicht so recht, wie ich es beschreiben soll“

„Versuch es einfach, Toshiya“

„Kaoru, ich...“
 

brachte er nur hervor, wobei er rasch seinen Blick senkte und leichte Röte nun auf seine Wangen huschte. Nun war er endlich erwachsen und trotzdem konnte er immer noch nicht den Mut dazu aufbringen Kaoru gegenüber zu sagen, was er wirklich für ihn tief in seinem Herzen empfand.
 

Sichtlich überrascht reagierte er darauf als Kaoru sanft seinen Kopf anhob, ihn anlächelte und er auf einmal spüren konnte wie sich ihrer beider Lippen versiegelten. Diesen Augenblick den er jetzt erlebte hätte Toshiya sich nicht einmal in seinem kühnsten Traum vorstellen können und doch fühlte er deutlich wie eine Woge des Glücks ihn einhüllte.
 

Seit er endlich 18 Jahre alt geworden war hatte er auf einmal begonnen Kaoru aus einer ganz anderen Sichtweise zu betrachten, wobei ihn in den letzten Monaten verstärkt an sich selbst aufgefallen war, dass er sich stark zu Kaoru auf einer ganz anderen Ebene hingezogen fühlte.
 

„Kao...“ brachte er mit geröteten Wangen nur hervor, doch dieser lächelte ihn nur sanft an und legte sanft einen Finger auf Toshiyas Lippen. „Du brauchst es mir nicht zu sagen, denn du verratest dich schon ohnehin hier drin“ hörte er Kaoru nun sagen, blickte ihm tief in die sanften braunen Augen und die Röte um seine Wangen wurden mehr als ihm gerade bewusst wurde, dass der Ältere ja innerhalb seiner Gedanken lesen konnte.
 

Nach seinem Gespräch mit Hyde wollte er unbedingt Toshiya sehen, doch da dieser scheinbar nirgends auffindbar zu sein schien, konzentrierte sich Kaoru auf die Gedanken seines Schützlings und fand ihn schließlich in einem recht abgelegenen Raum wieder. Er ging direkt auf ihn zu, dabei schlich sich ein Lächeln auf Kaorus Lippen, da er an der Körpersprache des Jüngeren genau ablesen konnte was diesen gerade beschäftigte und um auch ehrlich mit sich selbst zu sein erstaunte es ihm selbst jetzt noch, was für tiefe Gefühle sein Schützling für ihn - Kaoru Niikura - tief in seinem Herzen beherbergte.
 

Als Toshiya etwas zu ihm sagen wollte legte er sanft einen Finger auf seine Lippen, lächelte ihn sanft an, dann überbrückte er rasch die Distanz zwischen ihnen und küsste ihn auf sanfte Weise. Ein Schnurren entkam ihn, da ihn der Jüngere gerade im Nacken kraulte und mental einen undurchdringlichen Schild um sie beide aufbauend wollte er auf diese Weise verhindern, dass Kyo womöglicherweise noch in voller Rage dazwischen platzte wenn er nun mit dem Jüngeren schlief. Auch wenn Kaoru es nicht in Worten ausdrücken konnte, so sehnte er sich seit einigen Tagen unaufhörlich danach, Toshiyas Nähe zu verspüren und den Kuss vertiefend begannen nun seine Hände wie von selbst unter das T-Shirt des Schwarzhaarigen zu wandern.
 

Ein wahres Kribbeln breitete sich in Kaoru aus als er Toshiyas feine Haut unter seinen Fingerkuppen verspürte und mit einem Lächeln navigierte er den Jüngeren in Richtung des sich im Raum befindenden Bettes während er ihn erneut küsste. Nachdem er Toshiya das T-Shirt entfernt hatte, küsste er ihn erneut, ließ seine Hände über Toshiyas Oberkörper wandern und mental konnte er selbst im Jüngeren diese gewisse Sehnsucht feststellen, die selbst ihn gerade fest im Griff hatte. Kaoru begann nun Küsse über den Hals seines Schützlings zu verteilen, dabei schmiegte sich Toshiya mit seinem Körper mehr bei ihm an und beide ahnten in diesem Moment nicht, dass sie von Shinya so entdeckt werden würden.
 

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DIE befand sich gerade inmitten seines Trainings mit Uruha, wobei er sichtliche Fortschritte machte und innerhalb der drei Tage die er sich schon im Tartaros befand konnte er schon wirklich gut mit defensiven Feuerzaubern kontern. Ruka & Karyu trainierten gemeinsam mit Ruki, dabei fiel hm erst in dieser Zeit auf, wie sehr er die Fähigkeiten der beiden zu sehr unterschätzt hatte. Er ließ sich gerade von Aoi wieder auf die Beine helfen als Kai nun auf sie näher kam und sein Instinkt sagte ihm gerade das etwas nicht stimmte. „Was ist denn los mit dir? Warum wirkst du auf einmal so aufgekratzt, Kai?“ fragte Reita nun beim Wissenschaftler nach, schaute ihn direkt an und selbst Uruha unterbrach kurz seinen Unterricht mit dem Rotschopf. „Es sind alle Kanäle auf einmal blockiert, ich kann weder Tavina noch das Reich der Äonen erreichen“ kam es nun aus Kai hervor der in ihren Augen sichtlich verwirrt, unsicher, überfragt und klein wenig auch ängstlich klang.
 

„Kai, was ist mit Nao, hast du ihn erreicht?“

„Wir sind vollkommen abgeschnitten“
 

„Soll das etwa heißen, dass...?“ brachte Aoi nur hervor, schaute ebenfalls Kai an und dieser nickte nur rasch mit seinem Kopf, dabei schien nur DIE gerade zu bemerken, wie Uruha für einen kurzen Augenblick fast zur Salzsäule erstarrte. „Wenn wir hier in Rukis Anwesenheit erwischt werden, dann droht uns allen die Todesstrafe“ brachte Kai nun leise hervor, riß weit seine Augen auf und selbst Reita & Aoi bissen sich aufgrund dieser Aussage auf ihre Lippen. Die Forschungsgruppe rund um Nao war ja in einer Geheimaktion vom hohen Rat Tavinas auf die Beine gerufen worden, da er in einer Langzeitstudie heraus finden wollte in wie fern Matsumoto Takanori eine Gefahr für die gesamte Menschheit sein konnte. Gerade als Ruka etwas zu ihrer momentanen Situation sagen wollte fiel ihnen allen auf einmal an Uruha auf, wie dieser von einer riesigen Welle aus Licht umhüllt war und ehe er sich versah war er von der Menge des Lichts geblendet.
 

Kurz nachdem sie wieder sehen konnten stützte DIE seinen temporären Mentor ab, welcher fast zusammensackte und da erst schien er wieder zu wissen mit wem er es hier zu tun hatte. „Wo in aller Welt sind wir hier?“ frage Ruki nun leicht misstrauisch nach, ließ seinen Blick skeptisch herum schweifen und da er ja den Großteil seines Lebens in einer öden Landschaft verbracht hatte war ihm ein einfacher Raum gebaut aus Metallteilen äußerst suspekt. „Kai, jetzt kannst du versuchen, Nao zu erreichen“ sagte Uruha nun zu ihrem Wissenschaftler, blickte ihn aus matten Augen an und Ruki half ohne ein Wort zu sagen dem Rothaarigen dabei seinen Freund in eine der Medikammern zu hieven, welche sich in diesem Raum befanden. Kai nickte nur, rauschte sofort los und mit Einverständnis von Ruki strömten die Anderen auch aus um ihre jetzige Umgebung zu erkunden. Karyu war zu seinem Schutz geblieben während Reita & Ruka sowie DIE & Aoi ein Team bildeten. „Euren Freund hier sollte man lieber nicht unterschätzen“ meinte Karyu nun, der sich bei der Wand anlehnte, leicht gähnte und seinen Blick auf Ruki richtete, der sich nicht unweit von ihm am Boden gemütlich machte.
 

Aoi war mit dem Rothaarigen in den westlichen Flügel der Anlage aufgebrochen und er war sichtlich erstaunt, wie gut in Schuss das gesamte Gebäude noch war. Obendrein wunderte es ihn sehr, dass trotz des gut ausgebautem Beleuchtungssystems nirgendwo innerhalb der gesamten Anlage ein Licht brannte. Tief in den Kellern verborgen entdeckten sie einen riesigen Raum der absolut dunkel als auch kalt war und der Schwarzhaarige war sich nicht ganz sicher wozu dieser Raum wohl dienen mochte. „Bleib auf Abstand“ hörte er DIE nun zu ihm sagen, nickte nur rasch mit seinen Kopf, legte aus reiner Vorsicht schon die Hand auf den Griff seines Katanas und beobachtete den Rothaarigen dabei wie er den Raum betrat. Nicht einmal eine Minute nachdem dieser hinein gegangen war sprangen überall die Lampen wieder an und eine wohlige Wärme wurde in der gesamten Anlage verteilt. Als Aoi an die Türschwelle trat fiel ihm erst jetzt der riesige Generator in der Mitte des Raumes auf und ein leicht grinsender Rotschopf kam nun auf ihn zu.
 

„Du hast den wieder zum Laufen gebracht?“

„War ein Kinderspiel“
 

meinte DIE nur grinsend, klopfte Aoi kurz auf die Schulter und der Schwarzhaarige schüttelte nur mit einem Lächeln seinen Kopf. Wo immer Uruha sie hingebracht hatte, es musste wohl eine Anlage sein die entweder zu Forschungszwecken oder vom Militär verwendet und vor Jahren dann verlassen worden war. Nun da wieder Licht in der gesamten Anlage herrschte war Aoi damit einverstanden, dass sie zu ihrem Ausgangspunkt zurück kehrten und nachschauten, ob dank dem wieder in Gang gesetzten Generators die Medikammer funktionierte in der sich Uruha gerade befand.
 

„Wie hast du das gemacht?“

„Mich auf den stärksten Feuerzauber konzentriert den ich beherrsche“

„Woher wusstest du, dass es ein Verbrennungssystem ist?“

„Wusste ich ehrlich gesagt nicht“

„Warum wolltest du dann, dass ich auf Abstand bleibe“

„Wegen der dunklen Kreaturen die da drin gehaust haben“
 

kam es nun ernsthaft vom Rothaarigen, worauf Aoi fragend eine Augenbraue hochhob und sich gerade innerlich zu fragen begann, ob es wirklich solche Wesen gab. Ein Nicken war alles womit er nur darauf antwortete, richtete seinen Blick nach vorwärts und wenn er mit sich selbst nun ehrlich sein sollte, so war ihm bisher nichts Außergewöhnliches aufgefallen.
 

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Nach dem Gespräch zwischen Kaoru & Hyde war Shinya gegangen, da er sich einerseits mit Kyo unterhalten und andererseits sich selbst gegenüber versichern wollte, dass es Toshiya gut ging. Doch leider hatte Shinya sich den Weg zurück nicht mehr gemerkt und irrte durch einige der Gänge in denen er zuvor an Kaorus Seite auf der Suche nach dem Mediziner gewesen war. Leicht seufzend blieb er in einem Gang stehen, konzentrierte sich auf etwas Wasser und versuchte sich so seinen Weg nach draußen zu navigieren als er auf einmal feine Laute nicht unweit von seinem Standort entfernt vernehmen konnte. Fragend hob er eine Augenbraue an, fasste kurzerhand die Entscheidung den vernommenen Geräuschen zu folgen und je näher er der Quelle kam desto banger wurde dem Wassermagus gerade zumute. Bei einer leicht angelehnten Tür blieb der sandbraunhaarige junge Japaner stehem, wobei er mehrfach schlucken musste aufgrund der Laute die von dort zu vernehmen waren und allen Mut zusammen nehmend wagte Shinya einen kurzen Blick in den Raum. Es zerriß ihn innerlich fast in tausend Stücke als er erkennen musste, dass es sich hierbei um Kaoru & Toshiya handelte die einander so nahe waren wie er es sich eigentlich selbst vom Schwarzhaarigen seit Jahren wünschte und in diesem Augenblick war er doch froh, dass er noch daran gedacht hatte einen Tarnzauber aus Wasser angewendet zu haben
 

Mit Tränen in den Augen drehte er am Absatz um, rannte einfach nur den Gang entlang und endete beim Wassertank der ihm zuvor aufgefallen war. Dank des Tarnzaubers war er in der Lage durch die Panzerglasscheibe zu schreiten und er hockte sich zusammen gekauert auf den Boden des Tanks, wobei er seinen Tränen freien Lauf ließ. Nie in seinem Leben hätte er damit gerechnet, dass Toshiya ausgerechnet an Kaoru solch großes Interesse hegte, wobei er selbst von Kaoru sichtlich überrascht war. Wie hätte er bitte schön davon ausgehen sollen, dass ihr Beschützer sich ebenfalls verstärkt für Toshiya interessierte? All die Jahre war er - Shinya Terachi - davon ausgegangen, dass er einen fixen Platz im Herzen des Schwarzhaarigen haben würde, doch das eben Gesehene zeigte ihm nur all zu klar war für ein Narr er gewesen war. Ja - auch wenn sie gemeinsam aufgewachsen waren - er liebte Toshiya. Er wusste nicht genau wann es genau begonnen hatte, dass er für den um ein Jahr Älteren mehr als nur freundschaftliche Gefühle empfand, doch es hatte eine Weile gebraucht bis Shinya in der Lage war sich diese starken Gefühle für Toshiya einzugestehen.
 

Immer mehr Tränen floßen an seinen Wangen herab als ihm auf schmerzhafte Weise bewusst wurde, wen der Schwarzhaarige eigentlich liebte. Kaoru hatte all die Jahre über die Rolle eines Freundes, Mentors und Beschützers ihnen gegenüber eingenommen, daher hätte er ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sich ausgerechnet zwischen Kaoru und Toshiya etwas anbahnen würde. Der stechende Schmerz tief in seinem Herzen war unerträglich, wobei die Tränen automatisch mehr wurden als ihm das Bild wieder durch den Kopf huschte wie er die beiden entdeckt hatte. Schluchzend blickte er auf als er ein dumpfes Pochen an der Scheibe vernehmen konnte, wischte sich kurz die Tränen zur Seite und war sichtlich überrascht Kyo zu sehen. Mit einer Bewegung aus dem Handgelenk heraus bildete er eine Art Tunnel, so dass der Ältere trockenen Fußes auf ihn zugehen konnte und Shinya bildete noch eine Schutzblase um sie beide, da er davon ausgehen musste, dass ein Deva unter Wasser wohl nicht zu lange bleiben konnte. Shinya brauchte ihn nur kurz anzusehen und seine Tränen begannen erneut unaufhörlich die Wangen herab zu rinnen, wobei ihm in den dunklen Iriden des Älteren auffiel, dass er ihn ganz gut verstehen konnte.
 

Dem Shadow Deva kam es viel zu lange vor, dass Kaoru mit Shinya aufgebrochen war und nachdem auch Toshiya wie spurlos verschwunden war brach Kyo selbst zu Suche auf. Dabei versuchte er sich auf Kaoru zu konzentrieren, doch er hatte innerlich das Gefühl andauernd gegen eine mentale Barriere zu prallen. Ein dunkles Knurren entkam seiner Kehle, da er gerade ahnte warum der Ältere auf diesem Wege verhinderte, dass er ihn aufspüren konnte. Auf der Suche nach Kaoru kam er schließlich in einen Raum mit einem gewaltigen Wassertank, in dem eine riesige Menge an exotischen Fischen beheimatet waren und ihm fiel rasch ein Wesen auf, dass da eigentlich nicht so recht hinein gehörte. Kyo klopfte kurzerhand an die Scheibe um die Aufmerksamkeit des Sandbraunhaarigen zu gewinnen, wobei es ihn innerlich fast zerriß den Jüngeren so am Boden zerstört zu sehen. Nachdem Shinya ihm eine Art Korridor zu sich bildete ging er auf ihn zu, setzte sich neben ihn auf den Boden, wobei er recht erstaunt beobachtete, wie dieser noch eine Schutzblase um sie bildete und ein Blick in die Augen des Jüngeren sagte ihm genug aus. „Komm her“ sagte Kyo sanft zu ihm, schlang seine Arme um ihn und strich ihm nun beruhigend über den Rücken, während er stumm mitansehen musste wie dem Jüngeren fast schon unaufhörlich die Tränen herab rannen.
 

// Dafür bringe ich diesen verdammten Dark Deva um // dachte der Shadow Deva leicht grollend, der sich für einen kurzen Augenblick in Shinyas Gedanken begab und sich stark auf die Lippen beissen musste aufgrund des Bildes, dass der Jüngere gesehen hatte. Kaoru & Toshiya eng umschlungen und so nah aneinander wie er es eigentlich vor Jahren mit Kaoru selbst gewesen war. In ihm brodelte neben der unbändigen Eifersucht auch noch die Wut. Ja, er war wütend. Wütend darauf, dass Kaoru es wagte nicht nur ihn - Tooru Niimura - so zu verletzten, sondern obendrein auch noch seinen eigenen Schützling damit tief in seinem Inneren weh tat. Lange blieb Kyo so sitzen, strich Shinya beruhigend über den Rücken, sang ihm leise etwas vor und konzentrierte sich vorerst auf den jungen Japaner der nun erschöpft vom vielen Weinen bei ihm angeschmiegt einschlief. „Das hast du nicht verdient so behandelt zu werden, Shinya-san“ brachte er leise hervor, schaute ihn lange an, strich ihm das teilweise ins Gesicht fallende Haar zur Seite und in diesem Augenblick begann sich Kyo zu fragen, ob der Ältere von Anbeginn nur mit seinen Gefühlen gespielt hatte.

十六 - juroku

„Sieh einer an, wir haben Licht“ kam es recht überrascht aus Karyu hervor, der wie Ruki auf die Lampe reagierte und sie beide ein leises Surren vernahmen, dass von der Medikammer erzeugt wurde. „Warum hat man dich eigentlich in den Tartaros geschickt?“ fragte Ruki nun nach, blickte Karyu genau an, wobei er immer noch am Boden hocken blieb und sich innerlich wunderte wieso ein Antiker wie der Dunkelblonde mit der Verbannung bestraft worden war. „Ruka & ich sind des Mordes am Präsidenten angeklagt worden, da wir beide ihn zuletzt lebend gesehen haben“ antwortete Karyu recht nüchtern, richtete seinen Blick gegen die Decke des Raumes und man konnte ihm sichtlich die Nachdenklichkeit in diesem Augenblick ansehen. „Und DIE-kun?“ wollte er nun wissen, dabei legte Ruki leicht seinen Kopf schief und betrachtete unbeobachtet den Größeren. So wunderschön wie der Dunkelblonde von seiner Ausstrahlung her war konnte er ehrlich gesagt nicht verstehen, wieso man ausgerechnet Karyu so eine grausame Tat zutrauen sollte. Gut, der Ältere war wie Ruka ein Antiker, aber das gab dem hohen Rat immer noch nicht das Recht dazu sie für eine Tat zu bestrafen die sie nie im Leben begangen hatten. „Angriff auf ein Mitglied des hohen Rates, Verschwörung zum Mord & Angriff auf einen Schützling eines hohen Ratsmitgliedes“ brachte Karyu nun hervor, seufzte dabei leicht, stieß sich von der Wand ab und blieb knapp vor der Medikammer stehen in der Uruha sich befand.
 

„Deiner Reaktion nach hört sich das alles bei den Haaren herbei gezogen an“ meinte Ruki nur knapp darauf, schaute Karyu weiterhin direkt an und irgendwie bekam er Mitleid mit DIE. Der Rothaarige war doch offensichtlich ein gutherziger Mensch, der stets gute Laune verbreitete und sichtlich naiv obendrein auch noch war, daher konnte Ruki nur vermuten, dass der angehende Feuermagus wohl an die falschen Leute geraten war. „Sagt dir der Name Niikura Kaoru etwas?“ stellte Karyu nun die Frage an ihn, wobei er sichtlich die Augen aufriß und automatisch ballte er eine Hand zur Faust. Nicht nur er selbst - Matsumoto Takanori - reagierte so heftig auf diesen Namen, sondern auch die DNA die er einst als Junge von Hide-sama injiziert bekommen hatte und er ahnte gerade, dass dieser mit der Verbannung des Rothaarigen involviert war. „Er ist ein Shadow Tamer geworden, obwohl er nie für diese Aufgabe bestimmt war“ schoß es nun aus Ruki hervor, dessen Augen kurz aufblitzen und ihm fiel auf wie ein recht amüsiertes Lächeln auf Karyus Lippen lag. „Nicht nur das, er weiß scheinbar immer nocht nicht, dass er ein reinblütiger Antiker ist“ warf Karyu nun ein, half Ruki auf die Beine hoch und als er erneut dieses Funkeln in Rukis braunen Iriden bemerkte war er sich nun sicher, dass dieses Wesen innerhalb des Kleineren darauf brannte eine gewisse Rechnung begleichen zu können.
 

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Fernab in einem recht baufälligen Teil von Tavina stieg er aus seiner Sänfte aus, befahl seinen Trägern hier auf ihn zu warten und folgte einem verwilderten Pfad den Hügel hinauf, wo eine alte Villa zu sehen war. Zielstrebig begab er sich samt dem Gefäß in seiner Hand ins Innere der Villa, ging einen langen Gang entlang, folgte einer Treppe bis tief in den eigentlichen Kellerbereich hinab und er musste sich mit einem fluriszierendem Stab etwas Licht erschaffen damit er genau sehen konnte wohin er trat. Vor einem gewaltigen Gitter blieb er schließlich stehen, stellte das Gefäß kurz ab, fischte einen alten Schlüssel aus seiner Tasche hervor, sperrte die Tür inmitten dieses Gitters auf, hob das Gefäß auf und schloss hinter sich die Tür ab, dabei konnte er auf einmal fühlen, wie es ihm eiskalt über den Rücken rannte. „Ich habe etwas Besonderes für dich mitgebracht“ brachte der Senatsvorsitzende ruhig hervor, bemerkte die eisblauen Augen die ihn fast schon vernichtend anstarrten und nur anhand des leuchtenden Stabes war er in der Lage den riesigen schwarzen Wolf zu sehen der sich ihm nun näherte. Das dunkle Grollen des Tieres ließ ihn mehrfach schlucken, stellte das Gefäß nun ab, ging mit dem Blick auf den Wolf gerichtet langsam die Schritte zurück zur Tür und er ertappte sich erneut bei der Frage, wieso er ihn eigentlich begonnen hatte gesund zu pflegen.
 

„Es ist das Herz des Schattenmagus Ell Kiribani“ sagte er noch rasch, wobei ihm auffiel wie geschmeidig der Wolf nun seine Gestalt wechselte und die eisblauen Augen immer noch frostig auf ihn gerichtet waren. „Ein Schattenmagus?“ hörte Camui Gackt nun seine Stimme, die ihn eher an einen eisigen Windhauch erinnerte und ihm fiel auch auf wie betont der Pechschwarzhaarige seine Worte setzte als dieser das Gefäß nun öffnete und das darin aufbewahrte Herz heraus holte. Gackt nickte nur, schluckte erneut als er mit ansehen musste, wie der Japaner mit den eisblauen Augen in einem kurzen Augenblick das Herz zerfetzte und es hastig hinunter schlang. Vor Jahren bevor er überhaupt in den Senat gelangt war hatte er ihn in seiner Wolfsform nicht unweit der Grenze zum Tartaros gefunden und sich kurzerhand dazu entschieden diesen hier unterzubringen. Seit diesem Tag schaute er ab & an nach wie es dem Pechschwarzhaarigen erging, der sich von Grund auf weigerte ihm seinen Namen zu nennen und wenn er - Camui Gackt - mit sich selbst ehrlich sein musste, so jagte ihn dieser Mann eine gehörige Portion Angstrespekt ein. „Was ist mit dem Shadow Deva?“ bekam er nun die Frage mit, fühlte erneut wie diese eisblauen Augen ihn fast schon durchbohrten und irgendwie fühlte er sich stets vom Anderen ertappt.
 

„Er steht wie die restlichen Deva samt seinem Tamer auf der Abschußliste“ sagte Gackt nun etwas mutiger geworden, befand sich nun auf der anderen Seite des Gitters und sichtlich erschrocken über die Reaktion des Pechschwarzhaarigen landete er mit seinem Hinterteil am staubigen Boden. „Du Narr, der Shadow Deva gehört ganz allein mir. Wage es ihm auch nur ansatzweise etwas anzutun und du wirst meine nächste Mahlzeit sein, Camui Gackt“ brachte dieser nun mit einem bedrohlichen Knurren hervor, war lautlos näher ans Gitter gekommen, blickte ihn fast schon vernichtend an und in diesen eisblauen Augen konnte er klar ablesen, dass dessen Worte wahrlich ernst gemeint waren. „Dann werde ich den Befehl geben lassen nur ihn lebend nach Tavina zu bringen egal wo er sich befindet“ brachte er nun rasch hervor, schluckte erneut aufgrund dieser bedrückenden Aura die vom Pechschwarzhaarigen ausging und mit einem zufriedenen Nicken wandelte dieser sich wieder in einen Wolf, wobei er sich wieder nach hinten verzog. // Verdammt, wieso in aller Welt lasse ich mich eigentlich so von einem Köter herum kommandieren? // dachte der Senatsvorsitzende gerade, der eiligen Schrittes die Villa verließ und draußen kurz stehen blieb um sich wieder sammeln zu können. Denn wenn er ehrlich war, so hatte er mehr Angst vor dem Japaner mit den eisblauen Augen als vor dem hohen Ratsmitglied Niikura Kaoru.
 

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„Wie steht es um Uruha?“ fragte Aoi nun nach, der mit dem Rotschopf wieder ankam und Ruki genau anschaute, wobei er sich gerade fragte wo die Anderen denn blieben. „Die Medikammer ist vor kurzem angesprungen“ antwortete Karyu dem Schwarzhaarigen, erklärte sich bereit hier zu warten und Ruki ging nun mit Aoi & DIE los, da sich beide doch langsam Sorgen um den Wissenschaftler machten. „Er müsste doch schon längst wen erreicht haben“ brachte der Rothaarige hervor, dabei ahnte er schon wieso der Schwarzhaarige darauf bestand, dass er mit ihnen mitkam. „Da gebe ich ihm recht, Aoi“ meinte nun Ruki darauf, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und alle drei blieben inmitten eines Ganges stehen, wobei in Aoi & Ruki ein ungutes Gefühl gerade aufstieg. „Was in aller Welt ist das?“ hörten sie geschockt den Rothaarigen hervor bringen, dabei starrte Ruki nun mit riesigen Augen auf das Gebilde, dass sich um Kai geschlungen hatte und nun versuchte ihn in den Monitor zu ziehen. „Ruki, versuch ihn zu befreien, DIE & ich kümmern uns um dieses Ding da“ antwortete Aoi rasch auf die Situation, zog sein Katana hervor, blickte den Kleineren direkt an und der Schwarzhaarige fragte sich gerade, wohin sie ihr Freund Uruha wirklich hingebracht hatte. Gerade wollte Aoi mit seinem Katana angreifen, da schossen ihm Kabel entgegen und er nickte nur dankbar, weil sich der Rothaarige schützend vor ihn gestellt hatte. „Fasst ihn nicht an, denn sonst stirbt er“ sagte DIE rasch zu ihnen, worauf Ruki & Aoi sich auf ihre Lippen bissen und alle drei fragten sich gerade wie sie Kai befreien als auch dieses merkwürdige Wesen bezwingen sollten.
 

„Ruki, tu was“ meinte nun Aoi, der missmutig sein Katana wieder in die Scheide stecken musste und sich erneut auf die Lippen beissend dem Kleineren so die Erlaubnis gab seine bis jetzt zurück gehaltenen Fähigkeiten einzusetzen. Gemeinsam mit dem Rotschopf wehrte er sich so gut es ging gegen die wild gewordenen Kabel, welche teilweise auch so aussahen als wären sie aus menschlichen Teilen angefertigt worden. Um Kai nicht zu sehr zu verletzen bzw. ihn durch die Anwendung eines Offensivzaubers unabsichtlich zu töten verblieb DIE bei einem schwachen Feuerzauber und Aoi wehrte sich mit der Scheide seines Schwertes gegen die Angriffe dieses Wesens. Ruki nickte nur rasch, konzentrierte sich auf die Stimme tief in sich ruhend und in einem Augenblick erfüllte sich inmitten des Raumes eine erdrückende Aura, welche starken Druck auf das seltsame Wesen aus dem Computer kommend auslöste.
 

Auf diese Weise war er in der Lage sich Kai zu nähern, ihn von den umschlingenden Kabeln zu befreien und gerade als er ihn davon wegzog setzte DIE seinen momentan stärksten Feuerzauber ein den er in petto hatte. „Hey, Ruki, alles in Ordnung mit dir?“ fragte der Rothaarige nun nach, wobei Aoi dem Wesen den Todeshieb mit seinem Katana versetzte und sich zu ihm hinkniete. „Lebt er noch?“ stellte Ruki die Frage retour, ließ sich vom Rothaarigen huckepack tragen und ließ seinen Blick zu Kai wandern, den Aoi gerade hoch hob. „Er atmet“ antwortete Aoi, worauf Ruki erleichtert aufatmete, seine Arme um DIE schlang, seine Augen schloß und sie so zurück in den Raum kehrten wo die Medikammern waren.
 

„Wie heißt du wirklich?“

„Meinst du mich?“

„Hai, genau dich, DIE-kun“

„Andou Daisuke“

„Matsumoto Takanori“
 

sagte er nun zum Rothaarigen, lächelte leicht, ließ sich von ihm in eine der noch freistehenden Medikammern setzen und ließ seine Augen geschlossen. Daisuke also; ein Lächeln huschte ihm über die Lippen, da er diesen Namen recht passend zum Rothaarigen fand und wenn er ehrlich sein sollte, so fand er ihn nicht nur sympatisch, sondern auch recht attraktiv.
 

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Langsam kam er wieder zu sich und leichte Röte schoss ihm sofort ins Gesicht als ihm auffiel, bei wem er sich gerade angelehnt befand. „Su... Sumimasen, Kyo-san“ schoß es rasch aus ihm hervor, rutschte etwas auf Abstand und hielt seinen Blick etwas gesenkt, dabei begann er sich gerade zu wundern, wieso er sich beim Älteren angeschmiegt hatte. „Keine Ursache, Shinya-san“ brachte dieser nun mit einem leichten Lächeln hervor, hob nun leicht seinen Blick und der Wassermagus nickte nur rasch mit seinem Kopf. Er musste wohl eingeschlafen sein, nachdem er seinen Tränen freien Lauf gelassen hatte und erneut diesen stechenden Schmerz in seiner Brust fühlend biss er sich nun auf seine Lippen. Shinya erinnerte sich wieder, wieso er hierher quasi geflohen war. Auf der Suche nach dem Weg hinaus hatte er ausgerechnet Kaoru & Toshiya dabei ertappt, wie sie sich liebten und erneut das Bild vor Augen fühlte Shinya einen neuen Schwall von Tränen seine Wangen herab rinnen. Sofort schüttelte er seinen Kopf, da er einfach nicht glauben wollte, dass der Schwarzhaarige sich so sehr zu Kaoru hingezogen fühlte, doch der verstärkte Schmerz in seiner Brust sprach gerade Bände. „Toshi....“ flüsterte er nun leise vor sich hin, ließ seinen Tränen erneut die Oberhand und die Röte um seine Wange wurde mehr als er deutlich fühlen konnte, wie Kyo seine Arme um ihn schlang.
 

„Lass ruhig heraus, was dir am Herzen nagt“ hörte er den Älteren mit ruhiger Stimme zu sich sagen, drehte sich zu ihm um, verkrallte sich in dessen Oberteil und lehnte seinen Kopf an dessen Schulter an während er seinen Tränen freien Lauf ließ. Schützend legte Kyo nun seine Arme um den sandbraunhaarigen Japaner, blickte ihn wehmütig an und er biss sich in diesem Augenblick verstärkt auf die Lippen, da es ihn sichtlich verletzte Kaorus jüngeren Schützling so zu sehen. // Ich bin dir gerade dankbar, dass du für uns beide weinst // dachte er tief seufzend, strich Shinya beruhigend über den Rücken, dabei hauchte er ihm einen kurzen Kuss aufs Haupt und auf einmal fällte er die Entscheidung, den Wassermagus beschützen zu wollen egal vor was und egal vor wem. „Ich werde nicht zulassen, dass du erneut so verletzt wirst, Shinya-san“ sagte er nun leise zu ihm, strich ihm weiter beruhigend über den Rücken und ließ sanft seinen Blick am Jüngeren ruhen.
 

Einst musste Kyo sich selbst gegenüber zugeben, Shinya strahlte eine angenehme Ruhe aus und obendrein fand er den schüchtern wirkenden Japaner recht sympatisch. Lange saßen sie so da, wobei er beruhigende Worte zu ihm sprach und ihm kurz ein Lächeln über die Lippen huschte, da Shinya sich nach einer gewissen Weile gefasst hatte. „Geht es wieder?“ fragte er nun sanft nach, strich Shinya die letzten Tränen von seinen Wangen und der Jüngere nickte nur, wobei ihm erst jetzt beim Wassermagus die leicht geröteten Wangen auffielen.
 

„Du liebst ihn wohl sehr?“

„Hai...“

„Ich kann verstehen, wie du dich fühlst, Shinya-san“

„Woher...? Sumimasen, Kyo-san, wenn ich das nun frage“

„Schon gut, es braucht dir nicht leid zu tun“

„Woher also?“

„Weil ich selbst seit Jahren mich in dieser Position befinde“
 

hörte er den Älteren nun sagen, dabei fiel Shinya in dessen Tonfall stark auf, dass Kyo scheinbar immer noch darunter zu leiden schien.
 

„Hast es was mit Kaoru-san zu tun?“

„Du hast wirklich einen scharfen Verstand“
 

brachte Kyo nun hervor, worauf Shinya verlegen den Blick senkte und ein Lächeln huschte ihm nun über die Lippen. Der Jüngere war offensichtlich etwas ganz Besonderes und so langsam konnte er auch verstehen, wieso der Wassermagus einst in Kaorus Obsorge endete. Shinyas Hand in seine eigene nehmend stand er nun auf, verließ samt dem Magus den Wassertank und machte sich mit ihm auf den Weg zum Eingangsbereich dieses riesigen Gebäudes, dabei umhüllte sie nun stetes Schweigen.
 

„Wie kommt es, dass ihr euch kennt?“ wollte Shinya nun wissen, ließ seinen Blick leicht gesenkt, hatte die Hände aufeinander gelegt und blieb kurz stehen. „Ich traf auf Kaoru zu einer Zeit, da habt ihr - also Toshiya & du - noch nicht gelebt. Es waren unruhige Zeiten damals und ich war auf der Flucht gewesen als wir uns begegneten“ brachte er nun hervor, blieb ebenfalls stehen, senkte leicht traurig seinen Blick und starrte fast schon den Boden vor sich an.
 

„So lange kennst du Kaoru-san schon?“

„Hai, es ist wirklich eine lange Zeit her“
 

kam es nun über Kyos Lippen, biss sich deswegen kurz darauf und er konnte nicht verhindern, dass er leicht rot um die Wangen wurde als Shinya nun seine Arme um ihn schlang. „Danke für vorhin, Kyo-san“ sagte dieser nun leise zu ihm, dabei konnte er Shinyas warmen Atem auf seiner Haut fühlen und unweigerlich wurde er durch den Jüngeren daran erinnert, dass er vor seinem Treffen mit Kaoru einen herben Rückschlag erlebte der ihn eigentlich dazu veranlasst hatte aus dem Institut zu fliehen. // So lange kenne ich Kao nun schon und trotzdem... auch wenn ich ihn wirklich liebe, wieso überkommt mich immer noch dieser Selbszweifel? Wieso habe ich stets das Gefühl, dass ich nicht nur mich selbst dadurch verraten habe? Warum kommt es mir zeitweise so vor als habe ich damals einen schwerwiegenden Fehler begangen? // schoßen ihm die Fragen nun durch den Kopf, schloss dabei seine Augen, ließ sich leicht nach hinten fallen, wobei er von Shinya aufgefangen wurde und ein leises Seufzen verließ seine Lippen.
 

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„Warum muss ausgerechnet dir das immer passieren, Yuu?“ fragte Reita nun leicht schmollend nach als er samt Ruka von seinem Rundgang retour kam und seinen langjährigen Kindheitsfreund direkt in die Augen schaute während Karyu in kurzen Worten erklärte was die beiden eben verpasst hatten. „Als ob ich mir das freiwillig aussuchen würde, Akira“ brachte dieser nun leicht schmollend hervor, verschränkte dabei seine Arme und lehnte sich neben Karyu bei der Wand an. „Was genau habt ihr heraus gefunden?“ stellte der Rotschopf die Frage nun an sie, der genau vor Aoi & Karyu am Boden hockte und seinen Blick auf Reita & Ruka gerichtet hielt. „Es ist eine ehemalige militärische Forschungsanlage und wir haben sogar einen noch funktionstüchtigen Hovercraft im Hangar gefunden“ berichtete Reita nun, dabei nickte Ruka nur kurz und DIE legte seinen Kopf leicht schief. „Ruki, Kai & Uruha sind noch in den Medikammern“ warf er nun ein, wobei Karyu deutlich klar wurde auf was der Rothaarige mit seiner Aussage hin wollte. „Wenn wir hier bleiben werden wir in höchstens 8 Stunden erstickt sein, denn der gesamte Sauerstoff für diese Anlage ist ziemlich niedrig“ warf Ruka nun ein, weswegen DIE nur kurz seufzte und sich durch sein Haar strich.
 

