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Yakusoku - Versprechen

Tatsurou x Miya ?, Tatsurou x Yukke ? <3
von

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Game - Spiel

Game - Spiel
 

.....saki hokoru kisetsu o yume ni negai mimi o sumasu

haru ni nari kizuato ga omoide ni kawaru hi made

kimi ga ita fuukei futari naranda kage kiete

irozuku machinami ga fuyu ga owaru koto tsugeta

nigatsu no nichiyoubi sayonara kimi yo

suki tooru aozora o miagete sukoshi waratta...
 

Als der Text endete, atmete Tatsurou tief ein. Während er sich die langen Haare, die ihm ins Gesicht hingen, nach hinten strich, sah er zu seinem Gitarristen und Bandleader, Miya.

Er erblickte ein Grinsen – und es schien wirklich zufrieden zu sein. Unwillkürlich bildete sich auch auf seinen Lippen ein verschmitztes Lächeln.

Das Konzert war ein voller Erfolg gewesen – zumindest für die Band, das Management und die Fans. Seine Stimme würde ihm wahrscheinlich ein wenig anders danken.
 

Mit einem letzten Winken verschwand der Sänger von der Bühne und bemerkte, dass auch ihr Bassist ihm folgte. Ein lautes Seufzen glitt über Tatsurou’s Lippen, als er den bandeigenen Raum im Backstage-Bereich betrat und sich auf den Bauch auf das helle Sofa warf.
 

Nun wollte er erstmal Ruhe, wenigstens einen Moment lang....

Als Tatsuro wieder wach wurde, war der Schweiß auf seiner Haut völlig getrocknet und seine Schminke mehr als verwischt. Müde setzte sich der Sänger auf und sah zur Uhr an der gegenüberliegenden Wand. Kurz nach halb elf. Wo war der Rest seiner Band?

Doch wohl nicht schon weg? Er hatte doch gerade mal 15 Minuten geschlafen.
 

Als er Miyas Tasche in einer Ecke des Zimmers entdeckte, nickte er zufrieden. Also konnte er wohl davon ausgehen, dass er nicht vergessen worden war. Wäre ja auch wohl noch schöner gewesen. Quälend langsam erhob er sich von dem weichen Sofa, dachte an sein eigenes Zuhause und ließ sich auf einen der Stühle vor dem Schminktisch fallen.
 

Während er sich so abschminkte, sah er langsam auf. Durch den Spiegel konnte er sehen, wie sich die Türe öffnete und sein Bandleader eintrat.
 

„Na? Endlich wieder wach? Sato hat sich schon längst verzogen.“, grinsend kam Miya auf ihren Vocal zu und betrachtete ihn eindringlich durch den Spiegel. Langsam legte er eine Hand auf die Schulter des eigentlich Größeren. „Du solltest dich auf den Konzerten vielleicht etwas weniger verausgaben, wenn du schon Minuten später wegpennst. Nicht, dass du uns noch irgendwann auf der Bühne einschläfst.“
 

„Mh...“ ein Grummeln verließ Tatsurous Lippen, bevor er sich langsam erhob. „Das weiß ich selbst.“ Er war fertig mit Abschminken und schlurfte nun langsam zurück, um sich endlich aus den Bandklamotten zu schälen. Dass er dabei genau gemustert wurde, bemerkte der Jüngere dabei nicht einmal..

Bouzenjishitsu - Betäubt

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So, nun melde ich mich das erste Mal und mit dem ersten Kapitel.

Ich hoffe, euch gefällt die Fanfiction.

Inspiriert dazu hat mich Tatsurou xD (wie sollte es auch anders sein?)

bzw. die Lieder "Yakusoku" und "Sorawasure"

nun denn <3

viel Spaß beim lesen :)

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Bouzenjishitsu - Betäubt
 

Ein lautloses Seufzen glitt über Yukke’s Lippen, als er sich neben seine beiden Bandkollegen auf eines der Sofas sinken ließ. Nachdem sie das Konzert beendet hatten, hatte Ro gefühlte Ewigkeiten gebraucht, bis er aus den Puschen gekommen war und sich soweit fertig gemacht hatte, dass sie gehen konnten.

Nun saßen sie hier zu viert auf einigen der bequemen Couchen in der Lobby ihres derzeitigen Hotels hier in Fukuoka und genossen ihren wohlverdienten Feierabend.
 

Schweigend, den Kopf auf die Hand gestützt, ließ Yukke seinen Blick schweifen. Er sah Satochi, der sich gerade zusammen mit Miya auf die gebrachten Flaschen Bier stürzte und dabei irgendwas erzählte und lachte – was seiner Meinung nach sowieso total dumm klang. Fast sofort schlich sich auch bei ihm ein Grinsen auf die Lippen.
 

Sein Blick glitt weiter und während er so ihren Vocal betrachtete, der da saß, mit seinem Glas in der Hand und in sein I-Pad vertieft, verschwand er selbst in seinen verworrenen Gedanken. Wann hatten die Gefühle eigentlich begonnen? Er konnte sich nicht mehr so genau daran erinnern, aber es war seltsam.

Dieses Kribbeln, das er immer hatte, wenn er den Langhaarigen ansah. Es zog bis in seine Fingerspitzen, machte sich dort einfach breit und wollte nicht mehr gehen.

Das war unfair – und ein Grund, warum er Tatsurou bei Konzerten nicht mehr so ansehen konnte, wie er es früher einmal getan hatte.

Da verfolgte er lieber seine eigenen Finger beim Bass-Spielen, schließlich konnte er sich so nicht verspielen, was auch gar nicht so unwahrscheinlich war.

Es machte ihn wahnsinnig, dass er den Sänger nicht mehr richtig betrachten konnte und nicht mehr so frei und unverfänglich mit ihm umgehen konnte, wie es einmal der Fall gewesen war, als sie noch nicht so erfolgreich gewesen waren.

Dieses Gefühl, die lodernde Eifersucht, die ihn packte, wenn er den Älteren ansah – und gleichzeitig die Ohnmacht die er verspürte, wenn-..
 

„-ke...Uke!“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und sah erschrocken auf. „Was?!“, sein Kopf wandte sich erst zu Miya, der ihn nur verschmitzt angrinste und dann zu Satochi, der ihn fragend anblickte. „Ich hab dich gerade was gefragt, du Träumer!“ dabei verdrehte er die Augen und lehnte sich zurück. Anscheinend wollte er sich nicht die Mühe machen, die Worte noch mal zu wiederholen. Na auch gut.
 

Yukke’s Blick wandte sich an Tatsurou und verlegen bemerkte er, dass auch dieser ihn fragend anblickte und von dem mit Touch-Pad betriebenen PC abließ.

Mit einem kurzen Blick stellte er fest, dass der andere wohl gerade bei Myspace einen Eintrag über das Konzert geschrieben hatte.
 

„Was ist?“, dunkel raunend erklang Tatsurou’s Stimme und er hielt das eigene Glas hoch, um mit dem Bassisten anzustoßen. „Hast du wohl gerade an mich gedacht? Na dann kann ich’s ja verstehen, wenn du nicht mehr reagierst.“ Dabei lachte Tatsurou übertrieben großkotzig und strich sich – völlig eingebildet – die Haare über die Schultern nach hinten.

„Pah! So toll bist du jetzt auch wieder nicht, du egozentrischer Gockelhahn!“ //...und genau an das hab ich gedacht...//, trotzig, mit einem Schmollmund auf den Lippen, hob auch der einzige Blonde der Runde sein Glas hoch, das noch unberührt vor ihm auf dem Tisch gestanden hatte und stieß mit ihnen an.

Der Abend endete wirklich feucht-fröhlich. Zumindest für Yukke. Mit knallroten Wangen und einer doch recht lockeren Zunge hatte er sich an ihren Bandleader geklammert und schlurfte, oder fiel wohl eher, neben diesem her. Ohne den anderen, wäre er sicher umgekippt.

„Weißt du...“ fing der Jüngere plötzlich an, stolperte dann jedoch über seine eigenen Füße, wurde von Miya aufgefangen und lachte ziemlich blöd dabei.

Als sie beide den Aufzug betreten hatten – er fragte sich gerade, wo Tatsurou und Satochi hingekommen waren – hatte er auch seine Lachparade endlich beenden können.
 

„Weißt du, M-miya-chan...“, begann er seinen Satz erneut und grinste freudig. „Weißt du...ich glaub...ich hab mich verliebt.“ Ein leises Kichern verließ die Lippen des Bassisten, während er von ihrem Gitarristen eher einen verwirrten Blick geschenkt bekam.
 

