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Heimkehr

von

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Colts Ankunft

Kap1: Colts Ankunft
 

Die letzten Trümmer des Outriderplaneten trieben durch das Dunkel zwischen den Sternen. Von seinem unguten Gefühl getrieben flog Colt die Umgebung ab. Sollten wirklich alle Outrider von den Flammen der Explosion verschlungen worden sein? War der Planetenkreuzer, Nemesis, wirklich vernichtet? Die Computersysteme meldeten keinerlei Aktivität, die nicht von den Frachtern des Kavalerieoberkommando (KOK), welche die Fragmente der zerstörten Station einsammelten, stammten.

Er zweifelte daran, dass jene besiegt waren, die bereits des öfteren unverhofft erneut auftauchten um anzugreifen.

Hinter einem Meteorit/Asteroid (?) glitt ein Wrackteil in Colts Weg. Schnell änderte er die Richtung um von einem anderen umhertreibenden Trümmer getroffen zu werden.

Die Steuerung sprach nicht an. Das Triebwerk konnte Colt nicht drosseln. Das Funkgerät nahm keine Verbindung auf.

Darauf hoffend, von einem anderen Schiff gefunden zu werden, wartete Colt ab. Fluchend nahm er die Meldung die Anzeige, dass die Triebwerke Beschlossen hatten in Ruhestand zu gehen, hin.

Wenigstens würde er so nicht zu weit von seiner ursprünglichen Position entfernt sein, wenn die Anderen ihn suchen würden.

Frei nach dem Motto, warum wach warten, wenn schlafen doch so schön sein kann, kuschelte er sich so gut es ging ein.
 

Auf dem Bildschirm erschien ein Schiff. Ob Jesse zurück gekommen war? Von der Richtung, aus der das Schiff sich näherte, könnte es passen. Warum flog es dann nicht auf den Planeten zu, sondern knapp an ihm vorbei. Der Mann überprüfte die Anzeige. Deren Daten ergaben, dass der Raumgleiter antriebslos dahin trieb.

Auch wenn das Gefährt nicht outridertechnologischem Ursprungs war, holten sie das Gefährt ein. Immerhin könnte Jesse ein Feindesschiff erobert haben.
 

Colt wurde von einer Erschütterung geweckt. *Was verdammt ist los?* fragte er sich und sah auf die erloschenen Anzeigen. Mit verschränkten Armen wartete er ab.

Ein wenig Zeit und einer weiteren Erschütterung folgte die große Überraschung. Die Klappe seines Bronko Buster wurde von zierlichen, fremdartigen Leuten aufgebrochen, die Colt erst bei genauerer Betrachtung als Outrider identifizierte.

Warum trugen sie keine Rüstung, warum halfen sie ihm und wie kam es, dass sie überlebt hatten?

Colt schnellte hoch und wollte seinen Blaster ziehen als er, wie mit dem schlimmsten Kater aller Zeiten, zurücksank.
 

"Ist er es?" fragte leise eine Stimme aus dem Hintergrund. "Die Größe stimmt." antwortete der Mann, welcher vor Colt stand. Vorsichtig griff er nach dem Helm.

Traurig fügte er hinzu: "Leider nicht."

Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit breitete sich aus. Schon vor Wochen hätte Jesse zu ihnen zurück kehren sollen.

Die Wahrscheinlichkeit lag hoch, dennoch wagte es niemand auszusprechen. War Jesse tot?
 

Colt fragte sich warum die Outrider ihn nicht angriffen. Das Warum interessierte ihn nicht so sehr wie die Person, die von allen so sehnsüchtig erwartet wurde. Warum warteten die Outrider auf einen Menschen? "Was macht ihr für ein Trübetagewettergesicht? Wen habt ihr erwartet?"

Die anwesenden blickten ihn seltsam an. Als wäre für sie Colts Frage oberdämlich. "Ich bin nicht von hier, wie ihr sehen könnt. Also kann ich auch nicht wissen, was los ist." Das "Flachpfeifen" sparte er sich.

Das Dröhnen in seinem Schädel wurde besser. Was so ein bißchen frische Luft alles bewirken kann.

"Wenn ihr euch dann bequemt mir zu antworten, könnt ihr mir gleich sagen wo ich gelandet bin und wie ich wider zurück komme."

Colt richtete sich auf und starrte den Mann an, der ihm den Helm abgenommen hatte. Ein Schnuckelchen wäre Colt lieber gewesen als dieser Greis.
 

Der alte Mann trat näher und reichte Colt die Hand um ihm beim aussteigen zu helfen. Die starrsinnige Jugend bevorzugte es den Gleiter ohne Hilfe zu verlassen um wie erwartet das Gleichgewicht zu verlieren. Glücklicherweise viel der Mann nicht.

"Ja, selbstverständlich." begann er. "Wir sind auf einem Planeten abseits des wie ihr es nennt: Neuem Grenzgebiet." Der Outrider begann eine Pause. Bevor er fort fuhr lächelte nr ein wenig über die Ungeduld des Besuchers. "Unsere Hoffnung lag darin, Jesse in diesem Raumgleiter vorzufinden."
 

"Jesse Blue!?" Sicher, der Name Jesse war nicht selten, doch Colt hatte in letzter Zeit zu oft an diesen Jesse gedacht, als dass er jemand anderen damit in Verbindung bringen könnte.

Er erwartete Gelächter. Die Outrider fragten ihn statt dessen ob er wüßte wo sich Jesse befand.

Colt antwortete, dass er es selber gerne wüßte. Als er die erschütterten Outrider anblickte, bereute er fast, dass er hinzugefügt hatte (die Erwähnung dessen), dass Jesse tot sein müßte.

Einer der Burschen begann zu weinen, richtig zu flennen wie ein kleines Kind.

Colt war irritiert. Er versuchte sich aus dem Fettnäpfchen in das er scheinbar hineingetreten war.

"Hey, hey, hey! Das ist kein Grund gleich in Tränen auszubrechen."

Warum blickten einige der Outrider so böse? Colt verstand nicht was er nun schon wieder dummes gesagt hatte.

"Ich meine," begann er wissend fortzufahren, dass er sich meist in noch größere Schwierigkeiten redete. Er griff instinktiv an seinen Blaster bevor er weiter sprach: "Ich war unterwegs weil mein Instinkt mir gesagt hat, dass der Typ noch lebt. Eigentlich kann ich mich auf den gut verlassen."

Die meisten Outrider verstanden nicht wovon Colt sprach. Das stand in ihren Gesichtern. Der ältere fragte nach ob Colt mit Jesse befreundet war.

Colt drückte sich vorsichtig aus. Immerhin war er unter Feinden: "Weiß nicht ob Freunde das Richtige Wort ist. Wir unterhalten uns ausgiebig, immer wenn wir aufeinander treffen."
 

Der Mann interpretierte in diese Antwort ein ja. Er erklärte den anderen mit einfachen Worten, dass der Mann kein Feind ist, dass er auch nach Jesse sucht und betonte das es keinen Grund gibt Angst zu haben.

