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Ianto Jones oder Harry Potter?

von

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Die Geheimnisse des Ianto Jones

Disclaimer: Weder Harry Potter, noch Torchwood gehört mir. Nichtmal die Idee.
 

Spoilers: Die Geschichte spielt nach Cyberwoman und wird offensichtlich AU sein. Ein paar Episoden werden nicht vorkommen.
 

Plot: Ianto Jones hat noch weit größere Geheimnisse als Lisa. Er hat bis er achtzehn war gar nicht existiert. Die ersten 17 Jahre seines Lebens war er Harry Potter. Jetzt will die Zauberwelt ihren Helden zurück. Etwas, dass dieser aber ganz sicher nicht will.
 

A/N: Das hier ist die Übersetzung der wundervollen FF „Ianto Jones or Harry Potter“ ( http://www.fanfiction.net/s/4608015/1/Ianto_Jones_or_Harry_Potter ) von Hope Night, die mir das hier freundlicherweise erlaubt hat. Ich hab mich bemüht, es in möglichst gutes Deutsch zu übersetzen, weshalb es Stellenweise wohl sehr frei übersetzt ist. Ich hoffe mal, das ist mir auch gelungen.
 

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'The most heroic word in all languages is revolution' –Eugene Debs

'The mystery of love is greater than the mystery of death.' –Oscar Wilde
 

Kapitel 1

Die Geheimnisse des Ianto Jones
 

14/9/2007
 

Ein neuer Anfang mit dem Team bedeutet, es ist Zeit für ein neues Buch. Es bedeutet, es ist Zeit für dieselbe alte Einleitung, die ich in jedes Tagebuch schreibe. Jetzt bin ich Ianto Jones, aber Ianto Jones hat nicht immer existiert. Einst war ich Harry James Potter, der Junge-der-lebt, aber ich konnte nicht länger er sein. Ich kann nicht zurückgehen, weil ich nirgendwo hingehöre.
 

Harry Potter stand in einem Meer aus Leichen. Smaragdgrüne Augen suchten hoffnungsvoll nach irgendeiner Art von Leben auf dem Feld. Niemand war da. Er sah Hermines leblosen Körper nur wenige Meter entfernt von ihm. Dean, Cho, Kingsley, Percy, Colin, so viele seiner Freunde und Klassenkameraden lagen zu seinen Füßen. Er sah die gleiche Anzahl an Leichen auf der anderen Seite des Feldes. Familienzweige wurden ausgelöscht und der Geruch nach Tod hing in der Luft.

"DU MÖRDER!" Harry drehte sich um und sah, wie Ronald Weasley ihn anstarrte. "DU BIST EIN MONSTER! WEGEN DIR IST SIE TOT!"

"Es war Krieg, Ron. Da sterben Menschen", stellte Harry traurig fest. Er ersparte sich einen Blick auf die Leiche des Mädchens, das wie eine Schwester für ihn war.

Doch Ron sah Rot und versuchte den Helden anzugreifen, wurde aber von einem Passanten davon abgehalten. Harry stand da und verschwand dann mit einem lauten Knall.
 

Ich konnte nicht mehr in dieser Welt bleiben. Ron hatte Recht. Ich bin ein Monster. Ich habe so viele Menschen getötet. Aber das ist gar nicht mal der schlimmste Teil. Nein, ich musste weiterleben, weil das verdammte Schicksal es so bestimmt hat. Ich musste einen Weg finden, zu leben, ohne auf dunkle und böse Methoden zurückzugreifen. Ich habe viel nachgeforscht und brach schließlich schweren Herzens auf, um zu tun, was ich tun musste.
 

Mina West, Vampirpriesterin, schaute erschrocken auf. Mit ihren dunklen, blauen Augen starrte sie den Jungen-der-lebt an.

"Sind Sie sicher, Mister Potter?"

"Das ist das Einzige, das mir einfällt. Ich muss überleben. Er darf nicht gewinnen... egal was es kostet."

Die Vampirdame nickte. "Wenn Sie sich sicher sind."

"Es ist für das höhere Gut..." Er seufzte. "Ich muss unsterblich sein um ihn töten zu können."

"Wenigstens gehst du nicht dunklere Wege."

Harry lachte bitter. "Stimmt."
 

Jetzt bin ich also unsterblich. Nach der letzten Schlacht habe ich alles an mir geändert, von meinem Namen bis zu meinem Aussehen, sogar meinen Akzent. Ich trage nur blaue Kontaktlinsen, weil ich meine Augen einfach nicht ändern konnte. Lisa hat sie immer geliebt und sie haben mich an meine Herkunft erinnert. Ich bin jetzt Ianto Jones und manchmal fühle ich mich wie ein Feigling, weil ich weggelaufen bin...
 

Ich weiß, dass Jack auch unsterblich ist. Ich sehe es in seinen Augen. Aber er weiß nicht, dass ich es auch bin. Jack weiß vieles über mich nicht. Der mysteriöse, viel zu gutaussehende Captain mit dem leichten Grinsen doch mit so viel Schmerz in den Augen kennt sein Team eigentlich überhaupt nicht. Jetzt, nach Suzie, wird er sich bemühen, das zu ändern, aber ich kann nicht zulassen, dass er sich um mich sorgt. Nicht nach dem, was ich gerade mit Lisa mache. Merlin... Ich bin ein Monster. Ich kann nur nicht... ertragen, jemanden zu verlieren, den ich wirklich mag. Lisa war die einzige Person, die es wusste. Sie wusste, was ich war, wer ich war, was ich getan habe. Sie hat mich trotzdem geliebt, weil ich ich selbst war.
 

Lisa und Ianto küssten sich. Heiße und angenehm schwere Leidenschaft erfüllte das Apartment, dass man sie fast greifen konnte. Ianto löste sich und Lisa sah mit glasigen Augen zu ihm auf.

"Stimmt was nicht, Yan?"

"Was habe ich getan um dich zu verdienen?", murmelte er. Lisa lächelte ihn an, bevor sie ihn sanft küsste.

"Du warst du selbst. Du warst nicht der Held, den die Leute haben wollten. Du hast einen Weg gefunden, du selbst zu sein, und dafür werde ich dich immer lieben."

Ianto lächelte und küsste sie wieder.
 

In meinem kurzen Leben habe ich schon so viele Menschen verloren. Ich fühle mich wie 84 statt 24. Der Krieg hat mich altern lassen und Canary Wharf hat mich beinahe zerstört. Wegen Lisa habe ich weitergemacht. Ich musste sie retten. Ich brauchte sie. Ich liebe sie... aber ich fürchte mich vor dem, was ich ihr antue.
 

Es gibt viele verschiedene Leute in meinem Team. Tosh ist so etwas wie meine beste Freundin. Mit ihrem Eifer für die Arbeit erinnert sie mich an Hermine. Andererseits ist da dieser schräge Sinn für Humor, den nur ich sehe. Jeden Tag begrüßt sie mich mit einem sanften Lächeln. Sie ist eigentlich die Einzige, die mich wirklich als Kollegen wahrnimmt.
 

Dann ist da Owen. Wir kommen nicht wirklich gut mit einander klar. Genauergenommen erinnert er mich an einen Mix aus Malfoy und Ron. Ständig nennt er mich "Tea-Boy". Ich bin versucht, ihn zu verhexen, aber normalerweise halte ich meine Magie unter Kontrolle. Manchmal passiert es allerdings, dass ich damit irgendetwas kaputtmache...
 

Suzie habe ich kaum gekannt. Sie war immer so unnahbar, distanziert.
 

Schließlich ist da Captain Jack Harkness. Lisa ist wahrscheinlich die einzige Frau, die ich je lieben werde, denn normalerweise stehe ich auf Männer, aber Lisa... war eben Lisa. Captain Jack Harkness ist der Wahnsinn. Er scheint aus einer anderen Zeit zu stammen, mit seinen umwerfenden, blauen Augen und dem Armeemantel. Manchmal stelle ich mir vor, wie wir gemeinsam im Regen tanzen und ich für immer in diesen blauen Augen versinke.
 

Jack und Ianto tanzten im Regen auf dem Dach. Jacks Augen waren sorglos und ein sanftes Licht tanzte in seinen Augen, die voller Liebe und Frieden waren. Ianto seufzte zufrieden als Jack sein Gesicht mit den Händen umschloss und ihn küsste. Ihre vom Regen nassen Körper waren aneinander gepresst und ihre Hände ineinander verwoben.

BEEP BEEP BEEP

Ianto öffnete Müde seine Augen und seufzte, als ihm klarwurde, dass er seine Bettlaken schon wieder waschen musste.
 

Natürlich würde er mich niemals wahrnehmen, ich bin nur der Tea-Boy, der Butler. Manchmal aber kann ich nicht anders als mir zu wünschen, ich würde ihm mehr bedeuten.
 

Der Grund, dass ich einen neuen Band beginne, ist, dass ich jedes Mal, wenn etwas neues in meinem Leben passiert, das Bedürfnis habe, auch ein neues Tagebuch zu beginnen. Dieses neue Ereignis ist dieses Mal die Aufnahme von Gwen Cooper in das Team. Sie scheint ganz in Ordnung zu sein. Eigentlich ist sie wohl sowas wie eine walisische Ginny. Ugh... sie himmelt Jack an, der diese Aufmerksamkeit natürlich genießt.
 

Und von mir sagen die Leute, ich hätte einen Heldenkomplex.

Manchmal weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich liebe Lisa, aber... meine Gefühle für Jack kann ich nicht ignorieren.
 

Ich hasse es, wenn die Dinge kompliziert werden.
 

25/9/2007
 

Gasförmiges Sexalien. Nein, das ist keine neue Band. Es ist das, was an Gwens erstem richtigen Arbeitstag passiert ist. Sie hat einen Meißel nach Owen geworfen. Eigentlich ist es ja witzig, aber sie sollte doch genug Verstand haben, um nichts in der Nähe von Meteoriten herumzuwerfen. Das ist doch schließlich sowas wie die Nummer 12 der unausgesprochenen Regeln. Okay, vielleicht bin ich ein wenig zu streng gewesen...
 

Mir tut nur das Mädchen leid, das von ihm besessen war, Carys. Ohne ihren Freund wäre sie nie in diesem Nachtclub gewesen. Ich erinnere mich an das Gefühl, zerbrochen zu sein. Ich erinnere mich an das schwarze Loch an Einsamkeit nach SEINEM Tod.
 

Es war ein Gewirr aus Gliedern und Schweiß. Der intensive Geruch von Moschus hing in der Luft. Die beiden Körper waren verschlungen und wurden schließlich eins, während sie einander mit süßen, aber leidenschaftlichen Küssen überhäuften.

Harry wich leicht zurück, während ein sanftes Lächeln sein Gesicht zierte.

"Was?", fragte der andere mit rauer Stimme. Seine blauen Augen leuchteten voll von Leidenschaft.

"Nichts, ich bin nur so glücklich", wisperte Harry heiser.

"Du bist komisch."

Harry lachte und bedeckte die Lippen des Mannes mit seinen eigenen. Charlie Weasley lächelte in den Kuss und zog den Retter noch näher.
 

Cho war die erste Person, für die ich geschwärmt habe. Cedric der erste, den ich je geküsst habe. Draco der erste, mit dem ich geschlafen habe. Charlie der erste, den ich wirklich geliebt habe. Lisa war meine erste richtige Chance. Ich will meinen ersten und einzigen Seelenverwandten. Hört sich an wie ein Traum, oder? Ich will jemanden, den bis in die Ewigkeit lieben werde. Egal... ich werde Lisa retten, das bin ich ihr schuldig. Vielleicht... vielleicht wird meine erste Chance ja genug sein.
 

Carys wollte die große Liebe. Die ehrliche, märchenhafte Liebe, doch das einzige, das heute noch zählt ist Sex. Sex, Sex, Sex... wie soll man in dieser ganzen bedeutungslosen Leidenschaft die Liebe finden? Manchmal frage ich mich, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, hätte ich die magische Welt nie betreten.
 

Und dann fällt mir ein, dass ich dann nie diese bezaubernden blauen Augen... Nein! Stopp! Schluss damit!
 

Ich hasse es, sexuell verwirrt zu sein. Wirklich. Toll, jetzt kann ich versuchen, diese verdammten blauen Augen wieder aus meinem Kopf zubringen. Ich brauche eine kalte Dusche.
 

5/10/2007
 

Owen kann eigentlich ganz nett sein, wenn er will. Er hat der Familie dieses armen Mädchens geholfen, endlich mit ihrem Tod abzuschließen. Ich verstehe einfach nicht, warum Menschen jemanden ermorden. Ich weiß, dass ich es getan habe, weil es mein Schicksal war. Das Schicksal kann so eine kalte, herzlose Schlampe sein.
 

Harry kniete sich hin. Leise schloss er die Augen des kleinen Mädchens und küsste sie auf die Stirn. Warum mussten die Unschuldigen immer als erstes sterben? Warum mussten sie leiden? Harry war das erste Mal seit längerer Zeit ganz allein. Er saß da, neben dem schnell kalt werdenden Körper des Mädchens und weinte für all jene, die in diesem Krieg leiden mussten.
 

Er musste stärker sein, aber gleichzeitig fühlte er sich so wahnsinnig verletzlich. Aber wie konnte er das, wenn er selbst kaum mehr als ein Kind war?
 

Auf meinem Weg ins Archiv habe ich versehentlich den Knopf der Geistermaschine gedrückt. Es hat gezeigt... wie ich und Jack tanzen, eingehüllt von einem goldenen Licht. Es ließ mich so sehr wünschen zu hoffen zu können. Aber... manchmal tut es weh zu hoffen. Und normalerweise wenn ich hoffe, passiert irgendetwas Schlimmes. Wenn ich versuche, jemanden zu lieben, betrügt er mich oder stirbt. Das macht mich verrückt.
 

Wahrscheinlich sollte ich zu einem Therapeuten gehen.
 

In der letzten Zeit hatte Lisa einige gute Tage. Ich habe versucht, die Maschinen und meine Magie zu kombinieren. Es hatte verschiedene Effekte. Sie wird wieder ein Mensch sein. Das hat sie verdient, nachdem sie so lange mit einem Monster wie mir zusammen war.
 

Außerdem hab ich Jack erklärt, wie man Splott richtig ausspricht, aber ich denke er glaubt mir nicht.
 

8/10/2007
 

Heute war ein langweiliger Tag bei der Arbeit. Owen hat versucht mich aufzuziehen. Tosh und ich sind zusammen Mittagessen gegangen und haben über einen Film geredet, den wir beide sehen wollen. Gwen ist in Jack verknallt und ich fühle so etwas wie... Eifersucht? Jack Harkness ist dabei, mich verrückt zu machen.
 

Auf der Suche nach einem Therapeuten gibt es auch keine. Ich denke nicht, dass ich irgendeine arme Person in mein Leben mit hineinziehen will.
 

Lisas Zustand hat sich vor kurzem verschlechtert. Schön langsam gehen mir die Ideen aus. Morgen kommt Tanizuki. Solange das Team nicht da ist, wenn er eintrifft, sollte ich sicher sein.
 

Lisa, hoffentlich bist du bald wieder normal.
 

9/10/2007
 

Immer sterben Menschen wegen mir. Diese armen Leute starben, weil ich selbstsüchtig war. Jetzt werde ich vielleicht meinen Job verlieren... meine Erinnerungen. Merlin, ich bin so ein Idiot! Ich habe alle in Gefahr gebracht, nur weil ich wollte, dass jemand lebt. Nur ein einziges Mal wollte ich, dass jemand überlebt. Ich wollte eine Chance, Lisa das Leben zu geben, das sie verdient. Jetzt ist sie tot, aber eigentlich war sie schon lange tot.
 

Ich habe Jack ein Monster genannt, aber wie kann ich das? Ich bin das Monster. Er hat sich seine Unsterblichkeit nicht, ich schon. Möge meine Seele in der Hölle verrotten.
 

Manchmal kann ich nicht anders als mich zu fragen, ob ich wirklich besser als Voldemort bin.
 

Meine arme, süße, unschuldige Lisa, bitte verzeih mir, dass ich dir das angetan habe. Morgen werde ich zurückgehen und meinem Schicksal ins Auge sehen müssen, doch heute muss ich endlich die Vergangenheit zusammen mit Lisa begraben.
 

