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Zwischen Licht und Schatten

Aus dem Leben einer Asmodierin
von

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Gwynerias Vorwort

Dies ist eine Geschichte die in Atreia weder in Asmodae noch in Elysea eine Heimat hat, eine Geschichte zwichen Licht und Schatten, es ist meine Geschichte. Mein Name ist Gwyneira, in bin eine Asmodierin die in Elysea aufwuchs, von dort verbannt wurde und schließlich zur Deava aufstieg. Ganz gleich wer diese Geschichte lesen mag, ob Asmodier, Elyos, Deava oder Shogu, ich habe keine Botschaft an euch wenn ihr zu lesen beginnt, dennoch, dies ist mit Sicherheit eine der ausgewöhnlichsten Geschichten Atreias und vielleicht vermag sie dem ein oder anderem helfen mehr über uns und die Lebensweise der Menschen der anderen Hälfte Atreias zu verstehen.

Kapitel I: Die ersten Jahre meines Lebens

Meine komplette Kindheit und Jugend verbrachte ich im warmen, sonnigen Elysea in einem kleinen Dorf nahe der Zitadelle von Verteron. Meine "Eltern" waren zwei gewöhnliche Elyos die aus mittleren bis ärmlichen Verhältnissen stammten und mir soviel Liebe zukommen ließen wie sie wohl auch einer leiblichen Tochter gegeben hätten.

Das mein Erscheinungsbild anders als jenes der Menschen die in Elysea lebten anders war bemerkte ich schon seit ich denken konnte, schon damals fing ich mir oft verachtende Blicke ein, besonders wenn ich freundlich mit "Arieluma!" grüßte, wieso begriff ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht, doch ich ahnte das es an meinem Erscheinungsbild lag, an dem was ich bin. Die Kinder welche damals in meinem Alter waren begegneten mir bis dahin noch freundlich, sie machten trotz meiner Mähne und Klauen keinen Unterschied, im Gegenteil, dank ihrer kindlichen Neugierde war ich unter den Kindern die Beliebteste im Dorf. Zu gerne hätte ich damals auf ihre Fragen weshalb mein Körper sich so von ihren unterschied geantwortet, doch wusste ich selbst noch nicht darüber bescheid was ich war, meine Eltern wollten es mir bis dahin noch nicht verraten, da wie sie sagten nur wichtig ist das sie mich über alles liebten, egal was ich war, egal woher ich kam...

Trotzdem ließ es mich nicht los, im Grunde konnte ich mich nicht beschweren, es mangelte mir an nichts, doch wieso reagierten die Erwachsenen um mich herrum nur in meiner Gegenwart so abweisend? So konnte ich nur abwarten bis die Zeit reif für die Wahrheit ist wie meine Eltern sagten, die Zeit inder ich alt genug dafür wäre die Wahrheit zu begreifen.

Kapitel II: Asmodisch?

Mittlerweile war ich sechs Jahre alt und der Herbst nach einem Sommer mit schlechter Ernte dank einigen Krall überfällen brach an.

Auch in meinem Dorf wurden die Vorräte knapp, zwar musste keiner Hungern, doch mussten wir sparsam sein.

Ich hatte seit einigen Tagen nichtmehr richtig gegessen, so zog ich los zu einem Bauernhof der sich in der Nähe des Dorfes befand um mich heimlich an Kukuru un ähnlichem zu bedienen.

Die Sonne war schon fast komplett untergegangen und ich fühlte mich im Dämmerlicht sicher nicht gesehen zu werden. Auch wenn ich damals noch nicht wusste dass ich einer Rasse angehöre welche in einer Welt der Schatten lebt, so genoss ich die Dunkelheit auch in meinen jüngsten Jahren schon durchaus.

Grade als ich gierig wie ein Tier einen großen Bissen Kukuru zu meinem Mund führte, hörte ich hinter mir einen lauten Kampfschrei. Mein Herz wäre vor Schreck fast stehen geblieben. Mein Körper war wie gelähmt als ich sah wie der Bauer angriffslustig mit einer riesigen Mistgabel in den Händen auf mich los gelaufen kam, im nächsten Moment schaffte ich es jedoch glücklicherweise mich aus dieser Lähmung zu befreien und ich rannte, rannte so schnell ich nur konnte. Daraufhin gab der Bauer seine Verfolgung auf, ich hörte nurnoch wie er mir hinterherbrüllte, es war ein Satz den ich nie vergessen werde: "Du verfluchtes asmodisches Miststück! Dafür wirst du noch bezahlen, ich werde das gesamte Dorf auf dich hetzen! Renn solange du noch kannst, seh ich dich hier noch einmal schick ich dich in die Dunkelheit zurück aus der du gekommen bist!"

Halb tot kam ich Zuhause an, vor der Tür brauchen mir die Beine unter dem Boden weg und ich ringte erst einmal nach Luft, dann kam mir wieder der Satz in den Sinn, was hatte bloß "asmodisch" zu bedeuten? War es die Beschreibung für das was ich bin? Nachdem ich mich erst einmal wieder einigermaßen beruhigt hatte und nicht mehr nach Luft schnappte schaffte ich es endlich anzuklopfen, meine Eltern sollten schließlich nicht wissen was vorgefallen war, sofort riss meine Mutter die Tür auf, sie hatte sich wohl schon Sorgen gemacht da es sehr spät war, als sie mich ansah lag noch mehr Sorge in ihren Augen, ich muss wohl fertiger ausgesehen haben wie ich annahm, sofort fragte sie was mich was vorgefallen sei, ich entgegnete ihr nur ein einfaches "nichts" und setzte mich an den Tisch wo schon das Abendessen stand, zwar war mir jeglicher Appetit vergangen, doch ich wollte vorgeben hungrig zu sein um wirklich den Anschein zu erwecken, dass alles in Ordnung sei. Doch meine Eltern konnten durch mich hindurch blicken und sahen das etwas nicht stimmte und wollten nicht locker lassen, ich legte das Besteck weg und stellte meine Frage: " Was bedeutet asmodisch?"