Letztlich erkundigte sich der Mann nach dem Namen des Fremden. Colt. Der Mann sah ihn ungläubig an. "Ihr Menschen gebt euren Kindern wirklich befremdliche Namen."

Der Mann nahm Colt bei sich im Zimmer auf. Nicht weil er mißtrauisch war, sondern weil er wußte wie anstrengend die Outrider sein konnten.

Colts Anfrage zu späterer Stunde wie er den Planeten verlassen konnte, mußte der Mann mit Garnicht beantworten.

Er wußte wo die Schiffe stehen, nur war sein Vertrauen in diesen Mann nicht so groß, dass er ihn gehen lassen wollte. Die Menschen könnten kommen um sie anzugreifen.

Er lachte, als ihn der Mensch fragte, ob sie seinen Gleiter nicht reparieren konnten. Colt schien es sehr eilig zu haben. Das mißtrauen des alten Outrider wuchs. Er erklärte Colt geduldig, dass sie alle Ressourcen aufwendeten um den neuen Lebensraum auszubauen.

Er führte Colt durch die sich im Aufbau befindende Stadt.

Viele Outrider liefen unkoordiniert umher. Kinder, wie Erwachsene. Wenige Erwachsene verrichteten Arbeiten und deligierten einfache Aufgaben an spielende Erwachsene.

Der Outrider lächelte Colt an. Wie leicht es doch war seine Gedanken an seinem Gesicht abzulesen.

"Diese Outrider," er wies auf die spielende Gruppe während er redete: "haben ihr bisheriges Leben in Phantomkammern verbracht. Einige von ihnen sind zwischenzeitlich auch im Einsatz gewesen.

Sie haben keine Lebenserfahrung und sind dementsprechend neugierig, naiv und ungeschickt.

Das heißt nicht dass sie auch wie Kinder fühlen. Der Körper und der Hormonhaushalt haben sich entwickelt wie bei denen außerhalb."

Auf Colts Nachfrage erklärte er ihm, dass jemand der in eine Phantomkammer liegt Nicht schläft sondern die Zeit mitbekommt ohne etwas tun zu können.

Der Geschockte Gesichtsausdruck machte ihm Colt wieder sympathischer.

Eine Frau trat näher. Sie hatte mittlerweile von Colts Anwesenheit erfahren. Aus diesem Grund mußte sie mit dem Alten reden.
 

Die beiden ließen Colt zurück. Er sah sich in aller ruhe um.

Er beobachtete wie eine Gruppe ein wenig unbeholfen mit dem aufstellen einer Wand beschäftigt war.

"Wenn du Zeit hast um blöd zu grinsen, kannst du genausogut helfen." rief ihm jemand zu.

Colt dachte er spinnt. Das sind Outrider und er soll ihnen helfen? Andererseits würde er noch ein ganzes Weilchen bei ihnen verbringen.

Er ging zu den Outridern, konnte sich ein: "Dann werde ich euch zeigen, wie das richtig geht." nicht verkneifen.

"Dann hoff ich für dich, dass du nicht nur große Reden schwingst."

Colt lächelte.

Abends stand das Grundgerüßt des Hauses. Colt war geschwitzt und fühlte sich pudelwohl. Beinahe wie zu hause.

Er blickte den Outrider an. *Ätsch. Ich bin besser als du.* sprach er gedanklich aus.

"Für einen Menschen bist du ziemlich in Ordnung." Das war eindeutig ein Kompliment. "Nur für einen Menschen?" erwiderte er. Der Outrider kam nicht mehr dazu eine Antwort zu geben. Einer der anderen Outrider begann zu weinen und sich in einer Ecke zu verstecken. Der Kerl hatte wirklich Angst. Angst vor Menschen.

"Du hast gesagt, dass es hier keine Menschen gibt." flennte er.

Der andere beruhigte ihn: "Ich habe gesagt, dass es hier keine Menschen gibt, die dir weh tun." in etwas härterem Ton.

Colt stand der Diskussion hilflos neben.
 

Der alte Outrider ging noch immer ein wenig erschüttert zurück in die Überwachungszentrale.

Dort angekommen schickte er die anwesenden nach und nach sinnlose Tätigkeiten erledigen um ungestört den Computer so zu programmieren, dass er fremde Schiffe nur noch meldete, wenn von ihnen eine Gefahr ausging.

Hätte er heute morgen schon gewußt, was e jetzt wußte, dann hätte er diesen Starsherrif niemals auf den Planeten geholt.

Später, es war schon dunkel, kehrte Colt in Begleitung eines Gruppenführers zurück. "Der Mensch muß weg." forderte er: "Er verängstigt die anderen."

"Was hat er angestellt?" fragte der alte nach.

"Es ist seine bloße Anwesenheit." Für einen außenstehenden mußte es wirken, als bedrohe der jüngere den alten. Dem war nicht so. Die aggressive Sprechweise war ihm antrainiert um vor Feinden respekteinflößend und gefährlich zu wirken. Die Rangfolge stand und keiner auf diesem Planeten würde sie ändern wollen.

"Daß er hier ist, hat sich schon verbreitet. Bisher ist noch keine Panik ausgebrochen. Einer von uns wußte sogar wer er ist." Unauffällig beobachtete der Mann die Reaktion von Colt. War das ein zucken?

"Er ist einer aus dem Bismark Trupp. Jesses spezieller Liebling. Er würde es sicher nicht gut finden, wenn ihm etwas geschehen würde oder er erfahren müßte, dass Colt hier war und wir ihn weggeschickt haben."

"Verstehe. Wenn Jesse ihm traut, vertrauen wir ihm auch."

Daß Jesse ihm traut, hatte der alte nicht gesagt. Er ließ den anderen in dem Glauben. Es war einfacher.

Der Mann ging.

"Möchtest du mir nicht etwas sagen?" fragte der alte nach.

"Nein, wenn ich was will, dann sag ich das schon." Colt wirkte schmollig.

Der alte wußte mit der Jugend umzugehen. Er würde schon noch erfahren was den jungen Menschen beschäftigte. "Wie gefällt dir unsere Heimat?"

"Aufgebaut aus gestohlenen Gütern, würd ich sagen." entgegnete Colt frech.

"Ihr habt uns nichts geben wollen." belehrte er.

Colt platzte: "Ihr seid einfach aufgetaucht und habt angegriffen ohne auch Nur ein Wort zu sagen."

"Das steht in unseren Protokollen anders."

Der Outrider wurde neugierig. "Als wir das erste Mal in eure Dimension kahmen um euch um Unterstützung zu bitten, habt ihr uns davongejagt."

"Damals wie beim letzten Mal seid ihr aus dem Nichts gekommen und habt sofort angegriffen."

Die beiden Männer fühlten den selben bitteren Schmerz.

"Dann hätte," der alte kämpfte mit den Tränen: "der Frieden doch eine Chance gehabt."

"He Alterchen." Colt legte ihm den Arm um die Schulter. Er war sich sicher, dass es keine Finte war. Sie hatten alle Vorteile und der Typ war einfach zu echt. Jesse hätte er die Sache nicht zweifellos abgenommen.

