Night #12: Sonshitsu –Verlust [Iori x Jun – Phantasmagoria]
Irgendwo am Ende des Meeres ging die Sonne auf und tauchte die Wasseroberfläche in lila-rote Farben.
Sie waren nach ihrem Abschiedskonzert die ganze Nacht ziellos gefahren, bis sie an diesem Kliff angekommen waren, wo sie nun in den Horizont starrten. Iori wusste nicht, ob seitdem Minuten oder Stunden vergangen waren. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, während die Zeiten, die vielen Jahre, die sie zusammen verbracht hatten und die jetzt an ihr Ende kamen, wie im Flug vergangen schienen.
Die Stille zwischen ihnen sprach davon, dass es nicht nur die Band war, die Iori verlor. Er verlor auch Jun.
[100 Wörter]
Night #11: Kagami – Spiegel [Ruki x Kai – the GazettE]
Er ließ das graue Handtuch zu Boden fallen und starrte sein eigenes Spiegelbild an.
Jeden Tag brauchte es mindestens drei Abschminktücher, um das zum Vorschein zu bringen, was er wirklich war.
Jeden Abend stand er vor seinem Spiegel und versank in Selbsthass. Verachtete sich selbst für seine kurzen Beine, sein blasses Gesicht, seine von dunklen Schatten umrandeten Augen und sein kaputt gefärbtes Haar, das glanzlos auf seine Schultern fiel.
Jede Nacht schlangen sich zwei Arme um seine Hüften und ein sanfter Kuss wurde auf seine Lippen gepresst.
Jeder Blick in Kais Augen spiegelte das wider, was Ruki sein wollte: geliebt.
Next: No. 10 Jounetsu – Leidenschaft
Kommis, Wünsche, Anregungen sind natürlich immer gerne gesehen :D
Night #10: Jounetsu – Leidenschaft [Nao x Saga – alice nine.]
Selig lächelnd drückte Nao Saga mit Leidenschaft an sich.
Endlich gehörte der Bassist ihm und ihm allein!
Saga würde Shou während ihrer Konzerte keine lüsternen Blicke mehr zuwerfen, vor Hiroto auf die Knie gehen und sich küssen lassen oder Tora mit aufreizenden Bewegungen necken.
Saga war nur noch für ihn da.
Er übersäte seine Lippen und sein Gesicht mit sanften Küssen, streichelte über seine Wangen und atmete zufrieden seinen Duft ein.
Aber hier auf dem Boden wurde es langsam ungemütlich! Klirrend fiel die blutverschmierte Klinge zu Boden, als Nao den leblosen Körper packte und seinen Saga in sein Schlafzimmer trug.
Hätte ich vorwarnen sollen? Aber das hätte ja alles ruiniert :P
Night #09: Rizumu – Rhythmus [ein beliebiges Ich; Hisato x Show – Ap(r)il]
Tick-tack tick-tack.
Selbst die Uhr will mich verspotten, wie sie den gleichmäßgen Rhythmus deines Schlagzeugspiels imitiert und hämisch auf mich runterschaut.
Ich nehme den nächstbesten Gegenstand und werfe.
Das Glas der Uhr zersplittert, aber sie tickt unaufhörlich weiter.
Zeit ist sowieso sinnlos geworden.
Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon sitze, die Nacht ist wahrscheinlich bald wieder vorbei, aber schlafen kann ich nicht. Immer wieder sehe ich, wie sich eure Körper perfekt gegeneinander bewegen, wie sie in ihrem eigenen Rhythmus miteinander tanzen, während ihr euch heimlich liebt und du mich für meine Naivität verspottest.
Als würdest du mich lieben.
Night #08: Kamen – Maske [Miyavi x Kai – Miyavi; the GazettE]
„Komm, Miyabimaru!“
Kai klopfte vor sich auf die Matratze, damit sein kleines Kätzchen zu ihm ins Bett kam. Miauend kam es angekrochen und blieb zunächst auf allen Vieren vor dem Bett sitzen. Kai streichelte über sein schwarzes Köpfchen und kraulte es hinter den Ohren, woraufhin es wohlig zu schnurren anfing.
Er rückte ein Stück zur Seite, Miyabimaru machte einen Satz auf’s Bett und kuschelte sich an seinen Besitzer. Ein Pfötchen fuhr über seine nackte Brust, während des Kätzchens Zunge seine Wange ableckte. Kai begann zu kichern, weil die falschen Schnurrhaare doch ziemlich kitzelten, und zog Miyavi kurzerhand die Katzenmaske ab.
Night #07: Himitsu – Geheimnis [Mao x Kei, Mizuki x Kei – Sadie]
Voller Hass beobachtete Mao Kei und Mizuki, die sich unbeobachtet fühlten und heimlich im Proberaum herumalberten, sich immer wieder liebevoll küssten und verspielt ihre Nasen aneinanderieben.
Widerlich!, befand Mao und verzog das Gesicht.
Wie konnte jemand so schönes, so reines und perfektes wie Kei nur mit jemanden wie Mizuki zusammen sein?
Aber die beiden waren nicht die einzigen, die ein Geheimnis hatten. Mao hatte auch eins.
