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Irgendwie ein Crossover...

Eine Reise durch ein Hobby
von

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Normales Leben / Opening ?!

Jacqueline Thompson war ein Mädchen wie man es nicht oft antraf. Neben den feuerroten Haaren und den großen braunen Augen hatte sie gewisse Eigenschaften die sie von anderen Mädchen, oder einfach auch Menschen unterschied. Gewiss gab es wohl „Gleichgesinnte“ in ihrer Ansicht doch sollte Jacqueline oder einfach nur Jackie eine Grenze überschreiten wie es kein anderer jemals tun würde. Jackie war, auch wenn sie so unterschiedlich war, in gewissem Sinne dann doch eigentlich normal. Sie ging wie (fast) jedes andere 15 Jahre alte Mädchen zur Schule, hatte eine Familie mit der sie sich im Großen und Ganzen gut verstand, genauso wie Freunde und eben ihre ganz persönliche Freizeitgestaltung. Dieser letzte Punkt war es jedoch, der das Mädchen vom Rest unterschied. Viele nahmen das was ihre Person bezeichnete als Beleidigung auf, sie jedoch empfand es mehr als offizielle Bezeichnung wie sie nicht jede Gruppe hatte, eigentlich schon ein Grund darauf stolz zu sein. Jackie war ein Otaku. Es war ein einziges Wort was sie beschreiben konnte und das faszinierte sie. Natürlich gab es immer unterschiedliche „Stufen“ doch sie selbst, so dachte sie, gehörte zu den einzig wahren und „richtigen“ Otakus. Sie liebe alles was mit den animierten Geschichten zu tun hatte, egal ob es Fanartikel, DVDs, Mangas, CDs, Bücher oder sonst was waren. Dabei hielt sie sich strikt von allen Vorurteilen fern und blockte jeden Vorwurf der von Leuten die dieses Hobby missbilligend ansahen zurück. Sie hasste es wirklich wenn sie mit jenen unter einen Hut gesteckt wurde, die ihre „Art“ in den Schmutz zogen aber trotzdem war ihr bewusst, dass man irgendwie dafür grade stehen musste. Es war ein Hin und Her, wobei es ihr lieber war wenn man es einfach sein ließ und jeden seine Interessen ausleben lassen würde, solange es nicht gegen das Gesetz verstoßt. So war Jacqueline. Bis auf ihr Hobby ein normales Mädchen mit guten Noten und anderen außerschulischen Aktivitäten, ohne einen Plan welchen Beruf sie später ausüben wollte und mit einem leicht veränderbaren Charakter, wofür sie sich eigentlich selbst hasste. Ihr Charakter ändere sich von Person zu Person, so war sie einmal der Spaßvogel und einmal die ernste Schülerin. In der Schule hieß so was Interrollenkonflikt, aber weiter darüber zu diskutieren würde keinen Sinn machen. Es war eben gerade diese Eigenschaft die Jackie zu dem machte was sie war. Wahrscheinlich hatte sie wirklich nur diesen einen einzigen Charakter der sich aber immer wieder anders ausdrückte. Ziemlich schwer zu erklären und erklären war sowieso nicht ihre Stärke, das bekam sie oft genug zu hören. Naja es könnte auch sein, dass gerade diese „Charaktereigenschaft“ für das verantwortlich war, was geschah, vielleicht auch ihr Hobby. Vielleicht war es Schicksal oder einfach nur purer Zufall. Egal wie es war, es war geschehen. Dabei hatte es eigentlich vollkommen normal angefangen. Wobei, was konnte schon normal sein? Das normale läutete doch nur zu gerne das unnormale ein. Wie dem auch sei…

Das ganze geschah in den Sommerferien. Jackies Familie fuhr nie fort, sie blieben immer zu Hause. Es war einfach eine Angewohnheit und Veranlagung ihrer Familie im Haus zu hocken. Die Hausaufgaben waren bereits erledigt, der Haushalt gemacht und der tägliche Streit mit ihrem großen Bruder hinter sich gebracht. So lief eigentlich jeder Tag ab, nur mit der Ausnahme, dass nun keine Schule war. Jackie hatte sich entschlossen alle Hausaufgabe am ersten freien Wochenende zu machen um in den restlichen Ferien sich ganz auf ihre Freizeit zu konzentrieren. Das hieß im Klartext: Animes schauen bis die Augen wieder viereckig wurden. Jedenfalls drücke es ihr Bruder immer gerne so aus. Jackies großer Bruder hieß Matthew und studierte bereits. Genauso wie Jackie war er ein guter Schüler, dafür aber allgemein beliebt und „angeblich“ ein Mädchenschwarm, was die Rothaarige nicht wirklich verstehen konnte. Sie und ihr Bruder waren wohl bis auf die Sache mit dem Nachnamen und der Verwandtschaft komplett verschiedene Menschen. Jackie war ein Glückspilz, ihr flogen die guten Noten sozusagen förmlich zu ohne das sie etwas dafür tat. Sie war normal groß, hatte ihre auffälligen Haare und war nicht gerade sehr beliebt, hatte aber ein paar Freunde, außerdem war sie sportlich und hatte ein Talent dafür nie in große Schwierigkeiten zu kommen. Im Gegensatz dazu war Matthew hochgewachsen, hatte normale braune Haare, war unendlich beliebt und paukte was das Zeug hielt. Welches Schicksal der Beiden besser war, dass sah jeder anders. Jackie jedenfalls war mit ihrem Leben überaus zufrieden solange sie einen Computer und Internetanschluss hatte.

Draußen regnete es und während das Mädchen auf ihrem Schreibtischstuhl hockte, zurückgelehnt, auf der Unterlippe kauend und an ihrem persönlichen Laptop „arbeitend“, murrte sie leise vor sich hin. Solange sie drinnen hocken konnte war es ihr völlig egal welches Wetter draußen herrschte, aber der Gedanke, heute noch zu einer Abendveranstaltung gehen zu müssen war einfach unerträglich. Natürlich war ihr bewusst, dass maulen nichts brachte. Es war wichtig für ihre Eltern die sich zusammen Eigenständig gemacht hatten und auf der heutigen Veranstaltung einen neuen großen Kunden anwerben wollten. Jackie wünschte sie, sie hätte zu Hause bleiben können aber sie hatte es ihren Eltern versprochen und so stellte sie sich auf einen stinklangweiligen Abend ohne jedliche Aussicht auf Spaß ein. Doch auch wenn sie jetzt murrte, war klar, dass sie schon in ein paar Stunden die brave Tochter spielen würde die jeden Gast freundlich begrüßt, ein bisschen was über sich selbst erzählt aber die meiste Zeit damit verschwendet so zu tun als würde sie ihrem Gegenüber zuhören was sie letzten Endes doch irgendwie tat. Sie seufzte und öffnete auf ihrer Oberfläche ein neues Internetfenster um ihre Nachrichten abzurufen. „Werbung… Werbung… Werbung… Anmeldung bestätigt… Werbung… Werbung… Ein neuer Kommentar zu ihrem Video… Werbung…“, ratterte sie leise runter und stockte dann. Zwischen den alltäglichen Nachrichten befand sich eine mit einem, man konnte es ziemlich direkt sagen, seltsamen Betreff: „(^o^)“ Ihre Augenbraue zuckte leicht. Vielleicht ein persönliche Nachricht von ihrer besten Freundin, wer anders hatte nämlich ihre E-Mail-Adresse nicht. Als aber ihr Blick zur Seite huschten und den Namen des Absenders lasen fiel ihre Theorie in sich zusammen. Leicht verengten sich ihre Augen und das Mädchen beugte sich vor. „Nicht bekannt“, murmelte sie leise. Wie konnte das sein? Vielleicht war es ein Virus oder irgendetwas dergleichen aber dafür hatte sie doch extra Programme. Sichtlich verwirrt kratzte sich Jackie am Hinterkopf. Der Cursor rutschte auf den „Öffnen“-Button. Ein leises Pling-Geräusch erklang und es öffnete sich ohne Jackies zutun ein kleines Fenster. Eine Chat-Anfrage. Die Rothaarige war zurück in die Realität geschleudert worden und blinzelte leicht. Sie brauchte eine Sekunde um zu realisieren, dass sie die Nachricht noch nicht geöffnet hatte und nun eine Person namens „ChocoNeko“ sie anschrieb. Oh man, sie machte sie eindeutig zu viele Gedanken über solche Spam-Nachrichten. Also ließ sie vom Button ab und konzentrierte sich auf das private Gespräch zwischen ihr und ihrer Freundin. Mira Black, alias ChocoNeko, ging zusammen mit Jackie in eine Klasse und war ihre beste Freundin. Genauso wie die Rothaarige war Mira ein leidenschaftlicher Anime- und Mangafan. Diese Eigenschaft war wohl die Hauptverbundenheit der beiden, denn genauso wie mit Matthew unterschieden sich Mira und Jackie drastisch. Es war wohl eine verborgene Eigenschaft, dass Jackie hauptsächlich mit Leuten verkehrte die ziemlich anders als sie waren. Aber war das im Grunde nicht auch viel interessanter? Das „Gespräch“ lief so ab wie eigentlich auch jedes andere: „Hallo wie geht’s“ – „Gut“ – „Mir auch“ – „Hast du schon gehört…“ – „Ja, außerdem...“ – „Ach wirklich?“

Es war eigentlich ziemlich lächerlich, da sich beide so gut wie jeden Tag in der Schule sahen aber da Ferien waren hatte sich diese Tatsache natürlich geändert. So oder so, standen die beiden jedenfalls täglich in Kontakt. Zufrieden lächelte Jackie und lehnte sich wieder zurück, wobei ihr Blick auf die Uhr fiel. Oh je, sie war viel zu spät dran. Bei diesem Gedanken musste sie nur noch mehr grinsen. Es erinnerte sie an „Alice in Wonderland“ und an den weißen Hasen. Sie verabschiedete sich von Mira und schloss das Chatfenster wobei wieder die ungeöffnete Nachricht sichtbar wurde. Jackie hatte gar nicht mehr daran gedacht, doch nun war die Neugierde wieder da. Wieder huschte ihr Blick zur Uhr. Sie sollte es schaffen, schnell die Nachricht zu lesen, zu duschen und sich dann irgendwas halbwegs Hübsches anzuziehen, wobei der Begriff „hübsch“ bei ihr anders definiert war, deswegen sollte man eher sagen: „Hübsch im Sinne des Normaldenkers“ Wie zuvor rutschte der Cursor auf den „Öffnen“-Button. Diese Entscheidung war wohl dafür verantwortlich, ganz allein diese Sekunde. Ein kleines Klicken. Die Spieglung in Jackies Augen wurde weiß und… nichts. Die Nachricht die sich öffnete war komplett leer. Weder Text noch Anhang.

