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Herzensbande

von

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Erinnerung

Durch die Sonne dieses warmen Sommertages schimmerte sein schwarzes Haar etwas bläulich und ich verspürte irgendwie den Wunsch mit der Hand durch diese Strähnen zu wuscheln.

Aber ich durfte ja nicht.

Mama hatte mir gesagt, dass man fremde Sachen ohne Erlaubnis nicht anfassen durfte. Also begnügte ich mich mit dem Anblick.

So jemanden hatte ich zuvor noch nie gesehen. Er war vielleicht ein Jahr älter als ich, aber er war nicht wie die anderen Kinder, die ich bisher kennen gelernt hatte.

Ruhig, ausgeglichen, traurig. Ja, traurig!

Ich glaube dieses Wort traf den Anblick dieses kleinen Jungen am besten.
 

Ich wusste nicht warum er so alleine an diesem See saß und sein Spiegelbild anstierte.

Ich wusste auch nicht, ob ich das durfte, was ich jetzt vor hatte, trotzdem lief ich zu ihm hin.
 

Wenn Mama wüsste, dass ich mit Fremden rede, würde sie bestimmt böse werden. Sie macht sich immer große Sorgen und meint, ich sei noch zu klein um alleine herumzulaufen. Besonders in einer fremden Stadt.

Aber Papa schaffte es immer Mama zu überzeugen. Darum durfte ich jetzt auch alleine etwas durch das Dorf laufen.
 

„Lauf nur nicht zu weit weg“, hatte Mama gesagt. „ Und rede nicht mit Fremden!“.

Das hatte ich bisher auch nie gemacht, aber was ist wenn ich nicht mit diesem Jungen rede, sondern ihn einfach nur ansehe? Davon hatte sie nichts gesagt!

Also lief ich zum Steg und setzte mich direkt neben dem schwarzhaarigen Jungen.
 

Er schreckte kurz auf, schaute mich dann aber direkt an. Seine tiefschwarzen Augen faszinierten mich sogar mehr als seine Haare. Ich war wie gebannt von ihnen und musste lächeln.
 

Mein Gegenüber sah mich komisch an, legte sogar den Kopf etwas schief, sodass ihm ein paar lange Strähnen ins Gesicht fielen. Das brachte mich sogar zum Grinsen.
 

Aber was jetzt? Ich konnte zwar ewig sitzen und ihn ansehen, aber langsam wurde das auch langweilig.

Außerdem schaute mich der Junge immer komischer an, als wäre ich das seltsamste, was er je gesehen hatte.

Vielleicht könnten wir ja etwas spielen? Aber was?

Fragen konnte ich den Schwarzhaarigen nicht. Ich durfte ja mit Fremden nicht sprechen.

Lange überlegte ich, bis mir etwas einfiel.
 

Schnell sprang ich auf und bedeutete ihm mit wildem Armgefuchtel auch aufzustehen. Der Junge schaute mich aber nur verwirrt an und regte sich nicht.

Also nahm ich ihn bei den Händen und zog ihn auf die Beine. Das verwirrte ihn wohl noch mehr, denn er zog seine Augenbrauen tief runter und schaute mich irritiert an.
 

Das störte mich nicht. Ich zog ihn vom Steg ans Ufer und bedeutete ihm wegzulaufen.

Das schien er nicht zu verstehen. Also stupste ich an am Arm und lief stattdessen weg.

Nach ein paar Metern drehte ich mich um. Er stand noch am selben Platz. Also fuchtelte ich wieder mit den Armen und deutete ihm mir zu folgen.

Nach kurzem Warten, schlich sich plötzlich ein kleines Lächeln auf seine Lippen und er rannte los.

Ich hatte gar nicht die Zeit zu reagieren, da hatte er mich schon eingeholt und mich erwischt.
 

Ich grinste nur und rannte ihm hinterher, während er weglief. So spielten wir eine ganze Weile lang Fangen bis wir beide völlig außer Atem nebeneinander im Sand saßen.
 

Plötzlich fing der Junge neben mir an etwas zu lachen und hielt sich dabei die Hand vor den Mund.

Sollte ihn keiner beim Lachen sehen? Komisch.

Trotzdem musste ich mit lachen und konnte gar nicht mehr aufhören, bis mein Bauch wehtat. Dann lag ich im Sand ausgestreckt und sah mir die Wolken an.
 

Eine sah aus wie eine Blume.
 

Die andere sah aus wie ein Stück Kuchen.
 

Wieder eine andere sah aus wie ein Kaninchen.
 

Ich grinste vor mich hin und stellte bald fest, dass mich der Schwarzhaarige die ganze Zeit über ansah. Ich zeigte in den Himmel und grinste. Er sah kurz nach oben, schaute dann aber mit gerunzelter Stirn wieder zu mir runter.

Hatte er die schönen Wolken nicht gesehen?
 

Da setzte ich mich auf und fand in meiner Reichweite eine kleine Blume. Ich zupfte sie ab, zeigte sie dem Schwarzhaargen und deutete dann in den Himmel. Kurz schaute er mich noch verwirrt an, schien aber dann zu verstehen und lächelte in den Himmel.
 

So lagen wir dann auch eine Weile da und suchten lustige Figuren in den Wolken. Lachten manchmal auf, wenn wir eine fanden, die wie ein alter Mann aussah, der ein kleines Kind verscheucht oder eine Katze, die einen Hund jagt.

Irgendwann wurde auch das etwas langweilig und ich überlegte mir, was man noch machen könnte. Dann hatte ich die Idee.
 

Ich sprang wieder schnell auf die Beine und suchte eifrig im Sand nach schönen Steinen. Der Schwarzhaarige setzte sich auf und beobachtete mich eine Weile. Als ich dann einen schönen flachen Stein gefunden hatte, stellte ich mich breitbeinig vor das Wasser und schleuderte ihn wie es mir Papa gezeigt hatte auf das Wasser.
 

Er machte ganze 2 Hüpfer bevor er im Wasser verschwand. Freudig sprang ich in die Luft und drehte mich zum Jungen um, der mich etwas fasziniert ansah.

Da hielt ich ihm die Hand mit den anderen Steinen hin. Kurz sah er unschlüssig drauf, bis er auch einen davon nahm und sich dann zu mir ans Wasser stellte. Er stellte sich in die gleiche Stellung wie ich zuvor und schleuderte den Stein ins Wasser. Dieser machte nur einen Hüpfer und verschwand dann sofort.
 

Der Schwarzhaarige sah etwas geknickt drein, ich aber klatschte in die Hände und lächelte ihn an. Ich habe lange gebraucht um Steine auf dem Wasser hüpfen zu lassen und Papa hatte mich immer wieder korrigiert. Hat manchmal sogar gelacht als ich mich einmal versehentlich mit ins Wasser geworfen habe oder der Stein mit einem komischen „Plop“ sofort unter gegangen ist. Ich war dann oft böse wegen Papas Lachen, musste aber bald auch selber lachen. Mama sagt immer ich habe das gleiche ansteckende Lachen wie Papa. Aber auch seinen Dickkopf. Darum habe ich nie aufgegeben bis ich es konnte.
 

Jetzt drückte ich dem Schwarzhaarigen einen weiteren Stein in die Hand und stellte mich selber mit einem weiteren in die Grundstellung. Er machte mich nach und seiner sprang dieses mal zwei mal.

Meiner versank aber mit einem „Plop“.
 

Da guckte ich nun blöd, als der Schwarzhaarige meinen Gesichtsausdruck sah und anfing zu lachen.
 

Es war ein schönes Lachen. Da fing auch ich wieder an. So haben wir dann Steine-Hüpfen gespielt, bis uns die Steine ausgingen und wir nach neuen suchen mussten.
 

Plötzlich fand ich einen, der aussah wie ein Herz. Es war halb im Sand begraben gewesen. Ich machte es sauber und lief sofort zum Schwarzhaarigen, der es sich auch genauer ansah.

Dann hatte ich wieder eine Idee.
 

Ich nahm ihm den Stein ab und suchte nach einem großen spitzen Stein und einem guten Platz. Da legte ich das Herz hin und haute dann so fest ich konnte mit dem anderen drauf. Es machte einmal laut „Krak“ und schon war der Stein genau in der Mitte in 2 Hälften zerbrochen.
 

Ich nahm beide Stücke und lief wieder zum Schwarzhaarigen, der mich irritiert ansah. Ich hob beide Teile aneinander, damit er sehen konnte, was ich gemacht hatte und hielt ihm dann eine Hälfte hin.

Er legte zuerst den Kopf etwas schief, nahm dann aber den Stein aus meiner Hand und betrachtete ihn genauer.
 

Plötzlich sah er mich lächelt an und schloss die Hand um das kleine Bruchstück. Ich tat es ihm nach und grinste ihn an.
 

Auf einmal hörte ich die Stimme meiner Mama. Sie rief nach mir.

Da schaute ich zur Sonne und stellte fest, dass es bald schon dunkel wurde.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass es schon so spät war. Traurig schaute ich meinen neuen Spielkameraden an. Dieser schien auch etwas traurig zu sein.
 

Ich hätte ihm gerne gesagt, dass wir morgen wieder spielen können, aber meine Mama und mein Papa haben hier nur einen alten Freund besucht und wir würden heute schon wieder weiter fahren. Darum schaute ich noch trauriger kurz auf den Boden bis ich die kleine Herzhälfte in meiner Hand spürte.

Da lächelte ich meinen Gegenüber wieder an und stupste ihn kurz am Arm an. Er schaute mich überrascht an, bis ich ihm grinsend winkte und den Stein hoch hielt.
 

Kurz schaute er mich noch stumm an, dann lächelte er leicht und hielt mir seinen kleinen Finger hin.
 

//Versprich mir, dass wir bald wieder miteinander spielen können, ja?//
 

So hörte sich das für mich an, auch wenn er kein Wort sagte.
 

Da grinste ich ihn nur noch mehr an und gab ihm auch meinen kleinen Finger.
 

//Indianerehrenwort! Ich vergesse dich nicht!//

So hatte ich es sagen wollen, aber der Schwarzhaarige schien mich bereits ohne Worte zu verstehen.
 

Da hörte ich wieder meine Mama nach mir rufen. Ich grinste ihn noch mal an und drückte seine Hand kurz, bevor ich ihm winkte und lächelnd zu meiner Mama lief.
 

Ich merkte nicht wie der Schwarzhaarige mir noch kurz hinter hersah und dann die kleine Herzhälfte in seiner Faust an sich drückte.

Wiederkehr

//Versprich mir, dass wir bald wieder miteinander spielen können, ja?//

// Indianerehrenwort! Ich vergesse dich nicht~~~ ………………………//
 

Langsam öffnete ich wieder meine Augen. War ich eingeschlafen? Panisch guckte ich aus dem Fenster. Habe ich meine Station etwa verpasst?
 

Gerade fuhr der Bus an der Haltestelle „Hinoe-Gakure“ vorbei. Gut. Meine Station kam noch. Noch mal Glück gehabt. Seufzend lehnte ich mich in meinen Sitz zurück. Ich hatte diesen Traum schon lange nicht mehr. Liegt vielleicht daran, dass ich beim Packen über diesen Stein gestolpert bin.

Natürlich hatte ich ihn eingepackt, aber das Gegenstück dazu konnte ich wohl vergessen. Der Junge von damals lebte in Konoha-Gakure. Meiner Haltestelle. Aber ihn nach all den Jahren wieder zu sehen, war wohl eher unwahrscheinlich. Der war bestimmt schon weggezogen. Nach 10 Jahren konnte man das zumindest erwarten. In so einer Zeitspanne konnte vieles passiert sein. Ich wusste, dass es bei mir so war.
 

Müde gähnte ich ausgiebig und kratzte mich am Kopf. Brachte dadurch meine störrischen blonden Haare wohl noch mehr durcheinander als sie so schon waren.

Erstaunlich, dass ich überhaupt schlafen konnte und mal nicht diesen Albtraum hatte. Wie lange es wohl noch dauerte bis ich endlich da war? Eigentlich war ich auch gar nicht scharf drauf. Allein die Tatsache, dass ich dort zur Schule gehen würde und ein „normales“ Leben führen sollte, hörte sich in meinen Ohren wie ein schlechter Scherz an.
 

Ein bisschen war ich aber auf meinen Patenonkel gespannt. Papa hatte zwar oft von ihm gesprochen und ihn auch nur in den höchsten Tönen gelobt, selbst Mama hat immer gelächelt, wenn wieder mal die Rede von ihm war, aber ein Bild zu diesem Menschen existierte in meiner Erinnerung nicht. Ich war wohl damals noch viel zu klein.
 

Jetzt sollte dieser mir doch fremde Mensch meine Familie werden. Als ich das erfuhr, hatte ich ein halbherziges Lächeln gezeigt, aber in mir schrie alles.

„Nächster Halt: Konoha-Gakure“. Jetzt hieß es wohl sich dem neuen Leben zu stellen. Seufzend nahm ich meine Jacke und meinen Koffer und stellte mich schon mal an die Tür. Als diese dann endlich aufging, fand ich mich erst mal alleine auf der Station wieder. Wollte mich dieser Mann nicht abholen?
 

Etwas ratlos blickte ich mich um bis ich einen älteren Mann mit langen grauen Haaren sah, der direkt auf mich zu lief. Schon von weitem grinste er mich an, als kenne seine Freude keine Grenzen. Wie von alleine bildete sich auf meinen Lippen ebenfalls ein Lächeln und ich lief ihm entgegen.
 

„Naruto! Schön dich zu sehen! Herrgott bist du groß geworden. Ich hätte dich ehrlich nicht erkannt, wenn du deinem Vater nicht so verdammt ähnlich sehen würdest!“ Schon lachte der Grauhaarige kurz auf, klopfte mir auf die Schulter.

„Aber gut siehst du aus. Komm lass uns gehen!“ Als er nach meinem Koffer greifen wollte, wehrte ich ihn ab und meinte das schon zu schaffen.
 

Achselzuckend lief er voraus und lächelte vor sich hin. So liefen wir in die Stadt rein und kamen schon bald an den Markt. Händler boten frische Waren an, Frauen standen in kleinen Grüppchen hier und da und tratschten über die neuesten Neuigkeiten und ein paar Kinder rannten zwischen den Leuten durch und lachten wenn jemand ihnen mal böse hinterher sah.
 

Es dauerte nicht lange bis wir ankamen. Jiraya, so hieß mein Patenonkel, wohnte nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Sein Haus war doch größer als zunächst gedacht. Von außen war es zwar unscheinbar, aber im Inneren bot es viel Platz. Auch mein Zimmer war anders als vermutet. Statt weißen Wänden, strahlte ein helles blau an den Wänden und das große Fenster an der einen Wand ließ viel Licht herein. Direkt gegenüber stand ein Bett und daneben eine Kommode. Schräg gegenüber ein Schreibtisch und an der Wand neben der Tür war ein Schrank. Ich ließ meinen Koffer vor dem Bett stehen und sah aus dem Fenster.
 

„Ich hoffe es gefällt dir, Naruto. Ich bin für gewöhnlich nicht auf Besuch eingestellt und erst recht nicht auf einen neuen Mitbewohner, aber ich glaube wir werden uns gut verstehen“, grinste der Grauhaarige. „Und falls dir etwas nicht passt, sag es einfach!“ /Wie wäre es mit meinem jetzigen Leben?/ Natürlich habe ich das nicht laut gesagt. Es ist nicht so, dass ich Jiraya nicht dankbar sei, aber richtig heimisch würde ich mich hier wohl nie fühlen.

Ich sah wieder aus dem Fenster während Jiraya runter ging um irgendetwas zu erledigen. So stand ich eine Weile da, dachte über dieses und jenes nach, bis plötzlich etwas meine Aufmerksamkeit erregte. Weit im Hintergrund sah ich etwas glitzern. Hätte die Sonne an diesem Tag nicht so stark geschienen, hätte ich es wahrscheinlich übersehen, aber nun klebte mein Blick geradezu daran fest. Wasser. Das war das Glitzern von Wasser. Da hier in der Nähe, soweit ich wusste kein Fluss entlangfloss, zumindest nicht so nahe an der Stadt, gab es nur eine Erklärung dafür. Das musste der See sein, an dem ich damals gespielt hatte.
 

Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich wieder Neugierde in mir. Ich hatte sowieso keine Lust den ganzen Tag in Jirayas Haus zu hocken, also beschloss ich nach dem Auspacken einen Rundgang durch die Stadt zu machen. Es war Sonntag, weswegen nicht so viel los war, aber dennoch genug, sodass ich mir einen Eindruck von den Einwohnern machen konnte. Überwiegend geschäftige und friedliche Leute. An so mancher Kneipe, an der ich vorbei ging wurde es zwar schon mal lauter, aber im Großen und Ganzen recht ruhig. Natürlich entgingen mir nicht die Blicke der Leute. Blond schien hier eine seltene Farbe zu sein. Gut, in meiner alten Heimatstadt war ich auch ein Sonderling, aber irgendwann hatten sie das Blond auf meinem Kopf gekonnt übersehen.
 

Gerade wollte ich um eine Ecke biegen als es schon laut RUMMS machte und ich mich mit dem Allerwertesten auf dem Boden wiederfand. „Entschuldigung! Ich habe nicht aufgepasst!“, ertönte es sogleich. „Schon gu…“ Jetzt war ich verwirrt.

War das jetzt ein Junge oder ein Mädchen? Lange schwarze Haare, teils hochgesteckt, schönes Porzellangesicht, etwas zierlicher Körperbau, aber Jungenklamotten. Und die Stimme gehörte doch auch zu einem Jungen… oder? Hatte ich mich verhört?
 

Ich musste sie… oder ihn angestarrt haben, denn mein Gegenüber schaute mich etwas besorgt an. „Alles ok?“

„Wie?“

„Hast du dir weh getan?“

„Ich? Ach was! Unkraut vergeht nicht!“ Ich grinste kurz um meinen Gegenüber zu beruhigen und bemerkte schon bald, dass um uns herum ein paar Bücher, Blöcke und Stifte verstreut lagen.
 

Sofort begann ich die einzelnen Sachen zusammen zu räumen, beobachtete meinen Kollisionspartner aber aus den Augenwinkeln weiterhin.
 

Auch die Bewegungen waren geschmeidig. Etwa doch ein Mädchen?

„Mein Name ist Haku. Und wie heißt du?“, lächelte mich die Person an.

„Naruto“

„Freut mich dich kennen zu lernen! Bist du neu hier?“

„Ähm.. ja. Ich wollte mich gerade etwas umsehen. Hast du gelernt? An einem Sonntag?“

„ Na ja, was heißt gelernt? Sagen wir „GELESEN“ “. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen setzte er mit den Fingern imaginäre Anführungsstriche. Ich war mir mittlerweile ziemlich sicher, dass mein Gegenüber ein Junge war. Die Stimme war ganz schön tief. Zu tief für ein Mädchen. Und einen deutlichen Brustumfang hatte er auch nicht. Andererseits gibt es auch Mädchen, die etwas zu männlich geraten sind. Was zumindest die Jungenklamotten erklären würde. War das hier auch der Fall? Vielleicht hatte sie auch eine Oberweite…man sah sie nur nicht. War er vielleicht ein Transvezist? Oder spinnte ich jetzt völlig!?
 

Als alle verstreuten Sachen in der Tasche verstaut waren, richteten wir uns auf und Haku fing wie aus dem nichts an zu kichern.

„Ich bin ein Junge, Naruto“
 

Etwas rot um die Nase, sah ich ihn kurz an. „Wieso sagst du mir das?“

„Weil dein Gesichtsausdruck gerade etwas verzweifelt aussah“. Schon kicherte er wieder.
 

Er hatte das bemerkt?! Wann? Und was für einen Gesichtsausdruck hatte ich? Verzweifelt? Gott, wie peinlich!

„Oh, eh…^^°“

„Soll ich dich etwas herum führen Naruto?“

„Ähm… also wenn es dir nichts ausmacht“, meinte ich immer noch etwas beschämt.
 

So liefen mein Stadtführer Haku und ich durch Konoha und er zeigte mir die Innenstadt, diverse Geschäfte sowie Imbissbuden, die Schule und auch einige lauschige Orte zum Ausspannen.

„Wo geht es denn hier zum See, Haku?“

„Wieso willst du denn da hin?“

„Nur so, ich habe von meinem Zimmer aus etwas davon gesehen, jetzt würde ich gerne mal dahin. Wieso, was ist denn?“

„Nichts. Es ist nur…“ Haku schaute kurz zur Seite, so als wollte er sich eine gute Ausrede einfallen lassen.

„Haku?“
 

Kurz seufzte er noch. Er hatte seinen Versuch wohl aufgegeben.

„Zum See geht es da lang“, dabei zeigte er in eine Seitenstraße. „Aber es gehen nicht viele dahin“ „Warum? Lebt da etwa ein Ungeheuer?! Nessi vielleicht?“

„So ein Quatsch!“, trotzdem lächelte Haku kurz. „Nein, es ist nur… nicht weit von See entfernt befindet sich ein großes Anwesen. Es gehört der Familie der örtlichen Polizei. Die Uchihas sind zwar sehr rechtschaffende und höfliche, aber auch sehr distanzierte Menschen. Wenn man nicht zur Familie gehört, wird man in der Regel sehr kühl, wenn nicht abweisend, behandelt und sowas wie Freundschaft scheint ihnen ein Fremdwort zu sein. Irgendwann sollen da mal ein paar Kinder der Stadt im See gebadet haben und sie waren nicht besonders leise… jedenfalls soll einer von der Familie dort aufgetaucht sein und hat denen wohl so eine Angst eingejagt, dass seitdem die Leute nur ungerne dort hingehen.“

„Selbst die Erwachsenen?“

„Alle respektieren die Uchihas. Wenn wir im Zeitalter der Adelsklasse leben würden, wäre die Rolle in dieser Stadt wohl dieser Familie zugeschrieben worden.“

„Heftig.“

„Und wie. Selbst die Kinder sind so. Ruhig und schweigsam. Man hat keines von ihnen auch nur einmal schreien gehört. Zumindest wüsste ich nichts davon.“

„Hört sich ja wie eine Gruselgeschichte an. Am Ende sind sie noch nachtaktiv und haben spitze weiße Zähne, mit denen sie ihre Beute am Genick packen bevor sie einem das Blut rausschlabbern!“

„Man hast du eine kranke Fantasie!“, grinste Haku. „Bist du sicher, dass beim Zusammenprall vorhin nicht doch etwas kaputt gegangen ist?“

„Ach nö. Ich stimme nur in dein kleines Geläster ein.“

„Ich lästere nicht!“

„Nö, gar nicht.“

„Ich flunkere nicht! Außerdem lästere ich nicht, ich stelle nur fest!“

„Sagen das nicht für gewöhnlich Frauen?“

„Touche!“
 

Kurz lachten wir beide. Ich sah noch mal in die Seitenstraße, die zum See führte. Haku würde mich wohl nicht begleiten, also beschloss ich demnächst mal alleine dorthin zu gehen.

Neustart

Bevor es mit diesem Kapitel weitergeht zuersteinmal: *Kniefall* es tut mir LEIIIIIIIID Ich wollte das nicht so lange schleifen lassen T_T Ich bin echt faul geworden! Aber ich werde mich bessern und mich bemühen regelmäßiger zu schreiben! Bitte verzeiht mir! Und danke an alle, die trotzdem gewillt sind das hier zu lesen! T_T *verneig* Danke schön!
 

ok und nun genug von meinem Gejammer und viel Vergnügen mit dem neuen Kapi:

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Piep piep pieeeep pieeeep pieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeep

//Scheiß Wecker!// Der Morgen begann ja schon mal gut… welcher Tag war heute? Wo war ich überhaupt? Ich sah ein Fenster…
 

„Narutoooooo, komm runter! Essen ist fertig!!!“

Und wer war das schon wieder??
 

Kurz kratzte ich mich am Kopf. Ach richtig! Ich war in meiner persönlichen Hölle. Scheiße.
 

Und heute würde sich diese Welt noch ausweiten, denn ich lernte meine neue Klasse kennen. Jippi... Wie die anderen wohl auf mich reagieren würden?

Halb angezogen schleppte ich mich ins Bad und stand sogleich vor einer Telefonnummer. Mit rotem Lippenstift stand in einer Ecke des Toilettenspiegels: War schön mit dir <3 016853678987. Darunter noch ein „XXX“ inklusive Kussmund.

Ich zog kurz die Augenbrauen hoch. Wann hatte Jiraya denn Damenbesuch gehabt? Und war ich auch da? Hatten die etwa…? Während ich..? Mich überfiel schlagartig eine Gänsehaut. Nein, das wollte ich mir jetzt nicht vorstellen.
 

„Naruto, komm runter! Du hast nicht mehr viel Zeit bis die Schule anfängt!“

Hatte man in diesem Haushalt denn gar keine Ruhe? Schnell wusch ich mich, putzte mir die Zähne und schnappte mir in meinem Zimmer noch schnell Rucksack und T-Shirt.
 

Es war ein warmer Tag heute, also beschloss ich nichts weiter anzuziehen. In der Küche schnappte ich mir schnell ein Brot, wünschte Jiraya einen schönen Morgen und war schon fast aus der Tür raus, als er nochmal nach mir rief. Als ich mich umdrehte, flog auch schon etwas direkt auf mich zu. Gerade noch so fing ich es auf.

„Ich denke mal das wirst du jetzt brauchen“, grinste Jiraya mir entgegen. Es war ein blauer Schlüssel. Ein Hausschlüssel. Kurz lächelte ich ihn an, bedankte mich, wobei ich mir eine kleine Anspielung auf den „schönen Abend“ nicht verkneifen konnte und war schon draußen.
 

Während dem Gehen steckte ich den Schlüssel ein und aß mein Brot zu Ende. Warum wollte mich die Direktorin auch extra früher in der Schule sehen? Nur weil ich ab heute der „Neue“ bin? Machen die das mit allen so? Was für ein gruseliger Gedanke. Auf meiner alten Schule hatten sie sowas nicht gemacht, aber da wohnte ich auch in einer Großstadt. Im Vergleich hierzu ist Konoha ein großes Dorf/Kleinstadt. Vielleicht lag es auch daran, dass ich so schlecht geschlafen hatte. Die morgendlichen Verkehrsgeräusche waren für mich wie das Vogelgezwitscher für die Einheimischen geworden. Hoffentlich änderte sich das bald.
 

Zur Schule war es nicht so weit, wie ich gestern mit Haku festgestellt hatte. Haku ging auch auf diese Schule, aber eine Stufe über mir. So alt sah er gar nicht aus. Allerdings sah er auf den ersten Blick auch nicht wie ein Junge aus…

Schon bald machte sich das Gelächter und Geschrei der anderen Schüler breit und kaum auf dem Schulhof angekommen, erstreckte sich ein graublaues Ungetüm in die Höhe, bei dessen Anblick mir die Architektur wohl soviel sagen wollte wie: ‚Viel Spaß beim Suchen‘
 

Dem war auch leider so und die Zeit, die ich extra eingeplant hatte um rechtzeitig aufzukreuzen, war schließlich für die Katz. Leicht entnervt fand ich tatsächlich das Büro der Rektorin. Als ich eintrat, traf ich sogleich auf eine Frau mittleren Alters mit kurzen schwarzen Haaren und einem offensichtlichem Problem. Ihr Schreibtisch sah aus wie ein Schlachtfeld und drohte bei jedem zusätzlichen Gewicht in sich zusammen zu brechen. Die Frau im Übrigen auch (und das am frühen Morgen). Trotzdem lächelte sie freundlich als sie mich sah und fragte was ich wollte. „Ach du bist der Neue! Einen Moment bitte.“ Schnell lief die Sekretärin zu einer weiteren Tür und trat nach vorherigem Klopfen vorsichtig ein. „ Der neue Schüler ist da.“ „Rein mit ihm, aber dalli!“ ertönte es sogleich. //Na die ist mal gut gelaunt//
 

Zögerlich ging ich in ihr Büro und hatte nur einen Gedanken, als die Tür hinter mir zufiel: //Du steckst so was von in der Falle// Die Frau, die sich da eben vor mir von ihrem Schreibtisch erhob, der nicht minder beladen aussah wie der draußen, schaute mich zuerst eine Weile lang kritisch an, bis sich dann ein Lächeln über ihre Gesicht zog und sie mir die Hand hinhielt. „Naruto Uzumaki, richtig? Ich freue mich dich auf unserer Schule begrüßen zu dürfen. Ich bin die Rektorin Tsunade. Hast du denn auch alles gut gefunden?“ „Ja“ //Nein// „ Das ist gut. Deine neue Klasse weiß bereits, dass du kommst, aber sie rechnet erst in der 2. Stunde mit dir und der Lehrer weiß auch bescheid. Er heißt im Übrigen Sensei Kakashi. Lass dich von ihm nicht irritieren. Er ist ein wenig eigen, aber das sind die meisten hier“, lächelte sie vor sich hin. Sogleich reichte sie mir ein Blatt auf dem mein Stundenplan stand. Demnach hatte ich gleich die zweite Stunde Mathe. Igitt. „Diese Bücher solltest du dir von unserer Bibliothek holen. Es sind alle, die du dieses Schuljahr brauchst“, sagte sie und reichte mir noch einen Zettel. „Alles Weitere werden dir auch noch deine Klassenkameraden sagen und falls du Fragen hast, stell sie.“ Kurz nickte ich und wollte eigentlich nur noch raus. Mich beschlich das seltsame Gefühl bei längerem Aufenthalt einen Arm oder meinen Kopf verlieren zu können. Sie lächelte zwar aber die Ader an ihrer Schläfe pochte meinem Geschmack nach etwas zu aktiv.
 

Plötzlich krachte es laut vor der Tür. Hatte der Schreibtisch draußen etwa den Geist aufgegeben? “Morgen! Bereit zur Standardpauke!“ Ohne zu fragen schien der Besucher gleich zu Tsunades Büro zu marschieren, denn die Sekretärin versuchte ihn wohl aufzuhalten. „Du kannst da jetzt nicht rein, sie hat ein wichtiges Gespräch!“ „Ich auch! Und je eher ich meinen Anpfiff hinter mir habe, desto schneller kann ich ins Klassenzimmer zurück und es weiterführen!“. Damit schlug die Tür auf und ein braunhaariger Junge mit dunkelblauer Jeans und kakifarbenem Kapuzenswaetshirt stand vor mir.

Sogleich beschlich mich eine furchteinflösende Aura. „ WAS IN DREITEUFELSNAMEN FÄLLT DIR EINGENTLICH EIN?!!!! ICH BIN BESCHÄFTIGT UND DU HAST DICH RUHIG ZU VERHALTEN BIS ICH HIER FERTIG BIN! HERR GOTT NOCHMAL WAS WILLST DU ÜBERHAUPT HIER; VERDAMMT???“ „Sehen Sie, da sind wir schon mal einer Meinung! Ich finde auch, dass es nicht sehr sozial ist mich schon so früh morgens zu Ihnen zu schicken. Das können Sie Sensei Kakashi auch mal ruhig sagen. Auf Sie hört er doch.“ „RAUS! ABER DALLI! SETZ DICH AUF DEINE VIER BUCHSTABEN UND WARTE BIS DU DRAN BIST!“ „Also das ist jetzt nicht sehr nett. Abgesehen davon, dass mein Name wirklich nur vier Buchstaben hat, könnten Sie das auch freundlicher formulieren.“ „Kiba, ich meine auch nicht deinen Namen, sondern deinen Hintern!“ „Aber `Arsch‘ hat fünf Buchstaben“ „RAUS!“

Ich rutschte schnell an meinem Stuhl runter auf dem ich saß, da mich sonst der strafende Finger der Direktorin getroffen hätt (was wohl mit einem Kopfschuss gleichzusetzten wäre). Zu meinem Unglück zerrte die Sekräterin Kiba nach draußen und schloss die Tür hinter sich. Jetzt war ich wirklich alleine. Ich brauchte schnell eine Ausrede.
 

„Ich … glaube ich sollte in mein Klassenzimmer…“ Es war zwar viel zu früh, aber bis ich den fand, war es bestimmt wieder in Ordnung. „Ja, tu das bitte…“ meinte sie bloß und hielt sich mit einer Hand den Kopf. Vorsichtig schlich ich mich auf leisen Sohlen aus dem Raum und atmete erst mal tief durch.

Ich hatte die erste Überlebensregel gefunden: Mach dir die Direktorin nicht zum Feind. Nicht wegen der beruflichen Aussicht, sondern wegen deiner eigenen körperlichen Gesundheit.

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

Nach unzähligen Sackgassen und gefühlten 3 Stunden suchen, fand ich tatsächlich Zimmer 126. Danke Gott! Gerade wollte ich schon klopfen, als mich jemand am Kragen zurückzog. „Warte mal einen Moment!“. Ich hatte aber nicht mehr die Zeit mich umzudrehen um zu sehen wer das nun wieder war. Es ringte einmal gewaltig als wollte mir die Klingel einen Tinitus verpassen (was stand ich auch direkt drunter?!) und schon wurde die Tür aufgerissen und Schüler stürmten raus. Tausende Gesichter auf einmal erschienen vor mir. Ein riesiger Menschenauflauf, Gedränge und lautes Stimmengewirr. Mühsam versuchte ich mich zu orientieren, als ich schon herumgedreht und unter einen Arm geklemmt wurde. „Das ist er! Na was haltet ihr von ihm?“ „Sieht nett aus.“ „Nett?! Sieh dir seine Haare an!“ „Na und? Sieh dir Rosalies an!“

Was ging hier eigentlich vor? Plötzlich wuschelte mir jemand durch die Haare. /Jetzt reicht‘s!/ Schnell befreite ich mich aus dem Schwitzkasten nur um dann einen Haufen Jungs gegenüber zu stehen. Einer sah seltsamer aus als der andere.
 

„Bist ja doch ganz kräftig! Ich dachte schon, ich würde etwas zu fest zupacken“, grinste mich auf einmal der Braunhaarige an, der noch vor wenigen Minuten Satans Ehefrau gegenüber stand. Völlig perplex sah ich ihn an- er lebte noch!?

„Nix für ungut! Das ist meine Art, andere zu begrüßen.“, meinte er. „Wohl eher anderen deine Sympathie aufzuzwängen“, sagte ein Schwarzhaariger mit einem kurzen Pferdeschwanz und gelangweiltem Gesicht. „Ach paperlapapp! Mein Name ist Kiba. Und wie heißt du Neuer?“ „Naruto“ „Ok, Naruto. Cool, dass du da bist. Wir hatten schon seit Ewigkeiten keinen Neuen mehr. Jetzt wird es bestimmt wieder lustig!“ „Red‘ keinen Scheiß. Der letzte ‚Neue‘ warst du, Kiba!“ „Meine Rede! Und wie lange bin ich schon hier?!“ „Au backe!“
 

Der Junge mit dem Pferdeschwanz verdrehte nur die Augen während die zwei anderen amüsiert grinsten. Einer war etwas beleibter und futterte schon die ganze Zeit etwas. Der andere trug eine Sonnenbrille und einen Kragenpulli. War ihm nicht warm? Überhaupt sah er etwas suspekt aus. Kiba hingegen zog eine gespielte Schnute.
 

„Wo kommst du denn her?“, „ Kannst du Fußball spielen?“, „Wo wohnst du denn gerade?“. Ich wusste gar nicht was ich zuerst sagen sollte. Ob ich überhaupt etwas sagen sollte, wäre die bessere Frage gewesen, denn als ich etwas sagen wollte, merkte ich, dass mir plötzlich keiner mehr zuhörte.
 

Irritiert drehte ich mich und wurde sofort vom Anblick eines schwarzhaarigen Jungen gefesselt. Er lief gerade aus dem Klassenzimmer Richtung Flur und überall, wo er auftauchte wurde es augenblicklich still. Alle starrten ihn an, trauten sich aber nicht ihn anzusprechen. Ein paar Mädchen quetschten sich zu kleinen Gruppen zusammen, wurden rot und kicherten. Die Jungs versuchten sich durch gerades Hinstellen und Kinn heben größer zu machen. Ich hatte mal beobachtet wie 3 Pfaue sich um die Gunst einer Henne indirekt geprügelt haben. Dabei hatte sich einer mehr aufgeplustert als der andere. Irgendwie schien mir das hier genau so zu sein.
 

Nichtsdestotrotz würdigte er niemanden auch nur eines Blickes. Er stierte wie im Tunnelblick vor sich her und lief gemächlich, aber zielsicher den Flur entlang.

Erst als er um die Ecke gebogen war, kam das laute Leben wieder zurück.

„Wer war das denn?“

„Sasuke Uchiha. Unser Schönling, Klassenbester und Liebling der Lehrer und Mädchen.“ „Uchiha? Der von der Polizeifamilie?“ „Jup, und wenn ich dir einen Tipp geben darf: halt dich von ihm fern! Bis auf ein paar gestörte Mädels will niemand etwas mit ihm zu tun haben. Er ist echt kein angenehmer Zeitgenosse.“ „Ach hör auf so blöd daher zu reden Kiba! Das sagst du doch nur, weil er dir bei deiner ‚Freundschaftsbekundung‘ beinahe den Arm verrenkt hätte.“ „Der tut im Übrigen immer noch weh! Und ich habe sogar einen blauen Fleck davon getragen! Da guck!“ Schon zog sich Kiba sein Shirt über den Kopf, als die Klingel wieder ringte. Sofort strömten alle ins Klassenzimmer zurück, während Kiba oben ohne mit dem Shirt um den Kopf festgeklemmt da stand.
 

„Kunstbanausen!“ Mühsam versuchte ich mir ein Grinsen zu verkneifen.

„Kiba, hör auf hier zu strippen! Das Thema hatten wir schon. Das ist keine Sauna und Hochsommer haben wir auch nicht. Zieh dich wieder an.“ „Yes, Sir!“ Spielerisch salutierte Kiba vor einem Mann mit Gesichtsmaske und grauen Haaren.

„Naruto Uzumaki nehme ich an?“ Stumm nickte ich. Irgendwie kam er mir bekannt vor. Aber woher?!
 

„Kakashi mein Name. Ich bin dein Mathelehrer. Hast du dich schon der Klasse vorgestellt?“ Kurz schüttelte ich den Kopf.

„Na dann rein mit dir, bevor sie dich gewaltsam da rein ziehen. Ach ja, bevor ich es vergesse. Sie sind etwas laut, aber beißen in der Regel nicht, also keine Sorge.“ //Nett gemeint, aber zu spät…//

Kaum hatte ich den Raum betreten war es mucksmäuschenstill. Ich hatte nie Probleme mich anderen vorzustellen, aber aus irgendeinem Grund, bildete sich gerade ein Knoten in meiner Zunge. Gott sei Dank, nahm mir Sensei Kakashi diese Aufgabe aber ab. Sah ich so verschüchtert aus?
 

