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War between love and independence

Die Geschichte, wie sie wirklich war (USUK u.m.)
von

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War 1: The Beginning

Cap ~1~
 

So ich habe mich mal an eine Hetalia FF gewagt ^^°

Ich hoffe sie gefällt euch ^^

viel Spaß beim Lesen
 

Legende: "Reden"

//denken//

Erinnerungen
 

„SO EINE FRECHHEIT!“

Das laute Knallen, welches dem Aufprall der Hand auf dem Tisch folgte, lies England aufschrecken.

Er sah auf, blickte auf Georg III, ehe er leise seufzte. Es war so klar, dass er nun wieder die Launen seines derzeitigen Bosses aushalten musste.

Sein Blick glitt aus dem Fenster, verfolgte einige Blätter die vom Baum, vor dem Palast hinab fielen.

Sie waren goldgelb, rot und braun, zeigten sich in ihrer schönsten Pracht des Herbstes.

Eine Fee setzte sich frech aufs Fensterbrett, einzig von Arthur bemerkt.

Sie schrieben das Jahr 1781 um genau zu sein den 8.Mai.

England befand sich mitten in Unabhängigkeitskrieg, doch seine Kräfte ließen langsam nach.

Schon seit geraumer Zeit hörte er Georg III. nicht mehr zu, ignorierte gekonnt dessen manchmal doch sehr vulgären Beschimpfungen und Ausrufe.

England war dabei den Krieg zu verlieren…...

Abermals seufzte er.

„Hörst du mir überhaupt zu?!?!?“

Donnerte es ihm plötzlich entgegen.

„Wie? Was?.....natürlich!“

Er hatte auch schon mal besser gelogen, das stand definitiv fest. Arthur seufzte tief und stand elegant auf.

„Es hat heut eh keinen Sinn mehr….die Schlacht ist verloren, wir sollten keine Energie wegen einer Niederlage verschwenden, sondern uns eher ausruhen um für einen nächsten Schlag bereit zu sein.“

Der Verlust Floridas war schmerzhaft, doch nicht unbedingt vernichtend. Doch es war schwer für England gegen 4 Feinde gleichzeitig zu kämpfen. Warum mischten sich auch Frankreich, Spanien und Niederland ein?

Seine einzigen Verbündeten waren die „Hessen“ wie die Deutschen so schön in Amerika gerufen wurden. Ihre Stärke hatte ihn schon oft geholfen, ebenso die Hilfe seiner treu gebliebenen Söldner in Amerika….dennoch war er der Sache nach den vielen Verlusten nicht mehr gewachsen.

Was die sich überhaupt alle einmischten? Als ob sie je etwas getan hätten um Amerika groß zu bekommen!

Wieder schlichen sich Bilder vor seine Augen die er nicht sehen wollte! NICHT MEHR!
 

„Nii-chaaaaa~n! Du bist wieder da!!!!!!“

Ein kleiner, blonder Wirbelwind rannte auf Arthur zu, welcher ihn geschickt auffing.

„Na du kleiner Rumbuff. Wie geht es dir?“

„Gut gut! Frankreich war gestern hier hallo sagen.“ Lachte der Kleine, merkte nicht wie sich England prompt versteifte.

„Frankreich? Was wollte er denn hier?“

Der kleine Wuschelkopf schien kurz zu überlegen, blinzelte England an.

„Er hat gesagt er wollte nur mal freundlich hallo sagen.“

//Wenn ich ihn in die Finger bekomme…wird er qualvoll sterben….//

„Alles ok Nii-chan?“

Arthur hatte gar nicht gemerkt wie sich sein Gesichtsausdruck verfinstert hatte, schnell fing er sich wieder.

„Ja alles ok…..“

Murmelte er leise und ruckte Alfred auf seinem Arm zurecht. Seine Schritte führten ihn zu der Villa, welche England schon seit einiger Zeit hier hatte und auch mit allen Kräften verteidigte…..vor allem gegenüber Frankreich.

„Du musst aufpassen, Kleiner, Francis ist hinterlistiger als er zu sein scheint.“

Die aufmerksamen blauen Augen beobachteten seinen großen Bruder aufmerksam und der Kleine nickte nur. Wann es genau dazu gekommen ist das Alfred ihn nun doch Onii- oder Nii-chan statt Igirisu-chan nannte, hatte keiner so genau bemerkt, Fakt war, nun war es nicht mehr aus dem Kopf des Kleinen zu bekommen und auch wenn England es niemals zugeben würde, es ehrte ihn und machte ihn unheimlich glücklich.

„Kochst du wieder Nii-chan?“

„Wenn du möchtest, gern.“

„Aujaaaaaa~“

Schon früh übt sich, wer später kein Sinn für Geschmack haben würde….
 

„Onii-chan….“

„Hm?“

„Du bleibst doch jetzt hier oder?“

Arthur seufzte, ehe er sanft lächelte, ein Lächeln, das bisher nur der Kleine zu sehen bekam. Brüderlich und warm. Wem sollte er es sonst schenken? In Europa gab es keinen dem er so vertrauen konnte, ein falsches Lächeln und schon wird man rücklings angegriffen.

„Ja, aber nur zwei Tage.“

England hatte das Gefühl vor ihm ging die Sonne auf, als der Kleine plötzlich anfing zu strahlen, sich fröhlich Englands Arme schmiss und ihn knuddelte.

Nein hier würde ihm, und da war sich England sicher, sowas nicht passieren.

Er schloss Alfred fest in seine Arme, drückte ihn sanft an sich.

Nein Alfred würde ihn nie hintergehen, er würde an seiner Seite bleiben.

Erst etwas überrascht, doch dann umso fröhlicher schmiegte sich Alfred an Arthur und seufzte wohlig, immer noch Arthurs warmes Lächeln vor Augen.
 

„WARUM?!?!?!“

Arthur stemmte seine Arme gegen das Fenster, schlug einmal mit der Faust darauf ein. Aufgeregt flog die kleine Fee in die Luft, sah ihn vorwurfsvoll an und schimpfte leise los, doch sie stoppte abrupt, als sie das Gesicht ihres Landes sah.

Vorsichtig flog sie auf ihn zu und fing den Tropfen salzigen Wassers auf.

Er flüsterte etwas.

„Huuu~h?“

„Ich habe ihm vertraut.“ Meinte er etwas lauter, immer noch nur hauchend.

„Hnnnnn~“

Ein mitleidiger Ton schwang in ihrer Stimme mit. Mittlerweile waren sie allein. Georg III. war gegangen, ebenso dessen Diener.

„Ich habe alles für ihn getan! Ich hab ihn groß gezogen…..ich….“

Er stockte, Wut und Trauer vermischten sich in seiner Stimme. Er hatte den Kleinen geliebt seinen Bruder….

Sein Körper bebte leicht, erzitterte vor Gefühlen, die das sonst so ruhige England verbarg.

Er war wirklich am Ende, mit seinen Kräften, mit seinen Emotionen….es sollte aufhören.

Er wollte die alten Zeiten wieder, wo er Ruhe und Wärme in der neuen Welt gefunden hatte.

Sein Blick richtete sich auf die Bäume, welche ruhig, unberührt von den Geschehnissen vor sich hin rauschten.

„Sir?“

Er wirbelte herum, sein Gesicht wurde automatisch wieder verschlossen und er nickte.

„Ich weiß, ich weiß, das Parlament ruft nach mir, nicht?“

Der Bote nickte ein wenig verschüchtert und verbeugte sich tief.

„Sehr wohl ich soll sie sicher hin geleiten.“

Arthur machte eine leicht verwerfende Handbewegung, als ob er ein schutzbedürftiges Kind wäre!

Wieder flackerte das Bild des strahlenden Alfreds vor seiner Nase, doch er schüttelte den Kopf.

So schnell wie das Bild kam, war es auch schon wieder weg.

Das war nicht mehr der Alfred den er kannte, oder zu kennen geglaubt hat.

„Keine Angst ich werde sicher hin finden, nehm dir frei für heute.“

Murmelte er leise und ging aus dem Zimmer, sein blauer Mantel wehte leicht bei seinen raschen Schritten.

Das Parlament war nichts, was man warten lassen sollte, doch immerhin noch besser als der langsam senil werdende König.

Arthur seufzte, eins stand fest, lang würden sie Georg III nicht mehr haben, so zumindest hoffte er.

Langsam schritt er durch den Garten des Palastes, es war nicht weit von hier zum Parlament, zumindest für ihn. Wer sollte London besser kennen als er? Richtig, Keiner.

Doch das war jetzt unwichtig, wichtig war nur, dass endlich eine Entscheidung gefällt werden musste! Es würde Tage dauern neue Soldaten in die neue Welt zu schiffen, doch diese Tage werden sie in Kauf nehmen müssen.
 

„Wenn ich mal groß bin, dann wird ich auch ein riesiges Reich sein!“

Meinte der Kleine fröhlich und hüpfte auf der Couch in Englands Villa herum.

„Sicher, das will ich doch mal hoffen.“

Schmunzelte Arthur, doch hielt er früh den Kleinen fest.

„Aber wenn du vorher meine Couch ruinierst versprech ich dir, wird das noch lange dauern.“

Etwas zappelig aber wesentlich ruhiger setzte sich Alfred auf die Couch.

„Und wie werde ich dann heißen?“

„Keine Ahnung wie willst du denn heißen?“

Fragte Arthur schmunzelnd. Er liebte den frischen Geist von Alfred, er ließ ihn entspannen und lachen, wie er es sonst nie tat.

„Hmmm~ Heroland!“

Wo sie gerade beim Lachen waren.

Arthurs Lachen erschallte hell in der Villa.
 

Doch diesmal war es Arthur alles andere als zum Lachen zumute.

Er schluckte trocken und lief weiter, nur nicht daran denken. Als er am Parlament angekommen war, wurde ihm das auch schnell erleichtert.

„England, da seid ihr ja! Kommen sie, kommen sie.“

Mal sehen was das Parlament nun zu sagen hatte.

Leise, kaum bemerkbar lief ein junger gutaussehender Blondling durch die Villa, von seinem Leutnant und seinem General nicht bemerkt.

Dabei war von Steuben ein sehr aufmerksamer und intelligenter Generalmajor, nichts entkam seinem Blick und seinem Gehör, bis auf ihm… so wie es aussah.

„Alfred!“

Der junge Mann zuckte zusammen. Mist! Doch verschätzt, er hätte es ahnen müssen, nicht umsonst war Friedrich Wilhelm von Steuben einer der besten und gefürchtetsten Krieger.

Ok was erwartete man von einem preußischen Hauptmann?

Alfred musste leicht schmunzeln als er das Gesicht von Gilbert denken musste.

Dieser hatte sich nur schwerlich von Friedrich trennen können. Von Steuben hatte Ordnung in ihre Armee gebracht, hat sie gestärkt und zu dem gemacht was sie nun ist, eine Armee, die sich selbst in einem offenen Kampf gegen England beweisen kann.

„Ja?“

„Wo gedenkst du hinzugehen?“

Er sah in die festen und dennoch aufrichtigen braunen Augen seines Generalmajors, er konnte machen was er wollte, da konnte er einfach nicht lügen!

Leicht verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

„Nun ja….ich….ähm…“

„Du wolltest sehen ob er wieder hier ist.“

Alfred lies den Kopf hängen, ehe er leicht nickte. Ja das war seine Absicht gewesen. Er wollte wissen ob er wieder da war, nicht um gegen ihn zu kämpfen, er wollte….ja was wollte er eigentlich?

Von Steuben sah ihn mitleidig an. Er ahnte was in ihm vorging und wusste, dass es sie nur in Schwierigkeiten bringen würde, würde er Alfred jetzt ziehen lassen. Amerika hasste England nicht, wollte es eigentlich gar nicht bekämpfen, doch es musste. Alfred wurde erwachsen, lernte auf eigenen Beinen zu stehen und selbstständig zu handeln. Es geschah nun einmal das Kinder erwachsen wurden und sich von ihren Pflegepersonen lossagten, selbst wenn diese es nicht wahrhaben wollten.

Er half Alfred dabei endlich auf eigenen Beinen stehen zu können.

Doch dieser sehnte sich immer wieder nach Arthur. Natürlich, er war sein großes Vorbild gewesen, sein Bruder, Vaterfigur, alles in einem.

„Du solltest hier bleiben, Das Volk braucht dich nun am meisten.

Außerdem ist dieser Krieg noch nicht beendet.“

Alfred nickte abermals, sah hinaus. Von Steuben hatte Recht. Noch war es nicht soweit und vielleicht…ja eines Tages würd er Arthur als Ebenbürtiger gegenüberstehen und dessen Respekt erhalten.

So zumindest hoffte er.
 

FIN CAP ~1~

War 2: Independence? For what Price

Cap ~2~
 

so hier nun das Cap 2 x333 ich hoffe es gefällt euch und vielen Dank an Sellheim für den lieben Kommi und vorallem möchte ich meiner Beta Lluvia danken ^^

ich hoffe das Kapitel enttäucht dich nicht

wie dem auch sei ^^

viel Spaß beim lesen
 

"Reden"

//Denken//

Erinnerungen
 

„Nur keine Müdigkeit vorschützen!!!!“

Die Soldaten liefen auf ihre Positionen, luden die Gewehre nach. Verletzte wurden behandelt, wenn auch nur notdürftig. Sie hatten keine Zeit, keine Kraft, der Krieg näherte sich seinem Ende.

„Alles ok? Wie geht es deinem Bein?“

Der angesprochene Soldat sah auf und lächelte entschuldigend.

„Ich kann es nicht mehr bewegen.“

Murmelte er leise.

„Verzeiht vielmals, dass ich Ihnen nun nicht mehr helfen kann.“

Eine Hand wurde ihm auf die Schulter gelegt.

„Du musst dich nicht entschuldigen, du hast mutig gekämpft und treu an meiner Seite gestanden, dafür steht dir Lob, kein Tadel zu.“

Der Soldat sah verwundert in die grünen Augen. Schon früh war ihm aufgefallen, dass sie ihren Glanz von damals verloren hatten, das Funkeln, welche sie besaßen, wenn ihr Besitzer in diesem Land war.

Nun waren sie matt. Nicht leer, aber dennoch traurig.

„Kannst du gehen?“

Diesmal musste der Soldat den Kopf schütteln. Nein dazu hatte er keine Kraft mehr.

Vorsichtig half ihm der Andere auf, legte einen Arm um seinen Hals und seine Hand um die

Hüfte des Soldaten.

„Vielen Dank.“

Hauchte er leise, als er sich endlich auf die Pritsche im Sanitätszelt niederlassen konnte.

„Nichts zu danken, ist doch selbstverständlich.“

„Aua!“

„Was ist passiert?“

Fragte Arthur besorgt, doch der Kleine schniefte nur, deutete auf sein Bein.

„Lass mal sehen.“

Vorsichtig betastete Arthur das Bein.

„Es ist geprellt. Denkst du, du kannst gehen?“

Der Kleine schüttelte den Kopf, so hob Arthur ihn schlicht auf seine Arme und trug ihn zurück zur Villa.

Dort angekommen verband er dem Kleinen vorsichtig das Bein, immerhin wollte er nicht, dass dem Kleinen noch mehr passierte.

„So müsste es eigentlich gehen.“

„Danke Nii-chan.“

„Nichts zu danken, ist doch selbstverständlich.“

Arthur seufzte leise und sah sich um. So viele Verletzte, der Anblick tat weh, so machte er sich daran den Sanitätern so gut er konnte zu helfen.

Das war einer der Momente, in denen der Soldat die Unabhängigkeitsbewegung nicht verstand.

Englands Chef war zurzeit ein Arschloch oberster Klasse, aber doch nicht er.

Nein...

England war zu seinen treuen Untertanen liebevoll und freundlich. Das war ein Land immer, nur sein Chef konnte unleidlich und egozentrisch sein und somit alles vernichten.

Die Uniform von Arthur war verdreckt, an manchen Stellen schon leicht beschädigt, aber sonst noch völlig intakt.

„ENGLAND! ENGLAND!“

Eben jeder Blonde sah auf.

„Ja?“

„Unsere Truppen sind am Ende und die Armee der Unabhängigkeitserklärung kommt immer näher.“

England nickte.

„Ich werde gehen.“

„Aber-!“

Der Soldat wollte erschrocken etwas einwerfen, doch der Blick von England ließ ihn verstummen.

Er sah ihn nicht an, sondern sah geradeaus, auf das verregnete Schlachtfeld.

Sein Blick war kalt geworden und dennoch spiegelte sich die Trauer der letzten Jahre in ihnen wieder.

„Auf unsere Hilfe könnt ihr zählen!“

Ein wenig erschrocken drehte sich England leicht zur Seite, sah zu dem salutierenden Soldaten der Hessen.

Er lächelte leicht und nickte.

„Vielen Dank.“

England stand auf und nahm seine Muskete, trat hinaus in den Regen.

Ob Gott dieses Wetter zu seiner Stimmung geschaffen hatte? Sicherlich…anders konnte er es sich gar nicht vorstellen.

Er legte seinen Kopf in den Nacken, schloss für einige Sekunden die Augen und genoss den kühlen Regen auf seiner Haut.

„Alfred komm aus dem Regen du wirst krank!“

„Aber Nii-chan er ist doch ganz warm.“

England bewegte seinen Kopf wieder in die richtige Position, schüttelte ihn leicht.

Ja, der Regen war warm gewesen…doch im Moment war er wesentlich kälter als seine vom Kämpfen erhitzte Haut.

England war geschwächt und fertig, doch das hielt ihn nicht davon ab, weiter zu kämpfen!

Er sah die feindlichen Truppen!

Hinter ihm hörte er seine Männer klackern. Ihre Gewehre, Musketen und andere Waffen.

„Das wird unsere entscheidende Schlacht! Zeigt euren Mut! Eure Landestreue! Euren Kampfwillen!

Zeigt den englischen Kampfgeist!“ animierte General Cornwallis die Truppe.

Ein Johlen ging durch die Menge.

Ein Johlen, in welches Arthur nicht einstimmte.

Seine Augen hatten Alfred entdeckt, pinnten sich an dem Anblick fest. Sein Blick wurde wieder finster.

Die Trommeln der Hessen schlugen in ihrem Takt, die britischen fügten sich rasch und in einem strengen Marschschritt mit ein, boten den Schlägen der Amerikanern die Stirn, selbst die Trommeln der Nationen schienen gegeneinander zu kämpfen.

Wieder ein Klackern, die Musketen wurden in die richtige Position gelegt.

„Alles hört auf mein Kommando!“

Cornwallis sah zu Arthur, kurz erwiderte dieser den Blick und nickte leicht, ehe er wieder nach vorn sah.

Ein Schuss durchbrach das regelmäßige Trommeln, die Schreie rissen den Rest des gleichmäßigen Taktes auseinander.

Das Klirren von Metall, Schüsse, Schreie, all diese Dinge erhallten auf dem matschigen Platz hier in Yorktown.

Schwer atmend stand England vor Alfred, seine Muskete in der Hand.

Um sie herum war es ruhig. Arthur stand allein da, wo hingegen einige Leute hinter Alfred standen.

Auch dessen Atem ging schwer, beide waren außer Atem, am Ende ihrer Kräfte.

//Nii-chan…//

Nie, wirklich nie wollte er Arthur so gegenüberstehen… doch er hatte keine andere Wahl.

„Wenn ich groß bin, dann werde ich genauso stark wie du!“

„Sicherlich, vielleicht sogar noch stärker.“

Scherzte der Grünäugige lachend.

„Genau! Und dann beschütz ich dich!“

„Versprochen?“

„Versprochen!“

Rief der Kleine freudig und lachte herzerweichend.

Alfred kniff die Augen zusammen. Nun waren sie ebenbürtig doch hier beschützte keiner den Anderen!

Nein! Sie machten sich gegenseitig fertig.

Sein Blick richtete sich wieder aus Arthur.

„England….

Ich will endlich Freiheit!“

Rief er aus, durchbrach die Stille, welche zwischen ihnen entstanden war. Solang musste er warten Arthur dies direkt ins Gesicht zu sagen. Es fühlte sich so unendlich gut an es endlich gesagt zu haben, doch im selben Moment, wünschte er sich es nie hätte sagen zu müssen.

Vor allem als er den festen und entschlossenen, beinahe wütenden Blick von England sah.

Es tat weh ihn so zu sehen. Mit der Enttäuschung. Er wollte doch dessen Respekt und ihn nicht enttäuschen, doch jetzt gab es kein Zurück mehr!

„Ich bin kein Kind mehr…und auch nicht mehr dein kleiner Bruder.“

Er holte noch einmal Luft.

„Ich…ich sage mich endgültig von dir los!“

Autsch.

Auch wenn Arthur es nicht zeigte, innerlich zuckte er zusammen, etwas zerbrach tief in seinem Innersten. Es war doch sein größter Stolz gewesen von ihm Nii-chan gerufen zu werden, auch wenn er es nie gesagt hatte.

In seinem Blick zerbrach ebenso etwas, verschwand endgültig und erst jetzt verstand Alfred, was das Etwas war, das er vorhin nicht in dem Blick identifizieren konnte.

Es war Hoffnung… die Hoffnung dass Alfred doch noch nachgeben würde, sein kleiner Bruder bleiben würde.

Beide sahen sich tief in die Augen, fochten einen Kampf miteinander aus, der ihnen mehr Wunden zufügte, als all die Gefechte vorher.

Doch plötzlich, ohne dass Alfred es vorhersehen konnte, rannte Arthur los, lief auf ihn zu.

„Das werde ich nicht zulassen!“

Ein Verzweiflungsschrei? Der letzte Gedanke, dass doch alles wieder gut werden würde?

Selbst Arthur konnte nicht sagen, was ihm in diesen Moment diesen Kraftschub gegeben hatte, doch allein der entschlossene Blick von Alfred, als er sich endgültig verabschiedete, traf ihn so tief, dass er es nicht aushielt.

Hatte ihm die gemeinsame Zeit denn gar nichts bedeutet?!?!

Klirrend traf die Metallspitze der Muskete auf Alfreds, welcher seine schützend vor sein Gesicht gehalten hatte.

Doch die Kraft von Arthurs Schlag war zu heftig, es riss sie aus seinen Händen und sie flog im hohen Bogen in den Matsch.

Schwer atmend und am Ende seiner Kräfte stand Arthur nun vor Alfred, die Muskete auf sein Gesicht zielend.

Seine durchdringenden grünen Augen sahen ihn verletzt und dennoch entschlossen an.

„Du bekommst doch nichts auf die Reihe… Du Volltrottel!“

Alfred bekam sehr wohl mit, dass der Volltrottel beinah verzweifelt klang. Er erzitterte. Plötzlich verspürte er den Drang, Arthur einfach in den Arm zu nehmen und an sich zu drücken, ihm zu sagen, das alles gut werden würde, das es vorbei sei und er doch bei ihm bleiben würde, doch er konnte nicht, stand regungslos da.

„Nii-chan! Hast du mich lieb?“

Kurz stockte Arthur, ehe er mit einem leichten Rotschimmer hinab zu dem Kleinen sah und lächelte.

„Natürlich hab ich dich lieb, mehr als jeden Anderen.“

Er wollte dieses Lächeln wieder sehen!

Wollte, dass Arthur ihm sagte, dass er ihn lieb hatte! So kindisch das jetzt auch klingen mochte. Der Krieg hatte an seinen Nerven gezehrt und nun wollte er sich nur noch in schützende Arme flüchten, die ihm Geborgenheit versprachen und er wusste… Arthurs Arme hatten ihm diese immer versprochen und gegeben.

Doch diese Zeiten waren vorbei!

Endgültig. Oder?

„Feuer!“

Dies ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken.

Es klackerte hinter seinem Rücken, die Gewehre wurden geladen und schussbereit gemacht.

Doch es war nicht wichtig!

Im Moment konzentrierte sich Alfred nur auf Arthur vor sich, welcher ihn immer noch fest in die Augen sah, dessen Brustkorb sich schnell hob und senkte.

Er war ebenso am Ende seiner Kräfte wie Alfred.

Immer noch ein wenig geschockt von der Kraft, die Arthur dennoch entwickelt hatte, sah er auf die Spitze der Muskete vor seinen Augen, doch plötzlich verschwand sie, die Muskete wurde gesenkt. Nun noch verwirrter sah Alfred wieder auf Arthur.

„Als ob ich auf dich schießen könnte… du Volltrottel…“

Nun war sich Alfred zu Hundertprozent sicher, dass das Volltrottel verzweifelt war.

Sein Atem wurde zittriger.

//Arthur...//

Es gab einen dumpfen Schlag als die Muskete von England in den Matsch viel.

Doch plötzlich weiteten sich Alfreds Augen.

England ging auf die Knie, schluchzte verzweifelt auf und hielt sich eine Hand vor das Gesicht.

„Verflucht…“ Wieder ein Schluchzen. „Warum nur, VERDAMMT!“

Das Schluchzen zerriss Alfred das Herz.

„England….“

Hauchte er leise, sah ihn traurig, bald ebenso verzweifelt an.

„Wollen wir nach Hause?“

Lächelnd hielt ihm England die Hand entgegen.

Verwirrt sahen zwei strahlend blaue Augen auf, musterten England.

Doch dann fing er an zu Lächeln.

„Hm!“

Meinte er fröhlich und ergriff die große Hand, hielt sie fest, merkte wie der Druck sanft erwidert wurde.

Ja hier war sein Zuhause! Hier fühlte er sich wohl. Nicht bei Frankreich, auch nicht bei Niederland.

Nein nur bei Arthur hatte er das Gefühl geliebt zu werden und nicht ausgenutzt.

Alfreds Hände zitterten erbärmlich, als er den bebenden und schluchzenden Arthur vor sich sah, von dem Lächeln, das er so liebte war nichts mehr zu sehen, auch nicht von dem großen, starken Bruder den er immer so bewundert hatte.

//Du warst...damals so…groß//

Durch ein Klirren wurde ihm deutlich gemacht, dass die Männer ihre Waffen wieder entschärft hatten, das ungläubige Murmeln verriet ihn, dass sie die Situation nicht verstanden.

Doch er verstand umso besser.

„Arthur…“

Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er weder England noch Nii-chan verwendete.

Nein es erschien ihm als Richtig nun Arthur zu sagen, warum wusste er nicht.

Doch plötzlich gab es ein weiteres Platschen, was die Unabhängigkeitssoldaten aufsehen lies und ein Raunen ging durch die Reihen.

Alfred war auf die Knie gesackt, legte seine Arme um Arthur und zog ihn an sich.

Das Verlangen von vorhin war einfach zu groß geworden.

„Arthur…“

Hauchte er leise, strich ihm sanft über den Rücken.

Angesprochener erschauerte unter den sanften Berührungen, so etwas war er nicht gewohnt.

Doch nicht nur sein Körper, auch sein Verstand reagieren auf die Berührung und das Nächste, was Alfred spürte, war eine Hand an seiner Brust.

Er ahnte nichts, als er plötzlich mit einem kräftigen Stoß von Arthur geschubst wurde.

„Fass mich nicht an!“

Rief dieser und rappelte sich mühsam auf, immer noch mit Tränen in den Augen.

Er hob seine Muskete auf und wand sich ab.

„Machs gut...Amerika.“

Alfreds Augen weiteten sich geschockt.

Er war gefallen…sein Ländername.

Die Frage woher Arthur ihn kannte rückte in den Hintergrund, für ihn stellte sich allem vorneweg was es bedeutete, was Arthur eben gesagt hatte.

Nun gab es eine Distanz zwischen ihnen.

Kein Nii-chan…kein Alfred…kein...Ototo-chan.

Er schluckte trocken und sah England hinterher, sein Körper begann zu beben und nun waren es seine Augen, die sich mit Tränen füllten.

Überhört wurde das feierliche Jubeln hinter seinem Rücken.

Er hatte die einzige Person, die ihm etwas bedeutet hatte…verloren.
 

