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Tagebuch einer Schwester

Eine Stolz und Vorurteil FF
von

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Winter

Heute kam ich endlich wieder nach Hause. Oh , wie hab ich Pemberley vermisst. Es ist schön, wieder hier in meinen mir zustehenden Gemächern zu sein. Auch mein Klavier hab ich endlich zurück. Das meiner Gouvernante, hatte zwar einen schönen Klang, doch ist es mit diesem hier nicht zu vergleichen.

 

Als ich unser Anwesen erreicht hatte, waren mein Bruder und seine Freunde, Mr. & Miss Bingley und seine Schwester Mrs. Hurst , wie auch ihr Mann, noch nicht anwesend. So beschloss ich einen kleinen Sparziergang durch den Garten zu machen. Er wirkte so friedlich auf mich, wenn alles mit Schnee bedeckt ist. Auf dem Land, sah es auch besser aus, als in London. Was würde ich nur geben, um immer hier bleiben zu können...? Doch ich weiß, dass ich zurück muss, sobald die Feiertage vorüber sind. Viel lieber würde ich hier bleiben, aber Fitzwilliam muss wieder geschäftlich verreisen.

Doch als ich an dem kleinen See vorbei ging, waren meine Gedanken ganz anderer Natur. Eine kleine Kindheitserinnerung in mir erwachte.

Es war im letzten Winter, indem mein geschätzter Vater noch am Leben war. Mein Bruder ging mit mir zu diesem Gewässer, um mir Schlittschuhlaufen beizubringen. Oft war ich auf das Eis gefallen, doch Fitzwilliam fing mich immer wieder auf. Er hatte schon immer ein wachsames Auge auf mich gehabt und will stets nur mein Bestes. Wie er es in diesem Sommer auch gezeigt hatte und mich vor dem größten Fehler meines Leben bewahrt hatte.

Leider wurde ich aus den Gedanken gerissen, als ein Diener zu mir kam, um mir mitzuteilen, dass sein Herr gerade angekommen war. Schnellen Schrittes lief ich zurück, um meinen geliebten Bruder zu begrüßen, welcher mit den anderen im Salon wartete.

Miss Bingley empfing mich herzlich, doch fand ich sie sehr gekünstelt. Sie dachte, wenn sie nett zu mir wäre, würde mein Bruder sie zur Frau nehmen. Aber ich hoffe, dass ich sie nie Schwester nennen muss, zudem er mit unserer Cousine Anne verlobt werden sollte. Obwohl ich lieber jemand anderen an seiner Seite sehen möchte.

Kurz darauf fingen sie an von der Familie Bennet zu reden, besonders Miss. Bingley ließ kein gutes Haar an ihnen. Mrs. Hurst machte natürlich mit. Aber Mr. Bingley und sein bester Freund sagten nichts dazu. Fitzwilliam äußerte auch nichts dazu, als Miss Bingley irgendetwas von strahlenden Augen berichtete. Im Gegenteil. Er warf ihr einen bösen Blick zu, der sie zum Schweigen brachte.

Mr. Bingley sah die ganze Zeit abwesend und traurig aus, besonders als man über die Familie Bennet sprach.

Mein Bruder schrieb mir in seinen Briefen zwar über diese Bekanntschaft, doch durfte ich diese selber  nicht kennenlernen. Die zwei ältesten Miss Bennet schienen ganz passabel zu sein. Besonders  Miss Elizabeth Bennet scheint sehr nett zu sein. Da er diese öfter und lobend erwähnte. Zu gerne würde ich diese junge Dame kennenlernen, die scheinbar meinem Bruder gut gefällt, bis auf  den Rest ihrer Familie. Vielleicht noch die älteste Miss Bennet.

 

Nach dem Abendessen spielte ich vor allen Klavier. Auch hier lobte mich Miss Bingley besonders, sie meinte dass keiner so gut spielen würde, wie ich. Nicht einmal sie selber. Doch ich wusste, dass sie nur so tat, um einen guten ein Eindruck bei Fitzwilliam zu machen. Aber meinem Bruder zu Liebe spielte ich doch noch ein paar weitere Stücke.

Nachdem Klavierspielen zog ich mich auf mein Zimmer zurück. In Ruhe wollte ich noch mein Buch lesen. Etwas später kam Fitzwilliam zu mir, um mich nochmal richtig zu begrüßen. Liebevoll nahm er mich in die Arme und drückte mich an sich.