„Ok, Naruto, setz dich bitte auf den freien Platz dort. Alle anderen schlagen ihre Mathebücher auf.“ Während alle einen kollektiven, kellertiefen Seufzer von sich gaben, erkannte ich schon von weitem wer mein Sitznachbar war. Warum hatten die keine Einzeltische??!

Hinter mir hörte ich wie Kiba den Todesmarsch anstimmte, „da da dadam da dada dada dadammmm“, und augenblicklich von einem Stück Kreide abgeworfen wurde. „Welcher Spacko war das?!“ Ich hatte immer geglaubt, dass man hinter einer Maske keine Stimmung erkennen könnte. Bei Sensei Kakashis Anblick musste ich aber feststellen, dass das ein riesen Irrtum war. Der sah ja beinahe so bedrohlich aus wie die Direktorin…
 

Plötzlich lächelte er, wenn man das als Lächeln interpretieren konnte. Es erinnerte mich an Hannibal Lecters Lächeln, der ein Kunstwerk betrachtet. Mir lief es eiskalt den Rücken runter.

Schnell begab ich mich auf meinen Platz. Mein schwarzhaariger Tischnachbar würdigte mich keines Blickes.

„Ich denke Sensei Oroshimaru wird sich freuen.“ Damit drehte sich Sensei Kakashi zufrieden um und begann eine Aufgabe an die Tafel zu schreiben. Ein kurzer Blick Richtung Kiba zeigte mir, dass ihm die Gesichtszüge entgleist wären, wenn sein Grinsen ihm nicht im Gesicht eingefroren wären.
 

„Naruto! Sieh bei Sasuke mit ins Buch bis du ein eigenes hast!“ Schlagartig drehte ich mich wieder nach vorne. Ich sollte es wohl tunichst vermeiden diesem Lehrer auf die Nerven zu gehen. Leider machte es mir mein Nachbar nicht leichter. Der wusste wie man alle gekonnt ignorierte und reagierte mit keiner Wimper.
 

Vorsichtig stupste ich ihn am Arm an. „Kann ich bei dir mit rein sehen?“, versuchte ich es auf die unschuldige Art und setzte ein falsches Lächeln auf. Dieser schob aber nur sein Buch mit der Handfläche ein paar Zentimeter in meine Richtung. Alles andere blieb an ihm starr. Seine Haltung, sein Kopf, sein Gesicht. Ich war jetzt schon fertig, aber es waren gerade mal 5 Minuten vergangen. Das würde noch ein seeeeehr langer Tag werden…

Que cera...

Erschöpft lehnte ich mich im Stuhl zurück. Das war doch nicht zu fassen! Gerade mal die 4. Stunde rum und drei hatte ich noch vor mir. Ich kam mir vor wie ein 1.000-jähriges Ei. Hoffentlich sah ich zumindest nicht aus wie eines.
 

Gerade erhob sich mein Tischnachbar von seinem Thron und lief wieder Richtung Flur. Hatte der eine schwache Blase? Wo ging er denn fast jede Pause hin? Egal ob kleine oder große, der verschwand jedes Mal und tauchte immer kurz vor knapp wieder ohne einen Mucks auf. Die letzte Pause wäre ich vor Schreck beinahe vom Stuhl gefallen, als ich mich umdrehte und etwas großes schwarzes neben mir sitzen sah. Kaum war Sasuke verschwunden, kam auch schon Kiba angesprungen- und das im wahrsten Sinne des Wortes.
 

Nach einem kurzen kritischen Blick auf mich, meinte er nur: „Du lebst ja noch. ^^ Magst kurz mit rausgehen?“ Stumm nickte ich. Sauerstoff wäre jetzt gar nicht so schlecht. Zu fünft liefen wir auf den Hof raus. Kaum da lief Choji zum Schulkiosk und Shikamaru und Shino verschwanden hinter ein paar Büschen am Rand des Schulgeländes. Auf meinen fragenden Blick hin, setzte Kiba nur zwei Finger an die Lippen und stieß eine imaginäre Wolke aus. Ach so.
 

Seufzend sah ich Richtung Himmel. „Sag mal, spricht er auch?“ „Wer?“ „Sasuke“ „Wieso interessiert dich das?“ „Weil ich schon seit drei Stunden neben ihm sitze und er sich nicht einmal geräuspert hat.“

Kurz lachte Kiba auf. „Na wenn dir das schon Angst macht, solltest du ihn mal in Sport erleben. Und bei einer Klassenarbeit. Und bei der Schülerratssitzung.“ „Moment! Er ist im Schülerrat?“ „Na klar. Naruto, dir müsste ja wohl eines klar sein: wenn Mami und Daddy hohe Tiere sind, gehört es sich auch, dass jeder Sprössling ebenfalls eine hohe Stellung einnimmt.“ Darüber konnte ich nur die Stirn runzeln. Was für ein Horror.
 

„Hey Kiba! Hier steckst du also!“ „Oh hey Sakura! Wie kann ich dir heute dienen?“ „Du gerade gar nicht. Oder… doch schon! Entführ nicht immer die Leute mit denen ich reden will.“ „Also jetzt bin ich enttäuscht! Ich dachte mein unverwechselbarer Charme hätte dich in meinen Bann gezogen und du wolltest dich wieder an meinem Anlitz ergötzen.“ „Du Süßholzraspler!“, lachte eine Blonde neben ihr. Dann richteten beide ihre Aufmerksamkeit mir zu. „Hallo Naruto! Ich heiße Sakura und das ist Ino. Wir sind beide in deiner Klasse.“, lächelten mir beide entgegen. „Schön euch kennenzulernen“, lächelte ich zurück. Aber es war ein nervöses Lächeln. Irgendetwas stimmte mit den beiden nicht. „Kiba, könntest du uns mal kurz alleine lassen“, zwinkerte Ino ihm zu. Dieser bedachte sie nur kurz aus schmalen Augen, grinste dann aber breit, haute mir seine Pranke auf die Schulter und wandte sich zum gehen. „Dann lasse ich mal die Mädels unter sich!“ „Hey!“. Mein Tritt verfehlte ihn nur knapp. War wohl geübt in Ausweichmanövern.
 

„Also Naruto, versteh uns bitte nicht falsch, aber wir wollten dich was fragen.“, begann die eine. „Es ist so: du sitzt doch neben Sasuke-kun. Und da du neu hier bist wollen wir mal nicht so sein und es noch freundlich ausdrücken.“ Langsam beschlich mich ein ungutes Gefühl. „Sasuke ist für uns wie das Juwel der Schule. Da du mit Kiba scheinbar gut auskommst, wird es nicht lange dauern, bis er dich zu irgendeinem Schwachsinn überreden wird und da du direkt neben Sasuke-kun sitzt wollen wir nicht, dass das auf ihn zurückfällt.“ „Um es klar auszudrücken:“, dabei kamen beide beinahe im Gleichschritt ein Stück näher. „Wenn Sasuke-kun wegen dir etwas zustoßen sollte, war das die schönste Zeit deines Schullebens.“
 

Ich hatte nie Angst vor Mädchen gehabt, bis auf meine damalige Nachbarin (die sah aber mit 5 auch aus wie ein Bulldozer), aber bei den beiden stellten sich mir schier die Nackenhaare auf. „Verstehst du was wir damit sagen wollten?“, lächelte mich Sakura wieder zuckersüß an. Ich brachte gerade noch so ein Lächeln zu Stande. “Ja, alles klar.^^°“ Da lächelten mich beide wieder an. „Das ist gut. Weißt du, du bist uns nämlich sympathisch und wir wollen nur für jeden das Beste.“ „Das kann ich gut verstehen^^°“ „Ok, wir müssen dann mal wieder. Bis später im Klassenzimmer!“ Und weg waren sie.
 

Ja~~, da fühlte man sich doch sofort heimisch.

Gab es denn noch mehr solcher Verrückten!?!
 

Etwas verwirrt und auch genervt ließ ich meinen Blick über das Schulgelände wandern. Bis es an einer Stelle hängen blieb. Zielstrebig lief ich darauf zu, ohne das gelegentliche Gemurmel meiner Schulkameraden weiter zu beachten. Geschickt lief ich auf einem kleinen Hügel rauf und beugte mich zur Person, die dort saß runter. „ Was machst denn da?“ „Wah!“ Erschrocken ließ Haku beinahe seinen Block fallen. “Naruto! Herr Gott hast du mich erschreckt!“ Frech grinste ich ihn an. „Gomene“ Das schien er mir nicht zu glauben, aber zumindest grinste auch er. „Sag schon was machst du da?“ „N-nichts“ versuchte er sich rauszureden und lies seinen Block ganz unauffällig hinter sich wandern. Ich war nie der geduldige Typ. Warum also jetzt damit anfangen? Schnell griff ich hinter ihn und krallte mir den Block. „Ah! Naruto, gib den her!“ „Ach komme schon Haku! Was ist denn so schlimm daran! Ich meine da werden wohl kaum kleine Mädchenträume drinst-„ Der Rest des Satzes blieb mir im Hals stecken. Ich konnte nichts weiter tun als mir jede Seite genau anzusehen. Haku hatte indessen den Versuch aufgegeben mich aufzuhalten und saß jetzt mit tiefroten Wangen neben mir. „Das- ist ja irre! Wahnsinn! Seit wann kannst du das?!“ sprudelte es aus mir heraus. Angesprochener zuckte nur die Schultern und spielte mit dem Stift in seinen Händen. „D-das mache ich schon seit ich ganz klein bin… soweit ich weiß…“ und brachte ein kleines Lächeln hervor. Ich hingegen konnte mich gar nicht mehr beruhigen. Viel zu sehr faszinierten mich die Skizzen, die Haku da in den Block gemalt hatte. Auf einem war ein kleines Mädchen mit ihrem Hund zu sehen. Auf einem anderen zwei ältere Herren in ihren Schaukelstühlen zusammen auf einer Terrasse und zwischen sich ein Schachspiel. Auf dem nächsten waren nur Hände zu sehen, die sich elegant krümmten. So durchblätterte ich Seite um Seite und konnte mich bei keinem Bild sattsehen. Sie waren mit so vielen Details und so viel Feingefühl gezeichnet worden, dass sie mir schier real vorkamen.
 

Auf der letzten Seite war ein Mann mit Maske und stechendem Blick zu sehen. Er schaute mich aus dem Blatt heraus direkt an und mich überkam unwillkürlich eine Gänsehaut. „Und wer ist das?“ Ich konnte den Satz kaum zu Ende sprechen, da entriss er mir schon den Block, schlug es zu, drückte es an sich und sah mich mit hochrotem Kopf an. „Niemand!“ Auf mein verdutztes Gesicht schlich sich allmählich ein Grinsen. „Niemand, ja? Ach komm~~~“ „Naruto, ich warne dich! Lass das! Und vor allem: behalt es für dich, ok?!“ Der letzte Teil wurde leise geflüstert. Ich verstand nicht ganz, was er damit meinte, nahm aber an, dass er damit seine Skizzen meinte. Was war denn an denen so schlimm? Er hatte Talent! Und das nicht zu gering… „Ok, ich verspreche es. Aber irgendwann will ich schon wissen, wer das da ist.“ Stumm nickte Haku. Um vom Thema abzulenken, meinte er plötzlich: „Und wie findest du die Schule bisher?“ Wie sollte ich sie schon finden? „Naja, bisher total besch-“ Die Schulklingel ringte und verkündete, dass die nächste Stunde gleich begann. „sch~~~~aulich!“

Haku sah mich nur mit großen Augen an, kicherte dann aber und erhob sich. „Dann hoffe ich mal, dass es besser wird“ „Ja, ich auch.“
 

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„Ok, raus damit! Wie war es?!“ Kiba hing mir schon seit geschlagenen 10 Minuten an der Backe. Und das seit Schulschluss! Der war ja mindestens genauso ungeduldig und quängilig wie ich. „Was erwartest du denn?“ „Na da du offensichtlich keine Kratzspuren hast, werden dir unsere beiden Damen ja wohl kein Haar gekrümmt haben.“ „Ja~~~, und?“ „Was haben sie gesagt?!“ Erschöpft von dem bisherigen Tag, seufzte ich nur einmal kellertief. „Sie haben mich einmal herzlich in der Schule willkommen geheißen und mir zu verstehen gegeben, dass sie mich mit einem Löffel kastrieren werden, wenn ich es wage ihrem schwarzhaarigen Engel auch nur einmal dumm zu kommen.“
 

Ich konnte Kibas Gedankengang auf seinem Gesicht geradezu mitverfolgen: verdutzt, besorgt(?), amüsiert, einem Lachanfall nahe.
 

„Das ist nicht witzig!“ „Nein, du hast recht! Gomene!........................ PFFFFF!!!!!~~~~“

„Mensch Kiba!“

„Bwahahahahahah!!!! Tut mir Leid, aber diese Vorstellung! Oh mein Gott ich kann nicht mehr! HAHAHAHAHAHA!!!!!“

Kraftlos vor Lachen hing er wie ein Schluck Wasser in der Kurve an einer Ampel und versuchte sich am Riemen zu reißen. Sehr erfolgreich sah er dabei nicht aus.

„Vielleicht sollte ich den beiden ja mal stecken, dass du es auf den Uchiha abgesehen hast, dann werden die wohl bevorzugt dich entmannen wollen.“
 

Augenblicklich stand Kiba kerzengrade da und hielt seine Hände schützend vor sein bestes Stück. „Das wagst du nicht!“ „Wer weiß~~~“ Die Ampel sprang auf grün und ich lief amüsiert los. „Naruto, das kannst du nicht bringen. Du würdest mein Image versauen!“ „Du hast eins?“ „Also DAS war jetzt gemein!“ Ich zuckte anbei nur die Schultern. „Ok, ok, hast gewonnen! Ich werde nichts sagen und nichts machen, aber weißt du, eines muss ich vorher noch loswerden!“

„Ach und was?“

„Willst du einen rosa oder einen hellblauen Schlüpfer, wenn dich Blondi und Rosali erwischt haben“

Sofort flog meine Wasserflasche hinter ihm her, verfehlte ihn aber knapp und Kiba rannte grinsend seine Straße runter.
 

Na warte DIE Rechnung war noch nicht beglichen, schwor ich mir grummelt, sammelte meine Flasche wieder ein und trottete nach Hause. Vielleicht würde ich ja dort meine Ruhe haben… und etwas Kühles zu trinken. Die Sonne sparte in dieser Region mit ihrer Wärme wohl nicht.
 

Bereits vor der Haustür hörte ich ein merkwürdiges Wummern. Musik. Mein Patenonkel liebte es wohl laut Musik zu hören. Anbei nichts Schlimmes, aber was er da hörte…ih. Nachdem ich eingetreten war, lief ich auf geradem Weg in die Küche- und blieb wie angewurzelt stehen.
 

Jiraja, oben ohne und zudem mit einer weißen Rüschchenkochschürze tanzte den Kochlöffel schwingend rhythmisch zum „Barbie girl song“ (wer ihn nicht kennt, bitte auf youtube anhören und Fantasie spielen lassen -_^). Nun war es offiziell: ich war ein auf Lebzeiten verstörtes Kind.
 

Und das schlimme ist, dass er mit dem Rücken zu mir stand und den Kochlöffel zwischendrin als Mikro benutzte um lautstark beim Refrain mitzusingen. Ich wusste nicht, ob ich kalkweiß oder puterrot werden sollte und ob ich wegrennen oder in Lachen ausbrechen sollte. Plötzlich drehte er sich mitten im Lied graziös einmal um die eigene Achse und erblickte mich- und welch eine Überraschung in seinem Gesicht mir entgegenstrahlte~~~
 

Passenderweise kam wieder eine Refrainstrophe und ich tanzte ihn dieses Mal inklusive Gesang nach. „I´M A BARBIE GIRL, IN A BARBIE WOOOORLD, LIKE IN PASTIC, IT´S FANTASTIC…“
 

Sobald er kapierte was ich da machte, rannte er zur Anlage und stellte es stumm. Sein Gesicht kirschrot und ein Lächeln andeutend wandte er sich wieder mir zu und versuchte seine Sprache wieder zu finden. Ich hindessen hatte mich fürs Lachen entschieden, versuchte mich aber zu beherrschen und biss mir die Lippen fest aufeinander. „W-was machst du denn schon hier Naruto? ^^°“, versuchte er sich vergebens raus zureden. Aber diese Schürze… Mühsam unterdrückte ich einen neuen Lachanfall und versuchte wegzusehen, aber dieses Bild hatte sich in mein Hirn gebrannt. Hoffentlich würde ich das bald wieder los…Vom ganzen Verkneifen zitterte ich schon leicht und da reden für mich gerade somit gar nicht zur Debatte stand, versuchte ich nur auf die Wanduhr zu deuten ohne ihn dabei anzusehen. Lange würde ich nicht mehr an mich halten können. „Oh, eh… schon so spät… ich muss mal das Essen zu Ende kochen.“ Ein kurzer Aufhickser meinerseits ließ ihn wieder etwas dunkler im Gesicht werden. „Geh dich umziehen und komm dann runter! Das Essen ist gleich fertig!“ Mühsam nickte ich, nahm meinen Rucksack, den ich in der Küche hatte fallen lassen und ging Richtung Treppe. „I’m a barbie girl, in a barbie woooorld~~~~ „ , sang ich mit einer hohen Piepsstimme schmunzelt vor mich hin als ich schon ein Kissen nach mir fliegen sah und lachend schnell die Treppen hinauf rannte.

Während der ganzen Mahlzeit, bekam ich dieses Grinsen nicht aus dem Gesicht und Jiraya dafür seine Röte nicht. Zwar hatte er die Schürze zum Wohle aller ausgezogen und sich ein Hemd übergestreif,t aber als ich den (Mikro-)Kochlöffel sah, kam alles wieder hoch und ich bekam zum x-ten Mal einen Lachanfall, so dass ich fast unterm Tisch lag.
 

Nachdem ich auch mal die Hausaufgaben erledigt hatte, was ungewöhnlich für mich ist, da ich die Dinger normalerweise nie freiwillig gemacht habe (aber was war schon normal bei mir zur Zeit?), beschloss ich mir die Füße zu vertreten.
 

Die Sonne knallte immer noch runter, obwohl es schon nach 16 Uhr war. In der Großstadt, in der ich vorher gelebt hatte war die Sonne zu dieser Zeit bereits hinter den Hochhäusern verschwunden. Schatten suchend lief ich, nachdem ich in der Hauptstraße mit den meisten Geschäften gelangt bin, in die dunklen Gassen zwischen den Häusern. Sofort umfing mich ein kühler Luftzug. Schon viel besser.
 

Ich beschloss mich hier genauer umzusehen. Immerhin ist das Leben auch in den Gassen von kleinen Städten vorhanden. So lief ich nun seit einiger Zeit um jede Ecke und in jede Straße rein, merkte mir wo welche Sackgasse und wo ein möglicher Fluchtweg wäre, fand eine Mutterkatze mit ihren Jungen unter einem Bretterverschlag und stellte fest, dass alles im Vergleich zur Hauptstraße zwar etwas ruhiger und trotzdem recht sauber war. Plötzlich registrierte ich eine leise Bewegung und versteckte mich hinter einem Mauervorstand, der sich mir gerade anbot. Warum ich das machte? Fragt mich nicht. Ich liebte es schon immer andere Leute zu beobachten, ihnen gegebenfalls kleine Streiche zu spielen und alles dann unbemerkt zu beobachten. Vielleicht daher?
 

Gespannt wartete ich darauf wer erscheinen würde, aber alles was vorbeikam, war eine kleine Maus, die schnell vorbeihuschte und ins nächste Loch verschwand. Gerade wollte ich mich schon entspannen, als jemand über die Kreuzung lief, die ich die ganze Zeit beobachtet hatte. Und wenn mich nicht alles täuschte war das Sasuke. Was machte DER hier? Kurz blieb er stehen, schaute sich prüfend um und lief dann fast lautlos weiter. Ich musste mich die ganze Zeit über zusammenreißen nicht mühsam aufzustöhnen, denn ich hatte mitten beim Aufstehen inne halten müssen und je länger der da stehen blieb, desto mehr beschwerten sich meine Beine! Gott sei Dank lief er aber weiter und ich konnte endlich locker lassen.
 

Wie gesagt, ich war nie der geduldige Typ gewesen. Also lief ich ihm prompt hinterher. So leise und unbemerkt ich konnte, schlich ich mich um jede Ecke und versuchte ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Bisher hatte er mich scheinbar nicht bemerkt. Das stärkte mein Selbstbewusstsein und ich wurde mutiger.
 

Etwas zu mutig wie ich feststellen musste.

Einen Moment hatte ich nicht aufgepasst wo ich hintrat und schon zerbrach irgendwas unter meinem Fuß.

So schnell ich konnte versteckte ich mich, hielt den Atem an und hoffte, dass er mich nicht entdeckte. Wie sollte ich das denn auch erklären, dass ich ihm hinterherlief? Schlecht. Sehr, sehr schlecht.
 

Eine Weile verging, bis sich mein Herz etwas beruhigte und ich keine Bewegung mehr wahrnehmen konnte. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf und versuchte mich zu beiden Seiten umzusehen. Aber da war nichts. Es schien fast so, als wäre niemand diesen Weg entlang gelaufen. Als ich mich wieder hervor traute, stellte ich fest, dass ich als Ninja ein ganz schöner Chaot wäre. Meine Fußspuren waren zwar schwach, aber ab der Stelle, an der ich etwas zertreten hatte, klar und deutlich zu erkennen. Seine hingegen konnte ich nirgends entdecken. Fast so als wäre er nie da entlang gelaufen. Apropos gelaufen. Wo war ich jetzt eigentlich? Fragend sah ich mich um, ob mir irgendwas bekannt vor kam. Fehlanzeige. Da hieß es wohl entweder zurücklaufen, soweit man sich erinnerte oder aber…
 

Ich lief die andere Richtung entlang, in der wohl auch Sasuke verschwunden war und musste bald feststellen, dass ich mit vielem oder auch gar nichts, aber definitiv nicht DAMIT gerechnet hatte…

...cera?!

*räusper* ich bin wirklich ein unzuverlässiges Wesen was das betrifft... dafür ein großes sorry! >_< nun ist mir aber eine Idee gekommen, wie ich mir selber Feuer unterm Hintern machen kann (hab ja sonst nix tu tun...). Ich werde am Ende jedes Kapis einen Release-Termin angeben, an dem ich ein neues Kapi hochladen werde... ich hoffe das ist ok für die diejenigen, die sich erbarmen meine Story zu lesen ;_;

P.s.: mich dünkt so das Gefühl, dass ich recht langweilig schreibe. Darum wäre ein Feedback von jemanden ganz schön damit ich mich bessern kann. (konstruktiv bitte) Ich werde in der Zwischenzeit auch versuchen meinen Schreibstil samt Inhalt zu steigern...
 

nun denne: viel Spaß mit dem Kapi ^^

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Eine Straße. Vielleicht eine Gasse. Maximal den Waldrand hätte ich mir hier vorstellen können. Stattdessen stand ich vor dem Zaun eines Ortes, an den eigentlich kein normaler Mensch gerne geht. Aber Sasuke ist eindeutig hier her gekommen…………... Oder?
 

Mit gerunzelter Stirn trat ich näher an den schmiedeeisernen Zaun der Friedhofanlage und sah mich etwas um. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Nur ein paar Krähen saßen auf dem Bäumen, die auf dem Gebiet standen und schauten neugierig zu mir runter. War Sasuke vielleicht doch nicht hier? Und wenn doch? Was wollte er denn hier? Lag hier jemand, der ihm wichtig war?

Gedankenverloren lief ich am Zaun entlang, bis ich auf eine kleine Tür stieß. Sie war nicht verschlossen, schien aber auch nicht oft geöffnet worden zu sein. Irgendwas in mir sträubte sich diesen Ort zu betreten. Es gab nicht viele Orte, vor denen ich zurückschreckte, aber Friedhöfe gehörten leider dazu. Zumindest seit kurzem… Unschlüssig schaute ich auf meine Hand runter, die auf der Türklinke lag und wusste nicht ob ich wirklich Druck darauf ausüben sollte oder lieber nicht.
 

Plötzlich flackerte ein Bild vor meinem geistigen Auge auf: Meine Mutter, die mit einem entschuldigendem Lächeln zu meinem Vater lief, der schon ungeduldig in der Tür stand. Auf einmal sehen mich beide an, lächeln und winken mir.
 

Abrupt, als hätte ich glühende Kohlen angefasst, lies ich die Klinke los und wich ein paar Schritte zurück.
 

Mir war egal, ob Sasuke hier war oder nicht! Mir war auch egal, was er hier wollte! Ich wollte nur weg! Leicht panisch lief ich den Zaun entlang zurück und bog in die Gasse ein, aus der ich gekommen war. Mein Kopf begann verdächtig zu pochen und mein Blick war stur nach vorne gerichtet auch wenn ich nichts wahrnahm. Obwohl irgendwas in mir die ganze Zeit `Stop‘ rief, hielten meine Beine nicht an, sondern liefen zügig den Weg entlang und fingen sogar bald an zu rennen.
 

Erst als meine Lungen brannten und mein Verstand wohl endlich mal die Oberhand errungen hatte, blieb ich stehen, sank bald an einer Hauswand zu Boden und versuchte wieder normal zu atmen. Ich legte meine Hände auf meine Stirn um ihn ab zu stützen. Sie zitterten verdächtig und auf meiner Stirn lag kalter Schweiß. Ich rieb mir mehrfach übers Gesicht und versuchte tief durchzuatmen. Stattdessen kam ein leichter Brechreiz hoch. Nur mit Mühe verhinderte ich, dass mir die Reste meines Mittagessens wieder hoch kamen.
 

So saß ich vielleicht eine geschlagene halbe Stunde. Mein Kopf war wie leer gefegt. Jeder noch so kurze Gedanke verschwand genauso schnell wieder. Gleichzeitig redete ich mir immer wieder ein, dass alles in Ordnung sei.

Mein Körper war anderer Meinung. Irgendwann hatte ich mich soweit beruhigt, dass ich mich mit wackligen Beinen an der Wand hochzog und vorsichtig den Weg lief, der mich zu Jirayas Haus bringen würde.
 

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Von diesem Tag an mied ich Sasuke so gut es ging. Nicht dass er mich sonderlich beachtet hätte, aber ich wollte es ja auch nicht darauf ankommen lassen. So verlies ich meinen Platz immer sobald die Schulglocke läutete und zögerte das Hinsetzen so weit es ging hinaus, indem ich Kiba zum Reden animierte oder Shikamaru ellenlang erklären lies wie wir unsere Hausaufgaben zu erledigen hatten. Er war nie erpicht darauf es mir jedes Mal zu erklären, aber so machte er seine Aufgaben nebenbei immer fertig und duldete mich halt.

Mir war alles recht. Ich hätte mich von Sakura und Ino sogar frisieren lassen wenn es unumgänglich gewesen wäre. Ich wollte nur nicht still und leise neben diesem Gruftie (ein Spitzname, den ich ihm seit neuestem in Gedanken verpasst habe) sitzen und so tun als sei ich gar nicht da.
 

Es war mir peinlich was passiert war. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mich bemerkt haben könnte war nicht gerade gering und eine Erklärung warum ich ihm hinterher gerannt bin, hatte ich nicht. Selbst jetzt fiel mir keine ein! „Ich wollte gucken wo du hinläufst.“, war etwas zu ehrlich. „Ich wollte dich etwas fragen“, wäre ein Eigentor, denn hätte er gesagt „Und was?“ oder „Warum hast du mich nicht gerufen und bist mir stattdessen in eine stille, abgelegene Gasse gefolgt?“, säße ich noch tiefer in der Tinte als ich so schon war.
 

Hätte er aber gesagt „Wovon sprichst du?“ wäre es auf der einen Seite eine Erleichterung und auf der anderen Seite wieder mein Todesurteil, denn das hieße, dass er mich nicht bemerkt hatte bis ich meine Klappe aufgerissen hatte.
 

Kurz um: ich traute mich nicht ihn weder anzusehen noch auch nur ein Wort an ihn zu richten. Gott sein Dank hatte ich schon meine eigenen Bücher…
 

„Ok Sportsfreund, was ist los mit dir?“ „Hä?“ „Nicht ‚Hä?‘! Wie bitte! Was bist denn so down? Den ganzen Tag hängst du hier schon durch die Gegend und seufzt in einer Tour! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du verknallt bist oder deine Tage hast!“
 

Mein Heft flog Kiba frontal ins Gesicht. „Spinnst du?!?! Außerdem geht das gar nicht! Hast du in Bio gepennt oder was?!“ „WAS?? Woher weißt du das?“, fragte er mich mit großen Augen.
 

„Ich dachte meine Tarnung sei perfekt! Shit, muss mir was Neues einfallen lassen!“
 

Etwas entgeistert beobachtete ich wie Kiba doch tatsächlich über eine neue Schulstunden-Nickerchen-Methode grübelte. Der Junge hatte Nerven… Als eine große Pranke sich auf meine Schulter legte, zuckte ich kurz zusammen. „Na na! Immer mit der Ruhe, Naruto!“ Shino stand hinter mir und sah mich durch seine Sonnenbrille hindurch an. „Was Kiba in seiner Intelligenz sagen wollte (Angesprochener grübelte immer noch in Gedanken versunken) ist , dass er sich Sorgen macht. Du warst vor kurzem doch noch so happy. Was’n los? Hat dich deine Freundin verlassen?“ „Wa-!“ „Oder dein Freund?“ Puterrot im Gesicht sprang ich auf. Das gibt’s doch nicht!
 

„Ich wurde NICHT verlassen!“ „Oh“, war seine einzige Reaktion. Schaute er da sogar etwas enttäuscht? „Wer hat nen Freund!?“ Kiba war wieder aus seinen Gedankensphären aufgetaucht und schaute uns beide an wie ein unschuldiger Hundewelpe.
 

Völlig genervt lief ich aus dem Klassenzimmer. Auf Rufen der anderen, grummelte ich nur ein „Bin gleich wieder da!“ und wollte gerade aus deren Sichtbereich verschwinden, als ich schon in jemanden reinrannte und direkt auf dem Allerwertesten landete. Schon zum zweiten Mal seit ich hier war! Das Leben hasste mich!
 

Meine Entschuldigung blieb mir aber im Hals stecken. Und WIE mich das Leben hasste!!!
 

Sasuke Uchiha saß vor mir ebenfalls auf dem Allerwertesten und schaute mich mit einem Blick an, der mir alle Haare zu Berge stehen lies. Tiefes Schwarz funkelte mich an und verschlug mir den Atem. Seltsamerweise aber nicht vor Angst. Nicht mehr. Klar, er sah nicht gerade glücklich drein, aber irgendwas an seinem Blick kam mir bekannt vor.
 

„Sasuke-kun! Geht es dir gut?“ Oh Backe! Die hatte ich ja ganz vergessen!

Schnell sprang ich auf und wollte Sasuke eine Hand reichen, als Rosalie und Blondi ihn schon umzingelt hatten und ihn ansahen als hätte die Kollision eben ihm das Genick gebrochen. „Ist dir nichts passiert?“ „Das war aber ein heftiger Zusammenstoß!“ „Pass doch auf Naruto!“ wendeten sich beide gleich mir zu. Ich konnte nur entschuldigend lächeln (das hatte ich zumindest vor gehabt) und versuchen mich auch bei Sasuke zu entschuldigen. Dieser aber stand non-chalant auf, wischte sich den imaginären Schmutz von Hose und Ärmeln und ging ins Klassenzimmer zurück.
 

Die beiden Mädels neben mir waren zuerst erleichtert und seufzten dann synchron auf. Unheimlich die beiden…
 

Ihn jedenfalls kümmerte es nicht im Geringsten was passiert war. So schien es zumindest. Aber sein Blick eben... dafür reichte mein Vokabular nicht aus! Als hätte er am liebsten irgendwas gesagt (irgendwas zwischen Sarkasmus und Wut vielleicht?), aber es dann doch gelassen.

Aus Trotz?

Aus Erziehung heraus?

Ich wusste es nicht. Aber seine Augen blieben fortan an mir kleben!

Während den Pausen.

Während dem Unterricht.

Egal wann!

Selbst wenn er gar nicht in meine Richtung sah, hatte ich das Gefühl von ihm verfolgt zu werden. Hatte ich es denn tatsächlich geschafft seinen Zorn auf mich zu ziehen? So schnell?!? Ob das Kiba auch bei der Direktorin so gemacht hatte? Allein bei der Vorstellung bekam ich schon eine Gänsehaut!
 

Völlig entnervt und fertig mit alles und jedem, warf ich meine Spinttür zu und wollte mich auf den Weg nach Hause machen. Ich würde heute alleine gehen, weil Kiba noch Fußball hatte und ich weder Nerv noch Zeit auf irgendeine Art von Sport verschwenden wollte. Noch nicht zumindest. Aber irgendwie hatte ich auch darauf keinen Bock. Ich hatte neuerdings auf gar nichts Lust. Um genau zu sein hatte ich nicht mal Lust hierher zu kommen. Aber zählte meine Meinung? Nein.
 

Als der Wind mir um die Nase wehte und mir einzelne Strähnen in die Augen warf, kniff ich sie leicht zusammen und schaute gen Himmel. Mein Blick fiel aufs Schuldach. Tief seufzte ich auf. Warum nicht? Wie von selbst fand mein Körper den Weg zur Treppe und als ich die Tür zum Dach auf drücken wollte, bemerkte ich, dass sie nur leicht angelehnt war und eine leise Stimme von draußen zu mir zog. Vorsichtig spickte ich durch das kleine Fenster, das in die Tür eingelassen war und entdeckte ein zierliches Mädchen mit langen braunen Haaren, das mit geröteten Wangen und in ihren Rock verkrampften Fingern vor ……SASUKE stand??????!!!!! Oh ne!!! Den wollte ich gerade gar nicht sehen! Ich drehte mich schon vorsichtig auf dem Absatz um die Fliege zu machen. „Ich w-wollte dir etwas w-wichtiges s-sagen… Sasuke-kun.“. Mitten in der Bewegung hielt mein Körper an.

Mein Körper sagte zwar ‚verdrück dich!‘, aber mein Verstand rieb sich schon imaginär die Hände vor Freude. Scheiß Verräter!
 

Etwas zittrig platzierte ich mich neben die Tür und versuchte weiterhin zu lauschen, was nicht einfach war, denn das Mädel hatte schon die Gesichtsfarbe einer Kirsche und die Stimme eines Mäuschens angenommen. Konnte Sasuke sie überhaupt verstehen? Der stand doch direkt vor ihr! Trotzdem blieb sein Gesicht wie eine Maske. Kein Muskel verzog sich! Nicht einer! Hatte er überhaupt welche im Gesicht?
 

Plötzlich trafen sich unsere Augen und das nächste woran ich denken konnte war ‚Oh …. Scheiße!!!‘
 


 

Next Kapi voraussichtlich am 28. Juni

Denkzettel

Ich war tot!

Toter als tot!

Mausetot!!!!!
 

Er hatte mich entdeckt. Hatte mir direkt in die Augen gesehen! Und was mache ich Genie?

Wegrenne? Nehein~~
 

Dummbatz Naruto bleibt hocken und wartet auf seine Strafe! Natürlich! Ich könnte mich manchmal wirklich selbst-

Eine Tür flog mir gegen die Stirn und ein braunhaariges Mädchen lief mit verheulten Augen die Treppen runter. Völlig aufgelöst. So sehr, dass sie mich nicht mal bemerkt hatte. Aber musste sie die Tür denn so aufschleudern?
 

Ein ungutes Gefühl beschlich mich… ouuuu… vorsichtig späte ich aus den Augenwinkeln zu Sasuke rüber, der sich mittlerweile gegen das Treppengeländer gelehnt hatte und mich nonchalant musterte.
 

Was ich ja auch für eine Augenweide sein musste! Wahrscheinlich mit einer Beule auf der Stirn und leichten Tränen in den Augenwinkeln, die ich mir aufs Äußerste verkniff.
 

„Klang doch nicht so hohl wie ich dachte.“

Was?

Verwirrt sah ich ihn an. Meine Frage musste mir überdeutlich im Gesicht gestanden haben, denn plötzlich tippte sich der Schwarzhaarige gegen die Stirn. Genau auf die Stelle, die bei mir so fies pochte.
 

Ich wurde schlagartig rot um die Nase. Verarschte der mich?!?!

Und jetzt schaute der auch noch so unschuldig! Das schlug einem doch dem Fass den Boden aus! Erst nix sagen! Und das TAGE LANG! Und dann von hier auf- MOMENT. Er hatte geredet. Das war das erste Mal, dass ich seine Stimme gehört habe. Gut, es war nicht freundlich… aber er hat gesprochen!
 

Als ich irritiert meine Stirn runzelte, bereute ich es sofort. Stöhnend hielt ich sie mir. Tat doch mehr weh als zunächst gedacht… ich sollte einen Eisbeutel drauf tun und-
 

Plötzlich wurde mein Kinn angehoben und meine Hand weggezogen. Sasuke war keine 30 cm von meinem Gesicht entfernt und schaute mit einer nichtssagenden Miene meine Stirn an. WAS SOLLTE DAS DENN???
 

„S—Sasuke, lass los. Das ist meine Hand. U--und mein Kopf.“

Angesprochener schaute mich aber nur an, als hätte ich ihm das Wetter von morgen verklickert. Null Reaktion in Sachen Gesichtsmuskulatur! Stattdessen lies er tatsächlich mein Kinn los, nur um mich an dem Handgelenk neu zu packen und hoch zu ziehen.

„W-Was soll das? Wohin gehen wir? Hey Sasuke! Ich rede mit dir!“

Das war dem offensichtlich wurscht. Unbeirrt zog er mich quer durchs Schulgebäude bis wir vor der Tür mit der Aufschrift „Krankenzimmer“ standen.
 

Natürlich… wohin auch sonst? Der würde mich wohl kaum zur Direktorin schleifen, weil ich ihn (unfreiwillig!!!) beobachtet habe, wie er das Herz eines unschuldigen Mädchen gebrochen hatte. Armes Ding. Aber auf der anderen Seite konnte ich mir Sasuke auch nicht mit einem Mädchen an der Seite vorstellen. Würde aussehen wie die Schöne und das Biest. Wobei Sasuke mehr der Schönling wäre als das Biest. Aber er guckte immer so grimmig, dann vielleicht doch Biest? Multible Persönlichkeit? Und das Mädel wäre dann- SCHEIß AUF DIE SCHÖNE UND DAS BIEST! WIE SAH ICH DENN AUS??!!
 

