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Idol

You will never be alone..
von

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Perplex

Ich hoffe meine Story wird euch zumindest etwas gefallen...
 

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Nach einem langen, anstrengenden Tag, kam sie endlich wieder in ihrer kleinen Wohnung an, in der sie nun allein lebte.

Ihre Mutter war vor zwei Wochen gestorben. Krebs hatte sie sterben lassen, obwohl sie so sehr dagegen gekämpft hatte.

Und dann ausgerechnet noch Lungenkrebs. Immerhin war ihre Mutter Sängerin gewesen.

Nun war sie ganz alleine.

Ihren Vater hatte sie noch nie gesehen, nur ihre Großmutter kam ab und zu vorbei, wollte auch, dass sie zu ihr nach Mie zurückzog.
 

Doch weg wollte sie nicht. Hier hatte sie doch noch alles, was ihr geblieben war; ihre Freunde und vor allem die Band. Die Musik half ihr in diesen Tagen sehr.

Noch hatte sie den ganzen Schmerz verdrängt, es geschafft kaum zu weinen.

Nur einmal hatte sie für eine Stunde geweint, und stumm geschrieen.

An dem Tag hatte sie vom Tod ihrer Mutter erfahren.
 

Das war in der Schule gewesen. Vor dem Sportunterricht. Sie hatte in der Umkleidekabine gesessen und war untröstlich gewesen. Nicht einmal ihre beste Freundin hatte sie beruhigen können.
 

Doch seit diesem Tag hatte sie nicht mehr geweint, noch nicht einmal, als sie zugesehen hatte, wie der Sarg, in dem ihre Mutter lag, in die Flammen geschoben wurde. Über einen Bildschirm konnte sie das verfolgen.

Ganz alleine hatte sie in dem großen sterilen Raum gesessen und nicht einmal mit der Wimper gezuckt.

Sie hatte dagesessen wie eine Puppe mit leeren Augen. Eine Hülle ohne Seele.
 

Seitdem lebte sie ganz normal weiter, ließ keine Trauer zu, zumindest nicht äußerlich.

Aber kaum, dass sie in ihrer Wohnung angekommen war und die Schuhe und die Jacke ausgezogen hatte, fühlte sie sich einfach nur noch einsam. Auch wenn sie wusste, dass sie das nicht wirklich war.

Immerhin hatte sie noch ihre Freunde und ihre Großmutter. Jedoch waren diese meistens nicht bei ihr, nicht wenn sie ´nach Hause` kam.
 

Schwer seufzend machte sie sich auf in ihr Zimmer, um dort ihren Cd-Player anzustellen. Sie brauchte die Musik einfach und sei es nur, damit es nicht leise n der Wohnung war.

Sie konnte diese Stille einfach nicht ertragen.
 

Nachdem sie ihre Schuluniform gegen eine bequeme Jogginghose und ein langes, viel zu großes, aber auch bequemes T-Shirt getauscht hatte, machte sie sich auf dem Weg ins Bad, um sich den Mund auszuspülen. Davor band sie sich zuerst noch ihr dunkelbraunes Haar zu einem Pferdeschwanz, damit diese nicht nass wurden.
 

Fertig mit diesem kleinen Ritual, begab sie sich in die Küche, die schräg gegenüber des kleinen Bads lag. Nur widerwillig achte sie sich etwas zu essen, hatte sie doch eigentlich keinen Hunger. Aber sie hatte es ihrer Freundin nun mal versprochen, nachdem diese es nach einer kurzen Diskussion durchgerungen hatte. Immerhin brauchte der Mensch Nahrung um zu überleben und ihr zu liebe würde sie auch alles tun.
 

Wie gebannt lauschte sie dem Gitarrensolo von `Ain´t afraid to die´, während sie den Reis in den Reiskocher tat.
 

Wie sie Dir en greys Musik doch liebte.

So sehr sogar, dass sie schon seit 2 Jahren Leader und Lead-Gitarristen einer Dir en grey-Coverband war.

Eines ihrer größten Idole war Niikura Kaoru. Wegen ihm hatte sie sich sogar einmal die Haare von Pink über Lila bis hin zu dunkelbraun gefärbt.

Aber das würde sie niemals vor den anderen zugeben.
 

Sie behauptete einfach immer, dass sie zufällig denselben Geschmack wie ihr Idol hätte, was Klamottentechnisch sogar meistens stimmte. Ziemlich oft kam es vor, dass sie etwas in ihrem Kleiderschrank fand, was Kaoru kurze zeit zuvor bei einem Fotoshooting oder auf der Bühne getragen hatte. Deshalb meinten die anderen auch immer zu ihr, wie toll sie doch Kaoru cosplayen könnte. Sie müsste nur noch ein Kerl sein, sie würde ihm ja ansonsten soo ähnlich sehen.
 

Insgeheim schmeichelten ihr diese Komplimente sehr, fand sie Kaoru doch immer schon unglaublich attraktiv. Aber viel mehr ging es ihr natürlich um dessen Gitarrenspiel. Sie könnte ihm Stundenlang zuhören.

Wegen ihm hatte sie auch angefangen selbst Gitarre zu spielen, auch wenn es ihre Mutter nie erlaubt hatte.
 

Deshalb stand ihre Gitarre auch nicht in ihrer Wohnung, sondern im Probenraum der Schulband. Ihre Mutter wollte es ihr nie erlauben, obwohl sie immer gebettelt hatte.

Doch durfte sie dann nur Klavier lernen.

Keine Frage, sie liebte ihr kleines Klavier, das direkt gegenüber der Tür in ihrem Zimmer stand, aber ihre Gitarre - eine Nachbildung von einer von Kaorus Gitarren - liebte sie nun mal noch viel mehr.

Und das nicht nur, weil sie diese durch viele Nebenjobs selbst finanziert hatte, sondern, weil ihr das Gitarrenspiel auch viel mehr lag.
 

Doch mit Kaorus Spiel wollte sie sich niemals vergleichen, auch wenn ihr oft bestätigt wurde, wie gut sie doch war. Sie fand sich immer schlecht im Vergleich zu ihm und zu hide - ihrem größten Idol - natürlich erstrecht.
 

Aber trotz dieser Tatsache spielte sie voller Hingabe dieses Instrument weiter.
 

