Zum Inhalt der Seite

Royal Dignity

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Happy birthday little prince

Im Palast der saiyajinischen Königsfamilie herrschte an diesem Tag Hektik wie schon lange nicht mehr. Überall auf den Gängen flitzte das Personal herum, um alles für die große Zeremonie vorzubereiten. Auf dem Hof unter dem großen Balkon hatten sich die wichtigsten Saiyajins versammelt, welche sich das Spektakel auf gar keinen Fall entgehen lassen wollten. Und auch ein ganz besonderer Gast sollte heute persönlich vor Ort erscheinen. Freezer wollte es sich nicht nehmen lassen den zukünftigen König der Saiyajins mit als erstes zu sehen. Er war jedoch noch nicht angekommen und das verschlimmerte die Hektik unter dem Personal nur noch mehr.

Die Königin lag nun schon seit fast sieben Stunden in den Wehen und die Ärzte hatten alle Mühe König Vegeta zu beruhigen, der es gar nicht mehr abwarten wollte seinen Sohn in den Armen zu halten. Es war ein besonderes Ereignis. Schließlich war es das erste Kind des derzeitig regierenden Königspaares und da es ein Junge werden sollte war die Aufregung nur umso größer. Direkt beim ersten Versuch bekamen der König und die Königin einen Jungen, der in ein paar Jahren in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

König Vegeta hatte allen Grund zur Hoffnung, dass sein Sohn, der ganz traditionsgemäß Vegeta getauft werden sollte, eines Tages die alleinige Herrschaft über das saiyajinische Volk wiedererlangen würde. Derzeit stand das Kriegervolk fast gänzlich unter Freezers Befehl. Der Tyrann hatte diesen Sektor von seinem Vater King Cold zugeteilt bekommen. Und so hatte die allgemeine Führungsmacht somit nicht mehr der König des Volkes alleine. Jedoch standen die Saiyajins mit ganzem Einsatz hinter ihrem Königshaus.
 

Bardock, der Anführer der Unterklassekrieger, war ebenfalls vor Ort, wie auch die Vertreter der beiden höheren Stände. Für die Mittelkasse war vor wenigen Minuten Parsa eingetroffen und die Elite vertrat Papu. Alle drei saßen im Thronsaal und warteten ebenso gespannt wie König Vegeta selbst.

„Welches Kampflevel er wohl haben wird.“, fragte sich Papu, der natürlich hoffte den Prinzen eines Tages selbst unterrichten zu dürfen. Bisher war es immer schon so gewesen, dass einer der ranghöchsten Elitekrieger den königlichen Nachwuchs fördern sollte.

„Na stärker als Bardock wird er jedenfalls sein.“, lachte Parsa und klopfte Bardock auf den Rücken. Der wiederum erwiderte nichts, sondern starrte zu der verschlossenen Doppeltür, die Thronsaal von Flur trennte. „Jetzt seid still! Freezer ist hier.“ Mit einem Mal wurden die Gesichter der beiden weiß, die sich eben noch über Bardock lustig machten. Vor Meister Freezer hatten selbst die beiden Respekt. Schließlich konnte der Ice-Jin beide mit einem Schlag töten, was er wohl auch tun würde, wenn sie ihm dumm kamen. Mit Freezer sollte man sich definitiv keine Witze erlauben.

Papu folgte Bardocks Blick zur Tür und nickte. „Ja, mein Scouter zeigt seine Kampfkraft auch an.“, sagte er mit einem hörbaren Zittern in der Stimme.

„Wieso ist er überhaupt hier?“, wollte Parsa wissen und gesellte sich zu seinen beiden Kollegen. Bardock verpasste ihm eine. „Spinner! Was denkst du denn! Ist dir vielleicht aufgefallen, dass heute unser Prinz geboren werden soll?!“ Bardock konnte es nicht fassen. Es war doch wohl allgemein bekannt, dass Meister Freezer es sich nicht nehmen lassen wollte den Prinzen zu sehen, wenn dieser das Licht der Welt erblickt hatte. Schließlich war er es den Freezer zu unterdrücken hatte. Und wenn der Prinz von Anfang an damit konfrontiert werden würde wer hier wirklich das Sagen hatte hatte Freezer leichtes Spiel, sobald Vegeta zum König gekrönt werden würde.

Bardock hoffte, dass der Prinz genauso gestrickt war, wie sein Vater. König Vegeta war es bisher gelungen die vollständige Machtergreifung Freezers über das saiyajinische Volk aufzuhalten. Doch ob dieser Zustand noch lange andauern würde wusste niemand. Nicht einmal die Götter.
 

König Vegeta wusste nicht wie viele Stunden bereits vergangen war. Er machte sich große Sorgen. In der Geschichte des Kriegervolkes war es nicht all zu selten vorgekommen, dass der Nachwuchs die Geburt nicht überstand. Um seine Angetraute machte er sich weniger Gedanken. Schließlich lebten die beiden einzig und allein in einer Zweckehe, die nicht aus Liebe bestand. Es war ihre Pflicht einen Nachkommen zu zeugen, der eines Tages den Thron besteigen würde.

Vor wenigen Minuten hatte man ihm gesagt, dass Freezer eingetroffen war. Nun sollte es wirklich schnell gehen. Schließlich hatte König Vegeta nicht das Gefühl, als würde Freezer freiwillig mehrere Stunden auf Vegeta-Sei verbleiben wollen.

Die Ärzte hatten ebenfalls keine neuen Informationen überbringen können. Der Prinz hatte wohl noch nicht die richtigen Position eingenommen und der Geburtskanal war noch verschlossen. König Vegeta biss sich auf die Unterlippe. Das konnte doch nicht wahr sein. Wenn sein Sohn diese Prozedur nicht heil überstehen würde hatte er seinem Volk einiges zu erklären. Danach würde man sich das Maul über die Königsfamilie, insbesondere der Königin, zerreißen. König Vegeta hatte unterdessen aber noch ganz andere Sorgen. Er musste sich zunächst einmal um Freezer kümmern, damit sein Aufenthalt auf dem Planeten so angenehm wie möglich gestaltet wurde. Einen wütenden Changelin konnte der Palast nun wirklich nicht gebrauchen. Somit schickte er zwei seiner treuesten Diener los, um dem Tyrannen seine Wünsche zu erfüllen.

König Vegeta lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. Er stellte sich vor wie sein Sohn aussehen würde. Schwarze Haare, schwarze Augen, einen dunkelbraunen Affenschwanz und einen Blick der einen töten konnte. Er würde der perfekte Prinz für das Kriegervolk sein. Stark, stolz und mutig. Jemanden, der später einmal eine optimale Führungsmacht abgeben würde. Der strategisch und taktisch hervorragend denken konnte und jeden Gegner mit klug eingesetzten Kriegern eliminieren konnte. Der Prinz sollte eine Rolle übernehmen, die noch lange nicht jeder Saiyajin bewältigen könnte.

König Vegeta hörte, wie die Tür zu seinem Aufenthaltsraum geöffnet wurde; er behielt jedoch die Augen geschlossen. Er hörte die Schritte von zwei Personen, eine schwere kleine und eine große dünne. Dazu ein seltsames Surren. Er wusste wer diese Personen war. Er hob den Kopf, öffnete die Augen und blickte in die Richtung aus der Freezer mit seinen beiden Handlangern kam. Freezer saß wie üblich in seinem individuell konstruierten Gefährt. Er betrat aus Prinzip keine fremden Planeten mit seinen eigenen Füßen. Desgleichen fand er abscheulich. Jedoch glaubte König Vegeta auch, dass der Tyrann so seine geringe Körpergröße etwas verbergen wollte.

„Hat das Prinzchen es noch nicht geschafft oder will er ihn vor mir geheim halten?“ Freezers Stimme löste ein Klingeln in den Ohren des Königs aus. Wie sehr er doch diese Stimme hasste.

„Los! Antworte ihm!“, dröhnte es von dem kleinen rosa Pummel, der auf den Namen Dodoria hörte. Freezer befahl ihm mit einer bloßen Handbewegung die Klappe zu halten.

„Er ist noch nicht da.“, erwiderte der König und blickte zu der Tür hinüber, die zu dem Schlafzimmer des Königspaares führte. Die Königin lag dort auf dem Bett, Ärzte huschten um sie herum. Der König wollte während der Wehen nicht im gleichen Raum bleiben und zog es vor, vor der Tür zu warten bis die Geburt eingeleitet wurde.

„So so. Dann wird er ja nicht sonderlich stark sein.“, spöttelte der größere. Zarbon war ein sehr eigenwilliger Zeitgenosse. Er machte einen auf hart, doch wenn Freezer ihn ansprach wurden seine Knie butterweich.

„Zarbon. Du hältst dich an die gleichen Regeln wie Dodoria. Verstanden?“

Man konnte deutlich das Beschämen Zarbons im Gesicht lesen. König Vegeta verzog keine Miene.
 

Dann endlich war es soweit. Einer der Ärzte kam aus dem Zimmer. Schaute zunächst zu Meister Freezer und verbeugte sich; wandte dann seinen Blick zu dem König.

„Eure Majestät. Wir können nun beginnen.“

„Wurde aber auch Zeit.“, kam es von Freezer, der sich zum ersten Mal aus seinem Gefährt erhob und den saiyajinischen Boden betrat. Er folgte dem Arzt in das Schlafzimmer. Auch bei der Geburt wollte er persönlich vor Ort sein. König Vegeta trat nach den beiden in den Raum. Zarbon und Dodoria mussten vor der Tür warten. Ihnen war es nicht gestattet bei einem solchen Ereignis beizuwohnen.
 

Papu bekam über den Scouter die Meldung, dass der junge Prinz nun geboren wurde. Die drei Vertreter der Kriegerklassen begaben sich sodann auf den Balkon. Unter ihnen hatte sich eine wahre Masse an Saiyajins zusammengefunden, die den jungen Prinzen bestaunen wollte. Es herrschte ein wahrer Trubel. Jeder schien mit jedem zu Sprechen und die Lautstärke ließ die Ohren taub werden.

Papu hob beide Hände und befahl somit unter den Saiyjains Ruhe einkehren zu lassen.

„Das Kind Vegeta hat soeben das Licht unserer Planeten erblickt. In wenigen Minuten wird das Königspaar mit ihm auf diesem Balkon stehen. Ich verlange von euch absolutes still schweigen, während das Kind getauft und offiziell zum Prinzen erhoben wird! Wer dagegen verstößt wird mit Strafen zu rechnen haben, die alle bisherigen in den Schatten stellen!“

Bardock und Parsa hatten sich währen Papus Ansprache in den Hintergrund begeben. „Das der immer so übertreiben muss.“, flüsterte Parsa. „Du kennst ihn. Er macht sich gerne wichtig.“

Nacht der Ansprache des Eliteanführers verzog sich dieser auch in den Hintergrund und ließ die Spiegeltüren zum Balkon komplett öffnen. Er hoffte inständig, dass Freezer nicht mit auf den Balkon herauskommen würde. Papu wusste ganz genau, dass in diesem Fall ein Raunen durch die Menge gehen würde und seine Männer waren ganz und gar nicht in der Stimmung Leute abzuführen, die gegen das Stillschweigen verstießen. Außerdem hatte er selbst dann eine Menge Papierkram zu erledigen. Auch wenn das saiyajinische Volk recht barbarisch war, eine gewisse Bürokratie herrschte immer.

Der leitende Arzt betrat den Balkon und verlas die Daten:

„Der Sohn des Königs und der Königin wurde am 31. Oktober im Jahre 732 geboren. Er ist genau 50,4cm groß und wiegt 3150 Gramm. Die sonstigen Tests haben ergeben, dass er vollkommen gesund ist.“
 

Nur wenige Sekunden nach Papus Tadel und den kurzen Informationen des leitenden Arztes betrat einer der Hohepriester den Balkon, zusammen mit einem Jungen, der einen reich verzierten goldenen Becher in der Hand hielt. Was nur wenige wussten war, dass die Saiyajins, so skrupellos und brutal sie auch waren, gewisse religiöse Traditionen verfolgten. Dazu gehörte unter anderem die bevorstehende Weihe und Taufe Vegetas.

Nach dem Hohepriester betrat nun das Königspaar den Balkon. Die König hatte sich ihre typischen festlichen Gewänder angezogen und beide trugen sie jeweils ihr Krone, die nur zu ganz besonderen Ereignissen aufgesetzt wurde. Auch trug die Königin ein Bündel in der Hand. In einem weisen Seidentuch war der frischgeborene Junge eingewickelt. Nur der Kopf war zu sehen. Gleich hinter dem Königspaar folgte Freezer. Papu hielt den Atem an. Jede Sekunde würde das Volk anfangen aufständig zu werden, dass Baby finge an zu schreien und Freezer würde vor lauter Wut jeden Anwesenden pulverisieren. Doch dem war nicht so. Papu wusste nicht, ob das Volk es nicht realisierte wer dort noch zu sehen war oder sie waren zu fasziniert von dem Anblick ihres neuen Prinzen.
 

Die Masse war vollkommen ruhig, als das Königspaar mit ihrem Sohn dort stand. Der kleine Junge war wach, bekam alles mit und beäugte seine neue Umwelt kritisch. Seine kleinen Händchen hatten sich an dem weißen Seidentuch festgeklammert und der Mund war zu einem trotzigen Ausdruck verformt. Sein kleines Stupsnäschen wackelte, als würde er auch die Gerüche aufnehmen wollen, die er nun wahrnahm.

Der Hohepriester trat auf die frischen Eltern zu und der König gab ihm ein kurzes Zeichen, damit er anfangen konnte. In Freezers Augen war der nachfolgende Teil vollkommener unnötiger Quatsch.

Der Junge mit dem Becher trat neben seinen Lehrmeister. Er sollte das Baby während der Zeremonie festhalten. Der Hohepriester nahm ihm den gefüllten Becher ab und wartete bis der Junge das Baby in einer brauchbaren Lage hielt. Das Baby beäugte den Jungen kritisch und blickte dann zu dem Becher, der über seinem Kopf schwebte. Er rümpfte die Nase, als würde er wissen, dass jetzt ein eher unangenehmer Teil folgte.

Während der Becher langsam zur Seite kippte und ein paar Tropfen der Flüssigkeit darin auf die Stirn des Prinzen trafen sprach der Hohepriester auf der alt-saiyajinischen Sprache: „Vivat, crescat, floreat! Hiermit wirst du auf den Namen Vegeta getauft.“

Das Baby schloss reflexartig seine Augen, als die Flüssigkeit auf seine Stirn traf und machte sie im nächsten Augenblick wieder auf.
 

Freezer, der das ganze stillschweigend beobachtet hatte rümpfte die Nase. Eine solche Zeremonie war Blödsinn. Damit wurde das Kind nur unnötig zur Schau gestellt. Er verschrenkte die Arme und blickte ab und an zu dem Königspaar hinüber, dass während der Zeremonie neben ihrem Kind stand.
 

Nachdem der kleine Junge nun also getauft wurde trat der König hervor und nahm seinen Sohn in die Arme. Das Baby blickte kritisch zu seinem Vater hoch und rümpfte die Nase wieder.

Die Erhebung zum Prinzen war zwar eigentlich üblich, wenn der Königssohn fünf oder älter war, aber aus gegebenem Anlass wollte König Vegeta das schnell hinter sich bringen. Außerdem konnte er sich so sicher sein, dass nach seinem zu frühem Ableben nicht Freezer den Thron besteigen konnte. König Vegeta war zwar weder krank, noch hatte er Todessehnsucht, dennoch wollte er kein Risiko eingehen und sein Volk in die Hände des Tyrannen treiben.

