Zum Inhalt der Seite

My Past is following me

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mein altes Leben ...

Ich schlenderte wie immer allein durch Orgrimmar, ich sah den Wasserfall schon von weitem. Er war mein Lieblingsort in Orgrimmar.

Ich schritt durch das Wasser zu den Steinen und setzte mich auf den der mir am nähesten war. Ich beugte mich vor und sah ins Wasser, dort sah ich mein früheres Selbst. Meine leuchtenden grünen Augen, meine zu einem Zopfgebundenen braunen Haare und die lebendige leuchtende Haut.

Mit einem leichten Luftzug wurde mir die Illusion gestohlen und ich sah in meine eigenen kalt leuchtenden, eisblauen Augen, sah meine langen schwarze Haare und sah meine zombiehafte helle Haut. Mit einem Finger strich ich mir über die Wange und musste mit Schrecken feststellen, dass das wirklich ich war. Ich wollte es nicht sehen und wendete so meinen Blick vom Wasser und sah in die Luft.

Die Wolken waren schwarz und es sah nach Regen aus, dass einzige was mich noch erheitern konnte. Ich streckte einen Finger aus um den ersten Regentropfen auf meiner Haut zu spüren...

Meine ... 'Kindheit'

Meine Kindheit hatte mit ein paar tragischen Tagen geendet. Ich war damals 682 Jahre alt, die Menschen jedoch hätten mich für 16 halten können, was sie auch taten. Damals hieß ich noch Jurani Sunwind.
 

Mit einem Schrecken wachte ich auf, mal wieder hatte ich einen Albtraum gehabt und mal wieder ging es um Prinz Arthas. Meine Gedanken drehten sich noch einmal kurz und dann ließ ich mich wieder ins Bett sinken. Jeden Tag träumte ich von ihm und einer Armee von Untoten. Jedem dem ich das erzählte hielt mich für verrückt und sagte ich sollte meine Gedanken rein waschen. Jeden Tag ging ich zu einem Fluss in Quel’Thalas, doch nix hat geholfen.

Das war der Grund gewesen warum ich letztens bei Menschen meine Ausbildung zum Paladin begonnen hatte. Ich schlief in der Hauptstadt in einem Gasthaus und begann mein Training jeden Tag um den Mittag herum. Jedoch war letztens erst Herbst geworden, so regnete es jeden Tag. Ich genoss diesen Regen, der Regen erinnerte mich immer an meine Heimat; Quel’Thalas. In diesem Herbst war ich auch in ein Dorf verlegt worden, es war ein kleines Dorf, doch ich liebte es. Dort war auch eine Kathedrale, bei der ich jeden Tag übte.

Doch dieser Morgen war anders gewesen, nachdem ich mich angezogen hatte und einiger Massen normal aussah, hatte ich mich zu meinem Lehrer aufgemacht, doch überall war es leer auf den Straßen gewesen. Mit einem Pfiff hatte ich sofort mein Ross herbei gepfiffen, welches immer neben dem Gasthaus hauste, und hatte mich drauf geschwungen.

Auf dem Rücken von Yoru fühlte ich mich sicher, sodass ich anfing meine braunen Haare zu dem üblichen Zopf zusammen zu binden. Wie als würde ein Blitz vor uns einschlagen, hielt Yoru auf einmal an und wieherte. Ich benutzte meine Nase um festzustellen das es ein mir nur nicht bekannter Geruch war.

Ich trieb mein Ross an und ich war schneller bei der Kathedrale als ich sehen konnte. Meine Augen brannten, doch das war vor mir lag, sah noch schlimmer aus: Die Kathedrale war eingestürzt und überall sah ich Leichen. Tränen stiegen mir in die Augen und als ich ein Stöhnen hörte, suchte ich nach dem Ursprung.

Als ich den Ursprung endlich fand sah ich Geran Hori, genauso alt wie ich, jedoch war er ein Mensch und auch in der Ausbildung zum Paladin. Ich zog in weiter von der Kathedrale weg und zog ihn zu Yoru. Mit einem Tuch machte ich sein Gesicht sauber und kümmerte mich mit ein paar Bandagen um seine Wunden.

„Geran? Geht’s dir gut? Was ist passiert?“, fragte ich ihn aufdringlich, als es ihm anscheinend wieder besser ging. Er leckte sich kurz über die Lippen und als er was sagen wollte, kam nichts raus. Ich lächelte kurz und gab ihm dann etwas zu trinken. Als er ein wenig getrunken hatte, gab er mir die Flasche wieder.

