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Fragen Sie Doktor Murata

von

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Geständnis beim Picknick

Es begann alles an einem unschuldigen warmen Sommertag, als Murata mit der königlichen Familie auf der Veranda am Tisch saß und es sich schmecken ließ. Effie´s Süßigkeiten konnten es fast mit Mama-sans Curry aufnehmen. Aber nur fast. Wie immer, wenn er an die Kochkünste von Shibuyas Mutter dachte, knurrte sein Magen.

Er schaufelte sich einen ganzen Berg von Keksen auf seinen Teller. Genüsslich wollte er grade in einen der Schokoladenkekse beißen, als er Yozak bemerkte. Der stand aus welchen Gründen auch immer versteckt hinter einem Baum und sah ihn hilfesuchend an. Murata seufzte, entschuldigte sich bei den andern und schlenderte Richtung Yozak.

Neben dem Baum blieb er stehen und aß seinen Keks zu ende. „Geika“, flüsterte Yozak. „Ich brauche dringend den Rat eurer jahrtausendelanger Erfahrung in Liebesdingen."

Murata war froh, das er nichts mehr im Mund hatte und lief weiter zu einer Statue, wo sie unbeobachtet waren. Er wusste, der königliche Spion würde ihm heimlich folgen.

„Also?“

Yozak´s unglaublich blaue Augen blitzten auf. „nun, es geht um einen Mann den ich schon sehr lange kenne. Ich weiß einfach nicht mehr was ich noch machen soll. Ich trage die schönsten Kleider, habe den Schönheitswettbewerb der Drag-queens gewonnen, sogar vor Heika und Exzellenz Wolfram und trotzdem beachtet er mich nicht. Er sieht nur einen guten Freund in mir. Geika, was soll ich nur tun?“ Yozak schien ernsthaft verzweifelt zu sein.

Murata schüttelte den Kopf. „Aber Yozak, die Antwort liegt doch eindeutig auf der Hand."

„Ja?“ Yozak hatte anscheinend nicht verstanden.

Murata seufzte. „Lord Weller denkt von dir genauso, das du ihn als besten Freund ansiehst, und nichts weiter."

Yozak zuckte bei dem Namen zusammen.

„Es gibt nur eine Möglichkeit in diesem Fall, du musst ihm die Wahrheit bei einer günstigen Gelegenheit sagen."

„Aber was, wenn er mich ablehnt?“

„Wenn du es nicht wenigstens versuchst wirst du es nie wissen. Im Notfall kannst du immer noch sagen, es sei ein Spaß gewesen, schließlich machst du ständig Späße dieser Art, und sein Freund bleiben."

Yozak strahlte ihn an. „Vielen Dank, Geika, eure Weisheit ist wirklich unübertroffen“, jubelte Yozak und hüpfte fröhlich davon. Dafür brauchte es eigentlich weder 4000 Jahre Erfahrung noch Weisheit, dachte Murata und ging an den Frühstücktisch zurück.

„Murata, wo warst du?“, verlangte Shibuya zu wissen.

„Warum willst du das wissen?“ brüllte Wolfram von Bielefeld, Yuris Verlobter. „Magst du Geika?“

„Nun ja“, antwortete der Dämonenkönig, „ich vertraue Murata, er ist ein guter Freund."

Das war zu viel für den blonden Dämon. „Du verdammter Fremdgeher“, tobte er.

Yuri war schon aufgesprungen und lief um sein Leben. „Du elendes Weichei, so ein leichtes Bürschlein wie dich hab ich ja noch nie gesehen. Als Verlobter bist du ein totaler Griff ins Klo“, hörte man den äußerlich engelsgleichen Dämonen immer noch schreien.

Murata nahm einen weiteren Keks. Es war doch immer das Gleiche mit den beiden.

Zwei Tage später suchte Yozak ihn wieder auf, um ihm zu berichten, wie Conrad sein Geständnis aufgenommen hatte. Sie saßen nebeneinander auf einer Bank und bemerkten nicht die vielen Zuhörer, die sie hatten, alle Wache schiebenden Soldaten und die Wäsche aufhängenden Dienstmädchen spitzten die Ohren.

„Ich dachte mir, ich frage Conrad ob er mit mir zur hellenischen Wiese reitet.

Dort hatte ich schon ein Picknick vorbereitet."

