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Gefährliche Schlange

Katie Bell x Marcus Flint
von

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Katie Bell

Ein neues Projekt von mir.

Ich hoffe es gefällt euch.
 

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Es war ein wunderschöner Samstagnachmittag. Zumindest hätte er wunderschön sein können, wenn ich meine freie Zeit im Schloss vor dem Kamin mit einem guten Buch verbracht hätte. Stattdessen musste ich nun schon geschlagene zwei Stunden im strömenden Regen mit dem Rest meiner QuidditchMannschaft trainieren. Unser Kapitän Oliver Wood war ja eigentlich ein netter Kerl, nett und unglaublich gutaussehend, aber wenn es um Quidditch ging, war er einfach nur ein besessener Trottel.
 

Uns allen war kalt, wir waren müde und unser Ehrgeiz war auf den Nullpunkt gesunken.

„Ach kommt schon, in zwei Wochen spielen wir gegen Slytherin! Wollt ihr etwa mit aller Macht verlieren? Oder warum strengt ihr euch einfach nicht an?“, fuhr Wood uns schon zum x-ten Mal an.

Mein Geduldsfaden riss. Wir alle konnten nicht mehr, und wir hatten es echt nicht nötig, uns noch eine Standpauke anzuhören, nur weil unser werter Kapitän auf einem übertriebenen Trainingstrip war.

Wütend landete ich also ein paar Meter vor ihm und stürmte ihm entgegen.

„Hör mir jetzt gut zu, Oliver. Es ist kalt, es ist nass und es ist einfach nur mehr widerlich hier draußen zu trainieren. Wir sind alle müde und wollen hinein. Du kannst froh sein, dass wir unseren freien Nachmittag hier mit dir verbracht haben, obwohl wir genug Hausaufgaben zu machen haben. Und wir haben es, verdammt noch einmal, nicht nötig, uns von dir auch noch vorhalten zu lassen, dass wir uns nicht anstrengen.“ Ich schrie ihn regelrecht an, aber er hatte es ja verdient.

Der Regen peitschte mir ins Gesicht und dämpfte meine Worte etwas, doch trotzdem schlugen sie mit einer Wucht ein, die ich nicht für möglich gehalten hatte.

Perplex starrte Wood mich an, machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch ich ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen.

„Spar es dir, Wood. Das Training ist beendet.“, rief ich den anderen zu, die mir teils dankbar zunickten und mir teils zujubelten.

Immer noch in Rage stapfte ich vom Feld in die Umkleidekabinen, die anderen folgten mir und wir ließen Wood alleine zurück.

Nachdem wir alle geduscht und umgezogen waren, uns frischer fühlten, machten sich die anderen auf den Weg ins Schloss. Ich ließ mir ein wenig mehr Zeit, weil ich hoffte, Wood würde gleich kommen und ich wollte mich noch für meine Worte entschuldigen.

Nun ja, nicht direkt für meine Worte, immerhin hatte ich sie genauso gemeint, aber für meinen Tonfall. Ich hatte ihn ziemlich angeschrien und das wollte ich eigentlich nicht.

Außerdem mochte ich Oliver und mir behagte die Vorstellung nicht, dass er böse auf mich sein könnte.

Doch als er nach einer weiteren halben Stunde immer noch nicht gekommen war, machte auch ich mich auf den Rückweg.

Schnell war auch meine normale Schulkleidung völlig durchnässt. Fluchend schritt ich dem Regen entgegen. Der Wind peitschte mir um die Ohren und langsam wurde mir wieder kalt.
 

Sollte ihn doch der Tod holen, wenn er sich einbildete, er müsse bei diesem scheiß Wetter noch trainieren.

Wobei ich es mir schon komisch vorstellte, wie er alleine vor den Ringen herumflog und versuchte imaginäre Bälle zu fangen.

Die Vorstellung war einfach zu komisch, weswegen ich auch kichern musste.
 

„Na, ist es so witzig, wenn man völlig durchnässt ist? Aber bei eurem Kapitän muss man wohl auch Humor besitzen.“ Marcus Flint, Kapitän des Slytherinschen Teams, versperrte mir den Weg ins Schloss.

Langsam kam er näher und beäugte mich dabei.

Angewidert schüttelte ich den Kopf. „Lass mich durch, Flint.“, zischte ich und wollte an ihm vorbeischlüpfen, doch er drängte mich gegen die Außenmauer des Schlosses.

Zumindest drängt ICH mich gegen die Mauer, um ihm nicht zu nahe zu kommen, da er stetig auf mich zuging.

Nun lachte er gespielt auf. „Angst vor mir, Bell?“ Höhnisch zog er eine Augenbraue nach oben.

„Träum weiter, Flint.“ Langsam schob ich mich an der Mauer entlang in Richtung Eingangstor, doch weit kam ich nicht. Schnell hatte er seine Arme zu beiden Seiten meines Kopfes aufgestützt und mich somit an meiner Flucht gehindert.

„Was willst du eigentlich?“, fragte ich schließlich. Es war eine ernstgemeinte und berechtigte Frage. Immerhin hatten wir, außer wenn unsere Mannschaften gegeneinander spielten, nie viel mit einander zu tun. Sicher, ein paar Beleidigungen und Demütigungen waren immer drinnen, wenn man sich im Unterricht oder auf den Fluren begegnete, doch alleine hatte er sie noch nie abgefangen und festgehalten.
 

Er ging nicht auf meinen Kommentar ein, sondern grinste mich auf einmal anzüglich an.

„Nette Bluse, die du da trägst.“
 

Verwundert senkte ich meinen Blick und sah mir meine Kleidung genauer an. Verdammt. Fluchend verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. Meine weiße Bluse war vollkommen durchnässt, klebte an mir, wie eine zweite Haut und war völlig durchsichtig geworden.

In dem Moment verfluchte ich die beschissene Kleiderordnung in Hogwarts.

Natürlich hätte ich noch einen Pullover darüber ziehen können, doch daran hatte ich nicht gedacht. Ich hatte einfach schnell ins Schloss gewollt und eigentlich auch nicht damit gerechnet, jemandem zu begegnen.
 

Sein hohles Lachen ließ mich aus meinen Gedanken schrecken. Nun presste er mich wirklich mit seinem Körper an die Wand.

„Du brauchst dich doch nicht zu verstecken. So übel siehst du auch wieder nicht aus.“, meinte er grinsen.

Oh, wie ich diesen Kerl hasste. Ich wusste, dass ich nicht übel aussah. Eigentlich war ich recht hübsch, aber das ging ihn doch gar nichts an.

Es konnte mir auch egal sein, was er über mein Äußeres dachte. Konnte es. War es aber nicht. Wieso auch immer. Ich wusste es nicht.

Wahrscheinlich verletzte es einfach nur mein weibliches Ego. Natürlich, das musste es sein.
 

„Schämst dich vielleicht, weil du zu wenig Oberweite hast? Oder hast du Angst? Vielleicht bist du doch nicht so mutig, wie ihr Gryffindors immer tut.“ Er spottete mich aus. Natürlich nur, um mich dazu zu bringen, meine Arme von meiner Brust zu nehmen.

Wenn ich es nicht tat, würde ich ihn nur in der Annahme bestätigen, dass ich Angst hatte. Oder er würde vielleicht überall rum erzählen, dass ich kleine Brüste hatte. Hatte ich aber keineswegs. Nicht, dass es mir viel ausgemacht hätte, wenn er Gerüchte über mich erzählen würde. Nein, es war mir egal, was andere von mir dachten.

Aber meine Brüste waren doch etwas Intimes und eigentlich ging es niemanden etwas an, wie sie aussahen.

Doch mein blöder Stolz und `Gryffindormut´, wie er es nannte, ließen mich meine Arme schlussendlich doch noch senken.
 

„Sieht das aus, als müsste ich mich meiner Oberweite wegen schämen?“, knurrte ich und deutete auf meine zwei Berge.

Nun sah er doch etwas erstaunt aus, anscheinend hatte er damit nicht gerechnet. Sein Blick glitt von meinem Gesicht hinab. Nun besah auch ich mir noch einmal meinen Vorbau. Nein, entschied ich. Ich musste mich wirklich nicht schämen.
 

Er verzog das Gesicht, als würde er über meine Worte nachdenken.

Dann grinste er. „Ich darf doch mal..“, murmelte er und noch bevor ich wusste, was er damit gemeint hatte, legte er doch tatsächlich eine seiner Hände auf meine Brust.
 

Geschockt keuchte ich auf. Im ersten Moment war ich viel zu perplex, um zu reagieren. Doch als er meine Brust prüfend anhob und leicht hinein kniff, verpasste ich ihm eine satte Ohrfeige.
 

„Was fällt dir eigentlich ein?“, knurrte ich und wollte meine Hände wieder schützend vor meiner Oberweite postieren, doch er starrte mich mit wutverzerrtem Gesicht und gefährlich blitzenden Augen an. Dann nahm er meine Hände und drückte sie über meinem Kopf an die Wand. Dort hielt er beide mit nur einer von seiner Hand fest.
 

„Was fällt dir ein?“, zischte er mir ins Ohr. „Du wolltest doch meine Meinung wissen.“ Nun grinste er wieder.

Dafür bekam ich ein wenig Panik. Ich konnte mich nicht befreien. Er war einfach zu stark. Natürlich war ich als QuidditchSpielerin nicht unbedingt ein zartes, schwaches Weibchen, aber er war auch Quidditch Spieler und ein Mann. Er war einfach stärker.

Nun presste er sich noch weiter an mich.
 

Eine Zeitlang starrten wir uns gegenseitig an. Und dann passierte es. Ohne Vorwarnung drückte er seine Lippen hart auf meine.

Überrascht riss ich die Augen auf. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Wollte er mich jetzt etwa auch noch vergewaltigen? Diese Frage war berechtigt, denn seine freie Hand ließ er an meiner Seite nach unten zu meinem Po wandern.
 

Doch leider musste ich zugeben, dass seine Lippen und auch seine Hand keineswegs unangenehm waren. Im Gegenteil. Sie lösten in mir wohlige Schauer aus.

Plötzlich löste er sich ein wenig von mir und sah mich erstaunt an. Es sah fast so aus, als wäre er selbst verwundert darüber, was er gerade getan hatte. Er machte Anstalten, weiter zurückzuweichen.

Ohne nachzudenken, ließ ich meinen Kopf nach vorne schnellen und umfing seine Lippen erneut. Kurz riss er die Augen auf, schloss sie aber, als ich mit meiner Zunge gegen seine Lippen stieß. Fordernd stieß ich sie in seinen Mund.

Unsere Zungen umkreisten sich wild. Seine Hand wanderte auf mein Knie und von dort schob sie sich langsam nach oben.

Als er unter meinen Rock glitt und anfing, die Innenseite meines Oberschenkels zu massieren, stöhnte ich in den Kuss. Wieder versuchte ich meine Hände zu befreien, ich wollte ihn näher an mich ziehen, seine Haare durchwühlen, seinen Rücken streicheln, doch er ließ mich nicht los.
 

Immer leidenschaftlicher küssten wir uns. Als er anfing an meinem Hals zu knabbern und zu saugen, legte ich meinen Kopf, so gut es eben ging, in den Nacken und stöhnte genüsslich auf.

Seine Hand war inzwischen an meinem Höschen angelangt, als wir auf einmal Woods Stimme hörten, die von weiter her rief: „Na, Flint, welches arme Ding hast du diesmal in die Fänge bekommen?“

Wir erstarrten augenblicklich. Zumindest ich.

Flint hatte meine Hände losgelassen, doch seine andere lag immer noch an meinem Oberschenkel.

Da er größer und auch breiter war als ich, hatte mich Wood noch nicht entdeckt. Ohne groß darüber nachzudenken, schlang ich meine Arme um Flint und vergrub meinen Kopf in seinem Pullover.

Er schien zu verstehen, denn er zog seinen Umhang über mich. Genau in diesem Moment war Wood bei uns angekommen.

„Verzieh dich, Wood. Nerv deine Mannschaft, aber nicht mich.“, meinte Flint arrogant und in diesem Moment betete ich still, dass Oliver tun würde, was der Slytherin wollte.
 

„Keine Sorge, ich habe keine Lust, bei deinen Orgien dabei zu sein. Spätestens morgen wird die ganze Schule wissen, wer die Kleine da ist, wenn sie heulend beim Frühstück sitzt.“, sagte er spitz, drehte sich um und ging davon.
 

Als er außer Sicht-, und Hörweite war, löste Flint den Umhang und ich ließ erleichtert von ihm ab.
 

„Ich denke nicht, dass du morgen heulend beim Frühstück sitzen wirst, Bell. Dir hat es ja gut gefallen. Wundert mich aber auch nicht. Wood bringt es einfach nicht.“ Mit diesen Worten ließ auch er mich stehen und verschwand im Schloss.
 

Mit leicht zittrigen Knien lehnte ich mich noch einmal an die Mauer. Ich konnte es nicht einmal abstreiten. Ja, es hatte mir gefallen. Sehr gut, sogar. Ich spürte seine Lippen und Finger jetzt noch auf meiner Haut.

Ich seufzte auf. Das war doch echt zum Verrückt werden. Noch nie, war ich so geküsst worden, wie gerade eben. Ich hatte schon ein paar Freunde gehabt und auch mit ihnen geknutscht, doch keiner hatte mich auch nur auf diese Weise angefasst, wie Flint es getan hatte. Und keiner hatte es geschafft, solches Feuer und Verlangen in mir zu entfachen, wir er.
 

Seufzend schüttelte ich den Kopf. Langsam fing ich echt an zu spinnen. Ich begehrte Marcus Flint. Der Tag konnte einfach nicht schlimmer werden.
 

Und ich sollte ausnahmsweise einmal Recht behalten. Der Tag wurde nicht schlimmer, aber auch nicht besser.

Der Gemeinschaftsraum war überfüllt, da alle bei diesem Wetter drinnen geblieben waren und so war auch kein Platz mehr vor dem Kamin frei.

Als ich eintrat, sah mich Wood seltsam und mit hochgezogenen Brauen an.

„Wo warst du so lang, Katie?“, wollte er wissen.

Ich errötete augenblicklich. Der Kuss schob sich wieder in meine Gedanken, doch ich verdrängte es. Später würde ich mich genauer damit befassen.

„Ich hab noch was in der Umkleide vergessen, und bin noch mal zurück.“, log ich.

Eine zeitlang sah Oliver mich noch seltsam an. Wahrscheinlich überlegte er, ob es möglich sein konnte, dass er mir nicht begegnet war, als ich doch angeblich noch einmal zurück in die Umkleiden gegangen war. Doch er beließ es schließlich dabei, nickte noch einmal und wendete sich wieder seinen anderen Gesprächspartnern zu.

Erleichtert atmete ich aus und machte mich schnell auf den Weg in meinen Schlafsaal. Jetzt brauchte ich Ruhe.

Daher ließ ich mich auf mein Bett nieder, natürlich zog ich mir vorher meine nassen Klamotten aus, und versuchte dort, meine Hausaufgaben machen. Einige Sachen schaffte ich auch, doch bei anderen drifteten meine Gedanken immer wieder zu Flint und dem Kuss.
 

Wieso hatte er das überhaupt getan? Nur um sich zu beweisen, dass ihm nicht einmal eine Gryffindor widerstehen konnte? Nein, das wusste er sicher schon zur genüge. Oder vielleicht wollte er sich auch einfach beweisen, dass ihm auch seine Feinde nicht widerstehen konnten. Denn immerhin waren wir beide Feinde. Zumindest auf dem Quidditchfeld.

Ich seufzte auf. Wenn das sein Ziel gewesen war, hatte er es erreicht. Ich war ihm einfach ausgeliefert gewesen und hatte es auch noch genossen.
 

Ich stellte mir weiters die Frage, wie weit die ganze Sache gegangen wäre, wenn Wood nicht plötzlich aufgetaucht wäre.

Zu meinem Erstaunen musste ich mir eingestehen, dass ich es wohl nicht abgebrochen hätte und Marcus Flint doch tatsächlich meine Jungfräulichkeit beendet hätte.

Es war nicht das, was ich mir für mein Erstes Mal vorgestellt hatte. Nein keineswegs. Und es beschämte mich, dass ich ihm nicht hätte widerstehen können. Immerhin war er ein Slytherin, eine verdammte Schlange, gegnerischer Quidditch Kapitän und ein riesengroßes, arrogantes, eingebildetes, selbstverliebtes Arschloch.

Aber Himmel, was der mit seiner Zunge und seinen Händen anstellen konnte. Er hatte nicht viel mit mir gemacht und doch brannte ich innerlich immer noch. Meine Haut prickelte immer noch von seinen Berührungen und ein Gedanke daran reichte, um mich wieder ganz wuschig zu machen.

Es war echt verrückt. Seine Berührungen versprachen mehr. Ich kannte ihn noch nicht einmal wirklich und ich hasste ihn und dennoch schaffte er es, mich so aus der Fassung zu bringen.
 

Aber er hatte mich vor Wood beschützt. Entweder er würde morgen lauthals verkünden, dass ihm eine gegnerische Quidditch Spielerin auf den Leim gegangen war, so dass es auch jeder mitbekam, oder er hatte mich wirklich beschützt und würde es für sich behalten, ohne Hintergedanken.

Auch wenn ich mir das nur schwer vorstellen konnte. Er war ein Slytherin, und die heckten bekanntlich immer etwas aus.

Also stellte ich mich schon einmal darauf ein, entweder eine ordentliche Demütigung einstecken zu müssen. Wenn es nicht passieren würde, würde ich mich vor ihm in Acht nehmen. Ich würde ihm aus dem Weg gehen und meiden so gut es ging. Das schwor ich mir. Immerhin war der Kerl nicht gut für meine Gesundheit.

Wer weiß, was er noch mit mir anstellen würde, wenn er Gelegenheit dazu bekommen würde. Doch das wollte ich lieber gar nicht so genau wissen.

Ein wenig aufgeregt schlief ich schließlich ein. Morgen würde sowieso kommen und ich musste damit fertig werden, egal was passieren würde.

Marcus Flint

Heute war doch echt mal ein beschissener Tag. Samstag. Freier Tag. Und es regnete in Strömen. Das war eigentlich noch milde ausgedrückt. Es kübelte in Eimern, oder wie die Muggel immer sagten.
 

Muggel sind doch echt dumm. Für alles haben sie irgendwelche seltsamen Sprichwörter.

Wenn man eine Grube gräbt, fällt man hinein. Was sollte das denn bitte heißen? Oder im Glashaus soll man nicht mit Steinen schmeißen. Na wirklich? 1. Wer hat schon ein Glashaus und 2. Wer ist dann noch so blöd und wirft mit Kiesel um sich?

Wirklich. Muggel können einem doch eigentlich nur leid tun.
 

Genervt und gelangweilt stöhnte ich auf. Jetzt machte ich mir doch tatsächlich Gedanken um Muggel. So tief war ich gesunken.

Aber das war eigentlich auch kein Wunder. Meine Hausaufgaben hatte ich alle schon erledigt. Oder eben nicht erledigt, aber das würde sich auch nicht ändern.

Im Gemeinschaftsraum war es brechend voll. Natürlich fanden Adrian, mein bester Freund, und ich immer einen Platz. Und wenn wir dazu irgendwelche Erstklässler vertreiben mussten. Platz war immer da. Aber es nervte trotzdem, dass es so voll war.
 

Adrian schlief in einem Sessel nahe dem Kamin. Vorhin hatte ich eine Besprechung für unser Quidditch Team abgehalten, ich bin nämlich Kapitän. Doch die Stimmung war ziemlich im Keller und so ließ ich meine Mannschaft auch schnell wieder in Ruhe.

Eigentlich wollte ich heute trainieren. Zumindest am Vormittag. Den Rest des Tages wollten wir in Hogsmeade verbringen. Doch das hatte das Wetter gründlich verdorben.
 

Ich seufzte noch einmal auf, bevor ich mich schließlich erhob. Ich würde einfach mal im Schloss herumwandern. Vielleicht fand sich jemand, den man ärgern konnte.

Oder ich würde sehen, ob diese verdammten Gryffindors heute wieder trainierten. Denen war wirklich nicht mehr zu helfen.

Egal bei welchem Wetter waren sie draußen und flogen herum. Wood, ihr Kapitän, war ja auch wirklich eine Vollpfeife. Seine Mannschaft hätte mir ja leid getan, wenn es eben keine Gryffindors gewesen wären.

Innerlich schüttelte ich mich. Gryffindors. Sowas Ekliges. Allesamt totale Nieten.
 

So machte ich mich also auf den Weg in die Eingangshalle. Langsam trat ich nach draußen, blieb aber dicht an der Mauer, wo das Dach mich noch vor dem Regen schützte.

In der Ferne konnte ich doch tatsächlich ein paar dunkle Punkte in der Luft ausmachen. Das waren die Gryffindors. Wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich die Punkte wohl auch nicht für Schüler gehalten, da der Regen ziemlich stark war, und somit die Sicht sehr verschlechterte. Aber, wie gesagt, ich wusste es nun einmal.
 

Kopfschüttelnd lehnte ich mich an die Wand und genoss die kühle Luft und den Geruch des Regens. Natürlich würde ich dies niemals öffentlich zugeben, aber Regen hatte einfach einen unglaublich intensiven und guten Duft.

Ich seufzte wieder einmal auf. Langsam wurde ich echt verrückt. Zuerst die Muggel und dann der Duft des Regens. Mir war echt nicht mehr zu helfen.
 

Die Kälte durchdrang meine Klamotten und legte sich auf meine Haut. Wie ich dieses Gefühl liebte. Es war einfach genial, wie dir langsam alle Empfindungen abstarben und deine Gliedmaßen durch die Kälte wie betäubt waren.

Klang irgendwie krank, dessen war ich mir bewusst, aber ich fand es toll. Wenn man dann wieder ins Warme ging, spürte man alles viel intensiver.
 

Als ich dann dunkle Gestalten durch den Regen auf mich, oder das Schloss, zukommen sah, versteckte ich mich in einer Nische und wartete ab. Ich konnte es jetzt echt nicht gebrauchen, mich mit der gesamten Mannschaft anzulegen.
 

Schnell liefen sie am mir vorbei und bemerkten mich nicht. Sie waren viel zu viel mit dem Regen beschäftigt.

Mir fiel sofort auf, dass Wood, der Kapitän und Bell, eine der Jägerinnen, nicht dabei waren.

Vielleicht hatten die beiden etwas mit einander und trieben es gerade wild in den Umkleiden.

Ich schüttelte mich. Mir Wood beim Sex vorzustellen, war echt widerlich.

Bell konnte ich mir da schon eher vorstellen. Sie war nicht schlecht gebaut und, wenn ich ehrlich war, würde ich sie wohl nicht von meiner Bettkante schubsen.

Sie war zwar eine Gryffindor, aber auch die konnten ab und zu ganz gut vögeln. Wobei man so etwas als Slytherin eher vertraulich behandelte. Zumindest wenn die Sache länger dauerte.
 

Natürlich kam es vor, dass Slytherins mit Gryffindors Beziehungen eingingen, doch eben nur selten.

Meistens blieb es bei einem, oder wenigen, Mal(en). Überhaupt blieb es bei uns Slytherins häufig bei einem One-Night-Stand.

So auch bei mir. Ich wollte Spaß und den bekam ich auch. Das reichte mir. Ich konnte kein nervendes Ding gebrauchen, das mir dauernd an meinem Umhang hing.

Bell wäre sicher nicht schlecht für eine kleine Affäre. Zu dumm nur, dass sie dem Feind angehörte. Die Kleine hatte Feuer und Temperament. So etwas fand man eher selten.
 

Und, als hätte Merlin meine Gedanken gehört, kam Bell auf mich zu. Kurz vor dem Eingang kicherte sie. Bevor sie ins Schloss stürmen konnte, stellte ich mich ihr in den Weg.

Mit der ganzen Mannschaft konnte und wollte ich mich nicht anlegen, doch mit einer einzigen Person konnte ich es locker aufnehmen.
 

„Na, ist es so witzig, wenn man völlig durchnässt ist? Aber bei eurem Kapitän muss man wohl auch Humor besitzen.“, meinte ich und grinste sie an. Langsam schritt ich näher auf sie zu. Ich wollte ihr ein wenig Angst machen. Dabei fiel mein Blick auf ihre völlig durchnässte Bluse, die durch das Wasser durchsichtig geworden war und mir einen netten Blick auf ihre Brüste werfen ließ.
 

Angewidert schüttelte sie den Kopf. „Lass mich durch, Flint.“, zischte sie mich an und wollte sich an mir vorbeidrängen, doch ich ließ sie nicht vorbei. Ich ging einfach weiter auf sie zu. Lustigerweise musste ich feststellen, dass sie sich gegen die Außenmauer drängte, um mir nicht zu nahe zu kommen. Vielleicht hatte sie wirklich Angst vor mir. Witzig wäre es ja schon.

Ich musste lachen. Die Vorstellung, dass diese feurige Quidditchspielerin sich vor mir fürchtete, war auch zu komisch.

„Angst vor mir, Bell?“ Höhnisch zog ich eine Augenbraue nach oben.

„Träum weiter, Flint.“, meinte sie, doch ihre Stimme klang nicht mehr so fest, wie anfangs. Sie versuchte sich an der Mauer entlang zuschieben, doch ich war noch nicht fertig mit ihr. Also stemmte ich meine Hände neben ihrem Kopf in die Mauer und zwang sie somit zum stehen bleiben.

„Was willst du eigentlich?“, fragte sie schließlich etwas genervt.
 

Dies schien mir dann der richtige Augenblick zu sein, sie auf ihren Kleidungsstil aufmerksam zu machen.

Also grinste ich sie anzüglich an und meinte: „Nette Bluse, die du da trägst.“

Frauen mochten doch Komplimente, oder?
 

Sie schien verwundert zu sein, senkte dann aber ihren Blick. Ich konnte anhand ihres Blicks genau sehen, wann sie erkannte, was ich meinte.

Fluchend verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust. Das war doch echt witzig.
 

Ich lachte auf und konnte nicht widerstehen sie mit meinem Körper gegen die Wand zu pressen.

„Du brauchst dich doch nicht zu verstecken. So übel siehst du auch wieder nicht aus.“, meinte ich grinsend und ließ noch einmal meinen Blick über ihren Körper wandern.

Nein, sie sah wirklich nicht übel aus. Eigentlich sah sie verdammt geil aus. Sie hatte die perfekte Figur, fand ich. Pralle Brüste, die weder zu klein, noch zu groß waren, ein knackiger Po und stramme Schenkel, die ich zwar jetzt nicht sehen konnte, aber schon von einigen Quidditchspielen her kannte, denn immerhin trug sie dort Hosen.

Außerdem war sie nicht zu dünn, so wie viele Tussis hier und sie hatte ein paar leichte Muskeln, die sicher vom Training stammten. Nicht so stark ausgeprägt, dass es zu männlich aussah, aber immerhin vorhanden, so dass man erkennen konnte, dass sie sich fit hielt.
 

Vielleicht bekam ich sie ja dazu, ihre Hände wieder wegzunehmen, um noch einmal einen Blick auf ihre Brüste werfen zu können. Doch ich glaubte nicht wirklich daran.

Trotzdem versuchte ich, sie zu ärgern.
 

„Schämst dich vielleicht, weil du zu wenig Oberweite hast? Oder hast du Angst? Vielleicht bist du doch nicht so mutig, wie ihr Gryffindors immer tut.“
 

Seltsamerweise tat sie es doch. Sie ließ einfach so ihre Hände sinken und knurrte mich an: „Sieht das aus, als müsste ich mich meiner Oberweite wegen schämen?“

Ich hatte nicht damit gerechnet, doch so konnte ich mir ihre Brüste genauer ansehen.

Um ein genaues Urteil abgeben zu können, würde ich sie allerdings einmal anfassen müssen. Immerhin musste ich doch testen, ob sie wirklich so prall waren, wie sie aussahen. Und sie hatte mich doch nach meiner Meinung gefragt.

Dass dies nur eine rhetorische Frage gewesen war, überging ich einfach.
 

„Ich darf doch mal..“, murmelte ich, grinste sie an und legte meine Hand auf ihre Brust. Mal abwarten, was passieren würde.

Doch zu meinem Erstaunen tat sie nichts. Entweder sie hatte es darauf abgesehen, oder sie war zu geschockt, um zu reagieren.

Es war mir aber auch egal, warum sie mich einfach machen ließ.

Ich hob ihre Brust an und kniff ein wenig hinein, um die Festigkeit zu testen. Zu meinem Leidwesen muss ich gestehen, dass ich sofort erregt war. Ich wusste nicht wieso, immerhin hatte ich schon einige Brüste in meinen Händen, doch diese schien meinem Körper sehr angetan zu sein.
 

Plötzlich, und ohne Vorwarnung, verpasste sie mir eine Ohrfeige. Eine heftige noch dazu.
 

„Was fällt dir eigentlich ein?“, knurrte sie mich an und wollte ihre Hände wieder vor ihrer Oberweite postieren, doch ich schnappte mir ihre Hände und presste sie über ihrem Kopf an die Wand. Sie hatte wirklich nicht das Recht mich einfach zu schlagen. Sie sollte froh sein, dass ich sie überhaupt angefasst hatte.
 

„Was fällt dir ein?“, zischte ich ihr ins Ohr, um ihr ein wenig Angst zu machen. „Du wolltest doch meine Meinung wissen.“

Grinsend stellte ich fest, dass es funktionierte. Eingeschüchtert starrte sie mich an und versuchte ihre Hände zu befreien. Erfolglos.

In diesem Moment konnte ich einfach nicht an mich halten und küsste sie hart.
 

Überrascht riss sie die Augen auf, als ich ihre Arme nur mehr mit einer Hand festhielt und die andere an ihren Po legte.
 

Dann schaltete mein Verstand sich wieder ein. Sie war eine Gryffindor und auch noch eine Quidditchspielerin. Der Feind eben.

Irgendwie schaffte ich es, mich von ihr zu lösen. Ihre Lippen waren einfach zu weich, zu angenehm. Ich mustere sie erstaunt. Was war nur an ihr, dass mich so die Kontrolle verlieren ließ?

Ich sollte gehen. Sie einfach loslassen, mich umdrehen und gehen. Sonst konnte ich für nichts garantieren. Und ich wollte nicht unbedingt zu einem Vergewaltiger mutieren.
 

Ich war also gerade dabei, mich von ihr zu lösen, als sie mich ohne Vorwarnung zurückküsste. Und sie legte nicht einfach ihre Lippen auf meine, nein. Sie stieß ihre Zunge einfach in meinen Mund und animierte meine, mit ihrer zu ringen.

Darauf ließ ich mich nur allzu gerne ein. Ich drängte mich wieder an sie, hielt ihre Hände aber weiter fest.

Meine andere Hand legte ich auf ihr Bein und ließ sie langsam nach oben wandern. Als ich die Innenseite ihres Oberschenkels massierte, stöhnte sie auf.
 

Wieder versuchte sie, ihre Hände zu befreien, doch es gefiel mir, sie unter Kontrolle zu haben. Die Vorstellung es hier uns jetzt an der Außenmauer des Schlosses zu tun, animierte mich. Ich hatte es schon oft in der Schule getan, doch hier wäre das erste Mal.

Ich fing an, ihren Hals zu küssen und ein wenig daran zu knabbern. Sie stöhnte wieder auf und ich konnte mir ein Grinsen nur schwer verkneifen. Es gefiel mir aber auch, sie so zu hören.

Allmählich wanderten meine Finger weiter und stießen auf den Stoff ihres Slips.

Und genau in diesem Moment, hasste ich Wood am allermeisten, denn plötzlich rief er: „Na, Flint, welches arme Ding hast du diesmal in die Fänge bekommen?“

Bell erstarrte sofort. Seufzend löste ich mich von ihr und ließ ihre Hände los.
 

Wood hatte sie noch nicht entdeckt und anscheinend wollte sie das auch nicht, denn sie klammerte sich an mich und verstecke ihr Gesicht an meinem Pullover.

Warum auch immer zog ich meinen Umhang über sie, damit Wood sie nicht sah. Gleich darauf war er auch schon bei uns angekommen.

„Verzieh dich, Wood. Nerv deine Mannschaft, aber nicht mich.“, meinte ich und versuchte so arrogant wie möglich zu klingen, damit dieser Idiot auch wirklich verschwand. Anscheinend funktionierte es, denn er antwortete: „Keine Sorge, ich habe keine Lust, bei deinen Orgien dabei zu sein. Spätestens morgen wird die ganze Schule wissen, wer die Kleine da ist, wenn sie heulend beim Frühstück sitzt.“

Und dann war er auch schon verschwunden.
 

Bell löste sich wieder von mir. Irgendwie war ich total angepisst, weil sie sich versteckt hatte. Es war ihr peinlich, was sie mit mir getan hatte und das behagte mir ganz und gar nicht.
 

„Ich denke nicht, dass du morgen heulend beim Frühstück sitzen wirst, Bell. Dir hat es ja gut gefallen. Wundert mich aber auch nicht. Wood bringt es einfach nicht.“ Mit diesen Worten ließ ich sie einfach stehen.
 

Ich trabte sofort in mein Zimmer in den Kerkern. Ab der sechsten Klasse hatten bei uns in Slytherin alle ein eigenes Zimmer, solange die Eltern brav dafür zahlten. Und meine taten es.

Ich war meinen Eltern noch nie wirklich dankbar gewesen. Sie gaben mir zwar alles und doch wieder nichts. Sie interessierten sich nicht für mich, nur dafür, dass ich der Familie keine Schande bereitete. Und so zahlten sie eben alles.
 

Doch als ich an diesem Tag in meinen Raum kam, war ich ihnen wirklich sehr dankbar. Ich hatte eine riesige Latte. Immer noch. Und sie wollte einfach nicht verschwinden.

Gut, dass es keiner bemerkt hatte, als ich durch den Gemeinschaftsraum gerannt war.

Ich versuchte mich abzulenken. An irgendwas zu denken, dass mir dieses Verlangen austrieb, doch nichts funktionierte.

Also versuchte ich es mit einer kalten Dusche. Fluchend stand ich eine halbe Stunde unter dem kalten Strahl, doch meine Erektion blickte mich immer noch fröhlich an.

Mir blieb nichts anderes übrig, als selbst Hand anzulegen. Jetzt auf Frauenfang zu gehen, brachte ich nicht fertig. Dazu war ich zu verwirrt.

Während der Dauer der Erleichterung musste ich immer wieder an Bell denken. An ihre Brüste, ihre warmen, fordernden Lippen und ihre weiche Haut. Mit einem leisen Stöhnen kam ich schließlich in meiner Hand.

Anschließend duschte ich mich noch einmal kalt ab.
 

Auch später in meinem Bett konnte ich nur an Bell denken. Diese verfluchte Löwin ließ mir keine Ruhe mehr.

Ich verstand einfach nicht wieso. Sie war doch nichts Besonderes. Nicht mehr als andere Mädchen. Ich konnte sie noch nicht einmal gut leiden.

Ich seufzte noch einmal auf. Ich würde mich in Zukunft einfach von ihr fernhalten. Ich wollte es nicht riskieren, noch einmal Handanlegen zu müssen.

Ich war ein Mann und tat dies daher öfters, aber es war eben doch etwas anderes, wenn man eine Frau unter sich hatte.

Und mich störte eigentlich die Tatsache mehr, dass ich nicht aufhören konnte, an sie zu denken, obwohl wir nicht einmal zum Ende gekommen waren.
 

Als ich meinen Entschluss, sie zu meiden, oft genug wiederholt hatte, schlief ich schließlich ein. Zu meinem Leidwesen wieder mit den Gedanken bei ihr.

Katie Bell

Aufgeregt war ich aufgestanden und in die Große Halle gegangen. Während des gesamten Frühstücks schielte ich zu den Slytherins. Ich erwartete jeden Moment eine Demütigung seitens Flint. Oder ein lauter Lacher, der mit zeigte, dass sie sich gerade darüber amüsierten, dass ich mich ihm einfach so hingegeben hatte und mich dann auch noch vor meinem eigenen Kapitän beim Feind versteckt hatte. Doch es geschah nichts.

Flint hatte nicht einmal in meine Richtung gesehen. Ich muss zugeben, dass mich das dann doch irgendwie verletzte. Natürlich nur mein weibliches Ego.

Er war mir egal. Doch als Frau fand ich es beleidigend, dass er diesen Kuss nicht einmal mit einem Blick würdigen konnte. So schlecht war ich dann auch wieder nicht.

Ich tröstete mich schließlich mit dem Gedanken, dass der Tag noch lange war, und er vielleicht bis zum Abend einen Versuch unternehmen würde, mich zu demütigen.
 

Verwundert über meine masochistischen Gedanken schüttelte ich den Kopf. Sonst war ich ja auch nicht so scharf darauf, mich lächerlich zu machen.

Außerdem wollte ich ihm sowieso aus dem Weg gehen. Da kam mir sein Verhalten nur zu gute. Um mich selbst in meinem Vorhaben zu bestärken, stand ich schnell wieder auf und verließ die Große Halle. Da heute, im Gegensatz zu gestern, ein strahlend schöner Tag war, beschloss ich, ein wenig nach draußen zu gehen und das Wetter zu genießen.

Ich hatte meine Schulsachen schon dabei und machte mich auf den Weg zum See.

Ich würde die restlichen Aufgaben erledigen und etwas lernen. Ich war, dank des vielen Trainings, im Stoff sowieso schon hinterher. Also find ich an, zuerst alle Hausübungen zu machen und schließlich alles noch einmal zu wiederholen, was wir in den letzten Wochen durchgenommen hatten.

In den meisten Fächern kam ich gut voran, doch in Zaubertränke lief es nicht so gut.

Das war eigentlich noch untertrieben. Es lief einfach gar nicht.

Ich hatte mir nie leicht getan beim Brauen, schon alleine, weil man anscheinend gewisse Ahnungen und Talente dafür haben musste, die mir fehlten. Außerdem gaben mir viele der Rezepte Rätsel auf.

Wieso war es wichtig, ob ich im Uhrzeigersinn oder dagegen rührte? Es vermischte sich doch sowieso alles.

Kurzum: Ich war eine Niete in Zaubertränke.

Und durch das ganze Quidditch Training, das uns Wood zusätzlich aufbrummte, war ich nun noch schlechter. Ich verstand einfach nichts mehr.
 

Ich seufzte auf. Das Leben war einfach ungerecht. Wieso konnte ich nicht in Verwandlung oder Zauberkunst schlecht sein? Da waren die Professoren wenigstens hilfsbereit und freundlich. Zumindest meistens.

Aber Snape war einfach nur ein Arsch. Ja, ich rede hier von einem Lehrer. Und eigentlich gehöre ich zu den Schülern, die zu ihren Mentoren aufsahen und ihnen Respekt entgegen brachten, doch Snape hatte meinen Respekt nicht verdient.

Er war furchteinflößend, gemein, herrisch und beschimpfte alle, die nicht in seinem Haus waren. Ach ja, ich vergaß, Snape ist Hauslehrer von Slytherin. Wie könnte es auch anders sein?
 

Es war eigentlich auch egal. Ich wäre in Zaubertränke wahrscheinlich genauso schlecht, wenn es ein anderer Lehrer unterrichten würde. Ihm jetzt die Schuld daran zu geben, würde an meiner Situation auch nichts ändern.

Nein, aber es tat gut, nicht selbst die Schuldige zu sein, stellte ich grimmig lächelnd fest.

Die restliche Zeit bis zum Mittagessen verbrachte ich dann noch damit, verschiedene Zaubertrankrezepte zu studieren. Oder ich versuchte es zumindest. Die meiste Zeit starrte ich eigentlich auf das Wasser und dachte nach.
 

Meine Gedanken drifteten wieder zu Flint. Mit einer einzigen Begegnung hatte er es geschafft, zu einem ständigen Begleiter in meinem Kopf zu werden. Das nervte gewaltig.

Besonders, da ich doch eigentlich Wood wollte. Zumindest vorher. Ich war total verwirrt. Wood und Flint wechselten sich ständig ab.

Ich hatte mir für dieses Jahr vorgenommen, Oliver endlich von mir zu überzeugen. Doch jetzt war ich mir nicht mehr sicher, ob es wirklich das war, was ich wollte.

Sicher, Wood war toll. Er war gutaussehend, nett, hilfsbereit und auch charmant. Leider aber total Quidditch-besessen. In seinem Leben gab es nichts anderes. Daher hatte ich mich bis jetzt auch nicht getraut, ihn einmal einzuladen.

Nicht, dass ich damit generell ein Problem gehabt hätte. Schon meine Mutter hatte damals meinem Vater den Antrag gemacht, weil sie es leid war, darauf zu warten, dass er seinen Mut zusammen kratzte.

Doch bei Wood war es eben etwas anderes. Ich war mir bei ihm einfach so unsicher, was seine Gefühle anging. Ob er überhaupt Interesse an einer Beziehung hatte. Immerhin zählte nur Quidditch für ihn und soweit ich wusste, hatte er noch keine Freundin gehabt.
 

Doch Flint.. Was wollte ich mit Flint? Ich mochte ihn nicht und er mochte mich nicht. Er war ein arrogantes, selbstverliebtes Arschloch. Okay, das waren die meisten Slytherins, aber da Flint auch noch Kapitän war, war er ein größerer Feind, als die anderen seines Hauses.

Und eine Schlange war wirklich nicht das, was ich mir für mein Leben vorstellte.

Nicht, dass ich ein Mensch mit vielen Vorurteilen gewesen wäre. Nein, das eigentlich überhaupt nicht. Aber Slytherins waren nun einmal meistens intrigante, hinterhältige und verschlagene Typen und bewiesen dies auch ständig.

Also genau das, was ich nicht wollte.

Ich musste nur leider zugeben, dass ich Flint ziemlich anziehend fand. Obwohl er so ein Arsch war. Er war sehr attraktiv mit seiner Bad Boy Ausstrahlung. Das war mir schon früher aufgefallen, aber ich hatte es immer nur zur Kenntnis genommen und dann einfach wieder vergessen.

Doch nach diesem hammergeilen Kuss ging er mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Irgendwie fand ich das total peinlich. Ich war doch kein Sexsüchtiges Ding, das nur an solchen Talenten interessiert war.

Ich seufzte genervt auf. Meine Gedanken gingen mir total auf die Nerven. Ich erkannte mich überhaupt nicht wieder. Wie konnte ein einzelner Mensch, der mir nicht einmal etwas bedeutete, meine Welt so auf den Kopf stellen?
 

Da ich darauf keine Antwort fand, und es Zeit für das Mittagessen war, ging ich wieder zurück in die Große Halle.

Dort war es nicht ganz so voll, wie zum Frühstück, was wohl daran lag, dass die meisten älteren Schüler in Hogsmeade unterwegs waren.
 

Ich entdeckte Wood an unserem Tisch und setzte mich ihm gegenüber. Er sah kurz auf, lächelte mich an und widmete sich dann wieder dem Blatt Pergament, auf dem er anscheinend neue Strategien ausarbeitete.

„Hey Katie, hattest du einen netten Vormittag?“, fragte er mich beiläufig, ohne noch einmal aufzusehen.

Ich nickte lächelnd, aber da er das ja nicht sehen konnte, fügte ich hinzu: „Ja, ich war am See und hab es endlich geschafft, meine Hausaufgaben zu erledigen und den Stoff aufzuarbeiten.“
 

„Schön, Katie.“, murmelte er und kritzelte eilig weiter. Ich grinste nur. Typisch Wood.

Als ich gerade bei meinem Dessert war, sah Oliver plötzlich auf und blickte in der Halle umher.

„Seltsam.“, flüsterte er und starrte mich dann an. Fragend zog ich meine Augenbrauen nach oben. „Was ist seltsam?“

Oliver sah sich noch einmal um. „Ich habe Flint gestern wieder mit einem Mädchen erwischt, aber leider nicht erkannt, um wen es sich handelte.“ Sofort suchte ich mit meinen Augen nach Flint und fand ihn tatsächlich. Er unterhielt sich gerade mit seinem Freund Adrian Pucey.

„Und?“, hakte ich nach, weil Wood nicht weiter sprach, ließ Flint aber nicht aus den Augen.
 

„Na ja, Katie“, meinte er und machte eine ausladende Handbewegung. „Siehst du hier irgendein Mädchen heulen? Auch in der Früh war nichts und es gab weder Gerüchte noch seltsame andeutungsvolle Blicke zwischen ihm und irgendwelchen Mädchen.“

Bedeutungsvoll sah er mich an, doch genau in diesem Augenblick sah Flint auf und unsere Blicke trafen sich.

Einen kurzen Moment starrten wir uns an, dann zog er die Augenbrauen fragend in die Höhe und grinste mich an.

„Vielleicht meint er es dieses Mal einfach nur ernst mit ihr.“, flüsterte ich mehr zu mir als zu Wood, doch dieser lachte plötzlich auf.

Dadurch ließ ich meinen Blick von Flint ab und sah Wood an.

Lachend antwortete er mir: „Flint und es mit jemandem ernst meinen? Ich bitte dich, Katie. Der meint es doch mit nichts ernst. Außer Quidditch. Der hat doch in seinem Leben sonst keine Ernsthaftigkeit.“

Nun sah ich Oliver an. Irgendwie machte mich diese Aussage wütend.

„Da hättet ihr zwei ja mal was gemeinsam. Du interessierst dich ja auch nur für Quidditch“, meinte ich spitz und verließ die Halle.
 

Eigentlich hatte Oliver das nicht verdient. Er konnte ja nichts für meine verwirrenden Gedanken und Gefühle. Aber andererseits konnte er wieder verdammt viel dafür. Wenn er doch nur einfach ein bisschen mehr `Mann´ sein könnte, und sich für Frauen interessieren würde, dann hätte ich mich schon zig Mal getraut, ihn einzuladen. Und dann wäre es nie zu dem Kuss mit Flint gekommen.

Zumindest redete ich mir das ein. Ich seufzte gekonnt auf. Immerhin hatte ich in den letzten Stunden genug Gelegenheiten das zu üben.
 

Ich ging also wieder nach draußen. Wohin sollte ich auch sonst gehen? Es war einfach zu schönes Wetter, um drinnen herumzulungern, selbst wenn man nicht gut drauf war.

Ich ließ mich wieder an derselben Stelle nieder, an der ich schon am Nachmittag gewesen war. Doch diesmal legte ich mich ins Gras und schloss die Augen.
 

„Katie, da bist du ja.“, hörte ich Wood sagen und öffnete überrascht meine Augen. Perplex sah ich ihm zu, wie er zu mir geeilt kam und sich neben mir ins Gras fallen ließ. Er war ziemlich außer Atem.

„Ich hab dich überall gesucht. Du bist so schnell verschwunden.“ Er atmete ein paar Mal tief durch und lächelte mich dann an.

„Wieso?“, konnte ich nur fragen. Ich wusste schon, dass ich ziemlich beleidigt geklungen hatte, doch das tat ich öfters. Ich war eben launisch und temperamentvoll.

„Ich wollte noch mit dir darüber reden, was du da zu mir gesagt hast.“, meinte er ernst. „Wie meintest du das denn, dass ich auch nur Quidditch im Kopf habe.“

Ich seufzte auf. Auf so ein Gespräch hatte ich jetzt ehrlich keine Lust. Aber ich wollte auch nicht streiten, also antwortete ich, so gut ich konnte.

„Du machst nie etwas anderes als Strategien ausarbeiten, selbst beim Essen nicht. Du gehst nie nach Hogsmeade oder so und du hast auch keine Beziehung.“, sagte ich, wurde aber immer leiser und auch ein wenig rot im Gesicht.

Einige Momente sah Oliver mich überrascht an, dann runzelte er die Stirn und meinte schließlich: „So schlimm bin ich auch wieder nicht, oder?“

Nun musste ich lachen. Nein, er war noch viel schlimmer. Aber das sagte ich ihm nicht, ich nickte nur.

Jetzt schien er zu grübeln. „Na gut“, sagte er dann. „dann gehen wir beide eben jetzt nach Hogsmeade. Zwei Fliegen mit einer Klappe, oder?“ Er grinste mich irgendwie total süß an.

Doch ich verstand nicht, was er damit meinte, daher sah ich ihn fragend an.
 

„Na du hast doch gesagt, kein Hogsmeade, keine Frauen. Wenn ich dich nach Hogsmeade einlade, und wir ein Date haben, widerlege ich gleich zwei deiner Theorien.“ Perplex und überrascht starrte ich ihn an. Mit weit aufgerissenen Augen.

„Also, Katie. Würdest du mit mir ausgehen?“, fragte er noch einmal und ich konnte nur nickten.

„Na dann, los.“ Er stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie entgegen und er zog mich hoch.

Darauf ließ ich wieder los. Doch meine Haut kribbelte nicht. Seltsam. Aber unbedeutend. Völlig egal.
 

Schweigend gingen wir eine Weile nebeneinander her. Schließlich entschieden wir uns, uns in das Café für Verliebte zu setzen. „Das gehört zu deinem Date dazu, habe ich gehört.“, hatte Wood lächelnd gemeint und mich einfach hineingezogen.

Eigentlich mochte ich es nicht. Es war mir hier einfach zu kitschig und irgendwie fühlte ich mich unwohl.

Aber ich hatte es doch tatsächlich geschafft, Wood zu einem Date zu überreden. Oder viel mehr hatte er mich ja gefragt. Ich hatte lediglich den Anstoß dazu gegeben, obwohl ich mir dessen gar nicht bewusst gewesen war.
 

„Hmm.. Ich glaube, du hattest Recht. Mir fällt kein Thema ein, das nichts mit Quidditch zu tun hat. Tut mir leid.“, sagte er und sah mich entschuldigend an, nachdem wir bestellt hatten. Dann senkte er den Kopf.

„Ach, schon gut. Ich mag Quidditch doch auch. Erzähl mir einfach mal von deinen neuen Strategien. Ich sag dir dann schon, wenn es mir zu viel wird.“

Daraufhin hatte er mich angestrahlt und begonnen mir alle möglichen Flugmanöver genauestens zu beschreiben.

Ich muss gestehen, dass ich mich ziemlich bald langweilte. Auch wenn ich am Anfang noch gut zuhörte und voll dabei war, drifteten meine Gedanken immer wieder ab.

Wenn ich ehrlich war, interessierten mich seine Strategien gar nicht. Als ich versuchte das Thema umzulenken, ging er irgendwie nicht drauf ein.

Auch als ich ihm sagte, dass er übertreibe, hatte das keine Wirkung. Zumindest keine dauerhafte. Er hatte sich kurz entschuldigt, ein paar Minuten über etwas anderes geredet oder geschwiegen und dann das Thema wieder auf Quidditch gebracht.

Eigentlich war es faszinierend. Er schaffte es immer, egal worum es gerade ging, auf seinen Lieblingssport zu kommen.

Meine Begeisterung für dieses Talent hielt sich allerdings in Grenzen.
 

Als es dann allerdings langsam dunkel wurde, gingen wir endlich wieder ins Schloss zurück. Dieser Tag hatte mir gezeigt, dass ich Oliver zwar gern hatte und er ein netter Kerl war, aber dass ich mich einfach nur langweilte, wenn er über Quidditch redete. Und das tat er dauernd.

So konnte ich mir eine Beziehung mit ihm definitiv nicht vorstellen.
 

Gemeinsam gingen wir ins Schloss und setzten uns an unseren Tisch, um das Abendessen einzunehmen.

Angelina sah mich die ganze Zeit seltsam an. Ich wusste natürlich genau, warum sie das tat. Sie wunderte sich, weil ich mit Oliver allein unterwegs gewesen war und wir jetzt nebeneinander saßen und er mir immer noch seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. Oder zumindest beschenkte er mich damit, mir weiter von seinen Quidditch Fantasien zu erzählen.
 

Meine Augen suchten immer wieder den Slytherintisch nach Flint ab, konnten ihn aber nicht entdecken. Er kam den restlichen Abend auch nicht mehr. Seltsam, dachte ich mir. Er ließ das Essen sonst nie ausfallen.
 

Als Wood gerade anfangen wollte, mir noch einmal seine Strategien für das kommende Spiel zu erklären, stand ich auf.

„Oliver, tut mir leid, aber du tust es schon wieder und ich kann jetzt einfach nicht mehr. Ich gehe spazieren und wünsche diesmal nicht, ich betone, NICHT, dass du mir nachgehst. Ich brauche ein bisschen Quidditch-freie Zeit.“ Meine Stimme klang ruppiger als beabsichtigt, aber das war mir einfach egal.

Er sah mich perplex an, doch ich ging schnell hinaus. Auch die Blicke der anderen ignorierte ich gekonnt.
 

Wieder einmal ging ich zum See. Meine Gedanken schweiften herum. Oliver hatte mich bei unserem Date mehrmals berührt, doch nie hatte ich ein Kribbeln gespürt oder war aufgeregt gewesen.

Letztes Jahr war das alles ganz anders gewesen. Da war ich schon nervös, wenn er mich nur angesehen hatte, und seine zufälligen Berührungen lösten Glücksgefühle in mir aus.

Doch anscheinend hatte sich etwas verändert.

Ich mochte Oliver. Sehr sogar. Aber ich war weder verliebt in ihn, noch spürte ich ein Verlangen in mir aufsteigen, wenn ich an ihn dachte. Was bei Flint allerdings schon der Fall war.

Ich seufzte auf. Ohne es zu bemerken war ich zum Quidditch Feld gelaufen.

Langsam ging ich aufs Spielfeld und dachte an den Kuss mit Flint. Ich musste, wieder einmal, zugeben, dass diese Begegnung das Beste war, das mir je passiert ist.

Plötzlich fing es an leicht zu tröpfeln. Ein genervtes Stöhnen entrang sich meiner Kehle. Nicht schon wieder, dachte ich.

Ich hatte echt keine Lust, wieder komplett durchnässt zu werden. Also ging ich eiligen Schrittes zu den Umkleiden und ließ mich auf eine der Bänke drinnen nieder.

Kurz darauf konnte ich durchs Fenster beobachten, wie es ordentlich zu regnen anfing.

Gerade noch rechtzeitig.

Natürlich würde ich bald zurückkehren müssen. Aber ein wenig Zeit hatte ich noch, bis die Sperrstunde begann, und vielleicht hörte es bis dahin auf zu regnen.
 

Plötzlich bemerkte ich, dass irgendwer duschte. Zumindest lief das Wasser. Warum auch immer ich es vorhin nicht bemerkt hatte, doch ganz eindeutig war hier noch jemand.

Neugier packte mich und ich betrat die Duschräume. Nebelschwaden schlugen mir entgegen.

Langsam ging ich um die Ecke und blieb wie angewurzelt stehen.

Marcus Flint duschte nur ein paar Meter vor mir. Er hatte sich mit seinen Händen an der Wand abgestützt und somit hatte ich einen guten Blick auf seine Rückseite.
 

Ich wusste, dass es sich nicht gehörte. Ich wusste, dass er verdammt angepisst wäre, wenn er wüsste, dass ich ihn beobachtete und ich wusste, dass ich Ärger bekommen würde, wenn das hier herauskäme. Mächtig Ärger.

Doch, obwohl mir das alles bewusst war, schaffte ich es nicht, meinen Blick von ihm zu lösen, mich umzudrehen und zu gehen.
 

Das Wasser lief ihm über seine breiten Schultern, über seinen Rücken, hinunter zu seinem knackigen Po und anschließend seine Beine entlang.
 

Es sah einfach zu geil aus, um nicht hinzusehen. Er hatte einen tollen Körperbau, den ich mir genauestens ansah.

Als er Anstalten machte, sich umzudrehen, keuchte ich auf. Schnell drehte er sich um und sah mich erschrocken an.

Ich kniff die Augen zusammen, um nicht auch noch seine Vorderseite sehen zu müssen und stürmte hinaus, blieb aber bei den Schränken stehen. Draußen regnete es immer noch.
 

Seufzend ließ ich mich wieder auf eine der Bänke nieder und schloss die Augen. Wieder sah ich ihn im Dunkeln, an der Wand gestützt, stehen, wie ihm das Wasser über den Körper rannte. Beinah hätte ich aufgestöhnt. Der Kerl sah auch unverschämt gut aus.

Marcus Flint

Mit meinem neuen Vorsatz, Katie Bell aus dem Weg zu gehen und zu ignorieren, machte ich mich auf den Weg in die Große Halle. Da heute Sonntag war, und viele Schüler ausschlafen wollten, war noch nicht allzu viel los.

Ich setzte mich zu Adrian, meinem besten Freund und frühstückte gemütlich. Verstohlen und äußerst diskret ließ ich meinen Blick ab und zu zum Gryffindor Tisch wandern. Katie Bell saß umringt von ihren Freunden da und starrte vor sich hin.

Vielmehr starrte sie immer wieder in meine Richtung. Und sie schien verärgert zu sein. Was ja auch kein Wunder war, immerhin habe ich sie einfach so geküsst.

Sie war wahrscheinlich noch nicht oft geküsst worden. Eigentlich ein Jammer. Sie konnte das nämlich echt gut.

Innerlich seufzte ich auf. Wenn sie doch nur eine Slytherin wäre. Oder zumindest nicht im Quidditchteam, dann hätte ich sie schon längst flach gelegt. Aber so wie die Sterne im Moment standen, würde das nichts werden.
 

Irgendwann, Katie war noch nicht einmal eine halbe Stunde da, stand sie plötzlich auf und verließ einfach die Halle. Ihre Freunde sahen ihr perplex nach, aber sie schien es nicht zu bemerken.

Mir jedenfalls fiel auf, dass sie mir noch einen wütenden Blick zugeworfen hatte. Oder viel eher der linken Seite meines Kopfes, da ich ihn gerade Adrian zugewandt hatte.
 

Irgendwie benahm sie sich ja schon seltsam. Ich hatte sie zwar geküsst, aber ihr hatte es doch auch gefallen. Es war ja nicht so gewesen, dass ich sie gezwungen hätte.

Also konnte sie mir deswegen wohl auch keine Vorhaltungen machen.

Oder aber, schoss es mir durch den Kopf, sie war sauer, weil sie sich erhofft hatte, dass mehr aus uns wurde.

Ich schüttelte meinen Kopf und lachte leise. Nein, so blöd konnte selbst sie, als Gryffindor, nicht sein.

Außerdem würde sie wohl selbst keine nähere Beziehung zu einer Schlange wollen. Löwen und Schlangen, das passte einfach nicht.

Gut, für ein oder zwei Stunden konnte man das schon einmal vergessen, aber länger war das dann echt nicht drinnen.
 

Adrian und ich machten uns dann nach dem Frühstück auf den Weg nach Hogsmeade. Wir kauften einiges im Honigtopf und in Zonkos Scherzartikelladen. Außerdem waren wir in dem neuen Quidditchladen.

Als es langsam Zeit fürs Mittagessen wurde, gingen wir in die Drei Besen und aßen dort. Im Schloss war sowieso nichts los, da alle hier waren.
 

Ein gutes Essen und einige Butterbiere später machten wir uns auch wieder auf den Weg zurück. Ich wollte heute unbedingt noch mit meiner Mannschaft trainieren.

Das schöne Wetter musste ich einfach ausnutzen. Immerhin wollten wir dieses Jahr unbedingt den Pokal holen.
 

Wir gingen an diesem widerlichen Cafe vorbei, in das nur hirnverbrannte, verliebte, Pärchen gingen. Ich hätte wohl nicht so neugierig sein sollen, denn als ich durch das Fenster hinein sah, musste ich mit ansehen, wie Wood mit Bell ein inniges Gespräch führte. Er strahle sie regelrecht an, hielt ihre Hand und erzählte ausschweifend, wahrscheinlich irgendwelche Liebessachen.

Wobei mir auffiel, dass Katie eher gelangweilt aussah. Aber ich konnte es ihr nicht verdenken. Wood war ein Langweiler. Immer schon gewesen.
 

Schnell verdrängte ich, was ich gesehen hatte. Ich musste mich auf das Training konzentrieren, meine Mannschaft zählte immerhin auf mich.

Es verlief alles gut. Adrian bekam einen Klatscher ab und musste in den Krankenflügel, aber er würde wohl morgen wieder fit sein.
 

Ich beschloss, noch alleine ein wenig zu fliegen. Immer wieder tauchten Bell und Wood vor meinem inneren Auge auf. Ich konnte einfach nicht verstehen, was sie an so einer Pappnase fand.
 

Bell war leidenschaftlich, temperamentvoll und sah einfach nur heiß auf. Wood hingegen konnte nichts. Er gab einen passablen Hüter ab, aber er war einfach fad, langweilig und sah nicht einmal halb so gut aus, wie er müsste, damit er Bell ebenbürtig wäre.

Selbst mir fiel auf, dass diese Beziehung doch nur ein Witz sein konnte. Da wäre sie ja mit mir besser dran.
 

Ich musste lachen und schlug mich gleichzeitig. Solche Gedanken hatte ich mir nicht zu machen. 1. Weil ich sowieso keine Freundin wollte. 2. Weil Bell, aus mehreren Gründen, tabu war und 3. Weil ich Bell nicht wollte.
 

Na gut, ich hätte sie schon flachgelegt. Sogar gern, das gab ich zu, aber mehr dann auch wieder nicht.
 

Als es langsam spät wurde, ging ich in die Umkleiden und zog mich aus. Dann betrat ich die Duschen und drehte heißes Wasser auf.

Es tat so gut, es über meinen verspannten Körper laufen zu lassen. Ich stützte mich mit meinen Händen an der Wand ab und genoss einfach nur das Gefühl des heißen Wassers auf meiner Haut.

Meine Glieder lockerten sich allmählich. Und auch meine Gedanken schienen geordneter.
 

Ich wollte mich gerade umdrehen, als ich ein leises Keuchen vernahm. Vom Donner gerührt, drehte ich mich um und starrte in die Augen von Katie Bell. Schnell hatte diese geschlossen und war blind aus dem Duschraum gestürmt. Anscheinend war es ihr mehr als peinlich.
 

Wie lange sie schon da gestanden hatte, wusste ich nicht, aber so wie sie sich benahm, hatte sie mir wohl doch einige Zeit zugesehen. Interessant.

Langsam stieg ich aus der Dusche und schlang mir ein Handtuch um die Hüften. Ich schlenderte zu meinem Schrank, doch genau dort saß Bell.
 

„Na, hat dir gefallen, was du gesehen hast?“, fragte ich etwas arrogant. Ich konnte nicht anders. Immerhin hatte sie mir nach spioniert.
 

Sie hatte mich anscheinend vorher nicht bemerkt, denn sie schreckte gerade hoch, sprang auf und starrte mich mit aufgerissenen Augen an, sagte aber nichts.
 

„Ach, jetzt hast du Angst? Aber mir beim Duschen zusehen, hast du dich getraut, ja?“

Mich machte es ganz verrückt, dass sie einfach nichts sagte. Ich ging ein paar Schritte weiter auf sie zu. Eigentlich wollte ich mich doch von ihr fernhalten. Aber jetzt ging das irgendwie nicht mehr.
 

Sie wollte zurückweichen, hatte aber anscheinend nicht mit der Bank hinter ihr gerechnet, denn sie fiel wieder hin und saß dann wieder auf der Bank.
 

Langsam schüttelte sie den Kopf, als sie sah, dass ich näher kam. Dann hielt sie eine Hand nach oben, um mir zu deuten, dass ich stehen bleiben soll.

Doch dadurch ließ ich mich natürlich nicht aufhalten. Wieso auch? Sie war es, die Angst hatte und ich muss zugeben, ich genoss es.
 

Ich hatte eigentlich angenommen, dass sie ihre Hand senken würde, doch das tat sie nicht. Und ich ging weiter auf sie zu. Daher lagen ihre Finger plötzlich auf meinem Bauch. Auf meiner nackten Haut.

Ich konnte ein Stöhnen gerade noch verhindern, sie allerdings nicht. Ihre Finger waren warm und weich. Und es fühlte sich verdammt gut an.
 

Etliche Minuten vergingen, doch sie nahm ihre Hand nicht weg. Stattdessen fing sie an, der Kante des Handtuches zu folgen und leicht über meine Haut zu streichen.

Ich zog scharf die Luft ein. Damit hatte ich nicht gerechnet. Doch es gefiel mir.

Sie starrte mich immer noch etwas erschrocken an, doch dann senke sie ihren Blick und verfolgte ihre Finger. Daraufhin schloss ich meine Augen und ließ sie einfach machen.
 

Normalerweise war ich ja der aktive Part, der Handelnde, aber ich mochte es, sie einfach machen zu lassen. Nicht zu wissen, was als nächstes kam.

Und ich muss zugeben, dass ich damit, was als nächstes passierte, überhaupt nicht gerechnet hatte.

Denn plötzlich krallte Bell ihre Finger in mein Handtuch. Ich sah sie erstaunt an, ihr Blick verriet mir sofort, was sie vorhatte. Daher ließ ich das Frottee los.

Kurz darauf riss sie es mir auch schon von den Hüften.
 

Sie zog scharf die Luft ein, als sie mich begutachtete. Grinsend sah ich sie an. Ich wusste schließlich, dass ich gut ausgestattet war. Dass sich mein kleiner Freund gerade erregierte, tat sein übriges.
 

„Das.. das ist…“, stammelte sie. Irgendwie niedlich, doch nicht das erste Mal, dass ein Mädchen so bei meinem Anblick reagierte.

„Ja, was ist es, Bell?“, fragte ich belustigt. Langsam fuhr sie mit ihren beiden Händen an meinen beiden Seiten hinab. Dann stand sie auf, drängte mich an die gegenüberliegende Wand.

„Rache“, murmelte sie, während sie mich gegen die Wand presste und anfing, meinen Hals zu küssen.

Das war nun schon etwas lächerlich. Denn wenn ich es gewollt hätte, hätte ich sie ohne Mühe wieder in meiner Gewalt gehabt.

Aber ich ließ ihr den Spaß und schloss genießerisch die Augen. Das Mädchen war doch echt der Wahnsinn. Sie knabberte und leckte meinen Hals bis zum Schlüsselbein hinunter und wieder nach oben.

Dann sah sie mich noch einmal an und drückte ihre Lippen auf meine. Nun konnte ich nicht mehr an mich halten. Ich legte eine Hand in ihren Nacken und bog ihren Kopf somit etwas nach hinten. Die andere legte ich an ihren Hintern und drückte sie fest gegen meine Erektion.
 

Wir stöhnten fast zeitgleich auf. Ich schob fordernd meine Zunge in ihren Mund. Ich wollte mehr. Brauchte mehr.

Fest drücke ich sie an mich, streichelte ihren Rücken, ihre Beine, ihre Brüste, ihr Haar. Einfach alles sog ich in mich auf. Sie war so weich und fühlte sich unglaublich gut an.
 

Plötzlich drückte sie sich von mir. Ging einen Schritt zurück. Ich wollte ihr folgen, sie wieder an mich pressen, doch sie hielt mich zurück und lächelte mich verführerisch an.

Dann begann sie langsam ihre Bluse aufzuknöpfen. Zu langsam.

Für jeden Knopf nahm sie sich viel Zeit, viel zu viel Zeit Ich hielt das nicht aus. Also ging ich einfach auf sie zu und riss ihr die Bluse auf.

Jetzt kicherte sie.

„Du gehst aber ran.“, meinte sie immer noch kichernd und drängt mich wieder gegen die Wand. Ich ließ meine Hände auf ihren Bürsten nieder. Oder auf ihrem BH, den sie immer noch trug. „Ich bin eben kein Langweiler, so wie Wood.“, sagte ich und grinste sie an. Doch sie nickte nur.

Mit der einen Hand massierte ich ihre Brust, mit der anderen fuhr ich sachte unter ihren BH und streichelte ihre nachte Haut.

Genussvoll stöhnte sie auf. Das war Musik in meinen Ohren.
 

„Hey, Marcus, bist du dann fertig?“, rief Adrian und betrat den Raum, indem wir gerade standen.

Bell erstarrte, riss die Augen auf und zog keuchte auf, als sie Adrian sah.

„Oh, sorry.“, flüsterte er, doch Bell raffte ihren Umhang vorne zusammen und rannte aus der Umkleide.
 

Seufzend lehnte ich mich an die Wand. „Tut mir leid, Mann. Ich dachte du wärst alleine.“, meinte Adrian entschuldigend. Ich winkte ab.

„War das grade Bell?“, fragte er weiter. Ich nickte nur. „Das musst du mir mal erklären.“
 

„Später, Adrian. Zuerst zieh ich mich an, wenn du nichts dagegen hast.“, meinte ich dann doch etwas genervt. Ich war schon wieder nicht zum Zug gekommen. Wahrscheinlich würde ich später wieder meine Dusche besuchen.
 

Später, als Adrian und ich im Gemeinschaftsraum saßen und ich ihm alles erzählt hatte, sah er mich lange an.

„Du und Bell, ja?“, meinte er schließlich. Ich schüttelte nur den Kopf. „Ich will sie doch nur endlich flachlegen, verdammt. Die Löwin macht mich noch ganz irre. Zweimal schon und dann ist nichts draus geworden.“ Ich seufzte auf.

Adrian schlug mir freundschaftlich auf die Schulter. „Ist auch besser so. Lass sie in Ruhe. Das gibt nur Ärger. Nicht nur weil sie eine Gryffindor ist. Sie ist auch noch im Quidditchteam. Das verkompliziert die Sache doch nur.“

„Ja, aber sie hat etwas an sich, Pucey. Ich weiß nicht was, aber ich kann mich einfach nicht von ihr fernhalten. Ich hab es doch versucht, aber dann hat sie mich gefunden.“

Ich stöhnte auf und schloss die Augen. Mir tat alles weh. Unbefriedigt zu sein, wenn man doch so sehr wollte, war echt eine Qual.

Adrian sah mich wieder länger an. „Vielleicht kannst du das aber auch nutzen.“, meinte er dann.

Fragend sah ich ihn an. „Was willst du mir damit sagen?“

Jetzt grinste er mit seinem typischen hinterhältigen Ausdruck in den Augen. „Vielleicht solltest du sie doch nicht meiden. Anscheinend will sie dich doch. Und womöglich kannst du dir das zunutze machen.“

Ich schüttelte noch einmal den Kopf. „Ich weiß doch, dass ich sie flachlegen kann. Das will ich doch, oder sieht man das nicht?“, fragte ich und zeigte auf meine, immer noch vorhandene, Erektion.

Nun war es Adrian, der den Kopf schüttelte. „Mann, du bist doch sonst nicht so auf den Kopf gefallen. Ich meine doch nicht vögeln. Wobei du das natürlich machen kannst. Du sollst ihr den Kopf verdrehen, Flint.“

Zweifelnd zog ich meine Augenbrauen zusammen. Was wollte er von mir? Er sah mich wartend an. Wartete, dass ich endlich darauf kam.

Ich sollte Bell den Kopf verdrehen. Aber wozu? Wozu kann es nützlich für mich sein, Bell ein bisschen in mich verliebt zu machen? Wozu sollte es einer Schlange dienen, eine Löwin zu haben? Einem Quidditchkapitän?

Natürlich, schoss es mir durch den Kopf. Ich sollte Bell den Kopf verdrehen. Bell war die beste Jägerin, die Gryffindor zu bieten hatte. Wenn sie sich in mich verlieben würde, würde sie womöglich nicht mehr so gut sein im nächsten Match gegen Slytherin.

Ich grinste Adrian verstehend an. Der Typ war doch echt genial. Kein Wunder, dass er mein bester Freund war.

Zufrieden lehnte Pucey sich zurück. „Ich sehe, du verstehst.“, meinte er nur.

Ich nickte. „Das wird aber schwer werden.“

„Natürlich, Flint. Aber nicht unmöglich, oder?“, fragte er mich leicht höhnisch.

„Hey, beleidige einen Hufflepuff, aber nicht mich. Ich hab noch jede rum bekommen.“ Was dachte er eigentlich?

„Jepp“, sagte er und lehnte sich wieder nach vorne. „Aber es ist ein Unterschied, ob du sie rum bekommen willst, oder ob sie Gefühle für dich entwickeln soll.“
 

Nun nickte ich wieder. Da hatte er Recht. Bis jetzt hatte ich mir noch nie große Mühe gegeben, das Herz eines Mädchens zu gewinnen. Ihre Muschi war mir immer wichtiger gewesen.

Ich seufzte auf. Das konnte ja heiter werden. Ich brauchte einen Plan. Und zwar einen sehr, sehr guten.
 

Bis spät in die Nacht tüftelten wir an einem Plan. Ich überlegte mir meine Schritte genau, war mir aber sicher, dass alles ganz anders kommen würde. Immerhin war Bell äußerst temperamentvoll und unvorhersehbar. Das hatte sie erst kürzlich bewiesen.
 

Später besuchte ich meine Dusche tatsächlich noch einmal. Ich konnte einfach nicht vergessen, was Bell mit mir gemacht hatte.

Leicht mürrisch stand ich am nächsten Morgen auf und ging zum Frühstück. Ich wollte endlich zum Ende kommen. Über die Gefühle konnte ich mir später auch noch Gedanken machen.

Auch wenn Adrian da anderer Meinung war. Aber es war schließlich meine Sache.

Katie Bell

„Na, hat dir gefallen, was du gesehen hast?“, fragte mich Marcus typisch arrogant, wie immer. Ich hatte nicht erwartet, dass er mir nachging, daher erschreckte ich mich. Ich sprang auf und wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte.

Irgendwie machte er mir Angst, wie er da vor mir stand. Aber nicht, weil er gefährlich aussah, nein. Eher weil er so unglaublich gut aussah und ich Angst hatte, die Kontrolle zu verlieren.
 

Er schien zwar meine Furcht zu bemerken, interpretierte sie aber völlig falsch, denn er sagte: „Ach, jetzt hast du Angst? Aber mir beim Duschen zusehen, hast du dich getraut, ja?“
 

Ich sagte nichts. Ich traute meiner Stimme einfach nicht mehr. Sie würde sicher total rauchig klingen und ihm verraten, wie scharf ich auf ihn war.
 

Langsam kam er auf mich zu, und das erschreckte mich noch mehr. Wenn er noch näher kam, würde ich mich sicher nicht mehr beherrschen können, und über ihn herfallen. Ich wollte zurückweichen, doch so blöd wie ich war, hatte ich die Bank vergessen. Ich fiel wieder auf sie drauf.

Leider hielt ihn weder das, noch mein Kopfschütteln oder meine Hand auf, die ich ihm entgegenstreckte, um ihm zu bedeuten, dass er stehen bleiben sollte.
 

Und dann lagen meine Finger plötzlich auf seiner nackten Haut. Ich konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Es fühlte sich einfach zu gut an. Er fühlte sich einfach gut an.
 

Ich konnte nicht widerstehen. Ich musste ihn berühren. Ich fuhr die Kante seines Handtuchs nach, streichelte seine Haut.

Er keuchte leicht, doch er hinderte mich nicht daran, weiter zu machen. Im Gegenteil. Er schloss die Augen und ließ es einfach zu, dass ich ihn berührte.
 

Mein Verstand schaltete sich ab. Auch meine Vorsätze, sich von ihm fern zu halten, lösten sich in Luft auf. Ich brauchte ihn. Ich wollte ihn. Hier und jetzt.

Ich krallte meine Finger in sein Handtuch, um es ihm herunterzuziehen. Als er merkte, was ich vorhatte, ließ er es los und ich riss es ihm von den Hüften.
 

Was ich dann sah, hatte ich nicht erwartet. Sein Ding hatte unglaubliche Ausmaße. Ich konnte nicht verhindern, dass ich die Luft scharf einzog. Er hingegen grinste mich an. Natürlich. Er hatte solche Reaktionen sicher schon oft erlebt.

Dennoch konnte ich nicht umhin, ihn zu bewundern.

Ich stammelte irgendetwas Dummes, doch er antwortete mir immer noch grinsend. Ich weiß nicht mehr, was wir gesagt haben, aber es ist auch völlig egal.

Langsam streichelte ich seine Haut, stand auf und drängte ihn gegen eine Wand. Ich wollte Rache. Jetzt würde ich das Sagen haben.

Ich küsste seinen Hals, knabberte leicht an seinen Ohrläppchen und fuhr mit meiner Zunge an seinem Schlüsselbein entlang.
 

Er schien es zu mögen, denn er schloss die Augen. Seine Lippen sahen verführerisch aus, und so konnte ich nicht widerstehen und presste meine dagegen.

Sofort drückte er mein Gesäß gegen seine Erektion und wir stöhnten beide in den Kuss. Spätestens jetzt kannte ich kein Halten mehr. Fordernd schob ich ihm meine Zunge in den Mund.

Währenddessen streichelte er meinen ganzen Körper. Es gefiel mir, aber ich wollte die Kontrolle behalten. Ich schob ihn von mir, er wollte mich wieder an sich drücken, doch ich ging einen Schritt zurück und lächelte ihn verführerisch an. Zumindest hoffte ich, dass es verführerisch war. Bis her hatte ich ja nicht viel Erfahrung mit so etwas.
 

Ich fing an, meine Bluse zu öffnen. Ich wollte ihn quälen und ließ mir daher viel Zeit. Es schien zu funktionieren, denn er kam einfach auf mich zu und riss meine Bluse schließlich auf.

Unweigerlich musste ich kichern.

„Du gehst aber ran.“, meinte ich kichernd, während ich ihn wieder an die Wand schob und ihn streichelte.

„Ich bin eben kein Langweiler, so wie Wood.“, antwortete er mir grinsend, während er meine Brüste massierte und streichelte.

Ernst nickte ich. Er hatte Recht. Oliver war ein Langweiler. Ein Quidditchbesessener Langweiler. Warum hatte ich das früher nie bemerkt?

Vielleicht war es auch dieser Gegensatz, der mich zu Flint hinzog. Ich wusste es nicht.

Meine Gedanken wurden je unterbrochen, als er seine Finger unter meinen BH schob und meine Brustwarzen streichelte.

Ich stöhnte auf. Ich wollte mehr. Viel mehr.
 

„Hey, Marcus, bist du dann fertig?“, rief Adrian Pucey und betrat den Raum, indem wir gerade standen.

Sofort erstarrte ich und keuchte auf, als ich Pucey sah. Was musste dieser Idiot auch gerade jetzt auftauchen?

Doch die Stimmung war ohnehin weg. Jetzt war es mir peinlich, so vor Flint zu stehen. Peinlich, mich so verhalten zu haben.

Schnell raffte ich meinen Umhang zusammen und rannte davon, ohne mich noch einmal umzusehen.
 

Es war mir einfach so verdammt peinlich. Schlimm genug, dass ich überhaupt bei solchen Aktivitäten erwischt wurde. Noch schlimmer, dass es mit einer Schlange passieren musste. Doch das absolut Ärgste an der ganzen Sache war, dass es nicht einmal irgendein Slytherin sein konnte. Nein, es musste ja ausgerechnet ihr Quidditchkapitän sein. DIE Schlange sozusagen.
 

Ich rannte in meinen Schlafsaal, ignorierte die seltsamen, fragenden Blicke, der Leute im Gemeinschaftsraum, insbesondere den von Oliver und schmiss mich auf mein Bett.

Ich hatte mir doch vorgenommen, mich von Flint fernzuhalten. Ihm aus dem Weg zu gehen. Ihn zu meiden. Ihn zu ignorieren. Egal, Hauptsache kein Flint.

Dann hatte er auch noch das Unmöglich geglaubte getan, und den Kuss nicht erwähnt, weder mir gegenüber, noch demütigend vor aller Welt.

Aber nein, damit konnte ich wieder einmal nicht zufrieden sein. Gut gemacht Katie, sagte ich mir. Ganz toll.

Ich war ihm geradewegs in die Arme gelaufen. Hatte ihn beim Duschen ausspioniert. Nicht, dass ich, als ich die Gelegenheit dazu hatte, weggegangen wäre, nein. Ich bin geblieben.

Und ich habe ihn verführt. Das musste ich zugeben. ICH hatte dieses Mal angefangen. Nicht er. ICH hatte ihn geküsst. Ihn gegen die Wand gedrückt, gestreichelt, animiert. Und ICH hatte ihm das Handtuch entrissen.
 

Bei diesem Gedanken wurde ich unweigerlich rot. Ich hatte ihn nackt gesehen. Gut, das hatte wohl die halbe Schule, aber dennoch war es etwas Besonderes für mich.

Ich hatte noch nicht viele Männer nackt gesehen. Aber es reichte, um zu wissen, dass Flint außerordentlich gut ausgestattet war. Gut gebaut, attraktiv, sexy. Einfach unwiderstehlich.
 

Gekonnt seufzte ich auf. Ich wollte diesen Kerl. Wieso nur? Ich kannte ihn kaum. Ich mochte ihn kaum. Und dennoch wollte ich von ihm flachgelegt werden. Auf alle nur erdenklichen Arten.

Auch, wenn ich bis her jungfräulich geblieben war, so hatte ich mir dennoch viele Gedanken über Sex gemacht. Träume, Phantasien gehabt. Ja, ich gebe es zu. In meinem Kopf bin ich längst keine Jungfrau mehr.

Und irgendwie wurde mir gerade klar, dass ich diese körperliche `Defizit´ sobald wie möglich ausgleichen wollte. Beseitigen wollte. Mit Flint.

Ich konnte mir zurzeit einfach keinen anderen Jungen vorstellen, mit dem ich etwas so intimes teilen wollte.

Schon seltsam, dachte ich. Flint und ich waren praktisch Fremde. Und doch wollte ich gerade mit ihm etwas so Privates erleben.

Aber ich war immer schon seltsam gewesen. Gut, früher hätte ich mir Oliver gut als Freund vorstellen können. Doch nach dem heutigen Tag war ich mir sicher, dass Wood nicht zu mir passte. Oder ich nicht zu ihm. Egal. Er war als potentieller fester Freund für mich gestorben.
 

Dennoch musste ich zugeben, dass ich nicht nur an Flints Körper interessiert war. Seit er mich damals an dieser Mauer geküsst hatte, machte ich mir immer mehr Gedanken um ihn. Welche Beweggründe er hatte. Was in seinem Kopf vor sich ging. Er war einfach so undurchsichtig, verschlossen, unnahbar. Das machte mich fast wahnsinnig. Doch ich wollte ihn kennenlernen. Ihn verstehen.
 

Und in dem Moment wurde mir klar, dass ich nicht nur Sex wollte. Ich wollte ihn. Ganz und gar. So seltsam das auch klingen mochte. Er war ein eingebildeter Arsch und ich konnte ihn nicht ausstehen. Aber irgendetwas in mir drinnen wollte ihn für sich.

Ich seufzte erneut auf. Ihn zum Sex zu bringen, war einfach. Ihn zu mehr als nur zu Sex zu bringen dagegen schon unmöglich.

Er hatte viele Möglichkeiten gehabt und hatte sie wohl immer noch. Warum sollte er dann ausgerechnet auf mich einsteigen? Ich wusste es nicht. Aber ich musste es versuchen.

Ich würde ihn für mich gewinnen, beschloss ich. Ich würde um ihn kämpfen. Wenn es nur beim Sex bliebe, auch gut. Er war schließlich talentiert und es konnte einfach nicht falsch sein, wenn man seinen Gelüsten einmal nachgab. Immerhin war ich nicht verliebt.
 

Lautlos lachte ich auf. Ich und verliebt? In eine Schlange? In Flint?

Na klar, soweit sollte es noch kommen. Nein, verliebt war ich definitiv nicht. Nur interessiert. Ich wollte einfach seine `harte Schale´ durchdringen und sehen, was darunter verborgen lag. Gut, vielleicht würde ich mich dann verlieben. Vielleicht würde ich aber auch enttäuscht werden und er hatte einfach keinen `weichen Kern´. Vielleicht war er genauso ein Arsch, wie alle dachten. Aber das würde ich nur herausfinden, wenn ich es versuchen würde. Und ich wusste mit Sicherheit, dass ich es bereuen würde, wenn ich die Chance jetzt nicht ergriff.

Ich würde mich wahrscheinlich ewig fragen, was passiert wäre wenn…

Und so ein Mensch war ich gewiss nicht.