Der König hob den Jungen hoch und sprach:

„Vegeta, als Sohn des Königs und der Königin lastet eine gewaltige Aufgabe auf dir: Der Prinzenstatus. Ich bin mir sicher, dass du deiner Herausforderung gerecht wirst und eines Tages den Thron des saiyajinischen Volkes besteigst, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Bis zu diesem Moment jedoch sollst du Prinz der Saiyajin sein. Du sollst mutig, tapfer, entschlossen und stolz sein und ein starker Krieger werden.“ Er gab seinem Sohn einen Kuss auf die Wange und legte den Jungen zurück in die Arme seiner Mutter.

Die restliche Ernennung zum Prinzen war nur noch reine Papiersache. Da es noch keine Geburtsurkunde gab konnte der Titel ohne Probleme dort hinein geschrieben werden.
 

Der Weg des Prinzen der Saiyajin sollte hart werden.
 


 

-----------------------------------------------------------------------

Die Übersetzung zum lateinischen Satz:

Vivat, crescat, floreat! - Lebe, wachse, gedeihe!

Baby Vegeta

Die Stunden nach der Geburt des Prinzen verliefen ähnlich hektisch, wie die sonstigen Tage im Königshaus auch.

Freezer war wenige Stunden nach der Zeremonie wieder aufgebrochen, da ihn die restlichen Feierlichkeiten alles andere als interessierten. Der König jedenfalls ließ zur Feier des Tages viel Alkohol fließen und zum ersten Mal hatte sogar das Palastpersonal allen Grund zur Freude. Sie bekamen zwar keineswegs frei, jedoch wurde ihnen erlaubt sich am Buffet zu bedienen. Natürlich erst, wenn der wichtige Teil der geladenen Gäste satt war, was recht viel Zeit beanspruchte.

Die Königin hatte sich hingelegt, denn es ging ihr nicht sonderlich gut, und der kleine Vegeta wurde selbstverständlich zur Schau gestellt. Er lag die ganzen Stunden über in einer Wiege neben seinem Vater. Die meiste Zeit schlief er, nur ab und an ließ er etwas von sich hören.

Die Ärzte hatten selbstredend schon die Kampfkraft feststellen können und als dem König das glorreiche Ergebnis mitgeteilt wurde hatte er bereits für sich beschlossen, dass sein Sohn der legendäre Super-Saiyajin sein musste. Er hatte schon jetzt eine Kampfkraft, die die der meisten Krieger innerhalb des Palastes weit überstieg. Selbstverständlich hatte er nicht vor, das in Gegenwart von Freezer jemals zu erwähnen. Dem König war bekannt, dass der Changelin von der Legende wusste und diese wohl auch fürchtete.
 

Die Monate zogen vorbei und im Palast hatte sich das übliche Klima wieder schnell eingelebt. Der König war ein sehr strenger und traditionsbewusster Saiyajin und er wollte nicht, dass sein Sohn anders aufwuchs, als in guter alter saiyajinischer Manier.

Prinz Vegeta bekam selbstredend ein Kindermädchen gestellt, welches auf ihn aufpassen sollte. Die Mutter hatte als Königin zwar noch lange nicht so viel zu tun wie ihr Ehemann, aber dennoch musste sie auch ihren Pflichten nachkommen und hatte so wenig Zeit für ihren Jungen. Ähnlich erging es dem König selbst. Er hatte jeden Tag einen vollen Terminkalender und er sah seinen Sohn höchstens beim gemeinsamen Essen.

Demnach war es nur klar, dass der Prinz ein Kindermädchen bekam. Dieses war Nappa. Ein Elitekrieger, der eng mit dem Palast kooperierte. Sein Vater hatte bereits als Aufpasser für den König gedient, kam aber bei einer Mission ums Leben. Nappa hatte sich dazu bereit erklärt auf den kleinen Prinzen aufzupassen, der mit seinen sieben Monaten ein sehr aufgewecktes kleines Kerlchen war.

Sobald der junge Prinz etwas in seine Händchen bekam wurde es erforscht, vor allem wie gut es fliegen konnte. Es war nur zu gern mit seinem Spielzeug nach Nappa und traf ihn auch meistens genau auf den Kopf. Da der Kleine auch ohne Hilfe schon sitzen konnte hatte er die Möglichkeit sich selbst zu beklatschen, wenn er Nappa getroffen hatte. Es sah immer wieder niedlich aus, wenn der kleine Vegeta sich selbst applaudierte und Nappa auszulachen schien.

Allerdings war nicht nur das Auslachen eine von Prinz Vegetas Lauten. Nachts schrie er wie am Spieß, da er bereits vor einem Monat mit dem Zahnen angefangen hatte und die Schneidezähne zu sehen waren. Nappa versuchte am Anfang ihn mit einem Kauring ruhig zu stellen. Dieses Plastikteil wollte der kleine Prinz aber nicht in seiner Nähe haben und biss stattdessen kräftig in Nappas Hand. Er hatte jedesmal tiefe Abdrücke in den Händen.

Auch stellte Vegeta sein Kindermädchen nur zu gern auf die Probe. Nappa hatte schließlich das absolute Verbot auszuticken und den Prinzen womöglich damit zu verletzen. Also musste er sich alles gefallen lassen. Wenn Nappa Vegeta das ein oder andere Mal auf dem Arm hatte klatschte der Prinz ihm gerne mit der Hand ins Gesicht. Ein schlichtes „Nein.“, von Nappas Seite hielt ihn auch davon nicht ab weiter zu machen. Es war nun mal so, dass Babys bestimmte Dinge nur ein paar Sekunden im Gedächtnis behalten konnten, aber bei Vegeta konnte man sich dessen nie wirklich sicher sein.

Die Königsfamilie bekam natürlich auch noch sieben Monate nach der Geburt des Prinzen zahllose Geschenke. Oftmals war Spielzeug für das Baby dabei mit dem sich Vegeta nur zu gern beschäftigte. Er fing an die verschiedenen Holzbauklötzchen nach Größen zu sortieren und wenn Nappa diese einmal versteckte fing der Kleine voller Eifer an diese zu suchen. Es war eine sehr gute Beschäftigungsmethode und Nappa hatte für ein paar Minuten Ruhe von dem kleinen Quälgeist. Er hatte ihn ja wirklich sehr lieb, aber der Prinz verstand es einem den letzten Nerv zu rauben.

Auch hatte sich der kleine Prinz bereits vor einigen Wochen ein Lieblingsstofftier ausgesucht, dass überallhin mit musste. Egal ob es Badezeit war, Schlafenszeit, Mittagessen, Frühstück oder nach draußen. Es war ein Stoffhund, der schätzungsweise die gleiche Größe hatte, wie der Prinz selbst. Nappa war wirklich froh, dass dieses Spielzeug gewaschen werden konnte, denn wenn er mit dem kleinen Prinzen mal in die Gärten des Palastes ging und ihn mit seinem Stofftier ins Gras setzte sah das Spielzeug nach wenigen Minuten so aus, als käme es gerade frisch aus der Wildnis.
 

Es gab im sehr jungen Leben des Prinzen auch schöne Augenblicke mit seiner Mutter. Vor allem Abends, wenn der Prinz ins Bett musste. Die Königin legte ihn jeden Abend in sein Kinderbett und sang ihm etwas vor. Dabei schlief der kleine Vegeta jedesmal sehr gut ein und wurde in der Nacht auch nur sehr selten wach. Er gab in der Nacht nur Töne von sich, wenn ihm seine Zähnchen weh taten oder er Hunger bekommen hatte.

Wenn die Königin ihrem jungen Spross abends etwas vorsang war Nappa meist dabei. Er mochte ihren Gesang sehr, denn die Königin hatte ein wirklich liebliche Stimme. Ganz anders als die der meisten saiyajinischen Frauen auf Vegeta-sei.

Nachdem die Königin ihren Jungen ins Bett gelegt hatte setzte sie sich immer auf einen Stuhl daneben und begann leise zu singen:

Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein,

es ruhn nun die Waldvögelein.

Garten und Wiese verstummt,

auch nicht ein Bienchen mehr summt.

Luna mit silbernem Schein,

gucket zum Fenster herein.

Schlafe beim silbernen Schein

Schlafe mein Prinzchen, schlaf ein.

Schlaf ein, schlaf ein.
 

Alles im Schlosse nun liegt

tief in den Schlummer gewiegt,

Küche und Keller sind leer,

es reget kein Mäuschen sich mehr.

Nur in der Zofe Gemach

tönet ein schmelzendes Ach.

Was für ein Ach mag das sein?

Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein.

Schlaf ein, schlaf ein.
 

Wer ist beglückter als du?

Nichts als Vergnügen und Ruh;

Zucker und Spielwerk vollauf

und noch Karossen im Lauf:

Alles benutzt und bereit,

daß nur mein Prinzchen nicht schreit.

Was wird es künftig erst sein?

Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein.

Schlaf ein, schlaf ein.
 

Den kleinen Prinzen beruhigte dieses Liedchen jedesmal und sobald er eingeschlafen war bekam er noch ein Küsschen von seiner Mutter auf die Stirn. Sie deckte ihn zu, rückte seinen Stoffhund zurecht und verließ zusammen mit Nappa leise den Raum.

Der König bekam diese Prozedur nur einige wenige Male mit, da er meistens bis spät in die Nacht viel Arbeit hatte.

Erst später, als der Prinz etwas älter war fand der König Zeit sich um seinen Sohn intensiver zu kümmern und ihn in einigen Dingen zu lehren.
 

Mit seinen sieben Monaten verstand der Prinz natürlich noch nicht, welche Aufgaben seine Eltern hatten und welche auch einmal auf ihn zukommen würden. Auch wusste er nicht, was Freezer mit seinem Volk zu tun hatte und immer wenn der Changelin im saiyajinischen Palast zugegen war wurde der Prinz von ihm ferngehalten. Das sollte sich erst ändern, wenn sich der kleine Vegeta etwas wehren konnte. Der König hatte schließlich berechtigte Angst um seinen Sohn und den Thronfolger.

Freezer bekam den Prinzen zwar ein paar Mal zu Gesicht interessierte sich aber nicht wirklich für den kleinen Wurm. Auch, wenn er es sehr amüsant fand, dass der kleine Prinz immer anfing zu Lächeln, wenn der Tyrann zu gegen war. Insgeheim fand Freezer das schon etwas niedlich.

Warum der Prinz das tat wusste man allerdings nicht. Vielleicht hatte er bereits so eine Ahnung, dass er ihn eines Tages zu Fall bringen sollte.

Das jedoch hatte noch seine Zeit.

Nappy-Tour

Ein paar Monate verstrichen bis der kleine Prinz weitere Entwicklungen vollzog, die besonders seinen Vater interessierten.

König Vegeta hatte selbstverständlich sehr viel Arbeit und vor allem in den letzten Wochen gab es ordentlich zu tun im Königshaus. Es standen wieder Feierlichkeiten an, da das Kriegervolk einen weiteren Planeten erobern und vernichten konnte. Natürlich ging es hierbei nicht um irgendeinen Planeten – denn dann gäbe es keine Feier – nein, es war ein Planet des verfeindeten Volkes der Tsufurianer. Der Planet Vegeta-sei war ebenfalls mal einer ihrer gewesen und die Saiyajin konnten ihn vor etlichen Jahren für ihre Rasse gewinnen. König Vegeta hatte damals die Truppen angeführt und wurde daher später zum König des Volkes gewählt. Er baute eine ausgezeichnete Monarchie auf, die eines Tages sein kleiner Sohn übernehmen sollte und er war sich sicher, dass er ein mindestens genauso stolzer König werden würde, wie er. Vielleicht konnte sein Sohn auch endlich die Unabhängigkeit von Freezer durchsetzen, die dem Volk definitiv gut tun würde.

Freezer ließ sich des öfteren blicken. Man hatte bereits gemerkt, dass er an dem jungen Prinzen durchaus interessiert war. Er wollte ihn für seine Truppen haben, aber solange König Vegeta am leben war konnte er sein Ziel natürlich nicht durchsetzen. Aber das machte auch nichts. Freezer wusste ja, dass der Kleine eines Tages trainieren sollte und musste. Dies konnte Freezer perfekt für sich ausnutzen. Doch bis es soweit war grenzte der Tyrann lieber die Herrschaft des Saiyajinkönigs ein. Schließlich lag der Planet Vegeta-sei in seinem Sektor und gehörte damit auch eigentlich ihm.

Das saiyajinische Volk unterlag also einer indirekten Herrschaft von Freezers Seite. Er hatte das eigentliche Sagen und König Vegeta war lediglich als Repräsentant noch am leben.
 

Auch am heutigen Tag war der Tyrann Freezer wieder im saiyajinischen Palast und wollte mit dem König neue Verträge aushandeln. Der Planet bezog viele der Nahrungsmittel und Rohstoffe von anderen Planeten, die unter Freezers Herrschaft standen. Auf dem Planeten Vegeta-sei konnte man nicht gerade viel anbauen und Landwirte gab es in diesem Volk nur sehr selten. Daher musste der Planet importieren. Freezer ließ das aber nur zu, wenn der König dafür bezahlte. Natürlich nicht mit Geld, sondern mit Kriegern. Freezer benötigte immer wieder neue Leute, die für ihn arbeiteten. Seien es nun Krieger, die Planeten erobern oder zerstören sollten, oder einfach nur zum verwalten gut waren. Freezer konnte sich ja nicht um alles kümmern.

Auf dem Planeten des Saiyajinvolkes fand er immer wieder geeignete Männer für seine Zwecke und diese waren ein perfektes Tauschmaterial für Nahrungsmittel.

Freezer durchquerte zusammen mit seinen beiden Handlangern Dodoria und Zarbon die Gänge des saiyajinischen Palastes. Jedesmal bestand er aufs neue darauf, dass ihn niemand vom Raumschiff abholte und in den Thronsaal führte. Er kannte schließlich den Weg und brauchte für solche Dinge nun wirklich keine Hilfe. Außerdem quaselten solche Leute nur und das musste er schon bei Zarbon und Dodoria ertragen. Allerdings hielten sie am heutigen Tag die Klappe, was Freezer als sehr angenehm empfand.
 

Es war der 31. Julia 733, also genau neun Monate nach der Geburt des Prinzen. Dieser hielt sein Kindermädchen Nappa weiterhin auf Trab. Da der kleine jetzt schon sehr gut krabbeln konnte hatte Nappa wirklich Mühe ihn manchmal zu finden. Er versteckte sich vor dem anderen sehr gerne und bewarf ihn mit Gegenständen, dazu klatschte er oft in die Hände und lachte fröhlich. Nappa wusste dabei immer noch nicht, ob der kleine Prinz ihn nun auslachte oder mit ihm lachte. Er tippte aber eher auf ersteres. Der Kleine war frech. Und das ließ er seine Mitmenschen gerne spüren.

Auch jetzt krabbelte er auf dem Gang herum. Vegeta hatte sich erfolgreich vor Nappa in Sicherheit bringen können, bevor er ihm die Windel wechseln konnte. Nun also krabbelte der kleine Prinz mit voller Windel durch die Gänge des Palastes und schaute sich neugierig um. Als neun Monate altes Baby sah man schließlich nicht jeden Tag hohe Decken und komische Bilder mit irgendwelchen Leuten darauf. Natürlich hatte Vegeta seinen geliebten Stoffhund dabei, den er in seinem Händchen mit sich herum schleifte.