10/10/2007
 

Ich wurde von Torchwood suspendiert. Gott sei Dank, ich hatte schlimmeres erwartet. Vielleicht kann ich mich ja mit Lesen beschäftigen. Ich muss zugeben, dass ich eine Pause wirklich verdient habe. Ich hatte seit Jahren keine richtige mehr.
 

Entspannung hört sich wunderbar an.
 

Unruhig wanderte Ianto Jones in seiner Wohnung umher. Er lächelte Hedwig leicht an.
 

"Hallo, mein Mädchen. Na, möchtest du eine Runde fliegen?"
 

Hedwig schuhute leise und knabberte sanft an Iantos Finger, als er sie aus ihrem Käfig ließ.
 

"Sei vorsichtig, mein Mädchen!", sagte er liebevoll, als der Vogel davon flog. "Neben Krummbein bist du jetzt alles, was ich noch habe. Komm her, Krummbein, Zeit fürs Abendessen!", rief er, während er das Futter in dessen Schüssel füllte.
 

"Hier, alter Mann", flüsterte er, während er sanft den weichen, orangenen Kopf streichelte. Er war gerade dabei, sich selbst etwas zu Essen zu machen, als es klingelte. "Wer zum Teufel ist das denn jetzt?", murmelte er, als er durch das Guckloch spähte. Seine blauen Augen weiteten sich, als er Captain Jack Harkness auf seiner Türschwelle stehen sah.
 

Schnell öffnete er die Tür.
 

"Sir? Was machen sie hier?"
 

"Dir auch einen guten Abend, Ianto. Ich habe beschlossen, dich besser kennenzulernen. Du weißt schon, um dir zu zeigen, dass ich kein Monster bin."
 

"Sir, ich habe gestern einen Haufen Dinge gesagt, die ich nicht so gemeint habe."
 

"Ich versteh schon. Trotzdem, es ist extra-Käse und Peperoni."
 

Ianto fühlte wie seinen Magen knurrte. "Schön, kommen Sie rein. Aber passen Sie auf Krummbein auf."
 

"Krumm... bein?"
 

"Die Katze meiner Freundin, sie hat ihn mir hinterlassen, als sie starb", sagte er niedergeschlagen. Er bemerkte den Ausdruck von Mitgefühl in Jacks Gesicht. "Das ist lange her, Sir. Bitte entschuldigen Sie sich nicht!"
 

Er ging durch sein mit Büchern, Filmen und anderen Dingen vollgestelltes Apartment. Es war unordentlich und gemütlich, ganz im Gegensatz zu seiner akkuraten und ordentlichen Art bei der Arbeit.
 

"Wollen Sie die ganze Nacht da stehen bleiben, Sir, oder setzen Sie sich endlich hin?"
 

Jack schüttelte den Kopf und nahm Platz. Ianto machte sich daran, die Pizza zu zerteilen und lächelte still vor sich hin. Vielleicht gab es wirklich jemanden, der ihn richtig kennen lernen wollte... nur Ianto Jones und nicht Harry Potter.
 

Aber früher oder später kommt jedes Geheimnis ans Licht…

Besorgungen und alte Freunde

`Those who are faithful only know the trivial side of love; it is the faithless who know love's tragedies.' –Oscar Wilde
 

'We've met before, but something tells me you're going to remember me this time.' –Lester Burnham
 

Kapitel 2

Besorgungen und alte Freunde
 

Ianto Jones war jetzt gerade mal seit drei Tagen suspendiert und fühlte sich schon eingesperrt. Er war rastlos und ungeduldig. Es erinnerte ihn viel zu sehr an die langen Jahre und Sommer, die er mit diesem widerlichen Abschaum, auch bekannt als die Dursleys, verbringen musste. Langsam stand er auf und wanderte unruhig in seiner Wohnung auf und ab. Saß sich schnell wieder hin, als er bemerkte, dass das nichts half, es im Gegenteil nur noch schlimmer machte. Er hatte bereits alle Bücher gelesen, die er vorgehabt hatte zu lesen. Er könnte rausgehen und einfach für eine Weile sinnlos draußen herumwandern. Hörte sich eigentlich nach einer ganz guten Idee an. Vielleicht könnte er auch mal wieder die nahegelegene Arwel Alley besuchen, etwas shoppen gehen, Gringotts besuchen und seine Konten überprüfen.
 

Er lächelte leise vor sich hin. Ein Plan für den Tag begann sich in seinem Kopf zu formen. Schnell stand er auf und begann sich anzuziehen. Er schnappte sich seine alte Lieblingslederjacke und suchte nach seinem Gringottsschlüssel. Nach zwanzig Minuten verzweifeltem Suchen fiel ihm ein, dass er ihn auf seinem Lieblingstisch in den Archiven liegengelassen hatte. Stöhnend realisierte er, dass er wohl zurückgehen und ihn holen werden müsste. Würde er das überhaupt dürfen? Er war immer noch suspendiert. Er sollte Jack anrufen, um ihn zu fragen. Nachdem er sein Telefon einige Minuten lang angestarrt hatte und mit sich selbst diskutiert hatte, ob er denn seinen Schlüssel wirklich bräuchte, überwand er sich und wählte Jacks Nummer.
 

"Captain Jack Harkness."
 

"Guten Tag, Sir, Ianto hier."
 

"Hey Ianto, ist irgendetwas passiert?" Ianto fühlte, wie er rot wurde, als er die Sorge in der Stimme seines Bosses hörte.
 

"Nein, Sir, ich habe nur meinen Schlüssel für mein Bankkonto im Archiv liegengelassen. Ich muss heute noch etwas auf der Bank erledigen, kann ich vorbeikommen und ihn holen?"
 

"Natürlich, Ianto. Ich bin in ungefähr 15 Minuten sowieso im Touristeninformationscenter. Wir können uns da treffen."
 

"Danke, Sir."
 

"Kein Problem, Ianto."
 

Danach legte Ianto auf. Er überprüfte nochmal, dass Hedwig und Krummbein gefüttert waren und Wasser hatten und schnappte sich dann seinen Schlüssel zu Sirius Motorrad.
 

Captain Jack Harkness mochte es nicht, gelangweilt zu sein. Es machte ihn gereizt, mürrisch und geil. Aber da ihn eigentlich so ziemlich alles scharf machte, hatte er begonnen, das zu ignorieren. Jedoch hatte ihm das Unsterblich-Sein gelehrt, dass im Leben Langeweile deutlich gegenüber den spannenden Momenten überwog.
 

Also hatte er sich angewöhnt, seinen Verstand immer mit irgendwelchen Gedanken zu beschäftigen. Ein großes Thema besagter Gedanken war heute Ianto Jones. Ianto war irgendwie immer ein Mysterium für Jack gewesen. Seit sie damals Myfanwy gefangen hatten, fühlte er sich zu dem Waliser hingezogen. Diese langen, schlanken Finger, die weiche, walisische Aussprache der Vokale, das tadellose Verhalten, die Tatsache, dass er scheinbar immer zu wissen schien, was andere dachten. Ianto wusste aber auch, wie er sich seine Distanz und seine Geheimnisse bewahren konnte. Jack war stolz auf seine gute Menschenkenntnis (als Betrüger musste man die Leute eben lesen können), aber Ianto... Ianto war verdammt gut darin, seine Gefühle zu verstecken. Wenn Jack ehrlich zu sich war, war er sogar besser als er selbst. Aber dieser Gedanke erschreckte ihn.
 

Jack war so vertieft in seine Gedanken über den Waliser, dass er gar nicht bemerkt, wie jemand den Raum betrat.
 

"Entschuldigung, Sir?", hörte er eine sanfte Stimme. Jack sah auf und erblickte einen Mann mit Helm. Er trug eine Lederjacke, die ihm ein oder zwei Nummern zu groß war und eine an den Knien zerrissene Jeans.
 

"Kann ich ihnen helfen?" Als der Mann den Helm abnahm, starrte Jack ihn überrascht an. "Ianto?"
 

"Wen hatten Sie erwartet, Sir, den Osterhasen?", fragte Ianto mit gehobener Augenbraue.
 

"Nein, ich bin nur überrascht."
 

"Das hatte ich mir fast gedacht, Sir. Kann ich jetzt bitte meinen Schlüssel bekommen?"
 

Jack nickte. "Ianto?"
 

Ianto drehte sich um und blaue Augen trafen auf seine: "Ja, Sir?"
 

"Ianto... du siehst wirklich heiß aus in dieser Jeans."
 

Jack grinste als Ianto rot wurde.
 

"Sir, ich glaube, das ist Belästigung", meinte Ianto und ging hinüber zum Lift, während er versuchte, die Röte auf seinen Wangen loszuwerden. Jack kicherte und versuchte das Bild des Hinterns des Walisers in diesen Jeans aus seinen Gedanken zu verdrängen.
 

Ianto lehnte sich währenddessen an die Innenwand des Liftes und versuchte sein Herz dazu zu bringen, nicht mehr wie wild in seiner Brust zu hämmern. Leise verließ er den Lift, hoffend, dass niemand ihn bemerken würde.
 

"Oi! Tea-Boy! Was machst du hier?"
 

Ianto seufzte und drehte sich um, um dem Doktor in die Augen zu schauen. "Hallo, Owen. Ich brauch die Schlüssel zu meinem Konto. Ich habe sie hier liegen gelassen."
 

Tosh sah auf und lächelte Ianto an, der sie am Abend zuvor angerufen und um Verzeihung gebeten hatte. Tosh verstand Iantos Gründe für sein Handeln... zumindest ein bisschen. Sie wusste, dass ihr Freund schon viele Menschen in seinem Leben verloren hatte. Irgendwie verstand sie ihn schon.
 

Owen funkelte den Waliser an. "Ja toll, wer hat dich reingelassen? Du bist suspendiert!"
 

"Jack. Ich habe ihn auf meinem Weg hierher angerufen. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet..." Und damit verschwand Ianto.
 

Gwen und Owen warfen einander einen verärgerten Blick zu. Gwen war sauer. Sie hatte gehofft, Ianto würde härter bestraft werden als nur suspendiert zu werden. Seine Freundin hatte verdammt nochmal versucht, sie zu verwandel! Er sollte gefeuert werden! Sie und Owen hatten in den vergangenen Tagen des Öfteren versucht, mit Jack über dieses Thema zu reden. Allerdings war Jack davon schnell genervt gewesen und hatte sie ignoriert, wann immer sie ihn danach gefragt hatten. Das letzte Mal, das er etwas zu dem Thema gesagt hatte, meinte er:
 

"Die Leute sind egoistisch, wenn sie verliebt sind. Dann machen sie viele Dummheiten. Ianto hat eben nicht mit seinem Kopf, sondern seinem Herzen gedacht. Ich kann niemanden für soetwas feuern. Seht es mal von der menschlichen Seite. Ich sag ja nicht, dass das, was er getan hat, richtig war. Ich sag nur, dass ich ihn verstehen kann."
 

Tosh schien gleich darüber nachzudenken, während Gwen und Owen nur genervt aussahen. Aber sie hörten auf, ihren Boss wegen Iantos Bestrafung zu nerven.
 

Schon bald kam Ianto mit einem Schlüssel in der Hand aus dem Archiv zurück.
 

"Tosh, wir sehen uns bald, ja?" Tosh grinste und nickte. "Owen, Gwen, wir werden uns wohl auch bald wiedersehen", sagte er, während er zurück nach oben ging.
 

"Hey! Wenn du schon mal hier bist, kannst du uns dann nicht auch einen Kaffee machen, Tea-Boy?"
 

"Mach dir selbst einen, Owen. Ich bin nicht im Dienst."
 

"Aber du bist der Tea-Boy!"
 

Ianto drehte sich um. In seinen Augen lag eine Mischung aus Genervtheit und Ärger.
 

"Es gibt da eine Erfindung, die nennt sich Starbucks, Owen! Schau da mal vorbei!"
 

Als Ianto ging, bemerkte er nicht, dass wegen seines Ausbruchs einige Maschinen kaputtgegangen waren. So überließ er es dem Team, herauszufinden, wie das passiert war.
 

Ianto trat aus dem Lift und nahm einige tiefe Atemzüge. Er durfte nicht so wütend wie gerade eben werden. Dann verlor er die Kontrolle über seine Magie. Still verstärkte er seine Okklumentikschilde nochmal und fühlte sofort, wie sich seine Magie wieder beruhigte.
 

Er trat wieder ins Infocenter. "Danke, Sir."
 

"Kein Problem, Ianto. Wir sehen uns bald."
 

"Wenn sie mich wieder mit Pizza überraschen, Sir?"
 

"Vielleicht mit Schokosoße und Obst...", meinte Jack mit einem versauten Grinsen.
 

"Vorsicht, Sir, das ist Belästigung", antwortete Ianto und war froh, dass er es dieses Mal schaffte, nicht rot zu werden.
 

"Eigentlich meinte ich ja Eisbecher, aber ich mag deine versaute Art zu denken", sagte Jack mit seinem charmantesten Lächeln.
 

"Natürlich meinten sie nur Eisbecher, Sir." Ianto schenkte seinem Boss ein kleines, aber echtes Lächeln.
 

"Bis bald, Sir."
 

"Bye, Ianto."
 

Ianto lächelte leise, setzte seinen Helm auf und ging. Und überließ Jack damit wieder seinen Gedanken über das Mysterium Ianto Jones.
 

Ianto wanderte gemütlich die Arwel Alley entlang: eine kleinere Variante der Winkelgasse, die dafür aber wesentlich mehr Charme versprühte. Es verband Muggeltechnologie mit den Wundern von Hexerei und Zauberei. Er war bereits bei Gringotts gewesen und hatte etwas Geld abgehoben. Außerdem hatte er noch Futter für Krummbein und Hedwig gekauft und war nun auf dem Weg zum Buchladen. Da stach ihm ein auffallend bunt gestrichener Laden ins Auge.
 

Er erstarrte, als er das Schild von "Weasleys Zauberhafte Zauberscherze" erkannte und fragte sich, ob Fred und George wohl gerade in dieser Filiale waren.
 

"Harry?", riefen zwei Stimmen gleichzeitig.
 

Harry ließ von dem Koffer, den er für die Universität und sein neues Leben packte, ab und drehte sich um.
 

"Fred, George... wie kann ich euch helfen?"
 

"Neville hat uns erzählt, dass du gehen willst", sagte Fred leise.
 

"Stimmt. Die Kobolde von Gringotts haben mir einen neuen Namen beschafft, eine neue Identität und mein Äußeres will ich auch verändern. Ich kann hier nicht länger bleiben", sagte Harry mit Verzweiflung in der Stimme und fragt sich, wie viele Leute noch kommen würden, um ihn zum Hierbleiben zu überreden.
 

"Das wissen wir, Kumpel! Wohin gehst du?", fragte George während er es sich auf der Couch gemütlich machte.
 

"Wales. Den walisischen Akzent habe ich schon immer gemocht ", sagte Harry mit einem schwachen Lächeln. Die Zwillinge gaben ein genauso schwaches Lächeln zurück, schließlich war es kaum mehr als eine Woche her, dass sie zwei ihrer Brüder verloren hatten.
 

"Also Kumpel... wir erwarten, dass du dich meldest. Wie wirst du dich nennen?", fragte Fred.
 

"Ianto. Ianto Jones."
 

"Also, Harry...", begann Fred.
 

"wir erwarten...", fuhr George fort.
 

"Von dir zu hören"
 

"Oder die Konsequenzen"
 

"Werden"
 

"wahnsinnig peinlich sein."
 

Harrys Lächeln wurde etwas breiter (lächelte breiter). "Ich verspreche, dass ich euch schreiben werde. Und ich werde versuchen, euch zu besuchen."
 

"Gut!", meinten beide gleichzeitig und Harry fühlte wie sein Herz ein bisschen leichter wurde.
 

Ianto riss sich von den Erinnerungen los. Er hatte sein Wort gehalten, er und die Zwillinge hatten regelmäßig Kontakt. Ihre Briefe waren meistens in einem geheimen Code geschrieben und Hedwig überbrachte sie durch einen Zauber verborgen. Vielleicht sollte er hinein gehen und Hi sagen, falls die Zwillinge tatsächlich da waren.
 

Ianto nickte sich selbst zu und betrat den Laden. Er lächelte bei sich. Der Laden war laut, unerträglich bunt und gefüllt mit fröhlich herumlaufenden Kindern. Er lächelte breiter, als er zwei identische Mopps aus dem Hinterzimmer kommen sah.
 

"Willkommen im...", begann George.
 