Außerdem war Flint einfach nur geil. Er war der einzige Mann, der es bis jetzt geschafft hatte, mich so zu erregen. Mich so aufzuwühlen und zu verwirren. Ob das gut war, wusste ich nicht. Aber es war einzigartig.

Daher, stand mein Entschluss fest. Ich, Katie Bell, würde Marcus Flint um den Finger wickeln. Koste es, was es wolle.
 

Außerdem, musste ich mir eingestehen, war es für unser Team sicher nicht verkehrt, wenn er Interesse an mir hatte. Womöglich wirkte sich das gut auf unser nächstes Spiel gegen Slytherin aus. Ich musste grinsen. Ich war doch manchmal echt clever. So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
 

Ich würde Gewissheit bekommen und unser Team womöglich gewinnen. Perfekt.
 

Ich dachte noch eine Weile über diesen glorreichen Plan nach. Doch irgendwann fiel mir eine Lücke darin auf. Wenn ich ihn ranlassen würde, würde er danach sicher sofort das Interesse verlieren. Was bedeutete, dass ich ihm zwar Häppchen geben durfte, aber das große Festmahl würde er vorerst nicht bekommen.

Ich musste ihn ködern, aber nicht gleich wieder verschrecken. Immerhin ließ er jedes Mädchen sofort fallen, wenn er erst einmal bekam, was er wollte.

Das hieß also, dass ich ihn anheizen musste. Immer wieder, damit er auch ja dranblieb, aber ich musste dennoch die Stärke besitzen, ihn im richtigen Augenblick abzuweisen, damit er weiterhin Interesse hatte.
 

Ja, dachte ich mir. Das könnte funktionieren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, hatte meine Mutter immer gesagt. Und sie hatte Recht. Ich musste es einfach versuchen.
 

Mit diesem, nun wirklich perfekten Plan, schlief ich schließlich ein.
 

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Am nächsten Morgen ging ich, beflügelt durch mein neues Ziel, zum Frühstück. Ich war etwas früh dran, und daher waren noch nicht viele Schüler anwesend. Auch Marcus, ich hatte mir vorgenommen ihn nun beim Vornamen zu nennen, war noch nicht da. Das war mir nur Recht, so konnte ich ihn beobachten, wenn er hereinkam.
 

Und nach einer weiteren halben Stunde war es schließlich so weit. Marcus betrat, mit Pucey im Schlepptau, die Große Halle. Er sah etwas mürrisch aus, fand ich. Aber das war mir egal.
 

So war es immer mit mir. Wenn ich einen Plan hatte, dann war ich zu euphorisch, um mich davon abbringen zu lassen. Egal von wem.
 

Ich ließ ihm etwas Zeit. Ich dachte, er konnte vielleicht etwas zu essen und ein wenig Kaffe gebrauchen. Zumindest das gönnte ich ihm.
 

Nach weiteren Minuten, er war schon bei seinem dritten Brötchen, beschloss ich, dass er nun genug Zeit gehabt hatte.
 

Getreu dem Motto, Angriff ist die beste Verteidigung, stand ich auf, ignorierte, wie tags zuvor schon, Olivers Blick und machte mich zum Slytherintisch auf.

Als ich mich langsam den Tisch hinauf arbeitete, wurde langsam Gemurmel laut. War ja klar, dachte ich mir.

Es war auch zu sensationell, dass sich eine Gryffindor alleine zu den Slytherins vorwagte. Und natürlich noch schlimmer, da ich ja immerhin Jägerin war.
 

Irgendwie war es aber schon witzig, wie schnell man Gespräche und Gerüchte hervorrufen konnte. Die Leute waren einfach zu sehr mit dem Leben anderer beschäftigt, als mit ihren eigenen.
 

Anscheinend hatte auch Flint mich bemerkt, denn er hatte aufgehört zu essen und sah mich nun an. Eher verschlang er mich mit seinem Blick. Aber es war mir egal. Ich hatte ein Ziel und ich war nicht feige. Nicht mehr, seit ich wusste, welche Wirkung ich auch auf ihn hatte.
 

Mit erster Mine schritt ich auf ihn zu, wurde bei ihm langsamer, streifte mit meiner Hand über seine Schultern und meinte im vorbeigehen: „Ich muss mit dir sprechen. Sofort.“ Und schon war ich weitergegangen. Nun wurde das Gemurmel lauter. Besonders am Slytherintisch.
 

Ohne mich umzudrehen ging ich aus der Halle, ich war mir sicher, er würde mir folgen. Woher ich in diesem Moment meine Stärke, Zuversicht und mein Selbstbewusstsein hernahm, wusste ich nicht. Aber Hauptsache es war da.
 

Grinsend ging ich einen dunkleren, weniger besuchten Gang hinunter, und hörte immer lauter werdende Schritte hinter mir. Er hatte also angebissen. Langsam lehnte ich mich an eine Wand und wartete, wieder mit ernstem Gesicht, auf ihn.

Marcus Flint

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Marcus Flint (jugendfrei)

Schon, als ich die Große Halle betrat, spürte ich Bells Blick auf mir, doch ich beachtete sie nicht. Noch nicht.

Ich wollte mich erst mit ein wenig Kaffee in Stimmung bringen. Ohne Kaffe ging bei mir am Morgen gar nichts. Außerdem musste sie ja nicht gleich wissen, was ich später mit ihr vorhatte.

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich sie diesmal flachlegen würde. Immerhin wäre es schon zweimal passiert, wenn uns nicht immer jemand gestört hätte.

Es war irgendwie frustrierend. Bei jedem anderen Mädchen hätte ich einfach weitergemacht, oder, wenn es, wie Bell, weggelaufen wäre, hätte ich es gar nicht erst noch einmal versucht.

Aber Bell war anders. Sie war quasi eine `verbotene Frucht´, die es zu pflücken galt. Immerhin war sie der Feind. Eine Löwin. Und, wenn ich es mir so recht überlegte, passte diese Bezeichnung richtig gut zu ihr. Sie war temperamentvoll, heißblütig, hatte keine Angst, ihre Krallen auszufahren und doch, wenn man wusste, wie man sie anfassen musste, war sie zahm wie ein Kätzchen.

Bei meiner vierten Tasse angelangt, musste ich doch ein wenig grinsen. Eine Schlange, die eine Löwin bändigt. Das war doch irgendwie schon abartig.

Aber das war mir auch egal. Ich war noch nie sonderlich normal gewesen.
 

Adrian rammte mir seinen Ellbogen in die Rippen. Ich setzte gerade zu einer Schimpftirade an, als er mit dem Kopf unseren Tisch hinunter zeigte. Dort wagte sich doch Bell tatsächlich ins Schlangennest.

Fasziniert starrte ich sie an. Ich konnte nicht anders. Sie war unbeschreiblich sexy, wie sie sich da ins Feindesgebiet vorwagte, so ganz alleine, ohne ein Zeichen von Angst.
 

Das Gemurmel der Anderen wurde immer lauter. Und obwohl Bell so einen Aufruhr verursachte, schritt sie mit ernster Mine auf mich zu, die Gespräche ignorierend.
 

Ich wartete gespannt. Bei ihr wusste man nie, woran man gerade war. Das hatte sie mir erst in den Umkleiden bewiesen. Sie war einfach unberechenbar, total scharf.
 

Sie blieb jedoch nicht bei mir stehen, sah mich nur an, streifte, wie zufällig, meine Schulter und meinte ernst: „Ich muss mit dir sprechen. Sofort.“ Dann war sie auch schon auf und davon, bereit die Halle zu verlassen.

Äußerlich gefasst, innerlich total verdutzt starrte ich ihr noch eine Weile nach, bis mir klar wurde, dass das meine Chance war. Ich war sonst nicht der Typ, der unbedingt gehorchte, doch die Art, wie sie eben an mir vorbeigegangen war, ließ mich schnell aufstehen und ihr hinterher gehen.
 

Adrians grinsende Mine und sein „Viel Glück.“ nahm ich fast nicht zur Kenntnis, viel zu konzentriert war ich. Immerhin hatte ich etwas zu erledigen.
 

Ich sah gerade noch, wie sie in einen Gang einbog. Einen abgelegenen Gang. Also hatte sie vermutlich dasselbe vor, wie ich. Ein Grinsen konnte ich mir gerade noch verkneifen. Schnell folgte ich ihr. Sie stand, mit ernstem Gesicht, an einer Mauer und wartete anscheinend auf mich.

Sie sah lässig aus, cool, als ob sie das alles nicht interessierte, doch als ich vor sie trat und einfach meine Lippen auf ihre drückte, riss sie die Augen auf und keuchte leicht.

Sie war wohl doch nicht so kühl, wie sie tat. Gut zu wissen.

Ich war sofort steinhart. Fest presste ich meinen Unterleib gegen sie und sie stöhnte in den Kuss. Langsam löste ich mich von ihr.

„Was gibt’s, Bell?“, fragte ich und versuchte meine Stimme möglichst neutral klingen zu lassen, was mir aber nur mäßig gelang. Das Verlangen ließ meine Stimme ein wenig rau klingen.

„Katie.“, antwortete sie nur. Ich musste grinsen. „So intim sind wir schon? Beim Vornamen?“, wollte ich wissen, eigentlich nur, um sie ein wenig zu ärgern.

Fest, aber nicht zu fest, fasste sie mir in den Schritt.

„Ja, ich denke so intim sind wir schon.“, flüsterte sie, wütend, oder vielleicht doch eher verlangend. Keine Ahnung.

Ich grinste sie an. „Gut, Kätzchen, was gibt’s?“ Fragend sah ich sie an.

„Katie.“, besserte sie mich erneut aus, blickte mir hart in die Augen. Ich schüttelte langsam den Kopf.

„Solange ich das hier machen kann“, Ich griff mir eine ihrer Brüste, fuhr mit dem Daumen leicht über ihre Brustwarze, die sich augenblicklich versteifte, während Bell leicht erzitterte. „kann ich dich nennen, wie ich will. Und Kätzchen scheint mir recht passend zu sein.“

Nun schnappte ich mir auch ihre andere Brust und massierte beide gleichzeitig.

Genüsslich schloss sie die Augen, während ich anfing ihren Hals zu küssen, daran zu saugen und leicht mit den Zähnen zu bearbeiten.

„Marcus.. nicht..“, stöhnte sie leise. Und ich musste zugeben, mir gefiel, wie sie meinen Namen aussprach. Und das lag nicht nur daran, dass sie ihn gestöhnt hatte.
 

Ich arbeitete mich nach oben weiter und umfing ihre Lippen mit meinen. Sofort legte sie die Arme um meinen Nacken, stieß ihre Zunge in meinen Mund und presste sich an mich.

Dadurch musste ich meine Massagetätigkeiten an ihren Brüsten beenden, setzte sie aber an ihrem Po fort.
 

Als ich meine Hand unter ihren Rock schob, und den nackten Hintern, sie hatte nur einen Stringtanga an, knetete, stöhnte sie erneut auf. Ich diesmal auch. Ihre Haut war einfach unglaublich weich und warm.
 

„Nicht..“, stöhnte sie erneut. Ich ignorierte es gekonnt, massierte weiter, leckte wieder an ihrem Hals, knetete ihre Brüste. Immerhin hatte ich ein Ziel, und sie schien alles andere als abgeneigt zu sein, sonst hätte ich schon längst aufgehört.
 

Als ich jedoch ihr Bluse öffnen wollte, schob sie mich von sich. „Nicht.“, meinte sie erneut außer Atem.
 

„Wieso nicht? Es gefällt dir doch.“, flüsterte ich und verwickelte sie erneut in einen Zungenkampf. Unsere Körper drängten sich wieder aneinander.
 

Nach etlichen Minuten lösten wir uns wieder voneinander. „Uns könnte wieder jemand erwischen. Außerdem müssen wir zum Unterricht.“, keuchte Bell. Ihre Wangen wären gerötet, ihre Augen glasig, ihr gesamter Blick voll Verlangen. Sie sah einfach nur geil aus. Ich wollte sie auf der Stelle flachlegen.
 

„Ich kenne Orte, an denen uns niemand findet. Lass uns schwänzen.“ Wieder küsste ich sie. Diesmal am Ohr und Hals.

Sie stöhnte erneut auf. „Ich kann nicht. Wir haben gleich Zaubertränke und Snape macht mir die Hölle heiß, wenn ich nicht auftauche.“, meinte sie nun entschlossener und schob mich von sich.

Ich seufzte auf. „Kätzchen, du machst mich wahnsinnig. So kann das nicht weitergehen.“, gestand ich.

Sie lächelte mich an. Verführerisch. Liebevoll. Dann streichelte sie mir durchs Haar.

„Marcus, du wirst mich schon offiziell einladen müssen, bevor ich mit dir in die Kiste springe. Ich bin kein Mädchen für eine Nacht.“ Diesmal gab sie mir einen Kuss. Leidenschaftlich und wild. Dabei presste sie sich an mich.

Diesmal konnte ich ein Stöhnen nicht unterdrücken.

Bevor ich noch irgendetwas zu ihr sagen konnte, war sie auch schon in Richtung Kerker verschwunden.
 

Ich stöhnte erneut auf. Diesmal frustriert. Dabei schlug ich mit meinem Kopf mehrmals auf die Wand, bis er schmerzte.
 

Das konnte doch echt nicht wahr sein. Zuerst heizte sie mich so ein und dann ließ sie mich unverrichteter Dinge einfach stehen. Und da sagten alle, Schlangen seinen hinterlistig. Ich schnaubte.
 

Bei jedem anderen Mädchen wäre ich sofort abgesprungen. Jedes andere Mädchen hätte mich nicht mehr so nah erlebt. Jedes andere Mädchen hätte ich diese Demütigung spüren lassen, ich hätte es selbst beleidigt, gedemütigt oder was mir sonst noch einfiel.

Nicht, dass je ein anderes Mädchen so mit mir umgegangen wäre. Diejenigen, die mich wollen, lassen mich ran, die, die es nicht tun, und das sind bei Merlin echt wenige, die meiden mich einfach.
 

Aber Bell war anders. Sie wollte mich, ja, ohne Zweifel. Aber dennoch wollte sie mit mir ausgehen. Das hatte ich zwar schon erlebt, aber meist hinterher, nach dem Sex.
 

Ich schüttelte den Kopf, machte mich langsam auch auf den Weg in die Kerker.
 

Ich wollte Bell. Koste es, was es wolle. Und wenn ich sie dafür nach Hogsmeade einladen musste. Das war mir egal. Ich musste dieses Mädchen bekommen, sonst würde ich noch wahnsinnig werden.
 

„Und? Wie war es?“, fragte mich Adrian grinsend, als ich bei ihm ankam. Ich warf ihm einen grimmigen Blick zu.

Er verstand sofort. „Oh, nichts gelaufen? Wieso denn? Hörst du doch auf mich?“
 

Ich schüttelte den Kopf. „Sie will, dass ich sie nach Hogsmeade einlade.“, antwortete ich mit zusammengekniffenen Zähnen.
 

Einige Momente vergingen, Adrian starrte mich an und dann fing er plötzlich lauthals zu lachen an.

Die anderen Schüler, die schon auf Snape warteten, sahen uns seltsam fragend an. Außer Bell, die versuchte ein Grinsen zu verbergen.
 

Ich warf ihnen allen den typischen Legt-euch-nicht-mit-mir-an-sonst-seit-ihr-geliefert-Blick zu, und sie wandten sich hastig ab. Außer Bell. Sie warf mir zuerst einen Luftkuss zu und wandte sich dann ab, um mit ihrer Sippe den Raum zu betreten.
 

„Das ist nicht komisch.“, fauchte ich meinen besten Freund an.
 

„Sorry, Mann, aber das IST komisch.“ Er lachte noch einmal, wurde dann aber wieder ernst. „Aber, es dient unserer Sache. Wenn sie schon mit dir ausgehen will, brauchst du sie nicht mehr zu überzeugen. Nur fragen, das wars.“ Ich nickte ihm abwesend zu.

Ich musste schon wieder an Bell denken. Wie sie mich angesehen hatte. Sie musste einen Plan haben. Und das behagte mir gar nicht.

Andererseits hatte ich auch einen Plan. Noch einmal führte ich ihn mir vor Augen. Erst wollte ich sie flachlegen, das war eine Notwendigkeit, dann sollte ich sie ihn mich verliebt machen. Leichter gesagt als getan. Aber ich würde das schon schaffen. Wenn ich sie genommen habe, will sie sowieso keinen Anderen mehr. Das war schon immer so.
 

Die nächste Zeit ignorierte ich sie. So gut es eben ging. Ich vermied es, sie anzusehen, über sie nachzudenken, sie mir unter mich vorzustellen. Ja, ich vermied es. Aber es passierte dennoch viel zu oft.
 

Als der Unterricht für diesen Tag endlich vorbei war, war ich geschafft. Ich war mehrmals hart geworden und hatte es nur mit Mühe geschafft, es wieder loszuwerden.

Es war schrecklich und ich hatte mich noch nie so gefühlt. Ich musste sie einfach bekommen. Bald. Sonst würde ich wirklich den Verstand verlieren.
 

Gegen Abend, als ich zum zweiten Mal an diesem Tag selber Hand anlegen wollte, kam mir der Gedanke, es mit einer anderen zu tun. Nur um mich abzureagieren.

Ich hatte für solche Fälle immer mehrere Möglichkeiten offen, und heute bevorzugte ich eine aus meinem Haus. Nicht weit weg.
 

Ich stiefelte wieder in den Gemeinschaftsraum, deutete ihr kurz und dann waren wir auch schon in einem engen, dunklen Raum verschwunden.
 

Ich musste mir immer wieder Bell ins Gedächtnis rufen, sonst hätte gar nichts geklappt.
 

Mit einem leisen Stöhnen kam ich nun endlich, dabei konnte ich nicht verhindern, dass ich „Kätzchen.“ flüsterte. Das Mädchen schien es nicht zu bemerken, oder zu ignorieren. Keine Ahnung. War mir auch egal. Schnell zog ich mich aus ihr heraus, schloss meine Hose wieder und verschwand in meinem Schlafsaal.
 

Das alles war schlimmer gewesen, als gedacht. Und es war mir vorher noch nie passiert. Mir war immer egal gewesen, wer da unter mir lag. Hauptsache jung und knackig.

Aber jetzt war alles anders. Ich wollte Bell. Ich brauchte sie. Nur sie. Bei Anderen, bekam ich nicht mal einen Ständer, geschweige denn einen Orgasmus.

Ich seufzte auf.

Bell hatte mir zugesetzt, mich um den Verstand gebracht, mich wahnsinnig gemacht. Und das gefiel mir irgendwie. Und diese Tatsache fand ich erschreckend. Ich sollte es nicht mögen, dass ein Mädchen solche Macht über mich hatte. Ich sollte es verabscheuen. Doch ich tat es nicht.

Katie Bell

Aufgeregt wartete ich auf ihn, doch ich versuchte ernst auszusehen, cool, unbeteiligt.

Als er in mein Blickfeld trat, schlug mein Herz vor Nervosität schneller.

Ich hatte irgendwie vergessen, mir einen Plan zu Recht zu legen. Sicher, ich wollte ihn um den Finger wickeln, aber ich hatte mir nicht überlegt, was ich tun würde, wenn er vor mir stand.
 

Doch diese Entscheidung wurde mir abgenommen. Marcus kam einfach auf mich zu und presste seine Lippen auf meine. Weder sanft, noch zärtlich. Fest, so wie er es anscheinend immer machte. Und es gefiel mir. Genau so musste ein guter Kuss sein.
 

Ich konnte nicht verhindern, dass ich die Augen aufriss und überrascht keuchte. Ich dachte nicht, dass er sofort rangehen würde.

Dann fiel mir wieder ein, dass ich Marcus FLINT gegenüberstand und küsste. Der Aufreißer schlechthin. Natürlich ging er ran, wenn er die Gelegenheit dazu hatte.
 

Er presste seinen Unterleib gegen mich, so dass ich seine Erektion spüren konnte und leise stöhnen musste. Dass ihn ein einfacher Kuss so erregen könnte, war mir nicht klar gewesen.

Ich hatte anscheinend eine größere Wirkung auf ihn, als mir klar war. Aber das war umso besser für mich.
 

„Was gibt’s, Bell?“, fragte er mich, nachdem er sich von mir gelöst hatte. Seine Stimme klang rauchig, rau, Verlangen schwang darin mit.
 

Ich konnte mich nur schwer wieder fangen, aber die Gedanken an meine Ziele halfen mir. Ich musste einen kühlen Kopf bewahren.
 

„Katie.“, korrigierte ich ihn. Zu mehr war ich gerade nicht fähig. Ich war immer noch damit beschäftigt, mich zu fassen. Außerdem musste ich eine persönlichere Ebene zwischen uns herstellen, wenn mein Plan gelingen wollte.
 

Er grinste mich mit diesem unwiderstehlich arroganten Grinsen an und antwortete: „So intim sind wir schon? Beim Vornamen?“

Ich hob leicht eine Augenbraue. Gut, wenn er spielen wollte.

Fest packte ich seine Erektion, natürlich achtete ich darauf, sie nicht zu zerquetschen. Immerhin brauchte ich die vielleicht noch.

„Ja, ich denke so intim sind wir schon.“, flüsterte ich. Ich wollte wütend klingen und hoffte, dass ich es geschafft hatte. Das Verlangen spiegelte sich für mich nur zu deutlich in meinem Tonfall wieder. Vielleicht hatte er es nicht bemerkt.

„Gut, Kätzchen, was gibt’s?“ Fragend sah er mich an.

Das gefiel mir gar nicht. Ich hasste Kosenamen immer schon, außerdem war seine eine verpackte Beleidigung.
 

„Katie.“, besserte ihn daher noch einmal aus, sah ihm fest in die Augen, um ihm zu zeigen, wie ernst mir das war. Doch ihm war es anscheinend egal, denn er schüttelte langsam den Kopf.

Er legte mir eine Hand auf eine meiner Brüste, fuhr mit dem Daumen leicht über meine Brustwarze, die sich augenblicklich versteifte. Ich konnte ein Zittern nicht unterdrücken. Es fühlte sich einfach so verdammt gut an. „Solange ich das hier machen kann, kann ich dich nennen, wie ich will. Und Kätzchen scheint mir recht passend zu sein.“, meinte er höhnisch, doch ich konnte nichts erwidern. Meine Gedanken, mein Verstand, waren wie weggeblasen.

Nun massierte er beide Brüste gleichzeitig.

Genüsslich schloss ich die Augen, während er anfing meinen Hals zu küssen, daran zu saugen und leicht mit den Zähnen zu bearbeiten.

Ich wurde fast wahnsinnig dabei. Wie stellte er das nur an? Früher fand ich es nie sonderlich erregend, wenn man mir an meinem Hals rumgefummelt hat, doch bei ihm schmolz ich förmlich dahin.
 

„Marcus.. nicht..“, stöhnte ich, leider viel zu leise. Das hier musste aufhören. Ich konnte jetzt schon nicht mehr klar denken, aber ich hatte doch einen Plan.
 

Er arbeitete sich nach oben weiter legte mir wieder seine Lippen auf meinen Mund. Ich konnte nicht anders, als instinktiv zu reagieren. Ich legte ihm die Arme um den Nacken, stieß meine Zunge fordernd in seinen Mund und zog ihn näher an mich heran. Rieb mich an ihm.
 

Nun knetete er meinen Hintern, fuhr unter meinen Rock und berührte meine nackte Haut.

Gut, dass ich an einen String gedacht hatte, lobte ich mich. Dennoch stöhnte ich auf. Seine Hände waren der reinste Wahnsinn.

Auch ihm schien meine Unterwäschewahl zu gefallen, denn auch er stöhnte.
 

Es wurde langsam immer gefährlicher für meinen Widerstand. Mein Plan drohte unterzugehen.
 

„Nicht..“, flüsterte ich wieder, doch dieser Mistkerl ignorierte mich. Er küsste weiter meinen Hals, leckte sogar daran. Wie ich seine Zunge liebte. Die konnte Sachen anstellen, von denen ich nie zu träumen gewagt hatte.

Währenddessen massierte er weiter meine Brüste, doch als er anfing meine Bluse zu öffnen, setzte mein Verstand wieder ein. Ich schob ihn mit einem „Nicht.“ von mir. Ich war total außer Atem. Und erregt. Ich wollte ihn. Doch mein Plan ging vor.
 

„Wieso nicht? Es gefällt dir doch.“, flüsterte er und küsste mich erneut. Spielte wieder mit meiner Zunge, knabberte an meinen Lippen, saugte daran.

Ich konnte nicht anders, drängt mich wieder an ihn. Musste ihn wieder spüren.
 

Nach etlichen Minuten löste er sich von mir. Pures Glück für mich. Ich hätte mich nicht dazu durchringen können.
 

„Uns könnte wieder jemand erwischen. Außerdem müssen wir zum Unterricht.“, keuchte ich. Erfand irgendwelche Ausreden. Nicht nur für ihn, sondern auch für meinen Verstand. Gründe, warum ich nicht über ihn herfallen konnte.

Er sah einfach nur umwerfend aus. Seine Erektion konnte ich nur erahnen, aber ich wusste, dass sie da war. Seine Lippen waren glänzend, feucht, sahen zum Anbeißen aus. In seinen Augen konnte ich die pure Lust entdecken.

Innerlich seufzte ich auf, ermahnte mich mehrmals. Irgendwann konnte ich ihn haben, aber nicht jetzt.
 

„Ich kenne Orte, an denen uns niemand findet. Lass uns schwänzen.“, flüsterte er mich ins Ohr, während er kleine Küsse darauf verteilte.

Ich stöhnte erneut auf, eher aus Frust, weil ich doch so sehr wollte, aber einfach nicht durfte.

„Ich kann nicht. Wir haben gleich Zaubertränke und Snape macht mir die Hölle heiß, wenn ich nicht auftauche.“, meinte ich entschlossen, schob ihn von mir. Und das war immerhin keine Lüge. Ich war grottenschlecht in Zaubertränke und Snape hatte sowieso etwas gegen mich. Ich wollte ihm nicht noch mehr Gründe liefern.
 

Er seufzte, was ich unglaublich süß fand. Ja, ich fand Marcus Flint süß. Das hätte mir vor ein paar Tagen keiner geglaubt. Nicht einmal ich selber.

„Kätzchen, du machst mich wahnsinnig. So kann das nicht weitergehen.“

Das gefiel mir. Ich lächelte ihn verführerisch an und sah ihn dabei irgendwie liebevoll an. Ich konnte nicht anders. Ich streichelte ihm durchs Haar. Ich fand es einfach toll, welche Wirkung ich auf ihn hatte. Es schmeichelte mir.

„Marcus, du wirst mich schon offiziell einladen müssen, bevor ich mit dir in die Kiste springe. Ich bin kein Mädchen für eine Nacht.“, antwortete ihm und hatte endlich etwas für meinen Plan getan. Noch einmal musste ich meine Lippen auf seine legen und mich an ihn pressen. Doch bevor er reagieren konnte, meinen Widerstand vollends brechen konnte, flüchtete ich in die Kerker.

Marcus war gefährlich. Ich wollte ihn, aber ich konnte nicht einfach nachgeben. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass es ein einmaliges Erlebnis war. Er war der absolut schärfste Typ, dem ich je begegnet war.

Seine Berührungen lösten Stürme in mir aus. Ich hatte mich noch nie so gefühlt und ich wollte nicht, dass es endete. Das durfte es nicht.
 

So hatte mein Plan gerade eine viel persönlichere Ebene dazu gewonnen. Ich wollte Marcus, aber ich brauchte ihn auch. Ich hatte Angst, dass mich nie wieder ein Mann so in Wallung bringen könnte, wie er.

Und das war immerhin eine begründete Angst, denn vor ihm hatte es auch keiner geschafft. Und es musste doch etwas heißen, wenn es genau ein Mann, den ich weder leiden kann, noch mit dem mich viel verbindet, schaffte, mich so zu erregen.

Nicht nur körperlich, sondern auch auf der emotionalen Ebene.
 

Meine Freundinnen beäugten mich, als ich zu ihnen stieß. „Was war das denn vorhin mit Flint?“, fragte mich Angelina, eine meiner besten Freunde und Kollegin des Quidditch Teams.

Ich lächelte sie unschuldig an. „Da war nichts mit Flint. Ich hatte nur noch etwas mit ihm zu besprechen.“

Natürlich glaubten sie mir nicht. Und es blieb die Frage offen, was ich denn mit ihm besprechen wollte, aber mir fiel im Moment keine glaubhafte Ausrede ein, also ignorierte ich die Fragerei einfach.
 

Ein wenig später sah ich, wie Marcus sich zu Pucey gesellte und dieser kurz darauf in schallendes Gelächter ausbrach.

Ich brauchte keinen Moment, um zu wissen, warum er sein Gegenüber auslachte und ich konnte mir selber ein Grinsen nur schwer verkneifen.
 

Dann wurde auch schon die Türe zum Klassenzimmer geöffnet. Meine Freunde wandten sich von mir ab, um den Raum zu betreten und so sahen sie nicht, wie ich Marcus noch einen Luftkuss zuwarf. Das musste einfach sein. Es war auch zu komisch ihn so verzweifelt zu sehen.

Bestimmt dachte er darüber nach, ob es sich lohnen würde, mit mir auszugehen, nur weil er Sex wollte. Aber mir war schon klar, dass er sich dafür entscheiden würde. Ich müsste nur abwarten.
 

Der Tag verging ziemlich ereignislos für mich. Ich hatte nicht erwartet, dass Flint mich schnell einladen würde. Viel eher traute ich es ihm zu, dass er es noch einmal einfach so versuchen würde.

Doch er tat es nicht. Ich hörte fast zwei Wochen nichts von ihm. Er sah mich weder an, noch grüßte er mich auf den Fluren. Er bemerkte mich einfach nicht.

Mit jedem Tag, der verging, wurde ich nervöser, enttäuschter und eingeschnappter. Ich befürchtete schon, dass ich mich geirrt hatte, dass er kein Interesse an mir hatte.

Doch ich konnte mich nicht dazu durchringen, zu ihm zu gehen. Er war an der Reihe. Ich hatte schon einen Schritt getan und nun sollte er den nächsten machen.

Außerdem war ich mir sicher, dass er es mochte, auf die Jagd zu gehen.

Es würde nur den Eindruck erwecken, dass ich es nötig hätte, wenn ich noch einmal auf ihn zugehen würde. Es wäre erbärmlich.

Und dennoch spielte ich immer häufiger mit dem Gedanken, verfluchte ihn kurz darauf aber wieder.
 

Als ich am Freitagmorgen die Große Halle betrat, war ich ziemlich spät dran. Ich schlief in letzter Zeit nicht gut, aber das hatte natürlich überhaupt nichts mit Marcus zu tun. Zumindest nicht nur. Es lag auch daran, dass mir Snape immer mehr zusetzte und ich Schwierigkeiten hatte, überhaupt noch mitzukommen.

Die meisten anderen Schüler waren schon anwesend, so auch Marcus. Er sah mich an, als ich den Raum betrat und verfolgt mich mit seinen Augen.

Ich spürte sofort, dass er etwas vor hatte. Immerhin hatte er mich die letzten Tage nicht beachtet. Es musste einfach etwas heißen, dass er mich regelrecht anstarrte.
 

Auch meine Freundinnen schienen es zu bemerken, so wie einige andere Schüler. Doch es war ihm egal. Zumindest ließ er sich davon nicht abbringen.

Dann stand er auf, ließ mich aber immer noch nicht aus den Augen. Irgendwie machte mir sein Blick Angst. Er sah wild aus. Entschlossen. Fest. Verlangend. Es verwirrte mich total.

Langsam kam er auf mich zu und ich drehte mich auf der Bank um, damit ich ihm in die Augen sehen konnte, wenn er bei mir ankam.

Als es endlich soweit war, verschluckte sich Wood an seinem Kürbissaft.

„Flint.“, knurrte er, als er ausgehustet hatte, doch Marcus ignorierte ihn. Das rechnete ich ihm hoch an.

Er sah mich einfach nur an. Stand da und sah mir in die Augen. Sagte nichts.

„Was willst du, Flint?“, zwang ich mich zu fragen. Er sollte ruhig merken, dass ich angepisst war.

Jetzt grinste er.

„Das hatten wir doch schon, Kätzchen.“, seufzte er, doch mir war klar, dass es nur ein gespieltes Seufzen war.

Die Leute um uns herum fingen wieder an zu tuscheln, zogen scharf die Luft ein. „Hat er sie gerade Kätzchen genannt?“ „Katie mag keine Spitznamen.“ „Was bildet der sich eigentlich ein?“ „Haben die beiden etwas miteinander?“ Das Geflüster nahm kein Ende, doch ich ignorierte es. Sollte die Meute sich doch die Mäuler zerreißen.
 

Ich nickte ihm langsam zu.

„Gut, Marcus. Was gibt’s?“ Ich versuchte uninteressiert zu klingen, lässig, doch ich war total nervös.

„Morgen, halb elf. Wir beide gehen nach Hogsmeade.“, antwortete er mir in seinem gewohnten Befehlston.

„Ach, tun wir das?“ Ich sah ihn zweifelnd an. Auf einmal war ich mir wieder so sicher. Das Selbstbewusstsein war zurück. Er sollte nicht glauben, dass ich nur auf ihn wartete. Ich wollte es ihm nicht so leicht machen.

Nun nickte er langsam.

„Und wenn ich schon ein Date habe?“ fragte ich beiläufig. Nun zog er eine Augenbraue in die Höhe und sah mich zweifelnd an. Seine Stimme klang trotzdem fest, befehlend, bestimmt.

„Dann sagst du es ab.“ Er sagte es so, als sei ich ein Kind, das das Offensichtliche nicht gesehen hatte.

Gespielt lachte ich auf. „Wieso sollte ich das tun?“

In seinen Augen blitzte es inzwischen gefährlich. Ihm schien dieses Spiel nicht zu gefallen, im Gegensatz zu mir.

„Weil du mit mir ausgehst.“, knurrte er leise.
 

Nun mischte sich Wood ein. „Lass sie in Ruhe, Flint. Katie wird niemals mit dir ausgehen.“

„Oliver, halt dich da bitte raus. Das geht nur Marcus und mich etwas an.“, meinte ich ruhig. Allerdings war ich ganz schon sauer, dass er sich da einmischte. Es ging ihn nichts an. Außerdem wollte ich Marcus nur ein wenig ärgern, natürlich würde ich mit ihm ausgehen. Darauf wartete ich schon seit fast zwei Wochen.
 

Marcus allerdings hatte Oliver nicht einmal angesehen, sein Blick ruhte immer noch auf mir.
 

„Du willst also mit mir ausgehen?“, fragte ich nun Marcus weiter. Seine Geduld rechnete ich ihm hoch an. Er musste wirklich verdammt scharf auf mich sein, sonst hätte er das nicht mitgemacht.
 

Noch einmal seufzte er leise auf. „Kätzchen, wir beide wissen, dass du es auch willst. Ich sage es dir noch einmal, nimm an, oder lass es. Es wird keine weitere Aufforderung geben.

Du hast morgen ein Date mit mir. Halb elf.“ Obwohl er mich herausfordernd, wütend, genervt ansah, klang seine Stimme doch leicht bittend.

„Gut, halb elf vor dem Schloss.“
 

Wood starrte mich genauso erschrocken an, wie Angelina und Alicia.

Flint nickte mir noch einmal zufrieden zu und war kurz darauf auch schon verschwunden.

Nun musste ich mich mit den anderen auseinander setzen.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein, Katie.“, meinte Oliver immer noch entgeistert. „Wieso denn nicht?“, fragte ich ihn unschuldig, tat so, als wüsste ich nicht, was er meinte.

„Er ist ein Slytherin und Quidditch Kapitän.“, knurrte er nun.

Ich nickte so, als würde mir das gerade erst klar werden. „Stimmt, Oliver. Da hast du Recht.“ Ich lächelte ihn an.
 

„Und er ist verdammt heiß.“, sagte nun Angelina staunend. Ich wandte mich den beiden Mädchen zu, nickte zustimmend. „Verdammt heiß.“

Nun kicherten wir los. Wood rollte nur genervt die Augen und sah mich immer noch verständnislos an. Es war mir egal, denn ich hatte endlich mein Date mit Marcus Flint.

Marcus Flint

Meine Gefühle machten mir Angst, verwirrten mich. Ich war irgendwie nicht mehr ich. Es brachte mich fast um, dass ich nur noch an Bell denken konnte. Egal, was ich tat, wo ich war, mit wem ich sprach, ich sah immer nur sie.

Der Abend mit dem anderen Mädchen hatte mir die Augen geöffnet. Bell war anders als alle anderen Frauen vor ihr. Bis jetzt war es immer so gewesen, dass ich mich auf ein Mädchen eingelassen hatte, und es danach wieder vergessen hatte. Spaß. Mehr war es nicht. Ein kurzweiliges Vergnügen. Doch bei Bell war das nicht so. Ich hatte sie noch nicht einmal gehabt, und dachte dennoch dauernd an sie.

Damit konnte ich nicht umgehen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Es machte mich wahnsinnig. Also versuchte ich, sie so gut es eben ging zu ignorieren. Wenn ich ihr aus dem Weg ging, würde ich vielleicht wieder der Alte werden.

Ich hasste es, mich verwirrt zu fühlen und mir machte die Tatsache, dass ich es mochte, welche Macht Bell über mich hatte, eine Heidenangst. Es war nicht normal, dass ich es genoss. Es war nicht einmal ansatzweise natürlich, dass ich nur mehr daran denken konnte, sie nach Hogsmeade einzuladen, damit ich sie endlich nehmen konnte.

Das durfte alles nicht wahr sein. Wo waren die guten alten Zeiten geblieben, in denen ich mir einfach eine Frau geschnappt hatte und sie nicht einmal einen Gedanken an ein Date verschwendet hatte?

Jede Eroberung war nur an meinem Körper interessiert. Zumindest voranging. Natürlich gab es im Nachhinein immer mal wieder welche, die mich an sie banden wollten. Aber auch nur, weil ich so gut im Bett war. An mehr hatten sie alle kein richtiges Interesse.

Es ging immer um belanglosen Sex. Einfaches Arrangement, unkompliziert. Genau so, wie ich es wollte.

Nur leider hatte ich das Gefühl, dass Bell irgendeinen anderen Plan verfolgte. Dass sie wirklich an meiner Person interessiert war, konnte ich trotzdem nicht glauben. Wir kannten uns nicht gut. Eigentlich gar nicht. Außer, wenn es um Quidditch ging.
 

Ich seufzte auf. Ich konnte nicht mehr klar denken. Ich wollte mich nicht verändern. Ich mochte mein unkompliziertes Leben. Ich brauchte keine Frau, die das alles erschwerte. Nein. Sicher nicht.

Das fehlte mir gerade noch. Das einzige, das ich von Bell wollte, war doch nur, endlich in ihren Schenkeln zu versinken. Sie unter mir windend zu haben, während sie meinen Namen immer und immer wieder stöhnte.
 

Ich seufzte schon wieder auf. Bei dem Gedanken an ihre weiche Haut, ihren Duft, ihre Stimme wurde ich, wieder einmal, steif. Ich konnte nichts dagegen tun, es war wie ein Zwang.

Wieder einmal besuchte ich meine Dusche, befriedigte mich selber. Als ich fertig war, mich im kalten Wasser abduschte, wurde mir klar, dass das so nicht weiter gehen konnte.

Bell war wie ein Gift. Ich musste es aussaugen, solang es noch möglich war, bevor ich daran verreckte.

Ich fasste einen Entschluss. Ich würde mich von ihr fern halten. Irgendwann würde ich sie vergessen. Dann wäre ich wieder der alte. Ich könnte wieder mein sorgloses Leben führen und wäre auch nicht mehr so verwirrt. Perfekt.

Natürlich würde es schwer werden. Besonders, wenn man bedachte, dass wir in ein paar Wochen gegen Gryffindor spielen würden, doch für mich war nichts unmöglich.
 

Der Plan, den ich mit Adrian geschmiedet hatte, wurde dann eben vergessen werden. Egal. Adrian würde es verstehen müssen. Zumindest akzeptieren.
 

In den darauffolgenden Tagen musste ich mich zwingen aufzustehen und in den Unterricht zu gehen. Gut, das war nicht so ungewöhnlich. Ich stand nie gerne früh auf und die Schulstunden gingen mir auch auf die Nerven, aber es war doch um ein vielfaches schlimmer als sonst.
 

Ich hatte keinen Appetit und war zudem noch ständig erregt. Aber weder selbst Hand anlegen, noch ein anderes Mädchen vermochten mir Erleichterung zu verschaffen.
 

Natürlich ließ ich mir nichts anmerken. Das wäre ja noch schöner. Adrian beäugte mich dennoch jeden Tag seltsamer, doch seine Fragen ignorierte ich einfach.
 

Dass ich den Plan mit Bell aufgegeben hatte, hatte er gleichgültig hingenommen, doch irgendwie ahnte ich schon, dass er vermutete, was mit mir los war.
 

In meinem Inneren tobte ein Kampf. Gut gegen Böse. Alt gegen Neu. Ja gegen Nein. Bell gegen Keine Bell.
 

Ich verstärke alle Abwehrmechanismen, sah sie inzwischen nicht einmal mehr an, doch je stärker ich versuchte, sie zu ignorieren, desto schlimmer schlich sie sich in meinen Kopf.
 

Wenn sie nur einen Versuch unternommen hätte, mit mir zu sprechen, mich zu berühren, oder mir einen ihrer typischen verführerischen Blicke zugeworfen hätte, dann hätte ich sie auf der Stelle genommen. Hätte alle Zweifel beiseite geschoben, sie verdrängt, und einfach JA gesagt.
 

Doch sie tat es nicht. Und das verletzte mein Ego gewaltig. Ich hatte eigentlich angenommen, dass sie mich genauso sehr wollte, wie ich sie. Wenn nicht sogar noch stärker, da sie mir ja dieses Ultimatum gestellt hatte. Anscheinend lag ich falsch.
 

Es waren fast zwei Wochen vergangen. Bell sah so gut aus wie immer, doch irgendwie spiegelte sich in ihrem Blick Enttäuschung wieder.

Eines Abends, ich saß gerade bei meinem Abendessen, sah ich Bell lachen. Wood hatte anscheinend irgendetwas komisch gesagt, denn auch Johnson und Spinnet amüsierten sich.

Ich konnte Bells Lachen bis an meinen Tisch hören. Es klang einfach zu sexy.

Fast hätte ich die Augen geschlossen, um in diesem Moment zu schwelgen, als ich Wood sah. Er starrte Bell regelrecht an. Mit Verlangen in seinen Augen. Irgendwie Liebevoll, fürsorglich und doch verlangend. Ich erschauderte. Was bildete sich dieser Mistkerl eigentlich ein?

Bell würde nie etwas mit ihm anfangen, dazu war er einfach zu langweilig. Oder?

Ich war mir dessen eigentlich ziemlich sicher, doch als ich sah, wie Bell ihn anlächelte, brodelte die Eifersucht nur so in mir. Sie sollte nicht ihn so ansehen. Nein. Mich sollte sie mit einem solch liebevollen Blick bedenken.
 

Wütend stürmte ich schließlich aus der Halle. Ich hielt das einfach nicht mehr aus. Ich wäre nie so wie Wood, was ich eigentlich immer als sehr positiv empfunden hatte. Doch im Moment fand ich es schrecklich. Bell würde mich nie so lieb anlächeln. Lustvoll, verlangend, ja. Aber fürsorglich? Sicher nicht.
 

Ich seufzte gequält auf. Doch wenn ich ehrlich war, war mir ein lustvoller Blick immer noch lieber, als gar keiner.
 

Wieder dachte ich an sie. An ihre Augen, ihre Lippen, ihre Haut. Und ich fasste einen Entschluss.

Morgen würde ich sie um ein Date bitten. Ich brauchte sie und wollte sie. Anders hielt ich es nicht mehr aus. Mein Widerstand war gebrochen.
 

Mit wilder Entschlossenheit ging ich am nächsten Morgen zum Frühstück. Als Bell die Halle betrat, sah ich sie unverwandt an. Ich konnte, und wollte, meinen Blick nicht von ihr abwenden. Sie schien es zu bemerken, denn sie warf mir mehrmals nervöse Blicke zu. Auch anderen Schülern war mein Gestarre aufgefallen, doch dass war mir verdammt noch mal egal. Sollten sie doch alle wissen, was ich vorhatte. Richtig anlegen würde sich sowieso niemand mit mir. Dazu hatten sie alle viel zu viel Angst vor der großen bösen Schlange.
 

Langsam, aber mit entschlossenen Schritten, stand ich auf und ging zu ihrem Tisch, sah sie dabei aber unentwegt an. Es war wie ein Zwang.

Sie drehte sich auf ihrer Bank. Als ich bei ihr war, saß sie so, dass sie mich genau anschauen konnte.

Wood, der Idiot, hatte mich gerade erst bemerkt und verschluckte sich an seinem Saft. Ich wünschte, er wäre daran erstickt. War er natürlich nicht.

Er knurrte meinen Namen, aber ich beachtete ihn dennoch nicht. Hatte er nicht verdient.

Ich sah nur noch Bell und ihre tollen Augen, die mich irgendwie argwöhnisch und doch neugierig musterten. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ihr musste doch klar sein, warum ich hier war, oder?
 

„Was willst du, Flint?“, fragte sie mich und zu meiner Belustigung klang sie verärgert. Es schien ihr nicht gefallen zu haben, dass ich erst jetzt ankam.

Ich konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen.
 

„Das hatten wir doch schon, Kätzchen.“, seufzte ich gespielt auf. Sie sollte wieder meinen Namen sagen. Ich musste ihn einfach aus ihrem Mund hören. Musste hören, wie sich mich beim Vornamen nannte.

Die anderen Idioten um uns herum gafften und tuschelten, doch das interessierte mich nicht.
 

Es dauerte eine Weile. Sie musterte mich, doch dann nickte sie langsam und antwortete: „Gut, Marcus. Was gibt’s?“ Ich war mir ziemlich sicher, dass ihr uninteressierter Tonfall nur gespielt war, aber er machte mich dennoch irgendwie wütend.

Deshalb fragte ich sie nicht höflich, wie ich es vorgehabt hatte, sondern befahl ihr: „Morgen, halb elf. Wir beide gehen nach Hogsmeade.“

Leider hatte das nicht die Wirkung, die ich mir erhofft hatte. Sie schmolz nicht dahin, lächelte verträumt oder jubelte. Nein. Sie sah mich zweifelnd, leicht höhnisch an.
 

„Ach, tun wir das?“

Jetzt war es an mir zu nicken. Was sollte ich auch sonst tun? Ich hatte eben nicht mit so einer Reaktion gerechnet. Bell schaffte es eben immer wieder aufs Neue mich zu überraschen.
 

„Und wenn ich schon ein Date habe?“ fragte sie und daraufhin musste ich sie höhnisch ansehen. Innerlich kochte ich bereits vor Wut. Sie konnte kein Date haben. Das war einfach unmöglich.

„Dann sagst du es ab.“ Ich versuchte fest zu klingen, befehlend und so, als wäre es das natürlichste auf der Welt. Was es für mich ja auch war. Doch auch darauf stieg sie nicht ein.

„Wieso sollte ich das tun?“

Langsam konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich wollte sie, sie wollte mich. Es wäre so einfach, aber nein, sie musste ja auf diese Farce hier bestehen. Dann sollte sie es ihm aber auch nicht so schwer machen.

„Weil du mit mir ausgehst.“, knurrte ich, wobei ich versuchte, mich zu beherrschen.
 

Nun mischte sich auch noch Wood ein. „Lass sie in Ruhe, Flint. Katie wird niemals mit dir ausgehen.“ Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein? Bell stand nicht auf Typen wie Wood. Sie war zu gut für solche Langweiler. Außerdem war es nicht angebracht, mich in meiner derzeitigen Verfassung einfach anzusprechen. Nicht, wenn man Oliver Wood hieß und ein Löwe war.

Ich wollte ihm gerade eine verpassen. Wirklich. Ich stand so kurz davor, als Bell sprach: „Oliver, halt dich da bitte raus. Das geht nur Marcus und mich etwas an.“

Ich musste schon sagen, dass mich das ziemlich verblüffte. Immerhin hatte sie gerade einen Kollegen in die Schranken gewiesen, wegen einer Schlange.
 

Nun wandte sie sich mir endlich wieder zu.

„Du willst also mit mir ausgehen?“

Ich überlegte, was ich tun sollte. Ihr den Kopf umdrehen, weil sie mich so hinhielt? Auf ihr Spielchen eingehen und sie anbetteln? Druck machen? Oder einfach verschwinden?
 

Ich entschied mich dafür, ihr zu drohen. „Kätzchen, wir beide wissen, dass du es auch willst. Ich sage es dir noch einmal, nimm an, oder lass es. Es wird keine weitere Aufforderung geben.

Du hast morgen ein Date mit mir. Halb elf.“ Nun gut, eine kleine Drohung und leider schwang in meinem Ton etwas Bittendes mit. Ich konnte es nicht verhindern, aber sie hatte es sicher nicht gemerkt, immerhin starrte ich sie herausfordernd an. Damit überspielte ich sicher meine Aufregung. Ich wusste nicht, was ich tun würde, würde sie absagen.

„Gut, halb elf vor dem Schloss.“ Endlich die erlösenden Worte. Zufrieden nickte ich ihr noch mal zu und konnte mich endlich abwenden. Schnell verließ ich die Große Halle. Ich musste mit Adrian reden. Über morgen. Ich musste herausfinden, wie ich es nicht vermasseln würde. Ich wollte sie unbedingt in mein Bett bekommen, mehr als einmal. Nein, sagte ich mir. Ich MUSSTE sie ins Bett bekommen. Das hatte nichts mehr mit Wünschen zu tun. Nicht mit wollen, mögen. Nein. Es war notwendig mit ihr zu schlafen. Lebenswichtig.
 

„Du hast sie also endlich gefragt?“, begrüßte mich Adrian, als ich nach dem Unterricht einfach in sein Zimmer stürmte. Während des Tages hatte ich ihn nicht gesehen. Er hatte die ganze Zeit in seinem Zimmer verbracht, er hatte geschwänzt. Aber das war mir egal, ich hatte es immerhin auch schon oft getan.
 

Ich nickte ihm nur zu und ließ mich auf seinem Sofa nieder. Ich fragte mich nicht, warum er es wusste. Er war mein bester Freund und kannte mich besser als alle anderen.
 

„Gratuliere, Mann.“ Er grinste mich an, doch ich schüttelte den Kopf.

„Ich muss sie flachlegen, Adrian.“, meinte ich dann doch zu kläglich für meinen Geschmack, aber es war egal, Adrian verstand mich.

„Ich weiß. Ich merke doch schon seit Tagen wies dir geht. Du leidest wie ein Hund.“ Langsam setzte er sich von seinem Bett auf.

„Ich finde es nur seltsam, dass du dir nicht einfach eine andere nimmst.“, gestand er und sah mich abwartend an.
 

Ich seufzte auf. „Ich kann nicht.“, flüsterte ich. Adrian sah mich fragend an.

„Wie, du kannst nicht? Da draußen sind doch ein Haufen Weiber, die dich wollen. Sicher kannst du.“ Ich seufzte erneut, sah auf den Boden und antwortete leise: „Nein, ich KANN nicht.“

Adrian schien einen Moment zu überlegen, dann riss er erstaunt die Augen auf.

„Du KANNST nicht?“, fragte er und ich nickte. „Wegen Bell?“ Wieder ein Nicken meinerseits.
 

„Das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder? Du hast dich in Bell verknallt?“

Erschrocken fuhr ich hoch, schüttelte den Kopf. „Nein, Mann. Ich habe mich nicht verliebt. Ich will sie nur flachlegen. Es macht mich einfach wahnsinnig. Sie macht mich einfach nur so verdammt scharf.“
 

Er sah mich noch eine Weile zweifelnd an, doch ich nickte ihm bestätigend zu. Dann gab er auf.

„Okay. Du willst sie bumsen. Verstehe. Das sollte ja jetzt kein Problem mehr sein. Aber ich warne dich trotzdem. Pass auf deine Gefühle auf. Löwen sind keine gute Wahl für Schlangen.“

Ich sah ihn höhnisch an. Vielleicht zu höhnisch, keine Ahnung. „Ich habe keine Gefühle für Bell und ich werde auch keine für sie entwickeln. Du kennst mich, Adrian. Ich entwickle nie Gefühle.“

Es kam mir ganz schön seltsam vor, mit Adrian über Gefühle zu sprechen. Das taten wir sonst nie. Zumindest nicht in Bezug auf Frauen.

Sicher, wir redeten darüber, wie wir uns fühlten, wenn wir endlich Sommerferien hatten, wenn wir beim Quidditch gewonnen hatten, wenn unsere Eltern uns wieder einmal mit Geschenken abspeisten. Aber nie bei Mädchen. Da gab es einfach keine Gefühle. Nur Hormone.
 

„Stimmt. Wir verlieben uns nicht. Das war doch die Abmachung.“ Wieder grinste er mich an und ich nickte zurück.
 

„Ich wollte eigentlich deine Hilfe.“, gestand ich später.

„Dachte ich mir schon. Du hattest noch nie Schwierigkeiten eine abzuschleppen, aber eine ins Bett zu kriegen, die nicht will, ist was anderes.“
 

Er überlegte einen Moment. Ich wusste, ich konnte auf ihn zählen. Im Gegensatz zu mir hatte Adrian schon ein paar Mädchen gehabt, die davon überzeugt waren, dass sie zu der Sorte Mädchen gehörten, die nicht für eine Nacht zu haben waren.

Er hatte ihnen das Gegenteil bewiesen. Er war einfach verdammt gut, wenn es ums verführen ging. Ich bevorzugte die direktere Art. Doch bei Bell würde ich so nicht weit kommen, vermutete ich. Sie schien wild entschlossen zu sein, mich nicht ranzulassen.
 

„Am Besten du gehst mit ihr in dieses übertriebene Cafe, wo die ganzen Spinner hingehen. Und du kaufst ihr im Honigtopf etwas Süßes. Natürlich zahlst du alles, verstanden?“, meinte er schließlich zu mir.

Ich war nicht dumm. Mir war schon klar gewesen, dass ich sie einladen würde, wenn ich mit ihr ausging.
 

„Ja, Mann.“, knirschte ich. Adrian hingegen war wieder ganz in Gedanken versunken.

„Mach ihr Komplimente. Mädchen verbringen Stunden mit ihrem Outfit, bevor sie zu einem Date gehen. Zeige ihr, dass sie dir gefällt. Aber auf eine nette Art, Marcus. Nicht `du siehst geil aus´, oder `du bist so scharf, lass es uns treiben´. Gut? Eher `du siehst heute gut aus´, oder sag irgendetwas Nettes über ihre Klamotten oder so.“

Langsam wurde ich doch wütend. Wofür hielt mich mein bester Freund eigentlich? Doch andererseits war ich zu ihm gekommen, ich wollte seine Hilfe, also sollte ich ihn vielleicht nicht verärgern.

Deshalb nickte ich nur. Mein Tonfall wäre sicher alles andere als `nett´ gewesen.
 

„Frag sie irgendetwas Persönliches. Nicht zu intim, aber eben persönlich. So dass sie sieht, dass du Interesse hast. Sag ihr, dass sie Einzigartig ist, etwas Besonderes. Dass du sie gern hast und so was eben. Sie muss das Gefühl haben, dass du es ernst meinst, okay? Sie darf nicht wissen, dass es nur für eine Nacht ist, sonst spielt sie nicht mit.“ Er sah mich prüfend an, so als wollte er sicher gehen, dass ich alles verstanden hatte.
 

Ich nickte wieder. Ich wollte ihm besser nicht sagen, dass ich nicht daran dachte, es nur einmal mit ihr zu machen.
 

Am nächsten Morgen war ich ziemlich nervös. Ich brachte kaum einen Bissen hinunter. Ich wollte es nicht vermasseln. Ich durfte es einfach nicht vermasseln. Das wäre mein Untergang.
 

Als ich sah, wie sie langsam aufstand, die Blicke und Sätze ihrer Freunde ignorierte und mich ansah, stand ich auch auf und machte mich auf den Weg aus dem Schloss.
 

Ziemlich gleichzeitig traten wir aus dem Tor. Ich musterte sie kurz.

Sie hatte eine Jeans an und ein rotes enges T-Shirt. Sie sah gut aus, keine Frage, aber sie machte nicht den Eindruck, als hätte sie Stunden vor dem Spiegel verbracht. Sie trug ihre Haare offen und hatte, außer ein wenig Lipgloss, oder wie das hieß, nichts aufgelegt. Sie sah natürlich aus. Es gefiel mir. Sonst kleisterten sich die Mädels immer alle zu.
 

Ihr Shirt hatte einen V-Ausschnitt und spannte ich über ihre Brüste. Ihr Hintern kam in der engen Hose einfach super zur Geltung. Alles in allem machte sie mich schon wieder heiß, einfach, weil sie so dastand.
 

„Du sieht gei… gut aus.“ Ich konnte mich gerade noch berichtigen und versuchte sie anzulächeln.
 

Bell hingegen musterte mich mit unverhohlenem Interesse. „Und du siehst scharf aus.“, antwortete sie, bevor sie auch schon losging.
 

Verblüfft stiefelte ich ihr hinterher. Hätte mir auch klar sein müssen, dass Bell es eher direkt mochte.

Dennoch wollte ich es weiter auf Adrians Art versuchen. Meine eigene hatte bis jetzt ja nicht viel erreicht.
 

„Ich möchte zuerst in den Quidditch Laden. Die haben neue Besen. Außerdem brauche ich ein Pflegeset. Meines geht langsam aus.“, meinte sie zu mir gewandt, als ich sie eingeholt hatte.
 

„Ich dachte, wir gehen vielleicht erst mal einen Kaffee trinken. Du weißt schon, in diesem Cafe.“, antwortete ich ihr. Ich wollte wieder das Ruder in die Hand nehmen. Ihr zeigen, dass ich mich vorbereitet hatte. Doch anstatt zu strahlen und wild zu nicken, wie es Adrian vorausgesagt hatte, sah sie mich nur zweifelnd an.
 

„Du willst in Madam Puddifoot´s Café?“, fragte sie noch einmal nach. Woraufhin ich nickte.

Plötzlich fing sie an zu lachen. „Marcus, du bist echt witzig. Hatte ich gar nicht erwartet.“

Noch verwirrter ging ich ihr nach. Was war daran bitte witzig gewesen? Ich hatte es so gemacht, wie Adrian es gesagt hatte.

„Wieso?“, brachte ich schließlich hervor. Noch immer kicherte sie. „Du und ich? In dieses Liebescafé? Dieses kitschige Ding?“ Sie lachte noch einmal. „Sorry, aber du passt da nicht hinein. Und ich habe echt keine Lust auf solchen Kram.“

„Wieso passe ich da nicht hinein?“, wollte ich unsinniger Weise wissen. Sie hatte ja Recht. Ich passte da wirklich nicht hinein und ich wollte auch nicht hinein, aber dennoch kränkte es mich ein wenig, dass sie so dachte. Anscheinend hielt sie mich nicht für fähig, mich zu verlieben. Immerhin gingen verliebte Paare dort doch hin.
 

„Dort gehen doch nur Spinner hin. Keiner, der wirklich bei Verstand ist, betritt dieses Ding.“, klärte sie mich auf.
 

„Du meinst, Verliebte gehen da hin.“ Doch sie schüttelte den Kopf. „Verliebte gehen genauso gut in die Drei Besen. Besonders, wenn sie noch normal im Hirn sind.“
 

„Du warst mit Wood dort.“, schoss es aus mir heraus, bevor ich es verhindern konnte. Sie blieb stehen und sah mich verblüfft an.

Jetzt wo ich es schon einmal gesagt hatte, konnte ich auch dazu stehen, also sah ich sie auffordernd an.
 

Langsam nickte sie, sagte aber nichts weiter dazu, sondern setzte ihren Weg fort.
 

Ich hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte.

Doch ich fragte nicht nach. Sie wollte es anscheinend nicht erzählen. Auch gut. Immerhin musste ich nicht in dieses ekelhafte Café.

Katie Bell

Ich hatte die Nacht über kaum geschlafen und als ich am Morgen aufwachte, aufstand, war ich noch aufgeregter als die letzten Stunden zuvor.
 

Ich war gespannt, was passieren würde, wie Marcus sich verhalten würde. Ich hatte mir des Nachts tausend verschiedene Szenarien ausgemalt, und doch war ich mir sicher, dass keines davon zutreffen würde. Marcus war eben einzigartig, außerdem hatte er noch kein Date gehabt. Zumindest nicht, dass ich wüsste.
 

Vor meinem Schrank überlegte ich fieberhaft, was ich anziehen sollte. Ich war noch nie ein Mädchen gewesen, das sich viele Gedanken um ihr Äußeres machte. Ich wusste, dass ich gewisse Vorteile hatte, ganz gut aussah und das reichte mir.
 

Ich schnappte mir eine einfache Jeans. Ich liebte diese Hosen und würde mich für Marcus sicher nicht in einen Rock oder ein Kleid zwängen.

Dazu zog ich mir ein enges rotes T-Shirt an. Ich wollte damit meine Hauszugehörigkeit verdeutlichen, aber ob ihm das auffallen würde, bezweifelte ich irgendwie.
 

Dennoch fühlte ich mich besser, wenn ich rot trug. Besonders bei diesem Date.

Ich musste mich schließlich daran erinnern, dass ich einen Plan hatte. Dass ich nicht mit ihm schlafen würde, egal was passieren würde.
 

Irgendwie nervös ging ich zum Frühstück. Alicia und Angelina waren schon da, genauso wie Wood.
 

„Du willst doch nicht SO zu deinem Date gehen, oder?“, begrüßte mich Alicia und sah mich abschätzend an.
 

„Euch auch einen guten Morgen, habt ihr gut geschlafen?“, fragte ich stattdessen. Alicia seufzte, Angelina hingegen grinste mich an.

„Besser als du geschlafen hast.“, zwinkerte sie mir verschwörerisch zu.
 

„Stimmt.“, gab ich zu. „Ich bin nervös. Ich war noch nie mit einem Slytherin-Quidditch-Kaiptän aus.“ Es sollte ein Seitenhieb auf Wood sein und anscheinend funktionierte es. Er grunzte und meinte schließlich angesäuert: „Du kannst doch nicht wirklich mit ihm ausgehen. Ich meine, sieh ihn dir an.“

Ich warf Marcus einen Blick zu. Leider konnte ich nur seinen Kopf sehen, der Rest wurde von anderen Schülern verdeckt.

„Er sieht nervös aus.“, bemerkte Angelina. „Das wäre ich auch, wenn ich mich mit einer Löwin einlassen würde.“, kicherte Alicia. Wood hingen warf beiden einen bösen Blick zu.

„Katie, er wird dich nur verletzen. Das kannst du einfach nicht machen.“, meinte er nun etwas ruhiger.
 

„Wie bitte?“, wollte ich nun wütend wissen. „Wieso denkst du nur, dass er mich verletzen wird?“
 

Nun lachte er höhnisch auf. „Katie, Katie. Sei doch nicht so naiv. Er will dich doch nur ins Bett zerren. Danach wird er dich wegwerfen, wie alle anderen.“
 

„So? Und du denkst also, dass ich so einfach mit ihm schlafen werde?“ Langsam war ich wirklich sauer. Das alles ging ihn doch gar nichts an.
 

„Das tut doch jede.“, antwortete er. Angelina und Alicia warfen sich bedeutende Blicke zu. Ich sah ihn hingegen böse an.

„Ah ja. Und weil ich wie jede bin, geht er auch mit mir aus. Und weil ich wie jede bin, falle ich auf ihn herein. Weil ich genauso, wie alle anderen bin, wird er mich verletzten, mit mir spielen und mich wegwerfen.“ Ich funkelte ihn zornig an, er wollte etwas erwidern, doch ich sprach einfach weiter: „Aber weißt du was, Wood? Immerhin sieht er in mir auch eine Frau. Immerhin findet er mich anziehend und WILL überhaupt mit mir schlafen.“

Mit diesen Worten sah ich Marcus an und erhob mich.

„Katie, bitte. Es tut mir leid. So war das nicht gemeint..“, stammelte Wood mir hinterher, als ich aus der Halle ging. Immer noch Marcus anschauend. Sollte Oliver doch denken, was er wollte. Seine Zeiten sind vorbei. Früher hätte es mich sicher sehr verletzt, dass er in mir nur irgendein Mädchen ansah, doch jetzt war es mir egal. Ich brauchte ihn nicht. Es gab genug andere Interessenten.
 

Vor dem Schloss trafen wir aufeinander und ich hatte endlich Gelegenheit ihn zu mustern.

„Du sieht gei… gut aus.“, begrüßte er mich und brachte ein seltsames Lächeln zu Stande. Das war echt witzig. Ich war mir sicher, dass er `geil´ anstatt `gut´ sagen wollte. Er schien es anscheinend auf die nette Tour zu versuchen. Schade nur, dass mir seine normale, direkte Art viel besser gefiel.
 

Er hingegen sah wirklich geil aus. Er trug eine schwarze Jeans und ein ebenso schwarzes Hemd. Die ersten beiden Knöpfe hatte er offen gelassen und sein Oberteil steckte in seiner Hose. Diese war mit einem Gürtel, auf dessen Schnalle eine Schlange abgebildet war, befestigt. Er schien seine Hauszugehörigkeit ebenfalls ausgedrückt zu haben. Dass er diesen Gürtel unabsichtlich gewählt hatte, bezweifelte ich.
 

„Und du siehst scharf aus.“, antwortete ich ihm und ließ ihn stehen. Er würde mir schon folgen. Dessen war ich mir sicher. Er hatte zwar lange gebraucht, mich um dieses Date zu bitten, doch jetzt, wo er es nun einmal getan hatte, würde er sich die Gelegenheit sicher nicht entgehen lassen.
 

„Ich möchte zuerst in den Quidditch Laden. Die haben neue Besen. Außerdem brauche ich ein Pflegeset. Meines geht langsam aus.“, sagte ich ihm. Er sollte ruhig wissen, dass ich nicht vorhatte mit ihm verliebt durch die Gassen zu schlendern.
 

„Ich dachte, wir gehen vielleicht erst mal einen Kaffee trinken. Du weißt schon, in diesem Cafe.“, meinte er dann. Ich konnte es irgendwie nicht so Recht glauben. Was wollte er damit denn erreichen? Er musste doch wissen, dass mir dieses Kitschige Zeug einfach zuwider war. Zumindest war ich mir sicher, dass er es nicht mochte. Ich sollte ihm besser klar machen, dass ich ganz seiner Meinung war.
 

„Du willst in Madam Puddifoot´s Café?“, wollte ich wissen. Ich musste sichergehen, dass er auch wirklich dieses Ding meinte. Er nickte. Und plötzlich erschien vor mir die Vorstellung von Marcus, wie er in diesem Rosa Wölkchen Café saß und verliebt in der Gegend herum starrte. Ich konnte nicht anders und musste lachen. Das war doch sicher nur ein Scherz von ihm gewesen.

Kichernd meinte ich zu ihm: „Marcus, du bist echt witzig. Hatte ich gar nicht erwartet.“
 

„Wieso?“, fragte er seltsamer Weise. Ich dachte eigentlich, dass er absichtlich versuchte komisch zu sein. Doch anscheinend wollte er wirklich ein netter Junge sein. Er wollte wirklich ein richtiges Date durchziehen und hatte sich Rat an der falschen Stelle gesucht.

Das musste ich aufklären, bevor er mit noch seltsameren Ideen ankam.
 

„Du und ich? In dieses Liebescafé? Dieses kitschige Ding?“ Ich lachte noch einmal, konnte mich kaum beherrschen. „Sorry, aber du passt da nicht hinein. Und ich habe echt keine Lust auf solchen Kram.“

„Wieso passe ich da nicht hinein?“, wollte er noch einmal wissen. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Der Kerl kannte sich anscheinend wirklich nicht aus.
 

„Dort gehen doch nur Spinner hin. Keiner, der wirklich bei Verstand ist, betritt dieses Ding.“
 

„Du meinst, Verliebte gehen da hin.“, antwortete er mir. Ich konnte nur noch einmal den Kopf schütteln. Es war, als würde er von einem anderen Stern kommen. Als hätte er Jahre im Ausland verbracht und wäre gerade erst wieder hergekommen.

„Verliebte gehen genauso gut in die Drei Besen. Besonders, wenn sie noch normal im Hirn sind.“, erklärte ich ihm.

Mit dem, was als nächstes kam, hatte ich nicht gerechnet. Überhaupt nicht.

„Du warst mit Wood dort.“

Reflexartig blieb ich stehen, sah ihn überrascht an. Er hatte mich also dort gesehen. Und es sich gemerkt. Sich anscheinend auch Gedanken darüber gemacht. Interessant.
 

Ich konnte nur nicken und weitergehen. Das alles musste ich erst verarbeiten. Er hatte mir gerade, mehr oder weniger, vorgeworfen mit Oliver in diesem Café gewesen zu sein. In einem Café in das ich mit Marcus nicht wollte.

Gut, aber ich wollte dort nur nicht hin, weil ich mich dort nicht wohlfühlte. Und ich nahm an dass er es auch nicht tun würde.
 

Mit Wood war ich doch nur dort, weil er darauf bestanden hatte, nicht weil ich es wollte.
 

Wir waren inzwischen in Hogsmeade angekommen. Und ich hatte immer noch das Bedürfnis die Sache mit Wood aufzuklären.
 

„Oliver hat mich in das Café geschleppt. Ich fühle mich dort nicht wohl, deshalb will ich nicht hin.“, meinte ich, hatte meinen Blick aber abgewandt.
 

Plötzlich strich er mir durch meine Haare. Die Geste war unglaublich zärtlich und so ganz anders wie die vorhergegangenen Berührungen. Als ich ihn jedoch ansah, wandte er sich schon wieder ab und ging weiter.
 

Ich schüttelte kurz den Kopf, um den Nebel zu vertreiben, der sich auszubreiten begann.
 

„Hier.“, meinte Marcus, während er vor dem neuen Quidditchgeschäft hielt. Ich nickte ihm zu und betrat den Laden. Er folgte mir.
 

„Oh mein Gott. Hier siehst du.“, flüsterte ich erstaunt. „Der neue Feuerblitz. Der ist schneller als alle anderen.“
 

Marcus trat neben mich. „Den hab ich schon.“, antwortete er arrogant, fast gelangweilt.
 

Überrascht sah ich ihn an. „Wirklich? Der muss doch verdammt teuer gewesen sein.“
 

Er winkte nur ab. „Meine Eltern haben genug Geld, das sie nur so rausschmeißen für mich. Hauptsache ich mache der Familie keine Schande. Du verstehst?“ Er klang irgendwie abgestumpft, traurig. Doch ich ging nicht darauf ein, nickte nur.
 

Es überraschte mich. Es klang zwar so, als würden sich seine Eltern gut um ihn kümmern, aber doch eher nur finanziell. Vielleicht ging es ihm gar nicht so gut, wie ich immer angenommen hatte.
 

Marcus unterbrach meine Gedanken, indem er mir ein Besenpflegeset vor die Nase hielt.

„Hier. Ich hab es schon bezahlt.“, meinte er nur und drückte es mir in die Hand.

„Das musstest du nicht. Ich gab dir das Geld zurück.“, antwortete ich ihm. Es überraschte mich und verärgerte mich auch ein wenig. Ich hatte selber genug Geld um mir etwas zu kaufen. Außerdem hatte er mich nicht einmal gefragt.
 

„Ach, lass es einfach.“ Er schnappte meine Hand und zog mich aus dem Geschäft. Überrascht stellte ich fest, dass er genau die richtige Marke gekauft hatte. Ich benutzte immer dieselbe.
 

„Woher wusstest du das?“, fragte ich noch immer verblüfft und wackelte mit dem Set herum.

Nun grinste er mich an. „Dein Besen stinkt sogar gegen den Wind.“

Als er meinen Blick sah, fügte er noch hinzu: „Ich hätte wohl eher sagen sollen, dein Besen duftet unwiderstehlich nach Flieder.“

Ich konnte nicht anders, und lachte einfach. Auch er schien sich zu amüsieren, doch er lachte nicht. Er lächelte nur. Aber es war ein richtiges Lächeln, kein hinterhältiges oder verführerisches Grinsen. Nein, einfach nur ein Lächeln.
 

Plötzlich stand ich, wieder einmal, mit dem Rücken gegen eine Wand. Marcus presste seinen Körper gegen meinen. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie es passierte.
 

Langsam senkte er seinen Kopf an meinen Hals, doch er berührte ihn nicht.

„Du riechst verdammt gut, Kätzchen.“, flüsterte er mir rau ins Ohr.

Sein Tonfall und sein warmer Atem ließen mich leicht erzittern. Ich schloss die Augen und sog nun meinerseits seinen Duft ein.

Er roch unglaublich gut. Nach Seife, etwas Aftershave und irgendwie nach ihm. Einfach nur männlich, erregend, sexy.
 

Seine Hände hielten meine Hüften, sein Mund hauchte leichte Küsse auf mein Ohr, meinen Hals, mein Schlüsselbein.
 

Ein Stöhnen entrang sich meiner Kehle, ohne dass ich es verhindern konnte oder wollte.
 

„Du machst mich wahnsinnig, Kätzchen.“, flüsterte er und drängte seine Erektion gegen mein Becken.
 

Wir standen hier mitten auf einer belebten Straße und die Schlange schaffte es wirklich, dass ich das fast vergessen hätte. Am liebsten hätte ich ihm die Kleider vom Leib gerissen, und ihn einfach nur machen lassen.
 

Doch das ging nicht. Ich schob ihn sanft von mir. „Nicht, Marcus.“, brachte ich hervor. Meine Stimme klang fester als erwartet.

Einen Moment sah er mich durchdringend an. Wild. Erregt. Leidenschaftlich. Dann wandte er sich ab, fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes schwarzes Haar, seufzte auf und als er mich wieder ansah, war sein Blick so kalt wie immer.
 

„Ich brauch einen Whisky.“, meinte er und stiefelte in Richtung Drei Besen davon.
 

Nun seufzte ich auf. Ich wollte ihn doch auch, aber es durfte nicht geschehen. Noch nicht. Und schon gar nicht hier, öffentlich, wo meine Freunde jeden Moment auftauchen konnten.

Ich hoffte stark, dass uns niemand bemerkt hatte und ging ihm langsam nach.

Als ich in dem Gasthaus ankam, saß er schon an einem Tisch, auf dem zwei Butterbiere standen und starrte aus dem Fenster.

Das leere Glas in seiner Hand ließ mich vermuten, dass er sich wirklich einen Feuerwhisky genehmigt hatte.
 

„Geht’s?“, fragte ich unsinniger Weise, während ich mich setzte. Es dauerte einen Moment bis er mich ansah, dann nickte er.
 

„Muss ja.“, flüsterte er leise, doch ich hatte es gehört.

„Marcus.. ich..“, fing ich an. Ich wollte mich entschuldigen. Irgendwie tat er mir leid. Er schien richtig zu leiden, nur weil er nicht ran durfte. Andererseits konnte ich ihn einfach nicht ranlassen. Noch nicht. Er würde mich fallen lassen und das konnte ich noch nicht riskieren.
 

Er rutschte näher zu mir, legte seine Hand auf meine.

„Ich hab dich sehr gern, Kätzchen.“ Er sah mir fest in die Augen und doch hatten seine Worte gepresst geklungen, als hätte er sich zwingen müssen sie zu sagen.
 

Ich zog die Augenbrauen in die Höhe. „Das ist unter deiner Würde, Marcus. Und unter meiner. Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.“

Er wandte seinen Blick wieder ab, leicht beschämt. „Hör mal. Ich brauche keine hohlen Worte. Dazu bin ich zu intelligent.“

Er nickte leicht. Deshalb fuhr ich fort: „Lass uns einfach ein wenig reden. Uns kennenlernen. Spaß haben. Dann sehen wir weiter.“

Er sah mich wieder an und ich zwinkerte ihm zu. Nun grinste er wieder, so wie immer. Typisch Flint einfach.

Marcus Flint

Als wir in Hogsmeade ankamen, meinte Bell plötzlich zu mir: „Oliver hat mich in das Café geschleppt. Ich fühle mich dort nicht wohl, deshalb will ich nicht hin.“

Sie sah mich dabei nicht an, und so hatte ich Schwierigkeiten zu verstehen, warum sie mir das sagte.

Sie wollte anscheinend, dass ich nichts Falsches dachte, wollte alles aufklären.
 

Ich fand das in dem Moment total süß von ihr. Gut, das würde ich später nicht zugeben, doch es beruhigte mich ungemein, dass Bell sich unwohl gefühlt hatte, als sie mit Wood dort gesessen hatte.
 

Es hieß auch, dass sie nicht dort hin wollte, weil es ihr nicht gefiel, und sie anscheinend nicht mit mir irgendwo sitzen wollte, wo sie sich unwohl fühlte.
 

Es war nicht, weil sie dachte, ich sei ein gefühlskaltes Arschloch, was ich eigentlich schon war, sondern, weil sie es einfach nicht wollte. Das hatte nichts mit mir zu tun.
 

Und es beruhigte mich. Es beruhigte mich ungemein, dass sie mich nicht für kalt hielt. Und dass sie mit Wood anscheinend doch nicht soviel Spaß gehabt hatte.
 

Ich konnte nicht anders und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich verstand mich selber nicht, doch ich wandte mich sofort ab, als mir klar wurde, dass ich sie soeben verdammt zärtlich und liebevoll berührt hatte. Dieses Verhalten passte so gar nicht zu mir.

„Hier.“, meinte ich schließlich vor dem Geschäft mit Quidditchsachen. Ich wollte die Situation von eben einfach nur vergessen, überspielen, ignorieren.
 

Bell stieg darauf ein. Ohne ein weiteres Wort betrat sie den Laden. Unschlüssig stand ich da, entschied mich dann aber, ihr zu folgen.
 

„Oh mein Gott. Hier siehst du.“ Ihre Stimme klang aufgeregt, obwohl sie flüsterte. Und ihre Augen strahlten. „Der neue Feuerblitz. Der ist schneller als alle anderen.“

In diesem Moment sah sie noch unwiderstehlicher aus, als sonst. Ich schüttelte kurz den Kopf. Ich musste mich beherrschen.

Schnell trat ich neben sie und tat ihre Bemerkung mit den Worten „Den hab ich schon.“ gelangweilt ab.
 

In Wahrheit hatte mich ihre Euphorie angesteckt. Und ich wollte nichts sehnlicher, als den Ausdruck in ihren Augen einzufangen. Sie sollte immer so glücklich aussehen.
 

Genau das war aber auch der Grund, warum ich den Augenblick zerstören musste. Ich konnte mir solche Gedanken, geschweige denn Gefühle, nicht leisten.
 

Überrascht sah sie mich an. „Wirklich? Der muss doch verdammt teuer gewesen sein.“ Sie wirkte ein wenig ehrfürchtig. Es gefiel mir viel zu sehr, dass sie beeindruckt von mir war.

Deshalb winkte ich nur ab. „Meine Eltern haben genug Geld, das sie nur so rausschmeißen für mich. Hauptsache ich mache der Familie keine Schande. Du verstehst?“

Die Wörter waren mir rausgerutscht und meine Stimme hatte einen leicht deprimierten Tonfall angenommen, ohne dass ich es verhindern konnte.

Doch sie hatte es nicht bemerkt, sie nickte nur.

Das war auch gut so. Sie kannte mich nicht gut genug, um solch kleine Unterschiede in meiner Stimme oder Gestik zu bemerken.

Sehr gut. Andernfalls würde es nur Probleme geben. Nur Adrian kannte mich so gut und das sollte auch so bleiben. Man war nur verletzlich, wenn man zu viel von sich preisgab. Das konnte ich mir nicht leisten.
 

Um mich abzulenken, ging ich zu der Verkäuferin und sagte ihr, was ich suchte. Oder eher, was Bell suchte. Ein Besenpflegeset.

Ich bekam die gewünschte Marke, von der ich wusste, dass Bell sie benutzte, ausgehändigt und zahlte.
 

Katie stand immer noch vor dem Feuerblitz und blickte nachdenklich drein. Ich hoffte nur, dass sie sich Gedanken um den Besen vor ihr machte und nicht um mich.
 

„Hier. Ich hab es schon bezahlt.“ Ich drückte ihr das Set in die Hand, doch anstatt sich zu freuen, wie es Adrian vorausgesagt hatte, antwortete sie nur: „Das musstest du nicht. Ich gab dir das Geld zurück.“

Außerdem klang sie ein wenig eingeschnappt. Ich verstand das alles nicht. Ich tat alles so, wie Adrian es mir gesagt hatte und doch reagierte Bell immer anders.

Das überraschte mich zwar nicht, immerhin schaffte es Bell ständig, unvorhersehbar zu sein, doch die Tatsache, dass meine Taten und Worte überhaupt keinen Effekt zu haben schienen, beunruhigte mich schon.
 

„Ach, lass es einfach.“, sagte ich zu ihr und nahm ihre Hand, um sie aus dem Laden zu ziehen. Ich hatte keine Lust mehr, weiter hier rumzustehen. Es war dunkel und stickig und veranlasste mich dazu, mir Gedanken zu machen, die nicht gut waren.
 

„Woher wusstest du das?“, fragte sie mich und ich wusste natürlich sofort, was sie meinte. Das entlockte mir ein Grinsen. Ein siegessicheres, genugtuendes Grinsen.

„Dein Besen stinkt sogar gegen den Wind.“, meinte ich, als ich jedoch ihren Blick sah, wurde mir klar, was ich eben geäußert hatte. Adrian hatte mir doch gesagt, ich sollte charmant bleiben.

Schnell fügte ich hinzu: „Ich hätte wohl eher sagen sollen, dein Besen duftet unwiderstehlich nach Flieder.“
 

Immerhin fand sie es lustig. Sie lachte und es erwärmte mein Herz. Gut, so etwas würde ich nicht sagen, aber es gefiel mir einfach, ihr Lachen zu hören. Sie klang so frei und fröhlich und es berauschte mich, dass ich der Grund war, warum es ihr gerade so gut ging.
 

Ich lächelte sie an, doch ich konnte mich nicht beherrschen. Ich unwiderstehliches Lachen, ich fragte mich unweigerlich, ob nicht alles an ihr einfach unwiderstehlich war, brachte mich dazu, sie an mich zu pressen und gegen eine Hausmauer zu drücken.

Ich konnte einfach nicht anders. Und als wir so eng aneinander standen, konnte ich ihren Duft einatmen. Er erregte mich, berauschte mich, machte mich einfach nur scharf.

Ich beugte mich zu ihrem Hals, um noch tiefer ihren Geruch einatmen zu können.

„Du riechst verdammt gut, Kätzchen.“, flüsterte ich ihr ins Ohr. Meine Stimme gab meine Erregung nur zu deutlich preis, aber das war mir egal.

Mit Genugtuung stellte ich fest, dass sie leicht erzitterte. Immerhin hatte wenigstens Ewas Wirkung bei ihr.
 

Ich konnte mich nicht mehr beherrschen, küsste sie, wenn auch nur leicht. Ich arbeitete mich von ihrem Ohr, über ihren Mund, bis zu ihrem Hals vor und blieb an ihrem Schlüsselbein hängen.
 

Wohlig stöhnte sie auf. Verdammt, wie konnte sich eine einzelne Person nur so unglaublich scharf anhören?
 

Ich drängte meine Erektion noch weiter an sie, rieb mich an ihr, um ihr zu zeigen, wie sehr sie mir gefiel.

„Du machst mich wahnsinnig, Kätzchen.“, flüsterte ich. Ich war schon lang nicht mehr Herr meiner Stimme.
 

Eigentlich hatte ich angenommen, dass ich eine ebensogroße Wirkung auf sie hatte, wie sie auf mich. Doch dem schien nicht so zu sein.

