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Endless Love – Without A Future? (無盡的愛)

Eine verbotene Liebe im alten China (Goku&Chichi)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
First Love (Piano-Version)
First Love (Utada Hikaru)
4. Inuyasha-Hintergrundmelodie
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
Teddy Bear (Ayumi Hamasaki), Classical Gas (Vanessa Mae), Ta Chang Con Ai (Minh Tuyet)

Ja, am Anfang halte ich mich wie immer sehr kurz und sage nur, dass hier wieder die Sicht von Son-Goku geschildert wird ;-)
Und nun: Viel Spaß beim Lesen! ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diesmal ebenfalls aus Son-Gokus Sicht ;-)
Viel Vergnügen beim Lesen! ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So!^^ Nun ist endlich auch mein drittes Kapitel online! *freu*
Ja, was gibt es diesmal noch zu Anfang zu sagen ... Ja, auch diesmal wird es nur so ein kleines Erzähl-Kapitel werden, aber ich verspreche, dass sich das im nächsten Kapitel ändern wird (mehr dazu am Ende des Kapitels^^)
Und bevor ihr noch in ein tiefes Loch der Verwirrung sinkt, noch ein kleiner Hinweis: In diesem Kapitel beschreibe ich Chichis Perspektive, also bitte nicht wundern!^^

Ich denke, jetzt habe ich euch genug abgehalten und kann euch jetzt nur noch viel Spaß beim Lesen wünschen! ^-^

Spezielle Musiktipps:
Solace (Vanessa Mae), Classical Gas (Vanessa Mae), Romeo&Juliet (Vanessa Mae) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So!^^ Nun ist endlich auch mein viertes (bzw. fünftes^^) Kapitel online! * freu*
Ja, was gibt es diesmal noch zu Anfang zu sagen ... Wie gesagt, diesmal kommt der Stein der richtigen Handlung endlich ins richtige, realistische Rollen^^ Ihr dürft also gespannt sein! ;-)
Diesmal seht ihr die Geschichte wieder aus Chichis Augen^^

Ich denke, jetzt habe ich euch genug abgehalten und kann euch jetzt nur noch viel Spaß beim Lesen wünschen! ^-^


Spezielle Musiktipps:
Ta Chang Con Ai (Minh Tuyet), Romeo&Juliet (Vanessa Mae), Classical Gas (Vanessa Mae), Solace (Vanessa Mae) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
„River Flows In You“ (Yiruma), „Tinh Trai Ngang (Nhat Trung&La Suong Suong)

Hier ist das neue Kapitel!^^ Diesmal wieder aus Chichis Perspektive.
Lehnt euch relaxt zurück und habt viel Spaß beim Lesen! ^__^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diesmal wieder mal aus Gokus Sicht, seine Empfindungen sind in dieser Geschichte ja auch nicht ganz unwichtig ;-) Habe sowieso vorgehabt, während der gesamten Geschichte immer zwischen den beiden Perspektiven hin und her zu wechseln^^ Ich hoffe, das stört euch nicht zu sehr und ihr kommt nicht durcheinander^^' Deswegen schreibe ich auch oben ganz deutlich, wessen Perspektive ich im folgenden Kapitel beschreibe ;-) Ich hoffe, ihr kommt damit zurecht^^ (mehr dazu noch unten^^)

So, jetzt möchte ich euch nicht mehr länger aufhalten^^
Viel Spaß beim Lesen! ^__^


Spezielle Musiktipps:
Nua Vang Trang (Nhu Quynh) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
Tinh Nong (Minh Tuyet), Khuc Ca Cuoi Cung (Minh Tuyet), Memorial Address (Ayumi Hamasaki), Teddy Bear (Ayumi Hamasaki), Together When (Ayumi Hamasaki)

Hehe, und weiter geht es in die nächste Runde!^^ In diesem Kapitel bleibe ich noch bei Son-Gokus Sicht, und joa, was soll ich sagen ... Es wird wieder ein Zeitsprung geben, aber keine Sorge: Das wird der letzte große Zeitsprung sein ;-)
Son-Gokus Zauber wird immer stärker, dass dieser nun inzwischen schon seinen ganzen Verstand unter seiner Kontrolle gebracht hat. Das Einzige, was Son-Goku noch von seinem früheren Ich geblieben ist, sind die stark verborgenen und versteckten Gefühle, tief im innersten Kern der Kammer seines Herzens, die sich jedoch kaum durchsetzen kann und zum Vorschein tritt, wenn überhaupt.
Er merkt selbst nicht mehr, dass er sich gegen seine Natur verhält ... dementsprechend auch seine Gedanken^^'