Fin Cap ~2~

War 3: Awesome Prussia

Cap ~3~
 

So hier habe ich schon Kapitel 3^^

ich hoffe die Leute die es lesen aber kein Kommi hinterlassen gefällt es auch xD

ich versuche mich so stark wie möglich an den wirklichen Gegebenheiten zu halten

x.X ich hab noch nie so viel geschichtliche Seiten durchgelesen

aber jetzt bin ich mir sicher das bei meinem Geschichtsabi nichts schief gehen kann xD

ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen und hinterlasst mir mal ein Kommi^^°

~~~
 

Endlich war er wieder daheim!

Arthur seufzte tief und strich sich durch die Haare. Der Krieg hatte an seinen Nerven gezehrt und nun war er am Ende seiner Kräfte.

Er trat in die Wohnstube und lies sich auf das Sofa fallen.

Es war vorbei.

Der Kampf gegen Amerika hatte ein Ende, wenn auch nicht das, was er sich erwünscht hatte. Doch zumindest war es vorbei. Der Frieden von Paris war geschlossen wurden.

„Himmel, Arsch und Zwirn siehst du scheiße aus.“

Erschrocken sprang Arthur auf.

„Was machst DU hier?“

Rief er erbost und zeigte auf die Person, neben der er bis jetzt gesessen hatte, ohne es zu bemerken.

„Was denn? Was denn? Begrüßt man so einen alten Freund?“

„Gilbert Weillschmidt….“

Knurrte Arthur gefährlich. „Was… und ich frage dich nur einmal im Guten… machst du bitte schön in meinem Haus?!“

„Dich besuchen.“

Wenn Arthur gekonnt hätte, hätte er das selbstgefällige Grinsen von Preußen am liebsten aus seiner Visage geschlagen, doch leider konnte er sich im Moment keinen Krieg mit Preußen leisten, vor allem, da dieser mit einer der stärksten Nationen in Europa war.

„Sei ehrlich, was willst du hier? Warum gehst du nicht Österreich, oder noch viel besser Frankreich, ärgern?“

Fragte er, sich dem Schicksal ergebend und lies sich wieder auf die Couch fallen.

„Gute Idee, vor allem da Frankreich durch eure kleines Gemetzel da, in der neuen Welt geschwächt ist.

Apropos neue Welt, es gibt Gerüchte, dass unser lieber Arthur sich aus eben dieser zurück gezogen hat.

Wie kommt es denn, wo du doch dein kleines, liebes Brüderchen mit allen Mitteln verteidigt hast.“

Gilbert war aufgestanden und ein wenig durch das Wohnzimmer gelaufen, doch nun stand er hinter Arthur und lehnte sich über die Couchlehne, sah ihn leicht spöttelnd an.

„Arschloch.“

War das einzige was der sonst so ruhige Blondling sagen konnte.

„Oh…solche Komplimente schon zu der Zeit? Dabei ist doch noch gar nicht Teatime.“

Ein weiteres Knurren entwich Arthurs Kehle.

„Manchmal frag ich mich echt, wie die Welt es geschafft hat, jemand so selbstgefälliges und arrogantes wie dich hervorzubringen.“

Preußen grinste nur und setzte sich nun endlich ruhig neben Arthur.

„Weißt du Arthilein, als Land überleben nur die Arschlöcher. Die Gutherzigen werden ausgenutzt und rücklinks erschlagen. Du musst es doch im Moment am besten wissen.“

Auch wenn England es nicht gern zugab, Preußen hatte Recht. Nur die Starken und die Arschlöcher überlebten.

Passte man einmal nicht auf, schon wurde man hintergangen.

Wieder flackerte das Gesicht des kleinen Alfreds vor seinem inneren Auge auf, doch schnell verdrängte er es wieder.

„Mein eigentliches Anliegen ist jedoch ein anderes…“

Bei Arthur schrillten alle Alarmglocken.

Preußen saß im Moment ruhig neben ihm und sein Blick wurde ernst, beinahe besorgt und sowas geschah nur wenn etwas Böses im Busch war.

„Welches?“

„Arthur du musst nun alles daran setzen, deine Streitkräfte wieder aufzubauen, erhol dich.“

„Wieso ist das so wichtig?“

Er wollte nicht schon wieder in einen Krieg, zu viele Leute hatte er in Amerika verloren.

Es Zahl der Toten lag zwar „nur“ bei rund 2000, aber das war genug.

„Frankreich.“

Kam es jedoch nur ruhig von Preußen, abermals war er aufgestanden, lief diesmal zum Fenster und sah hinaus.

Arthur spannte sich immer mehr an. Wieso war Preußen so ernst?

Seit wann war Frankreich eine so starke Bedrohung für Preußen, dass dieser sogar freiwillig zu ihm kam?

„Was ist mit Frankreich? Verdammt Preußen, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“

Rief er entnervt und sah ihn auffordernd an.

„Du bist gerade erst wiedergekommen, hast also noch nicht viel mitbekommen. Die Soldaten sind aus der neuen Welt zurück…“

„Ach die Froschfresser haben schwimmen gelernt? Na ein Wunder, dass sie nicht gleich alle in Amerika geblieben sind.“

„Wie?“

„Hm?“

„Amerika?“

„Ja, die englischen Staaten haben sich jetzt zu den vereinigten amerikanischen Staaten zusammengeschlossen, kurz Amerika, oder USA.“

„Achso, wie auch immer…die Franzosen sind aus…Amerika zurück und haben leider die stupide Idee von Revolution in ihren Köpfen. Die Staatsschulden von Frankreich schießen in die Höhe, was das Ganze nicht gerade verbessert.“

„Geschieht ihm Recht.“

Preußen grinste breit.

„Na na na, unser England wird doch nicht etwas schadenfroh werden.“

„Nein dieses Privileg gebührt einzig und allein dir.“

„Was schadenfroh zu sein?“

„Nein, ein Arschloch zu sein.“

„Wie nett.“

„Bitte, immer wieder gern.

„Das ist aber nicht die feine englische Art.“

Arthurs Blick brachte das Grinsen von Gilbert dazu, noch breiter und spottender zu werden. Doch schnell wurde er wieder ernst, seufzte leise.

„Mein derzeitiger Boss ist eine Flasche, um es einmal nett auszudrücken. Wir werden also so wie ich das sehe nicht so schnell in den Krieg ziehen.“

„Der Ländertod und Kriegerstaat Nummer eins lässt sich eine Chance zum Stänkern entgehen?“

„Ungern. Aber wie gesagt, mir wird wohl keine andere Wahl bleiben.“

England nickte und stand auf.

„Willst du einen Tee?“

Verwunder blinzelte Preußen, ehe er nickte. Es geschah nicht alle Tage, dass er bei England war und dann auch noch friedlich Tee mit ihm trank.

„Er weiß nichts davon stimmt’s? Dein Vorgesetzter.“

„Nein er hat keine Ahnung.“

Meinte Preußen und nahm die Tasse Tee entgegen, verzog jedoch leicht das Gesicht. Englischer schwarzer Tee.

„Boar~ Zucker!“

Arthur schnaubte.

„Du wirst doch wohl nicht dein Tee vergewaltigen wollen.“

Doch die Tatsache, dass Preußen in Englands Küche rannte und sich glatt 2 Löffel Zucker in sein Tee kippte, war ihm Antwort genug.

Also war Frankreich nun ein Knackpunkt in der Europageschichte? Mal sehen wie sich das entwickeln würde. Solange würde er seine Macht wieder aufbauen. Sein Handelsmonopol konnte ihm zumindest keiner nehmen.
 

~1803~

„Hilfe! Bruder!“

Verzweifelt versuchte sich der kleine Blondschopf gegen Napoleon zu wehren, doch er war zu schwach.

„Lass mich runter du Fettsack!“

Rief er zappelnd, strampelte so stark er konnte.

Napoleon hatte ihn am Kragen gepackt und in die Höhe gezogen, sodass er nun fast zwei Meter über den Boden hing, immerhin war Napoleons Pferd, im Gegensatz zu ihm selbst, nicht klein.

Sein hässliches Lachen hallte über das Land.

Mit ängstlichen Augen sah der Kleine zu den französischen Soldaten, aber auch zu den deutschen Einwohnern.

„Hiermit erkläre ich das heilige römische Reich deutscher Nation für Geschichte!“

Ein Jubel ging durch die Reihen der französischen Soldaten, die Deutschen blieben eher zurückhaltend. Immerhin mussten sie dafür alle Gebiete westlich des Rheines abgeben.

Napoleon führte sein Schwert zu der Kehle des Kleinen.

„Deine Zeit ist vorüber Kleiner.“

Hauchte er ihm spottend zu.

„NAPOLEON!“

Der Gerufene sah auf und blinzelte verwundert. Wer wagte es, ihn einfach so zu unterbrechen?!

„BRUDER!“

Rief der Kleine erleichtert, seine Anspannung lies ein wenig nach, wenn auch nicht sehr, als er sah, wer auf sie zugeritten kam.

„Preußen.“

Knurrte Francis verärgert. War doch klar, dass der ihm in die Quere kommen musste. Gerade wo sein Chef dabei war, endlich Ruhm für Frankreich zu gewinnen.

Doch Gilbert hielt nicht, wie erwartet, vor den beiden zu Ross Sitzenden, nein. Gilbert ritt an Napoleon und Francis vorbei.

„Was-?“

Napoleon spürte nur wie der prächtige, weiße Schimmel an seinem Pferd vorbei ritt.

Das nächste, was er spürte, war, wie sich das Gewicht in seiner Hand plötzlich leichter wurde, bis es ganz verschwand.

Seine Hand war leer.

Er drehte sich um.

Preußen hatten den Kleinen auf seinen Schoß gezogen.

Frankreich knurrte leicht.

„Dieser möchtegern Schwertfuchtler! Was fällt ihm ein?“

Er wollte schon hinterher, doch eine schlichte Handbewegung von Napoleon brachte ihn wieder zur Ruhe.

„Warum so verärgert? Wir haben was wir wollen.“

„Aber…?“

War Preußen nicht eben mit ihrem Gefangenen abgehauen?

„Er war ohne Armee und vor allem ohne seinen König hier.“

Ein breites Grinsen bildete sich auf Napoleons Lippen.

„Nun haben wir Deutschland schon mal. Der Rheinbund wird unsere Oststütze sein!“

Ein feierliches Lächeln bildete sich auf Francis Lippen, so einen Triumpf hatte er schon seit langem nicht mehr gehabt, vor allem Preußen gegenüber. Es war einfach herrlich!

„Super! Das müssen wir mit einem Glas gutem Wein feiern!“
 

-_-währenddessen bei Preußen-_-
 

„Bist du ok?“

Der kleine Junge nickte, hatte sich eng an Gilbert gekuschelt, sacht hielt dieser ihn mit der Hand, den Mantel etwas um den kleinen Körper gezogen. Mit der Hand hielt er die Zügel, lenkte das Pferd dennoch mit einem ungeheuerlichen Geschick.

Der Hut des Kleinen war in der Hektik davongeflogen, wurde von dem Wind über die bunte Landschaft geweht, doch das interessierte keinen. Er wird vergessen werden, doch noch ahnte der Kleine dies nicht.

„Das war verdammt knapp.“

Hauchte Gilbert leise, drückte den Kleinen enger an sich. Bei sowas kannte selbst er keinen Spaß, immerhin war das Rettung in letzter Sekunde gewesen. Sein König hatte ihm dies sogar ganz verboten, wenn das nicht Ärger gab, doch das war nun zweitrangig, Hauptsache, dem Kleinen ging es gut.

Wieder ein Nicken.

„Wo gehen wir hin?

„Ostpreußen.“

„Nicht Berlin?“

Fragte der Kleine verwundert.

„Doch aber erst später.“
 

Endlich in der Residenz in Ostpreußen angekommen, hob Gilbert den Kleinen auf seine Arme und stieg schwungvoll vom Pferd, übergab die Zügel einem Stallburschen. Hier konnte er sich auf die Leute verlassen, nie und nimmer würden sie freiwillig gemeinsame Sache mit Napoleon machen, allein schon, da Preußen von einem starken Nationalstolz geprägt war.

„Sir, Preußen Sir, wir freuen uns, sie hier begrüßen zu dürfen.“

Wie gesagt Preußen war unheimlich beliebt in Preußen…

Dieser nickte jedoch nur.

„Lass bitte ein warmes Bad ein, wir haben einen langen Ritt hinter uns.“

„Natürlich, sofort.“

Gilbert lies den Kleinen auf den Boden, nahm dessen Hand.

„Nun guck nicht so. Du lebst doch noch und dir fehlt nichts, du hast nur einen kleiner Schock.“

Meinte er grinsend, zwinkerte keck. Diese nur allzu bekannte Geste brachte den Kleinen, dazu leicht zu schmunzeln. Seitdem Gilbert ihn damals an die Hand genommen hatte mit den Worten, ‚komm Zwerg dich bekommen wir auch noch groß‘, lachte und lächelte er viel öfter.

„Ja.“

Hauchte er leise und drückte die große Hand, die seine so sicher hielt, folgte Gilbert ins Haus. Auch er hatte von der Sache mit England und der USA erfahren. Nein, so undankbar würde er niemals sein und Preußen hintergehen!
 

„So…du brauchst dringend neue Sachen...“

Murmelte der Albino leise vor sich hin, sah nachdenklich in seinen Kleiderschrank, als ob da wirklich von einer Sekunde auf die andere Kinderkleider herausspringen würden.

„Was? Aber ich mag meine Sachen!“

Protestierte der Kleine sofort.

„Mag schon sein, aber du bist nicht mehr derselbe wie damals.“

„Warum das?“

Fragte der Kleine verwundert und sah auf seine Sachen. Die sahen doch gut aus, oder nicht?

Preußen seufzte tief und drehte sich von dem Kleiderschrank weg, hatte es wohl aufgegeben, den riesen Schrank solange böse anzustarren, bis er Kinderkleider herausgab…beim nächsten Mal vielleicht.

„Napoleon hat dich für tot erklärt, er hat alle Gebiete westlich des Rheines unter seiner Kontrolle, ebenso hat er die restlichen deutschen Länder von sich abhängig gemacht, wenn man dich entdeckt bringt man dich wahrscheinlich wirklich noch um.“

Meinte er ernst. Der Kleine nickte verstehend.

„Außerdem waren die eh voll aus der Mode und ein bisschen zu verklemmt, vor allem das ganze Schwarz, ist doch viel zu warm.“

Setzte er grinsend hinterher.

„Hey!“

Schnaubend stürzte sich der Kleine auf Preußen und beide begannen lachend miteinander zu kampeln*.

„Ähm, Sir?“

Gilbert kniete gerade über dem Kleinen, hatte ihn ohne Gnade durch gekitzelt.

„Ja? Wer stört?“

„Ähm…äh…verzeiht...ihre Badewanne ist fertig.“

„Ah! Super!“

Gilbert sprang auf und zog den Kleinen auf die Beine, welcher dankbar nach Luft schnappte. Himmel, Hölle und alles andere auch. Er konnte nicht mehr. Legt euch niemals mit Preußen an, wenn dieser in der Lage ist euch durch zu kitzeln!

Im Bad angekommen zog Gilbert sich aus, schmiss seine Sachen in den Wäschekorb.

„Also nach dem Bad suchen wir dir neue Sachen, dann muss ich nach Berlin.“

„Darf ich mit?“

„Was denn, ich soll einen kleinen blonden Jungen mit in die große Hauptstadt nehmen?“

„Du bist gemein!“

Grummelte der Kleine.

„Ich weiß, danke.“

Damit packte er den Kleinen, der sich bereits ausgezogen hatte und warf ihn in einem hohen Bogen in das warme Nass.

„Und, wie ist die Wassertemperatur?“

Fragte er frech grinsend. Prustend kam der Blonde an die Oberfläche und sah den Silberhaarigen mit tödlichem Blick an.

„Zu kalt für dich, Warmduscher.“

„Wohaaa~! Der Kleine kann gemein werden.“

Preußens Grinsen wurde immer breiter. „Ich war ein guter Lehrer.“

Er stieg mit in die Badewanne.

„Was hältst du eigentlich von Ludwig?“ „Wie bitte?“

Manchmal war der Kleine echt mit den Stimmungsschwankungen des Größeren überfordert.

„Ludwig, wie dir der Name gefällt?

Jetzt sind wir schon in der Badewanne und deine Ohren scheinen immer noch verstopft zu sein.“

Der Kleine streckte ihm nur frech die Zunge raus.

Seine blonden Haare waren durch das Wasser leicht aus der Form gebracht und seine Wangen hatten, von dem Balgen von vorhin, noch eine leichte Rotfärbung.

Das war wohl einer der wenigen Momente, wo er aussah wie ein Kind und sich auch so fühlte, nicht wie eine Nation, welche um ihr Überleben kämpfen musste, so zumindest sah das Gilbert.

„Es klingt….deutsch, wieso fragst du?“

„Gefällt er dir?“

Etwas unsicher nickte der Kleine.

„Ok, dann wirst du ab heute so heißen.“

„WAS?“

Die blauen Augen weiteten sich erschrocken.

„Du bist nicht mehr länger das heilige römische Reich deutscher Nation, Ototo. Es wird Zeit, dass wir das ändern und wenn du den Namen gut findest und deutsch… den ab heute bist du wohl oder übel Westdeutschland.“

Er schmunzelte sacht.

„Oder was hältst du davon, Ludwig?“

Der Kleine sah ihn eine ganze Weile schweigend an, ehe er anfing zu lächeln.

„Solange du weiterhin auf mich aufpasst, großer Bruder.“ „Das werde ich immer.“

Der Kleine nickte.

„Dann ist es ok.“

Ein Lächeln breitete sich auf den Lippen Beider aus.
 

Fin Cap ~3~
 

*kampeln=liebevoll streiten, oder sowas ähnliches ^^
 

Sodala ist das auch schon wieder zuende ^^

ich muss hier ein erwähnen...ich LIEBE Preußen xD

Gilberts hats drauf!

und einen Gruß an Sellheim für ihren lieben Kommi

und an meine Beta Lluvia

^,~

bis demnächst

War 4: Seafight

Cap ~4~
 

„Schön, dass du dich auch mal hier blicken lässt!“

Gilbert seufzte genervt und verdrehte die Augen, es war so klar, dass das jetzt kommen würde. Er war gerade erst mit Ludwig in den Palast gekommen und schon wurde er von seinem Vorgesetzten belagert.

„Verzeiht, ich hatte noch etwas zu erledigen.“

Der preußische König sah ihn verwirrt an. Ja bitte was hatte Gilbert zu erledigen, von dem er nichts wusste? Er erhob sich von seinem Stuhl und ging um den Schreibtisch. Was auch immer es war, das Gilbert getan hatte, es wird schon seine Richtigkeit gehabt haben, immerhin konnte er seinem Land vertrauen.

„Wie dem auch sei, ich habe einen Brief an Russland und Österreich geschrieben.“

Schnell wanderte eine Augenbraue von Preußen nach oben. Roderich und Ivan? Na nun war er aber gespannt. Gleich zwei alte Feinde…ähm Freunde. Hassliebe. Wie auch immer.

„Warum?“

„Wegen einem Kampf gegen Napoleon.“

Nun horchte Gilbert auf, das klang doch schon wesentlich besser.

„Wir wollen dem aufgeblasenen Winzling also endlich kräftig in den Hintern treten? Wird auch mal Zeit, dieser eingebildete, arrogante…“

„Na na na. Nein wollen wir nicht.“

„Was?“

Gerade war Preußen so schön in seinen leicht sadistisch angehauchten Gedanken über die Vernichtung von Francis gewesen, da versaute ihm sein König auch schon wieder alles. Was sollte das denn? Erst Feinde anschreiben und dann nicht mal kämpfen wollen? So ein Feigling! So etwas wäre ihm unter dem guten, alten Fritz niemals passiert! Der hätte Frankreich gezeigt, wie man sich unter den Stiefeln von Preußen fühlte! Sein jetziger Herrscher lief ruhig zu dem Fenster, blieb jedoch mitten in der Bewegung stehen. Sein erstaunter Blick blieb an dem kleinen Blondschopf hängen, welcher sich unter den Umhang von Preußen versteckt hatte und sich mit einer Hand an dessen Hosenbein festhielt. Er schien wohl doch ein wenig…Respekt vor Friedrich Wilhelm II zu haben.

„Wer ist das?“

Fragte der König verwundert.

Gilbert sah schmunzelnd hinab und strich den Umhang beiseite, so dass der Kleine gut sichtbar war.

„Darf ich vorstellen, Ludwig. Westdeutschland.“

Ludwig sah zuerst zu Gilbert, als dieser nickte sah er wieder zu dem König, nickte ebenso leicht.

„Hallo.“

Mit interessiertem Blick trat er auf den Kleinen zu und ging leicht in die Hocke.

„Irgendwie kommt mir dein Gesicht bekannt vor.“

Die wachen, blauen Augen sahen ihn fest an.

„Ich gehöre zu den deutschen Nationen, wohl möglich das Sie mich schon mal gesehen haben.“

Die blonden Haare standen wuschelig zu allen Seiten ab, er trug ein Gewand, das dem des bayrischen Königs sehr ähnelte. Das etwas längere Oberteil war in bayernblau gefärbt, wurde von einem Gürtel auf Beckenhöhe festgehalten, sodass es nicht lose an dem zierlichen Körper hing, die Hose war weiß. Seine schwarzen Schuhe durfte der Kleine behalten.

Alles besser als ein weises Hemd und eine Lederhose, war der einzige Kommentar des Kleinen auf diese Sachen gewesen, mehr wollte er nicht sagen, immerhin hatte sich Gilbert alle Mühe gemacht ihm diese Sachen zu beschaffen. Er konnte ja nicht in preußischen Sachen herumlaufen, wenn er nicht zu Preußen gehörte.

Der König seufzte leise.

„Gut, ok, willkommen in meinem Schloss. Ich denke von den westdeutschen Staaten können wir uns keine Hilfe erhoffen.“

Ludwig schüttelte den Kopf.

„Mir sind die Hände gebunden, auch wenn ich nicht gut finde was Napoleon macht. Er zwingt die Leute dazu französische Soldaten in ihre Häuser aufzunehmen. Sie leben dort wie die Maden im Speck. Außerdem werden sie sozusagen als Soldatenlager benutzt, da sie für Napoleon in den Krieg ziehen müssen, obwohl sie nicht wollen.“

„Dachte ich mir. Wie dem auch sei, wir werden sehen wie sich alles entwickelt.“

„Das ist doch Schwachsinn! Noch ist Napoleon schwach und wir könnten ihn mit einem Fingerschnippen besiegen. Die Französische Revolution hat ihre eigenen Kinder gefressen!“

Gilbert verstand es nicht. Wieso war sein König so ein Feigling?

Doch es half alles nichts. Preußen musste tatenlos mit zusehen wie Napoleon weiter seinen Machenschaften nachging.

So gab er es vorerst auf, auf seinen König einzureden zu wollen, es hatte eh keinen Sinn, außerdem würde er früher oder später auf seine Kosten kommen, das wusste er.

Sanft nahm er Ludwig an die Hand und verlies mit ihm den Palast.

„Wohin gehen wir Nii-san?“

„Zu mir nach Hause.“

„Aber was ist mit mir?“

„Hm? Wie meinst du das? Du kannst frei wählen. Napoleon hat Westdeutschland nicht für französisches Land erklärt, nur leider…leider bist du von ihm abhängig, oder zumindest dein Volk.“

Der Kleine nickte leicht.

„Passt du trotzdem auf mich auf? Ich meine, falls Napoleon etwas Schlimmes mit mir vorhat?“

Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Gilberts sonst so spöttische oder schadenfrohe Züge.

„Ja, ich werde auf dich aufpassen, so wie ich es auch neulich getan habe. Ich lasse nicht zu, dass dir jemand etwas tut.“

„Dann bin ich beruhigt.“

Ludwig erwiderte das Lächeln und ließ sich auf den Schimmel heben, ehe Preußen ihm folgte und sie zusammen losritten. Gilbert hielt nicht viel von Kutschen, das hatte Ludwig schon früh bemerkt.

Auf nach Königsberg!
 

~1805~
 

„Dieser stupide, eingebildete, arrogante Fatzge. Was bildete der sich ein?!“

Wütend stapfte England in seinem Haus hin und her. Was fiel Frankreich ein ihm jetzt den Krieg erklären zu wollen? Vor allem eine Seeschlacht! Als ob er nicht schon genug Probleme hatte? Mit dieser dummen industriellen Revolution. Es war ja nicht so, dass sie schlecht war oder so, eher im Gegenteil, doch es ging ums Prinzip! Erst mischte er sich in den Unabhängigkeitskrieg ein, Arthur zuckte allein bei dem Gedanken daran zusammen, und jetzt sowas! Als ob Frankreich ihn nicht schon genug Nerven gekostet hätte. Francis hatte doch eh keine Chance. Sehnte er sich etwa so sehr danach, von ihm platt gemacht zu werden? Wieder und wieder?

Arthur ließ sich seufzend auf seine Couch fallen. Preußen hatte also Recht gehabt, welch komischer Gedanke. In Frankreich hatte sich etwas zusammengebraut. Doch was interessierte es ihn? Er hatte seine Revolution hinter sich. Bei ihm gab es nun ein Parlament und bürgerliche Rechte und das schon relativ lange, so gesehen. Frankreich dieser Nachahmer. Nur das der immer alles gleich so dramatisch machen muss. Angeber.

Jetzt hatte er deutschen Boden und dachte er könne sich gleich mit ihm in einer Seeschlacht anlegen?

Arthur schnaubte. Er hatte Jahrhunderte gebraucht um seine Seeflotte zu dem zu machen, was sie nun war, die Stärkste der Welt! Nur an seinen Landtruppen musste er arbeiten, wie er nur allzu deutlich gemerkt hatte.

Er seufzte tief, gab es auf. Egal an was er dachte, er kam immer wieder auf dieses dumme Amerika zurück. Die vereinigten Staaten von Amerika. Welcher Hohlkopf kam auf so einen Namen? Wäre er doch lieber bei Heroland geblieben, dann hätte man den Intelligenzquotient des Landes schon am Namen erahnen können.

„ARGH~!“

Es regte ihn schlicht und ergreifend auf, seine ganzen Kolonien verloren zu haben. Dafür hatte er jetzt zwar eine Handelsstelle mehr, aber das brachte ihn auch nicht weiter, da dieser Dummkopf doch wirklich langsam lernte ohne Europa auszukommen.

Er seufzte leise. Das zeigte doch nur, dass er ein guter Lehrer war, oder?

Müde von dem ganzen Stress strich sich England über das Gesicht. Was für eine Farce.

„Du siehst fertig aus.“

Mit einem Schlag saß Arthur aufrecht, die Augen weit aufgerissen. Er sprang vom Sofa auf und fixierte die Person, welche an den Türrahmen gelehnt dastand und ihn sanft lächelnd ansah.

„USA.“

Kurz flimmerte ein Hauch von Traurigkeit in Alfreds Augen auf.

„Warum können wir nicht bei ‚Alfred‘ bleiben?“

Fragte er leise und löste sich vom Türrahmen, trat in die Wohnstube. Nur einmal war er hier gewesen, als er klein war. Es hatte sich nicht viel verändert. Es war sehr altmodisch eingerichtet, mit teuren Möbeln. Man konnte allein am Wohnzimmer die Macht und den Reichtum von England ablesen.

Doch trotzallem war es eine gemütliche Atmosphäre, welche von dem prasselnden Feuer im Kamin nur noch verstärkt wurde.

„Du warst derjenige der unbedingt Veränderung und Unabhängigkeit wollte! Jetzt lebe mit den Konsequenzen.“, knurrte Arthur leise.

Er hatte nicht damit gerechnet Alfred so früh wieder zu sehen. Er hatte sich kein bisschen verändert. Wie auch? In einem so kurzen Zeitraum? Er sah lediglich erwachsener aus, auch wenn es nicht den Anschein hatte, dass er es auch wirklich war.

Ein Seufzen verlies Alfreds Lippen.

„Arthur…“

„Großbritannien, oder wenn dann England.“

Die Trauer in den Augen wurde größer.

„England…“

„Hast du nichts zu tun? Oder brauchst du etwa jetzt schon Hilfe? Erwarte ja nicht von mir, dass ich dich auch nur auf irgendeiner Weise unterstütze! Als Handelspartner kann ich dich vielleicht noch akzeptieren, das ist ja auch das Mindeste, was du nach diesem Desaster machen kannst.“

Schmiss ihm England sofort ins Wort. Er wollte nicht hören was Alfred zu sagen hatte. Wieso auch? Dieser hatte ihm genug angetan und jetzt um Hilfe zu bitten, wäre wohl die Höhe gewesen.

„Das ist es nicht. Mir geht es wunderbar, es ist nur ein kleines Hin und Her der zwei „Parteien“ die sich nicht einigen können und einen Präsidenten haben wir auch schon gewählt, außerdem kommen immer mehr Staaten der anderen Kolonien dazu…“

„Bist du dann hier um mir vor zu schwärmen wie gut es dir ohne mich geht?“

Fragte Arthur wütend. Verdammt das tat weh! Er wollte nicht wissen, dass Alfred ohne ihn zurecht kam, vielleicht sogar besser als mit ihm. Er wollte nicht wissen, dass er immer weiter wuchs. Er wollte gar nichts mehr von ihm wissen! Er sollte von der Bildfläche verschwinden.

Alfred zuckte zusammen. Das hatte er nicht gewollt. Er hatte Arthur nicht verletzen wollen, nicht schon wieder. Doch abermals hatte sein vorschnelles Mundwerk eben dies getan.

„Nein… das ist es nicht.“

„Was dann?!?! Warum bist du dann hier Alfred?!?!“

Rief Arthur beinah verzweifelt. Er sollte gehen! Jetzt! Sofort! Auf der Stelle! England drehte sich weg, er konnte Alfred nicht länger ansehen. Erinnerungen überfluteten ihn, brachten ihn schon wieder beinahe zum Heulen. Nein! Nicht schon wieder! Nicht wegen diesem Vollidioten!

Doch plötzlich riss er die Augen auf.

Sanft hatten sich zwei Arme von hinten um seinen zierlichen Körper gelegt, ihn an einen größeren, warmen Körper gezogen, hielten ihn sanft, aber bestimmt fest.

„Ich hab dich vermisst.“

Hauchte Alfred leise und lies Arthur erschaudern.

„Arschloch.“

Brachte Arthur nur leise hervor. Alfred verstand was der Kleinere damit meinte und drückte ihn nur noch enger an sich, legte seinen Kopf auf Arthurs Schulter.

Es hatte ihn einiges an Energie und Überredungskunst gekostet seinen Vorgesetzen dazu zu überreden ihn hier her zu lassen, vor allem da von Steuben schon wieder meinte Vater spielen zu müssen und ihm genau im Augen behielt.

Dabei hatte er doch eine Person die auf ihn aufpasste und er wusste, selbst wenn Arthur es jetzt nicht zugab, wäre wirklich etwas schlimmes gewesen, Arthur wäre zu ihm gekommen und hätte ihm geholfen, irgendwie.

Er spürte wie der Körper in seinen Armen anfing zu zittern.

„Schhhht~ Nicht weinen.“

Hauchte er leise und besorgt.

„Du dummes Arschloch.“, schniefte Arthur leise.

„Du kommst, 20 Jahre nach dem Krieg, einfach her, tust so als ob nie etwas gewesen wäre und… und…ach du bist doch ein dummes Arschloch, ein absoluter Volltrotel, du…du…du Arschloch!“

„Du wiederholst dich.“, schmunzelte Alfred sanft, als er merkte wie Arthur schon wieder auf bockig schaltete.

„Ach halt doch die Klappe.“

Es herrschte eine Weile Stille zwischen ihnen, bis sich England schließlich aus der Umarmung löste und ein wenig Abstand nahm.

„Du solltest gehen…Alfred, ich stehe kurz vor einem Krieg und kann Ablenkung oder Streit mit dir im Moment gar nicht gebrauchen.“

Meinte er leise, sah Amerika nicht an, der Boden war eh viel interessanter. Er hörte ein leises Seufzen.

„Vielleicht hast du Recht, ich sollte zurück.“

„Natürlich hab ich Recht! Ich habe immer Recht.“, brummte der Brite beleidigt und verschränkte die Arme.

„Naja…“

„Was soll das jetzt heißen?!?!“

Alfred grinste nur und drückte Arthur nochmals sanft.

„Pass ja auf dich auf.“

Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Arthurs Wangen, wieder sah er zur Seite.

„Mach ich schon, als ob dieser Schneckenfresser mich schlagen könnte, vor allem noch auf hoher See.“

„Stimmt, da muss schon ich kommen.“

„Jaja und nun mach dich ab in dein Heroland!“

„Wa-?“

Der Blauäugige blinzelte verwirrt, konnte sich Arthur da wirklich noch dran erinnern? Er hatte diesen Namen für sein Land nur einmal erwähnt. Der verwirrte Ausdruck wich einem Lächeln.

„Arthur, ich…“

„MACH DICH JETZT RAUS!“

„Wenn du Hilfe brauchst sag Bescheid!“

Lachte Amerika, als er Richtung Haustür rannte.

„Als ob ICH DEINE Hilfe bräuchte! Ich hab all die Jahre ohne dich überlebt!“

Rief er ihm bockig hinterher. So ein Einfaltspinsel!