„Nicht, Marcus.“, meinte sie fest und schob mich von sich.

Ich konnte es nicht glauben, ich starrte sie regelrecht an. In diesem Moment überlegte ich wirklich, ob ich ihren Protest nicht einfach ignorieren sollte. Ich war so verdammt erregt. Ich wollte sie. Hier und jetzt. Doch sie schien nicht so zu empfinden.

Seufzend wandte ich mich ab, fuhr mir durch mein Haar. Eine Geste, die ich nur machte, wenn ich in einem heftigen emotionalen Aufruhr war und mich beruhigen musste. Oder aber, wenn ich wirklich verzweifelt war.

Beides traf hier zu.

Ich atmete ein paar Mal tief durch, baute meine Mauer wieder auf.
 

„Ich brauch einen Whisky.“, meinte ich, sah sie noch einmal kalt an und ging davon. Etwas anderes brachte ich jetzt einfach nicht zustande.
 

Ich betrat die Drei Besen, suchte mir einen Tisch weiter hinten im Lokal und bestellte zwei Butterbiere und einen Feuerwhisky. Die Bedienung sah mich einen Moment seltsam an. Wahrscheinlich fragte sie sich, was einen jungen Mann am Vormittag dazu brachte, zu Alkohol zu greifen, doch sie sagte nichts, nickte nur und brachte kurz darauf das Bestellte.
 

Mit einem kräftigen Schluck kippte ich den Whisky hinunter. Er brannte wie Feuer, als er meine Kehle hinunter rann. Es tat unglaublich gut. Es beruhigte mich etwas und brachte mich wieder ein wenig auf den Boden.
 

Ich starrte aus dem Fenster, während mein Magen mit dem ätzenden Zeug zu kämpfen hatte.

Kurz darauf kam Bell an unseren Tisch und setzte sich.

Noch einmal ging ich meinen Plan in Gedanken durch. Ich musste sie heute noch rumkriegen, sonst würde ich verrecken.
 

„Geht’s?“, fragte sie mich. Langsam wandte ich mich ihr zu. Sie hatte einen schuldbewussten Blick aufgesetzt.
 

„Muss ja.“, murmelte ich leise. Ich gestattete es mir, noch einen Augenblick in meinem Elend zu baden.
 

„Marcus.. ich..“, fing sie an, brach aber wieder ab. Vielleicht war jetzt der Zeitpunkt gekommen, Adrians Ratschläge weiter zu befolgen.

Ich legte eine Hand auf ihre, streichelte sie mit meinem Daumen und versuchte so ernst wie möglich zu sagen: „Ich hab dich sehr gern, Kätzchen.“

Ich sah ihr fest in die Augen, obwohl ich wusste, dass es gelogen war. Ich kannte sie kaum. Außerdem war sie eine Löwin. Sie zog mich einfach nur körperlich an.
 

Und dann passierte wieder etwas, dass Adrian sicher nicht vorausgesagt hatte. Sie zog eine Augenbrauche fragend, zweifelnd in die Höhe und antwortete mir: „Das ist unter deiner Würde, Marcus. Und unter meiner. Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.“
 

Gut, damit hatte ich nicht gerechnet. Und sie hatte Recht. Es war wirklich unter meinem Niveau Frauen durch leere Worte und Versprechungen in mein Bett zu holen. Aber verdammt, ich brauchte sie einfach unter mir. Wenn ich sie nicht bald nahm, würde ich verrückt werden.
 

Es beschämte mich, dass ich mich zu so etwas herabgelassen hatte. Und dann auch noch ihr gegenüber. Sie sollte nicht denken, dass das meine übliche Masche war. Warum auch immer.

Ich wollte es ihr erklären, doch dann hätte ich auch zugeben müssen, dass ich vor Lust, Leidenschaft, Sehnsucht fast verging. Und das konnte ich nicht zugeben. „Hör mal. Ich brauche keine hohlen Worte. Dazu bin ich zu intelligent.“, meinte sie schließlich, woraufhin ich ihr zunickte. Ja, sie hatte Recht. Sie war intelligent. Wahrscheinlich mehr, als alle anderen Frauen vor ihr, die mein Bett geteilt hatten.

Wobei, in meinem Bett hatte ich noch keine gehabt. In mein Zimmer kam nie eine. Das war mir einfach zu persönlich und bei meinen Affären ging es nur um Sex.
 

Dann grinste sie mich wieder fröhlicher an und meinte: „Lass uns einfach ein wenig reden. Uns kennenlernen. Spaß haben. Dann sehen wir weiter.“

Sie zwinkerte mir zu und ich fand das in diesem Moment total verführerisch und sexy.

Ich konnte nicht anders und grinste zurück. Sie war einfach der Hammer.
 

Ich überlegte fieberhaft, wie ich die Stille durchbrechen sollte. Was hatte mir Adrian noch gesagt?
 

„Erzähl mir doch was von dir, Kätzchen.“, meinte ich und tat interessiert. Immerhin hatte Adrian doch gesagt, ich solle sie ausfragen. Mir fiel nur leider nichts ein, das ich sie hätte fragen können. Ich hatte mit meinen Betthäschen noch nie lange geredet.
 

Misstrauisch sah sie mich an. „Was willst du denn wissen?“
 

Toll, dachte ich. Ertappt. Kurz zuckte ich mit den Schultern. „Einfach alles.“, sagte ich und gratulierte mir selbst zu dieser grandiosen Aussage.

Das würde sie sicher zum Schmelzen bringen. Zumindest dachte ich das.

Doch ich hatte anscheinend wieder vergessen, dass mir gegenüber Katie Bell saß und nicht irgendein normales Mädchen.
 

„Marcus, fang nicht schon wieder damit an. Wir wissen beide, dass dich nicht einmal ansatzweise Alles an mir interessiert. Also frag einfach das, was du wirklich wissen möchtest.“

Sie wirkte ein wenig sauer, aber ich konnte es ihr nicht verdenken. Mir gefiel diese Show, die ich versuchte abzuziehen, auch überhaupt nicht.

Und langsam dämmerte mir, dass ich mit Adrians Ratschlägen hier nicht weiterkommen würde.
 

„Verflucht seiest du, Adrian..“, flüsterte ich sauer. Mein bester Freund hatte mir mehr geschadet, als geholfen. Mir war es nur Recht, ihm die Schuld an allem zu geben.
 

„Was hat Pucey damit zu tun?“, fragte sie nun erstaunt.

Ich seufzte auf. Sollte ich wirklich zugeben, dass ich ihn um Hilfe gebeten hatte? Nein, sicher nicht. Sie würde sich nur etwas darauf einbilden.
 

Doch leider musste ich, wieder einmal, zugeben, dass Bell verdammt intelligent war.

„Achso“, meinte sie verstehend und kicherte los. „Du hast Pucey um Rat gefragt. Daher weht der Wind. Und ich frage mich schon die ganze Zeit, warum du dich so seltsam aufführst.“

Nun lachte sie laut. Doch diesmal fand ich es nicht so unwiderstehlich, wie vorher. Das könnte vielleicht daran liegen, dass sie mich gerade auslachte.
 

„So abwegig war der Gedanke auch nicht.“, versuchte ich mich zu wehren, doch sie lachte dadurch nur umso mehr.
 

„Tut mir leid, Marcus. Aber das IST abwegig. Wie kommst du nur darauf, dass mir diese Gefühlsduselei gefallen würde? Besonders, wenn sie Geheuchelt ist.“ Wieder kicherte sie.
 

Langsam wurde ich wütend. „Ja.“, maulte ich. „Ich habe inzwischen auch schon bemerkt, dass du nicht wie andere Mädchen bist.“
 

Schlagartig wurde sie ernst und sah mich seltsam an. „Dann hast du mehr verstanden, als Wood.“
 

Nanu? Jetzt verstand ich gar nichts mehr.

„Wood?“, fragte ich nach, doch sie nickte nur, anstatt sich zu erklären.

„Was hat der damit zu tun?“, wollte ich wissen.
 

Sie seufzte auf. „Eigentlich nichts.“, meinte sie, fügte dann leiser hinzu: „Er meinte nur beim Frühstück, dass ich wie alle anderen wäre. Dass ich mich von dir verletzen lassen würde, weil ich ja nichts Besonderes bin.“
 

Wut stieg in mir auf. Was bildete sich dieser Spinner eigentlich ein? Bell und nichts Besonderes sein? Hatte der Typ überhaupt Augen im Kopf?

Wahrscheinlich war er auch einfach nur zu blöd, um die Wahrheit zu sehen. Bell war einzigartig, das wusste sogar ich. Schon allein, weil sie solche Macht über mich hatte.
 

„Ach, Wood ist ein Spinner. Der hat doch keine Ahnung.“, meinte ich nur. Für mich war die Sache damit beendet.
 

Erstaunt sah sie mich an. Dass ich ihr da gerade gesagt hatte, dass ich eigentlich nicht vorhatte, sie zu verletzten, verdrängte ich einfach. Es ging nur darum, Wood schlecht zu machen. Alles andere war nebensächlich.
 

Außerdem verletzte ich Mädchen nicht. Sie wussten von Anfang an, dass es einmalig war und nichts bedeutete.
 

Ich gestand mir nicht ein, dass es hier etwas anderes war. Dass Bell mit diesem Date erreicht hatte, dass es etwas anderes war.

Außerdem drängte sich mir eine Frage auf.

„Hast du was mit Wood?“, rutschte es mir heraus, bevor ich etwas dagegen tun konnte. Eigentlich wollte ich nicht so aufdringlich sein, doch ich musste es einfach wissen.
 

Perplex sah sie mich an. „Du hast doch gesagt, ich soll dich Dinge fragen, die mich wirklich interessieren.“

Na toll, noch mehr unsinnige Wörter aus meinem Mund.
 

Dann lächelte sie leicht und schüttelte den Kopf. „Früher wollte ich es. Aber er hat mich nicht bemerkt. Jetzt weiß ich, dass er nicht für Beziehungen gemacht ist. Quidditch ist alles, was ihn interessiert.“

Langsam wandte sie den Blick ab und fügte leiser hinzu: „Außerdem stehe ich nicht mehr auf ihn.“
 

Ich konnte es gerade noch verhindern, zu fragen, ob sie denn dachte, dass ich für Beziehungen gemacht war. Die Antwort darauf konnte nur NEIN heißen, und genau deshalb interessierte es mich noch mehr, warum sie eigentlich mit mir ausging.
 

„Warum wolltest du ein Date mit mir?“, fragte ich sie nun, gespannt auf ihre Antwort.

Eine Weile sah sie mich nachdenklich an. Sie schien zu überlegen, was mir sagen sollte.
 

Noch bevor sie antworten konnte, ging die Türe auf und Adrian kam mit zwei weiteren Bekannten, Phil und Rick, herein. Ich würde sie ja Freunde nennen, doch ich vertraute ihnen nicht halb sosehr, wie ich Adrian vertraute. Ja, sie waren lustige Typen, mit denen wir Zeit verbrachten, aber ich würde sie nicht als wahre Freunde bezeichnen.
 

„Hey, Marcus.“, rief Adrian mit grinsend zu und ich verdrehte nur die Augen. Auch Bell schien nicht erfreut zu sein, denn ihre Miene verdunkelte sich, doch als die drei bei uns ankamen, hatte sie schon wieder ein Lächeln aufgesetzt.

Ein falsches, aber immerhin bemühte sie sich.
 

„Was wollt ihr?“, stieß ich zischend hervor, versuchte gar nicht, mein Missfallen über ihr Auftauchen zu verbergen.
 

„Ach, wir wollten nur schauen, wies unseren beiden Turteltäubchen geht.“, grinste Adrian nur weiter. Morgen wäre er so was von tot. Ich würde ihm umbringen. Ganz sicher.

„Rutscht mal.“, meinte nun Phil und die drei schoben sich auf die Bank, so dass Bell näher an mich rangerutscht kam.

Rick hingegen musterte sie und kam ihr immer näher, so dass sie sich schließlich fest an mich drückte.

„Lass das.“, fauchte ich ihm zu und legte einen Arm um Bell. Um den anderen zu zeigen, dass sie mir gehörte. Ich konnte einfach nicht anders.

Auch Bell schien sich unwohl zu fühlen. Etwas Gutes hatte es allerdings schon, denn jetzt ruhte ihre Hand auf meinem Oberschenkel.
 

„Dir habe ich also das schreckliche Benehmen von Marcus zu verdanken.“, meinte Bell nun an Adrian gewandt. Und wieder verblüffte sie mich. Sie ließ sich durch diese drei nicht einschüchtern. Das gefiel mir.
 

Adrian sah zuerst sie und dann mich überrascht an. „Schreckliches Benehmen?“, fragte er schließlich. „Ich hab dir doch gesagt, wie du dich verhalten sollst.“, tadelte er mich.

Doch bevor ich etwas darauf erwidern konnte, antwortete Bell: „Das ist es ja. Er verhält sich wie der letzte Schleimer. Einfach widerlich. Er wollte mich sogar in dieses ekelhafte Café schleppen.“
 

Ich sah Adrian an, wie er immer überraschter und verständnisloser wurde. Ich hingegen grinste nur so vor mich hin.

Bell hatte richtig Feuer, das gefiel mir immer mehr.
 

Nun lachte Adrian laut auf und auch die anderen stimmten mit ein. Warum auch immer sie das taten.

„Du bist echt der Hammer, Bell. Wirklich.“, lachte er, während er sich ein Butterbier bestellte.

Daraufhin war das Eis komplett gebrochen und Bell schien sich nicht mehr so unwohl zu fühlen.
 

Während Phil nun eine Imitation von McGonagall zum Besten gab, und wir uns gut amüsierten, streichelte Bell meinen Oberschenkel.

Ob sie dies unbeabsichtigt tat, wusste ich nicht. Sie sah mich nicht an, sondern lachte mit den anderen und ließ sich auch sonst nichts anmerken.
 

Innerlich seufzte ich auf. Sie verstärkte den Druck ihrer Finger und fuhr ein wenig höher, zwischen meine Beine.
 

Ich versuchte, mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Bell diskutierte heftig mit Adrian über das kommende Spiel Slytherin gegen Gryffindor. Wie konnte sie nur so ruhig bleiben, während sie mich doch so verführerisch massierte?

Ich verstand das einfach nicht. Sie brachte mich um den Verstand. Ich wurde immer härter und konnte mich nur mit Mühe zusammenreißen.

Es schien niemand zu bemerken. Das war gut, aber lange hielt ich dieses stille Dasitzen nicht mehr aus.
 

Schnell stand ich auf, murmelte, ich müsste mal aufs Klo und verschwand dorthin.
 

Seufzend stütze ich mich am Waschbecken ab und sah mich im Spiegel an. Meine Fassade saß noch, doch ich konnte deutlich sehen, dass ich erregt war. Gut, das wusste ich so auch, aber ich kannte die Anzeichen in meinem Gesicht.
 

Plötzlich öffnete sich die Türe hinter mir. Sofort versuchte ich wieder kalt, unbeteiligt zu wirken, doch da sah ich, dass Bell hinter mir stand.
 

Unsere Augen trafen sich im Spiegel. Lächelnd kam sie auf mich zu und umarmte mich von hinten, ließ ihre Finger vorne unter mein Shirt gleiten und steichelte meine Haut.

Ich stöhnte leise auf. Langsam wanderten ihre Hände weiter nach unten, schlüpften in meine Hose.

Als sie mit ihren schlanken Fingern meine nackte Erektion berührte, konnte ich nicht mehr. Blitzschnell zog ich ihre Hände aus meiner Hose, drehte mich schnell um und presste Bell an mich.
 

Sie keuchte überrascht auf, als ich sie an den Rand des Waschbecken hob und sie dort absetzte.

Ihre Beine verschränkten sich hinter meinem Rücken und ich begann ihren Hals zu küssen.
 

Stöhnend zog sie mich mit ihren Beinen näher an sich, rieb sich an meiner Beule.
 

Ich schob ihr T-Shirt ohne Umschweife über ihre Brüste und küsste sie durch den BH.

Sie sah einfach nur unbeschreiblich aus und sie roch so verdammt gut.
 

Ihre Hände wanderten unterdessen in meinen Nacken und mein Haar.

„Marcus..“, stöhnte sie, als ich durch den Stoff an ihren Nippeln saugte.
 

Sie brachte mich um den Verstand. Wenn ich sie nicht auf der Stelle haben könnte, würde ich sterben.
 

Doch anscheinend war ihr das egal. Als ich gerade ihre Hose öffnen wollte, drückte sie mich von sich.
 

„Nicht, Marcus..“, seufzte sie. Ich konnte es nicht mehr hören. Hatte sie denn nichts anderes zu sagen?
 

Diesmal konnte ich nicht anders, ich ignorierte ihren Protest und schob meine Finger unter ihren BH, streichelte ihre nackte Haut, zwirbelte ihren Nippel leicht mit meinen Fingern.
 

Genussvoll stöhnte sie auf, wollte die Augen schließen, riss sie dann aber wieder auf.
 

„Nicht.“, sagte sie noch einmal mit Nachdruck. „Wieso nicht, Kätzchen? Du willst es doch auch.“, antwortete ich und leckte über ihre Brustwarze, was ihr wieder ein Stöhnen entlockte.
 

Heftig nickte sie, schüttelte dann aber genauso heftig den Kopf. Sie keuchte auf, als ich ihre Brust weiter küsste und leckte.

„Nicht…“, stöhnte sie. „Nicht, hier.“
 

Seufzend riss ich mich zusammen, setzte sie ab und ließ sie los.

Sie richtete ihre Kleidung und als sie mich dann ansah, war ihr Blick immer noch vor Lust verschleiert.

Bell sah mich einen Moment an, dann drückte sie mich wieder an sich und presste ihre Lippen auf meine.
 

Aber ich sah es ein. Ich wusste, dass wir wo anders hingehen sollten. Hier war nicht der geeignete Ort dafür. Nicht, dass ich es nicht schon in Erwägung gezogen hätte, doch ich wollte mir mit Bell Zeit lassen. Sie war ein Leckerbissen, den man genießen musste.
 

Nun schaffte ich es und drückte sie von mir, dann schnappte ich mir ihre Hand. „Komm.“, hauchte ich lustvoll und zog sie mit mir.
 

Ich wusste nicht genau, wohin ich ging. Doch als ich vor meiner Zimmertüre anhielt, riss ich erstaunt die Augen auf.

Konnte ich sie wirklich hierhin mitnehmen? In mein Reich? In meine Privatsphäre?

Ich kam nicht zum Weiterdenken, denn Bell drückte sie wieder an mich, rieb sich an mir und hauchte meinen Namen.
 

Alle Vernunft war vergessen. Schnell stieß ich meine Türe auf, bugsierte uns hinein und verschloss die Tür hinter uns wieder.

Katie Bell

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Katie Bell (jugendfrei)

Eine Weile saßen wir einfach nur da. Niemand sagte etwas und irgendwie machte mich das nervös. Andererseits war es angenehmer, als Woods Quidditchtaktiken.
 

„Erzähl mir doch was von dir, Kätzchen.“, durchbrach Marcus dann die Stille. Ich musste ihn argwöhnisch mustern. Was wollte er damit bezwecken? Ja, ich hatte vorgeschlagen, dass wir uns näher kennenlernen sollten. Ich wollte ihn ja auch kennenlernen, doch ich war mir ziemlich sicher, dass er kein solches Interesse an mir hatte. Zumindest hatte er bis jetzt nichts dergleichen geäußert.

Und zu diesem Date hatte er mich auch nur eingeladen, weil ich ihn sozusagen erpresst hatte.
 

Ich wusste nicht, was ich ihm erzählen sollte. Womit ich anfangen sollte. Was ihn interessieren könnte. Daher fragte ich: „Was willst du denn wissen?“
 

„Einfach alles.“, meinte er und ich konnte ein Lachen eigentlich nur verhindern, weil ich langsam genervt war. Ich meine, es war ja nett, dass er sich bemühte, doch ich wusste auch, dass er es nur tat, weil er mich ins Bett bekommen wollte, und nicht, weil er mich mochte.
 

„Marcus, fang nicht schon wieder damit an. Wir wissen beide, dass dich nicht einmal ansatzweise Alles an mir interessiert. Also frag einfach das, was du wirklich wissen möchtest.“, klärte ich ihn auf. Meine Stimme klang dennoch nicht einmal halb so genervt, wie ich es war.
 

„Verflucht seiest du, Adrian..“, murmelte er plötzlich und ich verstand gar nichts mehr. Verblüfft sah ich ihn an.
 

„Was hat Pucey damit zu tun?“ Er antwortete mir nicht, doch anhand seines Blickes konnte ich es mir selber denken. Pucey hatte ihm anscheinend diese Flausen in den Kopf gesetzt. Natürlich. Das hätte ich mir auch gleich denken können. Immerhin sind die beiden wie Zwillinge. Alles machen sie zusammen.

Außerdem war Pucey der Charmeur und Verführer. Er schaffte jede ins Bett. Nun ja, nicht JEDE. Mich hatte er nicht gehabt und er würde mit seinem Geschleime auch nicht weit kommen, aber zumindest halb Hogwarts war schon in seinem Bett.
 

Dass Marcus sich also gerade bei seinem besten Freund Ratschläge für mich eingeholt hatte, war ausgesprochen komisch.

„Achso, du hast Pucey um Rat gefragt. Daher weht der Wind. Und ich frage mich schon die ganze Zeit, warum du dich so seltsam aufführst.“

Ich konnte es nicht verhindern. Ich musste einfach lachen. Die ganze Situation war auch zu komisch.
 

„So abwegig war der Gedanke auch nicht.“, murmelte er verteidigend, doch ich konnte nicht aufhören zu kichern und zu lachen.
 

„Tut mir leid, Marcus. Aber das IST abwegig. Wie kommst du nur darauf, dass mir diese Gefühlsduselei gefallen würde? Besonders, wenn sie Geheuchelt ist.“, antwortete ich ihm.
 

Anhand seines Blickes und seiner Stimme konnte ich nur zu deutlich erkennen, dass er langsam angepisst war. Er mochte es anscheinend nicht, wenn man ihn auslachte. Aber hey, das tat niemand.
 

„Ja.“, meckerte er und klang ein wenig wie ein kleines Kind. „Ich habe inzwischen auch schon bemerkt, dass du nicht wie andere Mädchen bist.“
 

Sofort fiel mir die Situation am Frühstückstisch wieder ein. Mir verging das Lachen. Wood war echt ein Arsch. „Dann hast du mehr verstanden, als Wood.“, meinte ich.
 

„Wood?“, fragte er und klang nun doch interessiert. Sollte ich ihm das wirklich erzählen? Sollte ich zugeben, was Wood mir vorgeworfen hatte?

Und wenn er Oliver Recht gab? Ich konnte es sicher nicht verkraften, wenn auch Flint mir sagte, dass ich nichts Besonderes war.
 

„Was hat der damit zu tun?“, meinte er nun fordernder.
 

Ich musste seufzen. Aus dieser Situation kam ich anscheinend nicht mehr heraus, ohne mich zu erklären. „Eigentlich nichts.“, antwortete ich ihm, schluckte noch einmal schwer, bevor ich leise hinzufügte: „Er meinte nur beim Frühstück, dass ich wie alle anderen wäre. Dass ich mich von dir verletzen lassen würde, weil ich ja nichts Besonderes bin.“
 

Innerlich wappnete ich mich schon für den Schlag, der gleich kommen würde. Ja, Bell, da muss ich Wood ausnahmsweise mal Recht geben, hörte ich ihn in Gedanke schon sagen.
 

„Ach, Wood ist ein Spinner. Der hat doch keine Ahnung.“, sagte er stattdessen und ich riss erstaunt die Augen auf.

Marcus hatte mir doch gerade ernsthaft ein Kompliment gemacht. Und ich hatte nicht einmal ansatzweise damit gerechnet.
 

Irgendwie stimmte mich dieser Satz fröhlicher. Viel, viel fröhlicher.
 

Doch auch seine nächsten Worte überraschten mich.

„Hast du was mit Wood?“, wollte er auf einmal wissen. Nun war ich wirklich sprachlos. Wie kam er nur auf solche Gedanken. Gut, ich war mit Oliver in Hogsmeade, aber das war es dann auch schon.
 

„Du hast doch gesagt, ich soll dich Dinge fragen, die mich wirklich interessieren.“, gestand er, noch bevor ich ihm antworten konnte.
 

Ich musste lächeln. Es war auch niedlich, wie er da vor mir saß. Er wollte also wirklich wissen, ob ich etwas mit Wood hatte.

War er eifersüchtig? Wohl eher nicht. Wieso auch? Wahrscheinlich wollte er nur wissen, ob Wood mich schon gehabt hatte, oder ob er Oliver etwas voraus hatte.

Dennoch, das Lächeln verschwand nicht.
 

Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Früher wollte ich es. Aber er hat mich nicht bemerkt. Jetzt weiß ich, dass er nicht für Beziehungen gemacht ist. Quidditch ist alles, was ihn interessiert.“

Ich sah aus dem Fenster. Leise musste ich noch hinzufügen: „Außerdem stehe ich nicht mehr auf ihn.“
 

Zum ersten Mal hatte ich es laut ausgesprochen und es fühlte sich nur umso richtiger an.

Außerdem wollte ich damit erreichen, dass Marcus verstand, dass er mir gefiel. Das schien ihm allerdings nicht in den Sinn zu kommen.
 

„Warum wolltest du ein Date mit mir?“, fragte er mich stattdessen. Wieder war ich überrascht. Was sollte ich ihm darauf auch sagen? Dass ich ihn kennenlernen wollte, ihn an mich binden wollte und sein Team davon abbringen wollte, dieses Jahr den Pokal zu holen? Nein, das ging nicht.

Doch ich brauchte nicht weiter zu überlegen, denn auf einmal rief Pucey: „Hey, Marcus.“ Anscheinend hatte er das Wirtshaus gerade erst betreten.

Er grinste arrogant und hatte zwei weitere Schlangen im Schlepptau.

Ich bemerkte, wie Flint mit den Augen rollte, aber ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich könnte mir auch etwas besseres vorstellen, als mit vier Schlangen alleine in einem Lokal zu sitzen. Sicher würden sie auf mich los gehen.

Nicht, dass ich mich nicht verteidigen konnte, doch ich hatte gehofft, den Nachmittag ein wenig genießen zu können.
 

Als die drei sicht näherten, setzte ich eines meiner falschen Lächeln auf.

„Was wollt ihr?“, knurrte Marcus. Er war anscheinend ziemlich sauer.
 

„Ach, wir wollten nur schauen, wies unseren beiden Turteltäubchen geht.“, grinste Pucey nur weiter.
 

„Rutscht mal.“, meinte nun einer der anderen beiden und die drei schoben sich zu uns auf die Bank.

Einer von denen, der weder attraktiv, noch mein Typ war, musterte mich mit unverhohlenem Interesse und rutschte näher.

Ich konnte es nicht verhindern, dass ich mich an Marcus drückte. Er erschien mir der einzig sichere Ort hier zu sein. Seltsamerweise.
 

Anstatt aber zu lachen oder mich wegzuschieben legte er einen Arm um mich und fauchte: „Lass das.“

Um ihm irgendwie zu danken, legte ich eine Hand auf seinen Oberschenkel und drückte beruhigend zu.
 

„Dir habe ich also das schreckliche Benehmen von Marcus zu verdanken.“, meinte ich nun an Pucey gewandt. Ich konnte nicht anders. Ich musste ihm einfach `danken´.

„Schreckliches Benehmen?“, wollte er schließlich wissen. Er schien nichts zu verstehen, denn er sagte zu Marcus: „Ich hab dir doch gesagt, wie du dich verhalten sollst.“
 

Ich erklärte ihm die ganze Sache daraufhin. „Das ist es ja. Er verhält sich wie der letzte Schleimer. Einfach widerlich. Er wollte mich sogar in dieses ekelhafte Café schleppen.“
 

Er starrte mich verständnislos an, dann blickte er zu Marcus, welcher mit den Schultern zuckte und dann lachte er plötzlich los.

„Du bist echt der Hammer, Bell. Wirklich.“, brachte er zwischen ein paar Lachern hervor. Die anderen beiden stimmten mit ein, warum auch immer. Sie kamen mir in diesem Moment wie hirnlose Mitläufer vor.
 

Daraufhin fühlte ich mich besser. Ich hatte deutlich gezeigt, dass ich keine Angst vor ihnen hatte und nun schienen sie mich auch mehr zu akzeptieren. Sie lachten mit mir und erzählten mir viele lustige Dinge. Ich musste mich unweigerlich fragen, ob meine Freunde genauso unkompliziert wären, wenn Marcus dabei wäre. Wohl eher nicht.

Währenddessen streichelte ich Marcus immer mehr an seinem Oberschenkel. Ich konnte nicht anders. Ich musste ihn berühren. Da wir jetzt so nah beieinander saßen, wurde dieser Zwang immer deutlicher. Ich verstärkte den Druck meiner Finger, massierte ihn leicht und fuhr höher. Zwischen seine Beine.
 

Währenddessen diskutierte ich mit Adrian über das kommende Quidditchspiel. Ich gratulierte mir still dazu, dass ich so Multitaskingfähig war, aber ich war nicht umsonst eine Frau.

Ich war gespannt, wann und wie Marcus reagieren würde.
 

Doch ich musste nicht lange warten. Er erhob sich ziemlich abrupt und stürmte auf die Toilette.

Seine Freunde sahen ihm verständnislos nach.

Ich nahm noch einen kräftigen Schluck Butterbier. Dann flüsterte ich zwinkernd: „Ich muss mich mal frisch machen.“

Daraufhin folgte ich Marcus. Ich öffnete die Türe zur Männertoilette, nachdem ich mich davon überzeugt hatte, ob auch niemand in der Nähe war.
 

Er stand am Waschbecken und stütze sich mit seinen Händen daran ab. Er sah schon irgendwie fertig aus.
 

Als sich unser Blick im Spiegel traf, trat ich lächelnd auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Ich konnte nicht anders. Ich musste ihn spüren. So ließ ich meine Hände unter sein Shirt gleiten. Ich streichelte ihn sanft, aber fordernd und konnte ein Stöhnen nur schwer unterdrücken. Seine Haut fühlte sich einfach zu gut an.
 

Langsam wanderte ich abwärts, ließ meine Finger in seine Hose schlüpfen und war auch nicht überrascht, dass ich dort etwas sehr hartes vorfand.
 

Ich wollte ihn nur ein wenig reizen, doch sobald ich ihn dort unten berührte, zog er meine Hände auch schon heraus und schneller als ich schauen konnte, hatte er mich hochgehoben und vor sich auf das Waschbecken gesetzt.
 

Er presste sich an mich und ich verschränkte reflexartig meine Beine hinter seinem Rücken.

Sanft küsste er meinen Hals und ich rieb mich an ihm. Nun konnte ich das Stöhnen eindeutig nicht mehr verhindern.

Während er mein Shirt hochschob und meine Brüste durch den Stoff meines BHs küsste und massierte, keuchte ich auf, streichelte seinen Rücken, seinen Nacken und vergrub meine Finger in seinem Haar.
 

Er machte mich so unglaublich scharf. Noch nie hatte mich ein Mann auch nur so berührt. Selbst wenn ich es jemandem gestattet hatte, war es eher ein Rumgedrücke und Rumgefummel, aber keine Berührungen, die mich zum Erzittern brachten.
 

„Marcus..“, stöhnte ich leise. Obwohl ich meinen BH noch trug, fühlte ich die Berührungen deutlich. Vielleicht machte mich aber gerade das Reiben des Stoffes so an. Ich wusste es nicht, er brachte mich um den Verstand und vernebelte meine Gedanken.
 

Erst, als er anfing meine Hose zu öffnen, konnte ich wieder einigermaßen klar denken.
 

„Nicht, Marcus..“, seufzte ich zum wiederholten Male an diesem Tag. Irgendwie tat es auch mir leid, aber wir konnten es unmöglich hier tun. Jeden Moment könnte jemand hereinkommen und uns finden.
 

Er ignorierte mich einfach. Aber ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich wollte selber nicht aufhören.

Er schob seine Finger unter meinen BH und streichelte mich wieder.
 

Genussvoll stöhnte ich auf. Er war so verdammt gut darin. Doch bevor sich mein Verstand komplett verabschiedete, schaffte ich es noch ein „Nicht.“ hervorzubringen. Meine Stimme klang fester als ich eigentlich dachte.

Nun reagierte er.

„Wieso nicht, Kätzchen? Du willst es doch auch.“, meinte er und leckte mir über meine Brustwarze. Ich konnte nicht anders und stöhnte auf.

Heftig nickte ich. Oh ja, ich wollte es. Und wie ich es wollte. Doch dann fiel mir wieder ein, wo wir eigentlich waren. Wild schüttelte ich den Kopf, keuchte und stöhnte, weil er einfach weitermachte und meine Brüste verwöhnte.
 

„Nicht…“, keuchte ich. „Nicht, hier.“ Und es hatte gewirkt. Er setzte mich ab und ich konnte meine Kleidung richten. Doch mein Verstand blieb vernebelt.
 

Als er mich dann auch noch ansah, mit diesem Verlangen in den Augen, konnte ich mich nicht mehr halten.

Scheiß drauf, dachte ich. Dann eben hier. Ich presste mich an ihn und küsste ihn stürmisch. Ich konnte und wollte nicht mehr warten.

Doch nun löste Marcus sich von mir, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. „Komm.“, hauchte er verdammt erotisch und ich war wirklich kurz davor zu kommen. Gut, das hatte er nicht gemeint, aber verdammt, ich wollte es.
 

Immer wieder streichelte ich ihn, küsste ihn. So bekam ich auch nicht wirklich mit, wohin er mich schleppte. Irgendwann standen wir vor einer Türe und Marcus wirkte unentschlossen.

Damit konnte ich mich nicht befassen. Es war mir inzwischen egal, wo wir es machen würde, Hauptsache, es passierte.
 

Ich presste mich wieder an ihn und rieb mich an ihm. Verdammt, er war einfach viel zu heiß für diese Welt. Schnell öffnete er die Türe, schob mich in den Raum und schloss sie daraufhin auch wieder.
 

Begierig küsste er mich, ließ seine Hände über meinen Körper wandern, während wir uns dem Bett näherten.
 

Er stieß mich sanft darauf und kniete sich dann über mich. Schnell zog ich ihn zu mir herunter und stieß meine Zunge wieder in seinen Mund. Ich musste ihn einfach spüren.
 

Langsam hauchte er mich kleine Küsse auf meinen Hals und schob mit seinen Händen mein Shirt in die Höhe. Ich stöhnte wohlig auf. Seine Lippen waren einfach der Wahnsinn.
 

-----
 

Ein letztes Mal stieß er zu.

„Katie.“, flüsterte er mir ins Ohr, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Er hatte mich bei meinem Vornamen genannt. Und es hörte sich einfach nur unwiderstehlich an.
 

Ich küsste seine Schulter und seinen Hals, schloss die Augen und atmete seinen Duft ein.
 

Langsam rollte er sich von mir herunter und ich kuschelte mich sofort an seine Brust. Einige Zeit lagen wir einfach nur so da.
 

„Du warst noch Jungfrau.“, durchbrach er plötzlich die Stille und ich nickte nur.

„Ich hatte noch nie eine Jungfrau.“, gab er dann zu und ich musste lächeln. Also hatte auch ich ihm ein erstes Mal beschert. Zwar ein anderes, als meines, aber dennoch ein erstes Mal.

Und ich musste zugeben, dass es gewisse Vorteile hatte, von einem erfahrenen Mann entjungfert zu werden. Die Geschichten meiner Freundinnen waren alles andere als toll gewesen.
 

Dann war es wieder still. Etwas später war Marcus auch schon eingeschlafen. Ich musste lächeln. Er sah so niedlich aus. Und total friedlich und süß. Ich fuhr mit meinen Fingern seine Gesichtszüge nach. Dann erhob ich mich und sah mich in dem Raum ein wenig um.
 

Es war anscheinend sein eigenes Zimmer. Es gab zwar Gerüchte darüber, dass es in Slytherin Einzelzimmer gab, aber wirklich bestätigt hatte das noch keiner.
 

Außer der Tür, durch die wir hereingekommen waren, gab es noch eine weitere. Neugierig, wie ich nun einmal war, ging ich dorthin und öffnete sie.

Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor mir befand sich ein Badezimmer. Marcus hatte tatsächlich ein eigenes Badezimmer.

Es war zwar nicht unbedingt riesig, aber es hatte eine Dusche und eine große Wanne.
 

Da beschloss ich, mich ein wenig frisch zu machen. Ich hatte ziemlich geschwitzt, und wollte so nicht unbedingt in meinen Gemeinschaftsraum zurückkehren. Also sammelte ich meine Kleidung ein und ging ins Badezimmer.
 

Als ich fertig war, wollte ich gerade die Türe öffnen, als ich Puceys Stimme vernahm: „Und? Hast du sie flachgelegt? Und hast dir ihr dabei auch ein paar Strategien entlocken können?“
 

Ich konnte es nicht glauben. Geschockt riss ich die Türe auf und blickte zuerst Pucey und dann Marcus an.

Nun sah auch Pucey mich etwas überrascht an. „Ähm..“, meinte er, doch ich ignorierte ihn.

Ich sah Marcus einfach nur an, schüttelte dann meinen Kopf und rannte aus dem Raum.
 

Wie konnte ich nur so blöd gewesen sein? Ich hatte mir doch fest vorgenommen, nicht mit ihm zu schlafen. Ihn zuerst von mir zu überzeugen, ihn an mich zu binden, damit er mich nicht einfach wieder fallen lassen konnte.
 

Aber nein, ich musste seinem Charme ja erliegen. Gut, ich gab zu, dass auch ich ihn dazu benutzen wollte, dass sein Team den Pokal nicht gewann, aber irgendwie hatte sich, zumindest für mich, in den letzten Stunden etwas verändert.
 

Ich mochte ihn. Er war ganz anders, als ich es mir gedacht hatte. Gut, er war kein freundlicher, netter Kerl, wie Oliver, aber er hatte etwas an sich.
 

Und ich hatte das Gefühl, dass auch er mich irgendwie mochte. Aber es ging ihm wirklich nur darum, mich ins Bett zu kriegen.
 

Warum ich deswegen jetzt so aufgelöst war, konnte ich beim besten Willen nicht sagen. Mir war von Anfang an klar gewesen, dass es ihm nur darum ging. Worum auch sonst?

Ich wollte doch auch nur das Eine von ihm. Zumindest anfangs.
 

Langsam bildeten sich Tränen in meinen Augen. Er würde mich fallen lassen. Er hatte es ja eigentlich schon getan. Morgen würde er mich ignorieren, so wie alle anderen.

Ja, dachte ich bitter. Wood hatte Recht. Ich war nichts Besonderes, ich war wie jede andere auch. Und Marcus hatte mich verletzt, obwohl ich das doch mit allen Mitteln verhindern wollte.
 

Mühsam drängte ich die Tränen zurück. Nein. Ich war NICHT wie jede andere. Ich würde nicht wegen ihm heulen. Ich war stark und würde es verkraften. Immerhin war es doch so, wie ich anfangs dachte, es war Sex. Nicht mehr und nicht weniger.

Und es war verdammt guter Sex.

Marcus Flint

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Marcus Flint (jugendfrei)

Alle Vernunft war vergessen. Schnell stieß ich meine Türe auf, bugsierte uns hinein und verschloss die Tür hinter uns wieder.
 

Ich konnte nicht anders als sie an mich zu pressen, verlangend zu küssen und sie dabei in Richtung Bett zu schieben.
 

Dort angekommen stupste ich Bell an und sie fiel aufs Bett. Schnell kniete ich mich über sie und sah sie einfach nur an. Sie war wunderschön und in dem Moment wusste ich, dass es richtig war, sie hier zu haben. Bell hier in meinem Zimmer zu haben. In meinem Bett. Dort wo noch kein anderes Mädchen vor ihr gewesen war. Doch sie gehörte hier hin.
 

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Bell mich zu sich herunter zog und begierig küsste. Sie stieß ihre Zunge in meinen Mund und kostete mich voll und ganz aus.

Sie war einfach der reinste Wahnsinn. Ihre Lippen waren unglaublich weich und, obwohl sie mich fest küsste, dennoch sanft.
 

Ich konnte nicht anders, ich musste sie spüren. Langsam küsste ich mich ihren Hals hinab, schob dabei gleichzeitig ihr Shirt in die Höhe.

Ihre Haut war samtigweich, wie mir auffiel und ich musste mich im selben Moment fragen, was dieses Mädchen nur an sich hatte, dass ich mir solche Gedanken machte. Ich hatte bisher nie über die Haut irgendeiner Frau nachgedacht.

Aber bei ihr konnte ich nicht anders. Sie stöhnte in den Kuss. Oh Mann, dieses Geräusch war auch einfach zu geil.
 

Und dann tat sie wieder etwas total Bell-typisches. Sie schob mich einfach von sich. Ich war zu überrascht, um zu reagieren und so beobachtete ich sie nur dabei, wie sie sich langsam ihr Shirt über den Kopf zog und anschließend ihren BH öffnete und wegwarf.
 

Bei Merlins Bart ich hoffte echt, dass ich nicht gerade am Sabbern war. Ihre Brüste waren prall und fest, doch weder zu groß, noch zu klein. Einfach perfekt, schoss es mir durch den Kopf.

Ich musste sie einfach berühren, schmecken. Doch wieder war sie schneller.
 

Irgendwas lief hier schief. So völlig anders, als ich es gewohnt war.

Sie forderte mich doch tatsächlich auf, mein Hemd auszuziehen. Normalerweise war ich der aktive Part. Ich übernahm die Kontrolle.

Doch anscheinend nicht dieses Mal. Mit Bell war es anders. Sie war anders.

Es gefiel mir, dass sie ab und zu die Führung übernahm. Also tat ich, wie mir geheißen und zog mich aus.
 

Sie schien genauso ungeduldig zu sein, wie ich. Fest presste sie mich an sich und ich stöhnte wohlig auf. Auch sie hatte wieder diesen unbeschreiblich erregenden Laut von sich gegeben.

Ich konnte es ihr nicht verdenken. Haut an Haut, Bells nackte Haut an meiner, war, ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, einfach nur perfekt. Es war schlicht und ergreifend so, wie es sein sollte. Als gehörten wir immer schon zusammen. Als wüssten unsere Körper etwas, das wir noch nicht wussten.
 

Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie noch Jungfrau war. Nie hätte ich das gedacht. Wie sie sich bewegte, mich stimulierte. Das war alles atemberaubend.
 

Erschrocken riss ich die Augen auf und zog mich wieder zurück. Das konnte sie nicht ernst meinen. Sie war eine Gryffindor. Ich ein Slytherin. Wir waren kein Paar. Und sie mochte mich nicht einmal, oder?

Das musste alles ein Missverständnis sein. Ich war verwirrt. Was sollte das alles hier?

Ich wollte sie. Jetzt. Aber sie war doch noch Jungfrau.
 

„Kätzchen..“, hauchte ich. Ich musste einfach sicher gehen, dass sie das auch wollte. Sicher, ich hatte schon viele Mädchen gehabt, aber ich würde nie eines gegen ihren Willen nehmen.
 

Sie lächelte mich nur an. Mit ihrem bezaubernden Lächeln und dann zog sie mich zu sich und küsste mich. Meine Bedenken waren mit einem Schlag verschwunden. Mein Verstand dahin.

-------

Lange hielt ich es nicht mehr aus und so stieß ich nur mehr wenige Male zu, bevor auch ich zu meinem Höhepunkt kam.

So intensiv war es bis jetzt noch nie gewesen. Ich konnte nicht anders und stöhnte laut auf.
 

Ich konnte mich nicht mehr oben halten, brach auf ihr zusammen und keuchte heftig. Auch sie war total außer Atem.
 

„Katie.“, flüsterte ich, während sie meinen Rücken streichelte und meinen Hals küsste. Sie war der Wahnsinn.
 

Da ich Angst hatte, sie zu zerquetschen, rollte ich mich von ihr herunter und legte mich neben sie. Doch sie kuschelte sich sofort an meine Brust.

Tief atmete ich ihren Duft ein. Sie roch jetzt noch besser, als vorher.
 

„Du warst noch Jungfrau.“, meinte ich auf einmal. Ich wusste selber nicht wieso, doch es kam einfach heraus. Katie hingegen nickte nur.

„Ich hatte noch nie eine Jungfrau.“, redete ich dann weiter. Was war heute nur mit mir los? Ich sollte sie hinauswerfen und mich duschen. So wie sonst auch. Stehenlassen und gehen.

Aber stattdessen lag ich hier, hielt sie in meinen Armen und unterhielt mich mit ihr. Genoss ihre Gesellschaft.
 

Sie war so warm und roch so unglaublich gut, dass ich kurz darauf auch schon einschlief. Auch das war mir noch nie passiert. Ich schlief nie mit einem Mädchen ein.
 

Aber wie gesagt, Katie war anders.
 

Und dann wurde ich auch wieder munter. Mir war kalt. Etwas fehlte. Als ich das Wasser rauschen hörte, wurde mir klar, dass Katie im Badezimmer war.

Verstimmt öffnete ich die Augen und setzte mich auf. Warum hatte sie nicht einfach liegen bleiben können?
 

Das Rauschen verstummte. Und im selben Moment wurde die Türe zum Flur geöffnet. Adrian kam herein.

Als er mich sah grinste er. Ich hingegen sah ihn nur genervt an. „Hey Mann.“, grüßte er und setzte sich ohne zu fragen an meinen Schreibtisch. Klar, das machte ich bei ihm auch immer. Und normalerweise war das auch kein Problem. Wir hatten beide keine Mädchen in unserem Zimmer. Doch heute war es anders. Katie war da.
 

„Hau ab.“, grummelte ich, doch er ignorierte mich einfach. Typisch bester Freund eben.
 

„Und? Hast du sie flachgelegt? Und hast du ihr dabei auch ein paar Strategien entlocken können?“, wollte er taktlos wissen. Und genau in dem Augenblick riss Katie die Badezimmertüre auf und sah uns beide geschockt an.
 

Jetzt wusste ich echt nicht, was ich sagen sollte. Klar, es war mein Plan gewesen, sie dazu zu benutzen, ihr Team schlechter zu machen, doch das hatte sich nach dem gerade Passierten geändert. Ich wollte ihre Taktiken gar nicht mehr wissen. Oder doch?

Ich war verwirrt. Und Adrian war mir auch keine große Hilfe.

„Ähm..“, meinte er nur, sah Katie erstaunt an. Doch sie ignorierte ihn. Hatte ihren Blick nur auf mich gerichtet.

Ich brachte kein Wort heraus. Was hätte ich auch sagen sollen? Nein, es stimmt nicht, ich liebe dich? Wohl eher nicht.

Und es zugeben brachte mir wohl auch nichts.

Dann schüttelte Katie den Kopf und rannte aus meinem Zimmer.

Toll. Ganz toll. Richtig gut gemacht, Marcus, lobte ich mich selber.
 

„Sorry.“, meinte nun Adrian. Ich seufzte tief auf. „Ich wusste nicht, dass sie hier war. Woher auch? Du hattest noch nie ein Mädchen hier.“

Ich nickte nur. Adrian musterte mich und sah mich dann fragend an.

Natürlich wusste ich, was er wissen wollte. Er wunderte sich, warum ich Katie hier hatte und warum es mir so nahe ging, dass sie einfach weggelaufen war. Aber ich sagte nichts.

Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Ich fühlte mich elend. Gerade hatte ich den besten Sex meines Lebens mit einer unbeschreiblich tollen Frau und trotzdem fühlte ich mich schlecht.

Die Welt war doch echt ungerecht. Was war nur los mit mir? Es konnte mir doch echt egal sein, was Katie jetzt dachte. Bell, korrigierte ich mich.

„Kätzchen..“, seufzte ich schließlich.
 

„Was?“, wollte Adrian wissen. Er hatte es anscheinend nicht verstanden, immerhin war ich leise gewesen.

„Nichts.“, winkte ich ab. Ich wollte nicht darüber reden. Ich wusste ja selbst nicht genau, was in mir vorging.
 

„Du magst sie.“, meinte er dann auf einmal. Sofort setzte ich mich auf und starrte ihn an. „Nein.“
 

Nun lächelte er mich an. Er lächelte. Und das war kein gutes Zeichen. Adrian lächelte niemals. Ich lächelte niemals. Wir grinsten höchstens. Aber wir sahen uns nicht so mitfühlend an.
 

„Doch tust du.“, sagte er und hatte weiter diesen dämlichen Gesichtsausdruck. Am liebsten hätte ich ihm sein idiotisches Lächeln aus dem Gesicht geschlagen. Aber das konnte ich nicht bringen. Er war mein bester Freund. Er konnte sagen, was er dachte, ohne, dass er befürchten musste, dass ich ihm eine knallte.
 

Ich seufzte auf. „Nein. Es geht nur um den verpatzten Plan.“

Eine Weile sah er mich an. Durchdringend. „Marcus..“, fing er dann an. Er wartete, bis ich ihm in die Augen sah, bevor er fortfuhr: „Wir kennen uns seit Jahren. Wir sind die besten Freunde und ich kenne dich besser, als es sonst jemand tut. Also lüg mich nicht an.“
 

Erneut seufzte ich. Was sollte das jetzt? Lag das alles an mir, wurde ich verrückt oder waren es doch die Leute in meiner Umgebung. Seit wann sprachen wir dieses Thema so offen an.

Sicher, wir waren beste Freunde und wir kannten uns auch in und auswendig, aber diese Gefühlsduselei hatten wir uns immer gespart.

Männer waren eben nicht so. Und Slytherins schon gar nicht. Wir redeten nicht über Gefühle.
 

„Ich lüg dich nicht an.“, murmelte ich. Ich tat es doch wirklich nicht, oder? Ich mochte Katie nicht. Bell. Kätzchen.

Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Was war nur los mit mir? Ich hatte doch einen Plan. Einen verdammt guten. Und den konnte ich jetzt vergessen. Sicher war ich deswegen so angepisst.

Ich konnte es nicht leiden, wenn ich etwas nicht schaffte, das ich mir vorgenommen hatte.
 

Plötzlich lachte Adrian auf. „Mann, du machst nicht nur mir was vor, sondern dir selber auch.“ Mit diesen Worten lies er mich einfach sitzen.
 

Endlich wieder alleine, seufzte ich in Gedanken und ließ mich wieder auf mein Bett fallen. Ich schloss die Augen und versuchte zu schlafen, doch ich konnte nicht. Mir war immer noch kalt. Selbst als ich mich zudeckte, blieb das Gefühl.

Seufzend stellte ich fest, dass es auch nicht mein Körper war, der fror.

Mir fehlte etwas. Oder besser jemand. Aber das lag sicher nur an dem guten Sex. Und an dem Plan. Es hatte nichts mit ihren großen leuchtenden Augen, ihrem Duft oder ihrer berauschenden Stimme zu tun. Und schon gar nichts mit ihrer weichen Haut und ihren warmen Lippen. Nein.

Es hatte nichts damit zu tun, dass sie schlagfertig war und mich immer überraschte, dass sie so völlig anders war, als alle anderen Mädchen.

Es hatte schlichtweg nichts mit ihr zu tun. Es ging nur um einen Körper neben mir und um meinen verpatzten Plan.
 

Immer wieder ging ich diese Worte durch, sagte sie mir immer wieder vor, bis ich schließlich einschlief. Und es war nicht der Gedanke an sie, oder ihr Duft in meinen Laken oder ihr Bild vor Augen, das mir schließlich zu meinem Schlaf verhalf. Nein. Sicher nicht.
 

Mitten in der Nacht wachte ich schließlich auf. Erschöpfter denn je. Ich hatte schlecht geträumt und unruhig geschlafen. Das passierte mir sonst nie. Aber hey, das war heute anscheinend normal.
 

Seufzend stand ich schließlich auf und ging ins Bad, wo ich mir erstmal eine kalte Dusche gönnte.

Dass mich das kalte Wasser an den Tag erinnerte, an dem ich mit Katie an der Außenmauer des Schlossen gestanden hatte und sie zum ersten Mal berührt hatte, verdrängte ich gekonnt.
 

Dann drehte ich das Wasser heißer. Doch auch das erinnerte mich an Katie. An ihre Berührungen, ihre Küsse, ihren Atem auf meiner Haut.
 

Seufzend stellte ich das Wasser ab, wickelte mir ein Handtuch um die Hüften und legte mich, nass wie ich noch war, wieder in mein Bett.

Wie sollte es jetzt weitergehen? Ich konnte doch schlecht nie wieder duschen gehen. Schon bei dem Gedanken daran, nach einem Quidditchtraining nicht unter die Dusche zu können, wurde mir schlecht.
 

Ich musste mit ihr reden. Ich musste herausfinden, wie sie die Sache sah. Vielleicht hatte sie sich wieder beruhigt und würde sich auf eine kleine Affäre einlassen.

Sie hatte doch gesagt, sie war kein Mädchen für eine Nacht. Da musst es doch in ihrem Interesse sein, dieses Arrangement aufrechtzuerhalten.

Ja, ganz bestimmt. Sie wollte es doch sicher auch so.

Aber was sollte ich tun, wenn sie es nicht wollte? Wenn ihr dieses eine Mal gereicht hatte, oder sie verletzt war?
 

Ich seufzte erneut auf. Ich konnte so etwas nicht. Ich mochte es nicht. Daher hatte ich auch keine Freundin. Ich wollte mir dieses ganze Theater ersparen. Und jetzt hatte ich es doch. Beziehungsprobleme ohne Beziehung. Ganz toll gemacht.

Ich konnte es auch nie richtig angehen. Seufzend wünschte ich mir die Zeiten vor Katie zurück. Meine Freiheit, meine Affären, meine Betthäschen, meine Unbeschwertheit.
 

Aber damit war es wohl vorbei. Ich hatte es ja selbst gesehen. Ich wollte Katie. Und nur sie. Andere interessierten mich nicht. Wieso auch? Katie war heißer als alle anderen zusammen.

Ich musste sie bekommen, egal wie.
 

Die restliche Nacht lag ich wach und dachte mir verschiedenste Pläne aus, um sie für mich zu gewinnen. In vielen Szenarien verlor ich meine Würde und meinen Stolz, daher verabschiedete ich diese Ideen wieder.
 

Im Morgengrauen entschied ich dann, sie einfach darauf anzusprechen. Katie mochte es direkt. Immer schon. Wieso dann nicht auch hier?
 

Zu müde, um aufzustehen oder auch nur daran zu denken, schlief ich schließlich ein. Dass ich dabei die Doppelstunde Zaubertränke verpasste, war mir herzlich egal. Ich war gut in Zaubertränke.

Eigentlich war es auch das einzige Fach, indem ich richtig gut war. Aber es machte mir Spaß.

Da war es auch nicht weiter schlimm, wenn ich mal nicht anwesend war.

Also schlief ich mich aus und ging erst zur dritten Stunde in den Unterricht.
 

Kurz vor dem Mittagessen wartete ich vor der Großen Halle. Ich wollte Katie abfangen.
 

Ich musste auch nicht lange dort stehen. Umringt von Spinnet und Johnson kam sie die Treppe herunter.

Als sie mich erblickte, erstarrte sie kurz. Zumindest kam es mir so vor. Hastig hatte sie den Blick wieder gesenkt.

Sie war kurz stehen geblieben und ihre Freundinnen hatten sie daraufhin seltsam angesehen.

Doch sie ließ sich nichts anmerken, schritt einfach weiter, als hätte sie mich nicht gesehen. Ich wusste es besser. Unsere Augen hatten sich für einen Moment getroffen.
 

„Katie.“, meinte ich schlicht, als sie ein paar Schritte entfernt war. Sofort hoben ihre Kolleginnen den Blick und sahen mich abschätzig an.

Ja klar, ihr mich auch, ging es mir durch den Kopf, doch ich ignorierte sie äußerlich einfach.
 

„Flint.“, antwortete Katie mir und ich musste zugeben, dass mir das einen kleinen Stich versetzte.
 

„Ach, sind wir wieder beim Nachnamen?“ Ich konnte es mir nicht verkneifen. Es war Gewohnheit, außerdem wollte ich ihr nicht zeigen, dass es mir etwas ausmachte.
 

„Ich wüsste nicht, wieso wir auf die persönliche Ebene des Vornamens steigen sollten.“, meinte sie und ich fand, sie klang irgendwie verletzt.
 

„Vielleicht, weil wir Sex hatten?!“, fragte ich mehr oder weniger beiläufig, woraufhin Spinnet und Johnson scharf die Luft einzogen und Katie die Augen kurz weitete.
 

„Ihr könnt schon einmal vorgehen. Ich komme gleich nach.“, meinte sie schließlich an ihre Freundinnen gewandt.

Diese zögerten, sahen zuerst mich, dann Katie und dann wieder mich an, bevor sie schließlich doch gingen.
 

„Was willst du, Flint?“, fuhr sie mich sofort an. Wäre ich nicht darauf vorbereitet gewesen, dass Katie wütend sein könnte, wäre ich wohl zusammengezuckt.
 

„Zuerst einmal möchte ich, dass du mich Marcus nennst.“, fing ich an. Ich musste das geklärt haben.

Sie musterte mich einige Zeit, dann seufzte sie.
 

„Was willst du, Marcus?“, fragte sie schließlich erneut und ich kam nicht umhin zu bemerken, dass ihre Stimme einen sanfteren Ton annahm, wenn sie mich bei meinem Vornamen nannte.

Anscheinend war es in ihren Augen von Bedeutung, mit welchem Namen man eine Person anredete. Das gefiel mir.

Ich liebte es, wie sie meinen Namen aussprach.

Also.. Nein. Ich liebte es nicht. Ich liebte sie nicht. Es gefiel mir einfach nur gut.
 

Zufrieden nickte ich ihr zu. „Ich wollte fragen, was du heute Abend machst.“, meinte ich dann.
 

Zweifelnd sah sie mich an und überlegte anscheinend. „Ich muss bei Snape zum Nachsitzen antreten.“, gab sie schließlich zu.
 

Erstaunt hob ich eine Augenbraue.

„Was denn? Es ist doch kein Geheimnis, dass ich schlecht in Zaubertränke bin.“, grummelte Katie und ich grinste. Ich konnte nicht anders. Sie war so unglaublich heiß.
 

„Und danach?“ Ich wollte sie unbedingt sehen. Ich wollte sie spüren.
 

„Was soll das, Marcus?“, stellte sie mir die Gegenfrage. Ich seufzte auf und trat einen Schritt näher an sie heran.

Langsam griff ich mir eine ihrer Haarsträhnen und wickelte sie um meinen Finger.
 

„Ich dachte, wir könnten uns vielleicht sehen.“, gestand ich leise.

Noch immer zweifelnd sah sie mich an, dann trat auch sie einen Schritt zurück, wodurch ich ihr Haar loslassen musste.
 

„Wozu? Ich werde dir keine Taktiken verraten, egal was du tust oder sagst. Also vergiss das alles einfach.“, meinte sie spitz und auf einmal funkelte sie mich wütend an.

Ich musste erst einmal schlucken.
 

„Nein.“, antwortete ich ihr ruhig und versuchte die Sache zu erklären. „Das hat nichts mit euren Taktiken zu tun. Die interessieren mich nicht.“
 

Nun lachte sie höhnisch und ging noch einen Schritt zurück. „Du hast wohl vergessen, dass ich Pucey hören konnte.“

Ich seufzte auf. „Adrian übertreibt es manchmal.“

Katie schnaubte undamenhaft. „Hör mal, Flint. Es ist mir egal, ob dich unsere Taktiken interessieren oder nicht und es ist mir auch egal, warum du mich sehen willst. Fakt ist, ich will dich nicht sehen. Ich will nicht mit dir sprechen und ich will auch nicht in deiner Nähe sein. Lass mich einfach in Ruhe, okay?“ Wütend funkelte sie mich weiter an und ich konnte nur erstaunt und überrumpelt die Augen aufreißen.
 

„Hey, es war Sex. Nur Sex. Das wissen wir beide. Okay, es war guter Sex, aber wir wussten beide, dass es nicht mehr zu bedeuten hat. Du brauchst hier keine Show oder so abziehen, nur weil ich Jungfrau war oder wir ein Date hatten. Ich hab vorher gewusst, worauf ich mich einlasse und ja, ich bin selber Schuld.

Also, tu uns beiden einen Gefallen und mach nicht mehr aus der Sache, als nötig.“ Noch einmal sah sie mich an. Doch diesmal wirkte sie irgendwie traurig. Und dann drehte sie sich um und ging an mir vorbei in die Große Halle.
 

Ich seufzte auf. Das konnte sie doch unmöglich ernst meinen. Ich nahm ihr das alles irgendwie nicht ab.

Oder hoffte ich nur, dass es gelogen war, weil ich wollte, dass die ganze Sache mehr bedeutete, als sie es in Wirklichkeit tat?
 

Versteh einer die Frauen. Jetzt wollte ich mal wirklich Zeit mit ihr verbringen und sie blockte ab. Sie hatte mich tatsächlich sitzen gelassen, und doch fühlte es sich an, als hätte ich sie abserviert.

Ich seufzte erneut auf, bevor auch ich zum Mittagessen ging.
 

Gut, dachte ich dann. Wenn sie Abstand wollte, bitte. Wenn sie wollte, dass ich sie in Ruhe ließe, okay. Wenn sie nichts mit mir zu tun haben wollte, auch gut.

Es war ja nicht so, als sei ich in sie verliebt oder so. Sicher nicht.

Sie hatte Recht. Es war nur Sex. Guter Sex. Aber mehr auch nicht.

Jetzt kam ich mir irgendwie idiotisch vor. Ich hatte mich echt dämlich verhalten. Ihr einfach so aufzulauern und sie einzuladen. Wirklich. Das hätte ich nicht tun müssen.

Es war doch wirklich von Anfang an klar, dass es nur um Sex ging.

Ich schüttelte meinen Kopf, wegen meiner eigenen Dummheit und begann zu essen.
 

„Mister Flint. Wie schön sie zu sehen. Sie scheinen ja völlig gesund zu sein.“ Überrascht drehte ich mich um und blickte in die Augen meines Hauslehrers.

„Professor Snape.“, stellte ich unsinnigerweise fest und mir wurde klar, dass ich heute ja seinen Unterricht geschwänzt hatte.

„Mir ging es heute morgen nicht sehr gut.“, log ich. Wobei, gelogen war es ja nicht. Mir ging es wirklich nicht gut.
 

„Aber da es ihnen ja jetzt besser geht, werden sie sicher nichts dagegen haben, heute Abend um acht Uhr in die Kerker zu kommen und den Trank von heute Morgen nachzubrauen.“ Er wartete nicht einmal auf eine Antwort, sondern drehte sich einfach um und ging davon.
 

Aber er hatte Recht damit. Ich hätte ohnehin nicht absagen können, immerhin hatte er mir gerade Nachsitzen aufgebrummt.
 

Ich seufzte noch einmal auf. „Sorry, Mann.“, meinte Adrian zu mir. „Ich hab ihm gesagt, dass du dich krank gefühlt hast, aber du kennst ihn ja.“

Ich nickte ihm dankbar zu. „Wegen gestern..“, fing ich an und wollte mich entschuldigen. Ich hatte ihn doch ganz schön angefahren, doch Adrian unterbrach mich.

„Mach dir nichts draus. Ich wollte nur helfen.“

Wieder nickte ich. „Ich weiß, aber ich erkenn mich in letzter Zeit selbst nicht mehr.“, gab ich zu und senkte meinen Blick.
 

Freundschaftlich schlug er mir auf die Schulter. „Das renkt sich schon wieder ein. Liegt vielleicht am kommenden Spiel gegen Ravenclaw.“ Er grinste mich an. Zuerst wollte ich nicken, doch dann fuhr mein Kopf nach oben und ich starrte ihn fragend an.

„Wir spielen gegen Gryffindor.“, meinte ich, doch Adrian schüttelte den Kopf.

„Nein. Snape hat es in Zaubertränke verkündet. Wir bekommen zuerst Ravenclaw.“, erklärte er mir und ich konnte nur fassungslos auf meinen Teller starren.

„Aber das Spiel ist in ein paar Tagen.“ Ich war aufgebracht. Wir hatten uns auf die Gryffindors vorbereitet, die Ravenclaws hingegen spielten vollkommen anders.

Adrian nickte mir zu. „Stimmt. Aber Davies hat irgendwas gedreht, damit sie zuerst spielen dürfen. Hat irgendwas mit einer Prüfung zu tun, die auf den ursprünglichen Spieltag von Ravenclaw gefallen wäre. Wie auch immer, jedenfalls spielen wir nicht gegen Gryffindor.“

Ich seufzte wieder einmal tief auf. Das konnte ja heiter werden. Mein Leben konnte wirklich nicht mehr schlimmer werden.
 

Jetzt musste ich mir so schnell wie möglich eine neue Taktik einfallen lassen. Sonst würden wir den Pokal dieses Jahr wieder nicht bekommen.

Katie Bell

Sodala endlich ein neuer Teil =)
 

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Mühsam drängte ich die Tränen zurück. Nein. Ich war NICHT wie jede andere. Ich würde nicht wegen ihm heulen. Ich war stark und würde es verkraften. Immerhin war es doch so, wie ich anfangs dachte, es war Sex. Nicht mehr und nicht weniger.

Und es war verdammt guter Sex.
 


 

„Und? Wie wars?“ Fragend blickte mich Angelina an und auch Alicia hatte eine erwartungsvolle Miene aufgesetzt.
 

Ich versuchte zu lächeln, wusste aber gleichzeitig nicht, ob es mir auch gelang, doch ihren Blicken nach zu urteilen, merkten sie nicht, was wirklich in mir vor ging.
 

Ich wollte ihnen nichts erzählen. Ich wollte ihnen nicht sagen, dass ich gerade mit Flint geschlafen hatte und dass ich, wider aller guten Vorsätze, doch die Hoffnung hatte, dass es nicht bei einem Mal bleiben würde.

Und ich wollte ihnen unter keinen Umständen anvertrauen, dass ich verletzt war. Also log ich.
 

„War ganz in Ordnung.“, murmelte ich, doch ich merkte schnell, dass ihnen diese Antwort nicht reichen würde.

„Ja, er ist heiß, aber das wars dann auch schon. Er ist ein Idiot und Arschloch.“
 

Seufzend wandte Angelina sich ab.

„Schade, ich dachte doch echt, dass unter seiner Schale vielleicht ein weicher Kern wäre.“, zwinkerte Alicia mir zu.

Ich schüttelte nur den Kopf. „Nein. Vergiss diese Idee wieder. Er ist eine Schlange. Typisch Slytherin, glaub mir. Nichts, das es wärt wäre, noch einmal so einen Tag mit ihm zu verbringen.“
 

Alicia hingegen kicherte. „Nun ja“, meinte sie und warf mir einen anzüglichen Blick zu. „mir würde da schon eine Sache einfallen, die es wert wäre, mit ihm auszugehen.“
 

Ich zwang mich zu lachen. Natürlich hatte sie Recht. Das war es alle mal wert gewesen. Besonders, nachdem der Tag eigentlich sehr angenehm gewesen war, aber das konnte ich ihnen nicht sagen.

Sie würden mich nur mitleidig ansehen, wenn sie wüssten, dass er keine Treffen mehr wollte. Besser, sie glaubten, dass ich keine mehr wollte.
 

„Für mein erstes Mal suche ich mir dann doch lieber jemand anderes.“ Alicia und nun auch Angelina nickten mir zu.
 

„Oliver war den ganzen Tag unausstehlich. Ich denke, ihm liegt wirklich etwas an dir.“ Angelina wandte sich mir wieder zu.

„Ich weiß, er übertreibt es mit seinem Quidditchwahn, aber er ist echt kein schlechter Kerl.“

Ich nickte ihr zu. „Ich weiß, dass er nett und anständig ist. Und ehrlich und ein sehr guter Freund, aber ich halte seine Quidditchmanie nicht aus.“
 

Alicia seufzte. „Hör mal, vielleicht solltest du ihm einfach deine Zunge in den Mund schieben, dann kann er nicht mehr über Quidditch reden.“

Angelina pflichtete ihr bei, wenn auch mit anständigeren Worten.
 

Ja, vielleicht sollte ich das. Aber bei dem Gedanken daran, Oliver so intim zu berühren, wie Flint, drehte sich mir der Magen um.

„Ich werde darüber nachdenken.“, versprach ich und ich hatte wirklich vor, es einzuhalten.
 

Oliver war immerhin wirklich kein schlechter Kerl. Wenn man es schaffen würde, dass er das ganze Quidditchzeug einmal hinter sich ließe, wäre er womöglich wirklich ein guter Partner.
 

Innerlich seufzend wandte ich mich dem Fenster zu. Wem wollte ich eigentlich etwas vormachen? Wenn ich an Oliver dachte, fühlte ich nur Freundschaft, wenn ich allerdings an Marcus dachte, fühlte ich Begehren, Verlangen, Leidenschaft.

Nie könnte ich mit Oliver das Bett teilen. Oder mit sonst jemandem, der nicht Marcus Flint hieß. Zumindest noch nicht.
 

Vielleicht müsste ich einfach nur genug Abstand zu der Schlange halten. Und mich mit anderen treffen. Vielleicht sollte ich es beim nächsten Hogsmeadewochenende noch einmal mit Oliver versuchen.

Bis dahin würde ich es vielleicht sogar schaffen, den Gedanken an seiner Zunge in meinem Mund nicht mehr als abstoßend zu empfinden.
 

„Mädels, ich bin müde. Den ganzen Tag einem Idioten zu lauschen, war ziemlich anstrengend. Ich wird mich ins Bett zurückziehen.“, meinte ich einige Zeit später zu den Beiden und ließ sie, nachdem sie mit Gute Nacht gewünscht hatten, im Gemeinschaftsraum zurück.
 

An Schlaf war allerdings noch lange nicht zu denken. Wie sollte ich es nur schaffen, ihm aus dem Weg zu gehen? Das hatte ich schon einmal versucht und was dabei herausgekommen war, wusste ich nur zu gut.
 

Seufzend schlang ich die Arme um mein Kissen und drückte es an mich. Ich vermisste ihn. Verdammt.

Wie konnte das nur passieren? Ich vermisste seine Stimme. Diese rauchige, tiefe, melodische und zugleich verführerische Stimme.

Und seine Hände. Bei Merlins Bart, wie ich seine Hände vermisste.

Wenn ich nur an seine Berührungen dachte, wurde mir wieder ganz heiß.
 

Ich musste einfach versuchen, den Sex in einem anderen Licht zu sehen. Er war toll gewesen und mehr, als ich mir je für mein erstes Mal erträumt hatte. Vielleicht musste ich einfach nur versuchen, den Sex nicht in Zusammenhang mit Flint zu sehen.

Ich musste einfach nur sein Gesicht verdrängen und mir einreden, dass es ein anderer war, der mich berührt hatte.

Dann würde ich ihn sicher schneller vergessen können und ihm leichter aus dem Weg gehen können.

Und irgendwann würde die Erinnerung an ihn nicht mehr verdrängt werden müssen, sondern sie würde von alleine verblassen. Zurück würden nur die Bilder von gutem Sex bleiben.
 

Ja, so würde es gehen. Flint durch einen Namenlosen ersetzen und so tun, als wäre ich ihm nie wirklich näher begegnet.
 

Immerhin musste ich in ein paar Tagen gegen Slytherin antreten. Da konnte ich es mir nicht leisten, dass mir mitten auf dem Spielfeld auf einmal diese Begebenheit einfiel, nur weil ich Flint sehen musste.
 

Flint existierte einfach nicht mehr. Er war der gegnerische Qudditchkapitän – nicht mehr und nicht weniger.
 

Mit diesem Gedanken schlief ich ein, doch meine Träume wollten mich eines Besseren belehren. Ich ignorierte sie, verdrängte sie.
 

In der Früh überkam mich Panik. Was, wenn er beim Frühstück auf mich warten würde? Was, wenn er allen erzählen würde, dass ich ihm in die Falle getappt war?
 

Ich versuchte Angelina und Alicia davon zu überzeugen, dass ich keinen Hunger hatte und nicht zum Frühstück wollte, doch sie ließen nicht locker.
 

„Ja, wir wissen, wie sehr du Zaubertränke hasst. Aber du musst trotzdem etwas essen. Du kannst dich Snape nicht mit leerem Magen entgegenstellen.“
 

Dass mein Widerwille zu frühstücken allerdings nicht das Geringste mit Snape zu tun hatte, verschwieg ich ihnen. Stattdessen ließ ich mich mitziehen.
 

Beim Betreten der Halle suchten meine Augen automatisch den Slytherintisch ab, doch Flint war nicht zu sehen. Pucey allerdings sah mich seltsam an und ließ mich erst aus den Augen, als ich mich abwandte und meinen Blick starr auf die Kaffeetasse vor mich gerichtet hielt.
 

Seine Miene war eigenartig gewesen. Abschätzend und entschuldigend und doch irgendwie drohend. Aber vielleicht irrte ich mich auch, immerhin kannte ich ihn nicht. Wer wusste schon, was in einer Schlange vor sich ging?
 

Seufzend wandte ich mich meinem Frühstück zu, konnte es aber nicht genießen. Je mehr Zeit verstrich, desto unwohler fühlte ich mich. Flint erschien nicht. Auch als wir, kurz vor Unterrichtsbeginn, die Halle verließen, war er immer noch nicht aufgetaucht.
 

„Bell.“ Erschrocken drehte ich mich um, und auch Angelina und Alicia wirkten beim Klang der tiefen Stimme überrascht.

„Pucey.“, antwortete ich. Er wollte gerade etwas sagen, immerhin machte er den Mund auf, doch ich schnappte mir meine Freundinnen.

„Du entschuldigst uns? Snape wartet.“ Mit diesen Worten zog ich die Beiden schnell aus seiner Reichweite und in Richtung Kerker.
 

„Was war denn das?“, wollte Alicia wissen. „Pucey.“, antwortete ich unsinniger Weise, obwohl ich mir sehr wohl im Klaren darüber war, dass sie das nicht gemeint hatte.
 

Abfällig schnaubte sie. „Was wollte er?“, fragte sie ungeduldig, doch ich zuckte nur mit den Schultern.
 

Als Snape schließlich in den Raum kam, gaben die Beiden ihre Fragerei schließlich auf.
 

„Bevor wir mit dem Unterricht anfangen, habe ich ihnen allen eine Mitteilung zu machen. Wie sie sicher wissen, sollte in ein paar Tagen das Quidditchspiel Slytherin gegen Gryffindor stattfinden.“

Nun hörten ihm alle gespannt zu. Und auch ich vergaß für einen Moment meine Gedanken an Flint, der, wie ich bemerkte, noch immer nicht aufgetaucht war.
 

„Allerdings hat Mister Davies ein Problem den ursprünglichen Termin für das Spiel Ravenclaw gegen Slytherin einzuhalten. Daher haben die Hauslehrer und Madam Hooch beschlossen, Ravenclaw statt Gryffindor gegen Slytherin beim kommenden Spiel antreten zu lassen. Das Spiel gegen Gryffindor wird auf den ursprünglichen Termin gegen Ravenclaw verlegt.“
 

Gemurmel wurde laut, und Proteste, doch Snape donnerte ein „Ruhe.“ in den Raum, woraufhin augenblicklich wieder Stille herrschte und die Stunde beginnen konnte.
 

Mir machte es nichts aus. So blieb uns immerhin mehr Zeit, uns auf Slytherin vorzubereiten. Und mir blieb mehr Zeit, mich auf Flint vorzubereiten. Egal, wie es um meine Gefühlslage stand, ich wollte nicht Schuld daran sein, wenn Gryffindor den Pokal nicht gewinnen würde.
 

Der Unterricht war alles andere als angenehm. Mein Kessel explodierte zweimal und gegen Ende der Doppelstunde sah mein Gebräu nicht einmal ansatzweise so aus, wie es auszusehen hatte.
 

Seufzend wartete ich darauf, dass Snape nun auch zu unserem Tisch kam, um unsere Erzeugnisse zu beurteilen. Doch dieses Mal hatte ich keine Angst. Meine Gedanken kreisten immer noch um Flint und wenn ich ehrlich war, hatte ich nicht erwartet, heute einen anständigen Trank hinzubekommen.
 

„Miss Bell. Würden sie die Freundlichkeit besitzen und mir erklären, was das hier sein soll?“, wollte mein Lehrer in seinem äußert .. charmanten .. Tonfall wissen und zeigte abfällig auf den Kessel vor mir.
 

„Warum sagen sie es mir nicht, Sir?“, meinte ich und versuchte meinte Worte nicht allzu gereizt klingen zu lassen, doch Angelinas leises Aufkeuchen neben mir belehrten mich eines Besseren.
 

Höhnisch zog Snape eine Augenbraue in die Höhe. „Nun, ich denke, dass es der jämmerliche Versuch einer untalentierten und respektlosen Schülerin ist, einen Trank zu brauen, der außerhalb ihrer jämmerlichen Fähigkeiten liegt.“
 

Ich kochte vor Wut. Und zusätzlich schmerzten seine Worte. Ich wusste, dass Snape ein Arsch war und es war nicht so, dass ich seine Anerkennung wollte. Nein. Vielmehr schmerzte mich das Wissen, dass er Recht hatte. Ich war zu untalentiert für Zaubertränke.

Dennoch konnte ich mir in diesem Moment einen weiteren Kommentar nicht verbieten. Es traf einfach alles zusammen und ich ließ meiner Wut, mehr oder weniger, freien Lauf.
 

„Sir, es könnte allerdings auch an der jämmerlichen Fähigkeit meines Lehrers liegen, seinen Schülern etwas beizubringen.“

Nun keuchte nicht nur Angelina auf. Und mit einem Mal war es verdammt still in dem Raum. Zu still.
 

Snape funkelte mich wütend an. Mehr als wütend. Er war in Rage und ich fragte mich, was mich geritten hatte, mich mit diesem Mann anzulegen.

Doch er tat nichts. Er drehte sich lediglich um und meinte mit eisiger Stimme: „Heute Abend, acht Uhr. Nachsitzen.“

Mit diesen Worten war er verschwunden und es gab keinerlei Zweifel, dass sie mir gegolten hatten.
 

Seufzend machte ich mich daran meine Sachen einzupacken und erst dann schlossen sich die anderen mir an.
 

Als nächstes hatten wir Geschichte der Zauberei mit den Hufflepuffs, also musste ich keine Angst haben, Flint zu begegnen. Und auch Pucey konnte mich nicht abfangen. Warum er mit mir reden wollte, wusste ich nicht, aber ich hatte ein schlechtes Gefühl dabei.
 

Als ich mit Angelina und Alicia schließlich den Klassenraum verließ und wir uns auf den Weg zum Mittagessen machten, fühlte ich mich wieder einigermaßen sicher.

Doch als ich die Treppe zur Großen Halle hinab stieg, fiel mir der schwarze Haarschopf sofort ins Auge. Erschrocken blieb ich stehen, weil Flint mich direkt ansah.

„Was ist?“, wollte Angelina wissen, und riss mich dadurch wieder aus meinen Gedanken. Kurz schüttelte ich den Kopf und senkte meinen Blick.

Um keine unangenehmen Fragen beantworten zu müssen, ging ich schnell weiter und ich tat so, als hätte ich ihn nicht gesehen.

Natürlich wusste er es besser, immerhin hatte er mir kurz in die Augen gesehen. Aber vielleicht würde auch er mich ignorieren, wenn ich einfach an ihm vorbeiging. Vielleicht.

„Katie.“ Vielleicht auch nicht. Seufzend sah ich ihn an. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass auch Angelina und Alicia ihn ansahen. Missbilligend.
 

„Flint.“, meinte ich nur und versuchte so neutral wie möglich zu klingen.
 

„Ach, sind wir wieder beim Nachnamen?“ Sein Tonfall war beiläufig und kalt, doch ich hatte den Eindruck, dass es ihm nicht gefiel, dass ich ihn nicht bei seinem Vornamen nannte.
 

„Ich wüsste nicht, wieso wir auf die persönliche Ebene des Vornamens steigen sollten.“, sagte ich und wollte seinen Tonfall nachahmen, doch leider klang ich verletzt. Zu verletzt. Innerlich schlug ich mich dafür.
 

„Vielleicht, weil wir Sex hatten?!“, meinte er und ich riss erschrocken die Augen auf, während Alicia die Luft einzog und Angelina keuchte.

Am liebsten hätte ich ihn für diese Aussage geschlagen. Andererseits hätte ich damit rechnen können, dass er keinen Hehl daraus machen würde. Außerdem war er direkt.
 

Da dieses Gespräch eine Richtung annahm, die mir weder gefiel, noch meine Freundinnen etwas anging, wandte ich mich ihnen zu.

„Ihr könnt schon einmal vorgehen. Ich komme gleich nach.“

Sie sahen mich seltsam an und ich konnte es ihnen nicht verdenken, immerhin hatte ich sie belogen. Aber ich hatte es einfach nicht ertragen, ihnen die Wahrheit zu sagen. Das hätte nur bedeutet, dass ich sie selbst hätte voll und ganz akzeptieren müssen.
 

Nachdem sie sowohl mich, als auch Flint eingehend betrachtet hatten, zuckte Alicia mit den Schultern und zog Angelina mit sich.
 

„Was willst du, Flint?“, fuhr ich ihn an. Er hatte nicht das Recht gehabt, meinen Freunden von diesem Abend zu erzählen.
 

„Zuerst einmal möchte ich, dass du mich Marcus nennst.“

Ich war überrascht. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich sah ihn an und dachte darüber nach. Ja, es war kindisch von mir, ihn mit dem Nachnamen anzureden, besonders, wenn man bedachte, was wir miteinander getan hatten. Aber es war auch ein Schutz.

Wenn er Flint war, konnte ich mit immer noch einreden, dass wir nichts miteinander zu tun hatte. Wenn er allerdings Marcus war, ging das nicht mehr.
 

Er sah mich durchdringend an und ich konnte es nicht über mich bringen, ihm diese Bitte auszuschlagen.
 

„Was willst du, Marcus?“, seufzte ich schließlich und zuckte innerlich zusammen. Ich hatte seinen Namen viel zu sanft und zärtlich ausgesprochen. Das hatte er nicht verdient.

Er nickte mir zu und schien verdammt zufrieden zu sein. Irgendwie fand ich es seltsam, dass es ihm so viel zu bedeuten schien, dass ich ihn beim Vornamen nannte.
 

„Ich wollte fragen, was du heute Abend machst.“, antwortete er mir und überraschte mich damit schon wieder.
 

Zweifelnd sah ich ihn an. Was wollte er damit bezwecken? Ich erwog, ihm gar nicht zu antworten, doch schlussendlich tat ich es dennoch. Warum auch immer.
 

„Ich muss bei Snape zum Nachsitzen antreten.“
 

Erstaunt hob er eine Augenbraue und sah mich fragend an.

„Was denn? Es ist doch kein Geheimnis, dass ich schlecht in Zaubertränke bin.“, murrte ich und verwünschte ihn dafür, dass er keine Probleme in Zaubertränke hatte.
 

„Und danach?“, fragte er weiter. In meinem Innersten schrie eine Stimme, ich sollte ihm sagen, dass ich noch nichts vorhätte, doch ich ignorierte sie.
 

„Was soll das, Marcus?“

Er kam auf mich zu und wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger.

Diese Geste erschien mir zu gleichermaßen verführerisch wie auch zärtlich.

Es gefiel mir. Und gleichzeitig verfluchte ich mich dafür, dass es mir gefiel.
 

„Ich dachte, wir könnten uns vielleicht sehen.“, flüsterte er.

Ja, ja, ja.

Seufzend machte ich einen Schritt zurück, wodurch er mein Haar loslassen musste und ich wieder atmen konnte.

Wie gerne würde ich zusagen?

Doch ich bezweifelte, dass er MICH sehen wollte. Er wollte Sex. Und er wollte unsere Taktiken.