„Gibt es eine Möglichkeit die drei Medikammern aufs Hovercraft zu laden?“ wollte Aoi nun von ihnen wissen, stieß sich von der Wand ab, legte kurz seine Hand auf die Schulter des Rothaarigen um diesen zu beruhigen und schaute seinem Kindheitsfreund direkt in die Augen. „Hai, die gibt es“ antwortete Reita nun, worauf DIE nun aufstand, Karyu sich ebenfalls von der Wand abstieß und die drei sich von Ruka & Reita zum Hangar führen ließen. „Ok, hat sich schon einer von euch überlegt wo wir hin sollen? Tavina wird uns sicherlich nicht gerade mit offenen Armen empfangen wenn wir da auftauchen“ stellte DIE nun die Frage als sie sich im Hangar befanden, während Reita den Kran betätigte der die Medikammern mit Kai, Ruki & Uruha ins Hovercraft lud und seine momentanen Weggefährten genau anschaute. „DIE hat recht, wir sollten uns zuerst überlegen wo wir hingehen“ warf Aoi nun ein, ließ seinen Blick durch die Runde schweifen und so langsam begann er den Rothaarigen zu mögen. „Lasst uns in den westlichen Teil vom Reich der Äonen fliegen“ schlug der Schwarzblonde nun vor, da er sich ehrlich gesagt erhoffte dort seinem kleinem Bruder Shou über den Weg zu laufen und Ruka, Karyu, DIE & Aoi stimmten rasch seinem Vorschlag zu. „Eine gute Idee, schließlich ist ja Nao-san ursprünglich aus diesem Teil“ meinte Aoi nur darauf als sie gemeinsam ins Hovercraft einstiegen, Karyu & DIE sich um die Sicherung der Medikammern kümmerten und er sich am Co-Pilotensitz seinen Platz einnahm. Mit einem Lächeln nickte Reita und da er als Einziger von ihnen wusste wie man so ein Fluggerät bediente war der Schwarzblonde ihr Pilot.

十七 - junana

„Gesundheit, kleiner Mann“ hörte er Ville Valo zu ihm sagen, da er auf einmal niesen musste und mit einem raschen Nicken bedankte er sich beim schwarzhaarigen Finnen. „Wer von euch erklärt sich bereit mit mir diese Anlage zu erkundschaften?“ stellte er die Frage nun an die Anwesenden, wobei recht wenig Begeisterung zu sehen war und leise seufzte der Wissenschaftler auf. „Shou-kun, wir kommen mit dir mit“ meinte nun Rain zu ihm, wobei sich auch Ville neben Tsukasa freiwillig meldete. „Wir kommen ebenfalls mit“ hörte er nun Kyo sagen, der mit Shinya auf ihn näher zu kam und um ehrlich zu sein war Shou froh darüber vom Wassermagus auf seiner kleinen Expedition hier in der für sie alle unbekannten Anlage begleitet zu werden. „Wenn etwas vorfallen sollte, meldest du dich sofort bei uns, Shou-kun“ sagte Rick zu ihm, dabei fiel ihm an seinem Lehrmeister auf, wie dieser zustimmend nickte und strahlend wie er war brach er mit der kleinen Gruppe aus Deva ins Innere des Gebäudes auf. Da Shinya sich den Weg zum Wassertank gemerkt hatte führte er den Wissenschaftler direkt dorthin, dabei fiel dem Finnen die vielen Kameras an fast jeden Ecken des Ganges auf die auf den ersten Blick hin inaktiv zu sein schienen.
 

„Überwachungskameras, wie interessant“

„Shinya-san, kümmerst du dich bitte darum?“
 

fragte Tsukasa nun rasch nach, da er kein Risiko eingehen wollte entdeckt zu werden und mit einem raschen Nicken vereiste der Wassermagus alle Kameras, selbst jene die ganz gut versteckt waren dank der hilfreichen Hinweise seitens Ville Valo & Kyo.
 

„Der ist ja riesig“

„Hey, da schwimmen sogar Fische drinnen“

„Und was ist das für ein Tier?“
 

wollte Rain nun wissen, der auf das prähistorisch wirkende Raubtier deutete, welches knapp an der Scheibe vorbei schwamm und Shinya schluckte etwas, da ihm dieses Tier eindeutig Angst einjagte. „Das hab ich vorhin nicht gesehen“ murmelte der Wassermagus nur vor sich hin, blieb direkt neben Tsukasa als auch ein Stückchen hinter Kyo stehen, beobachtete auf einmal wie noch so ein Tier wie aus dem Nichts erschien und viel zu spät bemerkten sie einen leisen Klicklaut, durch den sie in diesem riesigen Raum praktisch Gefangene waren.
 

„Wo kommt den auf einmal das viele Wasser her?“ wollte Shou nun unbedingt wissen, dabei reagierten Kyo, Ville, Tsukasa & Rain erst jetzt auf den Kleineren und dank Shinyas raschen Eingreifen waren sie unter einer luftdichten Blase untergebracht, während rund um sie das Wasser rasch anstieg und die Wände des Wassertanks in einer Einrastung an der Decke verschwanden. „Wir sind ausgerechnet selbst inmitten eines riesigen Aquariums gelandet“ brachte der Finne nur mürrisch geworden hervor, weswegen Kyo leicht grummelte und augenblicklich war er froh darüber, dass sich Kaorus jüngerer Schützling bei ihnen befand.
 

„Kann einer von euch schwimmen?“ fragte Shinya nun sicherheitshalber nach, da es ihm sichtlich an Kraft kostete die Blase mit mehreren Personen in ihr aufrecht zu erhalten und Shou ging ihm so weit es sein Wissen erlaubte zur Hand. „Shinya“ brachte Kyo gerade hervor, setzte seine Fähigkeiten rasch ein und konnte so verhindern, dass dieses gefräßige prähistorische Meerestier dem Jüngeren zu nahe kommt. „Verdammt, unsere Fähigkeiten sind limitiert einsatzfähig“ meinte nun Rain, der wie Tsukasa nach einem Weg suchte, wie sie den Wassermagus schützen als auch einen Weg hinaus finden konnten, während der Finne Kyo dabei zu Hand ging die marinen Raubsaurier so gut es ging auf Abstand zu halten.
 

Shou riß geschockt die Augen auf, als gleich drei dieser Tiere mit geöffneten Maul direkt auf Shinya & ihn gezielt zuschwammen, wobei Kyo knurrend überlegte was er nun tun sollte und er hasste es ehrlich gesagt in einer Situation zu sein, in der er nicht viel tun konnte. Der mittelbraunhaarige Japaner dachte jetzt würde seine letzte Minute schlagen, doch da fiel ihm auf einmal auf, wie ein schwarzhaariger junger Mann auf etwas Abstand vor ihnen stand und es mit allen drei dieser prähistorischen Räuber gleichzeitig aufnahm.
 

Neben ihm waren zwei weitere zu sehen und Shou atmete sichtlich erleichtert auf, wobei er mehr als erstaunt den Koreaner anschaute, der Shinyas Schutzschild mit einer Leichtigkeit aufrecht erhalten konnte. „Ni~ya-san, Rick-san“ brachte er nur hervor, lächelte die beiden an und ehe sich der Wissenschaftler versah befanden sie sich auch wieder im Trockenen. „Der Junge hier hat uns auf diese Falle aufmerksam gemacht kurz nachdem ihr aufgebrochen seid“ hörte er Rick nun sagen, dabei blickte Shou nun den jungen Mann an der nun auf etwas Abstand zu Ni~ya stand und ihm fiel in diesem Moment auf, wie Shinya auf einmal recht angespannt zu sein schien.
 

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Reita navigierte den Hovercraft zu einer recht weit verzweigten Anlage, die gerade auf dem Raster ihres Fluggeräts erschien und bei der Landung auf der Plattform fiel ihnen ein weiterer Hovercraft auf, dabei bemerkte nur Aoi die Warnung am angezeigten Bildschirm die gerade aufblinkte. „Karyu-san, bitte bleib vorerst mit DIE-san bei den Medikammern während Rei & ich die Leute hier vor den eingebauten Fallen warnen“ sagte er rasch zu ihnen, dann war er auch schon los und der Schwarzblonde hatte einen ganz anderen Eingang ins Gebäude entdeckt den er unbedingt überprüfen wollte. Nicht unweit der Landeplattform war er auf menschliches Leben gestoßen, erblickte seinen Vorgesetzten Nao und anstatt direkt auf ihn zu reagieren berichtete er rasch von den Fallen die sich im Inneren der gesamten Anlage befanden.
 

Rasch hatten sich zwei der Anwesenden ihm angeschlossen und aufgrund seiner harten Ausbildung im Ninjutsu war er in der Lage genau wie seine beiden Begleiter den Abschnitt zu erreichen, welcher nun durch eine dicke Wand abgeschottet wurde. Da der Koreaner sich scheinbar mit Wasserzauber auskannte konnten sie so ins Innere gelangen und er stellte sich vor den mittelbraunhaarigen Japaner, welcher gerade von drei prähistorischen Meeresräubern zu Mittag verspeist werden sollte. Sein Katana rasch ziehend und wieder in seine Scheide steckend konnte er mit einem Streich alle drei dieser gepanzerten Echsen besiegen und sie befanden sich kurz darauf auch wieder im Trockenen. Vorerst wollte er auf etwas Abstand bleiben, da er ja nicht wusste ob jeder Einzelne der Versammelten hier sein Freund oder Feind war.
 

„Yuu-kun, bist du das?“ hörte er den mittelbraunhaarigen Japaner doch etwas unsicher bei ihm nachfragen, zu dem er sich nun wandte und da erst erkannte er den Kleineren wieder. „Ich hätte dich wahrlich nicht wieder erkannt, Shou-kun“ gab er nun mit einem Lächeln zu, wuschelte ihm durchs Haar und tief in seinem Inneren wusste er ganz genau, wie sehr Reita am Jüngeren hang. Shou war ja schließlich wie ein kleiner Bruder für den Schwarzblonden und quasi mit ihnen beiden aufgewachsen, daher hätte er auch ein Verständnis dafür gehabt wenn Reita damals lieber im Reich der Äonen geblieben wäre aufgrund des Jüngeren.
 

„Das gesamte Gebäude ist voller Fallen versehen“ warf er nun in die Runde, worauf er deutlich fühlte wie alle den Blick auf ihm ruhen ließen und ruhig wie er im Augenblick war ruhte seine Hand fast schon am Griff seines Katanas, bereit sich selbst zu verteidigen falls er von einen der Anderen angegriffen werden sollte. „Woher weißt du davon Bescheid und woher können wir dir eigentlich trauen?“ stellte Kyo sofort die Frage an ihn, worauf der Schwarzhaarige leicht schmunzelte und mit seiner freien Hand Shou kurz an der Schulter berührte. „Er ist mit meinem großen Bruder aufgewachsen und ein guter Freund von uns beiden“ brachte Shou nun hervor um für Aois Glaubwürdigkeit zu bürgen, schaute seine neuen Freunde genau an und Kyo nickte nur kurz, wobei dem Wissenschaftler sichtlich ein Stein vom Herzen fiel aufgrund dieser Reaktion des Shadow Devas.
 

„Darf ich euch vorstellen, das hier ist Shiroyama Yuu“ sagte der mittelbraunhaarige Japaner, deutete dabei auf Aoi und der Schwarzhaarige verbeugte sich rasch vor den anderen Anwesenden. „Der Name ist mir kein Unbekannter“ kam nun aus Rain hervor, der den zierlichen Schwarzhaarigen nun direkt anschaute und ein kurzes Lächeln lag auf Aois Lippen. „Du scheinst etwas über meine Familie zu wissen“ sagte Aoi nun zum Koreaner, worauf er einen Arm um seinen eigenen Bauch schlang und diesen genau anschaute.
 

„Rain hier hat den Großteil seiner Kindheit bei einem Ninjaclan verbracht, daher weiß er auch vom Clan der Shiroyama“ sagte nun Rick zu ihm, worauf eine Mischung aus Respekt & Neugier in den bernsteinfarbenen Iriden des schlanken Schwarzhaarigen zu sehen waren und Kyo wusste im Moment überhaupt nicht, worüber hier gerade geredet wurde. „Yuu-kun, das hier sind Kyo-san, Shinya-san, Ville-san, Tsukasa-san, Ni~ya-san, Rain-san & Rick-san“ stellte der Wissenschaftler die Anderen nun Aoi gegenüber vor und erneut verbeugte sich dieser rasch vor dne Anderen. „Eine recht bunte Truppe die du da um dich herum hast, Shou-kun“ sagte er nun zum Kleineren, dann entschied Aoi sich dazu in dieser kleinen Truppe des Mittelbraunhaarigen zu bleiben um auch ein Auge auf den Jüngeren zu haben.
 

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Ruka hatte freiwillig die Aufgabe übernommen und war draußen vor dem Hovercraft als Wache geblieben als ihm auf einmal zwei Männer auffielen die direkt auf ihn zukamen, wobei der Kleinere kein Unbekannter für ihn war. Denn innerhalb Tavinas & sogar über die Grenzen hinaus genoß der Mediziner einen recht guten Ruf und ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, da Karyu nun direkt neben ihm stand. „Ich dachte, du solltest drinnen ein Auge auf die drei haben“ brachte er nur hervor, richtete seinen Blick auf die beiden Männer und da erst wurde ihm klar in welcher Situation sie sich gerade befanden.
 

Karyu, DIE & er selbst waren ja vom hohen Rat Tavinas in den Tartaros bis in die Ewigkeit verbannt worden und nun befanden sie sich außerhalb dieser so lebensfeindlichen Zone aus der Entkommen angeblich unmöglich sein soll. „Ich konnte Hyde-samas Aura klar fühlen, deswegen wollte ich dir beistehen“ brachte der Dunkelblonde nun lächelnd hervor, nickte nur rasch und schaute Hyde direkt in die Augen, wobei er augenblicklich froh war, dass sich der Rotschopf im Inneren des Hovercrafts bei Ruki, Uruha & Kai befand. „Ich bin wirklich gespannt wie ihr drei es aus dem Tartaros hinaus geschafft habt“ hörte er nun den Mediziner zu ihnen sagen, der gerade ein recht verschmitztes Lächeln auf den Lippen trug und der Schwarzbraunhaarige neben ihm nickte nur darauf.
 

Inzwischen war der Rotschopf bei den Medikammern geblieben und er blickte recht überrascht auf als Karyu & Ruka samt Hyde zurück ins Innere des Hovercrafts kamen. „Hyde-sama“ brachte DIE nur sichtlich erstaunt hervor, verbeugte sich rasch vor diesem und Naos Blick wurde ernst, da er die drei Personen sofort erkannte die sich im Inneren der drei Medikammern befanden. „Was genau ist vorgefallen?“ wollte er nun von Karyu, DIE & Ruka wissen, dabei war er innerlich etwas angespannt, da er ehrlich gesagt nie damit gerechnet hatte den Chaos Deva namens Ruki außerhalb der lebensfeindlichen Zone zu sehen. In kurzen Worten erklärte der angehende Feuermagus was genau geschehen war seit man sie aus Tavina verbannt hatte, dabei wurde selbst Hyde recht nachdenklich und blickte seinen langjährigen Freund genau an.
 

„Nao, am besten du sammelst deine Leute ein, damit wir den nächsten Schritt in aller Ruhe besprechen können“ meinte nun Hyde zum Schwarzbraunhaarigen neben sich, da er sich um Ruki, Kai & Uruha kümmern wollte und er war sichtlich erstaunt als der Rothaarige sofort vorschlug zu bleiben. „Nun gut, ich breche mit den beiden hier auf. Sag mir sofort Bescheid, wenn sie aufwachen“ meinte noch Nao zu ihm, winkte Saga & Tora herein die ihnen scheinbar gefolgt waren und gab ihnen die Aufgabe, Hyde zur Hand zu gehen als auch ein Auge auf Hirotos Zustand zu haben, während er weg war. Saga & Tora nickten nur rasch, dann brach Nao auch schon mit Karyu & Ruka auf und DIE ahnte innerlich schon, dass sich Kaoru in unmittelbarer Nähe aufhalten würde.
 

„Warum wolltest du nicht mit, Andou-san?“

„Wegen Kao“
 

brachte er nun rasch hervor, setzte sich auf den Boden und blickte den Mediziner genau an, wobei er Saga dabei beobachtete wie dieser ihn skeptisch anschaute.
 

„Nur wegen Niikura-san?“

„Hai...“
 

kam es leise aus ihm hervor, senkte nun seinen Blick und um ehrlich zu sein begann er sich nun zu fragen wie Kaoru wohl darauf reagieren würde ihn hier zu sehen. Erneut hatte er vor Augen, wie der Dunkelbraunhaarige ohne mit der Wimper zu zucken sich umdrehte und die Verhandlung verlassen hatte, dabei hatte dieser überhaupt nicht auf ihn - Daisuke Andou - reagiert.
 

Ein tiefes Seufzen entkam seinen Lippen, schloss kurz seine Augen und er war sichtlich überrascht als sich ein paar Arme um ihn schlang. „Dieser Baka hat dich nicht verdient“ vernahm er nun eine Stimme, die ihm recht bekannt war und seinen Kopf leicht wendend schaute er direkt in Rukis Augen. „Geht es dir besser?“ fragte er nun sanft nach, lächelte dabei den Kleineren an und bekam nur noch am Rande mit, wie Hyde sich ihnen näherte.
 

Er wusste selbst nicht, was ihn so sehr an der Tatsache freute, dass der Rotschopf immer noch in seiner Nähe war. Als er tief in seinem Inneren dessen Kummer verspüren konnte, wachte Ruki schließlich auf und verließt lautlos die Medikammer. Seine Arme um den Größeren schlingend wollte er ihm so zu zeigen geben, dass er für ihn da war und er selbst begann zu lächeln als er diese gewisse Erleichterung in den nussbraunen Iriden des Rothaarigen erkannte.
 

Ruki wurde schlagartig ernst, da Hyde nun vor ihnen stand und er ihn ehrlich gesagt nicht wirklich einordnen konnte. „Keine Sorge, Ruki, er ist ein wirklich guter Mediziner und er kennt Nao ziemlich gut“ beruhigte ihn nun DIE nur allein mit diesen Worten, ließ sich von diesem durchchecken und kaum war er fertig erwachten auch schon Kai & Uruha in ihren Medikammern. „Sie sind ebenfalls unbeschadet“ kam es sichtlich erleichtert aus Ruki hervor, der nach einer kurzen Routineuntersuchung von Hyde an den beiden seine Freunde umarmte und mit ihnen sich sofort auf die Suche nach Reita & Aoi machen wollte.
 

„Karyu & Ruka sind eben mit Nao los sie suchen“ meinte nun DIE, schaute zu Ruki und ließ sich ebenfalls von Hyde-sama durchchecken, dabei fiel ihnen erst jetzt der junge Mann auf, der wohl als blinder Passagier mitgereist war.
 

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Nachdem er mitten im Nirgendwo den Laster verlassen hatte, war er ziellos durch die Gegend geirrt und erst sehr spät gestand er sich selbst gegenüber ein, dass er sich verirrt hatte. Seufzend suchte er vor dem aufziehenden Gewitter Schutz in einer leerstehenden Halle und war in den Lagerbereich des dort befindenden Hovercrafts geklettert, wo er vor lauter Erschöpfung schließlich eingeschlafen war. Sicherheitshalber sprach er einige Schutzzauber um sich aus und diese waren auf geheimnisvolle Weise gelöscht worden ohne das er - Kamijo - den Befehl dazu ausgesprochen hatte.
 

Aus Angst, er könnte von Soldaten der Garde entdeckt werden sprach er leise einen Tarnzauber auf sich selbst, presste sich gegen die Wand om Lagerbereich und verhielt sich mucksmäuschenstill. Schließlich war er mit einer sehr wichtigen Nachricht für Shinya-sama los geschickt worden und daher durfte er nicht riskieren entdeckt zu werden. // O-kaa-san zählt schließlich auf mich // schoß der Gedanke durch seinen Kopf, wobei er ziemlich überrascht wirkte, dass sich sein Versteck auf einmal bewegte. Entweder die Soldaten waren nun dabei jeglichen Hovercraft zu beschlagnahmen den sie finden konnten oder eine ihm unbekannte Gruppierung brauchte dieses Fluggerät um wie er selbst dem System in Tavina entfliehen zu können.
 

Tief in seinem Inneren hoffte Kamijo darauf, dass es sich um eine Rebellenbewegung handelt, der er sich notfalls anschließen konnte falls es ihm nicht gelingen sollte Terachi Shinya als auch Takashima Kouyou ausfindig zu machen. Erst nach der Landung traute sich der junge Japaner erst aus seiner Starre heraus und schlich sich vorsichtig aus dem Ladebereich des Hovercrafts hervor, dabei blickte mehr als überrascht die Personen an, die sich da nun befanden. Den Einzigen von ihnen den er sofort erkannte war der Rothaarige, da alle angehenden Magi am Beginn ihrer Ausbildung den Älteren gegenüber vorgestellt wurden.
 

„DIE-san, bin ich froh dich hier zu sehen“ brachte er nun sichtlich erleichtert hervor, atmete erleichtert auf und ging nun näher auf den angehenden Feuermagus zu. Auch wenn nur ein Unterschied von drei Wochen bestand, dass er - Kamijo - fast mit den theoretischen Fächern fertig war als DIE seine Ausbildung begann, so hatte ehrlich gesagt diesen darum richtig gehend beneidet in genau diesen Fächern so gut zu sein wo er selbst seine Probleme hatte. „Kamijo-san, was machst du denn hier? Solltest du nicht bei O-kaa-san sein?“ schoß es nun aus dem Rothaarigen hervor, der sich sofort anspannte und ihn so ernsthaft wie möglich anschaute.
 

„Sie hat mich mit einer wichtigen Nachricht für Shinya-sama losgeschickt“ sagte er nun zu DIE, blickte ihn direkt an und da erst fiel ihm der Japaner mit den brünetten Haaren auf, der sich ihnen näherte. „Uruha, bist du fit genug um mir zu helfen?“ fragte DIE sofort nach, wies ein kurzes Lächeln auf und der angesprochene Japaner nickte nur auf diese Worte. „Euch zwei Frischlinge lasse ich da sicher nicht unbeaufsichtigt herum laufen“ brachte dieser nur recht amüsiert hervor, worauf der Rothaarige noch mehr grinsen musste und nun Kamijo anschaute, der sofort nickte. „Hyde-sama, wir sind so rasch wie möglich wieder zurück und wir nehmen obendrein noch Ruki mit“ meinte nun DIE zum Mediziner, grinste leicht, dann brach er mit Ruki, Uruha & Kamijo auf um den Wassermagus zu suchen für den der Jüngere eine Nachricht von O-kaa-san hatte.
 

„Danke“ kam es nur rasch aus Ruki hervor, der gleichauf mit dem Rotschopf ging und sie nun einen Gang entlang gingen, der doch etwas merkwürdig auf ihn wirkte. Denn die Wände sahen fast so aus als wären sie mit Absicht angerauht worden und kaum machten sie einen Schritt weiter, begannen sich diese nun auf sie zu zubewegen. „Los, lauft um euer Leben“ rief nun Uruha, worauf Kamijo recht ängstlich reagierte, dicht hinter ihnen blieb und unbeabsichtigt über eine aus dem Nichts auftauchende Stufe stolperte. Selbst Boden & Decke schienen auf einmal auf sie näher zu kommen, dabei entschied sich Uruha dazu einen Zauber einzusetzen den er einst im Rahmen seiner Ausbildung erlernt hatte. „Bist du in Ordnung, Kamijo-san“ fragte er nun rasch nach, half ihm auf die Beine und gemeinsam mit DIE & Ruki erreichten sie nun einen ovalen Raum der leicht ins Dunkle getaucht war.
 

Ruki hielt sich an den Rothaarigen, dessen Hand er momentan nicht beabsichtigte loszulassen und ließ seinen Blick genauer durch den Raum wandern als ihm zwei unbekannte Gestalten hoch über ihren Köpfen auffielen. „Ich borge dir etwas von meiner Kraft, dann wirst du hoffentlich in der Lage sein sie zu treffen“ meinte Ruki nun leise zu ihm, worauf DIE rasch nickte, sich auf einen offensiven Feuerzauber konzentrierte und in Pfeilform diesen auf die zwei Fremden abfeuerte.
 

„Sieh einer an, du lebst ja noch, Takanori Matsumoto“ hörte er nun eine Stimme recht abwertend nicht in seiner Mutersprache sagen, drückte unbewusst die Hand des Rothaarigen und blickte fast schon vernichtend die beiden Männer vor ihnen an, die eine deutliche Brandwunde am Oberarm als auch Schulterbereich aufwiesen. „Ruki, kennst du die beiden?“ wollte Uruha nun wissen, der sich schützend vor Kamijo stellte und gerade seine Angst so gut es ging zu verbergen versuchte. „Ich kenne die Herrschaften hier überhaupt nicht“ brachte Ruki klipp & klar hervor, der sich gerade eher Sorgen darum machte, dass DIE & Uruha etwas passieren könnte und nach außen hin gab er sich völlig ruhig, obwohl er innerlich fieberhaft überlegte was er nun tun sollte.

十八 - juhachi

Lange starrte Ruki die beiden flachsfarbenen Männer in ihren Tarnanzügen an, die sichtliche Verbrennungen an der Schulter als auch am Hals aufwiesen und diese recht abwertend ihren Blick auf sie gerichtet hielten. „Japaner sind das auf jeden Fall keine“ meinte nun Kamijo rasch darauf, nickte nur aufgrund von Uruhas Zeichen und erst da fiel ihm am rothaarigen Japaner auf, wie angespannt als auch ruhig zugleich er auf diese Situation reagierte. „Ihr wollt unbedingt Ruki? Nur über meine Leiche bekommt ihr ihn“ schoß es rasch aus DIE hervor, beschwor einen weiteren Feuerpfeil aus dem Nichts herbei und feuerte diesen auf die zwei Fremden, wobei er den Größeren der Beiden direkt im Brustbereicht traf.
 

„Dmitri, fokusier dich auf unsere Mission“ hörten sie den Anderen nun harsch zu seinem Partner sagen, worauf Ruki leicht fragend die beiden flachsfarbenen Männer anschaute und um ehrlich zu sein hatte er noch nie diesen Namen zuvor gehört. Der Getroffene nickte nur, zog eine Puschka hervor und zielte damit direkt auf DIE, Kamijo & Uruha auf die er sofort feuerte. Ruki biß sich auf die Lippen und starrte mehr als überrascht zu Kamijo, der gerade die auf sie direkt abgefeuerte Munition geschickt ablenken konnte. In diesem Moment konnte er noch beobachten wie der Rotschopf aus Flammen ein Katana erschuf und damit den weiteren Angriff des Anderen unterband.
 

// Warum setzt er sich so für mich ein? Wir kennen uns ja schließlich noch nicht so lange // schoss ihm nun der Gedanke durch den Kopf als ihm weiter auffiel, wie selbst Uruha ins Kampfgeschehen mitmischte, obwohl dieser oft eher nach außen hin desinteressiert am Kämpfen zu sein schien. Nach einem kurzen Kampf waren die beiden flachsfarbenen Männer gefesselt als auch mit Verbrennungen zweiten Grades am gesamten Körper versehen und Ruki blickte leicht ungläubig in das ihn anlächelnde Gesicht des Rothaarigen. „Bist du unversehrt?“ kamen ihm nur die Worte über die Lippen, schaute DIE genau in die nussbraunen Augen und er atmete erleichtert auf als dieser bejahend nickte.
 

„Das Training mit Uruha-san zahlt sich sichtlich aus“ hörte er ihn nun sagen, murrte leicht da DIE ihm durch die Haare wuschelte und blickte ihn trotzdem lächelnd an. „Ruki-san, was machen wir nun mit den Beiden hier?“ fragte ihn nun Kamijo, der einen weiteren Zauber aussprach um ihren Angreifern die Flucht zu verwähren und richtete seinen Blick auf DIE & ihm selbst. „Ruru, kannst du sie zum Hovercraft bringen? Ich werde mit DIE-kun & Kamijo-san mich weiter auf die Suche nach diesem Wassermagus machen“ meinte dieser nun, blickte seinen Freund direkt an und in genau diesem Moment tauchte Reita auf.
 

„Gutes Timing, Rei“ meinte nun Uruha darauf, nickte nur aufgrund von Rukis Frage und sie machten sich noch gemeinsam aus, dass sie ihnen folgen würden sobald sie ihre Gefangenen bei Karyu & Ruka abgeliefert hatten. Kurz darauf brachen Ruki, Kamijo & DIE weiter in Richtung Osten auf, dabei ruhte sein Blick stets am Rothaarigen. Dieser hatte sich recht rasch weiter entwickelt in seinem Element seit Uruha sich bereit erklärte ihn zu trainieren und für ihn - Matsumoto Takanori - schien er auch innerlich etwas gewachsen zu sein.
 

************
 

Mit geschlossenen Augen lag er bei seinem Schützling angelehnt, lauschte dessem Atem und momentan fühlte er sich geborgen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, da er deutlich fühlen konnte wie Toshiya ihm sanft über den Rücken strich und dadurch schmiegte er sich automatisch mehr bei ihm an. Tief in seinem Inneren konnte er sich selbst nicht erklären, weshalb er sich auf einmal so stark zum Jüngeren hingezogen fühlte, doch sein Herz sagte ihm, dass es richtig war was er da tat. Außerdem schien seine Nähe Balsam für seine Seele zu sein, denn merkwürdigerweise kehrten dann seine Kräfte schneller zurück wenn er bei Toshiya sein konnte. Ein kurzes Seufzen verließ seine Lippen, da er aufgrund seiner Verbindung zu Kyo deutlich dessen Anspannung mitbekam und er schaute nun tief in die rehbraunen Iriden, die nun auf ihn gerichtet waren.
 

„Stimmt etwas nicht?“

„Shin scheint in Schwierigkeiten zu stecken“
 

brachte er nur hervor, lehnte mit seiner Stirn an Toshiyas Brust und seufzte dabei leise auf. Warum auch musste Kyo seinen zweiten Schützling in unmittelbare Gefahr bringen? Er würde auf jedenfall mit dem Shadow Deva darüber unter vier Augen reden, doch zuerst musste er sich versichern, dass Shinya nichts passiert war. Rasch kleideten sie sich wieder an, dabei war ihm auf einmal, dass im ganzen Gebäude etwas nicht zu stimmen schien. „Bleib dicht bei mir“ sagte er nur zu Toshiya, blickte ihn ernst an, verließen gemeinsam den Raum und sich nun komplett auf den Shadow Deva konzentrierend konnte er so die Anwesenheit Shinyas ebenfalls fühlen.
 

Kurz nickend hielt er sich bei Toshiya fest, der sie aufgrund seiner Gabe als Dark Deva sie in das Areal brachte, wo sich Kyo mit Shinya gerade befand und er blickte kühl den jungen schwarzhaarigen Mann an, der sich gerade bei Shou befand. Ihn dann weitestgehend ignorierend schritt er nun auf Shinya zu, dabei reagierte er auch nicht auf Kyos kühlen Blick den dieser ihm nun zuwarf.
 

Gerade als er den Jüngeren ansprechen wollte, ging der Boden unter ihren Füßen auf und dank Toshiyas raschen Eingreifen befand er sich samt Kyo & Shinya auf einer Strebe fast schon im Dachbereich des Gebäudes. „Was war das eben?“ hörte er Shou fragen, der sich neben dem Schwarzhaarigen in unmittelbarer Nähe zu ihnen befand und erst da fiel ihm auf, dass die kleine Gruppe aus Deva die ihn scheinbar begleitet hatten separiert worden war.
 

„Aoi“

„Kaoru“
 

stellte er sich knapp Aoi gegenüber vor, schaute zu Shinya der ihm rasch zunickte und überließ so Kyo die Führung. Toshiya schien rasch zu verstanden zu haben, was er ihm sagen will, nickte nur kurz, legte seine Hand auf Kaorus Schulter und flüsterte ganz leise ihm etwas ins Ohr, dann bildete er die Nachhut dieser kleinen Gruppe. So befand sich Shou genau zwischen Shinya und ihm selbst als sie einen sicheren Weg in die unteren Ebenen suchten, dabei fiel ihm an Kyo auf wie er stur sich weigerte ein Wort zu ihm zu sagen.
 

Ein kurzes, aber auch leicht trauriges Lächeln huschte ihm nun über die Lippen, da er das Verhalten des Shadow Deva fast schon auswendig kannte. „Kyo-san, wo müssen wir nun lang?“ hörte er nun Shou sagen, da der Weg sich in zwei Richtungen spaltete und in recht kurzer Entscheidung schlug er mit Aoi & Kyo den linken Weg ein, dabei erhoffte er sich auch so mit ihm reden zu können.
 

Doch sie schwiegen sich alle drei eisern an, wobei er beim ein Jahr Jüngeren klar ablesen konnte, dass dieser nicht gerade gut auf ihn - Kaoru - zu sprechen war.
 

/ - Tooru, was ist los mit dir? - /

/ - Das fragst du mich noch? -/

/ - wenigstens hast du diesmal Toshiya nicht angegriffen - /
 

„Sei lieber froh, dass ich noch nicht daran denke ihn sofort zu töten“ fauchte ihn der Shadow Deva nun mit eisigem Blick an, wobei ihm gerade klar wurde, dass nicht nur tiefste Abneigung gegenüber Toshiya, sondern auch riesige Eifersucht auf den eben erwachten Dark Deva in der Stimme des Jüngeren mitschwang. Zum Glück für sie beide war Aoi einige Schritte vorgegangen, denn ihm wäre es recht unangenehm gewesen so eine heikle Thematik vor einem Fremden anzuschneiden.
 

„Wann wirst du endlich verstehen, dass es zwischen uns längst vorbei ist?“

„Du bist derjenige, der sich hier irrt, Kaoru“

„Ach ja? Wie kommst du jetzt auf diesen Gedanken?“

„Hast du etwa den Tag vergessen, an dem du offiziell mein Tamer wurdest?“
 

hörte er nun die Frage an ihn gerichtet, hörte eine gewisse Trauer in seiner Stimme liegen und schaute Kyo nun direkt an.
 

Nach & nach kamen sie miteinander klar, dabei fand er schließlich heraus wie er diese verhasste Fähigkeit dank Kyos Hilfe positiv umsetzen konnte. „Wie ist eigentlich dein richtiger Name?“ wollte er eines Abends von ihm wissen, schaute Kyo direkt an und hockte direkt neben ihm an der Wand zum Versorgungshangar angelehnt, wo sie beide heimlich eine rauchten. „Tooru Niimura, so wurde ich von meinen Eltern genannt“ brachte Kyo sichtlich desinteressiert hervor, lehnte sich nun bei Kaoru an und schloss kurz seine Augen.
 

„Ich habe intensiv daüber nachgedacht, was Yoshiki-sama wegen diesem Chaos Deva gesagt hat“ meinte er nun, richtete seinen Blick zu den Sternen am fernen Firmament, schnippte den Rest seiner Zigarette weg und Kyo schaute ihn nun fragend an. „Und?“ brachte Kyo nur hervor, legte kurz seinen Kopf fragend schief und schaute ihn direkt an, wobei er innerlich nun leicht angespannt deswegen war.
 

„Alles was euch noch fehlt ist ein Tamer, oder?“

„Hai, das hat zumindest Tsukasa gesagt“

„Dann werde ich es tun“

„Warte, Kao, bist du dir auch ganz sicher?“

„Ich war mir zuvor noch nie so sicher wie jetzt“

„Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet,

dich zum Tamer zu bekommen“

„Sieh es als einen Schritt in Richtung gute Partnerschaft zwischen uns an“
 

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Dank der hohen Willenskraft, die sich in dem menschlichen Herz befand, dass er eben verspeiste war er fast schon an jenem Level angelangt, wo er nicht mehr abhängig vom Willen dieses Adeligen sein musste. Seine menschliche Form annehmend welche er nun sichtlich länger halten konnte, blickte er lange auf seine eigenen Hände und ein tiefes Seufzen schlich über seine feinen Lippen. Sein Plan war eigentlich gewesen Kyo erst etwas zu sagen, wenn er sich auch zu hundert Prozent sicher war, dass er als Shadow Deva ebenfalls den Platz eines Tamers einnehmen konnte. Daher hatte er sich auch sofort freiwillig als Testobjekt gemeldet als Professor Shimizu jemanden brauchte um die Bande zwischen Deva und Tamer besser erforschen zu können. Er war schließlich in der Lage gewesen jene erforderliche Kraft an den Tag zu bringen selbst ein Tamer zu sein, doch an dem Tag als er Kyo endlich von seinen erreichten Zielen erzählen wollte war dieser nicht mehr im Institut anwesend.
 

In seinem Stolz verletzt, aber auch tief traurig über den Verlust der einzigen Person inmitten seines vertrautem Umfeldes die je sein Herz erreicht hatte, war er immer tiefer in seiner geistigen Welt abgerutscht. Das der brutale Tod von Professor Shimizu nur einen minimalen Faktor zu seiner Wandlung in einen Chaos Deva beitrug, ahnte keiner der damals weltweit anerkannten Forscher als auch der führenden Regierungen.
 