„Ach, hast du?“ zweifelnd runzelte der Schwarzhaarige die Stirn und sah auf Yukke rüber, während er sich vorsichtig mit ihm gegen die Wand des Fahrstuhls lehnte, der sich bereits in Bewegung gesetzt hatte. „Und wer ist die Glückliche?“ seine Neugierde hatte gesiegt – jetzt musste er doch nachhaken.
 

„Ahahaha!“, erneut begann Yukke zu lachen, während sich Miya fragte, was denn bitte so lustig gewesen war, an den Worten, die er gerade gesagt hatte und den Kopf schüttelte.

„N-nich ne Frau, Miya! 'n Kerl natürlich!“

Natürlich! Warum war er da nicht gleich drauf gekommen?! Ein Kerl, was auch sonst passte zu Yu-..moment! „Was?!“

Hatte er gerade wirklich 'ein Mann'...gesagt?
 

Das konnte der andere doch nicht ernst meinen. War sicher der Alkohol und morgen würde Yukke aufwachen und sich an rein gar nichts mehr erinnern. War doch in jedem noch so tollen Schinken, den er gelesen hatte, so. Erst dumm rum reden, sich dann am nächsten Tag an nichts mehr erinnern, Kopfschmerzen haben und dann alles erfahren und peinlich berührt den ganzen Tag nicht mehr mit der Person reden, die das alles mitbekommen hatte.

„Ach komm! Verarsch mich nicht!“, nun begann aber auch Miya zu lachen, während er den Kleineren aus dem Aufzug führte und ihn in Richtung seines Zimmers schliff.
 

„Dooooocchh~...“, mit glasigen Augen und ziemlicher Fahne, würgte der andere ihn nur noch an, dann hatten sie das Zimmer erreicht und Miya wühlte – vorsorglich wie er eben war - den Zweitschlüssel aus seiner Hosentasche.

Diese Mischung aus dem Bier, Sake und dem Krabben-Chili aus ‚Gamrundee’, wo sie ihr essen bestellt hatten, war wirklich grauenhaft. Und irgendwie war er gerade einfach nur froh, dass er sich das Zimmer nicht mit Yukke teilen musste und sie alle ihre eigenen Zimmer hatten.

„Ja natürlich, Uke, jetzt schlaf erstmal.“ Nachdem er die Worte gesagt hatte, lag Yukke bereits auf dem Rücken – völlig angezogen - auf dem Bett und schlief den Schlaf der Gerechten.

Seufzend sah er ihren Jüngsten kurz an, dann machte er sich daran. Die Hose des anderen auszuziehen.
 

Er grummelte, als ihn die Sonne so hart ins Gesicht traf, dann wandte er sich ein wenig zur Seite, dreht sich um und wollte eigentlich weiter schlafen. Aber dass das nicht klappte, war er ja bereits gewohnt. Blinzelnd hob der Schwarzhaarige die Hand, und strich sich die wirren, langen Haarsträhnen aus dem Gesicht, die dort kreuz und quer hangen. Als er es geschafft hatte, sich einigermaßen zu ordnen, fiel Tatsurou’s Blick auf seine Uhr neben sich auf dem Nachttisch. Kurz nach 11 Uhr morgens. Wie lange hatte er denn bitte geschlafen?

Dabei war er doch noch nicht mal sooo~ voll gewesen, zumindest für seine Verhältnisse. Während er sich aufsetzte, begann er frech zu grinsen. Er musste an Yukke denken, der ein Glas von dem kühlen Getränk nach dem anderen hinter die Binde gekippt und war dann auf Reiswein umgestiegen. Und das hatte dann den totalen Abschuss gebracht. Kurz lauschte Yukke, doch außer dem leisen Verkehrt hörte er nichts. Schade, ein wenig von Uke’s Kotztirade wäre sicher lustig gewesen. Seufzend machte er sich auf den Weg ins Badezimmer, duschte sich ausgiebig, föhnte seine Haare und ging dann los, um den Rest seiner Band vielleicht einzusammeln und zusammen zu frühstücken – naja, zumindest zwei von ihnen.
 

Knapp zehn Minuten später saßen sie tatsächlich zu viert an einem der Tische des hoteleigenen Restaurants. Drei von ihnen hatten riesige Teller mit Frühstück vor sich und einer jaulte und quengelte und hing förmlich mit dem Gesicht im Wasserglas.

„Tja, jetzt hör aber mal auf zu heulen!“, ihr Leader war gerade wohl voll in seinen Modus vertieft. „Wer so viel trinken kann, der kann auch früh aufstehen!“

„Ich war früh wach...“ nuschelte der Jüngste leise und sah sein Glas weiterhin an, als ob es ihn so gut verstehen würde und ihm mit ein paar der Ringe im Wasser als Bestätigung antworten würde.

„Wie bitte?“, Miya beugte sich ein Stück hinüber und hielt dem anderen sein Ohr hin. „Ich hab dich nicht verstanden~.“

Ein Grinsen schob sich auf Tatsurou’s Gesicht, als er sah wie kleinlaut Yukke ein „gar nichts.“ nuschelte.

„Was säufst du auch wie ein Loch? Selbst schuld!“ er konnte es einfach nicht lassen, die Worte rutschten ja nur so von alleine raus. Obwohl ihm Yukke ja auch immer genug Angriffsfläche bot.

//Dann weiß ich ja, was du von mir hälst...war doch deine Schuld...// ein kleiner, blonder Mann, murrte leise auf. Sich aufzuregen schaffte er einfach nicht.
 

Als sie gute zwei Stunden später auf dem großen Platz in der Innenstadt standen, murrte Yukke unterdrückt. Die Sonne tat seinem Kopf und dessen Schmerzen absolut nicht gut. Und dann sollte er sich auch noch durch die Menschenmassen kämpfen, oder wie stellten die anderen sich das bitte vor? Die hatten aber auch überhaupt kein Mitleid mit ihm. Arschlöcher.

Jetzt erstmal schmollen, vielleicht half das ja und er durfte wieder zurück ins Hotel?

Doch anscheinend...sollte das nicht so sein. Als die anderen sich in Bewegung setzten, seufzt er leise auf. Brachte doch gar nichts, sich aufzuregen, stattdessen versank er erneut in den Untiefen seiner Gedanken.

Noch einmal rekonstruierte er den gestrigen Abend. Er wusste, er hatte angestoßen, er hatte mit ihnen getrunken um sich ein wenig von seinen wirren Gedankengängen zu lösen, aber irgendwie hatte er das erst geschafft, als der Sake sein Gehirn erreicht und völlig vernebelt hatte.

Wie viele Gläser er danach noch geschafft hatte, in sich zu kippen, wusste er auch nicht mehr genau. Und dann waren die anderen plötzlich weggewesen. Na ja, Miya war noch da und hatte ihm dann schließlich nach oben geholfen.

In Gedanken wippte er den Kopf ein wenig hin und her, seufzte dann auf und legt den Kopf zur Seite. Schließlich hatte er dann-...seine Augen weiteten sich.

//Das hab ich ihm nicht wirklich gesagt?! Nein, nein hab ich sicher nicht!// der Bassist schüttelte hastig den Kopf, während er gedankenverloren auf seine Füße unter sich starrte.

Nein...hatte er nicht. Oder...etwa doch? Er war sich da gar nicht mehr so sicher.

Ob er seinem Leader wirklich erzählt hatte, dass er was von nem Kerl wollte?

Oder womöglich...noch erzählt, dass er was von Tatsurou wollte?! Sicher nicht!

Bestimmt nicht!

Niemals!
 

Yukke schreckte erst aus seinen eigenen Gedanken hoch, als er alleine war. Also, da waren schon noch Menschen da, allesamt mit schwarzen Haaren - wie seine Bandmitglieder – nur eben diese waren nicht mehr da.

„Ro?“, er blickte sich hastig um, lief dann ein Stück weiter, sah ab und zu in ein Schaufenster.

„Ya?“, noch einmal drehte er sich im Kreis, setzte dann einen verzweifelten Blick auf und lief erneut zurück zu der Stelle, wo er die drei anderen Musiker verloren hatte. Oder glaubte, verloren zu haben.

„Sato?“, kam es leise über seine Lippen, dann stöhnte er laut auf und blieb einfach auf der Stelle stehen. Alleine fand er sicher nicht zu diesem doofen Hotel zurück. Zumal er nicht mal wusste, in welcher Straße es war oder wie es hieß. Klasse auch! Das konnte auch nur ihm passieren!

Er grummelte leise über seine eigene Dummheit, bevor er laut aufstampfte.
 

„Ihr verda-...“, der Blonde konnte den Satz nicht mal beenden, als sich jemand von hinten an ihn presste und ihm etwas auf und Nase drückte.