Er hörte die Tür ins Schloss fallen, im selben Moment fiel er auf seine Couch zurück. Was um Himmels Willen war DAS gewesen? Er schlang leicht die Arme um sich. Nach 20 Jahren hatte er Alfred wieder gesehen. Ein tiefes Seufzen. Na toll, nun konnte er es vergessen, mit dem „nicht mehr an Amerika denken“. Das lachende Gesicht von dem Kleinen hatte sich wieder vor seinem inneren Auge festgesetzt.

„Du verdammter Bastard!“

Rief er laut aus und stand auf, lief unruhig im Wohnzimmer hin und her.

Wieso war er hergekommen? Weil er ihn vermisst hatte? Arthur lachte trocken auf. Auf jeden Fall! Sowas Schwachsinniges! Er konnte sich auch selbst verarschen. Er hätte sich doch gar nicht von ihm verabschieden müssen, dann hätte er ihn auch nie vermisst. Er hätte doch bei ihm bleiben können…

Arthur sah aus dem Fenster.

Jetzt verstand er das Gefühl, das ihn die ganze Zeit so gequält hatte.

Einsamkeit.
 

„Dein letztes Stündlein hat geschlagen Arthur!“

„Wovon träumst du nachts Francis?“

Großbritannien stand, mit einem Fuß an der Reling des Hauptschiffen gestemmt, da und fixierte Francis.

Dessen Selbstsicherheit ließ ihn spöttisch auflachen. Er würde haushoch verlieren. Frankreich war kein Gegner für ihn! War es noch nie gewesen!

Arthur lachte auf.

„Du wandelnder Witz, denkst du wirklich du kannst mir auf hoher See das Wasser reichen, wenn du es nicht mal an Land kannst?“

Er sah ihn auffordernd an, rückte seinen piratenähnlichen Hut zurecht.

„Sir, alle Männer sind auf ihren Posten.“

Arthur nickte. „Admiral Nelson, das Kommando gehört Ihnen, Sie sind ein kompetenter Mann, machen Sie Frankreichs Flotte dem Erdboden gleich.“

„Was ist mit Ihnen Sir?“

„Ich werde kämpfen, was denken Sie? Francis wird nicht tatenlos auf seinem Schiff stehen bleiben.“

Der General nickte und ging auf seinen Posten.

Nur noch wenige Minuten und die Schiffen waren in Schussweite.

Arthur prüfte nochmals die Schnalle um seine Taille, Pistole und Schwert waren beide sicher befestigt. Das war das Wichtigste.

Dann erklang er.

Der Startschuss.

Er hörte Holz knacken, in sich zusammenbrechen, der Wucht der Kanonenkugel nachgebend.

„FEUER!“

Hörte er nun Nelson schreien.

Dann war es soweit.

Der Geruch von Schwarzpulver erfüllte die Luft, das Krachen der Kanonen wurde lediglich von dem Krampfgeschrei der Soldaten übertönt, welche auf die jeweils erreichten Schiffe übersprangen.

Schüsse, das Klirren von Schwerter.

„SIR!“

In letzter Sekunde schmiss sich jemand auf Arthur, so dass beide ein paar Meter weiter rollten.

Die Kanonenkugel sauste an ihnen vorbei.

„Danke sehr.“

Arthurs Brustkorb hob und senkte sich rasch. Schock.

Doch alles war gut. Er sah zu seinem Retter auf. „Huch.“

Er blinzelte verwirrt, ehe er leise auflachen musste.

„Du.“

Der Soldat, der sich als Kommandeur entpuppte, schmunzelte und verbeugte sich leicht, als sie wieder auf beiden Beinen standen.

Es war der Soldat von damals, vom Unabhängigkeitskrieg.

Damals ein unerfahrener Jüngling, heute ein reifer und kampferprobter Mann.

„Es freut mich, dass sie sich erinnern.“

„Natürlich, ich kenne jedes meiner Landeskinder.“

Meinte Arthur schmunzelnd, doch sein Gesicht wurde wieder ernst.

„Doch lass uns den Kaffeeplausch auf später vertagen, wir haben einen Krieg zu gewinnen.“

Der Kommandeur nickte und lief zurück auf seinen Posten. Arthur hatte Francis auf seinem Schiff entdeckt.

„Was fällt dir ein!“

Knurrte er dunkel und die beiden Länder fixierten sich.

„Ah wenn das nicht unser lieber, netter Arthi ist. Nun wirst DU es sein, der kläglich verliert.“

„In deinen Träumen! Du wirst mich niemals schlagen Francis.“

Es klirrte, Schwerter trafen aufeinander. Die Pistole, war viel zu unpersönlich in diesem Kampf.

Es war ein harter Kampf. Um sie herum splitterte Holz, auf beiden Seiten. Doch das interessierte nicht.
 

„ARGH!“

Francis ging zu Boden. Seinen rechten Oberarm zierte eine tiefe Wunde, mit der linken Hand versuchte er sie etwas lindern, drückte ein Stück seines Gewandes darauf um die Blutung zu stillen.

„Du verdammter Bastard.“

Arthur lachte hämisch auf. Seine Schwertspitze an Francis Kehle.

„Ich sagte doch du wirst keine Chance gegen mich haben! Deine Flotte ist vernichtet, verzieh dich dahin wo du hergekommen bist und wag es dir nicht noch einmal mich zu so einer Farce herauszufordern, du Witz!“

Ein Knurren entwischte Francis Kehle.

Etwas wacklig stand er auf, ehe er sich mit wehendem Mantel umwand und mit dem Rest an Stolz, der ihm geblieben war, ging er auf das letzte Schiff das ihm geblieben war.

„Das wirst du mir büßen Arthur, das versprech ich dir.“

Großbritannien schnaubte. Wie oft hatte ihm das Frankreich jetzt schon versprochen?

„Bleib bei deinen Schnecken! Da gehörst du hin!“

Arthur wandte sich um und sah zu seinen Schiffen. Auch seine Flotte hatte darunter leiden müssen, sehr sogar, doch sie hatten gewonnen. Das war das was zählte, auch die Verluste von Menschenleben hielten sich in Grenzen. Er seufzte tief und strich sich über die Stirn.

„Admiral Nelson!“

Angesprochener kam sofort zu ihm und salutierte.

„Ja Sir?“

„Gut gemacht. Ich bin stolz auf Sie.“

Meinte Arthur schmunzelnd, ehe er unter Deck ging. Er musste sich ausruhen. Er spürte noch wie die Schiffe langsam zum Wenden ansetzten. Nun ging es zurück nach Hause. Nach einem gewonnenen Krieg.

Endlich mal wieder.
 

Fin Cap ~4~
 

so Kap 4 ist fertig xDDD

ich hoffe es hat euch gefallen x333

R&R

x3333

War 5: The triple Alliance

Cap ~5~
 

Soooo~ weiter gehts xD

ich hoffe es gefällt euch noch ^^° und sorry für die lange Wartezeit doch leider waren im Moment die Klausuren wichtiger ^^°

so na dann ich hör mal auf zu schwafeln ^^ viel Spaß beim lesen
 

"Reden"

Erinnerung
 

Unruhig lief Alfred hin und her. Ihm gefiel es gar nicht, dass Arthur in den Krieg zog. Vor allem ohne ihn? Er wusste, dass das idiotisch war, immerhin war Arthur stark, stärker als man bei seiner Größe vermuten würde. Doch das hinderte ihn nicht daran sich Sorgen zu machen.

„Was ist nur los mit dir?“ Fragte Thomas Jefferson, der derzeitige amerikanische Präsident. Durch ihn hatten sie eine weitere Kolonie an die vereinigten Staaten angliedern können. Louisiana. Über 2 Millionen Quadratkilometer Land. Alfred sah auf und schüttelte den Kopf.

„Schon ok.“

Er lächelte seinen Staatschef aufmunternd an, was aber schnell zum Grinsen wurde.

„Ich glaub ich wachs nur zu schnell.“

Meinte er verlegen grinsend.

„Nein, das ist es sicherlich nicht…du denkst schon wieder an England stimmt´s?“

Jefferson seufzte tief und schüttelte den Kopf. So etwas Unvernünftiges und das obwohl das Band von Amerika und Großbritannien gerade sehr wacklig war. Sie waren dabei das Land aufzubauen, doch Großbritannien gönnte es ihnen anscheinend nicht. Immer noch ging ihr Wirtschaftswesen wegen den englischen Billigwaren nicht ganz so schnell nach oben wie gewollt. Aber das war nicht der Hauptgrund, viele amerikanische Seeleute wurden für die Royal Navy zwangsrekrutiert, seitdem Napoleon eben diese ständig belastete. Vor allem nun zu Kriegszeiten.

„Amerika! Sir!“

Alfred sah verwundert auf, als er gerufen wurde.

Ein Bote kam, nach Luft ringend und nachdem er höflich geklopft hatte, herein.

„Der Krieg zwischen Großbritannien und Frankreich ist vorbei.“

Sofort horchten beide auf, sowohl Alfred als auch Thomas Jefferson. Das interessierte dann doch auch Letzteren. Immerhin könnte ein gewonnener Krieg bedeuten, dass England keine Seeleute mehr von Amerika brauchte. Das war Alfred im Moment egal. Natürlich schmerzte ihn das sehr, doch im Moment war wichtiger wie der Krieg ausgegangen war. Hoffentlich gut für Arthur…

„Großbritannien hat gewonnen, Napoleon hat sich zurückgezogen und nun Preußen, Österreich und Russland den Krieg erklärt.“

Jefferson hob überrascht eine Augenbraue.

„Welch ein Narr! Allein gegen 3 Kontinentalmächte, nach einer verlorenen Seeschlacht? Sehnt sich dieser Idiot wirklich nach seiner vollkommenen Vernichtung?“

Alfred dachte kurz an Francis, konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Er war jetzt nicht so frech einfach mal ja zu sagen. Ihm war nun viel leichter ums Herz, Arthur hatte es also geschafft! Hatte er jemals dran gezweifelt? Eigentlich nicht, nur die Angst war trotzdem immer noch da gewesen.

„Wie dem auch sei, es wird Zeit, dass wir weiter machen! Der Fortschritt in der USA darf ja nicht zum Stillstand kommen, oder?“

Rief Alfred optimistisch und marschierte dann fröhlich pfeifend aus dem Haus. Einer musste ja arbeiten!

Der Bote und Jefferson sahen ihm verwirrt hinterher.

„Ist der immer so?“

„Ich glaube ja…“

Murmelte Jefferson, ehe er ebenso schmunzelte.

„Und das ist gut so, einer muss ja den jungen Geist in dieser Welt halten, wo doch alle an dem alten festhalten wollen.“

Der Bote lächelte und nickte. Stimmt.
 

-_-währenddessen in Europa-_-
 

„Roderich, welch Ehre. Was führt dich denn hier her?“

„Lächel nicht so selbstgefällig Gilbert! Du weißt sehr wohl warum ich hier her gekommen bin und du müsstest ebenso wissen, dass diese Situation nicht gerade die angemessenste für deine sarkastische Ader ist.“

Der Blick des Brünetten glitt zu Friedrich Wilhelm II und er verbeugte sich leicht, bekam diese Geste gebührend erwidert. Auch wenn sie nicht unbedingt die größten Freunde waren, die Höflichkeitsformen gehörten sich einfach.

„Willkommen in Berlin, Österreich.“

Meinte der preußische König, begrüßte dann den erscheinenden österreichischen Kaiser.

„Gilbert, ein bisschen mehr Benehmen, wenn ich bitten dürfte.“

Eben genannter seufzte tief und nickte dem Kaiser grüßend zu. Seine Aufmerksamkeit wurde eh und je im nächsten Moment auf etwas anderes gelenkt. Die Tür ging abermals auf und ein freundlich lächelnder Ivan trat in den Raum, neben ihm der russische Kaiser. Die Blicke von Ivan und Gilbert trafen sich, blieben etwas länger als gewöhnlich aneinander hängen.

„Hallo Gilbert, schön dich wieder zu sehen,da.“

Lächelte Ivan freundlich, doch Gilbert kannte das Gesicht hinter dem Lächeln nur zu gut, allein der Siebenjährige Krieg, hatte ihm gezeigt die Ivan hinter dem Lächeln aussah und welche Wunden er ihm zufügen konnte. Doch er wusste auch, dass Russland einem wirklich den Rücken stärken konnte. Seit damals hatte er nie wieder größere Schwierigkeiten mit Russland gehabt. Im Gegenteil, man konnte es zwar nicht Freundschaft nennen, was zwischen ihnen lag, Feindschaft jedoch auch nicht.
 

„Naja…es hält sich in Grenzen.“, brummte der Albino und nickte auch dem Zaren zu, nachdem er beinah von Friedrich Wilhelms Blick erdolcht wurde.

„Du hast dich kein bisschen verändert, immer noch der Einzelgänger.“

Ein Grinsen schlich sich auf Gilberts Züge.

„Da liegst du falsch, mein alter Freund.“ Meinte er amüsiert.

Roderich und Ivan sahen ihn verwundert an, wobei man sehen konnte, dass Ivans Blick nicht gerade angetan war, von dem Gedanken, dass Preußen jemanden an seiner Seite hatte.

Österreich hingegen war lediglich erstaunt und vor allem überrascht.

„Wen? Wenn ich fragen darf.“

Wie auf Kommando zog jemand an Gilberts Umhang und dieser hob lächelnd den kleinen Ludwig auf seinen Schoß.

„Darf ich vorstellen, mein kleiner Bruder Ludwig. Westdeutschland.“

Ludwig nickte ihnen freundlich zu und wesentlich höflicher zu, als Gilbert, verbeugen war im Sitzen immer sehr schlecht.

„Guten Tag, freut mich Sie kennenzulernen.“

„Er hat wesentlich bessere Manieren als du. Sicher dass er dein Bruder ist?“

Fragte Roderich spottend und sah den Kleinen genauer an. Sein Gesicht kam ihm so bekannt vor…woher nur? Nach einiger Zeit wurde es ihm bewusst. Das Heilige Römische Reich! Aber wie…?

Ach stimmt…Napoleon hatte das Heilige Römische Reich deutscher Nation für tot erklärt. Ludwig also?

Interessant.

Ivan sah den Kleinen einen Moment lang an, der Schatten in seinen Augen blieb unbemerkt. Er lächelte ihn fröhlich und unschuldig an.

„Freut mich auch, da~.“
 

„Wie dem auch sein, das ist nicht das Thema um welches es heute geht. Napoleon hat uns den Krieg erklärt und es ist von größter Wichtigkeit ihn in seine Schranken zu weisen. Großbritannien hat den ersten Schritt getan.“

„Arthur macht immer den ersten Schritt, wenn es darum geht Francis in den Arsch zu treten.“

Meinte Gilbert frech grinsend und lehnte sich gemütlich nach hinten.

Roderich verdrehte die Augen, das dieser Kerl einen aber auch immer unterbrechen musste, schrecklich! Und vor allem seine Art und Weise sich zu benehmen… Vash hätte ihn jetzt schon dreimal niedergemacht.

Er seufzte unbemerkt bei dem Gedanken an den Schweizer, doch schnell fing er sich wieder.

„Gilbert! Reiß dich zusammen.“

Meinte er ermahnend.

„Wie dem auch sei, wir sind hier um über unsere Zusammenarbeit zu reden. Wir werden Truppen zusammenstellen müssen um Napoleon aufzuhalten.“

Setzte Roderich fort und sah zu den anderen Anwesenden. Preußen seufzte tief, warum brauchten sie die Armee von 3 Nationen, wenn Großbritannien es mit einer einzelnen Seeflotte geschafft hat?

So stark konnten die Franzosen nicht mehr sein. Sein Blick fiel auf Russland, welcher immer noch unschuldig lächelnd da saß und Österreich zuhörte.

„Ich gebe Österreich recht, es muss etwas unternommen werden, vor allem da unsere Herrschaft auf dem Spiel steht!

Wer weiß, was diese Revolution in unseren Ländern anstellt! Viele Köpfe beginnen schon die wirrsten Sachen zu spinnen, dieser aufständige Geist muss zerstört werden!“

Meinte der preußische König. Ludwig sah zu seinem Bruder.

„Aufständige Geist?“

„Die Leute fangen an sich gegen die Herrschaft der Könige zu wehren, wollen wie in Frankreich, eine Herrschaft ohne König, oder zumindest, wie in England, ein Parlament.“

„Dabei wird Frankreich gerade selbst wieder von einem Kaiser regiert, die Revolution ging wohl nach hinten los.“

Der Kaiser Österreichs lächelte leicht höhnisch und sah dann zu dem Zar und dem preußischen König.

„Wir werden Frankreich ein für alle mal zeigen, welchen Platz es in Europa hat!“

Einstimmiges Nicken und das Übereinkommen wurde unterzeichnet.

Preußen, Russland und Österreich würden zusammen Frankreich die Stirn bieten.
 

Die Versammlung war vorbei und Preußen stand mit einem Schwung auf, nicht ohne vorher Ludwig von seinem Schoß genommen zu haben.

Dieser sah zu Roderich und lief zu ihm. Gilbert konnte ihn ja schlecht aufhalten, immerhin hatte Ludwig lange Zeit bei Österreich gelebt…auch wenn ihm das nicht ganz so gefiel. Er drehte sich um und verließ den Raum, lief den Gang entlang in Richtung seiner Gemächer. Plötzlich blieb er stehen.

„Was willst du?“

Er drehte sich herum und sah in lilane Augen, ein unschuldiges Lächeln, das er dem Größeren am liebsten aus dem Gesicht geschlagen hätte, weil es falscher nicht hätte sein können.

„Seit wann hast du einen kleinen Bruder?“

„Ach ich verstehe, das ist es was dich beschäftigt.“

Grinste Preußen frech und strich sich durch die Haare.

„Ludwig habe ich schon längere Zeit, er ist dir nur nie aufgefallen, aber ich gebe zu, erst seit Napoleon ist er der, der er nun ist. Aber was interessiert es dich?“

„Du bist anders in seiner Nähe, da.“

War die knappe Antwort.

„Natürlich, er ist mein kleiner Bruder, er muss noch vieles lernen und ich will ihm als Vorbild fungieren, klar das ich da auch mal ab und an anders bin.“

„Das meinte ich nicht.“

Preußen sah den Russen nun verwirrt an, dessen Gesichtsausdruck hatte sich verändert, das falsche Lächeln war ins Wanken geraten. Ivan trat näher auf ihn zu, seine Aura ließ selbst den sonst so aufmüpfigen Preußen einen Schritt nach hinten machen, doch was befand sich da?

Die berühmte Wand im Rücken!

„Angst?“

Fragte Russland scheinheilig.

„Angst? Vor jemanden wie dir? Niemals!“

Da war der preußische Stolz wieder da und Gilbert wollte einen Schritt nach vorn tun, doch Ivan war schon so nah an ihm herangetreten, dass das nicht mehr möglich war. Eine Hand stemmte sich neben seinem Kopf an die Wand.

„Was willst du von mir Ivan? Beweg deinen Arsch gefälligst weg von mir!“

Knurrte Gilbert gefährlich. Er mochte es nicht in die Enge getrieben zu werden. Immerhin war er ein Kriegerstaat, keiner wagte es sich, ihn gegen eine Wand zu drücken! Erstrecht nicht Russland!

Doch Ivan lächelte nur wieder, beugte sich hinab, zu Gilberts Ohr.

„Ich warne dich gleich vorneweg, Kleiner. Eines Tages wirst du mir gehören, mitsamt diesem Lächeln, das du bisher nur dem Zwerg schenkst.“

Hauchte ihm Russland mit tiefer Stimme ins Ohr, verpasste ihm eine gehörige Gänsehaut.

Lächeln?

Preußen konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte sich Russland auch schon von ihm entfernt und lief weiter.

„Du Mistkerl! Als ob ich mich jemals jemanden wie dir unterwerfen würde! Nur in deinen verdammten, hirnverbrannten Träumen! Geh weiter Sonnenblümchen zählen! Ach ich vergaß die gibt es bei dir ja gar nicht!“

Gilbert war es egal, dass Ivan ihn schon längst nicht mehr hören konnte, er musste nur irgendwo seine Aggression herauslassen! Was fiel diesem Vodkafanatiker ein?!

„Nii-san, alles ok?“

Gilbert sah auf, Ludwig stand im Flur, sah ihn besorgt an.

Ein sanftes, liebevolles Lächeln schlich sich auf Preußens Züge, doch ebenso schnell verschwand es wieder. Das war das Lächeln, das er nur Ludwig zeigte!

Er drehte sich herum, sah in die Richtung, in die Ivan vorhin gegangen war. Was ging eigentlich in dem Kopf des Sonnenblumenfreaks vor?
 

~Cap 5 fin~

War 6: Marple, Pancakes and Canada

Yaaaae~

Es geht weiter ^^

Ich hoffe ich hab euch nicht allzulang warten lassen ^^° Und sorry an mein Russland Lluvia ja das Kap mit RusPrus war mit eines der kürzesten v.v

aber es kommt mehr ^^

doch nun mal wieder zu USxUK xD

viel Spaß bei dem Cap ^^
 

~Cap 6~
 

Der Wind blies über die kahle Landschaft und die Stille war ein Vorbote von dem was noch kommen mag, doch jeder der hier Anwesenden wusste, sie war nur Schein.

„Wohaaa~ Ich hasse die letzten Minuten vor Schlachtbeginn.“

Grummelte Gilbert missgestimmt und verschränkte die Arme hinterm Kopf.

„Du hast einfach nur keine Geduld, komm runter und spar dir deine Energie lieber für den Kampf.“

„Ach diesen Froschschenkel mach ich in Null Komma Nichts fertig!“

Rief Preußen selbstsicher, erntete ein gestresstes Seufzen von Österreich und ein Lächeln von Russland. Letzterer ging ihm im Moment eh und je auf die Nerven. Seit der Versammlung vor einigen Wochen hatte er nicht mehr mit ihm gesprochen, auch wenn Ivan seitdem keine weiteren Andeutungen angemacht hatte. Er könnte kotzen, doch die Schlacht war genau das was er jetzt brauchte.

So konnte er sich ablenken und seine Aggressionen an anderen auslassen. Klang komisch, aber das war nun mal Gilbert. Sein Land war gewachsen, eines der Hauptmächte in Europa geworden und hatte überall irgendwo seine Finger im Spiel. Hey, es gab in Amerika sogar die Frage ob dort nun englisch oder deutsch gesprochen werden sollte und der General beim Unabhängigkeitskrieg, war ein preußischer General gewesen. Wie gesagt er war überall irgendwo präsent. Eben dies gefiel Gilbert. Er liebte es. Er musste nicht immer die Fäden ziehen, das wollte er nicht mal, war ihm viel zu viel Verantwortung. Er war lieber derjenige der seine Finger so im Spiel hatte, dass der größtmögliche Profit erzielt und der dafür kleinstmögliche Schaden verursacht und Aufwand betrieben werden musste. Außer es ging um Krieg. Da konnte es gern kompliziert und verwinkelt sein, vor allem so, dass seine Gegner verrückt wurden.

„Sie kommen.“

Kam die neutrale Stimme von Russland. Sofort schoss Gilberts Kopf nach oben. Wurde ja auch mal Zeit! Er stand auf, und hielt grinsend den Stab seiner Landesfahne in der Hand.

„Na dann. Auf ins Vergnügen!“

„Preußen! Mäßige dich.“

Wies ihn Roderich zurecht, immer dieses Kleinkindgehabe.

„Wieso? Nur weil er mir nur indirekt den Krieg erklärt hat und eigentlich nur gegen euch Beide kämpfen will. Wie langweilig!“

Roderich verdrehte die Augen.

„Es wird wohl einen Grund gehabt haben, warum Napoleon versucht dich aus diesem Krieg rauszuhalten.“

„Na klar weil er Schiss hat! Vor dem awesome Preußen hat jeder Angst!“

„Jeder?“

Gilbert drehte sich zu Ivan.

„Klappe! Du bist so oder so unnormal!“

Schnaubte Preußen und sah dann auf, den Schlachtplan noch einmal kurz durchgehend. Es war recht simpel und doch gefährlich, wenn Napoleon nur einen Fehler machte, würde er tot sein. Preußen seufzte. Er konnte es nicht verstehen, warum Francis sich plötzlich gegen ihn wandte. Seit dem „Siebenjährigen-Krieg“ waren Francis, Antonio und er eigentlich gute Freunde gewesen…sowas wie Saufkumpanen. England hatte sie damals das „Bad Touch Trio“ getauft. Auch kein schlechter Name. Oh, seine Gedanken schweiften schon wieder ab.

„Alle auf ihre Plätze!“

Roderich sprang auf, nun war es soweit, die Schlacht begann.
 

~time jump~
 

„Komm, auf.“

Preußen hielt Russland seine Hand entgegen.

Ivan und Roderich hatten eine vernichtende Niederlage erlitten, selten kam sowas in der Geschichte vor.

Ivan sah auf, ein wenig verwundert. Seit wann half ihm Gilbert?

„Wenn du weiterhin so guckst geh ich eben wieder.“

grummelte der Preuße, doch ehe er seine Hand zurückziehen konnte, hatte Ivan sie ergriffen und lies sich aufhelfen.

„спасибо.“

„Hä? Ich versteh kein russisch, das müsstest du langsam wissen.“

„Danke.“

„….schon gut…bevor du noch denkst ich mag dich…“

Preußen sah sich um, wo war nun schon wieder Roderich? Der Österreicher hatte Recht gehabt, es musste irgendeinen Grund haben, dass Frankreich ihn nicht mit in diesem Krieg haben wollte, denn ihm ging es gut, nur Russland und Österreich hatte es hart getroffen.

„Roddy?“

„Hör auf mich so zu rufen!“

„Ahhh~ er kann meckern ihm geht es gut.“

Gilbert sah grinsend auf, als Roderich auf die Beiden zu gelaufen kam. Er sah angeschlagen aus…Gilbert wollte ehrlich sein. Er sah wie vernichtend geschlagen und noch dreimal draufgetreten aus, aber das nur mal so am Rande.

„Ich glaube es einfach nicht, dass Francis so stark geworden ist.“

„Er ist nicht wirklich stark, es war einfach nur eine kluge Taktik, er hat sich den Vorteil zu Nutze gemacht, dass eure Kampfmethoden sich gegenseitig behindern.“

Murmelte Gilbert und sah auf die Beiden. Hm… Vielleicht würde sein König jetzt endlich merken, dass er handeln MUSSTE! Preußen seufzte tief.

„Wir sollten gehen, ihr müsst euch wieder erholen, Napoleon wird sich nicht damit zufrieden geben.“

„Im Grunde ist er jetzt unbestrittene Kontinentalmacht.“, knurrte Roderich leicht wütend. Er kannte Francis und er wusste, dass sowas sehr… bescheiden aus gehen konnte. Vor allem bei Francis!

Russland nickte. Sie mussten sich neu sortieren, sich wieder erholen, doch er ahnte bereits, dass dies nicht so einfach sein würde.

„Lasst uns erst einmal sehen was er vorhat, vielleicht finden wir eine Lücke in seiner Taktik und können ihn dann überlisten.“

Einstimmiges Nicken von Preußen und Russland. Manchmal konnte Roderich doch ganz gute Ideen haben, naja…er war ja auch für den Krieg geboren…irgendwie. Preußen schüttelte den Kopf.

Er hat nur einmal einen Pfeil von Ungarn zu oft in den Hintern bekommen, der blieb dann eben stecken. Das erklärte wohl warum Roderich so ein Stock im Arsch hatte.
 

~1806~
 

„WAS?!“

Arthurs Stuhl fiel mit einem lauten Knall zu Boden, ein Knurren entwich seiner Kehle.

„Was fehlt diesem bloody wanker ein?! Ist ihm jetzt sein Froschwein in den Kopf gestiegen?“

„Sir England, sie sollten sich beruhigen.“

„Den Shit muss ich tun!“

Der Blonde drehte sich zu dem Boten um, funkelte ihn wütend an, ehe er sich gewahr wurde, dass dieser nichts dafür konnte.

„Du kannst gehen.“

Der Bote nickte hastig und verließ den Raum schneller als jemals zuvor.

Ein weiteres Knurren war zu hören, selbst die kleine Fee auf Arthurs Schultern zuckte zusammen.

„Kontinentalsperre! Kontinentalsperre!!! Ich geb dem gleich seine fuck KONTINENTALSPERRE!

Was fällt ihm ein mich gegen den Rest Europas abzuschirmen? Nur weil er dem Kohlfresser und den Klimperfritze besiegt hat, heißt dass noch lange nicht das er so mit mir umgehen kann! Der kann mir doch nicht einfach meine Handelspartner nehmen!“

Doch dies schien nicht das einzige Problem zu sein, welches Arthur plagte. Er beruhigte sich leicht, zumindest nach außen hin. Er seufzte tief und wollte sich auf seinen Stuhl fallen lassen.

„Hua~“

Ein erschrockener Ausruf erhallte im Raum, als Arthur plötzlich auf dem Boden, neben seinem umgefallenen Stuhl saß.

„So ein verdammter Mist! Will heut denn gar nichts funktionieren?“

England bedeckte sein Gesicht mit seinen Händen, zog die Beine an. Er war allein, da konnte er sich kurz ein Moment der Schwäche erlauben, oder? Nur kurz.

„Hmmm?“

Die klaren grünen Augen sahen auf die kleine Fee.

„Warum wenden sich alle gegen mich Alea? Was hab ich falsch gemacht, bin ich für die anderen so ein Monster?“

Sofort schüttelte die Kleine den Kopf, flog näher an Arthur heran, nein war er nicht. Nur missverstanden, na gut, Arthur tat auch nicht viel dafür um verstanden zu werden, er war zu verschlossen, hatte zu viel Angst verletzt zu werden. Nun… er hatte sich Alfred geöffnet, ihm alles beigebracht was er wusste, hatte ihn großgezogen und nun wurde er wieder verletzt. Kein Wunder, dass er sich immer weiter hinter seine Mauern zurückzog.

„Er hat sich auf Frankreichs Seite geschlagen...“

Hauchte Arthur leise, niedergeschlagen.

„Dabei hab ich ihn anfangs nur gebeten, nicht mehr mit den von Francis unterdrückten Nationen zu handeln, sondern mit mir, aber nein, das ist ihm nicht genug. Ihm ist es egal, dass ich von Europa abgesperrt bin!“

„Warum sollte ich? Ich kann genauso gut mit anderen handeln! Arthur, ich bin nicht mehr unter deinem Befehl, also tu nicht so!“

„Warum Frankreich? Was hat Francis jemals für ihn getan? NICHTS! Ich habe ihn großgezogen.

Mir hat er alles erzählt…“

Er sah auf seine Hände, die er von seinem Gesicht genommen hatte.

„…mich wollte er beschützen.“

Hauchte er leise. Nun saß er hier, von Europa abgegrenzt und Alfred gegen sich. Warum? Warum auf einmal? War er nicht noch neulich hier gewesen, hatte ihm gesagt er hätte ihn vermisst?

„Du elender LÜGNER!“

Arthur sprang auf. Das konnte er sich nicht gefallen lassen! Er musste etwas tun, sowohl gegen Frankreich, als auch gegen die Ablehnung von Alfred. Er sah auf und schien kurz zu überlegen. Frankreichs nächtest Ziel ist Preußen, soweit er in Erfahrung bringen konnte. Er wollte ihn warnen…so als Schuldausgleich, immerhin war Gilbert auch zu ihm gekommen um ihn vor der französischen Revolution zu warnen, nur leider hatte er genau DA bemerkt das er nicht mehr nach Europa kam, selbst Danzig, eine der wichtigsten Hafenstädte Preußens, war für ihn unzugänglich.

Nun war seine einzige Anlaufstelle die USA und Canada. Ein Lächeln schlich sich auf Englands Lippen. Er stand auf und streckte sich. Genau das war der richtige Gedanke. Canada.

Er sah zu Alea und schmunzelte.

„Komm wir gehen unseren kleinen Schützling besuchen.“

Schon lang verband Matthew und Arthur ein Band und der Brite tat alles damit dies auch so blieb. Der Kanadier war so ruhig und ein sehr angenehmer Charakter, nett. Noch heute fragte er sich, wie Francis es geschafft hatte, einen so liebevollen Jungen groß zu ziehen? Ok, bevor viel schiefgehen konnte, hatte Canada auch schon ihm gehört.

Doch nun Schluss damit, er wollte sich auf schönere Gedanken bringen, weswegen es auch nicht lange dauerte, bis Arthur am Hafen war und auf dem Schiff in Richtung Nordamerika.
 

-_-währenddessen bei Alfred-_-
 

Alfred biss sich auf die untere Lippe, lief unruhig im Raum herum. Er wusste, dass es unfair Arthur gegenüber war, ihm nun so in den Rücken zu fallen. Doch was sollte er tun?

Arthur hatte seine Leute gezwungen in den Krieg zu ziehen und nun wollte er die kompletten Häfen in Europa, ausgenommen den britischen, für Amerika sperren.

Alfred sah sich um, ging zum Fenster und sah hinaus in seine neue Hauptstadt. Washington D.C..

„Sir Jones?“

Alfred drehte sich herum und nickte.

„Ja?“

Ein junger Bote stand vor ihm, ungefähr in seinem Alter…also seinem Körperlichen.

„Ich wollte ihnen nur Bescheid sagen, dass Mister England Fuß auf den nordamerikanischen Kontinent gesetzt hat.“

„Wirklich?!“

Sofort wurde Alfred hell hörig. Was wollte Arthur hier? Vielleicht konnte er die Misere von ihrem letzten Treffen wieder gut machen. Er wusste ja, dass er sich wie ein Vollidiot aufgeführt hatte, doch Arthur war selbst schuld. Er kann ihm doch nicht so von Europa absperren.