Da plötzlich hörte der Prinz Schritte von mindestens zwei Personen und ein komisches Surren, dass immer näher kam. Vegeta setzte sich auf seine volle Windel und blickte in den Gang vor ihm. Seinen Stoffhund hatte er an sich gedrückt und nuckelte an einer Vorderpfote herum. Nach wenigen Minuten war auch klar, wer da auf ihn zukam. Er sah einen seltsamen rosa Fleischklumpen auf zwei Beinen, eine grüne Frau mit langen Haaren und ein echsenartiges Wesen in einem unbekannten Flugobjekt. Der Prinz legte seinen Kopf minimal schief und beobachtete die drei Personen, die da ankamen. Sie sprachen über irgendwas und hatten den Prinzen wohl noch nicht bemerkt.

Bis einer der drei, der in dem unbekannten Flugobjekt, direkt zu ihm herüber sah und ihn fixierte. Was hatte ihn verraten? Sein Genuckel oder eher die stinkende Windel?
 

Freezer hielt abrupt an, als er den kleinen Prinzen auf dem Boden sitzen sah und zu ihnen herüber starrte. Er war anscheinend ausgebüchst. Freezer konnte das nur all zu gut verstehen. Wenn er Nappa als Kindermädchen gehabt hätte wäre er wohl auch jeden Tag aufs Neue abgehauen, um ihm zu entkommen.

Zarbon und Dodoria hatten Vegeta noch nicht gesehen und wunderten sich daher, warum ihr Meister auf einmal anhielt. Dann folgten sie aber seinem Blick und betrachteten den kleinen Saiyajin mit dem Stoffhund. „Iiieh. Der stinkt ja bestialisch!“, gab Zarbon von sich und hielt seine Nase mit Zeigefinger und Daumen zu. Dodoria stimmte stumm mit einem Nicken zu.

Freezer aber betrat den saiyajinischen Boden und ging zu dem Prinzen herüber. „Und du nicht?“, gab er ironisch an Zarbon zurück und beobachtete den Prinzen, der vor ihm saß. Freezer hockte sich zu ihm runter und fixierte den kleinen Racker, ehe er ihn hoch hob. „Na da wird sich dein Vater aber freuen.“ Er hätte ihn jetzt mit Leichtigkeit mitnehmen können. Aber was nützte ihm schon ein Baby? Er wartete lieber, bis der Prinz ein Teenager war und sich pubertätsbedingt gegen seinen Vater auflehnte.
 

Der kleine Prinz wusste nun wirklich nicht wie ihm geschah. Da wurde er plötzlich von diesem Echsenwesen hochgehoben und mit in das unbekannte Flugobjekt genommen und schon waren sie auf dem Weg in den Thronsaal. Den Weg kannte der Kleine schon. Er war ihn bereits oft gekrabbelt, um zu seiner Mama zu kommen, da sie dort immer herumhing, wenn der kleine Vegeta eigentlich in seinem Bettchen liegen sollte.

Jetzt aber war er mit Freezer unterwegs. Der Prinz erkannte ihn. Er wusste zwar nicht wie er hieß, aber er wusste, dass er hier öfter war und mit seinem Vater sprach.

Als die nun vier Personen den Thronsaal betraten saß der König in seinem Thron am anderen Ende des Saales und nahm gerade eine Tasse Kaffee zu sich. Die Feierlichkeiten sollten erst später beginnen, damit Freezer davon nichts mitbekam. Schließlich konnte das saiyajinische Volk mit dem neu eroberten Planeten einige Rohstoffe einsparen, die sie ansonsten von Freezer besorgen müssten.

König Vegeta wusste, dass Freezer heute auftauchen würde, Jedoch hatte er nicht damit gerechnet, dass sein Sohn bei ihm sein würde. Als er ihn bei Freezer sah stockte ihm der Atem. Was hatte er mit seinem Sohn angefangen? Warum war er bei Freezer und nicht bei Nappa? Wollte der Changelin ihn erpressen und seinen Sohn als Druckmaterial missbrauchen?

Doch es kam natürlich anders. Freezer betrat wieder den saiyajinischen Boden und ging langsam, mit dem kleinen Prinzen im Arm, zu dem Thron des saiyajinischen Königs hoch, der inzwischen aufgestanden war und genau die Bewegungen Freezers im Auge behielt. Dieser drückte dem König seinen Sohn in die Arme und meinte nur: „Der sollte mal gewickelt werden.“

König Vegeta roch ebenfalls, dass sein Sohn ein ordentliches Geschäft verrichtet hatte. Der lachte jetzt erfreut und hielt sich an seinem Vater fest.
 

Die Königin war ebenfalls im Thronsaal und nahm ihrem Ehemann den Prinzen ab, damit sie ihn wickeln konnte. Sie wollte nun wirklich nicht, dass ihr Sohn mitbekam, wie sich sein Vater von Freezer fertigmachen ließ. Das sollte er erst später mitbekommen.

Sie brachte ihn zurück in sein Zimmer, wo Nappa schon fleißig am suchen war und erleichtert aufatmete, als die Königin mit dem Prinzen im Arm im Zimmer auftauchte. Die Königin legte Vegeta auf die Wickelkommode und zog ihm die volle Windel aus.

„Ach herje. Das wäre beinahe nicht gut gegangen, mein Süßer.“, lächelte sie und wischte ihrem Jungen den Popo sauber. Der kleine Vegeta lachte nur vergnügt und spielte mit einer der frischen Windeln herum.

Nappa entschuldigte sich tausend Mal, dass er nicht gut genug auf Vegeta aufgepasst hatte. Die Königin aber überhörte das Ganze und kümmerte sich stattdessen lieber um ihren Nachwuchs. Der Kleine sollte schließlich wissen, dass seine Mama immer für ihn da war.
 

Was aber passieren sollte, wenn Vegeta laufen konnte, sollte sich in den nächsten Monaten herausstellen.

Just a little syringe

Das Erlebnis mit Freezer blieb natürlich nicht im Gedächtnis des jungen Prinzen haften und so hatte er das Gesicht des Tyrannen schon wenige Wochen nach dem Vorfall vergessen.

Auch die meisten anderen Leute, mit denen sein Vater etwas zu tun hatte, kannte er nur wenige Stunden und löschte sie dann wieder aus seinen Erinnerungen. Für ihn war nur wichtig herauszufinden, wie man Nappa wieder zur Weißglut bringen konnte. Da der große Saiyajin dem Prinzen nichts tun durfte waren dem kleinen Vegeta keine Grenzen seiner Fantasie gesetzt.
 

Doch es gab auch noch anderes zu regeln. Der junge Prinz sollte in wenigen Stunden seine nächste Impfung erhalten und das konnte wieder eine Tortur vom feinsten werden. Beim letzten Mal, als der Arzt kam und ihn gegen Windpocken impfen sollte, hatte Vegeta den kompletten Raum, in welchem er sich mit dem Arzt befand, in Schutt und Asche gelegt. Es lag nicht etwa daran, dass der junge Prinz Angst vor Spritzen hatte, aber er hatte sich wohl erschreckt, als plötzlich sein Arm etwas stach. Und da das Gemüt des Prinzen wohl nicht das rosigste war, was man direkt erkannte, wenn man ihm in die kalten schwarzen Augen starrte, kam es wohl zu einer kleinen Wutattacke.

Überhaupt waren mittlerweile nicht mehr viele Dinge vor dem Prinzen sicher. Egal was er in die Finger bekam musste erst einmal auf seine Bruchsicherheit hin untersucht werden. Nach nur wenigen Wochen gab es im Palast kein einziges Glas mehr, das irgendwo frei herumstand und auch keine Vasen mehr. Die Königin hatte sich schweren Herzens dazu entschlossen, die teuren Amphoren aus den Fluren zu entfernen, damit diese nicht auch noch dem Prinzen zum Opfer fallen würden.

Es war nun also der Tag, an dem der kleine Prinz seine nächste Impfung in Empfang nehmen sollte. Es war ja bloß eine kleine Spritze. Und irgendwie spürte Vegeta das wohl, dass da etwas auf ihn zukommen würde, was er bereits kannte.

Nappa hatte ihn schon den ganzen Tag über auf dem Arm gehabt und langsam wurde ihm das zu viel. Der Prinz war nicht schwer, aber er spuckte ihn die ganze Zeit an, trat nach ihm und kniff in seine Haut. So ein kleines Kind konnte einen wirklich aufs schlimmste ärgern. Am liebsten hätte Nappa ihn in die nächste Ecke gesetzt und ihn seinem Schicksal überlassen. Aber dann bekam er wirklich großen Ärger und vor dem König hatte er ohnehin Angst. Nein, nicht Angst, eher Respekt. Ein Saiyajin hatte keine Angst.
 

Nappa trug den kleinen Prinzen also weiterhin widerwillig auf dem Arm und hielt seine Beschäftigungsmöglichkeiten aus. Die Wachen, an denen sie vorbei kamen, hatten ein mitleidiges Gesicht und keiner wollte jetzt gern mit Nappa tauschen. Lieber standen sie hier still und stocksteif an der Wand.
 

Endlich am Hospital des Palastes angekommen tippelte eine Krankenschwester auf die beiden zu und nahm Nappa den Prinzen ab. Bei der Frau fühlte er sich deutlich wohler und hörte auch sofort mit seinem Gezeter auf. Er kuschelte sich lieber an die prallen Brüste der Frau.

Auch Nappa waren diese aufgefallen.

„Hallo. Ich bin Nappa, starker Krieger, gutaussehend und Single. Hast du heute Abend schon etwas vor?“

Er unterhielt sich mehr mit der Oberweite der Krankenschwester, als mit ihr selbst.

Die Krankenschwester, die keineswegs dumm war und wusste für was Nappa im Palast bekannt war, zwinkerte dem Riesen kurz zu und meinte dann ganz ungeniert: „Hallo, Nappa. Mein Name ist Niveau, Krankenschwester von Beruf, verdammt sexy und nicht an dir interessiert.“

Jetzt war der Krieger baff. Noch nie hatte er so eine Abfuhr bekommen!

Sicherlich, den ein oder anderen Korb hatte er schon verkraften müssen, aber noch nie war eine Frau so gemein zu ihm gewesen. Am liebsten hätte er ihr jetzt den Hals umgedreht, aber das hätte ein Nachspiel gehabt. Zum einen würde er dafür bestraft werden und zum anderen hatte sie noch den jungen Prinzen auf dem Arm, der Nappa fies angrinste und den Kopf auf eine Brust der Krankenschwester. Ja, er wusste genau, was sein Kindermädchen von der Frau wollte und er hatte es nun! Zumindest in einer leicht abgeschwächten Art und Weise.
 

Die Krankenschwester brachte den kleinen Prinzen in einen sterilen weißen Raum. Dort setzte sie ihn auf einer Liege ab und streichelte ihm über sein Köpfchen. „Du bist ein ganz braver, hm?“ Vegeta grinste breit und wackelte ein wenig mit seinen Beinen hin und her.

Nappa konnte bei dieser Aussage nur die Augen verdrehen und gab ein leises „:Pah.“, von sich. Als ob der Prinz brav sei. Er war ein Satansbraten. Und zwar einer von der Profisorte.

„Dein Kindermädchen scheint wohl anderer Meinung zu sein.“, kicherte die Krankenschwester und rollte vorsichtig den Ärmel von Vegetas Oberteil nach oben.

Kindermädchen?! Nappa war doch kein Kindermädchen. Gut, seine Aufgabe war es auf den kleinen Prinzen zu beschützen und sich auch notfalls für ihn zu opfern. Doch Kindermädchen war er nicht. Er machte dem Prinzen schließlich nicht die Milch warm und zog ihn auch nicht an, dafür gab es ein weibliches Personal – zu welchem der kleine Prinz seltsamerweise immer netter war, als zu Nappa. Der Kleine hatte es wohl auf den glatzköpfigen Krieger abgesehen.
 

Der Prinz beobachtete die Krankenschwester ganz genau. Sie sollte ja nicht denken ihm jetzt wehtun zu dürfen nur, weil er sie nicht angepinkelt hatte. Misstrauisch folgten seine Blicke der Frau zu einem kleinen Tisch, auf welchem ein Fläschchen stand und eine Apparatur, die der Junge nicht kannte. Auf jedenfall war sie vorne sehr spitz und und blitzte ein wenig im grellen Licht der Neonröhren. Die Frau zog mit dem Gerät die Flüssigkeit aus der Flasche heraus und trat wieder an Vegeta heran. Der Junge ließ dieses spitze Teil kein einziges Mal aus den Augen. Was war das?

Nappa grinste bereits vor sich her. Ja ja, da hatte wohl jemand Angst vor einer kleinen Spritze, was? Nun gut. Das war kein Einzelfall in der Kriegerrasse. Man sollte es fast komisch finden, dass Saiyajin Angst vor einer Spritze hatten.
 

Die Krankenschwester tröpfelte ein wenig Alkohol auf einen Wattebausch und strich damit über eine kleine Stelle an des Prinzen Oberarm. Der Junge rümpfte bei dem Geruch leicht die Nase und sein Schweif fing an nervös und aggressiv zu zucken. Das war nicht nett. Dieser Geruch war ja fürchterlich! Es kribbelte in der Nase und seine Augen fingen leicht an zu tränen. Das konnte doch nicht gut für einen kleinen Prinzen sein.

„So. Und jetzt musst du den Arm ganz locker lassen. Das pikst nur ein bisschen.“

Vegeta zog sofort seinen Arm weg, als die Krankenschwester mit dem spitzen Ding seinem Arm definitiv zu nahe kam. Nappa lachte leicht. „Aber Vegeta. Das ist doch nur eine kleine Spritze. Die ist gut für dich. Dann bleibst du länger gesund.“

Spritze. Das Wort sollte sich der junge Prinz wohl besser merken. Misstrauisch blickte er aus zusammengekniffenen Augen sein Kindermädchen an und wandte seine Blick dann wieder dieser Spritze zu. Dieses Teil sollte gut für ihn sein? Es sah aus wie ein Folterinstrument!

Die Krankenschwester lächelte leicht und zog den Arm des Prinzen behutsam zu sich herüber.

„Das tut nicht weh. Aber du musst deinen Arm ganz locker lassen.“

Vegeta knurrte leise – was sich allerdings noch eher wie ein Schnurren anhörte – und hielt die Augen weiterhin verengt. Wenn dieses Weib es wagen sollte ihn zu versuchen zu töten konnte sie ihr blaues Wunder erleben. Der junge Prinz Vegeta war jetzt schon stärker, als so manch anderer im Palast und diese Krankenschwester mit ihren Spritzen würde gegen ihn überhaupt keine Chance haben. Aber würde es sein Kindermädchen tatsächlich riskieren den jungen Prinzen zu einer Mörderin zu bringen? Schließlich müsste er das dann dem König erklären und dann würde Nappas Kopf definitiv rollen. Vielleicht war es tatsächlich eine positive Maßnahme für den Prinzen. Wer würde auch schon ein Kind umbringen? Und auch noch eines Königs Kindes?

Dennoch misstrauisch hielt Vegeta seinen Arm diesesmal an Ort und Stelle. Auch ließ er ihn locker, beobachtete aber mit aufmerksamen Blicken die Krankenschwester und als diese die Nadel in die Haut seines Oberarmes stach zuckte Vegeta leicht mit dem rechten Augenlid. Es hatte nicht weh getan, nur spürte er ein seltsames Ziehen, als die Frau diese seltsame Flüssigkeit in seinen Arm hinein drückte. Er war noch zu klein um zu verstehen, was denn dort nun vor sich ging.
 

Er fühlte sich ein wenig schlapp. Sie hatten also doch versucht ihn umzubringen! Das würde der Prinz ihnen heimzahlen! Aber erst sollte geschlafen werden.