Er griff in die Tasche seines Sweatshirts, umfasste die kleine, dunkelbraune Flasche mit dem tödlichen Inhalt und grinste. Bald würden sie nicht nur einen neuen Gitarristen brauchen, Kei würde auch einen neuen Liebhaber brauchen…
Night #06: Gensou – Illusion [Toshiya x Shinya – Dir en grey]
Das weiße Pulver glitzerte im Kerzenschein. Toshiya nahm das kleine Röhrchen, das Shinya ihm entgegenhielt und verschwand kurz darauf in einer schöneren Welt. Einer Welt voller Illusionen, die das für ihn bereit hielt, was die Realität ihm nicht mehr geben konnte.
Ein bisschen Musik hatten sie machen wollen. Jetzt flüchteten sie immer öfter aus einem Leben, das aus unzähligen Terminen, viel Stress und wenig Musik bestand.
Wurde der Druck zu groß, brachte sie das Abtauchen in die künstlichen Welten ihrer Illusionen durch den Tag.
Doch wenn der Rausch wieder nachließ, war die Realität jedes Mal ein bisschen schwerer zu ertragen.
Night #05: Chiimu – Team [Satoshi x Ryo – Girugamesh]
„Scheiße! Verloren!“, fluchte Ryo, schmiss seinen Controller in die nächste Ecke und schmollte.
Shou und Nii brachen in Gelächter aus. Es war immer wieder schön ihren Drummer, der nicht verlieren konnte, zu besiegen. Einzig Satoshi lächelte ihn mitleidig an. Er stand auf und zog Ryo hinter sich her in die Küche.
„Ich spiel nie wieder mit dir in einem Team. Das ist alles nur deine Schuld!“, motzte Ryo und drehte sich weg. Kurz darauf schmiegte sich Satoshi von hinten an ihn.
„Es ist mir scheißegal, mit wem du spielst, solange hiermit“- er schob seine Hand in Ryos Shorts – „nur ich spielen darf!“
Night #04: Shizukesa – Stille [Jui x Shun - Vidoll]
„Liebst du mich nicht mehr?”
Die Worte hängen schwer in der Luft. Wir sehen einander lange an.
Es liegt an mir, deine Frage zu beantworten, doch kann ich es nicht.
Deine Augen sehen mich traurig an, Tränen glitzern in ihren Winkeln und kullern auf deine Wangen hinab.
„Liebst du mich, Shun?“
Deine Stimme ist brüchig, fast schon ein Flüstern. Ich wünschte, ich könnte dich wieder zum Lächeln bringen, aber es geht nicht. Mein Hals ist wie zugeschnürt und angelogen habe ich dich sowieso viel zu lange.
Ein letzter Blick und ich drehe mich um, gehe. Mein stiller Abgang Erklärung genug.
Night #03: Yorokobi – Freude [Gackt]
Ungeduldig zupfte Gackt an den weißen Verbänden, die sein Gesicht zierten.
Seit einigen Tagen lag er in dieser Klinik und wollte endlich einen Blick unter die Verbände werfen. Seine Ärzte hatten es ihm verboten, aber die waren jetzt nicht da und die Nachtschwester interessierte sich (unverständlicherweise!) überhaupt nicht für ihn.
Vorsichtig begann er, die Verbände abzunehmen. Mit jedem freigelegten Zentimeter strahlten ihn seine jetzt wieder jugendlichen Augen vor Freude im Spiegel an. Keine Falte war mehr zu sehen, seine Nase war korrigiert.
Er war die Perfektion des Mannes und endlich konnte er sich wieder neben seinen jüngeren Kollegen sehen lassen.
:P
Night #02: Takara – Schatz [Stalker x Hyde]
Lange beobachte ich dich schon.
Ich weiß alles über dich. Wo du wohnst, wann du nachts ins Bett gehst, was du am liebsten isst.
Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, hast du mich gefesselt.
Und du?
Du weißt nichts über mich. Weißt nichtmal, dass es mich gibt.
während du im Rampenlicht stehst, halte ich mich immer im Schatten, folge dir unbemerkt wo auch immer du hin gehst, aber heute ist es endlich soweit.
Es ist spät, mitten in der Nacht, als du nach Hause kommst. Ich lauere dir auf, schlage dich bewusstlos. Jetzt bist du mein.
Mein Schatz.
Night #01: Kurayami – Dunkelheit [Anzi x Sono – Matenrou Opera]
“Sono?”
Anzi tastete blind durch die Dunkelheit, versuchte mit ausgestreckten Armen seinen Freund zu finden, der ihm zuvor die Augen verbunden, ihn dann aber stehen gelassen hatte und verschwunden war. Prompt rannte er gegen eine Kommode und rieb sich fluchend das Schienenbein.
„Du kleiner Tollpatsch. Ich war doch nur kurz was holen“, schmunzelte Sono liebevoll, nahm Anzis Hand und führte ihn sicher durch die Dunkelheit bis plötzlich…
Anzi bekam einen kräftigen Schubs und fand sich auf dem Bett wieder. Im nächsten Moment landete schon Sono auf ihm und kettete seine Handgelenke am Bettgestell fest.
„Du hast ja wohl hoffentlich nicht gedacht, dass wir jetzt schlafen gehen.“
