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Von Tür zur Tür - Yugis ganz persönlicher Kalender

Yami und Yugi
von

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Tür 1

Schwach lächelnd stand Yugi vor seinem Weinachtskalender.

Sein Großvater musste ihn für ihn gekauft haben, von daher glitt ein kleines schwaches lächeln über seine Lippen. Er fand das richtig lieb von dem alten Mann.

So richtig in Weinachststimmung war er noch nicht. Ganz und gar nicht.

Er regte sich innerlich eher auf, über dieses kalte Wetter, musste an den ganzen Stress denken, der Weinachten eben verursachte. Ein seufzten glitt über seine Lippen, ehe er doch die erste Tür des kleinen Kalenders öffnetet.

Auf Schokolade wollte und er konnte er eben nicht verzichten.
 

Rasch zog er sich anschließen warm an, die Temperaturen waren arg zurück gegangen.

Auf dem Weg zur Schule, begegnete er wie immer Ryou, seinen besten Freund, der sich gerade oder eher wie immer, über seinen sadistischen Bruder aufregte.

Yugi konnte deswegen immer nur schmunzeln. Es war das alltägliche, immer dasselbe, aber zu gleich doch so einzigartig und amüsant.

Ryous Bruder ging, wie Yugi und Ryou auch auf die gleiche Schule. Er gehörte zu der Oberstufe. Noch ein halbes Jahr, und er würde Studieren gehen. Ryou freute sich wie ein kleines Kind darauf, dass er dann endlich mal seinen Bruder namens Bakura los wäre. Yugi aber wusste, das die zwei trotz aller Streitereien, sich wirklich gerne hatte. In der Schule angekommen, ging die Diskussion auch gleich wieder los.

„Hey kleiner, hast du Geld dabei…ich hab es vergessen“, Yugi schaute auf, und sah in die braunen Augen Bakuras, welche gerade seinen Bruder ansahen. Seine Stimme war wie immer dunkel, und kalt.

„Ah, das ist immer das selbe, und nie bekomme ich es zurück“, Ryou regte sich tierisch darüber auf. Er hasste es, konnte aber eh nicht nein sagen.

„Oh jetzt stell dich mal nicht so an….so viel Geld schulde ich dir jetzt auch wieder nicht“, Bakura seufzte tief auf, tat es wie immer als belanglos ab.

Yugi aber schmunzelte, denn er wusste, das Ryou noch ein paar Worte von sich geben würde, und anschließend seinen Bruder eh dass gab, was er wollte, oder brauchte. Also hörte er nicht weiter hin, und sah auf Bakuras besten Freund.

Er kannte ihn nur von sehen her. Mehr nicht. Sie grüßten einander, mehr nicht. Oder sie liefen sich über den weg, und wenn, dann passierte immer irgendetwas, was Yugi planierte. Eine platonische Freundschaft, oder eher eine platonische Bekanntschaft. Yugi störte es nicht, warum auch.

„Nicht so viel! Du schuldest mir schon über…“, Yugi schottete seine Ohren komplett ab, sah Bakuras Freund namens Atemu in die Augen. Denn sie lächelten auch, genauso wie seine. Auch er schmunzelte. Yugi dachte in diesem Augenblick, das Atemu wahrscheinlich das gleich über die Zwei dachte, wie er selbst.

„Na…Ähm… schon ein Türchen geöffnet?“, fragte Atemu leise nach.

Yugi kicherte in sich hinein. Er dachte immer er wäre schüchtern, aber Atemu übertraf es eigentlich immer.

„Ja habe ich….wusste gar nicht das ich einen Kalender habe, mein Großvater hatte ihn extra für mich aufgehängt…habe mich ja schon etwas gefreut“, Yugi lächelte leicht, Atemu aber schaute nervös weg. Yugi kannte das Schauspiel zu gut. Sie sprachen jeden morgen kleine Sätze miteinander. Unwichtige Details im leben eben. Yugi aber mochte es irgendwie.

„Und du?“, Yugi legte den kopf leicht schief, er lächelte leicht, anschließend aber schmunzelte er, weil Atemu sich benahm wie immer.

„Na ja…also….ein Türchen und“, Atemus Wangen nahmen an Farbe zu, er schaute leicht in eine andere Richtung, hielt zugleich die Luft an, und kratze sich am Hinterkopf.

„Ja?“, versuchte Yugi es erneut, doch Atemu brach ab.

„Meine Mutter….na ja, Schokolade.“

Yugi runzelte die Stirn, anschließend blinzelte er ein paar Mal.

Es war fast wie jeden morgen. Manchmal fand er diesen Mann total niedlich, aber auch total bekloppt.

Warum war er so? Warum verstand Yugi nie dessen Sätze? Waren es überhaupt Sätze?

Doch als Atemu den Kopf beschämend senkte, schaute Yugi zu Bakura, der sich gerade das Geld Ryous in die Hosentasche steckte.

Er sah dabei zu Atemu, und rollte nur mit den Augen.

„Na komm…gehen wir“, Ryou zupfte am Yugi Arm, dieser nickte und folgte Ryou.

Anschließend aber sah er wie jeden morgen über die Schulter.

Er sah wie Atemu ihm so hilflos nachsah, wie ein kleines Kind, was gerade vor einem Puzzle hockte, und es verzweifelt versuchte zusammen zu bauen, dann sah er wieder nach vorne, und beschritt den Weg zur seiner Klasse.
 

„Aua“, Atemu zuckte seinen Kopf zusammen, er verspürte einen Schlag am Hinterkopf. Nur ein leichter, es war die hand Bakuras, die ihn traf, mit voller Absicht.

Atemu war es schon gewohnt, er kannte es gar nicht anders. Da er fast jeden morgen von Bakura gehauen wurde. Zu Recht, meinte Atemu oftmals.

„Meine Mutter…Schokolade…der Kerl lacht dich doch innerlich aus…und gestern hast du irgendwas über deine Tapete erzählt…ich versteh ja nicht mal was du meinst“, hörte Atemu die etwas genervt, aber auch seufzende Stimme Bakus.

„Ich weiß“, Atemu atmete tief durch. Er hasste sich in dieser Situation mit Yugi.

Er brachte keinen anständigen Satz heraus…ein nichts. Immer dasselbe, und er planierte sich bis über beide Ohren, wenn er auch nur den Mund aufmachte.
 

„So wird das aber nie was Atemu“, Bakura seufzte tief auf, genervt über dieses Thema, legte er zwei Finger auf sein Nasenbein und versuchte nachzudenken.

„Das geht doch schon seit gut fünf Monaten so, und was der über dich denkt, will ich gar nicht wissen.“
 

Atemu sah beschämt zu Boden, er kannte sich selbst nicht so. Und so war er auch gar nicht. Es war einfach nur die pure Anwesenheit dieses jungen Mannes, der ihm jedes Mal das Sprachvermögen, gar die Logik nahm.

Irgendwas passierte in ihm, wenn er Yugi in die Augen sah. Er wusste natürlich auch was, aber in so einem heftigen Ausmaß? Nein, damit konnte er nicht recht umgehen.

„Na ja, du könntest ja doch mal deinen Bruder fragen, was er überhaupt von mir hält, vielleicht geht’s mir dann besser, wenn ich etwas Bestätigung hätte“, gab Atemu nun leicht verärgert von sich, da er schon tausende male gefragt hatte, aber immer wieder auf eine Granit stieß.

„Ich frag doch nicht meinen Bruder, was Yugi von dir hält. Ich bin zu alt für so einen mist!“

„Ach“, Atemu drehte sich schmollend um. Er war sauer, aber mehr auf sich selbst.

War es denn wirklich so schwer mit jemanden zu reden, den er mehr als nur gern hatte…anscheinend ja.
 

Seufzend und grübelnd ging er in seine Klasse, auf seiner Stirn hatte er anscheinend ein mentalen Zettel kleben, bitte nicht ansprechen, bissig, da ihn niemand mal mehr ansprach.

Was aber vermutlich seine Mimik wiedergab.

Der Unterricht begann, die Lehrerin las einen Namen vor. Das Mädchen durfte als aller erste, an den Selbstgebastelten Kalender vortreten, und aus der kleinen Socke, etwas herausnehmen.

Sie hatten Sprüche, und wünsche auf die Zettel geschrieben, jeder Schüler etwas.

Atemus Klassenkameradin lächelte als sie es las, dann aber packte sie es ein, und schwieg über das, was sie las.

Mansche fragten sich was wohl drauf stand, andere interessierte es nicht im Geringsten.

Atemu seufzte auf, als er sich erinnerte, was er aufgeschrieben hatte.

~Ein lächeln von dir, das wünsch ich mir~
 

In der Dichtkunst war er nie gut, und er wusste eh nicht was er drauf schreiben sollte. Vermutlich hatten viele anderen aus seiner Klasse, auch nur Blödsinn geschrieben, also was kümmerte es ihn.

Wobei er sich mal lieber hätte wünschen sollen, Yugi richtig ansprechen zu können. Verdammt, was nur los mit ihm?
 

„Und was hast du auf deinen Zettel geschrieben“, flüsterte Atemu Bakura zu, dieser grinste schelmisch auf.

„Ich bring dich um!“

Bakura und Atemu sahen sich an, ehe sie lautstark auflachten, und ärger von der Lehrerin kassierten.

„Hey“, meinte Atemu nach einiger Zeit, eher zu sich selbst.

Bakura beobachtete einfach nur, wie Atemu einen Zettel auspackte und etwas drauf schrieb.
 

~Tür 1~
 

Atemu lächelte verträumt vor sich her. Er dachte über seinen Schwarm nach, wie immer, und wie so oft, glitten seine Gedanken mental über sein Gesicht. Lippen oder Augen, das war nun seine Frage, aber für die erste Tür, währen die Augen wohl eher besser.
 

~Ich liebe deinen Augen, es sind die schönsten grünen Seenspiegel die ich je gesehen habe. Voller Freude, Ehrlichkeit. Augen in die ich gerne tiefer blicken will~
 

Er faltete den Zettel und packte ihn ein einen Umschlag.
 

„Für Yugi?“, fragte Bakura neugierig nach.

Atemu nickte nur. „Wenn ich schon nicht den Mund aufbekomme, dann schenk ich ihm 24 geschrieben Zettel.“

„Einen Weinachtskalender?“

Atemu nickte erneut.

„Und was ist in Tür Nummer 24?“

Atemu grinste schelmisch auf, amüsierte rote funken, betrachten seinen Banknachbar.

Und Bakura verstand die Andeutung, auch wenn es nur spaß war, grinsten beide dreckig auf, und lachten tief in sich hinein.

Die Vorstellung die beide teilen, war eher zweideutig.
 

Yugi hingegen war in seiner Klasse, es war schon Pause, aber es war ihm viel zu kalt, um hinaus zu gehen, also blieb er wie viele seiner Klassenkameraden in der Klasse.

Ein paar machten Schularbeiten, andere lernten, und andere wiederum, redeten miteinander, so wie Yugi auch.

Er war eben der bekannte schwule in der Klasse und so Opfer der Mädchen. Er wusste nicht warum es so war, aber irgendwie fühlten sich viele Frauen bei ihm wohl und erzählten ihm allen möglichen scheiß. Dennoch, er hörte gerne zu, und gab auch gerne Ratschläge.

Ryou hingen wurde immer angeflirtet. Yugi schmunzelte oft darüber, da Ryou wirklich von allen Seiten angemacht wurde.

Ab und an beneidete er ihn. Yugis letzte Beziehung ging durch seinen Umzug, vor einem guten halben Jahr in die Brüche.

Aber sie mussten in diese Stadt ziehen, und die Beziehung war anscheinend nicht stark genug das auszuhalten. Ab und an, vermisste Yugi seinen Expartner, dann wiederum war er ganz froh weggezogen zu sein.

Er wusste es nicht recht, wie er darüber denken sollte. Es war ihm immer noch arg merkwürdig, wie die ganze Sache auseinander gegangen war. Da er es selbst war, der das ganze beendet hatte.

Vielleicht sollte es einfach nicht so sein.

Dennoch, kaum war er hier, wurde er von Ryou herzlich empfangen, auf seiner alten Schule war Yugi nicht herzlich beliebt. Wie denn auch. In einem kleinen Dorf, mit 400 Jugendlichen und einen homosexuellen darunter. Es war schwer für alle, und Yugi war froh, als er da weg kam.

Sein Freund selbst kam aus einer anderen Stadt, er war nur am Wochenende da und selten waren sie unter Leute, wegen den blicken, die Yugi nie ertragne konnte.
 

Doch in dieser Großstadt war alles anders.

Hier gab es sogar homosexuellen Bars, hier gab es alles für ihn, und nichts wofür er sich schämen müsste. Hier war Homosexualität fast schon normal.

Sicher gab es einige, die ein Problem damit hatten, aber da war ok…es war wirklich ok.

Alles war besser als in dem Dorf, wo er gewohnt hatte.

Der Grund für den Umzug war einfach, da sein Großvater an Krebs erkrankt war und ganz schön oft ins Krankhaus musste. Mal ging es ihm gut, mal schlecht.

Aber wenn es ihm schlecht ging, war Yugi in dem Dorf so gut wie aufgeschmissen.

Er fuhr mit dem Zug ins Krankenhaus, vernachlässigte die Schule dadurch, und anders, gab es nur Probleme.

Hier war das Krankenhaus direkt um die Ecke. Das Einkaufen konnte zu Fuß erledigt werden.

Er war zwar dabei den Führerschein zu machen, aber 18 war er eben noch nicht.

Da müsste er sich noch ein paar Monate gedulden.

Im gesamten war der Umzug eine gute Endscheidung, wie Yugi es empfand.

Es brachte ihm und seinem Großvater nur vorteile.
 

„Hey Yugi“, auf einmal kam Akanne angelaufen, sie setzte sich mit ihrem hübschen Hintern auf Yugis Tisch. Was Ryou mit Freuden aufnahm.

„Denn soll ich dir von Kouhai geben….ist aber nicht von ihm“, meinte Akanne, und reichte Yugi einen Umschlag, auf dem eine eins stand.

Yugi schaute ihn verwundert an, und nahm ihm dennoch.

„Von Kouhai?“, grübelte er laut nach. Er kannte ihn, das war doch der Kerl mit den langen Haaren, und der Freundin, die immer so laut lachte.

Rasch öffnete er ihn und begann zu lesen.
 

~Tür 1~
 

~Ich liebe deinen Augen, es sind die schönsten, grünen Seenspiegel die ich je gesehen habe. Voller Freude, Ehrlichkeit. Augen in die ich gerne tiefer blicken will~
 

Yugis Wangen färbten sich rot, beschämten lächelte er auf.

„Hey und, was steht drin?“, fragte Akanne neugierig nach.

„Nichts“, gab Yugi leise zu verstehen, und lass ihn nochmals durch.

Tür eins? Er überlegte, und fragte sich, ob das ein Weinachtskalender sein sollte.
 

„Zeig mal her“, Ryou schaute Yugi über die Schulter, und las dasselbe wie Yugi auch.

„Oh wie süß….von wem der wohl ist“, freute sich Ryou für seinen Neugewonnenen Freund.

„Weiß nicht“, Yugi faltete verschämt den Zettel zusammen und packte ihn weg.

„Oh vielleicht der Blonde von der 13ten…der schaut dich immer so an“, Ryou stupste Yugi an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern.
 

Diese so genannte Tür, schmeichelte ihm sehr, mehr als er es zugeben wollte.

Schmunzelnd darüber, fragte er sich, wenn er es denn richtig verstandne hatte, ob er morgen noch eine so genannte Tür bekommen würde.

Und wenn er ehrlich war, freute er sich tierisch darauf.

Es war die Neugierde, was er geschrieben bekommt, es war der Drang, zu erfahren, wer ihm so was schreibt.

Von der Schrift her, eindeutig ein Mann. Und falls es doch enttäuschender Weise eine Frau sein sollte, müsste sie sich wegen dieser Schrift schämen. Meinte Yugi zumindest.

Tür 2

Tür 2 (Dienstag)
 

Yugi stand erneut vor seinen Kalender, er öffnete die Zweite Tür, und nahm die Schokolade heraus, unwillkürlich musste er an den kleinen Brief denken.

Ob er heute wieder einen bekommen würde?

Das war das erste Mal, dass er sich richtig freute in die Schule zu kommen.

Bis er unterwegs auf Ryou traf, er wollte ihn gleich mit diesem Brief bombardieren. Denn gestern sagte er weniger dazu, doch da es ihm keine Ruhe gelassen hatte, wollte er Ryou damit Vollquatschen. Einfach mit jemanden seine Freude teilen, doch neben Ryou ging Bakura und Danebenen…mh, wie hieß er noch mal. Ach ja Atemu. Der sexy attraktive Mann, mit den geilen Augen, aber eine Gehirn wie …na ja. Yugi versuchte nicht weiter zu denken und schluckte seine Worte hinunter, die er Ryou eigentlich erzählen wollte.

Hallo ihr Drei“, lächelte Yugi sie an, und stellte sich gleich neben Ryou, der eher müde aussah.

„So gut gelaunt…“, Ryou gähnte auf, und ließ seinen Satz offen stehen.

„Ja etwas“, gab Yugi zurück, kurz nickte er zum Gruß Bakura zu, welcher zurück nickte, dann noch Atemu, welcher gleich wegsah. Yugi rollte mental mit den Augen. War schon schlimm der Kerl. Total kompliziert und …komisch….merkwürdig…und auf eine gewisse Art und Weise, niedlich dumm wirkend.
 

„Oh, jetzt hab ich mein Referat vergessen“, Ryou blieb einfach stehen, und stöhnte total genervt auf.

Yugi seufzte mit ihm auf, da er wusste wie er gerade dachte, dennoch einen Anschiss von seinem Biolehrer konnte er sich nicht leisten.

„Ich komme nach Yugi…ich lauf nochmals zurück!“

„Oh Shit, ich komme mit, hab auch was vergessen“, stöhnte Bakura nun auch auf. Atemu sah ihn mit großen Augen an. Bittend, das jetzt nicht zu tun. Sein Herz hing schief in seiner Brust, dennoch klopfte es rasant vor sich her.

„Atemu…ich komme auch später…“, Bakura grinste schelmisch auf, Atemu aber sah ihn mit Todesblicken an. So nach dem Motto, tue mir das an, und ich bring dich um.

„Du hast was vergessen…ich bring es dir mit…was denn?“, fragte Ryou nach.

„Ja, ich denke auch das Ryou es dir mitbringen kann“, Atemu lächelte zuckersüß auf, Yugi aber schaute Atemu verdutzt an.

Hey, der konnte ja einen Satz richtig aussprechen, ganz normal….wow!
 

„Na…Ryou muss nicht alles wissen“, er winkte mit der Hand ab, griff gleich drauf Ryous Ärmel und lief mit ihm die Straße herunter.

Yugi sah den beiden amüsiert nach, ehe er doch mal zur Seite schielte, und leicht verzweifelt auflächelte.

Er mit diesem Mann alleine…oh je.

„Ähm…ja…gehen wir?“

„Ja…gehen…Schule!“

Ja - gehen - Schule? Yugi riss die Augen auf….oh Gott, das würde was werden.

Dennoch ging er geduldig neben Atemu her.

Atemu aber grummelte tief in sich hinein.

Ja gehen Schule…Himmel was war das denn jetzt schon wieder?

„Alles ok?“, Yugi sah wieder zu Atemu auf, da dieser sich gerade selbst gegen die Stirn gehauen hatte.

Atemu nickte einfach nur, er hielt es für besser einfach seinen Mund zu halten, dennoch konnte er nicht aufhören, auf Yugi zu sehen. So von der Seite.

Er lächelte leicht, schien sich über irgendwas zu freuen. Atemu fragte sich was. Er mochte dieses lächelnde zierliche Gesicht. Es wirkte leicht kindlich, aber auch nicht zu kindlich.

Die Nase fand er immer schon süß, die Augen übertrafen alle seine Träume, und er erwischte sich oft dabei, wie er in ihnen versank. Aber die Lippen schienen alles ihn ihm aufzuwecken.

Wie gerne würde er auch nur einmal, nur ein einziges Mal, diese kleinen schmalen roten Lippen berühren.

Yugi aber bemerkte von all dem nichts, er bemerkte nur, das Atemu auf einmal nicht mehr neben ihm her ging, also wendete er sich um, und sah, wie Atemus ganzer Kopf an einer Straßenlaterne hing.

Yugi riss die Augen auf, er wolle loslachen, verkniff es sich aber, da Atemu sich die Hand ans Gesicht hielt, und schmerzhaft auffluchte.
 

„Hey…alles ok…wo hast du denn deine Augen...Mensch“, meinte Yugi zu ihm, er sah ihn auch Kopfschüttelnd, und besorgt an.

Was war das bloß für ein Kerl?

„Was steht die dumme Laterne auch da rum“, fluchte Atemu weiter, her heilt sich immer noch die Stirn fest. Sein Nasenbein pochte auf und wo seine Augen waren…ja, das war klar!

Aber dieser Scharm in ihm, den er jetzt verspürte, war viel schmerzhafter als alles andere auf der Welt für ihn.

Yugi musste ihn für den letzten Volltrottel der Welt halten.

„Was die dam rum steht?“, Yugi kicherte leicht auf, Atemu aber sah beschämend zu Boden, Gott war ihm das peinlich.

„Die steht halt da, du musst eben aufpassen wo du hingehst! Manchmal frage ich mich, was mit dir los ist“, gab Yugi leicht amüsiert von sich.

Dennoch legte er behutsam, um den Mann namens Atemu leicht zu trösten, seine Hand auf dessen Rücken.

„Geht’s?“, fragte Yugi sanft nach. Atemu nickte nur, dennoch schiech sich ein warmer Schauer über seinen Rücken. Yugis besorgte und fürsorgliche Stimmlage, und die Hand, war der Auslöser.

Yugis Hand, auf seinem Rücken…oh, er hätte weg schmelzen können.

„Gehen wir jetzt weiter?“

Wieder ein nicken von Atemu, Yugi aber schmunzelte erneut in sich hinein und harkte sich bei Atemu ein.

„Nachher wirst du noch von einem Auto überfahren und dein Leben will ich nicht verschulden“, Yugi lächelte die roten Augen Atemus amüsiert an. Atemu aber sah nur zurück, beschämend, aber doch so verträumt.

Jetzt war Yugi ihm total nah, so nah, das er ihn sogar riechen konnte.

Sein Herz schien zu explodieren, und aus seiner Kehle sprach nicht mehr ein einziges Wort.

Glücksgefühle ließen ihn innerlich freudig umherhüpfen.
 

„Was hast du denn gemacht?“, fragte Bakura nach, als er in die Klasse gerannt kam.

„Ich bin gegen eine Straßenlaterne gelaufen, weil du mich mit ihm alleine gelassen hast“, grummelte Atemu wütend auf. Bakura aber versucht sich die Hand vor den Mund zu halten, doch er konnte nicht.

Atemu hatte ein Beule am Kopf und wie er jetzt schaute, zudem noch die Vorstellung. Er brach eben in schallendes Gelächter aus.

„Das ist nicht witzig“, Atemu fauchte auf, und zog alle Aufmerksamkeit der Klasse auf sich, doch Bakura lachte weiter, zeigte mit dem Finger auf Atemu, und lachte das Wort Straßenlaterne hinaus.
 

Seufzend nahm er es hin und erinnerte sich lieber an den langen Gang bis hin zur Schule.

Er hatte Yugi nah bei sich, welcher immer nach vorne schaute, freudig vor sich her lächelte.

Yugi hatte ihn sogar bis zu Klassentür gebracht.

„Ich denke den Rest schaffst du alleine“, hatte Yugi zu ihm gesagt. Ohne Vorwurf, ganz nett, dennoch brachte Atemu kein Wort heraus. Diese nähe brachte alle seine Funktionen zum Absturz, innerlich aber schämte er sich zutiefst, und er fragte sich mittlerweile echt, was Yugi wirklich von ihm dachte.
 

~Tür 2~
 

~Deine bloße Anwesenheit, ein Blick in dein sanftes Gesicht, was immer so freudig und gutmütig vor sich her strahlt, reicht aus um meine ganzen Köperfunktionen auszuschalten und mich in eine andere Welt zu versetzten~
 

Yugi biss sich mit roten Wangen auf die Lippen, wer verdammt war das? Wer schrieb ihm solche süßen Dinge.

„Woher hast du den Brief…Sazuke?“, fragte Yugi das Mädchen, von dem er ihn heute bekommen hatte.

„Ähm…Kai gab ihm mir…warum?“

Yugi senkte den Kopf, gestern Kouhai, heute Kai….von wem kamen die Briefe.

Wurde er auf den Arm genommen?
 

Ah, er wusste es nicht, dennoch erfreute er sich an diesen Worten, wie nichts anderes auf der Welt.

Tür 3

Tür 3 (Mittwoch)
 

„Na Yugi, bereit zum backen heute?“, freudig wie immer kam Ryou auf dem Schulhof zu Yugi. Yugi hatte es heute vorgezogen etwas früher in die Schule zu gehen, um Atemu und Bakura nicht zu begegnen. Noch immer lachte er tief in sich hinein, als er an Atemus Gesicht dachte, gar dem Vorfall, wie der gegen die Laterne gerannt war.

„Na ja…Lust habe ich nicht wirklich…aber besser als Unterricht“, Yugi lächelte zurück. Heute stand backen auf dem Stundenplan. Und die Kekse wurden dann die Tage in den Pausen verkauft. Der Erlös ging an ein beihinderten Heim, hier in der Stadt.

Ryou legte freundschaftlich seinen Arm um Yugi, und schon gingen beide Richtung Klassenzimmer.
 

„Mein Bruder will heute mit mir backen….der hält Atemu gerade nicht mehr aus“, grinste Ryou, Yugi nickte, da er wusste das die 13ten und die 12ten Klasse zusammen backten.

„Der ist ja auch etwas komisch“, Yugi kicherte leise auf, schüttete dann aber den Kopf.

„Eigentlich ist er gar nicht so komisch, der hat nur seit ein paar Monaten total einen an der klatsche…“, Ryou stoppte seinen eigenen Satz, da er jetzt das erste mal bemerkte, das Atemu sich immer nur so aufführte, wenn Yugi da war. doch dann schüttelte er den Kopf…Schwachsinn. Er schwang den Gedanken wieder ab, den er für einen kurzen Moment in sich trug, und sah wieder zu Yugi hinunter.

„Ist ja auch egal….ich bin mal gespannt ob ich heute noch einen Brief bekomme“, Yugi lächelte verschämt glücklich auf.

„Schon eine Ahnung wer es ist?“

Yugi schüttelte den Kopf. „Ich hoffe nur, dass mich keiner verarscht!“

„Ach Yugi, denk doch so was nicht!“
 

Ein gute Stunde später standen die beiden in der Küche der Schule, um sie herum, Schüler der 13ten und der 12ten Klasse. .

Es war recht voll, aber die Küche bot ja auch arg viel Platz.

Yugi sah auf Atemu, der sich wie immer merkwürdig verhielt. Er schaute immer wieder an die Decke, dann doch mal wieder zu ihm. Irgendwie merkwürdig, dachte Yugi sich, und direkt daneben - Bakura, der mit Ryou wie immer am zanken war.

Doch plötzlich zog Bakura seinen kleinen Bruder mit sich mit.

Yugi schaute den beiden fragend nach. Sie tuschelten und Yugi überkam ein ungutes Gefühl, als Ryou ihn selbst noch so dumm anlächelte.
 

Anschließend aber stellte Ryou sich wieder zu Yugi. Dieser hatte schon eine Vorahnung, da Bakura so seufzend zu Atemu sah, welcher jetzt fast schon schockiert zurück blickte und aufs heftigste mit dem Kopf schüttelte.

„Du Yugi…mein Bruder-“

„Nein“, Yugi unterband das Wort Ryous, er wusste schon was dieser fragen wollte.

„Ach Gott Yugi…sei doch mal nicht so…eigentlich ist Atemu ganz nett“, meinte Ryou nun, er wollte Atemu einfach verteidigen, aber wirklich erklären konnte er Atemus verhalten gegenüber Yugi auch nicht.

„Ja klar, und gleich habe ich hier Mord und Totschlag in der Küche….das endet in einem Desaster“, gab Yugi leise fauchend zurück. Er wollte ja nicht wirklich das Atemu hörte was er sagte, dennoch spürte er dessen Blick auf sich ruhen.

„Jetzt gib ihm doch mal eine Chance….wer weiß was er in letzter Zeit durch macht. Ich kenne ihn jetzt nicht so gut, aber eigentlich ist er ein ganz lieber Kerl“, meinte Ryou und er lächelte bittend auf.

„Ich würde ja auch gerne mit dir backen, aber Bakura und ich wollen unserer Mutter ein paar Kekse mitbacken, mh? Sei doch nicht so.“
 

„Na gut“, Yugi seufzte auf, Ryou hatte ja recht dennoch, Yugi hatte die schreckliche Vorahnung, das dies mehr als nur schief laufen würde.
 

Atemus Herz pochte auf, als er mitbekam, was Bakura sich nun wieder hatte einfallen lassen. Er wollte ihn umbringen, gedanklich zerfetzen. War das gestern nicht schon peinlich genug! Musste er heute wahrscheinlich noch einen draufsetzten.

Mit Todesblicken vernichtete er ihn, Bakura aber ließ das alles kalt.

Er schnappte sich direkt seinen Bruder und nahm einen der Plätze ein.

So stand er da, ein paar Meter vor ihm Yugi, welcher ihn unsicher betrachtete.
 

„Also…wir Zwei?“, fragte Yugi nach, er versuchte sein mitschwingendes Seufzen zu unterdrücken, vergeblich.

Atemu nickte einfach nur, und ging fast schon niedergeschlagen an seinen Platz.

Yugi sah ihm nach, er fragte sich nun wirklich was dieser Atemu wirklich hatte.

Denn jetzt sah er so niedergeschlagen, fast schon traurig aus.

Vielleicht konnte er ja gleich etwas rausbekommen.
 

Yugi stelle sich also an den Herd, wo darauf das Rezept für sie beide lag.

„Wir machen Vanillezipfel…magst du die?“, fragte Yugi nach.

„Ja schon“, eine scheues nuscheln hatte Yugi gehört, und wenn er ehrlich war, musste er zweimal hinhören, um dieses leise Geflüster überhaupt zu verstehen.

Yugi atmet still und heimlich tief durch. Er würde jetzt nicht sterben wollen, nein er würde lächeln, und diesem Atemu eine Chance geben.

„Die sind ja auch lecker…kannst du gut backen“, Yugi legte den Kopf leicht schief, eine Ponysträhne viel ihm dabei übers Gesicht, und Atemu hätte in diesem Augenblick, bei diesem so süßen Blick, gar diesem Lächeln wieder davon segeln können.

Wie konnte ihn ein einziger Mann nur so gefangne halten?

Yugi lächeln aber hielt nicht lange an, da Atemu ihm noch nicht mal eine Antwort gab. Er seufzte tief in sich hinein. Das würde heute was werden.

„Na ja…..“ Yugi wendete sich dem Rezept zu und Atemu bemerkte erst jetzt, das er gar nicht geantwortet hatte. Er senkte beschämend den Kopf. Was zur Hölle war bloß los mit ihm?

„So wir brachen Eier, Milch, Vanillezucker, Vanilleschoten…“, Atemu hörte aufmerksam zu. Er wollte sich jetzt wirklich mal zusammenreißen, und Yugi beim backen behilflich sein.

Also nahm er alle Zutaten, die Yugi aufgesagt hatte heraus, und stellte sie auf die Arbeitsablage.

Yugi sah dem verwundert zu. Immerhin, das bekam er ja noch hin.

Ein Wunder, das dieser Mann auf dem Gymnasium ging…dachte sich Yugi.
 

„Ich mach dann schon mal….“, Atemu versuchte sich zusammenzureißen, doch nun viel ihm das simple Wort nicht ein, was direkt vor seiner Nase stand. Warum schlug sein Herz auch so laut? Warum kribbelte alles so in ihm, dass er jenes einfache Wort einfach vergaß? Beschämend deutete er auf die Eier. Er wollte sich auf der Stelle, ins nächste Loch verkriechen.

„Die Eier…trennst du die? Gut! Dann mach ich schon mal das hier“, ergänzte Yugi zweifelnd lächelnd den Satz. Er versuchte einfach über Atemus merkwürdige Art wegzusehen, was aber mehr als schwer war.

Atemu senkte den Kopf, und ging einfach seiner Arbeit nach, dennoch so einfach war das nicht. Direkt neben ihm stand der Mann seines Herzens. Er beobachtete ihn bis ins kleinste Detail und Gott, war das jetzt süß. An seiner Wange haftete etwas Mehl. Er hatte sich mit seiner Hand über die Wange gefahren, welche mit mehlverschmiert war und er bemerkte es nicht mal.

Verträumt lächelnd betrachtete Atemu die Wange, gar die Augen Yugis, welche irgendwie gedankenverloren vor sich her schimmerten.

Wo er wohl mit seinen Gedanken war? Atemu sah ihn oft träumen, oder in seinen Gedanken schwelgen. Oft hatte er sich gefragt, woran er wohl dachte, aber Antwort, würde er wohl nie erhalten.
 

„Hey Ati…..gehst du die Woche noch auf den Weinachsmarkt?“

Yugi schaute auf, direkt gegenüber von ihnen war ein Mädchen, wahrscheinlich aus Atemus Klasse, daneben ein anderes, was Yugi auch nicht kannte.

Sie schienen Haselnussplätzschen zu backen.

„Ich muss noch arbeiten, aber am Wochenende auf jeden Fall….ich muss doch noch meinen Glühwein bekommen.“

„Ich gebe ihn dir aus, wenn wir uns sehen“, sie zwinkerte Atemu zu, und Yugi schaute seinen Backpartner einfach nur verblüfft an.

Auf einmal fühlte er sich total verarscht. Mit der Frau konnte er reden, und mit ihm…na ja…eher nicht.

Mochte er ihn nicht, oder war er Fremden gegenüber einfach nur schüchtern.

Yugi seufzte in sich hinein, und ging seiner Arbeit weiter nach.

„Atemu gibst du mir mal bitte das Mehl?“, forderte Yugi gedankenverloren auf. Atemu griff direkt danach. Er wollte dieses Mal eine Antwort geben, er wollte yugi wirklich behilflich sein. Mit etwas zu viel Elan hielt es hoch, drehte sich mit Schwung um, und schon war es passiert.

Yugi hielt den Mund komplett zu, seine Augen blinzelten ein paar Mal, und betrachteten einen schockierten Atemu.

Yugi stand wie angewurzelt da, an seiner Haut klebte überall eine feine weise Masse.

Sogar seine Wimpern fühlten sich merkwürdig an, da auf ihnen eine kleine Schicht haftete.

„Phff“, Yugi pustete die Luft aus seinen Lungen. Das Mehl auf seinen Lippen und in seinem Mund, flog in die Luft.

„Atemu…ich…..ach“, Yugi fluchte auf, seine Hände ballten sich doch Atemus Blick glitt total ins verzweifelte.

„Das…das tut mir so leid...ich wollte das nicht“, rasch bückte Atemu sich umd kramte in einer Schublade herum, wo er ein Handtuch suchte.

Yugi aber hörte nur noch um sich herum das schallende Gelächter, das Lachen von allen Seiten. Er selbst aber fand das gar nicht lustig.

Er klopfte das Mehl von seiner Kleidung, und als Atemu ihm noch mit verzeihendem Blick das Handtuch hinhielt, nahm Yugi es an, und verließ mit raschen schritten die Küche.

Er hielt das lachen nicht mehr aus.
 

Atemu senkte den Kopf, seine Hände hingen schwer wie Blei von seinen Körper. Er fühlte sich wie der letzte Volltrottel.

Was war nur los…verdammt, warum konnte er nicht, er selbst sein?

Yugi stand frustriert auf dem Flur, er zog seinen Pulli aus, und schüttelte ihn ein paar Mal in der Luft aus, wo eine weiße Wolke dabei entstand.

„Das fasse ich nicht“, fluchte er leise auf, ehe er das Handtuch nahm, und sich das restliche Mehl von seinem Gesicht strich.

„Yugi?“

„Boarh, lass mich in Ruhe“, grummelte Yugi auf, als er Ryous Stimme hörte.

Ryou aber sah Yugi einfach nur bedrückt na, er wusste wie sehr Yugi es hasste ausgelacht zu werden.

Er sah auch schlimm aus, hatte die ganze Ladung Mehl über den Kopf geschüttete bekommen. Es klebte in den Haaren, am Gesicht und am Oberkörper.

„Ich versteh das nicht…macht der das mit Absicht…ich meine ist es so schwer einen Satz auszusprechen, ist es so schwer, mir eine Tütemehl anzugeben?“, Yugi schüttelte nochmals seinen Pulli in der Luft aus, in der Hoffnung, das Mehl würde wirklich von seiner Kleidung fallen, doch es war vergeblich.
 

„Ich glaube nicht das er das mit Absicht macht Yugi…er hatte auch nicht gerade glücklich geschaut…“, meinte Ryou und betrachte Yugi wie er sich vorbeugte, um sich das Mehl aus den Haaren zu rubbelte. Oder es zumindest versuchte.

„Ich weiß ja auch nicht was mit ihm in letzter Zeit los ist Yugi…aber mit Absicht macht er so was nicht…bestimmt nicht!“

„Ist ja gut…dennoch….der Kerl ist anstrengend.“

„Dafür attraktiv“, versuchte Ryou ihn aufzuheitern.

Und tatsächlich, über Yugis Lippen huschte ein kleines grinsen, zwar nur minimal, aber dennoch, es war wenigstens etwas.

„Ha…hab ich doch gewusst, du findest ihn attraktiv!“

„Ja ist er auch….das kann man nicht leugnen…“, Yugis Augen funkten kurz amüsiert auf, ehe er doch aufseufzte.

„Ich stehe aber auf attraktive intelligente Männer…mit reife...du weißt das!“, Yugi hob den Finger, da Ryous Augen so frech aufblitzten. Wie oft hatte Ryou schon versucht ihn jemanden aufzudrängen? Zu oft! „Und Atemu fällt da ganz weg.“

„Wie so, der ist attraktiv, reif auch, und intelligent.“

„Na klar und ich bin der König von Frankreich“, Yugi winkte mit der Hand ab, und strich sich mit den Händen durchs Gesicht. Immer noch rieselte überall Mehl herunter.

„Ein Wunder das er es überhaupt auf dem Gymnasium ist…ich meine wie hat er das geschafft?“, Yugi lästerte klein auf. Es tat ihm gut, etwas Frust über diesen Mann los zu werden, der ihn schon des Öfteren planiert hatte.

„Ähm Yugi“, Ryou sah seinen Freund auffordernd an, denn eines musste er jetzt mal klar stellen. Irgendwie hatte Yugi ein völlig falsches Bild von Atemu, aber verübeln konnte er es Yugi nicht.

Atemu benahm sich wirklich sehr merkwürdig in letzter Zeit.

„Atemu ist der Beste in seinem Jahrgang.“

„Ja klar“, Yugi rollte mit den Augen, warum sagte Ryou so was…es nervte ihn.

„Hab ich noch Mehl irgendwo?“, fragte er nach und stellt sich leicht vor Ryou auf, welcher seufzte. „Überall.“

„Na toll…ich geh duschen.“

Yugi ging an Ryou vorbei, er öffnete die Tür und sah direkt in zwei entschuldigende rote Augen.

Sie schimmerten verschämt.

Yugi hasste diesen Blick, denn wenn Atemu ihn so ansah, konnte er nicht wirklich böse auf ihn sein.

Frustriert darüber, ging er zu ihm hin.

„Ich muss ja jetzt nichts sagen, oder?“, Yugi bückte sich zu seiner Tasche und sah Atemu dennoch vorwurfvoll an.

„Nein…tut mir wirklich leid.“

„Schon ok…ich gehe Heim, mich duschen“, nuschelte Yugi auf, anschließend ging er rasch zu seiner Lehrerin, um das ganze noch abzuklären.
 

„Hey Yugi“, auf einmal stupste ihn Bakura an.

„Was?“, fragte Yugi genervt nach, bis Bakura ihm einen Brief hinhielt.

Yugi lächelte schwach auf, immerhin etwas positives, an diesem Tag.

„Von wem hast du ihn?“

„Keine Ahnung“, Bakura schmunzelte, Yugi aber sah ihn einfach nur endgeistert an.

„Ich bekomme es schon noch raus“, meinte er und nahm den Brief gerne an.

Kaum war er draußen, öffnete er ihn. Sein Herz klopfte dabei voller Vorfreude auf, was dieses Mal wohl drin stand?
 

~Tür 3~

~Weißt du, dass ich dich seit dem du hier auf die Schule gehst, Gefühle für dich habe. Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Wohin damit.

Ich fühle mich gänzlich überfordert damit. Weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Ich hatte mir immer vorgenommen es dir zu sagen, doch ich konnte nie, deshalb schreibe ich es dir jetzt~
 

„Seit dem ich hier zur Schule gehe“, Yugi betrachte den kleinen Brief, es rührte ihn sehr und er wohnte jetzt schon ein halbes Jahr hier. Seit Schulanfang.

Und er hatte noch nie was gesagt…warum denn nicht?

Hatte er angst?
 

Yugi wünschte sich in diesem Augenblick, diesem Mann gegenüber zu stehen, ihm in die Augen sehen zu können, und das zu klären.

Er fragte sich auch, wer es war, kam aber nicht wirklich zu einem Entschluss.

Sicher da gab es einige, die ihn anflirteten, doch dieser Mann schien nicht so, als hätte er Yugi jemals mal angesprochen.

Nachdenklich darüber beschritt Yugi seinen Weg, zu seiner Wohnung.

Tür 4

Tür 4 (Donnerstag)
 

„Oh je“ Ryou seufzte auf als er Yugi sah.

In seinen Ohren, der MP3 Player, in seinen Augen, ein nichts.

Er kannte das nachdenkliche, fast schon traurige Bild Yugis. Das waren immer die Tage, wo er Yugi total in Ruhe ließ, da er niemanden an sich heran ließ.

Es waren immer die Tage, wo es seinem Großvater schlecht ging.
 

„Was hat er denn?“, Atemu stellte sich zu Ryou und sah genauso auf Yugi wie er auch.

Dennoch viel besorgter als Ryou.

„Mh….sein Großvater hat krebs…und wenn er wieder ins Krankenhaus muss, schottet Yugi sich gerne ab…man lässt ihn dann besser in Ruhe“, meinte Ryou leise, ehe er doch mal zu Atemu aufschaute. „Erzähle es aber nicht gleich rum!“

Atemu nickte einfach nur, das wusste er gar nicht. Überhaupt, wusste er so wenig über Yugi, aber so traurig, hatte er ihn schon oft gesehen, doch nie wirklich nachgefragt. Wie denn auch?
 

Gestern hatte er Yugi zwar gesehen, aber dieser hatte versucht ihn komplett zu ignorieren. Atemu nahm es so hin, wie es war. Denn verübeln konnte er es ihm nicht. Doch nun, wie Yugi da saß, so traurig, fast schone einsam. Das zerbrach ihm, wie die anderen zwei male, wo er es beobachten konnte, das Herz. In diese Augen gehörte keine Traurigkeit.

Etwas unsicher biss er sich auf die Lippen. Er würde gerne für ihn da sein. Nur ein bisschen. Ein kleinen Teil in seinem Leben sein.

Es lag doch nur an ihm…nur an ihm selbst.

Rasch öffnete er seine Tasche, wo er eine kleine Dose versteckt hatte.

In dieser waren ein paar Kekse von gestern drin. Er wollte sie Yugi als Entschuldigung geben, und jetzt vielleicht auch, als kleine Aufheiterung.

Unsicher sah er zu Bakura, welcher ihm einfach nur zunickte.

Er flüsterte stumm, du schaffst es…mach es ruhig.

Atemu schaute wieder unsicher zu Yugi…wenn er nicht so nervös wäre, nicht so eine angst hätte. Aber wenn er ehrlich war…schlimmer konnte es doch gar nicht mal mehr werden, oder?
 

Total unsicher und arg nervös schritt Atemu auf Yugi zu, in seiner Hand, die kleine Dose. Er betrachtete sie, spielte mit ihr in der Hand herum.

Bis er bei Yugi ankam.

Seine Kehle schnürte zu, und als Yugi dann noch aufsah, und direkt genervt mit den Augen rollte, wollte Atemu auch gleich wieder weg, doch er konnte nicht.

Er sah Yugis Augen, so traurig, so voller Sorge und Kummer.
 

Er schluckte hart, sein Herzschlag übertöne jegliches Geräusch um ihn herum. Zaghaft ging er in die Hocke und tippt Yugi nervös an.

Yugi nahm die Ohrstöpsel ab und ihm entkam ein überaus genervtes „Was?“, über die Lippen.

Er wollte jetzt alleine sein, seinen Gedanken nachgehen.

Sein Großvater musste gestern Abend wieder mal ins Krankhaus und dabei hatte Yugi so gehofft, das dieser über Weinachten wenigstens Ruhe vor seiner Krankheit hätte…aber dem war nicht so.
 

„Ich ähm“ Atemu sah unsicher auf, dann wieder zu seiner Dose in seiner Hand.

„Ich…ich also, ich...“, Atemus Wörter waren gestotterte Fetzen von Nervosität, fast schon sauer über sich selbst, schaute er rasch weg.

„Verdammt“, tief amtete er ein, anschleißend schaute er auf, direkt in die grünen großen Augen Yugis.

„Ich habe gestern ein paar Kekse für dich aufgehoben“, Atemu sah weg, atmete nochmals tief durch. Er dachte, dass es wahrscheinlich bescheuert aussehen würde, aber er würde es immerhin schaffen, einen ganzen Satz auszusprechen.

„Als Entschuldigung…und“, nun kratze er sich wieder verlegen am Hinterkopf, und sah beschämend weg. Sein Herz krachte nur noch so gegen seine Rippen und überall kribbelte es so. Er war froh, dass er in die Hocke gegangen war, denn seine Knie wurden auf einmal so merkwürdig weich wie Butter.

„Und…vielleicht…also…als Trost…du…du schaust nicht so glücklich aus…und...also ähm“, innerlich rollte Atemu über sich selbst die Augen.

„Ich gehe jetzt lieber…und halte meine Klappe“, meinte Atemu wohl eher zu sich selbst, aus Scharm, noch mehr Blödsinn zu reden. Denn er fing gerade wieder damit an, wie er es bemerkte.

Rasch legte er ohne Yugi anzusehen, die Dose auf die Bank, dann stand er auf, und ging mit schnellen schritten fort.
 

Von weiten seufzte er tief auf, er hasste sich selbst, und wie er das tat, dennoch beobachtete er Yugi, wie er ganz zaghaft, fast schon vorsichtig nach der kleinen Dose griff.

Yugi lächelt ganz schwach, eigentlich war das ja sehr leib von Atemu, dennoch, was war das bloß für ein Kerl und warum sprach dieser ihn so oft an?

Er öffnete die kleine Dose, ein feiner süßer Geruch kam ihm gleich entgegen, doch eigentlich hatte er gar keine Lust auf was Süßes.

Es waren nur drei Kekse, dennoch, sie sahen wirklich schön aus.

Yugi nahm eines heraus, und biss es leicht ab.

Zart lächelte er weiter. Atemu konnte anscheinend wirklich backen, denn sie schmeckten sehr lecker. Damit war seine Frage von gestern auch schon beantwortet.

Dennoch legte er den Keks zurück. Er schloss die kleine Dose, lächelte ein letzte mal kurz auf, ehe er wieder seinen Gedanken nach ging. Und das war die Sorge um seinen Großvater.

Nur zur Beobachtung, hatte der Arzt gesagt…ob das wirklich war wahr?

Yugi wusste es nicht, hoffte aber inständig, das sein Großvater bald wieder Heim kommen könnte.
 

Seufzend stand Yugi auf, er packte seinen Player fort, und sah auf. Er suchte Ryou doch er fand nur Atemu, welcher ihn so besorgt, aber zu gleich auch verschämt ansah.

Er lächelte leicht, und nickte.

Atemu lächelte scheu zurück, ihm war so, als hätte Yugi ihm einen stummen Dank zugeflüstert.

Und so war es. Yugi fühlte sich nicht wirklich besser, aber er hatte wieder etwa Kraft ins ich gefunden und von daher war er einfach nur dankbar.

Das war wirklich sehr lieb von Atemu. So kannte er ihn gar nicht.

Dennoch, backen würde er nie wieder mit ihm…da könnte kommen was wolle.
 

„Mh?“, fragend sah Yugi auf seinen Tisch, es war schon die letzte Stunde, und sein Tag verlief mehr als ruhig ab, was mehr oder weniger an seinen Gedanken lag.

Doch jetzt lag da ein Brief auf seiner Schulbank. Wie er dahin kam, wusste er nicht. Und er hatte die Briefe wegen seiner Gedanken heute eh komplett vergessen.

Er schaute sich um, sah aber nur viele seiner Klassenkameraden, die gerade, wie auch er, in diese Klasse stürmten.

Wer ihn wohl dahingelegt hatte?

Mit einem leichten lächeln, und einem kleinen Glücksgefühl im Magen, nahm er den Brief an sich und öffnete ihn.
 

~Tür 4~

~Friss nicht alles in dich hinein, manchmal sollte man mit Menschen reden, über das was einen quält. Ein Lächeln steht dir besser als alles andere auf der Welt. Traurigkeit umhüllt dich in schweigen…lass es raus. Freitags, findet man im Cafe Lorenz oftmals gute Zuhörer…so gehen 17 Uhr!

Ich will nicht das du diesen gewissen Glanz in seinen Augen verlierst, in den ich mich so verliebt habe~
 

„Was?“, Yugi sah den Brief etwas überrascht an, sein Herz pochte auf...wollte sich der Kerl etwa mit ihm treffen?

Und das schon morgen?

Er tippte nervös auf das Blattpapier. Sollte er hingehen...oh himmle, total nervös schaute er sich um. Wer war das, wer schieb ihm so Dinge?

Er hätte ausflippen können vor Neugierde, aber auch angst, diesen fremden Mann kennen zu lernen.

Aber auf der anderen Seite, war der Brief wieder so persönlich und so lieb geschrieben.

Wo war verdammt noch mal Ryou, wenn man ihn brauchte?

Tür 5

Tür 5 (Freitag)
 

„Oh Ryou ich weiß nicht…soll ich dahin?“

„Na klar“, Ryou stupste seinen Kumpel an, natürlich sollte er dahin.

„Schau mal, du bist jetzt schon so lange Single….hier mal was für eine Nacht…das macht dich doch auch nicht glücklich oder“, meinte Ryou und legte freundschaftlich den Arm um Yugi, drückte ihn leicht an sich heran.

„Und dieser Mann klingt doch interessant…findest du nicht?“, Ryou legte den Kopf leicht schief und lächelte Yugi aufmunternd an.

„Ja schon…aber…ach ich weiß nicht“, Yugi hatte ehrlich gesagt einfach nur angst. Er wusste nicht wer es war, wusste nicht was auf ihn zukommen würde.

„Du gehst dahin, und wenn ich dich dazu zwingen muss“, Ryou grinste, Yugi aber schmunzelte nur. Er mochte Ryou genau deswegen.

Er schubste ihn immer an.

„Und wie geht’s deinem Großvater?“, fragte Ryou nun doch etwas leiser nach.

„Ich weiß es noch nicht…ich glaube er will es mir nicht sagen“, Yugi seufzte tief in sich hinein. Er machte sich wirklich große Sorgen um seinen Großvater…mehr als ihm lieb war. Da hingen so viele traurige Gedanken mit. Und Yugi war jemand, der seinen Gefühlen oft zu stark nachging, egal in welcher Hinsicht.

„Siehst du…dann kommt das Cafe doch gerade recht…ich glaube das wird dich ablenken.“

Yugi nickte schwach, Ryou hatte ja recht, wenn er sich doch nicht so beschissen wegen seines Großvaters fühlen würde, wäre es wahrscheinlich weniger ein Problem.
 

*

„Von wem?“, fragte Yugi nun Kouhai, welcher ihm ja schon mal einen Brief gegeben hatte.

„Ich habe den von Anzu.“

„Und Anzu hat ihn von?“, bohrte Yugi weiter.

„Ähm, was fragst du mich?“

Yugi seufzte auf, und nahm den Brief dennoch gerne an.

Er fragte sich nun wirklich wer dieser verdammte Kerl doch war, der seine kleine Gefühlswelt gerade doch etwas zu sehr auf den Kopf stellte.
 

Er öffnete ihn, und wie bei den anderen malen, durchzog ihn dabei ein kribbeln, von Vorfreude. Die Aufgeregtheit, was denn nun darin stehen würde, und die Fantasie über einen Mann, den er noch nie gesehen hatte. Es war schwer sich ein Bild zu machen, dennoch hatte jeder so seine Vorstellungen. Die meistens aber eh falsch waren, wie Yugi es bekanntlich wusste. Wie oft hatte er im Internet mit jemand geflirtet, bis er wusste wer es denn wirklich war. Zu oft, aber definitiv!
 

~Tür 5~

~Ich habe heute Nacht von dir geträumt. Und weißt das was das schöne daran ist? In meinen träumen bin ich ganz ich selbst. Ich habe keine Probleme, kann tun was ich will. Und ich spreche dich auf die Art und Weise an, wie es sich gehört, und das allerschönste an meinen träumen ist, dass du mir etwas zurück gibst. Wir reden miteinander, lachen, sprechen uns aus.

Alles, was wir sonst nie tun. Manchmal habe ich das Gefühl, das ich in der Realität mehr lästig, als eine gute Begleitung für dich bin. Ja Yugi Muto, wir haben schon oft miteinander gesprochen. Nicht viel, eher belanglose Dinge, aber für mich sind diese kleinen Worte, doch so wichtig. Ich will versuchen das heute zu ändern. Ich möchte nicht länger diese Person in deinen Leben sein, wo du dich wahrscheinlich nur negativ dran erinnerst wirst~
 

Yugi sah den Brief fragend an. Er hatte schon oft mit ihm gesprochen, und viel eher negativ auf.

Oh nein…Yugi verzog das Gesicht.

Bitte lass es nicht. Mamuro sein. Der hatte schon so oft mit ihm geredet, und der war dumm wie Stroh. Kindisch und total von sich selbst überzeugt. Und angeflirtet wurde er auch schon oft von ihm.

Seufzend packte er den Zettel fort….sollte er wirklich hingehen?

Ryou aber schubste ihn an, trieb ihn im wahrsten sinne in das besagte Cafe, also setzte er sich ganz alleine an einen Tisch.

Ryou setzte sich, weil Yugi es so wollte, etwas von ihm entfernt. Quasi als Aufpasser, man wusste ja nie!

Nervös betrachtete Yugi die Getränkekarte, sah sich aber zeitgleich um.

Hier waren einige Schüler aus seiner Schule, wie er es erkennen konnte, doch dann runzelte er die Stirn, als er Bakura sah.

„Was macht denn dein Bruder hier?“, fragte er Ryou, welcher nur mit den Schultern zuckte.

„Ich gehe nie hier hin…woher soll ich das wissen?“

„Dein Bruder ist es aber nicht“, brach es aus Yugi, weil er ja von diesem auch schon mal einen Brief bekommen hatte.

„Mein Bruder…Yugi ich bitte dich…der steht auf Titten.“

Yugi atmete tief ein, Gott, was er alles dachte, also sah er sich weiter um. Bakura saß am Tresen, und schien mit einer Dame zu reden, doch als er Ryou erblickte, stand er auf, und setzte sich zu diesem hin.

Gott war Yugi erleichtert, als Bakura einfach unbemerkt an seinem Tisch vorbei ging.

Innerlich hatte er wirklich angst, er würde sich noch hier her setzten.

Er hatte nichts gegen Ryous Bruder, aber dennoch als Partner, oder Schwarm…nein danke!
 

„Hi Yugi.“

Yugis Ohren blitzten auf, die Stimme kannte er doch. Doch als er aufsah, schaute er perplex. Er blinzelte sogar ein paar Mal.

„Was machst du denn hier?“, fragte Yugi nun den Mann der vor ihm stand. In der Hand ein Tablett, und um die Hüfte eine Schürze. Ehrlich gesagt, musste Yugi zugeben, dass egal was dieser Mann trug, immer an ihm gut aussah.

„Ich…also, ich abreite hier.“

„Ach so“, Yugi senkte den Kopf. Er fand sich selbst sehr unhöflich, doch innerlich bekam er immer die Panik wenn er Atemu antraf. Warum, das konnte er die letzten Monate gut spüren.

Er hatte nicht nur Mehl auf seiner Kleidung abbekommen, nein da gab es viele andere Dinge auch noch.

Wenn Yugi noch an das Essen unten in der Kantine dachte, was ihm aus versehen, wegen Atemus Schusseligkeit auf den Schoß geschüttet wurde…oder der heiße Kaffee, von der Pause, wo Atemu gegen ihn gerannt war.

Oder die Sport AG, wo Atemu voll auf ihn drauf geflogen war.

Man war der schwer! Er hatte auch als andenken davon einen großen blauen Fleck am Arm.

Yugi wollte gar nicht mehr weiter darüber nachdenken.

„Magst...ähm… willst du was trinken“, Atemu schaute nervös zu Yugi hinunter der irgendwie in Gedanken versunken war. Dabei drehte er sein Tablett in seinen Händen hin und her.

„Ja…ein Kakao wäre lieb…“, Yugi schaute leicht lächelnd auf. „Aberbitte nicht auf mich werfen!“
 

Atemu biss sich auf die Lippen und nickte. Denn Yugi schaute ihn gerade zwar lächelnd an, dennoch in den Augen sah man, dass er es ernst meinte, und irgendwie schon über Atemus Art verzweifelte.

„Mit….oder ohne?“

Yugi kicherte auf, seine Wangen färbten sich rot, das hatte er schon öfters gehört, aber in ganz anderen Situationen.

„Oh Yugi“, Atemus Wangen färbten sich nun auch leicht rot, er erahnte, was dieser junge Mann vor ihm gerade dachte, und schlug ihm das Tablett leicht auf den Kopf.

„Was denn?“, Yugi lachte auf, und wie er auf lachte.

Das erste Mal, seit einer kleinen längeren Zeit.

Atemus Herz ging dabei auf, das Lachen war ehrlich, und so schön anzuhören.

„Also mit oder ohne…Sahne natürlich?“

„Natürlich mit“, Yugi schmunzelte Atemu an. Amüsierte funken tanzten in seinen grünen großen Augen umher.

In Atemus aber auch.

„Will ich ja auch hoffen“, gab Atemu irgendwie schummelnd und doch so zweideutig zurück, das Yugi einfach nur zurück schmunzeln konnte. Doch Atemu verließ den Tisch. Yugi sah ihm einfach nur nach.

Das war das erste Mal, dass er sich irgendwie auf eine Art und Weise mit Atemu verstand.

Doch er wollte sich nicht zu früh freuen, wer wusste was alles noch bei diesem Mann passieren konnte.
 

Atemu atmete tief durch als er hinter dem Tresen ankam, seine Finger schienen wie von Ameisen überrannt zu werden, noch immer raste sein Herz wie verrückt, dennoch, ein lächeln haftete auf seinen Lippen.

Er hatte es, zwar nur mit Müh und Not, geschafft ein paar Wortfetzen mit Yugi zu sprechen. Er hatte ihn sogar zum lachen gebracht.

Etwas unsicher schaute er über die Schulter.

Das Yugi so zweideutig sein konnte, vielleicht auch so dachte, wusste er gar nicht. Und wenn er ehrlich war, hatte er immer geglaubt, das Yugi noch nie jemanden hatte, doch irgendwie schien es sich anders anzuhören. Er wusste es nicht wirklich. Yugi sah eben so unschuldig aus. Aber was wusste Atemu denn schon wirklich? Viel zu wenig, und dabei hatte er den großen Drang, und das schon lange, alles über ihn zu erfahren.
 

Yugi aber tippte nervös mit dem Finger auf der Tischplatte herum. Seine Augen huschten überall hin. Doch er wusste nicht, wer es sein konnte. Verdammt, das war doch nicht auszuhalten. Kurz schaute er auf seine Armbanduhr, es war schon viertel nach.

Vielleicht hatte der Mann doch angst bekommen, und es sich anders überlegt.

Wenn er sich ja auch vorher nie zu erkennen gegeben hatte.

Irgendwie war er enttäuscht darüber, dennoch, eine kleine Hoffnung, dass er doch noch kommen würde, hatte er dennoch.

Die Hoffung starb bekanntlich zuletzt.
 

„So…dein Kaffee“, Atemu stellt die Tasse mit Sahne obendrauf ab. Yugi sah Atemu skeptisch an.

Kaffee? Hatte er nicht Kakao bestellt. Er sagte nichts dazu, nahm es so hin, da Atemu ihn gerade auch wieder so lieb anlächelte.

Dass der hier überhaupt abreiten durfte…meinte Yugi. Wer weiß wie viele Bestellungen er falsch machte, aber wahrscheinlich lockte er das mit seinem aussehen, oder auch Charme wieder raus.

„Dankeschön“, Yugi betrachtete den Kaffee, er tank ihn ja, aber mit Sahne…mh...na ja.

