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Kollateralschaden

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt
von

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Konzept: Eifersucht

Hier haben wir mal wieder ein wenig Freundschaftsfluff. Ich mag Freundschaften. Ich schätze dieses Baby hier in etwa auf 5 oder 6 Kapitel, mehr wird es nicht. Was Kurzes muss auch mal wieder sein. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und freu mich über positives und negatives Feedback!

Liebe Grüße,

Ur

__________________
 

»Der wievielte Kerl ist das in diesem Monat?«
 

»Ich hab nicht mitgezählt. Vielleicht der neunte?«
 

»Glaubst du nicht, dass du es etwas übertreibst?«
 

»Das musst du gerade sagen. Du schleppst doch selber so viele Frauen ab wie möglich.«
 

Dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein. Max grinst breit und schiebt sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Seine Locken fallen ihm ins Gesicht und seine Augen funkeln amüsiert. Wir haben gerade Mittagspause. Es ist Samstag und wir arbeiten in einer riesigen Videothek. Max finanziert mit dem Job seinen Wunsch: Nach Australien fliegen und mindestens zwei Monate dort bleiben. Ich finanziere damit einen Teil meines Wirtschaftsinformatik- Studiums.

Jedenfalls reden wir gerade über unser Lieblingsthema. Max beschäftigt sich außerhalb seiner Arbeit vor allem damit, Kerle abzuschleppen und dabei Geschenke abzusahnen. Die meisten, mit denen er ausgeht, sind älter als er, haben feste und gute Jobs und laden ihn gern zu allen möglichen Unternehmungen ein. Max ist ein elender Schnorrer. Aber er ist ziemlich heiß. Obwohl ich normalerweise auf Frauen stehe, kann ich durchaus nachvollziehen, wieso so viele Männer auf ihn abfahren. Ich scheine ja auch nicht dagegen immun zu sein.
 

Die Sonne scheint und wir sitzen im Hinterhof auf einem Metallgeländer. Max trägt ein ärmelloses, rotes Shirt und hat seine Turnschuhe ausgezogen, die unten auf dem gepflasterten Boden liegen. Zwischen den Steinen streckt sich Unkraut hervor. Ich ziehe ebenfalls eine Zigarette aus der Schachtel, die er mir hinhält und lasse sie mir von ihm anstecken.

»Vorgestern waren drei Jungs hier, die sich mehrere Pornos ausleihen wollten«, erzählt er und bläst den Rauch in den azurblauen Himmel. Ich grinse und betrachte die Kippe zwischen meinen Fingern.

»Noch minderjährig?«, erkundige ich mich. Er nickt amüsiert.

»Die wussten nicht, ob sie sauer sein wollen, oder ob’s ihnen total peinlich ist«, erwidert Max schmunzelnd. Er legt den Kopf in den Nacken und starrt hoch in den wolkenlosen Himmel. Bei solchen Gelegenheiten habe ich das Bedürfnis, ihm durch die Haare zu fahren und ihn dann möglichst intensiv zu küssen. Aber ich passe nicht in sein Beuteschema. Bin einfach nicht reich genug.

»Vielleicht sind sie vorher im Supermarkt beim Alkoholkaufen auch schon abgeblitzt«, vermute ich. Max lacht. Ich stelle mir unterdessen vor, wie er nackt aussieht. Das hat nichts mit seinem Lachen zu tun, aber ich stell ihn mir bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit nackt vor.
 

»Ich hab mir das Geburtsdatum auf dem Perso nicht gemerkt, aber der eine sah nicht älter als fünfzehn aus. Dachte wohl, dass mich seine drei Bartstoppeln beeindrucken würden«, nuschelt Max mit der Zigarette zwischen seinen Lippen. Selbstverständlich kann man Max mit so was nicht beeindrucken. Man kann Max nur beeindrucken, wenn man ein chices Auto fährt und den Eindruck von homosexuellem Reichtum macht.

»Wann liegt das nächste Date an?«, erkundige ich mich ohne noch weiter auf die drei Bartstoppeln der vorgestrigen möchtegern Kunden einzugehen. Max gluckst leise, wirft seine Zigarette auf den Boden und springt vom Geländer. Mein Blick verweilt wenige Augenblicke auf seinem Hintern.

»Heute nach der Arbeit«, antwortet er. Natürlich, was sonst. Ich sehe zu, wie er in seine Schuhe schlüpft und die Kippe austritt, dann klettere ich ebenfalls vom Geländer und wir gehen zurück in den Aufenthaltsraum. Noch drei Stunden Schicht, dann kann ich mich ein paar Hausaufgaben widmen und anschließend vielleicht mit meinem besten Freund was trinken gehen.
 

Nicolas muss sich immer meine ganzen Beschwerden darüber anhören, dass ich nicht reich und alt genug bin, um für Max interessant zu sein. Er lässt das alles brav über sich ergehen. Dafür lausche ich auch immer aufmerksam seinen Berichten von Kai. Der wohnt bei uns beiden im Wohnheim, auf dem gleichen Flur. Nicolas schwärmt ziemlich für ihn. Also schmachten wir uns gegenseitig von dem Kerl vor, auf den wir fliegen. Wobei Nicolas noch ein wenig extremer ist als ich. Mit schwitzigen Händen und roten Wangen und aufgeregtem Stottern, wenn Kai reinkommt. So was eben. Solche Sachen gibt’s bei mir nicht. Bei mir gibt’s eher mal unanständige Träume und innere Eifersüchteleien. Dabei ist Max viel jünger als ich. Neunzehn. Und ich bin schon dreiundzwanzig. Nicolas ist nur zwei Jahre jünger als ich, wir haben uns beim Handball kennen gelernt. Seit wir mit dem Studium angefangen haben, haben wir dafür leider nur noch wenig Zeit.
 

Die restlichen drei Stunden verlaufen eigentlich wie immer. Max flirtet bei der erstbesten Gelegenheit mit einem der Kunden, der danach ziemlich gut gelaunt den Laden verlässt. Ich kann nur die Augen verdrehen. Der Kleine ist unglaublich. Ich frage mich, woher er überhaupt weiß, welche von den Kerlen eigentlich schwul oder bi sind. Ich erkenne so was nicht, wenn mir nicht gerade ein Typ mit Nagellack und rosa Glitzershirt entgegen kommt. Nicolas ist in so was auch besser als ich. Aber das scheint nicht schwierig zu sein. Allerdings hat er bei Kai keine Ahnung, woran er ist. Über Kai weiß man so gut wie gar nichts. Alle mögen ihn, alle hängen ständig mit ihm herum. Aber niemand kann ganz genau sagen, was er so macht, wenn er nicht im Wohnheim ist. Ich finde ihn ziemlich uninteressant. Abgesehen von der Tatsache, dass er sehr gut kochen kann. Aber das war’s dann auch schon. Nicolas findet Max auch absolut uninteressant. Offenbar haben wir einen sehr unterschiedlichen Geschmack, was das angeht.
 

Nach unserer Schicht habe ich wieder mal das Bedürfnis mich auf Max zu stürzen und Sex mit ihm zu haben. Er winkt allerdings nur grinsend und ich wünsche ihm viel Spaß bei seinem Date. Toll. Ist immerhin fast genauso gut wie Sex zu haben.

Als ich meine Sachen geschnappt und den Laden verlassen habe, entdecke ich Nicolas draußen vor der Tür. Er sitzt an die Wand gelehnt auf dem Boden und hält sein Gesicht der Sonne entgegen. Ich ärgere ihn manchmal damit, dass ich ihn Schneewittchen nenne. Aber so sieht er wirklich aus. Er hat ganz kohlrabenschwarze Haare, extrem blasse Haut und… nun ja. Keine roten Lippen. Aber dafür stechend blaugraue Augen.

»Hey Schneewittchen«, begrüße ich ihn auch prompt und er sieht auf, als er meine Stimme hört. Ein empörtes Schmunzeln breitet sich auf seinen Lippen aus.

»Nenn mich nicht so, Froschkönig«, gibt er zurück und rappelt sich vom Boden auf. Ich grinse und krame nach meinen Zigaretten.

»Wieso holst du mich ab?«, erkundige ich mich, während ich mir meine Kippe anstecke. Er zuckt mit den Schultern, aber ich könnt wetten, dass irgendwas los ist. Er hat dann immer diesen Gesichtsausdruck… als wäre ihm gerade das Abendessen angebrannt.
 

»Los, sag schon«, fordere ich ihn auf. Ich kenne ihn mittlerweile viel zu gut, als dass ich so was nicht bemerken würde.

»Na schön… wir haben vorhin in der Küche gesessen und zusammen gekocht und abgesehen davon, dass ich ständig irgendwas hab fallen lassen… also…«

Er bricht ab und seufzt tonnenschwer. Dann lässt er den Kopf hängen und ich mustere ihn von der Seite mit hochgezogenen Augenbrauen.

»Jedenfalls hatten wir einen Stuhl zu wenig. Und Kai hat rumgescherzt und meinte, dass ich mich doch auf seinen Schoß setzen soll… Und da saß ich dann letztendlich auch«, erklärt Nicolas ein wenig kleinlaut und seine blassen Wangen färben sich rot. Ich grinse breit und klopfe ihm fest auf die Schulter.

»Ist doch klasse! Es geht voran!«, sage ich ermutigend, aber Nicolas sieht alles andere als begeistert aus.

»Es ist nur… ich hatte das Gefühl, dass er das witzig fand. Als wäre es eben ein Scherz. Und als hätte er das auch mit jedem anderen gemacht, der keinen Stuhl hatte«, erklärt er. Was sagt man zu so was? Ich bin nicht sensibel genug, um solche Sachen zu bemerken. Nicolas schon. Aber vielleicht bildet er sich das auch nur ein?
 

»Leider hab ich keine Ahnung, wie man rausfindet, ob irgendwer auf jemanden steht«, gebe ich also unumwunden zu und werfe meinem besten Freund einen entschuldigenden Blick zu. Der scheint es mir aber nicht übel zu nehmen.