In dem Blick meiner Eltern lag entsetzen, all die Jahre hatten sie versucht die Wahrheit vor mir fern zu halten, nun fing ich an sie zu durchschauen.

"Woher hast du dieses Wort aufgeschannppt?" Fragte mein Vater aufgewühlt, ich sagte nur das man es mir hinterhergerufen hätte und noch einmal fragte ich: "Was bedeutet es nun?"

"Das können wir dir nicht sagen mein Kind." Antwortete meine Mutter und einem seltsamen Ton, es begann mir unheimlich zu werden und ich sah dass meine Eltern es belastete, ich ertrug diese Atmosphäre die in diesem Moment in der Luft hing nicht, also stand ich Wortlos auf, ging in mein Zimmer und machte die Tür zu. Ich legte mich in mein Bett und verstand nicht was plötzlich los war.

Kurze Zeit später hörte ich wie die Stimmen meiner Eltern im Nebenzimmer laut wurden, sie stritten nicht doch es war eindeutig unbehaglich, ich stand auf und legte mein Ohr an die Tür um besser verstehen zu können worum es ging.

"Wie sollen wir Gwyneira erklären das sie eine Asmodierin ist? Das ganz Elysea sie deswegen verurteilen und hassen wird solange sie hier lebt!" Es war die Stimme meiner Mutter, an dem Tonfall konnte ich erkennen das sie weinen musste, danach war es Still im Nebenzimmer, ich legte mich zurück in mein Bett und vergrub mein Gesicht im Kissen, nun weinte auch ich...

Kapitel III: Die Wahrheit

Wie für jeden Morgen typisch in Elysea fiel ein warmes, angenehmes Licht durch die Fenster.

Meine Kopfschmerzen und das Gefühl in meinen Augen verrieten mir dass ich mich die letzte Nacht in den Schlaf geweint hatte und ich erinnerte mich wieder an das was passiert war.

Normalerweise hätte ich die Zimmertür aufgerissen und meinen Eltern "Guten Morgen!" gesagt, aber an diesem Tag war mir nicht danach, man könnte sagen dass mir der Mut dazu fehlte.

Also hockte ich noch eine Weile in meinem Bett, versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen, doch das war nicht möglich. Bald darauf klopfte es an die Tür und mein Vater trat hinein, ich hatte Angst ihn anzusehen und womöglich einen trübseligen Blick in seinem Gesicht zu finden, also schaute ich weg.

"Morgen Gwyneria…. Hüpf aus dem Bett und setz dich zu uns in die Stube, wir haben dir etwas zu erzählen."

Ohne Blickkontakt herzustellen folgte ich seiner Bitte, in der Stube saß bereits meine Mutter am Tisch, sie sah unheimlich müde und mitgenommen aus, mein Vater setzte sich ebenfalls dazu und begann zu reden: "Eigentlich wollten wir uns damit noch Zeit lassen, aber wir denken dass nun der richtige Augenblick gekommen ist dir die Wahrheit zu erzählen."

Ich zuckte zusammen, in mir machte sich die Angst breit, nachdem was passiert war konnte die Wahrheit nur schmerzhaft sein, plötzlich wusste ich nicht mehr, ob ich es wirklich wissen wollte, doch der Moment der Wahrheit war jetzt gekommen.

So begann er eine lange Geschichte zu erzählen, wie vor tausenden von Jahren Atreia eine Welt, zusammengehalten durch den Turm der Ewigkeit war, wie die Draken zu Balaur mutierten und anfingen die Vorherrschaft zu erlangen, wie Aion die empyrianischen Gebieter und Daeva erschuf, wie der Milleniumskrieg tobte und am Ende die Verhandlungen zwischen den Rassen scheiterte und der Turm der Ewigkeit zerstört wurde.

Dass alles war unheimlich schwer für mich zu verstehen, und was hatte es mit mir zu tun? Doch nun kam der Punkt welcher für mich von Bedeutung war: "Nachdem Atreia auseinander gerissen wurde und unsere Vorfahren nur knapp dem Tod entkommen waren, glaubten die Elyos dass alles was auf der oberen Halbkugel lebte gestorben sei, da das Licht der Sonne nur auf unseren Teil scheint, doch dem ist bei weitem nicht so, auch dort existiert heute noch Leben, die Menschen die da oben Leben haben sich im Laufe der Jahrtausende stark verändert um sich den dunklen und kalten Umständen anzupassen, der obere Teil Atreias trägt heute den Namen Asmodae und die Menschen die dort leben werden Asmodier genannt."

Jetzt wusste ich also woher ich kam, einerseits war ich erleichtert endlich zu wissen was das alles sollte, doch es machte mich auch traurig, traurig darüber dass ich eigentlich eine Fremde in meiner eigenen Heimat war, doch alles wurde immer noch nicht gesagt, endlich fasste auch meine Mutter Mut zu erzählen und dieser Teil sollte noch mehr schmerzen.

Sie erzählte mir wie sich in Elysea plötzlich Risse im Raum bildeten die nach Asmodae führten und wie die Elyos und Asmodier seitdem einander töten, da sie sich gegenseitig die Schuld für die Zerstörung Atreias in die Schuhe schieben und wie nur eine hälfte Atreias am Ende überleben wird, da sonst der Ätherfluss zwischen den Überresten des Turms am Ende uns alle umbringen wird.

Es fühlte sich an als würde man mir das Herz aus dem Leib reißen, diese Geschichte war so unglaublich schrecklich, das ganze konnte ich nicht begreifen, meine Mutter stand auf und nahm mich in den Arm, sie versuchte mich zu trösten und nach einer Weile fragte sie mich:" Möchtest du wissen, wieso du bei uns bist?"

ich nickt nur Zaghaft mit dem Kopf, brachte aber keinen Ton heraus.

