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Cat's End

~written Adventure~
von

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1. Teil ~ Cat's End

1. Teil – Cat’s End
 

Ein verregneter Tag gab dem Ganzen noch eine traurigere Nuance… Ich erinnere mich nicht sehr gerne daran… Es bedeutete den kompletten Wechsel meines Lebens...
 

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Es war eine finstere Zeit in die mein Bruder und ich geboren wurden…

Ständig auf der Flucht, ungemocht ungewollt…

Es war klar… sie hassten uns!

Was wir getan hatten? Nichts…

Unsere bloße Existenz war ihnen zuwider!

Ist es ein Verbrechen zu leben?

Ein Leben, das nicht akzeptiert wird… was ist es wert?
 

Der Regen ging sanft auf die Erde nieder... Niemand ahnte, dass sich ein Unheil anbahnte, ich nicht und mein Bruder ebenso wenig.

Alles was mein Bruder tat war jagen. Er hatte seine Beute bereits erspäht! Doch als er zum Sprung ansetzen wollte brach ein gellender Schrei durch die Stille.

Ein Mensch hatte ihn entdeckt.
 

Er rannte so schnell es auf dem nassen Boden möglich war. Irgendwie hatte er es geschafft den Menschen vorerst zu entkommen, aber sie wussten: Resco war da! Also gaben sie auch nicht auf.

Und als wäre dieser Tag nicht schon schlimm genug gewesen musste ich ihm auch noch diese furchtbare Nachricht überbringen. Es war der wohl schrecklichste Tag meines Lebens…

Korane, diejenige mit der mein Bruder den Rest seines Lebens hatte verbringen wollen, wurde ebenfalls verfolgt, doch sie hatte es nicht geschafft diesen Monstern zu entkommen.

Hatten einen die Menschen erst entdeckt ließen sie nicht locker, doch nicht nur uns ging es so. Sie taten solch grausame Dinge auch untereinander. Ich verstehe diese Wesen nicht. Sie halten sich für etwas besonderes, dabei quälen sie uns nur.
 

Ich spürte wie Wut und Trauer in meinem Bruder umhergingen und dann…

‚Kreaturen des Teufels, ich werde dich und deinesgleichen ausrotten!“

Ich weiß noch jetzt wie plötzlich dieser Ruf kam. Ich hatte konnte mich nicht mehr bewegen, der Schock saß tief. Einer dieser grausamen Menschen hatte andere seinesgleichen gerufen. Er stand direkt vor uns. Resco begriff, dass wir das nicht beide überleben konnten. Mehrere Male hatte er mir gesagt ich solle mich endlich zusammenreißen und abhauen, doch ich konnte nicht…

Meine Beine gehorchten mir nicht, gerade so als wären sie festgefroren.
 

Noch bevor ich überhaupt wusste wie mir geschah sah ich es lodern. Feuer hatte meinen Bruder ergriffen und würde es auch nicht wieder loslassen, es war zu spät.

„… endlich! Geh schon!“, diese Worte stürmten auf mich ein. Obwohl mein Bruder nur wenige Meter von mir entfernt stand, war es mir nicht möglich diese Worte klar zu vernehmen. Wie aus weiter ferne drangen die Laute des Schmerzes und der Klage zu mir.

Danach ging alles ganz schnell, eine dunkelfarbene Katze sprang hinter dem Heu hervor und stieß mich weg. Ich erwachte aus meiner Starre. Dennoch iwoltle ich meinem Bruder nicht verlassen. Wieder forderte er mich auf zu gehen. Diesmal gehorchte ich, wenn auch gegen meinen Willen. Es schien als hätte mein Instinkt jetzt die Kontrolle ergriffen und mich gezwungen von der Gefahr Abstand zu nehmen.
 

Ich glaube wenn Serena nicht eingegriffen hätte würde ich noch immer dort stehen.

Was ich damals nicht begriff war, dass Resco bereits beschlossen hatte zu sterben, als er von Koranes Schicksal erfuhr. Ich wäre ihm gerne bis zum Schluss beigestanden, aber Serena hatte Recht als sie sagte, dass man ihm nicht mehr helfen könne.