»Ich wollte ja kein Rezept von dir. Ich wollt’s nur mal loswerden… der Kerl verwirrt mich wirklich«, seufzt Nicolas resigniert und schiebt seine Hände in die Hosentaschen seiner knielangen Shorts. Es ist wirklich ziemlich heiß. Aber ich mag den Sommer. Viele leicht bekleidete Frauen. Nur blöd, dass ich in letzter Zeit kaum noch an Frauen interessiert bin. Zugegeben, die kleine Brünette auf der letzten Wohnheimparty war ziemlich heiß und die Nacht mit ihr war auch echt gut…

»Wie läuft’s mit Max?«

…aber mein Hauptinteresse liegt im Moment auf meinem Arbeitskollegen. Dummerweise.

»Nicht besonders. Du kennst das ja. Er schleppt Geschenke von seinen Verehrern an, trifft sich mit ihnen und macht sich aus dem Staub, bevor es ernst wird. Er ist richtig kriminell dabei. Keiner der Kerle weiß, wo er wohnt, er hat ein zweites Handy extra für seine Dates, keinem davon verrät er seinen echten Nachnamen. Ist wie in einem Krimi«, erkläre ich und mache eine wegwerfende Handbewegung.
 

Nicolas lacht leise.

»Klingt wirklich gruselig. Mir wäre das zu stressig. Und hatte er nicht letztens auch einen, der verheiratet war? Max muss ’n ziemlich schwaches Ego haben, wenn er so viel Bestätigung braucht.«

Ich schnaube und muss grinsen.

»Willst du etwa andeuten, dass ich auch ein schwaches Ego habe, nur weil ich gern Bestätigung bekomme?«, stichele ich. Nico streckt mir die Zunge raus.

»Vielleicht«, sagt er scheinheilig und kramt nach seinem Schlüssel, um die untere Eingangstür des Wohnheims aufzuschließen.
 

Es ist ein großer, sehr hässlicher Plattenbau mit fünf Stockwerken. Wir wohnen ganz oben und es gibt keinen Fahrstuhl. Also quälen wir uns bei der brütenden Hitze die Treppen hinauf, am dritten Stock vorbei, wo mir die kleine Brünette von letztens ein breites Grinsen zuwirft, bis nach ganz oben, wo es auf dem ganzen Flur nach Fischstäbchen riecht. Mein Zimmer ist in der Nähe der Duschen, Nicolas wohnt genau auf der anderen Seite des Flurs, fast neben der Küche.

»Kommst du noch mit zu mir? Bei mir ist es kühler«, ächze ich leicht außer Atem. Nicolas hat ein Südfenster und bei ihm herrscht eine echte Bullenhitze im Sommer. Er nickt erleichtert und folgt mir leise keuchend.
 

Mein Zimmer sieht aus wie ein Saustall. Also wie immer. Es ist winzig, wie alle Zimmer hier im Wohnheim. Die Wand über dem Bett erkennt man nicht mehr, weil sie mit Musik- und Filmpostern tapeziert ist. Das Bett ist zerwühlt, die Jalousie heruntergezogen und mein großer Ventilator wird als erste Amtshandlung eingeschaltet, ehe ich mich auf den klapprigen Schreibtischstuhl fallen lasse und Nicolas sich auf meinen kühlen Fußboden setzt.

»Wir könnten nachher ein paar Eiswürfel aus der Küche klauen«, murmelt Nico und sieht aus, als würde er gleich auf meinem Holzboden zerlaufen. Ich nicke und fächele mir mit einer zerknickten Mappe Luft zu.

»Maike hat uns übrigens alle eingeladen… sie hatte letztes Wochenende Geburtstag und will heute Abend mit uns allen was trinken«, informiert Nico mich. Ich schmunzele.

»Dann können wir Kai ja ein wenig auf den Zahn fühlen.«

Nicolas wird ein wenig rot im Gesicht und legt sich dann auf den Rücken, um möglichst viel von dem kühlen Boden an seine Haut zu lassen.
 

»Ich glaube, das ist hoffnungslos.«

Ich betrachte ihn einen Moment lang, dann kommt mir die zündende Idee. Eigentlich hat mich Max drauf gebracht. Indirekt zumindest. Immerhin bin ich immer irgendwie sauer, wenn er davon erzählt, wie er andere Kerle datet. Vielleicht könnte Nico Kai einfach ein wenig eifersüchtig machen. Ich unterbreite Nicolas meinen genialen Plan. Er sieht völlig entgeistert zu mir auf.

»Wie meinst du das?«, fragt Nico verwirrt und ich muss schmunzeln, weil er wirklich ab und an ziemlich auf der langen Leitung steht.

»Na ja, was wäre, wenn du einen Freund hättest?«, gebe ich zurück, um ihm auf die Sprünge zu helfen. Nicolas scheint allerdings nicht zu verstehen, worauf ich hinaus will.

»Aber wo soll ich denn einen auftreiben?«, entgegnet er, doch schon im nächsten Moment dämmert es endlich auf seinem Gesicht und er läuft scharlachrot an.

»Wie du meinst… du und ich…? Also…«, stammelt er und schluckt hörbar. Ich kratze mich am Hinterkopf und zucke die Schultern.

»Was Besseres fällt mir nicht ein«, meine ich und bringe ein schiefes Grinsen zustande.
 

Was würde das schon ausmachen? Wir sind immerhin beste Freunde, kennen uns schon ziemlich lange und wir stehen – ich zumindest seit neustem – beide auf Männer.

»Das würdest du für mich machen?«, fragt Nico leise. Ich lache ein wenig verlegen und drehe den Ventilator leicht hin und her. Vielleicht war der Vorschlag ein wenig überraschend…

»Ich kann mir schon vorstellen, dass du dir als Pseudofreund jemand Besseren vorstellen kannst, aber…«

»Nein«, unterbricht Nicolas mich, diesmal mit ganz fester Stimme, »kann ich nicht!«

Nico setzt sich wieder auf und sieht mich aus seinen hellen Augen groß an. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht sieht er aus.

»Also… ich weiß, dass du abgesehen von Max nicht auf Männer stehst«, sagt er dann zögerlich, »also würde ich versuchen, mich nicht allzu sehr reinzusteigern… und so…«

Ich brauche einen Augenblick, bis ich verstehe, worauf Nico hinaus will.
 

»Ach red keinen Stuss. Wir müssen überzeugend wirken. Wir müssen ja nicht vor aller Welt rumvögeln, aber du kannst dich schon gern auf meinen Schoß setzen oder meine Hand nehmen, wenn du…«

Ich breche ab.

Nico strahlt mich an und dann lacht er.

»Also… Du musst dich natürlich nicht auf meinen Schoß setzen!«, lenke ich hastig ein. Jetzt lacht er sich schon über mich tot.

Nico gluckst heiter und beugt sich dann zu mir hinunter, um mich in den Arm zu nehmen.

»Ich glaub, ich kann mich dran gewöhnen, dich zu umarmen«, höre ich Nicos Stimme in der Nähe meines Halses. Ich kriege eine leichte Gänsehaut, als sein Atem meine Haut streicht. Ich grinse, als er sich wieder von mir löst.

»Na gut«, sage ich schließlich und grinse noch breiter »dann sind wir ab heute offiziell ein Paar!«

Zielperson: Kai

Es ist passiert. Sie haben sich selbstständig gemacht. Nicht, dass es mich stören würde, aber ich habe es eindeutig nicht so geplant. Nun denn. Ich wünsche euch trotzdem viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße,

Ur

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Auf unserem Flur ganz oben im Wohnheim wohnen etwa 15 Leute. Wir sind ziemlich multikulturell, mehr noch als die anderen Flure. Wir haben einen Iren, zwei Chinesinnen, eine Finnin und einen Franzosen. Gerüchtehalber sollen wir bald noch Zuwachs aus Kroatien bekommen. In der Küche ist kaum Platz für uns alle, also wird Maikes Geburtstagsfeier auf die Wiese vorm Wohnheim verlegt. Und weil wir keine Lust haben, alles aus dem fünften Stock nach unten zu tragen, bauen wir einen Fahrstuhl aus einer Menge Schnur und Plastikeimer. Nico reicht mir Baguettes und Fleischpackungen, um sie in den Eimer zu tun und ich lasse das Ganze nach unten, wo Maike und Isabell stehen und die Ladungen entgegen nehmen.

Wir verdonnern Sean dazu, einen Tisch mit Kai nach unten zu tragen. Die Mädchen schleppen unterdessen Salatschüsseln und Sektflaschen. Nico und ich haben unseren Spaß mit dem Fahrstuhl.

»Gib mir mal die Soßen«, sage ich gut gelaunt und nehme ein paar Grillsoßen und Ketchup von Nicolas entgegen, der den Eimerinhalt aufmerksam betrachtet.

»Es darf nur nicht zu schwer werden, sonst werden Isa und Maike erschlagen«, meint er. Ich stopfe noch eine Tüte Chips mit dazu und lasse das Ganze erneut hinunter.
 

»Hast du vorhin gesehen, wie er-«, fängt Nico an und ich muss lachen. Er boxt mich in die Seite.

»Ja, er sah ganz hinreißend aus beim Salatschnippeln«, stichele ich amüsiert und Nico sieht mich halb empört, halb belustigt an.

»Lach mich ruhig aus«, meint er und schnieft herzerweichend. Wir hatten bisher noch keine Gelegenheit unsere Bombe platzen zu lassen. Aber ich bin zuversichtlich, dass das nachher schon klappen wird. Nach ein paar Flaschen Bier und dem leckeren Essen werden alle begeistert von uns sein.

»Ich treib noch mal ein paar Wolldecken auf, schaffst du den Rest allein?«, sagt Nico grinsend und sieht zu einer einsamen Packung Grillfleisch hinüber, die noch übrig ist. Ich schnaube, muss aber ebenfalls schmunzeln und tue so, als würde ich ihm in den Hintern treten wollen, als er in Richtung Tür verschwindet.
 

