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Was sich liebt...

ein Leben mit dem Nasenband - OS-Sammlung
von

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...das neckt sich // Reaktionsgleichung Reita

„Takumi!! Verdammt wo ist mein Nasenband?!“, Bad.

„In der Wäsche, Schatz!“, einundzwanzig, zweiundzwanzig –

„IN DER WÄSCHE!?“, Bad.

Dreiundzwanzig.

Flur.

Vierundzwanzig, fünfundzwanzig, „Was zur Hölle fällt dir ein, mein Nasenband in die Wäsche zu tun?!“, Küchentür. Und jeder andere hätte Angst, gleich einen grausamen und qualvollen Tod sterben zu müssen, aber nach drei Jahren verliert das irgendwann seine Wirkung, also fliegt mein Blick nur weiter über die Zeitung in meiner Hand.

„Das hatte Makeupstreifen.“

„Makeupstreifen?? MAKEUPSTREIFEN?!!“, okay, ich verbessere mich: er würde so niemandem Angst machen. Ohne sein ach so geliebtes Nasenband, könnte er eher einen auf niedlich machen, aber da macht sein Stolz nicht mit und so hat er eher ein bisschen was von einem trotzigen Kleinkind.

Mein Blick schweift über seinen Körper. Oh schade, er hat seine Cargohosen schon an, aber sein Oberkörper ist ja auch nicht zu verachten. „Ich glaub es hackt!! Das sieht doch sowieso keine Sau, warum steckst du das einfach in die Wäsche und vor allem OHNE. MICH. ZU. FRAGEN!?“, irgendwie ist er ja schon süß, wenn er sich aufregt – und so cool er immer tut, so schnell ist er auch auf 180 – aber gerade fängt er an, ein bisschen zu übertreiben.

„Ich hab’s gesehen, das reicht.“, weil er das Ding nämlich wenigstens zum Schlafen abnimmt. „Jetzt reg dich mal wieder ab, zieh einfach eins von deinen Halstüchern an, heute Abend hast du das ja wieder.“, der Fetzen dreht nämlich gerade schon seine Runden. Dass ich ihn unmöglich hätte fragen können, weil ich die Wäsche schon gemacht hab, als er noch gar nicht ansprechbar war, erwähne ich einfach mal gar nicht, ich hätte ihn auch so nicht gefragt. Der Herr Student braucht nämlich morgens seine viertel Stunde um wach zu werden und so ist die Wäsche eben fertig, wenn ich von der Arbeit komme.

„Du hast’s gesehn, geil! Dann schau da halt nicht hin!!“, er fährt sich aufgebracht durch die ungestylten Haare, „Ich hab heute Prüfung, da kann ich nicht mit nem Tuch überm halben Gesicht auftauchen!“, blafft er mich an.

Uups… Aber irgendwie ist das seine eigene Schuld, wenn er so was nicht in den Kalender schreibt und das einzige Anzeichen für Prüfungen ist bei ihm sowieso nur das zunehmende Durcheinander im Wohnzimmer. Okay, und die Tatsache, dass er manchmal bis spät in die Nacht lernt, aber die Daten erfahr ich ja sowieso nie.

„Mündliche?“, natürlich mündliche, sonst wäre ihm das egal, was er auf der Nase hat.

„Natürlich mündliche! Und wenn du jetzt mit deinem scheiß Kalender anfängst, dann nehm’ ich das Teil und klopp es ein für alle mal in die Mülltonne!!“, jetzt reicht’s! Jetzt hab ich nicht mal mehr Lust auf dumme Sprüche, von wegen dass mündlich für ihn doch sowieso kein Problem sein sollte – haha.

„Weißt du was? Du bist selbst Schuld! Und eigentlich solltest du mir dankbar sein, dass ich das Teil endlich mal wasche, so wie dein ganzes andres Zeug und noch mal mehr, dass du’s heute gar nicht anziehen kannst, dann lassen die dich zur Abwechslung vielleicht mal nicht durchfallen!“, ich klatsche die Zeitung auf den Tisch und meine Tasse in die Spüle, „Und zieh was ordentliches an.“, ich schiebe mich an ihm vorbei in den Flur und von da aus ins Bad, Zähne putzen. „Und sei nett zu denen.“

„Ey, halt deine Klappe, Zicke! Wenn ich jemanden gewollt hätte, der meine Termine inen Kalender schreibt und an meinen Klamotten rumnörgelt hätt’ ich mir ne Ische gesucht!“, als ob er sich mich ‚rausgesucht’ hätte. Das hätte nie mehr werden sollen, als ein bisschen Spaß, denn außer im Bett passen wir kein bisschen zusammen. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, dass ich plötzlich seit drei Jahren mit diesem überstolzen Möchtegernpunk zusammen bin – und leider auch wohne. Ist mir wirklich unerklärlich! Besonders das Wohnen. Also, dass wir überhaupt wohnen und nicht schon längst rausgeflogen sind, bei der Lautstärke, die wir an den Tag legen.

„Dann such dir doch eine!“, und schon hab ich wieder meine Zahnbürste im Mund.

„Die lassen sich nicht so gut ficken, wie du, meine kleine Schlampe!“, irgendwas werkelt er in der Küche rum, wahrscheinlich sucht er sich Kaffee.

„Dagegen, dass ich deine Wäsche wasch und unsre Wohnung sauber halt und das Geld beischaff’ hast du auch noch nie was gehabt, Machoarschloch!“, okay, ist nicht so, dass er gar nichts macht und nen Nebenjob hat er ja auch, aber das meiste bleibt eben an mir hängen.

„Du stehst doch drauf, Luder!“, damit meint er das Machoarschloch, nicht die Arbeit.

„Miststück!“

„Bitch!“

„Sau!“

„Hure!“

„Nutte!“

„Stricher!“

„Flachwichser!“

„Hey, wo willst du hin, Schwuchtel?“, mit seiner Tasse Kaffe in der einen und irgendetwas, das essbar aussieht in der anderen Hand, steht er wieder in der Küchentür und ich weiß genau, wo er hinsieht, als ich meine Schuhe zubinde, meine leichte Jacke schon angezogen und die Tasche griffbereit.

„Arbeiten, Intelligenzbolzen?“, ich rolle mit den Augen. Manchmal frag ich mich echt, wie der es auf eine Uni geschafft hat. Aber wehe ich mit meiner ‚mickrigen’ Pflegerausbildung zweifle an seiner sogenannten Hochschulreife. Vielleicht bleibt bei so viel Intelligenz ja auch der gesunde Menschenverstand irgendwann auf der Strecke.

„Wie oft musst du denn für den noch die Beine breit machen, damit der dich endlich befördert?“, oh Standardspruch, was Neues fällt dem Herrn wohl nicht mehr ein, was?

„Weißt du was?“, ich richte mich wieder auf, schultere dabei meine Tasche und sehe ihn an. Er sieht doch tatsächlich fast neugierig zurück. Fast. Er ist immer noch sauer. „Fick dich, Akira.“, und damit bin ich aus der Tür, höre ihn nur noch ein „Für dich immer noch Reita!!“, hinter mir her brüllen, exakt zwei Sekunden später donnert unsre Wohnungstür wieder ins Schloss. Herzlichen Glückwunsch, jetzt ist sicher auch die schwerhörige Oma aus dem ersten wach! Wohlgemerkt, wir wohnen im fünften und letzten. Aber nix von wegen schöne Dachgeschoßwohnung, willkommen im Betonblock. Ohne Aufzug. Aber dafür mit Balkon, in einer relativ ruhigen Wohngegend – naja, bevor wir hier eingezogen sind war es sicher ruhig – und zur U-Bahn ist es auch nicht weit.

Erleichtert seufze ich auf, als ich unten angekommen bin. Nach so was aus der Wohnung zu gehen ist nicht ganz ungefährlich, da lauern einem manchmal schlechtgelaunte Nachbarn auf, an denen mein Freund in solchen Fällen nur grummelnd vorbei zischt, aber mich lassen die eben nicht so einfach durch.

‚Saito-san, entschuldigen Sie, aber es wäre sehr freundlich, wenn Sie ihre internen Angelegenheiten in Zimmerlautstärke regeln könnten.’, Takano-san, immer im Anzug, aus dem vierten.

‚Saito-san, ist alles in Ordnung bei Ihnen?’, Mitsumura-san, Hausfrau, drei Kinder, dritter Stock und eigentlich will sie mir entgegen schleudern, dass wir gerade wieder ihre Kleinen aufgeweckt haben, aber zum Glück sind wir Japaner zu so was ja zu höflich.

‚Saito-kun, streitet ihr wieder? Hat er dir weh getan? Du weißt, du kannst immer zu mir kommen!’, Asari-kun, erster Stock, ihr würde ein Freund mal nicht schaden, oder wenigstens ein bisschen Vernunft.

Immer dasselbe, außer eben, ich kann ihnen entwischen. Dass Rei eigentlich ein ganz netter Kerl ist, kauft mir von denen keiner ab, was eigentlich kein Wunder ist, weil er sich in seiner Rolle natürlich gefällt und sich mit dem größten Wohlgefallen in seinem schlechten Ruf suhlt.

Aber inzwischen haben die sich daran wohl auch gewöhnt, diese morgendlichen Streitgespräche sind nicht gerade Seltenheit bei uns. Und auch nicht auf den Morgen beschränkt, aber da ist die Chance eben besonders groß.

Denn: Reita + müde = schlechte Mischung

Reita + müde + Prüfung = besser nicht ansprechen

Reita – Nasenband = Tod
 

Was jetzt Reita + müde + Prüfung – Nasenband ergibt, kann sich jeder selbst ausrechnen. Auf ‚Reitas Ego Ankratzen’ steht übrigens auch Todesstrafe.
 

Was also ist gerade passiert?

Nun, Reita war müde und Reita hat sein Nasenband nicht gefunden, das ich, ohne seine durchlauchteste Zustimmung in die Wäsche getan habe (Kratzer Nummer eins). Das an sich wäre nur einen kleinen Brüller wert gewesen, wenn nicht die Komponente Prüfung dazugekommen wäre. Prüfung kratzt sein Selbstbewusstsein noch mal an, weil sie ihn nervös macht. Und Prüfung streicht sämtliche Ausweichmöglichkeiten für sein Nasenband, aka Halstücher. (Reita in die Ecke gedrängt schreit geradezu nach Tod.)

Prüfung verstärkt außerdem Müdigkeit, weil Schlafmangel, weil Lernen und in dem Fall macht sie noch mal einen Extrakratzer in den Lack, weil er selbst Schuld war und noch mal einen, weil mein Kalender ihn hätte retten können. Den er hasst, wie man vielleicht gemerkt hat.

Macht alles zusammen eine hübsche, auf die Sekunde genau berechenbare Explosion à la Schimpfwörter – wobei die Reihenfolge minimal variabel ist – und dumme Sprüche.

Natürlich schlafe ich nicht mit meinem Chef, nur um das mal klar zu stellen. Würde mir nie im Leben einfallen. Und das weiß er auch. Und er weiß, dass ich weiß, dass er weiß, und so weiter… genau wie die Tatsache, dass er das alles eigentlich gar nicht so meint, dass er mich nie betrügen würde und umgekehrt – auch wenn er auch darüber öfter mal blöde Sprüche bringt – und dass ich die Machtverhältnisse ganz leicht umdrehen könnte, wenn ich wollte. Allerdings ist dieses Wissen das einzige, was er mir lässt, denn zeigen oder zugeben würde er das nie. Jedenfalls nicht deutlich.

Sein Ego ist eben wie ein Luftballon, ziemlich groß und ziemlich böse und wenn man reinpiekst ist ganz schnell die Luft raus, wenn er nicht genug Wind macht, um das zu verhindern. Und eigentlich dachte ich immer, ich hätte nichts für solche ‚harte Schale, weicher Kern’ Machotypen übrig, bei denen ich je nach Bedarf zur persönlichen Schlampe degradiert werde, um das Selbstwertgefühl wieder aufzublasen.
 

Aber was soll’s, das ist mein Akira, wir hassen und wir lieben uns, obwohl, oder gerade weil wir so grundverschieden sind.

Und genau deswegen geht mir auch grade sein Outfit nicht aus dem Kopf.

Einfach eine normale Jeans und ein Hemd, das würde doch schon mehr hermachen, als wenn er sich in oversize Cargohose und Muskelshirt – oder noch schlimmer, eines von denen mit zweifelhaftem Aufdruck – vor seine Dozenten stellt, am besten echt noch mit dem Tuch vorm Gesicht und mit allem möglichen metallischen Zeug behängt. Sieht natürlich geil an ihm aus, ist aber nun mal total unpassend.

Er könnte auch seine schicke Nadelstreifenhose anziehen. Die hat er schon lange nicht mehr getragen und wenn ich ihm das sage, krieg ich nur zu hören, dass die schwul aussieht… vielleicht sollte ich mal was gegen sie sagen, dann liebt er sie wieder.

Ich frage mich, ob er wirklich allen Ernstes eines seiner Halstücher über die Nase zieht, oder die Waschmaschine anhält und sein Band trocken fönt und lasse mich mit den Massen in die U-Bahn quetschen. Vielleicht zieht er sich auch gerade jetzt extra unpassend an, um mir zu beweisen, dass ich wieder mal unnötig ‚rumgenörgelt’ habe, oder aus purem Trotz.

Vielleicht hätte ich auch den Alkohol erstmal wegschütten sollen, nur für den Fall, dass er nicht besteht… Wie schafft der Bastard es eigentlich immer wieder, dass ich mir sogar Sorgen um ihn mache? Und ihn einfach nicht aus meinem Kopf kriege??

Da behauptet man immer, Arbeit würde ablenken, aber stattdessen frage ich mich, was das Thema seiner Prüfung ist, bei welchem Dozenten und ob er es schafft, ausnahmsweise mal wenigstens denen gegenüber seinen Charme spielen zu lassen oder sich zumindest ordentlich benimmt. Nicht, dass er das alles nicht könnte oder nicht vernünftig genug wäre, das selbst alles einzusehen, nur manchmal hat er einfach keine Lust dazu.
 

„Takumi!“, Scheiße. Okay, ich kann entweder weiterlaufen und so tun, als hätte ich gar nichts gehört, immerhin sind es nur noch ein paar Meter bis zur Tür und ich hab Feierabend, oder nett sein und stehen bleiben und mir wieder Überstunden aufhalsen lassen.

Seufzend drehe ich mich zu Sachiko am Empfang. „Sag nicht, es ist wieder jemand ausgefallen.“, was soll’s, mein Job macht mir Spaß und daheim wartet wahrscheinlich sowieso nur die Wäsche.

„Ahm... Nein. Reita wartet draußen.“, strahlt sie mir entgegen. Und ich wette ich strahle nach einem kurzen Moment der Verwirrung mindestens doppelt so breit.

„Habt ihr ihn wieder rausgeschmissen?“, lache ich. Nachteil an einer Privatklinik: wenn dein Freund dich alle paar Lichtjahre[*] mal abholen kommt, schmeißen sie ihn raus, weil er die Patienten verschreckt. Macht ihm aber relativ wenig aus, weil er mit der Klinik sowieso auf Kriegsfuß steht. Offiziell, weil sie ‚total spießig’ ist, inoffiziell, weil er schlicht und einfach an meinem alten Krankenhaus hing. In dem er vor gut drei Jahren nach einer mittelschweren Alkoholvergiftung (nein, nicht weil er durch ne Prüfung gerasselt war, sondern einfach, weil er beweisen wollte, wie trinkfest er ist) aufgewacht ist und von der ‚heißesten Krankenschwestermaus’ (Zitat Reita) das Frühstück ans Bett gebracht bekommen hat. Dass er mich damals nicht gleich in diesem Zimmer flachgelegt hat, lag wohl auch nur daran, dass er sogar zu stolz war, sich Schmerzmittel geben zu lassen. Aber deswegen verdiene ich hier trotzdem sehr viel mehr und davon hat er immerhin auch was.

„Nee, er meinte er wartet freiwillig draußen, ich soll dir nur sagen… warte, ich muss dir das genauso sagen wie er, das war Anordnung, also pass auf, ich mach das nur ein Mal!“, sie lacht kurz auf, bevor sie sich überlässig an die Theke hängt, mich grinsend ansieht und ihre Stimme tiefer stellt: „Hey Mori, kein Stress, ich wart freiwillig draußen, aber sag Kumi, er soll seinen kleinen, süßen Hintern herschaffen. Und wehe der lässt sich Überstunden reindrücken. Sag ihm das genau so!“, wieder lacht sie und reißt mich damit mit. Klingt aber auch zu dämlich, wenn sie Reita nachmacht, aber das entpuppt sich langsam als ihr liebstes Hobby, „Dein Freund ist immer so freundlich…“

„Du kennst ihn doch.“, immerhin hat sie das zweifelhafte Vergnügen, auch privat mit uns zu tun zu haben, sonst hätte er so einen Spruch auch gar nicht gebracht.

„Ja, also mach jetzt, dass du weg kommst, bevor wirklich noch jemand ausfällt. Schönen Feierabend.“, grinst sie mit einem Augenzwinkern, über das ich nur den Kopf schütteln kann.

„Bis morgen.“, bleibt meine einzige Antwort, als ich nun lächelnd die letzten Meter in den Feierabend zurücklege.
 

„Rauchen macht impotent, Schatz.“, er hat sich doch tatsächlich noch mal umgezogen und trägt ein Hemd zu seinen schwarzen Jeans, aber auf zwei Kilo Gürtel und Ketten, Halstuch und eine seiner sündhaft teuren Lederjacken hat er dann doch nicht verzichtet.

„Was soll ich denn sonst machen, wenn du mich warten lässt, Honey.“, meint er nur gleichgültig und zieht demonstrativ noch mal an seiner Zigarette, bevor er sie ausdrückt. „Aber keine Angst, sobald ich was davon merk, hör ich auf, Babe.“

„Wenn du’s merkst, isses zu spät. Was verschafft mir eigentlich die Ehre?“, dass er mich abholen kommt natürlich.

„War noch bei Uru.“, Standardausrede für’s Abholen. Nur weil sein bester Freund im selben Stadtteil wohnt. Aber manchmal glaub ich ja, er geht nach der Uni nur noch mit zu Uruha, um mich abholen zu können. Würde er natürlich nie zugeben.

„Hast du dich schon an deiner besten Freundin getröstet? Dann hab ich ja nachher gar nichts mehr zu tun.“, einen dummen Spruch hatte ich noch gut, von heute morgen.

„Nee, wir haben gefeiert.“, und ich weiß, dass er grinst, unter seinem Tuch, das er höchstwahrscheinlich abgenommen hat und deswegen bestanden! Der Tag wird immer besser!

„Nicht noch mal ein Semester länger?“, grinse ich ebenfalls und im nächsten Moment schlingt er seine Arme um meine Hüfte, zieht mich an sich.

„Nope… hast du etwa daran gezweifelt?“

„Kein bisschen… Ich bin stolz auf dich, Hase.“, grinse ich, schiebe das Tuch von seiner Nase, um ihm einen Kuss darauf hauchen zu können. Er hat etwas anderes erwartet.

„Ich weiß.“, grinst er allerdings noch viel breiter und seine Augen blitzen mich verdorben an, „Und ich weiß auch schon, wie wir beiden hübschen das feiern.“, noch bevor ich überhaupt reagieren kann, stecken seine Hände in meinen Gesäßtaschen und seine Zunge in meinem Mund. „Hab nämlich noch ein bisschen was eingekauft.“, grinst er weiter, nachdem er sich seinen Kuss genommen hat. Ach, deswegen sieht seine Kämpfertasche so aus, als wäre ausnahmsweise mal was drin.

„Hast du an die Milch gedacht, Puffelchen?“, lächle ich unschuldig. Hab ich heute morgen ganz vergessen, ihm zu sagen, dass die leer ist und auf meine Einkaufsliste schaut er schon aus Prinzip nie. Abgesehen davon, dass es da, wo er war, sowieso keine Milch gibt.

„Du kriegst heute was viel besseres als Kuhmilch, meine kleine, kranke Schwester.“, raunt er und drückt mir einen erneuten Kuss auf.

„Du Sau…“, hauche ich gegen seine Lippen.

„Du stehst doch drauf, Luder.“, grinst er, küsst meine Lippen.

„Machoarschloch…“, raune ich, küsse ihn.

„Schlampe…“, setzt er unser Spiel fort.

„Miststück…“

„Hure…“

„Wichser…“

„Stricher…“, kurz beißt er auf meine Unterlippe, bevor er sich abrupt löst und sein Tuch sofort wieder über seine Nase zieht, mir seinen Arm hinhält. Heißt: wir setzen das zu hause fort. Ist vielleicht auch ganz gut so, also lasse ich ihm sein geliebtes letztes Wort. „Darf ich bitten?“, schade, dass sein charmantes Lächeln hinter dem Tuch versteckt bleibt.

„Ausnahmsweise.“, grinse ich zurück und hake mich bei ihm unter. Muss ein komisches Bild abgeben. Wie immer, wenn wir Arm in Arm durch die Gegend laufen, aber Händchenhalten muss wirklich nicht sein.
 

~~
 

[*] ... ja, ich weiß, dass Lichtjahre keine Zeiteinheit ist, aber es klingt cool ^^y
 

*drop*
 

ich kann mir nicht helfen, irgendwie mag ich das Pair xD das is einfach so unmöglich, dasses schon wieder passt~
 

Ryo <3

[fast] wie die Kinder...

soo~ wurde ja schon angedroht, dasses von den beiden vllt mal ein bisschen mehr gibt... ehrlich gesagt bin ich damit nicht ganz~ zufrieden aber ich hatte es angefangen und gestern mal überarbeitet [weil meine Mama so nett war, um viertel nach Zehn~~~ den Router auszuschalten und ich dann schon aus Prinzip nich einfach früher ins Bett gehen konnte «] und hier isses nun...

ich finde ja das erste Kapitel ist und bleibt einfach das beste das geht nich mehr zu toppen xD

trotzdem viel Spaß damit~ <3
 

lg

Ryo~


 

~~
 

Ihr denkt, Reita und ich Arm in Arm war eine komische Vorstellung?

Ich will, dass ihr euch Reita vorstellt. Reita auf dem Boden. Sich windend, verzweifelt, keuchend und nach Luft schnappend mit hochrotem Kopf, zerzausten Haaren. Aber er hat nicht die geringste Chance gegen die Finger, überall quälend auf seiner Haut und das weiß er. Sie würden ihn ewig auf Erlösung warten lassen und er wird nicht darum betteln, nie im Leben. Ich weiß, dass er am liebsten schreien würde, aber er hat keine Luft dazu, nur sein Blick schreit für den Bruchteil einer Sekunde, in der er es schafft, zu mir auf zu sehen: ‚Takumi, verdammt, schaff mir die Bälger vom Hals!’

Kinder können ja so gemein sein…
 

Zwei Stunden zuvor:

„Hmm… was hältst du von Frühstück im Bett, Sahneschnitte?“, Frühstück? Wohl eher Mittagessen… ich hab vor ungefähr ner Stunde mal auf den Wecker geschaut, da war’s halb zwölf. Freie Wochenenden sind schon was tolles. Wachkuscheln auch. Wenn er mit heißerer Stimme gegen meine Haut brummelt…

„…Dann muss aber jemand aufstehen, Zuckerkringel… und das Zeug holen…“, ist auch klar, wer dieser jemand ist, oder? Der jemand hat aber gerade gar keine Lust, aufzustehen. Besonders weil ein gewisser anderer jemand gerade Spaß dran hat, schon mal an dessen Hals rumzusaugen. Außerdem ist es hier im Bett schön warm und da draußen kalt, auch wenn offiziell schon Frühling ist.

„Bin dagegen…“, besitzergreifend schlingt er seine Arme noch fester um mich und lässt mir gar keine andere Wahl, als mich an den warmen Körper hinter mir zu schmiegen.

„Warum fragst du dann, Pfirsichtörtchen?“, so viel zum gesunden Menschenverstand…

„Hätte ja sein können, dass du dich anbietest…Streuselschnecke.“, er zuckt mit den Schultern und haucht einen Kuss auf meine Schulter. So zärtlich ist er aber auch nur im Halbschlaf…

„Zum Aufstehen?“, ich drehe meinen Kopf, um ihn ansehen zu können. Sonst gibt er doch auch nicht so schnell auf.

„Maahn, als Frühstück, Kumi!“, demonstrativ beißt er leicht in meine Haut, „Morgens bist du immer so schwer von Begriff, ey…“, oh genau, es gibt ja nur zwei Dinge, die es morgens in seinen Denkapparat schaffen: Schlafen oder Sex, wobei letzteres ja weniger mit seinem Hirn zu tun hat. Wie konnte ich das nur vergessen, nein wie dumm ich doch bin! Gerade will ich ihm an den Kopf knallen, wer denn hier derjenige ist, der vor zehn nichts auf die Reihe kriegt, einfach aus Prinzip, weil er mich schon wieder so anpampt, aber in dem Moment, in dem ich den Mund auf mache, verschwindet seine Zunge darin und der einzige Laut, den er in seinem harschen Kuss noch zulässt ist ein ersticktes Seufzen, als er sich über meine Brust und meinen Bauch tiefer streichelt.

Egal, hab eh vergessen, was ich sagen wollte…

Fuck, wie schafft er das nur immer, dass da nur noch er ist?? Und irgendwas anderes… lautes… ungemütliches….

„Telefon!“, keuche ich erschreckt auf, und meine Hand schnellt aus seinen Haaren zum Nachtisch, noch bevor sie das Ding erreicht, hat er mein Handgelenk gepackt und drückt es neben meinem Kopf auf das Kissen, aber meine zweite ist schneller, weil näher am Telefon und im nächsten Augenblick ist das Teil an meinem Ohr. Scheiß Reflexe…

„Äh... Saito…“, melde ich mich leicht überfordert und Reita rollt nur mit den Augen, zischt irgendwas von wegen Überstunden. Es ist aber gar nicht die Klinik, sondern Mitsumura-san, aus dem dritten. Zwei Minuten später liegt das Telefon wieder auf seinem Platz, aber Reita schiebe ich trotzdem von mir und setze mich auf. „Aufstehn, die bringt iner Stunde die Kleinen hoch.“

Und wirklich lässt er von mir ab, starrt mich an, als hätte ich ihm gerade erzählt, ich hätte sein Nasenband verbrannt. Blankes Entsetzen steht ihm ins Gesicht geschrieben.

„Jaaa, schon mal versucht, ne Mutter von drei Kindern abzuwimmeln, während ein heißer Typ an dir rumschleckt?!“, vor allem wenn diese Mutter sich nicht abwimmeln lassen will, das erfordert verdammt viel Konzentration, die ich dann wohl berechtigterweise nicht habe. Wahrscheinlich wäre es für ihn überhaupt kein Problem, einfach aufzulegen, ich kann so was eben nicht. Aber wenigstens scheinen bei ihm die Egostreicheleinheiten zu wirken, denn statt sauer zu werden, huscht doch tatsächlich ein Grinsen über sein Gesicht.

„Ich schleck nicht so oft an mir selbst rum… und wenn, dann würde ich dabei nicht ans Telefon gehen.“, ja danke, ich kann doch auch nichts dazu. Das ist Gewohnheit, das krieg ich auch nicht mehr raus.