Und sonst ... Hmm ...^^ Gibt es eigentlich nichts zu sagen, außer wie immer:
Viel Spaß beim Lesen! ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
Ta Chang Con Ai (Minh Tuyet), Khuc Ca Cuoi Cung (Minh Tuyet)

So, nun geht es volle Kraft voraus mit der Sicht von Chichi! ^_^ Hm, ja, wie gesagt: Jetzt wird es erst richtig interessant! ;-)
Mehr möchte ich noch gar nicht sagen an dieser Stelle, nur:
Viel Spaß beim Lesen!^__^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So so so! Es geht weiter!!!^^ Die Übergabe nähert sich ... *zitter* Endlich geht auch die Handlung voran und die Gedanken-Kapitel gehen auch etwas zurück, dann wird es (hoffentlich) nicht mehr langweilig^^' Okay, genug verraten! *grins *
Ach ja, und bevor ich es vergesse: Diesmal wird wieder aus Son-Gokus Sicht geschildert :-)
Viel Vergnügen mit dem neuen Kapitel! ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
Endless Love (Jackie Chan&Kim Hee Seon), Myut Bun Eul He Uh Jyuh Do (Kim Hee Seon)

Hehe, gleich in der Überschrift ein verwirrendes Oxymoron *grins* (okay, so verwirrend nun auch wieder nicht :-) Man kann es sich sicher schon denken^^)
Hm, was soll ich wieder sagen ...^^ In diesem Kapitel steht wohl die ersehnte (für mich jedenfalls *grins*) Romantik an oberster Stelle ;-) Okay, mehr verrate ich hier nicht, lasst euch einfach überraschen ;-)
Und ja: Diesmal wieder aus der Sicht unserer Prinzessin ;-)

Viel Spaß beim Schmachten und Träumen! *lach* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter geht's!!! ^___^ Hmm ... Ich weiß gar nicht, was ich viel dazu sagen soll ... O_O Okay, dann sage ich wohl nichts und werde mich erst am Ende des Kapitels dazu äußern, wenn wir alle wissen, wovon wir reden! xDDD
Wieder der Hinweis: Ich wechsle wieder zu der Perspektive unseres heißgeliebten Generals ;-)

Also viel Vergnügen mit dem elften Kapitel!!! ^__^ *euch Naschereien hinstell* ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So!
Endlich komme ich auch mal nach einem Monat dazu, ein neues Kapitel hochzuladen!^^'
Prüfungsstress hoch 5 gerade, Ende Juni ist es soweit ...^^'
Danach werde ich wieder mehr Zeit haben! Darauf freue ich mich schon! ^__^

Und da ich es neuerdings auch bei ein paar anderen Fanfics mache, habe ich mir gedacht, ich mache es nun auch in dieser Fanfic: Aufgrund meiner recht begrenzten Zeit schaffe ich es nicht mehr, mich bei euch allen persönlich per GB-Eintrag zu bedanken (habt ihr vielleicht schon in den letzten Kapiteln bemerkt ...^^'), also werde ich von nun an vor jedem eigentlichen Kapitel eine große Danksagung machen (so geht es schneller, wenn ich mich davor bei jedem sozusagen „runterbedanken“ kann anstatt immer einen neuen GB-Eintrag anzufangen etc., also besser gleich alles auf einmal :-)) Außerdem ist es ja so, dass ich mich gern ausführlich fasse und im GB-Eintrag gerne mal Gedanken hinzufüge, die nichts mit dem Kommi zu tun haben xDDD Hier kann ich mich wirklich NUR auf eure Kommis konzentrieren^^
Lange Rede, kurzer Sinn!^^ Ihr werdet es schon sehen xD
Ich hoffe, ihr könnt euch auch mit der Form der Bedankung anfreunden! ^_^

Also los geht’s:
Zuerst ganz allgemein: 11 Kommentare, obwohl ich so lange auf mich hab warten lassen *_____* Einfach überwältigend! Ah, ihr seid echt die Besten! >/////< Ich hab mich so darüber gefreut und bin echt erleichtert, dass meine Fanfiction nach einem Monat noch nicht in Vergessenheit geraten ist! *___*
Vielen vielen Dank euch allen, die mir treu geblieben sind!!!! >_______<

