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Final Fantasy.X-3

HOPE OF FUTURE
von

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Prolog: Die Grenze

Sie spielte mit einem Ball auf einer großen, grünen Wiese.

Die Sonne schien in ihrem hellen Glanz und schenkte den Blumen und den Bäumen Energie. Es war Sommerbeginn an einer der wenigen Stellen, an denen der Sommer noch kommen konnte. Das kleine weißhaarige Mädchen mit dem langen Haar genoss die Windbriesen und nutzte jeden einzelnen Moment dieser kostbaren Zeit, denn den Sommer hatte die 7-Jährige noch nie erlebt. Nicht etwa, weil sie nicht an die Luft kam, sondern weil die Sonne durch die dicken schwarzen Qualmwolken zu selten durchdringen konnte. In Nacht-und-Nebel-Aktionen wurden regelmäßig Dörfer überfallen. Die Bewohner dieser Gemeinde wurden regelrecht gefoltert und anschließend ihnen das Leben genommen. Das Mädchen jedoch war noch zu jung, um diese Gefahren wahrzunehmen. Natürlich hatte sie schon von den Geschichten gehört, doch was kümmerte dies ein Weisenkind? Sie hatte genügend Probleme. Warum also sollte sie sich Sorgen um andere Menschen machen? Damit ihre Einsamkeit nicht an ihren Nerven kratzte, versuchte sich die Kleine immer mit Spielen abzulenken. Selten hatte sie Spielpartner. Sie sei zu speziell, so immer die Erwachsenen. Und der alte Mann, der sich um sie kümmerte, hatte auch anderes, wichtigeres zu tun.

Also stand sie nun hier auf der Wiese und spielte mit ihrem Ball – alleine. Einen Vorteil hatte das Alleinspielen: Man konnte nicht verlieren. Mit diesem Gedanken machte es ihr Spaß, sich alleine zu beschäftigen, denn zu oft schon musste sie negative Erfahrungen machen.

In ihrem Spielen vertieft wurde es kälter und die Wiese bedürftig. Plötzlich fing das Mädchen den Ball falsch auf, wodurch er wegrollte. „Oh, bleib hier!“, sprach die Kleine und lief dem Ball nach. Nicht blickend, wohin sie ging. Als sie den Ball endlich erreichte und ihn hochhob, sah sie sich mit Entsetzen um. Vor ihr lag das Totenreich. Sie ging einen Schritt zurück.

Sofort wusste sie, dass sie sich an [Der Grenze] befand.

Chapter one: Begegnung

Dem kleinen Yoktavier Camui war die einseitige Öde seiner Heimat zu langweilig geworden. Des öfteren sah er sich deshalb in den Weiten der Welt um. Die Welt. Die Welt grenzte an der Grenze zwischen Leben und Tod. Camui wusste, dass es ihm nicht erlaubt war, soweit vorzudringen, doch das interessierte ihn recht wenig. Da seine Eltern beide im Kampf gestorben waren und er nicht auf Fremde hörte, machte er immer häufiger das, worauf er gerade Lust hatte.

Auch heute setzte er sich wieder auf einen kleinen Hügel, von dem aus, er am Ende des Horizontes etwas grünes sah. Er konnte sich noch sehr gut an die Geschichten erinnern, die ihm seine Mutter immer erzählt hatte. Seine Mutter nannte den grünen Boden immer Gras oder Wiese und das Grün an den Bäumen waren Blätter. Gesehen hatte er so etwas noch nie. Doch es machte ihn immer wieder neugierig. Wie gerne würde er das Gras riechen und die Blätter der Bäume berühren. Doch die Gesetze seines Volkes verboten dies ihm.

Wie es jedoch so ist, wird ein Verbot gerade dadurch interessant. Und somit raffte sich der junge Yoktavier auf, breitete seine kindlichen Flügel aus und flog zum Horizont. Je näher er kam, desto schneller flog er. Eigenartige Gerüche drangen durch seine Nase. Sie waren anders als die, die er kannte, doch nicht widerlich. Im Gegenteil, sie waren für ihn sehr interessant. Vielleicht lag dies auch daran, dass sie für ihn fremd waren.

Nach wenigen Minuten landete der Junge. Unsicher blickte er sich um. Gras wohin er sah und auch die für ihn sonst so kahlen und abgestorbenen Bäume trugen Leben in sich.

Während er sich die Unterschiede an der Grenze ansah, entstand in ihm die Frage, weshalb diese überhaupt existierte. Es war in seinen Augen Blödsinn.