„Ich hab dich vermisst“, sprach ich zu ihm. Er brauchte nichts zu sagen, den ich wusste dass er es auch tat.

Er fragte nach, wie mein Unterricht verlaufen würde und ich versicherte ihm, das alles zu seiner Zufriedenheit wäre.

Wir unterhielten uns noch kurz, doch dann ging er wieder zu seinen Gästen. 

Frühling

Heute bekam ich überraschenderweise Besuch von meinen geliebten Bruder. Ich war verwundert, da ich nicht mit ihm gerechnet hatte. Denn eigentlich wollte er zusammen mit unserem Cousin Colonel Fitzwilliam noch eine Woche bei unserer Tante, Lady Catherine de Bourgh, verweilen

Mein Bruder ging mit mir in ein Kaffeehaus, welches in der Nähe des Wohnortes meiner Gouvernante war. Schon auf dem Weg dorthin fragte ich mich, was mein Bruder zu seiner Verkürzung des Aufenthalts bewogen haben könnte. Sein Blick war anderes als sonst, er wirkte gereizt und gleichzeitig traurig, wie auch verletzt. Vielleicht aus Angst, dass etwas mit unserer kränklichen Cousine oder sogar mit unserer Tante geschehen sein könnte. Doch verneinte er dies. Alle seien wohlauf gewesen zum Zeitpunkt seiner Abreise. Was mich etwas beruhigte. Aber noch immer fragte ich mich, was ihn dann bewegte.

Scheinbar merkte er dies und fragte mich erneut, wie meine Schule verlaufen würde. Ich sagte ihm, dass alles zu seiner Zufriedenheit sei. Auch erzählte ich ihm, wie gut ich mittlerweile die Harfe beherrschte. Was ihn erfreute.

Dann erkundigte ich mich wie sein Aufenthalt in Rosings war. Er erzählte, das Mr. und Mrs. Collins, die Mieter von dem Pfarrhaus meiner Tante, Miss Lucas, die Schwester von Mrs. Collins und Miss Elizabeth Bennet öfters Gäste in dem Haus meiner Tante waren. Mich verwunderte es, dass Miss Bennet auch anwesend war. Doch wurde mir erklärt, dass diese mit der Bewohnerin des Pfarrhauses befreundet sei. Auch dieses Mal lobte er sie besonders. Er meinte, das sie sehr gut das Klavier beherrschen würde. Außerdem meinte mein Bruder, dass sie meiner Tante oft die Stirn geboten hätte. Ich hätte nicht gedacht, dass es einer je wagen würde, meiner Tante Wiederworte zugeben. Da sie dieses nicht gewohnt war. Immer und immer mehr verspürte ich den Wunsch, diese Miss Bennet, die meinen Bruder so beeindruckte, kennenzulernen. Da er andauernd von ihr redete. Mittlerweile glaube ich schon, dass Fitzwilliam sich in sie verliebt haben könnte. Aber er wusste genau, dass er sie niemals zur Frau nehmen konnte, aufgrund ihres niedrigen Standes. Ich glaube, dass mein Bruder über dies hinwegsehen könnte, wäre nicht ihre Familie. Ich merke seine ablehnende Haltung gegenüber ihrer Verwandtschaft. Was ich vom Hören her auch gut nachvollziehen konnte. Aber nicht nur ihre Seite der Familie, hielt ihn ab Miss Bennet zu ehelichen. Nein. Denn immerhin sollte er sich ja auch mit Anne verloben. Das hatte schon unsere geliebte Mutter für ihn geplant, als unsere Cousine zur Welt kam. Aber warum hatte er dies noch nicht getan? Anne ist in einem guten Alter um zu heiraten. Wie ich auch... wie ich es fast im letzten Jahr getan hätte.

So glaube ich nicht, dass es zu einer Verbindung zwischen Miss Bennet und meinen Bruder kommen würde.