„Ja, mir geht’s gut, danke Jurani.“, antwortete er lächelnd. Ich lächelte zurück und wischte ihm mit dem Tuch nochmal ein wenig Dreck aus dem Gesicht. „Du bist zu liebevoll zu mir.“, flüsterte Geran bevor er mit einem Finger meine Wange streichelte. Ich errötete leicht und räusperte mich. „Was ist passiert?“, fragte ich ihn erneut.

Sein Blick war mir dann eher fremder. „Es waren Untote, sie sahen aus wie die Bauern die letztens erst so schwer erkrankt sind. Die Bauern sind gestorben, jedoch diese Untoten …“, er atmete tief ein und ich wischte ihm aus Reflex wieder Dreck aus dem Gesicht. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lächeln bevor sein Blick wieder streng wurde. „Wir sollten zur Hauptstadt reisen.“

Eine Woche später waren wir Lordaeron näher und als wir nach einem halben Tag endlich die Hauptstadt sahen, seufzte ich erleichtert.
 

Ich sah wieder in den Himmel und die nächsten Regentropfen erreichten meinen Finger, meine Hand, meine Rüstung und somit auch mich. Ich lächelte erheitert und schüttelte schnell mein Haar und streckte eine Hand aus um die Regentropfen auf der Rüstung zu sehen. Ich lächelte wieder und genoss den Regen, nur um dann wieder an meine Vergangenheit erinnert zu werden.
 

Wir hatten einen guten Blick auf Lordaeron gehabt, von dem Standort wo wir rasteten. Doch das Geschrei was uns dann am nächsten Morgen weckte, war scheußlich. Wir hatten schon gehört das der Prinz wiederkehren würde von seiner Reise nach Nordend, doch ich hatte damals nicht gedacht das er so früh kommen würde.

Es war um die Mittagszeit gewesen, ich und Geran waren lange wach gewesen, wir hatten die ganze Nacht lang über alles Mögliche geredet. Doch dieses Geschrei war scheußlich für meine elfischen Ohren. Ich fühlte etwas Warmes an meinem Gesicht und als ich die Augen öffnete sah ich direkt in Geran’s besorgten Blick.

Ich errötete sofort und richtete mich schnell auf. Als ich über meine Schulter nach unten blickte und die Hauptstadt sah, war ich erschüttert. Ich konnte Arthas‘ Stimme leicht hören, ich konnte Untote Massen sehen und ich konnte sterbende Menschen sehen.

Ich hielt mir die Hände vor den Mund damit ich nicht schreien würde. Eine Hand berührte meine Schulter und als ich über meine Schulter sah, sah ich Lord Prestor und Geran. „Lord Prestor!“, meinte ich erstaunt und schnappte nach Luft. Er jedoch lächelte nur flüchtig und sah Geran und mich an. „Ich kann uns hier wegbringen, jedoch wäre dies eine gefährliche Reise. Ich kann euch beide an einen Ort bringen, wo die Geißel noch nicht war.“, erklärte Lord Prestor uns und ich nickte.

„Klingt gut. Welchen Ort meint ihr?“, fragte ich knapp. „Quel’Thalas.“, antwortete der Adlige mir knapper. Erstaund riss ich die Augen auf, würde man mir endlich glauben?

Ich ging zu Yoru, band ihm vom nahe gelegenen Baum und packte dann alles zusammen. Während ich dabei war mein Schwert mir auf den Rücken zubinden, fühlte ich zwei starke Arme um mich herum. Erschrocken sah ich flüchtig über meine Schulter, doch ich sah erleichtert das es nur Geran war.

„Jurani… wenn wir in Quel’Thalas sind, würde ich gerne unserer Liebe eine Chance geben.“, flüsterte er leise und küsste mich am Hals. Ich errötete und schluckte schwer. „W- Woher weißt du..?“, stammelte ich und musste mir verkneifen ihm nicht gleich um den Hals zu fallen. „Es war bei dir immer so offentlich. Ich habe es nur zu spät erkannt. Und jetzt denke ich, wenn wir dieser Seuche entfliehen können, können wir ein neues Leben beginnen.“, flüsterte er mir ins Ohr und mir kam ein Bild in die Gedanken. Ein Bild wo ich und Geran glücklich in Quel’Thalas leben würden, wir hätten Kinder.

Jedoch wurde mir diese Vision von einem glücklichen Leben wieder geklaut als ich wieder Schreie hörte, und dieses Mal waren sie näher. Ich nickte und sah dann zu Lord Prestor. „Ich habe alles, wir können los.“, meinte ich knapp. Was dann passierte … nun, das weiß ich leider nicht mehr …

Auf jeden Fall waren wir in Quel’Thalas schnell angekommen und Lord Prestor hatten noch irgendwas gesagt wie: „Das was ihr gerade gesehen habt, ist nie passiert!“ oder so. Ich weiß es nicht mehr …

Als wir in Quel’Thalas waren, waren wir sofort zu Dath’Remar Sonnenwanderer gegangen und hatten ihn gewarnt. Doch es war nutzlos gewesen, er glaubte uns nicht.

