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Der Tod ist etwas Schönes

noch lange keine Motivation zum Selbstmord
von

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Die weiße Melodie der Wüste

Die weiße Melodie der Wüste
 

Liegend im Bett

Weiß ich nicht ob ich wach bin oder nicht

Weiß nicht, wie lange durchhält, mein Skelett

Verschwommen ist meine Sicht

Schließe meine Augen

Mache sie wieder auf

Weiterhin im Liegen

Nur diesmal worauf?
 

Versuche nach etwas zu greifen

Spüre etwas Weiches

Höre den Wind pfeifen

Sand ist es,

Was liegt in meiner Hand

Höre eine wunderschöne Melodie

Klingt, wie von einem fernen Land

Trotzdem, traurig klingt sie
 

Ich schwitze

Dieser Schweiß hat eine andere Ursache

Nicht wegen der Wüstenhitze

Die lange Schlafwandlerei, ist es, aus dem ich erwache

Versuche mich aufzurichten

Dabei entsteht ein Schatten über mir

Es wird gespendet von einem Weißgekleideten

Er sagt mit einem Lächeln: „Komm, gehen wir.“

Bronzene Nacht

Bronzene Nacht
 

Der Boden ist weiß gefärbt

Vom Himmel schweben die kalten Flocken

Die Wolken leuchten, wie in Bronze gegerbt

Es schlagen die Mitternachtsglocken
 

Wie gern würde ich die Zeit anhalten

Die Landschaft und die Kälte genießen

Den Augenblick festhalten

Vor Glück meine Tränen gießen
 

Ob noch einer existiert, der dies alles liebt

Wenn ja, ich bin so allein

Jemand der mir Gesellschaft gibt

Meine Geheimnisse wahrt, wie sein
 

Im Todesbett, beim Ereignis aller Ereignisse

Wenn ich doch einsam bin

Und all meine Geheimnisse

Schicke ich in den bronzenen Himmel hin

Spaziergang

Spaziergang
 

Des Reisenden Weg

Führt zu vielen Orten

Brücke zu Brücke, Steg zu Steg

Vorbei an vielen Horten
 

Wie viele Sonnenauf-

Und -untergänge sind

Vergangen im Lauf

Nach Tag und Nacht wie blind
 

Doch der Dauer

Der Reise ist egal

Dem Ziel auf Lauer

Ist das tiefe Tal
 

Voller schlafender Bewohner

Die immer warten

Bis der Pilger

Seinen Körper unterm harten
 

Boden, im weich gebetteten

Eigenem Altar niederlegt

Befreit von den Ketten

Der Zeit, seine Augen zuschlägt

An mein Sohn Ensar

An mein Sohn Ensar
 

Konnte dich nicht ganz fest an meinen Brust drücken
 

Bist gegangen ohne das Sonnenlicht zu blicken
 

Konnte dich nicht in samtenen Stoffen kleiden
 

Ließest uns mit deiner Lücke, hier mit dem Leiden …
 


 

Gott ist weise, er kann geben aber auch nehmen
 

Konntest uns weder grüßen noch Abschied nehmen
 

Vielleicht waren sie braun oder blau deine Äuglein
 

Mein Sohn, du ließest deinen Bruder hier allein…
 


 

Wer weiß, ihr hättet gespielt oder gestritten
 

Daheim hintereinander im Galopp geritten
 

Hättet geschlafen in euren Betten engelsgleich
 

Ließest uns mit Träumen so halb, so bitter und bleich …
 


 

Von deinen Eltern hast mitgenommen ein Stück Herz
 

Das Schicksal färbte sich schwarz und wurde zum Schmerz
 

So Gott es will treffen wir uns im Jenseits mein Spatz
 

Ließest uns, in dieser Welt war vergönnt dir kein Platz…
 


 

Konnte dich nicht ganz fest an meinen Brust drücken
 

Bist gegangen ohne unser Antlitz zu blicken
 

Konnte dich nicht in seidenen Stoffen kleiden
 

Ließest uns mit deiner Lücke, hier mit dem Leiden…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein Andenken an meinen totgeborenen Sohn... Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Schwabbelpuk
2019-03-03T02:11:30+00:00 03.03.2019 03:11
Ging mir sehr nahe. Will auch garnicht viel sagen, aber dennoch mein aufrichtiges Beileid ausdrücken.
Antwort von:  Desty_Nova
03.03.2019 13:43
Vielen Dank. Auch wenn wir schon zwei Söhne haben und der Dritte unterwegs ist, die Lücke bleibt bestehen. Der Schmerz klingt ab, aber die Spuren bleiben...
Von:  -DeFynnietiv-
2010-05-22T15:45:07+00:00 22.05.2010 17:45
hey du hast echt Talent :D
ich finds super x3
vor allem die athmosphäre <3


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