Jetzt, wo wir noch Zeit hatten, mit dem Spiel Slytherin gegen Gryffindor, versuchte er anscheinend, mich dazu zu bringen, ihm zu vertrauen.
 

„Wozu? Ich werde dir keine Taktiken verraten, egal was du tust oder sagst. Also vergiss das alles einfach.“, meinte ich spitz und starrte ihn dabei wütend an.
 

„Nein. Das hat nichts mit euren Taktiken zu tun. Die interessieren mich nicht.“, sagte er ruhig. Zu ruhig für meinen Geschmack.
 

Ich wollte ihm so gerne glauben, doch noch mehr wollte ich mich von ihm nicht verletzten lassen.

Höhnisch lachte ich auf. „Du hast wohl vergessen, dass ich Pucey hören konnte.“

Nun seufzte er. Und er klang so verdammt ehrlich dabei. „Adrian übertreibt es manchmal.“
 

Ich schnaubte. Ich musste mich von ihm entfernen, sonst würde ich ihm noch ins Netz gehen. „Hör mal, Flint. Es ist mir egal, ob dich unsere Taktiken interessieren oder nicht und es ist mir auch egal, warum du mich sehen willst. Fakt ist, ich will dich nicht sehen. Ich will nicht mit dir sprechen und ich will auch nicht in deiner Nähe sein. Lass mich einfach in Ruhe, okay?“ Wütend funkelte ich ihn an, obwohl ich mir gleichzeitig bewusst war, dass diese Worte gelogen waren.
 

Er riss die Augen auf, sagte aber nichts dazu und das war auch gut so. Ich wusste nicht, wie lange ich ihm noch widerstehen konnte.
 

Also fuhr ich fort und erzählte ihm die nächste Lüge, versuchte eine Kluft zwischen uns entstehen zu lassen.
 

„Hey, es war Sex. Nur Sex. Das wissen wir beide. Okay, es war guter Sex, aber wir wussten beide, dass es nicht mehr zu bedeuten hat. Du brauchst hier keine Show oder so abziehen, nur weil ich Jungfrau war oder wir ein Date hatten. Ich hab vorher gewusst, worauf ich mich einlasse und ja, ich bin selber Schuld.

Also, tu uns beiden einen Gefallen und mach nicht mehr aus der Sache, als nötig.“

Ich sah ihn noch einmal an und wünschte mir, dass er es bestreiten würde, doch er sagte nichts. Also drehte ich mich um und ging.
 

Seufzend verfluchte ich mich. Warum sollte ich mir wünschen, dass er es bestreiten würde? Es war nur Sex und es hatte sonst einfach nichts zu bedeuten.

Oder?

Ich wusste keine Antwort darauf, also verdrängte ich den Gedanken einfach und ließ mich neben Angelina und Alicia nieder.

Beide sahen mich argwöhnisch an, aber sie sagten nichts.

„Tut mir leid.“, meinte ich schließlich. Und ich wusste, dass ihnen sofort klar war, dass ich mich für die Lüge entschuldigte.
 

„Warum?“, wollte Angelina lediglich wissen. Ich war ihnen dankbar dafür, dass sie keine allzu große Sache daraus machten, und dass sie es nicht direkt ansprachen. Zumindest nicht hier. Später würden sie mich sicher ausfragen. Wenn wir alleine waren.
 

„Ich konnte einfach nicht.“, war das einzige, das ich zu ihnen sagte und sie verstanden. Deshalb waren sie meine besten Freundinnen. Und, weil sie das Thema fallen ließen und sich über belanglose Dinge unterhielten.

Einfach, weil sie wussten, dass ich jetzt nicht darüber sprechen konnte.
 

Der restliche Tag verging ziemlich ereignislos. Pucey hatte nicht mehr versucht, mich zu erreichen und dafür war ich ihm dankbar. Seltsam, aber ich war einer Schlange dankbar.
 

Nachmittags machte ich mit Angelina und Alicia Hausaufgaben. Das Gespräch über Marcus hatten wir uns für später aufgehoben. Ich wollte nicht, dass es jemand mitbekam und so würde ich ihnen erst dann alles erzählen, wenn wir in unseren Betten lagen.
 

Kurz vor acht machte ich mich schließlich auf den Weg in die Kerker. Ich wollte nicht auch noch zu spät kommen. Snape war so schon schlecht genug auf mich zu sprechen.

Andererseits war ich auch froh über das Nachsitzen. Mag sie dumm anhören, aber so konnte ich mich mal auf etwas anderes konzentrieren.

Snape würde sicher dafür sorgen, dass meine Gedanken ganz bei ihm waren und der Aufgabe, die er mir stellen würde.
 

Nun, das dachte ich zumindest. Ich betrat den Raum. Snape saß an seinem Schreibtisch und sah mich nicht einmal an.

„Setzen sie sich.“, ordnete er mir an und deutete auf einen Tisch in der ersten Reihe.

Ich tat wie mir geheißen und wartete ab. Sicher würde er mir gleich sagen, was ich zu tu hatte, doch dem war nicht so.

Er machte mit seiner Arbeit einfach weiter, als sei nichts gewesen.

Also konzentrierte ich mich auf den Tisch vor mir. Da standen ein Kessel und die anderen Werkzeuge, die ich wahrscheinlich brauchen würde. Und vor dem Platz neben mir standen dieselben Sachen noch einmal.
 

Anscheinend wartete Snape noch auf jemanden. Und dann, es schlug gerade acht Uhr, hörte ich Schritte und ein gemurmeltes „Professor Snape.“.

Mein Kopf schoss nach oben und entsetzt starrte ich Flint an, der gerade den Raum betreten hatte,

Er wirkte abgehetzt, als hätte er sich beeilt, noch pünktlich zu kommen und außerdem schien er genauso überrascht mich hier zu sehen.
 

Und dann setzte er eine Miene auf, die mir zeigte, dass er sich gerade daran erinnerte, dass ich ihm zu Mittag gesagt hatte, dass ich nachsitzen musste.
 

„Gerade noch pünktlich.“, murrte Snape und deutete auf den Platz neben mich.
 

„Hier ist das Rezept.“ Mit einem Schwenker seinen Zauberstabes flogen zwei Pergamente zu uns auf den Tisch.

„Es ist der Trank von heute morgen. Sie haben exakt eine Stunde Zeit.

Vielleicht haben sie jetzt mehr Glück, Miss Bell. Auf ihr Können würde ich mich an ihrer Stelle jedenfalls nicht verlassen. Möglicherweise kann ihnen aber auch Mister Flint helfen.“ Mit diesen Worten rauschte er von dannen und ließ mich alleine mit Flint.

Und im Moment wäre es mir lieber gewesen, Snape würde bleiben.
 

Seufzend griff ich nach dem Pergament, als meine Finger, die von Marcus berührten. Wir hatten gleichzeitig unsere Hände auf das Papier gelegt.
 

Blitzschnell riss ich meine Finger zurück und starrte ihn erschrocken an. Ich konnte nichts dagegen machen. Seine Berührungen, auch wenn sie noch so klein waren, erinnerten mich an genau das Ereignis, an das ich jetzt am allerwenigsten denken wollte.
 

„Hier.“, meinte Marcus – Flint – nur und reichte mir eins von den Blättern.

Ich nahm es ihm wortlos ab und begann einfach zu lesen. Obwohl ich mich nicht darauf konzentrieren konnte.
 

„Katie..“, fing er an, doch ich unterbrach ich barsch.
 

„Hör mal, ich weiß ja, dass dir Zaubertränke leicht fällt, aber mir nicht. Und ich will mir echt nicht noch mehr Ärger einhandeln. Also könnte das, was auch immer du auf dem Herzen hast, bitte bis nach der Stunde warten.“

Dann wandte ich mich wieder ab und versuchte das Rezept zu entschlüsseln.

Es gelang mir nicht. Genauso wie heute Morgen, ergaben manche Dinge einfach keinen Sinn.
 

Seufzend fing ich also an, mir Zutaten zu nehmen und sie so zu schneiden, wie es auf dem Papier stand. Über die Reihenfolge würde ich mir später Gedanken machen.
 

„Trank der lebenden Toten.“, murmelte ich. „Klingt toll.“

Seufzend schippelte ich weiter. Affodillwurzel sollte man fein hacken. Aber verdammt, was war fein gehackt?
 

„Eigentlich ist es ein starker Schlaftrunk.“, meinte Flint erklärend.

Ich schnaubte. „Das weiß ich.“, giftete ich ihn an, obwohl ich es nicht gewusst hatte.
 

„Du musst die Wurzel fein hacken.“ Er warf einen Blick auf das Pergament und dann auf mein Schneidbrett.
 

„Auch das weiß ich, Flint.“ Nun klang meine Stimme schon mehr nach einem Knurren.

„So?“ Seine Augen funkelten belustigt. „Das ist aber nicht fein gehackt, sondern höchstens grob. Es muss so aussehen.“ Dann deutete er auf sein eigenes Brett und ich bemerkte, dass in seinem Kessel schon etwas brodelte.
 

„Außerdem musst du zuerst einen Wermutsud aufsetzen.“, fuhr er ungerührt fort.

Genervt stöhnte ich auf.

„Weißt du was? Lass mich einfach in Ruhe und kümmere dich um deine Angelegenheiten.“ Ich wusste, dass ich mich kindisch benahm. Er war gut in Zaubertränke, ich nicht. Er wusste, was zu tun war, ich nicht. Also hätte ich seine Hilfe einfach annehmen sollen, doch ich konnte nicht.

Zumindest nicht offensichtlich. Ich hackte also meine Wurzel noch kleiner. Im Endeffekt sah sie dann so aus, wie seine und setze anschließend einen Wermutsud auf.

Immerhin das konnte ich.
 

Und dann wartete ich. Las das Rezept noch einmal. Affodillwurzel sollte im Wermutsud gekocht werden. Gut. Aber, wann war der richtige Zeitpunkt, um sie hineinzugeben? Und wie lange musste sie gekocht werden? Es war echt zum Verzweifeln.
 

„Also ich an deiner Stelle, würde langsam die Affodillwurzel dazugeben, sonst kannst du alles vergessen.“ Flint klang beiläufig und sah mich nicht einmal an, während er sich um seine Baldrianwurzel kümmerte.
 

„Ich weiß selber, was ich zu tun habe.“ Wieder fauchte ich ihn an, wie ein kleines trotziges Kind, doch ich konnte einfach nicht anders.
 

Nur, um ihm zu zeigen, dass ich nicht auf ihn hören würde, ließ ich mir noch ein paar Minuten Zeit, bevor ich meine Wurzel schnell in den Kessel warf.

Sein Grinsen entging mir dennoch nicht, aber ich ignorierte es. Außerdem achtete ich nicht darauf, dass er das Schneidbrett mit der Baldrianwurzel genau so auf den Tisch stellte, damit ich es nicht sehen konnte.

Immerhin brauchte ich ihn nicht. Ich konnte das hier sehr gut alleine.

Baldrianwurzel und Saft einer Schlafbohne. Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht alleine hinbekommen würde.
 

Langsam stieg bläulicher Dampf aus meinem Kessel und das Gebräu wurde brombeerfarben. Ein Triumphgefühl überkam mich. Genau so sollte es sein. Und das war mehr, als ich heute Morgen hinbekommen hatte.
 

Nun überlegte ich, wie ich weiter verfahren sollte. Ich könnte auf gut Glück die beiden restlichen Zutaten hinzugeben und hoffen, dass es ein annehmbares Ergebnis werden würde.

Oder..

Nein. Ich konnte ihn einfach nicht fragen. Das wäre unter meiner Würde.
 

„Wenn du nicht bald die restlichen Zutaten hinzu gibst, ist es zu spät.“, murmelte Flint, sah mich dabei aber nicht an.

Verdammt. Wieso musste es ausgerechnet er sein?

Wütend, weil ausgerechnet er hier neben mir sitzen musste und, weil ich zu stolz war, um ihn um Hilfe zu bitten, schnippelte ich an der Baldrianwurzel herum und warf sie dann einfach in den Topf.
 

Und dann begann es gefährlich darin zu blubbern. Schnell nahm ich mir die Schlafbohne und wollte sie schon zerkleinern, als Flint sich räusperte.

Verwundert und verärgert zugleich sah ich ihn an, doch er rührte nur gemächlich an seinem Trank.
 

„Schlechte Idee.“, meinte er schließlich. Ich nahm mir vor, ihn einfach zu ignorieren. Ich würde ihm keine Beachtung schenken, dann würde auch er aufhören, mich zu nerven.

Genau. Einfach nicht reagieren.

„Was?“, fauchte ich schließlich.

Nun sah er mich verwundert an. Gespielt verwundert. „Ich würde die Bohne nicht zerkleinern.“
 

Ich knurrte ihn an, doch er ignorierte es. Ich wusste, was er bezwecken wollte, aber ich würde nicht darauf hereinfallen.

Oder doch..

„Was würdest du sonst mit ihr machen?“ Ich fauchte und knurrte immer noch, vielleicht auch mehr, als vorher. Immerhin hatte ich ihn gerade, mehr oder weniger, um Hilfe gebeten.
 

„Du willst meine Hilfe?“, wollte er nun grinsend wissen. Darauf würde ich jetzt aber wirklich nicht einsteigen. Das konnte er vergessen. Soweit würde ich mich nicht erniedrigen.
 

„Vergiss es.“, zischte ich stattdessen und wandte mich wieder der Bohne zu. Ärgerlich zerkleinerte ich sie und schmiss sie schließlich in den Kessel.
 

Die Farbe hellte sich ein wenig auf, aber das wars dann auch schon. Fliederfarben, so wie es sein sollte, war der Trank nicht. Flints hingegen schon.
 

„Gut.“, murmelte ich schließlich.

„Alles hat seinen Preis.“, antwortete Flint, woraufhin er wieder ein Knurren von mir erntete.

„Du kannst mich mal, Flint.“ Nun grinste er mich an. „Das hatten wir doch schon.“, meinte er zweideutig und mir schoss augenblicklich die Röte ins Gesicht.
 

Dann zuckte er mit den Schultern. „Dann werd eben allein damit fertig.“ Er wandte sich wieder seinem Trank zu, der allmählich durchsichtig wurde. Genauso, wie es sein sollte.
 

Ich seufzte tief auf. „Was willst du dafür?“

Langsam nahm er seinen Kessel vom Feuer und füllte den Trank in eine Phiole.

Erst nachdem er fertig war, sah er mich an. „Einen Kuss.“
 

Überrascht blicke ich ihn an. „Einen Kuss?“, fragte ich nach und er nickte. „Sonst nichts?“

Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Er musste irgendetwas im Schilde führen.

„Sonst nichts.“

Seufzend gab ich nach. Was sollte ich auch sonst tun? Snape würde bald zurückkommen und ich wollte nicht noch einmal nachsitzen müssen.
 

„Die Schlafbohne zerdrückst du am Besten. Dann kommt mehr Saft heraus.“, fing er an und ich tat, wie mir geheißen.
 

„Nein, nein.“, lachte er nach einer Weile. „Vorsichtig umrühren.“

Ich grummelte ihn an. „Ich rühre vorsichtig um.“

Grinsend schüttelte er den Kopf und nahm meine Hand und machte langsame kleine Kreise damit. Wieso, verdammt, empfand ich diese Berührung als sinnlich und erotisch?

„Das ist vorsichtig.“, meinte er dann. Seine Stimme klang rau und verführerisch. Ich verfluchte ihn dafür.
 

Der Trank wurde heller und heller, doch nicht so durchsichtig, wie seiner. Dann kam Snape zurück.

Mit einem Nicken quittierte er Flints Arbeit. Als er in meinen Kessel starrte, zog er eine Augenbraue nach oben.

Dann sah er Marcus an.

„Haben sie ihr geholfen, Mister Flint?“, wollte er wissen.

„Ja, Sir.“

„Gut. Dann werden sie Miss Bell in Zukunft einmal die Woche Nachhilfe geben und die Tränke, die sie in der Woche zu brauen hatten, nachholen. Ich werde ihnen dafür einen Raum hier unten zur Verfügung stellen.“
 

Geschockt starrte ich ihn an. Das konnte er nicht ernst meinen. Ich konnte nicht bei Flint Nachhilfe haben.

„Ja, Sir.“, antwortete Flint ihm.

Am liebsten hätte ich ihn erwürgt. Doch das würde ich nicht vor Snape machen. Mehr Ärger konnte ich nicht gebrauchen.

„Sie können gehen.“ Mit diesen Worten waren wir entlassen und ich stürmte aus dem Raum, kam aber nicht allzu weit.

Flint hatte mich eingeholt und mir den Weg versperrt.
 

„Du hast etwas vergessen.“, meinte er schlicht und sah mich grinsend an.

„Ja, dir den Kopf anzureißen.“, gab ich giftig zurück. „Wofür denn? Ich hab dir geholfen.“ Er klang empört, doch ich war mir sicher, er wusste, wieso. Dennoch antwortete ich ihm: „Wie kannst du nur so einfach zusagen?“
 

Nun zog er eine Augenbraue nach oben. „Also, ich habe keine Lust, mich mit Snape anzulegen. Wenn du allerdings keine Nachhilfe willst, wirst du ihm das sagen müssen.“

Ich fluchte wild vor mich hin. „Lass mich los.“ Flint tat es zwar, blieb aber immer noch nah bei mir stehen.

„Du schuldest mir noch etwas.“
 

Seufzend ging ich auf ihn zu, stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte meine Lippen auf seine. Sofort schlang er seine Arme um mich und drückte mich an sich.
 

Für einen kurzen Moment konnte ich nicht klar denken und ging auf seinen intensiver werdenden Kuss ein, doch dann wurde mir klar, wohin das führen würde.

Und das wollte ich nicht. Gut, ich wollte es schon, aber es durfte nicht geschehen. Nicht noch einmal, sonst würde er mich wirklich verletzen.
 

Also machte ich mich von ihm los und rannte vor ihm davon. Sein „Verflucht, Kätzchen.“ überhörte ich einfach.

Marcus Flint

Sooo.. ich hoffe, ihr vergebt mir, dass es so unmöglich lange gedauert hat..

und ich hoffe, es gefällt euch.. mir ehrlich gesagt gar nicht.. besonders die letzten Absätze..

Alles irgendwie verwirrend.. aber naja, lest es und sagt mir einfach Bescheid =)
 

Jetzt musste ich mir so schnell wie möglich eine neue Taktik einfallen lassen. Sonst würden wir den Pokal dieses Jahr wieder nicht bekommen.
 

„Das mit Bell und dir hat sich nicht wieder eingerenkt, oder?“, wollte Adrian plötzlich von mir wissen. Wir hatten beide eine Zeitlang geschwiegen und so war ich ziemlich erschrocken, als er gerade mit diesem Thema wieder zu sprechen anfing.
 

Und ich wollte wirklich nicht darüber reden. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Geschweige denn denken.

Ich kannte mich einfach nicht mehr.
 

Seufzend wandte ich mich ihm zu und schüttelte den Kopf.

„Sie blockt einfach ab.“
 

Nun seufzte auch mein bester Freund. „Ich wollte mich bei ihr entschuldigen. Ihr die Sache erklären, aber sie ist mir einfach aus dem Weg gegangen.“, murmelte Adrian verärgert.
 

„Wie bitte? Du hast mit ihr gesprochen?“, erschrocken fuhr ich ihn an. Er hatte versucht mit Bell zu reden? Mit Katie? Mit meinem Kätzchen?
 

Verwirrt schüttelte ich kurzzeitig den Kopf. In mir brodelte es. Es fühlte sich an, wie Eifersucht. Und das war mehr als nur absurrt.

„Sorry.“, flüsterte ich, als ich sah, wie Adrian mich misstrauisch beäugte. Gut, es war auch nicht normal, ihn einfach so anzufahren.
 

Dann winkte er ab. „Sie hat mich nicht einmal beachtet. Die Kleine ist ganz schön stur.“

Nun musste ich grinsen. „Stimmt.“, gab ich zu und wandte meinen Blick automatisch zum Gryffindortisch. Bell hatte ihren Kopf gesengt und stocherte lieblos in ihrem Essen herum.
 

Ich seufzte. Ihr schien es auch nicht gut zu gehen. Ob das an mir lag? Vielleicht wollte sie genauso sehr wie ich, dass unsere gemeinsame Zeit mehr zu bedeuten hatte.
 

Ärgerlich schlug ich mir auf die Stirn. Ich musste aufhören solchen Schwachsinn zu denken. Es hatte nichts zu bedeuten. Weder für sie, noch für mich. Punkt. Aus. Ende.

Um meine Gedanken abzulenken, machte ich mich viel zu früh wieder auf den Weg zum Unterricht. Adrian ließ mich gehen und dafür war ich ihm dankbar.

Ich wollte jetzt nicht mit ihm reden. Nicht darüber.
 

Der restliche Tag verging. Wie genau, konnte ich nicht sagen. Irgendwie war er einfach um. Ich wusste weder, ob ich im Unterricht gewesen war, oder wie ich schließlich in meinem Bett gelandet war.
 

Kurz vor acht schreckte ich jedenfalls aus dem Schlaf hoch. Warum auch immer. Es war außer mir niemand im Zimmer und einen Wecker hatte ich mir nicht gestellt. Aber egal. Ich war wach.

So schnell ich konnte, machte ich mich auf den Weg. Ich wollte nicht auch noch zu spät kommen. Obwohl es mir eigentlich egal sein sollte, was Snape über mich dachte. Selbst meine Note war mir egal. Aber irgendetwas zog mich zum Nachsitzen. Irgendetwas lag außer meiner Reichweite, obwohl ich wusste, dass es da war.

Ärgerlich und verwirrt gleichzeitig schüttelte ich den Kopf. Ich verhielt mich in letzter Zeit wirklich eigenartig.

Vielleicht wäre ein Besuch in St. Mungos nicht schlecht.
 

Ich musste rennen, um noch irgendwie rechtzeitig zu kommen. Aber schließlich schaffte ich es.

Es schlug gerade acht Uhr, als ich den Raum betrat. „Professor Snape.“, murmelte ich, um ihm zu zeigen, dass ich hier war.
 

Doch seine Reaktion verpasste ich, denn plötzlich sah ich Katie. Sie saß vor mir und starrte mich verblüfft und auch irgendwie verärgert an.

Und da fiel es mir wieder ein. Sie hatte mir ja gesagt, dass sie nachsitzen musste. Bei Snape.
 

Unbändige Freude durchströmte mich. Das war die Gelegenheit. Vielleicht würde sie mir jetzt zuhören. Vielleicht war noch nicht alles verloren.
 

„Gerade noch pünktlich.“, murrte Snape und riss mich dadurch aus meinen Gedanken. Er deutete auf den Platz neben Katie.

Nur zu gerne ließ ich mich neben ihr nieder.
 

„Hier ist das Rezept.“, meinte Snape weiter.

Mit einem Schwenker seines Zauberstabes flogen zwei Pergamente zu uns auf den Tisch.

„Es ist der Trank von heute morgen. Sie haben exakt eine Stunde Zeit.

Vielleicht haben sie jetzt mehr Glück, Miss Bell. Auf ihr Können würde ich mich an ihrer Stelle jedenfalls nicht verlassen. Möglicherweise kann ihnen aber auch Mister Flint helfen.“

Mit diesen Worten ließ er uns alleine. Das hier war nicht nur einfach eine Gelegenheit. Das war meine Chance. Katie war schlecht in Zaubertränke. Ich nicht. Sie würde sicher meine Hilfe brauchen.
 

Gedankenverloren griff ich zu den Blättern und berührte dabei Katies Hand. Ein wohliger Schauer breitete sich in meinem Körper aus. Am liebsten hätte ich sie an mich gezogen und ..

Hier brach ich meine Gedanken ab. Es wäre nicht förderlich, wenn ich mich dermaßen ablenken ließe.
 

So schnell die Berührung gekommen war, so schnell war sie auch wieder vorbei. Katie hatte, beinahe panisch, ihre Hand wieder weggezogen.
 

„Hier.“, meinte ich seufzend und reichte ihr eins von den Blättern.

Sie nahm es mir einfach ab und beachtete mich nicht weiter.

Ich hielt das nicht aus. Ich musste die Sache einfach klären.
 

„Katie..“, fing ich an, doch sie unterbrach mich barsch.
 

„Hör mal, ich weiß ja, dass dir Zaubertränke leicht fällt, aber mir nicht. Und ich will mir echt nicht noch mehr Ärger einhandeln. Also könnte das, was auch immer du auf dem Herzen hast, bitte bis nach der Stunde warten.“
 

Verblüfft starrte ich sie an. Mit so einem Ausbruch hatte ich nicht gerechnet. Aber es war immerhin Katie, die da neben mir saß. Und sie hatte mich immer schon überrascht.
 

Belustigt beobachtete ich sie dabei, wie sie ihre Zutaten vorbereitete. Wobei es eher nach malträtieren aussah.
 

„Trank der lebenden Toten. Klingt toll.“, murmelte sie, doch ich hatte es gehört.
 

„Eigentlich ist es ein starker Schlaftrunk.“, antwortete ich ihr, auch wenn sie mich eigentlich nicht gefragt hatte.
 

Dies entlockte ihr ein Schnauben. Ich musste unweigerlich grinsen. Sie war auch einfach zu süß.

„Das weiß ich.“, fauchte sie mich an und ich war mir in diesem Moment ziemlich sicher, dass sie es nicht gewusst hatte.
 

Schnell und geübt setzte ich einen Wermutsud auf. Dann wollte ich mal sehen, wie weit Katie schon war.

Als ich auf ihr Schneidbrett schaute, musste ich mich ordentlich zurückhalten, nicht zu kichern.
 

„Du musst die Wurzel fein hacken.“, erklärte ich ihr. Ich wollte ihr doch nur helfen.
 

„Auch das weiß ich, Flint.“, knurrte sie nun.

„So?“, grinste ich sie an. Ich konnte nicht anders. Sie war einfach nur toll.

„Das ist aber nicht fein gehackt, sondern höchstens grob. Es muss so aussehen.“ Ich deutete auf mein Brett, auf dem sich perfekt gehackte Affodillwurzeln befanden. Nicht, dass ich angeben wollte. Ich war einfach gut.
 

„Außerdem musst du zuerst einen Wermutsud aufsetzen.“, erklärte ich ihr weiter, was ihr nur ein sehr genervtes Stöhnen entlockte. Sie war ja gar nicht dankbar. Aber das hatte ich erwartet. Immerhin war es Katie.
 

„Weißt du was? Lass mich einfach in Ruhe und kümmere dich um deine Angelegenheiten.“, fuhr sie mich an. Der Drang zu kichern wurde nun stärker, aber ich konnte mich zurückhalten.

Schwerer wurde es allerdings, als ich sah, dass sie nun wirklich ihre Wurzel fein hackte und schließlich einen Wermutsud aufsetzte.
 

Während ich meine Wurzel in den Sud warf und die Baldrianwurzel für den nächsten Schritt schneidete, beobachtete ich Katie.

Sie las das Rezept immer und immer wieder und schien zusehends verzweifelter.

Anscheinend hatte sie wirklich keine Ahnung, was sie tun musste. Wie jemand nur solche Probleme mit Zaubertränke haben konnte, war mir schleierhaft. Es stand doch alles genau erklärt im Rezept. Der Rest ergab sich dann einfach.
 

„Also ich an deiner Stelle, würde langsam die Affodillwurzel dazugeben, sonst kannst du alles vergessen.“, meinte ich beiläufig.
 

„Ich weiß selber, was ich zu tun habe.“, fauchte sie. Sie klang immer mehr wie ein kleines Kind. Aber es war einfach zu niedlich, als dass ich aufhören konnte, sie zu reizen.
 

Sie ließ sich ein paar Minuten Zeit, bevor sie ihre Wurzel dann eilig in den Topf warf. Wieder musste ich grinsen. Besonders, als ich mein Brett mit der Baldrianwurzel so auf den Tisch stellte, dass sie es unmöglich sehen konnte.

Sie sollte mich schon bitte, wenn sie meine Hilfe wollte, und nicht noch extra fauchen.
 

Aber sie schien es nicht besonders eilig zu haben. Auch gut. Während Katie also überlegte, was sie als nächstes tun sollte – zumindest sah es so aus – fügte ich dem Trank meine Baldrianwurzeln zu und kümmerte mich um die Schlafbohnen.

Aus Erfahrung wusste ich, dass es besser war, wenn man sie zerdrückte, als sie zu zerschneiden. Dadurch bekam man einfach mehr Saft aus der Bohne.
 

„Wenn du nicht bald die restlichen Zutaten hinzu gibst, ist es zu spät.“, murmelte ich, um ihr Druck zu machen. Das war wohl nicht sehr nett. Ich hätte ihr einfach alles zeigen und erklären sollen, aber verdammt ich war ein Slytherin. Ich wollte sie. Und außerdem war sie auch nicht nett.
 

Katie antwortete mir nicht, sondern schneidete ihre Baldrianwurzel nun einfach irgendwie und warf sie in den Topf.
 

Als es daraufhin in ihrem Kessel gefährlich brodelte, lehnte ich mich ein wenig weg. Im Ernstfall wollte ich nicht mit dem Zeug bespritzt werden.
 

Als sie hektisch die erste Bohne nahm und sie zerschneiden wollte, räusperte ich mich. Sie sollte schon fragen, wenn sie etwas wollte.
 

„Schlechte Idee.“, meinte ich nach einiger Zeit, als sie nichts sagte und rührte dabei ruhig an meinem Trank.
 

Es dauerte noch ungefähr dreißig Sekunden bis sie mich schließlich anfauchte: „Was?“
 

Verwundert sah ich sie an. Gut, es war gespielt verwundert. Mir war schon klar gewesen, dass sie irgendwann auf mein Getue reagieren würde. „Ich würde die Bohne nicht zerkleinern.“
 

Sie knurrte mich an. Wie ein wütendes kleines Kätzchen knurrte sie mich an. Wirklich und wahrhaftig.

„Was würdest du sonst mit ihr machen?“, fauchte sie schließlich.
 

„Du willst meine Hilfe?“, wollte ich grinsend wissen. Sie war einfach nur genial und sie würde mir gehören. Egal, wie ich es anstellen musste, sie würde mir gehören.
 

„Vergiss es.“, zischte sie nun. Es klang nicht ganz so toll, wie ihr Knurren und Fauchen, aber trotzdem einfach nur unwiderstehlich.
 

Schnell schnappte sie sich ihre Bohne, zerstückelte sie und warf sie schließlich in ihren Kessel.
 

„Gut.“, murmelte sie schließlich, und ich nahm an, oder wusste es vielmehr, dass ihr Trank nicht die richtige Farbe hatte und sie verzweifelt war.

Wie verzweifelt würde ich gleich erfahren.
 

„Alles hat seinen Preis.“, meinte ich ruhig.

„Du kannst mich mal, Flint.“, knurrte sie, woraufhin ich wieder grinsen musste.

„Das hatten wir doch schon.“ Meine Anspielung schien sie verstanden zu haben, denn sie errötete augenblicklich.
 

Würde das hier nicht so viel Spaß machen, hätte ich sie schon längst in die Arme gezogen und leidenschaftlich geküsst.
 

Aber das Spiel musste weitergehen. Also zuckte ich mit den Schultern. „Dann werd eben allein damit fertig.“ Mein Trank wurde langsam fertig. Das schien auch Katie zu bemerken, denn sie seufzte auf. „Was willst du dafür?“

Langsam nahm ich den Trank vom Feuer und füllte ihn in eine Phiole, um sie später Snape zu geben.

Erst als ich fertig war, wandte ich mich ihr zu. „Einen Kuss.“, antwortete ich ruhig.
 

Das klang wenig, aber ich war mir sicher, dass ich mehr aus einem Kuss machen konnte, wenn es erst einmal so weit kam.
 

Überrascht sah sie mich an. „Einen Kuss? Sonst nichts?“, fragte sie nach und ich nickte: „Sonst nichts.“

Seufzend gab sie nach und ich konnte mir ein Grinsen nur schwer verkneifen.
 

„Die Schlafbohne zerdrückst du am Besten. Dann kommt mehr Saft heraus.“, erklärte ich ihr, woraufhin sie auch genau das tat. Eine Zeitlang arbeiteten wir schweigend nebeneinander. Oder besser: Sie arbeitete und ich beaufsichtigte.
 

Und dann musste ich lachen. „Nein, nein. Vorsichtig umrühren.“, meinte ich.

Dafür erntete ich allerdings wieder nur ein Grummeln: „Ich rühre vorsichtig um.“
 

Grinsend schüttelte ich meinen Kopf und nahm ihre Hand in meine.

Endlich hatte ich einen Vorwand, um sie zu berühren.

Langsam führte ich ihre Hand im Kreis.

„Das ist vorsichtig.“, meinte ich und versuchte möglichst verführerisch zu klingen. Sie würde nachgeben. Irgendwann.
 

Der Trank wurde heller und heller, doch nicht so durchsichtig, wie meiner. Dazu hatte sie schon zu viel verpfuscht.

Dann kam Snape zurück.
 

Mit einem Nicken quittierte er meine Arbeit. Etwas anderes hatte ich nicht erwartet. Und er sicher auch nicht. Meine Arbeit war immer tadellos.
 

Als er in Katies Kessel starrte, zog er eine Augenbraue nach oben.

Dann sah Snape mich an und fragte: „Haben sie ihr geholfen, Mister Flint?“

Ich bestätigte. Warum hätte ich auch lügen sollen? Er wusste doch, dass Katie alleine niemals soweit gekommen wäre.

„Gut. Dann werden sie Miss Bell in Zukunft einmal die Woche Nachhilfe geben und die Tränke, die sie in der Woche zu brauen hatten, nachholen. Ich werde ihnen dafür einen Raum hier unten zur Verfügung stellen.“
 

Geschockt starrte Katie Snape an. Doch ich nickte nur.

„Ja, Sir.“, antwortete ich. Das war meine Chance. Am liebsten hätte ich Snape dafür gedankt. Na gut. Soweit war ich dann doch nicht. Aber es war meine Gelegenheit. Dagegen konnte Katie nichts machen. Sie würde mich einmal die Woche sehen müssen. Und dann würde sie mir gehören.
 

„Sie können gehen.“ Mit diesen Worten waren wir entlassen. Katie stürmte aus dem Raum, doch ich folgte ihr und versperrte ihr den Weg.

Meine Belohnung hatte ich nicht vergessen. Könnte ich gar nicht.
 

„Du hast etwas vergessen.“, meinte ich grinsend.

„Ja, dir den Kopf anzureißen.“, giftete sie mich an. Das konnte ja noch heiter werden.

„Wofür denn? Ich hab dir geholfen.“ Ich spielte ihr Spiel mit. Oder war es mein Spiel? Ich hatte keine Ahnung, aber es machte Spaß.

„Wie kannst du nur so einfach zusagen?“
 

Langsam zog ich eine Augenbraue nach oben. Die Frage konnte unmöglich ernst gemeint sein. „Also, ich habe keine Lust, mich mit Snape anzulegen. Wenn du allerdings keine Nachhilfe willst, wirst du ihm das sagen müssen.“

Katie fluchte wild vor sich hin. Ich hatte noch nie ein Mädchen so fluchen hören. Nein. Das wäre eine Lüge gewesen. Ich hatte schon einige Mädchen so reden hören, doch Katie war die Einzige, bei der es verdammt sexy klang.

„Lass mich los.“, meinte sie dann und ich tat es, ging aber nicht weit weg.

„Du schuldest mir noch etwas.“, erinnerte ich sie. Damit hatte ich gewonnen.
 

Seufzend ging sie auf mich zu und presste ihre süßen Lippen auf meine. Sofort schlang ich meine Arme um sie, zog sie näher an mich und küsste sie mit all der Leidenschaft, die ich den ganzen Tag zurückdrängen musste.
 

Und es funktionierte: Sie erwiderte meinen Kuss. Stand mir in nichts nach.

Zumindest anfangs. Dann entwand sie sich meinem Griff und rannte davon. Buchstäblich.
 

„Verflucht, Kätzchen.“, rief ich ihr nach, doch sie ignorierte es.

Kurz darauf war sie auch schon hinter der nächsten Ecke verschwunden.
 

Gekonnt seufzte ich auf. Das konnte doch alles echt nicht wahr sein. Ich hatte doch gemerkt, wie sehr ihr der Kuss gefallen hatte. Wie sehr sie mich wollte.

Und trotzdem wehrte sie sich.

Ich schüttelte den Kopf. Frauen waren echt kompliziert.

Langsam machte ich mich auf den Weg in meinen Schlafsaal.
 

„Hey, Mann.“, begrüßte mich Adrian, doch ich nickte ihm nur zu.

„So schlimm?“, wollte er weiter wissen. „Nein.“, seufzte ich. „Snape war in Ordnung.“, antwortete ich ihm und ließ mich auf mein Bett fallen und fügte leise hinzu: „Bell war auch dort.“
 

Verwundert schaute mich Adrian an.

Ich zuckte nur mit den Schultern. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust zu reden. Ich war verwirrt und musste nachdenken.
 

Ich verstand Katie einfach nicht. Zuerst war sie ganz wild auf mich und dann wollte sie nichts mehr von mir wissen.

Leider musste ich zugeben, dass mich das wirklich an mich selber erinnerte. Zumindest zu einem gewissen Teil.
 

Ich hatte wirklich immer nur meinen Spaß gewollt. Danach hatte ich aber auch kein Interesse mehr an dem jeweiligen Mädchen.

Doch Katie wollte mich. Ich wusste es, aber sie wehrte sich dagegen.
 

Zum anderen verstand ich auch mich selber nicht mehr. Es war noch nie vorgekommen, dass ich eine Frau so sehr wollte. Oder brauchte.

Es musste Katie sein. Warum auch immer. Egal wie.
 

Seufzend wandte ich mich von Adrian ab und schloss meine Augen. Natürlich sah ich wieder nur Katie.
 

Das konnte doch unmöglich wahr sein. Dass Marcus Flint hier in seinem Bett lag und sich die Augen ausheulte wegen einem Mädchen. Liebeskummer.
 

Sofort schüttelte ich den Kopf. Erstens heulte ich nicht und zweitens war es kein Liebeskummer.

Ich war einfach nur tierisch genervt von der gesamten Situation. Wieso konnte Katie es nicht einfach leichter für uns beide machen.

Sie wollte es, ich wollte es. Wo war dann bitte das Problem?

Ich musste mit ihr sprechen. Jetzt sofort.
 

Ruckartig setzte ich mich auf und Adrian sah mich erstaunt an.

„Ich muss mit Bell sprechen.“

Mein bester Freund nickte mir unsicher zu. Er wusste nicht, was er von meinem Verhalten halten sollte. Wie denn auch? Ich wusste es ja selber nicht. Aber immerhin war er Freund genug, dass er mich jetzt einfach machen ließ.
 

Er gab mir noch ein paar Tipps, welchen Gang ich benutzen sollte, um zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum zu kommen, denn immerhin war bald Sperrstunde.
 

Leise huschte ich durch die Gänge. Oder auch nicht. Ich achtete nicht darauf. Ich dachte nur daran, was ich sagen sollte. Sagen würde.
 

Und dann stand ich plötzlich vor dem Portrait der Fetten Dame und stutzte. Ich hatte mir gar keine Gedanken gemacht, wie ich Bell erreichen sollte.

Doch ich hatte Glück. Hinter mir wurden Stimmen laut. Wood.

Vielleicht war es doch eher Pech. Jeden beschissenen Löwen hätte ich gern gesehen, bis auf ihn. Doch gerade er muss hier auftauchen.

„Flint.“ Verachtung pur.

Ich zahlte es ihm mit barer Münze heim. „Wood.“

Gut, es war vielleicht ein wenig kindisch, aber Wood war echt ein Arsch.
 

„Was willst du hier? Verschwinde! Oder habt ihr es jetzt schon nötig, uns hier auszuspionieren?“ Mit wütenden, funkelnden Augen starrte er mich an.
 

Gelassen antwortete ich ihm: „Red keinen Scheiß, Wood. Snape schickt mich. Ich muss mit Bell sprechen. Oder denkst du echt, ich komme freiwillig in euren stinkenden Bau?“
 

„So? Snape schickt dich zu Bell? Und das soll ich dir glauben?“, grinste er mich an. Er fühlte sich im Moment wohl richtig gut.
 

„Es ist mir echt scheiß egal, ob du mir das glaubst oder nicht. Schick sie raus, oder lass es. Es ist nicht meine Note, um die es hier geht.“

Ich starrte ihn noch einen Augenblick an, bevor ich mich anwandte und langsam in Richtung Treppe schlenderte.
 

Ich hörte Wood noch fluchen, bevor er „Schon gut. Ich hol sie. Warte hier.“ sagte und auch schon verschwunden war.
 

Grinsend klopfte ich mir gedanklich auf die Schulter. Ich war echt gut.
 

Es dauerte nicht lange, da stand sie auch schon vor mir. In einem niedlichen Pyjama. Wieder musste ich grinsen. Sie war so heiß.
 

„Was willst du, Flint?“, fauchte sie mich an, doch ich zog sie einfach an mich. Gut, dafür kassierte ich auch ein paar ziemlich harte Schläge auf die Brust, aber die ignorierte ich.
 

„Wieso tust du uns das an?“, fragte nun ich sie. Nun starrte sie mich mehr erstaunt, als böse an und stellte ihre Gegenwehr ein.
 

„Was denn?“
 

Ich seufzte auf. „Na was wohl?“ Langsam streichelte ich ihre Wange, fuhr ihren Hals hinhab zu ihrem Schlüsselbein. Sie konnte ein Zittern nicht unterdrücken, bevor sie meine Hand weg schlug.
 

„Das.“, meinte ich. „Ich will es und du willst es auch. Wieso können wir dann nicht?“ Unschuldig sah ich sie an. Und auch fragend. Ich wollte es wirklich wissen.
 

Nun seufzte sie. „Weil ich ein Löwe bin und du eine Schlange. Weil wir uns nicht ausstehen können. Weil wir Gegner sind und weil es einfach nicht richtig wäre.“
 

„Kätzchen, das kann doch nicht dein Ernst sein. Das sind alles Ausreden hinter denen du dich versteckst.“ Enttäuscht trat ich einen Schritt zurück. „So kenne ich dich nicht.“

Nun kam sie wirklich in Fahrt. „Das ist es eben. Du kennst mich nicht. Und ich kenne dich nicht. Man schläft nicht einfach so mit wildfremden Menschen.“
 

Ich grinste sie höhnisch an. „Das hättest du dir echt vorher überlegen sollen.“
 

Seufzend nickte Katie. „Ja, da hast du wohl Recht. Ich hätte überhaupt denken sollen.“
 

Okay. Das verlief nun in eine völlig falsche Richtung.

„Hör mal. Denk einfach darüber nach, ja? Überleg dir, was deine Bedingungen wären und dann sprechen wir einfach noch einmal darüber. Nächste Woche, Mittwoch.“
 

Nun stöhnte sie auf. „Nachhilfe.“, krächzte sie und ich nickte ihr grinsend zu.

„Versprich mir einfach, dass du darüber nachdenkst.“

Innerlich schlug ich mich für meine Worte. Ich war ein Weichei geworden. Ich bettelte.

Aber hey, es ging um Bell. Und ich wollte sie.
 

Argwöhnisch zog sie eine Augenbraue nach oben. „Und du würdest dem Wort eines Löwen vertrauen?“
 

„Wahrscheinlich nicht.“, gab ich zu.
 

Nun seufzte sie auf. „Ich versprech´s dir trotzdem.“

Zufrieden nickte ich. „Ich werde darauf vertrauen – zumindest dieses eine Mal.“
 

Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging.
 

Ich hatte nicht das erreicht, was ich gehofft hatte, aber immerhin mehr, als gedacht.
 

Sie würde darüber nachdenken und ich ebenso. Ich musste mir darüber klar werden, was genau ich wollte und wie viel ich bereit war, dafür zu geben.
 

Katie würde ihren Freiraum bekommen. Zumindest bis Mittwoch. Und dann würde ich sie mir holen.

Katie Bell

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Katie Bell (jugendfrei)

Also machte ich mich von ihm los und rannte vor ihm davon. Sein „Verflucht, Kätzchen.“ überhörte ich einfach.
 

Erst in meinem Gemeinschaftsraum blieb ich stehen und holte tief Luft. Innerlich zitterte ich immer noch. Oder vielleicht war das einfach der falsche Ausdruck. Ich brannte viel eher. Vor Lust und Leidenschaft. Ich wollte ihn. Schon wieder. Und das nur wegen so einem beschissenen Kuss.

Das konnte und durfte einfach nicht wahr sein. Flint war ein Arschloch sondergleichen. Wieso zog er mich nur so magisch an?

Vielleicht lag es ja wirklich an Magie. Er hatte mich bestimmt verhext. Zuzutrauen wäre es ihm.
 

Ich stapfte die Treppen hinauf in meinen Schlafsaal, ließ mich auf mein Bett fallen und seufzte auf. Wem wollte ich denn etwas vormachen? Flint hatte mich vor unserem ersten Zusammenstoßen genauso wenig leiden können, wie ich ihn. Wir hatten nie etwas mit einander zu tun gehabt, aber einfach der Umstand, dass ich in Gryffindor war und er eine Schlange, reichte aus, um uns nicht leiden zu können.
 

Irgendwie war diese ganze Häusersache doch total krank. Es war doch wirklich egal, wer wo schlief. Oder?

Wieder seufzte ich. Oder auch nicht. Es hatte doch auch etwas zu sagen, in welches Haus man gesteckt wurde. Charaktereigenschaften und so weiter, aber darüber wollte ich jetzt eigentlich gar nicht nachdenken.
 

Ich wollte überhaupt nicht nachdenken. Aber ich musste. Es hörte einfach nicht auf. Flint schob sich immer wieder in meine Gedanken.
 

„Hey, Katie.“, riss mich Angelina aus meinen Gedanken. Sie und Alicia kamen herein und ließen sich auf mein Bett fallen.
 

„Hi.“, meinte ich nur niedergeschlagen. Zu mehr reichte meine Stimmung nun echt nicht.
 

„Du wolltest uns doch etwas erzählen.“, erinnerte mich Alicia.

Ich seufzte, setzte mich auf und antwortete: „Ja, stimmt. Sorry, ich wollte nicht im Gemeinschaftsraum darüber reden.“
 

Beide nickten mir verstehend zu. „Warum hast du es uns nicht einfach gesagt?“, wollte jetzt Angelina wissen. Ich zuckte mit den Schultern.
 

„Das Date mit ihm war echt toll.“, meinte ich und als ich Alicias Gesichtsausdruck sah, fügte ich hinzu: „Wirklich. Er war, nun ja, nett. So nett wie er wohl sein kann, denke ich. Er hat sich zumindest bemüht, das muss ich ihm lassen.“

Erneut seufzte ich auf. Die Gedanken daran taten weh.

„Es hat Spaß gemacht. Seine Freunde sind dazu gestoßen und trotzdem war es lustig. Vielleicht kein typisches Date, aber nett.“

„Und?“, halte Alicia nach, als ich nicht weiter sprach, worauf hin Angelina sie anstupste und bedeutungsvoll ansah. Diese Geste, die soviel hieß wie: Sei nicht so neugierig, hatte etwas so vertrautes, dass ich unwillkürlich lächeln musste. Die Beiden waren einfach die besten und sie hatten es verdient, dass ich ehrlich zu ihnen war.
 

Und so erzählte ich weiter: „Und dann sind wir eben in sein Zimmer und nun ja. Wir haben es eben getan.“

Neugierig sahen mich beide an.

„Aber wie ist es dazu gekommen? Ich meine, du wolltest doch anfangs gar nicht.“, wollte Angelina wissen und ich nickte ihr zu.

„Ja schon. Also mein Verstand riet mir davon ab. Immer. Aber er ist einfach so verdammt gut. Seine Hände, seine Lippen. Das könnt ihr euch einfach nicht vorstellen. Mein Verstand hat sich einfach verabschiedet.“
 

Alicia grinste mich an, doch Angelina blieb ernst. „War er wenigstens .. vorsichtig?“

„Ja, darüber mach dir mal keine Sorgen. Er wollte zuerst gar nicht, als er bemerkt hat, dass ich Jungfrau bin. Aber nun ja..“ Ich wurde rot und musste mich räuspern.

„Also jedenfalls war er echt toll.“
 

Alicia kicherte und auch Angelina grinste mich an. „Wirst du ihn wiedersehen?“
 

Nun seufzte ich wieder. „Das denke ich nicht. Also jedenfalls nicht SO. Snape hat mich dazu verdonnert Nachhilfe bei Flint zu nehmen.“
 

Schnell erzählte ich ihnen, was vorher am Abend beim Nachsitzen passiert war und kam dann auf ihre ursprüngliche Frage zurück.
 

„Aber, was ihr eigentlich wissen wolltet: Flint ist ein Arsch.“, meinte ich nur und beide nickten mir zu.

„Als ich im Bad war ist Pucey ins Zimmer gekommen und hat ausgeplaudert, dass es Flint anscheinend nur um unsere Taktiken gegangen ist und nun ja, blöd gelaufen. Ich hab es nämlich gehört.“
 

Angelina sah mich mitleidig an, doch Alicia riss die Augen auf und meckerte gleich los: „Das kann er doch nicht ernsthaft glauben. Dass du so einfach Taktiken ausplauderst. Oder irgendjemand aus dem Team. Also wirklich.“
 

Ich winkte ab. „Egal. Jedenfalls hab ich ihm schon gesagt, dass er mich in Ruhe lassen soll, aber er scheint es noch nicht ganz verstanden zu haben.“
 

Erneut seufzte ich. Das tat ich in letzter Zeit viel zu oft. Eigentlich war ich kein Mensch, der in Selbstmitleid badete. Aber jetzt tat es einmal ganz gut.
 

„Ich ärgere mich nur so über mich selber. Das hätte alles echt nicht sein müssen. Ich meine, ja, er ist heiß. Aber hey, das sind andere auch. Und es tut weh, benutzt zu werden. Ich gebe es ja zu. Es tut weh. Ich wollte nie so eine sein. Und ich hatte echt gedacht, mir würde das nicht passieren.

Außerdem, mal ehrlich: Ich hatte doch selber vor, ihn ein wenig auszuhorchen. Gut, ich wollte auch wissen, ob irgendetwas hinter seinem Arschloch-Getue steckt. Ich hab einfach nicht glauben können, dass er wirklich so ist.

Und das enttäuscht mich. Ich hätte nie nur deswegen mit ihm geschlafen.“

Angelina nickte mir zu. „Er hat es dir echt angetan.“
 

Heftig schüttelte ich den Kopf. „Nein.“

Noch einmal seufzte ich. „Ja, also körperlich zumindest. Ich weiß auch nicht wieso, aber er zieht mich magisch an. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich werde mir einen anderen suchen. Es gibt in Hogwarts doch genug schöne Männer, oder?“
 

Alicia antwortete mir begeistert: „Na klar, und wir helfen dir beim Suchen! Das wird ein Spaß. Viele tolle Dates.

Du wirst schon sehen, Katie, irgendwann ist der Richtige dabei.“

Angelina pflichtete ihr bei und ich nickte dankbar, obwohl ich ihnen nicht so ganz glaubte.
 

Und dann klopfte es plötzlich an unserer Türe und ein Mädchen, das ich nur vom Sehen kannte, kam herein.

„Katie Bell? Ich soll dir sagen, dass Oliver Wood mit dir sprechen möchte. Er sagt, es sei dringend.“
 

Perplex sah ich zuerst Angelina und dann Alicia an, aber beide hatten keine Ahnung, um was es ging, also nickte ich der Kleinen zu und machte mich auf den Weg nach unten.
 

Oliver stand vor dem Kamin und sah mich abschätzend an. Ich fragte mich unwillkürlich, was ich denn nun schon wieder gemacht hatte. Seit dem Morgen als er mich beschimpft hatte, hatten wir nicht mehr miteinander gesprochen.
 

„Flint wartet draußen auf dich. Er meint, Snape hätte ihn geschickt.“, sagte er und ich merkte deutlich, dass er es nicht glaubte.
 

„Danke.“, murmelte ich nur und ging auf den Ausgang zu, doch Oliver folgte mir.
 

„Hast du also doch was mit ihm?“, schlussfolgerte er. Am liebsten hätte ich ihn geohrfeigt für seinen abschätzigen Tonfall.
 

„Nein, hab ich nicht und ich wüsste auch nicht, was dich das angeht.“, antwortete ich bissig.
 

„Hör mal, Katie. Es tut mir leid wegen gestern. Ich will nur nicht, dass dir jemand weh tut.“, meinte er nun etwas sanfter und fasste mich am Ellbogen, damit ich stehen blieb.
 

„Wieso? Wo ich doch sowieso nichts Besonderes bin.“ Ja, ich war zickig, aber ich war auch beleidigt und so einfach würde er mir nicht davon kommen.
 

Oliver seufzte auf. „Das war nicht so gemeint, Katie. Ich wollte damit nur sagen, dass du für Flint nur irgendeine bist.“

Noch einmal atmete er tief durch. „Aber nicht für mich. Katie, ich mag dich. Sehr sogar und ich will nicht, dass du dir von so einem Arsch wie Flint wehtun lässt. Schon gar nicht, wenn es andere Möglichkeiten gibt. Bessere.“
 

Nun seufzte ich. Wieso musste das hier ausgerechnet jetzt passieren? Warum hatte das nicht schon vor ein paar Jahren passieren können, oder zumindest Monaten.
 

„Oliver, ist schon gut. Ich verzeihe dir das. Und das andere vergiss lieber wieder.“, meinte ich. Ich wollte ihn abwimmeln, denn es interessierte mich viel zu sehr, was Flint hier wollte. Hier oben. Freiwillig.

Denn, dass Snape ihn nicht geschickt hatte, wusste ich hundertprozentig.
 

„Aber.. ich dachte..“, fing Oliver an, doch ich unterbrach ihn.

„Oliver, ich mag dich auch. Wirklich. Aber ich denke nicht, dass wir zueinander passen würden. Du hast auch keine Zeit für eine Freundin. Du weißt schon.. Quidditch und so. Und das ist doch auch toll für dich. Arbeite an deiner Karriere, aber wir sollten nur Freunde bleiben.“, sagte ich so sanft, wie ich es eben in diesem ungeduldigen Moment hinbekam.
 

„Das mit unserem Date tut mir leid. Ehrlich. Ich war total nervös und dann plappere ich eben zu viel.“ Erneut seufzte er. „Bitte Katie. Gib mir noch eine Chance. Ich kann auch anders. Bitte.“

Bettelnd, flehend sah er mich an und mein Entschluss geriet ins Wanken.
 

Ich wollte Flint doch vergessen, oder? Und Oliver war süß. Ich war immerhin sehr lange in ihn verliebt gewesen. Diese Gefühle ließen sich doch sicher wieder erwärmen. Irgendwie.
 

Verwirrt und skeptisch betrachtete ihn, wog ab, wie ernst er es meinte.
 

„Bitte, Katie. Nur ein Date. Denk darüber nach.“, meinte er dann und ich nickte ihm zu.
 

„Gut, ich denke darüber nach. Und jetzt entschuldige mich, ich will nicht, dass Flint abhaut, sonst bekomme ich Ärger mit Snape.“ Mit diesen Worten ließ ich Wood, der gerade bis über beide Ohren strahlte, zurück und verließ unseren Gemeinschaftsraum.
 

Flint wartete schon auf mich. Er sah so verdammt gut aus und ich hatte meinen dämlichen Pyjama an.

Es war doch echt zum Heulen. Und peinlich.
 

Andererseits.. Wieso sollte es peinlich sein? Ich wollte nichts von ihm und wie ich aussah, konnte ihm egal sein. Und mir sollte es egal sein, wie er mein Aussehen fand. Nein, es WAR mir egal.
 

Wütend auf mich selber, weil ich so dumm und mädchenhaft war, fuhr ich Flint an: „Was willst du, Flint?“
 

Diese Strategie schien nicht aufzugehen, denn er zog mich einfach an sich. Doch nicht mit mir. Ich schlug ihn mit den Fäusten auf die Brust und versuchte, mich loszumachen.

Natürlich hatte ich keinen Erfolg. Flint war einfach viel stärker.
 

„Wieso tust du uns das an?“, wollte er auf einmal wissen. Ich war völlig perplex. Wovon sprach er?

Leider war ich so überrascht, dass ich meine Gegenwehr aufgab und fragte: „Was denn?“
 

Er seufzte auf. „Na was wohl?“, meinte er und streichelte meine Wange, fuhr meinen Hals unendlich langsam, unendlich zärtlich hinhab zu meinem Schlüsselbein.

Ich verfluchte mich für die Reaktion meines Körpers. Ich zitterte los. Ein wohliges Seufzen wollte mir auch entfliehen, aber ich konnte es gerade noch unterdrücken.
 

Wütend schlug ich seine Hand weg. Was bildete er sich eigentlich ein? Er konnte mich doch nicht einfach anfassen, wann es ihm passte.
 

„Das.“, meinte er dann erklärend. „Ich will es und du willst es auch. Wieso können wir dann nicht?“
 

Für einen kurzen Moment wollte ich nachgeben. Ihm sagen, dass es wirklich keinen Grund gab, es nicht zu tun. Aber dann wurde mir wieder klar, wer hier vor mir stand.

Marcus Flint. Slytherin. Kapitän des verhassten, gegnerischen Quidditchteams. Arschloch sondergleichen.
 

Mein Verstand hörte hier auf, doch mein Begehren machte weiter: Attraktiv, unglaublich heiß, willig.
 

Ich seufzte auf und ließ mir schnell irgendwelche Gründe einfallen, mein Gehirn funktionierte einfach nicht richtig: „Weil ich ein Löwe bin und du eine Schlange. Weil wir uns nicht ausstehen können. Weil wir Gegner sind und weil es einfach nicht richtig wäre.“
 

„Kätzchen, das kann doch nicht dein Ernst sein. Das sind alles Ausreden hinter denen du dich versteckst.“ Enttäuscht trat er einen Schritt zurück. Er hatte mich durchschaut. „So kenne ich dich nicht.“
 

Dankbar nahm ich den Strohhalm den er mir gerade unwissend angeboten hatte: „Das ist es eben. Du kennst mich nicht. Und ich kenne dich nicht. Man schläft nicht einfach so mit wildfremden Menschen.“
 

Doch er grinste mich nur höhnisch an, sein typischen Flint-Grinsen eben. „Das hättest du dir echt vorher überlegen sollen.“
 

„Ja, da hast du wohl Recht. Ich hätte überhaupt denken sollen.“, seufzte ich. Und das hatte er wirklich. Ich hätte mir vorher überlegen sollen, wohin das alles führen würde. Ich wollte doch sein Vertrauen, ich wollte ihn kennenlernen. Und ich war mir sicher, dass ich nicht mit ihm schlafen würde.

Leider hatte ich meine Rechnung ohne ihn gemacht. Ich hätte gleich wissen können, dass ich ihm nicht lange widerstehen würde.
 

„Hör mal. Denk einfach darüber nach, ja? Überleg dir, was deine Bedingungen wären und dann sprechen wir einfach noch einmal darüber. Nächste Woche, Mittwoch.“, unterbrach er meine Gedanken.
 

Und da fiel es mir wieder ein und ich stöhnte auf: „Nachhilfe.“
 

Flint redete einfach weiter: „Versprich mir einfach, dass du darüber nachdenkst.“
 

Argwöhnisch zog ich eine Augenbraue nach oben. „Und du würdest dem Wort eines Löwen vertrauen?“, fragte ich interessiert.
 

„Wahrscheinlich nicht.“, gab er zu und ich musste seufzen. Natürlich nicht. Und ich würde ihm auch nicht trauen. Ich sollte ihm daher auch nichts versprechen.

Aber ich tat es dennoch: „Ich versprech´s dir trotzdem.“
 

Zufrieden nickte er. „Ich werde darauf vertrauen – zumindest dieses eine Mal.“
 

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Fast hätte ich seinen tollen Hintern bewundert, aber ich konnte mich gerade noch beherrschen.
 

Seufzend drehte ich mich um und trottete wieder in meinen Schlafsaal, zu Angelina und Alicia.

„Was mache ich nur?“, stöhnte ich und ließ mich auf mein Bett fallen.

Fragend sahen mich die beiden an. „Wood will noch ein Date und Flint will noch mehr Sex.“, fasste ich das eben Geschehne zusammen.
 

„Wie bitte?“ Angelina starrte mich fassungslos an, doch Alicia kicherte. „Jetzt hast du schon zwei an der Angel.“
 

Ich schüttelte den Kopf. „Flint meinte, ich soll mir meine Bedingungen überlegen. Und Wood will noch eine Chance.“
 

„Bedingungen für was?“, bohrte Angelina nach, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wusste es doch auch nicht. So klar hatte er sich auch wieder nicht ausgedrückt.
 

„Was hat er denn genau gesagt?“, hakte nun Alicia nach und beide starrten mich neugierig an. Also versuchte ich das Gespräch in meinem Kopf zu rekonstruieren.
 

„Zuerst meinte er, wieso wir nicht können, obwohl wir beide wollen.“

Alicia nickte, Angelina verdrehte die Augen.

„Dann hab ich ihm irgendwas geantwortete, keine Ahnung was genau. Und dann meinte er nur, ich soll mir meine Bedingungen überlegen und wir reden dann Mittwoch noch mal.“

Wieder stöhnte ich auf. Zaubertränke war so schon schlimm genug, aber dann noch Nachhilfe dazu. Noch mehr Rezepte und Tränke. Schrecklich.
 

„Mittwoch?“
 

Ich seufzte wieder. Ich war echt bemitleidenswert. „Ja, ich hab Nachhilfe bei Flint. Snape wollte es so.“
 

„Okay. Auch egal. Noch einmal zu dem Gespräch. Mehr hat er nicht dazu gesagt?“, wollte Angelina wissen und nun rollte ich mit den Augen.

„Stellst du dir Flint als großen Redner vor?“, meinte ich sarkastisch.

Alicia kicherte: „Bei dem ist es sicher nicht die Redekunst, die groß ist.“
 

Angelina bewarf sie dafür mit einem Kissen. „Manchmal bist du so kindisch, Ali.“
 

Ich lächelte sie an. „Wisst ihr was? Ohne euch, wäre ich schon von meinem Besen gesprungen.“
 

„Bist du doch. Letztes Jahr, beim Match gegen Slytherin.“, erinnerte Alicia mich gespielt ernst.

„Ich wurde gestoßen. Ich bin nicht gesprungen.“, rechtfertigte ich mich und dann fingen wir alle an zu lachen, als Alicia mich nachmachte, wie ich schreiend hinabstützte.

Ein Zauber von Madam Hootch hatte mich damals gerade noch abgefangen.
 

Und dann wurde ich wieder ernst und seufzte. „Was soll ich denn nun machen, Mädels?“
 

Beide zuckten mit den Schultern. „Denk in Ruhe darüber nach, was du willst. Eines ist jedenfalls klar: Von Flint kannst du keine Beziehung erwarten. Er will Sex, Spaß und sonst nichts.“

Alicia nickte ihr zu. „Was auch in Ordnung ist.“, kicherte sie dann wieder.

Auch ich musste grinsen. „Mehr als in Ordnung.“

Angelina stöhnte auf. Manchmal gingen wir ihr echt auf die Nerven.

„Jetzt seid doch mal Ernst. Natürlich wäre das auch okay. Wenn du dich damit wohlfühlst. Aber tu nichts, was du nicht auch willst. Hörst du, Katie?“
 

Ich nickte Angelina zu. Und dann fuhr sie fort: „Und pass auf dein Herz auf.“

Ich wollte protestieren, doch sie ließ mich mit ihrer Hand verstummen.

„Ja ich weiß, du empfindest nichts für Flint. Noch nicht. Ich sage ja nur, dass das so bleiben soll. Du weißt, wie er ist und er wird sich nicht ändern. Denk daran. Er wird sich nicht ändern, egal wie oft er dir das verspricht.“
 

Seufzend sah ich sie an. Kleine Tränen traten ihr in die Augen und Alicia nahm sie in die Arme.

„Tut mir leid.“, weinte Angelina. „Es geht hier nicht um mich. Sorry. Ich kann nicht anders.“

Ich nickte ihr aufmunternd zu und streichelte ihr über den Kopf.
 

Vor zwei Jahren, Angelina war damals noch unschuldige vierzehn gewesen, hatte sie sich in einen Slytherin verliebt. Das ganze ging ein volles Jahr, bevor sie herausgefunden hatte, dass er sie nach Strich und Faden belogen und betrogen hatte.
 

Sie wollte sich immer wieder von ihm trennen, doch er kam immer an, entschuldigte sich, schmierte ihr erneut Honig ums Maul und hinterrücks zog er bei seinen Freunden über sie her.
 

Ich seufzte. Sie war noch nicht darüber hinweg. Wie denn auch? Er war ihre erste Liebe gewesen. Ihr erster Kuss. Ihr erstes Mal.
 

Auch heute lachte er sie noch aus, zog über sie her, wenn er ihr im Flur begegnete. Doch immerhin zahlte sie es den Schlangen heim.

Jedes Quidditchspiel bestritt sie härter, schneller und gefährlicher. Man munkelte, dass das Schlangenteam Angelinas Ex dafür verantwortlich machten und ihn.. nun ja.. zur Ruhe baten.
 

„Es tut mir leid, Angie.“, seufzte ich, doch sie schüttelte nur den Kopf und wischte sich die Tränen ab.

„Vorbei ist vorbei. Es ist nun einmal passiert. Ich will nur nicht, dass es dir genauso geht, okay? Versprich es mir.“
 

Ich lächelte sie an. „Noch mehr Versprechungen heute?“

Nun grinste sie auch wieder. Ich nickte ihr zu und versprach es ihr.
 

Ich lag noch lange wach und konnte einfach nicht einschlafen. Immer wieder schoben sich Flint und Wood in meine Gedanken.

Sogar in meinen Träumen verfolgten sie mich. Flint wurde zu Wood und umgekehrt.

Als ich gerade einen wunderschönen Traum hatte, in dem Flint und ich miteinander schliefen, verwandelte er sich plötzlich in Wood und ich wachte schweißgebadet auf.
 

Das war doch echt zum Verzweifeln. Wieso musste immer alles so kompliziert sein?

Meine Mutter hätte wohl darauf geantwortet: Weil du es immer kompliziert machst.
 

Ich seufzte auf. An Schlaf war jetzt sowieso nicht mehr zu denken, also stand ich auf und ging erst einmal duschen.
 

Danach, im Gemeinschaftsraum, kümmerte ich mich um meine Hausaufgaben. Die hatte ich immerhin ganz schön vernachlässigt. Außerdem lenkte das Lernen mich ab. Es war zwar Sonntag, aber etwas Besseres hatte ich nicht vor.
 

Leider war ich in kurzer Zeit auch schon wieder mit allem fertig.

Warum musste es immer schnell gehen, wenn man sich doch eigentlich Zeit lassen wollte, und wenn man keine Zeit hatte, dauerte alles ewig?
 

Ich seufzte auf. „Hey, Katie. Guten Morgen.“, begrüßte mich Oliver, der sich gerade gegenüber von mir niederließ.

„Morgen Oliver.“, gähnte ich herzhaft. Ich hätte echt noch Schlaf gebraucht.
 

„Und?“, fragte er mich neugierig, woraufhin ich erneut seufzte.

„Ich weiß es nicht.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Ich will mich zurzeit eigentlich nicht festlegen.“
 

Oliver nickte mir zu. „Das verlange ich ja gar nicht. Ich möchte einfach nur ein Date mit dir. Mehr nicht.“
 

Er nervte. Irgendwie. Aber irgendwie auch nicht. Ich wollte ja Dates haben. Viele verschiedene. Damit ich meine Möglichkeiten abwägen konnte.
 

„Gut, ein Date. Mehr nicht.“, gestand ich ihm schließlich zu. Ich hatte sowieso nichts vor. Und es würde mich von Flint ablenken.

War das gemein? Vielleicht. Aber das war mir egal.
 

„Gleich nach dem Frühstück?“, fragte er weiter und ich nickte ihm zu. „Wieso nicht.“
 

Ich wartete also noch auf Angelina und Alicia und zu dritt machten wir uns dann auf den Weg nach unten.
 

„Ich gehe heut mit Wood aus.“, meinte ich zu ihnen, als ich mir einen Kaffee nahm.
 

Alicia neben mir verschluckte sich, woraufhin Angie ihr auf den Rücken klopfen musste.
 

„Wie das? Hast du dich entschieden?“, wollte Angelina wissen.
 

„Nein, das nicht, aber Wood hat mich solange genervt, bis ich zugesagt habe. Außerdem kann es ja nicht schaden, es noch einmal zu probieren, bevor ich ihm endgültig absage.“, antwortete ich.
 

„Wirst du absagen? Also endgültig?“, fragte mich Alicia, als sie sich wieder erholt hatte.
 

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es noch nicht, aber wenn Oliver sich genauso verhält, wie bei unserem letzten Date, dann auf jeden Fall.“

Beide gaben mir Recht.
 

Und so kam es, dass ich nach dem Frühstück vor dem Schloss auf Wood wartete. Aber nicht allzu lange. Dann stand er vor mir und lächelte mich an.

Bei diesem Lächeln hatte ich früher weiche Knie bekommen. Jetzt erwiderte ich es einfach.
 

„Du siehst toll aus, Kat.“, meinte er, obwohl ich mich nicht besonders herausgeputzt hatte. Außerdem gab er mir Spitznamen.

„Danke, aber ich mag keine Spitznamen.“, antwortete ich ihm.

Kurz verdunkelte sich seine Miene, doch dann lächelte er wieder, nahm meine Hand und führte mich in Richtung Hogsmeade.
 

Wahrscheinlich dachte er daran, dass Flint mir Spitznamen gab, aber dagegen hatte ich nichts tun können. Deswegen musste ich es noch lange nicht mögen.
 

Wir setzten uns wieder in dieses Café, doch diesmal fand ich es gar nicht so schlimm.

Wood bemühte sich wirklich. Er fragte mich allerhand und vermied das Thema Quidditch.
 

„Und, weißt du schon, was du nach der Schule machen möchtest?“, wollte er dann von mir wissen.

„Nein, nicht so ganz. Mir würde einiges gefallen. Und du?“, antwortete ich ihm.
 

„Quidditch.“, antwortete er ohne zu zögern, fügte dann allerdings hinzu: „Aber davon wollen wir jetzt nicht reden. Das erzähle ich dir ein andermal.“
 

„Nein, ist schon gut. Das macht mir nichts aus.“, meinte ich, doch er ließ sich nicht umstimmen.

Auch als ich ihn später fragte, ob er unsere Taktiken für das kommende Match gegen Slytherin schon ausgefeilt hatte, tat er das Thema ab und weigerte sich darüber zu reden.
 

Einerseits rechnete ich es ihm hoch an, dass er versuchte, nicht davon anzufangen, aber andererseits war es einfach nur tierisch nervig.

Ich mochte Quidditch und er auch. Mehr als das. Aber wir konnten nicht darüber reden, weil er Angst hatte, dass er wieder zum Schwärmen anfing.
 

Wieso musste das nur so kompliziert sein? Ja, ja, weil ich es mir so machte.
 

Ich seufzte.

„Was ist los? Hab ich etwas Falsches gesagt? Möchtest du lieber gehen?“, fragte Oliver mich sofort, weshalb ich innerlich aufstöhnte.
 

„Nein, alles in Ordnung.“, antwortete ich ihm. Er war heute aber auch überfürsorglich.
 

Mit Flint wäre es nicht so, schoss es mir durch den Kopf. Flint wäre natürlicher, einfacher.

Für diese Gedanken hätte ich mich echt schlagen können, doch ich lächelte Wood nur an und hörte seinen Ausführungen über seine letzten Ferien zu.
 

Irgendwann waren wir dann wieder in unserem Gemeinschaftsraum. Ich hatte den ganzen Tag mit ihm verbracht und es war recht lustig gewesen.

Man konnte viel Spaß mit ihm haben, wenn er mal aufgetaut war. Doch seine strikte Weigerung, das Quidditch-Thema anzuschneiden, war fast genauso schlimm, wie seine Manie.
 

Als ich mich verabschieden wollte, zog er mich leicht an sich und gab mir einen Kuss auf den Mund.
 

Ich wehrte mich nicht. Doch der Kuss war nicht einmal halb so toll, wie Flints Küsse.

Woods Lippen waren weich. Zu weich. Seine Hände, die auf meinen Schultern lagen, viel zu sanft und sein Duft viel zu unaufdringlich. Nichtssagend.
 

Als er den Kuss intensivieren wollte, löste ich mich von ihm, doch es schien ihn nicht zu stören. Er ließ mich sofort los und lächelte mich glücklich an.
 

„Gute Nacht, Katie.“, meinte er noch, bevor er in seinem Schlafsaal verschwand.
 

Ich seufzte auf. Das war doch eigentlich perfekt gewesen. Ein nettes Quidditchfreies Date, ein aufmerksamer Begleiter, ein zärtlicher Abschiedskuss.
 

Stöhnend ließ ich mich auf meinem Bett nieder. Wieder einmal.

Wem wollte ich eigentlich etwas vormachen? Das kaufte mir doch sowieso niemand ab.

Wood war nicht der Richtige. Er war toll, aber nur ein Freund. Ein guter Freund.
 

Doch vielleicht… mit ein wenig Übung, mit ein wenig Arbeit würde ich mich vielleicht daran gewöhnen, oder?
 

Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Ich hatte keine Ahnung. Sein Kuss war nicht unangenehm, seine Berührungen nicht ekelerregend, so wie ich es mir eigentlich gedacht hatte.

Nein, es war ganz angenehm gewesen, schön. Aber mehr auch nicht.

Ich fühlte mich nicht so, wie man sich fühlen sollte, wenn man gerade jemand geküsst hatte, den man begehrte.
 

Irgendwann schlief ich schließlich ein. Die nächsten Tage vergingen recht schnell und ereignislos. Ich ging sowohl Wood als auch Flint so gut es ging aus dem Weg.

Dafür hatte ich bis Mittwoch zwei weitere Dates für das Wochenende. Alicia hatte sie arrangiert und ich war nicht standhaft genug gewesen, um nein zu sagen.
 

Ein Ravenclaw aus meinem Jahrgang und ein Hufflepuff aus dem Jahrgang über meinem.

Ich nahm das alles irgendwie mit Gleichgültigkeit hin. Alles. Bis auf die Tatsache, dass es bald Mittwoch war und ich abends Nachhilfe hatte. Bei Flint.

Und unser Gespräch stand noch aus.
 

Also packte ich Mittwochabend mit mulmigem Gefühl meine Tasche und wollte gerade den Gemeinschaftsraum verlassen, als Wood vor mir stand.
 

Na toll. Das auch noch. Dann würde es heute wohl nicht nur ein Gespräch geben.
 

„Katie, kann ich bitte mit dir sprechen?“, wollte er wissen und sah mich bittend an. Zuerst wollte ich nein sagen, doch dann dachte ich mir, wieso nicht jetzt hinter uns bringen. Irgendwann musste es sowieso sein. Und wenn ich heute schon ein unangenehmes Gespräch führen musste, dann konnte ich den Tag genauso gut zum Tag der unangenehmen Gespräche erklären.
 

Also nickte ich ihm zu und deutete ihm nach draußen. Ich wollte nicht im Gemeinschaftsraum vor allen anderen mit ihm reden.
 

„Ich hab aber nicht viel Zeit, Snape erwartet mich.“, meinte ich vor dem Portrait und schüttelte mich kurz.
 

„Keine Sorge, ich brauche nicht lang.“, versprach er mir und lächelte mich unsicher an.

„Ich wollte eigentlich nur wissen, wo wir gerade stehen. Ich hatte das Gefühl, dass unser Date sehr gut gelaufen ist, aber dann bist du mir fast drei Tage aus dem Weg gegangen.“
 

Ich seufzte. „Ja, tut mir leid. Ich musste nachdenken.“

Oliver nickte mir zu.

„Ich mag dich, Oliver, aber ich bin im Moment nicht bereit für eine Beziehung. Ich möchte mich mit verschiedenen Jungs treffen. Meine Jugend genießen. Versteh das bitte nicht falsch, es geht mir mehr darum Erfahrungen zusammeln. Ich möchte sehen, welche Möglichkeiten ich habe. Ich will mich einfach noch nicht festlegen.“

Ich atmete tief ein. „Hör mal, wenn ich zu dir sagen würde, dass wir es versuchen sollten, wäre das einfach nur gemein. Ich bin nicht in dich verliebt, Oliver. So leid es mir tut, aber das war einmal.“
 

Nun seufzte er. „Es tut mir leid, dass ich meine Gefühle für dich nicht früher bemerkt habe. Wirklich.“

Nun war es an mir zu nicken. „Mir auch.“ Und das war mein Ernst. Wäre er früher darauf gekommen, könnten wir jetzt ein glückliches Paar sein und ich müsste mir keine Gedanken um Flint machen.
 

„Es muss sich schlimm anhören. Ich will nicht, dass du denkst, ich sei eine Schlampe. Darum geht es mir nicht. Ich will nur einfach die große Liebe finden und ich denke mir, dass es am einfachsten geht, wenn man sich mit verschiedenen Menschen trifft.“
 

Nun gab er mir Recht. „Das verstehe ich, Katie. Ernsthaft. Aber woher willst du wissen, dass ich nicht der Richtige bin?“
 

„Oliver, ich bin nicht verliebt in dich. Das ist doch Wissen genug, oder?“, fragte ich, doch er schüttelte den Kopf.
 

„Liebe kann sich entwickeln. Man muss sich nicht von heute auf morgen verlieben.“
 

Nun lächelte ich leicht. „Nein, vielleicht muss man das nicht, aber willst du wirklich darauf warten, dass ich mich in dich verliebe, auch wenn die große Chance besteht, dass das vielleicht niemals passiert?“ Ich fragte das eigentlich nur, weil ich mir sicher war, dass er nein sagen würde, doch ich kannte Oliver anscheinend nicht so gut, wie geglaubt.
 

„Ja.“, meinte er schlicht und ich stutzte. „Wie bitte?“, meinte ich, „Das kann doch nicht dein Ernst sein.“
 

„Doch. Ich meine es Ernst. Geh einfach nur ab und zu mit mir aus. Gib mir eine Chance herauszufinden, ob es funktioniert.“, bat er mich eindringlich. Ich hatte ihn selten so ehrgeizig abseits des Quidditchfeldes erlebt.
 

Ich überlegte fieberhaft, wie ich die ganze Sache wieder in Ordnung bringen konnte, doch er unterbrach meinen Gedankengang.
 

„Keine Verpflichtungen. Du kannst dich treffen mit wem du möchtest. Hauptsache du gibst mir auch ab und zu eine Gelegenheit zu einem Date.“ Flehend sah er mich an und er tat mir leid.
 

Ich wusste, dass es nicht richtig war. Ich wusste, dass es der falsche Grund war und ich wusste, dass es ihn nur mehr verletzen würde. Doch wie er mich ansah, brachte meinen Entschluss zu Fall.
 

Ich nickte ihm zu. „Okay gut, wie du möchtest, aber ich habe das Recht diese Vereinbarung jederzeit rückgängig zu machen.“
 

Lächelnd umarmte er mich. Sanft, zärtlich, vorsichtig und dankte mir tausendmal. Mein schlechtes Gewissen wuchs.
 

„Tut mir leid, ich muss jetzt los. Snape.“, meinte ich und verabschiedete mich.
 

Gespräch eins geschafft, Gespräch zwei noch ausstehend.

Ich seufzte. Geschafft.. ja klar.. das war gerade total schief gelaufen.
 

Andererseits war es vielleicht ganz gut. So hatte ich mehr Möglichkeiten. Aber Wood tat mir leid. Immer mehr und mein schlechtes Gewissen wuchs. Wahrscheinlich hatte es bald seinen Höhepunkt erreicht.

Dachte ich damals zumindest. Wie falsch ich damit lag, würde ich erst später erfahren.
 

Im Kerker angekommen wartete Flint schon auf mich.

„Wo ist Snape?“, wollte ich wissen, um von meiner Aufregung abzulenken.
 

„Er hat uns nur die Rezepte gegeben und ist wieder verschwunden. Wir sollen ihm die Ergebnisse dann in sein Büro bringe, wenn wir fertig sind.“, antwortete er gelassen und deutete auf ein paar Blätter vor ihm.
 

Ich nickte ihm zu, setzte mich neben ihn und fing an die Rezepte zu lesen.

Einige hatten wir im Unterricht diese Woche durchgenommen, die anderen würden wahrscheinlich in den nächsten Tagen drankommen.
 

Gespannt wartete ich darauf, dass Flint unser Gespräch anschnitt, doch er half mir einfach bei den Tränken, gab ab und zu eine höhnische Bemerkung über mein mangelndes Talent ab und füllte die fertigen Mixturen in Phiolen ab.

Es lief nicht reibungslos. Wäre bei meinem Talent, oder eher Untalent, auch nicht zu erwarten gewesen.

Doch wir schafften es irgendwie alle Tränke hinzubekommen. Zumindest irgendwie.

Als wir fertig waren, „bat“ er mich zu warten und brachte die Ergebnisse zu Snape.
 

Ich überlegte kurz, mich aus dem Staub zu machen, aber dann hätte ich die ganze Sache nur verzögert. Aufgeben würde Flint nicht. Und mir war es lieber, wir klärten die Sache gleich hier, als morgen in aller Öffentlichkeit.

Und da er mir damit gedroht hatte, falls ich verschwand, hielt ich diese Möglichkeit für äußerst realistisch.
 

Also blieb ich, wo ich war. Ich musste nicht lange warten, da kam Flint auch schon zurück.

Seine Augen funkelten gefährlich und auch sein Gesichtsausdruck war nicht mehr so entspannt wie vorhin.
 

Mit wenigen Schritten war er bei mir und küsste mich begierig. Meine Rückseite drückte unangenehm gegen einen Tisch, seine Hände pressten mich fest gegen ihn und seine Lippen küssten mich hart und fordernd.

Einfach nur perfekt. Gerade weil es so unperfekt war. Einfach Flint.
 

Ich wollte ihn von mir schieben, solange mein Verstand noch aktiv war, doch er schien mich zu durchschauen und ignorierte meine Versuche einfach.
 

Er zwang meine Lippen auseinander, schob mir seine Zunge in meinen Mund und erkundete ihn genüsslich.

Diese Art Übergriff sollte ich eigentlich nicht so erotisch finden. Ich sollte Angst bekommen, angeekelt sein, ihn mit aller Gewalt von mir schieben, doch ich schaltete meinen Verstand ab, bog mich ihm entgegen, schlang meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss mit aller Wut und Leidenschaft, die ich in diesem Moment aufbringen konnte.
 

Als er spürte, dass ich meinen Widerstand aufgegeben hatte, stöhnte er wohlig auf und lockerte seinen Griff. Aber nur ein wenig. Er blieb dennoch fordernd.
 

Dann hob er mich auf den Tisch und ich schlang die Beine um seine Hüften.

Er roch einfach so unglaublich gut. Intensiv und männlich. Seine Hände waren überall, brachten mich um das letzte Quäntchen Verstand, das ich noch besaß.
 

„Kätzchen.“, stöhnte er, als ich mich an ihm rieb. Mir gefiel es. Mir gefiel sein Stöhnen und in dem Moment war mir alles andere egal. Sollte er mich benutzen, sollte er nur Sex wollen, egal.

Hauptsache, er hörte nicht auf, meinen Hals zu küssen, meine Brüste zu massieren, meinen Po zu kneten.
 

In kürzester Zeit hatte ich ihm seine Hose geöffnet und herunter gezogen. Auch mein Slip war schnell beseitigt.
 

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Völlig außer Atem stützt er sich auf mir ab, keuchte mir ins Ohr, doch ich war nicht besser. Auch ich atmete heftig ein und aus, versuchte wieder genug Luft zu bekommen.
 

Obwohl dieses Mal so völlig anders war, als mein erstes Mal, hatte es mir fast besser gefallen. Es war Flint-typisch gewesen.
 