Tief in seinem Inneren ließ er nur aus Wut, Einsamkeit, gekränktem Stolz, Eifersucht und seiner unbändigen Liebe nach Kyo diese Wandlung am Ende doch noch zu. Er sah keinen anderen Weg mehr seinem innerem Leid zu entkommen und so erhoffte er sich endlich von den Seelenqualen in seinem Inneren erlöst zu werden. Doch bevor er die Erlösung durch den Tod fand wurde er ungewollt gerettet, da die Seele eines noch schlummernden Dark Devas sich in den tödlichen Stoß durch die Schwertklinge einmischte, welche direkt auf ihn gerichtet war. Eigentlich sollte er es gewesen sein, dessen Tod Kyo nach & nach in den innerlichen Wahnsinn treiben sollte und nicht dieser dunkelhaarige Unbekannte dank dem er mit schweren Verletzungen diesem von ihm unbewusst angezettelten Krieg entkam.
 

Langsam seine rechte Hand zu einer Faust ballend starrte er auf den staubigen Fußboden und ein weiteres tiefes Seufzen entkam seinen Lippen. Warum zum Teufel hatte Kyo ihn verraten? Warum? Er hatte so viel für ihn aufgegeben, nur um an Stärke zu gewinnen. Er hatte absichtlich ihm gegenüber nichts gesagt, da er ihn nicht unnötig enttäuschen wollte. Er war nur Professor Shimizus persönliches Testobjekt geworden, um Kyo mit eigener Kraft beschützen zu können, doch der Andere war einfach ohne ein Wort zu sagen aus seiner Welt gegangen.
 

Selbst jetzt schmerzte es unaufhörlich tief in seiner Brust, wenn er daran zurück denken musste wie der Ältere von einem Tag auf dem Anderen auf einmal spurlos verschwunden war. Auch wenn er den um vier Tage jüngeren Japaner namens Kenji Oota darum gebeten hatte nichts zu Kyo zu sagen was seine wahren Beweggründe betrifft, so ahnte er nicht im Geringsten, was den Älteren schließlich zu seinem Weggang bewegte.
 

Doch wenn er wirklich ehrlich mit sich selbst sein musste, dann tat es noch mehr weh daran zu denken, wie nah Kyo diesem violetthaarigen jungen Japaner mit dem Schwert gewesen war, dem er damals im Kampf begegnet war. Nach Luft schnappend sackte er nun auf die Knie, riß weit seine Augen auf und nach so langer Zeit vom Rest der Welt isoliert konnte er die salzige Flüssigkeit auf seinen Wangen herab rinnen fühlen.
 

Er hatte einen Menschen ihm vorgezogen, einen ganz normalen Menschen. Dabei war er schon Kyos Tamer gewesen bevor dieser auch nur daran dachte den Anderen als Tamer zu erwählen. In seiner aufkommenden Verzweiflung ließ er einfach zu, dass die Tränen weiter ihre Bahn an seinen Wangen hinab nahmen und Bilder aus seiner Vergangenheit mit Kyo suchten ihm heim. Bilder, die noch einer ungetrübten Zeit mit dem Älteren angehörten. Bilder aus einer Zeit, wo sie beide wahrlich unzertrennbar in ihren Herzen waren. Bilder von einer tiefen als auch harmonischen Freundschaft und einer bis jetzt andauernden, unbeantworteten Liebe zum Älteren.
 

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„Nein, ich wie könnte ich auch? Schließlich war es meine freie Entscheidung gewesen, Kyo“ kam es nun aus Kaoru hervor, dem er direkt in die Augen schaute und immer noch leicht angespannt in seinem Inneren war. „Warum... tust du dann so als ob da nichts mehr zwischen uns wäre?“ brachte er nun in gepressten Worten hervor, ballte beide Hände zu Fäusten und auf einmal verfluchte er sich innerlich, da er die ersten Tränen in seine Augen aufsteigen fühlte. Nein, er wollte vor Kaoru nicht zeigen, wie sehr ihn sein Verhalten verletzte. Er wollte ihm nicht im Glauben lassen, dass er schwach war.
 

Verdammt, wieso in aller Welt musste er auch damals sein dummes Herz an diesen gutaussehnden Japaner verlieren? Selbst jetzt konnte er nicht anders als ständig daran zu denken, wieviel ihm der um ein Jahr Ältere wirklich bedeutete. Als er damals zugelassen hatte, dass Kaoru sein Tamer wurde, sah er nur eine praktische Zweckbeziehung darin. Doch das er aufrichtige & tiefe Gefühle zugleich für ihn entwickeln würde war nicht Teil seines Plan gewesen.
 

Eine erdrückende Stille umgab sie in diesem Augenblick und Kyo senkte darauf nur seinen Blick. Er wusste nicht wieso, doch Tsukasas Worte von einst rauschten ihm nun durch den Kopf. Wäre da wirklich ein gravierender Unterschied gewesen, wenn sein Freund Hizumi wirklich sein Tamer geworden wäre so wie er es gemeint hatte? Doch wenn es stimmte, wieso war er dann aus dem Institut gegangen ohne ihm etwas zu sagen?
 

Kurz schüttelte Kyo seinen Kopf. Nein, jetzt war nicht die Zeit dazu unsinnige Gedanken zu spinnen. Kyo schluckte nur als er auf einmal klar fühlen konnte, wie er umarmt wurde und trotzdem noch diese erdrückende Stille sie umgab. „Warum, Kao, warum nur?“ brachte er nun leise hervor, schloss seine Augen, ließ seine Tränen zu und schmiegte sich in die schützenden Arme, die ihn nun sanft umschlossen. „Weil dein Herz nur ansatzweise mir gehört“ vernahm er schließlich Kaorus Antwort, biss sich dabei auf die Lippen, fühlte wie ihm noch mehr Tränen kamen und um ehrlich zu sein schnürte es ihm innerlich alles zusammen.
 

Im Grunde genommen hatte Kaoru ja recht mit seinen Worten. Bevor er auf ihn getroffen war; bevor Kaoru überhaupt sein Tamer wurde, hatte sein Herz bereits einem Anderen gehört. Der Ältere verdiente ihn im Grunde genommen nicht und doch fiel es ihm schwer, Kaoru einfach gehen zu lassen. Dafür hing er zu sehr an ihm als das er eine Trennung zwischen ihnen beiden endgültig akzeptieren könnte.
 

„Wieso...?“

„Ich gab dir doch das Versprechen, solange zu bleiben bis der unsinnige Krieg vorbei ist“

„Kaoru, ich weiß ja selbst, dass es unsere Abmachung war, trotzdem...“

„Trotzdem was, Tooru?“

„Trotzdem habe ich entgegen meiner eigenen Erwartungen mein Herz an dich verloren“
 

brachte er nun hervor, wobei er ihn nicht genau anschaute, ihm ungehindert die Tränen herab rannen und nach so vielen Jahren fand er endlich jenen Mut der ihm bisher gefehlt hatte, diese Gefühle für Kaoru sich einzugestehen. Die Stille, die sie weiterhin umgab war wahrlich unerträglich und tief in seinem Inneren wollte er wenigstens nur ein einziges Wort vom Älteren an ihn gerichtet hören.
 

„Ich weiß selbst, dass ich wohl nie in der Lage sein werde dich zu erreichen, doch ich bin endlich bereit dazu mir gegenüber einzugestehen, was du mir wirklich bedeutest, Kaoru“

„Obwohl du weißt, dass ich nie wirklich in der Lage sein werde, deine Gefühle für mich so zu beantworten wie du es verdient hättest?“

„Hai...“
 

kam nun aus ihm hervor, fühlte nur, wie Kaoru ihn mehr zu sich zog und die Art wie ihn dieser nun umarmte ließ tief in seinem Inneren alles gefrieren. In diesem Augenblick schlich ein ungutes Gefühl in seiner Magengegend hoch.
 

Auf einmal erinnerte er sich wieder an den schwarzhaarigen Unbekannten, der Kaoru daran hinderte einen Fehler zu begehen. Dank einer geschickten Täuschung Hizumis wäre dieser fast mit dem Schwert auf ihn - Tooru Niimura - losgegangen, wenn der Fremde nicht dazwischen gesprungen wäre. Mit einem Schlag wurde ihm auf einmal klar, wer dieser Dark Deva denn war, der gerade innerhalb von Kaorus Schützling Toshiya schlummerte.
 

„Beschütze ihn mir, bis ich in der Lage bin zu erwachen“ vernahm er dessen Worte an ihn - Tooru - gerichtet und er starrte lange ungläubig auf den jungen Mann, der vor ihrer beider Augen mit einem Lächeln auf den Lippen verstarb. Kurz darauf verschwand der Körper des Mannes in schwarzen Flammen und da wusste er auf einmal, warum dieser in der Lage gewesen war sie so rasch ausfindig zu machen, denn seine Seele war die eines Dark Devas
 

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Seine Wolfsgestalt wieder annehmend trottete er in Richtung Gitter, prüfte ganz genau ob die Luft auch wirklich rein war, dann drehte er sich um und scharrte an einer Stelle der Wand, welche morsche Holzpanelen aufwies. Rasch kam er mit seiner Arbeit voran, wobei er ein Loch inmitten der Panelen schuf, dass es ihm erlaubte in seiner jetzigen Gestalt seinen jetzigen Aufenthaltsort problemlos zu verlassen. Er befand sich in einem stockfinsteren Raum, doch dank seines guten Geruchsinnes konnte er rasch eine Bewegung innerhalb der stickigen Luft machen und folgte dieser zu einer Reihe von Kisten, die an einer Wand aufgestapelt standen. Ein zerschlagenes Fenster ermöglichte die Luftzirkulation und rasch sprang er auf die oberste Kiste, wobei er sich vorsichtig aus dem schmalen Fenster ins Freie hinaus robbte.
 

Kurz schüttelte er seinen pechschwarzen Pelz, hob leicht den Kopf an, sog die verschiedenen Gerüche der unmittelbaren Umbegung auf und um ehrlich zu sein war er mehr als froh raus aus diesem Loch zu sein, welches bis jetzt seine Unterkunft gebildet hatte. Nun würde er den Spieß umdrehen und diesem Adeligen zeigen, dass man ihn nicht wie einen Streuner wegsperren konnte. Diesmal würde er ihn dazu nutzen, um an sein Ziel heran zu kommen, selbst wenn er erneut einen Weltkrieg anzetteln musste. Diesmal würde er an Kyo heran kommen, selbst wenn er höchstpersönlich den Anderen an Kyos Seite in mehrere Einzelteile zerreißen musste.

十九 - jukyu

In dem Viertel in dem er sich gerade befand konnte er unbemerkt beobachten wie aus dem Nichts heraus mehrere große Transporter in den Straßen halt machten und mehrere Soldaten daraus heraus strömten. Er konnte die Angst der hiesigen Bewohner förmlich riechen, die sich rasch unter ihnen aufgrund der harschen Kommandos der Soldaten in ihnen verbreitete. Nebenbei hob er kurz den Kopf hoch als er auf einmal zwei Blocks von ihm entfernt mehrere Salven von Schüssen hören konnte. Auf einmal konnte er den metallischen Geruch von Blut in der Luft erschnuppern und daher entschloß er sich so rasch wie möglich das Weite zu suchen, bevor die Soldaten in ihm noch eine lebende Zielscheibe für so genannte Übungszwecke sahen.
 

Selbst jetzt schien die Menschheit aus den Fehlern in ihrer Geschichte nicht gelernt zu haben. Ein gewisser Groll stieg gerade in ihm auf, da ihn bei einigen der Soldaten eine schiere Freude an ihrer Tätigkeit auffiel diese Unschuldigen wie Vieh auf die Transporter zusammen zu treiben und eins war ihm jetzt schon sicher: wäre er jetzt in seiner wahren Gestalt würde kein einziger von Ihnen den morgigen Tag lebendig erleben. Denn auch wenn er im Grunde genommen vom Rang her wie sein Freund Kyo ein Shadow Deva war, so war er obendrein auch einzigartig, da nur er neben dem nachgewiesenen Dark Deva Yuji Baba die Wolfsgestalt annehmen konnte.
 

„Los, treibt sie alle zusammen“ konnte er einen Mann an seine Untergebenen brüllen hören, richtete seinen Blick auf eine Menge die gemischt aus Frauen, alten Menschen & Kindern war. Schneller werdend trottete er durch die Straßen, versuchte die einflutenden Bilder aus seinem Kopf zu verdrängen und seinen ansteigenden Groll gegen diese Soldaten im Griff zu halten. Um gegen sie kämpfen zu können fehlte ihn nur noch ein vitaler Teil seiner Kraft, doch dazu musste er sich vollkommen regenerieren und leider dauerte das noch viel zu lang für seinen eigenen Geschmack. Obendrein musste er so rasch wie möglich den Jungen von damals ausfindig machen, den Professor Matsumoto stets um sich hielt. Denn irgendetwas tief in ihm sagte ihm gerade, dass dieser ihm helfen könnte diese lange Wartezeit der Regeneration zu überbrücken.
 

In eine Seitengasse einbiegend hob er nun leicht den Kopf an, nahm plötzlich Witterung auf und sein Fell begann sich leicht zu sträuben, da er bestimmte Partikel in der Luft erschnüffeln konnte von denen er innerlich erhofft hatte sie wären mit der Zeit zu Staub zerfallen. Mit einem kurzen Grollen huschte er nun die Gasse entlang, folgte der Fährte quer durch die gesamte Stadt und er war nicht minder erstaunt als er nun ein Viertel erreichte, dass viel gepflegter wirkte als jenes in dem er noch vor kurzem gewesen war. Kurz hob er die Schnauze in den Wind um zu prüfen, dass er sich auch in der richtigen Gegend befand, dann folgte er der Fährte weiter zu einem Arpartmentkomplex am Rande einer Straße.
 

Gerade als der Hausmeister das Tor öffnete um den Müll hinaus zu bringen huschte er unbemerkt ins Innere des Gebäudes, tapste noch ein paar Schritte durch den langen Gang, dann entschied er sich schließlich dazu wieder menschliche Gestalt anzunehmen. Sein gesamter Körper war sichtlich angespannt als der die Quelle dieser Fährte nun fand, konnte problemlos die Tür öffnen ohne jegliche Spuren zu hinterlassen und erst da fühlte er eine Präsenz, die ihm von früher bekannt vorkam.
 

Vorsichtig ging er in der Wohnung herum, horchte aufmerksam auf all seine sechs Sinne und gerade als er die Hand über den Diwan hielt biss er sich unweigerlich auf die Lippen, da er diese Aura nur zu gut kannte. Hier hatte also bis vor kurzem ein Dark Deva gelebt, aber nicht irgendein Dark Deva. „Verdammt, ich hätte wissen müssen, dass du dahinter steckst“ brachte er nun leicht knurrend hervor, ballte seine Hand zur Faust und er ahnte gerade wer dieser dunkelhaarige Unbekannte damals war, der ihm am Leben behalten hatte.
 

Weiter die ihm unbekannte Wohnung genauer erkundend fiel ihm auf einmal eine feine Veränderung in den feinen Geruchspartiklen auf, die ihm zum Schlafzimmer führten. Am ganzen Körper angespannt schloss er kurz die Augen, dabei nahm er dank seiner feinen Sinne auf einmal ein ganz anderes Bild wahr als er sich eigentlich erhofft hatte. Fester sich auf die Lippen beissend wurde ihm dadurch bewusst gemacht, gegen welches heilige Gesetz Gaias Kyo kurzerhand verstoßen hatte.
 

Dieser junge Mann an Kyos Seite den er damals sah, er war in Wahrheit ein Antiker. Seine Sinne konnten ihn nicht täuschen, dazu waren sie viel zu fein. Ganz kurz verspürte er einen Anstieg von Tränen als auch riesige Wut & Verzweiflung in sich zugleich. Verdammt, wenn heraus kam, dass Kyos Tamer in Wahrheit ein Antiker ist, dann würde dessen Seele unausweichlich ausgelöscht werden. Das war die höchste als auch grausamste Strafe die einem Deva durch die Hand Gaias ereilen konnte. Diesmal musste er auch noch gegen die Zeit an sich ankämpfen, wenn er Kyo vor diesem Schicksal bewahren wollte.
 

************
 

Dem Gang folgend schwieg Shinya nur, da die momentane Atmosspähre um sie herum recht erdrückend auf ihn wirkte und nebenbei wusste er auch nicht, was er sonderlich groß sagen sollte. Shou hielt sich dicht neben ihm auf, weswegen er den um ein Jahr Älteren vor sich hatte. Selbst Toshiya bervorzugte gerade das Schweigen und der Magus seufzte leise auf. Einerseits wollte er ja mit ihm reden, doch andererseits konnte er nicht vergessen, was er unfreiwillig zwischen Kaoru und Toshiya beobachtet hatte. Allein bei dieser Erinnerung zog sich sein Herz recht schmerzhaft zusammen und er senkte leicht seinen Blick.
 

Auch wenn es tief in seinem Inneren weh tat zu wissen, was Toshiya wirklich für ihren gemeinsamen Mentor empfand, so konnte er sich deswegen nicht einfach von ihnen abwenden. Die beiden sind schließlich seine Familie. Die Einzige, die er bisher in Tavina gehabt hat. Nun gehörte auch Kyo noch dazu. Daher blieb ihm nichts anderes übrig als innerlich mit der Tatsache klarzukommen, dass er wohl nie mehr für Toshiya sein würde als es offensichtlich Kaoru schon für ihn ist.
 

„Bedrückt dich etwas, Shinya-san?“

„Nein, es ist alles in Ordnung, Shou-kun“
 

antwortete er nun rasch, schaute Shou direkt an, lächelte ihn leicht an und nebenbei schluckte er leicht, da ihm Toshiyas Körpersprache deutlich signalisierte, dass dieser ihm die Aussage von eben nicht abkaufte. „Shou-san, bekommst du das Tor hier auf?“ hörte er Toshiya nur nachfragen, dabei wurde ihm gerade innerlich bewusst, dass der um ein Jahr Ältere nur nach einer passenden Möglichkeit suchte um mit ihm ungestört reden zu können.
 

In diesem Moment wollte er ehrlich gesagt nicht, dass Shou diesem Vorschlag des Älteren zustimmte und zum verschlossenen Tor vorlief. Er wollte in diesem Moment nicht mit Toshiya ganz alleine sein. Auf seine Lippen beißend senkte er nun leicht seinen Blick, schlang beide Arme um seinen Körper und baute unbewusst einen Schutzwall aus Wasser um sich auf als sich Toshiya ihm nun näherte.
 

„Bitte verzeih mir, Shinya“ hörte er nun den Älteren sagen, dabei blickte er unvermittelt auf und nun war er sichtlich irritiert. Damit hatte er nun ehrlich gesagt nicht gerechnet. Kurz umgab sie wieder diese erdrückende Stille, dabei musste er sich selbst so im Griff haben, dass dank seiner Aufgewühltheit nicht ein Wasserschwall auf Toshiya losbrach.
 

„Ich...“

„Du brauchst nichts weiter zu sagen“
 

meinte er nun leise darauf, fühlte erneut wie ihm eine Träne die Wange herab rann und hielt seinen Kopf gesenkt, dabei verstärkte sich der Wasserwall um ihn herum zu einer undurchdringlichen Mauer als Toshiya ihn nun kurz anfassen wollte. Nein, er musste damit klarkommen, dass er wohl nie mehr als nur ein Freund für ihn sein würde und trotzdem tat es tief in seiner Seele weh auf so eine Weise abgewiesen zu werden.
 

Auch wenn er meist seine Emotionen recht gut im Griff hatte, so brach die Selbstkontrolle in ihm kurzerhand zusammen und der ganze Bereich in dem sie sich nun befanden wurde sehr schnell überflutet. Seine Tränen raubten ihm jegliche Sicht, nebenbei ließ er innerlich zu, wie der Kummer und die Verzweiflung in ihm rasch die Überhand nahmen, womit er deswegen seine Fähigkeiten nicht mehr im Griff hatte. „Shinya“ vernahm er wie von weit entfernt Toshiyas Stimme nach ihm rufen, doch ihm fehlte nun jegliche Kraft um wieder die Selbstbeherrschung zu erhalten.
 

„Egal wieviel Leid uns begegnet; egal wieviel Leid wir da draußen auch erdulden mussen, wir dürfen nicht zulassen davon auch nur ansatzweise mitgerissen zu werden“ erklärte die dunkelhäutige Frau mit ihren mittellang getragenen grauweißen Haaren an seiner Seite, richtete ihren Blick nach vorne in Richtung Horizont und etwas in ihrer Stimme ließ ihn deswegen aufhorchen. „Wegen dem, was O-kaa-san vor Jahren passiert ist?“ fragte er nun vorsichtig nach, lehnte seinen Kopf auf seinen Armen ab und blickte nun dem Sonnenuntergang entgegen.
 

„Hör nun ganz genau zu Shinya, wir selbst sind unser eigener Feind, denn wenn wir uns zu sehr von dem Schmerz der Trauer übermannen lassen, dann ist es meist zu spät die Kontrolle über das uns zugewiesene Element zurück zu erlangen. Du musst recht rasch lernen, was es heißt zu vergeben“ sagte sie nun mit einem leicht bitteren Lächeln auf ihren Lippen ruhend, strich ihm durchs Haar und er schaute ihr lange in die blaugrauen Augen in denen stets eine angenehme Wärme sich widerspiegelte.
 

„So wie einst in den Lehren von Buddha?“

„Ja, genau so in die Richtung, Shinya“
 

Unaufhörlich liefen ihm nun die Tränen herab und er brach schließlich in den Armen des Älteren zusammen als dieser es geschafft hatte durch diesen Schwall an Wassermassen zu brechen. Instinktiv verkrallte er sich bei Toshiya, lehnte seinen Kopf bei ihm an und ließ seinen Tränen freien Lauf, dabei war er mehr als erleichtert, dass der Ältere ihn gerade nicht von sich abwies. „Es tut mir wirklich aufrichtig leid, Shinya“ vernahm er nun Toshiyas Worte, der ihm beruhigend über den Rücken strich und auch wenn er jetzt etwas Zeit dazu brauchte um diese Tatsache innerlich zu verarbeiten, so war er doch auf eine gewisse Weise erleichtert, dass der um ein Jahr Ältere sofort zu ihm ehrlich war.
 

„Ich vergebe dir doch, Toshiya“ brachte er nun hervor, dabei war ihm gerade auf einmal, dass allein beim Aussprechen dieser Worte die beiden Elemente in ihm ruhend wieder in vollkommender Harmonie schwangen. Ja, auch wenn es tief in seinem Herzen weh tat zu wissen, dass er nie mehr für ihn werden würde, so war er doch froh, wenigstens einen Teil in dessen Leben bilden zu dürfen. Shinya schloss nun seine Augen, blieb bei ihm angelehnt bis auch die letzten paar Tränen ihren Weg an seinen Wangen hinab gebahnt hatten und innerlich war er obendrein auch für die Worte seiner Lehrmeisterin dankbar. Ja, ihre eigenen Gefühle waren jene Waffe, die sie als Magi so gefährlich machen konnten. Erst jetzt schien er die wahren Beweggründe O-kaa-sans nachvollziehen zu können.
 

Sein vierzehnter Geburtstag stand kurz bevor und obwohl er schon den Titel als ausgebildeter Wassermagus trug, war er in die Lehre von Magnussen-sama gegangen. Ein recht wortkarger, aber auch strenger und gutherziger alter Mann, der ihm beibrachte mit dem Element Eis umzugehen, welches während seiner Prüfung in ihm entdeckt worden war. Nebenbei war er nicht dessen einziger Schüler, denn die sichtlich ältere Milenka war offensichtlich neidisch auf seine rasche Auffassungsgabe als auch Lernwilligkeit.
 

Eines Tages aber passierte das Drama. Milenka und er sollten gerade einige Techniken üben die mit Sicherheit bei der bevorstehenden Prüfung getestet wurden, da hatte sich die junge Frau auf emotionaler Ebene nicht mehr im Griff und er riß erschrocken die Augen auf, da Magnussen-sama schützend vor ihm stand. Erst im Nachhinein fand er heraus, dass der unerwartete Tod von Milenkas Großmutter sie so aus den Bahnen geworfen hatte und sie war aus Schutz vor sich selbst als auch ihrem Umfeld zu den heiligen Hallen geschickt worden. Tief in seinem Inneren wusste er ganz genau, dass aus ihr ein großartiger Magus geworden wäre und an dem Tag als sie gehen musste bat sie darum, dass all ihr Talent und Wissen auf ihn übertragen werden sollte.
 

Sie entschied sich eher ein normalbürgerliches Leben zu leben als den Rest ihrer Tage in ständiger Isolation zu verbringen. „Bitte schaff diese Prüfung für uns beide, Shinya“ waren ihre Worte des Abschieds an ihn persönlich gerichtet gewesen, dann verschwand die hellbraunhaarige junge Frau auf leisen Sohlen aus seinem Leben
 

„Geht es wieder?“

„Hai...“
 

brachte er nun hervor, dabei huschte ein ganz kurzes Lächeln über seine Lippen. Selbst damals, wo er aufgrund seiner Ausbildung zum Magus recht selten zu Hause war brachte ihn der um ein Jahr Ältere immer zu lächeln. „Komm, ich trag dich“ hörte er Toshiya nun sagen, nickte nur auf diese Worte, kletterte auf dessen Rücken, schloss seine Augen und auf einmal erreichte ihn wieder dieses vertraute Gefühl der Geborgenheit. Kaoru, Toshiya und er selbst - sie sind und bleiben eine Familie, egal was da noch in Zukunft auf sie zukommen mag. Nichts würde sie je trennen können, nicht einmal wenn die Welt an sich auf einmal drohte unterzugehen.
 

************
 

„Sir, die Räumung verläuft problemlos“ berichtete ihm gerade ein Soldat, der vor ihm salutierte und er nickte darauf nur während er sichtlich gelassen den 1948er Jahrgang Bordeaux in seinem Glas schwenkte. Diese Rarität hatte er in einem gutgeschützten Kellerabteil des einstigen Vorsitzenden des hohen Rates gefunden und nun genehmigte er sich zur Krönung ein Gläschen dieses edlen Tropfens. Mit dem hohen Rat als auch die lästigen Magi aus dem Weg konnte er endlich seine angestrebten Idealen umsetzen ohne auf großen Widerstand zu stoßen. Nebenbei waren mehrere Einheiten von professionellen Auftragskillern von ihm nur dafür angeheuert die Deva samt ihren Verbündeten aus dem Weg zu räumen, nur um sich abzusichern keinen unnötigen Störfaktor im Weg zu haben. Nur ahnte er im Moment nicht, dass er einen der Deva all die Jahre über gesund gepflegt hatte. Auch nicht, dass dieser Deva vor genau tausend Jahren einen Weltkrieg auf den Plan rief, der fast die gesamte Menschheit auslöschte.
 

„Irgendein Kontakt zu Teru oder Sakito?“

„Noch nicht, Sir“
 

vernahm er die Antwort den Soldaten, sandte ihn mit dem Wink seiner Hand davon und ehrlich gesagt begann er sich langsam doch Sorgen um die beiden jungen Männer zu machen. „Schick Amatus die Nachricht, dass er sofort eine Aufklärungstrupp zu diesen Koordinaten senden soll“ meinte er nun zu einem seiner Diener, den er kurzerhand näher zu sich winkte, den letzten ihm bekannten Standort Terus auf einem Zettel notiert diesem ihm reichte und innerlich erhoffte er sich so heraus zu finden, was aus seinen beiden Schützlingen geworden ist. Vor allem um Sakito machte er sich Sorgen, da diese unbekannte Krankheit dessen Körper ziemlich rasch zu zerfressen schien. Im Grunde genommen war er dafür verantwortlich, dass Sakito sich noch am Leben befand, da er ihn stets mit passenden Körpern von jungen Männern versorgte.
 

„Lord Camui, Hizaki-san wäre für die Transfusion von Sakito-sama bereit“ hörte er nun die Worte seines leitenden Wissenschaftlers an ihn gerichtet, erhob sich nun von seinem Stuhl und drehte sich zum in die Mitte fünfzig befindenen Mediziner zu. „Leitet schon alles in die Wege“ meinte er nur darauf, worauf der Wissenschaftler sich nur rasch verbeugte und den Raum verließ. „Ist auch alles vorbereiten im Falle, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte?“ wollte er nun wissen, blickte den osteuropäischen Wissenschaftler direkt an und nebenbei hoffte er inenrlich darauf, dass diese geheimnisvolle Krankheit Sakito noch nicht zugesetzt hat. „Ja, es ist alles bereit. Mit Verlaub, uns ist sogar endlich ein Durchbruch gelungen“ sagte dieser voller Zuversicht zu ihm, folgte ihn hinab in den Keller wo er mehrere Wissenschaftler aus dem einstigen Osteuropa einquartierte und ein Lächeln huschte ihm gerade über die Lippen als ihm auffiel, dass sich in einem aus grüner Flüssigkeit gefüllten Tank ein eins zu eins nachgebildeter Körper Sakitos sich darin befand.
 

„Gackt-sama, es ist uns gelungen, einen Teil seines spirituellen Körpers zu rekonstruieren, der sich innerhalb der Zellen befand, die wir bei der letzten Untersuchung entnommen haben. Selbst von Teru konnten wir dessen spirituellen Körper rekonstruieren“ vernahm er nun eine Frau in ihren Mitvierzigern, die ihr brünettes Haar aufgesteckt trug, ihren Blick auf ihn gerichtet hielt und auf einen weiteren Tank deutete, wo er eindeutig Terus Körper entdecken konnte. „Doch um sie zu erwecken brauchen wir nicht nur die echten Körper, sondern auch den eines Freiwilligen und da kommt Hizaki-san nun ins Spiel“ folgten die weiteren Worte der Frau, stand nun direkt vor den beiden Tanks und eine gewisse Erleichterung kam nun in ihm auf. „Lord Camui, es scheint hier ein Kampf getobt zu haben, von Sakito-san als auch von Teru-san keine Spur zu entdecken“ vernahm er nun per Funk, biss sich auf die Lippen und er ahnte gerade, dass seine Schützlinge wohl mit den Deva aneinander geraten waren.
 

„Ist es auch möglich, sie nur mithilfe des Freiwilligen zu erwecken?“ wollte er nun wissen, blickte direkt auf die Abbilder seiner Schützlinge inmitten der beiden Tanks und da schritt ein junger Mann mit silbernen Haaren in den Raum. „Auf jeden Fall und mit Verlaub, ich würde mich geehrt fühlen, so Teru-sama zukünftig dienen zu können“ sagte der Unbekannte nun zu ihm, verbeugte sich leicht vor ihm und die Wissenschafter machten sich sofort daran den Unbekannten für den Prozess fertig zu machen. „Die Übertragung beginnt jetzt“ hörte er nur sagen, gab mit einem Nicken das große OK und voller Anspannung beobachtete er wie die astralen Körper seiner Schützlinge nach und nach wieder ihre feste Gestalt annahmen und die von den Freiwilligen zur Verfügung gestellten Körper komplett übernahmen.
 

************
 

„Ok, was jetzt?“ warf Shou die Frage nun an Toshiya, der mit Shinya auf in zu kam und sie sich vor einer recht schmalen als auch instabil wirkenden Brücke vorfanden. „Haltet euch beide bei mir fest“ meinte er nur darauf, da er dieser Konstruktion recht wenig verstraute, deutlich fühlte wie Shou sich bei ihm anklammerte und kurz zu Shinya blickte, der seine Arme fester um ihn schlang. Sich konzentrierend schaffte er es beide sicher auf die andere Seite zu teleportieren, dabei musste er sich innerlich eingestehen, dass es ihn offensichtlich an Kraft gekostet hat mit sich selbst dazu gerechnet gleich drei Leute zu teleportieren. „Toshi, bist du in Ordnung?“ hörte er Shinya fragen, worauf er nur nickte, seinen Blick auf Shou richtete und sich nun leicht auf die Lippen biss, da ihr weiterer Weg wohl von einigen Männern versperrt wurde. „Shinya, was immer jetzt passiert, ich will von dir, dass du deinen Augenmerk auf Shou legst“ meinte er nun rasch zum Jüngeren, der ihn mit fast schon aufsteigender Panik ansah, grinste ihn leicht an, wuschelte ihm durchs sandbraune Haar, dann ging er direkt auf die drei in dunkelgraue Uniformen gekleideten Männer zu, wobei er seine Knöcheln knacken ließ.
 

„Bitte sei vorsichtig, Toshi“ rief Shinya ihm zu, legte schützend beide Arme um Shou, der nun sich zu ihm gesellte, bildete instinktiv ein Schild aus Wasser um sie auf und biss sich leicht auf die Lippen. Am liebsten wäre ihm nun, dass Kyo und auch Kaoru hier wären. Nein, er durfte sich aufgrund der Situation nicht entmutigen lassen, denn er vertraute Toshiya und tief in seinem Inneren wusste er ja, dass er sich immer darauf verlassen konnte von ihm beschützt zu werden. „Ich frage mich nur, woher diese Männer eigentlich wissen, dass wir uns genau hier aufhalten?“ stellte Shou nun die Frage, lehnte sich bei Shinya an, richtete seinen Blick auf die nun Kämpfenden, biss sich leicht auf die Lippen und irgendwie wünschte er sich nun die Nähe seines großen Bruders herbei. Denn wenn dieser ebenfalls hier wäre, dann befände sich Toshiya definitiv nich in der Unterzahl. // Mit Akira-aniki hätten wir eine größere Chance hier weg zu kommen // dachte er nur, wobei er sichtlich erschrocken reagierte, als wie aus dem Nichts einer der Männer mit einem Flammenwerfer auf sie zielte.
 

Gerade als Shinya einen passenden Zauber aussprechen wollte fiel ihm ein roter Haarschopf auf den er überall wieder erkennen würde, der sich direkt zwischen die Flammen und ihm stellte. „DIE-kun“ brachte er nur sichtlich erleichtert den Anderen zu sehen hervor, der nun leicht grinsend vor ihnen stand, die Flammen problemlos absorbierte und der Mann mit dem Flammenwerfer baff auf den Rothaarigen schaute. „Kamijo, bring die beiden hier bitte aus der Schußbahn“ hörte er ihn nun sagen, wobei er nun den Jüngeren erkennen konnte, der ja von der Vorsitzende des Ordens persönlich ausgebildet wurde und gemeinsam mit Shou folgte er diesen in einen gut geschützen Bereich des Raumes. Während sie dort von einem Illusionszauber Kamijos getarnt die Kämpfenden beobachten konnten, blickte Shinya fast schon fassungslos diesen an. „Kamijo-san, was machst du hier? Was ist mit O-kaa-san?“ schoß sofort die Frage aus ihm hervor, wobei deutlich die Sorge aus ihm heraus klang und blickte lange den auszubildenden Magus an. „Sie schickt mich mit einer wichtigen Nachricht an euch, Shinya-sama“ antwortete dieser nun, warf kurz seinen Blick zu Shou und innerlich begann er sich zu fragen, ob sie genau wusste, dass dieser junge Mann hier eines Tages Shinya-samas Schüler werden würde.
 

Rücken an Rücken standen DIE, Ruki und Toshiya, da sich die Anzahl ihrer Gegner vermehrt zu haben schien und der angehende Feuermagus ahnte gerade nicht, was für Welten eigentlich im Kräfteverhältnis zwischen Ruki und Toshiya lag.
 

„Kriegst du die platt, Hara?“

„Auf jeden Fall mehr als du, Andou“

„DIE, kontentrier dich lieber auf einen symmetrischen Angriff“
 

hörte er nun Ruki sagen, der seine Augen nun wieder öffnete, mit Feuereifer dabei zu sein schien und mit einem Nicken preschten sie nun auf ihre Gegner los. Gemeinsam mit Ruki und Toshiya schaffte er es eine Schneise in Richtung Ausgang zu schlagen, worauf Kamijo nun reagierte und samit Shinya & Shou darauf nun los stürmte. Da er selbst noch nicht so bewandert innerhalb seines Elementes war, schloss er recht rasch mit ihnen auf, dabei fiel ihm auf wie Toshiya sich absichtlich zurückfallen ließ. „Was hat er bitte nun vor?“ kam es aus ihm vor, wollte nun los stürmen, doch Ruki als auch Shinya hielten ihn zurück und er kam kaum aus dem Staunen heraus als sie nun das riesige Tier mit dem schwarzen Pelz zu Gesicht bekamen.
 

„Was in aller Welt ist das?“

„Das ist ein Dark Deva“
 

erklärte ihnen nun Ruki, drängte sie dazu den Raum zu verlassen und Shinya folgte nur zögerlich. Mit zwei angehenden Schülern um sich wusste er nun nicht wie er reagieren sollte und er atmete erleichtert auf als Toshiya sichtlich unbeschadet auf sie aufschloß. „Ist dir auch nichts passiert?“ fragte er sofort nach, blickte dankbar zu Shou, der ihn mit einem Heilzauber zur Hand ging und somit alle Anwesenden darin einschloß.
 

„Mich würd im Moment nur interessieren, was DER hier da macht“ schoß es nun gleichzeitig aus Ruki und Toshiya hervor, wobei ihnen erst jetzt eine gewisse Spannung zwischen den beiden auffiel und DIE schien sich erst jetzt wieder zu erinnern, dass Ruki ja sich mit dem Thema Deva ziemlich gut auskannte. „Das ist eine recht lange Geschichte“ brachte DIE nun leicht verlegen hervor, strich sich durch sein Haar, richtete seinen Blick auf Shinya und ihm war auf einmal als ruhten alle Blicke auf ihm.

二十 - niju

„Wo kommen die denn bitte alle her?“ grummelte Ni~ya nur, der nicht sonderlich begeistert auf die uniformierten Männer reagierte, die gerade ihnen den weiteren Weg abschnitten und scheinbar wie ein Haufen Ameisen unaufhörlich herein strömten. „Das ist wirklich eine gute und berechtigte Frage zugleich, Ni~ya-san“ meinte nur Rick darauf recht trocken, der neben dem Japaner gerade einen Angriff blocken konnte und aus dem Augenwinkel heraus beobachtete er Lauri dabei, wie dieser darin bedacht war ihre Gegner eher zu entwaffnen als ihnen etwas anzutun.
 