Vegeta schloss seine Augen und sackte in sich zusammen. Die Krankenschwester klebte ein kleines Pflaster auf die Einstichstelle und rollte den Ärmel wieder herunter.

„Sein Kreislauf wird jetzt ein wenig durcheinander sein. Am besten ist, wenn er nun in Ruhe schlafen kann.“

Nappa nickte leicht, hob den jungen Prinzen auf seine großen Arme und lächelte der Krankenschwester zu. „Sie machen einen wirklich tollen Beruf.“, versuchte er noch einmal sie vielleicht zu einem Date zu überreden. Die Krankenschwester lächelte nur und warf die gebrauchte Spritze in den Mülleimer.

Nappa seufzte schwerfällig und brachte den kleinen Prinzen in sein Schlafgemach. Dort legte er ihn in dessen Bett, deckte ihn zu und betrachtete sich den schlafenden zukünftigen König der Saiyajin.

„Es war bloß eine kleine Spritze...“, meinte er und seufzte leise.

Und dieser verdammte kleine Knilch hatte ihm auch noch ein potentielles Date ruiniert!

Interesting things

Für den jungen Prinzen war die Schulzeit etwas anders gestaltet, als für normale Saiyajin. Vegeta hatte bestimmte Fächer zu belegen und nach einem Monat jeweils das neu Erlernte vor seinem Vater vorzutragen. König Vegeta war jedes mal höchst erfreut, dass sein Sohn in kürzester Zeit mehrere Bücher lesen konnte und auch noch verstand, was in diesen stand.

Mit Acht Jahren hatte Vegeta bereits die meisten Werke Kants gelesen und diese vor dem König Vegeta zusammengefasst und erklärt.

Doch Philosophie war selbstredend nicht das Hauptfach des jungen Prinzen. Strategie, Kampfsport und Geschichte waren die Themen, die Vegeta am häufigsten in der Woche über sich ergehen lassen musste. Es war nicht so, dass er diese Fächer nur sehr ungern durchnahm, aber auf Dauer war das wirklich mehr als nur langweilig. Zwischendurch brauchte Vegeta auch mal etwas anderes. Da kam ihm Philosophie ganz recht. Und auch Kunst, Literatur und Biologie. Obwohl er im letzteren Fach doch arge Probleme hatte.
 

Einmal kam es so.

Der junge Prinz saß in der Bibliothek und blätterte ein altes Chemiebuch durch, als ihm einfiel, dass sein Vater in seinem privaten Arbeitszimmer eine Menge Bücher hatte, die alt und schwer aussahen. Sein Vater hatte ihm immer gesagt, dass er noch zu klein für solche Bücher sei und die erst anrühren durfte, wenn er sechzehn Jahre alt sei.

Aber man kannte den jungen Vegeta doch nur zu gut. Er machte sich nichts aus Regeln und Verbote. Wie oft hatte er sich schon Kekse stibitzt, obwohl er keine haben durfte? Wie oft hatte er schon nachts auf der Lauer gelegen nur um die Soldaten zu ärgern? Wie oft hatte er sich verbotenerweise hinaus geschlichen und die Nächte im Schlossgarten verbracht? Wieso sollten ihn die strengen Worte des Vaters also zurückhalten?

Vegeta legte sein Chemiebuch beiseite, stand auf und versteckte sich gleich wieder hinter dem Bücherregal. Sein Vater stand ein paar Gänge weiter entfernt und unterhielt sich mit Bardock, dem Unterklassekommandant. Der Kerl hatte drei Söhne. Der älteste, Radditz, war ungefähr in Vegetas Alter und die beiden Zwillinge Kakarott und Tales waren jetzt zirka drei Jahre alt. Bardock war nicht wirklich stark, leitete daher auch nur eine Unterklassetruppe, aber er war intelligent und loyal.

Aber was taten die beiden hier? Hatte Vegetas Vater die Gedanken seines Sohnes gelesen und wollte ihn nun daran hindern die Bücher aus seinem Arbeitszimmer zu durchstöbern? Ach Quatsch. Wie sollte König Vegeta denn seine Gedanken lesen können.

Der Prinz schüttelte kurz seinen Kopf und beobachtete die beiden Männer weiter. Worüber unterhielten sie sich denn?
 

„Eins ist klar. Sollte Freezer zum Angriff übergehen müssen wir gewappnet sein, mein König. Aber dafür brauchen wir mehr Truppen!“

Doch der König winkte nur ab und schnaufte verächtlich.

„Völliger Quatsch! Freezer wird nicht so dumm sein und unseren Planeten angreifen. Wir sind schließlich ein wertvoller Handelspartner. Er würde sich ins eigene Fleisch schneiden, sollte er uns angreifen. Außerdem benötigen wir unsere Truppen für andere Dinge, Bardock. Ich werde sicherlich keine Krieger für solch einen Humbug abziehen!“
 

So war das also. Bardock hatte Angst, dass Freezer, diese gruselige Echse, den Planeten angreifen könnte. Aber auch der Prinz konnte sich nicht vorstellen, dass er das wirklich tun würde.

Klar wusste Vegeta, dass Freezer unberechenbar war und sehr gerne Planeten zerstörte, aber sein Vater hatte schon Recht damit, dass sie ein wertvoller Handelspartner waren. Jedenfalls bekam das Vegeta immer so mit. Sein Vater gab oft Krieger an diesen Changelin ab. Darauf konnte man doch nicht so einfach verzichten.
 

„Aber, mein König, seid doch vernünftig. Freezer wird uns zu hundert Prozent angreifen! Ich weiß das! Er hat in den letzten Monaten schon solche Andeutungen gemacht!“

Bardock wollte nicht aufgeben. Das Schicksal seines Planeten und des Volkes war ihm schließlich nicht egal. Seine Wurzeln gab man schließlich nicht in die Hände eines kaltblütigen Killers.

Aber König Vegeta ließ nicht mit sich verhandeln.

„Vergiss es! Diese Andeutungen von denen du da sprichst hat er schon vor Jahren geäußert! Das ist nichts besonderes mehr.“

Andeutungen? Prinz Vegeta hob eine Augenbraue und überlegte kurz. Gut, Freezer hatte einmal zu ihm gesagt, dass Vegeta in ein paar Jahren bei ihm sein würde. Aber eigentlich hatte sich der Prinz da nie etwas draus gemacht.

König Vegeta seufzte leise. Bardock würde sich wohl nicht so schnell abwimmeln lassen.

„Na schön. Ich mache dir einen Vorschlag. Du kannst ein paar der Unter- und Mittelklassekrieger für dein Vorhaben nutzen. Aber wenn sich das herumspricht und man mir Fragen stellt werde ich das sofort unterbinden. Klar?!“

Bardock nickte, verbeugte sich kurz und machte sich auf den Weg zu den Truppen.

Als er an Prinz Vegeta vorbei ging schnappte dieser sich sofort sein Chemiebuch und tat so, als würde er angestrengt darin lesen.

Bardock bemerkte ihn aber gar nicht.

Der Prinz legte sein Buch wieder weg und schaute hinter dem Regal hervor, um zu seinem Vater zu schauen. Aber der war schon verschwunden. Wahrscheinlich war er durch die hintere Tür gegangen oder hielt sich noch in einem anderen Gang auf.

Vegeta packte das Buch zurück ins Regal und lief leise hinaus auf den Gang.
 

Nun hatte der Prinz ein neues Ziel: herausfinden, ob Freezer wirklich an der Zerstörung des Planeten Vegeta-sei interessiert war.

My father, a traitor?

Vegeta beschloss sein eigentliches Vorhaben in die Tat umzusetzen. Allerdings nun mit einem vollkommen anderen Ziel.

Die Unterredung mit Bardock hatte ihn neugierig gemacht. War Freezer tatsächlich daran interessiert Vegeta-sei anzugreifen? Aus welchen Gründen? In Vegetas Augen wäre es immer noch sehr dumm, wenn der Changelin wirklich daran interessiert war das saiyajinische Volk auszulöschen. Möglicherweise sprach da aber auch nur eine leichte Angst über ein drohendes baldiges Ende.

Vegeta hatte nicht viel Ahnung vom Geschäft seines Vaters. Seine Aufgaben bestanden noch nicht im Regieren oder dergleichen. Der bisherige Unterricht beschränkte sich doch stark auf Kampfsport, Strategie und die Geschichte seines Volkes. Natürlich kam dabei Politik nicht zu kurz. Aber man wollte den Prinzen erst einmal stärken, bevor er mit Pflichten zugeballert wurde.

Er hatte schon ein paar Verträge gelesen, die sein Vater mit Freezer abschloss, aber verstanden hatte er fast nichts. Diese Bürokratensprache war ein Graus. Aber irgendwann musste auch er das lernen. Daran führte kein Weg vorbei. Allerdings hatte das noch Zeit.
 

Der Prinz legte sein Chemiebuch zu dem Stapel naturwissenschaftlicher Werke und schlich durch die Bibliothek. Er konnte weder Bardock noch seinen Vater irgendwo sehen und war sich ziemlich sicher, dass die beiden nicht mehr hier waren. Aber wo war Nappa? Auch, wenn der Prinz nun schon acht Jahre alt war spielte der zu groß geratene Saiyajin weiterhin sein Kindermädchen. Nappas primäre Aufgabe bestand vor allem darin Vegeta an seinen Unterricht zu erinnern, ihm gegebenenfalls bei den Hausaufgaben zu helfen und ihn natürlich vor jeglichen Gefahren zu schützen. Dem Prinzen ging das natürlich gehörig auf die Nerven. Zum einen brauchte er keine Hilfe bei den Aufgaben – und wenn wäre Nappa ohnehin nicht imstande ihm dabei irgendwie zur Seite zu stehen – und viele Gefahren lauerten im Palast auch nicht auf ihn. Gut, Vegeta war ein kleiner Abenteurer und wusste, wie er unbemerkt aus dem Palast verschwinden konnte. Aber er wusste auch, dass er stärker als so manch anderer Saiyajin war und war sich daher sehr sicher, dass er mit möglichen Angriffen fertig werden konnte. Nappa musste ihn nur ab und an an den Unterricht erinnern. Besonders an die Biologiestunden, die Vegeta herzlich gern vergaß oder auch mal schwänzte. Darüber war sein Vater natürlich gar nicht erbaut.
 

Vegeta hatte keinen Scouter bei sich. Sonst hätte er schnell Nappas Aura ausfindig machen können. Also musste er sich auf seine Sinne verlassen. Vegeta schlich durch den breiten Gang zwischen den hohen Bücherregalen hindurch bis er an der großen Tür zum Flur ankam. Er schaute sich um, in der Bibliothek hörte er kein verdächtiges Geräusch, also öffnete er die Tür, spähte auf den Gang und konnte auch hier keinen Nappa sehen. Sehr gut. Alles schien sicher zu sein. Wahrscheinlich war Nappa mal wieder mit dem hoffnungslosen Versuch beschäftigt eine Bedienstete anzuflirten.

Vegeta ging den Flur entlang, vorbei an den zahllosen Wachen die stramm an der Wand standen und ihn zum Teil kritisch beäugten. Die meisten wussten welchen Aufgaben der kleine Mann gerade eigentlich hätte nachgehen müssen. Aber keiner wagte es ihn daran zu erinnern. Schließlich war das auch Nappas Aufgabe. Außerdem hatten die meisten der Wachen eine Heidenangst vor dem Prinzen.
 

Vegeta stand nun vor dem verschlossenen Büro seines Vaters. Gut, ein Büro war es streng genommen nicht. Eher ein etwas zu groß geratenes Arbeitszimmer, das er für sich alleine hatte. Der König hatte weder eine Sekretärin noch einen Assistenten. Er erledigte seine Aufgaben stets selbst und kümmerte sich auch persönlich um die Ordnung auf seinem Tisch. Nur den Kaffee und das Essen brachte man ihm, wenn er keine Zeit hatte sich dafür in den Saal zu begeben, wo Vegeta mit seiner Mutter speiste.

Vegeta legte seine noch recht kleine Hand an die Klinke, drückte sie herunter und war erleichtert, dass sich die Tür ohne weiteres öffnen ließ. Allerdings war er doch etwas überrascht, dass hier keine Wachen standen. Normalerweise ließ der König seine Räumlichkeiten nicht unbeaufsichtigt.

Vegeta riskierte einen Blick hinein. Sein Vater war nicht drinnen, also konnte er ohne Probleme hinein huschen, die Tür hinter sich schließen und durchatmen.

So stark er selbst auch war gegen seinen Vater konnte er noch lange nicht antreten. König Vegeta galt als stärkster Saiyajin und da log man wohl auch nicht. Es war zwar nicht so, dass Vegeta befürchten musste von seinem Vater getötet zu werden, aber eine Prügelstrafe wäre jetzt jedenfalls nicht die erste, die er bekommen würde. Aber daraus machte sich der Prinz jetzt nichts. Er wollte herausfinden, ob Freezer den Planeten angreifen wollte oder nicht. In den Aufzeichnungen seines Vaters fand sich bestimmt irgendetwas darüber.

Der kleine Saiyajin lief um den großen dunklen Schreibtisch herum. An den Tischbeinen konnte er Verzierungen erkennen, die Schädel und Knochen darstellten. Der Tisch war schon alt, hatte einiges abbekommen und zum Teil platzte auch schon der dunkle Lack ab. Der König störte sich daran nicht. Er erfüllte seinen Nutzen und so war es auch gut.

Vegeta war auf der anderen Seite angekommen, stemmte sich auf den großen Lederstuhl und setzte sich. Er konnte die Präsenz seines Vaters spüren, dunkel und bedrohlich. Und wenn er sich nicht täuschte roch man sogar den Geruch seines Vaters. Er hatte einen eigenartigen Duft. Nappa meinte mal der König würde nach Moschus riechen.

Vor ihm lagen einige Stapel Papiere und ein offenes Notizbuch. Vegeta musste sich zurückhalten die Stifte die unordentlich daneben lagen, nicht nach Größen zu sortieren. Der Prinz hatte einige Ticks, die sich so langsam bemerkbar machten. Vegeta ballte eine Hand zur Faust, biss sich leicht auf die Unterlippe und schüttelte energisch den Kopf. Er würde einfach nicht mehr auf die Stifte schauen und sie vergessen. Sein Augenmerk fiel ohnehin eher auf das offene Notizbuch.

Bei näherem Betrachten entpuppte es sich als eine Art Tagebuch. Wieso ließ sein Vater sein Tagebuch einfach aufgeklappt auf dem Tisch liegen? Wahrscheinlich spekulierte er auf die Angst der Wachen hier nicht hinein zu gehen. Und da hatte er auch Recht – allerdings musste man mit einem neugierigen Prinzen rechnen.

Vegeta nahm das Buch vorsichtig in die Hand, merkte sich die Stelle genau an der es gelegen hatte und blätterte ein wenig herum. Die ersten Seiten interessierten ihn nicht und so kam er rasch wieder auf den letzten Eintrag. Der war von gestern Abend.
 

24.Juli

Freezer hat seine Drohung wahr gemacht und seinen Bruder miteinbezogen. Diese lächerliche Echse wagt es doch tatsächlich diesen Perversen in Erziehungsfragen zu Rate zu ziehen, obwohl der nicht ein einziges Mal hier war, geschweige denn meinen Sohn kennt.

Sollte er sich nicht raus halten muss ich andere Wege einleiten. Allerdings könnte das kompliziert werden.