„Könnte ja-“

„Wichtig sein, schon klar, Bitch.“, und das weiß er auch. Dass ich das nicht mehr raus kriege. Und ich will gerade aufstehen, als sich seine Arme wieder um meine Brust legen. „Aber wir haben ja noch ne Stunde…“, haucht er in meinen Nacken und lässt mich allein dadurch schon erschaudern.

„Falsch, Igelschnäuzchen. Wenn die sagt, sie kommt in ner Stunde, dann stehen hier spätestens in ner dreiviertel die Kinder vor der Tür und bis dahin müssen wir noch duschen, anziehen, frühstücken, die Wohnung halbwegs in Ordnung bringen, zumindest alles zerbrechliche hier weg räumen und die DVDs wegschließen.“, und damit wir das alles schaffen, stehe ich jetzt wirklich auf und gehe alleine duschen. Kalt duschen.

Zu meiner Überraschung ist er schon komplett angezogen, als ich aus dem Bad komme, huscht nur noch an mir vorbei, um sich sein Nasenband um zu binden.

„Gehst du Brötchen holen, Schatz?“, wohl kaum.

„Nee, zu Uru. Meinst du, ich tu mir den ganzen Tag die Bälger an, oder was?“, wird er. Und das weiß er auch ganz genau. Außerdem brauche ich ihn, drei gegen zwei ist schon nicht fair, aber drei gegen mich überleb ich nicht.

„Die sind ja nicht lange da, die muss nur eben einkaufen und ihr Mann ist geschäftlich weg, keine Ahnung…“, und mit den Kindern würde ich auch nicht einkaufen gehen wollen, aber er sieht mich nur kurz skeptisch an, grummelt irgendwas von wegen fremdficken und stapft weiter Richtung Tür.

„Hey, das ist nicht fair! Du hast mir das eingebrockt, jetzt bleib gefälligst auch hier!“

„Ich!?“, er schnaubt verächtlich und dreht sich tatsächlich noch mal um. „Wer hat sich denn bitte wieder bequatschen lassen, Puppe?“

„Wenn du notgeiler Sack mal fünf Minuten hättest warten können, wär ich die ganz leicht wieder losgeworden.“, oder auch nicht, aber das hätte die Chancen immens erhöht.

„Ja nee, is klar, du hättest auch einfach ‚Nein’ sagen können oder auflegen! Warum musst du eigentlich zu jedem so scheiße nett sein, Schleimer?!“

„Da wo ich herkomme, nennt man das Erziehung, Ghettokind! Und irgendjemand muss sich ja mit den ganzen Leuten gut halten, die du ständig vergraulst!“

„Woah, ey stress nich Schnecke, ruf mich an, wenn die weg sind.“, er schnappt sich seine Jacke von der Garderobe und reißt dir Tür auf.

„Kannst du knicken, Puffelchen.“, lächle ich ihn süß an und ich kann fast schon seine Zähne knirschen hören und seine Fingernägel, die sich in die Tür bohren. Exakt zwei Sekunden später donnert unsere Tür ins Schloss.

„Mahn, zieh dir was an, Schlampe.“, was ein heruntergerutschter Bademantel doch so alles bewirken kann…
 

Warum die ihre Kinder eigentlich zu uns steckt, und nicht etwa zu Asari oder der Oma aus dem ersten? Ganz einfach: Die wären heillos überfordert.

Zeigt sich einmal mehr, als es an der Tür klopft und die Kleinen gleich unsere Wohnung stürmen. Dass sie nicht die Tür eingetreten haben, ist auch gerade noch alles. Mitsumura-san lächelt nur etwas entschuldigend und sehr erleichtert, verspricht mir, sich zu beeilen und in einer Stunde wieder hier zu sein. Machen wir eineinhalb bis zwei draus, dann ist das halbwegs realistisch.

Mitsumuras Grund ist also, dass ich ja so vertrauenswürdig bin, wir zu zweit sind und wahrscheinlich Rache. Oder eher ein stummes Abkommen der japanischen Höflichkeit: sie beschwert sich nicht darüber, dass es bei uns öfters mal lauter wird und wir, beziehungsweise ich, beschwere mich nicht darüber, dass wir dann eben mal schnell auf die Kinder aufpassen dürfen.

Der Grund wiederum, warum sie immer zu früh ist, ist auch der Grund, warum ihre Kinder uns auf die ‚aufpassen’ lassen und der Name, den sie fröhlich kreischen, als sie das Wohnzimmer erobern: Reita.

„Schuhe aus!!“, brüllt es denen auch gleich entgegen und Mitsumura-san lächelt nur etwas nervös, bevor sie auch schon verschwunden ist. Nicht, dass Rei sich in irgendeiner Weise um die Sauberkeit unserer Wohnung sorgt, aber nachdem er zweimal von den Kleinen mit Schuhen beklettert worden ist, denkt er an so was. Und erstaunlicherweise hören sie auf ihn.

Für mich bleibt nichts mehr zu tun, als drei Paar kleine Schuhe aus dem Wohnzimmer in den Flur zu räumen, Keiko, vier, zu mir zu nehmen und mir von ihr erzählen lassen, wie blöd ihre Brüder, Masaru, sechs, und Yukari, acht, sind, weil die schon jeweils ein Bein meines Freundes besetzt haben und fröhlich auf ihn einplappern.

Dafür, dass die kleinen Reita mit ihrer neuen Plastikgitarre und irgendwelchen Spritzpistolen belagern, ernte ich wieder einen bitterbösen Blick und muss selbst einfach schmunzeln, weil er abwechselnd Masaru und Yukari von seinem Bein pflückt und neben sich aufs Sofa setzt, die beiden aber natürlich nicht einsehen, was das soll und sofort wieder auf ihn krabbeln. Nach dem geschätzt zehnten mal kann man seinen Geduldsfaden förmlich reißen sehen.

„Ahrg, seid ihr Männer oder Memmen?!“, fast augenblicklich ist es ruhig um ihn und er hat drei fragende Augenpaare auf sich gerichtet, aber einen Moment braucht er dann doch, um zu verstehen, dass die ihn nicht verstehen. „Benehmt euch wie große Jungs und bleibt auf’m Sofa! Auf’m Schoß sitzen wollen nur Babys, Mädchen und Takumi.“, damit hat er es jetzt sogar unbewusst noch geschafft, dass Keiko doch kein Junge mehr sein will, die Jungs ihn aber trotzdem noch fragend ansehen, natürlich erst nachdem sie von seinen Beinen geklettert sind und jetzt brav zu seinen Seiten auf unserem Ledersofa sitzen. Zum Glück hab ich nicht auf ihn gehört und damals das weiße genommen. Aber gerade bereue ich es, keine Kamera griffbereit zu haben, das Bild ist einfach zu göttlich. Zwei Kinder mit Gitarre und Spritzpistole und in der Mitte das größte mit Band auf der Nase.

„Kumi ist doch viel zu groß…“

„Genau der passt da gar nich drauf!“, sollte ich mir Gedanken machen, wenn Kinder mich nur auf Grund meiner Größe von Babys und Mädchen abgrenzen? Mein Freund findet das natürlich höchst amüsant und ich warte geradezu auf einen Spruch à la ‚der passt auch nur auf meinen Schoß und sonst auf keinen’, aber er schafft es tatsächlich, sich zu beherrschen, grinst nur, legt lässig seine Arme über die kleinen Schultern und schlägt seine Beine übereinander – zum einen, weil es natürlich soooo cool ist, zum anderen, damit die Jungs sich nicht doch noch mal überlegen lieber Mädchen sein zu wollen.

„Das erklär ich euch, wenn ihr mal größer seid.“

„Das will ich sehen.“, lache ich, bekomme dafür gleich einen überheblichen Paschablick ab.

„Mädels, ihr könntet uns mal nen Saft bringen.“, ich rolle mit den Augen.

„Wie heißt das?“

„Mädels, ihr könntet uns bitte mal nen Saft bringen.“, lächelt er, grinst sofort wieder unverschämt, als ich mit Keiko, die mich verwirrt ansieht, von meinem Sessel aufstehe.

„Du bist doch gar kein Mädchen…“

„Ist schon okay, Rei redet wieder Unsinn.“, lächle ich sie an. Zum Glück lässt sie sich damit jedes mal abspeisen. „Willst du mir helfen?“, und gleich nickt sie fröhlich, schnappt meine Hand.

In Wirklichkeit will sie ja nur Reita seinen Saft bringen. Sie ist nämlich heimlich in ihn verliebt und ich bemitleide das arme Mädchen jetzt schon für ihren Zukünftigen, falls sie ihren Männergeschmack nicht noch mal gründlich überdenken sollte. Für die Jungs ist er sowieso der größte. Die vergöttern ihn förmlich, keine Ahnung warum. Genau deswegen liebt er sie eigentlich auch. Er muss nur eben immer erst wieder dran erinnert werden, aber sobald sie hier sind und ihn anhimmeln, genießt er das in vollen Zügen. Und solange sie nicht zu lange bleiben, denn irgendwann reicht das auch nicht mehr aus, um ihn bei Laune zu halten.

Es läuft einfach immer gleich: bevor sie kommen, pienst er, dass man meinen könnte, die Welt geht unter, sobald sie da sind, führt er sich auf, wie der Obermotz – also eigentlich wie immer – dann beschwert er sich, dass er auch nur Saft kriegt und kein Bier, danach wird irgendein Spiel gespielt, das die Kleinen mitgebracht haben, bis einer keine Lust mehr hat zu verlieren und der Meinung ist, dass er auf der ‚Gitarre’ rumpatschen will – dass Akira Reita genannt werden will, haben die sofort kapiert, dass seine Gitarre eigentlich ein Bass ist, erklärt er ihnen jedes Mal vergeblich, aber begeistert sind sie trotzdem davon – und irgendwann endet unser Wohnzimmer doch immer als Autobahn und Ponywiese.
 

Während Special Agent Yukari und Detektive Masaru im Spider-Batman-Polizeiauto und Ninja-Super-Cabrio – muss ich erwähnen, dass die Dinger schwimmen, fliegen, mit Überschallgeschwindigkeit fahren und auch noch mit Laserkanonen bewaffnet sind? Dass die Türen auf und zu gehen und das Polizeiauto mit Blaulicht ausgestattet ist und permanent mindestens drei verschiedene, nervtötende Geräusche von sich gibt, ist heutzutage ja sowieso selbstverständlich – während diese Dinger sich also eine Verfolgungsjagd vom Highway Sofalehne, quer durch die Luft über Route Wohnzimmertisch, unterm Teppichtunnel durch bis über den Mount-Sessel liefern, bevor sie auf dem Bücherregal-Drive eine Massenkarrambolage fabrizieren und ich gerade so noch den Fernseher, die Playstation, das Keyboard und den Laptop retten kann (nicht, dass das eigentlich alles Zeug ist, was unser lieber Herr Musikstudent dringender braucht, als ich), lässt sich Rei in aller Seelenruhe von Keiko erklären, warum welches Pony wie heißt und für was die denn in der riiiieeeesen Ponyfamilie im Ponyland zuständig sind. Und er hört ihr zu. Er hört ihr allen Ernstes zu und ist total interessiert!

Und dazu musste die sich nicht mal ausziehen! Okay, wäre problematisch, wenn sie seine Aufmerksamkeit bekommen würde, weil sie sich auszieht, aber dieses kleine Kind muss einfach nur lieb schauen und schon hat sie ihn und wenn eines bei ihm überhaupt nicht zieht, dann, wenn ich lieb schaue.

Und genau deswegen hetze ich ihm die Kleinen auf den Hals. Erst die Jungs und Keiko macht dann schon von selbst mit und ich muss nur noch zusehen, wie sie ihn vernichten, ihn zu Boden reißen und sich auf ihn stürzen, wie die Geier, jede noch so kleine Schwachstelle finden und schamlos ausnutzen, um ihn zu quälen, bis er sich krümmt und windet und um Gnade winselt! Denn wenn Kinder eines ganz genau wissen, dann, wo man kitzelig ist, dazu brauchen meine kleinen Kampfmaschinen nicht einmal Anweisungen. Und das allerbeste: im Moment kann nur ich die kleinen Biester wieder zurückpfeifen!
 

Okay, seien wir nicht so, er hat mich flehend angesehen, mehr krieg ich sowieso nicht und ich hab keine Lust drauf, meinen Freund die nächsten paar Wochen im Krankenhaus besuchen zu dürfen, besonders, wenn er nicht in meinem liegt.

„Wer hat Lust auf Meloneneis?!“, hach, manchmal muss man nur die richtigen Worte kennen und die Möglichkeit haben, sie auszusprechen und schon fressen sie einem wortwörtlich aus der Hand. „Erst Hände waschen!“, Gott, ist das ein gutes Gefühl. Man muss eben doch nicht immer Mister-Obermacker-Reita sein, um die Massen zu kontrollieren, Bestechung tut’s auch. Solange für Keiko das Eis auch immer noch interessanter ist als ein keuchend am Boden liegender Rei, gibt es für die Kleine auch noch Hoffnung. Ich muss mich allerdings schon ganz schön von dem Anblick weg zwingen. Hat was, eindeutig…
 

„Ey…wofür war das denn bitte?“, hat aber ganz schön gedauert, bis der sich wieder erholt hat. Oder gemerkt, dass er eben nicht ganz das wichtigste hier ist. Ich zucke nur lächelnd mit den Schultern, lecke genüsslich über mein Eis, bevor ich es langsam in meinem Mund verschwinden lasse, meine Augen halb schließe, als ich leicht an dem süßen Zeug sauge. Für einen Moment sieht er nur mich, bevor er sich anscheinend erinnert, dass die Kinder noch da sind. „Krieg ich wenigstens auch eins?“

„Waren die letzten.“, noch ein Punkt für meine Einkaufsliste!

„Mahn…“, ist da jemand gefrustet? Keiko jedenfalls freut sich, dass er sie mangels eigenem Stuhl – gibt nur vier am Küchentisch – kurzerhand auf seinen Schoß hebt, aber geschleckt wird nur an meinem Eis! Wo er sich natürlich noch weniger zurückhält als ich.

„Hey, nicht vor den Kindern.“, ermahne ich ihn auch gleich, ziehe ihm mein Eis wieder weg.

„Wer hat denn angefangen, Bit-…te?“
 

„Okay, ja, nein, kein Problem, alles super, hier eure Sachen, ja, bis zum nächsten Mal, Tschüß!“, Klappe zu, Affe tot. Das Abwimmeln sollte ich wirklich ihm überlassen, so schnell waren die noch nie wieder vor der Tür. Und so schnell war ich noch selten wieder im Bett!

„Du hast’s aber heute eilig, Puffelchen…“

„Ich bin auch schon seit heute morgen scharf auf dich und du hast schon den ganzen Tag nichts andres zu tun, als mich noch rattiger zu machen, Zaubermäulchen…“, ein fast brutaler Kuss verschließt meinen Mund, aber nur kurz.

„Bitte was??“, was war denn das bitte für ein bescheuerter Name??

„Tu doch nicht so, Prinzessin Schönchen, du weißt genau, was ich meine, Trauglöckchen.“, hm, doch, ein bisschen was fällt mir da ein, aber darum geht’s doch gar nicht! Er reißt mir und sich förmlich die Kleider von Leib.

„Soll das’n Antrag sein?“, hätte auch was von nem Kompliment, wenn es nicht von ihm kommen würde. Sein Shirt folgt meinem auf den Boden und schon werde ich zurück in die Kissen gedrückt.

„Hättest du wohl gern, Wunderbriefchen…“, seine heiße Zunge leckt über meine Kehle, meine Lippen.

„Was-...“, oh nein, ich weiß woher ich die kenne… „Fuck, hör auf mit den Scheiß Pony Namen!“, nicht beim Sex!

„Warum? Keiko findet die schön…“, grinst er frech, drückt sein Knie harsch zwischen meine Beine, bringt mich mit einem einzigen, gezielten Griff dazu, sie noch weiter zu spreizen, meinen Kopf willig in den Nacken zu werfen. Verdammter Bastard! Aber zärtlich hab ich mir heute Morgen selbst verscherzt und ehrlich gesagt bin ich erleichtert, dass er sich noch die Mühe macht, aus dem Nachtschrank Gleitgel rauszuwühlen. Und überrascht, dass er gleich noch Kondome zu Tage befördert, die da zwar immer sind, aber so gut wie nie benutzt werden.

„Seit wann machen wir’s wieder mit Gummi?!“, die Frage wird ja wohl noch gestattet sein, vielleicht gibt’s ja was, das ich wissen sollte.

„Kein Bock drauf, dich zu schwängern, Süße.“, verkündet er mir mit purem Ernst und im nächsten Augenblick fliegt meine Hose zu unseren Shirts.

„Du bist so ein Arsch, ey!“

„Du stehst doch drauf, Luder…“

„Miststück“

„Hure“

„Wichser…“

„Dreckiger, kleiner Stricher...“

von Haustieren und Kokosnüssen

Okay, was hat er heute für ne Schicht? Das hatte doch mal ne Logik, was war denn letzte Woche dran? Die vormittags, oder? Ja, doch, er ist nicht nur mit mir aufgestanden sondern hat sich auch gleich fertig gemacht. Und hatte am Wochenende keine Nachtschicht, dann… ach scheiße, ich weißes nicht! Wer soll sich den ganzen Scheiß auch merken können, der soll hier antanzen und kochen, ich hab Hunger, verdammt! Und ich werd jetzt garantiert NICHT auf diesen bescheuerten Kalender schauen. Ich krieg das auch so raus.

Also als ich gegangen bin, war er noch da.

Als ich gekommen bin, war er weg.

Ich starre die Uhr an, als ob die mal anfangen würde mit mir zu sprechen. Tut sie auch, wenn das so weiter geht krieg ich Hallus.

Ich hätte einfach in der Mensa essen sollen… Warum hab ich das eigentlich nicht gemacht? Ach doch, hab ich. Aber das ist schon wieder fast acht Stunden her. „Zwanzig Uhr.“, sagt die Uhr nämlich. Na gut, noch nicht ganz.

Er macht immer noch mal was zu essen, wenn er heim kommt. Und wenn er nur ne Pizza in den Ofen schiebt oder so was, meinetwegen auch nur ganz normales Abendbrot aber ich will was zwischen die Zähne und ich hab weder Bock, das selbst zu kochen, noch, alleine zu essen. Weil er ja eh noch mal mit mir isst. Und ich hab noch nen Haufen Arbeit hier, ja ich weiß, ich bin selbst Schuld, wenn ich den ganzen Ausarbeitungsscheiß so lange aufschieb, blablah, vielleicht doch ganz gut, dass Kumi nicht da ist, dann labert er mich wenigstens nicht damit zu, aber im Gegensatz zu diesen ganzen Strebern und Profs, hab ich eben noch so was wie ein erfülltes Leben neben der Uni und ne gierige, kleine Schlampe von Freund zu befriedigen.
 

Aber mit leerem Magen arbeitet es sich so schlecht… Hey, wenn ich die Uhr lange genug anstarre, bleibt sie vielleicht stehn oder stellt die Zeit vor, dann gibt’s schneller Happa. Da gab’s doch mal so nen Typ, der das konnte, was musste man noch mal sagen? Schere, Stein, Papier? Aber ich glaub das Teil ist made in China, also wohl eher Ching Chang Chong… reicht’s auch, wenn ich das denke?

Ja, schau nicht so blöd, du dummes Ding! Von Rhythmus keine Ahnung, das einzige, was du kannst, is ein einziger lahmer Takt. Ich könnte mein Baby mal wieder auspacken und ihn ein bisschen zum Schnurren bringen. Nur dumm, dass sich vom Bass Spielen meine Arbeit nicht schreibt…

Es würde aber die Zeit ungemein verkürzen, bis mein anderes Babe heim kommt. Und sinnvoller als auf die Uhr zu starren wäre es allemal. Oh Mann, aus dem Ding muss doch was rauszukriegen sein! Aber in der komischen Spießerklinik haben die auch so seltsame Arbeitszeiten, bei meiner wusste ich das auswendig. Also… es ist fast acht und er ist noch nicht da. Um vier war er schon nicht mehr da. Ich tippe auf normalen Schluss um sieben plus Überstunden. Falsch, dann hätte er mir geschrieben. Also muss er demnächst heim kommen. Ach, was soll’s, er hat einfach demnächst hier aufzukreuzen!

Solang hältst du das auch noch durch, Reita-sama, einfach nicht dran denken und auf deine Ausarbeitung konzentrieren…
 

Und wie ich so überhaupt nicht über meinen Hunger, mein Baby und mein Luder nachdenke und auch kein bisschen die Uhr anstarre, geschweige denn dieses nervtötende Geticke mit richtiger Musik übertöne, sondern mich voll und ganz und ausschließlich auf das Thema meines Referates konzentriere – wozu die das noch mal schriftlich brauchen, hab ich nie gecheckt, ich hab’s denen doch schon erzählt, die wissen, dass ich’s weiß, das sind nur alles absolute Sadisten, die nichts anderes im Sinn haben, als arme Studenten zu quälen, so sieht’s nämlich aus! – klatscht endlich, ENDLICH die Wohnungstür ins Schloss.

Oh, ja Baby, komm her zu mir, ich weiß du bist ungeduldig und heiß und hast mich vermisst, aber meine Ausarbeitung… komplett unlogischerweise fliegt die Wohnzimmertür nicht auf, sondern irgendeine andere fällt zu. So…war das irgendwie nicht geplant.

Also… er muss ja jetzt nicht hier rein rennen, sich die Kleider von Leib reißen und über mich herfallen, aber so ein nettes „Hallo mein Sexgott, wie war dein Tag, Liebling? Oh, bist du fleißig am Lernen, du klügstes aller Wesen? Dann mach ich mal schnell was zu essen, damit dein geiler Adoniskörper nicht abmagert und nachher blas ich dir einen, weil ich doch weiß, dass du für Sex keine Zeit hast, so hart wie du arbeitest.“, wäre schon drin, oder? Gut, darauf, dass das passiert, warte ich schon jahrelang umsonst. Den Kopf durch die Tür stecken und mal kurz „Bin wieder da, Puffelchen.“, hätte ja auch gereicht. Aber einfach so ohne ein Wort heim kommen und gleich verschwinden geht mal gar nicht! Dabei hab ich gar nichts gemacht… oder?

Nope, ich hab das Bett nicht gemacht und die Küche nicht aufgeräumt, die Wäsche nicht aus der Waschmaschine geholt, falls da welche drin war, weil da hab ich nicht drauf geachtet, hab hier sowieso überhaupt nichts aufgeräumt oder geputzt und nicht mal gekocht hab ich, nur hier drin ein bisschen Chaos veranstaltet und geraucht, was er ja aber in Ermangelung einer Begrüßung nicht gesehen oder gerochen haben kann, also kein Grund, sauer zu sein, es ist alles wie immer, so wie’s sein soll.

Und wenn ich nicht hunderttausendprozentig wüsste, dass irgendwas nicht stimmt, wenn er so was macht, dann würde ich ihm jetzt auch gar nicht nachlaufen.

Würde ich nicht!

Nie im Leben.

Mach ich im Prinzip auch gar nicht, ich schau nur, ob alles okay ist. Wobei nein, nein, ganz ureigentlich check ich ab, ob das wirklich Kumi ist und nicht irgendein Kleinkrimineller, immerhin hab ich keine Lust, beklaut zu werden. Jap, das ist ein super Grund aufzustehen und die unbekannte Lebensform in Sektor Zwei zu suchen und ihm notfalls eins über zu braten, falls es nicht meine Krankenschwestermaus sein sollte. Auf das Allerschlimmste gefasst und bereit, unsere Wohnung und unser Hab und Gut und besonders das Bier und Meloneneis bis aufs Äußerste, notfalls mit meinem Leben- … Moment, wenn ich sterbe, hab ich ja nichts mehr davon… also eben wild entschlossen, todesmutig die Polizei zu rufen…. Wo war ich? Naja, auch Wurscht, is eh kein Möchtegerngangster, weil die normalerweise nicht die Türen knallen lassen und sich dann erstmal gemütlich unter die Dusche stellen. Oder ist das jetzt die japanische Form dieser komischen neuen Trendsportart, nur dass sie hier in andrer Leute Duschen springen, während die zu hause sind, weil wir aus Platzgründen keine Pools haben, in denen man feiern kann, während die Besitzer fein Urlaub machen?
 

Ein kurzer Blick ins Bad gibt mir recht, dass auf so ne Schnapsidee nur Europäer kommen – oder waren’s Amis? – und da keine Party in unserem Badezimmer steigt.

Wieder ein Fall erfolgreich gelöst, ich hätte Detektiv werden sollen. Spezialgebiet Takumi. Mal ehrlich, ist das nicht total gruselig, wenn man das einfach weiß, wie’s jemand andrem geht? Find ich jedenfalls… und schadet total dem Image, aber was soll man machen? Wenn mein Freund ohne ein Wort gleich im Bad verschwindet, geht’s ihm zu offensichtlich zu beschissen, um so zu tun, als könnte man es übersehen.

„Oh Mann, Kumi…“, nee, es klingt nicht genervt, auch wenn es mich ehrlich gesagt doch so ein bisschen ankotzt, wenn meine kleine Nutte nackt unter der Dusche steht und es mich nicht anmachen darf. Hey, wem würd’s da anders gehen, hm?

Ist ja nicht mal so, dass er heult – ich hasse heulende Menschen. Das geht einfach gar nicht, da krieg ich Agresse von, wirklich! Ist er ja aber zum Glück auch Mann genug, um nicht wegen jedem Scheiß zu flennen.

Ja, Mann, vielleicht bin ich ein Arschloch. Aber keins vom Assi-Schlag. Ich seh’ das eben so: Mit Uken (und Weibern) ist das wie mit Haustieren. Die müssen erstmal erzogen werden, in manchen Fällen eben auch zugeritten und abgerichtet, man muss mit ihnen spielen und sie beschäftigen, sonst wird ihnen langweilig und sie suchen sich ganz schnell wen anders, aber wenn du zu nett wirst, steigen sie dir aufs Dach, also kriegen sie eins auf’n Deckel, wenn sie aufmucken und wenn sie lieb sind werden sie belohnt. Manchmal musst du dich eben auch dazu durchringen mit ihnen zu schmusen, das brauchen die halt. Sometime you've got to say hey, I'm gonna fuck you softly, I'm gonna screw you gently, und so weiter, weißte bescheid.

Aber das wirklich allerwichtigste, was du nie, auf gar keinen Fall und unter keinen Umständen vernachlässigen darfst: wenn’s ihnen scheiße geht, hast du dich verdammt noch mal um sie zu kümmern! Das ist einfach Ehrensache.

Und wenn das heißt, dass du dich zu ihm unter die Dusche stellst, deine Frisur dadurch ruinierst und deinen Hunger ignorierst, sämtliche Kommentare einfach mal stecken lässt und ihn so fest hältst, dass du bei einigen andren Bohnenstangen, die da draußen rumlaufen, berechtigt Angst haben müsstest, sie zu erdrücken, dann tust du genau das und nichts anderes! Und ignorierst dabei, dass du es bei so was hasst, dass er im Stehen ohne Schuhe nen halben Kopf größer ist als du und an deine Ausarbeitung denkst du erst gar nicht.