„Dann will er vielleicht mit mir reden und wir können alles klären!“, rief er fröhlich.

„Er ist bei dem jungen Matthew Williams, Sir.“

„Wem?“ „Canada, Mister Jones.“

„Bei meinem Bruder?“, sofort verschwand die gute Laune von Alfred. Arthur war also hier um Matthew zu sehen, nicht um mit ihm zu reden. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Ihm war aufgefallen, dass Arthur in letzter Zeit so oft bei ihm war, sich um ihn kümmerte.

So wie er sich damals um ihn gekümmert hatte…

Alfred schüttelte den Kopf.

„Ok…ich weiß Bescheid.“

Der junge Mann nickte, verbeugte sich noch einmal kurz, ehe er den Raum verließ.

Alfred drehte sich wieder zum Fenster. Von dem sonst so fröhlichen und hyperaktiven Mann war im Moment nichts zu sehen.

„Nun flüchtet er also zu Matthew wenn ihm Europa zu viel wird.“, murmelte er leise und seufzte. Hatte er es sich nun endgültig mit Arthur verscherzt? So wie es aussah ja. Dabei wollte er doch etwas vollkommen anderes! Er wollte Arthurs Respekt, wollte dessen Anerkennung. Er wollte mit ihm gleichgestellt sein, immerhin…

Alfred legte sein Gesicht in seine Hände. Wie konnte er auch nur so dumm sein und glauben, dass ihn Arthur nach diesem Krieg immer noch genauso liebevoll behandeln würde wie vorher? Doch warum kümmerte es ihn so sehr? Es sollte ihm doch egal sein. Er war frei, hatte eine Menge anderer Freunde und er war stark geworden, sehr stark! Er konnte auf eigenen Beinen stehen und seine Wirtschaft hatte einen unheimlichen Aufschwung. Doch das alles war ihm egal, zumindest im Moment. Er sah abermals heraus, sah, wie seine Leute arbeiteten, feierten, lachten, doch auch weinten, klagten und trauerten. Er fühlte mit ihnen. Sie hatten durch die napoleonischen Kriege ihre Männer verloren, welche für die Royal Navy kämpfen mussten. Auch er hatte durch einen Krieg jemanden verloren, der ihm wichtiger war als alle Anderen und erst jetzt fiel ihm dies auf. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was sein Herz schon wusste, als er Arthur vor sich auf die Knie gehen sah. Er hatte ein Stück von sich selbst verloren. Deswegen schmerzte es ihn so, zu wissen, dass Arthur nun zu Matthew ging, sich so gut mit ihm verstand und sich so gut um ihn kümmerte.

Er war eifersüchtig. Schlicht und ergreifend eifersüchtig.

Auf seinen eigenen Zwilling. Alfred ging vom Fenster weg und seufzte abermals, ehe er sich komplett umdrehte und den Raum verlies. Er musste doch irgendwas tun können! Er wollte wieder derjenige sein, der die Aufmerksamkeit von England bekam. Doch konnte er nicht einfach hingehen und sagen, ‚Du Arthur, tut mir wirklich schrecklich Leid was ich getan habe, ich bin doch lieber wieder deine Kolonie. ‘

Schließlich liebte er es frei zu sein und er kam auch gut zurecht, ihm ging es großartig, außerdem tat es ihm ja nicht mal Leid! Es musste sein, er konnte sich nicht mehr so unterdrücken lassen…und…und außerdem hätte er als britische Kolonie, niemals das bekommen was er will und zwar die Gleichwertigkeit mit Arthur. Er wollte keine Kolonie in dessen Augen sein, er wollte jemand sein, den er respektieren konnte, auf den er stolz sein konnte, den er lieben konnte…

Halt! Halt halt halt! Das hatte er jetzt nicht gedacht!

Verstört schüttelte Alfred den Kopf. Wie kam er denn nun darauf? Lieben? Ja natürlich, diese Familienliebe die er so vermisst. Ok, dann hätte er ja das auch geklärt.

Er sah in den Spiegel, in seinem Zimmer. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er sich gerade selbst etwas einredete.
 

-_-bei Canada(und wehe einer fragt jetzt „Wer?“)-_-
 

„Oh, Mr. Arthur. Was für eine Überraschung.“

Arthur lächelte leicht und ging auf Matthew zu.

„Ich hoffe keine unwillkommene.“

„Oh, nein nein, sicherlich nicht!“; Lächelte der Canadier scheu und lief auf Arthur zu. England lachte leise und schüttelte den Kopf. „Freut mich.“ Er umarmte ihn leicht und lief dann mit Matthew zu dessen Haus.

„Wie geht es dir?“

„Oh, trés bon...ähm sehr gut.“, meinte er verlegen und lief leicht rot an. „Entschuldigung.“

Arthur schüttelte nur den Kopf. „Ist schon gut, du kannst nichts dafür, immerhin hatte Francis lange Einfluss auf dich.“

Matthew sah ihn schweigend an und nickte, seufzte leise. „Du siehst traurig aus, Mr Arthur.“

„Arthur reicht völlig aus, aber ja du hast Recht. Ich bin traurig. Francis hat mich von Europa abgeschirmt, ich bin völlig machtlos dagegen.“

„Aber M. Francis würde sowas doch nie machen!“, rief Matthew erschrocken.

„Natürlich würde er das tun, er hasst mich, ich hasse ihn. Schon seit Jahren und er hatte es nicht ertragen können, dass ich ihn in der Seeschlacht bei Trafalgar geschlagen habe, außerdem hat er es nie verkraftet, dass ich damals gewonnen habe und du dann zu meiner Kolonie wurdest.“, Arthur sah zu Matthew und seufzte leise. „Du sahst auch nicht sehr glücklich aus damals. Hasst du mich auch Matthew? Keine Angst, du kannst ruhig ehrlich sein, ich würde es verstehen.“

„Nein! Nein natürlich hasse ich dich nicht! Könnte ich nicht.“, wehrte der junge Canadier sofort ab. „Du hast mich all die Jahre nun großgezogen und du warst immer lieb und freundlich und hast abends Geschichten vorgelesen und…“

Matthew stoppte, als er sah wie sich ein helles Lächeln auf Arthurs Gesicht ausbreitete, was auch ihm zu Lächeln brachte.

Arthur schien so seelisch am Ende, als er das letzte Mal hier her kommen war und diesmal wieder. Er wusste, dass es an seinem Bruder lag, doch nun auch noch an seinem Papa. Arthur tat ihm Leid, vor allem hatte er es doch wirklich nicht verdient.

„Ich mach dir jetzt ein paar Pancakes, ok?“

Meinte er freundlich lächelnd und zog Arthur mit sich, in die Küche. Auf einem der Stühle saß ein weißer Polarbär und hatte seine Pfote, tief in einem Marmeladenglas drin, doch war darin keine Marmelade, sondern Ahornsirup.

„Kumajirou! Du sollst doch nicht den ganzen Sirup essen.“

„Wer bist du?“

„Ich bin Canada.“, seufzte der Blonde und England musste schmunzeln, lehnte sich an den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Matthew war ein guter Junge, treu und hilfsbereit. Ihm konnte er vertrauen. Doch das dachte er von Alfred auch anfänglich.

Er sah dem Jungen beim Kochen zu und lächelte leicht. Er war einfach liebenswert und ähnelte Alfred ganz und gar nicht. England fühlte sich hier wohl und konnte für einige Zeit seine Sorgen von Europa und der Rest der Welt vergessen, sogar Alfred.

Außerdem war Canada ein guter Handelspartner, hatte viele Ressourcen.

„Matthew, was hältst du davon, einmal mit nach London zu kommen?“

„Was?!“

Vor Schreck wäre Matthew beinah die Bratpfanne aus der Hand gerutscht.

„London? Wirklich, aber… aber…aber das geht doch nicht.“

„Natürlich, immerhin können wir auch andere Länder besuchen, da kannst du ruhig mit nach London, wenn du möchtest.“

„Sicher, aber…nicht mal Alfred durfte mit.“, hauchte er leise und stellte das Feuer aus.

„Ich weiß, aber du kannst dich, im Gegenteil zu ihm, benehmen. Also möchtest du mit?“

Matthew nickte sofort und nahm dann die Pancakes. „Gern.“

Er lächelte sanft und stellte die Pancakes auf den Tisch, gab die Hälfte Kumajirou, er wusste, dass er sich sonst eh und je alles ohne Erlaubnis genommen hätte.

„Ich schätze das heißt, „Aber erst einmal Essen“?“

Schmunzelte Arthur und gesellte sich zu Canada an den Tisch. Vielleicht wurde doch alles wieder normal.
 

soooo~ ich hoffe es hat euch gefallen ^^

bis zum nächsten mal^^

und lasst doch einen Kommi da ja? x333

War 7: Peace of Tilsit

Ahhhh~ entschuldigt, dass es so lange gedauert hat >< Aber ich hab Prüfungsvorbereitung und dieses ganze Drum und Drann ><

dafür kommt jetzt ein extralanges Kap x333~

viel Spaß ^^
 

Cap 7
 

„Woooo~w.“, hauchte Canada beeindruckt. Seine Augen erblickten gerade den Hafen von Bristol. Von dieser Stadt aus, würde es über die Themse weiter Richtung London gehen. Großbritannien sah schon von Weitem interessanter und fortschrittlicher aus als ganz Canada, doch das störte den Blonden wenig. Im Gegenteil. So konnte er doch nur noch mehr lernen und besser werden.

„Gefällt es dir?“ Canada sah auf und nickte sofort. „Es ist großartig Arthur!“, rief er fröhlich. Damals, als Francis ihn noch großgezogen hatte, hatte er nie die Chance gehabt einmal Paris zu sehen, Francis konnte ihn nicht mitnehmen, und nun durfte er tatsächlich mit nach London. Es war großartig. Einmal im Leben wurde er nicht vergessen, nicht einfach übergangen und ignoriert. Er durfte einmal in seinem Leben etwas tun, was noch nicht einmal Alfred durfte. Arthur lächelte sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Das ist nur Bristol, warte bis du London siehst. Den Buckingham Palast, das House of Parliament und den Big Ben, die Tower Bridge. Ahhh da ist so viel, was ich dir zeigen kann.“

Die Augen des Kanadiers hatten ein freudiges Leuchten bekommen, seine Neugier auf London wuchs immer mehr. Er wollte diese Stadt sehen! Wollte die wohl größte Stadt Europas sehen. Er konnte sich vorstellen, dass sie auch dunkle Seiten hatte, das hatten große, nach außen wunderbar erscheinende Dinge immer, doch diesmal war es ihm egal.
 

Die Dämmerung war herein gebrochen, als sie endlich in London ankamen. Arthur musste seinen Leuten keine Anweisungen geben, sie wussten was zu tun war und vor allem waren sie alle kompetent. Er sah sich um. Matthew war nicht mehr an Deck, oder besser gesagt, noch nicht. Er hatte sich vorhin kurz verabschiedet um in seine Kajüte zu gehen. Arthur ging unter Deck, den Kanadier suchen. Als er ihn fand, legte sich ein sanftes Schmunzeln auf Arthurs Lippen. Friedlich schlafend lag der junge Kanadier in seiner Hängematte, die Wangen leicht von der Seeluft gerötet. Leise ging Arthur zu ihm und hob ihn vorsichtig aus der Hängematte. Er wollte Matthew nicht wecken. Ebenso leise wie er gekommen war, lief der Blonde mit dem Kanadier auf den Armen aus der Kajüte an Deck. Auch wenn Arthur vielleicht nicht so aussah, aber er war stark. Er war ein Weltimperium. Matthew behände und leichtfüßig von einem Schiff zu tragen war für ihn das kleinste Problem.

Als Matthew die Augen aufschlug befand er sich in einem weichen Bett. Verwirrt sah er sich um und setzte sich vorsichtig auf. Wo war er? Das hier war zumindest nicht sein Bett...

Langsam sickerten die letzten Ereignisse hindurch und er wusste, dass er sich bei Arthur befand.

„Guten Morgen Schlafmütze.“, hörte er eine amüsierte Stimme und er sah zur Tür.

„Guten Morgen Arthur.“, lächelte der Kanadier und sah zu dem Briten.

„Wie lang habe ich geschlafen?“

„Nicht lang, 3 Stunden ungefähr.“

Arthur ging auf den Kanadier zu und setzte sich zu ihm aufs Bett. Die Reise schien ihn wohl doch mehr angestrengt zu haben als anfänglich gedacht. An Jetlags dachte damals noch niemand, doch es war wohl auch ein Grund warum Matthew so müde war.

„Hast du Hunger?“, fragte der Engländer sanft und strich Matthew durch die Haare. Der Kanadier bekam leicht rote Wangen, lächelte jedoch glücklich. Er wollte eben höflich verneinen als sein Magen ihm die Entscheidung abnahm und laut knurrte.

Das helle Lachen Arthurs erschallte im Raum. „Ok, ich weiß Bescheid.“

Er stand wieder auf, ging zu einem Schrank im Zimmer und holte ein paar Sachen heraus, legte sie auf einen Stuhl in der Nähe des Bettes.

„Hier, ich denke das müsste passen. Der Waschraum ist dort durch die Tür, ich geh schnell etwas kochen.“

Matthew nickte etwas geistesabwesend, sah auf die Klamotten, als Arthur jedoch das Wort kochen erwähnte, schreckte er auf.

„Ähm...lass mich das doch machen, ich möchte nicht nutzlos herumsitzen...“

Murmelte er leise und schlug die Decke beiseite, setzte die Füße auf dem Fußboden auf. Er nahm dankend die Sachen an und ging schnell in den Waschraum.

Arthur hatte gar nicht die Zeit zu protestieren, doch ihm war auch nicht danach. Im Gegenteil. Seine Hand glitt in seine Manteltasche und umschloss das Zettelchen, welches er heute früh bekommen hatte.

Sein Blick verfinsterte sich, wurde trauriger.

„Arthur, alles ok?“

Der Brite schreckte auf und drehte sich herum. Matthew war bereits wieder aus dem Waschraum, fertig angezogen.

„Äh...ähm ja, natürlich...mach dir keine Sorgen, ich war nur in Gedanken.“

Matthew sah zu Arthur, musterte ihn aufmerksam. Nichts war in Ordnung, irgendetwas war passiert.

„Komm, lass uns was zu Essen machen.“

Sanft lotste Canada den Briten aus dem Zimmer und Richtung Küche.
 

~time jump~
 

Sacht und regelmäßig bewegte sich der Oberkörper von Arthur. So friedlich wie in diesem Moment sah man den Briten selten. Sehr selten. Seine Gesichtszüge waren entspannt und friedlich, ausgeglichen.

Matthew beobachtete England einige Zeit, wie er auf der Couch schlief. Es war schon immer eine Angewohnheit von Arthur gewesen schnell einzuschlafen. Alfred hatte sich immer so sehr darüber aufgeregt, wenn Arthur früher als er eingeschlafen war, obwohl er sich vor Angst beinah….nein, er hatte sich meist vor Angst in die Hosen gemacht.

Ein leises Kichern verließ Matthew Lippen. Ja das war immer witzig gewesen. Natürlich war er viel zu zurückhaltend und zu schüchtern um laut zu lachen, doch im Inneren hatte er seinen Bruder ausgelacht. Es war nicht, dass er nie Angst hatte, doch solche Angst, nur weil Arthur wieder eine Geistergeschichte erzählt hatte, hatte er nie gehabt. Einmal in seinem Leben war er mutiger als sein Bruder und das hatte ihn stolz gemacht. Einmal durfte er doch Schadenfreude haben, oder?

Matthew schüttelte den Kopf.

Darum ging es ihm im Moment aber weniger. Sein Blick glitt wieder zu Arthurs Mantel, welcher sauber zusammengelegt auf dem Stuhl, etwas weiter weg von der Couch, lag.

Leise stand Matthew auf und lief zu dem Stuhl. England war den ganzen Tag über seltsam drauf gewesen und Matthew wollte herausfinden warum. Er konnte es nicht mit ansehen wie Arthur immer trauriger wurde, sich immer mehr von der Außenwelt zurückzog. Das British Empire wuchs, wurde sogar noch mächtiger, selbst nach dem Verlust der vereinigten Staaten.

Matthews Blick glitt noch einmal zu Arthur. Im Moment erinnerte recht wenig an das Empire, das Bild eines einsamen Mannes, der das Wichtigste in seinem Leben verloren hatte, das würde wohl im Moment besser passen und das obwohl der Unabhängigkeitskrieg schon so lang her war.

Aber Zeit spielt für Länder eine ganz andere Rolle, was für den Menschen lang erscheint, ist für ein Land und für die Geschichte ein Augenzwinkern.

Wieder sah Canada auf den Mantel. Ob es richtig war, einfach nachzusehen? Vielleicht konnte es Arthur helfen. Er wollte ihm helfen! Zittrig wanderte eine Hand zu der Manteltasche, in welcher Arthur die ganze Zeit eine Hand vergraben hatte.

Sie umschloss einen Zettel. Etwas verwundert hob der Kanadier eine Augenbraue und zog den Zettel aus der Manteltasche.

Vorsichtig faltete er ihn auf.

Seine Augen weiteten sich als er las, was da geschrieben stand.

Schnell wand sich sein Kopf zu Arthur und der Zettel wanderte wieder in die Manteltasche.

Der Junge ging zur Couch und setzte sich davor, fing an Arthur sanft durch die

Haare zu streicheln.

"Ich bleib bei dir, I promise...."
 

-_- Währenddessen bei Preußen-_-
 

Das ständige auf und ab laufen machte ihn kirre. Gilbert machte ihn im Moment kirre!

„Was ist los?“

Der Silberhaarige sah auf und blickte zu einem ziemlich genervten Ludwig.

„Mein König will Frankreich endlich den Krieg erklären…“

„Aber das ist doch gut, nicht? Du beschwerst dich doch die ganze Zeit, dass du nicht einfach herumsitzen willst, dass du diese Neutralität nicht willst.“

„Ja….Ja….schon…aber jetzt ist gerade der denkbar ungünstigste Zeitpunkt überhaupt.“

Verwirrt sah der Blonde zu seinem großen Bruder. Preußen sah zu ihm und seine verschlossene Miene hellte sich leicht auf. Sanft wuschelte er dem Kleinen durch die Haare und hob ihn auf seine Arme.

„Frankreich ist stark geworden und wir stehen allein da…das ist mein Problem.“

„Aber du hast doch noch das Bündnis mit Russland.“

Ein Grummeln verließ Gilberts Kehle. Er mochte den Russen nicht, ganz und gar nicht, nur musste das Ludwig nicht gleich mitbekommen. Der Junge war nicht neu in dieser Welt, hatte vieles durchstehen müssen, auch wenn seltsamerweise seine Erinnerungen zu verlassen scheinen. Er wurde immer weniger das Heilige römische Reich deutscher Nation und immer mehr Ludwig, der Rheinbund….Deutschland.

„Ja, Russland ist auf meiner Seite… mehr oder weniger…die Russen sind ebenso vernichtend geschlagen wurden, es wird wohl einige Zeit dauern bis sich Ivan wieder vollständig mobilisieren kann.“

Der blonde Junge schmiegte sich an den Größeren und ließ sich über den Rücken streicheln. Es war wohl eher eine Aktion von Gilbert um sich selbst abzulenken, doch das machte Ludwig nichts aus, im Gegenteil, solang es dem Silberhaarigen etwas Ruhe verschuf…und es war ja nicht so, dass es unangenehm war.

Die Ruhe wurde jedoch bald gestört, als der König in den Saal eintrat.

„Gilbert, Ludwig, hier seid ihr. Ich habe euch gesucht.“ Ein Lächeln lag auf den Lippen des Königs. Ein Lächeln, das Gilbert nicht verstand. Er war vielleicht eine Kriegernation, geboren um zu kämpfen, doch das hieß nicht, dass er dumm war. Nein, eben durch diese vielen Kriege hatte er gelernt worauf man achten musste, wie man sich am klügsten einem Feind näherte, wie man Schlachten gewann, wie man Ungarns Bratpfanne auswich.

Das alles waren überlebenswichtige Dinge. Sein König müsste wissen, dass es keinen Grund zum Lächeln gab.

Vorsichtig setzte er Ludwig ab und lief zu seinem König.

„Was ist geplant?“

„Wir haben Napoleon bereits den Krieg erklärt.“

„WAS?! Hast du schlecht geschissen? Oder hast du zu viel Zeug von der Vodkabirne bekommen? Wie kommst du darauf, einfach Krieg zu erklären, ohne es mit mir abzusprechen?“

„Mäßige deinen Ton Gilbert! Ich bin immer noch dein König und….“

„LUISE!!!!!~“

Ludwig hob galant eine Augenbraue. Gilbert und seine Königin Luise, aber der Kleine musste zugeben, sie war eine schöne und vor allem eindrucksvolle Persönlichkeit. Er musste leise kichern als er sah wie der preußische König sich versteifte.

„Gilbert! Pschhh~t!“

Sofort hatte der König seinem Land den Mund zugehalten und sah ihn mahnend an, wobei sein Blick immer etwas panisch wurde, als er zur Tür sah.

Ok, nun konnte Ludwig nicht mehr an sich halten und fing an schallend zu lachen. Friedrich Wilhelm III. und Gilbert waren eine Sache für sich. Königin Luise war wirklich die Einzige, welche diese beiden Kindsköpfe halbwegs unter Kontrolle bringen konnte.

„Gilbert….was ist los?“

„Luise, warum hat dein Hündchen Napoleon den Krieg erklärt, ohne es mit mir abzusprechen?“

„Hm? Ach Friedrich ich habe dir gesagt, du sollst es ihm schonend beibringen!“, rief die schöne Frau sofort und ging auf die Jungs zu, als sie an Ludwig vorbei ging, streichelte sie ihm sanft über die Wange und durch die Haare. Ein zarter Rotschimmer bildete sich auf Ludwigs Wangen. Königin Luise war wirklich toll und so lieb.

„Was soll das heißen schonend…? Nein Luise…nicht du auch! Hintergeht ihr mich denn jetzt alle?“

„Gilbert nun beruhige dich erst einmal. Niemand will dich hintergehen.“ Sie schob ihren Mann beiseite und legte ihre Hände auf Gilberts Schultern.

„Es wird Zeit, dass jemand Napoleons Gewaltherrschaft ein Ende setzt und wir sind die Einzigen, welche ihnen noch etwas entgegenstellen können.“

„Arthur ka…“

„Arthur ist gerade von Europa abgeschnitten, wir bekommen keine Post nach England, denkst du etwa, wir hätten nicht versucht den größten Feind Frankreichs zu kontaktieren?“

„Äh…“

„Siehst du… so und nun beruhig dich mein Guter, du wirst das meistern, ich hab Vertrauen in dich.“

Ein Lächeln breitete sich auf Preußens Lippen aus.

„Danke Luise…“

Sie zwinkerte ihm keck zu und lies sich einen Arm um ihre Hüfte legen.

„Nichts zu danken du alter Dickkopf, aber nun kommst du mit zum Abendmahl mit meinem Gatten und den Kindern.“

„Angenehmere Gesellschaft könnte ich mir nicht vorstellen.“

Sie lachte leise und lies sich aus dem Saal führen. Als sie bei Ludwig vorbeikamen, nahm die Königin den Kleinen auf ihre Arme.

„Du kommst natürlich auch mit, mein Süßer.“

Wieder lief Ludwig rot an. Manchmal war der direkte und ehrliche Charme dieser Frau zu viel für ihn.

An der Tür drehte sie sich um.

„Friedrich willst du wohl kommen.“

„Ähm…äh…ja natürlich.“

Der vollkommen verwirrte König stand wie bestellt und nicht abgeholt an dem Fleck, an welchen ihn Luise vorhin geschoben hatte, und hat sich seitdem nicht weg bewegt, nur staunend dem Schauspiel zugesehen.

Erst jetzt konnte er sich aus seiner Starre befreien und lief den Dreien hinterher.
 

~1806 in Saalfeld~
 

„Sir, Sie sehen blass aus.“

„Ach nein wirklich? Schon mal aufgefallen, dass ich immer helle Hautfarbe hatte?“, blaffte Gilbert einen seiner Soldaten an, welcher erschrocken zurückwich.

„Sir Weillschmidt.“

„Wer will nun schon wie...Prinz Louis.“

Preußen drehte sich zu dem General um und wurde ruhiger. Der Junge hatte einen beruhigenden und sanften Charakter und war trotzdem geschickt im Umgang mit dem Schwert und der Kanone.

„Sie sehen angespannt aus.“

„Sie? Siehst du hier noch einen?“

Der Prinz schmunzelte und schüttelte den Kopf.

„Sie wissen, dass ich wohl niemals dazu kommen werde, Sie zu duzen.“

„Warum nicht?“, fragte der Silberhaarige beinah schmollend. Hey, er war doch nicht so schlimm, dass man Abstand von ihm wollte, oder?

„Sie sind mein Land und mein Stolz, viel zu groß ist mein Landesstolz um so respektlos mit Ihnen zu reden.“

Ein Lachen löste Gilberts Spannung und er klopfte dem Jungen kräftig auf die Schulter.

„Ich mag dich.“, grinste er breit.

„Aber hey mal ehrlich, Stock aus dem Hintern Junge, duz mich! Hat doch Luise schon gesagt.“

„Ja, aber…“

„Nichts Aber! Hast du deinen Onkel mich jemals siezen gehört?“

„Onkel Friedrich war etwas Besonderes…“

Preußen seufzte und nickte. „Ja der Alte Fritz war etwas Besonderes…oh bitte Fritz, mach dass Francis plötzlich Bauchschmerzen bekommt und heim geht!“

„Dafür braucht es schon Englands Essen und nicht Onkel Fritz.“

Louis und Gilbert sahen sich an, ehe sie beide mit Lachen anfingen. Die Spannung war zumindest etwas gelöst.

„Gilbert! Die Franzosen sind in Sichtweite!“

Der Silberhaarige drehte sich zu seinem Verbündeten um. Sachsen. Er war ein starker Verbündeter, doch wohl auch in dieser Schlacht kein entscheidender Vorteil.

Preußen nickte und machte sich bereit. Prinz Louis nickte ebenso und begab sich zu seiner Armee.

Langsam schritt Gilbert über die Saalebrücke.

Sie hatten eine wohl recht ungünstige Position im Saaletal, wo hingegen Francis den Schutz der Berge hatte.

Er hörte die Trommeln der Franzosen, plötzlich die Schüsse. Der durchtrainierte Körper des Kriegerstaates spannte sich an. Die Muskeln zeichneten sich unter dem Mantel ab.

„Was denn so angespannt, mon ami~?“

Ein Arm legte sich von hinten um seinen Oberkörper, die Hand ruhte auf seiner Brust.

„Wuaaa~! Francis du perverses Kind! Hände weg!“, rief der Preuße sofort und sprang von dem Franzosen, suchte erst einmal Sicherheitsabstand.

„Hm? Also unser liebster Tonio hat sich über die Begrüßung gefreut.“

„…Tonio checkt ja auch nicht, was der Unterschied zwischen sexueller Belästigung und einer Begrüßung ist…der nimmt beides fröhlich in Empfang.“

Der Blonde lachte amüsiert auf. Er sah stark und selbstbewusst aus…trotzdem hatte er seinen Fimmel für Mode wohl nicht verloren. Selbst an seinem Kriegsoutfit waren…Rüschen.

Preußen hob sein Schwert an und hielt es Francis an die Brust.

„Also habe ich keine Ambitionen mich von jemandem anfassen zu lassen, der seine eigenen Freunde hintergeht und sie rücklinks in einen Krieg treibt.“ „Tschiep!“

Selbst Gilbird, auf Gilberts Kopf, schien den Franzosen anzuklagen.

„Oh, mon ami, ich wollte dich niemals in einen Krieg treiben, du hättest dich doch nur mir anschließen müssen, wie in guten alten Zeiten.“

„In den guten alten Zeiten, hast du dich MIR angeschlossen, weil ich einfach mal awesome bin!“

Erwiderte Gilbert tonlos und knurrte.

„Aber genug geredet! Jetzt werde ich das beenden, was Arthur angefangen hat!“

Frankreich trat zurück, als der Preuße auf ihn zu rannte.

Geschickt wich er dem Schwertschlag aus und konterte seinerseits. Das Klirren des Metalls war auf der Brücke bald nicht mehr zu hören. Zu sehr hatten sich die Truppen der beiden Länder vermischt, zu stark war das Kampfgeschrei, zu verwirrend die Taktik des französischen Feindes.

Plötzlich ein Schuss. Gilbert blieb ruckartig stehen. Seine Augen weiteten sich.

„Nein…NEIN!!!“

Der Schrei zerriss das Kampfgetöse, ließ sowohl Franzosen als auch Preußen ruhig werden.

Gilbert wand sich von Francis ab, ließ ihn einfach da stehen, wo sie bis eben noch gekämpft hatten und rannte zu dem Prinzen.

„Louis! LOUIS!“

Vorsichtig kniete sich Gilbert neben den am Boden liegenden Prinzen und sah ihn erschrocken an.

Er versuchte ihm aufzuhelfen, doch es war zu spät.

„Verschwende nicht deine Kraft an mir…“

„Louis, wag es dir zu sterben! Ich warne dich, ich werde Fritz darum bitten, dir da oben das Leben zur Hölle zu machen, wenn du jetzt stirbst.“

Ein kraftloses Lachen, welches sich schnell zu einem Husten entwickelte, war von dem Prinzen zu hören.

„Onkel Fritz wird mich schon in Ruhe lassen, daran glaube ich…“

Er sah zu dem Preußen und lächelte sanft.

„Gilbert…“

„Du…du…wie kannst du es wagen erst kurz vor deinem Tod anzufangen mich zu duzen…“

„Verzeih mir, aber im Moment ist mir die Freundschaft zu dir wohl wichtiger als die Höflichk…“

Wieder ein Husten, das Schlagen des Herzen wurde kraftloser immer langsamer.

„Was soll ich Luise sagen, was soll ich…“

„Du sollst nicht sterben…nimm dir ja kein Beispiel an mir…kämpfe! Kämpfe um deinen Stolz und zeig Frankreich, was für eine Nation Preußen ist…“

Schwach nickte der Silberhaarige, zittrig wurden seine Hände. Zu tief saß noch der Schock um Fritz‘ Tod und nun sein Neffe? Nun Prinz Louis? Nein! Das konnte nicht sein!

„Gilbert…“

„Ja?“

„Danke…“

„Hä? Für was?“

„Für…“

Doch weiter kam der junge Prinz nicht mehr…sein Atem erlosch, ebenso wie sein Herzschlag. Gilberts Augen weiteten sich.

„Louis! Louis! Wie kannst du jetzt sterben? Wie kannst du mich jetzt hier zurücklassen, was….was fällt dir ein jetzt deinem Onkel zu folgen?“

Tränen sammelten sich in den Augen des Preußen. Vorsichtig hob er den leblosen Körper an und stand auf.

„Wir ziehen uns zurück!“

Wie er diese Worte hasste! Doch es musste sein!

Seine Schritte brachten ihn schnell zu seinem Ross und vorsichtig brachte er sich, sowie Louis auf das prächtige Pferd.

„Das wirst du mir büßen Francis, das versprech ich dir... dafür wirst du bezahlen!“

Der Franzose sah dem davon galoppierenden Preußen hinterher.

„Wieso lässt du ihn ziehen?!“

Francis drehte sich um und erblickte das zornige Gesicht seines derzeitigen Kaisers.

„…“

Ohne ein Wort drehte sich der Franzose um und ging zu seinem eigenen Pferd.

„Francis! Ich erwarte eine Antwort!“

„Ich habe Gilbert noch nie weinen gesehen…“

Damit ließ der Franzose seinen Kaiser mitten auf der Saalebrücke stehen und ritt zurück ins Lager.
 

„Rückzug nach Jena! Dort warten die restlichen Trupps! In Reih und Glied!“

Preußen hatte allerhand zutun sein Heer zu sortieren, die Panik einzudämpfen. Er sah noch keine Franzosen, nur den Thüringer Wald, die Bäume und Felder. Die Landschaft wirkte so ruhig, so friedlich.

Gilbird hatte es sich auf seinem Kopf bequem gemacht, sein leises Zwitschern beruhigte den Preußen ungemein.

„Ich hoffe du wirst es da oben schön haben.“

Murmelte er leise und legte den Prinzen sanft an eine Trauerweide. Wie passend. Gilbert hatte nicht die Chance ihn an dem Ort zu begraben, an welchem er gestorben war, doch hier hätte es dem Prinzen sicherlich auch gefallen. Der ruhige Ort hätte zu seinen Kompositionen gepasst.

Leider konnten sie nicht allzu viel Zeit damit verbringen sich um ein Grab für den Prinzen zu kümmern.

Als das Grab verschlossen und das Kreuz aufgestellt war, kniete sich der Silberhaarige davor nieder.

„Ich komme wieder…und dann sorge ich dafür, dass du gebührend bestattet wirst. Das versprech ich dir, als Land und als dein Freund.“

Der Preuße erhob sich und stieg auf sein Pferd.

„Abmarsch Männer!“