Tief in mir wusste ich, dass sie Recht hatte... aber ich wollte es nicht wahr haben…
 

Resco warum lässt du mich alleine in dieser Welt zurück?

Diese Frage verfolgte mich eine sehr lange Zeit…

Ich hörte eines Tages die Worte, die er mir nach dem Tod unserer Mutter gesagt hatte…
 

“Alleine? Du bist niemals alleine, solange du jemanden hast, der dich liebt!“

2. Teil ~ Cat's Beginning

2. Cat’s Beginning
 

Die Sonne ging langsam unter an jenem Abend, dabei tauchte sie alles in ein wundersames Rot. Die gesamte Umgebung sah aus, als würde sie in Flammen stehen. Genau die richtige Zeit für eine solche Geschichte…
 

Feuer…
 

Ich kniff die Augen bei diesem Gedanken zusammen. Es war schmerzhaft darüber nachzudenken. Der Tod meines Bruders mochte schon recht lange zurückliegen, jedoch kam der Schmerz noch oft und meistens wenn ich ihn am wenigsten erwartete. Meine Welt hatte sich sehr verändert seit jenem regnerischen Tag.

Nicht nur, dass ich meinen Bruder verlor, ich fand auch jemanden mit dem ich mein Leben teilen wollte – Serena.

Vor etwa 9 Monden teilte sie mir mit, dass sie Nachwuchs erwartete. Man könnte wirklich sagen, dass ich aus allen Wolken gefallen war…

Von den drei kleinen Kätzchen hatte jedoch nur eines überlebt. Es schien als wäre ich vom Pech verfolgt.

Einmal mehr waren es Zweibeiner gewesen, die mein Leben aufgewühlt hatten. Einmal mehr war der Schmerz, den ich über Rescos Tod empfand, in seiner schlimmsten Form gekommen.

Alpträume suchten mich Nacht für Nacht heim, immer wieder sah ich Rescos Schmerzverzerrtes Gesicht, die Brandspuren in seinem Fell. Und obwohl Resco damals nicht um Hilfe gerufen hatte hörte ich jede Nacht aufs Neue genau diesen. Manchmal auch einen Vorwurf, dass ich ihm hätte helfen sollen.

Meistens bin ich aufgewacht und sah dann hinauf zu den Sternen. Deren unendlich weites Feld gab mir eine gewisse Ruhe zurück. Jedoch nicht genug, denn immer wieder kehrten diese Träume zurück.
 

Und nun saß ich hier und starrte die flammenfarbene Ebene an. Ich war tief in meinen Gedanken versunken als mein Sohn, Ramses, mir sagte, dass die Geschichte, die ich ihm gerade erzählt hatte, traurig gewesen wäre. Ich brauchte einen Moment, ehe ich begriff wovon er sprach.

„Ja, das ist sie wohl. Aber es ist eine Geschichte von der man lernen kann was Mut und Nächstenliebe bedeutet…“, mir fiel erst jetzt auf, dass ich die Geschichte vom Tod meines Bruders erzählt hatte. „…und der kleine Bruder wartet noch immer darauf, dass der Große zurückkehrt…“ … auch wenn er das nie tun wird.

„Naja Schluss für heute. Zeit zum schlafen!“, sagte ich.

„Jetzt schon?“, fragte er sichtlich enttäuscht.
 

Es war offensichtlich, dass er noch nicht wollte, aber es nützte nichts. Wenn er jetzt nicht ging, dann würde er sich mit seiner Mutter anlegen und das war nicht ratsam.

Also gingen wir zurück und Serena erwartete uns bereits bei der Scheune.

Serena hatte diese noch von früher gekannt. Sie lag weit abgelegen vom nächsten Dorf und es kam selten jemand her. Selbst wenn konnte man diesen schon von weitem sehen und sich schnell verstecken. Sie war regelrecht ideal!
 