Mittlerweile komponierte sie sogar eigene Songs.

Irgendwann wollte sie einmal eine genauso erfolgreiche Rockband haben, wie Dir en grey es war und ihre Botschaft in die Welt hinausposaunen.
 

Singen tat sie aber auch wahnsinnig gerne. Immerhin war ihre Mutter Sängerin gewesen und wahnsinnig stolz auf ihre Tochter, dass diese es auch konnte. Auch wenn sie, laut Aussage ihrer Mutter, mehr die Stimme ihres Vaters geerbt hatte.

Zu gerne würde sie diesen einmal kennen lernen, auch wenn dieser ihre Mutter damals einfach sitzen gelassen hatte.
 

Immerhin handelte es sich um ihren Vater und sie wusste rein gar nichts über diesen, außer, dass sie ihm wohl ziemlich ähnlich sehen musste, in allem.
 

Wieder seufzte sie nun leise und wendete das Hühnchenfleisch in der Pfanne, bis es gar war, tat es dann auf einen Teller und dann noch den Reis dazu.

Sie war keine besonders begabte Köchin, aber es musste reichen, hatte sie doch eh keinen wirklichen Hunger.
 

Kaum hatte sie den ersten Bissen heruntergewürgt, klingelte es plötzlich an der Tür.

Genervt legte sie die Stäbchen bei Seite und überlegte kurz, ob sie die Tür wirklich öffnen sollte.
 

Sicher waren es wieder ihre Freunde, die irgendein Problem hatten. Immer musste sie als Seelsorge her halten, aber um sie kümmerte sich selten jemand..

Saku und Ryoki hatten sie an diesem Tag ja schon genug genervt. Sooft wie sie diese während der Probe förmlich auseinander reißen musste.
 

Doch als ihr einfiel, dass es auch ihre Freundin sein könnte, die sie aufmuntern und auf andere Gedanken bringen wollte, beschloss sie doch die Tür zu öffnen.
 

Also schlurfte sie nun Richtung Tür und öffnete diese sofort nachsehen, wer es war, konnte sie vorher nicht, da sie keinen Spion aufwies.
 

Kaum war die Tür geöffnet, war sie beinahe wie erstarrt.

Warum stand ER vor ihrer Tür?!
 

Nach wenigen Sekunden hatte sie sich jedoch wieder gefangen, aber da kam es auch schon von dem etwas verdutzt aussehenden jungen Mann: “Wow, du siehst echt aus wie ich..”, während er sich durch das Haar fuhr.
 

Perplex blinzelte sie die wenigen Zentimeter zu dem anderen hoch und wollte grade eine Frage stellen, als ein lauter Schrei die etwas peinliche Stille durchbrach.
 

Warum musste die Sampler-Cd in ihrem Cd-Player nun auch noch ausgerechnet ´Saku` spielen?!

Kein Traum

Durch eben diesen Schrei stand sie nun wieder wie erstarrt da und glotzte den Mann, der vor ihr stand, an wie einen Außerirdischen. Wieso? Weshalb? Warum? Was zur Hölle?! Ihr Idol stand gerade vor ihr! Immer wieder bewegte sie den Mund auf und zu, eines Karpfen nicht unähnlich, doch es wollte kein Laut ihre Lippen verlassen. Verdammt, sie war am Ende doch nur eins dieser bekloppten Fangirls.

Kaoru unterdessen legte den Kopf schief. Ohje, sie war also ein Fan, das konnte ja noch heiter werden. Nicht, dass sie ihm noch umkippte. Besorgt musterte er sie. "Uhm... ganz ruhig und tief durchatmen." Er strich sich über den Bart. "Lässt du mich rein? Dann erkläre ich dir alles." Sie würde garantiert umkippen, so viel stand fest, als er sah wie groß ihre Augen nun wurden. Jedoch trat sie einen Schritt bei Seite und ließ ihn so herein. Aber noch immer hatte sie kein Wort heraus bekommen. Saku beschallte unterdessen weiter die Wohnung. Er musste schmunzeln. Nachdem sie ihn herein gelassen hatte und die Tür dann hinter ihm geschlossen hatte, musste sie schlucken. Das geschah doch jetzt nicht wirklich. Das musste ein Traum sein! Ja, genau, ein Traum! Sie zwickte sich. "Aua...", entwich es ihr. KEIN TRAUM!

Als sie ein leises Lachen neben sich vernahm, wurde ihr bewusst, dass Kaoru sie beobachtet hatte. Konnte das ganze NOCH peinlicher werden?! Sie ließ den Kopf hängen und traute sich nicht mehr dem Mann in die Augen zu sehen. "Ähm.. also ich... ähm... die Küche ist gerade aus... äh... setzen Sie sich ruhig..." Sie wies mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand in besagte Richtung, traute sich jedoch immer noch nicht den Kopf zu heben.

Also ging Kaoru in die Küche und setzte sich an den Küchentisch, dabei sah er, dass er sie wohl beim essen gestört hatte. "Oh, bitte entschuldige, iss ruhig weiter." Als ob sie jetzt noch essen können würde. Langsam begab auch sie sich in die Küche, schaltete aber zuerst den CD-Player aus, bevor sie sich an den Tisch setzte und musste immer wieder schlucken. Sie hätte nie geglaubt, dass sie ihm einmal so nah kommen würde. Und jetzt saß er ihr direkt gegenüber! "Na komm schon, iss. Ich esse auch mit, wenn ich darf?" Oh mein Gott, wie unhöflich war sie eigentlich? Schnell stand sie auf und holte einen zweiten Teller. All zu viel hatte sie zwar nicht zubereitet, aber da sie sich selbst nur wenig auf ihren Teller getan hatte, reichte es, um den zweiten Teller halb zu füllen. Mit zittrigen Fingern stellte sie Kaoru den Teller hin und reichte ihm dann die Stäbchen. Dieser bedankte sich höflich. "Was... zu trinken?", krächste sie fast. Ihre Stimme wollte ihr schon nicht mehr gehorchen. "Ja, bitte." Also füllte sie ihm ein Glas mit Cola, stellte es vor ihm auf den Tisch und setzte sich dann selbst wieder an diesen. So gar nicht mehr hungrig starrte sie auf ihr Essen. "Ich..ich kann nicht besonders gut kochen...", stammelte sie, als sie aus dem Augenwinkel heraus sah, dass er sich gerade etwas von dem Reis in den Mund geschoben hatte. Nicht, dass sie ihn noch vergiftete! Doch Kaoru kaute ganz normal und schluckte es hinunter. "Quark, schmeckt gut.", meinte er lächelnd. "Ehrlich?" Endlich sah sie auf. Er nickte. Jetzt musste sie selbst nochmal probieren. Sie fand nicht, dass es sonderlich gut schmeckte oder anders als sonst, aber sie hatte ja auch nach wie vor keinen Hunger. Dennoch aß sie weiter, um nicht noch mehr Peinlichkeiten von sich zu geben.