"Ist doch noch nicht zu spät."

Der alte blickte Colt fragend an.

Colt lächelte. Der alte hatte was von einem Großvater. "So weit könnt ihn nicht von uns weg sein. Wenn unsere Erkunder hier ankommen, sagen wir ihnen einfach was Sache war. Außerdem spricht das hierfür sich." die Worte trösteten den Mann sehr.
 

Colt lief ein schauer über den Rücken. E mußte an Laramy denken. Dort schien es auch als würden Outrider friedlich leben wollen. Das war ein eindeutiger Trick und nimmer ein Mißverständnis.

"Alterchen? Was steht in euren Aufzeichnungen über Laremy?"

" Leremie? Das sagt mir Nichts. Wir können nachsehen gehen."

Der Mann war müde. Colt drängte bis sie doch noch an diesem Tag gingen.

Colt staunte nicht schlecht, dass bei den Outridern zwei verschiedene Berichte vorhanden waren. Der jener Outrider, die unter den Menschen lebten, als Experiment für ein friedliches Miteinander und der Zweite, dem Colt nicht glauben wollte. Ein Soldatentrupp zur Absicherung falls der Friedensversuch mißglücken sollte. Zum Schutz der unausgebildeten und Wissenschaftlern.

Colt erzählte wie sie die Situation damals erlebt hatten.

Der Mann schickte Colt weg. Er mußte die beiden Wahrheiten ersteinmal abgleichen um zu verstehen was wirklich vorgefallen war.
 

Der Alte rief eine Versammlung der Bereichsverantwortlichen ein.

Zusammen überlegten sie mehrere Stunden bevor sie die Angelegenheit um zwei Tage verschoben.

Am nächsten Tag erinnerte sich der Alte, dass einer der Namen des Schutztrupps auf diesem Planeten war.

Er ging zu ihm und fragte nach dem was er wußte.

Er suchte zuerst den jungen Menschen.

"Was tust du da?" fragte er überrascht ihn beim Helfen zu sehen. Es war eine dumme Frage. Er hätte fragen sollen warum hilfst du uns.

Colt antwortete ihm, dass er wenn er schon gestrandet war ebensogut helfen konnte.

"Dann reden wir heute Abend."

Nun informierte er doch zuerst die anderen Outrider. Er war wirklich neugierig auf die Reaktion des Menschen.
 

Colt ging gemütlich zum Wohnraum des alten Outrider. Er war nicht wirklich neugierig, obwohl, ein wenig vielleicht.

"Bin da, worum gehts?" Diese Begrüßung ließ den Mann zusammenschrecken.

Colt wartete ab und hörte die Erzählung des alten.

"Wow. Das klingt nach einer Verschwörung hinter den Reihen."

"Nur hinter welchen." fragte sich der alte laut.

"Nun alterchen, ich würde sagen Nemesis gegen alle."

Der Outrider lächelte. "Langsam verstehe ich was Jesse an dir so gefällt."

Colt sah drein, wie eine Kuh wenn es donnert.

*Was Jesse an mir gefällt? Wir haben ständig versucht uns umzubringen.* Colt mußte zugeben, dass er Jesses Können respektierte. Es war nicht wie bei den anderen Outridern, denen er eindeutig überlegen war. Mit Jesse konnte er sich messen.

Er fragte sich ob das KOK auch manchmal nicht so ehrlich mit ihren Informationen war. "Kann es wirklich sein, dass immer nur lebenserfahrene Outrider gefangen genommen wurden?" fragte er sich selbst.

Da er laut gesprochen hatte, erhielt er Antwort: "Nein. Ihr habt überwiegend die Kammeroutrider gefangen.“

„Was für Schweine!“ entfuhr es Colt: „Ich meine, dann hätten sie doch wissen müssen, das Outrider dumm und harmlos sind.“

„Sie sind nicht dumm.“ warf der alte ein: „Sie hatten nur keine Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln.“

„Das meine ich doch. Sie wußten nicht was sie böses tun. Ich hab als kleines Kind auch nicht gewußt das es den Rindern weh tut, wenn ich sie mit dem Stock steche. Ich fand nur lustig wie sie wegliefen.“ Colt lächelte. Eines der Tiere lief nicht weg und zeigte klein Colt wozu die Hörner da sind. Als er sich weinend bei seiner Mutter beschwerte, dass das Rind ihn angegriffen hat, schimpfte sie auch noch weil sie es ihm verboten hatte.

Tag für Tag gab es die selben Aufgaben zu erfüllen. Die Stadt aufbauen, aufpassen das Outrider, die meisten von ihnen, nicht wegliefen oder sich bei helfen verletzten. Um es übersichtlicher zu gestallten, war jedem erfahrenen Outrider eine Gruppe zugeteilt worden. Dies hatte auch den Vorteil dass sie eine Bezugsperson hatten. Die Kammeroutrider schliefen in einem großen Gemeinschaftssaal, anders wäre es nicht möglich. Sie waren noch nie in ihrem Leben allein. Unabhängig von ihrem Vertrauten konnten sich jeder jedem anvertrauen, wenn er Hilfe brauchte.

Colt bekam von den größeren Gruppen ein paar zugeteilt. Seine Gruppe war recht klein. Er vermutete, das es daran lag, dass sie ihm nicht wirklich vertrauten. Er wurde aber aufgeklärt, dass es daran lag, dass Kammeroutrider nicht mit Kindern zu vergleichen sind. Kinder sind Kinder, aber Kammeroutrider sind unerfahrene Erwachsene. Deshalb waren Kindergruppen und Kammeroutridergruppen nicht gemischt.

Jesse war für sie mehr als ein Held. Sie liebten ihn dafür, dass er sie aus den Phantomkammern auf diesem Planeten brachte. Weg von Nemesis, der immer wollte, dass sie nur funktionierten, sie wegwarf, wenn sie nicht mehr rentabel waren oder niemandem weh tun wollten.

Wenn er nicht genau wissen würde, dass Jesse existierte, würde er denken, dass es sich bei den Erzählungen um eine Sagengestalt handeln würde.

Jesse ist mutig, gerecht, lieb, schön.

Colt teilte diese Ansicht nicht. manchmal zweifelte er, dass dieser Jesse Blue und sein Jesse Blue ein und die selbe Person waren.

Nach und nach fühlte sich Colt immer heimischer. Es war als hätte er sehr viele kleine Brüder. Geschlechtsspezifisches Verhalten kannten die Outrider nicht. Es unterschied sich nur charakterbedingt.

Colt versuchte in den ersten Wochen noch seinen Gleiter zu reparieren. Mittlerweile war er sich nicht einmal mehr sicher, ob er das wollte.

Die Kammeroutrider hatte er ins Herz geschlossen. Colt würde nicht zulassen dass ihnen jemand etwas tat. Ihnen war so leicht Angst zu machen.