Serena brachte Ramses zu ‚Bett’. Ich war einmal mehr von den funkelnden Sternen in den Bann gezogen worden. Von der flammenden Ebene war nichts mehr übrig, nur noch kaltes Blau. Vielleicht war das auch besser so.

Serena holte mich aus meinen Gedanken. In diesem Moment erkannte ich, dass das leben mir nicht nur Unglück beschert hatte, immerhin hatte ich meine Gefährtin, die es immer wieder schaffte mir den Schmerz von der Seele zu nehmen.

Ich war dankbar dafür, dass Resco mir ein solches Leben mit seinem viel zu großen Opfer ermöglicht hatte.

‚Danke Resco…’
 

Irgendwo, weit weg von der Welt in der Naran sein Glück erkannte kamen diese gedachten Worte an, auch wenn er davon nichts wusste. Resco konnte ihn hören. Aber er konnte hinter diesen Worten auch den Schmerz hören. Ein Schmerz, der nicht weichen würde, egal wie sehr Naran auch versuchen würde ihn auszulöschen. Es war der Teil, der zu der Erinnerung an Resco gehörte und diese würde nicht verschwinden, nicht bis in alle Ewigkeit.

Der grau-schwarze Kater wusste, es war seine Schuld, dass dieser Schmerz auf ewig in Narans Seele sitzen würde.
 

Die Morgenröte setze mit dem Sonnenaufgang ein. Es war ein klarer und warmer Morgen. Doch in dieser Nacht war etwas anders gewesen. Zwar hatte ich wie üblich einen Alptraum gehabt doch dieser war anders. Statt Vorwürfen, grässlichen Anblicken, Schmerzenschreien und Hilferufen hatte ich einen Resco gesehen, der sich von mir entfernte. Er ging zielstrebig eine Straße entlang und nur einmal blickte er zurück. Er hatte gelächelt. Mir war sofort klar was das zu bedeuten hatte: Er lebte!

Ich machte mich zum Sprung auf das Fensterbrett bereit. Es war zwar recht hoch, allerdings hatte ich mittlerweile genug Übung. Mit einem kraftvollen Satz gelangt ich oben an. Die Sonne blendete mich im ersten Moment, doch danach streifte mein Blick über die Ebene… Irgendwo dort draußen war er, ich wusste es.

Serena bemerkte ich erst als sie direkt neben mir war. Es schien als wüsste sie bereits von allem, wie so oft. Manchmal war es unheimlich, gerade so als ob sie meine Gedanken lesen könnte, aber es war auch beruhigend, denn meine Gedanken in Worte zu fassen, damit ich ihr alles erklären konnte war schwieriger als man es ahnen könnte.

„…Du willst ihn suchen, oder?“, fragte sie gerade heraus.

„Ja!“

„Dann geh!“

Ich versprach ihr, dass ich wiederkommen würde. Zumindest das war ich ihr schuldig.
 

Also machte ich mich auf den Weg, hinter mir hörte ich Ramses’ fragende Stimme und es tat mir in der Seele weh die beiden verlassen zu müssen. Aber ich konnte nicht anders, denn ich war mir sicher, dass Resco dort draußen war. Dieser Gedanke hätte mir keine Ruhe gelassen wäre ich geblieben…
 

„Du bist schon ein lustiger Kerl! Und du kannst dich wirklich an nichts erinnern?“, fragte die orange-braune Katze.

„Nein… an nichts…“, kam die Antwort auf ihre Frage.

„Nicht einmal an deinen Namen?“, fragte sie erneut.

Warum musste sie das unbedingt fragen. Merket sie denn nicht, dass es ihm unangenehm war? Dennoch antwortete er: „Nein!“

„Hm… Wie wär’s, willst du mit mir kommen? Vielleicht treffen wir ja jemanden, der dich kennt!“

Ihr Gegenüber überlegte kurz, doch es schien ihm logischer, als wenn er sich hier verkroch, wo ihn niemand finden würde.

„Ich komme mit!“, antwortete der grau-schwarze schließlich.
 