Special Thanks an:

abgemeldet:
Wie gesagt tut es mir echt so leid, dass ich in letzter Zeit so ewig nichts von mir hören lasse in Bezug auf diese Fanfic ... :-/
Wo die Reise hingeht wirst du schon in den nächsten Kapiteln sehen *grins*

hikari_95:
Ja, Son-Goku hat sich endlich überwunden! Yeah! XDDD

AkaneSoulless:
Ah, jetzt hab ich einoch schlechteres Gewissen :-(
Und du hast dich inzwischen NICHT erschossen! O_____O Gott, hab ich einen Schrecken gekriegt bei deinem Kommi xDD

taniko_chan:
Ja, wie bereits erwähnt tut es mir sooooooooooo leid! >_____________<
Ja, wir werden sehen, was seine Entscheidung für seine Freiheit noch so mit sich bringt ... xDDDD

abgemeldet:
Ah, ich hoffe, du bist immer noch neugierig, was noch passieren wird (und das nach einem Monat ... ;___;) ? >__<
Vielen vielen Dank, die Zeit wird zwar noch sehr stressig werden, aber dafür freue mich umso mehr auf die Zeit NACH den Abschlussprüfungen :-D

abgemeldet:
Ja, da hat der gute Son-Goku schon eine ganze Weile gebraucht xDD Aber gut, so war es auch geplant *lol*

abgemeldet:
Ja ... So scheint es zumindest, dass er ganz langsam zu seinem wahren Ich findet, nicht wahr? Hoffen wir, dass sie nicht erwischt werden und der liebe Son-Goku keinen „Rückfall“ erleidet ... ^^' *pfeif * xDDD

Cat_Eyes:
Ui, es wird ja richtig schon gerätselt, freut mich sehr *____________* xD
Ja, ob er ein Rückfall erleidet oder nicht, oder ob er langsam wirklich endlich mal wieder zu seinem wahren Ich findet – das erfahrt ihr schon alles noch ;-)

reelina19:
Vielen Dank! >///< Freut mich sehr, dass dir das Kapitel so gefallen hat! ^__^

abgemeldet:
Nach langer Zeit wieder ein Kommi von dir – und hab mich echt riesig darüber gefreut! *______________* (klar, was sonst bei so einem lieben Kommi? xD)
Ah, vielen Dank nochmal! <333 Und dass du und ihr alle so von dieser Geschichte gefesselt seid trifft mich echt total! *___* Ah, das ist so awesome! >///< ^^
Ehrlich gesagt ist es genau die Tanzszene gewesen, die ich vom Film geklaut habe ...^^' xDD Aber freut mich natürlich trotzdem, dass sie dir so gefällt :-D

Darkflyduck:
Das macht doch nichts! Es freut mich schon riesig, dass du die Fanfiction trotz meiner ziemlich langsamen Hochlade-Geschwindigkeit noch immer verfolgst und sie nicht schon längst vergessen hast! xDDD <3
Find ich total schön, dass dir der Schluss so gut gefallen hat, das motiviert total! *_* ^^

So, nun mal endlich zum Kapitel selbst hier:
Ich pendele wieder zu unserer Prinzessin rüber ;-)
Sorry, wenn euch dies zu sehr verwirrt, aber das ist wirklich reiner Zufall, dass sich die Inhalte der darauffolgenden Kapitel sich immer ziemlich genau im gleichen Abstand abwechselnd zwischen den beiden Perspektiven wechseln, die obendrein auch ziemlich gut passen und gelegen kommen!!! Das wundert mich selber total! O_O xD
So, ich will euch echt nicht mehr länger aufhalten xD
In dem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! ^__^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh Gott, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ...
Es tut mir so entsetzlich leid, dass ich wieder so ewig lange auf mich habe warten lassen! >_____<
Na ja, nun sind ja meine Abschlussprüfungen endlich vorbei (wen interessiert, was dabei herausgekommen ist, darf mal in meinem letzten Weblogeintrag vorbeischauen ;-)), und nun gebe ich mir wirklich Mühe, mir nicht mehr so lange Zeit zu lassen! Vielleicht so zwei Wochen pro Kapitel? Es wird sich schon irgendwie einrichten lassen, nun habe ich ja auch endlich Zeit :-)
Bitte verzeiht mir ... und ich hoffe wirklich sehr, dass ihr diese Fanfiction nicht schon längst vergessen habt und mir weiterhin treu bleibt; ich weiß eure Treue wirklich zu schätzen!