Die Augenbraue des Mädchens zuckte leicht gereizt. War ja klar. Innerlich ohrfeigte sie sich. Was hatte sie denn schon erwartet? Etwa eine geheimnisvolle Botschaft, vielleicht aus dem Jenseits? „Naja, dann wäre der Betreff sicher nicht dieser Smiley gewesen“, belehrte sie sich selbst und erhob sich. In diesem Moment ertönte ein leiser, dumpfer Aufprall und Jackie drehte sich erstaunt um. Vollkommen wieder in ihren seltsamen Vorstellung was alles passiert sein könnte suchte die Rothaarige das Zimmer mit den Augen ab. Es war bereits schummrig geworden. Früher hatte sie furchtbare Angst vor der Dunkelheit gehabt und um ehrlich zu sein hatte sie es manchmal immer noch, auch wenn sie öfters so tat als würde ihr das ganze nichts ausmachen. Wegen diesen beiden Dingen vergaß sie in jenem Moment vollkommen den immer noch laufenden Laptop und die immer noch geöffnete leere Nachricht. Eine weitere Entscheidung die wohl zu all dem führte was geschehen würde. Jackie erblickte dicht neben ihrem Bett etwas auf dem Boden. Es war klein und hatte etwas Längliches an sich hängen. Erst einen Moment später realisierte sie, dass es sich um eine Kette handelte. Vorsichtig trat sie zu ihrem Bett und ging in die Hocke um sich das Ding näher anzusehen. Sie kannte es nicht. Zwar hatte sie alle möglichen Anhänger, Ketten und sonstigen Sachen, genauso wie ihr „geordnetes Chaos“ welches immer in ihrem Zimmer herrschte aber an dieses Teil konnte sie sich nicht erinnern oder hatte sie es vielleicht vor langer Zeit gekauft und dann vergessen? Aber das zeigte immer noch nicht den Grund warum es jetzt plötzlich auftauchen sollte. Verwundert legte sie den Kopf schief, wobei auch ihre langen Haare ein Stück zur Seite rutschten. Es war eine edle, dünne Lederkette und der Anhänger war ein roter Stein welcher vom Band so umwickelt wurde, dass er sichtbar aber doch fest „verpackt“ war. Eine Kunst für sich sozusagen. Jackies Verwirrtheit steigerte sich ins Unermessliche und wurde auch auf ihrem Gesicht ziemlich deutlich. Nein dieses Ding hatte sie noch nie gesehen. Langsam streckte sie die Hand danach aus, und hob es an dem Bändchen hoch. Es fiel nur wenig Licht ins Zimmer, trotzdem glänzte der rote Stein auf eine irgendwie unnatürliche Weise. Vollkommen fasziniert von dem Schmuckstück merkte das Mädchen nicht wie ihr Computer plötzlich wieder anfing zu arbeiten. In der eigentlich leeren Nachricht erschienen Buchstaben, Zahlen, Symbole… unendlich viele. Das leise, ihr nur zu gut bekannte, Rattern der arbeitenden Maschine ließ das Mädchen aufmerken und sich langsam umdrehen. In ihrem Augen spiegelte sich der helle Bildschirm mit dem unverständlichen Zeichenmuster. Plötzlich wurde ein einziger Absatz gemacht: „Beginn“

Eine mechanische Stimme, die dieses eine Wort sagte welches als letztes auf dem Bildschirm erschien, war das letzte was Jackie hörte. Das eigentlich schwache leuchten der Bildschirmoberfläche wurde grell, doch noch stärker war jenes Licht welches von der anderen Seite kam. Ein kräftiges Rot! Die Kette! Jackie musste die Augen schließen. Es fühlte sich so an als ob der Boden unter ihren Füßen verschwand. Deutlich spürte sie auch wie ihr langes Haar durch die Luft peitschte. Sie fiel! Verdammt sie fiel! Wie weit, wie hoch? Sie konnte die Augen nicht mehr öffnen. Unzählige Gedanken drängten sich in ihrem Kopf und versuchten an die erste Stelle zu treten aber keiner schaffte es wirklich. Sie wollte die Augen öffnen! Jetzt… JETZT! In dem Moment als sie die Augen aufriss landete sie. Anders als erwartet war es nicht hart aber… etwas unbequem. Sie sah direkt in den blauen Himmel an dem nur ein paar kleine weiße Schäfchenwolken waren. Links und rechts etwas Schwarzes… Mauern? Ziemlich verwirrt und immer noch in einem Schockzustand wie man ihn eben hatte wen so etwas geschah lag Jackie auf einem Haufen von mehreren Müllsäcken in einer kleinen Seitenstraße und sah nach oben, gen Himmel. Der Mund stand ihr leicht offen. In ihrer Hand hielt sie immer noch die unbekannte Kette. „W-W-W-W-W-…“, stotterte sie leise. Langsam setzte sie sich auf. Ihr Rücken tat nicht sehr weh, nur ein bisschen, doch dieser Schmerz war in dieser Sekunde das letzte an was sie dachte. Die braunen Augen geweitet sah Jackie von rechts nach links, wieder nach rechts, dann wieder nach links, nach oben und unten… doch was sie sah konnte sie nicht wirklich fassen, nicht wirklich realisieren, nicht GLAUBEN! Alles um sie herum hatte sich verändert. Es sah nicht mehr so aus wie die Normalität aussah. Es war als wäre sie direkt in einem ihrer geliebten Animes gelandet. Dass sie damit Recht hatte… würde sie noch früh genug erfahren. „WAAAAS!!“, rief sie laut. Der rote Anhänger der Kette glänzte leicht…

Chobits

Der Morgen lief wie jeder andere in Hidekis Leben ab seit Chi und die anderen zwei kleinen Plagegeister bei ihm eingezogen waren. Wieder vollkommen unvorbereitet würde er sich auf den Weg in die Uni machen und versuchen sich irgendwie nicht zu blamieren, wobei diese Tatsache eigentlich mit 99,99% feststand. Bei diesem Gedanke seufzte der großgewachsene Braunhaarige leicht und schulterte seinen Rucksack. Trotzdem, er mochte sein Leben, vor allem wegen…

„Hideki!“ Freudig betrachtete Chi den Menschen der ihr, auf ihr breites Lächeln hin ebenfalls ein Freundliches schenkte. Nun lebte er schon einige Zeit mit Chi zusammen und er bereute nichts, schließlich… „Lass uns gehen, Hideki!“, meinte das Mädchen begeistert und nahm seine Hand, die um einiges größer war als die ihre. Ruhig nickte der Junge und öffnete die Tür. „Bis später“, hörte er noch Kotoko murmeln, dann war er auch schon mit Chi hinausgetreten. Ja der Morgen lief wie jeder andere ab, seit jenem Tag.

Nicht ganz so normal und alltäglich begann dieser „Tag“ für eine gewisse andere Person, ein paar Blocks weiter. Diese Person befand sich gerade in einer Situation wie sie es wohl keine zweite gab und diese Person war zu 99,99% davon überzeigt, dass das hier vor ihr noch niemand erlebt hatte. In einer kleinen Seitenstraße, rechts und links Wohnblöcke die für Schatten sorgten und eine kleine Kette in der Hand stand Jackie einfach nur da, den Mund geöffnet und dem Schock deutlich im Gesicht stehend. Was zum Teufel war nur passiert? Ihre Gedanken überschlugen sich und irgendwie war doch kein einziger da. Sie blinzelte. Es dauerte seine Zeit bis sie schließlich zu einer ganz anderen Frage kam: „Wo bin ich hier?“, murmelte sie leise und sah sich in der kleinen Seitenstraße um. Sie war auf den Müllsäcken gelandet, stand nun aber schon wieder. Es war eigentlich ein Wunder, dass ihr die Beine nicht nachgaben. Die ganze Umgebung hatte ein komplett anderes Aussehen. Und mit komplett meinte sie wirklich „KOMPLETT“

Es war nicht mehr die Realität, dessen war sie sich zu 99,99% bewusst. Nein, dies hier war nicht mehr die Welt in der sie lebte. Ein anderer hätte dies wohl erst später „realisiert“ und in Gedanken aussprechen können, aber Jackie war da etwas anders. Sie kannte es… ja es kam ihr bekannt vor, das Aussehen „dieser“ Welt. Alles hatte den Anschein als wäre sie gerade in einer Serie gelandet und nicht nur irgendeiner Serie, nein sie schien in einer animierten Welt gelandet zu sein. Während andere wahrscheinlich in eine Ohnmacht gefallen wären wusste Jackie nicht so wirklich ob sie sich freuen sollte oder nicht. Schockiert war sie, dass war auf jeden Fall klar. Es kam ja auch nicht wirklich jeden Tag vor, dass man in einer anderen Welt landete. Moment mal… wenn sie nun in einer anderen Welt war, in einem Anime oder jedenfalls einer Welt die in dieser Art war, war sie dann auch. Erst jetzt bemerkte sie einen schwachen Lichtpunkt unter ihr. Erstaunt sah sie an sich hinunter. Der Stein der Kette leuchtete nur noch ein kleines bisschen, doch noch mehr faszinierte sie ihr Aussehen, jedenfalls so viel wie sie eben sah.