"besten Scherzartikellladen im Universum." beendete Fred den Satz.
 

"Weasleys Zauberhafte Zauberscherze!", riefen sie unisono. Iantos Grinsen wurde noch größer, bevor er ihr geheimes Passwort nannte.
 

"An Vollmond beißen die Werwölfe."
 

Die Augen der Zwillinge wurden lächerlich weit, bevor sie gemeinsam antworteten: "In der dunklen Nacht kontrollieren Hirsch und Hund den wilden Wolf mit ihrer Stärke."
 

"Hi George, hi Fred!"
 

"Ha-Ianto!", riefen sie. Sie schlossen den Zauberer in eine feste Umarmung, die er glücklich erwiderte.
 

"Die Geschäfte scheinen ja gut zu laufen, Jungs."
 

"Haben wir alles dir zu verdanken, Kumpel. Was treibt dich hierher?", fragte Fred.
 

"Ähm... ich bin von der Arbeit suspendiert worden", gestand er leise.
 

"Merlin, was hast du denn angestellt?", fragte George mit großen Augen.
 

"Erklär ich euch nach dem Essen... das heißt, falls ihr Zeit habt."
 

"Natürlich, Kumpel! Wir sind nur hier um zu sehen, wie unsere Filiale in Wales so läuft", erklärte George schnell. "Maria! Du machst einen guten Job! Fred und ich gehen!"
 

Der Kopf eines schönen, rothaarigen Mädchens schaute aus der Tür zum Hinterzimmer hervor. "Natürlich, Sirs. Einen schönen Tag noch!"
 

"Dir auch, Liebes!", rief Fred zurück. Und damit verließ das Trio den Laden.
 

"Also, Ianto, was treibt dich hier her?"
 

"In meiner Wohnung bin ich beinahe verrückt geworden, also habe ich beschlossen, spazieren zugehen und zu shoppen. Könnt ihr die Roben ausziehen? Ich wollte zurück in die Muggelwelt zum Essen." Die Zwillinge verwandelten gehorsam ihre leuchtend lila Roben in stylische Jacken.
 

"Hier in der Nähe gibts ein Café, das auch sehr gutes Essen serviert", sagte Ianto zwischendurch, während sie den Rest des Weges in einheitlichem Schweigen zurücklegten. Im Café angekommen wählten sie eine Ecke im hinteren Bereich.
 

"Gut, Kumpel, und nun erzähl uns mal, warum du suspendiert wurdest!"
 

Ianto seufzte und begann mit der Geschichte. Über Torchwood wussten die Zwillinge schon aus früheren Briefen Bescheid. Er hatte sogar mal Lisa zu einem Treffen mitgenommen. Sie hatten ihm auch geholfen über den Zusammenbruch von Torchwood 1 hinwegzukommen. Er erzählte alles, angefangen mit Suzies Tod bis jetzt.
 

Die Zwillinge waren gute Zuhörer. Sie lauschten aufmerksam, lachten an den witzigen Stellen, fühlten mit an den traurigen und zogen Ianto mit seiner kleinen Schwärmerei für Jack auf. Er weinte, als er zu dem Teil mit Lisa kam. Kaum zu glauben, dass das erst ein paar Tage her war. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Die Zwillinge rutschten neben ihn und beruhigten ihn sanft.
 

"Es ist okay, Kumpel. Lisa war eine gute Person. Irgendwie hat sie es sicher verstanden."
 

Ianto wurde still. "Ich bin gestorben und Captain Harkness hat mich geküsst. Ich glaube, er hat die Macht, Tote mit einem Kuss zurück ins Leben zu bringen. Aber ich war schon zurück... eigentlich bin ich gar nicht richtig gestorben... ich hab nur aufgehört zu atmen, als er mich geküsst hat. Dieser Kuss... es hat sich so richtig angefühlt."
 

"Dich hats schwer erwischt, was, Kumpel?"
 

Ianto drängte ein paar Tränen zurück. "Es ist eine Schwärmerei. Mehr nicht. Außerdem sollte ich um Lisa trauern. Sie hat es verdient, dass man um sie trauert. Nachdem was ich ihr angetan habe."
 

Die Zwillinge warfen sich einen Blick zu. Fred umarmte ihren Freund fester. "Kumpel, es ist in Ordnung, wenn du diesen Kerl magst. Ich glaube, auf eine ziemlich komische Art hast du um Lisa getrauert, indem du sie im Keller versteckt hast. Du wolltest sie zurück, doch ich denke, ein Teil von dir hat heimlich getrauert. Selbst wenn du sie zurückbekommen hättest, bin ich überzeugt davon, dass du sie obliviatet und ihr die Chance auf ein normales Leben gegeben hättest. Du bist ein guter Mensch, Ianto, egal was du glaubst. Du bist kein Monster. Ich wünschte nur, wir könnten dir das zeigen!"
 

Die Zwillinge tauschten einen Blick aus. Natürlich wünschten sie, sie könnten ihrem Freund helfen, aber vielleicht würde dieser Harkness Typ dem fragilen Helden mehr helfen. Ianto leckte sich über seine trockenen Lippen und wischte sich über die Augen, wurde jetzt endlich ruhiger.
 

"Also, wie geht es eurer Mutter?", fragte er, verzweifelt versuchend, das Thema der Unterhaltung zu wechseln. Die Zwillinge gingen glücklich darauf ein. Ianto lehnte sich zurück und lauschte konzentriert den Geschichten, was bei den Weasleys los war.
 

Nachdem die Zwillinge fertig mit erzählen waren, fragte er: "Versucht Dumbledore immer noch, mich zu finden?"
 

Die Beiden nickten. "Er wird nicht eher Ruhe geben, bevor du nicht zurück in der Zauberwelt bist", erklärte Fred.
 

Ianto stieß einen langen, gequälten Seufzer aus; er wünschte sich so sehr, sein ehemaliger Schulleiter würde aufgeben. "Danke euch, Jungs. Ich fühl mich besser als ich es seit einiger Zeit getan habe. Trotzdem sollte ich jetzt wieder los."
 

"Kein Problem, Kumpel! Wir kommen dich bald mal besuchen", sagte George. Die Zwillinge zogen Ianto noch einmal in eine Feste Umarmung und beide küssten je eine Wange. Das brachte Ianto zum Lachen und die beiden schenkten ihm ein verschlagenes Lächeln. Die Zwillinge winkten und kehrten in die Arwel Alley zurück. Ianto grinste und bezahlte die Rechnung. Vielleicht würde er morgen eine Runde fliegen.
 

Jack stand seit gut 15 Minuten vor der Tür zu Iantos Apartment und diskutierte geistig, was dafür und dagegen sprach, den jungen Waliser zu besuchen. Er hatte versprochen, dem Waliser näher zu kommen, aber es war so lange her, dass er einen richtigen Freund gehabt hatte. Nicht mehr seit... ja, eigentlich nicht mehr seit dem Doktor und Rose. Jetzt stand er hier, etwas über hundertfünfzig Jahre alt und hatte keine Ahnung, wie man eine Freundschaft anfing. Er seufzte und rieb sich die Schläfen. Wann war sein Leben eigentlich so mitleiderregend und traurig geworden?

Er hörte den typischen Klang eines Motorrads und drehte sich um. Es war Ianto und auch mit dem Helm auf spürte Jack, wie sehr er sich nach ihm. Wie lange war es her, dass er mit einem Mann zusammen gewesen war? Die Antwort war: zu lange. Schnell stoppte er diesen Gedankengang. Erst Freunde, später dann konnte er vielleicht Sex bekommen. Aber er brauchte zumindest einen richtigen Freund.
 

Es erstaunte Jack, wie leicht er Ianto verzieh. Jeden anderen hätte Jack geretcont und hochkant rausgeworfen. Aber als er in dieser Nacht in Iantos Augen geschaut hatte, hatte er nicht anders gekonnt als sich zu fragen, was diese Augen dazu gebracht hatte, so gebrochen auszusehen. Jetzt war alles, was Jack tun wollte, dem Waliser zu helfen.
 

"Sir?", drang Iantos erstaunte Stimme durch seine Grübelei zu ihm durch. Jack beobachtete, wie Ianto den Helm abnahm. Ihm fiel auf, dass die Augen seines Angestellten rot gerändert waren.
 

"Hast du geweint?"
 

"Alles Teil des Trauerprozesses, Sir", antwortete Ianto. "wollen sie reinkommen? Ich muss die Kontaktlinsen rausnehmen."
 

"Du trägst Kontaktlinsen?", fragte Jack überrascht. Ianto nickte, während er die Tür zu seiner Wohnung öffnete. "Ich trag sie, seit ich 18 bin. Ich fand meine echte Augenfarbe zu auffällig."
 

"Blau ist nicht deine natürliche Augenfarbe?"
 

"Ich trage farbige Linsen. Machs dir gemütlich. Ich muss nur schnell meine Brille suchen."
 

Jack zog leise seinen Mantel aus und hing ihn auf. Er sah eine Katze auf sich zu rennen, von der er vermutete, dass sie wohl Krummbein war.
 

"Hallo, Krummbein", grüßte er und beobachtete, wie der Kater schnurrend seinen Kopf an seinem Bein rieb. Jack erwiderte das mit einem Tätscheln.
 

"Schön zu sehen, dass Krummbein dich mag", meinte Ianto, als er aus dem Bad kam. Jack sah auf und konnte ein Keuchen nicht verhindern. Durch quadratische, silbergerahmte Gläser sahen ihn die grünsten Augen an, die er jemals erblickt hatte. Sie erinnerten ihn an wertvolle Smaragde, an kostbare Jade...
 

"Stimmt etwas nicht, Sir?"
 

"Nein, es sind nur deine Augen..."
 

Ianto lachte leise. "Wie ich gesagt hatte, ich fand sie zu auffällig. Die meisten Leute sagen, ich hätte die Augen meiner Mutter."
 

"Deine Mutter muss eine wunderschöne Frau sein."
 

"Sie war wunderschön."
 

"War?"
 

"Sie und mein Vater wurden ermordet als ich noch ein Baby war", antwortete Ianto leise. Er schenkte Jack ein trauriges Lächeln.
 

"Oh Ianto, das tut mir leid." Kurz dachte Jack an Gray. Ianto lächelte sanft.
 

"Scheint so, als würden sie die ganzen deprimierenden Dinge über mich zuerst herausfinden, Sir."
 

"Ja, ich finde, das sollten wir ändern."
 

Kurz schwieg Ianto bevor er fragte: "Magst du House?"
 

Jack blinzelte. "Wie bitte?"
 

"House? Du weißt schon, die amerikanische Fernsehserie mit Hugh Laurie. Ich hab sie bei einem Trip nach Amerika entdeckt. Ich hab eine Folge gesehen und hab gleich die ersten paar Staffeln auf DVD gekauft. Ich muss gestehen, ich bin süchtig danach."
 

Jack legte den Kopf schief. "Was genau... fragst du mich jetzt?"
 

"Willst du zum Abendessen hierbleiben und mit mir House anschauen? Die ganze Zeit alleine hierzusein macht mich schier wahnsinnig. Ich hab vergessen, was für eine schlechte Gesellschaft ich bin."
 

Ianto lachte leise, als würde er sich an einen alten Witz erinnern.
 

Jack lächelte, das Lachen löste ein warmes Gefühl in ihm aus. "Sehr gerne."
 

Das Grinsen, das Ianto ihm daraufhin schenkte, machte Jack froh, dass er geblieben war. Vielleicht war Freundschaft schließen ja doch nicht so schwer.
 

In einer Straße nahe Iantos Wohnung stand eine in einen Mantel gehüllte Gestalt. Ihre tintenschwarzen Augen hoben sich von ihrem hageren Gesicht ab. Sie lachte meckernd.
 

"Bald, Potty... ich werde diesen Captain loswerden, wie ich meinen Cousin losgeworden bin. Bald...", sang die Person in der Dunkelheit, "Und ich werde so viel Spaß dabei haben!"
 

Egal wie sehr jemand versucht, seine Vergangenheit zu verstecken. Sie wird immer zurückkommen um einen heimzusuchen.

Iantos Kampf

'I feel like I've been in a coma for the past twenty years. And I'm just waking up.' -Lester Burnham
 

'These are weighty secrets, and we must whisper them.' –Sarah Chauncey Woolsey
 

Kapitel 3

Iantos Kampf
 

Jack Harkness betrachtete eines der Bilder, die Tosh auf dem Bildschirm geöffnet hatte. Es zeigte einen Jungen, nicht älter als 15, mit schwarzen Haaren und leblosen grünen Augen. Er ließ seinen Blick zu den anderen Bildern schweifen; sie zeigten elf weitere Jungen, alle mit schwarzen oder braunen Haaren, alle zwischen 15 und 18 Jahre alt und alle mit verschiedenen Schattierungen grüner oder brauner Augen. Es ließ Jack an Iantos natürliche Augenfarbe denken, aber die war ein viel reineres Grün.
 

"Erklär mir nochmal, was passiert ist."
 

Tosh sah auf, einen Starbucksbecher fest in der Hand. "Die Polizei denkt, es ist ein Serienkiller. Es ist dieselbe Vorgehensweise. Alle von ihnen sind zwischen 15 und 17, alle mit schwarzen oder sehr dunkelbraunen Haaren und alle von ihnen haben grüne Augen."
 

"Hört sich an wie etwas, um das sich die Polizei kümmern sollte."
 

Gwen sah auf. "Der Grund, dass wir uns um den Fall kümmern, ist, dass bei den Autopsien herausgefunden wurde, dass alle an einem Herzstillstand gestorben sind. Das Problem ist, dass alle von ihnen bei bester Gesundheit waren. Einer hatte Asthma und einige hatten eine Sehschwäche aber ansonsten... Sie sollten nicht tot sein, Jack."
 

Jack überlegte für einen Moment, "Sonst noch irgendetwas Auffälliges am Tatort?"
 

Tosh nickte. "An jedem Tatort wurde ein Brief hinterlassen. Darin steht nur ein Name. Harry J. Potter."
 

Jack hob eine Augenbraue. "Also ist der Mörder hinter diesem Harry her?"
 

"Es gibt dutzende Leute mit diesem Namen; allerdings haben nur zwei ein J als Initiale. Ein Harrison John Potter, aber der ist fast hundert Jahre alt. Ich bezweifle, dass ihn jemand töten will", sagte Gwen.
 

"Und der andere?"
 

"Harry James Potter. In seiner Akte stand kaum etwas. Seine Eltern wurden umgebracht, als er noch ein Baby war. Er lebte bei seiner Tante und seinem Onkel, Petunia und Vernon Dursley. Sie haben auch einen Sohn, Dudley. Es wurde vermutet, dass er misshandelt wurde, aber die Anklage kam nie vor Gericht. Als er elf wurde, scheint seine Akte plötzlich aufzuhören. Es steht zwar darin, dass er auf die St. Brutus Schule für kriminell veranlagte Jugendliche geschickt wurde, aber eine Nachbarin, eine Arabella Figg, erzählte, dass er auf ein Internat in Schottland geschickt wurde."
 

"Irgendeine Adresse dieses Harry Potters?", fragte Jack. Gwen schüttelte verneinend den Kopf.
 

"Alle Akteneinträge nach seinem 17. Geburtstag sind verschwunden. Niemand weiß, wo er ist, Jack."
 

Jack runzelte die Stirn. "Wo leben seine Tante und sein Onkel?"
 

Gwen blätterte durch den Ordner. "Sie haben in England gelebt, aber vor ungefähr zehn Jahren sind sie wegen Mr. Dursleys Job nach Wales gezogen. Sie leben jetzt in Aberdare."
 

Jack war bereits dabei, seinen Mantel anzuziehen. "Owen, du übernimmst die Navigation. Tosh, versuch irgendetwas über diesen Potter herauszufinden. Gwen, wir beide reden mit den Dursleys."
 

Alle sprangen auf und suchten alles nötige zusammen. In der Zeit warf Jack einen kurzen Blick auf das Foto in Potters Akte. Darauf konnte er nicht älter als elf sein. Jack bemerkte eine blitzförmige Narbe auf seiner Stirn. Er hielt den Atem an; die Augen dieses Kindes waren genauso strahlend grün wie Iantos wirkliche Augen. Das ungute Gefühl in seinen Eingeweiden gnorierend schüttelte er den Kopf und ging zum Wagen.
 

Natürlich wäre er auch bis zum Auto gekommen, wenn nicht irgendein Verrückter ihn bewusstlos geschlagen hätte...
 