Ich und Geran hielten uns dann im Verborgenen. Wir waren zusammen und glücklich, was wollte man mehr?

Die Geißel und mein Tod

Die Geißel ist ein kompliziertes und langes Kapitel in meinem Leben … sie war der Tod und das Leben für mich. Jurani hasste die Geißel, ich hasste die Geißel. Arthas war ein Verräter, wer würde ihm gerne dienen?
 

Ich und Geran waren glücklich und zusammen. Wir hatten schon einige Liebesnächste hinter uns und nunja… unser Glück wollten noch mehr uns bescheren. Doch das Glück von Arthas Menethil war vielfacher. Während wir einige Wochen lang glücklich waren hörten wir natürlich von seinem Feldzug durch all die Länder. Wir waren geschockt und so rief unser Glück uns zu einem: Einer bindenden Hochzeit.

Wir hatten uns einen guten Tag ausgesucht, es war ein schönes Datum – es war mein Geburtstag. Geran hielt es für das beste -, alles war vorbereitet. Es war ein kleiner Kreis indem wir heirateten: Es war meine Familie, gute Bekannte und wir.

Gerade als ich das Ja – Wort sagen wollte, geschah jedoch ein Unglück: Arthas traf auf Quel’Thalas. Lord Prestor der auch eingeladen worden wurde, war auch die Person die meine Hochzeit unterbrach. Er hatte kurz draußen gestanden, weil ein Späher wohl gekommen war. Wir hatten das ignoriert und hatten fröhlich weitergemacht.

Doch als ich gerade ‚Ja, ich will‘ sagen wollte, platzte er herein und erklärte das Quel’Thalas angegriffen wurde. Ich war geschockt und meine Liebe hatte mich an Geran gebunden, doch dieser wechselte sofort den Blick, rannte heraus und kam wieder rein. „Schatz, ich denke es ist leichter wenn wir deinem Volk helfen.“, meinte er mit einem freundlichen und strengen Blick.

Das war nicht der Geran den ich liebte, das war ein Geran der Rache an seinem Volke haben wollte. Ich nickte nur leicht und wir gingen uns schnell rüsten. Ich schluckte schwer, ich wusste es würde mein Tod sein, wenn ich meinem Volk helfen würde. Ich wollte doch erst mich noch binden, aber nein. Mein Herz war bei Geran, egal wohin er ging.

Als wir uns gerüstet hatten gesellten wir uns zu einer Truppe die von Sylvanas Windrunner höchstpersönlich geleitet wurde. Ich mochte die Hochelfe, sie war begabt, schlank und stark. Ich konnte es kaum ertragen neben ihr in der Schlacht zu kämpfen, das letzte Mitglied der Windrunner – Familie.

Mein Blick wanderte zu Geran, welcher mich beobachtete. Ich lächelte ihm zu und küsste ihn kurz. Ich wäre glücklicher gewesen wenn wir geheiratet hätten, jedoch respektierte ich seine Entscheidung sein Volk zu rächen.

Sylvanas drehte sich um und sah zu ihren Bogenschützen, sie erklärte ihnen vieles und sah dann zu uns. „Wer seid ihr?“, fragte sie formell und gleichzeitig hastig. „Jurani Sunwind und Geran Hori. Wir sind gelehrte Paladine.“, antwortete ich schnell. Sylvanas nickte kurz. „Du siehst mir aus wie eine Hochelfe. Was trieb dich zur Paladin – Lehre?“, fragte sie diesesmal ein wenig langsamer. „Lange Geschichte.“, antwortete ich knapp und Sylvanas nickte. „Wenn wir das hier überstanden haben, dann kannst du sie mir ja erzählen.“, sagte sie.

Fast hoffte ich wie sie das die Geißel es nicht schaffen würde den Sonnenbrunnen zu erreichen, doch dann wurde mir mein Blödsinn wieder bewusst und ich nickte nur kurz. Ich wusste nicht wie sie nur daran denken konnte, das es vielleicht doch ein gutes Ende geben würde. Quel’Thalas war vielleicht gut geschützt, doch die Geißel war mächtig.

Ich seufzte und setzte mich dann mit dem Rest der Truppe in Bewegung. Es war eine große Truppe, hundert Mann oder vielleicht mehr. Dass Sylvanas ausgerechnet mich und Geran sofort entdeckt hatte, machte mich nervös, doch ich schüttelte es schnell wieder ab.