Das war’s doch jetzt nicht gewesen, oder? Opfer eines Schwerverbrechers. War doch wohl ein schlechter Scherz jetzt.
 

//Tatsurou...//

...und dann waren seine Augen zugefallen und es wurde schwarz...

Yasashii Kioku - sanfte Erinnerungen

Sou then, Kapitel 2 am Start :D

viel Spaß beim lesen

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Yasashii Kioku - Sanfte Erinnerungen
 

Seufzend sah sich Tatsurou um. Sein Blick schnellte von einer Ecke in die Nächste und dann wieder zurück in die vorherige Position.

Wo waren die denn, verdammt noch mal?

Langsam ging Tatsurou ein paar Schritte weiter, sah sich noch einmal auf dem kühlen Platz um. Satochi stand neben ihm, sah unter jedem Stein, jeder Bank und in jedem Geschäft nach den beiden.

von seinen Bandmitgliedern allerdings fehlte jede Spur.

Das konnte doch nicht wahr sein!

„Yusuke?! Masaaki?!“, schrie er so kräftiger eben konnte – und ja, das war laut – doch es änderte nichts. Die anderen beiden schienen wie vom Erdboden verschluckte.

Als er sich das nächste Mal drehte, stieß er mit Satochi zusammen, der wieder zu ihm zurück gegangen war.

„Und?“ fragte er leise und hoffnungsvoll.

„Nichts, gar nichts. Und sie gehen auch nicht an ihre Handys ran. Yukke’s ist ausgeschalten und Miya...keine Ahnung. Es klingelt zwar aber sie gehen nicht dran...“

Ein lautes Seufzen verließ Satochi’s Lippen, dann stemmte er die Hände in die Seiten.

Das war doch alles Mist. Aber vielleicht bildeten sie sich auch einfach nur etwas ein?

Konnte ja gut sein.

Und der Gitarrist und der Bassist verarschten sie einfach nur und sie standen irgendwo und lachten sich den Arsch ab.

„Lass uns ins Hotel, Tatsurou...“, murmelte der Ältere leise und setzte sich bereits in Bewegung.

Tatsurou folgte ihm langsam...
 

Doch auch im Hotel warteten sie vergebens. Weder Yukke, noch Miya war irgendwo aufgetaucht und es gab kein einziges Lebenszeichen von ihnen.

Der Sänger seufzte auf. Kurz, nachdem sie Yukke verloren – oder eher abgehängt – hatten, hatten sie auch Miya nicht mehr gesehen.

Hoffentlich war ihnen wirklich nichts passiert.

Sein Puls beschleunigte sich ein wenig, als er daran dachte, dass sie morgen und übermorgen wieder Konzerte vor sich hatte.

Und auftreten ohne die beiden Musiker ging ja wohl schlecht.

Das Selbe musste wohl auch Sato denken, denn er hörte es förmlich neben sich grummeln.
 

Kurz bildete sich ein schiefes Lächeln auf Ro’s Lippen, dann fiel er zurück, in die weichen Kissen seines Bettes, auf dem sie saßen und starrte an die Decke über sich.

Gerade, als er die Augen geschlossen hatte, hörte er den bekannten Klingelton seines Handys und schreckte nach oben. „Was?!“

Als er sich vom Bett kämpfte, stolperte er fast über seine eigenen, langen Beine und sah sich hastig um. Wo war das Teil, wenn man es mal brauchte?!

Er griff seine Tasche, kippte sie dann einfach kopfüber auf dem Bett aus, strich einen Berg an Kondomen, Geldbeutel, MP4-Player, Kaugummis und benutzte Taschentücher zur Seite und fischte sein Handy heraus.

„Miya..“ er sah auf den Namen, der auf seinem Display aufleuchtete, seufzte dann erleichtert und schloss die Augen.

„Geh endlich ran, Alter!“, als Satochi ihn mit so nervöser Stimme ermahnte, schreckte der Sänger wieder auf, drückte die grüne Taste und den Lautsprecher, damit sich der Drummer nicht gleich beschweren würde.

„...Ja? Miya, wo bist du?!“, fragte er – nun doch ein wenig aufgebracht – nach.
 

Eine kurze Zeit herrschte Stille, dann folgte ein: „Wenn Sie die beiden wieder zurück haben wollen, dann solltest Sie besser tun, was ich Ihnen sage...“
 

Es war krächzend und leise und es jagte Tatsurou einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Was war das denn bitte? Klang ja mal gar nicht nach Miya.

Sein Blick fiel zu Satochi, der ihn mit geweiteten Augen ansah.

Nun zögerte Tatsurou auch nicht mehr lange. Dafür waren ihm die beiden einfach viel zu wichtig, eindeutig!
 

Kurz dachte er an Yukke, dachte an sein breites Grinsen, als er das Paket geöffnet hatte, in dem sein neues Spielgerät – der I-Pad – fein säuberlich verstaut war und wie er sich wie ein Schneekönig, ein kleiner Dackel der seine Wurst bekommt und ein Kind, das gleichzeitig Weihnachten und Geburtstag hat, gefreut hatte.

Er schluckte schwer. Natürlich wollte er ihn wieder, keine Frage!
 

Seine Gedanken wanderten zu Miya, der ihn stolz angegrinst hatte, als das Konzert vorbei war. Der ihm auf die Schulter klopfte, wenn er meinte, dass er etwas gut machte und der ihn so oft freundschaftlich in den Arm genommen hatte, wenn er es am meisten brauchte.

Er atmete tief ein. Natürlich wollte er ihn zurück holen, ohne Widerrede!
 

„Was sollen wir tun?“, die Worte glitten wie von alleine über seine Lippen, bevor Tatsurou sich auf die Unterlippe biss und den Blick starr auf seine Beine gerichtet hatte, als ob die ihm eine Antwort geben würden. Er wusste, dass Satochi genauso dachte wie er.
 

„Wenn ich anrufe, werden Sie ohne zu zögern abnehmen. Sie werden meine Anweisungen befolgen und tun, was ich ihnen auftrage, egal, wie viel es sie kosten wird.“

Tatsurou lauschte der verzerrten Stimme am Telefon, nickte dann leicht zum Zeichen, dass er verstanden hatte, ehe ihm auffiel, dass der am anderen Ende das ja gar nicht sehen konnte.

„Okay...“ antwortete er deswegen leise.
 

“Gut.“, die Stimme oder eher der Typ – er nahm an, dass es ein Mann war – schien mit der Antwort zufrieden zu sein.

“Als erstes. Die Polizei wird davon nichts erfahren. Als Zweites. Die Aufgaben werden sie alleine erledigen, ich will keine weiteren Beteiligten dabei haben.“

Irritiert sah Tatsurou zu seinem Handy. Ja gut, Polizei war verständlich, war ja in jedem noch so dummen Film so, dass da keine Polizei mit ins Spiel gebracht werden sollte.

Doch als er das andere verlangte, seufzte er kurz, bevor er Satochi entschuldigend ansah und den Lautsprecher wieder verstummen ließ. Er hielt sich das Handy ans Ohr.

„Ja, in Ordnung. Es wird sonst niemand etwas davon erfahren.“, antwortete Ro wahrheitsgetreu und atmete tief durch. Warum musste es überhaupt soweit kommen?! Konnten die Beiden sich etwa noch nicht mal wehren?

Zumindest Miya hätte sich doch wohl wehren können. Und die waren doch keine kleinen Kinder, auf die man so aufpassen musste.
 

“Sehr gut...und nun. Steh auf und stell dich ans Fenster.“ Tatsurou erhob sich, verfolgt von Sato’s fragendem Blick und ging langsam zum großen Panorama-Fenster rüber, vor das er sich stellte und die Augen hin und her schweifen ließ.

“Da bist du ja.“ Shit, der Typ konnte ihn anscheinend echt sehen. Tatsurou zögerte, während er vorsichtig die umliegenden, hohen Gebäude musterte. Aber nirgends auch nur eine Spur, die ihn weiter brachte.
 

“Geh auf den Balkon nach draußen.“ Wann hatte der Kerl eigentlich angefangen, ihn zu duzen?

Erneut tat der Langhaarige, was ihm aufgetragen wurde, öffnete die verglaste Türe und trat nach draußen.

“und jetzt...“ der Rest wurde von leisem Gemurmel verschluckt, doch als Tatsurou verstand, lief er knallrot an.
 

.....
 

Yukke stöhnte leise, als er bemerkte, wie er aus der Dunkelheit zurück in die Realität kam. Ein leises Stöhnen verließ seine Lippen, dann hob er langsam den Kopf.

„Ah...du bist wach?“, er hörte eine Stimme und vermutete die Person irgendwo nahe vor sich.

Sie lachte leise, als Yukke das Gesicht verzog.