„Bitte“, hörte er Atemu scheu aufflüstern, Yugi aber verrührte seinen Zucker darin, anschließend öffnete er die Kekspackung, und tunkte den Keks in die Sahne, nur um sie in seinen Mund zu stecken.

Atemu stand einfach nur da, wie angewurzelt und betrachtete Yugis kleinen Genuss... Gott, wie gern wollte er jetzt mit der dummen Sahne tauschen…nur ein einziges Mal.

Yugi aber schaute zur Seite, da Atemu immer noch da stand. Fragend schaute er auf. Atemu hielt das Tablett in seiner Hand, drehte er vor seinem Bauch, immer in einer Richtung.

„Ist noch was?“, fragte Yugi nun etwas irritiert nach.

„Ähm ja…also…ähm“, Atemu hielt sein Tablett an, nervös schaute er zu Yugi herunter.

Verdammt, wenn der so fragend schaute, war er immer so niedlich. Zudem hatte er um den Hals einen dicken schönen Schal, der ihn warm hielt.

Die Jacke die er trug, wollte er anscheinend gar nicht ausziehen, um sich vielleicht noch warm zu halten. Wie gerne würde er das mal tun, Yugi warm halten. Ihn an sich ziehen.
 

„Ich hab jetzt frei…ich dachte…also...wenn es dir nichts ausmacht...weil...ähm.“

„Ja Atemu…sag es doch einfach…ich reiß dir doch keinen Kopf ab“, ungeduldig versuchte Yugi Atemu dazu zu animieren, seinen Satz vollständig auszusprechen. Er sah in die unsichere Augen Atemus. Warum war dieser Mann nur so.

es passte auch gar nicht zu seiner Statur…gar zu diesen Augen.

Atemu atmete tief in sich hinein.

„Darf ich mich zu dir setzten?“, Atemu legte den Kopf leicht schief… Yugi aber blieb der Keks im Hals hängen. Er zu ihm! Und genauso schaute er auch, etwas endsetzt, was Atemu total zu spüren bekam. Er senkte traurig den Kopf.

„Schon ok….ich…ich geh dann mal“, hörte er die niedergeschlagene Stimme Atemus, Yugi aber schaute ihn reuevoll an.

"Tut mir leid Atemu…bitte, setzt dich…ich glaube, ich werde heute eh versetzt“, sagte Yugi, seine Stimme war reuevoll. Er bemerkte, dass er Atemu verletzt hatte, und das wollte er ganz und gar nicht.

Zudem wollte er sich noch bei ihm für die Kekse bedanken.

„Nein…schon gut...du must-“

„Jetzt setzt dich bevor ich es mir anders überlege“, gab Yugi mit Absicht etwas barsch zu verstehen und Atemu tat es, ohne mit der Wimper zu zucken, hockte er sich direkt gegenüber von Yugi. Fast wie ein Soldat, der einen Befehl unwiderruflich folgte.

Und Yugi, ja er schmunzelte. Irgendwie, er wusste es nicht…hatte der Kerl was an sich, was Yugi gefiel.
 

„Danke noch für die Kekse…die waren sehr lecker“, Yugi lächelte schwach auf, und rührte in seinem Kaffee umher. Er war etwas enttäuscht, dass der Mann aus den Briefen jetzt nicht vor ihm saß, aber er versuchte es herunter zu schlucken.

„Danke“, Atemu duckte sich leicht, er war verlegen wie noch nie, zudem hielt er immer noch das Tablett in seinen Fingern krampfhaft fest. Nur weil er das Gefühl hatte, sich irgendwie festhalten zu müssen.

Yugi beobachtete das Ganze eher mit Skepsis.

Aber wirklich was zu reden wusste er auch nicht, also schaute er Hilfe suchend zu Ryou, welcher aber gerade Widermahl arg mit seinem Bruder beschäftigt war.

Also schwang sein Blick wieder zu Atemu.

„Und sonst?“, fragte Yugi einfach mal nach. „Ähm gut“, antwortete Atemu, Yugi aber seufzte tief in sich hinein. Himmel, er hatte sich so Gedanken um diesen Nachmittag gemacht und jetzt hockte er mit dem größten Vollpatsch an einem Tisch, den er je kennen gelernt hatte.

Toller Nachmittag. Echt!
 

„Und…ähm… wie geht’s dir…also“, Atemu zerdrückte das Tablett in seinen Händen, rasch sah er einfach nur auf Yugis Kaffee, damit er nicht in dessen Augen sehen müsste. Welche ihn eh schon arg nervös machten. Er direkt so gegenüber von ihm. Es war ihm so unreal.

„Habe gehört das dein Großvater im Krankhaus liegt…und...na ja…ist bestimmt nicht so einfach…also für dich“, brach es aus Atemu heraus.

Yugi gab ein kleines Seufzen von sich, betrachtete wie die Sahne in seinem Kaffee verlief.

Ein komisches Zusammenspiel, wie er meinte.

„Na ja es geht…ich kenne es nicht anders. Nur jetzt gerade um die Weihnachtszeit…da…da habe ich schon manchmal angst“, meinte Yugi, wohl eher arg leise, vielleicht auch einen hauch zu traurig für Atemu.

„Das ich Weinachten alleine verbringen muss“, gab er ganz leise und flüsternd zu. Es war eigentlich nicht seine Art über so was zu reden. Er sprach auch selten mit Ryou darüber, doch irgendwie, musste er an den Brief denken. In dem ja stand, dass man in diesem Cafe oft gute Gesprächspartner finden würde. Yugi wusste es nicht, und bezweifelte es arg, das Atemu der richtige dafür wäre, aber auf der anderen Seite, hatte er wirklich das Bedürfnis darüber zu sprechen.
 

„Ach an so was darfst du gar nicht denken Yugi“, hörte der jünger eine sanfte Stimme.

Yugi lächelte matt auf, ehe er hinauf sah. Er sah direkt in diese zwei Robine. Wirklich schöne Augen, die fand er eh schon immer schön, doch nun schienen sie irgendwie total besorgt.

„Ich muss an so was denken Atemu…“, meinte Yugi total ernst, denn es war so. Er musste sich vielleicht damit abfinden, dass sein Großvater irgendwann nicht mehr da sein wird.

Vielleicht morgen, vielleicht erst in ein paar Jahren, und das war das schwere für ihn, an der ganzen Situation.

Denn sein Großvater war Alt, schwach und Krebs, im Pat 5 war nicht leicht zu nehmen. Doch Yugi wollte nie etwas darüber erklären, gar reden, doch Atemu schien ihn mit diesem Satz auch so zu verstehen und vor allem ernst zu nehmen. Denn er fragte nicht weiter, senkte nur den Kopf, und ließ das Tablett in seiner Hand, langsam aber sicher los.

„Das tut mir sehr leid Yugi“, sagte Atemu, seine Stimme war leise, und sehr mitfühlend.
 

Yugi nickte nur, und nahm seinen Kaffee in die Hand, um endlich mal einen schluck zu trinken.

Atemu sah Yugi einfach nur mitfühlend an. Er verstand wie ernst es um seinen Großvater stand, ohne das Yugi es ihm erklärte. Er nahm ihn einfach ernst…mehr war es nicht.

Er selbst wusste es zu gut, wie es war ein Familienmitglied zu verlieren, denn sein Vater verstarb auch vor ein paar Jahren. Es war ein Unfall und kam mehr als nur unverhofft.

Es traf ihn damals sehr hart, und er hoffte, das Yugi noch ein paar Jährchen mit seinem Großvater verbringen konnte.

„Ich sollte nicht hier sitzen Atemu….ich denke ich werde meinen Großvater besuchen gehen“, sagte Yugi leise, und Atemu nickte.

„Natürlich solltest du das….nutze deine Zeit, sie ist kostbar.“

Fragend sah Yugi auf, in die schimmernden Augen Atemus. Er sprach so, als wüsste er wovon er redete.

„Mein Vater ist vor ein paar Jahren verstorben“, Atemu senkte den Kopf, er sprach nie gerne darüber.

„Mh“, Yugi senkte nun auch den Kopf, Trübsaal schwang sich über beide ein.

Atemu aber fragte sich, was für ein beschissenes Thema er gerade hier angefangen hatte.

Er wollte Yugi doch aufmuntern, sein Herz etwas entlasten, und nun…warum machte er immer alles falsch?
 

„Tut mir leid...ich hätte das Thema nicht anfangen sollen“, nuschelte Atemu betrübt auf, doch Yugi schüttelte mit dem Kopf.

„Nein...irgendwie hat es mir gut getan…danke dir...aber ich werde jetzt wirklich gehen“, Yugi stand auf, und schloss seine Jacke. Atemu aber sah ihn fragend an.

Das Gespräch hatte ihm gut getan? Wie denn...und was denn?

Das fragende Gesicht Atemus, lies Yugi leicht schmunzeln, man fühlte es richtig, wie es in seinem Kopf ratterte.
 

„Ich war ihn noch nicht besuchen…ich habe nur mit ihm telefoniert. Weil ich es hasse ihn da liegen zu sehen….und jetzt weiß ich, das ich lieber die Zeit die ich habe nutzen sollte, als angst zu haben, vor dem was kommen sollte“, Yugi lächelte leicht auf, legte etwas Geld auf den Tisch, ehe er das kleine Cafe verließ.
 

Atemu sah ihm leicht lächelnd nach. Er wusste nicht, wie er sich fühlen sollte, aber er war irgendwie... ja, schon etwas glücklich. Er hatte Yugi etwas helfen können, und vor allem, er hatte es geschafft, etwas mit ihm zu reden. Was Ernstes...nichts Belangloses… irgnedwie ein sehr intimes Gesräch, wie er fand.

Er sehnte sich nach viel mehr davon.

Tür 6

Tür 6 (Samstag)
 

Menschen weinen, Menschen lachen, Menschen streiten, Menschen lieben.

Und es gab Menschen, die standen einfach genau dazwischen. Zwischen diesen kleinen dingen, die arg wichtig im Leben waren.

Es war Samstagmittag, Yugi hatte den morgen bei seinem Großvater im Krankenhaus verbracht.

Er hatte mit ihm gesprochen, mit ihm gegessen, ihm wie so oft etwas vorgelesen, bis dieser in den Schlaf fiel.

Yugi wusste nicht recht wie er sich fühlen sollte, als er den kranken alten Mann, dort in dem Bett liegen sehen hatte. Die Augenlieder fest geschlossen, und die Lippen fein geschwungen zu einem lächeln.

Er genoss die Zeit die er mit seinem Großvater verbringen konnte, doch nun fühlte er sich alleine.

Die eben genannten kleinen Wichtigkeiten im Leben, konnte er, als er durch den Park ging nur unschwer erkennen.

Hier waren überall Menschen. Da ein Paar, was Händchen hielt, eine Mutter, die mit ihrem Kind schimpfte. Da, ein Junger Mann der am telefonieren war und sich riesig über irgendwas freute, und dort eine Frau, die arg traurig ins nichts schaute.
 

Yugi war nicht traurig, aber auch nicht glücklich. Streiten wollte er nicht, aber auch nicht lachen.

Irgendwie, fühlte er sich einfach nur einsam.

Er könnte ja zu Ryou gehen. Doch so richtig Lust hatte er aber auch nicht, seine Füße trugen ihn einfach dahin, wo er hin sollte. Und zwar nach Hause, in die Wohnung, die er mit seinem Großvater teilte, doch nun war sie arg leer. Aber es war nicht so schlimm, wie in dem Dorf, wo Yugi wohnte. Dort hatten sie ein Haus, es war viel zu groß für eine Person und Yugi hasste die Tage alleine, besonders dort.

Er sperrte die untere Tür auf, ging wie immer zum Briefkasten um jenen zu öffnen. Gleich nahm er die üblichen Rechnungen heraus. Es gingen eh alle an Großvater, dennoch sah er sie alle nach, in der Hoffnung, jemand könnte ihm schreiben, aber auch die kleine Hoffnung, dass er ihm schreiben würde.

Ein lächeln, ganz ehrlich und voller Freude schlich auf seine Lippen.

Rasch rannte er mit den Briefen die Treppe hinauf, schloss die Haustür auf, um nur den Brief, mit der Aufschrift:
 

~Tür 6~

Zu öffnen.
 

~Ich hoffe das Gespräch mit diesem Mann hatte dir gut getan. Ich hatte den Eindruck, dass es dir etwas besser ging.

Sag mal, gehst du eigentlich nie aus? Ich sehe dich nie in einer Bar, oder einer Disko…wo bist du nur… wo lachst du, wo verdammt tanzt du? Wo bist du mal wirklich glücklich?

Viele fragen, aber es gibt nur eine Antwort.

Schnapp dir Ryou, und geh mit ihm und seinem Bruder wie jeden Samstagabend in den kleinen Club Havanna…probier mal einen Mojito, die schmecken da fruchtbar lecker und genieße es einfach~
 

Yugi schaute den Brief verdutzt an. Eigentlich hatte der Kerl ja recht, Yugi ging selten raus, und selbst wenn er raus ging, so wirklich frei fühlte er sich dabei nie, und wirklich glücklich war er auch nie.

Meisten ging Yugi nur dann aus, wenn er etwas brauchte….eine Nacht voller Trost. Etwas liebe… er ließ sich von jemanden anflirten, lies sich von ihm mit nach Hause drängen. Verbrachte eine Nacht mit ihm, um am gleichen morgen darauf, rasch wieder abzuhauen. Schlecht fühlte er sich deswegen nicht, eigentlich besser. Denn diese kleinen Nächte die er hatte, ließen ihn sich besser fühlen und er brauchte sie. Wer war denn schon gerne einsam, oder sexuell unbefriedigt?
 

Sollte er?

Vielleicht war dieser Mann ja auch da…ja vielleicht!

Yugi wählte rasch die Nummer Ryous, und dieser war gleich hell auf begeistert, als Yugi fragte, ob er mitkommen könnte.

„Willst du dich wieder abschleppen lassen?“, hatte Ryou durchs Telefon gefragt.

„Nein…mein Brieffreund meinte, ich sollte da mal einen Mojito probieren“, gab Yugi grinsend zurück.

„Oh, oh erzähl es mir heute Abend… aber Atemu kommt auch mit…stört dich das?“

„Mh...nein, schon ok“, Yugi lächelte leicht auf, ehe er auflegte, und den Rest des Nachmittages mit Haushaltbeschäftigungen und Hausaufgaben verbrachte.
 

Yugi blick glitt am Abend zur Uhr, er war spät dran, dennoch, er wollte gut aussehen. Er wusste zwar nicht ob dieser geheimnisvolle Mann da wäre, aber dennoch, falls doch, ja verdammt er wollte für ihn gut aussehen. Diese Erkenntnis lies Yugi etwas schmunzeln.

Aber auch sein Herz schien heute etwas nervös, besonders jetzt, wo er wusste, das dieser Mann wirklich da sein könnte.

Also schaute er nochmals prüfend in den Spiegel. Er trug eine schwarze Hose, in dem sein Hintern immer gut drin aussah, wie er wusste. Ein weißes, eher schlichtes Hemd, und darüber eine graue moderne Weste.

Oh, so konnte er gehen.

Sich selbst zustimmend, schnappte er sich seine Jacke und seinen Schal, ehe er sich auf den Weg zu Ryou machte.
 

„Der ist aber spät dran“, meinte Atemu nun etwas nervös zu Ryou, welcher nun zum 10-mal aufstöhnte.

„Mensch Atemu, ich hab es dir doch gesagt, er kommt…Yugi ist zuverlässig, war es schon immer und wird es auch immer sein, er verspätet sich nur“, Ryou war genervt von Atemu, was ihm auch buchstäblich ansah, denn die ganze Zeit hockte da dieser sonst so coole lässige Typ und verhielt sich wie das letzte Kleinkind, was nach seiner Mutter fragte: Wann sind wir denn da?

Ryou betrachtete Atemu, welcher die ganze Zeit eher zum Eingang schaute. Er hockte auf dem schwarzen Ledersofa, leicht nach vorne gebeugt. Sein Fuß tippte die ganze Zeit im schnellen Tempo auf den Boden, so sehr, dass man meinte, sein Bein würde zittern. Zudem drehte er die ganze Zeit, sein Cocktailglas in der Hand hin und her.

Was war bloß los mit dem Kerl? Immer wenn es um Yugi ging, benahm er sich so bescheuert, so fremd, so merkwürdig. Ryou blinzelte auf, seinen Lippen formten sich zu seinem Grinsen.

„Sag mal Atemu“, Ryou beugte sich genauso vor wie Atemu, und schon wendete dieser seinen Kopf wieder zu Ryou.

„Was?“, gab Atemu einfach nur zurück, dennoch wunderte er sich über das breite Grinsen. Kurz sah er zu Bakura, der mit Absicht direkt woanders hinschaute, dennoch genauso breit grinste wie Ryou.

„Kann es sein, dass Yugi dich nervös macht?“

„Nervös? Sehe ich etwa nervös aus“, Atemu sah Ryou feste ihn die Augen, er wollte jegliche Vermutung in dessen Kopf vernichten, aber vergebens.

„Ja total…nicht war Baku“, Ryou stupste seinen Bruder an, und Atemu sah ihn auffordernd an, genau das zu klären, und zwar auf der Stelle.

„Jetzt schau mich nicht so an…du siehst nervös aus“, Bakura winkte mit der Hand ab. Himmel wie sollte man dessen Nervosität leugnen. Im leben nicht. Damit würde man sich nur verrennen.

„Na danke auch“, Atemu fluchte auf, Ryou aber grinste breiter denn je.

Auf einmal wurde ihm so einiges klar, das Verhalten Atemus, egal wie seltsam es erschien, wurde auf einmal doch so erklärlich.

Es ergab Sinn, und nahm langsam aber sicher Struktur an. Ryou schlug sich mental selbst ins Gesicht, das er so blind gewesen war.
 

„Ein Wort...und ich verfluche dich“, zischte Atemu, wohl eher eingeschnappt über seine Lippen. Ryou aber beeindruckte das nicht tim geringsten, war sein Bruder doch viel schlimmer als Atemu. Er war eben abgehärtet, egal wie wütend Atemu gerade schaute.

„Ich halt meinen Mund, aber wenn du dich weiterhin wie der letzte Vollidiot aufführst, bekommst du ihn nie…“, Ryou schüttelte seufzend mit dem Kopf. „Er hält dich für total tollpatschig und bekloppt, sogar dumm“, Atemus Mundwinkel zogen nach unten, als er da hörte. Es stach so richtig zu. Und vor allem, es tat weh. Sein Bein hörte auf zu zittern, und er legte die Hände von seinem Cocktailglas.

Ryou tat es ja leid, aber auf der anderen Seite konnte er Yugis Bild von Atemu gut nachvollziehen. So wie der sich immer verhielt.

„Na ja...aber er findest dich attraktiv“, Ryou versuchte seine gesprochenen Worte wieder gut zu machen, Atemu aber senkte den Kopf.

„Na ganz toll“, stöhnte er tief auf.
 

„Was ist toll…ich…na klar“, Yugi grinste auf, stand vor den drei Kerlen und steckte frech die Zunge raus.

Atemu schluckte, als er die Stimme hörte. Seine Augen huschten zu den Schuhen Yugis. Turnschuhe, die Snikers, die er immer trug, dann weiter hinauf, über diese schwarze Hose, weiter hinauf über die Jacke, bis hin zu Yugis wirklich strahlendem Gesicht.

Sein Herz stand kurz still. Gott, was liebte er ihn, wenn er so total Happy war.

„Du hast einen Knall….setzt dich doch…Atemu hatte dich schon sehnlichste erwartet“, Ryou grinste, Atemu aber funkelte ihn kurz vernichtend an, ehe er rasch wieder zu Yugi sah.

„Echt! Hast du?“, Yugi sah ihn kurz fragend an, ehe er sich doch direkt neben Atemu setzte und seine Jacke auszog. Atemu verfolgte das, und fand einfach nur das Yugi heute total gut aussah. Viel zu gut.

„Na ja…also…ich ähm...mag deine Gesellschaft“, Atemus Herz begann wieder zu rasen, aber doppelt so schnell wie zuvor, auch sein Fuß begann wie eben, wieder zu zittern, was Atemu aber versuchte zu unterdrücken.
 

„Boahr“ zwei Stimmlagen, ein Stöhnen. Bakura und Ryou stöhnten einfach gleichzeitig auf, als sie Atemus Satz hörten. Beide hielten sich die Hand vors Gesicht und dachten dasselbe:

Ich mag deine Gesellschaft…Himmel, so was sagte man doch nicht zu jemand, den man wirklich gern hatte. Jemanden, den man wollte. So was konnte man seiner Oma erzählen.

„Was ist…hab ich den Witz verpasst?“, Yugi sah die Zwei fragend an, Ryou aber winkte nur mit der Hand ab. „Das willst du gar nicht wissen….erzähl. was stand in dem Brief?“, Ryou ruckte nun auch etwas vor, nur um Yugi neugierig zu betrachten. Also sah er zu wie Yugi den Brief doch tatsächlich auspackte und schon nahm Ryou ihn an.
 

„Mojito?“, fragte Ryou laut, er sah zu Yugi, anschließend aber zu Atemu.

Dann sah er auf Atemus Getränk. Dieser trank nämlich immer wenn sie hier waren dieses Zeug.

War Atemu der Verfasser dieser Briefe. Zutrauen würde er es ihm, aber so ganz sicher war er sich nicht. Dennoch er würde es rasch herausbekommen….ganz sicher!

Schmunzelnd gab er den Brief wieder Yugi, welcher gerade wirklich am überlegen war, ob er einen trinken sollte.

„Und schon eine Ahnung wer es ist?“, fragte Ryou neugierig nach, dennoch betrachtete er dabei auch Atemu. Beobachtete genau dessen Reaktion darauf.

Yugi aber schüttelte den Kopf.

„Nein…woher denn auch, aber ich schwör es dir, wenn es dieser Mamuro ist…bring ich mich um!“

„Mamuro…wer ist Mamuro?“, Atemu drängte sich gleich mit Worten dazwischen.

Yugi aber sah Atemu fragend an. Was interessierte ihn das denn jetzt?

„Irgend so ein Kerl aus deiner Parallelklasse“, übernahm Ryou das Reden. „Er läuft Yugi schon länger hinterher…du musst wissen, Yugi ist ganz schön begehrt…aber er nimmt nicht jeden“, Ryou grinste schelmisch auf, Atemu aber gab nur ein Augenzucken von sich.

Also Wand er sich wieder zu Yugi.

„Ah ha….was ist den so dein Typ?“, fragte Atemu neugierig, dennoch arg vorsichtig nach.

„Mh“, Yugi dachte kurz darüber nach, er hatte einen frechen Spruch auf Lager, verkniff es sich aber ihn auszusprechen, da er etwas beleidigend für Atemu wäre.

„Na ja…eigentlich ältere Typen…bisschen herrisch“, Yugi schaute in die Luft, er grinste verträumt auf.

„Kraftvoll, leidenschaftlich…aber sie brauchen auch eine feinfühlige Ader...ja…so in der Richtung“, gab Yugi preis, und sah grinsend in Atemus Augen. Ryou aber schmunzelte nur, genauso wie Bakura. Beide sahen dem Schauspiel gerne, ja viel zu gerne zu.
 

„Was…was meinst du mit älter?“, fragte Atemu scheu nach, er umgriff fast schon gewaltsam sein Glas in der Hand. Himmel war er so nervös. Zudem dachte er, dass er jetzt nicht mehr Yugis altersklasse hatte.

Sie saßen so nah nebeneinander, waren seitlich zueinander gewendet, so nah, das sich sogar etwas ihre Knie berührten. Eine tolle Nähe, die Atemu aber ganz kirre im Kopf machte.

„Na ja…so 5, 6 Jahre...außer es sei denn er hat eine gewisse Reife“, erklärte Yugi, dann aber hob er die Hand, und kniff in Atemus Wange.

„Nicht so wie mein tollpatschiger Ati hier.“

Das war genau der Augenblick, wo Ryou und Bakura, sich gleichzeitig auf die Zähne bissen, direkt aufstanden und abhauten, wo man sie dennoch von weiten her lachen hören konnte.
 

Atemu sah Yugi einfach nur an, seine Wangen welche nun peinlich berührt rot anliefen, gaben seinen Scharm preis.

Gott…wie Yugi von ihm dachte…das war ja nicht auszuhalten, zudem durfte niemand… aber wirklich niemand, so mit ihm reden, egal ob Yugi oder sonst wer und schon gar nicht, ihn wie ein kleines Baby behandeln.

Er wollte lospusten, sich verteidigen. Die Hand Wegschlagen, doch nichts entkam seiner Kehle, rein gar nichts. Er hörte nur sein Herz in seinen Ohren widerhallen.

Yugi nahm dann aber die Hand weg, und kicherte auf.

„Und Humor sollte er haben…frech sein…er muss mir Kontra bieten“, ergänzte Yugi das Ganze noch, ehe er rasch zur Getränkekarte griff.

„Schmeckt der Mojito?“

„Ähm ja“, Atemu pustete stark die Luft aus seiner Lunge. Er hatte das Gefühl zu erstricken. Er zog leicht an seinem Strohhalm, schmeckte die Minze in seinem Getränk.

Yugi sah heute so gut aus, so richtig und vor allem schien dieser verdammt gut gelaunt zu sein und was war mit ihm selbst, Atemu? Alle seine Vorsätze, einmal ganz normal mit Yugi zu sprechen, liefen den Bach herunter. Er wollte mit ihm trinken, ihn sogar zum Tanzen animieren, aber irgendwie, spürte Atemu, das seine Fantasie mit ihm durchgegangen war.

Rasch schaute er nach Bakura, welcher aber mit seinem Bruder an der Bar stand. Sie lachten, er wusste nicht worüber, aber wahrscheinlich über ihn.

Yugi legte die Karte weg, kurz schaute er auch nach Bakura und Ryou, ehe ihm klar wurde, dass die Zwei ihn wohl alleine mit Atemu lassen würden. Innerlich seufzte er darüber, dennoch, Yugi lies sich nicht unterbekommen. Er hob die Hand, um die Kellnerin zu rufen.

„Ich hätte gerne einen Mojito“, sagte er lieb lächeln und Atemu lächelte dabei auch auf. Nahm er sein Getränk wohl doch noch an. Immerhin, konnte er heimlich etwas mit Yugi teilen.
 

„Wie…na ja, wie geht’s deinem Großvater?“, versuchte Atemu ein Gespräch aufzubauen, aber ehrlich gesagt, interessierte es ihn auch sehr.

„Mh…na ja“, Yugi wand sich wieder seitlich zu Atemu, er schien nach Worten zu suchen, wie es dem älteren vorkam.

„Es könnte ihm besser gehen, aber ich denke er wird bald wieder Heim dürfen….und dann sehen wir mal…hoffe ich“, erklärte Yugi. Er freute sich das Atemu ihn danach fragte, denn es klang mal wirklich ernst und interessiert.

„Das ist doch schön“, scheu lächelte Atemu auf, und Yugi lächelte einfach nur zurück.

Er sah Atemu in die roten Augen, welche heute irgendwie noch hübscher vor sich her schimmerten als sonst.

Dann sah er ihn kurz unauffällig aber doch so musternd an und Yugi viel auf, das der Mann der gerade neben ihm saß, wie immer heiß aussah.

War schon eine schlimme Mischung, so ein sexy Kerl und dann…. Na ja, er wollte gar nicht weiter denken.

„Hey…der ist ja schön“, Yugi betrachtete Atemus Hand, anschließend nahm er die Hand auch noch in seine.

Atemus Herz pulsierte auf, als er die geschmeidigen wirklich seidigen Finger Yugis an seiner Hand spürte, aber nur um sich neugierig den Ring an seinem Finger zu betrachten. Er war Silber, und mit kleinen Gravuren verziert.

„Von deinem Freund…oder doch Freundin?“, Yugi schaute wieder auf, und legte den Kopf leicht schief. Neugierig funken tanzten in seinen Augen umher.

Er wusste von tausend Ecken, dass Atemu Bisexuell war…aber irgendwie reizte es ihn gerade mehr herauszufinden.

„Ähm nein…von meiner Mutter“, Atemus Wangen nahmen an Farbe zu, am liebsten wollte er die Finger, welche gerade einfach nur seine Hand berührten, halten und zu sich ziehen.

Seine ganze Hand kribbelte so schön.

„Auf was stehst du eigentlich mehr...Frau oder Mann?“, Yugi hielt mit Absicht Atemus Hand. Es war eben Yugi, der gerne flirtete, Nähe suchte, auf eine Charmante Art und Weise.

Er mochte es mit Männern zu spielen. Solange es dabei blieb, wenn er mehr wollte, war er nicht so.

Dann war er der schüchterne…traute sich keinen Schritt zu machen, aber meistens, wurde er selbst eh immer angeflirtet. Irgendwie hatte Yugi da verdammtes Glück.

„Eher Männer“, nuschelte Atemu peinlich berührt auf. Yugi betrachtete die Hand, ein schmunzeln haftete auf seinen Lippen, dann aber wendete er die Hand um, und sah in Atemus Handinnenfläche.

Kurz legte er einen Finger ab, strich ihn von Atemus Handballen, hinunter bis über dessen Finger, ehe er die Hand wieder los ließ, und sich seinem Getränk widmete, was nun auf dem Tisch stand. Atemu hatte wirklich schöne Hände, wie es ihm auffiel. Vorher noch nie.
 

Atemu aber saß etwas bedippst da. Yugi hatte ihn gerade berührt…aber wie. Noch immer rieselte seine Hand. In seinem Magen schlichen sich Vorboten der Freude. War das etwa ein Flirt? Mit noch immer leichten roten Wangen, sah er dabei zu, wie Yugi sein Getränk probierte.

„Geht’s…ah“, Atemu verzog schmerzhaft das Gesicht, als ihm wieder bewusst wurde, das er gerade wieder Müll reden wollte.

„Schmeckst denn?“, korrigierte er sich.

Yugi nickte, und zog dabei an dem Strohhalm.

„Ja…sehr gut, frisch und Minzig“, Yugi lächelte auf und hielt das Getränk weiter in seinen Händen.

Kurz schaute er wieder nach Ryou, aber er sah ihn nicht mehr. Tief seufzte Yugi in sich hinein.

In letzter zeit fand er Atemu zwar netter, auch lieber, aber mit ihm reden konnte er immer noch nicht wirklich. Ein wirklich schlechter Gesprächspartner, und Yugi sprach gerne lange und vor allem, sinnvolle Unterhaltungen.

Ach, das war doch zum kotzen.

Aber Yugi wollte seine Laune nicht umstimmen, er schaute sich einfach in dem Lokal etwas um. Es war wirklich sehr schön hier. Viele gemütliche schwarze Ledersofas, vor welchen immer niedrige kleine dunkle Tische standen.

Die Wände waren schön bemalt, und rotes Licht schimmerte aus kleinen Leuchten. Die Musik war sehr modern. Yugis Fuß tippte im Takt dazu mit.
 

Atemu hingegen betrachtet wie immer nur Yugis Seitenprofil. Nie schaute Yugi ihn lange in die Augen. Und nie sprachen sie lange miteinander. Warum konnte er das nicht ändern…warum nur?

Wütend presste er seine Hände um das Glas, er wollte es am liebsten zerdrücken. Aber das stabile Cocktailglas hielt ihm stand.

Hilfe suchend schaute er wieder zu Bakura, dieser rollte aber nur mit den Augen, als er den verzweifelten Blick Atemus einfing.

Er hob die Hände, und bewegte sich leicht nach vorne. Er sagte ihm damit, na los, mach schon, geh ran! Atemu schluckte, noch immer hämmerte sein Herz gegen seine Brust.

Wieder sah er zu Yugi, da saß er, das was er haben wollte. Jener, der seine ganzen Charakterzüge, nur mit seiner bloßen Anwesenheit vernichtete.

Er rutschte zaghaft einen kleines Stück näher. Jetzt konnte er ihn auch noch riechen. Dieser betörende gute Geruch. Diese süße Vanille. Er liebte diesen Geruch, sperrte ihn in seinen Gedanken sogar ein.

„Gefällt es dir hier…das erste mal…oder...also, du bist das erste Mal hier?“, hörte Yugi den leicht zerfetzten Satz Atemus, also wand er isch lächelnd wieder zu ihm herum.

„Ja, das erste Mal. Ich gehe nicht so oft aus, und wenn, dann eher ins Roxy“, Yugi lächelte freundlich, irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, das Atemu ihm ein Gespräch aufdrängen wollte, aber immerhin noch besser, als Löcher in die Luft zu starren, dachte er.

„Ah, das Roxy“, meinte Atemu, aber so, als wüsste er warum.

„Kennst du das?“

„Welcher Mann, der auf Männer steht kennt es nicht?“, Atemu schmunzelte verlegen, doch dann schüttelte er den Kopf. „Bin da mit 16 oft da hin…und so.“

„Ah ja“, Yugi nippte erneut an seinem Glas, er betrachtete sich Atemu. Er sah wirklich älter aus als viele andere, aber vom Verhalten her würde er ihm noch keine 18 Jahre geben.

„Wie alt bist du eigentlich?“

„Ich?“

„Nein…der Heini da hinten“, Yugi zeigte auf einen Kerl, der ihm gar nicht gefiel, Atemu aber senkte verlegen den Kopf. Er hätte ausflippen können.

„19“, nuschelte Atemu.

„Ich werde erst im April 18…freu mich drauf, dann darf ich endlich mal Auto fahren“, Yugi grinste frech auf, ja was freute er sich auf seinen Führerschein. Genauso wie jeder andere wahrscheinlich auch. Das lies Atemu schmunzeln, gar nicken, denn das konnte er gut nachvollziehen.
 

Yugi stellte sein Getränk ab, wieder betrachtete er Atemu. Es war ihm unbegreiflich, warum dieser Mann, so unsicher war. So ohne Selbstbewusstsein. So scheu, und immer so verdammt Nervös.

„Warum bist du eigentlich so…na ja, ich sag mal, so schusselig?“

Atemu senkte den Kopf, auch erstellte sein Glas ab.

„Oder machst du das mit Absicht, weil eigentlich trifft es ja immer nur mich“, fügte Yugi noch hinzu.

„So bin ich eigentlich gar nicht“, Atemu nuschelte verlegen auf, er legte beider seine schwitzigen Hände aufeinander, nur um sich Beschäftigung zu geben.

„Und uneigentlich?“, Yugi versuchte Atemus Augen einzufangen, doch vergebens, er merkte wie sehr sich dieser Mann gerade doch schämte.

„Also…die meisten halten mich für unnahbar…lässig und…so“, piepste Atemu kleinlaut auf, das Yugi das jetzt wohl nicht glauben würde, war ihm klar.

„Ah ha“, Yugi hob skeptisch die Augenbraue, und behielt jedes Kommentar für sich.
 

„Ja schon klar“, Atemu schaute frustriert auf und schon hatte er Yugis ganze Aufmerksamkeit.

„Ich will gar nicht mal ansatzweise wissen was du von mir denkst…aber…verdammt so bin ich nicht“, gab Atemu barsch zu, aber zu gleich auch so verzweifelt zu verstehen.

Yugi schaute ihn fragend an, erstens, Atemus Stimme klang zum ersten Mal feste, und zweitens, der Satz war vollständig.

„Eigentlich denke ich nicht viel über dich Atemu“, Yugi seufzte auf. Er senkte leicht den Kopf und nahm sein Getränk wieder zu sich.

„Du gehst mir manchmal ganz schön auf die Nerven….und du bringst mich ziemlich oft in peinliche Situationen, aber böse bin ich dir deswegen nicht…warum auch, du machst es ja nicht mit Absicht…oder?“, Yugi schaute zum Schluss wieder hinauf, und Atemu schüttelte den Kopf, was Yugi wieder lächeln ließ.

„Na ja…und sonst, wir kennen uns nicht….du stotterst ganz schön viel…und wirklich unterhalten kann ich mich auch nicht mit dir…so kann und sollte man sich kein Bild von jemanden machen“, gab Yugi zu verstehen, er versuchte dabei nicht verletzten zu klingen.

„Es gibt eben so eine Sympathie in meinem Leben, die einen mag ich, und die anderen nicht…du hängst da irgendwie voll dazwischen“, Yugi lächelte leicht matt auf.

„Es gibt Tage da könnte ich dich umbringen, dann Tage, wo ich nur den Kopf über dich Schüttelen muss…aber bis jetzt gab es auch zwei kleine Tage…wo ich dich sehr liebenswürdig gehaltne habe“, Yugi lächelte leicht verschämt auf, Atemu aber sah ihn neugierig an.

Zwei Tage waren nicht viel, aber er wollte wissen welche.

„Und welche Tage?“, druckste er herum.

„Wo du mir die Kekse geschenkt hast, und im Cafe, das war sehr aufmerksam von dir“, gestand Yugi leicht verschämt. So wirklich in die Augen Atems sehen konnte er dabei nicht.

Atemu lächelte zaghaft auf, sein Herz schlug nur noch fester in seiner Brust. Rasch nahm er sein Glas, und trank erneut einen schluck um seine Kehle zu befeuchten.

Dann aber war sein Glas leer, und er brauchte dringend noch was zu trinken, dessen war er sich sicher.

Also winkte er nun auch der Kellnerin zu.

„Oh bestellst mir auch noch einen mit…sind echt lecker“, Yugi lächelte versohlen auf, Atemu blinzelte ein paar mal, als er verstand, gar bemerkte, das Yugi wieder zweideutig sprach.

„Irgendwie verboten“, Yugi grinste breit auf, und Atemu betrachtete ihn einfach. Verdammt, er hatte immer gute zweideutige Sprüche auf Lager, warum jetzt nicht. Lag es an Yugis Stimmlage, an dem kleinen Sex in seinen Augen?

„Ja was darfst sein?“, hörte Atemu die Kellnerin, rasch nahm er Yugi Getränk ab, und übergab es der Kellnerin, die direkt neben Yugis stand.

„Machen sie noch mal zwei von denen“, Atemu beugte sich vor, er wollte auf das Glas zeigen, doch dabei schlug seine Hand nervös wie sie war, auf das Tablett. Im gleichen Augenblick krachte es.

Atemus Augen verdoppelten sich, wurden schockiert groß.

Seine Wangen aber glühten peinlich berührt auf.

„Na super“, hörte er die Kellnerin noch seufzten, welche gleich wieder ging, wahrscheinlich um ein Handtuch zu nehmen.

Yugi aber saß einfach nur da, die Hände gehoben, starr wie eine Statur.

Zwischen seinen Beinen hingen Reste von Eiswürfel, und Getränken. Sogar angebissene Ananasstücke hatten Platz auf seiner Hose gefunden.

Auch am Bauch war er komplett nass.

Ihm fehlt einfach alles um Atemu jetzt anzufratzen. Er wusste nicht warum, er konnte einfach nichts mehr dazu sagen.

Eigentlich hätte er es ja wissen müssen, was war er auch so blöd und setzte sich direkt neben ihn hin?
 

„Hier bitte“, die Kellnerin übergab ihm ein Tuch, Yugi stand damit langsam auf, stellte die Gläser auf dem Tisch ab, welche links und recht, gar zwischen seinen Beinen platz gefunden hatten.

Anschließend versuchte er sich etwas trocken zu machen.

Tief stöhnte er auf, als ihm deutlich wurde, dass er jetzt nasse Klamotten hatte.

Etwas seufzend sah er zu Atemu, welcher ihn wie ein kleines Reh ansah.

„Ich könnte mich jetzt aufregen…aber“, Yugi zuckte hilflos mit den Schultern. Er konnte es nicht. Erstens wegen dem Blick Atemus, zweitens, weil er es irgendwie geahnt hatte.

„Tut mir leid“, nuschelte Atemu leise vor sich her, Yugi aber gab nur ein tiefes Seufzen von sich.

Er wollte doch einen schönen Abend haben und nun stand er hier mit nassen Klamotten.

Rasch zog Yugi seine Weste aus, nur um festzustellen, das sein Hemd darunter auch nass war.

„Ich gebe dir meines“, Atemu stand rasch auf, und zog sein Hemd aus. Es war schwarz, und an Atemu sehr Enganliegen, und darunter trug er ein Ribbshirt.

Yugi betrachtete das ganze, immerhin bekam er was zu sehen, für diesen scheiß.

„Bitte“, Atemu hielt es ihm hin, und Yugi nahm es an.

„Danke“, meinte er leicht grummelnd, ehe er damit auf die Toilette verschwand.
 

„Ah~“, Atemu schlug sich beide Hände vors Gesicht und lehnte sich zurück, das konnte doch alles nicht war sein.

„Und wie läuft es“, Bakura grinste ihn schelmisch an.

„Ha, ha“, gab Atemu beleidigt von sich, dumme Frage aber auch.

Ryou sah ihn schmunzelnd an.

„Du hast einen Knall Ati“, Ryou stupste Atemu an, dieser aber rollte nur mit den Augen. Auf die dummen Sprüche konnte er jetzt gut und gerne verzichten.

„Ich geh Heim“, Atemu erhob sich, doch Bakura und Ryou drücken ihn gleichzeitig an beiden Schultern wieder hinunter.

„Du stehst jetzt deinen ´Mann´ und bleibst hier sitzen!“

„Genau und außerdem gibst du ihm einen aus, oder mehrere und du redest mal anständig mit ihm“, fügte Ryou noch hinzu. Atemu aber sah beide hilflos an.

„Du schaffst das…zeig ihm, wer du wirklich bist“, Ryou lächelte ihn aufmunternd an, was Atemu lächeln lies, gar neuen Mut gab.

„Und außerdem findet er dich ziemlich sexy“, Bakura grinste, aber auf Atemus fragenden Blick deutete er auf Ryou.

„Sagt er oft…und er findet deine Augen geil“, Ryou lehnte sich zur Sofalehne, und grinste süffisant auf.
 

„Toll…und was ist mit dem Rest?“

„Das liegt an dir“, Ryou schmunzelte. Atemu aber sah ihn bittend an, ihm jetzt irgendwie zu helfen, denn er wusste, alleine schaffte es nicht.

„Sei mal locker Atemu, du hockst da, wie eine Statur…lehn dich mal zurück und atme mal tief durch“, meinte Ryou, und Atemu tat es auch wirklich.

„Zudem mag Yugi Komplimente, aber bitte nicht, wie deine Augen sind so toll oder sonst so einen oberflächlichen Mist“, fing Ryou an und Atemu hörte aufmerksam zu.

„Die bekommt er oft zu hören…er mag das auch, aber für eine Beziehung, kein guter Anfang für ihn. Darauf würde er nur eingehen, wenn er Sex haben wollte“, erklärte Ryou, und Atemu nickte wie ein Schulmädchen, ganz brav auf.

„Sag ihm einfach was du an ihm magst…oder was dich fasziniert an ihm und du wirst sehen, er springt an…denn so was kennt er eher selten“, Ryou schaute auf, und sah wie Yugi wieder auf sie zu gab.

„Ganz locker Ati“, flüsterte er noch, ehe er gleich Yugi fragte was denn passiert sei, denn seine Hose war deutlich nass. Was Yugi mehr als nur peinlich war.
 

Ja ganz locker! Diese Worte flüsterte Atemu, als Yugi sich wieder neben ihn setzte ziemlich oft zu.

Yugi aber legte rasch seine Jacke über seinen Schritt…das sah ja aus als hätte er in die Hose gemacht, und als die Jacke darüber war, fühlte er sich sichtlich wohler.
 

Yugi aber war leicht verwirrt, denn noch nie hatte er darauf geachtet wie Atemu roch, doch nun war er wegen des Hemdes umgeben von diesem Geruch. Er roch richtig anreizend gut, wie er fand. Himmel, das war ja nicht auszuhalten, und brachte Yugi leichte unanständige Gedanken in den Kopf. Das roch so männlich und stark…das passte gar nicht zu Atemu, wie Yugi meinte.
 

Bakura und Ryou verabschiedeten sich rasch wieder, sie wollten zusammen eine Partie Billard spielen. Atemu versuchte aber locker zu bleiben, was ihm mehr als nur schwer viel.

„Danke…das…ja das du so nachsichtig immer mit mir bist“, hörte Yugi eine leise verschämte Stimme.

Also sah er wieder zu Atemu, der sich nun etwas gelockert hatte, und wie zu Hause auf seinem eigenen Sofa saß.

Yugi lächelte schwach auf, das gefiel ihm schon besser.

„Jeder andere hätte mir den Tod deshalb gewünscht….das schätze ich sehr an dir…und deine Gepult mit mir“, fügte Atemu noch beschämend hinzu.

Yugi aber sah Atemu verlegen an, seine Wangen färbten sich leicht rosa. Selten bekam er solche kleinen Komplimente, und sie taten so gut.

„Dankeschön“, Yugi senkte verschämt den Kopf und Atemu konnte zum ersten Mal beobachten, wie süß Yugi doch wirklich sein konnte. Oh das war ja nicht auszuhalten, dieser wirklich schmeichelnde verlegende Blick. Sein Herz raste weiter auf, aber auch Yugis Herz bekam eine kleine Ladung an positiven Gefühlen.

Sehr bescheiden, meinte Atemu gedanklich, was ihm auch arg gefiel. Denn Yugi war geduldig mit ihm, und er hatte sehr große Nachsicht. Er selbst hätte sich selbst umgehauen, oder innerlich verflucht, aber Yugi war da anders…er war schon immer anders.

So liebevoll, so warmherzig, so frech, so süß, etwas schüchtern, so vorsichtig und zurückhaltend, in gewissen Situationen.

Yugi sah beschämend auf, er sah über Atemus Arme, welche er schon immer etwas kräftiger fand. Sie waren muskulös und hatten eine leichte bräune. Wirklich sehr attraktiv, wie er fand, doch seine Augen hielten an dessen Lederkette an.

„Was ist das“, Yugi hockte sich näher zu Atemu. Er hob die Hand und griff nach dem Anhänger an der Kette.

Es war ein rundes Plättchen, auf dem Yami stand.
 

„Ähm“, Atemus Herz raste. Yugis Haar kitzelten seine Haut, schon wieder so nah. Er wusste nicht ob er im siebten Himmel schweben, oder vor Aufregung explodieren sollte.

Tief amtet er ein und lächelte auf.

„Das“, er schaute wie Yugi auf den Anhänger.

„Hatte mir Bakura zu meinem 16ten Geburtstag geschenkt…mein Spitzname“, Atemu lächelte, als er sich darin erinnerte.

„Yami?“, Yugi lies die Kette los, und sah direkt in Atemus rote Augen. Wirklich hübsche Augen.

„Ja…ich wurde früher Yami genannt, nur seid dem ich älter geworden bin, viel der Name irgendwie weg.“

„Warum…kommst dir dann böser vor“, Yugi kicherte auf, weil die Vorstellung, Atemu sei ein Yami, war ja wohl zum totlachen.

„Ich bin ein Yami“, Atemu beugte sich vor, sein Herz zerplatzte dabei, dennoch sah er Yugi tief in die Augen. Dein Blick war süffisant, tief und dunkel.

Yugi schluckte, und hockte sich rasch wieder zurück.

Was war denn jetzt mit dem los?

Nicht das es Yugi nicht gefiel, ganz im Gegenteil, aber es war so merkwürdig auf einmal.
 

„So, so“, Yugi grinste leicht dreckig auf, schüttelte dann aber den Kopf. Was dachte er da bloß über Atemu. Himmel, der gefiel ihm doch nicht...nein, nicht der trottelige und kindische Atemu.

Gutes aussehen alleine reichte eben nicht aus…schon lange nicht mehr. Zumindest für Yugi.

„Ähm…hier also für dich“, meinte Atemu und griff nach dem Cocktailglas, Yugi aber riss die Augen auf, und nahm es rasch Atemu ab.

„Danke, sehr nett, aber ich nehme es mir selbst“, meinte Yugi leicht hastig aus angst, nochmals was über zu bekommen.

Atemu lächelte gequält auf, böse nehmen konnte er es ihm wirklich nicht.

„Tut mir leid….ich….ach“, Atemu schüttelte über sich selbst den Kopf, er kam sich so bescheuert vor.

„Was hast du denn Atemu?“, Yugi legte eine Hand auf Atemus Schulter, und sah ihn besorgt an.

„Du wirkst immer so steif, und nervös, und total unkonzentriert….quält dich was?“, meinte Yugi. Atemu hörte es. Er horchte den leisen, wirklichen zarten, aber doch so besorgten Worten Yugis. Es klang so aufrichtig und ehrlich. Eben den Eindruck, denn er schon immer von Yugi hatte.

Langsam hob er den Kopf, seine Augen schienen ängstlich, und scheu zu sein.

„Ja“, Atemu biss sich leicht auf die Lippen, doch Yugis Augen, haftete sich an ihnen fest. Das Grün schimmerte immer so schön, und so lange, und vor allem so nah, hatte Atemu noch nie in dessen Augen blicken können. Er hätte drin versinken können.

„Du quälst mich.“
 

Yugi blinzelte ein paar Mal, er lies rasch seine Hand von Atemu los, und sah diesen perplex an.

„Hab ich das jetzt laut gesagt?“, Atemu sprang auf, er blinzelte genauso dumm wie Yugi und schien fassungslos darüber, was er gesagt hatte.

„Ich quäle dich?! Ich!“, Yugi deute mit dem Finger auf sich, er fühlte sich gerade total verletzt und verarscht. Er würde Atemu quälen, mit was denn…wie denn? Das war doch umgekehrt…er quälte ihn doch immer.

„Das...das hast du jetzt vollkommen falsch verstanden“, versuchte Atemu es noch gerade zu biegen. Yugi schaute dennoch böse auf, doch sein blick erwartete sofort auf der Stelle eine Erklärung.

„Du bist halt schuld…das ich dir immer was überkippe…oder sonst was.“

„Bitte?“, Yugi stand nun auch auf, er pustete los und schwang seine Jacke über seine Schultern.

„Das muss ich mir nicht bieten, nicht von dir“, Yugi ging mit rasenden schritten aus der Bar. Er war auf hundertachtzig.

Er wäre selbst schuld…er! Am liebsten hätte er Atemu angeschrieen, aber das war nicht seine Art. Aber eine Backpfeife, das hätte er verdient. Grummelnd, ging er hinaus, und kickte wütend, über diesen verdammten Abend einen Stein vor seinen Füßen weg, ehe er nach Hause ging.
 

„Warum kann ich nicht einfach meine Klappe halten?“, sprach Atemu sich wehleidig zu, er ließ sich seufzend und schuldbewusst ins Sofa knallen.

Er war doch verflucht….total durch den Wind.

Das konnte doch nicht so weiter gehen und jeglicher Versuch, diesen Kerl zu vergessen, hatte auch nichts gebracht, eigentlich wurde es von Tag zu Tag schlimmer, als er es mal versucht hatte.

Yugi hatte das ganze einfach in den vollkommenen falschen Hals bekommen. Aber seine Wortwahl war ja auch wieder mal für die Katz.

Tür 7

Tür 7 (Sonntag)
 

Yugi machte sich fertig, um seinen Großvater zu besuchen. Er war immer noch fuchsteufelswild auf Atemu. Was bildete der sich eigentlich ein?

Zudem, hatte er ihm den ganzen Abend versaut, gar seine gute Stimmung ruiniert.

Er würde ihn quälen? Yugi fuhr sich an den Kopf…der hatte sie doch nicht mehr alle!

Mürrisch ging er am Briefkasten vorbei, dann aber hielt er an, und ging zurück.

Er hatte gestern dank Atemu diesen Brief, gar den Fremden vollkommen vergessen. Das Dankeschön, was er gedanklich an Atemu richtete, war voller Sarkasmus.

Also öffnete er ihn und schon verschwand seine ganz Wut über Atemu.

Lächelnd nahm er einen Brief heraus, wie immer der weise kleine Umschlag, auf welchen die Zahl des Tages stand.

Also öffnete er ihn. Wie immer hüpfte sein Herz dabei auf, und erneut kribbelten seine Finger.

Ein schönes Gefühl.
 

~Tür 7~
 

~Ich hoffe der Mojito war besser als dein ganzer Abend. Aber soll ich dir mal was sagen! Deine Bescheidenheit, die du gestern offenbart hast, macht dich noch süßer als du es eh schon bist. Du duftest so toll, irgendwie nach Vanille und es passt so gut zu dir. Ich könnte mir keinen besseren Geruch an dir vorstellen.

Und deine freche Ader hat es mir total angetan! Wusstest du, dass ich ganz in deiner nähe gesessen habe? Manchmal rennen wir leicht blind durch die Gegend, achten nicht auf kleine Details, oder auf Menschen, die uns nicht für so wichtig erhalten…schau aber mal nach… achte Mal auf die kleinen Dinge in deiner Umgebung. Bis morgen Yugi Muto.

P.S: Am Abend ist der Weihnachtsmarkt wirklich schön mit anzusehen, dort trifft man auch jeden, den man kennt…auch die kleinen unwichtigen Details im Leben~
 

Yugi seufzte tief auf. Er hatte ganz in seiner nähe gesessen, und außerdem achtete Yugi sehr auf kleine Details, also warum erkannte er ihn nicht. Wollte er es nicht sehen, war er wirklich so blind?

Dennoch, und das war Tatsache. Wegen Atemu hatte Yugi diesen Kerl vergessen, ganz und gar aus seinen Gedanken verbannt.

Oh, er würde diesen Kerl noch umbringen, ganz bestimmt!

Aber trotz aller Wut in Yugis Magen, lächelte er leicht auf, gar seine Wangen zierten eine Röte, wegen den schmeichelten Worten in diesem kleinen Brief.
 

*

Atemu stand seufzend mit Ryou auf dem Weinnachtsmarkt. Er wollte gestern alles hinschmeißen, sich umbringen, von der nächsten Brücke springen, aber die beiden Brüder machten ihm Mut. Eigentlich sollte Atemu ja auch alleine hier her, aber wirklich getraut hatte er sich nach dem Desaster gestern nicht, also bot Ryou ihm Hilfe an, nachdem er herausgefunden hatte, das Atemu der Verfasser dieser Briefe war.
 

„Der will mich eh nicht nach gestern sehen“, grummelte Atemu auf, er trank rasch einen schluck Glühwein, denn es war wortwörtlich arschkalt, und wirklich Augen für den schönen Markt hatte er jetzt auch nicht.

„So nachtragend ist Yugi jetzt nicht... eigentlich nie… also“, Ryou lächelte ihn aufmunternd an, aber auch er trank rasch einen guten schluck seines Kakaos, auch ihm war kalt. Innerlich hatte er sich gewünscht wieder nach Hause zu gehen. Sein Bruder hockte gerade vorm Fernseher, und schaute sich eine geile DVD an, aber nein, nun stand er hier als Bekleidperson für Atemu. Aber für Yugi tat er es gerne.
 

Denn eigentlich würden die Zwei laut Ryous Meinung gut zusammen passen, wenn dieser Volltrottel man ganz normal sein würde.

Yugi hingegen war auf dem Heimweg, eigentlich wollte er auch nach Hause, aber seine Neugierde, zugleich auch seinen Hunger trieben ihn doch in der Kälte auf den Weihnachtsmarkt. Und der Kerl aus dem Brief hatte recht, kaum war er da, und hatte sich einen Kakao mit Sahne gekauft, kam ihm auch schon Anzu entgegen.

Man kannte sich halt, aber Freunde waren sie auch nicht.

Er quasselte etwas mit ihr, und beschnupperte ein paar Kerzen. Eigentlich tat es Yugi richtig gut, nach dem Besuch im Krankenhaus. Die Kälte die um ihn herum wehte schien leicht in Vergessenheit zu geraten.

„Oh…hi Yami“, yugi brummte tief in sich hinein, als er Anzu rufen hören hatte.

Also drehte Yugi sich langsam um, und ja, tatsächlich da stand er. Atemu! Yugi atmete die Luft aus seiner Lunge. Jetzt schaute der schon wieder so... na ja, so bekümmert und wehleidig. Sauer, nein, sauer konnte er nicht sein, zumindest nicht auf Atemu, wenn er mit seinen hübschen Augen so einen Flunsch zog.

Aber Moment mal, da war ja auch Ryou! Yugi suchte gleich nach Bakura, aber diesen fand er nicht wirklich.

„Na…wie geht’s“, Anzu ging direkt zu Atemu, und schon bekam sie links und rechts ein Küsschen, Yugi lächelte auf. Wollte sie etwa was von ihm… irgendwie schienen die Zwei etwas eng miteinander. Da Anzu sich gleich etwas an ihn hing, um sich angeblich zu wärmen, und Atemu hatte anscheinend auch keine Probleme damit.
 

„Läuft da was?“, Yugi grinste auf, und nickte zu Atemu und Anzu.

Ryou aber schüttelte den Kopf.

„Die waren mal zusammen… aber es ging auseinander… sie mussten sich eingestehen, das sie nicht zusammen passen“, erklärte Ryou, und Yugi nickte einfach nur. War ihm eigentlich auch scheißegal.

„Na?“, fragte Atemu eher leise und scheu nach, abwartend auf Yugis Reaktion. Innerlich hatte er eine scheiß Angst, wegen einer negativen Reaktion, zudem fand er es nicht gerade angebracht, jetzt irgendwie was anderes zu sagen. Dennoch, sein Herz, sein gottverdammtes Herz, hielt es wieder mal für angebracht, total laut aufzuschlagen.
 

„Oh eigentlich ganz gut… dein Hemd muss ich noch waschen. Ich bringe es dir aber die Tage mit in die Schule“, gab Yugi nun zu. Er dachte sofort an das Hemd, warum auch immer. Vielleicht lag es an dem gut duftenden Geruch, vielleicht aber auch daran, das Yugi es für unhöfflich empfand, einfach das Hemd bei sich zu behalten. Atemu wollte es ja schließlich wieder zurück.

Atemu schaute aber erst kurz verdutzt. Sein Hemd? Daran hatte er noch nicht mal eine Sekunde dran gedacht

„Ja…ist ok“, leicht lächelte er auf, ehe er kurz wieder zu Ryou schaute.

„Hey Anzu, du stehst doch auf Schmuck… komm mal mit, ich brauch eine Beratung.“

„Ich kann dich doch auch beraten“, fiel Yugi ihm rasch ins Wort, denn er hatte angst wieder mit Atemu alleine zu sein.

„Nein... vielleicht ist es ja auch ein Geschenk für dich“, Ryou schüttelte den Kopf, lächelte lieb und zog Anzu rasch mit sich.

„Für mich? Aber du musst mir doch nicht extra was kaufen“, gab Yugi jetzt ganz im ernst von sich. Er mochte es nicht, wenn jemand für ihn Geld ausgab, ganz und gar nicht.

Doch Ryou schüttelte nur den Kopf und verschwand in der Menge mit Anzu, zurück blieb Atemu.

„Na ja… ähm, ich wollte was essen, hast du auch Hunger?“, Yugi sah Atemu unsicher an, und schon nickte er und Gott, warum lächelte der jetzt so komisch. So als hätte er gerade das Glück selbst gesehen.

„Ich wollte eine Dampfnudel essen… dahinten“, Yugi deutete auf einen kleineren Stand, rasch griff er an Atemus Handgelenk, und zog diesen einfach mit sich. Atemu lies sich auch zu gerne mitziehen, und nach dem sie bestellt hatten, standen sie an einem Tisch, Yugi aber hatte arg viel Abstand von Atemu genommen, was diesen sehr störte.

„Warum so weit weg?“, fragte Atemu nun mal im ernst. Denn ganz ehrlich, Yugi stand am Tisch wirklich mindestens vier Meter von ihm entfernt.

„Man weiß ja nie bei dir“, gab Yugi total misstrauisch zu, und schon zog Atemu ein langes Gesicht, und Yugi, ja der fing an zu lachen. Ganz herzlich und aus tiefsten Herzen.

Belustigt über das lange beleidigte Gesicht Atemus, rückte Yugi doch mal näher, sogar richtig nah an Atemu heran.

„Wehe dir und du schüttest mir irgendwas über“, Yugi hob tadelnd den Finger, Atemu lächelte schwach auf, dennoch nickte er.

Er war einfach viel zu süß und viel zu nett, ging es Atemu durch den Kopf.

Yugi glitt ein genussvolles Geräusch über seine Lippen, als er den ersten Bissen nahm. Die Vanillesauce zerging auf seine Zunge wie Eis.

„Oh, ich liebe diese Dinger“, gestand Yugi mit halbvollem Mund. „Und du?“

„Ich mag sie auch“, Atemu lächelte, doch dann senkte er den Kopf.

„Du Yugi“, gab er ganz kleinlaut von sich.

„Das… das mit gestern. Ich glaub wir haben uns da etwas falsch verstanden… ich, ich habe mich auch total falsch ausgedrückt.“

„Und wie sollte der Satz dann lauten?“
 

Schweigen, Atemus Kehle schnürte zu. Weinen musste er nicht, nein, sein Rachen schien staubtrocken, er hatte zwar den Drang es loszuwerden, aber er konnte es nicht aussprechen, als hätte er Watte im Mund.

Yugi gab ein kleines Seufzen von sich, doch er akzeptierte es, so wie es war. Wenn Atemu nicht darüber reden wollte, war das für ihn ok.

„Vielleicht sagst du es mir irgendwann mal“, meinte Yugi nun auch etwas leiser als sonst.

„Danke“, antwortete Atemu, und ja, er war dankbar, da war sie wieder, die Engelsgeduld, und nun auch noch etwas Verständnis.