Nachdem er einigen von ihnen abends Hänsel und Gretel vor dem einschlafen erzählt hat, erwachte er am nächsten morgen nicht allein in seinem Bett. Die Gruppe lag um ihn herum. Er mußte ihnen mehrere Tage wieder und wieder versichern, dass er sie niemals aussetzen würde. Wenigstens
 

„Ich denke, dass es noch zu früh ist um nach draußen zu gehen.“ sie klang besorgt. Er antwortete: „Ich gehe nur ein wenig an die frische Luft. Außer uns ist noch niemand wach.“ „Darum geht es nicht. Ich denke dir geht es gut, aber nicht gut genug um herumzulaufen.“ Nun klang seien Stimme gereizt: „Ich muß etwas nach draußen. Sonst drehe ich durch.“

„Schön, du bist alt genug, aber beschwer dich nicht, wenn die Wunden aufreißen.“ Sie war sauer. Nein, sie war besorgt. Wenn die Kammeroutrider ihn sehen würden, kämen sie angelaufen um ihn zu umarmen, das könnte tötlich enden.

Jesse kehrt Heim

Kap2: Jesse Kehrt heim
 

Er genoß die leicht feuchte Morgenluft. Alles schlief noch. Die Sonne malte bunte Farben an den Himmel. Eine Tür öffnete sich. Colt blieb stehen und reib sich die Augen. War er wach? War er wirklich wach?

„Warum bist du schon wach?“ wurde er gefragt. „Warum bist du hier?“ fragte Cot zurück.

„Meine Familie lebt hier?“ rechtfertigte sich Colts Gegenüber. Du hast Familie? Wollte Colt sagen, fragte statt dessen wer von denen hier es sei. „Alle.“

Nun war Colt endgültig baff. „Dann war das damals vor den Phantomkammern keine Show?“

„Hast du das wirklich gedacht?“ Auf diese Frage nickte Colt. Er wußte nicht wieso, aber er war froh, dass Jesse lebte.

Es ging ihm dabei nicht um die Outrider hier, die ihn verehrten und liebten.

Colt trat auf Jesse zu. Er mußte ihn berühren um sicher zu gehen, dass Jesse echt war.

Eine Frau trat aus dem Gebäude. „Wehe du tust ihm etwas!“ Wurde er bedroht. Die Frau richtete doch tatsächlich eine Waffe auf ihn.

„Mach dir keine Sorgen, Colt würde mich in meinem jetzigen zustand nicht angreifen. Wenn er gewinnen würde, wäre es mehr eine Schande als ein Sieg.“ Colt haßte dieses selbstsichere Lächeln aber Jesse hatte recht. „Nun nimm die Waffe runter. Ich hasse es wenn eine Waffe auf mich zeigt.“ Die Frau nahm sofort die Waffe runter. Colt fand es bemerkenswert, das Jesse von der Waffe wußte. „Woher“ Jesse unterbrach ihn: „Ich kenne sie.“

„Ist sie deine Freundin?“ Colts stimme zitterte leicht bei dieser Frage. Warum sollte es ihn stören? Lag es daran, dass die Frau Colt an seine Mutter erinnerte?

„Kommt rein, bei dem Lärm wachen die anderen auf.“ zischte die Frau und riß Colt aus seinen Gedanken.

Im Innern des Gebäudes drängte die Outriderin Jesse ins Bett. Colt lächelte, ja eindeutig wie seine Mutter. Wenn sie Jesses Freundin war, dann konnte Jesse ihm leid tun.

„Auch wenn sie mir nicht glauben,“ wollte Colt die Frau beruhigen: „ich habe kein Interesse mehr daran Jesse zu besiegen.“

„Schade.“ Es war Jesse der geantwortet hatte. „Ich möchte dir immer noch beweisen, dass ich der bessere von uns beiden bin.“

„Bist du nicht.“ stellte Colt klar.

„Dann laß uns gegeneinander kämpfen.“ forderte Jesse.

„Aber nicht jetzt, erst wenn du wieder richtig gesund bist.“ mahnte die Frau.

„Wenn du die heiratest, meckert sie dich zu Tode.“ flüsterte Colt laut genug, dass auch sie ihn verstehen konnte.

Jesse grinste erheitert. „Sag mal, Colt, ich möchte mehr über die Unterschiede wissen die der Outrider, der dich aufgenommen hat erwähnte.

Colt erzählte Jesse wie die Situationen vom KOK dargestellt wurden.

„Dann hat also nicht nur Nemesis gegen sein Volk gearbeitet.“

„Ich würde sagen, das das KOK gegen den Frieden gearbeitet hat, nicht wie Nemesis gegen das Volk.“

„Wie blöd bist du Colt? Seit wann ist Krieg für das Volk gut?“

„Stimmt, so gesehen.“ mußte Colt gestehen.

„Der den du immer alterchen nennst, hat mich nach Leremie ausgefragt, wie seid ihr darauf gekommen?“

„Weil ihr damals auch so getan habt, als würdet ihr friedlich mit uns leben wollen.“

„Wir wollten. Ich hatte den Auftrag dafür zu sorgen, dass solltet ihr uns wieder grundlos angreifen, wir unsere Leute beschützen können. Zuerst habe ich geglaubt, das ihr zuerst angegriffen habt.“

*Zuerst? Wir zuerst angegriffen, dass ich nicht lache.* dachte Colt, hörte aber weiter zu.

„Zumindest bis ich zufällig mitbekommen habe, dass ein einziger einen Anderen Auftrag hatte. Ich habe den Funkspruch mitgehört. Er sollte die Stadt mit den Waffen zerstören, die ich zum Schutz unserer Leute bauen ließ.“

Die Erklärung klang für Colt einleuchtend.

Jesse fuhr fort: „Damals verstand ich auch, warum immer ein Idiot meine Pläne durch irgendwelche Dummheiten zu Nichte machte. Fortan verfolgte ich nur noch zwei Pläne. Nemesis Vertrauen gewinnen um mehr Macht und die Möglichkeit ihn vernichten zu können bekommen. Einen friedlichen Planeten für mein Volk zu finden und alles vorzubereiten, dass sie ihn besiedeln können.“

Colt begann zu verstehen: „Deshalb habt ihr die Frachter zu den Kolonien überfallen? Nicht um uns eins auszuwischen?“

„Du bist ja doch nicht so dumm wie du immer tust.“ neckte Jesse Colt.

„Sei froh, dass du krank bist, sonst würde ich dir eine reinhauen.“ drohte Colt.

„wenn du es schaffen würdest.“ Jesse lächelte. Nicht so arrogant wie sonst, glücklich.

Die Frau ging zur Tür: „Du hast ja grade jemanden, der dich betreuen kann, ich gehe draußen nach dem rechten schauen und mich ein wenig mehr um meine Gruppe zu kümmern.“

„Das bedeutet sie vertraut mir.“ stellte Colt fest.