„Stell dich nicht so an. Hast doch wohl ‚nen schönes Schläfchen gemacht, oder etwa nicht?“

Yukke grummelte, dann drehte er den Kopf erneut und versuchte die Augenbinde, die sich um seinen Kopf befand, von sich zu lösen.

„Was soll der Scheiß hier?! Mach mich los, verdammt!“, keuchend wandte sich der Blonde auf dem Sessel, auf den er gebunden worden war.
 

„Sorry, Kleiner, tut mir leid. Nimm dir lieber ein Beispiel an deinem Freund hier, der ist schön brav und pennt noch ne Runde.“ Als Yukke hörte, was der Typ sagte, runzelte er die Stirn. Freund? Was denn bitte für ein Freund?

„Wer...?“

Er konnte die Frage nicht mal zu Ende stellen, als er erneut Geräusche neben sich hörte und plötzlich der Atem neben seinem Ohr war. Es klang ekelhaft, wie er ihm ins Ohr schnaufte. Richtig widerwärtig. „Der Kleine, mit dem Bart. Er spielt doch die Gitarre in...eurer Band, nicht wahr?“

Fast sofort stockte Yukke in seinen Bewegungen.

Das durfte nicht wahr sein. Nein! Miya!

„Du Schwein!“, rief er laut und polterte dann sofort wieder los. „Lass ihn gehen verdammt, er hat dir nichts getan! Und was ist mit den anderen?“ der Atem des Bassisten ging etwas hektischer, als er versuchte, seine Hände von den Fesseln zu befreien.
 

„Oh. Du meinst den Penner mit den langen Haaren. Ich denke, er wird ein nettes Spielzeug für mich sein, solange ihr hier bei mir seid. Und außerdem ein leichtes Opfer, wenn er gleich ohne zu zögern tut, was man ihm sagt.“

//Tatsurou..// Yukke zog scharf die Luft ein. Der hatte doch nicht wirklich vor, Tatsurou zu erpressen?! „Lass ihn in Ruhe!“

Sofort zeterte der Jüngere wieder los und versuchte, auf dem Sessel nach unten zu rutschen.

„Er hat dir doch überhaupt nichts getan.“

Und warum ging Tatsurou auf so nen Scheiß überhaupt ein?!

Das war dumm und unüberlegt. Aber typisch Ro. Hauptsache mit dem Kopf durch die Wand wollen.

„Ah..“, als Yukke spürte, wie ihn etwas Festes im Magen traf – er vermutete mal, dass es eine Faust oder ein stumpfer Gegenstand gewesen war – stöhnte er schmerzhaft auf. Sein Kopf kippte leicht nach vorne.
 

„Halt endlich die Fresse, Schwuchtel. Du nervst.“, der Kerl schien wirklich genervt zu sein.

Ein Schnauben löste sich von Yukkes Lippen. Konnte ihm doch egal sein, was der Typ dachte oder wollte. Hätte er ihn nicht hierher entführt, dann würde er jetzt auch nicht an der Backe kleben haben. Jetzt musste er sich halt damit abfinden.

„Miya?!“, der Blonde begann nach dem anderen zu schreien. Ob er auch gefesselt worden war? Hoffentlich nicht. Hoffentlich ging es dem Gitarristen gut.

„Miya? Wach auf, bitte!“

Verzweifelt rief er nach ihrem Bandleader.
 

....

Tatsurou starrte einen Moment nach unten. Er blickte auf die ganzen Japaner, die wie kleine Ameisen aussahen, bevor er den Blick wieder hob und schließlich tat, was von ihm verlangt war.

Na, dann hoffte er mal, dass Satochi jetzt wegsah. Allerdings bezweifelte er es, da er die Blicke im Rücken spüren konnte.

Langsam schloss der Sänger die Augen, dann griff er nach dem Bund seiner Hose und öffnete Knopf und Reisverschluss...

Tsubasa - Flügel

Tsubasa - Flügel
 

Seufzend starrte Tatsurou nach unten. Er stand nur noch in Shorts und seinem Shirt da. Er spürte förmlich, wie Sato sich hinter ihm einen abgrinste. Das durfte echt nicht wahr sein.

Noch einmal atmete Tatsurou tief ein.
 

„Mach endlich...“, raunte es leise aus dem Telefon, das Tatsurou zwischen Ohr und Schulter geklemmt hatte. Vorsichtig nahm er es von der Schulter weg, legte es auf den Tisch neben sich und stellte es auf ‚Lautsprecher’.

Und dann holte er aus und...
 

...
 

Yukke murrte laut, das alles war so nervig. Er wollte nach hause und außerdem hatte er noch immer Kopfschmerzen. Und Hunger hatte er auch. Boah, wenn er wegen dem Trottel hier verrecken würde. Er würde ihn als Geist heimsuchen und solange verfluchen bis der nicht mehr wusste, wo oben und un-....

Der Bassist stoppte seine Gedankengänge als ihn etwas an den Lippen berührte.

Aus Reflex öffnete er vorsichtig den Mund und bekam auch sofort ein Stück Reis reingeschoben. „mh..“, ein paar mal kaute er auf dem Reis rum, befand ihn dann für in Ordnung und schluckte ihn hinunter. Na...hoffentlich war der mal nicht vergiftet.

Nachdem er noch ein wenig von dem Reis – der mit Pflaumen und Zucker gesüßt worden war, wie er festgestellt hatte – gegessen hatte, seufzte er leise auf. Also verrecken lassen wollte er ihn schon mal nicht.

Und nen Vergewaltigungsopfer war ja wohl auch was anderes, als nur angebunden zu sein.

Unwillkürlich wanderten seine Gedanken zu Tatsurou. Hoffentlich ging es dem anderen gut.

Er vermisste ihn irgendwie. Ziemlich sogar.

Von Miya hatte er noch keinen Ton gehört und ansonsten war es auch recht ruhig. Einmal hatte er Schritte und eine schwere Eisentüre gehört und überlegt, ob sie Miya weggeschafft hatten. Denkbar war es jedenfalls.

Zögerlich begann der Blonde auf seiner Unterlippe herum zu kauen.
 

....
 

„I-ich...Ich bin gerade entjungfert worden und hatte Sex mit einem Mann!“, mit hochrotem Kopf und zugekniffenen Augen hatte sich Tatsurou über die Brüstung des Balkons gelehnt und schrie nur so nach unten. Dass er dafür ziemlich dumme und verwirrte Blicke erntete, hatte er sich ja vorstellen können. Einer der Typen da unten tippte sich sogar an den Kopf, während der Nächste laut zu fluchen begann und ihm sogar mit der Faust drohte.

Hatte er gerade versucht, etwas nach ihm zu werfen?! Ach herrje...

Er wiederholte die Worte noch zweimal, dann lehnte sich der großgewachsene Mann hastig zurück und schnappte sich das Handy.

„Ich hab’s gemacht!“, fauchte er leise ins Telefon und drückte es zurück an sein Ohr.
 

“Sehr schön!“ die Stimme da an seinem Hand schien sich köstlich auf seine Kosten zu amüsieren, denn er lachte freudig vor sich hin, während er weiter sprach.

“Hast du aber sehr schön gemacht, muss ich schon zugeben. Gut, wir sehen uns. Und glaub mir, das war noch harmlos!“

Als er ein stetiges Tuten hörte, seufzte der Sänger leise auf. Was tat man nicht alles für seine Freunde.

Und was sollte das eigentlich bedeuten? Kam da dann noch mehr?

Na dann, gute Nacht auch. Eigentlich war das für ihn schon die Obergrenze.

Er war schließlich Musiker und hatte einen Ruf dabei zu verlieren.
 

„Lach nicht!“, als er Satochi’s rotes Gesicht sah, grummelte er laut und zog sich nebenbei wieder an. Warum gerade er? Sollte doch Satochi so ’n Scheiß machen, den interessierte das wahrscheinlich noch nicht mal großartig.

„Das ist doch Kacke. Und alles nur, weil die beiden Vollpfosten nicht auf sich aufpassen können. Ich mach mich doch nicht wegen denen total zum Affen!“

Doch, genau das würde er tun...und das Schlimme war, er wusste es auch noch.

Dafür waren Yukke und Miya ihm einfach zu wichtig.

„Lass sie uns suchen gehen, Sato...“, murmelte er leise, während er bereits in seine Schuhe schlüpfte und alles einpackte, was er brauchte, ehe er bereits bei der Türe war. Dann zögerte er. „warte...“, er drehte sich zu seinem Bandkollegen um.

„Ich geh alleine, glaub ich...“

„was?!“ Satochi sah ihn geschockt an. „Aber...ich will mit!“, er stand bereits hinter dem größeren und sah ihn grummelnd an.

