Zum Inhalt der Seite

Die Dinos

Liebe, Gangs und andere Kathastrophen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 1

Freitagmorgen
 

Es war ein Tag wie jeder andere...

Die Schulglocke war soeben ertönt und die Schüler versammelten sich allmälig in ihren Klassen.

Robbie holte noch rasch seine Bücher aus dem Spint und machte sich dann auch auf den Weg in die Klasse.
 

Dort angekommen begrüßte er seinen Freund Spike, der auch soeben eingetroffen war, und setzte sich neben ihn.

"Morgen! Na schon was geplant für heue Abend?" , fragte Robbie, während er seine Sachen auspackte.

Spike grinste.

"Na logo. Heute Abend steigt eine große Party im Sumpf. Da muss ich hin! Willst du mit?"

Robbie zögerte einen Moment bevor er antwortete.

Der Sumpf was ihm noch immer nicht ganz geheuer, doch er wollte auch nicht als Feigling dastehen.

"Na klar bin ich dabei!", sagte er schließlich.

Spike nickte zufrieden.
 

Genau in diesem Moment betrat der Lehrer Herr Pohlmann die Klasse.

Doch er war nict alleine.

Ein Stegosauriermädchen war ihm in die Klasse gefolgt.

Sie trug einen kurzen, schwarzen Rock, ein rotes Wickeltop und eine schwarze Jacke mit einem Totenkopfaufdruck.

Zusätzlich waren ihre Unterlider mit schwarzen Kayal betont und an ihrem Schwanzende blizte ein Piercing hervor.

Das Mädchen ließ den Blick etwas teilnahmslos durch die Klasse schweifen.

Ihr kühler Blick, ihr gesamtes Auftreten ließ Robbie das Blut in den Adern gefrieren.
 

"Guten Morgen liebe Schüler", begann Herr Pohlmann schließlich.

"Dies ist eure neue Mitschülerin Roxanne Johnson. Sie ist neu in die Stadt gezogen"

Das Mädchen verdrehte genervt die Augen.

"Roxy! Mein Name ist Roxy.... Wie oft soll ich das jetzt noch sagen?", murmelte sie leise vor sich her.

Anscheinend hatte sie Herrn Pohlmann schon auf den Weg zur Klasse öfters daran erinnert.

Herr Pohlmann warf einen Blick auf seinen Zettel.

"Mhm... Naja soll mir auch egal sein! Wir wollen jetzt mit dem Unterricht beginnen. Bitte setz dich auf einen der freien Plätze!"

Er ahnte jetzt schon , dass Roxy wohl keine besonders einfache Persönlichkeit war.

Roxy seufzte nur und setze sich in die letzte Reihe neben Spike und Robbie.
 

Während Robbie sie mit einem ängstlichen Blick fixierte, versuchte Spike gleich sein Glück bei ihr.

Robbie musste nur den Kopf schütteln, als er sah wie Spike mit seinem Stuhl näher zu ihr ranrutschte.

Er war das totale Gegenteil von Spike. Er war viel schüchterner und traute sich meist gar nicht ein Mädchen anzusprechen, dass ihm gefiel.
 

Roxy wandte den Blick zu ihrer linken und starrte Spike an, der jetzt direkt neben ihr saß.

"Hey Kleine. Abgefahrenen Look hast du da!", flüsterte er Roxy ins Ohr und starrte dabei grinsend auf ihren Rock, der wirklich Tiefe Einblicke ermöglichte, jetzt wo sie erstmal saß.

"Hast du nicht Lust nach der Schule mit zu mir zu kommen und mir noch ein bisschen mehr zu zeigen? ~"

Roxy entlockte dieser Anmachversuch nur ein schämisches Grinsen.

"Netter Versuch aber die Nummer zieht bei mir nicht..."

Sie schüttelte leicht den Kopf und verfolgte halbherzig den Unterricht.

Sie hatte schon so einiges von Spike gehört. Sie lebte ja schließlich schonmal hier in der Stadt. Aufgrund des Jobs ihrer Eltern mussten sie allerdings für ein paar Jahre in eine andere Stadt ziehen.

Roxy fixierte Spike nochmals.

Sie konnte es nicht leugnen: Irgendwas an ihm fand sie ziemlich interessant, doch sie war sich nicht sicher ob sie sich darauf wirklich einlassen sollte.
 

Spike blickte leicht niedergeschlagen drein, als Roxy ihn so abservierte.

Doch so einfach wollte er sich nicht geschlagen geben.

"Na fein, aber mal was anderes. Falls du heut Abend noch nichts vor hast, dann solltest du auf die Party im Sumpf kommen! Da ist sicher ne Menge los und da kannst du auch jede Menge neuer Leute kennenlernen! Nur son Tipp am Rande. Vielleicht sieht man sich ja dann ~", meinte Spike und rutschte langsam wieder mit den Stuhl zu seinem Tisch rüber.

Roxy schwieg einen Moment, dann nickte sie leicht.

"Ich werde mal darüber nachdenken"

Kapitel 2

Der Schultag verstrich nur langsam.

Roxy war so froh, als es schellte. Endlich Wochenende.

Erst gegen Abend traf Roxy zu Hause ein. Nach einer heftigen Diskussion mit ihrer Mutter verzog sich Roxy auf ihr Zimmer.

Sie überlegte noch immer ob sie zu der Party im Sumpf gehen sollte.

Es gab einen Grund wieso sie nicht dorthin wollte, allerdings hatte sie auch keine Lust den ganzen Freitagabend zu Hause zu verbringen.

Also entschloss sie sich jedenfalls mal vorbeizuschauen.
 

Kurzerhand stand Roxy von ihrem Bett auf und ging zu ihrem Kleiderschrank.

Sie schnappte sich ein rotes, trägerloses Kleid mit schwarzen Unterrock und einem Gürtel in Bauchhöhe.

Anschließend zog sie sich noch ihre Jacke über und machte sich auf den Weg in den Sumpf.
 

Die Party fand in einer alten Disco mitten im Sumpf statt.

Robbie und Spike waren bereits auf der Party und gönnten sich ein paar Drinks.

„Hier ist ja schon ganz schön was los“, sagte Spike und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Eine Band spielte und einige Dinos tanzten auf der Tanzfläche zu der Musik.

„Bin mal gespannt ob die Kleine auch hierher kommt“, meinte Spike und trank einen Schluck aus seiner Bierflasche.

„Du meinst diese Roxy?“, fragte Robbie und warf seinem Freund einen verwirrten Blick zu.

„Also ich finde die ziemlich unheimlich …“

„Hast du etwa Angst vor ihr oder was? Also ich find die ziemlich heiß! Und ich werde sie noch rum bekommen! Immerhin bekomme ich jede die ich haben will!“, antwortete Spike und leerte seine Bierflasche.

Robbie schüttelte bloß den Kopf und sagte nichts weiter dazu.
 

Wenige Minuten späte traf auch Roxy auf der Party ein.

Es dauerte auch nicht lange bis Spike auf die aufmerksam wurde.

Er hob seine Hand und winkte sie zu sich.

Roxy erblickte Spike und seufzte. Sie wusste nicht so genau was sie von ihm halten sollte.

Trotzdem setzte sie sich in Bewegung und ging geradewegs auf ihn zu.
 

„Bist ja doch gekommen!“, meinte Spike grinsend und schob ihr direkt eine Flasche Bier zu.

„Scharfes Kleid übrigens“

Roxy nahm das Bier an sich.

„Ich sagte ja ich überleg’s mir. Aber ich habe nicht vor lange zu bleiben!“, murmelte sie und trank anschließend einen Schluck aus ihrem Glas.

„Und ich bin gewiss nicht wegen dir hier!“, fügte sie noch rasch hinzu.

„Und weswegen dann?“; fragte Spike neugierig.

„Etwa wegen den ‚süßen’ Jungs aus der Band die hier spielt?“

Roxy verdrehte die Augen.

„Nicht das es dich was angehen würde: Aber um meinen Eltern aus den Weg zu gehen, tu ich fast alles“

Spike nickte nur leicht und antwortete darauf erstmal nicht. Er war sich trotzdem ziemlich sicher, das sie auch wegen ihm hierher gekommen war. Wieso sonst, war sie direkt zu ihm gekommen?
 

Roxy ließ den Blick kurz durch den Raum schweifen. Dabei blieb ihr Blick an Robbie hängen, der wohl gerade versuchte ein Mädchen anzubaggern.

„Was um alles in der Welt wird denn das?“, fragte Roxy und starrte Spike an.

„Sieht wohl danach aus als versucht Klein Robbie ein wenig zu flirten!“, meinte er schließlich und grinste.

„Sieht für mich eher aus wie ein Vertreter der jemanden einen Staubsauger verkaufen will“, sagte Roxy und musterte dabei das Mädchen, das ein wenig desinteressiert dreinschaute.

Spike grinste immer breiter: “Es ist immer wieder amüsant mit anzusehen wie er es wieder und wieder vermasselt!“

Roxy sah ihn kurz an und schüttelte den Kopf.

„Das kann ich nicht länger mit ansehen“

Sie stand schließlich auf und ging geradewegs auf die zwei zu.

Spike sah ihr verwirrt nach.

„Was hast du denn jetzt vor?“
 

Doch Roxy antwortete ihm gar nicht mehr. Sie drängelte sich durch die Mengen und blieb bei den beiden stehen.

Das Mädchen sah verwirrt zu Roxy als diese plötzlich neben ihr und Robbie stand.

„Ok jetzt hör mal zu Süße! Dieser Typ hier steht total auf dich und kriegt es nicht auf die Reihe dir das zu sagen. Also falls du ihn auch magst, dann tu dir selbst einen Gefallen und geh einfach mit ihm tanzen ok???“

Robbie lief knallrot an.

Das Mädchen sah verwirrt zu Robbie, lächelte dann aber.

„Also… wollen wir tanzen?“, fragte sie dann schließlich.

Robbie, der sichtlich verwirrt dreinblickte, nickte eifrig und nahm ihre Hand.

„Geht doch“, sagte Roxy und schob die beiden in Richtung Tanzfläche.
 

Spike der alles beobachtet hatte, lachte sich kaputt.

„Oh man! Wie Sinclair geguckt hat. Der Wahnsinn"

Roxy setzte sich wieder neben ihn an die Bar.

„Ich kann’s halt einfach nicht mit ansehen, wenn man(n) nicht einfach auf den Punkt kommt! Und wie man sieht, hat es doch super geklappt“, sagte sie und trank noch einen Schluck aus ihrer Flasche.

Dann wandte sie ihren Blick wieder zu ihm.

„Aber bei dir ist es ja auch nicht viel anders. Ich frage mich schon die ganze Zeit was du eigentlich von mir willst. Also los spuck’s schon aus“, murmelte sie und sah ihn erwartungsvoll an.
 