Leise las Ianto noch einmal das Rezept für den Trank durch, den er gerade braute. Es war lange her, dass er sich tatsächlich einmal hingesetzt und seine Magiebewusst benutzt hatte. Sanft presste er den Saft aus dem Wassermolchauge und schüttete ihn in den dunkelblauen Trank; anschließend rührte er einige Male im Uhrzeigersinn um. Er hatte beschlossen, seine freie Zeit zu nutzen, um seinen Vorrat an Heiltränken und Salben aufzustocken. Man muss immer vorbereitet sein bei Torchwood.
 

Er hörte das Flattern von Flügeln und drehte sich um, um Hedwig zu begrüßen. Stattdessen blickte er geradewegs in die goldenen Augen einer pechschwarzen Eule. Nervös überprüfte er den Brief auf irgendwelche Zauber und Fallen und öffnete ihn schnell.
 

Potty-
 

Ich hab deinen Captain und dein kostbares Muggelteam. Wenn du nicht auftauchst, werden sie enden wie dein liebes Wiesel und das Schlammblut. Die Eule wird dich zu mir führen.
 

Dein
 

Draco Malfoy
 

Iantos Augen wurden hart und er beeilte sich, sich umzuziehen und vorzubereiten. Seinem Team würde nichts passieren. Nicht so lange er irgendetwas damit zu tun hatte.
 

Jack erwachte in Dunkelheit und seufzte. Er hasste es, gefangen genommen zu werden, denn das bedeutete immer mehr Papierkram hinterher. Außerdem bräuchte er einen Therapeuten für das Team; aber einen guten Therapeuten zu finden war schier unmöglich.
 

"Ah, du bist wach. Gut", sagte eine schleppende, britische Stimme. Jack drehte sich um und begegnete einem Blick aus zwei silbergrauen Augen. Er konnte nicht älter als Ianto sein. Er war blass, fast schon käsig weiß und hatte ein aristokratisches Gesicht mit zurückgegelten blonden Haaren. Er trug ein schwarzes... Kleid? Er lächelte auf Jack herab, wobei er seinen Kopf leicht nach hinten neigte.
 

"Was sieht er nur in dir?", murmelte der Mann. Jack hatte ein ungutes Gefühl deswegen.
 

"Wer?"
 

Der Mann begann wurde wütend. Aus seinen silbernen Augen schienen Blitze zu schießen. "Über wen zum Teufel denkst du denn, dass ich rede? POTTER!"
 

"Für mich arbeitet niemand mit dem Namen Potter." Die Augen des Mannes wurden hart wie Stein. Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich, bevor er zu kichern begann.
 

"Natürlich... Potter hat seinen Namen geändert." Er begann wie verrückt zu lachen und Jack sah zu dem Rest seines Teams. Er betete, dass sie noch nicht aufgewacht waren.
 

Seine Gebete wurden leider nicht erhört. Toshs Augen waren groß vor Angst. Sie war ziemlich schlimm zusammengeschlagen worden. Offensichtlich war sie schon vor Jack wieder zu Bewusstsein gekommen. Gwen sah aus, als würde sie gleich zu weinen beginnen. Aus einem Schnitt über ihrer Augenbraue floss Blut über ihr Gesicht. Owen kam langsam zu sich. Noch hatte der Mann ihn noch nicht verletzt. Er wartete darauf, dass sie wach wurden, bevor er ihnen etwas antat.
 

Der Mann grinste bösartig. "Wir haben noch etwas Zeit, bevor Potter hier auftaucht. Es sei denn, er läuft noch immer blind und unvorbereitet in gefährliche Situationen. Oh, das hoffe ich! Das würde meine Rache noch süßer machen. Also, wo war ich? Ah ja, beim Quälen..."
 

Der Blonde zog leise einen Stab. Jack blinzelte. Was zur Hölle konnte er mit einem Stab machen? Der Mann sah Jack geradewegs in die Augen. "Da du sein Liebling zu sein scheinst... Crucio."
 

Plötzlich wusste Jack, was er mit einem Stab tun konnte. Es fühlte sich an, als würde sein ganzes Sein in Brand stehen. Als würden sämtliche Dämonen der Hölle unter seiner Haut umherkriechen. Als würde er gleichzeitig mit tausenden heißen Spießen gepiekt werden. Es fühlte sich an, als würde er mit einem Mal tausende Tode sterben.
 

Zum Entsetzen seines Teams stieß Jack einen lauten, unmenschlichen Schrei aus. Der Mann stand nur da, seine Augen glänzten wie tödlicher Stahl, und lachte.
 

Ianto rannte schneller, als er es seit langer Zeit getan hatte. Er trug seine alte Kampfkleidung. Der lange, schwarze Ledertrenchcoat flatterte hinter ihm. Er holte alles aus seinen Beinen heraus, als er den ganzen Weg von seiner Wohnung bis zum Hafen rannte, seinen starrer Blick niemals von der Eule nehmend.
 

Währenddessen betete er stumm, dass Malfoy keinen seiner Teamkollegen verstümmelt oder getötet hatte. Denn wenn er es getan hatte, würde Ianto Jones ziemlich sauer sein.
 

Und dann stand Ianto rohe Magie zur Verfügung, die einen schmerzhaften Tod für jeden Schwarzmagier in seinem Umfeld bedeutete.
 

Jack ließ zitternd seinen Atem entweichen als der Mann endlich aufhörte mit was auch immer er... es tat. Er spuckte das Blut aus, das sich in seinem Mund gesammelt hatte, seit er sich auf die Zunge gebissen hatte, um sich vom Schreien abzuhalten. "Warum?", krächzte er.
 

"Potter hat mir alles genommen. Also nehme ich jetzt ihm alles, was ihm wichtig ist. Wie ging diese Redensart gleich wieder? Auge für Auge...?"
 

"Ich sags dir nochmal. Niemand mit dem Namen Potter arbeitet für mich!"
 

"SEI STILL! CRUCIO!"
 

Wieder schrie Jack. Sein Körper wand sich in den Fesseln und Tränen rannen aus seinen blauen Augen, während sein Team alles mit ansehen musste. Der Mann... das Monster stoppte wieder. Er grinste.
 

"Wer ist der nächste?" Er lachte meckernd, als er sich mit einem gierigen Lächeln vor Tosh stellte.
 

Ianto blieb außerhalb eines offensichtlich verlassenen Lagerhauses stehen. Die Eule ließ sich auf dem Dach nieder und von innerhalb hörte er Schreie. Dieser kranke Bastard benutzte den Cruciatus! Ianto öffnete die Augen, die sich automatisch verhärteten. Er hatte nicht viel Zeit... wenn er alle lebend da raus bekommen wollte.
 

Geschickt kletterte er die Seite des Gebäudes hoch. Durch ein dreckiges Fenster schaffte er es einen Blick hineinzuwerfen und ihm stockte der Atem. Es war Jack. Dieser abartige Hurensohn quälte Jack! Er konnte das Feuer eines Kriegers in sich brennen spüren. Ianto Jones nahm einen tiefen Atemzug. Er wusste, dass die nächsten paar Augenblicke sein Leben für immer verändern würden.
 

Er sprang durch das Fenster.
 

Jack zitterte am ganzen Körper. Er hatte sich niemals so sehr gewünscht zu sterben wie jetzt. Der Tod würde die Schmerzen beenden. Der Mann schlenderte hinüber zu Tosh und niemand konnte etwas dagegen tun. Sie würden sterben. Jack zuckte wieder stärker, während er darum betete, dass sie wenigstens schnell sterben würden.
 

"Hallo Draco" grüßte eine Stimme mit walisischem Akzent plötzlich. Jack sah auf. Ianto? Was tat Ianto hier?
 

"Ianto!", krächzte er, "Ianto, geh!"
 

Ianto trat aus dem Schatten und Jack starrte ihn geschockt an. Ianto stand da und sah aus wie ein wahrgewordener Racheengel. Ein langer Ledermantel schmiegte sich an seine Gestalt, abgenutzte, zerrissene Jeans umschmeichelten seine Beine und ein blutrotes Hemd lugte unter dem Mantel hervor. Durch eine Brille funkelten ihm smaragdgrüne Augen entgegen und die schweren Stiefel machten laute Schritte.
 

Auf dem Gesicht des Mannes, Draco, machte sich ein grausames Lächeln breit. "Potter", grüßte er.
 

"Es heißt jetzt Jones, Draco", sagte Ianto emotionslos. "Jetzt erzähl mal, wie hast du mich gefunden?"
 

"Durch den Manager deines Bankkontos. Er würde für ein paar tausend Galleonen seine eigene Mutter verkaufen. Deine neue Identität zu erfahren war nicht besonders schwer."
 

"Auch wo ich arbeite?", fragte Ianto. Er seufzte und sah den Mann mit einem Ausdruck in den Augen an, der Mitleid ziemlich ähnlich war. "Ich bin gegangen, Malfoy. Ich habe das, was passiert ist, losgelassen. Du solltest darüber hinwegkommen."
 

"Du hast mir alles genommen, Potter."
 

"Ich habe dir nichts genommen. Du wolltest unbedingt deinem Vater folgen. Du hättest zu uns gehören können."
 

"LASS MEINEN VATER HIER RAUS!", schrie Malfoy.
 

"Dein Vater ist tot", sagte Ianto sanft. Sein Gesicht ruhig wie immer. "Lass uns diese Rivalität endlich beenden!"
 

Malfoys Gesicht verzog sich zu einer hässlichen Fratze und er wechselte abrupt das Thema. "Warum gibst du dich mit diesen Muggeln ab, Potter?"
 

"Ich mag meinen Job, Malfoy."
 

"Du magst es, ein Diener zu sein, Potter?"
 

Ianto lächelte traurig. "Ich war zu lange ein jemand, Malfoy. Ich habe die Aufmerksamkeit gehasst. Ich mag es, ein niemand zu sein. Ich mag es, niemand besonderes zu sein. Es macht mir Spaß, nur der verdammte Tea-boy zu sein. Ich mag mein Leben, egal wie traurig es auch sein mag."
 

"Du bist wie ein Feigling davon gerannt", spottete Malfoy. Ianto seufzte bevor er seinen Blick über die Gesichter seiner Teamkollegen schweifen ließ. Seine Augen blieben bei Jack hängen. Der ruhige Gesichtsausdruck, den Ianto bisher gezeigt hatte, verzog sich.
 

"Was hast du mit ihm gemacht?", zischte Ianto. Seine Augen wurden immer härter, je länger er Jack anstarrte.
 

"Warum sollte ich dir erzählen, was ich deinem lieben Muggelcaptain angetan habe?", fragte Malfoy. Leise hob er seinen Stab und murmelte etwas. Ein grünes Licht schoss aus der Spitze heraus.
 

"IANTO! PASS AUF!", schrie Tosh. Ianto fuhr herum und fiel zu Boden, als ihn das Licht traf. Malfoy begann zu lachen. "Und so stirbt unser Held. So stark bist du gar nicht, was, Potter?", fragte Malfoy Iantos leblosen Körper.
 

Jack fühlte eine eigenartige Kälte in seiner Brust. Es fühlte sich an, als hätte er einen Teil von sich selbst verloren. Er konnte Toshs leise Schluchzer durch das Lagerhaus hallen hören. Malfoy drehte sich zu ihnen um. "So, wen von euch soll ich als nächstes töten?"
 

Sein Blich fiel auf die schluchzende Tosh. "Du erinnerst mich an das Schlammblut. Intelligent, gutaussehend, eine Freundin von ihm... du stirbst als erstes."
 

Er hob seinen Stab und begann: "Avada..."
 

Ein blaues Licht zischte an seinem Kopf vorbei. Der Blonde wirbelte herum. Ianto stand da, mit lodernden Augen. "Das hättest du nicht tun sollen, Malfoy." In seine Stimme schwang eine ruhige Härte mit.
 

"W-Warum lebst du noch?", anscheinend sollte, was auch immer er getan hatte, Ianto töten. Dieser lächelte grausam.
 

"Ich habe bekommen, was dein Meister immer wollte."
 

"D-Du bist..."
 

"Unsterblich? Genau", beendete Ianto den Satz. "Also, Malfoy, du wolltest mich sehen. Du hast Jack mit dem Cruciatus belegt. Du wolltest alle töten. Alle, an denen mir etwas liegt. Ich habe dir einen freien Schuss gewährt, Malfoy. Du hättest es ruhen lassen sollen. Ich habe alles hinter mir gelassen. Ich wollte nur in Ruhe gelassen werden. Aber das hat niemanden interessiert, oder? Niemand hat meine Wünsche respektiert. Nein... nein... Also Malfoy... Ich hoffe, du hattest einen guten Tag. Denn jetzt werde ich dich töten und dann kannst du deinem Daddy in der Hölle erklären, warum du so ein Versager geworden bist."
 

Ianto verschwand in den Schatten. Gehetzt schaute Malfoy in alle Richtungen. Eine wispernde Stimme hallte durch den Raum.
 

"Suddenly I heard a tapping, as of someone gently rapping, rapping at my chamber door."
 

Malfoy schoss wahllos mehrere Lichtblitze in die Luft. Iantos spottende Stimme schien von überall und nirgendwo gleichzeitig zu kommen.
 

"Da musst du dich schon besser anstrengen, Drakey-Poo! Also, wo war ich?"
 

Malfoy schoss noch mehr Lichtstrahlen ab. "Tis some visitor, I muttered, tapping at my chamber door. Only this and nothing more."
 

Ianto trat aus den Schatten hervor und packte ihn von hinten. Der Stab fiel aus seiner Hand, als Ianto ihm einen Dolch an die Kehle hielt. "Das Gedicht ist einfach zu lang, um es ganz aufzusagen... Ich werde gnädig sein, Malfoy. Auch wenn ich nicht genau weiß, warum. Ich habe dir die Chance gegeben, mich einfach in Ruhe zu lassen. Aber das konntest du nicht, oder? Du musstest alle diese Jungen töten, wegen einem einzigen Mal vor ewigen Zeiten. Ich werde dir Gnade erweisen. Oh ja, das verspreche ich dir. Diese Klinge hier wurde in Basiliskengift getaucht. Du bist tot, noch bevor du den Boden berührst. Also, wie wärs, zum Schluss noch die letzten paar Zeilen, eh?"
 

"And my soul from out that shadow that lies floating on the floor. Shall be lifted," Ianto schlitzte ihm die Kehle auf und ließ den Körper zu Boden fallen. "Nevermore." Ianto kniete nieder und schloss leise die leblosen Augen des anderen Mannes. Jack konnte eine einsame Träne über sein Gesicht rollen sehen.
 

"Vergib mir", hörte er Ianto wispern, bevor dieser zu ihnen herüber kam und sie von ihren Fesseln befreite. Er half Gwen aus dem Stuhl aufzustehen und gab ihr sein Taschentuch. Sie tupfte vorsichtig das Blut weg, während sie einen scheuen Blick auf die Leiche warf.
 

"Er hätte wieder getötet, Gwen", murmelte er, bevor er weiter zu Tosh ging.
 

"Bist du okay, Tosh? Das ganze hier tut mir wirklich leid...", flüsterte er seiner Freundin zu. Tosh sah ihn an, die Tränen liefen ihr immer noch über das Gesicht.
 

"Willst du deshalb nicht zurück nach England, Yan?", fragte sie mit zitternder Stimme. Ianto nickt und wischte sanft eine der Tränen weg.
 

"Es ist einer der Gründe... Ich werde euch alles erklären, wenn wir zurück im Hub sind. Bitte wein nicht, Toshiko. Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn ein Mädchen weint." Tosh sah ihrem Freund in die Augen, bevor sie ihn sanft auf die Stirn küsste. Dann zog sie die Nase hoch und wischte die Tränen weg.
 

"Danke, dass du uns gerettet hast, Yan." Ianto sah überrascht aus, aber er lächelte.
 

"Jeder Zeit, Tosh, jeder Zeit. Tut mir Leid, dass du dir wegen mir solche Sorgen gemacht hast."
 

Nachdem Tosh Ianto noch ein schwaches Lächeln geschenkt hatte, ging dieser hinüber zu Owen. Während er vor dem Doktor kniete, öffneten seine geschickten Finger schnell sämtliche Knoten.
 

"War er...?"
 

"Ein Mensch? Ja... war er. Ich versprech dir, ich werde das erklären, Owen."
 

"Das will ich dir auch geraten haben, Tea-Boy... aber danke", gab der Doktor mürrisch zu.
 