Nun befinden sich zwei Brüder auf der Suche nach dem, was sie verloren hatten…

3. Teil ~ Cat's life

Cat’s Life
 

Was war das? Wo zum Teufel bin ich hier?
 

„Kreatur des Teufels! Ich werde dich und deinesgleichen ausrotten!“
 

Kreatur des Teufels? Wen meint er damit? Doch nicht etwa mich? Was habe ich denn getan?
 

Langsam öffnete Resco seine Augen. Um ihn herum war nichts… Und das konnte man wörtlich nehmen. Egal in welche Richtung er blickte, er konnte überhaupt nichts entdecken, selbst unter ihm befand sich dieses Nichts. Wo war er hier nun wieder hineingeraten? War denn sein Leben nicht schon schlimm genug gewesen, musste es jetzt im Tod aus so sein?

Tod? Stimmt ja, er war tot. Ob Naran es wenigstens geschafft hatte? Er hoffte es sehr. Sein Bruder war sein ein und alles gewesen und wird es auch immer bleiben!
 

Eine Kreatur des Teufels… Er hatte doch in seinem Leben nie etwas angestellt für das man ihn so sehr hassen konnte, oder etwa doch? Nun immerhin sah es hier, wo auch immer dieses „hier“ war nicht gerade wie ein Paradies aus.
 

Noch während er in Gedanken versunken vor sich hin grübelte entflammte etwas vor ihm ein gleißendes weißes Licht. Resco kniff die Augen zusammen und versuchte sie nach einer Weile zu öffnen. Es war ziemlich schwer, denn etwas so helles hatte er noch nie gesehen. Nicht einmal die Sonne, die er in Erinnerung hatte war jemals so hell gewesen. Einmal mehr fragte er sich, wo er hier eigentlich war!
 

„Willkommen, Resco. Willkommen in meinem Reich!“, erklang eine sanfte Stimme. Majestätisch und rein drangen die Töne in Rescos Ohren. Er wagte es nun die Augen erneut zu öffnen und sah vor sich ein Wesen aus reinem Licht. In der Form einer Katze, soweit der graue Kater das erkennen konnte.

„Auch wenn ich dich hier sehr gerne auf diese Art begrüßen würde, so kann ich dies noch nicht. Viel zu früh bist du hier eingetreten, aber mit einem aufrichtigem Wunsch.“ Resco stutzte. War er etwa wirklich tot? Was meinte dieses Wesen mit ‚aufrichtiger Wunsch’? Gewünscht zu sterben hatte er sich bestimmt nicht. Zumindest noch nicht.

„Das Leben eines anderen mit dem eigenen zu retten ist in diesen schweren Zeiten sehr selten und viel zu wenig gewürdigt. Doch dein Herz ist rein und der Wunsch deinen Bruder zu retten aufrichtig und stark. Deine zeit ist noch nicht gekommen, Resco. Dein Leben noch nicht zu Ende. Deshalb bist du hier, am Tor des Todes.“

Jetzt verstand Resco erst recht nicht mehr, was hier vor sich ging. Er war tot und befand sich mitten im Nichts, soweit so gut. Aber von welchem Tor in diesem endlosen Nichts sprach dieses Wesen eigentlich?

„Dennoch ist deine Zeit in den vollkommenen Tod einzusteigen noch längst nicht gekommen. Daher entsende ich dich zurück in die Welt der Lebenden. Du musst nur einen Preis bezahlen – deine Erinnerungen an dein früheres Leben werden hier bleiben müssen bis du zurückkehrst.“

Während die letzten Worte gesprochen wurden begann Rescos Leben im Schnelldurchlauf an ihm vorbeizuziehen. Die schönen Zeiten mit Naran kehrten ein letztes Mal vor sein inneres Auge und verließen ihn dann ganz…
 


 

„Hey! Hey, wach auf!“, rief ihm eine bekannt Stimme zu. Langsam öffnete er die Augen und sein Bewusstsein kehrte zurück. Tila stand direkt vor ihm, ihr Gesicht zeigte einen besorgten Ausdruck. Er bemerkte, dass er am ganzen Körper zitterte.