Noch ehe Spike etwas antworten konnte, kam ein ziemlich finster aussehender Typ in die Disco gestürmt der für Aufruhr sorgte.

Er warf einige Tische um und pöbelte andere Saurier an.

Kurze Zeit später folgten ihm fünf weitere Typen.

„Die Raubechsen“, hörte man jemanden aufgebracht rufen.
 

Roxy erhob sich rasch.

„Ich schätze das ist mein Stichwort um nen Flugsaurier zu machen!“

Spike sah wie erneut an.

„Wieso? Was hast du denn mit den Raubechsen am Hut? Ich denke du bist neu hier?“

„Ich habe jetzt echt keine Zeit für tiefsinnige Gespräche.“, sagte sie nur und verließ die Disco durch den Hintereingang.

Spike sah ihr nach.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Kleine irgendwas zu verbergen hat …“

Kapitel 3

Am Montag in der Schule erschien Roxy eine ganze Stunde zu spät.

Herr Pohlmann sah zu ihr als sie ins Klassenzimmer kam.

„Wohl den Wecker nicht gehört? Setz dich rasch auf deinen Platz“

Roxy nickte nur und setzte sich auf ihren Platz hinten in der letzten Reihe.

Spike sah zu ihr rüber und sagte: „Na? Was ist denn mit dir passiert? Das ganze Wochenende durchgefeiert oder wie?“

Roxy hatte in der Tat nur wenig Schaf bekommen die letzte Nacht und war deshalb auch ziemlich schlecht gelaunt. Sie warf Spike einen mürrischen Blick zu.

„Kümmer dich um deinen eigenen scheiß“, antwortete sie gereizt und sah aus dem Fenster.

„Kein Grund gleich so zickig zu werden“, sagte Spike nur und hielt dann besser seine Klappe.

Er hatte das Wochenende damit verbracht einige Recherchen über Roxy zu betreiben.

Dabei hatte er so einige Dinge über sie herausgefunden. Er hatte beschlossen Roxy in der Pause zur Rede zur stellen.
 

Nach einer halben Stunde klingelte es. Roxy hatte sich einen Kaffee aus der Cafeteria geholt und ging zu ihrem Spint um die Bücher für die nächste Stunde zu holen.

Da sah sie auch schon Linda auf sich zukommen.

Roxy verdrehte die Augen. Sie hatte bereits mitbekommen, dass Linda sich anscheinend für die Schul-Queen hielt.
 

Linda kam geradewegs auf Roxy zu und blieb schließlich vor ihr stehen.

„Gibt es hier irgendwas zu sehen?“, fragte Roxy genervt.

Linda musterte sie eine Weile.

„Ich finde du solltest deinen Style mal überdenken! Du sieht total ‚un-weiblich’ aus!“, meinte sie hochnäsig.

„Es interessiert mich nicht was DU denkst! Aber wo wir gerade schon beim Thema sind…“

Roxy fixierte Linda's pinkes Oberteil. Dann grinste sie und kippte ihr kurzerhand ihren Becher Kaffee übers Top.

„… Kaffee-Braun passt hervorragend zu deinem pinken Top!“, beendete Roxy den Satz und sah Linda nach die schreiend den Gang hinab lief.
 

Roxy sah ihr kurz nach und wandte sich dann wieder zu ihrem Spint um.

Plötzlich spürte sie wie ihr jemand auf die Schulter tippte.

Erschrocken wirbelte sie herum und entdeckte Spike direkt vor sich stehen.

„Du schon wieder…“, grummelte sie leise.

„Man du legst es ja auch wirklich darauf an, dass du Ärger bekommst, was?“

Anscheinend hatte er die Aktion mit Linda gerade mitbekommen.

„Na und? Nur weil ich mir keine bunten Steinchen oder Sternchen auf die Fingernägel klebe heißt das noch lange nicht das ich ‚un-weiblich’ bin“, äffte Roxy, Linda nach und wandte sich wieder ihrem Spint zu.

Sie hatte keine Lust mit Spike weiter über diese Sache zu diskutieren.
 

Doch Spike schlug ihr einfach die Spinttür zu.

„Hey!“, rief Roxy empört und wandte sich ihm wieder zu.

„Was soll das?“

„Jetzt bleib mal locker Kleine! Ich will nur ein, zwei Takte mit dir reden. Mehr nicht“

„Schön für dich! Ich aber nicht!“

Spike ignorierte sie einfach und legte gleich los.

„Ich will wissen was für ein Problem du mit den Raubechsen hast!“

Roxy verschränkte ihre Arme.

„Wieso willst DU das wissen? Tu nicht so als ob es dich interessieren würde!“

Doch Spike ignorierte sie wieder und fuhr einfach fort.

„Lass mich raten! Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass dieser Rex, der Anführer der Raubechsen dein Ex-Freund ist?“

Roxy sah ihn verdutzt an als er das sagte.

„Was? Woher weißt du das? Hast du etwa rumgeschnüffelt?“

„Ich habe halt gute Quellen. Außerdem kennen die Jungs aus meiner Gang die Raubechsen nur zu gut. Wir sind schon ziemlich lange im Kampf mit ihnen. Also was ist jetzt?“
 

Spike sah sie weiterhin erwartungsvoll an.

Roxy seufzte leise. Sie hatte so das dumme Gefühl, dass Spike nicht so einfach nachgeben würde.

„Na fein! Er ist mein Ex-Freund“, murmelte sie schließlich.

„Um ehrlich zu sein bereue ich es, dass er das überhaupt ist. Er ist so ein verdammter Mistkerl…"

Sie verfiel einen Momentlang in Schweigen und kam dann auch gleich auf den Punkt:

"Ich habe gesehen… wie er eine Frau getötet hat. Also habe ich ihn angezeigt. Aber in der Zeit, in der die Ermittlungen aufgenommen wurden, sind wir umgezogen. Anscheinend haben die wohl keine Beweise gefunden, sonst wäre er jetzt sicherlich im Knast. Rex ist stinksauer und jetzt will er sich an mir rächen“
 

Spike hörte ihr aufmerksam zu.

„Da hast du aber ein ziemlich dickes Problem am Hals"

„Ach was du nicht sagst! Wieso wolltest du das eigentlich alles wissen?“

„Na ich kann dir vielleicht helfen!“

Roxy sah ihn ungläubig an: „Du? Mir? Helfen? – So ganz ohne Gegenleistung?“

„Wieso sollte ich denn bitte eine Gegenleistung verlangen? Immerhin helfe ich einem 'kleinen, hilflosen' Mädchen ~“, antwortete er grinsend.

„Na klar! Und das soll ich dir glauben? Ich kenne dich besser als du denkst“, sagte sie und musterte ihn skeptisch. Sie traute ihm nicht so recht. Immerhin hatte sie schon so vieles über ihn gehört. Und das meiste klang nicht besonders gut.

„Du denkst du kennst mich? Na das bezweifle ich aber“, entgegnete Spike und sah sie weiter an.

„Aber wenn du meine Hilfe nicht willst… dann kann ich dich nicht dazu zwingen“

Er sah sie weiter an und wartete auf eine Antwort.
 

Roxy dachte angestrengt nach. Sie hatte ein ungutes Gefühl dabei seine Hilfe anzunehmen, aber scheinbar war es die einzigste Möglichkeit um aus der Sache irgendwie herauszukommen.

„Also was ist nun?“, fragte Spike nochmals und hielt ihr seine Hand hin.

Roxy schwieg einen Moment, schlug dann aber schließlich bei ihm ein.

„Ist gut! Ich nehme deine Hilfe an“

Spike grinste daraufhin zufrieden.

Kapitel 4

Vier Tage waren nun vergangen.

Es war bereits Freitag.
 

Der Unterricht hatte schon längst begonnen.

Eine halbe Stunde später traf auch Roxy in der Schule ein.

„Das ist schon das dritte mal diese Woche das du zu spät zum Unterricht erscheinst, Roxanne!“, stellte Herr Pohlmann verärgert fest und schrieb einen Eintrag ins Klassenbuch.

„Roxy...“, grummelte Roxy auf den Weg zu ihrem Platz.

„Wann lernen sie das endlich?“

Herr Pohlmann sah zu Roxy rüber.

„Dann, wenn du es lernst pünktlich zum Unterricht zu kommen! Und jetzt hol deine Sachen raus.“
 

Herr Pohlmann wandte sich wieder der Tafel zu und fuhr mit dem Unterricht fort.

Spike sah zu Roxy als diese sich auf ihren Platz setzte.

„Also so geht das ja nicht Roxy! Gerade mal ne Woche hier und schon kommst du drei mal zu spät. Was werden nur deine Eltern sagen?“, sagte Spike um sie etwas aufzuziehen.

Roxy linste zu ihm rüber.

„Das musst du gerade sagen. Ich habe dich nämlich Dienstag den ganzen Tag vermisst! Sag mal was ist jetzt eigentlich mit deinem ‚Versprechen’?“

„Ach du hast mich vermisst?“, fragte Spike grinsend, doch Roxy antwortete ihm darauf nicht.

„Ganz locker bleiben. Ist alles in Arbeit. Wir treffen uns nach der Schule vorm Haupteingang“
 

Nach Schulschluss wartete Roxy vor dem Haupteingang.

Spike machte sich mit Robbie auf den Weg nach draußen.

„Sag mal was hast du da vorhin mit Roxy besprochen?“, fragte er neugierig. Robbie hatte mitbekommen das Spike sich mit ihr im Unterricht unterhalten hatte.

„Sagen wir es mal so: Sie hat da ein kleines Problem mit ihrem Ex und ich helfe ihr halt.“, antwortete Spike.

Robbie sah ihn misstrauisch an: „Du hilfst ihr ... einfach so?“

Er kannte Spike mittlerweile gut genug um zu wissen, das er seine Hilfe niemals umsonst anbot.

„Nun ja ... ich erhoffe mir von der ganzen Sache natürlich etwas mehr.“, antwortete er nur und grinste.

Robbie fragte sich ob Roxy wirklich klar war auf was sie sich da eingelassen hatte.
 

In diesem Moment erreichten die beiden den Haupteingang.

„Also dann ... wir sehen uns Robbie“, sagte Spike noch und wandte sich dann von ihm ab.

Robbie nickte und machte sich auf den Heimweg.

Roxy sah wie Spike auf sie zukam und sprang von der Mauer, auf der sie sich niedergelassen hatte.

„So. Und was hast du jetzt vor?“

„Wirst du ja gleich sehen. Folg mir einfach“, sagte Spike und ging voraus.

Roxy zuckte nur die Achseln und ging ihm einfach hinterher.
 

Nach einer ganzen Weile erreichten die beiden den Sumpf und Roxy wurde schlagartig klar, das Spike sie wohl zu seiner Gang brachte.