Langsam zog er sich aus mir heraus, hielt mich aber dennoch nah bei sich. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht daran dachte, meine Beine von seinen Hüften zu nehmen.
 

„Das sollte nicht passieren.“, meinte ich nach einiger Zeit und ließ ihn endgültig los. Wir atmeten beide wieder normal.
 

„Dafür war es aber verdammt gut.“, antwortete er grinsend und reichte mir meinen Slip. Meine Oberbekleidung hatte ich schon gerichtet.
 

Wortlos zog ich mich an, während auch er seine Kleidung wieder in Ordnung brachte.
 

„Flint..“, fing ich an, doch plötzlich packte er meine Schultern und zog mein Gesicht nah an seines.

„Marcus.“, meinte er drohend, und obwohl er furchteinflößend aussah, hatte ich keine Angst, ich war nur ein wenig erschrocken von seiner heftigen Reaktion.
 

„Okay, Marcus. Kein Grund gleich auszurasten.“, beschwichtigte ich ihn und dann küsste er mich wieder. Diesmal nicht ganz so heftig und hart und trotzdem flintisch.
 

Dann ließ er wieder von mir ab und sammelte seine Sachen zusammen.
 

„Marcus. Wir müssen darüber reden. So geht das nicht. Du kannst mich nicht einfach überfallen.“
 

Höhnisch sah er mich an. „Nicht? Hat aber gut geklappt, wenn du mich fragst. Und überfallen klingt ein wenig hart. Findest du nicht?“
 

Ich seufzte. „Du weißt genau was ich meine.“, grummelte ich.

Jetzt war er wieder typisch Slytherin. Nichts von dem bittenden Mann, der letztens vor meinem Gemeinschaftsraum gestanden hatte. Blöderweise gefiel mir auch das.
 

„Das geht so einfach nicht.“, seufzte ich erneut.

„Wieso nicht, Kätzchen?“, wollte er nun wissen. „Warum soll das nicht funktionieren?“
 

„Weil wir nicht zusammen sind.“, platzte es aus mir heraus und wieder sah er mich höhnisch an.

„Willst du das denn?“, fragte er zweifelnd und ich schüttelte heftig den Kopf. „Nein.“
 

„Eben. Wo liegt dann das Problem? Wir müssen nicht zusammen sein, um Sex zu haben. Ich denke, das haben wir bereits bewiesen.“, meinte er und sah mich auffordernd an.
 

„Das heißt, du willst eine Sexbeziehung? Wann immer dir danach ist, ein kleiner Fick zwischendurch?“, sagte ich und klang vielleicht ein wenig zu gereizt.
 

Er zuckte mit den Schultern. „Oder wann immer dir danach ist. Ich spreche dir natürlich dasselbe Recht zu.“ Nun grinste er. Ich hingegen seufzte erneut auf. „Zu gütig, Euer Hoheit.“
 

„Kätzchen, stell dich doch nicht so an. Du bist doch sonst nicht so prüde, oder? Außerdem hast du versprochen, darüber nachzudenken, falls du dich erinnerst.“
 

Nun packte auch ich meine Sachen gänzlich zusammen.
 

„Ich erinnere mich gut. Und ich habe darüber nachgedacht.“, antwortete ich, um die Sache in die länge zu ziehen.
 

„Und?“, hakte er nach. „Was ist dabei herausgekommen?“
 

„Ich bin zu zwei verschiedenen Möglichkeiten gekommen. Eigentlich wollte ich dir nur eine davon mitteilen.“ Ich seufzte wieder.
 

„Ich wollte dir eigentlich sagen, dass ich keine Chance sehe, wie das hier funktionieren kann.“, meinte ich weiter.
 

„Eigentlich? Und was ist die zweite?“, wollte er wissen. Er grinste mich immer noch an und ich musste zugeben, dass ich es am liebsten noch einmal getan hätte.
 

„Ja, eigentlich. Ich denke, dazu ist es jetzt nämlich sowieso schon zu spät.“, sagte ich und holte noch einmal tief Luft.

„Die zweite gleicht deiner Aussage von vorhin auf unheimliche Art und Weise. Wir haben Sex. Mehr nicht. Keiner erfährt davon. Du hältst deinen Mund. Keine Anspielungen in der Öffentlichkeit. Wir kennen uns nicht.“, stellte ich klipp und klar fest.
 

Erstaunt sah er mich an. „Dazu wärst du wirklich bereit? Für so eine hätte ich dich nicht gehalten.“
 

Wieder seufzte ich. „Ich mich auch nicht. Aber Fakt ist, dass ich mich nicht von dir fernhalten kann. Warum auch immer.

Und dir geht es anscheinend mit mir genauso. Da wir nicht verliebt sind, werden wir wohl kaum Händchenhaltend zusammen rumlaufen und auf glückliches Pärchen machen. Also bleibt nur diese Möglichkeit.“
 

Nun nickte er. „Gut. Einverstanden. Anders hätte ich es nicht gewollt.“

Wieder wollte er mich an sich ziehen, doch ich widerstand.
 

„Aber du hältst deinen Mund. Ein falsches Wort und unsere Abmachung ist hinfällig. Klar?“, fragte ich. Ich musste das geklärt haben.
 

„Ja, klar. Kein Problem. Ganz wie mein Kätzchen möchte.“, grinste er, bevor er mich leidenschaftlich küsste.
 

Ich musste echt verrückt sein. Ich hatte mich doch gerade nicht wirklich auf eine Sexbeziehung eingelassen, oder?

Das konnte einfach nicht sein. So war ich nicht.

Auf dem Weg nach oben seufzte ich noch viele Male tief auf. Wenn meine Eltern das erfahren würden. Sie wären so enttäuscht von mir.

Ich war schon gespannt, wie Angelina und Alicia darauf reagieren würden.

Marcus Flint

Katie würde ihren Freiraum bekommen. Zumindest bis Mittwoch. Und dann würde ich sie mir holen.
 

Langsam trottete ich wieder in meinen Schlafsaal zurück. Adrian hatte ein Buch über Verwandlungen in der Hand, legte es aber beiseite, als ich hereinkam.
 

„Na, wieder am Strebern?“, wollte ich grinsend wissen. Adrian war, zu meinem Glück und Leid, sehr viel besser als ich in der Schule. Einerseits half er mir, wo er nur konnte, andererseits machte das seine Leistungen im Quidditch schlechter. Außerdem war es ab und zu echt deprimierend, wenn man soviel schlechter war, als sein bester Freund.
 

Im Gegensatz zu meinen Eltern, bedeutete es seinen aber verdammt viel, dass er gute Noten nach Hause brachte. Sie erlaubten ihm alles und finanzierten auch alles – solange die Noten stimmten.
 

Bei meinen war das anders. Hauptsache keine Skandale, Hauptsache keine Schande. Noten waren ihnen egal. Wozu sollten sie sich auch dafür interessieren?

Erstens kümmerten sie sich sowieso nicht um mich und zweitens würde ich genug Geld erben. Kein Grund zu arbeiten.
 

Deshalb strengte ich mich auch nicht besonders an. Zaubertränke viel mir leicht, alles andere nicht. Daher war ich gut darin. Und Quidditch war mein Leben. Wieso sollte ich mich um andere Dinge kümmern, die keinen Spaß machten, wenn es auch so viel einfacher ging?
 

Adrian jedenfalls hatte auch Spaß am Lernen. Nicht, dass er uncool, oder langweilig gewesen wäre. Nein. Er war einfach verdammt intelligent und interessierte sich einfach für alles.
 

Adrian warf mir einen bösen Blick zu. „Ich lese nur.“, korrigierte er mich. „Ist doch das selbe.“, antwortete ich dafür und warf mich auf mein Bett.
 

„Und? Was erreicht?“, wollte er dann wissen und ich nickte ihm zu. „Sie wird drüber nachdenken.“
 

Adrian betrachtete mich eine Weile und lachte dann los. „Schon blöd, wenn man sich auf einmal anstrengen muss, nicht wahr?“
 

Dafür bewarf ich ihn mit einem Kissen. „Was kann ich dafür, dass die Weiber immer auf mich fliegen?“
 

Mein bester Freund warf mir das Kissen leicht zurück, bevor er antwortete: „Ich sag ja nicht, dass du etwas dafür kannst, oder, dass es etwas schlechtes ist, aber ich denke, dass es dir ganz gut tut, einmal zu sehen, wie es ist, wenn man etwas für seine Beliebtheit tun muss.“
 

Ich seufzte auf. „Du bist doch genauso beliebt bei den Weibern.“
 

Langsam schüttelte er den Kopf. „Auf mich stehen nicht so viele, wie auf dich. Außerdem springt jede mit dir ins Bett. Ich muss vorher das ganze Programm durchlaufen, bis ich endlich dazu komme.“

Theatralisch stöhnte er auf. Ich grinste ihn an. „Das magst du doch.“
 

„Stimmt.“, gab er grinsend zu. „Meistens jedenfalls. Es ist eben einfach nur witzig zu sehen, wie blöd die meisten Weiber einfach sind. Sie wissen, wie ich bin. Sie wissen, dass ich keine Beziehung will und trotzdem fallen sie immer wieder darauf herein.

Du siehst richtig, wie sie sich bemühen, mir zu gefallen, wie sie versuchen, geistreich oder schön oder witzig zu sein, damit ich mich verliebe. Und dann, wenn sie merken, dass es dazu nicht kommen wird, ist es zu spät.“
 

Ich schüttelte den Kopf. Adrian war der Meinung, dass die Mädchen selber Schuld waren. Sie wussten, wie er war. Jeder wusste es. Und trotzdem machten sie sich immer wieder aufs Neue Hoffnungen.
 

In gewisser Weise gab ich ihm Recht. Die meisten wollten einfach nicht sehen, dass sie nur benutzt werden. Oder konnten es nicht. Aber ich bevorzugte die direktere Art. Schon alleine, weil es mir zu dumm war, immer mit allen auszugehen, oder mich zu unterhalten. Einfach überflüssig.

Dafür musste ich mir nachher aber meistens auch kein Geheule antun. Adrian hatte damit ständig zu kämpfen.
 

„Dafür schlafen sie nur mit mir, weil ich Kapitän bin.“, antwortete ich dann und klang dabei weniger zufrieden, als ich es eigentlich sein müsste.
 

Adrian zuckte mit den Schultern. „Willst du es denn anders?“

Ich seufzte. „Nein, wieso auch?“

Adrian nickte. „Eben. Wozu verlieben? Das ist doch nur etwas für Idioten, oder?“
 

„Ja, hast Recht, Mann. Wir verlieben uns nicht. Das zahlt sich nicht aus. Sich das Herz von einer Schlampe brechen lassen. Na klar, soweit kommt es noch.“, lachte ich und Adrian stimmte mit ein.
 

Im selben Moment schob sich mir ein Bild in meine Gedanken. Ein glückliches Pärchen, kleine liebende Kinder, ein schönes Haus mit Garten.

Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken loszuwerden.
 

Wir unterhielten uns noch eine Weile über unsere Quidditchtaktiken, doch auch, als wir uns schlafen legten, lag ich noch lange wach.

Ich dachte an Katie. Ich hoffte, dass sie sich auf etwas Belangloses einlassen würde. Etwas anderes konnte und wollte ich ihr nicht geben.

Sie wäre vielleicht keine schlechte Partnerin gewesen. Also, wenn sie aus Slytherin gekommen wäre, aber ich wollte keine Beziehung, konnte keine gebrauchen.
 

Außerdem war Katie viel zu zickig und stur, sie musste immer Recht haben und konnte nicht gehorchen. Ich konnte nur eine Frau gebrauchen, die wusste, wo ihr Platz war.

Unweigerlich musste ich an meine Mutter denken und schüttelte mich. Sie stand immer einen Schritt hinter meinem Vater, aber so musste es sein.
 

Ich seufzte. So wollte ich nie leben. Aber ich würde sowieso nicht heiraten. Zumindest nicht freiwillig. Meine Eltern würden mich wahrscheinlich irgendwann dazu zwingen und mir eine „würdige“ Partnerin aussuchen.
 

Da konnte ich jetzt noch getrost drauf verzichten. Ich musste Spaß haben, solange es noch ging.
 

Am nächsten Tag schlief ich mich aus. Ich wachte erst auf, als Adrian mir ein Kissen ins Gesicht knallte.

„Hey, spinnst du? Was machst du in meinem Zimmer?“, grummelte ich und setzte mich herzhaft gähnend auf.
 

Adrian lachte nur. „Du schnarchst verdammt laut. Außerdem ist es schon spät und ich wollte heute noch nach Hogsmeade.“
 

Ich schüttelte den Kopf und rieb mir die Augen. „Brauchst du mich dafür?“
 

Nun rollte Adrian mit den Augen. „Nein, Alter. Aber ich hab zwei Mädels aus Hufflepuff klar gemacht. Sie wollen sich dort mit uns treffen.“
 

Nun war ich ganz wach. „Was?“, wollte ich wissen. Adrian seufzte. „Komm schon, sei kein Spielverderber. Sie wollen nur zu zweit mitkommen.“
 

Ich konnte nicht anders, als leidend zu stöhnen. „Wieso immer ich?“
 

Nun grinste Adrian. „Weil du mein bester Freund bist. Also los, beeil dich.“
 

Grummelnd erhob ich mich schließlich und schlurfte ins Badezimmer. In der Dusche ließ ich mir extra viel Zeit.
 

Irgendwann waren wir dann aber doch in Hogsmeade angekommen und hatten uns mit den zwei Mädchen in die drei Besen gesetzt.

Schon nach zehn Minuten war ich mit meinen Nerven am Ende. Adrian hingegen scherzte und flirtete, was das Zeug hielt. Ich hingegen bestellte mir einen Feuerwhisky und versuchte das hirnlose blonde Ding neben mir so gut es ging zu ignorieren.
 

Ich hatte Glück, denn irgendwann wandte auch sie sich Adrian zu und beide buhlten um seine Aufmerksamkeit. Er würde es heute wahrscheinlich noch mit beiden treiben. Sollte mir Recht sein. Ich hatte sowieso keine Lust auf dieses schnatternde Etwas gehabt.
 

„Sorry, Leute. Ich muss noch was erledigen.“, murmelte ich und ging. Nur Adrian nickte mir kurz zu, bevor er sich wieder seinen Eroberungen zuwandte.
 

Und so schlenderte ich alleine in der Kälte herum. Es tat einfach nur gut.
 

Später ließ ich mich wieder in meinem Gemeinschaftsraum nieder. Irgendwie war mein Leben doch echt erbärmlich.

Normalerweise würde ich heute den ganzen Tag mit irgendeinem Weib verbringen. Nackt.
 

Ich seufzte. Stattdessen saß ich hier. Alleine. Und dachte nach.

Ich dachte doch ernsthaft nach. Ich schüttelte den Kopf.

In letzter Zeit war ich nicht mehr ich selbst. Ich wusste nur nicht, wie ich das ändern sollte.
 

Anstatt mir Gedanken um solch elementare Dinge zu machen, lenkte ich meine Überlegungen in eine andere Richtung. Bell.
 

Ich hatte sie heute den ganzen Tag nicht gesehen, aber das war wohl auch gut so. Ich wusste nicht, ob ich mich von ihr ferngehalten hätte, wenn ich sie gesehen hätte.
 

Und das konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Ich musste ihr Zeit lassen. Sie sollte zu dem Entschluss kommen, dass sie mich brauchte. Und wollte.

Das würde nur gehen, wenn sie eine Zeitlang auf Entzug war.

Ich seufzte. Warum musste das nur so verdammt kompliziert sein? Ich war doch sonst nicht so.

Gerade aus diesem Grund wollte ich keine Freundin. Keine Beziehung. Kein gar nichts. Ich wollte nur meine Ruhe. Spaß wann immer es ging, ohne Kompromisse, ohne Komplikationen.
 

Und jetzt? Jetzt wollte ich Bell. Ich musste sie einfach flachlegen.

Ich könnte wohl den ganzen Monat mit ihr im Bett verbringen, ohne mich zu langweilen.

Ich stöhnte auf und ließ meinen Kopf in meine Hände fallen. Wann war ich so Bell-besessen geworden?
 

Ich wusste es nicht, aber es nervte mich. Und dann auch wieder nicht. Ich wollte sie und brauchte sie, aber es nervte einfach, dass es so war.

Ich wollte nicht so abhängig von einer Person sein.
 

Seufzend machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, um noch ein paar Taktiken durchzugehen. Wir würden in den nächsten Tagen viel trainieren müssen und darauf wollte ich vorbereitet sein.
 

Ich sah Katie das nächste Mal Montagmorgen beim Frühstück. Und dann beim Mittagessen und Abendessen.

Sie saß etwas abseits mit Johnson und Spinnet und schien Wood aus dem Weg zu gehen. Immer, wenn er mit ihr reden wollte, winkte sie ab oder verließ den Raum.

Das änderte sich auch Dienstag nicht. Und darüber war ich froh.

Wood sollte die Finger von ihr lassen. Sie war viel zu gut für ihn. Eigentlich war so ziemlich jede zu gut für Wood.

Ich musste grinsen. Wood war doch echt ein Loser.
 

Früher als gedacht war es Mittwochabend. Den Tag hatte ich mehr oder weniger gut überstanden. Wir hatten Training gehabt und das war sehr gut verlaufen, die Schulstunden dagegen weniger.
 

Mit schnellen Schritten ging ich zu Snapes Büro.

„Mister Flint.“, begrüßte er mich mehr oder weniger freundlich. „Professor Snape.“
 

„Ich zeige ihnen den Übungsraum, den ich für sie herrichten habe lassen. Hier haben sie die Rezepte, die sie zu brauen haben.

Ich erwarte das Ergebnis dann in meinem Büro.“ Mit diesen Worten drückte er mir einen Stapel Pergament in die Hand und ich folgte ihm den Gang hinunter.
 

„Hier.“, meinte er nur und ließ mich vor einer geschlossenen Türe stehen.

Ich hatte es nicht anders erwartet. Snape war noch nie der redselige Typ gewesen.
 

Obwohl ich schon knapp dran gewesen war, musste ich noch ein paar Minuten auf Katie warten.

Als sie dann endlich kam, konnte ich mich gerade noch beherrschen, sie nicht anzuhimmeln.

Sie hatte sich beeilt, und daher rote Wangen, die ihr einfach nur unglaublich gut standen. So sah sie auch beim Quidditch immer aus. Ein wenig abgehetzt, aber doch zielstrebig und ehrgeizig. Sexy.
 

„Wo ist Snape?“, fragte sie mich, ohne mich zu begrüßen. Ich nahm es gleichmütig hin. Wir würden heute sowieso noch ein ernstes Gespräch führen.
 

„Er hat uns nur die Rezepte gegeben und ist wieder verschwunden. Wir sollen ihm die Ergebnisse dann in sein Büro bringe, wenn wir fertig sind.“, antwortete ich ihr und deutete auf die Blätter, die nun, da ich mich gesetzt hatte, vor mir auf dem Tisch lagen.
 

Katie nickte nur, setzte sich neben mich und fing an zu lesen.
 

Einige hatten wir im Unterricht diese Woche durchgenommen, die anderen würden wahrscheinlich in den nächsten Tagen drankommen.
 

Sie schien ein wenig nervös zu sein, also dachte ich mir, dass es am Besten wäre, sie in Sicherheit zu wiegen.

Also erklärte ich ihr in äußerst freundlichem Ton immer wieder aufs Neue, wie etwas zu tun war. Ab und zu kassierte ich dafür eine zickige Antwort, aber so war Katie eben.
 

Die fertigen Tränke, wenn man die Gebräue denn so nennen konnte, die Katie fabriziert hatte, füllte ich in Phiolen ab und brachte diese anschließend zu Snape.
 

„Du wartest hier. Sonst sprechen wir morgen vor der ganzen Schule darüber.“, meinte ich noch zu ihr, bevor ich den Raum verlassen hatte.
 

Snape hatte die Phiolen angenommen. „Vielleicht überlegen sie es sich das nächste Mal besser, ob sie krank sind, oder nicht.“, meinte er noch, bevor er mich entließ. Ich konnte es ihm nicht verdenken.

Er nahm sicher an, Katie Nachhilfe geben zu müssen, wäre eine gerechte Strafe für mein Schwänzen, gut, ihr Talent war wirklich undankbar, aber so hatte ich wenigstens Gelegenheit, sie zu sehen, ohne, dass sie davon laufen konnte.
 

Und dann war ich wieder bei ihr. Sie lehnte an einem Tisch und sah mich neugierig und unsicher an.

Und in dem Moment konnte ich nicht anders, ich musste sie berühren. Zu lange hatte ich einfach nur neben ihr gesessen. Die Anziehungskraft, die sie verströmte, war einfach zu groß, um ihr zu lange zu widerstehen.
 

Mit wenigen Schritten war ich bei ihr und presste sie an mich. Sofort verschloss ich ihre protestierenden Lippen mit meinen und schob meine Zunge in ihren Mund.
 

Hart drückte ich sie gegen den Tisch, kurz machte ich mir Gedanken darüber, ob es ihr nicht wehtat, als sie sich von mir losmachen wollte. Also verstärkte ich den Druck noch ein wenig und küsste sie noch fordernder, begieriger, leidenschaftlicher.
 

Und dann endlich schlang sie mir die Arme um den Hals und erwiderte den Kuss mindestens genauso stürmisch.
 

Jetzt erst lockerte ich meinen Griff ein wenig, hob sie dafür aber auf den Tisch und sie schlang ihre Beine um meine Taille.
 

Sie schmeckte einfach so verdammt gut, ich musste sie spüren. Überall. Jetzt sofort.

„Kätzchen.“, stöhnte ich, als sie sich aufreizend an mir rieb.

Langsam wanderte ich mit meinen Lippen abwärts, küsste ihren Hals, ihre Schultern, ihre Brüste.
 

Sie war einfach nur perfekt. So schnell ich konnte, entfernte ich ihren Slip und auch meine Hose blieb nicht mehr lange an ihrem Platz.
 

Ich wollte langsam machen, ihr einen Höhepunkt nach dem anderen verschaffen, ihr zeigen, warum wir beide das einfach tun musste.

Ich wollte es auskosten, in allen Zügen genießen, doch als sie sich an mich drückte, meinen Penis zwischen ihre feuchten Beine presste, war es mit meiner Selbstbeherrschung dahin.
 

Während ich an ihren rosa Nippeln knabberte, drang ich mit einem harten Stoß schnell in sie ein, ohne Vorwarnung.

Zeitgleich stöhnten wir auf und es schien ihr nichts auszumachen.

Im Gegenteil. Sie schien genauso darauf gewartet zu haben, wie ich. Es genauso zu brauchen, wie ich.
 

Katie bog ihren Rücken durch und stöhnte meinen Namen. „Marcus..“

Das spornte mich an. Ich konnte nicht anders, stieß härter, schneller zu.

Meinen Namen von ihr gestöhnt zu hören war das reinste Aphrodisiakum.
 

Sie kam kurz vor mir, biss mich fest in den Hals, doch anstatt, dass mich der Schmerz ablenkte, lud er mich nur noch mehr auf.

Ich warf den Kopf zurück und presste die Kiefer zusammen. Sonst hätte ich wohl laut aufgeschrien und das konnten wir nicht gebrauchen. Nicht, wo Snape nur ein paar Türen weiter war.

Ein letzter Stoß, ein letztes unterdrücktes Stöhnen und dann war es vorbei.

Ich zog mich aus ihr heraus, presste sie aber weiter an mich. Ich war völlig außer Atem und auch sie keuchte erschöpft.
 

Erst als wir beide zu Atem gekommen waren, ließ sie mich los und meinte:„Das sollte nicht passieren.“

„Dafür war es aber verdammt gut.“, grinste ich, während ich meine Hose richtete und ihr ihren Slip reichte.
 

Erst als sie wieder komplett angezogen war, sprach sie weiter.

„Flint..“, fing sie an, doch ich unterbrach sie harsch. Es konnte doch nicht wahr sein, dass sie mich nach alldem immer noch mit dem Nachnamen ansprach. Das machte mich so verdammt wütend. Warum auch immer.

Ich packte ihre Schultern und zog sie nah an mich heran. „Marcus.“, sagte ich drohender, als gewollt.
 

„Okay, Marcus. Kein Grund gleich auszurasten.“, meinte sie gelassen. Das hätte ich ihr wieder nicht zugetraut. Jede andere wäre wohl schreiend davon gelaufen. Ich wusste, wie furchteinflößend ich sein konnte.

Dafür gefiel sie mir nur noch mehr und ich musste sie noch einmal küssen.
 

Dann sammelte ich wieder meine Sachen ein.

„Marcus. Wir müssen darüber reden. So geht das nicht. Du kannst mich nicht einfach überfallen.“, sprach sie weiter.

Und ich wusste wirklich nicht, ob sie das Ernst meinte.
 

Höhnisch sah ich sie an. „Nicht? Hat aber gut geklappt, wenn du mich fragst. Und überfallen klingt ein wenig hart. Findest du nicht?“
 

Nun seufzte und grummelte sie: „Du weißt genau was ich meine.“
 

Ich musste grinsen. Typisch Kätzchen.
 

„Das geht so einfach nicht.“, seufzte sie wieder.

„Wieso nicht, Kätzchen? Warum soll das nicht funktionieren?“, wollte ich nun ehrlich wissen. Doch ihre Antwort überraschte mich.
 

„Weil wir nicht zusammen sind.“
 

„Willst du das denn?“, fragte ich zweifelnd, höhnisch und war von der Schnelligkeit ihres Neins doch ein wenig beleidigt. Doch ich ließ mir nichts anmerken.

Nicht, dass ich es gewollt hätte. Aber JEDES Mädchen wollte mit mir zusammen sein. Wieso sie nicht?
 

„Eben. Wo liegt dann das Problem? Wir müssen nicht zusammen sein, um Sex zu haben. Ich denke, das haben wir bereits bewiesen.“, antwortete ich stattdessen.
 

„Das heißt, du willst eine Sexbeziehung? Wann immer dir danach ist, ein kleiner Fick zwischendurch?“, meinte sie gereizt und das gefiel mir genauso sehr, wie ich es übertrieben fand.

Immerhin hatten wir schon zweimal einfach nur Sex gehabt. Sich jetzt so ordentlich prüde zu verhalten war völlig fehl am Platz.
 

Und so zuckte ich mit den Schultern und grinste „Oder wann immer dir danach ist. Ich spreche dir natürlich dasselbe Recht zu.“

Wieder seufzte sie auf. „Zu gütig, Euer Hoheit.“
 

„Kätzchen, stell dich doch nicht so an. Du bist doch sonst nicht so prüde, oder? Außerdem hast du versprochen, darüber nachzudenken, falls du dich erinnerst.“, meinte ich nun doch ein wenig genervt. Ich wollte nicht betteln müssen. Immerhin wollte sie es genauso.
 

„Ich erinnere mich gut. Und ich habe darüber nachgedacht.“, hielt sie mich hin, anstatt einfach klipp und klar zu sagen, was sie wirklich dachte.
 

„Und?“, hakte ich ein wenig genervt nach. „Was ist dabei herausgekommen?“
 

„Ich bin zu zwei verschiedenen Möglichkeiten gekommen. Eigentlich wollte ich dir nur eine davon mitteilen.“, meinte sie, gefolgt von einem niedlichen Seufzer.
 

„Ich wollte dir eigentlich sagen, dass ich keine Chance sehe, wie das hier funktionieren kann.“, sagte sie dann weiter, bevor ich sprechen konnte.
 

„Eigentlich? Und was ist die zweite?“, grinste ich sie nun an. Ich hatte so eine Ahnung, dass ich eben gewonnen hatte.
 

„Ja, eigentlich. Ich denke, dazu ist es jetzt nämlich sowieso schon zu spät.“, sagte sie, holte tief Luft und fuhr dann fort: „Die zweite gleicht deiner Aussage von vorhin auf unheimliche Art und Weise. Wir haben Sex. Mehr nicht. Keiner erfährt davon. Du hältst deinen Mund. Keine Anspielungen in der Öffentlichkeit. Wir kennen uns nicht.“
 

Nun war ich doch ein wenig erstaunt. Zuerst wollte sie ein Date mit mir. In aller Öffentlichkeit und nun einfach nur heimlichen Sex? „Dazu wärst du wirklich bereit? Für so eine hätte ich dich nicht gehalten.“
 

Und schon wieder ein Seufzer ihrerseits. Langsam fing auch das an, zu nerven. „Ich mich auch nicht. Aber Fakt ist, dass ich mich nicht von dir fernhalten kann. Warum auch immer.

Und dir geht es anscheinend mit mir genauso. Da wir nicht verliebt sind, werden wir wohl kaum Händchenhaltend zusammen rumlaufen und auf glückliches Pärchen machen. Also bleibt nur diese Möglichkeit.“
 

Nun nickte ich. Das war mehr als erhofft und erwartet. Besser hätte ich es nicht treffen können. „Gut. Einverstanden. Anders hätte ich es nicht gewollt.“
 

„Aber du hältst deinen Mund. Ein falsches Wort und unsere Abmachung ist hinfällig. Klar?“, fragte sie noch einmal nach.
 

„Ja, klar. Kein Problem. Ganz wie mein Kätzchen möchte.“, antwortete ich und küsste sie erneut.
 

Da war ich wieder. Der alte Flint. Ich war zurück. Sex. Nur Sex. Spaß ohne Verpflichtungen und Komplikationen. Genauso, wie es sein sollte.
 

Zufrieden machte ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer. Besser hätte es echt nicht laufen können. Davon musste ich Adrian erzählen, bald. Für heute Nacht wollte ich dieses Wissen jedoch alleine auskosten.
 

Noch lange lag ich wach und dachte über das eben Geschehene nach. Ich brauchte ewig, um wirklich zu glauben, dass Bell sich darauf eingelassen hatte.

Ich hätte ihr sogar einige Zugeständnisse gemacht, aber so gefiel es mir natürlich viel besser. Keine Verpflichtungen, nur Spaß. Perfekt.
 

Am nächsten Morgen traf ich Adrian beim Frühstück. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah er mir zu, wie ich mir Kaffee einschenkte und ein Brötchen nahm.
 

„Ist gestern wohl besser gelaufen, als gedacht, nehme ich an. Deine gute Laune ist ja fast unerträglich.“, meinte er schließlich.

Und ich konnte nicht anders, sondern grinste ihn zufrieden an. „Besser hätte es nicht laufen können.“
 

Adrian seufzte theatralisch auf. „Also hat sie dich Merlin sei Dank wieder rangelassen? Noch eine Woche mit deinen schlechten Stimmungen hätte ich nicht ertragen.“
 

Ich nahm genüsslich einen Schluck Kaffee und nickte ihm nur zu, auf seine Stichelei ging ich gar nicht ein.

„Nicht nur, dass ich echt geilen Sex hatte,“, fing ich an, ignorierte Adrians Augenrollen geflissentlich und fuhr dann fort: „sondern ich werde auch weiterhin echt genialen Sex bekommen.“
 

„Wie bitte?“, meinte mein bester Freund ein wenig perplex, während ich weiter mein Frühstück aß.

Ich nickte ihm nur zu, doch er schien es nicht ganz zu verstehen.
 

„Sag bloß, du hast einer Beziehung zugestimmt! Bist du mit ihr zusammen?“, fuhr er mich daraufhin ein wenig ruppig an, doch ich grinste ihn nur weiter an.

Heute würde mich nichts aus der Ruhe bringen.
 

„Nein. Natürlich nicht.“, antwortete ich ihm. „Wir werden Sex haben. Mehr nicht.“
 

„Mehr nicht?“, fragte er nach und ich nickte ihm zu.
 

Zuerst sah er mich noch etwas perplex an, doch dann fing er an zu lachen, schlug mir freundschaftlich auf die Schulter und meinte schließlich grinsend: „Mann, manchmal ist es echt nicht zu glauben, wie viel verdammtes Glück du eigentlich hast.“
 

Ich gab ihm Recht. Womit ich das verdient hatte, konnte ich ehrlich nicht sagen.
 

„Hast du ihr denn schon ein paar Taktiken entlockt?“, wollte er dann auf einmal wissen, woraufhin ich nun, entgegen meiner Erwartung, doch ein wenig wütend wurde.
 

„Pucey, vergiss ihre Taktiken. Bell schweigt wie ein Grab und mich interessieren sie sowieso einen Dreck. Wir gewinnen auch ohne.“, fuhr ich ihn an.

Adrian sah mich kurz erstaunt an, doch er schien heute nicht auf einen Streit aus zu sein. Daher zuckte er nur mit den Schultern und ließ es auf sich beruhen.
 

Innerlich seufzte ich auf. Ich hätte echt nicht gleich so heftig reagieren müssen. Adrian war mein bester Freund, er wollte nur mein Bestes.
 

„Hey Mann, sorry.“, meinte ich zu ihm doch er winkte nur ab. „Mach dir nichts draus.“

Der Unterricht verging ziemlich ereignislos. Snape war wie immer schlecht drauf und bei McGonagall verloren wir zuerst 20 Punkte, die Adrian aber wieder reinholte.
 

Am Nachmittag war Training angesagt. Meine Mannschaft war besser denn je. Ich konnte es kaum noch erwarten, endlich gegen die Löwen anzutreten. Diesmal würden wir sie schlagen, da war ich mir ganz sicher.

Besonders, wenn ich Bell noch ein wenig durcheinander bringen konnte.
 

Sie war kein Mädchen, das nur Sex wollte. Das wusste ich. Sie würde es nicht lange durchhalten, ohne sich wenigstens ein kleines bisschen gefühlsmäßig an mich zu binden.

Und das würde ihre Leistung erheblich schwächen.
 

Grinsend machte ich mich also auf den Weg ins Schloss. Heute war ein echt guter Tag gewesen und er würde noch besser werden, wenn Katie die Nacht bei mir verbrachte.
 

Nach dem Abendessen wartete ich vor der Großen Halle auf sie.

Schnurstracks kam sie auf mich zu. „Kätzchen.“, grinste ich und zog sie in eine abgedunkelte Nische, um sie leidenschaftlich zu küssen.

Verdammt, ihre Lippen hatten mir gefehlt. Auch wenn es nur ein paar Stunden her war, seit ich sie das letzte Mal geschmeckt hatte. Ich brauchte mehr von ihr. Ich wusste schon genau, womit ich die ganze Nacht verbringen würde. Das dachte ich zumindest.
 

„Marcus..“, seufzte sie, obwohl sie mich von sich schob. Fragend und auch ungeduldig sah ich sie an.

„Was ist?“

Langsam wanderte ich zu ihrem Hals und verteilte kleine Küsse darauf.
 

„Ich kann jetzt nicht. Ich muss noch mal in die Bibliothek.“, meinte sie nun energischer und befreite sich aus meinem Griff.
 

Seufzend küsste ich sie noch einmal leidenschaftlich, um sie doch noch zum Bleiben zu überreden. Ich konnte und wollte nicht so einfach aufgeben.
 

Doch Bell blieb hart. Welch Ironie.
 

„Nein. Heute nicht, Marcus.“, murmelte Katie und spähte in die Halle, um zu sehen, ob jemand in Sichtweite war, oder sie unbemerkt wieder entschwinden konnte.
 

„Komm doch heute Abend zu mir.“, flüsterte ich, während ich sie von hinten umarmte und an ihrem Ohr knabberte. „Dann haben wir die ganze Nacht.“
 

Katie hingegen schüttelte nur den Kopf. „Heute nicht. Ich hab bis morgen noch verdammt viel zu tun.“
 

„Aber wir haben eine Abmachung.“, antwortete ich. Gut, in diesem Moment war ich wohl ein Idiot, aber verdammt, ich wollte Sex. Mit Bell.

Ich brauchte es einfach. Sie roch so unglaublich gut.

Wieder knabberte ich an ihrem Ohr.
 

Empört drehte Katie sich um, schob mich nun gänzlich von sich und starrte mich wütend an. „Eine Abmachung? Ja, aber das heißt noch lange nicht, dass ich es immer und überall mit dir treibe, nur weil du es gerade willst.“
 

Nun seufzte ich. „So war es gar nicht gemeint.“, rechtfertigte ich mich. Ich wollte sie doch nur spüren, war das denn zu viel verlangt? Sie wollte mich doch auch.

Ich sah es in ihren Augen und in der Art und Weise wie sie ihre Lippen leckte. Katie begehrte mich mindestens genauso sehr, wie ich sie.
 

„Gut, ich hab jetzt auch gar keine Zeit hierfür. Ich muss noch verdammt viel für morgen machen. Wood hat uns wieder übertrieben lange trainieren lassen.“, seufzte Katie.
 

Ich nickte ihr zu, als sie mir noch einen Kuss gab und dann heimlich aus der Nische verschwand.
 

Mit meinem verletzten Ego machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer.

Den Abend hatte ich mir anders vorgestellt. Ganz anders.

Und ehrlich gesagt, fand ich es verdammt beschissen, so abserviert zu werden. Denn genau das hatte sie getan. Mich abserviert. Und niemand servierte Marcus Flint ab.

Niemand.

Schon gar nicht, wenn ich schon „bitte“ gesagt hatte. Das kam sowieso eher selten vor. Normalerweise stellte ich klipp und klar fest, was ich wollte. Und ich bekam es.
 

Ich musste nicht betteln. Das war eben das tolle an meinem Lebensstil.
 

Wieder seufzte ich auf. Mein Leben hatte sich verändert. Ich musste den Tatsachen ins Auge sehen. Obwohl ich immer noch „nur Sex“ hatte, hatte ich dennoch etwas anderes, als in der Zeit vor Bell.

Nur Sex war eben nicht mehr einfach nur nur Sex.
 

Ich tröstete mich schließlich mit den Gedanken, dass ich, wenn ich gewollt hätte, sicher noch andere Möglichkeiten gehabt hätte, und außerdem Bell am Wochenende bei mir haben würde.
 

Morgen war immerhin schon Freitag. Ich würde Bell gleich nach dem Unterricht entführen und in meinem Zimmer einsperren. Freikommen würde sie dann erst Sonntagabend. Oder vielleicht auch erst Montagmorgen. Je nachdem, wie gut es lief.
 

Ich grinste diabolisch. Ja, das würde mir gefallen. Katie nackt in meinem Bett. Das ganze Wochenende.

Ich seufzte auf. Diesmal jedoch voller Vorfreude. Ich würde es ihr sooft besorgen, dass sie nachher nicht einmal mehr ihren Namen kennen würde.

Oh ja, und wie ich das tun würde.
 

Gedacht – getan. Zumindest in der Theorie.

Freitagmorgen erzählte ich Adrian von meinem Plan, als er mich fragte, wann wir am Wochenende einen drauf machen würden.
 

„Du willst was?“, hatte er darauf etwas schockiert gefragt.

Ich nickte wild entschlossen. „Ich werde mein ganzes Wochenende mit Bell verbringen.“

Ich schluckte meinen viel zu kalten Kaffee mit einem angewiderten Gesichtsausdruck hinunter.

„Verdammt, du kannst dir einfach nicht vorstellen, wie heiß Bell sein kann.“
 

Mein bester Freund schüttelte den Kopf. „Doch, ich kann mir gut vorstellen, dass sie nicht schlecht fickt. Wirklich. Aber verdammt, warum, bei Merlins verfluchter dreckiger Socke, willst du dich nur mit ihr treffen? Das ganze Wochenende.“
 

Ich warf ihm einen Blick zu, der ihm verstummen lassen sollte, aber er wäre nicht Adrian, wenn er nicht trotzdem weitersprechen würde.
 

„Du könntest mindestens vier Weiber abschleppen in der Zeit. Es wird doch verflucht langweilig, es nur mit einer zu treiben. Besonders, da Bell nicht unbedingt viel Erfahrung hat, wenn du verstehst, was ich meine.“
 

Fluchend wärmte ich meinen Kaffee nun schon zum dritten Mal mittels Magie und tat genüsslich einen Schluck.

„Adrian, du kannst mich mal.“, meinte ich einfach nur, doch er ließ es nicht auf sich beruhen.

„Wann denn bitte? Während Bell in deinem Bett liegt?“, antwortete er spitz.
 

Nun lachte ich auf. „Bist du eifersüchtig?“
 

Empört und beleidigt sah er mich an. „Red keinen Scheiß, Mann. Ich will dich nicht ficken.“
 

Ich hingegen grinste meinen Freund an. „Nein, das vielleicht nicht. Aber du bist definitiv eifersüchtig. Es passt dir nicht, dass ich meine Freizeit mit ihr verbringen will.“
 

Eine Sekunde lang starrte er mich noch wütend an, dann schüttelte er plötzlich den Kopf und fuhr sich durchs Haar.
 

„Hör mal, Marc. Mir passt das alles einfach nicht. Gut, ich gebe gern zu, dass es mir nicht gefällt, dass du anscheinend deine gesamte Zeit nur mit der ach-so-heißen Miss Bell verbringen willst, aber das ist nicht der Hauptgrund.“, entschuldigend sah er mich an. Und ich starrte fragend zurück.
 

„Du bist doch drauf und dran, dich in sie zu verknallen.“, murmelte er nun leiser, damit uns auch niemand hörte.
 

„Was?“, wollte ich nun erschrocken wissen. „Red keinen Scheiß, Mann.“
 

Nun grinste Adrian. „Gut, wie du meinst. Dann eben nicht. Ich wundere mich eben. Es kam noch nie vor, dass du ein Mädchen in dein Zimmer gelassen hast. Und schon gar nicht, dass du ein ganzes Wochenende mit einem einzigen Weib verbringen wolltest. Tut mir leid, dass ich ein wenig überreagiere.“

Er seufzte auf. „Ich will ja auch nur, dass du ein wenig auf deine Gefühle achtest. Ich weiß, dass sogar du welche hast, aber sie an Bell zu verlieren, wäre so ungefähr das Letzte, das du brauchen kannst.“
 

„Du willst doch jetzt nicht ernsthaft über Gefühle mit mir reden, oder?“, meinte ich ein wenig ironisch.
 

Grinsend schüttelte Adrian den Kopf. „Nein, bei Merlins Bart, nein. Ich will nur sagen, dass du aufpassen sollst.“
 

Ich nickte ihm zu und wollte gerade einen großen Schluck Kaffee nehmen, doch der war schon wieder kalt geworden. Wütend spuckte ich den Schluck wieder zurück in die Tasse und stand auf, um mich auf den Weg zum Unterricht zu machen.
 

Adrian hatte absolut Unrecht. Ich wollte Bell. Körperlich. Mehr nicht.
 

Ja, es verwunderte mich selber, mit welcher Intensität ich sie wollte. Und ich wusste nicht, woher dieses Begehren kam, warum es ausgerechnet sie sein musste, aber so war es nun einmal.

Ich hatte schon versucht dagegen anzukämpfen. Mir andere Beschäftigung zu suchen, aber das hatte ja nachweislich nicht funktioniert.
 

Also warum sollte ich noch weiter dagegen ankämpfen, wenn ich diesen Umstand genauso gut genießen konnte?
 

Eben, ich wusste darauf auch keine vernünftige Antwort, also schob ich das Gespräch mit Adrian in den hintersten Winkel meines Verstandes und freute mich einfach auf heute Abend, wenn ich Katie vernaschen würde.
 

Nach dem Unterricht folgte ich Katie in die Bibliothek und zog sie dann an einen der hintersten Tische. Hier hatte ich es schon öfters gemacht. Der Tisch stand hinter ein paar Regalen und wurde eher selten benutzt.
 

„Marcus.“, meinte sie zur Begrüßung eher genervt als erfreut. Kurz wurde ich ärgerlich, doch ich dachte an mein Vorhaben und mein Ärger verflog augenblicklich.
 

„Ich dachte mir, wir könnten das Wochenende miteinander verbringen.“, sagte ich schließlich lächelnd. Voller Überzeugung, dass sie mir zustimmen würde.

Ich hörte sie schon zusagen. Nur, sie tat es nicht.
 

„Ich kann nicht.“, antwortete sie stattdessen. Und ich starrte sie ziemlich unintelligent und perplex an. „Wie bitte?“
 

Nun stahl sich doch ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht und ich nahm kurz an, dass sie mich nur verarschen wollte. Weit gefehlt.
 

„Ich kann nicht. Tut mir leid. Ein andermal vielleicht.“, wiederholte sie nun ausführlicher.
 

„Wie meinst du das? Du kannst nicht?“, fragte ich weiter. Und ja, ich kam mir immer blöder vor.
 

„Ja, ich habe in einer halben Stunde ein Date und Samstag und Sonntag ebenfalls.“, antwortete sie mir.
 

Und wieder starrte ich sie an. Natürlich hatte sie jedes Recht der Welt mit jedem auszugehen, mit dem sie wollte. Und es ging mich auch absolut nichts an. Wir hatten nicht miteinander. Also nicht so richtig.
 

Und dennoch fragte ich sie, grober als beabsichtigt: „Mit wem?“
 

Katie rollte mit den Augen. „Du nicht auch noch.“, murmelte sie, doch ehe ich sie danach fragen konnte, fuhr sie fort: „Nicht, dass es dich etwas anginge, aber heute treffe ich mich mit Henry Crown, Ravenclaw und morgen mit William Fox, Hufflepuff.“
 

Meine Augen weiteten sich erst, dann sah ich sie etwas skeptisch an. Crown kannte ich nicht persönlich, er war nicht in meinem Jahrgang und spielte auch kein Quidditch, doch Fox kannte ich. Ich kannte ihn gut, denn er spielte bei den Hufflepuffs und war bei den Weibern eigentlich sehr beliebt.
 

Nicht so beliebt, wie wir Schlangen, aber beliebt. Und das gefiel mir gar nicht.

„Wie kommst du auf die beiden?“, wollte ich wissen und nun zog Bell eine Augenbraue nach oben. Oho.
 

„Was soll das, Flint?“, zischte sie. „Ein Verhör, oder was?“ Aua, das tat weh. Sie nannte mich Flint und zeigte mir so meine Grenzen auf. Aber hey, davon ließ ich mich nicht so schnell einschüchtern.
 

„Und am Sonntag?“, fragte ich daher weiter.

Katie wurde auf einmal mucksmäuschenstill. In der einen Sekunde starrte sie mich noch wütend an, doch dann wandte sie plötzlich den Blick ab und schien irgendwie.. verlegen zu sein.
 

„Wood.“, murmelte sie leise, doch ich hatte es verstanden. Ich wusste nicht, ob ich lachen sollte oder wütend werden.
 

Ich entschied mich schließlich dafür, einfach den Kopf zu schütteln. Sollte sie doch machen was sie wollte. Und mit wem sie wollte. War mir doch egal. Hauptsache ich kam bei der Sache nicht zu kurz.
 

- Obwohl ich zugeben musste, mir gegenüber zumindest, dass es mir gar nicht gefiel, Bell mit Wood oder sonst einem Arschloch teilen zu müssen. Körperlich. Aber es war ihr erstes Date und die drei brachten es sowieso nicht. Nur bei Fox war ich mir nicht so sicher. –
 

„Dann komm doch am Abend zu mir. Heute und morgen und Sonntag. Die drei werden dich schnell langweilen und dann brauchst du vielleicht ein paar Endorphine.“ Ich grinste sie anzüglich an.

Katie seufzte. „Vielleicht, Marcus. Ich weiß es nicht. Ich sag dir einfach Bescheid.“
 

Ich nickte ihr zu. Was hätte ich auch sonst tun sollen? Mich beschweren? Betteln? Sicher nicht.
 

„Noch was.“, meinte sie dann, als ich mich gerade zum Gehen wandte. Fragend sah ich sie an.
 

„Ich werde nicht bei dir schlafen. In deinem Zimmer meine ich.“, sagte sie dann.

Geschockt starrte ich sie an. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ganz und gar nicht.

Bell gehörte einfach in mein Bett. In der Nacht. Nackt. Und zwar die ganze Nacht.
 

„Zu persönlich.“, murmelte Katie noch, bevor sie aus der Bibliothek verschwand und mich einfach stehen ließ. Schon wieder.
 

Ich kam mir so dumm vor. SO verdammt dämlich.

Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Adrian war unterwegs. Bell war unterwegs. Sie hatte mich abserviert. Schon wieder. Wenn sie das noch ein paar Mal tun würde, hätte das womöglich noch Auswirkungen auf mein männliches Ego.

Katie Bell

Auf dem Weg nach oben seufzte ich noch viele Male tief auf. Wenn meine Eltern das erfahren würden. Sie wären so enttäuscht von mir.

Ich war schon gespannt, wie Angelina und Alicia darauf reagieren würden.
 

Im Gemeinschaftsraum angekommen, warteten Angelina und Alicia schon auf mich. Nervös lächelnd und ein wenig rot im Gesicht ließ ich mich gegenüber von ihnen auf einen Sessel fallen.

„Und?“, wollte Angelina interessiert von mir wissen und sah mich genauso wie meine andere Freundin mit großen neugierigen Augen an. Ihre Blicke halfen mir überhaupt nicht. Im Gegenteil. Sie machten alles nur noch schlimmer. Ich fühlte mich so schon schlecht genug. Dann mussten die beiden mich nicht auch noch so anstarren!

Ich schämte mich so sehr. Wie sollte ich ihnen nur klarmachen, dass ich mich auf eine lockere Affäre mit Flint eingelassen hatte? Und das war noch nicht einmal das schlimmste. Zeitgleich hatte ich mich auch auf irgendetwas mit Wood eingelassen.
 

Das würden sie nicht verstehen! Ich verstand mich ja selber kaum. Wie war ich nur von dem braven, unschuldigen Mädchen zu diesem männerfressenden Luder geworden? Wobei- männerfressend stimmte ja gar nicht! Flintfressend traf es wohl eher. „Jetzt sag es schon!“, drängte mich nun Alicia. Ich atmete einmal tief ein. „Ich habe mit Flint gesprochen.“, murmelte ich leise. Alicia rollte mit den Augen, wohingegen Angelina nickte und meinte: „Das war uns schon klar. Wir wollten wissen, was du mit ihm gesprochen hast.“ Ich seufzte tief auf. Wie, verdammt, sollte ich Ihnen das nun klar machen?
 

„Du hast ihm doch wohl gesagt, dass es so nicht weitergehen kann, oder?“ Alicia sah mich prüfend und abschätzend an.

„Ähm nun ja, wisst ihr... So einfach war es dann doch nicht...“, meinte ich ausweichend. „Ich meine.. ja.. eigentlich habe ich das schon so gesagt.. irgendwie..“
 

Konnten Sie sie sich denn nicht denken? Meine Wangen färbten sich noch röter, wenn das denn überhaupt möglich war.

„Bei Merlins Bart! Du hast es schon wieder getan!“, rief Alicia plötzlich aus. Angelina riss die Augen auf. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“

Ich seufzte erneut und murmelte leise: „Doch irgendwie schon.“ Eine Zeitlang war es still. Niemand sagte ein Wort. Plötzlich öffnete sich das Porträt und eine Horde Schüler kam herein.

„Vielleicht sollten wir woanders weiterreden.“, sagte Angelina in einem merkwürdigen Tonfall und stand auf. Langsam gingen wir in unseren Schlafsaal. Mit einem leisen Stöhnen ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die beiden anderen folgten meinem Beispiel. „Wie konntest du nur, Katie?“, wollte Angelina schließlich wissen. Seufzend sah sie mich an und schüttelte den Kopf.
 

Alicia hingegen schien nicht zu wissen, ob sie das gut finden sollte oder nicht. Aber wie sollte ich ihr das verübeln? Ich wusste ja selber nicht ob es gut war oder nicht. „Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Ich war so fest entschlossen, ihm die Meinung zu sagen.“, flüsterte ich. Dann holte ich noch einmal tief Luft und fuhr fort: „Es ist einfach passiert.“

Angelina stöhnte theatralisch auf. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“

Ich nickte schmollend.

„Wie meinst du das? Es ist einfach passiert? So etwas passiert nicht einfach!“, fuhr Angelina mich an. Sie schien richtig wütend zu sein.
 

So sah man sie selten. Sie konnte so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Normalerweise war sie die ruhige und vernünftige von uns. Ich seufzte auf. „Flint wollte unsere Ergebnisse zu Snape bringen und danach mit mir sprechen. Zuerst wollte ich einfach abhauen, doch dann hab ich es mir anders überlegt. Ich hab mir einfach gedacht, es wäre nur fair, wenn ich im ehrlich sage, was los ist.“ Alicia kicherte los: "Doch dazu kam es nicht mehr?!"

Ich nickte ihr zu. Angelina schnaubte.

Bittend sah ich sie an und fuhr mit meiner Geschichte fort: „Er kam einfach in den Raum und sah mich so seltsam an. Ich weiß auch nicht. Er hatte so ein Funkeln in den Augen.“ Alicia grinste mich an, Angelina rollte mit den Augen. Ich ließ mich dadurch jedoch nicht beirren: „Er kam einfach auf mich zu. Und nun ja... Er hat mich eben einfach geküsst.“

Angelina schnaubte wieder. „Einfach geküsst? Du hättest ihn weg stoßen können. Oder schlagen. Oder was weiß ich nicht noch alles.“ Ich seufzt auf. Dann schüttelte ich den Kopf. „Das konnte ich einfach nicht. Dazu küsst er einfach viel zu gut. Ich weiß auch nicht, was ich an ihm finde. Ich weiß doch, dass er ein Arschloch ist. Mein Verstand weiß das. Mein Körper ignoriert es."
 

Manchmal verstand ich mich selber nicht. Ich seufzte auf. „Und worauf habt ihr euch jetzt geeinigt?", wollte Angelina schließlich wissen. Ich schüttelte den Kopf. Das konnte ich Ihnen doch unmöglich sagen. Nicht nachdem sie so reagiert hatten. Doch da hatte ich meine Rechnung ohne die beiden gemacht. Alicia quängelte solange, bis ich schließlich nachgab und ihnen restlos alles erzählte. Dann war wieder alles still. Eine ganze Zeitlang. Angelina starrte mich erschrocken an. Alicia schien auch nicht sehr erfreut zu sein, oder es zumindest nicht ganz glauben oder eher verstehen zu können.
 

„Du bist in ihn verliebt? Verdammich, du bist wirklich in ihn verliebt! Ich kanns nicht glauben. Wie oft habe ich dir gesagt, dass du auf dein Herz aufpassen sollst.“, meinte Angelina resignierend.

Ich schüttelte wild den Kopf. „Nein! So ist es nicht. Du irrst dich. Ich... Ich mag ihn eigentlich gar nicht. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.“, sagte ich verzweifelt. Angelina schüttelte den Kopf. „Lüg mich nicht an!“

Ich seufzte auf. Alicia sah zwischen uns beiden hin und her, unentschlossen, wem von uns beiden Sie Recht geben sollte, oder zu wem sie zuerst sprechen sollte. Schließlich seufzte auch sie auf und ließ sich zwischen uns aufs Bett fallen. „Mädchen, jetzt beruhigen wir uns mal wieder. Katie ist alt genug, um selber zu entscheiden, was sie will. Und wir sollten das respektieren.“, sprach Alicia ruhig. Ich nickte ihr dankbar zu, doch Angelina stöhnte gequält auf: „Ich will doch nur nicht, dass sie verletzt wird. Ich weiß, wie Schlangen sind. Ehe man sich versieht, haben sie nicht nur deinen Körper genommen, sondern auch deine Würde und dein Herz.“ Und dann schluchzte sie auf einmal. Alicia und ich nahmen sie in den Arm. Eine Zeitlang murmelten wir ihr beruhigende Worte zu, und ließen sie sich ausweinen.
 

„Es tut mir leid, Katie. Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass es in Ordnung wäre, wenn du nur deinen Spaß mit ihm haben willst. Und ich finde das doch auch in Ordnung. Du bist alt genug. Und Merlin weiß, dass auch Alicia und ich nicht immer brav waren.“, weinte Angelina dann. Ich nahm sie noch fester in den Arm. „Ich weiß. Schhhh. Ist schon gut.“

Angelina schüttelte wild den Kopf. „Nein ist es nicht. Du sollst nicht denken, dass ich dir deinen Spaß nicht gönne. Ich will doch nur, dass du glücklich bist. Ich muss nur immer an mich denken. An meine Geschichte. Ich kann einfach nicht anders.“ Dann folgten wieder Schluchzer.
 

„Hör mal, Angie. Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen. Ich werde aufpassen. Es geht mir hier wirklich nur um ein kleines Abenteuer. Ich weiß auch nicht wieso. Ich war früher nie so.“, murmelte ich. Alicia grinste mich an: „Vielleicht liegt es daran, dass Flint gewisse Talente hat.“ Nun lächelte auch Angelina. Und dann lachten wir alle drei.

„Ich will nur, dass ihr nichts Schlechtes von mir denkt.“, meinte ich dann. Lächelnd sahen mich meine beiden Freundinnen an. „Wir doch nicht.“, grinste Alicia. Angelina schüttelte den Kopf: „Niemals.“
 

Zuerst lächelte ich beide an. „Ich hab euch lieb.“, murmelte ich dankbar. „Aber das war noch nicht alles.“

Fragend, zögerlich und vorsichtig sahen mich beide an.
 

„Ich hab auch mit Oliver gesprochen.“, gestand ich schließlich.

„Du hast was?“, meinte Angelina erschrocken. „Wann?“, fragte Alicia zeitgleich.
 

„Bevor ich in die Kerker gegangen bin. Er hat mich abgefangen.“
 

„Und was hast du ihm gesagt?“ Ich sah Angelina schuldbewusst an.

„Bitte hasst mich jetzt nicht..“, flüsterte ich, bevor ich lauter fortfuhr: „Er wollte einfach nicht aufgeben. Er hat mich wirklich angefleht, ihm noch eine Chance zu geben. Also er meinte, er will Dates. Ab und zu. Und vielleicht würde ich mich dann in ihn verlieben.“

Ich seufzte auf.

„Ich hab echt alles versucht, aber er hat sich nicht abwimmeln lassen. Und nun ja.. Ich war so aufgeregt und verwirrt wegen Flint. Da wollte ich keine weiteren Diskussionen und hab ihm einfach zugestimmt.“
 

Ich kniff die Augen zusammen und wartete auf das Urteil meiner besten Freundinnen.
 

„Okay.“, Alicia jedoch nur und Angelina pflichtete ihr bei. „Es ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn du dir deine Möglichkeiten offen hältst. Ich meine, Flint wird wohl nicht dein Märchenprinz sein und während du dich mit ihm vergnügst, kannst du ja trotzdem schon mal die Augen offen halten.“
 

Ich nickte ihnen zu. Sie verblüfften mich immer wieder. Mein schlechtes Gewissen war zwar nicht verschwunden, aber es war ein wenig geschrumpft. Und wer wusste denn schon so genau was passieren würde? Vielleicht würde ich doch noch Liebe für Wood empfinden. Vielleicht.
 

Nachdem ich beiden dann noch ein paar Details von meiner Begegnung mit Flint erzählt hatte, schlief ich schließlich friedlich ein.

So schlimm war das Gespräch dann doch nicht gewesen. Sie waren eben meine Freundinnen. Und würden es immer sein. Egal was passierte.

Der Unterricht tags darauf verging wie im Flug. Leider nicht ganz reibungslos. Dadurch, dass ich mir die letzten Tage nur Gedanken um Flint und Wood gemacht hatte, hatte ich meine Schularbeiten vollkommen vernachlässigt. Bis morgen hatte ich also einiges nachzuholen. Ich stöhnte genervt auf. Ich hatte mich so auf einen ruhigen Abend gefreut. Ein bisschen mit Angelina und Alicia quatschen. Vielleicht Flint sehen. Oder mich mit einem schönen Buch zurückziehen. Ich seufzte. Das konnte ich jetzt wohl vergessen. Ich musste noch einen drei Seiten langen Aufsatz für Geschichte der Zauberei schreiben und auch McGonagall erwarte noch eine Hausübung von mir.
 

Hätte Wood uns heute nicht so verdammt lange trainieren lassen, hätte ich die Aufgaben vielleicht bis am Abend erledigt gehabt. Aber nein. So einfach macht es mir das Schicksal nicht. Es kam mir fast so vor, als hätte Wood das absichtlich gemacht, damit ich nicht zu Flint konnte. Aber das war Blödsinn. Wood wusste nichts von mir und Flint.

Wood wollte einfach nur vorbereitet sein. Für das Spiel gegen Slytherin, das bald anstand.
 

Gefrustet machte ich mich, nach dem Abendessen, auf den Weg in die Bibliothek. Das Leben war doch echt ungerecht. Ich könnte jetzt schön bei Flint sein und den ganzen Ärger vergessen, aber nein – ich hatte Hausaufgaben zu erledigen.
 

Weit kam ich nicht. Vor der Großen Halle, wartete Flint schon auf mich. Er grinste mich an. Mit seinem typischen Flintischen, arroganten, Slytherinhaften, absolut sexy Grinsen. Ich seufzte auf. DAS hatte mir gerade noch gefehlt. Ich wusste genau, was er wollte. Und -verdammt- ich wollte es doch auch.

Doch heute konnte ich mir das wirklich nicht mehr erlauben. Ich musste diese Aufgaben noch erledigen. Meine Noten waren sowieso schon nicht so gut, da konnte ich es mir nicht leisten, dass sie noch schlechter würden.

Doch schon beim Gedanken an Flint, an seine Lippen, an seine Zunge, an seine Hände, oder einfach nur an seinen Geruch wurde ich ganz aufgedreht und wollte mehr. Ich wollte ihn so sehr. Wenn ich an meine Hausübung dachte, drehte sich mir der Magen um. Es zog sich in mir alles schmerzlich zusammen. Ich wollte nicht in diese alte staubige Bibliothek. Ich wollte zu Flint. In seine Arme.
 

„Kätzchen“, flüsterte er und zog mich in eine abgedunkelte Nische. Sofort lagen seine Lippen auf meinen. Seine absolut erotischen Lippen. Ich seufzte in den Kuss: „Marcus.“ Das hatte mir gefehlt. Und genau deshalb schob ich ihn von mir. Wenn er mich weiter küsste, würde ich alles vergessen und ihn sofort Hier und Jetzt vernaschen. Oder die ganze Nacht. Aber verdammt, das ging heute einfach nicht.

„Was ist?“, wollte er ungeduldig von mir wissen. Doch bevor ich antworten konnte, wanderten seine Lippen zu meinem Hals und verteilten kleine Küsse darauf. Genauso wie ich es mochte. Ich konnte mir ein Seufzen gerade noch verkneifen.

Ich entwand mich seinem Griff und meinte entschuldigend: „Ich kann jetzt nicht. Ich muss noch mal in die Bibliothek.“ Anscheinend wollte er mich überreden zu bleiben, denn er küsste mich erneut leidenschaftlich. Wie gern würde ich bleiben. Wie gerne würde ich einfach alles vergessen, und mich in seinen Berührungen verlieren. Leider ging das jetzt wirklich nicht.

Verdammt – es ging einfach nicht.
 

„Nein. Heute nicht Marcus.“, murmelte ich, während ich aus der Nische heraus in die Halle spähte. Ich musste sicher gehen, dass mich niemand sah. Doch Marcus ließ nicht locker: „Komm doch heute Abend zu mir." Er umarmte mich von hinten und knabberte an meinem Ohr. „Dann haben wir die ganze Nacht.“
 

Ja, ja, ja!, schrie alles in mir. Wie gern ich das doch wollte. Aber ich musste heute wirklich meine Aufgaben erledigen, sonst könnte ich meine Noten vergessen.

Ich schüttelte den Kopf: „Heute nicht. Ich hab bis morgen noch verdammt viel zu tun.“

„Aber wir haben eine Abmachung.“, antwortete er mir. Im ersten Moment dachte ich, ich hätte mich verhört. Aber dem war nicht so. Ich konnte es echt nicht glauben. Empört drehte ich mich um und schob ihn nun energisch von mir. Das gab mir den Rest. Ich war sowieso schon sauer genug. Ich wollte diese blöden Arbeiten nicht schreiben. Ich wollte es genau so sehr wie er. Und er hatte, verdammt noch mal, nicht das Recht, sich so aufzuspielen, als müsste ich immer dann springen, wenn er es wollte.

„Eine Abmachung? Ja, aber das heißt noch lange nicht, dass ich es immer und überall mit dir treibe, nur weil du es gerade willst."

Seufzend fuhr er sich durch die Haare. „So war es gar nicht gemeint.“

Resignierend schüttelte ich den Kopf. Ich hatte gar keine Zeit, mit ihm zu streiten.

„Gut, ich habe auch gar keine Zeit hierfür. Ich muss noch verdammt viel für morgen machen. Wood hat uns wieder übertrieben lange trainieren lassen.“ Ich seufzte auf. Schnell gab ich ihm noch einen Kuss und verschwand dann aus der Nische. Immerhin hatte mich dabei niemand gesehen.
 

Ein paar Minuten vor Sperrstunde verließ ich die Bibliothek schließlich, war mit meiner Arbeit aber immer noch nicht fertig. Gefrustet arbeitete ich im Gemeinschaftsraum weiter. Erst kurz nach 1 Uhr morgens schaffte ich es schließlich ins Bett. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Also ich wollte schon schlafen, doch in meinem Kopf kreisten immer wieder Gedanken, die mich einfach nicht einschlafen ließen. Was sollte ich nur machen? Flint würde sich nicht immer so abservieren lassen.

Eigentlich wollte ich ihn doch gar nicht abservieren. Ich wollte ihn berühren, ihn spüren, doch irgendwie gab mir das, was Angelina zu mir gesagt hatte, zu denken. Ich wusste, dass ich nicht in Flint verliebt war. Aber konnte das wirklich passieren? Ich würde ein paar weitere Regeln aufstellen müssen, um mein Herz zu schützen. Es ging doch hier darum, dass wir nur Sex miteinander hatten.

Ich hätte sein Angebot heute so gerne angenommen. Wenn ich nicht so viel zu tun gehabt hätte, wäre ich mit ihm in sein Zimmer gegangen, und hätte das getan, was immer er wollte. Doch das ging so nicht. Ich konnte nicht die ganze Nacht mit ihm verbringen. Das wäre viel zu persönlich. Viel zu intim.

Wir würden uns Orte suchen müssen, die nichts Persönliches an sich hatten. Und wir würden uns immer nur für kurze Zeit sehen. Nur unsere Nummer schieben, und das war's dann.
 

Ich stöhnte frustriert auf. So würde es vielleicht funktionieren. Keine Gespräche, keine Zärtlichkeiten, keine Alltäglichkeiten, nur wilder Sex. Ja, so könnte es klappen. So könnte ich mein Herz immer aus der Angelegenheit heraushalten.

Ich lag noch lange wach. Meine Gedanken kreisten und kreisten. Ich wusste nicht, was richtig und was falsch war. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Aber eines wusste ich nur zu gut. Ich durfte mich auf gar keinen Fall in Marcus Flint verlieben.
 

Irgendwann nach 3 Uhr morgens schaffte ich es schließlich, doch einzuschlafen. Diesem Umstand hatte ich dann auch meine schlechte Laune zu verdanken. Und wenn ich daran dachte, dass ich mich heute auch noch mit Henry Crown treffen musste, wurde meine Stimmung nicht gerade besser. Aber ich hatte es versprochen. Außerdem wollte ich doch eigentlich. Oder ich sollte wollen. Immerhin gab mir das Date eine Chance darauf, den richtigen zu finden. Mich zu verlieben. Gut, ich glaubte nicht wirklich daran, dass Henry der richtige war. Oder dass ich mich in ihn verlieben würde. Aber ich musste es einfach versuchen.
 

Der Unterricht verlief heute ausnahmsweise einmal nicht so schlecht. Obwohl ich verdammt schlecht gelaunt, müde und hungrig war, weil ich verschlafen und somit das Frühstück verpasst hatte, schaffte ich es dennoch, ein paar Punkte für Gryffindor zu gewinnen.

Nach Kräuterkunde musste ich noch einmal schnell in die Bibliothek, um etwas nachzusehen. Doch soweit kam ich gar nicht.

„Katie, warte doch einmal bitte. Nur ganz kurz.“, meinte Wood als er auf mich zukam. Ich konnte es gerade noch verhindern, laut aufzustöhnen. „Was gibt's, Oliver?“, antwortete ich und versuchte freundlich zu klingen. Immerhin konnte er nichts für meine schlechte Laune.
 

„Ich hatte mich gefragt, ob du am Wochenende mit mir ausgehen möchtest." Er lächelte mich an. Früher hätte dieser Blick mich zum Schmelzen gebracht. Jetzt jedoch war ich einfach nur genervt. Ich wollte doch nur meine Ruhe. Ich seufzte auf. „Hör mal, Oliver. Ich mag dich wirklich gerne, aber ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, mit dir auszugehen.“ Sein Lächeln gefror augenblicklich und er sah mich traurig an.

„Ich dachte, wir hätten eine Abmachung.“, murmelte er deprimiert. Das hatte ich doch schon mal gehört. Ich seufzte erneut auf. Eigentlich hatte ich es Oliver ja versprochen. Und er konnte nichts für meine schlechte Laune. Oder dafür, dass ich eigentlich Flint wollte. Jetzt sofort. Ich schüttelte schnell den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Wann war ich eigentlich so sexsüchtig geworden?

„Ich habe aber schon etwas vor. Ich bin schon verabredet.“, antwortete ich.

Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen, aber ich hatte gehofft, dass es ihn abschrecken würde. Weit gefehlt. „Was? Wann? Und vor allem mit wem?", wollte er drängend wissen. Ich seufzte auf. Sein eifersüchtiges Gehabe hatte mir gerade noch gefehlt. Schließlich antwortete ich ihm. Zuerst weiteten sich seine Augen überrascht. Dann schien er sich wieder zu besinnen: „Gut. Ähm wie wärs dann mit Sonntag?"

Ich versuchte ein kleines Lächeln zustande zu bringen und war mir aber nicht sicher, ob es mir auch gelang. „Ja, okay. Von mir aus.“ Innerlich seufzte ich auf. Was hatte ich mir nur da wieder eingebrockt?

Andererseits hatte ich jetzt echt keine Lust auf irgendwelche Diskussionen. Ich wollte nur meine Ruhe.
 

Wood strahlte mich an. So als hätte ich ihm gerade das größte Geschenk gemacht. Ich konnte nicht anders, als jetzt wirklich zu lächeln.

Dann erinnerte ich mich wieder, dass ich weg musste. Ich verabschiedete mich schnell von Oliver und rannte in die Bibliothek.
 

Ich hatte es schon relativ eilig, immerhin musste ich mich in einer halben Stunde mit Henry treffen.

Ich stöhnte genervt auf. Wieso konnte ich nicht einfach zu Flint gehen und mich mit ihm vergnügen? Weil ich einfach so dumm war, und mich verlieben wollte. In den Richtigen. Außerdem war das Date schon ausgemacht. Genauso wie die anderen beiden.
 

Auch hier verlief nichts so wie geplant. Flint tauchte plötzlich auf und zog mich in die letzte Ecke der Bibliothek. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass hier noch Tische standen. Normalerweise hätte ich mich über seinen Überfall gefreut, doch heute war es das letzte, was ich wollte. Na gut, ich wollte es schon, aber ich konnte es einfach nicht gebrauchen. Ich lief wieder Gefahr, von ihm überredet zu werden. Und Merlin wusste, wie empfänglich ich dafür war.
 

„Marcus.“, meinte ich daher genervter als beabsichtigt. Seltsamerweise ignorierte Flint meinen Tonfall völlig. „Ich dachte mir, wir könnten das Wochenende miteinander verbringen.“, antwortete er lächelnd. Kurz wollte ich zurück lächeln und zusagen. Doch dann fiel mir wieder ein, dass ich schon verabredet war. Und mir fielen meine nächtlichen Gedanken wieder ein.

„Ich kann nicht.“, antwortete ich daher.

Er starrte mich ziemlich dämlich an. Wahrscheinlich hatte er nicht mit meiner Absage gerechnet. „Wie bitte?“, fragte er. Ich konnte ein Lächeln gerade noch verhindern. Er sah schon ziemlich dumm aus. Außerdem war er es nicht gewohnt, eine Absage nach der anderen zu bekommen. „Ich kann nicht. Tut mir leid. Ein andermal vielleicht.“, wiederholte ich nun.

„Wie meinst du das? Du kannst nicht?“ Ich nickte ihm zu: „Ja, ich habe in einer halben Stunde eine Verabredung und Samstag und Sonntag ebenfalls.“

Er starrte mich perplex an. Und dann fuhr er mich an: „Mit wem?“ Ich zuckte leicht zusammen. „Du nicht auch noch.“ Ich rollte mit den Augen. Diese Männer.
 

„Nicht, dass es dich etwas anginge, aber heute treffe ich mich mit Henry Crown, Ravenclaw und morgen mit William Fox, Hufflepuff."

Genauso wie bei Wood, weiteten sich auch seine Augen kurz, doch dann sah er mich skeptisch an. „Wie kommst auf die beiden?“, wollte er wissen.

Nun wurde ich richtig wütend. Das ging ihn doch wohl absolut nichts an. Er hatte kein Recht dazu. Wütend, mit einer hochgezogenen Augenbraue, sah ich ihn an. „Was soll das, Flint?“, zischte ich. „Ein Verhör, oder was?“ Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er jetzt mich angiften würde und ich wieder ihn und wir dann wütend auseinander gingen oder so. Er ließ sich doch so etwas nicht einfach gefallen. Doch da hatte ich mich geirrt.

„Und am Sonntag?“, fragte er weiter. Ertappt, dachte ich mir. Sofort war es still. Ich senkte meinen Blick. Ich konnte ihn einfach nicht ansehen. Es war mir so verdammt peinlich. Ich wusste auch nicht wieso. Oder, ich hatte zumindest eine kleine Vermutung. Flint hielt Wood für einen Verlierer. Aber wieso war es mir auf einmal so wichtig, was Flint dachte? Ich schüttelte kurz den Kopf um diesen Gedanken zu vertreiben.

„Wood.“, murmelte ich leise, in der Hoffnung, dass Flint mich nicht verstand. In den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass Flint den Kopf schüttelte. Er hatte mich also verstanden. Ich erwarte eine sarkastische Bemerkung. Eine Beleidigung. Irgendetwas. Doch es kam nichts. Nichts dergleichen.
 

„Dann komm doch am Abend zum mir. Heute und morgen und Sonntag. Die drei werden dich schnell langweilen und dann brauchst du vielleicht ein paar Endorphine.“, meinte er und grinste mich anzüglich an. Ich hingegen starrte ihn perplex an. Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein. Vor lauter Erleichterung, einer sarkastischen Bemerkung entgangen zu sein, wollte ich ihm sofort zustimmen. Doch dann beruhigte ich mich wieder. Dann fiel mir alles wieder ein. Ich seufzte enttäuscht auf. Ich wollte doch so gerne.
 

„Vielleicht, Marcus. Ich weiß es nicht. Ich sage dir einfach Bescheid.“ Er nickte mir nur zu. Heute schien er nicht er selbst zu sein. Oder vielleicht hatte ich ihn auch einfach nur überrascht. „Noch was.“, meinte ich dann, als er gerade gehen wollte. Ich musste das jetzt klären. Es musste einfach ein für allemal klar sein. „Ich werde nicht mehr bei dir schlafen. In deinem Zimmer meine ich.“

Geschockt riss er die Augen auf. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Er war aber auch zu naiv. Wäre die ganze Sache nicht so verflixt ernst gewesen, hätte ich wohl jetzt gelacht. Er sagte nichts mehr. Er bewegte sich nicht. Er starrte mich einfach an.

„Zu persönlich.“, murmelte ich noch, bevor ich schließlich aus der Bibliothek verschwand. Ich hätte nicht eine Sekunde länger bleiben können. Zu groß war die Gefahr, dass er versuchen würde, mich zu überreden. Und bei Merlin, wenn er versucht hätte, mich aufzuhalten, ich wäre geblieben.

Wahrscheinlich das ganze Wochenende.
 

Seufzend machte ich mich auf den Weg vors Schloss. Henry wartete sicher schon. Kurz vor dem Tor straffte ich meine Schultern, redete mir gut zu, und trat schließlich hindurch.

Und tatsächlich. Da stand er und lächelte mich an.

Eigentlich sah er gar nicht so schlecht aus. Er hatte dunkles Haar, war groß und schlank. Nicht so groß wie Flint und im Gegensatz zu ihm eher schmächtig. Das lag wohl daran, dass seine Mutter aus China stammte. Im Gegensatz dazu jedoch standen seine strahlend blauen Augen.

„Hallo Katie.“, begrüßte er mich. Ich konnte nicht anders als ihm ebenfalls zu zulächeln. „Hey Henry. Wie geht es dir?", wollte ich wissen. „Ganz gut, danke. Wollen wir dann los?“ Ich nickte ihm als Antwort zu. Und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Hogsmeade.
 

„Du magst kein Quidditch, oder?", fragte ich ihn schließlich, als wir uns in einem Kaffeehaus niedergelassen hatten. Er schien etwas verlegen zu sein, während er antwortete: „Nein. Um ehrlich zu sein nicht. Ich bin nicht so der sportliche Typ.“

Ehrlich? Darauf wäre ich wohl nie gekommen, schoss es mir durch den Kopf.

Ich lächelte Henry jedoch an. „Was magst du denn sonst so?“, wollte ich weiter wissen. Und dann fing mein Gegenüber damit an, mir irgendwelche Dinge über Kultur und Musik und Kunst zu erzählen, die mich nicht im Geringsten interessierten. Doch ich wollte nicht, dass Flint recht behielt. Als versuchte ich, Henry Aufmerksamkeit zu schenken und Interesse zu zeigen.

Also es lag nicht so sehr an den Dingen, die er mir erzählte, sondern viel eher daran, dass er nicht Flint war. Er erinnerte mich in seinem Schwärmen viel eher an Wood und seine Quidditch-Manie.

Außerdem verstand ich so gut wie gar nichts von Kultur und Kunst.
 

Als er nach knapp zwei Stunden immer noch am Schwärmen war und mir von einer Ausstellung erzählte, die er letztes Jahr mit seinen Eltern besucht hatte, fiel es mir schon deutlich schwerer nicht einzuschlafen. Das war doch echt unfair! Da hatte ich kaum vier Stunden geschlafen, kein Frühstück gehabt und nun das. Henry war zwar echt nett, und er war charmant und fürsorglich und aufmerksam, doch genau das war das Problem. Er war einfach nicht das, was ich wollte.

Merlin sei Dank hatte ich mich heute mit ihm getroffen. Und nicht morgen früh. Somit hatten wir nicht so viel Zeit. Nicht ganz so viel. Immerhin hatten wir uns erst am Nachmittag getroffen. Dennoch – ich hatte bis heute nicht gewusst, wie verdammt lange so ein Nachmittag eigentlich sein konnte.
 

Irgendwann machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. „Es war heute echt nett mit dir, Katie. Vielleicht können wir das bei Gelegenheit mal wiederholen.“, lächelte er mich an. Sicher nicht. Dachte ich mir. Zu ihm jedoch sagte ich: „Ja, vielleicht machen wir das mal. Danke für den Ausflug.“ Ich lächelte ihn noch einmal an, verabschiedete mich von ihm, und flüchtete in meinen Gemeinschaftsraum.
 

Das war echt mal ein Griff ins Klo gewesen. Alicia würde etwas erleben, wenn ich sie erwischen würde. Ich hoffte stark, dass die morgige Verabredung nicht genauso ein Desaster werden würde. Andererseits spielte Fox wenigstens auch Quidditch, dann hätten wir wenigstens ein Gesprächsthema. Wenn alles andere schiefging.
 

„Und wie wars?“, fragte mich Angelina, als ich den Gemeinschaftsraum betrat. Ich seufzte übertrieben auf. „Frag lieber nicht.“

„So schlimm?“, mischte sich nun Alicia ein. „Du hast ja gar keine Ahnung. Es war einfach nur schrecklich.", antwortete ich, während ich mich auf meinen Lieblingssessel fallen ließ.

„Aber Henry ist doch so kultiviert und zuvorkommend." Angelina und Alicia sahen mich fragend an. „Oder etwa nicht?“

„Doch, doch. Das schon. Er ist viel zu kultiviert. Er hat mich die ganze Zeit mit Kunst voll gelabert. Und als ich ihm sagte, dass ich noch nie außerhalb von England war, wollte er es mir zuerst nicht glauben. Und dann hat er fast einen Anfall bekommen."

Alicia kicherte los. „Ja, das kann ich mir gut vorstellen.“

„Wie bist du nur auf ihn gekommen?“, wollte ich wissen. Alicia zuckte mit den Schultern: „Ich dachte mir, dass du nach Flint vielleicht noch etwas anderes probieren möchtest. Etwas ganz anderes, wenn du verstehst, was ich meine." Dann kicherten die beiden los und auch ich konnte nicht lange widerstehen. Der Tag war einfach nur schrecklich gewesen. Und so gern ich auch zu Flint wollte. Ich hatte heute echt nicht mehr die Energie für Sex. Oder sonstiges.

Irgendwie schaffte ich es schließlich mich mit den beiden nach unten zu schleppen und zu Abend zu essen. Irgendwie.

Genauso –irgendwie- war ich dann auch wieder in meinem Bett und schlief sofort ein. Mitsamt aller Kleidung, die ich noch am Leib trug.
 

Obwohl es mir leid tat, dass ich Flint nicht einmal Bescheid gegeben hatte, war ich einfach nur froh, endlich einmal wirklich gut schlafen zu können.

Und obwohl das Date mit Henry solch ein Desaster gewesen war, half es mir immerhin so müde zu sein, dass ich in einen tiefen, traumlosen Schlummer fiel.
 

Dementsprechend gut gelaunt erwachte ich am nächsten Morgen. So gegen elf. Gut dann eher Vormittag, aber es war Samstag. Frei.
 

Genüsslich streckte ich meine müden Glieder, schloss noch einmal kurz die Augen und gähnte herzhaft.

Heute war ein guter Tag, das konnte ich spüren, es förmlich vor meinem inneren Auge sehen.
 

Nichts und niemand würde es heute schaffen, mir den Tag zu vermiesen.
 

Gemütlich schlenderte ich in die Große Halle, wo auch schon William Fox, mein Date, auf mich wartete.
 

Er machte den Vorschlag in Hogsmeade zu Frühstücken, den ich nur zu gerne annahm. Auf dem Weg dorthin betrachtete ich ihn eingehender.
 

Schmunzelnd musste ich feststellen, dass er das genaue Gegenteil von Flint war. Nun ja, vielleicht nicht das genaue Gegenteil. Immerhin war er ebenfalls sehr groß und muskulös gebaut. So wie Flint. Aber das war wohl auch das Einzige, das die beiden gemeinsam hatten.
 

William war blond und blauäugig. Er hatte ein freundliches Gesicht, ein charmantes Lächeln und strahlende Augen. Der Traum eines jeden Mädchens.

Was mich auch auf meine Frage brachte.
 

„Nimm es mir nicht übel, William, aber warum gehst du eigentlich mit mir aus?“, wollte ich von ihm wissen. Immerhin war er sehr beliebt. Er konnte jedes Mädchen haben. Vielleicht nicht unbedingt für eine Nacht. Dafür waren eher die Schlangen berühmt.

Aber jedes anständige Mädchen würde wohl ihren Zauberstab geben, um mit Fox zu gehen. Sich seine feste Freundin nennen zu können.
 

Wobei auch ein Date schon heiß begehrt war.
 

Leicht überrascht, aber dennoch freundlich lächelnd sah er mich daraufhin an. „Wie kommst du denn darauf, dass ich nicht mit dir ausgehen sollte?“
 

„Das habe ich nicht gesagt.“, antwortete ich schnell.

Nun schmunzelte er. „Nein, das nicht. Aber so, wie du mir die Frage gestellt hast, hat es einfach danach geklungen.“
 

Ich grinste ihn an. „Hör mal, wir wissen doch beide, wie beliebt du bist. Was hat Alicia dir dafür versprochen, dass du mir einen deiner wertvollen Samstage schenkst?“

Ich wollte weder vorwurfsvoll, noch zynisch oder undankbar klingen. Eigentlich wollte ich nur freundlich nach dem Warum fragen, immerhin interessierte es mich wirklich.