Mein Blick war zufällig an den Spiegel vorbei gestriffen und entdeckte dort etwas, das eigentlich nicht hingehörte! Es war mittlerweile rot-blau und sah so schmerzhaft aus, dass ich es selber nicht anfassen wollte.
 

„Was zum Henker?!“

„Tse.“
 

Mein Gesichtsausdruck wechselte von schockiert zu genervt. Was tsetste der mich an? Wollte er mir sowas sagen wie ‚Und das fällt dir erst jetzt auf?‘ ?

„Ja, lach du nur! Ich bin auch ganz happy über diesen Denkzettel! Siehst du nicht mein Lachen?!“
 

Sasuke zog nur eine Augenbraue hoch.

‚Ach, Weißt du die Farbe steht dir ganz gut.‘, sowas in der Art hätte er wohl gesagt, wenn er seine Klappe aufgemacht hätte. Dafür sprachen seine Augen offensichtlich Bände. Und diese Bände regten mich auf!
 

„Du hälst dich wohl für besonders schlau!“

Angesprochener legte den Kopf leicht zur Seite. ‚Ja.‘
 

„Hör auf damit! Wem habe ich das denn zu verdanken? Hättest du das Mädel nicht abserviert, wäre das alles gar nicht erst passiert!“
 

Plötzlich sah mich Sasuke stechend an.

Ich schluckte nur schwer und bereute mein loses Mundwerk.

„G-Gomen nasai. Ich wollte nicht… ich meine, ich hatte nie vorgehabt…“

Sasuke aber hielt mir nur einen Eisbeutel, den er in ein Tuch gewickelt hatte hin, nahm seine Sachen und verschwand.
 

Nun stand ich alleine im Krankenzimmer und hätte mir am liebsten selbst in den Hintern gebissen.

Ganz toll! Jetzt hatte ich ihn mal soweit, dass er mich mal bemerkte (was eher unfreiwillig war), mich sogar mal nicht wütend oder gleichgültig ansah (was auch eher unfreiwillig passiert war) und sogar mit mir gesprochen hatte (was sich auch eher wie ein Monolog angefühlt hatte oder ein Gespräch mit einer Katze, die sowieso nicht machte was man wollte). Und was machte ich?!?
 

Frustriert schlug ich mir gegen die Stirn. „Autsch!“ Der Schmerz trieb mir leichte Tränen in die Augenwinkel und lies mich wüst fluchen. Das war wohl meine Strafe für so ziemlich alles, was ich hier verzapft hatte.
 

Hoffentlich würde mich Sasuke nicht weiterhin ignorieren oder sogar wütend ansehen. Das würde mein Schülerdasein nur ungemein erschweren… Moment! Er hatte mich doch auch normal angesehen! Und mit mir geredet (mehr oder weniger)! Also musste ich ihn ja irgendwie auch zu mehr als einem Pokerface bringen.
 

Ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen, während ich mir den Eisbeutel auf meine Beule hielt. Wenn mich mein Plan nicht umbrachte, würde es mir riesen Spaß bereiten, Sasuke näher kennen zu lernen und herauszufinden, welche Seiten er noch hatte.
 

Optimistisch schnappte ich mir meine Tasche und ging aus dem Schulgebäude. Zum ersten Mal seit langem freute ich mich tatsächlich auf den nächsten Tag. Vielleicht war mein zwanghafter Umzug in diese Kleinstadt doch nicht so blöd wie ich zunächst gedacht hatte…
 


 

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nächstes Kapi voraussichtlich am 26.Juli (habe Klausuren zwischen drin, darum dauert es länger -.-°)

Kreischalarm

„TANZBALL?!“ „Ja. Zum Kotzen oder? Aber aus irgendeinem Grund stehen die Mädchen drauf. Frag mich nicht warum.“ Seufzend lehnte sich Kiba gegen meinen Tisch.

Mich überraschte es nicht, dass es sowas gab und das Mädchen darauf standen. Mich überraschte es mehr, dass es sowas auch HIER gab! Irritiert zog ich die Stirn kraus und bereute es sofort.
 

Es waren zwar ein paar Tage vergangen seit dem ‚Vorfall‘ und meine Beule ist wieder verschwunden, was aber nicht hieß, dass auch der Schmerz gänzlich ‚adios‘ gesagt hatte. Das dauerte wohl noch ein Weilchen. „Und WOBEI hast du dir dieses Einhorn auf deinem Kopf gleich noch eingefangen?“
 

„Ich bin gegen eine Tür gerannt. Wie oft noch?!“ Oder die Tür gegen mich… man musste ja nicht so genau sein. Besonders dann nicht, wenn einen ein gewisser struppiger, braunhaariger Kerl dafür am ersten Tag darauf dermaßen auslachte, dass man ihn schon vom Fußboden kratzen musste.

„Ach jaaaa~~~ sicher doch.“, grinste Kiba nur und man sah ihm das diabolische Grinsen schon an, bevor es sich auf sein Gesicht platzierte. Der glaubte mir keinen Meter… Themenwechsel!
 

„Ähm. Wie auch immer… wann war dieser ‚Tanzball‘ gleich noch?“

„In einem Monat.“

„Und da macht ihr jetzt schon so ein Theater?“

„Wieso WIR? Es sind doch die Mädels, die jetzt ständig von Kleidern, Schuhen und Schminke sprechen und nicht wir!“

„Kiba- die reden ständig davon.“ In diesem Punkt schienen alle Mädchen gleich zu sein, egal ob Stadtgirly oder Landei. „Wovon ich spreche ist DAS DA!“ und deutete der Reihe nach auf die Jungs unserer Klasse.
 

„Ach DAS… jaa… weißt du… das ist ganz einfach…ähm.. .naja… Sie mögen es nicht.“

„Wieso?“

„Wie meinst du das? Tanzt du etwa gerne?“

„Ich meine das ist doch DIE Gelegenheit sich an das Mädchen ranzumachen, das man mag. Oder seit ihr hier anders?“

„Nein, das nicht, aber… EY! Du hast meine Frage ignoriert!“

„Welche Frage?“

„Die ich dir vorher gestellt habe!“

„Kiba, du redest viel wenn der Tag lang ist. Da kannst du‘s mit den Mädels aufnehmen.“

„DAS ist fies! Ich bin doch kein Mädchen!... Naruto- nein! Hör auf dir das vorzustellen! Das ist ja abartig!!!“

„Vielleicht sollte ich Sakura und Ino mal fragen, ob sie dir Strähnchen verpassen. Würde dir bestimmt super stehen.“

„NEIN! Niemals im Leben!“

"Und Nagellack wäre auch nicht schlecht."

"Naruto...."

"Vielleicht schwarz?..."

"Hör auf!"

"Ach nee. zu düster...grün?"

"Naruto!"

"Ne, damit sieht er aus wie Gai. ...lila?"

"Das ist nicht witzig!"

"Nö, zu sexy. Pink?"

"Hör mir zu verdammt!"

"Jetzt habe ich ich es! Rot!!!"

"NARUTO!!!!"
 

„Na, ärgerst du wieder unsere Prinzessin?“, fragte Shino während er sich gegen den Tisch vor uns lehnte.

„Was heißt hier Prinzessin? Ich bin ein Kerl! Ein Alfamännchen!“

„Nicht eher Alfaweibchen?“

„Ich bin doch keine Schwuchtel!“
 

„Mir egal ob Alfaweibchen, Männchen oder Bisamratte, aber seit LEISE verdammt! Ich bin müde!“, meinte Shikamaru nur als er halb genervt und halb gelangweilt auf seinen Platz zu schlenderte und dabei herzhaft gähnte.

„Auch wieder da?“, meinte Shino mit hochgezogener Augenbraue.

„Siehste doch…“ murrte Angesprochener nur, zog sich die Kapuze über den Kopf und legte seinen Kopf auf den Tisch.
 

"Du hast ja ne Mordslaune!"

„Naruto, du wirst die Abscheu gegenüber dem ‚Tanzball‘ sehr schnell verstehen, wenn wir Sport hatten.“, sagte Shino nach einem kurzen Moment.

„Hä? Wie? Was soll da-“ „Sasuke-kuuuun!!!!“ Ach DA war er! Den hatte ich schon vermisst.

Gerade lief mein eigentlicher Sitznachbar schnellen ‚Schrittes‘ den Flur entlang und hinter ihm her eine ganze Horde von Mädels mit extra kurzen Röcken und engen Klamotten. Immer wieder liefen sie stolz hinter oder manche gar neben ihm her, lächelten zuckersüß und versuchten die Hölle zu Eis erstarren zu lassen nur um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Schien keine Wirkung zu haben. Dafür sabberten ein paar andere Jungs den Mädels hinterher. Hätte ich nicht gerade keinen Bock auf eine Beziehung hätte ich das wahrscheinlich auch gemacht…
 

„Sasuke-kun! Jetzt warte doch! Ich will dich was fragen!“

„Halt dich da raus! Ich war zuerst da!“

„Halt selber deine Klappe! Ich kann tun und lassen was ich will! Nicht war Sasuke-kun?!“

„Nehmt eure Pfoten von ihm ihr blöden Kühe!“

„Selber dumme Pute! Hast du schon in den Spiegel gesehen?!“

„Das sagst du nicht noch mal!!!!“

„RUHE VERDAMMT NOCH MAL WIE SOLL MAN DA PENNEN?????!!!!!“, sprang Shikamaru auf einmal auf und brüllte quer durch den Raum.
 

Einige Mädels krischen nur kurz auf, andere starrten ihn mit einem Blick an, der hätte töten können. Und ich?
 

Ich war vor Schreck vom Stuhl gefallen. Natürlich. Was erwartete man sonst von mir?
 

Vom Boden aus beobachtete ich kurz die Szene und bemerkte, dass mich ein gewisser Schwarzhaariger anstarrte.

Wieder keine Gesichtsregung, aber seine Augen… die lachten mich aus! Die lachten mich definitiv aus! Das glaubte ich jetzt einfach nicht! Stand der mitten der Mädelsschar und machte sich über MICH lustig! Aus Trotz streckte ich ihm die Zunge raus und zog mit einem Finger ein Augenlid runter! Bähhh!

Aber statt sauer zu werden (was meine eigentliche Absicht war), biss dieser sich plötzlich auf die Lippen.
 

Höh?
 

Was war das denn? War er nicht sauer? Wieso niiiiiiiiiiiiiicht?!

Grummlig stand ich auf, doch als ich wieder Blickkontakt haben wollte war er futsch.

Und ich war nicht der einzige, der das bedauerte. Als die Mädels das bemerkten liefen sie sofort aufgeregt auseinander und begangen ihn zu suchen und nach ihm zu rufen.

Wie konnte er einfach so verschwunden sein? Wie machte er das? Der konnte sich doch nicht einfach so in Luft auflösen… Naja theoretisch doch. Ich meine das hatte er mir ja schon mal in dieser Gasse bewiesen, aber…

Ein Junge aus der Parallelklasse lief gerade aus dem Jungsklo raus.

Beinahe hätte ich mir bei meiner Erleuchtung auf die Stirn gehauen, ließ es aber im letzten Moment bleiben. Erfahrungen waren ja doch zu was gut.
 

Ich lief so unauffällig ich konnte zum Klo und hatte eigentlich einen entnervten Schwarzhaarigen erwartet, aber wen ich da traf war… „Haku?“

„Hey Naruto. Sag mal was ist denn los da draußen?“ „Die Mädchen suchen ihren schwarzhaarigen Adonis“

Kurz schaute er noch etwas verdattert, lachte dann aber los. „Ach ist es wieder soweit?“ „Womit denn? Warum klärt mich keiner auf?!“

„Naruto…“, trällerte Haku und sah mich tadelnd an. “Bald ist der Tanzball und Mädchen machen sich da schön um ihrem Traumjungen zu gefallen uuuuuuuuuuuund…?“ „Oh.“

„Na, jetzt klick gemacht?“

„Schon. Und das passiert jedes Jahr?“

„Jup“

„Seit er auf der Schule ist?“

„Jup“

„Wie überlebt er das?!“

„Tja. Das ist ein Geheimnis.“, meinte Haku nur und zuckte lächelnd die Schultern.
 

„Naruto, musst du nicht eigentlich….?“ „Hm? Achso! Nein. Ich habe den Adonis gesucht. Hast du ihn hier reinlaufen sehen?“

„Nein“, meinte Haku, deutete aber mit dem Kopf Richtung Kabinen.

Im Inneren meiner kleinen Seele grinste ich mir einen ab.

„Och wie schade! Da kann man wohl nichts machen… gehen wir?“ „Ok.“, grinste mir Haku entgegen. Der Junge verstand mich wohl sofort.

Die Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen, aber nur einer lief raus.
 

Amüsiert lehnte ich mich gegen die Wand neben den Waschbecken und wartete gespannt auf das Erscheinen des Vermissten.

Das dauerte auch nicht lange. Keine Minute später hörte ich eine Kabinentür aufgehen und langsame Schritte, die Richtung Ausgang liefen. Diese Schritte waren so bedächtig, dass man meinen könnte, er würde selbst auf dem Klo einen Überfall befürchten. Keine schlechte Idee~~~
 

„Sasuke-kun~~“ quietschte ich in der höchsten Tonlage, die ich drauf hatte und der gute Mann schreckte so sehr zusammen, dass er sich augenblicklich in meine Richtung drehte und aussah wie ein verschrecktes Kanickel. „DU?!“
 

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Anmerkung auf der Fensterscheibe: ich entschuldige mich für dieses seeehr lasche Kapi. Ich wollte es nicht so in die Breite ziehen, aber irgendwie hat es sich selbstständig gemacht...ich bemühe mich die nächsten Kapitel besser zu schreiben: *verbeuks*
 

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nächste Kapi: 09.08

Tanzstunde

„Ach komm jetzt guck nicht so! Du schaust ja gerade so als hätte ich dich auf dem Klo beim Barbie-spielen erwischt!“ Daraufhin drehte Sasuke nur prompt seinen Kopf von mir ab und seufzte einmal kellertief.
 

Wir waren auf dem Dach der Schule nachdem ich ihn auf dem Klo darum ‚gebeten‘ (na gut, ein ‚Sag ja oder ich sage den Mädels wo du bist‘ hat da schon etwas nachgeholfen) hatte uns nach der Schule hier zu treffen.
 

Ich trat in etwas mehr Abstand neben ihn und schaute mit ihm auf Konoha runter. Ziemlich lauschiges Plätzchen und auch gar nicht mal so klein wie ich dachte. Es blieb eine Weile still zwischen uns bis ich seinen Blick auf mir spürte. Augenblicklich stellten sich meine Nackenhaare auf, was verdammt seltsam war, denn eigentlich machte es mir gar nichts aus, wenn mich andere anstarrten. Nur beim ihm eben nicht!
 

„Was willst du?“ Und da ist sie wieder die Stimmungskanone!

„Reden?“

Daraufhin zog er nur die Stirn etwas kraus, schaute aber weiterhin auf die Stadt runter.

„Nein, nicht übers Wetter!“

Eine seiner Augenbrauen wanderte auf halb zwölf als wollte er ‚Ne, was du nicht sagst‘ sagen.

Da konnte nur ich einmal seufzen.
 

„Ok, jetzt mal im Ernst. Ich will, dass wir Freunde werden.“

Nun drehte der Schwarzhaarige tatsächlich seinen Kopf in meine Richtung. Ich hatte seine volle Aufmerksamkeit. Warum zum Kuckuck fühlte ich mich dann gerade jetzt so komisch?! Hatte ich mir was eingefangen? Wenn der Fisch von gestern doch verdorben war, den mir Jiraya vorgesetzt hatte, dann werd i- „Warum?“

„Hä?“

„Warum willst du das?“
 

Äh…Gute Frage. Warum eigentlich?

„Weiiiiil …“. Mein Hirn arbeitete gerade auf Hochtouren und suchte nach einem guten Grund, aber irgendwie kam nichts. ‚Weil ich will?‘. Nicht ganz. ‚Weil ich dich mag?‘. Ne! ‚Weil…

„Weil ich wissen will wer du wirklich bist.“
 


 

Gähnende Leere herrschte zwischen uns, als ich endlich mal kapierte, was mir da rausgerutscht war. SO fängt man bestimmt keine Freundschaft an! Aber ich war eben ehrlich gewesen. Zu ehrlich.

Sasuke schaute mich an wie ein exotisches Tier. Als wären mir urplötzlich neongrüne Hörner gewachsen. Und je länger er mich mit diesem Blick, der mir ausnahmsweise mal GAR NICHTS sagte, ansah, desto mehr wünschte ich mir, ich hätte wirklich welche. Mir hatten sich mittlerweile sämtliche Haare aufgestellt.
 

Sasukes Augen verengten sich ein Stück weit und er musterte mich noch einmal kurz von Kopf bis Fuß. Dann drehte er sich ohne jede Vorwarnung um und ging Richtung Ausgang.
 

„Hey! Was soll das denn?“

„Ich gehe.“

„Ach ne! Ich dachte, du willst Anlauf zum Sprung nehmen! Jetzt bleib halt mal hier! Wieso rennst du weg?“

„Ich renne nicht.“

„Gut, dann flüchtest du.“

„Ich flüchte nicht.“

„Warum gibst du mir dann keine Antwort?“

„Nein.“

„Wie nein? Was soll das denn wieder?!“

„Ich lehne ab.“

„Wieso?!? Sasuke!“
 

Aber ab da ignorierte er mich und lief demonstrativ in ‚ruhigem‘ Gang die Treppen runter. Egal was ich machte um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Nichts half. Er tat wieder so, als sei ich Luft.

Warum konnte ich nicht die zweite Antwort nehmen? Warum muss ich immer so ehrlich sein?!
 

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„Oi, Naruto. Was ist denn?“

„Was soll sein Jiraya?“

„Dein Gesicht. Du gurgst hier schon die ganze Zeit auf dem Küchenstuhl vor dir herum und guckst wie eine vergiftete Ratte.“

„Hä?!“

„DA! Da ist es wieder!“, wedelte mir Jiraya mit dem Finger vor dem Gesicht herum. „Also komm. Raus mit der Sprache. Wer hat dir dein kleines Herzchen gebrochen?“

„Niemand… Wieso gerade Herzchen?“

„Dann eben Niere! Also was ist? Probleme in der Schule?“, fragte Jiraya und pustete kurz auf seinen Feierabend-Sake. Das Zeug stank fürchterlich. Wie konnte man das nur trinken?!
 

„Nein… nicht direkt…“

„A ha. Und WAS ist nicht direkt?“

„… wie… wie begründest du es, wenn du mit jemanden befreundet sein willst?“

„Hö?“

„Jetzt schau mich nicht so an! Du wolltest es doch wissen!“

„Jaja schon gut! Ich habe nur eine Frage:“, Jiraya stellte seinen Sake kurz ab und beugte sich zu mir runter. „Geht es um was Weibliches?“ und grinste dabei etwas niederträchtig.
 

„NEIN! Herrgott! Als ob ich jetzt eine Beziehung wollte!“

„Hm. Schade.“, meinte er nur und pustete wieder auf seinen Sake. „Um wen geht es denn dann?“
 

Ziemlich unwohl drehte ich meinen Kopf zur Seite und schaute mir die Küchenfließen an. Irgendwie wollte ich ihm nicht sagen, dass es sich um Sasuke handelte. Alle reagierten seltsam auf die Uchihas und wenn ich Jiraya, auch wenn er eigentlich ein toller Onkel war, erzählte, dass ich mich gerade mit so einem anfreunden wollte… der würde es mir doch verbieten…oder?
 

„Ok, dann sag es nicht, aber es handelt sich nicht um ein Tier oder?“

Kurz schüttelte ich den Kopf.
 

„Na immerhin. Aber so schlecht ist der Ansatz eigentlich nicht, denn obwohl es viele nicht wahrhaben wollen, sind sich Tier und Mensch sehr ähnlich.“

„Wie meinst du das?“

„Eine Freundschaft basiert doch auf Vertrauen und Sympathie, oder?“ Kurz nickte ich.
 

„Du bist noch nicht lange hier. Du hast zwar schon ein paar ‚Freunde‘ gewinnen können, weil diese vom Charakter deinem ähnlich sind, also sehr aufgeschlossen anderen gegenüber, aber das trifft noch lange nicht auf alle Menschen zu. Viele sind einfach schüchtern, skeptisch, misstrauisch, nenn es wie du willst. Der Punkt ist, dass sie dich erst mal richtig kennen lernen sollten, bevor du eine Freundschaft mit ihnen beginnst. Oder besser: wenn dich diese Person erst besser kennenlernt und du diese auch, dann ergibt sich die Freundschaft von ganz alleine.“
 

„Und was hat das mit meiner Frage zu tun?“

„Welche Frage?“

„Was ich als Begründung für eine Freundschaft nennen sollte?“

„Ach so das! Tja… es handelt sich wirklich nicht um ein Mädchen?“

„Jiraya!“

„Schon gut! Schon gut! Also… versuch es doch mal mit der Wahrheit. Die hält bekanntlich am längsten.“

„Hälst du dich denn daran?“

„An die Wahrheit? Hmmm. Schon.“

„Ok, wie alt bist du?“

„Das tut nichts zur Sache!“, räusperte sich Jiraya und nippte etwas an seinem Sake. „Also, was hast du denn gesagt, dass es so daneben ging?“, versuchte er abzulenken.

„Die Wahrheit.“

„So viel dazu…“, meinte er nur und kippte den restlichen Sake mit einem Haps runter.
 

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Die nächsten Tage liefen leider nicht so toll. Ich bemühte mich ernsthaft wieder eine Art Kommunikation mit ihm aufzubauen (sehr zum Missfallen seiner weiblichen Anhänger ganz nebenbei, während mich die Jungs für lebensmüde hielten), aber es wollte einfach nichts klappen.

Schließlich hatten wir Donnerstag. Sporttag. Und genau an diesem Tag sollte ich feststellen, warum alle Jungs kollektiv den „Tanzball“ hassten.
 

Wie sollte man es auch toll finden, wenn der eigene Sportlehrer in einem hautengen grünem Trainingsanzug, oder was auch immer das sein sollte, und im Sinne der Tanzübungsstunden, die wir ab nun bis zum Fest statt Sport haben sollten, zusätzlich mit einer rosa Krawatte bekleidet vor uns hersprang?! ‚Tanzschritte‘ nannte er das. Für meinen Geschmack neigte das eher an Körperverletzung.
 

Schon vom Zusehen völlig fertig, sah ich mich in der Runde um. Die Mädchen hatten mit uns Sport. Wir sollten abwechselnd in Paaren die Schritte und verschiedene Tänze üben. Laut Kiba wurden den Mädchen normalerweise die Schritte von einer Lehrerin namens Kurenai gezeigt und eingeübt, aber diese war gerade in Mutterschaftsurlaub und weil es sonst keinen Ersatz für sie gab, mussten sie mit uns üben. Hatte Sensei Gai deshalb vielleicht eine rosa Krawatte gewählt…?
 

„Wieso kann ich nicht einmal im Leben ein Uchiha sein?“, murmelte Kiba plötzlich neben mir.

„Wieso denn das?“

„Weil er nie daran teilnimmt. Er meint, dass der Schülerrat gerade zu dieser Zeit besonders seine Hilfe bräuchte. So konnte er sich bisher immer vor diesen Sportstunden drücken.“

„Kommt er denn trotzdem zum Ball.“

„Schon. Der lässt sich aber immer nur kurz blicken, redet mit den Lehrern und verschwindet wieder. Weißt du wie viele Suchtrupps an Mädels letztes Jahr nach ihm gefahndet haben?“

„Er tanzt also nicht?“

„Nein. Der Glückliche…“
 

„Herr Uzumaki! Hast du etwas an meinem Unterricht auszusetzten?!“

„Nein, Sensei Gai!“

„Gut, dann mach deine Augen und Ohren auf und schau genau was ich mache! Ich werde es euch nicht ewig vorführen!“

Gott sei Dank!
 

„Oder nein! Noch besser! Komm nach vorne und mach es mir nach! So prägt sich das Gesehene besser ein!“

„Muss das sein?“ Allein von der Vorstellung neben ihm herumhüpfen zu müssen, drehte sich mir schon der Magen um.

„Gut, dann willst du uns die Schritte vielleicht zeigen? Ok meine Damen, wer mag Narutos Tanzpartnerin sein?“
 

Augenblicklich herrschte Stille in der Sporthalle und der Fußboden war plötzlich so ungemein interessant für die meisten geworden. Manche hätten sich wohl am liebsten draufgeschmissen, wenn es sie gerettet hätte.
 

„Also wenn keiner will. Dann mache ich es.“, trat plötzlich Sakura vor und lächelte einmal zuckersüß den Lehrer und dann mich an. „Ich bin gespannt was du alles kannst.“ Das sagte sie zwar in einem lieben Ton, aber der Blick mit dem sie mich dabei ansah, bedeutete nur eines. Sie wollte mich demütigen.
 

Wahrscheinlich, weil ich ihren ‚Ratschlag‘ nicht so ernst genommen habe und ihrem schwarzen Engel immer noch zu nahe bin. Was auch immer sie unter ‚nah‘ verstand…
 

„Na das ist doch super! Dann mache ich gleich mal die Musik an und ihr könnt zeigen was ihr drauf habt!“, trällerte Sensei Gai und lief zur Musikanlage. Ich stellte mich währenddessen mit Sakura in die Grundstellung und konnte aus den Augenwinkeln beobachten, wie manche erleichtert aufatmeten. Sie sind noch mal davon gekommen.
 

Als die Musik endlich anging, dachte ich, mich trifft der Schlag. Was war das denn für eine Schnulze??? Süße Liebesbekundungen und liebliche Töne trällerte ein Kerl durch die Lautsprecher nur um kurz darauf von einer Frau abgelöst zu werden, die auch so einen Mist sang. (das da ^^ --> http://www.youtube.com/watch?v=0auuhur5Yx8)

Kiba und die anderen bissen sich offensichtlich mit aller Selbstbeherrschung, die sie hatten auf die Zungen, nur um nicht loszulachen. Sie könnten ja sonst die nächsten sein.
 

Sakura lächelte nun etwas breiter zwischen meinen Armen. Wartete auf meine Führung. Das war beim Tanzen ja dem Kerl vorbehalten. Kein Wunder also, dass sie sich so siegessicher war. Sie hatte nur eine Tatsache nicht bedacht.
 

Ich konnte auch tanzen.
 

Als ich begann sie zuerst mit langsamen, aber klaren und dann mit etwas schnelleren und ‚romantischeren‘ Schritten durch die Halle zu führen, verschwand ihr Lächeln nach und nach und am Ende konnte sie nichts weiter tun als sich meinem Tanz anzupassen.
 

Ich drehte und wirbelte, tanzte schneller und langsamer, fügte Kreuzschritte und Trabschritte ein, bis ich nur noch die Musik, deren Rhythmus und die Bewegungen meiner Tanzpartnerin registrierte.
 

Als die Musik verstummte stand Sakura ganz nah bei mir umfangen von meinem Arm in der Schlussstellung und starrte mich mit einem entgeisterten Blick an, den ich aber erst nach einigen Sekunden wahrnahm. Auch meine Schulkameraden starrten mich mit offenen Mündern an und selbst Sensei Gai sah aus wie ein Fisch, der nach Luft schnappte.
 

Und da! Genau zwischen all den Gesichtern, entdeckte ich eines, das ich schon länger nicht mehr direkt gesehen hatte. Sasuke Uchiha fixierte mich mit seinen rabenschwarzen Augen. Er stand vor einem der großen Fenster der Sporthalle, hatte Papiere in den Händen und sah so aus, als wäre er nur auf der Durchreise gewesen, als er mich beim Tanzen gesehen hatte.
 

Aber warum sahen seine Augen so… irritiert aus? So als hätte man ihm etwas frontal ins Gesicht geschlagen. Als sich unsere Blicke trafen, schreckte er kurz zusammen, drehte sich um und verschwand hinter der Wand.

Noch während ich ihm hinterher sah, fand Sensei Gai seine Stimme wieder und fuchtelte so voller Aufregung in der Luft herum, dass mir davon wieder schlecht werden könnte. Dieses Grün…
 

Gleichzeitig machte es aber klick bei mir, als ich wieder in die Gesichter meiner Schulkameraden sah. Manche sahen mich immer noch entgeistert an, andere begeistert und andere mit einem Hauch von Eifersucht.
 

„Sensei Gai, darf ich kurz raus? Ich bin gleich wieder da.“

„Was? Ja, klar! Mach das! Aber beeil dich! Ich habe großes mit dir vor!“
 

Die letzte Bemerkung ignorierend, ließ ich Sakura einfach mal stehen und lief aus der Halle raus. Ich brauchte nicht lange um Sasuke einzuholen und als ich es endlich geschafft hatte, stand ich keuchend vor ihm und wusste zum ersten Mal seit langem was ich tat.
 

„Was ist?“, fragte der Schwarzhaarige wie immer kalt.

„Vorschlag.“, schnappte ich zwischen zwei Atemzügen bis ich mich wieder soweit beruhigen konnte um normal zu sprechen.

Sasuke stand die ganze Zeit nur reglos da und schaute mich ebenso emotionslos an.
 

„Wir lernen uns besser kennen und verbringen mehr Zeit miteinander.“
 

„Und?“
 

„Und dafür bringe ich dir das Tanzen bei.“
 


 

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Eine kleine Bemerkung am Rande: ich habe keine Ahnung vom Tanzen und habe beim Beschreiben davon einfach mal auf "Alltagsbegriffe" gesetzt, in der Hoffnung, dass ihr versteht, was ich damit meine... falls unter euch aber ein Tänzer sein sollte, der/die ganz genau weiß, wie man das nennt -> bitte schlagt mich nicht tot! Ich bin unwissend darin ;_;

Trotzdem hoffe ich, dass euch dieses Kapi gefällt.
 

*ganz liebe Grüße und leckere Muffins da lass*

Kahori ^^
 


 

Nächstes Kapi: 31.08

Lehrertausch

Als seine Hände auf meinem Tisch aufschlugen machten sich meine Stifte flux aus dem Staub und ich bekam einen halben Herzinfakt.

„Kiba, was soll das?“

Aber Angesprochener ignorierte meine Frage und starrte mich stattdessen mit einem angesäuerten Blick an.

„Kiba, hat dir dein Frühstück nicht geschmeckt oder was ist los? „
 

„Woher kannst du tanzen?! UND WARUM WEISS ICH NICHTS DAVON?“

„Kiba, setz dich erst. Es ist halb 8 Uhr morgens und zudem MONTAG! Also hör auf zu brüllen!“

„Nix da! Raus damit!“

Ein Blick in sein Gesicht, sagte mir, dass er eher nicht aufgeben würde. Also gab ich mich geschlagen.
 

„Na fein. Tanzen kann ich schon seit etwa… „ Kurz versuchte ich es mir mit den Fingern auszurechnen, gab es aber auch schnell auf. Montag Morgen halt…

„…seit ich etwa 8 oder 9 bin. Meine Mutter fand, dass ein anständiger Junge auch Tanzen können muss. Darum durfte ich seitdem auch noch in die Tanzschule und blieb da auch bis vor kurzem. Das ist das erste Mal seit längerem, dass ich getanzt habe. Zufrieden?“
 

„Deine Mutter also. Sag mal hast du einen Bruder?“

„Hä?“

„Na deine Mutter sprach doch von einem „anständigen Jungen“ “

„KIBA!“ Daraufhin lachte er nur und grinste sich einen ab. Oh ja, der hatte es mir ja sooo gezeigt! Nervensäge…
 

„Ne, jetzt mal im Ernst. Du weißt schon, was dich nun erwartet, oder?“, meinte er und kniete sich vor meinen Tisch um sein Kinn auf die Platte zu legen.

„Was soll schon sein? Ich werde halt am Ball vielleicht mit ein paar mehr Mädels tanzen, wenn überhaupt. Da ist doch nichts dabei. Echt mal!“ Obwohl ich schon zugeben musste, dass mich allein heute morgen schon zig Blicke verfolgt haben und sogar etwas Gekicher konnte ich vernehmen. Scheint so, als hätte keiner damit gerechnet und nun bin ich Gesprächsthema numero uno.
 

„Sag mal, hast du Sensei Gai nicht zugehört?“, schaute er mich nun mit runter gezogenen Augenbrauen an.

Ich sah ihn nur vorwurfsvoll an.

Als ob ER es tun würde!
 

„Du hast es also gar nicht mitbekommen?! Dabei hast du doch selber noch ja gesagt!“

„Ja gesagt? Zu was denn?“ Was war denn letzten Freitag alles passiert?
 

Gut, ich habe getanzt. Mit Sakura. Die mich seitdem in Ruhe lässt. Echt unheimlich. Dann habe ich Sasuke eine Art „Vertrag“ angeboten. Gut, er hat nicht ja gesagt. Aber hat auch nicht nein gesagt! Allein von der Erinnerung musste ich Grinsen. Wie im Übrigen das ganze Wochenende schon. Jiraya hatte zeitweise Angst vor mir… ^^

Sasuke hatte mich nur eine Weile lang angesehen, so wie immer (wenn man es schon ‚immer‘ nennen kann), nichts gesagt, so wie immer und ist schließlich stumm gegangen. Also auch so wie immer.

Aber der Blick den er zurückwarf, als ich ihm sagte, dass wir uns am Montag nach der Schule auf dem Dach treffen würden… uhhhh heute würde es sich entscheiden, ob mein Plan aufging oder nicht. Dafür hatte ich extra meinen MP3-Player mit kleinen Boxen in der Tasche. Der war nicht sonderlich laut, aber die Töne waren ganz anständig und gut zu hören.
 

Das ganze Wochenende fühlte ich mich wie auf glühenden Kohlen und konnte kaum den Montag erwarten. Nun war er endlich da und ich war so schreckhaft wie nie zuvor. Klar war ich müde. Wer ist es an einem MONTAG nicht? Trotzdem klopfte mein Herz wie bekloppt. Sasuke war auch nicht da. Schwänzte der etwa nur um heute nicht in Versuchung zu kommen?? Na warte! So nicht mein Freund! „-TO! NARUTO!“ „WAH!“
 

„Mann du bist gerade auch nicht zu erreichen! Woran hast du denn gedacht? Du warst ja völlig weg!“

„Was? Eh… ich ..sorry. Was hast du gesagt?“

„Das brauchst du nicht mich zu fragen sondern die da.“, meinte Kiba nur und zeigte mit seinem Daumen hinter sich. Fast alle Mädels dieser und der Parallelklasse standen vor mir.
 

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Sasuke war da. Er saß neben mir, Gesicht nach vorne gerichtet und völlig desinteressiert an alles und jedem. Und ich? Ich saß neben ihm. Gesicht nach vorne, Stift in der Hand und schaute durch meinen Lehrer, der vorne vor sich herquakte, durch die Tafel und beinahe schon durch die Wand.

Ich sollte die Mädels meiner Stufe im Tanzen unterrichten.


 

WAAAAAAAAAAS??!!!!! WANN HATTEN DIE DAS BESCHLOSSEN? WAR ICH ANWESEND???
 

Und dann stehen die alle vorhin auch noch vor mir und wollen einen Extratermin ausmachen.

Die Sportstunden alleine reichen nicht, sagen sie.

Sie wollen ja ihren Spaß haben auf dem Ball, sagen sie.

Und sie finden es toll, dass ich das machen will, sagen sie.

WANN HABE ICH DAS GESAGT?
 

Ich weiß mittlerweile immer noch nicht, ob ich lachen, schreien oder weinen soll. In meinen Kopf dreht sich alles und ich kriege kein Wort vom Lehrer mit.

Wie habe ich es bloß geschafft mit ihnen einen Termin für morgen nach der Schule zu vereinbaren? Oh Gott, was habe ich dir getan?!
 

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Endlich war die Schule rum. Kiba und die anderen hatte ich schon verabschiedet mit der Ausrede noch etwas erledigen zu müssen (was ja nicht gelogen war~~~) Sasuke war schon aufgestanden und zum Lehrer gegangen. Der musste mit ihm sprechen. Wahrscheinlich wegen dem Ball. Buääää.

Allein vom Gedanken wurde mir schon schlecht… wieso musste ich denn nun den Lehrer für alle Mädels spielen?! Gut, ich mache das für Sasuke. Aber das war was anderes! Erwar KEIN Mädchen! (nichts gegen Mädchen an dieser Stelle!)
 

Mühsehlig schleppte ich mich aus dem Klassenzimmer, schaute mich an der Treppe vorsichtig um und ging Richtung Dach. Dort setzte ich mich an den Zaun, der das Dach umfasste und wartete.

Und wartete.

Und wartete.
 

Irgendwann tat mir schon der Hintern weh vom Warten. Also legte ich mich hin und schaute Richtung Himmel. Wann hatte ich das das letzte mal gemacht?
 

Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis auch nur eine Wolke an mir vorbeizog. Kein Lüftchen wehte. In Gedanken versunken begann ich Muster in den Wolken zu suchen. Da war eine das aussah wie ein Haus. Die nächste sah aus wie ein Skateboard. Und dann war da noch ein /Blume/.
 

Irritiert zog ich die Stirn kraus. Ich wollte Affe sagen. Wie kam ich auf Blume?
 

„Was machst du da?“

Zum dritten Mal heute erschrak ich mich fast zu Tode. Aber dieses Mal war es nicht Kibas Verdienst, sondern…
 

„Sasuke! Man, kannst du nicht etwas lauter gehen! Mein armes Herz!“

Der Schwarzhaarige aber legte nur seinen Kopf etwas schief , wodurch ihn ein paar Strähnen konfus ins Gesicht fielen. Irgendwie erinnerte es mich an was. Etwas, das ich kannte. Ich hatte es doch schon mal gesehen… aber wo?
 

„Was ist nun?“

„Hä? Ach so!“ Erst jetzt realisierte ich, dass er tatsächlich da war! Er war da! Er ist wirklich gekommen! Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand ich auf und hielt ihm die Hand hin.

„Haben wie einen Deal?“
 

Wie zu erwarten war, schaute er erst mal völlig gleichgültig auf meine Hand und dann auf mich. So als wollte er überlegen, ob er nicht doch einen riesen Fehler beging.

Als ich schon glaubte meine Hand nicht mehr zu spüren, schlug er tatsächlich ein!
 

Es war nur kurz, aber er hat zugedrückt. Und wie! Meine Hand tat weh. Aber ich hatte ihn und meiner Freude konnte in diesem Moment keiner ein Maß anlegen. Nicht einmal ich selbst.
 