Die ganze Zeit sprachen sie kein Wort miteinander,

bis Spike schließlich die Stille unterbrach: „Willst du mir jetzt endlich erzählen wo du dich rumtreibst, das du immer zu spät zur Schule kommst?“

„Oh man! Du bist ja fast schlimmer als meine Mutter. Wieso willst du das unbedingt wissen?“, fragte Roxy mürrisch.
 

Spike erinnerte sich noch daran, was Roxy ihn in der Disco gefragt hatte.

Was genau willst du von mir?

Offengestanden konnte er sich diese Frage selbst nicht beantworten. Irgendwie fand er Roxy interessant...schon alleine deshalb, weil er nicht so leicht an sie herankam.

Aber wollte er wirklich ne richtige Beziehung mit ihr anfangen?

Er schüttelte leicht den Kopf.

Irgendwie wusste er im Moment selbst nicht so genau was er eigentlich wollte.

„Ach nur so...“, antwortete er schließlich.
 

„Ich arbeite manchmal abends in einer Kneipe hier in der Stadt! Deshalb bin ich immer so müde und verschlafe halt ab und an...“

„Du arbeitest?“, fragte Spike erstaunt. Damit hatte er jetzt irgendwie nicht gerechnet.

Sie nickte. „Ja ich brauch halt die Kohle. Ich will später mal ne eigene Bar eröffnen und dafür spare ich das Geld“, sagte sie und fragte sich im selben Moment wieso sie ihm das überhaupt erzählte.

„Hätte ich jetzt irgendwie nicht gedacht“

Roxy schwieg einen Augenblick.

„Tja ... du hast halt auch keine Ahnung wie ich wirklich bin“, murmelte sie leise.

„Mag sein! Aber wie soll ich das auch wissen, wenn du vorgibst, jemand zu sein, der du nicht bist! Du tust immer so als wäre dir alles vollkommen egal! Glaubst du wirklich das du dadurch stärker rüber kommst, wenn du einen auf eiskalter - Engel machst?“
 

Roxy blieb augenblicklich stehen.

„Es geht dich überhaupt nichts an wieso ich was tue! Und schon gar nicht hast du das recht über mich zu urteilen!“

Sie wandte sich von ihm ab und schritt davon.

Spike blieb verdutzt stehen: „Hey was soll das? Wo willst du denn jetzt hin?“

Irgendwie wunderte es ihn, das sie plötzlich so empfindlich reagierte.

„Ich brauche deine Hilfe nicht!“, rief Roxy verärgert.

Schon nach kurzer Zeit war sie außer Sichtweite.

„Na klasse...“, murmelte Spike.

So hatte er das nicht geplant. Rasch machte er sich auf den Weg zu seinen Gangmitgliedern. Sie mussten Roxy finden, ehe es die Raubechsen taten ...

Kapitel 5

Roxy war mittlerweile an einem kleinen See angekommen.

Sie ließ sich ins Gras sinken und ihre Füße im Wasser baumeln.

„Oh man! Was mischt der sich eigentlich die ganze Zeit in meine Angelegenheiten ein? Das geht ihn doch gar nichts an...“

Betrübt sah sie ins Wasser, und bemerkte dabei das jemand auf sie zukam.

Erschrocken drehte sie sich um und sah Don, einen Typen aus der Raubechsen-Bande hinter sich stehen.

Dieser drückte ihr auch augenblicklich ein Messer an die Kehle.

„Aufstehen!“, befahl er Roxy und drückte dabei das Messer immer mehr an sie.

“Und wehe du gibst nur einen Mucks von dir“

Roxy schluckte und stand sofort auf.

Sie kannte Don sehr gut. Er war ziemlich brutal und würde gewiss keine Sekunde zögern ihr etwas anzutun.

Don packte sie am Arm und machte sich mit ihr auf den Weg zu den Raubechsen.

Roxys Herz schlug wie wild. Sie hatte solche Angst, das sie kaum mehr richtig Luft bekam.

Sie hatte keine Ahnung was Rex nun mit ihr anstellen würde, aber ganz egal was er vorhatte...es konnte nichts gutes sein.
 

Zur selben Zeit traf Spike bei seinen Leuten ein.

„Was sagst du da? Sie ist einfach abgehauen?“, fragte Arnold, der Anführer der Aßgeier ungläubig.

Spike nickte.

„Ja... Hab wohl irgendwas falsches gesagt und da ist sie einfach abgehauen. Wir müssen sie so schnell wie möglich finden!“

In diesem Moment ertönte ein Klirren.

Jemand hatte etwas durchs Fenster geworfen.

Arnold stand auf und fand einen Stein an dem ein Zettel befestigt war.

„Eine Nachricht von den Raubechsen“, sagte er und fing an den Zettel zu lesen.

„Sie haben Roxy ...“

Spike ging zu Arnold hin.

„Verdammt dann sind wir zu spät. Und was haben sie jetzt vor?“

Arnold zuckte die Achseln.

„Ich weiß es nicht. Sie schreiben nur, das wir in einer Stunde unten am See sein sollen“

Spike nickte nur leicht.

„Dann lasst uns dahin. Wir müssen Roxy auf alle Fälle befreien! Wer weiß was sie ihr sonst antun!“
 

Eine knappe Stunde später erreichten Arnold und die anderen dann auch den See.

Arnold verschränkte die Arme und wartete angespannt ab.

Nur wenige Minuten später erkannte er von weiten die Raubechsen.

Rex kam mit seiner gesamten Bande direkt auf sie zu. Und sie hatten Roxy dabei.

Don schleppte sie mit sich mit. Sie sah nicht gut aus.

Die Raubechsen hatten sie gefesselt und anscheinend auch geschlagen.

Ihr Körper war übersäht mit blauen Flecken und sie hatte eine Schnittwunde am Arm, die noch immer ziemlich blutete.

Rex blieb vor Arnold stehen.

„Lasst Roxy sofort frei!“

Spike und die anderen Mitglieder aus Arnolds Gang verhielten sich erstmal ruhig.

Rex grinste nur dreckig.

„Ihr könnt dieses Miststück haben! Ich habe keine Verwendung mehr für sie. Aber ich werde sie nur freilassen wenn ihr aus UNSEREM Sumpf verschwindet“

„Euer Sumpf! Das ich nicht lache!“, grummelte Arnold.

Er hatte sich schon fast gedacht, dass sie auf so etwas hinaus wollten. Anscheinend hatte sie herausgefunden das Roxy öfters mit Spike herumhing und wollten sie nun als Druckmittel einsetzen.

„Wir werden euch den Sumpf niemals einfach so überlassen“

Rex fixierte Arnold einen Moment.

„Ist das dein letztes Wort? Na dann... Don?“

Rex sah zu Don rüber, doch dieser wusste anscheinend genau was er jetzt zu tun hatte.

Don grinste, nahm Roxy hoch und warf sie in den See hinein.

„Ahhh nein !!“, schrie Roxy ehe sie dann unter Wasser ging.

Aufgrund ihrer Fesseln konnte sie sich nicht bewegen und somit auch nicht über Wasser halten.
 

„Schnappt sie euch“, befahl Rex und im selben Moment gingen die Jungs aus Rex Gang auf die Aßgeier los.

Rex selbst stürzte sich auf Arnold.

„Dir polier ich die Schuppen“

Arnold warf einen Blick rüber zu den anderen Jungs.

„Leute! Wir müssen erst Roxy aus dem See holen! Sonst wird sie ertrinken“

Er bekam einen heftigen Schlag von Rex in den Bauch. Arnold hielt kurz inne...

Er steckte den Schlag aber halbwegs gut weg und versuchte stattdessen Rex kampfunfähig zu machen.

Spike sah zu Arnold rüber. Er kämpfte gerade mit einem Typen aus Rex’s Bande.

„Ich hole sie ...“, rief er und schlug den Typen k.o.
 

Roxy rang derweil unter Wasser um ihr Leben.

Sie versuchte verzweifelt sich von den Fesseln zu befreien, doch es

tat sich absolut nichts.

Die Fesseln waren viel zu fest geschnürt.

So langsam konnte sie die Luft aber nicht mehr anhalten.

Roxy hörte auf den Atem anzuhalten und schluckte dabei Wasser.

So langsam spürte sie , wie ihr ganz schwindelig wurde.

Nicht mehr lange und sie würde ihr Bewusstsein verlieren.
 

Spike hechtete währenddessen zum See und sprang hinein.

Verzweifelt tauchte er nach Roxy, bis er sie dann endlich fand.

Er packte sie und schwamm mit ihr an die Oberfläche.

Sie war mittlerweile das Bewusstsein verloren.

„Na los! Komm schon zu dir“, sagte Spike und klatschte mit seiner Hand leicht an ihre Wange.

Am Ufer angekommen ließ er sie im Gras ab.

Spike versuchte sie mit einer Mund zu Mund Beatmung wiederzubeleben.

Roxy regte sich kein Stück...
 

Rex grinste fieß.

„Ihr kommt zu spät!“

Arnold sah erzürnt zu Roxy’s regungslosen Körper.

Wütend stürzte er sich auf Rex und zog ein Messer hervor.

Er drückte ihn zu Boden.

„Dafür wirst du bezahlen“

Er holte aus und rammte Rex das Messer mit voller Wucht ins Herz hinein.

Rex Blick versteinerte ...

Ein eiskalter Schauder durchfuhr ihn... Er war sofort tot...
 

Spike hatte nicht richtig mitbekommen was Arnold dort gerade getan hatte.

Er machte noch immer eine Mund zu Mund Beatmung.

Jetzt endlich regte sich Roxy.

Sie schreckte leicht hoch und spuckte Wasser.

Ihr Blick war glasig und sie konnte noch nicht klar sehen...

Spike seufzte erleichtert.

Er klopfte Roxy vorsichtig auf den Rücken als sie anfing zu Husten.

Roxy zitterte am ganzen Körper. Erst jetzt erkannte sie Spike.

Er hat mich gerettet ....
 

Sie konnte das gar nicht so richtig glauben.

Dabei war sie so ungerecht zu ihm gewesen.

Sie stand im Moment noch etwas unter Schock.

Spike schnappte sich seine Jacke und legte sie ihr über die Schultern.

Erst jetzt sah er Rex leblos am Boden liegen. Die Jungs aus Rex’s Bande hatten sich mittlerweile aus den Staub gemacht.

Arnold kam zu ihm und Roxy rüber.

„Es ist vorbei ...“, sagte er.

Kapitel 6

Nachdem Arnold, Rex Leiche im Sumpf hatte verschwinden lassen, machte er sich mit seinen Jungs auf den Weg zurück zu ihrer Bude um den Sieg gegen die Raubechsen ausgiebig zu feiern.

Nur Spike war nicht mit von der Partie. Er hatte sich entschlossen Roxy nach Hause zu begleiten, da sie noch immer nicht besonders gut aussah.

„Du solltest mit deinem Arm unbedingt zum Arzt gehen“, murmelte Spike und sah sie an.