„Sagt einem von euch dieses Logo etwas?“

„Leider nein“

„Wartet... ich weiß zwar nicht woher, doch es kommt mir bekannt vor“
 

antwortete Ni~ya nun darauf als er den Stück Stoff mit diesem aufgedrucktem Logo von Lauri entgegen nahm und sofort erinnerte er sich wieder daran, wo es ihm schon einmal unter die Augen kam. „Diese Männer gehören zu Tavina, doch warum sie auf einmal hinter uns her sind ist mir eine Frage, denn ihr eigentlicher Job besteht darin die Gefangenen im Auge zu behalten“ brachte er noch hervor, schaute Rick & Lauri genau an, ging mit ihnen nun den Gang entlang der sich vor ihnen ausbreitete und er entspannte sich rasch als er klar fühlen konnte, dass es Tsukasa gut ging.
 

„Ich würde ebenfalls gerne wissen, wieso Tavina auf einmal so einen riesigen Aufwand betreibt um gegen uns Deva vorzugehen“

„Ich denke, diese Frage kann uns nur beantwortet werden, wenn wir die Quelle so rasch wie möglich aufsuchen“
 

meinte nur Lauri darauf, der recht nachdenklich wirkte, nickte rasch auf die Worte des Finnen und selbst Ricks Aussage ließ ihn gerade nicht in Ruhe. Jemand innerhalb der politischen Reihen Tavinas wollte unbedingt, dass Tsukasas und auch sein eigenes Erwachen so rasch wie möglich stattfand. Rasch biss er sich auf die Lippen, dabei entkam ihn ein leises Grollen und er funkelte leicht den deutlich über zwei Meter großen Mann an, der ihnen mit Absicht den Weg hinaus versperrte.
 

„Ist einer von euch Kyo?“

„Wieso willst du das wissen?“

„Selbst wenn, wieso interessiert dich das?“
 

kam es recht taktisch aus dem Koreaner hervor, der wie aus dem Nichts ein Katana herbei rief, dabei huschte ihm ein Lächeln über die Lippen da ihm der koreanische Dark Deva immer sympatischer wurde. Dem Beispiel folgend rief er seine eigenen beiden treuen Schwerter herbei und nebenbei fiel ihm auf, dass sich selbst Lauri sich für einen durch den Fremden bevorstehenden Angriff mit Waffengewalt vorbereitete. „Befehl von Lord Camui: tötet alle Deva samt Verbündeten aber bringt Kyo lebend nach Tavina zurück“ sagte dieser nun zu ihnen, der gerade all seine Muskeln innerhalb eines Sekundenbruchteils anspannte und so wie ein wandelnder Felsengolem auf sie wirkte. Ein leicht abschätzig wirkendes Lächeln ruhte gerade auf seinen Lippen, da er nur eine einzige Person kannte die Kyo lebend brauchen würde, doch diese Person war ja bekanntlich vor tausend Jahren im Kampf gefallen.
 

„Wenigstens wissen wir nun, woher die wissen, dass wir hier sind“

„Der Rest wird sicherlich auch gegen solche Stoßtrupps vorgehen müssen“
 

sagte Rick nur darauf, griff gleichzeitig wie Lauri und er selbst den Riesen vor ihnen an, dabei fiel ihm klar auf wie Ricks Schwert in eine leichte Schicht in Wasser eingehüllt eine tiefe Kerbe in den harten Steinpanzer ihres Gegners fräste. Dieser heulte vor Wut auf, schien unaufhörlich in die Höhe zu wachsen und den Griff um seine Katanas festigend bemerkte er erst jetzt, wie sich die zugefügte Wunde vor ihren Augen zu heilen begann, dabei konnte er erneut diesen distinktiven Geruch ausmachen, der sich schon in seiner Aufwachphase in ihm eingeprägt hatte. „Passt gut auf, das ist kein normaler Mensch mehr, sondern ein fehlgeschlagenes Versuchsobjekt“ kam rasch aus ihm hervor, presste fest seine Lippen zusammen, konzentrierte sich eisern auf eine brauchbare Schwachstelle und erst da fielen ihm im Halsbereich schwarze Flecken auf wie er sie schon zuvor einmal zu Gesicht bekam.
 

Er kannte diese Flecken und den Geruch dazu sehr gut und sofort erinnerte er sich an den jungen Mann mit den karamellbraunen Augen zurück, den er trotz des kryogenen Schlafes ständig wahr nehmen konnte. Klein wenig dieser Präsenz konnte er selbst jetzt an diesem Ort wahrnehmen und er ahnte gerade, dass jemand innerhalb Tavinas die Forschungen von einst wieder aufgenommen haben muss. Professor Matsumoto Hideto kam dazu nicht mehr in Frage, denn dieser verstarb kurz nach Kriegsende auf mysteriöse Weise im Badezimmer eines Hotels. Also musste es jemand sein, der mit seinen Forschungen mehr als vertraut sein musste als auch diese Truppen auf sie hetzte.
 

Ni~ya biss sich auf die Lippen, da ihm gerade klar wurde, dass Lauri und auch er selbst im Biestmodus kaum Chancen gegen diesen wandelnden Steinhaufen aufwiesen. Selbst Rick hatte offensichtlich Probleme gegen ihren Gegner anzukommen als dieser die Gestalt eines Drachens annahm und eisern versuchte er zu überlegen, wie sie diesen gewaltigen Golem gemeinsam in die Knie zwingen konnten. Seite an Seite standen sie da, wehrten so gut es ging die Angriffe ab und Rick deutete auf eine Lücke, die sie ausnutzen sollten. Gerade in diesem Augenblick als er seine Wolfsgestalt und Lauri die einer Krähe annahm gelang es ihnen vorerst vor dem Golem zu fliehen, doch trotz seiner behäbigen Masse schien dieser kein Problem zu haben ihnen zu folgen.
 

„Verdammt, was machen wir nun?“ wollte er nun wissen, da sie mit dem Rücken zu Wand standen und seinen Griff um seine Katanas fester ausfallen ließ. In diesem Augenblick taumelte der Golem nach hinten, heulte vor Wut auf und da erst fielen ihm zwei Drachen auf die sich vor ihnen schützend aufbauten. Einer davon war in einem schillernden silberfarbenen Federkleid, der andere in einem langen, schlanken Körperbau von dunkler Farbe. „Na toll, Lauri, du schaffst es den Felstitan zu bekommen und wir durften uns mit Medusa kloppen“ vernahm er recht sarkastisch den Finnen sagen der auf sie näher kam, dabei leicht grinste und in den Augen des Shadow Deva konnte er nun ablesen, dass er scheinbar ganz genau wusste was diese Wesen in Wirklichkeit einmal waren.
 

„Sechs gegen einen - diesmal sollten wir es aber schaffen“ meinte Lauri nur darauf, worauf sein Kampfinstinkt wieder erwacht war, nahm wie Lauri und Rick den Biestmodus an und gerade als der Golem verwirrt von der Menge an Gegnern wahllos zum Angriff ausholte, schafften sie es in guter Teamarbeit diesen endich zu bezwingen. Mit einer Kombination aus Gravitas und Sanctus, die von Rain & Tsukasa ausgesprochen wurden zersprang der Golem in Einzelteile, dabei vernahmen sie erst jetzt das Geräusch eines Gatters, dass nun zurück gezogen wurde.
 

Ohne ein weiteres Wort zu sagen heilte Tsukasa sie alle mit Vitgra, dabei huschte ihm ein kurzes Lächeln über die Lippen als er die Frage in den braunen Iriden seines langjährigen Freundes erkennen konnte. Auch wenn er immer noch nicht so ganz wusste wieso oder weshalb, aber zwischen ihnen beiden kam es ihm des Öfteren vor, dass sie sogar auf mentaler Ebene wussten wo der Andere war und ob dieser gerade in Schwierigkeiten steckte. Ihre neuen Verbündeten schienen rasch zu verstehen, dass Tsukasa gerade mit ihm unter vier Augen reden wollte, daher gingen sie schon einmal zur geöffneten Tür vor und erst jetzt schien ihm die sichtliche Sorge in den Augen seines Freundes aufzufallen.
 

„Du glaubst also wirklich, er könnte noch leben?“

„Sag lieber, ich hab da so eine Ahnung“
 

meinte er nur leicht grinsend, strich Tsukasa kurz durchs Haar und schaute ihm tief in die Augen.
 

„Kaoru & Kyo haben doch versichert, er wäre tot“

„Ok, wenn Hizumi wirklich gestorben wäre, dann wäre Kyo genau wie wir beide in einen jahrtausendelangen Schlaf gefallen“

„Stimmt, daran habe ich nicht gedacht“

„Also wird jemand Hizumi aufgelesen und wahrscheinlich aufgepäppelt haben“

„Und du meinst wirklich...?“
 

kam es nun leicht unsicher aus Tsukasa hervor, der nachdenklich ihn anschaute und er nickte nur darauf. „Entweder das oder irgendjemand in Tavina hat Hizumis Körper für Forschungszwecke entwendet“ folgten nun seine Worte, blickte ernsthaft den Älteren an und ließ kurz seine Hand auf Tsukasas Wange ruhen.
 

„Ich werde dabei deine Hilfe brauchen, Kenji“

„Du kannst auf mich zählen, Yuji“
 

vernahm er nun dessen Worte, nickte nur mit einem Lächeln, dann brachen sie zu den Anderen auf und er war sichtlich erstaunt über die Kontrollpanele die sich in diesem Raum befand. „Rick & Rain nehmen sich diese gerade durch“ meinte nun Ville Valo zu ihnen, nickte nur darauf und blickte ernsthaft auf den Bildschirm der ihnen gerade verriet, wo sich ihre Freunde innerhalb dieses riesigen Komplexes verstreut befanden.
 

*************
 

Gemeinsam gingen sie nun sich gegenseitig anschweigend den Gang entlang, dabei setzte es im ehrlich gesagt innerlich zu was Kaoru vorhin ihm gegenüber gestanden hatte. Der Ältere war wohl davon ausgegangen die Schlacht nicht zu überleben und nun schien es ihn innerlich regelrecht zu zerfressen, dass er immer noch am Leben war. Auf einmal fiel ihm wieder Shinyas Schweigen ein im Bezug zu Kaorus Verfassung. Was in aller Welt verschwiegen seine Schützlinge vor ihm, Kyo? Fast so als hätten Toshiya & Shinya eine Art Geheimsprache entwickelt was Kaoru betrifft. Ein leises Grummeln entwich seiner Kehle, dabei tauchte ein recht mulmiges Gefühl in seiner Magengrube auf. Wenn Kaoru doch sichtlich in Ordnung war, wieso stieg dann dieses ungute Gefühl in ihm auf, dass sich der Älteren vorhin versuchte bei ihm persönlich zu verabschieden?
 

Nein, seine innere Stimme lag diesmal vollkommen daneben. Nichts würde Kaoru so schnell das Leben nehmen solange er noch existierte. Kurz seufzend blickte er nun auf als Aoi recht anegspannt stehen blieb und erst da fielen ihm die muskelbepackten Riesen auf, die ihnen absichtlich den Weg versperrten. Seinen Blick zu Kaoru richtend ging er nun auf den Schwarzhaarigen zu, dessen Hand am Griff seines Katanas ruhte, deute ihm an paar Schritte zurück zu gehen und blieb auf sicherer Distanz zu diesen Riesen. Ehrlich gesagt waren sie ihm nicht geheuer, da sie alle merkwürdige schwarze Flecken am Körper trugen und innerlich begann er sich nun zu fragen, wer in aller Welt die Experimente von Professor Matsumoto wieder ins Leben gerufen haben könnte.
 

„Wer von euch ist Kyo?“

„Direkt vor euch“

„Dann können wir den Rest schnell töten“
 

vernahm er einen der Riesen, ließ ein dunkles Grollen nun vernehmen und eines würde auf jeden Fall nicht zulassen: das Leben seines Tamers zu riskieren. Ohne auf ein Wort von Kaoru abwartend stürmte er auf die fünf Riesen zu, dabei nahm er teilweise seine wahre Form an und aus dem Augenwinkel heraus fiel ihm auf, dass selbst Aoi in diesem Kampf mitmischte. „Ich sagte doch, halt dich raus“ fauchte er diesen an, wich gerade knapp einem Angriff aus und funkelte eisig den Riesen an der gerade seinen gesamten Arm verlor, da Aoi diesen mit einem gekonnten Hieb seines Katanas abtrennte. „Damit du dabei draufgehst?“ warf der Schwarzhaarige nun mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ruhend ein, steckte sein Katana in den Boden, rief einige Fingerzeichen auf die ihm völlig unbekannt waren und die fünf Riesen stolperten röchelnd in Richtung Boden.
 

„Was in aller Welt...?“ kam es nur aus ihm hervor, der gerade beobachten konnte wie diese Riesen innerhalb von nur wenigen Minuten völlig verkrampft am Boden verstreut lagen und sich nicht mehr rührten. „Hauptsache wir können weiter“ vernahm er nur Kaoru im ruhigen Ton darauf sagen, der dankbar zu Aoi nickte und nun auf die Tür zuging die sich gerade öffnete. Skeptisch wie er nun war behielt er Aoi im Auge, schloss rasch zu Kaoru auf und ging direkt neben dem Älteren, dabei ließ ihn gerade die Frage nicht los, wieso erneut Menschen als Versuchsobjekte verwendet wurden um die Macht der Deva begreifen zu können.
 

„Trotzdem, was versichert uns bitte, dass er diese Technik nicht auch an uns beiden anwenden wird?“ meinte er nur sichtlich misstrauisch gegenüber Aoi, schaute diesen leicht warnend an und schaute nun zu Kaoru. „Weil er auf unserer Seite kämpft“ antwortete Kaoru, schaute ihn genau an, lächelte ihn dabei an und er kannte nur eine Art von Mensch die so kämpfen konnte wie Aoi gerade. Er war ihnen bisher noch nie persönlich begegnet, doch in dem Dorf in dem er bis auf das Zusammentreffen mit Kyo gelebt hat waren täglich Geschichten darüber zu hören gewesen.
 

„Ich kann ihm trotzdem nicht voll vertrauen“ brachte er nun leicht trotzig hervor, verschränkte seine Arme, behielt Aoi genau im Blickfeld und in diesem Augenblick konnte er Kaorus Ruhe überhaupt nicht nachvollziehen. „Dein Misstrauen in allen Ehren“ hörte er Aoi nun zu ihm sagen, der sichtlich gut gelaunt klang und durch ein leichtes Grollen gab er zu verstehen, dass er vorerst seine Ruhe haben wollte.
 

„Du bist ein Ninja, richtig?“

„Ein bitte was?“
 

kam es nun aus ihm hervor, da er ehrlich gesagt noch nie davon gehört hatte und schaute nun Aoi fast schon durchdringend an. „Hai, nur wurde ich auch in der Kampfweise der Samurai ebenfalls ausgebildet“ antwortete Aoi gegenüber Kaoru, wies ihnen gegenüber ein leicht geheimnisvolles Lächeln dabei auf und er verstand immer noch nicht ganz was Aoi bitte sein soll. Was zur Hölle war bitte ein Ninja? Ja, er gehörte leider zu jener alten Generation von Kindern an, denen man solche wichtigen geschichtlichen Ereignisse lieber totschwieg als ihnen die Existenz von Ninjas & Co wirklich auch mitzuteilen. „Kurz gesagt ein weiterer Schwertkämpfer“ meinte er nur leicht grummelnd darauf, schloss kurz die Augen, schnaubte leicht und verblieb direkt an Kaorus Seite als Aoi die Vorhut übernahm. Ein leichtes Grinsen ruhte nun auf Kaorus Lippen, da er sich gerade in seine Gedanken direkt hinein versetzen konnte und ein erneutes Grummeln entkam seiner Kehle. Allein diese Tatsache, dass der Ältere ohne Vorwarnung seine geistigen Barrieren umgehen kann ließ ihn des Öfteren die Laune sinken und er biss sich kurz auf die Lippen als er fühlen konnte wie ein paar Arme ihn sanft näher heran zog. Kurz blickte er auf, schaute dabei Kaoru direkt in die Augen und lehnte sich in dem Moment bei ihm an.
 

„Was genau verschweigst du mir, Kaoru?“

„Meine Zeit ist vorbei“

„Nein ist sie nicht, du lebst ja noch“
 

kam es rasch verteidigend aus ihm hervor, schaute ihn genau an und auf einmal fühlte erneut diesen Stich tief in seinem Inneren. Er hatte große Angst davor Kaoru zu verlieren, egal in welcher Weise.
 

„Tooru, ich wollte nicht, dass du es mitbekommst, deswegen...“

„Warte mal, soll das etwa heißen du hast mich nur von dir abgewiesen, weil du sterben wirst?“
 

kam nun leicht zitternd aus ihm hervor, schaute ihm lange tief in die Augen und das mulmige Gefühl in ihm stieg rasch an als der Ältere nur stumm darauf nickte.
 

„Wieso, Kaoru?“

„Weil ich dir diesen Anblick ersparen wollte, Tooru“
 

gab dieser schließlich mit einem kurzem Lächeln zu, fühlte Kaorus Hand auf seiner Wange ruhen und er biss sich nun fester auf die Lippen. Nein, das alles hier musste einfach nur ein Albtraum sein. Nie im Leben würde Kaoru etwas zustoßen, niemals. Außerdem gab er damals Sachie sein Versprechen auf Kaoru aufzupassen, also würde er ihn jetzt sicher nicht den Weg ins Jenseits antreten lassen.
 

„Was ist mit Shinya & Toshiya?“ kam es nun aus ihm heraus, fühlte nun ein paar Tränen die Wangen herab rinnen, schmiegte sich bei ihm an und schluckte leicht aufgrund der erdrückenden Stille die sie gerade umgab. „Bitte pass mir gut auf die beiden auf“ vernahm er nur Kaorus Bitte, biss sich erneut auf die Lippen und er wollte einfach nicht wahrhaben, dass er ausgerechnet jetzt den Älteren für immer verlieren könnte. Sie waren nicht nur Freunde & Partner, sondern auch für eine gewisse Zeit auch Geliebte. Er musste unbedingt einen Weg finden, wie er Kaoru weiter am Leben erhalten konnte und wenn er selbst dafür die heiligste Regel unter den Deva verletzen musste.
 

„Was ist mit mir?“ fragte er nun nach, schaute Kaoru lange an, fühlte wie ihm weiter Tränen herab rannen und es erstickte ihn innerlich gerade von dieser erdrückenden Stille umgeben zu sein. Ein Schweigen, mehr bekam er nicht von Kaoru mit, dabei konnte er deutlich fühlen wie der Ältere ihn sanft an sich näher drückte.
 

„Bitte, Tooru...“

„Es muss doch einen Weg geben dich am Leben zu erhalten“

„Ich bin mittlerweile immun auf die Sanktmagie geworden“
 

vernahm er nun Kaorus Worte an ihn gerichtet, die sich gerade wie ein scharfes Schwert anfühlten das seine gesamte Seele in Millionen kleiner Stücke zerfetzt, hielt sich bei ihm fest und er verfluchte die Situation in der er sich gerade befand. Eigentlich war sein Plan gewesen Shinya zu fragen, ob er nicht Kaoru helfen konnte, doch dieser war gerade ins Wasser gefallen. Tsukasa wäre zwar auch in der Lage dazu gewesen aber was brachte sich ein Dark Deva bewandert in der Sanktmagie, wenn die Person die er liebte nun immun darauf war?
 

************
 

„Dann fang an, ich bin ganz Ohr“ meinte er nur zum Rothaarigen, blickte ihn direkt an und nebenbei wollte er Shinya in Sicherheit wissen, dabei folgten sie dem Gang nach draußen indem sie sich gerade befanden. „Toshiya-san, sollten nicht dazu auch noch Kaoru-san und der Rest anwesend sein?“ hörte er Shou nun nachfragen, blickte ihn kurz an, nickte darauf nur und er war sichtlich erstaunt auf welcher Ebene sie sich gerade befanden. „Dort unten sind Uruha & Reita“ hörte er Ruki zum Rothaarigen sagen, der darauf nur nickte, blickte in die genau genannte Richtung, konzentrierte sich kurz auf deren Standort und ehe sie sich versahen waren sie wieder vor dem Hovercraft gelandet.
 

„Toshiya“ hörte er Shinya nur sagen, dessen Arme sich gerade um ihn schlangen und mit einem Lächeln ließ er sich vom Jüngeren aufhelfen. „Tut mir leid, ich muss noch genau heraus finden wo mein Limit liegt“ meinte er nun zum Wassermagus mit einem kurzem Lächeln auf den Lippen ruhend, der ihn sofort zu heilen begann, schaute ihn direkt an und ehrlich gesagt war er froh über seine Anwesenheit. Das war schon so seit ihrer gemeinsamen Kindheit. Nie war der Eine ohne dem Anderen unterwegs gewesen, auch wenn Shinya zu dem Zeitpunkt die meiste Zeit im Orden aufgrund seiner Ausbildung verbrachte.
 

Er wusste selbst nicht wieso, doch auf einmal erinnerte er sich an den Tag zurück wo Kaoru extra mit ihnen beiden ans Meer reiste. Innerhalb Tavinas kannte man diese Art von Gewässer nicht, da die Menschheit vor Jahrhunderten diesen sicheren Hafen weit weg von den Gebieten errichtete welche damals zur Blütezeit der Menschheit vor Leben nur so wimmelten. Shinya war regelrecht aufgeblüht und er selbst verspürte auf einmal ein gewisses Gefühl der Freiheit. Den ganzen Tag haben sie zu dritt dort verbracht, wobei er selbst an Kaoru ablesen konnte wie dieser die Sorgen des Alltags sichtlich abstreifen konnte.
 

„Danke Shinya“ sagte er nun zum ein Jahr Jüngeren, der ihn leicht anlächelte, fühlte sich wieder fit genug und er bestand kurzerhand darauf, dass der Wassermagus ihn bei der Suche nach Kaoru begleiten sollte. „Ich komme mit“ hörte er DIE darauf sagen, worauf er diesen fragend anschaute und sich gerade wunderte, was der Rothaarige bitte mit Kaoru zu tun hatte. „Du bleibst besser hier und hast ein Auge auf Shou-san“ sagte er nur zu DIE, dann setzte er kurzerhand seine Fähigkeit ein mit der er Shinya & sich selbst zurück ins Innere des Gebäudes brachte.
 

„Da lang“ meinte er nun zum Jüngeren, der rasch nickte und ihm sogar den Gang entlang folgte, dabei waren beide mit einem mulmigen Gefühl in der Brust unterwegs. Sie mussten Kaoru so rasch wie möglich finden. Allein der Gedanke daran, sie könnten ihren Mentor verlieren war schier unertragbar für sie beide und daher beeilten sie sich um an Kaorus momentanen Standort zu gelangen. Shinya ließ sich freiwillig von ihm huckepack tragen, damit sie schneller ihr Ziel erreichen konnten, doch kurz bevor sie den momentanen Standort von Kaoru erreichten blockierte ein riesiges häßliches Wesen ihnen den weiteren Weg. „Verdammt“ knurrte er leise, starrte das Wesen vor ihnen an, dabei musste er nebenbei sich versichern, dass Shinya nichts zustoßen konnte und er entspannte sich sichtlich als er dessen Hand auf seiner Schulter ruhen fühlte. „Ich werde dich in diesem Kampf unterstützen“ hörte er Shinya nur sagen, nickte nur leicht, schloss kurz seine Augen, dann stürmte er auf das Wesen vor ihnen zu und dieses war regelrecht irritiert aufgrund dieser präzisen Angriffe der beiden jungen Männer. Doch nachdem es sich rasch daran anpassen konnte richtete sich dieses zu voller Größe auf und er biss sich auf die Lippen, da seine sichtliche Schwäche gegen Wasser sich nun so umgeändert hat, dass es dadurch geheilt wurde.
 

„Was nun?“ wollte Shinya wissen, der einen mächtigen Eiszauber herbei rief, welcher ebenfalls kaum Wirkung gegen dieses Wesen zeigte und er selbst stand nun schützend vor dem Jüngeren. „Ich würde sagen, wir laufen“ meinte er nur darauf, schnappte sich Shinya, der sie mit einem heilenden Wasserring umgab und versuchte so das Tor vor ihnen zu erreichen, doch das Wesen verhinderte mit einem Peitschenschlag seines Schweifes sie daran auch nur ansatzweise an Flucht zu denken. Mit Shinya hinter sich, blickte er grollend das Wesen vor ihnen an, dass gerade eine Felslawine auf sie los ließ und dank dem Eisschild Shinyas waren sie wenigstens vor den gewaltigen Brocken geschützt. Trotzdem wurden sie von den kleineren Steinen getroffen und ehrlich gesagt wusste er nicht, wie er aufrgrund dieser neu erlangten Fähigkeiten dagegen ankommen sollte. Nein, aufgeben war noch nie eine Option gewesen und obendrein mussten sie Kaoru errreichen. Ihm fiel gerade ein, wie sie möglicherweise mehr Schaden zufügen konnten, doch er war momentan ohne jegliche brauchbare Waffe und Shinyas Rapier wäre nur wie ein lästiger Bienenstachel für diesen Giganten vor ihnen.
 

Also versuchte er weiterhin physischen Schaden mit bloßen Händen zuzufügen, wobei Shinya sie beide dank einer Kombination aus Wasser & Eis sie zum Großteil vor den gegnerischen Attacken schützte. Obendrein wandte Shinya den Zauber Silentium gegen den Giganten ein, der leider dagegen totale Immunität besaß und innerlich zählte für ihn gerade nur, dass der Jüngere alles in seiner Macht stehende versuchte um ihm eine Hilfe zu sein. Auch wenn er durch den Wasserring teilweise geheilt wurde, so schwächte ihn dieser ehrlich gesagt zusätzlich zu den stetigen Angriffen gegen dieses Monster und so langsam gingen ihm die brauchbaren Ideen aus. Shinya zu Boden drückend bekam er so die volle Wucht des gegnerischen Angriff ab, dabei bekam er nur am Rande mit wie der um ein Jahr Jüngere ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte. Er musste wohl instinktiv eine andere Gestalt angenommen haben um ihn zu beschützen, denn erst jetzt konnte er eine ihm recht vertraute Anwesenheit in diesem Raum bemerken und als er Shinya auf die Beine half bemerkte er Kyo & Kaoru, die gemeinsam den Angriff dieses Giganten auf sie stoppten.

二十一 - nijuichi

„Kaoru-san, Kyo-san“ brachte Shinya sichtlich erfreut hervor die beiden hier zu sehen, wobei er instinktiv einen meterhohen Eiswall vor ihnen bildete als dieses Wesen zum Angriff auf sie alle ausholte. „Seid vorsichtig, das Biest hat es in sich“ meinte nun Toshiya, der wieder normale Züge angenommen hat, schützend vor Shinya stand und starrte das Wesen vor ihnen kampfbereit an, dass scheinbar einen erneuten Wandel durchzog.
 

„Kyo, volle Stärke“ sagte Kaoru nur darauf, worauf der Kleinere nun nickte, dabei fiel Shinya erst jetzt auf welches großes Vertrauen ihr Mentor in Kyo legt. „Shinya, gib uns Rückendeckung“ hörte er Kaoru nun zu ihm sagen, nickte darauf rasch und er schien sofort die Taktik zu verstehen die er anstrebte. Er, Shinya sollte sie mit defensiven Eis- und Wasserzaubern vor gröberen Schaden bewahren, während Kaoru, Kyo & Toshiya das Wesen gestaffelt angriffen.
 

Gerade als das Wesen sich von einigen schweren Treffern erholen wollte, stolperte es rückwärts und ein Lächeln huschte dabei über Shinyas Lippen, da er ehrlich gesagt fast auf Shou vergessen hat. „Aus dem Weg mit euch“ rief er nun als kleine Warnung zu den Kämpfenden, konzentrierte sich auf einen weiteren Sanctus und in genau dem Augenblick als das Wesen Kyo, Kaoru und Toshiya gleichzeitig angreifen wollte, entließ er diesen mächtigen Zauber auf ihren Gegner der vor ihrer aller Augen dadurch zu einen riesigen Haufen Staub zerbröselte.
 

„Shou-san, alles in Ordnung?“ fragte Shinya sofort nach, setzte einen Heilzauber auf Wasserbasis ein und kümmerte sich so um seine Freunde. „Nur etwas erschöpft, ansonst gehts mir blendend“ meinte nur Shou darauf, lächelte dabei Shinya an und schaute dabei zu Toshiya der gerade wie Kyo wieder menschliche Züge annahm. „Woher bist du in der Lage Sanktmagie einzusetzen?“ wollte Kyo nun wissen, der sichtlich beeindruckt von Shous Können war und richtete seinen Blick auf den Wissenschaftler, der ihm immer sympathischer wurde.
 

„Liegt mir wohl im Blut“ kam etwas verlegen aus Shou heraus, der nicht wirklich wusste, wie er diese an ihn gestellte Frage ordentlich beantworten sollte und strich sich dabei verlegen durchs Haar. Kyo nickte nur kurz darauf, widmete sich wieder Kaoru, ging nun mit ihnen durch die sich öffende Tür und tief in seinem Inneren schien etwas ganz und gar nicht mit dem Älteren zu stimmen.
 

Allein von Kaorus Körpersprache konnte er ablesen, dass es ihm nicht ganz gut ging und er ließ wachsam seinen Blick auf ihn ruhen während er mit Shinya, Toshiya und Shou durch den Gang marschierten der vor ihnen lag. Nebenbei fiel ihm stark an Kaorus Schützlingen auf wie angespannt sie waren und wie sie ebenfalls zum Großteil besorgt ihren Blick auf Kaoru ruhen ließen. // Sie wissen etwas // schoss ihm gerade durch den Kopf, stopfte beide Hände in die Hosentasche und er begann sich den Kopf darüber zu zerbrechen, vor was die beiden so riesige Angst haben.
 

Unweigerlich fiel ihm sein Gespräch mit Kaoru wieder ein und er biß sich darauf auf die Lippen. Toshiya war mit Shinya nur aus einem bestimmten Grund ihnen gefolgt: sie wollten sich innerlich versichern, dass ihr Mentor in Ordnung war. In diesem Punkt waren sie doch ähnlich mit ihm selbst, denn sie alle drei hingen auf ihre Art & Weise an Kaoru. Schweigend gingen sie entlang als Aoi erneut sich ihnen anschloß und ihnen mitteilte, er habe am Ende des Gangs einen Ausgang aus diesem verwirrenden Gebäude gefunden. Kurz nickte er nur, ging nun mit Shinya gleichauf und in genau diesem Augenblick war ihm auf einmal als würde die gesamte Zeit um sie herum gefrieren.
 

Plötzlich sackte Kaoru ohne jegliche Vorwarnung zusammen, versuchte nun sich ihm zu nähern und er war mehr als erstaunt von dem mentalen Schild, dass dieser um sich herum aufgebaut hat. „Kaoru“ rief er nun, wollte zu ihm, dabei fühlte er wie Shinya ängstlich seine Hand auf Kyos Schulter legte und selbst Shou & Aoi starrten wie angewurzelt zu Kaoru, der vor ihren Augen in einer Art schwarzen Kokon zu verschwinden begann.
 

Bevor er auch nur ansatzweise reagieren wollte fiel ihm Toshiyas Abwesenheit auf und ein leises Grollen entkam seiner Kehle, da er gerade ahnte was der Dark Deva tat. Warum er ausgerechnet mit dem Schwarzhaarigen nicht gut auskam war ihm ehrlich gesagt unerklärlich. Doch er sah ihn nicht als jemand an mit dem er gut Freundschaft schließen konnte, sondern als einen ungewollten Konkurrent um Kaorus Herz an und auf diese Weise ging er auch mit Toshiya um.
 

Gerade als er einen erneuten Versuch wagte durch dieses Schild zu dringen nahm er die vertraute Kontur einer Frau wahr die er natürlich namentlich kannte. Allein bei ihrem Anblick zog sich tief in seinem Innerem alles zusammen, da er gerade ahnte was vor ihnen lag. „Sachie“ brachte er leise murmelnd hervor und da erst wurde ihm klar, wieso er ihr Abbild hier so klar sehen konnte: Kaoru war am sterben. Deswegen hat er vorhin das Gefühl bekommen, dass sich der Ältere bei ihm verabschieden wollte.
 

Sich auf die Lippen beißend schaffte er es schließlich durch das mentale Schild zu dringen und er befand sich somit im Inneren des schwarzen Kokons. Innerlich erstarrte er zu einer Statue als er mit ansehen konnte, wie Toshiya seine Arme um Kaoru geschlungen hat und dieser ziemlich blaß geworden war. „Kaoru“ brachte er nur hervor, schluckte kurz aufgrund des ihm gebotenen Bildes, ging langsam näher auf ihn zu und ihm fiel klar auf, wie Kaorus Blick auf jemanden ruhte der sich nicht physisch hier anwesend befand.
 

„Ich möchte sie noch einmal sehen“

„Meinst du etwa Sachie?“

„Wenigstens im Augenblick des Todes bin ich mir sicher, dass ich sie erneut sehen werde“

„Du wirst aber nicht sterben und ich werd das zu verhindern wissen, Kaoru“

„Wie du meinst, Tooru, trotzdem vermisse ich sie“

„Falls dieser Tag wirklich kommen sollte, dann gehen wir gemeinsam“
 

Vor seinen Augen begann Kaoru sich schließlich langsam aufzulösen und er riß dabei geschockt die Augen auf, denn er hatte immer damit gerechnet, dass Kaoru immer für Shinya und ihn da sein würde. Schließlich war es Kaoru gewesen, der ihm das Leben rettete als er als kleiner Junge fürchterlich zusammen geschlagen inmitten einer recht abgelegenen Straße zum Sterben zurück gelassen worden war. Dank ihm wuchs er sichtlich wohlbehütet in der besseren Schicht Tavinas auf und war auch nicht ganz allein, denn Shinya war die weitere Stütze in seinem recht jungen Leben geworden. „Kao, bitte geh nicht... ich brauche dich doch. Wir beide brauchen dich doch“ brachte er nun hervor, kämpfte gegen seine aufkommenden Tränen an und drückte Kaorus Körper sacht an sich, der schon fast komplett verschwunden war.
 

Ein Lächeln war alles, das er noch von Kaoru bekam, dann verschwand der Mann den er liebt in Millionen kleiner Lichtteilchen. Ehrlich konnte er immer noch nicht fassen was eben geschehen war und trotzdem fühlte er gerade tief in seinem Inneren wie sich alles schmerzhaft zusammen zog. Verdammt, sie waren viel zu spät gewesen. Wenn sie doch nur früher gekommen wären, dann hätten sie Kaoru wohl noch retten können. Er wollte einfach nicht wahrhaben, dass ihr gemeinsamer Mentor gerade die Reise in die Welt der Geister angetreten hatte. „KAORU“ schrie er nun, ließ all seine Trauer als auch Wut freien Lauf und entgegen aller Erwartungen nahm er seine wahre Gestalt als Dark Deva an. Shinya nahm er nur noch wage wahr, denn alle seine Sinne waren auf Kaoru gerichtet und wie er ihn am Besten zurück ins Reich der Lebenden holen konnte. Vor den Augen der Anderen verschwand er in einer meterhohen Säule aus schwarzen Flammen und er ließ sich gerade zu sehr von seiner tiefen Trauer leiten.
 

************
 

„Was ist das?“ fragte Uruha sofort nach als auf einmal alles um sie herum heftig zu schwanken begann und gleichzeitig wie Ruki blickte er zu der Feuersäule die sie nun zu Gesicht bekamen. Selbst Karyu & Ruka standen dicht neben ihnen und starrten auf die aus schwarzen Flammen bestehende Säule die weit in den Himmel reicht. „Verdammt, das gesamte Gebäude stürzt ein“ meinte nun Hyde, deutete in Richtung der Feuersäule und sie konnten von ihrem Standpunkt aus gut beobachten, wie alles vom Ausgangsort dieser Feuersäule in sich zu einstürzen begann.
 

„Da sind ja Tsukasa-san und Ni~ya-san“ meinte nun Nao, der auf die beiden Dark Deva deutete und neben ihnen noch Ville Valo, Lauri, Rick und Rain erkennen konnte. Kurz darauf erspähte er auch schon Shou, der mit Kyo, Shinya und Aoi ebenfalls in Freie kam und kurz darauf war das gesamte Gebäude nur noch Schrott. „Da drüben“ sagte nun Uruha, der gerade erleichtert aufatmete als er erkannte, dass Reita unbeschadet war und wies die anderen alle auf ein in tiefen Schwarztönen gehaltenes Wesen, dass gerade in Richtung Horizont verschwand.
 

„Nao-san, wir haben ein gewaltiges Problem“ kam es grummlig aus Kyo hervor, der direkt auf den Wissenschaftler zuging und Tsukasa konnte an seiner Körpersprache genau ablesen was er damit meint.
 

„Alas, bitte sag mir nicht, du hast eben deinen Tamer verloren“

„Doch und Toshiya ist dabei außer Kontrolle geraten“
 

kam es aus ihm hervor, blitzte leicht Tsukasa an und jeder der anwesenden Deva war nun sichtlich angespannt aufgrund dieser Neuigkeiten.
 