12 Kommentare für das letzte Kapitel, ich war wirklich überwältigt! Und ich danke euch für eure Loyalität! ^__^ Ihr seid wirklich die Besten; in einer anderen Fanfic hab ich mehr Favoriteneinträge, aber nur halb so viele Kommentare wie in dieser, und dafür möchte ich mich ganz herzlich bei euch bedanken! Ihr seid wirklich die Besten!!!!

Okay, und nun möchte ich mich bei jeder einzeln bedanken:

Moorleiche:
Vielen Dank! Es freut mich, dass du hier dazugestoßen bist und hoffe, dass dir der weitere Verlauf weiterhin so gut gefallen wird wie bisher :-)

abgemeldet:
Danke! :-) Ja, ich weiß, dass diese Verwandlung wirklich sehr arg und plötzlich kam ...^^' Deswegen hat mir das letzte Kapitel auch nicht so gefallen; also ich war mit anderen Kapiteln schon zufriedener^^'

Airen_:
Oh, vielen Dank! >///< Das freut mich wirklich, dass es so fesselnd war und du gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören konntest!

AkaneSoulless:
*lol* Sorry, länger ging das Kapitel nicht xDDD Ah, das ist doch selbstverständlich, dass ich dich „erwähne“! >__< ^^ Vielen Dank!^^
Ja, ich auch ._. Wie gesagt, bin wirklich nicht besonders mit dem letzten Kapitel zufrieden ... Es ging alles viel zu schnell ... *seufz* Ich hoffe, der weitere Verlauf kann dich friedlich stimmen :-)

abgemeldet:
Nicht? *lol* Dann habe ich dich jetzt ja wieder daran erinnert :-D
Danke dir, das ist wirklich sehr lieb und ich hoffe, dass du auch weiterhin dranbleiben wirst :-)

abgemeldet:
xD Ich sage, du bist früh dran! :-D Aber das freut mich natürlich umso mehr :-)
Bin sehr erleichtert, dass dich das Kapitel doch so positiv überrascht hat^^
Vielen Dank natürlich auch dir! ;-)

hikari_95:
Vielen Dank! :-) Ja, ich weiß, ich wollte es auch erst in die Länge ziehen, wusste aber nicht wie * seufz* Ich glaube, das war mein schlechtestes Kapitel bis jetzt :-/ Hoffentlich übertrumpft dieses neue Kapitel es nicht noch! >___< ^_^

abgemeldet:
*lol* Vielen vielen Dank dir, dass du die Kapitel noch alle nachgelesen und diese Fanfic nicht vergessen hast! <333
Ja, das kommt alles noch ... :-D *knuddel*

abgemeldet:
Oh mein Gott – ich dachte ich sehe nicht richtig, als ich deinen ausführlichen Kommentar gesehen habe! Oo DANKE! >/////< Habe mich darüber natürlich besonders gefreut! ^___^
Ich danke dir, dass du das so siehst :-) Ich habe nämlich wirklich ein sehr schlechtes Gewissen, euch so lange warten zu lassen, weil man mit der Zeit ja leicht den Anschluss verliert und so ... *seufz* Aber dennoch bin ich froh, wenn du sagst, dass sich das Warten doch so lohnt! <3
Was ich in der Zeit nach den Abschlussprüfungen so vor habe? Das kann ich dir sagen: FFs, FFs und nochal FFs xDDDDDDDD
Ja, das ist Sinn der Sache, dass Son-Goku uns so fremd vorkommen soll ... ^^ Aber ob sich das ändert, erfahrt ihr bereits in diesem Kapitel ;-)
Ich danke dir :-) Es freut mich sehr, dass dir das letzte Kapitel doch so gefallen hat :-)
Ich merke, du machst dir ja richige Gedanken um diese Fanfic; das freut mich natürlich mehr, wenn sich meine Leser auch außerhalb des eigentlichen Lesens mit der Geschichte beschäftigen *__*
Die Fragen werden sicher bald gelüftet werden :-D

taniko_chan:
Vielen Dank! ^^ Es freut mich total, dass dir dieses Kapitel so gefallen hat,wirklich! *_____*

-koishii:
Ah, das freut mich, dass du auch über meine Fanfiction gestolpert bist! *___* Vielen Dank! >///<
Ja, ich werde mich in Zukunft beeilen :-)

Darkflyduck:
Danke für deinen Kommi! ^_^ Hihi, ja, genau! ;-)