Bardock fängt so langsam an zu nerven. Er weiß – oder spürt – das etwas nicht stimmt. Er war mir zwar immer ein loyaler Untertan und macht seine Aufgabe gut, aber einweihen will ich ihn nicht. Es reicht, wenn Papu Bescheid weiß. Ich habe weit besseres zu tun, als jeden Untertan über diese Lage zu informieren. Wäre ja noch schöner, wenn sich noch mehr in diese Sache einmischen würden.

Cooler droht mit einer Sperre. Sollte er unsere Handelswege blockieren könnten wir noch etwa ein halbes Jahr von den Rohstoffvorräten leben. Danach siehts schlecht aus.

Vielleicht sollte ich mit der Königin reden.
 

Der Prinz verengte die Augen. Wer war Cooler? Diesen Namen hörte Vegeta das erste Mal. Und was hatte der mit seiner Erziehung z tun? Und wieso mischte sich Freezer da überhaupt ein?

Fakt war jedoch, dass hier nicht mit Krieg gedroht wurde, aber mit einer Ausrottung auf anderem Weg. Die Saiyajin mussten viele Rohstoffe von anderen Planeten importieren, da auf Vegeta-sei nicht gerade viel wuchs. Wasser war auch eher knapp. Sollte dieser Cooler also wirklich eine Blockade einrichten wären sie gelinde gesagt am Arsch.

Vegeta blätterte auf die vorletzte Seite. Sein Vater schrieb nicht gerade viel. Wahrscheinlich wollte er damit verhindern, dass man Informationen gegen ihn verwenden könnte, sollte dieses Buch in fremde und falsche Hände fallen.
 

20.Juli

Freezer droht mir seinen Bruder einzuschalten sollte ich mich weiterhin quer stellen. Diese Echse will unbedingt meinen Sohn haben.

Natürlich war vereinbart, dass er den Prinzen mit 18 Jahren in seine Armee aufnehmen darf. Und natürlich habe ich dem auch nur zugestimmt, weil ich genau weiß, dass Vegeta bis dahin zum legendären Super-Saiyajin geworden ist und der Echse gewaltig in den Arsch treten wird. Aber jetzt will er ihn schon mit 16 bei sich aufnehmen. Er meinte er erkenne Potenzial in dem Jungen. Natürlich steckt Potenzial in ihm! Er ist mein Sohn! Der Prinz der Saiyajin! Diese Echse weiß doch überhaupt nicht, was in ihm schlummert!

Und verdammt noch mal er bekommt meinen Sohn garantiert nicht, wenn er erst 16 Jahre alt ist.
 

Vegeta musste einige Male blinzeln. Hatte er gerade wirklich das gelesen, was er befürchtete? Sein Vater hatte ihn an Freezer verkauft? Ihm zugestanden, dass sein einziger Sohn und der Thronfolger in die Armee dieses Changelinen eintrat? Sein Vater hatte augenscheinlich den Verstand verloren. Vegeta schüttelte den Kopf. Da musste er wohl mal ein ernstes Wörtchen mit dem König wechseln. Selbst er mit seinen gerade einmal acht Jahren wusste, dass man den eigenen Sohn nicht so mir nichts dir nichts an jemanden abgeben konnte. Auch nicht, wenn das vertraglich geregelt war.

Der Prinz seufzte schwer.

Wie sollte er nun weiter vorgehen? Nachdenklich rieb er sich das Kinn. Legte dann aber erst einmal das Tagebuch seines Vaters zurück und starrte auf die Stifte daneben. Nein, er wollte sie nicht sortieren, er musste nachdenken. Vielleicht war es angebracht mehr über die Changelinen zu recherchieren. Vegeta hatte Freezer schon einige Male gesehen, wusste also wie sie aussahen. Aber die Mentalität interessierte ihn nun.

Bevor er vom Stuhl sprang rückte Vegeta das Tagebuch einen Millimeter weiter nach rechts.

Family Cold

In den Aufzeichnungen seines Vaters fand Vegeta keine Informationen über Freezers Bruder Cooler. Er hatte allerdings auch nichts anderes erwartet. Also musste sich Vegeta andere Quelle suchen.

Da der Prinz wusste, dass Freezer der Sohn eines großen Herrschers war war er sich ziemlich sicher die ein oder andere Aufzeichnung in der Bibliothek zu finden. Also machte er sich wieder auf den Weg zurück. Die Wachen würdigte er keines Blickes. Er musste nachdenken. Sollte sein Vater wirklich daran interessiert sein seinen eigenen Sohn an diese Echse abzugeben? Wegen unbekannter Erziehungsmethoden? Auch mit erst acht Jahren hatte Vegeta die leise Ahnung, dass Freezer lediglich daran interessiert war eine funktionsfähige Marionette zu erschaffen, die ihm voll und ganz hörig war und die er gegen den störrischen König einsetzen konnte. Aber ob das wirklich der Realität entsprach stand auf einem anderen Blatt.

Zuerst einmal musste Vegeta herausfinden, wieso Freezer mit seinem Bruder gedroht hat. Eigentlich hatte er den Tyrannen für jemanden gehalten, der ohne Erpressung durchs Leben kam. Allerdings kannte er ihn auch nicht sonderlich gut. Vegeta hatte Freezer bisher nur das ein oder andere Mal bei seinem Vater gesehen. Sie schlossen Verträge ab, verhandelten und das war es auch schon. Abgesehen davon das König Vegeta hinterher immer sehr viel meckerte und sich gerne über die Echse aufregte. Das war aber, aus Vegetas Sicht, ein allgemeines Problem unter Herrschern. Sein Vater lästerte auch gerne über andere Könige.

Ein paar der Wachen schienen sich zu wundern, wieso der Prinz nun wieder in die Bibliothek wollte. Jedenfalls trugen einige von ihnen überraschte Gesichter zur Schau Aber natürlich wagte es niemand von ihnen Vegeta deswegen anzusprechen. Das war auch überhaupt nicht ihre Aufgabe. Sie sollten die Gänge bewachen und nicht das Handeln ihres Prinzen in Frage stellen.
 

Als Vegeta wieder zwischen den hohen und teils verstaubten Regalen der Bibliothek stand sah er sich mit einem gewissen Problem konfrontiert. Wonach sollte er eigentlich konkret suchen? Seinen Ahnen hatten bestimmt keine Extrakategorie „Changelinen und andere Echsen“ angelegt. Aber vielleicht sollte er es mal bei Geschichte versuchen. Rein theoretisch musste die Übernahme des Sektors, in welchem sein Heimatplanet lag, durch die Changelinen aufgeschrieben worden sein. Vielleicht hatte Vegeta so etwas in der Art auch schon im Unterricht behandelt, aber er hörte selten wirklich zu.

Der junge Prinz stolzierte durch die engen Gänge entlang der vollgestopften Regale und suchte nach dem kleinen Täfelchen mit der Aufschrift „Historia“. Noch war er bei dem ganzen Wirtschaftszeug, das ihn ohnehin nicht interessierte – schon, weil hier mit die dicksten Wälzer zu finden waren, die nur so vor Fachbegriffen strotzten. Und da endlich hatte er sie gefunden. Die kleine schon leicht bräunlich angelaufene Tafel hing, verstaubt wie das meiste hier auch, an einer Regalseite und öffnete Vegeta eine Welt voller Schlachten, Kriege und herausragende Ereignisse.

Zu seinem Glück waren die meisten Bände chronologisch nach Jahreszahlen datiert und Vegeta konnte mit dem Zeigefinger die Buchrücken entlang fahren bis er am Objekt seiner Begierde ankam. Zum Glück hatte er sich gemerkt, wann Vegeta-sei ungefähr von den Changelinen eingenommen worden war. Das war zu seinem überraschen noch gar nicht so lange her gewesen. Der Prinz zog ein in schwarzem Leder eingebundenes Buch heraus, pustete den Staub ab und seufzte leise. Hoffentlich fand er auch alle Antworten zu seinen Fragen. Eigentlich hatte er nämlich überhaupt eine Zeit und musste in weniger als zwei Stunden wieder zum Unterricht. Also musste die Recherche schnell gehen. Vegeta setzte sich in eine Ecke aus der er alle Gänge halbwegs im Blick hatte auf den Boden und horchte noch einmal kurz, ob sich jemand in seiner Nähe befand. Dem schien allerdings nicht zu sein, denn er hörte absolut nichts. Die perfekte Atmosphäre zum lesen also.

Vegeta schlug das Buch im Register auf, fuhr das Alphabet bis zum F entlang und entdeckte schließlich wonach er gesucht hatte. Schnell blätterte er auf die angegebene Seite und las die ersten Zeilen des schier endlos wirkenden Textes.
 

Nach etwa einer Stunde klappte Vegeta das Buch wieder zu, seufzte kurz und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über die Augenlider. Er glaubte nun alles beisammen zu haben, aber ganz sicher war er sich da nicht. Besonders, da Dinge beschrieben wurde von denen er noch nie etwas gehört hatte.

Freezer gehörte zur größten Herrscherfamilie im ganzen Universum. Er war der zweite Sohn King Colds und damit auch nicht Thronfolger. Das war sein älterer Bruder Cooler. King Cold hatte vor etwa fünfzehn Jahren damit begonnen sein weites Reich unter seinen beiden Söhnen aufzuteilen. Sein ältester Sohn herrschte nun über sämtliche Planeten im südlichen Sektor und Freezer kümmerte sich um die östlichen Planeten zu denen auch Vegeta-sei gehörte. Cooler hatte das weitaus größere Territorium bekommen, weswegen Freezer stark mit ihm konkurrierte, da dieser sich für wesentlich geeigneterer für die Thronfolge hielt. Cooler genoss allerdings natürlich den Erstgeborenenzusatz und Freezer hatte damit keine Chance jemals den Thron zu besteigen – außer sein älterer Bruder starb vor ihm und hatte keine männlichen Nachkommen. Außerdem war Cooler übermäßig stark. Freezer verfügte natürlich auch über eine außergewöhnlich hohe Kampfkraft, die aber noch lange nicht an die seines Bruders heran reichte.

Freezer erpresste König Vegeta also wahrscheinlich deswegen, weil e genau wusste, dass er einknicke würde, wen Cooler plötzlich auf der Bildfläche erschien. Allerdings war das – so vermutete Vegeta jedenfalls – auch ein hohes Risiko, da sich Freezer dann notgedrungen vor seinem Bruder lächerlich machte. Schließlich bat man den älteren Bruder nur um Hilfe wenn man selbst nicht mehr weiter wusste. Was er ja augenscheinlich wohl getan hatte. Schließlich stand in dem Tagebuch seines Vaters, dass Freezer seine Drohung wahr gemacht hatte und Cooler miteinbezogen hatte. Allerdings ging es hier um ihn und nicht um eine mögliche Eroberung. Wieso sollte Freezer Cooler um Rat fragen, wenn der sich um die Erziehung des Prinzen kümmern wollte? Vegeta-sei lag nicht in Coolers Sektor und damit wohl auch nicht in seinem Interessensgebiet. Es sei denn die Brüder verfolgten ein Ziel von dem weder der König noch Vegeta wussten.

Vegeta schüttelte leicht den Kopf. Das war alles etwas viel für ihn.

Außerdem hatte er da noch etwas gelesen, was ihm vielleicht anderweitig helfen könnte. In dem dicken Geschichtsbuch lag eine heraus gerissene Tagebuchseite. Die stammte aber nicht aus dem Tagebuch seines Vaters – es war eine ganz andere Handschrift – und war wohl auch schon etwas älter, jedenfalls ließ der Zustand des Papiers darauf schließen. In dem kurzen Stück das Vegeta entziffern konnte war die Rede von einem legendären Super-Saiyajin, der nur alle Tausend Jahre auftauchte und so stark wie kein anderer war. Dieser Super-Saiyajin sollte sogar in der Lage sein King Cold zu besiegen. In Vegetas Gesicht wuchs ein Grinsen. Wenn er dieser legendäre Super-Saiyajin war hätte er die Möglichkeit seinen Planeten und damit sein Volk von der Herrschaft der Changelinen zu befreien und ein ganz eigenes Imperium aufzubauen.

Als der Prinz den letzten Satz der vergilbten Seite las war er sich nur um so sicherer, dass er diese Legende war. „Ich habe gehört, dass […] Lord Freezer habe Angst vor diese Legende. Sollte also in den nächsten Jahren diese Le[...] wahr werden wären wir gerettet.“

The legend of the Super Saiyan

Der junge Prinz entschloss sich weiter zu recherchieren. Diese Geschichte um den legendären Super-Saiyajin hatte ihn gepackt und wollte ihn nicht mehr los lassen und dafür ließ er auch gerne seinen Nachmittagsunterricht sausen. Der brachte ihm ohnehin nichts. Doch wo sollte Vegeta nun mehr Informationen über diese Legende finden? In diese Bibliothek gab es ja bestimmt keinen dicken Wälzer über Sagen und Legenden. Oder doch?

Vegeta macht sich wieder auf den Weg zum Regal mit den historischen Büchern.

Er war fast da, als sein Vater seinen Weg kreuzte und der junge Prinz an der starken Brust des Königs abprallte. Er plumpste auf den Boden, reif voller Entrüstung: „Was wagst du dich?!“ Er hatte noch nicht gesehen gegen wen er da gelaufen war, dich als er den Kopf hob und seinen Vater erblickte bereute er die eben gesagten Worte und hielt sofort den Mund. Aber der König schien das nicht gehört zu haben, jedenfalls reagierte nicht darauf und starrte seinen auf de Boden sitzenden Sohn einfach nur an. Als dieser aufgestanden war und sich den Staub von der Kleidung abgeklopft hatte ergriff der König das Wort: „Was machst du hier?! Du solltest schon längst beim Unterricht sein.“ Vegeta konnte sich schwer vorstellen, dass sein eigener Vater ihn gesucht hatte. Das war wohl eher dem Zufall zuzuschreiben.

„Ich wollte mich gerade auf den Weg machen.“ Der Prinz war gut im Lügen. Weder wurde er rot, noch zuckte dabei sein Augenlid oder ein Schweißtropfen ließ sich sehen. Es war schwer dem Prinzen eine Lüge nachzuweisen – das wusste auch der König und deswegen beließ er es lieber dabei.

„Aber der Unterricht ist langweilig“, ergänzte Vegeta noch schnell und konnte ein kurzes Grinsen über das Gesicht seines Vaters huschen sehen. Jedenfalls glaubte Vegeta das es ein Grinsen war. „Das mag sein. Aber er ist wichtig, damit du eines Tages ein guter König und Anführer sein wirst. Und das steht ja wohl in deinem Interesse.“ So war es. „Vater, was ist ein Super-Saiyajin?“ Nun konnte Vegeta ganz sicher ein Grinsen im Gesicht seines Vaters sehen. Und zwar ein ziemlich breites. „Oh, ich habe gehofft, dass du mich das irgendwann einmal fragen wirst, mein Sohn. Komm mit.“ Der König schritt an seinem jungen Sohn vorbei und steuerte die Tür der Bibliothek an. Vegeta sah ihm kurz nach lief ihm aber eiligst hinterher. Wenn er schon die Möglichkeit hatte den Unterricht zu schwänzen um seinem Vater zu folgen nahm er das Angebot doch gerne wahr. Der König konnte ihm sicherlich viel mehr über die Legende um den Super-Saiyajin erzählen.
 

Vegeta folgte seinem Vater in dessen Büro. Ihm wurde ein wenig mulmig war er doch erst vor wenigen Stunden in diesem Zimmer gewesen und hatte herum geschnüffelt. Hoffentlich bemerkte sein Vater nichts und er hatte alles wieder an die richtige Stelle gerückt. König Vegeta setzte sich an seinen Schreibtisch, wühlte kurz in einer Schublade und zog ein recht alt aussehendes in Leder gebundenes Buch heraus. Er schlug es auf der ersten Seite auf und richtete seinen Blick kurz auf seinen Sohn. „Setz dich“, forderte er und wartete bis es sich der Prinz in einem der Stühle bequem gemacht hatte.