„Ist das überhaupt möglich bei einem Dark Deva? Ich dachte immer die Shadow Deva wären eher dahingehend gefährdet“

„Es ist möglich, Shou-kun, nur sind Chaos Deva die einst ein Dark Deva waren viel gefährlicher und unvorhersehbar was ihr Wesen betrifft im Gegenzug zu denen die einst Shadow Deva waren“
 

erklärte nun Rick die Lage in der sie sich nun befanden und Kyo biß sich dabei auf die Lippen. Hätte er eher geahnt, dass der Dark Deva so heftig auf die gesamte Situation reagieren würde, dann hätte er sich etwas einfallen lassen um die Umwandlung Toshiyas zu stoppen. Nun war es offensichtlich zu spät und jetzt hatten sie einen Chaos Deva irgendwo da draußen herum irrend, der sich wahrscheinlich nicht mehr zu Besinnung bringen lassen würde.
 

„Kyo, du musst ihm sagen, dass er noch lebt“ brachte Ruki nun sachlich geworden hervor, blickte streng den Shadow Deva an und innerlich fragte er sich gerade, woher er eigentlich wusste, dass Kaoru nicht wirklich gestorben war.
 

„Ich hab doch gerade eben gesehen wie er...“

„Ein Antiker wie Niikura Kaoru stirbt nicht so schnell. Du hast nur sein menschliches Dasein getötet als du ihn zu deinem Tamer erklärt hast, obwohl du doch schon einen Tamer besitzt“
 

meinte Ruki seelenruhig darauf, weswegen sich nun alle Blicke auf ihn richteten, verschränkte dabei seine Arme und Kyo wurde sichtlich blaß aufgrund dieser Worte. Woher in aller Welt wusste Ruki bitte davon Bescheid und woher wusste er bitte, dass Kaoru ein Antiker war? In einem Punkt irrte sich dieser wohl gewaltig, denn Kaoru war schon immer ein Mensch gewesen soweit er sich erinnern konnte.
 

„Ruki-san, wie ist das bitte zu verstehen?“ stellte Shou nun die entscheidende Frage, schaute fragend zwischen den Anwesenden hin & her und erst jetzt fiel ihm an den Dark Deva auf, wie sichtlich angespannt sie alle waren aufgrund dieser Worte des Chaos Deva.
 

„Ganz einfach, Kyo hat schon im Institut seinen Tamer gefunden. Kaoru war niemals als sein Tamer vorgesehen gewesen, denn es ist den Shadow Deva an sich verboten sich einen Antiker als Tamer zu wählen“

„Warte, du meinst doch nicht etwa...?“
 

schoß es nun aus Ni~ya hervor, worauf Ruki nur nickte und innerlich wurde ihm somit bewusst gemacht, dass ihr gemeinsamer Freund Kyo gegen das heilige Gesetz der Deva verstoßen hat indem er Kaoru zu seinem Tamer erklärte. „Jetzt endlich verstehe ich auch, wieso er so versessen war Kaoru zu töten“ brachte Tsukasa mehr als nachdenklich hervor, legte eine Hand an sein Kinn und schaute dabei zu Kyo, der sich eisern auf die Lippen biß.
 

„Von wem redet ihr denn bitte?“

„Hizumi-san, ein alter Freund von uns, der damals zum Chaos Deva wurde“
 

antwortete nun Tsukasa ruhig die Frage des angehenden Feuermagus, dabei schien er gerade zu ahnen, was Hizumis Transformation in Wirklichkeit ausgelöst hat. „Tsukasa, du liegst damit vollkommen richtig, denn es war Kyos Weggang der ausschlaggebend neben der Ermordung von Professor Shimizu für seine Wandlung in einen Chaos Deva verantwortlich war“ sagte nun Ruki darauf, worauf Kyo, Ni~ya und Tsukasa ihn eingehend anschauten und mit einem Schlag wurde ihnen klar gemacht, wieso Professor Matsumoto ausgerechnet an Ruki mehrfach seine Versuche ausführte um einen kontrollierbaren Chaos Deva zu bekommen.
 

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Wie feine Schwingungen konnte er eben wahr nehmen wie weit weg von seinem Standort eine Wandlung statt fand und innerlich erahnte er gerade was geschehen sein konnte. Der Mann, der sein Schwert gegen ihn gerichtet hatte musste so eben verstorben sein. Ein sichtlicher Seufzer der Erleichterung wanderte dabei über seine Lippen und er blickte dabei gen Horizont. Selbst hier inmitten dieser Stadt konnte man die Feuersäule sehen und dabei wurde ihm innerlich klar genug, dass es sich dabei wohl um einen Dark Deva handelt, der sämtliche Kontrolle über sich selbst verlor. Auf jeden Fall musste er nun davon ausgehen, dass Kyo sich wohl recht bald vor Gaia einfinden wird müssen und erdrückende Wehmut erfüllte dabei sein gesamtes Inneres.
 

// Gaia wird nicht sonderlich angetan sein, wenn sie erfährt was aus ihm geworden ist // schoß ihm nun der Gedanke durch den Kopf, ließ seinen Blick weiter am Horizont ruhen und nebenbei verspürte er innerhalb der Bevölkerung eine Mischung aus Angst und Unsicherheit aufkeimen. Er konnte es ihnen ehrlich gesagt nicht verüblen, denn wann in allen heiligen Zeiten bekam man eine so gewaltige Feuersäule zu Gesicht?
 

Kurz die Augen schließend fühlte er ein gewisses Bedauern tief in seinem Inneren, dass wohl vom Herz des Schattenmagus ausgehen mochte. All dessen Erinnerungen als auch Empfindungen waren zum Großteil auf ihn übergegangen und somit konnte er nur erahnen, was die Person für seinen erkorenen Feind in Wahrheit empfand. Irgendwie musste er diese unnötigen Gefühle loswerden bevor sie noch zu zusätzlichen Ballast für ihn wurden und das noch so rasch wie möglich.
 

Die Wolfsgestalt annehmend tapste er nun durch die Straßen, dabei steuerte er instinktiv auf einen gewissen Bereich des Viertels zu indem er sich gerade befand. Diesem selbstgefälligen Aristokraten würde er es schon noch zeigen. Mal sehen wie dieser sich fühlte, wenn er nun den Spieß umdrehte und ihn in diesem dunklen verkommenden Loch einsperrte. Wäre er nun menschlich, so würde ein Grinsen auf seinen Lippen ruhen aufgrund dieses Gedankens. Wozu in aller Welt sollte er sich auch von hier weg bewegen? Wenn er nun auf sein Bauchgefühl hört, dann würde Kyo wohl oder übel von sich aus hier landen, also brauchte er nur auf der Lauer liegen und zu warten das er kam.
 

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„Sir, das sollten Sie sich unbedingt ansehen“ sagte nun ein Soldat zu ihm, wobei er kurz nickte und nun hinaus ins Freie ging, dabei war er wirklich erstaunt über die Feuersäule die man selbst hier in Tavina sehen konnte. direkt neben ihm standen seine vor kurzem zurück ins Leben gebrachten Schützlinge Teru & Sakito, die sichtlich am ganzen Körper zitterten aufgrund dieses Anblicks und dank des Mikrochips in Größe eines Reiskorns den beide in ihren Kämpfen gegen Toshiya hinterlassen haben, konnten die Wissenschaftler ihnen diese gesammelten Daten als Erinnerungen einpflanzen an ihr Leben bisher.
 

Rasch fiel ihm an seinen Schützlingen auf wie unwohl sie sich im Freien aufgrund der am Himmel sichtbaren Feuersäule fühlten und er konnte ehrlich gesagt mit den beiden mtifühlen. Schließlich waren sie ja völliig unerwartet auf die Deva gestoßen bei ihrer Aufgabe das Ratsmitglied Niikura Kaoru zu beschatten als auch festzunehmen. „Meister, bitte wir sollten weg hier“ vernahm er nun Teru sagen, wobei selbst Sakito seinen Blick auf ihn richtete und mit einem Nicken ging er mit ihnen wieder ins Innere seiner prachtvollen Villa, dabei beorderte er den Soldaten damit einer Einheit Bescheid zu sagen den Ursprungsort dieser Feuersäule zu investigieren.
 

„So lange ihr hier seid, geschieht euch nichts“ sagte er nun beruhigend zu seinen beiden Schützlingen, die seit dem Erwachen einen riesigen Bogen um die Elemente Feuer und auch Donner machten, da sie diese Elemente mit einem jungen Mann sofort in Verbindung brachten der ihnen begegnet war. „Und nun verzeiht, ich hab noch einige wichtige Dinge zu erledigen“ sagte er noch zu ihnen, verbeugte sich dabei in eleganter Weise und verließ kurz darauf seine Villa. Er musste unbedingt heraus finden wer bzw. was hinter dieser gewaltigen Feuersäule steckte und ihn für Befragungen vorerst festnehmen. Innerlich dachte er sofort an die Gruppe an Forschern, die der alte Präsident damals in Vertrauen mit einer Mission belegte. Ob diese wohl dahinter steckten?
 

„Ich konnte sie fast schon auf meiner eigenen Haut fühlen“ brachte Sakito leise hervor, der sich im Chaison niederließ, mit aufgerissenen Augen den Silberhaarigen anblickte und selbst in den braunen Iriden seines Gegenübers eine gewisse Angst erkennen konnte. „Er ist scheinbar stärker geworden“ antwortete Teru nun leise darauf, senkte nun seinen Blick und schlang ebenfalls schützend die Arme um seinen schlanken Körper. Das Letzte an das er sich noch an seine Begegnung mit diesem Deva entsinnen konnte war der gewaltige Schwall an Blitzen, die der Schwarzhaarige wie aus dem Nichts herbei rief. Allein bei dieser Erinnerung erschauderte sein gesamter Körper und wenn er ehrlich war, dann wollte er nie wieder dem Schwarzhaarigen über den Weg rennen. Allein die dunkelbraunen Iriden seines Gegenübers, die eine gewisse Kälte und Kampfeswillen ausstrahlten jagten ihm neben einer gehörigen Portion Angst auch einen eisigen Schauer über den Rücken.
 

„Wir müssen ihn vorwarnen“

„Du hast recht, Sakito, das müssen wir unbedingt“
 

meinte nun Teru darauf, brach mit ihm nun in Richtung des Justizpalastes auf, wo sie ihren Meister anwesend vermuteten und ihnen beiden war gerade bewusst, dass selbst die heimischen Truppen mental besser vorbereitet gehören. Genau wie es ihr Gespür sagte fanden sie auch ihren Mentor hier vor und mit einer raschen Verbeugung machten sie so auf sich verantwortlich.
 

„Ihr müsst vorsichtiger sein, denn es gibt unter den Deva einen, der anders ist als sie“

„Er ist der Schützling von Niikura-sama“

„Selbst der Deva der Winde war kaum in der Lage mit ihm mitzuhalten als ich es mit ihnen zu tun bekam“

„Es ist Toshiya-san“
 

brachte Sakito noch rasch hervor, worauf beide ein erstauntes Raunen durch den Raum gehen hörten und selbst in Gackts Gesicht konnten sie eine gewisse Bestürzung als auch Angespanntheit ablesen. Scheinbar gingen die meisten der anwesenden Führungsköpfe der tavinischen Armee immer noch davon aus, dass Niikura Kaorus Schützling Toshiya einfach nur zu ungeeignet für die Ausbildung zum Magus war. Niemand von ihnen schien tatsächlich damit gerechnet zu haben, dass in diesem jungen Mann ein Deva schlummern sollte.
 

„Sakito, bist du dir ganz sicher?“ hörte er nun seinen Meister nachfragen, nickte dabei nur und schaute mit festen Blick Gackt direkt an. „Er hat sich mir gegenüber als Toshiya zu erkennen gegeben“ antwortete er auf die ihm gestellte Frage, dabei konnte er einen gewissen Grad an Anspannung im Raum fühlen, da niemand den Vorfall an der militärischen Akademie Tavinas vergessen konnte in die Kaorus Schützling verwickelt war.„Wir sollten schleunigst die Chronisten um Rat beziehen“ schlug der Chef der Garde nun vor, worauf Gackt nur zustimmend nickte, blickte zu seinen beiden Schützlingen und ihm wurde so bewusst gemacht in welcher Situation er sich in Wirklichkeit befand.

二十二 - nijuni

„An welchen Ort wird sich Toshiya-san zurück ziehen wollen?“

„Unsere Wohnung in Tavina, da könnte er sein“
 

kam es nun rasch aus Shinya hervor, der die Anwesenden alle anschaute und eine Mischung aus Angespanntheit & Nachdenklichkeit war unter ihnen zu erkennen. „Der einzige Ort, an dem jemand wie Hara-san freiwillig sein will“ meinte nun der angehende Feuermagus darauf, legte seine Hand auf Shinyas Schulter und gab ihm so zu verstehen, dass er ihn auf jeden Fall dorthin begleiten würde. „Selbst wenn dort nun die Hölle los ein solllte, lasst uns selbst ein Bild davon machen“ warf Ruka nun ein, der noch einige offene Rechnungen mit bestimmten Personen hatte und der Wassermagus wies dabei ein scheues Lächeln auf.
 

„Kyo-san, am besten du gehst mit ihnen mit. Der Rest bricht mit Tsukasa-san und mir zum Heiligtum der Götter auf“ meinte nun Rain kurzerhand auf die gesamte Situation, worauf alle zustimmend nickten und ehe sie sich versahen waren die Dark Deva samt Ville Valo in Richtung Nordwesten aufgebrochen. „Na toll und ich soll nun den Aufpasser auf den da spielen?“ kam es leicht grummlig aus Kyo hervor, der seine Arme verschränkte und nebenbei kurz zu Ruki blickte. „Dafür sind wir verantwortlich“ warf Aoi nun ein, deutete dabei auf Reita & Uruha und erst jetzt fiel Shinya auf, wie sichtlich überfordert Kyo gerade mit der gesamten Situation war.
 

„Shinya-sama, O-kaa-san hat uns strikt verboten nach Tavina zurück zu kehren“

„Was tun wir jetzt, wenn die Magi nicht mit uns können?“

„Ganz einfach, wir schmuggeln sie hinein“
 

warf Karyu nun als brauchbaren Vorschlag ein, wobei nun alle Blicke auf ihm ruhten und selbst die Wissenschaftler unter ihnen hielten diese Idee für umsetzbar. „So wie wir Hizaki-san gefunden haben, so bringen wir sie auch nach Tavina hinein“ brachte Ruki nun hervor, wobei Nao als auch Kai darauf nickten, schaute nun zum Rothaarigen und der hob gerade skeptisch eine Augenbraue hoch.
 

„Wer von euch fliegt?“

„Reita und ich werde der Navigator sein“
 

antwortete Aoi darauf, dabei waren nur DIE und Kyo sichtlich zurückhaltend. Hyde erklärte sich bereit dazu, Shinya & Uruha samt den angehenden Magi im Lagerraum des Hovercrafts unterzubringen und nebenbei wollte er so auch sicher sein, dass es Kaorus Schützling gut ging. Denn bis jetzt zeigte sich der Wassermagus sichtlich gefasst.
 

„Alles in Ordnung bei dir?“

„Macht euch bitte keine unnötigen Sorgen um mich, Hyde-sama“
 

antwortete ihm dieser nun mit einem scheuen Lächeln, nickte nur darauf und verschloß nun die Tür zum Ladebereich. Aufwärts in Richtung Cockpit fiel ihm nun auf, dass Karyu & Ruka gemeinsam mit Reita & Aoi die Steuerung übernahmen und somit setzte er sich zu Kyo, der abseits von Kai & Nao seinen Platz eingenommen hat.
 

„Seine Zeit war schon vor zwanzig Jahren sichtlich abgelaufen“

„Warte Mal, woher...?“

„An dem Tag an dem er eigentlich sich in die ärmsten Viertel der Stadt zurück zog um dem Tod entgegen zu treten begegnete er Toshiya-san“
 

brachte er nun leise hervor, schaute Kyo direkt an und ihm fiel klar am Shadow Deva auf, wie verwirrt als auch angespannt zugleich er auf diese Worte reagiert. „Woher willst du bitte wissen ob seine Lebenspanne damals schon zu Ende war oder nicht?“ vernahm er nun Kyo im abweisenden, kalten Ton zu ihm sagen und er seufzte dabei leise auf. Die Erzählungen von Kaoru über den Shadow Deva stimmten also.
 

„Er bat mich den Jungen zu retten als er bei mir in der Praxis zusammenbrach und dabei war es am Ende Toshiya-san, der ihn zurück ins Leben holte“ sagte er nun zu Kyo und er erinnerte sich noch ganz gut an diesen Abend zurück. Er hatte eben vorgehabt seine Praxis abzuschließen und heimwärts aufzubrechen als das Ratsmitglied Niikura Kaoru mit einem kleinem Jungen in seinen Armen herein kam.
 

Beide waren nicht sonderlich in der besten Verfassung und da er ja von dessen Bitte ihn beim nächsten auftretenden Schwächeanfall einfach sterben zu lassen wusste, ging er nur widerwillig darauf ein und kümmerte sich um die Verletzungen des kleinen Jungen. Gerade als er sich um Kaoru kümmern wollte fiel ihm dieses merkwürdige Licht auf, dass den Jungen umgab der gerade mit sichtlichen Tränen im Gesicht sich an den regungslosen Körper schmiegte. Bevor er den Zauber Erzengel bei ihm einsetzen konnte fühlte er auf einmal Leben von Kaoru ausgehen und ganz kurz konnte er ein fast schon unsichtbares Licht erkennen das die beiden aneinander band.
 

Genau die Sorte von Worten die er gerade nicht hören wollte. So langsam wurde ihm bildlich klar wieso ihn Kaoru in Wirklichkeit von sich aus abgewiesen hat. Allein bei dieser Erkenntnis musste er mehrfach schlucken und er ballte dabei wütend auf sich selbst eine Hand zur Faust. Wie konnte ihm nur all die Jahre entgehen was wirklich Kaorus sehnlichster Wunsch tief in seinem Herzen war? Bis zu seiner Begegnung mit ihm wusste er herzlich wenig über die Deva als auch ihre Gesetze Bescheid.
 

Woher in aller Welt hätte er denn bitte wissen sollen, dass ein Tamer quasi eine verlängerte Lebensspanne vermacht bekam? So etwas wie Unsterblichkeit existierte selbst unter den Deva nur teilweise, denn ihre körperlichen Hüllen können sie bei Bedarf abstreifen und in einem Zyklus von fast allen hundert Jahren zurück auf die Erde kehren.
 

Nur was sollte er tun, wenn Ruki mit seiner Aussage von vorhin doch richtig lag und Kaoru war wirklich noch am Leben? Auf einmal fühlte er eine Flamme der Hoffnung tief in seinem Inneren erwachen an die er sich nun zu klammern begann. In einem Punkt hatte der Chaos Deva doch recht, er - Tooru Niimura - musste den außer Rand & Band geratenen Dark Deva wieder zur Raision bringen, der obendrein einer von Kaorus Schützlingen und somit auch ein Teil von dessen Familie ist.
 

************
 

„Ehrlich gesagt wundert mich es schon, woher Ruki-san soviel über Kyo-san weiß“ brachte Lauri nun hervor als sie einen steilen Gebirgspass erreichten und seinen Blick auf den japanischen Dark Deva ruhen ließ.
 

„Ihr erinnert euch sicher noch an die verschiedenen Institute zur Erforschung der neu entdeckten DNA, die weltweit verstreut lagen?“

„Dort wurden ja jene hingebracht, bei denen sie die Antiker-DNA vermuteten“

„Ich traf im japanischen Institut im damaligen Tokyo gelegen auf Ni~ya, Kyo, Hizumi und auch auf Ruki, da ich mich freiwillig dort aufhielt“
 

antwortete Tsukasa nun auf die vom Finnen gestellte Frage, wirkte dabei sichtlich nachdenklich und blickte dabei gen Horizont. Im Gegensatz zu vielen der jungen Frauen & Männer denen er dort begegnet war die von den Behörden eingeliefert worden waren, hielt er sich aus freien Stücken dort auf. Er war zu dem Zeitpunkt ein junger planloser Kunststudent, der noch nicht wusste was er mit seinem weiterem Leben anfangen sollte und daher meldete er sich freiwillig für die Versuche die an den Trägern der Antiker-DNA ausgeführt werden sollten.
 

Auf diese Weise erhoffte er sich etwas an Geld zu verdienen um sein Studium fortzuführen und nebenbei war er sichtlich interessiert an der gesamten Thematik. Ausgerechnet Professor Michi Shimizu, der obendrein auch als Dozent an der Toudai unterrichtete brachte ihn in die kleine Gruppe hinein, die sich später als Deva heraus kristallisieren sollte. Der Wissenschaftler schien sofort zu erkennen was für ein Potential in Wirklichkeit tief in ihm schlummerte und somit war er - Kenji Oota - von da an stets mit Kyo, Hizumi und Ni~ya zusammen in einem eigenen Bereich des Instituts untergebracht worden.
 

„Warte mal, sagtest du eben freiwillig?“ kam es nun aus Ville Valo hervor, der nun stutzig geworden Tsukasa anblickte und leicht den Kopf dabei schief legte. „Ja, da ich damals keinen konkreten Plan hatte was ich eigentlich mit meinem Leben genau anstellen soll“ kam es in ehrlichen Worten aus Tsukasa hervor, der dabei die beiden Finnen anschaute und am Rande fiel ihm auf wie etwas an seinem langjährigen Freund zu nagen schien. Er kannte ihn mittlerweile so gut, dass sie sich untereinander auch schon ohne Worte verstanden und schweigend senkte er nun leicht seinen Blick.
 

„Seid bitte nett zu ihm, er wird ab heute mit euch zusammen hier leben“ hörte er den Professor nun zu drei jungen Männern sagen die nun ihren Blick auf ihm gerichtet haben und eins fiel ihm sofort an ihnen auf. Sie schienen nicht einmal ansatzweise in der Lage zu sein ihn einordnen zu können.
 

„Welche Form wurde bei dir nachgewiesen?“

„Wie habe ich die Frage bitte zu verstehen?“

„Vampir oder Oni, welche Form von Antiker bist du?“

„Weder noch, da ich mich freiwillig gemeldet habe“
 

kam nun aus ihm hervor und ihm viel vor allem beim Kleineren ein regelrecht geschockter Blick auf. Am Größeren fiel ihm klar auf wie abweisend sein Blick darauf wurde und verwirrt wie er nun war legte er seinen Kopf schief. „Keine Sorge, Oota-san, du wirst schon noch verstehen, wieso Baba-san so reagiert“ sagte der Professor aufmunternd zu ihm, fühlte seine Hand auf der Schulter und blickte dem zu dem Zeitpunkt blondhaarigen Japaner nach der den Raum nun verließ.
 

Am selben Abend als er draußen auf der Terrasse stand um eine zu rauchen fiel ihm der Blonde von vorhin auf. „Du weißt ja nicht einmal auf was du dich damit einlässt“ hörte er ihn nun sagen, schaute ihn fragend an und erst da fiel ihm eine Art Bitterkeit inmitten der dunkelbraunen Iriden ruhend auf.
 

„Ich tue damit nur der Gesellschaft einen brauchbaren Gefallen“

„Bist du dir darin wirklich so sicher, Oota-san? Tu dir bitte selbst einen Gefallen und verschwinde dorthin zurück wo du hingehörst“
 

vernahm er ihn nun sagen, schaute mehr als erstaunt den Blonden an und ehrlich gesagt wunderte er sich gerade wieso dieser scheinbar so ein großes Problem damit hatte, dass er von sich aus hier war. „Da ich meine Entscheidung nicht mehr umändern werde und du offensichtlich ein Problem damit hast wäre es nett zu wissen, was dich so daran stört, dass sich jemand freiwillig meldet, Baba-san“ kam es nun aus ihm hervor, machte einen Zug von seiner Zigarette und ließ dabei seinen Blick am Größeren ruhen.
 

„Du willst also wirklich wissen, was mich daran stört?“

„Ja, das will ich, denn dann weiß ich wenigstens, wie ich in Zukunft mit dir umgehen soll“

„Ganz einfach, ich will nicht erneut mit ansehen müssen wie ein weiterer Mensch, der mir wichtig wird in einer Urne landet aufgrund der vielen Tests, die Professor Matsumoto an ihnen verordnet“
 

kam es nun aus ihm hervor, schluckte aufgrund der Bitterkeit die er in dessen Stimme mitschwingen hörte und so langsam konnte er verstehen, wieso der Andere scheinbar so eine abwertende Meinung über das Institut an sich hat.
 

„Du hättest damals wirklich umdrehen und gehen sollen“ hörte er nun Ni~yas Stimme nahe bei ihm, schloss dabei kurz die Augen und eines hat sich in all den Jahren nicht verändert. Auch wenn sie nun recht gute Freunde waren, so war Ni~ya immer noch der Ansicht er hätte sich damals aus dem ganzen Geschehen hinaus halten sollen.
 

„Yu, ich...“

„Andererseits wäre ich dir sonst nie begegnet, Kenji“
 

hörte er ihn nun sagen, bemerkte sein Lächeln und erst da fiel ihm auf, dass die anderen Deva schon voraus gegangen sein mussten. Mit einem raschen Nicken legte er nun seine Hand auf Ni~yas Schulter, lächelte ihn ebenfalls an, dann folgten sie dem geschlungenen Pfad hinauf zu einem verwitterten Schrein.
 

„Beowulf und Valkyrie, es ist eine Weile her seit ihr erwacht seid“ vernahmen sie nun die Stimme einer alten Frau zu ihnen sagen, die auf einem Stock sich abstützte und scheinbar genau zu ahnen schien wo genau sie sich befanden. „Eto, sie irren sich gewaltig, denn wir sind Ni~ya und Tsukasa“ brachte er nun hervor, ging mit Ni~ya ein paar Schritte näher und ihm fiel auf wie die alte Frau amüsiert den Kopf zu schütteln begann.
 

„Ich kenne euch nur zu gut, denn die Namen eurer erwählten menschlichen Hüllen sind Oota Kenji, auch bekannt als Tsukasa und Baba Yuji, auch bekannt als Ni~ya“ antwortete die Frau nur darauf, winkte sie näher heran und deutete ihnen so an ihr zu folgen.
 

„Wartet, woher...?“

„Woher ich all das weiß? Ich habe schließlich gesehen, dass ihr hierher kommen werdet“
 

brachte die alte Frau sichtlich amüsiert hervor, worauf der verwitterte Schrein nun sein Aussehen zu verändern begann und da erst fiel ihm auf, dass er sich wie Ni~ya in der ersten Form als Dark Deva befand. Tief ins Innere des Gebäudes gehend war er doch etwas angespannt, da er kaum wusste was ihm hier erwarten würde und kurz tief ein & aus atmend fasste er ganz kurz nach Ni~yas Hand. „Wir stehen das hier gemeinsam durch“ sagte Ni~ya darauf nur zu ihm, fühlte deutlich wie dieser sachte seine Hand drückt und ein leichtes Lächeln huschte ihm dabei über die Lippen.
 


 

************
 

In einem der recht abgelegenen Vierteln von Tavina landete der Hovercraft ungesehen nicht unweit des westlichen Tores und Hyde fiel deutlich an Karyu und Ruka auf wie angespannt sie waren. Kyo war scheinbar gedanklich ganz wo anders anwesend, daher bat er Nao kurzerhand darum ihn nach hinten zum Laderaum zu begleiten. „Seid ihr alle in Ordnung?“ fragte der Mediziner nun nach als DIE, Shou, Shinya, Uruha & Hizaki hervor kamen und sofort ihren gesundheitlichen Zustand checkte.
 

„Ich halte es immer noch für einen großen Fehler, hierher zurück gekommen zu sein“ murmelte nur Hizaki leise vor sich hin, ging dicht hinter Shinya aus dem Hovercraft hervor und da erst wurde Kyo innerlich bewusst gemacht, dass der angehende Magus wohl etwas erlebte das in ihrer Abwesenheit passiert war. Kaum waren sie einige Schritte gegangen erstarrte er zu einer Statue, denn vor ihren Augen hängte am westlichen Eingangstor der Stadt ein geschundener & geköpfter Körper eines jungen Mannes.
 

„Kiribani-sama“ konnte er Hizaki nur unter einem schwachen Flüstern hören, wobei ihm selbst an DIE & Shinya auffiel wie tief betroffen sie waren den jungen Mann so zu sehen und auch an Uruha konnte er an dessen Körpersprache ablesen, dass er genau wusste wer dieser Mann wohl zu Lebzeiten gewesen war. „Was in aller Welt ist hier nur passiert?“ kam es nur aus Karyu hervor, der damit deutlich die Ungläubigkeit ruhend in Shinya als auch Hyde so zu Worte brachte und ihm fiel klar auf, dass ihm noch lebend das Herz aus der Brust entnommen wurde.
 

„Jemand innerhalb dieser Mauern scheint die alten Rituale der Maya auszuleben, das ist hier passiert“ kam es nur trocken aus ihm hervor, zeigte somit wenig Mitgefühl für den Verstorbenen und ging einfach stur gerade aus weiter. „Warte, Kyo-san, wir sollten ihn wenigstens begraben“ vernahm er nun Shou sagen, verdrehte dabei leicht die Augen und stopfte seine beiden Hände in die Hosentasche. „Tut das ruhig nur, Shou-san, ich geh schon mal vor und check die Umbegung ab“ meinte Kyo nur darauf, machte somit klar, dass er vorerst etwas allein sein wollte und verschwand kurz darauf in einer düsteren Nebengassen.
 

Während Ruka den Magi dabei half den Leichnahm von Ell Kiribani vom Tor zu bekommen, damit sie ihn besegnen und begraben können zog es den Shadow Deva immer mehr in die leeren Straße des Viertels in dem er sich gerade aufhielt. Da er von den erwachten Deva als Einziger sich nun mit ihnen hier anwesend befand wollte er mit dem gewissen Abstand auch die Möglichkeit ausnutzen um in Ruhe nachdenken zu können.
 

Doch anstatt wie geplant darüber nachzudenken wie er Toshiya wieder zu Sinne bringen konnte zerbrach er sich den Kopf darüber wer in aller Welt sichtliche Interesse daran hegte einen Mann nach alten Traditionen zu richten. Demnach musste dieser junge Mann wohl jemand gewesen sein, mit den die Magi tagtäglich zu tun gehabt haben und wenn er ehrlich war musste er Shinya nun in diesem Punkt ebenfalls zur Hand gehen. Sein Gefühl ließ ihn gerade nicht los, dass der Tote am Tor hängend noch eine brauchbare Verbindung zu Kaoru und auch Toshiya aufweisen soll. Welche das war, wusste er vorerst nicht, doch er würde dem nachgehen.
 

Gerade als er sich leise seufzend umdrehte um sich zurück zum Tor zu begeben wurde er aus dem Nichts heraus von einem schwarzen Wolf zu Boden gedrückt und kam ungewollt mit den Kopf am harten Straßenpflaster auf. Als er endlich wieder zu sich kam brummte sein Schädel und leise fluchend setzte sich der Shadow Deva nun auf, dabei war auf etwas Abstand zu ihm der Wolf. Warum in aller Welt kam ihm dieses Tier nur so bekannt vor? Allein die eisblauen Augen, die auf ihn gerichtet waren wirkten vertraut auf ihn und beim Versuch auf die Beine zu kommen geriet er ins Wanken.
 

Ehe er sich versah stützte ihn das Tier ab, ließ sich wieder zu Boden sinken und schaute sich nun genauer um. Ein verkümmerter als auch recht verstaubter Ort, der schon vor Urzeiten mal besser ausgesehen haben mochte und erst da bemerkte er nicht unweit von seinem Standort ein Bett in einem noch recht guten Zustand. Da sich noch alles vor seinem Augen drehte, stand er nun auf, wankte auf das Bett zu und ließ es obendrein zu, dass der Wolf dicht an seiner Seite blieb.
 

Fast eine halbe Ewigkeit schien seit seinem Sturz vergangen zu sein und er öffnete wieder seine Augen, dabei passte er sich rasch dem dämmrigen Licht im Raum herrschend an. Er wollte sich gerade aufsetzen da fiel ihm nun auf, dass er ans Bett gefesselt war. Auf einmal entsinnte sich Kyo wieder dem schwarzen Wolf der ihm aus den Nichts heraus angegriffen hatte und er biß sich dabei auf die Lippen.
 

Wessen Weggefährte das Tier wohl sein mag, scheinbar war er von dieser Person entführt worden ohne das die Anderen Notiz davon nehmen konnten. „Wir haben uns lange nicht gesehen, Niimura Tooru“ hörte er nun eine ihm vertraute Stimme sagen, von der er im Grunde seines Herzens dachte sie nicht mehr zu hören zu bekommen und sichtlich geschockt starrte er auf einen 1.70 m großen Mann mit pechschwarzen Haaren der lautlos auf ihn näher zukam. Mehrfach schluckte er um zu begreifen wer hier vor seinen Augen im Raum stand und ehrlich gesagt war sich Kyo nun nicht mehr ganz so sicher, ob er gerade träumte oder sich im Wachzustand befand.
 

„Das kann unmöglich wahr sein, du solltest eigentlich....“

„Was denn genau, mein Freund? Tot sein? Wie du aber siehst bin ich immer noch am Leben, Tooru“
 

hörte er den Schwarzhaarigen nun darauf antworten, schluckte dabei erneut und so langsam wusste er wirklich nicht mehr was er nun glauben sollte. Vor wenigen Augenblicken war doch jener Mann von ihm gegangen der jahrelang sein Tamer war und nun musste er unweigerlich feststellen, dass sein Freund von einst gegen den er damals in diesem unnötigen Krieg antreten musste doch noch quicklebendig vor ihm stand. „Das ist nur eine Illusion und wenn ich zu mir komme bist du nicht da“ meinte er nun mehr um sich selbst davon zu überzeugen, dass er gerade halluzinierte. Ja, genau das musste es sein. Er hat sich wohl arg am Kopf angehaut als er gefallen war und begann daher zu glauben Hizumi im Raum zu sehen.
 

„Ich kann dir versichern, du bist bei vollem Bewusstsein, Tooru“ sagte dieser nun recht amüsiert wirkend, kam nun näher auf ihm zu und erst da fiel ihm auf wie dünn sein Freund von einst geworden war. Die braunen Iriden des Jüngeren wirkten sichtlich gehetzt, außerdem konnte er einige feine Narben auf dessen Oberkörper erkennen und direkt an der Stelle wo das Herz liegt fiel ihm das Mal für einen Tamer auf.
 

„Wie kommt es, dass du noch lebst?“

„Das fragst du mich noch? Denk mal logischer nach, Tooru“
 

sagte der Schwarzhaarige in aller Ruhe nur darauf, setzte sich nun an den Rand des Bettes und ließ seinen Blick weiter auf den ans Bett gefesselten Kyo wandern. „Ich... ich weiß es nicht“ brachte Kyo nur hervor, schürzte dabei seine Lippen und ihm fiel eine gewisse Form der Enttäuschung in den Augen seines Gegenübers auf. „Soll ich deinem Gedächtnis etwa auf die Sprünge helfen?“ kam nun recht sarkastisch aus dem Schwarzhaarigen hervor, der nun lautlos näher zu ihm gekrochen war und sich somit direkt über ihm befand. Kyo biß sich nun verstärkt auf die Lippen, versuchte sich aus seiner momentanen Lage zu befreien, schaute seinem Gegenüber dabei tief in die Augen und innerlich verfluchte er die Situation in die er hinein geraten war. Ehe er sich versah spürte er plötzlich die Lippen des Jüngeren auf seinen eigenen ruhend und nebenbei konnte er fühlen wie sein Herz deutlich schneller schlug.
 

************
 

„Kyo-san ist verschwunden“ brachte Ruki sachlich geworden hervor, unterdrückte ein aufkommendes Gähnen und schaute dabei recht gelangweilt in die Runde. Ehrlich gesagt störte es ihm kaum, dass der Shadow Deva sich nicht mehr unter ihnen befand, da er schon damals im Institut aus diesem kaum schlau geworden war.
 

„Er ist was?“

„Verschwunden oder siehst du ihn hier irgendwo noch, Reita?“
 

antwortete er nüchtern darauf, schmiegte sich mehr in seine dünne Jacke, schloss dabei seine Augen für einen kurzen Augenblick und auf einmal war ihm als konnte er die Quelle ausfindig machen, deren DNA in ihm diese geheimnisvolle Krankheit auslöste. Leise seufzend öffnete er wieder seine Augen, starrte in Richtung Boden und erst da fiel ihm nicht unweit von Naos Standpunkt im lehmigen Boden Pfotenabdrücke auf.
 

Sie waren natürlich keine Unbekannten für ihn, denn als 13-jähriger Junge war er anwesend als sich vor den Augen der Professoren Matsumoto & Shimizu der pechschwarzhaarige Junge in einen stattlichen Wolf verwandelte. Zwar war er von der Größe her etwas kleiner als der Dark Deva, den er ebenfalls kennen lernte, doch verglichen mit den Wölfen im Yellowstone Park war dieser schon sichtlich größer als sogar die im Zoo gehaltenen Exemplare.
 

„Aoi, ich brauch deine Hilfe“ meinte er nun da seine Sinne nun wieder etwas wacher waren, blickte zu seinem Freund und selbst Shinya wollte sich ihm anschließen. „Kai-san, ich begleite sie auf der Suche nach Kyo“ schoss es nun aus Karyu hervor, zu dem er hoch blickte, rasch nickte, dann folgte er den Pfotenabdrücken die er selbst auf der in die Jahre gekommenen Pflasterstraße noch erkennen konnte.
 