Als wir das Tor erreicht hatten, sah ich zu wie die Bogenschützen ihre Positionen einnahmen. Ich wäre gerne wie sie an der gleichen Stelle gewesen. Sie konnte aus der Ferne angreifen, mussten sich nicht darum sorgen bei sowas zu sterben. Ich und Geran jedoch, wir mussten in den vorderen Linien kämpfen. Wir durften den strengen Geruch und die scheußlichen Untoten von nahem sehen.

Ich war mal wieder nicht dankbar dass ich ein Paladin war. Am liebsten würde ich auch hinten stehen und Pfeile fliegen lassen, doch ich konnte mir mal selber nicht helfen. Als ich Geran’s Hände auf meinen Schultern fühlte, war ich froh und atmete tief ein. „Das schaffen wir schon, Schatz. Wir sterben zusammen.“, flüsterte er.

Und wieder: Kalte Angst. Diese Worte hatten mir nicht wirklich geholfen, sie hatten mir eher mehr Angst gemacht. Ich zuckte immer wieder kurz zusammen, bei dem kleinsten Laut. Und dann ertönte ein so lauter Ton, ich erschreckte mich sosehr das ich schrie. Geran umarmte mich fix einmal und rannte dann nach vorne in die Massen voller Untoter hinein.

„GERAN!!“, schrie ich ihm hinterher, meine Angst wuchs so sehr, ich konnte mich kaum bewegen. Ich betete kurz zum Licht und als die Angst ein wenig geschwächt war und mein Schwert das Licht empfing, rannte ich ebenfalls in die Massen der Untoten hinein. So nah an diesem strengen Geruch machte mich schwindelig und ich musste fast kotzen. Ich war froh dass meine Haare zu dem üblichen Zopf zusammen gebunden waren.

Ich zweiteilte einen Ghul, vierteilte eine Monstrosität, zweiteilte einen zweiten Ghul. Es war der reinste Teufelskreis, doch die Reihen der Untoten wurden nicht kleiner. Als die Umgebung einmal kurz um mich herum sicher war, suchte ich schnell nach Geran. Als ich ihn fand rannte ich zu ihm, half ihm bei den Ghulen. Als ich ihn dann ansah, sah ich gar nichts mehr von meinem Geliebten.

Ich sah einen Paladin der nach Rache aus war. Ich war so geschockt, ich konnte mich die ersten paar Sekunden lang nicht bewegen. Ich betete zum Licht das Geran sich nicht selbst vergessen würde und zweiteilte dann wieder einen Ghul. Ich zitterte ein wenig vor Angst und war dann froh Sylvanas zu hören auch wenn die Nachricht nichts Gutes brachte.

Sie rief uns und alle noch überlebenden Bogenschützen zurück. Ich kämpfte noch schnell mit einem Ghul bevor ich dann auf den Ruf der Generalin hörte und dann ein wenig schweißgebadet mich zu den anderen gesellte. „Sie sterben einfach nicht!!“, hörte ich einen Bogenschützen und musste ihm zustimmen.

„Du hast recht, ihre Zahl ist uns ganz klar überlegen. Wir müssen uns nach Morgenluft begeben.“, befahl Sylvanas und die Truppe von nun vielleicht nur noch vierzehn Mann zog sich zurück. Nur Sylvanas blieb da stehen und heckte etwas aus. Ich wusste nicht was sie tat, doch ich hoffte sie wusste was sie tuhen würde.

Als alle vierzehn in Morgenluft angekommen waren, sah ich mich nach Geran um. Als ich ihn fand fiel ich ihm um den Hals. Ich war glücklich dass er noch nicht gestorben war. Geran’s Blick war kurz hart, als er mich jedoch erkannte wurde er weich und er küsste mich auf die Stirn. „Du lebst also doch noch.“, murmelte er glücklich.

Für einen Moment war ich in Gedanken vertieft, dann hörte ich jedoch wieder die Stimme von Sylvanas und ich wandte mich ihr zu. Sie gab den Bogenschützen Befehle und wie immer stellten ich und Geran uns in die vordersten Reihen. Ich war froh dass in Morgenluft auch noch Hochelfen stationiert waren und ich hoffte die Nachricht würde bald Silbermond erreichen.

Mit einem Mal fiel mir ein das ich Lord Prestor schon lange nicht mehr gesehen hatte und sah mich um, doch ich sah nichts von dem Adligen. Verwirrt runzelte ich die Stirn, sah dann jedoch wieder nach vorne. Es waren erst leichte Schemen, doch dann sah ich sie alle: Monstrositäten.