Sie konnten keine Zeit verschwenden! Die Franzosen rückten immer weiter vor, wollten nach Berlin.

Die Legionen zogen weiter, Preußen vornweg. Es dauerte nicht lang…gute 2 Stunden, die Straße war gut ausgebaut, dank des Handelswegs von Saalfeld nach Jena, eine Verbindungstelle zwischen Leipzig und Nürnberg.
 

„Sir Preußen.“

Der Silberhaarige stieg von seinem Pferd.

„Berichte!“

„Der König ruft sie nach Berlin!“

„Wie bitte?“

„Es ist ein ausdrücklicher Befehl des Königs, dass sie zurück nach Berlin kommen. Der Brief ist eben erst angekommen.“

Der Bote wusste, wie unleidlich Gilbert werden konnte, wenn es darum ging ihn aus einer Schlacht zu holen und im Moment schien es so oder so nicht sehr gesundheitsförderlich zu sein dem Preußen solche Nachrichten zu überbringen.

Wieso musste immer er diese beschissenen Jobs übernehmen? Ach ja…weil er jedes Mal wenn er eine Waffe in die Hand bekam, ein Zitteranfall bekam…aber da es um den Familienstolz ging musste auch er in den Krieg.

Doch wider Erwarten kam nichts von dem Preußen.

„Wo ist der verantwortliche General?“

„In seiner Unterkunft, Sir.“

Gilbert sprang von seinem Pferd und drückte dem Burschen die Zügel in die Hand.

„Halten...! Und wehe du machst was kaputt, dann wirst du dich über jeden Botengang freuen…das versprech ich dir.“

Der Junge sah ihn mit großen Augen an und nickte hastig, nahm vorsichtig die Zügel. Er war wirklich mies drauf. Unsicher sah er zu dem Pferd. Oh Gott, was sollte er tun? Mit seinem Geschick für Ungeschicke?

Preußen interessierte das recht wenig. Er lief direkt auf die Unterkunft des Generals zu, schlug die Tür mit einer Wucht auf, dass man meinen könnte, sie wäre für seine Laune verantwortlich.

Sofort drehte sich mehrere Köpfe Richtung Eingang. Ein General wollte ansetzen und den Störenfried hinaus beordern, doch als er sah wer dort stand, schloss sich sein Mund schnell wieder. Vor allem bei der Aura, welche den Silberhaarigen gerade umgab. Ob er das von Russland gelernt hatte? Zumindest machte sie der des Russen starke Konkurrenz.

„Sir Weillschmidt.“

„Spar dir deine Speichelleckerei.“, knurrte der Preuße und schloss die Tür wieder.

„Ihr wisst, warum der König mich zurück beordert hat! Warum?!“

Der Älteste der Generäle schluckte und trat von dem Tisch zu Gilbert. Er wusste, dass es nichts brachte um den heißen Brei zu reden, dann würde das Temperament des jungen Kriegers sofort an seinen Höhepunkt gelangen.

„Die Königsfamilie flüchtet nach Königsberg…Königin Luise hat das Nervenfieber erfasst. Du sollst zu ihnen kommen.“

Stille. Die Anspannung der Generäle wuchs mit jeder Sekunde die verstrich.

„Ich kann nicht gehen, der Krieg wartet hier auf mich.“

„Wir werden das schon regeln können… die Königsfamilie braucht sie nun…ebenso wie ihr Bruder.“

„Ludwig! Ist er in Ordnung? Geht es ihm gut?“

„Es geht ihm gut, er ist in Ordnung…denk ich zumindest.“

Gilbert knurrte und sah die Generäle scharf an.

„Ich vertraue euch den Krieg an…macht ihr einen Fehler erwartet euch dasselbe wie den letzten französischen König!“

Wieder türknallend verließ der Preuße den Raum und ging hinaus.

„Hey Zwerg.“

„Hm? Oh…oh Sir Preußen! Es…es ist nichts passiert…ich schwöre.“

„Schon ok, bekomm deine Körper in Griff, das Zittern könnte Erbeben auslösen, schon mal Raivis getroffen?“

„Ähm…wen, Sir?“

„Schon ok.“

Er stieg geschickt auf sein Pferd und nahm die Zügel, sah nochmal dem Jungen.

„Solltest du den Krieg überleben, beschäftige ich dich am Hof…du bist witzig.“

Damit ritt der Silberhaarige im Eilgalopp Richtung Königsberg. Das könnte dauern.

Zurück ließ er einen vollkommen verwirrten Jungen, mit einer Aussicht auf ein luxuriöses Leben.
 

„Gilbert! Gilbert!“

Preußen wartete erst gar nicht bis sein Pferd zum stehen kam, sondern sprang gleich von dessen Rücken und nahm den kleinen Blondschopf auf seinen Arm, welcher auf ihn zugerannt kam.

„Dir geht es gut! Ich bin so froh das du ok bist.“

„Du weißt doch, Unkraut vergeht nicht und bis auf ein paar Schrammen geht es mir gut…“

Ludwig nickte und drückte seinen Bruder. Er hatte sich Sorgen gemacht.

„Gilbert.“

Abermals sah der Angesprochene auf und sah zu seiner Königin.

„Luise. Es…es tut mir leid…ich konnte nichts tun…ich…“

„Gilbert du trägst keine Schuld.“, murmelte sie sanft und sah ihn traurig lächelnd an, kam auf ihn zu. Ihre Hochsteckfrisur war geschmückt mit ihren Lieblingsblumen, den Kornblumen. Sie waren schlicht und dennoch wunderschön, ebenso wie die preußische Königin.

Sanft ließ Preußen Ludwig herunter und trat zu der Königin, nahm seinen Hut ab.

„Louis…er ist zu seinen Ahnen…“

„Ich weiß.“

Sie strich ihm sanft über die Wange. Nur wenige Sekunden später trat der König aus dem Palast.

„Gilbert, da bist du. Ich bin froh, dass es dir gut geht.“

Ein Knurren entwich Gilberts Kehle, doch ein warnender Blick der Königin ließ ihn seine Wut herunterschlucken. Der König war schuld, dass alles so enden musste. Seine Unsicherheit, sein Warten, seine verdammte Neutralität! Gilbert war stinksauer…dieses Wort konnte es nicht mal richtig ausdrücken. Er hatte einen seiner wichtigsten Landsleute und Freunde verloren, ebenso war er gerade dabei diesen Krieg zu verlieren und er war nicht einmal dabei! Weil ihn sein ach so toller König hier her beordern musste!

Seine Hände waren zu Fäusten geballt, seine Muskeln fingen vor Anspannung schon an zu zittern.

Der König bemerkte Gilberts Stimmung und seufzte tief.

„Es ist besser…“

„Es ist BESSER? Wir sind gerade dabei einen Krieg gegen Napoleon zu verlieren. NAPOLEON! Prinz Louis ist gestorben! Tausende Soldaten! Meine Leute! Ich spüre jeden Schmerz, jede Trauer, jede Angst! Du nicht! Und was verdammt nochmal ist besser daran, flüchten zu müssen? Vor den Franzosen!?“

„Gilbert!“ Die Königin legte sanft ihre Hände an Gilberts Brust um ihn davon abzuhalten auf seinen eigenen König loszugehen.

„Gilbert bitte beruhig dich, noch ist nichts entschieden.“

„Nichts entschieden? Ihr habt die Nachricht also noch nicht bekommen?“

„Doch…die Truppen ziehen sich bereits aus Jena zurück, sind auf den Weg nach Berlin, ich habe den Rückzug beordert.“

„Das Dümmste, was man jetzt hätte tun können…“

Kommentierte Gilbert nur die Aktion des Königs.

„Warum ist dann noch nichts entschieden?“, fragte er vorsichtshalber.

„Ich habe mit Alexander I. gesprochen. Er wird uns unterstützen.“ Die Königin schien optimistisch. Wenigstens Eine die es noch war.

„Russland? Er hat schon bei seiner ersten Schlacht gegen Francis verloren…“

Preußen war nicht sehr angetan von der Idee Russland als Verbündeten zu haben, aber immer noch besser als gar nichts.

Die Königin nickte und begleitete Preußen in den Palast.
 

Die napoleonischen Truppen zogen immer weiter vor, niemand konnte sie aufhalten. So geschah es, dass Napoleon siegreich nach Berlin gelang. Die Hauptstadt Preußens war besetzt. Gilbert spürte wie er schwächer wurde. Seine Kraft schwand…anfänglich hatte er dieses Gefühl nicht verstanden, doch bald begriff er was das hieß. So fühlte es sich also an erobert zu werden. Kein schönes Gefühl. Seine Bewegungen mit dem Schwert wurden langsam und ungenau. Jedoch schwächte dies nicht sein Mundwerk. Noch nicht. Doch Gilbert hatte das Gefühl, dass, wenn es so weiter gehen würde, er selbst dafür zu schwach werden könnte. Nach der Besetzung Berlins war seine Kraft beinah komplett verschwunden. Er konnte den Franzosen nichts mehr entgegensetzen. Es war der wohl schrecklichste Tag in seinem Leben. Die Kriegernation Preußen fühlte sich zu schwach um zu kämpfen. Ob das sein Ende war? Würde er bald ein Teil von Frankreich sein? Den Silberhaarigen schüttelte es. Er wollte kein Teil von Frankreich sein. Nichts gegen seinen Kumpel…seinen Ex-Kumpel so wie es schien, aber Pervertopia war nicht seine Welt. Selbst die Russen konnten die Franzosen nicht zurückdrängen, scheiterten.

Nun war er in Tilsit mit seinem König, den Friedensvertrag mit Napoleon zu unterschreiben.

„Luise, bitte…“

„Nein!“

„Luise!“

„Ja Friedrich ich kenne meinen Namen sehr gut! Aber danke, dass du mich an ihn erinnern wolltest!“

„Es ist für Gilbert.“

„…“ Auf dieses Argument hin schwieg die Königin und seufzte tief. Sie konnte nicht mit ansehen wie ihre Nation litt, doch ändern konnte sie es leider auch nicht.

„Napoleon ist auch nur ein Mann.“

„Hm? Luise…um was geht es?“

„Gilbert!“

Die Königin drehte sich zu dem Silberhaarigen und ihr Gesichtsausdruck wurde traurig.

„Luise soll Napoleon etwas um den Finger wickeln, sodass die Vertragsverhandlungen günstig für uns ausfallen.“

„Friedrich!“

„Es ist doch nur die Wahrheit und Napoleon könnte dir sicherlich nicht wiederstehen und es wird sicherlich keine Hürde für dich sein ihn ein wenig zu umschmeicheln.

AHHH~!“

Mit einem gezielten Tritt traf die Königin direkt zwischen Friedrich Wilhelms Beine.

„Doch, ist es!“

Der König ging leicht in die Hocke und hatte die Hände auf seine Mitte gelegt. Ein Lachen erhellte den Raum. Als sich Luise umdrehte, sah sie ein Preußen, welches sich halb vor Lachen am Boden kringelte.

„Sieht so aus, als ob es doch noch etwas gibt, das dich aufheitern kann…“, lächelte sie sanft. Ihre Abneigung Napoleon gegenüber war ein offenes Geheimnis.

Doch die Stimmung wurde abermals gedämpft, als der Bote hereinkam und ankündigte, dass Napoleon angekommen sei.

Der König seufzte, versuchte sich wieder zu beruhigen und den Schmerz zu ignorieren. Noch einmal sah die Königin zu Preußen und nickte dann.

„Gut, ich werde mein Glück versuchen…“

Gilbert konnte nur sehen wie sie den Raum verlies.
 

~ca. 2 Stunden später~
 

Es hatte wirklich zwei Stunden gedauert bis die Königin aus dem Raum mit Napoleon kam, beide sahen seltsam positiv überrascht aus.

Die Königin musste feststellen, dass Napoleon ein durchaus charmanter Mann war und auch Napoleon musste einige Vorurteile gegenüber der Königin verwerfen.

Doch nichts an dem änderte, dass nun die beiden Könige über den Vertrag saßen.

Gilbert saß in seinem Schlafgemach. Ihm war unwohl. Normalerweise würde er sich diese Verhandlung nicht entgehen lassen, doch er fühlte schon wieder wie seine Macht schwand.

Ein sachtes Klopfen und dann das Knarren der Tür, ließ ihn aufblicken.

„Francis!“

„Oui, mon ami. Der einzige Wahre.“

„Spar dir deine Kommentare! Bist du glücklich? Deine Freunde so zu sehen? Wie unawesome! Du bist echt das Allerletzte!“

„Na na, Gilbert, man wird doch wohl nicht ausfallen werden. Calme-toi.“

„Einen feuchten Scheißdreck werde ich tun!“

Der Preuße war aufgesprungen und trat auf Francis zu.

„Du zerstörst mein Land! Tötest Menschen die mir teuer waren und tust so als wäre nichts? Ich dachte immer ich bin ein Arschloch, aber du sprengst gerade alle Grenzen, du…!“

Doch weiter kam der Preuße nicht mehr, denn Francis hatte ihn am Arm gepackt und gegen die nächste Wand gedrückte.

„Ich sagte calme-toi, mon ami. Ich denke nicht, dass du in der Position bist mich so anfahren zu können.“

Der Silberhaarige fing an sich zu wehren, doch nun merkte er, was die wirkliche Auswirkung des Krieges war. Er konnte sich nicht einmal gegen Francis wehren! Der Franzose hatte ihn an die Wand gedrängt und stand nun vor ihm, hatte links und rechts von ihm einen Arm abgestützt.

„Was willst du Francis?“
 

„Friedrich…es ist mir eine Ehre!“

„Napoleon, lassen wir diese falsche Höflichkeit sein.“

„Wie du willst, mir soll es nur Recht sein, wenn wir gleich zum Thema kommen.“

Die Könige sahen sich an. Beide wussten, dass es für Preußen wenig Hoffnung gab.

„Was sind dein Forderungen Napoleon?“
 

„Ich denke, das solltest du wissen.“, hauchte Francis.

„Du siehst nicht schlecht aus Gilbert, das muss einmal gesagt sein, nein, ganz und gar nicht schlecht…“

Der letzte Satz war eher zu sich selbst gehaucht, als zu Gilbert.

„Die Kriege haben dir einen stattlichen Körper verschafft.“

„Oh, ich weiß, dass ich awesome Sexappeal habe und das mir keiner wiederstehen kann, trotzdem muss ich dankend ablehnen!“
 

„Ich mach dir ein Angebot, dass du nicht ablehnen kannst.“

Der preußische König wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte, Napoleon spielte mit ihm!

„Ich fordere die Abtrettung sämtlicher Gebiete westlich der Elbe…und die Armee wird auf ein Fünftel reduziert. Ach, und bevor ich es vergesse, die Kriegsschulden bezahlt ihr natürlich auch.“

„Das kann nicht dein Ernst sein! Du ruinierst Preußen damit!“

„Oh lieber König Friedrich Wilhelm, natürlich ist das mein Ernst, sei froh, dass der russische Zar und deine bezaubernde Frau mich davon abgehalten hat Preußen gleich ganz von der Landkarte zu streichen. Du wirst also keine andere Wahl haben.“
 

„Du wirst keine andere Wahl haben. Gilbert dein König und mein Kaiser sitzen gerade an einem Tisch und besprechen den Friedensvertrag. Danach wird ganz Preußen von Franzosen besetz sein.

Du weißt das das heißt…“

Gilberts Augen weiteten sich.

„Das kannst du nicht ernst meinen Francis! Wir sind Freunde! An denen vergreift man sich nicht! Kannst du nicht Arthur oder so belästigen gehen?“

Francis lächelte triumphal. „Den bekomm ich auch noch, keine Sorge, aber ich muss ehrlich sein, ich wollte schon immer einmal wissen, wie laut du meinen Namen schreien kannst, Ausdauer solltest du als Krieger besitzen, nicht wahr?“

Kalte Schauer rannen Gilbert über den Rücken, er hatte keinen Ausweg und seine Kraft war komplett verschwunden, er konnte sich nicht wehren! Er hasste diese Situation! So konnte ein awesome Preußen nicht enden! Es konnte nicht unter französische Herrschaft fallen! Niemals würde er sich Francis unterordnen!

„Hör auf dich zu wehren…mir fehlt nur noch die Unterschrift deines Königs.“

„Den Scheiß wirst du bekommen!“

Francis lachte.

„Gilbert du handelst ja gerade so, als wärst du Jungfrau.“

Ein feiner Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Kriegers. Wie peinlich! Nun wurde er auch noch rot. Vor Francis! Alles in ihm wehrte sich, rebellierte.

Francis sah ihn beinah geschockt an.

„Très intéressant. Es wird immer interessanter, nun muss sich dein König beeilen.“

„Niemals wird sich mein König Napoleon beugen und diesen Mist unterschreiben!“

Doch Preußen wusste, dass sein König unterschreiben musste. Er wusste, dass er seinem Schicksal nicht entgehen konnte. Aber kampflos gab er nicht auf. Er war nicht umsonst ein Kriegerstaat.
 

Mit verschlossener Miene nahm der König die Feder und tauchte sie in die Tinte. Seine Hand zitterte, sein ganzer Körper wehrte sich, dieses Stück Papier zu unterschreiben.

Er setzte die Feder auf.
 

Gilberts Gegenwehr wurde immer schwächer, er konnte Francis nicht mal mehr von sich weg schieben, so dass der Franzose immer näher auf ihn zukam, nur noch Zentimeter trennten sie.
 

Schwungvoll zog der König seine Linien über das Papier, bis er die Mine wieder absetzte.
 

Gilberts Augen weiteten sich und das Lächeln Frankreichs wurde obszöner.

„Jetzt gehörst du mir.“, hauchte der Franzose, nur noch wenige Zentimeter von Preußens Lippen entfernt.
 

Der Vertrag war unterzeichnet. Der Frieden von Tilsit. Das Ende Preußens?
 

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so Leutz das wars auch schon wieder ^^

ich muss jetzt noch kurz etwas labern ich hoffe die Admins nehmen mir das nicht übel ^^°

also ich habe ganz ehrlich im Moment keien Idee ob ich Preußen seine Unschuld vorerst lasse

oder Frankreich seinen Spaß lasse ^^°~

was wollt ihr? xD
 

Luv ya all~

Gilbo
 

P.S. es ist irgendwie komisch ein Kampf zu schreiben der direkt da spielt, wo man zu Schule geht @,@

*in Saalfeld pauken geht*

War 8: Realisation

Wuaaa sorry sorry sorry, dass es so lang gedauert hat ^^°

doch ich möchte mich erstmal bedanken für die vielen netten Kommentare

und nun lasst euch überraschen wie weit unser geliebtes Frankreich kommt xD
 

Cap 8
 

"Reden"

Erinnerung
 

Schnelle Schritte brachten ihn durch den verschneiten Wald, kleine Wölkchen bildeten sich aus seinem Atem. Jedoch war ihm nicht kalt. Der große, kräftige Körper hinter ihm strahlte eine überraschende Wärme aus, obwohl die Hände von ihm so kalt waren. Ob es daran lag, dass er diese Kälte gewöhnt war? Mitten im Oktober.

Das prächtige Warmblut schien den Weg durch die tiefen Schneewehen zu kennen.

Er wusste nicht, dass man so schnell durch den Schnee reiten konnte. Doch es war keine Zeit sich über so etwas Gedanken zu machen. Es gab Wichtigeres um das er sich zu kümmern hatte.
 

Gilbert wusste nicht wie genau sie zu seinem Bett gekommen waren. Fakt war, dass er eben auf diesem lag, Frankreich über ihm. Es war eine seltsame Position, eine, die er sich nicht mal in seinen Alpträumen vorgestellt hatte.

„Warum zitterst du, mon ami? Du musst keine Angst haben…ich verspreche, ich bin ganz zärtlich.“

Gilbert schnaubte.

„Ich zitter nicht! Wenn, dann ist es Ekel!“, wehrte sich der Preuße. Er würde sich doch nicht unterkriegen lassen. Nicht von einem Franzosen! Nicht von Francis!

„Ah, das tat weh, mon chérie. Sei doch nicht so wehrhaft, obwohl…genau das ist es was einen an dir so reizt. Du bist ein Krieger der danach schreit unterworfen zu werden.“

„Du spinnst dir aus dieser Situation echt etwas Perverses zusammen! Es ist nicht alles eine Einladung für dich!“

Der Preuße wehrte sich mit Händen und Füßen, doch Francis schnappte sich Preußens Handgelenke und band sie mit seinem Umhang an einen Bettpfosten, setzte sich dann schlicht und ergreifend auf Gilberts Beine, so das auch diese ruhig gestellt waren.

Gilbert liefen kalte Schauer über den Rücken, als er spürte wie sein Hemd geöffnet wurde und Francis anfing über seinen Hals zu küssen.
 

Laut hallte das Klackern der Hufe, als sie über die massive Steinbrücke galoppierten, durch die schmalen Straßen der Grenzstadt.

Hoffentlich waren sie nicht zu spät. Verwirrte Blicke verfolgten das braune Pferd. Es war etwas Seltenes so ein prächtiges russisches Warmblut in der Stadt zu sehen. Schimmel, Mischlinge und vor allem die Trakehner der Königsfamilie waren hier zu sehen, aber russische Warmblüter? Nein, auch wenn sie eine Grenzstadt waren kam selten ein russisches Königspferd hier vorbei.

Die vermummten Gestalten machten das ganze Bild nur noch seltsamer, doch diese schienen sich nicht stören zu lassen, viel zu hastig ging der Galopp durch die Stadt, selbst das geschlossene Tor der Königsresidenz hielt sie nicht auf.

Das Staunen der Leute wurde nur noch größer, als der Rappe Anlauf nahm und auf den Vorposten der Mauer und dann über eben diese sprang, geschickt landete und weiterlief.

„D-du bist verrückt! “, rief die kleine Person auf dem Pferd und hielt sich beinahe krampfhaft an dem Größeren fest.

„Da! Aber es war witzig, nicht?“

„Nein! Das war gefährlich! Wolltest du uns umbringen?“

„Nyet kleiner Mann, uns nicht…“

Ludwig sah hinauf zu dem Russen und erschauderte bei dem Lächeln, es war grausam, aber glücklicherweise galt diese Grausamkeit nicht ihm.

Einige Wachen versuchten sie aufzuhalten, doch kaum hatte Ludwig seine Kapuze vom Kopf genommen und die Wachen erkannt wer er war, konnten sie ungehindert durch den Park reiten, Richtung Eingang.
 

Ein Zittern hatte Preußens Körper erfasst. Er musste sich wohl oder übel eingestehen, dass es Angst war. Angst und Ekel.

Natürlich sah Francis ganz andere Gründe für das Zittern, des derzeit schwachen Preußen.

„Ahh~ mon ami, ich sagte doch du wirst es mögen, sieh, dein Körper zittert schon vor Aufregung.“

Zart strichen die Hände des Franzosen über die blasse Haut von Gilberts Oberkörper, er fuhr die Muskeln entlang und fing an die Brust mit Küssen zu verwöhnen.

„Nichts Aufregung! Das ist purer Ekel! Francis hör auf damit! Wir sind Freunde verdammt nochmal! Du hast das nicht zu tun!“

Das Zittern wurde immer stärker, je tiefer Francis Hand wanderte. Sie war bei seinem Bauchnabel angekommen.

„Francis, nicht! Hör auf damit! Ich will das nicht! Awesome Preußen wird niemals unterliegen oder unten liegen, merk dir das!“

Ein amüsiertes Lachen kam von dem Franzosen. „Aber chéri, du liegst doch bereits.“

Er beugte sich über Gilberts Gesicht und dieser drehte gekonnt den Kopf weg, als Francis ihn küssen wollte.

„Hey, schlimm genug, dass du mich hier vergewaltigen willst, aber auch noch abschlabbern? Das geht zu weit!“

„Mon ami, ein baiser gehört doch dazu.“, murmelte Francis beinah geschockt.

„Ach du bist so unerfahren, petit guerrier, aber das, dein Temperament und deine Aufmüpfigkeit machen dich zu einer reizvollen Herausforderung.“

„Fick dich ins Knie.“

„Oh non, nicht mein Knie, eher dich.“

Preußen erschauderte. Hey, Francis hatte doch noch nie Glück gehabt bei unwilligen Opfern, warum also jetzt?
 

„Ludwig!“

Luise rannte auf den kleinen Jungen zu und nahm ihn auf die Arme, drückte ihn sanft an sich.

„Da bist du! Wir haben uns Sorgen um dich gemacht.“

„Mir geht es gut.“, murmelte der Kleine mit einem feuerroten Kopf.

Luise sah zu dem Russen.

„Ivan, du bist auch hier.“

Höflicherweise nickte Ivan der Königin zu, ging dann aber schweigend an ihr vorbei, die Treppe hinauf zu den Gemächern.

„Hast du ihn geholt Ludwig?“

Der Blondschopf nickte und sah Ivan hinterher.

„Er ist Gilberts einzige Rettung…“

„Leider…“

Die Beiden drehten sich herum und sahen zu Friedrich Wilhelm. Er hatte den Kopf gesenkt, der König sah elendig aus. Er wusste, dass es seine Schuld war und er würde alles dafür tun, dass sich diese Situation ändern würde.
 

Francis hatte vor seinen Worten Taten folgen zu lassen. Er strich noch einmal über den flachen Bauch hinab zur Hose.

„Nein! Nimm deine dreckigen Finger weg!“

Doch Francis hörte nicht auf ihn, noch einmal strich er über den Hosenbund, ehe…

Eine kalte Hand umschloss Francis‘ Handgelenk.

„Hast du nicht gehört? Er hat gesagt Finger weg.“

Francis vernahm den schweren russischen Akzent neben seinem Ohr und erschrak zutiefst.

„Ivan!“

„Da.“

Der Franzose merkte, wie er an angehoben wurde und das nächste was er spürte war der harte Boden.

„Wir hatten eine Abmachung Francis.“, hauchte Ivan kalt und schnappte Francis am Kragen, hob ihn auf Augenhöhe.

Francis erzitterte, als er Ivan in die Augen sah. Das Lächeln, welches die Grausamkeit verbergen sollte, war schon schlimm genug, aber diesen puren Mordgedanke ohne ein Lächeln zu sehen, war noch verstörender.

Preußen konnte dem ganzen Spektakel nur halb zu sehen, weil die Beiden genau so ungünstig standen, dass er sich hätte drehen müssen um sie komplett zu sehen, das Problem…seine festgebundenen Handgelenke.

Ivan lies Francis los und ging ein Schritt von ihm zurück.

„Du solltest gehen.“

„Das bekommst du noch zurück, das versprech ich dir.“, knurrte der Franzose und wandte sich ab, verließ das Zimmer.

Das Lächeln kehrte auf Russlands Lippen zurück und er drehte sich zu Gilbert um.

„Prussya “, riefen er fröhlich und Preußen Augen weiteten sich wieder.

Der nächste Verrückte!
 

Murrend rieb sich Preußen seine geschundenen Handgelenke. Das Schicksal hatte dann wohl doch Erbarmen mit ihm gehabt.

Ivan hatte lediglich den Mantel gelöst und ihm sein Hemd wiedergegeben. Nun saß Gilbert neben Ivan, wieder ordentlich angezogen und seine Handgelenke bemitleidend.

„Ich hätte niemals gedacht, dass du dich von Frankreich flachlegen lässt.“, murmelte der Russe in einem halb naiven, halb ungläubigen Ton.

Gilbert sah mit Horror zu dem Russen.

„Bist du blöd, oder was? Als ob ich das jemals freiwillig getan hätte!“

„Also hab ich dich gerettet, da?“

„Äh...“

Für Preußen klang das viel zu weibisch, nur leider musste er sich eingestehen, dass es stimmte. Ivan hatte gerade seine Unschuld gerettet.

„Küsst man hier nicht immer seinen Retter?“, fragte Russland mit einem fröhlichen Lächeln.

„WAS? Wie kommst du bitte auf die Scheiße?!“, erschrocken und mit großen Augen sah der Preuße den Russen an.

„Naja…in den Geschichten hier aus dem deutschen Bereich….nyet?“

„Du liest zu viele Märchen…“

„Aber sie kommen von dem Volk, also auch von dir…da?“

„W-was hat das damit zu tun?“

Russland lächelte fröhlich und beugte sich zu Gilbert, drückte ihm einen sanften, doch etwas unerfahrenen Kuss auf die Lippen. Wieder weiteten sich Gilberts Augen. Das tat der Russe gerade nicht wirklich, oder? Er küsste ihn einfach so! Etwas, was er nicht mal Francis hatte tun lassen. Doch zu geschockt war der Preuße um sich zu wehren und kaum hatte er zweimal geblinzelt, hatte sich Ivan auch schon wieder von ihm gelöst.

Der Russe strahlte wie ein Kind zu Weihnachten, ob er der Sonne Konkurrenz machen wollte?
 

-_-nach langer Zeit wieder zu Alfred xD-_-
 

Unruhig lief der Amerikaner auf und ab, er bekam einfach keine Ruhe, viel zu sehr regte ihn die Tatsache auf, dass sein Bruder nun in London bei Arthur saß. Sein Bruder, NICHT er! Er war ein eigenes Land, ein immer stärker werdendes Land. Er sollte das Recht haben mit nach London zu kommen zu Arthur und nicht Canada.

Schon lang hatte sich Alfred die Eifersucht eingestanden, Gründe hatte er genug! Er war länger Arthurs kleine Kolonie gewesen. Er war sein Liebling gewesen und durfte nie mit nach London! Unfair! Alfred war sauer, eifersüchtig und das Schlimmste von allem er war sich bewusst, dass er Schuld an der ganze Lage war.

„AHHH~ Ich hasse es hier tatenlos rumzusitzen!“

„Gehen wir jetzt einfach mal nicht davon aus, dass du gerade wie ein gestochenes Pferd sinnlos durch den Raum rennst.“

„Das ist nicht witzig!“

„Natürlich nicht, es ist höchstens…sehr amüsant.“

„Du machst dich über mich lustig!“

„Ich? Nein! Wie kommst du denn auf die Idee?“

„Thomas! Hör auf damit, das ist nicht witzig!“

„Natürlich nicht, du lachst ja auch nicht wenn du dabei zuschaust, wie ein verliebter Gockel einer Henne hinterherläuft und dabei über jeden Stein stolpert.“

„Hä?“

„Das zeugte nun von Intelligenz.“

Thomas Jefferson, der derzeitige Präsident der vereinigten Staaten von Amerika, sah amüsiert zu seinem Land, auch wenn dessen Situation gerade mehr als nur ungünstig war. Alfreds Emotion stellten sich als große Gefahr für die amerikanische Unabhängigkeit heraus. Immer wieder sehnte sich der Blonde nach dem Engländer, konnte nicht schlafen und verfiel Tagträumen. Jefferson seufzte. Er hatte früh gemerkt, wie aus der kindlichen Liebe etwas vollkommen Anderes geworden war. Nur hatte es der Vollidiot von einem Land selbst noch nicht gemerkt. Nicht das Jefferson sein Land für ein Vollidiot halten würde.

„Autsch! Damn! Warum sind die Tischbeine so hart?!“

Alfred hielt sich den Fuß, mit welchem er eben gegen jenes Tischbein mit voller Wucht getreten hatte.

Nein, kein Vollidiot…eher etwas…ungeschickt und unwissend.

„Thomas! Was soll ich machen? Das Gefühl soll aufhören, es ist unangenehm!“

Der Präsident seufzte und stand von seinem Stuhl auf. Er konnte nicht mehr mit ansehen, wie sein eigenes Land sich quälte. Er wusste, dass Alfred seine Freiheit liebte und sie niemals aufgeben würde, genau deswegen störte ihn dieses unbekannte fesselnde Gefühl. Er sollte seinem Schützling einen Schubs geben, dann würd es ihm vielleicht besser gehen und das war es doch, was ein Präsident wollte, dass es seinem Land gut ging.

„Pass auf, ich habe einige…Angelegenheiten mit dem britischen König zu klären, begleite mich doch mit nach Britannien.“

Alfreds Augen wurden groß und mit einem lauten Freudenschrei schmiss er sich seinem Präsidenten um den Hals.

„Du bist der Beste! Es geht nach London. Juhu! Ich sehe Arthie wieder…oh, werden er und Mattie Augen machen, das wird einfach genial.“

Alfred ließ seinen Präsidenten gnädiger weise los und rannte aus dem Raum. Arbeiten, Städte aufbauen, es gab noch so viel zu tun und er musste sich beeilen! Immerhin durfte der Fortschritt in Amerika nicht ruhen.

„Das er immer nur so arbeitsfreudig wird, wenn er fröhlich ist, naja einen Vorteil muss die ganze Sache ja haben.“
 

Sein Blick glitt über das weite Meer. Es versprach Freiheit, ähnlich wie der Himmel, doch eine Freiheit, die man als Mensch nie erreichen würde, so zumindest dachte man vor dem ersten großen Schiffsbau. Eines Tages würde auch der Himmel keine unerreichbare Freiheit mehr sein, das hatte Alfred sich vorgenommen.

„Alfred, träumst du schon wieder?“

Angesprochener drehte sich um und grinste seinen Präsidenten breit an.

„Eines Tages werden meine Träume Realität, du wirst schon sehen.“