Auch Kaoru a8 weiter, konzentrierte sich jedoch auf die Worte, die er sich bereits zurecht gelegt hatte. Doch diese nun auch zu sagen fiel ihm verdammt schwer. Er seufzte leise. Feigling! Schimpfte er sich selbst in Gedanken. Als er aufgegessen hatte, kramte er in seiner Jackentasche herum und legte schließlich einen etwas zerknitterten Brief auf den Tisch. Naoko blickte verwirrt darauf. Der Absender war ihre Mutter und adressiert war der Brief an Niikura Kaoru, also an ihn. Nun sah sie ihn noch verwirrter an. "Was...", entkam es ihr. Kaoru strich sich wieder über den Bart, versuchte sich zu sammeln und ergriff schließlich das Wort. "Den Brief hat mir deine Mutter vor 2 Wochen zukommen lassen." Er seufzte. Er wusste genau, dass die Frau jetzt nicht mehr lebte, immerhin hatte sie in dem Brief auch erwähnt, dass ihr nur noch wenige Tage blieben. Und das war auch der einzige Grund, warum er den Brief überhaupt erhalten hatte und nun hier vor ihr saß. Als sie ihn weiterhin verwirrt anstarrte, fuhr er fort. "Na ja, immerhin siehst du mich schon mal an, ein Fortschritt." Er schmunzelte leicht und sie kniff die Augen zusammen. So, so, durch kleine Sticheleien taute sie also auf. Das kam ihm bekannt vor. "Ich hätte auch nicht gedacht, dass du uns kennst, immerhin war deine Mutter gar nicht gut auf uns zu sprechen." Sie legte den Kopf schief. Was sollte denn das heißen? "Sie... Mutter mochte es tatsächlich nicht, dass ich Ihre Musik gehört habe..." Was für eine Untertreibung! Mehr als einmal hatte sie deshalb eine großen Streit mit ihrer Mutter gehabt. Aber was hatte das jetzt alles damit zu tun, dass er nun vor ihr saß? "Aber, was... ich meine, wieso sind Sie jetzt hier?" Sie verstand gar nichts mehr.

"Naoko, duzen musst du mich nicht. SO alt bin ich erstens noch nicht und zweitens... na ja, darauf will ich gerade hinaus..." Ihr Blick sprach Bände. Sie sollte ihr Idol duzen?! "Ähm... äh... ok... Meine Freunde nennen mich Nao.." "Nao also, ok." Er nickte. "Also was ich eigentlich sagen will..." Er atmete noch einmal tief durch. "Ich bin dein Vater." Ihre Augen wurden riesen groß und fielen ihr fast aus dem Kopf. "WAS!?!"

Der Brief

Kaoru rieb sich die Schläfen nachdem sie so losgebrüllt hatte, aber er konnte es ja verstehen. Außerdem war er schreiende Menschen ja schon gewohnt, immerhin kannte er Kyo. Naoko starrte ihn völlig entsetzt an. Kaoru sollte ihr Vater sein?! Das war doch wohl ein schlechter Scherz! Ihr Idol und sie verwandt? Aber da fiel ihr ein, was ihre Mutter immer über ihren Vater gesagt hatte. Sie war bei einem One-Night-Stand entstanden, ihr Vater wollte sie nicht haben und hatte ihre Mutter verlassen, als sie keine paar Wochen mit Naoko schwanger gewesen war. Und er hatte sich auch nie wieder für sie interessiert, da seine Karriere für ihn wichtiger gewesen war. So verfinsterte sich ihre Miene nun und sie schoss ihm böse Blicke zu. Am liebsten hätte sie ihn nun gleich vor die Tür gesetzt.

Sofort hob Kaoru abwehrend die Hände. "Hey, hey, ganz ruhig!" Er konnte sich denken, dass Naokos Mutter ihr irgendwelche Lügengeschichten über ihn erzählt hatte, also war ihre Reaktion nur all zu verständlich für ihn. Sie ballte die Hände zu Fäusten, als ob sie ihm am liebsten gleich eine verpassen würde. Er ließ seinen Nacken knacken, bevor er fort fuhr. "Bitte höre mir erst zu, danach kannst Du mich immer noch rauswerfen, ok?"

Erst musterte sie ihn eine ganze Zeit lang und er glaubte schon nicht mehr daran, dass sie ihm zuhören würde, doch schließlich nickte sie. "Ok.", grummelte sie leise. "Gut." Er nickte ebenfalls. "Also... wo soll ich anfangen... Uhm... ich weiß. Ich kannte Deine Mutter praktisch schon von der ersten Klasse an. Wir haben uns immer gut verstanden und waren gute Freunde. Das blieb auch so bis zur Highschool, doch da verliebte sie sich in mich. Ich hatte jedoch keine solchen Gefühle für sie. Klar, sie war eine sehr gute Freundin, aber eben nicht mehr." Er fuhr sich durchs Haar. "Wie dem auch sei... Eines Tages waren wir beide auf einer Party, ein bisschen zu viel Alkohol.... Nun ja... Du verstehst..." Es tat ihm wirklich leid, wie sie entstanden war, weshalb er sie nun etwas zerknirscht betrachtete. Naoko starrte nur böse zurück. Ein leises seufzen entwich Kaoru. "Ich habe mich natürlich am nächsten Tag bei ihr entschuldigt und habe versucht ihr klar zu machen, dass sie trotzdem weiterhin nur eine gute Freundin für mich ist und habe versucht diese Freundschaft auch aufrecht zu erhalten... Doch deine Mutter wollte danach nichts mehr von mir wissen. Ich habe alles versucht, doch sie hat immer abgeblockt. Ein paar Wochen später erfuhr ich, dass sie schwanger war. Natürlich konnte ich eins und eins zusammen zählen." Er kratzte sich am Kopf. "Jedenfalls haben mich ihre Eltern sofort wieder hinaus geworfen, als ich deshalb mit ihr reden wollte. Ich habe es jedoch immer wieder versucht, schließlich konnte ich sie doch nicht einfach so alleine damit lassen. Aber nichts. Wieder ein paar Wochen später teilte sie mir mit, dass sie einen Termin für eine Abtreibung hatte... Das hat mich sehr bestürzt, denn ich bin absolut dagegen gewesen. Ich hätte ihr doch geholfen und sie unterstützt und sie sogar geheiratet!", meinte er verzweifelt. "Doch sie ließ sich nicht erweichen und zog noch kurz darauf mit ihrer Familie weg. Danach habe ich sie nie wieder gesehen." Er war wirklich traurig darüber.