"Ich ging eines Tages allein durch den Wald um ein wenig Obst zu sammeln, plötzlich hörte ich die Schreie eines Kindes, zuerst dachte ich mir nichts dabei, doch es hörte einfach nicht auf, also ich folgte ich den Schreien bis ich dich, eingewickelt in einem Tuch unter einem Baum vorfand. Ich schaute mich um, doch ich fand niemanden zu dem du hättest gehören können, ich nahm dich in den Arm um zu sehen sonst alles mit dir in Ordnung war. ich gebe zu, dass ich im ersten Moment geschockt war als ich sah das du ein asmodisches Kind warst und... ich wusste nicht was ich mit dir anfangen sollte."

Die Worte meiner Mutter wurden immer leiser und schwerer, doch sie brachte es zu Ende.

"Doch dann tauchte plötzlich deine leibliche Mutter hinter mir auf, ich hatte unglaubliche Angst, denn ich bin nur ein einfacher Mensch und diese Asmodierin war allein Anscheins nach eine Daeva, noch dazu trug sie unheimlich prunkvolle Kleidung, sie muss eine Adlige oder ähnliches gewesen sein. Sie machte eine Bewegung die mir wohl klarmachen sollte dass ich keine Angst zu haben brauchte, sie schaute zu dir und sprach deinen Namen aus, dann drehte sie sich mit Tränen in den Augen um und verschwand wieder.

In dem Moment wurde mir klar dass sie dich mir anvertraut hatte da ihre Umstände ihr wohl keine andere Wahl gelassen haben, ich weiß nicht warum sie das tat, doch du hast ihr trotz allem wohl mehr als alles andere auf der Welt bedeutet, ich konnte nicht anders und nahm dich mit..."

Wieder weinte ich, dass das alles so unglaublich schmerzte hatte ich nicht gedacht, warum um alles in Atreia hatte Aion ausgerechnet für mich unter allen Wesen so ein Schicksal ausgewählt? Nie habe ich mich vorher so schlecht gefühlt.

"Aber glaub mir mein Schatz, egal was du bist und egal woher du kommst, wir lieben dich wie eine leibliche Tochter, du bist das größte Geschenk das Aion uns gemacht hat."

Mit diesen Worten gab meine Mutter mir einen Kuss auf die Stirn, ließ mich dann los und versuchte mich mit einem lächeln wieder aufzuheitern.

Leise erwiderte ich ihr ein "Ich weiß..." und ging zurück in mein Zimmer. Mir war schon klar dass es auch für meine Eltern nicht leicht war das alles endlich zu erzählen, doch brauchte ich in diesem Moment wirklich einfach nur meine Ruhe.

Kapitel IV: Freunde und Feinde

Die folgende Zeit brachte viele Veränderungen mit sich, mein sorgenfreies Leben sollte nun ein Ende nehmen und ich sollte lernen wie viel Hass zwischen unseren Völkern herrscht.

Die ersten Tage zog ich es vor im Haus zu bleiben und nicht mit den Kindern zu spielen, ich brauchte etwas Zeit für mich, zwar war ich noch jung doch ich spürte die Veränderung.

In diesen wenigen Tagen schaffte es der Bauer das gesamte Dorf auf mich zu hetzen, die Erwachsenen mochten mich nie, sie tolerierten mich nur da ich nie etwas angestellt hatte, doch nun wo sie wussten das ich in Zeiten in denen es nicht allzu viel Nahrung gab vom Feld gestohlen hatte, hatten sie endlich einen Grund gefunden mir das Leben zur Hölle zu machen.

So klärten sie auch ihre Kinder darüber auf was es mit mir auf sich hatte, in so jungen Jahren sind Kinder noch leicht manipulierbar, ihre Eltern gaben ihnen wohl die Anweisung mich zu hassen, schließlich ist es ja ganz normal, das Elyos und Asmodier einander hassen und töten...

Dementsprechend wurde ich empfangen als ich dass erste mal seit Tagen wieder das Haus verließ, sie fielen über mich her, schubsten mich herum und beleidigten mich, dank dem Lärm der draußen herrschte bekamen meine Eltern davon mit und griffen rechtzeitig ein bevor sie angefangen haben mich zu schlagen...

Mir blieb also nichts weiteres mehr übrig als am Tag im Haus zu bleiben und meine eigene kleine Welt um mich herum zu schaffen, nur in der Dunkelheit der Nacht traute ich mich noch heraus.

Aus mir wurde ein stilles und zurückhaltendes Kind, ich begann viel nachzudenken und versuchte mir vorzustellen wie das Leben in Asmodae wohl sein mag, ob ich dort glücklicher wäre, doch ich war nun mal in Elysea aufgewachsen und demzufolge auch dort gebunden, ich wusste praktisch nichts über die Asmodier, weder konnte ich ihre Sprache sprechen, noch konnte ich ahnen wie sie Leben, zu dem Zeitpunkte hätte ich dort noch weniger Chancen gehabt als in Elysea.

Die Geschichte, das sich ein Asmodisches Kind in einem Dorf in Verteron aufhielt machte plötzlich die Runden und wie es scheint schaffte sie es sogar in die Reihen einiger Gelehrter in Sanctum.

Es war ein warmer Tag von dem ich mal wieder nicht viel hatte, da ich mich wie es mittlerweile schon üblich war in meinem Zimmer zurückgezogen hatte und vor mir hin träumte.

Der Tag zog vorüber und langsam legte sich die Abendröte über das Land, ich mochte die Sonnenuntergänge in Elysea sehr, sie sind der Moment des Tages an dem die Welt weder im Licht erstrahlt noch von der Dunkelheit verschluckt wird, sie stimmten mich immer melancholisch...

Doch an diesem Abend wurde ich aus meiner Melancholie gerissen als ich eine fremde Stimme aus dem Nebenzimmer hörte wie sie sich mit meinen Eltern zu unterhalten schien.