Jefferson schmunzelte, er bezweifelte, dass er es noch sehen werden würde, wenn Alfreds Träume wahr werden, doch das musste er ihm nun nicht unter die Nase reiben.

„Wir erreichen bald die Küste Britanniens, du solltest dich umziehen.“

„Eh? Warum? Ich mag meine Sachen, so wie sie jetzt sind.“, meinte Alfred grummelnd und sah an sich hinab. Er hatte ein bequemes Hemd, und eine weiße Leinenstoffhose an. Die schwarzen Stiefel waren geputzt und sahen, im Gegensatz zu den anderen Sachen, wie neu aus.

„Möchtest du dein Land wirklich so repräsentieren?“

„Ich will zeigen, dass ich anders bin und leben kann, wie ich es will...“

Jefferson nickte.

„Nun gut, wie du willst.“

Er lächelte Amerika noch einmal zu, ehe er wieder unter Deck ging um sich umzuziehen. Wieder glitt Alfreds Blick über das Meer.

Warum sollte er nach außen hin anders erscheinen als er es eigentlich ist?
 

„Ehhh~? Was soll ich mit dem Anzug? Er sieht so sehr teuer aus…ist es ok, wenn ich ihn nicht trage?“

Ein wenig skeptisch hielt Alfred den Anzug in den Händen. Er war dunkelblau, beinah schwarz. Er sah schick aus, doch zur gleichen Zeit wirkte er unbequem. Den sollte er wirklich tragen? Musste das sein? Wohl genau diese Fragen spiegelten sich in seinem Blick wieder.

„Überhaupt nicht!“, regte sich Arthur plötzlich auf, man sah ihn an, dass er von der Reaktion Alfreds nicht gerade erfreut war.

„Die Sachen, die du seit einiger Zeit trägst sind total unpassend!

Es lässt mich schlecht dastehen, wenn du so schrecklich angezogen bist.“

Amerika blinzelte, war das Arthur wirklich so wichtig? Warum regte der sich der Brite überhaupt so auf?

„Ist das wirklich so wichtig? Ich mag die Sachen die ich im Moment anhabe!“

Er seufzte und gab sich geschlagen. Was tat man nicht alles um seinen großen Bruder glücklich zu sehen?

Als er dann den Anzug anhatte, stellte er sich vor den Spiegel, zog ein wenig an der Anzugsweste herum. Es war wirklich unbequem. Auch Arthurs Gesicht konnte man im Spiegel sehen, sein zufriedenes Lächeln war es das schon wert.

„Siehst du, du siehst wirklich besser aus mit dem Anzug.“, meinte der Brite lächelnd und besah sich Alfred von oben bis unten. Er war zu einem stattlichen Mann herangewachsen. Arthur erfüllte es mit Stolz, derjenige zu sein, der ihn groß gezogen hatte.

„Hmm~ das ist so spießig. Ich werde es nur an besonderen Tagen tragen.“

Ein Seufzen verlies Arthurs Lippen, das war so klar gewesen…
 

Ein Grinsen schlich sich auf Alfreds Lippen und schon war der blonde Wirbelwind in seiner Kabine verschwunden.

„Alfred würdest du wenigstens….huh? Alfred?“

Jefferson kam gerade wieder an Deck, doch wer fehlte? Sein Land. Er blinzelte verwirrt und konnte dann nur noch den Kopf schütteln. Sollte mal einer aus diesem Kerl schlau werden.
 

„Thomas! Thomas! Was hältst du davon?“

Kurz vor Sonnenuntergang hatte das amerikanische Schiff im Londoner Hafen vor Anker gelegt und nun wartete Jefferson nur noch auf Alfred um an Land gehen zu können. Der Angesprochene drehte sich herum und staunte nicht schlecht.

Alfred kam zu dem Steg in einem eleganten britischen Anzug. Er war dunkelblau, fast schwarz. Halt.

„Ist das nicht der Anzug, den England dir geschenkt hatte?“

„Jepp! Ich habe gesagt ich werde ihn nur an besonderen Tagen anziehen und das ist heute definitiv ein besonderer Tag.“, meinte er strahlend und ging mit beinah beflügelten Schritt an Land. Der Präsident seufzte und schmunzelte, wenn auch leicht besorgt. Amerikas Zuneigung zu England würde noch für einige Probleme sorgen, da war er sich sicher, doch das spielte jetzt hier keine große Rolle. Noch nicht.

„Willst du mit zum König, oder…“

„Auf zu Arthies Haus!“

Ok die Frage hatte sich beantwortet…

„Komm mit, wir bringen dich dahin, bevor ich zum König gehe.“

Sie stiegen in die Kutsche ein, welche schon auf sie wartete und schon ging es los. Völlig ungeniert sah Alfred aus dem Fenster, betrachtete fasziniert die Weltmetropole London. Sie war wirklich riesig und alle möglichen Leute liefen hier rum. London…das Herz Großbritanniens. Aus dem Grinsen wurde ein Lächeln und immer noch folgte Alfreds Blick den manchmal seltsamen Gestalten, oder den prachtvollen Gebäuden. Sie waren geschichtsträchtig und alt. So etwas hatte er noch nie gesehen. Sie faszinierten ihn und dennoch waren sie ihm manchmal zu fad. Sie fuhren durch eine Straße mit wundervoll gepflegten Vorgärten. Plötzlich hielt die Kutsche an.

„Wir sind da Alfred.“

Amerika schrak aus seinen Gedanken und sah auf, stieg aus. Sie standen vor einer großen weißen Villa, der Eingang war mit zwei griechischen Säulen gestützt, der Vorgarten ebenfalls gepflegt und die exotischsten Pflanzen aus den verschiedensten britischen Kolonien waren zu sehen. Das die hier überhaupt überlebten?

Doch das war ein Gedanke, der Alfred wohl am wenigsten interessierte.

„So ich lasse dich dann mal hier, denn ich muss noch etwas Wichtiges erledigen.“

Alfred nickte nur, sein Blick immer noch auf die Villa gerichtet. Er bemerkte nicht einmal wie die Kutsche schon wieder losfuhr. Nun stand er vor dem Tor…und nun? Das Grinsen kehrte zurück. Er war immerhin schon einmal hier gewesen. Kurz vor der Seeschlacht bei Trafalgar…doch war er da in der Nacht angekommen, irgendwie war Tagsüber hier alles anders.

Auch die Stadt hatte er sich nicht so genau angesehen. Er nahm Anlauf und rannte auf das Tor zu, stützte sich an einer der Querstangen ab und sprang über das Tor, landete geschickt auf dem Weg durch den Vorgarten.

Plötzlich hörte er Geräusche, die nichts Gutes hießen…ganz und gar nichts Gutes.

„Wuaaa~!“

Nun nahm Alfred die Beine in die Hand, denn plötzlich waren zwei sehr unfreundlich aussehende Hunde hinter ihm her, sie bellten und fletschten ihre Zähne.

Alfred rannte so schnell er konnte Richtung Tür. Letztes Mal waren die noch nicht hier!
 

„Bist du dir sicher? Du musst dir wirklich keine Umstände wegen mir machen, vor allem nicht in diesen harten Zeiten.“, murmelte der Blonde unsicher.

„Mach dir keine Sorgen, ich habe versprochen dir alles zu zeigen und ein Tag frei kann ich mir leisten.“, wurde ihm beruhigend erwidert.

Er öffnete die Tür.

„Wuaaa~!“

Er hörte nur noch den Schrei, als er plötzlich auf dem Boden lag, etwas Schweres auf sich liegen hatte.

„Help! Arthie mach sie weg! Die sind gemeingefährlich! Die wollen mich zerfleischen. Hiiiiiilfeeeeee~!“

„A-Alfred?“

Die grünen Augen weiteten sich erschrocken und starrten den Amerikaner an.

„Schön das du meinen Namen noch nicht verdrängt hast, aber mach zuerst die da weg!“

„Wie denn du inkompetenter Vollidiot, wenn du auf mir liegst!“

Arthur hatte sich wieder gefangen…halbwegs und sah Alfred nun wütend an.

„Geh runter!“

Mit einer geschickten Bewegung stieß er Alfred von sich und richtete sich auf.

„Autsch…“, murmelte der Amerikaner nur und rieb sich den Hintern, auf welchem er gelandet war. Doch plötzlich blickte er in die Augen der zwei Hunde.

„Äh….eh…brave Wuffwuffs….hu?“

Er blinzelte verwirrt als die Hunde plötzlich anfingen mit dem Schwanz zu wedeln und der eine sich auf Amerikas Beine legte, ihn auffordernd ansah.

Alfred grinste und fing an dem Hund hinter den Ohren zu kraulen, bis der Andere plötzlich beschloss ihm über die Wange zu lecken.

Arthur blinzelte verwundert, sah ungläubig zu Alfred und den Hunden. Das waren eigentlich Kampfhunde, die das Haus und den Garten beschützen sollten.

Er seufzte. Gegen Alfred war eben kein Kraut gewachsen, doch viel wichtiger war eigentlich etwas Anderes.

„Was tust du hier?“

Alfred sah auf, lies von den Hunden ab und stand auf, natürlich nachdem er den Hund von seinen Beinen gehoben hatte. Er klopfte sich seinen Anzug ab. Arthur stockte. Er kannte den Anzug.

Seine Hand zitterte etwas als er sie anhob und über den Stoff des dunkelblauen Anzugs glitten lies. Alfred hob den Blick und sah zu England, grinste.

„Dich besuchen.“

Arthur zog seine Hand zurück und wand sich von dem Amerikaner ab.

„Ich habe dir das letzte Mal schon gesagt, dass deine Anwesenheit unerwünscht ist.“

„Hast du nicht.“

„Ich hab es aber angedeutet! Was kann ich dafür, dass du die Atmosphäre nicht lesen kannst!“

„Ich hab dieses Buch bisher noch nirgends gefunden, tut mir ja leid.“

Arthurs Hand machte Bekanntschaft mit seiner Stirn. Wie konnte man nur so...dämlich sein? Hatte er ihn wirklich zu dem erzogen? Nein ganz sicherlich nicht!
 

Canada sah zwischen den Beiden hin und her, ehe er die Hunde leise zu sich Pfiff und mit ihnen verschwand. Es würde eh und je keinem auffallen, wenn er einfach so verschwinden würde und zwischen den Beiden herrschte im Moment ein sehr komisches Verhältnis, es wurde Zeit das sie diese Sache klärten.

„Es ist besser, wenn wir gehen, eh?“, schmunzelte er zu den Hunden, welche ihnen erst fragend ansahen, ehe sie fröhlich bellten.

Ob sie ihn wiedererkannt hatten ? Er wollte es lieber nicht wissen.
 

„Ernsthaft Amerika, was willst du hier?“

Immer noch zwischen Tür und Angel sah Arthur zu Alfred. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Letztes Mal wurde er einfach von Alfred überrascht und hatte keine Zeit über seine Handlungen nachzudenken, dazu kam noch, dass er kurz vor einem Krieg stand. Nun war es anders.

„Nun ja…mein Präsident ist hier um mit deinem König zu sprechen und da hat er gefragt, ob ich mit will.“

„Und du hast natürlich sofort Ja geschrien.“, antwortete Arthur sarkastisch.

„Genau!“

Der Kleinere sah auf zu Alfred, blickte in die blauen entschlossenen Augen, doch lang konnte er diesen Blick nicht erwidern. Immer wieder tauchten Bilder vor seinem inneren Auge auf. Der Regen.

Die Schüsse. Dieser entschlossene Ausdruck als er ihm auf Wiedersehen sagte.

„Du egoistisches Arschloch.“

Arthur wandte sich von Alfred ab und ging wieder ins Haus. Er hatte bemerkt, dass Matthew mit den Hunden gegangen war. Er zog sich seine Jacke aus und hing sie an den Haken. Er brauchte jetzt einen Tee, der Tag war gelaufen.

Er setzte Wasser auf, hörte die Schritte die ihm gefolgt waren.

„Wieso bin ich ein Arschloch? Weil ich dich sehen will?“

Arthur schwieg, machte sich in aller Ruhe seinen Tee. Das letzte was er jetzt tun wollte, war die Nerven wegen diesem dummen Amerikaner zu verlieren. Schon zu oft war das passiert, zu viele Tränen hatte er geweint.

„Du sagst dich von mir los, willst deine Freiheit um dann immer wieder zu mir zu kommen? Um mir dann immer wieder zu sagen, das du mich vermisst, das du mich sehen wolltest? Vergiss es Alfred. Wenn ich es damals nicht gesagt habe, tue ich es nun. Du bist hier unerwünscht.“

Es herrschte Stille in dem Raum, Alfred sah Arthur mit großen Augen an, dieser fuhr allerdings ungerührt fort.

„Du hast dich von dem British Empire losgesagt und wolltest deine Freiheit. Die hast du nun, nun will ich meine Freiheit von dir. Du hast mir wehgetan Alfred…ich habe dir vertraut. Mehr als jedem Anderen.“ Er nahm seine Teetasse und setzte zum trinken an.

„Ich wollte mit dir auf einer Stufe stehen.“

„Hm?“

Arthur ließ die Tasse sinken und sah zu Alfred, welcher seltsam ernst wirkte.

„Ich wollte nicht mehr dein kleiner Bruder sein, damit wir uns ebenbürtig sind, nicht damit ich dich nicht mehr sehen kann. Arthur du bist mir wichtig!“

Die Tasse wurde auf dem Küchentisch abgestellt.

„Du wagst es so etwas zu sagen?! DU wagst es dir, mir zu sagen ich sei dir wichtig? Nach all dem was ich für dich getan hab, hast du mir kaltschnäuzig den Rücken zugedreht.“

„Arthur…ich…“

„Nicht, dass das nicht schon genug wäre, nein, du verbündest dich mit Frankreich! Von allen Leuten musste es Frankreich sein. Hat es dir Spaß gemacht zu sehen wie er sich über meine Niederlage lustig macht? Wie er es genossen hat, mich Tag für Tag mehr leiden zu sehen?“

„Nein Arthur! So war das nie…“

„Du hast wirklich alle Mittel aufgebracht um mich ja aus dem Land zu bekommen, es fing schon mit der Boston Tea Party an. Hast du überhaupt eine Ahnung wie sehr du mir geschadet hast? Nicht nur, dass du mir das Wichtigste nehmen musstest, was ich hatte. Nein. Du hast mich gleich noch zum Gespött Europas gemacht! Und dann wagst du dir es hier er zu kommen und scheiße verdammt nochmal zu sagen, DASS ICH DIR WICHTIG SEI?“

„Arthur….“

„NEIN! Nichts Arthur. Verschwinde aus diesem Haus! Ich will dich nie wieder sehen! Bleib auf deinem Kontinent, aber lass dich in Europa nicht mehr blicken und wenn du dich daran nicht halten willst, werde ich dafür sorgen, dass du niemals Fuß nach Europa setzten kannst!“

Alfreds Augen waren geweitet. Noch nie hatte er Arthur so wütend und so laut erlebt. Nicht einmal als er damals das halbe Haus ausversehen in Schutt und Asche gelegt hatte. Trotzdem hatte ihn Arthur danach angelächelt und gesagt, dass es nur halb so schlimm sei.

Doch diese Worte taten weh, sie schmerzten tief in seiner Brust. Freiheit hatte er gewollt, ja, aber nicht so. Er wollte sein Leben nicht ohne Arthur leben, er war doch sein großer Bruder gewesen. Er hatte sich um ihn gekümmert. So sollte das alles nicht enden.

„ARTHUR! Nun hör mir endlich zu!“

Er packte den Engländer am Handgelenk, zog ihn zu sich. Ein durchaus niedlicher Laut verlies Arthurs Lippen, als er ruckartig zu dem Amerikaner gezogen wurde.

„Hör mir bitte zu…bis ich zu Ende gesprochen habe, dann kannst du mich immer noch rausschmeißen.“

Arthur hörte auf sich zu wehren und sah hoch zu Alfred, nickte nur stumm. Er war es nicht gewohnt Alfred so ernst zu sehen. Es bedeutete, dass ihm diese Sache hier wirklich wichtig war.

Alfred holte tief Luft und sah zu Arthur, hielt ihn immer noch eng an sich.

„Damals hatte ich die Wahl zwischen dir und Francis und als ich dich dort sitzen gesehen habe, hat sich etwas in mir bewegt. Ich wollte dich nicht unglücklich sehen. Ich wurde selbst traurig. So bin ich zu dir gegangen, in der Hoffnung dich wieder zum Lächeln zu bringen.“

Arthur hörte gespannt zu. Oft hatte Alfred ihm sowas erzählt als er klein war, doch nun bekam es eine ganz andere Bedeutung.

„Du hast alles daran gesetzt um mich zu beschützen, ich habe auch viele interessante Geschichten von Europa gehört. Doch neben deinen anderen Kolonien und Pflichten hast du trotzdem immer wieder die Zeit gefunden um zu mir zu kommen. Jedes Mal war ich glücklich dich zu sehen. In dem Haus, welches du gebaut hattest war es immer so einsam allein. Weswegen ich oft meine Freunde zu mir geholt hatte.“

Ein Lachen war von Alfred zu hören, als er das genervte Stöhnen von Arthur hörte.

„Sie waren nicht ganz stubenrein, ich weiß, aber sie waren meine Freunde. Aber egal, was ich sagen wollte war, als ich dann größer wurde veränderte sich etwas.“

Alfred fühlte, wie der zierliche Körper in seinen Armen anfing zu zittern und er wusste, es war vor Angst. Angst vor dem Kommenden.

„Ich wollte nicht mehr nur dein kleiner Bruder sein, da war mehr. Ich wollte dir ebenbürtig sein, ich wollte dich begleiten, wollte dir ein Teil deiner Last abnehmen. Du hast immer versucht mich zu schützen und ich dachte, wenn ich unabhängig bin, dann fällt dir diese Last ab, dann sehen wir uns umso öfter, dann würdest auch du mehr Zeit haben.“

Arthurs Augen weiteten sich. Er wollte unabhängig werden um bei ihm sein zu können? Wie paradox das klang.

„Warum Francis?“

„Ich wusste nicht an wen ich mich wenden sollte. Ich konnte nicht einfach so zu dir gehen und sagen du Nii-chan ich will unabhängig von dir werden, wie mach ich das am besten?“

Sanft strich Alfred Arthur durch die Haare, hielt ihn immer noch dich bei sich.

„Deswegen Francis. Wen hätte ich sonst fragen sollen? Spanien? Preußen? Österreich?“; fragte er amüsiert, aber eher rhetorisch.

„Ich habe ihm eine runtergehauen als er dich nach unserem Sieg ausgelacht hat.“, murmelte der Amerikaner verlegen.

„Du hast was?!“

„Ihm eine runtergehauen.“

Ein Schmunzeln bildete sich auf Arthurs Lippen. Amerikas Herz fing an zu flattern. Er konnte Arthie also immer noch zum Lächeln bringen.

Er drückte ihn so nur noch näher an sich, achtete aber darauf ihm nicht wehzutun, oder es zu unbequem für den Kleineren zu machen.

„W-wenn du das alles für mich gemacht hast….w-warum kommst du dann nicht zurück? Du…du kannst ein vollständiges Mitglied werden, darfst Mitspracherecht haben, Gesetze beschließen. Alfred…eine Grand Union…würdest du dann zurückkommen?“ Arthur krallte seine Hände in die Weste von Alfred, sah ihn mit einem Hoffnungsschimmer in den Augen an.

Alfred drehte den Kopf. Er konnte Arthur nicht in die Augen sehen. Nicht so. Er wollte keine Grand Union. Er wollte ein eigenständiger Staat bleiben, denn er wusste, würden sie nun die Grand Union bilden, dann würde es wieder darin enden, dass Arthur ihn bevormunden würde und er wieder unter ihm stand, der kleine Bruder war.

„Nein…“

„Wieso nicht?! Alfred! Sag mir warum?“

Arthur sah verzweifelt zu seinem ehemaligen Schützling nach oben, hielt sich nur noch krampfhafter an Alfred fest. Wie ein Ertrinkender, der nur durch Alfred Zuspruch gerettet werden konnte.

„Ich will mehr…glaub ich.“

„Mehr?“

Verwirrt blinzelte Arthur, wollte etwas Abstand zu Alfred gewinnen, doch die starken Arme, des Amerikaners hinderten ihn daran. Er war das große britische Empire, er müsste sich doch eigentlich losgerissen bekommen. Eigentlich. Aber uneigentlich wollte er es gar nicht. Er fühlte sich wohl, wieder in der Nähe seines Alfreds.

„Ich möchte nicht wieder dein Bruder werden, egal mit welchen Rechten, Arthur. Ich will, dass du mich akzeptierst, als eigenständiges Land als jemand mit dem es sich lohnt Verträge zu schließen, einen Verbündeten. Jemand den du…“

Alfred verschluckte seinen eigenen Satz und seine Augen weiteten sich. Wollte er das eben wirklich sagen?

„Den ich? Was Alfred? Was soll ich?“

Nun riss sich Arthur los und brachte ein Schritt Abstand zwischen sie.

Er musterte Alfred genauestens, trat wieder auf ihn zu.

„Du weißt es selbst nicht einmal…“

„Doch natürlich, ich will…ok ich weiß es nicht, nicht wirklich.“

Arthur sah ihm ernst in die Augen und beugte sich plötzlich nach oben, zog Alfred Kopf zu sich herab. Sanft und vor allem von amerikanischer Seite etwas ungeschickt, trafen sich ihre Lippen. Arthur schloss seine Augen, während sich Alfreds Augen weiteten. Kurz. Nach dem ersten Schock schloss auch er seine Augen und legte seine Arme wieder um Arthurs Hüfte, zog ihn zu sich.

Der Kuss blieb unschuldig und sanft, denn kurz darauf löste sich Arthur von Alfred und sah zu ihm hoch.

„Ist es das was du willst?“

Alfred löste eine Hand von Arthurs Hüfte und er legte seinen Mittel und Zeigefinger auf seine Lippen.

Wollte er das?

JA!

Verdammt! Genau das war es was er wollte! Das war dieses fesselnde Gefühl, welches ihn immer wieder nach Arthur sehnen ließ. Die Eifersucht, diese Gewissensbisse, all dies.

Er wollte Arthur für sich. Nicht als sein großer Bruder, sondern als seinen Geliebten…

Er war verliebt.

Langsam sickerten die Worte zu ihm hindurch. Liebe.

Es war nicht die Bruderliebe, wie er es sich früher immer einreden wollte. Nein, es war richtige Liebe.

Er spürte wie ihm England aus den Armen glitt. Seine Augen folgten seinen Bewegungen.

„Ich habe also Recht. Es tut mir leid Amerika, wenn es das ist was du willst...“

Er nahm nun etwas mehr Abstand von Alfred verschränkte die Arme vor seiner Brust.

„Nun geh.“

„Aber Arthur!“

„GEH! Du hast gesagt ich kann dich danach hinauswerfen. Ich habe dir zugehört und nun, geh!“

Er machte seinen Befehl mit seinem Gesichtsausdruck deutlich.

„…Wenn es das ist was du willst, dann werde ich gehen.“

Ein zweites Mal, dachte sich Arthur nur als er sah wie ihm Alfred den Rücken zukehrte und die Küche verließ.

Als Arthur die Haustür hörte, lehnte er sich an die Küchenwand und lies sich an ihr hinab gleiten. Er zog seine Beine an und legte seinen Kopf auf seine Knie.

Schluchzer waren nach einiger Zeit zu hören.

Warum musste sein Leben immer so beschissen laufen? Aber er konnte es nicht. Er konnte Alfred nicht als das sehen, was dieser in ihm sah. Er war doch sein kleiner Bruder…
 

Alfred knallte die Haustür hinter sich zu und lehnte sich an ihn.

„Shit!...shit…shit“

Er legte seine Hände auf sein Gesicht. Nun hatte er sich alles versaut. Arthur hatte ihn herausgeworfen, aus Europa verbannt.

Tränen rannen Alfred über die Wangen, immer wieder versuchte er sie sich weg zu wischen.

Er lief den Weg zum Tor entlang, als ihm plötzlich die Hunden entgegenkamen.

„Huh? Ward ihr nicht mit Matthew unterwegs?“, fragte er verwundert und kraulte die Hunde sanft, welche schwanzwedelnd um ihn herum standen.

„Tut mir leid, ich muss leider gehen…es war trotzdem nett euch kennengelernt zu haben. Passt mir ja auf Arthur auf, hab ihr verstanden?“

Wie um ihn zu antworten, bellten die Hunde fröhlich.

„Gut. Denn ich kann es wohl vorerst nicht mehr.“ Er lächelte die Hunde nochmals traurig an, ehe er sich auch von ihnen abwand, das Grundstück und nur kurze Zeit später auch das Land verließ. Nun war sein Kontinent, der einzige Ort für ihn.

„Thomas…“

„Ja?“

„Wir werden uns gen Westen orientieren.“, murmelte Alfred und sah entschlossen zu seinem Präsidenten, die Tränen vorerst versiegt.

„Gen Westen?“

„Ja, in Europa ist kein Platz für uns, wir gehören nach Amerika.“

Der Präsident lächelte und nickte. Ja sie gehörten nach Amerika. Was genau den Jungen dazu bewogen hatte, plötzlich die Spur einzufahren wusste Jefferson nicht, jedoch begrüßte er diese Entscheidung mit offenen Armen.
 

~kurzer Timejump nur für Canada~
 

Matthew hatte sich leise mit den Hunden weggeschlichen und lief nun schon seit einiger Zeit durch London.

Diese Stadt war einfach ein Wunder. So groß. Es gab so viele Dinge zu tun und zu sehen. Er hatte das Glück und hatte einen der großen Märkte im Stadtzentrum erwischt. Es war schon beinah ein Kulturschock den der Kanadier dort erlebte, doch er genoss die neue Erfahrung. London war wirklich ein herrlicher Ort.

„Uff~“

Dieser leicht gedämpfter Laut entwich Matthew als er gegen jemanden lief und etwas unsanft auf dem Boden landete.

„Oh, Entschuldigung Monsieur eh…Mister.“

Er wusste doch, wie die Engländer zur Zeit auf die Franzosen zu sprechen waren, da war es wohl nicht so praktisch, sie französisch zu betiteln.

„Oh non, mon petit, du musst dich nicht entschuldigen. Ich hätte auch besser aufpassen können.“

Matthew sah auf und sah mit großen Augen zu Francis, als dieser ihn sanft hochzog und in seine Arme schloss.

„Papa…“

„Mon Matthieu, es ist solang her das ich dich gesehen habe. Du bist so groß geworden.“

Matthew lief leicht rot an und lehnte sich verlegen an Francis.

Er hatte ihn vermisst und nun traf er ihn mitten in London. Halt! London?

Stimmt da war ja noch was, plötzlich wurde ihm das Kläffen und Bellen der Hunde bewusst, welche Francis bedrohlich anknurrten und auch nicht so aussahen, als ob sie aufhören wollten.

Alfred nach kurzer Zeit fröhlich begrüßen und Francis am besten noch attackieren…tja wie der Frauchen so das Wauwauchen…oh, ok besser wie der Herre so das Gescherre.

Canada löste sich von Francis und ging vor den Hunden in die Hocke, streichelte sie sanft.

„Geht schon mal nach Hause, ihr kennt den Weg, nicht?“

Die Hunde wurden ruhig und sahen Canada skeptisch an, ehe sie wieder zu Francis sahen, noch ein letztes Mal knurrten und dann zurück liefen.

Matthew stand wieder auf und drehte sich zu Francis.

„Warum bist du in England?“

„Ah, mon petit ich wünschte ich wäre es.“, grinste dieser augenzwinkernd und lies Canada nur noch mehr erröten.

„Nur ein Scherz. Eigentlich wollte ich Arthur nur einen...freundlichen Besuch abstatten, aber nun habe ich eine viel bessere Idee.“

„Eh?“

„Lass uns etwas zusammen unternehmen, Matthieu.“

„Eh…gern.“, lächelte der Kanadier und lies sich von Francis „entführen“.

Hoffentlich bekam nur Arthur nichts von der ganzen Sache mit.

_________________________________________________________________________________
 

so das war es auch schon wieder ~.~

*auf die Uhr sieht* 2:25

ok ich sollte jetzt ins Bett xD

um neue Ideen zu finden denn die sind alle in dem Cap verschwunden @,@

hoffe es hat euch gefallen x333
 

luv ya oll xD

*knuddel*
 

ps: sagt bitte bescheid, wenn ihr beim nächsten Kapitel benachrichtig werden wollt ^^

War 9: Refomation

Ahhhh Es tut mir so leid, so ganz dolle leid ><

*umknuddel*

Das es so lange gedauert hat Q.Q

ich schreibe nun schon ein Jahr an dieser FF oo und ich habe mir sie neulich mal komplett durchgelesen und muss sagen, das sich das Niveau doch etwas gehoben hat xD

vllt werde ich sie auch noch mal bearbeiten, vor allem, dass Ludwig Nii-chan sagt unrealistisch ^^°

nunja nun erstmal zum neuen Kap ^^

ich hoffe es wird euch Spaß machen und besonderes Sorry an Lluvia da ich dieses Kap nicht durch ihre erfahrenen Beta Augen gehen lassen habe
 

Kap 9 Reformation
 

„Bastardo!“

Verwirrt sah der Brünette auf, als er die nur allzu bekannte Stimme hörte.

„Was ist los, Lovi?“ „Nenn mich nicht so!“, kam es sofort patzig zurück und der Kleine, sah mit verschränkten Armen hinauf zu dem Spanier. Dieser lachte leicht auf und hob den Miniitaliener auf seinen Arm.

„Warum so schlecht gelaunt?“ „Ganz einfach, weil du schon wieder zu dieser Kartoffel-fresse gehen willst und noch was, dieser perverse Franzose greift selbst in mein Land ein!“

Der Spanier lachte auf und schüttelte nur den Kopf. „Lovi, du sollst doch keine anderen Leute beleidigen und ich muss zu ihm, eben um Francis aufzuhalten. Du bist doch schon ein großer Junge und wirst die Toilette finden.“

Sofort liefen die Wangen des Süßitaliener rot an und er sprang von Spaniens Armen. „Stupido! Natürlich finde ich das Klo! Die Pfütze in der Küche waren die Eichhörnchen!“

Antonio horchte auf. Eine Pfütze in der Küche?

„Oh Lovi~“, seufzte er nur kopfschüttelnd und begab sich in den eben erwähnten Raum.

Tatsächlich war doch eine wunderschöne Pfütze als neue Dekoration zu sehen. Der Spanier fuhr sich durch die Haare. Was machte er nur falsch?

Ein paar Minuten später war die Küche wieder sauber und der Kleine saß auf einem Stuhl, ein Stück Pizza in der Hand, fröhlich daran herummampfend.

„Ich muss morgen früh los. Bitte Lovino, halt dieses Haus sauber und versuch nicht wieder ein riesiges Chaos anzustellen. Von mir aus bastle ich dir auch Wegweiser, die zum Klo führen.“

„Tse. Mit deinem Orientierungssinn, lande ich zum Schluss in der Speisekammer.“

„Als ob dich das stören würde.“, meinte er Spanier amüsiert und brachte den Wischmopp dahin zurück, wo er ihn her hatte.

Der Italiener sah ihm nur grummelnd hinterher, dieser Gesichtsausdruck sollte sich nicht ändern als Antonio wieder zurück kam.

„Pass auf, ich mach dir jetzt Paella und stell den Rest so weg, das du morgen ohne Probleme ran kommst und es dir warm machen kannst, ok?“

Wenigstens ein Nicken bekam er Gute. Spanien seufzte. Er hatte den Kleinen einfach viel zu lieb um ihm lange böse zu sein.
 

Etwas verblüfft sah sich Antonio um. An vielen Stellen des Landes waren Kriegsspuren zu sehen, nur hier in Tilsit nicht. Hier schienen die Kämpfe keine Auswirkungen gehabt zu haben. Wenn, dann Andere.

Er leitete sein spanisches Warmblut über den Schlosshof und stieg vor der Treppe ab, gab einem Stallburschen die Zügel in die Hand. Seine Schritte führten ihn in die Eingangshalle.

„ICH BRING IHN UM! DIESER VERRÄTER!“

Der Spanier blinzelte verwirrt, ehe er auflachen musste. Also egal wie sehr Frankreich Preußen geschwächt hatte, meckern konnte dieser immer noch.

„Hola Gilbert!“, rief er fröhlich als der Preuße in Sichtweite war. Dieser erblickte den Spanier und seine Stimmung verbesserte sich schlagartig.

„Tonio! Schön dich zu sehen.“, meinte er grinsend und wurde von dem Spanier fröhlich umarmt.

„Ehhh~ Tonio...LUFT!“

Verblüfft lies der Spanier den Preußen los, ehe ihm einfiel, dass dieser ja geschwächt war, aber so stark, dass er selbst mit dieser Umarmung ein Problem hatte? Was hatte Francis da nur angestellt?

„Alles ok?“, fragte er dann versöhnlich. Preußen nickte nur und grinste. „Natürlich ist alles ok!“

Der Spanier legte de Kopf schief. Seit wann hieß „ok“ bei dem Preußen so herum zu schimpfen wie ein gewisser Süditaliener?

„Sicher?“

„Nein.“ Gilbert verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf. „Sachsen...Sachsen, dieser Verräter, hat mir den Rücken zugekehrt, sich zum Königreich ernennen lassen und ist dann dem Rheinbund beigetreten.“