 

Die nächsten Tage verliefen besser als gedacht. Mit Sasuke machte ich aus, mich mit ihm jeden zweiten Tag zum Training zu treffen und mit den Mädels lief es am Dienstag auch nicht übel. Ich hatte hinterher zwar das Gefühl Entenfüße zu haben, beschloss aber, fürs nächste Mal meine Schuhe mit den Metallkappen anzuziehen. Vorsicht war nicht umsonst die Mutter der Porzellankiste! :D
 

So verlief eine ganze Woche und nun hatten wir wieder Mittwoch, ich stand mit Sasuke auf dem Dach und machte mit ihm gerade noch die letzten Schritte vom Paso Doble.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so schnell Fortschritte machen würde. Obwohl er sich am Anfang deutlich schwer damit tat mir zu folgen oder sich überhaupt zu bewegen.

Na gut, ich hätte mich vielleicht auch nicht sofort vor ihn stellen müssen um gleich den Paartanz zu üben.

Himmel hatte der sich versteift!
 

Darum hatten wie uns darauf geeinigt, dass wir nebeneinander standen und er mich vorerst nur nachmachte. Das klappte zumindest einigermaßen…
 

„Ok, Pause!“, sagte ich etwas außer Atem, denn ich hatte an dem Tag schon mit den Mädels in den Pausen üben müssen. Sie wollten was nachfragen. Ja klar. Wofür war dann die Kamera, mit der sie mich nonstop verfolgt haben?! In letzter Zeit benahmen sie sich einfach seltsam.
 

Etwas keuchend ging ich zu meinem Rucksack und holte meine Wasserflasche raus. Während ich daraus trank, konnte ich Sasuke aus den Augenwinkeln beobachten. Er schaute mich schon die ganze Zeit über an. Ob er auch Durst hatte?

„Magst du?“, fragte ich und hielt ihm meine Wasserflasche hin während ich mir den Mundwinkel abwischte. Nach kurzem Zögern nahm er sie tatsächlich an und streifte dabei meine Hand mit seiner.
 

Augenblicklich begann mein Herz schneller zu schlagen als es eh schon tat und mein Gesicht wurde warm. Was war nur los mit mir? War ich krank? Oder lag es an meiner Kondition? Die war leider wirklich nicht mehr die beste und je mehr ich jede Woche den Lehrer spielte umso deutlicher wurde es mir bewusst.

Aber das machte mir nichts aus, denn seit ich die Tanzschulnummer machte kam ich besser mit den anderen klar.

Die Jungs sahen mich nicht mehr so schief an (die meisten zumindest), die Mädels waren auch plötzlich freundlich und nicht giftig zu mir und vor allem mein Verhältnis zu Sasuke hatte sich geändert.

Er sprach zwar nicht wirklich mit mir, aber er ignorierte mich nicht mehr in der Schule, schaute mich öfter direkt an und seit Montag grüßte er mich morgens sogar zurück!

Ich glaube ich saß an dem Tag die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd neben ihm.
 

Im Geiste grinsend bemerkte ich wie Sasuke mir meine Flasche wieder hin hielt. Noch etwas in Erinnerungen versunken nahm ich sie an mich und nahm noch einen Schluck Wasser als mir etwas auffiel.

Er hatte vorher draus getrunken.

Und ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er sie abgewischt hätte. Das heißt…

bei meinem plötzlichen Einatmer zu dieser Erkenntnis verschluckte ich mich gekonnt.

Nun stand ich vornüber gebeugt um das Wasser wieder raus zu husten, das ich verschluckt hatte.
 

Sasuke klopfte mir vorsichtig auf den Rücken, aber mir war das peinlich!!

Der musste doch denken, dass ich total der Depp war!!

Wer verschluckte sich denn schon?

Mein innerer Teufel hob freudig die Hand.

Endlich lies mein Husten nach und ich wünschte auch, dass das Brennen in meinem Gesicht aufhören würde! Ich war bestimmt kirschrot!
 

„Alles ok?“, hörte ich es plötzlich neben mir. Mein armes Herz machte vor Schreck einen Hüpfer und ich richtete mich so schnell auf, dass unsere Köpfe beide aneinander krachten.
 

Wieso war er mir auch so nah?! Und warum machte mir das soviel aus?
 

Ich kniete auf dem Boden während sich Sasuke im Stehen den Kopf etwas rieb. Er hatte mit sowas wohl am wenigsten gerechnet. Ich auch um ehrlich zu sein.
 

„Sor-„ „Kannst du-„ , begannen wir beide und hörten auch prompt wieder auf. Mit der Hand deutete ich ihm zu sprechen. Er mir aber auch.
 

Wieder herrschte peinliche Stille. „Also, sorry. War keine Absicht!“, meinte ich kurz. „Was wolltest du sagen?“

„Geht es auch Samstag?“ „Hä?“

„Hast du Samstag Zeit?“ Prompt schaute ich ihm mitten ins Gesicht. Und er sah natürlich ganz woanders hin.
 

„Öhm… ja. Wieso?“ Gespannt wartete ich auf seine Antwort. Ob wir was zusammen machen würden? Im Sinne von besser kennenlernen? Bei diesem Gedanken konnte ich nicht mehr ruhig knien und musste aufstehen. Mein Blick war auf sein Gesicht fixiert und wartete schon auf diese Worte. Da! Er bewegte sich!
 

„Am Freitag kann ich nicht.“ Meine Aufregung versank mit einem Schlag im tiefsten Kellerloch. Es ging ums Training. Mist.
 

„Ach so. Gut kein Problem. Und wo wollen wir üben? Das Dach ist am Wochenende abgeschlossen.“

Das schien Sasuke nicht bedacht zu haben, denn seine Augenbrauen wanderten sofort tief runter und er grübelte schwer vor sich hin. Auch ich dachte nach, aber mir kam keine Idee. In einem Park können wir nicht trainieren. Das würden andere sehen und Sasuke würde das nicht wollen.

Bei mir zu Hause? Reizend der Gedanke, aber Jiraya wusste auch nichts von meinen Privatstunden.

Sein zu Hause? … ok vergessen wirs…
 

„Vor der Schule.“

„Was? Du willst trotzdem hier trainieren?“

Daraufhin schüttelte er nur den Kopf. „Wir gehen woanders hin.“

„Ok. Wohin?“

Aber Sasuke schwieg, sah mich stattdessen mit einem Ausdruck an, der schier „Wirst du schon sehen.“, sagen wollte.
 

______________________________
 

„Bin wieder da.“, rief ich in den Raum als ich die Haustür hinter mir schloss. Ich hatte mit Sasuke noch etwas trainiert und versucht herauszubekommen, wohin er denn am Samstag mit mir wollte, aber er war verschwiegener als ein Grab. Irgendwie nervig. Trotzdem war ich aufgeregt. Ich sollte mal zum Arzt…
 

„Ach Naruto! Da bist du! Wo warst du denn so lange?“

„Mit Freunden weg.“

„Ehe… ach ja! Hier! Der ist heute für dich angekommen.“, meinte Jiraya und hielt mir einen Brief hin.

„Von wem ist der?“, fragte ich und bereute es, denn mein Magen zog sich zusammen als Jiraya diesen nannte.

„Jugendamt.“
 


 


 


 

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ok, das war es erstmal mit dem 8. Kapi. Wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht glauben, dass es wirklich jemand ließt ^^° Ich freue mich dann jedes mal wie ein Schnitzel, wenn ich ein Kommi sehe. An dieser Stelle: vielen vielen Dank an alle, die das hier lesen! *verbeugz*

Ich werde mir weiterhin Mühe geben gut zu schreiben und auch mal unerwartete Sachen reinzubringen. (mag euch ja unterhalten ^^)
 

Also denne, gaaanz liebe Grüße da lass

*Kuchen auf Tisch stell*
 

Kahori
 


 

Nächstes Kapi: 15.09.2011

Unliebsames und Unbeugsames

Entnervt schmiss ich mich mit dem Gesicht voran aufs Bett und blieb erst mal liegen.

Jugendamt… Was wollten die denn schon wieder?! Reichte es denen nicht, dass sie mich HIER HER verdonnert hatten? Und jetzt wollten sie mir auch noch einen Besuch abstatten um zu sehen wie es mit geht
 

Die sollten doch dort bleiben wo der Pfeffer wächst! Mir GING es gut und es GEHT mir gut. Kein Grund den blöden Paragraphen so genau zu folgen! Ich wollte sie nie wieder sehen und erst recht nicht diese Pfeife von Psychologen! Dem hatte ich das alles doch zu verdanken!
 

Andererseits bin ich zumindest an einem Ort gelandet, wo man mich relativ schnell akzeptiert hat und den ich ja schon kannte… irgendwie…
 

Mühsam drehte ich meinen Kopf zur Seite, denn langsam ging mir die Luft aus.

Ja, ich kannte diesen Ort. Nicht so genau wie ich meine alte Heimatstadt kannte, aber sie war mir ein Begriff.
 

//Versprich mir, dass wir bald wieder miteinander spielen können, ja?//, schallte es mir durch den Kopf.

Meine Erinnerung an diesen Platz kehrte langsam zurück.

Ich hatte diesen Jungen beinahe völlig vergessen, obwohl ich ihm mein Versprechen gab, es nicht zu tun. Wir hatten ja damals miteinander gespielt und ich wäre manchmal wirklich gerne wieder zurückgegangen und hätte mit ihm vielleicht sogar gesprochen.

So wusste ich nämlich nichts über ihn.

Ich kannte ja nicht einmal seinen Namen! Wie blöd war das denn?!
 

Ob er überhaupt noch hier wohnte? Und wenn schon! Ich hatte mein Versprechen gebrochen. Ich bin nicht zurück gekommen, selbst wenn ich jetzt hier war. Ich hätte früher kommen sollen. Als wir noch jünger waren. Aber hätten wir uns dann überhaupt wieder erkannt?
 

Plötzlich fiel mir der Stein wieder ein. Schnell stand ich auf und ging zu meinem Schreibtisch rüber. Ich hatte ihn doch irgendwo hier verstaut. Aber wo genau war das ‚hier‘ nochmal?

Ich hatte schon mein halbes Tischequipment auf dem Boden verteilt, als mir wieder einfiel, dass er in meiner Komode liegen musste. Als ich die Schublade aufzog war das Ding fast voll. Wie konnte das so viel werden?

Da lag mein Japanischbuch, das ich letztens gesucht hatte, ein paar Stifte und Süßigkeiten, ein paar Socken (fragt mich nicht wie die da rein kamen) und… DA war es!
 

Mit den Jahren hatte es einige Kratzer mehr abbekommen, aber die Bruchstelle, an der ich damals den Stein draufgeschlagen hatte war noch so kantig und deutlich wie am ersten Tag. Ich lehnte mich gegen mein Bett und hielt den Stein Richtung Lampe.

Selbst jetzt sah es für mich aus wie eine Herzhälfte. Dabei dachte ich immer ich hätte mir das als Kind nur eingebildet. Warum hatte ich das Ding überhaupt zerbrochen? Ob das Gegenstück noch da war? „Naruto, darf ich rein?“
 

Schnell steckte ich den Stein in meine Hosentasche und begann das Zeug auf meinem Boden mit dem Fuß zur Seite zu schieben. Keinen Bock auf Aufräumen. „Kannst kommen.“
 

Vorsichtig ging die Tür auf und Jiraya steckte seinen Kopf rein. Seit ich nach Hause kam und mit diesem Brief konfrontiert wurde, war meine Laune im Keller gewesen. Und Jiraya hatte mich bisher in Ruhe gelassen, aber jetzt hielt er es wohl nicht mehr aus.

Unschlüssig stand er mitten in meinem Zimmer und sah sich das Chaos zu seinen Füßen an. Dann seufzte er einmal kurz auf und sah mich mit seinem schiefen Lächeln an.
 

„Und? Kommen sie zur Steppvisite?“ „Mmh.“

„Genervt?“ „Hm Hm.“

„Sauer?“ „ Hmmmm!“

„Och Naruto…“, meinte Jiraya nur und schob eine leere Milchpackung, ein paar Hefte und Stifte zur Seite bevor er sich direkt neben mich aber auf mein Bett hockte.
 

„Bürokraten können nerven. Das weiß ich selber sehr genau, aber der Vorteil ist, dass sie bald wieder verschwinden wenn du ihnen das gibst was sie sehen wollen.“

„Und das wäre?“

„Ein sechzehnjähriger, rebellischer Blondi, der nach Hause kommt, mal zur Abwechslung über das ganze Gesicht strahlt und von seinem Onkel mit Kochlöffel und Schürze begrüßt wird!“, meinte er und wuschelte mir mit der Hand in den Haaren herum.
 

„Also wenn du mit Kochlöffel und Schürze das Outfit von vorletzter Woche meinst-„

„MIT Hose!“ „-ich glaube nicht, dass ich dann glücklich läch- moment. Was heißt hier ‚mit‘ Hose?“ „Vergiss es! Jedenfalls schaffen wir das schon. Und sieh es mal aus dieser Sicht: Besucher machen immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.“
 

Schmunzelnd schaute ich zu ihm rauf und er grinste mich wieder schief an.

„Und wenn es vorbei ist, lade ich dich auf einen Ramen ein!“

„ Nur einen?“

„Sei nicht so verfressen! Du musst auf deine Linie achten! Immerhin hast DU ja eine Freundin!“, und stand damit auf.

„Freundin? Wo hast du den Schwachsinn denn her?“

„Etwa nicht? Oder was ist das denn mit den Mädels in der Schule? Die rennen dir zurzeit ja reihenweise hinterher.“, grinste er mich mit hochgezogener Augenbraue an.
 

„Urg!… das ist… eh … also weißt du…ich… unterrichte sie… gewissermaßen…“

„Hmmmm… und ich kann mir auch schon denken in was~~“, meinte Jiraya und zwinkerte völlig übertrieben.

„NICHT DAS! IM TANZEN!“

„Höh? Also daran hatte ich jetzt nicht gedacht… tanzen?“

„DU wohnst doch hier schon seit Jahren! Dann müsstest du doch wissen, dass bald der Tanzball ist… und die Lehrerin, die sie normalerweise unterrichtet ist weg und… Herr Gott, Jiraya hör auf mich so anzuschauen!“

„Pfff.…sorry… kchchch…“

„Arg! Ich geh runter was essen!“

„Hmm, tu das. Aber vorher: wenn du sie alle unterrichtest, darf ich dann mal zu schauen. Das wäre gut für meine Recherchen!“

„Hä? Was für Recherchen?“

„Och Naruto, ich glaube ich sollte dir mal so langsam zeigen, was ich beruflich so mache…“, sagte er, legt den Arm um meine Schultern und ging mit mir Richtung Wohnzimmer...
 

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Die nächsten beiden Tage war mir schlecht.

Richtig schlecht.

Jirayas Schundromane hatten mir meine Unschuld genommen, wenn man es mal so nennen mag, denn wenn ich nun mit den Mädels geübt habe, nahm ich plötzlich manche Bewegungen völlig anders wahr. Ob es eine Pirouette, ein Knicks, ein nach vorne Beugen, das nah beieinander tanzen oder das Gehächel am Ende des Trainings war - mir kamen non stop peinliche Gedanken und Bilder in den Kopf!

Das würde mir Jiraya noch büßen!
 

Am Samstag morgen stand ich wie vereinbart am Schultor und wartete auf Sasuke. Damit mich sonst keiner einfach so bemerkte, stellte ich mich sicherheitshalber dahinter in einen Winkel, aus dem ich alles sehen konnte, man mich aber nicht entdeckte. Zumindest nicht sofort. Ich wollte vermeiden, dass die Leute doofe Fragen stellten. Unsere Klassenkameraden sind sowieso in letzter Zeit neugieriger geworden, was die ‚Freundschaft‘ zwischen Sasuke und mich betraf. Also bloß nicht noch Öl ins Feuer gießen.
 

So wartete ich vielleicht 10 oder 20 Minuten. Ich war viel zu früh losgegangen. Vielleicht weil ich Jiraya aus dem Weg gehen wollte, der mich schon seit Mittwoch damit nervte, beim Training mit den Mädels nicht doch zugucken zu dürfen. NIE im LEBEN!

Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich so furchtbar nervös war. Es war doch nichts Besonderes! Wir würden nur trainieren so wie immer! Aber bisher hatten wir uns auch nur unter der Woche gesehen und selbst da hatten wir selten Zeit etwas zu reden oder sonst auch nur Zeit zu verbringen, denn während dem Unterricht schaute er stur nach vorne und in den Pausen nahm er entweder vor seinen Fans reis aus oder ein Lehrer mopste ihn mir wieder vor der Nase weg. Oder ICH wurde belagert. Das passierte in letzter Zeit immer öfter.
 

Wo blieb er denn? Hatte ich mich vielleicht mit der Zeit vertan? Wie spät war es denn? Na toll, meine Uhr hatte ich nicht mitgenommen (mochte ich in letzter Zeit nicht mehr tragen, keine Ahnung warum), und mein Handy hatte ich auch ni- nanu? Statt meines Handys hatte ich die Steinherzhälfte in meiner Hand. Wieso war das da drin? Das ist doch nicht die Hose von Mittwoch?! Und er hat mich schon mal darin gesehen! Schnell schaute ich an mir runter. Hätte ich mir nichts anderes anziehen können?! Das war fast das gleiche Outfit wie am Mittwoch! Nein! Gott wie peinlich! Ich konnte ihm doch nicht so vor die Augen treten! Vielleicht hatte ich ja noch genug Zeit nach Hause zu rennen und mir zumindest ein anderes Shirt anzuziehen, dachte ich mir und rannte schon um die Ecke als ich in jemanden reinrannte.

Und wer war‘s? Ho ho…dämliche Frage…
 

Sasuke schaute auf mich runter als sei ich wie ein Kanickel aus dem Hut gesprungen. Und natürlich genau auf ihn drauf.

„D-Da bist du ja endlich. W-Wollen wir los?“, versuchte ich meine Nervosität zu überspielen. Ich lachte gekünstelt, in der Hoffnung er würde es nicht bemerken, denn Grund dazu hatte ich in letzter Zeit nicht wirklich. So lief ich ein paar Schritte scheinbar fröhlich vor ihm her, als ich seinen Räuspler hörte und feststellen musste, dass er in die genau andere Richtung zeigte.

Bravo Naruto. Nur weiter so. Mach dich zum Affen!
 

Mit hochroten Wangen lief ich dann schweigsam hinter ihm her.

Bis zum Markt konnte ich noch feststellen wo genau wir uns befanden, aber als er dann in die zigste Gasse eingebogen war, verlor ich komplett den Überblick.

Plötzlich standen wir vor einem Ort, der mir dann doch bekannt war.
 

Die kleine Eisentür zum Friedhof war angelehnt so wie beim letzten Mal auch und genau wie damals lief mir auch jetzt eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Sasuke wollte doch nicht etwa DA REIN gehen, oder????

Aber er schob tatsächlich die Tür beiseite und trat ein.

Allein von dem hohen Quietschen der Türangeln, stellten sich mir sämtliche Haare auf und ich bekam kaum noch Luft.

Sasuke lief ein paar Schritte bis er merkte, dass ich ihm nicht mehr folgte. Er drehte sich um und schaute mich mit etwas runtergezogenen Augenbrauen an. Aber ich bekam das nicht richtig mit.
 

Ich starrte wie in Trance auf diese Tür, die da so offen vor mir stand und konnte mich nicht rühren. Selbst das Zittern meiner Hände konnte ich nicht unterdrücken. Alles in mir schrie danach von hier zu verschwinden. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mein Mund war ganz trocken.

Sasuke fragte was los sei, aber ich konnte keine Antwort darauf geben.

Zu sehr war ich in meiner Starre gefangen. Wie sollte ich denn erklären, dass ich vor Friedhöfen Angst hatte?

Selbst bei Tageslicht?
 

Sasuke war wieder rausgekommen und stand nun vor mir.

Er sagte etwas, aber ich verstand ihn nicht.

Ich wollte ihn auch nicht verstehen. Ich wollte hier weg!

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte mich irgendwie am Riemen zu reißen, aber es wollte nicht wie ich wollte.

Ich zitterte weiterhin und selbst als sich Sasuke zu mir runterbeugte um mir ins Gesicht zu sehen, konnte ich seine Gesichtszüge nicht richtig wahrnehmen. Was sollte ich nur tun?!
 

Plötzlich wurde ich zur Seite gezogen und vom Friedhof weg. Langsam nahm ich war, dass die Eisentür sich immer mehr entfernte von mir und als ich schließlich eine Hauswand hinter mir spürte, lehnte ich mich dankbar dagegen.

Ich zitterte zwar noch etwas, konnte nun aber endlich wieder tiefer durchatmen und etwas klarer denken.
 

So blieb ich ein Weilchen und versuchte mich völlig zu beruhigen bis ich bemerkte, dass mich ein paar rabenschwarzer Augen fixierten.

Etwas schüchtern schaute ich ihn Sasukes Richtung. Dieser starrte mich regelrecht an und wartete scheinbar auf eine Reaktion oder eine Erklärung oder beides. Das würde ja was geben…
 

Ein paar Mal atmete ich noch tief ein bevor ich mich aufrichtete und versuchte ihm ‚locker‘ ins Gesicht zu sehen.

„Ich… ähm.. glaube ich schulde dir eine Erklärung…“ Sasuke schaute mich noch mal abschätzend ein und steckte dann seine Hände in die Hosentaschen. Er wollte mir wohl zuhören.

Daraufhin schluckte ich einmal hart. Hoffentlich würde er nicht lachen…

„E-Es ist so… ich… habe seit einer Weile einen ziemlichen Horror davor…auf den Friedhof … oder auch nur in dessen Nähe zu gehen, weil… weil ich mich dann an etwas erinnern muss…“
 

Sasuke legte den Kopf etwas schief. Ich wusste mittlerweile, dass das sein Interesse zeigte und normalerweise war ich auch immer aufgeregt und froh darüber, weil es bedeutete, dass er mich nicht ignorierte und richtig wahrnahm, aber in diesem Fall wünschte ich, dass er es dabei belassen hätte.
 

Ich sagte daraufhin nichts und als Sasuke bemerkte, dass da nichts kam, lief er auf einmal in die Richtung aus der wir gekommen waren.

Wollte er etwa nicht mehr trainieren?

Hatte ich ihm den Tag damit versaut?

Und mir damit auch?!
 

Schuldbewusst schaute ich ihm hinterher und als er merkte, dass ich ihm wieder nicht folgte, drehte er den Kopf und meinte nur „Komm mit.“
 

Schwer schluckte ich.

Das war wohl die Bestätigung.

Etwas geknickt folgte ich ihm wieder still durch etliche Gassen und Kreuzungen, bis ich merkte, dass er stehen geblieben war. Und als ich aufschaute konnte ich meinen Augen kaum glauben.
 

Der See! Er hatte mich zum See geführt! Verwirrt sah ich ihn an, er aber schaute nur weg, sobald ich seinen Blick suchte und kratzte sich leicht an der Wange.

„Geht es hier auch?“

„Hä? Oh, eh ja! Klar geht es auch! Wolltest du von Anfang an hierher?“

Daraufhin nickte er nur und vermied immer noch den Augenkontakt. Ich aber grinste etwas und lief ans Ufer runter.
 

„Sieht uns von hieraus denn keiner? Ich dachte, dass du nicht gesehen werden willst.“

„Nein, von hieraus versperrt der Damm die Sicht von den Häusern aus und auf den anderen Seiten sind Bäume.“

„Aha…!, gab ich als schlaues Kommentar von mir ab und lies meinen Blick schweifen. Von hieraus sah uns wirklich keiner. Höchstens die Tiere auf den Bäumen. Oder die Fische im Wasser. Oder- mein Blick blieb auf dem Steg hängen, der in den See führte.
 

Auf einmal kam mir ein Bild von einem kleinen schwarzhaarigen Jungen in den Sinn, der da einsam saß und auf sein Spiegelbild stierte.

Der Wind und die Sonne spielten mit seinen Haaren und seine kleinen Schultern waren damals nicht breiter als meine eigenen gewesen.

Er war hübsch für einen Jungen gewesen und so allein.
 

„Alles ok?“, schreckte mich Sasuke mit seiner Frage auf.

„J-Ja. Ja ja, mir geht’s gut.“, lächelte ich und schaute nochmal zum Steg. Aber der kleine Junge von damals war nicht mehr da. Vielleicht würde ich ihn nicht mehr wiedersehen…
 

„Also, wollen wir trainieren?“, wirbelte ich zu Sasuke herum und grinste ihn an so wie es sich für mich typisch war.

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Nach vielleicht zwei oder drei Stunden (hatte ja keine Uhr ich Genie) saßen wir beide etwas außer Atem auf dem Sand. Sasuke wurde immer besser. Wenn das so weiter ging, brauchte er meine Hilfe bald nicht mehr. Ob dann auch unser Vertrag weg war? Ich hätte meinen Part dann zwar erfüllt, aber er?
 

„Warum?“

„Hm? Was ist?“
 

Sasuke räusperte sich noch mal und schaute auf das Wasser vor sich.

„Warum wolltest du vorhin nicht auf den Friedhof?“
 

Getroffen schaute ich ihn an.

Es beschäftigte ihn also doch.

Aber was sollte ich schon sagen? Lügen wollte ich nicht. Und konnte ich auch nicht, denn ich wurde mal so erzogen.

Sollte ich ihm alles erzählen? Aber wäre das nicht unfair, wenn ich nichts über ihn weiß, er dann aber über mich?

Und würde ihn das, was ich ihm erzähle nicht vielleicht sogar schocken und er würde dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollen?

Und warum würde mir das soviel ausmachen?!
 

Wenn er fragt, heißt das doch, dass es ihn interessiert! Heißt das dann auch, dass er mich besser kennen lernen will… Und wenn ich ihm nichts erzählen würde, dann würde ich es ja nur schwerer für uns beide machen Freunde zu werden.
 

Ich schielte kurz zu Sasuke rüber und stellte fest, dass er etwas abwesend auf den See schaute. Mit einer Antwort rechnete er wohl nicht mehr.

Dann hoffte ich mal, dass ihn das nicht schocken würde…
 

„I-Ich wollte vorhin nicht auf den Friedhof, weil... ...weil meine Eltern auch auf einem liegen.“
 

So jetzt war es raus! Jetzt konnte ich nur auf seine Reaktion warten.

Ich schaute nervös zu ihm rüber und konnte sehen wie sich seine Augen etwas weiteten als er das hörte.

Dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung und legte ihn etwas schief. Er hörte mir also zu.

Na gut.
 

„Es war ein Autounfall… vor…6 Monaten. Sie waren abends von einer Veranstaltung auf dem Heimweg als sie auf einer Kreuzung von einem Betrunkenen seitlich gerammt wurden.

Mein Vater starb sofort… meine Mutter später im Krankenhaus…

Es war ein Unfall… aber…

ich wusste nicht was ich tun sollte… dieser Mann stand danach nüchtern vor mir und lallte eine Entschuldigung…

als hätte er mein Fahrrad kaputt gemacht…

oder ein Fenster bei uns eingeschmissen…

ich habe auf ihn eingeschlagen.

Ich war vorher wie in Trance.

Ich habe nichts wahrgenommen.

Habe nichts gehört.

Nichts gespürt.

Selbst als meine Eltern nebeneinander beigesetzt wurden und alle Kollegen und Freunde meiner Eltern weinten, konnte ich es irgendwie nicht…

und dann stand dieser Kerl plötzlich vor mir und LALLTE es TÄTE IHM LEID…
 

da sind mir die Sicherungen durchgebrannt und ich habe ihn vor den Augen aller Trauergäste und des Pfarrers zusammengeschlagen und angeschrieen…“
 

Danach verstummte ich und schaute nur noch apathisch auf meine Schuhe. Ich hatte es ihm gesagt… hatte ihm den Grund genannt.

Und nun wartete ich auf seine Reaktion.

Ich wollte gucken, aber ich hatte Angst Abscheu oder Mitleid zu entdecken.

Das hatte ich in meiner alten Stadt zu genüge. Das brauchte ich hier nicht auch noch.
 

Wie aus dem nichts landete plötzlich eine Hand auf meinem Kopf und wuschelte etwas durch meine Strähnen. Verwirrt schaute ich zu Sasuke, der näher an mich rangerückt war. Er sah mich nicht an, aber auch so konnte ich seine Augen sehen.
 

Kein Mitleid.

Und auch keine Abscheu wie es aussah.

Stattdessen war er etwas rot um die Nase.

Genierte er sich?

Weil er versuchte mich zu trösten?
 

Ich begann unwillkürlich zu lächeln. Er konnte auch lieb sein. Ich hatte es zwar vermutet, aber das…

müde lehnte ich mich etwas an ihn.

Ich weiß nicht, warum ich das so plötzlich wollte, aber ich hatte keine Lust mich dagegen zu wehren. Scheinbar machte es Sasuke nichts aus, denn obwohl er sich am Anfang etwas erschrocken hatte, blieb er sitzen und schaute weiter auf den See hinaus.
 

Ich aber schloss meine Augen, spürte den Wind in meinen Haaren und wollte zum ersten Mail seit 6 Monaten einfach nur unbeschwert und glücklich sein…
 


 

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irgendwie besitze ich das Talent, dass selbst wenn ich früh am Veröffentlichungstag mein Kapi hochlade, es erst am nächsten erscheint... tut mir Leid deswegen ;_;
 

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Nächstes Kapi:01.Oktober.2011

Steine und Liebesbekundungen

Ich weiß nicht, wann ich den Wind das letzte Mal so wahrgenommen hatte, wie ich es jetzt tat.

Es spielte mit meinen Haaren, streifte mich sanft an der Wange und kitzelte mich dann frech an der Nase. Aus Reflex zuckte ich mit dieser. Versuchte irgendwie dieses juckende Gefühl loszuwerden, aber wenn ich dachte ich hätte es geschafft, kam es wieder.
 

Irgendwann hatte ich genug und hob meine Hand um mich zu kratzen. Irgendwas stimmte hier nicht. Ich lag nicht in meinen Bett oder auf der Wiese oder sonst wo.
 

Verschlafen öffnete ich meine Augen, obwohl ich viel lieber noch weiter gedöst hätte. Es war doch gerade so schön bequem! Wenn ich diese Fliege erwische, kann sie was erleben! Aber als ich meine Augen öffnete sah ich schwarz.
 

Ich lehnte immer noch an Sasukes Schulter.

Ich war doch glatt da eingeschlafen.
 

WAS HATTE ICH?!
 

Abrupt richtete ich mich auf und schaute Sasuke peinlich berührt an. Versuchte ein entschuldigendes Lächeln in mein Gesicht zu zwingen, aber etwas anderes fing meine Aufmerksamkeit.
 

Sasuke drehte einen alten Grashalm zwischen seinen Fingern und lies das Ding dabei so geschickt von einer Fingerlücke zur nächsten rotieren, dass ich nur gebannt zusehen konnte.

Da kam mir auch schon ein Gedanke.
 

„Sasuke, sag mal… hast mich mit dem Ding da gekitzelt?“, fragte ich ihn argwöhnisch.

Bei jedem anderen hätte ich mir das super vorstellen können. Männlein, Weiblein, Kiba (erst recht), Jiraya (eher eiskaltes Wasser -_-), egal wer, aber Sasuke?!
 

Kaum hatte ich auf den Strohhalm in seiner Hand gedeutet, schmiss er es auch schon hinter seinem Rücken und tat so als wüsste er nicht von was ich sprach. Und dann schaute auch noch so unschuldig!
 

„Äh… Sasuke… wenn ich dir zu schwer war oder du mich wecken wolltest, hättest du mich auch einfach aufrütteln können… oder sogar fallen lassen. Ich meine der Sand ist nicht so hart und die Leute hatten mir schon öfters gesagt, dass ich einen Dickschädel habe also…“
 

Aber Sasuke schaute mich nur mit schief gelegtem Kopf an und meinte „Nein.“

Ja toll, was sollte ich denn damit anfangen? Wollte er mich nicht wecken, weil er mich schlafen lassen wollte? Auf seiner Schulter?

Aber warum hat er mich dann mit dem Grashalm geärgert? Wollte er meine Reaktion sehen? War er etwa ein Sadist?!
 

Innerlich heftig ins Schwitzen geratend, bemerkte ich erst zu spät, dass Sasuke aufgestanden war und im Sand scheinbar etwas suchte. Ich beobachtete ihn eine Weile und fragte mich, wann ich ihn überhaupt mal bei etwas beobachtet hatte. In Sport hatte ich ihn selten gesehen (Kunststück bei dem Lehrer -_-°) und in der Schule glich er auch eher einer Marmorstatue. Na ja und im Tanzen hatte ich eher auf seine Schritte geachtet, aber jetzt…
 

Das faszinierte mich. Seine Bewegungen faszinierten mich. Sein Auftreten faszinierte mich. Sein Verhalten und Denken faszinierten mich. Er faszinierte mi-STOOOOOOOP!

Was dachte ich denn da???? Wann hatte mich denn ein KERL jäh fasziniert! Und zwar in ALLEM was er tat?! War ich vielleicht wirklich krank?!
 

Auf einmal platschte etwas im Wasser. Neugierig schaute in auf und sah Sasuke in einer seltsamen Stellung. Dieser hatte etwas in der Hand, dann wirbelte er einmal rum und schmiss es weg. Dann machte es zwei Platscher, die große Kreise zogen und verschwand schließlich im Wasser. Verwirrt sah ich dem untergegangen Stein hinterher und fühlte mich als hätte ich ein Déjà-vu.
 

Sowas hatte ich doch schon mal erlebt. Ein seltsames Gefühl stieg in mir auf und mein Herz begann etwas schneller zu schlagen. Es fühlte sich warm an. Zur Abwechslung also mal keine schlechte Erinnerung.

Plötzlich wurde mir eine Hand hingehalten. Überrascht schaute in Sasukes Gesicht und sah dort glatt eine Herausforderung geschrieben stehen. ‚Wetten, das kannst du nicht!‘. Ich begann unwillkürlich zu grinsen. Als ob ich läppische zwei Hüpfer nicht packen würde!
 

Grinsend nahm ich einen der Steine aus Sasukes Hand, begutachtete ihn kurz stand dann auf, ging zum Ufer und schleuderte ihn aus Routine schon aus der Schulter. Drei Hüpfer. Etwas überheblich drehte ich mich zu Sasuke um und meinte nur: „Gewonnen!“
 

Sasuke aber prustete nur einmal kurz, stellte sich dann neben mich und warf den nächsten Stein. Auch drei Hüpfer.

„Nicht schlecht.“, meinte ich, „Aber nicht besser als meine drei.“

Statt angesäuert oder enttäuscht oder wie auch immer normale Leute in so einer Situation schauten, sah mich Sasuke aber mit einer spottenden Blick an. „Das war gar nichts.“, meinte er plötzlich.

„Oho! Dann kannst du es also besser? Lass sehen!“

Daraufhin warf Sasuke nochmal. Vier Hüpfer. Verdammt!
 

„Kein Anfänger nehme ich an. Ok, aber jetzt kommt ein Profi.“, meinte ich und stellte mich in die spezielle Haltung mit der ich mal tatsächlich 7 geschafft hatte! Meine Konzentration war voll auf den Stein und das Wasser des Sees konzentriert. In Gedanken ging ich noch mal die Bewegung exakt durch. Ich atmete noch mal fast unhörbar durch und schleuderte ihn dann wie es eines Meisters würdig wäre!
 

Es gab genau einen Platscher.

Ein „Plop“ um genau zu sein.
 

Erstarrt in meiner ‚Ein Bein oben, Arm ausgestreckt ala Meister-Position‘ schaute ich auf den Fleck, von dem aus die Kreise um Wasser immer größer wurden.

Plötzlich lachte jemand neben mir so laut auf, dass ich fast seitlich weggekippt wäre vor Schreck! Sasuke! Den hatte ich ja fast vergessen!

Er stand direkt neben mir, hatte sich einen Arm um den Bauch gewunden und hielt sich mit der Hand der anderen den Mund. Er versuchte wohl sich am Riemen zu reißen, aber - wie man sah- vergebens.
 

Sein ganzer Körper zitterte unter seinem Lachen und bald konnte er nicht mehr und sank vor lauter Lachen zu Boden.
 

Mir war das so peinlich! Ich war bestimmt schon von Erdbeerrot zur Tomate gewechselt! Wie muss ich den ausgesehen haben, dass er SO lacht!?!?!? Er hatte sowas noch nie gemacht!
 

Und jetzt wo er so lachend auf dem Boden lag und sich wohl zusammenreißen musste sich nicht auch noch auf dem Sand auszubreiten und darauf herum zu kullern, wusste ich nicht, ob ich vor Scham im Erdboden versinken wollte oder vielleicht doch das alles irgendwie ertrug.
 

Ohne dass ich es merkte, schlich sich aber ein Lächeln auf mein Gesicht und erst als ich selbst zu kichern begann, konnte ich nicht mehr an mich halten und begann auch zu Lachen.

Irgendwann sank ich auch zu Boden und konnte nur noch Lachen.
 

Lachen, weil Sasuke lachte.

Lachen, weil es mir so peinlich war.

Lachen, weil ich er und ich wohl total dämlich aussehen mussten, wie wir beide auf dem Sand lagen und uns halb tot lachten.

Und lachen, weil ich es einfach mal seit langem wieder machen wollte.

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Im Nachhinein musste ich immer wieder über diesem Vorfall grinsen. In der kommenden Woche lief es auch ziemlich locker zwischen uns. Wie verstanden uns fast schon blind und ich konnte jede seiner Bemerkungen und oft auch Bewegungen richtig deuten. Zumindest glaubte ich das. Fest stand, dass wir scheinbar so etwas wie ‚gute Freunde‘ geworden sind. Er war zwar nach wie vor nicht der Gesprächigste und besonders in der Schule zeigte er das deutlich zur Schau, aber wenn wir uns danach zum Training trafen, war er gleich viel lockerer.
 

„Hey Sasuke, lass uns jetzt einfach am See immer trainieren!“

„Warum?“

„Weil du da viel lockerer bist!“ Daraufhin runzelte er nur leicht die Stirn.

„Ich meine, du bist auf dem Dach zwar auch nicht schlecht im Tanzen, aber am See warst du viel entspannter. Außerdem müssen wir mal langsam mit dem PAARTANZ anfangen, worum es auf dem BALL geht und der NÄCHSTE WOCHE ist.“
 

Als Antwort verzog Sasuke sein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Solange jeder (mich scheinbar eingeschlossen) Abstand zu ihm hielt, war das Tanzen kein Problem. Das Schwierige in seinem Fall war wohl tatsächlich der Körperkontakt. Hatte er sowas denn in seiner Familie nicht?
 

„Ich will damit nicht sagen, dass du schlecht im Tanzen wärst, aber wenn wir SO weitertrainieren, wäre meine nächste Lektion Break Dance“ Obwohl ich DAS auch gerne gesehen hätte, wenn ich ehrlich wäre.