Du fragst auch nicht, was los ist. Du weißt das. Oder du hältst die Klappe und denkst mal gründlich drüber nach.

Yeah, Baby, Reita wird nicht nass, das Wasser wird Reita.
 

Während das Wasser also fröhlich vor sich hin reitat, denke ich gründlich darüber nach, was mit ihm los ist. Schätzungsweise ist es ein bisschen was Schlimmeres als ein abgebrochener Fingernagel, oder dass er seine Tage hat. Hatte er wieder Stress mit der kleinen Zicke von Giftzwiebel, aka sein bester Freund? Nee, da war was andres… Mist, was hat der denn erzählt? Das war wieder was mit seiner bescheuerten Arbeit, irgendwas mit so ner Göre…

Oh….Oooohh!!

„Sie ist gestorben, oder?“, natürlich ist sie das. Wenn’s normale Patienten erwischt, steckt er das eigentlich verhältnismäßig gut weg, aber bei Kindern... Kommt ja jetzt auch nicht soo oft vor, bei ihm. Außerdem nickt er an meiner Schulter. Ich kann’s ja verstehen, dass Gott oder das Schicksal oder whatever von solchen pubertierenden Rotzlöffeln (ich glaub er hat gesagt, dass sie dreizehn war) genervt ist, aber deswegen muss man sie auch wieder nicht gleich den Löffel abgeben lassen. So was kotzt mich richtig an. Was ich an ihm auslasse, indem ich ihn einfach noch fester drücke. Scheinbar haben sich da doch die richtigen gefunden, hm?

„Sie wäre nicht gesund geworden…“, ich weiß ja nicht mal mehr, was die hatte…

„Dann geht’s ihr vermutlich besser jetzt.“, das ist das, was er hören will. Oder eher muss. Wenn er sich das selbst einredet bringt’s einfach nichts, also bin ich dafür zuständig, dass wir uns das gegenseitig einreden, damit es ihm besser geht.

Oh Mann, am liebsten würde ich grade irgendjemandem eine rein schlagen. Demjenigen, der dafür verantwortlich ist, weil ihm niemand weh tun darf, absolut niemand! Kein gottverdammter Mensch auf dieser Welt darf es auch nur wagen, ihm ein Haar zu krümmen – und sei es „nur“ ein emotionales. Das mussten schon ein paar Idioten hier beigebracht kriegen. Dummerweise kann ich gerade aber niemanden, keinen Menschen auf dieser Welt, dafür verantwortlich machen und ihm eintrichtern, dass er meinen Freund in Ruhe zu lassen hat. Scheiß Klinik… was muss er auch so nen bescheuerten Job haben, er hätte auch Tippse irgendwo werden können oder so was, dann hätte sein Chef dran glauben müssen, wenn der ihn angetatscht hätte.

Oder Kindergärtner! Das wäre doch mal ein Job für ihn gewesen, so oft wie der die Bälger von der Mitsumura hier hoch holt. Aber nein, er musste ja Krankenschwester werden. Okay, hatte auch einen entscheidenden Vorteil. Mich. Tja, das nennt man mal Schicksal, was?

Und mir bleibt jetzt wieder mal nichts andres übrig, als ihn wieder aufzubauen. Sprich: ihn fest zu halten. Keine Ahnung warum, aber so läuft das eben. Irgendwann seufzt er und dann ist er wieder soweit ganz. Die Uhr tickt wieder, das Leben geht weiter und das Wasser ist viel zu heiß.

„Wieder besser?“, er nickt, ich lasse ihn los. Er nimmt wieder Haltung an, ich wuschle durch seine nassen Haare. Er lächelt leicht und ich drücke ihm einen Kuss auf die Stirn – jaaa, so riesig ist er dann doch nicht, dass ich da nicht ran kommen würde. Mein Kumi. Ganz allein meiner. Und ja, meine Hand streichelt über seine Wange, bevor ich das Wasser abdrehe und ihn aus der Badewanne ziehe, na und?? So was kommt vor. Kommt auch vor, dass ich ihn trocken rubble. Aber anziehen darf er sich alleine. Er ist einfach der einzige, dem dieses komische Schlabberzeug steht… aber ausnahmsweise schmeiß ich mich auch mal in Jogginghose und weites Shirt, hab ja eh nichts mehr vor.
 

„Hast du noch Hunger?“

„Nein…bin müde…“, Abendessen ade. „Hast du geraucht?“

„Ich hab das Fenster aufgemacht!“

„Ach, was soll’s…“, ein Seufzen. Wenn er nicht mal Lust zu streiten hat, muss es echt übel sein.

„Willst du nen Tee?“, hey, was läuft der jetzt ausm Schlafzimmer raus?? „Schön da geblieben und ab ins Bett!“, da wird er auch gleich wieder hingeschleift. So weit kommt’s noch, dass der jetzt hier in der Wohnung rumhoppst, statt sich schlafen zu legen.

„Mann Reita, ich bin nicht krank…“

„Aber müde!“, und fertig von seiner Arbeit und den bescheuerten Sachen, die da passieren und deswegen bleibt er schön im Bett. Klar könnte er meinen Arm da einfach wegschieben, der ihn auf die Matratze drückt, macht er aber nicht.

Der Ansatz seines Widerspruches wird auch gleich noch durch meinen Kuss im Keim erstickt. Natürlich mit Zunge, wenn schon denn schon, und natürlich auch so was von zärtlich – ja so was kann ich auch – dass er nur noch seufzend die Augen schließt und vergisst, dass er überhaupt jemals was andres wollte, als im Bett zu bleiben, während ich wirklich in die Küche gehe und ihm einen Tee mache. Das klappt einfach jedes Mal. Also das mit dem Kuss zum Widerstand-Brechen. Und Tee gehört zum Glück auch zu den paar Küchensachen, die ich grade noch so hin krieg, dank Wasserkocher und Teebeutel. Die Zivilisation hat echt tolle Erfindungen zustande gebracht.

Er hört sogar und wartet brav im Bett, bis ich ihm das Zeug bringe, gleich mal den Bettwärmer spiele und ihn sich ankuscheln lasse.

Natürlich schnüffelt er sofort an der Tasse. „Gute Nacht Tee?“, nicht, dass er das nicht sowieso wüsste. Und nicht, dass ich daran glauben würde, aber er schwört eben auf seine zig Teesorten, die netterweise nach ihrer angeblichen Wirkung benannt sind, sonst könnte der das total vergessen, dass ich ihm irgendeinen Tee mache und dafür am Ende noch angemotzt werde, weil es der falsche ist.

„Klar, damit du mich heute Nacht schlafen lässt.“, okay, ich geb’s ja zu, ich hab mir Gedanken darüber gemacht, was für ein Tee ihm jetzt gut tut, zufrieden? Das gehört eben noch zu der Kümmern-Regel. Weiß er genauso gut, und zum Glück weiß er auch, dass ich das nicht hören will.

„Danke…“, will ich auch nicht hören. Weil er nicht nur den Tee meint.

„Da nicht für…“, er soll sich nicht bedanken. Weil man sich nur für Dinge bedankt, um die man auch bitten müsste. Bitten muss man nur um Dinge, die andere nicht freiwillig tun. Und wenn er mich bitten müsste, für ihn da zu sein, wenn’s drauf ankommt, dann hätte ich hier nichts zu suchen. Außer vielleicht mein Ehrgefühl. Logisch, oder?
 

Jedenfalls trinkt er brav seinen Tee, damit er gleich auch schön schlafen kann – nein, er trinkt nicht im Liegen! Schon mal versucht, im Liegen zu trinken?? Gibt nur Sauerei. Also brav aufpassen, ich erklär das jetzt nämlich nur einmal, nur zum Verständnis:

So ein Bett hat ein Fußende und ein Kopfende. An letzteres kann man sich wunderbar lehnen, besonders wenn es eh an der Wand steht, und dabei noch aufrecht genug sein, um Tee trinken zu können. Also, Bett an Wand, wir auf Bett, Decke auf uns. Kumi an meiner Schulter, mein Arm um seine, Hand in seinen Haaren, Teetasse mit seiner Hand drum auf meinem Bauch, sein Bein über meinem.

Kommt nur mir das so vor, oder hat dieses Kuscheln, auf das alle immer so scharf sind, irgendwas von Twister? Zugegeben, es ist sehr viel entspannender. Man kann dabei durch Kumis Haare streicheln – ja er hat nun mal verdammt weiche Haare, jedenfalls im Vergleich zu meinem blondierten Stroh, aber einen Tod muss man sterben – Tee trinken und reden. Darüber, warum es besser ist, dass sie friedlich eingeschlafen ist, statt noch weiter leiden zu müssen, auch wenn sie noch so jung war und darüber, wie der Tee schmeckt, dass alles eigentlich irgendeinen Grund hat und wie viele Kinder schon wieder gesund aus der Klinik rausgehüpft sind, über die tollen Schuhe, die er letzte Woche gesehen hat und den tollen Bass, den ich grade gestern gesehen hab und darüber, dass wir meiner Meinung nach mal wieder ins Kino müssen, weil Saw wasweißichwieviel rausgekommen ist und wir seiner Meinung nach mal wieder Shoppen müssen, weil die neuen Sommerkollektionen rausgekommen sind – dabei kann man das da draußen noch nicht mal wirklich Frühling nennen – und wir wieder einmal feststellen, wie gut sich unsere Hobbys doch vereinen lassen, bis er irgendwann auch einfach einschläft, kurz bevor wir eine neue, weltbewegende Theorie darüber entwickeln können, warum die Welt ist, wie sie ist, nämlich im Grunde ganz schön scheiße. Aber hey, solange man das Beste draus macht. Wie war das mit survival of the fittest? Wenn du Schwäche zeigst, gehst du unter. Also werd ich ihm nie sagen, dass ich manchmal höllische Angst habe, dass er sich irgendwas einfängt und auch irgendwann einfach nicht mehr aufwacht.

Damit ich auch gar nicht daran denke, nehme ich ihm seine leere Tasse aus der Hand, befreie mich von ihm und er kriegt noch einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mir nen starken Kaffe und viele Sandwichs mache und mich damit bewaffnet mit meiner Ausarbeitung ablenke, die heute ausnahmsweise auch mal mit ins Bett darf. Auch wenn mich da eine gewisse Person selbst schlafend von meiner Ablenkung ablenkt. Er hat dann immer seinen Mund ein ganz kleines bisschen offen, atmet leise vor sich hin und sieht aus, als wäre er die Unschuld in Person. Kommt oft vor, dass ich noch lange wach bin, während er schon schläft. Mein kleiner, großer Kumi…
 


 

Kommt oft vor, dass ich vor ihm wach werde. Eigentlich immer, weil er das Gedudel aus seinem Radiowecker sehr großzügig mindestens zwanzig Minuten lang ignorieren kann, bevor er in der Lage ist, sich darüber aufzuregen.

Aber heute war ich noch früher wach. Ganz einfach, weil ich viel zu früh eingeschlafen bin. Mehr als sieben, manchmal auch acht Stunden geht einfach nicht. Und weiterdösen geht nicht, wenn das Bett vollgekrümelt ist! Im Normalfall hätte der sofort aufstehen und das Bett frisch machen dürfen, denn die Krümel können nur von ihm kommen, weil ich ganz sicher nicht im Schlaf im Bett gegessen hab und auf seiner Seite ein Teller stand, mit genauso vielen Krümeln drauf wie in unserem Bett. Dass er das heute nicht durfte, liegt einzig und allein an der Tatsache, dass meine erste Amtshandlung – bevor ich seinen Teller und die halbvolle Tasse Kaffee weggeräumt hab – darin bestand, seine Ausarbeitung zwischenzuspeichern und den heißgelaufenen Laptop auszuschalten und ich dann doch noch genug Menschlichkeit besitze, ihn nicht weiter zu quälen. Fällt einem bei dem Anblick auch echt schwer… Keine Ahnung, wie lang er da gestern wieder dran gesessen hat, bevor er eingeschlafen ist.

Warum sagt er so was auch nie? Ist ja nicht so, dass ich alleine nicht einschlafen könnte, oder mit gewissen anderen Dingen klarkommen, aber nein… wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich ihm glatt manchmal Schizophrenie unterstellen, aber mein Akira wäre einfach nicht mein Reita, wenn er nicht so wäre. Je härter die Schale, desto weicher der Kern, oder?

Er ist ne Kokosnuss mit nem Schokomuffin drinnen. So einer mit dem flüssigen Schokokern. Ich könnte mal wieder was backen…

Hab eh nichts mehr zu tun, Wäsche ist in der Waschmaschine, Post und Zeitung hoch geholt und gelesen, meinen ersten Kaffee hab ich heute schon getrunken und die Küche in einen bewohnbaren Zustand gebracht – ich glaub er ist wirklich der einzige Mensch auf diesem Planeten, der es allein dadurch, dass er Tee, Kaffee und Sandwichs macht, schafft, die Küche aussehen zu lassen wie der dritte Weltkrieg. Dass er die verderblichen Lebensmittel zurück in den Kühlschrank hat, grenzt an ein Wunder. Und ja, man erkennt an den Überresten, was er gemacht hat. Seine Unisachen rühr ich gar nicht erst an und das Bett kann ich erst machen, wenn er da raus ist. Und es dauert noch mindestens eine Stunde, bis er sich aus den Federn quält. Wahrscheinlich ein bisschen länger, wenn er nicht letzte Nacht ziemlich schnell eingeschlafen ist. Jetzt noch die gesamte Wohnung zu putzen, nur weil ich nichts zu tun hab, hab ich keine Lust zu. So verzweifelt bin ich dann doch noch nicht.

Also backe ich Schokomuffins.

Mit flüssigem Schokokern.

Für meinen tapferen Retter, meinen starken Beschützer… oder als was auch immer er sich so gerne versteht, für meinen Reita eben. Aber jeder braucht mal ne starke Schulter, deswegen ist das schon gut so, wie es ist, ich weiß, was ich an ihm hab und er weiß, was er an mir hat.
 

Selbiger kommt auch ziemlich zerknautscht genau rechtzeitig in die Küche getapst, grade sind nämlich die Muffins und sein Kaffee fertig.

„Guten Morgen, Puffelchen.“, strahle ich ihn an, wissentlich, dass es nur ein Grummeln zur Antwort gibt, aber irgendjemand muss hier ja morgens die Laune auf ein erträgliches Niveau bringen. „Bis wann musst du die Ausarbeitung abgeben?“

„Übermorgen…“, schafft er noch, „Warum bisu nich im Bett?“, ich glaube das soll vorwurfsvoll klingen, wie kann ich es ihm nur antun, ihm so einen Schrecken einzujagen, wo ich doch weiß, dass er sich dann Sorgen macht, auch wenn er das niemals zugeben würde. Aber eigentlich sieht er ohne sein böses Nasenband aus wie ein kleiner Junge, der einem wirklich fast leid tun könnte. Fast.

„Weil du’s vollgekrümelt hast.“

„Moah…das is kein verdammter Grund, morgens nich im Bett zu sein!“

„Ich hasse Krümel im Bett.“

„Ich weiß, Zicke.“, er kippt seinen Kaffee runter und besieht sich misstrauisch meine Muffins. „Hmm, dann weißt du ja auch, was du heute Nachmittag machen darfst.“, nämlich das Bett frisch. Wenn ich das bis dahin nicht sowieso schon selbst gemacht hab.

„Woah, nerv nich, Schnecke.“, anscheinend befindet er meine Minikuchen für vertrauenswürdig, oder viel mehr, dass es nicht an seinem Ego kratzt, wenn er sich dazu herablässt, sie wenigstens mal zu probieren.

„Mit Zartbitter und extra wenig Zucker, also behaupte nicht, dass sie zu süß sind.“

„Nur verbitterte Hausfrauen stehn nachts auf und machen Süßkram.“, und es schmeckt ihm doch.

„Dann würd ich mir an deiner Stelle mal überlegen, was du falsch machst.“

„Ich weiß, ich bin zu gut zu dir… Ich sollte dich mal wieder richtig durchnehmen, meine kleine Schlampe.“, grinst er so frech, wie es seine Müdigkeit erlaubt, bevor er im Bad verschwindet.

„Machoarschloch!“, lache ich ihm nach. Da bleibt er auch erstmal ne viertel Stunde, bevor er fertig gestyled sein Zeug in der ganzen Wohnung zusammen sucht.

„Du stehst doch drauf, Luder.“, ertönt es aus dem Wohnzimmer.

„Miststück~“, flöte ich ihm entgegen. Wenn er mal dann aufstehen würde, wenn sein Wecker losgeht, hätte er eigentlich auch gar keine Zeitprobleme…

„Bitch~“, Schlafzimmer.

„Sau~“

„Hure~“, immer noch.

„Bastard~“

„Stricher~“, Flur.

„Flachwichser~“

„Ich liebe dich, Schwuchtel.“, damit stopft er die Thermoskanne Kaffe, die ich ihm freundlicherweise entgegenstrecke in seine Tasche – die wird er brauchen – schnappt sich doch noch einen Muffin, für den ich nen Kuss kriege und schon ist er wieder draußen. Ja, ich habe den liebevollsten Freund der Welt. Er will’s nur nicht wahrhaben.

„Ich dich auch, Puffelchen!“, genau zwei Sekunden später fällt die Wohnungstür ins Schloss. Zu seinem ersten Seminar wird er wahrscheinlich knapp zu spät kommen, sagt die Uhr.
 

~~
 

sooo wer hat Reitas neues Lieblingslied erkannt? xD

[es ist ein sehr böses Lied, deswegen werd ichs hier nicht verlinken, aber es passt super zu Reita *drop*]
 

hmm Rei meinte gestern, dass es doch sowieso langweilig wäre, immer nur leichte Sachen zu schreiben und man Herausforderungen braucht
 

das war eine, definitiv~ xD
 

Reitas Gedanken killen mich *seufz*

und wenn mir mal ein besserer Kapiteltitel einfällt, wird das noch geändert~ *hust*
 

lg

Ryo~
 

ah~ bei Reitas neuem Lieblingslied handelt es sich um 'fuck her gently' von Tenacious D

das kommt gleich nach dem Krankenschwesterlied und Reita we can do it~ [aka 'Baby we can Do it all night' by Darius & Finlay] xDD

Reita allein zuhaus

„Hi mein Puffelchen, ich komm ne Stunde früher, ist das nicht toll? Also holst du mich um halb drei am Bahnhof ab?“

Scheiße. Er kommt früher!? Und halb drei das ist in… einer Stunde!!??

„Iner Stunde schon??…ahm… klaaaar, mach ich…“

„Na du freust dich ja riesig, mich wieder zu sehn…“, er seufzt. Super. Reita, du hast’s mal wieder geschafft, das gibt keinen Begrüßungssex. Den gibt’s eh nicht, wenn er die Wohnung sieht.

„Doch, Honey, das tu ich, wirklich! Ich freu mich riesig, mein Pfirsichtörtchen, nur eine Stunde das ist ja fast gleich und-“

„Vergiss es, ich fahr mit der Bahn.“ Scheiße, scheiße, scheiße! Er ist sauer. Und dabei wollt ich ihm doch jetzt nur sagen, dass die Wohnung vielleicht ein bisschen chaotisch aussieht und er sich nicht erschrecken soll, aber er lässt mich ja nicht ausreden!

„Jetzt warte doch mal, Babe, das ist doch-“ … kein Problem, dich abzuholen, aber das brauch ich dem Tuten ja jetzt nicht mehr zu sagen.

Na geil. Ne viertel Stunde mehr Zeit und dafür noch ne Woche keinen Sex. Ach was. Nie wieder Sex. Kumi steinigt mich, wenn er die Wohnung sieht!!
 

eine Woche zuvor…
 

„Ach und vergiss bitte nicht das Bad zu putzen, zwei Mal in der Woche reicht wahrscheinlich, bist ja alleine, und in die Mirkowelle darf kein Plastik und keine Alufolie, überhaupt kein Metall, okay? Und vergiss nicht den Herd auszumachen, wenn du den benutzt hast und denk dran, die Betten jeden Morgen zu lüften und bring den Müll bitte runter, bevor er überläuft… was unten wo rein kommt steht ja dran, bitte halt dich daran und wenn du waschen musst… nimm einfach immer nur 30°, ja? Und keine bunten und schwarzen Sachen zu weißer Wäsche und iss ordentlich. Stell dir zwei Wecker oder so, damit du rechtzeitig ausm Bett kommst, wie die Kaffeemaschine funktioniert, weißt du ja. Müsli und Milch sollte für ne Woche reichen, ich hab heute morgen noch mal eingekauft. Ich hab dir auch Bananen mitgebracht, schmeiß die bitte weg, wenn sie braun werden, bevor sie anfangen zu faulen, am besten isst du sie rechtzeitig. Geld zum Einkaufen hängt am Kühlschrank, wenn das alle ist, musst du halt von deinem nehmen, aber eigentlich sollte es reichen, vergiss nicht Cheezu zweimal am Tag zu füttern und ihr frisches Wasser zu geben und denk an ihr Kraftfutter! Und gieß die Pflanzen, aber die Orchideen dürfen nicht zu viel kriegen, hörst du?

Wenn Mitusmura-san anruft, dann sag ihr, dass ich nicht da bin, aber bitte überleg’s dir, ob du dann nicht doch mal ne Stunde auf die Kinder aufpassen kannst, du weißt ja, ihr Mann ist nie da und so… was du wann machen solltest hab ich dir aber auch noch mal alles hier auf geschrieben, ich häng’s an den Kühlschrank, okay?“, gesagt getan und schon hängt da eine Liste, die ungelogen zwei DinA 4 Seiten lang ist! Der hat doch nen Schuss. Und anscheinend meinem Blick gesehen, denn er seufzt nur schwer und sieht mich eindringlich an.

„… Rei… lass bitte einfach die Wohnung stehen, okay? Und wenn du’s nicht hinkriegst, dann geh für den Rest der Woche zu Uru und Kai, das geht schon klar, ich hab mit ihnen gesprochen, vergiss nur nicht, Cheezu mitzunehmen.“

„Du hast was?? Mahn~ ich bin kein Kleinkind mehr! Ich komm auch mal ne Woche ohne dich aus.“, jedenfalls ohne das Genörgle und Geputze und Gewasche und so… „Und jetzt mach, sonst verpasst du deinen Zug!“ Dass ich schon seit gut einer halben Stunde mit seiner Reisetasche hier rum stehe und zugelabert werde, brauch ich nicht erwähnen, oder?

„So wie du fährst sind wir sowieso in der Hälfte der Zeit am Bahnhof.“ Er macht sich zum Glück trotzdem endlich fertig.

Mann, als stünde der Weltuntergang bevor, nur weil er mal ne Woche auf Fortbildung ist. Ja, wär schon geiler, wenn er dazu hier bleiben könnt, aber mein Gott, man kann nicht alles haben. Wobei ich’s ja schon verstehen kann, dass ne Woche ohne meinen geilen Sex für meine kleine Schlampe sehr schwer sein muss. Aber gibt ja auch noch Telefon, muss halt für die Woche reichen. Trotzdem kriegt er vorsorglich noch nen Klaps auf den Hintern mit, als er zur Tür raus geht, ich hinter ihm her.

Das werd ich definitiv nicht vermissen.“, seufzt er. Wird er aber doch.

„Ich schon.“, grinse ich. Hmm, doch, ich denke wirklich, dass ich seinen Arsch ein bisschen vermissen werd. Sein Arsch wird mich wahrscheinlich ein bisschen weniger vermissen, für den hab ich gestern extra noch ein Geschenk gekauft, man muss sich ja kümmern um das Wohlergehen seines Uken und die Qualität der Telefongespräche. Und ich weiß doch, wie sehr er auf kleine Geschenke steht, aber kriegen tut er das erst am Bahnhof. Kurz bevor sein Zug kommt. Er sollte öfter wegfahren, das macht seine Küsse irgendwie heißer.
 

Der Meinung war ich jedenfalls vor sieben Tagen, Montag, jetzt ist Sonntagvormittag und auch ein Reita darf seine Meinung mal ändern. Weil so ein bisschen Ruhe ist ja ganz schön – das ist genau wie Ruha, deswegen heißt der wahrscheinlich so – aber zu viel Ruhe… und vor allem nur Ruhe… in einer leeren Wohnung… und Schildkröten glänzen ja auch nicht gerade durch Präsenz und Gesprächigkeit. Ich hätte den Papagei durchsetzen sollen, das wär mal wirklich cool gewesen. So ein Vieh mit Iro zum aufklappen und denen kann man ja auch so toll Wörter beibringen, wie ‚Luder’, ‚Bitch’ oder ‚Schlampe’, Mann, das wär ein Spaß gewesen… Aber nein, wir haben eine gepanzerte, schrombelige, lebende Zeitlupe in nem Glaskasten daheim rumstehn. Woho~. Und das alles nur, weil Kumi und Ruha nen Knick in der Optik haben. Ich bin immer noch der Meinung, dass ich keinerlei Ähnlichkeiten mit einer Schildkröte hab!

Jedenfalls kann das Vieh außer fressen und rumkrabbeln nicht viel machen. Ist ganz witzig, wenn man sie auf den Rücken dreht, dann strampelt die so lustig mit den Beinen und stöhnt wie Kumi beim Sex. Gab nen Riesenärger… Aber hey, sie ist das Baby von meinem Babe, ich kann’s nicht einfach verhungern lassen…oder aussetzen… oder essen… kann man Schildkröten essen? Wie kriegt man die aus dem Panzer raus? Kriegt man die da überhaupt raus? Könnte ich mal ausprobieren…aber nicht mit Cheezu. Ach…steht sicher auch irgendwo im Internet.

Da steht auch sicher, wie man kocht. Aber das macht zu viel Dreck, also wird das mal schön bleiben gelassen. Würde sowieso nichts gegen das leere Bett helfen.
 

Zu meinen neuen Erzfeinden haben sich in dieser Woche also leere Betten und Mikrowellen erklärt – woher soll ich denn bitte wissen, dass Alufolie dadrin explodiert!? Und ich könnte schwören, dass diese eine Plastikbox mal mikrowellenfest war! Dieses hinterfotzige Ding hat mich jedenfalls ganz übel verarscht und ist geschmolzen, am dritten Tag. Ich kann’s ja verstehn, bei meinem Anblick sind schon so manche dahingeschmolzen, aber die haben nicht mein Essen mit sich genommen!

Und die dumme Tiefkühlpizza hat mir auch nicht gesagt, dass sie ein Blech unter sich haben will. Wozu haben wir denn bitte diese komischen Ständer für den Ofen, in den die Pizzen genau reinpassen? Hätten wir mal lieber ne Spülmaschine gekauft, dann hätte ich die jetzt einfach anschmeißen können und gut wär’s gewesen. Fehlentscheidungen über Fehlentscheidungen. Und ich hab die nicht getroffen!

Meinen Plan, die ganze Hausarbeit auf Sonntagmorgen aufzuschieben, find ich im Prinzip immer noch echt genial. Wär ja sonst eh wieder dreckig geworden und dann hätt ich’s doppelt machen müssen, nein danke!
 