Plötzlich stieß etwas gegen seinen Fuß. Sein Herz schlug sofort schneller. Er blickte zu Boden und sah eine Kugel. Und plötzlich sprach jemand: „Oh, hallo. Würdest du mir bitte den Ball zurückwerfen?“

Camui blickte auf...und erschrak. Keine fünf Meter von ihm entfernt stand ein junges Mädchen. Es war etwa in seinem Alter. Doch das war nicht das, was ihn so entsetzt hatte. Nein. Sie hatte weiße Flügel und einen langen fedrigen Schwanz.

Nach einigen schweigsamen Momenten, kam das Mädchen auf ihn zu. Sofort ging Camui einen Schritt zurück. Das Mädchen hob nun selbst den Ball auf und kicherte leise: „Hast wohl noch nie eine Xuran gesehen, wie?“ Mit noch immer einem entsetztem Gesicht nickte dieser.

„Und du bist ein Yoktavier?“, fragte das Mädchen interessiert. Camui nickte erneut. Sie lächelte: „Bist du oft hier?“ Er schüttelte den Kopf. Doch sein Blick änderte sich nicht. „Kannst du auch anders gucken?“, fragt das Mädchen ruhig. Camui lächelte verlegen. „Ah! Geht doch!“, kicherte das Mädchen, „Wie heißt du denn?“ „Camui“, antwortete dieser ein wenig verschüchtert. Das Mädchen hielt ihm lächelnd ihre Hand hin: „Ich bin Relena Malishé Xyruzo.“ Camui schüttelte ihre Hand und sah sie irritiert an: „Relana-was?“ „Relena Malishé Xyruzo“, lächelte das Mädchen, “Kannst mich aber auch Rena nennen.“ Der Junge lächelte erleichtert: „Ok, ich denke das kann ich mir merken.“

Nach einem Moment fragte die Weißhaarige: „Möchtest du mit mir Ball spielen?“ „Ähm...klar, wieso nicht?“, antwortete Camui lächelnd. Und so begannen sie zu spielen. Da Camui jedoch noch nie mit einem Ball gespielt hatte, musste Rena erst mal dafür sorgen, dass er ein Gefühl dafür bekam. Nach einiger Zeit ließen sich beide erschöpft ins Gras fallen und lachten. „So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr“, sagte Camui. Rena nickte und schloss ihre Augen. Sie genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Camui blickte in den blauen Himmel. „....Der Himmel sieht eigenartig aus“, sprach er ruhig.

Die Xuran öffnete ihre Augen wieder und lächelte: „So sieht er von der Natur aus aus... leider sieht man ihn so viel zu selten...“ „Mh...“, gab Camui von sich, „...Deine Heimat ist viel schöner als meine...“ Trübe seufzte das Mädchen: „Es wäre schön wenn es so wäre... Diesen Sommer sehe ich meine Heimat das erste Mal so... Für gewöhnlich ist hier alles kahl und abgestorben...“ „...Also wie bei uns....was meinst du? Woran liegt das?“, fragte Camui interessiert und sah sie an. Doch sie zuckte nur mit der Schulter.

Weitere Momente verstrichen in der Stille. „Sag mal Camui,...weshalb bist du eigentlich an diesem seltsamen Ort?“, fragte das junge Mädchen, doch blickte weiterhin hinauf zum Blau. Kurz dachte Camui nach. Dann sprach er ruhig: „Meine Heimat ist wie ausgestorben. Ich möchte endlich zu leben lernen...“ Lächelnd schloss Rena ihre Augen: „Verstehe...bei mir ist es nicht anders...“ Plötzlich setzte sich Camui hin und fragte: „Darf ich mal über deine Flügel streichen? Die sehen so flauschig aus.“ Überrascht sah ihn Rena an. Doch dann setzte auch sie sich hin und sprach: „Nur, wenn ich auch über deine streichen darf.“ Kurz dachte er nach, doch dann war er damit einverstanden.

Zögernd und vorsichtig strich er über den weißen befederten Flügel des Mädchens. „Wie weich“, flüsterte er. Rena kicherte: „So, jetzt ich.“ Auch sie strich nun über seinen Flügel, jedoch nicht so vorsichtig. „Wie schuppig“, lachte sie. Camui lächelte verlegen. Er mochte seine schwarzen drachenähnlichen Flügel selbst nicht, doch versuchte freundlich zu sein. „Sag mal, Camui, kannst du schon fliegen?“, lächelte sie sanft. Irritiert sah er sie an: „Natürlich!“ „Ich nicht. Aber das macht auch nichts. Ich übe lieber meine Fähigkeiten“, lächelte die 7-Jährige. Camui starrte sie einfach nur entsetzt an. Sie konnte nicht fliegen? Stattdessen übte sie ihre Fähigkeiten? Wofür hatte sie dann Flügel? »Seltsames Mädchen«, dachte er sich.