Ich lasse die letzte Fleischpackung zu Maike und Isabell hinunter, dann hole ich meinen MP3- Player aus meinem Zimmer. Wir brauchen da unten schließlich Musik.

Als ich unten ankomme, hat Nico schon alle fünf Wolldecken ausgebreitet, die er auftreiben konnte und Kai hat den Grill bereits angezündet. Die ersten tummeln sich schon um den Tisch, auf dem die Salate stehen. Ich gehe zu Nico hinüber, der ein Bier in der Hand hält und zu Kai schaut, der die ersten Würstchen auf den Grill legt.

»Weißt du, du solltest deinen Freund so schmachtend ansehen, nicht den Grillmeister«, werfe ich beiläufig ein und schmunzele, während ich mir ein Bier nehme. Nico blinzelt ein wenig verwirrt, sieht zu mir auf und räuspert sich ein wenig verlegen.

»T’schuldige. Ich probier’s mal«, meint er dann, sieht einen Moment lang so aus, als müsste er sich besonders stark konzentrieren und strahlt mich dann an, als wäre ich das Schönste, was er je auf dieser Welt gesehen hat. Es fühlt sich ein wenig so an, als würde man von einem riesigen Schaumstoffbaseballschläger gebufft werden.
 

»Schon besser«, sage ich grinsend, mache mein Bier mit den Zähnen auf und werfe den Deckel in einen leeren Karton.

»Wollen wir dann mal so langsam, oder brauchst du noch zwei Bier mehr?«, erkundige ich mich leise bei ihm, trinke einen Schluck Bier und behalte meinen besten Freund im Auge, dessen Wangen ziemlich rot sind.

»Vielleicht noch ein Bier«, erwiderte er kleinlaut und lächelt ziemlich unsicher. Ich habe keine Ahnung, wie Kai ihn nicht süß finden kann. Er sieht wirklich aus wie Schneewittchen.

»Ok. Ich hab Zeit.«

Zwinkernd wende ich mich von ihm ab und greife nach einem Teller. Dann wird Salat darauf gehäuft, ein Stück Fladenbrot genommen und zum Grill hinüber getigert. Kai wendet fachmännisch zwei Stücken Fleisch.

»Du kannst ein Würstchen haben«, bietet er mir grinsend an und hält eines mit der Grillzange hoch. Ich halte ihm meinen Teller hin.

»Das erste Würstchen gebührt dem Besten«, sage ich und er lacht. Ich gehe hinüber zu einer der Wolldecken und setze mich neben Maike, um mich bei ihr für die Einladung und das Essen zu bedanken.
 

Eine Stunde später sind die meisten Salate leer und der Grill läuft nur noch sporadisch. Nico hat mittlerweile schon fünf Bier getrunken und sein blasses Gesicht ist nun dauerhaft leicht gerötet. Er reißt dauernd Witzchen, die Mädchen sitzen um ihn herum und lachen und kichern. Viele Mädchen finden ihn toll. ‚Schnuffig’ nennen sie ihn gern mal. Natürlich wissen sie alle, dass er auf Männer steht, das tut er schon länger. Und Frauen sind scheinbar besessen von dem Gedanken an einen schwulen besten Freund. Ich weiß nicht genau, wieso das so ist. Aber Frauen sind ohnehin ziemlich merkwürdig. Was soll’s. Ich habe eine Scheinbeziehung mit meinem besten Freund und stehe auf meinen Arbeitskollegen. Da muss ich mich mit den Gedankengängen von Frauen nicht herum schlagen.
 

Kai sitzt zwischen Maike und Sean. Ich mustere ihn ein wenig. Seine roten Haare haben einen Stich ins Orange, die beiden Lippenpiercings würden mich beim Küssen garantiert stören. Aber ich muss ihn ja nicht küssen. Kais Augen sehen immer so aus, als würde er grinsen, selbst wenn sein Mund nicht lacht.

Ich werfe einen Blick hinüber zu Kai, dann schaue ich Nico an. Er grinst breit und seine Augen sind ein wenig glasig.

»Na?«, murmele ich ihm zu. Er atmet einmal tief durch, dann nickt er schließlich. Mir ist schon klar, dass ich die Führung übernehmen muss. Nico sieht aus, als würde er vor Nervosität gleich krepieren.

»Wir wollten noch was ansagen«, sage ich laut und die Gesichter wenden sich mir zu. Ich muss mir alle Mühe geben, um nicht allzu breit zu grinsen.

»Nico und ich sind zusammen.«
 

Dröhnende Stille tritt ein. Aus den Boxen dudelt ein Lied von Offspring.

»Wie kommt’s?«, fragt Maike und sieht ziemlich begeistert aus. Isabell fängt an zu quietschen und stürzt sich auf den verlegen lächelnden Nico, um ihn zu knuddeln. Sean klopft mir schmunzelnd auf die Schulter.

»Es war quasi eine Bombe, die eingeschlagen ist«, sage ich lässig und Nico wird noch röter. Maike lacht und reicht mir noch ein Bier. Ich werfe einen Blick hinüber zu Kai. Der sieht zwar ziemlich erstaunt aus, aber nicht so entgeistert oder sauer, wie ich es gern hätte. Beziehungsweise wie Nico es gern hätte. Der ist immer noch unter drei Mädchen begraben, die ihn ausquetschen, wie genau das mit uns passiert ist.
 

Als er sich endlich befreit hat, denke ich, dass wir unsere Geschichte noch ein wenig authentifizieren müssen, also ziehe ich Nico zu mir heran, sodass er zwischen meinen Beinen sitzt. Es ist ein ungewohntes Gefühl, mit seinem besten Freund zu kuscheln, aber es macht mir nichts aus, ihm die seidig schwarzen Haaren zu kraulen und eine Hand auf seinem Bauch liegen zu haben. Nico scheint es auch nicht zu stören.

Seine Finger streichen ab und an über meine Hand auf seinem Bauch. Er schaut kaum mehr zu Kai hinüber, der gerade mit Sean Schere, Stein Papier spielt. Ich habe keine Ahnung, worum sie spielen, aber wen interessiert das schon, wenn man mit Schneewittchen kuscheln darf?
 

Es ist ein angenehm lauwarmer Abend ohne Wind und die Dämmerung bringt ein paar Motten mit sich, die nun um die Kerzen herumschwirren, die wir angezündet haben. Nico sieht so entspannt aus, als würde er gleich eindösen.

»Lasst uns irgendwas Kindisches spielen«, meint Maike kichernd. Sie hat gerade ihren dritten Tequila getrunken und sieht nach all dem Bier, was sie vorher schon getrunken hat, ziemlich gut angeheitert aus.

»Jetzt sag nicht Tat oder Wahrheit«, meint Kai lachend und Maike kichert noch mehr. Ich stöhne. Mädchen. Wieso wollen Mädchen selbst im Alter von 22 immer noch so was spielen, wenn sie betrunken sind?

»Muss das sein?«, frage ich kläglich. Isabell sieht auch ganz begeistert aus.

»Ich passe«, meint Kai und hebt die Hände abwehrend, auch wenn er grinst. Schlauer Bursche. Aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass Nico nicht ›Nein‹ sagen kann und ich will ihn ja auch nicht allein lassen.
 

»Kai, du Spielverderber«, klagt Maike, »ich habe Geburtstag!«

Aber Kai lässt sich nicht erweichen und nimmt sich noch ein Bier. Die anderen erklären sich – mehr oder weniger begeistert – einverstanden.

Und dann geht es los. Abstruse Fragen und bescheuerte Aufgaben folgen. Ich muss Macarena tanzen. Und erzählen, wie mein erstes Mal war. Nico blieb bislang verschont, bis…

»Nico.«
 

»Hm… Tat.«
 

»Knutsch mit Janosch!«
 

Oh. Nun ja, wenn man bedenkt, dass wir ja eigentlich zusammen sind, ist das keine große Aufgabe. Wenn man aber überlegt, dass wir nur spielen… Maike scheint so begeistert von uns zu sein, dass sie uns nun auch mal knutschen sehen will. Ich räuspere mich, Nicolas sieht aus, als wüsste er nicht so recht, was er davon halten soll. Aber ich denke mir ›wenn schon, denn schon‹, drücke ihn auf die Wolldecke und sehe noch einen Moment lang seine graublauen Augen im Kerzenschein flackern, bevor ich ihn auf den Mund küsse.

Wer hätte gedacht dass Schneewittchen so gut küssen kann. Seine Arme schlingen sich um meinen Hals und ich wundere mich direkt ein wenig über die Innigkeit, mit der er mich küsst. Aber was er kann, kann ich auch und wenn er es wirklich so haben will…

Ich bemerke kaum, das unser Kuss ziemlich ausartet, bis Seans lachende Stimme meine Ohren erreicht.

»Sucht euch ein Zimmer!«
 

Ich löse mich räuspernd von Nico, dessen Augen nun noch glasiger sind. Zu meiner Verwirrung spüre ich erstens, dass mein Herz ziemlich heftig pocht und zweitens, dass meine Hose arg eng geworden ist. Nico grinst verlegen. Ich grinse zurück. Kai unterhält sich mit Isabell und im Moment interessiert er mich herzlich wenig. Viel mehr habe ich das Gefühl mir wirklich ein Zimmer mit Nico suchen zu wollen.

Die nächsten Fragen und Aufgaben schwirren an mir vorbei wie ein Schwarm lästiger Mücken. Mein Kopf ist immer noch mit Nicos Kuss beschäftigt.

Als es schließlich ganz dunkel ist, beschließe ich, dass ich keine Lust mehr auf Fragen und komische Aufgaben habe und strecke mich.

»Ich werd dann mal hochgehen«, sage ich und stehe auf. Nicolas erhebt sich ebenfalls, was die Mädchen zum Grinsen bringt. Nico streckt ihnen die Zunge raus.

»Ihr meintet doch, dass wir uns ein Zimmer suchen sollen«, sagt er frech und Sean schmunzelt gespielt schuldbewusst.
 