Jesse nickte: „Sieht so aus.“

Nach einer Weile des Schweigens begann Colt von neuem das Gespräch. Er hatte darüber nachgedacht, wie die Regierungen weshalb auch immer gegen alles vorgegangen waren. Das KOK nicht so sehr wie Nemesis, aber auch genug um nicht als unschuldig für den Tod Tausender verantwortlich zu sein. Was wirklich stimmet und was nicht würde er wohl nie erfahren. „Wir müssen vorbereitet sein, wenn in spätestens ein paar Jahren das KOK ihr Territorium hierher ausbreitet.“

„Keine Sorge, das dauert etwa drei Jahrzehnte.“ antwortete Jesse.

Colt schüttelte den Kopf: „Nicht wenn sie wie geplant Ramrod und die anderen Maverikeinheiten zu einer Erkundungseinheit umbauen.“

„Gut zu wissen.“ Jesse dachte kurz über etwas nach. Das sah Colt ihm an. Er bat ihn zum alten zu gehen und ihm von der Sache mit Ramrod zu erzählen, damit die anderen es auch erfahren. In zwanzig oder dreißig Jahren hätten sie die Kammeroutrider auf ersten oder erneuten Kontakt mit Menschen vorbereiten können, in Zehn oder weniger würde das nicht klappen.

Colt ging. Er fragte sich warum er auf Jesse hörte. Wahrscheinlich weil es wichtig war.

„Ey Alterchen!“ rief er durch den Raum: „Ich muß dir was unter vier Lauscherchen sagen.“

Der alte meine das er nicht könne. „OK, aber wenn hinterher ein Tumult bei der Trulla nahe vom Fluß ausbricht, nicht meine Schuld.“ „Bitte mach es so kurz wie möglich.“ bat der Mann während er mit Colt in einen Nebenraum ging. Colt sagte, dass Jesse wollte dass er ihm folgendes erzählt.“

Nun war der alte Outrider doch froh, sich Zeit genommen zu haben. Den Streß der ausbrach, bekamen sogar die Kammeroutrider mit. Sie ahnten, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie waren ruhiger, sehr viel ruhiger.

„Sind alle so merkwürdig, weil Jesse tot ist?“ fragte einer von Colts „kleinen Brüdern“.

„Jesse ist nicht tot.“ beruhigte ihn Colt.

„Ehrlich?“

„Ganz ehrlich.“

„Warum sind dann alle so?“ fragte ein anderer.

„Weil wir früher besuch bekommen als wir dachten. Du siehst doch wie unordentlich noch alles ist.“

„Ist das schlimm?“

„Das macht einen schlechten Eindruck, wir wollen dem Besuch doch zeigen wie toll wir sind.“

„Wenn wir mehr helfen?“ fragte ein Outrider der hinzugekommen war.

„Wir schaffen das schon. Was immer auch geschieht, euch tut keiner etwas.“

Colt überlegte ob er den anderen vorschlagen sollte, zur Not zu behaupten, sie seien seine Gefangenen, auch wenn das Albern klang. Vielleicht konnte Jesse ihnen sagen, dass es hier ungefährlich war auf Menschen zu treffen, weil dies hier ein massiver natürlich entstandener Planet war? Colt würde erst einmal abwarten, worauf die Outrider kahmen.

Abends ging er zu Jesse. „Weißt du Trulla.“ „Mein Name ist Andarin.“ fauchte sie. Colt lächelte: „Aber du wußtest, dass ich dich meinte. Also gut Andarin. Ich denke es wäre besser wenn Jesse sich zeigen würde. Die kleinen würden sich sicher fühlen und sie glauben ihm alles. Die drehen fast durch weil die Verantwortlichen so komisch drauf sind. Wenn wir es ihnen vorher erklären, dann fallen sie ihm auch nicht um den Hals.

Während sie schweigend über Colts Worte nachdachte fragte Jesse: „Warum fragst du eigentlich nicht mich nach meiner Meinung?“

„Ich weiß ja nicht ob sie deine Mutter ist oder sich nur so aufführt. Aber durch meine Mutter weiß ich, dass wenn du ja und sie nein sagt, das nein überwiegt. Die Frau kennt dich.“
 

Colt hatte Recht. Diese Frau hat Jesse damals ausgebildet. Vielleicht stammt er sogar von ihrer Genetik ab, denn die meisten Outrider wurden in Phantomkammern gezüchtet die wenigsten wurden auf natürliche Weise geboren und kaum einer wuchs außerhalb einer solchen Kammer auf.

Sie fühlte sich noch immer für ihn verantwortlich.

"Also gut." stimmte sie zu: "Sollte ihm etwas zustoßen, mache ich dich dafür verantwortlich."

"Mit anderen Worten," sagte Colt übertrieben gelangweilt: "ich bin sein Kindermädchen."

"Macht euch nur lustig." kommentierte Jesse.

Andarin ging zu den anderen Outridern. In ihrer Begleitung befand sich Colt. Sie war ziemlich genervt. Dabei hatte Colt nicht ein Wort mit ihr geredet. Sie haßte die Menschen.

"Ich werde reden." befahl sie. "Ich denke nicht, dass das so gut ist. Laß das Alterchen reden, wenn du es mir nicht zutraust." Erbost über diese Antwort fauchte sie Colt an: "Was bildest du dir ein! Ich arbeite schon Jahrzehnte mit diesen Outridern. Ich weiß wie ich mit ihnen umgehen muß."

Sie wurde von Colt fixiert: "Du weißt wie du ihnen Angst machst." Sein freches Grinsen machte sie noch wütender als Colts Worte: "Hast aber keinen blaßen Schimmer, wie du ihnen etwas klar machen kannst."

"Wenn du es besser kannst," schrie sie: "übernimm du die Aufgabe."

"Gerne." Colt ging voraus. Nach wenigen Schritten drehte er sich zurück: "Im übrigen, das Temperament hat Jesse eindeutig nicht von dir." Andarin bereute ihre Waffe nicht dabei zu haben. Ein Schuß und dieses Ärgernis wäre beseitigt.

Sie folgte ihm und beobachtete das Geschehen.

Melsa, der alte Outrider trat zu ihr. "Stimmt es, was Colt erzählt?" "Dass Jesse mit den anderen reden möchte, ja." gab sie zu Antwort.

Andarin folgte Colt, der zuerst zu seiner Gruppe ging.

Die Kammeroutrider hingen sogleich wie Kletten an ihm. *Lästig.* dachte sie. Diese Abscheu sah ihr Colt scheinbar an. "Was hast du gegen kleine Brüder?" "Sie sind nutzlos." antwortete sie spontan. "Nun erfüll deinen Auftrag." forderte sie.
 

"Ihr wißt doch wie weh es tut wenn ihr hinfallt." Colt wartete etwas. Nach und nach gaben alle auf verschiedene Weise ein Ja zu erkennen.

"Ihr wißt auch wie schnell etwas kaputt geht, wenn ihr damit spielt?"

Nun stellte sich heraus, dass die kleinen wieder mal etwas angestellt hatten. Statt nicken oder `Ja´ folgte: "Es war keine Absicht." "Das war seine Idee." "Du hast es gemacht." "Aber nicht allein."

Colt unterbrach die Gruppe. Es stellte sich heraus, dass sie beim fangen spielen etwas umgeworfen und beim aufstellen kaputt gemacht haben.