Dummerweise helfen mir meine neuen besten Freunde, der Fernseher, der Laptop und der Ruha, gerade leider auch nicht viel weiter. Naja, Ruha könnte ich anrufen, zu zweit geht so was ja bekanntlich doppelt so schnell, aber das würde heißen, dass ich ja quasi indirekt zugeben müsste, dass ich’s nicht selbst schaff, was natürlich nicht stimmt, weil das ja kein Problem für mich ist, sondern einfach nur bequemer, wenn man weniger Arbeit hat, aber das interessiert Ruha nen Scheißdreck und der würde mir das bis an unser Lebensende unter die Nase reiben. Außerdem hab ich die Zeit grade nicht, ihn ne halbe Stunde lang zu bearbeiten. Ansonsten – und von seinen Zickereien abgesehen – ist Ruha super.

Weil Ruha immer noch besser ist als Ruhe und Ruha immer genug Alk da hat. Den er auch gerne mal mitbringt, wenn Kai mit seinem Hondaschatzi die Wohnung mal wieder für sich haben will. Daraus wurde am Donnerstag ein Saufgelage dritten Grades. Sprich: Ruha, Ruki und Reita mit reichlich Hochprozentigem. War ganz witzig, die Chips aufm Teppich treten sich schon noch fest und die Flecken sieht Kumi sicher gar nicht. Um die Stellen, an denen der Boden immer noch klebt, kann man ja rum laufen. Und wer hat schon freitagmorgens Lust aufzuräumen. Wir jedenfalls nicht. Weil wir haben Uni. Gut, es hat auch niemand freitagmorgens Lust auf Uni, besonders nicht verkatert, aber besser als aufräumen. In der Zeit durfte auch die Wohnung lüften. War im Prinzip auch eine meiner unschlagbar genialen Ideen, wenn’s nicht plötzlich zu regnen angefangen hätte.

Wenn Reita will, dass geputzt wird, stellt er einfach den Regen an. Und wenn ihm kalt ist, dreht er die Sonne auf, Klimaerwärmung gibt’s nicht!
 

Wie hoch stehn eigentlich die Chancen, dass er mir glaubt, dass hier ein Wirbelsturm durch is? Oder zumindest die Mitsumurabälger?

Und wo steht noch mal der Staubsauger??

Das hat Mister Superhausfrau natürlich nicht auf die Liste geschrieben!

Was ruft der auch um halb zwei schon an, da bin ich grade mal ne halbe Stunde wach!

Wenn ich ihm sage, dass gestern, als ich im Cube war, natürlich nur um zu arbeiten, hier irgendwelche verrückten Ameurikäer eingebrochen sind und ne Poolparty gefeiert haben?

Die Idee ist gut, würde auch den Zustand des Badezimmers erklären…

Ha! Gefunden. Sollte ich mir vielleicht merken, dass wir nen Wandschrank im Flur haben…
 

Und meinem Luder das nächste Mal ein Hotel mit schallisolierten Zimmern suchen.

„Nein Puffelchen, ich hab dein Geschenk noch nicht ausprobiert… Das Hotel hat so dünne Wände, da hört man einfach alles und wir sind doch alle auf dieser Etage… aber hey, wenn ich wieder daheim bin, testen wir’s zusammen, okay?“

Natürlich hab ich ihm nicht nachtelefoniert! Hallo, damit der noch auf die Idee kommt, dass ich ihn vermissen würde? Oder hier nicht alles unter Kontrolle hab?! Never! Er hat natürlich auch nur angerufen, um zu hören, ob die Wohnung noch steht und Cheezu noch lebt – das Vieh hat nicht mal zu ihm ein Wort gesagt.

In Wirklichkeit wollte er ja nur meine heiße Stimme hören, da bin ich mir absolut sicher.

Das war allerdings unser einziges Gespräch. Mal ganz ehrlich, solche ewigen Schmalztelefonterrorsmaps à la ‚Schatzi, ich vermisse dich so sehr – Ich dich doch viel mehr – das geht ja gar nicht – und wie das geht – nein, ich vermisse dich immer zweimal mehr wie du’ sind doch einfach nur widerlich. Pussygelaber. So was tut die Giftzwiebel dem armen Kao an! Und wozu soll man denn sonst telefonieren, wenn die Wände ja ach so dünn sind?!

Da tut’s auch ne ‚bin angekommen, hotel is super, lieb dich’ SMS und ne ‚yo’ SMS zurück und ein ‚Steht die Wohnung und lebt Cheezu noch’ Halbzeitanruf.

Hatte ja abends auch so genug zu tun. Fernsehen. Bassen. Betrinken. Arbeiten… arbeiten macht auch mehr Spaß, wenn man nach Feierabend wirklich noch mit scharfen Bitches feiern kann. Naja, vor allem mit einer…
 

Was zickt dieses dämliche Teil eigentlich so rum?? Was kann das überhaupt, wenn’s schon mit drei Chips überfordert ist?! Okay, okay, vielleicht waren’s auch die Wichstücher ausm Schlafzimmer. Ja Mann, irgendwie muss man sich ja Ersatz schaffen! Jedenfalls röchelt es grad schlimmer als Cheezu, wenn man sie auf den Rücken dreht…nur dieses komische Puff-Geräusch macht sie dabei nicht und… sie hört auch nicht plötzlich auf… Hey, ich bin allein mit drei Frauen aufgewachsen, davon zwei putzsüchtige und eine Rentnerin mit zu viel Zeit, ich war immer nur für die Spinnen und die schweren Sachen zuständig! Männersachen halt. Kein Wunder, dass dieses Teil mit mir überfordert ist, aber muss das gleich den Geist aufgeben?
 

Wie beschissen kann dieser Tag eigentlich noch werden?! Mann, eigentlich hätte der so geil sein können!!

Natürlich wusste ich, dass er heute kommt. Steht in seinem dämlichen Kalender. Und ja, ich hab drauf geschaut! Nur ganz kurz. Nur um zu schaun, ob er jetzt Samstag oder Sonntag zurück kommt. Außerdem wird er das nie erfahren. Der Kalender hat beim Leben seiner Mutter geschworen zu schweigen, damit ich ihn nicht weg schmeiß.

Na wenigstens hatte er meine Mum nicht beauftragt, hier mal nach dem Rechten zu sehn. Das hätte echt grade noch gefehlt. Ich mein, ist ja super, dass die beiden sich so gut verstehn, meine Mum ist die beste, geht gar nicht anders, weil sie ist ja auch meine, aber alle paar Wochen zum Tee vorbei kommen reicht dann auch, die muss hier nicht noch putzen. Wobei das wäre ganz angenehm gewesen… egal, wenn der Staubsauger mich halt verarschen will, dann wird halt nur gewischt! Die klebrigen Flecken hätte der eh nicht weggekriegt, aber vielleicht sollte ich vorher dieses verschimmelte Zeug da weg machen… waren das mal Bananen? Oh Mann, ich hab kein Bock auf Spülen ey… zum Müll sortieren ist eh keine Zeit mehr. Und überhaupt. Wozu?? Das kommt doch sowieso weg.
 

So, trocknen tut das Zeug ja wohl von alleine, muss ja auch nicht jeder kleine Fleck weg sein und das Wasser wird schon noch irgendwann ablaufen, ich wühl die Essensreste da jetzt jedenfalls nicht raus, Verpackungen und Flaschen einsammeln ist grade wichtiger, oh und die Wäsche sollte ich vielleicht zumindest irgendwo sammeln, hatten wir da nicht so nen komischen Korb, der immer im Bad im Weg rumsteht?

Erstmal Fenster auf und Aschenbecher weg. Falls jemand fragt: ich würde nie im Leben in der Wohnung rauchen! Nein, ich doch nicht! Niemals, für so was gibt’s Balkone! Da muss der Wind den Rauch irgendwie ganz dämlich in die Wohnung rein geweht haben. Das war der Wirbelsturm, der da durch ist, da bin ich mir ganz sicher!

Wo wir schon dabei sind… ich brauch ne Kippe. Sucht, sweet Sucht… und geht Putzen mit Musik nicht eh viel besser? Schön laut, wie’s sich gehört. Kaum zu glauben, aber das wird richtig langweilig, wenn niemand deswegen rumzickt… ein Bier wär jetzt auch nicht schlecht, aber da wartet noch Wäsche überall in der Wohnung verteilt, die will lieber Gruppenkuscheln machen.
 

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„Danke für’s Fahren, Kyo… ich würd dich ja gern auf nen Kaffee einladen, aber ich glaube unsre Wohnung ist im Moment ein einziges Schlachtfeld…“, seufze ich. Ja, das denke ich wirklich. Außerdem will ich im Moment nur noch heim und hab grade so was von gar keine Lust auf einen Reita-Kyo Streit, nach dem sich Rei wieder zu Uru verzieht und ich die Wohnung alleine grunderneuern darf. Nicht, dass ich das nicht sowieso müsste. Aber ich hab meinen Freund ne Woche nicht gesehn...

„Du hättest ihn rausschmeißen sollen. Ganz ehrlich, der hätte ne Woche bei Uruha und Kai aufm Sofa pennen können, hätte dem nicht geschadet.“, grummelt Kyo neben mir.

„Kyo… das ist auch seine Wohnung.“ Jedenfalls zahlt er die Miete mit und außerdem kann man ja mal so ein bisschen guten Willen und Vertrauen zeigen.

„Ja, super, die er komplett verwüstet und du darfst den ganzen Dreck wieder weg machen, oder was? Und der Arsch hält’s nicht mal für nötig dich abzuholen! Geschweige denn mal anzurufen. Weißt du, was der da getrieben hat die ganze Woche und vor allem mit wem? Echt mal, schieß den endlich ab!“

„Kyo, lass gut sein, okay?“ Noch kann ich lächeln, drücke ihn kurz, bevor ich aus dem Auto steige, schnell meine Tasche aus zugehörigem Kofferraum hole und ihm noch mal zuwinke, als ich im Haus verschwinde, kriege noch ein: „Ruf an, wenn’s zu schlimm wird, dann hol ich dich wieder ab!“, nachgerufen.

So schlimm wird’s schon nicht sein, oder? Wie viel Chaos kann ein Mensch denn in einer Woche anstellen? Wenn ich geklingelt hätte, hätt ich vielleicht wenigstens noch meine Tasche hoch getragen gekriegt. Ich weiß gar nicht, ob ich die Wohnung sehen will. Zu hören ist sie mal wieder zwei Stockwerke drunter schon. Einfach nicht aufregen.

Das schlimmste, was sich hinter dieser Tür befinden kann, ist eine komplett zugemüllte, verdreckte Wohnung und mein lieber Herr Lebensgefährte mitten drin im Wohnzimmer mit nem andren Kerl. Der ist das einzige, was ich jetzt schon mal komplett ausschließe, bestimmt hängt er doch eher vor der PlayStation oder an seinem Bass, wahrscheinlich mit der Zigarette im Mund und nem Bier vor sich…
 

Ganz so schlimm sieht es dann doch gar nicht aus und womit ich gar nicht gerechnet habe, ist der Staubsauger der… raucht der?? Oder ist das Staub? Soll ich einen Blick in die Küche riskieren? Immerhin riecht es nicht vergammelt, also kann’s so schlimm nicht sein.

Er hat abgespült?? Und dabei die ganze Küche unter Wasser gesetzt und doch bitte nicht in der Drecksbrühe da, oder? Egal, er hat abgespült… und anscheinend ja auch zumindest versucht den Staubsauger zu benutzen. Er hatte wirklich vor, hier wenigstens ein bisschen Ordnung zu machen? Ist der krank??
 

Bevor ich hier anfange sollte ich mir aber erstmal ein Bild vom ganzen Ausmaß der Katastrophe machen, also zurück in den Flur, wo gerade ein Wäschekorb mit Beinen vom Wohnzimmer ins Bad zieht – wo ist schon wieder meine Cam, wenn man sie braucht?? – mich genauso wenig sieht wie den Staubsauger, den Sturz jedoch gekonnt abfängt und gegen den Putzeimer rennt. Begleitetet von einem Riesenplatsch und einigen nicht jugendfreien Flüchen hat sich der Badboden grade selbst geputzt. Ein Seufzen kommt über meine Lippen, als ich einfach an ihm vorbei gehe, ein paar Handtücher über unsren neuen Pool werfe, ihm den Wäschekorb abnehme und ihn auf seinen Platz auf der Waschmaschine stelle. Irgendwie ist das ja schon niedlich, wie überfordert man mit so ein bisschen Hausarbeit sein kann, aber sein Blick ist einfach nur dämlich. Der schaut mich an, als wär ich ne Erscheinung. Ich könnte ihn ja jetzt noch ein bisschen zappeln lassen und in dem Glauben, dass er gleich das Donnerwetter seines Lebens zu hören kriegt und Sexentzug auf Lebenszeit, aber dazu hat mein kleiner Machotollpatsch mir viel zu sehr gefehlt.
 

„Das nächste Mal kommst du zu Kouyou.“, lächle ich ihn an, lege meine Arme um seinen Hals und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er sieht richtig fertig aus, aber ich glaube da steh ich ihm in nichts nach.

„Es gibt ein nächstes Mal??“ Und wie er mich vermisst hat… auch wenn er’s nie zugeben würde. Ganz traut er dem Frieden auch noch nicht, seine Hände bleiben über meinen Klamotten, er schlingt nur seine Arme fest um meine Hüften.

„So schnell nicht.“, lächle ich ihn an, schenke ihm den nächsten Kuss und endlich fällt der Groschen! Im nächsten Moment hab ich irgendeine Wand im Rücken und seine Zunge in meinem Mund, er meine Hände in seinen Haare und meine Beine um seine Hüften. Wenn er schon nicht meine Tasche hoch getragen hat, kann er wenigstens mich ins Schlafzimmer tragen und Putzen können wir später immer noch.
 

~~
 

die Idee, Reita alleine zuhause ins Chaos zu stürzen, stammt von Reika-Atore, ursprünglich wollte ich Reita ja auf Exkursion fahren lassen, was Kumi in Depressionen gestürzt hätte, aber~ so ist das doch viel besser xD
 

und für alle, die sich jetzt fragen, seit wann die beiden ne Schildkröte haben:

dazu gibts ein Special Drabble in 'Männer!'

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/220955/252295/728615/default/
 

lg

Ryo~

Der Anfang vom Ende...

waaahahaah sorry~~~~
 

es tut mir wirklich, wirklich~, wirlich~~~ leid, dass so ewig nichts Neues kam. Nichtmal ein Drabble für 'Männer' hab ich geschafft *seufz*
 

aber jetzt~

ist ja ein neues Kapitel da und relativ schnell (hoffentlich) wird auch noch eins kommen, der zweite Teil vom Anfang vom Ende *drop*
 

Danke, an alle, die mir Kommis geschrieben haben (und auch GB-Einträge, wanns denn endlich weiter geht) und die vielen Vorschläge und Ideen~

(Vor allem von Reika-Atore, Rizuloid, Losy, abgemeldet und bestimmt noch mehr Leuten, die ich jetzt grade nicht mehr im Kopf hab... sry O.O
 

ich hab selbst auch sooo~ viele Ideen, komm aber iwie nicht zum Schreiben und...um da wieder ein wenig rein zu kommen, kommt hier nun eben der Anfang vom Ende, weil ich dazu quasi eine Vorlage hab, nämlich ein RPG mit Yusuke <3

es ist trotzdem ein wenig~ abgewandelt^^''
 

so... genug gelabert jetzt, viel Spaß dabei^^

[ich selbst finds grade mal wieder nicht so gut, ich hoff der zweite Teil wird besser...]
 


 

~~
 


 

Suzuki Akira. 21. Student. Alkoholvergiftung. Naja, wohl eher kurzzeitiger Kreislaufzusammenbruch mit leichten Vergiftungserscheinungen. Und das Donnerstagmorgen. Dem geschieht’s doch grade recht. Wie mich das schon wieder ankotzt, ich darf seit drei Wochen ohne freien Tag durcharbeiten, weil wir mal wieder unterbesetzt sind und dieses scheiß Studentenpack säuft sich jetzt schon unter der Woche ins Koma. Was machen die eigentlich, außer schlafen und Party? Und so was nennt sich Bildungselite.

Dass Kyo sich immer beschwert, dass sein Kao ja auch so viel lernen muss und ständig nur in der Uni ist, zählt nicht. Der ist sicher ne Ausnahme. Oder Kyo übertreibt.

Der hier bekommt jedenfalls keine Gnade, kann er so was von vergessen. Von wegen nett sein zu Patienten. Nicht zu solchen. Die gehören aufgeweckt und wieder rausgeschmissen. Aber nein, Alkoholvergiftungen bleiben ja noch zur Beobachtung und die brauchen ein ordentliches Frühstück, wie jeder andere auch. Am Bett.

Krankenpfleger brauchen auch mal freie Tage! Dafür interessiert sich hier aber keine Sau.

Mit den Überstunden, die ich inzwischen haben müsste, könnte ich sicher meinen Urlaub verdoppeln. Wenn ich sie nehmen könnte! Geht nämlich schlecht, wenn hier chronische Unterbesetzung herrscht. Muss ja immer jemand da sein, damit die Schnapsleichen auch ja gut bedient werden.

„Aufstehen, Frühstück!“ Schon fies, nach ungefähr drei Stunden Schlaf erstmal durch aufgerissene Vorhänge geweckt zu werden, oder? Und das, wo halb acht für so einen armen Studenten doch wahrscheinlich sowieso noch mitten in der Nacht ist. Hat er verdient.

Oooh und wie da jemand leidet. Nach diesem theatralischen Murren zu schließen, stirbt der uns gleich auch noch weg. Nicht, dass es um den schade wär.

Sein Jammern ist Musik in meinen Ohren, als ich auch noch die Fenster öffne. Frische Luft ist halt gesund. Und Studentensäufer quälen pure Befriedigung.

„Na, gut geschlafen?“, grinse ich fies, als ich das Tablett mit seinem Frühstück vor ihm abstelle, gleich noch das Kopfende seines Bettes hochfahre.

„Bis du gekommen bist schon…“, schafft er doch tatsächlich zu motzen. Dann kann’s ihm ja so schlecht gar nicht gehen.

„Sei froh, dass du überhaupt wieder aufgewacht bist.“ Kann er echt sein. Gut, er wäre jetzt nicht sofort gestorben, aber… hätte passieren können. „Hunger?“

Doch statt auf meine Frage zu antworten schaut der sich nur verwirrt und den Kopf haltend um. „Krankenhaus?“, dämmert es ihm langsam.

„Wow, doch nicht alle Hirnzellen weggesoffen, hm?“ Wär ja auch ganz ungut fürs Studium.

„Mischst du dich immer sofort ein?“, will er doch tatsächlich wissen. Den hätten sie auch gleich wieder heim schicken können, so schlecht geht’s dem echt nicht. Oder er überspielt es gut.

„Wenn du ne nette Bedienung willst, dann geh ins Maid Cafe.“ Ist doch so. Der braucht gar nicht denken, dass er hier auch noch bemuttert wird. Nein mein Lieber, nicht mit mir!

„Mahn… seh ich so aus, als wär ich freiwillig hier?“, motzt der auch gleich weiter. Nur nicht zu freundlich werden.

„Na ganz unschuldig wirst du nicht dran gewesen sein. Also isst du jetzt mal was, oder kann ich’s gleich wieder mitnehmen?“ Weil ich nämlich eigentlich auch noch mehr zu tun hab, als mich um wehleidige Mamasöhnchen zu kümmern, die nicht wissen, wie viel sie vertragen.

„War nich meine Absicht, hier zu landen…“, murrt er mich nur an und stochert in seinem Essen rum. Okay, wenn der sich unterhalten will… soo schlecht sieht er ja eigentlich gar nicht aus, ein bisschen zerwühlt und fertig, ja, aber ansonsten… wenigstens die Chancen könnte man mal auschecken. Ich hatte eindeutig schon viel zu lange keinen Sex mehr.

„Nee was. Wettsaufen, oder Stress mit der Ex?“, eins von beiden ist es doch meistens.

„Netter Abend mit Freunden… mit Wettsaufen…“ Super. Falsche Antwort Mister. Die richtige wäre gewesen: ,Gibt keine Ex, weil ich nicht auf Frauen steh, sondern auf hübsche Kerle wie dich, aber leider war gestern keiner da und da musste ich mich eben ins Koma saufen.’ Irgendsowas in der Art… Ja, Mann, mein Ego will auch mal wieder ein bisschen gepusht werden!

„Und, wenigstens gewonnen?“ Hoffentlich verloren. Wobei, das wäre schon arg erbärmlich, dann will ich vielleicht doch gar nicht mehr wissen, ob ich Chancen hab.

„Gute Frage…“ Super² schon wieder die falsche Antwort!

„Na dann sag mir mal bescheid, wenn du’s weißt.“ Und damit ist das Gespräch beendet, weil ich sowieso langsam wirklich weiter muss. Und vielleicht kann ich doch ganz gut auf den verzichten. Gott, als ob ich mich jetzt schon an Patienten ranmachen müsste, um überhaupt mal wieder mit irgendwem im Bett zu landen… Nee, so was muss ich mir echt nicht geben, wegen so einem kleinen Anfall an sexueller Frustration.

Weiter, als bis zur Tür komm ich aber gar nicht, weil der mir doch wirklich noch frech grinsend hinterher ruft: „Da ist aber jemand interessiert.“

Mist. Erwischt. Und so wie der Kerl grinst genießt er das auch noch richtig. Und täusch ich mich, oder zieht der mich grade mit seinen Blicken förmlich aus?? Gott, ich sollte mir ganz schnell wieder jemanden aufreißen. Nicht den.

„Deine Sachen liegen übrigens da drüben. Wenn du fertig gegessen hast, machst du bitte den Deckel wieder drauf, kommt dann nachher jemand abholen und dir die Infusion abmachen.“, gebe ich ihm so kühl wie nur möglich zurück. Der soll sich jetzt bloß nichts drauf einbilden!! Tut er aber anscheinend doch, so wie der grinst.

„Machst das nicht du? Schade eigentlich…“ War das grade ne Anmache? Egal, der Kerl ist widerlich, der trieft geradezu vor Arroganz. Brauch. Ich. Nicht!

„Kommt drauf an, wie laut du schreien kannst…“ Und damit bin ich nun wirklich raus. Okay, das hat der jetzt sicher komplett falsch verstanden, aber ist doch so. Sonderwünsche gibt’s nicht – okay, selten – außer man ist so ein kleines nerviges Gör, das nen Narren an mir gefressen hat und sich nur noch von mir das Essen bringen lassen will und dafür die halbe Station zusammenbrüllt. Auch, wenn ich ausnahmsweise gerade mal keine Schicht habe.
 

Aber natürlich bleibt der Lackaffe doch an mir hängen. Wie sollte es auch anders sein? Wenigstens ist jetzt unsere Praktikantin frei, die auch gleich mal mitkommen darf. Wollen wir doch mal sehen, auf was der mehr steht. Rein aus purem Interesse natürlich. Nicht an ihm! An der Tatsache seiner sexuellen Orientierung. Außerdem hab ich mit dem noch eine Rechnung offen.

Gott, ist das eine Piense! Beschwert sich doch tatsächlich, dass er nicht von Praktikanten behandelt werden will. Die muss doch nur diese dämliche Nadel da raus ziehen! Von wegen Flecken…

„Schade eigentlich, ich dachte, du hältst mehr aus.“ Memme. Aber klar geht das jetzt wieder gegen seinen Stolz oder seine Männlichkeit oder gegen was auch immer, jedenfalls fängt der gleich an hier rumzumurren, von wegen er hält genug aus, aber die doch gar nicht mit ner Kanüle umgehen könne und ich sie doch an mir üben soll. Haha. Sehr witzig.

„Wenn du wüsstest, wie viele an mir schon geübt haben.“ Als ob wir Praktikanten gleich auf Patienten loslassen würden. Schön wär’s, vielleicht würde es dann eine sogar schaffen, diesen Kerl da beim Infusionabnehmen umzubringen.

„Dafür ist die aber noch ganz hübsch.“ Spinn ich, oder hat der mich grad angezwinkert? Und was grinst der jetzt so blöd, als ich ihm wirklich die Nadel aus dem Arm ziehe – immerhin hab ich nicht den ganzen Tag Zeit!

„Die hält so was auch aus.“, antworte ich trocken, aber sein Grinsen wird nur noch breiter.

„Na hoffentlich hältst du genauso viel aus, wie deine Haut.“ Sollte das grade ne Anmache sein?

„Übrigens waren da drin auch Schmerzmittel, aber wenn du am Schwesternzimmer lieb fragst, kriegst du vielleicht ein Aspirin.“ Von mir nicht. Aber ich bin ja nicht alleine hier. Hauptsache Thema gewechselt. Der soll sich schon ein bisschen Mühe geben, wenn er mich beeindrucken will. Was er natürlich nicht schaffen wird. „Kaffee gibt’s in der Cafeteria und Essen auch.“ Außer Frühstück gibt’s hier nämlich ansonsten für ihn erstmal nichts mehr und immerhin haben die dem heute Nacht den Magen ausgepumpt.

„Aha… und was haben die da tolles?“ Sein selbstgefälliges Grinsen kann er sich gern sparen.

„Kaffe. Brötchen, Wraps, so was halt… und Erdbeerkuchen.“ Richtig geilen Erdbeerkuchen. Erdbeerkuchen, mit dem man Kyo dazu kriegt, einfach alles für ein Stück zu tun. Naja, fast alles…

„Hmm… sag mal willst du mir nicht nen Gefallen tun und mir was rauf bringen?“ Das meint der nicht ernst, oder?? Seh ich aus wie seine persönliche Allroundverwöhnkraft?? Okay, der meint das doch ernst… Arschloch.

„Seh ich aus, als hätt ich sonst nichts zu tun?“ Dann hat der aber nen ganz schönen Knick in der Optik, deswegen packen wir jetzt hier auch ganz schnell zusammen und verschwinden.

„Na so lange, wie du dich hier schon anmachen lässt, kann’s soo viel ja nicht sein.“ Woah dieses Grinsen! Ich könnt ihm eine reinhauen dafür! Wie überheblich kann man eigentlich sein??

„Keine Angst, wir sind hier gleich weg. Sonst geht noch unsre Pause für dich drauf.“

„Gib doch zu, dass du deine Pause am liebsten hier verbringen würdest… eure Betten sind echt bequem…“ WTF?! Wie dreist kann man eigentlich sein? Und dieses Grinsen…

„Kann mir schöneres vorstellen…“ Warum schießen mir dabei jetzt Bilder von diesem Kerl und mir in meinem Bett durch den Kopf? Und in der Dusche… der hat aber auch nen Körper… und zu zimperlich ist der sicher auch nicht, Gott, wenn der schon beim Aufreißen so ran geht- … Sexentzug. Nur Sexentzug. Und dem Typen werd ich die Genugtuung sicher nicht geben, mich so einfach rumzukriegen!

„Ach? Was denn?“ Wie kann man eigentlich auf so viele verschiedene Arten Grinsen? Dieses Grinsen jedenfalls will mir, glaub ich, sagen, dass er mich schon wieder durchschaut hat… Mist.

„Kaffee und Kuchen in der Cafeteria. Und wir haben auch ganz nette Praktikanten.“ Männliche. Gut, nur wenige und so wirkliche Schnuckel sind da nicht dabei, aber der soll sich nicht fühlen wie der letzte Stecher in der Klinik!