Stillschweigend, standen sie nun da, aßen ihre Dampfnudeln, und gingen ihren Gedanken nach.

Yugi selbst wusste nicht wirklich was zu reden, und Atemu, ja der wollte reden, hatte aber panische angst davor, sich erneut zu planieren.

Gar Yugi nochmals zu verärgern.
 

„Mh… ich glaub ich gehe Heim… mir ist furchtbar kalt“, Yugi sprach zwar mehr mit sich selbst, dennoch bekam Atemu es mit und genau das wollte er nicht.

„Nach Hause… warum, wartet da jemand auf dich?“, meinte Atemu, aber genau das wollte er gar nicht sagen, eigentlich was ganz anders, warum sagte er das jetzt, er kannte die Antwort doch schon.

„Schön wäre es…dann würde ich jetzt mit diesem Jemand in meinem Bett liegen und kuscheln… oder so“, ganz zum Schluss schmunzelte Yugi wegen den Gedanken auf.

„Kuschelst du gerne?“

Yugi sah Atemu wegen der Frage perplex an, was sollte das denn jetzt werden?

„Ähm… ab und an… warum fragst du?“, Yugi legte den Kopf nun fragend schief, und Atemu liebte diesen fragenden neugierigen Blick des jüngeren. Es machte ihn irgendwie schwach.

„Na ja... ich kuschle auch gerne“, Atemu brach ab, Himmel was redete er jetzt schon wieder für ein Mist? Mit leichten roten Wangen betrachtete er seine Füße, welche schon mehr als durchgefroren waren.

„Soll das jetzt ein Angebot sein?“

„Ach Gott nein“, Atemu schaute rasch hoch, und hob abwährend die Hände, da Yugi sich so forsch angehört hatte.

Yugi sah Atemu einfach nur skeptisch an. „Ich werde aus dir nicht schau Atemu.“
 

„Ich auch nicht“, Atemu verzog dabei sein Gesicht, und schüttelte sachte den Kopf.

Wieder Stille, und Yugi hasste es. Er wurde mit diesem Mann nicht wirklich warm, egal was sie sprachen, entweder endete es in einem Desaster, oder es war so Sinnlos, das man lieber davon lief. Oder wie jetzt, alles blieb offen in der Luft hängen.

Yugis zitterte dann aber leicht auf, rasch vergrub er seine Gesicht etwas im Schal, und seine Hände steckte er in seine Jackentasche.

„Mir ist echt kalt“, nuschelte Yugi über seine Lippen, welche noch immer so süß nach Vanille schmeckten.

Atemu schluckte, er sah das kleine Elend da stehen, frierend, und ganz alleine, und er… er stand einfach nur hilflos da und wie gerne wollte er ihm etwas Wärme schenken, wenn er nicht so eine scheiß Angst vor Yugis Reaktion hätte.

„Ähm“, Atemu machte einen Schritt auf Yugi zu, er hob seine Hände, und legte sie, mit einer Heiden angst an Yugis zierliche Oberarme. Zärtlich begann er daran zu rubbeln. Yugi schaute auf, direkt in die roten Augen Atemus. Ein schwaches lächeln glitt auf seine Lippen.

Jetzt war Atemu wieder so lieb… ach dieser scheiß Kerl! Durchfuhr es durch Yugis Kopf. Er wurde mit ihm nie warm, aber er war auf der anderen Seite immer so lieb… diese kleinen Details eben.

Yugi schaute leicht zu Atemus Brust, dann wieder unsicher hinauf, in die roten Augen, welche irgendwie unsicher zu sein schienen. Dennoch lächelte Atemu, so als wäre er irgendwie glücklich.

Etwas nähe... nur etwas… sollte er? Yugi war sich nicht ganz schlüssig, aber seit dem sein Großvater nicht mehr im Haus war, fühlte er sich einsamer als sonst. Er machte einen kleinen Schritt voran, und dann war es an Atemu, der die Luft anhielt, aber komplett.

Yugi schlang sich einfach um ihn, er hielt sich an ihm fest, und drückte seinen Kopf an Atemus Brust.

Atemu konnte das gar nicht richtig realisieren… noch nicht mal glauben, er stand einfach nur total unbeholfen da.

„Könne wir einen Moment lang so bleiben…bitte“, hörte er Yugi flüstern, aber so traurig und zu gleich doch so sanft.

Atemu antwortete gar nicht, nein er lächelte leicht auf, und legte seine Arme um Yugis zierlichen Körper.

Er roch das Haar, hatte endlich und das zum ersten Mal, diesen jungen Mann in seinen Armen.

Sein Herz schlug wild auf, sein Körper kribbelte überall, sogar sein Nackenhaar stelle sich auf.

Sein Magen schien Glücksgefühle zu verteilen.

Aber das aller schönste daran war, das es Atemu ums Herz richtig warm wurde.

Yugi hingegen schloss die Augen. Er brauchte das…ja genau das, was er jetzt hatte. Etwas Nähe, ein bisschen Zuwendung. Nur etwas. Und er war Atemu so dankbar, dass er es ihm gab, ohne auch nur eine Frage zu stellen, gar eine Antwort zu geben.

Sein Körper wurde etwas wärmer, aber sein Herz schien in diesem Moment etwas Last von sich zu werfen.

Yugi aber stieg erneut Atemus Geruch in die Nase. Er konnte ihn nicht definieren, aber er roch einfach so verdammt gut, so sehr, dass es Yugi auf einmal peinlich wurde, in Atemus armen zu liegen. Am liebsten hätte er seine Nase an dessen Jacke gedrückt, um diesen Geruch tief in sich einzuprägen. Schüchtern schaute er auf, und Atemu sah lieb lächelnd hinunter.

„Danke“, flüsterte Yugi auf, ehe er Atemu einen kleinen zärtlichen Kuss auf die Wange setzte, und sich von ihm löste.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er von ihm fort, dennoch, er schaute nach einiger Zeit über seine Schulter. Atemu stand einfach nur da, er lächelte, und befasste seine Wange.

Yugi schaute wieder nach vorne, aber ganz schnell. Sein Herz klopfe gegen seine Brust.

Rasch schüttelte er den Kopf… nein… Atemu wollte er nicht... nie und nimmer. Noch nicht mal für eine Nacht!

Aber was war das gerade? Das fragte sich Yugi, aber auch Atemu.
 

Noch immer kibbelte seine Wange, und er hätte schreien könne vor Glück. Er wusste nicht was es war, aber er fühlte, das Yugi ihm irgendwie näher kam. Auf eine unerklärliche Art und Weise, wie sie Atemu noch nie erlebt hatte.
 

„Hey Atemu…wo ist Yugi“, Ryou drückte dich durch die Menge, verdammt war das voll hier.

„Er ist Heim“, antwortete Atemu, in der Hand hatte er nun erneut einen Glühwein.

„Was hast du getan…ihm Glühwein übergeschüttet oder was?“, Ryou sah ihn missmutig an, eigentlich wollte er noch mit Yugi zu einem Stand.

„Nein, gar nichts…er ist einfach Heim, ihm war kalt“, Atemu lächelte leicht, Ryou aber stöhnte auf. „Na ganz toll!“

Atemu aber zuckte nur mit den Schultern, und ging seinen Gedanken weiter nach, während er den warmen Glühwein in seinen Händen genoss.

Tür 8

Tür 8 (Montag)
 

Yugi sitze bereits in der Klasse, Ryou neben ihm, quasselte wie immer eines der Mädchen voll.

In seiner Hand aber hatte er das Hemd von Atemu, Yugi sah es an, und wurde erneut rot.

Seine Gedanken schweiften ab, rasch hob er das Hemd hoch, unauffällig roch er daran, aber es roch nicht mehr nach ihm. Genauso rasch legte er es wieder auf seinen Schoß.

Er sollte es mal Atemu wieder geben, dachte er sich, aber er wusste, dass er genau an gestern denken würde wie auch jetzt.
 

Er hatte das Hemd gestern in der Hand, und wollte es in die Waschmaschine schmeißen, dann aber erwischte er sich dabei, wie er das Hemd leicht an sein Gesicht drückt, nur um nochmals diesen Geruch zu riechen.

„Ah verdammt“, wütend darüber fluchte Yugi auf, und Ryou sah ihn fragend an. „Ist was?“
 

„Nein…ich such mal Atemu…und gebe ihm sein Hemd wieder“, grummelte Yugi auf. Er stand auf, und ließ Ryou mit einem fragenden Blick zurück.

Yugi ging einfach eine Treppe hinauf, in die Klasse von Bakura und Atemu, in der Hand das noch gestern gut duftende Hemd.

Und da hockte er, Atemu, in seiner Hand ein Buch. Irgendwas von der Schule, denn ein paar andere Schüler hatten es auch in der Hand.

Also ging er langsam, und mit arg unsicheren schritten zu Atemu.

Seine Wangen färbten sich jetzt schon rot, Yugi wusste es, da sie so verdammt heiß waren. Warum dachte er überhaupt daran, warum ging ihm das Geschehene von gestern nicht aus dem Kopf.

Erstens, die Umarmung, zweitens, das er mit der Nase in Atemus Hemd gehangen hatte.

Atemu aber schien Yugi gar nicht zu bemerken. Er hockte ganz lässig da auf seinen Stuhl, die Beine sogar auf dem Tisch abgelegt. Er wirkte so cool, was für Yugi aber total irreal war. Gar fremd.

Bakura sah Yugi fragend an, Yugi aber seufzte tief in sich hinein, hob die Hand, und hielt es direkt vor Atemus Nase.

Atemu schaute damit auf, er sah das Hemd, konnte aber nicht wirklich jetzt in diesem Augenblick was damit anfangen, doch als er etwas nach rechts schaute sah er sie.

Die nun wirklich scheuen Augen Yugis, und ach Gott wie süß, dessen Wangen zierten eine zierliche Röte.

Und genau in diesem Augenblick, schlug Atemu rasant auf. Er bewegte sich leicht, und schlug mit dem Stuhl zurück.

„Oh Gott Atemu“, Yugi hockte sich sofort, zu dem am Boden liegenden. Atemu lag halb quer da, das Gesicht schmerzhaft verzogen, der Stuhl war mit ihm nach hinten weggekippt.

Tief stöhnte er in sich hinein, in seinem Rücken stach es zu, und schon wieder war es passiert.

Peinlichkeit. Er hörte auch ein paar seiner Klassenkameraden lachen. Etwas beschämt, öffnete er die Augen, und sah direkt in die grünen besorgten von Yugi.

„Mensch… warum… ach warum bist du nur so schusselig“, fragte Yugi nach, und hielt Atemu seufzen die Hand hin.

Atemu senkte den Blick, ihm war das alles immer so unangenehm und peinlich.

„Jetzt schäm dich nicht“, hörte er Yugis zarte Stimme, also sah er wieder auf, und hob zögernd seine Hand, um nach Yugis zu greifen.

Yugi packte die Hand, und half Atemu auf, als er Stand, hob Yugi direkt den Stuhl auf, und stellte ihn richtig hin.

Atemu aber betrachtete seine Hand, welche eben noch in Yugis gelegen hatte. Sie war so weich, fast schon zu weich. Und seine eigene Hand, schien von kleinen Ameisen übersäht, ein so schönes Gefühl.

Yugi aber wendete sich zu Atemu um, und hielt ihm erneut das Hemd hin.

„So, ich habe es gewaschen“, meinte Yugi, Atemu nickte und nahm das Hemd langsam zu sich. Fast schon zu langsam, wie Yugi es meinte.

Was war bloß los mit diesem Kerl?

„Danke“, Atemu senkte den Blick und begann an seinem eigenen Hemd in der Hand herumzuspielen.

„Bitte… also, ich muss dann mal“, Yugi lächelte leicht beschämend auf, weil er wenn er so vor Atemu stand, ihn so sah, wieder an das Geschehene von gestern nachdachte.

„Ja“, gab Atemu einfach nur zurück, also nickte Yugi, und ging an ihm vorbei.

„Was?“, Atemu wendete sich zu Bakura um, da dieser ihn gerade geschubst hatte.

„Jetzt rede doch mal mit ihm“, drängte er ihn.

Atemu schluckte, Bakura hatte ja recht, aber was sollte er mit ihm reden, und vor allem wie.

Es kam doch eh nur Müll aus seinem Mund.

Doch dann griff er in seine Tasche und verlies rasch die Klasse.

„Yugi“, Atemu rief ihm nach, da dieser schon an der Treppe stand. Yugi wendete sich um, sein Herz schien etwas lauter zu schlagen als sonst.

„Ja?“, fragte er, als er den leicht unbeholfen Blick Atemus einfing.

„Ähm…also“, Atemu schritt auf Yugi zu und blieb direkt vor ihm stehen, in der Hand, einen Brief.

Yugi sah ihn mit großen Augen an, sein Herzschlag gab noch einen gewaltigen Schlag dazu, als er ihn sah.

„Für mich?“, Yugi lächelte glücklich auf, seine Augen begann zu schimmern und Atemu fand diesen Ausdruck so faszinierend schön, das er den ganzen Tag, in diesen Blick sehen hätte können.

„Ähm ja… also für dich… habe ich bekommen“, nuschelte Atemu auf, und hielt den Brief, nervös wie er war hoch.

„Danke“, Yugi strahlte mit der Sonne um die Wette, eine Röte zierte seine Wangen, und schon öffnete er ihn rasch.

Atemu beobachtete das ganze mit arger Neugierde.
 

~Tür 8~

~Deine Lippen hätten gestern wahrscheinlich schrecklich süß nach Vanille geschmeckt, hätte ich sie probiert, da bin ich mir ganz sicher.

Warum so einsam Yugi Muto?

Du hast doch jede menge Freunde, oder nicht?

Als du gestern Heim bist, war es da besser? Wahrscheinlich nicht…oder?

Warum lädst du dir nicht mal jemanden zu dir ein.

Koch doch mal was, esse mit jemanden… einem Freund, oder sonst wem, damit du dich nicht mehr so ganz alleine fühlst.

Ich bin mir sicher, das dir das gut tun würde, denn so einen traurigen Blick, und die Nähe eines Fremden suchen, ist doch bestimmt nicht deine Art, oder?~
 

Yugis strahlender Blick wechselte in Trübsaal um.

Warum kannte dieser Mann ihn so gut…wer verdammt war das?

Dennoch und das war es, was Yugi tief aufseufzen lies, das dieser Mann recht hatte.

Er hatte gestern nähe gesucht, bei einen Mann, der ihm eigentlich vollkommen fremd war.

Er umarmte doch nicht einfach so Leute, das war wirklich nicht Yugis Art, überhaupt nicht.
 

„So schlimme Nachrichten?“, hörte Yugi die Stimme Atemus, also sah er wieder auf und schüttelte schwach lächelnd mit dem Kopf.

„Nein, eher erschreckend wie gut mich dieser Mann kennt… fast schon unheimlich.“
 

„Na ja… vielleicht, also vielleicht ist er einfach nur ein… also ein guter Menschenkenner“, Atemu versuchte ruhig zu bleiben was ihm schwer viel, da seine Knie immer weicher und weicher wurden.

„Vielleicht“, Yugi seufzte auf, und steckte den Brief ein, ehe er wieder in die hübschen Augen Atemus sah.

„Und von wem hast du ihn?“, fragte Yugi neugierig nach, doch Atemu zuckte nur hilflos mit den Schultern, was Yugi grummeln lies. „Ich bin mir sicher, ihr alle wisst es!“
 

„Och keine Ahnung… ähm… also, ich, ich habe da was von essen gelesen“, versuchte Atemu es mit dem Wink mit dem Zaunpfahl.

„Ja… stimmt“, Yugi lächelte auf. „Ich frag mal Ryou, also bis dann Atemu“, Yugi lächelte weiter, trat sich um, hob die Hand, ehe er rasch die Treppe hinunter lief.

Atemu hob auch die Hand, lächelte gezwungen, und als Yugi nicht mehr zu sehen war, lies er die Hand schwer wie Blei fallen, und stöhnte tief auf.

„Das war so klar, dass er Ryou fragt“, nuschelte er, dennoch, ein Grinsen haftete auf seinen Lippen. Auch wenn er es nicht selbst geschafft hatte, ihn darauf anzusprechen, oder sich quasi selbst einzuladen, hatten sie noch und das alle drei, Plan B in der Tasche.
 

„Oh Yugi heute ist ganz schlecht, frag doch mal jemand anderes“, gab Ryou gespielt freundlich von sich. Alle drei wussten nämlich, dass wenn Yugi auf den Brief anspringen würde, er Ryou fragen musste.

„Frag doch mal“, Ryou sah ihn die Luft, tat so als würde er überlegen.

„Atemu… ich meine, dem seine Mutter ist die ganze Woche nie da… der hat doch auch niemanden“, gab Ryou nun leicht grinsend von sich, doch Yugi zog das längste Gesicht der Welt.

„Na klar… ersten… ich will den nicht in meiner Wohnung haben, dann passiert was weiß ich was“, stellte Yugi mal klar. „Und zweitens… ich lasse doch keinen Fremden zu mir… nein, das ist nicht meine Art, das weißt du!“
 

Ryou seufzte tief in sich hinein. Er kannte Yugi, und genau damit hatte er recht.

„Aber so fremd ist Atemu dir doch gar nicht.“

„Na ja… aber… ich weiß nicht“, nuschelte Yugi los und lies sich kraftlos in seinen Stuhl fallen.

„Hier“, Ryou nahm einen Zettel heraus, und schrieb eine Nummer auf, ehe er ihn Yugi zuschob.

„Das ist seine Nummer, überleg es dir einfach“, Ryou lächelte auf, und Yugi, na der saß einfach nur da, und betrachtete den Zettel.

Eine ganze lange Weile.

Doch Ryou schmunzelte, als Yugi nach einiger Zeit, doch denn Zettel einkassierte.

Er würde ihn anrufen.

Vielleicht nicht heute, aber er würde es tun. Denn Ryou wusste, das Yugi gerade in solchen dingen seine Zeit brauchte.

Tür 9

Tür 9 (Dienstag)
 

Yugi seufzte auf, gestern Abend, als er wie immer und so oft alleine an Sofatisch sein essen verputzte, merkte er, wie recht der Mann doch aus den Briefen hatte. Ja er war einsam. Aber das was dieser fremde Mann nicht wusste, war das Yugi nur einsam war, weil er niemanden hatte, an den er sich anlehnen konnte. Freunde waren da was anderes. Ryou, aber auch die anderen waren gute Zuhörer, aber er konnte und wollte nie mit so jemand sein Herz teilen.

Kurz hatte er auch darüber nachgedacht, Atemus Nummer zu wählen, aber ehrlich gesagt. Er konnte nicht, viel zu scheu und schüchtern war Yugi für solche Aktionen. Wäre Atemu einfach nur ein Freund, hätte er damit weniger Probleme, aber Atemu war kein Freund, er war irgendwas anderes. Etwas, was er irgendwie als Anhängsel bezeichnen würde, aber auch etwas, was er sehr gern hatte. Und innerlich konnte Yugi darüber nur seufzen. Wenn Atemu doch nicht nur so trottelig, und so ohne Sprachvermögen wäre, dann… dann… Yugis Wangen färbten sich rot, schon wieder so ein Gedanke. Rasch schüttelte er den Kopf, um diese Gedanken rasch loszuwerden.

Er sollte sich lieber mal Gedanken um den Verfasser dieser Briefe machen und nicht um Atemu.

Doch kaum, als Yugi das versuchte, stand der besagte Mann auch schon wieder vor ihm.

Direkt vor seiner Nase.

Yugi schaute auf, er hockte auf einer Bank, draußen auf dem Schulhof. Eigentlich hatte er etwas Ruhe gebraucht, und sie hier draußen gefunden, bis jetzt.

Seine Augen glitten über Atemus wirklich attraktiven Körper. Die Uniform die er immer trug, stand ihm besser als jedem anderen Mann hier.

Doch wie Atemu wieder schaute! Yugi brummte in sich hinein, am liebsten hätte er gerade Lust in dieses leicht dümmliche, verlegende grinsen hineinzuschlagen.
 

„Ja?“, fragte Yugi nach geschlagenen fünf Minuten der Stille endlich mal nach.

Und wieder nichts, keine Antwort, nur ein stummer da stehender Atemu.

Tief atmete Yugi durch. Dieser Mann war doch einfach nicht auszuhalten, und wie der noch so mit seinen Fingern spielte, als hätte er eine Krankheit.
 

„Atemu was?“, platzte es nun barsch aus Yugi heraus. Genau gesagt, etwa 10 Minuten später.

„Nun ja“, begann Atemu, tief atmete er dabei aus, wie Yugi es hören konnte, und Yugi lies den Kopf hängen, das konnte doch wirklich nicht war sein. Für diese zwei Wörter hatte er sage und schreibe eine Viertelstunde gebraucht.

Atemu betrachtete Yugi, wie er da saß, den Kopf fast schon auf seinen Knien liegend, weil er Atemu, eben ziemlich lange bebraucht hatte, um ein Wort aus seiner Kehle zu bekommen.

„Also… ich, wollte dich fragen, ob du Lust hast… mit mir nach der Schule was trinken zu gehen“,

„Bitte?“, Yugi sah rasch auf, sein Herz begann zu rasen. Was sollte das?

„Na ja… einen Kaffee… oder so… also, nur, nur wenn es dir recht ist.“

Yugi schaute verlegen weg, irgendwas kam ihm gerade arg spanisch vor, sehr sogar.

„Also eigentlich wollte ich zu meinem Großvater.“

„Mh… hatte Ryou gar nicht gesagt“, nuschelte Atemu leise auf, und schon huschten Yugis Augen rasant über den Schulhof, endlich ging ihm ein Licht auf. Wieso und weshalb Atemu momentan überall bei ihm auftauchte.
 

„Sorry Atemu, ein andermal vielleicht“, rasch ging Yugi an ihm vorbei, mit einer Mordswut ihm Magen, rannte er die Treppe hinauf, und fand Ryou im Klassenzimmer wieder.

„Du“, brach es aus Yugi heraus, und mit dem gesagten du, sah er gezielt Ryou an.

„Ich?“, fragte dieser etwas perplex nach, da Yugi ihn gerade mit seinen blicken tötete.

„Ja du“, Yugi ging auf ihn zu, und sah ihm ernst in die Augen, sein Herz raste, wegen der Anstrengung, er war eben noch nie sonderlich sportlich.

„Kann es sein das du mir momentan Atemu auf den Hals hetzt“, platzte es aus Yugi heraus, kurz schnappte er nach Luft, nur um gleich weiter zu reden, dabei tippte er mit dem Finger auf Ryous Brust.

„Du willst mich mit ihm verkuppeln… hab ich recht… mh?“
 

Ryou sah Yugi einfach nur schief lächelnd an, dabei hob er noch die Hände, und schüttelte den Kopf.

„Wie kommst du denn darauf“, begann Ryou leicht scheinheilig an.

„Ganz einfach“, Yugi stellte sich leicht auf die Zehenspitze, er wollte größer wirken, denn er war verdammt wütend darüber.

„Ersten willst du mich immer verkuppeln, und zweitens rennt der Kerl mir seit ein paar tagen komischer weise hinterher… und drittens, stehst du irgendwie immer dahinter“, brach es leicht zischend über Yugis Lippen.
 

„Und wenn schon… Atemu ist doch total lieb!“

„Aber nicht mein Typ“, fluchte Yugi auf, er ballte die Fäuste, auf der einen Seite fand er es ja nett von Ryou, aber auf der anderen Seite hasste er es, wenn ihn jemand, irgendwen aufdrängte.

„Du kennst ihn doch gar nicht.“

„Das was ich kenne reicht mir aber“, Yugis Stimme wurde lauter, die Ryous aber auch. Sie standen sich gegenüber, Gesicht zu Gesicht, und beide ballten die Fäuste.

„Oh Schublade auf, Schublade zu!“

„Gar nicht… ich mag ihn… und ich hasse ihn verdammt“, gab Yugi nun fluchend zurück, seine Wangen färbten sich sogar rot, vor lauter Wut im Magen.

„Du magst ihn?“, Ryous Stimme wurde auf einmal wieder ruhiger, ein kleines neugieriges lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Du hörst jetzt auf der Stelle auf damit“, Yugi hob wütend den Finger, denn das Lächeln Ryous, sagte ihm, das dieser nur noch mehr Pläne im Hinterkopf hatte.

„Und außerdem…will ich lieber den Kerl hier aus meinen Briefen kenne lernen… so!“, Yugi verschränkte beleidigt die Arme vor seiner Brust, und gab zum Schluss noch ein kleines schnappen von sich.

Ryou lachte tief in sich hinein…Yugi mochte Atemu also, und das Wort mögen, war bei Yugi eher selten. Yugi erzählte zwar viel von irgendwelchen Typen, von flirtereien, oder sonst was, aber jemanden mögen, so was kam arg selten über Yugis Lippen.

Zudem, so ein Wort bei Atemu, das war wirklich neu.

„Was wäre so schlimm mit ihm Kaffee trinken zu gehen?“

„Ich höre mir das gar nicht an“, Yugi hob die Hand, hielt sie direkt vor Ryous Gesicht und schüttelte dabei den Kopf.

„Ist doch nur ein Kaffee…“, Yugi schüttelte immer noch mit dem Kopf.

„Ok, dann nenne mir einen guten Grund, warum du das nicht willst!“

„Verflucht, weil dieser Kerl mir alle meine Nerven raubt!“

„Aber auf dem Weihnachtsmarkt habt ihr euch doch umarmt“, Ryou grinste frech auf, und Yugi zog ein noch wüsteres Gesicht als eben.

„Das war ein schwacher Moment… ich… na ja… also“, Yugis Satz zerfledderte, ihm gingen die Argumente total aus. Denn er wusste es selbst nicht genau warum.

„Woher weißt du das jetzt überhaupt schon wieder… Atemu?“, Yugi sah beleidigt weg, dennoch sah er Ryou mit dem Kopf schütteln.
 

„Ein Vögelchen namens Anzu hatte es mir gezwitschert.“

„Boarh... mein Gott, ich habe jemanden umarmt. So schlimm?“

„Na ja… ersten... umarmst du nie jemanden, zweitens, es war Atemu den du umarmt hast.“

„Na und“, Yugi fluchte auf, setzte sich auf seinen Stuhl und gab kein Wort mehr von sich. Eher hockte er wie ein beleidigtes Kind an seinem Tisch.

Tief atmete Yugi die Luft ein, dann aus, seine Augen lächelten und strahlten, als er von einem Mädchen, wieder einen Brief bekam.
 

~Tür 9~
 

~Och Yugi Muto... warum gehst du mir nicht aus dem Kopf? Mh? Du plackst mich jeden Tag, und ich bin zu nervös, um den Anfang zu machen, dich jemals ansprechen zu können. Ab und an verfluche ich mich dafür. Du kannst gar nicht glauben, wie oft ich morgens vor meinen Spiegel stehe, und mir fest vornehme, dich mal einzuladen.

Das schlimme daran ist, das ich so oder so weiß, dass du mir, wenn ich dich fragen würde, eine Abfuhr erteilen würdest.

Irgendwie macht mich das doch lächerlich, findest du nicht?

P.S.

Ich habe etwas von dir bekommen, und es riecht so wundervoll nach dir~
 

„Was?“, Yugi blinzelte ein paar Mal, der Mann hatte was von ihm, was nach ihm riechen würde.

Was denn in Herrn Gottes Namen sollte das denn sein?

Mit roten Wangen, packte Yugi den Brief weg, erneut schaute er sich in seiner Klasse um.

Wer verdammt war das und warum würde er ihm eine Abfuhr erteilen.

Yugi lies sich doch gerne einladen, denn er tat es eher selten. Er war viel zu scheu für so was.

Er war eigentlich nie jemand, der den Anfang machte, er lies sich eher mit reißen, oder auch gerne verführen.

Tief seufzte er auf. Denn er fand keine Antwort.

Tür 10

Tag 10 (Mittwoch)
 

„Oh er hat mich gestern noch nicht mal für voll genommen“, wehrte Atemu sich ab, als Ryou ihn dazu drängte, ihn nochmals zu fragen, ob Yugi mit ihm etwas trinken würde.

„Ich bin wie Luft für ihn…der bemerkt mich ja noch nicht mal.“

„Oh, das glaube ich weniger, mir hatte er gestern gesagt, das er dich mag.“
 

Atemu schaute Ryou direkt an, dessen lächelnden Augen, so anders, als die seines Bruders.

„Ja, ja“, Atemu wendete sich beleidigt um, er fühlte sich verarscht, das brachte doch alles eh nichts. Yugi war einfach viel zu b lind für ihn, oder er wollte es einfach nicht sehen. Vielleicht ahnte er es, und ignorierte es gekonnt.

Ryou aber schmunzelte, so wie Atemu jetzt da stand, beleidigt vor sich her schmollte, die Arme vor der Brust verschenkt. Es sah genauso aus, wie Yugi gestern. Schon merkwürdig, wie gleich die Zwei sich waren, aber auch doch so verschieden.

„Doch er hat gesagt er mag dich und er hasst dich und das ist die Wahrheit!“
 

„Er mag mich und er hasst mich… na toll!“

„Na besser als letzten Monat… oder“, Ryou legte eine Hand auf Atemus Schulter, und dieser wand sich mit einem schwachen lächeln, gar nicken um. Da hatte Ryou eben recht. Es war alles besser als letzten Monat, sogar, die Monate davor.

„Und zudem, sagt Yugi so was eher selten… sicher, du meinst vielleicht das Yugi so was öfters sagt, aber er ist viel schüchterner als du es Momentan bist“, Ryou seufzte auf, als er sich daran erinnerte, das Yugi mal versucht hatte jemanden auf ein Getränk einzuladen. Ersten hatte Ryou vier Wochen gebraucht um ihn dazu zu animieren, und zweitens, hatte Yugi ihn am ende doch nicht gefragt.
 

„Er ist eben sehr zurückhaltend und schüchtern in solchen Dingen… ich habe ihm auch deine Nummer geben, und wie ich ihn kenne, hat er sich schon mehr als einmal gefragt, ob er dich anrufen soll… er traut sich aber wahrscheinlich nicht.“

„Das weiß ich doch“, Atemu seufzte auf, er wusste wie scheu und schüchtern Yugi gegenüber Männern war. Er hatte es schon oft mit angesehen, und er hätte jedes Mal dabei in Eifersucht jeden und allen zerfetzten können.

„Na dann weißt du auch, das du dich rann halten solltest“, Atemu betrachte nach diesen Worten den Brief, den er eigentlich heute in den Müll verfrachten wollte.

„Na gut“, mit diesen Worten übergab er Ryou den Brief, dieser lächelte, ehe er sich umdrehte, und zu Yugi lief.
 

„Türchen Nummer 10“, Ryou trällerte fröhlich vor sich her, und hielt Yugi den Brief vor die Nase.

Yugi nahm ihn lächelnd an, er hatte aufzugeben zu fragen, von wem er wohl war. Denn er würde eh keine Antwort erhalten.
 

~Tür 10~

Ein geschenkter Kuss bewegt die Lippen, ein gestohlener das Herz~
 

„Mh“, Yugis Herz sprang auf, er lies den Brief los, und schon landete er auf seiner Schulbank.

„Bitte was“, Yugis Augen lasen nochmals den Brief, was sollte der Satz? War es das, was er wirklich im ersten Moment dachte?

Dieser Mann wollte ihn doch nicht etwa küssen. Ihm einen Kuss stehlen.

„Warum so nervös?“

„Ich glaub der will mir heute einen Kuss aufdrängen.“

„Oh was. Yugi was du wieder denkst“, Ryou grinste in sich hinein, alle drei, Atemu, er und Bakura hatten sich genau das einfallen lassen. Da Ryou der Meinung war, das der Verfasser mal mehr nähe gegenüber Yugi zeigen sollte.

Zuerst war Atemu gar nicht davon begeistert, doch als Ryou und Bakura ihre Idee auftischten, war er überhaupt nicht abgeneigt, nein, ganz im Gegenteil.

Grinsend, und voller Vorfreude im Magen, schrieb er dann diesen Satz auf.

„Aber wie soll ich diesen Satz“, Yugi deutete genau auf das geschriebene, und hielt es genau vor Ryous Augen. „Dann bittschön deuten… oh scheiße“, Yugi legte sich nervös, wie er in solchen Augenblicken nun mal war, den Finger auf seine Lippen.

Tausende an unruhigen Gedanken schlichen sich in seinen Kopf.

Wie, wo wann, was ,und vor allem wer.
 

Ryou konnte anschließend den ganzen Tag beobachten, wie Yugi scheu und vor allem, vorsichtig wie ein Reh, in der Schule herumtapste. Und vor allem so niedlich nervös.

Als sie am Nachmittag Richtung Schulhof gingen, hing Yugi mehr oder weniger an Yugi, dabei sah er sich weiter, alles und jeden an.

„Yugi, du hängst an mir… wie eine Klette.“

„Na und…“, Yugi sah auf, es war ihm egal, denn er hatte viel zu viel angst, diesen Mann zu begegnen, und sich auch noch von ihm küssen zu lassen.

„Ich müsste jetzt aber mal“, Ryou deute auf die Toilettentür, also lies Yugi ihn doch mal los, wenn auch nur sehr ungern.

Rasch schlichen seine Augen weiter herum… er fühlte sich auf einmal so alleine und so hilflos. War denn hier niemand, der ihn beschützen konnte?

Ah doch da! Rasch ging Yugi mit schnellen schritten auf Atemu zu, welcher gerade etwas an die Pinnwand, das so genannte schwarze Brett der Schule hängte.

Er packte an dessen Hüfte, und hielt sich daran fest.

Atemu wendete seinen Kopf leicht nach hinten. Er hasste es angefasst zu werden, doch ehe er einen fluchenden Spruch über seine Lippen gleiten lassen konnte, sah er etwas total Niedliches.

Oh Gott war das süß.

Da stand, direkt hinter ihm ein Yugi, etwas gebeugt, als würde er sich vor etwas verstecken. Sein Blick, total nervös und scheu.

Atemus Herz beschritt einen Marathonlauf, seine Venen pulsierten voller Wärme auf.

„Versteckst du dich?“, Atemu wollte sich leicht wenden, doch Yugi blieb hartnäckig hinter ihm. Also drehten sich beide leicht um eine Achse.

„Ja… tue ich“, gab Yugi beschämend von sich, seine Wangen wurden Rot, als er aufsah. Sicher es war ihm peinlich, doch besser als sich von wem küssen zu lassen. Der Gedanke war ja schon anreizend, wenn er das vorher nicht wissen würde.

„Warum?“, Atemu lächelte, er hätte Yugi am liebsten durchgeknuddelt, das war zu niedlich was dieser gerade tat.

„Mich will heute irgendwer küssen“, nuschelte Yugi über seine Lippen.

Atemu grinste in sich hinein… hätte er gewusst, was diese Nachricht, in Yugi auslösen würde, und vor allem, dass er sich dann so süß verhalten würde, hätte er sie schon viel früher geschrieben.

„Ist das schlimm?“

Yugi schüttelte den Kopf, was Atemus Herz um einiges erleichtert.

„Ich habe nur eine scheiß Angst davor“, gestand Yugi kleine laut, und blieb hartnäckig hinter Atemu hängen.

Dabei sah sein Kopf direkt an seinen Seiten vorbei. Er lugte eben etwas vor.
 

Als Ryou von der Toilette kam, war er zuerst verwundert, doch als er dann sah, welches so genannte Opfer Yugi nun gefundne hatte, um sich zu schützen, musste er sich ein lachen verkneifen. Dennoch, irgendwie süß die Zwei.

Wie Yugi schaute, und wie verträumt und lieb Atemu doch lächelnd konnte.

Also winkte er mit der Hand ab, und ließ die beiden alleine.

Atemu atmete tief in sich hinein, er wollte versuchen, nicht mehr ganz so nervös zu sein, wenn Yugi bei ihm war… vor allem so nah bei ihm war.

„Na ja… ich könnte jetzt aber auch gehen… du“, wieder seufzte Atemu in sich hinein.

„Du willst ja auch nicht mit mir Kaffee trinken gehen“, gab Atemu nun Preis. Eigentlich hätte er jetzt ein kesses Grinsen auf den Lippen, doch bei Yugi war eben alles anders.

„Na ja“, Yugi schaute scheu hoch.

„Ryou will uns ja auch verkuppeln… glaub ich“, nuschelte Yugi peinlich berührt auf.

„Ja und… was kann ich dafür?“, fragte Atemu nun nach, dennoch, ja er konnte was dafür, mehr als Yugi es je erahnen könnte.

„Mh“, machte yugi, ihm war auf einmal so merkwürdig ums Herz. Weil er Atemu einfach hatte so stehen gelassen.

„Ok… dann… gehe ich mit dir Kaffee trinken… aber nur, wenn du mich in meiner Klasse absetzt“, Yugi grinste auf, und wie, bittend und breit lächelnd, was Atemu schmunzeln ließ.

„Wann?“, fragte er nach, und ging ein paar schritte voran, wobei Yugi ihm bebückt folgte, und immer noch an dessen Taille hing.

„Von mir aus Morgen... aber nur freundschaftlich… ok“, gab Yugi klar zu verstehen, Atemu nickte und er lächelte… immerhin ein Anfang.

„Aber wehe du schüttest mir was über, oder sonst was, dann bin ich sofort weg!“

„Ich gebe mein bestes… ok“, gab Atemu nun doch so nuschelnd und beschämend von sich.

Also ging Atemu voran, direkt zu Yugis Klasse. Und er setzte ihn genau dort ab.
 

„Also… dann bis… gleich“, Atemu lächelte, doch innerlich verzog er ernut das Gesicht… da ihm wieder ein paar Wörter fehlten.

„Ähm ja… bis morgen“, korrigierte Yugi ihn, er lächelte auf, dennoch doch so verzweifelt, was tat er nicht alles für etwas Schutz.

Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, und sich gerade beobachtete, wie er wieder einmal über seine Schulter schaute und Atemu ansah, freute er sich schon etwas darauf.
 

„Oh immer diese herum Rennerei“, Yugi regte sich auf, als er erneut mal wieder seine Klasse verlassen musste, nur um in einem anderen Kurs zu kommen, neben ihm, Ryou, der ihn einfach nur anlächelte.

Also gingen die beiden die Treppe hinunter, umgeben von vielen anderen Schülern, die sich auch ihren Weg suchten.

„Hey“, Yugi fluchte auf, als er sah, wie Bakura ihm am Arm reiste und ihn Yugi, einfach mit sich zog, doch so schnell er gezogen wurde, genauso schnell riss Bakura eine Tür auf, und schubste Yugi hinein.

Yugis Herz raste auf, als Bakura ihn noch so dreckig angrinste und dann winkend die Tür schloss.

Yugi raste direkt darauf los, es war Stockdunkel, nur unter der Tür schimmerte Licht herein.

„Mensch Baku, was soll der scheiß… mach auf“, Yugi klopfte gegen die Tür, total verärgert. Da er keine Antwort bekam tritt er auch noch gegen diese verfluchte Tür.
 

Doch dann erlag alles in Yugi, als er das Räuspern, direkt hinter sich hörte.

Sein Herzschlag donnerte ihm gegen die Rippen, er hörte es sogar wieder in seinen Ohren widerhallen. Langsam, und total nervös drehte er sich herum.

Und er sah was, kleine Umrisse, eben eine Gestalt direkt vor sich.

Yugis Magen, hüpfte auf und ab, ihm war schlecht, und er fühlte sich auf kuriose Weise total glücklich.

„Mh“, Yugi zuckte zusammen, ging einen Schritt zurück, ehe er komplett mit seinem Rücken gegen die Tür anstieß. Eine Hand hatte seine Wange berührt, nur ansatzweise.

Tief atmete Yugi ein und aus, er traute sich nichts zu sagen, kein Wort. Immer noch huschten seine Augen im dunklen, suchend nach diesem Mann direkt vor ihm. Er konnte die Präsenz spüren, ihn sogar reichen. Nein! Dieser Geruch, durchfuhr es Yugis Kopf.

Yugi schluckte, presste seine Hände an die Tür.

Die Umrisse wurden etwas schärfer, aber immer noch nicht scharf genug.

Leicht panisch suchte Yugi nach dem Lichtschalter, seine Hand tastete die Wand ab, doch er fand ihn nicht.

„Oh Gott“, Yugi quiekte leicht auf, als er diese Hand, direkt an seiner Wange fühlte.

Sie war warm, und weich, und schmiegte sich so zärtlich an seine Wange.

Doch als sich die andere Hand dazu legte, hielt Yugi die Luft an.

Doch die Hände des Fremden zitterten leicht… sie hatten angst, genauso sehr wie Yugi auch, aber und da war das schlimme für Yugi, wollte er es.

Er wollte, dass der Fremde ihm näher kam. Egal wie viel angst er davor hatte.

Yugi überfuhr eine Gänsehaut, all seine Haare richteten sich auf, als er den Atem, des fremden direkt an seinen Lippen fühlte.

„Wer… wer bist du“, flüsterte Yugi ängstlich über seine Lippen, doch er bekam keine antwort. Stattdessen fühlte Yugi zwei Lippen, ganz ängstlich, welche sich im Ansatz zu seinen fügten.

Die Lippen schienen ängstlich und doch, bewegten sie sich. Ein Hauch, eines zarten Kusses. Yugi vielen die Augen zu, ja, ein gestohlener Kuss bewegte das Herz. Und wie es das tat.

Scheu Antwortete Yugi, seine Haut wurde dabei überrannt von einem wirrwahr an Schmetterlingen.

„Mh“, Yugi seufzte zärtlich auf, der Genuss dieser fremden Lippen tat so gut, so unendlich gut, das Yugi sich dem hier und jetzt hingeben wollte.

Der langsame Kuss, war erst so scheu, bis der Fremde Yugis Nacken packte, und den Kuss verfestigte, gar vertiefte.

Yugi hörte ihn seufzten, und dieses seufzten lies Yugis Herz noch höher schlagen.

Ihre Lippen versiegelten, schmälzten zusammen, und Yugi schien neugierig.

Er hob die Hände, und legte sie auf die Brust des Fremden. Neugierig, aber auch voller Hingabe, tastete er ihn ab. Seine Hände aber schlichen nach oben, zu dem Gesicht des Fremden.

Der Fremde aber löste den Kuss zu Yugis bedauern, tief atmeten beide ein und aus.

Yugi hörte noch immer den Schlag seines Herzen durch seinen ganzen Körper hallen. Noch nie hatte er einen Kuss als so intensiv empfunden.

Dennoch, seine Hände fuhren zärtlich über Atemus Wangen. Die war so warm, und so weich. Er taste neugierig nach dessen Nase, ehe er wieder über die Lippen hinunter stich.

„Wer bist du?“, flüsterte Yugi erneut auf, doch Atemu konnte kein Ton sagen, seine knie warne weich wie Butter, und er hatte angst gleich zusammenzubrechen.

Er hatte eine scheiße angst, auch sein Herz schlug ihm bis zum Hals, und immer wenn Yugi so flüsterte, rieselte ihm einen Schauer über den Rücken. Doch diese Lippen… dieser Kuss… er wollte noch mal, also beugte er sich, egal wie weich seine Knie doch waren, mit seinem Kopf nach vorne, schloss die Augen, und eroberte Yugis Lippen erneut.

„Mh“, Yugi keuchte auf, dennoch, und er konnte nicht anders. Antwortete er viel zu gerne.

Er zog Atemu sogar noch etwas zu sich, in dem er an dessen Kragen fasste.

Beider Nackenhaare stellten sich auf, beider Herzen schienen wild umherzuflattern, aber Atemus Knie waren nicht so weich wie die Yugis, denn diese zitterten, was Atemu zu gut kannte und nun auch spürte.

Doch er konnte nichts dagegen tun, er machte es sogar noch für Yugi schlimmer, in dem er noch einen ganzen Takt näher kam, und den Kuss noch mehr intensivierte.

Yugi schmolz an der Tür zusammen, wie eine Kugel Eis, im Hochsommer.

Der fremde Körper lehnte sich an seinen, hielt ihn damit aber zu gleich auch fest. Wäre er nicht da, wäre Yugi schon lange zusammengeklappt.
 

Der Körper vor ihm schien so stark, so kräftig, das Yugi sich zu gerne an ihn schmiegen wollte. Doch dann waren die Lippen wieder fort. Yugi sah scheu auf, er fühlte dessen warmen Atem, direkt auf seiner Haut, und er sah leicht die Augen. Ein arger dunkler Blick. Yugi meinte die Augen wären tief schwarz, aber er wusste, dass dies das Licht verursachte.

Doch dann schlossen sich die Augen des jüngeren wieder, yugi fühlte den Hauch eines Kusses auf seiner Stirn, ehe er zur Seite geschubst wurde, die Tür aufgerissen und dieser Mann genau dahinter verschwand.
 

Yugi blinzelt ein paar Mal, tief amtete er ein, dann aus, seine Beine gaben nach, ehe er an der Wand herunter rutschte.

Er saß einfach nur da, horchte seinen lauten Herzschlag, und fühlte wie seine Haut sich langsam aber sicher wieder beruhigte.

Der Raum wurde von draußen her erhellt, und Yugi hing mehr oder weniger am Boden, zwischen der Tür und einer anderen Wand.

Er befasste seine Lippen, und er lächelte dabei auf. Ein schöner Kuss, sehr schön.

Doch dann verging ihm sein Lächeln, er schüttelte den Kopf, wegen dem Gedanken, den er hatte.

Nein, da war er nicht…niemals!
 

„Bakura“, rief Yugi dann aber doch mal auf, ehe er rasch aufstand, und auf den Flur sah,

es war kein Schüler mehr zu sehen.

„Verdammt…wer ist das“, fluchte Yugi auf, dennoch er lächelte.
 

Schwer atmend, rutschte Atemu an der Wand herunter, direkt neben ihm, ein gleichatmiger Bakura.

Sie waren zusammen den Flur herunter gelaufen, bis sie um die nächste Ecke aus dem Sichtfeld waren.

„Und, wie war’s?“, Bakura atmete tief durch.

„Ich habe ihn geküsst“, Atemu schaute auf, seine Augen schienen verwirrt, und doch so glücklich zu sein.

„Wie geküsst… so richtig?“, Bakura sah ihn fragend an. Denn der Plan war einfach nur, das die Zwei sich etwas anfassen konnten, so eine Art Taststunde, und Atemu sollte ihm einen Kuss auf die Stirn, oder auf die Wange setzen. Aber Atemu konnte nicht anders, als er Yugi so nah war.

Atemu aber lächelte, seine Wangen waren zart Rot. Er nickte und schaute leicht verlegen zu Boden.

„Er hat dir geantwortet?“, fragte Bakura neugierig weiter, er hasste es, Atemu alles aus der Nase ziehen zu müssen. Eigentlich musste er das nie, außer wenn es um Yugi ging.

„Ja hat er“, flüsterte Atemu lächelnd weiter, er konnte keinen klaren Gedanken fassen, noch immer kribbelten seine Lippen, und noch immer schmeckte er Yugis Lippen an seinen.

„Mit Zunge?“

„Och Bakura nein… aber es war schön“, Atemu sah auf, und lächelte, ehe er doch mal wieder aufstand, und tief durchatmete. Sie müssten jetzt ja auch mal wieder in den Unterricht.

Tür 11

Tag11 (Donnerstag)
 

Atemus Herz hüpfte auf und ab, als er in die Schule kam.

Ersten er hatte Yugi geküsst, und schmälzte jedes mal innerlich dabei zusammen wenn er daran dachte und zweitens, heute würde er mit Yugi einen Kaffee trinken gehen.

Doch das Schlimme daran war, das Atemu total hibbelig, gar noch nervöser als sonst war, was eindeutig an dem Kuss lag.

„Sag mal Ryou“, Yugi deutete auf Atemu, der ein paar Meter von ihm entfernt auf einer Bank mit Bakura hockte.

„Sabbert Atemu?“

Ryou schaute nun auch in die besagte Richtung, und schon pustete er los. Das war nicht das erste Mal, dass Ryou ihn so gesehen hatte. Gestern ja auch schon, seit dem Kuss.

Er hockte verträumt da, sperrte sich in den Gedanken fest, und fing an zu sabbern.

Yugi lachte herzlich mit, Himmel der Kerl hatte eindeutig eine Macke.

„Was?“, mürrisch schaute Atemu zu Bakura, der ihn jetzt schon ein paar Mal in die Seite geboxt hatte.

„Erstens du sabberst, Zweitens, Yugi lacht dich gerade aus.“

Rasch schmierte Atemu die kleine Flüssigkeit an seinem Mundwinkel fort, ehe er mit knatschroten Wangen den Boden betrachtete.

Er kam einfach nicht mehr über den Kuss hinweg… verdammt, er wollte noch mal, und vor allem viel länger und bestimmt viel mehr als nur einen Kuss. Schon lange eigentlich, doch wer einmal Blut geleckt hatte…
 

„So Atemu….können wir?“, fragte Yugi amüsiert nach, als er vor Atemu stand.

„Ja... klar… gerne“, nuschelte Atemu peinlich berührt auf.

Die Schule war aus, und ja, er war mit Yugi auf einen Kaffee verabredet.

„Also Ryou… wir sehen uns“, Yugi packte Atemu einfach am Arm, und schob ihn somit von der Bank, da dieser keine Anstalten gemacht hatte um aufzustehen.

Ryou sah den zweien schmunzelnd hinterher. Von Yugi hatte er kein Wort herausbekommen, wegen dem Kuss. Nur eine zierliche Röte, und eine Verlegenheit in Yugis Augen.

Mehr nicht, aber es reichte Ryou schon aus, um sich seine Meinung zu bilden.
 

„Wohin gehen wir?“, Yugi schaute lächelnd hinauf, zu Atemu, welcher immer noch rote Wangen hatte.

„Ähm... also, wir könne gerne in die Stadteisdiele gehen“, nuschelte Atemu vor sich her, ehe er dabei einen Brief herauszog, und ihn Yugi vor die Nase hielt.

„Oh Gott sei Dank“, Yugi pustete die Luft aus den Lungen, er hatte echt gedacht, er würde heute keinen mehr bekommen. Misstrauisch schaute er dabei kurz Atemu an. Er hatte ihm den Brief gegeben…er. Yugi hätte ausflippen können, weil er gestern auch an Atemu gedacht hatte…aber war dem auch so. Oh Gott, wenn dem so wäre, würde er von der nächsten Brücke springen.

Dann aber wandelte seinen Blick in Verlegenheit um, als er an den Kuss dachte, und umso rascher öffnete er den Brief.

Atemu beobachtete das ganze mit arger Neugierde, und vielen Wildgewordenen Schmetterlingen im Bauch.
 

~Tür 11~

~Yugi Muto, ich wollte dich gar nicht küssen, aber als ich so nah vor dir stand! Ich konnte nicht anders, und soll ich dir was sagen. Du hast Wahnsinns Lippen. Ich würde sie gerne öfters berühren… viel öfters. Am liebsten würde ich dich an mich schnallen, und dich zu meinem Eigentum machen. Dich nie wieder hergeben, dich nur für mich beanspruchen, denn solche zarten Lippen darf und will ich nicht teilen.
 

Yugi durchfuhr ein rieseln, Gott was liebte er so Männer, die solche Ansprüche stellten.

Sich auf die Lippen beißend, da er nur das gleiche sagen konnte, schloss er kurz die Augen, um das wirrwahr an Gefühlen in sich zu verarbeiten.

Dann schielte er wieder zu Atemu hinauf, er schüttelte mental den Kopf, ein Mann der solche Dinge schrieb, war garantiert nicht Atemu. Auch wenn er daran gedacht hatte, es war viel zu widersprüchlich, oder? Ok, er roch doch so…oder. Ah man, Yugi hätte verzweifeln können. Er erinnerte sich nur noch an das Gefühl, die Präsenz, die ihm gegenüber arg viel stärke ausstrahlte. Wie kam er überhaupt auf die absurde Idee, es wäre Atemu… So ein Schwachsinn.
 

„Du hast ihn geküsst?“, druckste Atemu vor sich her.

Yugi faltete den Brief und sah wieder zu Atemu auf, seine Wangen waren von einem zarten Rosa beschmückt. Yugi nickte.

„Ich habe keine Ahnung wer er ist… aber verdammt“, Yugi lächelte auf.

„Der kann so gut küssen und jetzt stellt er noch Besitzansprüche.“

„Magst du das?“, Atemu legte fragend den Kopf leicht schief, und dabei sausten ihm wegen des Kompliments tausende von Schmetterlingen durch die Venen. Gar seine Hände kribbelten auf.

Yugi nickte, beschämt senkte er den Kopf.

„Ich mag das sogar sehr“, flüsterte er leise, was Atemu lächeln lies.

„Weißt du...also weist du denn schon wer es ist?“

Yugi schüttelte den Kopf und seufzte auf.

„Nein, ich habe auch keine Ahnung, ganz ehrlich. Sagteich doch eben schon“, erklärte Yugi mit einem gewissen seufzen, denn er war traurig darüber.

Atemu hielt Yugi die Tür auf, und schon setzten sie sich an einen Tisch.
 

Doch als Atemu nicht mehr in Bewegung war, und direkt vor Yugi saß, der irgendwie verträumt vor sich her lächelte, schienen Atemus Hände noch schwitziger zu werden. Er rieb sie nervös aneinander.

Yugi sah aber auf die Karte, und schon nahm er sie zu sich

„Eis…es ist zwar kalt, aber ich liebe das Zeug“ meinte er, und schon huschten seine Augen über die vielen leckeren Eissorten.

„Ich mag es auch“, Atemu nuschelte erneut in sich hinein, und Yugi musste sich konzentrieren, überhaupt was zu verstehen.

„Atemu?“, Yugi legte die Karte weg, er sah ihn ernst an, denn er wollte jetzt wirklich mal wissen, was dem sein Problem überhaupt war.

„Warum eigentlich immer so scheu, ich meine ich beiße doch wirklich nicht, oder sehe ich etwa so aus“, Yugi betrachte sich dabei selbst, sah an sich herunter. Er sah jetzt nun alles andere als gefährlich aus.

„Na ja“, Atemu sah in die Luft, sein Herz schlug kräftig gegen seine Brust.

„Ich bin…bin irgendwie… ja nervös.“

„Warum?“, fragte Yugi nun neugierig nach, doch Atemu schwieg erneut. Er schluckte hart, sah unsicher zu Yugi, ehe er wieder auf seine Hände sah, und diese weiter aneinander rieb.

Yugi seufzte auf, sehr tief sogar. „Du bist anstrengend.“
 

Atemu sagte nichts dazu, denn er wusste selbst wie anstrengend er gegenüber Yugi wirken musste.

Doch als die Kellnerin kam, bestellten beide rasch, wobei Atemu nochmals nachsehen musste, was er überhaupt haben wollte, er hatte es nämlich vergessen. Yugi schmunzelte nur, und bis die Kellnerin die genannten Sachen brachte, sagte keiner der Beiden ein Wort.

Es war schon merkwürdig für Yugi, erstens, sie saßen hier, waren sogar verabredet, doch diese Verabredung artete in pures schweigen aus.

Also versuchte Yugi einen Anfang.

„Ähm… ich wollte mich noch entschuldigen, weil ich dich letzten da habe so stehen gelassen“, begann Yugi, unsicher sah er auf, denn es tat ihm wirklich leid.

„Ich war nur so sauer… weißt du“, Yugi legte den Löffel beiseite, seine Eis war aufgegessen, also schob er seinen Milchkaffee zu sich.

„Ich mag es nicht verkuppelt zu werden, Ryou macht das so oft, weil er immer denkt, ich brauche jemanden an meiner Seite und das hat mich wütend gemacht“, erklärte Yugi es ganz sachte.

„Und?“, fragte Atemu leise nach. „Brauchst du jemanden an deiner Seite?“

„Na ja… ich weiß nicht“, druckste Yugi herum, und sah verlegen weg.

Er wusste die Antwort, doch er hatte eben noch keinen gefunden, wo das Gefühl stimmte, und ohne dieses gewisse Etwas in seinem Herzen, ging er keine Beziehung ein.

Atemu schmunzelte sachte, denn die Antwort konnte er sich nur zu gut denken.

„Und du?“, fragte Yugi unsicher nach, und sah wieder auf. Atemu aber fing auf einmal an zu husten, es dauerte einen Moment ehe er sich wieder ein bekam. Dessen Gesicht war feuerrot, wegen des Luftmangels. Er hatte sich also verschluckt, Yugi aber verheilt sich ruhig, er wollte Atemu nicht noch mehr in die Enge treiben.

„Also ja… eigentlich schon...wer nicht… oder?“, brach es leicht gehustet aus Atemu heraus.

Yugi nickte leicht, dennoch ein seufzen schwing mit.

„Und du, und diese Briefe… bist du verliebt?“, fragte Atemu nun neugierig, aber doch so scheu nach.

„Mh“, Yugi machte eine kleine Pause, ehe er weiter sprach.

„Ich weis nicht… ich fühle mich sehr geschmeichelt, wenn ich ehrlich bin, aber von Gefühlen kann ich noch nicht sprechen“, Yugi senkte den Kopf.

„Der Kuss war wirklich toll und so, aber, ich… na ja, ich kenne ihn nicht und ach...ich weiß es selbst nicht Atemu“, gestand Yugi, was Atemu nicken lies. Er verstand, und irgendwie stimmte in das etwas traurig, er hätte sich gewünscht, Yugi hätte es mit Freuden bejaht. Aber auf der anderen Seite, diese Briefe brachten ihn und Yugi näher. Nur wusste Yugi das nicht.
 

Doch als Atemu wieder merkte, das schweigen eintraf, suchte er nach neuen Worten.

„Und dein Großvater?“, fragte Atemu nun doch mal besorgt nach.

„Na ja… die Ärzte haben einen neuen Tumor entdeckt, aber dieses Mal“, Yugi senkte den Kopf, seine Stimme wurde leiser denn je.

„In der nähe des vorderen Hirnlappens“, Yugi zeigte am Kopf auf die Stelle, damit Atemu es verstand.

„Es wird nicht einfach“, flüsterte Yugi seufzend gar traurig auf. Denn er hatte ein arges ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Und Atemu fühlte diese Angst, die Yugi versprühte, diese Sorge, bis hin in seinen Körper.

Scheu, und schüchtern hob er die Hand, er hatte Angst, dennoch er wollte es. Und legte seine Hand auf die Yugis.

Yugi sah somit auf, direkt in die roten Augen Atemus. Sie strahlten auf einmal so viel Entschlossenheit aus, so viel Kraft, ohne das Atemu überhaupt was sagte, fühlte Yugi sich auf eine komische Art und Weise bestärkt.

„Das wird schon“, meinte Atemu ganz sanft, er drückte kurz Yugis Hand, ehe er sie wieder los lies. Yugi lächelte schwach auf, und nickte. Es tat ihm wirklich gut und schon wieder war Atemu so lieb zu ihm. Er sollte ihm mal etwas zurück geben. Ach, dieser verfluchte Kerl aber auch. In dem einen Augenblick wollte er ihn umbringen, in dem anderen, ihn erschlagen.

Atemu aber hatte schon längst wieder den Kopf gesenkt, und spielte nun mit seinen Fingern an der Tischdecke herum. Nur um sich Beschäftigung zu geben sogar sein ganzer Fuß zitterte, weil er ihn nervös wie er war, immer wieder anhob. Seine Hände schwitzen auch so, als hielt er sie an die Tischdecke gedrückt.

Yugi sah ihn an, es war ein merkwürdiges Bild, was ihm sich bot und das schlimme daran war, das wieder Schweigen über sie gelegt war. Eine ganze lange weile, in der keiner etwas sagte.

„Ich geh mal“, meinte Atemu, kurz nickte er in die besagte Richtung und yugi verstand, doch als Atemu aufstand, bewegte sich die Tischdecke mit, und schon war es passiert.

Yugi ruckte rasch mit dem Stuhl zurück, doch der Kaffee lief ihm schon bereits über die Beine.

„Atemu“, Yugi schaute böse auf, da stand er, Atemu eben, in der hand die Tischdecke, und auf dem Tisch das Desaster seines Handelns. Warum lies er verdammt noch mal nicht die Tischdecke los, wenn er aufsteht?

Ein Geräusch ertönte, Yugi versuchte es noch aufzuhalten. Die Tasse, welche gerade über den Tisch rollte aufzufangen, doch zu spät.

Tief atmete Yugi ein, dann wieder aus, ehe er zu Atemu aufschaute.

Atemu aber lächelte total unbeholfen auf, er sah auf den Tisch, dann auf seine Hand, in dem die Tischdecke war. Rasch lies er sie also los.

„Tut, tut mir leid“, Atemu bückte sich, um die Scherben aufzuheben, Yugi stand nun auch peinlich berührt auf, da alle ihn anstarrten, und half Atemu dabei die Scherben aufzusammeln.

„Du bist echt schlimm“, flüsterte Yugi Atemu fluchend an.

„Ich weiß“, gab Atemu nuschelnd von sich.

Beide richteten sich auf, Yugi übergab die Scherben der Kellnerin, welche gerade mit einem Handfeger, wie auch Schaufel vor ihm stand.

Er entschuldigte sich in aller form, und als er sich umdrehte, um Atemu anzusehen, war dieser weg.