Auf Andarins Kommentar, dass sie die Gruppe am liebsten zurück in die Phantomkammern stecken würde, wurde Colt laut: "Erstens kommt keiner in eine Phantomkammer und zweitens könnten sie dann auch nichts lernen."

Er fragte sich, wie sie mit Jesse zurecht kommen konnte. Ob er schon immer so grimmig war. Vielleicht würde er ihn irgendwann fragen.

Die Kammeroutrider versteckten sich hinter Colt. Er drückte sie und versicherte nocheinmal, dass niemand in eine Phantomkammer kommen wird.

"Dass ihr niemandem gesagt habt, dass ihr etwas angestellt habt ist Nicht gut. Ihr wißt genau, dass ihr nicht bei den nicht fertigen Häusern spielen sollt."

Rechtfertigungen folgten. "Das ist egal. Wenn ihr nicht hören könnt, kann ich euch auch nichts tolles zeigen. Da geht sehr schnell kaputt."

Neugierig gemacht fragte die Gruppe was es ist und das sie es sehen wollen. Sie würden sich auch gut benehmen und nichts anfassen.

Colt ließ sie noch etwas bitten und versprechen bis er ihnen sagt, dass er ihnen vertraue und ihnen heut abend etwas ganz besonders tolles zeigt. Wenn sie sich benehmen.
 

Auf dem Weg zur dritten Gruppe bemerkte Colt, dass Andarin sehr still geworden war.

Er fragte sie danach was los sei. Zu seiner doppelten Überraschung antwortete sie ihm, dass ihr das erste mal aufgefallen war, dass die Kammer- outrider sich wie Kinder aufführen und nicht einfach nur zu dämlich seien.

Colt ergriff die Gelegenheit zu fragen, wie es bei Jesse war.
 

Andarin erzählte, dass Jesse in einer Kammer aufgewachsen war. Er war ihr dennoch sympathisch, da er nicht so anhänglich und laut war. Jesse war damals still fast lustlos. Sie lächelte leicht während sie erzählte, dass sie Jesse zu jeder Tätigkeit auffordern mußte. Es war nervig, jedoch weniger nervig als die, die immer alles anfassen und ausprobieren wollten. Sie konnte Jesse stunden unbeobachtet lassen und hinterher war alles unbeschädigt.

Sie betonte mehrere Male, direkt und indirekt, dass es Jesse nicht anzumerken ist, dass er fast sein gesamtes Leben in einer der Phantomkamme n verbracht hatte.

"Mein Jesse hat alles so schnell wie möglich erledigt um hinterher seine Ruhe zu haben. Dieses Ziel verringerte auch seine Fehlerquote."

Dass sie Jesse ihren Jesse genannt hatte, fiel ihr nur auf, weil dieser Fleischling `Mein Jesse´ in besonders betonender Stimmlage wiederholte.

Sie ignorierte Colts Einwurf und fügte hinzu, dass sie nicht verwundert war, als sie erfuhr, dass Jesse zu den Ranghöchsten gehörte. "Jesse wollte schon immer nichts außer Ruhe. Doch wenn er gezwungen ist, dann will er alles. Jesse hätte sich sicher gefreut wenn er in die Phantomkammer zurück gedurft hätte. Aber er ist zu stolz um absichtlich Fehler zu begehen."
 

Colt glaubte kaum, dass diese Frau so gesprächig sein konnte. Er lächelte als er erkannte, dass sie mit ihm angab.

Die Letzte Gruppe konnte Colt und Andarin gleich begleiten.

Alle anderen Outrider warteten bereits.

Vor ihrem Haus ermahnte Colt die Masse noch einmal: "Denkt daran, dass ihr nur schaut, nicht anfaßt."

Andarin wurde bleich, Colt mußte lachen als ein lautes "Achja." aus der Masse erklang.

Colt ging ins Haus.
 

"Geht es allein oder brauchst du Hilfe?" fragte er Jesse, der eindeutig Probleme hatte aufzustehen.

"Von dir sicher nicht." giftete er Colt an. Colts Arroganz nervte ihn. Colts Worte: "Meine kleinen Brüder und ihre Freunde werden dir nicht weh tun. Versprochen." die ihn beruhigen sollten faßte Jesse als Spott auf. Er wollte ihn anschreien als ihm etwas wichtigeres einfiel. "Warum nennst du sie deine Brüder. Du bist ein Fleischling." fragte er.

Colt antwortete: "Sie sind mir ans Herz gewachsen. Wie sollte ich sie sonst nennen?"

Jesse fand Colt seltsamer als je zuvor.

Er ließ das Thema beruhen. Fleischlinge waren seltsam wenn es um genetische Abkömmlinge ging.
 

Sie traten heraus.

Die aufgeregte Masse verstummte schlagartig.

"Jesse?" rief jemand: "Jesse lebt!" Die Masse geriet in Aufregung.

Jesse mußte sich eingestehen, dass er etwas Angst bekam, als der Großteil auf ihn zustürmte. "Nicht kaputtmachen!" erinnerte Colt.

Nicht anfassen war sinnlos. Sie mußten sich vergewissern, dass das was sie sahen echt war.

"Ganz vorsichtig. Jesse hat ein schlimmes Aua." Colt folge leistend , fassten sie ganz vorsichtig an. "Du kannst gut mit ihnen umgehen." lobte Jesse Colt.

Sie riefen sich auch gegenseitig zur Ordnung. "Nicht drängeln, sonst machst du Jesse kaputt."
 

Colt beobachtete die erfahrenen Outrider. Sie fragten sich, warum ihnen niemand etwas erzählt hatte.

Sie machten dem altenn Vorwürfe, dass er den Fleischling auf den Planeten geholt hat, obwohl er wußte, dass Jesse hier war. Das Alterchen erklärte souverän, dass er erst hinterher davon erfahren hatte.

Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, sprach Jesse zu den versammelten: "Einige von euch werden sicher schon mitbekommen haben, dass die Fleischlinge vom KOK innerhalb des nächsten Jahrzehntes hier eintreffen werden."

Viele der Kammeroutrider fingen an zu weinen oder wollten weg, sich verstecken. "Toll gemacht." zischte Colt Jesse an, welcher verwirrt und ein wenig unsicher das Geschehen betrachtete. "Hey, hört Jesse doch bis zum Ende zu. Es gibt keinen Grund Angst zu haben. Wir waren zuerst hier." Hatte er eben wir gesagt? Colt war sich unsicher.

"Stimmt das Jesse?" fragten mehrere Stimmen.

Jesse antwortete:"Ja, es stimmt. Ihr braucht euch nicht zu fürchten. Außerdem kommen zuerst immer Forscher, die sind Pazifisten."

"Hassen den Krieg." erklärte Colt, bevor die Frage aufkam: "Nun müßt ihr aber schlafen gehen. Jesse braucht Ruhe um gesund zu werden."

Die Kammeroutrider spornten sich gegenseitig an schnell ins Bett zu kommen.