Ich legte mein Ohr an die Tür um zu lauschen worum es ging, wir hatten schon seit Ewigkeiten keinen Besuch mehr gehabt und angekündigt hatte sich zuvor auch niemand, ich verstand nur wenige Wörter da im Nebenzimmer wohl mit Absicht leise gesprochen wurde, das Einzige was ich raus hören konnte waren mein Name und die Tatsache dass jene Person wohl aus Sanctum kam.

Sanctum, eine strahlende Metropole und die Hauptstadt Elyseas zu der nur Deava Eintritt haben, mich überkam ein ungutes Gefühl, jemand von dort würde mich sicher nicht mit friedlichen Absichten sehen wollen, ich hatte nur wenige Sekunden Zeit darüber nachzudenken, doch das ungute Gefühl wandelte sich immer mehr in Angst um, ich entfernte mich von der Tür und wollte schnell aus dem Fenster klettern und später wiederkommen, wer weiß was in den nächsten Augenblicken sonst passieren würde, doch dazu kam ich nicht mehr, vorher öffnete meine Mutter die Tür.

"Gwyneira, komm bitte zu uns in die Stube, da gibt es jemanden der dich kennen lernen möchte." Sie lächelte, seit der Sache mit dem Bauer tat sie das nur noch selten und meistens wohl auch nur dann um mich aufzuheitern, doch dieses mal sah es echt aus, die Tatsache beruhigte mich ein wenig.

Am Tisch saß eine Frau in einem wunderschönen Gewand mit aufwendigen Verzierungen, ganz klar eine Deava, sie musste jung aufgestiegen sein, denn sie sah aus als wäre sie knapp über 20 Jahre alt.

Ich setzte mich wortlos dazu, gespannt darauf was nun folgen würde.

"Du bist also Gwyneira, habe ich recht?" Ihre Stimme war sehr sanft, das erleichterte es auf ein Gespräch einzugehen.

"Ja...das bin ich.."

"Schön, nun, mein Name ist Valaina, ich komme aus Sanctum und bin eine Gelehrte aus der Bibliothek der Weisen, ich weiß das mag etwas seltsam klingen, aber ich bin dort für die Erforschung des Asmodischen Volkes zuständig."

Dieser Satz klang fürs erste wirklich sehr seltsam, für welche Art von "Forschung" wollte sie mich bitte kennen lernen?

"Keine Sorge Gwyneira, ich habe keine bösen Absichten, ich habe nur von der Geschichte dass ein asmodisches Kind in Verteron lebt gehört und wollte es mit eigenen Augen sehen."

"Achja...und wieso?"

"Nunja... ich habe schon einige Asmodier gesehen und weiß vieles über ihr Volk, trotz allem hatte ich nie die Gelegenheit jemals mit einem ein richtiges Gespräch zu führen, das ist in einigen Hundert Jahren als Deava ziemlich frustrierend, deswegen würde ich dich gerne näher kennen lernen."

"Ich habe aber nie in Asmodae gelebt, ich weiß gar nichts über die Asmodier, ich bin da sicher keine Hilfe..."

Ich wusste nicht so recht ob ich mich auf irgendwelche Daeva aus Sanctum einlassen sollte, überhaupt mochte ich niemandem außer meinen Eltern mehr trauen, doch meine Mutter nahm mir die Entscheidung ab.

"Weißt du Gwyneira, ich finde du solltest auf ihr Angebot eingehen, sie sagte sie kann dir die asmodische Sprache beibringen, vielleicht könnte dir das eines Tages von Nutzen sein."

Tatsächlich könnte ich meiner Mutter da nicht widersprechen, schließlich wollte ich wirklich mehr über die Asmodier wissen, auch wenn ich mich nicht danach fühlte, so bin ich nun mal eine von ihnen.

Somit war die Sache beschlossen, sofern Valaina in Sanctum keine Aufträge oder ähnliches zu erledigen hatte kam sie nach Verteron. Es dauerte ein wenig doch ich merkte dass ich ihr wirklich trauen konnte. Sie war die erste Daeva mit der ich in Kontakt kam und es war unglaublich interessant ihre Geschichten aus vergangener Zeit zu hören oder zu sehen wie sie den Äther manipulieren konnte, so zeigte sie mir einmal wie sie innerhalb von wenigen Sekunden aus Wasser Eis machen kann oder erzählte von ihrem Aufstieg. Dieser fand wohl zur Zeit der großen Katastrophe statt, ich hätte gerne noch mehr davon gehört, doch anscheinend Sprach sie nicht gerne über diese Zeit, wie vermutlich jeder der zu dieser Zeit gelebt hat muss sie einige Menschen verloren haben...

Eines Tages erzählte sie mir dass jemand der ihr sehr wichtig war kurz vor der Katastrophe auf die obere Hälfte Atreias gereist ist, hätte er überlebt und wäre er aufgestiegen so sei er heute auch ein Asmodier, selbst nach den vielen Jahrhunderten hat sie die Hoffnung nicht aufgegeben ihn vielleicht wieder zu sehen, deshalb hat sie sich die asmodische Sprache angeeignet und beschäftigt sich mit ihnen, aber keinem außer mir habe sie das jemals erzählt.

Das Lernen der asmodischen Sprache war einfacher als ich es mir vorgestellt hatte, da die Menschen in Atreia früher alle dieselbe Sprache gesprochen haben klingen sowohl in asmodisch als auch in elysisch manche Worte gleich, oft jedoch kommen auch Worte vor die völlig fremd klingen oder fast nicht aussprechbar sind.

Valaina wurde für mich mich viel mehr zu einer guten Freundin als zu einer Art Lehrerin, dementsprechend fühlte ich mich wenn sie einige Tage in Sanctum war und dort ihren Pflichten nachging, an diesen Abenden schlich ich mich oft nach draußen und genoss die Dunkelheit.