Okay, nun möchte ich euch nicht länger aufhalten ... xD
Nur noch eins: Dieses Kapitel spielt auch eine entscheidende Rolle in meiner Geschichte, deswegen ist es sehr von Vorteil, wenn ihr es nicht auslasst ... :-D
Hier erzählt euch wieder Son-Goku das Geschehen^^ ('*räusper* Nun ja, eigentlich tue ich das ja immer im Hintergrund ... xDD)

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen! ^_________^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und auf in die nächste Runde!^^ Zu diesem Kapitel kann ich jetzt auch nicht soooo viel sagen ... xDD Lasst euch einfach überraschen! ^_^ Nur soviel: Die Zeit des ziellosen Herumirrens ist nun vorbei! *grins * Und ja, es geht mit Chichis Erzählperspektive weiter^^

Viel Spaß beim Lesen! ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
Myut Bun Eul He Uh Jyuh Do (Kim Hee Seon), Criminal (Ayumi Hamasaki)

Also dieses Kapitel ist für diejenigen, die das Adult-Kapitel leider nicht lesen können ^^'

Nun ja, da in diesem Kapitel auch Inhalte vorkommen, die für den eigentlichen Verlauf der Geschichte auch nicht unwichtig sind, habe ich gleich ein zweites Kapitel dazu gemacht (na ja, eigentlich nur das Adult-Kapitel gekürzt xD), die natürlich szensiert ist^^'

Ach ja, dieses Kapitel ist aus Chichis Sicht geschrieben^_^

Okay, genug der Vorworte, auf geht’s ins Geschehen! xDD
Wie immer wünsche ich viel Vergnügen beim Lesen ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
Classical (Vanessa Mae)

Endlich nun wieder ein neues Kapitel >.< Ach Gott, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll :-( Es tut mir so leid, aber ich habe die Fanfic wirklich komplett aus den Augen verloren, weil es in meinem Leben so drunter und drüber ging :-/

Nja, also schnell kurz zum Kapitel:
Diesmal fasse ich mich natürlich wesentlich kürzer als beim letzten Kapitel xD
Also hier geht es zur harmonischen Abwechslung wieder mit Son-Gokus Sicht weiter ;-)
Und an dieser Stelle wie sonst immer erst nur:
Viel Spaß beim Schmökern! ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter! :-D
Also hier wird etwas mit unserer kleinen, unschuldigen Chichi passieren ... Mehr werdet ihr schon lesen! ;-) Diesmal auch aus ihrer Perspektive^_^
Ja, was soll ich mehr sagen?^^
Viel Spaß beim Lesen (vielleicht auch Zittern ... würde mich nicht verwundern bei diesem Kapitel) ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht endlich weiter! :-D

Sorry, dass ich euch wieder so lange hab warten lassen; wollte zuerst mein anderes Fanfic-Projekt fertig schreiben, bevor ich mich wieder dem hier widme >__< Inzwischen habe ich es endlich geschafft, und hier folgt auch schon das zweite Mal das letzte Kapitel für mich :-) (hab das letzte Kapitel der anderen Fanfic ja auch erst gestern geschrieben xD)

Also auch hier ist das nun schon das letzte Kapitel (Epilog gibt’s aber auch noch^^); aber was heißt hier "schon"? War ja in dieser Fanfic auch mehr als nur extrem langsam >.< xD Na ja ... *räsuper*
Wir nähern uns also dem Ende ... Was wird passieren? Werden sie es wirklich schaffen, den heiligen Drachen Shenlong zu rufen? Oder scheitern sie noch an der letzten Aufgabe, so nahe am Ziel?

Diesmal aus Gokus Perspektive ^_^
Ja, was soll ich mehr sagen?^^
Lehnt euch zurück und genießt das Kapitel! ^^ Komplett anzeigen

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分娩 - Geburt in der Kaiserfamilie


 

PROLOG

分娩 (Xiāng Huì)

Geburt in der Kaiserfamilie

»Es ist Schicksal, dass ich dir begegnet bin ...«


 

Heute war ein großer Tag. Ganz Yuan war in heller Aufruhr. Die Kaiserin hatte vor ein paar Tagen die bisher einzige Tochter des Kaiserpaars zur Welt gebracht. Mutter und Tochter waren glücklicherweise wohlauf, und heute würden sie das erste Mal nach der Geburt in die Öffentlichkeit treten.
 