„Was ist los?“, fragte er sobald er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte.

„Du hattest scheinbar einen Alptraum…“, antwortete die orangene Katze noch immer mit besorgtem Blick. „Und du hast nach jemandem gerufen. Allerdings konnte ich nicht genau verstehen en du meintest, tut mir leid.“

„Oh… macht nichts!“, versuchte der Graue sie zu beruhigen. Er wusste nicht weshalb, aber sie schien sich selbst für irgendetwas di Schuld zu geben. „sag mal…“, fing der graue an und Tila wurde hellhörig. „…rede ich wirklich im Schlaf?“

Die beiden konnten sich nicht helfen und fingen an zu lachen.
 


 

Währenddessen hatte Narans Reise ihn zu einem seiner Ziele geführt. Das Dorf, das zu Rescos Tod geführt hatte.

Der vertraute Anblick ließ ihn zurück in die Vergangenheit denken. Er hatte eine lange zusammen mit Resco hier verbracht. Vielleicht war das der Fehler, sie hätten weiterziehen und nicht verweilen sollen. Dann wäre er vielleicht noch am Leben. Es dauerte etwas, bis er sich soweit zusammenreißen konnte, dass seine Beine ihm wieder gehorchten. Nervös und dementsprechend langsam ging er die Straßen entlang. Bald schon stand er vor einer ganz bestimmten Stelle. Es waren immer noch Rußflecken and den Wänden zu sehen. Das Feuer, welches Resco tötete schien danach noch um sich gegriffen zu haben. Tränen stiegen Naran in die Augen und seine Sicht verschwamm vor ihm. Es schien als begänne alles zu tanzen. Er kniff die Augen zusammen und blinzelte den Rest der Tränen fort. Noch einmal sah er zu den Rußflecken und konnte nicht glauben, was er da sah. Das waren Spuren! Spuren die vom Ort des Geschehens wegführten. Ein Stoßgebet Narans, nicht aus diesem Traum gerissen zu werden, drang in den Himmel. Er nahm den Geruch auf und er war, wie erwartet, einer den er sehr vermisst hatte… Resco! Mit neu gefasster Entschlossenheit folgte er den anfangs noch sichtbaren und später nur noch riechbaren Spuren.
 

„was willst du denn hier?“, fragte der Graue seine Begleiterin. Sie hatten nach mehreren Tagen Fuß- äh Pfotenmarsch eine Anhöhe erreicht und sahen unter sich ein Tal. Darin stand nur ein vermutlich schon vor langer Zeit verlassenes Haus. Es schien auch nicht gerade von Menschen mit viel von diesem glitzernden Zeugs gebaut worden zu sein. „Nur ein Verwandtschaftsbesucht.“, kicherte Tila. Verwundert sah der Graue sie an: „Haben wir nicht erst vor ein paar Tagen diese Anjou getroffen?“ „Ja, aber Serena hatte schon lange keinen Besuch mehr von uns, wer weiß wie verloren sie ohne ihre Familie ist.“ Der Unglaube stand dem Grauen buchstäblich im Gesicht, aber Tila schien nicht darauf zu achten. „Komm gehen wir!“

Also machten sich die beiden den Hügel hinunter und rannten auf das verlassene Haus zu. Davor saß eine dunkelgraue Katze mit Halstuch…. Der Graue konnte sich nicht helfen… irgendwo hatte er diese Katze schon einmal gesehen, nur wo? Er hatte das Gefühl, es war etwas wichtiges, doch je mehr er sich anstrengte, desto weiter schien die Erinnerung sich zu entfernen. Tila war indes schon fast bei Serena, noch immer mit voller Geschwindigkeit. Wie zu erwarten, war es eine stürmische Begrüßung- von Seiten Tilas. Besorgt sah der Graue hinüber… Tila und Serena lagen aufeinander und der Dunklen schien beinahe vor Überraschung das Herz stehengeblieben zu sein.