Die Treppe in den fünften Stock scheint endlos lang zu sein. Wir drücken uns mit diesem vorzeiten Abgang erfolgreich ums Aufräumen. Ich habe wohlmöglich ein Bier zu viel getrunken, denn das Geradeausgehen ist irgendwann mal einfacher gewesen. Als wir oben ankommen, stehen wir ein wenig unschlüssig und irgendwie verlegen voreinander, da unsere Zimmer ja an unterschiedlichen Enden des Flurs sind. Nicos Augen hängen auf Halbmast. Ich bin ein Held. Wer kann sonst behaupten, dass er Schneewittchen betrunken erlebt hat? Normalerweise trinkt Nicolas nie ganz so viel. Er verträgt’s auch nicht so gut.

»Ich bringe dich noch zu deiner Tür«, scherze ich und er lacht leise. Vor seiner Tür habe deutlich das Gefühl, ich müsste mit rein kommen und dieses Geknutsche von vorhin fortsetzen. Im nächsten Moment wird mir klar, dass Nico das gleiche denkt, denn er öffnete seine Tür, greift nach meinem Arm und zieht mich hinein. Obwohl es draußen mittlerweile kühl ist, ist es hier drin noch warm und riecht nach Nico. Die Tür geht hinter mir zu und wir stehen im Dunkeln. Trotzdem finden sich unsere Münder problemlos, als hätten wir die ganze Zeit nichts anderes als das vorgehabt.
 

Nico küsst mich so stürmisch, wie ich es ihm nie zugetraut hätte. Seine Arme haben sich um meinen Nacken geschlungen und ich drücke ihn an mich. So als hätte ich das immer schon tun wollen. Wir taumeln rückwärts, dunkel erinnere ich mich durch den Alkoholschleier in meinem Gehirn daran, wo Nicos Bett steht. Wir fallen rückwärts und ehe ich es mich versehe, hat Nico mir mein Shirt über den Kopf gezogen und seine Finger huschen rastlos über meinen Rücken. Mir ist extrem heiß. Alles in mir kribbelt. Ich bin nicht sicher, was genau wir hier gerade tun, aber es fühlt sich eindeutig viel zu gut an, als dass ich damit würde aufhören wollen.

Zielperson: Max

Was man so alles schafft, wenn man mal ein bisschen länger wach bleibt. Uuh. Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt :) An diejenigen, die sich eine ausführliche Szene der alkoholosierten Nacht gewünscht haben und es noch nicht wissen: Ich schreibe solche Sachen selten bis gar nicht. Vielleicht juckt's mich bei dieser Geschichte noch mal. Aber versprechen werd ich's nicht. Noch zwei Kapitel, denke ich.

Viel Spaß beim Lesen und gute Nacht!

Liebe Grüße,

Ur

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Ein paar Sonnenstrahlen scheinen mir direkt ins Gesicht und bringen mich dazu, meine Augen zusammenzukneifen. Mir ist ziemlich warm, obwohl ich nicht unter einer Bettdecke liege. Und obwohl ich nur eine Boxershorts trage. Als nächstes registriere ich, dass mich ein paar weiche Haare am Hals kitzeln. Blinzelnd öffne ich die Augen und finde mich in Nicos Zimmer wieder. Nicos Zimmer. Nicos Bett. Ich fast nackt.

Und Nicolas liegt neben mir. Mein Gehirn spult schnell zurück und vor meinem inneren Auge sehe ich uns beide wild auf seinem Bett rummachen. Ich kann es nicht fassen. Wir wollten Beziehung spielen und sind in seinem Bett gelandet! Wie genau ist das passiert? Was genau war das, als wir uns bei diesem pubertären Spiel geküsst haben? Ich unterdrücke ein Stöhnen. Nicos Körper ist warm und er liegt dicht an mich gekuschelt. Sein Kopf ruht auf meiner Schulter und seine weichen Haare drücken sich gegen meinen Hals. Eine seiner Hände liegt auf meinem nackten Bauch. Was haben wir da nur gemacht? Ich kann’s nicht glauben.
 

Da war niemand. Niemand, der uns zugesehen hat, sodass wir Beziehung hätten spielen müssen. Und wir haben trotzdem rumgemacht. Und zwar nicht nur ein bisschen. Und nett. Und blümchenmäßig. Nein. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mit einem anderen Mann so was gemacht habe. Max war bisher der erste Mann, den ich sexuell anziehend fand. Und jetzt habe ich mit meinem besten Freund…

Ich versuche die Sache positiv zu sehen und es als gut zu befinden, dass wir immerhin keinen Sex hatten. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass wir das wohl auch gemacht hätten, wenn da irgendwo in Nicos Zimmer Kondome gewesen wären. Um Gottes Willen. Nico hat schon mal mit einem Mann. Ich nicht. Ich bin eine beknackte Jungfrau! Aber was hilft es, jetzt darüber nachzudenken, dass ich noch Jungfrau bin, wenn es um Männer geht? Viel wichtiger ist: wie schleiche ich mich aus dem Zimmer und schaffe es, Nico nachher klar zu machen, dass er das alles nur geträumt hat?
 

Dieser Plan ist utopisch und das weiß ich auch. Als ich mich nämlich zwei Zentimeter bewege, seufzt er leise, kuschelt sich einen Moment lang noch näher an mich und sitzt dann plötzlich kerzengerade im Bett, als hätte ihn ein elektrischer Schlag getroffen. Sehr langsam dreht er den Kopf und starrt mich an.

»Oh. Mein. Gott.«

Ich muss lachen.

»Ja, so in etwa war auch mein erster Gedanke.«

Nicos Haare stehen in alle Richtungen. Er schaut etwas zerknautscht aus. Aber alles in allem – muss ich feststellen – sieht er absolut hinreißend aus.

»Das waren die Hormone…«
 

»Ja. Wir sind ja noch mitten in der Pubertät.«
 

»…und der Alkohol!«
 

»Also ich war nur leicht beschwipst.«
 

»Mein Gott, Janosch, wir hätten fast miteinander… und so!«
 

Ich muss schon wieder lachen.

»Sprich es doch aus. Sex. Du und ich. Ja, Herrgott, was macht das schon. Dann waren wir halt notgeil. Kann vorkommen. Männer sind so«, beschwichtige ich ihn und er stöhnt kläglich, ehe er sich mit der Hand über das Gesicht fährt und sich aus der Bettdecke befreit, die halb um seine Beine gewickelt ist. Dann klettert er aus dem Bett. Offenbar ist er noch ziemlich verpennt, denn es dauert zehn Sekunden, bis er peilt, dass er nackt ist.
 

Ich kann jedenfalls nicht umhin, diese zehn Sekunden zu nutzen und Nicolas anzusehen. Wie Gott ihn geschaffen hat. Wenn ich gläubig wäre, würde ich Gott hiermit feierlich gratulieren. Schneewittchen sieht nackt ziemlich umwerfend aus. Natürlich ist das nur aus der Perspektive des besten Freundes. Oder so. Ok, ich kann mich nicht selbst bescheißen. Zum ersten Mal wird mir klar, dass mein bester Freund nicht geschlechtslos und überirdisch ist. Nein, ich mache mir zum ersten Mal darüber Gedanken, dass man auch seinen besten Freund geil finden kann. Genau das tue ich nämlich gerade.

»Ich bin nackt«, sagt Nicolas verlegen und ist so schnell hinter seiner Kleiderschranktür verschwunden, dass ich beinahe enttäuscht gegrummelt hätte. Wer hätte gedacht, dass eine flache Brust ohne Möpse so gut aussehen kann? Vielleicht sollte ich nicht weiter darüber nachdenken, morgens ist das eine heikle Sache. Morgenlatten sind nicht weit.

Scheiße, ich will noch mal so mit ihm rummachen!
 

Ich hieve mich ebenfalls aus dem Bett. Als ich meine Klamotten zusammen gesammelt habe, sehe ich zu meiner Enttäuschung, dass Nico in einer Shorts und einem Shirt steckt. Ärgerlich. Aber ich sollte ohnehin nicht mit ihm rummachen wollen. Fuck!

»Ich geh mal Zähne putzen«, sage ich. Er könnte jetzt sagen, dass er mitkommt und dass wir dann noch mal rummachen. Tut er aber leider nicht. Er nickt nur lächelnd – hat er immer schon so strahlend gelächelt? – und geht zum Fenster hinüber, um es aufzureißen. Auf dem Weg in mein Zimmer – halbnackt wohlgemerkt und auf der Suche nach neuen Klamotten und Duschzeug – treffe ich Maike, die wie verrückt kichert. Keine Ahnung ob sie das tut, weil ich fast nackt bin, oder weil sie sich ans Flaschendrehen erinnert.
 

Wenn ich mich daran erinnere, tanzen meine Hormone Tango.

Herrgott, seit wann bin ich dermaßen notgeil? Nicht mal Max hat so was mit mir gemacht! Überhaupt kommt mir Max plötzlich nur noch halb so heiß vor. Meine Fresse, diese Küsse von Nico… wer hätte gedacht, dass der Kleine so fordernd küssen kann? Ich jedenfalls nicht. Schneewittchen kann rangehen. Wahnsinn.

Unter der Dusche trägt all das Grübeln über Nicos Nacktheit und seine Küsse dann doch Früchte. Ich bin allein, die anderen beiden Duschkabinen sind nicht besetzt. Also kann ich mir in Ruhe einen runterholen.

Vielleicht sollte ich dabei an Max denken. Tu ich aber nicht.

Ich denk an Nico.
 