Nachdem wir ausgetrunken hatten und das Kaffeehaus verließen, sah ich im Geschäft nebenan, ein schönes Kleid im Schaufenster. Fitzwilliam bemerkte meinen Blick. Er meinte, dass mir das Gewand stehen würde und ich ohnehin ein Neues bräuchte. Ich betrat mit ihm das Geschäft, um das Kleid genauer in Augenschein zu nehmen. Ich muss sagen, dass es mir doch besser gefiel, als dies bereits im Schaufenster der Fall gewesen war. Es war aus feinster weißer Seide mit schön verarbeiteten Stickereien. Auch meinem Bruder gefiel es so, dass er es mir sofort kaufte. Passend dazu bekam ich auch noch eine neue Haube. Zusammen trugen wir es zurück zu meiner Gouvernante.

Wo er sich dann auch schon von mir verabschiedete, da er noch zu Mr. Bingley wollte. Schweren Herzens trennte ich mich von Fitzwilliam. Aber in ein paar Monaten würden wir uns wiedersehen, da wir den Sommer immer zusammen verbringen.

Sommer

Heute bin ich endlich zusammen mit Mr. & Miss Bingley und Mr. & Mrs Hurst in Pemberley angekommen Mein Bruder war gestern schon vorgeritten, da er etwas mit seinem Verwalter zu besprechen hatte. So ließ er mich in der Obhut seines besten Freundes Mr. Bingley. Was seine Schwester besonders erfreute. Da sie immer noch hofft, dass es eine Verbindung zwischen uns kommen könnte. Ich habe Mr. Bingley gerne. Doch möchte ich ihn nicht zu meinem Mann nehmen. Auch wenn es eine gute Verbindung wäre.

Die Fahrt war ganz angenehm, wenn nicht Miss Bingley sich mit mir unterhalten hätte. Deshalb war ich sehr froh als wir endlich Pemberley erreicht hatten. Mein Bruder stand draußen, um uns zu begrüßen. Ich zog mich kurz in meine Räumlichkeiten zurück, um mich umzuziehen. Dann ging ich in mein Musikzimmer, denn ich wollte noch etwas auf der Harfe üben. Doch hatte ich keine Ruhe, da mir Miss Bingley Gesellschaft leistete. Sie blieb bis man uns zum Diener rief.

Beim Essen erzählte Fitzwilliam, dass er gestern unerwartet Miss Miss Elizabeth Bennet hier in Pemberley getroffen hätte. Sie reist mit ihrer Tante und ihrem Onkel durch Derbyshire. Sie übernachte zurzeit in Lambton.

Miss Bingley ließ vor Schreck fast die Gabel fallen. Denn erkundigte sie sich, ob alle Miss Bennets hier seinen. Was er dann verneinte, wobei Bingley's Gesicht ein Anzeichen von Traurigkeit zeigte.

Seine Schwester schien froh darüber zu seinen.

Nach dem Essen gingen wir in den Salon, um den Tee ein zunehmen. Mein Bruder verabschiedete sich kurz, um einen Brief zu schreiben. Mr. Bingley und seine Schwestern spielten Karten, während Mr. Hurst auf dem Stuhl schlief, wie er es immer tut. Ich spielte in der zwischen Zeit etwas am Klavier. Auch hier musste mich Miss Bingley wieder loben.

Nachdem ich das Stück zu Ende gespielt hatte, begab ich mich zur Bibliothek. Fitzwilliam hatte aus London neue Bücher mitgebracht. Eines von diesen wollte ich zu lesen beginnen. Auf dem Weg dorthin traf ich auf meinen Bruder. Er sagte mir, dass er mich morgen mit Miss Bennet bekannt machen möchte. Ich war sehr erfreut, als ich hörte, dass ich endlich diese Frau kennenlernen würde können, die meinem Bruder scheinbar viel bedeutet. Auch ihn scheint es zu freuen, dass ich einverstanden war. Zusammen gingen wir in den Salon, wo wir uns etwas unterhielten bis ich mich zurückzog.
 

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Nachdem die Männer von der Jagd wiederkamen, fuhren wir zusammen mit Mr. Bingley nach Lambton, um Miss Bennet unsere Aufwartung zu machen. Leider trafen wir sie nicht an, so dass wir etwas wartet mussten.