Ich schauderte und schluckte schwer. Geran neben mir wirkte eher hart und wieder sah er mehr nach Rache aus. Ich schluckte ein zweites Mal und sah wieder zu den Monstrositäten die schon näher kamen. Ich betete zum Licht und als mein Schwert das Licht empfang, seufzte ich fröhlich. Auch für die Bogenschützen und Sylvanas betete ich zum Licht.

Und dann auf einmal waren sie da. Ich ging sofort in den Kampf über und stürzte mich von einer Monstrosität zur anderen. Doch dann… dann umzingelten sie mich. Ich sah nur noch links und rechts Monstrositäten. Und sie waren auch das letzte was Jurani sah.

Das was dann passiert, weiß ich nur aus meinen Alpträumen. Ich starb dadurch das mir eine dieser grässlichen Dinger mein Herz rausriss. Geran hatte erst leider später etwas gemerkt. Und zwar leider erst dann, als Arthas Menethil selber meinen Leichnahm sah. „Das Herz rausgerissen? Schade, sie wäre noch für einiges nützlich gewesen.“, hörte ich ihn immer.

Geran war sofort hingerannt und wollte Arthas Leid zu tun, doch auch dann wird es schwarz. Ein Untoter meinte, dass Arthas das Herz Geran’s in meinen Körper pflanzte und zum Schlagen brachte durch unheilige Magie. Er belebte mich wieder, als Todesritter.

Es war wie neugeboren, ich fühlte mich stark und frisch. Mein kalter Blick war damals sofort auf die Monstrositäten um mich herum gefallen. Doch ich erinnere mich auch noch an Arthas Satz damals: „Du bist mein Eigen, denn du bist der erste Todesritter.“
 

Der Regen wurde stärker und wieder glitt mein Blick zu dem Wasser. Mit einer Hand strich ich durch und genoß die Kälte. Dann richtete ich mich auf, sah wieder in den Himmel und schauderte. Am liebsten wäre ich doch eigentlich nur tot.
 

Nach diesem Satz hatte ich dann angefangen mich gegen meine eigenen alten Verbündeten zu richten. Doch die meiste Zeit war ich nur neben Arthas hergelaufen, ich war sein Schoßhündchen gewesen, bis er Sylvanas erreichte. Er hatte sie kaltherzig ermordet, vor meinen eigenen Augen.

Ich weiß noch wie ich damals gelächelt hatte, ich hatte das Leid von Sylvanas genossen. Ich sah zu wie Arthas Sylvanas in eine Banshee verwandelte, mir gefiel das Leid was ihr angetan wurde. Sie hatte jedoch mich auch wieder erkannt.

Als Arthas einmal nicht aufgepasst hatte, hatte sie mit mir reden wollen. „Jurani? Jurani was ist nur mit dir passiert?“, hatte sie mich gefragt doch so richtig konnte ich ihr nicht antworten. Ich wusste nicht mit wem sie damals reden wollte. „Welche Jurani?“, hatte ich sie gefragt. Als ich diese Frage gesprochen hatte, habe ich zum ersten Mal gesehen das der gequälte Blick einer Banshee noch gequälter sein konnte.

Sie hatte einen Namen gesagt der mir nicht bekannt war und somit war ich verwirrt. Ich brauchte einen Namen, das wusste ich. Als hätte Arthas meine Gedanken damals gelesen, hatte er mir sofort einen Vorschlag gemacht: „Wie wäre es mit ‚Kuro‘?“ Natürlich fand ich diese Idee gut, er war mein Herr.

Ich nickte und nahm ab dem Moment den Namen ‚Kuro‘ als meinen eigenen an. Da Arthas sich jedoch ab dem Moment mehr mit Sylvanas beschäftigte, lief ich mehr in die Reihen der Monstrositäten und tötete mehr Hochelfen. Ich genoß es ihr warmes Blut an meiner Klinge zu haben. Mit der Zunge glitt ich einmal über die Blutflecken und genoß es, als es warm meine Kehle hinunterglitt.

Freiheit?

Alles danach war langweilig, ich hatte mich ehrlich gelangweilt während wir zum Sonnenbrunnen schritten. Es war ein Spektakel zu sehen wie Arthas Kel’Thuzad wiederbelebte. Ich genoß die kurze Zeit danach, doch als wir Dalaran besetzt hatten und uns in Lordaeron niedergesetzt hatten, hatte ich mich seltsam gefühlt. Ich wurde schwächer und hörte nicht mehr Arthas‘ Befehle in meinem Kopf.

Sylvanas jedoch hatte angefangen mir einige Dinge einzureden, sie hatte auch ihren alten hochelfischen Körper wieder. Sie hatte angefangen mir einzureden, wie schwach Arthas in wirklichkeit war. Ich hatte irgendwann angefangen ihr zu glauben.