»Also ich hol dich nachher von der Arbeit ab.«
 

»Hmhm.«
 

»Wir stehen grad so schön öffentlich im Flur…«
 

»Ja… schon…«
 

»Vielleicht kommt Kai gleich um die Ecke.«
 

»Dann sollten wir noch mal so richtig Pärchen spielen«, sage ich und mein Herz überschlägt sich. Ganz zu schweigen vom Inhalt meiner Hose – und das nur beim Gedanken daran. Oh man. Nico steht an die Wand gelehnt, ich beuge mich zu ihm hinunter und drücke meine Lippen auf seinen Mund. Gut. Sehr gut. Nicos Arme schlingen sich um meinen Nacken und wir knutschen. Zum sechsten Mal heute. Nach dem Duschen bin ich noch mal zu ihm gegangen und wir haben geknutscht – weil die Tür offen war. Es kann ja sein, dass jemand vorbei geht. Dann haben wir in der Küche geknutscht. Mehrmals. Da kam Kai tatsächlich rein, aber er hat nur amüsiert gegrinst und sich ein Hot Dog gemacht. War mir egal. Und Nico offenbar auch, denn der blieb einfach auf meinem Schoß sitzen und hat mich noch mal geküsst.
 

Ich bin nicht sicher, ob hier gilt: je mehr, desto besser. Aber mir soll es recht sein. Nicos Küsse sind Gott. Ich werde doch noch gläubig. Was für eine Erleuchtung!

Jetzt stehen wir also im Flur und unsere Zungen können so in etwa gar nicht voneinander lassen. Meine Hände wollen sich nur zu gern unter Nicos Shirt schieben. Durch den Alkohol ist die gestrige Nacht so nebelig und das scheint mir eine wahre Verschwendung zu sein. Schließlich löse ich mich doch von meinem besten Freund.

»Ihr seid schlimmer als die Karnickel«, meint Isabell, die in diesem Moment vorbei geht. Wir strecken ihr synchron die Zunge heraus.

»Ich könnte dich auch zur Arbeit hinbringen«, meint Nico. Seine Lippen sind leicht feucht von meinem Kuss. Und sie laden verdammt noch mal zu sehr viel mehr Küssen ein!

»Wolltest du nicht was für die Uni machen?«, frage ich grinsend.

»Kann ich auch später noch. Es ist schönes Wetter«, meint er lächelnd. Es könnte auch regnen und grau draußen sein. Dieses Lächeln ist besser als jede Sonne. Wann genau hat mich diese Besessenheit für meinen besten Freund befallen? Ich habe keine Ahnung. War sie schon die ganze Zeit da und ich habe sie nur nicht bemerkt? Weiß der Geier.
 

Als wir die Treppe hinunter gehen greife ich nach Nicos Hand. Er wirft mir einen Seitenblick zu, dann breitet sich ein Strahlen auf seinem Gesicht aus, das mich beinahe blendet. Ich muss mich von meiner Besessenheit ablenken. Also fange ich an über Max zu reden – der ja eigentlich das Objekt meiner Begierde ist. Das wird sich sicherlich wieder einstellen, wenn ich ihn bei der Arbeit sehe. Ich könnte jetzt so tun, als würde mich Max’ Daterei so richtig aufregen. Eigentlich hat es mich auch immer aufgeregt. Vielleicht kommt das wieder, wenn ich mich genug reinsteigere.

»Letztens hat Max mir von einem Kerl erzählt, der verheiratet ist. Der Typ hat ihm ne Uhr gekauft. Aber so weit ich weiß, macht er immer nur mit denen rum. Sex ist wohl irgendwie nicht drin«, sage ich ins Blaue hinein. Nico kann meinen Gedankensprüngen immer folgen. Ich seinen nicht. Bin wohl zu langsam, was so was angeht.
 

»Ist doch nicht so schlimm«, meint Nicolas und stupst mir mit dem Finger in die Seite. Ich blinzele und sehe Nico ungläubig an.

»Nicht so schlimm? Der datet jeden Tag zwei verschiedene Kerle und ich will gar nicht wissen wie hoch die Dunkelziffer ist, die er mir nicht ständig unter die Nase reibt!«

Die Sache mit dem Reinsteigern klappt ganz gut. Was mich am meisten daran aufregt, ist, dass er mich nie irgendwie gefragt hat, ob ich mal mit ihm ausgehe. Bin wahrscheinlich einfach zu arm. Gut aussehen tu ich nämlich eindeutig.

Nico lächelt kaum merklich angesichts meiner gespielten Entrüstung.

»Naja, du kennst Max doch. Nur weil er sich mit den Kerlen trifft –…«
 

»Und mit ihnen knutscht! Und was weiß ich nicht noch alles mit ihnen treibt!«
 

»…nur weil er sich mit denen trifft, heißt das nicht, dass er sich ernsthaft für die interessiert. Max mag es eben einfach, umschwärmt zu sein. Wie eine Blume von den Bienen.«

Nico kennt Max kaum persönlich. Aber er hat ihn sich aus meinen Erzählungen echt gut zusammen gereimt.

Ich schnaube.

»Was für ein treffender Vergleich. Die Blume von den Bienen. Sag mal einer Biene auf Dauer, dass sie nur an der Blume schnuppern darf, da wird die Biene irgendwann sauer und holt sich ihren Honig!«

Nicolas lacht. Ich bekomme prompt eine Gänsehaut an den Armen, obwohl wir mindestens fünfundzwanzig Grad haben. Nicos Hand in meiner fühlt sich gut an. Dabei ist das Wohnheim schon längst außer Sicht.

»Eigentlich holt sie sich nur Blütenstaub und den Honig macht sie…«

Er bricht angesichts von meiner brummigen Miene ab. Irgendwie deprimiert es mich, dass Nicolas versucht, mir Max schön zu reden. Nicht, dass Max nicht heiß ist. Aber es wäre mir irgendwie lieber, wenn Nico nicht wollen würde, dass ich ihn heiß finde. Ach Scheiße! Was soll dieser Gefühlskram plötzlich?

»Entschuldige«, sagt er.
 

»Ich habe ihm das auch schon gesagt«, erkläre ich plötzlich irgendwie schlecht gelaunt, »irgendwann kommt einer, dem diese Spielchen zu dumm sind! Der schlägt ihn dann wohlmöglich k.o. und schleift ihn mit nach Hause und hält ihn da als Sexsklaven gefangen!«

Nico presst sich eine Hand auf den Mund.

»Findest du nicht, dass du jetzt etwas übertreibst?«, höre ich Nicolas’ dumpfe Stimme zwischen seinen Fingern hervor kommen. Ich werfe ihm einen ungnädigen Blick von der Seite zu. Die Sonne knallt auf uns hinunter und der Himmel ist strahlend blau.

»Na gut, das mit dem Sexsklaven war vielleicht übertrieben, aber du kannst mir nicht sagen, dass das auf Dauer gut gehen wird. Macht einen auf Obermacker und dann ist er letzten Endes doch so naiv wie ein kleiner Junge«, brumme ich. Das ist wirklich so. Ich meine… Max ist neunzehn. Der steckt ja noch halb in der Pubertät.
 

Nico lächelt und nimmt die Hand vom Mund, nun offenbar frei von dem Drang, laut loszulachen.

»Du bist ganz schön niedlich, wenn du dir so Sorgen um Max machst«, sagt er offenherzig und ich spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Oh Gott. Na super. Alles ist vorbei. Mein bester Freund findet mich niedlich und bringt mich in Verlegenheit. Ich will nicht, dass er das niedlich findet. Er soll das scheiße finden!

»Ich…«

Ich breche ab und starre einen Moment lang auf unsere verschränkten Finger. Wir biegen um eine Ecke auf die Hauptstraße und an der nächsten Ecke sehe ich die Videothek, in der ich arbeite.

»Ich bin nicht niedlich«, meine ich schließlich matt.
 

Nico scheint nicht näher darauf eingehen zu wollen. Als wir näher kommen, sehe ich Max vor der Videothek an der Wand lehnen. Seine Locken fallen ihm ins Gesicht und er zieht an einer Kippe.

»Bedenke nur«, sagt Nicolas schelmisch, »du könntest die Hummel unter all den bösen Bienen sein, die landen darf und…«

»Ich geb dir gleich ne Hummel«, brumme ich, muss aber lachen.

Nico lacht ebenfalls, drückt meine Hand leicht und zwinkert mir zu. Max hebt den Kopf und sieht uns erstaunt entgegen.

»Du wärst sicher eine tolle Hummel.«

»Sicher… aber im Moment bist du mein Blümchen«, raune ich leise.

»Mit Vergnügen«, flüstert er. Dann stehen wir vor Max und begrüßen ihn – als Pärchen natürlich.
 

»Also du und Nico, ja?«, erkundigt sich Max in unserer Pause. Es ist sechs Uhr abends und wir haben mal wieder Pause. Ich esse ein Sandwich, Max raucht eine. Wie so oft.

»Ja. Ist noch nicht so lange«, meine ich bemüht lässig. Max lacht leise.

»Hätte nicht gedacht, dass du auf Männer fliegst. Wo du doch ständig die Weiber abschleppst.«
 

»Wunder gibt es immer wieder.«
 

Max nickt, grinst und schweigt einen Moment. Dann wirft er die Kippe auf den Boden und dreht seinen Kopf zu mir.

»Wenn du mit Nico zusammen bist, dann seid ihr sicher verliebt ineinander?«, fragt er beiläufig. Mir wird ein wenig heiß, aber ich nicke todesmutig. Als hätte ich eine Ahnung vom Verliebtsein. Tzes.

»Kann ich dich was fragen?«
 

Ich blinzele verwirrt, aber dann nicke ich. Der letzte Bissen Sandwich wird herunter geschluckt, während Max nachdenklich auf ein wenig Unkraut zu seinen Füßen starrt. Ich stecke mir ebenfalls eine Zigarette an.

»Ich hab dir doch von Vincent erzählt, oder?«

Ich nicke, die Kippe im Mundwinkel, mein blaues Feuerzeug in der Hand.

»Der verheiratete Vincent«, sagt Max. Ich nicke erneut. Wie könnte ich den vergessen?

»Was würdest du machen, wenn du dich in einen verheirateten Kerl verknallt hast?«

Oh. Mein. Gott.

Die Blüte hat sich eine Biene angelacht. Ich starre Max an, er schaut zurück. Ich warte auf die Eifersucht und die Empörung. Aber sie kommt nicht.