Kurz danach stellte er mich ihr vor. Ich hab sie direkt in mein Herz geschlossen. Sie hat so ein freundliches und ehrliches Lächeln, sodass auch meine leichte Nervosität, die ich hatte, wegging . Miss Elizabeth Bennet war genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Mein Bruder verließ kurz das Zimmer, um seinen Freund zu holen. In diesem Moment unterhielten wir uns. Dann machte Mr Bingley ihr seine Aufwartung und ich ging zu Fitzwilliam, um ihn zu fragen, ob wir sie,  ihre Tante und ihren Onkel nicht zum Essen einladen könnten. Er sagte zu mir, dass ich es gerne machen könnte. Doch traute ich mich nicht so etwas auszusprechen. Aber dann musste ich es doch, da mein Bruder mir keine andere Wahl gelassen hatte, indem er äußerte, dass ich sie um etwas bitten möchte. Darauf nahm ich allen Mut zusammen und sprach die Einladung aus. Ich war froh, dass sie diese auch annahm und uns morgen Abend Gesellschaft leisten würde. Auch hatte ich das Gefühl, dass sich mein Bruder darüber freute, auch wenn er es nicht zeigte.

Wieder in Pemberley angekommen, regelte ich mit Mrs. Reynolds, unsere Haushälterin, den Speiseplan für morgen.

Ich erzählte Miss Bingley von dem morgigen Besuch von Miss Bennet. Sie schien nicht gerade begeistert zu sein, genau wie Mrs. Hurst. Ich fragte mich nur, was sie gegen Miss Bennet haben könnten. Sie sagten doch selber, dass sie sehr nett sei.

Aber ich freute mich schon auf den morgigen Abend.
 

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Heute Abend war Miss Bennet zusammen mit ihrer Tante und ihrem Onkel unsere Gäste. Miss Bingley schwieg fast die ganze Zeit, was mich sehr verwunderte. Sie erkundigte sich nur, wie es ihren Schwestern ginge, als sie abfuhr.

Nachdem wir das Dinner zu uns genommen hatten, gingen wir in den Salon, wo Miss Bennet und etwas auf dem Klavier vorspielte und auch dazu sang. Sie hat eine schöne Stimme, auch beherrschte sie das Klavier gut, wie ich finde. Mein Bruder hatte nicht übertrieben, wie es Miss Bennet sagte. Auch entgingen mir nicht die Blicke von Fitzwilliam, wie er sie ansah als sie am Klavier saß. Ich hatte noch nie so einen Blick von ihm gesehen... Könnte es wirklich sein, dass sie die Frau seines Herzens ist.

Danach bat sie mich auch etwas zu spielen, was ich auch gerne tat, nur traute ich mich nicht zu singen. Zumindest nicht vor so vielen Menschen. Miss Bennet ging zu den anderen zurück. Als Miss Bingley sie ansprach, konnte ich durch das Klavier leider nicht verstehen was sie sagten. Doch fiel der Name Wickham. Sofort hörte ich auf zuspielen. Hatte ich richtig verstanden? Auch bemerkte ich den entsetzten Gesichtsausdruck vom meinem Bruder. Ich wusste, dass Fitzwilliam ihn hasste, besonders seit dem letzten Sommer.

Doch schnell kam Miss Bennet zu mir und meinte sie müsste mir beim Umblättern der Noten helfen. Daraufhin spielte ich weiter, scheinbar war das Thema damit auch vorbei gewesen. Aber innerlich fragte ich mich, warum Miss Bingley Mr. Wickhams Namen nannte. Kannte Miss Bennet ihn? Wenn ja, woher? Zu gern hätte ich sie danach gefragt. Leider hatte ich keine Möglichkeit, ohne dass es auch mein geliebter Bruder mitbekommen hätte.

Auch hier merkte ich die Blicke, die die beiden austauschten, was mich wirklich erfreute. Da ich sie sehr gerne habe.

Miss Bennett und Mrs. & Mr. Gradiner verließen uns, als es begann zu dämmern. Ich lud sie dann auch für den morgigen Tag ein. Was sie auch freudig annahmen. Dabei hoffte sie, dass sie morgen wieder für uns spielen würde. Da sie wirklich gut das Klavier beherrschte, im Gegenteil zu Miss Bingley. Auch wirkte sie netter als Miss Bingley.

Mr. Bingley, Fitzwilliam und ich begleiteten Miss Bennet und Mrs. & Mr. Gradiner zu ihrer Kutsche. Ich ging mit dem besten Freund meines Bruders schon ins Haus, während dieser den Gästen noch nachsah. Dann verabschiedete ich mich von Fitzwilliam für den heutigen Tag, da ich mich zur Ruhe begeben wollte.
 