„Die Legende um den Super-Saiyajin ist schon so alt wie unsere Rasse selbst. Keiner weiß wer diese Geschichte zum ersten Mal erzählt hat, aber Fakt ist, dass es die Wahrheit ist. Alle 1000 Jahre wird ein Saiyajinkrieger geboren dessen Kampfkraft so groß ist, dass er wortwörtlich strahlt. Man sagt, dass dieser Krieger stärker als alles je gesehene ist. Schon bei der Geburt soll die Kampfkraft darauf hinweisen, dass man es hier mit einem legendären Krieger zu tun hat.

Der erste Super-Saiyajin tauchte vor vielen vielen Jahren auf. Seine Kraft war so unermesslich groß, dass er sich und seinen Planeten auf dem er wohnte zerstörte. Keiner weiß, wer dieser Saiyajin war, doch das Bild wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Den Super-Saiyajin umgibt eine goldene flammenartige Aura, die Haare stehen in eben gleicher Farbe zu berge und die Augen glühen türkis. Die Kampfkraft verstärkt sich um das 50-fache.“

Der Prinz musste sich wirklich zügeln nicht mit offener Kinnlade da zu sitzen. Eine Kampfkraft um das 50-fache verstärkt? Das hörte sich fantastisch an. Mit dieser Leistung wäre Vegeta auf jeden Fall in der Lage Freezer zu töten und sein Volk von der Tyrannei zu befreien.

„Aber wie gesagt. Die Legende wir nur alle 1000 Jahre wahr und niemand weiß so genau, wann es das nächste Mal der Fall sein wird. Aber, Vegeta,“, der König legte das Buch beiseite und beugte sich zu seinem Sohn vor, „bei deiner Geburt versicherte man mir, dass du das Potenzial zum legendären Super-Saiyajin hast und darauf baue ich.“ Die Augen des Prinzen wurden groß. Es war also tatsächlich möglich, dass er dieser Super-Saiyajin werden konnte? Natürlich war es das!

„Ich werde zu einem Super-Saiyajin“, grinste der junge Prinz, „und dann werde ich Freezer vernichten. Ihn und seine gesamte Sippe.“ Der König grinste, strich seinem Sohn durch das dichte dunkle Haar: „Natürlich wirst du das. Aber das bedeutet auch, dass du hart trainiere musst.“ Vegeta nickte, sprang von seinem Stuhl und ballte siegessicher die Hände zu Fäusten. „Das werde ich, Vater.“

Das Training bei Papu war schon damals, als der Prinz noch acht Jahre alt war, schrecklich langweilig. Papu mochte zwar der stärkste Krieger nach König Vegeta sein und die Eliteklasse anführen, aber der junge Prinz war wesentlich stärker und konnte dem Saiyajin locker das Wasser reichen. Jetzt, mit dreizehn Jahren, war es noch viel langweiliger und Vegeta musste sich nicht mehr wirklich anstrengen. Er war zwar immer noch bedeutend kleiner als so manch anderer Saiyajin – und das macht seinem Vater große Sorgen – aber dafür war sein Powerlever um einiges höher.

Er trainierte mit Papu nun fast jeden Tag. Nicht selten waren Nappa und Radditz dabei und ab und an schaute sogar sein Vater zu. Nappa gehörte zur Eliteklasse und trainierte ebenfalls mit dem Prinzen, Radditz durfte lediglich zuschauen und sollte etwas lernen. Er als erster Sohn Bardocks gehörte zur Unterklasse und durfte nur auf mehrfachem Bitten Bardocks beim Training dabei sein. Er behauptete stets, dass sein Sohn das Potenzial zum Mittelklassekrieger hätte und nur ein wenig mehr Erfahrung brauchte, um seine ganze Kraft ausschöpfen zu können, aber König Vegeta glaubte das nicht. Er ließ Radditz nur dabei sein, damit Bardock ihm nicht jeden Tag in den Ohren hing.
 

„Das machst du sehr gut, Vegeta“, keuchte Papu, der ziemlich demoliert drein schaute und sich den rechten Oberarm hielt. Der Elitekrieger konnte wirklich nicht glauben, dass der Prinz bereits mit dreizehn Jahren sein Powerlevel um fast eintausend Punkte übertraf. Bei seiner Geburt war er ja bereits sehr stark gewesen, doch in den letzten Jahren hätte man meinen können Vegeta wolle bereits mit achtzehn seinen Vater besiegen können. Und wenn das so weiterging würde er das vielleicht sogar schon mit sechzehn schaffen.

Vegeta stellte sich wieder in Angriffsposition. Er hatte keine einzige Schramme oder blauen Fleck, konnte Papu perfekt ausweichen und ihm sogar die Nase brechen. Da kam ihm seine geringe Körpergröße doch etwas zum Nutzen.

Der König beobachtete das Training vom Balkon aus, hatte die Arme vor de Brust verschränkt und war sichtlich stolz auf seinen Jungen. Er war fest davon überzeugt, dass sein Sohn eines Tages der legendäre Super-Saiyajin werden könnte und hoffte, dass er das noch mitbekommen durfte.

„Hast du keine Angst, dass dich dein Sohn irgendwann vom Thron stoßen wird?“ Der König schloss für einen Moment die Augen, als er diese nervige Stimme hinter ich hörte. „Nein, Freezer. Das wird er nicht tun.“ Wieso tauchte diese Echse eigentlich immer in den unpassendsten Momenten auf? „Nun, an deiner Stelle wäre ich da aber vorsichtig.“ Freezer saß in seinem Gefährt, mit welchem er sich eben den König gesellt hatte und schaute zum Prinzen herunter. „Der Kleine hat nicht einmal einen Kratzer und Papu pfeift aus dem letzten Loch. Wirst du auch mal mit ihm trainieren? Da ist er sicherlich ganz wild drauf“, grinste der Changelin und warf dem König einen durchdringenden Blick zu. „Oder hast du etwa Angst er könnte dich dabei töten?“

„Ich habe keine Angst davor. Aber es ist nicht meine Aufgabe ihn zu töten. Dafür ist Papu zuständig und wenn Vegeta ihn töten sollte ist es nun einmal so.“

König Vegeta hielt den Blick weiterhin auf seinen Sohn gerichtet und erwiderte den Freezers keine Sekunde lang. „Wieso bist du hier, Freezer?“ Eigentlich wusste es Vegeta. Entweder er würde jetzt gleich wieder mit irgendwelchen neuen Handelsabkommen wedeln oder aber versuchen den König zu überreden den Prinzen selbst zu trainieren.

„Ich will deinen Sohn. Bei mir ist er viel besser aufgehoben und könnte anständig trainieren. Hier wird sein Talent doch nur verschwendet. Bei mir bekäme er einen richtigen Trainingspartner, der nach fünf Minuten nicht schon schlapp macht.“ Die rollenden Augen Vegetas konnte Freezer ganz genau sehen und am liebsten hätte er ihm dafür eines heraus gestochen. Aber er war heute nicht in Streitlaune und wollte eigentlich so schnell es ging von hier verschwinden Er mochte die Luft auf Vegeta-sei nicht und die Saiyajin gingen ihm ohnehin nur auf die Nerven.

„Das kannst du vergessen, Freezer. Mein Sohn bleibt hier. Wir hatten abgemacht, dass du ihn in deine Armee einziehen darfst, wenn er achtzehn Jahre alt ist. Das sind noch fünf Jahre. Die wirst du dich noch gedulden müssen.“

„Ach komm. In fünf Jahren wird er keine Lust mehr an Kämpfen und Eroberungen haben, wenn das so weiter geht. Der Junge langweilt sich doch jetzt schon.“

„Freezer, du selbst liebst es doch Verträge aufzusetzen und immer wieder auf diese hinzuweisen. Nun weise ich dich mal auf eine hin, den wir aufgesetzt haben als mein Sohn noch nicht einmal auf der Welt war. Du bekommst ihn mit achtzehn. Dann ist er volljährig und du kannst ihn für deine Zwecke einsetzen bis er meinen Platz einnehmen muss.“

Feezer kniff die Augen zusammen. Diese Saiyajin waren verdammte Sturköpfe.

„Na schön, wie du willst. Es wird dir noch Leid tun, dass du dich so entschieden hast“, zischte der Changelin und zog von dannen. Im Flur warteten Dodoria und Zarbon auf ihren Meister und sahen schon an seinem Gesichtsausdruck, dass sein Plan gescheitert war. Als sie im Raumschiff waren und die Heimreise antraten ergriff Zarbon das Wort: „Was gedenkt Ihr nun zu tun, Meister?“ Freezer knurrte kurz, starrte aus dem riesigen Bullauge hinaus auf den immer kleiner werdenden Planeten Vegeta-sei und schwenkte sein Weinglas hin und her. „Wir warten bis er sechzehn ist. Wenn der kleine Prinz erst einmal in der Pubertät ist und anfängt sich gegen seine Eltern aufzulehnen wird es leichter sein ihn für mich zu gewinnen.“ Er hoffte nur, dass der liebe junge Vegeta nicht bis dahin zum legendären Super-Saiyajin geworden war.

I'll make you an offer you can not refuse

Freezer ließ sich in den vergangenen drei Jahren nicht auf Vegeta-sei blicken. Hatte er Verträge mit dem König auszuhandeln oder brauchte neue Krieger für seine Armee schickte er lieber einen seiner Gefolgsleute. Bevorzugt traf es Zarbon. Freezer wollte seine Ruhe vor diesem Kerl haben, der ständig in seiner Nähe sein wollte und ab und an auch etwas zu aufdringlich wurde. Der Changelin hatte sich seine beiden rechten Hände, Zarbon und Dodoria, schließlich nicht fürs Stalken angeschafft, sondern, um wichtige Arbeiten an die beiden abzutragen sollte er selbst einmal zu beschäftigt sein. Da ihm in den letzten sechs Monaten vor allem sein Vater zunehmend mit irgendwelchen belanglosen Familiendingen voll schwafelte und seinen Bruder auch noch etwas in Schach halten musste kam es Lord Freezer ziemlich recht, dass er Zarbon immer wieder auf den Planeten der Saiyajin schicken konnte. So hatte er seine Ruhe vor ihm und auch vor König Vegeta. Diese Sturkopf wollte seinen Sohn schließlich immer noch nicht heraus rücken und so langsam verlor Freezer seine Geduld. Mit jedem Tag der verging kam der Prinz dem Level eines

Super-Saiyajin schließlich bedrohlich nahe.

„Freezer, ich habe keine Lust auf dein ewiges Genörgel. Wenn dir dieser Prinz so viele Sorgen bereitet und du tatsächlich glaubst diese dämliche Legende könnte wahr werden entführe ihn doch einfach. Er ist ein Teenager, was soll er schon ausrichten?“, seufzte Cooler in der Bildschirm hinein und verdrehte zum x-ten Mal bereits die Augen. Diese dämlichen Videokonferenzen mit seinem kleinen Bruder hingen ihm zu den Ohren raus. Er selbst hatte an denn Saiyajin kein großes Interesse. Natürlich waren die Affen ausgezeichnete Krieger und Söldner, aber sie machten auch eine Menge Ärger und hatten sich selten im Griff.

„Wäre das so einfach hätte ich das schon längst getan, Cooler. Aber ich habe keine Lust auf einen Aufstand dieser Primaten, weil ihr geliebtes Prinzchen verschwunden ist.“

„Also bitte. Als wäre das so ein Problem. Du hättest diese Rasse ohnehin schon vor langer Zeit ausrotten sollen. Aber nein, der feine Herr will ja unbedingt spielen.“

Diesmal war es Freezer, der mit den Augen rollte und sich zurück lehnte. In seinem Glas befand sich nur noch einen Hauch einer Pfütze besten Weines, aber er hatte auch keine Lust nach Dodoria zu rufen. Natürlich hatte Cooler Recht. Freezer hätte sich schon vor Jahre mit einer Art Endlösung für das Saiyajinproblem kümmern sollen. Aber er sah in ihnen nun mal auch fähige Krieger, die nicht hoch bezahlt werden mussten und gute und billige Arbeitskräfte waren nun mal Mangelware. Wieso also nicht ein wenig spielen? Und außerdem hatte Cooler auch seinen Nutzen daraus. Saiyajin lebten lange und konnten oft eingesetzt werden. Gerade Cooler, der sehr gerne im voraus plante konnte nicht auf die Affen verzichten. Aber das stellte er nicht selten in den Hintergrund.

„Nein. Ich versuche es doch lieber auf dem psychologischen Weg. Vegeta ist jetzt mitten in der Pubertät und in wenigen Tagen wird ihm seine Verlobte vorgestellt. Ich denke nicht, dass er davon sehr begeistert sein wird.“

„Und dann? Glaubst du etwa wirklich, dass er trotzig und eingeschnappt zu dir stampfen wird, um seinem Vater eins auszuwischen? Dafür sind diese Primaten doch zu stolz. Der wird seinem Vater eins scheißen, irgendwelche Weiber flach legen, vielleicht eine schwängern und die dann heiraten. Mehr aber auch nicht.“ Da mochte Cooler vielleicht wieder Recht haben. Freezer spekulierte ins Blaue hinein und konnte mit seiner Idee nicht gerade in sicheren Gewässern fahren.

„Ich denke eher, dass Vegeta dann anfälliger für eine kleine Manipulation ist. Er ist noch ein Kind und hat keine Ahnung vom wahren Leben. So behütet und beschützt lebt er im Palast, als wäre er noch ein kleiner nackter Fötus im Bauch seiner lieben Mutter.“

„Oh wie theatralisch, Bruderherz. Bist du etwa kein Kind mehr?“

Freezers Augen wurden zu kleinen schmalen Schlitzen aus denen er seinen Bruder mit glühenden rote Augen anvisierte.

„Oho, habe ich da einen wunden Punkt getroffen? Daran solltest du vielleicht mal öfter denken. Ich verstehe ohnehin nicht wie Vater dir einen der größeren Sektoren überlassen konnte. Du bist noch nicht einmal volljährig und meinst du wegen der Intelligenz könntest du bei den Großen mitspielen. Aber du siehst ja wohin das führt. Die Saiyajin tanzen dir auf der Nase herum und du überlegst, wie du einen pubertären Prinzen für dich gewinnen kannst. Bist du dir sicher, dass du an ihm vielleicht nicht doch sexuelles Interesse hast, Prinzesschen?“

Es gab nichts was Freezer mehr hasste, als von seinem Bruder wegen seinem Alter aufgezogen zu werden. Ja, es stimmte, in der changelinischen Zeitrechnung war er vielleicht so alt wie Prinz Vegeta. Aber was spielte das für eine Rolle? Mit seinen 78 changelinischen Jahren war Freezer nur dreißig Jahre jünger als sein Bruder und nur, weil dieser die Einhundertgrenze überschritten hatte und somit als Erwachsen galt war er nicht automatisch der erfahrenere. Freezer hatte von Kindesbeinen an einen hohen IQ gehabt, konnte im Kindergartenalter bereits hervorragend schreiben, lesen und rechnen und schlug seinen Bruder problemlos im Schach. In den Naturwissenschaften war er unschlagbar und wollte man ihm etwas von Geschichte und Kultur vorgaukeln war es für ihn ein leichtes auch in diesen Bereichen zu glänzen. King Cold, sein Vater, war immer sehr stolz auf seinen jüngsten Spross. Cooler war ihm lediglich im Kampf überlegen und hatte vielleicht schon die ein oder andere Erfahrung mehr sammeln können, aber das irrelevant. Ihr Vater hatte beiden jeweils einen großen Sektor überlassen und bisher hatte Freezer niemals etwas unsachgemäßes getan.