Naoko musste schwer schlucken. War das die Wahrheit? "Jedenfalls... das bringt uns ins hier und jetzt." Er räusperte sich und trank einen Schluck von seiner Cola, die er bisher noch gar nicht angerührt hatte. "Wie gesagt vor 2 Wochen erhielt ich diesen Brief, in dem Deine Mutter mir schrieb, dass sie zwar wirklich einen Termin zur Abreibung gehabt hatte, aber es dann doch nicht übers Herz gebracht hatte... Du kannst dir vorstellen wie seltsam es war das zu lesen. Ich war plötzlich Vater! Ich habe daraufhin erneut versucht wieder Kontakt mit Deiner Mutter aufzunehmen, aber sie wollte mich immer noch nicht sprechen. Erst vor ein paar Tagen bekam ich einen weiteren Brief mit deiner Adresse darin. So und deshalb bin ich heute hier.", endete er mit einem erneuten Seufzer. Naoko betrachtete ihn forschend, um heraus zu finden, ob er ihr die Wahrheit sagte. "Sie... Du.. meinst also, dass meine Mutter mich die ganze Zeit belogen hat?"

Sie legte den Kopf schief. "Na ja... belogen klingt so hart... Sagen wir, sie wollte dir nicht die Wahrheit sagen..." Er fand es nicht gut schlecht über eine Tote zu sprechen. "Hmm..." Sie musste nicht mehr, was sie dazu noch sagen sollte. Schließlich nahm sie einfach den Brief, der immer noch auf dem Tisch lag und las ihn sich durch. Es war die Handschrift ihrer Mutter. Alles was er gesagt hatte stimmte. Sie war überwältigt. Kaoru - ihr Idol- war also tatsächlich ihr Vater und er wollte sie anscheinend wirklich kennen lernen, warum wäre er sonst zu ihr gekommen? "Und... jetzt..?", fragte sie leise. Ja, was jetzt? "Ich bin hergekommen, um dich kennen zu lernen und dir einen Vorschlag zu machen."

"Was für ein Vorschlag?" "Du wohnst hier doch jetzt ganz alleine und kannst die Miete sicher nicht aufbringen... Also entweder ich werde die Miete für dich übernehmen oder du ziehst gleich zu mir." Wie? Was? Was hatte er da gerade gesagt? Sie sollte zu ihm ziehen? Zu Kaoru?! Sie konnte immer noch nicht begreifen, dass er wirklich ihr Vater war und deshalb konnte sie auch noch nicht als solchen von ihm denken. Ob sie sich überhaupt trauen würde ihn Dad zu nennen? Ob er das überhaupt wollte? Ihr Blick sprach wohl Bände, denn Kaoru fuhr auch schon fort: "Ich weiß, das kommt so plötzlich und du musst dich erst mit dem Gedanken anfreunden. Aber ich würde mich freuen, wenn ich dich ab sofort in meiner Nähe hätte. Wir haben viel nachzuholen, meine Tochter."

Da! Er hatte es tatsächlich gesagt! Sie schluckte. "Ich darf... darf... dich Dad nennen?" Kaoru verschluckte sich an seiner Cola und klopfte sich hustend auf die Brust. Verblüfft war gar kein Ausdruck. Damit hatte er nicht gerechnet."Aber natürlich, wenn du das möchtest. Schließlich bin ich dein Vater und werde es immer bleiben." Er lächelte sanft. "Ok... Dad..." Wahnsinn, war das ungewohnt. Schüchtern lächelte sie nun auch. Für Kaoru war das natürlich ebenso ungewohnt. Dann herrschte erst einmal kurzes Schweigen. Kaoru sah sich ein wenig um. "Hmmm.. erzähl mir doch mal ein wenig über dich. So wie ich das sehe, brauche ich dir ja über mich nicht viel zu erzählen." Prompt wurde sie rot. Verdammt nochmal, warum musste er auch ausgerechnet der Gitarrist ihrer absoluten Lieblingsband sein?! Er schmunzelte. "Da musst du doch nicht gleich rot werden." Leise grummelte sie. "Ich weiß nicht, was ich erzählen soll...", meinte sie dann schließlich, um schnell das Thema zu wechseln. "Was hast du denn für Hobbies?" Oh nein, das ging ja gut weiter. "Na ja, Musik hören, meine Band..." "Du hast eine Band?", fragte Kaoru ganz interessiert. "Die Schulband halt..." Er grinste. "So? Was spielst du denn für ein Instrument? Oder singst du?" "Ich spiele Gitarre und Klavier...", murmelte sie leise, war ihr das doch nun wieder peinlich vor ihm. "Aber ich singe auch!", meinte sie dann schnell, um ihn abzulenken, da sie ihm ansah, dass er sie nach der Gitarre fragen wollte. "Stimmt ja, deine Mutter war Sängerin." "Ja, genau. Aber wir haben schon einen Sänger, der verdammt gut ist." "So? Also spielst du hauptsächlich Gitarre, nehme ich an?"

"Ähmm... jaaaa..."

"Das muss dir doch nicht peinlich sein. Was hast du denn für eine Gitarre?"