An jenem Abend entfernte ich mich etwas weiter weg vom Dorf und ging an einen kleinen Bach. Ich wollte ein Lied singen welches mir Valaina mir beigebracht hatte, es handelt davon wie sich die Elyos und Asmodier gegenseitig bekämpfen und töten und welches Leid sie sich damit antun, sie sagte es wurde geschrieben als die Völker zum ersten mal aufeinander trafen von jenen die den Krieg nicht als Lösung ansehen, in der Hoffnung es würde eines Tages die andere Hälfte von Atreia erreichen.

Plötzlich hörte ich hinter mir ein rascheln aus einem Gebüsch, ich erschreckte mich unheimlich, in der Gegend lebten nämlich Worgs, gegen solch ein Wesen hätte ich nicht die geringste Chance gehabt. Stattdessen jedoch kam ein Junge aus unserem Dorf hervor, ich kannte ihn sogar, als mich die Kinder noch mochten spielte er oft mit. Sein grinsen verriet mir das er mir wohl schon länger beim singen zugehört hatte, wie peinlich...

Seinen echten Namen werde ich nicht verraten denn es könnte ihn heute noch seinen Kopf kosten, warum werdet ihr schon noch verstehen, deswegen werde ich ihn während meiner gesamten Lebensgeschichte die ich euch offen lege mit einem falschen Namen nennen: Hadariel

Um aus dieser äußerst peinlichen Situation wieder raus zu kommen wollte ich ihm mal ein Paar wütende, im dunklen rot leuchtende asmodische Augen demonstrieren, doch dazu kam ich nicht mehr.

"Hey, Gwyneira, hab dich lange nicht mehr gesehen."

"Deswegen läufst du mir in der Dunkelheit nach und versteckst dich in einem Gebüsch?"

"Ja, ich wollt dich mal wieder sehen, ich finde es blöd dass dich die anderen nicht mehr mögen..." Er klang tatsächlich etwas traurig.

"So ist das eben mit Elyos und Asmodiern, wir mögen uns nicht."

"Schon, aber du warst immer nett zu uns... Sag mal, rennst du öfters nachts hier rum?"

"...Ja, wieso?"

"Toll, darf ich dann öfters mit kommen?"

"Mir egal, solang es niemand weiß, sonst bin ich wieder schuld."

"Echt? Hey klasse, ich dachte schon du würdest allein sein wollen oder sowas."

Darauf wusste ich irgendwie keine Antwort mehr...also:

"Jaja, ich geh dann mal nach Hause, bis die Tage dann..."

Irgendwie war er mir in dem Moment zu aufdringlich, außerdem stellte ich mir die Frage ob es wirklich klug war ihm zu sagen dass er kommen darf, vielleicht sollte er ja nur für jemanden im Dorf irgendetwas über mich herausfinden, dass wir zum Beispiel öfters Besuch von einer Daeva hatten hatte sich im Dorf sicher schon rumgesprochen.

Tatsächlich kam er öfters vorbei wenn ich mal wieder abends durch die Gegend streifte und er stellte mir nie eigenartige Fragen, und so hatte ich nach ein paar Abenden wieder das Gefühl einen Freund in meinem Alter zu haben.

Und so, zusammen mit meinen Eltern, Valaina und Hadariel gingen einige Jahre ins Land in denen ich wieder zu Kräften kam, Kräfte die ich auch brauchte denn ich hatte nicht die geringste Ahnung was noch auf mich zukommen würde.

Kapitel V: Verbannung aus Elysea

Ich saß in unserer Stube am Tisch und starrte auf ein Glas welches mit Wasser gefüllt war. Am anderen Ende des Raumes saß Valaina mit einem Buch welches sie aus Sanctum mitgebracht hatte und las darin.

Still beobachtete ich sie wenige Sekunden, seit dem Tag andem sie uns das erste Mal besuchen kam hat sie sich nicht verändert, ganz im Gegensatz zu mir. Seitdem waren zehn Jahre vergangen und ich war mittlerweile 16 Jahre alt, doch viel verändert hatte sich mein Leben in dieser Zeit nicht, im Dorf war ich immernoch ungern gesehen, der einzige von ihnen der meine Anwesenheit schätzte war immernoch Hadariel, schon die ganzen Jahre konnte ich ihn meinen wahren und besten Freund nennen.

Valaina kam nurnoch zu Besuch aus dem Grunde das wir uns sehr gut miteinander verstanden, beizubringen hatte sie mir nichts mehr, ihr gesamtes Wissen über die Asmodier und ihre Sprache hatte sie bereits an mich weitergegeben.

Umso älter ich wurde umso langweiliger erschien mir mein Leben, mir blieb nichts außer zuhause zu bleiben und nichts zu tun, welche Chancen sollte eine Asmodierin schon in Elysea haben?

Doch ich hatte ein Ziel vor Augen, ungewiss ob ich es je erreichen könnte, ich wollte lernen den Äther zu manipulieren, schon seit dem Tag andem Valaina mir ihre Kräfte zum ersten mal zeigte wollte ich das.

Deswegen starrte ich auf dieses Glas, ich versuchte immer wieder Kräfte in mir zu wecken um das Wasser zum gefrieren zu bringen.

Doch so oft ich es auch versuchte, es wollte und wollte einfach nicht klappen, ich war mir bewusst dass ich nicht einfach so nach Asmodae kann nur weil ich gelernt habe ihre Sprache zu sprechen und im groben über ihre Art zu leben bescheid weiß, ich bräuchte eine Chance um dort ein wenig Anerkennung zu finden, vielleicht sogar aufzusteigen, aber dazu müsste vorher erst ein kleines Wunder geschehen.