„N-Nicht möglich!“, keuchte die Rothaarige. Sie trug immer noch die braune dreiviertel Hose, mit den großen Seitentaschen, das einfache weiße T-Shirt und ihre Schuhe mit Sneakersocken, aber die „Art“ hatte sich verändert. Nun war sie wirklich einer Ohnmacht nahe. Auch ihre Beine, Arme und Hände hatten sich drastisch verändert. Es war zwar noch dreidimensional aber war es anders, komplett anders! Es war einfach unglaublich. „Nicht möglich, nicht möglich, nicht möglich!“, murmelte sie vor sich hin als würde sie irgendwas beschwören und merkte schließlich auf als sie Stimmen hörte. Die Rothaarige blickte mit den braunen Augen zum Ende der Seitenstraße in der sie sich gerade befand, gerade in dem Moment als zwei Personen an der Einmündung vorbei liefen. Es schien wie in Zeitlupe zu sein. Jackie traute ihren Augen nicht. Nein, das konnte nicht sein! Das war nicht wahr! Ihre Augen hatten sich geweitet und starrten zu den zwei Personen die sie nur zu gut kannte, bloß nicht persönlich. „Ich hol dich später wieder ab ja, Chi?“ – „Jaaa!“

Die Ohren des Mädchens waren nur zu deutlich sichtbar und auch ihr Aussehen brachte kein Zweifel mit sich. „Nicht möglich“, hauchte Jackie ein letztes Mal. Er hatte es nicht gehört aber das einfache Gefühl beobachtet zu werden stieg in ihm auf. Also blieb Hideki stehen und sah auf. Er und Chi waren an einer kleinen Seitenstraße vorbei gegangen. Dort im Schatten, zwischen den beiden Hausblöcken sah er eine Gestalt, so groß wie Chi vielleicht. Erstaunt blieb er stehen und da er Chis Hand hielt, tat sie es ihm gleich. Verwirrt blickte der Computer Hideki an. „Hideki, was ist los?“, fragte sie mit ihrer glockenhellen Stimme und folgte dann seinem Blick zu dem Mädchen welches dort in der Gasse stand. Ihr Gesicht hatte einen Ausdruck gemischter Gefühle, doch gute schienen nicht wirklich dabei zu sein. Langsam hob Jackie den Arm und deutete auf die Beiden. Nein, nein, nein, das konnte nicht sein!! Das war unmöglich, das sprach gegen die Naturgesetze! „Ch-Ch-o-Chobi-Chobit-…“

Hideki erstarrte. Erstauntheit, Verwirrung, etwas Panik aber vor allem der blanke Schock. Dies alles strahlte das rothaarige Mädchen dort in der Gasse aus, doch was ihn am meisten erstaunte oder auch erschrak war die Sache, was das Mädchen da vor sich hin stammelte. Er zuckte zusammen und sein Gesicht wurde ganze weiß. Woher wusste sie, dass Chi ein Chobit… Das wollte sie doch sagen oder? Ja es war ziemlich klar. In leichter Panik rannte er in die Gasse wobei er Chi die einfach nur verwirrt schien, mitzog. Ohne groß darüber nachzudenke drückte er dem unbekannten Mädchen die Hand auf den Mund und ließ Chi los, die schräg hinter ihm stand. Jackie zappelte leicht, die Augen weit aufgerissen. „Bitte Bitte! Bitte sei leise! Niemand darf das über Chi wissen!“, bettelte Hideki sie an.

Ja, ganz eindeutig, dass hier war nicht nur eine andere Welt die ihrem animierten Hobby ähnlich war. Sie war in etwas ganz anderes hineingeraten. Das hier war nicht eine „Welt“, das hier war ein Anime. Jackie konnte sie losreisen und sprang ein Stück zurück. Wieder deutete sie auf Hideki und Chi, die das ganze immer noch nicht begriff, und rief schließlich: „Ch-Ch-Chobits!“

Hideki stieß einen Schrei aus und raufte sich die Haare. So wie immer tat es Chi im gleich, nur eben etwas halbherzig und immer noch leicht verwirrt. Wieder trat der große Junge zu Jackie und presste seine Hand auf ihren Mund, damit sie ja nicht weitersprach oder weiter durch die Gegend rief. Panisch sah er sich um. Hatte es jemand gehört? Es schien jedenfalls niemand in der Nähe zu sein. Das Mädchen zappelte wild umher schaffte es aber diesmal nicht sich wieder zu befreien. Wer war sie und woher wusste sie das Chi ein Chobit war? Nur die allerwenigsten Personen wussten davon! Chi beugte sich um Hideki herum und musterte die Unbekannte auf ihre typisch süße Weise. Computer wie Chi gab es doch viele, wenn auch vielleicht nicht so hübsche aber trotzdem! Der Tag war wohl damit so gut wie gelaufen. Die Augen der Rothaarigen trafen die des Computers. Langsam beruhigte sich Jackie. Unglaublich! Unglaublich! Aber es war wahr! Sie konnte deutlich die Wärme der Hand von Hideki spüren und auch sonst war es wie im richtigen Leben.

Nachdem der Braunhaarige gemerkt hatte, dass Jackie sich beruhig hatte, nahm er langsam seine Hand von hier und musterte sie. Jetzt wo Jackie darüber nachdachte war es eigentlich ziemlich gemein und unhöflich gewesen. Sie wusste doch genau in was für einer Sachlage sich der Junge befand. Chobits war ein ziemlich bekannter Anime der auch in mehreren Sprachen synchronisiert worden war. Etwas beklommen blickte sie Chi, das hübsche Mädchen, an. „Entschuldigung“, murmelte die Rothaarige plötzlich und schielte dabei zu Hideki der immer noch leicht panisch wirkte, sie nun aber genauso wie Chi verwirrt ansah. Nein, es war wohl wirklich falsch aber konnte sie etwas dafür?! Nicht wirklich! Wie sollte man sich denn auch schon verhalten wenn man plötzlich in einem Anime gelandet ist?! Jackies Blick glitt nach unten zu dem roten Stein der inzwischen aufgehört hatte zu leuchten. Was zum Teufel war das? Das Mädchen war sich ziemlich sicher, dass dieses Ding dafür verantwortlich war, dass sie hier gelandet war. „Beginn“, wiederholte sie gedankenverloren. Die Stimme die sie kurz vor ihrem „Fall“ gehört hatte, war eindeutig von ihrem Laptop gekommen. All diese Zahlen, Buchstaben, Zeichen, Symbole, ein Absatz… und dann dieses Wort. Was sollte Beginnen? Es schien wirklich alles wie aus einem Light Novel oder eben einem Anime aber so recht glauben konnte Jacqueline es immer noch nicht. Wie sollte sie auch? Ein ähnlicher Fall war ihr jedenfalls nicht bekannt? „I-Ist alles in Ordnung“, die Stimme des Jungen riss die Rothaarige wieder zurück in die Realität. Naja je nachdem was man nun Realität nennen konnte nicht? „Entschuldigung“, meinte Jackie wieder und sah zwischen Hideki und Chi hin und her. Ja, sie sahen wirklich so aus wie in der Serie. „Mir geht es gut ich bin nur etwas… naja…“ So genau wusste sie das auch nicht. Jetzt wo der erste Schock verdaut war, wusste sie nicht so wirklich was sie fühlen oder denken sollte. Eigentlich hatte sie von so etwas immer und immer geträumt oder nicht? Doch sicher, sie hatte sich etwas ähnliches immer wieder vorgestellt, aber doch nie mit dem Gedanken es würde einmal wirklich geschehen. Doch nun war es geschehen und sie stand hier. In diesem Moment kam noch eine ganz andere Frage neben der „Wie bin ich hier her gekommen?“-Frage auf. Wie sollte sie denn wieder zurückkommen? Ein drittes Mal wanderten die großen braunen Augen nach unten. Wenn das Ding sie her gebracht hatte, müsste es sie dann nicht auch wieder zurückbringen! Erschöpft seufzte das Mädchen. Aber sicher konnte sie sich auch nicht sein, und wie wusste sie ja erst recht nicht. „Chhhiii?“ Jackie sah zu dem Computermädchen. Ihr Ausdruck war inzwischen auch besorgt geworden, als würde sie spüren, dass etwas nicht stimmte. „Alles in Ordnung?“, fragte sie mit ihrer hellen Stimme. „N-Naja…“ Jackie wich etwas zurück. Wow, sie war wirklich süß, vor allem nun in so einer Ansicht. Aber sie sollte sich doch mehr aufs Wesentliche konzentrieren. Jetzt hieß es erst mal Ruhe bewahren. Irgendwie war Jackie von sich selbst erstaunt. Wirklich, nun da sie sich beruhigt hatte regte sie sich gar nicht mehr so sehr darüber auf. Die Faszination stieg und stieg. „Du bist Hideki und das ist Chi richtig?“, fragte das Mädchen obwohl sie die Antwort doch eigentlich schon wusste. Etwas erstaunt blinzelte der Angesprochene und nickte. „J-Ja, das ist richtig“ Das Mädchen, welches da vor ihm stand war wirklich seltsam, doch inzwischen schien sie sich bereits beruhigt zu haben. „Tut mir leid wenn ich unhöflich bin aber: Wer bist du?“ Er wollte nicht direkt fragen woher sie das wusste, auch wenn es ihm förmlich auf der Zunge lag. „Jacqueline Thompson, nennt mich Jackie“, stellte sich nun auch die Unbekannte vor. Seltsam, wirklich seltsam.

Auch wenn sie seltsam war, es schien ihr nicht gut zu gehen. Auch die Tatsache, dass sie ganz allein in einer kleinen Seitenstraße stand, war etwas beunruhigend. Aber vielleicht hatte sie auch nur den Müll rausgebracht. Nein so sah sie nicht aus. Außerdem schien sie noch zur Schule zu gehen, müsste sie dann nicht schon in einer solchen hocken, oder wenigstens ihre Uniform tragen. Es kreisten wirklich einige Gedanken in Hidekis Kopf. Chi schien es zu bemerkten und meinte plötzlich: „Jackie kommt mit!“ Etwas schockiert sahen sowohl Jackie als auch Hideki das blonde Mädchen an, die die Aufregung so gar nicht verstand. „WAS?“, meinten beide im Chor, sahen sich an, wurden leicht rot und wandten sich zurück. „Entschuldigung“, ertönte es ein weiteres Mal von Jackie. Hideki sah auf seine Uhr. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er heute nicht mehr in die Uni gehen würde. Leise seufzte er. Das Mädchen schien wirklich verlassen zu sein und er war nicht der Typ Mensch der solche Leute einfach stehen ließ. „N-Na gut. Warum kommst du nicht mit zu uns. Naja auf einen Tee oder so“ Chi schien begeistert und zufrieden, Jackie sah ihn erstaunt an. Naja eigentlich hätte sie es sich denken können aber… Diese Szene hatte es nie gegeben. Natürlich nicht. Schließlich war sie nie in dem Anime aufgetaucht. Die Persönlichkeiten der beiden Figuren nun so zu erleben war doch ein ganz anderes Gefühl. „D-Das wäre sehr nett“ Dem Mädchen aus der anderen Welt war bewusst, dass sie bei Hideki nichts zu befürchten hatte und jetzt wo sie so recht drüber nachdachte. Es schien als würde sich all dies nach dem Ende der letzten Episode abspielen. Ja! Chi und Hideki hatten Händchen gehalten, dass hieß also… Jackie lächelte leicht. Hideki kratzte sich verlegen am Hinterkopf, Chi nahm wieder seine Hand und gemeinsam verließen sie, gefolgt von Jackie die Seitengasse.