Ich stand mit meinem Vater und allen anderen Bewohnern Yuans mitten im Herzen unseres Landes. Alle warteten gespannt auf die Ankunft der Kaiserfamilie mit ihrer kleinen neugeborenen Tochter. Wegen so einem Ereignis musste ich sogar mein Training im Shaolin-Tempel pausieren.

Das kam so gut wie nie vor, denn das Training war anspruchsvoll und hart. Man durfte es nur zum Schlafen oder Essen unterbrechen.

Dass es im ganzen Tempel Trainingsverbot gab, war ein klares Zeichen dafür, wie wichtig dieses Ereignis tatsächlich war.
 

Gleichzeitig erinnerte es mich unweigerlich daran, dass ich nicht so viel Glück mit meiner Mutter hatte … Mich konnten die Ärzte zwar noch retten, doch durch die schwere Geburt und den dazugehörigen Komplikationen war meine Mutter gestorben … Mir jedoch konnte sie noch das Leben schenken, wofür ich ihr sehr dankbar war und ihr auch immer dankbar sein würde. Ich hatte mir so sehr gewünscht, sie wenigstens einmal kennenlernen zu dürfen, doch das würde für mich nie mehr als nur ein unerfülltes Wunschdenken sein …
 

Ehrlich gesagt verstand ich ja überhaupt nicht, warum sie hier so einen Radau veranstalteten. Es war doch nur die Geburt eines kleinen Mädchens! Als ich geboren wurde, gab es keine solche Aufregung im Land. Das sagte mir jedenfalls Vater, als ich ihn vorhin gefragt hatte.

Okay, dieses Mädchen war die Tochter des Kaisers, aber trotzdem war sie doch ein ganz normaler Mensch, oder etwa nicht? Ein Mensch wie jeder andere auch.

»Das verstehst du noch nicht, mein Sohn«, hörte ich die Stimme meines Vaters in Gedanken. Und ich dachte weiter zurück an dieses Gespräch.
 

»Die Königsfamilie ist sehr mächtig. Nicht umsonst dienen wir ihr alle. Aber du bist erst vier. In ein paar Jahren wirst du schon verstehen, warum es so ist.

Trainiere fleißig weiter und werde eine der Stärksten, dann wirst du in naher Zukunft bestimmt die ehrenvolle Aufgabe erhalten, die Prinzessin beschützen zu dürfen und ihr persönlicher Leibwächter zu sein!«

»Ja, ich werde weitertrainieren, um irgendwann der Stärkste zu sein, Vater. Aber warum soll ich denn die Prinzessin beschützen? Kann sie etwa nicht kämpfen? Ist sie etwa nicht so stark? Aber gut, sie ist ja auch nur ein Mädchen.« Son-Goku kicherte leicht belustigt und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

»Es ist eine Ehre, die Kaiserfamilie persönlich beschützen zu dürfen. Nicht jeder ist dieser Aufgabe würdig! Die Leibwächter der Kaiser sind sehr angesehen, so wie auch ich, denn du weißt ja, dass ich schon seit Jahren den Kaiser beschütze. Wenn er rund um die Uhr Schutz braucht, was ja oft vorkommt, bin ich dafür zuständig und bin quasi sein Schatten. Ansonsten bin ich der Anführer unserer Obersten Soldatengruppe, was auch keine einfache Aufgabe ist.

Du wirst mein würdiger Nachfolger sein.«

Bardock war ganz in seinem Element, doch damals hatte der kleine Son-Goku es noch nicht genau verstanden, um was es ging, und eigentlich hatte es ihn auch gar nicht interessiert.

Wieso sollte er auch ein Soldatenanführer werden und die Kaiserfamilie beschützen? Würde er denn nichts Besseres zu tun haben?

Ihm fiel doch jetzt etwas viel Wichtigeres, Sinnvolleres und Spaßigeres ein: Trainieren.
 

»Sie kommen!«, rief plötzlich ein Bewohner des Dorfes, und von der Ferne sahen wir, wie die kaiserliche Kutsche in die Stadt hereingetragen wurde. Die rangniedrigeren Diener, die die Kutsche trugen, machten direkt im Zentrum Halt. Nach kurzer Zeit stieg der Kaiser und frisch gebackene Vater mit der Kaiserin, die deren neugeborene Tochter in den Armen hielt, aus. Die glücklichen Eltern präsentierten sogleich die junge Prinzessin. Alle Anwesenden jubelten laut und verbeugten sich ehrfürchtig. Viele vergossen sogar Freudentränen. Auch mein Vater verneigte sich tief und unterwürfig Richtung Boden.