„Oh nein!!!!“, sprang das Mädchen plötzlich auf. „Schau mal! Die Sonne ist schon längst untergegangen!“ Camui blickte fragend zu ihr hoch: „Na und?“ „Ich müsste schon längst zu Hause sein!“, plapperte sie panisch, „Wir sehen uns!“ Sie lief davon und verschwand hinter Felsen.

Schweigend sah Camui ihr nach. Ein solches temperamentvolles Mädchen war ihm zuvor noch nie begegnet. Ob alle Xurane so energiegeladen waren?

Schwer seufzte der junge Yoktavier. Er wusste genau, er sollte sich über so etwas keine Gedanken machen. Genauer gesagt, hätte er das Mädchen gar nicht kennen lernen dürfen. Diese Begegnung durfte unter keinen Umständen bekannt werden, sonst würde er fürchterlichen Ärger bekommen.

Und da er nun keinen Grund mehr sah, sich an der Grenze aufzuhalten, flog er zurück in die dunkle Schlucht, die sich seine Heimat nannte.
 

In den folgenden Tagen begab sich Camui jedes Mal zu dem seltsamen Ort, an dem sich der Planet zu teilen schien. Jedes Mal hatte er die Hoffnung, erneut die junge Xuran zu begegnen, vergebens. Rena konnte nicht dicht halten und hatte ihrem Erzieher von Camui erzählt gehabt. Die Folge war ein Verbot und großer Ärger.

Und eines Tages kam Camui zum letzten Mal an die Grenze.

Chapter two: Angriff!

Die Jahre gingen ins Land und Relena wuchs zu einer hübschen Xuran heran. Dies jedoch änderte nichts daran, dass viele sie für einen schrägen Vogel hielten. Genau wie damals war sie ein Außenseiter. Diese Tatsache machte ihr jedoch nichts aus, da sie es nicht anders gewöhnt war. Und außerdem war ihr die Ruhe auch ganz lieb. Bereits wohnte sie nicht mehr bei ihrem Adoptiervater, sondern hatte eine eigene kleine Hütte in dem Dörfchen. Früher war es noch eine Stadt, doch durch all die vielen Angriffe der dunklen Seite wurde ein großer Teil zerstört und es blieben nur wenige Überlebende übrig. Ein noch schlimmeres Schicksal hatten die Hume. Da sie keine besonderen Fähigkeiten, sondern nur Waffen, hatten konnten sie sich kaum wehren und waren auf dem besten Wege auszusterben. Weil die Xurane gutherzig waren und [Spira] am Leben erhalten wollten, nahmen sie die letzten Hume bei sich auf. Es waren genau zwei. Latias und Marina lebten in einer etwas größeren Hütte, welche als Krankenstation diente. Kurz vorher erst wurden sie von xuranischen Soldaten gefunden und zu [Xell Bell], so hieß das Dorf, gebracht. Sie waren nur knapp dem Tode entkommen. Da Rena sich als nützlich erweisen wollte, kümmerte sie sich hin und wieder um die Beiden und übernahm die Wache. Doch eines waren allen des Dorfes bewusst. Auch bei den Xuranen stand die Situation nicht besser. Denn auch sie waren nicht einmal mehr hundert Lebende.

Rena ging über den Markt, um ein paar Früchte zu kaufen. Zwei Äpfel und eine Orange. Es waren schwere Zeiten und die Nahrung sehr knapp. Der Sommer war seither nie wieder gekommen. Im Gegenteil. Die Zeiten wurden immer schlimmer. Die Felder trockneten aus und durch die ganzen Kadaver breiteten sich auch Seuchen aus. Nur durch ihre heiligen Kräfte, konnten die Priester der Xurane die Krankheiten vom Dorf fernhalten.

Viele hatten die Hoffnung bereits aufgegeben. Doch Rena, die von Meister Rai, ihrem Adoptiervater, aufgezogen wurde, wusste, dass man das Problem an der Wurzel packen und zerstören musste. Sie gab nicht auf. Noch lange nicht. Nicht bevor die Angriffe der Yoktavier endlich nachließen.