Er drehte sich zu Antonio. „Er hat mitten im Krieg die Positionen gewechselt!“ Der Spanier verstand nun, was den Preußen zu aufregte und klopfte ihm auf die Schulter.

„Hey, denk dran, wir bleiben Freunde, si?“

Gilbert sah zu Antonio und nickte, lächelte leicht. Es war gut zu wissen, dass wenigstens einer au seiner Seite stand und blieb.

Kurz darauf bemerkte er wieder von seinem Kumpel skeptisch gemustert wurde.

„Was?“ „Du bist dünn.“ „Danke, ich tue viel für meine Figur.“, scherzte Preußen, schreckte aber auf, als der Spanier ihm plötzlich das Oberteil hochschob und eine Hand auf den Bauch legte.

„Nein...zu dünn.“

Ein Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Preußen und er schob sofort Spaniens Hand weg, richtete sein Oberteil wieder. Seit Francis' Attacke auf ihn, war er recht sensibel, was Berührungen anging.

„Ähm...das bildest du dir nur ein.“

„Nada...komm ich koch dir jetzt was!“ Preußen zuckte nur mit den Schultern. Man konnte den fröhlichen Spanier so oder so nicht abhalten, wenn er sich einmal was in den Kopf gesetzt hatte.

Er sah ihm amüsiert hinterher, ehe er dem Spanier lieber folgte. Wer wusste schon wie sein König darauf reagieren würde, wenn plötzlich eine andere Nation etwas kochte.
 

~ 1809~
 

Gilbert sah seinen König erschrocken an. Das war doch nicht sein Ernst, oder? Er blinzelte abermals, sein Blick immer noch zu erschrocken wie vorher.

Luise sah ihn amüsiert an, ebenso wie Friedrich Wilhelm. Das sollte nicht wahr sein. Ludwig verstand er ja, aber ER? Nein, dafür war er definitiv zu alt! Fritz hatte ihm doch alles beigebracht, was er wissen musste.

Um einmal Gilberts Gemütszustand zu erklären.

Nach der vernichtenden Niederlage gegen Frankreich, war das preußische Königreich kurz davor zusammen zu brechen und sowohl er als auch der König wussten nicht mehr ein, noch aus.

Da kamen 3 Persönlichkeiten seines Landes auf den König zu. Der Beginn der preußischen Reformen.

Am Anfang stand das Oktoberedikt. 1807 veranlasste der liebe Herr vom und zum Stein eine Art Bauernbefreiung vom Lehnswesen. Was hieß, das die Ständeschranken herunter gesenkt wurden.

Ganz aufheben konnte man sie wohl nicht, vielleicht gesetzlich, aber nicht in den Köpfen der Menschen.

Er war es auch der meinte, dass Preußen nur wieder eine Großmacht werden könnte, wenn man die Gesellschaft komplett umkrempelte und eine „Revolution von Oben“ durchführte.

Der Silberhaarige hatte ihn angesehen als sei er verrückt geworden. Er sollte sich einmal komplett ändern?

Sollte das ändern was Fritz aus ihm gemacht hatte? Nie im Leben. Zu seinem Glück, hatte ihm dann Herr von und zum Stein beruhigen können, da er keineswegs die Normen und Sitten Friedrichs des II antasten wollte.

Ok, war ja in Ordnung für Preußen.

Dann 1808 kam der zweite Herr zum Zuge. Herr von Hardenberg, auch ein netter Mensch, konnte man nicht bezweifeln. Seine Idee war es eine Verwaltungsreform durch zu führen. Sie Städte sollten sich selbst verwalten können und die Zünften sollten aufgelöst werden, so das eine neue Gewerbefreiheit entstand.

Wunderbar, zumindest empfand es Preußen so und auch seine Leute gingen mit dieser Idee freudig mit.

War also auch in Ordnung für Preußen.

Der Grund, warum sich Preußen so aufregte, war die Reformation in diesem Jahr. 1809. Ein werter Herr von Humboldt kam mit der glorreichen Idee eine Schulreform einzuführen. Die Schulpflicht gab es zwar schon seit Friedrich II, doch sie war weit dehnbar und Kinder, deren Eltern kein Geld für die Schulen hatten, konnten die Schule nie besuchen. Nun war die Schulreform eine allgemeine Schulpflicht mit der Unterstützung des Staates. Soll heißen, auch Kinder, deren Eltern nicht in der Lage sind die nötigen Mittel aufzutreiben, konnten die Schule besuchen.

Gilbert seufzte. Es war ja eine sehr gute Idee und wenn sie umsetzbar war, würde er alles dafür tun, damit die Kinder seines Landes sich bilden können um im späteren Leben sich behaupten zu können. Außerdem war es immer gut viele kluge Köpfe in seinem Land zu haben.

Was ihn nun wirklich ankotzte, war die Tatsache, dass ER in die Schule sollte. Er, der große Kriegerstaat, die Verkörperung Preußens, sollte noch einmal in die Schule! Nie und nimmer! Dazu würde sie ihn auch in tausend Jahren nicht kriegen. Das sie Ludwig in die Schule steckten, war ja nur unterstützenswert, aber er?

Ja, es gab nun neue Volksschulen, Gymnasien und Universitäten. Der Herr, auf dessen Mist das Ganze gewachsen ist, hat ja nun auch seine eigene Universität bekommen.

Immer noch grummelnd sah Preußen auf seine Bosse. Sie waren im Krieg, gegen Napoleon, haben verloren und müssen alles tun um sich wieder aufzuraffen und er sollte in die Schule?!

„Du kommst nicht wirklich damit klar, oder?“ Gilbert sah zu seiner Königin, welche in einem bequemen Sessel vor dem Kamin saß. Ihr Zustand war sehr schlecht, sie ist krank geworden und das machte dem Königreich immer mehr Sorgen. Nicht nur ihm, der ganzen Nation.

Er nickte bestätigend. „Wieso soll ich noch einmal in die Schule? Ich bin bereits gebildet und weiß alles, was ich wissen muss. Wir sind im Krieg, da kann ich meine Kraft nicht für so etwas vergeuden.“ Luise seufzte tief und sah Preußen milde lächelnd an. „Das ist wohl wahr, doch entscheidet der Kopf, manchmal mehr als die pure Gewalt.“

Der König nickte. Er saß neben Luise und hielt ihre Hand, strich sanft mit dem Daumen über ihre Handfläche.

Gilbert strich übers Gesicht und schüttelte leicht den Kopf. „Ich werde drüber nachdenken, jetzt werde ich erst mal ins Bett gehen. Mir ist nicht ganz wohl.“, murmelte er leise und das Königspärchen nickte.

Tatsächlich hatte Gilbert darüber nachgedacht, doch ihm blieb es vorerst erspart, durften sie doch endlich wieder zurück nach Berlin. Die Königsfamilie hatte die Zusage Napoleons bekommen.

Sie waren vorne weg gefahren und Preußen saß mit Ludwig auf dem Pferd und ritt ihnen nach. Der Blonde merkte, dass etwas mit seinem großen Bruder war. Er wusste nur nicht, was es war, aber noch nie hatte er ihn so still und nachdenklich erlebt. Er war so anders. Ob das die Anfänge der Reformen sind? Er bezweifelte es. Immerhin war er auch nicht so komisch als er noch unter Kants Pantoffel stand und dieser ihm seine Theorien eingebläut hat.

Das Pferd ritt in einem ruhigen Schritt der Kutsche hinterher. Was jetzt wohl passieren wird? Mit Europa...mit der Welt? Ludwig wusste es nicht, wusste auch nicht, ob er es wissen wollte.
 

-_-England-_-
 

Eben die selben Gedanken schossen dem Briten durch den Kopf. Er saß in seiner Wohnstube vor dem Kamin und hing seinen Gedanken nach. Eins seiner Expeditionskorps war gerade in Portugal um den Franzosen zu zeigen, dass sie nicht überall ihre Nase reinstecken sollten und mit der Herrschaft über Spanien ging Frankreich abermals zu weit. Diese Einmischung hatte aber noch einen zweiten Grund. Er musste sich selbst ablenken. Seit dem Vorfall mit Alfred wollte sein Verstand einfach nicht mehr klar denken. Ein Seufzen entglitt dem Briten und er stand auf um sich etwas zu Essen zu holen.

Seit dem Frieden von Schönbrunn zwischen Österreich und Frankreich, war er die letzte Nation, die Francis wirklich Widerstand leistete, ein weiterer Grund warum er Spanien half. Er würde Francis zeigen, dass er sich mit dem falschen angelegt hat. Nur musste er nun auf einen Fehler französischer Seite warten. Francis musste ein Fehler machen...irgendeinen und dann würde er zuschlagen, den Franzosen in Grund und Boden stampfen. Abermals verließ ein Seufzen die Lippen des Briten. Wie es wohl Alfred im Moment ging? Arthur schüttelte den Kopf.

Warum? Warum, Gott verdammt, weichten seine Gedanken immer wieder zu diesem amerikanischen Vollidiot ab? Er wusste es nicht. Wollte er Alfred doch nur vergessen. Er wollte doch nur endlich seine Ruhe haben. Wie automatisch legten sich zwei Finger an seine Lippen. Seine Gedanken schweiften zu dem Kuss, welchen er America aufgedrückt hatte. Es war falsch. Er hätte es nicht tun sollen. Man küsst seinen kleinen Bruder nicht, doch normalerweise verliebt sich der kleine Bruder auch nicht in den Großen. Er war aber kein großer Bruder mehr. Alfred hatte sich losgesagt, war nun selbstständig.

Er wollte unabhängig sein um mit ihm auf gleicher Stufe zu stehen, damit er ihn als ebenbürtig ansieht. Arthur raufte sich die Haare. Das konnte nicht wahr sein! Warum verschwand er nicht aus seinem Kopf? Warum nicht? Seine Hand glitt in seine Hosentasche, in welchem sich der Zettel befand, den er von America mit einem Brief bekommen hatte. Er wusste nicht, dass auch Canada mittlerweile den Inhalt kannte. Seine Hand ballte sich zu einer Faust, den Zettel darin eingeschlossen.

„FAHR ZUR HÖLLE!“, schrie Arthur wütend auf und warf den zerknüllten Zettel aus dem Fenster. Er lachte freudlos aus. In was für einer seltsamen und verzwickten Situation er sich befand. Im Krieg mit Frankreich, welcher gerade einen Höhenflug hatte, eine Ex-Kolonie die realisiert hatte, dass sie in ihn verliebt war aber dann im gleichen Moment mit einem zweiten Krieg drohte.

Diese Welt war nicht mehr was sie einmal war. Nein...sicherlich nicht. Sie war im Moment Arthurs Hölle. Sein einziger Ausweg war, sie mit dem Krieg zu verdecken und seinen Frust an Frankreich auszulassen. Das war so oder so allen recht, warum also nicht? Arthur verließ die Küche, ohne sich etwas zu Essen gemacht zu haben und lief wieder ins Wohnzimmer. Er musste nun auf ein Fehler warten und er wusste, dass Francis in seiner Blindheit bald einen machen würde. Nun war Geduld gefragt.
 

~1810~
 

Besorgt saß Preußen am Bett von Luise, hielt sanft ihre Hand. „Ich warne dich, du kannst Fritz nicht auch noch folgen.“, murmelte er besorgt. „Nach Prinz Louis, nicht auch noch du.“

Luise lächelte leicht. „Wir Menschen sind vergängliche Wesen, Gilbert. Aber du...du bist Preußen, du wirst ewig leben. Du wirst dich nicht unterkriegen lassen, komme was wolle.“ Gilbert schüttelte leicht den Kopf. Was wollte Luise ihn damit sagen? Das sie jetzt gehen wird? Einfach so?

Er konnte es doch nicht zulassen. Doch ihre Krankheit wurde immer schlimmer. Die Ärzte wussten nicht mehr aus noch ein.

Langsam hob sie ihre Hand und legte sie an Preußens Wange, ihr Blick wand zu ihren beiden ältesten Söhne. „Friedrich, Wilhelm, passt mir gut auf ihn auf, versprochen?“

Die beiden Jungen, sahen besorgt zu ihre Mutter und dann zu Preußen, ehe sie nickten und stark lächelten.

„Sicher Mutter, das werden wir und auf Vater werden wir auch aufpassen.“ Luise lachte leise auf, wurde aber sofort von einem Hustenanfall unterbrochen. Preußen merkte wie die Hand an seiner Wange schwächer wurde. Sanft nahm er sie in seine und legte sie zurück auf das Bett. Luise sollte sich schonen.

„Und seit mir ja ein gutes Vorbild für Ludwig.“, murmelte sie leise und sah zu den 4 Männern im Zimmer. Der König nickte nur sanft, kniete sich vor das Bett und strich sanft über Luises Wange. Sie schloss die Augen und Gilbert wusste, dass sie sie nie wieder öffnen würde. Er merkte das Beben in dem Körper des Königs. Leise stand er auf und ging mit den Kindern raus. Friedrich Wilhelm brauchte nun seine Zeit. Luise hatte ihren letzten Atemzug getan. Tränen bildeten sich in Gilberts Augen. Der Nächste. Wieso? Fritz? Wieso holt er sich alle zu sich?

Gilbert sah zu den beiden Jungs, nein Männer. Sie waren immerhin schon im staatlichen Alter von 24 und 23. Er sah wie auch ihre Körper zitterten, doch sie unterdrückten die Tränen, wollten stark sein.

„Es ist keine Schade zu weinen.“ Die Aufmerksamkeit der Beiden wurde auf Gilbert gelenkt, welchem selbst eine träne über die Wange rollte.

„Es zeigt, dass es selbst in solchen Zeiten noch menschliche Gefühle gibt.“ Friedrich schluckte schwer und auch er konnte seine Tränen nicht zurückhalten, ließ sie ihren Weg über seine Wangen bahnen. Das Schluchzen von Wilhelm vermischte sich mit der eisernen Stille, die in dem Raum herrschte. Sie hatten ihre wohl wichtigste Person verloren.

„Dafür wird uns Frankreich büßen.“ Die Drei sahen auf und blickten auf den König Preußens. Friedrich Wilhelm III. Mit festen Blick sah er auf die kleine Truppe, auch seine Augen waren rot, zeugten von den vergossenen Tränen. Die Jabots einmal zweckentfremdet, nutzen die Drei sie um ihre Gesichter zu trocken und nickten entschlossen. Luises Tod sollte nicht umsonst gewesen sein.

Ein letzte Reform wurde beschlossen, dank Herr Scharnhorst und Herr von Gneisenau. Zwei hohe Tiere in der Militär-Reorganisations-Kommission. Die Heeresform. Sie bestand aus einer einfachen Sache. Die allgemeine Wehrpflicht. Damit war ganz Preußen gewappnet für einen entscheidenden Schlag gegen Frankreich. Jetzt musste nur noch der günstigste Moment abgewartet werden.

Ein Moment auf den auch England wartete, so weit Preußen wusste. Ein Moment, in dem sie gemeinsam den Franzosen in seine Schranken weisen werden.

Aber noch war er nicht da. Noch galt es zu warten. In dessen sorgte die Königsfamilie und Preußen dafür, das die Beisetzung und das Erbe Luises unvergesslich bleiben würden.
 

so das wars vorerst im nächsten Kap ist etwas mehr Aktion, da es da endlich ordentlich gegen Francis los geht xD

ich hoffe es hat euch gefallen x3~

War 10: Russian Winter

Kap 10 Russian Winter
 

so Leute das nächste Kapitel ist on ^^

ich hoffe ihr seit mir nicht böse wegen der Wartezeit ><

und vor allem wegen den Rechtschreibfehlern und der Grammatik

Lluvia bitte nicht böse sein, aber mit den nächsten Kapitel wirst du wieder bebommt weil ich deine Betafähigkeiten brauche doch heute wollte ich dich nicht mehr nerven ^^°

so nun viel Spaß mit dem Kapitel
 

~+~+~+~+~+~
 

Napoleon lief wütend in seinem Zimmer auf und ab. Seinen Schritten folgte Francis mit seinen Blicken. Er verstand seinen Kaiser nicht. Alles lief doch bestens. Sie waren unangefochtene Europamacht. Ok Großbritannien stellte sich immer noch quer, aber Arthur, wäre nicht er selbst, würde er einfach so aufgeben. Mittlerweile war die Kontinentalsperre so weit geöffnet, das französische Handelsschiffe wieder mit den Briten betreiben konnten. Irgendwo waren sie doch davon abhängig. Dafür hatte Arthur einfach zu viele Kolonien und Rohstoffe, um das einfach zu ignorieren. Er selbst besaß natürlich auch einige Kolonien, doch nicht so viele wie das britische Empire.

Ihr Problem war Russland. Nicht nur, dass er gegen das Bündnis, die Preußische Königsfamilie damals zu sich zum Urlaub eingeladen hatte, sondern widersetzt es sich nun auch noch der Kontinentalsperre und handelte mit England. Napoleon schien zu merken, dass er die Bündnisse und Bände der Europäischen Mächte nicht lockern konnte. Russland, Preußen, Österreich und England. Sie hielten in der Not zusammen. Dabei hatte er gedacht, dass sie sich nun erst recht gegenseitig ausspielen würden um die höchste „Überlebenschance“ zu haben. Es fing an langsam gegen Napoleon zu spielen. Mit Spanien und dessen Befreiungskrieg fing es an, aber noch war nichts entschieden. Solange er seine Rache bekam, konnte Napoleon machen was er wollte. Frankreich wollte Russland zu Fall bringen. Das hatte er sich geschworen. Sich ihm einfach zu widersetzen, ihm, die unbestrittene Kontinentalmacht, vor allem als er kurz davor war den köstlichen Krieger zu vernaschen. Das würde Ivan noch teuer zu stehen kommen, dafür würde er persönlich sorgen und ihm kam es nur Recht, dass Napoleon so oder so vor hatte in Russland einzufallen. *
 

Es war bereits alles geplant, nicht nur die Strategie, sondern auch die Versorgungswege, die Sanitäter. Jeder einzelner Schritt. Es sollte ein schneller Sieg werden, immerhin machte ihm nun auch noch Spanien zu schaffen. Seit dem er Preußen besucht hatte, wurde er immer rebellischer. Befreiungskrieg nannten sie es. Als ob sie sich von ihm befreien mussten, er half ihnen doch. Er brachte ihnen die bürgerlichen Rechte, eine neue, bessere Herrschaftsform. Mit was dankten sie es ihm? Rebellion! Befreiungskrieg! Verrat!

Doch er würde sich rächen, würde Russland schon zeigen mit wem er sich hier angelegt hat. Er hatte die größte Armee in der Geschichte. Die Grande Armée! Sie bestand aus Soldaten aus sämtlichen Besatzungsgebieten die sie eingenommen hatten. Elegant setzte er den Rand des Glases an seine Lippen und nippte etwas an dem Rotwein. Es war seine Zeit und niemand konnte ihn stoppen.

Wieder fiel sein Blick auf seinen derzeitigen Herrscher, welcher sich mittlerweile beruhigt hatte und sich auf einen der bequemen roten Sessel hat fallen lassen.

„Es wird alles gut.“

„Oui.“

„Die Russen werden uns nicht klein kriegen.“

„Oui.“

„Wir werden auch diesen Krieg gewinnen.“

Abermals antwortete Francis mit einem „Oui.“, ehe er lächelte und aufstand, seinem Kaiser einen Schluck Wein einschenkte.

„Alles wird gut und nach Russland werden auch Spanien und England kapitulieren.“

Napoleon nahm das Glas in die Hand und betrachtete nachdenklich die rote Flüssigkeit, ehe er nickte. „Ja...wir werden Europa kontrollieren.“
 

Interessiert folgte Ludwig seinem Bruder raus auf den Hof. Er war sichtlich...missgestimmt. Ludwig wusste auch genau warum, musste er doch auch Soldaten für Napoleon bereitstellen. Ihre Soldaten waren mehr als nur demotiviert und er wusste, dass viele wohl zu den Russen überwechseln würden, mitten im Krieg. Doch das war Ludwig und Gilbert recht, so kämpften sie wenigstens auf der richtige Seite. Zumindest der ihrer Überzeugung.

„Bruder?“

„Ja?“ Gilbert hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und sah so ernst aus, wie selten zuvor. Der Tot von Luise setzte ihm arg zu, vielleicht sogar mehr, als dem König selbst, denn Gilbert empfand die gesamte Trauer seiner Bevölkerung und seinen Eigene.

„Was wird geschehen wenn Frankreich diesen Krieg gewinnt?“ Fragend sah Ludwig nach oben, blickte direkt in die roten Augen seines großen Bruders.

„Dann, Ludwig, sollten wir anfangen zu beten. Aber keine Angst, früher oder später fällt jedes große Imperium. So war es mit Rom, Ägypten und dem antiken Griechenland, so wird es auch mit Frankreich sein.“

„Und mit dir?“ Preußen lachte auf, sah zu ihm hinab und endlich erstrahlte ein Funken seines alten Schalks wieder.

„Ich bin zu awesome um unterzugehen, außerdem muss ich ja erst dich noch groß kriegen.“, meinte er amüsiert und strich ihm durch die Haare.

„Aber Russland wird nicht verlieren. Der einzige der Ivan besiegen kann ist Ivan selbst.“ Verwirrt blinzelte der Blonde.

„Irgendwann wirst du verstehen was ich meine.“, schmunzelte Preußen. „Doch jetzt ist es an uns, uns vorzubereiten .“

„Für was?“

„Ganz einfach, nach Frankreichs Niederlage werden wir es sein, der ihm den Gnadenstoß gibt.“

„Aber dein Heer...“ „Meinem Heer geht es gut. Etwas was du vielleicht nicht mitbekommen hast. Es gab einen Vertrag zwischen Ivan und mir, bei Gefahr durfte ich meine Truppen auf russisches Gebiet schicken.“

„Das heißt, die Korps die du Frankreich zur Verfügung gestellt hast...“

„Waren Ersatztruppen, meine Armee wird gegen Napoleon antreten. Zumindest die erfahrensten Offiziere.“

„Das ist doch gut.“ Preußen nickte. „Das hoffe ich zumindest.“
 

Er nahm noch einen tiefen Schluck, kassierte dafür einen strengen Blick seines Bosses.

„Was?“ „Musst du unbedingt jetzt trinken?“ „Da.“ „Nyet! Wir stehen vor einem Krieg und du trinkst Vodka!“

Amüsiert hob Ivan eine Augenbraue und hielt ihm die Vodkaflasche entgegen. Er musste nur trocken auflachen, als sein Zar ihm die Flasche aus der Hand riss und selbst einen riesigen Schluck nahm. „Es hilft doch immer wieder.“, murmelte Alexander I. und sah zu Russland. „Wir werden keinen Frieden schließen, ehe er nicht dafür büßen wird, was er uns und Preußen angetan hat.“ Sein Zar hing wirklich sehr an Luise und somit auch Preußen, doch ihm sollte es nur recht sein, hatte er doch auch große Interesse an dem Albino. Da kam ihm die Preußisch-Russische Freundschaft gerade recht.

„Wir werden einiges opfern müssen.“ Der Blick des Zaren fiel auf sein Land. „Ich hoffe du kommst damit klar.“ „Da, es gibt schlimmeres als eine angebrannte Hauptstadt...“

Alexander wusste, dass es kaum etwas Schlimmeres gab, doch er würde alles dafür geben, das es Ivan so wenig wie möglich schaden wird.

Er wusste auch, das Napoleon nicht lange auf sich warten lassen würde bis zum Angriff. Er schien zu viel Angst zu haben, von den Russen überrascht zu werden.
 

Er sollte Recht behalten nur wenige Tage später am 23. Juni 1812 kam ihm die Meldung, dass die französische Armee die Grenze an der Memel überschritten habe und sich nun auf den Weg nach Moskau machte. Ivan zog seine Soldaten zurück ins Landesinnere, versuchte dabei so viel wie möglich Schaden zu hinterlassen, so dass die Franzosen die Nahrungsreserven nun schon aufbrauchen würden. Der russische Winter würde den Schaden wieder verschwinden lassen. Russland kannte den Schmerz, ignorierte ihn aber gekonnt. Es war nichts im Vergleich zu dem, was vielleicht auf ihn zukommen würde.

Erst längere Zeit später trafen ihre Armeen wirklich auf einander und Russland stand Frankreich gegenüber.

„Ah~ Bonjour Ivan.“ „Privyet.“, antwortete dieser lächelnd, ein Lächeln, dass Frankreich einen kalten Schauer über den Rücken rinnen ließ. Er kannte es nur zu gut und er wusste, dass er vorsichtig sein musste. Der Russe war nicht zu unterschätzen und jeder der den Fehler begannen hat, musste hinterher mit den Konsequenzen leben. Doch er war nun die größte Europamacht und selbst Russland konnte ihn nicht aufhalten, da war er sich sicher.

„Wie ich sehe, geht es dir wunderbar.“ „Ich fände es sehr nett, wenn du aus meinem Land verschwinden würdest, dann würde es mir wunderbar gehen.“ Mit einem freudigen und dennoch kaltem Lächeln zog Russland sein Schwert und hielt es auf Francis gerichtet. „Eigentlich sind wir doch alle Freunde, da? Also sollten wir alle nett sein. Kinder die nicht nett sind, muss man bestrafen.“, flötete er in einem Singsang und schon kreuzten sich die Schwerter zweier Großmächte. Frankreich musste feststellen, dass Ivan genauso gut kämpfte, wie er einem Angst einjagen konnte.
 

Keiner konnte diesen Kampf für sich entscheiden, denn bald zog sich die russische Armee zurück. Wohin? Das wusste Frankreich nicht und ihm kam dieser Rückzug nicht logisch vor, dennoch

erschien ein siegreichen Grinsen auf seinen Lippen. Auch Russland würde sich seinem Kaiser beugen müssen. Vor allem mit einer Armee, wie sie noch niemand gesehen hat. Sie zogen weiter,

mussten unbedingt nach Moskau, um ihren Lebensmittelvorrat wieder auf zu füllen, denn langsam wurden die Rationen kleiner, die Soldaten hungrig. Dabei waren die Soldaten so oder so unwillig, immerhin waren sowohl Preußen, als auch Österreicher und Leute aller anderen eingenommener Länder in dieser großen Armee. Sie gingen weiter. Immer weiter.

Bald würde Moskau in Sicht sein.
 

Und das war es auch. Doch anders als es sich Francis oder Napoleon vorgestellt hatten. Mit erschrockenem Blick sahen sie auf die brennende Stadt. Es loderte lichterloh. Nur noch ein paar Leute verließen die brennenden Gassen fluchtartig. Alles war verschwunden. Händler hatten vor ihrer Abreise, russische Banditen beauftragt ihre Habseligkeiten zu stehlen, bevor sie in französische Hände gelangen.

Hier bauten sich gerade neue Feindschaften auf. Kein Wunder.

Napoleon stieß einen wütenden und frustrierten Ton von sich und sah sich um. Der Palast, die Kirche und weitere wichtige Gebäude waren noch intakt. Er beauftragte seine Armee, das notwendigste zu löschen, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreitete und machte sich auf den Weg zum Palast, in welchem er sich nieder lassen würde. Das würden diese Russen ihm noch büßen, egal wie.

Francis sah sich immer noch verwundert um, als er seinem Kaiser folgte. Er hätte nie gedacht, das Ivan zu so was im Stande war. Immerhin hatte dieser sein eigenes Herz angezündet. Die Schmerzen müssen unermesslich gewesen sein. Wie konnte er das aushalten? Er wollte es gar nicht wissen, denn das letzte was er tun wollte, war Paris anzünden. Immer noch verwundert und irritiert schüttelte Frankreich den Kopf. Natürlich wusste er, das es ein genialer Schachzug war. Seine Armee würde kaum bis gar keine Nahrung finden und so würden sie immer mehr Probleme damit bekommen.

Er stieg vom Pferd und schnürte die Zügel neben die des Pferd seines Kaisers an den Balken. Das Schloss war ein Hingucker für sich. Er wusste zwar das die Zaren auf Prunk und Macht standen, aber das war echt beeindruckend. Auch als er mit Napoleon die Hallen betrat änderte sich seine Meinung nicht im Geringsten, eher im Gegenteil.

Lange blieb ihm aber keine Zeit, das Ganze zu bestaunen, immer hin kam plötzlich einer seiner Soldaten auf sie zu gerannt. Er sah fertig aus, kein Wunder und er wünschte sich, er könnte seinen Soldaten helfen. Wirklich. Er mag vielleicht ein Arschloch anderen Ländern gegenüber sein, aber seinen einen Landeskindern war er ein treues und fürsorgliches Land. Vor allem nach der Revolution. Er war seinem Volk so um einiges näher gekommen und versucht seitdem, das Beste für es zu tun.

Francis blieb stehen und sah auf den Soldaten, legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Beruhige dich erst einmal und komm zu Atem, dann kannst du mir erzählen was los ist.“

Der Soldat nickte und holte ein paar Mal tief Luft, sah dann sein Land besorgt an.

„Die Preußen haben uns verlassen. Alle samt.“ „Was?“ „Da war plötzlich diese kleine Truppe russischer Reiter und denen sind sie ohne mit der Wimper zu zucken gefolgt. Einer der Reiter war ein preußischer General unter russischem Kommando.“

Er holte abermals tief Luft, hatte er das doch nun alles, ohne ein mal Luft zu holen, gesagt. Francis war erstarrte. Wieso hätte er sich so etwas denken können? „Francis, was ist los?“, hörte er die Stimme seines Kaisers. Er wandte sich noch ein mal zu dem Soldaten. „Danke für die Nachricht, nun ruhe dich aus.“

Dieser nickte und verließ Frankreich und des Kaiser schleunigst. Frankreich drehte sich währenddessen zu seinem Kaiser und seufzte tief. „Wir haben ein Problem, die Preußen haben unser Heer verlassen, sie haben sich den Russen angeschlossen.“

„WAS?! Das kann nicht sein! Diese elenden...“ Wütend ließ Napoleon seine Faust gegen den Balken knallen.

„Dabei heißt es doch immer, sie wären so treu.“ „Zu ihrer eigenen Krone.“, ergänzte Frankreich sofort, immerhin wusste er wie stolz Preußen auf sein Königshaus war und wie trau und loyal er eben diesem gegenüber stand. Vor allem seit Friedrich dem Großen und Luise. „Was sollen wir nun tun? Unser Heer ist beinah auf die Hälfte dezimiert.“ Als ob das der Kaiser nicht selbst wusste, dennoch musste Frankreich nun erfahren, was ihm im Kopf herumschwirrte. „Wir werden hier warten und mit dem Zaren in Kontakt treten. Verhandlungen sind gefragt.“ Frankreich nickte und ließ seinem Kaiser damit allein, half seinen Leuten lieber, bei der Suche nach etwas Essbaren. Das war wichtiger.
 

Wütend zerknüllte Napoleon den Brief des Zaren und warf ihn achtlos in die Ecke. Das gab es doch nicht! Dieser sture Zar weigerte sich tatsächlich mit ihm zu verhandeln. Er hatte keine Zeit mehr weiterhin in Moskau zu verweilen, die Vorräte waren aufgebraucht und nun schlug jemand zu, mit dem er eigentlich niemals rechnen wollte.

General Winter.

Wie ihn die Russen so gerne nannten. Der russische Winter machte ihm zu schaffen. Sie mussten abreisen! Sonst würde es keine Überlebende mehr geben. Auch ihn nicht. Er ließ die Generäle ausreiten und alle zusammen rufen. Rückzug war das Stichwort. Auch er ließ sein Pferd satteln und sah zu Frankreich.

„Es hat keinen Sinn mehr.“ „Das hatte es schon vor Tagen nicht mehr...“, war die einzige Antwort. Francis verlor den Glauben in seinen Kaiser. Während dieser sich hier ein gemütlichen Leben im Palast gemacht hat, sind Soldaten da draußen verhungert, erfroren oder haben sich gegenseitig in einem, aus Hunger, Durst und Schlafmangel, gereizten Zweikampf umgebracht. Sie mussten zurück!

Er steig auf sein Pferd, sah zu seinem Kaiser. „Es wird Zeit.“ Napoleon nickte und gab seinem Pferd die Sporen, Frankreich hinterher. Als sie die Schlossmauern hinter sich hatten, sammelte sich langsam das restliche Heer um sie herum. Es war wirklich erbärmlich und er wusste nicht wie viele es zum Schluss sein werden. Er hoffte doch mehr als er befürchtete. Sie wollten eine andere Route nehmen, als die nach Moskau, hatten sie dort immerhin alles geplündert was man finden konnte.