Kurzerhand ging er mit Aoi, Karyu & Shinya durch einige dunkle Gassen bis die Spur plötzlich vor einer aus teilweise morschen Holzplanken verbauten Wand endete und aufmerksam suchte er nach einen brauchbaren Hinweis. „Ruki-san, hier drüben“ ließ Shinya verlauten, der auf einen schmalen Durchgang nicht unweit von ihnen entfernt deutete und fragend hob er nun eine Augenbraue an. Wie sollte da bitte ein normaler Mensch hindurch passen, vor allem wenn er so groß war wie Karyu? „Aoi, bitte pass auf, dass uns keiner in den Rücken fällt“ bat er seinen Freund, wobei er sich kurzerhand dazu entschloß samt Shinya dadurch zu krabbeln da es ihre Größe noch erlaubte und selbst Karyu schien zu ahnen was er plant.
 

„Seid vorsichtig, wer weiß was euch da erwartet“

„Ich werde euch signalisieren, wenn wir Kyo-san gefunden haben“
 

brachte Shinya nun hervor, worauf Karyu nur nickte, dann folgte er Ruki durch den schmalen Durchgang. Wer in aller Welt wäre daran interessiert den Shadow Deva zu entführen? Für den Wassermagus stand nur fest, dass er dem Älteren unbedingt helfen musste. Nicht nur, da dieser hoffentlich einen Weg wusste um Toshiya ausfindig zu machen, sondern weil dieser nun auch ein Teil ihrer Familie war. Außerdem fühlte er sich dazu verpflichtet Kyo zu helfen, da dieser ihm zur Seite gestanden war und sogar sein Leben rettete. Kaum auf der anderen Seite angekommen fiel ihm erst jetzt auf wie düster es hier war und hielt sich daher an Rukis Schulter fest um ja nicht zu stolpern.
 

Vorsichtig folgten sie einem in meterhoch gelegenen Staubschicht gekleideten Gang, der obendrein auch mit jeder Menge an Unrat verbaut war und damit sie sich nicht durchs Husten verrieten zauberte Shinya rasch eine Schützhülle aus Wasser um Ruki und sich selbst. Außerdem setzte er noch den Zauber Levitas ein, um lautlos weiter zu kommen und nebenbei konnte sich Ruki so besser auf die Spuren in der dicken Staubschicht konzentrieren.
 

„Sieh nur, Fußabdrücke“ flüsterte der Wassermagus, deutete auf die Spuren die eine Treppe hinauf führten und nach rascher Entscheidung folgten sie diesen ins obere Stockwerk. Dort war es zwar nicht so düster wie unten, doch trotzdem schien der Ort generell gesehen schon vor Urzeiten bessere Zeiten gesehen zu haben. Die Abdrücke führten sie bis an den Ende des Ganges zu einer Tür, von der man klar zwei männliche Stimmen vernehmen konnte und Shinya erkannte die von Kyo sofort wieder, auch wenn er ihn noch nicht so gut kannte wie Kaoru. Kurz schloss er seine Augen, atmete tief ein & aus, dabei machte er sich innerlich bereit der Person gegenüber zu stehen die Kyo-san kurzerhand mitgenommen hat.

二十三 - nijusan

Lange starrte er den Pechschwarzhaarigen an als er samt Shinya nun den Raum betrat und er konnte kaum glauben was er eben zu Gesicht bekam. „Hizumi-san... aber wie...?“ kam es nur aus ihm sichtlich perplex hervor, blickte ihn weiter ungläubig an und erst jetzt bemerkte er den ans Bett gefesselten Kyo.
 

„Warte mal, du kennst ihn?“

„Kennen ist schier übertrieben“
 

meinte Ruki nur darauf als er Shinyas Frage mit bekam, sich dabei auf die Lippen biss und den Älteren nun anblickte, der sichtlich unbeeindruckt seinen kalten Blick auf sie richtete.
 

„Matsumotos Liebling, dachte nicht mal im Traum daran, dass wir uns auf diese Weise wieder sehen werden“ bekam er nun von ihm zu hören, worauf er Hizumi sichtlich anfunkelte und ihm gefiel dieser herablässige Ton des Älteren nicht. Allein wie ihn dieser nun anblickte ließ das Wesen in ihm ruhend erwachen und diesmal hatte er seinen Körper kaum unter Kontrolle, da er auf die Knie zusammen sackte und mit aufgerissenen Augen feststellen musste wie die schwarzen Flecken sich rasant ausbreiteten. Ehe er sich versehen konnte hatte Hizumi ihn schon an der Kehle gepackt und ihn gegen die Wand gepinnt, dabei kämpfte er sichtlich darum noch Luft zum Atmen zu bekommen.
 

„So einfach lasse ich dich nicht davon kommen“ kam es recht abwertend und kalt aus Hizumi hervor, schluckte dabei sichtlich und erst jetzt fiel ihm aus dem Augenwinkel heraus auf wie erstarrt Shinya auf die gesamte Situation reagierte. Ehrlich gesagt konnte er es ihm nicht verüblen, wahrscheinlich hätte er genauso reagiert wie der Wassermagus eben auf die gesamte Situation reagierte. Langsam aber sicher verschleierte sich sein Blick aufgrund des herrschenden Luftmangels und ehe er sich versah durchzog ein stechender Schmerz seinen gesamten Körper. „Ich...“ kam nun aus ihm hervor, versuchte den Älteren vor sich genau anzusehen, doch da driftete sein Geist auch schon ab und er bekam nur noch am Rande mit wie sein Körper am hölzernen Fußboden aufkam.
 

Lange hatte er sich schon überlegt wie es denn wohl sein mag, wenn diese Krankheit ihn endgültig bezwingen und was er dabei fühlen würde. Vor seinen Augen war nun alles in schwarz gehüllt und doch nahm er wie von weit entfernt mit wie sich eine Stimme nun zu rühren begann die sichtlich zitterte. War das etwa Uruha? Nein, sein Freund befand sich ja doch bei Kai also musste es eine andere Person sein die sich mit ihm im Raum befand. Immer weiter driftete er in die unbekannte Dunkelheit ab, die ihn nun umgab und er bekam auf einmal das wohlige Gefühl recht bald in Sicherheit zu sein. Ja, wahrscheinlich war es besser so. Einfach nur fallen lassen und innerlich sich entspannen, dann konnte ihm nichts mehr passieren.
 

Ein kurzers Lächeln huschte über seine Lippen als er in vertraute Arme gezogen wurde und als er aufblickte schaute er direkt in das Gesicht seiner Mutter. War nun also endlich die Zeit für ihm gekommen zu seiner Familie zu dürfen die er so sehr vermisste? Selbst sein Vater war anwesend und beide streckten nun einladend ihre Hände ihm entgegen. Gerade als er dabei war nach den Händen seiner Eltern zu fassen, war ihm auf einmal als zöge eine ihm unbekannte Macht ihn davon und alles rund um ihn herum verblasste augenblicklich. Welcher Vollidiot wagte es bitte ihn nun von seiner Familie zu trennen?
 

Gerade als Ruki die Augen wieder öffnete fiel ihm Shinya auf, der direkt vor ihm stand und ein Rapier wie aus dem Nichts herbei gerufen zu haben schien mit dem er Hizumi vorerst auf Abstand hielt. Sich aufrappelnd fiel ihm auf, dass Kyo sich bei ihnen befand und ihm auf die Beine half, dabei wurde ihm erst jetzt bewusst was Shinya eben getan hatte. // Der Wassermagus muss wohl der Sanktmagie mächtig sein // dachte er sich gerade, richtete seinen Blick nun auf den schwarzen Wolf der mit gesträubten Fell vor ihnen stand und erst da fiel ihm an ihm selbst auf, dass die mysteriösen schwarzen Flecken an seinem Körper komplett verschwunden waren.
 

„Ruki, alles in Ordnung?“ vernahm er nun Aois Stimme, drehte sich nun zu seinem Freund und ehe er sich versehen konnte war Hizumi auch schon wieder verschwunden. „Was ist bitte passiert?“ fragte er nun nach, da er sich nur noch an den stechenden Schmerz erinnerte, der seinen gesamten Körper durchzog. „Du bist gestorben und Shinya hat sofort Erzengel auf dich angewandt, nachdem er Hizumi kurz immobilisieren konnte“ erklärte Kyo ihm in kurzen Worten die Sachlage, dabei klang dieser recht nüchtern und als er ihn genau anschaute konnte er an Kyo deutlich ablesen, dass dieser gerade im Kampf mit sich selbst war.
 

„Wir haben ein gewaltiges Problem, nun da Hizumi wieder bei vollen Kräften ist“ sagte Kyo nun zu Karyu & Aoi mit denen er samt Shinya & Ruki sich am Weg zurück zu den Anderen machte und er ballte dabei eine Hand zur Faust. Er konnte einfach nicht glauben, dass sein Freund von einst den Krieg fast schon unbeschadet überlebt hatte und obendrein auch noch das Zeichen eines Tamers trug, obwohl dieser doch ein Shadow Deva wie er - Kyo - selbst war.
 

Demnach musste es da draußen noch einen weiteren Shadow Deva geben, dessen Tamer sein Freund geworden war, doch auf die einfache Tatsache das Hizumi sein wahrer Tamer war kam er in diesen Augenblick nicht. Nebenbei musste er so schnell wie möglich Toshiya ausfindig machen und ihm sagen, dass Kaoru möglicherweise noch am Leben war, doch wo sollte er den Dark Deva nun suchen? Was, wenn sich dieser nicht in Tavina aufhielt, wo sollte er dann seine Suche ansetzen?
 

************
 

„Das Orakel ist bereit euch zu empfangen“ sagte die alte Frau zu ihnen als sie sich nun im Inneren des Schreins befanden, worauf Tsukasa nur nickte und mit Ni~ya gemeinsam den dunkel gehaltenen Raum betrat, in denen man von Rauchschwaden und Duftwolken fast erschlagen wurde. Vor einer steinernen Abgrenzung setzten sie sich auf zwei kleine Kissen, entzündeten jeder ein Räucherstäbchen und stecketen dieses vor ihnen in den Sand. „Lang ists her, dass ich euch gesehn. Erwacht ihr seid aus tiefen Schlaf um zu vollenden euer Schicksal. Verbündet aus der Schlacht von einst, ihr sollt erhalten eure Macht von einst“ sagte ein Mann mit langen grauen Haaren und Augenbinde zu ihnen, der inmitten der wabernden Rauchschwaden langsam auf sie näher trat, dabei wagte keiner von beiden ihn direkt anzusehen.
 

„Valkyrie, Krieger des Windes, Wächter allen geflügelten Lebens, tritt hervor“ vernahm Tsukasa nun die Aufforderung, stand nun auf, ging die paar Schritte näher und verbeugte sich vor dem alten Mann, der sich ihnen gegenüber als blinder Priester heraus stellte
 

„Tief ruht Raphaels Erbe in Euch, doch gefallen ward ihr aufgrund des Temperaments. Erwacht zu neuen Glanz und erfüllt zu vollen Bewusstsein eure Pflicht“

„Das werde ich, bei meiner Ehre“
 

antwortete Tsukasa nur darauf, der nun vor dem Priester kniete und für einen kurzen Augenblick fühlen konnte, wie eine Art Siegel in seinem Inneren entfernt wurde.
 

„Beowulf, Krieger aus alten Zeiten, Wächter allen vierbeinigen Lebens, tritt hervor“ sagte dieser nun zu Ni~ya, folgte dem Aufruf und da erst schien Tsukasa zu verstehen, weshalb sie - die Dark Deva - an diesen geheimnisvollen Ort aufgebrochen waren. Nur hier war es ihnen möglich jene Stärke zu erlangen, die sie im kommenden Kampf benötigen würden. Vor seinen Augen legte der Priester seine Hand bei Ni~yas Haupt auf und auch wie zuvor bei ihm selbst schien er auf diese Weise etwas im Inneren seines Freundes entfernt zu haben.
 

„Geht, befreit von der Pest die Welt. Zu lang sie schon existieren, zu lang sie uns schon vergiften. Geht und reinigt in Namen Gaias das Antlitz dieses Planeten, geht und erfüllt eure Pflicht“ bekamen sie noch die Worte des Priesters mit, dann durften sie den Schrein verlassen. Stumm folgten sie einen schmalen Pfad hinauf zum Gipfel des schroffen Berges auf dem sie sich befanden und erst da fiel ihnen auf, dass sich der Weltenbaum in einem sehr schlechten Zustand befand. „Er leidet wohl sehr“ brachte Tsukasa nun leise hervor als ihm nun auch die Anwesenheit der beiden Finnen und der beiden Koreaner auffiel während er seinen Blick direkt auf den Baum gerichtet hielt.
 

Als Deva kannten sie ihre Aufgabe ganz gut. Sie waren es, die für das Gleichgewicht verantwortlich waren und nun da die Menschheit selbst aus ihren Fehlern von einst nicht lernen wollte, mussten sie die große Säuberung durchführen. Doch waren sie auch geistig dazu in der Lage? Was war mit jenen Menschen, die auf ihrer Seite standen? Ein leises Seufzen entwicht Tsukasas Lippen, denn Gaias Entscheidungen durften nicht einmal ansatzweise bezweifelt werden. Sie, die Deva waren genau wie einst die Titanen ihrem heiligen Schoß entsprungen und wurden nur dann von ihr erweckt, wenn eine Gefahr für den gesamten Planeten bestand. Im Grunde genommen waren sie nichts anderes als die Wächter für jegliches Leben, dass sich auf diesem Planeten befand.
 

„Ich hatte ernsthaft gehofft die sagen uns, wie wir den Chaos Deva aus den Weg räumen“

„Wir haben ein weitaus größeres Problem“

„Ich weiß...“
 

meinte nur Rain darauf, der ganz genau wusste was Ni~ya damit ansprach. Das Ende des Planeten würde kurz bevor stehen, wenn ihnen nicht rasch eine brauchbare Lösung einfiel wie sie den außer Kontrolle geratenen Toshiya wieder zur Raison bringen konnten.
 

„Rettet den Urvater und den Planeten, das wurde mir vom Priester gesagt“ brachte Lauri nun hervor, der dabei sichtlich frustriert klang und keiner von ihnen schien zu wissen, was mit dieser Botschaft gemeint war.
 

„Der Urvater?“

„Der Urvater von was?“

„Die meinen doch nicht etwa Kronos, oder?“
 

fragte Rick vorsichtig nach, der ja damals kurz nach seinem Erwachen als Dark Deva alle brauchbaren Hinweise in Form von Sagen, Mythen & Legenden nachgegangen war.
 

„Das mit dem Planeten leuchtet mir ja noch ein, aber der Urvater?“ kam es aus Ville Valo hervor, der dabei sichtlich skeptisch wirkte und schaute fragend seine Freunde an. „Es gibt so viele unterschiedliche Kulturen, woher sollen wir wissen wer genau gemeint ist?“ warf nun Ni~ya ein, der seine Arme verschränkte, seinen Blick auf den Weltenbaum richtete und in diesem Augenblick stimmten ihm seine Freunde zu. Woher sollten sie bitte wissen, wer denn konkrekt als Urvater gemeint war?
 

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Nao reagierte recht angespannt aufgrund dieser Neuigkeiten und blickte Kyo direkt an während Shou sich gleich einmal um Rukis Werte kümmerte. „Das sind wahrlich düstere Aussichten, die uns nun bevor stehen“ meinte der Wissenschaftler nur darauf, seufzte kurz auf und legte eine Hand auf seine Stirn. Damit hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet. Die gesamte Situation schien ihm buchstäblich über den Kopf hinaus zu wachsen.
 

Eigentlich war er von damaligen Präsidenten nur dazu beordert worden Ruki genau zu beobachten und nun steckte er tief in einer Sache mit drinnen, die er sich selbst gegenüber nicht einmal ansatzweise erklären konnte. „Kyo-san, ich habe eine Bitte an dich: nimm die Magi mit dir mit und versuch den Dark Deva zu finden der außer Kontrolle geraten ist. Ich werde in der Zwischenzeit hier die Stellung halten und euch mit brauchbaren Informationen versorgen“ brachte Nao nun hervor, schaute den Shadow Deva vor sich genau an und ein Lächeln huschte über seine Lippen als dieser nickend zustimmte.
 

„Ich kehre erst zurück, wenn ich Toshiya-san gefunden habe“ sagte Kyo nun zu Nao, dann drehte er sich um und steuerte kurzerhand auf Shinya zu, der ihn direkt anschaute. „Shinya-san, bitte sag den anderen Magi Bescheid, dass wir aufbrechen werden“ sagte er ruhig zu Kaorus Schützling, worauf dieser nur rasch nickte und kurzerhand waren neben Shinya noch Uruha, DIE, Shou und Kamijo bereit für den Aufbruch. Eigentlich dachte Kyo der Jüngere würde nur die ausgebildeten Magi mitnehmen, doch da dieser die drei Auszubildenen nicht zurück lassen wollte kamen diese ebenfalls mit ihnen mit.
 

„Also das mit den Azubis musst du mir genauer erklären, Shinya-san“

„Kamijo steht kurz vor der Prüfung, also ist er fast ein regulärer Magus. DIE-san hat erst den ersten Teil seiner Ausbildung hinter sich und Shou-kun wurde mir als Schüler anvertraut, also kann ich sie nicht einfach so zurück lassen“
 

erklärte ihm Shinya nun als sie sich auf den Weg zum Apartment machten, in dem der Wassermagus bis jetzt mit Kaoru & Toshiya gemeinsam gelebt hat und als er leicht verwirrt zu Shou blickte nickte dieser ihm zustimmend zu.
 

„Dann ist also nur noch der Typ da ein Magus wie du?“ stellte er die weitere Frage an Shinya, deutete dabei auf Uruha und der Jüngere nickte nur mit einem leichten Lächeln.
 

„Uruha-san ist ein Illusionist“

„Da gibst Unterschiede bei euch?“

„Ja, die gibt es, Kyo-san“

„Und welche genau?“

„Magi bezeichnet man jene, die mit einem oder mehreren Elementen als Quelle ihrer Kraft verbunden sind. Illusionisten hingegen kannst du in einer gewissen Weise als Lichtmagi bezeichnen, da sie ihre Kraft aus jeglicher Lichtquelle und den Spektralfarben beziehen“
 

erklärte Shinya ihm nun den Unterschied und ehrlich gesagt war ihm das dann doch etwas zu hoch. So gut bewandert in Physik war er leider nicht. Trotzdem nickte Kyo nur darauf, stopfte seine Hände in seine Hosentaschen und folgte dem Wassermagus ins Innere des Wohnkomplexes, wobei Uruha sich bereit erklärte mit den Auszubildenden hier zu warten.
 

Ehrlich gesagt war er das erste Mal in der Wohnung in der Kaoru bisher lebte und er musste leicht schlucken, da er das Gefühl hatte neben Toshiyas auch noch seine Präsenz zu vernehmen. Trotzdem konnte er nebenbei auch noch klar fühlen, dass Hizumi innerhalb dieser Räume vor Kurzem gewesen war und biss sich deshalb ganz kurz auf die Lippen. „Niemand hier“ vernahm er Shinya leicht traurig sagen, ging auf ihn zu und strich ihm dabei tröstend über den Arm. „Wir finden ihn schon“ sagte er aufbauend zum Jüngeren, schaute ihn genau an und er lächelte nun als ihm das leichte Lächeln auf Shinyas Lippen auffiel.
 

„Hat euch Kaoru je erzählt, woher er wirklich stammt?“

„Was seine Vergangenheit betrifft, so hat er uns kaum etwas darüber erzählt“
 

vernahm er Shinya leicht seufzend sagen, schaute den Jüngeren genau an und ehrlich gesagt wurmte es ihm gerade sehr, dass ausgerechnet Kaoru Niikura so ein riesiges Geheimnis um seine eigene Vergangenheit machte. Bevor er nun mit Shinya die Wohnung verließ erzählte er ihm in der Kurzfassung das Wichtigste über Kaoru das Shinya unbedingt wissen musste und sichtliche Nachdenklichkeit strahlte der sandbraune Wassermagus nun ihm gegenüber aus.
 

„Deswegen kennst du also Kaoru-san so gut“ hörte er Shinya nur darauf sagen, fühlte deutlich seinen Blick auf sich ruhen und nickte dabei nur. „Vergiss nicht, Shinya-san, ich war tausend Jahre lang mit ihm verbunden gewesen“ kam es nun auf sanfte Weise aus Kyo hervor, der Shinya direkt in die Augen schaute und kurz darauf traurig den Blick senkte.
 

„Hast du eine Vermutung?“

„Wäre Kaoru noch lebendig, dann ja“
 

kam es leise seufzend aus dem Shadow Deva hervor, stopfte nun beide Hände in seine Hosentaschen und innerlich begann er sich nun zu fragen, wie viel der Dark Deva wirklich über Kaorus Vergangenheit wusste. Laut Shinyas Aussage war diese ja auch Toshiya gegenüber vorenthalten worden, daher glaubte er kaum daran diesen an jenem Ort aufzufinden der ihm gerade in den Sinn kam.
 

„Es sei denn, er...“ murmelte Kyo nun vor sich hin als ihm doch noch etwas einfiel, dass er Anfangs in keinerlei Zusammenhang zu ihrer jetzigen Lage sah.
 

„Was denn, Kyo-san?“

„Es sei denn, der Dark Deva in Toshiya ist jener, der seinen Körper damals opferte um Kaoru und auch Hizumi vor einem gewaltigen Fehler zu bewahren“
 

kam es nachdenklich aus Kyo hervor und erst jetzt fielen ihm gewisse Parallelen zum jungen Mann von damals auf, der sich absichtlich in Kaorus Schwert fallen ließ. Die kalten, ausdruckslosen schwarzbraunen Augen, die ihn fast schon zu durchbohren drohten. Die unendlich langen kohlrabenschwarzen Haare, die wie ein feiner Satinschleier fielen. Das schneeweiß wirkende Gesicht mit den dunklen Lippen, welches wie von einem Engel erschaffen auf ihn wirkte.

„Kyo-san?“ fragte Shinya nun nach, fühlte dessen Hand auf seiner Schulter ruhen und biß sich dabei auf die Lippen. „Wir brechen sofort auf“ meinte er nun zum Wassermagus, schaute ihn dabei nicht an und bemerkte somit auch den fragenden Blick des Jüngeren nicht als sie nun gemeinsam die Wohnung verließen. Er wollte nun so rasch wie möglich Toshiya finden um sich selbst zu vergwissern, dass in diesem wirklich jener Dark Deva schlummerte von dem er vermutete der er war.
 

Auf der Suche nach Hizumis Aufenthaltsort hatte sich ihnen kurzerhand ein junger Mann angeschlossen, der die bergige Landschaft wie seine Westentasche kannte. Er war definitiv jünger als Kaoru oder er selbst, trotzdem schien etwas ungewöhnlich an ihm zu sein.
 

„Bist du sicher, dass es der richtige Weg ist?“

„Ja das bin ich, denn hier in der Nähe habe ich einen schwarzen Wolf gesehen“
 

sagte dieser nun zu ihnen, wobei er kurz eine Augenbraue anhob und sich innerlich nun fragte, weshalb Kaoru so vertrauensseelig mit dem jungen Mann umging.
 

„Ich bin Kaoru und das hier ist Tooru. Wie lautet denn dein Name?“

„Mein Name? Es gibt so viele auf dieser Welt und doch besitze ich keinen Einzigen davon“
 

hörte er ihn nun sagen, blickte verwundert diesen an und was ihn so am Jüngeren irritierte war obendrein dessen Ausstrahlung. „Dann nenn ich dich halt Hayabusa“ meinte er nun rasch darauf, da ihm sonst nichts passendes für ihn eingefallen wäre und blickte dabei kurz zu Kaoru.
 

„Darf ich raten? Der Wolf, den ihr sucht, ist er genau wie Tooru?“

„Ja so in etwa, nur ist er außer Kontrolle geraten“
 

vernahm er nun Kaoru halbwegs die Lage erklären und sein mulmiges Gefühl stieg weiter an, was ihren Wegbegleiter betraf. // Wer bist du wirklich, Hayabusa? // schoß ihm nun der Gedanke durch den Kopf als es nun langsam dämmerte und sie ihr Nachtlager innerhalb einer geschützten Höhle aufschlugen.

二十四 - nijuyon

„Kyo-san, was ist los?“ fragte Shinya nur nach als dieser unverzüglich mit DIE, Kamijo, Uruha, Shou und ihm über eine veraltete Teleportationsstelle Tavina den Rücken zukehrte und sie sich so auf einmal in einem Gebiet wieder fanden, dass weder Shou noch den Magi all zu bekannt war.
 

„Ich habe eine Vermutung, wo er sein könnte“

„Meinst du Toshiya?“

„Ja bzw besser gesagt das Wesen in ihm“
 

antwortete Kyo nur darauf, steuerte instinktiv die kleine Gruppe durch den dichten Mischwald und ignorierte so die fragenden Blicke der Anderen die auf ihm ruhten. Früher waren hier noch eindeutig Landstraßen & Dörfer gewesen, doch mit der Zeit hat der Wald offensichtlich seinen angestammten Platz sich zurück geholt. Trotzdem wusste er ganz genau in welche Richtung er reisen musste und als ihm klar wurde das es langsam zu dämmern begann teilte er nur mit, dass sie hier ihr Lager aufschlagen würden.
 

„Warte mal, hier draußen?“ kam es sichtlich geschockt aus Uruha heraus, der weit & breit keine Möglichkeit für eine Unterkunft erspähen konnte und Kyo direkt anschaute. „Ja hier draußen“ kam leicht murrend aus dem Shadow Deva hervor, verdrehte dabei leicht die Augen und teilte rasch die Aufgaben ein bevor die Nacht herein brach.
 

„Shinya, nimm Uruha und besorge Wasser zum Kochen & Trinken. Shou, du sorgst dafür, dass wir eine anständige Feuermulde zur Verfügung haben. Kamijo, suche nach Feuerholz, pass auf das es nicht zu feucht und nicht zu morsch ist. Ich werde den Rotschopf hier mitnehmen um nach Essbaren zu schauen“ brachte Kyo nun rasch hervor, wobei einige leicht verwirrte Blicke auf ihm ruhten, doch ausgerechnet Kamijo schien rasch verstanden zu haben worauf der Shadow Deva mit dieser Aufteilung hinwollte und begab sich sofort auf die Suche nach Feuerholz.
 

„Wieso nimmst du nicht Shou oder Shinya mit?“ wollte DIE nun wissen, der Kyo fragend anschaute und sein Blick auf ihm ruhte. Leicht schmollend verzog er seine Miene als Kyo ihm nun andeutete still zu sein und erst da fiel ihm das Reh auf, dass der Shadow Deva im Visier hatte. „Los, hilf mir anstatt blöd rumzustehen“ fauchte Kyo ihn an als das Reh nun die Flucht in Angriff nahm und ehrlich gesagt war er doch kein Marathonläufer um mit so einem agilen, anmutigen Geschöpf mithalten zu können.
 

„Warte mal, du hast doch nicht etwa geplant...“

„Vielen Dank, jetzt ist unser Essen auf & davon“
 

fauchte Kyo ihn nun an, zuckte leicht zusammen als er das Aufblitzen in den braunen Iriden bemerkte und er musste leicht schlucken, da Kyo scheinbar ziemlich ungemütlich wurde wenn er wütend war. Schweigend folgte er dem Shadow Deva weiter in den Wald hinein, dabei bekam er einfach nicht aus dem Kopf, dass sie eines der Lebewesen von hier überhaupt essen konnten. Selbst in Tartaros erhielten sie Nahrung wie er es aus Tavina gewohnt war und die rannte nicht einfach so herum. Diesmal war er es, der im Unterholz etwas erspähen konnte und er machte Kyo kurzerhand darauf aufmerksam. Zwar war es diesmal kein Reh, doch es war genau so wachsam und diesmal nahm sich der angehende Feuermagus vor eine Hilfe zu sein.
 

Kyo ging rasch in den Angriff über, worauf das Tier zu flüchten versuchte und mit einem Feuerillusionszauber, den er von Uruha aufgeschnappt hatte konnte er so ihr Abendessen sichern. „Was ist das denn genau?“ wollte er nun wissen als Kyo sich das Blut von den Klauen leckte mit dem er es zur Strecke gebracht hatte und blickte es mitleidig an. „Eine junge Hirschkuh. Das Fleisch wird uns für eine Weile reichen“ meinte Kyo nur darauf, blickte ihn genau an, nickte nur rasch, dann half er ihm auf zwei schmalen Stämmen die erlegte Hirschkuh zu binden und so kehrten sie ins Lager zurück, wobei er ehrlich gesagt jetzt verstand warum weder Shou noch Shinya mit Kyo auf der Suche nach Essbaren waren. Nebenbei zeigte Kyo ihm noch einige Beeren die gerade reif genug zum Essen waren und erklärte ihm ganz genau welche er ohne Bedenken essen konnte. DIE nickte nur rasch, probierte gerade eine Himbeere und er war sichtlich erstaunt von deren Geschmack, da er noch nie zuvor so etwas gekostet hatte.
 

„Nehmen wir davon auch einige mit?“

„Klar, warum nicht“
 

antwortete Kyo nur mit einem leichten Lächeln als er seine Frage mitbekam und in einer töneren Schale, die gut erhalten im Moos lag sammelte er einige von den reifen Himbeeren, wobei er auch die Heidelbeeren dazu gab auf die Kyo ihn ebenfalls aufmerksam machte.
 

„Wie kommt es, dass diese Beeren so anders schmecken als jene in Tavina?“ schoß ihm nun die Frage hervor, die gerade in seinem Kopf herum spukte und Kyo anschaute. Der Deva schien mehr über die Welt außerhalb zu wissen als er je selbst bisher in Erfahrung bringen konnte. „In Tavina und auch im Reich der Äonen wird jegliches Nahrungsmittel im Reagenzglas erzeugt, hier hingegen ist die Natur der Produzent“ erklärte ihm Kyo schließlich den gewaltigen Unterschied und eine weitere Frage schoß ihm nun durch den Kopf. Wieso sollten die Bewohner dieser beider Gebiete auf einmal nur noch aus dem Reagenzglas leben, wenn es scheinbar hier außerhalb soviel an Vielfalt gab?
 

„Kurz nach dem Ende des großen Krieges beherrschte eine gewaltige Dürreepisode den gesamten Planeten, die Menschen dazu zwang den Himmel als Lebensraum zu erobern und da kann ja bekanntlich kaum etwas wachsen. Daher entschieden sich die damaligen Gründerväter dazu, wichtige Medikamente & Lebensmittel nur noch aus dem Reagenzglas heraus zu vertreiben“ brachte Kyo nur hervor, der diese Frage gerade in Daisukes Kopf klar lesen konnte und leicht aufseufzte. Denn diese Dürre damals war von der Menschheit hausgemacht gewesen, da er sich noch ganz gut daran erinnern konnte. Mit Kaoru war er in diesem Zeitpunkt im bergreichen Norden Japans gewesen als diese ausbrach und somit waren sie neben den dort lebenden Tieren & Pflanzen recht gut geschützt gewesen. Selbst Ni~ya & Tsukasa hatten die Dürre dort mit ihnen ausgeharrt, dabei sprachen sie in aller Ruhe über die weiteren Vorgänge jedes Einzelnen.
 

Kurz nickte DIE nur, kehrte nun mit Kyo zum Lager zurück und er grinste leicht als Kamijo gerade nachfragte ob man die auch essen konnte, da er scheinbar neben Feuerholz noch etwas fand. „Die hier sind genießbar, Kamijo-san, denn es sind Shiitake-Pilze“ brachte Kyo nur hervor, worauf Kamijo seine Taschen entleerte und noch ein paar dieser Pilze zu Tage beförderte. „Kyo-san, ich hoffe das geht in Ordnung“ meinte nur Shinya, der auf ein Gefäß deutete in dem etwas sich zu befinden schien. Neugierig warf er einen Blick hinein und er war erstaunt, dass diese Lebewesen sich ganz ruhig auf Boden aufhielten. „Ich wusste ja nicht was das ist, die sind uns erst am Weg zurück aufgefallen“ hörte er Uruha rasch sagen, worauf er nur leicht grinsend den Kopf schüttelte und weiterhin diese Lebewesen beobachtete. Kyo schien zufrieden mit ihnen zu sein, denn aus seiner Erklärung heraus handelte es sich hier um Flußkrebse die der Illusionist beim Wasser holen mit eingesammelt hatte.
 

„Worauf wartest du bitte noch?“ grummelte Kyo nun als ihm erst jetzt klar wurde, dass aller Blicke auf ihm ruhten, strich sich verlegen durchs Haar, sorgte für das wärmende Feuer und als in der anderen Grube, die Shou noch angefertigt hatte die Flammen ausgegangen waren musste er Kyo dabei helfen die heißen Steine in eine Grube zu geben. Uruha & Kamijo hatten inzwischen die Krebse in ein paar Blättern eingewickelt, worauf diese samt der Hirschkuh in den Boden gelassen wurden. Diese wurde ebenfalls mit Blättern abgedeckt, dann kam die Erde hinauf. Da sie alle regelrecht interessiert waren, woher Kyo so ein breites Wissen über das Leben an sich hatte stellten sie ihm nun einer nach dem Anderen Fragen, dabei bekam DIE auf einmal das Gefühl, nicht einmal annähernd das gelernt zu haben was der Shadow Deva selbst in jungen Jahren so zu erlernen hatte.
 

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Ein warmes Licht erweckte ihm aus dem tiefen Schlummer in dem er sich befand und verwirrt blinzelte er leicht, da alles ganz anders aussah als er in Erinnerung hatte. Wo immer er sich hier auch befand, hier schienen ganz andere kosmische Gesetze zu gelten. Ihm war als würde er durch den Raum in konstanter Geschwindigkeit schweben, obwohl doch sichtlich die Schwerkraft zu verspüren war und erstaunt ließ er seinen Blick umher schweifen als er festen Boden unter den Füßen spürte. Er konnte das Leben in den unterschiedlichsten Formen ihrer Existenz hier erkennen und langsam betrat er selbst ebenfalls diesen Raum, dabei war ihm auf einmal, dass sein Körper sich schlagartig zu verjüngen schien. In der Mitte des Raumes konnte er etwas erkennen, dass in seinen Augen menschlich wirkte und es verschlug ihm sichtich die Sprache als er sein eigenes Ich erkannte so wie er einst gewesen war als er schließlich auf Kyo traf.
 

Doch wenn er hier auf sein vergangenes Ich traf, wieso war dann nichts weiter aus seiner Vergangenheit in diesem Raum anwesend? „All das, was dich hier in diesem Raum umgibt ist deine Vergangenheit“ vernahm er nun eine Stimme zu ihm sagen, drehte sich erstaunt um und bemerkte einen recht blaß wirkenden Mann in einer langen eleganten Robe gekleidet.
 

„Dann bin ich also wirklich...?“

„Nein, du bist kurz davor das Irdische komplett abzustreifen“
 

erklärte ihm der Mann nur, wobei er sichtlich verwirrt wirkte und seinen Blick erneut durch den Raum schweifen ließ. Weder von seinen beiden Schützlingen, noch von Kyo oder von Sachie konnte er eine Spur erkennen und das wurmte ihn doch sehr. Schließlich war er doch ein Jahrtausend lang als Mensch auf dem Planeten gewandelt und das einzige was er aus dieser Zeit zu sehen bekam war sein eigenes Abbild? In seinen Augen schien hier etwas nicht zu stimmen und richtete nun seinen Blick auf den Fremden in der eleganten Robe. „Wenn ich nicht tot bin, wo bin ich denn dann?“ wollte er nun wissen, verschränkte dabei seine Arme und tief in seine Inneren versuchte er sich auf das minimalste Signal von einem jener Personen zu verspüren, die ihm am Herzen lagen.
 

„An jenem Ort wo alles beginnt“

„Und wo genau soll das denn sein?“

„Tief im Herzen des Andromedanebels liegt der Stern, der uns Antiker erschuf“

„Warte mal, du irrst dich gewaltig, denn ich bin ein Mensch“

„Du wurdest nur in der Hülle eines Sterblichen wieder geboren als unser Heimatstern starb“
 

erklärte ihm nun der Mann, worauf er weit die Augen aufriß und ein paar Schritte nach hinten stolperte. Wenn sein Gegenüber eben die volle Wahrheit erzählte, dann war er weitaus älter als jeder Einwohner Tavinas & dem Reich der Äonen zusammen gezählt und er war dem nach eine Art von außerirdischen Lebens wie alle anderen Antiker auch, die umbarmherzig von der Menschheit gejagt worden war.
 

„Wahrscheinlich fragst du dich wie das Volk der Antiker auf diesen Planeten gelangen konnte“

„Sag mir bloß nicht, es hat etwas mit den Deva zu tun“

„Der Urvater aller Deva ist von Gaia damit gestraft worden alle tausend Jahre wieder geboren zu werden, nur weil er euch auf den damals noch recht jungen Planeten holte“
 

vernahm er nun die Worte, blickte diesen nun eingehend an und all diese Worte machten in ihm keinerlei Sinn. Wenn er wirklich wie behauptet ein Antiker wäre, dann hätten die damaligen Wissenschaftler das doch in ihren Tests festgestellt und ihn mit Sicherheit in eines der vielen Institute gesandt wo man diese wie Laborratten detailgetrau untersuchte.
 

Nein, sein Gegenüber hier irrte sich gewaltig. Er war eindeutig ein Mensch mit einer recht ungewollten Fähigkeit, mehr nicht. Demnach müsste er auch klar Eindrücke & Erinnerungen aus diesem Leben klar vor sich sehen und nicht in einem unbekannten Raum mit Bildern von Lebensformen stehen die weit vor ihm existiert haben.
 