Roxy seufzte leise. Die Wunde an ihrem Arm blutete noch immer wie verrückt. Sie hatte sie nur vorläufig mit einem Verband abgebunden.

„Und was soll ich bitte sagen wie das passiert ist? Ich will euch nicht in Schwierigkeiten bringen“

„Naja wenn du schon nicht zum Arzt gehen willst, dann lass mich das gleich jedenfalls mal ansehen“, entgegnete Spike und ging mit ihr weiter.

Roxy nickte nur schwach.
 

Nach ca. 20 Minuten erreichten die beiden das Haus von Roxys Eltern.

Roxy klingelte an der Tür und wartete ab ob ihr jemand öffnete. Nichts passierte.

„Hast du keinen Schlüssel?“, fragte Spike und sah sie an.

„Den habe ich wohl verloren als ich in den See geworfen wurde...“, entgegnete Roxy.

„Na macht ja nichts...Dann kommst du solange halt einfach mit zu mir“

Spike packte sie an ihrem gesunden Arm und ging mit ihr weiter.

Er hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen dabei sie einfach so lange hier sitzen zu lassen, bis ihre Eltern hier eintrafen.

Außerdem musste ihre Wunde versorgt werden.
 

Nach einer ganzen Weile erreichten sie ein Viertel außerhalb der Stadt.

Roxy ließ ihren Blick ein wenig schweifen. Es sah hier wirklich ziemlich heruntergekommen aus.

Ein wenig unheimlich hier...

„Sind wir gleich da?“

Spike nickte leicht.

„Ja sind wir. Da vorne in dem Haus habe ich meine Wohnung“

Roxy betrachtete das Haus einen Moment als sie davor Halt machten. Es sah ziemlich alt aus und machte auch nicht mehr den stabilsten Eindruck.

„Kommst du?“, fragte Spike und hielt ihr die Tür auf.

Roxy nickte rasch und folgte ihm in seine Wohnung.
 

Seine Wohnung passte zum Gesamtbild des Hauses. Es war ziemlich unordentlich da drinnen und an einigen Stellen kam der Putz von der Decke.

Doch Roxy machte das nicht so viel aus. Sie selbst war auch nicht sonderlich ordentlich.

Spike schloss die Tür hinter sich.

„Na dann komm mal mit ins Bad“, sagte er und zog sie mit sich mit.

Roxy ließ sich auf dem Wannenrand nieder.

Spike setzte sich zu ihr und wickelte ihr den Verband ab, der ohnehin schon ziemlich voll geblutet war.

Er musterte kurz ihre Wunde und zog dann ein kleines Fläschchen aus seiner Jackentasche hervor.

„Das könnte jetzt etwas brennen“, murmelte er und hielt ihren Arm fest.

„Ist das etwa Alkohol?“

Spike nickte kaum sichtlich und kippte etwas von dem Alkohol über ihre Wunde.

Nur wenige Sekunden später spürte sie einen furchtbaren Schmerz an ihrer Wunde.

Roxy keuchte Schmerzerfüllt auf.

Sie wollte ihren Arm wegziehen, doch Spike hielt sie fest.

„Bist du irre? Das brennt zur Hölle“, knurrte Roxy.

Spike tupfte ihre Wunde etwas mit einem feuchten Lappen ab.

„Das muss sein. Der Alkohol säubert die Wunde. Der Schmerz lässt ja gleich wieder nach“
 

Nachdem er ihre Wunde gesäubert hatte, legte er ihr einen neuen Verband an.

„Ich hoffe das stoppt die Blutungen jetzt. Ansonsten muss die Wunde wohl genäht werden“, sagte Spike, während er den Blutverschmierten Lappen wusch.

"Na das hoffe ich doch", murmelte sie und betrachtete ihren Arm.

Sie war sich nämlich nicht so sicher, ob sie ihn auch noch mit Nadel und Faden an sich ranlassen würde.

Roxy sah ihn einen Momentlang schweigend an.

Ich habe mich noch gar nicht bei ihm bedankt

„Vielen Dank übrigens, das du mich gerettet hast“, sagte sie leise.

Spike wandte sich langsam zu ihr um.

„Hast du geglaubt wir lassen dich einfach so sterben?“

Er ging langsam zu ihr und zog sie hoch.

„Na komm du solltest dich jetzt etwas ausruhen“
 

Langsam verließ er das Bad und ging rüber in sein Schlafzimmer.

Roxy folgte ihm und passte dabei auf, dass sie nicht über irgendeinen Pizzakarton oder so stolperte.

„Du kannst dich hier ruhig etwas hinlegen“, meinte Spike der sich soeben noch ein Bier geholt hatte.

Roxy ließ sich auf sein Bett sinken. Dabei bemerkte sie neben seinem Bett einen kleinen Haufen voll mit weiblichen Kleidungsstücken. Das ließ natürlich direkt darauf schließen, dass er hier öfters Frauenbesuch hatte.

Ich habe es doch gewusst! Er ist ein Aufreißer!

Roxy seufzte leise und kuschelt sich etwas in die Decke.

Sie dachte gerade angestrengt nach: Sie wollte sich unbedingt für Spike’s Rettung revangieren, aber irgendwie hatte sie auch die Befürchtung das Spike genau darauf wartete um sie irgendwie herumzubekommen.

Sie musste sich eingestehen, dass sie sich ihm nur zu gerne hingeben würde, nur wollte sie keine einmalige Sache für ihn sein.

„Hör zu... Ist es für dich ok wenn ich dich morgen auf einen Drink einlade? Ich weiß, das kommt einer Rettung nicht gleich, aber ich möchte mich jedenfalls erkenntlich zeigen...“, sagte Roxy schließlich.

„Von mir aus kannst du das gerne machen wenn du willst. Ich habe eh noch nichts besonderes geplant für morgen“

„Gut, dann machen wir es so“, murmelte Roxy und schloss etwas die Augen.

Spike grinste zufrieden.

Morgen gehörst du mir
 

Am Abend darauf ...

Roxy war soeben bei der Bar in der Innenstadt eingetroffen. Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Sie hatte mit Spike vereinbart, dass sie sich um neun Uhr hier vor dem Eingang treffen würden.

Aus irgendeinem Grund hatte sie sich ziemlich schick eingekleidet. Sie trug ein lilafarbenes Seidenkleid mit dünnen Trägern und einer Strickjacke dazu.

Sie wusste selbst nicht so genau wieso sie sich ausgerechnet für diesen Look entschieden hatte. Normalerweise trug sie dieses Kleid nur zu ganz besonderen Anlässen. Oder war dies hier für sie etwa ein besonderer Anlass?

Sie schüttelte nur leicht mit den Kopf und lehnte sich leicht an die Wand an.

Ganz egal was auch ist. Ich werde mich nicht auf ihn einlassen
 

Plötzlich vernahm Roxy Spike’s Stimme.

„Bist das wirklich du Roxy? Wem bist du denn zum Opfer gefallen?“

Spike grinste leicht und musterte sie ausgiebig. In diesen Klamotten sah sie viel weiblicher und zerbrechlicher aus als sonst.

„Niemanden! Ich war nur vorher noch bei meiner Oma. Sie hat heute Geburtstag. Und ich hatte keine Zeit mehr mich noch mal umzuziehen“, log Roxy.

„Ah ja“, murmelte Spike und sah sie ungläubig an. Er kaufte ihr diese Lüge natürlich nicht ab, dennoch fragte er nicht weiter nach.

„Also gehen wir dann rein?“, fragte Roxy rasch.

„Es wird so langsam kalt hier draußen“

Spike nickte und betrat mit ihr die Bar.
 

Dort drinnen war es ziemlich voll, aber das war ja auch nicht verwunderlich. Immerhin war es Samstagabend. Am Wochenende war hier immer am Meisten los.

Viele Jugendliche trafen sich hier um gemütlich in der Runde zu sitzen und etwas zu trinken.

Spike setzte sich mit Roxy an einen Kleinen Tisch in der Ecke. Er setzte sich zu ihr auf das Kleine Sofa und ließ den Blick durch den Raum schweifen während Roxy die Karte studierte.

„Weißt du schon was du willst?“, fragte Roxy und sah zu Spike.

„Ich nehme ein Bier! Und vielleicht noch einen Wodka dabei“, antwortete er.

Roxy nickte nur und winkte den Keller zu sich.

Sie bestellte ein Bier und einen Wodka für Spike und für sich Selbst einen Cocktail.
 

Natürlich blieb es nicht bei diesen zwei Drinks an diesem Abend.

Eine gute Stunde später hatten die beiden schon einige Drinks geleert.

Roxy merkte auch, das der Alkohol langsam Wirkung bei ihr zeigte.

Sie und Spike amüsierten sich gerade prächtig über einen Typen der wild durch das Lokal sprang und dabei lauthals einen Song grölte.

Der Typ wurde aber schließlich rausgeschmissen, weil er während seiner Tanzeinlage einige Tische umgeschmissen hatte.
 

„Oh man! Das war echt der Hammer“, sagte Roxy und trank noch einen Schluck aus ihrem Glas.

Spike nickte zustimmend und musterte Roxy einen Augenblick.

Er merkte deutlich, dass sie schon ziemlich angetrunken war.

Langsam rutsche er immer näher an sie heran.

Roxy erschauderte als sie plötzlich spürte, wie seine Hand über ihren Oberschenkel glitt.

Sie stellte ihr Glas langsam wieder ab.

„Was wird das?“, fragte sie verunsichert.

Irgendwie gefiel er ihr schon, was er da tat, aber ihr wurde schlagartig klar, worauf er hinaus wollte.

Spike antwortete ihr nicht. Er packte sie und zog sie etwas enger an sich. Dabei fuhr er mit seiner Hand immer weiter unter ihr Kleid.

Roxy spürte wie ihr langsam ganz heiß wurde.

Spike streifte mit seiner Schnauze langsam ihren Hals entlang. Sie merkte ganz deutlich wie ihr die Hitze in den Kopf schoss. Er machte sie gerade ziemlich nervös.
 

„Stopp! Hör auf damit“, sagte Roxy dann plötzlich und schob seine Hand langsam weg.

Spike sah sie verwirrt an.

„Was denn? Gefällt es dir etwa nicht?“

„Natürlich gefällt es mir! Wie könnte es mir auch nicht gefallen? Aber das ist nicht der Punkt!“, antwortete Roxy und sah ihn an.

„Ich muss zugeben...Ich mag dich wirklich! Aber ich stehe nicht auf One-Night-Stands. Ich will nicht für eine Nacht ‚benutzt’ werden und dann nicht mehr beachtet werden“

Sie zog einen Schein aus ihrem Portmonee und legte ihn auf den Tisch.

„Hier damit kannst du die Drinks bezahlen! Ich gehe!“

Nach diesen Worten erhob sie sich und verließ die Bar.

„Jetzt warte doch mal ...“, rief Spike, doch das brachte nichts.

Roxy war bereits weg.