„Ein Picknick“, fragte Murata nach.

„Ja, Heika Yuri hat einmal davon erzählt, auch vom Zelten."

Murata nickte. Gute Idee. „Ich hatte alles dabei was Conrad gerne isst und trinkt. Das Wetter war super, und ich dachte mir die Situation ist jetzt perfekt, also jetzt oder nie und habe ihm meine Liebe gestanden. Das ich mich in ihn schon bei unserer ersten Begegnung in Dai Shimaron verliebt hatte. Und Geika, ihr werdet es nicht glauben, aber Conrad sagte, ihm ginge es genauso."

Yozak legte die Hände in den Schoss und strahlte.

„Also seit ihr jetzt ein Paar?“ fragte Murata.

„Ja“, seufzte Yozak, "und das nur Dank euch, eurer unendlichen Weisheit und eures Ratschlags Geika, ich bin euch so unendlich dankbar. Mein Leben gehört euch , ich ..“

„Schon gut,“ unterbrach Murata. „Ich freue mich ehrlich für dich und Conrad."

Die Lobeshymnen waren Murata mehr als peinlich , er hielt sich lieber im Hintergrund. „Ich wünsche euch beiden alles alles Gute."

Murata machte sich auf zum Shinou Tempel, um dort verschiedene Handwerksarbeiten zu erledigen.

Eine Mauer musste ausgebessert und gestützt werden, was ihn wohl den ganzen Tag kosten würde.

Währenddessen machte Yozaks und Conrads Liebesband, welches nach so vielen Jahren endlich durch Hilfe des daikenjas zustande gekommen war, zuerst im kompletten Schloss die Runde.

Am Ende wusste es sogar das ganze Reich

Die kleine Notlüge

Murata machte sich auf zum Shinou Tempel, um dort verschiedene Handwerksarbeiten zu erledigen. Eine Mauer musste ausgebessert und gestützt werden, was ihn wohl den ganzen Tag kosten würde. Währenddessen machte Yozaks und Conrads Liebesband, welches nach so vielen Jahren endlich durch Hilfe des daikenjas zustande gekommen war, zuerst im kompletten Schloss die Runde. Am Ende wusste es sogar das ganze Reich.
 

Murata hatte davon allerdings überhaupt nichts mitbekommen und so staunte er nicht schlecht, als er am nächsten Tag von allen Leuten angestarrt wurde während ein raunen durch die menge ging. Er überprüfte seine Kleidung, sah in den Spiegel, konnte aber nichts finden, was anders als sonst gewesen wäre. Ein zaghaftes klopfen an der Tür. „Herein“, rief er. Es war nur das Dienstmädchen Lasagnia.

Vermutlich wollte sie seine Kleider holen und fragen ob er noch etwas brauchte, stattdessen blieb sie aber zögernd in der Tür stehen. Das seltsame Verhalten erstaunte Murata sehr. „Was gibt es denn?“ fragte er mit freundlicher Stimme, um das scheue Mädchen zum reden zu bringen.

„Ah Geika, ich möchte euch nicht belästigen“, antwortete sie, blieb aber an Ort und Stelle.

„Raus mit der Sprache. Sag einfach was los ist."

Daraufhin trat das Mädchen einen schritt in sein Zimmer, schaute zur Tür raus, den Gang nach links und nach rechts, bevor sie die Tür schloss und sich ihm langsam näherte. „Geika, ich brauche dringend euren Rat."

„Ja?“ Murata war es etwas unwohl zumute. Der ganze Tag heute war schon so merkwürdig verlaufen. War irgendein Verrat im Gange? Etwa gegen Shibuya? Die Sache war sicher ernst, und er drängte Lasagnia „das ist sehr wichtig, du musst mir alles erzählen, hörst du?“

Das Dienstmädchen nickte mit bekümmertem Gesicht. „Nun gut, es ist so, wenn die andern dabei sind bin ich ja nicht sehr freundlich zu Darcascos. Aber dienstagmorgens, wenn wir beide frei haben, gehe ich immer in das gleiche Kaffee wie er. Ich rede dann auch mit ihm, aber ich glaube er registriert meine liebe gar nicht. Sicher weil ich sonst so unfreundlich bin, aber Geika, was soll ich denn tun. Wenn die andern Mädchen das herausfinden, werden sie sich über mich lustig machen."