Doch dann erkannte sie, wer sie da zu Boden gerissen hatte. „Tila! Was machst du denn hier?“, fragte sie noch immer leicht ungläubig. „Ach komm, als ob du vergessen hast was dieses Jahr wieder ansteht! Anjou ist bestimmt auch bald da!“, entgegnete die Orangene. Serenas Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich, ihn als geschockt zu bezeichnen war noch immer untertrieben. „S-s-s-s-saaaaaagte-st-t-t d-d-d-duuu An-jou-u-u-u? Woher weißt du, dass sie bald hier ist?”, scheinbar war die Dunkle nicht sehr angetan, weshalb auch immer. Sehr fröhlich hingegen antwortete Tila: „Ja, ich hab sie vor ein paar Tagen getroffen, hihi, sie und ihr Gefährte haben sich mal wieder gestritten.“ Die Fassungslosigkeit stand Serena im Gesicht. Doch dann schien sich ihr Gesichtsaudruck zu verändern. Sie hatte nun auch endlich Gelegenheit bekommen Tilas Reisegefährten etwas genauer zu betrachten und erkannte dabei beinahe auf Anhieb einen alten Bekannten. „Resco!“
 

Weit entfernt von den Geschehnissen in seiner neuen Heimat folgte Naran noch immer der Spur seines Bruders, diese schien ihm allerdings mit jedem neuen Tag weiter zu entgleiten. Wenn er noch länger brachen würde, hätte er sie vermutlich in ein paar Tagen verloren. Außer den normalen Geräuschen war es still um ihn herum. Allerdings nicht sehr lange: „Es geht hier lang! Ganz sicher!“ Es war eine weibliche Stimme, die die Stille zerriss, mit hörbarer Ungeduld. Naran spitzte die Ohren und ging in die Richtung aus der die Stimme kam. Dort sah er eine dunkle Katze und einen recht bunten getigerten Kater. Die Funken sprühten nur so, als sie sich weiter ihre Überzeugungen an den Kopf warfen.

„Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viele Umwege wir wegen deinem nicht vorhandenen Orientierungssinn gegangen sind?“, fragte der Kater. Dafür erntete er augenblicklich einen bösen Blick und eine unfreundlich klingende Gegenfrage: „Umwege?“

Bevor die Streithähne sich weiterhin angiften konnten hatte Naran sich dazu überwunden auf sie zu zugehen. „Kann ich helfen?“ Sofort hielten die beiden inne und blickten peinlich berührt zu Boden. „Ich kenne mich hier in der Gegend recht gut aus, deshalb könnte ich euch helfen.“, erklärte Naran den beiden. Die Katze raffte sich auf und fragte schließlich nach dem Weg. „Wir wollen zu meiner Schwester, Serena. Du kennst sie nicht zufällig?“ Der erste perplexe Moment verschwand schnell und wandelte sich in ein Lächeln. „Kennen ist gar kein Ausdruck!“
 

„So war das also… ich verstehe…“, Resco sah niedergeschlagen zu Boden. Serena hatte gerade die Geschichte, die Naran so oft erzählt hatte gerade an Resco weitergegeben, der keinerlei Erinnerungen mehr and seinen „Tod“ hatte. Doch während er den Worten, der dunklen Katze gelauscht hatte, schien sich etwas in ihm geregt zu haben. Es war als hätte er das alles erlebt und doch war es in unendlich weiter Entfernung. „Weißt du…“, fing Serena erneut an und Resco sah auf „…ich denke es ist besser, wenn du wieder gehst.“