„Glaub ja nicht du könntest mich damit noch ärgern, Cooler. Ich will nur sicher gehen, dass uns nicht eines Tages ein Affe den Rang abläuft.“

„Dann tu das. Aber nerve mich damit nicht mehr. Mir hängt dein ewiges Klagen aus den Ohren raus. Ich habe meine eigene Probleme und will mich nicht auch noch mit deinem Kindergarten auseinander setzen.“

„Oh keine Sorge, das musst du gar nicht. Aber ich dachte du würdest vielleicht gerne vorher wissen, dass ich in wenigen Tagen einen Krieger in meinen Reihen haben werde, der dir deinen verdammten Arsch versohlen wird.“ Nach den letzten Worten brach Freezer die Bildschirmübertragung ab und lehnte sich wieder zurück. Mit einem ausdruckslosen Gesicht schwenkte er sein Weinglas und starrte das Schwarz vor ihm an. Mit einem lauten Knall zersplitterte das schöne Kristall auf dem Boden, der Rest Wein ergoss sich in einer klitzekleinen Pfütze. Freezer ballte die Hand, in der er eben noch das Glas hielt, zur Faust und atmete einmal kurz durch. Er hasste seinen älteren Bruder nicht, aber sie waren auch keine besten Freunde. Konkurrenzkampf war in der mächtigsten Familie des Universums ganz normal, aber er verabscheute Cooler ewige Sticheleien wegen seines Alters.

„Meister?“, drang eine Stimme von hinten an sein Ohr. Es war unverkennbar Dodoria, der gerade die elektrische Tür geöffnet hatte und vorsichtig fragte, ob alles in Ordnung sei. Eine dumme Frage, die man Freezer niemals stellen sollte. Der Changelin drehte seinen Kopf nur minimal nach rechts, Dodoria konnte dadurch nicht mehr von seinem Gesicht erkennen, aber wenigstens wurde er nicht ignoriert. „Wir landen gleich.“

„Das hättest du mir nicht sagen müssen“, knurrte Freezer und drehte den Kopf zurück in seine Ausgangsposition. Er hörte noch, wie Dodoria den Raum wieder verließ und schloss schließlich die Augen. Manchmal glaubte er nur von Idioten umgeben zu sein.
 

Als Vegeta aufgefordert wurde im Thronsaal zu erscheinen hatte er gerade das Training mit Papu abgeschlossen, sehr zur Erleichterung des Eliteanführers. Der Prinz wurde von Tag zu Tag stärker und Papu tat ich schwer dem jungen Krieger noch etwas entgegensetzen zu können. Vegeta war gerade erst sechzehn Jahre alt geworden und hätte es locker alleine mit der gesamte Elitearmee aufnehmen können. Das machte seinen Vater stolz, aber gleichzeitig fragte er sich auch, wie er seinen Sohn weiter beschäftigen könnte. Er langweilte sich schrecklich beim Training und ließ seine ganze Kraft gerne mal spielen, wenn er alleine im Palastgarten war. Die Trainingsräume waren größtenteils schon nicht mehr existent und man kam mit der Konstruktion neuer auch nicht schnell genug hinterher. Die geliebten Blumenbeete der Königin waren dem Prinzen damit schutzlos ausgeliefert.

Vegeta ging schnellen Schrittes und erhobenen Hauptes die Flure zum Thronsaal entlang. Er genoss es, dass jede Wache sich sofort schweigend gerade stellte, wenn er in Sichtweite war und diese verängstigten Gesichter des Personals, wenn sie ihm begegneten. Er hatte sich bereits den Ruf aufgebaut unberechenbar und schrecklich cholerisch zu sein. War das Mittagessen einmal nicht zu seiner Zufriedenheit rührte er es mit keinem Finger an, ließ den Koch kommen und schleuderte es ihm schließlich ins Gesicht. Er schrie seine Sklaven und die Wachen an, sollten die ihn einmal unbewusst wegen seiner Körpergröße mustern. Ihn hielt auch nichts davon ab einen von ihnen zu töten, sollte das noch einmal vorkommen. Er behandelte sämtliche Personen im Palast wie Dreck, ließ es jeden spüren, dass er von adligem Geschlecht und viel stärker als jeder hier war und zeigte keinerlei Respekt. Auch seinem Vater gegenüber zeigte er oft die kalte Schulter, beachtete seine Anweisungen nur selten und vergnügte sich stattdessen lieber mit Mädchen oder dem töten nutzloser Geschöpfe wie Sklaven, Unterklassekriegern oder Pflanzenmännern.

Dass er der Aufforderung seines Vaters nachkam und tatsächlich im Thronsaal erschien war daher eine überaus große Überraschung mit der nicht einmal der König selbst gerechnet hatte. Er saß, wie üblich, auf seinem Thron und starrte desinteressiert und hochnäsig seine Wachen an. Als sein Sohn den Saal betrat stand er auf, schritt die Stufen des Podiums auf dem sein Thron stand herunter und blieb einige Meter von seinem Sohn entfernt stehen.

„Da bist du ja. Wir haben schon auf dich gewartet.“

Der Prinz hob eine Augenbraue, suchte den Thronsaal nach weiteren Personen ab, abgesehen von den Wachen, und erblickte ein junges Mädchen, das auf den Stufen des Podiums saß. Neben ihr ein älterer Mann, vielleicht der Vater, und ein Krieger. Alle drei saiyajinischer Abstammung. Schwarze Haare, schwarze Augen, sportlicher Körper und ein brauner buschiger Affenschwanz. Was wollten die hier? Vegeta hatte keine Lust auf Kaffeekränzchen. Viel mehr wollte er mal wieder auf eine kleine Jagd nach niederen Missgeburten gehen. Die Mordlust war bei ihm wirklich stark ausgeprägt.

„Aha, und?“

„Ich würde dir gerne jemanden vorstellen.“ Der König zog Vegeta etwas widerspenstig zu den drei Saiyajin, das Mädchen erhob sich, nahm sich eine Strähne zwischen die Finger und fing an nervös an dieser herum zu spielen. Vegeta missfiel das schon jetzt. Für ihn ließ sich das auf einen eher kindlichen Charakter schließen und er hasste kindisches Verhalten. Die drei Saiyajin verbeugten sich vor Vater und Sohn, dem Mädchen stieg eine leichte Röte ins Gesicht. Wieder etwas, das Vegeta hasste. Der König nickte dem etwas älteren Saiyajin zu, ließ seinen Sohn los und hoffte einfach auf das beste. Eigentlich war bereits alles in trockenen Tüchern und die beiden Jugendlichen mussten nur noch einander kennen lernen.

Der ältere Saiyajin mit dem Hauch eines Dreitagebartes hatte ein breites Lächeln aufgesetzt und schob das Mädchen etwas nach vorne, damit der Prinz sie besser sehen konnte. Sie war größer als er, was nicht unüblich war. Der Prinz war noch immer viel zu klein für sein Alter und erst recht für seine Rasse.

„Darf ich Euch meine Tochter Pea vorstelle, mein Prinz?“

Pea. Dieses Mädchen hörte also auf den Namen Pea. Und was sollte er mit ihr? Vegeta blickte desinteressiert drein, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf mehr. Er war ja wohl nicht hier er gekommen, um ein mittelmäßiges Mädchen kennen zu lernen, oder? Pea war zwar nicht hässlich, aber allem Anschein nach ein kleines verträumtes Dummerle und so etwas wollte Vegeta nicht unbedingt in seiner Nähe haben. Da musste man ja Angst haben sie könnte aus dem nächsten Fenster so mir nichts dir nichts fallen. Aus Versehen natürlich.

„Und?“

„Vegeta, in zwei Jahren bist du achtzehn und damit volljährig. Damit du eines Tages den Thron besteigen und über unser Volk herrschen kannst brachst du eine Königin.“

Nun wurden Vegetas Auge groß, die Arme lösten sich aus der Verschränkung und die Hände ballten sich zu Fäusten. „Du willst mir damit doch hoffentlich nicht sagen, dass ich dieses Ding heiraten soll?!“, knurrte der Prinz und musterte Pea verächtlich. Wenn er schon eine Königin haben musste dann wenigstens eine hübsche und kein Mauerblümchen.

„Doch, genau das will ich dir damit sagen. Du wirst Pea in zwei Jahren heiraten und mir ist egal, ob du sie magst oder nicht. Es geht sich allein um den Fortbestand unserer Rasse und um ein intaktes Königshaus.“

„Ich soll mit der auch noch Kinder zeugen?!“

„Du brauchst einen männlichen Nachkommen, Vegeta. Und wie du ja weißt geht das nur, wenn du eine Frau hast.“

Vegeta blickte angewidert zu Pea, die mit einem hochroten Kopf da stand und ihre Haarsträhne zwischen ihren Fingern kräuselte.

„Mit der?!“ Das konnte sein Vater vergessen. Wenn er schon Kinder zeugen sollte, dann erst recht mit einer hübschen Frau. „Wieso darf ich mir keine eigene Frau aussuchen?“

„Weil du das ohnehin nicht tun würdest.“ Wahrscheinlich. Vegeta war zwar interessiert an Mädchen, aber nicht bereit jemals mit einem zusammen zu sein oder gar zu heiraten. Das konnten ja gerne andere tun, aber er nicht. Er war ein Krieger und kein Familienmensch. Und dieses Mädchen hier würde er erst recht nicht heiraten. Er ließ sich doch nicht einfach so eine dumme Gans vor die Nase setzen oder wenigstens etwas Mitspracherecht zu haben.

„Das kannst du vergessen! Dieses Ding werde ich nicht heiraten, geschweige denn Kinder mit ihr haben!“, wütend und mit einer flammenden bedrohlichen Aura stapfte der junge Prinz aus dem Thronsaal, hinterließ teils verdutzte und teils genervte Gesichter. Man sollte sich ihm jetzt lieber nicht in den Weg stellen. Wer auch immer ihm jetzt blöd kommen würde hätte seinen letzten Atemzug getan.
 

Vor wenigen Minuten landete Freezers Raumschiff auf Vegeta-sei. Der Changelin hatte zusammen mit Dodoria und Zarbon de Palast betreten und schritt zügig durch den Flur, wobei der Lord selbst wie immer in seinem Gefährt saß.

„Meister, glaubt ihr wirklich, dass König Vegeta dieses mal einlenken wird?“, fragte Zarbon und beugte sich etwas seitlich zu seinem Meister. „Halt die Klappe, Zarbon“, raunte Freezer, woraufhin Zarbon wieder eine gerade Körperhaltung und ein bitter böses Grinsen von Dodoria kassierte.

Auf halbem Weg hielt Freezer an, schaute den Flur entlang und fing an zu grinsen. Seine beiden Handlanger liefen noch einige Schritte ehe sie merkten, dass Freezer nicht mehr an ihrer Seite war. Sie drehte sich zu ihrem Meister um, tauschten kurze verwirrte Blicke und kehrten zu ihm zurück. Dann meldeten auch ihre Scouter die brodelnde Energiequelle, die auf sie zukam.

„Ist das etwa Vegeta?“, fragte Dodoria und blickte den Flur entlang.

„Ja, das ist Vegeta“, bestätigte Freezer, der sich siegessicher zurücklehnte und bereits ahnte, was geschehen war. Der junge Prinz hatte wohl seine liebreizende Verlobte kennen gelernt.

„Das kann doch nicht sein. Das Powerlevel ist viel zu hoch für den Knirps.“

„Zarbon, wann hast du dem Jungen zuletzt beim Training zugesehen?“, wollte Freezer wissen und der Grünhaarige verstummte sogleich. Dodoria grinste wieder. Als Prinz Vegeta in Sichtweite war verschwand sein Grinsen aber und die dicke rosa Kugel machte sich auf einen kleinen königlichen Aufstand gefasst.

Vegeta sah Freezer und seine beiden Idioten von weitem bereits, steuerte aber trotzdem unaufhörlich auf sie zu. Ihm war es egal, wie er auf Freezer wirkte. Er hatte sich ohnehin vorgenommen der Echse eines Tages gewaltig in den Arsch zu treten. Als er schließlich vor ihm stand und seine dunklen Augen dem Changelin ins Gesicht starrten machte er keine Anstalten sich zu verbeugen oder ihn zu begrüßen.

„Was willst du hier?!“, brach es aus ihm heraus und wäre Freezer jetzt nicht so außerordentlich gut gelaunt wäre der Prinz jetzt mindestens einen Kopf kürzer.

„Pass mal lieber auf, wie du mit Lord Freezer sprichst, Kleiner“, giftete Zarbon und erntete dafür einen bösen Blick Vegetas. Freezer hob die Hand, damit weder Zarbon noch Dodoria jetzt weiter sprachen und beugte sich zu Vegeta vor. „Ich möchte dir ein Angebot machen, das du nicht ablehnen kannst, Vegeta.“

I´ll make you strong

Cooler lag vollkommen im Unrecht. Vegeta hatte aus puren pubertären Trotz seinen Weg zu Freezer gefunden und mit ihm einen Pakt geschlossen. So einfach ging das. Hatte man einen Teenager in der richtigen rebellischen Stimmung konnte man einiges mit ihm anstellen und da Vegeta besonders aufgebracht zu sein schien war es noch viel einfacher ihm einen Vorschlag zu unterbreiten, der eigentlich einem Hochverrat glich. Freezer konnte sich so um ein weiteres leidendes Gespräch mit König Vegeta schummeln und war sogar viel schneller als gedacht an sein Ziel gekommen. Natürlich hatte er immer mit dem Gedanken gespielt den jungen Prinzen bereits im zarten Alter von sechzehn Jahren in seine Armee aufnehmen zu können, doch insgeheim wusste er, dass er das wohl nicht hinbekommen würde und er bis zu Vegetas achtzehntem Geburtstag warten müsse. Aber das hatte sich hiermit ja erledigt. Mit ihre Handschlag war alles besiegelt und Freezer ließ sofort einen schriftlichen Vertrag aufsetzen – für den Fall, dass der Sohn dem Vater doch mehr ähnelte als erwünscht.

Zufrieden zog sich Freezer zusammen mit Zarbon und Dodoria zurück ins Raumschiff und achte sich für eine zügige Abreise bereit. Es hatte ja keinen Nutzen noch weiter hier zu bleiben, besonders, a er nun das hatte was er wollte. Ein zufriedenes Grinsen erstreckte sich über sei ganzes Gesicht, das seine Soldaten ein wenig verunsicherte. Lord Freezer war nicht gerade der netteste Arbeitgeber und man sollte sich stets hüten ihn in irgendeiner Art zu provozieren. So ein Grinsen wie jetzt hatte man allerdings noch nie bei ihm gesehen.

Als das Raumschiff startete und auf seinem Weg nach Freezer-79 war hatte sich Freezer in seinen private Räumlichkeiten zurückgezogen und genoss seinen Triumph. Das Grinsen in seinem Gesicht verschwand auch nicht, als Zarbon ihn störte und die Tür öffnete. „Meister, er wäre nun bereit.“ Freezer drehte sich zur Tür und scheuchte Zarbon mit einer beiläufigen Handbewegung davon. Er wollte mit dem Prinzen allein sein.