Ianto nickte ihm kurz zu. Langsam wanderte er hinüber zu einem immer noch zitternden Jack. Blaue Augen trafen auf grüne.
 

"Du bist unsterblich." Eine einfache, aber bedeutungsvolle Feststellung. Ianto nickte, als er die Fesseln des Captains löste.
 

"Es geschah vor ein paar Jahren, aber ja, ich kann nicht sterben." Ianto zog eine kleine Flasche hervor. "Sie sollten das hier trinken, Sir. Es wird sich um die Nachwirkungen kümmern."
 

Jack versuchte es, aber seine Hände zitterten zu stark. Ianto bemerkte es und hielt ihm die Flasche an den Mund.
 

"Trink!", befahl der Waliser. Gehorsam trank Jack die Flüssigkeit. Es wirkte sofort. Das Zittern hörte auf, genau wie die unmenschlichen Schmerzen; Jack fühlte sich zwar immer noch grauenhaft, aber wenigstens besser. Schnell löste Ianto auch noch den Rest der Fesseln.
 

"Ianto?"
 

"Ja, Sir?"
 

"Du hast wieder gelogen."
 

"Technisch gesehen eigentlich nicht. Mein Name ist Ianto Jones. Ich habe ihn als ich achtzehn wurde offiziell ändern lassen. Außerdem war ich geschädigt von bestimmten Ereignissen in meinem Leben. Und Torchwood Eins mochte beschädigte Dinge..."
 

Leise nahm Jack das Gesicht seines Retters in die Hände. Er versuchte die Schmerzen zu ignorieren.
 

"Jedoch hast du unser Leben gerettet. Danke, Ianto."
 

"Ich habe nur meinen Job getan, Sir. Ich verspreche, ich werde es erklären..."
 

"Ja, lasst uns zurück in den Hub gehen. Ich denke es gibt einiges, das du uns sagen solltest."
 

Ianto nickte. "Was ist mit seiner Leiche?"
 

"Wir werden später noch mal zurückkommen."
 

Ianto schüttelte den Kopf, half aber seinem Captain gehorsam zurück in den Hub.
 

Als endlich alle zurück im Hub waren und Owen sie versorgt hatte, wurde Ianto von vier Augenpaaren erwartungsvoll angestarrt. Tief durchatmend schloss er die Augen.
 

"Mein Name ist Ianto Evan Jones... aber früher war ich Harry James Potter. Wenn ihr eine Erklärung für das alles haben wollt, müsst ihr vollkommen unvoreingenommen sein."
 

"Wir haben jeden Tag mit Aliens zu tun, Ianto. Ich denke, was auch immer du uns zu erzählen hast, wir können damit umgehen", sagte Gwen.
 

Ianto zuckte mit den Schultern, bevor er sprach.
 

"Magie gibt es wirklich."

Die tragische Geschichte des H.J. Potter (Part I)

Hey! So, ENDLICH das neue Kapitel.

Ich weiß, es hat wirklich ewig gedauert, und es tut mir soo Leid!

Es war einfach viel los, mir hat teilweise einfach die Motivation gefehlt und es ist auch nicht unbedingt mein Lieblingskapitel….

Das es nicht noch länger gedauert hat, ist meiner besten Freundin zu verdanken, die Teile des Kapitels übersetzt hat und mir (hoffentlich) auch in zukunft helfen wird^^
 

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'Men die but sorrow never dies.' - Sarah Chauncey Woolsey
 

'That's the thing with magic. You've got to know it's still here, all around us, or, it just stays invisible to you.' - Charles de Lint
 

Kapitel 4
 

Die tragische Geschichte des Harry James Potter (Part 1)
 

"Magie?", fragte Owen geschockt. "Das war verdammte Magie, was er mit uns gemacht hat?"
 

Ianto nickte von seinem Stuhl aus. "Genau. Einige Zauberer denken, diese Fähigkeit hätte was mit den Genen zu tun, aber der Großteil der magischen Gesellschaft ignoriert sie einfach. Wenn du mal einen Blick darauf werfen willst, kannst du dich gern bei meinem Blut bedienen. Ich muss zugeben, dass es mich auch interessieren würde."
 

"Wie kommt es, dass wir nie davon gehört haben, dass es Magie wirklich gibt?", fragte Gwen.
 

"Ganz einfach, wir wollen unsere Privatsphäre. Wir wissen, wie wir uns unsichtbar machen können. Wir können in einem Sekundenbruchteil auftauchen oder verschwinden. Wir wollen einfach allein gelassen werden. Außerdem, wenn alle über Magie Bescheid wüssten, würden sie damit alle ihre Probleme lösen wollen. Aber Magie kann nicht alles. Wir können Tote nicht zurückbringen. Wir können einen ganzen Haufen Dinge nicht."
 

"Warum bist du gegangen?", fragte Tosh.
 

"Das ist eine lange Geschichte", sagte Ianto sanft, "aber ich nehme an, ihr wollt sie trotzdem hören?"
 

Alle nickten und Ianto begann.
 

"Um meine Erzählung zu verstehen, müsst ihr die Hintergrundgeschichte kennen. Bitte seid geduldig."
 

Wieder nickten alle. Ianto schloss die Augen.
 

"Die Geschichte von Harry James Potter beginnt vor über tausend Jahren. Hexen und Zauberer haben ihre Magie nur heimlich genutzt. Ihren Kindern haben sie zu Hause den Umgang damit gelehrt. Väter den Söhnen, Mütter den Töchtern... alle magisch begabten Menschen lebten in ständiger Angst, denn die Muggel, nicht-magiebegabte Menschen, töteten ihresgleichen. Es gab keinerlei Schulen, um die Kinder außerhalb ihrer Familien zu unterrichten. Magische Kinder von Muggeleltern wurden oft misshandelt oder getötet. Es war die primitive Angst vor allem, was anders war. Sie hat die Muggel zu solch... drastischen Maßnahmen getrieben. Wie auch immer, einige Magier wollten eine Schule für die Kinder. Damit sie in verschiedenen Bereichen der Magie unterrichtet wurden. Aber niemand hatte den Mut dazu, eine zu eröffnen. Außer vier Freunden: Godric Gryffindor, Rowena Ravenclaw, Helga Hufflepuff und Salazar Slytherin. Sie beschlossen eine Schule für junge Hexen und Zauberer zu bauen, damit sie zusammenkommen und die Magie erlernen konnten. Diese Schule nannten sie Hogwarts. Warum? Keiner weiß es. Also eröffneten sie eine Schule mit vier verschiedenen Häusern, jedes mit der Eigenschaft, die sein Gründer am meisten schätzte. Gryffindor wollte die Mutigen. Slytherin die Gerissenen. Rawenclaw die, die nach Wissen strebten. Und Hufflepuff die Loyalen."
 

"Häuser?", fragte Jack.
 

Ianto nickte. "Sowas wie Schlafsaalfamilien? Es gab da so ein verzaubertes Ding, der sprechende Hut. Alle Erstklässler setzten ihn auf und er entscheidet, wo sie am glücklichsten sein würden. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, wo jemand hin will."
 

"Ein Hut...? Mit Verstand?", fragte Tosh geschockt.
 

"Wie ich sagte, er ist verzaubert. Ich glaube schon, dass er es ist, aber... ich bin mir nicht sicher."
 

Tosh nickte gedankenverloren und Ianto erzählte weiter.
 

"Also war eigentlich alles in Ordnung. Allerdings gab es damals eine Debatte, ob man auch die muggelgeborenen Kinder aufnehmen sollte. Slytherin lehnte es ab, denn das würde sie angreifbar machen. Er wollte nicht, dass die ganze Schule nur wegen ein paar Kindern starb. Gryffindor und Slytherin stritten darüber. Letzterer verließ die Schule. Doch bevor er ging, schwor er, dass sein Erbe zurückkommen und alle Muggelstämmigen auslöschen würde. Er sagte, dass in seiner geheimen Kammer ein Monster lauert, das später die Schule in Angst und Schrecken versetzen werde."
 

"Muggel-was?", fragte Gwen. "Was meinte er damit?"
 

Ianto befeuchtete seine Lippen. "Die Zauberwelt interessiert sich nicht für deine Rasse, Religion, sexuelle Orientierung... ihr wisst, was ich meine. Alles dreht sich um die Abstammung. Meine Mutter war eine Muggelgeborene, kam also aus einer nicht-magischen Familie. Mein Vater dagegen war Reinblüter, er stammte weitestgehend von Hexen und Zauberern ab. Das macht mich zum Halbblut. Die meisten Leute glauben, Muggelgeborene sollten nicht zaubern lernen, weil ihr Blut die Kraft der Magie verringern würde. Aber das ist nicht der Fall. Sie können die Magie sogar stärken. Vorurteile lassen sich nur nicht so leicht aus den Köpfen der Menschen vertreiben."
 

Ianto starrte einen Moment geistesabwesend in die Luft. Er senkte den Blick. "Wegen Inzucht verlor die Slytherin-Linie im Laufe der Zeit ihre Magie. Hatte irgendein Familienmitglied doch welche, war sie ziemlich schwach. Schließlich gab es nur noch drei Angehörige der einst so mächtigen Linie: Marvolo, Morfin und Merope Gaunt. Marvolo und Morfin machten Merope zu ihrer Sklavin. Sie musste die ganze Hausarbeit machen und wurde über ihren magischen Hintergrund im Unklaren gelassen. Eines Tages wurden beide, Marvolo und Morvin, verhaftet, weil sie Muggel verletzt hatten. Merope blieb alleine zurück und entdeckte, dass sie magische Kräfte hatte. Also begann sie, sich selbst beizubringen, damit umzugehen, doch schließlich verliebte sie sich in einen Mann namens Tom Riddle. Dieser war ein eitler Mann, der eine Frau wie Merope nie wahrnehmen würde. Also braute sie einen Liebestrank, den mächtigsten auf Erden, den Amortentia. Eines Tages, als Tom ausnahmsweise alleine unterwegs war, hielt sie ihn auf und bot ihm etwas zu trinken an, vermengt mit dem Zaubertrank. Tom war sofort vernarrt in sie."
 

Ianto nahm einen Schluck Wasser.
 

"Es ist keine wahre Liebe. Als Merope also herausfand, dass sie schwanger war, setzte sie den Trank ab. Sie dachte, dass sich Tom wirklich in sie verlieben würde. Tat er aber nicht... er verließ sie und ihr Kind. Merope liebte Tom immer noch, als sie in einem Londoner Waisenhaus einen Sohn zur Welt brachte. Sie gab ihm den Namen Tom, nach seinem Vater, Marvolo nach seinem Großvater, und Riddle. Sie starb kurz nach der Geburt."
 

"Worauf willst du damit hinaus, Teaboy?", fragte Owen leicht irritiert.
 

"Das hat schon seinen Sinn. Meine Lebensgeschichte erfordert leider einiges an Hintergrundwissen. Also... Tom war nicht normal. Das nichtmagische Blut seines Vaters hatte seine Magie wiedererwachen lassen. So war Tom von Anfang an anders als die anderen Kinder. Er konnte Dinge tun, die andere Kinder nicht konnten, und bald tyrannisierte er das ganze Waisenhaus. Er nahm den Opfern persönliche Gegenstände ab, die zu seinen Trophäen wurden. Er hatte eine exzellente Kontrolle über seine Kräfte. Würde heute jemand ein Profil von ihm erstellen, er würde ihn als heranwachsenden Soziopathen einstufen. Er hatte keine Vorstellung von richtig und falsch. Er kannte nur Macht. Als also eines Tages ein Professor von Hogwarts, Dumbledore, zu ihm kam, um ihm von seinen Fähigkeiten zu erzählen, war er überrascht und beinahe froh zu hören, dass er wirklich etwas Besonderes war. Tom ging nach Hogwarts, um sein erstes Jahr zu beginnen. Der Hut schickte ihn nach Slytherin, wo er verspottet wurde, weil er nur ein Halbblut war. Das änderte er aber schnell, denn er war ein Parselmund."
 

"Parselmund?", fragte Jack. Der Rest des Teams war mittlerweile vertieft in die Geschichte, die Ianto erzählte.
 

"Ein Schlangen-Sprecher... ein Parselmund kann mit Schlangen in deren Sprache, Parsel, sprechen." Iantos Augen blitzten verschlagen, bevor er einige leise Zischgeräusche machte.
 

"Jack Harknessssssss warum quälssssssst du mich sssssssso?", fragte er seinen Captain in der Schlangensprache. Jacks Augen weiteten sich.
 

"Was zur Hölle...?!"
 

Ianto grinste. "Ich kann es auch sprechen. Aber das erklär ich später. Also, wo war ich? Ah ja, ihm wurde von seinen Kumpanen wegen seiner Gabe bald Bewunderung zuteil. Außerdem wickelte er die Lehrer mit seinem süßen, unschuldigen Getue um den Finger. Er führte sie alle hinters Licht, bis auf Dumbledore, der argwöhnisch Tom gegenüber war. Einmal war er kurz davor, Tom zu erwischen, als dieser mit 16 Slytherins geheime Kammer öffnete. Das Monster tötete ein Mädchen, das nun als Geist die Stelle heimsucht, wo sie getötet wurde. Trotzdem schaffte es Tom erfolgreich, einen anderen Schüler für das Öffnen der Kammer verantwortlich zu machen. Wegen des Zweiten Weltkriegs hatte niemand Zeit, sich wirklich eingehend damit zu befassen. Sir, kennen sie die Theorie, dass Hitler mit dem Okkultem zu tun hatte?"
 

Jack nickte, bevor sich seine Augen weiteten. "Du meinst, diese Theorie ist wahr?"
 

"So ziemlich. Während die Muggelwelt im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler kämpfte, regierte Gellert Grindelwald als Dunkler Lord und unterstützte Hitler mit Magie. Dumbledore besiegte Grindelwald, der daraufhin nach Askaban gebracht wurde, das Gefängnis der Magier. Dumbledore bekam all das Lob und Bewunderung für diesen Sieg. Er wurde sogar zum Direktor von Hogwarts. Obwohl er ausgezeichnete Noten hatte, begann Tom für Borgin und Burkes zu arbeiten. Seine Aufgabe war es, die Leute dazu zu bringen, sich von ihren bedeutenden magischen Artefakten zu trennen. Aber Tom hatte weitaus finsterere Pläne. Tom wollte unsterblich werden..."
 

"Wie?" Ianto sah Jack an.
 

"Indem er einen der schlimmsten Zauber nutzen wollte, die es gibt... Horkruxe. In dem Moment, in dem jemand zum Mörder wird, verliert er einen Teil seiner Seele. Die Meisten erhalten diesen Teil wieder, weil sie sich schuldig fühlen und ihre Tat bereuen. Um ein Horkrux zu erschaffen, musst du jemanden umbringen, ohne auch nur das kleinste bisschen Reue zu fühlen. Danach muss man dieses verlorene Stück Seele in einem Gegenstand verstecken, denn wenn man stirbt, wird es dich so an die Erde binden."
 

Gwen wurde grün im Gesicht. "Das hat er getan?"
 

Ianto lächelte grimmig. "Sieben Mal, aber er hat jeden einzelnen Mord symbolisch gemacht. Das erste Mal hat er getötet, als er 16 war. Er hat seinen ersten Horkrux geschaffen, indem er das Mädchen, Myrthe, umbrachte. Sie war ein Halbblut. Der nächste wurde in einem Familienring eingeschlossen, nachdem er seinen eigenen Vater tötete und seinen Onkel beschuldigte. Dann brauchte er Gegenstände der vier Gründer: Hufflepuffs Kelch, Salazars Medaillon und Ravenclaws Diadem. Er ermordete Hufflepuffs Nachkommen Hepzibah Smith für den Kelch-Horkrux. Er brachte eine Prostituierte für das Medaillon und einen Bauern für das Diadem um. Zum sechsten Horkrux wurde seine Vertraute, eine Schlange. Er tötete eine Frau, die für Dumbledore arbeitete."
 

"Und der siebte?"
 

"Dazu komm ich gleich. Bitte lasst mich ausreden. Nach Hepzibahs Tod verschwand Tom. Er gründete eine neue, teuflische Bewegung. Heimlich begann er, immer mehr Gefolgsleute um sich zu scharen und startete schließlich seine erste Schreckensherrschaft, während meine Eltern noch zur Schule gingen. Meine Eltern und viele ihrer Freunde schlossen sich nach ihrem Schulabschluss einer Widerstandsgruppe, genannt der Orden des Phönix, an."
 