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Heute war ein eigenartiger Tag. Ich traf meinen Bruder in der Empfangshalle. Er wirkte sehr nervös auf mich. Auch war er für diese Tageszeit sehr festlich angezogen. Als ich ihn fragte, wo er hin wollte, antwortete er nur, dass er einen sehr wichtigen Termin hätte. Dann ging er weiter, aber kurz von der Tür drehte er sich nocheinmal zu mir um und kam auf mich zu. Mein Bruder wollte von mir wissen, was ich von Miss Bennet hielte. Ich sagte ihm die Wahrheit, dass ich sie reizend und sie sehr nett fände. Fitzwilliam nickte mit einem liebevollen Lächeln und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dann verließ er das Anwesen.

Zusammen mit Mr. Bingley machte ich einen Spaziergang durch unseren Park. Wie waren noch nicht weit vom Haus entfernt, als wir Fitzwilliam schon zurückkehren sahen. Ich sah auch die Verwunderung in den Augen von seinem besten Freund, der auch nicht wusste was für einen Termin er hatte. Wir beschlossen zurück zu gehen.

Als wir ankamen rannte das ganze Personal wie wild durch das Anwesen. Ich fragte Mrs. Reynolds, was passiert sei. Sie antwortete nur, dass mein Bruder sofort aufbrechen müsste. Ich glaubte meine Ohren nicht zu trauen. Er hatte mir doch versprochen, dass wir diesen Sommer zusammen verbringen würden. Sofort begab ich mich zu seinem Arbeitszimmer. Ich sah wie er etwas zusammenpackte. Als er bemerkte, dass ich im Zimmer war, sah er kurz hoch und meinte, dass er heute noch nach London müsste, um etwas Wichtiges zu erledigen. Ich sprach ihn auf sein Versprechen an, da meinte er, dass er so schnell wie möglich wieder hier sein würde. Dann fragte ich, was ich Miss Bennet sagen sollte, wenn sie heute Abend unsere Gäste wären. Kurz sah er auf und sagte mir, dass sie nicht kommen würden. Da sie auf Grund einer Familienangelegenheit heute nach Hause abreisen müssten.

Ich fragte ihn, warum beide auf einmal abreisen müssten. Doch er bat er mich, ihn jetzt allein zu lassen.

Wütend und traurig verließ ich das Arbeitszimmer und rannte in mein Gemach. Etwas später kam er zu mir in mein Zimmer. Dort nahm er mich sanft in seine Arme und versicherte, dass es wirklich sehr wichtig für ihn sei. Auch sagte er mir, dass Mr. Bingley in seiner Abwesenheit auf mich achten würde. Dann gab er mir zum Abschied einen Kuss auf die Stirn und dann fuhr er auch schon ab. Den Rest  des Tages blieb ich in meinem Salon bis zum Essen. Dann musizierte ich für meine Gäste.

Herbst

Ich war heute zusammen mit meinem Bruder beim Tee, als wir Besuch von unserer Tante Lady Catherine de Bourgh bekamen. Wir waren sehr verwundert, dass sie uns besuchte. Noch nie hatte sie uns ihre Aufwartung in London gemacht, vor allem nicht ohne ihren Besucht vorher anzukündigen. Auch meinem Bruder sah man die Verwunderung an. Er bat ihr eine Tasse Tee an, was sie aber ausschlug. Auch eine Sitzgelegenheit nahm sie nicht an. Anhand ihrer Stimme merkte ich, dass sie wütend war. Sie verlangte mit meinem Bruder alleine reden zu können. Doch als ich mich erhob, bat Fitzwilliam unsere Tante in sein Arbeitszimmer. Ich fragte mich, was sie mit ihm zu reden hatte. Kurz nachdem die Beiden den Salon verlassen hatten, betrat unsere Cousine Anne das Zimmer. Oh, wie blass sie wieder aussah, das arme Geschöpf. Ich bat ihr einen Platz an und eine Tasse Tee, welche sie gerne annahm. Lange schwiegen wir, bis Anne das Wort ergriff. Meine Cousine fragte mich, ob etwas an dem Gerücht wahr wäre. Doch wusste ich nicht wovon sie sprach. Daraufhin sagte sie etwas, dass mich schockierte, nämlich das mein Bruder sich mit Miss Bennet verlobt haben soll. Ich versicherte ihr, dass ich nichts davon wüsste und es auch nicht für wahr hielt, denn dann hätte er mir so etwas mitgeteilt.