Spike seufzte und leerte seine Flasche Bier.

SO war das aber nicht geplant ...
 

Roxy machte sich derweil auf den Weg zu ihrer Freundin.

Sie zitterte ziemlich, weil es wirklich verdammt kalt war.

Auch die Strickjacke die sie trug, spendete nicht genug Wärme.

Ihr ging noch immer die Sache von vorhin durch den Kopf.

Es war ihr gerade wirklich schwer gefallen ihm einen Abfuhr zu verpassen...

Es war die richtige Entscheidung...Ich darf mich nicht auf ihn einlassen. Sonst werde ich nur verletzt...Außerdem ist das die einzige Möglichkeit keine tieferen Gefühle für ihn zu entwickeln

Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Freundin:
 

„Lass die Finger von ihm! Er ist ein Mistkerl. Er würde sich niemals auf eine richtige Beziehung einlassen“
 

Aber hatte er das alles wirklich nur getan, um sie ein einziges mal herum zu bekommen?

Kapitel 7

Nun war es wieder Montag.

Roxy war gerade auf den Weg zur Schule.

Das ganze Wochenende hatte sie sich den Kopf darüber zerbrochen, ob sie nicht vielleicht doch etwas zu grob zu Spike gewesen war.

Nach reichlicher Überlegung hatte sie beschlossen heute in der Schule noch mal mit ihm zu reden. Vielleicht war er doch gar nicht so übel wie ihre Freundin sagte.

Immerhin kannte sie ihn ja gar nicht wirklich.
 

Nach ca. 10 Minuten erreichte sie das Schulgebäude. Drinnen angekommen suchte sie auch gleich nach Spike.

Statt auf Spike, traf sie allerdings auf Robbie, der gerade seine Bücher aus dem Spint holte.

„Hey Robbie“, begrüßte Roxy ihn.

Robbie erschrak leicht, und wandte sich zu ihr um.

„Oh hallo Roxy. Was gibt es denn?“

„Ich wollte wissen ob du Spike gesehen hast? Ich muss dringend mit ihm sprechen“

„Nun ja...“, murmelte Robbie.

„Gesehen habe ich ihn schon, aber ich weiß nicht ob es so gut ist, wenn du jetzt zu ihm gehst“

Roxy runzelte leicht die Stirn. Sie wusste nicht genau was Robbie damit meinte, nahm aber an, dass er wohl sauer auf sie zu sein schien wegen der Sache von Samstag.

„Es ist aber wichtig! Wo ist er denn?“

Robbie seufzte leise.

„Den Gang hoch und dann links... Aber ich halte das trotzdem für keine gute Idee“

Doch das hörte Roxy schon gar nicht mehr.

Sie marschierte bereits den Gang hinauf.
 

„Spike? Bist du hier?"

Doch als sie dann am Ende des Ganges nach links abbog, sah sie ihn auch schon.

Spike stand dort mit einem ihr fremden Mädchen und knutsche wild mit ihr rum.

Roxy traf fast der Schlag. Sie konnte es nicht fassen.

Und sie wollte sich gerade bei ihm entschuldigen!

„Ich fass es nicht! Du bist so ein Arsch!“, knurrte sie verärgert und stampfte wütend davon.

Spike wurde jetzt auch auf Roxy aufmerksam und löste sich von dem Mädchen.

Er sah der wütenden Roxy noch nach, bis diese auf der Toilette verschwand.
 

Aufgebracht ging Roxy in der Toilette auf und ab.

Sie konnte sich selbst nicht erklären wieso sie so wütend war.

Wieso rege ich mich jetzt eigentlich so auf? Ich habe doch gewusst wie er tickt... Ich werde doch wohl nicht eifersüchtig sein?

Roxy verwarf diesen Gedanken ganz schnell wieder.

„Nein ich bin nicht eifersüchtig... Ich bin einfach nur enttäuscht das ist alles“, versuchte sie sich selbst einzureden.
 

Sie verbrachte noch eine ganze Weile auf der Toilette. Als es dann klingelte machte sie sich auf den Weg in den Klassenraum.

Dort angekommen setzte sie sich auf ihren Platz.

Sie schwieg die ganze Zeit und würdigte Spike keines Blickes.

Robbie merkte natürlich genau, dass mit Roxy etwas nicht stimmte.

Er wusste auch nicht so ganz genau was Spike mit dieser ganzen Aktion bezwecken wollte. Er hatte zuvor immer betont das er Mary, das Mädchen das er geküsst hatte, auf den Tod nicht ausstehen könnte, weil sie so ein Lästermaul sei.

Wieso küsste er sie dann auf einmal?
 

Nach der sechsten Stunde war Schulschluss.

Roxy hatte den ganzen Tag kein Wort gesagt, nicht einmal wenn der Lehrer sie etwas gefragt hatte.

Langsam packte sie ihre Sachen zusammen als die Klingel ertönte.

Spike wartete bis alle nach draußen gegangen waren und ging dann auf Roxy zu.

„Was sollte die Aktion heute Morgen?“

Roxy hob den Kopf. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie die letzten in der Klasse waren.

„Kann dir doch so was von scheiß egal sein“, entgegnete Roxy frech und kehrte ihm den Rücken zu.

„Jetzt sei doch nicht gleich wieder so zickig“,

„Ich bin überhaupt nicht zickig! Ich verstehe nicht was du überhaupt noch von mir willst! Geh doch zu deiner komischen Tussi von heute Morgen! Ist mir total egal! Aber lass mich bloß in Ruhe“

Spike verschränkte seine Arme.

„Wieso regst du dich dann so darüber auf wenn es dir total egal ist? Ich denke fast du bist eifersüchtig!“

„Du solltest das mit dem Denken lassen! Du bist wie es scheint nicht besonders gut darin!“, entgegnete Roxy matt und verließ das Klassenzimmer.

So langsam tat sich in ihr der Gedanke auf, dass Spike dieses Mädchen nur geküsst hatte um zu schauen wie sie darauf reagierten würde.
 

Als Roxy wieder zu Hause angekommen war, hatte sie sich wieder etwas beruhigt.

Sie hatte sich Gedanken darum gemacht, wie sie auf diese ganze Aktion nun reagieren sollte. Vielleicht wäre es doch mal angebracht ein vernünftiges Gespräch mit Spike zu führen.

Doch im Moment hatte sie noch keinen Nerv dazu. Außerdem musste sie sich erstmal im klaren darüber werden, was sie denn nun für ihn empfand.

Langsam ging Roxy ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch sinken.

Sie bemerkte eine Mappe auf den Wohnzimmertisch.

„Was ist denn das?“, murmelte sie leise und griff sich die Mappe.

Auf dem Deckblatt stand ihr Name.

Was hatte denn das nun wieder zu bedeuten?

Langsam öffnete sie die Mappe und überflog ein paar Blätter darin.

Plötzlich erstarrte sie.
 

Name: Roxanne Morgan geboren am 17.04, Mutter: Clarissa Morgan, Vater: unbekannt
 

Es war ihre Geburtsurkunde...

Aber wer war Clarissa Morgan?

Mit einem mal wurde Roxy klar: Ihre Eltern, waren nicht ihre richtigen Eltern.

Fassungslos legte sie die Mappe zurück auf den Tisch.

Sie war nicht unbedingt traurig wegen dieser Tatsache, immerhin verstand sie sich mit ihren angeblichen Eltern nicht besonders gut. Sie war nur ziemlich entsetzt über die Tatsache, das sie 17 Jahre lang von ihnen belogen wurde.

Aber: Vielleicht war ihre Leibliche Mutter ganz anders.

Roxy schöpfe plötzlich Mut. Sie blätterte noch ein wenig in der Mappe herum und fand schließlich eine Adresse.

„Das muss die Wohnanschrift meiner Leiblichen Mutter sein! Ich werde zu ihr gehen!“, sagte Roxy entschlossen und stand von der Couch auf.

Sie verließ das Haus und machte sich gleich auf den Weg in die Stadt.

Kapitel 8

Roxy beschloss zu Fuß zu gehen.

Sie war schon eine gute halbe Stunde unterwegs.

Die besagte Adresse befand sich ziemlich weit außerhalb von der Innenstadt.

Als sie die Straße endlich erreichte schaute sie sich nach der Hausnummer 10 um.

„Ah da ist es ja“, sagte sie leise und ging zu dem kleinen Haus hin.

Dieses Viertel war nicht besonders angesehen in der Stadt.

Es war noch heruntergekommener als der Stadtteil in dem Spike wohnte.

Langsam ging sie zur Tür und klingelte.
 

Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür.

Roxys Herz schlug immer schneller. Sie war ein wenig aufgeregt.

Sie erhoffte sich gerade wirklich viel.

Doch diese Aufregung verschwand schlagartig, als sie die Frau erblickte, die ihr da die Tür öffnete.

Sie war sehr aufreizend bekleidet und warf Roxy einen grimmigen Blick zu.

„Wer bist du? Und was willst du hier? Ich bin am Arbeiten Mädchen!“

Roxy schluckte heftig.

Das glaube ich jetzt nicht. Ist meine Mutter etwa eine...?

„S...sind sie Clarissa Morgan?“, fragte Roxy vorsichtig.

„Die bin ich...“, antwortete die Frau und zündete sich eine Zigarette an.

„Aber du hast immer noch nicht gesagt wer DU bist! Und was du willst!“

Roxy räusperte sich kurz.

„Ich...ich bin ihre Tochter. Roxanne“
 

Die Frau sah Roxy einen Momentlang an, dann antwortete sie: „Ist mir so was von egal! Sieh zu das du von hier verschwindest! Ich will dich nicht sehen!“

Roxy war geschockt über die Reaktion ihrer Mutter.

„A...aber haben Sie mir gerade nicht zugehört? Ich bin ihre Tochter! Sie können mich doch nicht einfach so wegschicken!“

Die Frau zog an ihrer Zigarette.

„Ach ja? Kann ich nicht? Hör mal zu, wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich dich gar nicht erst ausgebrütet. Aber diese reichen Futzis haben mir 50.000 Dinomark geboten, wenn ich dich ihnen zur Adoption überlasse!“

„Sie haben mich verkauft?“

Roxy war fassungslos.

„Und Sie haben sich kein einziges mal gefragt wie es MIR geht? Ob es mir in dieser Familie gefällt? Ob ich glücklich bin? Was sind sie denn bitte für eine Mutter!“

„Jetzt hör mal zu du undankbares Ding! Ich wollte NIE Kinder haben! Also kannst du froh sein, dass du überhaupt am Leben bist. Außerdem sind deine Adoptiveltern ja stinkreich! Wie schlecht kann es dir da schon gehen!“

Roxy’s sogenannte Mutter zog noch mal an ihrer Zigarette, ehe sie diese an der Hauswand ausdrückte.

„Und jetzt mach dich endlich vom Acker!“, sagte sie noch und knallte Roxy die Tür vor der Nase zu.
 