Als Sylvanas das erste Mal mit mir in der alten königlichen Stadt herumgelaufen war, hatte ich mich toll gefühlt. Alles war so alt und moderig, das richtige für mich war es gewesen. Doch dann kamen wir an eine Stelle wo ein Spiegel war. Sie zeigte mir mein jetziges Ich. Und ich schrie. Ich schrie wie nie zuvor.

„Das- das bin nicht ich!“, hatte ich verzweifelt geschrien. Diese zombiehafte Haut und die kalten blauen Augen. Das wirkte nicht normal gemischt mit dem braunen Zopf. Mit einem Finger strich ich über meine Wange und wollte heulen. Einfach nur anfangen zu heulen, das konnte doch nicht ich sein?!

Das war auch der erste Tag gewesen, an dem ich mich schwächer gefühlt hatte. Sylvanas hatte angefangen mir einzureden wie leicht und frei ich ohne Arthas wäre. Ich hatte ihr erst keinen Glauben geschenkt, doch nach einiger Zeit, als ich immer schwächer wurde, fing ich an ihr zu glauben.

Ich half ihr als sie versuchte ihn zu ermorden, ich war unter den Banshees die ihn in den Wald begleiteten. Ich hatte Arthas verraten. Eiskalt hatte ich meinen Erschaffer, meinen Meister verraten. Nur dafür das Sylvanas über mich bestimmen durfte. Doch als Arthas weg war und Sylvanas Lordaeron besetzte, wurde mir bewusst wie alleine ich war. Ich versteckte mich natürlich mit ihr in den Katakomben der Stadt unter der Hauptstadt, doch ich hatte Angst.

Was war wenn Arthas zurück kommen würde? Er würde mich töten und ich hatte es verdient… Ich hatte ihn schließlich verraten! Ich kam erst Wochen später darüber hinweg. Ich hatte mich langsam mit Sylvanas angefreundet und hatte über meine Vergangenheit erfahren. Sie hatte mir einiges erzählt, doch das meiste, kam mit den Alpträumen zurück.

Nachdem Sylvanas mir erzählt hatte das Geran’s Herz in mir wohnte, begannen die Alpträume. Ich träumte von meinem und Geran’s Tod, träumte von den Ereignissen davor und träumte davon wie Geran seine Familie verlor. Ich sah alles wieder, alles was ich als Hochelfe schon erlebt hatte. Ich wurde jede Nacht lang gequält und es hatte immer noch nicht aufgehört.

Nachdem die Untoten sich langsam heimisch in Unterstadt fühlten und sich eingerichtet hatten, ging ich sofort zu einem Barbier. Ich änderte meine Haarfarbe und trug sie nie wieder als Zopf, doch es half nichts, ich hatte immer noch Alpträume. Nun sind sie nicht mehr ganz so schlimm, da ich sie nun seit 5 Jahren schon erlebe, doch hier und da sehe ich immer noch Stellen meines alten Lebens, welche ich dachte zu vergessen.

Irgendwann jedoch wurde es mir öde in Unterstadt und ich war Richtung Dunkles Portal gegangen. Als ich als Paladin das letzte Mal da gewesen war, hatte ein blauer Nebel das Portal umgeben, nun war er grün. Ich ging zu dem einzigem Orc und hörte die Neuigkeit: Das Portal war wieder offen!

Ich ging hindurch und musste mich im ersten Moment an die strahlende rote Umgebung gewöhnen. Als ich dann wieder die Augen öffnete sah ich viele Dämonen und Hordler und Allianzler, wie sie gemeinsam gegen die Dämonen kämpften.

Ich fühlte etwas Warmes an meiner Wange und sah dann mein Ross Yoru. Doch der arme war damals auch gestorben und so sah ich nun ein Schlachtross des Todes vor mir. Ich streichelte ihn und sprang dann auf seinen Rücken.

Wir ritten hinunter und trafen dort an mehr Hordler. Ich bewältigte viele Aufgaben in der Scherbenwelt, ich entwickelte mich weiter und fing an mich nicht die ganze Zeit zu hassen.

Ich lernte einen Ghul zu beschwören der an meiner Seite kämpfte, ich lernte mehr Kampffähigkeiten und ich lernte mehr Bewohner und Mitglieder der Horde kennen. Am liebsten hatte ich die Mag’Har gehabt.

Ich hatte darum gekämpft dass sie anfingen mich zu respektieren. Ich hätte gerne auf einen der Talbuks geritten, doch die Tiere hatten immer Angst vor mir gehabt und so hatte ich das Gefühl innerlich zerrissen zu werden.