Die anderen Outrider traten auf Jesse zu: "Warum hast du uns nichts von deiner Rückkehr erzählt."

"Ich hielt es nicht für wichtig." antwortete Jesse.

"Lügner!" rief Colt. Er wurde von Andarin unterbrochen: "Wie hätte er? Der Junge war halb tot als er bei mir ankam."

"Also hast du es zu verantworten?" fragte der Sprecher der Gruppe.

"Nein. Sie hat nur meinen Befehlen gehorcht." verteidigte Jesse seine Ausbilderin.

"Sagt ihnen doch endlich die Wahrheit." stoppte Colt das hin und her.

"Wahrheit?" fragte einer der Outrider.

"Das war die Wahrheit." protestierte Jesse.

"Sicher." spottete Colt. "Euer Jesse hier." fuhr er fort und ignorierte dabei Andarins Geste, dass Colt still sein sollte: "wollte einfach nicht, dass ihr euch erst freut und ihn dann sterben sehen müßt."

Jesse wurde rot. Colt freute sich das er eins und eins richtig zusammengezählt hatte.

"Er ist immer noch nicht über den Berg." betonte Andarin. "Du übertreibst." sprach Jesse sanft.

"Tu ich nicht!" beharrte sie.

"Sie ist eben besorgt wie eine Mutter." flüsterte er Jesse zu. "Wie wäre es mit einer halben Stunde frischer Luft. Allein." forderte Jesse. "Allein?" Andarin war entsetzt.

"Keine Angst, ich passe auf ihn auf. Wir haben eh noch ein paar Dinge zu besprechen. Allein." warf Colt in die Diskusion. "Gut, aber wenn ihm etwas geschieht," Colt unterbrach sie: "Ich weiß, ich weiß. Dann reißt du mir die Haut fetzenweise ab und brichst mir jeden Knochen zweimal."

Andarins Blick verriet ihm nicht nur dass er recht hatte, sondern auch, dass sie sich fragte, woher er das weiß.

Das würde sie nicht verstehen. Sie hatte zwar den Instinkt einer Mutter, mehr wußte sie nicht darüber.
 

Colt und Jesse gingen langsam nebeneinander aus dem entstehenden Dorf zu einer Klippe. Sie blickten auf die untergehende Sonne.

"Nettes Plätzchen." äußerte sich Jesse: „Was hast du vor, mich runterstoßen?"

"Du wirst lachen, genau das wollte ich dich auch grade fragen." antwortete Colt."Ich bin dir nachgegangen. Du kennst dich hier besser aus und weißt wo es ruhig ist." Colt schüttelte den Kopf: "Nein. Es ist dein erster Spaziergang seit langem ich habe dich nur begleitet."

"So war das also." Diesen Worten Jesses antwortete Colt nicht.

Die Sonne schickte ihre letzten Strahlen. "Weißt du Colt, wenn es mir besser geht, können wir endlich klären, dass ich der Bessere von uns beiden bin, ohne dass sich jemand einmischt. Mann gegen Mann."

"Wer sagt dass du besser bist?" nahm Colt die Herausforderung an.

"Ich bin ein Outrider. Wir sind besser als ihr Fleischlinge."

"Wir werden sehen." Die Männer blickten sich in die Augen und nickten.

Der Nachthimmel erstrahlte im selben Moment. Sie blickten in die Ferne. Jesse verstand nicht warum aber er hatte bemerkt, dass Colt Gefühle für die Kammeroutrider entwickelt hatte. Das Warum war auch nicht wirklich wichtig. Wichtig war, dass Jesse sich sicher sein konnte, dass Colt alles für seine Leute geben würde. Auch gegen das KOK kämpfen. "Sollen sie nur kommen wann sie wollen, wir werden bereit sein."

"Keine Sorge. Wir beschützen sie."

heiße Nächte aka Sahnehäubchen

Kap3: Sahnehäubchen a.k. heiße Nächte
 

"Gemeinsam."

Ihre Hände berührten sich, hielten einander fest. Hand in Hand standen sie da. Unter ihnen tief im Abgrund das Meer, über ihnen die unendlich weiten Sterne.

Jesse zog Colt näher zu sich heran. Wortlos gab er ihm zu verstehen, dass dies sein Planet war. Sein Planet mit seinen Regeln.
 

Colt fühlte den leichten zug, der ihn näher an Jesse heran brachte. Diese überlegene Gestik, die Jesse immer zu Schau stellte, diesen Ausdruck, den er Jesse ausprügeln wollte, starrte in ihn hinein. Der Bick durchdrang ihn.

*Was hast du vor Jesse?* fragte er sich.

Erneut zeigte leichter Druck, was Jesse begehrte. Colt ließ sich vor ihm auf die Knie drücken. Immernoch seine Hand haltend.
 

Jesse verspürte das Verlangen Colt bereits heute zu zeigen, dass er der Bessere war. Dass er die Befehle gab. Er drückte Colt in Richtung Boden. Zufrieden sah er, dass Colt vor ihm nieder sank, direkt auf die Knie.

Ihr Hände hielten einander ohne unterlaß. Mit der anderen strich er über Colts Gesicht. Der Kopf mit den braunen Augen beugte sich zu Seite. Er drückte sich in die Hand des Mannes, der sich als Herr fühlte.
 

Colt spürte eine weiche, kühle Hand, die über seine Wange glitt. Er wollte nicht, dass diese Berührung endet. So drückte er seinen Kopf gegen die Kühle, das Weiche, gegen das Begehrte.

Die Hand blieb nicht dort wo Colt sie sich wünschte. Voller trauer darüber und verlangen nach ihr, hielt er erwartungsvoll inne.
 

Colt bebte unter seiner Hand. Jesse liebte dieses Gefühl von Macht.

Langsam öffnete er Colts Bluse. Er streifte den Stoff von seinen Schultern. Colt näherte sich ihm.
 

Die kühle Nachtluft umhüllte Colts Körper. Mehr und mehr, je weiter sich sein Hemd richtung Boden bewegte. Erwartungsvoll beugte er sich näher zu Jesse. Jesses kalte Hand, die Colt im Vergleich zur Nachtluft warm erschien, strif über seinen Rücken.

Colt vergrößerte den Abstand seiner Knie und preßte sich auf den Boden.
 

Jesse spürte wie Colt zu schwitzen begann und noch ein wenig tiefer sank. Er umkrallte seine Hand, forde te, dass er nicht von ihm lassen sollte. Jesse grinste zufrieden.

Er hatte Colt in der Hand. Er hatte ihn dort wo e ihn schon immer haben wollte. Wie weit würde er gehen können? Würde Colt wirklich aufbegehren? Jesse forderte es heraus.

Mit immer stärkerem Druck, ließ er Colt seinen Schuh spüren. Dort, wo es ihm am meisten schmerzen konnte.
 

Colt spürte, wie sich etwas zwischen ihm und den Boden schob. Er erhob sich nicht. Die Hand, welche auf seiner Schulter lag, hieß ihm dies.