Vegeta betrat den Raum, als Zarbon ging. Der Grünhaarige warf dem jungen Prinzen einen bitteren Blick zu und hätte ihn wahrscheinlich am liebsten auf der Stelle eigenhändig erwürgt. Weder er noch Dodoria waren sonderlich begeistert von der Idee den Saiyajinprinzen auf das Raumschiff zu holen. Aber wenn Meister Freezer sich ein Ziel gesetzt hatte war es schwer ihn wieder umzustimmen. Außerdem merkte man deutlich, dass der Changelin an dem Prinzen einen Narren gefressen hatte.

Vegeta hatte gleich nach dem Betreten des Raumschiffes eine andere Rüstung bekommen und sollte sich umziehen. Sie unterschied sich nur darin, dass das königliche Wappen seiner Familie nicht wie sonst auf der rechten Brust prangte. Ansonsten war sie vollkommen identisch zu seiner üblichen Garderobe. Die Soldaten, die ihn erkannten blieben ab und an stehen und tuschelten miteinander, manche verbeugten sich sogar und die Saiyajin, die ihm entgegen kamen machten große Augen, als sie ihre Prinzen in einem von Freezers Raumschiffen sahen. Und nun stand der Prinz der Saiyajin vor Freezer, der ihn breit angrinste und sich aus seinem Gefährt erhob. Soweit sich Vegeta erinnern konnte hatte er Freezer noch nie irgendwo stehen sehen. Er war auffallend klein. Kleiner als Vegeta, und aus irgendeinem Grund fand er das sympathisch. Der Changelin machte sich anscheinend absolut nichts aus seiner geringen Körpergröße.

„Es freut mich wirklich außerordentlich, dass du mitgekommen bist, Vegeta“, grinste Freezer und ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Dir wird es hier sicherlich sehr gut gehen. Bei mir hast du die Möglichkeit auf starke Gegner zu treffen und dein Powerlevel effektiv zu erhöhen. Nicht so, wie mit diesem Nichtsnutz Papu, der ich nur aufhält.“

„Das sagtest du bereits“, meinte Vegeta und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Dein Training hier hat allerdings auch ein paar Einschränkungen. Zunächst einmal möchte ich nicht, dass du mich duzt. Das ziemt sich nicht, mein Hübscher.“

„Und was darfst du... dürft Ihr mich dann duzen?“

„Weil du um einiges jünger bist als ich und unter mir stehst.“

„Na schön.“ Das nahm Vegeta mal so hin. Er wollte es sich nicht mit Freezer verscherzen, schließlich hatte er hier wirklich eine perfekte Trainingsatmosphäre.

„Außerdem verlange ich, dass du dich hier benimmst. Das bedeutet keine wahllosen Angriffe auf eine Männer, verstanden?“

„Ich werde... Ihre Männer schon nicht angreifen“, seufzte Vegeta, wobei er ´Männer´ ganz besonders süffisant betonte, was Freezer nicht gerade amüsant fand. Aber er beließ es vorerst bei einem bösen Blick.

„Schön. Dann kannst du dich ja jetzt ein wenig umsehen. Ich werde dir Kiwi als Führer mitgeben. Der wird dir alles zeigen.“
 

Kiwi war eine Art blauer Barsch auf zwei Beinen und einem ebenso losem Mundwerk wie geringem IQ. Vegeta mochte ihn nicht. Schon als er ihn das erste Mal gesehen hatte, nachdem er Freezers Räumlichkeiten verlassen hatte, wolle er nicht lange in der Gegenwart dieses widerlichen Kerls bleiben. Das einzig positive a ihm war, dass Vegeta in Kiwi bereits einen geeigneten Trainingspartner gefunden hatte. Vegetas Scouter zeigte eine wahnsinnig hohe Kampfkraft an von der der Prinz sichtlich überrascht war. Und auch bei den anderen Kriegern an denen sie vorbei kamen zeigte der Scouter eine Kampfkraft an, die Vegetas zum Teil bei weitem übertraf. Er hatte nicht damit gerechnet hier auf so viele starke Männer zu treffen. Am liebsten wollte er sich gleich mit allen messen. Kämpfen bis zum umfallen und immer stärker werden, bis er dann zum legendären Super-Saiyajin geworden war.

„Hier kannst du schlafen“, brummte Kiwi, öffnete eine elektrische Tür und ließ den Prinzen sein neues zu Hause betreten. Es war ein wirklich winziges Zimmer. Nicht zu vergleichen mit dem, welches er im Palast seiner Eltern hatte. Aber das war ihm egal. Vegeta konnte auf jeglichen Komfort verzichten, schließlich war er einzig und allein zum Kämpfen hier und wollte sich keineswegs häuslich einrichten.

„Und wo kann ich trainieren?“, wollte Vegeta wissen, drehte dem Raum den Rücken zu und starrte Kiwi aus dunklen und leicht gelangweilten Augen an.

„Ah, der Herr möchte lieber gleich zur Tat schreiten, ja? Na gut.“ Kiwi führte den jungen Prinzen durch etliche Gänge tief ins Raumschiffsinnere bis sie an einer großen schweren Tür ankamen, die Kiwi mit einem Code öffnete. „Da du zur Elite gehörst darfst du hier trainieren.“ Kiwi eröffnete Vegeta ein wahres Paradies an Trainingsgmöglichkeiten. Gravitationsräume, Kampfroboter, ein riesiger Vorrat an Pflanzenmännern, etliche Meditanks, in jedem getrennten Übungsraum trainierten Krieger fleißig, schwitzten, bluteten, schrien, wurden immer stärker. Genau das wollte auch Vegeta – das Bluten könnte man zwar weg lassen, aber bisher hatte das ohnehin noch niemand geschafft.

Kiwi übergab dem Prinzen noch den Code für den Trainingsraum und ließ ihn anschließend alleine. Er hatte besseres zu tun als sich den lieben langen Tag um ein Kind zu kümmern.

Vegeta grinste; nun konnte der Spaß beginnen.

The king is dead, long live the king

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

As father, as son

Flashback
 

Vegeta glaubte alles. Alles, was Freezer ihm sagte. Schließlich konnte er jedes seiner Worte mit Dokumenten belegen und das war doch unmöglich, wenn man log. Oder? Jeden Tag bekam der Prinz neues Material vorgesetzt, mit dem sich beweisen ließ, dass sein Vater nur Dummheiten fabriziert hatte. Vegeta konnte seinen Augen kaum glauben. Wenn er die Papiere durchging, jedes einzelne Schriftstück auf sich wirken ließ und nicht selten noch einmal lesen musste, um sicher zu gehen, dass er sich nicht getäuscht hatte verstärkte sich der Hass auf seinen Vater. Schon wenn er bloß seinen Namen las fing eine Ader auf seiner Stirn an zu pochen und man konnte den Zorn in seinen Augen sehen.

Sein Vater hatte ihn schamlos belogen. Er hatte freiwillig tausende seiner Krieger an Freezer abgegeben und verlangte nicht einmal eine Gegenleistung dafür. Er schickte seine eigenen Männer in den Tod. Der Prinz selbst hätte wahrlich das gleiche getan. Aber dann definitiv keine Elitekrieger und nur mit einer kräftigen Bezahlung. Sein Vater aber, der König der Saiyajin, setzte einfach seine Unterschrift unter die Verträge, als wäre das nebenbei mal schnell gemacht. Es kümmerte ihn nicht, dass er wertvolle Ressourcen einfach so verschwendete, die für ihr Volk wichtig waren.

„Ich habe da noch etwas für dich, Vegeta“, grinste Freezer, der dem Saiyajin einen anderen Stapel Papiere reichte und gespannt auf dessen Reaktion wartete. Als der Prinz die neuen Dokumente entgegen nahm und seine Finger kurz die Freezers berührten überkam ihn ein kalter Schauer und ein leichter Anfall von Übelkeit. Aber er achtete nicht wirklich darauf, sondern war viel mehr interessiert, was der Changelin da wieder für ihn hatte.

Die erste Seite verhieß schon nicht gutes. In großen und fetten Lettern stand dort der Name seiner Mutter; er spürte, wie sich sein Magen zusammen knotete. Die Königin hatte kein Recht irgendwelche Verträge abzuwickeln oder auszuhandeln. Sie war lediglich ein schickes Accessoire an der Seite des Königs und hatte die Verpflichtung im einen männlichen Thronfolger zu gebären. Seine Eltern liebten sich nicht. Bei den beiden handelte es sich traditionsgemäß um eine arrangierte Ehe. Und jetzt sollte es seine Mutter doch tatsächlich gewagt haben einen eigenen Vertrag aufzusetzen? Er hatte nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu ihr. Allerdings musste man dazu wohl sagen, dass er seine Mutter auch nicht all zu oft sah. Vegeta war immer eher mit seinem Training beschäftigt, als sich mit seinen Eltern auseinanderzusetzen.

„Sie wollte sich von deinem Vater scheiden lassen.“ Vegeta traute seinen Ohren kaum, als Freezer ihm das sagte. Sicherlich, er selber war auch nicht gerade begeistert von seiner Verlobten. Aber die hätte er einfach umgebracht und sich eine andere gesucht. Seine Mutter war natürlich viel zu schwach um es mit seinem Vater aufzunehmen. Aber es gab immer andere Möglichkeiten. Sie hätte ihn ja auch vergiften können. Oder ihn fragen, ob er nicht Lust hätte seinen Vater zu stürzen. Er hätte es nicht ihretwegen getan. Lediglich um seine Kraft zu testen, schließlich war der König der stärkste Saiyajin. Aber sich scheiden lassen? „Und sie wollte dich mitnehmen. Sie war nicht damit einverstanden, wie dein Vater dich erziehen wollte. Sie wollte keinen starken Krieger, sondern einen liebenden Familienvater. Deine Mutter fällt ziemlich aus dem Raster, wenn du mich fragst.“ „Ich habe dich aber nicht gefragt“, giftete der Prinz und wurde mit einer saftigen Ohrfeige belohnt. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du mich nicht zu duzen hast.“
 

Jeden Tag bekam er neue Papiere. Jeden Tag erfuhr der Prinz eine neue Enttäuschung seiner Eltern. Wie konnte er nur in einer solchen heuchlerischen Familie groß geworden sein?

Sein Vater nahm Bestechungsgelder an, ließ sich aber auch all zu oft übers Ohr hauen, hielt sich irgendwelche Mädchen als Betthäschen und beschenkte sie reichlich, warf gute saiyajinische Traditionen über Bord.

Der Prinz hatte so lange angenommen, dass Freezer derjenige war, der das stolze Kriegervolk zu Fall bringen wollte, aber das schaffte der König schon alleine. Sogar seine Verlobte hätte eigentlich eine andere sein sollen. Peas Vater hatte seine Tochter teuer in den Palast eingekauft. Eigentlich hätte Vegeta ein ganz anderes Mädchen heiraten sollen, aber weil sich sein Vater bestechen ließ wurde alles umgeändert, sogar Dokumente gefälscht, damit es niemals auffiel, dass der junge Prinz vor seiner Geburt mit einem ganz anderen Mädchen verlobt wurde.
 

Vegeta trainierte. Er trainierte so hart wie noch nie in seinem ganzen Leben. Er hatte sich fest vorgenommen seinen Vater zu übertrumpfen, ihn zu besiegen, ihn zu töten. Und seinen Platz auf dem Thron einzunehmen. Freezer wusste genau, was er dem Prinzen vorsetzen musste, damit der immer wieder an seine Grenzen stieß um die zu brechen und noch stärker zu werden. Dabei achtete er penibel darauf, dass der junge Prinz nicht zum legendären Super-Saiyajin wurde. Er wollte den perfekten Krieger, den perfekten König, der ihm ganz und gar hörig war ohne ihm dabei ernsthaft gefährlich zu werden. Cooler war nicht sonderlich begeistert von diesem Plan, aber er ließ seinen Bruder in Ruhe. „Soll der doch in sein eigenes Verderben rennen“, dachte Cooler jedes Mal, wenn er Vegeta bei Freezer sah. Aber er musste schnell zugeben, dass sein kleiner Bruder wusste was er da tat. Der Saiyajin war ihm voll und ganz ergeben. Hielt sich ständig in seiner Nähe auf und erfüllte ihm jeden Wunsch. Zum Ausgleich bekam er neue Trainingspartner oder mehr Dokumente, die er studieren konnte.

„Der Kleine hat ja einen richtigen Narren an dir gefressen, Brüderchen.“

„Ich habe doch gesagt ich weiß, was ich tue.“

„Respekt. Aber denkst du nicht, dass er dir irgendwann gefährlich werden könnte.“

„Sollte das irgendwann so sein“, grinste Freezer, „werde ich ihn wohl töten müssen.“
 

Flashback Ende


 

Als Cooler vom Sturz König Vegetas hörte konnte er nur grinsend den Kopf schütteln. Manchmal würde er ja wirklich gerne in den Kopf seines kleinen – missratenen – Bruders schauen. Irgendwann, dachte er häufig, würde er auch versuchen ihren Vater vom Thron zu stürzen. „Aber bevor das soweit kommt werde ich König sein“, flüsterte der ältere Sohn zu sich selbst und betrat den Planeten der Saiyajin. Cooler war noch nicht sehr oft auf Vegeta-sei gewesen. Er hatte mit dem Volk wenig zu tun und hatte auch keine große Lust sich mit diesen Affen mehr zu beschäftigen als unbedingt nötig. Aber er wollte sich das ganze Spektakel doch nun einmal persönlich ansehen. Seit dem Sturz des Königs waren schon einige Tage vergangen, das Volk hatte sich noch nicht so recht an den neuen gewöhnt, denn der junge Vegeta regierte mit eiserner und kalter Hand. Er war nicht so ein Weichei wie sein Vater, ließ wenig durchgehen und forderte seine Männer.

Im Thronsaal sah er nicht viele Wachen. Nur zwei standen an der Tür und einer hatte sich in der Nähe des Throns niedergelassen. Der König vertraute wohl voll und ganz auf seine eigene Kraft. Cooler schritt voran, hatte zwei seiner besten Männer bei sich, die ein paar Schritte hinter ihm folgten und erblickte eine vertraute Person am anderen Ende des Raumes.

„Hübsche Köpfe. Sehen nur minimal verwest aus.“ An dem Ende der rechten Armlehne saß der Kopf des ehemaligen König Vegetas, die Augen waren herausgerissen worden, der Mund stand offen und die Backen fehlten. Auf der linken saß der der Königin. Die langen schwarzen Haare fielen lieblos herab, auch ihr fehlten die Augen, die Zunge hing aus dem offenen, zahnlosen Mund und die Backen fehlten.

„Alles eine Frage der Konservierung.“

„Natürlich. Wieso haben die keine Backen mehr? Hast du die gegessen?“

Freezer grinste. Er hatte es sich auf dem Thron gemütlich gemacht, ließ die Beine über einer Armlehne baumeln und hatte die rechte Hand auf dem Kopf des Altkönigs gelegt. „Ich nicht“, antwortete der junge Changelin und biss in einen purpurroten Apfel. „Ich dachte mir schon, dass du hier sitzt und nicht dein kleines Schoßhündchen.“ Freezer grinste breit, warf den angebissenen Apfel auf den Boden und leckte sich über die Lippen. „Wie der Vater, so der Sohn“, lachte er lauthals und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Er hatte auf ganzer Linie gesiegt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  cookie007
2011-01-28T10:27:16+00:00 28.01.2011 11:27
Voll cool,ich freue mich,dass es mal eine schöne fanfic gibt,die die vergangenheit vegetas mal genauer zeigt!!!
momentan gibt es fast ja nur dieses yaoi-zeug das hab ich echt über!! :D
freu mich auf das nächte Kapitel!!


Zurück