Spurlos verschwunden.

Yugi seufzte tief auf.

Er konnte sich ja vorstellen, das ihm das peinlich war, aber deshalb einfach abhauen, und ihn mit der Rechnung alleine da stehen zu lassen, das war ja echt das letzte.

Ein tiefes Seufzten verließ Yugis Kehle. Ein sehr tiefes sogar.

Tür 12

Tag 12 (Freitag)
 

„Oh Bakura, ich verzweifle, ich, ich mach alles falsch und, und alles kaputt.“, verzweifelt hing Atemu an der Schulter seines Besten Freundes.

Er drückte beschämend sein Gesicht in dessen Jacke und suchte etwas Aufmunterung.

Denn der gestrige Tag, lief ja wohl mehr als beschissen ab.

Und als Yugi ihn noch so angeflucht hatte, wollte er einfach nur weg.

Das ging ihm einfach nicht aus dem Kopf, und eben, ja, da war Yugi an ihm vorbeigelaufen, er hatte nur die Hand gehoben, und ist dann rasch zu Ryou abgehauen.

Atemu schämte sich einfach viel zu sehr.
 

„Ich rate dir, bleib einfach bei den Briefen, ok?“, Bakura drückte Atemu etwas von sich, mit dieser Nähe konnte und wollte er einfach nicht umgehen.

„Meinst du? Ich, ich glaube aber, dass ich damit nicht wirklich sein Herz erreiche“, meinte Atemu bedrückt, wegen des Gespräches gestern.

Bakura atmete tief durch, denn wirklich weiter wusste er nun auch nicht.

Obwohl! Bakura grinste auf.

„Ryou könnte doch Yugi zu uns einladen. Die Zwei könnten doch Filme ansehen und wir stoßen zufällig dabei?“, grinste Bakura, und Atemu, na ja, dessen Blick schweifte in Angst um.

„Und dann, dann passiert wieder was!“, meinte er etwas mürrisch.

„Ach Gott, dann passiert halt was, besser als, wenn gar nichts passiert, oder?“

Atemu lächelte schwach, wie Recht Bakura doch hatte.
 

~Tür 12~

Na mein kleines Licht. Ja irgendwie bist du das für mich. Weil du meinen Tag erhellst. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne den Gedanken an dich tun würde. Wahrscheinlich noch im dunklen herumtappen, aber eines will ich dir sagen.

Du bist der freudigste Mensch auf der Welt, den ich je kennen gelernt habe, und so verdammt stark.

So viel lastet auf deinen Schultern, und ich will, dass du etwas davon abgibst. Teile es, und versuche dich von den Gedanken an deinen Großvater abzulenken. Denn wenn man dich ab und an beobachtet, sieht man diese Sorge, und diese Traurigkeit in deinem Herzen.
 

Yugi lächelte schwach, als er den Brief las. Es war wirklich sehr nett, und schmeichelhaft, was dieser Mann immer über ihn schrieb.

Kurz blickte er zu Ryou rüber, welcher ihn eben gefragt hatte, ob sie einen Film bei ihm ansehen wollten.

Er hätte so viele runter geladen, und wollte heute Abend einfach zu Hause bleiben. Zuerst hatte Yugi es verneint, doch nun, er sah auf den Brief und nickte sich selbst zu.

„Du Ryou, vielleicht komme ich doch.“, gab Yugi zu verstehen, was Ryou richtig freudig auflächeln lies. Das würde schon noch was werden mit den Zweien, dachte sich der kleinere der zwei Brüder, der größere hingegen, schmiedete schon ganz andere Pläne.
 

~
 

„Ich erzähle dir gar nichts.“, Yugi lachte auf, und schubste Ryou leicht weg, welcher immer noch wissen wollte, wie der Kuss denn war.

Sie lagen auf dem Sofa in Ryous Zimmer. Das Sofa hatten sie aufgezogen, eine Decke zierte beider Körper um sich warm zu halten. Vor ihnen, ein paar Chips, oder andere Süßigkeiten.

Ein Film lief schon, obwohl keiner der Beiden ihn wirklich ansah. Da Ryou viel zu neugierig war, was denn letztens passiert wäre.

Yugi aber schüttelte den Kopf. „Ich sag es dir nicht!“

„Aber Atemu erzählst du es!“, gab Ryou gespielt schmollend zu, und Yugi viel genau das, erst jetzt auf.

Stimmt, Atemu hatte er es erzählt, woher Ryou das nun wieder wusste, interessierte Yugi nicht, viel mehr die Tatsache, das er diesem Mann etwas erzählt hatte, was Yugi eigentlich niemanden erzählen würde.

„Hat er vielleicht etwas mehr vertrauen bei dir, als du es zugeben willst.“, Ryou stupste Yugi leicht seitlich an, er zwinkerte dabei, um eine Andeutung zu machen, was Yugis Wangen erröten lies.

„Nein, es war nur. Ach, keine Ahnung, ich hatte das Bedürfnis darüber zu reden.“, gestand Yugi, doch Ryou grinste weiter.

„Sicher, so was erzählst gerade du, auch jedem!“

Yugi senkte den Kopf, ihm war es peinlich, denn er wusste warum er es ihm erzählt hatte.

„Ich wollte es ihm einfach erzählen.“, nuschelte Yugi leise auf, was Ryou einfach nur lächeln lies, also sah er wieder zum Fernseher, damit er Yugi nicht weiter damit bedrängte.

Er lies ihm etwas Luft, ehe er nach einiger Zeit wieder damit anfing.

„Und im Cafe? Wie war’s, außer das er mal wieder alles umgeschmissen hatte?“, fragte Ryou neugierig nach.

„Na ja.“, Yugi druckste herum, und griff nach der Popkornschüssel.

„Eigentlich ganz nett, aber, ach.“, ein seufzen verließ seine Lippen.

„Wir sitzen uns manchmal gegenüber und nichts. Ich meine, er redet oft nichts, und ich weiß gar nicht was ich mit ihm reden soll… das ist schon etwas zum verzweifeln.“

„Vielleicht braucht Atemu seine Zeit um warm zu werden, du brauchst das ja auch, oder nicht?“

„Ja schon.“, Yugi schaute scheu zu Ryou auf, sollte er es ihm sagen?

Er brauchte einen kleinen langen Moment.

„Weißt du. Er riecht sehr gut.“

„Mh?“, Ryou sah Yugi fragend an. Er brauchte einen langen Augenblick, um überhaupt zu verstehen, über wen und was Yugi da sprach, und als er es kapierte, versuchte er seinen neugierigen Drang zurück zu halten, denn er wusste, das er bei Yugi bei solchen Themen sehr vorsichtig sein müsste.

Vor allem, wenn er sogar freiwillig damit anfing, was wirklich selten war.

„Der Fremde oder Atemu?“, fragte Ryou vorsichtshalber noch mal nach.

„Atemu.“, es war fast schon ein leises Flüstern, und so scheu, das Ryou nur lächeln konnte.

Gott war das Yugi peinlich so was zu sagen, aber er wollte etwas darüber reden, und hatte nun den Anfang gefunden. Denn auch wenn Atemu wirklich trottelig war, ging er ihm dennoch nicht aus dem Kopf und dieser Geruch schon gar nicht. Aber da war auch der Fremde… ach, Yugi hätte ausflippen können.

Und über den Fremden hatten sie nun oft genug gesprochen, aber über Atemu noch nie so wirklich.

Aber Yugi wusste natürlich auch warum, denn er wollte eigentlich nichts von Atemu wissen. Immer wenn er an ihn dachte, hing irgendwas peinliches dahinter, aber da gab es etwas, etwas ganz kleines, was seine Wangen rötlich färbten, und ihn etwas lächeln lies.
 

„Dieses Parfüm von ihm das, das verfolgt mich.“, Yugi schaute verschämt auf, jetzt war es raus, Ryou aber schaute ihn gerade an, als hätte Yugi spanisch gesprochen.

„Verfolgen?“

„Na ja, ich, ich denke oft daran, und immer wenn jemand so ähnlich riecht, drehe ich mich um, und meine es wäre er.“, gab Yugi preis, Ryou aber lächelte.

„Ist das schlimm?“, fragte er vorsichtig nach.

„Ich weiß nicht.“, Yugi senkte erneut den Blick, er wusste ehrlich gesagt gar nichts, und wollte nicht darüber nachdenken.

Wieder Stille, Yugi spielte an seinen Fingern, und Ryou wartete geduldig ab, denn er merkte, dass da noch mehr war, viel mehr.

„Und ich habe mich sehr wohl gefühlt, als er ich umarmt hat.“

„Wer?“

„Oh Atemu.“, Yugi stöhnte auf, über den Fremde wollte er jetzt gar nicht reden.

„Und jetzt?“

Yugi seufzte tief auf, und lies sich zurück fallen, er betrachtete Ryous Zimmerdecke, sah leicht durch sie hindurch.

„Ich habe Angst, da sich ihn zu sehr mag.“

„Warum?“
 

„Na weil, es ist Atemu. Ich meine Atemu, der der nicht wirklich richtig reden kann, und der mich immer in peinliche Situationen bringt.“

„Dann frag dich doch mal warum dass passiert! Es passiert ja nur bei dir, sonst ist er der coole lässige Typ. Der immer einen lockeren Spruch auf Lager, und ziemlich selbstbewusst ist.“
 

„Das sagt mir jeder, aber gesehen habe ich noch nichts davon.“, Yugi stöhnte leicht in sich hinein, denn so wirklich glauben, gar sich ein Bild machen, konnte er sich nicht.

Immer wenn er an Atemu dachte, musste er an seinen verlegenen Blick denken, an die Nervosität die ihm umgab. Ein Bild, was zwar sehr niedlich war, aber für Yugi auch arg nervtötend.
 

„Und dann ist da noch mein Brieffreund.“, erklärte Yugi weiter.

„Weißt du, ich.“, Yugi schloss die Augen, er schluckte minimal, doch es wollte hinaus.

„Als ich mit ihm im dunklen da stand, und er so nah vor mir war, war mein erster Gedanke.“

„Ja?“, Ryou beugte sich etwas vor, betrachtete neugierig Yugi und wollte es auf der Stelle wissen.

„Atemu, aber.“, Yugi schüttelte den Kopf, und öffnete wieder die Augen, nur um in zwei neugierige braune zu sehen.

„So wie der mich geküsst hat. Dann war alles wieder weg und ich frage mich nur, warum ich an Atemu gedacht habe. Weil ich es wollte?“, Yugi richtete sich dabei wieder auf, und spielte weiter mit seinen Fingern.

„Wieso? Warum könnte es nicht Atemu sein, das verstehe ich nicht?“, Ryou legte den Kopf fragend schief, Yugi aber sah ihn unsicher an.

„Na ja. Der Kuss der hatte so viel Leidenschaft und ähm, jetzt mal im ernst.“, Yugi blinzelte ein paar Mal.

„Wenn ich mir Atemu beim küssen vorstelle, bekomme ich die Kriese! Wahrscheinlich würde er noch seinen Partner aus Schusseligkeit vertauschen!“

Ryou lachte auf, und nickte, ja er konnte Yugis Gedanken sehr gut nachvollziehen, doch dann hörte er auf mit lachen, da Yugi nicht ein einziges Mal mit lachte. Viel eher sah dieser gedankenverloren auf die Decke, und spielte mit ihr.

„Ich bin total verwirrt.“, flüsterte Yugi leise auf.
 

Ryou aber merkte, das da etwas in Yugi war, was ein Gefühl für Atemu entwickelt hatte. Ein arges positives Gefühl. Doch er merkte auch, das Yugi noch seine Zeit brauchte, um es selbst herauszufinden. Oder eher, um sich damit auseinander zusetzten.

Denn ihm schien es so, als wäre Yugi in Abwährhaltung.

„Ich wünschte Atemu würde etwas stärker auftreten, mehr selbstbewusster. Ich habe doch schon keines.“, meinte Yugi, aber mehr zu sich selbst, was Ryou seufzen lies.

Denn eigentlich war Atemu genau das was Yugi eigentlich wollte, doch Yugi kannte diese Seite an ihm gar nicht.

Eher stellte er sich lächerlich dar.

Also was konnte er dazu noch sagen?

Er müsste eben abwarten.

Anschließend sahen beide wieder zum Fernseher, und schauten den Film bis zu Ende an, ehe Ryou einfach den nächsten rein machte.
 

„Hallo Bruder.“, die Tür wurde auf einmal aufgeschwungen, und Yugi zuckte total zusammen, weil er sich so erschrocken hatte.

Sein Herz stand sogar für einen Moment lang still. Doch in der Tür stand Ryous Bruder, der wie immer ohne anzuklopfen, in dessen Zimmer kam.

„Oh man, kannst du nicht mal anklopfen?“, beschwerte Ryou sich, doch Bakura zuckte nur mit den Schultern.

„Ich mach gerade Pizza. Hilf mir mal, ich hab da ein Problem mit dem Ofen.“

„Ja, ja, du hast nur kein Bock sie selbst zu machen!“, Ryou stöhnte auf, schlug die Decke bei Seite und verschwand mit Bakura aus dem Zimmer.

Yugi schmunzelte leicht, die Zwei waren… na ja, eben Brüder.

Also sah er wieder zum Fernseher. Der film war wirklich spannend. Er lief auch gerade erst im Kino und hätte Yugi mehr zeit in seinem Leben, würde er ihn sich auch noch mal dort ansehen.

„Na du, was schaust du da?“, hörte Yugi auf einmal die total unsichere Stimme Atemus, also schaute er leicht nervös auf. Was machte der denn jetzt hier?

Atemu stand leicht hilflos im Türrahmen, und schaute auf den Fernseher.

„Ähm, 2012, Ryou hatte ihn runter geladen.“, erklärte Yugi.

„Oh, den wollte ich mir im Kino ansehen“, meinte Atemu, wobei er dabei tief durchatmete, und Yugi sich fragte, was das denn jetzt schon wieder sollte.

Der Kerl war doch… einfach ach… ja! Er war komisch, und arg seltsam.

Doch dann ging Atemu zu Yugi, er hockte sich einfach direkt neben ihn hin. Yugi aber zog rasch die Chips Schüssel weg, denn sonst hätte er sich genau darauf gesetzt.

Atemu schaute peinlich berührt weg, war aber innerlich dankbar, das Yugi es noch rechtzeitig bemerkt hatte.

„Ist er schon lange an?“, druckste Atemu herum.

„Ähm nein, noch nicht lange.“, antworte Yugi, nervös schaute er seitlich zu Atemu hinauf, welcher auf den TV starrte.

Oh, eigentlich müsste er diesen Kerl verfluchen, doch er konnte nicht. Erstens, konnte man sich an ihm nicht Sattsehen, und zweitens, da war es wieder.

Dieser mitschwingende Duft von ihm.

Dieser Geruch, wo Yugi am liebsten seine Augen schloss, und sich an ihn haften wollte.

Konnte man süchtig nach einem Geruch sein? Fragte Yugi sich nun mal im ernst.
 

Es war so kurios, Yugi wollte ihn hassen, zu gleich aber auch lieben. Yugi wollte ihn an sich reißen, aber auch von sich stoßen.

Das war doch nicht auszuhalten. Erneut schielte Yugi seitlich hinauf.

Seine Augen glitten wie so oft schon, über dessen wirklich hübsches Gesicht und blieben an den schönen Augen hängen.

Rasch schaute Yugi verschämt wieder weg, als er bemerkte, das Atemu sich zu ihm wendete.

„Willst du Chips?“, Yugi griff rasch nach der Schüssel, und hielt sie ihm mit einem zuckersüßen Lächeln hin.

Atemus Herz flatterte noch wilder in seiner Brust umher, als Yugi ihn so süß anlächelte, doch er schüttelte leicht mit dem Kopf. Er wusste, wenn er jetzt Chips essen würde, würde er sich wahrscheinlich verschlucken, und Yugi noch ins Gesicht husten, oder sonst was.

Nervös schaute er also auf den Platz, zwischen ihm und Yugi. Es wäre so einfach, wenn er nicht so nervös wäre.

Sollte er fragen, es einfach tun?

Wieder zögerte Atemu, ehe er es einfach tat.

Langsam, und total nervös, platzierte er sich direkt neben Yugi.

Ganz dicht zu ihm, er konnte ihn sogar an seinem Arm, gar an seinen Beinen fühlen. Ein tolles unbeschreibliches Gefühl. Er lehnte seinen Rücken zurück, so wie Yugi. Er lehnte nämlich auch an der Sofalehne, hinter ihm aber war noch ein Kisschen, um es sich gemütlicher zu machen.

Yugi schluckte, wollte der jetzt mit schauen? Er saß direkt neben ihm, und Yugi durchzog ein komisches ziehen ihm Magen.

Atemus Geruch wurde noch intensiver.

Und er wünschte sich auf der Stelle viel mehr Nähe.

Also schaute er stur zum Fernseher, denn was sein Körper sich ersehnte, das wollte Yugis Kopf noch lange nicht… oder doch?

Ach, Yugi hätte in diesem Augenblick ausflippen können.

Atemu aber schaute zu Yugi herunter, dann zu dem Kisschen, es wäre so einfach.

Nervös schluckte er seine Angst hinunter und zog leicht am Kisschen von Yugi.

„Darf, darf ich ein bisschen?“, fragte Atemu leicht zögernd nach, sein Herz rutschte ihm dabei in die Hose.

Yugi sah ihn fragend an, ehe er es verstand.

„Natürlich.“, hastete es über seine Zunge, und schon teilte er sein Kisschen mit Atemu.

Yugi stöhnte tief in sich hinein.

Was musste der Kerl auch so gut riechen. Ach verdammt.

Scheu sah er zu ihm auf, er könnte es jetzt so gemütlich haben. Er hatte ja schon mal in dessen Armen gehangen. Und das Gefühl war wundervoll. Er hatte ja auch so starke Arme… sie hatten etwas, was Yugi ein Gefühl von Schutz gab.

Nervös rutschte Yugi leicht hin und her, Atemu hingen saß steif wie ein Brett da, wusste nicht recht was er tun sollte, gar musste.

Er hatte auch Angst, sich überhaupt noch einen Millimeter zu bewegen.

„Mh?“, fragend sah Atemu auf seine Schulter, dann aber lächelte er, und seine Venen pulsierten wie so oft in Yugis nähe auf.

Denn Yugis Kopf, lehnte ganz gemütlich an seiner Schulter.

Jetzt war es natürlich noch einfacher.

„Darf ich? Ich, sitze so komisch.“, stotterte Atemu auf, seine Zunge überschlug sich, er hatte nichts mehr was ihn festhielt, dennoch wusste er was er wollte. Und das war Nähe.

Er hob einfach den Arm, und Yugi verstand.

Verschämt lächelte der Jünger auf und nickte, das war Yugi nämlich gerade recht.

Also lies er es geschehen, einfach so, warum auch nicht?

Er lehnte herzlich gerne seinen Kopf an Atemus Brust, und fühlte gerne dessen starken Arm, um seine Schulter.

„Ist das ok so?“, fragte Yugi nach, als er zaghaft seinen Kopf noch mehr an Atemus Brust einbettete.

„Natürlich.“, Atemu lächelte leicht, Gott war er jetzt glücklich, nur war das Problem, das genau das, Atemu immer haben wollte.

Dennoch genoss er es bestialisch, Yugi leicht in seinen Armen zu halten. Das Gefühl dieser nähe ließ sein Herz um einiges anschwellen. Er Roch ihn sogar, fühlte dessen Jahr an seiner Haut. Atemu hätte am liebsten seine Augen geschlossen, und Yugi am Kinn gegriffen, nur um nach einen Kuss zu verlangen. Aber er konnte es nicht.
 

„Und, was meinst du?“, Bakura grinste seinen Bruder an, sie standen im Flur, und wollten Mal ganz neugierig ins Zimmer lunzen. Sie waren ja jetzt schon eine ganze Weile nicht da gewesen.

Ryou grinste, zuckte dennoch hilflos mit den Schultern, dennoch beugte er sich leicht vor, und lugte in sein eigenes Zimmer.

Und was er dann sah, lies ihn lächeln, rasch drehte er sich zu Bakura um, und hob den Daumen.

Also schaute er auch rasch rein.

Beide schmunzelten sich anschließend an. War schon ein süßes Bild, wie Yugi so gemütlich bei Atemu hing, und vor sich her lächelte. Trotz allem, wirkte Atemu dabei etwas verkrampft

„So, ich will aber wirklich eine Pizza!“, flüsterte Bakura auf, was Ryou stöhnen lies.

„Ich mach dir ja schon eine. Ich habe eh keine Lust jetzt da zu stören.“, meinte Ryou, was Bakura zufrieden Grinsen lies.
 

Auf Yugis Lippen haftete ein Lächeln, er fühlte sich wohl und zufrieden, genauso konnte er den Film genießen. Mit jemanden, mit dem er einfach unbeschwert kuscheln konnte.

Ryou mochte es nie, wenn Yugi ihm auf irgendeine Art und Weise zu nahe kam, und dabei war es doch nur freundschaftlich.

Yugi aber fühlte sich so wohl, das er sogar etwas seitlich zu Atemu rutsche, sein Kopf bettete sich einfach auf dessen Bauch, so als wäre der Ältere ein Kisschen, was er sich zurecht machte.

Dann schlang er etwas seinen Arm um Atemus Taille, und betrachtete weiterhin den Film.

So war es gut, genau so, doch dass es für Yugi noch schöner werden würde, wusste er nicht.

Doch er fühlte es, nach einiger Zeit.

Als sich Finger auf seinen Kopf absetzten, und dessen Haar zärtlich streichelten.

Yugis Lächeln wurde noch zufriedener. Zärtlich schnurrte er vor sich her, und verfolgte den Film.

Atemu hingegen sah nicht ein einziges Mal auf den TV, viel lieber genoss er den Anblick Yugis. So nah an ihn gekuschelt, auf dessen Lippen ein so zärtliches Lächeln. Er hatte seine Zeit gebraucht, um ihn anzufassen, doch nun war es einfach geschehen.

Er wollte Yugi berühren, ihn streicheln.

Und er liebte dessen Haar auf Anhieb. Es war so samtig und so weich, und wie süß Yugi doch schnurren konnte, sogar seufzten. Alleine dafür tat er es schon gerne.

Zärtlich fuhren seine Finger immer wieder von Yugis Nackenansatz hinauf, was dem Jüngeren eine wohltuende Gänsehaut verschaffte.

Doch irgendwann bekam Atemu etwas zurück, was den Ältern arg nervös machte.

Er spürte Yugis Finger, nur minimal, aber es reichte aus, um ihn gänzlich aus der Fassung zu bringen, leicht an seinen Seiten, direkt auf seiner nackten Haut.

Yugi streifte einfach zärtlich mit Daumen und Zeigefinger an Atemus Seiten entlang, ein hin und her.

Und das gab Atemu so ein positives Gefühl, so als würde Yugi ihm zu flüstern, mach doch weiter. Ich mag das, und ich will etwas mehr.

Nur war das Problem, das Yugi genau das nicht mal mitbekam.

Ja er wusste das er Atemu streichelte, es passierte wie von selbst. Warum er das tat wusste er auch. Schon wieder suchte er Nähe, und schon wieder war der Leidtragende Atemu.

Yugi seufzte tief in sich hinein, war aber dankbar, das Atemu es stillschweigend hinnahm.

Doch dann gähnte Yugi auf.

„So müde?“, fragte Atemu leicht lächelnd nach.

Yugi hob leicht den Kopf, nahm die Decke und deckte sich, wie auch Atemu damit zu.

„Ja etwas.“, Yugi kuschelte sich wieder an den Ältern, ganz nah, ganz eng, was diesen total in Verlegenheit brachte.

„Schule, lernen, Haushalt, und noch Großvater. Meine Wohnung schaut aus wie sau, wenn ich ehrlich bin.“, gab Yugi nun mal zu. „Es wächst mir alles etwas über den Kopf.“

„Warum lässt du dir nicht helfen?“, fragte Atemu leise nach, dabei strichen seine Finger erneut viel zu gerne durch Yugis Haar.

„Oh, ich frage nicht gerne… wieso? Hast du Lust meine Wohnung aufzuräumen?“, meinte Yugi, er schloss die Augen, und in seiner Stimme hörte man die Ironie.

„Ok, also morgen. Ich helfe dir gerne.“, Atemu meinte es ernst, doch Yugi schmunzelte nur, bettete seinen Kopf noch mal etwas an Atemus Bauch ein.
 

Wieder Stille, aber für beide eine sehr angenehme Stille. Yugi genoss es einfach etwas Nähe zu bekommen, es war so freundschaftlich, und so fürsorglich. Und Atemu genoss es einfach, diesen Mann bei sich zu haben, von ihm sogar etwas berührt zu werden.

Es machte ihn zu dem glücklichsten Menschen der Welt, in diesem kleinen Augenblick. Bis Ryou und Bakura ins Zimmer kamen.

Yugis Wangen färbten sich Rot, rasch schloss er die Augen. Er wollte nicht von Atemu weg, hier war es so warm und so kuschelig. Nein, hier wollte er sicher nicht weg, also tat er so als würde er schlafen.

Fragend sah Atemu dann zu Yugi herunter, da er aufgehört hatte ihn zu streicheln. War ihm das etwa unangenehm?

Und warum schloss dieser jetzt die Augen, eben noch starrten sie lächelnd auf den TV.
 

„Oh, ist er eingeschlafen?“, fragte Ryou ganz lieb nach, und Bakura grinste auf.

„Tja, du bist so ein Langweiler, dass sogar er bei dir einschläft!“

„Ha, ha! Sehr witzig.“, gab Atemu nur zurück und sah zu, wie Ryou und Bakura sich direkt neben sie hockten, und ihre Pizza verputzten.

Doch als die Zwei sich gänzlich auf den Film konzentrierten, schaute Atemu wieder zu Yugi, welcher eben wieder begonnen hatte, dessen Bauchansatz zu streicheln.

Atemu rutschte einfach etwas hinunter, so, das er auf Augenhöhe mit Yugi war.

„Du schläfst gar nicht.“, flüsterte Atemu ihm leise zu, doch er bekam keine Antwort, nur ein kleines Grinsen.

Yugi nutzte die kleine Situation einfach aus, verharkte sein Bein mit dem Atemus und kuschelte sich nah an dessen Brust.

Atemu lies genau das lächeln.

Er legte zu gerne seine Hand an Yugis Hüfte, und Yugi, der schien schon längst seine Finger ganz sachte an Atemus Brust zu legen, und diesen leicht zu streicheln.

Yugi wollte nur etwas Nähe, er wollte nicht den Eindruck erwecken Atemu anzumachen.

Doch als Yugi wieder den Geruch Atemus einfing, hob er leicht seine Nase.

Sie streifte dabei eher zufällig an Atemus Hals entlang. Gott was roch der Kerl so verdammt gut. Atemu machte das aber stutzig.

„Was tust du?“, fragte Atemu ganz leise piepend nach, dennoch kassierte er einen misstrauischen Blick von Bakura, welcher sich aber gleich wieder dem Film widmete.

„Ich geh auf dein indirektes Kuschelangebot ein.“, Yugi grinste auf, und drängte sich noch mehr an Atemu, welcher erst einmal über Yugis Worte nachdenken musste.

Stimmt ja, am Weihnachtsmarkt hatte er doch so was mal erwähnt.

Und natürlich war es indirekt.
 

Atemus Herz flatterte noch mehr auf, aber auch das Yugis, wegen seinen Gedanken.

Er fuhr zärtlich mit seinen Finger von Atemus Schulterblättern hinunter, zu dessen Hose.

Atemu schloss dabei die Augen, ein Schauer ran ihm über die Wirbelsäule, doch als Yugi ganz zaghaft dessen Shirt anhob, hielt er komplett die Luft an.

Yugi zögerte, er spürte Atemus Herz, es war so… so laut. Etwas nervös, legte er dann doch seine Finger an Atemus Haut, und streichelte diese langsam.

Er wollte nur etwas Nähe, etwas Zweisamkeit an diesem Abend. Er fühlte sich einfach so alleine.

Und verdammt, was roch dieser Mann so gut. Erneut drängte Yugi sich noch näher an ihn heran.

Atemu schnappte nach Luft, lies die Augen bewusst zu, und er erwiderte ganz rasch Yugis Handlung.

Er hob vorsichtig aber auch total neugierig Yugis Shirt, und lies seine Finger zärtlich über Yugis Rücken tänzeln.

Diese Haut war so warm, und vor allem so verboten weich.

Sie machte Atemu so süchtig. Aufgeregt strichen seine Finger Yugis Wirbelsäule hinauf, dann wieder herunter. Kleine Kreise vereilte er und fing nach einiger Zeit an Bilder zu mahlen.

Er fühlte auch Yugis Atem, er war heißt und glitt immer wieder stoßweise gegen seinen Hals.

Lange Zeit verharrten beide in dieser Situation, bis Atemu etwas mehr wollte. Er biss sich auf die Lippen, und fuhr zärtlich mit seinen Fingern nach vorne, zu Yugis Bauch.

Yugi spannte sich an, als er das spürte und hielt kurz die Luft an.

Er war so empfindlich am Bauch und er wusste nicht recht, ob das jetzt zu weit ging, oder nicht.

Dennoch fühlte es sich wundervoll an, das war nicht die Frage.

Kurz fragte Yugi sich, ob die zwei Brüder das sehen konnte, aber er schüttelte den Gedanken ab, die Decke war doch über ihnen.

„Mh.“, der jüngere seufzte leise auf. Atemus Hand war nicht nur wohltuend, nein auch anregend, besonders an dieser Stelle.

Atemus Finger fuhren die ganze Zeit unter Yugis Bauchnabel, bis hin zum Hosenbund.

Yugi bis sich auf die Lippen, wusste nicht recht ob er Atemu von sich stoßen sollte oder es genießen. Ein wundvolles Kribbeln durchzog seinen Unterleib, was Yugi schwach werden ließ.

Und vor allem wurde es auf einmal so heiß unter der Decke.

Yugi stockte nach einiger Zeit aber doch der Atem, er krallte seine Hände in Atemus Rücken, hielt sich daran fest, als dieser so frech mit seiner Hand, über Yugis Hüfte zu dessen Hintern strich, welchen er dann einfach so bestimmend, und überaus radikal an sich heran zog.

Atemu durchfuhr dabei ein mulmiges Gefühl, sicher er wollte es, aber durfte er das überhaupt?

Er wartete kurz, fühlte seinen ganzen Körper an den Yugis, gar dessen Schritt an seinem.

Aber Yugi sagte nichts, was Atemu etwas erleichtert.

Es war pure Neugierde, die Zuneigung zu diesem Mann, aber auch die aufregende Situation selbst, die Atemu dazu entschloss, diesem Mann näher sein zu wollen.

Nur durfte er das?

Yugi stieß seine Luft gegen Atemus Hals, ihm war so schrecklich warm auf einmal, und erregt schon lange.

Warum tat Atemu das. Yugi viel schwach zusammen, irgendwie ein verbotenes, dennoch sehr süßes Angebot. Zumal die zwei Brüder, vor denen sie es verheimlichten, die Situation noch anregender machte. Yugis Hauptproblem aber war, das sein Unterleib fast schon an den Atemus gepresst war.

Nicht das er es nicht schön fand, oh Himmel, wäre er jetzt alleine mit Atemu, würde er jetzt nicht so zögernd hier liegen, und sein zweites Problem war, das es Atemu war.

Yugi fühlte sich wie zwischen zwei Stühlen, hin und her gerissen. Ein schlimmes Gefühl, so als würde ihm die Mutter sagen, esse es nicht, weile s zu süß wäre, oder du darfst nur eines. Fazit aber war, dass man es meistens doch aß, und sich gleich eine ganze Handvoll nahm.

Innerlich hätte Yugi ausflippen können, dennoch ob er leicht seine Nase, stupste sie gegen Atemus Hals, roch an diesem, und er hätte dabei sterben wollen, dessen war sich Yugi sicher.

Er öffnete sogar seine Lippen, strich vorsichtig und zaghaft mit ihnen an Atemus Hals, berührte diesen aber kaum. Aber wollte… wie gerne hätte er jetzt diesen Hals hier ablecken wollen, dennoch, irgendwas in ihm sagte nein.

Aber Atemu fühlte die Lippen Yugis an seinem Hals, er schwebte schon lange im siebten Himmel. Und er hätte durchdrehen können, wegen diesen Schmetterlingen auf seiner Haut, gar in seinen Venen.

Es war so spannend, so aufregend, und vor allem, hatte er das Gefühl das er durfte, nur hatte er selbst auch etwas Angst davor. Die Situation war einfach zu komisch.

Dennoch strichen seine Finger vorsichtig über Yugis Bauch, ganz langsam hinauf zu dessen Brust. Gott war diese Haut so süchtig machend.

Atemu wollte und konnte nicht aufhören.

Yugi bewegte ungewollt seine Hüft nach vorne, stieß zu Atemu, dann aber biss er sich auf die Lippen, eine breite süße Qual machte sich in ihm breit. Himmel, was tat er hier?

Atemu hingegen senkte leicht seinen Kopf, ehe er Yugis Stirn mit seiner Nase anstupste und die Augen öffnete.

Yugi fühlte das, und sah scheu mit überaus roten Wangen hinauf. Aber ganz langsam.

Und als er Atemus Blick sah, hätte er durchdrehen können. Dieser intensive rote fast schon verhangenen tiefe Blick, würde ihn immer verfolgen, dessen war sich Yugi mehr als nur bewusst. Wie konnte ein einziger Mann nur so geil schauen?

Doch als Atemu leicht hinunter auf Yugis Lippen sah, wurde Yugi gänzlich innerlich nervös. Er schluckte, leckte sich nervös über die Lippen, mit der Frage, sollte er, oder sollte er nicht.

Auch er sah kurz auf die Lippen Atemus, sie waren wirklich schön anzusehen, auch das war Yugi vorher noch nie aufgefallen. Und vor allem so nah, und anziehend.

Nervös schaute Yugi wieder auf, dann aber legte er rasch seinen Kopf an Atemus Brust.

„Tut mir leid, ich.“, flüsterte Yugi auf, im nächsten Moment stöhnte Atemu tief in sich hinein.

Seine Hände erlagen, und Yugi zog ein Gesicht, als hätte er gerade ein Brett vor den Kopf geknallt bekommen.

„Hey, gib mal ein stück Decke her!“, Bakura griff einfach danach. Atemu wollte es noch aufhalten, aber seine Hand lag ja immer noch unter Yugis Shirt. Zu spät.

Da lagen sie beide nun, mit schwer roten Wangen, dicht aneinander gekuschelt, und die Hände da, wo Freunde sie niemals hatten.

„Sagt mal, habt ihr kein zu Hause?“

„Bakura! Jetzt halt deine verdammt Klappe.“, fluchte Atemu wütend über diese Situation auf.

„Boarh nee.“, Yugi stöhnte auf, seine Hände waren rasch wieder an seinem Körper, ehe er mit roten Wangen aufstand.

„Ich, ähm. Bin dann mal weg.“, Yugi zupfte sich sein Shirt zurecht, und sah die Drei an.

Bakura, leicht genervt, ein Ryou der grinste und ein Atemu, der sein Gesicht ins Kisschen drückte.

Und Gott war es Yugi heiß.

Er schluckte, hob die Hand, und verfluchte sich beim hinausgehen für seine Schwäche.

„Das fasse ich nicht.“, Yugi tritt wütend gegen die Mülltonne.

Sein Körper kühlte langsam ab, auch seine Hose spannte nicht mehr so.

Warum hatte er sich darauf eingelassen, oder eher, warum hatte er damit angefangen?

Wie sollte er jetzt Atemu jemals wieder in die Augen sehen können?

Ach, scheiß Tag.
 

„Sag mal Yamilein, hast du einen Ständer?“

Atemu brummte tief auf, wegen dem Spitznamen, und der Tatsache, das Bakura ihn gerade übelste ärgerte.

„Hättest du die verdammte Decke!“, fluchte Atemu auf, und schiss ihm das Kisschen über, Bakura aber lachte los.

„Ja, dann hättet ihr neben uns gepoppt, schon klar!“
 

„Arg, du, du hast mir alles ruiniert!“, fluchte Atemu weiter. Ryou sah die beiden an, er konnte es nicht fassen, wusste auch nicht wirklich was Yugi und Atemu da unter der Decke getrieben haben, und vor allem, hätte er das Yugi gar nicht zu getraut.

„Natürlich, ich habe dir alles ruiniert.“, gab Bakura nun lachend von sich und zeigte dabei auf Atemus Schritt.

Atemu war sauer, am liebsten wollte er ihm eine reinhauen, doch das brachte ja auch alles nichts.

„Ich verpiss mich jetzt!“, Atemu stand auf und verließ das Zimmer, nicht aber ohne noch von Bakura einen dummen Spruch zu kassieren.

„Viel spaß, du und deine Hand.“

Atemu hob fluchend die Hand in die Luft.

Tür 13

Tür 13 (Samstag)
 

Yugi seufzte tief auf, vor seiner Nase eine Tassekaffee, direkt daneben die Hausarbeit, die er noch vor den Ferien abgeben müsste. Zudem, wenn er sich mal hier so umschaute, eine menge Hausarbeit, und dann noch, der Krankenhausbesuch.

Und das aller schlimmste, Yugi konnte nichts von all dem machen, denn in seinen Gedanken schwang nur ein Mann herum.

Atemu. Was war das gestern? Verdammt, er wollte nur kuscheln, mehr nicht und was war daraus passiert?

Was, wenn Atemu sich jetzt mehr erhoffte?

Sich auf die Lippen beißend, versuchte Yugi erneut seine Hausarbeit weiter zu schreiben, doch vergebens.

Yugis Handy klingelte, wie so oft an diesem Mittag. Dran war Ryou, was Yugi gekonnt versuchte zu ignorieren. Der wollte eh nur wissen, was gestern passiert war, doch Yugi wollte sich gar nicht damit auseinandersetzten, und erklären konnte er es auch nicht.

Es war nun mal passiert und ändern konnte er es nicht.

„Oh, ich habe heute echt keine Ruhe!“, Yugi seufzte tief, ehe er aufstand und zum Hörer der Sprechanlage ging.

„Ja, wer ist da?“, fragte er nach, doch es kam keine Antwort. Er fragte nochmals nach, dieses Mal genervter, aber als dann wieder nichts kam, legte er gestresst auf.

Doch kaum das er saß, klingelte es schon wieder. Total genervt stand Yugi auf, nahm den Hörer in seine Hand, nur um seine Wut loszuwerden.

„Du kleiner gemeiner… macht es dir spaß Klingelmenschen zu spielen? Ich schwör dir, ich komm da runter und bring dich um!“, fluchte Yugi in den Hörer, doch bevor er auflegen konnte, hörte er jemanden, also nahm er den Hörer wieder an sein Ohr.

„Ähm… ich bin’s, Atemu.“

Mit diesen Worten rutschte Yugis Herz in die Hose, gar sein Herz fing an zu hämmern, aus panischer Angst.

„Ja?“, fragte Yugi wispernd nach. Himmel, was wollte der denn jetzt hier?

„Lässt du mich mal rein?“

„Nein.“, Yugi wisperte weiter, und schon hörte er ein tiefes Seufzen.

„Ist es wegen gestern?“, hörte er die leicht unsichere Stimme Atemus, was Yugi nicken lies.

„Yugi?“

„Ja verdammt, es ist wegen gestern!“, fluchte er auf. Himmel, sein Tag war einfach nur scheiße, und ja, er hatte schlechte Laune.

„Lässt mich jetzt mal rein, dann könnten wir… nun ja, mal darüber reden.“
 

Yugi schaute sich in seiner Wohnung um, hier sollte er jemanden rein lassen. Nein danke aber auch, er würde lieber vor Scharm im Erdboden versinken.

„Ich will aber nicht darüber reden.“

„Jetzt führst du dich aber kindisch auf.“, hörte er auf einmal eine total barsche Stimme. Sie klang so wütend, zu gleich aber auch so erwachsen.

Ganz anders, als er es von Atemu gewohnt war, aber das Wort kindisch, brachte Yugi dazu den kleinen Knopf zu drücken.

„Danke.“, hörte er noch Atemus Stimme, dennoch sie klang etwas genervt.
 

Yugi seufzte auf, und stellte sich an die Wohnungstür.

Sein Herz raste, denn wirklich über gestern reden, wollte er nicht.

Und als Atemu dann noch so auf ihn zu kam, und direkt vor ihm stehen blieb, mit diesen roten Augen, mit einem etwas unsicheren Blick, schäme Yugi sich nur noch mehr.

Und wie er sich schämte.

„Hi.“, begann Atemu ganz leise und Yugi piepte ein: „Hi.“, aus seiner Kehle zurück.

„Lässt du mich rein?“

Yugi schüttelte den Kopf, voller Scharm, hob er seinen Kopf, um in Atemus Augen sehen zu können.

„Bei mir schaut es wirklich schlimm aus.“

Atemu lächelte schwach, und legte den Kopf leicht schief.

„Deshalb bin ich doch hier. Ich hab dir doch gesagt, ich helfe dir beim aufräumen.“

Yugi sah ihn ungläubig an, er meinte das gestern eher sarkastisch, und hatte es gar nicht für ernst genommen.

„Und… was gestern war. Ich weiß nicht Atemu.“, nuschelte Yugi nun weiter, und betrachte erneut seinen Füße.

Sein Herz raste, seine Finger wurden schwitzig wie noch nie.

„Das war eben ein Ausrutscher… oder nicht?“, meinte Atemu, wobei die Frage in diesem Satz Yugi richtig zum schwitzen brachte, denn er wusste es selbst nicht so genau.

Atemu seufzte erneut, da er keine Antwort bekam.

„Mein Gott Yugi, wir haben uns etwas angefasst. Na und, ich hatte schon mal Sex mit einem Kumpel, weil ich traurig war, dennoch können wir uns immer noch in die Augen sehen!“, meinte Atemu nun gefasst. Innerlich dachte er aber anders.

Er war ehrlich gesagt sehr verletzt darüber, das Yugi sich genauso verhielt. Er hatte innerlich gehofft, dass dies für Yugi etwas mehr war.

Aber auf der anderen Seite, hatte Yugi auch keine Antwort auf seine Frage geben, also starb die Hoffung, ironischer Weise wieder mal zuletzt.
 

„Ja ich auch.“, Yugi schaute scheu auf, er erwiderte Atemus Satz, denn Yugi hatte auch schon mal mit jemanden geschlafen, nur weil er traurig, gar einsam war. Mehr als einmal.

Atemu lächelte leicht gequält, er hörte es gar nicht gern, dass Yugi was mit wem anderen hatte, aber so war es nun mal.

„Darf ich jetzt rein kommen?“
 

„Komisch, du kannst ja reden.“, Yugi schaute ihn perplex an, dann aber lachte er auf, wegen Atemus langem Gesicht.

„Ja verdammt, ich kann reden…ich habe nur… ach…das ist nicht nett.“, fluchte Atemu frustriert auf.

„Jetzt fängst du wieder an zu stottern.“, Yugi schmunzelte, Atemu aber seufzte tief auf.

Doch Yugi öffnete ganz die Tür, Atemu lächelte sachte, und ging hinein.

„Und haben die Zwei noch was gesagt?“, fragte Yugi neugierig nach, und nahm gerne Atemus Jacke an.

„Ausgelacht haben die mich, fand ich gar nicht nett.“, brummte Atemu auf, Yugi aber schmunzelte nur.

„Na ja… also, hier wohne ich. Bitte bekomm keinen Schlag.“, Yugis Wangen nahmen an Farbe zu, er schämte sich wirklich, sehr sogar, und als Atemu die Küche betrat, musste er wirklich mal die Augenbraue hinauf heben. Hier sah es aus, wie auf einem Schlachtfeld.
 

„Oh Mensch Yugi! Warum fragst du nicht nach Hilfe?“, Atemu wendete sich dem Chaos ab, er merkte auf den ersten blick, wie sehr Yugi momentan überfordert war.

Yugi seufzte auf, und senkte verschämt den Kopf.

„Oder schaut es hier immer so aus?“, Atemu versuchte ruhig zu klingen, was ihm auch ganz gut gelang.

Yugi schüttelte den Kopf. Dennoch sah er weiter hin den Boden an, tausend mal besser als jetzt in Atemus Augen sehen zu müssen.

„Es ist ja nicht, das ich gar keine Zeit dafür hätte… ich fühl mich nur so… ich weiß nicht, lustlos, kraftlos.“, versuchte Yugi sein Chaos zu erklären.

Atemu lächelte schwach, er konnte das gut nachvollziehen, sich in Yugis Lage versetzten.

Wahrscheinlich dachte er viel zu oft an seinen Großvater. Mehr als ihm lieb war.

„Mh… dann helfe ich dir jetzt, und falls es wieder so kommen sollte, rufst du mich an, und helfe dir wieder.“

„Warum bist du so nett zu mir?“, Yugi hob den Kopf und sah Atemu einfach nur fragend an, und genau diese Frage, brachte Atemu völlig aus dem Konzept.

Sein Herz begann erneut wilder in seinem Brustkorb zu schlagen, er drückte die Hände aneinander, und fühlte wie sein Mund staubtrocken wurde.

„Na ja… also… ich.“, begann er zu stottern, rasch senkte er nun auch den Blick.

„Ich…also, die Sache ist die.“

Yugi runzelte die Stirn, schon wieder fing der Mann an, komisch zu reden und zu stottern. Und nervös zu werden. Was war nur los mit ihm?

„Also, ich mag deine Gesellschaft.“

Hatte Atemu ihm das nicht schon mal gesagt, ja im Havanna Club.

„Ich mag deine Gesellschaft auch… aber nur wenn du mir nichts überwirfst… oder ganz normal mit mir sprichst.“, erklärte Yugi, dabei lächelte er etwas matt auf.

„Das… das fällt mir nicht so leicht… also, weil… ach.“, Atemu schüttelte den Kopf über sich selbst.

„Warum?“, Yugi sah ihn bittend auf Antwort an. Doch wieder entkam Atemu nichts.
 

Yugi seufzte tief auf, ehe er an Atemu vorbeiging.

„magst du einen Kaffee?“

„Ja gerne.“, Atemu schaute wieder auf, und ließ sich gerne einen Kaffee machen, zwischenzeitlich sah er sich dennoch neugierig um.

Wäre die Wohnung aufgeräumt, wäre sie richtig schön. Sie war sehr modern eingerichtet.

„Hat dein Großvater die Möbel ausgesucht, oder du?“, fragte Atemu nun nach, da er für einen alten Mann, eher einen anderen Geschmack erwartet hatte.

Yugi reichte Atemu den Kaffee, ein seufzten schwang mit.

„Ehrlich gesagt ich… er wollte das ich mich wohl fühle… weil... ach, du verstehst mich doch oder?“, fragte Yugi nun wispernd nach.

Atemu sah ihn traurig an, und ja er verstand.

„Was ist das?“, Atemu deutete auf den Tisch, wo Yugis Hausarbeit über Biologie lag.

„Meine Hausarbeit.“

Atemu hob den Hefter, und sah ihn sich durch, er selbst musste das vor einem Jahr auch machen, fast das gleiche Thema.

„Wann musst du es abgeben?“

„Ehrlich gesagt nächste Woche.“, nuschelte Yugi, Atemu aber seufzte, dann legte er die Hausarbeit wieder auf den Tisch.

„Weißt du was?“, Atemu lächelte Yugi nun aufmunternd an.

„Ich räume auf, und du kümmerst dich um deine Arbeit.“

„Nein, das ist sehr lieb, aber ich, ich schaff das schon.“

Atemu sah Yugi skeptisch an, dann aber griff er nach dessen Handgelenk, und dirigierte ihn auf den Stuhl.

„Du machst jetzt deine Hausarbeit!“, schimpfte Atemu, total bestimmend über Yugi, seine Augen straften ihn, und Yugi spürte das er ärger bekommen würde, wenn er jetzt noch ein Widerwort geben sollte.

„Also gut.“, nuschelte Yugi, was Atemu zufrieden lächeln ließ.

Yugi aber war das ganze mehr als unangenehm, und als Atemu dann wirklich noch anfing zu spülen, und die Küche sauber zu machen, stieg noch mehr Scharm in ihm auf.

Der Mann war wirklich lieb, zwar schusselig, und stotternd, aber sehr lieb. Mit einem bestimmten Mitgefühl eben.

Ab und an fragte Atemu nach Dingen, Yugi gab zwar nur ungern Antworten, und wollte ab und an aufstehen, um Atemu zu helfen, doch dieser vernichtete das schon mit seinem Blick.

Yugi wusste nicht warum, aber dieser Mann konnte mit seinen Augen Bände sprechen, wenn er wollte. Schon schlimm.
 

„Und, wie schaut es aus?“, Atemu beugte sich leicht über Yugis Schulter.

Yugi schloss dabei die Augen, schon wieder dieser Geruch, verdammt, er würde noch verrückt werden! Automatisch schossen ihm Bilder von gestern durch den Kopf, gar das schöne Gefühl, was Atemu ihm geschenkt hatte.

Ein Schauer rann ihm über den Rücken. Doch dann schüttelte er sich.

„Ist dir kalt?“, fragte Atemu besorgt nach.

„Nein… ähm… ich bin fast fertig.“

„Na bitte, das freut mich.“, Atemu lächelte Yugi aufmunternd an, und Yugi, ja der lächelte verlegen zurück.

„Dankeschön für-“ „Ist schon ok Yugi, das habe ich gerne gemacht.“, unterbrach Atemu ihn, Yugi nickte, dennoch, er wollte etwas zurück geben.

„Hast du Hunger? Ich könnte uns was kochen, so als Dankeschön.“
 

In Atemus Kopf ratterte es, und wie, er hatte so seine Pläne, und was für welche.

„Weißt du was Yugi“, Atemu lächelt ihn nervös an, er wusste ja von eben, dass Yugi heute noch zu seinem Großvater gehen wollte.

„Ich wollte jetzt eh zum Boxen gehen, morgen Abend komme ich gerne vorbei und lass mich von dir bekochen.“, Atemu lächelte nervös auf, innerlich starb er gerade seinen Heldentod.

„Boxen...du gehst boxen?“, Yugi sah ihn überrascht an. „Hast du daher die Muskeln?“

Atemu schmunzelte, als er Yugis Blick einfing.

„Ich bin nur trainiert, mehr nicht. Und zum boxen gehe ich schon seit Jahren. Kannst ja mal mitkommen.“

Yugi zog ein langes Gesicht, jetzt fühlte er sich angegriffen.

„Ich weiß selbst, dass ich nicht durchtrainiert bin.“, paffte Yugi zurück.

„Aber ich bin sehr beliebt und begehrt bei Männer, weil ich es nicht bin.“, Yugi streckte ihm gehässig die Zunge raus, Atemu aber schmunzelte nur.

„Ich meinte ja auch mehr, zum zusehen“, Atemu grinste und sah über Yugis lasziven Körper.

„Und das du einigen Männern den Kopf verdrehst glaub ich dir auch gerne.“, meinte er nun, und damit meinte er sich wohl eher selbst.

„Ach so.“, nuschelte Yugi peinlich berührt auf, dennoch wegen des Kompliments schleich sich die Rörte auf seine Wangen. Irgendwie war Atemu heute anders.
 

„Also ich muss dann.“

„Ja ähm… ich ruf dich dann an.“, Yugi lächelte scheu auf, und Atemu, der lächelte und wie.

Er fühlte sich gerade wie neugeboren.

Er strahlte bis übers ganze Gesicht, hielt am Briefkasten an, und warf einen Brief hinein.

Er hatte totalen Einblick in Yugis Leben. Seine ganze Wohnung, gar sein Schlafzimmer konnte er sehen.

Er hatte sogar sein Bett gemacht, und Gott, was duftete es gut.

Er hatte sich sogar reingelegt, und war froh, das Yugi nicht nach ihm gesehen hatte. Er hätte er ihn dabei erwischt, wäre das mehr als peinlich gewesen.

Natürlich hatte er auch in Yugis Schubladen herumgeschnüffelt.

Er hatte sich richtig gefreut, und irgendwie bemerkte er, dass sie den gleichen Geschmack hatten.

Nicht nur bei der Kondommarke, nein, da gab es noch einige Dinge mehr.

Wie Bücher, oder Spiele, oder auch die andere kleine Details.

Noch nie in seinem leben, hatte Atemu so gerne aufgeräumt, wie an diesem Tag.

Jetzt wusste er sogar, wie Yugis Parfüm hieß. Er konnte nur lächeln, wegen den Namen: Vanilla Sky
 

Yugi hingegen ging leicht lächelnd hinaus, er hielt natürlich am Briefkasten an, und schon strahlten seine Augen.
 

~Tür 13~
 

Yugi Muto, du machst mich verrückt. Ich bin so süchtig nach dir, und Gott, wie gerne will ich dich noch mal küssen. Ich könnte ausflippen, weißt du, dass ich nicht nur verliebt in dich bin. Nein sogar süchtig nach dir!

Ich bekomme jeden Tag mehr von dir, immer nur etwas kleines, aber das reicht aus, um dich jeden Tag, ein bisschen mehr zu lieben.
 

Yugis Wangen färbten sich rot, sein Herz schlug auf, er quiekte sogar voller Freude auf.

„Verdammt, wer bist du?“, Yugi lächelte, und las es sich nochmals durch. Er verschlang die Zeilen, und der Drang, gar das Gefühl für diesen Fremden Mann, nahm unheimlich zu.

Ob Atemu ihn hier her gebracht hatte?

Yugi biss sich auf die Lippen, starrte die Zeilen erneut an.

Oder ob Atemu ihn selbst geschrieben hatte… nach gestern…?

Tür 14

Tür 14 (Sonntag)
 

Yugi war jetzt schon vierten Mal zum Briefkasten gerannt, aber ein nichts, erst beim fünften Mal, strahlten seine Augen, und er erfreute sich an seinem Herzrasen, wie nichts anderes auf der Welt.

Vergessen war der Ausrutscher mit Atemu, gar dessen Geruch, jetzt zählte nur dieser eine Brief.
 

~Tür 14 ~
 

Na mein süßer Sonnenschein. Mein Kopf Verdreher.

Ich habe mir viele Gedanken gemacht, womit ich dir heute den Tag versüßen könnte, sehr viele sogar.

Aber leider kamen mir nur sehr viele unanständige Gedanken in den Kopf, bei dieser Frage. Nimm es mir nicht übel, wenn ich dir sage, dass ich jeden Tag daran denke, mit dir zu schlafen.

Weißt du überhaupt wie gerne über deinen lasziven, attraktiven Körper mit küssen übersähen will. Oh Gott, ich schweife ab, nachher denkst du noch ich bin pervers, aber irgendwas sagt mir, dass du genau auf so was stehst… oder?
 

Yugis Wangen färbten sich rot, ein schmunzeln huschte über seine Lippen.

Ob er darauf stand? Er liebte es, vergötterte es, warum hatte er nicht mehr geschrieben, von seiner Fantasie? Yugi hätte sich nicht daran Sattlesen können.

Wie dieser Mann wohl aussah.

Ob es Yugis Typ war…und wenn nicht, mittlerweile war es Yugi auch schon egal.

Solange er charakterlich so war, wie Yugi es sich Momentan vorstellte.

Er faltete den Brief zusammen, ehe er wieder hinauf ging.
 

Am Abend aber, schaute er in den Kühlschrank, er hatte Atemu schon eine SMS geschrieben, und ja, Yugi Muto war bester Laune, was aber mehr oder weniger an den kleinen süßen Briefen lag.

Er deckte mit vergnügen den Tisch, machte alles hübsch. Und ja, er freute sich auf etwas Gesellschaft. Besser als alleine hier rumzugammeln, oder sonst was zu tun. Und wie immer gab Yugi sich die größte Mühe. Er war eben so, gab sich Mühe für andere. Und war immer mit Herz und Seele dabei.

„Na du… das Essen braucht noch, ich kann dir aber einen Sekt anbieten… oder was anders.“, begrüßte Yugi Atemu, welcher erst mal richtig stutzig wurde, als er die Küche betrat.

Es roch so gut, und wie viel Mühe sich Yugi geben hatte, da war ja wieder zu süß.

Und schon wieder liebte er ihn einen kleines Stückchen mehr.

„Ja… also, Sekt wäre lieb.“, nuschelte Atemu auf, sein Herz hüpfte auf und ab. Er ganz alleine mit Yugi an einem Tisch, der wirklich hübsch und romantisch gedeckt war. Ob das eine Einladung war, oder ein kleines Geständnis?

Atemu erhoffte sich leider etwas zu viel, und interpretierte auch zuviel in Yugis Mühe hinein.

„Hier bitte und danke noch, für die Hilfe, das war sehr lieb von dir.“, Yugi reichte ihm das Glas, und strahlte ihn wie eine Sonne an.

„Bitte.“, gab Atemu leicht verschämt und doch so lächelnd zurück.

Kurz trank er einen schluck, ehe er weiter sprach.

„Warum so glücklich heute?“

„Du kennst doch meinen Brieffreund!“, Yugi setzte sich rasch hin, er wollte es los werden, und hatte innerlich nur darauf gewartet, das Atemu ihn ansprach.

Atemu nickte nur, und beobachtete Yugi ganz genau.

„Der Kerl macht mich total kirre im Kopf… der ist so.“, Yugi sah ihn die Luft, und suchte nach Worten.

„So geheimnisvoll, und verdammt… der macht mich sogar an, ohne das er da ist.“, gab Yugi zu, er schmunzelte, dachte erneut an den Brief, Atemu aber grinste in sich hinein.

Wusste er es doch. Yugi stand drauf.

„Du scheinst mir etwas verknallt?“, fragte Atemu nervös weiter.

„Soll ich dir was sagen?“, Yugi grinste auf und Atemu nickte nur.

„Verknallt... ja ich glaub das bin ich.“
 

Als Atemu das hörte durchzog ihn einen Höhenflug an Schmetterlingen.

Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte glücklich umarmt. Seine Finger wurden schwitzig, und rieben das Sektglas an.

„Ach, ich sollte aufhören damit, nachher steigere ich mich total in das hinein, und werde aber wieder enttäuscht.“

„Enttäuscht?“ fragte Atemu nun neugierig nach.

„Ja, die meisten wollen doch eh nur das eine von mir.“

Atemu presste die Lippen aufeinander, ja viele Männer sprachen über Yugi. Und jeder wollte ihn gerne mal für eine Nacht haben. Er sah ja auch so unschuldig aus, seine Haut war so zart wie Seide, und dann noch dieser süße niedliche kleine Hintern. Und da gab’s noch so ein Kerl, der öfters mal Davon Erzählte, wie toll yugi doch im Bett wäre und welcher Mann, der auf Männer stand wollte nicht mal über ihn Rutschen.

Atemu aber wollte mehr… viel mehr.

„Na ja also… jetzt abgesehen von Sex. Vielleicht will der Kerl ja mehr von dir.“, begann Atemu.

„Ja klar…das ich ihm einen blase, oder was?“, gab Yugi spöttisch zurück, Atemu aber hustete, nicht das er schon oft daran gedacht hatte, aber das Yugi so offen darüber sprach, war ihm neu.

Er schluckte und sah wieder auf.

„Und wenn’s o wäre?“

Yugi lachte auf und schlug Atemu auf die Schulter.

„Ich gebe mich nur jemanden hin, wenn ich das will… oder wenn ich verliebt bin.“

„Oh.“, Atemu schaute neugierig auf, sein Herz raste.

„Dann bist du eher der Typ der ´unten´ liegt?“

„Wie gesagt, ich stehe auf herrische Männer.“

„Ah, jetzt verstehe ich das.“, Atemus Augen funkelten auf, er leckte sich nervös über die Lippen und betrachtete Yugi, welcher irgendwie in Gedanken versunken war.

„Ach lassen wir das.“, Yugi stand auf, Atemu aber meinte ihm hätte jemand ein Kleber auf den Mund gepappt.

„Ich fand das Thema aber gerade sehr interessant!“

„Wieso?“, Yugi drehte sich um, und schon senkte Atemu den Kopf.

„Weil so ein Thema immer interessant ist.“, nuschelte er peinlich berührt auf, was Yugi schmunzeln lies.

„Dann lass mal hören“, meinte Yugi, ehe er sich mit dem Essen an den Tisch setzte, und Atemu etwas auf den Teller gab.

Doch aus Atemus Mund kam kein Wort, dennoch war Yugi neugierig geworden.

„Du hast so starke Hände… also, weil na ja.“, Yugi druckste herum und atmete tief durch.

„Bei Ryou hast mich einmal so bestimmend angefasst.“

„Ja:“, Atemu lächelte leicht verzweifelt auf, oh Himmel, wie gerne wollte er noch mal in so eine Situation kommen, aber dann, nur mit ihm alleine.

„Na ja… also ich bin... na ja.“, verlegen kratzet Atemu sich am Hinterkopf. Er hatte sonst nie Probleme darüber zu reden, aber bei Yugi, machte ihn das total nervös und hibbelig.

„Der direkte Typ…ich bestimme gerne…und verführe… aber ich lass mich auch gerne verführen… solange ich... also ich muss die Kontrolle haben.“, stotterte Atemu vor sich her, dabei sah er eher auf seinen Teller.

„Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“, Yugi schmunzelte in sich hinein.