Eine halbe Stunde später saßen die Drei, nun auch mit Kotoko und Sumomo in der kleinen Wohnung von Hideki die eigentlich nur aus einem Zimmer bestand. Eben eine typische Studentenwohnung. Kurz bevor sie eingetreten waren, hatte Hideki noch schnell alle möglichen Magazine verschwinden lassen. Jackie wäre das eigentlich ziemlich egal gewesen aber sie kicherte. Inzwischen hatte sie sich die Kette um den Hals gebunden und den Anhänger unter ihr T-Shirt geschoben damit es nicht großartig störte. Sie war also in der Chobits-Welt gelandet. Auf dem Weg zu Hidekis Wohnung hatte sich das Mädchen kurz ihr Spiegelbild in einem Schaufenster betrachtet. Ja ihr ganzes Aussehen hatte sich dieser Welt angepasst. Die Rothaarige wurde von Kotoko kritisch gemustert, während das andere Notebook sich einfach freute. Hideki musterte sie ebenfalls jedoch nicht so ernst wie die kleine Schwarzhaarige. Hideki hatte in der Uni angerufen und sich krank gemeldet und auch Chi hatte er heute in der Bäckerei entschuldigt. Etwas beklommen sah Jackie auf den Boden, nahm dann jedoch ihren Mut zusammen. „Also…“, begann sie und sah zu dem Jungen. Sollte sie es ihm wirklich sagen? Naja eigentlich konnte sie ihm schlecht sagen, dass er eigentlich nur eine von CLAMP ausgedachte Figur war, vor allem nun wo er doch leibhaftig vor ihr saß. „Tut mir leid ich hab keinen Tee“ Etwas perplex sah Jackie den Braunhaarigen an. Er lächelte sie freundlich an und auch Chi strahlte übers ganze Gesicht. Es war als wäre es eindeutig, dass sie nichts erklären musste, naja bis auf eine einzige Sache. „Entschuldige Jackie aber… bitte verrate mir… Woher weißt du das Chi ein Chobit ist?“ In diesem Moment zuckte Kotoko sichtlich zusammen und blickte erschüttert zwischen Chi, Hideki und der Rothaarigen hin und her. Sumomo hörte auf herum zu springen und auch ihr Gesang der bis jetzt ignoriert wurde verstummte. Immer noch blickte die Rothaarige zu Hideki und meinte dann: „Ich also…“ Nein, sie konnte es nicht sagen oder? Nein, das wäre falsch! „Ich kann es nicht sagen. Aber bitte vertrau mir, es ist nicht zu eurem Nachteil, es wird nichts geschehen“

Zwar wusste sie es selbst nicht ganz so genau, aber was sollte sie denn sonst sagen? Es trat wieder Stille ein. „Verstehe“ Seufzend lehnte sich Hideki zurück. Das brachte wohl nichts. Ob er ihr wirklich vertrauen konnte war fraglich doch im Moment blieb ihm nichts anderes übrig. Die Stille war wirklich nicht angenehm, vor allem nun da die ganze Stimmung sehr angespannt war. „Chiii“, meinte Chi leise und zupfte an Hidekis Ärmel. Sie spürte diese Stimmung und es gefiel ihr gar nicht. „Jackie bist… bist du allein?“, fragte das Computermädchen schließlich. Es kam ziemlich plötzlich und auch unerwartet. Die Rothaarige sah zu Boden und gab ein zustimmendes „Mh“, von sich. Chis Blick wurde noch trauriger. Sowie Chi wurde auch Hideki traurig. Er bekam immer mehr Mitleid mit dem Mädchen, welches da vor ihm hockte doch… Die Tür wurde aufgestoßen. „Herr Motosuwa! Es ist schrecklich!“

Alle fünf Köpfe wandten sich gleichzeitig zur Tür um wo Frau Hibiya, die Vermieterin von Hideki stand. Als sie von 10 Augen gleichzeitig angesehen wurde, stoppte sie. Ihr Blick wanderte zu dem fremden Mädchen welches genauso erstaunt dreinblickte wie die anderen. Doch dafür war keine Zeit. „Herr Motosuwa! Es ist schrecklich! Schrecklich!“ Hideki war aufgesprungen, genauso wie Jackie. Chi blieb verwirrt am Boden sitzen. „Die CD! CD mit Eldas Aufzeichnungen sind weg! Jemand… Jemand hat sie gestohlen“

In Jackies Herz zog sich etwas zusammen und zwar so stark, dass sie glaubte gleich umzukippen. Ihr war die Geschichte um Elda bzw. Chi nur zu gut bekannt und auch das Chitose vor Eldas „Tod“ all ihre Erinnerungen aufgezeichnet hatte um sie im Fall der Fälle wiederzubeleben. Doch dafür hatte es später keinen Grund mehr gegeben. „Frau Hibiya beruhigen Sie sich!“ Hideki hatte sie an den Schultern gefasst und hielt sie fest. Auch sie schien kurz davor umzukippen. „Was genau ist passiert?“ Beiden war klar, dass die Aufzeichnungen niemals ans Tageslicht gelangen durften, sonst… sonst… „Ich war einkaufen… jemand ist eingebrochen. Ein bisschen Geld und etwas Schmuck und auch die CD wurden geklaut“ Tränen standen der hübschen Frau ins Gesicht. Hideki biss die Zähne zusammen. Das durfte nicht passieren! Nein! Er wollte sie zur Seite schieben doch sah er nur noch etwas Rotes. Jackie hatte sich an Chitose und Hideki vorbeigedrängt und stürmte nun nach unten, hinaus auf die Straße und sah sich um. Als sie hier angekommen waren, war alles noch in Ordnung. Frau Hibiya war nur kurze Zeit später aufgetaucht. Vielleicht 10 Minuten… Der Einbrecher und Dieb konnte deshalb nicht weit weg sein! Die Aufzeichnungen durften nicht ans Tageslicht kommen. Jackie rannte, rannte, rannte. Warum tat sie das eigentlich? Eigentlich hatte sie damit nichts zu tun und doch…

Vielleicht hing es damit zusammen, dass sie auch diese Welt auf eine ganz eigene Art liebte. Die Geschichte etwas zu lieben, das nicht menschlich war. Die Geschichte, dass „das Eine“ nicht das entscheidende war, sondern nur die Gefühle selbst. Sie hatte gesehen, dass diese Gefühle real waren. Sie waren wirklich da! „Und…“ Das Mädchen sah eine Gestalt, ziemlich heruntergekommen mit sehr ungepflegten Haaren und ein paar Sachen im Arm. Etwas blendete die Rothaarige, die wie blind war vor Gedanken. „…deswegen…“ Der Mann drehte sich um. Er trug die CD bei sich, ganz eindeutig. „…lass ich das nicht irgendwen kaputt machen!“, schrie Jackie und rannte weiter auf ihn zu. Der Dieb floh. Nein, nein, nein! Er durfte es nicht zerstören! Jackie blieb keuchend stehen. Verdammt. Neben ihr war ein kleiner Spalt. Sie drängt sich in ihn hinein und nahm diese „Abkürzung“ von der sie sich einfach nur erhoffte sie möge sein. Das Glück war auf ihrer Seite, wie so oft. Doch diesmal war sie wirklich, wirklich dankbar darum. Es war eine andere Dankbarkeit als sonst. Jackie tauchte bei einer anderen Straße wieder auf. Leicht panisch sah sich von rechts nach links und entdeckte schließlich den Räuber, auf den sie sofort zu rannte. Niemals! Der Dieb, welcher gerade zurückgesehen hatte ob er noch verfolgt wurde, sah das Mädchen zu spät. Es gab einen heftigen Zusammenstoß, alles flog kreuz und quer. Jackie sah noch wie die CD aus ihrer Hülle und auf die Straße flog wo sie im nächsten Moment von einem Laster überfahren wurde. Die Geldbörse, sowie der Schmuck der gestohlen wurde verteilte sich auf den Boden.

Jackies Blick haftete auf der zerstörten CD, weshalb sie sich nicht weiter darum kümmerte, wie der Dieb aufstand und flüchtete, jedoch ohne noch irgendwas mitzunehmen. Keine Minute später erschienen Hideki, gefolgt von Frau Hibiya, sowie Chi mit Kotoko und Sumomo auf den Schultern. Jackie hatte die größeren Splitter der ehemaligen CD aufgesammelt und reichte sie Chitose.

„Tut mir leid, sie…“ – „Nein, es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst“ Die Schwarzhaarige lächelte das Mädchen erleichtert an. Auch Hideki schien sichtlich erleichtert und nickte. „Ja. Sie ist zerstört, wir brauchen sie nicht mehr, richtig?“, sprach er, während Frau Hibiya das Geld, den Schmuck aber auch die Überreste der Aufzeichnungen an sich nahm. Natürlich nicht ohne sich tausendmal bei dem Mädchen zu bedanken. Verlegen lächelte diese. Es war ein gutes Gefühl… wirklich ein gutes Gefühl.