Der Druck wurde Schmerz. Dem Schmerz folgte auf eigene Weise Erlösung, die auch eine Qual war. Das Verlangen, welches nun Colts Körper aufbeben ließ, wurde durch die Berührung nicht gestillt. Die Schweißperlen rollten teilweise hinab. Durfte er sich Jesse weiter nähern?
 

Colt blieb am Boden. Jesse beobachtete wie der im Mondlicht glänzende Schweiß von Colt abperlte.

Wenn er weiterhin in dieser Position verweilen würde, könnte Colt im Verlangen versinken und er würde die Kontrolle verlieren.

Jesse zog an Colts Arm, er wies ihm, dass er aufstehen sollte.
 

Colt wollte Jesses Hand loslassen, ihn umschlingen, ihn in seine Arme ziehen.

Jesse hob seinen Arm. So als würde die Zugkraft dessen Kraft genügen, erhob sich Colt. Er blickt auf, sah in Jesses Augen. Er wollte ihm nahe sein. Ihn umschlingen. Die leichte Andeutung eines Gegendruckes genügte um ihn daran zu hindern. Flehend näherte er sich Jesse. Langsam Stück für Stück.
 

Jesse genoß die Kontrolle über Colt. Er erlaubte ihm nach einiger Zeit, die Nähe die sich Colt wünschte. Teilweise. Er ließ zu, dass Colt seinen Hals küßte, seine Schultern mit seinem Kopf berühren durfte. Eine Umarmung hingegen untersagte er ihm. Stück für stück drängte er Colt zurück auf den Grund. Dorthin, wo seine Position war. Ganz unten.
 

Durch die nicht endende Berührung ihrer Hände wirkte das Szenario von außen wie ein Tanz.
 

Colt flossen Tränen aus den Augen als er endlich Jeses Haut mit seinen Lippen berührte. Freudig legte er seinen Kopf auf Jesses Schulter. Vorsichtig um ihm nicht weh zu tun.

Viel zu früh, drückte Jesse ihn zurück. Nur ein wenig von sich und ganz nach unten.

Colt küßte jede Stelle die er erhaschen konnte. Unten am Boden griff er nach Jesses Fuß. Er hielt sich fest und zog sich ganz nahe an ihn. Übersäte ihn mit Küssen, glitt mit der Zunge über ihn bis Jesse sein Verbot ausdrückte.
 

Colt war voller Leidenschaft. Er konnte sich nicht zurück halten, oder wollte er nicht? Jesse genoß diese Abhängigkeit, die Colt alles machen ließ.

Nicht zu lange gewährte er Colt dessen Wunsch nach Nähe. Er durfte nicht die Kontrolle verlieren, gleich wie verlockend es durch die schöne Situation war.

Er zog an Colts Arm, auf dass er ein klein wenig höher war.

Sie blickten sich in die Augen. Colt drängte gen Boden. Jesse schüttelte den Kopf.

Gehorsam harrte wie ihm geheißen Colt aus.
 

Nach unerträglichen Minuten nicke Jesse ihm zu. Colt näherte sich dem kalten Körper schnell wie eine Schlange der Maus. Er presset seinen Kopf gegen Jesses Knie und seinen eigenen Körper auf den Boden.

Colts Hand strich über Jesses Beine, die Füße, dessen Hintern. Er griff so hoch er reichte und versuchte sich empor zu heben um Jesses Haut berühren zu können während er gleichzeitig auf den Kniehen harrend sein Gewicht zum boden drückte.
 

Jesse lächelte. Colt kannte seine Position. Er versuchte sie icht zu verlassen. Er versuchte dennoch ihn zu erreichen.

"Schließ die Augen." sprach er beinahe flüsternd. Colt gehorchte.
 

Blind tastete Colt über Jesses Körper.

Voller Leidenschaft, die er sich selber verbot. Alles fühlte sich so anders an. Colt atmete tief ein. Wieder und wieder, immer an einer anderen Stelle.

Haut. Colt spürte, dass er an Haut geraten war. Weiche Haut. Viel weicher, als die der Hände. Colt liebkoste sie mit Küssen und streichelte mit den Fingerspitzen über dieses kostbare Stück blanker Haut, drückte seine nackten Schultern dagegen.

Er wollte die Augen öffnen, wagte es nicht, aus Furcht, Jesse würde ihm den direkten Kontakt Verbieten.
 

Colts Augen zuckten. Er kämpfte mit sich selbst. Colt gehorchte. Colt begehrte ihn. Zufrieden über diese Situation gab Jesse wonach Colt so sehr bettelte. Er erlaubte ihm, seinen Körper direkt zu berühren.

Colt regierte weitaus heftiger als Jesse erwartet hatte. Colt schmiegte sich mit allem was er hatte gegen Jesse. Dabei presste und duckte er sich noch weiter nach unten.

Jesse überlegte abzuwarten oder Colt erneut von sich zu stoße.
 

Colt wurde nach hinten gestoßen. Er hörte, dass Jesse sich bewegte. Er drehte sich um, tastete auf allen vieren idie Richtung in die Jesse getreten sein mußte.

Ein Fuß drückte ihn Richtung Boden. Sofort folgte er und hielt auf dem Boden kauernd inne.

Colt zitterte vor Erwartung, Ungeduld und Kälte.

Jesse nahm den Fuß von ihm, trat vor ihn und schob den Fuß unter sein Gesicht. Colt wurde gedeutet höher zu kommen. Nach einigen Zentimetern fühlte er Jesses Hände, die sein Gesicht hielten. Colt fürchtete das was geschehen könnte. Er fühlte etwas auf seine Lippen. Ein Kuß. Einen Kuß, dem die e lösende Umarmung folgte.
 

Jesse liebte es Colt kriechen zu sehen. Er wies ihn noch einmal in seine Position bevor er Colt zu sich befahl. Er nahm dessen Gesicht in die Hände. Er könnte ihm das Genick brechen, ihn schlagen oder verunstalten. Colt würde sich nicht wehren.

Jesse näherte sich diesem Gesicht bis er Colts heißen Atem spürte und küßte dessen Lippen.

Er gab ihm das Signal, dass er gewähren durfte. Colt verstand den Befehl seines neuen Herren und erfüllte sich seine Wünsche.
 

Die Stille der Nacht war für einen Moment durchbrochen worden. Einen Moment, der die Welt für wenige Lebewesen anders aussehen ließ.

Einen Moment, dem ein langsamer Spaziergang in das Dorf folgte.

Der Moment, der den neuen Tag verändert hatte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2012-02-02T10:27:28+00:00 02.02.2012 11:27
Cool. ^^
Mal eine FF in der Colt vorkommt und nicht als Dummerchen und Weiberaufreißer dargestellt wird. ^^
Ich finde du bringst Colt hier auch sehr ja Seriennah rüber, so wie ich mir vorstelle, dass er auch als Charakter gedacht war. ^^
Das Ende ist überraschend, aber irgendwie voll sweet, obwohl ich bei SRatSS ja eigentlich nicht auf Shounen-ai stehe. Aber es war irgendwie süß. ^^


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