An jenem Abend sollte eine Phase in meinem Leben beginnen die alles nur noch schwerer machen sollte. Ich ging wie immer zu dem Ort andem Hadariel und ich uns immer trafen, doch er kam nicht, ein wenig wundern tat es mich schon aber ich dachte nicht großartig darüber nach, vielleicht war er ja krank oder sowas. Doch als er auch darauffolgende Nächte nicht kam beunruhigte es mich schon sehr, hatten vielleicht seine Eltern von der ganzen Sache Wind bekommen und hindern ihn nun daran mich zu treffen? Trotzallem, ich kam jede Nacht zu unserem Treffpunkt, in der Hoffnung er käme endlich wieder vorbei, zu seinem Haus gehen und fragen ging einfach nicht, seine Eltern oder Geschwister hätten mich vermutlich mit einer Mistgabel verjagt, als ob das nicht schon genug wäre würden zusätzlich nur unschöne Erinnerungen hochkommen.

Die Frage was bloß los war quälte immer mehr und ich verlor zudem die Hoffnung die Sache ginge gut aus, doch dann, nach vielen Wochen erschien er wieder, ich freute mich wahnsinnig ihn wiederzusehen. Natürlich fragte ich ihn sofort was denn bloß passiert ist dass er so lange nicht vorbei kam, er blickte schweigend zu Boden, etwas stimmte nicht, das merkte ich sofort. Nach einigen Augenblicken schaffte er endlich die richtigen Worte zu finden.

Er begann zu erzählen dass sein Vater bei unserem letzten Treffen bemerkt hat das er sich heimlich davongeschlichen hat und stellte ihn zur Rede. Sie begannen zu streiten und als Hadariels Wut immer größer wurde zersprang plötzlich ein Scheibe, ein Zeichen dafür dass er den Äther manipulieren kann.

Eine Pause entstand, wir schwiegen beide, ich hatte schon eine Ahnung was er mir damit sagen wollte und leider lag ich da richtig. Seine Eltern hielten es für das Beste ihn nach Sanctum zu schicken um ihn Aufsteigen zu lassen, ob er danach wieder ins Dorf kam wusste er nicht, vielleicht könnte er erst in vielen Jahren wieder vorbei kommen.

Er wollte mir nurnoch ein "Lebe wohl." sagen, er lies sich die ganze Zeit nicht blicken weil er einfach nicht den Mut aufbringen konnte es mir früher zu sagen. Es fühlte sich an als würde man mir mit einem Dolch das Herz durchbohren, heute kann ich sogar sagen dass es sich wirklich nicht sonderlich anders anfühlte wenn ich an diesen Moment zurückdenke.

Am nächsten Morgen beobachtete ich das Geschehen vom Fenster aus, das gesamte Dorf kam um sich von ihm zu verabschieden als er loszog.

Zurück blieb wieder nur ich mit einer weiteren schmerzlichen Enttäuschung, wieso wurde ihm eine Gabe zuteil um die ich mich schon so lange bemühe? Wieso nimmt mir das Schicksal schon wieder einen Menschen? Ich verlor wieder den Mut, ich wollte so nichtmehr weiter Leben, ohne Chancen auf eine Zukunft die es wert wäre das alles über sich ergehen zu lassen, doch mir waren die Hände gebunden, ich konnte absolut nichts tun. Wut und Trauer kamen in mir auf, ich hasste es so hilflos zu sein, gefangen an einem Ort andem ich einfach nicht hingehörte und doch, waren die einzigen die jetzt noch für mich da waren meine Eltern, nichteinmal meine richtigen Eltern, wieso dass alles?

Tagelang blieb ich in meinem Zimmer und weinte mir die Augen aus, es dauerte ewig bis ich mich wieder gefangen hatte und normal mit meinen Eltern reden konnte. Doch eins hatte sich an mir geändert, ich hatte nun komplett die Gabe verloren zu lachen, den einzigen Sinn meines Lebens sah ich darin meine Eltern nicht in tiefe Trauer zu stürzen wenn ich mich umbringen würde, ich lebte nurnoch deswegen, um für sie zu existieren.

Die Jahre zogen ins Land und nach jedem kalten Winter erschien mir die Welt um mich herum trostloser, nach einiger weile verlor ich auch immer mehr mein Zeitgefühl, umso verwunderter war ich an dem Tag als mich meine Mutter in den Arm nahm und mir zu meinem 19. Geburtstag gratulierte.

Naja, besser gesagt war es der Tag andem sie mich gefunden hat, wieviele Tage ich damals schon alt war wussten sie ja nicht.

Meine Mutter, mein Vater und ich saßen am Tisch und speisten. An meinen "Geburtstagen" machte meine Mutter immer etwas besonderes zu essen, Dinge für die wir eigentlich gar nicht das Geld hatten, aber das war meiner Mutter egal, für sie hatte meine Geburtstage immer mehr wert als für mich selbst.

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit ging ich an diesem Tag ins Bett, ich war meinen Eltern ja wirklich dankbar dass für sie dieser eigentlich doch so bedeutungsloser Tag so wichtig war, aber trotzdem, ich war immer froh wenn ich schlafen konnte und möglichst wenig mitbekam.

Ich war schon im Halbschlaf als ich plötzlich ein klopfen an meinem Fenster hörte, sofort war ich hellwach, wer oder was bei Aion klopft bitte in der Dunkelheit an mein Fenster?!

Als es erneut anklopfte machte mir die Sache Angst, ich ging in die Stube und holte mir ein großes Messer um notfalls nicht völlig unbewaffnet da zu stehen, ich war mir sicher es sei irgendwer aus dem Dorf der mich endlich los sein will. Ich ließ mein Zimmer dunkel und schlich zum Fenster, ich wartete auf den Moment indem es ein drittes mal ans Fenster klopft und hob den rechten Arm mit dem Messer in meiner Hand um mich notfalls sofort verteidigen zu können. Mein Puls stieg mit jedem Herzschlag, dann das dritte Klopfen, blitzschnell zog ich die Vorhänge weg und hätte fast gleichzeitig zugeschlagen, doch stattdessen viel mir vor staunen das Messer aus der Hand und es bohrte sich in den Holzboden des Zimmers.