„Oh was hast du den gedacht?“

„Na ja, das du auf dem Rücken liegst, und abwartest was passiert.“, gab Yugi arg trocken preis.

Atemu zeigte seine Reaktion an Hand seines Gesichtes.

„Was denn? Dann habe ich mich halt geirrt.“

„Na immerhin denkst du über mein Sexleben nach.“

„Ist ja gar nicht war!“

„Doch.“

„Oh was kann ich dafür, das du immer mit deinem Astralkörper vor mir rumtänzelst, und deinem Geruch da… da bekommt man so Gedanken!“

Atemu schmunzelte und wie.

„Du findest mich also attraktiv, und mein Geruch gefällt dir?“

„Das habe ich so jetzt nicht gesagt.“, wehrte Yugi sich ab, aber mit arg roten Wangen.

Atemu schmunzelte erneut, Gott war das süß und sein Herz schwellte bestialisch an.

Hier bekam er ja richtig heiße Informationen!

„Können wir das Thema wechseln?“

„Nö!“

„Oh doch.“, Yugi schmollte auf, Atemu hingegen lachte, und wie er lachte.

Yugi sah so süß aus, und man konnte ihn so gut ärgern, ihn bedrängen. Vielleicht auch sogar verführen, wenn man sich Mühe geben würde.

„Lach nicht, esse mal lieber.“, meinte Yugi, dennoch doch so amüsiert, also nickte Atemu, und begann zu essen.

Er fühlte sich das erste Mal so richtig wohl in Yugis nähe. Sicher, immer noch nervös, aber das wohlbefinden, und diese Art der Kommunikation die sie teilten, ließen ihn sich besser fühlen.

„Mh... du kannst klasse kochen, ich glaube da komme ich gerne mal öfters vorbei.“, meinte Atemu, wobei das eher ein Wink mit dem Zaunpfahl war.

Yugi lächelte geschmeichelt auf.

„Danke und du bist unter der Woche alleine zu Hause, Ryou hatte so was erwähnt.“, fragte Yugi neugierig nach.

„Ja, sie arbeitet viel auswärts, mich stört es nicht wirklich, wir krachen uns eh nur.“, Atemu schmunzelte dabei auf, was Yugi kichern lies. Irgendwie konnte er sich das gut vorstellen, warum auch immer.

„Und deine Eltern, wenn ich fragen darf? Ich habe in deinem Zimmer ein Bild von ihnen gesehen.“, fragte Atemu nun vorsichtig nach. Er wusste ja nicht, warum Yugi mit seinem Großvater zusammen lebte.

„Mh… die Sache ist die.“, Yugi legte Gabel und Messer bei Seite und schaute zwar nicht traurig auf, dennoch etwa bedrückt.

„Als heraus kam, das ich schwul bin, ist mein Vater total ausgeflippt… wir kamen überhaupt nicht mehr miteinander klar. Ich wäre krank… oder sonst was… war schon schlimm.“, Yugi seufzte kurz auf.

„Als ich 14 geworden bin, kamen wir zu dem Entschluss, dass es wohl das Beste wäre, das ich zu meinem Großvater ginge. Mit meiner Mutter habe ich zwar noch Kontakt, aber auch nicht mehr so… mein Vater bekommt immer die Krise wenn ich da anrufe… ich bin halt nicht mehr sein Sohn, wie er immer so schön sagt.“

„Mh, das tut mir leid.“

„Muss es nicht, ehrlich gesagt, habe ich mich damit abgefunden. Ich bin halt so wie ich bin, mir fehlt nur meine Mutter oft.“

Atemu lächelte schwach auf, Yugi hatte es wirklich nicht leicht, wahrscheinlich auch nie leicht gehabt.

„Ich bin nur froh das wir hier her gezogen bin, in dem Dorf wo ich vorher gewohnt habe, war es wirklich schlimm… schwul ging gar nicht.“

„Dorf?“, fragte Atemu nun nach, da er ein geborenes Stadtkind war.

„Ja Dorf, mit so 2000 Einwohner und einem Schwulen darunter.“

„Oh je.“, Atemu stöhnte auf, er konnte sich so langsam aber sich vorstellen, wie es Yugi erging.
 

„Aber hier ist es schön.“, Yugi lächelte wieder auf, und Atemu musste schmunzeln.

„Weil es hier mehr Männerauswahl gibt?“

Yugi lachte auf, und nickte hastig.

„Natürlich… hier gibt es überall nette Männer, ne quatsch… ich mag die Stadt einfach.“, kicherte Yugi auf, und Atemu hätte einfach dahin schmelzen können.

Es war sein Traum, sich einfach mal, ganz normal mit Yugi unterhalten zu können, und nun tat er es. Und es war wundervoll.
 

Yugi aber sah Atemu nun auch an, irgendwie war er total positiv überrascht. Atemu schien lockerer zu werden, und das schlimme daran war, das es Yugi gefiel.

Verdammt, lieber auf den Mann in den Briefen konzentrieren. Meinte er zu sich selbst, dennoch, gegenüber von ihm war ein wirklich attraktiver Mann. Yugi konnte nicht leugnen, das er zu gerne mal etwas von ihm naschen wollte. Nur so ein bisschen. Aber auf der anderen Seite, wollte er es dann doch wieder nicht.

Es war überhaupt nicht Yugis Art, mit Leuten die er kannte, irgendwas anzufangen, schon gar nicht mit Freunden, und Atemu schien sich genau zu so was zu entwickeln.

Oh, aber was musste der auch immer so viel Sex hier versprühen. Es ging Yugi nicht um Gefühle, es war einfach sein Penis, der gerade mehr Kopf hatte als er selbst. Typisch Mann, würde man eben sagen.
 

„An was denkst du gerade?“, fragte Atemu neugierig nach, da Yugi irgendwie weg war, und dessen Wangen waren so verdächtig rot.

Yugi schaute auf, in diese roten Augen, diesen Blick, dem man, wenn er so tief schaute, nicht wirklich widerstehen konnte.

Yugi biss sich auf die Lippen. Oh er wollte, er wollte nicht. Das war ja nicht auszuhalten.

Für ihn wie ein Porno, den man ansah, aber sich selbst nicht befriedigen durfte.

Ganz schlimm!

Mit totalen Hummeln im Arsch, wackelte er unruhig auf seinem Stuhl herum, ehe er wieder unsicher in Atemus Augen sah.

„Ich habe Hormonwallungen.“, gestand Yugi mit pur, pur roten Wangen, was Atemu etwas überrascht aufschauen ließ.

„Hormonwallungen?“, doch dann verstand Atemu, er schmunzelte leicht auf.

„Bist du mir deshalb gestern so nah gekommen?“

„Weiß nicht.“, nuschelte Yugi auf.

„Wenn Vollmond wird, werde ich verrückt!“
 

Atemu lachte auf, und wie er auflachte.

„Wenn Vollmond wird.“, meinte Atemu total amüsiert. „Dann komme ich mal vorbei wenn Vollmond ist.“, gab er zu, mit einer gewissen tiefen Stimme.

Yugis Ohren zuckten leicht auf, eine Gänsehaut rieselte über seinen Rücken.

Seit wann hatte Atemu denn so eine tiefe Stimme?

Sonst piepste sie immer so, ok, ab und an war sie auch etwas tief, doch nun war sie so verboten.

„Machst du das jetzt mit Absicht?“, fragte Yugi nach, dennoch, auch seine Stimme war etwas verraucht.

„Könnte sein.“, Atemu legte den Kopf leicht schief, ein kleines dreckiges Grinsen haftete auf seinen Lippen, Yugi aber senkte den Kopf.

Sein Herz raste. Was war denn auf einmal los mit ihm. Was war denn auf einmal mit Atemu überhaupt los?

Wo war der Trottel vom Dienst…wer war der Mann, der da gegenüber von ihm saß?

Das war doch nicht Atemu... nein, das war jemand anderes!

Unsicher sah Yugi wieder auf.
 

„Alles ok bei dir?“, fragte Yugi jetzt Mal im ernst nach, was Atemu etwas irritierte.

„Ja klar, warum?“, Atemu aß rasch noch den letzten Bissen, ehe er sich gemütlich auf dem Stuhl platzierte.

„Na, ersten, hier steht noch alles.“ Yugi deute auf den Tisch. „Und zweitens, du bist so anders heute.“

„Ist das jetzt besser, oder schlechter?“, Atemu presste seine Finger aneinander.

„Mh.“, Yugi zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt besser.“
 

Atemu lächelte, seine Finger beruhigten sich langsam wieder, aber sein Herz gab einfach keine Ruhe.

Atemu fühlte sich total bestärkt, und auf einmal so selbstsicher.

Irgendwie gab ihm das richtig viel Kraft, so viel, das er sich leicht vorbeugte und tief in Yugis Augen sah.

Yugi schluckte, Himmel konnte der Mann schauen, zudem fühlte er sich gerade total angeflirtet.

„Wie steht’s mit Nachtisch?“, flüsterte Atemu leise, aber doch so hauchend auf.

Yugi schluckte, und wie er schluckte. Ein angenehmer Schauer rann ihm über den Rücken.

Alles kribbelte und zog, und wie Atemus Augen noch so gezielt über sein Gesicht schlichen, gar an seinen Lippen halt machten, verstand Yugi was Atemu eigentlich wollte.
 

„Ich schlage vor.“, meinte Yugi grinsend, und setzte sich leicht zurück.

„Den Nachtisch holst du dir unten an der Ecke… da gibt es eine hübsche Eisdiele.“, Yugi grinste gehässig auf, und Atemu blinzelte ein paar Mal.

Was war das denn jetzt? Doch nicht etwa ein Rauswurf.

„Du schmeißst mich raus?“, Atemu sah ihn mit großem Unverständnis an.

„Ja, ich schmeiße dich raus.“, Yugi stand frustriert auf.

„Auf meiner Stirn steht doch nicht Nachtisch…oder sonst was…was soll der mist? Warum denken eigentlich alle Männer, ich würde für sie die Beine breit machen?“, fauchte Yugi ihn an. Er fühlte sich total gekränkt.

„Mir kommt das so vor, als wärst du nur hier her gekommen um da weiter zu machen, wo wir am Freitag aufgehört haben!“

„Aber Yugi.“, Atemu stand nun auf, er fühlte sich missverstanden, aber auf der anderen Seite, wenn man es sich so ansah, sah es wirklich so aus.

„Nicht aber… ich gebe ja zu das ich eventuell auch daran gedacht habe... aber ich, du... ich meine wir sind doch Freunde… oder so?“, fragte Yugi nun ganz im ernst nach.

Atemu nickte, wenn auch nur schwach auf. Er fühlte sich total verletzt. Es stach so zu, einen Korb von ihm zu bekommen.

„Und da gehört so was nicht hin… und eine Sexbeziehung fang ich erst recht nicht an… das ist nicht meine Art Atemu.“

„Aber Yugi… das wollte ich doch gar nicht vermitteln.“, versuchte Atemu es, doch dieser bekam den Mund zugepappt.

„Ich will das du jetzt gehst… ok.“, Bittete Yugi ihn einfach. Atemu senkte niedergeschlagen den Kopf. Das hatte er jetzt nun davon, von seinem Hochmut. Na ganz toll, was fing er hier auch den ganzen Abend an, über Sex zu reden? Hatte er sie nicht mehr alle.

„Es tut mir leid Yugi.“, rief Atemu noch frustrier in den Raum, ehe er die Haustür öffnete und niedergeschlagen Heim ging.

Und, wo stand er jetzt…total am Anfang… super toll!
 

„Oh dieser Dreckskerl!“, Yugi schmunzelte und sah dann doch noch aus dem Fenster. Er sah Atemu einfach nur nach.

Nicht, das Yugi nicht darauf stand, aber das ging ihm jetzt doch eine Tour zu schnell und vor allem zu direkt.

Er wollte es, und zu gleich kämpfte er dagegen an.

Was sah dieser Mann auch immer so verboten gut aus. Und jetzt noch dessen neues Verhalten.

Arg! Yugi hätte durchdrehen können, aber so schnell ging das bei ihm schon lange nicht.

Und Gott sei Dank hatte er den Kerl noch früh genug rausgeschmissen, denn sonst hätte er sich an ihm verboten. Dessen war Yugi sich sicher

Tür 15

Tür 15 (Montag)
 

„Oh man, muss der immer so verboten gut aussehen?“, stöhnte Yugi auf, und grummelte anschließend in sich hinein.

„Wer?“, fragte Ryou nun neugierig nach.

„Na Atemu“, knurrte Yugi leicht auf, da dieser gerade mit ein paar andern Leuten an ihm vorbeigegangen war, und wie sah er aus, geil natürlich.

„Was war denn jetzt bei mir zu Hause unter der Decke?“

„Oh, wir haben uns etwas gestreichelt.“, gestand Yugi, doch er amtete tief ein, denn er wollte noch mehr los werden.

„Und am Sonntag war er bei mir essen.“

„Oh ha!“, Ryous Augen funkelten voller Neugierde und forderten auf, alles zu erfahren.

„Na ja.“, Yugi sah beschämend zu Boden.

„Er war richtig nett… aber, ich weiß nicht, ich glaube er wollte nur mit mir schlafen.“, gab Yugi zu verstehen.

„Und hast du mit ihm geschlafen?“

„Nein, ich habe ihn rausgeworfen, noch gerade rechtzeitig.“, brummte Yugi auf, was Ryou schmunzeln ließ.

„Und deshalb bist du so schlecht drauf heute?“

„Ja!“, Yugi hustete los. „Ich meine nein… ach, was erzähl ich dir das eigentlich?“, Yugi seufzte auf.

„Ich bin ganz froh darüber, dass ich ihn rausgeschmissen habe, weil wäre der noch eine Sekunde länger geblieben, hätten wir es bestimmt auf dem Tisch getrieben.“

„Na danke, jetzt kann ich bei dir auch schon nicht mehr essen.“

Yugi sah ihn einfach nur dumm an.

„Ich meine, wie kann ein Mann nur so viele Hormone austeilen? Du hättest den gestern mal sprechen hören…baorh mir war irgendwie heiß und kalt zu gleich und ich bin noch nie so unbefriedigt ins Bett.“

„Bist du doch selbst schuld!“

„Na und… ich will aber nicht einfach nur so mit jemand bumsen, den ich irgendwie mag.“, druckste Yugi herum.

„Mag!“, Ryou grinste breit vor sich her. „Definiere das mal!“

„Och ich weiß es doch selbst nicht“, Yugi fluchte auf, er hatte ein Gefühlschaos, und was für eines.

Der Mann aus den Briefen brachte ihn ja schon irgendwie durcheinander, aber jetzt auch noch Atemu. Oder war es doch ein und die Selbe Person. Seit Gestern war Yugi sich schon wieder nicht mehr sicher. Jetzt Tendierte er wieder dazu, das Atemu es vielleicht doch war.

Yugi biss in seinen Schal, nur um nicht laut los zu schreien.

Ryou beobachtete das ganze eher skeptisch.

„Der Kerl ist so schrecklich… aber auch so verdammt Sexy.“

Ryou lachte auf, und haute Yugi auf die Schulter.

„Und gefühlsmäßig?“

„Keine Ahnung.“, Yugi seufzte auf, er war nur noch verwirrt, über alles und jeden.

„Oh je, so schlimm.“, Ryou seufzte, und wie er seufzte.
 

*
 

„Was grinst du so?“, Atemu stand an einer Mauer, und verdrückte sich vor Yugi, irgendwie hatte er Angst, ihm zu begegnen. Er verfluchte sich ja schon die ganze Zeit selbst. Er wollte doch nicht den Eindruck vermitteln, dass er nur Sex wollte, aber konnte es nicht leugnen, das er gerne genau das getan hätte.

Atemu war schlecht hin, etwas beleidigt, und sauer mit sich selbst.

„Einfach nur so.“, Ryous Grinsen wurde breiter, Atemu rollte aber nur mit den Augen.

„Du bist gestern rausgeflogen?“, stach Ryou das Thema direkt an.

„Ja!“, Atemu grummelte auf, er wollte das am liebsten vergessen.

„Weißt du auch warum?“

„Ja, weil ich ja angeblich nur mit ihm schlafen wollte.“

„Nein.“

„Wie nein?“, Atemu wendete sich nun ganz zu Ryou um, und sah diesen nur fragend an.

„Er hatte dich rausgeschmissen, weil er dich sonst auf den Tisch gezogen hätte.“

„Aber… er wollte doch gar nicht-„ Ryou schüttelte den Kopf.

„Manschmall meine ich, du denkst zu gut von Yugi.“, Ryou stellte sich einfach neben ihn hin.

„Ich glaube er mag dich, und hat dich deshalb rausgeschmissen.“

„Na ganz toll, was tut er dann wenn er mich liebt?“

Ryou lachte auf, weil Atemu so niedergeschlagen wirkte.

„Du solltest mehr du selbst sein, und lass die Anmachen, Yugi meint du versprühst so schon Sex genug.“

„Was soll das denn heißen?“

„Dass du ihn etwas verrückt machst!“

„Ich mach doch gar nichts.“

„Doch anscheinend schon. Ich glaube Yugi kann gerade nicht unterscheiden, ob er dich mag, weil du so bist wie du bist, oder weil du so anziehend auf ihn wirkst.“

„Soll ich mich jetzt in eine Alditüte stecken oder was?“

„Nein, halte nur mal etwas deinen Schwanz zurück, ist das so schwer?“

„Nein“, Atemu zog ein beleidigtes Gesicht, verdammt, warum war sein Leben nur so beschissen?

Ryou zischte ab, Atemu sah ihm einfach nur niedergeschlagen nach.

Sich zurück halten, verdammt, wenn das so einfach wäre.

Am liebsten wollte er Yugi an sich reißen, ihn küssen, ihm die Kleider vom Leib reißen, und anschließend hemmungslos über ihn herfallen.

Und jetzt, wo er schon mal etwas naschen konnte, sollte er sich zurück halten? Im Leben nicht!

Er grinste auf, nahm seinen Block heraus und schrieb rasch etwas darauf.
 

„Hier für dich Yugi“, lächelte ihm ein Mädchen entgegen.

Yugi nahm den Brief an, er schmunzelte, fragen aber wollte er gar nicht, denn er würde ja eh keine Antwort bekommen. Zudem, hatte er irgendwie eine Antwort in seinem Kopf, er bräuchte dafür aber nur eine Bestätigung. Sein Gefühl sagte ihm, das er es wäre, aber sein Kopf streikte bei dieser Vorstellung. Es war zum Haare ausreißen, wie man so schön sagte.
 

„Was ist?“, fragte yugi nun das Mädchen, da sie immer noch da stand.

„Na, du musst ein Kreuz machen, und ich bringe den Brief wieder zurück.“

„Was?“, Yugi schaute sie irritiert an, doch sie zeigte auf den Brief.

Also öffnete Yugi ihn, aber wie, total ungeduldig, voller Freude gar Nervosität.
 

~Tür 15~
 

Einmal genascht will man mehr, kennst du das?

Und seit dem ich deine Lippen berührt habe, will ich sie noch mal berühren. Ich habe so eine Sehnsucht nach dir, und bitte, sehe das jetzt nicht unter der Gürtellinie. Ich will dir einfach nur nahe sein, mehr nicht.

Heute irgendwann noch mal eine kleine Intimität
 

Ja

Nein

Vielleicht
 

Yugi wusste nicht ob er sich totlachen sollte, oder einfach nur Schmunzeln. Irgendwie total süß, dann wiederum kindisch. Aber verdammt!

Yugi biss sich auf die Lippen, dachte an den Kuss, der ihm immer wieder mal einen Schauer über den Rücken jagte.

Etwas scheu, wählte er zwischen, vielleicht und ja.

Das Nein kam gar nicht mal in Frage für ihn.

Dann aber machte er bei Ja ein Kreuz.

Ehe er rasch den Zettel wieder in den Umschlag legte und diesen zurück gab.

„Von wem hast du ihn?“

„Na Anzu.“

„Und Die?“

„Weiß ich doch nicht.“
 

Yugi aber hatte auch so seinen Plan, aber einen richtig guten, er müsste nur abwarten, und wie er abwarten müsste. Heute würde er es erfahren, aber ganz sicher.

Yugi kicherte auf. Der Kerl war ganz schön Hormongesteuert, und genau das war dessen Untergang, dessen war Yugi sich sicher.
 

Und dann passierte es, wie beim ersten Mal, nur das ihn jemand anders in so ein Räumchen zog. Genau gesagt, in einer der Sport Kabinen, da Yugi bis eben noch Sport hatte. Yugi aber wehrte sich dieses Mal gar nicht und als die Tür zu ging, grinste er auf.

Er sah ihn, zwar nur die Umrisse, dennoch sein Herz raste ihm bis zum Hals, als wollte es gleich heraus hüpfen, dennoch, er wollte es, so sehr.

Sein ganzer Körper war starr, aber nicht vor Angst, viel eher vor lauter Aufregung.

Es war kaum zu ertragne, und es überführte seinen ganzen Körper.

„Mh.“, Yugi spürte einen Schubs, er wurde irgendwie zur Wand gedrückt aber wie. So bestimmend, und alleine das lies Yugis Knie weicher werden.

„Du hast ja angekreuzt.“, hörte Yugi ein raues Flüstern, also schloss er die Augen. Irgendwoher kannte er die Stimme. Ganz bestimmt, da war er sich sicher.

„Ja“, flüsterte Yugi leise zurück. Oh Himmel, dieser Mann spielte so gut mit ihm, und yugi liebte es, ihm gefiel das Spiel.

Dann aber kam ihm der Fremde näher.

Yugi ließ die Augen geschlossen, spürte dessen Atem an seinem Gesicht, aber er roch auch etwas.

Yugi riss die Augen auf… dieser Geruch… dass... nein! Doch bevor er irgendwie weiter zum denken kam, legten sich zwei Lippen auf die seine.

„Mh.“, ein völlig perplexes Keuschen verließ Yugis Lippen, ehe er sie auch schon teilte, und diesen bestimmenden, gar so führenden Kuss, Eins werden lies.

Ein Schauer rann über Yugis Haut, jeder Schmetterling schien nur darauf gewartet zu haben, auf diese Lippen, denn mit dieser Berührung sausten sie nur noch so durch seine Venen.

Yugi war es auf einmal so heiß zu gleich aber auch so kalt.

Diese Lippen schienen genau zu wissen was sie wollten, und dieser Körper, drängte Yugi gänzlich an die Wand.

Yugi hob seine Hände, legte sie an die Seiten des Fremden, und Atemu, legte seine Hände an Yugis Wange nur um diesen festhalten zu können.

Oh, Atemu hätte ausflippen können. Der Kuss war so innig, und Yugi lies sich so wundervoll führen. Er legte so bestimmend seine Lippen auf die Yugis, damit dieser bloß nicht auf die Idee kam, sich von ihm abzuwenden. Mit rasendem Herzen, und einer Leidenschaft in seinem Blut, wie er es noch nie verspürt hatte.

Sein ganzer Körper versuchte sich an den Yugis zu pressen, er wollte nicht mal mehr Luft zwischen sie lassen. Niemand sollte jetzt dazwischen stehen.

Doch Atemu wollte mehr.

Er öffnete zaghaft seinen Mund, seine Zunge strich nun etwas vorsichtig über diese vollkommen unschuldigen anfühlenden Lippen.

So zart, schoss es Atemu durch den Kopf, und sein Herz raste auf, als Yugi nun auch seinen Mund öffnete.

Yugi fühlte die fremde Zunge, er seufzte zufrieden auf, als er sie mit seiner eigenen berührte.

Er konnte nicht sagen nach was dieser Mann schmeckte, aber er schmeckte einfach nur verboten geil, das Yugi besessen davon wurde.

„Mh.“, Yugi stöhnte auf, nicht nur das er während des Küssens, was ihn eh schon Übermaßen anregte, jetzt wurde noch sein Hemd aus seiner Hose gezogen, und schon fühlte er weiche Finger an seinem Bauch.

Yugi schmälzte erneut schwach wie Butter in einer heißen Pfanne zusammen.

Ihm wurde richtig schwindelig, war volltrunken von diesem Mann, oder eher diesem Kuss.

Dieser Leidenschaft, welcher er noch nie bei Jemand verspürt hatte, gar geschenkt bekam.

Oh Himmel, Yugi wusste, er war diesem Mann nur wegen des Küssens verfallen.

Und diese Küsserrei nahm kein Ende, das Spiel der Zungen wurde länger, tiefer und intensiver. Ihre Lippen schnappten nacheinander, und ihre Zungen streichelten sich passend dazu immer wieder. Yugi stöhnte immer wieder auf, sein Magen zog so bestialisch, und er wollt einfach nur abheben.

Und Atemu ging es ähnlich, auch er fühlte sich wie im siebten Himmel.

Er löste den Kuss, biss Yugi zärtlich in die Unterlippe, was den jüngern dazu brachte nochmals aufzustöhnen.

Und allein daran hätte Atemu sich einen Narren fressen können.

Yugi schien so willenlos, gleichzeitig aber doch so willig zu sein. So voller Hingabe.

Genau das was Atemu wollte. Genauso so, wie Atemu ihn sich immer vorgestellt hatte.

Und alleine diese kleine Bestätigung, ließ den älteren nicht mehr von Yugi los.

Yugi aber nutzte die Kusspause, rasch zog er nun auch das Shirt des Fremden hinauf, nur um seine Finger an dessen Haut zu platzieren.

Oh Gott, die war so heiß und verdammt, hatte der einen flachen Bauch.

Yugi wurde es auf einmal arg merkwürdig. Nicht negativ, irgendwie grinste er leicht vor sich her. So Wissend, und frech.

Sich auf die Lippen beißend und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, beugte er sich zu Atemus Hals vor.

Er roch daran, aber wie, ehe er mit seinen Lippen, ganz zart über Atemus Hals fuhr, bis hin zu dessen Ohr.

„Du riechst gut.“, flüsterte Yugi verhaucht in Atemus Ohr, dieser aber schluckte. Eine Gänsehaut durchzog seine ganze Haut.

Alle seine kleinen Härchen stellten sich auf.

Atemu sagte nicht dazu, viel lieber strich er mit seinen Fingern, von Yugis Bauch, zu dessen Hüfte, ehe er nach dessen Oberschenkel griff und diesen leicht anhob, nur um sich besser mit seinem ganzen Körper an den jüngeren drängen zu können.

Zugleich aber strich er mit seiner Zunge über Yugis Hals. Er duftete so gut, und vor allem schmeckte er einfach nur berauschend geil, dass er hinein beißen musste.

Yugi rollte mit den Augen, bot dem Fremden sogar mehr Platzt für sein tun. Viel mehr als er brauchte, aber Yugi verlangte ja auch verdammt viel, wie es Atemu auffiel.

„Mehr.“, flüsterte Yugi auf, und diesen gefallen gab Atemu ihm zu gerne.

Er saugte sich an Yugis Hals fest, wollte ihn markieren, ihn zu seinem Eigentum machen, während er leicht mit seiner Hüfte zu Yugi stieß.

Yugi stöhnte auf, seine Haut war so heiß, sein Unterleib schien nur noch so zu kribbeln.
 

„Oh nein!“, Yugi schmollte auf, auch er sah wie die Türklinke direkt neben ihm bewegt wurde.

Dann jemand rüttelte ja auch an dieser.

Doch Yugi und Atemu blockierten sie.

Atemu aber seufzte tief in sich hinein. Yugi aber hörte das natürlich.

Tief atmeten beide ein und dann aus.

„Wer hat denn jetzt schon wieder diese Tür hier verschlossen?“, hörten beide die Stimme eines Lehrers.

„Ich glaube wir wollten gehen.“, flüsterte Yugi auf, und er konnte nur erkennen, wie der Mann vor ihm nickte.

Doch als Yugi sich wehmütig lösen wollte. Fühlte er zwei Finger unter seinem Kinn.

Die drückten ihn leicht nach oben, dann fühlte Yugi zwei zarte Lippen. Ein Hauch von einem Kuss, und doch so radikal wirkend auf den Jüngeren.

„Ich will das du mir gehörst, Yugi Muto“, ein flüstern, so leise aber doch so intensiv für Yugi, das seine Knie weich wie Butter wurden.

Yugi griff rasch in seine Hosentasche, schindete Zeit, er hatte ja einen Plan.

Aber irgendwie, er wusste nicht recht, meinte er, dass er ihn eigentlich nicht mehr bräuchte.

Sicher war aber dennoch sicher!

Also nahm er den Aufkleber.

„Ja… ich glaube, das will ich auch.“, flüsterte Yugi zurück, mit Absicht, seine Hand legte sich um den Fremden, und schon war sein Werk getan.
 

„Also.“, wieder ein Hauch eines Kusses, dieses Mal bestimmender, aber doch viel zu kurz, ehe Yugi umgedreht wurde, und starr auf eine dunkle Wand vor ihm starrte. Er merkte wie der Fremde, oder nun doch nicht mehr so fremde Mann von ihm ging, aber doch wieder rasch zurück kehrte.

„Mh.“, Yugi stöhnte zärtlich auf, als er fühlte, wie dessen Hände, sich über seine legten, sie feste an die Wand drückte, und dessen Vorderkörper, sich an seinen drückte.

Yugi biss sich verklemmt auf die Lippen, er hatte das Gefühl zu explodieren, als er noch in seinem Nacken, einen kleinen zärtlichen Biss verspürte, aber das allerschlimmste für ihn war. Das die Hand Atemus, auf einmal von seiner Hand verschwand, während die andere, immer noch fest auf seiner lag. Dann fühlte er die Hand an seiner Brust, direkt hinter sich, diesen Körper. Aber die Hand zog leidenschaftlich über Yugis Bauch, hinunter.

„Oh Gott.“, Yugi stöhnte tief auf, als er die Hand an seinem Schritt ausmachte. Nur kurz, aber doch so bestimmend. Yugis Knie begannen zu zittern, er verlor den Halt, der Mann bewegte sich von ihm fort.

Er hörte noch wie der Fremde die Tür öffnete. Der Lehrer war eh schon abgehauen, Yugi wendete sich herum, rutschte tief atmend an der Wand herunter.

Sein ganzer Körper schien durchzudrehen. Verdammt, so unbefriedigt musste er jetzt hier so hier rum sitzen. Das konnte er nicht so wirklich fassen.
 

„Wenn das Atemu ist, bring ich mich um.“, schmunzelnd sah er aus der Kammer, ehe er einfach hinaus ging und sich umsah. Tief atmete ein, er musste sich beruhigen. Yugi hatte das Gefühl, in Feuer zu stehen.

Rasch steckte er sein Hemd in die Hose, und suchte die besagte Person.

Er wusste nicht recht, ob ihm seine Gedanken einen Streich spielten, oder ob es so war.

Er ging einfach den Flur entlang, traf anschließend auf andere Schüler. Sein Körper aber wollte sich nicht wirklich beruhigen, wie denn auch?

„Hi Ryou… sag mal, hast du Atemu gesehen?“

„Was hast du denn da am Hals?“

„Ich?“, Yugi befasste sich seinen Hals, ehe er leicht rot anlief.

„Frag doch nicht so blöd! Hast du Atemu gesehen?“

„Ja… dahinten bei meinem Bruder, an der Colamaschine.“

Yugi grinste, und schon ging er mit schnellen Schritten zum Getränkeautomat.

Er blieb direkt hinter Atemu stehen. Und er suchte dessen kompletten Rücken ab.

Ein über deminsionales breites Grinsen huschte über seine Lippen, als er ihn sah.

Einen dummen Aufkleber von einer Zeitschrift.

Sein Herz machte einen riesen Hüpfer, er konnte es nicht wirklich glauben, aber es waren nun mal Tatsachen.

Nur wie jetzt damit umgehen? War er glücklich darüber, oder eher zutiefst zerstört.

Yugi wusste es nicht, nur Tatsache war, das der Mann aus den Briefen genau das war, was Yugi wollte und Atemu gab sich so oft anders. Dennoch, eine Chance hatte jeder verdient, oder nicht?
 

„Hi Atemu... darf ich mal?“, Yugi grinste den besagten Mann an, welcher sich gleich erschrocken umdrehte.

„Ja klar.“, meinte Atemu hastig, und betrachtete Yugi. An seinem Hals war ein wunderschöner Fleck, und er war auch noch von ihm.

„Mir ist so heiß, bin froh was zu trinken zu bekommen.“, meinte Yugi, er öffnete gespielt die Flasche und sah Atemu schmunzelnd an, dieser aber schien jetzt wirklich nervös zu werden.

Flirtete Yugi ihn jetzt noch an oder was?

Total irritiert davon, klatschte Atemu fassungslos die Falsche aus seinen Händen und viel zu Boden.

„Ups.“, Atemus Wangen nahmen an Farbe zu, und er erwartete jetzt eigentlich Yugis gewohnte Reaktion, doch nichts.

„Wenn wir jetzt schnell abhauen, hat es keiner gesehen.“, schmunzelte Yugi ihn an, und Atemu sah ihn einfach nur etwas perplex an. Was ging denn jetzt mit Yugi ab? Vielleicht bekam ihm das Geschehene nicht so gut.

Yugi aber grinste tief in sich hinein.

Er wurde von Feuer geküsst, und ja, er stand auf Feuer.

Yugi aber bückte sich dann, als Atemu keine anstallten machte sich fortzubewegen, und hob die groben Scherben auf.

„Mach ich dich irgendwie nervös?“, fragte Yugi nun mal gekonnt nach, als Atemu sich leicht herunter beugte.

„Ähm… ja, also nein!“, Atemu blinzelte ein paar Mal, peinlich berührt nahm er die anderen großen Scherben, ehe er diese in den Müll warf, und mit schnellen Schritten davon ging.

Himmel, ihm war immer noch so heiß, und dann kam auch noch Yugi, und war ihm so nah und ihm so komisch gegenüber. So würde er nie die Anspannung in seiner Hose los werden.

Tür 16

Tag 16 (Dienstag)
 

„Na du, so gut gelaunt?“, Großvater Muto lächelte seinen Neffen an, er wurde gerade wach und hörte Yugi fröhlich vor sich her pfeifen. Yugi richtete die Blumen am Fenster.

„Ja etwas.“, Yugi lächelte seinen Großvater liebevoll an, ehe er sich zu ihm setzte.

„Verliebt?“, fragte Opa Muto gleich neugierig nach, denn das letzte Mal als die Augen so gestrahlt hatten, war er das.

„Sagen wir.“, Yugi schaut schmunzelnd in die Luft. „Etwas.“

Großvater Muto lachte leicht auf, ehe er doch wieder anfing zu Husten, und das Zeichen für Yugi gab, das er Wasser bräuchte.

„Und wie heißt der Mann… kenne ich ihn?“

„Ja du kennst ihn.“, Yugi schmunzelte, sein Großvater würde nie darauf kommen.

„Wer denn?“

„Weißt du noch, als wir einkaufen waren, wo der eine Kerl die ganzen Dosenpyramide zu Boden fallen lassen hatte.“

„Ach der... nein, jetzt veräppelst du mich.“

„Nein.“, Yugi schüttelte den Kopf, dennoch lächelte er.

„Ich glaube, ich bin daran schuld, dass ihm ständig solche Sachen passieren.“, erklärte Yugi ganz gelassen.

„So, so... und warum?“, Herr Muto schmunzelte, er sprach viel mit seinem jungen Neffen.

„Ich denke dass ich ihn nervös mache.“

„Aber dann ziemlich nervös!“

„Ich glaube auch. Er kann nämlich ganz anders sein… hier, er ist es!“, Yugi kramte in seiner Tasche und hielt Großvater den 16ten Brief hin. Yugi und er hatten in dieser Hinsicht eher wenige Geheimnisse.

Und er kannte Atemu schon von Yugis Erzählungen, aber auch die Briefe waren ihm nicht fremd.
 

~Tür16~

Du hast so wundervolle viele Fassetten an dir. Die liebe, unschuldige, die verbotene, ungezügelte, das Weiche, und das Harte. Das freche, süße und so viele mehr. Aber dennoch bleibst du in meinem Auge, der warmherzigste Mensch auf Erden.

Du machst mich ganz schwach Yugi Muto.

Und dafür liebe ich dich.
 

„Mh, ich glaube der meint es wirklich ernst mit dir!“, Opa Muto gab den Brief zurück, Yugi lächelte verschämt auf, dennoch nickte er.

„Wie hast du es raus bekommen, dass er es ist?“

„Ähm… also na ja.“, Yugi druckste herum, von küssen gar Intimitäten, wollte er seinem Großvater weniger erzählen.

„Wir haben uns im dunklen getroffen, dann habe ich ihm einen Sticker auf den Rücken geklebt.“

„So, so! Im dunklen… mein keiner Stratege.“, Opa Muto grinste, dumm war nicht, vielleicht alt, aber garantiert nicht naiv.

„Ähm, ja.“, Yugi rollte mit den Augen, ihm war das peinlich.

„Und jetzt, was willst du tun?“

„Den richtigen Atemu kennen lernen.“, Yugi schmunzelte, und Großvater Muto legte sich zurück ins Bett.

„Ich will ihn mal kenne lernen.“

„Bitte?“, Yugi sah seinen Großvater verständnislos an

„Yugi du weißt wie riskant die OP ist, ich will ihn doch nur mal kennen lernen.“, meinte Yugis Großvater, in seinen Augen lag einfach nur eine Bitte.

Yugi senkte den Kopf.

„Ich will ihn nur mal sehen… ich will wissen wer vielleicht später auf dich aufpasst.“

„Ich kann doch schon auf mich alleine aufpassen.“, gab Yugi leise zurück, so oft hatten sie schon solche Gespräche und jedes Mal tat es weh, der Realität ins Auge zu sehen.

„Niemand kann auf sich alleine aufpassen, man braucht immer jemanden an seiner Seite, so wie ich dich brauche.“

Yugi konnte nicht anders als nicken. Er versprach Atemu mal mitzubringen.
 


 

~Lust auf einen Glühwein? Lg Yugi~
 

Atemu schaute verdutzt sein Handy an, das konnte doch nicht war sein, das war das erste Mal, dass Yugi ihm einfach so schrieb. Ohne das er ihm sich aufgedrängt hatte. Nein, von ganz alleine. Ohne eine Planung. Atemus Venen gaben wegen diesem kleinen Satz, ein Feuer von sich, das ihm die Hitze über den Ganzen Rücken stieg.
 

~Gerne ~
 

Schrieb er direkt zurück, mit flatterndem Herzen natürlich.
 

~Schön, dann gegen 18 Uhr am ersten Stand, wir ringen uns mal durch. Wenn mir aber kalt wird, musst mich warm halten. :-P~
 

Atemu blinzelte noch ein paar Mal, ein lächeln zierte seine Lippen, denn schon wieder flirtete Yugi mit ihm und das war einfach zu süß.
 

~Natürlich~
 

Schrieb er zurück, ehe er sich rasch ins Bad machte, nur um gut auszusehen.
 

Atemu war etwas zu spät, er ärgerte sich total darüber, da er irgendwie das Gefühl hatte, Yugi würde nicht auf ihn warten, oder jemand anders hätte ihm den jüngeren weggeschnappt.

Doch als er ankam, lächelte er glücklich auf.

Da stand Yugi, er hüpfte mit dem einem Bein auf das andere. Seine Hände waren in der Jackentasche und sein Mund versteckte er unter dem dicken Schal, während er einfach in den Himmel sah.

Atemu atmete tief durch, sein Herz sollte sich beruhigen, aber es tat es nicht.

Dennoch ging er mit leisen Schritten auf Yugi zu. Er liebte das Gefühl in seinem Magen, wenn er ihn sah. Diesen Höhenflug an Schmetterlingen in seinen Bauch.

„Hi.“, fiepte es verdammt hoch aus Atemus Kehle. Mann war ihm das peinlich, aber er freute sich einfach so, das Yugi ihn eingeladen hatte.

„Oh Hallo.“, Yugi sah ihn direkt an, sein Blick war leicht verlegen.

Er konnte es immer noch nicht fassen, gerade als Atemu wieder mal so nervös vor ihm stand, das er es war, der diese Briefe schrieb, und er es war, der ihn geküsst hatte. Zwei mal um genau zu sein.

Yugi aber war fest entschlossen, den Mann aus den Briefen kennen zu lernen. Das war es, was Yugi irgendwie in Atemus Richtung schob. Denn das was Atemu sonst so zeigte, abgesehen von der lieben Ader, war wohl eher lächerlich.

Etwas aufgeregt lächelte Yugi dennoch, und stellte sich zu Atemu.

„Darf ich?“, fragte Yugi, und hob leicht die Hand, um anzudeuten, dass er sich gerne bei ihm einharken würde.

„Ja… klar, ja!“, meinte Atemu hastig, aber auch total verwundert darüber. Yugi lächelte süß auf, und klammerte Atemus Arm einfach an sich, während er seinen Kopf leicht an dessen Oberarm anlehnte.

Kurz schloss er die Augen, ja, hier fühlte er sich wohl.

„Dann gehen wir mal eine Runde.“, meinte Yugi, und setzte einen Schritt vor den anderen. Atemu lächelte einfach nur glücklich auf. Das war für ihn einfach nur ein Traum.

Während des Gehens sah er die ganze Zeit auf Yugi, welcher einfach jedes kleine Licht, was hier herumleuchtete anlächelte und sich sogar wie ein kleines Kind darüber freute.

„Und die Engel, sind die nicht süß.“, fiepte Yugi überglücklich umher. Atemu sagte nicht viel, nur ja oder er nickte, denn er konnte nicht seine Augen von dem Mann neben ihm lassen. Ihn beobachten, die Freude in dessen Augen fühlen, und sehen zu können.
 

„Hey… du sagst ja gar nichts… muss ich immer mit mir selbst reden?“, Yugi löste sich von Atemu, stellte sich vor ihn, und stemmte seine Hände in seine Hüfte.

„Doch, doch.“, versuchte Atemu es erneut. In ihm stieg ein Angstgefühl auf, das er Yugi erneut verärgern könnte, oder diese abhaute, weil es so langweilig mit ihm war.

„Na gut.“, Yugi sah ihn durch dringlich an. Innerlich aber schmunzelte er. Aus Atemu konnte man doch was raus holen, man müsste sich nur Mühe geben, oder ihn mitziehen. Es war zwar nicht Yugis Art, aber auf der anderen Seite war er viel zu neugierig, mal das zu sehen, wovon die Anderen immer sprachen. Den selbstbewussten und coolen Atemu.

„Was haltest du denn von der hier… ich bin mir sicher die steht dir.“, Yugi griff nach einer Weihnachtsmütze, die blinkte leicht, und sah einfach nur lächerlich aus.

„Mh….was meinst du?“, fragte Yugi gespielt nach, und drehte die Mütze leicht in seiner Hand hin und her.

„Na ja... also, gefällt sie dir?“, druckste Atemu herum, er fand sie Pott hässlich, aber wenn Yugi jetzt sagen würde, dass sie ihm gefallen würde, würde er einfach ja sagen, nur um mal positiv da zu stehen.

„Nein?“, Yugi grinste, und schon hob er seine Hände, und setzte sie Atemu auf den Kopf.

„Aber dir steht dir.“, Yugi lächelte und sah sich Atemu an. Irgendwie sah er bekloppt, aber zu gleich doch so süß aus, und Gott, was zog der wieder so einen niedlichen Flunsch.

„Findest du?“, gab Atemu unsicher von sich, er fühlte sich gerade nicht wohl in seiner Haut. Er wollte noch nicht mal in den Spiegel neben ihn sehen.

„Nein!“, Yugi lachte auf, und wie.

„Gott, wenn du scheiße findest, dann sag es doch!“

„Aber wenn sie dir gefallen hätte, dann hätte ich sie genommen.“

Yugi lächelte auf, er musterte Atemu einen Augenblick, ehe er seinen Blick senkte, da er verlegen wurde.

„Lust auf was süßes?“, fragte Yugi nun, da ihm schon die ganze Zeit dieser Waffel, gar Crepe Geruch in der Nase lag.

„Oh ja.“, Atemu seufzte auf.

„Ich meine was zu essen.“

„Das meinte ich doch auch!“

„Und deshalb seufzt du so, na klar!“

„Oh man.“

„Gib es doch zu.“

„Ok… ich habe gerade an was anderes gedacht.“

Yugi lächelte auf, Atemu aber war so verdammt rot an den Wangen und schaute peinlich berührt in eine andere Richtung.

„Versuch mir nicht immer alles recht zu machen Atemu.“, gab Yugi leise zu verstehen, dieser nickte nur. Ja, Yugi hatte ja recht, aber mit was sollte er dann punkten?
 

„Was ist du denn gerne?“, fragte Yugi nach, und ging voran, dennoch wendete er sich dabei zu Atemu, nach einiger Zeit ging Yugi sogar rückwärts, nur um in dessen Augen sehen zu können.

„Mh, also ich mag Waffeln, aber wenn du was anderes-„

„Atemu!“, Yugi ermahnte ihn, er hob sogar tadelnd den Finger, was Atemu lächeln lies.

„Gut, eine Waffel“, Atemu lächelte nun ganz ehrlich auf, Yugi half ihm irgendwie er selbst zu sein, wie er meinte und das schätzte er sehr an ihm.
 

„Na dann.“, Yugi wendete sich wieder um, und hielt gleich am ersten Waffelstand an.

„Weißt du was?“, Atemu stupste ihn an, und schon sah yugi ihn fragend an.

„Du besorgst die Waffeln, und ich uns was zu trinken, dann setzten wir uns dahinten-“, Atemu deutete auf eine Bank, etwas abseits des Marktes. „Da hin, damit wir etwas Ruhe haben.“

Atemu war auf einmal nicht mehr ganz so nervös, und irgendwie entschlossener als sonst, bei Yugi.

Vielleicht lag es einfach daran, das Yugi ihm gegenüber mal positiv auftrat, aber so ganz sicher war er sich nicht.

„Eine gute Idee.“, Yugi lächelte auf, und schon ging Atemu von ihm fort, dabei aber sah Yugi wie so oft über seine Schulter. Er schmunzelte leicht, als er sah, das Atemu auf einen Stand zu schritt. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass der Mann der Briefe Atemu war.
 

„So, ich habe uns Glühwein geholt.“, Atemu ging auf Yugi zu, welcher sich schon auf die besagte Bank gesetzt hatte.

„Glühwein? Willst du mich abfüllen?“, neckte Yugi ihn. Atemu aber nahm das wieder mal viel zu ernst.

„Also ich kann auch.“, rasch deutete Atemu auf einen Stand. „Was anderes holen und.“

Atemu wurde durch ein süßes Kichern unterbrochen.

„Mensch, das war doch nur en Scherz… sei mal lockerer Atemu.“

Atemu atmete tief durch, Yugi hatte ja recht, aber wenn das so einfach wäre, wie es sich es anhörte, hätte er nicht so große Probleme damit.

Also setzt er sich, etwas mürrisch über sich selbst, was Yugi sehr gut erkennen konnte, hin.

„Warum so sauer?“, fragte Yugi nun nach, er hielt dabei die Waffel für Atemu unter dessen Nase.

Atemu nahm sie an, die zwei Tassen hatten zwischen den beiden Platz gefunden, und dampfen so schön vor sich her. Wenigstens eine kleine Wärmequelle, an diesem kalten Abend.

„Na ja… ich.“, Atemu versuchte es in Worte zu fassen, aber irgendwie klappte es nicht.

„Kennst du das, wenn man sich etwas fest vornimmt, es aber Erstens anders kommt, und Zweitens, man selbst es einfach nichts schafft?“

„Natürlich kenne ich das.“, Yugi lächelte Atemu aufmunternd an, und irgendwie tat das Atemu gut. Diese Augen konnten einen so viel Kraft geben, einen aufheitern, und das nur mit einem einzigen richtigen Blick.
 

„Ich mag das Sternbild Orion… schau da.“, Yugi sah auf, in den sternenklare Himmel, und deutete auf die drei Sterne, welche in einer Linie standen.

Atemu schaute auf. Er kannte das Bild sehr gut, wer nicht, aber er fragte sich, warum Yugi es so mochte, und auf der anderen Seite verfluchte er sich, da sie gerade alleine waren, und er total stocksteif und untätig hier herum saß. Und dabei könnte es so romantisch sein.
 

„Mein Großvater erzählt mir immer sehr viel von den Sternen, er war früher Archäologe, und hatte sich immer an den Sternen orientiert, wenn er auf Ausgrabung war.“, Yugi lächelte immer noch den Himmel an, während er leicht die Waffel anknabberte.

„Er sagte immer, wenn er den Weg verlor, sah er auf, und fand etwas Licht.“, Yugi sah Atemu nun an, mit einem sanften lächeln im Gesicht.

„Ich glaube, du hast auch etwas deine Sicht verloren, oder?“

„Mh.“, Atemu sah erneut auf, dabei aber biss er sich auf die Lippen. Ja, irgendwie schon, er kam total vom Weg ab. Schon seit Monaten, doch irgendwie hatte er nun einen Weg gefunden Yugi näher zu kommen.

„Ich glaube ich bin auf dem richtigen Weg… aber mit der Sicht hast du vielleicht recht.“, Atemu sah nun wieder zu Yugi, er seufzte dabei auf, wohl eher über sich selbst.

„Och warum so niedergeschlagen…einfach hinauf schauen, und den Weg, vielleicht auch die Sicht wieder finden.“, Yugi stupste ihn an, was Atemu wieder lächeln ließ.

„Vielleicht hast du recht.“
 

Atemu biss nun auch ein Stück von seiner Waffel ab, und in die andere Hand, nahm er seine Tasse. Er brauchte was Warmes zu trinken.

Yugis Waffel aber war schon weg, er umgriff die Tasse und wärmte damit seine Finger, während er weiter in die Sterne schaute. Dabei wedelte er leicht seine Füße hin und her. Irgendwie war Yugi innerlich zufrieden, vielleicht auch glücklich und auf eine wunderschöne Art und Weise, etwas nervös.
 

„Ich mag die Ruhe… du auch?“, fragte Yugi nun.

„Ja, ab und an schon… also… in solchen Momenten, wollte ich sagen.“

„Mh.“, Yugi wendete sich zu Atemu und sah diesem direkt in die Augen.

„Und was für ein Moment ist das für dich?“, fragte Yugi nun leise, und vor allem ganz zärtlich nach.

Atemu aber hustete los, und wie, weil ihn diese Frage jetzt total aus dem Konzept brachte.

Sie war irgendwie total Intim, wie er fand und genau das machte ihn nervös.

Yugi aber amtete genervt auf, bloß nicht aufregen dachte er sich… jetzt nicht aufregen, denn Atemus Gehuste, hatte seinen Glühwein, auf seinen Beinen halb verschüttet.

Was musste der auch so seinen Ellbogen hochheben.

Sehe es positiv Yugi! Dachte er sich, da jetzt endlich mal seine Beine warm waren, ok etwas mehr als ihm lieb war.

„Endschuldigung.“, hustete Atemu leicht weiter. Er hatte sich ja verschluckt.

„Macht nichts… irgendwie bin ich es ja gewohnt. Mir wäre es aber mal lieber, wenn ich mit Küssen, vielleicht auch mit schönen Rosen oder sonst was überschüttete werde.“, gab Yugi schief lächelnd von sich. Dennoch doch so verzweifelt.

Atemu sah ihn einfach nur entschuldigend an, wieder der Blick eines Welpen, dieser süße Flunsch.

Yugi seufzte auf, diesem Blick wird er nie gewachsen sein, das wusste er.

„Das nächste Mal schmeiß ich dir eine Rose über, ok?“, versuchte Atemu die Stimmung wieder zu lockern.

„Ne, lass mal, dann habe ich noch den Stiehl oder eine Dorne im Auge hängen, bei deinem Glück!“
 

Was Atemu in diesem Augenblick verwunderte, war das Yugi sich nicht verärgert anhörte, wohl eher neckend lieb.

„Ja bei meinem Glück bestimmt.“, Atemu lachte auf, und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Yugi schmunzelte, innerlich aber schüttelte er den Kopf. Warum war Atemu nicht so wie in den Briefen, oder so verdorben wie am Abend, als sie gegessen hatten.

„Oh ne!“, Yugi stöhnte auf, als er bemerkte das Atemu nicht nur mit ihm schlafen wollte.

Er hätte wirklich einen schönen Abend haben können, also ließ er den Kopf hängen.

„Was hast du?“, fragte Atemu verwundert nach.

„Nichts, nur das ich ein Vollidiot bin.“, Yugi grinste schief auf, ehe er mal aufstand, seine Hose klebte. Und so langsam wurden dadurch seine Beine noch kälter.

„Ich hasse die Kälte.“, meinte Yugi nun.

„Ja ich auch, bin ein Sommerkind… aber ich freue mich dennoch wenn es mal schneit.“

„Das hilft mir jetzt nichts, weil mir immer noch Kalt ist.“

„Oh.“, Atemu stand nun auf, erst jetzt verstand er es und Yugi konnte deswegen nur mit den Augen rollen.

„Willst du Heim?“

„Oh!“, Yugi stöhnte auf, war der Mann einfach nur dumm, oder einfach nur Begriffsstutzig?

„Was? Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht?“, fragte Atemu leicht unsicher und zu gleich total verzweifelt nach.

„Verdammt, hier steht ein junger Mann, mitten in nassen Hosen und sagt ihm ist kalt… ich meine.“, Yugi winkte Atemu nun mal zu.

„Kann man da nicht mal zu einem kommen, einem liebe Worte schenken und vielleicht etwas wärmen?“, Yugi zog ein langes Gesicht, er machte es Atemu doch so einfach, warum sprang der nicht drauf an?

„Und wenn ich Heim wollte, wäre ich schon längst gegangen.“
 

„Ähm.“, Atemu klebte der Mund komplett zu, er schämte sich zu triefst. Sicher hatte er daran gedacht, aber er hatte viel zu große Angst, irgendwas falsch zu machen, gar zu sagen. Und jetzt stand er wie der letzte Volltrottel da.

„Ich verstehe dich nicht Yugi“, Atemu sah auf, dieses mal gekonnt, gar gezielt in Yugis Augen.

„Ich meine, die einen Tage hasst du mich, und jetzt… ich weiß nicht, ich habe das Gefühl… also.“, Atemu senkte erneut den Kopf, dabei kratzte er sich verlegen am Hinterkopf.

„Was Atemu? Lass es raus.“, Yugi lächelte leicht auf, und versuchte Atemu zu helfen.

„Ich, habe, also ich meine, das... du, also du flirtest mit mir, oder?“
 

„Öhm.“, nun war es an Yugi der den Kopf senkte, seine Wangen glühten auf, wie Feuer, das war ihm jetzt mehr als nur peinlich, und was darauf antworten?

„Vielleicht.“, nuschelte Yugi auf, und fing Kreise mit seinem Fuß am Boden an zu malen.

Sein Herz raste dabei wild auf. Er wollte einfach nicht zu viel Preis geben, er war sich einfach nicht so ganz schlüssig, was er für Atemu empfand.

Er fühlte sich sehr von ihm angezogen, körperlich zumindest.

Und er mochte sehr dessen liebevolle Seite, und irgendwie war da auch ein starkes Gefühl, denn sonst wäre Yugi ihm nie so nah gekommen.

Aber, das reichte Yugi nicht aus.

Es war zu wenig, viel zu wenig.

Er wollte das sehen, was er täglich las. Die Briefe!

Atemu schluckte, als er das leise vielleicht hörte, schüchtern sah er auf, und sah, wie Yugi sich gerade doch schämte.

Yugi war für ihn gerade in solchen Situationen total niedlich.

„Magst… also magst du mich Yugi…also, ich meine also… so mögen halt.“, Atemu stotterte vor sich her, er suchte nach den Worten, denn er brauchte das, etwas Bestätigung, denn sonst würde er jetzt auf der Stelle tot umfallen.

„Ein bisschen.“, nuschelte Yugi leise vor sich her, ohne aufzusehen, Gott, was sein Herz dabei aber pochte, es erschlug seinen ganzen Körper und auf einmal war ihm gar nicht mehr kalt, denn eine Hitzewelle erschlug seinen Körper.
 

Atemus Mundwinkel zogen leicht nach oben, er konnte nicht beschreiben was sich gerade in sein Herz schlich. Vielleicht war es einfach nur pures unverkommenes Glück.

So unberührt, und nur für ihn bestimmt.

Atemu schnappte kräftig nach Luft, er wusste nun nicht wirklich was zu sagen, es kam auch nichts über seine Lippen, selbst wenn er es wollte, es ging einfach nicht.

Yugi hingegen sah ganz kurz scheu auf, dann wieder herunter. Atemus Augen schimmerten so glücklich auf, er hatte auch ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Gott war das Yugi peinlich.

Er schluckte, versuchte seinen Körper wieder zu beruhigen, aber nichts ging.

Kurz schloss er die Augen, aber es war vergebens, sein Körper hörte nicht auf, in Wallung zu geraten, an Glücksgefühlen zu sterben.

Denn kaum waren die Augen zu, erinnerte er sich an das Feuer, was Atemu in sich trug. Dieser Kuss, mit dieser bestimmenden Leidenschaft.

Gott, was stand Yugi auf Feuer.

Kurz biss er sich auf die Lippen, ehe er wieder die Augen öffnete und langsam hinauf schaute.

„Ich glaube… ich gehe mal Heim, sonst, ja sonst werde ich noch krank.“, fiepte Yugi mit roten Wangen auf. Er tat so als wäre ihm kalt, aber ehrlich gesagt, starb er gerade innerlich an einem Hitzeschock.
 

„Ok.“, Atemu nickte, seine Stimme klang leise, aber nicht verunsichert.

„Ja also… ähm. Hat mich gefreut, wir sehen uns in der Schule.“, Yugi lächelt ein letztes Mal scheu auf, er musste ganz schnell hier weg, denn er brauchte dringend Luft zum atmen.
 

„Ja, bis morgen.“, Atemu lächelte, und sah ihm noch lange nach, aber das erste Mal, voller Hoffung, und Glück.

Tür 17

Tag 17 (Mittwoch)
 

„Sag mal, wo warst du gestern, ich war bei dir, und du warst nicht da?“, fragte Ryou Yugi nun, auf dem Weg zur Schule.

„Ähm, ich war noch auf dem Weihnachtsmarkt.“, meinte Yugi etwas kleinlaut. „Tut mir leid das ich nicht da war.“, entschuldigte Yugi sich gleich. Er hatte direkt ein schlechtes Gewissen, das Ryou vor seiner Tür stand, und keiner aufmachte.

„Achso… warst du alleine?“, bohrte Ryou nun grinsend weiter.

„Na ja… also, eigentlich nein.“, druckste Yugi herum, sein Herz raste erneut auf, hoffentlich würde Ryou ihn jetzt nicht mit Fragen bombardieren.

„Mit wem?“, meinte Ryou nun total neugierig. Von Atemu hatte er nämlich rein gar nichts erfahren, Bakura wusste auch nichts, und nun musste er es halt selbst herausfinden.

„Mit Atemu.“, flüsterte Yugi leise auf.

„Ach echt!“, Ryous Augen wurden groß. „Warum Atemu?“

„Na ja.“, Yugi kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Du hast mir doch seine Nummer gegeben und ich dachte, ich ruf ihn mal an.“

„Ah ha!“, Ryou grinste breit auf, weil Yugi sich so schämte, und das konnte ja nur was bedeuten. „Läuft da was?“

„Nein!“, Yugi rümpfte die Nase, und ging mit schnelleren Schritten weiter voran, damit er ganz schnell in der Klasse ankam, und sicher war vor Ryous Fragen.

„Das glaub ich dir irgendwie nicht.“, piekste Ryou weiter, doch Yugi tat so, als würde er ihn gar nicht hören. Und irgendwann gab Ryou einfach auf. Er würde es schon noch herausbekommen. Ganz bestimmt.
 

Und als Yugi noch Atemu auf dem Schulhof sah, blieb er einfach mal stehen.

„Geh schon mal vor… ich muss hier was beobachten.“, winkte Yugi einfach Ryou zu.

„Was willst du denn beobachten?“, Ryou ging nun ein paar Schritte zurück, und stellte sich auch hinter die Mauer, wo Yugi stand.

Yugi schaute einfach seitlich an der Mauer zum Schulhof, und Ryou tat es ihm gleich. Sein Kopf aber hing über Yugis, da er ja auch größer war.

„Atemu… und jetzt sei still.“, fluchte Yugi auf, er wollte nicht, das er es sah.

„Ah ha!“, Ryou grinste auf, und Yugi, ja der schaute erst mal baff, als Atemu da stand.

Bakura direkt an seiner Seite. Die hingen irgendwie wie zwei Kumpels aneinander, und quasselten mit jemanden, den Yugi nur vom sehen her kannte.

Total lässig stand Atemu da, irgendwie sah das richtig cool aus, wie er fand.

Und er strahlte so ein Selbstbewusstsein aus.

„Und was siehst du?“, fragte Ryou nach einiger Zeit nach.

„Einen anderen Atemu.“, Yugi blinzelte ein paar Mal ungläubig, als Atemu noch von irgendwem dumm angemacht wurde, und er diesen einfach mit zwei Handgriffen auf den Boden drückte.

Aber wie. Das sah aus wie im Film.

Oh Himmel, der Typ war ja richtig heiß.

Yugi verstand kein Wort, aber was er sah, ließ ihn schlucken. Angetan schlucken.
 