„Erzähl diesen Mist ruhig einem Anderen, ich glaube dem kein Wort“ meinte er nur stur darauf, ging nun an dem blaß wirkenden Mann in der Robe vorbei und verließ einfach den Raum ohne zu wissen was genau dahinter lag und was ihn dort erwarten könnte. // Ich habe noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen // schoß ihm nun der Gedanke durch den Kopf, hob schützend den Arm vor die Augen da es unglaublich hell wurde und ehe er sich versah konnte er den Duft von Regen als auch den von verschiedener Bäume auf einmal wahrnehmen.
 

Ein Lächeln huschte über seine Lippen, denn instinktiv wusste er ganz genau wo er gelandet war. Die Wälder Hyogos in denen er in einem kleinem Dorf abseits der großen Städte hinein geboren war. Wie lange es her war, dass er hier herum gestreift war wusste er nicht mehr so genau, doch dieser vertraute Geruch war ihm trotz all den Jahren immer noch in Erinnerung geblieben. Die Augen schließend blieb er vorerst im warmen Regen stehen, lauschte seiner näheren Umgebung und er konnte im Moment nichts ungewöhnliches in dieser wahr nehmen. Während er sich weiter konzentrierte fiel ihm offensichtlich ein Stein vom Herzen, da er gleich zwei ihm vertraute Anwesenheiten zwar schwach aber doch distinktiv verspüren konnte und er entschloß sich gleich einmal dazu sich zu dem Standort zu begeben wo sie sich gerade inmitten des riesigen Waldgebiets befanden.
 

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Seit Tagen streifte er nun mit DIE, Shinya, Uruha, Shou & Kamijo durch diesen Wald, dabei erreichten sie erst bei Anbruch des nächsten Tages jenes Ziel, dass der Shadow Deva so anstrebte. „Ich geh keinen Schritt weiter“ hörte er Uruha nun sagen, schüttelte kurz den Kopf, wobei ihm rasch auffiel wie auch Kamijo, Shinya & Shou am Rande der erreichten Lichtung verweilen wollten. Innerlich war er froh darüber, dass sie wenigstens Respekt vor den Toten zeigten und selbst DIE bestand nach einiger Überlegung darauf zu warten. Warte mal, wie hatte Shinya ihm noch einmal Uruhas Gabe erklärt? Ein Illusionist war im Grunde genommen jemand, der auf Licht reagiert. Doch Kyo ahnte in genau diesem Augenblick, dass noch weitaus mehr dahinter steckte. Er vermutete innerlich, dass Uruha in der Lage war selbst die Anwesenheit der Toten zu sehen, welche meist vor dem menschlichen Auge geschickt verborgen blieb.
 

Langsam schritt er auf den Umriß zu, der einst das Wohnhaus bildete und er war sichtlich erstaunt darüber, wie rasch es hier zu grünen begann. Vor ein paar Wochen war der Boden noch klar sichtbar gewesen als er zuletzt hier gewesen war und nun reckten sich auch schon einige junge Laubbäume der Sonne entgegen. Kyo nahm klar die Geister der Vergangenheit wahr, dabei versetzte es ihm sichtlich einen Stich ein verblassendes Abbild von Kaoru direkt vor sich zu haben. Eines wurde ihm in diesem Augenblick klar: die Verstorbenen von damals hatten endlich ihren wohlverdienten Frieden gefunden. Rasch betete er für jene Familie, die ihm einst Unterschlupf gewährte und dank der er sich wenigstens menschlich fühlen konnte, dann verließ er das Grundstück und kehrte recht nachdenklich geworden zu seinen Reisegefährten zurück.
 

Ausgerechnet hier hatte er sich eine brauchbare Spur erhofft Toshiya zu finden, doch er war offensichtlich mit seinem Rat am Ende. Dann wusste der Dark Deva innerhalb von Kaorus Schützling ruhend nicht, wo dieser einst lebte bevor er in den großen Krieg involviert worden war. Die einstige Straße hinab ins Dorf folgend wanderten sie alle samt schweigend durch den Wald und ehrlich gesagt wusste Kyo nicht mehr, wo genau er noch nach einer brauchbaren Spur suchen sollte die sie zu Toshiya führen würde.
 

„Kyo-san“ riß ihn Shou nun aus seinen Gedanken als vor ihnen merkwürdige Gestalten aus dem Boden schoßen und tief in seinem Inneren ahnte er schon wieso sie ausgerechnet hier auftauchten. Da diese Wesen eine recht alte Sprache auf mentale Weise sprachen ließ Kyo nicht anmerken, was von ihm gefordert wurde und wandte sich an Shinya. „Folgt den Weg weiter nach Westen bis ihr eine große Lichtung erreicht. Ich möchte, dass ihr euch dort so verdeckt wie möglich haltet und dort auf meine Rückkehr wartet“ sagte er nun zum Wassermagus, worauf DIE rasch nickte und dieser schien rasch die momentane Lage verstanden zu haben.
 

„Keine Sorge, ich werde ihn beschützen“

„Ich zähle darauf, DIE“
 

meinte er nun zum Rothaarigen, der ihn leicht grinsend anblickte, dann brachen die Magi schließlich auf und Kyo ließ mental verlauten, dass er bereit wäre zu Gaia gebracht zu werden. Unaufhörlich rasten seine Gedanken im Kreis, da er sich innerlich zu fragen begann weshalb er so plötzlich von der großen Schutzgöttin dieses Planeten zu sich gerufen wurde. Wusste sie etwa, wo sich Toshiyas Aufenthaltort befand und wollte ihm nur helfen? Nein, es musste etwas weit aus Gröberes sein, dass er inmitten ihres Heiligtums gerufen wurde.
 

Kyo schluckte nur als er die majestätische Halle nun betreten durfte und ihm wurde schlagartig mulmig zu Mute, da ihm das kalte Aufblitzen innerhalb ihrer weisen Iriden auffiel. Gaia war sichtlich wütend auf ihn, dabei fiel ihm kein Vergehen ein durch das er die Göttin hätte verstimmen können. „Ehrwürdige Mutter, ihr habt gerufen?“ stellte er nun die Frage, verbeugte sich dabei vor ihr und wagte es in diesem Augenblick auch nicht sie direkt anzusehen. „Wie kannst du es wagen, nicht nur gegen die heiligen Gesetze zu verstoßen, sondern auch deinem Tamer den Tod zu bescheren?“ kam nun unweigerlich die Frage von ihr an ihn gestellt und er musste mehrfach schlucken. Warte mal, machte sie ihn etwa für Kaorus Tod verantwortlich? War sie deswegen so wütend auf ihn? Wohl kaum, denn Kaoru war ja soweit er selbst wusste ein Mensch gewesen.
 

„Wie konntest du den Tod meines liebsten Kindes so gewissenlos mit beiwohnen? Er, der schon vor eurer Erweckung als Tamer für dich gedacht war“ kam nun der weitere Vorwurf an ihn und erst da dämmerte es ihm wen konkret sie damit meinte. Dann wusste Gaia scheinbar nicht, dass Hzumi noch am Leben war? Genau in diesem Augenblick musste er sich an Tsukasas Worte erinnern, dass ihr gemeinsamer Freund den Plan verfolgt hatte Kyos Tamer zu werden.
 

„Ich...“ fing er gerade an zu sagen, doch ihm fehlten sichtlich die Worte. Er wusste ja nicht einmal was er zur eigenen Verteidigung sagen sollte, senkte nun ganz den Kopf und so langsam wurde ihm auch bewusst in was für einer Lage er sich gerade befand. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde er nun Kaoru in den Tod folgen, denn Gaia war gnadenlos was ihre Strafen betraf. Jedem existierenden Deva - egal ob Shadow oder Dark Deva - war tief ins Gedächtnis die absolute Auslöschung eingebrannt worden sollten sie es wagen gegen Gaias heilige Gesetze zu verstoßen.
 

„Wartet, ehrwürdige Mutter, ich bin mit Schuld daran, dass er am Ende einen Antiker als Tamer erhielt“ vernahm er nun eine ihm vertraute Stimme sagen, blickte nun auf und er konnte kaum glauben, dass Hizumi gerade Partei für ihn ergriff. Warum auf einmal dieser Sinneswandel innerhalb seines Freundes? Er wusste es einfach nicht und trotzdem war er in diesem Augenblick mehr als erleichtert ihn hier zu sehen. Er war nie im Leben an einen Antiker geraten wollte er jetzt am liebsten sagen als ihm wieder Rukis Worte einfielen und unweigerlich biss sich Kyo deswegen auf die Lippen. Wie konnte er sich nur so täuschen lassen von Kaoru? Nichts an ihm deutete darauf hin, dass er einem der beiden bekannten Stämme unter den Antikern abstammen könnte.
 

„Hizumi...“ brachte er nur leise hervor als der Jüngere mit einer raschen Verbeugung nun näher kam und so langsam musste er sich innerlich doch eingestehen, dass er seinen Freund doch nicht so annähernd gut kannte wie er immer von sich selbst dachte. „Ich hätte damals offener zu ihm sein und ihm gleich meine angestrebten Pläne mitteilen sollen, dann wäre Kyo mit Sicherheit nicht in dieses Dilemma geraten in dem er sich gerade befindet“ folgte nun die Erklärung seitens Hizumis, worauf nun eine Stille herrschte und tief in seinem Inneren stimmte er ihm zu.
 

Wäre Hizumi von Anfang an etwas offener mit ihm umgegangen, wer weiß vielleicht wäre er ja etwas länger im Institut geblieben. Wie wäre seine eigene Vergangenheit wohl geworden, wenn Hizumi niemals zum Chaos Deva mutiert wäre und diesen sinnlosen Krieg angezettelt hätte? Wäre er Kaoru begegnet? Wie hätte sich die Bande zwischen ihnen entwickelt? Wäre er in der Lage gewesen seinem Freund dabei zu helfen das Leben von Professor Shimizu zu beschützen? So viele neue Fragen, die tief in ihm erwachten und ein leises Seufzen entwich dabei seinen Lippen.
 

Auch wenn er die Vergangenheit jetzt nicht mehr verändern konnte, er bekam jetzt wenigstens die Chance dazu seine Freundschaft von einst mit Hizumi zu kitten. Auch wenn er sein Herz an Kaoru verloren hatte, so würde er nun alles in seiner Macht stehende tun um Shinya zu schützen. Selbst wenn er sich dabei mit Hizumi erneut anlegen musste. Der Schutz von Kaorus Schützling ging in seinen Augen vor und nebenbei musste er das Versprechen einhalten, dass er Shinya gab. So fern Hizumi mit ihnen kooperieren würde erklärte er sich vorerst bereit mit ihm zusammen zu arbeiten, doch in seinen Augen war & blieb Kaoru immer noch sein Tamer. Da konnte selbst Gaias Wort nichts an dieser Sichtweise ändern. Kaoru war nie im Leben ein Antiker und auf einmal schwor sich Kyo zu beweisen, dass diese Behauptung frei erfunden war. Er würde schon noch den brauchbaren Beweis da draußen finden, der einfach nur belegt, dass Kaoru immer schon ein einfacher Mensch gewesen war.
 

************
 

„Sir, wir haben eine wichtige Entdeckung gemacht“ vernahm er einen Wissenschaftler sagen als er eigentlich auf den Weg zu den Chronisten war und blickte recht erstaunt den Mann mit Halbglatze und Brille an. „Wir konnten eine alte DNA-Probe von Niikura-san ausfindig machen und mit jener vergleichen, die in der genetischen Datenbank des hohen Rates gelagert wurde“ brachte dieser nur hervor, wobei nun sichtlich seine Interesse erweckt wurde und er deutete seinen beiden Schützlingen an ihn kurz in das Labor zu begleiten. „Ich bin zwar kein Wissenschaftler, doch menschlich sieht das in meinen Augen nicht aus“ warf Teru nun ein, wirkte dabei recht nachdenklich und selbst Sakito stimmte ihm in seiner Aussage zu. Auf den Bildschirm waren die Teile eines Stranges mit bestimmten Markierungen zu sehen und erst da schien Gackt die Wichtigkeit der Entdeckung zu verstehen.
 

„Niikura-san gehört der 1.Linie an, doch etwas daran macht selbst uns stutzig. Er weißt genetische Marker auf, die darauf hinschließen lassen, dass er sogar weitaus älter als der erste nachgewiesene Mensch auf Erden wäre“ warf nun eine Frau im mittleren Alter mit starken slawischen Akzent ein, deutete auf die Punkte die ihnen aufgefallen war und selbst Gackt wurde nun recht nachdenklich.
 

„Er ist also ein Antiker?“

„Dem Test nach ja“
 

antwortete der Mann mit Halbglatze darauf, wieß ihn auf zwei ähnliche genetische Profile hin die innerhalb Tavinas recht bekannt waren und erst da wurde Gackt langsam aber sicher innerlich bewusst, dass er es gleich mit drei recht mächtigen Gegnern auf einmal zu tun bekäme wenn er nicht rasch dagegen handelte.
 

„Die Namen?“

„Kano Satoru und Matsumura Yoshitaka“

„Kano-san ist ein Abkömmling der 2.Linie, während Matsumura genau wie Niikura-san der 1.Linie entstammt“
 

sagte die Frau nun, worauf Teru & Sakito sich fragend anschauten und sich wunderten, was genau damit gemeint war. „Die sogenannte 1.Linie weißt alle registrierten Vampire des Planeten auf, da sie die ersten Geschöpfe waren die dank dieses einzigartigen mutierten Gens entdeckt wurden. Kurz darauf folgte die Entdeckung der Oni an der Universität Yokohama, welche in der sogenannten 2. Linie eingetragen wurde“ erklärte die Frau noch die Aufteilung, deutete dabei auf eine Grafik und da erst fiel Sakito etwas Ausschlaggebendes darin auf.
 

„Wie kommt es dann, dass Niikura-san, Kano-san und Matsumura-san nie dementsprechend erfasst worden sind? Wenn sie wirklich diesen Linien angehören, wieso ist man erst jetzt auf ihren wahren Hintergrund gekommen?“ wollte Sakito nun wissen, dem allein beim Gedanken an das hohe Ratsmitglied ein kalter Schauer über den Rücken lief. Die Probe konnte ja irgendwie verunreinigt worden sein und auf einmal ein Ergebnis aufweisen, das möglicherweise nicht stimmte. Doch sein Bauchgefühl sagte ihm eindeutig etwas anderes. Sie hatten außerhalb Tavinas höchst talentierte Krieger, die innerhalb dieser riesigen Stadt sichtlichen Einfluß immer noch genoßen und dementsprechend auch recht gefährlich waren. Rasch biss sich Sakito auf die Lippen als er an den in der Verfassung erwähnten Shadow Deva denken musste und wer obendrein sein Tamer war.
 

„Weil der hohe Rat und auch der alte Präsident diese Tatsachen geschickt verschleierten“ bekam er nun von Gackt die Antwort, schaute ihn direkt an und er fühlte sich nicht wohl bei diesen vernommenen Worten.
 

„Wenn der in der Verfassung erwähnte Deva wirklich mit Niikura-san in Verbindung steht...“

„Soweit werde ich es nicht kommen lassen, Sakito“
 

bekam er nun die ermutigen Worte seines Mentors zu hören, nickte darauf nur und im Augenblick blieb ihm auch nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Gackt in der Lage war die nun drohende Lage zu entschärfen.

二十五 - nijugo

Eine recht erdrückende Stille herrschte nun um sie herum als der Schwarzhaarige aufgetaucht war und Kyo kaute sichtlich nervös auf seiner Unterlippe herum, wobei er Gaia nicht direkt anschauen konnte. „Mein Kind, wie bin ich erfreut euch noch am Leben zu sehen“ sagte sie nur zu Hizumi, der sich vor der großen Göttin leicht verneigte und innerlich ahnte Kyo schon, dass er wohl nie wieder in der Lage sein würde Kaorus Anwesenheit ausfindig zu machen.
 

Ein leises Seufzen entwich dabei seinen Lippen und er musste erneut daran denken, was genau passiert war als sich Kaoru vor seinen Augen vollständig auflöste. Ausgerechnet Toshiya, einer von Kaorus Schützlingen verlor komplett die Kontrolle über sich selbst und er hatte nichts weiter tun können als dem gesamten Szenario untätig beizuwohnen.
 

Eine Hand zur Faust ballend blendete er gerade geschickt aus wo er sich zur Zeit anwesend befand und tief in seinem Herzen streifte ihn eine leise Sehnsucht danach Kaoru wieder nahe zu sein. Verdammt, was sollte er bitte tun? Er liebte diesen Mann mehr als sein eigenes Leben und es setzte ihn immens zu, dass sich Kaoru eher für Toshiya entschied als für ihn, Kyo. Wie in aller Welt konnte er trotzdem noch das Herz Kaorus für sich gewinnen? Was genau musste er tun, damit auch wenigstens Shinya glücklich wurde? Ein leises Seufzen entwich erneut seinen Lippen, schloss dabei seine Augen und mental rief er sich erneut jenen Tag auf, an dem Kaoru freiwillig sein Tamer geworden war.
 

Ehe er sich versah waren Hizumi und er selbst nun miteinander durch Gaia als Team verbunden worden. Auch wenn sein Freund von einst mit Gaias Segen zum Tamer erklärt worden war, so gab es für ihn nur einen Einzigen der als Tamer für in Frage kam: Niikura Kaoru. Kurz darauf waren Hizumi und er in jenem Waldabschnitt gelandet, von wo er von Gaias Bediensteten kurzerhand aufgelesen worden war und blickte stumm den schwarzen Wolf an seiner Seite an.
 

Innerlich fühlte sich Kyo gerade wie ein Verräter gegenüber dem Mann, den er so sehr liebte. Er musste jetzt den Befehlen eines Anderen Folge leisten und ehrlich gesagt war Kyo damit mehr als unzufrieden. Kyo wollte nur eines: Kaoru als seinen angestammten Tamer zurück haben. Selbst wenn er dafür Himmel & Hölle in Bewegung setzen musste um seinen Wunsch umzusetzen, niemand würde Kaorus Platz in seinem Herzen ersetzen können. Niemand, nicht einmal Hizumi, der von Gaia aus nun sein rechtmäßiger Tamer war.
 

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Bis zu der von Kyo vorgeschlagenen Basis hatten sie es zwar nicht geschafft, doch sie hatten sich in einer vom Regen ausgewaschenen Höhle eine Art Unterkunft erbaut und warteten da geduldig auf die Rückkehr des Shadow Tamers ab. DIE nutzte oft die Tageszeit dazu aus die nähere Umgebung genauer zu erkunden, wobei er ab & an mal einen Hasen oder sogar mehrere Wildvögel bei seinen Streifzügen als Beute mitbrachte.
 

Kamijo & Uruha waren für die Bewachung des Lager zuständig, dabei nutzte Uruha die Zeit geschickt dazu aus den Jüngeren zu trainieren. Shinya kehrte gerade vom nahe gelegenen Fluß mit frischen Wasser zurück als er in der Ferne eine Gestalt erkennen konnte, die sich ihnen näherte. Shou grinste nur, sprang vom Baum in dem er sich befand und landete direkt vor Kyo im Laub, dabei fiel ihm erst jetzt der schwarze Wolf auf der offensichtlich den Shadow Deva begleitete. „Willkommen zurück, Kyo-san“ begrüßte er Kyo aufrichtig, strahlte diesen förmlich an und dem Älteren huschte dabei ein Lächeln über die Lippen.
 

Der Wissenschaftler, der ja mit ihnen gemeinsam aus Tavina aufgebrochen war, führte ihn gleich einmal zum Lager, dass die Magi sich erbaut hatten und selbst bei Shinya konnte er direkt ablesen wie froh dieser war, dass er - Kyo - wieder unter ihnen war. „Fehlt da nicht einer von euch?“ kam es aus ihm gerade hervor, blickte sich genauer um und Kamijo blickte währenddessen eingehend den schwarzen Wolf an, der sich auf etwas Abstand ins Laub legte.
 

„Er müsste bald wieder zurück sein“ vernahm er Uruha nun sagen und kaum hatte er diese Worte zu Kyo gesagt kehrte der Rothaarige leicht grinsend von seinem Streifzug mit einigen Enten zurück. „Ich hab sie gefunden, nur eine halbe Tagesreise von hier entfernt liegend“ hörte er den Rothaarigen sagen, der dabei leicht grinste, richtete seinen Blick kurz zu Hizumi und ehe er sich versehen konnte war der schwarze Wolf auch schon aufgebrochen.
 

Somit war ihm gewiss, dass der jüngere Shadow Deva das Areal genau auf verdächtige Spuren untersuchen würde und nebenbei war ihm so garantiert, dass er in aller Ruhe seine Gedanken sortieren konnte. Kurzerhand ließ er sich von Shou auf den neuersten Stand der Dinge bringen, dabei huschte ihm ein kurzes Lächeln über die Lippen. Die Magi entpuppten sich gerade als recht anpassungsfähig ihm gegenüber, denn sie schienen in den paar Tagen der gemeinsamen Reise recht rasch gelernt zu haben, worauf er - Kyo - genau in seinem unmittelbaren Umfeld achtete. Nebenbei überraschte es ihn doch klein wenig, dass ausgerechnet DIE & Shinya einer Meinung waren als Kaorus Schützling kurzerhand vorschlug auf Kyos Rückkehr zu warten.
 

„Kyo-san? Was betrübt dich denn so?“ wollte Shinya nun von ihm wissen, der sich kurzerhand am Feuer neben ihn setzte als alle Anderen sich nun schlafen gelegt haben und blickte diesen eingehend an.
 

„Wie wir Toshiya ausfindig machen sollen“

„Aber es besteht doch weiterhin die Möglichkeit?“

„Wenn, dann weiß ich ehrlich gesagt nicht wie“
 

gab er nun ehrlich zu, zog dabei seine Knie näher an sich heran und genau in diesem Augenblick sehnte sich Kyo sehr nach der Anwesenheit des um ein Jahr älteren Japaners. Kaoru kannte die beiden schließlich viel besser als er, denn er hatte sie ja großgezogen und mit ihnen gelebt. Er wüsste mit Sicherheit, welche Faktoren man zu beachten hatte und wo sie kurzerhand ihr Suchgebiet nach Toshiya ansetzen sollten. Tief seufzend starrte Kyo ins Feuer, wobei er deutlich fühlte wie Shinya ihn aufmunternd über den Rücken strich und er begann sich innerlich zu fragen, ob es überhaupt noch eine Möglichkeit gab den außer Kontrolle geratenen Dark Deva noch zu finden.
 

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Ein Stoßtrupp an einfachen Soldaten war nun in genau jener Richtung angelangt, von wo man vor einigen Tagen her eine gewaltige Feuersäule in den Himmel schießen sah und Teru war an der Seite seines Meisters als sie den Ursprungsort dafür endlich fanden. Sakito war kurzerhand wegen der Kommunikation in Tavina zurück geblieben und bestätigte so die Koordinaten, die Teru ihm eben per Funk übermittelte. „Was immer hier vorgefallen ist, es muss heftig gewesen sein“ vernahm er nur einen der Soldaten sagen als sie über den Überresten der einstigen Forschungsstation schwebten und der Silberhaarige blickte nun eingehend seinen Meister als auch Mentor an. „Das ist also die Kraft eines Dark Devas“ murmelte Gackt nun leise vor sich hin, der die Arme am Rücken ruhen hatte und sichtlich besorgt dabei klang.
 

„Ein Dark Deva?“

„Ja, ein Dark Deva, Teru“
 

sagte Gackt nun zu ihm, beorderte das Flugschiff nun umgehend zur Rückkehr nach Tavina und unweigerlich musste er an seine bewusstseinserweiternden Gespräche mit dem ehrwürdigen Weisen denken, der ihn damals in die Existenz dieser Wesen eingeweiht hatte als er selbst noch ein junger Mann gewesen war.
 

„Dann gibt es also mehr von ihnen?“

„Es gibt insgesamt zwölf Deva“

„Gleich zwölf Stück?

„Ja, um des Gleichgewichts wegen sind sechs von ihnen Shadow und sechs von ihnen Dark Deva“

„Was passiert eigentlich, wenn dieses Gleichgewicht gestört wird?“

„Das weiß leider keiner, denn laut der Berichte zu Gründungszeiten soll der große Krieg aufgrund dieser Störung ja auch möglich gewesen sein“
 

erklärte der Senatsvorsitzenden nun in aller Ruhe seinem Schützling, mit dem er sich in seine private Koje zurück gezogen hatte und ihm direkt in die Augen schaute.
 

„Der in der Verfassung erwähnte Deva ist ein Shadow Deva, richtig?“

„Ja, da hast du richtig aufgepasst, Teru“
 

kam mit einem Lächeln aus ihm hervor, der dabei kurz durchs silberne Haar des Jüngeren strich und ihm einen Kuss aufs Haupt hauchte.
 

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Gleich bei anbrechender Morgendämmerung begab sich Kyo samt DIE, Shinya, Shou, Kamijo & Uruha zu der Basis, die der Rothaarige ausmachen konnte und auf den Weg dort hin stieß Hizumi in seiner Wolfsgestalt verweilend auf sie. Nur Shinya schien nicht gerade erfreut zu sehen, den schwarzen Wolf ausgerechnet hier wieder zu begegnen und er schenkte Kaorus Schützling dahin gehend ein leichtes Lächeln. Tief in seinem Inneren konnte er recht gut verstehen, dass der Wassermagus nicht sonderlich begeistert von Hizumis Anwesenheit war, denn er selbst war auch nicht sonderlich davon angetan nun an ihn gebunden zu sein.
 

„Ich lasse schon nicht zu, dass er dir etwas antut, Shinya“ sagte er nun zum Jüngeren, neben dem Kyo nun ging, blickte ihn eingehend an und da erst fiel ihm der erleichterte Seufzer des Wassermagus auf. Schließlich hatte er ja Kaoru gegenüber ein Versprechen gegeben, was seine beiden Schützlinge betrifft und das würde er bis zum letzten Atemzug hindurch auch einhalten. „Was will er von dir?“ fragte Shinya nun leise nach, wobei er ihm direkt in die Augen schaute und die offensichtliche Skepsis des Jüngeren gegenüber Hizumi erfüllte Kyo gerade mit Genugtuung.
 

„Dank Gaia bin ich leider an ihn gebunden“

„Wer ist bitte Gaia?“

„Das was der Oberhaupt eures Ordens zu euch ist ist sie zu mir“

„Also ist sie so etwas wie deine Vorgesetzte, Kyo-san?“

„So in etwa kann man das ausdrücken“

„Und warum sollte sie dich auf einmal einem Anderen zuweisen? Schließlich gehörst du ja schon zu Kaoru-san“
 

vernahm er Shinya nun sagen, worauf er in seine Gedankenwelt abrutschte und ehrlich gesagt hatte der Jüngere mit seiner Frage recht. Warum bestand Gaia darauf, dass Hizumi plötzlich den Platz als sein Tamer einnahm, obwohl dieser doch vor tausend Jahren zum Chaos Deva mutiert und ihn - Kyo - sogar angegriffen hatte? Als Shadow Deva war man nicht sonderlich verpflichtet dazu sich nach einer bestimmten Vorgabe zu halten, was die Auswahl des Tamers betraf. Kaoru war von sich aus sein angestammter Tamer geworden und als diesen sah er den um ein Jahr älteren Japaner auch an.
 

„Weil sie scheinbar etwas gegen Kaoru hat“ kam leicht grummlig aus ihm hervor, da er sich Gaias entscheidung anders nicht erklären konnte, blieb dabei kurz stehen und fühlte dabei Shinyas zierliche Hand auf seiner Schulter ruhen. „Dann lass mich bitte so lange diesen Platz einnehmen, bis wir einen brauchbaren Weg gefunden haben Kaoru-san zurück ins Reich der Lebenden zu bringen“ sagte Shinya sichtlich entschlossen zu ihm, schaute dem Wassermagus dabei tief in die Augen und ehrlich gesagt bekam er von ihm das Gefühl vermittelt tief im Inneren verstanden zu werden. „Ich danke dir, Shinya“ sagte Kyo nun mit ehrlichen Worten, lächelte ihn dabei an und gemeinsam gingen sie nun weiter, wobei fast bei der Basis angelangt Hizumi zu ihm aufgeschlossen war.
 

Shou, Kamijo & Uruha sahen sich gleich mal im Inneren der Gebäude um, wobei sich Shinya ihnen anschloß, während der Rotschopf mit Hizumi und ihm selbst das Areal um die Basis herum genauer überprüfen wollten. Genau in diesem Augenblick wurde er von einem pechschwarzen Wesen aus dem Hinterhalt heraus angegriffen, wobei zum Glück der angehende Feuermagus noch rechtzeitig mit einem defensiven Zauber auf diese Situation reagierte.
 

Hizumi war genau wie DIE ebenfalls getroffen worden, schüttelte sich ganz kurz und stürmte direkt auf ihren Gegner los. Zu dritt versuchten sie sich so gut es ging zu wehren, doch das Wesen drängte sie recht rasch in Richtung eines leer stehenden Speichers wo sie fast schon mit dem Rücken zur Wand standen als Kyo erst jetzt die gewaltige Welle auffiel, die ihren Gegner sichtlich aus dem Konzept brachte.
 

„Shinya“ kam es aus Kyo & DIE gleichzeitig, denen die Anwesenheit des Wassermagus nun auffiel und ihn dankbar anschauten, da er sie gleich mit einer Vitga aufpäppelte während er nebenbei leise eine Formel aufsagte, um damit seinen stärksten Defensivzauber bauen zu können. Hizumi hatte er nur mit einer simplen Vita etwas geheilt, dann rief er einen riesigen Wall aus Wasser herbei um vor allen Kyo zu schützen und er biss sich sichtlich auf die Lippen als das pechschwarze Wesen problemlos diesen durchdringen konnte als wäre dieser Wall keinerlei Hindernis für ihn.
 

Kyos Gedanken rasten unaufhörlich wie sie diesen mächtigen Gegner nur außer Gefecht setzen sollten, da selbst die offensiven Zauber des Rothaarigen als auch Hizumis und seine eigenen Angriffe kaum Wirkung zeigten und Shinyas Defensive von diesem Wesen viel zu leicht durchbrochen wurde. ,Verdammt, Kaoru, wir bräuchten jetzt deine Hilfe‘ schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, als sie nun alle vier mit dem Rücken zur Wand standen und er konnte kaum glauben was er nun zu Gesicht bekam.
 

************
 

Instinktiv schlug er die Richtung ein aus der ihm sein Gespür gerade sagte, dass ihm nahe stehende Personen sich in Gefahr befanden und er war sichtlich überrascht zu sehen, dass es sich bei diesem merkwürdigen Wesen um ein fehlgeschlagenes Experiment handelte. Drei der Personen die sich hier offensichtlich in Schwierigkeiten befanden waren ihm tatsächlich vertraut und tief in seinem Inneren war er doch mehr als erleichtert, dass es sich hier nicht um einen außer Kontrolle geratenen Deva handelte. „Hey, hier spielt die Musik“ sagte er nun in Richtung des pechschwarzen Wesens, welches sich nun endlich umdrehte und in diesem Augenblick trug er eine stoische Maske um geschickt vor dem Feind zu verbergen, welche Sorgen gerade in ihm inne wohnten.
 

Nebenbei war ihm ein leichtes Lächeln über die Lippen gehuscht als er auf telepathische Weise seinen eigenen Namen vernehmen konnte. Während das Wesen versuchte ihn anzugreifen war ihm auf einmal, dass sich sein gesamter Körper schneller fortbewegte als er eigentlich in Erinnerung hatte und nebenbei fiel es ihm so auch leichter Treffer auszuteilen ohne selbst erwischt zu werden.
 

Ob sich die Deva auch so rasend schnell bewegten? Diese Frage war ihm bisher noch nie aufgekeimt. Mit einer Technik, die er noch als Jugendlicher mit dem Schwert erlernte konnte er schließlich das pechschwarze Wesen erledigen, dann drehte er sich um und ging direkt auf den Kleinsten der vier Anwesenden zu, wobei er geschickt das leichte Grollen des Schwarzhaarigen ignorierte.
 

/ - Verzieh dich, ich habe noch mit ihm zu reden - /

/ - Du hast weder Kyo noch mir etwas zu befehlen - /

/ - Deine Wahl, denn ich werde diesen charmanten Herrn hier sonst bitten dir etwas Feuer unter dem Hintern zu machen - /
 

Zufrieden huschte ein leichtes Grinsen über seine Lippen als ihm auffiel wie Hizumi seine Wolfsgestalt annahm, ihn kurz eisig anfunkelte und sich auf etwas Abstand zu ihnen verzog. „Kaoru-san“ hörte er den sandbraunhaarigen Japaner nun sagen, der ihm sichtlich um den Hals fiel und er strich ihm beruhigend über den Rücken. „Ich habe dir doch gesagt, ich kann euch nicht allein lassen“ meinte er nur sanft zu Shinya, der ihn vorerst nicht loslasen wollte und erst da fielen ihm die leichten Tränen des Jüngeren auf.

二十六 - nijuroku

Lange starrte er den 1,70 m großen violetthaarigen Japaner an der da putzmunter vor ihnen stand und den Shinya gerade unter Tränen umarmte. Träumte er gerade? War das vielleicht sogar nur eine Halluzination? Er wusste ehrlich gesagt nicht wie er nun auf die jetzige Situation reagieren soll, denn als er den um ein Jahr älteren Mann direkt ansah fiel ihm plötzlich auf, dass dieser viel jünger auf ihn wirkte als er ihn je in Erinnerung gehabt hatte. „Kaoru?“ brachte er nur mit leiser Stimme und recht zögernd hervor, wobei der Angesprochene nur rasch nickte und erst da brachen in ihm alle Dämme.
 

Er konnte ehrlich gesagt kaum glauben den Älteren quicklebendig vor ihnen stehen zu sehen, denn das Bild von ihm wie sich sein gesamter Körper auflöste war noch ganz klar vor seinem inneren Auge gespeichert. Kaum hatte dieser Shinya & DIE nach drinnen geschickt um sich von Shou heilen zu lassen, schlang er seine Arme um Kaoru und ließ dabei seinen eigenen Tränen freien Lauf. Er war mehr als erleichtert, den Älteren sichtlich unbeschadet vor sich zu sehen und vorerst wollte er Kaoru nicht mehr loslassen.
 

Denn in den letzten Tagen war es vermehrt vom Gefühl her so gewesen, dass er ihn wohl nie wieder zu Gesicht bekommen würde und nun stand Kaoru unversehrt vor ihm. Kyo brauchte eine Weile bis er sich halbwegs wieder gefasst hat, dabei sog er soviel wie nur möglich von der Nähe des Älteren in sich auf der ihm beruhigend über den Rücken strich. „Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren“ kam leise aus ihm hervor, schmiegte sich mehr am Körper des Älteren an und dank seiner feinen Sinne konnte er recht rasch eine leichte Veränderung im vertrautem Geruch Kaorus feststellen.
 

„Was hast du bitte konkret angestellt, dass Shinya von sich aus den Kampf aufsucht?“ vernahm er nun die Frage des Älteren, der ihm sanft die letzten Tränen von den Wangen wischte und blickte ihm nun direkt in die Augen. „Nur mein Versprechen dir gegenüber eingehalten, mehr nicht“ antwortete Kyo ihm nur darauf, schloss kurz seine Augen und innerlich irritierte es ihn förmlich, welche geheimnisvolle Ausstrahlung Kaoru auf einmal umgab. ,Fast so als wäre er eben selbst ein Deva geworden‘ schoss ihm der Gedanke gerade durch den Kopf und ein leises Seufzen entkam ihm als er ein vertrautes Grollen wahr nahm.
 

Ein Schmunzeln schoß ihm über die Lippen als er gerade Kyos Gedanken mitbekam und im gleichen Moment fiel ihm der schwarze Wolf mit den markanten eisblauen Augen auf, der mit gesträubten Fell grollend sich ihnen näherte. Er war so knapp davor gewesen den Jüngeren vor allen wegen nötigen Informationen anzuzapfen, doch Hizumi machte ihn mit seiner Anwesenheit eindeutig einen Strich durch die Rechnung. Seit er durch die Wälder gestreift war verspürte er einen unerklärlichen Appetit und in Kyo hat sich Kaoru ehrlich gesagt den potentiellen Weg erhofft diesen zu stillen und sich nebenbei auf den neuersten Stand der Dinge zu bringen.
 

„Sie hat dir wohl einen neuen Aufpasser zukommen lassen. Nun gut, dann sehe ich erstmal nach Shinya“ meinte er nur trocken auf die momentane Situation, schaute Kyo direkt an, dann ging er ins Innere des recht mitgenommen wirkenden Gebäudes wo er recht rasch auf seinen Schützling stieß der sich gerade mit Uruha & Shou unterhielt. Da er diesem ehrlich gesagt keine Angst vor ihm - Kaoru - einjagen wollte bat er kurzerhand den angehenden Feuermagus ihn bei der weiteren Erkundung des Geländes zu begleiten um mögliche weitere Angreifer recht früh zu erspähen. Außerdem diente dieser Zweck auch dazu dem Rothaarigen die Chance zu bieten mit ihm unter vier Augen reden zu können seit er in Tavina für dessen Verbannung gestimmt hatte.
 

Sofort ging er mit Kaoru mit als dieser ihn fragte, ob er ihn bei weiteren Erkundungen des Geländes unterstützen würde und dabei sah er die Gelegenheit als recht günstig den Älteren ungestört zur Rede stellen zu können. Er wollte unbedingt von ihm wissen, wieso Kaoru sich bei der Urteilsverkündung so unnahbar ihm gegenüber gab. Eines war er sich jetzt schon sicher: durch die Verbannung aus Tavina war sein Leben definitiv verschont geblieben, denn sonst wäre er vielleicht wie Ell geendet.
 