"Ist es aber...", nuschelte sie. "Meine Gitarre steht bei uns im Probenraum. Mama wollte nie, dass ich spiele. Ich habe sie mir selbst gekauft und das spielen selbst beigebracht, damit sie nichts davon erfährt."

"Oh..." Nun war Kaoru wirklich überrascht. Sie schien ja einiges von ihm zu haben, nicht nur was das Aussehen anging. "Wenn du willst, kann ich dir ein wenig helfen. Oder Die. Wenn du möchtest." Die? Moment mal, halt, stopp! Sollte das jetzt heißen, dass sie bald ganz Dir en Grey kennen lernen würde?

"Ähm...", entkam es ihr sehr intelligent. "Ich... also... Du... ihr... müsst euch wegen mir keine Umstände machen. ich komme schon klar." "Das mag sein, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich von jetzt an immer für dich da bin und dass ich dich gerne in meiner Nähe hätte." So kam er wieder auf den Umzug zu ihm zu sprechen. "Danke."

Aufrichtig lächelte sie ihn an. "Aber... das muss ich mir erst noch überlegen... ist das ok?" "Aber natürlich." Wieder kramte er in seiner Jackentasche und zog diesmal eine Visitenkarte hervor. "Ruf mich an, wenn du es dir überlegt hast." Mit großen Augen sah sie auf die Karte. "J-ja, das mache ich!" Er stand auf und streckte sich. "Es tut mir wirklich leid, aber ich muss schon wieder los. Ich habe noch zu arbeiten." Kaoru der Workaholic. Sie blickte die paar Zentimeter Größenunterschied zu ihm hinauf und nickte. "Ist ok." "Gut und bitte melde dich sofort, wenn du es dir überlegt hast." Wieder nickte sie und begleitete ihn dann noch zur Tür. "Tschüss, Nao, bis bald." Er musste sie einfach kurz in den Arm nehmen. Völlig überrascht stand sie da und traute sich kaum zu rühren. Doch dann legte auch sie langsam die Arme um ihn. "Bis dann... Dad..." Lächelnd trennten sie sich voneinander. Als er gegangen war und sie die Tür hinter ihm schloss, ließ sie sich mit dem Rücken an dieser hinab gleiten. Was für ein Tag!

Telefonat

Geschlafen hatte sie nicht wirklich, weshalb ihre Laune an diesem Tag besonders mies war und das spiegelte sich bei ihrem Verhalten während der Bandprobe an diesem Tag wieder. Über jeden kleinen Patzer regte sie sich auf als wäre es ein persönlicher Angriff auf ihre Person. "Verdammt noch mal Ryo!", schnauzte sie gerade den Bassisten ihrer Band an. "Langsam glaub ich, du wirst immer schlechter anstatt besser!" Das war doch nicht zu fassen! Übte der Kleinere eigentlich auch mal wenn sie keine Bandprobe hatten?!

"Nao, reg dich mal ab, so wird das ja auch nichts!", versuchte Ayako - ihre Freundin- sie zu beruhigen. "Ja, genau, lass Ryo in Ruhe! Es reicht jetzt!", mischte sich nun auch noch Saku ein und legte einen Arm um seinen Schatz, der schon sichtlich eingeschüchtert und traurig da stand.

Grummelnd riss sie die Arme in die Luft. So würde das ja nie was werden! "Wir müssen Proben! Proben, hört ihr! In nur ein paar Tagen haben wir den nächsten Auftritt!" Nun stemmte sie die Fäuste in die Hüften und starrte die anderen finster an. "Ja, aber für heute ist es echt genug.", grummelte nun auch Saku. "Außerdem hab ich noch was vor und muss jetzt langsam echt weg, ich bin eh schon viel zu spät an." "Jetzt geht es aber los! Du weißt, dass die Probe immer Vorrang hat!" Gut, sie wollte es nicht anders. Saku schnappte sein Handy, wählte eine Nummer und fing dann auch schon an sich zu unterhalten. Sie starrte ihn weiterhin finster an. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Sonst war gerade Saku immer auf ihrer Seite, wenn es darum ging einmal länger zu proben. "Ja, unser Leader lässt uns hier nicht abhauen, dabei proben wir heute schon ewig. Ich weiß, ich weiß, ich will ja auch kommen. Aber... was? Echt? Ok..." Das waren die Gesprächsfetzen, die sie mithören konnte. Gerade als sie dachte, dass Saku endlich fertig telefoniert hatte und sie schon den Zeigefinger erhoben hatte, um ihn weiter an zu schnauzen, streckte er ihr das Handy plötzlich hin. "Bitte erkläre meinem Freund mal, warum ich noch nicht bei ihm auf der Matte stehe, danke." Mit hochgehobener Augenbraue sah sie erst auf das Handy und dann Saku an. Sie rümpfte die Nase und nahm das Gerät dann schnaubend entgegen.

"Also gut, ich weiß ja nicht, wer du bist und was so wichtig sein soll, aber wir proben hier gerade und ich nehme das verdammt ernst! Also wird Saku erstmal nicht so schnell hier weg können!", schimpfte sie dann auch schon los. Richtete sich ihre angestaute schlechte Laune doch jetzt gegen den Unbekannten am anderen Ende. Die Person am anderen Ende schnaubte nun ebenfalls. "Hör mal Fräulein, das ist verdammt unhöflich so mit einem Fremden zu reden! Und ich weiß verdammt nochmal wie wichtig Bandproben sind! Und in gewisser weise will Saku ja bei mir proben, wenn er erstmal hier ist!"

"Wir brauchen ihn aber hier! Und wenn sie Kyo höchst persönlich wären und ihm Gesangsunterricht geben wollten, Saku bleibt noch 2 Stunden hier!", knurrte sie. Am anderen Ende wurde nun herzlichst gelacht.

"Was gibt es da zu lachen?!" Auch Saku, der immer noch vor ihr stand, schien sich ein Grinsen nicht verkneifen zu können. "Ach, nichts, nichts..." Weiteres Gelächter. Diesmal konnte sie aber eindeutig mehrere Stimmen hören. Sie war also auf Lautsprecher geschaltet worden. "Wissen SIE wie unhöflich es ist, jemanden einfach so auf Lautsprecher zu stellen?! Und das ist verdammt nochmal nicht witzig! Ich nehme unsere Proben wirklich sehr ernst!"