Ianto wusste, dass er den Teil mit seinen Eltern nur flüchtig streifte, aber er war noch nicht bereit, mit dem Team über sie zu reden. Manche Wunden waren einfach zu schmerzhaft, zu frisch...
 

"Meine Eltern waren, zumindest hat man mir das erzählt, hervorragende Agenten. Sie waren Tom selbst, der zu der Zeit allerdings nur noch Voldemort genannt wurde, gegenübergestanden und hatten überlebt."
 

"Voldemort?", keuchte Owen, während er versuchte, ein Lachen zu unterdrücken.
 

"Es ist eigentlich sogar ganz schön clever", erwiderte Ianto, als er seinen Zauberstab zog und in die Luft schrieb: Tom Marvolo Riddle. "Es ist ein Anagramm seines Namens." Schnell ordnete er die Buchstaben um: I am Lord Voldemort. Er steckte den Stab zurück und streckte sich.
 

"Die Meisten dachten, Voldemort könnte nicht besiegt werden. Die einzige Person, die er fürchtete, war Dumbledore. Und das hat ihn nicht davon abgehalten, hunderte von Familien zu töten. Dann machte eine Hellseherin namens Sybil Trelawney Dumbledore gegenüber eine Prophezeiung. Sie handelte von dem Einzigen, der Voldemort besiegen könnte. Sie ging ungefähr so: Der, der die Macht hat, den Dunklen Lord besiegen zu können, ist nahe... Geboren, wenn der siebte Monat stirbt, als Kind derer, die sich ihm dreimal entgegengestellt hatten... Und der Dunkle Lord wird ihn als ebenbürtig markieren, doch er wird eine Kraft haben, die der Dunkle Lord nicht kennt... und jeder von ihnen muss durch die Hand des anderen sterben, da keiner von ihnen leben kann, solange der andere überlebt... Der Eine, der die Macht hat, den Dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt. Zwei Babys passten auf diese Beschreibung, der eine war Neville Longbottom und der andere... ich. Ich bin am 31. Juli um 23.58 Uhr geboren, genau, als der siebte Monat starb. Zur Vorsicht versteckten sich beide Familien."
 

"Wie haben sie sich versteckt?", fragte Tosh, absolut in die Geschichte vertieft.
 

"Es gibt da einen speziellen Zauberspruch, den Fidelius. Er lässt eine einzige Person das Geheimnis bewahren, während das Grundstück für unerwünschte Augen unsichtbar ist. Meine Eltern wollten erst meinen Paten als Geheimnisträger, aber der überzeugte sie, lieber einen anderen Freund zu nehmen, Peter Pettigrew. Peter sollte der wahre Hüter des Geheimnisses sein, während mein Pate so tat, als wäre er es. Nur wussten sie nicht, dass Peter Voldemorts Spion war. Er erzählte seinem Meister, wo sie waren. Und deshalb kam Voldemort an Halloween mit dem Vorsatz, mich als Opfer für den siebten Horkrux zu verwenden, zu uns nach Hause. Mein Vater versuchte ihn aufzuhalten, damit meine Mutter und ich entkommen könnten, doch Voldemort blockierte alle Ausgänge. Meine Mutter und ich saßen im Kinderzimmer in der Falle. Als er meinen Vater getötet hatte, kam er zu meiner Mutter; er gab ihr sogar die Chance zu entkommen. Meine Mutter lehnte ab, und Voldemort brachte auch sie um. Dann wandte er sich mir zu. Er hob seine Hand und versuchte mich zu töten. Er sprach den Spruch, doch anstatt mich zu töten flog er zurück; er tötete Voldemort auf der Stelle. Mir blieb nur eine Narbe auf der Stirn, die ich normalerweise mit einem Spruch verberge."
 

"Können wir sie sehen?" Ianto nickte Gwen zu und tippte sich mit seinem Stab an die Stirn. Das offenbarte eine blitzförmige Narbe. Ianto sah zu Boden. "In nur einer Nacht wurde ich sowohl berühmt, als auch ein Waise. Die Leute glaubten, dass ich in dieser Nacht Voldemort wirklich vernichtet hätte. Denn keiner wusste von seinen Horkruxen. Er war noch am Leben, aber nur noch ein Geist. Mein späterer Direktor", knurrte er, "dachte, es wäre das Beste für mich, bei der Schwester meiner Mutter zu bleiben. Er hatte die Theorie, dass die Magie ihrer Liebe mich damals gerettet hatte. Also glaubte er, dass die Blutsverwandte meiner Mutter mich schützen könnte." Ianto schnaubte und tippte nochmal seine Stirn an.
 

"Die Dursleys hassten mich. Wisst ihr, was elf Jahre lang mein Zimmer war? Der verdammte Besenschrank unter der Treppe. Ich war ihr Sklave. Mit drei habe ich gelernt zu kochen. Wenn ich etwas falsch machte, wurde ich geschlagen und bekam nichts zu essen. Ich dachte, mein Name wäre "Freak", bis ich in die Schule kam."
 

Während Ianto schimpfte, sah Jack Gwen an. "Hast du noch die Adresse der Dursleys?"
 

Gwen nickte. Jack grinste hinterhältig. "Fantastisch."
 

Ianto hustete, als er mit seiner Tirade fertig war. "Tut mir leid, dass ich ausgeflippt bin. Als ich elf war, erfuhr ich von meiner Herkunft. Mein erster richtiger Freund war Rubeus Hagrid. Er ist der Wildhüter von Hogwarts. Er erzählte mir von meiner Herkunft und ging mit mir Schulzubehör einkaufen. Wenn du dich erst einmal an seine Größe gewöhnt hast, ist Hagrid der netteste Mensch, den du je treffen wirst."
 

"Seine Größe?", fragte Owen vorsichtig.
 

"Er ist ein Halbriese. Ich würde sagen, er ist über 10 Fuß groß. Natürlich kann ich mich auch irren. An diesem Tag erfuhr ich von allem. Hagrid erzählte mir von dem Mord an meinen Eltern, meiner Berühmtheit... Er erklärte mir alles. Er schenkte mir auch das erste Geburtstagsgeschenk meines Lebens, meine Eule Hedwig." Ianto lächelte warm bei dieser Erinnerung. Tosh schenkte ihm ein kleines Lächeln. Sie mochte Hedwig.
 

"So verging der September und die Dursleys ließen mich größtenteils in Ruhe. Ich hatte mein eigenes Schlafzimmer und ich brachte sogar Vernon dazu, mich zum Bahnhof zu fahren."
 

"Du bist mit dem Zug in die Schule gefahren?", unterbrach ihn Gwen.
 

Ianto nickte. "Den Hogwarts-Express. Es gibt in Kings Cross einen verborgenen Bahnsteig, genannt neun-drei-Viertel. Es ist durch eine Barriere vom Rest des Bahnhofs getrennt und es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen Leute hindurchgehen können: der Anfang und das Ende des Schuljahres. Das alles wusste ich damals noch nicht und so hatte ich nicht die leiseste Ahnung, wie ich zu diesem Bahnsteig kommen sollte. Doch eine Zauberer-Familie half mir, die Weasleys, die freundlichsten Menschen der Welt..." Ianto lächelte sanft und seine Augen glänzten.
 

"Kurz nachdem sie mir durch die Barriere geholfen hatten und die Zwillinge, Fred und George, meine Truhe in einem Abteil verstaut hatten, fanden sie heraus, dass ich Harry Potter war, der-Junge-der-lebt. Ja, ich weiß, der Titel ist nicht sonderlich kreativ. Ich denke, Zauberer haben generell keine Unmengen an Fantasie. Meine Abteiltür öffnete sich und es erschien ein weiterer Weasley, Ron, der in meinem Alter war. Alle anderen Abteile waren voll, also fragte er mich, ob er bei mir sitzen könnte. Wir verstanden uns sofort. Zwar war Ron am Anfang etwas verlege, weil ich berühmt war, aber bald begann er mir von der Zaubererwelt zu erzählen. Besonders begeistert war er von Quidditch."
 

"Quidditch?" Ianto grinste.
 

"Ihr denkt, Rugby ist brutal? Versucht es mal hundert Meter über dem Boden, mit zwei Bällen, die dazu gemacht sind, Spieler zu verletzen, die auch noch auf miese und hinterrückse Weise geschlagen werden, während du nach einer kleinen goldenen Kugel von der Größe einer Walnuss Ausschau hältst. Dann kannst du über einen Adrenalin-Rausch reden."
 

Ianto grinste verträumt. "Merlin, ich vermisse das Fliegen..."
 

"Ihr könnt fliegen?", fragte Jack erstaunt.
 

"Auch wenn es sehr klischeehaft klingt, ja, wir können fliegen. Und es ist das beste Gefühl der Welt", sagte Ianto mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Wo war ich?"
 

"Ron hat dir Quidditch erklärt."
 

"Ah ja, danke Gwen. Der Rest der Zugfahrt ging dann ziemlich ereignislos an uns vorüber- bis auf zwei Ausnahmen:
 

Zuerst kam ein Mädchen zu uns und fragte, ob wir eine Kröte gesehen hätten, was nicht der Fall war. Da erkannte sie mich und begann alle Bücher aufzuzählen, die sie über mich gelesen hatte. Nachdem sich Ron bei einem Zauber blamiert hatte, reparierte sie meine Brille und eilte dann davon.
 

Die Tür öffnete sich erneut und Draco Malfoy trat ein, begleitet von seinen Kumpanen, woraufhin er mir seine Freundschaft anbot. Doch obwohl ich noch ein Kind war, erkannte ich auf Anhieb, dass er ein Arsch war und lehnte dankend ab. Das sollte uns dann für immer zu Rivalen machen...
 

Als wir endlich die Schule erreichten und ich sie zum ersten Mal erblickte, war das der schönste Anblick, den ich je erlebt hatte."
 

Ianto stockte kurz im Wissen, dass er abgeschweift war, aber er hatte seine Geschichte vorher noch nie jemandem komplett erzählt. Ein paar Ausschnitte hatte Lisa erfahren, doch sie ließ ihn ja die meiste Zeit in Ruhe. Er hatte ein schlechtes Gewissen und wollte die anderen nicht im Unwissen lassen, wenn sie es wieder mit Zauberern zu tun bekämen. Es war nötig ihnen die ganze Geschichte mitzuteilen, aber ihm graute vor seinem sechsten und siebten Schuljahr. Er wurde so ein Monster... Still schüttelte er den Kopf.
 

"Man führte uns hinein, wo die stellvertretende Schulleiterin Minerva McGonagall schon auf uns wartete. Anschließend gingen wir in die Große Halle, den Speisesaal und warteten darauf, in die Häuser eingeteilt zu werden. Das Mädchen, Hermine Granger, wurde Gryffindor zugeteilt, Malfoy kam nach Slytherin, dann war ich an der Reihe und der Hut senkte sich auf meinen Kopf herab: Das verdammte Ding wollte mich nach Slytherin stecken, aber ich... ich wollte nicht mit dem bösesten aller Zauberer in Verbindung gebracht werden, der meine Eltern ermordet hatte. Also flehte ich den Hut an mich irgendwo hinzustecken, nur nicht nach Slytherin. Ich war heilfroh, als er auf meinen Wunsch einging und mich nach Gryffindor schickte, genau wie meine Eltern und später auch Ron. Ich wurde mit Percy, Rons Bruder bekannt gemacht und erfuhr, dass er noch zwei ältere Brüder Bill und Charlie sowie eine jüngere Schwester namens Ginny hatte, die mir schon am Bahnhof begegnet war. Total überwältigt von den Ereignissen des heutigen Tages vielen wir alle fix und fertig ins Bett. Am nächsten Tag fing schon der Unterricht an und wir kamen zur ersten Stunde bei McGonagall, unserer Lehrerin in Verwandlung - man verändert mit Zauberei Gegenstände -, bereits zu spät. Dann hatten wir das Fach Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste, was wirklich ein Witz war. Anschließend bekamen wir Unterricht in Zauberkunst von Professor Flitwick, der ziemlich klein war und daher auf einem Stapel Bücher stand, um über das Pult blicken zu können. Fast wäre er heruntergefallen, als er meinen Namen las. Zu schlechter Letzt kam Zaubertränke bei Professor Snape."
 

Harry verzog das Gesicht beim Gedanke an Snape. "Kennt ihr das Sprichwort: 'Die Sünden des Vaters gehen auf den Sohn über'? Mein Vater hatte Snape in ihrer Schulzeit immer gepiesakt und jetzt behandelte mich Snape von vornherein in der festen Überzeugung so, als ob ich ein kleiner, mieser, verzogener Bengel sei. Er ließ mich für die Fehler meines Vaters zahlen. Und jedes Mal, wenn er mich ansah, sah er James. Zaubertränke wurde für mich zur Hölle - was es bis zur sechsten Klasse auch bleiben würde. Ein paar Tage später hatte ich meine erste Flugstunde. Neville - ein Junge aus meinem Haus - wurde der Besen zum Verhängnis... Das Ganze endete damit, dass er sich das Handgelenk brach und auch noch ein Geschenk seiner Großmutter verlor. Malfoy nahm es und ich forderte ihn auf, es Neville zurückzugeben. Wir beide erhoben uns in die Lüfte und dann warf er das Erinner-Mich. Ich schoss davon wie eine Rakete. Ich schaffte es tatsächlich es zu fangen und konnte gerade noch vor McGonagalls Bürofenster abbremsen. Und kurze Zeit später kam sie auch schon über den Rasen auf uns zugelaufen und ich bekam Angst wieder zu den Dursleys zurückkehren zu müssen. Stattdessen wurde ich jedoch in das Quidditchteam aufgenommen. Ich war der Sucher, der einen winzig kleinen, goldenen Ball von der Größe einer Walnuss fangen und somit das Spiel beenden musste. Dafür bekam ich sogar meinen eigenen Besen!!"
 

Ianto gönnte sich schnell einen Schluck Wasser. "Später kam es noch zu einem kurzen Zwischenfall mit Malfoy, der Ron und mich zu einem Duell herausforderte. Also schlichen wir uns bei Nacht hinaus, wobei uns Hermine und Neville folgten. Doch bald erkannten wir, dass wir in eine Falle getappt waren, die uns Ärger einbringen sollte. Wir rannten davon und gelangten in den verbotenen Korridor, der - wie wir herausfanden - nicht umsonst so hieß: Ein riesiger, dreiköpfiger Hund starrte uns an. Zu Tode erschrocken ergriffen wir wieder einmal die Flucht. Nach dieser Nacht verfielen wir in einen Trott und die Tage vergingen wie im Fluge und schon stand Halloween vor der Tür. An diesem Tag machte sich Ron über Hermine lustig, die dann in Tränen aufgelöst davon stürmte und sich im Mädchenklo verschanzte. Wir erfuhren dies beim Festessen, als Professor Quirrel plötzlich in den Saal stürmte und ganz aufgebracht schrie, dass ein Troll im Keller wäre. Wir waren gerade dabei mit unseren Klassenkameraden in die Schlafräume zurückzukehren, bis uns auf einmal bewusst wurde, dass Hermine gar nichts von der Gefahr wusste. Wir kehrten also um, damit wir sie retten konnten, was uns auch gelang: Zwei kleine Erstklässler die einen ausgewachsenen Bergtroll zu Fall brachten. Die Lehrer waren äußerst erschrocken, als sie das Szenario erblickten und Hermine - von Dank erfüllt wegen der Rettung - nahm die ganze Schuld auf sich. So wurden wir zu besten Freunden."
 

Ianto lächelte sanft, aber traurig bei dieser Erinnerung. Jack wurde etwas klar.

"Hermine war die Freundin, die gestorben ist?"
 

Ianto nickte. "Es gab keine freundlichere Person als Hermine. Sie hatte immer ein nettes Wort und ein Lächeln für jeden übrig. Sie war brilliant, genauso klug wie Tosh. Ich erkenne viele ihrer Eigenschaften in dir wieder, Tosh. Sie war wie eine Schwester für mich. Sie war die erste Person, der gegenüber ich mich geoutet habe..."
 

"Du bist schwul?", fragte Owen. Ianto nickte.
 

"Lisa ist die einzige Frau, die ich jemals auf diese Weise lieben werde."
 

Stille machte sich im Team breit, während Ianto in Erinnerung an seine tote Freundin gedankenverloren in die Ferne starrte. Er räusperte sich und fuhr sich über die Augen. "Es wurde immer kälter und schließlich begann die Quidditchsaison.