Vor meinem Fenster stand Hadariel, im ersten Moment dachte ich es sei ein Traum, doch wäre ich vermutlich schon aufgewacht. Sofort riss ich das Fenster auf und fiel ihm um den Hals, im gleichem Moment schossen mir vor Freude die Tränen in die Augen, noch nie hatte ich einen solchen Gefühlsausbruch erlebt.

Er legte eine Hand auf meinen Kopf und flüsterte nur leise:" Alles gute zum Geburtstag." Ich weiß nicht wie lange wir so verharrten bis ich mich endlich von ihm lösen konnte, er machte eine kurze Bewegung die mir sagen sollte ihm zu folgen, wir gingen zu dem Ort wo wir uns früher immer heimlichen trafen, dort lies er sich auf der Wiese nieder.

Ich setzte mich dazu und schwieg eine Weile, in mir herrschte ein total Chaos und ich wusste im ersten Moment einfach nicht was ich nun tun oder sagen sollte, irgendwann fiel mir dann etwas ein womit man ein Gespräch nach so lange Zeit beginnen konnte.

"Wie lange bist du schon wieder hier?"

Er legte sich auf die Wiese und schloss die Augen. "Seit heute morgen, ich habe endlich mal frei bekommen nach all dieser Zeit."

"Hast du schon deine Eltern besucht?"

"Hah!" Er öffnete wieder die Augen und sein Gesicht verzog sich zu einem spöttischen lächeln. "Daran habe ich absolut kein Interesse!"

"Wieso? Was haben sie dir denn getan?"

"Wegen ihnen sitze ich jetzt in dieser Hölle fest. Denkst du wirklich das Leben als Daeva ist so unbeschwert und Ruhmreich wie man es als Kind vermittelt bekommt?"

Darauf wusste ich keine keine Antwort, ich sah ihn nur verwirrt an.

"Weißt du, es gibt 2 Arten von Daeva, die einen die sich den ganzen Tag in Sanctum in der Sonne lümmeln und Abends in der Dionysia- Taverne einen drauf machen und die anderen die jeden verfluchten Tag im Abyss die Hölle auf Erden durchleben."

Er setzte sich wieder aufrecht hin und stützte sich mit den Armen auf dem Boden ab und schaute zum Himmel.

"Zweites habe ich jetzt drei Jahre durchlebt, nachdem ich in Sanctum aufgestiegen war wurde ich sofort in den Abyss geschickt weil sie dort zur Zeit unterbesetzt waren, nahezu jeden Tag wurden ich und meine Truppen von Asmodiern oder den Balaur angegriffen, ich habe schon öfter dem Tod in die Augen geschaut und ihn sogar erlebt wie du dir denken magst. Und wozu? Um gegen unsterbliche Feinde zu kämpfen die du getötet hast und am nächsten Tag schon wieder siehst."

Er klang wütend... zurecht, diese Seite der Medaille war mir nie bewusst. Mir schnürte sich die Kehle zu bei dem Gedanken dass er die letzten Jahre eine härtere Zeit durchgemacht hat als ich, ich kam mir so albern vor mich über mein Leben zu beschweren wenn ich hörte was Hadariel durchgemacht hat. Plötzlich legte er einen Arm um mich und sagte:" Aber vergessen wir das, ich bin schließlich nicht hier um dir etwas vorzuheulen."

So verbrachten wir die halbe Nacht damit in alten Kindheitserinnerungen zu schwelgen und versuchten möglichst die schmerzhaften Teile auszulassen, zum ersten mal seit langen konnte ich wieder lachen, auch wenn mir bewusst war dass er schon bald wieder gehen müsse, trotzdem war es in den 19 Jahren meines Lebens die schönste Nacht jeher und was ich noch nicht wissen sollte, meine letzte Nacht in Elysea. Irgendwann überkam uns die Müdigkeit und so schliefen wir zusammen ein.
 

Ein Schock durchfuhr meinen Körper als ich mit kalten aus dem Schlaf gerissen wurde, mein Herz raste und ich war noch garnicht bei Besinnung, ich hatte mich an dem Wasser verschluckt und kämpfte mit dem Husten.

"Hadariel, was zur Hölle ist eigentlich in dich gefahren 'ne Nacht mit einer Asmodierin zu verbringen?!"

Ich öffnete die Augen und sah vor mir zwei Wachen mit einem widerlichen grinsen auf dem Gesicht. Das bedeutete Ärger, sie dachten wohl wir hätten sonst was getrieben. Einer der beiden packte mich grob am Handgelenk und zog mich hoch.

"Ist das nicht dieses Miststück das schon seit Jahren in Tolbas lebt? Hadariel, sag nicht du hängst immernoch an ihr?"

Ich drehte mich zu ihm um und fand nur einen entsetzten Blick in seinem Gesicht.

"Ihr beiden kommt jetzt erstmal schön mit und werdet dem Statthalter vorgeführt.“

Wortlos ließen wir und abführen, auf dem Weg zur Zitadelle von Verteron trafen sich kurz unsere Blicke und Hadariels verriet mir dass das alles andere als gut ist was geschah.

Dort angekommen wurde ich sofort in eine Zelle gesperrt, Hadariel nahmen sie erstmal mit, Stunden vergingen, das Warten wurde zur Qual, was würde jetzt passieren? Mir kam der Gedanke dass sie mich nun vielleicht endlich aus dem Weg schaffen wollen, einen Grund hätten sie nun ja.

Gegen Mittag kam Hadariel vorbei mit einem Gesicht das wieder nichts gutes verriet. Er legte seine Hände auf meine mitdenen ich die Gitterstäbe hielt.

"Gwyneira... hör mir jetzt gut zu..."

Er schaute zu Boden und seufzte vor sich hin.

"Sie haben sich entschieden dich aus Elysea zu schaffen, gegen Anbruch des Abends wollen sie dich in den Abyss verbannen."