„Tsk. Wenn du meinst.“

„Was meine ich? Mensch Sasuke! Jetzt sprich mal Klartext!“

„Meinetwegen können wir an den See, aber ich werde dich immer abholen müssen.“

„Hä? Wieso das denn? Ich bin doch kein kleiner Junge mehr!“

„Du wirst dich verirren.“

Das saß! „Werde ich nicht!“

„Wirst du doch.“

„Werd ich nicht!“

„Doch.“

„Nein!“

„Doch.“

„N-E-I-N!“

„Und was war das letzte Mal?“

„Welches letzte Mal?“

„Samstag.“

„Urg. Das… also … das zählt nicht! Da war ich nicht ganz bei mir!!“

„Wann bist du das denn mal?“

„Sasuke verarsch mich nicht!“

Aber er schaute mich dann mit dem unschuldigen Blick eines Hundewelpen an, so nach dem Motto: ‚Moi?! Nie im Leben! Das könnte ich gar nicht! Ich bin doch so lieb und unschuldig!‘
 

Das brachte mich erst recht auf die Palme und ihn offensichtlich zum Grinsen.

Das passierte in letzter Zeit öfters wenn ich mich aufregte und nach einigen Malen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Sasuke weder ein schwarzhaariger Engel noch ein Gott in Menschengestalt (oder wie auch immer die Mädels ihn bezeichneten!!), sondern einzig und allein ein SADIST war!

Auf meinen angesäuerten Blick , seufzte er nur einmal und meinte dann ‚Mittwoch?‘.
 


 

Leicht geschafft von den ersten Schulstunden lehnte ich mich gegen die Bank im Pausenhof. Jetzt trafen wir uns also am Mittwoch nach der Schule am See. Und wir würden den Paartanz üben. Gott wie peinlich! Gott sei Dank konnte man uns von dort aus nicht sehen!
 

„Sag mal Naruto, hast du Fieber?“

„Hm? Nein, glaub nicht warum?“

„Weil du in letzter Zeit ständig rot wirst! Du musst doch krank sein!“

„Bin ich nicht, Kiba. Keine Sorge, ich kann dich nicht anstecken.“

„Hm. Ok. Dann darf ich dich doch mal belästigen, oder?“, meinte er plötzlich und schob sich mit Schmackes an der Bank zu mir entlang bis er an mich stieß.
 

„Also, was läuft da zwischen dir und Hinata?“

„Was? Wovon redest du?“

„Du machst mit ihr in letzter Zeit zu viele Sonderstunden. Was ist da los? Hast du was am Laufen mit ihr?“

„Nein, hab ich nicht! Sie ist nur die schwächste im Tanzen und hat gefragt, ob ich mit ihr etwas üben kann.“

„Und warum wird sie bei dir ständig rot?!“

„Kiba, bei wem wird sie NICHT rot?“

„Ich mein ja nur. Am Ende ist sie noch in di-„ auf einmal sah mich Kiba mit weit aufgerissen Augen an und rückte etwas weck. Mit zitterndem Zeigefinger deutete er auf mich und begann meinen Namen zu stammeln.
 

„N-Naruto, du… du bist verliebt!!!!“

„WAS?!“

„Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen! Du wirst ständig rot! Aber nur bei einer Person! Das bedeutet-„

„Kiba! Hör auf so blöd zu sein!“

„Naruto, warum verlangst du eigentlich immer das Unmögliche von ihm?“, meldete sich auf einmal Shiba zu Wort.
 

„Shiba! Weißt du schon das Neueste?! Naruto hat-„

„KIBA! Halt’s Maul!“

„Natürlich weiß ich schon das Neueste! Naruto hat dir deine Flamme ausgespannt.“

„Hö?“ Verwirrt sah ich zu Kiba, der im Schock von Shiba abwich, welcher in einer Seelenruhe vor ihm stand, die schon rekordverdächtig war.
 

„Ach komm. Ist doch kein Geheimnis, dass du auf Hinata stehst. Weiß doch jeder.“

„Wie JEDER? Und woher willst du das bitte wissen?!“

„Na irgendwas müssen wir doch zum Lachen haben.“, meinte er nonchalant und ich musste mir ein Lachen verkneifen während Kiba fuchsteufelswild wurde.
 

Darum hatte er mich also nach Hinata gefragt. Er war eifersüchtig!

Er war die ganze Zeit verliebt in sie. Wie süß. Aber so sehr ich Kiba auch irgendwie verstand, eines musste ich klar stellen: ich war und bin NICHT schwul!
 

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Im Nachhinein wusste ich aber nicht, ob das auch auf meinen Onkel zutraf.

Er tänzelte völlig aufgeregt im Wohnzimmer herum und hatte wieder die Anlage angemacht. Als ich Heim kam, klang gerade eine fröhliche Tanzmusik ein und als mich mein Onkel bemerkte, nötigte er mich schon beinahe mit ihm zu tanzen!
 

„Jiraya, bist du betrunken?“

„Lein! Isch bin beschwipfst!“

„Aha. Und was machst du da?“

„Ich resccherschiere! Ich muss wizzen wie zich meine Fichuren im Roman fühlen!“

„Wieder deine Schundwelzer?“

„Dasch ist ke Sssschund! Dasss ist Kunscht!“
 

Seltsame Kunst, dachte ich mir nur dabei und versuchte mich irgendwie aus der Reichweite meines Onkels zu schaffen bevor er auf noch genialere Ideen kam, als plötzlich das Telefon klingelte.
 

„Ja, bitte?“

„Guten Abend, verzeihen Sie die späte Störung. Ist Naruto gerade zu sprechen?“
 

Am Anfang hatte ich seine Stimme nicht erkannt, aber als ich meinen Namen hörte, war ich erst mal platt.

„Sasuke! Ja ähm. Ich bins. Ich meine… ich bin schon am Apparat!“

„Ah. Endschuldige, dass ich anrufe aber ich wollte mit dir einen Treffpunkt ausmachen.“

„Hö? Treffpunkt? Wofür?“

„Naruuuto, wer ischn das? Deine Frendin?“

„Nein ein Freund! Und jetzt geh weg!“, versuchte ich Jiraya abzuwimmeln und schob ihm mit einem Bein weg.
 

„Sorry, was hast du gesagt?“

„Wegen Mittwoch. Wo soll ich dich abholen?“

Ein kellertiefer Seufzer entglitt meiner Kehle. „Sasuke, zum x-gten mal: ich –verlaufe- mich – NICHT!“

„Wenn ich das glauben könnte, würde ich nicht anrufen.“

„Haha, sehr witzig! Moment mal! Woher hast du meine Nummer?“

„Klassenliste.“

„Wieso hast du mich nicht in der Schule gefragt?“ Nein! Streich das! Mach ihm bloß keine Vorwürfe!

„Sorry, ich meine… muss das sein?“

„Willst du mich besser kennen lernen?“

„Was?“

„Ja oder Nein?“
 

Verdattert schaute ich die Hörmuschel an. Hatte ich was an den Ohren? Hatte er mich gerade genau DAS gefragt, womit ich ihn vor WOCHEN belästigt hatte.

Am anderen Ende der Leitung war Totenstille. Bis ich bemerkte, dass er immer noch wartete, hatte ich schon Sorge, dass er womöglich aufgelegt hatte, weil er glaubte die Leitung sei tot.
 

„Ah! Sasuke? Bist du noch da?“

„Ja. Also?“

„Äh. Doch. Klar. Also… ja, will ich.“

„Gut, dass 15 Uhr beim Ramenstand.“

„Was? Hey Sasuke warte mal!“

Aber kaum hatte ich das ausgesprochen, hörte ich schon ein monotones Tut-Tut.
 

...

...

...

Das war doch die Höhe! Meinen fröhlich tänzelden und lallenden Onkel ignorierend ging ich in mein Zimmer und schlug die Tür zu. Der konnte das doch nicht einfach so bestimmen! Was war ich? Sein Fiffi?! Das ging mal gar nicht! Und dann rufte er auch noch an in dem GENAUEN Wissen, dass er mich am Telefon leichter abwürgen könnte! Und seine Nummer hatte ich natürlich nicht! Oder wo war diese dämliche Klassenliste? Angesäuert durchwühlte ich meine Tasche und schließlich meinen Schreibtisch und ließ mir seine Worte immer wieder durch den Kopf gehen bis mir etwas auffiel.
 

Er hatte angerufen.

Das machte er doch sonst auch nicht. Außerdem hatte er sich vor allem am Anfang total steif angehört, als hätte er alle Kraft zusammen nehmen müssen um überhaupt anzurufen.

Mochte er das etwa nicht?

Hatte er sich dazu durchringen müssen?

Für mich?
 

Plötzlich begann mein Herz wieder schneller zu schlagen und eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper. Für mich? War das möglich? Mochte er mich etwa?

Aus irgendeinem Grund gefiel mir der Gedanke, aber nicht im Sinne von: ‚Sie haben Ihr Ziel erreicht.‘, sondern eher… eher als ob… ich konnte es nicht richtig in Worte fassen.

Ich versuchte es mit glücklich, heiter, fröhlich, aufgeregt, aber NICHTS davon traf zu.
 

Ja, ich mochte Sasuke. Er war sehr interessant. Nicht nur vom Äußeren, sondern auch von der Person her. Ich mochte es ihn in meiner Nähe zu haben. Mit ihm zu reden. Zu zoffen. Zu üben. Zu lachen…
 

‚Narutoo~~~ du bist verliieeebt!‘, klangen mir auf einmal Kibas Worte im Kopf wieder, die er heute ständig von sich geträllert hat. In der Schule konnte ich ihn dann mit ‚Hinata‘ zum Schweigen bringen, aber wie machte ich das mit meinem Kopf?
 

„Verliihiiiiebt~~~~“, hallte es wieder.

„BIN ICH NICHT! ICH BIN NICHT VERLIEBT UND ICH BIN NICHT SCHWUL!!!!“, schrie ich in mein Zimmer rein.
 

Jetzt war die Stimme zwar weg, dafür klopfte mein Onkel an die Tür.

„Narudo, dasch ist schön zu wischen, aber ich weisch nigt op die Nachbarn dasch wischen wollden.“

„Arg! *'&$%"?$§&#!!!!“, gab ich nur entnervt von mir und beschloss für mich selbst auf die Hausaufgaben zu pfeifen und mich sofort ins Bett zu legen.

Mit den Gedanken ‚Ich bin nicht schwul. Ich mag ihn nur. Schluss. Aus. Ich bin nicht schwul!‘ schlief ich ein und hoffte, dass der nächste Tag besser laufen würde.
 


 

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...und ich hoffe, dass das nächste Kapi besser laufen wird... *hapü* sorry für die leichte Verspätung! *verbeugz*
 

Ich wollte mich an dieser Stelle bei allen Lesers vom ganzen Herzen bedanken! Alle, die das lesen geben mir immer etwas mehr Selbstbewusstsein und den Wunsch mich ständig zu verbessern.

Ohne euch ginge das gar nicht. Ihr seit mein kritisches Publikum und ich hoffe nur, dass euch das gefällt, was ihr liest.

Falls euch aber etwas auffallen sollte oder ihr Tipps und Anregungen zum Schreiben für mich habt wäre ich euch sehr dankbar.
 

Vielen vielen Dank an alle Leser und Kommischreiber! ^w^

*Kuchen hinstell*
 

Liebe Grüße,

Kahori :D

Träume

Das ist eine Katastrophe! Die absolute Katastrophe!!! Was soll ich jetzt nur machen?!

Völlig überfordert schlug ich meinen Kopf auf den Schultisch und hob ihn noch ein paarmal an um ihn wieder fallen zu lassen. Wie kann man nur so blöd sein?! Wie konnte das überhaupt passieren?! Wie soll ich ihm denn nun in die Augen sehen? Wie soll ich mich verhalten? Soll ich vielleicht auswandern? Hawaii soll ein schönes Fleckchen sein~

Was passiert ist? Etwas Schwarzhaariges ist mir passiert!!!
 

/Flashback on/
 

Sonntag.

16 Uhr Ortszeit.

Tatort: See in Konohagakure.
 

Mit kerzengradem Rücken, erhobenen Armen und unschlüssigem Blick stand ich vor ihm.

Er- gut und gerne 2 Meter von mir entfernt- stierte mich mit einem misstrauischen Gesichtsausdruck an während im Hintergrund “Everytime we touch“ von Cascada lief. Und je länger er das tat, desto bekloppter kam ich mir vor.
 

„Sasuke, wenn ich es doch sage: dieses Lied wird garantiert auf dem Ball laufen und frag mich nicht warum Mädels es so toll finden. Und damit du bei sowas sicherer bist, üben wir jetzt, also KOMM HER!“

Aber Sasuke verschränkte nur die Arme vor der Brust und schaute mich jetzt erst recht bockig an. Meine Herren, der konnte so stur sein wie ein kleines Kind!

Eigentlich hatten wir doch völlig harmlos angefangen. Aufwärmen und die gewohnten Schritte wiederholt. Und dann wollte ich dass er die Schritte, die er sich über die Wochen hin angeeignet hatte auch mal am Beispiel erprobt. Wie konnte ich nur?!?!?!
 

Seitdem verhielt sich Sasuke wie ein sturer Esel.

Mit einem leichten Seufzer lies ich meine Arme sinken und schaute mir meinen Dickschädel genau an. Dann ging ich einen Schritt näher an ihn ran, sodass ich nur meinen Arm ausstrecken müsste um ihn zu berühren.

“So wird das nichts.“, meinte ich nur und hielt ihm meine Hand hin mit der Fläche nach oben.

Verwirrt sah er mich an und wusste wohl nicht, was ich nun wieder von ihm wollte. Und wenn er von etwas keine Ahnung hatte, reagierte er darauf auch nicht. Darum wurde es mir nach ein paar Sekunden auch zu blöd und ich griff nach seiner Hand.
 

Mit roten Wangen hielt ich sie demonstrativ hoch und holte kurz Luft. „Und ist das so schlimm?“, woraufhin mir mein Kreislauf wohl ja sagen wollte. Mir wurde unnatürlich warm. Das war das erste Mal, dass wir uns berührten. Also an den Händen!
 

Sasuke hatte die Augen aufgerissen und schaute zuerst auf mich bevor er sich dann unsere Hände besah. Plötzlich drehte sich seine Hand in meiner und am Ende hielt ER MICH fest. Meine aufkommende Nervosität überspielend grinste ich und meinte mit leicht schief gelegtem Kopf „Schön, und die andere Hand bitte dahin.“, während ich auf meine Taille deutete.

Sasukes Blick folgte dieser Deutung, aber auf die grandiose Idee seinen Arm auch tatsächlich da hin zu tackern kam er nicht. „Sag mal… soll ich vielleicht den ‚Mann‘ spielen?“, meinte ich schelmisch grinsend und mit etwas hochgezogener Augenbraue so wie er es auch immer tat.

„Pff!“

„Was ist daran so lustig!? Glaubst du etwa ich kann das nicht?“

„Ich mach nicht die Frau.“

„Hah?! Was soll- ok. Dann zeig was du kannst du Angeber!“

Ich sollte das noch bereuen.
 

Am Anfang war er noch stocksteif, aber nachdem er einige Schritte gegangen war, schien er sicherer zu werden und wagte sich an das Tempo ran. Das ging auch noch irgendwie gut. Und dann kam ‚The Main‘ mit ‚Inside of you‘.

Der Meister wollte zeigen, dass er das auch souverän schafft, wollte die Schrittfolge dem Lied anpassen und verpasste dem Titel eine neue Bedeutung.

Ich sage nur Kopf denkt, Fuß macht was anderes, stolpert über seinen Partner und volle Kanne auf mich drauf.
 

Das nächste woran ich mich erinnerte war, wie Sasuke und ich auf dem Sand lagen. Und er auf mir drauf! Das war vielleicht peinlich, aber was mich verstörte war die Sekunde darauf: er küsste mich! Wohin? Auf die Pobacke. Haha. Auf den Mund!!! Ich war zur Salzsäule erstarrt!!!!!
 

Und als Sasuke auffiel, was er da machte, richtete er sich abrupt auf und hielt sich die Hand an den Mund. Aber das war mir sowas von egal! Er hatte mi- mi- mich-

Mein Gesicht musste wie das einer Leiche aussehen. Und kaum sah mich Sasuke direkt an schnellte das fehlende Blut wieder zurück, aber viel zu schnell! Ich hatte das Gefühl in Flammen zu stehen! Besonders an den Stellen wo seine und meine Haut direkt aufeinander trafen (es war warm! Da läuft man halt schon mal im T-Shirt herum!) und auf den Li---
 

Ich lachte verlegen auf und faselte irgendwas von einem peinlichen Unfall. Er stimmte mir zu und ich beschloss ihm für den Tag die Schritte erstmal aus Distanz zu zeigen (und das sch*** Lied zu wechseln!!!).
 

Wer meint das sei schon alles. Nein. Leider.
 

Diese Sache wollte mir die ganze Zeit nicht aus dem Kopf und ich fühlte jedesmal die Hitze wieder im Gesicht, wenn ich meine Lippen berührte oder mir den Moment in Erinnerung rief. Dabei waren wir uns doch beide einig gewesen, dass das ein Unfall war!!

Mein Kopf war anderer Meinung. Vor allem in der Nacht.
 

Ich war wieder am See, aber dieses Mal alleine. Es war sonnig und warm. Ich trug wieder das Shirt vom Tag und hielt irgendwas in meiner Hand. Als ich sie öffnete lag die Steinherzhälfte darin. Verwirrt runzelte ich die Stirn, als mich jemand ansprach. „Na, erinnerst du dich wieder?“
 

Ein kleiner Junge mit rabenschwarzen seidenen Haaren und ebenso tiefen Augen stand vor mir und lächelte mich leicht an. „Erinnern? Woran?“ Der kleine Junge legte zuerst den Kopf etwas schief, sodass ihm ein paar Strähnen ins Gesicht fielen und schaute dann zur Seite. Ich folgte seinem Blick. Und sah mich.

Mit einem schwarzhaarigen Jungen spielend, rannte ein vielleicht 7-jähriger Naruto an mir vorbei und beachtete mich nicht.

Sie spielten Fangen, so wie ich früher.

Dann lagen sie im Sand und schauten sich die Wolken an.

Dann ließen sie Steine auf dem See springen und dann hatte er- nein … ich – den Stein gefunden.
 

„Und? Weißt du es jetzt?“, hörte ich und mir legte jemand plötzlich seine Arme von hinten um die Taille. Erschrocken drehte ich mich um und schaute in Sasukes Augen. Tiefschwarz schienen sie mich verschlingen zu wollen und für einen Moment fehlte mir der Atem.

Ein lautes Krachen ließ mich wieder nach vorne schauen und sehen wie jeder der kleinen Jungs eine Steinhälfte in der Hand hielt und mit der anderen die kleinen Finger kreuzten. /Vergiss mich nicht/, hallte es in meinem Kopf wieder.
 

„Ich habe dich nie vergessen.“, meinte Sasuke plötzlich an mich gelehnt.

„W-was meinst du damit?“

Aber Sasuke kümmerte sich nicht um meine Frage, sondern drückte sich von hinten an mich. Ich bekam fast keine Luft mehr.

Dann küsste er mich plötzlich am Nacken und ein Keuchen entwich meiner Kehle.

„Sas-“ „Shh“, wisperte dieser aber und schob mit einer seiner Hände mein Shirt hoch, während er mich weiter am Hals küsste. Als er beim Ohr angekommen war, biss er vorsichtig rein und mir stellten sich sämtliche Haare auf. Mittlerweile hatte ich das Gefühl in Flammen zu stehen. Meine Haut war mir zu eng und ich klammerte mich reflexartig an den Arm, der mich umschlungen hielt. Auf Sasukes Gesicht legte sich ein Lächeln, das ich so noch nie gesehen hatte. Dann drehte er meinen Kopf in seine Richtung und küsste mich. Ich keuchte auf und er nutze die Chance und schlüpfte mit seiner Zunge in meinen Mund. Den Gedanken, dass da irgendwas schief läuft völlig ignorierend, drehte ich mich in seinen Armen und drückte mich an ihn. Seine Hände wanderten indessen rastlos über meinen Körper und hinterließen überall ein Kribbeln. Innerlich an unserem Kuss vergehend, wollte ich ihm gerade sein Shirt hochziehen als ich merkte wie seine Hand zu meiner Hose wanderte. Mein Herzschlag dröhnte in meinen Ohren. Ich sah, hörte, fühlte und roch nichts anderes als ihn und als er mich gerade berühren wollte---- flog ich seitlich aus meinem Bett.
 

Mein Wecker stand noch stumm auf dem Nachttisch. Es war eine Minute vor dem Alarm.

Ich lag mit weit aufgerissenen Augen auf Boden.

Mein Kopfkissen knutschend.
 

/Flashback off/
 

Erneut schlug ich mir den Kopf auf den Tisch. Das konnte doch nicht wahr sein!!! Wieso träumte ich denn sowas?!?! Und dann auch noch von IHM!

Vielleicht sollte ich wirklich auswandern. Und meinen Namen ändern. Vielleicht auch mal zum Arzt. Vielleicht war ich ja besessen?! Oh lass es bitte eine Krankheit sein!!!!
 

„Halloooooooooooo, Sonnenschein! Wie geht’s, wie steht’s?“, kam Kiba angesprungen. Als ich auf seinen morgendlichen Überfall aber nicht reagierte, blieb es zuerst stehen und musterte mich ein Weilchen.

„Shiba, ich glaube ich hätte die Essiggurken doch mitnehmen sollen.“

„Warum das jetzt?“

„Die hätten Naruto bestimmt munterer gestimmt. Und außerdem heißt es doch, dass Schwangere auch gerne Essiggurken essen.“

„ICH BIN NICHT SCHWANGER!!!“, schrie ich auf und stemmte mich wutentbrannt auf meine Hände.

„Woa! Immer mit der Ruhe! Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?!“

„Lass sehen“, meinte Shiba und legte sich grübelnd einen Hand unters Kinn. „Braune Haare, zwei Beine, zwei Arme, eine Riesenklappe und ein erstaunlich niedriger Überlebensinstinkt. Ja, es ist eine selten hässliche Sorte des nervenfressenden Inuzuka-Käfers. Rette sich wer kann.“

„Wer hat dich denn gefragt?!“, brüllte der Käf- ähm braunhaarige Junge.

„Jungs, haltet mal die Klappe! Mein Schädel brummt!“

„Hm? Wieso das denn? Schlecht geschlafen?“, fragte Kiba an mich gerichtet.
 

Beim Gedanke an die letzte Nacht, liefen mir wieder beide Ohren rot an. Ich musste aussehen wie ein Dampfkochtopf. „J-ja. So in etwa.“

„In etwa?“, meinte Kiba und beugte sich zu mir runter. Kurz darauf grinste er leicht fies. „Sag mal, wo ist denn Sasuke?“

Mir stellten sich sofort die Haare auf und ich drehte mich dezent von Kiba weg. „V- versammlung. Oder sowas…“, nuschelte ich in meine Hand hinein.

„Mhmmm~. Naruto~~~, du bist-“ Weiter kam er nicht, denn Shino zog ihn am Schlafittchen von mir weg und zeigte bei seinem Gemecker nur zum Lehrer. Vorerst gerettet! Leicht atmete ich auf.
 

Das musste doch ein Albtraum sein! Ich hatte von einem Kerl geträumt! Und nicht irgendeinem Kerl! Und er hatte-

und ICH hatte-

mein Gesicht war mittlerweile richtig rot angelaufen und es kam wie es kommen musste.

Plötzlich lief mir Blut aus der Nase und ich erregte damit ziemliches Aufsehen.
 

Ich wurde ins Krankenzimmer geschickt und als ich das Klassenzimmer verlies hätte ich Kiba für sein Grinsen am liebsten auf die Streckbank gelegt!

Das würde er mir noch büßen!
 

Im Krankenzimmer hielt ich mir ein Kühlpack in den Nacken und ein paar Taschentücher an die Nase. Es war nicht schlimm, aber die Schwester faselte etwas von einer Blutphobie und hatte sich fix aus dem Staub gemacht. Sie würde hier wohl nicht lange überleben… Es kümmerte mich aber eigentlich nicht im Geringsten. Mir schwirrte nur ein Gedanke im Kopf herum. Wie sollte ich Sasuke annäherungsweise NORMAL wieder entgegen treten?! Und... was hatte dieser Traum nur zu bedeuten?! War es überhaupt ein Traum?
 

Ein Klappern erregte meine Aufmerksamkeit und ich schielte aus den Augenwinkeln Richtung Tür. Hatte die Krankenschwester etwa was vergessen? Doch statt der Schwester streckte jemand anderes seinen Kopf ins Zimmer.
 

„Haku?“

„So heiße ich^^ Hey Naruto, was machst du denn hier? Alles okay?“

„Äh.. ja. Nur etwas Nasenbluten.“, lächelte ich leicht und hob zur Bestätigung den Kopf etwas an.

„Ach so. Was ist denn? Du hast mich vorhin so überrascht angesehen?“

„Ich dachte du seist die Schwester.“, gab ich verlegen von mir, woraufhin er nur kurz auflachte.

„Also ich habe zwar lange Haare, aber ein Kleid trage ich trotzdem nicht.“

„Gott sei Dank, zumindest ein normaler Mensch in dieser Stadt.“

„Was ist denn los? Gerade so gestresst?“

„So in etwa.“, gab ich seufzend von mir. Wie sollte ich das nur formulieren?

Ich hatte bisher mit niemanden darüber gesprochen, aber wenn ich ehrlich war wusste ich auch nicht mit wem. Kiba und Shino konnte ich nicht wirklich ernst nehmen- oder sie mich nicht; je nachdem- mit Jiraya würde ich auch nie reden können (am Ende würde ich in einer seiner Storys landen, was mir jetzt schon eine Gänsehaut einjagte) und mit Sasuke konnte ich auch nicht sprechen, wenn er doch die Ursache meiner Kopfschmerzen war…

Haku war scheinbar wirklich der einzige, mit dem ich sprechen und dem ich auch vertrauen konnte.
 

Während all das in meinem Kopf übereinander herfiel, durchsuchte Haku den Arzneischrank und nachdem ich kurz geprüft hatte, ob das Blut endlich mal aufgehört hatte zu fließen, richtete ich mich erleichtert etwas auf.

„Was suchst du denn?“

„Einen passenden Verband.“ Und auf meinen irritierten Blick hob er nur den Ärmel seines linken Arms an. Da war eine mittelgroße Wunde zu sehen, die zwar oberflächlich, aber trotzdem schmerzhaft aussah.
 

„Was ist denn da passiert?“

„Ich hab es im Training etwas weit getrieben. Wir haben mit Messern trainiert und ich war etwas übermütig. Jetzt muss ich den Verband gerade wechseln.“

„Messern? Machst du Selbstverteidigung?“

„Tai Chi. Wir trainieren zwar hauptsächlich ohne Waffen, aber manchmal eben auch mit. Mein Meister hat mich schon gerüffelt dafür.“

„Ist der sehr streng?“

„Ja, schon, aber ich mag ihn.“

„Achhhhhh so?“, fragte ich ganz unauffällig, aber mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Ich wollte ihn eigentlich nur piesacken, aber auf Hakus schlagartig rotes Gesicht war ich nicht vorbereitet gewesen. Da kam mir auch schon ein Gedanke…
 

„Sag mal, ist dein Trainer zufällig der Mann, den ich damals in deinem Skizzenblock gesehen habe?“

Daraufhin sagte Haku gar nichts mehr. Sein Gesicht aber verriet nahezu alles.

„Ich .. äh.. sorry, ich wollte dich nicht-“

„Wehe du sagst es einem!“, platzte es plötzlich aus Haku heraus als er zu mir herumwirbelte und ich konnten nichts tun, als ihn verdutzt anzusehen.

„Nein, keine Sorge. Ich schweige.“

„G-gut.“, gab Haku nun etwas ruhiger von sich, aber seine Wangen blieben dennoch verdächtig rosig.
 

„Du- magst ihn wirklich, oder?“

Zunächst sagte er nichts, dann sah er mich aber kurz an und hielt mir den Verband vor die Nase, den er zuvor aus dem Schrank geholt hatte zusammen mit einem Stück Leine und einer Salbe. Wollte er gehen und mir nur die Sachen geben? Doch Fehlanzeige.

Stattdessen setzte sich Haku leicht seufzend aufs Krankenbett neben mich und hielt mir seinen maledierten Arm hin. Ok. Ich würde ihn verbinden und er erzählt.
 

„Du weißt schon, dass ich das aber nicht richtig kann, darum musst du sagen, wenn ich Mist baue.“, meinte ich nur, während ich das Kühlpack beiseite legte. Haku nickte nur einmal kurz.

„Ja. Ja, ich mag ihn…sehr. Um auf deine Frage zurückzukommen.“, gestand er schließlich mit kleinlauter Stimme und feuerrotem Gesicht. Er sah mich nicht an, aber das störte mich nicht.

Ich hatte schließlich mit dem Verband zu kämpfen.
 

„Weiß er das?“, woraufhin er nur kurz den Kopf schüttlete.

„Na ja… er weiß, dass er mir wichtig ist, aber ich glaube er sieht mich mehr als Schüler oder vielleicht sogar wie eine Art Sohn.“

„Sohn? Wie alt ist er denn?“

„28“

Bei dieser Antwort fiel mir glatt die Cremetube aus der Hand. 28?! Das waren… 11 Jahre Unterschied!! Sichtlich verwirrt hob ich langsam die Tube wieder auf.

„Du musst mich für schräg halten…“, meinte Haku bedrückt.

„Was? Nein! Ich meine, äh… wo die Liebe hinfällt, oder? Ha ha…“, versuchte ich ihn zu beruhigen, aber mein Lachen klang selbst in meinen Ohren total gekünstelt. Ein Seufzen entrang meiner Kehle.
 

„Ich meine… ich finde es ok. Klar ist es komisch, aber nur, weil ich es nicht gewöhnt bin. Aber das ändert nichts daran, dass ich dich trotzdem mag. Also zieh nicht so ein Gesicht.“, lächelte ich ihn nun an und machte mich daran den Verband anständig festzumachen.
 

Haku hatte, kaum hatten diese Worte meinem Mund verlassen, seinen Kopf in meine Richtung gehoben und seine Augen waren etwas geweitet und verdächtig feucht. Dann aber lächelte er mich mit einer Erleichterung an, die ich so noch nie gesehen hatte. Ich grinste ihn an und tippste ihm mit den Fingern gegen die Stirn.
 

„Wenn du reden magst, dann mach.

Ich habe immer ein offenes Ohr für dich.

Aber dafür will ich alle deine Skizzenbücher sehen!“, grinste ich ihn breit an und quittierte dafür ein schallendes Lachen.
 

Als der letzte Knoten fest saß, sah der Verband doch nicht so schlimm aus wie ich dachte und auch Haku fand, dass ich die neue Krankenschwester sein dürfte. Ich lehnte dankend ab und Haku seufzte erleichtert auf.

Dann fiel ohne Vorwarnung sein Kopf auf meine Schulter.

Sonst berührten wir uns nirgends.

Nur an der Schulter.
 

So blieb er für ein paar Sekunden, lächelte dann leicht und sagte „Danke“. Es war aufrichtig. Das konnte ich eindeutig raushören und lächelte als Antwort darauf, bis ein leises Quietschen unsere Aufmerksamkeit erregte.

Die Tür stand die ganze Zeit etwas auf und war nun etwas weiter aufgeschwungen. Jemand zuckte schnell zurück und verschwand hinter der Tür und während Haku fragte wer das war, ging mir nur ein verwirrender Gedanke im Kopf umher. Sasuke?
 


 

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Hallo liebe Leute, ja ich lebe noch und schäme mich in Grund und Boden, von daher

*vorsichtig hinschieb*

http://files.edelight.de/img/posts/228x228_kuchen-sorry-von-jmb.jpg
 

ich bemühe mich wieder regelmäßig zu schreiben, da ich gerade Semesterferien habe und so mehr Zeit.
 

Außerdem habe ich mir an Neujahr unter anderem vorgenommen, diese FF noch in diesem Jahr fertig zu stellen und hoffe, dass ihr mich, oder besser Naruto und Sasuke, bis dahin begleitet^^
 

Vielen Dank fürs Lesen!!!! HEGDL!!!
 

Kahori Hirota
 

nächstes Kapi voraussichtlich 01.April 2012

Streit und Stichelei

5. Stunde, lauschige 20 Grad Außentemperatur und gefühlte -50 im Klassenzimmer.
 

Vielleicht ging das aber auch nur mir so, denn allen anderen schien nichts zu fehlen. Vorsichtig schielte ich zu meinem Sitznachbarn und sah genau dasselbe wie bei den letzten geschätzten 30 Malen auch: den Inbegriff der personifizierten Antarktis.

Und wieder lief mir ein Schauer über den Rücken.

Er hatte mich zwar kein einziges Mal angesehen, nachdem ich aus der Krankenstation zurück ins Klassenzimmer kam und dennoch hatte ich das ungute Gefühl, dass er sauer war. Vielleicht lag es an seinem stoischen Blick, der stur nach vorne gerichtet war, aber so langsam ging er mir auch auf den Zeiger. Er hatte mich zwar schon immer im Unterricht ignoriert (ganz Musterschüler halt), aber auf so eine demonstrative Art und Weise dann auch wieder nicht!
 

Da Sensei Kakashi davon scheinbar nichts mitbekam, nahm ich mir meinen Block und kritzelte mit einem Bleistift ein „Ist was?“ auf den unteren Rand des Blattes, den ich Sasuke dann unauffällig zuschob.
 

Null Reaktion.
 

Ich wartete noch etwas, schob den Block sogar etwas penetranter in seine Richtung und trotzdem- null Reaktion.
 

Vorsichtig nahm ich den Block wieder zurück und schrieb ein „Hab ich dir was getan?“ unter den ersten Eintrag.

Dann schob ich es ihm wieder hin. Wieder keine Reaktion.
 

Zunächst war ich enttäuscht, vielleicht sogar etwas verletzt, aber nachdem er auch nach 10 Minuten auf keines meiner Versuche reagiert hatte, wurde ich sauer. //Na gut, du eingebildeter Gockel! Schmoll halt! Was du kannst, kann ich schon lange!//, schimpfte ich innerlich mit ihm und hob demonstrativ meinen Arm, der ihm am nächsten war auf den Tisch um meinen Kopf damit ab zu stützten. So saß ich dann eine ganze Weile da und hörte nur scheinbar unserem Lehrer zu. Ich glaube er erzählte gerade etwas von Eruptionen und Vulkanausbrüchen, als ich einen leichten Druck gegen meinen Arm spürte. Verwirrt schielte ich dahin und bemerkte, dass mein Block immer noch auf Sasukes Seite des Tisches lag. Also nahm ich ihn weg und wollte ihn gerade wegpacken, als mir etwas auffiel. Klein und mehr als nur akkurat stand unter meinen hin gekritzelten beiden Einträgen eine weitere.
 

Da stand „Depp“.
 

Mit tief gerunzelter Stirn und leicht aufstehenden Mund, drehte ich meinen Kopf in Zeitlupe Richtung Sasuke, aber er –oh Wunder- ignorierte mich. Mit zusammengebissenen Lippen drehte ich mich wieder zu meinem Block und schrieb ein „WAS?!“ drauf. Fünf Minuten später stand da dasselbe Wort, jetzt nur etwas größer und deutlicher.
 

„D-E-P-P“ …. meinte er etwa, ich kannte das Wort nicht?!?!?
 

Mich zusammenreisend ihn nicht plötzlich mitten im Unterricht anzugreifen, atmete ich ein paar Mal tief durch und schrieb langsam und überdeutlich ein „Wofür ist das?“ drauf. Dieses Mal musste ich nicht so lange auf eine Antwort warten.

Ich konnte ihn sogar beim Schreiben beobachten. Er schrieb „Voll-Depp“ und „OBER Depp“…
 

„Sag mal willst du mich verarschen?!“, platzte es auch mir heraus und erst jetzt fiel mir auf, dass das alle anderen auch hören konnten.
 

„Womit soll ich dich verarschen wollen Herr Uzumaki?“, kam es plötzlich gereizt von Sensei Kakashi.

„Äh…das…wasssss sie da eben erzählt haben! Ich mein…äh“

„Naruto, erstens weiß jeder seit mindestens 500 Jahren, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist genauso, wie du nicht der Mittelpunkt dieser Unterrichtsstunde bist und zweitens solltest du deine Lauscher lieber mir als deinem Block widmen. Wenn du so dringend lesen willst, kann ich dir auch gerne andere Lektüre geben!“

„N-nein nicht nötig… Ich reiße mich zusammen.“

„Das will ich schwer hoffen!“, meinte Sensei Kakashi dann mit strenger Miene und richtete seine Aufmerksamkeit wieder dem Unterricht zu.
 

Ich mental als Störenfried Markierter kochte indessen auf meinem Platz und schwörte Sasuke das heim zu zahlen. Wenn die Stunde rum war verstand sich, denn was Sensei Kakashi als Straflektüre verstand hatte ich zufällig mitbekommen…
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelte dieses nervige Ding dann doch endlich und fast wie einstudiert erhob ich mich zeitgleich mit Sasuke um knapp hinter ihm den Raum zu verlassen. Dass dabei einige Mitschüler und vor allem ein paar Mädels ihre Augen auf uns warfen, ignorierte ich. Ich wusste mittlerweile genau was ihn aufregte und was ihn beruhigte und eines der Dinge, die er gar nicht ausstehen konnte waren neben kratzender Tafelkreide und nervtötenden Girlies ein ihm stur hinterher dackelnder Naruto. Drei Mal dürft ihr raten, was ich jetzt gerade tat.
 

Und es wirkte.

Ich konnte schon an Sasukes Nackenhaaren sehen, dass er sich stark zusammen nehmen musste um nicht sofort auf meine Stichelei zu reagieren. So lief ich ihm wie ein treudoofer Hund jeden verdammten Flur entlang bis an einem dann Schluss war. Für mich, nicht für ihn, denn wie aus dem Nichts packte mich jemand am Kragen und zog mich zurück.
 

„Hier geblieben junger Mann, genau dich wollte ich gerade sprechen!“

„Nein! Jetzt ni- Sensei Tsunade!?“

„Was wolltest du sagen?“

„Äöhmmm…“ Ich war schon dabei ihr irgendeine Lüge aufzutischen bis ich merkte, dass Sasuke bereits das Weite gesucht hatte. Er war verschwunden und dummerweise hatte ich bisher nicht herausfinden können wie er das ständig machte. Wenn ich ihm buchstäblich nicht an den Fersen kleben blieb, war er IMMER in null komma nichts weg! Poof! Weg war das Karnickel! Ja, toll…

„Nichts… gar nichts… was wollen Sie denn von mir?“

„Das besprechen wir in meinem Büro.“, meinte sie nur und zeigte mir mit ihrem Zeigefinger die Richtung. Stillschweigend folgte ich ihr. Meine Schulkameraden mussten wohl denken, dass ich jetzt einen Anpfiff von ihr kassieren würde- und ICH AUCH- die Frage war nur: wofür?