"Ha, ha, Kao, die klingt ja wie du!", konnte sie eine Stimme etwas weiter im Hintergrund vernehmen. Der Angesprochene schien nun zu antworten. "Also ich sehe das genauso wie die junge Dame, ich nehme unsere Proben auch sehr ernst. Und jetzt ab mit euch, wirds bald! Die, hör auf so dämlich zu lachen!"

"Ha, ha, Kao, jetzt klingt ihr echt gleich." Das war wieder die Stimme des Mannes, der zuerst mit ihr gesprochen hatte. Moment mal... Kao? Die? Und dieser Kao klang ja genauso wie ihr Dad. Hatte sie da etwa gerade ganz Dir en Grey an der Strippe?!

Mit hochgezogener Augenbraue starrte sie Saku an, der nun verwirrt zurückstarrte. Alle Augen ruhten auf ihr als sie plötzlich den Raum verließ, um draußen weiter zu telefonieren.

"Würden sie wohl so freundlich sein und mich mal alleine mit diesem Kao sprechen lassen? Immerhin scheint dieser Mann vernünftig zu sein.", versuchte sie so höflich zu sprechen wie sie in diesem Moment konnte. "Hä? Kao, die will mit dir sprechen."

"Das hab ich gehört, Kyo. immerhin hast du sie immer noch auf Lautsprecher." Oh, verdammt, es war tatsächlich Dir en Grey, also kein Wunder, dass Kyo eben gelacht hatte. Wobei sie ihm noch dankbar sein konnte, dass er sie für ihr schlechtes Benehmen nicht zur Sau gemacht hatte.

"Was denn nun? Vielleicht lasse ich Saku ja gehen, wenn dieser Kao mal mit mir spricht."

"Also gut. Gib mal her, Kyo!" Geraschel, ein leises tuten. Ok, der Lautsprecher war ausgeschaltet. "Kaoru?", fragte sie leise. "Oh... du hast uns also erkannt."

"War ja jetzt nicht all zu schwer zu erraten mit den ganzen Namen..."

"Achso." Verlegenes Lachen seinerseits. "Wobei es mich jetzt natürlich interessieren würde woher der Sänger meiner Band Dir en Grey her kennt...", überlegte sie laut.

"Also das... ähm..."

"Auch egal... du erkennst mich also nicht?"

"Hä? Wie meinen?" Sie schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.

" Mensch, du warst doch gestern noch bei mir. Oder hab ich das nur geträumt?"

"Naoko?", kam es verdutzt vom anderen Ende. Er spürte alle Blicke auf sich ruhen. Sicher fragten sie sich alle was das nun sollte.

"Blitzmerker...", grummelte sie.

"Du bist der strenge Leader, von dem Saku erzählt hat?!" Nun musste Kaoru ebenfalls laut lachen, weshalb er vom Rest der Band verwundert angestarrt wurde. Auch er verließ den Raum, um weiter zu telefonieren.

"Dafür bekommt er eins auf den Deckel...", murmelte Naoko.

"Ha, ha, kommt mir bekannt vor."

"Was denn?"

"Ach nichts."

"Also will Saku zu euch kommen und deshalb hier die Probe abbrechen?"

"Ja, genau."

"So ein... grr... Aber Moment, nochmal für ganz Dumme, warum hat Saku jetzt Kyos Nummer?" Sie fuhr sich durchs Haar. Langsam bekam sie Kopfschmerzen.

"Na ja, er ist Kyos Sohn."

"Was!?", entfuhr es ihr etwas lauter als geplant. "Ok, das erklärt die Stimme...", nuschelte sie vor sich hin. Aber ihr Vater verstand sie natürlich.

"Ja, genau... Sag, magst du nicht auch mitkommen?"

"Zu euch? Mit Saku?"

"Ja, wenn du magst." Nun war sie baff. Bei einer Probe von Dir en Grey dabei sein? Natürlich wollte sie! Nichts lieber als das! Das war doch schon immer ihr Traum gewesen! Trotzdem zögerte sie nun. "Ich... ich weiß nicht... macht euch das nichts aus... ich.. ich meine, ich kenne die anderen ja nicht."

"Was Leader-sama sagt wird gemacht.", meinte er zwinkernd, was sie natürlich nicht sehen konnte. "Wäre das bei mir doch nur auch mal so.", gab sie verzweifelt stöhnend. "Mehr Durchsetzungsvermögen junge Frau." Ein Grinsen. "Ja, ich bin noch jung, ich bekomme das schon noch hin!"

"Da bin ich mir sicher. Aber was ist denn nun? Kommst du auch? Ich würde mich freuen."

"Aber... aber.. die Probe und..." Sie seufzte. "Also gut. Ich sage den anderen Bescheid, dass ich die Probe für heute beende. Soll ich Saku nochmal an den Apparat holen?" Er schmunzelte. "Ja, ich muss Kyo auch sein Handy wieder geben und ihm Bescheid sagen, dass du mitkommst. Die anderen wissen noch von nichts." "Ok... bis gleich dann... Dad." Sie lächelte. Sie freute sich wirklich ihn wieder zu sehen. So betrat sie den Probenraum wieder. Natürlich hatte sie sofort wieder die Aufmerksamkeit aller auf sich. "Hier Saku." So drückte sie ihm das Handy wieder in die Hand. "Dein Freund will dir noch was sagen. Und die Probe ist für heute beendet." Nun wurde sie erst recht angestarrt. Zumindest von allen außer Saku, der nun wieder weiter telefonierte.

Geheimnis gelüftet

Auch Kaoru wurde seltsam angestarrt als er den Probenraum wieder betrat. "Was war denn das?!", kam es sofort von Die und alle warteten gespannt auf die Antwort. "Hier Kyo" Er gab dem Sänger sein Handy wieder. "Sag deinem Sohn, dass sein Leader auch her kommt." Grinsend vernahm er die nun noch verwirrteren Blicke der anderen auf sich. "Hä? Was zum Henker? Kao???" Die konnte es absolut nicht fassen. Kaoru lud einfach so ein fremdes Mädchen, das wahrscheinlich auch noch ein extremes Fangirl war, zu ihrer Probe ein?! "Erklärung gibt's später.", meinte der Leader nur trocken, lächelte dann Toshiya zu, der daraufhin wissend nickte und ebenfalls lächelte. Nun verstand Die gar nichts mehr. Wie konnten sie sein armes Hirn so überfordern? "So, das war Pause genug, jetzt wird weiter geprobt!"
 