Kaum hatte Rena die Hand voll Obst bezahlt, schon ertönten die Warntrompeten. Sofort griffen alle ihre Waffen und traten aus den Hütten. Sie flogen in die Lüfte und versammelten sich um das Dorf herum. Nur ein paar blieben bei den Kindern und den beiden Hume. Mit dem Obst in den Armen lief Rena zu der Krankenhütte, legte das Obst ab und ging zu den Hume hin. „Keine Sorge. Wir werden euch beschützen“, lächelte sie, um ihnen Hoffnung zu machen. Doch sie wusste, dass die Xurane weit in der Unterzahl waren und nach jedem Angriff weniger wurden. Die Weißhaarige trat vor die Hüttentür. Eine zweite Xuran blieb bei den Hume.

Und schließlich tauchten die ersten Yoktavier am Himmel auf. Was sie genau vorhatten, wusste keiner der Xurane, doch eines war sicher. Sie führten nichts Gutes im Schilde. Nicht umsonst waren Yoktavier die Handlanger des schwarzen Fürsten. Noch bevor die Dämonen ins Dorf treten konnten, griffen die Xurane sie an. Sie kämpfen zwar mit ihren Waffen, doch hatten auch immer noch ihre Magie.

Blöderweise waren sie immer nur auf eine spezielle Magieart spezialisiert. Entweder Schwarz- oder Weißmagie. Die Kinder wurden nervös und begannen teilweise ängstlich an zu weinen, da vielleicht gerade einer ihrer Elternteile blutverschmiert vor dem Fenster hinabstürzte oder sie von dem Geschrei Angst bekamen. Auch auf Rena stürzte sich einer der Yoktavier. „Vergiss es! Du kommst hier nicht rein!!!“, schnauzte sie ihn an, als sie ihn mit der Schwerkraftmagie Gravitas zu Boden strecken. Plötzlich hörte sie direkt hinter sich Schreie– und dort befand sich nur die Hütte. Schnell betrat Rena diese und sah wie die Xuran tot am Boden lag und der Yoktavier gerade den Hume mit einem Schwert die Köpfe abtrennte. Rena starrte die Toten an. Wie konnte ein Mensch so erbarmungslos und brutal sein? Wie konnte ein Mensch einfach so Unschuldige und Wehrlose umbringen? Ihr Blick wurde kalt. Sie wurde wütend. Als sie den Mörder ansah, schwieg sie und zuckte mit der Augenbraue. Sie kannte ihn. Und er kannte sie. Camui erwiderte ihren Blick. Seiner war eben so kalt wie der Ihrige. Doch es gab einen Unterschied. In seinem sah man ein Zweifeln. Sein Blick wirkte ein wenig aufgesetzt. Als wäre er ihm beigebracht worden. Als wäre ihm das Gefühl von Wut und Zorn gelehrt worden. Er schob das Schwert zurück in die Scheide. Beide sahen sich einige Momente an. Dann wich Camui ihrem Blick aus und flog aus dem Fenster. Mit ihm verschwanden alle andere Yoktavier aus dem Dorf.

Die Weißmagier hatten alle Hand voll zu tun. Rena blickte schweigend in Richtung des Fensters, aus das Camui geflüchtet war. Wie konnte er so etwas Schrecklich machen? Doch dann wurde ihr eins klar. Menschen konnten sich ändern. Nicht nur er war erwachsen geworden und hatte die Prinzipien seines Volkes übernommen. Auch sie wurde vernünftig und war nun sehr viel stärker als damals.

Schweigend ging sie über den völlig zerstörten Marktplatz. Einzelne Menschen hielten Wassereimer in den Händen, um dies über die Flammen zu schütten. Eigentlich hatte Rena eine neutrale Einstellung zu den Yoktaviern. Doch genau durch solche Bilder wurde ihr bewusst, weshalb sie mit den Dämonen verfeindet waren. Überall flogen Illumina, die Seelenlichter, um den Leichnahmen herum und machten [Xell Bell] zu einem Ort des Todes.

Plötzlich weitete Rena ihre Augen und flüsterte: „Luise!“ Sie lief zu der Xuran hin, legte ihre Hände auf den Brustkorb der am Bodenliegenden und wirkte den Heilungszauber Vitra auf sie. Luise setzte sich hin und spuckte erst mal Blut. „...Geht’s?“, fragte Rena nach einem Moment. Luise sah sie geschwächt an und nickte dann. Sie versuchte aufzustehen. „Vorsicht...“, sprach Rena ruhig und half ihr auf die Beine. Luise hielt sich den Kopf und war ziemlich wackelig: „Das muss langsam ein Ende nehmen... Sonst sind auch wir nicht mehr...“ Rena sank trübe den Blick: „Du hast völlig Recht...“ „Wir sind doch nur eine Zielscheibe“, sprach Luise weiter, „Immer wieder wirft jemand Pfeile auf uns und schießt so Löcher in unseren Grund...“ Rena schwieg.
 