Doch fragte ich Anne, wie sie auf ein derartiges Gerücht kommte.

Meine Cousine sagte mir, dass Mr. Collins meine Tante zum Verlöbnis ihres Neffen beglückwünschte. Er habe auch gehört, dass sich Mr. Bingley mit der älteren Miss Bennet verlobt habe. Fitzwilliam meinte zu mir, dass er es für möglich hielte, dass sein bester Freund um Miss Bennets Hand anhalten würde. 

Auch erzählte sie mir, dass sie in Longbourn waren, um mit Miss Elizabeth Bennet zu reden. Diese verneinte das Gerücht, war aber nicht bereit auf ein Verlöbnis zu verzichten, falls es zu diesem kam. Darüber war meine Tante nicht begeistert, so dass sie nach London käme.

Anne meinte, dass Miss Bennet sehr unfreundlich zu ihrer Mutter gewesen war. „Aber was erwartete man bei dieser Familie“, waren die Worte meiner Cousine. Ich sagte ihr, dass ich sie sehr nett und freundlich fand, als ich sie vor ein paar Monaten kennengelernt habe. Anne stimmte mir zu, aber ihre Familie sei das Gegenteil. Ihr jüngste Schwester sei mit Mr. Wickham durchgebrannt, nur durch ihren Onkel Mr Gardiner, kam es zur Eheschließung. 

Ich hielt es für besser in diesem Moment zu schweigen, da mir fast dasselbe Schicksal passiert wäre. Zudem kam auch in diesem Augenblick meine Tante  in den Salon und sagte zu Anne, das sie sofort abreisen würden. Ich begleitete beide zu ihrer Kutsche, was Fitzwilliam nicht tat.

Als sie vom Hof fuhren ging in zurück in den Salon, wo ich meinen Bruder im Salon wiederfand. Er stand am Fenster und trank seinen Tee weiter. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. Vorsichtig fragte ich ihn, was meine Tante von ihm gewollte habe. Fitzwilliam meinte nur, dass es unwichtig wäre. Ich konnte es mir schon denken, warum ich diese Antwort erhielt. So teilte ich ihm mit, was mir Anne erzählt hatte. Mein Bruder leerte seine Tasse und setzte sich. Er bat mich, sich neben ihm Platz zunehmen. Dann erzählte er mir, dass er Miss Elizabeth Bennet im Frühling einen Antrag gemacht hatte. Welchen sie aus verschieden von ihr missverstanden Gründen ablehnte. In  Pemberley wollte er diesen wiederholen. Doch es kamen die Angelegenheiten mit Mr. Wickham dazwischen. In Wirklichkeit war er es, der Wickham zur Ehe mit ihrer Schwester drängte. Da er Miss Bennet liebte und ihr eine solche Schande ersparen wollte. Mein Bruder hat so ein großes gütiges Herz... auch wenn er es nicht gleich jedem zeigt. Er muss Miss Bennet wirklich über alles lieben, dass er mit Mr. Wickham redete.

Fitzwilliam teilte mir mit, dass er sich morgen nach Netherfield Park begeben würde. Ich verstand, was er mir damit sagen wollte. Deshalb sagte ich ihm, was mir Anne über das Gespräch von Lady Catherine de Bourgh und Miss Bennet erzählt hatte. Dann erhob ich mich und gab meinem Bruder einen Kuss auf die Stirn. Ich wünschte ihm viel Glück und sagte ihm, dass ich hoffe, bald einen Brief mit einer frohen Botschaft zu erhalten. 

Winter 2

Oh, der Tag heute war wunderschön. Die Hochzeit war traumhaft. Lizzy, wie ich sie seit heute nennen darf, sah auch sehr schön aus.

Die Trauung fand in der Kirche von Longbourn statt, wie es die Mutter von der jetztigen Mrs. Bingley und Lizzy sich gewünscht hatte.

Fitzwilliam und auch Mr. Bingley waren sehr nervös, auch wenn mein Bruder dies nicht zugeben wollte. Während der Zeremonie saß ich neben Miss Bingley. Sie war nicht gerade begeistert von der Trauung. Ich war froh, dass Mr. und Mrs. Wickham nicht anwesend waren. Aber ich nehme auch an, dass  mein Bruder diese Personen auch nicht eingeladen hätte. Auch wenn wir jetzt Verwandte sind. Aber ich war schon verärgert, dass unsere Tante und somit auch Anne nicht erschienen waren.