"Und du darfst jetzt mit, weil?", fragte Saku sichtlich verwirrt. "Pssst, Geheimnis." Breiter konnte sie wirklich nicht mehr grinsen, als sie sich den Zeigefinger vor den Mund hielt. Saku löcherte sie schon mit Fragen seit dem sie los gegangen waren. Aber nun lief er schweigend neben ihr her bis zur nächsten U-Bahn-Station.

Immer wieder warf Saku Naoko einen Blick von der Seite zu. Er würde zwar wirklich nur zu gerne wissen, warum sie jetzt plötzlich zur Bandprobe von Dir en Grey mitkommen durfte, da nicht mal sein Vater gewusste hatte, warum Kaoru dem zugestimmt hatte, aber er war auch sehr froh darüber Naoko mal wieder fröhlich zu sehen. Es war seit Ewigkeiten das erste Mal, dass er sie grinsen sah und das freute ihn wirklich sehr.

"Trotzdem wäre es mir lieber, wenn wir weiter geprobt hätten.", meinte Naoko schließlich etwas zerknirscht. Das war mal wieder typisch. Wäre dies ein Manga, hätte Saku jetzt einen riesengroßen Tropfen über dem Kopf hängen.

"Ich meine der Auftritt ist in ein paar Tagen und wir haben echt noch irre Probleme mit den Liedern, die wir ausgesucht haben. Und-" Bevor sie weiter reden konnte, zerrte Saku sie plötzlich mit. "Schnell, das ist unsere Bahn!" Sie rannten also so schnell sie konnten und schafften es noch gerade in die Bahn, bevor die Türen sich schlossen.

"Puh, das war knapp. So, nur zwei Haltestellen, dann müssen wir raus." Saku sah auf die Uhr. Es war schon eine Stunde später als er geplant hatte da zu sein. Naoko betrachtet ihn kritisch.

"Warst du schon öfter bei einer Probe von denen?" Sie legte den Kopf schief. "Ja, nein, also..." Saku kratzte sich am Kopf. "Ich war schon ein paar mal in ihrem Probenraum, aber meistens waren nicht alle da, also ist das quasi heute auch das erste mal für mich."

"Aha..."

"Was aha?"

"Nichts, nur so." Nun sah Saku sie wieder verwirrt an. "Also heute bist du mir echt ein Rätsel... und Kao auch... der hat doch sonst immer etwas auszusetzen... und du redest ein Mal am Telefon mit ihm und schon darfst du zur Probe?"

"Oh, hier müssen wir raus, richtig?" Schon waren sie wieder auf dem Weg nach oben Richtung Straße. "Und wo lang müssen wir jetzt?" Sie sah sich suchend um. In dieser Gegend war sie vorher noch nicht gewesen. Gerade wurde ihr bewusst, dass sie noch immer ihre Schuluniform trug. Gott, wie peinlich war das denn bitte? Und Sachen zum umziehen hatte sie auch keine dabei. Das war mal wieder typisch. Da würde sie ihre Lieblingsband treffen und das ganz Klischeehaft wie eines dieser kreischenden Fangirls vor einer Konzerthalle aussehen. Oh nein! Sie warf Saku einen giftigen Blick zu. Der hatte sich natürlich umgezogen.

"Huh? Was ist denn jetzt? Da müssen wir lang!" Er zeigte in die Richtung. "Ach nichts.", grummelte sie und lief ihm nach. Am richtigen Gebäude angekommen, wählte Saku wieder die Nummer seines Vater, damit er sie abholen konnte, weil sie sonst nicht ins Gebäude kommen würden. Grummelnd stierte Naoko auf ihre Füße und verfluchte sich weiterhin, dass sie keine Klamotten zum wechseln dabei hatte und dass sie ihrer Freundin nicht die Wahrheit sagen konnte, wohin sie mit Saku wirklich ging. Zumindest an diesem Tag nicht. Aber sie würde sie bestimmt nicht immer anlügen, das hatte Aya einfach nicht verdient. Leise seufzte sie.

Saku, der aufgehört hatte zu telefonieren, stubste sie nun fragend an. "Was hast du?"

"Hmm... ich mag es nicht Aya so anzulügen."

"Achso, ja...", murmelte Saku, verstand nur zu gut, wie es Naoko in diesem Moment ging, hatte er seinem Freund vor einer Weile doch auch so viel verheimlichen müssen.

"Ich kann ja verstehen, dass das nicht jeder wissen soll, wer Dein Vater ist und so..." Wieder seufzte sie leise. "Moment, das hat dir Kaoru erzählt??"

"Jetzt tu nicht so, als wäre das nicht offensichtlich gewesen." Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Natürlich habe ich ihn gefragt, warum du Kyos Nummer hast, da hat er es mir gesagt." Saku blinzelte verwirrt. was war denn mit Kaoru los?

"Oi, Saku!", kam es plötzlich von der Tür. Und da stand er auch schon. Kyo. DER Kyo! Naoko schluckte wieder einmal, versuchte sich ihre Nervosität aber nicht anmerken zu lassen. Kyo hielt die Tür für sie auf und ging dann mit ihnen zum Aufzug. Erst dort fiel Saku auf, dass er unhöflich war.

"Oh, Dad, das ist Naoko, Leader unserer Schulband. Naoko, das ist Kyo." Sie verbeugte sich. "Hallo" Er tat es ihr gleich.

"Wie war das nochmal am Telefon?", fragte der Sänger schmunzelnd. und versuchte sie dabei auch zu testen. War sie tatsächlich ein extremes Fangirl und konnte nur am Telefon so taff sein oder schätzte er sie falsch ein.