Ich war so nervös und aufgeregt, kaum mehr als ein Nervenbündel als der verhängnisvolle Tag dämmerte. Aber als ich erst einmal in der Luft war, wurde ich völlig ruhig. Doch dann begann sich mein Besen komisch zu verhalten; er versuchte mich abzuwerfen. Jemand hatte meinen Besen verhext! Hermine, die das sah, dachte, es wäre Snape. Deshalb schlichen sie und Ron hinüber zur Lehrertribüne und setzten seine Robe in Brand. Der Besen hörte jetzt auf, mich abwerfen zu wollen und wir gewannen das Spiel. Danach verdächtigten wir natürlich Snape, etwas Böses im Schilde zu führen. Wir glaubten, er würde etwas in der Schule suchen. Als wir Hagrid darauf ansprachen, erwähnte er etwas über einen Nicolas Flamel. Wir durchsuchten wochenlang die Bibliothek nach etwas über ihn, doch wir konnten einfach nichts finden. Wir waren getrennt über die Winterferien und an Weihnachten bekam ich mein erstes Geschenk überhaupt. Ein altes Erbstück meines Vaters, einen Umhang, der den Träger unsichtbar macht. Noch in derselben Nacht benutzte ich ihn, um mich in die Verbotene Abteilung der Bibliothek zu schleichen. Als ich hörte, wie Snape Quirrel bedrohte, dachte ich, ich würde jeden Moment erwischt werden. Also rannte ich schnell weg, in einen alten Raum, in dem ich einen Spiegel fand: Der Spiegel Nerhegeb. Er zeigt dir, was du dir am sehnlichsten wünschst."
 

Ianto senkte den Blick, doch jeder konnte die Träne sehen, die seine Wange hinunterlief. "Er zeigte meine Familie. Meine Eltern, wie sich mich umarmten und küssten. Es war... so ein schönes Bild. Vor diesem Moment hatte ich ja nicht einmal gewusst, wie meine Eltern aussahen."
 

Iantos Stimme brach. Er saß nur da und schüttelte den Kopf. Doch dann fuhr er fort, von seinem ersten Schuljahr zu erzählen.
 

"Ich... ich bin eine Zeitlang sehr oft dorthin gegangen, bis mir Professor Dumbledore mir erklärt hat, was der Spiegel eigentlich ist. Er sagte, der Spiegel würde woanders hingestellt werden und ich sollte nicht danach suchen. Hab ich auch nicht. Aber wir fanden heraus, wer Nicholas Flamel war. Er war der Schöpfer des Steins der Weisen."
 

"Ist das nicht der Stein, der den, der das Elixier daraus trinkt, unsterblich macht, und Metall in Gold verwandeln kann?", wollte Tosh wissen.
 

"Ja, genau dieser Stein. Wir dachten, Snape wolle den Stein für sich selbst, doch entschieden, dass das in Ordnung sei, solange er nichts unternahm. Wir mussten zu der Zeit nämlich gerade für die Prüfungen lernen. Am letzen Prüfungstag brannte meine Narbe wie die Hölle. Ich hatte das andauernde Gefühl, dass etwas Schlimmes geschehen würde. Wir besuchten Hagrid, um ihm ein paar Fragen zu stellen."
 


 

"FLUFFY? ER HAT DAS VERDAMMTE DING FLUFFY GENANNT?", schrie Owen. Ianto lachte.
 

"Ja, Hagrid hatte eine Schwäche für gefährliche Kreaturen. Für eine kurze Zeit hatte er im ersten Jahr sogar einen Drachen, doch wir konnten ihn überreden, ihn in ein Drachengehege nach Rumänien zu schicken, wo Rons Bruder arbeitete. Als ein paar Freunde kamen, um den Drachen abzuholen, haben wir uns hinausgestohlen, um ihn zu übergeben. Natürlich wurden wir erwischt und bekamen eine Strafe aufgebrummt..."
 

"D-Drachen?", hauchte Tosh schwach.
 

"Willkommen in meiner Welt", sagte Ianto. "Wir liefen also zu Hagrid, weil wir wissen wollten, woher er das Ei eigentlich hatte. Er verplapperte sich und erzählte uns auch noch, dass er dem Fremden gesagt hätte, wie man an Fluffy vorbeikommt. Wir sahen ein, dass der Schulleiter informiert werden musste, aber wir trafen nur Professor McGonagall an. Sie meinte, dass Dumbledore nicht zugegen wäre und versicherte uns, dass der Stein gut beschützt sei und wir uns keinerlei Gedanken machen müssten. Es war ziemlich offensichtlich, dass Snape in dieser Nacht zuschlagen würde. Wir warteten bis die Dunkelheit hereinbrach und machten uns auf den Weg. Neville versuchte uns aufzuhalten, weil wir mit der Drachenaktion schon viele Punkte verloren hatten, aber Hermine zauberte ihn steif. Nun schlichen wir uns in den dritten Korridor und fanden Fluffy halb schlafend vor, aber um auf Nummer sicher zu gehen, spielte ich noch auf einer Blockflöte. Wir schlüpften durch die Falltür und fielen in eine Grube voller Teufelskralle. Ein Gewächs, das imstande ist jemanden zu töten und dies durchaus versucht... Doch Hermine befreite uns wieder einmal mit ihrer Entschlossenheit und ihrem Wissen. Wir rannten weiter in den nächsten Raum, der voller verzauberter, fliegender Schlüssel war und wir mussten den richtigen im Flug fangen, um weiterzukommen."
 

Ianto schüttelte sich. "Gott, diese kleinen Biester taten verdammt weh! Der nächste Raum hielt ein gewaltiges, verzaubertes Schachspiel für uns bereit. Ron, der ein begnadeter Schachspieler war, gewann auch diese Partie, doch nur, indem er sich selbst opferte und geschlagen wurde. Hermine und ich versprachen ihm zurückzukehren und stellten uns dem folgenden Raum. Hier war unsere Logik mit einem Rätsel über Zaubertränke gefragt. Hermine hatte des Rätsels Lösung bald gefunden, aber es war nur genügend Zaubertrank für einen da und so entschied ich mich weiterzugehen, während sie sich um Ron kümmern sollte. In diesem letzten Zimmer war jedoch nicht Snape... da war Quirrell. Auf seinen Reisen war er nämlich auf den Geist Voldemorts gestoßen und hatte sich mit ihm vereint. Der Geist, der im Hinterkopf Quirrell saß, hielt sich mit Einhornblut am Leben."
 

Ianto war sichtlich angewidert. "Er wollte mich sehen und hat mir das Angebot unterbreitet, mit den Kräften des Steines meine Eltern wieder zum Leben zu erwecken. Ich lehnte ab und daraufhin befahl er Quirrell mich anzugreifen. Er starb an den Folgen der Verbrennung, die durch Berührungen von mir ausgelöst worden waren. Die aufgebrachte Seele Voldemorts floh durch mich hindurch und ich erwachte erst einige Tage später im Krankenflügel der Schule. Der Schulleiter erzählte mir von ein paar Dingen, wie zum Beispiel der verdammten Prophezeiung, was ihm auch schon früher hätte einfallen können..." Ianto schüttelte den Kopf. "So endete mein erstes Schuljahr."
 

"Ich versteh das nicht, warum musste er nur durch deine Berührung solche Qualen ausstehen?", fragte Gwen.
 

"...Liebe", fing Ianto an, "ist die größte Kraft auf Erden. Sie kann Kriege heraufbeschwören oder beenden. Sie ist imstande alle Grenzen zu sprengen und ist die stärkste Magie aller Zeiten. Doch Voldemort versteht Liebe nicht. Die Aufopferung meiner Mutter war so rein und edel, dass sie mir einen dauerhaften Schutz schuf. Voldemort ist nicht fähig mich auch nur anzufassen, wegen des Bluts meiner Mutter in mir."
 

"Und was geschah dann?", wollte Owen wissen.
 

"Ich fuhr über die Sommerferien zurück zu den Dursleys. Leider ist es Zauberern und Hexen, die noch nicht volljährig sind, nicht erlaubt außerhalb der Schule zu zaubern. Da meine Verwandten das aber noch nicht wussten, hatte ich die ersten paar Wochen einen verdammt großen Spaß. Bis eines Abends ein Hauself vorbeikam und einen Zauber ausübte, damit ich von der Schule fliege...Was mir einen Hinweis vom Ministerium einbrachte und einen gewaltigen Krach zuhause.“
 

"Ein Hauself?", Ianto biss sich auf die Lippen.
 

"Sie sind Sklaven in der Zauberwelt. Sie mögen es zu arbeiten und dienen für gewöhnlich älteren Zaubererfamilien. Ich hab keine, aber Dobby und ich sind gute Freunde. Wenn ich bei der Arbeit zu beschäftigt bin, hilft er mir gern meine Wohnung sauber zu halten; ich muss ihm als Gegenleistung nur Kleidung schenken."
 

"Kleidung?"
 

"Ja, Kleidungsstücke sind für die Hauselfen ein Zeichen von Freiheit.

Die einen wollen nichts mehr, doch für andere ist es das Schlimmste, was ihnen zustoßen könnte. Dobby ist wohl ein bisschen verrückt... Auf jeden Fall saß ich bei den Dursleys schön in der Scheiße: Sie vergitterten meine Zimmerfenster, verriegelten meine Tür mit allen erdenklichen Schlössern und ich bekam nur noch spärliche Mahlzeiten. Es war wirklich an der Zeit, gerettet zu werden...

Meine Hoffnungen wurden in Form von Ron und seinen Zwillingsbrüdern erfüllt, die mich mit dem Fliegenden Ford Anglia ihres Vaters aus dem Höllenloch schlechthin rausholten, obwohl Vernon versuchte, mich ins Haus zurückzuziehen. Ich kann dir sagen, das war ein Abenteuer! Mr. Weasley mochte es schon immer, an nichtmagischen Gegenständen herumzubasteln... Als der Tag anbrach, gelangten wir zum Hause der Familie Weasley, dem Fuchsbau. Es war die beste Zeit meines Lebens, auch wenn Ginny - Rons Schwester - wohl aufgrund meiner Berühmtheit nicht mit mir reden konnte ohne rot zu werden..."
 

Ianto kicherte ein wenig, als ihn die Erinnerungen an glücklichere Tage überströmten.
 

"Eines Tages reisten wir nach Zaubererart in die Winkelgasse. Da nimmt man eine Hand voll Flohpulver, ruft den Ortsnamen und schon ist man, wo man hin will, aber wenn man nuschelt gelangt man irgendwo ins Nirgendwo... Ich zum Beispiel landete in der Nockturngasse, wo sich nur zwielichtige und finstere Gestalten herumtreiben. Gott sei Dank, dass mich Hagrid wieder zu den Weasleys zurückführen konnte. Währenddessen war Mr. Weasley in eine Schlägerei mit Dracos Vater, Lucius, geraten. Danach gingen die Sommerferien ohne weitere Zwischenfälle weiter und schon rannten wir zum Hogwartsexpress, weil wir ziemlich spät dran waren. Ron und ich waren die letzten, die durch die Absperrung gehen wollten, doch sie war schon zu. Da wir ja irgendwie zur Schule gelangen mussten... naja... stahlen wir das fliegende Auto."
 

Tosh begann zu lachen und ihre Augen strahlten Heiterkeit aus, als sie vor Lachen brüllte. Owen grinste in sich hinein, als Gwen zu kichern anfing. Jack fiel in das Gelächter von Tosh mit ein und Ianto grinste schelmisch.
 

"Wir schlugen uns ja auch gut... - bis wir in einen Baum krachten: Die Peitschende Weide. Sie liebt es Dinge zu zerstören und leistete auch an unserem Auto gute Arbeit.
 

Wir kamen zum Glück mit heiler Haut davon, auch unsere Koffer blieben fast unversehrt. Natürlich haben uns unsere Lehrer erwischt und auch von Hermine durften wir uns so einiges anhören..."
 

Ianto erschauderte kurz. "Ron bekam einen Riesenärger mit seinen Eltern. Da war ich ausnahmsweise mal froh, dass sich die Dursleys keinen Dreck um mich scherten. Jedoch verlief alles einigermaßen glücklich für uns und das gewohnte Leben in Hogwarts holte uns bald wieder ein. Bis plötzlich die Angriffe starteten und Schüler versteinert, stocksteifgefroren aufgefunden wurden. Die Kammer von Salazar? Es wurde gemunkelt, dass sie wieder geöffnet worden war und das Monster einmal mehr in der Schule herumschlich. Deshalb entschied der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, dass es von Vorteil wäre, einen Duellierclub ins Leben zu rufen. Eigentlich wäre das ja keine schlechte Idee, nur war er irre. Irgendwie hat er es geschafft, sich Snape als Partner zu angeln. Er, der Lehrer, der nur so von Ruhm überhäuft war und das auch von mir dachte, wählte mich für den ersten Übungskampf aus und Snape, na klar, wen wohl?

Malfoy. Wir begannen das Duell, doch bald schon wichen wir von den vorgegebenen Zaubersprüchen ab, wobei Malfoy eine Schlange beschwor. Eine Kobra. Fast hätte sie einen Schüler angefallen, aber ich hielt sie mit meiner Fähigkeit Parsel zu sprechen zurück. Natürlich wusste ich das in diesem Augenblick noch nicht. Dann ist da noch das Stigma, dass alle Parselzungen böse sind. Also dachte jeder, dass ich der Erbe Slytherins sei und alle mieden mich wie die Pest."
 

Ianto setzte sich hin und erzählte: "Wir alle drei dachten, Malfoy wäre Slytherins Erbe und beschlossen deshalb, uns in den Gemeinschaftsraum der Slytherins zu schleichen. Aber wir hatten keine Ahnung, wie wir das anstellen sollten, bis Hermine eine Idee hatte. Es gibt nämlich einen Zaubertrank - den Vielsafttrank - der einem für eine Stunde das Aussehen einer anderen Person verleiht. Obwohl wir viele Regeln damit brechen würden, blieb uns nichts anderes übrig, als ihn zu brauen. Dafür benutzten wir das kaputte Mädchenklo, in dem die Maulende Myrte ihr Unwesen trieb und andauernd die Toiletten überflutete. Außerdem schwärmte sie für mich..."
 

Ianto schauderte bei dieser Erinnerung. "Kurz nach Weihnachten war der Trank fertig und nun mussten wir nur noch die Haare der Leute hinzufügen, in die wir uns verwandeln wollten. Natürlich mussten wir auch verhindern, dass diese in der Zeit unserer Verwandlung auftauchten, was ziemlich einfach war. Bei Ron und mir klappte alles prima, nur hatte Hermine versehentlich die Haare einer Katze erwischt und wurde so halb Katze, halb Mensch. Nach unserer Rückkehr brachten wir sie in den Krankenflügel. Leider fanden wir heraus, dass Malfoy nicht hinter den Angriffen steckte und auch keine Ahnung hatte, wer es sein könnte. Es wurden weiterAngriffe auf Muggelstämmige und Halbblüter verübt und meine Mitschüler hielten mich immer noch für den Schuldigen. Dann verhaftete das Ministerium Hagrid, weil er angeblich auch schon das letzte Mal - während seiner Schulzeit - die Kammer geöffnet haben sollte. Hermine verbrachte jede freie Minute in der Bibliothek, in der Hoffnung herauszufinden, welches Monster sich in der Kammer verbarg. Eines Tages im Mai gelang es ihr auch, doch wurde sie versteinert... Es stellte sich heraus, dass das Ungeheuer ein Basilisk war und die Schüler nur deshalb versteinert worden waren, weil sie nicht direkt in seine Augen geschaut hatten, denn sonst wären sie gestorben. Diese riesige, verdammte Schlange würde dich ohne zu zögern killen! Später bekam Ron mit, dass seine Schwester in die Kammer geschleppt worden war und deshalb mussten wir sie natürlich retten, wobei wir aber irgendwie den Hochstapler Lockhart gekidnappt haben. Erst einmal in der Kammer, stellte sich heraus, was für ein wahnsinniger Angsthase er eigentlich war. Er drohte damit, uns mit dem Vergessenszauber zu belegen, aber er verwendete Rons Zauberstab, der am Anfang des Jahres zerbrochen war. Dies führte nicht nur dazu, dass er seine eigenen Erinnerungen löschte, sondern, dass auch die Höhle einstürzte. Weil Ron und ich voneinander getrennt wurden, musste ich alleine weiter. In der Kammer erwischte ich Tom, wie er das Leben aus Ginny sog. Denn wenn ein Horkrux ein Leben auslöscht, wird es selbst wieder lebendig. Tom befahl dem Basilisken, mich anzugreifen und ein ungleicher Kampf begann, bis mir Fawkes - Dumbledores Phönix - und der sprechende Hut zu Hilfe kamen. Fawkes kratzte dem Monster die Augen aus, damit ich ihn wenigstens ansehen konnte. Und es gelang mir, dem Ungeheuer, Godric Gryffindors Schwert durch den Gaumen zu stechen, aber einer seiner Giftzähne bohrte sich in meinen Arm. Ich konnte direkt fühlen, wie das Gift durch meinen Körper pulsierte und es brannte wie die Hölle. Dennoch zog ich den Zahn aus meinem Arm und zerstörte damit das Tagebuch. Ginny war gerettet. Nun heilte mich Fawkes durch seine Tränen und brachte mich anschließend aus der Kammer."
 