Codewort: Erleuchtung

So! Und hier haben wir also das vorletzte Kapitel :) Das letzte wird dann etwas kürzer, aber das wird man mir hoffentlich verzeihen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und bedanke mich zum hundertsten Mal (aber man kann es gar nicht oft genug sagen!) für all die lieben Kommentare und die Favoriteneinträge :) Da macht das Schreiben noch mehr Spaß als ohnehin schon!

Liebe Grüße und gute Nacht,

Ur
 

PS: Natürlich schwebt in meinem Kopf schon wieder eine Sidestory zu Max/Vincent herum. Grandios >-<

________________________
 

Max ist in Vincent verknallt. Das müsste irgendwas Dramatisches in mir auslösen. Eine Art Gewittersturm. Aber es weht höchstens eine leichte Brise, während mir klar wird, dass, was auch immer es war, das ich für Max gefühlt habe, – wahrscheinlich lediglich Geilheit – verpufft ist.

Na toll. Da haben wir den Salat. Ich tue mich mit Nico zusammen, um Kai und Max eifersüchtig zu machen. Stattdessen kann ich nicht mehr genug von meinem besten Freund kriegen und bin plötzlich nur noch eifersüchtig, weil Nicolas auf Kai fliegt und nicht auf mich.

»Wieso datet er einen Kerl, wenn er mit einer Frau verheiratet ist?«, erkundige ich mich bei Max. Ich muss mich ein wenig ablenken, bevor ich noch einen Rappel kriege. So verwirrt war ich schon lange nicht mehr. Nicht, seit ich morgens auf einer Party aufgewacht bin, zwei Mädchen im Arm und getrockneten Honig auf dem Bauch ohne ein Fünkchen Erinnerung daran, was die Nacht davor passiert war.
 

»Er ist wohl irgendwie bi. Aber eigentlich steht er eher auf Kerle. Allerdings ist er der Meinung, dass das seiner Karriere schaden könnte, wenn er mit nem Kerl zusammen ist«, erklärt Max mir. Wir sind schon wieder drinnen, aber momentan sind keine Kunden da. Also stehen wir am selben Regal und sortieren neue Filme ein.

»Und wie alt war er noch mal?«, frage ich. Ich bin nicht sicher, ob ich das wissen will.

»Einunddreißig«, seufzt Max leise und fährt sich durch die Haare. Im Moment sieht er nicht so lässig aus wie normalerweise. Irgendwie wirkt er kleiner als sonst. Es scheint ihn doch ziemlich fertig zu machen, diese Sache mit Vincent. Aber ich meine… der Kerl ist zwölf Jahre älter als er! Was zum Teufel hat er sich dabei gedacht? Wieso kann er nicht wie jeder normale Schwule – sofern ich davon irgendeine Ahnung habe – Leute in seinem Alter daten? Aber nein. Zwölf beknackte Jahre älter und verheiratet. Fehlt nur noch, dass die Frau schwanger ist.
 

»Und du bist dir sicher, dass du… na ja. Ihn mehr magst als die Kerle, die du sonst so datest?«

Vielleicht besteht ja noch Hoffnung. Max schnaubt.

»Entschuldige mal. Ich weiß, was das bedeutet, wenn mein Herz wie blöd hämmert, ich ständig an ihn denken muss und…«

Max bricht ab und rammt eine DVD- Hülle ins Regal, als hätte sie ihm ein persönliches Leid angetan.

»Ich hab sonst nie Sex mit den Kerlen«, meint er dann. Ich blinzele, drehe den Kopf und glotze ihn an wie das achte Weltwunder.

»Du hast dich von ihm vögeln lassen? Vom einunddreißigjährigen, verheirateten Vincent?«

Er wirft mir einen sauren Blick zu. Gut, ich hätte die Sache mit dem Alter und dem Verheiratetsein nicht noch mal so betonen müssen. Aber ich bin halt keine einfühlsame Ansprechmöglichkeit. Wundert mich sowieso, dass der Knirps grad mit mir drüber redet. Wir quatschen sonst nie über solche persönlichen Sachen.

»Klingt schrecklich romantisch, wenn du es so sagst«, ätzt er wütend und verschwindet in Richtung Ladentheke. Holla. Da hab ich wohl einen wunden Punkt getroffen. Wenn ich das nun also richtig deute, dann hat sich Max von diesem Vincent entjungfern lassen. Dann muss es ihm tatsächlich ziemlich ernst sein.
 

Ich versuche mir Max mit einem Einunddreißigjährigen beim Sex vorzustellen. Ich scheitere. Dann probiere ich es damit, mir Max mit mir beim Sex vorzustellen. Klappt nicht. Stattdessen driften meine Gedanken zu Schneewittchen ab. Diese blasse Haut, die weichen Haare, die schlanken Finger, die fordernden Küsse…

Meine Augen schweifen über das Regal vor mir. Gerade halte ich einen der neueren Disneyfilme in der Hand, um ihn einzusortieren. Toll. Ich kriege eine Latte vor einem Kinderfilmregal. Nicht zu vergessen: wegen meines besten Freundes.

Echt wunderbar.
 

»Tut mir Leid wegen eben«, sage ich, als sich mein Hoseninhalt wieder halbwegs beruhigt hat und ich die Filme fertig einsortiert habe.

»Schon ok«, brummt Max. Ich werfe ihm einen Blick von der Seite zu.

»Es ist ein bisschen wie im Film, wenn der Mann die Ehefrau nicht für die Geliebte verlassen will«, meint er und seine Stimme trieft richtig vor Sarkasmus, »ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mehr von einem Date will, als nur Geschenke und Einladungen zum Essen.«

So kann’s gehen. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal meinen besten Freund so scharf finden würde, dass ich ein Rohr bekomme, wenn ich nur an ihn denke. Und das passierte innerhalb einer Nacht und eines Tages. Turbo!

»Und was hast du jetzt vor?«, will ich wissen. Max seufzt leise. Er seufzt heute wirklich ziemlich oft.

»Nichts. Ich arbeite noch zwei Monate hier, dann hab ich genug Geld für meine Australienreise und dann werde ich in Down Under hoffentlich ein paar nette Kerle kennen lernen, die mich ablenken können. Bis ich dann nach vier Monaten zurück komme. Und Vincent soll zur Hölle fahren mit seiner blonden Sekretärin!«
 

Ich verschlucke mich beinahe an meiner eigenen Spucke.

»Er hat seine Sekretärin geheiratet?«, frage ich. Max nickt und seine Miene schwankt zwischen grimmig und herablassend.

»Peinlicher geht’s kaum. Sie ist so, wie man sich eine Sekretärin vorstellt. Blond, schlank, vier Jahre jünger als er. In einem dunkelblauen Kostümchen und mit einem Lachen, bei dem du Ohrenschmerzen kriegst«, sagt er. Ich runzele die Stirn.

»Hast du sie etwa kennen gelernt?«, frage ich verwirrt und Max wird ein wenig rot um die Nase. Das ist noch nie da gewesen. Es muss wirklich ein Hammerding mit diesem Vincent sein.

»Ich hab die beiden gesehen. In der Stadt«, erklärt er und pustet sich eine Locke aus der Stirn.

»Oh. Und Vincent hat Panik geschoben, was?«
 

»Nicht so richtig. Er hat mich vorbei gehen sehen und wir haben galant so getan, als würden wir uns nicht kennen. Und dann bin ich den beiden nachgestiegen. Sie hat ihn in ein Teppichgeschäft geschleift und über jede noch so humorlose Bemerkung gelacht. Ich sag dir, die weiß genau, was sie an ihm hat. Dem elenden Geldspucker.«
 

Ich habe das Gefühl, dass es an der Zeit ist, ein wenig mit Max über Vincent zu lästern, um seine Laune zu steigern. Also reißen wir Witze darüber, wie das wohl wäre, wenn ich versuchen würde, Vincents Frau flachzulegen. Über so was können sicher nur Kerle lachen. Aber was soll’s. Zwischendurch bedienen wir ein paar Kunden. Dann lästern wir darüber, wie sich die blonde Sekretärin mit der ätzenden Lache wohl im Bett anhört. Max scheint nach einer Stunde Lästerei besser drauf zu sein als vorher und als ich schließlich Feierabend habe, boxt er mir gegen die Schulter und grinst.

»Danke fürs Aufmuntern.«
 

»Kein Ding!«, sage ich noch, bevor ich aus der Videothek trete und mir mein Gehirn wieder in die Hose rutscht. Weil da Nicolas steht und mir lächelnd entgegenschaut.

»Du wirst es nicht glauben«, sage ich und stecke mir eine Feierabend- Zigarette an, »Max hat sich in den verheirateten Vincent verguckt!«

Ich ziehe an meiner Kippe und sehe Nico von der Seite an. Der schaut irgendwie erstaunt aus.

»Das tut mir Leid für dich«, meint er dann und ich begreife zunächst gar nicht, was er damit meint. Bis mir einfällt, dass ich ja eigentlich auf Max stehe. Aber ich denke, es ist besser, Nico gleich komplett aufzuklären.

»So schlimm find ich es nicht. Ich war halt scharf auf ihn, aber das war ja nichts Ernstes«, gebe ich lässig zurück und puste eine Rauchschwade gen Himmel. Es ist mittlerweile nicht mehr so warm wie am Nachmittag, aber es ist immer noch hell. Diese Tageszeit ist mir am liebsten.
 

Während wir bergauf gehen, um das Wohnheim zu erreichen, schweigt Nico eine ganze Weile. Er scheint ganz in Gedanken zu sein, also setze ich bei meinen Ausführungen noch einen drauf. Nicht, dass er denkt, wir müssten das Pärchending jetzt sein lassen. Denn das müssen wir nicht. Es gibt ja noch Kai. Den Arsch. Beim Gedanken daran, dass er nicht zu schätzen weiß, wie klasse Nicolas ist, sinken seine Sympathiepunkte bei mir ordentlich.

»Aber dann können wir uns jetzt ganz auf Kai konzentrieren«, sage ich. Nico blinzelt, als würde er aus einem Tagtraum erwachen und nickt dann leicht verwirrt.