Roxy stand noch immer fassungslos da und starrte mit leeren Blick an die Stelle, wo noch gerade eben ihre Mutter gestanden hatte.

Ich ... kann es nicht glauben...

Sie war gerade so furchtbar enttäuscht und verzweifelt.

Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass ihre Mutter so auf sie reagieren würde.

Mit gesenktem Kopf entfernte sich Roxy langsam von dem Grundstück und lief ziellos durch die Straßen.

Nach einer Weile ließ sie sich auf einer Bank nieder. Sie konnte die Tränen einfach nicht mehr unterdrücken.

Langsam spürte sie, wie ihr Tränen über die Wangen liefen.

Im Moment wusste sie gar nicht was sie tun sollte. Irgendwie wollte sie auch nicht zurück nach Hause. Sie wollte ihre Adoptiveltern gerade einfach nicht sehen.

Roxy vergrub ihr Gesicht in den Händen und schluchzte leise.

Deshalb bekam sie auch nicht mit, dass sich ihr jemand näherte.
 

„Roxy? Was ist denn mit dir los?“, hörte sie dann plötzlich jemand sagen.

Sie brauchte den Kopf gar nicht zu heben, sie wusste auch so, dass es Spike war.

Was macht der denn hier?

Es war ihr irgendwie peinlich, dass er sie gerade so sehen konnte.

Sie zeigte ihre weiche und verletzliche Seite nicht besonders gern vor anderen.

„Hey was ist los?“, fragte er besorgt und setzte sich neben sie.
 

Roxy richtete den Kopf nun doch leicht auf und sah ihn an.

Sie war gerade so verzweifelt, das sie ihm einfach die ganze Geschichte erzählte.

Spike hörte ihr aufmerksam zu und legte langsam einen Arm um ihre Schultern.

„Das tut mir wirklich leid! Die Sache mit deiner leiblichen Mutter. Und das du deine Adoptiveltern nicht sehen willst ist ja auch verständlich. Immerhin haben sie dich jahrelang belogen. Aber Hey, du brauchst sie nicht. Du kommst doch auch gut ohne sie klar. Du bist alt genug. Du kannst dir ne eigene Wohnung suchen. Das ist doch überhaupt gar kein Problem“

Roxy nickte nur schwach.

„Ich will keinen von denen wieder sehen. Aber ich fürchte um eine Diskussion mit meinen Adoptiveltern werde ich nicht herum kommen...“

„Hey, wenn du nicht direkt heute mit ihnen reden willst, dann komm eben so lange zu mir. Das ist gar kein Problem. Aber rede mit ihnen. Und wenn das geklärt ist, dann ziehst du aus. Ganz einfach. Falls es dich tröstet: Ich habe auch nicht gerade das Beste Verhältnis zu meinen Eltern. Um genau zu sein, meinen Vater kenne ich nicht einmal. Der ist damals einfach abgehauen als ich noch ganz klein war.“
 

Roxy nickte mehrmals.

„Danke das du mir zugehört hast. Es tut mir leid, das ich dich so angeschnauzt habe.“

„Ist schon ok...“, murmelte Spike und schwieg dann einen Augenblick.

„Falls es dich interessiert: Das Mädchen, das ich da geküsst habe. Sie bedeutet mir absolut gar nichts. Eigentlich kann ich sie nicht einmal ausstehen.“

„Ach ja?“, fragte Roxy und legte den Kopf leicht schief.

„Und wieso hast du sie dann geküsst?“

Spike schwieg erneut. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er grübelte.

„Na ja... so eine Wette halt.“

„Aha verstehe“, murmelte Roxy, doch so ganz kaufte sie ihm diese Ausrede nicht ab.
 

Nach einer Weile stand Spike dann langsam von der Bank auf.

„Na komm, lass uns was essen gehen! Ich hab nen Mordskohldampf!“

Er zog Roxy langsam von der Bank hoch.

Roxy nickte nur zustimmend und machte sich mit ihm auf den Weg in die Stadt.

Kapitel 9

Roxy hatte am Abend doch noch beschlossen mit ihren Adoptiveltern ein Gespräch zu wagen.

Zwar bekam sie, wie sie schon erwartet hatte, auch keine Antworten auf ihre vielen Fragen.

Sie konnten sich allerdings darauf einigen, dass Roxy eine eigene Wohnung bekommen würde. Sie wollte nämlich keine Minute länger in dem Haus ihrer Adoptiveltern wohnen. Davon mal ab war sie ohnehin alt genug um selbst klarzukommen.

Also beschloss sie, sich gleich heute nach der Schule, nach einer Wohnung umzuschauen.
 

Pünktlich zum Unterrichtsbeginn erreichte Roxy die Schule.

Sie ging zu ihrem Klassenzimmer und huschte noch rasch in den Raum ehe her Pohlmann dort eintraf.

„Oh hast du es doch endlich gelernt mal pünktlich zu kommen? Es geschehen noch Zeichen und Wunder!“, sagte Herr Pohlmann und schloss hinter sich die Tür.

Roxy grinste nur leicht und setze sich auf ihren Platz.
 

Herr Pohlmann ergriff erneut das Wort: „Ich habe einige Ankündigungen zu machen. Wie ihr ja sicher wisst steht in zwei Wochen wieder der jährliche Schulball an. Und unsere Klasse soll den Ball dieses Jahr organisieren! Ich brauche ein paar Freiwillige die sich um die Dekoration kümmern“

Er ließ den Blick kurz durch die Klasse schweifen. Ein paar Mädchen erklärten sich dazu bereit die Dekoration zu übernehmen.

„Gut das wäre schon mal geklärt“, murmelte Herr Pohlmann und notierte sich die Namen der Mädchen.

„Was ebenfalls noch organisiert werden müsste, wäre die Musik. Eigentlich hatten wir extra eine Band bestellt. Die haben allerdings vor ein paar Tagen abgesagt.“

Roxy hob die Hand.

„Ja was gibt es denn Roxy?“

Sie nahm die Hand runter und sah zu Herr Pohlmann.

„Ich denke ich hätte da ne Idee! Wie wäre es wenn wir eine Karaoke-Anlage besorgen? Das ist total cool und macht ne Menge Spaß. Na ja und für die Zeit wo niemand singt brauchen wir halt einen DJ aber ich wüsste da jemanden den ich fragen könnte.“

“Hm...Das ist eine ziemlich gute Idee. Könntest du dich darum kümmern?“

Roxy zuckte die Achseln.

„Ja von mir aus“
 

Die restliche Schulstunde verflog schnell, denn Herr Pohlmann hatte noch einige Aufgaben zu verteilen.

Als es klingelte machte sich Roxy mit Robbie und Spike auf den Weg zur Turnhalle.

Sie hatten gleich Sportunterricht.

Auf den Weg dorthin hörte sie einige Mädchen über den Schulball reden.

„Die machen hier aber ganz schon Theater nur wegen so einem Schulball“, meinte Roxy und sah zu den beiden Jungs.

„Findest du?“, fragte Robbie und sah sie an.

„Ist doch verständlich! Es will schließlich niemand alleine dort auftauchen!“

Roxy sah ihn verwirrt an.

„Wo ist denn da das Problem? Es sind noch zwei Wochen Zeit um jemanden zu fragen?“

Spike grinste leicht.

„Na ja genau das ist ja das Problem. Klein Robbie ist einfach zu feige ein Mädchen zu fragen ob sie mit ihm zum Schulball geht“

„Ich bin überhaupt nicht feige“, grummelte Robbie.

Er war halt einfach nur ein wenig schüchtern. Da konnte er doch nichts für.
 

„Oh man... Du machst dir die Sache auch schwerer als sie eigentlich ist. Geh doch einfach hin und frag ein Mädchen das dir gefällt. Mädchen mögen es nicht besonders, wenn man nicht auf den Punkt kommt. Pass auf ich demonstriere dir das mal kurz: Spike?“

Spike sah sie verwirrt an.

„Was denn?“

„Gehst du mit mir zum Schulball?“, fragte Roxy schließlich.

Spike zuckte die Achseln.

„Ähm ... ja?"

„Siehst du Robbie? So einfach geht das!“
 

Roxy sah sich kurz um und entdeckte ein Mädchen das nur ein paar Meter von ihnen entfernt stand.

„Ich habe übrigens gehört das Mandy Brooks auf dich steht.“

„Was? Mandy Brooks soll auf mich stehen? Das glaube ich nicht“

“Oh doch! Ich habe sie letztens auf den Flur mit ihrer Freundin über dich tuscheln gehört. Na los geh mal hin und frag sie! So wie wir es dir gerade vorgemacht haben!“

Roxy packte Robbie am Arm und schob in langsam in die Richtung von Mandy.

„Na gut. Auf eure Verantwortung“, sagte Robbie und ging auf sie zu.
 

Spike sah sich das ganze Spektakel mit an.

„Sag mal Roxy: Hast du das jetzt gerade eigentlich ernst gemeint? Also das du mit mir zum Schulball gehen willst?“

Irgendwie war er sich da gerade nicht so sicher.

Roxy hob den Kopf und sah ihn an.

„Ja habe ich. Und du hast doch ja gesagt XD Oder willst du etwa doch nicht?“

„Ähm doch...klar“

Roxy lächelte.

„Na dann ist doch alles geregelt“
 

Wenig später kam Robbie mit strahlenden Gesicht zurück.

„Ich glaub es einfach nicht. Sie hat wirklich ja gesagt. Ich habe eine Verabredung.“

“Wow Robbie, Respekt“, meinte Spike grinsend und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.

„Na siehst du? Ich habe doch gesagt es liegt nur an deiner Einstellung. Denn um ehrlich zu sein, hat Mandy nie was dergleichen gesagt. Das habe ich nur gesagt damit du dich traust sie anzusprechen“

Robbie sah Roxy entsetzt an.

„Du meinst sie steht gar nicht auf mich?“

„Man sie hat doch ja gesagt! Dann wird sie dich wohl schon irgendwie nett finden! Sonst hätte sie dir sicher einen Korb gegeben“

„Da hat sie vollkommen recht, Robbie. Also freu dich doch.“

Robbie nickte nur leicht.

„Tu ich doch auch! Aber das war trotzdem nicht nett von dir Roxy“

„Wenn ich immer nett wäre, dann hättest du jetzt kein Date“, meinte Roxy und verschwand in der Mädchen Umkleide.
 

In der Sportstunde war Fußball angesagt. Es wurden zwei Mannschaften gebildet.

Jeweils 6 Spieler einer Mannschaft machten sich bereit.

Roxy musste vorerst auf die Reservebank. Sie setze sich zu Spike der heute nicht am Sportunterricht teilnahm.

„Tss diese arroganten Idioten! Die haben mich doch nur auf die Bank gesetzt weil ich ein Mädchen bin“, beschwerte sich Roxy.