Einfach unbegreiflich.

Daher blieb ich ganz ruhig und gleichgültig in der Menge stehen, denn wenn ich mich ebenfalls verbeugt hätte, hätte ich wieder nichts gesehen. So hatte ich als einziger Stehender endlich ein klares Blickfeld.

»Ausgezeichnet, so sehe ich auch mal alles!«, rief ich freudig, denn irgendwie war mein Interesse nun doch geweckt.
 

Mein erster Blick galt der kleinen Prinzessin, und wenn ich mich nicht irrte, sah auch sie mit ihren neugierigen schwarzen Kulleraugen direkt in meine.

War das Zufall, dass sich unsere Blicke genau in diesem Moment trafen?

Ein angenehm warmes Gefühl durchflutete mich, doch ich wusste nicht, was das war. Ich konnte es mir nicht erklären, doch ich fühlte mich sofort zu ihr hingezogen. Vom ersten Augenblick an.
 

Das war unsere allererste Begegnung, die ich niemals in meinem Leben vergessen würde …

重拳 - Schwere Schicksalsschläge

****Rückblick****

Ich dagegen blieb ganz ruhig und gleichgültig in der Menge stehen, zumal ich kaum etwas sah wegen meiner Größe. Doch mein Vater bemerkte das schnell, trug mich mit einem Lächeln hoch und setzte mich auf seine rechte Schulter ab. „Ausgezeichnet, so sehe ich alles!“, rief ich freudig und ein erster Blick galt der kleinen Prinzessin, und wenn ich mich nicht irrte, sah auch sie mit ihren neugierigen schwarzen Kulleraugen direkt in meine. War das etwa nur Zufall, dass sich unsere Blicke trafen? Ein angenehm warmes Gefühl durchflutete mich, doch ich wusste nicht, was das war.
 

Das war unsere allererste Begegnung, die ich niemals vergessen würde ...

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 1:

重拳

Schwere Schicksalsschläge

»Aber solange du bei mir bist, kann ich alles ertragen!«


 

Die Zeit nach ihrer Geburt verging wie im Flug. Die Ereignisse überschlugen sich fast, denn es passierte sehr viel, was für mein Leben weitreichende Folgen hatte und ihre Spuren hinterließ.

Zum Beispiel freundete ich mich sehr eng mit der Prinzessin Chichi an. Keine Ahnung, wie das zu Stande kam, aber es ergab sich irgendwie ganz automatisch. Okay, ganz von selbst kam das natürlich nicht. Ich musste gestehen, dass ich derjenige war, der immer unbewusst nach ihrer Nähe suchte. Ich fühlte mich bei ihr einfach … wohl. Richtig wohl. Selbst, wenn ich sie für einen ganzen Tag lang nicht sah, spürte ich, wie mir etwas fehlte. Ich fühlte mich nicht vollständig. Erst wenn sie bei mir war, fühlte ich mich erst … ganz. So komisch das auch klang. Ich kapierte es ja selbst kaum.

Doch eines wusste ich: Ich mochte Chichi. Sehr sogar. Ich brauchte nur in ihre großen, schwarzen Augen zu sehen, um alles Schlechte um mich herum zu vergessen und einfach glücklich zu sein. Ihr strahlendes Gesicht reichte aus, damit die ganze Welt für mich in Ordnung war. Und mit der Zeit schlich sich in mir ein Drang ein, den ich anfangs kaum wahrnahm. Den Drang, sie vor allem und jedem zu beschützen. Nicht, weil es meine Mission war, sondern weil ich es selber mehr als alles Andere wollte. Der Gedanke, dass ihr etwas zustoßen könnte, war für mich unvorstellbar grausam. Das wäre mit Abstand das Schlimmste, was mir passieren könnte.

Es war verrück, was sie für eine starke Anziehungskraft sie schon auf mich auswirkte, selbst als sie noch ein Baby war und gar nicht mit mir sprechen konnte. Alleine mit ihrem Blick zog sie mich komplett in ihren Bann. Ihr war ich hoffnungslos ausgeliefert.