Naoko hob die linke Augenbraue. "Ich bleibe dabei, zwei Stunden weiter proben wären wichtiger gewesen.", knurrte sie fast in Sakus Richtung, der daraufhin leicht zusammen zuckte. "Ha, ha, die ist gut. Ich mag sie!", meinte Kyo lachend. Dann öffnete sich auch schon der Aufzug und gab den Blick auf das Stockwerk frei, in dem Dir en Grey ihren Probenraum und Aufnahmestudio hatten.

Staunend blickte sich Naoko um. So erfolgreich wäre sie eines Tages gerne auch einmal. Saku war beim ersten mal auch so verzaubert gewesen, doch jetzt staunte er schon nicht mehr ganz so extrem. Kyo betrat den Probenraum zuerst. "Da sind wir." Er begab sich sogleich zu Die auf die Couch. Saku betrat den Raum als nächstes und dann Naoko.

Alle Blicke lagen auf ihr. "Hallo", murmelte sie leise und wurde etwas rot um die Nase. "Kao, die sieht ja fast aus wie du als Frau!" Die klatschte in die Hände und lachte, stellte er sich doch gerade ihren Leader in Naokos Schuluniform vor. Kaoru kam unterdessen auf sie zu und legte einen Arm um sie. "Ok,du weißt ja, wer wer ist. Und wenn sich der Lachsack aka Die mal wieder eingekriegt hat" Er strafte diesen mit einem strengen Blick, woraufhin Die tatsächlich zu lachen aufhörte, aber nicht umhin kam weiter dämlich zu grinsen. "Also Leute, das ist Naoko, meine Tochter."



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  myamemo
2015-05-07T11:27:28+00:00 07.05.2015 13:27
Also ich finde die Story bis jetzt echt gut.
Bin ja mal gespannt wie es weiter geht.
Kann nur noch besser werden xD

LG mya
Von:  Hine-Himeko
2015-03-09T16:55:32+00:00 09.03.2015 17:55
So, habe nun alles gelesen. Wirklich gut und sehr schön lesbar geschrieben.
Weitere Kapitel in absehbarer Zeit wären nicht schlecht!
Liebe Grüße
Hine-Himeko
Von:  PhibrizoAlexiel
2015-03-06T18:59:14+00:00 06.03.2015 19:59
*herzhaft lacht* Gott... ich liebe solche Szenen, wie die am Telefon oder jetzt im Bandraum *lach*
Vor allem gefällt es mir, dass du nicht zu ausschreibst. Das würde in dieser Story wirklich nicht passen.
Es freut mich auch, dass du die Original-pairings beizubehalten scheinst, obwohl du die eigentlich sonst nicht so zu schreiben scheinst. Ich bin mal sehr gespannt, wie du weiter machst hier^^.
Bis jetzt definitiv amüsant. Und ich freu mich auf die Reaktion der Band und vor allem Sakus^^ *den kleinen knuddel*

Ganz liebe Grüße
ya mata ne Phibby-chan

Von:  PhibrizoAlexiel
2015-03-04T23:11:05+00:00 05.03.2015 00:11
Hiho^^
Erst einmal möchte ich mich noch einmal bedanken und freue mich, dass die FFs von mir/uns zu einem Storyanfang bei dir geführt haben.
Ich muss gestehen, dass ich schon ziemlich gespannt bin, wie du die Story mit Saku und omfg verbindest.^^
Zu der 'Idol' also die Idee auf jeden Fall ist schon mal sehr süß, vor allem ist es interessant aus der Sicht von der Kleinen zu lesen. (Nao ist iwie niedlich)
Worauf du n bisschen aufpassen solltest ist, dass du sie nicht von Anfang an zu 'fangirlig' machst. Noch geht es, aber sonst fällt es schwer n vernünftiges Verhältnis aufzubauen. Außerdem wären n paar mehr Absätze schön und ein bisschen mehr auf die Rechtschreibung achten, ja? *lieb anguck* (bsp. in Kapi zwei 'aß' statt 'as' *zwinker*)
*überleg* ansonsten der Anfang ist schon mal gut. Hoffe allerdings, dass du nicht zuviel von 'Saku' und 'omfg' umänderst (auch wenn die zwei alt sind... es sind doch iwie meine Babys)
Was ich besonders amüsant fand war, wie sich Kao so einfach plötzlich selbst eingeladen hat. *g* solche Szenen mag ich sehr gern.

Ganz liebe Grüße
ya mata ne Phibby-chan
Von:  totchi_1312
2010-02-12T10:55:13+00:00 12.02.2010 11:55
hi ich bin begeistert^^
hoffentlich geht es bald weiter *__*

lg
totchi
Von:  Kathi1907
2009-09-13T09:12:36+00:00 13.09.2009 11:12
ui cool cool cool du musst unbedingt weiter schreiben!!!!!!!!
Von:  KenTsu
2009-05-10T06:15:38+00:00 10.05.2009 08:15
der anfang is bis jetzt ja echt ganz gut geworden.
is bloß immer blöd zu anfang mehr zu sagen. und genau deswegen freue ich mich dann schon wenn es weitergeht.
denn wenn es genauso gut wird wie "saku" und "oh my f****god" dann kann sie nur gut sein. äh meine logik hab ich auch grad nicht verstanden. *grins*
ob shin und tosh auch mit ner vergangenheit kommen? wen kao jetzt auch noch eine tochter hat. knuffig.

will wissen wie es weitergeht also bitte eine ENS schicken wenn das neue kappi da is.
vielen dank und knuddel

bai bai
Von:  Hine-Himeko
2009-05-02T17:02:14+00:00 02.05.2009 19:02
Der Einstieg ist schoneinmal vielversprechend und du kommst gleich zur Sache. Die Idee "ihn" gleich an der Tür stehen zu lassen ist gut für den Spannungsaufbau *auch wissen will wie's weitergeht*

Also, fleißig weiterschreiben! ^-^
Von:  Nikooru
2009-05-02T16:40:57+00:00 02.05.2009 18:40
Geil Kao hat auch ein Kind XD
Haben nicht nur Kyo und Die eine Kleine Jugendsünde *lach*
Von: abgemeldet
2009-05-02T14:10:00+00:00 02.05.2009 16:10
ich finde das hört sich schon einmal sehr interessant an o.O
Und ich mag deine Art zu schreiben^^
Wieso steht Kao jetzt vor ihrer Tür?*wissen will*
Schreib bald weiter,hai?^^


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