„Also ich find die Patienten und Pfleger hier heißer.“ Und wenn ich gerade in seiner Reichweite wäre, hätt ich schon keine Klamotten mehr an. In seinem Kopf hab ich die sicher auch schon längst los…

„Dann solltest du heißer Patient dir vielleicht mal nen heißen Pfleger anlachen, dem du nen Kuchen spendieren kannst.“ Ich fass es nicht, ich geh darauf ein?? Na immerhin ist er eindeutig genug und so ne schnelle Nummer… nur gegen den Sexentzug!

„Wie lange sind die heißen Pfleger denn heute da?“ Na geil, der schiebt sich lässig die Arme unter den Kopf und macht ein gedankliches Häkchen an den ‚Krankenschwester’-Punkt in seiner ‚to fuck’-Liste. Herzlichen Glückwunsch Takumi…

„Heute nur bis eins. Die arbeiten nämlich schon ein paar Stündchen, während andere ihren Rausch ausschlafen.“

„Da muss man die ganze Nacht schon so leiden und wird schon so früh wieder alleine gelassen…“, seufzt der doch tatsächlich theatralisch. „Stehen denn heiße Krankenschwestermäuse wie du auf so Kalorienbomben wie Erdbeerkuchen?“ Okay, woher weiß der jetzt schon wieder das mit dem Erdbeerkuchen?? Und eigentlich sollte ich ihm für die ‚Krankenschwestermaus’ allein schon eine knallen!

„Da waren Schlaf- und Schmerzmittel drin, also wenn du leidest, dann erst in ner halben, dreiviertel Stunde.“ Und hoffentlich leidet er sehr! „Und solang’s eben schmeckt.“, meine ich nur schulterzuckend. Bei mir setzt sich so was sowieso nicht direkt auf die Hüften, bei dem ganzen Stress, den wir hier haben.

„Dann musst du heute wohl Überstunden machen, Erdbeerkuchen geb ich erst nach Eins aus.“

„Ich glaub das läuft dann eher unter Privatbesuch… findest du alleine runter, oder muss ich dich abholen?“

„Ich will natürlich abgeholt werden!“

„Oh sorry, ganz vergessen. Schwerkranke Patienten kann man natürlich nicht alleine gehen lassen, soll ich noch nen Rollstuhl mitbringen?“

„Vergisses, die sind mal voll unsexy!“

„Alkoholvergiftung auch!“ Und schon sind wir auch wirklich weg. Falls man’s nicht gemerkt hat: Krankenpfleger und Praktikanten sind multitaskingfähig. Wir können Flirten und Abbauen gleichzeitig. Super, ne?
 

Okay, ich bin bescheuert. Wirklich. Ganz ehrlich, das ist doch… krank. Dieser arrogante, ekelhaft selbstgefällige Säuferstudentenmacho ist der Inbegriff von ‚nicht mein Typ’. Jedenfalls vom Charakter… der Körper… Mahn ich bin in letzter Zeit eindeutig nicht ausgelastet, warum sonst spring ich auf so nen Kerl an? So was ist doch unerträglich und ich will gar nicht wissen, wie der sonst drauf ist, immerhin war der vorhin noch mit Schmerzmitteln vollgepumpt!

Ich könnte auch einfach heim gehen. Ohne den da abzuholen, immerhin hab ich Feierabend und ich hab’s doch wohl nicht nötig, mich an diesen Kerl zu verschenken und… daran ist nur Kyo Schuld! Nur Kyo ganz allein! Weil der mit seiner Dauerkriesenzickenbeziehung nicht klar kommt und schon fast öfter bei mir schläft als bei seinem Freund und ich deswegen nur noch mit Trösten und Frustfilmabenden beschäftigt bin und nicht mehr raus komme und selbst wenn ich’s würde, ja sowieso keinen Kerl anschleppen dürfte, ohne noch mehr Drama zu verursachen, so sieht’s nämlich aus! Und nur deswegen steh ich grade echt vor dieser scheiß Tür und geh doch da tatsächlich rein…

Und werd gleich mal von einem breiten Grinsen fast ausgezogen. Zum wievielten Mal heute? „Steht dir viel besser als diese Säcke, in denen ihr alle rumrennt.“ Nennt sich Arbeitskleidung und dafür kann ich doch nichts! Dafür rennt er wiederum anscheinend privat gern in Hosen rum, die drei Nummern zu groß sind, aber dieses Muskelshirt… scheiße Mann… was auch immer er auf der Nase und - … riecht’s hier nach Rauch?

„Hast du hier drinnen geraucht? Du hast hier drinnen geraucht! Ich glaub es hackt! Sag mal hast du nen Schuss??!“ Was für ein Megaidiot! Wer raucht denn bitte im Krankenhaus?? Klar, dass ich gleich mal die Fenster aufreise, scheiße, wenn das jemand mitkriegt! Aber schneller als ich schauen kann hat der meine Hand am Fenstergriff abgefangen und ich häng an dem kalten Glas.

„Wow… hat dir schon mal jemand gesagt, wie heiß du bist, wenn du dich aufregst?“, raunt mir seine grinsende Stimme in den Nacken, bevor ich schon seine heiße Zunge an meinem Hals spüre und gleich erschaudere – zu wenig Sex, eindeutig! Und der ist doch tatsächlich ein bisschen kleiner als ich… Mahn… aber das scheint ihm und seinem übersteigerten Ego rein gar nichts auszumachen.

„Ich kann dir auch nen richtigen Mundschutz geben, dieses Teil da ist sicher nicht sehr hilfreich.“ Wow, hab ich ihn gerade echt aus dem Konzept gebracht? Oh…oder auch nicht, irgendwie sieht er grade ernsthaft sauer aus… und noch ein bisschen fertig. Kein Wunder, soweit ich weiß, hat der sich keine Schmerzmittel geholt, dementsprechend wird’s ihm gehen, aber dafür hält er sich echt tapfer. Hätt ich nicht gedacht…

„Ey! Nichts gegen mein Nasenband! Das ist megastylish, ist das klar!“

„Ich würd’s jetzt eher gewöhnungsbedürftig nennen… und was ist der Sinn von dem Ding?“

„Nasenband!“ Urplötzlich drückt er mich wieder fester an die Scheibe, hält meine Hände mit seinen an das Glas gepresst. Und für einen Moment macht mir das echt Angst. Aber wirklich nur für einen sehr kurzen. Der Kerl ist zwar stark, aber zumindest in diesem Zustand nicht bedeutend stärker als ich… jedenfalls nicht so viel, dass ich mich nicht gegen ihn wehren könnte. „Es sieht gut aus, Schwester! Das reicht ja wohl!“, knurrt er mir entgegen und löst damit bei mir statt Angst eine ganz eindeutige Gänsehaut aus, sodass ich ihn jetzt doch wegschieben muss. So viel kann ich ihm einfach noch nicht zugestehen!

„Ist ja gut! Sorry, dass ich deinem Band nen medizinischen Mehrwert unterstellen wollte.“, murre nun ich, aber davon lässt er sich natürlich nicht beeindrucken, schnappt sich einfach meinen Arm und hakt mich bei sich unter. „Komm jetzt, ich hab Hunger.“ Also entweder der ist echt angefressen, weil ich sein Nasenband beleidigt hab, oder weil ich’s nicht sofort hier mit ihm treibe. Aber ich denke damit kann ich leben.

„Und wie kommt man auf so eine geniale Idee?“ Ironie. Aber könnte ja durchaus sein, dass er nicht nur das Wettsaufen, sondern auch ne Wette verloren hat.

„Das war meiner schier niemals enden wollenden Kreativität zu verdanken, Süße.“, antwortet er trocken. Na wenn er meint. Für die ‚Süße’ hätte er sich eigentlich schon wieder eine fangen können, aber für eine Nacht werd ich’s wohl aushalten. Was man nicht alles für Sex tut. Wehe der ist nicht gut. Aber so, wie der ran geht, muss er einfach gut sein und so bestimmt, wie er hier die Führung übernimmt und mich zum Aufzug zieht…

„Runter, oder?“ Wow, okay, für einen Moment hab ich gedacht, er meint was anderes, als die Fahrtrichtung des Aufzugs…

„Jap, Erdgeschoß. Will das Spielkind selbst drücken?“

„Kann ich deinen zarten Fingerküppchen ja nicht zumuten, ne?“, grinst er wieder selbstgefällig und drückt höchstpersönlich den betreffenden Knopf.

„Wer kriegt denn Flecken vom Nadel rausziehen?“, erwidere ich augenrollend, werde schon im nächsten Moment an die Fahrstuhlwand gedrückt, was mich kurz überrascht aufkeuchen lässt. Der hat nicht wirklich vor-

„Vielleicht ging’s gar nicht darum…“, raunt er wieder gegen meinen Hals und diesmal rollt gleich ein ausgewachsenes Schaudern durch meinen Körper.

„Worum denn sonst?“ Irgendwie hört sich das schon gar nicht mehr so fest und sicher an, wie es klingen sollte…

„Vielleicht wollte ich einfach nur, dass du das machst?“, höre ich ihn grinsen und gleich darauf spüre ich wieder seine heiße Zunge und seine Hand unter meinem Shirt, die sich tastend über meine Haut bewegt, mich wieder leise aufseufzen lässt. Fuck, was macht dieser Kerl mit mir??

Genauso schnell, wie sie da war, ist sie auch wieder weg, genau wie seine Zunge und sein ganzer Körper an meinem, als sich die Schiebetüren öffnen und er mich mit einem dermaßen triumphierenden Grinsen aus diesem Teil zieht, dass ich ihm schon wieder am liebsten eine reinhauen würde. Dieser verdammte Arsch!

Aber hey, er gibt mir Kaffee und Erdbeerkuchen aus…
 

„Sag mal… habt ihr eigentlich auch so geile Schwesterndresses, oder nur dieses hässliche Zeug?“

„Nope.“

„Wär ich aber voll dafür.“

„Ich würd’s eh nicht anziehn.“

„Nichtmal für mich?“

„Erstrecht nicht für dich.“

„Würde dir aber stehen, Süße.“ Woah dieses verdammte Grinsen! Das kann der mal so was von vergessen!!

„Du meinst du würdest drauf stehen. Du Sau.“ Grinsen kann ich auch. Ätsch. Gegen den muss man sich doch einfach so wehren!

„Das auch… aber so was sieht eben nur an heißen Schwestermäusen gut aus…“

„Hättest du wohl gern, Perversling.“

„Mhm… ich steh auf kleine Luder, wie dich.“

„Drecksack.“

„Schlampe.“

„Machoarschloch.“

„Bitch.“

… na mit dem wird ich ja noch ne Menge Spaß haben…

...das Ende vom Anfang

ahm...jaaa.... der zweite Teil xD

Danke mal wieder für alle Kommentare^^~ und sry~, dass so viele gedacht haben, dass es mit den beiden zu Ende geht, das war echt nicht meine Absicht >.<
 

es wird leider auch kein Weihnachtsspecial geben... das is einfach ein bisschen knapp *hust* ich hab mal wieder zu lange gebraucht, sry~~~

aber Weihnachten kommt vor xD

es wird kitschig~

*drop*

in Kumis Teil. Reitas Teil..... reden wir nicht drüber...ich hab immernoch keine Ahnung, wie ich sowas schreiben kann xX

[btw~~ wusstet ihr, dasses eine deutsche Version von 'Candyshop' gibt? xD ...ja das von 50Cent...Reitamusik xD]
 

und ... 'Männer!' wird wohl jetzt erstmal pausieren... keine Ahnung wie lange... tut mir leid, aber ich werd wohl auch in nächster Zeit eher weniger zum Schreiben kommen, aufhören werd ich so schnell nicht, kann halt nur einfach ein wenig dauern.
 

sooo, jetzt is aber wirklich genug gelabert~

viel Spaß^^~
 

ach~ ... wenn Interesse an einer ENS-Liste besteht, bitte im Kommi erwähnen oder sonst iwie melden^^''


 

~~
 

Gott, Ferien sind so göttlich… soooooo göttlich... aber hey… ich bin Gott. Ferien sind so Reita. Oh Yeah, so ist es, Baby, und ausschlafen auch… einfach mal gar nichts machen… so geil… geiler wäre nur, von nem heißen Kerl mit nem netten Blowjob geweckt zu werden, aber dazu hätt ich die Krankenschwester gestern abschleppen – Scheiße!

„URUHA!!!“ Fuckfuckfuck!! „Uruha, verdammt, warum hast du mich nicht geweckt!?“ Und wehe der blockiert jetzt auch noch das Bad, ich hab noch genau eine halbe Stunde! Am Zeit-Anhalten arbeite ich noch, genauso wie am Beamen, auch Gott ist nicht allmächtig, nicht immer jedenfalls. Nicht morgens vorm Kaffee.

„Bin ich dafür zuständig, dass du deine Dates nicht verpennst?“ Nee, das ist Kai, aber der ist ja nicht da! Nach hause gefahren, der Langweiler. Und das war doch grade pure Absicht, dass er mich nicht weckt, obwohl er genau weiß, dass und warum er das machen soll!

„Nenn das nicht Date!“ Weil Dates sind ja mal so was von uncool! „Und wenn ich dir das sag, dann bist du das!!“ Weil ich hier das Sagen hab und sonst niemand! Außer vielleicht Kai – ganz ehrlich, der Kerl ist manchmal wirklich gruselig und Angst einflößend, sehr selten zwar, aber kommt vor und vor allem hat er die Haushaltsgewalt, weil wir ohne ihn im Dreck und Chaos versinken und verhungern würden – aber der ist nicht da und deswegen hat Uruha gefälligst dafür zu sorgen, dass er mich aus dem Bett kriegt, wenn ich vor 12 aufstehen muss, um ne heiße Schlampe ins Bett zu kriegen! Und Gott – also Reita – diese Krankenschwester ist so was von heiß! Und hat mich gestern eiskalt abblitzen lassen, von wegen da kommt gleich noch jemand mich untersuchen. Ne volle Stunde musste ich auf diesen scheiß Arzt warten, nur damit der mir sagt, dass ich gehen kann! Mahn, das hätte noch locker für vier Quickies gereicht, wenn wir uns diesen dämlichen Erdbeerkuchen gespart hätten – okay, der war gut, aber nicht so gut wie Sex – und damit wär die Sache dann erledigt gewesen. Aber nein, der Herr muss einen auf anspruchsvoll machen. Wie ich es hasse, wenn die so tun, als wär’n sie nicht leicht zu haben. Am Ende krieg ich sie doch eh alle!

Ohne ihnen nachzurennen, aber Mann, wenn ich einen will, dann krieg ich ihn und außerdem hab ich dem nen Kaffe und nen scheiß Erdbeerkuchen bezahlt, dafür will ich diese Bitch jetzt auch ficken! Ich lass mich doch von so ner kleinen Krankenschwester nicht abziehen! Ich nicht! Außerdem will der es doch auch. Das war mehr als offensichtlich. Und wer kann mir schon widerstehen?

Und Uruha weiß ja gar nicht, was für ein Glück der hat, dass er grade ausnahmsweise mal nicht im Bad irgendwelche Schönheitszeremonien vollführt! Den hätt ich nämlich hochkant rausgeschmissen. Was motzt der eigentlich überhaupt schon wieder die ganze Zeit rum? So eine Motzkuh ey… kein Wunder, dass die Zicke keinen Stecher findet, der’s länger als zwei Wochen mit ihm aushält. Schlampe.

„URU! Uhr!“ Wir brauchen ne Uhr im Bad! Eindeutig!

„Viertel vor eins!“ Yeah, darf ich vorstellen: Reita, Meister im Speedstyling! Mit vorher duschen natürlich, Haare gewaschen hab ich gestern erst, Frühstück braucht niemand. Reita, du siehst geil aus. Danke Spiegelbildreita, du auch.

„Ich bin weg, die Krankenschwester vögeln!“ Soll der doch mit der Wand weiter motzen. „Kann spät werden.“ Der soll bloß nicht denken, dass er so schnell davon kommt!

Und wehe der hat heute nicht auch bis Eins Schicht oder taucht nicht auf. Dann hab ich echt ein Problem, weil ich nichtmal weiß, wie der heißt. Ist im Grunde ja normalerweise auch nicht wichtig, könnte aber unter Umständen hilfreich dabei sein, rauszufinden, wann der in seinem Krankenhaus abhängt, falls er heute nicht da sein sollte. Und ich werd ganz sicher nicht locker lassen, bis ich seinen süßen, kleinen Knackarsch gefickt habe.

Und das werde ich so was von! Und wenn ich rauskrieg, dass der mich verarschen wollte – von wegen er weckt mich! – und wusste, dass ich heute nicht mehr da bin, wird der die nächsten drei Tage gar nicht mehr dran denken wollen zu sitzen! Aber warum sollte er das machen wollen? Der war doch selbst total geil auf mich. Die kleine Schlampe steht wahrscheinlich einfach auf Hinhalten, aber heute ist er fällig!
 

Sobald ich nen Parkplatz find. Was wollen die denn alle hier? Das ist ein Krankenhaus und kein Puff! Aber okay, hier gibt’s heiße Pflegermäuse gratis, nur an den Schwesterndresses müssen die echt noch mal arbeiten. Dabei könnten hier einige so viel heißer aussehen in kurzen Röcken und tiefen Ausschnitten… hmmm die Kleine da zum Beispiel… die hat sicher geile Möpse, aber in den Klamotten kommen die gar nicht zur Geltung… Anyway, Muschis gibt’s wann anders wieder, heute ist Arschficken angesagt.

Jedenfalls, wenn die Schwester pünktlich Feierabend macht und nicht zu früh gegangen ist, ist nämlich grade schon kurz nach Eins. Okay, wenn ich ne Krankenschwester wäre, wo würd ich mich verstecken? Im Schwesternzimmer? Na nen Versuch isses wert… Und Bingo! Da ist ja meine hübsche Schwester, scheint’s ziemlich eilig zu haben, in dieses Lästerschwesternest zu kommen, würdigt mich keines Blickes und zieht ein Gesicht wie sieben Jahre Sexentzug. Na da scheint mich ja jemand zu vermissen… Aber so ein bisschen kann er ruhig noch schmoren. Bis er sich umgezogen hat und aus den hässlichen Klamotten raus ist. Solang warte ich eben vorm Schwesternzimmer und zünde mir ausnahmsweise keine Kippe an. Kein Bock, so kurz vorm Ziel hier rauszufliegen… auch wenn der sich ganz schön Zeit lässt, aber was tut man nicht alles…

Nach einer halben Ewigkeit kommt der endlich auch mal wieder aus diesem Zimmer raus – hoffentlich braucht der nicht genauso lange zum Ausziehen wie zum Umziehen, aber da kann man ja notfalls nachhelfen – und ich will ihn schon vielsagend angrinsen, aber der geht doch glatt in die komplett andere Richtung. Also nichts wie nach!

„Na, hast du mich vermisst?“, raune ich in seinen Nacken, schlinge meine Arme um seinen Bauch, damit er auch ja nicht auf die Idee kommen kann, abzuhauen! Und der soll bloß nicht denken, dass ich von seiner Gänsehaut nix mitkrieg, das macht ihn doch an, so überfallen zu werden! Und sein Gesicht ist einfach göttlich, als er sich komplett überrascht und ungläubig zu mir umdreht. „Hast du echt gedacht, du wirst mich so leicht los?“, lache ich leise, ziehe mit einem Arm seine Hüfte fest an mich und zwinge ihm sofort meine Lippen auf, als er doch tatsächlich irgendwas sagen will und wenn sein süßer Mund schon offen ist, nimmt meine Zunge das sowieso als Einladung. Und ehrlich gesagt, hätte ich mit ein bisschen mehr Zurückhaltung gerechnet, aber da scheint sich ja jemand echt zu freuen denn sofort hab ich seine Arme um meinen Nacken und er steigt voll auf den Kuss ein. „Du kleine Schlampe.“, raune ich wiederum leise lachend gegen seine Lippen, unterbreche unser Treiben dafür nur kurz und drücke ihn im nächsten Moment ziemlich unsanft gegen die nächstbeste Wand. Gott, ich will ihn haben! Jetzt sofort! Irgendein verdammtes leeres Zimmer wird es hier doch wohl geben, oder!? Ich will seinen verdammten Körper aus diesem elenden Mantel auspacken und endlich seine heiße Haut spüren! Warum muss es auch immer noch Winter sein?? Aber noch bevor der überhaupt irgendwas machen kann, hab ich die Knöpfe schon auf, küsse ihn komplett um den Verstand, während meine Hand schon längst unter seinem Oberteil verschwunden ist, rastlos über seine Seite wandert, zu seinem Hosenbund. Und schon fängt dieses kleine Luder an, sich an mir zu reiben, laut aufzuseufzen. Reita, muss das geil sein, wenn diese Stimme erstmal stöhnt und schreit und – hey! Was macht die Zicke denn jetzt schon wieder?? Der hat doch echt nen Schuss!

„Suzuki~…Nicht hier…“ Wo denn dann??

„Reita! Warum nicht?“ Auf zum nächsten Angriff… der erfolgreich abgewehrt wird.

„Reita?“ Schau halt nicht so blöd, oder is der schwer von Begriff??

„Du sollst mich Reita nennen!“ Das ist doch jetzt echt nicht schwer zu verstehen, aber gut, was will man von ner Krankenschwester erwarten? Und wenn der es jetzt wagt, noch mal blöd nachzufragen, dann nehm ich ihn hier im Fahrstuhl!

„Weil ich meinen Job brauche. Reita.“, zickt der nur und wackelt auch gleich in Richtung Aufzug weg.

„Zicke…“, grummle ich ihm nur nach. Wehe dieser ganze scheiß Aufwand lohnt sich nicht und der is ne Niete im Bett! Auch noch einen auf niveauvoll machen. Wenn ich gestern gewusst hätte, dass das so einer ist, der’s für unter seiner Würde hält, mal schnell nen Quickie im Krankenhaus zu schieben, hätt ich die Finger davon gelassen. Echt jetzt! Aber okay, wenn er’s so will, dann kriegt er’s eben richtig besorgt! Und meine Finger lass ich im Aufzug schon mal gar nicht von ihm.

„Dann müssen wir zu dir. Ich hab nen nervigen Mitbewohner daheim rumhocken.“

Er anscheinend nicht, also fahren wir zu ihm – zu Takumi.

Woher ich das plötzlich weiß? Ich kann Türschilder lesen. War nicht schwer zu erraten, wer sonst klebt sich nen schwulen Schmetterling neben den Namen, aber hey, Ich hatte noch nie so ein geiles Navi. Ohne Scheiß! Die Schwestermaus wird immer heißer. Allein von der Stimme und diesem Telefonsextonfall hätt man ne Latte kriegen können und dann fängt dieses kleine, versaute Stück auch noch an, sich auf dem Sitz zu räkeln!

Erstmal einen auf brav und bieder machen, aber im Bett eine verdammte Nutte! Und, Gott, ich hätte definitiv schon alleine für nen Blowjob von diesem Schmollmund auch gezahlt. Ich sag so was echt selten, aber das Luder ist wirklich talentiert. Kein Plan woher, aber der weiß verdammt genau, wie er sich bewegen muss, selbst wenn man ihn hart anfasst.

Und seine Stimme erst…wenn es irgendwo nen Kurs gibt, in dem man lernt besonders anturnend zu stöhnen, dann hat er den gemacht, garantiert! Aber diese kleine Schlampe hat ne zweite Runde ja geradezu herausgefordert. Und, verdammt, diese kleine, kranke Schwester hat nicht zu viel versprochen, er hält echt verdammt viel aus!
 

„Aahh… das war noch geiler, als ich dir zugetraut hätte.“, teile ich ihm ausnahmsweise auch mit, dass er meine Erwartungen übertroffen hat – und das kommt bei mir echt verdammt selten vor! Natürlich erst, als er sich so weit erholt hat, dass er überhaupt checkt, was ich sage. Hmm, da ist einer echt fertig. Jetzt bloß nicht anmerken lassen, dass der Süße mich auch ganz schön geschafft hat. Und wo sind überhaupt meine Kippen?

„Hätt auch nicht gedacht, dass du deiner riesen Klappe gerecht wirst…“ Was soll das denn bitte heißen?? Ich weiß einfach, wie geil ich bin und das kann man ja wohl auch vorher ankündigen! „Und geraucht wird nur draußen.“ Kann der Gedanken lesen??

„Ach halt doch die Klappe.“, murre ich ihn einfach an, Kippen sind sowieso in meiner Jacke und die liegt irgendwo in der Wohnung. „Gibt eh sinnvollere Dinge, die du mit deinem Mund machen kannst, als reden.“, wird er auch gleich angegrinst und damit meine ich nicht den Kuss, den er netterweise trotzdem kriegt…hmmmm, sag bloß, da hat jemand immer noch nicht genug? Scheint ja ganz schön ausgehungert zu sein, die Schwester…

„Kumi??? Kumi warum gehst du nicht ans Handy? Und lass endlich deine Klingel reparieren, zum Glück hab ich dran gedacht, den Schlüssel mitzunehmen, weil du gehst ja auch nicht an dein Handy! Und ich weiß genau, dass du da bist! Wo bist du?“ WTF?! Was soll der Scheiß denn jetzt und wer is dieser kleine, blonde Bengel, der plötzlich in der Tür steht?!

„Du hast nen Freund??“ Nicht, dass mich so was stören würde, wenn besagte Lebensgefährten nix davon mitkriegen, aber ich hab echt keinen Bock auf den Stress!

„Nein… nen besten Freund…“, da ist aber jemand begeistert…
 

Das war so klar! So verdammt klar! Kaum hab ich mal wieder Sex, richtig geilen Sex, muss Kyo kommen und das kaputt machen. Mahn. Das hat nen Grund, wenn ich nicht an mein Handy geh, verdammt!!

Und schau nicht so geschockt Mahn, da kriegt man doch gleich wieder ein schlechtes Gewissen…

„Seit wann hast du nen Freund? Wer ist das überhaupt und warum kenn ich den nicht und woher kennst du den und warum sagst du mir das nicht? Ich erzähl dir immer alles! Du hättest ja wenigstens an dein Handy gehen können und mir sagen, dass ich stör dann… dann… weiß ich auch nicht, hätte ich vielleicht mal Shinya angerufen, aber der is doch auch immer voll auf Kaos Seite und hat so viel zu tun und… aber wenn ich halt stör…“ Und woher wusste ich, dass das genau so kommen wird? Dass er nicht kurz vorm Heulen ist, ist gerade noch alles.

„Er ist nicht mein Freund, okay?“ Seufzend stehe ich eben auf, zieh mir schnell was über und schieb Kyo aus diesem Zimmer raus. Nicht, dass der noch auf Reita losgeht…

„Wieso ist der nicht dein Freund? Was habt ihr denn da bitte gemacht?? Willst du mich verarschen, oder was? Ihr habt miteinander geschlafen, grade eben, also lüg mich doch nicht an! Und er hat dir weh gemacht, du gehst so komisch…“ Ja, kommt vor. Besonders wenn man dank der permanenten Beziehungsproblemchen eines gewissen besten Freundes schon ewig abstinent lebt! Küche, Tee, dann beruhigt sich Kyo auch gleich wieder. Hoffentlich.