Etwas schimmerte durch das weiße T-Shirt und ließ Jackie aufmerken. Auch Hideki, Chi, Frau Hibiya sowie die zwei Notebooks betrachteten das rote Leuchten welches da aufkam. Das Mädchen aus der anderen Welt holte den Anhänger hervor der wieder zu strahlen begann. Konnte es sein?! Es war das gleiche Strahlen wie… Es fühlte sich so leicht an. Rote Funken? Sie schwebten um das Mädchen welches sich langsam auflöste. „Jackie!“, rief Chi. Erstaunt sah die Angesprochene auf. Anders als erwartet lächelte die Blondine und winkte. Würde sie jetzt wirklich gehen? Konnte sie jetzt zurück? Sie war zu verwirrt und Chi war die Einzige die lächelte. Schließlich hatte sich das Mädchen komplett aufgelöst und war verschwunden. „W-W-Wie…?“ Hideki verstand es nicht, doch drückte sich schon Chi an ihn. Verwirrt sah er zu Frau Hibiya, die ebenso ratlos war, jedoch ebenfalls anfing zu lächeln. „Anscheinend wurde uns ein bisschen Hilfe geschickt“ Der Junge konnte es immer noch nicht so recht verstehen, aber er glaubte, dass alles so war wie es sein musste. Deswegen war es gut so. Alles war gut. „Lasst uns doch alle zusammen heute essen!“, schlug die Vermieterin vor. Zusammen trat die Gruppe den Heimweg an.

Detektiv Conan

Auch wenn die Chobit-Crew nun nach Hause gehen konnte hatte Jackie nicht so viel Glück. Alles hatte sich aufgelöst, nein sie hatte sich aufgelöst! Aber was nun! Sie war doch jetzt nicht tot? Nein, ganz sicher nicht! Jedenfalls hoffte sie das. Es war nicht mal eine Sekunde. Nur ein Blinzeln, gleich nachdem die Umgebung um sie herum verschwunden war stand sie schon an einem vollkommen anderen Ort. Leicht verdattert stand sie mit dem Rücken zu einem größeren Anwesen, doch allein der Blick auf die ruhige Gehwegstraße genügte ihr. Sie war ziemlich erstaunt und blinzelte leicht. Wie beim ersten Mal brauchte sie einen Moment um zu realisieren was genau geschehen war, wobei es diesmal natürlich nicht ganz so lange dauerte. Doch auch diesmal war der Schock groß. „N-N-Nicht möglich!“ Der laute Ruf ließ einige Vögel aufschrecken, die sofort gen Himmel flogen.

Nicht allzu weit entfernt hockte Conan mit einem Manga in der Hand auf dem Sofa in dem Detektivbüros, des nur zu gut bekannten Kogoro Mori. Bekannt war er ja eigentlich nur durch jene Person die da gerade auf dem Sofa hockte und sich langweilte. Nun war er schon so lange der kleine „Hosenscheißer“ Conan Edogawa und hatte das Leben als Grundschüler wirklich satt. Doch bis jetzt hatte er die „Männer in Schwarz“ nicht stellen können. Manchmal war das Leben wirklich unfair. Der Privatdetektiv welcher hinter seinem zugemüllten Schreibtisch hockte und sich mal wieder ordentlich die Hucke zuhaute, sah gerade begeistert ein Konzert seines Idols Joko im Fernsehn. Seine Wangen und Nase waren bereits leicht rot. Shinichi alias Conan machte einen Seitenblick zum der Person welche nur wegen ihm als „Schlafender Kogoro“ bekannt war. Auch wenn das Onkelchen ab und zu seine Fälle selbst löste, was wirklich nur in den wenigsten Fällen vorkam, war er eigentlich ein Idiot. Anders konnte man es nicht beschreiben und Conan empfand auch keine Scham oder irgendein schlechtes Gewissen dabei. Kogoro war eben Kogoro und genauso war… „Also wirklich Paps!“

Eine Gestalt hatte die Detektei betreten. Die linke Hand in die Hüfte gestützt, in der Rechten einen blauen Müllsack und auf dem Gesicht, ein ziemlich beängstigender Ausdruck. Ran schloss die Tür hinter sich und begann alle möglichen leeren Bierdosen die auf dem Schreibtisch ihres Vaters standen in den Sack zu werfen, wobei der Junge der auf dem Sofa hockte jeden Moment erwartete, dass der Sack riss, bei dem Schwung mit dem sie die Dosen in das blaue Stück beförderte. Trotzdem hatte er begonnen seinen Manga weiter zu lesen. So lief es eigentlich jeden Tag in diesem Hause ab. Daheim, in seinem richtigen Haus, in dem er nun aber nicht wohnen konnte, hätte er seine Ruhe gehabt und sich voll und ganz seinen Büchern widmen können.

Doch nun war er eben nicht Shinichi Kudo sondern Conan Edogawa der bei den Moris lebte, und das war nicht nur das Einzige…

Ran hatte derweil den Streit mit ihrem Vater, der eh auf Wolke 7 schwebte und sich an den Grundschüler gewandt. „Du solltest dich langsam fertig machen Conan-kun, schließlich ist es spät und wir sind auf die Einweihung des neuen Fernsehturms eingeladen“ Der Junge merkte auf, klappte seinen Manga zu und nickte. Stimmt ja. Kogoro war auf die Einweihungsfeier des neuen Fernsehturms eingeladen, genauso wie Professor Agasa, der an dem Projekt mitgewirkt hatte. Er konnte sich genau vorstellen wie der Abend ablaufen würde. „Gut, ich mach schon“, antwortete er zu Rans Zufriedenheit und verließ das Büro um schließlich hinauf in die Wohnung zu gehen wo er sich fertigmachte.

Zur selben Zeit stand ein rothaariges Mädchen vor dem Anwesen der Kudos und war einem Anfall nahe. Ihre Umgebung und auch deren absolutes Aussehen hatten sich verändert, aber leider nicht in der Art wie sie es sich erhofft hatte. „Das ist doch ein Scherz… oder?“, murmelte sie leise und begann sich dann panisch umzusehen. Dabei erblickte das Mädchen eine dickliche Gestalt ganz in ihrer Nähe. Erstaunt sahen sich Beide in die Augen. „Entschuldigung, kann ich Ihnen weiterhelfen?“ Die Person die dort stand trug eine Brille, einen Laborkittel und hatte gebauschtes Haare. Ein Aussehen wie es wohl kein Zweiter hatte. Auch wenn sie wie beim ersten Mal ein bisschen brauchte, war Jackie sich nun ganz sicher wo sie hier gelandet war. „Sie sind…“, begann sie, konnte aber nicht weiterreden. Der Professor schien ziemlich erstaunt zu sein. „Mein Name ist Professor Agasa“ Ein breites Grinsen trat auf sein dickliches Gesicht. „Sehr erfreut“ Jackie sah ihn einfach nur verwundert an und meinte dann: „Sie haben all diese Erfindungen für Shinichi gemacht, richtig?“ Stille. Der Professor war ganz bleich geworden, noch bleicher als Hideki. Schweißperlen traten auf seine Stirn und er begann irgendetwas vor sich hin zu murmeln. Von wegen es handle sich hier um ein Missverständnis und er wüsste nicht wovon sie da sprach. Jackies Ausdruck war einfach ratlos. Irgendwann verstummte der Professor trat zu ihr und packte sie am Handgelenk um sie anschließend in seine Wohnung zu schleifen. „Willkommen zu-…“

Eine kleine Brünette kam in den Eingangsbereich des Hauses, hielt aber Inne als sie den Professor zusammen mit dem Unbekannten Mädchen erblickte. Der Anblick war wahrlich nichts Gewöhnliches und man hätte es wohl auch leicht falsch verstehen können. Ai’s Blick war kalt und musternd, noch extremer als nur in den Serien, so empfand es Jackie. Man konnte wirklich darunter zusammenknicken, aber da sie ihn in gewisser Weise gewohnt war und sie wusste, dass Ai auch einen weichen Kern besaß ließ sie es über sich ergehen. „Wer ist das, Professor?“ Durch diese Frage wurde schließlich die Stille unterbrochen. Der Professor hatte Jackie inzwischen losgelassen, die immer noch leicht ratlos umher blickte. Sie war schon wieder in einem Anime gelandet und nicht nur in irgendeinem. Nein, sie war in der Kultserie „Detektiv Conan“ gelandet, wobei der Protagonist nicht in der Nähe zu sein schien. Aber Jackie hatte wohl wirklich, wirklich größere Probleme, zumal Detektiv Conan eine besondere Ausnahme darstellte, da er noch nicht beendet worden war. Niemand wusste wie es mit Conan weiterging, was mit der Organisation war, etc. Eigentlich ziemlich spannend aber für diese Situation doch suboptimal. Wie sollte sie reagieren? Jackie wusste es nicht. Sie wurde langsam panisch. Auch wenn sie zuvor bei Hideki sich beruhigt hatte, nun war sie wieder aufgeregt. Sie hatte wohl innerlich erwartet, sie würde jetzt aufwachen, vielleicht aus dem Bett oder vom Stuhl fallen und alles wäre nur ein Traum gewesen aber anscheinend… ging es weiter. „Ich weiß es nicht aber… naja… sie…“ Der Professor blickte ängstlich von Haibara zu Jackie und wieder zu der Brünette zurück. Doch Jackie konnte immer noch nichts sagen. Sie war immer noch in einem Anime. Wieso? Wie konnte das sein?

Es wurde auch immer deutlicher wie unruhig Haibara wurde. Eigentlich verständlich. Der Professor brachte ein wildfremdes Mädchen mit, welches überaus verdächtig schien.

„Ich weiß es“, ertönte plötzlich die Stimme der Rothaarigen und der Professor und Ai merkten gleichzeitig auf. Jackie wusste nicht was sie sonst sagen sollte. „Ich weiß alles“ Haibara öffnete leicht den Mund, die Augen weiteten sich. Es war vielleicht nicht die beste Art einer geschrumpften Wissenschaftlerin gegenüberzutreten, die ihre Identität verstecken musste, aber etwas anderes fiel Jackie im Moment einfach nicht ein. Wie sollte sie es denn sonst erklären. Eigentlich hatte sie sich beim Professor schon verraten und bei dem Blick des kleinen Mädchens war ihr bewusst, dass eine jede Lüge auffliegen würde. Deswegen gab sie es gleich auf. Dennoch, auch wenn sie geschockt war, änderte es nichts daran, dass sich ein unbestimmtes Gefühl in ihr breit machte. Wenn sie nun in „Detektiv Conan“ war… wo war dann Conan?