„Nein.“, bestimmend wies Tatsurou ihn zurück und seufzte auf. „Er will, dass ich, wenn dann alleine auftauche. Außerdem...du könntest hier bleiben und warten, ob die beiden vielleicht doch wieder hier auftauchen und der Typ mich verarscht hat, weil Miya sein Handy verloren hat.“

Mit diesen Worten, verließ er schließlich bereits das Zimmer, rannte den Gang entlang und machte sich auf den Weg nach unten zum Hotelausgang.
 

....
 

„Lass uns gehen!“ Yukke hatte seine Kräfte mobilisiert und zappelte dabei erneut vor sich hin. „Jetzt komm schon, lass und endlich raus! Das is doch langweilig, man!“ Also so langsam nervte ihn das alles. Er wollte ins Hotel, sein Computerchen auspacken und dann ein bisschen rumspielen, auf dem Bett liegen und einfach nur nichts tun.

Und morgen stand ein Konzert an! Verdammt. Das hatte er fast vergessen. Hoffentlich konnten sie das noch absagen. Zumindest, falls sie beide hier nicht doch noch rechtzeitig raus kamen.

Er hörte, wie die Türe sich erneut öffnete und schreckte auf.

„Hallo?“ vielleicht war der Typ, der ihm gerade den Reis gegeben hatte, nur einfach gegangen?

Er wusste es nicht genau. Und es machte ihn furchtbar wahnsinnig, nichts sehen zu können.

Sein Kopf zuckte in eine Richtung, seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt und sein Atem rasselte leise. Er hörte, wie sich sein Puls ungewollt beschleunigte und in seinen Ohren widerhallte.

„Miya?“, fragte der Japaner vorsichtig und hoffnungsvoll in die Stille hinein.

Er wusste nicht, dass er sich mal so nach seinem Leader sehnen würde.

Außerdem er hatte auch nicht gewusst, wie viel Ya ihm bereits bedeutete.

„Mh...“, ungewollte begann er, seine Zunge mit den Zähnen zu malträtieren.

Das machte ihn wahnsinnig, dafür waren seine Nerven einfach nicht gemacht. Nicht für so einen Mist hier.

„Yukke, Yukke, Yukke...“, er hörte eine Stimme, nahe neben sich, die leise in sein Ohr säuselte.

„Es hätte nicht soweit kommen müssen, du bist selbst Schuld daran.“

Eben genannter Yukke schluckte ein paar Mal. „Du...?“ er hatte die Stimme erkannt.

Und er kannte sie sehr gut sogar.

Es trieb ihm eine Gänsehaut nach der anderen über den Körper und neigte den Kopf zur Seite – von dem anderen weg.

„Was- Was soll der Scheiß? Warum tust du so was?“

als er sich sprechen hörte, merkte er, dass seine Stimmlage sich ziemlich panisch erhöht hatte.

Das konnte nicht wahr sein...das durfte einfach nicht wahr sein.

Als er das dunkle Lachen hörte, jagte ihm ein Schauer über den Rücken.

Jetzt wollte er erst recht nach hause.

//Tatsurou....hol mich ab...bitte...ich will hier nicht bleiben.//

„Ich glaube nicht, dass er kommen wird. Aber wenn er nicht kommt, wirst du bei mir bleiben. Und dann sag mal ‚goodbye’ zu deiner Karriere.“
 

„Das kannst du nicht machen.“

Als er den Kopf erneut in die Richtung der Stimme drehte, kam ihm eine Erinnerung in den Sinn.
 

„duuuuuu~ Tatsurou-chan?“ Yukke lachte freudig, während er ein paar mal um den anderen herum tanzte und ihn freudig angrinste.

„Hör auf, mich so zu nennen. Ich bin älter als du, Yusuke-chan. Was is’ denn?“ Ro kniff die Augen leicht zusammen, als ihn die Abendsonne mitten ins Gesicht traf. Vorsichtig schirmte er seine Augen mit der Hand ab, sodass er den Jüngeren ansehen konnte.

„Du magst das Meer genauso wie ich, oder?“, unschuldig lachend sah er den Dunkelhaarigen an, dann sprang er auf und ab.

„Ja sicher, weißt du doch. Und außerdem wären wir sonst nicht hier, oder?“

Seufzend schüttelt Tatsurou über die Naivität des anderen den Kopf und ging langsam nach vorne. Seine Füße verließen den weichen, aufgewärmten Sand und trafen dafür auf das kühle Wasser der See, die sich vor ihm ausbreitete und ihr Ende noch nicht einmal am Horizont zu nehmen schien. Er krempelte die Jeans, die er trug, bis zu den Knien nach oben und lächelte seinen Kumpel an, der ihm auch sofort folgte und sich neben ihn stellte.

„Versprichst du mir was, Yusuke?“ begann der Kurzhaarige lächelnd, ehe er den anderen ansah.

„Klaro! Wieso denn nicht. Was denn?“ nun war er aber doch neugierig geworden.

„In zehn Jahren. Wenn wir mit der Band hier richtig Erfolg haben und aus der Garage rausgekommen sind. Dann fahren wir hier noch einmal hin.“ Dabei grinste Tatsurou den anderen stolz an und nickte ihm zu.

Auch Yukke strahlte, schließlich aber lachte er freudig und hielt dem anderen den kleinen Finger hin, der ihn mit dem eigenen verhakte.

„Versprochen!“ – „Versprochen...“

So standen sie noch ein paar Minuten im Wasser, ehe sich Tatsurou umdrehte und langsam zurück aus dem Wasser watete. „Ich glaube.“, begann er erneut. „Ich glaube, ich nenn die Band Mucc...“
 

Yukke keuchte leise, dann fand er sich in der Realität wieder. Er hatte eine Aufgabe. Wann war das Versprechen so in den Hintergrund gerutscht? Er wusste es nicht.

Aber jetzt würde er garantiert nicht aufgeben. Wenn er zurück rechnete. Dann war es dieses Jahr soweit. Sie würden ans Meer fahren. Wenn er hier raus war, dann würde er mit Tatsurou ans Meer fahren. Da würde ihn auch nicht so eine ‚kleine’ Entführung aufhalten können.

Das hatte er versprochen.
 

Und Versprechen hielt man nun mal!
 

~

Rojiura Boku To Kimi E - Du und ich am Rande der Straße

Sou then~

das nächste Kapitel ist da.

Begleitet und unterstützt von Mucc's Futz..äh..Fuzz!

X3

Viel Spaß :D
 

Rojiura Boku To Kimi E - Du und ich am Rande der Straße
 

Ein lautes Schnaufen verließ seine Lippen, als er sich noch einmal umdrehte um nach dem Blonden zu sehen. Hoffentlich würde alles so verlaufen, wie er es geplant hatte. Er hatte nämlich nicht vor, seinen Plan wegen dem aufmüpfigen Japaner zu ändern.

Gerade jetzt, wo er schon so weit gekommen war und wo er den langhaarigen Sänger bereits völlig in der Hand hatte.

Er schüttelte den Kopf, griff nach der Türklinke, drückte sie nach unten und grinste schließlich.

„Glaub nicht, dass ich ihn dir so einfach überlasse. Er gehört mir, vergiss das nicht.“

...und dann hatte er den Raum verlassen und ließ die dunkle Eisentüre hinter sich zuschlagen.

Bald war es so weit...
 

...
 

„Verdammt, Yukke, Miya! Das kann doch echt nicht wahr sein!“, es war vielleicht etwas verfrüht gewesen, einfach so loszurennen. Tatsurou hatte keinen einzigen Anhaltspunkt, den er nutzen konnte, um den kleineren Bassisten und ihren Leader zu finden.

Hastig beschleunigte er sein Tempo. Na hoffentlich waren die überhaupt noch in der Stadt und nicht sonst wo mit ihnen.

Als der Sänger um die nächste Ecke rannte, schreckte er plötzlich zusammen. Er kannte den Ton. Sein Blick fiel nach unten auf sein Handy in seiner Hand und als er es anhob, erblickte er den blinkenden Namen „Miya“. Und weiter ging das Spiel dann wohl...
 

„Ja?“, als er abnahm, war der großgewachsene Mann stehen geblieben und sah in das gegenüberliegende Schaufenster – oder eher daran vorbei.

“Ta, Ta, Ta~ was machst du nur für Sachen? Wer hat dir gesagt, dass du anfangen sollst, nach ihnen zu suchen, mh?“ er knurrte leise.

Die Worte klangen so verdammt provozierend. Jetzt wollte er die beiden erst recht finden.