„Ich hatte einfach nur geilen Sex, okay? Kommt halt vor. Also, was ist los?“ Wird ja sicher nen Grund haben, dass er hier ist…

„Was?? Du lässt dich einfach so flachlegen?? Einfach so, ohne mit dem zusammen zu sein? Du bist doch keine billige Schlampe, die mit jedem ins Bett geht! Und das muss gar nicht sooo weh tun, wenn der vorsichtig ist!“ Vorsichtig ist aber langweilig… Kyo ist und bleibt eben doch ein verkappter Hetero. War das ein Drama, bis der Kao endlich mal rangelassen hat. Eigentlich ist deren ganze Beziehung ein einziges Drama… weil Kyo doch echt immer irgendwas findet, was nicht perfekt ist.

„Kyo… jetzt reg dich ab, es ist doch okay so, ich bin eben nicht-“…du. Was rennt der denn jetzt raus?? „Kyo, jetzt warte doch mal!“

„Hör auf Kumi so auszunutzen!! Was für ein scheiß Arsch bist du eigentlich, dir einfach irgendjemanden zu nehmen?? Du warst viel zu grob zu ihm, hast du das nicht gemerkt?! Und wenn du das noch einmal machst, wenn du ihm jemals weh tust, dann bist du so was von dran! Und jetzt verschwinde hier, dich braucht niemand!“ Was zur Hölle???

„KYO!! Es reicht!“

„Was bist du eigentlich für ein kleiner Wichser, hm? Meinst du, du kannst über den bestimmen? Frag ihn doch mal. Wenn er irgendwas andres sagt, als dass es einfach nur mega geil war, lügt er. Und ich glaub eher du bist derjenige, den er hier nicht braucht.“

„Akira!“ Das war so klar. So verdammt klar! Dass der auch noch zurück stänkert… Warum musste Kyo auch ausgerechnet jetzt hier auftauchen? Der wird aber auch gleich zurück in die Küche gezogen, wehrt sich natürlich dagegen und zickt nur weiter rum, bis er sich endlich mal beruhigt, jetzt aber anfängt rumzujammern, dass ich mich ganz sicher in ihn verlieben werde und der mir bestimmt nur weh tut oder sich hier breit macht und ich gar keine Zeit mehr für ihn haben werde und er nur noch stört und wie gefährlich das doch ist, einfach irgendjemanden mit nach hause zu bringen… Und gerade, als ich versuche Kyo klar zu machen, dass das ganz sicher nie passieren wird – dieser Kerl ist Hammer im Bett aber ansonsten doch charakterlich absolut widerlich! – und ich ganz gut selbst weiß, was ich tue und auf mich aufpassen kann, kommt natürlich Mister Problem himself in die Küche, steckt mir doch echt mit einem übelsten Machogrinsen einen Zettel unter den Hosenbund.

„Ruf an, wenn du die Giftzwiebel los bist. Ich weiß doch, dass du’s wieder willst.“ Und noch bevor ich ihm auf diese Dreistigkeit irgendwas erwidern kann, stiehlt er mir noch einen verdammt heißen Kuss und verzieht sich danach. Und er hat doch geraucht!

„Was?? Was glaubst du eigentlich, wer du bist??“

„Kyo, es ist okay!“

„Nein ist es nicht! Der macht dich nur fertig und mich auch und… du magst mich überhaupt nicht mehr, nur wegen dem!“

„Natürlich mag ich dich noch! Ist er gerade gegangen oder du, hm??“
 

Aber natürlich hat Kyo nicht aufgehört zu zicken. Ein ganzes Jahr schon schiebt er jedes Mal Stress, wenn er nur ansatzweise das Thema Reita riechen kann. Umgekehrt allerdings auch. Wie zwei Bullterrier. Oder solche Viecher bei den Hahnenkämpfen. Stolz sind sie auch beide wie so’n Hahn.

Die beiden können einen echt fertig machen und seltsamerweise ist es Reita, der mich nach so was wieder aufbauen kann. Und das verdammt gut.

Ein Jahr lang schlafen wir jetzt schon miteinander. Ungefähr. Denn demnächst fangen seine Frühjahrssemesterferien wieder an. Fast jedes Wochenende sind wir zusammen, wenn ich nicht gerade Schicht hab. Er arbeitet als Barkeeper im Cube, also sind wir jedes Wochenende da, mit seinen Freunden, die Kao, wie sich rausgestellt hat, sogar von der Uni kennen, und es macht ihn unglaublich eifersüchtig, mich mit anderen tanzen zu sehen. Und mir macht es unglaublich Spaß, ihn so rauszufordern. Keine Ahnung, wie oft er mich inzwischen auch schon einfach so mal von der Arbeit abgeholt hat. Man sollte es kaum glauben, aber irgendwie schaffen wir’s sogar, zusammen irgendwas zu unternehmen, was nicht direkt mit Sex zu tun hat.

Wir haben selbst Weihnachten zusammen verbracht. Gut, das hieß feiern und danach im Bett landen, weil Uruha die WG Wohnung für sich und seinen Freund beansprucht hat, meine Familie schon aus Prinzip nicht Weihnachten feiert und seine sich nur Mittags kurz getroffen hat um dann den Abend mit jeweiligem Partner verbringen zu können. Oder mit der Affäre in seinem Fall.

Denn… das ist keine Beziehung, auch wenn wir schon lange nicht mehr mit anderen schlafen. Schon allein, weil es dafür viel zu selten eine Gelegenheit gäbe. Bei mir jedenfalls, aber ich glaube nicht, dass er neben mir noch andere hat. Ja, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich das auch denken, dass das schon fast eine Beziehung ist, aber dazu müssten wir uns doch irgendwelche Gefühle gestehen, oder? Und er ist definitiv immer noch derselbe ekelhafte Machoarsch. Man kann sich einfach wunderbar mit ihm zoffen, vor allem, weil er so leicht auf 180 zu bringen ist. Irgendwie macht das echt Spaß, ihn dirigieren zu können, ohne, dass er das merkt, oder beeinflussen kann, auch wenn er immer so tut, als hätte er das Sagen. Wie so ein eingebildetes Königssöhnchen…

Wie auch immer… das ist und bleibt eine Affäre und das ist auch gut so, auch wenn Kyo der festen Überzeugung ist, dass ich mich längst in ihn verliebt habe und das alles nicht mehr mitmachen sollte. Und dass ich ihn ja eigentlich gar nicht mehr brauche, wenn ich doch jetzt sowieso so viel mit Reita zusammen bin. Immer wieder dasselbe und er hat auch nicht vor aufzuhören.
 

Und heute. Heute habe ich den Fehler gemacht, ihm zu sagen, dass ich ihn wirklich nicht brauche. Nicht als jemanden, der ständig nur Stress macht und meint, über mein Liebesleben entscheiden zu müssen, obwohl er nicht einmal sein eigenes auf die Reihe kriegt. Verdammt, ich war schon von der Arbeit fertig und er ist wieder angekommen mit irgendwelchen Lappalien und hat meinen genervten Zustand natürlich gleich wieder auf Rei geschoben. Irgendwann ist doch auch meine Geduld mal am Ende! Und selbst wenn Reita echt ein Arsch ist, gibt es ihm eigentlich noch lange nicht das Recht, ihn immer wieder so zu beschimpfen.

„Okay… okay, dann war’s das jetzt. Ich dachte immer du bist mein bester Freund aber… wenn dir dieser Arsch eben wichtiger ist…“ Super. Ganz toll. Er ist sogar echt fast am Heulen, aber warum muss er das auch immer so überinterpretieren??

„Kyo… jetzt warte doch mal. Mann, der ist mir nicht wichtiger, aber… das ist doch mein Leben!“ Kann er das nicht bitte einfach mal verstehen?! Das hat doch auch rein gar nichts mit ihm zu tun, ist ja nichtmal so, dass ich weniger Zeit für ihn hab. Wie oft hab ich Reita denn schon sitzen lassen, weil Kyo mal wieder jemanden zum Ausheulen gebraucht hat?

„Natürlich! Du bist doch voll verknallt in den! Und mich brauchst du in deinem Leben dann ja wohl nicht mehr!“

„Kyo hör auf mit dem Scheiß! Bleib hier!!“ Und schon ist er die Tür draußen. Diese verdammte Dramaqueen! Hab ich denn nur verkorkste Menschen um mich rum?? Aber… er beruhigt sich schon irgendwann…oder? Er wird sich beruhigen, ganz sicher, das hat er nicht ernst gemeint… und trotzdem macht mich das gerade einfach nur fertig. Heute hat eine Mutter bei uns ihr ungeborenes Kind verloren. Die war nur wegen nem gebrochenen Bein hier, weil sie gestürzt ist und hat jetzt kein Kind mehr, auf das sie sich so gefreut hat und dann macht Kyo noch so ein Drama wegen gar nichts, wie soll man das denn aushalten?? Abgesehen davon, dass es ihn nen Scheiß interessiert hat, warum ich wirklich so fertig war. Hauptsache man kann einfach mal alles von vorneherein auf Reita schieben.
 

„Yo Bitch, was gibt’s?“

„Hast du Zeit?“

„Für dich doch immer.“ Er grinst, ich kann’s hören, durch’s Telefon. Keine Ahnung, von was ich ihn weg hol, aber er kommt. Und fragt nicht lange, um was es geht oder lässt sich über Kyo aus, sondern macht einfach. Wie immer. Ich glaub, er weiß sowieso, dass es nur um Kyo und die Arbeit gehen kann. Und über Kyo wird er sich schon noch wann anders genug herziehen.

Manchmal hab ich das Gefühl, je zufriedener er mich im Bett machen kann, desto mehr pusht das sein Ego. Warum sonst, sollte er genau wissen, was ich will? Und das auch machen. Wenn ich will, dass er mich festhält, dann hält er mich fest und wenn ich will, dass er mich halb ohnmächtig vögelt, dann vögelt er mich halb ohnmächtig.

Und wenn ich denke, dass er durch mein Haar streichelt, dann träume ich das sicher. Obwohl es wirklich schön wäre… ein sanfter Reita… unvorstellbar...

„Meine kleine Krankenschwestermaus…“ Hmmm… ja das würde er flüstern… einfach so, ganz leise. Weil er sicher Angst hätte, dass ich das höre…

„Scheiße...Ich glaub… ich hab mich echt volle Kanne in dich verknallt…“, würde er dann hauchen, nur um sich selbst das aussprechen zu hören und- …verwirrt blinzelnd öffnen sich meine Augen, sehen in seine komplett erschrockenen. Nein. Das hat er gerade nicht wirklich gesagt!

„A-akira… das… hast du grade…nicht wirklich… oder??“ Er hat… und zum ersten Mal sehen ich in seinem Blick so was wie Unsicherheit.

„Das hast du grade nicht wirklich gehört, oder?“ Natürlich hat er. Natürlich hab ich!

„Scheiße… Scheiße, Reita…“ Nein…nicht wegdrehen, „Nicht-…“ … Scheiße! Kyo hatte Recht…so verdammt Recht! Und das bringt gerade einfach alles durcheinander! Noch bevor er auch noch aufstehen kann, ziehe ich ihn wieder zu mir, küsse ihn. Ist egal, er soll hier bleiben, nicht weg gehen. Ich gehöre doch schon längst nur ihm, er kann mich jetzt nicht wegwerfen!

„Du… bist echt das einzige Gute, was heute passiert ist…“ Auch wenn ich diese Meinung sicher noch mal ändern werde, wenn er sich nachher wieder wie der Obermacker aufführt. Denn das wird sich sicher nicht ändern. Nichts wird sich ändern, oder? Es ist doch schon die ganze Zeit so...eigentlich...

er hat es nur eben ausgesprochen und damit wahr gemacht… vielleicht hätte er das nicht tun dürfen, aber jetzt ist es doch sowieso egal, lässt sich nicht mehr ändern, er soll bloß nicht weg gehen, vielleicht klammere ich mich deswegen so an ihn. Klammern… was bisher so verboten war, aber haben wir's nicht trotzdem irgendwie gemacht?

„Deswegen brauchst du jetzt aber auch nicht flennen. Und ich mach garantiert nicht nur deswegen irgendso’n Pärchenscheiß mit, nur damit du’s weißt!“

Na zum Shoppen werd ich ihn schon noch irgendwann mitschleppen, da muss er halt durch, ansonsten wird doch sowieso alles so bleiben, wie es ist, oder? Und Kyo wird das auch verstehen müssen, wenn er sich wieder beruhigt hat. Ich werd ihn morgen einfach anrufen und mich entschuldigen… Und trotzdem werd ich das Gefühl nicht los, dass das noch sehr, sehr anstrengend wird, mit den beiden, aber was tut man nicht alles, für Menschen, die man liebt…

X-Mas Special~ // All I want for Christmas...

hatte ich irgendwann behauptet, es wird kein Weihnachtsspecial geben? *hust*

war so auch nicht geplant >.< aber Reitas und Kumis erstes Weihnachten wollte unbedingt~ ausgeschrieben werden *seufz*
 

http://www.youtube.com/watch?v=XTGf1zNbyLo

... errät jemand, was Reita sich wünscht und was er Kumi schenken wird? xD [vorm Lesen natürlich! «]
 

das Niveau hier sinkt auch immer weiter~ sry >.<


 

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Mittags, halb eins in Japan. Mister Langschläfer hat sich auch endlich mal aus meinem Bett bequemt, um sich an meinem Küchentisch dazu herabzulassen, mit mir zu frühstücken. Nachdem ich mit leerem Magen schon meine komplette Wohnung geputzt hab – naja fast – weil das auch mal gemacht werden muss und ich ganz sicher nicht brav neben ihm im Bett warte, bis der sich mal überlegt, ausgeschlafen haben zu wollen. Wie kann ein Mensch eigentlich so lange schlafen? Aber okay, inzwischen bin ich’s ja gewohnt. Irgendwann hat der doch tatsächlich einfach aufgehört, nach dem Sex auch nach hause zu gehen. Und dafür damit angefangen, hier aufzutauchen, wenn er einfach mal wieder keinen Bock auf Uruha oder Kai ihn wieder mal zusammengestaucht hat. Wegen was auch immer, Gründe dazu gibt’s nun wirklich mehr als genug! Vielleicht hätte ich ihm auch einfach keinen Schlüssel zu meiner Wohnung geben sollen. Mein Fehler. Aber immer noch besser, als jedes Mal angerufen werden zu müssen, wenn ihm einfällt, hier auftauchen zu wollen. Dass er nicht schon hier eingezogen ist, ist auch gerade noch alles. Aber ich glaube, das würden wir beide nicht überleben. Ich würde irgendwann komplett durchdrehen und ihn umbringen müssen, schon allein weil sein Machogetue manchmal einfach unerträglich wird und er zwar ganz groß ist im Chaos verursachen, aber ansonsten im Haushalt keinen Finger rührt. Mit der simplen Begründung, dass das ‚Weibersache’ wäre und sowieso ja nicht seine Wohnung. Dankeschön. Deswegen wart ich auch schon gar nicht mehr mit dem Tisch decken und erwarte auch gar nicht, dass mir beim Abräumen nachher geholfen werden könnte.

„Musst du 24. arbeiten?“ 24.? Weihnachten? Wie kommt der denn jetzt dadrauf?

„Ja…mittags… hab mit ner Kollegin getauscht, die zu ihrer Familie fahren will, warum?“ Er wird ja wohl kaum auf die Idee kommen, mit mir Weihnachten feiern zu wollen.

„Sonst nix? So familymäßig?“ Schön, dass meine Fragen immer übergangen werden…

„Nee…feiern wir nicht…“ Und selbst wenn, wär ich wohl nicht dabei.

„Und am 25.?“ Kann er nicht endlich mal damit rausrücken, auf was er eigentlich raus will?? Ich weiß doch nicht auswendig, ob ich am 25. arbeiten muss, das sind noch ein paar Wochen hin, aber so was steht ja zum Glück im Kalender. Wo er eigentlich auch einfach nachschauen könnte, aber nein, das darf ich jetzt wieder für ihn machen.

„Nope, ist Wochenende.“ Und ausnahmsweise keine Wochenendschicht.

„Cool, dann kommst du ins Cube. X-Mas Party.“ Ahhh daher weht der Wind!

„Und du musst an die Bar?“, grinse ich ihn leicht schadenfroh an. Bei so was ist der Laden doch immer total voll. Was allerdings soll ich dann alleine da? Und spontan fällt mir auch niemand ein, der nicht nach hause fährt oder mit Freund oder Freundin feiert, naja irgendjemand wird schon da sein.

„Der beliebteste Barkeeper von ganz Tokyo darf bei so was ja wohl nicht fehlen, ne?“, grinst nun er. „Und außerdem will Uruha die Wohnung.“, fügt er noch augenrollend hinzu, was mir nur ein leises Lachen entlockt. So sieht das also aus!

„Sprich: du brauchst was, wo du pennen kannst.“ Nicht, dass ich was dagegen hätte. Oder dass das nicht sowieso jedes Wochenende so laufen würde.

„Falsch. Bitch. Ich brauch was, was ich beim Arbeiten anschauen kann und danach auspacken. Ist ja schließlich ne X-Mas-Party.“

„Ach, Uruha bastelt dir sicher gern ein Geschenk.“ Man muss es ihm ja nicht noch unnötig leicht machen, ein bisschen ärgern muss schon drin sein, dann rollt er immer so übertrieben genervt die Augen.

„Lass den Scheiß, du kommst! Und das ist kein so’n kitschiger ‚Wir-feiern-Weihnachten-zusammen-Pärchenscheiß’, klar? Also wag es ja nicht mit irgendwelchen Geschenken oder so nem Müll anzukommen!“ Mister Übercool hat gesprochen, mit einem lässig drohenden Finger und einer Kaffeetasse im Anschlag, damit man bloß nicht auf die Idee kommt, dass das aussehen soll, als ob’s wichtig wäre. Ist ja manchmal echt niedlich, wie er so riesen Wert drauf legt, dass niemand ihn fälschlicherweise für verliebt halten könnte. Wäre ja mal mega uncool und würde sicher seinen Ruf versauen, den ich ja sowieso schon gefährde, weil er dank mir nicht jedes Wochenende nen Neuen abschleppt. Es soll doch tatsächlich Leute geben, die denken, das zwischen und sei was Ernstes. Oder müsste sich zwangsläufig dazu entwickeln, was nach wie vor Kyos Meinung ist. Als ob man nicht nur ein bisschen Spaß mit jemandem haben könnte, ohne sich gleich zu verlieben. Und wenn man nun mal jemanden findet, mit dem man einfach am meisten Spaß haben kann, wieso sollte man sich dann die Mühe machen und mit anderen schlafen, nur um festzustellen, dass die nicht halb so gut im Bett sind?

„Alles klar, Puffelchen.“, lächle ich ihn dennoch einfach an, nehme einen Schluck von meinem Kaffee, wohl wissend, dass ihn das auf die Palme bringt, wenn ich es wage, ihn so zu nennen.

„Werd ja nicht frech, Bitch!“ Hab ich doch gesagt. Auch wenn ich mich manchmal ernsthaft frage, warum ich es ihm immer wieder so leicht mache. Was, wenn ich einfach nicht kommen, ihn nicht mitnehmen oder eben doch ein Geschenk für ihn kaufen würde? Könnte er rein gar nichts gegen machen und trotzdem lasse ich ihm seinen Willen normalerweise, reize ihn höchstens ein wenig, oder manchmal auch ein wenig mehr. Aber was hätte ich andererseits davon, mich ihm nur aus Prinzip zu widersetzen? Denn im Grunde wollen wir doch beide dasselbe und schon haben wir eine klassische Win-Win-Situation. Mit vernachlässigbaren Abstrichen meinerseits, seinen Grummel-Macho-Charakter ertragen zu müssen und seinerseits, ein paar Kratzer an seinem Aufreißerruf wegstecken zu müssen. Dafür krieg ich wiederum Freidrinks, so viele ich will und er gratis Frühstück und Quasi-Zweitwohnung. So gesehen eine reine Zwecksgemeinschaft, wo ist das Problem? Es gibt keins, egal, Kyo macht eins draus. Und das ist echt der einzige wirkliche Nachteil, an der ganzen Sache.
 

24. Dezember. Cube. Natürlich ist der Club voll. Natürlich hat Reita hinter der Bar alle Hände voll zu tun. Aber natürlich kann ich auch mit anderen tanzen. Auch wenn es davon sicher kein einziger schaffen würde, dass ich ihn mit nach hause nehme, selbst wenn es Reita nicht gäbe, aber wozu gelangweilt irgendwo in ner Ecke sitzen und drauf warten, dass der mal Pause macht oder endlich seine Schicht zu Ende ist? Er wird sich schon bemerkbar machen, oder er hat eben Pech gehabt. Wobei das bisher noch nie vorgekommen ist und so wie der die ganze Zeit schon rüber starrt, wenn er mal grade nen Augenblick Zeit hat, wird das auch heute keine Prämiere haben. Und nicht umsonst bleib ich immer da, wo er mich sehen kann. Ich weiß doch, dass ihn das anmacht, mich tanzen zu sehen. Und dass es ihn immer ein wenig reizt, oder auch ein wenig mehr, mich mit anderen Typen tanzen zu sehen und das ist doch genau die Mischung, die ihn so heiß macht: ziemlich viel Sex und ein bisschen, oder ein bisschen mehr, Aggressionen.

Krank?

Vielleicht.

Aber solang’s Spaß macht und gut tut, darf’s auch mal weh tun. Und irgendwie muss ich ja auch dafür sorgen, dass ich jeden Abend wieder interessant für ihn bleibe.

„Hör auf, mit diesen Pennern zu flirten.“ Plan aufgegangen, würde ich sagen. Seine Arme schlingen sich gleich fest von hinten um mich und drücken meinen Körper an seinen. Das leichte Knurren in seiner Stimme entlockt mir ein leises Lachen und augenblicklich überlasse ich ihm die Führung und den andren Typ seinem Schicksal.

„Warum? Ich tanz doch nur…“, frage ich dennoch neckend zurück, lege meine Hände auf seine, die sich zusehends tiefer schieben.

„Ja, also. Zu geil. Und Weiß und Rot steht dir zu gut.“ Hmm, Farben, die ich so eigentlich nicht zusammen trag, aber die hatten die glorreiche Idee, für die X-MasParty nen Dresscode einzuführen. Weiß und Rot, frei nach Weihnachtsmann. Oder nach Krankenschwester, worauf er wahrscheinlich gerade wieder anspielt, aber das kann er vergessen, ich werd so ein bescheuertes Dress nicht anziehen.

Bei ihm ist da wieder ziemlich viel Schwarz reingerutscht, immerhin ist seine aufwendig gearbeitete Hose fast ganz weiß und die Hälfte seines Muskelshirts rot, was man unter der ärmellosen, noch viel aufwendigeren, Lederweste aber wiederum kaum sieht. Bei mir hält sich das wie immer schlichter, weiße Jeans, rotes Hemd, aber bei ihm muss es eben immer ein bisschen mehr sein. Steht ihm ja auch. Nutzt ihm im Moment aber nicht sehr viel:

„Wenn du halt arbeiten musst…“, meine ich schulterzuckend, während seine Hände schon an meinen Lenden liegen, mein Becken gegen ihn drücken.

„Hey, ich geb schon meine Raucherpause für dich auf.“, murrt er nun gegen meinen Hals, ehe ich seine Zähne leicht zu spüren bekomme. Hmm…ich wär grade voll dafür, dass er seine ganze Schicht sausen lässt… aber das macht er natürlich nicht…

„Wirst du auch mal überleben.“ Dass er seine Sucht grade nicht befriedigen kann. Die nach den Zigaretten natürlich.

„Ernsthaft. Komm an die Bar. Sonst hau ich demnächst noch jemandem eine rein.“, knurrt er wieder gegen meine Haut, weil dieser andere Typ anscheinend doch nicht so leicht aufgeben will.

„Doch so eifersüchtig?“, grinse ich dennoch, nehme seine Hände von meinen Hüften und drehe mich zu ihm, mit dem Ergebnis, dass seine Grapscher im nächsten Moment auf meinem Hintern liegen und mich wieder näher ziehen und dieser Kerl hoffentlich endlich verstanden hat, dass er verloren hat. Tja, Pech.

„Falsch. Bitch.“ Und gleich bekomme ich zur Strafe nen kleinen Biss, „Ich will mir nur meine Übernachtungsmöglichkeit sichern.“ Wer’s glaubt.

„Als ob ich mit irgendeinem andren verschwinden würde.“, lächle ich und küsse kurz seine Lippen, lege meine Arme um seinen Nacken. Das ist es doch, was er hören will, oder?

„Scheiß egal, du kommst mit!“ Das scheint ihm ja echt ernst zu sein… dann ist hier sicher wieder irgendjemand unterwegs, den er nicht leiden kann und bei dem er wirklich hohl drehen würde, falls ich es auch nur wagen würde, ihn anzusehen.

„Vermisst du mich so sehr?“, grinse ich ihn dennoch an.

„Falsch. Bitch“ Wieder ein Biss, „Ich will dich abfüllen und nachher aufm Klo vergewaltigen.“, erwidert er trocken – und irgendwie würde ich ihm das echt zutrauen – und schon werd ich in Richtung Bar mitgezogen. Super. Naja, wenn’s zu langweilig wird, kann ich ja immer noch wieder von da verschwinden. Immerhin gibt es echt spannenderes, als Reita beim Arbeiten zuzusehen. Beziehungsweise beim Flirten mit seinen Gästen. Ist schon was dran, wenn er sagt, dass er der beliebteste Barkeeper Tokyos ist. Jedenfalls so ein kleiner Kern Wahrheit. Das ‚beliebt’ stimmt nämlich auf jeden Fall mal.

Immerhin krieg ich gleich nen Sex on the Beach hingestellt, mit einem dreckigen Grinsen inklusive, ehe er sich wieder an seine Arbeit macht.

Und so gesehen ist es eigentlich gar kein Wunder, dass er so beliebt ist. Er sieht gut aus, er flirtet, was das Zeug hält und auf seine direkte Casanova-Art scheint so ziemlich jeder anzuspringen. Abgesehen davon, dass er hier sowieso bestimmt die Hälfte der Leute mit Vornamen kennt.