»Ja. Kai. Der war vorhin im Gemeinschaftsraum, als ich da zum Lernen saß«, erzählt er.

»Oh. Und?«
 

»Nichts. Er hat Musik gehört und ein Buch gelesen und ich hab Hausaufgaben gemacht«, sagt Nicolas. Ich freue mich insgeheim. Das sollte ich natürlich eigentlich nicht.

»Das ist ja blöd. Ich hab bisher nicht so das Gefühl, dass er auf unsere Masche anspringt«, sage ich gedankenverloren und bemerke erst im Nachhinein, dass ich mir damit ein Eigentor geschossen habe.

»Aber vielleicht kommt das noch«, füge ich hastig hinzu. Fehlt mir gerade noch, dass wir jetzt ›Schluss machen‹. Ich glaube, dann müsste ich elendig verschmachten.

»Ja, vielleicht«, meint Nico und lächelt, während er seinen Schlüssel hervorkramt und die Wohnheimstür aufschließt. Es geht die Treppe hinauf und ich krame nach meinem Zimmerschlüssel.

»Kann ich noch mit zu dir kommen? Bei mir ist es wieder so brütend heiß… deswegen saß ich vorhin im Gemeinschaftsraum«, fragt Nico und fächelt sich Luft zu. Mir ist nach dem Treppensteigen auch ziemlich heiß.
 

»Klar.«

Mein Herz überschlägt sich. Augenblicklich fangen meine Lippen an zu kribbeln und jede Faser in mir will möglichst nah an Nico heran. Oh man. Ich hab keine Ahnung, wo das hinführen soll. Max’ Stimme hallt durch meinen Kopf.

»Entschuldige mal. Ich weiß, was das bedeutet, wenn mein Herz wie blöd hämmert, ich ständig an ihn denken muss und…«

Ich. Krieg. Die. Krise!

Die Tür geht hinter uns zu. Ich könnte es Nico jetzt sagen. Aber da ist Kai und da ist vor allem unsere Freundschaft. Ich lasse mich aufs Bett fallen und Nico setzt sich neben mich. Einen Augenblick lang berühren sich unsere Schultern. Die Stille, die eintritt, ist irgendwie merkwürdig.

»Was du letztens über die Hormone gesagt hast…«, fängt Nicolas dann an und sieht mich ein wenig unsicher an. Meine Fresse, diese stechend blaugrauen Augen sind der Wahnsinn. Ich weiß nicht mal genau, welche Augenfarbe Max hat…

»Ja… kann vorkommen, dass man einfach notgeil ist«, meine ich bemüht lässig, aber meine Stimme klingt kratzig, während mein Herz einen wahren Trommelwirbel vollführt.

»Und das hat ja auch nichts zu bedeuten, hast du gesagt«, fährt Nico fort. Ich ignoriere den Stich in meiner Brust.
 

»Kein bisschen«, nuschele ich. Und dann presst Nico seine Lippen auch schon auf meine und ich kippe rücklings aufs Bett. Nico landet auf mir, schmiegt sich an mich und meine Arme umfangen ihn, ganz so, als wollten sie ihn nicht mehr loslassen. Das kann ich nur befürworten. Seine Zunge an meinen Lippen löst ein wahres Feuerwerk in meinem Magen aus und ich drehe mich halb, sodass wir nun nebeneinander auf dem Bett liegen. Nicos Bein schlingt sich um meinen Unterkörper und presst ihn gegen seinen.

Herrgott, wenn er damit nicht aufhört, dann bestehe ich gleich darauf, von ihm entjungfert zu werden.

Wir küssen uns so heftig, dass es kaum ein paar Sekunden dauert, bis ich eine ausgewachsene Beule in der Hose habe, und weil Nico sich so eng an mich drängt, kann ich spüren, dass es ihm genauso geht.
 

Seine Hände schieben sich unter mein Shirt, streichen fahrig über meinen Rücken und krallen sich meine Schultern. Das Keuchen, das er gegen meine Lippen haucht, macht mich halb wahnsinnig. Wann hab ich das letzte Mal ein Mädchen so gewollt wie ich Nico jetzt will? Noch nie.

»Janosch«, nuschelt er gegen meine Lippen, während meine Finger sich zwischen uns schieben, um seine Shorts zu öffnen.

»Hm.«

Nicos Finger tasten nach meiner Hand und halten sie davon ab, seine Hose zu öffnen. Ich murre ein wenig enttäuscht.

»Ich muss dir was sagen«, meint Nico und sieht mich aus glasigen Augen an. Ich räuspere mich, dann sehe ich ihn an, möglichst ohne allzu gierig dreinzublicken, aber ich weiß nicht, ob mir das gelingt. Mein Magen kribbelt wie ein Ameisenhaufen.
 

»Schieß los«, sage ich. Nico scheint mit sich zu kämpfen und kaut nervös auf seiner Unterlippe herum.

»Kai hat eine Freundin.«

Ich blinzele. Mein Gehirn versucht diese Information zu verarbeiten.

»Also ist er nicht… schwul?«, entgegne ich verwirrt. Nico schüttelt den Kopf.

»Und das weißt du von ihm persönlich?.«

Nico nickt. Seine arme Unterlippe wird ganz schön malträtiert. Scheiße, ich muss ihn noch mal küssen. Noch tausendundein Mal. Mindestens.

»Hat er dir das heut Nachmittag erzählt?«

Nico scheint ganz schön niedergeschlagen deswegen zu sein. Das wiederum ruiniert meine Laune. Ich will nicht, dass Kai ihn traurig macht.

»Nein. Das weiß ich schon seit Monaten.«

Ähm. Was?

Mission: Fehlgeschlagen

Tada! Das letzte Kapitel zu meinen beiden Herzchen :) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass euch das Ende gefällt. Selbstredend ist mein Gehirn mittlerweile von Max und Vincent besessen, es ist also nicht unwahrscheinlich, dass die beiden auch noch eine eigene Geschichte bekommen.
 

Danke für all die Unterstützung!

Liebe Grüße und vielleicht bis zur nächsten Geschichte,

Ur

______________________
 

Hab ich mich grad verhört? Ist mein Gehirn vom Knutschen so benebelt?
 

»Wie…seit Monaten schon?«
 

Nico sieht mich kläglich an und entwirrt unsere Beine, um sich dann aufzusetzen. Ich tue es ihm nach und setze mich wieder neben ihn. Mein Herz hämmert immer noch wie verrückt. Nicos Haare glänzen im matten Licht, das durch die Jalousie dringt. Schneewittchen ist zu umwerfend für diese Welt. Wieso hab ich das nicht schon früher bemerkt?

»Er ist mit seiner Freundin seit zwei Jahren zusammen. Und das weiß ich schon länger«, sagt Nicolas langsam, so als müsste er sich wirklich dazu durchringen, diese Dinge zu sagen.

Ich starre ihn an. Irgendwie will ich das nicht wirklich begreifen. Mein Gehirn versteht einfach nicht, was das bedeuten soll. Ich fahre mir durch die Haare.
 

»Also…«, beginne ich nachdenklich, ohne wirklich zu wissen, was ich sagen will. Da es mir auch nach zehn Sekunden nicht einfallen will, breche ich wieder ab und sehe Nico einfach nur fragend an.

»Ich hab dich angelogen.«

Aha. Ok. Klingt blöd, aber ich hab immer noch keinen blassen Schimmer, was das heißen soll.

»Womit?«, frage ich völlig auf dem Schlauch stehend. Ich kann diese Verwirrung nicht leiden. Was auch immer das Fazit dieser Offenbarungen ist, ich will es auf der Stelle wissen.

»Ich stand nie auf Kai, geschweige denn, dass ich verknallt in ihn gewesen wäre… oder bin.«
 

Herrgott noch mal, ich habe mein Abi geschafft, ich studiere! Das bedeutet doch wohl, dass ich wenigstens halbwegs intelligent bin. Wieso um Himmels Willen liegt mein Gehirn gerade jetzt lahm?

»Aber… irgendwie… ich versteh nur Bahnhof«, sage ich und klinge unglaublich bescheuert. Toll. Also bin ich doch nicht intelligent und nur durch ein paar glückliche Umstände bis an die Uni gekommen. Nicolas sieht aus, als würde er jeden Augenblick eine ausgewachsene Krise bekommen.

»Mensch Janosch, jetzt mach es mir doch nicht so schwer!«, beklagt er sich dann plötzlich, steht auf und fährt sich durch die Haare. Er tigert in meinem winzigen Zimmer auf und ab, sofern das bei diesem Platzmangel möglich ist. Ich beobachte ihn mit gerunzelter Stirn. Es tut mir ja Leid für ihn, dass ich es ihm so schwer mache, aber ich kann nicht anders.
 

»Also du stehst nicht auf Kai«, sage ich und tue so, als wollte ich die Fakten nur noch mal kurz resümieren. Nico nickt.

»Und du warst nie in ihn verknallt.«
 

»Ja.«
 

»Und du weißt schon ewig, dass er eine Freundin hat…«
 

»Richtig.«
 

Er starrt mich hoffnungs- und erwartungsvoll an, doch ich kann seinen Erwartungen nicht entsprechen.

»Tut mir Leid. Peil ich nicht.«
 

»Man, Janosch!«

Seine Stimme klingt so, als wäre er zur Hälfte sauer und müsste gleichzeitig lachen.

»Du bist ein Vollidiot! Ich hab dich angelogen, weil ich wollte, dass du eifersüchtig wirst! Ich hab mit Kai darüber geredet und er meinte es würde ihn nicht stören, wenn ich dir erzähle, dass ich in ihn verknallt bin. Ich bin total aus dem Häuschen gewesen, als du vorgeschlagen hast, dass wir Pärchen spielen könnten. Wir haben den ganzen Tag rumgeknutscht, obwohl das überhaupt nicht hätte sein müssen. Seit Monaten hechele ich dir hinterher und du merkst es selbst dann nicht, wenn ich es dir indirekt ins Gesicht sage!«

Mittlerweile bin ich auch aufgestanden. Wir stehen nun direkt voreinander. Nicos Wangen sind rot, mein Herz hat sich verabschiedet und in meinen Ohren rauscht es. Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen.
 