Harry nahm einen Schluck Wasser. "Malfoys Vater hatte das Tagebuch in Ginnys Tasche gleiten lassen, der Bastard. Letzten Endes wurden wieder alle Versteinerten geheilt, und als das Schuljahr endete, musste ich wieder zurück zu den Dursleys"
 

Nun grinste Ianto ein wenig. "Im dritten Jahr musste ich ausnahmsweise mal nicht gegen Voldemort kämpfen, sondern erfuhr etwas über meine Familie. Die Dursleys machten mich wieder einmal zu ihrem Sklaven, und als Vernons Schwester zu Besuch kam, ging sie natürlich ihrem Lieblingshobby nach - über meine Eltern herziehen. Da platzte mir der Kragen. Oder eigentlich eher ihr, denn ich ließ sie wie einen Ballon aufgeblasen werden. Schließlich hob sie ab und verschwand am Nachthimmel. Aus Furcht, wegen Zauberei außerhalb der Schulzeit von Hogwarts verwiesen zu werden, rannte ich davon. Ich schlug mich nach London durch und erfuhr von dem Verbrecher Sirius Black."
 

Jack blinzelte, er erinnerte sich an Black. Es war das einzige Mal gewesen, bei dem Torchwood zu einem normalen Fall zu Rate gezogen worden war.
 

"Black war ein Zauberer, den man beschuldigt hatte, 13 Menschen auf offener Straße getötet zu haben. Und er schaffte es, aus dem Zauberergefängnis Askaban auszubrechen, obwohl das niemals jemandem zuvor gelungen war, nicht bei all den Dementoren."
 

"Was sind Dementoren?"
 

Ianto schluckte und vermied es, Gwen anzusehen. "Ein Dementor ist ein Wesen, das sich von starken Emotionen - meistens Freude - ernährt. Zurück lässt alles Schlechte. Es saugt einfach die Freude aus dir heraus. Lässt dich nur mit schlechten Erinnerungen zurück. Die schlimmste Strafe in unserer Welt ist der Kuss des Dementors. Es frisst deine Seele und lässt nur eine leere, tote Hülle zurück."

Ianto schauderte bei dem Gedanken daran. "Ich hatte in der Nähe der Winkelgasse ein Gasthaus entdeckt und ging hinein. Cornelius Fudge, der Minister für Zauberei, wartete auf mich. Er war nur froh, dass es mir gut ging und ich nicht mehr in Gefahr war. Er sagte mir, dass der Zauber wieder rückgängig gemacht worden war und ich für zwei Wochen in der Winkelgasse bleiben konnte. Freudig nahm ich das Angebot an. Es war mitunter eine der besten Zeiten meines Lebens. Ich blieb dort, bis die Schule wieder begann. Ron und Hermine kamen am letzten Tag vorbei, wie immer streitend, dieses Mal, weil Rons Ratte Krätze beinahe von Hermines Katze Krummbein gefressen worden wäre. Dieses Jahr schafften wir es sogar pünktlich zum Zug, doch kurz bevor ich einstieg warnte mich Mr. Weasley noch, dass Black hinter mir her wäre."
 

Einen kurzen Moment lang hielt Ianto inne und fuhr dann fort: "Den Dementoren begegnete ich zum ersten Mal im Hogwartsexpress. Ron, Hermine und ich waren in einem Abteil zusammen mit einem Lehrer namens R.J.Lupin. Es war ein grauenvolles Erlebnis: Plötzlich wurde mir eiskalt und ich hörte den Schrei einer Frau. Später erst wurde mir klar, dass es meine Mutter war, die schrie, kurz bevor sie ermordet worden war. Im Schloss angekommen, erfuhr ich, dass ich am ärgsten auf die Dementoren reagiert hatte. Ich sollte zur Krankenschwester gehen, aber ich hatte eh schon das beste Mittel nach einer Begegnung mit einem Dementor bekommen: Schokolade. In den ersten paar Wochen der Schulzeit ereignete sich nichts Nennenswertes. Meine neue Lehrerin in Wahrsagen prophezeite mir den Tod, aber anscheinend war es bei ihr Gewohnheit, sich jedes Jahr so ein Opfer zu suchen, auch wenn es sich nach meinem ersten Quidditchmatch als nicht ganz unwahr herausstellen sollte. Obwohl ein fürchterlicher Sturm tobte, mussten wir spielen und all die aufgewühlten Emotionen der Schüler waren ein wahres Festessen für die Dementoren. Also kamen sie auf das Spielfeld und griffen uns an. Ich fiel vom Besen, aber immerhin wurde ich davor bewahrt zu sterben. Mein Besen hatte nicht so viel Glück. Ich glaube sogar, dass ich die Splitter noch irgendwo habe... Der Mannschaftskapitän war am Boden zerstört und ich war furchtbar aufgewühlt, weil ich schon wieder den Schrei meiner Mutter vernommen hatte. Also ging ich zu Professor Lupin und flehte ihn an, mir beizubringen, wie man Dementoren abwehrt. Er willigte ein und begann mir Unterricht zu geben."
 

Ianto befeuchtete kurz seine trockenen Lippen. Jack konnte nicht anders, als ständig darauf zu starren. Niemand, der solch einen schönen Mund hatte, sollte solch eine traurige, aber auch interessante Geschichte zu erzählen haben. Jack wusste, er wollte Ianto nahe kommen, doch er hatte auch das Gefühl, wohin auch immer Iantos Vergangenheit ihn führen würde, er würde ihm folgen.
 

"Rons und Hermines Streitereien wurden immer heftiger. Ron wechselte manchmal tagelang kein Wort mehr mit ihr, während sie sich auch noch mit ihrem überfüllten Stundenplan herumschlug. Dann versuchte Black in unseren Turm einzubrechen, wobei er das Porträt der fetten Dame, das ihm keinen Zutritt zu unseren Räumen gewährte, zerstörte. Er war hinter mir her und ich wollte herausfinden warum. Man erzählt sich, dass er ein Verrückter und die rechte Hand des dunklen Lords sei. Aber mein Gefühl sagte mir, dass da mehr dahintersteckt. Und das erwies sich als wahr. Ich stahl mich aus der Schule, um zu meinen Freunden in ein Dorf zu gelangen, das wir an Wochenenden besuchen durften, nur ich nicht, da ich nach dem Zwischenfall mit Tante Marge von meinen Verwandten die Erlaubnis nicht bekam. Während wir dann im Wirtshaus saßen hörten wir zufällig das Gespräch der Lehrer mit, die in unserer Nähe saßen. Es stellte sich heraus, dass Black mein Pate war. Ich wollte ihn um jeden Preis tot sehen, weil ich glaubte, dass er meine Eltern verraten hatte."
 

Ianto seufzte. "Ich war damals so ein wütender Teenager... Dann stand Weihnachten vor der Tür und ich bekam das beste Geschenk überhaupt: einen Feuerblitz! Der schnellste Besen der Welt. Ich war überglücklich! Hermine traf die kluge Entscheidung und unterrichtete McGonagall von ihm, weil wir nicht wussten, wer ihn mir geschickt hatte. Ich war zu der Zeit ziemlich wütend auf sie und Ron und ich ließen sie die meiste Zeit alleine. Ich fühle mich immer noch schlecht, wenn ich daran denke! Als ich den Besen wieder ausgehändigt bekam, versöhnten wir uns dann aber wieder."
 

Das Team beobachtete, wie ihr Teaboy seine Geschichte erzählte, Sie waren gefesselt davon, beinahe, als würden sie nie mehr von der Welt der Magie hören, wenn er jetzt zu erzählen aufhörte. Es erweckte wieder das Kind in ihnen, das an Magie und Märchen glaubte. Und sie wünschten sich fest, dass diese Welt wirklich existiert.
 

"Black griff wieder an, dieses Mal zerfetzte er die Vorhänge von Rons Bett. Die Leute bekamen Angst und fragten sich, warum die Dementoren nichts taten, um diese Angriffe zu verhindern. Später weigerte Ron sich, mit Hermine zu reden, weil er dachte, Krummbein hätte Krätze gefressen. Dann kamen die Prüfungen, und Hermine hatte zu diesem Zeitpunkt Hellsehen bereits abgelegt. Alles verlief normal, bis zur Wahrsageprüfung. Trelawney prophezeite etwas über Voldemort und mich. Sie sagte voraus, dass sich der Diener und der Meister wieder vereinen würden. Zu der Zeit wussten wir noch nicht, was das bedeutete. Nicht dass wir überhaupt Zeit gehabt hätten, darüber nachzudenken. Eines von Hagrids Haustieren sollte wegen einer größtenteils falschen Behauptung von Malfoy getötet werden. Wir besuchten Hagrid, um ihm zu helfen, darüber hinwegzukommen. Da erzählte er uns, dass er Krätze gefunden hatte, doch dann kam der Minister und wir mussten gehen. Wir verließen schnell die Hütte und schlichen zurück zum Schloss. Als Ron versuchte, ihn zu fangen, biss Krätze ihn und plötzlich kam ein großer Hund, der ihn wegschleppte. Hermine und ich folgten ihm. Er führte uns zu einem verlassenen Haus, in dem es angeblich spukte. Wir liefen hinein und sahen Black."
 

An diesem Punkt begann Ianto auf und ab zu laufen. "Ich war wirklich bereit, ihn zu töten. Der Ärger, der sich in mir aufgestaut hatte, stürzte wie ein Schwall Wellen auf mich ein. Dann kam Lupin und offenbarte, dass er und Black Freunde gewesen waren. Hermine enthüllte, dass Lupin ein Werwolf ist. Zu dem Zeitpunkt entschied sich Snape, der verborgen gelauscht hatte, dazuzukommen, aber Black schlug ihn nieder. Dieser wollte eigentlich nur Krätze sehen. Er sagte, er wolle nur ein paar Dinge richtigstellen. Es stellte sich heraus, dass Krätze, der eigentlich Peter Pettigrew war, Black und mein Vater Animagi gewesen waren - Zauberer, die sich in Tiere verwandeln können. Es kam ans Licht, dass Pettigrew derjenige war, der meine Eltern verraten hatte. Er hatte all diese unschuldigen Menschen getötet und seinen eigenen Tod vorgetäuscht. Er hatte Sirius beschuldigt und mir damit die Chance auf eine liebende Familie genommen. Diese Ratte rennt immer noch irgendwo da draußen rum!"
 

Ianto starrte böse ins Nichts, bevor er fortfuhr.
 

"Während wir zurück zur Schule gingen, bot mir Sirius an, bei ihm zu leben, sobald er von allen Vorwürfen freigesprochen worden werde. Am liebsten hätte ich vor Freude einen Luftsprung gemacht. Ich wollte eine Familie, einen Verwandten, einfach jemanden, der mich liebt. Aber es sollte nicht sein. Remus hatte in dieser Nacht vergessen, den Trank zu nehmen, der seinen inneren Wolf kontrollierte. Er kam an die Oberfläche und wir alle mussten uns in Sicherheit bringen. Pettigrew entkam. Alle hatten sich versteckt, doch die Dementoren kamen, um Sirius zu küssen. Bevor das allerdings geschah, verscheuchte sie jedoch ein wunderschönes, silbernes Licht. Ich wurde ohnmächtig und wachte erst einige Zeit später im Krankenflügel wieder auf. Währenddessen war Sirius geschnappt worden und wurde nun in einem der Türme gefangen gehalten. Aber Hermine hatte einen Plan: in der Zeit zurück reisen... Wir Magier haben Zeitumkehrer, die es uns erlauben, etwa sechs Stunden in der Zeit zurück zu reisen. Allerdings müssen wir uns dabei an die Regeln der Zeit halten. Hermine und mir gelang es, Hagrids Haustier vor dem Tod zu retten. Ich fand heraus, dass ich es gewesen war, der die Dementoren verjagt hatte. Und schließlich retteten wir Sirius vor dem Kuss."
 

Ianto lächelte. "Ich erinnere mich noch genau an den Ausdruck in seinen Augen. Er war so dankbar und ich riet ihm, wegzulaufen. Ich riet ihm, er solle England verlassen, während ich mir verzweifelt wünschte, ich könnte mit ihm kommen. Remus musste auf Grund der Tatsache, dass er ein Werwolf war, kündigen. Die Leute in der Zauberwelt haben halt immer noch viele Vorurteile... Und damit endete mein drittes Jahr."
 

Ianto setze sich wieder hin und seufzte. "Können wir bitte eine Pause machen und etwas essen? Ich verhungere gleich."
 

Tosh nickte. "Ich bestelle Pizza."
 

Owen und Gwen nickten auch und standen auf, um sich zu strecken. Jack starrte Ianto weiter an, bevor er aufstand und zu seinem Teaboy hinüber ging.
 

"Ianto?"
 

"Ja, Sir?" Ianto sah auf. Seine smaragdgrünen Augen blieben kurz an Jacks Lippen hängen, bevor er ihm in die Augen sah.
 

"Du bist unglaublich!"
 

Ianto sah zu Boden.
 

"Mal sehen, ob du das nach dem Rest meiner Geschichte immer noch denkst."



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  Arkytior
2013-04-01T20:20:08+00:00 01.04.2013 22:20
hallo
ich bin heute endlich dazu gekommen deine geschichte zu lesen und finde sie einfach fantastisch und da wollte ich gleich mal fragen wann es weiter geht aber konnte keine ens schicken weil du abgemeldet bist hoffe du antwortest auf die frage und es kommt bald ein neues kapitel
LG
Yukita
Von:  elisabethpendl
2011-06-22T20:28:07+00:00 22.06.2011 22:28
bitte bitte schreib so bald weiter, bin gespannt wies weiter geht!!!!
Von:  LadyShigeko
2011-06-20T18:20:16+00:00 20.06.2011 20:20
ICH finde diese tolle (geniale, pahntastische) Geschichte soll entlich weiter gehen... Ich warte schon sehnsüchtig auf Fotsetzung...
Von:  LadyShigeko
2011-06-17T22:45:39+00:00 18.06.2011 00:45
echt super, bin froh, das ich drauf gestoßen bin.
Ich liebe Torchwood und HP^^
Von:  strify09
2011-04-11T17:06:45+00:00 11.04.2011 19:06
hai ^.~
das kap isst super
bin schon aus das neue gespannt ^^
vlg strify
Von: abgemeldet
2011-04-10T22:12:58+00:00 11.04.2011 00:12
ich hatte dich ja schon aufgegeben, aber ich bin froh das du noch da bist.

immer wieder klasse, aber mir sind diesemal ein paar kleinen fehler aufgefallen. zu mindest grammatikalisch, aber nicht weiter schlimm.

ich freu mich schon auf den zweiten teil der lebensgeschichte :)

lg carade
Von:  sasa56
2011-04-10T22:10:21+00:00 11.04.2011 00:10
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  claw3
2011-04-10T16:58:32+00:00 10.04.2011 18:58
die story ist einfach nur klasse
schreib bitte ganz schnell weiter
meine lieblingsserie und mein lieblingsbuch(film) in einen
*seufz* was gibts besseres?
Lg claw
Von:  Tuba_15
2011-04-10T12:49:24+00:00 10.04.2011 14:49
Ich finde es toll das du diese Geschichte übersetzt.
Mach weiter so!!!
Von:  strify09
2011-01-31T05:18:55+00:00 31.01.2011 06:18
hai ^^
das kap ist super
freu mich schon auf das nächste
lg strify


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