Langsam wurde es wieder ruhiger im Dorf. Die Feuer waren gelöscht und die Leichnahmen waren völlig in Illumina aufgelöst, welche bereits ins [Abyssum] gezogen waren.

Rena saß in ihrer Hütte auf ihrem Schreibtischstuhl. Sie hielt ihre Stirn und fuhr sich durch den Pony. Es war seltsam. Sie hatte ihn nur einmal für ein paar Stunden vor vielen Jahren gesehen, doch seither hatte sie jeden Tag von ihm geträumt gehabt und sein Gesicht ging ihr auch nicht aus dem Kopf. Und nun sagte ihr Verstand, dass er ihr Feind war und sie ihn eigentlich töten müsste. Sie hatte eine sehr schöne Erinnerung an ihn, doch Camui die Hume umbringen zu sehen, veränderte sofort ihr Bild von ihm und schockierte sie zu tiefst. Sie wusste nicht warum, doch es interessierte sie der Grund für sein verändertes Verhalten. Gab es überhaupt einen? Oder war er nur zu einer üblichen Marionette des schwarzen Fürsten herangewachsen? Aber wahrscheinlich würde sie niemals die Antwort darauf bekommen.

Um ein wenig frische Luft in die Gedanken zu bringen, stand Rena auf, zog ihre Jacke an und verließ das Dorf. Bereits war die Nacht eingetreten. Sie flog durch den Nachthimmel und landete nach einer Weile. Schließlich setzte sie sich auf einen kleinen Felsen und blickte hinauf zu den hellen Sternen. »Die Nacht ist schöner als der Tag...verkehrte Welt«, dachte sie sich und schloss schließlich ihre Augen. Lächelnd genoss sie die nächtliche Ruhe.

Leises Flügelschlagen, welches verstummte. Langsame Fußschritte, welche einen Stein wegstießen. Rena zuckte mit ihren Ohren und öffnete ihre Augen. Mit zornigem Blick blickte sie gerade aus. „Warum?“, sprach sie ernst. „Es war ein Auftrag“, erklärte Camui, der sich hinter ihr befand. Doch erneut fragte Rena: „Das ist kein Grund. Warum?“ „....Es war ein Auftrag“, wiederholte Camui, und wusste nicht was sie hören wollte. „Also gut. Ich helfe dir nach“, sagte sie ernst und stand auf, doch ließ ihren Rücken zu ihm gewendet. Sie konnte und wollte ihm nicht ins Gesicht sehen. „Du bist ein Dämon des schwarzen Fürsten“, sprach sie mit kalter Stimme. Camui zögerte, doch dann sprach er: „Nein,...das bin ich nicht.“ Er sank seinen Kopf. Rena drehte sich zu ihm: „Dann bist du ein Mörder.“ Camui schwieg. Sie verpasste ihm eine kräftige Ohrfeige, so dass er wegsah und sich seine Wange verfärbte. „Monster!“, gab sie abwertend von sich und wollte auch schon wieder davonfliegen. Doch Camui hielt rasch ihr Handgelenk fest: „So warte doch! Lass es mich erklären!“ „Du tust mir weh!!!!“, meckerte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Vergebens. Sofort hielt Camui sie etwas lockere fest, dennoch so, dass sie sich nicht aus seinem Griff lösen konnte. „Wenn du dich wehrst, tust du dir nur selbst weh“, sprach er ruhig. „Lass mich in Ruhe!!!!“, schnauzte sie ihn an. „Erst wenn ich dir meine Situation erklärt habe!“, entgegnete Camui. „Du bist ein Mörder! Deine Situation interessiert mich nicht!“, brüllte sie ihn erneut an. Doch dann fragte Camui: „Weshalb bist du dann hier?“ Daraufhin wurde Rena nachdenklich. Langsam sank sich ihr Blick. Und schließlich sank sie auf ihre Knie. Wut- und Verzweiflungstränen tropften auf die steinige Erde. Camui kniete sich zu ihr runter und legte zögernd und sehr vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter.

Er hatte völlig Recht. Sie war hier um Antwort auf ihre Frage zu bekommen. Um den Grund für Camuis Verhalten zu erfahren. UND um herauszufinden, weshalb sie ständig an ihn denken musste und sie das Thema einfach nicht abschließen konnte.



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