Aber irgendwie kam die Frage doch hinterhältiger heraus, als beabsichtigt. Flint hatte wohl einen schlechten Einfluss auf mich.

Fox hingegen ignorierte meinen Tonfall vollkommen, wofür ich ihm auch wirklich dankbar war.
 

„Sie hat mir gar nichts versprochen.“, meinte er nur und ging lächelnd weiter.

„Aber?“, hakte ich nach. Ich wollte einfach wissen, was so einem Typen wie Fox dazu brachte, mit einem durchschnittlichen Mädchen wie mir auszugehen.

„Kein aber, Katie.“ Er lachte leise. „Warum ist es so schwierig zu glauben, dass ich mit dir ausgehen wollte?“
 

Perplex schüttelte ich den Kopf. „Du wolltest mit mir ausgehen? Freiwillig?“
 

Nun lachte er wirklich. Laut. Aber sympathisch. Freundlich. Nett. Ganz anders als Flint.
 

„Natürlich freiwillig, Katie. Was denkst du denn? Dass Alicia mich erpresst?“ Es sollte wohl eine rein rhetorische Frage sein, doch ich antwortete trotzdem: „Was weiß ich denn.“
 

„Um ehrlich zu sein, wollte ich dich schon seit längerem um ein Date bitten.“, gab er dann lächelnd zu, während er mir die Türe zum Café aufhielt.
 

Nun war ich wirklich überrascht. Das schien er auch zu bemerken.

„Wirklich. Ich fand dich immer super. Wie du fliegen kannst, ist einfach nur der Hammer. Du lässt dir nichts gefallen und wirfst die Schlangen mindestens genauso oft vom Besen, wie sie dich.“ Er kicherte leise, bevor er fortfuhr.
 

„Außerdem siehst du unheimlich gut aus. Ich meine, JEDER würde gerne mit dir ausgehen, also was ist so komisch daran, dass ich es auch möchte?“
 

Nun war ich wirklich geschockt. „Wie bitte?“
 

Er schien zu merken, dass ich wirklich KEINE Ahnung hatte, wovon er sprach.

Gut, ich hatte vielleicht schon ein paar Einladungen gehabt, aber in den letzten Jahren so gut wie keine mehr.
 

Ich kam mir nicht wirklich beliebt vor. Schon gar nicht beim anderen Geschlecht.
 

„Nun ja..“, murmelte Fox. „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Katie.. aber, man hat einfach gemerkt, dass du in Wood verknallt warst. Und wenn ich ehrlich sein soll, du wirkst immer so tough und temperamentvoll..“, er grinste leicht, fügte aber bei meinem Blick schnell hinzu: „Was auch wirklich toll ist. Ehrlich. Aber na ja, das macht es Mann eben schwieriger. Man braucht ganz schön Mut, um dich zu fragen. Und wie gesagt, nachdem du so in Wood verschossen warst, hab ich mich gar nicht mehr getraut.“
 

Perplex, überrascht, geschockt, sprachlos. All das traf auf jeden Fall auf mich zu. Und noch mehr.
 

„Das hat man gemerkt?“, murmelte ich peinlich berührt. Und das war wirklich verdammt peinlich und unangenehm. Mir war nie klar gewesen, dass meine Schwärmerei für Oliver so offensichtlich war.
 

„Tut mir leid, dass gerade ich dir das sagen muss, aber ja. Total offensichtlich.“
 

Ich errötete sehr, sehr stark und seufzte auf. Verdammt peinlich.

„Und als du dann mit Flint aus warst, also ehrlich, da dachte ich, mir fallen die Augen aus dem Kopf. Aber kein Wunder, dass er mit dir ausgehen wollte…“ William lächelte mich an.

„Aber das half mir auch nicht unbedingt, wenn du verstehst. Ich bin zwar nicht unbedingt mit wenig Selbstbewusstsein gesegnet, aber gegen Flint habe ich meistens keine Chance.“
 

Ich war immer noch zu verblüfft um zu antworten, also redete er einfach weiter.
 

„Bei den Frauen, meine ich.“, zwinkerte er. „Und, dass er auch noch mit dir ausgegangen ist.. Na ja, Flint geht NIE mit Frauen aus.“
 

Ich seufzte erneut. Wie viel peinlicher konnte es eigentlich noch werden? Ich hatte gehofft, dass man das mit Flint und mir vergessen würde, oder erst gar nicht beachtete hatte, aber weit gefehlt. Wahrscheinlich redete die ganze Schule hinter unserem Rücken darüber und wartete nur darauf, dass irgendetwas zwischen uns passierte.
 

Danach schwieg er eine Weile und wir verspeisten in einvernehmlicher Stille unser Frühstück.

Dafür konnte ich meinen Gedanken nachhängen.

Ich wollte nicht, dass meine eine Verbindung zwischen mir und Flint herstellen konnte. Ich wollte ganz und gar nicht, dass die Leute auf uns achteten. Ich wollte nur meine Ruhe.

Aber vielleicht halfen die paar Dates ja, dass man Flint und mich vergas. Das wäre echt toll.
 

Sonst wüssten sicher bald alle, dass zwischen uns mehr lief. Und das sollte ich vermeiden. Ich durfte nicht riskieren, dass die Lehrer oder meine Eltern davon erfuhren, dass ich eine Sexbeziehung hatte.
 

Ich seufzte leise auf und bestellte eine zweite Tasse Kaffee.

Vielleicht war heute doch kein so guter Tag.
 

„Katie?“, unterbrach William die Stille und betrachtete mich mit einem unsicheren Lächeln.

„Hm?“

„Kann ich dich etwas fragen?“

Ich musste unwillkürlich lachen. „Hast du doch gerade. Oder meinst du noch etwas?“
 

Nun rollte er mit den Augen, lächelte mich dafür aber auch zuversichtlicher an.
 

„Was läuft da zwischen dir und Flint?“, wollte er dann wissen und für einen Moment hörte ich auf zu atmen und erstarrte zu Eis.
 

Schnell setzte ich wieder mein Lächeln auf und hoffte, dass sich das blanke Entsetzen und die Panik, die sich in meinem Inneren befanden, nicht zur Oberfläche durchgedrungen hatten.
 

„Zwischen mir und Flint?“, wiederholte ich und versuchte gelassen zu klingen. Nur, dass ich dadurch übertrieben gelassen klang.
 

„Es war nur eine Wette. Zwischen Alicia und mir, mehr nicht. Ich hab dafür eine Kiste Schokofrösche bekommen.“, zwinkerte ich ihm zu und hoffte, dass er meine Lüge glauben würde.
 

Er nickte mir zu. „Okay. Gut so. Weißt du, Flint ist ein Arsch.“

Diesmal war ich diejenige, die nickte. Wobei mir gar nicht danach zumute war.

Gut, Flint war ein Arsch, aber Fox hatte kein Recht so etwas zu behaupten. Ich schon. Er nicht.
 

Flint war mein Arsch und nur ich durfte schlecht über ihn reden.
 

Schnell wechselte ich das Thema auf etwas Angenehmeres und bald war Flint vergessen. Hatte ich mir gestern noch überlegt, ob ich heute zu Flint gehen sollte, so dachte ich den ganzen Samstag gar nicht mehr daran.
 

Ich hatte mit Will viel Spaß. Wir redeten über alles Mögliche und amüsierten uns wirklich köstlich. Ich mochte ihn gerne. Er war freundlich, aufgeschlossen und sehr charmant. Er machte mir oft Komplimente und er hatte ähnliche Interessen wie ich.
 

Mit ihm zu reden war einfach. Mit ihm zu lachen noch einfacher.

Die Zeit verging wie im Flug und bald war es auch schon dunkel draußen.
 

Er brachte mich noch bis zu dem Portrait der Fetten Dame.
 

„Ich hatte heute wirklich sehr viel Spaß mit dir, Katie.“, meinte er lächelnd. Und ich konnte ihm nur zustimmen. Ich hatte mich lange nicht mehr so gut amüsiert.
 

„Ich hoffe, wir können das bald noch mal machen.“, meinte er dann.
 

„Ja, klar, ich auch, nur..“, fing ich an, brach dann aber ab. Ich würde ihn gerne wieder sehen. Ich könnte mich in ihn verlieben. Er war wirklich der perfekte Freund, aber OB ich Gefühle für ihn entwickeln würde, wusste ich nicht mit Bestimmtheit. Das brauchte Zeit.
 

„Nur?“, hakte Will nach und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

Ich seufzte auf. „Ich habe morgen ein Date mit Oliver.“, meinte ich dann.

Er riss kurz die Augen auf und trat dann einen Schritt zurück. „Verstehe.“, murmelte er und wandte sich ab, doch ich hielt ihn am Arm zurück.
 

„Nein, nicht so wie du denkst.“, sagte ich, woraufhin er mich wieder ansah.

„Also schon, aber, ach scheiße..“ Ich wusste nicht genau, wie ich ihm das erklären sollte.
 

„Ich empfinde nichts mehr für Oliver, falls du das gedacht hast.“
 

Sofort erhellten sich seine Züge, doch ich redete weiter: „Er hat sich in mich verliebt. Ganz schöne Ironie des Schicksals, findest du nicht?“, murmelte ich.

Dann schüttelte ich den Kopf.
 

„Aber das meine ich nicht. Ich hatte jahrelang nur Augen für ihn. Ich hab mich nicht mit anderen getroffen und jetzt würde ich gerne meine Möglichkeiten austesten. Also ich will mich verlieben, mit allem drum und dran.“ Ich hoffte, er würde verstehen, was ich sagen wollte.
 

„Und ich bin nicht der Richtige, schon klar.“, meinte er dann und lächelte mich etwas enttäuscht an. „Aber wir können uns trotzdem sehen, als Freunde.“
 

Ich schüttelte den Kopf. Nein. Das wollte ich nicht sagen.

Nun schien er noch enttäuschter. „Aber ich dachte, du hättest auch Spaß gehabt?“
 

Ich lachte auf, obwohl es gerade nicht zum Lachen war, aber ich fand es einfach so unlogisch, dass er daran zweifelte.
 

„Oh, ja.“, antwortete ich. „Ich hatte sogar sehr viel Spaß. So gut ging es mir lange nicht mehr.“

Verwirrt schaute Will mich an.
 

„Ich wollte nur sagen, dass ich noch nicht weiß, ob du der Richtige bist. Ich würde mich gerne öfter mit dir treffen, um das herauszufinden, aber..“, murmelte ich wieder.
 

Und nun schien es endlich klick gemacht zu haben, denn er kam wieder einen Schritt auf mich zu und hob mein Kinn etwas an.
 

„Aber du willst dich nicht festlegen.“, beendete er meinen Satz.
 

Ich nickte ihm zu. „Wie schrecklich das klingt.“, flüsterte ich. „Aber ja, so ist es. Es tut mir leid, dass es gerade dich trifft, denn ich mag dich, aber ich kann mich zurzeit einfach nicht festlegen.“
 

Er nickte mir lächelnd zu. „Und Wood?“

Ich schüttelte den Kopf. Ich musste einfach ehrlich zu ihm sein. Das hatte er verdient.

Nun ja, zumindest zu einem Teil.

„Da ist nichts mehr. Ich hab es einfach nicht geschafft, ihm das klar zu machen. Er will sich mit mir treffen, um mich zu überzeugen. Aber das ist vorbei. Wirklich.“

Er näherte sich mir und stand plötzlich nah vor mir.

Und dann lagen seine Lippen auch schon auf meinen.
 

Kurz dachte ich darüber nach, dass es schon seltsam war, wie oft ich in letzter Zeit eigentlich geküsst worden war und von wie vielen verschiedenen Typen.

So viele Küsse hatte ich in den letzten fünf Jahren nicht bekommen. Aber es gefiel mir.

Und bevor ich noch weiter denken konnte, vertiefte er den Kuss und ich konnte einfach nicht anders, als ihn zu erwidern.

Dafür küsste er einfach zu gut. Seine Lippen waren warm und weich und zu gleichen Teilen sanft, wie auch fordernd.

Kein Vergleich zu Olivers zögerlichem Kuss. Was mir nur bestätigte, dass Wood nichts für mich war.

Aber trotzdem nicht so gut, wie Flint.
 

Schnell verdrängte ich den Gedanken an Flint. Der hatte hier nichts zu suchen.

Und dann genoss ich einfach das Gefühl einen richtigen, guten Abschiedskuss zu bekommen.
 

„Tut mir leid.“, flüsterte Will, als wir uns wieder gelöst hatten, obwohl er nicht im Geringsten so aussah, als täte es ihm wirklich leid.

„Ich wollte dich nicht bedrängen.“
 

„Ich verzeihe dir.“, grinste ich. „Dieses Mal zumindest.“, fügte ich gespielt drohend hinzu und piekste ihn leicht in die Schulter.
 

Auch er grinste. „Schlaf gut, Katie.“

Ich nickte ihm noch einmal zu, bevor ich meinen Gemeinschaftsraum betrat.
 

In einer Stunde war Sperrstunde. Und diese Zeit hätte zwar gereicht, um mich mit Flint zu treffen, aber das konnte ich einfach nicht.
 

Ich fand es William gegenüber sowieso schon unfair genug, dass ich überhaupt etwas mit Flint hatte und ihn diesbezüglich belogen hatte. Aber mich nach unserem, wirklich tollen, Date mit Flint zu schlafen, war einfach unter meiner Würde.
 

Dann wäre ich mir wie eine totale Schlampe vorgekommen. Daher meldete ich mich nicht bei ihm. Ihm einfach eine Absage zu schicken, brachte ich nicht über mich. Ja, es war unfair. Vielleicht wartete er auf mich. Fragte sich, wo ich war. Aber es ging nicht. Ich beließ es einfach dabei und nahm mir vor, morgen mit ihm zu sprechen.
 

Ich erzählte Angelina und Alicia von meinem Date und beide freuten sich für mich. Wenn auch mehr, als ich mich freute. Sie sahen die Sache mit Flint nicht so eng.

„Rein theoretisch seid ihr nicht zusammen, du und Fox.“, meinte Angelina.

„Und daher kannst du ihn auch nicht betrügen. Wenn es ernster wird, kannst du Flint immer noch den Laufpass geben.“, antwortete Alicia.
 

Aber richtig war es trotzdem nicht und ich war mir sicher, dass ihnen das auch klar war, sie mir aber nur helfen wollten. Also nahm ich es hin. Was hätte ich auch sonst tun sollen?
 

Der Sonntag kam schneller als gedacht. Und mit ihm das Date mit Wood. Auf das ich absolut keine Lust hatte.
 

Das Frühstück war total unangenehm. Flint ignorierte mich, oder warf mir böse Blicke zu, wenn er dachte, ich sähe es nicht.

Fox lächelte mich die ganze Zeit an und machte immer Anstalten zu mir zu kommen, riss sich dann aber doch zusammen.

Und Wood war der Schlimmste von allen. Er strahlte über beide Ohren und erzählte jedem, der es hören wollte, oder auch nicht, dass er heute mit mir ausging.
 

Am liebsten wäre ich in mein Zimmer geflüchtet und hätte mich versteckt. Das kam nicht in Frage.

Die zweite Alternative wäre gewesen, Wood abzusagen und zu Flint oder Fox zu gehen. Ging auch nicht. Ich brachte es nicht übers Herz, aber ich nahm mir vor, ihm heute zu sagen, dass ich nicht mehr mit ihm ausgehen konnte.
 

Nun ja, blieb mir nur übrig mit ihm auszugehen. Aber abends wollte ich mich mit Flint treffen. Daher musste ich ihn noch nach dem Frühstück abpassen und mit ihm sprechen.
 

So lautete der Plan. Allerdings funktionierte es einfach nicht. Sobald ich aufstand, stand auch Wood auf und folgte mir überall hin.

Seufzend ließ ich es bleiben. Außerdem machte Flint auch nicht den Eindruck, dass er mir zuhören würde.

Wutentbrannt war er einfach aus dem Saal gestürmt, als Wood den Arm um mich gelegt hatte und mich nach draußen dirigiert hatte.
 

Auch William sah nicht erfreut aus, doch ich lächelte ihm zu und damit entspannte er sich ein wenig.
 

Draußen seufzte ich auf. Mir wuchs das ganze irgendwie total über den Kopf. Doch Oliver beachtete es nicht, er zog mich an der Hand weiter und redete auf mich ein.
 

Ich versuchte freundlich zu bleiben, aber ehrlich gesagt, bekam ich unsere Gespräche nicht wirklich mit.
 

Viel zu abgelenkt war ich von dem Anblick, der sich mir in den Drei Besen bot.

Flint saß direkt in meinem Blickfeld. Mit einer übergeschminkten Tussi daneben, die ihren Mund und ihre Zunge an seinem Hals einsetze, während ihre Hand in seiner Hose steckte.

Ernsthaft. In aller Öffentlichkeit.
 

Nun gut, vielleicht war ich die Einzige, die es bemerkte. Immerhin saß er im letzten Eck, aber es reichte schon, dass die Möglichkeit bestand, dass man sie sah.
 

Und ehrlich gesagt gefiel mir das gar nicht. Also der Anblick an sich. Und bei dem Gedanken, dass er sie vögelte und dann zu mir kam und mich nahm, wurde mir richtig, richtig schlecht.
 

„Ich fühle mich nicht gut, ich muss hier raus.“, murmelte ich und rannte förmlich nach draußen, wo ich erstmal tief durchatmete.
 

„Alles okay?“, fragte mich Oliver besorgt, der mir gefolgt war. Ich nickte ihm zu. „Zu stickig.“, meinte ich nur.

Er schien sich nicht zu wundern, denn er nickte mir zu und machte den Vorschlag ein wenig spazieren zu gehen.
 

Ich willigte ein. So bot sich vielleicht Gelegenheit mit ihm über diese Situation zu sprechen.
 

Zuerst gingen wir in den Honigtopf. Und die Süßigkeiten lenkten mich einfach ab. Wir probierten einiges und ich kaufte sicher den halben Laden auf.
 

Draußen wollte ich ihn dann endlich auf diese Sache hier zwischen uns ansprechen, als uns Flint entgegenkam. Alleine. Er starrte Wood eine Zeitlang wütend an, wahrscheinlich, weil dieser immer noch den Arm um mich gelegt hatte, doch dann, als er nahe bei uns war, wandte er den Blick ab, ignorierte mich und ging an uns vorbei.
 

Wood hatte ihn nicht bemerkt. Er war gerade dabei mir irgendetwas zu erzählen. Ich hatte allerdings keine Ahnung war. Ich wusste nur, dass ich mit Flint sprechen musste. Jetzt.
 

„Ähm.. Oliver.. hör mal.. wie wäre es, wenn wir uns in das Café dort setzen?“, meinte ich schnell. Oliver blickte mich überrascht und etwas pikiert an, wohl weil ich ihn gerade total unterbrochen hatte, nickte dann aber freudig, als er sah, dass es sich um Madam Puddifoot´s handelte.
 

Ein paar Schritte folgte ich ihm, doch dann tat ich, als fiele mir gerade etwas Wichtiges auf.
 

„Oh nein. Ich habe meinen Geldbeutel im Honigtopf liegen gelassen.“, schockiert blickte ich auf meine Taschen. „Geh du doch schon vor. Ich komme gleich nach.“
 

Er schüttelte schnell den Kopf. „Nein, ich komme mit.“

Mist. Mir musst etwas einfallen, um ihn loszuwerden.
 

„Nein.“, rief ich panisch aus. „Nein, wirklich. Nicht nötig.“, besserte ich mich ruhiger aus. „Halte uns doch einen Platz frei. Du weißt doch, wie voll es dort sein kann.“

Ich lächelte ihn strahlend an und betete, dass er tun würde, was ich von ihm wollte.

Kurz überlegte er, doch dann nickte er und machte sich auf den Weg. Merlin sei Dank.
 

Schnell rannte ich in die entgegen gesetzte Richtung und versuchte so schnell wie möglich zu sein, um Flint noch einzuholen.
 

Der Weg führte weg vom Dorf. Ein paar entlegene Seitenstraßen. Dann kam nur mehr ein Wald. Und ich bezweifelte, dass er dort hineingegangen war.
 

Verwirrt drehte ich mich ein paar mal um die eigene Achse.
 

„Suchst du mich?“

Erschrocken drehte ich mich um und erblickte Flint in einer besonders dunklen Gasse an einer Häuserwand stehen.

Erleichtert atmete ich auf. Was ziemlich seltsam war, wenn man bedachte, dass ich vor ein paar Wochen noch Merlin verflucht hätte, wäre ich Flint hier alleine begegnet.
 

„Wen denn sonst. Und erschreck mich nicht so.“, fuhr ich ihn an, und ging auf ihn zu. Höhnisch grinste er mich an.
 

„So schreckhaft?“, meinte er, doch dann verschwand sein Grinsen und er starrte mich wieder so wütend an, wie in der Großen Halle. Er packte mich und drückte mich an eine Wand. Wieder einmal.

Eigentlich hätte mich das ja erschrecken müssen. Immerhin war er fast zwei Meter groß, verdammt muskulös und hatte einen solch grimmigen Gesichtsausdruck, dass wohl jeder Riese davon gelaufen wäre, doch ich seufzte nur zufrieden auf.
 

Er hatte mir gefehlt.
 

„Ich will nicht, dass Wood dich berührt.“, knurrte er, bevor er seine Lippen hart auf meine presste.

Fordernd erwiderte ich den Kuss, bis er ihn plötzlich abbrach und mich noch immer so anstarrte.

„Ich meine es ernst.“, meinte er.

Ich nickte ihm nur zu und küsste ihn wieder. Diesmal brach er den Kontakt nicht ab. Ich jedoch.

„Ich will nicht, dass diese Schlampe dich berührt.“, fauchte nun ich, woraufhin er lachte.

„Eifersüchtig?“

Ich schüttelte den Kopf. „Ich will nur nicht ihren Sabber abbekommen.“
 

„Kein Wood, keine Thompson, okay?“, meinte er, woraufhin ich nickte und ihn wieder küsste.
 

Fordernd presste er mich fester an die Wand und ließ seine rauen Hände unter meine Kleindung wandern, rieb sich an mir, streichelte mich.
 

„Mehr.“, seufzte ich in den Kuss. Ich konnte nicht anders, ich brauchte ihn einfach. Und in dem Moment war es mir einfach egal, dass wir hier mitten auf der Straße standen. An einem öffentlichen Ort.

Gut, zwar in einer Nische, aber trotzdem im Freien.
 

Ich wollte ihn und brauchte ihn.

Doch er löste sich von mir, schüttelte den Kopf und wollte sich zurück ziehen, obwohl ich wusste, dass er mindestens genauso erregt war, wie ich.
 

Ich hielt ihn fest. Küsste ihn wieder und wieder. „Marcus, mehr.“, flüsterte ich. „Bitte.“ Immer und immer wieder, bis er mir nachgab.

Schnell hatte er meine Hose und meinen Slip hinuntergezogen und seine geöffnet.
 

Und noch viel schneller drang er mit einem harten Stoß in mich ein. Aber es war in Ordnung so. Es sollte so sein.

Wir stöhnten auf. Nun konnte auch er sich nicht mehr zurück halten und stieß immer härter und härter zu, während ich mich einfach an ihm festhielt.
 

Mit einem Laut, der mehr Knurren, als Stöhnen war, kam er schließlich, stieß noch ein paar Mal zu, so dass auch ich zu meinem Höhepunkt kam. Ein „Marcus…“, konnte ich mir allerdings nicht verkneifen.
 

Schwer atmend standen wir noch kurz so da, bis mir wieder einfiel, dass ja Oliver auf mich wartete.
 

„Ich muss wieder zurück.“, murmelte ich. Flint nickte. „Zu Wood.“, spie er verächtlich aus, während wir uns wieder anzogen.
 

„Sehen wir uns heute Abend?“, wollte ich wissen. Ich konnte nicht anders.

„Ich hab schon was vor.“, antwortete er jedoch. Obwohl ich mir sicher war, dass das eine Lüge war, sagte ich nichts dazu. Ich nickte ihm noch einmal zu und rannte dann zurück zu Oliver.
 

Ich hatte mich noch nie so schlimm gefühlt. So schlampig.
 

„Wo warst du denn solange?“, wollte Wood wissen. Er klang ein wenig verärgert, doch als er mich sah, stutzte er.

Dann sah er mich besorgt an. „Was ist denn los? Fühlst du dich nicht gut?“

Er beugte sich zu mir und legte mir seine Hand auf die Stirn. „Du glühst ja richtig.“

Kurz errötete ich und schämte mich, doch dann sah ich die Möglichkeit darin.
 

„Ja, ich fühle mich auch schlecht. Eigentlich schon den ganzen Tag.“, seufzte ich und versuchte krank zu klingen.
 

„Dann sollten wir sofort zurück.“, meinte Wood und ich nickte ihm dankbar zu.
 

Auf dem Weg zurück schaffte ich es dann endlich mit ihm zu reden.

„Hör mal, Oliver. Wir können uns nicht mehr sehen.“ Gut, vielleicht hätte ich das besser verpacken können, doch ich fühlte mich wirklich schlecht.
 

Nicht unbedingt krank. Aber schlecht.
 

Geschockt blieb er stehen und starrte mich an. „Ich versuche schon die ganze Zeit mit dir zu reden.“, seufzte ich. „Ich hatte gestern ein Date mit William Fox. Und es war toll.“

Traurig sah er mich an und wollte zu sprechen anfangen, doch ich ließ ihn nicht. „Es geht aber nicht nur darum. Ich weiß einfach, dass wir beide nur Freunde sind, Oliver. Ich kann mich nicht in dich verlieben, weil das einfach vorbei ist. Es tut mir leid, aber so ist es nun einmal. Und es wäre unfair von mir, dir etwas anderes zu erzählen.“
 

Mit diesen Worten ließ ich ihn einfach stehen und rannte ins Schloss zurück. Ich warf mich in mein Bett, zog die Decke über den Kopf und dachte lange einfach nur nach.

Marcus Flint

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Marcus Flint (jugendfrei)

Ich habs versucht und es jetzt (hoffentlich) jugendfreier gestaltet..
 

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„Zu persönlich.“, murmelte Katie noch, bevor sie aus der Bibliothek verschwand und mich einfach stehen ließ. Schon wieder.
 

Ich kam mir so dumm vor. SO verdammt dämlich.

Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Adrian war unterwegs. Bell war unterwegs. Sie hatte mich abserviert. Schon wieder. Wenn sie das noch ein paar Mal tun würde, hätte das womöglich noch Auswirkungen auf mein männliches Ego.
 

Den restlichen Tag verbrachte ich alleine. Nicht, dass ich das nicht öfter tat, aber heute war es einfach nur beschissen.

Hogsmeade ließ ich völlig aus. Ich wollte es nicht riskieren, auf Adrian zu treffen. Ich meine, ich liebe diesen Arsch wie einen Bruder, aber sein schadenfrohes Gesicht hasste ich wie sonst nichts. Und ich wusste, er würde verdammt schadenfroh sein, wenn er mich ohne Bell erwischen würde.

Oder, was noch um einiges schlimmer gewesen wäre: Bell mit ihrem ach so tollen Date sehen.
 

Also schnappte ich mir meinen Besen und drehte einige Runden. Einige viele Runden. Drei Stunden lang.
 

Schweißnass und erschöpft kam ich schließlich wieder in mein Zimmer und duschte erst einmal ausgiebig. Vielleicht würde Bell noch angekrochen kommen, dann sollte ich sie nicht mit meinem Gestank abschrecken.

(Dass Bell NIEMALS angekrochen kam, ignorierte ich einfach mal)
 

Je später es wurde, desto unruhiger wurde ich. Bell hatte sich nicht gemeldet. Natürlich nicht. Was hatte ich auch erwartet? Vermutlich hatte sie heute verdammt viel Spaß gehabt.
 

Die Minuten vergingen und wurden zu Stunden und ich musste mich mehrmals ermahnen, nicht aufzustehen und ihr zu schreiben. Oder zu ihrem Gemeinschaftsraum zu gehen.

Ich war nämlich mindestens genauso Stolz wie sie. Und ich wollte weder meinen Stolz, noch meine Würde wegen ihr verlieren, also hielt ich tapfer durch.
 

Irgendwann war ich dann auch eingeschlafen. Dass Adrian nicht gekommen war, um mir von seiner – sicherlich mehr als erfolgreichen – Jagd zu berichten, verwunderte mich nicht. Immerhin nahm er ja an, dass Bell bei mir war.
 

Schlecht gelaunt erwachte ich am Samstagmorgen. Und das auch noch verdammt früh. Aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen.
 

So langsam wie möglich duschte ich noch mal, machte mich fertig (ich zog mich sogar zweimal um, nur um Zeit zu gewinnen) und ging dann zum Frühstück.

Wie erwartet waren nur wenige Leute anwesend. Obwohl ich Zeit geschunden hatte, war es immer noch erst acht Uhr. Und an einem Samstag trafen die meisten erst gegen elf hier ein.
 

An unserem Tisch war noch am wenigsten los, das meiste bei den Ravenclaws, aber wen wunderte das, bei diesen Strebern?
 

Seufzend, knurrend, brummend – wie auch immer, auf jeden Fall sehr, sehr schlecht gelaunt, setzte ich mich und bediente mich erstmal ausreichend am Kaffee. Schwarz.
 

Nach der vierten Tasse hatte meine Laune sich dann ein wenig gebessert. Das schwarze Gebräu half einfach immer.
 

Spinnet und Johnson schlenderten so gegen zehn in die Halle, was mein Gemüt noch ein wenig besserte, immerhin konnte es gut sein, dass auch Bell gleich kommen würde.

Die drei waren immer zusammen. Immer.
 

Nur heute nicht. Denn als ich um elf Uhr die Halle verließ – so sehr ich Bell auch sehen wollte, ich hielt es da drinnen einfach nicht länger aus – war sie immer noch nicht erschienen.
 

Also marschierte ich in unseren Kerker und wartete auf Adrian. Ich hatte keine Lust den heutigen Tag wieder alleine zu verbringen.
 

Kurze Zeit später kam er auch schon gähnend herein und blickte mich kurz überrascht an, bevor er sich einfach mir gegenüber niederließ.
 

„Siehst so aus, als wäre dein gestriger Tag genauso beschissen gewesen, wie meiner.“, schlussfolgerte er.
 

Ich nickte ihm zu. „Du ahnst gar nicht, wie beschissen. Aber, was war bei dir los?“
 

„Sie war noch Jungfrau.“, fing er an, gähnte noch einmal und rollte mit den Augen. „Und sie war die ganze Zeit unentschlossen. Da stand ich schon mit heruntergelassener Hose und sie wollte ernsthaft noch mal nachdenken.“

Er seufzte auf und ich hätte fast gelacht, aber ich erinnerte mich, dass er nichts zu mir und Bell gesagt hatte und ließ es dann lieber bleiben.
 

„Das ging ne Stunde so hin und her, bis ich sie dann überreden konnte. Und hätte ich nicht schon soviel Zeit investiert, ich schwöre dir, ich wäre gegangen.“ Dann schüttelte Adrian wieder den Kopf. „So eine verfluchte Schlampe. Wirklich. Zuerst tut sie so, als hätte sie schon sooo viel Erfahrung, verspricht mir alles Mögliche und wenn es dann drauf an kommt, will sie kneifen. Na ja egal, jedenfalls hab ich sie dann geknackt und glaub mir, sie hat es mehr als nur genossen.“

Bedeutungsvoll sah er mich an und ich glaubte ihm. Warum auch nicht? Ich wusste, wie großzügig er im Bett war. Seine Geschichten hatte ich mir immerhin schon oft genug anhören können.

Außerdem war Sex nur dann richtig gut, wenn ihn auch beide richtig genossen. Da stimmten wir überein.
 

„Und dann hat sie ernsthaft geheult. Und wie die geheult hat. Das kannst du dir echt nicht vorstellen. Sie liebt mich und will mich wieder sehen. Du weißt schon, das ganze Theater eben. Wie kann ich nur? Warum bin ich so böse? Blabla.

Irgendwie bin ich sie losgeworden, doch dann hat mich Snape auf einmal zu sich rufen lassen und dort stand sie mit ihrer beschissenen Freundin und McGonagall.“
 

Jetzt konnte ich echt nicht mehr und musste lachen. Das war einfach zu komisch.

Adrian warf mir einen bösen Blick zu, erzählte aber weiter: „Jedenfalls hat sie dort auch geheult, ich hätte sie gezwungen usw. Snape hat ihr dann mit Veritaserum gedroht, und dann hat sie es wieder zurück genommen und ist mit ihrer Freundin verschwunden.

Die Strafpredigt, die ich dann von McGonagall bekommen habe, hat mich bis in meine Träume verfolgt.“
 

„Du sollst dir keine unschuldigen Mädchen schnappen und sie so herzlos verführen?“, fragte ich unsinniger weise nach, woraufhin er mir zunickte und den alten Drachen sehr gekonnt imitierte.
 

„Und bei dir?“, wollte er dann später wissen. Ich zuckte mit den Schultern. „Bell hatte schon etwas vor.“, murmelte ich leise.

Und damit war das Thema erledigt. Gemeinsam zogen wir dann noch mal los. Wir genehmigten uns Butterbier und Feuerwhisky und Massen und verbrachten den Tag in stillem Einverständnis ohne Frauen.
 

Abends erwartete ich, eine Brief von Bell in meinem Zimmer zu haben, aber natürlich war keiner da. Und es kam auch keiner mehr.
 

Und das machte mich echt verdammt wütend. Niemand versetzte einen Flint. Niemand. Nicht einmal eine Katie Bell.
 

Sie würde es bereuen. Das schwor ich mir. Und wie sie es bereuen würde!
 

Am Sonntag war ich wieder einer der Ersten beim Frühstück. Diesmal kam Adrian jedoch mit.
 

An unserem Tisch angekommen konnte ich ein paar Mädchen aus der Vierten reden hören.

„Und er hat sie geküsst? Bist du dir sicher?“, wollte eine ziemlich entsetzt wissen, worauf die andere ihr einen ernsten Blick zuwarf.

„Ich hab gedacht, mir fallen die Augen aus dem Kopf. Fox und Bell! Und das war nicht einfach nur ein freundschaftlicher Abschiedskuss, wenn du verstehst.“
 

Den Rest bekam ich nicht mehr mit. Adrian hatte mich weitergezogen und mich schließlich auf meinen Platz gedrückt.
 

„Hey Mann, wer weiß, was die wirklich gesehen haben.“, versuchte Adrian mich aufzuheitern, aber je mehr Leute zum Frühstück kamen, desto häufiger hörte ich die Geschichte von Fox und Bell.
 

So ein Hurensohn, ging es mir durch den Kopf. Der Arsch hat doch genug Weiber, warum musste er sich dann auch noch Bell schnappen?
 

Aber jetzt wurde mir auch langsam klar, warum sich Bell nicht gemeldet hatte. Sie war anscheinend anderweitig beschäftigt gewesen.

Irgendwann kam sie dann auch in die Halle. Wobei sie allerdings keinen glücklichen Eindruck machte.

Wahrscheinlich brachte es dieser Fox einfach nicht.
 

Dennoch – Bell würde es noch bereuen, mich einfach so sitzen zu lassen.
 

Adrian beäugte mich seltsam.

„Was ist?“, keifte ich ihn an, woraufhin er mit den Schultern zuckte. „Du scheinst verärgert zu sein.“
 

Ich starrte ihn nur fragend an. „Wegen Bell.“, fügte er hinzu.
 

„Ich bin nicht verärgert!“, zischte ich, wobei mein Tonfall natürlich ganz anderes sprach.

„Es geht mich verdammt noch mal nichts an, mit wem Bell vögelt. Und es interessiert mich auch nicht.“
 

„Ach nein?“, fragte mich Adrian höhnisch. Er kannte mich viel zu gut und genau in diesem Moment verfluchte ich ihn dafür.

„Wieso hast du dann keine andere mehr flach gelegt, seit das mit Bell läuft?“

Bingo. Die Frage aller Fragen. Die Frage, die er mir unter keinen Umständen hätte stellen sollen. Weil ich ihm nicht antworten konnte.
 

„Warts nur ab.“, zischte ich und stand auf. Genau im selben Moment, als auch Bell aufstand und Wood ihr strahlend entgegenkam. Bei ihr angelangt, legte er seinen ekligen Arm um ihre Schultern.

Wütend stürmte ich aus der Halle. Sollte sie doch sehen, was sie davon hatte.
 

Vor der Großen Halle stieß ich mit Jennifer Thompson zusammen. Blond, große Titten, geiler Arsch – vögelt gut und gerne. Perfekt.

„Komm.“, fuhr ich sie unfreundlich an und zog sie hinter mich her nach Hogsmeade. In die Drei Besen.

Sie grinste mich an, ließ es sich einfach gefallen. Warum sollte sie auch nicht? Sie war doch immer scharf auf mich. Und wahrscheinlich vermisste sie mich schon, immerhin hatte ich lange nicht mehr auf sie zurück gegriffen.
 

In einer dunklen Ecke ließ ich mich nieder und zog sie mit mir. Hier hatten wir uns schön öfter ein wenig angeheizt, ohne bemerkt zu werden.

Sie verschwendete keine Zeit, stürzte sich gleich auf mich und schob ihre Hand in meine Hose.
 

Grinsend schloss ich die Augen. Bell konnte mir gestohlen bleiben. Wer brauchte sie denn schon?
 

Nur dumm, dass ich erst dann richtig in Fahrt kam, als ich sie mir vorstellte. Aber egal. Das hatte nichts zu bedeuten. Und es musste auch nie jemand erfahren.
 

„Na, gefällt dir das, Baby?“, hauchte mir Thompson ins Ohr. Wahrscheinlich nahm sie an, ich hatte meine Erektion wegen ihr. Falsch.

Aber wieso sollte ich ihr das sagen?
 

Ich öffnete kurz die Augen und stockte. Bell und Wood saßen an einem Tisch, der genau in meinem Blickfeld lag. Und sie sah mich an. Ziemlich schockiert.

Dann stand sie auf und verließ fluchtartig den Raum. Super.

Von einer Sekunde auf die andere war meine Erektion dahin. Jennifer sah mich verwirrt an, doch ich schubste sie nur von mir und verließ das Lokal.
 

Ich rannte förmlich durch dieses beschissene Dorf, um Bell zu finden, doch dann sah ich sie auch schon mit Wood. Sie spazierten Arm in Arm die Straße entlang, als wäre nichts.
 

Am liebsten hätte ich Wood erwürgt. Das war so widerlich, dass er Bell anfasste! Er sollte das lassen!
 

Doch ich stürmte nur an den beiden vorbei. Sollte sie sich doch nehmen, wen sie wollte.
 

Seufzend lehnte ich mich an eine abgedunkelte Häuserwand am Ende des Dorfes. Ich befand mich in einer kleinen Seitenstraße, aber das war auch gut so. Ich musste mich dringend beruhigen.
 

Es konnte doch einfach nicht sein, dass ich mich wegen einer Frau so aufregte! Und dann auch noch eine Gryffindor.
 

Und dann kam sie einfach angelaufen. Ohne Wood. Und ich konnte nicht anders. Ich musste lächelnd. Es sah einfach zu niedlich aus, wie sie herumirrte und ihren Blick hektisch schweifen ließ.
 

„Suchst du mich?“, meinte ich etwas lauter, als nötig, aber sie hatte mich bis jetzt nicht bemerkt.
 

Erschrocken fuhr sie zu mir herum, doch als sie mich erkannte, sah sie wirklich erleichtert aus. Dann hatte sie mich also wirklich gesucht.

Dennoch war ich immer noch sauer. Sie hatte mich versetzt.
 

„Wen denn sonst. Und erschreck mich nicht so.“, keifte sie mich an. Typisch Bell.
 

Ich hingegen grinste sie, so arrogant wie möglich an. Sie sollte ruhig wissen, wie angepisst ich war.

„So schreckhaft?“
 

Ich wollte sie auf Distanz halten, doch als sie plötzlich vor mir stand, konnte ich einfach nicht mehr.

Sie hatte mir gefehlt. Ihre Lippen, ihr Körper, ihr Geruch.

Schnell, und vielleicht ein wenig zu grob, packte ich sie und presste sie an die Wand.

Kurz überlegte ich, ob ich zu aggressiv gewesen war und ihr weh getan hatte, doch ihr wohliges Seufzen zeigte mir wieder, dass Bell so komplett anders war, als andere Weiber.
 

„Ich will nicht, dass Wood dich berührt.“, entfuhr es mir, bevor ich etwas dagegen tun konnte. Schnell und hart küsste ich sie und war irgendwie doch erschrocken, als sie den Kuss mindestens genauso fordernd erwiderte.
 

Wenn ich mir nur vorstellte, dass Wood Bell anfasste und ich sie vielleicht danach, könnte ich kotzen. Das wäre ja fast so, als würden Wood und ich..

Weiter dachte ich lieber gar nicht erst.

„Ich meine es ernst.“, sagte ich noch einmal nachdrücklich.
 

Bell nickte mir nur zu. Hatte sie sich letztens noch aufgeregt, dass ich mich in ihre Dates eingemischt hatte, so ignorierte sie das heute völlig. Stimmte mir einfach zu.

Und dann küsste sie mich wieder, nur um ihn kurz darauf auch schon wieder abzubrechen.
 

„Ich will nicht, dass diese Schlampe dich berührt.“, knurrte sie mich an. Woraufhin ich lachen musste. Ich hatte ihr wohl auch gefehlt.

„Eifersüchtig?“
 

Sie schüttelte den Kopf. „Ich will nur nicht ihren Sabber abbekommen.“ Natürlich. Klar.

Aber ich sagte ihr nicht, dass ich ihr nicht glaubte. Ich bot ihr viel eher einen Deal an.

„Kein Wood, keine Thompson, okay?“
 

Wieder nickte sie nur und küsste mich. Und jetzt konnte ich mich wirklich nicht mehr zurück halten.

Wie sehr sie mir gefehlt hatte. Wie sehr mir das hier gefehlt hatte!
 

Fordernd drückte ich mich an sie, wanderte mit meinen kalten Händen an ihrem perfekten, warmen, weichen Körper entlang.
 

„Mehr.“, seufzte sie. Und dieses eine Wort brachte mich fast um den Verstand. Deshalb löste ich mich von ihr. Sie sollte ruhig unbefriedigt zurück bleiben.

Sie sollte ruhig wissen, wie es war, wenn man versetzt und zurückgewiesen wurde.
 

Ich schüttelte den Kopf und zog mich ein wenig zurück. Aber verdammt, wie weh das tat! Ich wollte sie, ich brauchte sie, aber sie musste ihre Lektion lernen!
 

Doch Bell wäre nicht Bell, wenn sie mich einfach weg gelassen hätte.

Sie hielt mich fest und küsste mich wieder. Ließ ihre sündigen Lippen immer wieder über meine wandern, streifte meinen Hals, und hauchte immer und immer wieder: „Mehr. Bitte, Marcus.“
 

Als sie mich so anflehte, konnte ich ihr einfach nicht widerstehen. Vergessen war die Demütigung, vergessen die Rache und die Lektion.

Schnell riss ich ihr die Hose und den Slip von den Beinen, öffnete meine und drang ohne weitere Umschweife in sie ein.
 

Bell protestierte nicht. Sie stöhnte nur auf und erwiderte jeden meiner immer härter werdenden Stöße.

Das Weib brachte mich noch komplett um den Verstand.
 

Ich kam kurz vor ihr, verbot mir allerdings ein Stöhnen. Sie hingegen hauchte meinen Vornamen. Das hörte sich so verdammt richtig an, dass ich Angst bekam.
 

War ich vielleicht wirklich gerade dabei, mich in Bell zu verknallen? Unsinn. Sicher nicht.
 

„Ich muss wieder zurück.“, unterbrach Bell meine Gedanken. „Zu Wood.“, spie ich verächtlich aus, ich konnte nicht anders.
 

„Sehen wir uns heute Abend?“, fragte sie mich dann und sah mich mir ihren Rehaugen an.

„Ich hab schon was vor.“, antwortete ich so schnell ich konnte. Erstens hatte sie es verdient, und zweitens musste ich über einiges nachdenken.

Sollte sie doch mal sehen, wie es sich anfühlte, versetzt zu werden.
 

Fast hoffte und rechnete ich damit, dass sie meine Lüge enttarnen würde, mich zur Rede stellen würde. Doch sie nickte mir nur zu und rannte zurück.
 

Enttäuscht blieb ich noch eine Weile stehen. Das war jetzt alles andere als gut gelaufen.
 

Seufzend machte ich mich auf den Rückweg. Was sollte ich nur machen? Was – verdammt – sollte ich nur mit Bell anstellen?
 

In meinem Zimmer angekommen warf ich mich aufs Bett und vergrub mein Gesicht in meinem Polster.

Gut – das machte ein Flint nicht. Aber bei Merlins Bart ich wollte mich nur mehr verkriechen.
 

Ich wollte nicht, dass Bell irgendetwas mit Wood tat, oder Fox. Oder sonst irgendjemandem. Sie sollte mir gehören. Nur mir.

Seufzend setzte ich mich auf. Das würde es nie geben und daher sollte ich mir das gleich aus dem Kopf schlagen. Bell und ich hatten Sex und nicht mehr.
 

Zufrieden mit meiner schauspielerischen Leistung (mich selbst zu belügen) machte ich mich auf den Weg zum Quidditchfeld.
 

Natürlich kam es nicht so, wie ich wollte. Ich hatte doch tatsächlich damit gerechnet, ein leeres Feld vorzufinden und einfach nur meine Ruhe zu haben.

Weit gefehlt.

Wood drehte seine Runden. Zwar alleine, aber dennoch unendlich nervend.
 

Seufzend wollte ich mich wieder zurückziehen, als mich auf halbem Weg Adrian einholte.
 

„Und? Wieder beruhigt?“, wollte er wissen, woraufhin ich ihn genervt mit meinen Blicken zu erdolchen versuchte.
 

„Komm, du kannst mir beim Mittagessen Gesellschaft leisten.“, redete er munter weiter und zog mich mit sich, obwohl ich absolut keine Lust darauf hatte.
 

Nach dem Essen, nicht dass ich viel gegessen hätte, zerrte mich Adrian weiter.

„Ich brauch deine Hilfe in Zaubertränke.“, meinte er nur. Zweifelnd sah ich ihn an. Er wollte doch nicht ernsthaft jetzt Hausübung machen, oder?
 

Als hätte er meine Gedanken gelesen, antwortete er mir: „Snape hat mir nahegelegt gut vorbereitet zu sein. Ich glaube, er war genauso angepisst von McGonagall wie ich. Nur, dass er mir die Schuld dafür gibt.“ Er zuckte mit den Schultern.
 

„Außerdem hab ich für dieses Wochenende genug von Frauen.“, fügte er grinsend hinzu.
 

Ich schüttelte nur den Kopf und folgte ihm. Ich hatte sowieso nichts Besseres zu tun.

Plötzlich tauchten Spinnet und Johnson vor uns auf und hinderten uns am weitergehen.
 

„Flint.“, fuhr Johnson mich an. „Auf ein Wort.“

Überrascht sah ich sie an. Sie wollte mit mir reden? Freiwillig?
 

„Vergiss es, Johnson, wir haben zu tun.“, redete Adrian und wollte sich an den beiden vorbei drängen, doch Spinnet legte ihre Hand auf seine Brust und drückte ihn zurück auf seinen Platz. „Na, na mein Lieber. Hier geblieben.“
 

Adrians Augenbraue zuckte verdächtig, doch ich sagte nichts. Sollte sie sich doch ihr Grab schaufeln.
 

Johnson ignorierte die beiden. Sie hatte ihre Augen stur auf mich gerichtet und blickte mich wütend an.
 

„Schon gut. Adrian, benimm dich.“, meinte ich lachend, während ich Johnson in einen Seitengang folgte.

Mein bester Freund rief mir noch ein „Tu ich doch immer.“ Hinterher.
 

Abschätzend sah ich das Mädchen vor mir an. Oh ja, heiß war sie auf jeden Fall, aber nicht halb so attraktiv, wie Bell.
 

„Komm zur Sache, Johnson.“, meinte ich genervter, als ich war, denn ich wollte eigentlich wirklich wissen, was zwei Gryffndors dazu veranlasste mit den Schlangen höchst persönlich zu sprechen. Freiwillig.

„Was hast du mit Katie gemacht?“, zischte sie und ich konnte nicht anders, als sie verblüfft anzustarren.
 

„Was? Bell?“, fragte ich unsinniger Weise nach. Wen sollte sie sonst meinen.

„Tu nicht so, Flint!“, keifte sie und ich war wirklich froh, dass Katie nicht so war.

Ich rollte genervt mit den Augen – und diesmal war ich wirklich genervt. Was wollte dieses Weib von mir?
 

„Erstens hab ich keine Ahnung, was du eigentlich willst und zweitens geht dich das auch gar nichts an!“

Nun war es an ihr mit den Augen zu rollen, bevor sie mir wieder einen vernichtenden Blick zu warf.

„Ich warne dich, Flint. Tu ihr ja nicht weh!“, drohte sie mir und wieder starrte ich sie überrascht an.
 

„Ich wüsste nicht, wie ich das tun sollte. Falls es dir entgangen ist, wir ficken nur. Mehr ist da nicht.“, antwortete ich absichtlich hart und genoss es, als sie meiner Wortwahl wegen zusammen zuckte.

„Dennoch hat sie ein wenig Respekt verdient.“

Nun lachte ich. Ich konnte nicht anders. „Respekt?“, spie ich förmlich aus.
 

„Sie treibt es mit mir, obwohl sie mich nicht ausstehen kann und fängt nebenbei etwas mit einem Hufflepuff an. Warum sollte ich sie bitte respektieren? Wofür? Ihren geilen Arsch?“ Die Worte waren heraußen, bevor ich es verhindern konnte.
 

Als mir klar wurde, was ich da eigentlich gesagt hatte, wollte ich es sofort wieder zurück nehmen, aber hey Johnson stand vor mir. Ein Löwe. Da musste ich einfach zu meinen Worten stehen.
 

Johnson holte aus und wollte mir eine verpassen. Das hätte sicher verdammt weh getan, wenn ich nicht rechtzeitig ausgewichen wäre.
 

„Du bist so ein Arschloch, Flint. Du hast es gar nicht verdient, dass Katie sich mit dir abgibt!“, fauchte sie, drehte sich um und ging davon.

„Dafür tut sie es aber ausgesprochen gerne.“, rief ich nur nach, aber sie ignorierte mich.
 

Adrian hatte Spinnet gerade etwas ins Ohr geflüstert, woraufhin sie ihn erbost angestarrt hatte und mit Johnson abgerauscht war.

„Was hast du ihr gesagt?“, wollte ich von ihm wissen.

Zwinkernd grinste er mich an. „Nur, dass ich sie noch vor Weihnachten flachlegen werden. Und sie es genießen wird.“
 

Beide lachten wir los. „Da hast du ihr aber viel Zeit gelassen.“

Er nickte mir zu, und dann waren wir auch schon in der Bibliothek angekommen.
 

Das Gespräch mit Johnson, wenn man es denn so nennen konnte, ging mir dennoch nicht aus dem Kopf.

Was hatte Bell? Oder was hatte Bell gesagt, dass sie dachten, ich hätte ihr etwas getan?

Wahrscheinlich, ging es mir durch den Kopf, hatte sie nun endlich kapiert, wie es sich anfühlte, versetzt zu werden.
 

Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht. Nächstes Mal würde sie sich das sicher zweimal überlegen und mich nicht so abservieren.

„Was grinst du so?“, wollte Adrian von mir wissen. „Nur so, mein Freund. Nur so.“
 

Die nächsten Tage waren irgendwie deprimierend. Öde. Langweilig. Und auffällig unauffällig.

Montag kam und ging – ohne erwähnenswerte Ereignisse. Ich stand auf, frühstückte, aber Bell war nicht zu sehen.
 

Dann hatte ich Unterricht – langweilig, anstrengend, überflüssig. Gefolgt von einem Mittagessen, ebenfalls ohne Bell. Dafür konnte ich Wood und diesen Hufflepuff sehen. Beide wirkten nicht besser gelaunt, als ich es war.
 

Wahrscheinlich hatten auch sie Bell nicht gesehen. Aber das war mir egal. Sollte sie doch machen, was sie wollte.
 

Danach hatte ich noch ein paar Stunden Unterricht, Quidditchtrainig und dann Abendessen. Dort sah ich Bell zum ersten und letzten Mal an diesem Tag.
 

Sie bedachte mich mit keinem Blick und so ignorierte ich sie auch. Was sollte ich auch sonst tun? Mir war nicht wirklich nach Sex zumute.

Das letzte Mal war auffallend unbefriedigend gewesen und irgendwie hatte ich Angst, dass es beim nächsten Mal wieder so kommen würde.
 

Außerdem war ich angepisst, dass Bell sich nicht meldete. Aber okay, sollte sie tun, was sie wollte.

Dienstag verlief in etwa genauso. Ich sah Bell nur kurz, aber wir sprachen nicht miteinander.
 

„Mann, fick sie doch einfach! Deine Laune ist echt nicht mehr zu ertragen!“, fuhr Adrian mich Mittwochmorgen an.

„Wenn ich so unerträglich bin, dann such dir doch andere Freunde.“, zischte ich ihm zu und ging zum Unterricht. Vielleicht war ich zu hart zu ihm. Ich war die letzten beiden Tage wirklich zu nichts zu gebrauchen gewesen und das nervte selbst mich.
 

Vielleicht hatte er sogar Recht. Ich sollte es einfach wieder tun und die Sache hatte sich.

Ich wollte es nicht zugeben, aber das, was Johnson zu mir gesagt hatte, machte mir wirklich zu schaffen.
 

Die Gedanken daran schob ich beiseite. Es brachte einfach nichts, immer wieder darüber nachzudenken. Viel eher sollte ich wieder zum Normalzustand zurückkehren.

Sex mit Bell.
 

Und das würde ich heute Abend machen. Es war Mittwoch und ich durfte ihr wieder Nachhilfe geben. Danach konnten wir es wieder treiben und dann würde alles wieder normal verlaufen.

Beim Abendessen setzte ich mich bewusst zu Adrian, der mich den ganzen Tag gemieden hatte.
 

„Sorry.“, murmelte ich. Er nickte mir nur zu, sagte aber nichts.

„Ich bin wieder normal.“, sprach ich weiter und lud mir nun auch Essen auf meinen Teller.

„Gut so.“

„Adrian..“, fing ich an, doch er unterbrach mich einfach. „Du siehst doch Bell heute Abend, oder?“
 

Verwundert über diesen Themenwechsel, nickte ich einfach.

„Horch sie für mich ein wenig aus.“, meinte er dann. Fragend sah ich ihn an. Was wollte er von mir?

„Du weißt schon.“, antwortete er mir. „Wegen Spinnet.“

Dann grinste er mich wieder an.

„Sie ist scharf.“

Ich nickte ihm zu. Ja, Spinnet sah nicht schlecht aus, aber Bell war heißer.
 

Wie immer hatte Snape nur die Rezepte da gelassen und war dann verschwunden. Was der Kerl in seiner Freizeit machte, wollte ich lieber gar nicht wissen.

Kurz nach Acht betrat dann auch Bell den Raum. Sah mich dabei aber nicht an.

„Hey.“, murmelte sie, als sie sich neben mir niederließ.

Kurz musste ich schmunzeln. Irgendwie war das total niedlich, aber darüber waren wir doch schon lange hinaus.

Trotzdem entschied ich mich, ihr Spielchen mitzuspielen. Vorerst zumindest. „Hey.“, gab ich also genauso leise zurück und begann dann schweigend mit der Arbeit.
 

Auch sie schnappte sich ein paar Zutaten und fing an. Später zeigte sich, dass wir auch hier ein gutes Team waren. Langsam taute Bell auch auf und fragte hie und da etwas. Dennoch war sie irgendwie anders. Übervorsichtig.
 

Sie achtete stets darauf, nicht zu nahe bei mir zu sein, mich nicht zu berühren und sprach auch kein überflüssiges Wort.

Immer mal wieder berührte ich wie zufällig ihre Hand und stellte belustigt fest, dass sie leicht zusammenzuckte oder ihre Finger blitzartig wegzog.
 

Gegen Ende hin wurde mir das ganze allerdings schon langsam zu blöd. Was sollte das alles?

Wir hatten einen Pakt geschlossen, verdammt.
 

Gut, unsere letzte Begegnung war nicht gerade toll gewesen, aber deswegen musste sie sich noch lange nicht SO verhalten.

Ich schüttelte leicht den Kopf über ihr kindisches Verhalten.

„So. Fertig.“, meinte sie schließlich und wischte sie über die Stirn.

„Du kannst die Phiolen diesmal zu Snape bringen. Ich hab noch eine Verabredung.“, murmelte ich und stand langsam auf.
 

Mit Genugtuung stellte ich fest, wie sie leicht zusammenzuckte und schlucken musste, bevor sie mir zunickte.
 

Es war ihr also nicht egal. Gut so. Ich verließ kurz vor ihr den Raum, wartete allerdings auf sie, während sie die Fläschchen zu Snape brachte.

So leicht kam sie mir nicht davon.
 

Es dauerte länger als gedacht, bis sie wieder im Flur erschien. Ich stand in der offnen Türe zu dem Klassenraum, den wir immer benutzen und sah ihr zu, wie sie langsam näher kam.
 

Sie schien in Gedanken versunken zu sein, während sie so auf den Boden starrend vor sich hin tapste.

Fast wäre sie an mir vorbeigelaufen, ohne mich zu bemerken, doch das ließ ich nicht zu.
 

Etwas unsanft packte ich ihre Handgelenke und zog sie an mich.
 

Bell stieß einen kurzen erschrockenen Schrei aus, und sah mich aus großen Augen an.

Ich liebte ihre Augen. Besonders, wenn sie feurig strahlten, doch jetzt gerade, sahen sie eher stumpf aus.
 

„Kätzchen.“, murmelte ich sanft, strich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste sie lange.

Erst nach und nach entspannte sie sich und schloss dann ihre Augen.

Aber es war mir egal. Ich küsste sie immer weiter und weiter, immer fordernder, bis sie sich an meine Brust schmiegte und wohlig aufstöhnte.
 

Langsam zog ich sie in den Raum und verschloss die Tür hinter uns.

Verlangen übermannte mich. Ich brauchte sie. Ich wollte sie. Jetzt. Sofort.
 

Kurz ließ ich sie los, zog meinen Umhang aus und legte ihn auf den Boden. Sie sah mich immer noch mit diesem seltsamen Blick an, doch ich überging es, nahm sie wieder in meine Arme und zog sie mit mir auf den Boden.
 

---
 

Mit geweiteten Augen, und auch ein wenig zornig, sah sie mich an, als ich mich über sie beugte und meinen Mund an ihr Ohr legte.

„Ignorier mich nie wieder.“, zischte ich ihr leise zu und wanderte mit meinen Fingern tiefer.

„Hörst du? Nie wieder!“

Sie nickte nur mit geschlossenen Augen.

„Versprich es!“, forderte ich, während meine Hände an ihrem Ziel angekommen waren. Aber noch bewegte ich meine Finger nicht.

„Ja.“, hauchte sie. Und ich musste grinsen.

„Ja, was?“, wollte ich weiter wissen.
 

Wieso ich so darauf bestand, konnte ich beim besten Willen nicht sagen. Gut, es gefiel mir, solch eine Macht über sie zu haben, aber das alleine war es nicht.

Es hatte mich krank gemacht, dass sie mich nicht beachtete und anscheinend war es ihr auch nicht gut dabei gegangen. Warum sonst, sollte sie sich so komisch mir gegenüber verhalten haben?
 

„Ja, ich verspreche es.“, flüsterte sie. „Bitte..“

„Bitte, was?“, meinte ich. „Sag es.“
 

„Bitte..“, wimmerte sie nun schon fast. „Tu es.. Marcus.. bitte..“
 

Dann küsste ich sie hart und fordernd, während ich ihr mit meinen Fingern die Erlösung brachte.

Während sie noch stöhnend unter mir lag, drang ich hart in sie ein. Ich fiel in ihr Stöhnen mit ein.

Bei Merlin, wie sehr hatte ich sie vermisst. Das vermisst. Nicht sie. Das hier.
 

---
 

Schwer atmend ließ ich mich auf ihr nieder, dennoch bedacht darauf, sie nicht zu verletzen.

Ich war immerhin viel schwerer und massiger als sie, auch wenn Katie sonst nichts dagegen hatte, etwas härter angefasst zu werden.
 

Seufzend rollte ich mich von ihr herunter und legte mich neben sie.

Egal, wie hart und fordernd ich sie bis jetzt genommen hatte, sie hatte nie Einwände erhoben. Sie hatte immer mitgemacht und mich angetrieben.

Und das, obwohl sie bis vor ein paar Wochen noch Jungfrau gewesen war.
 

Grinsend wandte ich meinen Kopf zu ihr und gab ihr einen Kuss. Mein Kätzchen war doch echt der reinste Wahnsinn.
 

Katie hatte die Augen geschlossen und bemühte sich sichtlich, wieder zu Atem zu kommen.

„Wie machst du das nur immer?“, wollte sie flüsternd wissen.

Ich musste schmunzeln. „Was denn?“

Eingeschnappt sah sie mich an. „Na was wohl?“ Dann rollte sie mit den Augen und schloss sie wieder.

„Dass ich so auf dich reagiere. Dass ES immer so gut wird.“, murmelte sie leise.
 

Nun musste ich wirklich grinsen. „Ach, du fandest es gut?“, meinte ich gespielt ernst.

Etwas überrascht sah sie mich an, während sie sich aufsetzte. „Du nicht?“
 

So etwas konnte auch nur sie fragen. Sie musste doch bemerken, wie ich bei ihr abging. Ich schüttelte verwundert den Kopf, als ich ihren leicht unsicheren Blick sah.

Doch sie hatte die Geste anscheinend falsch verstanden, denn sie senkte den Blick.

„Schon klar.“, flüsterte sie. „Du bist erfahrene Frauen gewöhnt.“
 

Ich lachte auf. Wie konnte sie nur so etwas denken? Das alles war auch zu komisch.

Ich bekam bei anderen nicht mal mehr einen hoch. Wie sollte ich den Sex mit ihr dann nicht genießen?
 

„Red keinen Scheiß.“, lachte ich immer noch. Ich konnte nicht anders. Ihre Ansichten waren einfach zu süß.

Sie hingegen seufzte nur, stand auf und zog sich an.

„Kätzchen..“, meinte ich dann ernster. Anscheinend hatte ich sie verletzt und das wollte ich auf keinen Fall.

Doch sie beachtete mich nicht, also stand auch ich auf und ging auf sie zu.

Sie wich mir aus. „Ich muss dann mal …“, sagte sie ebenso leise und verletzt, wie schon alles davor.

Was war nur los mit ihr?

Wo war mein Kätzchen hin? Mein temperamentvoller, leidenschaftlicher, kratzbürstiger Löwe?
 

Schnell hielt ich sie auf, indem ich sie von hinten umarmte und mich an sie presste.

Für einen Moment vergaß ich mein Vorhaben, vergrub mein Gesicht in ihrem Haar und roch genüsslich daran, während einer meiner Arme unter ihre Bluse fuhr und ihren Bauch streichelte und die andere Hand unter ihren Rock fuhr und ihre Oberschenkel massierte.
 

Ich konnte nicht anders. Sie war so verdammt verführerisch, obwohl sie doch nichts tat. Ihr Duft, oder eher der Duft unserer eben erfolgten Vereinigung, der an ihr haftete, umhüllte mich und es dauerte nicht lange, bis ich wieder erregt war. Und steif.
 

Das alles passierte innerhalb von vielleicht zwei Sekunden. Noch einmal zwei Sekunden später, hatte ich sie auch schon gegen die nächste Wand gepresst und mich gegen sie.

Katie keuchte erschrocken auf, doch das war mir im Moment egal. Ich hatte den Verstand verloren. Zumindest kam es mir so vor.
 

Mehr wie ein Tier, als wie ein sorgsamer Liebhaber, riss ich ihr ihren Slip wieder von den Beinen und drängte mich von hinten dazwischen.
 

Es war, als sähe ich mir selber von außen zu, was ich hier tat. Ich war ein wenig erschrocken, wegen meiner heftigen Reaktion, doch ich konnte es nicht ändern. Ich wollte sie. Brauchte sie. Schon wieder.
 

So etwas war mir noch nie passiert. Obwohl ich doch gerade ordentlich zum Schuss gekommen war, wollte ich schon wieder. Nein, ich wollte nicht nur. Ich musste.

Und im Moment war es mir egal, dass Katie sich Halt suchend an der Wand festklammerte und wieder erschrocken aufkeuchte.
 

Hätte sie „nein“ gesagt, oder sich gewehrt, hätte ich sofort aufgehört. Zumindest redete ich mir das ein.

Aber sie tat nichts dergleichen.
 

„Fühlt sich das hier“, fing ich an und presste mein steifes, schmerzendes Glied an ihren Po, bevor ich fortfuhr: „so an, als hätte ich keinen Spaß mit dir?“

Ich zischte es ihr ins Ohr, biss leicht in ihren Nacken und drang dann fest in sie ein.
 

Katie stöhnte auf, aber es klang nicht so, als hätte sie Schmerzen, sondern viel eher so, als würde sie es auch wollen.

Obwohl ich mich nicht darum gekümmert hatte, ob sie bereit dazu war, ob sie wollte.
 

Aber Bell schien immer bereit für mich zu sein. Kurz dachte ich noch über diese Kuriosität nach, bis ich einfach nicht mehr denken konnte, und einfach nur noch zustieß und immer wieder zustieß.

Bis wir beide erneut kamen, doch diesmal war ich es, der nicht leise bleiben konnte, sondern laut aufstöhnte.
 

Schwer atmend ließ ich schließlich von ihr ab und hatte tatsächlich kurz ein schlechtes Gewissen. Ich hatte sie überfallen wie ein wildes Tier. Sie einfach so genommen.
 

Doch dann drehte sie sich um, lehnte sich nun mit dem Rücken gegen die Wand und strahlte mich regelrecht an.

„Nein.“, gab sie dann zu. „das fühlt sich nicht so an, als hättest du keinen Spaß.“
 

Ich grinste ihr noch kurz zu, bevor ich mich schließlich auch anzog. Als ich mich allerdings wieder zu ihr umdrehen wollte, musste ich feststellen, dass ich alleine war.
 

Sie war einfach gegangen. Betont gleichmütig zuckte ich mit den Schultern und verließ den Raum ebenfalls.

Sollte sie doch gehen, wann sie wollte. Ohne ein Wort zu sagen.

Wir hatten Sex gehabt und darum ging es doch auch. Alles andere war egal.

Nun ja, nicht ganz. Ich hatte Adrian gesagt, ich würde Katie nach Spinnett fragen und hatte es nicht getan.

Ich seufzte auf. Ich würde es einfach das nächste Mal tun müssen.
 

Bis Freitagnachmittag hatte ich Katie noch dreimal „überfallen“. Oder sie mich. Die Wahrheit war, dass ich nicht genau wusste, wer hier wem auflauerte.

Irgendwie liefen wir uns dauernd über den Weg. Ich wusste zwar, dass ich mir Mühe gab, ihr zu begegnen, aber anscheinend hatte sie dasselbe Ziel, denn wir hatten uns wirklich dauernd gesehen.

Ihre Augen fingen immer an zu strahlen, wenn sie mich erblickte, ich nickte ihr nur zu. Und dann war der Moment auch schon vorbei.
 

Immerhin liefen wir uns in öffentlichen Gängen über den Weg, wo uns jeder sehen konnte. Und wir wollten unsere kleine Affäre ja geheim halten. Oder eher Bell wollte das.

Mir wäre es egal gewesen, immerhin war es nur Sex, aber es kam mir gelegen. Denn so stellte mir niemand blöde Fragen und meine Eltern mischten sich nicht ein.
 

Zweimal jedoch hatte ich sie in ein leeres Klassenzimmer gezogen und einmal hatte sie mich „überfallen“.

Genauso hatte ich mir das vorgestellt. Sex, wann immer mir danach war.
 

Dann war Freitag und somit Wochenende. Dieses Mal jedoch war es kein Hogsmeadewochenende. Was mir auch nur gelegen kam. Immerhin musste ich mein Team noch trainieren.

Wir hatten bald ein Spiel gegen Gryffindor. In zwei Wochen.

Außerdem hatte ich mir für dieses Wochenende keinen Bell-Entführungsplan überlegt.

Ich wollte nicht schon wieder abgewiesen werden. Außerdem wollte ich mir wohl beweisen, dass das mit Bell wirklich nur Sex war und es daher keinen Grund gab, mich einfach so mit ihr zu treffen.
 

Und so verbrachte ich den Freitagabend in meinem Gemeinschaftsraum umgeben von meinen Kollegen und Freunden und wir tranken, was das Zeug hielt.

Es war sozusagen das Einläuten des Wochenendes und Adrian war wirklich froh, dass ich auch wieder an unseren Sauftouren teilnahm.
 

Bis jetzt hatte ich es nicht geschafft, sie nach Spinnet zu fragen, aber heute nahm es Adrian eher gelassen.

Er würde auch so zum Zug kommen, da war er sich sicher. Und ich auch.

Er konnte jede knacken. Dort, wo ich versagte, blühte er geradezu auf.

Mit mir schliefen die Weiber, weil sie Sex wollten. Ab und zu war eine dabei, die sich mehr erhoffte, aber bei Adrian wollten einfach alle mehr.

Er verstand es, den Weibern etwas vorzuspielen. Sie glauben zu machen, sie seien seine große Liebe, oder so.
 

Keine Ahnung, warum die alle immer wieder darauf hereinfielen. Ich glaubte manchmal, dass es sie reizte, mit Adrian zu schlafen. Dass sie dachten, dass genau sie, die Person wären, bei der er schwach werden würde. In die er sich verlieben würde.
 

Tja. Pech. Adrian war härter als ich. Obwohl er sich nie so benahm. Er verliebte sich nicht. Nie.

Natürlich würde er irgendwann heiraten. So wie ich auch. Aber wir wussten beide, dass uns keine Heirat aus Liebe bevorstand.

Wir waren Reinblüter und gehörten der Elite an. Dem Adelsstand. Wir konnten froh sein, wenn wir noch ein paar Jahre hatten, die wir ohne eine Verlobte verbringen konnten.
 

Früher hatte ich mich immer gegen diesen Gedanken gewehrt. Adrian nicht. Er hatte es immer schon akzeptiert. Und irgendwann hatte auch ich es akzeptiert.
 

Er war, genau wie ich, in – nun ja – nicht unbedingt liebevollen Verhältnissen aufgewachsen.

Und daher glaubten wir beide nicht an die Liebe. Wieso auch?

Wir wussten, dass es sie gab. Aber sie brachte nur Ärger. Immer.

Daher war es ratsam, sich gar nicht erst zu verlieben.
 

Die einzige Liebe in meinem Leben war Quidditch und genauso war es bei Adrian.

Wobei – wir waren wie Brüder füreinander. Und das konnte man in gewisser Weise auch als Liebe bezeichnen. Nicht verliebt-sein oder so. Aber Vertrauen. Loyalität. Opferbereitschaft.
 

Unwirsch schüttelte ich den Kopf. Sofort drehte sich alles und ich wäre fast vom Stuhl gefallen. Adrian schlug mir lachend auf die Schulter.

Er war genauso besoffen, wie ich. Wahrscheinlich dachte ich deshalb soviel Stuss.
 

Mit verdammt schlimmen Kopfschmerzen erwachte ich dafür am Samstagmorgen. Oder Mittag. Auch egal.

Und schlecht war mir. So schlecht, dass ich als erstes zu meiner Kloschüssel rannte und mich ausgiebig erbrach.
 

Irgendwie hatte ich es ja schon vermisst, aufzuwachen und als erstes meine Kloschüssel zu begrüßen.

Vor ein paar Monaten war das noch jedes Wochenende so gewesen. Mehrmals.
 

Ich seufzte auf. Ich war ja so jämmerlich.

Schnell, aber gründlich, putzte ich mir die Zähne und duschte mich ab. Dann beeilte ich mich, damit ich noch etwas vom Mittagessen abbekam.
 

Adrian war weit und breit nicht zu sehen. Wahrscheinlich schlief er noch. Er hatte weitaus mehr getrunken als ich und war auch noch im Gemeinschaftsraum geblieben, als ich schon ins Bett gegangen bin. Gewankt. Gestolpert. Keine Ahnung, aber da ich heute darin erwacht war, hatte ich es wohl erreicht.
 

Bell war ebenfalls nicht anwesend. Oder schon wieder weg. Es waren nicht mehr viele Schüler da, was mir nur zeigte, dass es doch später war, als gedacht.

Ein paar Bissen bekam ich dann doch herunter, und dazu trank ich meinen heißgeliebten schwarzen Kaffee, den mir die Hauselfen brachten.
 

Nach dem Essen ging es mir jedenfalls wieder gut. Aber es wäre auch egal gewesen, wenn nicht, denn ich musste jetzt so oder so auf meinen Besen steigen. Quidditchtraining stand an.
 

Eine Stunde später stand meine gesamte Mannschaft versammelt am Feld und sah mich aufmerksam an.

Ich sah, dass sie mir vertrauten. Es immer getan hatten und jetzt hofften sie – nein – sie vertrauten darauf, dass ich uns den Sieg holen konnte.

In zwei Wochen. Ich seufzte innerlich auf.

Gryffindor war zurzeit wirklich stark. Potter war einfach ein guter Sucher, dagegen konnte ich nichts sagen.

Besser als Malfoy.
 

Und die drei Jägerinnen waren einfach ein super Team. Spinnet, Johnson, Bell. Ein gutes Trio.

Graham, Adrian und ich waren auch gut. Aber gegen die drei kamen wir nicht immer an. Sie waren einfach wendiger. Dennoch hätten wir eine Chance, aber es würde schwierig werden.
 

Unsere Treiber waren in etwa genauso gut wie ihre. Unser Vorteil war also Miles, Hüter. Ihrer Potter, Sucher.
 

Zumindest, wenn wir fair spielen würden. Ich grinste meine Mannschaft an.

Dann erklärte ich ihnen noch einmal die Spielzüge und das Training konnte beginnen.
 

Es war ja nicht so, dass wir foulen würden oder so. Nein. Wir spielten schon fair. So fair wie in der Profiliga. Und – nun ja – wir reizten die Grenzen aus. Soweit wie möglich. Aber wir überschritten sie nicht.

Wir trainierten zwei Stunden. Dann pfiff ich das Team wieder zusammen und entließ alle. Ich selbst machte noch zwei Runden um das Feld.
 

Ich mochte das Gedränge in den Umkleiden nicht. Noch nie.

Deshalb blieb ich immer ein wenig länger. So hatte ich nachher die Duschen für mich alleine. Und meine Ruhe.

So gern ich meine Kollegen hatte, so sehr nervten sie mich manchmal auch.
 

Erschöpft entledigte ich mich meiner Trainingskleidung und stieg in die schon dampfende Dusche.

Ich wollte mich nur schnell waschen und mir dann in meinem Zimmer ein heißes Bad gönnen.
 

Ich badete eigentlich nicht oft, aber heute hatte ich echt Bock darauf. Und vielleicht würde ich Bell dazu bekommen, mitzumachen.

Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Bell in meiner Badewanne. Sehr verführerisch.
 

„Was gibt’s denn da zu grinsen, Mister Flint?“, riss mich eine mir wohl bekannte Stimme aus meinen Gedanken.
 

Überrascht starrte ich auf die halb nackte Frau vor mir. Bell stand vor mir nur mit Unterwäsche bekleidet und lächelte mich verführerisch und ein wenig neckisch an.
 

„Kätzchen?“, platze es aus mir hervor, bevor ich es verhindern konnte. Zu überrascht war ich, dass sie genau dann hier auftauchte, als ich an sie gedacht hatte.

Ich Lächeln wurde ein wenig breiter, als sie mir antwortete: „Nein, der Traum deiner schlaflosen Nächte.“
 

Wie Recht sie damit hatte, wollte ich ihr lieber nicht sagen.
 

Und dann begann sie, sich ganz langsam, quälend langsam auszuziehen.

Wie gebannt starrte ich Bell an. Ich konnte nicht anders. Sie sah so verdammt gut aus. Verboten gut.

Als sich auch ihr Slip verabschiedet hatte, kam sie langsam auf mich zu.

Und dann stand sie endlich auch unter dem heißen Wasser.
 

„Ich habe gegrinst, weil ich daran dachte, dich auf ein heißes Bad einzuladen.“, beantwortete ich ihre erste Frage.

Nun war sie es, die mich überrascht ansah. „Oh.“

Ich nickte ihr zu, zog sie an mich und küsste ihren Hals.

„Aber ..“, fing ich an, während ich mich abwärts küsste. „hier finde ich es auch nicht schlecht.“
 

---
 

Mit einem letzten gezielten Stoß, der so tief ging, wie mir nur möglich war, kamen wir beide. Der Strom entlud sich. Die Feuer hatten sich noch einmal angefacht, bevor sie verloschen.

Keuchend standen wir da, bis ich mich von Bell löste, ihre Beine langsam herunter ließ und uns beide wieder mehr unter dem Wasserstrahl positionierte.
 

Dann wuschen wir uns und verließen schließlich gemeinsam die Dusche.

„Das, Kätzchen, war echt genial.“, meinte ich zu ihr, als wir uns anzogen. „Hier sollten wir es öfter machen.“
 

Doch sie grinste mich nur an und schüttelte den Kopf. „Abwechslung, Mister Flint. Abwechslung.“ Und mit diesen Worten ließ sie mich stehen. Schon wieder.

Kurz überlegte ich, ob ich wütend sein sollte. Immerhin ließ man einen Flint nicht einfach so stehen, doch dann entschied ich mich dagegen.
 

Selbst, wenn ich es gewollt hätte, könnte ich einfach nicht genug Wut aufbringen. Ich war viel zu befriedigt in dem Moment.

Und so schlenderte ich einfach zum Schloss zurück und dachte nicht weiter darüber nach.

Katie Bell

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Katie Bell (jugendfrei)

so.. wie gewünscht, auch dieses Kapitel (hoffentlich) jugendfrei..
 

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Mit diesen Worten ließ ich ihn einfach stehen und rannte ins Schloss zurück. Ich warf mich in mein Bett, zog die Decke über den Kopf und dachte lange einfach nur nach.
 

„Katie?“ Angelinas Stimme.

„Was ist denn los, meine Süße?“ Alicia
 

„Los!“ „Rede mit uns.“
 

Meine Matratze wurde ein wenig nach unten gedrückt, anscheinend hatten sie sich auf mein Bett gesetzt.
 

„Ignorier uns nicht!“ Alicia

„Komm schon, Mäuschen. Hat Wood dir was getan?“
 

Und schon kullerten die ersten Tränen. Ich konnte einfach nichts dagegen machen. Schnell schüttelte ich den Kopf, um ihnen zu zeigen, dass Oliver wirklich nichts mit der Sache zu tun hatte.
 

„Was dann? Komm schon Katie!“, murmelte Angelina und streichelte mir über den Rücken.

„Ist es wegen Flint?“, wollte Alicia wissen. Ich zuckte ein wenig zusammen, bei dieser Frage und das war wohl Antwort genug für die beiden.

„Was hat er dir getan?“, wollte Angelina wissen.

„So ein Arschloch!“, murrte Alicia woraufhin ich wieder mit dem Kopf schüttelte.
 

Eigentlich konnte er nichts dafür. Nun ja, eigentlich schon. Aber irgendwie auch nicht.
 

Er war ein Idiot. Arschloch. Arroganter Trottel. Aber das war er immer schon.

Ich weinte eigentlich nur, weil mir das ganz genau klar geworden war.
 

Ich war nie ein Mädchen gewesen, das leicht zu haben war. Überhaupt hatte ich nie einen Jungen so nah an mich heran gelassen. Ich wollte mich verlieben und geliebt werden.

Dann erst wollte ich mit jemandem schlafen. Nun ja, jetzt war alles anders. Unschuld dahin. Jungfräulichkeit aufgegeben. Wegen einem Slytherin. Wegen Flint. Marcus Flint.
 

Das musste man sich einmal vorstellen! Und es gefiel mir. Es gefiel mir, dass er solche Gefühle in mir wecken konnte. Dass er Leidenschaft in mir hervorrufen konnte, die ich sonst nie gekannt hatte.
 

Aber dann war da noch Will. Er war lieb und nett und zärtlich. Fürsorglich. Er mochte mich wirklich und bemühte sich um mich. Genau das, was ich eigentlich immer wollte.

Und ich wusste es einfach nicht zu schätzen.
 

Ich war total verwirrt, wusste nicht mehr was ich tun oder nicht tun sollte. Das war alles so kompliziert.

Wo würde mich die Sache mit Flint hinbringen? Wahrscheinlich nirgendwohin. Im Prinzip lief doch alles darauf hinaus, dass er es irgendwann satt hatte. Immerhin hatte er schon sehr viele Frauen gehabt. Aber noch nie eine so lange. Warum er bei mir eine Ausnahme machte, wusste ich nicht.

Und er wohl auch nicht. Also würde die Sache wohl so lange gehen, bis er es wusste und mich dann abservieren.
 

Außer ich machte einen Schlussstrich. Immerhin könnte ich mich weiter mit Will treffen und mich vielleicht in ihn verlieben. Er war genau das, was ich immer haben wollte. Gut, damals hieß derjenige noch Oliver Wood, aber in meinen Träumen war er immer so wie William gewesen.
 

Dazu kam noch, dass ich mich no nie so sehr wie eine Schlampe gefühlt hatte, wie heute nach dem Sex mit Marcus in Hogsmeade. Er hatte mich einfach genommen, wie ich ihn, einfach so, mit verdammt viel Wut im Bauch und dann einfach stehen gelassen.
 

So als wäre ich es nicht wert. Als wäre ich nur ein Ding, das man benutzen konnte, wann immer man es wollte.

Aber das war ich für ihn ja auch. Und er für mich.

Wann war ich zu so einer Art Mensch geworden?
 

Außerdem war da noch diese klitzekleine Angst in mir. Was, wenn er mich nicht mehr sehen wollte? Immerhin hatte er mich vorhin ganz eindeutig angelogen. Was, wenn Sex mit ihm, immer so werden würde? So kalt und unbefriedigend.

Es war vorher nie so gewesen und irgendwie hatte es sich angefühlt, als würde er mich gar nicht mehr richtig wollen.
 

Ich stöhnte auf. Ich war verwirrt. Ich wollte aber nicht verwirrt sein. Was sollte ich tun?

Wenn er mich nicht mehr wollte, dann war das doch das Beste, was mir passieren konnte. Oder? Alle meine Probleme wären mit einem Schlag vorbei.
 

Es gab da nur eine Sache, die mich hinderte, es ganz genau so zu sehen:

Ich wollte das mit Flint nicht einfach beenden. Dazu fühlte sich alles viel zu gut an. Aber ich konnte doch Will nicht noch weiter belügen.

Zweigleisig fahren kam überhaupt nicht in Frage. Ich musste mich entscheiden. Und zwar schnell.
 

Dass Angelina und Alicia irgendwann unseren Schlafsaal verlassen hatten, bemerkte ich erst, als ich mich ein wenig beruhigt hatte und mich aufsetze.
 

Seufzend begab ich mich schnell unter die Dusche und dann wieder in mein Bett.

„Hey.“, meinte ich leicht lächelnd, als Angelina und Alicia wieder ins Zimmer kamen.
 

„Hallo, Kleine. Geht’s dir besser?“, wollte Angelina von mir wissen. Ich nickte ihnen beiden zu.

„Sorry, dass ich euch Sorgen bereitete habe. Es war eigentlich nichts.“
 

„Nach nichts sah das aber nicht aus.“, murmelte Alicia. Beide sahen irgendwie ein wenig angespannt aus. Hatte ich etwas verpasst?
 