Außerdem sind seine Hände echt talentiert… nicht nur zum Cocktails mixen, aber das wissen die meisten hier wiederum nicht. Jedenfalls nicht aus eigener Erfahrung, denke ich. Das Privileg, sein Muskelspiel nicht nur beim Shaken bewundern, seinen perfekt gestylten Iro zerstören und ihm sein Nasenband abnehmen zu dürfen, hab nur ich. Mir wirft er mit Abstand die meisten Blicke zu und nur mit mir wird er nachher nach hause gehen und ich bin mir sicher, dass das einigen hier gar nicht so sehr passt. Aber gerade deswegen hat er doch am allerwenigsten Grund, mich hier unter Verschluss zu halten. Oder macht ihn das seit Neustem auch an, zu wissen, dass ich hier sitze, nur weil er das sagt, und ihm dabei zusehe, wie er einen Drink nach dem anderen mischt und dabei seine Hände und Muskeln bestaune? So einen gewissen Hang zu SM-Praktiken hat er doch sowieso…

„Ganz allein hier?“, aus meiner Analyse von Reitas wahrscheinlich nichtmal vorhandener Tiefenpsychologie aufgeschreckt, drehe ich mich zu dem Typen, der sich neben mir auf einen der Barhocker geschwungen hat, will gerade antworten, als schon eine Hand zwischen uns auf den Tresen schlägt, ich mit Reitas zweiter im Nacken nach vorne gezogen werde und sich sofort seine Lippen auf meine drücken, seine Zunge gar nicht wartet, sondern sofort zu meiner vordringt, mich kurz überrascht aufkeuchen lässt, ehe meine Augen einfach zufallen und ich den Kuss so gut wie willenlos erwidere… wie jedes Mal, wenn er das macht…

Und natürlich lässt er erst wieder von mir ab, als der Typ neben mir sich verzogen hat. Irgendwann fliegt er hier wegen so einer Aktion noch raus, weil die Leute ziemlich ungern darauf warten, dass er endlich mal damit fertig wird, sein Revier abzustecken. Und das wiederum kommt in letzter Zeit immer häufiger vor. Wenn ich mich nicht ganz irre, wird er immer besitzergreifender, aber daran kann ich erschreckenderweise nicht einmal wirklich etwas Schlechtes finden…
 

„Du solltest öfter Weiß und Rot tragen…“, grinst er mir zwischen zwei Küssen entgegen, tritt einfach meine Tür hinter uns ins Schloss und schon werde ich fast brutal gegen die nächste Wand gedrückt, seine Tasche schlägt gegen mein Bein, wozu auch immer der die heute dabei hat, ist mir grade aber auch ziemlich egal. Nur, dass er damit schon wieder auf dieses doofe Schwesterndress anspielt, muss echt nicht sein.

„Du gibst echt nie auf, oder?“, keuche ich leise, als er sich weiter an meinem Hals vergeht und fest in meinen Hintern greift, mit seiner anderen Hand schon dabei ist, meinen Gürtel zu öffnen, meine Hände sich in seinen Haaransatz wühlen.

„Würdest du’s anziehn, wenn ich dir eins kauf?“, fragt er grinsend, lässt seine Hand kurz unter den Stoff meiner Jeans gleiten, reibt über meinen Schritt. In seinen Träumen! Schon aus Prinzip nicht… oder nur noch aus Prinzip, er hat mich schon dazu gebracht, so vieles zu tun, auf was ich vor ihm im Traum nicht gekommen wäre.

„Niemals.“, lässt er mich gerade noch aussprechen, ehe er leise lacht und mich einfach ins Schlafzimmer schleift, aufs Bett schubst, mich zurück drückt und meine Hände über meinem Kopf auf die Matratze pinnt, als sie gerade unter sein Oberteil tauchen wollen.

„Die bleiben schön bei dir.“, raunt er, verschließt meine Lippen wiederum mit seinen, reißt mir fast schon mein Hemd vom Körper und löst sich erst wieder, um auch meine Hose samt Shorts von meinen Beinen zu zerren, sich dann wieder ganz aufzurichten und seinen Blick grinsend über meinen Körper schweifen zu lassen. Allerdings fällt er nicht gleich wieder über mich her, wie ich das eigentlich erwartet hätte, wie er es sonst macht, sondern wendet sich völlig ab, zieht irgendwas, das verdächtig nach weißem Latex aussieht, aus seiner Tasche, das er mir entgegen wirft.

„Is deins, zieh’s an.“, befiehlt er knapp. „Weihnachtsgeschenk, verstehste? Das darfst du nicht ablehnen.“, grinst er mich an, holt doch tatsächlich auch noch die passenden Stiefel aus der Tasche. Das glaub ich einfach nicht!! Wie verdammt dreist ist das denn bitte?

„Ich dachte es gibt keine Geschenke? Von wegen Pärchenscheiß.“, grinse ich jedoch zurück, werfe das inzwischen ausgebreitete Schwesterndress wieder zu ihm zurück.

„Tya, hab mich umentschieden. Für dich gibt’s das Dress und für mich gibt’s dich in diesem Dress.“, grinst er nur noch breiter und drückt es mir wieder in die Hand, mich damit zurück aufs Bett. „Ich will, dass du das jetzt anziehst. Und die Schuhe dazu. Ist alles deine Größe, also motz nicht. Und dann wirst du mir schön die Krankenschwester machen, Schwester!“, knurrt er mir drohend entgegen, leckt kurz über meine Lippen und lässt im nächsten Moment schon wieder grinsend von mir ab, macht es sich auf meinem Bett gemütlich und sieht mich überheblich an. „Mach schon. Is wie strippen, nur umgekehrt.“

„Perverse Sau.“, murre ich ihm nur noch entgegen. Ich könnte mich auch einfach mal widersetzen…

„Stehst doch drauf, Bitch.“ … aber wo würde da der Spaß bleiben? Wenn er eine Show will, dann soll er sie eben haben. Und morgen kann ich notfalls immer noch behaupten, dass er mich abgefüllt und dazu gezwungen hat.

Krankenschwester...

„Nimm deine Griffel da weg!“

„Nein.“

„Nimm sie weg!!“

„Jetzt stell dich nicht so an…“

„Hände weg von meinem Arsch!!“

„Halt jetzt endlich deine Klappe und hör auf rumzuzappeln sonst bind ich dich fest und dann steck ich dir ne spanische Gurke in deinen heiligen Arsch und nicht nur das kleine Ding!“

Nein, dieser Satz kam nicht von meinem lieben Machofreund, der versucht, mich zu vergewaltigen. Aber ja, eigentlich kenn ich diesen Dialog auch nur umgekehrt. Und selbst das eigentlich nur dann, wenn er meint, zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt an meinen Allerwertesten zu wollen, aber im Moment ist wirklich er derjenige, der sich schlimmer dran stellt, als ein kleines Kind mit Spritzenphobie beim Impfen und das, obwohl er bis eben ja fast schon im Sterben lag, so komplett fertig, wie der war. Wie ein Stein war der im Bett gelegen, jämmerlich vor sich hin stöhnend und nicht mehr in der Lage, sich auch nur einen Millimeter zu rühren und jetzt kann er wieder so nen Aufstand machen! Darf ich mir verarscht vorkommen, dafür, dass ich ihm alles mögliche ans Bett gebracht und ihn sogar gefüttert hab??

„Das schaffst du nicht!“

„Wetten, dass doch?!“ Und wenn ich ihn dafür echt ans Bett fesseln muss, denn langsam hab ich keine Lust mehr, das noch weiter hinauszuzögern, nur weil er sich gegen die einzige und am schnellsten hilfreiche Behandlung aus reinem Trotz versperrt und wenn das nicht bald ein Ende hat, dann dreh ich durch!

„Nein! Geh da weg!“ Oder ich fahr ihn ins Krankenhaus, weil sein Fieber nämlich inzwischen ziemlich hoch ist und wenn er sich auch noch weiter so anstrengt, dann wird das echt gefährlich! Zum Arzt musste ich ihn ja schon fahren, damit er sich für die Uni krank schreiben lassen kann, aber ansonsten setzt der keinen Fuß mehr aus der Wohnung und ist den ganzen Tag nur am rumjammern, als hätte er nur noch ein paar Stunden zu leben.

„Verdammt, Reita, jetzt bleib liegen, sonst ruf ich Kyo an und sperr ihn zu dir ins Zimmer!“ Und das geht jetzt schon die ganze Woche so, hat sich trotz Hühnerbrühe, Wadenwickeln und warmer Socken nur noch verschlimmert und jetzt fiebert der mir schon seit gestern rum und deswegen braucht er jetzt endlich dieses verdammte Zäpfchen und zwar schnell, weil ich nämlich auch langsam echt los muss!

„Das ist nicht fair! Zwei Krankheiten ertrag ich nicht…“, jammert er rum, kämpft trotzdem noch tapfer um die Ehre seines jungfräulichen Hinterns.

„Dann würd ich an deiner Stelle jetzt ganz schnell still halten!“ Tja, entweder Zäpfchen oder Kyo. Denn Krankenhaus ist eigentlich nur als allerletzte Notlösung gedacht, wenn selbst Medikamente nicht mehr helfen. Wir schwimmen immerhin nicht gerade im Geld und ich glaube nicht, dass seine Versicherung so begeistert davon ist, wenn die hört, dass er sich wegen einer Erkältung hat einliefern lassen. Und der ganze Stress nur, weil er mal wieder nicht auf mich gehört hat und keine Jacke mit ins Cube genommen hat. Ja, abends war es auch noch schön angenehm, aber nachts, verschwitzt von dem überhitzten Club wieder nach draußen und es ist halt nicht mehr Sommer, da kühlt es ganz schön ab!

„Gib das Ding her.“, murrt er mich plötzlich an, streckt mit seine Hand entgegen. Was soll ich jetzt damit anfangen?

„Warum? Du brauchst das und das weißt du.“ Der hat doch sicher wieder irgendwelche komischen Tricks vor… „Und schlucken kannst du das nicht…“

„Wow, danke für den Hinweis, Schwester, wär ich im Leben nicht drauf gekommen! Jetzt gib das Teil her, ich mach’s selbst!“ Meint er das wirklich ernst? Misstrauisch sehe ich ihn an, aber ich kann nichts erkennen, was darauf hinweist, dass er irgendwas vor hat. Irgendwas in die Richtung jedenfalls, das Zäpfchen nicht seinem vorgesehenen Zweck zukommen zu lassen. Also geb ich es ihm eben in die Hand, bleib aber neben ihm auf dem Bett sitzen. Er sieht echt gar nicht gut aus und das ganze Gewehre hat ihn anscheinend doch ziemlich viel Kraft gekostet. Aber statt sich das Ding endlich in den Hintern zu schieben, sieht er mich nur fordernd an.

„Was??“

„Geh raus!“ Kranke Kinder sind nicht so schlimm wie ein kranker Reita, der krampfhaft versucht, seine Würde zu bewahren… Ganz ehrlich! Und ich weiß, wovon ich spreche…

„Reita, ich muss gleich zur Arbeit. Wenn du das nicht nimmst, wird dein Fieber schlimmer und dann wird das echt gefährlich, das ist die hoffentlich klar, oder? Und es hat niemand Zeit, auf dich aufzupassen…“ Und ich kann mir nicht frei nehmen, nur um mich um meinen Freund zu kümmern… weil auch wenn der sich aufführt wie ein Kind, zählt der leider vor meinem Arbeitgeber nicht als eines und damit hab ich keinen Grund, frei zu kriegen.

„Ich hab’s kapiert, Bitch! Jetzt hau ab!“ Okay…ich glaube, dass er wirklich nicht annähernd begreift, was für Sorgen ich mir um ihn mache… aber anscheinend bleibt mir sowieso nichts anderes übrig, als ihm einfach zu vertrauen und zu gehen.

„Arschloch…“, seufzte ich leise und verlasse wirklich den Raum, höre nur noch ein gegrummeltes ‚Jaja’. Gott, und hier draußen türmt sich die Hausarbeit… zum Waschen und Küche machen hab ich schon wieder keine Zeit, komm eh schon zu spät. Dann muss das eben heute Abend gemacht werden. Oder eher heute Nacht… Frühschicht wäre irgendwie praktischer, dann würde er einfach verschlafen, dass ich nicht da bin und wenn ich heim komme könnte ich schauen, wie’s ihm geht, aber so darf ich jeden Morgen warten, bis er aufwacht und sich bedienen lassen kann und hab dann ein ziemliches Zeitproblem, noch rechtzeitig zu meiner Schicht zu kommen…
 

Und da kommt das auch nicht sooo toll an, dass ich mich nicht so ganz voll auf die Klinikpatienten konzentrieren kann, sondern jede halbe Stunde daheim anrufe, um mich von ihm anbrummeln zu lassen, dass ich ihn aufgeweckt hab und ihn sein Fieber selbst messen lasse, um den neuen Wert auf meine Liste zu schreiben. Irgendjemand muss ja seine Fieberkurve im Blick behalten und überprüfen, dass er noch lebt!

Ans Telefon geht er allerdings auch nur, weil ich ihn am ersten Tag – an dem er das einfach auf lautlos gestellt hat und eben nicht dran gegangen ist – so dermaßen zusammen gebrüllt hab, dass Takano-san aus dem Vierten sich sogar höchstpersönlich zu uns hoch bequemt hat, um uns mitzuteilen, dass der Geräuschpegel schon ziemlich störend für ihn ist. Und ausnahmsweise war ich dieses Mal derjenige, der zurück gepampt hat, dass das für mich auch ziemlich störend ist, wenn mein Freund todkrank im Bett liegt und den ganzen verdammten Tag nicht ans Telefon geht und damit war er dann sichtlich überfordert und hat sich wieder in sein Schneckenhaus zurückgezogen und Reita hat nur verdammt dämlich gegrinst, sich zurückgelehnt und gemeint, dass er jetzt wohl doch ein wenig Hunger hätte, nachdem er den ganzen Tag nichts zu essen gekriegt hat. Immerhin konnte er ja nicht lange genug aufstehen, um sich selbst was zu machen, so todkrank, wie er war.

Dass ich ihm daraufhin eine gescheuert hab, wird wohl auch einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet haben, dass er seitdem brav ans Telefon geht. Auch wenn er wohl mehr davon geschockt war, dass er mich nicht aufhalten konnte, als davon, dass ich das wirklich gemacht hab, aber anscheinend hat das irgendwas in seinem Hirn zurecht gerückt, sodass er endlich mal kapiert hat, wie ernst mir das ist. Und das Kopfweh hatte er ja nicht davon, das war vorher schon da.
 

Seitdem geht er jedenfalls brav jede halbe Stunde ans Telefon und ich will gar nicht wissen, was das wieder für eine Handyrechnung gibt. Aber immerhin fällt sein Fieber langsam wieder und ich muss mir auch keine Sorgen machen, dass er mir wegstirbt, bis ich wieder heim komme. Und ausschlafen kann er immer noch genug, wenn ich wieder da bin! Dann lass ich ihn nämlich schlafen und steh auch selbst in den paar Stunden Schlaf, die ich noch abkriege, nur jede Stunde auf, um sein Fieber zu messen.

Aber das kann ich mir heute Nacht ja vielleicht auch ganz schenken, wenn das so weiter geht.
 

Geht es aber leider nicht, denn bei 38,9 bleibt das einfach stehen, jedenfalls ist das der letzte Wert, den er mir gesagt hat und nach meiner Schicht war ich auch noch einkaufen und jetzt ist es immer noch so hoch. Essen will er auch nicht viel, aber das ist okay… Und immerhin knocken Fieber und Medikamente ihn ziemlich aus, sodass er wenigstens nicht mehr ständig am jammern und motzen ist und auch sein Husten scheint langsam besser zu werden.

Nur das Fieber macht nicht so ganz mit und steigt irgendwann sogar wieder… Wie lange soll das denn noch so gehen? Solange das unter 39° ist, bin ich ja auch total für ausschwitzen und durchstehen, aber darüber wird mir das langsam echt zu hoch, weil das schon seit über nem Tag nicht mehr wirklich drunter, aber dafür weit drüber geht… Und ich würde uns beiden das ja am liebsten ersparen, aber anscheinend geht es nicht anders…

„Akira… nimmst du das bitte noch…“, seufze ich leise, nachdem ich alle Mühe hatte, ihn überhaupt wach genug zu kriegen und drücke ihm noch ein Zäpfchen in die Hand. Und bitte tu mir einmal den gefallen und fang nicht wieder erst an zu diskutieren!

„Warum?“ Wäre ja auch zu schön gewesen…

„Weil dein Fieber schon wieder zu hoch ist… bitte mach’s einfach…“, seufze ich leise. Ich will nicht noch mal dasselbe Drama wie heute morgen. Vor allem, weil er grade echt verdammt fertig aussieht und noch nicht mal wirklich wach wird…

„Wenn’s sein muss…“ Begeistert ist er davon ja immer noch nicht, aber die Dinger sind nun mal das Beste, was es gibt…

„Ja, muss sein… dann wirst du auch schnell wieder gesund…“ Hoffentlich…

„Ziehsu dann auch das Schwestern-…ah…Dings wieder an?“

„Alles, was du willst…“, verspreche ich ihm und drücke ihm noch einen Kuss auf die Stirn. Daran kann er sich später sowieso nicht mehr erinnern. Sonst würde ich ihm so was sicher nicht versprechen. Aber solange es jetzt dazu beiträgt, dass er dieses Zäpfchen nimmt und sein Fieber dadurch besser wird, dann soll’s mir recht sein. Wie bei Kindern eben…

„Ich will dich vög’ln, bis du schreis’…“ Warum wundert mich das nicht, dass er so was selbst im Fieberwahn noch vor sich herbrabbelt? Wahrscheinlich hat er einfach keine tieferen Wünsche, aber okay, solche kann man wenigstens leicht erfüllen. Wenn er wieder gesund ist.

„Wenn du wieder gesund bist, also nimm das jetzt.“, vertröste ich ihn seufzend. Und dafür muss ich vermutlich erst wieder den Raum verlassen, aber als ich grade aufstehen will, zieht er mich erstaunlich kräftig zurück aufs Bett.

„Nein, jetz’…“ Und im nächsten Moment drückt er mir seine unglaublich heißen Lippen auf, stielt mir einen ziemlich unbeholfenen Kuss und… es ist ja nicht so, dass ich nicht wollen würde. Aber er ist krank! Sein Körper glüht förmlich – Chizu und Kingu würden sich sicher sehr wohl bei ihm fühlen – und braucht doch gerade alles, um halbwegs gegen diesen Virus anzukommen…Anstrengung tut ihm da jetzt ganz sicher nicht gut und ich kann es mir absolut nicht leisten, mich anzustecken und wirklich schwer ist es auch nicht, ihn wieder von mir zu schieben.

„Lass das, Akira, du bist krank. Nimm dein Zäpfchen und schlaf.“

„Du wills’ ja nur nich’, dass ich merk, dass du’s dir schon von nem andren geholt hast…Schlampe…“ Wie kann ein Mensch nur so eifersüchtig sein, obwohl er so krank ist, dass er sonst kaum noch was auf die Reihe kriegt?? Aber egal, einfach ignorieren…

„Nimm das jetzt einfach…“, seufze ich und verlasse nun wirklich den Raum um mich endlich an die Hausarbeit zu machen. Keine Ahnung, ob er auf mich hört.
 

Muss er wohl aber getan haben, denn sein Fieber sinkt wieder. Sogar ziemlich schnell ziemlich weit. Während er selig schläft und ich die Wohnung wieder einigermaßen in Ordnung bringe und die Wäsche wasche und das Geschirr spüle und das Schildkrötenterrarium sauber mache und ihm immer wieder kalte Waschlappen auf die Stirn lege und die Waden wickle, wie die letzten zwei Abende und Nächte auch… Mit dem Unterschied, dass es heute endlich zu wirken scheint! Sein Fieber sinkt sogar weit genug, dass ich irgendwann um fünf beschließe, einfach alles zu lassen und selbst mal ein paar Stunden durch zu schlafen. Langsam glaub ich wirklich, dass es für mich viel anstrengender ist, wenn er krank ist, als für ihn…
 

Wie falsch man doch manchmal liegen kann…

Das Zeug jedenfalls hat gewirkt, das hab ich ganz richtig eingeschätzt, denn am nächsten Morgen durfte ich ihm schon wieder ein leckeres Frühstück ans Bett bringen – ‚Sonderwunsch’ ist schließlich Reitas zweiter Vorname – meine paar Anrufe hat er eher genervt als halbtot entgegen genommen und jedes Mal lief im Hintergrund Musik, Fernseher oder Playstation und ganz offenbar konnte er auch schon wieder super aufstehen und rumlaufen und als Zeichen seiner Besserung in der ganzen Wohnung Chaos hinterlassen! Unnötig zu erwähnen, dass genau das seine Argumentation ist, weshalb ich mich doch über die Unordnung freuen soll.

Tu ich aber nicht, nach fast einer ganzen verdammten Woche als Vollzeitkrankenschwester mit viel zu wenig Schlaf und einem Riesenbabyprivatpatienten! Und so ganz super geht’s ihm dann anscheinend doch nicht, denn als ich ihm sage, dass er dann gefälligst auch helfen kann, aufzuräumen, muss er doch ganz schnell wieder ins Bett. Schließlich ist er ja auch noch krank geschrieben und noch nicht ganz gesund. Nur eben nicht mehr todsterbenskrank. Gott, freu ich mich auf Montag, wenn seine Krankschreibung abläuft und er wieder zur Uni muss! Dann kann er nicht den ganzen Tag hier Chaos veranstalten. Oder man kann ihn wenigstens dazu zwingen, beim Aufräumen mitzuhelfen. Dagegen waren die zwei Tage, die er fast komplett im Bett verbracht hat, noch himmlisch. Da hat er nämlich wenigstens nicht die ganze Wohnung verwüstet und zu allem Übel darf ich am Wochenende auch noch Frühschichten schieben! Während er schon wieder feiern gehen kann – okay, arbeiten und das ist ja für seine Verhältnisse schon fast vorbildlich.
 

Trotzdem hätte er mich einfach schlafen lassen können… Einfach nur in Ruhe schlafen, ausruhen, mich erholen von dieser scheiß Woche, die mich echt mehr als geschafft hat. Selbst wenn ich Sonntag keine Frühschicht mehr gehabt hätte, wär ich wahrscheinlich nicht mit ins Cube, sondern tot ins Bett gefallen. Und mehr als einfach mal durchschlafen und ausschlafen hätte ich mir gar nicht gewünscht, aber er scheint sich doch noch irgendwie an mein Versprechen erinnert zu haben. Ich soll doch froh sein, dass er sich keinen anderen gesucht hat, so seine Argumentation. Und sein Glück war wohl, dass ich mindestens genauso ausgehungert war, wie er und mir im Halbschlaf sehr selten darüber Gedanken mache, wann ich morgens wieder aufstehen muss…
 

Und sein Glück ist dieses Mal mein verdammtes Pech denn, scheiße, ich hab mich noch selten so schlecht gefühlt, beim Aufwachen…

Bei der kleinsten Bewegung zieht sich der Schmerz durch meinen gesamten Körper. Ich fühle mich wie erschlagen, stöhne leise auf, doch natürlich wird es davon nur noch schlimmer. Kurz kommt mir der Gedanke, dass ich aber sehr schnell verweichliche, von nur einer Woche ohne Sex. Nicht mal atmen will richtig klappen, da liegt etwas tonnenschwer auf meiner Brust und irgendwas hält mir die Nase zu…

Hat sich Rei im Schlaf wieder auf mich gerollt? Der Herr braucht ja öfters mal 90% des Platzes in unserem nun wirklich großen Doppelbett alleine für sich… aber heute anscheinend nicht, denn dann wär es wenigstens nicht so kalt. Mein Körper kauert sich wie von selbst unter der Decke zusammen – ja, jeder hat seine eigene, sonst hätt ich nämlich gar keine – was gleich wieder mit stumpfen Schmerzen bestraft wird.

Von irgendwo ganz weit weg kommt die dumpfe Stimme des Radiomoderators und trotzdem macht sie in meinem Kopf weh… ich will Rei sagen, dass er das dumme Ding ausmachen soll – das steht auf seiner Seite weil er ja eh immer noch liegen bleibt und das dann ausmacht, wenn er aufsteht – aber mein Mund ist so ekelhaft trocken… weil meine Nase offenbar komplett zugeschwollen ist und das erklärt immerhin zum Teil die Kopfschmerzen. Also kann das alles schon mal – ausnahmsweise – nicht von gestern kommen und mir schwant nichts Gutes…

Ich versuche mich aufzusetzen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Ich lasse mich wieder zurück sinken, was dem personifizierten Halbschlaf neben mir kein bisschen gefällt. Nein, das Riesenbaby hier grummelt auch gleich nach seiner Kaffeeinfusion.

Was ein geiler Morgen.

Aber ich muss sowieso aufstehen. Kaffee machen – wie nett, dass er mich daran doch immer wieder erinnert, wenn ich es wage, nicht sofort aufzustehen – und die Wäsche noch vorm Arbeiten, damit er sein Nasenband morgen rechtzeitig zur Uni wieder hat… Also der zweite Anlauf. Diesmal schaffe ich es sogar aus dem Bett. Aber alles schwankt und eigentlich wundert es mich nicht, als nach einem Schritt einfach meine Beine einklappen.

Sei gegrüßt, grippaler Infekt…
 

„Achnee, warte…heut is nich Montag, du hast Wochenendschicht, also lass den Kaffe…“, ist der einzige Kommentar, der aus dem Bett kommt. Was für einen liebevollen und aufmerksamen Freund ich doch hab. Erst, als ich mich mühsam am Bett wieder auf die Beine ziehe, scheint da jemand zu merken, dass was nicht stimmt.

„Was machsu denn da?“

Ich würde ihm ja liebend gern antworten, dass er die bescheuerten Fragen lassen soll und mir helfen, aber aus meinem Hals kommt nichts, außer ein weiteres, ziemlich ungesund klingendes Husten. Wenigstens scheint jetzt selbst er kapiert zu haben, was Sache ist.

„Bist du krank?“

Sofort schüttle ich den Kopf. Immerhin muss ich arbeiten…

„…arbeiten…“, ist auch das einzige, was mir über die Lippen kommt. Wird schon irgendwie gehen, ich werf mir ein paar Paracetamol ein und dann klappt das. Irgendjemand muss ja schließlich Geld verdienen. Aber weiter als ein paar Schritte komm ich wieder nicht, werd einfach hochgehoben und wieder zurück ins Bett getragen.

„Da, ruf deine Klinikfuzzis an, du gehst heut garnirgends hin. Und dann schläfst du gefälligst wieder, bis ich ausgeschlafen hab und dann spiel ich meinetwegen auch den Doktor für dich. Kranke Schwester.“, grinst der mich doch tatsächlich an und drückt mir das Telefon in die Hand. Hab ich echt gedacht, eine Woche kranker Reita wäre das anstrengendste, was es gibt? Ich glaub, ich hab mich schon wieder geirrt…
 

~~

tbc?
 

auf jeden Fall xD
 

[und ich beeil mich auch, ich versprechs >.< ... bzw... ich versuche~ mich zu beeilen...sorry... Uni und so...reallifestuff~... u know?^^'' und meine FFs werden auch immer schlechter, sorry~~~~~ TT______TT ]
 

und wer die Wartezeit nicht aushält, kann sich ja mal "ROCKST★R : punched!" ( http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/220955/273796/ )anschauen^^'' Rei meinte, es erinnert sie an Reita x Takumi und... ja ein bisschen xD also kp, vllt gefällts noch jemandem^^

und lynch. und boogieman sind total tolle Bands!! [nur mal so^^'']

[/schleichwerbung]

*hust*
 

oh und~

Danke an Reika-Atore und ... es war noch jemand, die mir per Ens geschrieben hatte, es is schon so lange her, dass ich den Namen vergessen hab >.< aber melde dich, dann wirst du auch noch erwähnt xD die beiden jedenfalls kamen an mit der krank-Idee...allerdings ein bisschen unterschiedlich und als ich krank war hatte ich eh damit angefangen, also... joa~ das is wohl das Ergebnis^^''
 

lg <3
 

...kranke Schwester

Und sein Glück ist dieses Mal mein verdammtes Pech denn, scheiße, ich hab mich noch selten so schlecht gefühlt, beim Aufwachen…

Bei der kleinsten Bewegung zieht sich der Schmerz durch meinen gesamten Körper. Ich fühle mich wie erschlagen, stöhne leise auf, doch natürlich wird es davon nur noch schlimmer. Kurz kommt mir der Gedanke, dass ich aber sehr schnell verweichliche, von nur einer Woche ohne Sex. Nicht mal atmen will richtig klappen, da liegt etwas tonnenschwer auf meiner Brust und irgendwas hält mir die Nase zu…

Hat sich Rei im Schlaf wieder auf mich gerollt? Der Herr braucht ja öfters mal 90% des Platzes in unserem nun wirklich großen Doppelbett alleine für sich… aber heute anscheinend nicht, denn dann wär es wenigstens nicht so kalt. Mein Körper kauert sich wie von selbst unter der Decke zusammen – jeder hat seine eigene, sonst hätt ich nämlich gar keine – was gleich wieder mit Schmerzen bestraft wird.