Angestrengt zermarterte ich mir das Gehirn, aber mir kam nichts in den Sinn. Die Sekretärin lächelte mir fröhlich zu auch wenn ihr Schreibtisch nicht minder beladen aussah als beim letzten Mal.
 

„Setz dich. Also Naruto; bevor du mir hier anfängst eine Mauseloch zu suchen: nein, du hast nichts angestellt. Aber ich muss mit dir sprechen, weil ich dazu aufgefordert wurde.“, meinte sie in einem saloppen Tonfall, der aber nicht von der Tatsache ablenkte, dass sie tierisch gestresst und genervt war. Ob diese Furchen auf ihrer Stirn zu Reliquien geworden sind? Dann fiel mir ihr letzter Satz wieder ein.

„Aufgefordert?“

„Jup. Das Jugendamt hatte mir geschrieben. Da du auf ihren Brief nicht geantwortet hast, wollten sie von mir wissen, wie es dir seit deiner Ankunft hier ergangen ist.“

Die hatte ich ja völlig vergessen! Ächz… „Gut… aber, warum macht das nicht mein Onkel? Er ist doch der nächste Erziehungsberechtigte.“

„Das schon, aber er ist zum einen kein richtiger Verwandter von dir und zum anderen kann er dich wohl kaum in der Schule beobachten. Wie die darauf kommen, dass ICH das könnte weiß ich aber auch nicht.“, setzte sie noch gereizt hinterher.
 

Ich merkte schon. Hier war Vorsicht geboten.

„Und… was genau wollen Sie jetzt von mir wissen?“

„An sich eigentlich nur, ob du dich wohl fühlst und ob du irgendwelche Schwierigkeiten hast. Mit deinen Lehrern habe ich schon gesprochen. Keiner von ihnen hatte sich beschwert, aber eines fanden sie zumindest bemerkenswert.“, grinste sie mich plötzlich an und mir stellten sich sämtliche Haare auf. War das jetzt gut?
 

„Du scheinst dir besonders viel Mühe mit deinem Sitznachbarn zu geben und der scheint sogar darauf zu reagieren. Stimmt das?“

Dieses Grinsen gefiel mir irgendwie nicht… „Äh… keine Ahnung… und was… wenn…?“

„Nein, versteh mich nicht falsch. Ich finde es nur sehr interessant, da Sasuke auf keinen seiner Mitschüler besonders reagiert hatte, egal um wen es sich dabei handelte. Außer bei dir… wieso du ?“
 

Aus ihrem Mund hörte sich das wie eine Anschuldigung an, aber aus irgendeinem Grund, stieg mir plötzlich die Hitze ins Gesicht. Ich setzte zu einer Antwort an, aber mein Mund blieb offen stehen. Kein Ton kam raus. Ich konnte ihr die Sache mit dem Tanzen nicht erzählen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das nicht der einzige Grund war. Aber was noch? Was? Meine Stirn in Falten legend, bemerkte ich nicht wie sich Tsunades Augen plötzlich etwas weiteten und sie schließlich in einem schallenden Gelächter ausbrach.
 

Das kam so unvorhergesehen und laut, dass ich vor Schreck beinahe vom Stuhl gesprungen wäre. So aber starrte ich sie unverständlich an. Was war denn so witzig? Ist ihr etwa was Komisches wieder eingefallen? Aber konnte das denn wirklich so lustig sein, dass sie sich dabei den Kopf halten musste und ihn theatralisch hin und her schüttelte? Es dauerte eine Weile bis sie sich gefasst hatte, und als sie es endlich geschafft hatte, war auch ich ernüchtert. Lächelnd sah sie mich dann an.
 

„Ist schon okay. Mir ist gerade nur ein Licht aufgegangen. Stör dich nicht daran. Also ich brauche jetzt nichts mehr von dir. Wenn du dich wohl fühlst, kannst du gerne wieder in deine Klasse zurückgehen.“

„A-ha. Okay, dann… tschüss.“, sagte ich etwas verwirrt und schloss nachdem ich mich auch von der Sekretärin verabschiedet hatte die Tür. Noch beim Schließen sah ich aber, wie sich diese schnell zur Direktorin rumdrehte und sie mit einem fragenden Blick betrachtete.
 

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Seit diesem Erlebnis verlief die Woche eher etwas zäh. Die Mädels kamen immer wieder, weil sie Schritte erklärt haben wollten, die Jungs weil sie Sensei Gai loswerden wollten und Jiraya weil er ständig zusehen wollte. Der einzige der nicht kam, war Sasuke.
 

Nicht zum Training, nicht zum Sport und auch in der Schule stellte er total auf stur. Die Mädels schien es zu freuen, mich ärgerte und wunderte es nur. Was hatte ich denn falsch gemacht? Außerdem drängte die Zeit, denn der Ball war schon dieses Wochenende und ich hatte mit Sasuke so gut wie noch keinen Schritt geübt. Wollte er am Ende etwa schwänzen? Ich hätte ihn zu gerne aufgespürt und zur Rede gestellt, aber er verhielt sich wie ein Wiesel! Ich brauchte mich nur einmal kurz umzudrehen und WUSCH er war weg… und für eine ausgedehnte Suchaktion hatte ich gerade keine Zeit…
 

„Den Arm etwas höher und du machst immer noch einen Schritt zu viel!“, rief ich einem der Mädchen zu, die vor meiner Nase in der Sporthalle im Paar tanzten. Angesprochene reagierte zum Glück sofort und versuchte es zu korrigieren. Ich hatte nichts dagegen meinen Klassenkameradinnen zu helfen, aber gerade jetzt hätte ich lieber einen schwarzhaarigen Satansbraten gesucht.
 

„Naruto, alles ok bei dir?“, fragte plötzlich Hinata mit ihrer Fistelstimme. Die schwächste im Kurs stand in einigem Abstand vor mir und sprach mit so einer leisen Stimme zu mir, sodass es mich jedes Mal wunderte, dass ich sie überhaupt verstand.

„Ja, alles gut. Keine Sorge. Wolltest du etwas von mir?“, lächelte ich sie an und Hinatas Gesicht ging wieder in Flammen auf.

„N-nein. Ich meine – doch. Also…i-ich wollte dich nur etwas fragen…“

„Ja?“, versuchte ich sie aufzumuntern.

Kurz schluckte sie noch und krallte ihre Hände dabei in ihr Oberteil, bevor sie einen tiefen Atemzug nahm um anzusetzen. Dabei bemerkte sie aber nicht, wie ein tanzendes Mädchenpaar etwas zu sehr aus dem Takt geriet und uns dabei immer näher kamen. Plötzlich stolperte eines der Mädchen über das Bein der anderen und fielen kollektiv gegen Hinatas Rücken.
 

„Ich wollte dich fragen ob-“ „Vorsicht!“, rief ich, aber da war es schon geschehen.

Die Mädels fielen um, rissen dabei Hinata mit und sie fiel dabei direkt auf mich. Wie ein Dominostapel fielen wir alle nacheinander zu Boden. Schnell entschuldigten sich die Mädchen, aber die Vase machten sie dadurch auch nicht mehr ganz.

Etwas überrumpelt stützte ich mich auf meine Ellenbogen ab und besah mir das kleine Chaos. Unsere zwei Abrissbirnen hatten sich halbwegs wieder aufgerappelt und genierten sich sichtlich für ihren Fehler, Hinata aber kam nicht so schnell hoch.
 

„Was ist?“

„Mein Bein…“, klagte sie kleinlaut und griff sich an die entsprechende Stelle. Als ich hinsah, sah ich rot. Irgendwas hatte ihr das Bein etwas aufgeschürft und nun floss Blut. Ein kurzer Blick zu den Mädels zeigte mir auch was es gewesen ist. An einem ihrer Handgelenke hing eine nicht gerade weich aussehende Uhr. Sie musste Hinata beim Sturz damit wohl erwischt haben und beim Abwärtsschlittern noch weiter aufgerissen haben.
 

Kaum hatten das auch die beiden realisiert, fing die Entschuldigungstirade von neuem an.

„Schon gut. Trainiert weiter. Ich kümmere mich darum.“, meinte ich und besah mir die Wunde. Sie war nicht schlimm, aber verarztet werden musste sie trotzdem, wenn ich hier auf Dauer keine Blutlache auf dem Boden haben wollte.

Also nahm ich sie auf die Arme und schwang sie hoch. Mit ihr auf den Armen verließ ich dann die Halle und wollte zur Krankenschwester, als ich prompt in drei Leute reinrannte. Kiba, Shino und---Sasuke!
 

Sie standen beide vor dem Fenster der Halle und schauten Hinata und mich nun seltsam an. Hatten sie etwa alles beobachtet?!

Ehe ich aber nur ein Wort sagen konnte, drehte sich Sasuke auf der Ferse um und verzog sich in die andere Richtung.

„Hey! Jetzt warte mal!“, rief ich ihm hinterher, aber er reagierte nicht.

„Verdammt!“, fluchte ich vor mir her und lief dann zu Kiba und Shino.

„Kiba, du kannst doch einen Verband anlegen, oder?“ „Was? Ich- äh“ „Gut! Übernimm sie mal bitte. Bin gleich wieder da!“, rief ich nachdem ich Kiba Hinata auf den Arm gelegt hatte und nun Sasuke hinterher lief.
 

„Jetzt wart‘ halt!“, rief ich Sasuke hinterher, als ich ihn langsam einholte. Doch als ich ihn dann am Arm packte, damit er stehen blieb, schlug er sie grob beiseite.

„Was soll das denn? Kannst du mir mal sagen, was mit dir los ist?“

„Sag du es mir!“

„Was? Wovon redest du?“; aber er antwortete mir nicht und lief stattdessen stur weiter.
 

Oh nein! SO kommst du mir nicht davon! Ich holte ihn also wieder ein und stellte mich genau vor ihn.

„Was ist los? Wieso sprichst du nicht mehr mit mir? Hab ich was falsch gemacht?“

Sasuke aber blieb NICHT stehen und so musste ich die ganze Zeit rückwärts laufen um nicht von ihm überrannt zu werden. Wir waren mittlerweile an der Rückseite der Schule angekommen, auf der sich immer die Schüler in den Pausen versammelten um im Irrglauben, dass keiner davon wüsste zu rauchen. Spätestens da hatte ich die Schnauze voll und bremste ihn ab.
 

„Jetzt rede halt mal mit mir! Ich kann auch nicht alles wissen!“, brüllte ich ihn an und wurde kurz darauf gegen die Wand geschleudert. Während ich noch nach Luft schnappte und die Tränen unterdrückte, die mir durch den Schreck in die Augen stiegen, bemerkte ich nicht, wie Sasuke etwas völlig anderes fixierte. Als ich es dann endlich tat, schaute auch ich runter und bemerkte, dass mir die Steinhälfte aus der Tasche gefallen war. Ich trug das Ding seit dem Traum schon mal bewusst und mal unbewusst mit mir herum. Jetzt hatte ich zum Beispiel vergessen, dass ich es dabei hatte. Ich wollte Sasuske beim Training am See eigentlich dazu mal vorsichtig aushorchen. Ob er vielleicht wüsste, ob damals so ein Junge dort ständig saß oder so, aber nun irritierte mich das alles nur noch.
 

„Sasuke?“, fragte ich vorsichtig und bekam völlig unverhofft prompt eine Reaktion.

Mit tief runtergezogenen Augenbrauen und einem Blick, den ich nicht wirklich beschreiben konnte, starrte er mich unvermittelt an, sagte aber kein Wort. Wut, Trauer und eine riesengroße Verwirrung schien sich in seinen schwarzen Seen abzuspielen.
 

Dann sagte er etwas mit einer leisen Stimme, sodass ich ihn fast nicht verstand. „Du bist das?“
 


 


 

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erst mal entschuldigung von meiner Seite. Ich habe mir irgendwas eingefangen, dass sich gestern dann als fiese Halsschmerzen, dichtem Kopf und dichter Nase manifestiert hatte. Ich war nur froh irgendwie ins Bett zu kommen und dort auch bleiben zu können, sodass ich völlig vergessen hatte das Kapi hochzuladen.

Gomenasai! >___<
 

Ich hoffe aber trotzdem ,dass euch das Kapi etwas gefällt, auch wenn es etwas kürzer ausgefallen ist. Und wie immer: über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen ^^
 

HEL!
 

Liebe Grüße, Kahori
 

Nächstes Kapi voraussichtlich: -2-3-. -A-p-r-i-l-
 


 

sorry Leute, dieser Termin wird nichts, weil ich gerade an einer Hausarbeit sitze und keine Zeit finde an Herzensbande weiter zu schreiben. Ich werde aber in ein paar Tagen fertig sein und dann etwas hochstellen. Ich hoffe, ihr seht mir das nach. ;__;

LG Kahori

Déjà-vu

Sasuke aber blieb NICHT stehen und so musste ich die ganze Zeit rückwärts laufen um nicht von ihm überrannt zu werden. Wir waren mittlerweile an der Rückseite der Schule angekommen, auf der sich immer die Schüler in den Pausen versammelten um im Irrglauben, dass keiner davon wüsste zu rauchen. Spätestens da hatte ich die Schnauze voll und bremste ihn ab. „Jetzt rede halt mal mit mir! Ich kann auch nicht alles wissen!“, brüllte ich ihn an und wurde kurz darauf gegen die Wand geschleudert. Während ich noch nach Luft schnappte und die Tränen unterdrückte, die mir durch den Schreck in die Augen stiegen, bemerkte ich nicht, wie Sasuke etwas völlig anderes fixierte. Als ich es dann endlich tat, schaute auch ich runter und bemerkte, dass mir die Steinhälfte aus der Tasche gefallen war. Ich trug das Ding seit dem Traum schon mal bewusst und mal unbewusst mit mir herum. Jetzt hatte ich zum Beispiel vergessen, dass ich es dabei hatte. Ich wollte Sasuke beim Training am See eigentlich dazu mal vorsichtig aushorchen. Ob er vielleicht wüsste, ob damals so ein Junge dort ständig saß oder so, aber nun irritierte mich das alles nur noch.

„Sasuke?“, fragte ich vorsichtig und bekam prompt eine Reaktion.

Mit tief runtergezogenen Augenbrauen und einem Blick, den ich nicht wirklich beschreiben kann, starrte er mich unvermittelt an, sagte aber kein Wort. Wut, Trauer und eine riesengroße Verwirrung schien sich in seinen schwarzen Seen abzuspielen.

Dann sagte er etwas mit einer leisen Stimme, sodass ich ihn fast nicht verstand. „Du bist das?“


 


 

„Wer soll ich sein?“, fragte ich ihn vorsichtig.

Er starrte mich schon die ganze Zeit so an, als würde er mein Verhalten nicht verstehen können. Und sich selbst wohl auch nicht. Ich hatte schon die Hoffnung auf eine Antwort aufgegeben, als ich merkte wie sich seine Lippen bewegten, aber nur ein leises Flüstern kam heraus.

„Was?“

„Woher hast du das?“, fragte er mich nun etwas lauter und sah mir dabei direkt in die Augen. Sein Blick war dabei so scharf als wollte er mir sagen, dass ich ihm keine Lüge aufzutischen brauchte. Er würde es sofort merken. Hier, von ihm an die Wand geklemmt, fiel mir das zwar eh nicht ein, aber warum war ihm das überhaupt so wichtig?
 

„Ich habe es damals gefunden.“ Mehr wollte ich zunächst nicht sagen, schließlich ging es ihn ja auch nichts an.

„Wo?“, fragte er mich mit einem herrischen Ton. Seine ganze Mimik und Gestik verlangte unmissverständlich eine Antwort von mir. Dieses Verhalten kam mir nicht geheuer vor. Zuerst war ich verwirrt, dann eingeschüchtert, aber langsam wurde ich einfach nur sauer.

„Warum willst du das wissen? Es geht dich nichts an! Und lass mich los!“, rief ich und schubste ihn von mir weg. Warum sollte ich mich auch von ihm unterkriegen lassen? Ich bin schließlich auch ein Junge! Aber Sasuke sah mich weiter nur finster an.

Nicht gewillt ihm überhaupt eine Antwort zu geben, bückte ich mich runter um den Stein aufzuheben, aber bevor ich ihn nehmen konnte, lag er schon in Sasukes Hand.

„Was soll das? Gib ihn wieder her!“, schrie ich ihn an.

„Warum?“, fragte er mich stattdessen mit stark unterkühlter Stimme.

„Weil er mir gehört!“

„Ich dachte du hast ihn gefunden. Also kann er dir nicht so wichtig sein.“

„Wovon redest du da!? Er gehört mir und woher willst du wissen, was mir wichtig ist?!“ Langsam aber sicher, riss mir der Geduldsfaden. Ich hatte Verständnis dafür, wenn man mal einen schlechten Tag hatte oder auch schlechte Laune, aber die brauchte er nicht an mir auszulassen!
 

„Gib das her!“, schrie ich und griff ihn an. Er wich schnell zurück und hielt seine Hand hoch, in der der Stein lag. Ohne zu springen kam ich nicht wirklich ran. Was sollte ich auch machen? Er war halt größer als ich!

„Sag es.“

„Was soll ich denn sagen!? Hör auf mit deinen dummen Spielen! Das ist nicht witzig!!“, rief ich und bekam seinen Arm zu fassen um ihn runterzuziehen. Aber Sasuke packte mich am Kragen und zog mich nah an sich heran, sodass ich ihm gezwungenermaßen in die Augen sehen musste. Azurblau traf eine unergründliche Finsternis, die mir feindselig entgegen starrte. Gefährlich knisterte die Luft zwischen uns beiden und je länger diese Situation anhielt, desto unerträglicher wurde sie mir. Ich hoffte sogar schon, dass er endlich zuschlagen würde, nur damit überhaupt etwas passierte!
 

„Wann? Wann hast du ihn gefunden?“, fragte er mich unvermittelt, flüsterte dabei aber so leise, dass jeder andere es nicht hätte hören können.

Wie verbohrt konnte man eigentlich sein? Wenn er schon nicht mehr nach dem Wo, sondern auch noch nach dem Wann fragte, dann bedeutete es doch, dass er irgendwas damit verband.

Plötzlich ging mir ein Licht auf.
 

Wann hatte Sasuke denn schon mal so heftig auf etwas reagiert? Und wenn er gerade jetzt so aggressiv wurde, musste ihm dieser Stein doch etwas bedeuten? Oder ihn an etwas erinnern? Womöglich an den Jungen von damals? Ob er ihn kannte?

Vorsichtig atmete ich durch, glättete meine Stirn, die sich zwischenzeitig in Falten gelegt hatte und versuchte ihm ruhig zuzureden.

„Vor zehn Jahren am See.“, sagte ich ihm ebenso leise, wie er mir die Frage gestellt hatte.
 

Zuerst regte er sich nicht und ich hatte den Eindruck, als hätte selbst der Wind den Atem angehalten. Dann lies er mich plötzlich langsam los, unterlies es aber nicht, mich die ganze Zeit anzusehen. Er trat einen Schritt von mir zurück und furchte die Stirn so tief wie noch nie.

Ich verstand nicht, was mit ihm los war. Es sah mich an als sei ich ein Geist. Aber ich hatte ihm gesagt, was er wissen wollte, jetzt war ich dran.

„Sasuke“, begann ich langsam. Er zuckte zusammen, als hätte ich ihn geohrfeigt. „Erinnerst du dich an einen Jungen, der auch so einen Stein hat?“, fragte ich vorsichtig.

Zunächst antwortete er mir nicht, obwohl sein Mund leicht offen stand. Dann schloss er ihn aber und nickte leicht.

Plötzlich war ich ganz aufgeregt. „Echt?! Kennst du ihn? Wie heißt er?“, stürmte ich auf ihn ein.

Mir war klar, dass ich ihn wahrscheinlich gerade überfuhr, aber ich hatte fast 10 Jahre lang ständig an ihn denken müssen und nun wollte ich ihn endlich kennen lernen! Meinen ersten, wahren Freund dieser Stadt.

Es dauerte fast eine Ewigkeit bis Sasuke den Mund aufmachte.
 

„Ja, ich kenne ihn. Wieso? Was willst du von ihm?“, fragte Sasuke so leise, dass ich ihn fast nicht verstand. Dabei drückte er meine Steinhälfte in seiner Hand.

„Er war der erste, den ich hier kennen gelernt habe. Gut, das war vor 10 Jahren, aber trotzdem! Weißt du wo er wohnt?“

„Du willst ihn sehen?“

„Würde ich sonst fragen? Mensch Sasuke, hör auf mir auszuweichen!“, meinte ich leicht verärgert.

Wieder schwieg er mich an und diese Stille machte mich auf Dauer wahnsinnig. Ich quengelte etwas, hopfste schon beinahe um ihn herum. Wieso sagte er denn nichts? Hatte er seine Zunge verschluckt? Aber dann, geschah es doch! Seine Lippen bewegten sich.
 

„Er wird am Nachmittag am See sein.“

„Was? Wieso haben wir ihn nie gesehen? Willst du etwa ein Treffen arrangieren?“

Sasuke nickte leicht und da läutete schon die Schulglocke. Fast wie auf Kommando drehte sich Sasuke um und lief Richtung Klassenzimmer. Automatisch lief ich ihm hinterher und versuchte mehr aus ihm rauszukriegen. Mit sichtlichem Misserfolg. Also lief ich schließlich stumm hinter ihm her, denn zum einen würde er mir jetzt eh nicht mehr antworten und zum anderen wusste ich sein Verhalten gerade einfach nicht zu deuten! Ich meine ich dachte, ich würde ihn kennen, aber warum ignorierte, vermied, ärgerte und half er mir am Ende nun? Was hatte er davon?

Kurz vor dem Klassenzimmer bog ich noch schnell Richtung Toiletten ab. Es war nie eine gute Idee mit Sasuke zusammen einzutreten, denn könnten Blicke töten, wäre ich durch die Mädels (zumindest von zweien) schon auf jede erdenkliche Art und Weise ermordet worden.

Ich wusch mir das Gesicht und stützte mich am Waschbecken ab um mich im Spiegel zu betrachten. Ein paar Strähnen hingen mir nass ins Gesicht. Blaue Augen schauten mir aufgeregt entgegen und dennoch sah ich hundemüde aus. Wahrscheinlich würde es nach dieser Woche besser werden-wenn die Party rum war.

Ich schnappte mir ein paar Tücher und rieb mir das Gesicht ab, warf noch mal einen prüfenden Blick in den Spiegel und ging dann zum Klassenzimmer. Der Lehrer war noch nicht da, aber dafür wurde ich von jemand anderem attackiert.
 

„Naruto! Du bist genial!“, rief Kiba und warf sich auf mich.

Mich im Schwitzkasten geklemmt, rubbelte er mir durch die Haare und grinste über das ganze Gesicht!

„Was du nicht sagst?! Was ist denn? Und lass los!“, rief ich und kam tatsächlich frei. Oh Wunder!

„Dank dir hab ich ein Date mit Hinata!“, sagte er plötzlich so leise, aber nicht minder aufgeregt, sodass nur ich es verstand.

„Huh?!“

„Weißt du noch wie du sie mir auf den Arm gelegt hast?“ Kurz überlegte ich. Wann hatte ich Hinata wie eine Prinzessin herumgetragen und sie im wahrsten Sinne des Wortes Kiba ausgeliefert?

Meine Verwirrung schien sich in meinem Gesicht widerzuspiegeln, denn Kiba furchte seine Stirn. Total untypisch für ihn.

„Na vorhin, als du Sasuke nachgerannt bist.“

„Ach! Oh, und weiter?“

„Na, ich habe sie ärztlich versorgt und habe mich mit ihr unterhalten. Dabei hab ich rausgekriegt, dass sie noch keinen Partner für den Ball hat und hab ihr vorgeschlagen mit mir hinzugehen!“, erzählte er und grinste dabei mehr und mehr.

„Lass mich raten… sie hat ja gesagt?“, grinste ich zurück und bekam ein noch größeres Grinsen als Antwort. Der Glückliche. Wenn der so weiter machte, würden ihm die Backen reißen.

„Und das hab ich dir zu verdanken!“, rief er wieder, lachte und klemmte mich wieder unter seinen Arm.

„Sei nachsichtig“, meinte Shino plötzlich zu mir, der sich vornüber auf meine Ebene gebeugt hatte.

„Glückshormone sind was nerviges bei ihm, ich weiß, und Liebesschwankungen besonders, aber besser als wenn er schmollt.“, sagte er lächelnd und richtete sich wieder auf.

Ich ließ es über mich ergehen und wartete bis uns der Lehrer schließlich trennte.
 

Den Rest des Schultages verbrachte ich mit ungeduldigem Zappeln, dem Entschuldigen bei den Mädels fürs Abhauen aus dem Training und dem Ertragen von Kibas Glücksgefühlen. Sasuke ignorierte mich nach wie vor. Ich wollte ihm noch sagen, dass er mir meinen Stein zurückgeben sollte, aber irgendwie kam ich nicht dazu. Wie sollte ich dem Jungen denn dann beweisen, dass ich der Blonde von vor 10 Jahren war? Ob er sich überhaupt noch an mich erinnerte?

Kaum läutete die Klingel nach der letzten Stunde, fühlte ich mich als hätte mich jemand auf Strom gelegt. Mein Herz begann wie verrückt zu hämmern und meine Hände begannen zu kribbeln.
 

Ich schnappte mir meine Tasche, verabschiedete mich schnell von den Jungs und lief los. Erste Station war mein zu Hause. Schnell legte ich meine Tasche ab, stopfte mir Schlüssel und Handy in die Jeans und lief wieder los.

„Du bist wieder weg?“, rief Jiraya.

„Ja, muss noch was erledigen. Warte nicht auf mich!“, rief ich und war schon zur Tür raus.

Mein Weg führte mich auf direktem Weg zum See und das in einem schnellen Tempo. Gemächliches Laufen war nicht, dafür war ich definitiv zu aufgeregt, aber rennen wollte ich auch nicht nur um am Strand dann an Atemnot zu leiden. Also joggte (und verjoggte ich mich zwei Mal) mehr oder minder dorthin. (Wer behauptet Männer hätten einen besseren Orientierungssinn als Frauen, müsste bei mir wohl noch mal umdenken)

Aber als ich ENDLICH da war, ging ich die letzten Meter zum Strand doch lieber. Ich atmete ein paar Mal tief durch und sah mich dann um. Keiner da.
 

Ich ließ meinen Blick schweifen und fand nichts Auffälliges, bis meine Augen etwas am Steg fixierten. Da saß jemand mit rabenschwarzen Haaren und ließ seine Füße im Wasser baumeln. So wie damals. Vor meinem inneren Auge sah ich den kleinen Jungen von vor 10 Jahren und wusste plötzlich jede Kleinigkeit wieder. Langsam lief ich auf die Person zu, sagte aber kein Wort.
 

Mir war warm, mein Herz hämmerte etwas und ich war ungewohnt nervös. Ich weiß nicht mal mehr, wann ich mich das letzte Mal so gefühlt hatte. Als ich am Steg angekommen war, blieb ich stehen und sah mir die Person genauer an. Er sah tatsächlich so aus wie damals, jetzt eben nur größer und erwachsener.

Wie von selbst lief ich langsam zu ihm und sagte dabei kein Wort. Es schien beinahe so, als hätte ich einen Zeitsprung gemacht und wüsste plötzlich wieder, was ich damals meiner Mutter versprochen hatte. Sprich nicht mit Fremden.

Doch als ich schon schräg hinter ihm stand, erkannte ich ihn.
 

„Sasuke?“, flüsterte ich.

Langsam drehte sich der Angesprochener um und sah mir dann direkt in die Augen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er die gleiche Augenfarbe hatte wie der Junge von damals. Ich wartete auf irgendeine Reaktion von ihm, blieb ich selbst doch stumm. Was sollte ich denn sagen? Ich war etwas enttäuscht, weil ich ihn für jemanden gehalten hatte, der er nicht war und ich war verwirrt, weil ich mir so sicher gewesen bin.

Aber Sasuke sah mich zunächst nur an und musterte mich. Dann legte er den Kopf etwas schief, sodass ihm ein paar Strähnen ins Gesicht fielen und wieder sah ich den kleinen Jungen vor meinem geistigen Auge in der gleichen Pose.

Verwirrt blinzelte ich auf und fasste mir an den Kopf. Was war hier los?!

Zeitgleich stand Sasuke auf und sah mich wieder prüfend an.

Dann griff er in seine Tasche und hielt mir seine ausgesteckte Hand entgegen. Auf ihr lag meine Steinhälfte. Ich nahm sie an mich und spürte sofort seine Wärme. Sasuke musste den Stein die ganze Zeit in seiner Tasche mit sich getragen haben. Und plötzlich war da sein Gegenstück. Ich sah auf und bemerkte eine kleine Stofftasche, die an einem Lederbändchen um Sasukes Hals hing. Sie war geöffnet. In ihr muss der Stein gelegen haben, der sich nun in Sasukes anderer Hand befand.
 

In meinem Kopf überschlug sich alles. Mir kamen alle Bilder der Vergangenheit hoch und ich kniff meine Augen verwirrt zusammen. Ich rieb mir mit einer Hand ein paar Mal über die Augen und atmete tief durch. Hier musste doch irgendwo ein roter Faden drin sein. Irgendein Sinn. Irgend- Der nächste Gedanke versiegte schneller, als ich ihn realisieren konnte. Ich öffnete meine Augen und sah Sasuke, wie er mir den kleinen Finger seiner einen Hand hin hielt.
 

//Versprich mir, dass wir bald wieder miteinander spielen können, ja?--------Indianerehrenwort! Ich vergesse dich nicht!//, hallte es mir schmerzhaft durch den Kopf. Mein Herz setzte einen Schlag aus und vor mir sah ich einen kleinen schwarzhaarigen Jungen, der vor zehn Jahren in mir einen Freund gefunden zu haben schien. Ein kleiner Junge, den ich all die Zeit nicht vergessen konnte und einen Jungen, der jetzt, nach zehn Jahren, mich mit denselben dunklen Augen ansah wie damals.
 

Mit dem nächsten Herzschlag, spürte ich ein verdächtiges Brennen in den Augenwinkeln und zwinkerte schnell. Langsam grinste ich meinen Gegenüber an und verhakte dabei vorsichtig meinen kleinen Finger mit seinem. Dabei grinste ich mehr und mehr über das ganze Gesicht und dummerweise glitzerte es eben doch verdächtig in einem Augenwinkel, sodass Sasuke zu Schmunzeln begann. Wie uncool! Dann brachen wir beide in Lachen aus. Na gut! - ich brach in Lachen aus und Sasuke tat sein bestes nicht meine Lautstärke zu erreichen.

Wie blöd war das denn gelaufen? Ständig hatten wir aneinander gedacht und haben uns selbst nach einem halben Jahr nicht wieder erkannt!? Wie dämlich war das denn?
 

Mittlerweile lag ich schon ausgestreckt auf dem Steg und schnappte nach Luft. Mir tat der Bauch weh und Sasuke saß kichernd neben und schaute mich die ganze Zeit über lächelnd an. Musste ich einen seltenen Blick anbieten…
 

„Wann?“, fragte ich Sasuke schließlich gut gelaunt zwischen zwei Kichern.

Er legte daraufhin seinen Kopf etwas schräg und schaute mich fragend an.

Ich schenkte ihm zur Antwort ein Grinsen. „Wann hast du mich erkannt?“

Er verengte kurz seine Augen als würde er scharf darüber nachdenken müssen und blieb währenddessen –wie sollte es anders sein- stumm. Was denn? Hatte er mich etwa schon vor so langer Zeit wieder erkannt?! War ich etwa so ein Blindfisch?!
 

„Heute ganz sicher, denke ich.“

„Ganz sicher? Denkst du?“, fragte ich und stützte mich auf meine Ellenbogen.

Wieder legte er zuerst den Kopf etwas schief, bevor er mir antwortete. „Naruto, du hast dich nicht verändert. Das hilft so manches Mal, denke ich.“

„Soll das heißen du hast mich schon am Anfang- moment. Was heißt hier ich habe mich nicht verändert? Ich habe mich wohl verändert!“

Sasuke zog daraufhin graziös eine Augenbraue fragend nach oben, sagte aber nichts. Er ließ seinen Blick wieder sprechen: ach echt? Wo denn?

Ich ließ mindestens ebenso galant eine Hand von meinem Kopf bis zu den Zehenspitzen fahren um ihm mein Argument zu verdeutlichen. Meine KÖRPERGRÖßE?!
 

Er beobachtete meine Hand auf ihrem Weg, schaute mir danach wieder ins Gesicht und traf dort einen selbstsicheren Ausdruck vor. Was sagst du nun?

Doch anders als ich es erwartet hätte, schmunzelte er und legte seinen Kopf wieder etwas schräg. Was? Hatte er nicht meine Größe gemeint? Aber was war denn da noch?

Verwirrt legte auch ich den Kopf etwas zur Seite- natürlich sah das bei Weitem nicht so entzückend aus wie bei ihm ~__~.

Sasuke sah das und führte als Antwort darauf nun seine Hand zum Kopf- und blieb da.
 

„WA- Ich bin kein Kindskopf! Ich bin geistig reifer geworden!“, meckerte ich sofort drauf los und spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Doch Sasuke biss sich, statt mir einen Antwort zu geben, fest auf die Lippen und schaute mich zweifelnd an.

„Bin ich doch!..------. Ernsthaft!..----------MAN HÖR AUF ZU LACHEN!!!“

Doch das half auch nicht mehr. Sasuke lag schon vornüber gebeugt da und versuchte seine Lautstärke zu mindern. „KCHIIIIIHIHIHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHHA!!!!“
 

Während ich ihm dabei zusah, ärgerte ich mich schwarz! Aber irgendwie konnte ich nicht sauer sein. Es fühlte sich so an, als hätte ich einen guten, alten Freund wiedergefunden oder besser, als hätten wir uns nie getrennt. Also grinste ich ihn nach einem kleinen bösen Schmollblick wieder an und wir verbrachten den Rest des Tages damit uns die letzten zehn Jahre zu erzählen.
 


 


 

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GOMENASAI! Ich habe zufällig einen Blick auf DAS Datum geworfen, an dem ich es EIGENTLICH hochladen wollte und jaaaaaa~~~---
 

ABER es sind nur noch ein paar Kapitel (fehlt schließlich noch eine "Kleinigkeit") und ich hoffe, dass ihr mir bis dahin nicht den Kopf abbeisst! (ich schmecke im übrigen nicht besonders... OxO)
 

Ich hoffe, das Kapi hat euch gefallen und ich konnte euch zumindest ein kleines Lächeln entlocken. :D
 

Liebe Grüße,

Kahori

Der Tanzball

Gedankenverloren rollte ich meine Steinhälfte von einer Hand in die andere und schielte dabei immer wieder zu meinem Schrank. Da hing der schwarze Anzug, den ich am heutigen Abend zum Ball tragen würde, ordentlich gebügelt und ohne ein Staubkorn. Ich hatte es lange nicht mehr getragen. Zuletzt bei der Beerdigung meiner Eltern. Manche würden sich denken, dass ich mir einen anderen hätte besorgen sollen oder auch leihen, aber mal ehrlich: wegen EINEM Abend hole ich mir bestimmt keinen neuen Anzug, nur weil er gewisse Erinnerungen wach ruft!
 

Tief atme ich durch.

Das alles wog zugegeben aber dennoch ganz schön. Wieder kommen mir Bilder meiner kleinen Familie in den Kopf. Sprüche, die mein Vater gerne gebracht hat, die empörten oder belustigten Reaktionen meiner Mutter und mein eigenes lautes Lachen, das nach Mutter so sehr dem meines Vaters glich. Ich hatte es damals immer abgestritten, denn welcher 16-Jährige will in dem Alter schon mit seinem Vater verglichen werden? Heute würde ich alles dafür tun, um diesen Vergleich doch noch mal zu ziehen- und dieses Mal würde ich vielleicht sogar zustimmen.

Dann schoben sich weitere Bilder in meinen Kopf. Wie ich die letzten Tage mit Sasuke- mehr oder minder gegen seinen Willen- trainiert habe.

Wie wir über die letzten Jahre gesprochen haben. Wie wir gelacht haben. Wie lustig er es fand, mich ständig auf die Palme zu bringen.

Leicht lächelte ich und ließ den Stein wieder in die andere Hand rollen. Genausooft wie gelacht, hatte ich in den letzten Tagen aber auch unsere Steinhälften aneinander gelegt und immer wieder erstaunt feststellen dürfen, dass sie perfekt zusammen passten. Als hätte ich sie nicht vor zehn Jahren, sondern erst vor fünf Minuten voneinander getrennt. Das Leben nimmt wirklich seltsame Wege und dieser führt mich heute Abend leider auf eine Massenveranstaltung, dachte ich und seufzte einmal kellertief. Wieder musterte ich den Anzug vom einen Ende zum anderen und beschloss ihn schließlich in Angriff zu nehmen.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet mir auch, dass es langsam Zeit wäre. Ich stand leicht ächzend auf und griff dabei nach dem Stoffbeutel, der neben mir gelegen hatte. Sasuke hatte ihn mir gestern gegeben mit dem Argument, dass ich den Stein noch verlieren würde, wenn ich ihn ständig in der Hosentasche mit mir rumtragen würde. Da drin sei er sicherer, meinte er. Bei dem Gedanken fand ich es sowieso lustig, dass er der Meinung war, ich würde ihn ausgerechnet JETZT verlieren, wo ich ihn das ganze letzte Jahrzehnt doch irgendwie in meiner Nähe behalten konnte. Aber ich hatte mich Sasukes Wunsch gebeugt und nun lag meine Steinhälfte in genauso einem Stofftäschchen samt Lederbändchen wie seine.
 

Vorsichtig ließ ich es auf die kleine Kommode neben meinem Bett fallen und erhob mich etwas schwerfällig. Vom ganzen Sitzen war mein Hintern schon platt. Ich schnappte mir eine Boxershorts und verschwand im Bad. Mit nassen Haaren und einem Handtuch um die Schultern, kam ich kurz darauf wieder raus.

Das Wasser hatte mich zwar deutlich erfrischt, meine Motivation steigerte es aber trotzdem nicht. Allein bei der Vorstellung in einem Saal voller Leute zu stehen, grauste es mir bereits. Kaum zu glauben, dass ich mal in einer Großstadt gelebt hatte.
 