Dann begann die schwere Reise zurück nach Paris, er hoffte nur alles würde gut gehen.
 

Doch nichts ging gut, als sie die Weg für die neue Route eingeschlagen hatten, kam ihm Ivan entgegen. Dafür das sein Herz niedergebrannt und ausgeraubt wurde, sah er erstaunlich fit aus, was wohl daran lag, das es seinem Land an sich gut ging. Doch er hatte einen Begleiter den Francis viel mehr fürchtete. Eine Schemenhafte Erscheinung hinter seinem Rücken. Das war also General Winter.

Er hätte nie gedacht, dass dieser Mythos wahr war, doch nun konnte er es nicht leugnen, oder war es die Müdigkeit, der Hunger oder der Durst, dass er diese Gestalt sah. Er hoffte das es so war.

Jedoch war General Winter im Moment sein geringstes Problem. Die russische Armee machte ihm viel mehr zu schaffen, denn immer wieder drängte diese, die französische Armee auf die alte Route zurück, dort, wo sie keine Nahrungsmittel mehr fanden. Teilweise begangen die Soldaten Pferde zu schlachten und deren Fleisch zu essen. Francis konnte es ihnen nicht verübeln, immerhin hatten sie Hunger. Er auch, doch noch ging es ihm gut, immerhin ging es Frankreich im Moment gut, niemand hatte sie angegriffen, niemand hatte die Möglichkeit dazu.

Sie wurden immer weniger und es wurde immer kälter. Francis zog den Mantel enger um sich. Ihm war kalt. Er sah sich um. Seine Augen wurden traurig. Niemals wollte er seine Leute so sehen. Er zog seinen Mantel aus und legte ihm einen beinah unbekleideten Soldaten über die Schulter. Er hatte vorhin sein Hemd geopfert, damit einem anderen die Wunde verbunden werden konnte. Verwundert sah der Soldat auf, betrachtete das bereuende und mitfühlende Lächeln seines Landes, ehe auf seinem eigenem Gesicht ein winziges Lächeln erschien. Mehr brauchte Francis als Dank nicht.
 

Endlich hatten sie es geschafft. Francis überschritt die Grenze Russlands. Er und nur eine Hand voll von Soldaten darunter nicht mal mehr als 1500 kampffähige Franzosen. Wie die Anderen davon gekommen sind? Nun ja die Preußen hatten es wohl am geschicktesten gemacht. Von 20 000 Mann kamen tatsächlich 15 000 Mann zurück und einige blieben in Russland, wurden Teil der russischen Armee. Gilbert hatte wohl den geringsten Verlust genauso wie Österreich, auch wenn dieser schon etwas mehr Leute zu beklagen hatte.

Francis konnte nur eines nicht glauben. Sein Kaiser hatte sich aus dem Staub gemacht. Er war einfach mit einer Kutsche nach Paris gefahren! Hatte die Armee und ihn hier gelassen. Sie mussten nun allein zurück nach Paris, Frankreich, egal Hauptsache wieder nach Hause.

Dieser Krieg war verloren. Der Erste. Vernichtend wie kein Anderer jemals zuvor. Preußen war ihm hinterlistig in den Rücken gefallen, Russland hat sein Herz geopfert nur um ihn zu besiegen. Er hätte diesen Krieg nie gewinnen können.

Francis schüttelte den Kopf. Nun hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, den Rest seiner Soldaten zurück in ihre Heimat zu bringen. Das hatten sie sich verdient. Das und noch viel mehr. Nur wenige Wochen später erreichten sie heimatliche Gefilde und langsam konnten die Soldaten zu ihren Familien zurückkehren, sich ausruhen und den Schrecken verdauen. Der Russlandfeldzug war ein Massaker wie kein Zweites gewesen. Nicht nur auf französischer Seite. Hier hatte es kein Erbarmen gegeben, der Winter und der Hunger hatten ihren Rest getan. Es war ausgeartet und nun war es an der Zeit Schadensbegrenzung zu tun. Eines wusste Frankreich. Das würde für die Anderen ein Startschuss sein, nochmals gegen ihn vor zu gehen.

Wie es jetzt wohl mit ihm und der Welt weiter ging?
 

~+~+~+~+~+~
 

* tut mir leid East dein toller Satz wurde nicht akzeptiert xD

(Und dann hatten sie alle hemmungslosen und wilden Sex.)
 

So das wars auch schon und ich möchte gleich vorweg sagen es kann sein, dass das

nächste Kap wieder länger dauert, ich werde jetzt vorläufig nach Sittensen ziehen und Arbeiten etc mal sehen wie es da mit dem schreiben wird, außerdem hab ich im Moment voll die Blockade, also wenn jemand von euch Ideen hat dann HER DAMIT!

xD
 

liebe Grüße euer Hero ^^~

War 11: European Freedom!...?

Hallo ihr, ich hoffe ihr kennt mich und die FF noch ^^° Es tut mir leid, dass es so lang gedauert hat ich hoffe ihr könnt mir verzeihen ><

ich muss ehrlich gestehen ich hatte zwischendurch den Faden zur FF verloren aber nun mit dem Geschichtsstudium wohl wiedergefunden außerdem hab ich Montag und Dienstag 6 Stunden nichts zutun »

xD egal ich hoffe es gefällt euch

viel Spaß beim lesen

________________________________________________________________________________
 

Kap 11: European Freedom!....?
 

Mit einem Grinsen auf den Lippen lehnte sich Preußen in seinem Sessel zurück. „Weißt du was Ludwig, jetzt könnt ich ein Molle vertragen.“, meinte der Silberhaarige sichtlich erheitert. Der kleine Blonde allerdings sah ihn nur verwundert an. Was wollte der Ältere? Als Gilbert den Blick sah, musste er auflachen. „Ein Glas Bier, mein Junge.“ Mit einer flüssigen Bewegung stand der Preuße auf und lief kurz aus dem Raum um einen der Bediensteten bescheid zu sagen, ehe er zurück zu Ludwig lief.

„Wieso eigentlich?“, fragte dieser verwirrt, hatte er Preußen doch seit Luises Tod nicht mehr so fröhlich gesehen.

„Oh, ganz einfach. Der Krieg gegen Russland war für uns ein voller Erfolg, für die Franzosen eine vernichtende Niederlage und nun haben sie ihre Macht über Spanien komplett verloren. Sie mussten sich zurückziehen, da sie nicht mehr genug Soldaten hatten um ihre Stellungen zu halten.“

Sein Grinsen wurde breiter und ein leichter Schatten lag über seinen Augen, als er die Faust ballte.

„Jetzt, kommt unsere Zeit! Jetzt wird er leiden und das büßen, was er uns angetan hat.“

Ein Klopfen an der Tür riss Gilbert aus seiner Rede und er lief zu eben dieser, öffnete sie und bekam zwei Gläser überreicht. Ein Nicken als Dank und er schloss die Tür mit seinem Fuß wieder.

Sanft lächelnd gab er Ludwig das Glas mit Apfelsaft und stieß fröhlich mir ihm an.

Nun würde alles wieder besser werden.
 

Endlich war es so weit. Preußen stand ein weiteres Mal auf dem Kriegsfeld, diesmal um zu siegen, endgültig! Sein Pferd schnaubte, verursachte so eine kleine Nebelschwade um dessen Nüstern herum. Für Oktober war es kalt. Doch das würde hier niemanden abhalten.

Der Silberhaarige sah sich um. Russland, Österreich und Schweden waren bei ihm, jeder einzelne hatte sein eigenes Hühnchen mit Frankreich zu rupfen.

Jeder Einzelne wollte ihn am liebsten persönlich das Schwert in die Brust rammen.

Das würde Frankreichs Niederlage bedeuten.

Nur einen vermisste er.

England. Normalerweise hätte er sich so etwas nicht entgehen lassen, doch leider gab es etwas, was ihn wohl im Moment mehr zu schaffen machte als Frankreich.

Über einige Kontakte hatte er erfahren das er sich im Krieg mit einer ganz anderen Nation befand...mal wieder.

Was er nur mit diesem Amerikaner hatte? Warum um Himmels Willen, konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Der Typ hatte gesagt, um die Taten mal in sein Deutsch zu übersetzen, „Verpiss dich!“ und Arthur musste abziehen und nun mischt er sich wieder bei den Jungen ein und schon hatte er die nächste Sauerei. Natürlich mit der eindeutigen Warnung keinen seiner Generäle nach Amerika zu schicken. Hey, er hatte nie einen nach Amerika geschickt. Von Steuben war von allein gegangen. Konnte er ja nichts dafür, dass er da drüben einen Anfall beim Anblick der Armee gekriegt hat und erst einmal, in typisch preußischer Manier, das Militär gedrillt und geordnet hatte.

Trotz allem sollte es doch kein Problem für Arthur sein. Immerhin war der Junge sicherlich nicht so motiviert wie damals. Obwohl, er schien ein sehr interessantes Temperament und eine, für Europa recht neue, Einstellung zu haben.

Der Preuße seufzte und kratzte sich am Hinterkopf, ehe er sacht an den Zügeln zog, so dass sein Pferd sich herumdrehte und wieder zurück ins Lager ritt.

Morgen sollte der erste Angriff statt finden und dafür mussten sie ausgeruht sein. Jedoch war dies wohl ein hoffnungsloses Unterfangen, immerhin waren alle Soldaten, in Anbetracht der Tatsachen, dass sie bald dem größten Feldherr ihrer Zeit gegenüber stehen würden, mit Angst erfüllt.

Doch keiner würde kneifen. Alle, wie sie hier versammelt waren, kämpften für ihre Familie und ihre Freiheit. Ein Leben, wie es sein würden, wenn sie verlieren würden, wollte sich hier keiner vorstellen.

„Hast du endlich aufgehört sinnlos aus das Feld vor uns zu starren?“

Gilbert sah auf und bemerkte, dass Roderich seine Nervosität nur durch seine gereizte Stimmung kompensieren konnte, weswegen er ihn extra breit angrinste.

„Oh, wenn du willst, kannst du dich gern mit aufs Feld setzen und wir gucken und das Feld zusammen an.“, meinte er frech und klopfte hinter sich auf den Sattel, wohl wissend, dass Roderich dieses Angebot sofort ausschlagen würde.

„Du hast wohl eine Meise! Als ob ich mit dir auf einem Pferd sitzen wollte! Und überhaupt, was machen wir hier? Warum sind wir nicht bei den Generälen in den Häusern? Es ist verdammt kalt, ich erfriere gleich.“

Sofort verdrehte Gilbert genervt die Augen. Dieses Klavier-Weichei.

„Oh, ja ich vergaß. Eure Hoheit hält nicht viel von Soldatenpatriotismus und Solidarität.“

Sofort wurde Gilberts Gesichtsausdruck ernst.

„Reis dich zusammen Österreich! Wir ziehen hier in den Krieg und gehen zu keiner Teeparty! Wir sind hier im Lager, weil wir mit diesen Soldaten, welche ihr Leben auch für deinen Arsch riskieren, kämpfen!“

Doch etwas geschockt über die Ernsthaftigkeit und vor allem darüber, dass Gilbert doch einmal logisch und sinnvoll denken konnte, sah ihn der Brünette an, ehe er nickte.

„Du hast wohl Recht.“

Das waren Worte die dem Preußen natürlich sofort zu Kopf stiegen und das breite Grinsen auf seine Lippen zurück holten, was ihm einen mahnenden Blick von Österreich einbrachte.

„Denk dir ja nicht dabei! Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn...“, grummelte er leise und rieb sich weiterhin die Oberarme um sich zu wärmen.

Schwere Schritte ließen beide aufhören.

„Wie ich sehe, nett wie immer, da?“, fragte eine nur all zu bekannte Stimme und die beiden deutschsprachigen Nationen verzogen das Gesicht, als ein fröhlich lächelnder Russe auf sie zu kam. Eigentlich waren sie alle Drei nicht mehr als eine pure Zweckgemeinschaft, von Schweden mal gar nicht erst angefangen.

Wirkliche Freunde konnte man sie nicht nennen, denn auch wenn sie hier als Verbündete standen, so konnte man die Spannung zwischen ihnen förmlich spüren. Etwas, was nicht wenige Soldaten veranlasste großen Abstand zu ihnen zu nehmen, sobald die Drei auf einer Stelle waren.

Was man nicht alles tat um einen Feind zu besiegen, aber wie hieß es so schön? Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Na ja...

Die drei Nationen sahen sich an, ehe sie sich abwandten und jeder seinen eigenen Weg ging. Man musste sich ja nicht unnötig im Weg stehen, nicht wahr?
 

Nun war es so weit. Sie schrieben den 16. Oktober 1813. Der Tag an dem die ersten und wohl auch nicht die letzten Kanonenkugeln fliegen sollten. Nein, sicherlich nicht. Diese wird keine Ein-Tag-Schlacht. Dafür waren die Fronten viel zu verhärtet. Viel zu viel stand auf dem Spiel, auf beiden Seiten. Unruhig standen die Pferden in Reih und Glied. Kleine Wölkchen an Wasserdampf stiegen aus ihren Nüstern sobald sie ausatmeten, nicht anders war es bei den Soldaten, welche alle auf ihren Positionen standen. Sie waren zahlenmäßig in der Übermacht. Trotzdem war das keine Garantie für den Sieg. Sie mussten hart kämpfen um hier lebend heraus zu kommen.

Fest stand, dass nicht jeder einem Sieg oder einer Niederlage beiwohnen wird. Das war pures Traumdenken. Auch die Länder wussten das, dennoch ließ es sich nicht aus der Fassung bringen.

Sie hatten schon so viel erlebt. So viele Schlachten. So viele Kämpfe. So viele Tode.

Auch Gilberts Pferd trabte unruhig hin und her, von einem Bein aufs andere. Normalerweise brachte Gilbert es mit einem kräftigen und bestimmten Zug an den Zügeln zur Ruhe, oder aber mit einer beruhigenden Geste über den Hals. Diesmal ließ er es in Ruhe. Es hatte, wie alle Soldaten hier, das Recht nervös zu sein. Dennoch musste er aufpassen, es in einem gewissen Maß zu halten.

Sie waren die Kavallerie und hatten ihre Pferde im Griff zu halten, denn drehte eins durch, drehte die ganze Gruppe durch und das konnten sie sich nicht erlauben.

Dann ertönten sie! Die ersten Schüsse. Die Schlacht begann.

Die Truppen trafen aufeinander, ließen meistens nicht einmal mehr Zwanzig Meter zwischen sich und dem Gegner, ehe die tödlichen Salven abgeschossen wurden. Ob sie trafen oder nicht, konnte man teilweise durch den dichten Schwarzpulvernebel nicht erkennen. Sie alle fühlten, wie auch auf ihrer Seite Soldaten fielen. Es war von Anfang an

klar gewesen, dennoch war jeder Verlust schmerzhaft. Ein Seufzen verließ die Lippen des Preußen und er machte sich daran seine Legion weiter voran zu treiben. Sie kamen gut voran im Norden.

Allerdings hatte er vom Süden anderes gehört. Da sie gleichzeitig von Norden, Süden und Westen angriffen, war es schwer den Kontakt zu halten und zu wissen, wie es an den anderen Fronten aussah. So konnte es durchaus sein, dass er hier einen Sieg einholte, während die Anderen einige Niederlagen einstecken mussten.

Doch davon wollte Gilbert jetzt nicht ausgehen. Immerhin gab es definitiv besser Gedanken in einem Krieg, als an die Niederlage der Verbündeten.

Was ihn eher zu schaffen machte, war, dass einige seiner Brüder gegen ihn standen. Er hatte kein Problem damit ihnen einen mächtigen Denkzettel zu verpassen, aber schießen, würde er nur sehr ungern auf sie. Auch wenn sie sich immer wieder gegenseitig bekriegten, so teilten sie doch alle das gleiche germanische Blut und Blut war bekanntlich dicker als Wasser. So hoffte er, dass er keinen der Anderen begegnen würde.

Wo er ihnen doch teilweise auch dankbar war. Immerhin haben deren Kriegsbeitritt es verhindert, dass Ludwig mit in dieses blutige Gemetzel musste.

Der Junge hatte in seinem Leben schon genug durch gemacht und er hatte ihn zu sich geholt um ihn weitere solche Schlachten zu ersparen.

Bisher verlief die Schlacht für sie zumindest gut. Es war eine grausame Schlacht. Die Leipziger hatte noch nie vorher so ein Blutbad gesehen und als gegen Abend plötzlich, auf Napoleons Befehl hin, die Glocken in der Kirchen geläutet wurden, verbreitete sich Panik in der Stadt.

Panik und Verzweiflung. Gilbert konnte es nicht verstehen. Wieso ließ Napoleon die Glocken läuten, wenn er gar nicht gewonnen hatte? Wenn sie hier im Norden seine Armee beinah ausgelöscht hatten?

Die Antwort lag auf der Hand. Die zwei Vollidioten mussten versagt haben. Doch irgendwie glaubte Gilbert das nicht so wirklich. Viel eher hielt er es für eine Verzweiflungsaktion von dem Franzosen.

Sollte er nur. Den Sieg würde er ihm trotzdem nicht gönnen.

Doch für diesen Tag, gab es genug Tote. Sie sollten ein Nachtlager errichten. Der nächsten Tag wird

nicht weniger stressig und die Pferde brauchten ruhe und eine Rast. Genauso wie die meisten seiner Legion.

Auch er hatte Verluste zu verschreiben, doch es hielt sich noch in Grenzen. Vor einigen Jahren zu den Erbfolge-Kriegen war es schlimmer gewesen und auch da hatte seine Armee sich tapfer durchgebissen.

Das würde sie diesmal auch! Sie würde sich nicht von einem Franzosen unterkriegen lassen! Nicht, nach all dem was diese Froschfresser ihnen angetan hatten. Allein schon,

weil sie den Tod Luises rächen mussten. Das war eine Frage der Ehre und der Königstreue und davon besaßen die Preußen mehr als genug.
 

Doch leider sollte sich auch am zweiten Tag noch nicht alles entscheiden. Es war ein weiterer Tag voller Leid und Elend. Ein Tag an dem beide Seiten nicht nachgeben wollten, doch sie merkten, dass Napoleon wackelte, dass er nicht mehr lange aushalten würde.

Dies war es aber nicht, was Gilbert am dritten und hoffentlich letzten Tag dieser Schlacht, stocken ließ. Er hatte es vermeiden wollen, wirklich. Er hatte nie vorgehabt seinen Brüdern gegenüber zu stehen in diesem Kampf. Denn sie kämpften für die falsche Seite. Ob nun freiwillig oder unfreiwillig sei einmal dahin gestellt.

Fakt war, sie richteten ihre Waffen gegen ihn. Mittlerweile hatte Gilbert die Informationen der anderen Fronten und wusste, dass sie klar im Vorteil waren. Sie hatten Napoleon eingekreist, in Leipzig eingekesselt. Richtung Westen war der Fluss im Weg und lediglich eine kleine Brücke bot den Franzosen einen Ausweg. Doch daran dachten sie noch nicht, hatten sie doch noch ihre Verbündeten. Ganz zur Entrüstung von Preußen.

Sein Blick war gerade aus gerichtet, direkt auf einen seinen ältesten Brüdern. Sachsen. Stand er ihm in der Schlacht bei Jena zur Seite, so stand er ihm nur gegenüber. Wie schnell sich selbst in einer Familie die Verhältnisse änderten. Wie in jeder großen Familie, nicht?

Davon konnte Arthur sicherlich auch ein Lied singen.

Ok, der Gedanken war wieder fehl am Platz. Was war es nur, was ihn in letzter Zeit immer so abschweifen ließ? War es etwas, was er vorher noch nie so kennen gelernt hatte? Ja, er war des Krieges und Kampfes müde und leid. Er wollte Frieden. Er war eine Kriegernation, ohne Frage.

Doch jeder Krieger brauchte einmal Frieden um sich von dem letzten Krieg zu erholen und sein Land war im Moment definitiv an dieser Grenze angelangt. Er war erschöpft und müde. Seine Feinde, sahen da auch nicht besser aus, geschweige denn seine Verbündeten.

Sie waren es alle Leid. Das war der Fehler, den Napoleon begannen hat. Er hat kein Frieden geschlossen. Er war immer weiter auf Kriegskurs gegangen und das hat auch

Francis erschöpft. Egal wie oft ein Krieger gewinnt, jede Schlacht zehrt an seinen Kräften und jeder Schwertschlag verlangte ihm mehr und mehr Energie ab.

Abermals konzentrierte er sich auf das Schlachtfeld, denn er sah die Sachsen auf sich zu kommen. Ihre Musketen angelegt, auf sie gerichtet.

Ein Befehl hallte durch die Reihen.

„ANLEGEN!“

Man hörte die blechernen und metallenen Geräusche der preußischen Musketen, wie sie fertig für den entscheidenden Schuss gemacht wurden.

„ZIELEN!“

Die vorderste Reihe ging in Position, zielte auf die eigenen Brüder. Zumindest Landesbrüder. Immerhin kamen sie alle aus einem deutschen Reich. Zwar bestand es nur aus Fragmenten und Einzelteilen, allerdings waren sie trotzdem alle deutsch. Sie waren alle Brüder im Geiste.

Dann geschah etwas, was keiner von ihnen für möglich gehalten hatte und selbst die erfahrensten Soldaten verwundert und teilweise sogar erschrocken aufblicken ließ. Sie kamen nicht dazu zu feuern, denn die Sachsen drehten sich mitten auf dem Feld um und schossen in die eigentlich verbündeten französischen Reihen.

Ein Grinsen legte sich auf Gilberts Lippen. Ja, Blut war tatsächlich dicker als Wasser und wertvoller als alles Gold dieser Welt, auch, wenn man es immer erst in solchen Situationen herausfand.

„FEUER!“

Seine Schützen feuerten. Aber diesmal nicht auf die Sachsen, sondern auf die Franzosen, ließen die Reihen nur noch mehr wanken und ein Mann nach dem Anderen zu Boden ging. Weit hinter der französischen Linie konnte Gilbert jemanden ausmachen. Er musste ein zweites Mal hin sehen,

ehe er erkannte wer es war. Francis.

Er sah nicht gerade glücklich aus. Verständlich.

Mittlerweile wusste Gilbert nicht mehr, ob er auf den Franzosen herabsehen sollte, oder ihn bemitleiden sollte, allerdings entschied er sich dafür, dass ein Grinsen ihm viel besser stand, als ein wohltätiger Ausdruck. So gelangte sein allseits bekanntes arrogantes Grinsen auf seine Lippen. Diese Schlacht war ihre!

Bald auch dieser Krieg. Der Rest des Tages verlief wie der Anfang. Verlustreich aber ein Erfolg für die Alliierten. In der Zwischenzeit waren Russland und Österreich zu ihm aufgestoßen. Frankreich war also schutzlos eingekesselt. Abermals und hoffentlich ein letztes Mal hielt die Nacht diese Schlacht auf und die Soldaten konnten sich zur Ruhe ziehen. So allerdings nicht die französischen Soldaten.

Napoleon hatte den Rückzug geplant. Es kam keinen anderen Ausweg mehr. Er hatte diese Schlacht verloren. Mit Francis stand er in einem Haus in Leipzig, beriet sich mit ihm über den Fluchtplan, welchen sie am nächsten Tag in die Tat umsetzen wollten.

Der preußische General ließ Napoleon gewähren. Etwas, was Preußen ganz und gar nicht gefiel, doch er wurde von seinem General mit einer ausgestreckten Hand an der Brust aufgehalten, als er persönlich los wollte um Francis zu schnappen.

„Nein, Gilbert. Ein Feind, welcher immer noch Kräfte hat, drängt man nicht bis zur Nervosität zurück.“

Gilbert hatte diesen Spruch nicht verstanden, tat es wohl bis heute nicht. Doch da er von sich dasselbe verlangen musste wie von seinen Soldaten, blieb er gehorsam und ließ Napoleon und Frankreich ziehen, wenn auch Zähne knirschend.

„Du wirst deine Chance noch haben. Aber nicht heute und nicht hier. Den Menschen hier wurde schon genug Leid zugefügt. Zoll ihnen etwas Respekt.“ Der Silberhaarige seufzte und nickte, verließ seinen General um wieder zu Österreich und Russland zu gelangen. Es stimmte. Die Leute hier, hatten noch nie so etwas wie eine Schlacht mit erlebt und jetzt gleich in so einem Ausmaß.

Sie brauchten Ruhe und endlich wieder Frieden.

Die Franzosen waren geschlagen, ob sie sie jetzt ziehen ließen oder nicht. Als Gilbert zu seinen zwei Hauptverbündeten trat, sahen diese auf und in einem stummen Abkommen beschlossen sie, nicht eher zu ruhen, ehe Frankreich endgültig geschlagen war.

Nur kurze Zeit später folgte diesem stummen Abkommen ein schriftlicher zwischen den Herrschern der Länder. Es war beschlossen. Nun ging es an den letzten Teil dieses Krieges. Napoleon ein für alle mal zu besiegen und die Bourbonen wieder auf die Thron zu holen. Es würde noch einmal ein kräftezehrendes Unterfangen sein und alle Beteiligten wussten, dass dieser Krieg Europa jetzt schon geprägt hatte. Die Frage war nur noch in welche Richtung und wer nun das Ende dieser Geschichte schreiben würde, denn nur der Sieger vermag es schlussendlich den Verlauf der Geschichte zu lenken. Dann konnten sie wieder von Freiheit reden. Der erste Schritt war auf jeden Fall getan, so viel stand fest.

Doch erst einmal, nach so einer Schlacht, brauchte Gilbert ein Bier.
 

____________________fin_____________________________________________________
 

so nun ist das auch schon wieder zu ende »

ich hoffe es hat euch gefallen ^^ und ihr verzeiht mir die Fehler

nun arbeite ich schon 2 Jahre an der FF...Wahnsinn...

natürlich habe ich mich weiterentwickelt, zumindest hoffe ich das, denn wenn ich nun noch mal die ersten Kapitel lese wird mir teilweise schlecht x.X

Egal

was ich noch anmerken wollte, wenn jemand Lust und Zeit hätte als Cowriter oder allgemein kleiner Helfer an der FF teilzu haben würde ich mich sehr freuen ^^

weil ich im Moment keine Peilung habe, wie es nach dem nächsten Kapitel weiter gehen soll, denn da ist leider mein Napoleon weg ^^°

egal
 

LG ^^

euer Hero



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Kommentare zu dieser Fanfic (31)
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Von:  Rockryu
2012-02-19T23:32:59+00:00 20.02.2012 00:32
Ich liebe diese Geschichte. Deine Geschichtskenntnisse sind wirklich beeindruckend, das zeigt sich sowohl in der genauen Beschreibung der Ereignisse, als auch darin, dass die historischen Persönlichkeiten so in Character sind. Besonders freut mich deine coole Beschreibung von Königin Luise. Meine Eltern geben es zwar nicht direkt zu, aber ich bin nach ihr benannt. *stolz bin*
Der historische Schwenk der Sachsen war cool. Was ich mir für dieses Kapitel und auch für frühere gewünscht hätte, wäre, dass du etwas mehr auf die berühmten Generäle eingehst. Louis Ferdinants Tod war sehr eindrucksvoll, aber du hättest die Geschichte mit York von Wartenbergs Hinrichtungsbefehl ruhig einbringen können. Und den derben Blücher, den "General Vorwärts", hätte ich mir in diesem Kapitel gewünscht.
Ansonsten absolut super!
LG, das Dragon
Von:  Devil_Inside
2011-02-12T21:32:20+00:00 12.02.2011 22:32
So jetzt trau ich mich auch mal ein Kommi zu schreiben.
Ich liebe deine Fanfic. Ich mag einfach die Art wie du schreibst und
hab mich selten so amüsiert beim lesen. Eins muss man dir auch lassen, du
schaffst es echt toll den geschichtlichen Hintergrund mit einzubauen.

Ich freu mich schon darauf wenn es weiter geht. Hab mich ja auch bei
diesem gefreut und ich hoffe die Schreibblockade legt sich bald wieder.

Liebe Grüße Devil_Inside
Von:  blooodymoon
2011-01-19T14:32:10+00:00 19.01.2011 15:32
Suppii!!! Und danke.
Ich fand das Kapitel sehr toll!!!
Ich hab auch viel dabei gelacht und mich amüsiert.
Das war ja dein Zweifel, zwar nicht manchmal wie bei anderen, trozdem hat es mir mein Geburtstag eindeutig, versüßt.
Das Kapitekl konnt man so richtig schön nachvolziehn und hat genau die richtige Stimmung an den Stellen rübergebracht.
Ohh ja, man sehen, was kann ich den noch sagen.
Also mir gefiel Francis Monolog mit sich selbst, immer noch am besten, sehr gut, und der war auch am witzigen.
Ich glaube das wars.

Und außerdem musst mir nur sagen in welche richtung, dann hab ich bestimmt ein paar Idee, bestimmt.

glg tzuki *knuddel*

Von:  diamondgirl
2010-11-08T20:55:53+00:00 08.11.2010 21:55
Das Kapi hat mir sehr gefallen..
Spamano is so geil ♥ Ich liebe Lovino..
Die Szene, in der Luise gestorben ist, fand ich echt traurig.
Aber Iggy tat mir besonders leid -,- Ich hoffe, dass sich die Beziehung zu Alfred bald verbessert, aber wenn man an den Krieg von 1812-1815 denkt..-,-
Nja..wenigstens können die Europäer Francis bald in den Arsch treten XDD eig hab ich ja nix gegen ihn, aber zu der Zeit war er wirklich ein Arsch..was er Gilbert angetan hat >.<
Ich finds übrigens gut, dass in deiner FF auch die Entwicklung der Geschichte zur Geltung kommt..die meisten Autoren picken sich ein Ereignis heraus und schreiben darüber oder über kein bestimmtes geschichtliches Ereignis..es ist wirklich mal eine willkommene Abwechslung..
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel..
Lg..X3
Von:  East
2010-11-08T16:47:45+00:00 08.11.2010 17:47
DU ARSCH!
*immernoch am heulen*
Meine geliebte Luise...

Schönes Chapter ;^;
*ungeduldig aufs nächste wart*
Von:  Maimai-chan1
2010-09-23T15:11:53+00:00 23.09.2010 17:11
*w*
Die Story ist so toll *w*

Ich freu mich auf ne Fortsetzung >w<

Sag mir unbedingt bescheid ja? :D

*kekse dalass* ^^~♥
Von:  KAKKOII
2010-08-10T19:02:33+00:00 10.08.2010 21:02
Ich liebe dich für diese Story
und besonders für dieses Kapitel. *preußen anfangirlt*
Wie vorredner schon kommentiert haben. Das Wortgefecht zwischen Arthur und Gilbert ist episch x3
Und dann Gilbert als großer Bruder *_* you made my day x3
ich könnts mir immer wieder durchlesen //Gott, Hetalia macht Geschichte schön *_*//
Von:  Aerias
2010-07-26T18:58:12+00:00 26.07.2010 20:58
Auf jeden Fall "Awesome" xD
Und das könnte ich zu jedem Kapi schreiben...
Jaja, du hast mich angesteckt x3
Also verlange ich von dir weiter zu schreiben^^
Von:  BlueBird_RX580
2010-06-15T14:09:47+00:00 15.06.2010 16:09
Das chapter hat die vorigen aus meiner Sicht her getoppt |'D
Ich fand's richtig klasse |D
Man leidet aber auch richtig mit! (Und das als emotionsarme und vor allem gefühlskalte Ex-Goth auch noch! ><)
Einfach klasse~<3

Benachrichtigt werden?
-Immerwieder gern~! |'D
(Und danke für die Benachrichtigung für das neue Cahapter |P |D)

Hoffe das neue Chapter wird schnell geschrieben :'D X'3

GLG
Deblue~<3
Von:  Aka_Samurai_Kurogane
2010-06-11T22:14:32+00:00 12.06.2010 00:14
HIhi, da ist unser Ivan ja jetzt ein mal aufgetaucht *___* hihi*schnurr*
und Francis für Canada! haha! nicht das er auch nachher "in" Canada sein will..aber vielleicht zeigt Frankreich noch etwas mehr von seinem "umwerfenden"Charme für Canada?*kicher*
aber es ist traurig mit Alfred und Arthur v__v ich bin gespannt wie es weiter geht mit Alfred un Arthur!! *_____________*

lg
Aka


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