„Der ist eigentlich immer so… eben der coole, lässige, etwas dreckige Kerl“

„Ja, ja ich weiß… wie oft willst du mir das eigentlich noch erzählen?“

Ryou schmunzelte, und sah weiterhin, wie Yugi zu Atemu.

„Na los, worauf wartest du…geh hin!“, meinte Ryou animierend zu Yugi, dieser aber schüttelte rasch mit dem Kopf.

„Na los!“, Ryou schubste ihn, Yugi aber trat sich rasch um, und wollte nur noch weg. Ryou aber hielt ihn fest, und öffnete seinen Mund.

„Hey Bruderherz.“, rief er Bakura zu, und somit hatte er auch die vollste Aufmerksamkeit von Atemu.

Yugis Herz stand in diesem Augenblick still, er wollte am liebsten im Erdboden versinken.

Ryou dreht Yugi einfach langsam um, und schon kam Bakura auf sie zu, direkt dahinter, Atemu. Yugi sah ihn nervös an, seine Finger wurden auf einmal so schwitzig.

„Nenn mich noch einmal so, und ich leg dich übers Knie!“, fluchte Bakura auf. „Bäh.“, Ryou streckte ihm die Zunge raus, und ignorierte Bakuras wütenden Blick.

„Hi Yugi.“, hörte Yugi eine leise arg scheue Stimme. Total unpassend zu dem sich eben bootendem Bild von Atemu. Yugi schluckte, und sah nervös auf.

„Hi.“, fiepte er, ehe er einfach seine Beine in die Hand nahm, und abhaute. Schon wieder bekam er keine Luft. Verdammt, was war nur los mit ihm?
 

„Sag mal… was ist da zwischen euch passiert?“, Ryou sah Atemu fragend an, weil Yugi sich arg merkwürdig benahm. Oder eher verdächtig!

„Das geht dich gar nichts an!“, Atemu grinste kess auf, und verschränkte die Arme vor der Brust, und Ryou, der zog ein langes Gesicht.

„Ich bekomme es schon noch raus.“, Ryou hob den Finger, auch er grinste ganz kess vor sich her.
 

*

„Danke sehr.“, Yugi nahm den Brief des Mädchens gerne an. Seine Finger kribbelten total nervös auf, auch sein Herz schlug laut in seiner Brust umher.
 

~Tür 17~

~Du machst mich glücklich, und ich will dir das gleich wiedergeben~
 

Yugi biss ich auf die Lippen, war dieser Mann nicht verdammt süß.

„Ahh!“, Yugi haute mit der Faust auf den Tisch. Er konnte es immer noch nicht richtig realisieren, dass das Atemu geschrieben haben sollte.

Verdammt, seine Haut meckerte auch schon auf. Sie kribbelte wie verrückt, und am liebsten wollte Yugi jetzt auf der Stelle zu Atemu gehen, ihn an sich reißen, und ihn küssen.

Nur um diese Wallung in seinem Körper los zu werden, und diesem erdrückenden Glücksgefühl in seinem Magen, freien Lauf zu lassen.
 

Also die Schule aus war, wartete Yugi, auf den besagten Mann, und als er immer näher kam, fing sein Herz an zu rasen. Und wie, Yugi hatte das Gefühl, es wollte gleich aus seiner Brust hüpfen.

Atemu sah ihn fragend an. Wartete Yugi etwa auf ihn? Rasch stupste er Bakura an.

„Ich glaube, du musst alleine weiter gehen!“, meinte Atemu zu Bakura, dieser nickte einfach nur, und zündete sich rasch, draußen angekommen, eine Kippe an. Er nickte den Beiden noch zu, ehe er verschwand.
 

„Na du?“, Yugi hielt die Hände hinter den Rücken, und lächelte Atemu lieb an.

„Na.“, Atemu lächelte nervös zurück. Gott, was wollte Yugi von ihm… was nur? Der wartete doch nie auf ihn. Er konnte sich auch nicht daran erinnern, dass dieser jemals auf ihn gewartet hatte.

Und alleine das trieb ihm ein Glücksgefühl in den Magen.
 

„Hast du vielleicht schon etwas vor?“, Yugi fragte total lieb nach, und legte dabei ganz niedlich den Kopf schief.

„Ähm.“, total verwundert darüber nickte Atemu. „Also eigentlich habe ich jetzt nur Pause, nachher habe ich noch Sport AG.“

„Achso.“, Yugi nuschelte leicht auf, denn aber lächelte er.

„Aber ich kann es auch ausfallen-„

„Atemu!“, Yugi sah ihn streng an und hob ermahnend den Finger.

„Also, bis dann.“, Yugi hob lächelnd die Hand, ehe einfach ging, und Atemu sah ihm seufzend nach.
 

Yugi aber grinste auf, Sport AG? Er schaute auf die Uhr, eine halbe Stunde, die würde er doch locker herumbekommen.

Also hockte er sie in die Aula, und beschäftigte sich etwas mit den Hausaufgaben, anschließend aber setzte er sich seelenruhig auf die Sportbühne, und wartete geduldig ab.
 

Oh verdammt, sah der Mann in seinen kurzen Hosen heiß aus, schoss es durch Yugis Kopf.

Überhaupt Atemu wirkte sehr stark, sportlich und auf einmal, ja arg selbstbewusst. Er lachte, hatte Spaß, stand meisten auch eher total lässig irgendwo herum. Oder er führte die Mannschaft an. Ein Bild, was Yugi nicht so richtig in den Kopf wollte, da er Atemu sonst eher als lächerlich, gar schwach empfand.
 

Zuerst liefen alle eine Runde, zum warm werden. Yugi hasste zwar Sport nicht, aber Laufen, war überhaupt nichts für ihn. Dann sah er lieber zu, wie Atemu ganz leicht seine Runden machte.

Er schmunzelte, als Atemu mit einem Kerl während dessen noch ganz locker redete, und die zwei Faxen machten. Sie neckten sich, und schubsten sich leicht hin und her, bis der Lehrer ihnen einen Anschiss gab.
 

„Hey Atemu… ich will ein Date mit Anzu!“, hörte Yugi die Stimme eines jungen Mannes, und Atemu lachte auf.

„Frag sie doch!“

„Na ganz toll… hilf mir mal.“

Atemu schmunzelte, und nahm einen Ball, welchen die Jungs sich eben zuwerfen sollten.

„Sie geht gerne tanzen, lad sie in die Disko ein.“

„Gut.“, der Kerl lächelte, und wie, dann aber lies er den Kopf hängt. „Und wie frag ich sie am besten?“

„Einfach hingehen, einladen… sei einfach direkt!“
 

Yugi aber schmunzelte. Ihm lag gerade ja so dermaßen etwas auf der Zunge. Sollte er?
 

„Also ich gehe gerne ins Kino… lad mich doch mal ein!“, rief Yugi mit rasendem Herzen auf, und schon drehte Atemu sich herum, zwei Sekunden später aber haute ihm der Ball von dem anderen Kerl gegen den Kopf, aber volle Kanne.

Atemu beugte sich vor, und hielt sich den Kopf fest. Yugi konnte nicht anders, als aufzulachen.

Er hockte sich hin, und lachte aus tiefsten Herzen.

Atemus Wangen nahmen an Farbe zu und wie. Rasch hob er den Ball auf, und drückte ihn feste an seinen Körper. Man, was sein Kopf gerade pochte, aber auch sein Herz.

Was machte Yugi denn hier, und vor allem, wie lange hockte der jetzt schon da?

Zudem, dieser Satz jetzt schon wieder.

„Hör auf zu lachen… ich find das nicht witzig!“, fluchte Atemu auf, und Yugi ja, der musste sich erstmal die Tränen aus den Augen wegwischen.

„Ich find es aber witzig.“

Atemu atmete tief durch, er schaute auf seinen Ball, und warf ihn dann einfach zu Yugi hinauf.

Yugi fing ihn rasch auf, und lächelte Atemu auffordernd an.

„Und?“, Yugi warf den Ball zurück.

Atemu aber war zu schusselig und viel zu nervös, um ihn wirklich fangen zu können, also hobte er alleine auf dem Boden weiter.

Peinlich berührt schaute Atemu auf. Er konnte noch nicht mal mehr Bälle fangen, wenn Yugi da war.

„Na ja… also… ähm.“, Atemu stotterte nervös auf, dennoch verstand es Yugi.

„Magst du… mal mit mir ins… Na ja. Ins Kino gehen?“
 

„Vielleicht.“, Yugi schmunzelte und Atemu zog ein langes Gesicht.
 

„Hey Yugi.“, auf einmal kam eine andere Stimme, und gesellte sich zu Atemu.

Yugi kannte diesen Kerl zu gut, und rollte innerlich schon mit den Augen.

„Du könntest mir ja hier unten auch mal helfen.“, meinte er, und gab eine klassische Handbewegung zu seinem Unterleib.

Atemu holte aus, und zog dem Kerl neben sich eines über den Hinterkopf.

„Verpiss dich verdammt noch mal!“

Oh, oh! Yugi hob erstaunt die Augenbraue. Da konnte ja jemand richtig bissig werden.
 

„Genau… Atemu versucht gerade ein Date klar zu machen!“, mischte sich nun der andere Kerl ein, der nach Anzu gefragt hatte.

Yugi beugte sich vor, er legte seine Hand unter sein Kinn und lächelte.

„Also gehst du mit ihm ins Kino?“, fragte der fremde Kerl nun nach, und sah Yugi dabei an.

„Mh?“, Yugi sah kurz in die Luft.

„Ihr spielt doch Basketball, oder?“, fragte Yugi nun nach, Atemu aber sah beschämend weg, Gott war ihm das alles hier peinlich.

Den Idiot neben ihm, wollte er erschlagen, und den anderen neben ihm, wollte er anschreien.

„Ja... klar!“, meinte der Fremde, was Yugi grinsen ließ.

„Wenn Atemus Mannschaft gewinnt, gehe ich mit ihm am Freitag ins Kino.“
 

Atemus Ohren huschten auf. Wenn er gewinnt?

Das war ja nicht schwer...ok, es war schwer, wenn Yugi dabei zusah, denn er wusste jetzt schon, das er sich so beobachtet dabei fühlte, wie nichts anderes auf der Welt, zudem machte ihn Yugis Anwesenheit jetzt schon arg nervös.

Aber für ein Date?
 

„Das packen wir doch Atemu!“, der Fremde schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken, Atemu aber schluckte, dann sah er den fremden Mann namens Kenzo schief lächelnd, und fast schon verzweifelnd an. Dennoch nickte er.

Yugi schmunzelte, irgendwie musste er den Druck erhöhnen, das würde so nichts werden, denn Yugi hatte in der tat einen Plan in der Tasche.

„Aber falls du verlierst, gehe ich mit dem da aus!“, Yugi deutet auf den Kerl der eben diesen dummen Spruch abgelassen hatte, und Atemu schaute Yugi schockiert an.

„Liegt an dir.“, Yugi setzte sich gemütlich zurück.

Atemu aber sah Kai, den blöden Kerl einfach nur angewidert an.

„Ok, ich bin dabei.“, grinste Kai auf, und schubste Atemu leicht an, was diesen aufknurren lies.
 

„Wird bestimmt ein schönes Date, mit mir und Yugi.“, als Kai und Atemu sich gegenüberstanden, sagte er das, aber so frech, das Atemu ihm eine reinhauen wollte.

Kurz schielte er über die Schulter, und sah zu Yugi. Gott, warum tat er ihm das an… was sollte das, doch dann bemerkte Atemu, das er den Anfang des Spieles verpasst hatte, den Kai hatte den Ball schon längst in der Hand, und lief davon.

„Verdammt!“, fluchte Atemu auf, er sollte sich lieber auf das Spiel konzentrieren, meinte er zu sich selbst, und versuchte wieder Herr über die Lage zu werden.
 

„Autsch.“, Yugi kniff die Augen zusammen, als er mit ansehen musste, wie Atemu so unkonzentriert das Spiel verlor.

Er schüttelte seufzend den Kopf.

Sollte er jetzt lieber aufstehen und gehen, machte er Atemu wirklich so nervös.

Yugi wollte Atemu einfach nur dazu animieren, er selbst zu sein, doch dieser schaute ihn immer wieder an, und schon verpasste er den Einsatz, oder er fing den Ball nicht.

Die Anderen maulten ihn schon wegen seiner Unkonzentriertheit an, weil sie es so nicht kannten von ihm, und Atemu, ja der versank immer mehr im Boden.

Und dann war es passiert, Atemu wurde vom Lehrer auf die Ersatzbank gesetzt.

Total niedergeschlagen hockte er da. Das tat Yugi jetzt wiederum total leid.
 

Atemu stöhnte tief auf, was war nur los mit ihm…was nur, und jetzt musste er zusehen, wie seine Mannschaft verlor… und das er noch, als Teamoberhaupt, als bester Sportler.

„Oh, sitzt der Ati auf der Ersatzbank!“, Kai blieb vor ihm stehen, und grinste ihn an.

„Wird bestimmt ein richtig schöner Date mit Yugi im Kino… so ganz alleine!“, triezte er ihn an.

„So jetzt reicht es!“, Atemu stand auf, und sah Kai fuchsteufelswild an.

„Du gehst gar nichts mit ihm!“, fluchte Atemu auf, und tippte dabei auf dessen Brust. Den ganzen Verlauf im Spiel musste er sich schon so dumme Sprüche anhören, jetzt war es aber aus mit Atemus Geduld.

„Und ob ich gehe!“, grinste er, wobei er in diesem Augenblick zu Yugi sah, welcher das natürlich alles mitbekam.

Yugi grinste verzweifelt zurück, doch dann zuckte er zusammen, da Atemu ihm einfach voll ins Gesicht geschlagen hatte.

Im gleichen Moment aber waren der Lehrer und ein paar Andere dazwischen, die das Gerangel der Zwei versuchten zu unterbrechen.

Yugi seufzte tief auf, er packte einfach seine Tasche, und verließ die Turnhalle.
 

Atemu seufzte tief auf, als der Lehrer ihn rausschmeißte, den Anderen aber auch.

Er zog sich um. Yugi war bereits gegangen, und ja, er hatte sich kindisch aufgeführt, das wusste er, und wie er das wusste.

Niedergeschlagen und peinlich berührt davon, ging er hinaus, und atmete einmal tief durch.

„Bist ganz schön ´schlagfertig´ Atemu.“
 

Atemu drehte sich sofort zur Seite um, und da stand er tatsächlich. Yugi direkt an der Mauer.

„Na ja… ich… ich weiß nicht, der ging mir auf den Sack.“

Yugi schmunzelte. Eben konnte er Atemus Feuer sehen, zwar auf eine negative Art und Weiße, aber das war genau das, was Yugi suchte.

„Weißt du was... er hat es verdient... du glaubst ja gar nicht, wie oft der mich dumm anmacht.“, meinte Yugi, Atemu aber senkte den Kopf.

„Das sagst du jetzt eh nur so, damit ich mich besser fühle.“, nuschelte er auf. Was Yugi seufzen lies.

„Ja vielleicht.“, meinte Yugi leise.
 

Atemu sah unbeholfen auf, er lächelte leicht, weil ja… Yugi war so lieb zu ihm. Er war immer lieb.

„Magst… also… du... und ich… willst du.“, stotterte Atemu total nervös vor sich her, was Yugi kichern lies. Er legte seine Hand auf Atemus Mund, damit dieser einfach aufhörte zu reden.

Atemu sah ihn mit roten Wangen perplex an.

„Ich würde gerne mit dir ins Kino gehen.“, lächelte Yugi nun auch nervös auf. Sein Herz raste, und wie.

Aber Atemus Augen, ja die strahlten glücklich auf.

Yugi lies die Hand wieder von Atemus Mund, er lächelte verschämt, weil er seine Finger dabei zärtlich über dessen Lippen hatte streichen lassen.

„Nun dann… bis morgen.“, meinte Yugi leicht lächelnd, ehe er das Schulgelände verließ um noch den Buß zum Krankenhaus zu erwischen.

Tür 18

Tag 18 (Donnerstag)
 

Yugi stand im Schulgebäude, mitten im Flur, er sprach mit ein paar Leuten, er hörte aber nicht wirklich zu, denn ein paar Meter weiter war Atemu, der auch mit ein paar Leuten redete.

Dennoch, beide lächelten sich leicht verschämt an, aber doch so bedeutend.

Doch dann kam Atemu auf einmal zu ihm herüber.

In der Hand einen Brief.
 

„Du gibst ihn mir?“, fragte Yugi etwas überrascht nach.

„Na ja…warum nicht, ich habe ihn ja bekommen.“

„Nicht eifersüchtig?“, Yugi schmunzelte und legte den Kopf leicht schief, was Atemu aufstottern lies.

„Na ja… also… ähm.“, Atemu schluckte und begann seine schwitzigen Hände zu reiben.

„Na mach ihn schon auf!“, lenkte er vom Thema ab. Himmel was sein Herz gerade raste, das konnte er einfach nicht beschreiben.

Yugi grinste, öffnete dennoch den Brief.
 

Tür 18
 

Yugi Muto. Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll, weil du mich so verwirrst.

Nicht das es mir nicht gefallen würde, aber momentan weiß ich dich nicht recht einzuschätzen. Es ist schon merkwürdig, weil ich Angst habe dich zu verlieren, ohne dich jemals besessen zu haben.

Ich wünschte wirklich du würdest mir gehören, wie eine Hauskatze, am besten mit Halsband und Leine. Jetzt lachst du wahrscheinlich, aber ich will dich nicht hergeben, gar teilen wollen.

Das ist meine größte Angst.
 

Yugi schmunzelte, sah dann aber wieder Atemu an.

„Ich finde den Mann sehr erstaunlich.“, meinte er zu Atemu, und deutete auf den Brief.

„Auf der einen Seite, finde ich ihn sehr stark, selbstbewusst, und unheimlich attraktiv, ohne das ich weiß wer es ist.“, meinte Yugi, und Atemu sah ihn einfach nur neugierig an.

„Sehr erwachsen dann aber wieder um so sanft, und so ängstlich.“, erklärte Yugi, dabei faltete langsam dem Brief zusammen.

„Was denkst du… sollte ich nicht lieber mit ihm ins Kino gehen?“

Atemu blinzelte ein paar Mal, ehe er es überhaupt kapierte. Er dachte er hätte sich verhört.

„Bitte?“

„Na ja… ich meine… ich fühle mich etwas zwischen zwei Stühlen hin und her gerissen.“, begann Yugi, er sah mit Absicht zu Boden, denn ein Grinsen konnte er sich nicht verkneifen.

„Ich will ehrlich sein Atemu.“, sagte Yugi leise, ohne aufzusehen.

„Ich mag dich… aber… also diesen Mann hier mag ich auch.“
 

„Ah ha!“, Atemu schluckte, er hätte gerade ausflippen können.

Sich selbst auf die Zunge beißend, sagte er einfach nichts mehr dazu.

„Mh… na ja, also ich bin mal weg, sonst bringt mich mein Lehrer um.“, Yugi lächelte auf, ehe er verschwand.

Atemu aber stemmte sich gegen die nächste Wand, nur um seinen Kopf leicht dagegen zu hämmern.

„Was geht den mit dir ab?“, fragte Bakura ihn, der das Ganze was Atemu tat, total skeptisch beobachtete.

„Yugi weiß nicht, ob er mit mir oder mit dem Kerl aus den Briefen ausgehen soll.“, grummelte Atemu auf und zog dabei ein total verzweifeltes Gesicht.

„Ähm… wo liegt denn da der Unterschied?“, fragte Bakura skeptisch nach.

„Oh... weil… du müsstest mal sehen, wie der sich immer freut, wenn er einen der Briefe liest, wenn ich vor ihm stehen, schaut er nie so!“

„Moment.“, Bakura hielt die Hand zwischen Atemus Stirn und der Mauer, damit dieser nicht weiter dagegen haute.

„Du bist jetzt eifersüchtig auf dich selbst?“

„Ja!“, Atemu zog ein langes, und grummelndes Gesicht, Bakura aber hatte in seinem Leben noch nie so ein Gesicht gezogen, wie in diesem Augenblick.

„Du hast doch total einen an der Macke!“
 

*

„Guck, jetzt erzählt er auch noch Ryou von dem Brief, und schau mal wie der strahlt.“, maulte Atemu herum, und deutet auf dem Schulhof, zu den Zweien herüber.

„Oh Atemu.“, Bakura rollte mit den Augen, und als Atemu dann noch auf seiner Jack herumkaute, schlug er ihm an den Hinterkopf.

Yugi aber sah Atemu und schaute zu ihm rüber, er lächelte leicht und Atemu erwiderte nervös das Lächeln, doch dann schaute er fragend, da Yugi sich zu Ryou beugte, und diesem etwas ins Ohr flüsterte. Ryou nickte, und schon kam er auf die Beiden zu.
 

„Atemu!“, Ryou grinste und winkte Atemu leicht zu sich, dieser kam natürlich sofort, und schon flüsterte Ryou ihm etwas ins Ohr, was Atemu nun noch nervöser machte als vorher. Gar seine Wangen färbten sich Rot.

„Yugi fragt, ob ihr zwei morgen Abend ins Kino geht um einen Film zu sehen, oder was anders zu tun?“
 

Yugi grinste in sich hinein, er musste sich beherrschen, nicht wegen Atemus Gesichtsausdruck loszulachen, oh Gott, war das süß.

Atemu sah Ryou verdutzt an, dann sah er zu Yugi, welcher leicht vor sich her kicherte.

„Ah und ich soll dir noch was sagen!“, Ryou grinste, und schon beugte Atemu sich wieder vor, da Ryou schon wieder flüstern wollte.

„Ohhh!“, Atemu stöhnte auf, und wie. Ein grummeln überzog seine Lippen.

„Den Mann aus den Briefen hatte er schon geküsst!“
 

Ryou lies Atemu einfach da stehen, und ging wieder zu Yugi.

„Warum ärgerst du ihn so?“

Yugi zuckte mit den Schultern, er wäre ja schön blöd, wenn er Ryou sagen würde, dass er wusste das Atemu der Verfasser der Briefe wäre.

„Einfach so… ich mag es, wenn er eifersüchtig wird.“

„Ah ha!“, Ryou schmunzelte und stupste Yugi leicht an. „Also magst du ihn doch!“

„Vielleicht.“, Yugi grinste, und ging einfach ins Schulgebäude hinein.

Er hatte seinen Plan, und er ging langsam aber sicher auf.

Fragte sich nur, wie lange Atemu brauchte, um es zu kapieren.

Tür 19

Tag 19 (Freitag)
 

Tür 19
 

Du bist und warst schon immer ganz schön begehrt bei Männern, ich hingegen bin eher begehrt bei Frauen. Aber soll ich dir mal was sagen? Ich bin eifersüchtig, auf allen und jeden. Ich könnte Momentan ausflippen.

Nicht nur das oft über dich geredet wird, nein, jetzt weiß ich auch noch dass ich im Konkurrenz Kampf stehe.

Ich könnte heulen, weil egal was ich tue, alles schiefläuft.

Bitte hilf mir doch etwas… nur so ein bisschen.
 

Yugi lächelte auf, das tat er doch schon längst, und das Atemu eifersüchtig sein konnte, hatte Yugi ja auch schon mitbekommen.

Aber Yugi mochte Eifersucht, wenn sie nicht arg übertrieben war, denn das zeigte ihm, wohin er gehörte. Wo eben sein Platz war.
 

„So hier.“, Yugi wendete sich zu der tiefen Stimme um, und da stand er ja. Seto, sein Exfreund. Er war am Wochende immer in der Stadt, seine Eltern wohnten ja auch hier, und als Student, fuhr man eben am Wochende heim.

Es war purer Zufall das die Zwei sich hier getroffen hatten, und Yugi hatte arge Probleme ihn abzuwimmeln, denn er konnte und wollte nie jemanden alleine lassen, gar von sich weisen, also nahm er das Kinoprogramm an, was Seto ihm hinhielt.

„Und wo ist dein Trottel vom Dienst?“

Yugi pickte ihm in die Seite. „Nenn ihn nicht so… er ist halt nervös.“
 

„War ich bei dir damals auch.“, Seto schmunzelte leicht, dennoch, wegen der ganzen Story die er über Atemu gehört hatte, konnte der sonst sehr kalte Mann, sich kein Grinsen verkneifen. Seto musste Yugi eben ausquetschen, als dieser meinte, er wäre verabredet. Und Yugi vertraute Seto eben. Sie waren ja nicht um sonst über ein Jahr zusammen.

„Stimmt.“, Yugi lächelte auf, sah in die blauen Augen, die er wirklich mal gern gehabt hatte, mittlerweile aber war da nur noch Freundschaft.

„Er ist ganz schön spät dran!“

„Ich weiß.“, Yugi seufzte auf, sehr tief sogar, und er verstand die spitze Bemerkung von Seto, ignorierte sie aber gekonnt. Innerlich aber fragte er sich, wie er jetzt am besten, Seto los wurde, ohne diesen zu verletzten. Er stand ja hier ganz alleine, weil sein Freund noch im Stau stand und dabei waren sie hier im Kino verabredet, was Yugi wieder um sehr leid tat.
 

Atemu ja, er war wie immer spät dran, und er verfluchte sich dafür. Er konnte sich einfach nicht entscheiden was er anziehen sollte, doch als er am Kino ankam, und Yugi mit diesem Kerl da sah, hätte er auffluchen können.

Die standen viel zu dicht aneinander.

Zudem sah der Kerl wirklich gut aus.

Er war groß, hatte eine elegante Figur, und wirklich schöne blaue Augen.

Aber irgendwie wirkte er etwas kalt.
 

„Hallo, sorry die Verspätung.“, meinte Atemu leicht entschuldigend zu Yugi, welcher ihn anlächelte.

„Macht nichts… darf ich bekannt machen.“, Yugi deute auf Seto.

„Das ist Seto... mein Exfreund…!“, mehr bekam Atemu dann leider auch nicht mehr mit, er hörte nur Exfreund, und das war ihm schon viel zu viel.

„…Zufall das er hier war…!“

„Na ja, ich kann ja mit euch einen Film sehen, wenn es euch nicht stört?“

Yugi sah Seto an, aber wie, doch dann senkte er den Blick, denn er konnte nie jemanden den er irgendwie mochte abwimmeln. Leicht Hilfe suchend sah er zu Atemu, und hoffte er würde das jetzt übernehmen, doch Atemu blinzelte nur in paar Mal und sah in das zuckersüße lächeln von Seto.

Yugi sah Seto skeptisch an, das machte der doch mit Absicht!

Der wollte doch nur sehen, wer Atemu ist, was aber für Yugi der total unpassende Zeitpunkt seines Lebens war. Schon immer fragte Seto ihn, ob er schon jemand neues hätte, oder sonst was. Was Freunde eben nun mal so redeten.

Atemu schluckte den gewaltigen Hasskloß herunter, er sah zu Yugi, welcher irgendwie unsicher durch die Gegend schaute und dann zu Seto, der ihn immer noch so merkwürdig anlächelte. Es passte überhaupt nicht zu ihm, dieses Lächeln, dennoch nickte er.

Seto grinste leicht auf, als er merkte, das er gewonnen hatte.

Er kannte Yugi zu gut, und wusste, er würde ihn nicht wegschicken, aber das Atemu dem noch zustimmte.

Tja, Pech gehabt, Seto lies es sich doch nicht entgehen, Yugis neue Flamme kennen zu lernen.

Es saß nämlich immer noch tief bei Seto, das Yugi ihn verlassen hatte, und er wollte ihn nur ungern, an einen Vollidioten abtreten müssen.

Yugi aber sah enttäuscht zu Atemu. Hätte er jetzt nicht mal zeigen können was in ihm steckte, und Seto sagen können, das er hier nur stören würde?
 

„Oh weißt du noch Yugi wo wir das letzte mal im Kino waren?“, meinte Seto dann und schaute leicht grinsend zu Atemu herüber. Dieser sah das, und bemerkte die Sticheleien natürlich und er wollte ihn verfluchen, gar in der Luft zerfetzten. Yugis Wangen aber zierte eine Röte, doch er sagte nichts dazu. Atemu langte das Rot auf Yugis Wangen auch schon, um sich denken zu können, was die Zwei im Kino getrieben haben. Am liebsten hätte sich Atemu gerade die Ohren abgehakt.

„Weißt du es nicht mehr?“, Seto stupste ihn leicht an.

„Ja…war wirklich schön.“, nuschelte Yugi auf, peinlich berührt sah er zu Atemu.

In seinen Augen spiegelte sich Scharm, aber auch etwas, was Atemu nicht wirklich definieren konnte.

Er sah ihn irgendwie so Hilfe suchend an, so als wollte er lieber alleine mit ihm sein.
 

„Ich bin Mal auf Toilette.“, Atemu grinste verzweifelt auf, und haute rasch ab. Yugi sah ihm erneut enttäuscht nach. War es für Atemu so schwer, jetzt mal hier sein Revier zu markieren.

Yugi konnte das nie, er brauchte doch jemand an seiner Seite der das konnte, gar immer wollte.

Atemu aber stellte sich vor den Spiegel, presste seine Hände an das Waschbecken, und sprach sich selbst zu.

„Ganz ruhig Atemu, das ist nur ein schlechter Scherz… oder ein Traum… also ganz ruhig!“
 

Tief Atmete er ein, dann wieder aus und sah in seine eigenen roten Augen.

„Du sagst diesem Kerl jetzt ganz einfach, dass er sich verpissen soll!“, mit diesen Worten ging er wieder zu den Zweien hinaus ging. Atemu war fest entschlossen, diesen Kerl jetzt von der Klippe zu schubsen, bis er diesen Satz hörte.

„Stör ich wirklich nicht?“

„Nein, schon ok… sonst bist du total alleine hier… tut mir nochmals leid das du versetzt wurden bist.“
 

Yugi Stimme hörte sich so mitfühlend an, so sehr, das Atemu einfach der Mund zuklebte.

Er wollte sich jetzt nicht gegen Yugi stellen, dennoch, biss er sich verklemmt auf die Lippen, bis Seto ihn bemerkte, und ihn so musternd ansah.
 

„Also, was schauen wir?“ fragte Yugi lieb nach.

„Ähm…was du willst.“

„Ich schlage einen Horror-Thriller vor.“

„Oh ne!“, Yugi pickte Seto erneut in die Seite.

„Warum… da hast du doch immer Angst, und kuschelst dann mit einem.“

„Ist ja gar nicht war.“, Yugi war es auf einmal furchtbar peinlich, das Seto so offen über ihn sprach.

„Doch.“, Seto sah aber zu Atemu, und dieser, der wollte gerade explodieren.

Dieser Mann würde ihm noch den ganzen Abend ruinieren, dessen war er sich sicher. Was wollte der hier überhaupt. Und warum konnte Atemu seinen Mund nicht aufmachen, und diesem Kerl die Meinung geigen?

Ganz einfach, weil Yugi neben ihm stand, und dieser so einen süßen Flunsch zog.

„Na Atemu…was meinst du?“, Yugi stellte sich zu ihm, und schlang seine Arme um dessen rechten Arm. Dabei kuschelte er sich auch noch leicht an ihn heran, was Atemu schwach werden ließ.

„Na ja… also…wenn du neben mir sitzt, würde ich gerne Saw 6 schauen.“

Yugi schmunzelte, als Atemu das sagte, immerhin, kam da ja mal etwas!

Aber da hatte Atemu die Rechnung noch nicht mit Seto gemacht. Der sich stur einfach zwischen Yugi und Atemu setzte. Atemu versuchte noch etwas anzudeuten, mit Fingerzeichen, aber Seto ließ ihn eiskalt abblitzen.

Atemu haute mit seinen Kopf auf seine Knie, es sah wirklich bescheuert aus, was er da trieb, dachte sich Seto. Dennoch, und so war der Plan, solange Atemu den Mund nicht aufbekam, würde er hier sitzen belieben. Neben Yugi gehörte doch ein Mann und kein Kind.

Es war keine Eifersucht, die Seto dazu trieb, es war einfach nur das Unverständnis, was Yugi mit diesem Trottel wollte.
 

Seto beugte sich zu Yugi herunter, und Yugi spürte an dessen Lippen, wie sehr dieser doch grinste.

„Deine neue Flamme hat aber keine Eier in der Hose.“

„Das glaub ich so langsam auch.“, flüsterte Yugi zurück, dennoch so seufzend. Yugi konnte es nicht fassen, das Atemu nicht neben ihm saß, nicht mal Manns genug war, um Seto jetzt mal die Meinung zu geigen. Schwer enttäuscht davon, sah er einfach auf die Leinwand und Atemu zog erneut das längste Gesicht der Welt, als er sah, das die beiden am flüstern waren.
 

Der Film fing an, und für Atemu waren es die schlimmsten Stunden seines Lebens, da er zusehen konnte, wie Yugi sich bei jeder schlimmen Szene, sich zu Seto wand, weil er wirklich Angst hatte.

Und er, er hockt einfach nur anteilslos da, und fühlte sich wie einer der Leute ihm Film, die zusammengemetzelt wurden.
 

„Also Yugi… ich muss dann mal, mein Freund wartet.“, meinte Seto, und gab Yugi rasch einen kleine Kuss auf die Wange.

„Ja, und grüß Kim von mir.“, lächelte Yugi ihn an.

„Ich hoffe, wir werden uns nicht wieder sehen.“, Seto schmunzelte Atemu an, dieser nickte einfach nur, und als Seto weg war, drehte Atemu sich um. Dicke mentale Tränen liefen ihm über die Wange.

Seto hatte einen Freund!

Wäää~!

Das war ja nicht auszuhalten, und er hockte die ganze Zeit wie der letzte Volltrottel da, bekam seinen Mund nicht auf, und ertrank in Eifersucht.
 

„Atemu was machst du da?“, fragte Yugi ihn mal im ernst, da dieser sich an einer Stange leicht die Stirn anhaute.

„Ich tue mir weh.“

„Das sehe ich.“, meinte Yugi ganz trocken.
 

„Also… ich müsste dann mal Heim.“

Atemu sah ihn entrüstet an, jetzt schon Heim, bei diesem Desaster?

„Ok, wenn du willst.“, nuschelte Atemu niedergeschlagen auf.

„Oh Atemu, natürlich will ich nicht!“, Yugi verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, ehe er tief aufseufzte.

Das war ja nicht auszuhalten mit diesem Kerl.

„Du willst nicht?“
 

„Atemu… warum hast du Seto nicht gesagt, dass er sich verpissen soll?“

„Hä?“, Atemu sah ihn dämlich fragend an, so als wäre dieser Satz jetzt zu viel für ihn.

„Na ich meine… ich kann so was nicht, ich bin gar nicht der Typ für so was… ich meine, wir wollten doch ein Date, oder nicht?“

„Ähm ja.“, Atemu lies die Stange endlich mal so, und sah Yugi einfach nur bedrückt an. So langsam dämmerte es ihm und er war einfach nur enttäuscht von sich selbst.

„Ich meine...ich bin einfach nicht der Mann in einer Beziehung, der die Hosen an hat. Das will ich auch nie!“, Yugi seufzte tief auf, und sah nun auch leicht bedrückt zu Atemu.

„Deshalb brauche ich jemanden an meiner Seite, der na ja… eben die Hosen an hat und so…verstehst du?“

Atemu nickte, und wie er verstand. Wahrscheinlich verstand er besser als er es zugeben wollte, denn Yugi sagte ihm gerade, dass er kein wirklicher Mann wäre, er aber genau so was bräuchte. Verdammt, warum konnte er nicht er selbst sein?

„Aber irgendwie glaube ich nicht, das du gerne ich sag jetzt mal die Hosen an hast“, meinte Yugi nun gespielt traurig, denn er wollte Atemu jetzt mal etwas aus seinem Schneckenhaus locken.

„Aber Yugi.“

„Oh Atemu, ich glaube ich hätte nicht hier her kommen dürfen.“

„Ich habe aber gerne die Hosen an.“, brach es aus Atemu heraus, was Yugi schmunzeln lies.

„Davon sehe ich aber nichts.“, murmelte Yugi vor sich her.

„Ich wollte es dir recht machen Yugi. Ich dachte du freust dich, wenn dieser Seto dabei wäre.“, gab Atemu nun zu. „und ich hatte Angst, dass du sauer auf mich wärst, wenn ich ihn wegjage, oder mich für unhöfflich hälst.“

„Och jetzt hör doch auf damit.“, Yugi stöhnte auf, Himmel über was dieser Mann sich alles Gedanken machte.

„Warum willst du mir immer alles Recht machen?“

„Weil ich Angst habe, das du mich sonst nicht magst… ich kann doch mit sonst nichts punkten.“

Yugi lächelte verschämt auf, es blieb einen kurzen Moment lang still, ehe Yugi sich direkt zu Atemu stellte.

„Gehen wir ein Stück?“, Yugi lächelte und zupfte leicht nervös an Atemus Ärmel.

„Gerne.“, Atemu lächelt und schöpfte erneut Hoffnung, als Yugi sich schon wieder an seinen Arm klammerte.
 

„Ich hasse Seto.“

Yugi lachte auf, als er diesen Satz nach langen schweigenden Minuten hörte und wie.

„Ich fand das gar nicht witzig!“

„Ich aber.“, Yugi grinste süß auf, und sah Atemu in die Augen und dieser sah einfach nur scheu lächelnd zurück. Er war total nervös, Yugi hing so dicht an ihm, er müsste nur… oder…ihn… na vielleicht… ach verdammt. Tief atmete er aus, und sprach einfach weiter.

„Ich wollte ihn erwürgen.“, seufzte Atemu vor sich her. Er war eben immer noch etwas enttäuscht von sich selbst.

„Und?“, fragte Yugi weiter damit Atemu einfach lockerer wurde.

„Ihn neben dir wegschubsen, und mich zu dir setzen.“
 

Yugi lächelte auf, da war es, das was Yugi von Atemu sehen wollte, und genau das lies sein Herz höher schlagen.

„Und man munkelt in der Schule über dein Sexleben, und auch da könnte ich jeden umbringen.“

„Du entwickelst dich zum Mörder.“

Atemu lachte leicht auf.

„Es wäre es mir wert.“, meinte Atemu sanft, was Yugi verlegen wegsehen ließ.

Sein Herz raste nervös auf, und schon hielt er sich mehr an Atemu fest, um dieses Glücksgefühl in sich zu verarbeiten.

Sie gingen einfach stillschweigend weiter, bis sie irgendwie an Yugis Haustür ankamen.

Yugi löste sich von ihm, wenn auch nur widerwillig.

„Na ja… also dann.“, Yugi lächelte ihn schüchtern an, hoffte aber innerlich, Atemu würde fragen, ob er noch mit hochkommen würde, denn er würde nicht fragen. Auf gar keinen Fall.

„Na ja… war zwar nicht so mein Abend… aber... also vielleicht können wir das ja mal wiederholen.“, brachte Atemu seinen abgehackten Satz zu Stande. Er wurde auf einmal tierisch nervös, sein rücken schwitzte, weil er so gegenüber von Yugi Stand. Welcher ihn auch och so verlegen süß anlächelte, zudem auch noch so auffordernd, als er wartete er jetzt was. Und Atemu wusste was, und genau das lies seine Venen von Kopf bis Fuß zittern.

„Ja, würde mich freuen.“, meinte Yugi, er lächelte nun noch nervöser auf.

Er erwartete jetzt einfach was von Atemu, und wenn dieser jetzt einfach gehen würde, dann… oh er würde ihn verfluchen!

„Also, bis dann.“, Atemu lächelte nervös auf, er wollte sich am liebsten vorbeugen, und ihn küssen, wenn er nicht so eine scheiß Angst davor hätte.

Er sah kurz auf die Lippen, erinnerte sich an die Küsse, an die Zartheit dieser Lippen, doch dann drehte er sich um, und ging.

Yugi schaute ihm wütend nach, das konnte doch nicht war sein! Yugi hatte das Gefühl ihm hätte jemand ein Brett vor den Kopf geknallt. Da standen sie schon so nah beieinander, und die Blicke waren eindeutiger denn je, und der… der haute einfach ab.

Yugi brummte tief auf, hob seinen Fuß, krallte seinen Schuh, und feuerte ihn an Atemus Kopf.

„Autsch.“, Atemu duckte sich etwas, ehe er den Schuh sah.

Etwas perplex sah er ihn an, ehe er sich zu Yugi umdrehte und verstand, dass dieser ihn gerade mit einem Schuh beworfen hatte.

„Oh du!“, fluchte Yugi auf.

„Ähm?“, Atemu sah ihn perplex an, rasch hob er den Schuh auf, rieb sich dabei leicht am Kopf und ging wieder ein paar Schritte zurück zu Yugi.

Yugi nahm mürrisch den Schuh wieder an sich.

„Kommst du jetzt mit hoch oder nicht?“, meinte Yugi, aber so brummend, das Atemu einfach nur beschämend wegsehen konnte. Er wusste er hätte fragen können, er wusste auch, er hätte Yugi küssen können, und was tat er? Yugi sah so enttäuscht aber auch so verärgert aus, so sehr, das Atemu sich lieber verklemmt in die Lippen biss.

„Ich mach jetzt die Tür zu, wenn du mir nicht antwortest!“, brummte Yugi weiter, also machte Atemu rasch den Mund auf. Doch irgendwie kam da leider nichts raus. Er konnte nur dumm blinzeln, und ihm schossen nur Fragen durch den Kopf.

Yugi seufzte tief auf, schüttelte mit dem Kopf und schlug die Tür wütend zu.
 

„Ähm?“, Atemu verzog das Gesicht, streckte noch die Hand aus, aber zu spät.

„Oh ne.“, verzweifelt stampfte Atemu mit dem Fuß auf den Boden, das konnte doch nicht war sein!

Er wurde gerade eingeladen… und er hätte, er durfte… und was tat er? Und warum hatte er nicht selbst gefragt, und…ach!

Atemu ließ den Kopf hängen, ehe er niedergeschlagen Heim ging.

Er würde sich umbringen, heute noch, ganz bestimmt.

Er wusste es doch ganz genau, wie scheu und schüchtern Yugi war, und das dieser nicht den Anfang machen würde, war ihm mehr als nur bewusst.
 


 

***
 

Yugi: Ati, ati, ati!!! *seufzt*

Atemu: Was?

Yugi -.-° du bist so blöd!

Atemu: Ja gar nicht *schmollt*

Yugi: Doch, ich hätte dich mit hochgeholt, es uns gemütlich gemacht, dir was zu trinken gegeben, damti zu lockerer wirst, un dann... *~* ... *seufzt*
 

Atemu: T.T

Yugi: Aber nöööööö

Atemu: X.X

Tür 20

Tag 20 (Samstag)
 

„Was hast du Yugi?“, fragte Großvater Muto besorgt nach, da Yugi irgendwie leicht gereizt war.

„Atemu!“, fluchte er auf.

Der alte schwache Mann lächelte leicht. „War was?“

„Oh, der kann den Mund aufmachen, ich weiß das, und? Und? Ein nichts!“, fluchte Yugi weiter, was Opa Muto schmunzeln lies.

„Du musst ihn sehr gern haben, wenn du dich so darüber aufregst.“, meinte der alte Mann, was Yugi seufzten lies.

Er kam zur ruhe, und setzte sich zu dem Kranken ans Bett.

Yugi streichelte ihm das Pony leicht zurück, und lächelte matt auf.

Er liebte diesen alten Mann, aber er wünschte sich, dass er sterben würde.

So viel Schmerz, zu viel Leid, was dieser Mann durchmachen musste.

Irgendwann war es einfach zu viel. Nicht für Yugi, aber für diesen Mann.

Er sollte seine Ruhe finden, mehr nicht, denn die Krankheit konnte er niemals aufhalten.
 

„Ich mag ihn sogar sehr.“, Yugi lächelte leicht auf, und Opa Muto lächelte zurück.

Das Sprechen viel ihm nicht leicht, was Yugi immer wieder bemerkte, dennoch, sprach er immer mit Yugi.

„In den Briefen ist er immer so…Wow.“, meinte Yugi, seine Augen leuchteten kurz auf, dann aber seufzte er wieder.

„Und sonst ist er ein Trottel… ich versuche ihn gerade etwas auf die Palme zu bringen, damit er mal über seinen Schatten springt, aber irgendwie bringt mich das mehr auf die Palme als ihn.“
 

„Er ist Ägypter, hast du gesagt?“, fragte Opa Muto nach, leicht hustend natürlich.

„Die sind eigentlich sehr stolz und stur, von Natur aus.“, flüsterte der alte Mann, was Yugi nicken lies.

„Ich glaub das ist er auch.“, Yugi schmunzelte, und streichelte wieder das Haar des alten Mannes zurück.

„Ich würde es aber gern mal sehen!“

„Warum so ungeduldig?“, fragte der Opa, was Yugis Wangen errötete

„Na ja... weil… also… wir waren uns schon mal näher.“, nuschelte Yugi peinlich berührt auf, und schon lachte der alte Mann auf, was aber gleich mit Husten bestraft wurde.

„Und außerdem.“, Yugi schenkte ihm Wasser ins Glas ein. „Ist bald die 24 Tür fällig!“
 

„Und was befindet sich dahinter?“

„Ich hoffe, das was ich will.“, Yugi grinste frech auf, und der alte Mann, schüttelte lächelnd den Kopf.

„Du stellst ihn mir aber noch vor.“

„Das mache ich.“, Yugi beugte sich vor und küsste die Stirn des alten Mannes, da der Arzt rein kam, und wie immer auf seine Uhr tippte.

Yugi durfte nie viel mit ihm reden, und innerlich zerbrach ihm das immer das Herz.
 

Yugi lächelte als er zur Tür ging, er hob die Hand, innerlich aber war er tief traurig. Denn er hatte immer Angst, dass er ihn das letzte Mal so sehen könnte, von daher versuchte er immer, viel Zeit mit ihm zu verbringen, wie es möglich war.
 

„Herr Muto?“

Yugi drehte sich im Flur herum, und sah den Arzt an, den er schon mehr als gut kannte.

„Tut mir leid das ich sie rausgeschickt habe, aber ihre Eltern sind da.“, begann er, und schon fing Yugis Herz an zu rasen.

„Und beim letzten Mal ist es mit ihnen und ihrem Vater eskaliert. Ich möchte nur Aufregung vermeiden, wenn Sie verstehen?“

Yugi nickte, und schaute zu Boden. Seine Eltern!

„Also.“, mit diesem Wort ging der Arzt, und drückte wie immer sanft Yugis Schulter.

Eine Geste, die er immer tat, aber Yugi hockte sich hin, er wollte seine Mutter sehen.

Also wartete er ab. Innerlich aber war er total nervös. Sein Vater. Yugi schluckte als er an die letzte Begegnung mit ihm dachte, welche in einer lauten anschreierei gefallen war.
 

*

„Hallo Mama.“, meinte Yugi als er seine Eltern sah, mitten im Flur, und schon stand er auf, sein Herz raste. So schnell wie bei Atemu, nur aus einer ganz anderen Wirkung heraus. Angst.

Seine Mutter hielt wie immer Abstand, wegen des Vaters.

Yugi stand einfach nur da, und seine Eltern mit Abstand, ihm gegenüber.

„Gut siehst du aus.“, meinte die Mutter Yugis leise, was Yugi schwach lächeln lies, doch als er zu seinem Vater sah, welcher lieber wütend die Wand anstarrte, schluckte Yugi einen dicken Kloß hinunter, der ihm verdammt weh tat.

„Gehen wir jetzt rein.“, hörte Yugi die tiefe Stimme seines Vaters, was Yugi verzweifelt aufsehen lies.

„Du könntest mir wenigsten Hallo sagen.“, meinte Yugi total verzweifelt, aber auch so traurig.

Doch sein Vater ignorierte ihn komplett, so las würde er gar nicht existieren. Er wendete sich ab, und ging zur Tür. Für ihn gab es Yugi nicht mehr. Seit dem er wusste, das er schwul war.

„Tut mir leid Yugi.“, meinte die Mutter. Sie wollte Yugis Wange streicheln, über welche kleine verletzte Tränen liefen, doch Yugi wollte die Hand nicht. Er schlug sie weg, und lief aus dem Krankenhaus.
 

Yugi lief einfach davon, in der Hoffnung er würde seinen Vater hassen, vielleicht auch vergessen, aber dem war nicht so. Seine Füße trugen ihn nach Hause, er schluchzte immer wieder dabei auf. Denn auch wenn er es immer wieder sagte, das e ihm egal wäre, stach es jedes Mal doch total zu.

Er sperrte die Tür auf, und ging niedergeschlagen am Briefkasten vorbei. Doch dann hielt er, und strich sich die Tränen aus den Augen, um den kleinen Kasten aufzumachen.
 

Tür 20

Ich wünschte ich könnte mich vor dich stellen, und dir sagen, was ich für dich empfinde. Dir mein ganzes Herz ausschütten, dir erzählen, wer ich bin. Dann wäre alle Last mal von mir weggespült.

Und ich wünschte du würdest mich dabei anlächeln, und mir sagen, dass du das gleich für mich empfindest.

Weißt du, dass es für mich nichts Schöneres als dein Lächeln gibt?
 

Yugi schluchzte tief auf als er das las, besonders der letzte Satz, machte ihn noch trauriger. Ihm war so, als würde jemand in seinen Wunden herumstochern.

Er lehnte sich an die kalte Wand, klemmte den Brief zwischen seine Finger, zerdrückte ihn fast, und lies seinen Tränen freien Lauf.

Einen Vater, der einen hasste, eine Mutter, die nie da war, und ein Großvater, der immer so tat, als wäre alles gut, doch Yugi wusste es besser.

Er würde sterben. Großvater sagte es nicht, aber Yugi wusste es einfach.

Er war nicht blind.
 

*
 

„Du gehst jetzt zu ihm.“, murrte Bakura ihn an, er hatte sich die ganze Story angehört, und hätte Atemu am liebsten eine Reingehauen, für seine Feigheit.

„Los hob… jetzt klingle schon!“, Bakura schubste ihn an, sie standen eh schon vor Yugis Wohnblock.

„Nein… der, der hat mir gestern einen Schuh übergeworfen. Einen Schuh!“

„Ich hätte dir eine Eisenstange über den Kopf geschlagen… Himmel der erwartet was von dir…merkst du das nicht!“, fluchte Bakura auf, und schubste Atemu nochmals nach vorne.

„Ich mach dich fertig, wenn du jetzt nicht klingelst!“
 

Atemu brummte auf, und ging zur Tür, mit einer scheiß Angst aber.

Er brauchte aber einen langen Moment, ehe er den Knopf drückte.

„Siehst du, es ist eh keiner da.“, Atemu grinste siegessicher, und wollte gleich wieder verschwinden, aber Bakura hielt ihn fest, und drückte ihn zurück zur Tür.

„Oh man.“, stöhnte Atemu beleidigt auf, als Bakura den Klingelknopf ganz lange drückte.
 

„Er ist keiner da!“, meinte Atemu nun genervt, und schon ließ Bakura den Knopf los, nicht aber, ohne Atemu festzuhalten.

„Wir klopfen mal oben, Ryou sagte er wäre daheim… also!“, Bakura drückt einfach die Tür auf, er wusste von Atemu das die untere Tür mittags eben immer auf war. Der Klacker war eben immer unten.

„Jetzt zier dich nicht, sonst hau ich dir eine ins-“, Bakura brach ab, als er in den Flur sah, und das Häufchen Elend am Boden erblickte.

Atemu aber sah es kurz darauf auch, und es zerbrach ihm sofort das Herz.

Rasch drängte er sich an Bakura vorbei, und ging zu Yugi. Er ging in die Hocke und sah Yugi einfach nur mitfühlend.

„Hey mein Kleiner.“, versuchte Atemu es. Yugi hatte seinen Kopf wohl eher zwischen seine Beinen, und Armen versteckt.

Yugi hörte die Stimme, und irgendwie schluchzte er darauf tief auf, seine Schultern begannen zu zittern.

Atemu sah ihn besorgt an.

„Hey, was ist denn los?“, fragte Atemu weiter und legte seine Hände auf Yugi zitternden Schultern.
 

Bakura hätte Atemu am liebsten eine rein gehauen, als er sich das ansah. Der hockte da, und hatte eindeutig Berührungsängste, was in dieser Situation völlig unangebracht war. Doch bevor er seinen Mund aufmachen konnte, hob Yugi den Kopf und schmiss sich einfach um Atemus Hals.

Bakura war zwar auch sehr neugierig darauf, warum Yugi weinte, was mit ihm los war, dennoch, er ging zurück, und fand es für angebracht, einfach zu gehen.

Er würde es noch früh genug erfahren.
 

Yugi wusste nicht warum, aber er war so froh, dass Jemand kam, und dass er sich an diesen festhalten konnte.

Und er war richtig froh, dass es Atemu war.

Yugi weinte einfach weiter, und es tat so gut, als sich diese kräftigen Arme nach einer kleinen Weile, schützend um seinen Körper legten.

Atemu hielt ihn einfach fest, er wusste nicht was Yugi hatte, aber er wollte für ihn da sein.

Sicher hatte er andere Pläne heute gehabt, sie sogar richtig ausgetüftelt mit Bakura, aber nun ging Yugis Seelenleben einfach vor.

Er stand einfach mit Yugi auf, verwundert wie leicht dieser junge Mann doch war, hob er ihn einfach hoch.

„Gehen wir hoch, hier holst du dir den tot.“, flüsterte Atemu leise auf, was Yugi nicken lies, dennoch ließ er Atemu nicht los. Er brauchte das, Trost und etwas Nähe. Auch wenn er nun nicht mehr weinte.

Atemu aber sah auch seinen Brief, zusammengeknüllt in Yugis Händen.

Ob er deshalb geweint hatte?

Er wusste es nicht, doch als er vor Yugis Haustür ankam, setzte er ihn vorsichtig ab.

Yugi schniefte leicht auf, und kramte seinen Schlüssel heraus.

Atemu sah ihn einfach nur bedrückt an.
 

„Das ist mir jetzt so unangenehm.“, nuschelte Yugi auf, und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, weil es ihm peinlich war.

„Hey, das macht doch nichts.“, Atemu strich zärtlich über Yugis Wange, aber Yugi lächelte nur Schwach auf.

„Doch… weil… oh man.“, Yugi zog eine Schmolllippe. verzweifelt versuchte er die Tür vor seiner Nase aufzubekommen, aber nichts. Er fühlte sich so schwach und am liebsten hätte er gleich deswegen weiterheult.

„Komm, ich mach.“, meinte Atemu, und nahm einfach Yugi die Arbeit ab. Yugi lies es geschehen.

Als die Tür aufging, ging Yugi unsicher herein, er atmete tief durch, wollte sich beruhigen, und sich nicht vor Atemu so zeigen. Aber eigentlich war es eh schon zu spät.
 

„Du bist furchtbar kalt.“, meinte Atemu ganz sanft, da er eben Yugis Wangen, gar Finger spüren konnte.

„Na komm, setz dich hin, und ich mach dir einen Tee.“, sagte er sanft, gar vorsichtig, was Yugi nicken lies.

Atemu ging ihm einfach nach, und griff sofort nach der Decke.

Yugi lächelte matt auf, als Atemu die Decke über seine Schultern warf.

„Danke.“, nuschelte Yugi verschämt auf.

„Bitte.“, gab Atemu schwach lächelnd zurück.

Yugi rieb sich an der Nase, schniefte noch mal auf. Verdammt, er brauchte ein Tempo und wie er aussah, wollte er gar nicht wissen.

„Endschuldige, das ich dir gestern einen Schuh übergeworfen habe.“, nuschelte Yugi vor sich her.

„Macht nix.“, meinte Atemu, weil er der Meinung war, dass er es verdient hatte. Er war ja ach schön blöd, oder!

Yugi wedelte doch schon wie eine Nutte mit Geldscheinen vor ihm her… er müsste nur zugreifen, dessen war er sich sicher. Aber es war für ihn einfacher gesagt als getan.

Atemu streichelte erneut mit einem Finger über Yugis leicht gerötete, dennoch arg kalte Wange.

„Ich mach dir mal einen Tee.“

Yugi lächelte ihm schwach nach. Jetzt war er wieder so lieb… aber so richtig lieb, und er kümmerte sich um ihn.
 

Und als Atemu sich mit zwei dampfenden Tassen zu Yugi setzte, lächelte Yugi wenigsten wieder ehrlich auf.

„Danke.“, Yugi umgriff die Tasse, und pustete leicht hinein.

„Willst du reden?“, fragte Atemu behutsam nach, was Yugi seufzen lies.

„Ich bin meinem Vater begegnet.“, meinte er, und sah verloren in die Tasse.

„Er hat mich noch nicht mal angesehen, und dann… das hat mich verletzt, und alles andere auch, mein Großvater noch und… ich.“

„Hey…es ist nicht schlimm, jeder hat seine schwachen Momente.“, Atemu lächelte ihn aufmunternd an, was Yugi nicken lies.

Dennoch sah er traurig in seine Tasse, ihm war einfach nicht wirklich zum Lachen zumute.

„Soll ich bei dir bleiben?“, fragte Atemu nervös nach, unwissend wie er sich jetzt am Besten gegenüber Yugi verhalten sollte.

„Das wäre lieb… ich mag deine Gesellschaft.“, Yugi schmunzelte leicht auf, und betonte das letzte Wort besonders, was Atemu aber auch gleich kapierte.

„Schlecht ausgedrückt, nicht war?“, fragte Atemu leicht zweifelnd nach, was Yugi nicken ließ.

„Aber du darfst gerne hier bleiben, und mich quälen.“, meinte Yugi nun zart lächelnd, wobei er auch das letzte Wort betonte.

Atemu lachte etwas beschämt auf, ja er hatte schon eine komische Wortwahl, um jemanden zu sagen, dass er ihn gern hatte.
 

Atemu nahm nun auch seine Tasse, setzte sich licht seitlich auf Sofa, und sah Yugi in die Augen. Er kuschelte sich so süß in der Decke ein, und trank langsam etwas von dem warmen Tee.

„Wie geht es den deinem Großvater?“

Yugi senkte den Kopf, tief seufzte er auf.

„Ehrlich gesagt.“, fiepte Yugi aus seiner Kehle. „Ich wünschte er hätte es hinter sich.“

„Aber so was darfst du doch nicht sagen.“

„Warum denn nicht?“, Yugi sah wütend auf, er fühlte sich angegriffen.

„Na weil… das ist dein Großvater, und du liebst ihn doch oder nicht?“

„Natürlich liebe ich ihn und genau deshalb…!“, Yugi dämmte seine Stimme, und wurde einen ganzen Takt leiser. „…wünsche ich ihm den Tot.“

Atemu schluckte, als er das hörte, er konnte es nicht wirklich fassen, gar verstehen.

„Warum?“, fragte Atemu nun zaghaft nach.

„Er leidet nur… die letzten Jahren waren schrecklich für ihn. So schmerzhaft, von der einen OP zur nächsten… ich glaube nicht das er sich überhaupt noch operieren lassen will.“, meinte Yugi nun, ohne einmal dabei aufzusehen.

„Wie kommst du darauf?“

Yugi zuckte hilflos mit den Schultern.

„Ich weiß es nicht, er sagt mir nicht…. aber wenn er sich operieren lassen wollte, wäre es doch schon längst passiert, oder nicht?“, Yugi hob leicht den Kopf, schon wieder waren seine Augen etwas glasig. Rasch stellte Atemu die Tasse ab, und zog Yugi einfach leicht zu sich.

Yugi lächelte schwach auf, und legte sich gern an Atemus Brust. Er ließ sich gerne von ihm am Rücken streicheln. Es beruhigte ihn so.

„Er ist schon so alt, weißt du… und er hat das nicht verdient…nicht er.“, flüsterte Yugi leise auf. „Wenn man so alt ist wie er, dann… dann sollte man doch schöne Tage haben.“

„Und dann kommt noch dein Vater und verletzt dich... mh?“, gab Atemu leise hinzu, was Yugi nicken lies.

Wahrscheinlich ein sehr unpassender Moment für den Jüngeren.

Jemand der eh schon am Boden liegt, sollte man nicht noch treten. Das wusste Atemu zu gut.
 

„Weißt du.“, Atemu streichelte zärtlich an Yugis Haar hinauf, er wippte ihn leicht hin und her, und genoss es zu gleich, wieder Yugi halten zu können.

„Meine Mutter hatte mich mit einem Kerl im Bett erwischt… und na ja, sie konnte damit umgehen, aber als es dann bei meinem Vater ankam.“, Atemu kicherte leicht auf.

„Junge, so was geht doch gar nicht.“, Atemu hob leicht seinen Finger in die Luft, und versuchte ihn stimmlich nachzumachen. Yugi kicherte leicht auf, und Atemu erfreute sich daran.

„Das ist doch völlig absurd… und was wenn ich Enkel will!“

Atemu lachte leicht auf, Yugi aber lächelte nur, und schmiegte sich etwas mehr an Atemu heran. Genoss die Wärme, und den Schutz dieses Mannes, aber auch den Geruch.

„Und dann kam meine Mutter und meinte.“, Atemu hob leicht seine Stimme.

„Ich kann mich noch gut erinnern… 1965, hattest du da nicht wild mit einem Kerl rumgeknutscht - da war ich auch betrunken!“

Atemu dachte daran, es ließ ihn lächeln.