„Aber vermutlich würden sie mir nicht mal zuspielen, wenn ich mitspielen würde“

Spike sah sie an.

„Tja ... das ist nun mal ein Männersport“

Roxy verdrehte die Augen.

„Wieder so ein albernes Vorurteil. Gegen einen Ball treten, dass bekomme ich auch gerade noch hin! Aber man bekommt ja nicht mal die Chance das unter beweis zu stellen“

Verärgert lehnte sich Roxy zurück. Sie konnte es einfach nicht leiden, wenn man sie unterschätzte, nur weil sie ein Mädchen war.

Und was auf die Reihe bekommen tun diese Nassbirnen auch nicht!
 

Spike sagte besser nichts weiter dazu. Er wollte Roxy nicht noch mehr verärgern.

Er ließ seinen Blick langsam von Roxy abschweifen, doch dabei fiel ihm eine ziemlich große Narbe an ihrem Bein auf.

„Was hast du denn da gemacht?“, fragte er.

„Hm?“

Roxy blickte ihn an. Erst jetzt stellte sie fest, dass man ihre Narbe sehen konnte.

Sie hatte sie sonst immer sehr geschickt durch Stulpen oder Strumpfbändern versteckt.

„Ach du meinst meine Narbe...“, murmelte sie leise.

„Die habe ich Rex zu verdanken“

„Die ist von Rex? Was hat er denn gemacht?“
 

Roxy seufzte leise.

Sie redete nicht gerne über ihre Vergangenheit. Und schon gar nicht über ihre Zeit mit Rex.

Sie sah Spike einen Momentlang schweigend an, da sie sich nicht sicher war ob sie es ihm erzählen sollte. Aber mittlerweile war sie sich sicher, das sie ihm vertrauen konnte.

„Er ... hat mich geschlagen ... Nicht nur einmal , sondern andauernd. Immer wenn er irgendwie schlechte Laune hatte, hat er sie an mir rausgelassen.

Ich konnte einfach nicht mehr. Und als ich auch noch gesehen habe was er mit dieser Frau gemacht hat... musste ich mich einfach von ihm trennen. Ich konnte und wollte das nicht mehr. Doch das ganze hätte ich fast mit meinem Leben bezahlt. An dem Tag, wo ich sagte, dass ich mich von ihm trennen will, hat er mich fast zu Tode geprügelt. Wie genau ich zu dieser Narbe gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr. Ich kann mich nur noch an Bruchteile dieses Tages erinnern.“

Roxy senkte langsam den Kopf.

Man konnte ihr auch gut anmerken, dass es ihr unangenehm war darüber zu sprechen.

„Tut mir leid... Ich spreche wirklich nicht gerne darüber. Ich bin einfach nur froh das es vorbei ist.“
 

Spike war doch ziemlich erschüttert über dass, was sie ihm da gerade erzählt hatte.

Nun verstand er Roxys Ansichten allerdings ein wenig besser.

„Der Kerl war wirklich ein absolutes Arschloch! Aber er wird dir nie wieder was tun können... Das weißt du ja.“

Roxy nickte schwach.

„Es gab doch keine Probleme mehr deswegen mit der Polizei oder?“

Spike schüttelte den Kopf.

„Die werden seine Leiche nie finden. Die ist irgendwo in den Tiefen des Sumpfes versunken. Da brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen.“

Roxy nickte leicht und verfolgte weiter das Spiel.

Kapitel 10

Die zwei Wochen bis zum Schulball vergingen im Fluge.

Es war nun der Donnerstag vor dem Ball und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren.
 

Die Mädchen waren damit beschäftigt die Halle zu dekorieren.

Roxy hatte sich um die Karaokeanlage, die Boxen und das Mischpult für den DJ gekümmert.

Sie war gerade damit beschäftigt, die Karaokeanlage anzuschließen und auf Funktion zu testen.

Spike kam zu ihr rüber.

„Brauchst du Hilfe?“

„Wenn du nichts zu tun hast, dann hol schon mal die Lautsprecher rein. Die kann ich nämlich nicht tragen.“, antwortete Roxy und fummelte weiter an der Karaokeanlage herum.

„So ein Dreck wieso geht die dumme Anlage denn nicht an?“

„Ist gut, wird gemacht“

Spike wandte sich langsam zum Gehen um, blieb dann aber noch mal kurz stehen und sah erneut zu Roxy.

„An deiner Stelle würde ich mal den Stecker reinstecken. Nur so ein Tipp nebenbei. Wäre möglich das es dann funktioniert...“

Er grinste und ging dann nach draußen um die Boxen zu holen.

Roxy drehte sich um und stellte fest, dass der Stecker wirklich nicht steckte.

„Oh man... Das war jetzt aber mal peinlich“, murmelte sie und steckte den Stecker ein.
 

Nach einer guten halben Stunde war soweit auch alles hergerichtet.

Herr Pohlmann kam herein um sich das Ganze einmal anzusehen.

„Das sieht wirklich gut aus“

Er ging langsam zu Roxy rüber.

„Und? Funktioniert hier alles?“

Roxy nickte eifrig und schnappte sich das Mikro.

„Na logo! Die Boxen sind angeschlossen, dass Mischpult steht bereit, der DJ ist gebucht... und wie sie hören, funktioniert das Mikrofon einwandfrei“

„Wunderbar. Wenn alles soweit vorbereitet ist, dann könnt ihr jetzt gehen. Wir sehen uns dann morgen“

Das ließ sich auch keiner zweimal sagen: Ruck zuck war die Halle leergefegt.
 

Roxy verließ mit Robbie und Spike das Gebäude.

„Oh man ich freu mich schon total auf Morgen! Endlich mal wieder so richtig Party machen! Das wird der Hammer“

Spike sah Roxy mit skeptischen Blick an.

„Richtig Party machen? Ich hoffe dir ist schon klar, dass die Lehrer auch da sein werden. Und Alkohol wirst DU da ganz bestimmt nicht bekommen. Immerhin bist du noch Minderjährig junges Fräulein xD“

„Also, ich bin mir ziemlich sicher, dass sich der eine oder andere Lehrer da ganz schön umschießen wird. Und wegen dem Alkohol mach ich mir gar keine Sorgen. Immerhin hab ich ja dich dafür xD“

„Ach so läuft hier der Hase! Schon verstanden! Aber glaubst du etwa wirklich, dass ich Alkohol holen werde für dich? Das kann ich ja nun wirklich nicht verantworten“

„Ach was du nicht sagst“, meinte Roxy und musste schließlich lachen.

„Holst du mich dann morgen um halb 8 bei meiner Wohnung ab?“

Spike grinste und nickte rasch.

„Mach ich!“
 

Roxy lächelte und verabschiedete sich von den beiden Jungs.

Sie machte sich auf den Weg zu ihrer eigenen Wohnung. Zum Glück hatte sie sehr schnell eine gefunden und war auch direkt zu Hause ausgezogen.

Zwar war die Wohnung noch ziemlich leer, aber für den Anfang reichte es.

Roxy hing ihren Schlüssel auf und ließ sich dann erstmal auf die Couch sinken, um sich etwas auszuruhen.

Kapitel 11

Am darauffolgenden Abend, ca. gegen 19 Uhr
 

Roxy stand in ihrem Schlafzimmer und durchstöberte ihren Kleiderschrank.

Schon seid einer halben Stunde grübelte was sie nun anziehen sollte.

„Man wieso mach ich mir da jetzt eigentlich so viele Gedanken darum? Ich habe ja schließlich kein Date oder so...“, redete sich Roxy zu.

Doch so ganz stimmte das ja nicht, was sie da sagte. Sie ging mit Spike zusammen zum Schulball. So gesehen hatten die beiden schon sowas wie eine Verabredung.

Und aus irgendeinem Grund wollte sie ihm heute besonders gefallen.
 

Nach einer ganzen Weile hatte sich Roxy dann auch endlich entschieden.

Sie trug ein kurzes, rotes Kleid mit einem langen Seidenschal.

Die Bänder an den Seiten des Kleides, verband sie hinter ihrem Rücken zu einer Schleife.

Roxy musterte sich um Spiegel und nickte zufrieden.

„Ich denke so kann ich losgehen“
 

Nur wenige Minuten später klingelte es an der Tür.

Das musste dann wohl Spike sein.

Roxy schnappte sich ihre Tasche, steckte ihre Schlüssel ein und ging nach unten.

Vor der Tür wartete Spike auch schon auf sie.

Er musterte Roxy ausgiebig als sie dann vor ihm stand.

In dem Kleid sah sie wirklich hinreißend aus.

„Hast dich ja ganz schön rausgeputzt“, sagte er schließlich und hielt ihr seinen Arm hin.

Spike hatte sich anscheinend gar keine Gedanken um sein Outfit gemacht.

Er trug seine Lederjacke, ein rotes T-Shirt und sein Kopftuch – Bequem wie immer.

„Ach ich hab einfach das genommen was gerade so herumlag“, log Roxy und hackte sich bei ihm ein.

Sie wollte sich einfach nicht eingestehen, dass sie sich nur für ihn so hübsch gemacht hatte.
 

Nach kurzer Zeit erreichten die zwei die Schule. Dort war bereits eine Menge los.

Unter anderem trafen sie Robbie mit seiner Verabredung.

Roxy hatte so das Gefühl, dass sie den beiden nachher wohl noch ein wenig Hilfestellung geben musste.

Anscheinend waren sie beide sehr schüchtern.

Roxy und Spike begaben sich allerdings erstmal in die Halle, wo der Direktor gerade am Mikro stand und eine Rede hielt.
 

„Oh man was wird das denn hier? Sind wir auf einer Beerdigung oder was?“, murmelte Roxy und sah zu dem Direktor, der die Anwesenden wohl schon eine ganze Weile mit einer uninteressanten Rede langweilte.

„Tja... So ist das immer. Der Direktor hält eine Rede die niemanden interessiert. Aber da kann man nichts machen“

Doch als er sich Roxy zuwandte, stand sie nicht mehr neben ihm, sondern marschierte geradewegs auf die Bühne zu.

„Was hat sie denn nun schon wieder vor?“
 

Ohne zu zögern trat Roxy auf die Bühne und schnappte dem Direktor das Mikrofon weg.

„Vielen Dank für diese Tiefsinnige Rede Herr Direktor. Aber wir wollen ja nicht vergessen weshalb wir hier sind. Wir wollen etwas feiern! Also tun wir das jetzt auch! Die Karaokebar ist für jeden geöffnet der singen will. Also, dann lasst uns den Laden hier mal ein bisschen einheizen“

Spike grinste und schüttelte leicht den Kopf.

“Diese Roxy...“
 

Roxy brachte die Karaokeanlage auch gleich zum Laufen.

Da sie das Gefühl hatte, dass die hier erst alle etwas locker werden mussten, ergriff sie halt die Initiative und sang zuerst.