„Was ist los?“, wollte ich dann wissen, doch die beiden antworteten nicht wirklich. Gut. Dann eben nicht. Konnte mir doch auch egal sein.
 

Die nächsten Tage vergingen. Wie, konnte ich nicht genau sagen. Es war alles irgendwie neblig. Die Zeit zog sich dahin, aber ich bemerkte es nicht wirklich. Ich versuchte endlich Klarheit in meine Gedanken zu bringen. Und das war wirklich schwerer, als es sich anhörte.
 

Montag startete Will einen Versuch, sich mit mir zu unterhalten, doch ich wich ihm aus. Daraufhin ließ er mich in Ruhe. Etwas, das Flint nie getan hätte, wenn er wirklich etwas von mir gewollt hätte.

Marcus nahm sich einfach alles, was er wollte. Ohne Rücksicht auf Verluste.
 

Es war seltsam, ungewohnt, dass ich Marcus nicht begegnet. Weder Montag, noch Dienstag. Gut, wir liefen aneinander vorbei, doch er sah mich nicht an, also hielt auch ich es für unnötig, ihn anzusprechen.
 

Die kleine Stimme kam wieder hoch. Er hatte mich nun endgültig satt. Wahrscheinlich war er nur nicht Manns genug, es zuzugeben. Immerhin war er eine Schlange. Es würde gut zu ihm passen, sich einfach nicht mehr zu melden und die Sache auf sich beruhen zu lassen.
 

Vielleicht hätte auch ich ihn anreden sollen, aber das letzte Mal hatte er mich angelogen, als ich ihn gefragt hatte, ob er noch Zeit hatte. Er WOLLTE mich also einfach nicht sehen. Und das tat auf eine seltsame und verdrehte Art und Weise verdammt weh. Und das wiederum machte mir Angst. Angst und Schmerz. Blöde Kombination.

Aus diesem Grund traute ich mich einfach nicht, auf ihn zuzugehen.
 

Dienstag kam und ging. Mittwoch kam ebenfalls, ging aber nicht so schnell. Denn ich erwachte aus meiner seltsamen Abwesenheit. Mittwochabend hieß gleichzeitig, ich würde Marcus wiedersehen.

Und ich hatte so verdammt viel Angst vor seiner Reaktion. Vor seinem Verhalten mir gegenüber. Das ganze war echt nicht mehr normal.
 

Seufzend begab ich mich also in die Kerker. Einfach nicht aufzutauchen, kam nicht in Frage. Snape würde mich umbringen.

Also stellte ich mich all den Verwirrtheiten.
 

„Hey.“, murmelte ich und ließ mich neben ihm nieder. Peinlich bedacht darauf, ihn weder anzusehen, noch anzufassen.

„Hey.“, gab er einfach zurück und begann mit seiner Arbeit. Woraufhin ich es ihm einfach gleich tat.
 

Ihn auf sein Verhalten anzusprechen, kam mir wieder nicht in den Sinn. Vielleicht würde er sonst Schluss machen.

Schluss machen. Wie seltsam das klang. Immerhin waren wir nicht zusammen oder so. Aber trotzdem. Ich wollte einfach nicht, dass das zwischen uns endete. Dessen war ich mir inzwischen sicher.
 

Langsam und schweigend arbeiteten wir nebeneinander. Ich achtete stets darauf, ihn ja nicht zu berühren. Ich wollte nicht daran erinnert werden, wie gut er sich anfühlte, wenn ich es nie mehr haben durfte.

Und ich wusste nicht, ob ich mich beherrschen konnte, wenn ich ihn zu oft angefasst hätte.
 

Ihm schien das egal zu sein. Er agierte, als wäre nie etwas gewesen. Seine Haut streifte meine zur genüge. Und jedes verdammte Mal zuckte ich zusammen und riss meine Hand weg. Oder was auch immer er berührt hatte. Ich hoffte nur, dass er es nicht bemerkte. Das wäre auch zu peinlich gewesen. Sicher dachte er sich, ich wäre so ein jungen verliebtes Ding, das an ihm hang oder so.
 

„So. Fertig.“, meinte ich dann völlig erledigt und wischte mir über die Stirn. Ich hasste Zaubertränke noch immer und sie zu brauen war verdammt anstrengend für mich.
 

„Du kannst die Phiolen diesmal zu Snape bringen. Ich hab noch eine Verabredung.“, murmelte er und stand einfach auf.
 

Ich konnte einfach nicht anders. Ich zuckte zusammen, musste hart schlucken und mich zusammenreißen, um ihm zuzunicken.
 

Also war es wirklich so. Er hatte sich Ersatz gesucht und gefunden. Und ich blieb auf der Strecke.

Seufzend machte ich mich nach ihm auf den Weg aus dem Raum. Dann sah ich ihn nicht mehr, also ging ich zu Snape und brachte ihm die Phiolen.

„Miss Bell. Welch Überraschung.“, murrte Snape und nahm mir die Phiolen ab.

„Sie sollten sich bei Mister Flint bedanken. Dass er seine Freizeit opfert. Ihre Leistungen haben sich wirklich gebessert.“ Mit diesen Worten knallte er die Türe vor meinem Gesicht zu.
 

Ein wenig perplex stand ich da und starrte auf die Stelle, an der eben Severus Snape gestanden hatte und mich gelobt hatte. Mich.

Kopfschüttelnd drehte ich mich um. Hatte ich mir das gerade nur eingebildet? Wahrscheinlich. Besser nicht mehr daran denken. Langsam verlor ich anscheinend meinen Verstand. Wurde wahnsinnig.

Snape und einer Gryffindor Lob zu sprechen. Na klar. Und dann auch noch mir.

Sicher war darin irgendeine versteckte Beleidigung gewesen, die sich mir einfach nicht erschlossen hatte. Genau.
 

Und dann plötzlich wurde mein Handgelenk geschnappt und ich wurde an einen mir sehr bekannten, harten Männerkörper gepresst.

Erschrocken schrie ich auf und starrte Marcus aus wahrscheinlich Tellergroßen Augen an.

Was wollte er denn jetzt noch? Er hatte seinen Standpunkt doch klar gemacht.
 

„Kätzchen.“, hauchte er in dieser verdammt verführerischen Tonlage, die mein Herz zum Flattern brachte und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich kam gar nicht dazu, irgendetwas zu sagen, denn schon lagen seine Lippen auf meinen.

Dieser Kuss war anders als sonst. Beinahe zärtlich, sehnsüchtig, und dennoch total Flintisch.

Ich hätte mich wehren sollen, aber ich konnte nicht. Es fühlte sich zu gut an. Er fühlte sich zu gut an. Sein Duft war wie immer unwiderstehlich.
 

Und seine Lippen hörten einfach nicht auf, meine zu verwöhnen. Also ergab ich mich. Ich schmiegte mich an ihn und stöhnte wohlig auf. Ich hatte das hier vermisst.
 

Dann zog er mich auch schon in unser Klassenzimmer, stieß die Türe mit dem Fuß zu und löste sich kurz von mir. Er zog seinen Umhang aus und legte ihn auf den Boden.

Und in diesem Moment hatte ich erstmals wieder Zeit zu denken.

Er hatte doch eine Verabredung, oder? Was wollte er eigentlich noch von mir?
 

Natürlich hielt er sich nicht damit auf, nach meinem Befinden zu fragen. Er zog mich einfach mit sich auf den Boden und zog mir meine Bluse und meinen BH aus, bevor ich überhaupt Luft holen konnte.
 

Ja, so war es immer mit ihm. Er nahm sich, was er wollte. Aber das gefiel mir so gut. Ich hatte bei ihm keine Zeit zu denken, meinen Verstand zu benutzen. Ich musste mich von meinen Emotionen leiten lassen. Und das war etwas, dass ich sonst nur beim Fliegen konnte.
 

Als Marcus dann auch noch anfing, meine Brüste zu verwöhnen, auf genau die Art, die ich so gerne mochte, schaltete sich mein Verstand vollkommen ab und ich musste ihn einfach auch berühren.
 

---
 

Doch dann war seine Zunge weg. Einfach so. Enttäuscht, wütend, unbefriedigt starrte ich ihn an und konnte irgendwie doch nicht recht glauben, dass er das gerade getan hatte.
 

Er krabbelte wieder zu mir nach oben, leckte leicht mein Ohr und hauchte hinein: „Ignorier mich nie wieder. Hörst du? Nie wieder!“

Während er nun mit seiner Hand immer tiefer wanderte. Kurz dachte ich daran, dass er doch mich ignoriert hatte, doch ich nickte einfach. Hauptsache er brachte es zu Ende.
 

„Versprich es!“, zischte er. Seine Finger lagen an der richtigen Stelle, doch sie rührten sich nicht.

„Ja.“, hauchte ich. Verdammt ich würde ihm alles versprechen, wenn er doch nur weiter machen würde.
 

„Ja, was?“, wollte er weiter wissen.
 

„Ja, ich verspreche es. Bitte..“, flüsterte ich und fing an mich ungeduldig an ihm zu reiben, doch er hielt mich fest.
 

„Bitte, was? Sag es.“, knurrte Marcus. Und es klang so erotisch.
 

„Bitte… Tu es.. Marcus.. bitte..“, flehte ich ihn schon fast an. Das wäre mir in einer anderen Situation sicher peinlich gewesen, aber im Moment zählte nur, dass seine Finger ihr Vorhaben endlich wieder aufnahmen und ich laut seinen Namen stöhnen konnte.
 

---
 

Schwer atmend ließ er sich auf mir nieder, genauso, wie ich es wollte. Ihn zu spüren war einfach der Wahnsinn.

Dann rollte er sich neben mich.

Und ich konnte nichts anderes machen, als liegen zu bleiben und erstmal zu Atem zu kommen.

Er küsste mich noch einmal kurz.
 

„Wie machst du das nur immer?“, flüsterte ich immer noch ein wenig außer Atem.

„Was denn?“ Ich hörte sein Grinsen und als ich ihn ansah, bestätigte es sich. „Na was wohl?“, murrte ich, rollte mit den Augen und schloss sie dann wieder.

„Dass ich so auf dich reagiere. Dass ES immer so gut wird.“
 

„Ach, du fandest es gut?“, antwortete er ernst. Juhu, die Realität hatte mich wieder.

Ein wenig überrascht setzte ich mich auf. „Du nicht?“
 

Und dann schüttelte er leicht den Kopf.

„Schon klar.“, flüsterte ich. „Du bist erfahrene Frauen gewöhnt.“ Was hatte ich auch anderes erwartet? Er wusste einfach viel mehr. Ich hingegen hatte keinerlei Erfahrung.
 

Dann lachte er auch schon auf. Super. Jetzt lachte er auch noch über meine Naivität.

Ganz toll. Genau das, was ich wollte.

„Red keinen Scheiß.“, lachte er, doch ich stand auf und zog mich an.

Natürlich hatte er nicht immer Spaß mit mir. Und bald würde er mich gar nicht mehr wollen.
 

„Kätzchen..“, meinte er dann. Ich ignorierte ihn. Wollte seine Ausflüchte nicht hören.

„Ich muss dann mal …“, murmelte ich leise. Verdammt. Ich hasste es, wie ich mich anhörte und benahm. Ich war eine Gryffindor!
 

Und dann drückte er sich auch schon von hinten an mich und hielt mich fest. Wieso konnte ich ihm einfach nicht widerstehen?

Seine Hände streichelten meinen Bauch und meinen Oberschenkel, sein Gesicht war in meinem Haar vergraben. Seufzend ließ ich mich einfach von ihm halten und genoss seine Aufmerksamkeit.

Schneller, als ich es hätte kommen sehen können, presste er mich auch schon gegen die Wand. Erschrocken keuchte ich auf. Erstens, weil das alles sehr schnell und eher unsanft passiert war, und zweitens, weil die Wand verdammt kalt war.

Schnell riss er mir den Slip von den Beinen und drängte sich an mich. Er war schon wieder hart.

Und es fühlte sich gut an. Verdammt gut.
 

Ich keuchte noch einmal auf und klammerte mich Halt suchend an der Wand fest.

Vielleicht hätte ich Angst haben sollen, aber ich konnte einfach nicht. Er würde mich nie verletzen. Das wusste ich und ich vertraute ihm. So seltsam das auch klang.

Außerdem wollte ich ihn mindestens genauso sehr.
 

„Fühlt sich das hier so an, als hätte ich keinen Spaß mit dir?“, zischte er mir ins Ohr, biss mich in den Nacken, während er hart in mich eindrang.
 

Ich stöhnte laut auf. Es fühlte sich so gut an, ihn in mir zu haben. So richtig. Perfekt.

Er stieß immer und immer wieder zu. Härter. Fester. Unkontrollierter. Bis wir beide noch einmal kamen.
 

Wow. Einfach nur wow. Das war gerade so etwas von primitiv, triebhaft gewesen, dass ich einfach nur staunen konnte.

Als er von mir abgelassen hatte, drehte ich mich um und konnte einfach nicht verhindern, dass ich wie ein Kind an Weihnachten strahlte.

Es war einfach nur himmlisch, so begehrt zu werden. SO gebraucht zu werden. Ich mochte es, wenn er unkontrolliert war, wenn er sich selber nicht mehr im Griff hatte, weil er mich so sehr wollte.
 

„Nein.“, gab ich dann zu. „das fühlt sich nicht so an, als hättest du keinen Spaß.“ Ich musste es zugeben. Etwas anderes konnte dieser `Überfall´ nicht bedeuten.

Dann zog ich mich wieder an, während er sich umdrehte und ebenfalls daran machte, sich zu bekleiden.
 

Lächelnd schlüpfte ich schnell aus dem Raum und ließ ihn alleine zurück.
 

Die nächsten Tage vergingen einfach nur perfekt. Ich traf Marcus wirklich dauernd auf den Gängen. Natürlich bemühte ich mich, nicht allzu auffällig zu lächeln, aber ein kleines Lächeln konnte ich nie verhindern.

Er war besser darin. Nickte mir immer nur zu. Jeder Außenstehende hätte sich nichts dabei gedacht.
 

An manchen Tagen begegneten wir uns wirklich ständig. Da hatte er mir gerade in einem Gang im 4. Stock zugenickt und dann traf ich noch einmal im 2. auf ihn. Fast so, als würde er mich mindestens genauso verfolgen, wie ich ihn.
 

Angelina und Alicia hatten meinen Heulkrampf nicht mehr angesprochen. Ihnen war meine gute Laune anscheinend aufgefallen und sie nahmen an, dass alles in Ordnung war.

Und irgendwie war es das auch. Flint wollte mich mit einer Intensität, die ich mir nie hätte vorstellen können.
 

Natürlich war da noch die Sache mit William, aber die schob ich immer so gekonnt vor mir her, dass ich nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben konnte. Es ging einfach nicht. Dazu nahm Marcus viel zu viel Platz in meinen Gedanken ein.
 

Donnerstag trabte ich nach dem Mittagessen in die Bibliothek. Ich hatte eine Freistunde und musste noch einen Aufsatz für Kräuterkunde schreiben.

Als ich fertig war, hatte ich immer noch 20 Minuten Zeit, bis Unterrichtsbeginn, dennoch machte ich mich schon einmal auf den Weg.

Weit kam ich allerdings nicht. Marcus wartet an einer Ecke auf mich und zog mich in ein leerstehendes Klassenzimmer.
 

„Huch.“, grinste ich überrascht. Zu mehr kam ich nicht, denn gleich darauf lagen seine Lippen auf meinen und seine Hände verwöhnten meinen Körper.

„Nicht.“, murrte ich, eigentlich nur um ihn zu ärgern. Kurz starrte er mich verdattert an, doch als ich ihn frech angrinste und wieder zu mir zog, schüttelte er kurz den Kopf und raubte mir mit einem weiteren leidenschaftlichen Kuss den Atem.
 

„Du schmeckst so verdammt gut.“, murmelte er, als er von meinen Lippen abgelassen hatte und sich an meinen Brüsten zu schaffen machte.

Ich sagte nichts. Konnte nicht. Stöhnte einfach nur.
 

„Du fühlst dich himmlisch an.“, hauchte er, während er anfing, sich in mir zu bewegen.
 

„Nein..“, flüsterte ich kopfschüttelnd. „das.. bist alles .. du.“

Und dann schaltete sich mein Verstand ab und ich fühlte nur noch ihn, roch nur noch ihn, brauchte nur noch ihn.
 

Zum Unterricht kam ich gerade noch pünktlich, dafür aber richtig gut gelaunt.
 

Bis Freitagmittag hatte ich es zumindest einmal geschafft, Marcus zu überraschen. Der Sex war wieder einmal phantastisch gewesen und es lief alles so, wie es sollte.

Wir hatten richtig guten Sex. Mehr nicht. Und ich war mir sicher, dass es richtig war.
 

William tat mir immer noch leid, aber ich wusste, dass ich mich nicht in ihn verlieben würde. Dazu müsste ich mich zuerst von Macus verabschieden und dazu war ich einfach nicht bereit. Ich konnte es nicht, selbst wenn ich es gewollt hätte. Dazu war er einfach viel zu gut.
 

Und die Gewissheit, dass er mich mindestens genauso wollte und brauchte, wie ich ihn, machte mich selbstsicherer und half mir, mich damit abzufinden, dass ich mich in nächster Zeit nicht verlieben würde.

Denn mal ehrlich, ich konnte mich kaum verlieben, wenn ich immer nur an Sex mit Flint dachte. Da hatte ein anderer Mann einfach keinen Platz.
 

Und für den Moment war das auch in Ordnung. Ich hatte noch mein ganzes Leben lang Zeit, mich zu verlieben. Den Richtigen zu finden. Jetzt konnte ich erst einmal Spaß haben.
 

Ich musste dafür jedoch erst noch mit William reden und die Fronten klären. Ihm einfach die ganze Zeit aus dem Weg zu gehen, war nicht in Ordnung.

Daher verabredete ich mich für Freitagabend mit ihm. Ich wollte endlich einen Schlussstrich ziehen, damit ich den Spaß mit Marcus wirklich ohne Reue genießen konnte.
 

„Hey.“, murmelte ich leise, als ich auf William zu ging, der in der Eingangshalle auf mich gewartet hatte.

„Hallo, Katie.“, meinte er lächelnd und schnappte sich meine Hand. „Wollen wir draußen ein wenig spazieren gehen?“

Ich nickte ihm dankbar zu und ließ mich nach draußen ziehen.

„Wie geht es dir? Ich hatte irgendwie nie die Gelegenheit, mich mit dir zu unterhalten. Du warst entweder immer beschäftigt, oder von so vielen Leuten umzingelt.“

Ich lächelte ihn an. „Tut mir leid. Wirklich. Die letzten Tage waren wirklich anstrengend für mich. Das Spiel gegen Slytherin steht vor der Türe und Wood hetzt uns herum und dann noch die ganzen Aufgaben, die die Professoren vor den Ferien noch los werden wollen.“ Ich seufzte auf. „Aber ja, danke der Nachfrage, es geht mir gut. Wirklich.“
 

„Das freut mich. Du wirktest anfangs der Woche so ..“, antwortete Will und schien nach den richtigen Worten zu suchen.

„Nachdenklich?“, bot ich ihm an, doch er schüttelte lachend den Kopf.

„Ich wollte eigentlich `total neben der Spur´ sagen. Aber nachdenklich ist wohl netter.“
 

Ich grinste ihn an und piekste ihn leicht. „Nicht frech werden, Mister Fox.“
 

„Sonst?“, wollte er leicht lächelnd wissen und blieb vor mir stehen.

„Sonst muss ich mir wohl eine Bestrafung für sie einfallen lassen.“, gab ich zur Antwort.
 

Dieses Gespräch lief irgendwie überhaupt nicht so, wie ich es gewollt hatte. Aber es war so leicht, Spaß mit ihm zu haben. Sich zu unterhalten. Total ungezwungen.
 

„Dann muss ich ihnen sagen, Miss Bell, dass mich diese Bestrafung sehr interessieren würde.“ Er grinste mich an und ich konnte nicht anders, als zurück zu lächeln.

„Kann ich mir denken.“, murmelte ich, doch bevor ich noch etwas tun konnte, hatte er schon wieder seine Lippen auf meine gelegt.

Es war schön, aber dennoch löste ich den Kuss schnell wieder.
 

„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“

Ein wenig enttäuscht sah er mich an. „Wieso nicht? Küsse ich so schlecht?“
 

Ich musste leise lachen. „Nein, du Idiot. Du weißt ganz genau, dass du gut küsst.“
 

„Stimmt. Aber es von einem hübschen Mädchen zu hören, ist viel besser, als es nur zu wissen.“
 

Lachend verdrehte ich die Augen, wurde dann aber wieder ernst.

„Ich meine es so. Wir sollten das nicht tun.“

Jetzt seufzte er auf. „Ich mag dich wirklich, Katie.“, meinte er dann.

Ich nickte ihm zu. „Ja, ich mag dich auch, aber ich fürchte, ich mag dich auf eine andere Art und Weise, als du mich.“
 

„Und das heißt?“

„Dass wir vielleicht einfach nur Freunde bleiben sollten.“, murmelte ich und senkte den Blick, weil ich seine enttäuschten Augen nicht sehen wollte.
 

„Aber ich dachte, du willst dir alle Möglichkeiten offen lassen.“

Nun seufzte ich. „Ja.. schon.. aber.. ich weiß auch nicht..“

„Ich erwarte nichts von dir Katie, und wenn du nicht willst, dass ich dich küsse, dann lasse ich das. Auch wenn es mir verdammt schwer fällt. Aber bitte, gib mir einfach die Chance, dich von mir zu überzeugen.“
 

„Es geht nicht um deine Küsse.“, murmelte ich ausweichend.

„Also darf ich dich küssen?“

„Darum geht es doch gar nicht.“, rief ich nun etwas lauter, weil mich die ganze Situation irgendwie total ankotzte. Er konnte nichts dafür. Es war allein meine Schuld.

Ich mochte ihn wirklich gerne. Ich hatte nichts gegen seine Küsse, aber dennoch entfachten sie keine echte Leidenschaft in mir. Und ich hatte auch kein Bauchkribbeln oder sonstiges.

Will war jemand, den ich mir gut als Freund hätte vorstellen können, hätte ich nicht vorher mit Flint geschlafen. Denn jetzt wusste ich, was echte Leidenschaft, echtes Verlangen war. Und eine Beziehung ohne diesen Dingen konnte ich mir ebenso wenig vorstellen, wie ohne Liebe.
 

Und wieder lagen seine Lippen auf meinen. Diesmal konnte ich den Kuss nicht lösen. Er hielt mich fest umschlungen und intensivierte den Kuss noch, als ich mich nicht wehrte.

Erst als wir beide atemlos waren, löste er sich von mir und gab mich damit frei.
 

„Das hättest du nicht tun sollen.“, seufzte ich, doch er grinste mich nur zufrieden an.

„Das sehe ich anders.“
 

„Ich weiß. Und das ist der springende Punkt. Für dich bedeutet das alles viel mehr, als es das für mich tut. Versteh mich nicht falsch, du bist toll und ich hab dich echt gern, aber mehr auch nicht.“
 

Er zuckte betont gleichgültig mit den Schultern, schnappte sich meine Hand und zog mich weiter. „Egal. Solange du nicht vergeben bist, werde ich einfach versuchen, dich für mich zu gewinnen.“
 

Sofort blieb ich stehen und er somit auch. „Was ist?“, fragte er verständnislos.
 

Ich seufzte auf. „Es gibt da jemanden.“, murmelte ich leise.

Sofort entglitten ihm alle Gesichtszüge und er starrte mich völlig verständnislos an.

„Was?“
 

Wieder seufzte ich. „Wir sind nicht zusammen oder so.“, fing ich an. „Es ist ähnlich wie bei dir.“
 

Nun ja. Nicht ganz. Flint und ich hatten Sex. Will und ich verstanden uns einfach gut. Wären beide ein und dieselbe Person, wäre mein Glück perfekt.
 

„Okay..“, murmelte er immer noch ein wenig perplex und sah aus, als müsste er das alles erst einmal verarbeiten.

„Wer?“, wollte er dann wissen, woraufhin ich ihn verdattert ansah.
 

„Was?“

„Ich will wissen, wer es ist.“

Dann lachte ich laut auf. „Nein, das sage ich dir bestimmt nicht. Ich habe keine Lust auf irgendwelche Duelle.“

Nun grinste er mich an. „Also habe ich einen Rivalen?“
 

„Nun ja.. eigentlich dachte ich.. dass na ja.. dass du ähm.. aufgibst?“, flüsterte ich leise.

Nun war er es der laut auflachte. „Vergiss es, Katie. Sicher nicht. Solange du dich noch nicht festgelegt hast, werde ich alles tun, um dein Herz zu gewinnen.“
 

„Ich will nicht, dass du verletzt wirst.“, murrte ich weiter. Mir gefiel das alles gar nicht. Sicher, es war total lieb und süß von ihm und ich fühlte mich auch wirklich geschmeichelt, aber ich hatte mich doch damit abgefunden, dass ich erstmal keine Liebe haben würde.

Und jetzt das.

Wie sollte ich diese beiden Männer, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, unter einen Hut bringen?

Noch dazu ohne William zu verletzten? Ich mochte ihn.
 

„Mir wäre es lieber, wir würden uns darauf einigen nur Freunde zu sein.“, meinte ich dann wieder etwas ernster und lauter.

„Wieso denn? Ich werde schon nicht verletzt.“

„Aber ich kann mich einfach nicht entspannen und die Zeit mit dir genießen, wenn ich immer dran denken muss, was ich sage oder tue, nur damit ich dir keine falschen Hoffnungen mache.“
 

„Okay. Gut. Wenn du nur befreundet sein willst. Dann sind wir eben nur Freunde.“, meinte er dann grinsend und das behagte mir gar nicht.

„Aber?“

„Kein Aber, Katie. Freunde. Mehr nicht.“, antwortete er bekräftigend und zog mich wieder mit sich.

„Halten Freunde denn auch Händchen?“, murmelte ich leise, doch er hatte es natürlich gehört.
 

„Sicher. Du gehst doch mit Angelina auch oft Hand in Hand herum, oder?“, fragend sah er mich an und ich wusste ich hatte verloren.

„Das ist etwas anderes.“, versuchte ich mich noch herauszureden, natürlich ohne Erfolg.
 

„Wieso? Du bist mit ihr befreundet und mit mir. Also gelten dieselben Regeln.“

„Ja ja. Schon gut.“, murrte ich und dann war das Gespräch erstmal beendet. Wir drehten noch eine kleine Runde auf dem Gelände, unterhielten uns über diverse Quidditchspiele oder die Schule und machten uns dann wieder auf den Weg zurück, als die Sperrstunde sich langsam näherte.
 

Wieder standen wir vor dem Portrait der fetten Dame und er lächelte mich an.

„Gute Nacht, Will.“, meinte ich freundlich und wollte mich umdrehen, doch da hatte ich nicht mit ihm gerechnet.
 

Fest zog er mich an sich und bevor ich reagieren konnte, lagen seine Lippen auf meinen.

Ich musste wirklich an meinen Reflexen arbeiten. Wenn Wood mitbekam, dass eine seiner Jägerinnen so jämmerliche Reflexe hatte, würde er mich sicher aus dem Team schmeißen.
 

Nachdem er den Kuss gelöst hatte, grinste er mich wieder an.

„Was war das?“, fuhr ich ihn an, doch er grinste einfach weiter.

„Nur ein kleiner Gute-Nacht-Kuss.“

„Ach. Machen Freunde das so?“, murrte ich weiter, obwohl ich eigentlich nicht wirklich böse war. Wie denn auch, wenn er mich so glücklich anlächelte?
 

„Natürlich. Ich nehme an, Angelina und Alicia haben dir auch schon mal einen Kuss gegeben.“

„Auf die Wange.“, gab ich zurück.

„Auf die habe ich auch gezielt!“, antwortete er grinsend. „Ich hab nur nicht ganz getroffen. Gute Nacht, Katie.“

„Ja klar.“, flüsterte ich noch ein wenig ärgerlich, weil ich mir gerade total verarscht vorkam.
 

Und in dem Moment fragte ich mich echt, warum William in Hufflepuff gelandet war und nicht in Slytherin. So hinterhältig, wie er mir das Versprechen gegeben hatte, nur Freunde zu sein. Klar. Hätte ich mir auch denken können, dass Männer nicht so einfach aufgaben.
 

Seufzend begab ich mich ins Bett. Sollten die doch alle machen, was sie wollten. Ich hatte ihn gewarnt. Und er hatte mir versichert, nicht verletzt zu werden. Gut. Dann konnte ich ja ungehindert meinen Spaß haben.
 

Am Samstagmorgen wurden wir unsanft um neun Uhr aus den Betten geholt, weil Wood der Meinung war, er müsse ein Training ansetzen.
 

Also schlurften wir drei Mädels zum Frühstück und ignorierten unseren Kapitän erst einmal ausgiebig, der uns aufforderte, doch etwas schneller zu essen.
 

So gegen zehn hatten wir es dann geschafft und uns mit dem gesamten Team am Feld eingefunden.
 

„Musste das ausgerechnet an einem Samstag sein?“, murrte Angelina sicher schon zum X-ten Mal.

Oliver sah sie böse an. Wenn Blicke töten könnten.
 

„Ja, das muss es! Wir haben in zwei Wochen das Spiel gegen Slytherin! Und das werden wir nicht verlieren.“, murrte Oliver. „Wir müssen heute eine Trainingseinheit einschieben, aber da gegen Mittag das Feld den Schlangen gehört und danach den andern beiden, geht es eben nur jetzt.“
 

„Ja, ja.“, murmelte nun auch Alicia. „Schon gut. Lasst uns anfangen.“
 

Gut zu wissen, dass die Schlangen nachher das Feld hatten. Vielleicht sollte ich Marcus einen kleinen Besuch abstatten.

Nach dem Training machte ich mich erst einmal mit den anderen auf den Weg zum Mittagessen.

Danach beschloss ich, erstmal zum Feld zu schleichen und nachzusehen, wie weit die Schlangen schon waren.
 

Mein Timing konnte nicht besser sein. Das Team betrat gerade die Kabinen. Jetzt müsste es nicht mehr lange dauern, bis alle nach draußen kamen.
 

Und so war es dann auch. Brav zählte ich mit, damit ich auch ja keinen vergaß. Und dann fehlte nur noch Flint. Leicht lächelnd schlich ich mich also in die Umkleiden und freute mich umso mehr, als ich die Duschen noch rauschen hörte.
 

Schnell schlüpfte ich aus meiner Kleidung und betrat dann den Duschraum. Meine Unterwäsche hatte ich anbehalten.
 

Marcus stand grinsend unter dem heißen Strahl, umhüllt von sehr viel Nebel und mit geschlossenen Augen. Einfach nur heiß.
 

„Was gibt’s denn da zu grinsen, Mister Flint?“, fragte ich mit einer halbwegs verführerischen Stimme und freute mich, als er mich total überrumpelt ansah. Meine Überraschung schien gelungen zu sein.
 

„Kätzchen?“, fragte er mich, worauf ich nur noch mehr grinsen musste. Es war auch zu niedlich, wie er da stand. Überrascht und ein wenig verwirrt.

„Nein, der Traum deiner schlaflosen Nächte.“, antwortete ich. Das musste einfach sein. Und dann begann ich mich langsam auszuziehen.
 

Er sah mich so gespannt an, dass ich mich echt fragte, ob er zu sabbern anfangen würde.

Nackt schlüpfte ich zu ihm unter die Dusche.
 

„Ich habe gegrinst, weil ich daran dachte, dich auf ein heißes Bad einzuladen.“, murmelte er. Anscheinend hatte er sich wieder gefangen, aber nun war ich es, die ihn überrascht ansah. „Oh.“
 

Er nickte, zog mich an sich und fing an, mich zu küssen. Obwohl ich doch diesmal die Kontrolle behalten wollte, die Oberhand haben wollte, ließ ich mich schon wieder gehen.
 

„Aber ..“, fing er an, und küsste sich an meinem Körper abwärts. „hier finde ich es auch nicht schlecht.“
 

Gut, dieses eine Mal konnte er noch die Kontrolle haben. Ich schloss meine Augen, genoss einfach das Gefühl des Wassers und seiner Zunge auf meiner Haut und stöhnte wohlig auf.
 

Seine Brührungen waren unbeschreiblich. Der Duft seines Duschgels hüllte mich ein, seine Zunge raubte mir den Verstand. Viel zu schnell, viel zu leicht erregte er mich, brachte mich wieder fast an die Klippe.
 

Er stieß immer heftiger zu, immer härter und unkontrollierter und ich konnte nichts machen, als standzuhalten, mich mit jedem Stoß weiter an den Rand der Klippe drängen zu lassen, bis er mich mit einem letzten Stoß endgültig über die Klippe stieß. Und ich fiel und fiel und fiel.
 

Marcus beruhigte sich zuerst wieder und lenkte uns beide mehr unter den Wasserstrahl. Dann fing er an mich und sich zu waschen, bis ich ihm die Arbeit teilweise abnahm und mich beteiligte.

Gemeinsam verließen wir schließlich die Dusche, während er zu mir meinte: „Das, Kätzchen, war echt genial. Hier sollten wir es öfter machen.“

Lächelnd zog ich mich an, grinste ihn dann an und konnte nicht widerstehen zu sagen: „Abwechslung, Mister Flint. Abwechslung.“ Dann ging ich einfach. Zu groß war die Gefahr, dass er versuchen könnte, mich zu überreden mit ihm in sein Zimmer zu gehen.
 

Die ganze Nacht mit ihm zu verbringen. Und das war gefährlich. Denn ich wollte es. Wollte es wirklich.

Und das machte mir sehr, sehr viel Angst. Er hatte eine Macht über mich, die er nicht haben sollte.

Sex. Nur Sex. Mehr durfte das hier einfach nicht sein.
 

Sonntag verging relativ schnell. Angelina, Alicia und ich hatten vor, einen Mädchentag einzulegen.

Nach dem Frühstück holten wir unsere Süßigkeiten heraus und verbrachten den Tag gemeinsam in unserem Gemeinschaftsraum mit Schachspielen, Zeitschriften für die junge Hexe von morgen lesen und ganz viel reden.

Da die meisten Schüler ihre Freizeit draußen genossen, da es noch relativ warm war für diese Jahreszeit, hatten wir den Raum die meiste Zeit für uns alleine.
 

Gegen Nachmittag bekamen wir dann aber doch Hunger.

„Mir ist richtig schlecht von den ganzen Schokofröschen und süßen Erdbeeren.“, murrte Angelina und auch ich beklagte mich reichlich.

„Mein Bauch tut schon richtig weh.“
 

„Ihr seit Weicheier.“, kicherte Alicia, die gerade in einem Magazin geblättert hatte. Angelina und ich waren dabei die Zehennägel der jeweils anderen zu färben. Magisch versteht sich.
 

„Tja, wir sollten vielleicht doch etwas essen.“, meinte ich und Angelina stimmte mir zu.

Alicia seufzte. „Ich werde in die Küche gehen und die Hauselfen bitten und ein Lunch-Paket zusammenzupacken.

„Das wäre großartig.“, strahlte ich sie an. „Bist du sicher, dass du alleine gehen willst?“, fragte Angelina noch einmal nach, obwohl wir beide nicht den Eindruck erweckten, dass wir unbedingt mitgehen wollten.
 

„Ja, keine Sorge.“, zwinkerte Alicia. „Ich bin schon ein großes Mädchen.“

Wir nickten ihr noch einmal zu und richteten unsere Aufmerksamkeit wieder unserer Arbeit.

„Sicher, dass dir dieses Grün gefällt?“, murmelte Angelina und starrte wieder auf meine Füße.

„Ja, ich mag das. Aber vielleicht könntest du noch ein paar Blümchen oder so hinein zaubern?“, wollte ich wissen und betrachtete dabei ihre Nägel.
 

„Ja, ich muss nur noch mal nachlesen, wie das geht. Aber soll ich sie dir nicht doch rot machen?“

Ich grinste Angelina an. „Nein danke. Ich mag grün.“

„Aber es ist so.. slytherinhaft.“, murmelte sie.

„Na und?“, lachte ich. „Es kann eben nicht jeder so eine typische Löwin sein, wie du.“

Dabei warf ich einen Blick auf ihre rotlackierten Zehennägel.
 

Angelina zuckte mit den Schultern. „Ich mag rot.“

„Und ich mag grün.“, antwortete ich. „Außerdem steht mir die Farbe. Und sie ist doch etwas heller, als das Schlangengrün und wenn du noch Blumen reinmachst, sieht man die Ähnlichkeit gar nicht mehr.“
 

Angelina grübelte, während sie in dem Magazin nach dem richtigen Zauber suchte. „Ja, kann sein. Ah. Da ist er. Mal sehen, ob es funktioniert.“

Dann hob sie ihren Zauberstab murmelte ein paar Worte und schon zierten meine hellgrünen Nägel ein paar bunte Blümchen.

„Hübsch.“, meinte ich anerkennend. „Du auch?“ Doch sie schüttelte nur den Kopf.

„Okay, dann bin ich damit fertig.“, antwortete ich ihrem Nicken. „Ich auch. Wollen wir uns jetzt an die Frisuren machen, oder auf Leesha warten?“, wollte mein Gegenüber von mir wissen.

„Warten wir. Ich habe schon richtig Hunger.“, grinste ich.

„Oh ja, ich auch.“
 

Und somit warteten wir auf Alicia, die wenig später ziemlich wütend hereingestürmt kam.

Sie knallte den gepackten Essenskorb regelrecht auf den Tisch und ließ sich total verärgert auf den Stuhl fallen, auf dem sie vorhin schon gesessen hatte.
 

„Was ist denn mit dir passiert?“, wollte ich ein wenig erschrocken wissen. Auch Angelina wirkte perplex.

„Pucey.“, zischte Alicia. „Dieser schleimerische, heuchlerische Idiot. Ich hasse ihn.“
 

„Schon wieder?“, wollte Angelina wissen. „Ja.“, knurrte Alicia nur. „Warum schon wieder?“, mischte ich mich ein. Was sollte das denn heißen?
 

„Ähm..“ Plötzlich schien Alicias Wut wie verraucht und Angelina sah auch ein wenig ertappt aus. „Was habe ich verpasst?“
 

„Wir haben Flint und Pucey letzte Woche getroffen.“, fing Angelina an.

„Und?“, wollte ich weiter wissen und hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl dabei.

„Naja und da hat Pucey schon so eine Spruch fallen gelassen. Von wegen er wird mich noch irgendwann flachlegen und ich werde darum betteln.“, meinte Alicia.
 

Ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

„Und jetzt grad bin ich ihm wieder begegnet. Hat sich grad von einem seiner Betthäschen verabschiedet und dann ist er einfach auf mich zu und meinte, ob ich meine Meinung geändert hätte und so weiter eben.“, regte Alicia sich auf.

„Meinte, ich würde noch vor Weihnachten darum betteln.“
 

Angelina schüttelte den Kopf. „Der hat sie nicht mehr alle.“

Ich zuckte mit den Schultern. „Schlangen eben. Überheblich.“

Ich kaufte ihnen zwar nicht ab, dass das alles war, aber wenn sie nicht darüber reden wollten, dann sollten sie es eben lassen.

„Sind doch alle gleich.“, murrte Alicia und seufzte auf.

Ich wollte ihr eigentlich widersprechen. Aus einem seltsamen Impuls heraus. Ließ es dann aber sein, weil sie einfach Recht hatte. Sie waren alle gleich. Flint war genauso. Aber dennoch irgendwie anders.
 

„Lasst uns jetzt essen. Ich verhungere.“, meinte ich und schnappte mir den Korb.

Nach dem ausgiebigen Essen probierten wir noch diverse Frisuren an uns aus und machten uns dann spät abends auf den Weg in unsere Betten.

Special: Adrian x Alicia Teil 1

Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe! Ich weiß, ihr wartet alle auf ein neues Kapitel über unsere beiden. Dies hier ist eine kleine Entschädigung. Kurz, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.

(An der Hauptstory arbeite ich, leider befinde ich mich im Moment in einem kreativen Tief und mir will nichts gelingen..)
 

Trotzdem viel Spaß mit der kleinen Zwischenstory.
 

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Fröhlich summend schlenderte ich durch die Gänge. Diese Mädelstage hatte ich echt schon vermisst. Aber in letzter Zeit war es irgendwie nie dazu gekommen.

Früher hatten wir das regelmäßig gemacht. Doch mit dem zunehmenden Lernstress und Wood war das einfach nicht mehr möglich. Wood. Wie verpeilt kann Mann eigentlich sein?

Das fragte ich mich schon lange. Katie war so in ihn verliebt gewesen. So offensichtlich. Und er hatte es einfach nicht bemerkt. Vielleicht wollte er es auch einfach nicht bemerkten. Hätte ihn wohl zu sehr von seinem Training abgehalten.

Grinsend schüttelte ich meinen Kopf. Ja. Unser Kapitän war manchmal ein echter Idiot. Tja. Pech gehabt. Wer zu spät kommt…

Aber das war vielleicht auch besser so. Für Katie. Ich wusste nämlich nicht, wie viel Aufmerksamkeit Oliver wirklich einer Freundin entgegenbringen konnte. Gerade über längere Zeit. Er war nun mal ein Quidditchnarr und Katie hatte eindeutig etwas besseres verdient.

Jemanden, der ihr jeden Wunsch von den Augen ablas und sie auf Händen trug. Jemanden, der nur für sie da war.
 

Gut, dann war da aber immer noch Flint. Es störte mich nicht, dass sie etwas mit ihm hatte. Bei Merlin ich hatte ebenfalls schon oft meinen Spaß gehabt. Sex war nun einmal wichtig. Und gut. Und so entspannend.

Ich musste grinsen. Ja, es tat Katie gut, sich etwas gehen zu lassen.

Andererseits machte ich mir immer ein wenig Sorgen um sie. Solange es bei Sex blieb, war alles in Ordnung. Sie konnte sie später noch verlieben. Aber ich fürchtete, dass sie sich vielleicht in ihn verlieben konnte. Und das wäre eine echte Katastrophe.

Ich war mir nämlich sicher, dass Flint so etwas wie Liebe gar nicht kannte. Er würde ihr das Herz brechen und das wollte ich wirklich nicht.
 

Dann war ich auch schon bei der Küche angelangt und bat die Hauselfen freundlich, mir einen Korb mit Leckereien zu füllen. Die kleinen quirligen Wesen kamen meinem Wunsch sofort nach und noch ehe ich Quidditch sagen konnte, stand ich mit einem vollen Korb wieder auf dem Gang und konnte mich auf den Rückweg machen.
 

Die Gedanken an Flint und Katie verdrängte ich wieder. Sie war immerhin alt genug, selber zu wissen, auf was sie sich einließ. Und so lange sie glücklich war, sollte es mir Recht sein.
 

Nun – mit dem Essenskorb in der Hand und ohne trübe Gedanken – wieder gut gelaunt, hüpfte ich durch die Gänge und stellte mir schon diverse Frisuren vor, die ich unbedingt noch ausprobieren wollte.
 

Und dann kam, was kommen musste. Jemand kam mir entgegen. Sobald ich ihn erkannte, blieb ich ein wenig geschockt stehen und meine Miene verdunkelte sich. Was hatte ausgerechnet ER hier zu suchen? Und warum – bei Merlins verflucht stinkender Unterhose – musste gerade ich auf ihn treffen?

Seufzend wandte ich meinen Blick ab und nahm mir einfach vor, schnell an ihm vorbeizugehen. Vielleicht ignorierte er mich auf einfach. Ja. Wieso auch nicht? Er hatte ja gar keinen Grund, mich nicht zu ignorieren.
 

Nun ja. Falsch gedacht. Adrian Pucey fand wohl immer einen Grund mich zu nerven. Wie hatte ich auch annehmen können, er würde diese Gelegenheit auslassen? Besonders nach unserem letzten „Gespräch“.

Ohne es zu wollen, schoss mir die Begegnung noch einmal durch den Kopf.
 

„Na, Spinnet? Warum so angespannt? Besorgt es dir dein Lover nicht gut genug?“, warf Pucey mir an den Kopf, nachdem Angelina mit Flint weggegangen war.

Meine Augen weiteten sich und im ersten Moment war ich vollkommen sprachlos. Es war nicht so, dass ich mich als prüde bezeichnen würde. Nein. Das ging in meiner Familie auch gar nicht. Meine Eltern, sogar meine Großeltern, redeten frei über Sex, auch beim Essen.

Und ich hatte selber ein gutes Sexleben.

Aber gerade von ihm einfach so diese Worte an den Kopf geknallt zu bekommen, überrumpelte mich doch.
 

„Was ist denn? Warum so schüchtern? Oder habe ich einen wunden Punkt getroffen?“ Widerlich grinsend näherte er sich mir nun und blieb in einem unerhörten Abstand zu mir stehen.
 

Ich schnaufte ziemlich undamenhaft. „Fick dich, Pucey.“, fuhr ich ihn an, machte aber keine Anstalten zurückzuweichen. Diese Genugtuung wollte ich ihm nicht geben. Er würde mich niemals dazu bringen, zurückzuweichen. Nicht vor ihm.
 

Gespielt gekränkt starrte er mich an. Dann schlich sich ein dreckiges Grinsen auf sein Gesicht.

„Viel lieber würde ich dich ficken.“, gab er unverblümt zu und kam noch einen Schritt näher. Unsere Körper berührten sich fast und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren, aber ich wich nicht zurück.
 

Ich wollte zu einer Antwort ansetzen, doch da hatte er sich schon vorgebeugt und hauchte mir leise Worte ins Ohr.

„Bis Weihnachten wirst du darum betteln.“


 

Schnell schüttelte ich meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden und riss meinen Arm aus seinem Griff los.

„Was willst du, Pucey?“, knurrte ich ihn an, als er mich einfach nicht vorbeiließ und einfach anstarrte.
 

Als sich allerdings wieder dieses Grinsen auf sein Gesicht stahl, hätte ich mich selber am Liebsten für diese Frage geschlagen. Ich bot ihm die Gelegenheit, mich zur Weißglut zu treiben, ja geradezu auf einem Silbertablett an.

„Wie nett, dass du fragst.“ Mit diesen Worten kam er noch ein paar Schritte auf mich zu. Wieder stand er so nahe bei mir, dann beugte er sich – wie vor ein paar Tagen – zu mir herunter und hauchte mir seinen warmen Atem ins Ohr. „Dich.“ Leise, zart drang das kleine Wort an mein Ohr. Als hätte er nur ein wenig ausgeatmet und nichts gesagt, aber ich hatte es deutlich gehört.

Ich konnte nicht verhindern, dass ich ein wenig zitterte. Meine Wut von gerade eben war wie weggeblasen. Sein Duft, der – wie ich zu meiner Schande zugeben musste – einfach nur unwiderstehlich gut war, drang in meine Nase und benebelte mich zusätzlich zu der Wärme, die sein Körper ausstrahlte.

Ich wusste, dass es Pucey war, der hier vor mir stand. Ich wusste, dass er ein Arsch war. Ich wusste, dass ich ihn wegstoßen sollte. Ich wusste, dass er nur mit mir spielte. Ich wusste es.

Aber dennoch konnte ich mich nicht bewegen. Fast schon gespannt stand ich da, und wartete ab.
 

Und dann spürte ich auch schon seine Lippen federleicht über mein Ohr streifen, bis auf einmal seine Zunge in meine Ohrmuschel tauchte und schließlich mit meinem Ohrläppchen spielte. Nur kurz. Aber es reichte es aus, um mich noch einmal zum Erzittern zu bringen.

Fast hätte ich meine Augen geschlossen und genüsslich gestöhnt, doch dann spürte ich, wie er weiter wanderte. Er berührte mich nicht, aber sein Atem glitt über meine Haut. Streichelte sie regelrecht.

Die Linie meines Kiefers entlang. Und mir war sofort klar, was das Ziel war. Meine Lippen.

Automatisch öffnete sich mein Mund ein wenig. Doch bevor er seine Lippen auf meine legen konnte, kam ich zu mir. Fast schon panisch wich ich ein paar Schritte zurück, holte kräftig aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. „Was fällt dir eigentlich ein?“, zischte ich ihn an.

Verdattert sah er mich an. Er hatte wohl nicht mit Widerstand gerechnet. Doch dann grinste er mich wieder an, obwohl meine Hand sich deutlich rot auf seiner Wange abzeichnete. Das hatte sicher weh getan. Gut so.
 

„Bis Weihnachten wirst du dich stöhnend unter mir winden und um mehr betteln.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging gemächlich davon.

Ich wollte etwas erwidern, ihm etwas hinterher schreien. Doch in dem Moment wurde mir klar, dass ich gerade verdammt knapp dabei gewesen war, mich von Pucey küssen zu lassen.

Wütend – sowohl auf ihn, als auch auf mich – machte ich mich auf den Rückweg zu meinen Mädels.

Nie im Leben würde ich mit ihm schlafen. Nie. – dass ich bis vor ein paar Tagen noch behauptet hatte, nie vor ihm zurückzuweichen, es heute aber doch getan hatte, überging ich großzügig –

Marcus Flint

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Marcus Flint (jugendfrei)

Soho ^^

auch dieses hier für die Kleineren unter uns ;)
 

Lg
 

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Und so schlenderte ich einfach zum Schloss zurück und dachte nicht weiter darüber nach.
 

„Ich hab deine kleine Bell Freitagnacht mit diesem Fox gesehen.“, fing Adrian auf einmal an.

Es war Sonntag. Mittag. Er lag ausgestreckt auf meiner Couch, hatte die Augen geschlossen und bis jetzt ruhig geatmet.

Ich hingegen saß auf meinem Bett und blätterte in einem Quidditchmagazin.

Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern, auch wenn er es nicht sehen konnte, blätterte weiter, fügte dann aber doch ein „Und?“ hinzu.
 

Sollte Bell sich doch treffen mit wem sie wollte. Solange es nicht Wood war. Wir hatten einfach nur unbeschreiblichen Sex.

Grinsend musste ich an das letzte Mal unter der Dusche denken. Oh ja. Wir hatten wirklich guten Sex.
 

„Sie haben Händchen gehalten und dann hat er ihr seine Zunge in den Mund gesteckt. Echt. War schon ein wenig widerlich.“
 

„Dann hättest du eben nicht hingesehen.“, murrte ich. Nun ja. Ganz egal war es mir vielleicht doch nicht. Eigentlich gefiel es mir überhaupt nicht zu teilen. Egal um was es ging.

Gut, meine früheren Weiber hatten mich nie sonderlich interessiert. Es war eine Notwendigkeit. Eine gute. Aber dennoch notwendig.

Aber mit Bell war das etwas anderes. Sie war mir nicht egal. Der Sex mit ihr war mir nicht so egal. Es war keine Notwendigkeit mehr.

Also nötig hatte ich es schon. Ich brauchte es. Aber es war soviel mehr als das. Ich wollte es auch. Nur mit ihr.

Das machte mir Angst. Deshalb verdrängte ich diese Tatsache auch die meiste Zeit.

Denn sie durfte mir nicht wichtiger sein, als die anderen Weiber. Aber es war so.

Nein, korrigierte ich mich verärgert. SIE war mir nicht wichtiger! Der Sex mit ihr war es. Sie nicht. Das hatte nichts mit ihr zu tun.

Es war irgendetwas an ihr, das den Sex so gut machte. Ich musste nur noch herausfinden, was es war und dann konnte ich wieder zu meinen üblichen Gewohnheiten übergehen. Genau.
 

„Ich muss doch hinsehen, wenn das Mädchen meines besten Freundes mit einem anderen herummacht.“, regte Adrian sich auf.

Jetzt warf ich ihm doch einen Blick zu. Er hatte sich ebenfalls aufgesetzt und starrte mich an.
 

„Sie ist nicht mein Mädchen.“, murrte ich weiter.

Nun lachte er freudlos, skeptisch und auch irgendwie genervt auf. „Klar doch.“

Dann erhob er sie. „Nicht dein Mädchen. Dass ich nicht lache.“, murmelte er, während er das Zimmer verließ.

Kopfschüttelnd sah ich ihm nach.

Sollte er doch denken, was er wollte. Katie war nicht mein Mädchen. Sie würde es nie sein. Das würde auch gar nicht funktionieren. Deswegen hatten wir ja eben nur Sex.

Moment. Meine Gedanken wanderten schon wieder in eine Richtung die mir nicht gefiel.

Konzentriert dachte ich nach. Versuchte mir jeden einzelnen Gedanken einzuprägen:

Wir hatten nur Sex, weil wir das so wollten. Weil wir uns nicht leiden konnten und uns nichts außer Sex verband. Wir würden es lassen, wenn es nicht so gut wäre.

Aber es war nur Sex. Wir beide wussten das und wollten es so. Nur Sex. Genau.
 

Verärgert über meine vorherigen lächerlichen Gedanken blätterte ich wieder in dem Magazin.
 

Nach einigen Stunden – in denen ich konzentrierter als sonst jede verdammte beschissene Seite dieses Magazins gelesen hatte, nur um ja nicht an Bell zu denken – kam Adrian wieder grinsend herein.

Er hatte etwas zu essen dabei und stellte den Korb auf meinem Tisch ab.

Fragend sah ich ihn an. „Oh. Ich hab Spinnet getroffen. Sie hatte auch einen dabei und da dachte ich mir, dass wir auch etwas essen könnten.“

Ich nickte ihm zu und nahm mir ein Sandwich aus dem Korb.

Adrian hingegen grinste mich weiter an und ich wusste, er wollte, dass ich ihn danach fragte.

Seufzend schluckte ich den Bissen hinunter und sah ihn auffordernd an. „Sag schon. Warum grinst du so?“
 

„Ich wusste, dass dich das interessiert.“, grinste er weiter.

Ich rollte nur mit den Augen. Als ob ich eine Wahl hätte. Er würde mich mit seinem Dauerstrahlen nerven, bis ich es nicht mehr aushielt.

„Jetzt sag schon.“, forderte ich ihn noch einmal auf.
 

„Ich sagte doch schon, ich hab Spinnet getroffen.“
 

„Okay. Und?“
 

Jetzt rollte er mit den Augen. „Sie will mich.“

Skeptisch sah ich ihn an. „Wie kommst du darauf?“

„Erstens hätte ich sie fast küssen können.“, fing er an und dann fiel mir auch seine gerötete Wange auf.

„Du meinst, bevor sie dir eine gescheuert hat?“, grinste nun ich.

Doch er winkte nur ab. „Egal. Fakt ist, dass sie es wollte. Sie denkt nur noch viel zu viel nach. Bis Weihnachten hab ich sie geknackt.“
 

„Und deswegen strahlst du hier so rum?“

„Jap.“, meinte er schlicht und begann nun seinerseits zu essen. Gut. Wenn er meinte. Sollte mir Recht sein. Adrian war immer schon ein Herzensbrecher gewesen. Und deshalb glaubte ich ihm auch. Gut, vielleicht nicht bis Weihnachten, aber er würde sie auf jeden Fall bekommen. Er bekam immer was er wollte.
 

Die nächsten Tage vergingen wieder einigermaßen ruhig. Bell und ich kosteten unser Arrangement voll aus. Aber es war mir irgendwie nicht genug. Wir hatten immer nur wenig Zeit zusammen, weil wir uns in irgendeiner Nische trafen, oder ein leeres Klassenzimmer benutzten.

Es musste alles schnell und leise gehen und das gefiel mir überhaupt nicht. Ich wollte mir Zeit mit ihr lassen. Ihren Körper auskosten.
 

Deshalb konnte ich Mittwochabend kaum noch erwarten. Da hatten wir wenigstens unser Klassenzimmer und wussten, dass uns niemand stören würde.

Wenn ich an die letzte Nachhilfestunde dachte, wurde mir schon ganz heiß.
 

Merlin sei Dank kam Mittwochabend schneller, als gedacht. Übertrieben fröhlich schlenderte ich zu unserem Raum. Adrian beäugte mich kritisch, als ich den Gemeinschaftsraum verließ, aber ich ignorierte es. Ich wusste, was er dachte, und ich wollte es nicht auch noch hören.

Er fühlte sich in seiner Annahme, Bell sei mein Mädchen, nur bestärkt. Aber irgendwie konnte ich es ihm nicht übel nehmen. Immerhin war ich genau wegen ihr so gut gelaunt.

Nein. Nein. Nein. Nicht wegen ihr. Wegen dem Sex, den ich heute wieder bekommen würde.

Ich musste endlich aufhören, diese seltsamen, wirren Gedanken zu haben. Das war echt nicht mehr normal.
 

„Ah Mister Flint. Wie gut, dass sie auch noch erscheinen.“, begrüßte mich mein Hauslehrer überaus freundlich.

„Professor Snape.“, murmelte ich daraufhin, konnte aber das kleine Grinsen nicht verhindern, dass sich auf mein Gesicht stahl, als ich Bell schon da sitzen sah.
 

„Setzen sie sich.“, murrte Snape. „Ich werde ihnen heute einmal über die Schulter sehen.“
 

Okay. Nun war ich geschockt. Das konnte er doch nicht machen. Mittwochabend war meine verdammte Happy Time.

Ich versuchte ruhig zu bleiben und mir nichts anmerken zu lassen. Vielleicht würde er wieder verschwinden, wenn er sah, dass alles in Ordnung war. Genau. Er hatte sicher keine Lust, uns die ganze Zeit beim Brauen zuzuschauen.
 

Seufzend machte ich mich schweigend an die Arbeit. Bell tat es mir gleich.

Ich musste mich beherrschen, sie nicht zu berühren. Sie roch so verdammt gut und sah so unschuldig aus. Gut, ich wusste, dass sie das nicht war, aber sie sah einfach so aus. Und noch schlimmer wurde es, als ich merkte, dass sie sich ebenfalls bemühte, mich nicht zu berühren.
 

Ich seufzte gequält auf, doch Snape dachte anscheinend, es sei wegen Katies mangelndem Talent. Er warf mir nur einen – wie ich annahm – aufmunternden Blick zu.

Innerlich verfluchte ich den Mann. Er zerstörte mir hier wirklich gerade alles.
 

Und natürlich blieb er bis zum Schluss, sammelte unsere Phiolen ein und beleidigte Bell noch ein paar Mal.

„Sie hat sich wirklich gebessert.“, murmelte ich auf einmal. Ich konnte es nicht verhindern, obwohl es idiotisch war. Es ging mich nichts an, was Snape zu Bell sagte, aber ich war trotzdem so wütend auf ihn. Er hatte kein Recht dazu, sie so fertig zu machen.
 

Beide sahen mich verwundert an. Ich beließ es besser dabei und sagte nichts mehr dazu. Ich wollte die ganze Sache nicht noch schlimmer machen. Peinlich genug, dass ich mich gerade für eine Löwin eingesetzt hatte.
 

„Nun gut..“, fing Snape an und schien selber nicht genau zu wissen, was er nun sagen sollte.

„Sie beide scheinen sich ja prächtig zu verstehen.“

Ich zuckte kurz zusammen und musste dann ein Grinsen verhindern. Wenn er wüsste..
 

„Gut. Sie können gehen. Und, Miss Bell?“, meinte er noch, als wir langsam zur Tür schlenderten.

„Ja, Professor?“, wollte Katie angespannt wissen.

„Bereiten sie sich gut für den Test nächste Woche vor.“, murrte er.
 

„Natürlich, Professor.“, murmelte sie und verließ dicht gefolgt von mir den Raum.
 

Als die Tür hinter uns ins Schloss fiel, presste ich mich an sie. „Kätzchen..“, hauchte ich ihr ins Haar, als sie sich an mich lehnte.

„Wir sollten hier nicht so stehen bleiben. Snape könnte jede Sekunde heraus kommen.“, flüsterte sie leise, machte aber keine Anstalten, sich von mir zu lösen.
 

Seufzend schob ich sie den Gang entlang und in einen abgelegenen, dunklen Seitengang.
 

„Ich hasse ihn.“, murrte ich, bevor ich es verhindern konnte.

Dann löste sich Bell von mir.

„Ich auch. Ich hab keine Ahnung, wie ich diesen verdammten Test bestehen soll. Er erwartet ein Annehmbar, oder sogar Erwartungen übertroffen. Das schaffe ich nie. Ich kann schon froh sein, wenn ich kein Troll bekomme.“, knurrte Katie und gestikulierte wild.
 

Ich lächelte sie einfach nur verschmitzt an, bis sie sich beruhigt hatte und mir einen verwunderten Seitenblick zuwarf. „Was?“

Ich beugte mich ein wenig zu ihr und hauchte ihr ins Ohr: „Ich meinte eher, weil er mich um einen anständigen Fick gebracht hat.“
 

Sie errötete augenblicklich, dann schlug sie mir auf die Schulter. „Oh Flint. Du bist so..“

Weiter kam sie nicht, denn ich hatte meine Lippen auf ihre gepresst. „Sexy?“, schlug ich zwischen zwei Küssen vor. „Gutaussehend?“ „Unwiderstehlich?“ Schnaufend löste sie sich von mir und grinste mich an. „Ich dachte eher an ordinär, primitiv, sexbesessen, arrogant, notgeil..“
 

Ich küsste sie wieder, ließ meine Zunge in ihren Mund gleiten und kostete ihren Geschmack voll aus. Sie war so weich und gut.

Ich hatte sie nicht verdient, schoss es mir durch den Kopf, doch den Gedanken verdrängte ich schnell wieder.

Um mich abzulenken, presste ich meinen Unterleib gegen ihren, damit sie meinen harten Schwanz spüren konnte.

Kurz keuchte sie auf, doch ich erstickte es in einem weiteren Kuss.

Dann löste ich mich wieder von ihr. „Komm am Wochenende zu mir. Dann lerne ich mit dir.“
 

Verdattert starrte sie mich an. Ihr verschleierter Blick klärte sich langsam wieder auf.

Und dann wurde sie unsicher. „Zu dir? In dein Zimmer?“
 

Ich schüttelte grinsend den Kopf. „Natürlich in mein Zimmer, oder willst du etwa Flint Manor kennenlernen?“

Das Aufreißen ihrer Augen war Antwort genug.

„Eben. Außerdem wäre es wohl zu riskant, sich in der Bibliothek zeigen zu lassen.“
 

„Wieso? Du gibst mir doch Nachhilfe. Das können ruhig alle wissen.“, murmelte sie noch. Aber ich wusste, ich hatte schon gewonnen. Sie würde in mein Reich kommen. Und dann sollte sie nur versuchen vor Montagfrüh wieder zu entkommen.

„Mein Zimmer. Freitag nach dem Training.“, antwortete ich nur und ließ sie stehen. Sie würde da sein, da war ich mir sicher.
 

Bis Freitag hielt ich es kaum noch aus. Katie ging mir aus dem Weg. Da war ich mir sicher. Oder vielleicht war es wirklich nur Zufall. Keine Ahnung. Jedenfalls hatte ich sie seit Mittwoch nicht mehr getroffen.

Donnerstagabend sah ich sie mit diesem Fox, aber sie schien mich nicht zu bemerken, also verschwand ich wieder. Es war mir auch egal, denn das Wochenende gehörte mir. Sie war vielleicht der Meinung, wir würden freitags lernen und dann könnte sie wieder gehen, aber da hatte sie sich geirrt. Ich würde sie nicht mehr aus meinem Zimmer lassen. Ganz sicher nicht. Die Gelegenheit war einfach zu gut, um nicht genutzt zu werden.
 

Freitagnachmittag trainierte ich mit meinem Team. Wir waren gut, aber dennoch war ich nicht bei der Sache. Die anderen schienen das zu merken, waren aber so klug, nichts zu sagen. Nur Adrian warf mir einen sarkastischen Blick zu, der wohl soviel bedeuten sollte, wie „Mach dir doch nichts vor, Junge.“

Ich ignorierte ihn. Ich wollte mir meine gute Laune nicht durch ihn verderben lassen. Sollte er doch denken, was er wollte.
 

Wieder in meinem Zimmer wartete ich auf Bell. Und wartete. Bis ich dachte, dass ich mich doch geirrt hatte und sie wohl doch nicht kommen würde.
 

Dann klopfte es an der Türe. Angespannt riss ich sie auf. Katie stolperte erschrocken einen Schritt zurück.

Sofort entspannte ich mich und zog sie in den Raum. „Hi.“, murmelte sie anscheinend immer noch verwirrt. Ich ging nicht darauf ein, sondern bog ihren Kopf ein Stück nach hinten, presste meinen Lippen hungrig auf ihre und zwang meine Zunge in ihren Mund.

Sie schien mit der Situation überfordert zu sein, denn kurze Zeit tat sie nichts, außer den Mund aufzuklappen und sich an mich zu klammern.
 

Mir war das egal. Ich hatte viel zu lange auf sie verzichten müssen, als dass ich mich jetzt mit solchen Kleinigkeiten, wie um Erlaubnis fragen, aufhalten würde. Andererseits hatte ich sie noch nie um Erlaubnis gefragt, also dürfte sie nicht überrascht sein.
 

Gierig erforschte ich ihre Mundhöhle, saugte ihre Zunge ein und leckte über ihre Lippen.

Meine rechte Hand bog ihren Kopf noch ein Stückchen weiter nach hinten, um mir die Sache leichter zu machen, meine linke Hand griff ihren Po, knetete ihn und presste sie fest an mich.

Katie stöhnte auf und schien endlich wieder mitzukommen. Ihre Finger vergruben sich in meinem Haar und nun bog sie sich mir selbständig entgegen.
 

Ungeduldig zerrte ich an ihrem Slip, während ich sie nach hinten drängte und gegen die Türe presste.

Irgendwann gab das Stückchen Stoff einfach nach, zerriss unter meinen Fingern, doch es interessierte mich nicht. Hauptsache, dieses Hindernis war endlich beseitigt.
 

Während ich mich an meiner Hose zu schaffen machte, hatte Bell meinen Kopf in ihren Händen und küsste mich nun mit derselben Leidenschaft und Dringlichkeit, die ich vorher an den Tag gelegt hatte.
 

Eilig schob ich meine Unterbekleidung nach unten, bis meine Erektion frei war, hob Katie hoch, spreizte ihre Beine und drang ohne weitere Vorwarnung in sie ein.
 

Sie unterbrach den Kuss, warf den Kopf zurück und keuchte überrascht auf. Kurz schaltete sich mein Verstand ein und ich überlegte, ob ich ihr wehgetan hatte. Doch dann krallten sich ihre Nägel in meinen Po und Rücken und ich konnte nicht mehr denken.
 

Erschöpft ließ ich ihre Beine los, lehnte mich keuchend gegen sie. „Scheiße.. Verdammt..“, murmelte ich schwer atmend. „Es tut.. ich.. fuck.. ich wollte dich nicht so.. überfallen.“

War ich da wirklich gerade dabei mich zu entschuldigen?

Anscheinend.

Doch Katie schüttelte den Kopf. „Schon gut.“, hauchte sie, während sie kleine Küssen auf meinem Hals verteilte. „Ich mag es, wenn du dich nicht beherrschen kannst. Wenn du dich meinetwegen nicht unter Kontrolle hast.“ Dann seufzte sie auf. „Mich brauchst.“, flüsterte sie kaum hörbar.

Ich lächelte leicht. Dann löste ich mich von ihr. „Dusche?“

Sie nickte und ich zog sie mit ins Badezimmer. Dort zogen wir uns beide aus und traten gemeinsam unter den heißen Wasserstrahl.

„Wir müssen wirklich lernen.“, meinte Katie dann, während sie sich einseifte. Ich seufzte auf. „Ich weiß.“, murrte ich.

Ich wollte nicht an Zaubertränke denken. Ich wollte sie unter mir haben. In meinem Bett.

„Wenn du mich durch den Test bringst, bekommst du auch eine Belohnung.“ Katie grinste mich schelmisch an.

Fragend blickte ich zu ihr. Langsam küsste sie meine Brust und ließ ihre Hand abwärts wandern. „Und sie wird die gefallen. Glaub mir.“, hauchte sie.
 

Mein Verstand war dabei, sich wieder abzuschalten, doch ich wollte diese Belohnung. Unbedingt.

Also drehte ich das Wasser ab, gab uns beiden Handtücher und trocknete mich schnell ab. Dann schlüpfte ich in meinen schwarzen Bademantel und hielt Katie einen anderen hin.
 

„Ich wollte mich eigentlich anziehen.“, murmelte sie, griff dann aber doch zu und zog ihn über. „Braves Mädchen.“, grinste ich und stolzierte in mein Zimmer zurück.

Ich ließ mich auf der Couch vor dem Kamin, in dem schon ein warmes Feuer loderte, nieder und wartete darauf, dass mein Kätzchen zu mir kam.

Etwas verwirrt blickte Bell mich an, ließ sich dann aber doch neben mir nieder, während sie ihre Bücher auf dem Tisch sortierte.
 

Und dann taten wir die nächsten Stunden wirklich nichts anderes, als zu lernen.

Nun ja. Ganz so stimmte das auch nicht. Wann immer ich mich nicht mehr beherrschen konnte, zog ich sie zu mir und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, den sie nur zu gerne erwiderte. Dennoch löste sie sich immer nach ein paar Sekunden von mir und schimpfte mich aus.
 

„Ich hol uns schnell was zu essen. Das Abendessen haben wir ja verpasst.“, meinte ich so gegen 21 Uhr zu ihr. Verwundert blickte Katie mich an.
 

„Vielleicht sollte ich einfach gehen und wir lernen morgen weiter?“, fragte sie mich zögerlich, doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Nein. Du wartest hier. Es dauert nicht lange. Außerdem hab ich morgen keine Zeit.“, meinte ich bestimmt und zog mir schnell etwas über. Dann verließ ich das Zimmer, ohne auf Katie zu achten. Sie würde bleiben wo sie war. Da war ich mir sicher.
 

Nach kurzer Zeit kam ich wieder zurück und fand sie hochkonzentriert über ein Buch gebeugt vor. Frustriert stöhnte sie auf und ließ sich zurück fallen. Dann erst bemerkte sie mich.

„Hey.“, murmelte sie. „Zaubertränke ist scheiße.“
 

Ich grinste zurück. „Verwandlungen ist scheiße.“, antwortete ich und reichte ihr den Korb, den die Hauselfen für mich zusammengestellt hatten.

„Danke. Ich hab echt schon Hunger.“

Ich nickte nur zurück, während ich genüsslich mein Sandwich aß. Es fühlte sich toll an. Also, nicht das Sandwich, sondern Bell. Bell in meinem Zimmer.

So sollte es sein. Und nicht anders. Jetzt wo sie hier war, würde ich sie nicht so schnell gehen lassen. Auch wenn ich dafür Zaubertränke büffeln musste.
 

„Verwandlungen ist eigentlich ganz einfach. Wenn du willst, helfe ich dir dabei.“, fing Katie dann an, woraufhin ich sie verwundert ansah.

„Eigentlich lernt Adrian immer mit mir.“
 

„Oh.“ Klang sie etwa verletzt? Irgendwie schon. Ihre Augen zeigten auch kurz Enttäuschung, bevor sie sich abwandte.

„Aber zwei Lehrmeister können nicht schaden.“, fügte ich dann hinzu, weil ich es nicht ertragen konnte, sie so zu sehen.
 

„Stimmt.“, meinte sie wieder grinsend. Dann schwiegen wir eine Weile und leerten den Essensvorrat.
 

„Wir sollten weitermachen.“, murmelte Katie und zog ihr Buch zu sich, doch ich hatte echt keine Lust mehr darauf.

Also nahm ich ihr den Gegenstand aus der Hand und warf das Buch einfach auf den Boden.

„Hey..“, protestierte sie und wollte gerade zu einem erneuten Redeschwall ansetzen. Doch soweit kam sie nicht. Ich presste meine Lippen auf ihre und drückte sie mit dem Rücken auf die Couch.
 

Mit ein paar äußerst lächerlichen Versuchen probierte sie, mich wegzuschieben. Doch nach ein paar Minuten, in denen ich meine Zunge in ihrem Mund herumwandern ließ, hörte ihr Protest auf. Ihre Hände, die zuvor noch auf meine Brust geschlagen hatten, streichelten diese jetzt leicht.

Langsam wanderte ich mit meinen Lippen ihren Hals entlang und ihr Stöhnen war nun der endgültige Beweis für mich, dass ich gewonnen hatte.
 

Ruckartig erhob ich mich und zog Katie mit mir. „Was..“, fing sie an, doch ich unterbrach sie wieder. Küsste sie einfach weiter, während sich sie mit zu meinem Bett zog und sie sachte darauf gleiten ließ.
 

Kurz riss sie die Augen auf und ihr Mund öffnete sie. Anscheinend wollte sie mir irgendwas sagen, doch das interessierte mich gerade gar nicht. Schnell verschloss ich ihre Lippen erneut mit meinen.

Dann öffnete ich den Bademantel, den sie noch immer trug und ließ meine Hände über ihren perfekten Körper gleiten.

Wieder musste ich staunen, wie schön sie eigentlich war. Ihre Haut war warm und weich, ihre Brüste weder zu klein, noch zu groß. Prall und fest. Perfekt.

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Zufrieden seufzend glitt ich aus ihr heraus und drehte mich schließlich auf meinen Rücken. Dann streifte ich meine Hosen von meinen Beinen und zog die Decke über uns beide.

„Ich sollte gehen.“, murmelte Katie müde. Ich nickte nur, während ich sie in meine Arme zog und die Augen schloss.

„Natürlich, Kätzchen.“
 

Dazu kam es dann aber nicht mehr. Sehr zu meiner Freude hörte ich ein paar Minuten später ihre gleichmäßigen Atemzüge und wusste, sie war eingeschlafen.

Mein Plan hatte also funktioniert. Gut so. Entspannt schloss auch ich meine Augen und folgte ihr wenig später in den Schlaf.
 

Als ich Samstagmorgen aufwachte, geschah das nur aus dem Grund, weil Adrian plötzlich die Tür aufriss, ins Zimmer stürmte und schrie: „Aufwachen, Mann!“ Gleich darauf folgte von ihm allerdings ein etwas leiseres „Oh.“
 

Ich öffnete die Augen, weil Bell sich erschrocken aufrichtete, anscheinend merkte, dass sie nichts anhatte und sich hastig die Decke bis zu ihrem Kinn hochzog.

Innerlich grinste ich schadenfroh. Die Röte auf ihren Wangen stand ihr einfach zu gut.

Äußerlich hingegen blieb ich ruhig, gähnte herzhaft und blickte Adrian, der verdattert zwischen Bell und mir hin und her gaffte, verärgert an.

„Kannst du nicht anklopfen?“, herrschte ich ihn an und setzte mich schließlich auch auf. Katie hatte ihren Blick gesenkt und war immer noch hochrot im Gesicht.
 

„Sorry.“, murmelte Adrian, der sich langsam aus seinem Schockzustand zu erholen schien. „War bisher noch nie nötig.“

Ich nickte ihm nur kurz zu, weil Bell mir, als Reaktion auf Adrians Worte, verwundert ansah. Natürlich hätte ich ihr gleich sagen können, dass sie das einzige Mädchen war, das jemals mein Zimmer von innen gesehen hatte, aber ich hielt mich zurück. Besonders, da Adrian schon weiter sprach: „Na ja.. außer das letzte Mal, als ich euch beide überrascht hab.“ Dann grinste er hinterhältig.
 

„Wird das jetzt zur Gewohnheit?“

Bell und ich antworteten gleichzeitig. „Nein.“ „Ja.“

„Okay..“, murmelte Adrian weiter. „Ehekrise?“
 

Daraufhin warf ich ihm einen verärgerten Blick zu. Bell hingegen schnappte sich ein Kissen und schmiss es Adrian, der zu verblüfft war, um zu reagieren, direkt ins Gesicht.

„Ach halt doch die Klappe.“, maulte Katie. Ich grinste sie stolz an und gab ihr einen leichten Kuss auf die Lippen.
 

„Guter Wurf, Bell.“, grinste Adrian, nachdem er das Kissen aus seinem Gesicht entfernt hatte.

„Ich bin nicht umsonst Jägerin.“

„Stimmt wohl. Punkt für dich.“
 

Ich schnaubte auf. „Kannst du nicht morgen wiederkommen?“, murrte ich ihn an.

„Achso. Ja. Klar.“, antwortete er und verzog sich schnell wieder.
 

„Was wollte der denn?“, murmelte Katie fragend und auch ein wenig überrascht.

Ich zuckte mit den Schultern, ließ mich wieder ins Bett fallen und zog sie mit mir.

„Mich um meinen Verstand bringen, nehme ich an.“
 

Katie grinste mich an. „Dazu würde mir eine bessere Methode einfallen.“, hauchte sie, bevor sie sich zu mir herunterbeugte und mich leidenschaftlich küsste.
 

Ein paar Stunden später lagen wir wieder erschöpft im Bett.

Plötzlich fuhr Bell hoch. „Hast du nicht gesagt, du hast heute keine Zeit?“

Ich grinste sie an. „Habe ich.“

„Und warum bist du dann noch hier? Und hältst mich in deinem Bett fest?“, murrte sie überrascht.
 

„Weil ich meine Finger einfach nicht von dir lassen kann.“, antwortete ich wahrheitsgemäß und zog sie zu einem erneuten Kuss wieder nach unten.
 

„Marcus. Nicht.“, murmelte sie. „Ich meine es ernst.“ Mit diesen Worten setzte sie sich wieder auf.

„Hat Pucey was damit zu tun?“
 

„Dass ich dich küsse?“, fragte ich gespielt unschuldig, obwohl ich natürlich wusste, dass sie das nicht gemeint hatte.

Seufzend schüttelte sie den Kopf und schlug mich kurz auf die Schulter. „Nein, Idiot. Dass du heute keine Zeit hast.“

„Achso. Sag das doch gleich.“, grinste ich und richtete mich auch auf. Langsam ließ ich meine Hand auf ihrer Seite entlang nach unten wandern und dann wieder nach oben.

Ich beugte mich zu ihr, als meine Finger an ihrer Brust angekommen waren und hauchte ich zu: „Er wollte mich wohl abholen.“

Dann liebkoste ich die weiche Haut ihrer Brust und den – noch immer oder schon wieder – erhärteten Nippel. Katie stöhnte kurz auf.

„Wozu abholen?“, flüsterte sie erregt, während sie sich meiner Hand entgegen bog. Ich ließ meine Lippen über ihren Körper wandern und bestaunte dabei unzählige kleine – oder auch größere – rotblaue Flecken, die ich ihr wohl in den letzten Stunden zugefügt hatte.

„Wahrscheinlich zum Training.“, murmelte ich zurück.

Noch einmal stöhnte sie auf, doch dann setzte sie sich wieder ruckartig auf, schob mich von sich und starrte mich an. Ihr Blick war immer noch leicht glasig und ihre Wangen gerötete.
 

„Wie bitte?“, wollte sie eher verärgert wissen.

Ich grinste sie an. „Ich hatte heute Morgen ein Training angesetzt.“, antwortete ich ohne Umschweife.

Ihre Kinnlade klappte nach unten und für einige Momente schien sie nicht zu wissen, was sie sagen sollte. Also beugte ich mich wieder zu ihr und wollte dort weiter machen, wo ich gerade aufgehört hatte, doch das schien sie aus ihrer Starre zu lösen. Aufgebracht sprang sie, mit der Decke an ihren Körper gepresst, aus dem Bett.
 

„Du kannst doch nicht einfach hier liegen bleiben und diese.. diese.. Dinge mit mir machen, während dein Team auf dich wartet.“, fuhr sie mich ungehalten an.

Der Ironie wegen lachte ich kurz auf. Sie belehrte gerade den Kapitän des gegnerischen Teams. Echt zu komisch.

Dabei sollte sie doch froh sein, wenn ich nicht zum Trainieren kam.
 

„Kätzchen, keine Panik. Wir schlagen euch auch ohne Training.“ Mit diesen Worten erhob ich mich und tapste ins Badezimmer.
 

„Das soll ein Scherz sein, oder?“ Wütend stand sie vor der Dusche und starrte mich an. Sie war nackt. Vollkommen nackt. Ihre Hände hatte sie in die Hüften gestemmt. Ihre Augen funkelten wütend und schossen Blitze auf mich ab.

Ich hatte sie wohl noch nie so erregend gefunden, wie in diesem Augenblick.

Ohne näher auf ihre Worte einzugehen, zog ich sie zu mich, presste sie an die kalten Fliesen, woraufhin sie erschrocken aufkeuchte und vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.

Sie roch so unbeschreiblich gut. Und obwohl ich die letzten Stunden nichts anderes getan hatte, als immer und immer wieder zu kommen, war ich augenblicklich wieder hart.

Ich hatte keine Ahnung, wie sie das anstellte, aber ich wollte sie schon wieder. Immer.

Kurz hatte ich den Gedanken, dass sich das wohl nie ändern würde, doch dann schob ich ihn beiseite, biss sie kurz in den Hals. Bell stöhnte auf, legte ein Bein um meine Hüfte, das andere hob ich hoch und drang in einer einzigen Bewegung in sie ein.

„Kätzchen..“, raunte ich ihr zu, bevor ich anfing mich zu bewegen.

Das heiße Wasser prallte unablässig auf uns nieder, während ich mich in ihr verlor.

Dann glitt ich aus ihr heraus, wirbelte sie herum, drückte sie mit ihrer Vorderseite gegen die Wand und stieß von hinten zu.

„Marcus..“, stöhnte sie laut, als sie kam. Ich brauchte ein paar Minuten länger, bis ich mich erschöpft gegen sie sinken ließ.

„Das war..“, fing sie an, keuchte immer noch und schob mich von sich, um sich umzudrehen.

„Gut.“, fügte ich hinzu und grinste sie schelmisch an, bevor ich anfing uns beide zu waschen.

„Lass mich das machen.“, murmelte sie, nahm mir den Schwamm aus der Hand und rieb mich mit ein wenig Duschgel ein.
 

„Du solltest dein Team nicht warten lassen.“, meinte Katie nach einer Weile.

„Sollte dir das nicht egal sein?“

Kurz zuckte sie zusammen. Anscheinend war das die falsche Antwort gewesen. Dann straffte sie die Schultern und fügte hinzu: „Ist es auch.“

Dann drehte sie sich um und fing an, sich selber zu waschen. Seufzend umschlang ich sie von hinten und küsste ihren Hals.

„Keine Sorge. Adrian wird das Training einfach auf morgen verschoben haben. Das Team wird froh sein, den Samstag frei zu haben.“

Sie sagte nichts dazu, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass sie erleichtert war.
 

Nach dem Duschen machten wir es uns wieder vor dem Kamin gemütlich und lernten ein wenig. Immerhin wollte ich diese verdammte Belohnung haben.

Gegen Mittag bekamen wir Hunger und zogen uns an.

„Vielleicht wäre es besser, du würdest vor gehen.“, meinte ich dann.

„Stimmt.“, murmelte sie. „Wäre wohl zu auffällig gemeinsam beim Essen zu erscheinen.“ Sie grinste mich an, aber irgendwie kam mir das gezwungen vor.

Ich nickte ihr dennoch nur zu. Immerhin hatte sie ja Recht. Es wäre zu auffällig und das konnten wir beide nicht gebrauchen.
 

„Wir können später weitermachen.“, sagte ich und warf einen Blick auf die Bücher in ihrer Hand.
 

„Ja.. treffen wir uns nach dem Essen in der Bibliothek?“, wollte sie wissen, woraufhin ich ihr zunickte.

Dann machte sie sich auf den Weg zu Türe, öffnete sie, hielt aber noch einmal inne.

Das war dann wohl das Aus für unsere gemeinsame Zeit hier.

Ein kleiner Stich in meiner Brust kam mir seltsam verräterisch vor, doch ich ignorierte ihn gekonnt.

„Bis später.“, meinte ich härter als beabsichtigt, obwohl ich sie lieber in die Arme gezogen und geküsst hätte.
 

Katie zuckte kurz zusammen, warf mir einen seltsamen Blick zu und nickte schließlich. „Bis dann.“, murmelte sie noch, bevor sie die Türe hinter sich zu machte.
 