„Oh je... irgendwie war das für mich das Bescheuerteste Gespräch was ich mit meinen Eltern geführt habe.“
 

„Fehlt dir dein Vater ab und an?“, fragte Yugi zaghaft nach, was Atemu seufzen lies.

„Ja ab und an… aber.“, Atemu lächelte leicht auf, und legte sein Kinn auf Yugis Kopf ab.

„Aber wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich ihn… zudem, er und ich… wir sind uns so ähnlich.“
 

„Ich glaube ich bin meinem Großvater auch sehr ähnlich, zumindest sagt mir das jeder.“

„Und du streitest es bestimmt immer ab!“

Yugi nickte, er stellte rasch seinen Tee ab, nur um seine Hände um Atemus Taille zu legen.

„Danke dir Atemu“, flüsterte Yugi auf, ehe er die Augen schloss, und es einfach genoss in diesen Armen zu liegen.

Es tat so gut, da war Jemand, und Yugi fühlte sich irgendwie gar nicht mehr so alleine.

Atemu lächelte nur sanft, antwortete aber nichts darauf, er hob seinen Kopf, und küsste Yugis Stirn, ohne Angst vor dessen Reaktion zu haben.

Yugi lächelte auf, ein Gefühl von Geborgenheit schlich sich in sein Herz und das war unbezahlbar.

Lange Zeit verharrten sie da, genossen die nähe, das streicheln, und die Stille, in dem jeder einzelne seinen eigenen Gedanken nach ging.

„Soll ich uns etwas kochen, es ist schon so spät?“, erhob Atemu nach langer Zeit mal wieder das Wort, doch Antwort bekam er keine.

Fragend sah er Yugi an, dann aber lächelte er. Yugi war eingeschlafen.

Er richtete sich etwas auf, hob Yugi sanft auf seine Arme, um diesen in sein Bett zu legen.

Er deckte ihn direkt zu, wollte dass er es schön warm hat, doch wirklich weggehen konnte er nicht.

Er legte sich einfach seitlich zu ihm, betrachtete dessen Gesicht. Die feine weise Haut. Er konnte sich einfach nicht daran Sattsehen.

Irgendwann fing er an Yugis Ponysträhnen um seinen Finger zu wickeln.

Gott was liebte er diesen Mann.

Er hob nach einiger Zeit einfach die Decke an, stupste seine Nase gegen die Yugis, schloss seine Augen, und küsste ganz zärtlich Yugis Lippen.

Tief seufzte er auf, sein Herz raste wie wild, dennoch legte er sich ganz dich, dennoch mit gewissem Abstand, zu Yugi und schloss die Augen.

Tür 21

Tag 21 (Sonntag)
 

Yugi streckte sich, doch beim strecken, stieß er gegen was an, sofort öffnete er verwirrt seine Augen.

Er blinzelte ein paar Mal - Er war ja in seinem Zimmer! Und schon sah er direkt neben sich Atemu liegen.

Er war eingeschlafen, das wusste er noch und Atemu musste so lieb gewesen sein, und hatte ihn in sein Bett gelegt, und anscheinend kam Atemu gleich mit dazu.

Yugi lächelte sanft deswegen auf, und betrachtete sich den schlafenden Atemu.

Er sah so süß aus, so friedlich.

Yugi kuschelte sich viel zu gerne an diesen Mann heran.

Und als Atemu noch direkt seinen Arm um ihn legte, fühlte Yugi sich gleich Pudelwohl.

Yugi roch leicht an dem Älteren, und er konnte nur lächeln, wegen dem Geruch. Gott was liebte er ihn.

„Mh“, Atemu seufzte auf, was Yugi total niedlich fand.

Er hob leicht den Kopf und schmunzelte das schlafende Gesicht an.

Der Kerl war sogar schlafend, immer noch total gut anzusehen, und das zerzauste Haar, machte ihn irgendwie niedlich.

Doch dann lächelte Atemu so, und Yugis Wangen wurden leicht rot, als er merkte, das Atemu sich leicht umwendete, Yugi dabei mitdrängte, und der Ältere nun halb auf ihm lag.

Yugi hustete leicht los, Gott war der Mann schwer.

Yugi drückte ihn etwas von sich, aber vergebens.

„Boahr Atemu.“, Yugi stöhnte auf.

„Mh was?“, nuschelte Atemu verschlafen auf.

„Du bist schwer.“, keuchte Yugi nun. Er bekam wirklich etwas schlecht Luft.

Atemu blinzelte ein paar Mal, ehe er es doch kapierte.

„Endschuldigung.“, Atemu stemmte leicht seinen Oberkörper auf, und sah verschlafen in Yugis Augen.

„Wie viel wiegst du eigentlich?“, fragte Yugi nun mal nach. Dennoch lächelte er, einen warmen Körper am Morgen neben sich zu haben, welchen man dann noch verdammt gerne hatte, war ein unbezahlbares Gefühl.

„So 85 kg.“, nuschelte Atemu auf und schon riss Yugi seine Augen Auf.

„85?“

„Ja ich bin halt so schwer und du?“

„So 50 Kg.“

Atemu schmunzelte, und wie.

Er hob seine Hand und stupste mit seinen Finger Yugis Nase an.

„50 kg find ich gut.“, gab Atemu süffisant grinsend von sich, was Yugis Wangen heiß werden lies.

„Was soll das denn jetzt heißen?“

„Na ja.“, Atemus Grinsen wurde breiter denn je.

„Da kann man dich so rumschmeißen und dich so hinlegen wie man will.“, erklärte Atemu breit grinsend, seine Augen blitzten frech dabei auf.

Yugi lachte, und wie, Atemu aber piekte ihm in die Seite.

„Hey!“, Yugi piekte nun zurück, und schon versuchten beide sich zu pieken oder zu zwicken.
 

Atemu aber griff nach beiden Händen, und stemmte sie mit aller Kraft in Yugis Matratze.

„Und was machst du jetzt?“, grinste Atemu, wobei er genau zwischen Yugis Beinen lag.

Yugi schmunzelte. Er sagte es nicht, aber da wo Atemu jetzt lag, das gefiel ihm, und es fühlte sich verdammt noch mal richtig gut an.

„Wer ich jetzt ganz mies, würde ich mein Knie etwas heben!“

„Du bist aber nicht mies.“, sagte Atemu, dennoch etwas Angst hatte er schon. Mann wusste ja nie so recht bei Yugi.

Yugis Herz aber bibberte auf, gort, Atemu hing direkt zwischen seinen Beinen, sein Gesicht war so nah, und es wäre so einfach. Warum nutzte der Kerl das nicht aus? Warum war der so scheu ihm gegenüber?

Etwas verklemmt biss Yugi sich dann doch auf die Lippen, seine Augen wanderten hinunter, zu den Lippen Atemus.

Dann sah er wieder hinauf, in zwei komplett nervöse Augen. Das rot darin schimmerte, und flackerte unruhig. Yugi schaute leicht skeptisch zu Atemus Armen, da sie begann zu zittern.

„Alles ok?“, Yugi schaute fragend auf, und Atemu zog ein total komisches Gesicht.

Er nickte und biss sich auf die Lippen.

„Wirklich?“

„Verdammt… jetzt halt deine Klappe!“, fluchte Atemu auf, dabei atmete er aber tief ein, was Yugis Augenbraue hinauf hob. Konzentrierte der sich gerade etwa?

„Ich brauche einen Moment.“

„Für was?“, Yugi blinzelte etwas ungläubig. Er dachte er hätte sich gerade verhört.

„Da du weißt schon.“, nuschelte Atemu peinlich berührt auf, und Yugi stöhnte auf.

„Das glaub ich jetzt nicht.“, Yugi sah ihn einfach nur verdutzt an, er brauchte einen Augenblick um ihn zu küssen, ok… er gab ihm den Augenblick.

Doch nach einiger Zeit wurde Yugi doch etwas ungeduldig. Er Lag da, so nah bei Atemu, sah dessen unruhigen Augen, fühlte dessen ganze Nervosität und Yugi war einfach nur hibbelig, denn er wollte es, so gerne.

„Ich warte!“

„Ja verdammt!“, meinte Atemu, aber seine Arme hörten einfach nicht auf zu zittern, es war kein Angstzittern, es war pure Aufregung und ein klein wenig Angst.

Wie beim ersten Mal als er Yugi geküsst hatte, da hatte auch alles in im gezittert.

Und das schlimme war, er konnte es nicht abstellen.

„Ok Atemu, jetzt wird es mir wirklich zu blöd.“, Yugi zog ein langes Gesicht, und versuchte Atemu etwas von sich zu drücken, dieser seufzte tief zerstört auf, und lies Yugi frei.
 

Yugi stand rasch auf, sein Herz beruhigte sich langsam wieder, dennoch, er wollte Atemu eine kleben, ganz sicher.

Das konnte doch nicht war sein… entweder, der würde es die Tage noch hinbekommen, oder er müsste wirklich mal die Zügel in die Hand nehmen.

„Ich gehe mich mal kurz waschen… Lust zu frühstücken?“, fragte Yugi lieb nach, als er an seinem Schrank war.

Atemu lag mit dem Rücken im Bett, wahrscheinlich erschlug er sich gerade in Gedanken selbst, wie Yugi es meinte und genau das tat er.

„Ja gerne.“

„Und hast du vielleicht Lust nachher mit mir zu meinem Großvater zu gehen?“

„Ähm… ich weiß nicht, ich kenne ihn doch nicht.“

„Für mich?“, Yugi zog mit Absicht ein bettelndes Gesicht, was Atemu schwach werden ließ.

„Ok.“, er gab sich geschlagen, und legte sich zurück ins Bett.

Yugi lächelte breit, und verließ das Zimmer, und Atemu, ja der kuschelte sich beleidigt in die Decke ein. Sie roch irgendwie so schön. Nicht so wie das letzte Mal, aber immer noch richtig gut. Denn nun war hier auch sein Geruch verteilt.

Dennoch, und das ließ Atemu seufzen, war, das er gerade sogar ein Angebot bekam. Yugi zu küssen, und was machte er?

Yugi winkte ihm wirklich wie eine Nutte mit Geldscheinen zu.

Das konnte doch nicht war sein, warum schaffte er es nicht?

Und warum ergriff Yugi nicht die ganze Sache?

„Oh man.“, Atemu fluchte auf, und presste sich das Kisschen von Yugi ins Gesicht.
 

Das Frühstück verlief mehr als ruhig ab.

Atemu, welcher immer wieder peinlich berührt auf sah, und ein Yugi, der sein Blick nicht mehr verstecken konnte. Denn er war mehr als nur gefrustet.
 

Also gingen sie anschließend stillschweigend los. Ab und an sahen sie sich an, ehe beide verlegen wegsahen. Ein zu süßes Bild.

„Wartest du kurz`?“, meinte Yugi vor einem Blumegeschäft. Atemu nickte einfach nur, und sah, wie Yugi die Dame herzlich begrüßte.

Yugi schien hier also oft Blumen zu kaufen, denn der Umgang mit der Frau war sehr vertraut, auch das was sie sagte, wie: „Wieder diese Blumen?“, sagten Atemu das.

„Mh.“, Atemu beobachtete Yugis Augen, er hatte den Strauß schon in der Hand, er zupfte leicht an ihm herum. Rückte ihn zurecht, aber sein Blick dabei schien irgendwie leer.
 

„Gehst du oft hier her?“, fragte Atemu ihn, als sich der Jüngere wieder bei ihm einharkte.

„Ja, mein Großvater mag diese weisen Blumen hier… ich vergesse immer den Namen.“, Yugi sah fragend in die Luft. Doch er konnte sich den Namen der Blumen nicht merken, warum auch immer. Der war ja auch so verdammt kompliziert.

„Und deshalb kaufst du sie ihm immer?“, fragte Atemu nun nach, er fand das furchtbar lieb von Yugi.

„Ja… warum denn nicht, er freut sich doch darüber.“, Yugi lächelte leicht traurig auf.

Atemu sah ihn einfach nur an, er lächelte dabei, aber er sagte kein weiteres Wort.
 

„So ähm… also, du bist nett, und pass auf die Geräte auf… ok?“, meinte Yugi nun etwas nervös.

„Ja.“, gab Atemu peinlich berührt zurück, wegen Yugis Satz mit den Geräten.

Dennoch, er war auch etwas nervös, aber Yugis Großvater wollte er irgendwie doch mal kennen lernen.

Er hatte ihn schon die öfteren Male gesehen.

Er sah alt aus, oft etwas blass im Gesicht, dennoch schien er immer irgendwie lebensfroh zu sein.
 

Yugi klopfte zaghaft an, ehe er einfach die Tür öffnete.

Er wollte seinen Großvater schon begrüßen, doch dieser schlief tief und fest. Yugi lächelte matt auf, und sah zu Atemu. Er legte einen Finger auf seine Lippen, und Atemu verstand. Er verhielt sich ruhig.

Etwas unsicher hockte er sich auf einen der Stühle.

Er betrachtete den alten Mann, eint tiefes Seufzen stieß er in sich hinein.

Yugis Großvater sah… nun ja, irgendwie schon halb tot aus, wenn er ehrlich war.

Würde sich dessen Brustkorb nicht heben und senken, gar die Geräte um ihn herum, kein piepen von sich geben, wäre er auch davon überzeugt.

Eigentlich ein schlimmes Bild. Er sah wieder zu Yugi, welcher gerade eine Vase aus einem der Schränke herausnahm.

Und dieses Bild tat Yugi sich jeden Tag an.

Obwohl, er sagte ja mal, das er es hasst, ihn da liegen zu sehen. Atemu konnte nun verstehen warum. Kein schönes Bild.
 

Also beobachtete Atemu da Ganze weiter, wie Yugi die Blumen richtete, die Getränke austauschte, um es seinen Großvater recht zu machen. Und dann, wie Yugi sich nach dem er wirklich alles penibel kontrolliert hatte, sich zu ihm selbst setzte.

Atemu lächelte Yugi schwach an. Man sah es Yugi an, wie sehr es ihn mitzog. Er lächelte zwar schwach, aber doch so wehleidig und traurig.

„Alles ok?“, fragte Atemu ihn, Yugi nickte nur, dennoch schaute er wieder zu seinem Großvater.

Atemu aber glaubte ihm kein Wort, er wollte irgendwie für Yugi da sein. Er hob leicht seine Hand, zögerte dennoch, ehe er seinen Schatten überwand, und doch zu Yugis Hand griff.

Yugi fühlte das, er biss ich auf die Lippen, seinen Wangen wurden rot.

„Es ist nicht schlimm, wenn bei dir nichts ok ist.“, flüsterte Atemu auf, und streichelte sachte über Yugis Hand.

Yugi lächelte schwach auf, und nickte.

Am liebsten wollte er losheulen, einfach nur mal so. Denn seine Kehle schnürte so bestialisch zu, dass er Angst hatte, auch nur ein Wort zu sagen.

„Hey.“, Atemu lächelte ihn an, hob die andere Hand, und legte sie in Yugis Genick.

„Das wird schon.“
 

Yugi schluckte so sehr, das Atemu es hören konnte, dennoch nickte Yugi.

Atemu streichelte einfach weiter dessen Hand, gar dessen Genick, er wollte ihm einfach beistehen, für ihn da sein. Yugi eben etwas Last abnehmen.

Yugi aber hielt den Blick gesenkt.

Er versuchte nicht daran zu denken, ob es seinem Großvater bald schlechter gehen würde.

Sie verharrten eine ganze lange Zeit so, bis beide doch mal aufsahen, da Großvater Muto sich bemerkbar machte.

Atemu sah direkt auf, in die Augen, eines schwachen alten Mannes, dennoch, er lächelte so sanft.

„Na du Langschläfer… aber mit mir meckern.“, Yugi richtete sich gleich auf, und setzte sich zu seinem Großvater ans Bett. Liebevoll küsste er dessen Stirn.

Großvater Muto lächelte schwach, und deutet zuerst mal auf ein Glas.

Yugi machte es ihm gleich voll, und half ihm beim trinken. Atemu schluckte, der Mann sah nicht nur schwach aus, er war es auch, und wie Yugi sich so liebenswürdig um ihn kümmerte, zerbrach ihm das Herz.

„Ich brauche doch meinen Schlaf… du hast Besuch mitgebracht?“, hörte Atemu eine sehr zerbrochene, gar verkratzte Stimme.

Yugi nickte darauf, und sah zu Atemu.

„Das ist Atemu… der, der die ganzen Dosen im Einkaufzentrum umgeschmissen hatte.“

Atemu lief bei diesem Satz rot an. Himmel, er erinnerte sich daran, und verdammt war ihm das peinlich. Er war einfach gegen die Pyramide gerannt, nur weil er Yugi beobachtete hatte.

„Ich bin Yugis Großvater.“, der Satz war leicht zerbrochen, Atemu aber lächelte, stand auf, und ging zu ihm, da dieser leicht die Hand hob.

„Atemu… freut mich.“, gab er leise zu verstehen, er reichte ihm die Hand, aber so vorsichtig, als würde er ein Säugling berühren. Denn die Hand von Yugis Großvater war sehr schwach und arg zerbrechlich.
 

„Yugi magst du mir einen Kaffee holen?“, fragte Großvater Muto leise nach.

„Ähm.“, Yugi schielte zu Atemu, dann zu seinem Großvater, ihm war das nicht geheuer, die Beiden alleine zu lassen, und auf den Kopf gefallen war er schon lange nicht.

Dennoch akzeptierte er den Wunsch von seinem Großvater, denn Kaffee durfte er gar nicht trinken.

„Natürlich.“, Yugi lächelte matt, und stand auf. Er ließ die Beiden also alleine.

Atemu aber fühlte sich jetzt auch nicht wohl, mit diesem ihm sehr fremden Mann alleine zu sein. Dennoch sah er Yugi nach, ein lächeln lag auf seinen Lippen, da dieser irgendwie sehr stark wirkte.

Ja, er war es auch, sehr stark.
 

„Ich bin schon länger wach.“, hörte Atemu den Großvater sprechen, also sah er wieder zu ihm.

„Du hast so einen Blick.“, Großvater Muto lächelte leicht auf, was Atemu verlegen wegsehen ließ. Gott, war er jetzt nervös, das konnte er gar nicht beschreiben.

Großvater Muto lächelte auf, er hatte die Zwei die ganze Zeit beobachten können. Und wie Atemu ihn die ganze Zeit ansah, das war so eindeutig, wie nichts anderes auf der Welt, und genau damit, fühlte sich der alte Mann besser.

„Als ich das letzte Mal so geschaut habe, war ich verliebt.“, hörte Atemu den alten Mann sprechen. Atemu aber bekam damit Hummeln im Arsch, rasch stand er auf, und sah einfach auf die Blumen, die Yugi mitgebracht hatte.

„Na ja… ähm… also.“, boarh war Atemu das peinlich, das konnte er nicht mal mehr in Worte fassen.

„Du bist doch Ägypter…. ich kenne viele von deiner Nationalität, und die meisten die ich kennen gelernt habe, sind sehr stolz, gar selbstbewusst.“

„Ja.“, Atemu grummelte auf, das wusste er selbst. Etwas trotzig sah er den Blumenstrauß an.

Am liebten wollte er ihn gerade zerfetzen.

„Aber?“, fragte Großvater Muto gespielt nach. Er lächelte dabei so auf. Er konnte nicht anders.

Atemu schielte zu dem kranken Mann herüber, und sah das lächeln, was ihn tief seufzen ließ.

Also setzte er sich auf den Stuhl, direkt neben dem Bett.

„Ich bin… ja, etwas nervös in der Gegenwart ihres Neffen.“, gestand Atemu, er senkte verlegen den Blick.
 

„Ich werde sterben.“

Atemu blinzelte ein paar Mal, ihm war so, als hätte ihm jemand ein Wort auf einer fremden Sprache zugesprochen, er verstand es nicht, aber zu gleich wusste er was es bedeutete.

Atemu schluckte, warum sagte er ihm das?

„Ich habe es ihm noch nicht gesagt.“, hörte Atemu den alten sagen, aber so traurig.

Also schaute Atemu wieder auf.

„Ich glaube er ahnt es.“, gab Atemu nun vorsichtig von sich. Er wusste nicht warum er das sagte, aber irgendwie wollte er diesem Mann etwas Last abnehmen.

Großvater Muto nickte.

„Das meine ich auch.“, gab er nur leise zurück.
 

Stille brach in das Weiße Zimmer ein, nur der Schwach Herzschlag war über die Geräte als piepen zu hören.

Eine grausame Stille, so still und zu gleich doch so laut, das Atemu sie nicht ertragen konnte.

„Passt du ein wenig auf ihn auf?“

Atemu schluckte und sah diesen alten Mann, den er kaum kannte, einfach nur etwas fassungslos, aber doch so traurig an.

„Natürlich.“, flüsterte Atemu. Ihm war so, als würde er hier mit jemand, die letzten Wünsche besprechen, die jemand hatte.

Es war so ein merkwürdiges, kaltes Gefühl. Seine Haare am Arm standen alle schon auf, so als hätte ihm jemand etwas kaltes über die Haut gestrichen.

„Danke.“, Großvater Muto lächelte, irgendwie glaubte er sehr den Worten. Sein Gefühl sagte es ihm einfach, das dieser Mann sein Wort hielt.
 

„Sagen sie es ihm?“, fragte Atemu nun leise nach, doch Großvater Muto schüttelte den Kopf.

„Er weiß es.“
 

Atemu nickte, biss sich dabei dennoch verklemmt auf die Lippen. Er wusste einfach nicht recht, wie er damit umgehen soll. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so unbeholfen gefühlt.

„Yugi mag kleine Tannenbäume, ich bin mir sicher, er hat nicht einen einzigen aufgestellt, oder?“, fragte Großvater Muto nach.

„Ähm…ich habe keinen gesehen.“, nuschelte Atemu auf und das Die Wohnung von Yugi nicht ein einzigen Weihnachtsartikel bis auf einen kleinen Kalender in der Küche, verschwieg Atemu bewusst.

„Dachte ich mir.“, Großvater Muto seufzte. Yugi sollte sich doch auf Weinachten freuen.

„Hilfst du ihm ein wenig nach…wir haben doch bald Weinachten!“, fragte der alte Mann den jungen.

Atemu sah auf, ein mattes lächeln lag auf seinen Lippen. Er hatte solch einen bitteren Geschmack auf den Lippen.

„Das werde ich.“
 

„Danke.“, Der alte Mann schloss leicht die Augen, so als wäre er immer noch müde. „Na geh… Yugi ist schon so lange weg… schau doch mal bitte nach ihm.“, meinte Opa Muto, ehe er schon wieder los hustete.

Atemu schluckte, ehe er einfach hinaus ging, und sich im Flur des Krankenhaus umsah.

Und ja, Yugis Großvater hatte recht, er war schon so lange weg, und dabei war er ganz in der Nähe.

Er hockte da auf einer Bank, sein Gesicht leicht verzogen, und kleine einsame Tränen liefen ihm über die Wange, während er verklemmt die Kaffeekanne festhielt.

„Yugi.“, meinte Atemu ganz sanft und bückte sich zu ihm herunter.

„Ach.“, Yugi wischte sich rasch die Tränen aus den Augen, ehe er leicht auflächelte.

„Ich bin einfach nah am Wasser gebaut.“, nuschelte Yugi peinlich berührt auf.

Atemu lächelte leicht, und strich Yugi über dessen feuchte Wange.

Yugi lächelte schwach auf, Atemu war wirklich so lieb, er stellte auch keine unnötigen Fragen, was das ganze für Yugi einfacher machte.

„Herr Muto!“

Rasch stand Yugi auf, als er den Arzt sah, denn er eben schon kannte.

„Ich müsste ihren Großvater untersuchen… das dauert, wollen sie sich noch verabschieden?“

Yugi nickte, und ging rasch ins Zimmer, Atemu aber wartete einfach, bis dieser wieder hinaus kam.

„Ich komme dann später noch mal“, hörte er Yugi sprachen.

Atemu lächelte deswegen schwach auf. Yugi leibte diesen Mann wirklich sehr.

Er musste aber nochmals über die Worte von Großvater Muto nachdenken, die Revue passieren lassen.
 

„Na komm, ich bring dich noch Heim.“, meinte Atemu zu Yugi, was diesen lächeln lies.

„Danke, das ist sehr nett von dir!“

Atemu setzte Yugi einfach vor dessen Haustür ab, noch lange stand er da unten an der Straße und sah einfach hinauf, zu Yugis Fenster.

Er hatte nun ein Stück mehr Verantwortung bekommen, das wusste er.

Er wollte sie auch gerne tragen, hatte sich schon immer gerne vorgestellt, auf Yugi aufzupassen, ihn zu schützen, doch nun schien diese Aufgabe, viel schwerer zu sein, denn er bekam sie von einem Mann, der bald sterben würde.

Dennoch, und das wusste Atemu, wollte er diese Aufgabe übernehmen.

Und das würde er mit allem Stolz und aller würde tun.

Tür 22

Tag 22 (Montag)
 

Yugi war verdammt gut drauf, der Grund war einfach, er hatte ausschlafen können, und das so richtig gut.

Ein wenig schuld an seinem gutem Schlaf, gar total geilen Träumen war auch Atemu.

Aber leider nur in Yugis Fantasie.

Er seufzte deswegen tief auf. Ob Atemu jemals aus sich rauskommen würde?

Lächelnd ging er zum Briefkasten hinunter, zwar schon das vierte Mal heute, aber ihm war es egal, denn nun befand sich wirklich wieder ein Brief darin.
 

Tür 22
 

Ich will dich schützen, und dich in meinen Armen halten.

Auf dich aufpassen, egal wo du bist.

Und ich will immer für dich da sein, Yugi Muto du bist nicht alleine!

Ich werde hinter dir stehen.
 

Yugi lächelte als er das las, ein Höhenflug durchströmte seinen Magen.

„Ja das will ich auch Atemu.“, flüsterte er leise, doch so einfach würde er es diesem Mann nicht machen, nein ganz und gar nicht.

Er müsste schon über seinen Schatten springen.

Yugi schmunzelte ein letztes Mal, ehe er auf die Uhr schaute, und sich doch mal auf den Weg zu Ryou machte.

Yugi war mit ihm verabredet, und da er wusste, das Ryou, Bakura und Atemu irgendwie unter einer Decke hingen, ging Yugi davon aus, das Atemu auch da war.

Und ja, er hatte einen weiteren Plan in der Tasche.

Er grinste tief in sich hinein, als er bei Ryou ankam, und dort auch auf Bakura und Atemu antraf.
 

„So, fertig Ryou?“, fragte Yugi seinen Kumpel, da sie ja noch ein paar Geschenke einkaufen wollten.

„Ja direkt. Du mein Bruder will mit, Atemu auch.“

„Ok.“, Yugi lächelte, innerlich aber lachte er sich tot. Das war auf einmal so einfach zu durchschauen.

„So wir sind auch fertig.“, Bakura grinste breit, und schob Atemu unter seinem Arm, leicht nach vorne. Da dieser sich die ganze Zeit leicht vor Yugi versteckte.

Yugi schmunzelte erneut, als er wieder mal den scheuen Blick Atemus einfing. Er hatte ihm noch nicht mal richtig Hallo gesagt.

„Und du… für wen musst du noch was besorgen?“, fragte Yugi ihn, als sie zusammen hinausgingen.

„Na ja… also, für meine Mutter.“, nuschelte Atemu vor sich her. Noch immer ging ihm das Gespräch mit Yugis Großvater nicht aus dem Kopf.

Irgendwie belastete es ihn, da er wusste, dass demnächst auf Yugi eine schwere Zeit zukam.

Und dennoch, obwohl Yugi so viel Leid an sich haften hatte, lächelte er so süß vor sich her, und schien glücklich.

Es war ihm so merkwürdig, aber doch zugleich, machte es ihn so stolz.

Atemu beneidete Yugi für seine Stärke, ganz und gar, und er wollte genau dieses kleine süße Lächeln schützen, daher schrieb er Yugi auch diesen Brief am heutigen Tage.

„Mh… für deine Mutter also, ich denke wir finden da was.“, sagte Yugi und schaute dabei zu Atemu hinauf, ehe er sich ganz einfach mal wieder an Atemus Arm haftete.

Er mochte diese Nähe, den Geruch von Atemu, und das Gefühl, wenn er bei ihm war.

Er konnte nicht anders, als zu lächeln.
 

„Warst du noch lange im Krankenhaus… also am Abend?“

„Mh, nicht so lange, mein Großvater ist über ein Buch eingeschlafen.“

„Du liest ihm immer vor?“, fragte Atemu nun leise nach, dennoch erfreute er sich darüber, das Yugi ihm wieder nahe kam.

„Natürlich, er selbst kann nicht mehr so gut lesen, es ist zu anstrengend für ihn.“, Yugi lächelte wieder, und Atemu nickte einfach nur.

„Und hat er noch irgendwas über mich gesagt?“

„Nein… ich glaub er mag dich.“

„Wie kommst du darauf?“

„Ich weiß es einfach.“, Yugi piekte Atemu kurz in die Seite, und diese maulte gleich auf. Dennoch, ja Yugi wusste es.

Er wusste irgendwie so vieles, obwohl niemand was sagte. Genauso, das er auch wusste, dass sein Großvater sterben würde.

Atemu seufzte leicht auf. Er verstand nicht, warum Yugi so gut damit klar kam.
 

Ryou und Bakura gingen hinter den Zweien, sie tuschelten sich die ganze Zeit schon einen ab, Yugi bekam es zwar mit, störte sich aber nicht daran.

„Hey Yugi.“, Ryou rief nach ihm, also trat er sich um.

„Kura und ich, wir gehen mal in den Laden da, wir kommen aber gleich wieder.“, meinte Ryou, und deute auf einen Pralinengeschäft.

„Gut, ich gehe mal mit Atemu da rein.“, meinte Yugi und deutete auf einen kleinen Schmuckladen.

Atemu blinzelte ein paar Mal. Schmuck?

„Was willst du hier kaufen?“, fragte Atemu unsicher nach, und Yugi zuckte nur mit den Schultern.

„Ich will einfach nur mal gucken.“

„Für dich?“, fragte Atemu nach, was Yugi nicken lies.

„Ich bräuchte mal ein neues Pircing.“

Atemu schaute ihn irritiert an. „Du hast ein Pircing… wo denn?“

Yugi kicherte auf, und sah Atemu mit leicht roten Wangen an.

„Also, das sag ich dir doch jetzt nicht…ein Tattoo hab ich auch.“
 

„Ein Tattoo?“, Atemu sah ihn einfach nur komisch an, es war ihm so merkwürdig, erstens, dass er es nicht wusste, zweitens, wäre er auch nie darauf gekommen.

Yugi sah einfach so unschuldig aus, und Tattoos, gar Pircings… er wusste es nicht recht. Aber er wusste zu gut, das Yugi schon ganz schön zügellos sein konnte.

Also warum nicht, zudem machte es Yugi auf einmal noch interessanter. Da gab es was an Yugis Haut, was Atemu sich zu gerne mal ansehen würde und vor allem wo, war die Frage.

„Und wo hast du dein Tattoo?“, fragte Atemu leise, aber doch so neugierig nach.

Yugi lächelte in sich hinein, da war aber jemand neugierig.

„Wer weiß.“, fing Yugi an mit ihm zu spielen.

Atemu aber biss sich leicht auf die Lippen, er hätte schon wieder ausflippen können und er wollte es wissen, doch Yugi machte nicht den Eindruck, als würde er es ihm verraten.

Aber als Yugi sich ein paar Zungenpircing ansah, war Atemu total irritiert.

Er hatte doch gar kein gespürt als er Yugi geküsst hatte. Das hätte er doch bemerkt.

Yugi aber blieb Stur davor stehen, er wollte das Atemu den Fehler machte, und sich selbst verrät.

„Zungenpircing…aber ich hab-“, Atemu stoppte seinen Satz, als ihm auffiel, das er das Yugi nicht so sagen konnte, und sich damit selbst verraten würde.

„ich hab doch noch nie eines bei dir gesehen.“, korrigierte er sich selbst, was yugi leicht schmollen lies, und dabei hatte er so gehofft, er würde sich jetzt verplappern.

„Dann hast du nicht richtig hingesehen, aber ich ziehe es beim schlafen gehen meistens aus, und wenn ich morgens spät dran bin, vergesse ich es anzuziehen, aber sonst, trage ich es.“, Yugi grinste tief in sich hinein, wegen Atemus blick. Er war so neugierig, und seine Augen hatten auf einmal so viele fragen, was Yugi einfach nur süß fand.

„Und dein Tattoo?“, Atemu machte Yugis Schal etwas weg, und lugte, an dessen Nacken, Yugi aber kicherte auf.

„Die würdest du nur sehen, wenn ich nackt wäre.“, gab Yugi süffisant grinsend von sich, was Atemu nun och nervöser machte,

„also zwei…oder noch mehr?“

Yugi aber grinste und schwieg, ehe er sich wieder den kleinen Anstecker zuwendete.

Atemu aber wollte es wissen, auf der stelle, doch bevor er etwas Weiteres fragen konnte, nahm Yugi sein Handy heraus.

Atemu hatte es gar nicht klingeln gehört, dennoch hörte er aufmerksam zu.

„Muto?“, fragte Yugi nach, was Atemu direkt aufhorchen lies.

„Ja.“, meinte Yugi dann, und hielt das Handy fast schon feste an sich gedrückt.

Innerlich aber lachte Yugi, er war verwundert über sich selbst, wie gut er doch schauspielern konnte.

Denn auf der anderen Leitung, war niemand dran.

Es galt zu seinem Plan.

„Nein, natürlich freue ich mich.“, hörte Atemu Yugis Stimme, sie klang irgendwie total nervös wie er fand. Zudem, tippte Yugi nervös mit dem Fuß am Boden herum.

Wer verdammt war da am Handy? Atemu hätte ausflippen können, weil er nur Yugi hörte.

„Die Briefe sind sehr… ich freue mich immer darüber.“, Yugi lächelte verlegen auf, und Atemu hörte nur ein wort- Briefe!

„Natürlich würde ich dich gerne mal kenne lernen!“
 

„Mh.“, Atemu schluckte, er hoffte er hatte sich verhört.

„Was ich mir zu Weihnachten wünsche?“, Yugi schaute verlegen zu Boden, und amtete tief durch.

„Ich wünsche mir.“, Yugis Stimme wurde piepsig leise. Atemu aber biss sich auf die Lippen.

„Das du mir den 24ten Brief selbst bringst… so… gegen 23 Uhr… meine Tür ist immer offen.“, Yugi drehte sich nun leicht um die eigene Achse.

„Wenn du verstehst?“
 

„Ok.“, Yugi lächelte total glücklich auf, ehe er sich verabschiedete.

Atemus Auge aber zuckte.

Er wusste nicht recht, ob er das jetzt richtig verstandne hatte, er hoffte sogar, seine Gedanken spielten ihm einen Streich, aber er wusste, das es Tatsachen waren.

Da hatte sich doch irgend so ein Arschloch, als der Verfasser seiner Briefe ausgegeben.

Ok, es ging etwas durch die Schule, wegen den Briefen, aber das Jemand das so schamlos ausnutzte.

Und oh Gott. Atemu schluckte, wegen Yugis Wunsch.
 

„Wer… wer war das?“, Atemu tat so als würde er sich eine Kette an sehen, er schluckte sein Wut hinunter, was ihm aber schwer viel, denn er biss markant die Zähne aufeinander.

Yugi grinste in sich hinein.

„Niemand, wieso?“, Yugi gesellte sich nun neben Atemu, und betrachtete auch eine Kette.

Atemu aber schielte wütend zur Seite, er fühlte sich verarscht, denn auch wenn er der Verfasser der Briefe war, so schien Yugi doch irgendwie mit ihm zu spielen. Auf der einen Seite machte er ihm Hoffnung, und auf der anderen Seite flirtete er mit einem Fremden, oder sprach über den Verfasser der Briefe…also Atemu.

„Nur so.“, gab Atemu bissig zu verstehen. Herr Gott, er hätte gerade Lust alles hier auf den Boden zu schmeißen.

„Was hast du… schlecht gelaunt?“, fragte Yugi spitz nach.

„Nein!“, Atemu wendete sich ab, drehte Yugi komplett den Rücken zu und versteckt seine Hände in der Jackentasche, nur um sie zu Fäusten zu ballen.
 

„Atemu, was ist los?“, Yugi legte eine Hand auf dessen Schulter und sah ihn fragend an.

Atemu aber bleib erstmal stumm, ehe er sich doch traute den Mund aufzumachen.

„Du verabredest dich mit Jemand anderem“, nuschelte Atemu gepresst über seine Lippen.

„Und dabei dachte ich… du und ich… also das wir uns näher kommen.“
 

„Atemu, ich sagte dir doch, das ich Momentan etwas zwischen zwei Stühlen stehe.“

Atemu blinzelte ein paar Mal, dann aber drehte er sich um.

„Ach ja, und du glaubst das irgendwer… irgendwo, jemand den du nicht mal kennst, besser ist als ich oder was?“, Atemus Stimme klang verletzt, zugleich aber auch aufgebracht.

„Das habe ich nicht gesagt.“

„Aber!“, Atemu biss sich auf die Lippen, er nahm seine Hände hervor und hielt sie leicht vor Yugis Gesicht.

Seine Fäuste waren geballt.

„Aber ich ertrage es nicht, wenn ich weiß das du dich mit Jemand anderen triffst!“, Atemu presste noch mal mehr seine Fäuste zusammen, er war total sauer , doch wenn er in Yugis Augen sah, hätte er einfach nur heulen können, aus Angst diesen Mann zu verlieren. Ohne ihn jemals haben zu können. Weil irgendwo ein Arschloch meinte seine Briefe auszunutzen zu können.

Yugi sah ihn an, innerlich war er sehr stolz auf Atemu, da er endlich mal aus sich raus kam.

Er sah einen gänzlich neuen Atemu, wütend, aggressiv, gar etwas traurig. Was er gut hinter seiner Wut versteckte, aber hinter dieser Wut, steckte Liebe.

Yugi senkte mit Absicht den Kopf, tat so als wäre er verwirrt.

„Aber Atemu… ich meine. Sicher ich mag dich, aber ich habe nicht so wirklich das Gefühl, dass du der Richtige für mich bist.“

Bam, das war nun eine richtige heftige mentale Ohrfeige für den älteren, und sie tat verdammt weh, wie er fand.

„Warum?“, Atemu presste es eher über seine Lippen, als das er es normal fragte.

„Na… ich weiß nicht, du bist so wie ich… so tapsig, und vorsichtig... und scheu, zurückhalten… nachher piepsen wir uns einfach nur an und ich weiß nicht.“, Yugi seufzte auf, tief sogar.

„Ich brauche doch jemanden an meiner Seite, der… na ja, irgendwie mein Gegenteil ist.“
 

Atemu schluckte, er wollte sich gerade selbst erschlagen. Er vergraulte Yugi mit seinem Verhalten, trieb ihn sogar ihn andere Arme. Das konnte doch nicht war sein.

Sein Herz klopfte wild auf, voller Wut, aber auch Angst.

Seine Fäuste lösten sich, und er legte seine Hände, mit voller Angst an die Wangen Yugis. Er hob dessen Kopf leicht an, und sah ihn die unsicheren Augen Yugis.

„Ich will nicht, dass du dich mit diesem Kerl am Telefon triffst.“

„Aber-“

„Ich will es nicht!“, Atemu fluchte auf, sein Blick duldete keine Widerrede, dann aber schämte er sich für seien Ton, die Anderen schauten ihn schon merkwürdig an, also lies er rasch Yugis Wangen los, und verschwand aus dem Geschäft.

Draußen an der Luft angekommen, atmete er tief durch. Er musste sich beruhigen.

Yugi aber lächelte, sein Herz blühte auf, wegen der Worte, und dem, was Atemu ihm gezeigt hatte.

Stärke, eine aufbrausende Art, und gar, etwas herrisches. Genau das was Yugi an ihm gesucht hatte, genau das, was Yugi wollte.

Es ging doch!
 

„Hier für dich.“, Yugi hielt Atemu eine kleine Kette unter die Nase, da dieser so beleidigt herum stand, und Yugi nicht mal mehr in die Augen sehen wollte.

„Ich dachte mir, du stehst auf Leder... ich fand sie sehr schön.“, Yugi wedelte die Kette leicht hin und her. Atemu betrachtete sie, ein Lederkettchen, mit einem schwarz silbernen Ring, um etwas daran zu hängen.

Kurz brummte er auf, sah in Yugis große freundliche Augen, und nahm sie an.

„Danke.“, nuschelte er, und betrachtete sie nochmals. Es war nur ein Kette, an der man etwas anhängen konnte, aber er hatte doch gar nichts für dran?!

Schwach lächelte er dennoch auf, ehe er sie doch viel zu gerne umhang.

Yugi hatte ihm etwas gekauft, und das überschlug seine Wut in ihm.

Yugi lächelte zufrieden auf, als Atemu sie um seinen Hals legte, quasi als kleine Besänftigung und noch etwas mehr, was Atemu noch früh genug erfahren würde.

„Triffst du dich mit ihm?“, fragte Atemu nun dieses Mal leiser nach.

„Ja.“

„Oh Yugi!“, Atemu stöhnte frustriert auf.

„Was denn… der Mann weiß wenigstens was er will und wie er mich anzusprechen hat.“

„Pff!“, Atemu klebte der Mund komplett zu, am liebsten wollte er Yugi eine reinhauen, das konnte doch nicht war sein, doch ehe er weiter reden konnte, kamen auch schon Ryou und Bakura um die Ecke.

„Und außerdem bin ich Heiligabend eh ab 22 Uhr alleine zu Hause, ich freue mich wenn ich etwas Gesellschaft bekomme.“, meinte Yugi nun gespielt beleidigt, und wand sich zu einem fragendem Ryou um.

„Na, was gefunden?“, Yugi lächelte lieb, und ignorierte gekonnt Atemus stechenden Blick.

Sein Plan ging auf, und wie er aufging.

Denn wenn er Atemu richtig einschätzte, würde er das niemals auf sich sitzen lassen.
 

„Was habt ihr Zwei?“, fragte Ryou nun nach.

„Mein Brieffreund hat mich angerufen, er kommt Heiligabend vorbei.“

„Bitte?“, Ryou sah ihn verständnislos an, kurz sah er zu Atemu, welcher aber nur wütend vor sich her stampfe, aber auch Bakura zuckte hilflos mit den Schultern.

Doch bei der nächsten Gelegenheit, als Yugi mal kurz weg war, fingen alle Drei an zu reden.

„Irgend so ein Arschloch gibt sich für mich aus!“, fluchte Atemu umher.

„Und yugi springt da auch noch drauf an!“

„Das ist ja scheiße.“, gab Ryou von sich, und schaute dabei immer wieder nach Yugi, er sollte ja nichts mitbekommen.

„Ich könnte ausflippen!“

„Du lässt dir doch nicht von irgendwem Yugi wegschnappen, hallo geht’s noch Atemu! Halt dich jetzt verdammt noch mal ran!“

„Ja aber…wie? Ich meine er hält glaub ich nicht viel von mir!“

„Dann zeig doch mal, was du alles kannst… ich kann Yugi ja verstehen, ich glaub auch oft, das du total einen an der Macke hast, wenn er bei uns ist.“

„Ja.“, Atemu grummelte auf, er wollte das gar nicht hören, dennoch, und das wusste er, Bakura hatte verdammt noch mal recht.
 

Am Nachmittag verabschiedeten sich alle, alle bis auf Atemu, er war immer noch total schlecht gelaunt, dennoch hielt er Yugi am Handgelenk fest, als dieser gehen wollte.

„Ja?“, fragte Yugi nun verwirrt nach, und schaute auf Atemus Hand, die seine festhielt.

„Komm mal mit.“, meinte Atemu, er versuchte seine Stimme zu dämmen, was ihm schwer viel, denn er wollte nicht mehr sauer sein.

„Ok.“, Yugi lächelte nervös auf, und lies sich von Atemu einfach durch die Stadt ziehen, fragend, wohin dieser wohl mit ihm gehen wollte.

„So.“, Atemu hielt an, und blieb vor einer Tannenbaumaustellung stehen.

„Such dir einen aus… na los!“, Atemu lächelte leicht auffordernd Yugi zu, dieser aber schien verwirrt.

„Warum?“, Yugi blinzelte etwas, aber Atemu seufzte. Immer wieder hallten ihm die Worte des Großvaters durch den Kopf und dieser hatte verdammt noch mal recht.

Yugi sollte Weihnachten feiern.

„Weil bald Weihnachten ist, und deine Wohnung nicht danach aussieht.“, meinte Atemu wieder etwas mürrisch, verdammt er konnte das Gefühl sauer, gar wütend zu sein einfach nicht abstellen.

„Mir ist aber nicht so richtig nach Weihnachten zumute.“

„Yugi jetzt such dir bitte einen aus.“, Bittete Atemu ihn nun wirklich. Seine Stimme wurde leiser, sein Blick auffordernder.

„Jeder sollte einen Tannenbaum zu Hause haben. Hattet ihr nie einen zu Weihnachten?“

„Doch.“, Yugi senkte den Kopf. „Mein Großvater hatte ihn immer mit mir gekauft, und dann beschmückt.“

Atemu fehlten einen Augenblick lang die Worte. Die Traurigkeit in Yugis Stimme, war kaum zu überhören.

„Mh…wie findest du denn?“, versuchte Atemu es, und stupste Yugi leicht an, dabei zeigte er auf einen der Tannenbäume.

„Ich will gar keinen Atemu“, nuschelte Yugi auf.

„Hey.“, Atemu bückte sich etwas, und legte beider seiner Hände auf Yugis Schultern.

„Ich bin mir sicher, dein Großvater hätte das so gewollt, oder willst du nie wieder einen?“

„Doch.“, Yugi nuschelte auf, und betrachtete seine Füße am Boden. Seine Stimme wurde leiser und leiser. Es tat immer weh, wenn er bemerkte, dass es bald Dinge geben würde, die er nie wieder mit seinem Großvater teilen könnte.

„Na also… und dann wenn du ihn aufgestellt, gar beschmückt hast, kannst du es deinem Großvater erzählen… er wird sich sicher freuen, meinst du nicht?“, Yugi nickte nach diesen Worten auf.

„Ok.“, piepste er aus seiner Kehle, ehe er wieder etwas traurig hinauf schaute.

Atemu lächelte leicht, ehe er und Yugi sich einfach ein paar Tannenbäume ansahen.

„Lieber was kleines.“, nuschelte Yugi auf, ihm gefielen die großen Bäume einfach nicht.

„Der?“, Atemu deutete auf einen Baum, der ihm selbst, bis zur Hüfte ging.

„Der ist niedlich.“, meinte Yugi, er war einfach nicht wirklich in Stimmung, und konnte sich nicht so wirklich darüber freuen.

Atemu bemerkte das natürlich, hielt sich aber dennoch zurück. Er konnte erahnen wie schwer das hier für Yugi sein müsste. Von daher war es ihm lieber, er hielt einfach den Mund.

„Dann kauf ich ihn dir jetzt.“, Atemu lächelte schwach auf, ehe er sich den Baum einwickeln lies.
 

„Wohin?“, in der Wohnung angekommen stand Yugi total unbeholfen da. Er wusste auch nicht wirklich wohin mit dem Ding, und so wirklich hier haben wollte er ihn auch nicht. Dennoch, deutete er auf die eine Stelle, wo er dachte, da wäre er gut aufgehoben.

„Hast du einen Ständer für den Baum?“, Yugi nickte, und ging rasch in den Keller.

Verklemmt biss er sich auf die Lippen, als er die Weihnachtskisten sah, die Großvater Muto so ordentlich auf einen der Regale gestellt hatte.

Er packte den Karton, gar den Ständer und ging wieder zu Atemu, welcher den Baum problemlos aufstellte.

Yugi betrachtete sich stillschweigen Atemu, wie er da stand, den Baum aufstellte.

Sonst hatte das immer sein Großvater getan, und sich immer darüber erfreut, wie Yugi auch.

Er erinnerte sich einfach, an die anderen kleinen Weihnachtsfeste, die er mit seinem Großvater geteilt hatte.

Es waren wirklich schöne feste, wie er fand, doch nun entstand ein neues Bild.

Atemu stellte den Baum auf.

Er fand das Bild schön, das war nicht Yugis Problem, er hatte auch gar keines.

Dennoch, er müsste sich an das Bild gewöhnen.

„Danke Atemu, den Rest schaffe ich alleine.“

„Soll ich dir nicht noch beim schmücken helfen?“

„Ich will alleine sein.“
 

Atemu nickte, er schnappte sich seine Jacke, zog sie über und betrachtete ein letztes Mal Yugi, welcher einfach nur da stand, und den Baum ansah. Sein Blick war nicht traurig, aber auch nicht fröhlich. Yugi schien einfach nur am nachdenken zu sein, wie ihm schien.

„Wenn was ist, kannst du gerne anrufen.“, meinte Atemu n och, ehe er ging.

Yugi lächelte schwach, und es dauerte einen langen Moment, ehe er überhaupt die Kiste mit den Weihnachtssachen anfasste.
 

Atemu aber machte sich seine eigenen Gedanken. Es zerriss ihn fast, denn er wusste, er müsste Yugi nun mal etwas Selbstbewusster entgegentreten.

Er müsste ganz und gar er Selbst sein, denn sonst würde Yugi ihm davon laufen.

Und viel Zeit blieb ihm leider nicht.

Tür 23

Tag 23
 

„Tür ist offen!“, rief Yugi dem Klopfer an der Tür zu, und schon kam eine Gestalt Namens Atemu herein.

Yugi schmunzelte, und schob den Brief den er vor ein paar Stunden gelesen hatte leicht zur Seite.
 

Tür 23

Du bekommst was du willst!
 

Yugi hatte den Satz gut verstanden, nach dem was gestern geschehen war, und überhaupt, wie grummelt Atemu noch die ganze Zeit darum gerannt ist.

Yugi meinte, er wollte ihn ermorden. War schon amüsant.

„Ähm, ich bin es… ich war gerade in der Gegend und dachte-“

„Ja Atemu, du kannst mich doch besuchen kommen wann du willst.“, rief Yugi zurück, und schon ging Atemu Richtung Küche.

Er lächelte nervös auf, und sah wie Yugi am Ofen stand, dort hinein schaute, weil er anscheinend Plätzchen gebacken hatte.

Er sah auch den Weihnachtsbaum, welcher Yugi so schön geschmückt hatte, irgendwie schien die Wohnung auf einmal total in Weihnachten getränkt.

Und genau das lies Atemu lächeln.

Wahrscheinlich waren das im Ofen auch die ersten Weihnachtskekse die er in dieser Wohnung backte.

Anscheinend ist Yugi gestern noch warm geworden, und das lies Atemus Herz leichter werden, da er sich sehr um Yugi sorgte.

Er fing an in Weihnachtsstimmung zu kommen. Reichlich spät, aber besser als gar nicht, wie Atemu fand.
 

„Magst du einen Kaffee? Die Plätzchen sind gleich fertig, dann könne wir mal probieren.“, Yugi drehte sich lächelnd um, und schon fing Atemus Herz an zu hüpfen.

„Ja gerne.“, nuschelte er auf, innerlich aber atmete er tief ein. Er wollte nicht mehr nuscheln, er wollt nicht mehr so nervös sein, das alles in ihm zusammen brach. Aber das war einfacher gesagt als getan.
 

„Setz dich doch.“, Yugi deutete auf einen der Stühle, und Atemu gehorchte aufs Wort. Yugi aber grinste vor sich her, während er den Kaffee machte.

„Na gut geschlafen?“, fragte Yugi, als er den Kaffee servierte.

„Mh, eher schlecht.“, meinte Atemu grummelt, und Yugi musste genau deswegen aufkichern.

„Och.“, Yugi ging zu Atemu, und platzierte sich einfach auf dessen Schoß.

„Immer noch sauer?“, fragte Yugi gespielt nach, und legte seine Arme um dessen Hals.

Atemu aber war mit dieser Handlung so perplex, das er erst mal gar nichts sagen konnte.

Würde Bakura jetzt neben ihm sitzen, hätte er ihm schon lange eine abgezogen, dachte sich Atemu, denn schon wieder bot Yugi sich irgendwie an.

Es war schon merkwürdig für den Älteren, und noch merkwürdiger, das er einfach mal wieder nur stocksteif da hockte, und lieber nervös in die Tassekaffee schaute, die Yugi ihm auf den Tisch gestellt hatte.

„Ich bin ein bisschen….“, Atemu schluckte auf, er wollte versuchen ehrlich zu sein.

„Nervös... wenn... wenn du mir so nah bist.“, flüsterte er verschämt leise über seine Lippen.

„Soll ich wieder aufstehen?“, gab Yugi leise flüsternd zurück. Er sah seitlich in die nervösen roten Augen. Er konnte sich noch nie satt sehen an diesen. Schon immer.
 

Atemu aber gab keine Antwort, er legte seine Hände um Yugis Taille, gar Oberschenkel und schüttelte mit dem Kopf, was Yugis Herz erfreute. Es machte einen gewaltigen Hüpfer in seiner Brust.

„Mh.“, Yugi schloss die Augen, und lehnte seinen Kopf zu gerne an Atemus Schulter an.

Er liebte mittlerweile diese Nähe, gar diesen Geruch. Er wüsste gar nicht, was er ohne dies tun würde.

Atemu aber biss sich verklemmt auf die Lippen, dann aber atmete er ganz tief durch, was Yugi schmunzeln lies.

Er hörte auch dessen Herzschlag, er war wild und kräftig, Yugis so ähnlich.

„Bist du… ein bisschen verschmust heute?“, gab Atemu total genuschelt über seine Lippen.

Yugi schmunzelte, ok Atemu verstand man immer noch nicht wirklich, aber immerhin, es kam mal was.

„Ja etwas.“, flüsterte Yugi auf, und kuschelte sich gerne noch mehr an Atemu heran, was diesen aber in arge Bedrängnis brachte.

„Hab ich dir schon mal gesagt, das du gut riechst?“, flüsterte Yugi leise auf, dabei strich seine Nase hautzart an Atemus Hals vorbei. Innerlich aber hoffte er, Atemu würde sich jetzt mal verplappern.

„Ja.“, flüsterte Atemu auf. Er schloss die Augen, und genoss den Schauer auf seiner Haut.

„Ach echt?“, Yugi hob den Kopf, gespielt sah er Atemu fragend an.

„Ähm ja… glaub ich doch.“, stotterte Atemu vor sich her. Sicher hatte Yugi es ihm gesagt, aber das war doch im dunklen. Gott, wie konnte er das nur vergessen, aber vielleicht und das hoffte Atemu inständig, verstand Yugi es.

„Mh, muss ich vergessen haben.“, Yugi sah leicht fragend in die Luft, ehe er sich doch rasch von Atemu erhob, und nach den Keksen im Ofen schaute.

„So, jetzt sind sie fertig.“, meinte Yugi, und öffnete die kleine Tür. Atemu aber sah ihn nur seufzend an.

Erstens wollte er Yugi wieder auf seinen Schoß haben, zweitens wollte er los werden, dass er dieser Mann aus den Briefen war.
 

„Und, heute schon einen Brief bekommen?“, druckste Atemu herum.

„Ja… ja sicher.“, Yugi lächelte auf, und ließ die Kekse in eine Schüssel fallen, ehe er sie auf den Tisch stellte, und sich direkt gegenüber von Atemu setzte.

„Warum?“, fragte Yugi, und legte den Kopf dabei schief.

„Frag nur.“

„Warum?“

„Na ja…. Weil… ach!“, Atemu schaute wütend zu Boden.

„Ryou hat gesagt… das du… na ja, diesen Mann einlädst, und dann… du weißt schon was mit ihm machst.“

„Oh Atemu.“, Yugi stöhnte auf, als er das genuschelte hörte, innerlich aber grinste er.

„Ich bin auch nur ein Mann und schrecklich einsam in dieser Hinsicht, warum denn nicht?“

„Weil ich nicht will das dir irgendjemand was vorheuchelt nur für einen fick!“

Yugi zog die Augenbraue hinauf, innerlich aber lächelte er. Sicher Atemu hatte mit der Faust auf den Tisch gehauen, dabei ging auch etwas Kaffee daneben, aber er hatte nicht genuschelt, und er sah ihm richtig ernst in die Augen.

„Außerdem ist es verdammt noch mal verletzend, wenn ich das weiß!“

Atemu war Außer sich, er dachte Ryou wollte ihn gestern mit seinem Anruf verarschen, ihn eifersüchtig machen, aber Yugis Reaktion sagte ihm doch wohl alles.

Wut, pure Eifersucht und der Anspruch an Yugi ließen seine Stimme beben.

„Ich kann doch auch nichts dafür, das Ryou dir das gesagt hat.“, gab Yugi nun zurück, aber wie, leicht stichelnd.
 

„Ich.“, Atemu schüttelte den Kopf, er war knadenlos enttäuscht von Yugi. „Ich habe dich wohl falsch eingeschätzt.“

Uh, das wollte Yugi jetzt nicht, also wie kam er jetzt aus dieser Situation wieder heraus, ohne das Atemu ihm davon lief.

„Tut mir leid Atemu… aber… ich, ich war noch nie so verwirrt, wegen Zwei Männern und-“

„Aber es ist doch nur einer!“, erneut fluchte Atemu, dabei stand er sogar auf, und sah zornig in Yugis Augen.

„Mh?“, gespielt fragend und irritiert sah Yugi den Älteren an.

„Ich schreibe dir diese Briefe...ich und nicht dein Arschloch vom Telefon!“
 

Yugi hätte aufstrahlen können, als Atemu das sagte, aber er wollte noch nicht.

Er wollte Atemu auch mal live erleben, wenn er nicht sauer war. Eben den Atemu von dem alle sprachen. Sicher, jetzt war er, er selbst, aber der Grund war Wut und Eifersucht.

„Ja klar… du schreibst diese Briefe.“, gab Yugi ironisch zurück, und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das glaub ich jetzt nicht.“, Atemu fuhr sich an den Kopf, er hätte verzweifelt ausflippen können.

„Du glaubst mir nicht?“, fragte Atemu ihn verzweifelt, gar wütend. Sein Herz raste eben noch so, und nun schlug es voller Verzweiflung auf.

„Nein… ich meine, du und dieser Mann, ihr seit vollkommen verschieden!“

„Boarh!“, Atemu zog ein langes Gesicht, und was für eines. Er hätte losheulen können.

„Da brauch ich ein halbes Jahr um die anzusprechen, finde meinen Weg, über die Briefe, und jetzt trau ich mich und sage es dir, und du glaubst mir nicht!“, meckerte Atemu los, aber wie. Total geleiert, denn er hätte an seiner Verzweiflung sterben wollen.
 

„Oh Atemu, wir wissen doch beide, dass du das nur sagst, weil du Angst hast, das dieser Mann hier vorbeikommt, und ich mehr Gefühle habe als für dich am Ende.“

„Ja verflucht… ich habe Angst!“, gab Atemu nun mal von sich, er knurrte dabei wütend auf, Yugi aber sah ihn unbeeindruckt an.

„Du könntest mir ja die Chance geben, meine Gefühle mal zu sortieren... ich meine das wäre fair. Dich mag ich, aber den Anderen auch, so einfach ist das nicht.“

„Ich will das aber nicht.“, Atemu tippte mit seinem Finger auf den Tisch und sah Yugi wütend an. Alleine der Gedanke, jemand anderes könnte Yugi zu nahe kommen, erschlug ihn. “Warum denn nicht?“, Yugi legte es drauf an, er verkniff sich jegliches Grinsen, und sah Atemu einfach nur auffordernd an, ihm jetzt Antwort zu geben.

„Weil ich es nicht ertrage!“, Atemu griff sich ins Haar und riss leicht daran.

„Du und dieser Kerl, Heiligabend hier! Alleine! Wer auch immer das ist!“
 

„Du bist süß.“, Yugi lächelte auf, Atemu aber sah ihn erneut verdutzt an.

„Ich bin doch nicht süß!“

„Doch.“, Yugi grinste und wie er grinste.

Atemu viel es gar nicht auf, er war auf einmal so selbstsicher, gerade wenn er wütend war. er sprach anständige Sätze, sogar seine Stimme schien tiefer. Und vor allem, er war ehrlich.

„Hier probier mal ein Plätzchen.“, Yugi hielt lächelnd die Schüssel hoch und Atemu, der blinzelte total irritiert vor sich her.

Tief seufzte er auf, und hockte sich hin. Diesen Augen konnte er nie widerstehen, vor allem, wenn sie so süß vor sich her lächelten.

Dennoch griff er etwas mürrisch in die Schüssel, und nahm sich einen warmen Keks heraus.

„Und?“

„Lecker… aber jetzt mal im ernst.“, Atemu griff zum nächsten Keks, was Yugi schmunzeln ließ.

„Ich will dich und ich kriege dich!“

Atemu sah gekonnt zu Yugi, und dieser sah schmunzelnd zurück, doch seine Augen leuchteten auf, wie noch nie. Sie schimmerten leicht. Gott, was liebte er Atemu jetzt nur noch mehr.

Wie er da hockte, so lässig, etwas mürrisch, und dann noch dieser total lockere, zugleich tot ernste Satz.

Yugi wollte gerade am liebsten über den Tisch springen, und sich an Atemus Lippen haften.

„So, so, und wie willst du das anstellen?“, fragte Yugi neckisch nach.