Von irgendwo ganz weit weg kommt die dumpfe Stimme des Radiomoderators und trotzdem macht sie in meinem Kopf weh… ich will Rei sagen, dass er das dumme Ding ausmachen soll – das steht auf seiner Seite weil er ja eh immer noch liegen bleibt und das dann ausmacht, wenn er aufsteht – aber mein Mund ist so ekelhaft trocken… weil meine Nase offenbar komplett zugeschwollen ist und das erklärt immerhin zum Teil die Kopfschmerzen. Also kann das alles schon mal – ausnahmsweise – nicht von gestern kommen und mir schwant nichts Gutes…

Ich versuche mich aufzusetzen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Ich lasse mich wieder zurück sinken, was dem personifizierten Halbschlaf neben mir kein bisschen gefällt. Nein, das Riesenbaby hier grummelt auch gleich nach seiner Kaffeeinfusion.

Was ein geiler Morgen.

Aber ich muss sowieso aufstehen. Kaffee machen – wie nett, dass er mich daran doch immer wieder erinnert, wenn ich es wage, nicht sofort aufzustehen – und die Wäsche noch vorm Arbeiten, damit er sein Nasenband morgen rechtzeitig zur Uni wieder hat… Also der zweite Anlauf. Diesmal schaffe ich es sogar aus dem Bett. Aber alles schwankt und eigentlich wundert es mich nicht, als nach einem Schritt einfach meine Beine einklappen.

Sei gegrüßt, grippaler Infekt…
 

„Achnee, warte…heut is nich Montag, du mit deiner doofen Wochenendschicht! Lass den Kaffe…“, ist der einzige Kommentar, der aus dem Bett kommt. Was für einen liebevollen und aufmerksamen Freund ich doch hab. Erst, als ich mich mühsam am Bett wieder auf die Beine ziehe, scheint da jemand zu merken, dass was nicht stimmt.

„Was machsu denn da?“

Ich würde ihm ja liebend gern antworten, dass er die bescheuerten Fragen lassen soll und mir helfen, aber aus meinem Hals kommt nichts, außer ein weiteres ziemlich ungesund klingendes Husten. Wenigstens scheint jetzt selbst er kapiert zu haben, was Sache ist.

„Bist du krank?“

Sofort schüttle ich den Kopf. Immerhin muss ich arbeiten. Und später noch meine ellenlange Liste abarbeiten, mit den Dingen, die letzte Woche alle liegen geblieben sind. Dank dem sterbenden Schwan mit Nasenband!

„…arbeiten…“, ist auch das einzige, was mir über die Lippen kommt. Wird schon irgendwie gehen, ich werf mir ein paar Paracetamol ein und dann klappt das. Irgendjemand muss ja schließlich Geld verdienen. Aber weiter als ein paar Schritte komm ich wieder nicht, werd einfach hochgehoben und wieder zurück ins Bett getragen.

„Da, ruf deine Klinikfuzzis an, du gehst heut garnirgends hin. Und dann schläfst du gefälligst wieder, bis ich ausgeschlafen hab und dann spiel ich meinetwegen auch den Doktor für dich. Kranke Schwester.“, grinst der mich doch tatsächlich an und drückt mir das Telefon in die Hand. Hab ich echt gedacht, eine Woche kranker Reita wäre das anstrengendste, was es gibt? Ich glaub, ich hab mich schon wieder geirrt…
 

Aber dazu, mir groß Gedanken darüber machen, wie ich und die Wohnung die Woche überleben, komme ich gar nicht, schlafe gleich wieder ein, nachdem ich das Telefon weg gelegt hab und bekomme einfach gar nichts mehr mit. Dann kann mir das auch egal sein, was er anstellt. Wahrscheinlich eh nur pennen…

Und als ich das nächste Mal aufwache, ist es immer noch dunkel im Zimmer, mein Kopf tut immer noch höllisch weh, genau wie mein ganzer Körper und insgesamt fühl ich mich auch kein bisschen besser. Nur er ist nicht mehr da, wahrscheinlich schon aufgestanden… im Dunkeln und ohne zu Lüften und deswegen hol ich das jetzt nach, schlepp mich eben aus dem Bett – das geht immerhin schon ein bisschen besser – um die Fenster auf zu reißen. Frische Luft! Um den Mief von letzter Nacht wahrzunehmen, brauch ich nichtmal ne freie Nase…anscheinend helfen dagegen nur Nasenbänder…

Dafür isses jetzt noch kälter… also zum Schrank – der Weg da hin war noch nie so lang und so steil! Aber wenigstens find ich da was Warmes zum Anziehen. Und leider setzt offenbar bei Kranken das Hirn aus, sodass nur noch automatische Routinen übrig bleiben und an den eigenen Überlebensinstinkt glaub ich nicht, denn wenn es den gäbe, oder ich nachgedacht hätte, dann wär ich nach dem Bad einfach wieder zurück in mein warmes, gemütliches, sicheres Bett und nicht in die Küche, die aussieht, als hätte sich die Horde Wildschweine, die über meinen Kopf getrampelt ist, danach auf Futtersuche begeben! Eine Horde Wildschweine mit Iro und Nasenband…
 

Aber noch bevor ich mir überlegen kann, ob ich das einfach ignorieren, so tun kann, als sei gar nichts passiert und mit dem widmen, wenn ich wieder fit bin – wenn unsere Wohnung dann überhaupt noch steht – steht mein ach so netter und fürsorglicher Freund hinter mir, schiebt mich da rein und grinst mich stolz an. „Ich hab dir Frühstück gemacht! Iss das jetzt, dann karr ich dich zum Arzt, brauchst doch ne Krankschreibung, ne?“

Womit hab ich das verdient?? Und jetzt kann ich nicht mal rummotzen, weil er’s ja nur gut gemeint hat und mir dazu auch einfach die Nerven und die Kraft fehlen. Ganz abgesehen von meinem Hals, der brennt wie Feuer, also kann ich streiten auch vergessen und deshalb halt ich einfach meine Klappe und frage ihn gar nicht, was er vorgehabt hat, zu kochen oder backen, was er mir anscheinend noch stolzer präsentieren wollte. Hat ganz offenbar sowieso nicht geklappt, deshalb gibt’s nur Toast, aber seine Hinterlassenschaften verraten schon alles. Ist ja auch irgendwie niedlich, dass er’s versucht hat…wenn er nur auch wieder aufräumen würde! Aber da ist er anscheinend nie über’s Kleinkindstadium rausgekommen, in dem die Kinder die Küche auseinandernehmen, irgendwelche Sachen zusammenpanschen und ihrer Mum dann ganz stolz präsentieren, was sie tolles gekocht haben. Und wehe es wird nicht probiert!
 

Wenigstens lässt er mich noch duschen, bevor er mich zum Auto trägt und zur Notaufnahme fährt, weil ja sonntags kein normaler Arzt auf hat, er aber der Meinung ist, dass ich da unbedingt hin muss.

„Du hörst doch auf diese ganzen Quacksalber! Dann soll so einer dir halt sagen, dass du im Bett bleiben sollst!“ Dabei wollte ich doch nur ein wenig Ordnung machen…

Und die ganzen Medikamente haben wir doch sowieso noch da, von ihm, aber was soll’s… wenn er halt drauf besteht… was andres, als ich eh schon wusste, sagen die mir sowieso nicht und wieder daheim angekommen packt Reita mich sofort wieder ins Bett, verschwindet einfach, nur um gleich darauf mit einem Tee zurück zu kommen…

„Meinst du nich, es wär besser, wenn du zu Uru gehst?“ Ist das fies? Wo er sich doch mal um mich kümmern will? Aber das schaff ich auch noch alleine und mit so viel weniger Chaos. Und natürlich haben wir auch nichts davon, wenn er sich wieder anstreckt…

„Spinnst du?? Damit du hier verreckst, oder was?“ Als ob…

„Nee, weil du hier die Wohnung auf den Kopf stellst und mir auf die Nerven gehst…“, antworte ich krächzend, hustend, was ihn offenbar nicht davon überzeugt, dass ich alleine klar komm und er jetzt beleidigt abzischen kann… warum nur?

„Vergisses, das zieht nicht! Wenn ich abhau, dann rennst du doch hier nur rum und putzt wieder!“ Ich könnte ihm ja jetzt versprechen, dass ich im Bett bleib und versuchen, ihn davon zu überzeugen, aber hab absolut keinen Kopf für Diskussionen…

„Dann besorg dir wenigstens nen Mundschutz…ich hab keine Lust drauf, dass du wieder krank wirst.“

„Sagt ja der richtige.“

„Hey…wenn du mir unbedingt helfen willst…da hängt ne Liste am Kühlschrank… was alles gemacht werden muss…“, gebe ich eben seufzend ganz auf. Er kann’s zumindest mal versuchen, oder? Schlimmer werden kann es schlecht.

„Werd nicht frech, Bitch! Doktor hab ich gesagt, nicht Putzfrau!“, murrt er nur zurück. „Muss n Haufen für die Uni nachholen.“, brummelt er doch noch, als er aus dem Zimmer geht. Sollte das jetzt so eine Art Entschuldigung sein, dass er nichts im Haushalt machen kann? Seit wann gibt’s denn so was? Macht der sich etwa ernsthaft Sorgen um mich?
 

Aber viel bekomme ich von dem, was er macht, sowieso nicht mit. Denn anscheinend hat sich mein Körper vorgenommen, den gesamten Schlafmangel der letzten Woche wieder aufzuholen, was nicht sehr einfach ist, wenn man permanent durchhustet und er kommt nur ab und zu rein, um mir nen Tee zu bringen. Wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich echt glauben, er will mich mit Tee ertränken! Aber wahrscheinlich will er nur verhindern, dass ich auf die Idee komm, selbst in die Küche zu gehen… wer weiß, was er da wieder angestellt hat…

Um meine Medikamente und mein Fieber kümmere ich mich aber sowieso lieber selbst und während der nächsten zwei Tage bekomme ich ihn sowieso so gut wie garnicht zu Gesicht. Nur, wenn er mir Frühstück oder Tee macht, bevor er zur Uni geht und abends Pizza bestellt und sich nachts wieder zu mir legt, weil der Trottel sich ja auch nicht davon überzeugen lässt, auf dem Sofa zu schlafen oder mich da schlafen zu lassen, damit der sich nicht wieder ansteckt. „Irgendjemand muss dich ja warmhalten, ne?“, krieg ich nur zu hören. So ein Unsinn…

Aber in die Küche trau ich mich schon gar nicht mehr rein. Ich hör ihn nur ab und zu in der Wohnung rumwerkeln, aber versuch einfach, nicht daran zu denken, mir nicht vorzustellen, wie die Küche jetzt aussieht, in dem drei Tage lang niemand hinter Reita her geräumt hat. Das würde wahrscheinlich sowieso meine Vorstellungskraft übersteigen, denn so viele Weltuntergangsfilme hab ich mir noch nicht angetan, dass die aufaddiert zum selben Ergebnis frühren könnten, wie ein hilfloser Chaot mit Nasenband.
 

Aber wird schon seinen Grund haben, dass er mich am vierten Tag absolut nicht aufstehen lassen will…

„Du bleibst im Bett, da wo du hin gehörst!!“

„Mir geht’s aber besser… ist nicht jeder so ne Mimose wie du und kommt ne Woche lang nicht ausm Bett!“ Zumindest sind Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen so gut wie weg und atmen kann ich auch wieder. Also alles, was man zum Durchsetzen braucht!

„Nen scheiß! Du bleibst im Bett und damit basta!“

Und ich bleib nicht im Bett! Irgendwann muss ich mich auch mal wieder um die Wohnung kümmern und vor allem mal raus hier! Aber stark genug, um mich gegen ihn zu wehren, wenn der mich runter drückt, bin ich immer noch nicht. So ein Mist!

„Ich schließ dich ein, wenn du nicht gleich liegen bleibst!“

„Geh zur Uni!!“

„Sag du mir nicht, was ich zu tun hab, Bitch!”

„Aber du mir, oder was?? Arschloch!“

„Ja! Schlampe! Wenn du schön brav bist, gibt’s nachher auch ne Belohnung.“, grinst er noch, stielt mir einen Kuss, ehe er aufsteht und endlich das Zimmer verlässt.

„Du bist so ein Vollhonk! Willst du dich wieder anstecken, oder was??“ Der hat sie doch echt nicht mehr alle! Und natürlich lass ich mir von ihm nichts sagen, aber ein wenig liegen bleiben ist schon noch drin. Und dann erstmal lange duschen. Immerhin muss ich mich mental erstmal drauf vorbereiten, was für ein Urchaos mich in der Küche erwartet. Das Bad sieht aber sogar irgendwie sauberer aus, als das letzte Mal… und so streifig hab ich die Spiegel sicher nicht geputzt!

Und auch das Wohnzimmer sieht seltsam annehmbar aus… keine Chipskrümel oder Bierflaschen, nur mal wieder Unizeug überall und Staub. Nur die Ecken hat er vergessen… und der Punkt ‚Staub wischen’ war natürlich eigentlich auf das ganze Wohnzimmer bezogen, nicht nur auf den Fernseher.

Aber dennoch schleicht sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Was man nicht alles erreichen kann, nur indem man krank ist und er sich Sorgen macht…

Dann kann ich mich sicher auch in die Küche trauen, ohne gleich zu sterben. Und vielleicht sollte ich mir überlegen, öfter mal krank zu sein, denn da sieht es auch erstaunlich ordentlich aus, dreckige Geschirr badet in der Spüle vor sich hin und die ganzen Pizzakartons zumindest aufeinandergestapelt neben dem Mülleimer und doch tatsächlich einiges auf der Liste abgehakt. Als ob ich das nicht sowieso irgendwann gemerkt hätte, dass er mal seinen Kriegerstolz vergessen hat, seine Putzblockade aka Männlichkeit überwunden und sich doch tatsächlich mit solchem Weiberkram wie Hausarbeit die zarten Bassfingerchen schmutzig gemacht hat…

Wirklich gut kann er’s ja auch nicht, und natürlich ist der Kühlschrank absolut leer und die Wäsche nicht gemacht, aber zumindest befindet sich die Wohnung im Reita-Alltag-Normalzustand und gleicht nicht einem absoluten Katastrophengebiet!
 

Um den Einkauf kann ich mich auch immer noch später kümmern, jetzt ist erstmal die Wäsche dran. Da kommt unser Bettzeug auch noch rein, immerhin hängen da sicher auch alle möglichen Viren drin und grade hab ich die Maschine geschaltet, stapft ein grummelnder Reita durch die Wohnungstür, Einkaufstaschen auf eine Getränkekiste gestapelt und verschwindet erstmal damit in der Küche.

Ohne mich zu sehen, wahrscheinlich sieht er einfach überhaupt nichts, mit dem Zeug vor der Nase, aber dafür finde ich den Anblick umso interessanter, folge ihm möglichst unauffällig und das ist echt ein viel zu niedlicher Anblick, wie er hilflos in der Küche steht, Chips, Toast, Fertiggerichte, Aufschnitt, auffällig viele Sorten Tee und auch Gemüse, das ihm wohl vom Sehen im Kühlschrank her irgendwie bekannt vorkam – den nach nem Plan sieht das nicht aus und kochen kann er sowieso nicht – erstmal überall auf Küchentisch und Arbeitsfläche verteilt, um das dann mehr oder eher weniger gezielt in der Küche zu verstauen.

„Soll ich dir helfen?“, mische ich mich doch noch lächelnd ein, worauf ich nur einen verdammt erschreckten und dann einen verdammt wütenden Blick ernte.

„Ich hab gesagt, du sollst im Bett bleiben!“, knurrt er mich an, schmeißt die Gurke einfach in den Kühlschrank und knallt den zu. Da ist aber jetzt jemand richtig sauer. Ist ja auch eine mega Schande, wenn man ihn auch noch dabei erwischt, wie er versucht, lieb zu sein und zu helfen…

„Mir geht’s aber besser… hab auch schon die Wäsche gemacht…“

„Altha, du bist echt nicht zum Aushalten!“, murrt er mir entgegen, schiebt mich wieder aus der Küche raus. „Ich hab diesen ganzen Mist gemacht auf deiner scheiß Liste, damit du schnell wieder gesund wirst und ich dich wieder vögeln kann und du rennst einfach in der Wohnung rum! Was soll der Scheiß??“, motzt er rum, während er mich ins Schlafzimmer schiebt, wo er aber gleich wieder was zum Beschweren findet: „Mann, warum hast du das scheiß Bett abgezogen??“ Kurz schnappt er noch mal nach Luft, wahrscheinlich um mich anzumotzen, dass ich das sofort wieder beziehen und mich rein legen soll, aber irgendwie sieht er besorgt aus… will er mir wohl nicht zumuten und selbst kann er’s nicht, also drückt er mich einfach ins unbezogene Bett, schnappt sich das Telefon und stapft wieder aus dem Zimmer, grummelt irgendwas von einer Woche Sexentzug und nicht genug…
 

Seufzend bleibe ich eben liegen, der hat heute noch mehr Uni, da kann ich dann weiter machen, hör ihn ziemlich mies gelaunt telefonieren.

„Hey, ich freu mich genauso wenig, okay?? Als ob ich freiwillig bei dir anrufen würde! …Du musst auf Kumi aufpassen! ... Halt die Klappe und beweg halt deinen Arsch hierher, ich muss zur Uni! …neeee der rennt hier rum und putzt! … Mach halt!“ Wie lieb von ihm, dass er jetzt sogar seine Freunde beauftragt, auf mich auf zu passen… aber was soll’s, wenn Uruha oder wen immer er angerufen hat hier auftaucht entlasse ich ihn einfach wieder und mach weiter.

„Und du bleibst jetzt im Bett“, befiehlt er noch und schon stürmt er wieder aus der Wohnung.
 

Als eine viertel Stunde später allerdings Kyo vor der Gegensprechanlage steht, bin ich mehr als verwundert. Dass er seinen Stolz so sehr vergisst, nur, weil er sich Sorgen um mich macht, hätte ich jetzt doch nicht gedacht, dafür hat er echt was gut...

„Bring deinem Arschloch mal bei, zu putzen!“, beschwert der sich, als er zu mir in die Küche kommt, schnappt sich aber gleich ein Handtuch, um mir beim Spülen zu helfen.

„Er hat’s doch versucht.“, erwiderte ich nur lächelnd.

„Jaja, versucht… und jetzt musst du dich krank da rumschleppen und ihm hinterher räumen!“

„Dafür hab ich ja jetzt dich als Hilfe.“, lächle ich ihn nett an. „Und nachher zeig ich ihm einfach, wie gesund ich schon wieder bin, dann kommt der gar nicht mehr dazu, sich zu beschweren.“, füge ich grinsend hinzu, aber das gefällt Kyo natürlich überhaupt nicht.

„Du sollst dich ausruhen, nicht vergewaltigen lassen.“, murrt der augenrollend. Aber eine kleine Belohnung hat Reita sich doch verdient, dafür, dass er wenigstens die Finger von Wäsche und Fenstern gelassen hat. Denn dabei hätte er sicher sehr viel mehr zusätzliche Arbeit gemacht, als dass er geholfen hätte!



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Kommentare zu dieser Fanfic (78)
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Von:  Losy
2012-08-25T11:51:02+00:00 25.08.2012 13:51
weiteeeerr?? >o<
Von:  Arisa-Yuu
2012-04-14T11:44:16+00:00 14.04.2012 13:44
Man muss Reita einfach lieb haben!
er hat zwar seine eigene verschrobene art seine gefühle zu zeigen, aber genau das macht ihn so liebenswürdig. irgendwie..
er hat sogar Kyo angerufen, obwohl er ihn nicht leiden kann. wenn er jetzt noch lernt, wie eine waschmaschine funktioniert, ist er der perfekte schwiegersohn ^~*
wirklich sehr schön geschrieben.

LG
AY
Von: abgemeldet
2012-04-13T12:52:20+00:00 13.04.2012 14:52
woohoo~ gestern aus Japan zurück (nein, darauf bezieht sich das wooho nicht QQ) und schwupps als Trost ein neues Kapitel nach gefühlten 30.000 Jahren **
und die beiden sind noch immer so niedlich zusammen wie vor 30.000 Jahren :D vor allem Rei ist so drollig xD dass er sogar Kyo anruft :O
najaa~ ich hoffe, dass dann iwann wieder mal was neues von den beiden kommt :3
Von:  Losy
2012-04-12T20:08:52+00:00 12.04.2012 22:08
ne ey
weißt du wie ich grade geguckt hab?! alsi ch das entdeckt hab?? xD
also ich muss das jetzt erzählen. heute morgen, völlig random, wirklich SO random denk ich in meiner allmorgendlichen schlummer-phase über irgendwas nach und plop tauchten rei und kumi auf und dann kam der gedanke "maan das soll ma weiter gehen!" und dann der "ich les das heut abend mal nach" xD was für nen zufall eh x_x das ist fast beängstigend.
egal
zum kapi!
haaach~~~ kumi wirkt hier ein wenig agressiv xD aber das ist wohl nur durch die vielen ! Darf er auch sein, wenn er krank ist. ungeduld! ungeduld ist eher das wort ^^ jedenfalls ist das einfach nur mega putzig xD wirklich SO putzig wie rei drauf is!! und noch mehr mag ich wie er kumi nur beleidigt ** das trifft ja SO meinen geschmack. hach~ derenumgangston ist einfach perfekt xD im ernst.
ich will so viel mehr von ihnen lesen **
werd ich auch. weil den vorsatz alles nochmal zu lesen ist ja nicht abhanden gekommen xD nur halt nicht mehr heute abend (wieso zur hölle ruft man studenten um 8 uhr morgens in die uni..warum ;_; wiesooo)
nunja. ich hab mich GEFREUT, wirklich, dass was neues raus kam ** und ich freu mich auch aufs nächste ^^
reikumipoweeer~~
Von:  Reika-Atore
2012-04-12T19:13:36+00:00 12.04.2012 21:13
ich liebe es *_______*
ich weiß gar nicht was du hast ich fand es wieder supi und reita is ja schon putzig wenn er mal über sein macho-ego springt^^
Von:  Astrido
2012-04-12T18:56:02+00:00 12.04.2012 20:56
yay. das kapitel is lustig. kyo is geil^^
ich mag deine art kumis gedanken zu schreiben!
und reita'S beschreibung is auch immer wieder gut^^
ich lese sonst selten OS-sammlungen, aber deine hat iwie noch zusammenhang, und außerdem is sie echt gut^^
lg
yuura
Von:  naeki
2011-09-08T17:35:32+00:00 08.09.2011 19:35
mach
doch
bitte...bitte
bitte
gaaanz
schnell
weiter...!

hier kam schon so lange nichts mehr... und reita sowie auch takumi sind so über genial!!
*motivierende grüße da lass*
Von:  Trashxbaby
2011-08-25T13:28:51+00:00 25.08.2011 15:28
Achjaaa~ Wie wahr dieses Kapitel einfach nur ist. Soviel zu den ECHTEN Männern. Sobald sie nur ein bisschen kränkeln denken sie schon sie müssten sterben XDDDD Herrlich~~♥

Takumi kann einem echt mega leid tun. Der arme Kerl...die ganze Arbeit im Krankenhaus und dann noch nen extrem penetranten und zudem noch kranken Typen zuhause...das ist sicher echt nicht leicht xD
*flausch* <333

Aber irgendwie sieht Rei mir schonwieder ähnlich...wenn ich krank bin dann mach ich auch immer den sterbenden Schwan und soblad die Tür ins Schloss fällt wird aufgesprungen und gezockt xDDDD *lach*
Meine Mum hat sich auch schon des öfteren über den späteren Zustand des Hauses beschwert XDDDDD
Also ich kann Rei da echt verstehen...is ja auch auf Dauer langweilig immernur rumzuhängen und krank zu sein XDDDDD

Nur total süß wie er jetzt die Aufgabe hat Takumi gesund zu pflegen...warum hab ich allerdings den Eindruck das wird für den armen Kerl noch schlimmer als wenn er das einfach allein auskurieren würde? *gg*

Ich muss mal anmerken dass ich deinen Schreibstil liebe <333 Und mir is aufgefallen dass du ja die selbe Autorin bist wie die von meiner Lieblings-Hazuki-FF >D ♥♥♥ Rockstar war so RICHTIG toll =3 Die is echt weiter zu empfehlen *nick nick*
Und die hier is auch Bombe <3

Ich hoffe echt dass es schnell weitergeht ^~^

Achja und Liebe für Männer wie Hazuki & Reita die zumindest noch richtige Männer sind XD <333
Von:  Trashxbaby
2011-08-25T13:10:43+00:00 25.08.2011 15:10
Nawwwwww <333
Rei wird eifersüchtig *____* Ich liebe Eifersucht~~♥
Vorrausgesetzt sie bleibt in geregelten Maßen versteht sich :3 Aber bei Rei is das einfach nur unglaublich süß *Q*
Ich glaub ich wär im 7. Himmel wenn so en Kerl wie Rei mich auf ner Party vor irgendwelchen Kerlen beschützen würde xDDD

Und rawr~ >D Warum hab ich mir das mit dem Krankenschwester-Dress zu Weihnachten schon gedacht? xD
Aber ich versteh Takumi schon...Rei würd ich auch jederzeit die Krankenschwester machen *gg*
Ich kann mir echt gut vorstellen wie der Abend abgelaufen ist XD

Achja und meine Lieblingsstelle im Kapitel definitiv die in der Rei ihm sagt das er ihn abfüllen und vergewaltigen will XDDDD EPIC! ♥
Von:  Trashxbaby
2011-08-25T12:55:30+00:00 25.08.2011 14:55
Awwwwwww~~♥
Wie süß Q///////Q
Die Beiden passen so unglaublich gut zusammen <333
Mit jedem Kapitel lieb ich deine FF mehr...ehrlich.
Du schreibst das wirklich unglaublich toll ^~^
Und Reita...hach ich bin auch verliebt ey XD Er is so toll =3 Ich will auch so nen Kerl haben...*nick nick*

Und wie leicht das ging dass sie zusammen sind...ich wünschte das wär bei mir mal so...

Kyo is echt ein wenig paranoid...aber naja wie kann man's ihm verübeln...würde meine beste Freundin mit nem Typen wie Rei ankommen dann wär ich wohl auch erstmal mehr als skeptisch xD


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