Mein Herz blieb stehen, demzufolge was ich vom Abyss weiß würde ich dort nicht lang überleben, dann schaute er mich mit einem durchdringenden Blick an.

"Pass auf, ich weiß wo sich dich aussetzen wollen und ich weiß was du zu tun hast um zu überleben. In der nähe von diesem Ort haben Asmodier einen Wachposten aufgeschlagen, du erkennst ihn aus der Ferne an einem großen Turm, du musst dich nur von der Sonne im Zentrum weiter entfernen, hast du das verstanden?"

Mit einem kurzen nicken gab ich ihm zu verstehen dass ich zugehört hatte, ich brach zusammen und begann fürchterlich zu weinen, was jetzt? Ich glaubte das wäre mein Ende, niemals würde ich es im Abyss schaffen, niemehr würde ich meine Eltern wiedersehen, dies sollte so glaubte ich mein Ende sein, Hadariel versuchte mir Mut zu machen, ich bekam nur halb mit wie er sagt das ich die Chance haben könnte unter meinesgleichen zu Leben wenn ich den Wachposten der Asmodier erreiche, in dem Moment schaltete sich mein Verstand ab und alles erschien mich nurnoch wie ein schlechter Traum.

Und so geschah es, kurze Zeit später wurde ich von Wachen aus der Zelle geholt und abgeführt, viele Wachen, sowie schaulustige hatten sich auf dem Platz versammelt in welchem in der Mitte ein Alchemist stand, mit irgendeinem besonderen Mittel und seltsamen Zaubersprüchen konnte er einen Riss herbei beschwören der sofort in den Abyss führte.

Hadariel stand neben mir, ich schaute ihn nur kurz an und musste direkt wieder wegsehen, er sah aus als würde er noch mehr leiden als ich, dann hörte ich seine Stimme: "Ich werde nachher deinen Eltern Bescheid geben."

Ich nickte nur.

Dann gab der Statthalter von Verteron die Anweisung mich durch den Riss zu schicken, die zwei Wachen die mich links und rechts festhielten gingen auf den Riss zu bis sie davor standen.

"Noch irgendwelche letzten Worte?" Fragte mich einer der beiden.

Einen kurzen Moment zögerte ich, dann drehte ich mich zu Hadariel und versuchte so optimistisch zu klingen wie es mir in diesem Moment nur möglich war und sagt. "Wir sehen uns."

Dann fühlte ich nurnoch wie mich beide ruckartig an den Armen nach vorne geradewegs in den Riss warfen.

Es wurde schwarz vor meinen Augen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Miyara
2014-09-10T21:21:51+00:00 10.09.2014 23:21
Hach das las sich wirklich schön^^ Schade das es wohl keine weiteren Teile mehr gab. Der Ideenansatz ist wirklich interessant. Ich hätte mir so sehr gewünscht noch mehr Elyos/Asmo Liebe zu lesen
Von:  Sweet_Lemon
2010-07-13T13:18:01+00:00 13.07.2010 15:18
hui.. einer sehr schöne story bisher..
deine ideen gefallen mir total gut :)
gwyneira ist mir jetzt schon sympathisch.. bin echt gespannt wie es weitergeht :3 also bitte schnell weiterschreiben^.^
Von: abgemeldet
2010-04-17T10:13:22+00:00 17.04.2010 12:13
yay endlich gehts weiter :D
hast du dir valaina ausgedacht :D kann mich nicht an sie erinnern...
aber schöne fortsetzung, und ich kanns kaum erwarten, dass es weiter geht :D
Von:  NeRi
2010-04-02T07:48:09+00:00 02.04.2010 09:48
Ich finde diese FF sehr schön, die Story klingt gut und es wirkt sehr vielversprechend.
Dass sich hier Gramatikfehler eingeschlichen haben, ist nicht so dramatisch, man kann es dennoch sehr gut lesen, es ist flüssig geschrieben. Einige Sätze jedoch hättest du kürzer gestalten können, nicht mit so vielen Kommas arbeiten, manchmal wirkt das besser.
Rechtschreibfehler habe ich, außer ein paar sehr wenige Groß- und Kleinschreibfehler, nicht wirklich gefunden, ich habe schon ganz kritisch geguckt ;)

Nichts desto trotz würde ich sehr gerne weiterlesen können und wünsche dir viel Erfolg beim nächsten Kapitel, welches hoffentlich bald on kommt =)

Liebe Grüße
NeRi
Von:  Shin1990
2010-02-25T18:57:08+00:00 25.02.2010 19:57
Herzerweichend~
Q.Q
Mehr! °0° Mehr!
Von: abgemeldet
2010-01-27T06:13:23+00:00 27.01.2010 07:13
Ich favo mir die FF mal :3
Bin gespannt wies weitergeht *o*

Liebe grüße aus Asmodae :D
Von: abgemeldet
2010-01-16T10:11:49+00:00 16.01.2010 11:11
Wie schön dass die beiden sie trotz ihrer herkunft aufgenommen haben Q-Q
Die leibliche Mutter klingt spannend^^
Weiter so :) ich bleib auf jeden Fall dran!
Von:  Shin1990
2010-01-01T19:37:09+00:00 01.01.2010 20:37
Sehr schön geschrieben, und die geschichte ist voll interesannt, aber deine Kapitel sind so kurz Q.Q
Ich bin schon gespannt auf das nächste update, hoffentlich wirds ein bisschen länger^^;
Von: abgemeldet
2009-12-29T13:19:51+00:00 29.12.2009 14:19
Wie gemein von dem Bauern! Aber was erwartet man schon, wenn die komplette Welt sich gegenseitig hasst...
Mach so schnell wie möglich weiter..bitte :)
Von: abgemeldet
2009-12-29T13:17:21+00:00 29.12.2009 14:17
Etwas kurz, aber ich denke, dass genau diese Tatsache das erste Kapi so spannend macht.
Ich will jetzt unbedingt wissen, wieso sie in Elysea lebt^^


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