„Huh?“

„Oh Geika, ich brauche dringend euren Rat."

Also das wars. Jetzt war Murata alles klar. Er kratzte sich am Kopf. „Okay, Lasagnia, hör zu. Du musst bei der Arbeit ja nicht unbedingt zu freundlich zu ihm sein, behandle ihn einfach normal, dann wird er schnell auf dich aufmerksam werden, wenn ihr dann im Kaffee seid, werden eure Gespräche länger werden ihr werdet euch verabreden und naja du weißt schon."

„Das kann ich unmöglich tun, Geika, die andern Mädchen werden mich auslachen und ausstoßen." Die Lippen des Mädchens zitterten und sie hielt die Hände so verkrampft, das sie schon weiß waren.

Innerlich schüttelte Murata den Kopf und beschloss zu einer Lüge zu greifen. „Nun, wenn du sagst das du es nicht kannst, wird dein Geliebter schon bald mit einer andern zusammenkommen."

„Wie bitte?“

„Lasagnia, ich mag dich wirklich gern, das was ich dir jetzt sage ist höchst vertraulich, du darfst es niemals verraten, hörst du."

Aufgeregt nickte das Dämonenmädchen. Murata senkte die Stimme als er fortfuhr, „aus verlässlicher Quelle weiß ich, das Sangria ebenfalls ein Auge auf Darcascos geworfen hat."

Lasagnia wurde erst blass, dann rot dann ballte sie ihre schmale Hand zu einer Faust und schwang sie durch die Luft. „Oh, du Hinterhältige, na warte, dir werde ich es zeigen, tust die ganze Zeit so unschuldig aber damit ist jetzt Schluss." Murata räusperte sich.

„Ah, oh Verzeihung. Geika ihr seid mein Held, ich weiß nicht wie ich das je gutmachen soll, was soll ich nur sagen, ich bin euch so unendlich dankbar." „Schon gut, du könntest mir aber tatsächlich einen Gefallen tun, erzähl bitte niemandem, das du diesen Rat von mir hast."

„Jawohl."

Als Lasagnia gegangen war, fragte sich Murata ob sie wohl wirklich Erfolg bei Darcascos haben würde und falls ja, würde sie den Mund halten? Nein, das würde sie nicht , das war wohl nur Wunschdenken. Drei Wochen später waren Darcascos und Lasagnia verlobt und jeder wusste, das seine Eminenz die Finger im Spiel gehabt hatte.

Hoffnungslose Liebe

Ständig wurde er jetzt von Leuten mit deren Liebesproblemen angesprochen. Gedankenverloren ging er durch den Schlosspark und überlegte ob er Shibuya bitten sollte, ihn zur Erde zu bringen. Aber im Moment stand der Frieden mit einigen andern Ländern gerade auf der Kippe, und nur Shibuya konnte einen möglichen Krieg verhindern. Leider konnte Shibuya nicht ohne ihn zurück, er brauchte Murata

sozusagen als Wegweiser. Wer weiß, wo oder gar in welcher Welt er sonst landen würde. Ob er Shinou bitten sollte?

„Geika“, sprach ihn die sanfte stimme von Gisela an.

Oh nein, dachte Murata, war etwa eine der Priesterinnen erkrankt, möglicherweise gar Ulrike? Seine Ulrike?

„Was ist los? Wer ist krank?“ rief Murata besorgt.

Gisela von Kleist schenkte ihm ein warmes Lächeln.

„Zum Glück sind alle bei bester Gesundheit, Geika."

„Aber, dann...“

„Ich wollte Geika um einen Rat bitten“, erklärte Gisela.

Murata riss sich zusammen, er schätzte Gisela sehr. Lächelnd sagte er: „Ich

gebe dir sehr gerne einen Rat, Gisela. Erzähl mir, worum es sich handelt.“

„Nun Geika, es ist folgendermaßen, ich kann keinen anderen Mann außer Adalbert von Grantz lieben." Giselas Augen schimmerten feucht.

„Ausgerechnet der“, dachte sich Murata, „das war ein schwerer Fall."