Conan hickste, woraufhin er leicht schräg von Ran angesehen wurde. Doch der kurze Schluckauf war schon darauf vergangen. Er, Ran und Kogoro saßen in einem Taxi auf dem Weg zum Fernsehturm. Ran hatte sich ein hübsches Kleidchen mit Weste angezogen, Kogoro einen normalen Anzug und Conan trug wie immer sein Jacket mit den Shorts. Die meiste Zeit der Fahrt, diskutierten Vater und Tochter über das Benehmen des Älteren auf der Feier, wobei sich Conan konkret raushielt, ansonsten würde es eh nur wieder mit einer Beule für ihn enden. Trotzdem, er hatte ein seltsames Gefühl.

Die Fahrt dauerte nicht sehr lange, gerade mal 20 Minuten. Schon von weitem hatte man den Fernsehturm sehen können. Er war wirklich beeindruckend und der Bau hatte gerade mal 2 Jahre gedauert. Eine Meisterleistung. Kogoro bezahlte den Taxifahrer, steckte dann wie Conan seine Hände in die Hosentaschen und sah sich leicht genervt um. „Und?“, fragte der Privatdetektiv. Er war sichtlich nicht erpicht darauf, an der Feier teilzunehmen, doch Conan war bewusst, dass nach ein paar Bieren und etwas Sake seine Stimmung drastisch verändern würde. Na wenn das mal gut ginge. „Wir warten noch auf Professor Agasa, er sollte auch gleich da sein“, erklärte die Oberstufenschülerin mit einem kurzen Blick auf ihre Armbanduhr. Just in diesem Moment fuhr ein gelber Käfer vor. Das Auto des Professors. Am Steuer natürlich Agasa, auf dem Beifahrersitz konnte man Haibaras Kopf sehen doch… Conan blieb erstaunt mit dem Blick bei der Person hängen die gerade hinten ausstieg. Es war ein Mädchen, Mittelschülerin wahrscheinlich mit auffallend roten Haaren und leicht beklommenen Blick. Auch der Professor und Haibara stiegen aus, wobei letztere ziemlich angespannt schien.

So hatte Conan sie ja schon wirklich lange nicht mehr erlebt und er fragte sich wirklich was los war und wer dieses seltsame Mädchen war. Aber ihn ließ auch das Gefühl nicht los, es würde es noch früh genug erfahren. Das fremde Mädchen trug alltägliche Sachen. Auf die Party war sie also anscheinend nicht eingeladen. Die Augen des Brillenträgers verengten sich leicht. Haibara war wirklich blass. Sie war doch sonst nur so angespannt wenn es um die Organisation ging. Conan erstarrte. Es konnte doch nicht sein oder? Dieses Mädchen hatte doch nicht etwa etwas mit den Männern in Schwarz zu tun?!

„Ah Professor Agasa!“, Ran strahlte und winkte die Drei her wobei Haibara deutlich Abstand zu der Rothaarigen hielt.

Diese hatte eine ziemlich harte Zeit erlebt. Nun ja. Viel hatte sie nicht mehr erzählt, eigentlich gar nichts außer… Sie war sich sicher wo sie sich befand, es gab überhaupt keinen Zweifel daran. Deswegen wollte sie jene Person sehen um die es doch hier eigentlich ging oder nicht? So hatte sie darum gebeten mitfahren zu dürfen als sie ein paar Gesprächsfetzen vom Professor und der Wissenschaftlerin aufschnappte, die sich für ein paar Momente in einen anderen Raum zurückgezogen hatten um die Sache zu besprechen. Sie glaubte es wäre sinnvoll mitzufahren und so wie es aussah bestätige sich ihre Vermutung. Vor ihr stand leibhaftig Conan Edogawa. Der Detektiv schlecht weg, wobei natürlich jeder in DIESER Welt hier glaubte, das jene Person neben ihm das wahre Genie war.

Kogoro musterte die Gruppe kritisch und stellte nachdem Ran alle begrüßt hatte schließlich die Frage die sich wohl nicht nur er, sondern auch alle anderen in seiner Umgebung stellten. „Wer ist das?“ Na höflich wie immer. Aber es war wohl Zeit sich vorzustellen. Gleichzeitig war Jackie bewusst, dass sie in der Nähe einiger Personen nichts von ihrem Wissen erzählen durfte. Die Serie war noch nicht beendet, dass hieß sie steckte irgendwo mitten drin, und wenn sie etwas tat was nicht zur Story gehörte, könnte sie alles verändern und das nicht unbedingt zum guten aber… Wie konnte sie das feststellen? Vielleicht war diese Welt separat von der Ihren, vielleicht hingen sie ja doch zusammen. Ihr Kopf ratterte, doch war sie immer noch ziemlich eingeschüchtert von der allgemeinen Situation.

„M-M-Mein Name i-ist Jacqueline Thompson. Es freut mich sehr“ Man merkte ihr, ihre Panik wohl an. Leicht heftig verbeugte sich das Mädchen und blieb erst mal in gebeugter Haltung stehen. Plötzlich spürte sie eine Hand auf der Schulter und sah erstaunt auf. Ran lächelte ihr entgegen.

„Du brauchst nicht nervös sein“ Ihre Stimme war wirklich beruhigend. Der Gedanke sie könne im nächsten Moment einen Laternenmast umstoßen passte in diesem Moment so gar nicht, aber Jackie konnte nicht anders als daran zu denken. Es gehörte wohl einfach zu Ran… beide Seiten. Naja eigentlich war sie ja ein nettes Mädchen.

Zu bereden war in diesem Moment wohl nicht viel und selbst wenn jemand Fragen gehabt hätte, was wohl vor allem auf Conan zutraf, so war keine Zeit dafür. Die Türen zum Fernsehturm wurden geöffnet und man wurde eingelassen. Die meisten Gäste die geladen waren, waren von der Gesellschaft hoch angesehene Personen: Banker, Politiker, Schriftsteller oder wie in Kogoros Fall, Detektive, wobei er der Einzige seiner Art hier war.

Jackie fühlte sich beklommen und stieg wortlos nach Conan in den Aufzug der sich daraufhin schloss. Sie wusste genau, dass er sie gerade in diesem Moment, ganz genau beobachtete, und das gefiel ihr eigentlich ganz und gar nicht. Er schien genau zu wissen, dass sie etwas zu verbergen hatte. Das konnte nur schief gehen. Vor allem da Jackies Gefühl sich immer genauer definierte. Sie befand sie direkt neben der Person, die Verbrechen nur so anzog… als wäre er ein super starker Magnet und die Verbrechen kleine schwache Heftklammern. Die Rothaarige schluckte. Sie konnte nur hoffen, dass nichts passieren würde. Aber eigentlich war sie sich sicher, dass sie Unrecht behalten würde.

Der Aufzug hielt im 60ten Stock des Gebäudes, sozusagen die Spitze des Fernsehturms. Auf dieser Ebene war ein Besucherbereich mit einem 360° Blick. Jackie staunte nicht schlecht, aber wirklich genießen konnte sie es trotzdem nicht. Der Blick von Conan und vor allem von Ai lagen ihr im Nacken, und dies war nicht wirklich angenehm. Eine Frau in einem schicken dunkelblauen Kleid begrüßte die Gäste die aus dem extra großen Aufzug stiegen. Neben ihr ein hochgewachsener, strammer Mann. „Guten Tag meine Damen und Herren. Ich begrüße sie rechtherzlich zu der Eröffnungsfeier des neuen Tokyo Fernseh- und Aussichtturms.“ Höfliches klatschen erklang. „Mein Name ist Reika Kotobo, und das hier ist Herr Mitsumi, er war mein Hauptpartner der mir bei der Konstruktion und beim Bau dieses Fernsehturms beigestanden hat.“ Sie deutete kurz auf die Person neben ihr. „Ich selbst werde heute ihre Gastgeberin sein. Bitte bedienen sie sich am Buffet und an den Getränken. Genießen sie den Abend“ Ein weiteres Mal wurde geklatscht. Jackie tat es ziemlich halbherzig und wagte schließlich einen Blick über ihre Schulter. Conan starrte sie immer noch an.

Der Junge spürte ganz deutlich, dass an diesem Mädchen etwas faul war. Was wusste er jedoch noch nicht. Sie führte sich jedenfalls sehr seltsam auf. So vollkommen in Gedanken, erschreckte ihn Haibara leicht, als sie ihn am Ärmel fasste. Sie war kreidebleich und blickte inzwischen auf den Boden. Dass diese unbekannte Rothaarige etwas damit zu tun hatte, davon war der Geschrumpfte Shinichi überzeugt. Aus dem Augenwinkel erkannte er Professor Agasa, der ihn und Haibara unauffällig herwinkte. Er hatte sich etwas abseits an eines der großen Fenster gestellt. Conan senkte leicht den Kopf und folgte der Geste. Haibara tat es ihm gleich. „Professor was ist hier los? Wer ist das?!“, fragte der Brillenträger. Der Professor öffnete den Mund um ihm zu antworten, doch kam er nicht dazu. Ein Schrei ertönte und alle drehten sich herum, in die Richtung aus der dieses ohrenbetäubende Geräusch gekommen war. Reika Kotobo hatte die Aufzugstüren öffnen wollen und wohl gerade ein Gespräch mit einer Person hinter ihr geführt, weshalb sie vollkommen ohne Bedenken nach vorne geschritten war. Doch dies war ein Fehler. Die Türen zum Aufzug standen offen, wohl wahr, doch dort wo ein Aufzug sein sollte, war keiner mehr. Die Augen der Gastgeberin waren weit aufgerissen. „Ich… Ich hab sie“

Jackie lag auf dem Boden. Sie hatte die Schwarzhaarige gerade noch so am Handgelenk packen können. Es war reiner Zufall gewesen, da sie noch neben dem Aufzug gestanden hatte und es war wohl auch reines Glück, dass sie so schnell reagieren konnte. Trotzdem, langsam wurde es wirklich schwer. Reika starrte angsterfüllt nach unten, wo nur tiefes schwarz zu sehen war. Jackie biss die Zähne zusammen. Natürlich stürmten einen Moment später alle möglichen Männer herbei und halfen die Gastgeberin in Sicherheit zu bringen. Jackie plumpste auf ihren Hintern. Schweißperlen waren auf ihrer Stirn. Das war wirklich knapp gewesen. Da konnte man mal sehen… man sollte lieber auf seinen Weg achten.