„Das ist doch wohl meine Sache. Glaubst du etwa, ich überlass sie dir so einfach, oder was?!“ Oh ja, er war wütend. Er spürte, wie seine Halsschlagader schneller gegen seinen Hals schlug. Wenn er den Kerl erwischen würde – er würde ihn kalt machen.

„Wenn du Uke auch nur ein Haar gekrümmt hast, dann Gnade dir die Götter, du wirst das nicht mehr überleben!“

“Was denn, was denn? Willst du mir etwa drohen?!“ aus der Stimme war der Schalk zu hören, ehe sie freudig und heiter zu lachen begann.

Dann allerdings wechselte die Stimmung von einer Sekunde auf die Nächste.

“Vergiss es. Du wirst tun, was ich dir sage oder hast du das etwa schon vergessen?“

„Nh...“ Tatsurou zögerte, dann atmete er tief ein. „Nein...“, kam es gepresst über seine Lippen. Natürlich nicht. Wie sollte er so was auch vergessen.

“Gut. Also. Dreh dich nach links. Da siehst du eine ziemlich bunten Laden, nicht wahr?“

Tatsurou tat, was ihm gesagt wurde, dann atmete er tief durch. „Ja...und weiter?“

Er sah auf das Schaufenster mit den bunten Lichtschläuchen darin und auf den Namen des Ladens. Hätte er sich ja denken können, das konnte einfach nichts Gutes bedeuten.

“Geh dort rein. Du siehst dich kurz um. Und dann gehst du nach hinten, durch den Gang und siehst dir die DVD’s an. Wenn du soweit bist. Nimm eine oder eines der anderen Gegenstände mit ohne zu bezahlen.“

Diebstahl? Das war nicht sein Ernst, oder? Er sollte tatsächlich ne Straftat begehen? Tatsurou schluckte schwer. Und warum gerade da?

„Mhh...“ das war wohl Zustimmung genug. //Für Yukke. Für sein Wohlergehen. Und für die Band.// das redete sich Tatsurou immer wieder ein, bevor er das Geschäft betratet und sich umsah.
 

An sich hatte er ja nichts gegen solche Läden. Ganz und gar nicht. Allerdings...na ja. Er hatte nicht gewusst, dass es solche Geschäfte auch extra für Schwule gab.

Zögerlich ging er weiter rein, wurde ein wenig dumm angesehen von den Leuten, die dort standen und sich die Auslagen ansahen.

Schweigend betrachtete er die zum Verkauf bereit liegenden Plugs, Vibratoren und anderen Spielzeuge. Scheiße.

Schwule schoben sich so was doch nicht wirklich in den Hintern, oder?

Alter, und die Größe. Das musste doch weh tun so was. Vorsichtig ging er weiter, erblickte dann den Gang mit den Schwulen-DVDs und seufzte leise. Wenn er hier erwischt wurde, konnte er einpacken.

Das stand morgen in jeder Zeitung, dass er in ‚nem Gay-Sexshop klaute.
 

“Halt!“ Tatsurou stoppte fast sofort, als die Stimme das sagte.

“Rechts von dir. Nimm es mit. Ich will, dass du genau das klaust.

Als der Sänger den Blick nach rechts wandern ließ, weiteten sich seine Augen um ein paar Millimeter. Nicht wirklich. Das konnte der nicht von ihm verlangen.
 

....
 

Yukke grummelte müde vor sich hin. Sein Nacken schmerzte, genauso wie sein Hintern. Er konnte nicht mehr sitzen. Seufzend lehnte er den Kopf weiter zurück, versuchte ihn etwas an die Sessellehne zu lehnen, was dann allerdings doch wieder flach fiel.

Ziemlich unbequem.

Er neigte den Kopf etwas nach rechts und blieb dann so sitzen.

Wenigstens wusste er jetzt, dass ihm hier nichts passieren würde. Er würde ihm nichts tun, bestimmt nicht. Das konnte er einfach nicht.

Allerdings brannte ihm jetzt eine weitere Frage auf der Zunge. Warum? Warum tat er das?

Er hatte ihm vertraut. Wirklich vertraut. Da konnte er doch jetzt nicht so enttäuscht werden...

Der Blonde seufzte, dann dachte er über die Worte nach, die er gesagt hatte, bevor er gegangen war.

//“Glaub nicht, dass ich ihn dir so einfach überlasse. Er gehört mir, vergiss das nicht.“//

Wen meinte er damit?

Was sollte das alles?

Er zögerte kurz, dann allerdings keuchte er leise auf. Nein. Es gab nur einen einzigen er, den er meinen konnte. Aber woher sollte sein Entführer davon bitte wissen?

Das konnte nicht wahr sein, das meinte er bestimmt nicht!
 

Aber dann kam ihm der Gedanke, der ihm eigentlich schon längst hätte kommen müssen.

Er war nicht das Opfer...

//Tatsurou...//

Yukke zuckte hastig nach vorne, dann riss er an seinen Fesseln herum. „Lass Ro aus dem Spiel, man!“, rief er laut, obwohl er doch wusste, dass niemand mehr im Raum war. „Lass ihn in Ruhe! Du bist doch total krank, Alter!“

Er wollte nach hause. Er wollte zu Tatsurou...jetzt sofort.

„Ah..“ seine Handgelenke schmerzten furchtbar, aber es störte ihn nicht im Geringsten.

Da gab es einen Schmerz, der noch viel schlimmer war.

//Tu ihm nichts...// Yukke vermisste seinen Sänger...
 

...
 

Tatsurou starrte noch immer auf die Auslagen, dann atmete er tief ein. Sein Blick wanderte nach links. Dann nach rechts. Und schließlich wieder zurück zu dem Regal.

Seine Hand zitterte, als er nach der harten Verpackung griff und sie nach unten nahm. Er konnte und wollte so was eigentlich nicht tun. Das war nicht gut.

Und gerade, als er die Verpackung umgedreht hatte, spürte er, wie ihn ein Blitzlicht von der Seite traf. Nicht wirklich. Das war nicht wahr.

Das war doch wohl ein Traum, oder?

Der Langhaarige wandte den Kopf nach links, erblickte zwei Kerle, die gerade freudig lachend das Foto betrachteten und schließlich hastig das Geschäft verließen.

Scheiße.

Wenn das an die Öffentlichkeit gelangte, war er so gut wie tot. Vielleicht nicht von den Fans, dann allerdings von seinem Manager. Qualvoll und langsam am besten noch.

Und jetzt?

“Mach weiter...

als er die Stimme an seinem Ohr hörte, senkte er den Blick leicht.

Wo beobachtete er ihn? Vorsichtig drehte Tatsurou den Kopf zur Seite.

Er sah niemanden, der verdächtig wirkte. Unfassbar.

Der Kerl hatte ihn völlig in der Hand. Seine Gedanken wanderten zu Yukke, der jetzt vielleicht Qualen ausstand.
 

Und dann hatte er einen Entschluss gefasst.

Er packte einfach diesen...aufblasbaren Dildo, der schon eine beachtliche Größe hatte – seiner Meinung nach zu mindest – schob ihn unter sein Shirt und rannte dann einfach los.

Hastig hatte er das Geschäft verlassen, blickte kurz nach hinten, sah einen fluchenden Ladenbesitzer, der ihm irgendwas Unverständliches nach schrie und bog dann um die nächste Ecke.

Sein Atem ging schnell – er rannte und rannte. Und als er nicht mehr konnte, war er bereits in irgendeinem, ihm nicht bekannten Wohngebiet gelandet. Er drückte das Handy fest an sein Ohr, blinzelte dann allerdings verwirrt.

Was? Das gleichmäßige Tuten verriet ihm, dass der Kerl einfach aufgelegt hatte.

Und...was sollte er jetzt mit dem Teil da unter seinem Shirt machen?

Mist. Wegwerfen war da nicht drin. Wenn der Kerl da noch was mit vorhatte und er hatte das nicht mehr. Nein, lieber nicht ausmalen, was dann mit Yukke passierte.

Er stockte plötzlich.

//Yukke...wieso denk ich nur an ihn?// schließlich war ihr Gitarrist ebenfalls bei dem Kerl.

Und er dachte nur an den Blonden.

Oder lag es daran, dass er einfach annahm, dass Miya sich wehren konnte? Aber konnte Yukke sich nicht auch wehren? Das war doch alles Mist.

Seufzend drehte sich Tatsurou um die eigene Achse und ging dann langsam weiter.

Am Besten, er würde erstmal ins Hotel zurück kehren, bevor noch was Schlimmeres passierte oder so. Und dann das Teil hier irgendwo verstecken und-
 

„würden Sie bitte stehen bleiben und die Hände hinter den Kopf nehmen?“

Tatsurous Augen weiteten sich, bevor er wirklich stehen blieb. Nein. Nein. Nein.