Tila war empört, sie konnte nicht glauben, was ihre Schwester da sagte. Sie klang geradezu wie eine eifersüchtige alte Schachtel, die keine Konkurrenz in der Nähe haben wollte. „Ich glaube nicht, was ich da höre Serena! Da hat er gerade seine Familie wieder gefunden und du schickst ihn erneut weg?“, schrie sie die Dunkle an. Doch bevor sie noch einmal ansetzen konnte unterbrach Resco sie. „Schon gut Tila… Ich glaube sie hat Recht. Für Naran würde der Umstand meiner fehlenden Erinnerung nicht leicht aufzufassen zu sein. Da ist es besser ich gehe, bevor ich ihn unabsichtlich verletze.“ Jetzt war Tila erst recht fassungslos. Sie konnte eindeutig eine tiefe Traurigkeit über diese verpasste Chance in Rescos Augen sehen und doch klang seine Sicht der Dinge einleuchtend. Sie atmete einmal tief durch: „Na gut, aber ich werde mit dir kommen, wer weiß was dir sonst noch alles zustößt!“ Sie wusste nicht genau weshalb, aber der graue Kater war ihr wichtig geworden, alleine durch die Gegend zu ziehen wurde auf Dauer eben doch langweilig. Mit einem offenen Lächeln sah sie in sein Gesicht und er erwiderte ihren Blick.

Die beiden verabschiedeten sich und liefen zum etwas entfernten Wald gen Osten. Und das nicht zu früh, denn bald darauf war Naran zu sehen. Er rief laut Serenas Namen und nahm Tempo auf. Hinter ihm konnte sie noch zwei andere Katzen ausmachen. Mit einem Familientreffen wurde dieses Mal wohl nichts. Als Naran näher kam keuchte er und sagte etwas, das Serena trotz allem erstaunte: „Ich bin mir jetzt sehr sicher! Resco lebt, er ist irgendwo da draußen und irgendwann werden wir uns wieder sehen.“

’Ach Naran’, dachte Serena ‚Wenn du doch nur wüsstest wie Recht du hast!’
 

Eines Tages werden wir uns wieder sehen…

Ich weiß nicht diese Gefühl ist mir so vertraut… Es ist wie damals mit… wie war gleich ihr Name? Achja… Korane!



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Runenwölfin
2010-08-31T18:32:14+00:00 31.08.2010 20:32
Ich mag den letzten Satz so. ^^
Hast du schön geschrieben. Es ist echt interessant, das alles noch einmal in geschriebener Form zu lesen.
Von:  Runenwölfin
2010-03-23T16:56:37+00:00 23.03.2010 17:56
Ich mag deinen Schreibstil sehr.
Du hast alles sehr schön beschrieben. Man kann sehr gut mit Naran mitfühlen.
Die Geschichte gefällt mir ja sowieso, was ich sicher schon öfters im Comic erwähnt habe. XD
Also ich freue mich schon auf eine Fortsetzung. ^_______^
Von:  Runenwölfin
2009-10-17T20:45:35+00:00 17.10.2009 22:45
Das hast du wirklich schön geschrieben.
Die Geschichte ist so traurig.
Ein paar fehlende Kommas habe ich entdeckt, aber das finde ich jetzt nicht so schlimm.
Auf eine Fortsetzung würde ich mich auf alle Fälle freuen.
Von:  Kruemelchen
2009-10-17T11:57:51+00:00 17.10.2009 13:57
Hiya~ :D

Bisher wirklich schön geworden, nur hier und da sind ein paar Worte zu viel und einige Kommata fehlen.
Ich mag geschriebene Geschichten eigentlich lieber als Comics, aber sie sind so zeitraubend x'D
Was mir aufgefallen ist, ist, dass du zu viele Sätzt mit "..." beendest. Das solltest du vermeiden, selbst, wenn es aus der Ich-Perspektive gesehen ist. Es passt einfach nicht immer... In Monologen, ganz klar, da gehört das hundertprozentig hin, aber hier ist es ja eher eine Nacherzählung aus der Ich-Perspektive ;)
Ich werd's auch weiterhin lesen :D Also, auch ja schön die anderen Kapitel auch hochladen, ja?
Was vielleicht auch noch schön wäre, wären Beschreibungen der Umgebung und der Gefühle (Ich bin - leider, wirklich leider - ein kleiner Beschreibungsfanatiker >D Ist manchmal 'was nervig...)
Aber sonst schon sehr schön :D


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