Das Kleid war wirklich schön, auch wenn es für ein Brautkleid etwas einfach war.

Nach der Trauung fuhren wir nach Netherfield Park, wo die Feierlichkeiten stattfanden. Mein Bruder entschied sich für das Anwesen seines Freundes, da es näher war als Pemberley. Aber ich glaube, dass es nicht der einzige Grund war. Ich nehme an, dass mein Bruder nur ungern die Familie seiner Frau zu Hause haben wollte. Was ich jetzt gut verstehen kann. Mrs. Bennet kam öfter zu mir und fragte mich, warum ich noch nicht verheiratet sei. Sie meinte mit meinem Erbe sollte es doch nicht so schwer sein einen Mann zu finden. Zudem sagte sie zu mir, das sie hoffe, dass ich mich mit ihren anderen zwei Töchtern anfreunden würde und diese dann in meinen Kreisen vorstelle würde. Ich war immer sehr froh, wenn mich mein Bruder in der Unterhaltung mit Mrs. Bennet störte. Häufig kam auch Lizzy zu mir, um mich von ihrer Mutter fern zu halten. Auch rief Mrs. Bennet immer laut durch den Saal, wie glücklich sie wäre, dass ihre eine Tochter einen Mann mit 5000 Pfund und die andere einen mit10´000 Pfund geehelicht hätte.

 Mit Miss Mary Bennet unterhielt ich mich über das Klavierspielen. Sie sagte mir, dass sie mich gerne mal spielen hörten möchte. Ich war etwas überrascht, als mich Mr. Bingley zum Tanzen aufforderte. Ich sah zu seiner Frau, als diese mir zunickte nahm ich seine Einladung gerne an. Er war wirklich ein guter Tanzpartner. Seine Schwester, Miss Bingley, sah den ganzen Tag sehr traurig aus. Den Grund kann ich mir gut vorstellen. Immerhin wurden heutegleich zwei ihrer  Träume  zunichte gemacht. Doch glaube ich, dass beide Paare sehr glücklich werden würden.

Als Lizzy ihren Brautstrauß am Ende des Abends warf, fiel dieser mir direkt in die Hände. Freudig nahm ich ihn an mich. Meine neu gewonne Schwester, gratulierte mir dazu. Nur sah mein Bruder nicht gerade begeistert aus. Lizzy flüsterte mir zu: „Irgendwann muss er dich gehen lassen. Auch wenn es schwer sein wird.“ Ich nickte ihr zu, da ich wusste, dass sie es nicht böse meinte. Dann ging ich zu ihm. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich mir noch Zeit lassen würde. Worauf er zufrieden lächelte und nickte.

Mein Bruder und ich tanzten auch ein paar Tänze, genauso wie auch mit unserem gemeinsamen Cousin Colonel Fitzwilliam. Auch mit Mr. Bingley hatte ich öfters das Vergnügen. Bis spät in die Nacht gingen die Feierlichkeiten bis die ersten Gäste gingen. Mrs. Bennet mussten wir schon fast hinaus begleiten, damit sie endlich ging. Doch hatten wir keine andere Wahl, da sich alle gerne zur Ruhe  begeben wollten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2010-08-13T18:18:59+00:00 13.08.2010 20:18
Hey voll die geile Story echt cool!!
Ich will auch mal so gut schreiben!!!
SUPER!!!!!!!!!!!

(http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/462147/
KOMMIIIIIIIS BITTE ZURÜCK!
ICH KRIEG SO WENIGE ;_______;)
Von:  Clarice
2010-05-06T16:46:41+00:00 06.05.2010 18:46
Ich find das chap besser als das erste :) und ja ich muss dennoch immer noch bei Collins an eine gewisse Handbewegung denkn OO *würg* Und ach ja unsere heimliche Kampflesbe XDD Aber leider kein ParaZitamol XDDD
Mal sehen was du im Sommer und Herbst schreibst ;)
Von:  _Lucrezia_
2010-05-05T19:49:21+00:00 05.05.2010 21:49
Der Anfang ist schonmal gut, auch die Erzählform ist gut beschrieben.
Ich freu mich schon aufs nächste kapitel ;)


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