Was war das für ein verdammt verfluchter Tag?!

Wäre er bloß liegen geblieben!
 

Als Tatsurou den Blick hob, sah er einen Mann. Genauso groß wie er, mit langem, beigen Mantel und kurzem schwarzen Haar.

Neben ihm standen zwei Typen von der Polizei, die ihre Hände griffbereit an ihre Seiten gelegt hatten.
 

Noch einmal atmete der Sänger ein, dann drehte er sich erneut und rannte los.

Als er die Schritte hinter sich hörte, wusste er, dass sie ihm folgten.

Wie sollte es auch anders sein...

Und während er so rannte, dachte er an etwas, was ihm eigentlich gerade jetzt nicht in den Sinn kommen sollte.
 

Er rannte. Schneller, immer schneller. Dann drehte er sich lachend um und streckte die Hand aus. „Jetzt komm schon, du Lahmarsch! Ich warte nicht ewig auf dich!“

Eine zweite Hand traf auf seine eigene, dann sah ihn Yukke lachend an und neigte den Kopf. „Sei doch leise, du Angeber!“ und dann rannten sie zusammen weiter, lachten ausgelassen und drehten sich immer wieder nach ihrem Leader um, der ihnen dicht auf den Fersen war.

In der Hand hielt er einen – nicht gerade kleinen – Kochlöffel. Er trug eine Schürze, auf die ein nackter Frauenkörper gedruckt worden war und sein Gesicht klebte von Kuchenteig und Mehl.

Eigentlich hatte Miya irgendwas für den Geburtstag vom Manager machen wollen, aber die beiden hatten es sich nicht nehmen lassen, sich unbedingt was kochen zu müssen.

Tja, und wie dann der Kuchen explodiert und in Miya’s Gesicht gelandet war? Keine Ahnung. Aber er sah lustig aus!

Sie grinsten sich an, dann rannten sie schneller.
 

//Yukke...// er vermisste ihn.

Das konnte nicht wahr sein. Sein Herz zog sich zusammen.
 

//Yukke...//

Und dann stieß er plötzlich mit jemandem zusammen, sah zu dem Kleineren runter, spürte, wie ihm die Packung unter dem Oberteil heraus fiel und wie ihn was Weiches an Mund und Nase traf, bevor er in sich zusammensank und gar nichts mehr wahrnahm.

Mukashi Kodomo Da... - An die Leute, die einst Kinder waren...

Vorwort? :D diesmal keines <3
 

Mukashi Kodomo Da... - An die Leute, die einst Kinder waren...
 

Seufzend wandte Yukke den Kopf auf die andere Seite. Er grummelte ein wenig. Sein Nacken tat immer mehr weh und so langsam wusste er nicht mehr, wie er sitzen sollte.

„Lass mich endlich hier raus!“, zeterte Yukke grummelnd, dann hörte er tatsächlich die Türe.

Das war es? War es vorbei? War Tatsurou gekommen, um ihn abzuholen?

Wurde aber auch Zeit!

Als er ein lautes Schlurfen hörte, wandte er den Kopf in den Nacken. Dann hörte er Ketten klirren und jemanden ganz leise reden und schließlich war da wieder dieses Gefühl

Jemand stand direkt neben oder hinter ihm.

Er spürte dessen Atem an seiner Halsbeuge.

„Ich hab es dir gesagt. Du willst es anscheinend nicht anders. Aber jetzt wirst du es sehen, was du davon hast.“ Yukke war verwirrt.

Was hatte er den getan? Außer geschrien...eben, aber sonst war er doch sogar recht handzahm gewesen.

Er hob den Blick ein wenig und neigte den Kopf als er kühle Finger an seinem Nacken spürte, die das Tuch, das um seine Augen gebunden worden war, lösten und langsam wegzogen.

Kurz blinzelte er gegen das helle Licht der Glühbirne, die ein Stück über ihm hing, ehe er spürte, dass das Tuch nun den Weg in seinen Mund fand und dort erneut zusammengebunden wurde.

„hmm!“, der Blonde weitete die Augen. Das durfte nicht wahr sein!

Vor ihm, auf einem Stuhl saß – nein, eher schlief – Tatsurou. Genauso gefesselt wie er selbst es war.

„mhhm!“, er begann hastig zu zappeln und versuchte sich von den Fesseln zu befreien.

Das durfte er nicht tun! Das konnte er ihm nicht antun!

Hastig wandte er den Blick vom Langhaarigen ab, bevor er nach oben sah und direkt in die dunklen Augen blickte.

Wütend funkelte Yukke. Er atmete tief ein und aus. Was sollte das alles? Was hatte das zu bedeuten? Warum auch noch Tatsurou?!

Und wie hatten sie ihn so überwältigen können, dass er bewusstlos geworden war?

//Ro...//
 

...
 

Stöhnend wandte er den Kopf. Es tat weh. Irgendwo in den Unweiten seines Gehirns brannte es furchtbar. Ungewollt grummelte der Schwarzhaarige.

Momente später wurde er wach. Er keuchte leise auf, fühlte sich wie in Watte gepackt.

Als er sich an die Helligkeit im Raum gewöhnt hatte, blickte er sich um. Was ging hier denn bitte ab?

Er versuchte, seine Hände zu bewegen, doch er stellte fest, dass er festgebunden wurde.

Noch einmal sah er nach hinten. Das war doch wohl ein schlechter Scherz.

Dann hob Tatsurou allerdings den Blick und sah, was sein Herz zusammenziehen ließ.

„Yukke!“, Tatsurou’s Herzschlag beschleunigte sich. Da saß er. Völlig in Ordnung, völlig am Leben und völlig unversehrt!
 

//Mein Yukke...//
 

...Moment. Rückspulen, bitte. sein Yukke?! Das hatte er gerade nicht wirklich gedacht oder?! Das konnte nicht wahr sein. Was ging bitte mit ihm ab?!

Waren das jetzt Auswirkungen vom Gay-Shop, oder wie?!

Er wurde doch nicht auf einmal schwul.

Das konnten sich die da oben gleich abschminken. Er und schwul?!

Nein! Er war nicht schwul! Sicher nicht.
 

Trotz allem merkte er, wie schnell sein Herz schlug. Er freute sich, dass er Yukke sehen konnte. Er freute sich, dass er wohl auf war und dass ihm niemand etwas getan hatte.
 

Aber...warum war er überhaupt hier? Was sollte jetzt werden?

Wollte der Typ sie jetzt alle als Geisel nehmen und das Management erpressen oder wie?

Das brachte doch überhaupt nichts. Na ja, Geld vielleicht.

Aber nach dem Zeug, was er da machen musste, zu urteilen, war der nicht auf Geld scharf.
 

„mhhh!“ er hörte unterdrückte Laute von Yukke, der rumzappelte und neigte den Kopf etwas.

Fragend blickte er zu seinem Bassisten, folgte dann seinem Blick und drehte den Kopf ein Stück nach hinten.

„Ah-...“

Was war das denn jetzt hier? Da stand der Typ von vorhin. Dieser...Kommissar oder keine Ahnung was auch immer der war und grinste ihn an.

War der nicht eigentlich dafür da, sie hier rauszuholen?

Schließlich war das hier Freiheitsberaubung...und so was...irgendwie.

„Was soll das bitte werden wenn’s fertig ist?!“, rief er laut. „Wird man jetzt hier schon von der Polizei entführt oder wie schaut’s aus?!“

er war wütend, oh ja. Er hatte kein Bock hier in dieser muffeligen Bude zu hocken und zu vergammeln. Sicher nicht.

Mit Yukke zusammen war ja schön und gut. Aber er hatte ihn lieber im Hotel. Für sich alleine. Und nicht hier angebunden, gegenüber im Keller von irgendwo.
 

Was was was... für sich alleine? Nein! Das meinte sein Gehirn nicht, sicher nicht! Er wollte Yukke nicht für sich alleine! Man ey!
 

„Mach uns gefälligst los!“, ranzte er den Kommissar in spe an, doch der schien ihn zu ignorieren, stattdessen setzte er sich in Bewegung und ging weiter nach vorne.

So weit, bis er kurz vor Yukke stand, der ihn mit geweiteten Augen anstarrte.
 

Und als hätte es nicht Schlimmer kommen können...
 

Nur Sekunden später hatte sich eine Waffe auf Yukke’s Stirn gerichtet.

„Yukke!!“, für einen Moment setzte Tatsurou der Herzschlag aus, bevor er doppelt so schnell wieder kam. Wie krank war denn das?

Wollten die seinen Bassisten jetzt vor seinen Augen umbringen oder was?!
 

...
 

Skeptisch sah Yukke auf den Typen, der auf in zuschlenderte. Er runzelte die Stirn, dann blickte er kurz zu Tatsurou rüber, bevor er nach oben sah.