„Ich gebe zu“, ihre Stimme war brüchig, „ich habe ihn schon damals, schon als er mit... mit.. schon als er verlobt war...“ unfähig weiterzusprechen brach sie ab. Aber Murata wusste auch so, was sie sagen wollte. Hatte das wirklich einen Sinn? Er überlegte hin und her, nein, er konnte nichts ausrichten und beschloss Gisela die Wahrheit zu sagen. „Es tut mir wirklich sehr leid, Gisela, aber ich bin sicher, du findest irgendwann einen andern Mann oder eine andere Frau die deiner Liebe wert ist. Mein Rat an dich ist, löse dich emotional von Adalbert."

„Was? Aber wieso? Julia . .. sie ist doch.. nicht mehr da?“ Gisela vergrub weinend ihr Gesicht in den Händen.

„Sie ist da, und Adalbert weiß das.“

„Nein, ich habe doch selbst gesehen...“ wieder wollte sie den Tod ihrer Freundin Susanna Julia nicht aussprechen. Sicher hatte sie auch wegen Adalbert ein schlechtes Gewissen.

„Du musst kein schlechtes Gewissen haben, du liebst ihn, das ist doch in Ordnung. Julia wollte die Verlobung ohnehin auflösen. Aber trotzdem, Julias Seele ist hier. Yuri ist Julias Wiedergeburt, und Adalbert wird niemals jemand anders lieben, als Julia. So ist es nun mal. Bitte löse dich von ihm, mach dich frei für jemand andern.“

Gisela war vollkommen geschockt, als sie das hörte, und Murata wollte nicht länger ihr gequältes Gesicht sehen, er kehrte ihr den Rücken zu und ging schweigend weiter.

Ein paar Tage später ließ sie ihm einen schriftlichen Dankesbrief zukommen. Sie wolle seinen Rat befolgen, ja sie habe gemerkt sie hätte sich verrannt in den Gedanken ihn zu lieben, obwohl es vermutlich gar nicht so war. Am Schluss des Briefes schrieb sie „kein leid dauert in mir so lange wie die Freude das Julia zurückgekehrt ist. Ich danke Geika für eure Ehrlichkeit und bitte, gebt gut

auf Heika Yuri acht."

Das ist gut, dachte Murata, es wäre ein fataler Fehler gewesen, Gisela falsche

Hoffnungen zu machen, sie vielleicht noch jahrelang hinter einem Mann herlaufen zu lassen, der überhaupt nichts von ihr wissen wollte. Nun wusste sie Bescheid und konnte ihre Aufmerksamkeit auf andere infrage kommende Partner lenken.

Großes Missverständnis (Yuxwolf)

Mit dem Brief in der Hand ging er in sein Zimmer auf Schloss Ketsumei, welches er bewohnte wenn er mal nicht im Tempel war. Zu seiner Überraschung wartete dort schon Yuri ungeduldig auf ihn.

„Shibuya, seid wann kommst du in mein Zimmer?“

„Wieso, ist doch mein Schloss, dein Zimmer gehört quasi auch mir."

Nanu, was war dem denn über die Leber gelaufen. Plötzlich änderte sich sein Verhalten, er kam auf ihn zugelaufen, packte ihn am Kragen und senkte den Kopf. „Siehst du? Siehst du die Beulen auf meinem Kopf?“

Tatsache, unter den Haaren war Shibuyas Kopf mit Beulen übersät. Das war übel. „Shibuya, wer hat dir das angetan?“fragte Murata entsetzt.

„Wer wohl“, noch während er sprach ließ er seine Hose runter, um Murata seine Beine zu zeigen die mit blauen Flecken übersät waren. In diesem Augenblick kam Wolfram herein, fand seinen Verlobten mit heruntergelassenen Hosen bei dessen bestem Freund im Privatgemach und alle drei erstarrten.

Wolfram hatte Yuris Stimme gehört, da die Tür nicht ganz geschlossen worden war, und nun … das.

„So ist das also." Wolframs Stimme klang dunkel und hart. „in flagrante ertappt." Sein Gesicht war zum Fürchten. Murata und Yuri sahen ihr bisheriges Leben in Sekundenschnelle an sich vorüber ziehen. Und Wolfram zog sein Schwert. „Augenblick mal ja“, Murata hatte sich als erster gefasst, und einen autoritären Ton angeschlagen. Über Wolframs Gesicht legte sich ein unheilvolles Grinsen. „Schämst du dich nicht?“ fragte Murata. „Und du behauptest Yuri zu lieben. Kein Wunder das er dich erst nächste Woche heiraten will."