Und kaum zu glauben, dass ich scheinbar nicht gewachsen war!?! Der Anzug passte immer noch, obwohl ich ihn vor… ach was weiß ich! Jedenfalls hatte ich ihn vor langer Zeit gekauft und er saß immer noch wie angegossen. Irgendwie nervte mich das gewaltig. Und wenn man schon gerade dabei war, schien meine blonde Mähne nach wie vor störrisch zu bleiben. Die ersten Strähnen waren fast schon wieder trocken und meinten sie hätte Narrenfreiheit. Mit einem Föhn und einem Kamm rückte ich dem zu Leibe (jaaaa, ich weiß, dass das nicht sehr ‚männlich‘ ist. Lasst mich halt.) Als auch dieses Problem im Keim erstickt wurde, wollte ich mir gerade die Krawatte umbinden, als mein Blick auf die Kommode fiel. Ich verharrte in meiner Bewegung und überlegte, obwohl ich nicht mal wusste worüber. Wie von selbst senkten sich meine Hände und die Krawatte hing ungebunden schlaff um meinen Nacken. Ich lief langsam auf mein Bett zu und griff nach dem Beutel auf der Kommode. Das Gewicht und die Konturen des kleinen Steins spürte ich selbst durch den Stoff hindurch und ein leichtes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Ich öffnete den obersten Knopf des Hemds und legte mir die Kette um. Kurz sah ich mir den Beutel noch an, dann verschwand er unter meinem Hemd. Als ich es wieder zuknöpfte, hörte ich ein Rumpeln von unten. Was trieb Jiraya denn nun schon wieder? Ich schnappte mir mein Jackett, steckte die Schlüssel ein und verließ mein Zimmer. Mehr brauchte ich nicht.
 

Im Wohnzimmer angekommen, konnte ich gerade noch so sehen, wie Jiraya eine Art Tarnanzug in einem Rucksack verschwinden ließ.

„Was machst du da?“, fragte ich mit leicht angehobener Augenbraue, während ich verzweifelt mit meiner Krawatte kämpfte. Sie schien im Übrigen zu gewinnen.
 

„A-ach Naruto, du bists. Oi. Schick. Wo geht’s denn hin?“

„Zum Flohmarkt.“

„Sehr witzig. Für einen Flohmarkt würdest du dich wohl kaum mit der Krawatte erdrosseln.“

„Haha. Ich geh zum Ball, aber das habe ich dir die letzten Tage wahrscheinlich schon fünf Mal gesagt und überhaupt- arg! Mistding verflixter!“, fluchte ich vor mir hin und schmiss genervt die Krawatte zu Boden. Vielleicht sollte ich einfach ohne gehen. Scheiß auf die Kleiderordnung!
 

Leicht belustigt hob sie Jiraya auf und begann sie mir umzubinden.

„Bist wohl nicht gerade erpicht darauf hin zu gehen, huh?“

„Ne.“

„Hm. Verstehe. Aber weißt du, es gibt einen entscheidenden Vorteil bei solchen Sachen.“

„Der da wäre?“

„Ein Haufen heißer, blutjunger Dinger, die wahrscheinlich nur darauf warten von dir verführt zu werden!“

„Denkst du auch mal an was anderes?!“

„Selbstverständlich! Ich kann ja schließlich nicht immer mit dem Kopf in den Wolken schweben wie ihr junges Gemüse.“, meinte er und pattete mir auf den Kopf.

„Nein, du bevorzugst es die ‚heißen Dinger‘ inkognito zu beschatten.“, sagte ich mit einer möglichst nüchternen Stimme und deutete auf den Rucksack.

„Das nennt man Recherche! Und außerdem solltest du jetzt eh gehen, sonst bist du zu spät!“

„Jaja.“ Ich wollte schon gehen, als mir noch etwas einfiel. „Sag mal, woher kannst du eigentlich Krawatten binden?“

Als Antwort erhielt ich vom vor dem Rucksack knienden Jiraya ein verschmitztes Grinsen. „Weißt du, ich war auch mal jung und die Mädels standen damals auf sowas wie Fliegen auf Honig.“

„Aha. Dann muss deine Jugend ja schon lange her sein.“, meinte ich mit leichtem Unterton und bekam sofort ein Notizbuch hinterher geworfen.

„Abmarsch!“, brüllte er noch mit erhitzen Kopf, während ich lachend zur Tür rannte.

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Bereits von weitem konnte ich die Musik hören. Ein leises Wummern durchdrang die Straßen der Stadt und je näher ich der Sporthalle der Schule kam, desto hör- und spürbarer wurde sie. Auf halbem Weg fand ich sogar schon meine Schulkameraden. Besonders die Mädels hatten sich in die schillernsten Farben gehüllt, die sie in den Boutiquen dieser und der Nachbarstadt finden konnten. In den Scheinwerfern der Halle sahen sie dann wie funkelnde Juwelen aus und waren somit die einzigen Farbtupfer aller Anwesenden. Die Jungs waren alle in Anzüge gezwängt worden. Selbst die, von denen man nicht gedacht hätte, dass sie sowas mit sich machen ließen. Im Großen und Ganzen sah die Gesellschaft aber ziemlich edel aus, wenn man von ihren weiteren Accessoires wie Gesichtsmasken und desgleichen absah.
 

„Hey Naruto! Hast du auch mal den Eingang gefunden?“, brüllte mir Kiba schon von Weitem zu und kam wie üblich übers ganze Gesicht grinsend mit Shino im Schlepptau auf mich zu.

„Tja, wie du siehst, bin ich sehr talentiert. Und, wo ist dein Date?“

„Mit ein paar Mädels für kleine Prinzesschen. Und wo ist deine? Wer ist es überhaupt?“, fragte er mich sofort neugierig und bückte sich, sodass er hinter meinen Rücken blicken konnte.

Manchmal zweifelte ich wirklich an seinem Verstand.

Was glaubte er, wo ich meine Begleitung hingesteckt hätte?
 

„Hab keine.“, meinte ich nonchalant, woraufhin ich ein entsetztes Gesicht zu sehen bekam. Kiba, und selbst Shino, sahen mich an, als hätte ich ihnen erzählt, dass ich heute noch in einem Kleid auf der Bühne strippen würde.

„WAS? Das geht mal gar nicht! Wie ist denn das überhaupt passiert?! Seit du den Mädels Stunden im Tanzen gegeben hast, sind die dir doch reihenweise hinterher gerannt! Ich wünschte, mir wäre das passiert!“

„Kiba- zum Einen verstehe ich nicht wozu du das brauchen solltest, schließlich hast du ja schon dein Herzblatt“- dabei zwinkerte ich leicht um ihm noch mal in die Rübe zu rufen, mit wem er eigentlich hier war- „und zum Anderen gäbe es einen bedeutenden Unterschied zwischen der Mädelshorde, die mich und die dich verfolgen würde. “

„Und der wäre?“

„Mich würden die Mädels nicht lynchen wollen, wenn sie mich in die Finger bekämen. Mir stehlen sie mit ihren Tanzstunden ja nur die Zeit“, sagte ich und zuckte dabei die Schultern.
 

Plötzlich wurde mir klar, dass jetzt, da der Ball war, nicht nur die Tanzstunden mit meinen Klassenkameradinnen ein Ende hatten, worüber ich mich freute, sondern auch die Übungsstunden mit Sasuke, was mich nicht so sehr freute. Aber zumindest war zwischen mir und Sasuke alles wieder im Reinen und wir würden uns auch weiterhin regelmäßig treffen, auch ohne Tanzerei… oder?

Während ich so vor mich hin grübelte, spürte ich, wie ich plötzlich am Arm gepackt und mitgezogen wurde.
 

„Naruto, das kannst du nicht bringen! Du wirst heute definitiv eine Begleitung haben und ICH werde höchstpersönlich dafür sorgen!“, verkündete Kiba stolz, als er mich quer durch den Raum zog. Leicht verzweifelnd, warf ich einen Blick nach hinten zu Shino, der uns zwar hinterher lief, den das alles aber herzlich wenig zu interessieren schien. Na großartig!
 

„Wie wäre es mit der dort?“, flüsterte er mir plötzlich zu, als er sich zu mir rüber beugte.

„Sag mal, willst du mich umbringen?! Das ist Tamari! Hast du ihre Brüder vergessen?“

„Hmm… hast Recht. Außerdem gehört die schon Shikamaru. Ok, dann wie wäre es mit Ino oder Sakura?“

Kurz sah ich ihn mit einem abschätzenden Blick an und beschloss für mich, dass es wohl keinen Sinn hatte, weiter mit ihm zu reden. Diesen Entschluss muss er wohl in meinem Gesicht gelesen haben, denn kaum wollte ich mich umdrehen und in der Menge verschwinden, packte er mich wieder am Arm und bremste mich ab.
 

„Ok, ok! Sorry! Aber das musste einfach sein!“, grinste er mich an. „Also gut, wie wäre es mit-“

Weiter kam er nicht, denn ein hohes Gezeter unterbrach ihn und lenkte unsere und die Aufmerksamkeit vieler anderer auf einen anderen Ort. Ich brauchte auch nicht lange zu suchen, denn so groß wie dieser Ball bestehend aus funkelnden Stoffen war, müsste man schon blind oder taub oder beides sein um es nicht zu bemerken. Das einzige, was ich mich fragte, war das weshalb.

„Ach, ist es wieder soweit?“, seufzte Kiba plötzlich neben mir und ignorierte daraufhin vorerst meinen verwirrten Blick, indem er zu der Mädelstraube stierte. Erst als er mich definitiv nicht ignorieren konnte, erbarmte er sich meiner und klärte mich auf.

„Noch eine Sache, die sich jedes Jahr wiederholt. Ein paar Mädels machen einen riesen Zirkus, wegen des ersten Tanzes mit unserem Prinzen.“

„Unser- ach du meinst Sasuke?“, fragte ich und richtete meinen Daumen auf die Menge. Kiba nickte nur kurz und selbst Shino nickte einmal, sah aber nicht leicht neidisch aus wie Kiba es tat. Meinem Geschmack nach, sah das verdächtig nach Mitleid aus. Ich drehte meinen Kopf um noch mal zu der immer lauter werdenden Menge zu sehen und konnte nach einigen Minuten plötzlich verstehen warum. Der arme Kerl konnte froh sein, wenn er atmen kann. Ob ich meinem besten Freund helfen sollte, bevor sie ihn mir in Stücke reißen?

Leicht legte ich den Kopf auf eine Seite und begann auf der Unterlippe zu knabbern, während ich grübelte. Wie das wohl ausgehen würde, wenn ich nichts mache? Den Schlips für Stalkerin Nr.1, ein Hosenbein für Stalkerin Nr.2 und ein Bein für Stalkerin Nr.3.
 


 

Vielleicht sollte ich ihm doch helfen.
 

„Ähm, hi Naruto.“, hörte ich es plötzlich neben mir. Überrascht drehte ich mich mitten in meinem Rettungsansatz um und bekam ein Mädchen aus meiner (jetzt ehemaligen) Tanzgruppe zu Gesicht.

„Hey Tsugumi, was gibt’s denn?“ Es war mir nicht recht, dass sie mich aufhielt. Schließlich wollte ich meinen schwarzhaarigen Sandkastenfreund in einem Stück wieder haben, aber jemanden deshalb gleich vor den Kopf zu stoßen, wollte ich auch nicht. Hoffentlich machte sie schnell.

„Tanzt du mit mir zum nächsten Lied?“ Ok, das war schnell und direkt.

„Äh, klar. Aber-“

„Hey, was tust du da? Ich wollte ihn zuerst fragen!“, kam es plötzlich seitlich von mir und angerannt kam ein blondes Mädel mit roten Strähnen und einem gleichfarbenem Kleid. Den Namen hatte ich vergessen, was ich jetzt aber gar nicht mehr so schade fand.

„Was willst du denn? Was glaubst du wer du bist?“, zischte Tsugumi plötzlich. Wo war ihr fröhliches Lächeln hin?! Ich kapier Frauen nicht.

„Die bessere Wahl und jetzt zieh Leine!“, meinte der Neuankömmling mit siegessicherer Miene und drehte sich schon mir schon zu bis sie eine saftige Antwort von Tsugumi erhielt. Kurz darauf stritten die beiden vor mir und schienen mich völlig vergessen zu haben.
 

Plötzlich spürte ich ein leichtes Tippen auf der Schulter und drehte mich um, nur um noch ein Mädchen zu sehen, das mit Hinata gekommen war. Diese stand im Übrigen neben Kiba, der strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
 

„Hey, ich wollte dich fragen, ob du später mit mir vielleicht tanzen möchtest.“, fragte sie mit leiser Stimme. Sie hätte Hinatas Schwester sein können. Ich aber war völlig verdutzt und schaute erst mal zu Kiba und Shino.

Mein Gesichtsausdruck verlangte eine Erklärung für das alles, aber die beiden zogen nur die Schultern hoch und konnten sich dabei trotzdem ein Grinsen nicht verkneifen.
 

„Ähm, klar. Komm einfach auf mich zu, wenn du ein Lied für dich gefunden hast.“, meinte ich noch lächelnd zu ihr bis ich mich den anderen beiden zuwendete. Als mein Blick aber auf sie fiel, beschloss ich mich da doch lieber rauszuhalten. Zwischen Jungs wäre ich vielleicht gegangen, aber Frauen waren tatsächlich ein anderes Kaliber. So vernünftig sie auch sein mögen, wenn bei denen einmal der Faden reißt, sollte man als Typ lieber in Deckung gehen.
 

So glitt ich also ganz langsam und vorsichtig rückwärts aus der Gefahrenzone. Bis ich leicht gegen jemanden stieß – musste ja so kommen.

Ich wollte mich gerade entschuldigen, als mich ein Paar brauner Augen überrascht fixierten.
 

„Weißt du, Naruto, ich wusste, dass Bären sich gegenseitig anstupsen, wenn sie sich besonders lieb haben, aber soweit hätte ich unsere Liebe auch nicht eingeschätzt.“, lachte mir Haku plötzlich frech ins Gesicht.

„So? Wie schade. Dabei habe ich schon die Vorhänge für unsere neue Wohnung ausgesucht.“, witzelte ich mit ihm und zog einen übertriebenen Schmollmund. Das brachte uns beide aber nur zum Lachen. Was soll ich sagen, im Dämlich-anstellen bin ich Profi.

„Ne, jetzt mal im Ernst. Siehst gut aus. Hätte nicht gedacht, dass du im Anzug kommst.“

„Tja, ich dachte ich mach‘ mich mal ein bissl menschlicher.“, kommentierte ich zurück und zupfte eine imaginäre Fluse von meinem Ärmel.

„Du siehst aber auch nicht ohne aus, Pferdeschwänze stehen dir.“

„Aber nur, wenn sie im Nacken liegen. Und was ist, magst du auch einen Drink?“, fragte er mich und war schon im Inbegriff zu gehen.

„Äh…weißt du eigentlich trinke ich nicht“, mein Blick schwenkte in diesem Moment zu Sasuke und seinen Fleischliebhaberinnen, was mich an die Kampfhennen von vor 3 Minuten denken lies.

„Andererseits, vielleicht trinke ich ja doch und weiß es bloß noch nicht.“, schob ich noch schnell hinterher und lief einem amüsierten Haku nach.
 

Während dieser mir dann ein Glas reichte, wurde die Musik umgeschaltet, was die Fangirls eines gewissen Schwarzhaarigen vor Begeisterung und Empörung aufschreien lies. Kurz darauf sah man, wie Sasuke von Ino auf die Tanzfläche geschliffen wurde, ganz zum Missfallen aller anderen Frauen und Sasuke selbst. Der sah aus, als hätte man ihm den Schlips zu eng geschnürt.
 

Eine Weile betrachtete ich dieses Bild und stellte fest, dass sich die Übungsstunden bezahlt gemacht hatten. Er flog quasi mit ihr über das Parkett, aber so wie Ino ihn anschmachtete, hätte er ihr auch mit Schiern über ihre Quadratlatschen fahren können und sie hätte vor Glück noch aufgeseufzt.

Genervt kippte ich den Rest meines Drinks runter und holte mir gleich noch einen. Je länger ich dem Schauspiel zusah, desto weniger wusste ich ob ich lachen oder meinen Brechreiz unterdrücken sollte. Das war ja beinahe wie in einem dieser Highschoolfilmen, in denen sich die Mädels um einen Schulprinzen kloppten und durch einen Tanz versuchen sein Herz zu erobern. Highschool meets Cinderella, huh? Uärg…
 

Ich nahm gerade wieder einen Schluck aus meinem Glas, als ich ein leises Räuspern neben mir vernahm. Eine Brünette in einem knielangen burgunderroten Kleid stand neben mir und schaute mich lieb an. Das konnte nichts Gutes verheißen.
 

„Hi.“, lächelte ich zurück.

„Hey, hast du Lust zu tanzen?“, fragte sie mit melodisch, verfühererischer Stimme und legte den Kopf etwas schief. Sie war definitiv mein Typ, aber irgendwie regte sich da bei mir gar nichts.

„An sich gerne, aber können wir das etwas später machen? Ich muss noch etwas mit meinem Kumpel dort besprechen“, dabei zeigte ich mit dem Daumen auf Haku, der dabei war die Häppchentheke zu inspizieren, „und außerdem sollte ich auch mein Getränk vorher leeren. Ist das ok?“, fragte ich ebenso lieb wie sie zuvor.

„Klar doch“, kicherte sie nur und lief wieder von dannen. Sie sah etwas geknickt aus, aber immerhin lief sie.

„Was hast du eben zu ihr gesagt?“, fragte mich Haku mit einem Häppchen in der Hand.

„Dass ich zuerst meinen Drink zu Ende trinke und wir dann tanzen könnten.“, meinte ich und schlürfte dabei hörbar aus meinem Glas.

Zunächst etwas erstaunt, verzogen sich Hakus Mundwinkel dann zu einem wissenden Lächeln. „Das heißt dein Drink wird so schnell nicht leer sein?“

„Ohhhh neeeiiiiin“, murmelte ich dabei schmunzelnd ins Glas, was mir ein Kopfschütteln von Haku einbrachte, bevor er sich das Häppchen quer in den Mund schob.
 

„Waf fimmte dem nift bai fir?“, nuschelte Haku plötzlich.

Ich konnte nur die Schultern zucken. Eigentlich stimmte nichts an ihr nicht.

Es war alles super. Die Proportionen stimmten, wunderschönes Haar, tolle Augen, richtige Größe und sehr netter Vorbau.

Vor ein paar Monaten wäre ich glatt drauf eingegangen (oder auch ein paar mehr). Aber jetzt? Was fühlte ich denn normalerweise, wenn ich mit einem Mädchen ausging? Tief seufzte ich. Ich wusste nicht einmal mehr, wann das letzte Mal gewesen ist.

Mal nachdenken.

Ich war immer nervös. Konnte nicht richtig still sitzen. Hatte meine Augen ständig an ihr und inspizierte sie von oben bis unten und wieder zurück.

Manchmal stellte ich mir sogar vor, sie würde gar nichts tragen. Auch ein reizvoller Gedanke, aber diese kamen immer von ganz alleine. Schwups, plötzlich waren sie in meinem Kopf. Da konnte ich nichts dagegen tun.

Aber jetzt passierte mir gerade nichts von alldem.
 

Normalerweise ging mir dann durch den Kopf wie gut ihr das Kleid passte, wie eng die Jeans war, wie viel das Top preisgab als es eigentlich verbarg, wie sich ihr Haar zwischen meinen Fingern anfühlen würde und wie es roch, wie weich seine Haut wohl war, wie lang seine Beine, mit denen er geschmeidig wie eine Raubkatze lief und seine Augen- Moment! Seine?! Wieso seine?
 

Plötzlich wurde eine Hand vor meiner Nase gewedelt. „Huhu! Erde an Naruto. Alles klar?“

„Hä? Was is‘?“, fragte ich völlig verstört, nachdem ich mehrere Male geblinzelt hatte.

„Das sollte ich dich fragen. Wieso hast du denn gerade wie ein Bekloppter Sasuke nachgesehen?“, fragte er und schaute mich dabei mit tief runtergezogenen Augenbrauen an.

Außerdem war er mir viel zu nahe! Schnell zuckte ich zurück, als es mir auffiel und lachte verlegen.

„Hab ich das?“ Doch statt mir eine Antwort zu geben, formten seine Lippen ein kleines Oh, während er von Sasuke zu mir sah und dabei sein skeptisches Gesicht durch ein verwirrtes ersetzte.
 

„D-Du siehst Gespenster!“, meinte ich schnell und wollte gerade das restliche Glas in einem Haps runterkippen, als mir plötzlich etwas schwindlig wurde. „Wasn jetzt?“

„Das kommt davon, wenn man zuviel trinkt.“, grinste mich Haku amüsiert an.

„Zuviel? Wie das? Das war doch erst das… dritte?“

„Mach aus der 3 ne 7 und wir kommen der Sache schon näher.“

„7?!“

„Jaaa, und da du auch nichts dazwischen gegessen hattest, solltest du dich jetzt ganz schnell hinsetzen.“

„Ach was! Das wird mich schon nicht aus den Socken –“, doch da ging mein Gleichgewicht schon flöten. Dabei wollte ich nur einen Schritt vor machen, aber scheinbar hatten meine Beine anderes im Sinn.
 

Schnell fasste mich Haku am Arm und zog mich etwas an sich ran und mich besser abstützen zu können. „Ja, du Held. Ich glaube du brauchst jetzt erst mal eine Sendepause und was anderes zu trinken als das da.“, meinte er nur und entwand mir das Glas.

Irgendwie war das total uncool. Ich brauchte doch keinen Beschützer! Schließlich durfte ich schon Alkohol kaufen!... In Italien… aber trotzdem!

„Komm lass sein. Das wäre sowieso das letzte Glas.“, nuschelte ich leicht und wollte danach greifen, aber Haku hielt es mir außer Reichweite. „Nö. Tanz lieber ein bisschen. Das bringt deinen Kreislauf wieder in Schwung, wenn du schon nicht still sitzen willst.“

„Wie se woll‘n de Herr.“, nuschelte ich wieder und machte eine kleine Verbeugung. Beim Hochkommen musste ich zwar mehrfach blinzeln, aber redete mir ein, dass das schnell wieder weg sei.
 

„Hallo Naruto.“, lächelten mich plötzlich verdammt helle Augen an. Bloß nicht reinschauen.

„Hey Hinata.“, lächelte ich und versuchte mein bestes gerade stehen zu bleiben.

„Tanzt mit mir zu diesem Lied?“

„Huh?“

„Oh eh, ich habe Kiba gefragt. Für ihn ist es ok…“

Kurz sog ich noch die Luft ein- ob nun aus Atemnot oder um mich selbst innerlich zu stärken wusste ich nicht- und hielt ihr dann die Hand hin.

„Ok, dann lass uns mal das Tansbein schwing’n!“

„N-Naruto, das ist aber eine ruhige Musik.“

Kurz hob ich den Kopf an und spitzte die Ohren. Tatsache. Zu Chris Medina konnte man schlecht die Sau raus lassen. Schade.
 

„Dann ebn was gans langsams.“, lächelte ich ihr zu und ging mit ihr auf die Tanzfläche.

Ich Nachhinein musste ich sagen, dass ich froh um meinen eigensinnigen Körper war. Passend zur Musik bewegte er sich und wusste fast wie von selbst, wann er was zu tun hatte. Verschwommen konnte ich die Gesichter mancher Schulkameraden wahrnehmen, die uns mit ihren Blicken verfolgten. Ich glaube mich sogar an das knallrote Gesicht von Tsugumi zu erinnern. Irgendwann im Lied fing meine Tanzpartnerin aber dummerweise an zu reden.
 

„Naruto, i-ich wollte… ähm also.“ Geduldig wartete ich einige Sekunden, bis ich keinen Bock mehr dazu hatte. Hey, ich hatte nie behauptet mein Geduldsfaden sei lang!

„Iiiiimmer raus damit, dann fühlt man sich schon gleich bessa“, grinste ich ihr zu.

Hoffentlich machte sie jetzt den Mund auf.

„I-ich wollte dir nur danken. I-ich meine… danke, dass du mir so sehr geholfen hast.“

„Pff! Du bis gut. Bei was denn?“

„Na mit meiner Verletzung und mit Kiba und so~~~“, nuschelte sie und wurde dabei immer röter und kleinlauter.

Sie war nie besonders laut, aber nun musste ich mein Gesicht ganz nah an ihres bringen um überhaupt was zu verstehen. Hatte sie ihre Zunge verschluckt?
 

„Ahaa~~~ jes kapier ichs“, schmunzelte ich. „Det brauchst du nigt. Das mach ich immer wieder gern….... Nein, vielleicht doch nigt. Ich mein, sons könntn die andern auf die gleiche Idee kommn und mich als Kuppler brauchn…..und des kann isch net. Du verstehst was ich mein?“, fragte ich sie und legte dabei meinen Kopf etwas schief. Doch sie schaute mich nur mit großen Augen an, bevor sie leicht zu giggeln anfing. „Isch seh, du verstehst, was ich versteh. Dann verstehn wir uns. Das is gut!“, grinste ich sie an. Da lachte sie mich einmal mit roten Wangen kurz an und wir setzen zu den letzten Takten der Musik an.

„Danke, Naruto.“, hörte ich es plötzlich leise von ihr, bevor sie die Gelegenheit ergriff, sich auf die Zehenspitzen stellte und mir einen Kuss auf die Wange gab.
 

Die Musik war vorbei. Das nächste wurde angestimmt. Hinata löste sich von mir, schenkte mir noch ein warmes Lächeln, bevor sie aus meinem Blickfeld verschwand.

Ich winkte ihr noch hinterher, dann beschloss ich dass es Zeit war meinen Hintern woanders hin zu verfrachten. Möglichst dahin, wo es wenige Menschen gab.

Sprich: raus!
 

Also fixierte ich zielsicher die Tür zum Hinterausgang, bis ich von jemandem am Arm gepackt wurde. Verwirrt drehte ich mich um, nur um in schwarze Seen zu blicken. Fuchsteufelswilde, schwarze Seen wohl gemerkt.

„Wohin willst du?“, fragte mich der Prinz des Abends wütend, aber so leise, dass nur wir beide es hören konnten.

„Ich wollte Jiraya bei seinen Recherchen helfen.“, nuschelte ich und sah mit Begeisterung zu wie Sasuke langsam das Gesicht entgleiste. Das ‚WAS WILLST DU?‘ stand groß und breit in seinem Gesicht.

Lachend zeigte ich mit dem Zeigefinger auf ihn. „Und des kaufste mir ab? HAHAHAHA“
 

Doch Sasuke lachte nicht mit, sondern verengte nur kurz die Augen, bevor er mich aus dem Saal schleppte. Kaum waren wir an der frischen Luft, schlug mir der kalte Wind ins Gesicht und die zuvor dröhnende Musik, wurde dumpf und immer leiser.

Langsam führte mich Sasuke immer weiter weg von der Halle, bis ich selbst den Bass nur noch schwer wahrnehmen konnte. Ich kapierte erst wo es lang ging, als das Wasser zu sehen war. Der See?
 

„Was’n los Sasu? Schon die Nase voll von den Mädls?“, grinste ich ihn an, er aber zuckte nur kurz zusammen, als würde er sich allein bei dem Gedanken innerlich winden. Still zog er mich ans Ufer runter und hockte sich auf einen großen Stein, den er in der Nähe fand.

Ich lies mich neben ihm in den Sand plumpsen.

Auf meinen Armen abgestützt, lies ich meinen Kopf in den Nacken fallen und schaute zu den Sternen hoch. Wieder musste ich mehrfach blinzeln bis ich alles scharf sah. Waren das wirklich so viele Sterne da oben? Irre!
 

„Wie viel?“, hörte ich es leise neben mir.

Ich drehte meinen Kopf, nur um einen verdrehten Sasuke zu sehen.

Hey, von der Perspektive sah er ja ganz lustig aus!
 

„Was wovon wieviel?“, fragte ich nuschelnd aber grinsend.

„Al-ko-hol“ Als müsste der das einem Tauben buchstabieren.

„Also am Anfang wars eins“ und hielt dabei einen Finger hoch, stellte die Hand aber schnell wieder ab, da ich sie unerwarteterweise als Stütze brauchte.

Der Boden war aber auch wackelig heute.

„Und dann…tjoa…Haku hat gesagt es warn siebn…aber mitgezählt hat er glaub ich auch net“, lachte ich.
 

Sasuke verzog aber sein Gesicht und schaute wieder total böse.

„Sasuke, guck nich wie ne vergiftete Ratte! Das sieht nich hüpf aus!“, meinte ich und kreiste ihm kurz mit dem Finger vor dem Gesicht rum, bevor ich sie wieder als Stütze brauchte.

Gott, mir war so schlecht. Kann mal jemand das Wasser da vorne anhalten?!
 

Ein leichtes Aufseufzen erregte wieder meine Aufmerksamkeit und ich sah zu meinem Schwarzhaarigen rüber. Dieser hatte seinen Kopf auf seine Hände abgestützt und nuschelte etwas von ‚Gott sei Dank vorbei‘.

Ich setzte ein fieses Grinsen auf. „Und? Wie viele weibliche Wesn, haben versucht dir die Füße platt zu tanzn?“

Der Schwarzhaarige warf mit einen Seitenblick zu und schüttelte nur den Kopf. „Lass es einfach.“

„Kehehe. Des hab ich mir schon gdacht! Aber … hübsche waren auch dabei. Gans hübsch.“ nickte ich.

„Du bis aba hübscher…....Sasuke,... wieso bisde eigentlich ken Mädel?“, fragte ich plötzlich so ernst wie es ging und drehte mich zu ihm um.
 

Es zwar zu dunkel um sehen zu können was für ein Gesicht genau er gerade zog, aber so langsam wie er mir seinen Kopf zuwandte, musste ich ihn schwer erwischt haben. Erwartungsvoll lächelte ich ihn an. Ich wollte doch ne Antwort, also hieß das lieb gucken! Bei Hunden geht das auch.
 

„Ich bin nicht ‚hübsch‘“.

„Doch, biste. Du has lange Beine und dünne, lange Finger. Deine Wimpern sin auch gans lang un deine Haare sin sehr weich.“ Dabei griff ich ihm ins Haar und zottelte etwas darin.

„Haha! Guck! Sie falln wie Seide!“ Doch da packte mich Sasuke schon am Arm und entzog mir seinen Kopf.

„Tze. Wieso bist du eigentlich kein Mädchen?“

„Bwahaha! Was an mir sieht denn weiblich aus?“, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Komisch, jetzt gelang es mir.

„Haare und Augen“, meinte er nur kurzgebunden.

„Ha! Da haste es! Es sind nur zwei und ich hatte …hatte…...äh...jedenfalls mehr Argumente als du! Also bist du das Mädchen!“, grinste ich ihn an, völlig zufrieden mit meiner Feststellung.

„Das kannst du vergessen! Du bist kleiner!“

„Ich bin nicht klein! Ich bin im Wachstum!“

„Seit 10 Jahren?“

„Ich bin nun mal n Spätzünder gewesn! Lass mich!“, schmollte ich und drehte mich von ihm weg.
 

Leise konnte ich ein Kichern von ihm hören. Nach einer kleinen Pause, in der ich eigentlich an nichts dachte, meinte ich dann: „Weißt du, ich glaub es is scheiß egal, ob du n Junge oder n Mädel wärst. Die Weiber würdn dir auch so hinterher rennn. Der Unterschied wärn nur die Männer. Himmel hätt ich da ne Arbeit!“

„Wieso hättest DU Arbeit?“

„Na, um dich vor deinen STALKERN zu beschützn! Meins du ich lass dich da ALLEIN?! Ne ne“, meinte ich und schüttelte wieder den Zeigefinger in der Luft, geradeso als wollte ich damit wie ein strenger Lehrer auch das Wasser ermahnen, weil es immer noch so verdächtig wackelte. Böses Wasser!
 

„Mir wäre es lieber du wärst ein Mädel.“

„Also JETZT bin ich beleidgt! Wieso? RAUS damit!“, forderte ich und winkte dabei mit dem Zeigefinger, als wollte ich die Wahrheit aus ihm raus kitzeln.

„Nur so.“

„Wers glaubt. RAUS damit!“

„Wieso willst du das-“

„RAUS damit!“

„Damit ich die Mädels leichter von dir fern halten kann.“

„RAU- hä?“

„Und die Männer dann auch“, nuschelte er noch hinterher in seine Faust.
 

Ich guckte ihn völlig bedröppelt an und beugte mich dann etwas runter. Es konnte das Licht gewesen sein, aber ich hätte schwören können, dass er puderrot war.

„Mädchen, so? Und Jungs auch?“, fragte ich langsam und rutschte dabei näher an ihn ran.

„Haste mich etwa mit Haku und Hinata gesehn?“

Erst einmal reagierte er gar nicht, aber nachdem ich ihn eine Weile gepokt hatte, knickte er doch ein und nickte kurz.

„Du has auch den Kuss gesehn, ne?“

Wieder ein Nicken. Dann kam mir plötzlich ein Gedankenblitz.
 

„Sasuke, du bis eifersüchtig!“

„B-Bin ich nicht!“

„Doch und wie! Du stotters soga! HAHAHA“

„Hör auf zu lachen!“

„Mann biste süß!“, rief ich ohne auf seine Worte zu hören und wuschelte ihm wieder durchs Haar.

„Ich könnt dich echt knutschen! HAHA“

„... Ich glaube es wird schlimmer mit dir. Ich sollte dich Heim bringen. Gib mir deinen Schlüssel.“

„Mir geht’s spitze!“

„So? Dir geht’s gut?“

„Mir geht’s gut!“

„Dir geht’s super?“

„Mir geht’s super!“

„Bist du besoffen?“

„Ich bin besoffen!“

„Ok. Schlüssel her.“

„Och, du olle Spaßbremse!“
 

Widerwillig kramte ich in meinen Taschen nach dem Schlüssel, bekam aber nichts in die Finger. Waren meine Hosentaschen schon immer so groß?

„Naruto, Schlüssel.“, rief mir Sasuke wieder in Erinnerung und hielt erwartungsvoll seine Hand auf.

„Glei-ich…“ Ich suchte und suchte.

„Und?“

„Futsch.“

„Wie ‚futsch‘?“

„Futsch. Er war noch da, als ich auf dem Ball war und dann----futsch“

Sasuke schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn.

„Ist Jiraya zu Hause?“

„NeiN! Er ist recherchieren! Hatte nen Rucksack dabei... Meinste der übernachtet irgendwo?“, fragte ich mit schief gelegtem Kopf. Irgendwie wurde die Welt immer bunter.

„Bestimmt. Na gut, dann musst du eben zu mir.“

„Echt? Ich komm zu dir? Das geht in Ordnung?“

„Soll ich dich etwa hier liegen lassen? Aber du musst leise sein! Die meisten aus meiner Familie werden wahrscheinlich schon schlafen!“

„YES SIR! ICH BIN LEISE WIE NE MAUS!“, rief ich freudig und salutierte dabei.

„Das sehe ich.“, gab der Schwarzhaarige weniger motiviert von sich. „Komm, hoch mit dir. Ich will dich nicht tragen müssen.“

„Schade, wär bestimmt lustig gewesen, hihi.“

„Ja, ganz bestimmt…“

Morgenkatze

Die Sonne des nächsten Tages schien mir schon seit langem ins Gesicht und versuchte mich aus dem Bett zu schmeißen. Zu dumm nur, dass ich das nicht machte. Nicht, dass ich nicht wollte. Mir war nur unendlich übel. Mühsam öffnete ich die Augen und linste ins Zimmer. Das war der Moment, in dem ich begann zu stutzen.
 

Das war nicht mein Zimmer.

Das war auch nicht mein Bett.

Und das war auch definitiv nicht mein Tisch. So sauber war er noch nie!
 

Vorsichtig legte ich mir meine kalte Hand auf die Stirn und bereute es sofort. ‚Da hast du’s!‘, schoss es mir durch den Kopf. Stechende und fies pochende Schmerzen schienen sich durch meine Schädeldecke bohren zu wollen.

Was hatte ich gestern denn getrieben?

Welcher Tag ist heute?

Und wo bin ich eigentlich?!

Letzteres wurde mir prompt beantwortet, als ein schwarzhaariger Kerl mit einem Glas Wasser in einer Hand und einer kleinen Packung in der anderen leise das Zimmer betrat.
 

„Na, auch schon wach?“, fragte er bei meinem wehleidigen Anblick schon fast amüsiert. Ich konnte ihn nur schief angucken.

„Ist das dein Zimmer?“, fragte ich leise und versuchte meine Kopfschmerzen in den Hintergrund meines Bewusstseins zu verdrängen. Klappte nicht so ganz.

Sasuke nickte nur kurz und kniete sich neben mir hin. Seine Absicht erahnend, erhob ich mich langsam und stütze mich auf einem Ellenbogen ab um mit dem anderen Arm die Tablette entgegen zu nehmen, die er aus der Packung gepfriemelt hatte und kurz darauf das Glas. Das Wasser rann kühl und wohltuend meinen Hals hinunter. Dankbar für diese Linderung setzte ich mich auf und nahm noch einen Schluck bevor ich mich meinem Freund zuwendete.

Dieser sah mich die ganze Zeit mit einem, für jeden anderen, neutralen Gesichtsausdruck an. Ich aber konnte klare Besorgnis darin lesen.

Vorsichtig schielte ich zum Fenster raus und zuckte bei der starken Sonne leicht zusammen. Dann drehte ich mich wieder Sasuke zu und lehnte mich leicht lächelnd gegen die Wand.
 

„Ok. Ich nehme mal an es ist… Mittag?“, fragte ich vorsichtig und erhielt ein Nicken von meinem Gegenüber, der sich zwischenzeitig neben mich aufs Bett gesetzt hatte.

„Hm. Gestern war der Ball?“

Wieder ein Nicken.

„Ok.“ Ich nahm einen tiefen Atemzug, bevor ich fortfuhr. „Was habe ich alles angestellt?“

Kurz war es still zwischen uns, in der Sasuke zuerst den gegenüberliegenden Schreibtisch und dann mich ausgiebig musterte. „Was weißt du noch?“

Leicht zuckte ich die Schultern. Das sollte ich erst mal nicht mehr machen. Mein Magen war eine Katastrophe! „Ähm… ich bin zum Ball gekommen, …habe mit Kiba und Shino geredet, …habe Haku getroffen und mit ihm gequatscht… und etwas getrunken… etwas viel… und dann…“
 

Eine Weile wartete Sasuke noch ob ich fortfahren würde, betrachtete mich dabei genau und als er meinen angestrengten Gesichtsausdruck sah, wusste er, dass nichts mehr kommen würde. Fast unhörbar seufzte er auf.