Panik brach aus, vor allem Reika schien angsterfüllt zu sein obwohl sie gerettet worden war. Sie zitterte. Ran kniete neben Jackie. „Das war wirklich toll“, lobte sie die Fremde und lächelte. Doch Jackie konnte sich nicht wirklich darüber freuen. Das konnte nur etwas schlechtes bedeuten. Ein geplanter Mord? Wahrscheinlich… Sie hatte gesehen wie Reika zuvor mit jemanden telefoniert hatte und dann zügig zum Aufzug gegangen war, ganz als ob sie es ziemlich eilig hätte. Dann hatte sie sich für einen Moment umgedreht, war jedoch weiter gegangen und damit fast in ihr Verderben gestürzt.

Conan hatte das Handy genommen welches in der Nähe des Aufzugs war. Sie hatte es wohl fallen lassen, kurz bevor sie stürzte. Aus dem Augenwinkel blickte er erst zur Gastgeberin und dann zu der Unbekannten. Seltsam, wirklich seltsam.

„Was ist passiert?“ Kogoro war in seinem Element. Auch wenn er vielleicht ein miserabler Detektiv war, in seiner Zeit als Polizist hatte er doch ein paar Dinge gelernt und kannte sich wenigstens mit den Grundlagen aus. Außerdem hatte er inzwischen schon viele ähnliche Situationen durchlebt. „E-E-Ein Anruf… Ich solle s-s-sofort hi-hinunter… s-s-sonst…“ Die Frau konnte nicht richtig sprechen, sie war zu schockiert. In diesem Moment klingelte das Handy welches Conan in der Hand hielt. Die meisten sahen ihn an. Noch bevor er etwas tun konnte wurde ihm das Handy von Kogoro aus der Hand gerissen, dieser nahm ab. „Guten Tag. Ich hatte nicht gewusst, dass der berühmte Kogoro Mori ebenfalls ein Gast ist. Haha, obwohl wohl diesmal wer anders den Helden gespielt hat. Haha!“ Die Stimme die dort aus dem Mobilteil erklang war eindeutig verzerrt. Es war zwar nicht auf Lautsprecher gestellt aber Connan konnte das Gespräch trotzdem verstehen. „Wer ist da?! Haben Sie etwa etwas mit Aufzug…“ – „Jetzt passen Sie mal ganz genau auf…“

Es herrschte Stille. Kogoros Augen weiteten sich, genauso wie die von Conan. „Was sagen Sie da? EINE BOMBE!“ Nun war die Panik wohl perfekt. „Genau, ich habe auf der Plattform eine Bombe versteckt, die genügend Kraft hat um sie alle schlafen zu schicken. Hahahaha!“ Dann wurde aufgelegt. Es herrschte Panik. Die einzigen die halbwegs ruhig blieben waren Kogoro, Ran, Conan, Haibara, der Professor, Jackie und ein paar andere Männer und Frauen. Es war also eine Bombe hier versteckt worden und der fehlende Aufzug… war wirklich ein Mordversuch gewesen. „Oh man, in was bin ich da nur reingeraten“, murmelte Jackie, die inzwischen wieder aufgestanden war und sich umsah. Conan hörte diese leise Bemerkung. Wovon redete sie da? Sie schien so etwas ja schon fast erwartet zu haben. Ob sie mit dem Anrufer unter einer Decke steckte? Aber warum hatte sie dann Frau Kotobo gerettet? „Vielleicht damit wir ihr vertraun“, erklang Ais Stimme hinter Conan, der sich erstaunt umdrehte. Sie war immer noch ganz bleich.

Inzwischen hatten Kogoro und die anderen es geschafft, die Menge zu beruhigen. Viele hatten sich hingesetzt. Der Schock stand allen ins Gesicht geschrieben. „Was sollen wir nur tun?“, fragte Ran leise. Sie stand neben ihrem Vater. „Ich habe bereits Kommissar Megure angerufen. Die Polizei ist unterwegs“ – „Wir sollten die Bombe suchen“

Die meisten sahen auf. Das Mädchen mit den feuerroten Haaren hatte gesprochen. Ihr Blick war traurig aber auch sehr ernst. „Naja… Der Anrufer hat doch gesagt er hätte die Bombe irgendwo hier auf der Aussichtsplattform versteckt. Wir sollten sie suchen…“ Conan war ziemlich erstaunt darüber. Das Mädchen hatte Recht. Langsam senkte sich sein Kopf und er nahm seine übliche Denkerpose ein. Der Aufzug war die einzige Möglichkeit in den 60ten Stock, in dem sich alle befanden zu kommen. Es gab noch 4 weitere Stockwerke, die jedoch nur für das Personal zugänglich waren. Zu diesen Stockwerken führte zusätzlich noch eine Treppe. Sie konnten also nur hoch, aber nicht runter.

„Es ist meine Schuld“ Conan merkte ein weiteres Mal auf. Reika Kotobo hatte gesprochen. Sie hockte nun ebenfalls auf einen Stuhl, den Blick auf den hellblauen Teppich gerichtet.

„Kurz nachdem ich angefangen hatte diesen Fernsehturm zu planen und zu konstruieren, erhielt ich verschiedene Drohbriefe, die besagten, ich solle sofort mit der Planung und dem Bau aufhören. Doch ich habe die Briefe ignoriert, hielt es für einen schlechten Scherz“ Die Frau brach in Tränen aus und bedeckte ihr Gesicht mit ihren Händen. Ran legte tröstend ihre Hand auf Reikas Schulter. „Was genau stand denn in den Briefen?“, fragte Jackie. Sie kannte diese Serie nur zu gut um zu wissen, dass es sicher irgendwo einen Hinweis gab… auf den Täter oder auch auf den Aufenthaltsort der Bombe. Aber vielleicht hing es hier ja nicht mal mit etwas persönlichen zusammen. Vielleicht war es ja auch diesmal die Organisation, ja genau… wie im 5ten Film mit den Twin Towers.

In Conans Augen wurde Jackie immer verdächtiger. War sie etwa auch ein Detektiv? Es schien naheliegend, aber doch bezweifelte er diese Theorie.

„N-Nein… ansonsten stand nichts in den Briefen“, erklärte die vollkommen aufgelöste Gastgeberin. Oh je, das konnte nur schief gehen. Durch die Fenster konnte man auch nach unten blicken und so erkennen, dass inzwischen auch die Polizei eingetroffen war. „Wir sollten alle aufs Dach gehen, dort kann uns ein Helikopter abholen“, schlug der Privatdetektiv vor. Just in diesem Moment klingelte das Telefon in seiner Hand. Es folgte ein kurzes und sehr niederschmetterndes Gespräch. Als Kogoro auflegte biss er die Zähne zusammen. „Verdammt!“ – „Was ist los Paps?“ – „Der Bombenleger an bei der Polizei angerufen. Sollte irgendwie ein Rettungsversuch eingeleitet werden, lässt er die Bombe sofort hochgehen“ Ein Raunen ging durch die Menge. Nun erhob Conan das Wort. „Fordert er etwas?“ Auch er biss die weißen Zähne zusammen. Das war schlecht… sehr schlecht. Kogoro nickte und erklärte das der Erpresser die Freilassung mehrerer Gefangener verlangte.

Jackie hatte sich zurückgezogen. Keine Hinweise… die einzige Möglichkeit lag also darin die Bombe zu finden. Und was dann? Einfach entschärfen. Ihr Kopf ratterte. „Wie dem auch sei… wir müssen unbedingt diese Bombe finden!“, rief schließlich Kogoro. Die Leute begannen zu suchen, jedenfalls die die noch stehen konnten und noch nicht in einen Schockzustand verfallen waren. Auch Conan half mit, das war doch nur verständlich. Es war wie in einem Raum zu sitzen der langsam enger wurde. Man wusste nicht ob es sich beschleunigte oder doch stoppte. Sie wussten ja noch nicht einmal ob es ein Zeitzünder war oder eine Bombe die nur auf Befehl hochging. Jedenfalls musste sie letztere Eigenschaft besitzen wenn der Bombenleger ernst zu nehmen war mit seiner Drohung und dem Verbot der Evakuierung.

Sie suchten und suchten. Sie suchten wirklich überall, aber fanden taten sie nichts. Das durfte nicht wahr sein! Sie suchten auch in den oberen Stockwerken, wobei sie natürlich nicht auf das Dach gingen, damit der Bombenleger seine Drohung nicht wahr machte. Haibara hielt sich in dieser Zeit natürlich wie fast immer diskret zurück. In ihr schwirrten immer noch so viele Fragen. Woher wusste dieses Mädchen Bescheid?

Jackie stellte sich an den Rand der Plattform und sah aus dem Fenster. Verdammt nochmal! Diese Bombe musste hier irgendwo sein? Wo konnte man eine Bombe verstecken damit niemand sie fand? Den Boden hatte sie bereits ausgeschlossen. Es gab auch eine Bar, doch auch die wurde schon gründlich untersucht, genauso wie alle anderen Orte auf der Plattform sowie kleine Nebenräume wie Toiletten. „Konzentrier dich! Du hast das schon so oft angesehn, so langsam solltest du doch wissen was zu tun ist“, maulte sie sich leise selbst an. Es war doch wahr! Immer wieder war sie über die Lösung der Fälle erstaunt, außer man hatte den Mord schon vorher gesehen. Aber nun war sie verloren! Verdammt! Warum auch Detektiv Conan? Warum bei der Person die solche Sachen magisch anzog. Aber sich jetzt darüber zu ärgern brachte auch nichts.