»Du wolltest… mich eifersüchtig machen…«, sage ich und mein Herz meldet sich mit vierfacher Geschwindigkeit. Will er etwa sagen…? Ich glaube, ich dreh durch.

»Als ich dich auf Maikes Geburtstag geküsst habe, hab ich total die Kontrolle verloren. Und als wir dann vor meinem Zimmer standen und ich so angetrunken war, da konnte ich einfach nicht mehr anders. Seit Monaten zerbreche ich mir den Kopf darüber, wie ich dich irgendwie dazu bringen kann, mich auch zu mögen. Auf diese Art und Weise. Aber du hast immer nur von Max geredet. Also hab ich angefangen von Kai zu reden und ich wollte schon fast wieder aufgeben, weil es einfach nicht gefruchtet hat. Aber dein Vorschlag war so verlockend. Es war ja praktisch ein Freifahrschein für mich. Ich durfte dich küssen, immer wenn jemand zugesehen hat. Aber dann hast du es auch gewollt, wenn niemand da war… und da dachte ich, dass vielleicht doch noch nicht Hopfen und Malz verloren sind…«
 

Meine Arme heben sich beinahe von alleine und meine Finger schließen sich um Nicos Handgelenke. Er sieht mich aus seinen stechend graublauen Augen nervös an. Seine Stimme wird leiser und zittert nun merklich, je näher ich ihm komme.

»Und dann hast du vorhin gesagt, dass du wahrscheinlich nur geil auf Max warst und dass das nichts zu bedeuten hatte… und ich wollte am liebsten explodieren vor Freude. Und jetzt… ich will unsere Freundschaft nicht über den Haufen werfen, aber–«

Ich küsse ihn. Ich muss ihn küssen.

Er kann mir das alles nicht einfach so sagen und dann auch noch erwarten, dass ich ihn nicht küsse.

»Du Arsch«, nuschele ich gegen seine Lippen und muss lachen. Er schaut mich verwirrt an. Seine Gesichtsfarbe macht einer Tomate Konkurrenz.

»Wieso bin ich ein Arsch?«
 

»Weil du so miese Intrigen spinnst«, murmele ich gegen seine Lippen und kann es mir nicht verkneifen, mit meiner Zunge über seine Lippen zu streichen. Er schaudert merklich. Tastend verhaken sich unsere Finger miteinander.

»Bist doch selber nicht besser«, protestiert er und muss lachen.

»Kann sein…«

Ich küsse ihn wieder. Und wieder. Ich bin ein Glückspilz. Während Nico monatelang um mich herumschleicht, musste ich nur zwei Tage lang Qualen leiden. Sofern man dabei überhaupt von Qualen reden kann.

»Soll das also heißen, dass du auch…?«, fragt er unsicher zwischen zwei Küssen.

»Dass ich in meinen besten Freund verknallt bin wie bescheuert? Ja. Ich denke, das soll es heißen…«, sage ich gespielt nachdenklich. Nico lacht.

»Das heißt, wir spielen jetzt nicht nur noch Pärchen?«
 

»Das muss ich mir noch überlegen.«
 

»Du bist so ein mieser–«
 

Ich habe keine Zeit, mir jetzt Beschimpfungen anzuhören. Ich bin jetzt offiziell – und ganz ohne Schwindelei – mit meinem besten Freund zusammen. Klingt komisch. Aber es fühlt sich ganz und gar nicht komisch an, sondern ausgesprochen klasse.

»Ich würde sagen, diese ganze Eifersuchtsmasche… ist im ursprünglichen Sinne ziemlich in die Hose gegangen«, sage ich amüsiert, während ich Schneewittchen zum Bett hinüber laviere.

»Also ich find den Ausgang ziemlich gut.«
 

»Intrigantes Schneewittchen.«
 

»Notgeiler Froschkönig.«
 

Ich muss lachen.

»Und wenn sie nicht gestorben sind«, sage ich grinsend und schubse Nico nach hinten aufs Bett.



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Von: abgemeldet
2014-12-06T13:51:26+00:00 06.12.2014 14:51
Hab ich gelacht, eine super FF wirklich :D
Das Ende war einfach klasse
Von:  aschenneller
2014-11-16T11:43:30+00:00 16.11.2014 12:43
*breit über das ganze Gesicht grinse* Mann sind die süß!!!! Ich könnte mich in all Deine Charaktere verlieben!!!! ;)
Alles Liebe
Christina
Von:  Yanosuke
2012-03-21T18:47:30+00:00 21.03.2012 19:47
*schmacht*
*schwärm*
Das ist so hammer. Am Anfang habe ich mir schon gedacht, dass die beiden zusammen kommen werden. Aber mit dieser offenbarung habe ich nicht gerechnet. Nico ist ja unglaublich, durch die Beschreibung von Janosh kam er mir wie ein Mauerblümchen vor und das dann so eine Geschichte dahinter steckt.
Du hast das klasse gemacht, am Anfang dachte ich: Die Geschichte stand schon fest, die beiden kommen zusammen, les mal wie sie dann zusammen kommen. Aber am Ende, hast du mich noch mal richtig gekricht. Die Idee mit Kai und das alles ausgeheckt war...*Schwärm*
Ich finde du hast eine so faszinierende Art, die Dinge, die Gefühle zu beschreiben, ich kann dann gar nicht aufhören zu lesen.

Ich mag die Geschichte echt gerne und freu mich auf mehr von dir zu lesen XD.
Von:  truly22
2012-02-20T16:22:28+00:00 20.02.2012 17:22
Kenne ich ja doch schon - eigentlich schade! Aber immer wieder toll zu lesen.

Von:  Maldoran
2012-02-06T22:15:58+00:00 06.02.2012 23:15
Hi!

Mmmmh.... Karamellbonbons, Zuckerwatte, Schokolade, Zimtschnecken... einfach lecker! Locker und fluffig wie Eischnee, süß und heiß wie ein Schokoladenfondue, spannend und aufregend wie ein Ü-Ei.... kurz: macht süchtig! *schleck*

GLG
Vala
Von: abgemeldet
2011-09-18T23:23:34+00:00 19.09.2011 01:23
WIESO ZUM TEUFEL HABE ICH DIESE ZUCKERSÜßE KURZGESCHICHTE BISHER IMMER ÜBERSEHEN !?? O____O

Du hast nie Werbung dafür gemacht und allein die Tatsache, das ich nach gutem Lesestoff giere wie ein Schwamm nach Wasser haben sie mich nun doch finden lassen.

Und sie ist klasse! Nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu seicht. Man merkt nicht zu schnell, wer hier eigentlich was von wem will, was vor allem an der intelligent platzierten Perspektive (Janosch) liegt. Ich mag deine Charaktere, deinen Stil .. es klingt bzw. liest sich wie immer sehr lebendig. Das könnte echt in einem Studentenwohnheim in der Umgebung so passiert sein. Einerseits Freundschatfsfluff, und sicher hast du schon andere süße Stories gschrieben, aber nichts davon wirkt kopiert, abgedroschen .. es sind einfach Situationen, die das Leben schreibt und du verstehst es sehr gut, einem einfach dieses Gefühl zu vermitteln. "So spielt das Leben, da is' es!" Unverblümt, und doch mit ganz vielen Schmetterlingen bzw. Hummeln und Bienen halt :P

Ganz ganz toll! Aber das nächste Mal sagst du mir Bescheid wenn du sowas abziehst =3=

MfG
das Gray
Von:  Luca191
2011-03-12T08:07:27+00:00 12.03.2011 09:07
Sehr schön, die nächste Geschichte von dir , die es auf meine Favoliste geschafft.;) Eine sehr süße Story und noch viel süßere Charas. Gut gelungen, danke fürs hochladen.
LG Luca
Von:  brandzess
2011-02-25T18:30:37+00:00 25.02.2011 19:30
omg!
soooo toll! dann ist der plan doch aufgegangen...^^
super Story! :3
Nico und Janosch sind total süß! *ouiw*
ALs Janosch so meinte "...Tut mir leid. Peil ich nicht!" ich hätt mich wegschmeißen können xD zum schreien!
ich liebe das...weist du, du und deine Storys sind wie irgentwelche Krankheiten oder so...oder wie Drogen, einmal angefangen kommt man nicht mehr davon weg^^
Von:  W-B-A_Ero_Reno
2010-08-24T18:16:37+00:00 24.08.2010 20:16
ich bin begeistert!
hab die ff gerade komplett gelesen und finde sie wirklich sehr gut!
du schreibst super, findest immer die richtigen Worte und deine Charaktere kommen sehr realistisch rüber.
Nicolas finde ich auch total süß^^ die beiden geben wirklich ein gutes Pärchen ab.

LG Ero_Reno_LoVer
Von:  w-shine
2010-07-25T18:25:34+00:00 25.07.2010 20:25
Huhu,

jetzt habe ich noch was von dir gelesen (so viel Zeit war zwischen dem ganzen Käsekuchengebacke und -gegesse gerade noch xD) und da ich ja eigentlich Shonen-Ai-Fan bin, landete ich dann hier ^_^
Also... die Geschichte war echt niedlich.
Ab einem bestimmten Punkt war es zwar vorherzusehen, dass es ein Happy End für die beiden geben würde (ein Twist in die andere Richtung wäre wirklich gemein gewesen!), aber die Offenbarung von unserem "Schneewitchen" (herrlich, dieser Name) war dann doch noch mal eine Überraschung (ziemlich gerissen der Kleine^^).
Die Geschichte ließ sich sehr gut lesen und ich war schon wirklich erstaunt, als ich plötzlich am Ende angekommen war ('Nanu, schon vorbei?').
Sie hatte nicht das Innovative (aber ich darf ja gar nichts sagen... ich bin ungefähr so innovativ wie... ein Toast... vielleicht? xD) und Charmante von "Liebe ist violett", aber gefallen hat es mir trotzdem sehr. Daumen hoch!

Liebe Grüße,
w-shine


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