„Du hast etwas getanzt, hast einen Kuss kassiert, warst mit mir am See und hast definitiv zu viel getrunken.“

Etwas beschämt, fummelte ich am Glas herum.

„War ich …arg laut?“

Kurz sagte er nichts und schien zu überlegen. Ich rechnete schon mit dem Schlimmsten. Seine Familie kannte mich nicht, ich kannte sie nicht und gerade der erste Eindruck zählte doch so viel! Hoffentlich würden sie nicht denken, dass ich ein Trunkenbold und totaler Querulant sei! Immer tiefer in meine Verzweiflung versunken, merkte ich nur am Rand wie Sasuke langsam, aber auf seiner Backe kauend, den Kopf schüttelte.

Ich war am Arsch.
 

Was um Himmels Willen hatte ich angestellt?! Mit jeder weiteren Sekunde, in der dieser Gedanke in meinem Kopf geisterte, schienen sich meine Kopfschmerzen zu verstärken und ich fasste mir gequält an die Stirn.

Die Kopfschmerzen, die zunächst als dumpfes Pochen zu spüren waren, wurden langsam aber sicher zu einem stechenden Hornissenschwarm. Und das auch noch direkt hinter meinen Augen. Hoffentlich wirkte die Tablette schnell!

Plötzlich war noch einen weitere Hand an meiner Stirn, die deutlich kühler war als meine und das Chaos in meinem Kopf langsam zu beruhigen schien. Dankbar atmete ich auf und entspannte meine Gesichtszüge.
 

„Halt‘ etwas durch. Die Wirkung der Tablette müsste eigentlich bald einsetzen.“, murmelte Sasuke neben mir. Ich wagte es nicht mich gerade jetzt zu bewegen, wo seine Berührung scheinbar Wunder bewirkte und brummte nur einmal fast unhörbar. So blieben wir für eine kleine Weile in einer Stille, die uns beiden nichts auszumachen schien. Zumindest bis Sasuke unvermittelt auf die Idee kam, meine Frage zu beantworten. Die hatte ich schon fast vergessen.

„Du hast oft wirklich mehr Glück als Verstand.“

„Was?“

„Gestern Abend hast du, wenn überhaupt, nicht mal die Hälfte meiner Familie von deinem sturen Willen überzeugen können.“

„Wa- HÄ?“, gab ich als uncoolen Kommentar von mir und hob meinen Kopf aus seiner Hand.

„Meine Familie war gestern größtenteils nicht zu Hause. Vater war kurzfristig auf eine Konferenz in einer anderen Stadt eingeladen worden und Mutter begleitete ihn, was nur meinen Bruder im Haus zurücklies. Glück für dich.“, meinte er nur und sah mich dabei mit einem etwas tadelnden Blick an.

„U-und … was meintest du mit ‚sturen Willen‘?“, fragte ich vorsichtig. Meine Kopfschmerzen tanzten gerade Tango unter meiner Kopfhaut.

Wieder schürzte er kurz seine Lippen und zuckte dann mit einer Schulter. Dabei beobachtete ich ihn ganz genau und wünschte mir, er würde diese dämliche Lippenakrobatik lassen! Das war blutwurschternst hier!
 

„Sagen wir einfach mal, dass du sehr neugierig warst, was hinter allen Türen dieses Hauses lag, egal ob verschlossen oder nicht….Nein, besonders WENN sie verschlossen waren“, fügte er noch nach einer kurzen Denkpause hinzu.
 

Ouuu Gott! Was um Himmels hatte ich letzte Nacht denn alles angestellt und gesehen, was ich vielleicht nicht hätte sehen sollen!? Oder vielleicht nicht mal sehen durfte! Was ist wenn ich in diesem Zustand etwas total Geheimes gesehen habe? Oder etwas Peinliches? Was ist wenn ich mich total blamiert habe? Oder (an dieser Stelle wanderte meine Hand von meiner Schläfe in meine Haare und zog langsam daran) noch schlimmer… (ich schluckte einmal schwer) was ist wenn ich IHN blamiert habe?

...
 

NEIN!!!! Das darf nicht passiert sein! Denn wenn ich ihn wirklich blamiert habe, dann habe ich auch seinen Ruf geschädigt! Was ist wenn ich schon während des Balls Scheiße mit ihm verzapft hatte und er mir jetzt aus lauter Zorn die Freundschaft kündigt?! Allein bei dem Gedanken drehte sich mir der Magen um und ich stellte mit zittriger Hand das Glas auf den Nachttisch. Das wäre eine Katastrophe! Ein absolutes Fiasko! Ich werde mich ihm nie wieder auf 10 …pff… ach was, auf 50 m nähern können, wenn er erst einmal den richterlichen Bescheid abgeholt hat! Oder noch besser! Wenn sein Vater vom Rufmord seines Sohnes erfährt, sehe ich mich jetzt schon schnell im Fadenkreuz eines Precisionsschussgewährs! Und meine Leiche findet man nach Hunderten von Jahren am Grund eines längst ausgetrockneten Sees, in dessen Betonfundament eine krakelige Klaue im Trocknungsprozess geschmiert hatte, dass der blonde Luigi nicht hören wollte! NEIIIIIIIIIIIIIIIN!
 

„Naruto?“, kam plötzlich eine sehr leise Stimme neben mir. „Alles in Ordnung?“

Aber ich konnte ihn gerade nicht ansehen. Während meines Gedankengangs hatte ich mich irgendwann wieder zurück aufs Bett geschmissen und mir das Kissen über den Kopf gezogen. Vielleicht könnte ich ja für immer hier drunter bleiben, wenn ich ganz lieb Bitte sagte? Sowas wie als letzter Wunsch?
 

„Naruto?“ Wieder erklang mein Name etwas skeptisch neben mir und ich spürte wie das Kissen etwas von mir gezogen wurde, was nur dazu führte, dass ich mich noch mehr darin verkrallte. Nun wurde etwas fester gezogen, aber ich ließ nicht locker.

„Es tut mir so leid! Ich muss mich wie ein totaler Trottel aufgeführt haben! Und dass dann auch noch vor deinem Bruder! Ich muss dich so blamiert haben!“, hörte man darauf meine reumütige Stimme, die durch das Kissen nur stark genuschelt bis zu seinen Ohren drang.
 

„Ja… und nein.“, gab er langsam von sich.

Bei dieser Antwort hielt ich kurz inne und lauschte, ob da noch etwas kommen würde. Tatsächlich sprach er auch keine fünf Sekunden später einfach weiter, als wüsste er, dass ich unter seinem Kissen meine Lauscher gespitzt hatte.

„Ja, du hast dich wie ein Trottel aufgeführt, aber das hatte sich schnell gelegt, nachdem du mein Bett als geeignete Lagerstätte identifiziert hattest und dich da, bis jetzt wohlgemerkt, nicht mehr heraus bewegt hast.“ Hier machte er eine kurze Pause, in der er wohl in den Erinnerungen schwelgte, während ich unterm Kissen puterrot anlief. Ich wusste doch, ich hatte etwas Entscheidendes übersehen!

„Und nein, du hast mich nicht blamiert. Ein ‚bleibender Eindruck‘ trifft wohl eher zu. Das war das erste Mal, dass ich so etwas wie Schock oder Scham im Gesicht meines Bruders gesehen hatte.“ Daraufhin hörte ich etwas, dass sich wie ein unterdrücktes Kichern anhörte und lugte, von Neugierde gepackt, leicht unterm Kissen hervor.

Was ich zu Gesicht bekam, war ein scheinbar belustigter Schwarzhaarige, der mit einem angewinkelten Bein auf dem Bett saß, auf dem aufgerichteten Knie einen Arm baumeln ließ und mit seiner anderen scheinbar ein Grinsen verbarg. Auch damals schon als Kinder hatte er mich sein Lachen nie voll sehen lassen, sondern es immer hinter diesen weichen, aber starken Händen versteckt. Ich fragte mich, woran das lag. Andererseits zeigte Sasuke in meiner Gegenwart sowieso viel mehr Gefühle und Regungen als anderen gegenüber, von daher wollte ich mich eigentlich auch nicht beschweren. Außerdem hegte ich keinen Zweifel daran, welche Auswirkungen so ein Lachen oder Grinsen, egal ob verborgen oder nicht, bei seinen Groopies auslösen würde. Allein bei der Vorstellung dieser vielen sabbernden Gestalten, kochte ich bereits innerlich! Wieso zum Henker musste er auch so unverschämt gut aussehen! Dafür brauchte der doch einen Waffenschein!

Plötzlich pieckste mich etwas in die Wange und ich schaute auf, nur um von einem Satz schöner schwarzer Seen mit hochgezogener Augenbraue und verstecktem Grinsen begrüßt zu werden. Tiefe Scham erfasste mich und ebenso tief musste sich wohl auch meine Gesichtsfarbe gewandelt haben. Und dafür gab es leider mehrere Gründe:
 

1) ich lag in SEINEM Bett

2) ich hatte allem Anschein nach richtigen Mist verzapft, was er wohl ungemein komisch fand

3) ich wollte mich für alles entschuldigen, nur wusste ich leider nicht mehr, was ‚alles‘ eigentlich war

und 4) wusste ich nicht, woher all diese seltsamen Gedanken kamen.
 

Warum konnte sich Mutter Erde nicht einmal meiner erbarmen, sich auftun und mich einfach auffressen, wenn ich es mal dringend brauchte?!
 

„Sag mal…“, hörte ich es plötzlich neben mir. „woher wusstest du eigentlich, dass ich überhaupt einen Bruder habe? Das habe ich dir nie erzählt.“, fragte mich Sasuke und schaute dabei mit einem nun etwas verwirrten Blick auf mich runter.

„Uh… weißt du. Von der Schule. Die Leute reden und einmal habe ich Sakura, Ino und die anderen Mädels über dich und deinen Bruder reden hören.“, gab ich nach und nach von mir und wurde zunehmend langsamer und kleinlauter, denn je länger ich redete, desto schneller verfinsterte sich Sasukes Gesichtsausdruck. Leicht schluckte ich und wartete einige Sekunden lang mit einer sehr flachen Atmung auf irgendeine Art von Reaktion.

„Was haben sie noch gesagt?“, fragte er plötzlich mit einer sehr gefassten Stimme. Zu gefasst für meinen Geschmack.

„N-nichts weiter.“, versuchte ich es vorsichtig und hatte das Bedürfnis mich am Kopf zu kratzen. „Nur, dass du einen Bruder hast und er Polizist ist, er so toll aussehe, das wohl in der Familie läge und dann haben sie angefangen über dich zu schmachten wie eh und je. Du glaubst gar nicht wie SCHLECHT mir dabei geworden i- was ist jetzt?“, fragte ich etwas verunsichert, denn Sasukes gefasstes Gesicht ist einem scheinbar verblüfftem gewichen. Seine Augenbrauen waren nach oben gewandert, die Augen standen etwas weiter offen als sonst und da lag so ein Glitzern drin, das ich nicht deuten konnte. Und genau DAS gefiel mir gar nicht! Was hatte ich denn nun wieder gesagt?!
 

Aber statt mir zu antworten, stieß er kurz darauf die Luft durch die Nase aus, lächelte leicht und schüttelte den Kopf als wollte er einen Gedanken los werden. Und dann machte er etwas, dass er zuvor noch nie tat: er nahm in einer unachtsamen Sekunde von mir das Kissen von meinem Kopf und wuschelte mir mit der anderen Hand durch die Haare.
 

Völlig perplex, kniff ich zuerst die Augen zusammen und lies es über mich ergehen, bis ich mich wieder gefangen hatte und mir dann eine enorme Röte ins Gesicht stieg. Ich war doch kein Kind!

„Oi! Lass das Sasuke! Seh ich aus wie ein Hund, oder was?!“

„Also wenn du mich fragst-“

„WAGE es nicht eine Antwort darauf zu geben!“

„Tze, sieh mal an, wem es da wieder besser zu gehen scheint. Wenn du so rumbrüllst, dann wirkt die Tablette bereits.“, lächelte mich Sasuke überlegen von oben herab an.

„Wie schön, aber kein Grund mir die Frisur zu versauen!“

„Welche Frisur? Die da? Oder meinst du die?“, konterte der Schwarzhaarige plötzlich und begann mit jeder Frage mir erneut in die Haare zu greifen und eine größere Unordnung zu verursachen, als da sowieso schon bestand.

„Wah! Sasuke, ich mein‘s ernst! Finger weg!“, gab ich mit schon wieder roten Wangen von mir und versuchte diese Hände von mir fern zu halten.

„Tze, sonst was?“, fragte mein Gegenüber herausfordernd und hatte schon wieder diesen Gesichtsausdruck aufgesetzt, von dem er wusste, dass er mich zur Weißglut treibt.
 

Das bedeutete Krieg!
 

Ohne Vorwarnung ließ ich eine seiner Hände los, die ich versucht hatte aufzuhalten und griff nun ihm ins Haar. Seine langen Strähnen hingen geradezu einladend in meiner Reichweite. Zu spät reagierte der Schwarzhaarige und so bekam ich tatsächlich meine Hand auf seinen Kopf und konnte einmal kräftig durchwuscheln, bevor ich verblüfft inne hielt und Sasuke in der Zwischenzeit seinen Kopf weg zog.

Seine Haare waren unglaublich weich! Da sie hinten immer abstehen wie bei einem Kakadu, hatte ich angenommen, dass sie etwas dicker und härter wären, aber NIE hätte ich damit gerechnet wie seidig sie sein konnten. Solche Haare hatte kein Mädchen, mit der ich jemals ausgegangen war!

„Na warte.“, vernahm ich plötzlich, aber leider eine Sekunde zu spät, denn schon hatte mein Freund einen Gegenangriff gestartet. Aber nicht gegen meine Haare, sondern gegen meine Seiten.

Im nächsten Moment versuchte ich laut lachend alles um entweder seine Hände von mir fern zu halten oder aber durch Wegrücken Abstand zu ihm zu gewinnen.

Vergessen waren in diesem Moment meine Sorgen oder die Kopfschmerzen. Vergessen waren auch die Bedenken, was seine Familie, oder in diesem Fall eher sein Bruder, von meinem lauten Lachen denken könnte. Stattdessen wunderte ich mich nur, seit wann Sasuke so ein Kindskopf sein konnte. Sonst war ER doch der Erwachsene von uns beiden.
 

Als ich schließlich mit dem Rücken zur Wand keine andere Wahl mehr hatte als mich zu wehren, wurde ich wieder etwas mutiger. Mit letzter Kraft, die mir vom ganzen Lachen noch geblieben war, packte ich seine Handgelenke und drückte ihn von meinen Seiten weg. Womit ich nicht rechnete war, dass dieses Wegdrücken dazu führen würde, dass auch meine Arme plötzlich nach oben gedrückt wurden, als Sasuke just in diesem Moment das Gleichgewicht verlor und sich mit seinen Händen über meinem Kopf abstützen musste. Seit Gesicht nun direkt über meinem hängend, würde es für jeden anderen so aussehen, als würde der Uchiha mich aufs Bett drücken. Gerade wollte ich eine freche Bemerkung dazu machen um die plötzlich klamme Stimmung zu heben, als schon ohne Vorwarnung die Tür aufging.
 

„Sagt mal, wollt ihr nicht früh-“, weiter kam der Typ, der nun im Türrahmen stand, auch nicht. Mitten im Satz anhaltend und die Lippen zu einem Ü verzogen, stand ganz offensichtlich Sasukes Bruder mit der Hand auf dem Türklinke vor uns und sah uns mit einem zunehmendem Runzeln auf der Stirn an. Sekunden verstrichen, in denen weder wir noch er etwas sagten, obwohl mir in dem Moment wieder die Erdboden-Verschling-Geschichte durch den Kopf schoss. Nach einigen Minuten, das aller Wahrscheinlichkeit nach nur Sekunden sein konnten, bewegte sich schließlich der Schwarzhaarige mit den langen Haaren und den Augenringen zuerst. Er schloss zuerst seinen Mund, hob dann eine Augenbraue an, die mich verdammt stark an den Schwarzhaarigen über mir erinnerte, und zog schließlich beide Augenbrauen zu einem Runzeln wieder zusammen ehe er mehrfach blinzelte und leise die Tür schloss.
 

Ein paar Sekunden starrte ich noch auf das dunkle Holz, bevor mein Blick wieder nach oben wanderte und dort den von Sasuke traf. Dieser sah, so nebenbei bemerkt, nicht intelligenter aus als meiner.
 

Doch kaum dämmerte mir die Situation, in der wir beide uns, seiner Meinung nach, befunden haben müssen, nahm mein Herzschlag schlagartig zu und diese vermaledeite Röte schoß mir schon zum x-gten Mal ins Gesicht. Schnell ließ ich Sasukes Handgelenke los und stieß ihn von mir, was dazu führte, dass er, wohl noch völlig überrumpelt, geradewegs aus dem Bett flog.

Mit einem dumpfen Rumps hörte ich ihn auf dem Boden aufprallen und biss mir augenblicklich auf die Lippen. So war das eigentlich nicht geplant gewesen!!!
 

Vorsichtig erhob ich mich und lugte über die Bettkante. Zur Begrüßung starrten mich auch schon ein Paar rabenschwarzer, böse funkelnder Augen an. Heute war wohl nicht mein Glückstag… Entschuldigend versuchte ich es mit einem schiefen Grinsen. Als mein Gegenüber auch nach einigen Sekunden stumm blieb, obwohl er Kami sei Dank mit dem Starren aufgehört hatte, wurde ich doch wieder nervös. Stille war ich von Sasuke gewohnt. Aber doch nicht so eine drückende! Ich versuchte es mit ein paar Sätzen, in der Hoffnung, dass er darauf anspringt.
 

„I- ähm- w-war das dein Bruder?“

Meine Antwort bestand in einem Brummen. Das half aber leider nicht dabei, das Gespräch irgendwie fortzuführen und das musste ich schnell, denn mittlerweile begann ich die Zipfel von Kopfkissen und Bettdecke vor Nervosität zu verknoten.
 

„Hey, h-hast du vielleicht Lust etwas essen zu gehen? Ich sterbe vor Hunger!“, das war etwas gelogen. Etwas viel, denn trotz Tablette, hatte mein Magen scheinbar immer noch Besseres zu tun. Aber vielleicht würde sich das kleine Geflunker jetzt bezahlt machen, denn Sasuke reagierte tatsächlich.

Und zwar wieder mit Starren. Na toll.
 

Nach einer Weile, zog er aber eine Augenbraue hoch und schien zu grübeln. Schließlich entließ er seinen Atem schwer, verdrehte einmal kurz die Augen und schüttelte leicht den Kopf.

„Klar. Wenn es dir schon wieder besser geht.“

„Tut es!“. Auf eine Antwort gar nicht mehr wartend, sprang ich fast aus dem Bett, indem ich schon viel zu lange drin gelegen hatte. Das kurze Schwindelgefühl unterdrückte und ignorierte ich dabei.
 

Erst jetzt viel mir aber noch eine Kleinigkeit auf. Sowohl Krawatte als auch Jacke fehlten bei mir. Fragend sah ich an mir herunter und dann rauf zu Sasuke. Dieser schien meinen Gedankengang sofort verstanden zu haben, denn er deutete daraufhin mit dem Kinn auf einen Stuhl. Dort lagen tatsächlich fein säuberlich gefaltet meine vermissten Klamotten.

„Deine Schuhe stehen im Eingangsbereich. Du hast es gestern noch geschafft, sie vor deiner Entdeckungstour auszuziehen.“
 

Wieder wurde mir etwas mulmig zumute, war es mir doch so peinlich, was passiert war… WENN ich endlich mal wüsste was eigentlich passiert war.

„Sag mal“, hielt ich meinen Freund kurz auf, als dieser schon das Zimmer verlassen wollte. „Dein Bruder… meinst du dem geht es gut? Der sah vorhin etwas…äh …platt aus.“ Ich wollte wie ein angeschossenes Reh sagen, aber das wäre vielleicht etwas fies gewesen. Außerdem bestand immer noch die Gefahr, dass ich auch mit ihm Mist verzapft hatte.
 

„Und sagst du mir jetzt mal, was ich gestern eigentlich gemacht hatte?“, verlangte ich gleich darauf zu erfahren. Kaum war mir dieser Satz aber über die Lippen gekommen, krallten sich meine Zehen in den Teppich und ich biss meine Zähne aufeinander. Hoffentlich war das nicht all zu peinlich.

„Keine Sorge. Der muss ich wohl nur an letzte Nacht erinnert haben.“, gab er mit einem Schmunzeln von sich. Nach einer kurzen Pause, drehte er sich dann schließlich zu mir um.
 

„Du bist gestern ins Bad geplatzt, als er gerade aus der Dusche kam, hast ihn kurz gemustert und meintest dann ‚Hu! Den hatte ich mir aber größer vorgestellt!‘“ Damit drehte sich Sasuke schließlich auch um und ging vor.

Ich war indessen zur weißen Salzsäule erstarrt.
 

~*~
 

Die schmalen Dampfwolken meiner Teetasse stellten schon die letzten 15 Minuten die einzige Art von Bewegung in diesem Raum dar. Ich selbst lag, mehr schlecht als recht, zusammengekugelt auf dem Sofa, das hinter dem Kaffeetisch mit meinem Kamillentee drauf stand und hörte mir das gequälte Grummeln meines Magens an.
 

Nachdem mir Sasuke zwischen Tür und Angel endlich mal gesagt hatte, was ich verzapft hatte, nur um dann amüsiert in die Küche zu trotten, verging mir endgültig jegliche Art von Humor. Dass ich dann später in der Küche, während ich versuchte das Essen irgendwie in mich rein zu zwängen, was nebenbei gesagt ein Wunder bei meinem sonstigen Appetit ist, ausgerechnet DEM Mann begegnen musste, dessen bestes Stück ich in der Nacht zuvor so niederschmetternd bewertet hatte, machte die Situation dann auch nicht gerade besser. Nach dem Frühstück, das ja eigentlich mehr ein Mittagessen war, hatte ich mich verabschiedet und bin auf direktem Weg nach Hause gegangen. Sasuke bot zwar an mich zu begleiten, aber die Gesamtsituation war mir so peinlich, dass ich gerade eine Pause brauchte.

Und zwar DRINGEND!
 

Nun lag ich mit einer Monsterübelkeit auf dem Sofa im Wohnzimmer und versuchte Ordnung in dieses Chaos zu schaffen. Gott sei Dank hatten wir Samstag, was bedeutete, dass ich niemanden sehen musste! Und ich musste nachdenken (auch wieder sowas Ungewohntes von mir). Über verdammt vieles musste ich nachdenken und leider ging nicht alles um den Ball oder meinen beknackten Auftritt vergangene Nacht.
 

Tatsächlich kreisten meine Gedanken zusehends um den schwarzhaarigen Schönling, in dessen Bett ich heute Morgen aufgewacht war. Alles, was Sasuke in letzter Zeit tat, sagte oder auch nicht sagte, beschäftigte mich. Zog mich an wie das Licht eine Motte und genauso schien ich mich immer wieder zu verbrennen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich wurde ständig rot in seiner Gegenwart, aber auch NUR in seiner Gegenwart. Ich kam mir total dusselig vor, wenn ich vor ihm was falsch machte, aber vor jedem anderen war es mir scheißegal. Ich lies ihn selten aus den Augen und erwischte mich selbst dabei wie ich ihn manchmal sogar anstarrte. Und dann sind da noch seine Fans. Warum zum Henker, reagierte ich mittlerweile derartig aggressiv auf die? Ich kannte die doch nicht einmal richtig! Und sollte ich nicht sauer auf Sasuke sein, weil ER alle potentiellen Weiber abkriegte und nicht ICH?!

Tief stöhnend schloß ich die Augen und lies mir alles noch mal durch den Kopf gehen. Das ergab einfach keinen Sinn. Warum sollte ich so zentriert auf Sasuke sein? Er war mein Freund, wahrscheinlich sogar mittlerweile mein bester Freund, aber noch NIE hatte ich bei einem Freund sowas gespürt oder gar so ein Verhalten an den Tag gelegt wie jetzt! Normalerweise giftete ich Leute, die ich nicht kannte nur dann an, wenn sie etwas haben wollten, das mir gehörte. Aber Sasuke war kein Gegenstand und auch kein Mädchen, denn das war immer die andere Situation, in denen ich giftig auf Frem- Moment.
 

Kurz hielt ich den Atem an und versuchte nun alle meine Gedanken noch mal neu zu ordnen.

Was war, wenn ich die ganze Zeit rot wurde, weil mein Körper aus einem bestimmten Grund sehr positiv auf ihn reagierte?

Was war, wenn mein Schamgefühl ihm gegenüber deshalb dar war, weil ich nicht wollte, dass er ein schlechtes Bild von mir erhält und mich dann vielleicht sogar ablehnt?

Was war, dass der Grund für mein ständiges Beobachten von ihm, der war, weil ich ihn…schön(?) fand?

Und was war, wenn diese starke Abneigung seinen Groopies gegenüber und dieses intensive Gefühl von „meins!“ deshalb vorhanden war, weil ich… eifersüchtig war?

...

...
 

‚Ach was!‘, lachte ich einmal etwas gezwungen auf. Das konnte gar nicht stimmen! Das war ausgeschlossen, denn wenn das alles stimmen würde, dann hieße das ja, dass ich mich in meinen besten Freund ver…liebt hatte.
 

Langsam öffnete ich meine Augen und starrte durch die Teetasse hindurch.
 

Das konnte nicht stimmen.
 

Das durfte nicht stimmen!
 

Ich musste mich irgendwo geirrt haben bei meiner Grübelei! … Aber warum zum Teufel, fühlte sich das dann so richtig an? Warum passte plötzlich alles?!
 

Mit einem sehr seltsamen Gefühl, das Kami sei Dank nichts mehr mit Übelkeit zu tun hatte, setzte ich mich auf und lies mich gegen die Rückenlehne fallen.
 

Woher wollte ich denn wissen, dass es Liebe war? Vielleicht irrte ich mich ja auch und das war was völlig anderes! Ja genau! Dann bräuchte ich ja jetzt nur noch eine Referenz um herauszufinden, woran ich genau sagen kann, DASS ich in meinen besten Freund ver…liebt war.
 

Die Frage war nur…wie machte ich das?

Ratsuchend blickte ich mich im leeren Raum um, streifte die Teetasse, die das Dampfen mittlerweile auch schon aufgegeben hatte und blieb mit meinem Blick auf einem Bücherregal hängen. Einem mit Jirayas Büchern drin.

Allein an den Gedanken, der mir eben durch den Kopf schoss, drehte sich mir wieder der Magen um, aber eine bessere Alternative hatte ich leider nicht. Also stand ich widerwillig auf und lief langsam auf die Reihe an Schundmaterial zu. Leider wusste ich nun wieder nicht, welches von denen mir als Ratgeber am ehesten helfen könnte, also musste ich erst die Klappentexte von einigen lesen, bis ich schließlich eines fand, das ganz…adäquat war. Oder sowas in der Art.
 

Da Jiraya durch seine „Recherchen“ und dem voraussichtlich darauffolgenden Aufenthalt in einer Notfallklinik wahrscheinlich nicht in den nächsten Stunden nach Hause käme, bedeutete das für mich, dass ich genug Zeit hatte, dieses 400 Seiten-Dings durchzusehen.

‚Hoffentlich war dieses Opfer die Mühe auch wert‘, dachte ich mir mit einem etwas verzogenen Gesicht und setzte mich für den Rest des Nachmittags vor meinen nun kalten Tee.
 

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Es tut mir sooo leid! ;____; Ich hatte nie die Absicht das hier derartig schleifen zu lassen und wenn ich allein auf das letzte Update-Datum gucke, könnte ich mich vor Scham unter den Teppich verkriechen!
 

Umso überraschter und gerührter war ich dann von der Anzahl der Aufrufe! Dafür ein großes Danke schön!!!
 

Aber einen besonderen Dank muss ich an dieser Stelle vor allem einer Person aussprechen:

DasKeks

Vielen, vielen Dank, dass du SO VIELE Reviews zu dieser Geschichte hier geschrieben hast und mir sogar letztens noch eine Nachricht geschrieben hast! Ich hätte heulen können! Ich hatte nicht mehr daran geglaubt, dass das noch jemand lesen würde und allein diese Nachricht zu bekommen hat mich aufgeheitert, motiviert und auch beschämt zugleich.
 

Darum auch an dieser Stelle, dieses mal an alle Leser gerichtet: ES TUT MIR LEID!!!
 

Ich werde mich bessern, Ehrenwort! DENN

a) will ich euch nicht länger warten lassen

b) ist die Geschichte mittlerweile auch schon 3 Jahre (?!) alt (WTF Oo?)

und c) habe ich während der ganzen Zeit an einer zweiten Geschichte zu Naruto gearbeitet, die mich irgendwie mehr gefesselt hatte, als diese hier, ABER ich will diese hier zuerst fertig stellen, ehe ich die andere hochlade.
 

Darum mein Ziel (mit Puffer, damit ich hier nicht schon wieder was verspreche, was ich im schlimmsten Fall verschieben muss D: ): DIESE Geschichte bis Ende des Jahres abschließen!
 

Und darum hoffe ich, dass ihr bis dahin noch Geduld mit mir haben werdet, denn es kommen noch ein paar Kapitel und ich werde nach wie vor versuchen mein bestes zu geben!
 

Danke schön an alle, die das jetzt gelesen haben und Entschuldigung fürs lange Warten!
 

Viele, liebe Grüße,
 

Kahori



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Kommentare zu dieser Fanfic (35)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Momo26
2014-05-03T01:33:39+00:00 03.05.2014 03:33
Das kapi war mal wieder richtig witzig naruto ist so geil, der arme ita hahaha Hammer
Von:  Noir10
2014-05-01T19:57:31+00:00 01.05.2014 21:57
OItoll es geht ja weiter ich freue mich und mir hat ds kappi wirklich gut gefallen und hahaha ita einen zu kelinen hihi!!
^^-^^

Von:  Momo26
2014-02-02T21:01:08+00:00 02.02.2014 22:01
Eine tolle ff. dein schreibstil fknfe ich auch sehr gut freue mich schon auf nächste Kapitel mach weiter so
Von:  Noir10
2013-01-30T20:34:09+00:00 30.01.2013 21:34
Aaahhh kyahh eine tolle ff gefällt mir wirklich gut und bin gespannt wie es weiter geht!!
^^-^^

Antwort von:  Kahori-Hirota
06.03.2013 13:37
Hey Noir10,

danke für dein Kommi und auch für deine Mühe, die du dir mit dem Durchlesen aller Kapis gemacht hast. Das zeigt mir, dass ich irgendwas gut gemacht haben muss :D
Ich gebe mir auch weiterhin Mühe und hoffe, dass dir der weitere Verlauf der Story gefallen wird.

Liebe Grüße,
Kahori

P.s.: Sorry für die späte Antwort. Ich habe lange nicht mehr reingeschaut und es demnach erst viel zu spät gesehen... ^^°
Von:  L-San
2013-01-15T21:04:58+00:00 15.01.2013 22:04
Kommt nicht oft vor, dass ich per Zufall auf eine gute FF wie deine stoße.

Ich muss sage, dein Schreibstil ist herrlich locker und leicht und die Geschichte ist amüsant und interessant geschrieben. Nur tue ich mich mit dem Titel schwer, da er halt sehr kitschig wirkt.

Klar soll das wohl eine Anspielung auf die Steine sein, die zunächst das Freundschaftsband zwischen Naruto und Sasuke darstellen - was übrigens eine schöne Idee ist - und später wahrscheinlich wie die Form es den Leser erahnen lässt, ihre Liebe zueinander.

Wie gesagt sind Titel und halt an manchen Stellen ein paar kleine Rechtschreibfehler, die einzigen Sachen, wo ich was zu kritisieren habe.
Es ist echt schade, dass es immer die guten Autoren sind, die sich lange Zeit lassen, bis sie ein neues Kapitel hochladen.

Ich weiß jetzt nicht mehr, ob es in deiner FF um NaruSasu oder umgekehrt handelt und außerdem bin ich viel zu faul dazu, um nachzuschauen, aber da deine Geschichte so wunderbar anfängt und die Dinge sich schön langsam entwickeln, hoffe ich doch, dass die Beziehung, die die beiden Charaktere sicher noch führen werden, auf Gegenseitigkeit beruht.

Denn ich mag es wirklich nicht, wenn zum Beispiel Naruto in der Beziehung immer nur der Uke wäre, während Sasuke ausschließlich nur den Seme spielt. Für mich sind beide Charaktere starke Persönlichkeiten und somit kann ich bei denen zwar Leidenschaft vorstellen, aber irgendwie keine Schnulze.

In der Realität mag bestimmt auch kein Mann, ständig die passive, weibliche Rolle zu spielen - eine Rolle, welche meiner Ansicht nach nur ein Cliché ist.

Aber lass dich jetzt nicht davon abschrecken oder so, denn das ist nur meine Meinung und wie du deine Geschichte gestaltest, ist deine Sache.
Die Geschichte wird doch hoffentlich noch beendet, oder? ;)
Antwort von:  Kahori-Hirota
06.03.2013 13:34
Hallo L-San,

danke schön erst mal für so dein riesiges Kommi! Sowas hatte ich wirklich noch nie, demnach saß ich auch wie ein Kugelfisch im Glas vor dem Bildschirm.
In deinem Kommi sprichst du viele Sachen an, die mir auch schon aufgefallen sind:

Zum einen meine Rechtschreibfehler... nun, ich muss sagen, dass ich die Kapis oft in einer Eingebung runterschreibe und dann etwas nachbearbeite und da ich keinen Betaleser habe, schleichen sich hier und da leider auch Fehler ein. Ich hoffe, dass du (und auch andere) mir das etwas nachsehen. Ich gebe mir Mühe der deutschen Sprache gerecht zu werden! :)

Dann der Titel (-//-)... ja, da hast du schon recht. Der ist echt kitschig und ich hatte mir schon zig mal überlegt es umzubenennen, aber was Titel betrifft, habe ich mich als recht untalentiert erwiesen. Von daher würde ich es toll finden, wenn man mir einen Tipp, Rat oder vielleicht konkreten Vorschlag machen würde.

Zum Dritten ist da der Storyverlauf. Ich danke dir, dass du dir so viele Gedanken über meine Geschichte gemacht hast und es offen und ehrlich kritisierst. Das bedeutet mir sehr viel und ich weiß das wirklich zu schätzen! :) Auch in diesem Punkt hast du nämlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich gebe zu, dass ich ab und an mal Schnulzen lese um vielleicht meine kindische Seite zu befriedigen, aber wenn ich nun so darüber nachdenke, hatte ich nie die Absicht auch aus meiner Geschichte sowas zu machen (auch wenn der Titel und der Prolog etwas anderes vermuten lassen...) Männer sollten meiner Ansicht nach bis zu einem gewissen Punkt auch Männer bleiben und der Moment, in dem sich einer der beiden plötzlich völlig zum Uke degradiert, ist für mich der Zeitpunkt, in dem die Story ihrem Reiz verliert (ist zumindest meine Meinung). Von daher habe ich nicht vor aus Naruto ein Mädchen zu machen, wie es genau weiterlaufen wird, weiß ich aber noch nicht und ich glaube, dass selbst wenn ich es wüsste, ich das lieber noch für mich behälte ^^

Auf alle Fälle schreibe ich diese FF aber zu Ende, weil ich nicht zu den Autoren gehören will, die mitten drin abbrechen. Da ziehe ich lieber die liebe, gute, alte, neue Zeit (die du auch schon angesprochen hattest ^^°) und möchte aus jedem Kapitel etwas machen, worauf ich auch im Nachhinein stolz sein kann.
Von daher bitte auch im Punkto "Zeit" um etwas Nachsicht und Geduld. Selbst wenn ich eine wandelnde Katastrophe bin, was das Einhalten von Deathlines betrifft, so halte ich mich doch an mein Versprechen.

Danke noch mal für dein spitzen Kommi und ich hoffe, dass dir der weitere Verlauf gefallen wird^^ (keine Sorge, ich lasse mich nicht beeinflussen, aber inspirieren schon ^^)

Liebe Grüße,
Kahori

P.s.: Sorry für die späte Reaktion von meiner Seite. Ich habe ziemlich lange nicht mehr hier rein geschaut und es demnach zu spät gesehen...^^°
Von:  Rusalka
2013-01-04T17:45:02+00:00 04.01.2013 18:45
So sturzbesoffen kann ich mir Naruto gut vorstellen. Sasuke tut mir leid, wie er von diesen ganzen Weibern umzingelt wird.
Und er ist eifersüchtig, dass gefällt mir.

LG Athene_Chan
Antwort von:  Kahori-Hirota
06.03.2013 13:13
Hey Athene_Chan,
vielen Dank für dein liebes Kommi^^ Freut mich, dass dir Narutos Leberprobleme und Sasukes Stalkerschwierigkeiten soviel Freude bereiten:D
Ich hatte selber irgendwie viel Spaß beim Schreiben des Kapis :)
Ich gebe mir auch weiterhin Mühe und in den nächsten Tagen, sollte das nächste Kapi draußen sein. Danke schön fürs Lesen und für deine Geduld!

Liebe Grüße,
Kahori

P.s.: sorry für die späte Reaktion von meiner Seite. Ich habe längere Zeit nicht mehr reingeschaut und dein Kommi demnach nicht gesehen... ^^°
Von:  sasa56
2013-01-03T12:33:05+00:00 03.01.2013 13:33
super kpitel
armer naruto das gibt morgen ein brumm kopf
freu mich aufs neue kapiitel
lg
sasa56
Von:  Narumi1
2012-04-03T20:01:25+00:00 03.04.2012 22:01
Ich find deine ff echt super hoffe es geht schnell weiter^^ LG Narumi

Von:  Onlyknow3
2012-03-03T21:27:04+00:00 03.03.2012 22:27
Was lange währt wird auch ganz gut,darumist es schön das was neues zu lesen gibt.Mach weiter so,bin ich doch echt neugierig ob sich Naruto erinnert an Sasuke und an das versprechen.


LG
Onlyknow3
Von:  Blue-Eyes-B-Dragon
2011-10-02T17:41:13+00:00 02.10.2011 19:41
Juhu erste, YES!!^^
Also was soll ich sagen ausser das es ein tolles Kappi ist^^
Ah wie wärs mit das es lustig war besonders die Szene wo Naru versucht bei dem Steine werfen mit seiner "Meister"Pose zu gewinnen und auch wo er versucht sich zu überzeugen das er Sasuke nur mag und nicht Liebt^^
Wie gesagt ein tolles Kappi und ich freu mich schon auf die Fortsetzung^^
Bis zum nächsten Kappi und LG^^


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