Atemu aber beugte sich vor, hob seinen Fuße, hakte ihn an Yugis Stuhl und zog diesen damit ganz nah an den Tisch. Er würde sich doch nicht Yugi wegnehmen lassen, der gehörte ihm, und niemand anderem. Punkt!

Yugi keuchte leicht deswegen auf, und war Atemus Gesicht damit auf einmal viel näher.

„Mit Charme!“, Atemu grinste kess auf, und Yugi schluckte total angetan, wegen Atemus tiefen Blick, der tiefen Stimme, und dem leichten dreckigen Grinsen, gar der Handlung.

Da war er, Atemu so wie er war. Das was er immer gehört hatte, aber nie wirklich zu Gesicht bekam.

Yugis Herz raste bestialisch auf, nervös bescheuchtete er seine Lippen, ehe er sich zu gerne etwas mehr vorbeugte.

„Mit Charme also?“, flüsterte Yugi leicht neckend, erotisch zu Atemu rüber, was diesen grinsen lies.

„Ja, etwas.“, flüsterte Atemu nun hauchend zurück. Die roten Augen blitzen frech wie noch nie dabei auf.

„Welchen Charme denn?“, fragte Yugi zweideutig nach, was Atemu einen Augenblick lang zögern lies.

Doch dann streckte er seine Hände aus, und strich zärtlich mit seinen Fingern über Yugis Arm.

Sicher, zerplatzte dabei seine Lunge, da sein Herz, diese irgendwie erdrückte, auch sein Bein zitterte leicht, aber es war Atemu egal. Denn er hatte viel zu viel Angst, das er Yugi an so einen hinterhältigen verlieren konnte, der sich einfach für den Verfasser der Briefe ausgab.

„Mh… den Charme!“, Yugis Augen blitzen frech auf, er genoss Atemus zarten Finger bestialisch an seinem Arm, aber wie dem schon immer war. Er war Atemu schon mal viel näher, und wer einmal genascht hatte, wollte gerne auf der Stelle mehr.
 

„Du stehst auf diese Art von Charme... nicht war?“, Atemu grinste leicht auf, seine Augen manifestierten sich an Yugis fest.

„Total.“, Yugi ruckte gerne noch ein Stück näher und lies aber auch nicht von Atemus Augen ab. Er war total gefesselt von diesem Blick, gar Atemus Art.

Er streckte nun auch seine andere Hand aus, und erwiderte Atemus getreichel an seinem Arm.

Und genau damit geriet alles in Atemus Körper in Wallung. Er sah runter zu den Lippen Yugis, die er schon mal berührt hatte. Sie schmeckten so süß, und die waren so sündig für ihn, wie nichts anderes auf der Welt.

Er erinnerte sich an das kleine zarte Stöhnen Yugis, was er eh nie Mals je vergessen könnte. An Yugis Hals, diese Haut, die so weiche und zart wie Seide war.

An die Nähe, die sie mal geteilt hatten.

Atemu konnte nicht verhindern, das ihm ein heißer Schauer über den Rücken ran.

Er sah wieder auf, seine Finger verharkten sich leicht mit denen Yugis.

Und Yugi warteten innerlich ungeduldig ab. Im war so heiß, zugleich aber auch so kalt. Sein Herz lief gerade Amok, und er wollte einfach nur, das Atemu jetzt auf ihn zu schritt, mehr nicht. Er wollte wieder an diesen Lippen haften, von diesem Feuer geküsst werden.

War das denn so viel verlangt?

Kurz sah Atemu wieder auf die Lippen, Yugis Blick sagte ihm alles, und ja, er hatte ihn an der Hand. Endlich mal, nach so langer Zeit. Und dieses Gefühl, gab Atemu eine Sicherheit gegenüber von Yugi, die er einfach mal brauchte.
 

„Wie wäre es… wenn ich morgen vorbei komme, und nicht der Andere?“, flüsterte Atemu leise auf, seine Lippen gezeichnet von einem Grinsen, seine Blick so erotisch. Yugi fühlte sich so ausgezogen von ihm. Und alleine das lies die Haut des Jüngeren leicht zittern.

„Für einen Fick?“, Yugi grinste breit auf, benutzte Atemus Wortwahl, und dieser grinste nur zurück.

Er winkte Yugi mit dem Finger bei. Nervös beugte Yugi sich vor, ehe er die Augen schloss, da er Atemus heißen Atem an seinem Ohr spürte.

Wieder jagten ihm tausende von Ameisen über den Rücken runter. Es war kaum zu ertragen.

Gar die Luft schien erdrückend heiß zu werden. Alles knisterte so wundervoll um ihn herum, dass er Lust hatte, nie wieder die Augen zu öffnen. Und das ganze einfach zu genießen.
 

„Mh.“, Yugi stöhnte auf, und lies sich auf die Lippen beißend in den Stuhl fallen.

„Oh Gott... du Dreckskerl!“, rief Yugi laut durch die Wohnung, da Atemu rasch aufgestanden war, und Aus der Küche sauste. Nicht aber ohne ein an ihm haftendes dreckiges Grinsen.

„Immer wieder gerne!“, hörte Yugi ihn noch frech rufen. Yugi aber konnte nicht mehr lächeln, ihm war so schrecklich heiß, und am liebsten wollte er sofort nackt unter die Dusche springen.

Noch immer hallten ihm die Worte Atemus ihm Kopf herum, mit diesem Hauch von purer Erotik und noch immer spürte er Atemus Lippen, gar den Ansatz seiner Zähne an seinem Ohr.

Oh, das war ja nicht auszuhalten.
 

„Oh verdammt!“, Atemu schüttelte sich leicht, in der Hoffnung, ihm würde jetzt sofort auf der Stelle kalt werden, aber nichts.

Frech grinsend sah er zu Yugis Wohnung hinauf und ja, er war stolz auf sich.

So wie Yugi gestöhnt hat, so wie er geschaut hat… das war ein eindeutiges ja.

Sicher, am liebsten wollte er Yugi küssen, ihn eigentlich auf der Stelle vernaschen, aber er hatte noch einen Brief zu schreiben.

Zudem, wartete man immer mit dem Besten, bis zum Schluss. Von daher war er auch rasch abgehauen. Denn Noch länger hätte er es bei Yugi ohne etwas zu tun, ausgehalten.
 

~Nein, nicht für ein Fick. Eher für verdorbenen leidenschaftlichen Sex. Ich würde dich zu gerne mal gegen die Wand reiten, und es mit dir am Boden treiben. Und wenn wir Fertig sind, wache ich dich unter der Dusche, aber nur um es gleich nochmals zu tun. Ich würde dich überall nehmen. Es mit dir tun.

Und ich will dich von Kopf bis Fuß ablecken, dich küssen. Ich will dich nicht zum Stöhnen, Nein! Zum schreien, zum Betteln und zum fallen bringen und dann wirst du merken, wie sehr ich dich doch liebe… nein, dann weißt du es.“~
 

Atemu lächelte verschämt auf, seine Wangen glühten rot.

„Gott, das hab ich ihm gesagt?!“

„Oh scheiße… Bakura!“, rasch zückte er mit nervösen Händen sein Handy und rief seinen besten Freund an.

„Krua, ich hab’s getan!“

„Was hast du getan?“, kam ihm eine genervte Stimme entgegen.

„Ich war ich!“

„Oh herzlichen Glückwunsch.“, meinte Kura total seufzend durch Telefon, doch dann hörte er nicht.

„Was Atemu?“, fragte Bakura nun seufzend nach, da er merkte das dieser was hatte.

Atemu aber knabberte an seinen Fingernägel herum.

„Ich habe ihm gerade eine heiße Nacht versprochen.“, nuschelte Atemu ins Telfon, Bakura aber grinste.

„Ja und, ist doch geil!“

„Ja, aber was wenn ich das nicht hinbekomme…oder noch schlimmer, ich bekomme keine hoch und dann…dann sterbe ich und was wenn er doch den anderen Kerl zu sich einlädt, oder ich morgen wieder ins alte Schema verfalle, oder ganz schlimm, was wenn ich-„

„Na danke auch!“, Atemu sah sein Handy mürrisch an, weil Kura aufgelegt hatte.

Tür 24 (Teil eins)

Tag24 (Mittwoch)
 

„Mama, ich bin heute Abend noch weg.“, Atemu hüpfte mit Shorts im Bad herum, und versuchte einen Kaltwachsstreifen, von seiner Haut zu ziehen.

„Heute Abend? Was zum Henker machst du da?“

„Ich…ahhh verflucht!“, Atemu rinnen die Tränen ins Auge, er hatte den Streifen abgezogen, was Atemus Mutter Lachen lies.

„Irgendwie hast du sie Heute nicht mehr alle.“, kicherte Atemus Mutter auf, da ihr Sohn den ganzen Tag schon so nervös durch die Wohnung lief.

„Ich muss heute gut aussehen, ich bin ein Geschenk!“

„Du bist ein Geschenk? „Wann willst du denn weg?“

„So gegen 23 Uhr.“

„Aber –„

„Oh Mama, bis dahin haben wir gegessen, und dann kannst du mit Subaru alleine sein.“, meinte Atemu gekonnt, es war eben der neue Freund an Atemus Mutters Seite.

„Ok.“, Atemus Mutter hob skeptisch die Augenbaue, da Atemu es total übertrieb, mit seinem Schönheitswahn.

Er war schon immer etwas eitel in seinem aussehen, aber heute, hatte er tierisch einen an der Macke.

„Und für wen putzt du dich so raus… für diesen Yugi?“, fragte sie neugierig nach.

„Ja.“, Atemu war viel mehr damit beschäftigt, auf seinen ganzen Körper zu starren, als seiner Mutter in die Augen zu sehen.

Kopfschüttelnd, dennoch schmunzelnd lies sie Atemu mit seinen Handlungen alleine.
 

Und als Atemu am Tisch hockte, und er mit seiner Familie zu Abend as, gar Wein tranken, und quasselten, konnte Atemu nicht anders, als die ganze Zeit auf die Uhr zu starren.

Er kaute an seinen Fingernägeln herum, und hatte a. eine Mordswut im Bauch auf den Kerl, der Yugi heute besuchen wollte, und ja, er würde dieses Arschloch heute noch abfangen. Ganz sicher und dann würde er ihm die Meinung geigen.

Und b. war Atemu aber auch schrecklich nervös. Er hatte Yugi gestern etwas ins Ohr geflüstert, und er hatte Angst, dass er genau das nicht schaffen würde.

Was, wenn er einfach nur wieder stotternd auf dessen Sofa herumsitzen würde, und was, wenn er es doch schaffen würde, aber Männlichkeitsprobleme bekommen würde und was…?

„Atemu… Hey… oh man.“, Subaru seufzte auf, und sah fragend die Mutter an. So kannte er den Jungen auch nicht. Der hockte vor seinem Essen, knabberte an seinen Fingernägeln, und hörte noch nicht mal, wenn man mit ihm redete.

„Er ist heute ein Geschenk.“, die Mutter von Atemu schmunzelte, und Subaru lachte auf, ehe er Atemu einfach mal anstupste.

„Du bist ein Geschenk!“, kicherte er auf, und griff nach dem roten Band auf dem Tisch.

Atemu blinzelte ihn fragend an, er hatte noch nicht mal mitbekommen, was dieser Mann gesagt hatte.

„So, ein Geschenk.“, grinste Subaru auf, und legte das Band um Atemus Hals, ehe er eine Schleife daraus machte.

„Ha, ha sehr witzig… ich hab gerade einen innerlichen Kampf zu bestreiten!“, maulte Atemu beleidigt auf, und wollte das Band gleich wieder abmachen.

„Lass es dran, schaut süß aus.“, lächelte seine Mutter ihn an.

„Ich will aber nicht süß aussehen.“, brummte Atemu auf, aber Subaru hielt ihn erneut davon ab, die Schleife abzumachen.

„Lass es dran…wirklich!“
 

„Was?“, Atemu schaute die beiden fragend an, weil die so dumm grinsten, aber so richtig dumm wie er fand.

„Nichts… nur das du.“, Subaru grinste, und zuckte mit der Schulter. „Irgendwie total verliebt erscheinst.“

„Na und!“, Atemu wendete sich beleidigt von den Beiden weg, ihm war das einfach nur peinlich.

„Hier.“, Subaru schenkte ihm schmunzelnd noch etwas Wein ins Glas. Himmel, wenn Atemu nicht gleich mal von seinem nervösen Balken runter kam, würde er noch den ganzen Tisch zum wackeln bringen, da dessen Bein was unruhig umherzitterte, immer wieder an den Tisch anstieß.
 

„So, ich bin dann weg.“, meinte Atemu kurz vor 23 Uhr, aber Atemus Mutter winkte ihn mit dem Finger bei.

Atemu hatte das rote Band abgemacht, weil er es zu peinlich fand. Sie aber nahm es aus seiner Hand, und legte es erneut um dessen Hals.

„Mama, das ist peinlich!“

„Du sollst dabei nicht an dich denken, sondern an dein Gegenüber.“

Atemu seufzte, seine Wangen waren rot, dennoch, und das wusste er, würde Yugi das süß finden.

„Na gut.“, gab Atemu sich peinlich berührt geschlagen, ehe er den beiden noch einen schönen Abend wünschte, doch er blieb an der Tür stehen, da er den Namen seines Vater gehört hatte.

Neugierig lauschte er auf.

„Wie sein Vater… ich weiß noch“, Atemus Mutter seufzte auf, dann aber hörte Atemu sie kichern. „Also wir uns kennen lernten, war er immer so nervös…. Er stotterte, und wurde immer Knatsch rot im Gesicht.“, Atemu senkte verlegen den Kopf, dennoch hörte er weiter zu.

„Er hatte Monate gebraucht um mich nach einem Date zu bitten…und er verheilt sich so wie Atemu in letzter Zeit.“
 

Atemu öffnete die Tür, er lächelte schwach auf.

Wie sein Vater, auch so ein Volltrottel wenn es um die Liebe ging, aber auf der anderen Seite! Sein Vater hatte seine Mutter bekommen, sie waren sogar verheiratet, und wie sehr dieser Mann, diese Frau geliebt hatte, das wusste Atemu noch zu gut.

Aber auch das lies Atemus Herz nicht leiser schlagen und schon machte er sich total nervös auf den weg zu Yugi.

Dort angekommen, schaute er rasch auf die Uhr. Er war das erste Mal pünktlich, sein Herz aber raste wie Sau, dennoch, er wartete hier unten, vor Yugis Tür.

Das er zu viel schieß hatte, um hoch zugehen, verdrängte er gekonnt mit dem Gedanke, das ja gleich noch dieser Pisser kommen würde. An welchen er sich erstmal abreagieren wollte.
 

„Oh, dieser Blödmann!“, Yugi seufzte auf, als er auf die Uhr starrte, der kam wohl wirklich immer zu spät.

Er hatte sich total abgehetzt, vom Krankenhaus hier rüber, hatte sich nochmals geduscht, gar umgezogen.

Er sah richtig gut aus wie er fand, auch das gedämmte Licht hier in der Wohnung gefiel ihm, und brachte gute Stimmung rein, nur für die richtig gute Stimmung, fehlte eben der Mann.

Seufzend sah er aus dem Fenster, in der Hoffnung, er würde ihn sehen, doch als er dann hinunter auf die Straße sah, musste er schmunzeln.

Da stand Atemu ja, aber wie.

Er ging immer hin und her, wie ein kleiner Hund, der seine Runde drehte, und das süße daran war, er sprach mit sich selbst und wedelte mit den Händen.

Yugi legte seinen Kopf auf seine Hände, und lächelte das Bild Atemus einfach eine Weile an.
 

Doch dann meinte Yugi das Atemu niemals hier hoch kommen würde, ohne dabei an Nervosität zu sterben, und dabei dachte er doch, wegen gestern, Atemu hätte etwas davon abgelegt.

Typisch Mann, sie vergessen nur ihren Stolz, wenn’s um ihr Eigentum geht. So wie gestern.

Atemu hatte eben sein Revier markiert, aus purer Eifersucht heraus.

Was diesem anscheinend einfacher viel, als es einfach so zu tun.

Yugi zückte seine Hände, und wählte Atemus Nummer.

Dennoch, dabei schaute er schmunzelnd aus dem Fenster.
 

„Yugi… ich muss dir zuerst was sagen und… nein das klingt blöd.“, Atemu stöhnte auf, ersten der Kerl kam nicht, zweitens, er wusste nicht wie er jetzt Yugi gegenüber drehten sollte, und übte irgendwie total nervös vor dessen Haustür, bis eben sein Handy klingelte.

Gedankenverloren ging er ran.

„Ja.“, meinte er total genervt.

„Sag mal Atemu was machst du da unten?“, hörte er Yugis Stimme, sie klang amüsiert.

Rasch sah Atemu an dem Haus hinauf, zu Yugis Fenster, aber wirklich sehen konnte er ihn nicht.

„Also ähm… ich warte auf den anderen Kerl.“

„Der kommt nicht.“, Yugi grinste, und wie er grinste.

„Hast du ihm abgesagt?“, fragte Atemu nun total erleichtert nach.

„Nein.“

„Wie jetzt?“, Atemu schaute verdattert in die Luft. War der Kerl schon etwa oben?

„Diesen Mann gibt es nicht.“

„Mh?“

Yugi lachte leicht auf, und schüttelte mit seinem Kopf.

„Oh Atemu.“, Yugi nahm tief Luft, er musste sich beruhigen, denn sonst würde er in einem Lachkrampf verfallen.

„Kommst du jetzt hoch zur mir?“

„Ähm.“, Atemu senkte den Kopf, und malte nervös wie er jetzt nun mal war, Bilder mit seinem Fuß auf den Boden.

„Ich glaube, ich habe mir da gestern zu viel vorgenommen.“, nuschelte er peinlich berührt auf.

Yugi biss sich auf die Zunge, kurz hob er sein Handy, und tat so als würde er es auf dem Tisch zerschlagen. Er machte es aber nicht, wollte es aber, nur um seine gerade aufkommende Wut zu verarbeiten. Jetzt verfiel Atemu ja schon wieder in sein altes Schema.

„Und nachher bist du total von mir enttäuscht und-“

„Atemu, du hast doch Feuer… oder nicht?“, fragte Yugi nun mal im ernst nach, dabei stand er auf, und ging schon mal Richtung Tür.

„Na ja… eigentlich schon.“, nuschelte Atemu auf, ehe er sich auf die Lippen biss.

Sicher hatte er Feuer, aber es viel ihm schwer, das bei dieser Nervosität zu zeigen.

„Also ich weiß das du Feuer hast… ich kann ja auch hier überall das Licht ausmachen.“, Yugi grinste und machte die Haustür leicht auf, damit Atemu gleich einfach reinkommen könnte.

Atemu aber runzelte die Stirn, als er das hörte. Das Licht ausmachen?

„Ich meine, die letzten beiden Male, als wir uns geküsst haben, war es dunkel, und da hattest du Feuer.“

„Mh.“, Atemu schluckte, er blinzelte ein paar Mal, sein ganzer Körper kam zum Stillstand, als ihm dämmerte, das Yugi es wusste.

„Seit wann?“, fragte Atemu total unerwartet nach.

„Ganz sicher erst seit Tür 16.“, Yugi grinste auf, und sah wieder aus dem Fenster.

„Seit Tür Nummer 16!“, Yugi hielt rasch das Handy weg, weil Atemu so schreite. Man, sein armes Ohr!

„Oh du Arsch… und ich rackere mir hier einen ab und… na warte!“

„Mh?“, fragend sah Yugi sein Handy an, da es auf einmal nur noch tutete, dann aber sah er aus dem Fenster, wo kein Atemu mehr zu sehen war.

„Oh scheiße der ist sauer!“, Yugi lies das Handy fallen, und rannte zur Tür, um sie gleich zu zusperren. Atemus Stimmte bebte so, klang sauer, und Yugi meinte er würde ihm gleich an den Hals springen.

Doch kaum das er im Flur ankam, drehte er sich auch gleich wieder herum, da Atemu genau in diesem stand.

„Du!“, hörte er ein Fluchen.

„Ja ich?“, meinte Yugi panisch, und stellte sich rasch hinter das Sofa, als Schutz vor Atemu. Denn wirklich weg konnte er hier nicht.
 

„Tür 16!“, Atemu brummte auf, zeigte mit dem Finger wütend auf Yugi.

„Na ja… ich hatte so eine Vorhabung, aber seit dem 16ten Brief, war es offiziell.“, nuschelte Yugi etwas ängstlich über seine Lippen.

Atemus Blick war, na ja, tief, dunkel und überhaus sauer.

„Oh ich fasse es nicht und du hast mich die ganze Zeit verarscht!“, fluchte Atemu auf. Gott war er sauer, und das nur aus dem Grund, weil er an der Nase herumgeführt wurden war, und es nicht mal mitbekam, und er war sauer, weil Yugi es ihm hätte so einfach machen können, aber er machte es ihm doch schwerer.

„Ich wollte doch nur, dass du mal aus dir raus kommst2.“

„Ich komme doch aus mir raus!“

„Das sehe ich.“, Yugi wetzte rechts ums das Sofa, da Atemu von der anderen Seite kam.
 

„Seit Tür Nummer 16! Ich glaub es ja nicht!“, fluchte Atemu wütend über sich selbst auf, was Yugi aber kichern lies, dennoch hastete er wieder um das Sofa, da Atemu ihm immer näher kam.

„Und, bekomme ich noch meine 24te Tür?“, versuchte Yugi es, was Atemu aufknurren lies, er hielt an, sprang über das Sofa, und schnappte sich den Übeltäter.

„Oh, tu mir nicht weh, es tut mir leid!“, hastete es über Yugis Lippen, er versuchte noch wegzukommen, aber vergebens, bei diesen starken Armen.

Also gab Yugi sich, wenn auch zu gerne geschlagen und wand sich um.

„Tür 16?“, grummelte Atemu fragend auf, und Yugi nickte leicht.
 

Doch dann erlag alles in Atemu, seine Augen huschten über Yugis Augen, hinunter zu dessen Lippen, seine Finger hielten Yugi Taille komplett fest.

Und Gott, was sah der Mann heute so gut aus.

Seine Augen huschten wieder hinauf. Scheu lächelte er auf, viel zu scheu.

„Darf ich noch mal raus?“, gab Atemu kleinlaut bei, was Yugi verzweifelt aufsehen lies.

„Warum?“

Atemu löste sich von ihm, und nahm zwei Briefe aus seiner Jackentasche.

„Ich habe zwei Briefe geschrieben.“, meinte er und hielt sie leicht hoch.

„Den hier.“, er deute auf den rechten Brief, wenn ich hier hoch komme, und das mache was ich mir eigentlich fest vorgenommen habe und dann den hier.“, Atemu deute auf den linken Brief. „Wenn ich zu nervös bin, um überhaupt irgendwas zu machen.“

„Und welchen bekomme ich?“, Yugi schmunzelte, lächelte Atemu aber doch so ungeduldig und eindeutig an, was diesen nur noch nervöser machte.

Warum hatte er Yugi auch gestern diesen Satz an den Kopf geschmissen, das erhöhte doch nur seinen Druck.

„Du bekommst den Brief.“

„Den nervösen.“, Yugi seufzte auf und wollte ihn aus Atemus Hand greifen, doch dieser zuckte zurück.

„Moment.“, Atemu ging ein paar Schritte zurück. „Ich muss noch mal hier raus.“

„Ne jetzt oder?“, Yugi zog ein langes Gesicht, was war das bloß für ein Kerl. Echt nicht auszuhalten, am liebsten wollte er gleich was holen, und es ihm erneut an den Kopf werfen.

Atemu lächelte aber nervös auf, und ging wirklich wieder zur Haustür hinaus. Er legte den Klacker dabei nach unten, ehe er die Tür schloss.

Yugi blinzelte ein paar Mal. Was sollte das denn jetzt?
 

Tief atmete Atemu durch, sein Herz raste wie bekloppt, es wollte gar nicht mehr aufhören. Kurz biss er sich auf die Lippen. Etwas sauer war er immer noch, aber mehr auf sich selbst.

Doch dann bückte er sich, und schob den Brief unter der Tür durch.

Yugi schaute das Ganze fragend an, dennoch ging er zur Tür, und hob den Brief neugierig auf.

„Willst du nicht lieber rein kommen?“, fragte Yugi, während er den Brief aufmachte.

„Jetzt les einfach.“, antwortete Atemu, er rieb sich die Hände, stampfte von einem Bein auf das Andere.
 

Tür 24

Ja Yugi Muto, der Volltrottel vom Dienst, der, der immer alles umwirft und noch nicht mal in deiner Gegenwart richtig den Mund aufbekommt, ja genau dieser Idiot schreibt dir diese Briefe.

Ich habe lange überlegt wie ich es dir sagen soll, und ehrlich gesagt, habe ich immer noch eine scheiß Angst auf deine Rektion.
 

Yugi schmunzelte als er das las, aber er wusste ja schon längst, das Atemu diese Briefe verfasst hatte. Also las er neugierig weiter.
 

Ich weiß nicht was du mit mir machst, und es rechtfertigt auch nicht das, was ich dir angetan habe…ich nenne es mal, dich immer und überall blamiert, oder?!
 

Yugi kicherte leicht auf, was Atemu hinter der Tür auf die Zähne beißen lies. Ob Yugi ihn gerade auslachte?
 

Du hattest mir mal gesagt, das du an deiner Seite ein Gegenteil von dir brauchst, du wirst es jetzt vielleicht nicht glauben, aber ich weiß, dass ich dein absolutes Gegenteil bin, nur ich kann es nicht sein, wenn du bei mir bist.

Du machst mich so total nervös. Ein Blick, gar ein süßes Lächeln von dir, macht mich total kirre im Kopf. So sehr, das mir oft die Worte wegfallen, weil ich nur daran denken kann, wie es wohl ist dich zu küssen, oder dich zu berühren. Wie es ist, einen ganzen süßen langen Tag mit dir zu verbringen.

Ich mache mir total viele Gedanken, wenn du bei mir bist, viel zu viel, und genau das macht mich dann so unsicher.

Ich will dir gefallen, meistens gefalle ich dir aber nicht, aber als wir zwei in dieser dunklen Kammer waren, da war meine Nervosität weg, als ich dich geküsst hatte.

Ich habe alles um mich herum vergessen, und konnte ich sein.

Es war nicht viel was du von meinem wahren Gesicht gesehen hast, aber ich hoffe das was du gesehen, oder eher gefühlt hast, dass es ausreicht, um dich an mich haften zu können.
 

„Oh.“, Yugi seufzte süß auf, er fühlte sich schmeichelhaft geehrt.

Atemu lehnte sich dicht an die Tür, als er das süße oh gehört hatte. Ob Yugi schon fertig war?
 

Wenn ich dir diesen Brief gegeben habe, und du mich wirklich willst, dann habe ich jetzt eine Aufgabe für dich.
 

Yugi hob eine Augebraue, ein Aufgabe?
 

Ich will dass du dich auf dein Bett setzt!
 

„Was!“, brach es aus Yugi heraus, doch er war viel zu neugierig und las einfach weiter.
 

Dich ausziehst!
 

„Bitte?!“, brach es erneut aus Yugi heraus, seine Wangen färbten sich Knatsch rot.
 

Dich hinlegt, und dein Licht ausschaltest,
 

im dunklen sehe ich besser!
 

Yugi schmunzelte, sein Herz raste, und er faltete den Brief wieder zusammen.
 

„Was du nicht alles willst.“, meinte Yugi leicht schamhaft durch die Tür.

„Ich will das aber.“, gab Atemu zurück, jetzt wo die Tür so zwischen ihnen war, fühlte er sich nicht mehr so ganz nervös.

Yugi biss sich auf die Lippen, er betrachtete den Schatten hinter der Tür, und hörte Atemus Stimme. Sie war ernst, und doch zu gleich total sehnsüchtig.
 

„Wenn du etwas willst, dann hol es dir doch.“, Yugi grinste auf. Frech war Atemu alle male, wie er es lesen konnte, dennoch, so einfach würde Yugi doch nicht gehorchen, das gehorchen müsste Atemu sich erst verdienen.

Yugi ging im Flur zum Sicherungsschalter und drückte den Hauptknopf herunter.

Auf einmal war es stockdunkel in seiner Wohnung.

Atemu lächelte nervös auf, als er bemerkte, das Yugi das Licht ausgeschaltet hatte.
 

„Im dunklen siehst du besser… bitte dann such mich mal.“, grinste Yugi auf, was Atemus Lächeln aus seinem Gesicht wieder verschwinden lies.

„Kannst du nicht einfach mal hören und tun was ich dir sage!“, meckerte Atemu leicht, und öffnete die Tür.

„Ich soll auf dich hören?“, neckte Yugi ihn, und ging ein paar Schritte zurück.

Atemu schloss die Tür und schmunzelte.

„Natürlich. Ich habe eben gerne die Hosen an!“

Yugi lachte auf.

„Dann zeig es mir mal.“, Yugi hauchte flüsternd durch den Flur, ehe er Richtung Wohnzimmer ging.

Sicher es war dunkel, aber er kannte sich doch wohl besser in seiner eigenen Wohnung aus, als Atemu.

„Dann bleib mal stehen.“, Atemu grinste, irgendwie gefiel ihm das sehr, was er hier gerade tat.
 

„Ich spiele aber gerne.“, hauchte Yugi flüsternd durch den Raum.

„Mh?“, Atemu fing auf einmal etwas auf, er hatte was übergeschmissen bekommen.

Verdattert sah er auf seine Hände, es war ein Hemd, die Farbe konnte er nicht wirklich definieren, aber was interessierte ihn die Farbe, es war Yugi Hemd.

Sofort kribbelte sein Bauch. Yugi zog sich aus!

„Und ich gewinne gerne.“, Atemus stimme klang tiefer denn je. Yugi seufzte in sich hinein, oh Gott was liebte er diese tiefe hauchende Stimme.

Sie drang durch seinen ganzen Körper und lies ihn leicht zittern. Wundervoll.

Yugi biss sich auf die Lippen, und ging langsam rückwärts, Richtung Küche.

Er öffnete seinen Gürtel, und streifte ihn von seiner Hose, ehe er ihn Atemu zuwarf.

„Oh.“, Atemu fing erneut etwas, er sah immer nur den Schatten, aber als er bemerkte was er in der Hand hielt, zog es durch seinen ganzen Körper.

Die Luft um ihn herum wurde auf einmal schrecklich heiß.

Aber auch die um Yugi. Alles knistere, wie in einem Lagerfeuer. Das Holz zerbrach an der Hitze, und gab kleine brechende Geräusche von sich. Einfach nur zu schön.
 

„Oh der Gewinner Typ, das kann ich aber erst später sagen.“, Yugi grinste auf, seine Zähne streiften angeregt über seine Lippen.

Atemu verstand die spitze Bemerkung und schmunzelte, er lies die Sachen von Yugi fallen, folgte einfach der Stimme. Tastete sich langsam in der Dunkelheit vor.

„Ich höre mir morgenfrüh gerne deine Meinung an.“
 

„So, so, morgen früh.“, flüsterte Yugi auf, er bückte sich, wollte gänzlich in der Dunkelheit verschwinden, und seine Hose ausziehen.

Atemu blinzelte, er sah Yugis Schatten nicht mehr, also tastete er sich nach vorne, bis ihm wieder etwas übergeschmissen wurde.

Und zwar mitten ins Gesicht, aber es störte Atemu nicht, er wurde gerne mit Kleidungstücken von Yugi beworfen.
 

„Wer spielt hier eigentlich mit wem?“, ein flüstern direkt an Atemus Ohr, hinter ihm.

Ein Schauer ran ihm über den Rücken, er konnte ein kleines Stöhnen nicht unterdrücken, ein Hauch eines heißen Atems, und diese sündhafte süße Stimme an seinem Ohr, ließen den älteren total in Wallung fallen.

Gott was zog es gerade in seinem Unterleib, gar sein Magen so wundervoll.

Er wand sich um, wollte nach Yugi greifen, doch er war nicht da.
 

„Ich will nicht mehr spielen Yugi.“, meinte Atemu nun kess, und ging wieder zurück, er folgte dem Schatten in der Wohnung, welcher wieder Richtung Flur ging.

„Ich auch nicht… ich will lieber etwas von dem Feuer haben, was ich mal gespürt habe.“, gab Yugi erotisch zurück. Er ging langsam zur Treppe, Atemu aber visierte den Schatten Yugis an, und schon ging er mit schnellen Schritten zielstrebig voran.

Yugi aber kicherte auf, und lief die Treppe hinauf.
 

„Du hast noch was an Yugi Muto.“

„Ja und nein.“, grinste Yugi, er biss sich auf die Lippen und befasste seine Shorts. Sollte er?

Ein Grinsen beschmückte seine Lippen, ehe er wirklich rasch die Shorts auszog, und sie dem Schatten, unten an der Treppe zuwarf.
 

„Nein.“, Atemu fing das Teil, er konnte es nicht fassen, Yugi hatte es wirklich getan. Total angeregte davon, rupfte er seine Reyverschluss der Jacke auf, schmiss sie zu Boden, eher er rasch seinen Pulli samt T-Shirt über seinen Kopf streifte. Atemu hatte jetzt nicht länger die Geduld, gar den Nerv, auch nur noch eine Sekunde länger zu warten.

Kurz suchte er nach dem Geländer der Treppe, und als er es fasste, lief er mit schnellen Schritten hinauf.

Yugi aber war darauf nicht gefasst, er wollte gerade Richtung Schlafzimmer laufen, traf aber leider nur auf eine Wand.

Atemu sah den Schatten, und schritt direkt darauf los. Yugis Herz raste, er tastete hastig mit der Hand nach seiner Tür, aber so wirklich finden tat er sie nicht.

„Mh.“, Yugi schloss die Augen, ein heißer Schauer rann ihm über den Rücken, als er einen Körper hinter sich fühlte. Atemus nackter Oberkörper lehnte an seinen und dessen Nase strich über sein Ohr.

„Hab ich dich.“, flüsterte Atemu auf, ein Grinsen haftete auf seinen Lippen, während seine Hände, über Yugis nackten Schultern streiften, um die Hände des jüngeren zu fassen.

Er nahm sie, und drückte sie mit sanfter Gewalt an die Wand.

Yugi biss sich auf die Lippen, er hatte das Gefühl, das er gleich platzen würde vor lauter Ungeduld gar Lust.

„Ganz schön gefährlich.“, flüsterte Atemu in Yugis Ohr. Seine Lippen strichen vom Ohr hinunter, und küssten zärtlich die Schulter des Jüngeren.

Yugis Haut rieselte heiß auf.

„Wie du hier stehst, findest du nicht?“, hauchte Atemu leise weiter, bedeutender weise, stich er leicht mit seinen Unterleib vor, damit Yugi auch verstand was er meinte.

Oh was hatte der für einen süßen Arsch, schon immer. Und nun war er auch noch nackt, und vor allem so bedeutend nah vor ihm.

Yugis Wangen wurden heiß, als er Atemus Erektion direkt an seinem Hintern fühlte, und er war total angetan davon. Schade fand Yugi nur das der Ältere noch seine Hose an hatte.

„Vielleicht.“, flüsterte Yugi heißer auf. Erneut biss er sich auf die Lippen.

„Sehr gefährlich!“, Atemu drückte seine Finger zusammen, umgriff Yugis Hände komplett, und drängte Yugis Oberkörper dicht mit seinem eigenem Körper an die Wand.

„Mh.“, Yugi stöhne leise auf, er litt gerade bestialisch an vollkommener Lust.

Er wünschte sich Atemu würde es einfach tun, sofort auf der Stelle, damit er erlöst wäre von seiner süßen Qual.

„Hab ich dir schon mal gesagt.“, Atemu strich mit Nase und Lippen seitlich über Yugis Hals. „Das du gut riechst?“

„Nein.“, Yugi seufzte auf, Gott er wollte mehr berührt werden, überall.

Anschließend spürte er Atemus Zunge an seinem Hals, sie strich über seine Haut, und es fühlte sich so heiß, zugleich aber auch so sanft an.

„Und das du gut schmeckst?“

„Auch nicht.“, flüsterte Yugi schwach auf, erneut biss er sich auf die Lippen, er spürte wie Atemu grinste, mit ihm spielte, und er stand darauf wie nichts anderes, dennoch Ungeduld war schon schlimm. Sehr schlimm und gerade für Yugi kaum zu ertragen.
 

Atemu löste die Hände, strich zärtlich mit ihnen über Yugis Arme, und Yugi nutzte das gleich aus, und wendete sich um, was Atemu grinsen lies.

Er setzte seine Finger neu an, streichelte über Yugis Brust, bis hinunter zu dessen Bauch, welcher so niedlich aufzuckte.

„Und das du dich gut anfühlst?“

„Mh… nein.“, Yugi flüsterte auf, ganz schwach und Atemu hätte sich am liebsten einen Narren an diesem süßen schwachen Worten gefressen. Dann aber hob Atemu seine Arme wieder und stemmte sie rechts und links neben Yugis Kopf an der Wand ab.

Er sah die hingabungsvollen Augen, nur schwach in der Dunkelheit, aber er wusste, dass er noch nie schönere Augen erblicken durfte.

Yugi aber leckte sich über die Lippen. Atemus Blick war tiefer denn je, und vor allem so gezielt. Er stichte fast schon zu, zog ihn mental aus, und berührte seine Haut mit heißen Küssen.

„Es ist erstaunlich wie unschuldig du aussiehst.“, Atemu beugte sich leicht vor, ein Grinsen haftete auf seinen Lippen, aber auch Yugi musste grinsen.

„Der Schein kann trügen.“, flüsterte Yugi grinsend zurück, und legte zu gerne seinen Kopf seitlich, denn er fühlte schon den Atem Atemus an seinen Lippen.

Yugis Herz raste bestialisch in diesem Augenblick auf, er hob die Hände und legte sie an die nackte Brust Atemus. Die Haut war so verdammt heiß wie er fand, während die Lippen Atemus ihm ziemlich nahe kamen.
 

Atemus Herz hielt mit den Ansatz Yugis Lippen an. Er schloss komplett die Augen und fühlte wie ein heißer Wasserfall über ihn floss.

Erlösung, das Wort was über Yugis Lippen gleiten wollte, als er endlich mal die Lippen an seinen spürte. Endlich war der Kescher um ihn herum fort, und er konnte seinen Gefühlen freien Lauf lassen.

Ein gänzlich kleiner, dennoch so fester Kuss auf die Lippen, ehe beide gleichzeitig ihre Münder öffneten, und sich mit ihren Zungen entgegen kamen.

Atemu konnte nicht verhindern zu grinsen, als er den kleinen Pircing an Yugis Zunge fühlte, aber das Grinsen verging ihm schnell, denn Yugi schmeckte so bestialisch gut, das er nie wieder aus dieser Mundhöhle verschwinden wollte.

Ihre Zungen spielten leidenschaftlich miteinander, ihre Lippen legten sich feste aufeinander, als würden sie verhungern.

Yugi spürte, wie er immer mehr gegen die Wand gedrückt wurde. Die Kälte an seinem Rücken, machte ihn unglaublich an. Aber auch Atemus Vorderköper, der sich hautnah, gar bestimmend an seinen legte. Wundervoll. Yugi wollte viel mehr Nähe. Sich feurig küssend, tapsten seine Hände zu Atemus Hals, doch dann runzelte er die Stirn.

Er löste den Kuss, ganz leicht, Atemu aber wollte nicht aufhören zu küssen, und legte seinen Lippen berauschend gut für Yugi, an dessen Hals ab.

„Was ist das hier?“, flüsterte Yugi schwach hauchend auf, und zupfte an dem Band, an Atemus Hals.

Atemus Finger aber strichen zärtlich zu Yugis Schultern, ehe er feste zupackte und sie leicht massierte.

„Eine Schleife.“, Atemu grinste flüsternd auf, ehe er mit seiner Zunge über Yugis Hals leckte.

„Weil ich doch dein Geschenk bin.“

Yugi schmunzelte, ehe er doch seufzte, als Atemu ihm so bestimmend in den Hals biss.

Gott tat das gut.

„Dann pack ich dich mal aus.“, hauchte Yugi dem Älteren zu, doch Atemu lachte gegen Yugis Ohr, als er bemerkte, wo Yugis Finger denn hin schlichen.

Vom Hals weg, die Schleife hatte er nicht mal angerührt, nein. Über Atemus Brust, schlichen zarte Finger, über dessen Bauch, weiter hinunter zu seinem Gürtel.

Atemu küsste Yugis Hals, ehe er doch mal in Yugis verhangen Augen sah.

Er grinste, als Yugi ruppig den Gürtel öffnete.

„Wäre doch eine Schande, wenn ich dich nicht auspacke.“, grinste Yugi kess auf, aber doch so hauchend schwach, das Atemu sich an diesem neckenden Spiel verlieben wollte.
 

„Sei aber vorsichtig.“, Atemu flüsterte grinsend in Yugis Ohr, ehe er mit seiner Zunge darüber strich. Yugi schloss die Augen, er konnte sich gar nicht mal mehr vor diesen heißen Schauern, retten, die ihm die ganze Zeit über den Rücken liefen.

Ihm war so, als standen seine Venen in Feuer, und er würde innerlich verbrennen, wenn er Atemu jetzt nicht auf der Stelle näher kommen würde.
 

Er brauchte ihn, und zwar auf der Stelle.

Yugi hatte noch nie im Leben, so einen Drang gehabt, jemanden sofort, so rasch nah zu sein.

Er ruppte die Hose auf, hob seinen Kopf und fing Atemu Lippen wieder ein, was dieser gerne annahm.

Sie küssten sich voller Feuer, an der Wand, in tiefer Dunkelheit, und es gab nichts Schöneres für die Beiden in diesem Augenblick.

Atemus Hände strichen langsam über Yugis Brust, über dessen harten kleinen Brustwarzen, die Atemus nur noch mehr anmachten, weiter hinunter, zu dessen Bauch, eher er mit beiden seiner Händen, zu Yugis Hintern schlich.

„Mh.“, Yugi stöhnte tief in den Kuss, als er zwei kräftige zupackende Hände an seinem Hintern spürte.

Weg war die kalte Wand, zurück blieben zwei heiße Hände, die seinen Hintern bestimmend nach vorne drängten, und zugleich massierten.

Atemu konnte nicht genug bekommen, er vergewaltigte Yugis Mund, tanzte wild mit dessen Zunge, und er fing an den kleine Pircing darauf zu lieben.

Sein ganzer Körper drängte sich leidenschaftlich an den Jüngeren heran.

Und er liebte das Gefühl, seiner nackten Haut auf Yugis zu spüren.

Atemu hatte schlicht und einfach Feuer gefangen, und ließ es Yugi zu gerne spüren.

Dennoch, und das war das schlimme, Atemu hatte keine Geduld, Yugi aber auch nicht, also löste er kurz den Kuss, um Yugi nochmals in der Dunkelheit in die Augen zu sehen.

„Vorspiel?“, fragte er flüsternd leise nach.

„Nein.“, Yugi schüttelte rasch mit dem Kopf, seine Worte klangen so schwach wie noch nie.

„Ok.“, der Ältere nickte hastig zurück, ehe Yugi wieder tief aufstöhnte. Beide wollten es und beiden wussten, dass sie kaum Geduld gar Zeit für ein Vorspiel hatten. Atemu hatte viel zu lange auf diesen Augenblick warten müssen, und Yugi war den letzten Wochen zu sehr von Atemu angetan.
 

Yugis Körper wurde wieder an die Wand gedrückt, und seine Lippen wurden erobert wie in einem Krieg.

Yugi drängte Atemus Hose nach unten, er wollte sein...
 


 

*
 

So und jetzt wird es adult.
 

sorry dass ihr so lange warten musstet, hatte keine zeit und kein i net und so weiter.

dennoch, hoffe es gefällt euch
 

knuff

viky

Tür 24 (teil zwei(adult))

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Tür 24 (teil drei)

„Puh.“, der Jünger pustet sein schwitziges Ponyhaar von seiner Nase.

Himmel war er jetzt am Arsch, aber wortwörtlich. Das konnte er nicht beschreiben.

Er spürte jeden Muskeln an seinem Körper und er schwitze ganz schlimm.

Atemu aber ging es nicht anders. Er richtete sich langsam, mit zitternden Armen auf.

Rasch wischte er sich den Schweiß von der Stirn.

Herr Gott, warum schwitzte er so?

Dann aber atmete er tief durch, sein Herz beruhigte sich langsam wieder und schon küsste er ganz sanft Yugis Lippen.

Yugi erwiderte zu gerne den hauchzarten Kuss, dann aber musste er Lachen, und wie.

„Was?“, Atemu sah ihn fragend an.

„Du… du... wolltest…-“, Yugi lachte und wie er lachte. Atemu musste lächeln, auch wenn er nicht wusste, was Yugi gerade so witzig fand, aber dessen Lachen war wundervoll anzuhören.

„Na… was ist so witzig?“, fragte Atemu ihn erneut, er streichelte zärtlich über Yugis Schultern, sah ihm zu gerne, total glücklich, und befriedigt in die Augen.

„Du wolltest doch gar nicht für einen Fick vorbeikommen.“, lachte Yugi nun leise auf, was Atemus Mundwinkel nach oben zog.

„Das bist du doch selbst Schuld!“

„Oh Gott.“, Yugi atmete tief durch, er konnte nicht wirklich glauben, was hier gerade passiert war, aber es war so, und ja, es war verdammt noch mal gut so, wie es war.

„Geh mal runter von mir… du bist so schwer.“, Yugi drückt Atemu leicht von sich.

Ihm tat alles weh, jeder Muskel, vor allem an den Armen, wo Atemu so zugepackt hatte. Er wusste, er hätte morgen blaue Flecken da, aber er stand darauf, wie Atemu ihn anfasste, in bestimmte Situation.

Er war leidenschaftlich, bestimmen, herrisch, kraftvoll und doch so zärtlich.

Lächelnd legte Yugi sich einfach auf Atemu, und streichelte dessen Wangen.
 

Atemu lächelte zurück, hob auch seine Hände und streichelte sanft über Yugis zierlichen Rücken.

Yugis Augen strahlten eine solche Zufriedenheit, gar Glück aus, und Atemu fühlte sich von aller Last befreit. Es tat einfach nur gut.

„Frohe Weinachten.“, flüsterte Atemu leise auf, was Yugi lächeln lies.

Er griff nach der Schleife, und öffnete sie an Atemus Hals.
 

„Frohe Weinachten.“, flüsterte Yugi zurück, ehe beiden wieder in einen Kuss verfielen.
 

„Mh?“, fragte Atemu nach einiger Zeit nach. Yugi strahlte so, er musste einfach mitlächeln, und streichelte dem Jüngeren zu gerne über den Rücken.

„Wir könnten ja jetzt noch duschen gehen.“, flüsterte Atemu auf, ein Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, Yugi aber pustete erneut seine Ponysträhne aus dem Gesicht.

„Morgen, ich bin am Arsch.“, meinte Yugi, was Atemu auflachen ließ.
 

„Wirklich?“, Atemus Augen huschten über Yugis Gesicht, dessen Haut schwitzte leicht, und seine Wangen waren pur, pur Rot.

Zärtlich strich er Yugi das klebende Haar zurück.

„Erstaunlich wie unschuldig du immer wirkst.“, gab Atemu nun seine Gedanken preis, was Yugi lieb lächeln lies.

Er legte einfach seinen Kopf auf Atemu Brust ab, und genoss das streicheln auf seiner Haut. Es tat so gut, und der Körber unter ihm tat sein übriges.

„Erstaunlich, wie gut du auf einmal reden kannst… erstaunlich echt!“, Yugi schmunzelte und Atemu stöhnte auf.

„Da hakst du jetzt Jahre drauf rum, nicht war?“

Yugi hob den Kopf, und sah in die roten, wunderschönen Augen.

„Jahre?“, Yugi sah kurz fragend in die Luft.

„Vielleicht doch nur einen Monat.“, gab Yugi spitz zurück und Atemu verstand.

„Oh du!“

Yugi lachte auf, und wie, doch Atemu pickte ihm in die Seite.

„Ja ok… Jahre… vorausgesetzt du schickst dich.“, Yugi hob lachend den Finger, aber Atemu hörte nicht auf ihn zu zwicken, also stand Yugi rasch auf.
 

„Na los… ab ins Bad… da zeig ich dir mal was benehmen heißt. Oder sich schicken!“

„Oh jetzt habe ich aber angst.“, Yugi lachte auf, und tapste mit schnellen Schritten zu gerne in das dunkle Bad.

Atemu lief lächelnd die Treppe hinunter und suchte den Sicherungsschalter, diesen angeschaltet, seufzte er zufrieden auf.

Es war hell, und er hatte Yugi.

Er nickte sachte mit dem kopf, ein zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen.

Ja, er hatte ihn endlich, weil er, er selbst war.
 

„Atemu!“, Yugi rief auffordernd durch die Wohnung, über seinen Körper lief schon warmes gut tuendes frisches Wasser.

Er lächelte verschämt auf, als Atemu in das Bad trat und in die intensiven tiefen Augen sah.

Er hatte diesen Mann gar nicht verdient, das wusste Yugi, denn er war viel zu oberflächlich am Anfang, und er hatte seiner Meinung nach viel zu lange gebraucht um zu verstehen, wen er da vor sich hatte.

Jemanden, von dem er ehrlich geliebt wurde, jemanden, der für ihn da war, der hinter ihm stand, ihm half beim aufstehen, wenn er stürzte, ihm die Hand hin hielt, wenn er nicht mehr weiter konnte.

Jemanden, der dennoch, direkt an seine Seite passte und auch dahin gehörte.
 

Atemu öffnete die Tür, er sah über Yugis lasziven Körber, betrachtete leicht das Tattoo unter dem Hüftknochen, ehe er wieder in die süßen Augen Yugis sah.

Er sagte kein Wort, er schritt einfach zu ihm unter die Dusche, teilte mit ihm das Wasser.

Kurz legte er seine Finger unter Yugis Kinn, zwang den Jüngeren damit ihm in die Augen zu sehen.

Was Yugi auch tat, wenn auch total verlegen. So in der Helligkeit ganz nackt bei Atemu zu sein, war ihm doch noch etwas merkwürdig.

Atemus Blick aber war so, ja, er war sehnsüchtig, er betrachte Yugis flackernde Augen, ehe er sich vorbeugte, und drei leise flüsternde Worte von sich gab, welche Yugis Herz zu triefst berührten.

„Ich liebe dich.“
 

Yugi antwortete nicht, er war für diese Worte einfach noch nicht bereit, aber Atemu akzeptierte es, und genoss die Lippen, und die zärtliche Haut Yugis.

Er streichelte sie sachte, und kam ihr näher.
 

Er wollte Yugi halten, ihn schützen, für ihn da sein, und nie wieder von dessen Seite schreiten.

In seinen Augen hatte er Yugi nicht verdient, denn er konnte von Glück reden, das Yugi so viel Geduld hatte, und ihm die Chance gab, sich selbst zu entfalten.

Ihn nie auslachte, und ihn immer mit einer Großzügigkeit, gar Warmherzigkeit entgegen trat.
 

„Was stand den in dem andere Brief.“, flüsterte Yugi fragend über seine Lippen.

Atemu grinste leicht auf, seine Hände strichen zärtlich zu Yugis Brust, tief sah er ihm in die Augen.
 

„Nichts.“

„Nichts?“
 

„Na.“, er streichelte mit seinen Lippen zu Yugis Schultern, ehe er sie küsste.

„Wenn ich nicht nervös gewesen wäre, hättest du keinen Brief bekommen.“, flüsterte Atemu auf, was Yugi lächle lies, zu gerne legte er seine Arme um die Schultern des Mannes und hielt sich fest.

Und Yugi wusste, genau in diesem Augenblick, das er sich immer an diesem Mann festhalten könnte.

Egal was kommen würde, er war nicht mehr alleine.
 

„Danke.“, flüsterte Yugi leise in Atemus Ohr.

„Für alles, für die letzten 24 Tage.“
 

„Es kommen schönere.“, flüsterte Atemu leise auf, was Yugi lächeln lies, zu gerne fühlte er Atemus Lippen an seiner Haut, denn eben hatte er vor lauter Lust keine Zeit, sich auf so was zu konzentrieren.
 

„Ich weiß.“, Yugi flüsterte seufzend auf, Atemus Lippen gar Hände taten so unendlich gut

„Du weißt?“, fragte Atemu überrascht nach.

„Halt einfach den Mund und mach weiter.“, Yugi schmollte auf, da Atemu aufgehört hatte seine Haut zu küssen.

Atemu lächelte sachte auf, schloss die Augen, und berührte sein kostbares Weihnachtsgeschenk seines Lebens.
 

Die 24te Tür war immer die Beste. Schon als Kind, und nun, als erwachsener.

Man wusste nie was sich dahinter versteckte, aber man wusste, das es was Großes war.

Zufrieden gar Glücklich mit allem, streichelte Atemus Yugis Brust mit seinen Lippen, ehe er zärtlich und langsam hinunter wanderte.

Yugi lehnte sich zurück, strich durch Atemus Haar und genoss die Zärtlichkeiten, die er geschenkt bekam.
 

Als die beiden frisch gewaschenen ins Bett vielen, legten sie sich dicht beieinander.

Atemu legte beider seiner Arme um Yugi, so als würde er ihn schützten und Yugi genoss diese Haltung, diese Wärme, die Atemu ausstrahlte.

Atemu schloss die Augen, küsste ein letztes mal Yugis Nacken, ehe er sich der nächtlichen Stille hingab, Yugi aber, hatte noch lange seine Augen offen.

Er blieb einfach da liegen, dort wo er sich geborgen und wohl fühlte, und er musste andauernd an die Verabschiedung seines Großvaters denken.
 

„Kommt Atemu heute zu dir?“
 

Yugis Wangen färbte sich pur rot, als sein Großvater das fragte, dennoch nickte er, ohne diesen alten Mann dabei anzusehen.

Der alte Mann lachte heißer auf, ehe er doch wieder hustete.

„Weißt du Yugi was ich mir zu Weinachten Wünsche?“, flüstere er rau ins Krankenzimmer, was Yugi wieder zu ihm hinsehen lies.

Sicher dessen Stimme war so rau, eben krank, aber sie klang so besänftigen zufrieden.

Yugi sah, wie Yugis Großvater zart lächelte, und aus dem Fenster sah.

„Das du nicht mehr alleine bist“, meinte er leise, und sah ins nichts.

„Und das du Glücklich bist, damit ich gehen kann.“
 

Yugi schluckte hart, es tat weh das zu hören, dennoch, sein Großvater lächelte friedlich vor sich her.

Er sehnte sich nach Erlösung, nach ruhe, und einem langen schlaf, das wusste Yugi zu gut.

„Und ich glaube mein Wunsch geht in Erfüllung, und das erleichtert mich sehr!
 

Lange Zeit hatten beide einfach nur da gesessen, sich zart angelächelt. Sie brauchten keine Worte mehr, alles war gesagt, jeder wusste, was passieren würde, was kommen sollte.

Doch die Ruhe wurde von der Schwester unterbrochen. Sie forderte Yugi auf zu gehen, wie so viele andere Besucher am Heiligabend, in diesem Krankhaus.
 

Yugi nickte, stand auf, und schloss die Augen, um einletztes mal die Stirn des alten Mannes zu küssen.

Zärtlich strich er über die alte zerbrechliche Hand, ehe er nochmals hart schluckte und sich umdrehte.

„Leb wohl Yugi.“, Yugi drehte sich nach diesen Worten an der Tür um.

Er hielt sie fest, sagte kein Wort, er lächelte einfach nur zurück, so wie der alte Mann ihn auch anlächelte.

Ein nicken, ehe er die Tür schloss.
 

Tief amtete Yugi ein, dann aus, ehe er sich gänzlich zu Atemu umdrehte. Er lächelte leicht, als er das schlafende Gesicht sah, und stich zärtlich die Strähnen von ihm.

„Der Wunsch von meinem Großvater ging in Erfüllung.“, flüsterte Yugi leise auf, ohne es zu merken viel ihm eine stumme Träne über die Wange. Denn er wusste, tief in sich, dass sein Großvater damit gehen würde.

Er kuschelte sich eng an Atemu, lies sich von ihm halten, denn er wusste, hier bei ihm war er gut aufgehoben, hier war Jemand, der ihn beschützte.
 

Hinter einer Tür versteckten sich viele Dinge, aber hinter dieser Tür, und das wusste Yugi zu gut, steckte alles was er braucht ein seinem Leben.
 


 

blub, blub...

und ende
 

wink



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Von:  Polarstern
2023-10-06T19:30:20+00:00 06.10.2023 21:30
Liebe Viky,

Du hast mir schon so viele Kommentare hinterlassen - dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken!
Und ich möchte mich gerne bei dir revanchieren. Ja und das ca 13 Jahre nach dem Ende dieser FF ^^.

Ich habe die Story gerade erst gelesen. Ich war zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung hier nicht aktiv im YGO oder FF Bereich.

Eine sehr süße Story mit schöner Idee! War mal etwas anderes und hat mir gut gefallen! Auch hast du einen schönen Schreibstil.
Es ist auch mal etwas anderes Atemu so shy zu sehen. Einerseits natürlich ooc, so wie du es selbst im Vorwort schon erwähnst. Andererseits gut begründet durch seine Gefühle zu Yugi.
Ich habe die FF innerhalb weniger Tage runtergelesen und hatte viel Spaß damit!

Vielen Dank für die schöne Story!
Grüße
Polarstern

Von:  Lamello
2021-10-12T20:20:40+00:00 12.10.2021 22:20
Wow, was für ein Ende. Da kamen mir doch noch die Tränen.
Ja, deine schöne Story ist schon älter, aber ich hab sie jetzt erst gefunden.
Ein auf und ab. Und Atemu gefällt mir richtig gut in der Rolle des Schüchternen. Ja, und wie gesagt, das Ende ist herzzerreißend, aber wirklich wunderschön.
Vielen Dank für deine schöne Geschichte!
Lanello
Von:  Usaria
2018-01-24T19:35:49+00:00 24.01.2018 20:35
Bakura hat einen Orden verdient! Der Arme, dass der noch nicht auf Atemu los gegangen ist, wundert mich schon, hat Kura etwa in deiner Geschichte irgendwo mal Baldrian verschluckt, so nen ganzen 2 kg Sack? Das ist ja schon unheimlich wie gelassen er dem größeren Igelkopf gegenüber ist.
Aber es freut mich für ihn, dass er´s doch noch geschaft hat, besser spät als nie!
Von:  Usaria
2018-01-24T19:11:32+00:00 24.01.2018 20:11
Tolles Kapitel. Yugi kann so ein kleines Teufelchen sein! Wie er mit Atemu spielt! Mir tut der arme Pharao schon leid. Mensch Yugi musst du so mit ihm spielen?
Von:  Usaria
2017-12-20T20:31:57+00:00 20.12.2017 21:31
Wie süüß, hmm irgendwie scheint Atemu dann doch immer Yugi eine Stütze zu sein. Jetzt sind´s nur noch vier Türchen, Seufz. Ich freu mich schon auf die nächsten.
Von:  Usaria
2017-12-19T19:17:36+00:00 19.12.2017 20:17
Tiefer Seufzer, Atemu dir ist nicht mehr zu helfen!

Atemu: "Von wegen, wenn´s nach mir ginge, wurde ich Yugi sowas von durch nageln, doch ich bekomm ja von der Autorin einen Maulkorb verpasst"
Ich: "Tija, wenn jetzt schon, dann gibts keine 24 Türchen!"
Atemu: "Scheiß auf die Türchen! Ich willl jetzt...
Viky: legti ihm einen Keuschheidsgürtel an.
Viky und Ich: "Nein! Geschenke gibts am Heiligaben!
Von:  Usaria
2017-12-18T22:29:39+00:00 18.12.2017 23:29
Ahh Yugi du kleiner Teufel, du. Hmm allmählich tut mir unser Ex-Pharao schon ziemlich leid. Ich freu mich schon auf das nächste Türchen.
Von:  Usaria
2017-12-17T21:36:10+00:00 17.12.2017 22:36
Oh wie süüüß!
Ich: "Atemu du bist ein Dummkopf!"
Atemu: "Wieso?"
Ich verdreh die Augen. "Na was glaubst du, was Yugi von dir will?"
Atemu sieht mich wie a Zeisal wenn´s blitzt a.
Ich verdrehe die Augen und schüttler nur den Kopf. "Hast ja noch ein paar Briefchen um es heraus zu finden!"
Von:  Usaria
2017-12-16T16:51:28+00:00 16.12.2017 17:51
Oh! Mann! ATEMU!!!! *Atemu packen und durchschütteln!* Das... Yugi macht´s dir soooo einfach und du!? AAA! *Kopf auf die Tischplatte hauen*
Die romantische Stimmung bringst du gut rüber, aber auch wie schwer es den Beiden wirklich fällt, zu ihren Gefühlen zu stehen, diese zu überwinden und dem anderen sie zu offenbaren. Ich liebe diese Geschichte einfach.
Von:  Usaria
2017-12-15T16:06:21+00:00 15.12.2017 17:06
So so, Yugi ist doch ein kleiner Teufel! Jetzt dreht er den Spieß um! Wie süß ist dass denn. Freu mich schon auf´s nächste Kapitel.


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