Der Kerl grinste breit, dann richtete er den Lauf seiner Waffe auf ihn.

Ängstlich weiteten sich seine Augen und er starrte auf die Waffe vor sich.

Nein, nein er wollte noch nicht sterben. Bitte nicht. Er hatte noch so viel vor sich.

Und er hatte sich erst vor ein paar Tagen seinen I-Pad gekauft! Das konnte der ihm doch jetzt nicht kaputt machen.
 

Und außerdem...Tatsurou! Er schielte zu seinem Bandkollegen und Freund rüber. Er hatte ihm noch so viel zu sagen. Hastig und unruhig begann er zu zappeln.

„Mhm!“ er schüttelte den Kopf und sah zu Tatsurou rüber.

In seinen Augen brannten die Tränen, doch er versuchte sie wieder zurück zu drängen – mit Erfolg. Heulen war uncool. Selbst, wenn er kurz vor dem Tod war. So wollte er sicher nicht sterben. Schon gar nicht vor Ro’s Augen.
 

„Lass ihn gefälligst in Ruhe!“, hörte er Tatsurou rufen. Sein Atem beschleunigte sich, als das Grinsen auf dem anderen Gesicht breiter wurde.
 

...
 

„Hörst du schlecht, oder was?! Ich hab dir was gesagt!“, er zappelte wie wild, dann knurrte er leise.

„Lass das!“, rief er laut. „Lass meinen Yusuke los!“, die Worte waren einfach so über seine Lippen gerutscht, bevor er sie hatte aufhalten können.

Seine Augen schnellten zu Yukke, der ihn erschrocken anstarrte, bevor er wieder zu dem Kerl sah. Der wollte nicht hören.

Das durfte doch nicht wahr sein.
 

Er stierte auf die beiden und auf die Szene, die sich dort wie in Zeitlupe abspielte.
 

Die Waffe wurde entsichert.

Der Lauf wurde an Yukke’s Stirn gedrückt.

Das finstere Grinsen wurde immer breiter, während sich in den Augen ihres Bandkollegen und Freundes Tränen bildeten, die den Weg über seine Wangen fanden.
 

Und dann machte es ‚klick’ in seinem Kopf. Er sprang auf die Beine, zappelte ein wenig, nahm den Stuhl dann einfach mit sich und ging die paar Schritte bis zu den Beiden, bevor er den Kerl mit dem Kopf zur Seite stieß.

Als Tatsurou nach vorne taumelte, landete er unsanft auf Yukke’s Schoß.

„Ah...“, sein Atem ging schnell. Woher das kam, wusste er nicht.

Seine Gedanken hatten sich bis gerade eben sowieso verabschiedet gehabt.

Er hatte sich völlig von seinen Instinkten leiden lassen.

Nun aber spürte er erneut das Gewicht des Stuhls auf seinem Rücken, das ihn fest auf Yukke nach unten drückte.

„Entschuldige...“, nuschelte Tatsurou leise, während sein Gesicht an den flachen Bauch des anderen gedrängt wurde.
 

Neben ihm rappelte sich die Gestalt des Mannes wieder auf und murmelte etwas Unverständliches, bevor er den Kopf drehte.
 

...
 

“Nette Vorstellung...“, er begann leise zu lachen und klatschte dabei freudig in die Hände.

Als er die geschockten Gesichter vor sich sah, begann er noch mehr zu lachen.
 

...
 

„Ah..“ Tatsurou blickte zur Türe, dann weiteten sich seine Augen und er schluckte ein paar mal. Noch bevor er etwas anderes sagen konnte, rutschte ihm ein leises „Miya...“, über die Lippen.

Was machte der hier?

Und warum hörte er sich an wie der Typ am Han-... oh nein!

So langsam fügte sich das Puzzle zusammen.

Er fand die Einzelteile, die er gebraucht hatte, um alles zu einem Gesamtbild zusammen zu fügen.
 

Die Fesseln, die sich um ihn und den Stuhl gelegt hatten, wurden gelöst. Vorsichtig erhob er sich, während auch Yukke befreit wurde.
 

Yukke grummelte leise, dann rieb er sich über die Handgelenke, die bereits rote Druckstellen aufwiesen.

„Kann mir jetzt bitte mal einer erklären, was das hier soll?!“

er fauchte laut in die Runde, dann sah er zu Tatsurou, der ihn allerdings genauso ansah. Also der hatte schon mal keine Ahnung.
 

Dann wanderte sein Blick wieder zurück, hinter Miya betrat Satochi das Zimmer. Okay, er war eindeutig verwirrt.

„was..?“
 

Grinsend sah Miya die beiden an, dann zuckte er die Schultern.

„Irgendjemand musste euch beiden Trotteln ja wohl auf die Sprünge helfen. Oder etwa nicht?“

Der Bandleader sah zu Sato, drehte sich schließlich um und verließ mit ihm zusammen das Kellerzimmer. Und auch der andere Typ folgte hastig.
 

„Eh?!“, Tatsurou starrte auf die drei Rücken, bevor er sich zu Yukke drehte und ihn blinzelnd ansah.
 

„Hast du das mit...’mein Yusuke’...vorhin ernst gemeint?“
 

„Ich...denk schon...“
 

Und dann begannen sie beide zu lächeln.

Nijûgo-ji no Yuutsu - 25 Stunden der Melancholie

Yukke lächelte sanft.

Er seufzte auf, bevor den Kopf hob und in den Himmel starrte.

Wahnsinn. Der Sonnenuntergang war wirklich Wahnsinn.
 

Den Kopf neigend sah er zu Tatsurou rüber, lehnte den Kopf an die Schulter des Älteren und schloss die Augen einen Moment lang.

Er atmete leise aus und genoss die Ruhe die sie umgab.
 

„An was denkst du gerade, Schatz?“, fragte ihn plötzlich eine Stimme leise, während er spürte, wie sich einen Arm um ihn legte.
 

Sofort begann Yukke wieder zu lächeln.

„An die Zeit, als wir zusammen gekommen sind.“, flüsterte er stolz.
 

„Ah...“, Tatsurou lächelte sanft, nahm den Blick von Yukke’s ausgeglichenem Gesicht und blickte nach vorne in das ruhige Meer, das seine Wellen sanft gegen den Sandstrand schlagen ließ.
 

„Versprichst du mir was, Yukke?“
 

„Mh?“
 

„Lass uns in zehn Jahren, wenn wir immer noch glücklich sind, wieder hierher kommen.“
 

„Versprochen...“, hauchte er leise.
 

„Ich liebe dich.“
 

„Ich dich auch, Ro...“
 

~



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von: abgemeldet
2010-09-07T12:49:40+00:00 07.09.2010 14:49
Kawaii diese ff ist echt supi gemacht ;)
Von:  FLAU
2010-06-12T16:52:17+00:00 12.06.2010 18:52
happy end ; o ; ♥ so süß ♪♪

vielen, vielen dank für diese ff !
Von:  FLAU
2010-06-12T16:49:07+00:00 12.06.2010 18:49
haha die rache für akogare no rockstar?? XDDD
tolles kapitel * o *

und ich staune mal wieder wie fix du bist!
du solltest definitiv mehr mucc ff's schreiben ! ♥
Von:  FLAU
2010-06-12T12:05:24+00:00 12.06.2010 14:05
oha !
jetzt hat er tatsu also auch > <
wer ist es?
ist es miya selbst?
aber geht das?
nee @@
ich bin überfragt *drop

wieder ein tolles kapitel ♪ danke ♥♥♥
Von:  FLAU
2010-06-11T17:45:35+00:00 11.06.2010 19:45
haha yukke ist so cool /DD
wieder ein tolles kapitel * o *
ich frag mich wer die beiden entführt hat~

und btw: der arme tatsu xD

♥ for u
Von:  FLAU
2010-06-11T16:09:47+00:00 11.06.2010 18:09
erstmal bist du ja super schnell * o * ♪ YEAH!

und ok~
mit sowas hatte ich jetzt nicht gerechnet...also sonem komischen psycho...
ich bin ja mal gespannt was "der penner mit den langen haaren" noch so alles machen muss /DD
Von:  FLAU
2010-06-10T16:25:50+00:00 10.06.2010 18:25
Ein Kerl, was auch sonst passte zu Yu-..moment! <-- /DD YEAH!

yukke ist aber größer als miya xD
ich freu mich schon aufs nächste kapitel :DD
wie du die geschichte aufbaust ist klasse ♪♪
Von:  FLAU
2010-06-09T08:30:05+00:00 09.06.2010 10:30
schöner anfang :D

tatsu x yukke = ♥ xD


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