Dadurch das die Mag’Har angefangen hatten mich zu respektieren, hatte ich vergessen wer und was ich genau war. Und dann kam so ein Talbuk der mich fürchtete, da wurde es mir wieder ins Gesicht gerammt…

Wenig später hatte ich mir auch einen untoten Greifen angeschafft. Er war ein knuffiges Tierchen, er bestand nur aus Knochen, aber dennoch mochte ich ihn. Er wurde von den anderen Greifen und Windreitern gehasst, daher hatte ich wohl das Gefühl mich gleich zu fühlen.

Und dann kam die Zeit als ich Nordend betrat. Ich hatte damals in der Boreanischen Tundra direkt angefangen, ich traf sehr viele Mitglieder der Geißel und je mehr Aufgaben ich bekam, die Geißel auszurotten, je lieber hatte ich diese Aufgaben.

Auch hier in Nordend arbeitete ich mich weit voran. Von der Boreanischen Tunda ging es zur Drachenöde, in die Grizzlyhügel, ins Sholozarbecken und dann war ich endlich wieder in seiner Nähe: Eiskrone.

Ich hatte mir damals den Arsch aufgerissen um soviele Aufgaben wie möglich zu machen, ich arbeitete mich schnell voran und löschte einen nach dem anderen der Geißel aus. Doch wie damals hatte mich damals das Gefühl verfolgt das es ein endloser Kampf sein würde.

Bis ich es gefunden hatte. Es war Arthas‘ kaltes Herz gewesen und ich durfte mir von einem kleinem Jungen nochmal alle seine Gräuel ansehen. Ich war erstaunt das Arthas anscheinend all dies geschafft hatte und somit hatte ich wieder ein wenig Angst und Respekt vor meinem Erschaffer, vor meinem Vater bekommen.

Ich hatte all die Aufgaben gemacht die der kleine tote Junge mir aufgegeben hatte, hatte alles gemeistert und hatte mehr Angst vor der Stärke von Arthas bekommen. Ich hatte angefangen ihn wieder zu fürchten, aber dadurch dass der Kampf gegen die Geißel so stark ausgeprägt war, hatte ich wohl anfangs nicht mitgekriegt wie ich es doch geschafft hatte dabei mir Freunde zu machen.

Es waren Freunde die ich nie erwartet hatte. Es waren vielleicht verschiedene Rassen und jeder hatte so seine eigene Besonderheit, aber doch hatte ich mir Freunde geholt, was mir langsam Angst gemacht hatte.

Da war Yukia gewesen, eine Blutelfen Priesterin, die mir erzählt hatte das sich die restlichen Hochelfen damals dann Blutelfen genannt hatten. Dann waren da auch noch Jaljin, Scree, Aséra, Jadeschwinge, Shæ, Matsu, Frozenwolf, Rogasch, Senila und viele mehr.

Ich hatte mir so viele Freunde angeschafft, und hatte es nie gemerkt. Ich hatte sie alle zufällig getroffen und mich eher zufällig mit denen befreundet. Vielleicht aber war es auch nur mein Gefühl gewesen und sie sahen mich einfach nur als Verbündete, doch ich wusste es nicht.

Und dann … dann hatte ich angefangen Allianzler zu töten. Die Horde ehrte mich dafür und somit holte ich mir bessere Ausrüstung. Ich hatte auch angefangen nicht mehr in Dalaran gelangweilt rumzulaufen, sondern hatte wirklich angefangen mich mehr in den alten Städten zu beschäftigen.

Epilog

Ich schloss kurz meine Augen, genoss den Regen wieder… doch irgendwie hatte ich das Gefühl jemand beobachtete mich. Ich sah nicht über meine Schulter und guckte ob da jemand war den ich kannte, ich öffnete nicht mal die Augen. Ich saß einfach nur da und ließ den Regen auf meine Rüstung prasseln.

Ich hörte Schritte die mir näher kamen, hörte das Wasser den Lebenden weichen. „Kuro? Alles in Ordnung?“, fragte mich die Person. Im Normalfall hätte ich mich umgedreht, hätte falsch gelächelt und mit einer Lüge geantwortet, doch dieses Mal tat ich gar nichts. Ich saß nur stumm da und ließ den Regen auf meine Rüstung prasseln.

Wieder Schritte, dieses Mal waren es mehr als nur ein Paar Füße. Ein wenig verwirrt öffnete ich meine Augen, sah über meine Schulter … und sah niemanden. Für einen Moment fragte ich mich ob ich mir das alles eingebildet hatte, doch als meine andere Schulter berührt wurde, sah ich Dinge die ich nicht gedacht hatte jemals zu sehen: Geister.