Das Shinya nun die Kontrolle hat und Kamijo sich bei ihnen befand bedeutete in seinen Augen nur, dass dem gesamten Orden in der Zwischenzeit etwas Gravierendes zugestoßen sein musste und augenblicklich biß er sich auf die Lippen, da ihm ein bestimmter Gedanke durch den Kopf schoß. Was, wenn Kaoru auf Bitten von O-kaa-san diesen Vorschlag gegenüber dem Richter gemacht hat? Er musste unbedingt wissen was für ein Spiel hier tatsächlich gespielt wurde und wieso Ell dabei sterben musste.
 

„Kaoru, kann ich mit dir reden?“

„Schieß ruhig los, ich höre dir zu“
 

bekam er nun vom Älteren zu hören, blickte ihn eingehend an und ehrlich gesagt fühlte er sich innerlich gerade sichtlich hin & her gerissen. Einerseits war er wirklich froh, Kaoru unbeschadet wieder zu sehen, doch andererseits war er auch recht skeptisch im Bezug des Anderen geworden, da er nicht genau wusste wie er ihm nun trauen konnte.
 

„Warum hast du auf Verbannung gepocht, wenn du dich mir gegenüber den gesamten Prozess über so unnahbar gezeigt hast?“ schoß die brennende Frage nun über seine Lippen, war nun etwas näher auf Kaoru zugegangen, blieb kurz vor ihm stehen und schaute ihm dabei tief in die Augen. Seit er mit Karyu & Ruka im Tartaros gelandet war hatte diese eine Frage ihn einfach nicht in Ruhe gelassen und nun bekam er endlich die Chance dazu die passende Antwort zu finden.
 

„Um euer Leben zu bewahren“

„Dafür bin ich dir ja auch dankbar, Kao, doch warum ausgerechnet in den Tartaros?“

„Sagen wir es so, ich hatte noch eine alte Schuld zu begleichen“

„Mit O-kaa-san?“

„Nicht nur mit ihr“
 

kam mit einem kurzen Lächeln aus Kaoru hervor, blickte ihn direkt an und so langsam konnte er auch verstehen, wieso man ihn wegen eines Vergehens bestrafte, dass er im Grunde genommen niemals begangen hat.
 

„Ell sollte dich von dort auflesen, wenn sich die Lage sichtlich beruhigt hat und Toshiya sich außerhalb von Tavina befindet. Doch leider ist alles ganz anders gekommen als wir geahnt haben“ vernahm er Kaoru noch sagen, worauf er nun sichtlich perplex war und da erst checkte er, dass der Ältere gemeinsam mit Ell wohl über Monate hinweg einen Plan entwickelt haben musste um ihm - Andou Daisuke - bei seiner weiteren Ausbildung zu einem Magus behilflich zu sein.
 

„Er sollte mein Mentor werden?“

„Ell wäre für Toshiyas als auch deine weitere Ausbildung verantwortlich gewesen“

„Deswegen hat O-kaa-san mir nie etwas gesagt“
 

kam es recht nachdenklich aus dem rothaarigen Mann hervor, der eine Hand an sein Kinn legte und leicht seinen Kopf senkte. Mit Toshiya von Ell Kiribani ausgebildet werden; wieso sagte sein Instinkt ihm gerade, dass Kaorus Schützling die einzige passende Person wäre die ihm im Umgang mit dem Element Feuer behilflich sein konnte? „Weißt du, Dai, der letzte bekannte Feuermagus lebte vor exakt 300 Jahren und er hat sich in Eigenregie sein Element erlernen müssen“ vernahm er nun Kaorus Worte und so langsam fügte sich sein innerliches Puzzle Stück für Stück zusammen. „Wirklich nett, dass ich erst jetzt davon erfahre“ kam es nun leicht schmollend aus ihm hervor, worauf Kaoru nur leicht grinsen musste und ehe er sich versah wurde er kurz vom Älteren umarmt.
 

************
 

„Die Luft ist rein, wir können weiter“ vernahm er Saga nun sagen, worauf Ruka ihnen das Zeichen gab zu rennen und mit Hiroto am Rücken lief der hochgewachsene Dunkelblonde nun los. Um kurzerhand heraus zu finden was hier in Tavina wirklich los war versuchten sie im Geheimen Nachforschungen anzustellen und waren daher in zwei Gruppen aufgesplittert: die erste Gruppe aus Nao, Tora, Ruki, Kai und Aoi bestehend war in Richtung Westen aufgebrochen um einen sicheren Zugang für einen unbewachten Funkkontakt zu finden. Gruppe zwei bestehend aus Ruka, Saga, Hiroto, Hyde, Reita und ihm selbst - Yoshitaka Matsumura - sollte sich nach Unterstützung jeglicher Art umsehen und so eventuell eine kleine Truppe zusammen trommeln um bei Kyos Rückkehr einen gezielten Gegenschlag einplanen zu können.
 

Bisher waren sie auf vereinzelte Stoßtrupps von Sympathisanten des alten Präsidenten gestoßen, die sofort ihre Bereitschaft dazu erklärten gegen den Senat und seinem Vorsitzenden im Kampf anzutreten. „Matsumura-san, hier her“ vernahm er nun eine ihm bekannte Stimme sagen, dabei entdeckte er einen jungen Mann wieder, den er noch aus dem Regiment kannte, dass er vor seiner Verhaftung & Verbannung erfolgreich geleitet hatte. Kurz nickte er nur, deutete Ruka an sie sollten ihm folgen und ehe sie sich versahen befanden sie sich kurz darauf in einem gut abgeschirmten unterirdischen Bunker wieder. „Sir, der ganze Trupp ist zum Einsatz bereit“ vernahm er einen bärtigen als auch kleinwüchsigen Asiaten gerade zu ihm sagen, worauf er nur schmunzeln musste und ehrlich gesagt hätte er nie damit gerechnet, dass seine Einheit immer noch geschlossen hinter ihm stand.
 

„Selbst die Einheit von Kano-san hat sich geweigert den Befehlen eines neuen Vorgesetzten zu folgen“ vernahm Ruka nun die Worte des Soldaten direkt an Karyu gerichtet, worauf er nur kurz den Kopf schüttelte und ehrlich gesagt über soviel Loyalität ihm gegenüber erstaunt war. „Das ist aber äußerst interessant“ warf Reita gerade ein, da er noch nie zuvor davon gehört hat, dass eine gesamte Einheit gleichzeitig desertierte um dem direkten Befehl eines neuen Vorgesetzten zu entgehen. Hyde nickte nur zustimmend, denn als Mediziner kannte er jeden Einzelnen von den Soldaten sehr gut und konnte somit deren Entscheidungen sehr gut nachvollziehen. Kurzerhand koordinierten Karyu & Ruka einen Treffpunkt um weitere Schritte in Ruhe besprechen zu können und Saga war eben in der Lage gewesen mit Hilfe eines Funkers aus Karyus Einheit eine Verbindung zu Nao zu erhalten.
 

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„Nur wenn alle Deva aus ihrem Schlaf erwacht sind kann die Umwandlung eingeführt werden“

„Doch soweit ich mich erinnere fehlen seit je her welche in den Reihen der Shadow Deva“

„Na ja, da wären Kyo und Ville Valo“

„Trotzdem müssen sie wie die Dark Deva eine komplette Anzahl von sechs ergeben“

„Wobei Gaia noch von uns erwartet, dass wir den Urvater ausfindig machen“
 

kam es seufzend aus Rick hervor, der sich nun auf einen Stein setzte und seine Mitstreiter genau anschaute. Ihnen allen war die Lage klar bewusst in der sie sich gerade befanden. Denn selbst wenn die Reihen der Dark Deva vollzählig waren wären sie immer noch nicht in der Lage die ihnen von Gaia auferlegte Aufgabe zu erfüllen. „Ehrlich gesagt frage ich mich gerade, ob sie nicht einfach in der Lage dazu wäre Ruki-san den Rang eines Shadow Devas aufzuerlegen“ warf Rain gerade seinen aufkommenden Gedanken in die Runde, da sie ja dem einzigen bisher kontrollierten Chaos Deva ja vor Kurzem begegnet waren.
 

„Selbst wenn er einer von uns werden würde, es fehlen dann trotzdem immer noch drei“ meinte Ville Valo nun darauf, worauf selbst Ni~ya zustimmend nickte und nebenbei war ihnen außerdem klar bewusst, dass derzeit ein Dark Deva weniger zur Verfügung stand. „Wir haben einen Chaos Deva, der in einem Institut durch Menschenhand erfolgreich heran gezüchtet wurde und einen, der sich wer Gott weiß wo auf diesem Planeten aufhält“ meinte nur Tsukasa darauf, wobei er recht sachlich ihre Lage gerade einschätzte und nebenbei wurde ihm innerlich klar, dass sie selbst gestaffelt niemals in der Lage dazu wären Toshiya wieder zu klaren Verstand zu bringen. Denn ein Dark Deva der zu einem Chaos Deva wurde war eindeutig schwerer zu bekehren als ein aus einem Shadow Deva heraus geborener Chaos Deva.
 

„Selbst für einen Dark Deva ist Toshiya-san viel zu machtvoll“

„Dann hast du es ebenfalls gespürt?“

„Auch wenn er erst vor kurzem als Deva erwacht ist, seine Kraft übersteigt selbst meine im Beastmodus“
 

gab Ni~ya nun zu, wobei er sich kurz durchs Haar strich und ihm fiel deutlich bei Lauri, Rain und Rick die aufsteigende Nachdenklichkeit auf. Tsukasa schwieg nur in eiserner Manier mit verschränkten Armen, trotzdem fühlte er instinktiv, dass diese eben ausgesprochenen Worte den Älteren in der momentanen Lage ebenfalls recht gut beschrieben. ,Irgendwann müssen wir uns ja schließlich unsere eigenen Schwächen anderen gegenüber eingestehen‘ dachte er sich nur gerade, da Tsukasa und auch er selbst recht stolze Wesen verkörperten. Er wusste noch aus früheren Zeiten recht gut wie sehr sich Tsukasa in manchen Situationen weigerte seinem Stolz nachzugeben, daher verwunderte es ihn auch nicht mehr den Älteren so schweigsam & distanziert zugleich zu sehen.
 

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Mit dem angehenden Feuermagus kehrte er schließlich wieder zu den Anderen auf verlassene Militärgelände zurück, dabei war die Nacht nun eingebrochen. Zwar wollte Kaoru wach bleiben um die Schlafenden vor drohenden Gefahren schneller warnen zu können, doch sein Körper verlangte ebenfalls nach Schlaf und so driftete er rasch in eine traumlose Phase ab als er sich dazu entschied mit Daisuke eine Lagerstatt zu teilen. Am Morgen war er leicht verwirrt, denn der Rothaarige musste sich wohl im Schlaf bei ihm angekuschelt haben. Ohne ihn zu wecken entglitt er vorsichtig Daisukes Armen, atmete kurz erleichtert auf und entschied sich kurzerhand dazu nach Kyo zu schauen, mit dem er noch reden wollte. Denn dank seiner telepathischen Fähigkeiten hatte er vom angehenden Magus dessen Sicht der Dinge im Bezug der letzten Tage mitbekommen und nun musste er sich bei seinem langjährigen Freund dahingehend absichern, was es konkret mit dieser gigantischen schwarzen Feuersäule zu tun hat die er inmitten von Daisukes Erinnerungen klar sehen konnte. ,Hoffentlich ist mit Toshiya alles in Ordnung‘ schoß ihm nur der Gedanke durch den Kopf, denn ehrlich gesagt machte er sich Sorgen um seinen Schützling.
 

Nicht unweit des Hangars bei einem künstlich angelegten Löschteich fand er schließlich auch den Shadow Deva vor, wobei er leicht schmunzelnd den Kopf schütteln musste als er ihn erblickte. Mit großer Wahrscheinlichkeit war Kyo im Morgengrauen hinaus geschlichen um so für sich zu sein.
 

„Dürfte ich kurzerhand raten, dann wolltest du verhindern, dass dich eine bestimmte Person so zu Gesicht bekommt“

„Kaoru...“
 

vernahm er den Jüngeren nur sagen, der nun eine leichte Röte um die Wangen aufwies und ein leichtes Lächeln ruhte auf seinen Lippen als er sich ihm nun näherte. In einem Punkt musste er sich selbst gegenüber eingestehen, dass selbst er der Anziehungskraft des Jüngeren kaum stand halten konnte. Ja, vor Jahren als sich ihrer beider Pfade kreuzten war er innerhalb von Wochen ihm komplett verfallen. Doch nun da sich auch ihre Ansichtsweisen stark verändert haben war auch seine Interesse an einer fixen Beziehung auf eine andere Person gefallen. Auch wenn es ihm durch aus reizen würde mit Kyo wieder einmal auf intime Weise vereint zu sein, so wollte er ihm gegenüber auf der Gefühlsebene ehrlich bleiben.
 

Er umarmte nun den nackten Körper des Jüngeren, vergrub dabei sein Gesicht in Kyos Halsbeuge und ließ ihn für eine Weile nicht los. Denn auf eine gewisse Weise waren sie beide immer noch miteinander verbunden, auch wenn der Jüngere nun einen neuen Aufpasser zugewiesen bekam. „Schließ deine Augen, Tooru“ sagte er nun leise zu ihm, wobei Kyo diesen Worten rasch nach kam und er konnte deutlich fühlen wie dieser sich mehr bei ihm anlehnte. Vorsichtig biß er nun in den Hals des Jüngeren, dabei baute er rasch ein mentales Schutzschild um sie beide auf um ja nicht von einer gewissen Person gestört zu werden. Nebenbei konnte er verspüren wie der Körper des Jüngeren leicht erschauderte und entgegen aller Erwartungen erweckte diese Reaktion Kyos in ihm selbst ein wohliges Prickeln.
 

„Kaoru“

„Sag nichts...“
 

sagte er leise zu ihm, küsste ihm auf die Stelle wo er ihn eben gebissen hatte und ehe er sich selbst versah befanden sie sich in einem wilden Tanz aus Leidenschaft, Sehnsucht & Verlangen verwickelt.

二十七 - nijunana

Ein langes, dunkles Grollen entwich seiner Kehle als er schließlich Kyo & Kaoru am Ufer des nahe gelegenen Löschteiches nackt entdeckte und sein gesamtes Fell begann sich unmittelbar aufgrund des Anblicks seines selbst erkorenen Rivalen zu sträuben. In seiner recht vorlieb gewordenen Wolfsgestalt war er vorhin durch das weitläufige Gelände der einstigen Militärbasis gestreift um nach möglichen Angreifern Ausschau zu halten und da er nun durch Gaia offiziell zu Kyos neuem Tamer ernannt worden war hatte er rasch verspüren können, dass dieser sich unmittelbar bei jener Person befand die er partout nicht an Kyos Seite akzeptieren konnte als auch wollte.
 

Kaoru war einfach nur ein ungewollter Faktor in seinen Augen, der aus seiner Sicht heraus aus dem ganzen Geschehen der letzten Jahre rund um die Deva ruhig hinaus gehalten hätte werden können.
 

Da er sich freundschaftlich gesehen recht gut mit Professor Shimizu verstand ging er auch ruhigen Gewissens auf dessen Vorschlag ein als ihm dieser bei einem Spaziergang innerhalb des Geländes von seinem geplanten Vorhaben erzählte. Wenn schon Oota-san als Freiwilliger ins Institut gekommen war, so konnte er doch ebenfalls aus freien Stücken angetrieben etwas zur Erforschung der Deva beitragen. Obendrein könnte er auf diese Weise sogar jene Stärke entwicklen die man als Tamer eines Shadow Deva benötigte. Jene mentale Stärke die er dringend brauchen würde, um stets für jene Person da zu sein der sein Herz gehört.
 

Ein kaltes Aufblitzen war in den klaren eisblauen Augen des schwarzen Wolfes deutlich zu erkennen und sichtlich entnervt verdrehte Kyo nun seine Augen. Seiner Meinung nach übertrieb Hizumi zu sehr in seiner ihm von Gaia zugewiesenen Aufgabe, denn er selbst sah in dem anderem Shadow Deva nichts weiter als einen Freund von einst zu dem er die einstige starke Bande ihrer Freundschaft wieder neu knüpfen musste.
 

Sein Herz an sich gehört ganz alleine Kaoru, den er sogar freiwillig als seinen einzigen wahren Tamer an seiner Seite akzeptierte. Egal was die große Weltenmutter für Entscheidungen im Bezug zu den Deva traf, in seinen Augen war und blieb Kaoru sein rechtmäßiger Tamer. Einen anderen Tamer konnte bzw wollte er sich ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, denn in seinen Augen wäre das sonst Verrat gegenüber jener Person die er über alles liebte.
 

„Reg dich ab, Hizumi. Du tust ja fast schon so als würde ich jeden Moment von Kaoru gefressen werden“ brachte Kyo nur hervor, wobei man deutlich heraus hören konnte wie entnervt er gerade aufgrund des Verhalten des anderen Shadow Deva war. Dabei entging ihm nicht, wie der um ein Jahr Ältere wegen seiner Aussage leicht schmunzeln musste und boxte daher Kaoru leicht in die Schulter.
 

Sich rasch wieder seine gesamte Kleidung anziehend behielt er den schwarzen Wolf genau im Blick, da er ihm ehrlich gesagt doch zutraute einen unerwarteten Angriff auf Kaoru zu starten. Kurz schaute er dem Älteren noch direkt in die Augen, dann folgte er schließlich Hizumi zurück ins Innere des leerstehenden Hangars wo dieser wieder menschliche Gestalt annahm um mit ihm reden zu können.
 

„Du solltest dich lieber von ihm fernhalten“

„Kaoru ist ebenfalls so sehr ein Teil meiner Vergangenheit wie du es bist“

„Trotzdem gefällt mir nicht, dass du dich weiter mit ihm abgibst, obwohl er ein Antiker ist“

„Dann komm damit klar“

„Du vergisst wohl, dass ich dein Tamer bin“

„Auch nur, weil Gaia es so wollte“
 

brachte Kyo nur hervor, verdrehte dabei seine Augen und hatte nebenbei seine Arme verschränkt.
 

Wenn es nach seinem Willen ginge, dann wäre ja Kaoru weiterhin sein rechtmäßiger Tamer geblieben. Ehrlich gesagt, mit Gaias Entscheidung war Kyo nicht gerade sonderlich glücklich. Ausgerechnet an eine eifersüchtige Seele nun gebunden zu sein, wobei er doch selbst nicht gerade zufrieden damit war, dass Kaorus Herz scheinbar seinem Schützling gehörte.
 

„Ich war es doch schon von Anfang an seit wir zwei uns kennen gelernt haben, doch du hast die anfänglichen Zeichen wohl nicht richtig verstanden“ vernahm er nun Hizumis ehrliche Worte an ihn gerichtet, wobei er ihm nun direkt in die Augen schaute und dabei doch leicht verwirrt wirkte.
 

Damals waren sie beide noch nicht so stark von ihrem Glauben als auch ihren Vorstellungen eingenommen gewesen. Ein einziger Augenblick reichte da schon aus um einen recht leicht auf den Irrweg zu führen.
 

„Wieso hast du so ein riesiges Geheimnis daraus gemacht?“

„Ich wollte mir selbst gegenüber auch wirklich sicher sein, dass ich in der Lage dazu bin dein Tamer zu sein“

„Baka, dafür hast du im Grunde genommen all das riskiert, was uns einmal so stark verband?“
 

stellte er nun die Frage an den anderen Shadow Deva, lehnte sich dabei bei der Wand an und ehrlich gesagt war er sichtlich erstaunt über die Ehrlichkeit, die sein Freund von einst ihm gerade gegenüber an den Tag legte.
 

Mit einem kurzen Nicken antwortete Hizumi ihm auf diese Frage und plötzlich schien ihm die gesamte Sachlage in der er sich nun befand eine völlig andere geworden zu sein.
 

„Weißt du, Hiroshi, ich habe von deinen Plänen erst erfahren als du zum Chaos Deva mutiert warst“

„Woher...?“

„Tsukasa hat es mir damals gesagt“
 

kam es nun leise aus ihm hervor, wobei er gedanklich weit in der Vergangenheit steckte und sich erneut daran erinnerte welche Art von Gefühlen in ihm erwacht waren als ihn der Dark Deva von den wahren Absichten seines Freundes unterrichtete.
 

„Darf ich dich etwas fragen?“

„Klar, schieß ruhig los“

„Wieso bist du damals wirklich zum Chaos Deva geworden?

„Ich fühlte mich unglaublich einsam. Nachdem du plötzlich aus dem Institut verschwunden warst und ich sogar unfähig gewesen war Professor Shimizu zu beschützen habe ich im Grunde meines Herzens der Dunkelheit in mir wohnend nachgegeben. Ich hatte nur noch den Wunsch in mir dieses unertragbare Gefühl der Einsamkeit loszuwerden, egal um welchen Preis“
 

brachte Hizumi nun nach einer kleinen Pause hervor, dabei musste er sichtlich schlucken aufgrund der eben vernommenen Worte seines Freundes. Auf einmal hatte er erneut klar vor seinem inneren Auge, wie Toshiya die Kontrolle über sich selbst verlor als Kaoru starb. Kurz senkte Kyo nun seinen Kopf, biß sich dabei verstärkt auf die Lippen und auf einmal schien er genau verstehen zu können weshalb Hizumi damals zum Chaos Deva wurde.
 

Nur weil er in der Vergangenheit noch recht misstrauisch & unsicher gewesen war und dahingehend dem Anderen zu wenig Vertrauen gegenüber an den Tag legte.
 

„Ich muss mich wohl bei dir entschuldigen“

„Lass uns einfach einen Neustart wagen und die Vergangenheit endlich ruhen“

„Da stimme ich dir zu, denn es ist ein recht brauchbarer Vorschlag“
 

stimmte er nun zu, wies nun ein leichtes Lächeln auf und er war innerlich doch sichtlich erleichtert zu wissen, dass selbst Hizumi von sich aus ihrer Freundschaft eine weitere Chance geben wollte. Auch wenn der andere Shadow Deva nun von Gaia aus offiziell zu seinem Tamer erklärt worden war, er würde nie aufhören Kaoru zu lieben.
 

************
 

„Womit sollen wir denn am Besten anfangen?“

„Ich schlage vor, zuerst Toshiya-san ausfindig zu machen“
 

schlug Ville Valo nun vor, wobei er ernsthaft in die Runde blickte und ein einstimmiges Nicken kurz darauf folgte. Den Urvater der Deva konnten sie ja immer noch suchen gehen, doch vorerst war es in einer gewissen Weise wichtiger den Dark Deva wieder zu klaren Bewusstsein zu bringen.
 

Auch wenn er noch nicht genau wusste wie sie das genau anstellen sollen. Ihnen allen war klar, dass sie auf Toshiya angewiesen waren, wenn sie die von Gaia aufgetragene Mission pflichtbewusst erfüllen wollen.
 

„Angenommen wir haben ihn gefunden, wie sollen wir ihn wieder zu klaren Gedanken bringen?“

„Wir müssen ihn an seine Pflicht erinnern“

„Notfalls werden wir wohl gegen ihn antreten müssen“
 

kam es nun aus Rain hervor, wobei Ni~ya nicht gerade sonderlich begeistert von dieser Idee war. Denn er selbst hatte ja fast schon am eigenen Leib miterlebt, welche Stärke tief im Inneren von Toshiya schlummerte. Hätten seine feinen Sinne ihn nicht rechtzeitig gewarnt, dann wäre er genau wie einige der Soldaten von Tavina als Haufen Asche geendet.
 

„Gegen Toshiya zu kämpfen ist eine schlechte Idee“

„Hast du etwa eine andere Alternative, Ni~ya-san?“

„Ehrlich gesagt, nein, doch mein Bauchgefühl sagt mir gerade, dass er sein volles Potenzial selbst als Chaos Deva nicht vollständig kennen wird“
 

kam es nun aus ihm hervor, verschränkte dabei seine Arme, schaute eingehend in die Runde und er fühlte für einen kurzen Augenblick wie Tsukasa seine Hand auf seine Schulter legte.
 

„Ich denke, ich weiß wie wir ihn wieder zu Besinnung bringen“

„Warte, du meinst doch nicht...?“
 

fragte er nun leiser werdend seinen langjährigen Freund, der mit einem Lächeln auf den Lippen ruhend nur nickte und Rain, Lauri und Rick schienen zu ahnen welchen Plan der dritte Drache unter den Dark Deva gerade verfolgte.
 

„Nun gut, da wir nun halbwegs wissen was zu tun ist, lasst uns die Mission: findet Toshiya starten“ sagte Ville Valo nun, worauf sie alle kurz zustimmend nickten und bis auf Ni~ya, Lauri und Ville verwandelten sich die anderen Deva in ihre Biestform, dann kletterten sie jeweils auf den Rücken eines der drei Drachen.
 

Er selbst flog mit Tsukasa, dabei fühlte er genau in diesem Augenblick eine Bande zwischen ihnen wie sie ihm eigentlich über all die Jahre die sie sich nun kannten stets fremd war. Fast so als wären nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Gedanken auf einmal auf einer Wellenlänge.
 

Woher kam dieses angenehme Gefühl plötzlich her? Warum verspürte er plötzlich eine angenehme Wärme von Tsukasa auf ihn selbst ausgehen? Kurz schmunzelnd schien er auf einmal zu verstehen, wieso ihn der Ältere schon damals ohne große Worte zu verschwenden tief in seinem Inneren erreichen konnte.
 

Mit der Zeit begann er langsam aber doch zu akzeptieren, dass Oota-san von nun an ein Teil innerhalb des grauen Alltags im Institut war und auch wenn er sich anfangs es sich nicht eingestehen wollte, so mochte er ihn in einer gewissen Weise doch.
 

Von Professor Shimizu fand er kurzerhand heraus, dass dieser gar kein Antiker sondern etwas war, dass zu mystischen Geschöpfen gehörte die man als die Deva bezeichnete. Genau wie Kyo und auch Hizumi diese Gabe in sich tragen fragte er sich auf einmal innerlich, ob er doch kein Antiker war wie seine eigene Familie stets von ihm vermutete als man ihn kurzerhand aus der Schule holte und in dieses Institut brachte.
 

„Ni~ya-san?“ vernahm er nun eine Stimme, doch er drehte sich nicht um, fischte sich eine Kippe aus der Jeanstasche hervor, zündete sich diese umgehend an, setzte sich an den Rand der Terrasse und ließ seinen Blick gen Horizont wandern.
 

Irgendwie wusste er schon, um wen es sich hier handelte, daher reagierte er nicht groß auf Oota-san als dieser näher kam. Kurz blickte er nun auf als er deutlich merkte, dass dieser auf etwas Abstand zu ihm sich bei der Hausmauer anlehnte und ebenfalls in aller Ruhe eine Zigarette rauchte.
 

„Shimizu-san möchte, dass wir beide so rasch wie möglich aus dem Forschungsbereich des Institut ausziehen“

„Was meint er bitte schön damit?“

„Deine Gene scheinen ein interessantes Forschungsgebiet für Hide-sama zu sein. Wenn du bleiben und am Ende so enden willst wie meisten anderen Jugendlichen, dann bleib. Doch im Bereich des Instituts, der Shimizu-san zusteht können wir uns wenigstens frei bewegen und nebenbei mit seiner Hilfe unsere neuen Fähigkeiten entdecken als auch entwickeln“
 

hörte er diesen nun sagen, blickte ihn nun direkt an und genau in diesem Augenblick, wo Oota-san im Licht der untergehenden Sonne bei der Mauer angelehnt stand konnte er auf einmal etwas Warmes von ihm ausgehen spüren.
 

Da brauchte er ehrlich gesagt nicht zweimal überlegen wo er blieb. Obendrein war ihm Professor Hide, der leitende Kopf dieses Instituts doch sichtlich exzentrisch vom Verhalten her.
 

„Lass doch endlich das -san weg. Dadurch machst du mich älter als ich bin“

„Wie du willst, Ni~ya-kun“
 

hörte er den Anderen nur darauf sagen, schaute weiterhin in den abendlichen Himmel und wenn er ehrlich zu sich selbst sein muss, dann wollte er Oota-san durchaus besser kennen lernen.
 

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In einem unterirdisch gelegenen Bunker hatten sie sich nun kurzerhand vor den ständig patrouiliierenden Soldaten zurück gezogen und nachdenklich saß er mit den Rücken an der in schlichten grau gehaltenen Wand gelehnt am Boden. Seit Shinya ihn aus dem Reich der Toten mit dem Zauber Erzengel geholt hatte war er sich seiner eigenen Bedeutung nicht mehr ganz so sicher.
 

Zwar war er endlich diese unangenehme Krankheit los, doch in einer gewissen Weise schien auf einmal etwas tief in seinem Inneren zu fehlen. Dabei hatte er sich doch all die Jahre über so sehr auf ein Wiedersehen mit seinen Eltern gefreut und nun war er am Ende doch noch am Leben geblieben. Ein leises unhörbares Seufzen entwich seinen Lippen, denn nun da er wieder als normaler Mensch leben konnte wusste er ehrlich gesagt nicht wirklich was er mit seinem Leben konkret anstellen sollte.
 

Bis zum Augenblick, wo er doch recht unerwartet in Hizumi hinein gerasselt war, sah man ihn doch ständig als Weltbedrohung an. Er - Takanori Matsumoto - der als einziger kontrollierbarer Chaos Deva unter Aufsicht seine Existenz in der Verbannung verbrachte würde nun mit großer Wahrscheinlichkeit nur eine ungewollte Hürde bei den bevor stehenden Kämpfen im Weg sein. Warum in aller Welt sollte er den beiden Antikern als auch seinen Freunden das große Kämpfen überlassen?
 

Schließlich hatte er ja nicht umsonst mit Reita & Aoi stets seine Sinne im Kendo geschärft und umgehen mit einem Schwert konnte er ja auch dank seinen beiden Freunden. Eine rasche Entscheidung fassend stand Ruki nun auf, streckte sich etwas und ließ wachsam seinen Blick durch den Raum schweifen. Es brauchte ja vorerst keiner zu wissen, was er exakt plante zu tun. Denn tief in seinem Inneren galt es ja noch ein gewisses Versprechen einzuhalten.
 

Lautlos tapste er an den Schlafenden vorbei bis zum Waffenschrank in dem sogar einige Katanas gelagert wurden und er öffnete diesen ohne einen Laut entstehen zu lassen. Mit einem Wakizashi als auch einem normalen Katana deckte er sich ein, schloß sorgfältig den Waffenschrank wieder ab, schnappte sich einen der Rucksäcke in denen sich notwendige Sachen befanden und schlich sich lautlos aus dem Bunker hinaus.
 

Selbst wenn er die Kräfte nicht mehr besaß, welche er in einer gewissen Form sich ja nur von Hizumi ausgeliehen hatte konnte er immer noch dafür sorgen, dass seinen Freunden nichts geschah. Jahrelang haben Kai, Uruha, Reita und auch Aoi ihr Leben mit ihm in der Verbannung verbracht, obwohl sie doch dazu nicht verpflichtet gewesen waren.
 

Die Güte, Aufmerksamkeit und Zuneigung, die er von ihnen erhielt wollte er nun damit zurück zahlen in dem er persönlich dafür sorgte, dass seine Freunde zurück in ihr altes Leben konnten. Im Grunde genommen jagte die Regierung Tavinas ja nur nach den Deva und so gesehen war er ebenfalls noch einer, auch wenn er momentan keine sichtlichen Kräfte besaß. Wenn er sich dem Senat stellte und darauf plädierte, dass seinen Freunden nichts passierte so würde sicherlich alles wieder gut werden. Zumindestens so stellte er sich die Sachlage gerade vor, doch er ahnte nicht im Geringsten wie sehr er sich dadurch im Irrglauben befand.
 

************
 

„Wieso ist es mir nicht schon früher eingefallen?“

„Was denn genau, Andou-san?“
 

fragte Shinya nun sichtlich verwundert nach und sah dabei den angehenden Feuermagus eingehend an. Worum immer es sich handeln mochte, vielleicht half es ihnen ja Toshiya ausfindig zu machen. Bevor ihm der Ältere auch nur antworten konnte fiel ihm auch schon Kaorus Anwesenheit auf.
 

„Um was genau geht es denn?“

„Ich weiß möglicherweise, wo er sich versteckt hält“

„Konntest du uns das nicht schon früher mitteilen?“
 

vernahm er Kyo in recht mürrischer Weise sagen, wies ihm gegenüber ein leichtes Lächeln auf und nun ruhten alle Blicke auf DIE. „Wie hätte ich denn, wenn ich erst jetzt eine brauchbare Landkarte zu Hilfe habe?“ kam es verteidigend aus dem Rotschopf hervor, der dabei mit einer sichtlichen Schmollmiene seine Arme verschränkte und erst da fiel ihm wieder etwas aus seiner gemeinsamen Vergangenheit mit Toshiya ein.
 

 Er kam gerade von einer Mission direkt nach Tavina zurück als am Blackboard für die Neuzugänge klar der Name des um ein Jahr älteren Japaners zu lesen war. Skeptisch wie er deswegen war wollte er gleich einmal mit O-kaa-san darüber reden ob es richtig war Toshiya als Magus ausbilden zu lassen. In der großen Halle des Wissens entdeckte er den Älteren neben einem jungen Mann mit auffallend rotem Haar und von seinem Standpunkt aus bekam er locker mit, dass beide über einer recht alten Landkarte brüteten.
 

„Ich wüsste auch zu gerne, weshalb ihr schon damals recht angestrengt eine der alten Landkarten studiert habt“ kam es nun aus dem Wassermagus hervor und ließ dabei seinen Blick auf dem Rotschopf ruhen. „Nach einem passenden Versteck, wo kein Mensch innerhalb Tavinas auf die brilliante Idee kommen würde nach einem von uns zu suchen“ brachte DIE nun doch sichtlich verlegen geworden hervor, grinste dabei leicht um seine aufkommende Unsicherheit zu überspielen und so langsam konnte Kaoru verstehen, weshalb der angehende Feuermagus wirklich ständig bei ihnen zu Besuch war.

二十八 - nijuhachi

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  _-Vanna-_
2013-08-01T18:28:38+00:00 01.08.2013 20:28
Wuhu bin schon mal bis Kapitel 2 gekommen. ^^
Ich bin immer noch nicht wirklich drinnen und hoffe wirklich, dass ich bald mal den Durchblick bekomme, damit ich das auch alles nachvollziehen kann. Aber das ist eben das Problem bei solchen FFs. Dir wird eben nicht alles im ersten Kapitel erklärt, was ich echt gut finde. Da bleibt die Spannung und regt zum erneuten lesen an, wie ich finde.

Okay mit diesen ganzen Beziehungssachen komme ich echt nicht klar. Kao liebt Kyo und Die. Und ehhhhh ja ich bin verwirrt.
Aber mal so nebenbei. Kyo heißt Nishimura und nicht Niimura. Ich weiß ja nicht ob du das absichtlich gemacht hast, aber ich wollte es mal erwähnen. ;)
Zum anderen sind mir ein paar Tippfehler aufgefallen, die aber nicht weiter schlimm sind. Aber wieder diese Satzzeichen. Teilweise haben sie gefehlt (also vorwiegend Kommas) und teilweise ; statt ,. Ich weiß nicht wirklich ob das Absicht ist, aber ich sag es dir einfach mal ^^ (also nicht böse nehmen:))
Des weiteren sind ein paar Sätze viel zu lang. Kommas sind schön und gut, aber du setzt schon lange Sätze mit einem und zusammen und das hat mich jedes mal rausgeworfen. Das ist wirklich irritierend, wenn der Satz schon so viele Kommas hat und dann plötzlich ein und kommt und dann noch mehr Kommas.
Auch wenn ich hier viel Kritik schreibe, nehme es mir nicht böse, ich versuche nur dir zu helfen (hab schon böse Erfahrungen mit meiner Meinung gemacht).
Deine FF ist super. Mir gefällt es bis jetzt sehr gut, auch wenn ich noch nicht wirklich in der Story drin bin. ^^

lg Vanna
Von:  _-Vanna-_
2013-08-01T16:19:47+00:00 01.08.2013 18:19
Ich finde es wirklich traurig zu sehen, das eine aufwendig ausgedachte FF keine Kommentare hat. Aber nie vergessen, du machst das für dich!!
Aber ich kenne das nur zu gut. Ich habe da auch eine sehr aufwendig ausgedachte FF, wo keiner nen Kommi drunter setzt. Naja was solls. Hauptsache es gefällt einem selbst.

Okay kommen wir mal zur FF. Also ich finde den Anfang interessant, aber wirklich in der Geschichte bin ich noch nicht, was wohl daran liegt, dass ich noch nicht wirklich viel gelesen habe ^^
Mal gucken wie weit ich kommen, aber ich werde versuche zu jedem Kapitel was Kritik da zu lassen ^^
Also wie gesagt ich finde es bis jetzt interessant, aber noch etwas verwirrend, da ich noch nicht genau weiß wer welche Rolle spielt u.s.w.
Allerdings ist mir aufgefallen, das einige Satzzeichen fehlen, was ja eigentlich nicht so schlimm ist, aber teilweise komisch zu lesen ist.

mehr fällt mir momentan nicht ein, was ich schreiben könnte... - ah doch eins noch. Mir gefällt dein Schreibstil.

lg Vanna


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