Sie war auch gar nicht mal schlecht. Die Menge sang begeistert mit.
 

Ich kann meinen Blick nicht von ihm wenden.

Seine bösen, funkelnden Augen starren mich an.
 

Ich fragte meine Freundin ob sie dich hier schon mal sah,

Sie sagte mir halt dich Fern von ihm,

Doch ich konnte ihm nicht wieder stehen...
 

Der Typ ist ein Monster...

M-M-M- Monster...

Der Typ ist ein Monster...

M-M-M- Monster...
 

Er brach mir mein Herz...

Er brach mir mein Herz...

Er brach mir mein Herz...
 

Er brach mein Herz und er brachte mich um meinen Verstand...

Ohhhoooo...
 

Der Typ ist ein Monster...

M-M-M- Monster...

Der Typ ist ein Monster...
 

Ich sage dir... halte dich Fern von ihm
 

Damit beendete Roxy ihr Lied. Sie erhielt eine Menge Beifall.

Was keiner wusste: bei diesem Lied hatte sie nur an einen einzigen Saurier hier im Raum gedacht.

Der Songtext beschrieb ganz genau die Gefühle die ihr Momentan durch den Kopf gingen.

Langsam verließ Roxy die Bühne wieder und ging zurück zu Spike.

Der DJ legte jetzt erstmal ein paar Songs auf. Anscheinend trauten sich die anderen noch immer nicht so richtig auf die Bühne zu gehen.
 

„Wow spitzen Auftritt“, meinte Spike und drückte ihr ein Glas in die Hand.

„Ich dachte du wolltest mir keinen Alkohol besorgen...“, antwortete Roxy grinsend und nahm das Glas an sich.

„Aber wie kommst du denn darauf dass das Alkohol ist? Das ist bloß Kinderbowle xD“

Roxy schüttelte schmunzelnd den Kopf.

„Ja natürlich“
 

Die beiden blieben eine Weile an der Theke stehen und tranken ein paar Drinks.

Nach einer ganzen Weile kam Robbie auf die beiden zu. Allerdings war er allein.

„Robbie? Was ist denn los? Wo ist den deine Begleitung?“, fragte Spike und stellte sein Glas beiseite.

„Auf Toilette“, sagte Robbie und seufzte.

„Es ist einfach furchtbar. Ich weiß überhaupt nicht, was ich ihr erzählen soll. Die meiste Zeit schweigen wir uns einfach nur an“

Roxy seufzte und sah ihm an.

„Jetzt mach dich mal locker Robbie. Ihr müsst ja auch gar nicht unbedingt die ganze Zeit reden. Aber wenn dir das zu langweilig ist...dann sei doch mal ein Mann und ergreif die Initiative“

„Wie meinst du denn das jetzt?“

„Na ist doch ganz einfach. Du packst sie dir und küsst sie“

„Ich soll sie küssen? Ohne sie vorher zu fragen?“

Robbie war nicht so begeistert von der Idee.

„Na klar. Wieso denn nicht? Also mir würde das gefallen xD“

“Na wenn du meinst das klappt“

Robbie wandte sich um und entdeckte Mandy.

Langsam ging er zu ihr rüber.

„Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“, fragte Spike und sah zu Roxy rüber.

Roxy kratzte sich am Kopf.

„Na ja... vielleicht hätte ich ihm sagen sollen, dass das nicht bei jeder so gut ankommt“

Das Ergebnis dieser Aktion war, dass Mandy empört die Halle verlassen hatte und Robbie ihr Glas Bowle ins Gesicht gekippt hatte, als dieser versucht hatte, sie zu küssen.
 

Entrüstet ging Robbie zu Roxy und Spike zurück, die sich vor lachen kaum halten konnten.

„Vielen Dank für den tollen Tipp. Jetzt bin ich ganz alleine hier.“, grummelte Robbie und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.

„Jetzt beruhig dich mal wieder. Ich glaube nämlich da kommt gerade jemand für dich“, meinte Roxy und deutete auf Wendy Richfield, die tatsächlich direkt auf Robbie zukam.

Robbie schluckte leicht und spürte, wie sein Herz, bei ihrem Anblick, anfing schneller zu schlagen.

“Hallo Robbie ~“, begrüßte ihn Wendy.

„H-Hallo Wendy“, entgegnete Robbie ein wenig verlegen.

„Ich glaube wir machen dann jetzt mal nen Flugsaurier“, murmelte Roxy und zog Spike mit sich mit. Sie wollte die beiden jetzt nicht stören.
 

Roxy beschloss etwas frische Luft zu tanken und verließ mit Spike die Halle. Langsam schlenderten sie durch die Gänge.

Schweigend gingen sie nebeneinander her.

Spike war gerade ein wenig in Gedanken versunken.
 

Küss sie doch einfach. Ich würde darauf stehen
 

Das waren eben Roxy’s Worte gewesen. Und dann auch noch dieser Song vorhin. Natürlich war es ihm aufgefallen, dass sie ihren Blick die ganze Zeit nicht von ihm abgewandt hatte.

Wollte sie damit etwa irgendwas andeuten?
 

Er seufzte und blieb schließlich stehen.

Roxy merkte dies und blieb ebenfalls stehen.

“Ist was?“

Spike sah sie schweigend an.

Er wusste einfach nicht was mit ihm los war.

Seine Gedanken drehten sich fast ausschließlich um Roxy.

In den letzten Wochen hatte er nicht ein einziges mal an irgendeine andere gedacht.

Aber wieso nur?

Was hatte dieses Mädchen, dass es ihn so um den Verstand brachte?
 

„Roxanne...“, murmelte er schließlich.

Roxy seufzte und sah ihn entrüstet an.

„Willst du mich wieder ärgern? Jetzt fängst du auch noch damit an. Ich denke es ist doch klar ersichtlich das ich diesen Namen hasse.“

Nicht umsonst hatte sie Herrn Pohlmann jedes mal daran erinnert sie Roxy zu nennen.
 

Spike nähert sich ihr langsam und drängte sie an die Wand.

Roxy trat einen Schritt zurück und stand nun mit den Rücken an der Wand.

„Also ich finde den Namen eigentlich ziemlich schön“, ergänzte Spike seinen Satz von eben.

Roxy starrte ihn verdutzt an.

Sie spürte wie er sie immer enger an die Wand drückte und wie sein Gesicht , sich ihrem langsam näherte.

Er konnte sich einfach nicht länger beherrschen: Er drückte ihre Arme mit einer Hand an die Wand, und küsste sie schließlich.
 

Roxy war im ersten Moment etwas überrumpelt, seufzte dann aber schließlich wohlig auf und schloss ihre Augen.

Genau darauf hatte sie gewartet.

Spike konnte sich kaum zügeln. Es tat einfach so gut ihr endlich nahe zu sein.

Leidenschaftlich küsste er sie und glitt mit seine Zunge langsam in ihren Mund.

Mit seiner freien Hand hob er ihr rechtes Bein an und fuhr dabei leicht über ihren Oberschenkel.

Roxy stupste leicht an seine Zunge und erwiderte den Kuss mir ebenso viel Leidenschaft. Sie merkte wie er über ihren Oberschenkel streichelte, was sie wohlig erschaudern ließ.
 

Sie hielten den Kuss eine Weile aufrecht, bis Roxy den Kuss dann schließlich löste um Luft zu schnappen.

Schwer atmend sah sie ihn an.

Sie wusste gar nicht was sie jetzt genau sagen sollte.

Spike öffnete die Augen und erwiderte ihren Blick.

„Was ist denn?“, fragte er schließlich.

„War es nicht das, was du wolltest?“

Roxy seufzte leise.

„Doch... Es war genau das, was ich die ganze Zeit wollte. Aber ...“

„Aber was..?“
 

Roxy schwieg wieder einen Momentlang.

„...war es auch ehrlich von dir gemeint? Fühlst du etwas für mich? Oder bin ich bloß eine einmalige Sache?“

Sie konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, eine Nummer für eine Nacht zu sein.

Sie wollte wenn überhaupt nur eine richtige Beziehung führen.
 

Spike wartete einen Moment damit bis er ihr antwortete.

„Weißt du ... eigentlich habe ich nie viel von einer richtigen Beziehung gehalten. Ich brauche meine Freiheiten und ich will auch das es so bleibt... Aber seid du hier bist, kriege ich dich einfach nicht aus den Kopf. Du bist für mich wie eine Droge. Ich will nur noch dich. An etwas anderes kann ich gar nicht mehr denken...“, sagte er leise und sah sie an.

„Es geht mir nicht anders. Ich habe die ganze Zeit versucht es zu verdrängen... Aber ich kann es einfach nicht weiter leugnen. Die Wahrheit ist, dass ich nur dich will. Und zwar nur für mich allein. Und für niemanden sonst. Und falls es dich interessiert: Ich war wirklich eifersüchtig als du diese Mary geküsst hast“
 

Roxy schwieg einen Momentlang.

„Aber kann ich dir vertrauen? Immerhin hattest du schon so viele Mädchen“

„Das mag sein...“, sagte Spike.

Offengestanden wusste er selbst nicht mal so genau wie viele Mädchen er gehabt hatte, aber keine von denen hatte ihn wirklich etwas bedeutet.

„Manchmal muss man eben lange suchen, bis man den passenden Deckel findet“, sagte er schließlich und drückte ihr noch mal einen Kuss auf.

„Ich denke wir sollten es jedenfalls mal miteinander versuchen“
 

Das war genau die Antwort die Roxy hören wollte.

„Dafür bin ich auch“, sagte sie leise und leckte über seine Wange.

Sie verfielen wieder einen Moment in schweigen bis Spike dann schließlich grinste und fragte: „Gut. Also gehen wir dann jetzt zu mir oder zu dir?“

Roxy lachte und verpasste ihm einen leichten Stoß.

„Du bist wirklich unmöglich!“ xD

Spike grinste, nahm ihre Hand und verließ langsam mit ihr das Schulgebäude.
 

_________________________________________________________
 

Zusatzinfo: Das Lied, dass Roxy da singt, ist eine Abklatsche von dem Lied von Lady Gaga – Monster. Ich fand den Songtext sehr passend und habe ihn halt ein wenig umgeändert^^
 

SOOO AB HIER IST ERSTMAL ENDE !!!

HABE NOCH IDEEN FÜR EINE FORTSETZUNG!!! MUSS MAL SCHAUEN OB ICH NOCH WEITERSCHREIBEN WERDE! ANSONSTEN HOFFE ICH EUCH HAT DIE STORY GEFALLN !!^^

Bonuskapitel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -KyokoSakura-
2010-11-14T18:42:39+00:00 14.11.2010 19:42
Danke für dein Kommentar ^^
Freut mich das dir die Story gefallen hat.
Von:  wigge
2010-11-14T17:45:07+00:00 14.11.2010 18:45
Das hörte sich echt gut an, und sehr schön beschrieben grüß sarah


Zurück