Ich sah sie alle, meine Mutter Yune, meinen Vater Kivoe, meine Schwester Seily … und dann entdeckte ich die kleine glückliche Familie im Hintergrund. Geschockt stellte ich fest es waren Jurani und Geran und … hatte Jurani da ein kleines Kind in den Händen? Fassungslos saß ich da, sah mir die Illusionen genau an, holte nochmal tief Luft bevor ich die Augen schloß.

Ich öffnete sie Sekunden später wieder und merkte dass die Geister weg waren, verstohlen grinste ich und sah wieder zum Wasserfall. Ich schloss wieder die Augen, hörte dem Regen zu wie er auf meine Rüstung prasselte und hörte wieder verstohlene Schritte im Wasser.

Langsam bekam mich das Gefühl verfolgt zu werden, doch ich öffnete die Augen nicht. Stattdessen spürte ich, wie ich umarmt wurde und somit grinste ich selig. Ich öffnete meine Augen und sah meine ganze Gilde vor mir.

„Fühlst dich wohl mal wieder verfolgt, was?“, fragte Frozenwolf, ein Magier. „Wird man nicht immer von der Vergangenheit verfolgt?“, antwortete ich und grinste wieder. Einige rollten mit den Augen und ich fing an zu lachen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Asera_Sirva
2010-09-26T20:05:36+00:00 26.09.2010 22:05
Ich find ihn toll ^^
mehr hab ich dieses Mal nichts zu "meckern" XD
^.^
Von:  Asera_Sirva
2010-08-23T15:28:40+00:00 23.08.2010 17:28
mal wieder ein super kapitel ^^
hab nur 2 punkte/sätze auszusetzen XD

1. "Doch wie damals hatte mich damals das Gefühl verfolgt das es ein endloser Kampf sein würde."

meine version wäre:
"Doch wie damals hatte mich das Gefühl verfolgt das es ein endloser Kampf sein wird."


2.
"Ich war erstaunt das Arthas anscheinend all dies geschafft hatte und somit hatte ich wieder ein wenig Angst und Respekt vor meinem Erschaffer, vor meinem Vater bekommen."


meine version ^^:
"Ich war erstaunt das Arthas anscheinend all dies geschafft hatte und somit auch ich wieder ein wenig Angst und Respekt vor meinem Erschaffer, vor meinem Vater bekam."


anosnten tolles kapitel und ich find es süß das Aséra auch vorkommt ;3
so wie die anderen ^^
Von:  Asera_Sirva
2010-08-19T23:30:56+00:00 20.08.2010 01:30
ich find das kapitel gut! ^^
nur hätte ich mehr von Jurani(Kuro) und Geran gelesen O_x
hier hab ich nichts zu bemängeln xD
Von:  Asera_Sirva
2010-08-19T22:35:52+00:00 20.08.2010 00:35
Ich finde das Kapitel gut ^^
nur bei 3 stellen habe ich etwas auszusetzen xD

1.
"Mit einem Schrecken wachte ich auf, mal wieder hatte ich einen Albtraum gehabt und mal wieder ging es um Prinz Arthas."

mich stört etwas die "mal wieder"-wiederholung ^^
meiner Version wäre so:
"Mit einem Schrecken wachte ich auf, mal wieder hatte ich einen Albtraum und erneut ging es dabei um Prinz Arthas"

2.
"Mit einem Pfiff hatte ich sofort mein Ross herbei gepfiffen, welches immer neben dem Gasthaus hauste, und hatte mich drauf geschwungen. "

hier stört mir das "gepiffen" und "hatte" ^^
auch wieder wegen der Wiederholung.
meine Version:
"Mit einem Pfiff rief ich mein Ross herbei, welches immer neben dem Gasthaus hauste, und hatte mich drauf geschwungen. "


3.
"„Es war bei dir immer so offentlich. Ich habe es nur zu spät erkannt. Und jetzt denke ich, wenn wir dieser Seuche entfliehen können, können wir ein neues Leben beginnen.“"

das "offentlich" ich weiß nicht ob das "öffentlich" heißen soll ^^

meine version:
"„Es war bei dir immer so offensichtlich. Ich habe es nur zu spät erkannt. Und jetzt denke ich, wenn wir dieser Seuche entflohen sind, können wir ein neues Leben beginnen.“
ich hab noch etwas verändert ^^

ich hoffe es passt dir so :)
ansonsten find ich heute alles okay :D
Von:  Asera_Sirva
2010-08-02T19:28:10+00:00 02.08.2010 21:28
ich mag den prolog obwohl er etwas kurz ist ^^

die stelle mit
> ..eigenen kalten, leuchtend eisblauen Augen,

kommt mir etwas komisch vor ^^
ich würd es eher in "eigenen kalt leuchtenden, eisblauen Augen," umwandeln ^^
ansonsten passt es recht gut :)


Zurück