Entsetzt sah Yuri zu Murata. Beruhigte sich aber wieder, Ken hatte sicher einen

Plan, also war es das Beste mitzuspielen.

„Genau“, sagte er laut.

„Du bist echt ein miserabler Verlobter, ist es nicht deine Pflicht dafür zu sorgen, das Yuri nichts passiert?“

„Aber, - das tue ich doch“, Wolfram war ernsthaft verwirrt. Sowohl von den Vorwürfen, als auch von den Hochzeitsplänen, ganz zu Schweigen von dem Anblick den er vor Augen hatte.

„Ach ja und was ist das?“ Murata ging zur Seite und gab den Blick auf Yuri frei. „Siehst du all diese blauen Flecke? Und sieh dir mal die Beulen auf seinem Kopf an." Murata packte Yuris Kopf, klemmte ihn wie einen Fußball unter den Arm und

winkte Wolfram heran. Dessen Gesicht war nun recht schuldbewusst.

„Ich bin nicht sicher ob ich dir Yuri überhaupt anvertrauen kann, ständig müssen wir die Hochzeit verschieben, wegen solcher Verletzungen."

„Genau“, stimmte Yuri seinem Freund zu.

„Ich..ich weiß nicht was ich sagen soll...“ Wolfram stand plötzlich kerzengerade. „Geika, ich verspreche, ich werde von jetzt an überhaupt nicht mehr von Yuris Seite weichen, ich werde sogar mit ihm zur Toilette gehen. Ich Wolfram von Bielefeld verspreche hiermit, das niemand meinem Verlobten je wieder ein Haar

krümmen wird.“

Murata nickte zufrieden. Das war knapp. Wolfram drehte sich um, um das Zimmer

wieder zu verlassen und rief ihnen noch zu, „ich kümmere mich um die Hochzeit Yuri, überlasse einfach alles mir."

„Waaassss? Warte!“ aber Wolfram war schon außer Hörweite.

„Glück gehabt, was Shibuya?“

„Glück!“ Yuri hatte es die Sprache verschlagen.

„Aber jetzt sag mal Shibuya, wer hat dich so zugerichtet?“

Yuri setzte sich auf Muratas Bett. „Das war - Wolfram."

„Wie bitte, Wolfram, aber wieso denn?“ Bis eben war Murata überzeugt gewesen, das der schöne, aber sehr temperamentvolle Dämon Yuri über alles liebte.

„Du weißt doch, wie eifersüchtig er ist. Er fragt, magst du den oder den und wenn ich dann sage, ich mag den nur als Freund nichts weiter, wird er furchtbar wütend

und wirft mit Sachen nach mir, und jede Nacht hat er Albträume, ich würde ihn betrügen, schlägt um sich und tritt mich aus dem Bett."

Aha, so war das also. „Ach Shibuya, das ist doch ganz einfach."

„Was meinst du, Murata?"

„Schau, wenn er das nächste mal nur als Beispiel fragt, magst du Conrad, dann sag nicht ja aber nur auf freundschaftlicher Basis, sondern sag nein ich mag nur dich Wolfram. Und wenn ihr abends schlafen geht, gib ihm einen Gutenachtkuss, und bitte ihn, dich fest im Arm zu halten. Dann wirst du nicht mehr aus dem Bett getreten."

Yuri wurde wütend und rot. „Murata, du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank."

Er stand auf um zu gehen, fiel aber hin, weil er seine Hose noch nicht angezogen hatte. Was für ein Auftritt. Schnell zog Yuri seine Hose wieder an und ging. Oje, einen peinlicheren Abgang hatte Murata noch nie gesehen, so was konnte nur Shibuya bringen. Auf der andern Seite mochte er ihn gerade deswegen. Murata nahm Giselas Brief und schrieb auf die Rückseite, „Dummer Junge, keiner wird so sehr geliebt wie du, und du merkst es nicht mal, schätzt es nicht. Was glaubst du was passiert, wenn du mit einer Freundin auftauchst. Glaubst du, Wolfram bleibt bei dir? Kapiere endlich, Shibuya, Wolfram ist nicht dein Freund, er ist dein Verlobter. Er sieht in dir seinen Geliebten. Keinen Freund. Welches Mädchen kennst du, das es wert wäre, ihn für immer zu verlieren? Oder möchtest du ihn

verlieren, Shibuya, für immer verlieren."

