Erste Begegnung
Früher einmal vor genau Neunundneunzig Jahren lebten die beiden Akademien friedlich zusammen. Sie waren wie eine Familie die sich in zwei Gebieten breit gemacht hatten. Es war wunderschön. Der Berg der die beiden Akademien trennte war das Symbol, das jedes Problem aus dem Weg zu schaffen sei. Den schließlich störte der Berg nicht wenn sie sich gegenseitig besuchen wollten. Sie liefen einfach um ihn oder über ihn. Immer war es schön voller Leben. Die Kinder unter einander spielten mit einander, tobten, trainierten, aßen, tranken, badeten im See. Es war alles voller Harmonie. Oft saßen welche oben auf dem Berg zum Picknick. Oder gaben sich dort den ersten Kuss oder das Ja-Wort. Doch irgendwann war dies nicht mehr so. Irgendwann, standen sich die Dorfältesten gegenüber und starrten sich feindlich in die Augen. Warum? Das wusste keiner, so genau… Es wird gemunkelt dass es mit einem Geheimnis zu tun hatte, was die beiden Akademien teilten. Doch um das Geheimnis wurde ein Geheimnis gemacht und über den darauf folgenden Streit der beiden Ältesten wurde ebenso ein Geheimnis gemacht. Aber komischer weise… Keiner fragte nach. Als die Dorfältesten der jeweiligen Akademien den Krieg erklärten, folgten die Schüler nur stumm. Neunundvierzig Jahre dauerte der Krieg, bis sich die Ältesten ein Jahr Zeit gaben um die besten Schüler aus zu erwählen, die dann mit einander kämpften. Leben oder Tod? Das war die Frage. Die Haná-Akademie hatte gewonnen. Wütend wie die Hoshi-Akademie nun war, wollte sie Revanche, so machten sie aus, das alle Fünfzig Jahre ein Kampf zwischen den Kriegern statt finden würde. Und nun war es wieder so weit…
Der Frühling zog ins Land und die Sonne schien. Oft regnete es und man roch die frischen Blüten über dem Land. Doch einige Ninja-Schüler interessierten es wohl gar nicht.
Erste Begegnung
Es war ein Tag wie jeder andere und Lau saß inmitten des Trainingsraums der Haná-Akademie, meditierte vor sich hin. Nebenbei lauschte er den Geräuschen, die ihn umgaben. Es war weder laut noch leise. Plötzlich öffnete sich die Türe des Trainingsraums und jemand trat herein. Lau ließ seine Augen geschlossen, seufzte ein klein wenig und hörte, wie jemand zwei Klingen zog. Surrend schossen die beiden Klingen auf ihn zu. Von Lau aus gesehen zwar nur wie in Zeitlupe, aber dennoch waren die Klingen für das normale Auge kaum zu sehen. Nur ein glitzern war zu erkennen. Lau erhob sich so rasch, kaum mit den Augen verfolgbar und blockte die beiden Klingen mit seinem Samurai Schwert ab, glänzte mit grimmiger Miene sein Gegenüber an. „Was sollte das jetzt?“, fragte er und blickte seinen kleinen Bruder Len an. „Ich wollt nur wissen, ob du nicht schläfst“, entgegnete Len und grinste frech. „Toll... Gut zu wissen...“, murmelte Lau und nahm sein Schwert runter. Len tat es seinem Bruder gleich, grinste aber breit. Ihm war sehr wohl bewusst, dass er seinen Bruder wieder einmal beim Meditieren gestört hatte. Schließlich war dies doch eines seiner Lieblingshobbies, oder nicht? Lau packte sein Schwert weg, setzte sich wieder auf den Boden und schloss die Augen. „Trau' dich nicht mal“, murmelte er, noch bevor sein Bruder ihm in die Seite pieken konnte. „Mist...“
Aber zu genau der gleichen Zeit in der Hoshi-Akademie saß Tsuki mitten in einem kleinen, sehr dunklen Raum. Sie wusste dass sie beobachtet wurde. Von wem? Von Sensei Yakushiji. "Was möchtet Ihr Sensei?" Yakushiji trat aus dem noch finsteren hinaus und grinste leicht. "Du solltest mehr trainieren... Du wirst sonst nie ins Finale der zweiten großen Kampfes kommen" meinte er in einem sehr herzlosen Ton. "Kümmert Euch lieber um die schwächeren als um mich. Ich weiß sehr wohl was ich tue und brauche keine niedermachenden Sprüche von Euch" Yakushiji lachte eiskalt und hockte sich hinter Tsuki. Er leckte ihr über die Wange und hauchte ihr ins Ohr. "Du bist vom sehr niedrigen Niveau..." Er fuhr mit einer Hand über ihren Hals und grinste kühl weiter. "Wenn du nicht so töricht wärst würde ich dir Sachen zeigen und beibringen die keiner kennt..." Tsuki schlug seine Hand weg und knurrte leise auf. "Ich brauche Eure Hilfe gar nicht... Geht!" befahl sie und erhob sich. Yakushiji erhob sich mit und stand urplötzlich vor ihr und beugte sich zu seiner Schülerin hinab. "Wenn du eine Hana wärst, würde ich jetzt dein süßes, unschuldiges und warmes Blut durch meine Hände sickern lassen" Tsuki lächelte leicht und ging an ihm vorbei. "Zu dumm... Und ich hatte gehofft das es keinen Unterschied macht ob ich eine Haná wäre oder nicht..." entgegnete sie kühl. Sie liebte es ihren Sensei zu provozieren. Sie nahm ihren Schirm, schlug ihn auf und ging aus der Hütte, ließ Yakushiji doof stehen und grinste leicht. Mit langsamen Schritten ging sie zu dem Berg, der genau mittig zwischen der Haná und der Hoshi Akademie sich erhob, setzte sich auf die Wiese und drehte den Schirm rechtsherum, immer wieder.