„Wer genau bist du?“ Erstaunt horchte Jackie auf, als sie die Jungenstimme wahrnahm und drehte sich um. Vor ihr stand Conan, mit seinem typisch wachsamen Blick. Jackie hatte keine Zeit um nervös zu sein, hier ging es schließlich um mehr. „Mein Name ist Jacqueline Thompson. Ich kenne dich Conan… ich meine ich weiß es“ Die Augen des Jungen weiteten sich, genauso wie die von Haibara als sie es ihr erzählt hatte. „Tut mir leid! Ich kann dir leider nicht verraten woher aber glaub mir. Niemand von der Organisation weiß es, jedenfalls keiner vor dem du dich fürchten müsstest“ Er wurde immer schockierter, aber es musste wohl sein. Entschuldigend blickte sie ihn an. Es war wohl nicht gerade der beste Augenblick ihm so was zu sagen, nachdem der Aufzug verschwunden war und… Einen Moment. Conan und Jackie merkten im selben Moment auf. Der Aufzug war verschwunden? Als Jackie Frau Kotobo gefangen hatte, hatte sie zwar nur Schwarz gesehen, war sich aber ziemlich sicher, dass der Fahrstuhl nicht unten stecken geblieben war, denn die Drahtseile waren ja auch weg. Aufgeschlagen war er auch nicht, das Geräusch hätten sie gehört. „Frau Kotobo! Wer hat bei der Konstruktion des Aufzuges mitgewirkt?“

Ran, die noch bei Frau Kotobo stand, sah Conan erstaunt an. „Herr Matsumi war für den Aufzug verantwortlich“, erklärte die Schwarzhaarige mit leicht zittriger Stimme. Jackie war inzwischen zur immer noch offenen Aufzugstür geeilt. Wie dumm von Ihnen. Sie hatten sich nie Gedanken darüber gemacht wohin der Aufzug verschwunden war. Eigentlich sollte diese Etage die letzte Station des Aufzuges sein. Vorsichtig beugte sich die Rothaarige vor und sah nach oben. Es war dunkel aber sie glaube eine glatte Fläche aus Metall zu sehen. Der Boden des Aufzuges. Also wurde eine geheime Extraetage für den Aufzug gebaut. Und warum sollte man einen Aufzug verstecken wenn man nicht etwas zu verstecken hatte? Genau!

„Die Bombe ist sicher im Aufzug“, murmelte Jackie. Conan trat neben sie und nickte. „Jetzt ist nur die Frage wie wir da ran kommen“, fügte der Grundschüler hinzu. „Außerdem…“ Er drehte sich langsam um und suchte mit den Augen den Raum ab wobei er schließlich Herrn Matsumi fand. Dieser schien höchst aufgeregt und stand zitternd an der Glasfront. Auch Kogoro kam hinzu und blickte nach oben. „Nicht möglich“ Man merkte, dass er sauer wurde. Auch er suchte mit dem Blick den Konstrukteur des Aufzuges und als er ihn fand, rannte er auf ihn zu. Herr Matsumi versuchte zu flüchten, doch wo wollte er schon hin? Er wurde von den Anwesenden gefasst und gefesselt.

Während Conan zuhörte wie Matsumi gestand, er habe die Extraetage für den Aufzug gebaut, da ihm von unbekannten Personen ein Haufen Geld geboten worden wurde und dass es so eingerichtet worden war, dass trotz der Kontrollstation der Aufzug in der Extraetage stecken blieb, stand die Rothaarige immer noch am Rande der offenen Aufzugstür und blickte gedankenverloren nach oben. Wie sollten sie an die Bombe kommen? Anscheinend hatte Matsumi nicht gewusst wofür die Extraetage gedacht war und hatte einfach nur wegen seiner Sucht zum Geld gehandelt. Eine Schande eigentlich…

Conan trat wieder neben sie. Sie war ihm immer noch suspekt und da sie sein Geheimnis wusste auch unheimlich aber im Moment hatten sie wohl deutlich andere Probleme. „Der Aufzug, also der Platz für ihn muss doch auch irgendwo sein. Aber wir waren auch in den oberen Etagen bis auf das Dach aber nirgends war etwas das darauf hinwies.“, murmelte Jackie nachdenklich. Hieß das, der Platz befand sich im Treppenhaus? Ihr waren die Treppen eh schon sehr „hoch“ vorgekommen. Kurz wechselte sie die Blicke mit Conan. Beide nickten.

Haibara saß neben dem Professor. „Wartet! W-Wo wollt ihr…“, rief der Professor noch aber Conan und die Fremde die sich als Jacqueline vorgestellt hatte waren schon durch die Tür zum Treppenhaus verschwunden. Sie schien nicht zu der Organisation zu gehören, aber sie konnte sich doch nicht sicher sein oder?

Derweil sahen sich das Mädchen und der Junge im Treppenhaus um. Es gab keine festen Mauer, da dieser Bereich auch nicht hübsch aussehen musste. Außer sollte man auch die Möglichkeit haben etwas zu reparieren wenn es sein musste. Deswegen war es fast wie in einem hohlen Körper mit vielen metallischen Pfeilern, etc.

„Da hinten!“ Conan erblickte es zuerst. Es war gut getarnt und schien als gehöre es zur Konstruktion. Dadurch, dass es weiter vom Treppenabsatz entfernt war und dort hinten kein Licht war, war es noch schlechter zu sehen und damit war es eigentlich unmöglich es unbewusst zu bemerken.

Jackie beugte sich über das Treppengeländer und schluckte. Dieser „Holkörper“ umfasste natürlich nicht den ganzen Fernsehturm aber ein Sturz wäre trotzdem fatal. Sie riss sich zusammen. Es gab wohl keine andere Wahl. Vorsichtig kletterte sie auf das Treppengeländer und drückte sich ab. „NEIN!“, rief Conan. Jackie war eigentlich ziemlich sportlich und redete sich auf diese Basis gut zu, aber sie wusste das die Angst diesen winzigen Vorteil wohl zu Nichte machte. Trotzdem schaffte sie es… gerade so. „Ah!“, stieß sie mit erstickter Stimme aus und krallte sich an einen der Pfeiler fest, der fast wie eine Leiter schien. Er stand in der Nähe des Aufzuges, bzw. dessen „Hülle“ Jackies Herz schlug wild… unglaublich wild. Würde es zerspringen? Würde sie sterben? Mehr konnte sie ja nicht. Entweder sie erreichte den Aufzug oder nicht. Es war in Ordnung oder? Denn selbst wenn sie es nicht versucht hätte, wäre sie ja durch die Bombe gestorben oder nicht? Sie glaubte nicht, dass der Unbekannte halbe Sachen machte. Ja, Jackie vermutete, dass die Männer in Schwarz dahinter steckten. Los, reis dich zusammen! Sie klammerte sich immer noch an den Pfeiler und schaffte es schließlich auf das Dach der „Hülle“ zu klettern in der der Aufzug war. Sie keuchte. Die Anstrengung war groß, vor allem, da die Spitze der Hülle höher gelegen war, als der Punkt von dem sie sich vom Treppengeländer abgedrückt hatte.

Conan beobachtete das alles. Was sollte das! Aber sie hatte es geschafft… wirklich geschafft.

Jackie konnte eine Klappe öffnen und so wurde die Sicht auf die Decke des Aufzuges frei und auf diesem… „ICH SEHE SIE!“, rief das Mädchen laut. Conan merkte auf. Beide hatten also Recht gehabt.

Die Bombe war an die Decke des Aufzuges angebracht worden. Vorsichtig griff das Mädchen hinunter, durch die Klappe. Es war kein großes Stück und die Bombe war nur mit Klebeband angebracht worden. Sie schluckte als sie das Ding in der Hand hielt. Es war ein unglaubliches Gefühl… wirklich unglaublich. Doch jetzt ging es um etwas anderes. „Hier fang!“, rief sie und warf das Teil, welches so groß war, wie ein Fußball zu Conan. Dieser wusste bereits was zu tun war. „Warte da wo du bist!“, befahl er und rannte hoch. Das letzte was Jackie von ihm sah waren seine Füße…

Conan rannte und rannte. Er rannte hinauf auf das Dach. Kalter Wind schlug ihm entgegen. Der Rand des Dachen war mit einem Gitter abgesperrt. Ein kleiner roter Punkt begann auf der Bombe zu leuchten. Sie war aktiviert worden. So wie er es sich gedacht hatte. Jetzt musste es schnell gehen. Conan kletterte die Absperrung hinauf und warf das Ding hinüber in die Luft, so weit er konnte. Keine 5 Sekunden später, explodierte das Paket.

Jackie hörte es, doch da sie noch lebte und nichts einstürzte, war sie heilfroh und sicher, dass alles gut gegangen war. Erleichtert seufzte sie. Sie hockte immer noch auf der Hülle der Extraetage. Dann merkte sie auf. Rote Funken… ein seltsames Gefühl… Sie blinzelte verwirrt. Es war das gleiche Gefühl wie vor ein paar Stunden als sie aus der Welt der Chobits verschwunden war. „Ah-“ Das war der letzte Ton den sie von sich gab. Dann war sie verschwunden.

Conan war froh. Alles war gut gegangen. Als die Polizei mit dem Helikopter landete und die Gäste der Einweihungsfeier evakuierten merkte Conan auf. Er hatte erklärt, es würde ein Mädchen auf der Hülle der Extraetage hocken aber… Sie war verschwunden. Auch in den nachfolgenden Tagen suchte und suchte man aber niemand fand das Mädchen, auch wenn alle Partygäste das gleiche aussagten.

„Das ist unheimlich finde ich“, murmelte Haibara einige Tage darauf. Conan besuchte sie und den Professor. Er machte sich ziemlich viele Gedanken darüber. „Vielleicht war es ja gar kein Mensch“, meinte der Professor plötzlich der Conan Tee einschenkte. Der Geschrumpfte sah erstaunt auf. „Vielleicht war es ja ein Engel oder ein Fabelwesen“

Conans Augenbraue zuckte. „Natürlich…“, meinte er verwerfend, aber es war das erste Mal, dass er sich wirklich darüber Gedanken machte ob solche übernatürlichen Sachen wirklich existierten. Wer war sie gewesen? Wer war Jacqueline Thompson?

Ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Sei es wie es sei… wir alle verdanken ihr unser Leben“



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