Murata ging in den Raum des Dämonenkönigs und steckte den Brief in eine Seitentasche von Shibuyas Schuluniform. Er wusste, Yuri würde ihn sobald er seine

Jacke anzog finden.

Als er dann eine Woche später wieder im Schloss zu Abend aß, zeigten sich Yuri und Wolfram ausgesprochen vergnügt. Zwar fühlte sich Yuri zum heiraten noch zu jung und wollte erst die Schule abschließen, aber er hatte keine Verletzungen mehr und wirkte glücklich. Na also, dachte Murata und ließ sich das köstliche Abendessen schmecken.

Jemand für Murata

Nach dem Essen wurde er im Flur von Yuri angesprochen. Der druckste erst rum, sagte dann aber, „danke Murata, du hast mir echt die Augen geöffnet.“

„Du musst mir nicht danken, es war höchste Zeit, weißt du, ich hätte es schon früher tun sollen."

„Du hast es gewusst?“

„Klar."

Yuri wurde rot. „Woher denn?“

„Kleinigkeiten Yuri, entscheidende Kleinigkeiten. Sieh mal, niemand weiß besser als ich wie sehr du es hasst, dich in den Dämonenkönig zu verwandeln, aber wenn es um Wolfram geht, da zögerst du keine Sekunde."

Yuri sah ihn verständnislos an.

„Na ja, zum Beispiel, als der Vulkan ausbrach und König Belal die verschleppten Kinder zurückgelassen hat.“

Yuri verstand immer noch nicht. „Ja, und? Ich hab mich verwandelt um die Kinder zu retten, was hat das mit Wolfram zu tun?“

„Ist das wirklich so? Ja, du wolltest die Kinder retten, nur Shibuya, warum hast du dich dann nicht früher verwandelt, wann hast du dich verwandelt? Als Wolfram in Gefahr war, genau da, auch wenn du sagtest, du würdest die Kinder retten wollen und die Dörfer beschützen, und was war auf dem Berg als ihr das Miasmakraut geholt habt? Warum hast du dich nicht verwandelt als du gesehen hast,

das Konrad und Yozak sich gegenseitig umbringen wollten? Warum erst, als Wolfram in Gefahr war und wie ist das mit deiner Befehlsgewalt? Wann gibst du Befehle? Nie, außer als du deinen geschätzten Konrad hinter Wolfram in die Sandbärenfalle geschickt hast obwohl du nicht wusstest ob Konrad da lebend raus kommt, und einen Befehl hast du Wolfram gegeben, als du gesehen hast, das es zu viele Piraten waren und wie war das...“

„Ja ja, okay, ich habe es ja verstanden“, unterbrach ihn Yuri. War

es für Murata also so offensichtlich gewesen, was nicht mal er selbst gewusst hatte. „Murata, was ist eigentlich mit dir? Ich meine, gibt es jemanden?“

Murata sah ihm fest in die Augen. „Ja!“, meinte er schließlich, „da gibt es jemanden, aber der ist schon lange tot.“ Mit diesen Worten wandte sich

Murata ab, und verließ das Schloss.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Shion_Mitoshi
2016-06-08T23:22:31+00:00 09.06.2016 01:22
Suuuuuuuuuuuuuuuuper!*.*
Hat mir richtig super gut gefallen^^
Perfekt Feschrieben und formuliert*.*
Großartig^^
Wundervoll und genial*.*
Alle sind glücklich zusammen gekommen nur Murata nicht schade...<_>
Ist trotzdem verdammt süß und ausgesprochen schön geworen^^

Liebe grüße,

Shion_Mitoshi
Von:  _Genis_
2013-05-03T12:04:48+00:00 03.05.2013 14:04
das kapitel gefällt mir am besten vollen allen^^
all die kleinen Beispielen werden einem schön vor augen geführt^^
und am ende..
ach der arme murata^^
ich mag die beiden zusammen
also ihn und den einzigartigen^^
schade das er nicht sein glück findet v.v
Von:  _Genis_
2013-05-03T11:44:37+00:00 03.05.2013 13:44
hihi^^ irgendwie hatte ich mal dieses pair im kopf
und ich finde es durchaus eine schöne Möglichkeit
und süß rübergebracht^^


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