Seufzend ließ ich mich auf meine Couch fallen. Was – verdammt – war nur los mit mir? Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht.

Es war toll gewesen, sie hier zu haben. Vielleicht zu toll. Es hatte sich so verdammt richtig angefühlt, so sehr, dass es schon wieder falsch war.

Es durfte sich eigentlich nicht richtig anfühlen. Nicht richtig, dass ich ihr gerne beim Anziehen zugesehen hatte, dass ich es genoss, ihr beim Vorlesen zuzuhören. Verdammt.

Kopfschüttelnd erhob ich mich. Ich hatte mir wohl wirklich mein Hirn rausgevögelt.
 

Nach dem Essen traf ich mich mit Bell in der Bibliothek. Ich bemühte mich, sie so wenig zu berühren, wie möglich. Sie so wenig, wie möglich zu beachten.
 

Aber ihr schien es mit mir nicht anders zu gehen. Zumindest unternahm sie keinen Versuch, sich mir zu nähern. Sollte mir recht sein. Wir hatten eine Sexbeziehung. Mehr nicht. Und Sex hatten wir wahrlich genug gehabt, in den letzten Stunden.
 

„Oh, hey Katie.“

Überrascht hob ich den Kopf, genauso, wie sie und starrte geradewegs in die hässliche Visage von Fox. Idiot.
 

„Flint.“, fügte er dann weniger freundlich hinzu und nickte mir zu. Ich nickte nur leicht zurück. Mehr hatte dieser Idiot echt nicht verdient.
 

„Hey, Will.“, antwortete Katie und schien irgendwie nervös zu sein. Sie erhob sich kurz und wurde von diesem Arsch auch gleich in eine Umarmung gezogen.

Ich beäugte das alles misstrauisch, wollte aufknurren und die beiden auseinanderreißen, doch ich hielt mich zurück. Das ging mich alles gar nichts an.

Dennoch konnte ich nicht verhindern, dass ich Fox mehr als nur wütend angaffte. Wenn Blicke töten könnten, schoss es mir durch den Kopf.
 

Katie drückte sich hastig weg von ihm und fuhr sich nervös durch die Haare. Dann warf sie mir einen kurzen Blick zu und starrte dann wieder diesen Idioten an.

„Was gibt’s?“, wollte sie anscheinend etwas aufgelöst wissen.

„Ich hab dich gesucht und Alicia meinte, du wärst vielleicht in der Bibliothek.“, grinste er.

Katie lächelte nervös und tauschte noch einmal einen Blick zwischen uns aus.

„Warum? Also.. warum hast du mich gesucht?“
 

„Ich wollte dich fragen, ob du heute mit mir nach Hogsmeade willst. Oder morgen? Ich müsste noch Weihnachtsgeschenke besorgen und bräuchte eine Freundin zur Beratung.“ Das Wort Freundin betonte er seltsam und warf mir einen Blick zu.

Während er sprach, legte er Katie eine Hand auf den Oberarm und strich ihn entlang.
 

Ich musste tief durchatmen, um nicht sofort aufzuspringen. Aber dazu hatte ich kein Recht. Außerdem würde ich mich damit nur zum Affen machen. Sicher nicht.
 

Nervös trat Katie einen Schritt zurück, umrundete den Tisch wieder und lächelte entschuldigend.

„Tut mir leid. Ich würde dir wirklich gerne helfen. Aber Snape schreibt nächste Woche einen Test und hat mich zum Lernen verdonnert.“ Dann lachte sie nervös auf. „Du weißt ja, wie schlecht ich in Zaubertränke bin.“
 

„Oh. Ja, weiß ich.“, meinte er ein wenig enttäuscht. „Und morgen geht es auch nicht?“
 

Katie seufzte tief auf. „Leider nicht.“, murmelte sie und blickte ihn enttäuscht an. „Ich würde wirklich gerne. Aber wenn ich nicht genug lerne, schaff ich dieses Jahr nicht.“

Noch einmal seufzte sie auf. Und ich war mir gerade nicht mehr so sicher, ob das nur gespielt war, oder ob sie enttäuscht war.
 

Fox warf mir einen wütenden Blick zu und sah Katie dann mitleidig an. „Okay. Schade. Dann vielleicht ein andermal.“

„Ja. Bis dann.“, antwortete Katie und nickte ihm freundlich zu.
 

Er schien verunsichert zu sein, wollte anscheinend noch einmal einen Schritt auf sie zu machen, überlegte es sich dann aber anders, winkte ihr einmal kurz zu und verschwand.
 

„Du schläfst heut bei mir.“, platze es aus mir heraus, als wir wieder alleine waren. Ich klang wütend, drohend und wohl auch beängstigend, doch Katie nickte nur und machte sich wieder an ihre Aufgaben.
 

Eigentlich wollte ich das gar nicht sagen. Ich wollte sie doch nicht mehr in meinem Zimmer haben. Dort geschahen seltsame Dinge in meinem Kopf. Dennoch. Es platze einfach so aus mir heraus. Ich hatte es nicht verhindern können. Und es fühlte sich gut an.
 

Später, als wir wieder gemeinsam in meinem Bett lagen, in der Dunkelheit und aneinandergeschmiegt, seufzte Katie plötzlich auf.

Ihre Finger kreisten sachte auf meiner nackten Brust und ihr Atem streifte zusätzlich darüber.
 

„Was ist?“, wollte ich von ihr wissen. Sie hatte sich seltsam angehört. Frustriert.

„Was ist das hier zwischen uns?“, flüsterte sie leise, doch ich hatte sie verstanden. Kurz erstarrte ich. Auf so eine Frage war ich nicht vorbereitet und ich hatte auch keine Lust, sie aufkommen zu lassen.

„Sex?“, antwortete ich. Ich wollte es bestimmt klingen lassen und doch kam es einer Frage gleich. Unsicher.

Katie seufzte erneut auf. Anscheinend unzufrieden mit der Antwort, doch sie sagte nichts mehr.

Ich sollte es jetzt auf sich beruhen lassen, doch ich konnte nicht.

Bilder schossen mir durch den Kopf. Von Wood und Bell. Fox und Bell. Und dann sie mit mir. Der Sex. Aber auch unsere Lernerei.
 

„Ich weiß es nicht.“, murmelte ich leise zurück. „Ich will nicht, dass du dich mit anderen triffst.“, schoss ich dann plötzlich hervor. Verdammt. Ich hätte mir besser die Zunge abgebissen.

Katie seufzte auf. „Ich will mich auch nicht mit anderen treffen.“
 

Dann war es wieder still. Ich war beruhigt und doch auch wieder nicht. Was war das nun gewesen? Und wo kamen auf einmal diese seltsamen Bedürfnisse und Gedanken her? Das durfte doch alles nicht wahr sein. War ich etwa wirklich gerade dabei, diese Löwin in mein Herz zu lassen?

Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Unwillkürlich drückte ich Katie noch ein wenig näher an mich. Nein. Das durfte nicht sein.
 

Den Sonntagvormittag verbrachten wir recht schweigsam. Nicht, dass wir vorher soviel miteinander geredet hätten. Doch irgendwie lag eine seltsame Stimmung in der Luft. Als ich mich zu Mittag von ihr verabschiedete, drückte ich ihr dann doch noch einen Kuss auf die Lippen.
 

Dann trennten sich unsere Wege und ich ging zum Quidditchfeld um mit meiner Mannschaft zu trainieren. So konnte ich Katie wenigstens ein wenig aus meinen Gedanken fernhalten.

Das Gespräch am Abend war merkwürdig gewesen und in eine Richtung verlaufen, die mir nicht gefiel.
 

Als ich später mit Adrian in seinem Zimmer saß, konnte ich allerdings nichts mehr tun, um die Gedanken an Katie aufzuhalten. Frustriert stöhnte ich auf.

„Alles klar, Marc?“, wollte mein bester Freund von mir wissen.

„Sicher.“, antwortete ich bissiger als beabsichtigt.

„Klingt ja nicht so.“, murmelte er, widmete sich aber wieder seinen Hausaufgaben.
 

„Ich bin dabei mich in Bell.. zu.. du weißt schon.“, murmelte ich dann leise.

Überrascht blickte er auf. „zu verlieben?“, bot er an, woraufhin ich zusammenzuckte.

„Sag das nicht so!“, fuhr ich ihn an, doch er überging das einfach.
 

„Wirklich? Wäre mir gar nicht aufgefallen.“, meinte er sarkastisch und wandte sich wieder ab.

„Wie meinst du das?“

Jetzt seufzte er auf. „Marc, ich kenn dich seit einer Ewigkeit. Und so, wie du dich seit ner Weile in Bells Nähe verhältst, war das mehr als offensichtlich.“
 

Geschockt starrte ich ihn an, doch er winkte nur ab. „Keine Panik. Nur für mich offensichtlich.“

Dann fing er wieder an zu schreiben.

„Könntest du das mal lassen und mir helfen?“, fuhr ich ihn an und wieder blickte er mich überrascht an. Normalerweise bat ich nicht so deutlich um Hilfe.
 

„Wobei denn? Sag es ihr einfach und die Sache hat sich.“

Jetzt starrte ich wirklich geschockt.

„Das geht nicht.“, hauchte ich.

„Weil?“, wollte Adrian ungeduldig wissen. Ihm schien die ganze Sache gehörig auf die Nerven zu gehen.
 

„Verdammt, Adrian. Tust du nur so, oder bist du wirklich so blöd?“

Skeptisch und auch ein wenig eingeschnappt sah er mich an.

„Sorry.“, murmelte ich. „Aber mal ehrlich, wie stellst du dir das vor? Sie ist eine Gryffindor!“

Bei dem Wort zuckte Adrian kurz zusammen, nickte dann aber. „Stimmt. Aber bisher hat dich das auch nicht gestört.“

„Sie ist im gegnerischen Team.“, fuhr ich fort.

Er zuckte nur mit den Schultern. „Verspricht mehr Action bei den Spielen.“
 

„Sie ist nicht gerade vermögend.“

„Okay, aber du hast genug für euch beide.“, antwortete er.

Ich seufzte auf.

„Sie ist ein Halbblut.“
 

Nun sagte er eine Weile nichts mehr. „Okay.“, murmelte er dann und schien zu überlegen. „Scheint dich bis jetzt nicht gestört zu haben.“
 

„Bis jetzt war es auch nur Sex!“, fuhr ich ihn an. „Wenn ich nur mit Reinblütern schlafen würde, käme ich gar nicht mehr zum Schuss.“

„Auch wieder wahr.“, grinste er.
 

Dann seufzte ich erneut auf. „Es ist ja nicht so, als würde mich das ganze Zeug interessieren.“, fing ich an. „Aber denk doch mal nach. Glaubst du wirklich, das Team wäre so begeistert davon? Oder der Rest der Schule?“
 

„Seit wann machst du dir Gedanken darüber, was andere über dich denken?“, wollte Adrian zweifelnd wissen. Er überlegte wohl gerade, wie viel Verstand ich mir wirklich rausgevögelt hatte.

Ich konnte es ihm nicht verdenken. Diese Frage stellte ich mir auch die ganze Zeit.

„Darum geht es auch nicht. Ich glaube nur.. dass ich..“ Ich brach ab. Ich hatte keine Ahnung, wie ich den Satz zu Ende führen sollte, ohne als absoluter Idiot dazustehen.

„Du bist nicht bereit dazu, dir den ganzen Ärger aufzuhalsen?“, bot Adrian an und ich nickte dankbar.
 

„Außerdem.. sind da ja noch..“, murmelte ich. Ihm schien ein Licht aufzugehen.

„Deine Eltern.“

„Ja.“ Ich seufzte erneut auf.
 

„Stimmt.“, antwortete er. „Denen wäre das wohl nicht so Recht.“

„Untertreibung des Jahrhunderts.“, murmelte ich.

„Na ja.. sie würden dich wohl enterben und aus dem Familienstammbaum streichen.“
 

Freudlos lachte ich auf. „Tolle Aussichten.“

Adrian zuckte mit den Schultern. „Du musst es ja niemandem sagen. Also das mit Bell meine ich.“
 

Fragend sah ich ihn an, denn ich hatte nicht wirklich verstanden, was er von mir wollte.
 

„Sag es nur ihr und erklär ihr die ganze Situation. Sie ist doch nicht dumm, oder? Sie wird verstehen, was auf dem Spiel steht.“, antwortete er und wandte sich nun wieder seinen Aufgaben zu. Für ihn war die Sache wohl geklärt.

„Oder aber, du brichst sofort alles ab, solange du noch nicht zu tief drin steckst.“, fügte er noch hinzu, bevor er anfing seinen Aufsatz weiter zuschreiben.

Während er seine Hausaufgaben erledigte, hing ich meinen Gedanken nach.

Ich war nicht bereit dazu, meinen Status, meine Freunde und meine Familie – so sehr ich sie auch nicht leiden konnte – aufzugeben.

So bescheuert es auch klang, aber ich war stolz darauf, ein Flint zu sein. Und ich brauchte das Gold. Natürlich würde ich ohne auch über die Runden kommen. Aber sicher erst nach Hogwarts.

Ich hatte meinen Vertrag bei den Falmouth Falcons schon in der Tasche. Zumindest fast. Da verdiente man genug.

Aber dennoch. War ich wirklich bereit dazu, den Ärger einiger Leute auf mich zu lenken? Wegen Bell?

Nein. Sicher nicht. Dazu war mir mein angenehmes Leben zu wichtig.
 

Ich seufzte auf, aber diesmal ignorierte Adrian mich.

Ich konnte es auch einfach auf sich beruhen lassen und so weiter machen, wie bisher. Aber dann fiel mir wieder dieser Idiot ein. Fox. Und wie er Bell angesehen hatte. Mein Kätzchen.

Nein. So konnte es nicht weitergehen. Adrian hatte Recht. Entweder ich sprach mit ihr und erklärte ihr endlich, dass sie mir allein gehörte, oder ich beendete die ganze Sache.

Egal, für welche der beiden Optionen ich mich entschied, ich musste schnell handeln.

Ich durfte nicht riskieren, noch mehr für Bell zu empfinden, bevor ich mich endgültig entschieden hatte.

Katie Bell

Wieder ein neues Kapitel =)

Diesmal "leider" etwas länger geworden ;)

Ich hoffe, es gefällt trotzdem ^^
 

Lg
 

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Sonntagnacht schlief ich noch einigermaßen gut. Die darauffolgenden immer schlechter. Woran das lag? Keine Ahnung.

Marcus und ich sahen uns häufig. Wenn auch immer nur kurz. Der Sex war toll. So wie immer. Und dennoch total unbefriedigend.

Nicht, dass Marcus sich nicht Mühe geben würde. Wobei – das tat er eigentlich nicht immer. Aber er war einfach gut. Er musste sich nicht groß anstrengen, um mich zufrieden zu stellen. Er musste mich nur berühren.

Dennoch – in letzter Zeit war irgendetwas anders. Es war nicht so, dass ich nicht zum Höhepunkt kommen würde. Doch, bei Merlin, das kam oft genug vor. Aber trotzdem blieb jedes Mal ein bitterer Nachgeschmack.
 

Ich freute mich auf Mittwoch. Da hätten wir endlich mal wieder ein wenig mehr Zeit. Auch, wenn schneller Sex mit Marcus genauso prickelnd und gut war, so wollte ich doch endlich einmal wieder ein wenig mehr Zeit mit seinem tollen Körper haben.
 

Deshalb beeilte ich mich diesmal auch besonders, um in die Kerker zu kommen. Ich dachte an all die tollen – und verruchten – Dinge, die ich mit Marcus anstellen könnte, und an die ich früher nicht einmal im Traum gedacht hatte, während ich fröhlich unseren Klassenraum betrat. Zuerst war ich nur leicht erschrocken, als ich Snape an dem Lehrertisch stehen sah, doch dann fiel mir ein, dass sonst immer Marcus die Aufgaben entgegennahm und ich diesmal wohl einfach früher dran war.

„Guten Abend, Professor Snape.“, murmelte ich lächelnd, weil ich einfach zu gut gelaunt war.

Der Blick, den er mir daraufhin zuwarf, war weder freundlich, noch schwer zu lesen. Er fragte sie wohl gerade, ob ich irgendein Aufputschtränkchen oder irgendwelche stimmungsfördernden Pflanzen genommen hatte.

„Miss Bell.“, antwortete er kopfschüttelnd, was wohl bedeutete, dass er zu dem Schluss gekommen war, ich sei nicht mehr ganz dicht. Immerhin war ich gut gelaunt und das, obwohl ich mich mit ihm in einem Raum befand und gleich Nachhilfe bei der Schlange aller Schlangen in Zaubertränke erhalten würde. Gut, aus seiner Sicht konnte ich sogar verstehen, wenn er mich für verrückt erklären würde.

Aber aus meiner Sicht machte das alles wunderbar Sinn. Deshalb lächelte ich nur weiter vor mich hin und wartete eigentlich darauf, dass er mir die Aufgaben in die Hand drücken würde.

„Sie können sich setzen.“, murrte er weiter und dann traf es mich. Die Erkenntnis. Es war wie einen Schlag in den Magen zu bekommen. Gut, das hatte ich noch nie, aber das war so ein Muggelsprichwort und es schien mir passend zu sein. Einen kurzen Augenblick dachte ich, ich stünde unter Schock. Mein Atem hatte ausgesetzt, mein Herz schlug mindestens doppelt so schnell und ich hatte das Gefühl, innerlich zu erfrieren.

Dann wandte Snape sich der Türe zu, durch die Marcus gerade kommen war und ich holte keuchend Luft. Zwang mich, mich wieder zu beruhigen.
 

„Ah Mister Flint. Wie gut, dass sie auch noch erscheinen.“, meinte Snape, doch das bekam ich nur nebenbei mit.

„Professor Snape.“, antwortete Marcus in seinem üblichen Tonfall. Seine Stimme half mir, mich wieder zu konzentrieren. Vielleicht würde es gar nicht so schlimm werden.
 

„Setzen sie sich.“, murrte Snape. „Ich werde ihnen heute einmal über die Schulter sehen.“
 

Genauso, wie ich es verstanden hatte. Er wollte hier bleiben. Aber vielleicht würde er wieder gehen, wenn er sah, dass alles in Ordnung war. Genau. So würde es sein.
 

Wir machten uns schweigend an die Arbeit und ich musste mich darauf konzentrieren, ihn nicht anzufassen. Nicht zu berühren. Ich hätte mich wohl nicht beherrschen können, wenn ich seine Haut gespürt hätte. Verdammt noch mal. Das war unsere Zeit. Wie konnte dieser schmierige Typ und das nehmen? Das war echt nicht fair.
 

Noch unfairer war es allerdings, dass er wirklich bis zum Schluss bei uns blieb. Er konnte es wohl nicht verstehen, dass wir uns hier nicht gegenseitig umbrachten. Aber es war mir egal. Ich wollte nur noch in mein Bett. Ich war gefrustet und sexuell frustriert und deprimiert und kam mir verarscht vor.

Dass Snape mich dann wieder einmal „nett“ darauf hinwies, wie toll ich in dem Fach war, bekam ich gar nicht mehr so richtig mit. Dazu war meine Laune einfach schon zu schlecht.

Plötzlich murmelte Marcus neben mir: „Sie hat sich wirklich gebessert.“

Verwundert blickte ich ihn an. Er verteidigte mich? Vor Snape? Dieser schien nicht minder überrascht zu sein, fing sich aber schnell wieder.
 

„Nun gut..“, fing Snape an, unterbrach sich noch einmal, bevor er schnippisch hinzufügte: „Sie beide scheinen sich ja prächtig zu verstehen.“

Ich zuckte kurz zusammen und lächelte dann leicht. Hoffentlich so, dass er es nicht sah, aber wir verstanden uns nun einmal wirklich gut. Wenn Snape wüsste, was wirklich hier drin vorging, würde er uns beide wohl nicht mehr alleine lassen.
 

„Gut. Sie können gehen. Und, Miss Bell?“, meinte er noch, als wir langsam zur Tür schlenderten.

„Ja, Professor?“, wollte ich dann doch angespannt wissen. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?

„Bereiten sie sich gut für den Test nächste Woche vor.“, murrte er.
 

„Natürlich, Professor.“, murmelte ich angesäuert. Na toll. Ein Test. Wie sollte ich das nur wieder schaffen? Gut, seit Marcus mir half, war ich wohl wirklich ein wenig besser geworden, aber alleine bekam ich dennoch nicht wirklich etwas zustande.
 

Sobald die Türe hinter uns zu fiel, schnappte mich Marcus, presste mich an sich und vergrub sein Gesicht in meinem Haar. „Kätzchen..“, hauchte er. Ein wohliger Schauer rann mir über den Rücken und ich lehnte mich noch näher an ihn.

Dennoch – Snape konnte jede Minute aus dem Raum kommen und es wäre wohl nicht angebracht, hier so stehen zu bleiben.
 

„Wir sollten hier nicht so stehen bleiben. Snape könnte jede Sekunde heraus kommen.“, teilte ich ihm meine Gedanken mit, konnte es aber nicht über mich bringen, mich von ihm zu lösen. Er roch einfach zu gut und war so schön warm. Er ließ mich meine schlechte Laune vergessen.
 

Ich hatte angenommen, er würde protestieren und irgendeinen slytherinreifen Spruch abliefern, doch stattdessen seufzte er nur auf und schob uns dann den Gang entlang und in eine abgedunkelte Seitengasse.
 

„Ich hasse ihn.“, murrte er und meine ganze Wut kam wieder zurück. Ich löste mich von ihm und funkelte ihn an. Wobei das ja eher Snape galt, als ihm.
 

„Ich auch. Ich hab keine Ahnung, wie ich diesen verdammten Test bestehen soll. Er erwartet ein Annehmbar, oder sogar Erwartungen übertroffen. Das schaffe ich nie. Ich kann schon froh sein, wenn ich kein Troll bekomme.“, knurrte ich, fuchtele mit meinen Armen herum und seufzte auf. Das Leben war unfair. Einfach nur unfair. Ich würde das Jahr sicher noch einmal machen müssen.
 

Ich regte mich einfach weiter auf, bis ich bemerkte, dass Marcus mich anlächelte. Seltsam anlächelte.

Meine Wut verpuffte einfach. „Was?“, fragte ich ihn ehrlich verwundert.
 

Er beugte sich zu mir, strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und hauchte mir zärtlich hinein: „Ich meinte eher, weil er mich um einen anständigen Fick gebracht hat.“
 

Ich errötete augenblicklich, konnte es einfach nicht verhindern. So sehr ich den Sex mit ihm auch genoss und so sehr ich dadurch auch offener geworden war – an diese überaus ehrliche Art zu sprechen würde ich mich nie gewöhnen können. Ich schlug ihm auf die Schulter, wohl wissend, dass es ihm vermutlich viel weniger wehtat, als mir. „Oh Flint. Du bist so..“ Weiter kam ich nicht, denn er hatte mich schon gepackt und seine überaus tollen Lippen auf meine gepresst. Für eine Sekunde vergaß ich, wo ich war, worüber wir gesprochen hatten.

„Sexy?“, schlug er mir dann vor und küsste mich noch einmal. „Gutaussehend?“, hauchte er und küsste mich wieder. „Unwiderstehlich?“

Schnaufend löste ich mich von ihm, wollte ihn böse anfunkeln, doch daraus wurde nichts. Stattdessen grinste ich ihn an und meinte: „Ich dachte eher an ordinär, primitiv, sexbesessen, arrogant, notgeil..“
 

Er küsste mich einfach wieder, schob seine warme Zunge in meinen Mund, hielt sich nicht damit auf, ob ich es ihm erlaubte oder nicht und erforschte meinen Mund einfach, ohne Scheu. Genauso, wie ich es mochte.

Genauso, wie ich es von ihm erwartete. Ein fragender, abwartender Marcus Flint wäre einfach nicht möglich. Wäre nicht denkbar.

Als er seinen Unterleib gegen meinen presste, keuchte ich ungewollt auf. Er hatte eine riesige Erektion in seiner Hose – und ich wusste immerhin wovon ich sprach.

Er küsste mich einfach weiter und es fühlte sich seltsam vertraut an.
 

„Komm am Wochenende zu mir. Dann lerne ich mit dir.“, hauchte er, als er sich von mir gelöst hatte.

Der Nebel lichtete sich wieder und ich wusste wieder, wo ich war und um was es hier eigentlich ging.
 

„Zu dir? In dein Zimmer?“ Unsicher schaute ich ihn an. Das konnte ich doch nicht, oder? Das wäre zu persönlich, zu intim.
 

Er schüttelte grinsend den Kopf. „Natürlich in mein Zimmer, oder willst du etwa Flint Manor kennenlernen?“ Meine Augen rissen sich von selber auf und für einen Sekundenbruchteil stellte ich mir wirklich vor, ich wäre in diesem – sicherlich – riesigen Anwesen und würde seine Eltern treffen. Gruslig.
 

„Eben. Außerdem wäre es wohl zu riskant, sich in der Bibliothek zeigen zu lassen.“, antwortete er nur.
 

„Wieso? Du gibst mir doch Nachhilfe. Das können ruhig alle wissen.“, murmelte ich, wusste aber zeitgleich, dass ich ihm nicht würde widerstehen können. Er hatte mich dort, wo er mich haben wollte.

Und irgendwie gefiel mir auch das an ihm.
 

„Mein Zimmer. Freitag nach dem Training.“, antwortete er nur, bevor er sich umdrehte und davon stolzierte.

Eine eigenartige Ruhe legte sich über mich. Fast so, als hätte ich nur darauf gewartet, wieder in seinem Zimmer zu sein. In seinem Reich.

Seufzend machte ich mich auch auf den Rückweg. Wem wollte ich hier eigentlich etwas vormachen? Marcus kannte meinen Körper in und auswendig. Manchmal kam es mir sogar so vor, als würde er nicht nur den gut kennen. Viel intimer war es kaum noch möglich.

Wir hatten uns auf Sex geeinigt, aber wirklich nur Sex war das alles gar nicht mehr. Oder war es nie gewesen. Keine Ahnung.
 

Was sollte ich jetzt machen? Ich wollte zu ihm kommen. Aber gerade deshalb war es doch so gefährlich, oder?
 

Bis Freitag ging ich ihm aus dem Weg. Ich wollte ihn nicht sehen. Konnte es nicht. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Ich wusste weder ein noch aus. Und Angelina und Alicia konnte ich davon nichts erzählen. Ich wusste ohnehin, was sie mir sagen würden und das wollte ich beim besten Willen einfach nicht hören.
 

Donnerstagabend traf ich mich wieder mit Will. Vielleicht wollte ich mir irgendetwas beweisen. Keine Ahnung. Jedenfalls war es ein nettes Treffen. Wir spazierten durchs Schloss zum Astronomieturm und redeten. Mit ihm konnte ich mich immer so ungezwungen unterhalten. Und auch über ernste Themen.

Seufzend verabschiedete ich mich schließlich wieder von ihm, nachdem ich die letzten zwei Stunden damit verbracht hatte, alles an ihm mit Marcus zu vergleichen. Und dabei wollte ich genau ihm ja auskommen.

Will schien enttäuscht zu sein, drückte mir wieder einmal einen Kuss auf die Lippen und ließ mich dann gehen.
 

Seine Küssen waren schön. Aber wahrscheinlich nicht schöner als Küsse von sonst jemandem. Die von Marcus hingegen waren weltbewegend.
 

Und dann war da auch schon Freitag. Nach dem Essen machte ich mich mit Alicia und Angelina wieder auf den Weg in unseren Gemeinschaftsraum. Dort packte ich meine Bücher zusammen. Währendessen beäugten mich die beiden. Sie wollten sicher irgendetwas sagen, hielten sich aber zurück, was ich ihnen hoch anrechnete. Ich wusste, dass ich nicht hingehen sollte. Ich wusste es. Und dennoch tat ich es. Einfach, weil ich es wollte. Ich wollte ihn sehen. Ich wollte Zeit mit ihm verbringen. Ich wollte es.

Dennoch blieb ich eine ganze Zeitlang ratlos vor seiner Zimmertüre stehen. Ich war schon viel zu spät dran, aber ich konnte mich nicht dazu überwinden, anzuklopfen.

Dann atmete ich einfach tief ein und tat es doch. Was würde es bringen, hier herumzustehen? Entweder ich ging wieder weg oder ich betrat den Raum. Und weggehen wollte ich nicht. Also klopfte ich.

Keine zwei Sekunden später wurde die Tür aufgerissen. Erschrocken stolperte ich zurück. Mit so einer Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Eher damit, dass er vielleicht noch beschäftigt wäre, oder so.
 

Marcus schnappte mich einfach, zog mich in den Raum und schmiss die Türe hinter mir zu.

„Hi?“, murmelte ich verwirrt. Er ging – wie immer – nicht darauf ein, sonder legte seine Hand in meinen Nacken und drückte meinen Kopf nach hinten. Dann verschloss er meine Lippen mit seinen und drückte mir gleich darauf seine Zunge in den Mund.
 

Nun ja. Ich war verdattert. Überrascht. Und so stand ich erstmal nur da. Klappte den Mund auf und hielt mich an ihm fest, um nicht umzufallen.
 

Natürlich interessierte ihn das nicht. Er leckte über meine Lippen, saugte daran, erforschte meine Mundhöhle, küsste mich um den Verstand.

Meinen Kopf drückte er noch ein Stückchen nach hinten, um sich besseren Zugang zu verschaffen, während seine andere sich auf meinen Po legte, mich an sich presste. Das weckte mich nun endlich auf. Mein Verstand, der die ganze Zeit versucht hatte, mit dieser Geschwindigkeit mitzukommen und zu verstehen, was hier passierte, schaltete sich ab. Gierig presste ich mich nun an ihn, meine Hände fanden den Weg in sein Haar und ich stöhnte wohlig auf.
 

Seine Finger hatten sich inzwischen unter meinen Rock geschoben und zerrten nun an meinem Slip. Dann spürte ich auch schon die Türe in meinem Rücken. Oder war es eine Wand? Es war egal. Besonders, als er meinen Slip einfach zerriss, und seine Hose nun öffnete.

Als er dieses Hindernis ebenfalls beseitigt hatte, presste er sich wieder an mich, während ich nun meinerseits seinen Mund in Beschlag genommen hatte. Ich brauchte ihn einfach. Ich musste ihn haben.

Mein Verstand kam immer noch nicht mit, aber das spielte keine Rolle. Ich wollte ihn nur spüren.
 

Dann hob er meine Beine, die sich wie von selbst um seine Hüften schlangen und drang ohne irgendwelche Vorbereitungen in mich ein. Aber das spielte keine Rolle. Ich war sowieso schon feucht. Er brauchte mich nur kurz küssen und ich wollte ihn.
 

Mein – minderbemittelter – Verstand ließ mich den Kuss unterbrechen, den Kopf in den Nacken werfen und überrascht aufkeuchen.
 

Meine Nägel gruben sich tiefer in seinen Rücken und seinen Hintern. Und dann spürte ich nur mehr ihn, roch nur mehr ihn und brauchte nur mehr ihn. Alles andere spielte keine Rolle mehr. Für einen Moment – oder waren es mehrere? – war meine Welt aus den Angeln gehoben und auf den Kopf gestellt. Perfekt.
 

Keuchend ließ er schließlich meine Beine los und lehnte sich gegen mich. „Scheiße.. Verdammt..“, murmelte er schwer atmend. „Es tut.. ich.. fuck.. ich wollte dich nicht so.. überfallen.“

Ich atmete genauso heftig, beruhigte mich aber durch seine Worte schnell. Wollte er sich bei mir entschuldigen? Für diese perfekte Einlage?
 

Ich schüttelte den Kopf. „Schon gut.“, hauchte ich gegen seinen Hals, küsste ihn zärtlich. Ich konnte nicht anders. Ich musste ihn einfach berühren. „Ich mag es, wenn du dich nicht beherrschen kannst. Wenn du dich meinetwegen nicht unter Kontrolle hast.“ Ich seufzte wohlig auf. „Mich brauchst.“

Und so war es wirklich. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an, so begehrt zu werden. Ich fühlte mich dann immer so fraulich und sexy. Und gewollt.
 

„Dusche?“, fragte er und ich nickte ihm zu.
 

„Wir müssen wirklich lernen.“, meinte ich dann unter der Dusche, während ich mich einseifte. Er seufzte enttäuscht auf. „Ich weiß.“

Und dann fiel mir eine gute Idee ein. Das würde ihm gefallen. Ganz sicher.

„Wenn du mich durch den Test bringst, bekommst du auch eine Belohnung.“ Ich grinste ihn schelmisch an, küsste seine Brust und ließ meine Hand an seinem Körper langsam abwärts wandern. „Und sie wird die gefallen. Glaub mir.“, hauchte ich. Oh ja. Das würde sie.
 

Schneller als ich schauen konnte, hatte er das Wasser abgedreht, uns beide Handtücher rausgesucht und sich abgetrocknet. Dann warf er sich einen schwarzen – verdammt teuer aussehenden – Bademantel über und hielt mir einen gleichen hin.

„Ich wollte mich eigentlich anziehen.“, murmelte ich, griff dann aber doch zu und zog ihn über.

„Braves Mädchen.“, grinste er und stolzierte in sein Zimmer zurück.

Ich hingegen kuschelte mich noch kurz in den viel zu weichen Bademantel, bevor ich ihm folgte.

Ich hatte das alles hier nicht geplant, aber irgendwie war mir klar gewesen, dass es nicht nur eine Lernerei werden würde.
 

Als ich ihn auf der Couch vor dem Kamin wiederfand, blickte ich verwirrt zwischen ihm und dem Schreibtisch hin und her, doch da Marcus keine Anstalten machte, sich zu erheben, ließ ich mich schließlich neben ihm nieder.

Und dann lernten wir wirklich. Ich konnte es kaum glauben, aber es funktionierte gut. Wenn er mal keine blöden Sprüche fallen ließ, sondern sich bemühte, konnte er richtig nett sein und mir alles gut erklären.

Auch wenn ich in seinen Augen wohl ewig für die einzelnen Dinge brauchte.

Natürlich küsste er mich immer, wann er konnte und kurz ließ ich es zu. Zu lange war allerdings zu riskant, deshalb löste ich mich schnell wieder von ihm und schimpfte ihn – nicht unbedingt ernst gemeint – aus.

Es tat gut, mit ihm zu lernen. Zu gut wahrscheinlich.
 

„Ich hol uns schnell was zu essen. Das Abendessen haben wir ja verpasst.“, meinte Marcus so gegen 21 Uhr zu mir. Verwundert blickte ich auf.
 

„Vielleicht sollte ich einfach gehen und wir lernen morgen weiter?“, fragte ich ihn zögerlich, obwohl mir schon da klar war, dass ich hier nicht mehr so schnell raus kam.

Das bestätigte mir auch sein Kopfschütteln.

„Nein. Du wartest hier. Es dauert nicht lange. Außerdem hab ich morgen keine Zeit.“, er bestimmend, zog sich etwas über und ließ mich alleine.

Zuerst wollte ich mich über ihn ärgern, entschied mich aber dann doch dagegen. Seine herrische Art war etwas, das mir an ihm gefiel und sich jetzt künstlich darüber aufzuregen, würde mir nichts bringen. Und es wäre heuchlerisch.

Außerdem wollte ich eigentlich gar nicht gehen. Es gefiel mir hier. Mit ihm.

Seufzend wandte ich mich wieder meinen Büchern zu, bevor meine Gedanken in eine Richtung driften konnten, die ich nicht haben wollte.
 

Alleine bekam ich nichts hin. Frustriert stöhnte ich auf, ließ mich in die Kissen fallen und bemerkte Marcus, der anscheinend schon länger im Raum stand und mich anstarrte.

„Hey.“, murmelte ich und seufzte noch einmal auf. „Zaubertränke ist scheiße.“
 

„Verwandlungen ist scheiße.“, antwortete er grinsend, während er mir den Essenskorb reichte und sich neben mir niederließ.

„Danke. Ich hab echt schon Hunger.“, murmelte ich und schnappte mir ein Sandwich, in das ich genüsslich hinein biss.

Wir aßen eine zeitlang schweigend. Es war eine angenehme Ruhe. Keine peinliche Stille, in der man zwanghaft nach einem Gesprächsthema suchte. Nein. Es war einfach schön.

Mit William konnte ich leicht reden und mich gut unterhalten, doch mit Marcus konnte ich verdammt gut schweigen.

Um mich abzulenken, ging ich wieder auf das Thema von vorhin ein.

„Verwandlungen ist eigentlich ganz einfach. Wenn du willst, helfe ich dir dabei.“, meinte ich und lächelte ihn an.

„Eigentlich lernt Adrian immer mit mir.“, antwortete er mir.
 

„Oh.“ Ich konnte nicht verhindern, dass ich enttäuscht war. Irgendwie hatte ich mir gedacht, ihm würde diese Zeit hier mit mir Spaß machen und ich hatte gehofft, ihm ebenfalls helfen zu können. Warum auch immer.

„Aber zwei Lehrmeister können nicht schaden.“, fügte er dann hinzu und ich grinste ihn wieder an. „Stimmt.“
 

Das war verdammt seltsam. Das alles hier. Also blieb ich besser wieder still, während wir aufaßen.
 

„Wir sollten weitermachen.“, murmelte ich dann, obwohl ich echt keine Lust mehr auf Zaubertränke hatte, nahm mein Buch wieder in die Hand und wollte anfangen zu lesen, als Marcus es mir einfach aus der Hand nahm und davon schleuderte.
 

„Hey..“, protestierte ich, einerseits, weil er mein Buch nicht einfach so herumschleudern konnte. Ich hatte nicht soviel Gold, dass ich mir einfach so ein neues kaufen konnte, wenn das hier kaputt war, und andererseits, weil wir doch lernen wollten.

Natürlich kam ich nie soweit, denn seine Lippen hielten mich vom Sprechen ab.

Ich versuchte ihn wegzuschieben, doch er drängte einfach seine Zunge in meinen Mund und ignorierte meine Proteste.

Gut, dass mir das alles hier eigentlich gefiel, schoss es mir durch den Kopf. Doch ich wusste, dass Marcus mir nie wehtun würde, egal, wie sehr er ES wollte.

Also gab ich ihm seufzend nach. Und, weil mein Verstand sich sowieso gerade verabschiedete.

Meine Hände, mit denen ich äußerst erfolglos auf seine Brust geschlagen hatte, blieben nun genau dort liegen und streichelten seinen Oberkörper.
 

Anscheinend sah er ebenfalls, dass mein Widerstand aufgehört hatte, denn er ließ meine Lippen frei und wanderte mit seinen meinen Hals entlang.

Stöhnend atmete ich tief ein und presste mich an ihn, doch dann erhob er sich und zog mich mit sich.
 

„Was..“, fing ich an, wurde aber von seinen Lippen wieder einmal daran gehindert, einen vollständigen Satz zu formulieren.

Dann schupste er mich sachte auf das Bett hinter mir. Erstaunt riss ich kurz die Augen auf und wollte etwas sagen. Protestieren. Wir mussten doch lernen, doch wieder verschloss er meine Lippen mit seinen und küsste mich atemlos.

Er wollte anscheinend nicht, dass ich sprach, also ließ ich es einfach sein. Es hatte sowieso keinen Sinn.

Und als er meinen Bademantel geöffnet hatte und seine Hände meinen Körper entlang wanderten, wollte ich sowieso nichts mehr sagen. Konnte nur noch keuchen und stöhnen und, als seine Zunge in mich eindrang, er mich leckte und an mir saugte, sah ich Sterne. Ich konnte nur noch seinen Namen wimmern und schließlich laut stöhnen.

Während ich immer noch die wunderschönen Sterne bewunderte, kletterte er wieder an mir nach oben und drang kraftvoll in mich ein. Noch einmal stöhnte ich laut seinen Namen, kam schon wieder und klammerte mich an ihn.

Und dann erst fing er an sich zu bewegen, bis er schließlich kam und erschöpft auf mir liegen blieb.
 

Seufzend zerrte ich an seinem Shirt, bis er es sich über den Kopf zog und sich dann wieder auf mich legte. Er war verdammt schwer, drückte mich in die Kissen und ich konnte nur flach atmen. Doch das war mir so was von egal.

Meine Finger fuhren seine Wirbelsäule auf und ab, streichelten seinen Po und wanderten dann wieder nach oben und kraulten seinen Nacken.

Eine Zeitlang blieben wir so liegen, bis er sich von mir löste und auf den Rücken drehte. Dann streifte er seine Hose und Boxershorts, die bis dahin an seinen Knöcheln gehangen hatten, nach unten und zog die Decke über uns beide.

Während er mich in seine Arme zog, flüsterte ich schläfrig: „Ich sollte gehen.“

„Natürlich, Kätzchen.“, nickte er. Und dann bekam ich nichts mehr mit, sondern schlief zufrieden ein.

Am Samstagmorgen fuhr ich erschrocken aus dem Bett hoch und starrte Pucey verdattert an. Dieser war geradewegs in den Raum gestürmt und hatte irgendetwas herumgeschrien.

Dann blickte er mich an und murmelte ein „Oh.“

Und daraufhin dämmerte es mir: Ich war nackt. Und da ich mich aufgerichtet hatte, konnte man davon auch deutlich etwas sehen. Hastig, eilig, panisch zerrte ich die Decke über mich, bis zu meinem Kinn und errötete. Also ich glich wohl eher einer überreifen Tomate.
 

Marcus hingegen gähnte nur und fuhr seinen besten Freund an: „„Kannst du nicht anklopfen?“

„Sorry. War bisher noch nie nötig.“, antwortete dieser, woraufhin ich Marcus einen verwirrten Blick zu warf.
 

Was sollte das denn heißen? Dass den anderen Weibern egal war, wenn Pucey ins Zimmer gestürmt kam? Oder machten die es sogar zu dritt?

Oder..? Oder hatte er sonst keine Mädchen hier?
 

„Naja.. außer das letzte Mal, als ich euch beide überrascht hab.“, grinste Pucey anzüglich und unterbrach somit meine Gedanken.
 

„Wird das jetzt zur Gewohnheit?“, fragte er weiter. Ihm schien diese ganze Situation wohl gar nicht peinlich zu sein. Aber auch Marcus machte sich anscheinend nicht viel daraus.
 

Dann realisierte ich seine Frage und antwortete mit einem hastigen Nein, zur gleichen Zeit, als Marcus Ja sagte.

Okay..“, murmelte Adrian weiter. „Ehekrise?“
 

Um diese – nun noch peinlichere – Situation zu überspielen schnappte ich mir ein Kissen und pfefferte es, mit ganzer Kraft, auf Pucey. Und, Merlin sei Dank, bekam er es genau ins Gesicht.

„Ach halt doch die Klappe.“, murrte ich, woraufhin Marcus mir einen Kuss auf die Lippen hauchte.
 

„Guter Wurf, Bell.“, grinste Pucey.

„Ich bin nicht umsonst Jägerin.“, antwortete ich jedoch schnippisch. Ich war immer noch total wütend, weil er einfach so hereingestürmt war. Oder weil ich hier geschlafen hatte. Nackt.
 

„Stimmt wohl. Punkt für dich.“
 

Nun mischte sich auch Marcus wieder ein, dem das ganze hier anscheinend endlich auch zu bunt wurde. „Kannst du nicht morgen wiederkommen?“

„Achso. Ja. Klar.“ Und damit war er auch sofort wieder verschwunden.
 

„Was wollte der denn?“, wollte ich nun doch ein wenig neugierig wissen. Wieso kam er so hereingeschneit und war dann sofort wieder weg? Seltsam. Echt.
 

Marcus warf sich wieder aufs Bett, zog mich mit sich und grinste mich an.

„Mich um meinen Verstand bringen, nehme ich an.“
 

„Dazu würde mir eine bessere Methode einfallen.“, hauchte ich, bevor ich meine Lippen leidenschaftlich auf seine presste.

Seine Lippen brachten mich schon wieder um meinen Verstand, wie es Marcus ausgedrückt hatte. Sein Duft benebelte mich und ich ließ mich einfach nur fallen.
 

Ein paar Stunden später lagen wir wieder erschöpft im Bett.

Ich musste leider zugeben, dass es einfach nur toll war, neben ihm aufzuwachen. Mit ihm aufzuwachen. In seinem Reich zu sein.

Nun war ich doch froh, dass ich gestern nicht einfach gegangen war. So könnten wir heute auch noch zusammen sein und vielleicht ein wenig lernen.

Und dann fiel mir das gestrige Gespräch wieder ein und ich fuhr erschrocken aus dem Bett hoch: „Hast du nicht gesagt, du hast heute keine Zeit?“

Er grinste mich schon wieder mit seinem flintischen Grinsen an. „Habe ich.“

„Und warum bist du dann noch hier? Und hältst mich in deinem Bett fest?“, murrte ich überrascht und doch ein wenig geschmeichelt.
 

„Weil ich meine Finger einfach nicht von dir lassen kann.“ Und dann küsste er mich erneut. Doch bevor ich mich darauf einließ – und sicher wieder Stunden vergehen würden, bis wir ein anständiges Gespräch führen konnten – schob ich ihn von mir.
 

„Marcus. Nicht. Ich meine es ernst.“, murmelte ich und setzte mich wieder auf. „Hat Pucey was damit zu tun?“
 

„Dass ich dich küsse?“, stellte er mir frech die Gegenfrage, woraufhin ich seufzte und ihm auf die Schulter schlug.

„Nein, Idiot. Dass du heute keine Zeit hast.“

„Achso. Sag das doch gleich.“, grinste er und setzte sich nun auch auf, nur um mich – wie ich Sekunden später feststellen konnte – an meiner Seite entlang zu streicheln.

Langsam wanderten seine Finger über meine Haut und ich konnte nicht verhindern, dass sich meine Augen genießerisch schlossen.

Als seine Hand an meiner Brust angekommen war, hatte ich schon fast wieder vergessen, wovon wir gesprochen hatten.

„Er wollte mich wohl abholen.“, hauchte er.

Und dann liebkoste er meine Brust, meinen Nippel. Ich stöhnte auf.

Wie zum Teufel schaffte er das?
 

„Wozu abholen?“, flüsterte ich erregt, während er seien Lippen sachte über meinen Körper wandern ließ.

Wer war ich? Wo war ich? Ich hatte keine Ahnung mehr. Ich wusste nur noch, dass ich diese Berührungen brauchte. Ich bog mich ihm entgegen.
 

„Wahrscheinlich zum Training.“

Das war wie ein Schwall kaltes Wasser. Ruckartig setzte ich mich wieder ganz auf und schob ihn von mir.

„Wie bitte?“, fuhr ich ihn an, weil ich wirklich nicht glauben konnte, was ich gerade gehört hatte.

Marcus grinste jedoch nur, während er antwortete: „Ich hatte heute Morgen ein Training angesetzt.“

Meine Mund flog auf und wieder zu. Und wieder auf. Sprachlos starrte ich ihn an.

Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder?

Doch das schien es sehr wohl zu sein, denn er beugte sich wieder zu mir, doch ich sprang aus dem Bett, bevor mich seine Hände wieder um meinen Verstand bringen konnten.
 

Die Decke hatte ich vorsorglich an meinen Körper gepresst. Er sollte nur nicht auf falsche Gedanken kommen.
 

„Du kannst doch nicht einfach hier liegen bleiben und diese.. diese.. Dinge mit mir machen, während dein Team auf dich wartet.“, fuhr ich ihn ungehalten an.

Das war doch echt die Höhe! Er ließ seine Mannschaft einfach stehen. Das war eine Frechheit. Oliver würde sich so eine Gemeinheit nie trauen.
 

„Kätzchen, keine Panik. Wir schlagen euch auch ohne Training.“ , meinte er noch, bevor er sich erhob und ins Bad trabte. Kurz darauf hörte ich das Wasser rauschen.

Kurz stand ich da und wusste nicht, was ich machen sollte. Doch dann ließ ich die Decke sinken und stapfte ihm nach.

„Das soll ein Scherz sein, oder?“, funkelte ich an. Meine Hände hatte ich in die Hüften gestemmt und ich hoffte, ich machte wenigstens einen furchterregenden Eindruck, auch wenn ich mir sicher war, dass es nicht so bei ihm ankam.

Doch ich war wirklich wütend. So etwas konnte man einfach nicht bringen. Seine Mannschaft einfach stehen zu lassen. Und ich hatte passiv dazu beigetragen. Er konnte mich doch nicht für so etwas missbrauchen, ohne mir davon zu erzählen!
 

Natürlich interessierte ihn das nicht. Er schnappte meine Hände, zog mich zu sich und presste mich gegen die verdammt kalten Fließen, bevor er sein Gesicht an meinem Hals vergrub und seine Zunge langsam zum Einsatz brachte.

Dann biss er mich sanft in die Stelle, die er eben noch zärtlich geleckt hatte und ich konnte nicht anders, als aufzustöhnen. Ein Bein legte ich um seine Hüfte, um ihn näher zu mir zu ziehen.

Sein Körper, seine nackte Haut, sein Duft. All das fühlte sich himmlisch an. Ich wollte ihn schon wieder, obwohl manche Stellen immer noch verheißungsvoll schmerzten, weil wir die letzten Stunden nichts anderes getan hatten, als uns immer und immer wieder zu vereinen.
 

Mein anderes Bein hob er hoch und drang in einer einzigen Bewegung in mich ein. Ein paar Mal stieß er hart zu, brachte mich an meine Grenzen, doch dann zog er sich zurück, wirbelte mich herum und bevor ich wusste, wie mir geschah, drang er von hinten ich mich ein.

Als ich kam, stöhnte ich wieder seinen Namen. Ich konnte nicht anders. Es passierte einfach so. Unweigerlich musste ich mich fragen, ob ich immer den Namen meines Sexpartners stöhnen würde, oder vielleicht sogar immer nur seinen? Das könnte zu peinlichen Situationen führen…
 

Erschöpft ließ er sich gegen mich sinken.

Ich keuchte immer noch. „Das war..“, fing ich an, aber mir wollte kein Wort einfallen, dass darauf passen würde.

Also drehte ich mich um, und sah ihn an.

Er sah so verdammt gut aus. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Wieso verwendete ich dieses Wort in seiner Gegenwart so oft? War er verdammt, weil er sich mit mir abgab? Oder war es umgekehrt?

„Gut.“, ergänzte er, doch ich schenkte dem keine Beachtung. Gut, war kein Wort, das wirklich auf den Sex passte, den wir hatten.

Oder auf ihn. Wie er so vor mir stand, nackt, nass und so flintisch grinsend, musste ich zugeben, dass er wohl der attraktivste Mann war, den ich je gesehen hatte.

Und irgendwie drängte sich da die Frage auf, wie ich mich in jemanden verlieben sollte, der ihm nicht das Wasser reichen konnte.
 

Früher hatte ich mich nur mit meinen Vorstellungen, Wünschen und Ansprüchen begnügen müssen. Und die waren schon nicht ohne gewesen. Ich hatte nämlich keinen einzigen gefunden, der dem gerecht geworden wäre.

Doch zu den ganzen Dingen kam nun auch noch Marcus hinzu. Ich würde wohl nie mit weniger glücklich werden. Und damit war nicht nur sein Äußeres gemeint. Diese herrische Art, die mir oft ganz gewaltig auf die Nerven ging, war es, die ich auch so an ihm mochte.
 

Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Marcus dabei war, mich mit einem Schwamm und Duschgel einzuseifen. Gut so. Die Richtung, in die diese Gedanken gedriftet waren, gefiel mir gar nicht.

Also nahm ich ihm den Schwamm aus der Hand und murmelte: „Lass mich das machen.“

Dann begann ich meinerseits, ihn einzuseifen.

Marcus schloss genießerisch die Augen.
 

„Du solltest dein Team nicht warten lassen.“, fing ich nach einer Weile erneut an. Das hatte mir immer noch keine Ruhe gelassen.

„Sollte dir das nicht egal sein?“, konterte er, ohne wirklich darauf einzugehen.

Ich zuckte zusammen. Er hatte Recht. Es sollte mir egal sein. Wir hatten nur Sex. Was er sonst so tat, war mir ganz egal und ging mich auch überhaupt nichts an.

Ich straffte meine Schultern und sagte: „Ist es auch.“ Dann drehte ich mich um und fing an, mich selber zu waschen.
 

Es war sowieso eine bescheuerte Idee gewesen, gemeinsam zu duschen. Wie ein Liebespaar. Echt. Das war überhaupt nicht gut.

Marcus seufzte auf, umschlang mich von hinten und küsste zärtlich meinen Hals.

Okay, das war gut. Aber nur das.
 

„Keine Sorge. Adrian wird das Training einfach auf morgen verschoben haben. Das Team wird froh sein, den Samstag frei zu haben.“

Ich sagte nichts dazu. Was hätte ich auch sagen sollen? Dass ich erleichtert war, dass sein Team nicht draußen herum stand und sich verarscht vorkam? Dass Marcus anscheinend einen besten Freund hatte, der verstand, was der Kapitän wollte und es umsetzte?

Oder dass ich mir keine Sorgen machte? Das wäre eine Lüge gewesen, obwohl es nicht klug war.
 

Nach dem Duschen lernten wir noch ein wenig. Ich könnte schwören, Marcus war wirklich scharf auf meine Belohnung.

Gut so. Die war nämlich auch echt gut.
 

Gegen Mittag zogen wir uns schließlich an. Wir hatten Hunger und würden zum Essen in die Große Halle gehen.

„Vielleicht wäre es besser, du würdest vor gehen.“, meinte er zu mir.

Das bedeutete wohl das Ende unserer gemeinsamen Zeit hier.

„Stimmt. Wäre wohl zu auffällig gemeinsam beim Essen zu erscheinen.“, murmelte ich und zwang mich, ihn anzugrinsen. Er sollte nicht merken, wie schwer mir das alles inzwischen fiel.

Er nickte mir nur zu und sagte dann: „Wir können später weitermachen.“
 

„Ja.. treffen wir uns nach dem Essen in der Bibliothek?“, wollte ich wissen und hoffte, er würde nein sagen. Ich wollte, dass er mich wieder überredete hier her zu kommen.

In seinem Reich war irgendwie alles anders. Auch zwischen uns.

Doch er nickte nur, deshalb ging ich zur Türe und öffnete sie, hielt dann aber doch noch einmal inne.

Ich gebe zu, ich hätte gerne einen Kuss gehabt. Oder eine Umarmung, ein Lächeln, eine freundliche Geste.

Vielleicht wollte ich auch, dass er einfach mit mir kam, diese ganze Heimlichtuerei beendete.
 

„Bis später.“, meinte er barsch und ich zuckte wieder zusammen. Das sollte ich bald mal ablegen.

Ich sah ihn noch einmal an, murmelte: „Bis dann.“ Und dann war die Türe hinter mir zu und ich ging in die Große Halle.
 

Was hatte ich mir nur gedacht? Natürlich reagierte er so. Wir hatten nur Sex. Wie hatte ich mir denn das vorgestellt? Er konnte diese Heimlichkeit nicht aufgeben. Genauso wenig wie ich. Warum auch? Es war nicht nötig.

Aber es schmerzte.

Irgendwas lief hier gewaltig schief.
 

Beim Essen wollten Alicia und Angelina mit mir reden, doch sie merkten wohl, dass ich nicht in der Stimmung war und ließen mich auch bald wieder in Ruhe. Ein Hoch auf die Freundschaft.
 

In der Bibliothek zwang ich mich, ihm nicht mehr Beachtung zu schenken, als nötig. Ich konnte einfach nicht riskieren, wieder solch seltsame Gedanken zu haben. Seltsame Gefühle. Ich sollte nichts davon haben.

Wir hatten eine Sexbeziehung. Mehr nicht.

Und so berührte ich ihn nicht, obwohl alles in mir danach schrie.

Es tat sogar weh, ihn nicht anzusehen. Ihn nicht anzufassen. Wieso nur? Wir hatten in den letzten Stunden genug Sex gehabt. Genug Berührungen ausgetauscht und dennoch hatte ich nicht genug. Ich wollte immer mehr und mehr.
 

„Oh, hey Katie.“

Überrascht fuhr ich hoch. William Fox. Gerade noch gefehlt.

„Flint.“, fügte er weit weniger freundlich hinzu, während er Marcus zunickte, der seinen Kopf vielleicht zwei Millimeter bewegte, was wohl so etwas wie ein Nicken hätte sein sollen.

Männer.
 

„Hey, Will.“, antwortete ich ein wenig nervös. Ich hatte irgendwie Angst, was passieren würde.

Langsam erhob ich mich und ging um den Tisch herum. Sofort zog mich Will in eine feste Umarmung. Nun ja, ich konnte wohl froh sein, dass er mir keinen Kuss aufgedrückt hatte. Denn irgendwie wollte ich nicht, dass Marcus das sah.

Auch die Umarmung war mir unangenehm. Ich löste mich von ihm, versuchte dabei so gelassen wie möglich zu sein, was mir wohl misslang und warf einen Blick zurück auf Marcus.
 

„Was gibt’s?“, wollte ich dann wieder von William wissen, versuchte den Blick von Marcus zu vergessen, sonst wäre ich vor Schreck wohl erstarrt.

So hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen. Und mich hatte er so – Merlin sei Dank – noch nie angesehen. Entweder merkte es Will nicht, oder er ignorierte den Blick todesmutig.
 

„Ich hab dich gesucht und Alicia meinte, du wärst vielleicht in der Bibliothek.“, grinste er.
 

Ich lächelte ihn an, doch meine Augen huschten unweigerlich noch einmal zu Marcus und dann wieder zu Will. Ich kam mir vor, als stünde ich zwischen zwei Fronten. Es war wohl nur ein falsches Wort nötig und der Waffenstillstand verabschiedete sich.

„Warum? Also.. warum hast du mich gesucht?“
 

„Ich wollte dich fragen, ob du heute mit mir nach Hogsmeade willst. Oder morgen? Ich müsste noch Weihnachtsgeschenke besorgen und bräuchte eine Freundin zur Beratung.“ Das Wort Freundin betonte er seltsam und warf Marcus einen bedeutungsvollen Blick zu. Dann legte er mir eine Hand auf den Oberarm und strich sachte daran entlang.
 

Das war jetzt wirklich zu viel für mich. Ich hatte keine Lust auf unbegründete Besitzansprüche.

Langsam trat ich einen Schritt zurück, versuchte entschuldigend zu lächelnd, während ich wieder zu meinem Platz ging.
 

„Tut mir leid. Ich würde dir wirklich gerne helfen. Aber Snape schreibt nächste Woche einen Test und hat mich zum Lernen verdonnert.“ Ich lachte auf, um meine Nervosität zu überspielen, doch selbst ich merkte, wie mies das gelang. „Du weißt ja, wie schlecht ich in Zaubertränke bin.“
 

„Oh. Ja, weiß ich.“, meinte er ein wenig enttäuscht. „Und morgen geht es auch nicht?“
 

Ich seufzte tief auf, ich hatte es geschafft. „Leider nicht.“, murmelte ich und blickte ihn enttäuscht an. „Ich würde wirklich gerne. Aber wenn ich nicht genug lerne, schaff ich dieses Jahr nicht.“

Noch einmal seufzte ich auf und gratulierte mir innerlich zu meiner schauspielerischen Leistung.

Ich hatte einfach keine Lust, mit Will nach Hogsmeade zu gehen. Er war nett und ich hatte ihn gerne, aber nun ja, wenn ich die Wahl zwischen ihm und Marcus hatte..

Außerdem musste ich mir erst einmal klar darüber werden, was im Moment mit mir los war. Mit meinen Gedanken. Meinen Gefühlen.

Da konnte ich zwei Männer gar nicht gebrauchen.
 

„Okay. Schade. Dann vielleicht ein andermal.“, murmelte Will enttäuscht und da tat es mir beinahe leid. Aber nur, bis ich sah, wie er Marcus wütend anfunkelte, als wäre es seine Schuld.

„Ja. Bis dann.“, antwortete ich daher nur und nickte ihm freundlich zu.
 

Er schien verunsichert zu sein, wollte anscheinend noch einmal einen Schritt auf mich zu machen, überlegte es sich dann aber anders, winkte mir einmal kurz zu und verschwand. Merlin sei Dank. Das hätte auch alles ganz anders ausgehen können. Obwohl es Marcus eigentlich egal hätte sein müssen, war ich mir sicher, dass es das nicht war. Und sein Blick sprach sowieso mehr als tausend Worte.
 

„Du schläfst heut bei mir.“, knurrte er plötzlich. Herrisch, drohend, wütend. Es war mir egal. Ich nickte ihm nur zu, machte mich wieder an die Aufgaben.

Eigentlich wollte ich doch nachdenken. Doch ich hatte keine Kraft, mich ihm jetzt zu widersetzen. Ich hatte unweigerlich das Gefühl, dass diese gemeinsame Zeit bald vorbei sein würde. Warum auch immer. Und daher war es wohl nur logisch, dass ich sein „Angebot“ annahm, um noch so viel wie möglich von ihm zu haben.
 

Abends lagen wir in der Dunkelheit gemeinsam in seinem Bett. Ich hatte mich an ihn geschmiegt, malte kleine Kreise auf seiner nackten Brust, während er meinen Rücken streichelte.

Das alles hier fühlte sich eindeutig nicht wie eine Sexbeziehung an. Gut, ich hatte vorher noch nie eine, oder überhaupt irgendeine Beziehung. Aber dennoch. Ich war kein Idiot. Und die Situation in der Bibliothek war auch alles andere gewesen, als ein Beweis für eine Sexbeziehung.

Ich seufzte auf. Das war alles soviel komplizierte, als es gedacht gewesen war.
 

„Was ist?“, wollte er dann von mir wissen. Ich hatte nicht erwartete, dass er reagieren würde.

„Was ist das hier zwischen uns?“, flüsterte ich leise. Spontan. Mutig. Vielleicht zu mutig. Denn ich war mir nicht sicher, ob ich die Antwort hören wollte.

Marcus erstarrte. Gut, er hatte wohl auch keine Lust darüber zu reden. Aber es machte mich fertig. Ich musste das wissen.
 

„Sex?“, antwortete er. Es klang nach einer Frage, doch ich war mir sicher, dass er keine Antwort von mir erwartete.

Ich seufzte erneut auf. Er hatte vermutlich Recht. Es war Sex. Nur Sex.

Und dennoch. Diese ganze Lernerei zusammen. Unsere Mittwoche. Das gemeinsame Einschlafen. Das war alles kein Sex. Oder eben nicht nur.
 

„Ich weiß es nicht.“, murmelte er dann leise, obwohl ich nicht mehr damit gerechnet hatte. Gut, dass hieß, er hatte es auch bemerkt, aber genauso wenig Ahnung, wie ich. Toll. Wirklich toll.
 

„Ich will nicht, dass du dich mit anderen triffst.“, meinte er dann auf einmal etwas lauter. Hastig. Und wahrscheinlich total unüberlegt. Das tat verdammt gut.

Ich seufzte noch einmal auf. Diesmal zufrieden. „Ich will mich auch nicht mit anderen treffen.“
 

Was auch immer das eben gewesen war, es war definitiv kein Bestandteil einer Sexbeziehung.

Ich hatte eine schreckliche Vermutung, aber das wollte ich nicht einmal denken.
 

Den Sonntagvormittag verbrachten wir recht schweigsam. Nicht, dass wir vorher soviel miteinander geredet hätten. Doch irgendwie lag eine seltsame Stimmung in der Luft. Ich hätte wohl etwas sagen können, versuchen können, die Stimmung aufzulockern, doch ich brachte es nicht über mich. Ich war viel zu verwirrt. Wann hatten diese Gefühle begonnen? Diese Gedanken? Diese Veränderung? Ich wusste es nicht. Ich musste darüber nachdenken.

Zu Mittag verabschiedeten wir uns voneinander. Er drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor sich unsere Wege trennten.

Der Kuss hatte bitter geschmeckt. Nach Abschied. Gar nicht gut.

Ich ließ das Mittagessen aus, marschierte gleich in meinen Schlafraum.

Ich war alleine. Die anderen waren wohl in Hogsmeade oder beim Essen. Aber das war mir nur Recht so.

Seufzend vergrub ich mein Gesicht unter meinem Kissen.
 

Ich dachte nach. Dachte nicht nach. Dachte. Dachte nicht. Versuchte mir über alles klar zu werden. Schaffte es. Oder auch nicht. Es war zum Verrückt werden. Ich war verrückt.

Verrückt nach ihm. Marcus Flint. Gegnerischer Quidditchkapitän. Slytherin. Schlange. Die Schlange aller Schlangen. Verdammt. Verdammt auf Ewig.
 

„Schätzchen, alles in Ordnung?“ Angelina berührte mich leicht an der Schulter. Dann senkte sich die Matratze und beide hatten sich zu mir gesetzt.

„Hm.“, machte ich, was wohl alles heißen konnte.

„Was ist los?“, wollte nun Alicia wissen.
 

„Ich glaube… ich glaube..“

Ich seufzte auf.

„IchglaubeichhabmichinFlintverliebt.“, schoss ich heraus. Unter dem Kissen und viel zu schnell. Klar, dass sie nichts verstanden hatten.

„Wie bitte?“ Ich konnte mir Angelinas perplexen Gesichtsausdruck vorstellen, und als ich mich aufsetzte und sie ansah, bewahrheitete es sich.

„Ich glaube, ich hab mich in Flint verliebt.“, sagte ich noch einmal, wurde gegen Ende hin immer leiser und senkte schließlich den Blick.
 

Ich hatte mit einem Anfall gerechnet. Gekreische. Geschrei. Aber es kam nichts. Die beiden sahen mich einfach nur an. Zugegeben, ihre Augen waren vermutlich Tellergroß, aber sie sagten nichts.

Und deshalb fing ich einfach an zu erzählen. Alles von vorne. Obwohl sie doch eigentlich den Anfang schon kannten, doch ich musste einfach.

Ich erzählte von diesem ersten Tag im Regen. Als er mich unvorbereitet erwischt hatte. Als er mich geküsst hatte und genauso überrascht darüber schien, wie ich. Und als ich ihn einfach zurück geküsst hatte. Einfach, weil ich es wollte. Weil ich nicht nachgedacht hatte.

Ich erzählte von dem erzwungenen Date, das so gänzlich anders war, als immer vorgestellt. Dass es Spaß gemacht hatte und dennoch nur ein Spiel gewesen war. Dass mir seine Art so auf die Nerven gegangen war und ich mich immer und immer wieder gefragt hatte, warum mein Körper genau auf ihn so reagieren musste. Warum es nicht Oliver hätte sein können. Oder einfach nur irgendjemand anderer.
 

Ich erzählte ihnen von meinem ersten Mal. Dass es einfach nur toll gewesen war. Von der Vereinbarung. Der Sexbeziehung. Die ja auch nur aus Sex bestanden hatte.

Dass es gut so gewesen war, aber irgendwann irgendwie nicht mehr gereicht hatte.

Ich erzählte von den Mittwochabenden. Von der Nachhilfe und den anschließenden Techtelmechteln.

Ich redete und redete. Ich sprach über Will und wie toll er war, aber dass er einfach nicht der Richtige war.
 

Ich erzählte ihnen alles, was mir einfiel. Und besonders viel redete ich über das Wochenende.

Über die gemeinsamen Stunden in seinem Zimmer. Wie er mich überfallen hatte, gleich beim Eintritt.

Ich erzählte, dass wir zusammen gelernt hatten, dass wir zusammen gegessen hatten, zusammen geschlafen hatten. Dass der Sex soviel besser war, wenn man wusste, dass man nicht nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hatte.
 

Ich redete über die Sache in der Bibliothek. Über Marcus Blick, über seine Reaktion im Nachhinein und natürlich auch über das Gespräch in der Nacht.
 

Die beiden hörten einfach nur zu, unterbrachen mich kein einziges Mal. Manchmal lächelten sie, wurden rot oder sahen einfach nur verträumt in die Gegend.

Als ich fertig war, seufzte ich tief auf. Das hatte gut getan. Inzwischen war es spät abends, aber es hatte sich gelohnt. Ich fühlte mich erleichtert.
 

„Und?“, wollte ich dann von den beiden wissen.

„Ich denke.. dass.. nun ja.. es wird weh tun.. früher oder später..“, murmelte Angelina leise.

Ich nickte leicht. Ja, vielleicht hatte sie Recht. Vielleicht auch nicht. Ich wusste es nicht. Woher denn auch?
 

„Ich denke, dass es zumindest so klingt, als wärst du ihm nicht egal.“, meinte Alicia aufmunternd und warf Lina einen kurzen harten Blick zu.

„Ja.. denke ich auch..“, murmelte ich.

„Aber du musst das mit ihm klären. Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn das so weiter geht mit euch. Es tut dir nicht gut.“

„Ja, Katie.“, mischte sich nun auch wieder Angelina ein, die sich wohl gefangen hatte. „egal, was ich von den Schlangen halten mag, oder welche Erfahrungen ich gemacht habe, ich will nur, dass du nicht verletzt wirst. Du musst das mit ihm klären. Es macht dich nur kaputt, wenn du weiter so tust, als wäre nichts.“

Ich nickte ihr dankbar zu. „Ja, ihr habt beide Recht. Ich weiß nur nicht genau, wie ich das angehen soll.“
 

Alicia zuckte mit den Schultern. „Du bist doch eine Löwin. Geh einfach zu ihm und sag es gerade heraus.“

Angelina kicherte leise. „Ja, mach uns stolz. Sei mutig, kleine Löwin.“

Jetzt musste auch ich ein wenig lachen. „Vermutlich sollte ich es wirklich einfach angehen. Ich sollte endlich einmal Klartext reden. Auch mit William. Sobald das mit Marcus geklärt ist.“

Alicia schüttelte sich leicht.

„Was denn?“, wollten Angelina und ich überrascht wissen.

„Es ist ein seltsames, ekliges, ungutes Gefühl, bald eine Schlange in der Familie zu haben.“

Ich lächelte sie an. „So schlimm ist es gar nicht.“, murmelte ich. „Außerdem weißt du doch gar nicht, ob er auch will.“ Ich seufzte auf.

Über seine Reaktion hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Um abzulenken, wechselte ich einfach das Thema.

„Aber ich hab mitbekommen, dass Pucey Interesse an dir hat.“ Ich zwinkerte ihr verschwörerisch zu und als Alicia sich noch einmal schüttelte und anschließend so tat, als müsste sie sich übergeben, lachten wir alle drei laut los.
 

„Er hat doch gesagt, du wirst stöhnend unter ihm liegen.“, kicherte ich und Angelina wusste sofort, was ich damit meinte, und fuhr fort: „Ja, wahrscheinlich, weil du ihm vor dir Füße kotzt.“
 

Die nächsten Tage vergingen mal schnell, mal langsam. Mal gut, mal schlecht.

Marcus und ich trafen uns ab und zu. Wir hatten Sex, redeten nicht viel und beendeten es meistens schnell und ohne viel Aufsehens.

Und je mehr Zeit verging, desto sicherer wurde ich mir zwei Dinge.

Erstens, Marcus empfand irgendetwas für mich. Und ihm gefiel dieser emotionale Abstand, den wir zurzeit hatten genauso wenig, wie mir.

Und zweitens, wenn es darum ging, mit den Heimlichkeiten aufzuhören, würde er nicht mitmachen. Ich kannte ihn inzwischen recht gut. Ich war mir sicher, dass er ein Feigling war. Das klang hart, aber er war eine Schlange. Kein Löwe.

Die Frage war einfach: Würde er sich mit allen anlegen, nur wegen mir? Die Antwort war noch einfacher: Nein.

Warum sollte er? Gut, er mochte mich vielleicht, aber er liebte mich nicht. Wie denn auch? So gut kannten wir uns nicht.

Ich liebte ihn ja auch nicht. Noch nicht. Natürlich konnte es soweit kommen. Das wusste ich inzwischen. Und allein für diese Möglichkeit hätte ich mich wohl mit der ganzen Welt angelegt.

Denn das wäre das Resultat, wenn wir unsere Heimlichtuerei aufgeben würden. Niemand wollte eine Beziehung zwischen einer Schlange und einer Löwin sehen. Niemand.

Und noch weniger zwischen einem Halbblut und einem Reinblüter. Gerade in der jetzigen Zeit.
 

Wie auch immer. Ich musste dennoch mit ihm reden. Aber dazu hatten wir beide keine Zeit. Das Spiel Gryffindor gegen Slytherin stand vor der Türe. Beide Teams trainierten fast ununterbrochen.
 

Den Test bei Snape hatte ich – wider erwarten – richtig gut bestanden. Selbst Snape war überrascht, konnte aber im Endeffekt nichts dagegen machen.

Und so hatte Marcus seine Belohnung verdient. Doch vor dem Match schaffte ich es einfach nicht mehr. Oliver überwachte jeden unserer Schritte und so stand ich schließlich Samstagvormittag mit den anderen in der Umkleide.

Oliver hielt uns eine Predigt. Wie immer. Schließlich durften wir aufs Feld, wo die Schlangen uns schon erwarteten.

Marcus grinste mich kurz an, und plötzlich war ich furchtbar nervös. Ich wusste nicht genau, wieso, aber ich war es.
 

Das Spiel dauerte lange. Ich wurde fast von Marcus vom Besen gefegt, konnte mich aber noch halten. Ich nahm es ihm nicht übel. Nun ja, nicht mehr als sonst auch. Ich revanchierte mich, indem ich ihn fast in einen der Türme knallen ließ.

Die Nervosität war bald wieder weg. Wir spielten so wie immer. Marcus und ich. Er nahm keine Rücksicht auf mich und ich keine auf ihn. Und es machte mir absolut nichts aus. Genauso sollte es sein.
 

Gryffindor gewann das Spiel, doch als ich sein enttäuschtes und wütendes Gesicht sah, konnte ich mich nicht richtig freuen.

Am liebsten hätte ich ihn jetzt geküsst. Ihm gesagt, dass sie toll gespielt hatten und ich hätte gerne gehabt, dass er mir gratulierte.

Natürlich kam es nicht dazu. Offiziell hatten wir nichts miteinander zu tun.

Dafür aber kam William aufs Feld gestürmt und umarmte mich fest. Als ich mich von ihm lösen wollte, drückte er mir einen Kuss auf die Lippen.

Er hielt mich fest, doch irgendwie schaffte ich es, mich von ihm zu lösen. Wohl auch deswegen, weil die Menge mich mitzerrte.

Ich schüttelte den Kopf. „Das hättest du nicht tun dürfen.“, warf ich William noch zu, bevor das Team mich mitzerrte.

Etwas weiter entfernt konnte ich Marcus sehen, der erst William und dann mich wütend ansah. Es tat weh, aber ich hatte keine Chance zu ihm zu gehen.

Das hätte er auch nicht gestattet. Also ließ ich mich mit der Menge treiben und fand mich wenig später im Gemeinschaftsraum, wo uns eine grölende Schar erwartete. Es wurde gesungen, getanzt und getrunken. Einfach gefeiert. Doch mir war nicht zum Feiern zumute.
 

„Geh schon.“, flüsterte Angelina mir zu.

„Was? Wohin?“ Ich sah sie ein wenig überrascht an. Nicht zuletzt, weil sie eben noch am anderen Ende des Raumes gestanden hatte.

„Na wohin wohl?“, stellte sie die Gegenfrage, rollte mit den Augen und ließ mich dann einfach stehen.
 

Ich sah ihr lächelnd nach. Dann beeilte ich mich, aus dem Raum zu kommen, ohne bemerkt zu werden. Irgendwie gelang es mir schließlich auch.
 

Ich schlich mich in die Kerker. Es war verdammt unheimlich. Es war dunkel, nur mein Zauberstab erhellte den Weg ein wenig. Außerdem war es nach Sperrstunde.

Seufzend schüttelte ich den Kopf. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Nichts vermutlich.

Aber ich war eine Löwin. Von solch Banalitäten würde ich mich nicht unterkriegen lassen!

Mutig schritt ich weiter, bis ich Schritte hörte. Da hier unten alles so verdammt blöd hallte, konnte ich allerdings nicht sagen, ob die Schritte vor mir waren, oder hinter mir.
 

Nun ja, zumindest nicht, bis ich ein kleines Zauberstablicht vor mir erkannte.

„Ah, wen haben wir denn da?“, erklang eine nur allzu bekannte Stimme. Und da er mich sowieso schon entdeckt hatte, blieb ich einfach stehen und wartete, bis er bei mir angekommen war.

„Bell?“, fragte Pucey verdattert. Gut, er hatte mich also nicht erkannt. Aber jetzt war es zu spät.

„Pucey.“, grüßte ich zurück und nickte ihm kurz zu.
 

„Was machst du hier?“

„Wonach sieht es denn aus?“, stellte ich die Gegenfrage – zugegeben – etwas bissig.

„Es sieht so aus, als hättest du dich verirrt.“ Er grinste mich überheblich an.

Ich seufzte auf.

„Nein, habe ich nicht. Ich wollte zu Marcus.“

Pucey nickte nur. „Dachte ich mir schon. Aber der ist nicht in seinem Zimmer. Er sitzt im Gemeinschaftsraum.“
 

Ich schwieg. Einerseits wollte ich nicht wieder zurückgehen, aber alleine vor seinem Zimmer zu warten, erschien mir auch nicht gerade toll.

„Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Gang weder zum Gemeinschaftsraum, noch zu seinem Zimmer führt.“, fuhr Pucey ungehindert fort.
 

Mit großen Augen sah ich ihn an. „Was?“

„Ja, ich sag doch, du hast dich verirrt.“

„Ich dachte, du wolltest mich verarschen.“, murrte ich nur.

„Nein. Diesmal nicht.“ Er grinste wieder, sagte aber sonst nichts.

Ich seufzte auf. Er war ganz genauso hinterlistig, wie Flint.

„Gut. Ich muss dann mal.“, murmelte er grinsend und wollte weitergehen, doch ich hielt ihn am Handgelenk fest.

„Kannst du mir.. ähm.. den.. richtigen Weg zeigen?“, flüsterte ich kaum hörbar, doch er grinste weiter.

„Bitte, Adrian.“, fügte ich hinzu, zwang mich geradezu diese Worte auszusprechen. Doch im Nachhinein fühlte es sich gar nicht so schlimm an.
 

Er hingegen sah mich überrascht an. Vielleicht hätte ich doch bei Pucey bleiben sollen? Andererseits schien er nickt verärgert zu sein, denn er nickte mir zu.

Dann ging er weiter, ich ließ sein Handgelenk los und folgte ihm, bis ich vor der richtigen Türe stand.

Dann tippte er mit seinem Zauberstab gegen die Türschnalle, murmelte das Passwort und die Türe schwang auf.

Kurz überlegte ich, ob er sich im Klaren darüber war, dass er mir gerade das Passwort genannt hatte, aber dann schob er mich in den Raum und drehte sich wieder um.

„Also.. ich weiß nicht..“, fing ich an, woraufhin er sich wieder umdrehte.

„Was denn noch?“, murrte Adrian.

„Ich kann doch nicht hier bleiben, wenn Marcus nicht da ist.“

„Das geht schon in Ordnung.“ Er nickte mir noch einmal zu, drehte sich schließlich um und ging los.

„Danke.“, meinte ich noch, woraufhin er die Hand hob und mir zuwinkte.

„Nicht dafür, Katie.“ Mit diesen Worten war er an der nächsten Ecke verschwunden und ich blieb verdattert und alleine in dem Zimmer zurück.
 

Ich schüttelte den Kopf und schloss schließlich die Türe. Schlangen waren echt seltsam.

Marcus Flint

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Katie Bell

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Von:  EsistJuli
2015-05-28T23:20:11+00:00 29.05.2015 01:20
Ich hab mal wieder alle gelesen. Ich finde es auch noch nach Jahren toll. Ich würde mich echt sooooo freuen, wenn es doch noch weiter geht :)
Von:  Yakkul
2014-08-11T15:26:23+00:00 11.08.2014 17:26
Auch wenn das letzte Update schon etwas her ist und ich deine Fanfic leider viel zu spät entdeckt habe, wollte ich dir trotzdem kurz sagen, dass deine Fanfic die beste Marcus Flint/Katie Bell- FF ist, die ich je gelesen habe. Hut ab für deinen Schreibstil. Würde mich wahnsinnig interessieren, wie es weiter geht <3 LG
Von:  darkbird
2012-09-30T10:29:27+00:00 30.09.2012 12:29
Oh man, echt geile FF *grins*

Deine erzählweise gefällt mir. Erst aus Katie's sicht, dann aus Markus. Man könnte sicher auch in den Kaps selbst hin und her switchen aber so find ich es klasse.

Ist mal ein anderer Ansatz. Das nich einer auf den anderen steht, sondern das es Anfangs nur um die Begierde geht. Lust und Leidenschaft können auch was für sich haben *verschmitzt grins*

Es ist so traurig *schnief*
hätte bei dem Kap fast angefangen zu heulen.
Armer Markus, armer Will, arme KATIE!

Ich denke, wenn er sie wirklich für sich will, dann muss er den nächsten Schritt machen. Sie hat ja deutlich gemacht was sie erwartet.
Und ich denke, wenn Will ihr das geben kann, dann hat sie die richtige Wahl getroffen. Auch wenn das jetzt hart klingt, aber Markus hat sich selbst in die scheisse rein geritten.

Ich hoffe es geht irgendwann weiter *fragend schau*

LG
darkbird

PS: *fav*
Von:  EsistJuli
2012-08-07T22:21:14+00:00 08.08.2012 00:21
Schreib doch bitte, bitte wieder weiter :)
Von: abgemeldet
2011-05-06T19:39:02+00:00 06.05.2011 21:39
bei merlin! katie!
du hättest wirklich noch warten sollen! ich kann ja den wunsch nach nähe verstehen, aber deshalb sich gleich in die arme des nächstbesten zu werfen ist nicht gerade eine glanzleistung!

ich frage mich, wie das wieder werden soll!!
oh man, ich hoffe, dass katie und marcus sich schnell wieder zusammenraufen

danke für die ens! beim nächsten kap bitte wieder
Von:  EsistJuli
2011-03-19T20:01:56+00:00 19.03.2011 21:01
Wie bald ist bald?
Find ich saaaau cool, dass du wieder was online gestellt hast!
Und die Länge war auch okay, ehrlich :)
Ich freu mich einfach wahnsinnig, wieder was von dir zu lesen!
Und aach... es ist toll!!!
Von:  PoS
2011-03-10T11:02:31+00:00 10.03.2011 12:02
Sorry, dass ich jetzt erst meinen Senf zu diesem Kapitel hinterlasse!

Gott und Merlin, ich fands furchtbar traurig. Richtig, richtig traurig. Auch wenn es mega-gut geschrieben war. Ich mag die Art und Weise, wie Du erst Katie erzählen lässt und dann in die dritte Person überschwengst.

Selbst Will, den ich eigentlich nicht mag, tat mir leid. Das hat er irgendwie nicht verdient.
Freue mich aufs nächste Kapitel.
Hoffentlich ein HappyEnd!

PoS


Von:  kikotoshiyama
2011-03-06T16:36:12+00:00 06.03.2011 17:36
Hammer Kap^^
Ich hoffe das es für Marcus und Katie ein Happy End gibt *fleh*
Schreib ganz schnell weiter.
lg kiko
Von:  Fin-Rasiel
2011-03-05T09:44:56+00:00 05.03.2011 10:44
Ich fand das Kapitel nicht kürzer als die letzten, dafür war es sehr viel trauriger...du hast die Gefühle von beiden so gut beschrieben, dass man regelrecht mitleidet.

Dafür was erfreulicheres...Alicia und Pucey "reden"...hmm interessant, ob da nicht bald mal ein kleines zwischenkapitel kommt?!?! Ist denn nicht bald Weihnachten?

lg fin

P.S: Bring das mit Flint und Bell mal schnell in Ordnung ;)
Von:  il_gelato
2011-03-05T02:05:03+00:00 05.03.2011 03:05
ENDLICH!!!!!

Ich finde das Kapitel überhaupt nicht schlecht, eher der Gegensatz trifft zu.
Die beiden tun einem verdammt doll leid, aber ich hoffe auf ein Happy End.

Sehr schön. Weiter so!


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