Ich achtete immer gut darauf, dass ihr nichts passierte oder sie sich nicht wehtat in der Zeit, als sie gerade das Krabbeln und Gehen erlernte. Immer wieder sah sie mich mit ihren neugierigen dunklen Augen an, in denen ich mich jederzeit verlieren konnte. Häufig brauchte sie Trost, wenn sie wirklich mal stolperte und hinfiel, und jedes Mal hörte sie schlagartig auf zu weinen, wenn ich sie in meine Arme schloss. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich sie niemals fallen gelassen. Doch der Kaiser hatte mich darum gebeten, sie selbstständig üben und auch mal stürzen zu lassen, denn nur durch Fehler lernte man erst richtig. Das galt auch für das Gehen.

Beim ersten Mal, als ihr beginnender Heulkrampf in meinen Armen ein sofortiges Ende fand, hatten wir uns alle noch schwer darüber gewundert, da es bisher einzig und allein der Kaiserin gelungen war, sie zu beruhigen. Nicht einmal der Kaiser, ihr eigener Vater, war dazu fähig. Und ich, ein einfacher, dahergelaufener Junge schaffte es mühelos. DAS glich natürlich fast einer Sensation.

Es dauerte nicht lange, bis sie ihre ersten Worte vor sich hinbrabbelte. Auch in diese Entwicklungsstufe stand ich ihr immer mit Rat und Tat zur Seite, doch dies war fast schon unabsichtlich und brachte für mich einen willkommenen Nebeneffekt, weil ich mich ja auch mal richtig unterhalten wollte statt eher Selbstgespräche zu führen. Ein gewisser Anteil Eigennutz war also durchaus vorhanden. Doch ich hätte mich auch mit ihr beschäftigt, wenn für mich nichts dabei rausgesprungen wäre. Gar keine Frage.

Rasant schnell wuchs sie auch aus dieser Phase heraus und entwickelte sich zu einem entzückenden kleinen süßen Mädchen.

Es machte mir großen Spaß, dabei zusehen zu dürfen, wie sie sich weiterentwickelte und täglich dazulernte, um für das Leben gewappnet zu sein. Vor allem sie als Prinzessin würde es ja alles andere als leicht haben.

Wir spielten und alberten zusammen herum und trainierten sogar ein bisschen. Natürlich hielt ich mich dabei immer ziemlich zurück. Alleine schon, weil sie ein Mädchen war. Mir wurde von meinem Vater schon seit ich denken konnte immer eingetrichtert, dass man niemals seine Hand gegen eine Frau erheben durfte – diese Regel hatte sich ganz tief in mir verwurzelt, sodass ich niemals ungehemmt gegen sie kämpfen könnte. Dennoch musste ich zugeben, dass sie ein wahres Naturtalent in der Hinsicht war. Für ein Mädchen hatte sie richtig viel Power.

Leider waren uns solche gemeinsamen Aktivitäten eher selten möglich, denn sowohl sie als auch ich waren schwer beschäftigt und hatten kaum freie Zeit der Verfügung, obwohl wir beide noch so jung waren. Daher war eher die Regel, dass wir uns am Tag vielleicht wenige Minuten sehen und kurz ein paar Worte austauschen konnten. Viel mehr war in den meisten Fällen einfach nicht drin, was ich sehr schade fand.

Ihr junger Alltag war geprägt von einem straffen Stundenplan, da sie als Prinzessin vieles beherrschen musste, wie zum Beispiel das Lesen und Schreiben. Aber auch Unterricht in die Teezeremonie, das Blumenstecken und natürlich die Manieren und weibliche Grazie und Eleganz waren aus ihrem Alltag nicht wegzudenken und gehörten dazu.

Ich persönlich hatte jedoch den Eindruck, dass sie bereits mit so einer gewissen Zartheit und einer unbeschreiblichen Anmut geboren worden war, dass ihr vor allem die letzte Kategorie nicht besonders schwerfallen dürfte.

Zwar konnte sie zu mir manchmal recht frech sein, doch trotzdem hatte sie selbst da noch etwas so Entzückendes an sich. Sie war einfach immer zuckersüß, egal was sie anstellte.

Grund für ihren strengen Tagesplan war der, dass man einfach von einer Prinzessin erwartete, dass sie gebildet war. Die Leute damals sahen dies als selbstverständlich an. Mit den meisten genannten Fächern würde sie wohl erst ein paar Jahre später anfangen, doch Manieren und Lesen wurden ihr schon mit zarten vier Jahren beigebracht.

So war ich doch recht froh, dass ich nicht in einer adligen Familie auf die Welt gekommen war und zumindest ansatzweise frei war. Ich bewunderte sie dafür, dass sie so gut damit gehen konnte, dass sie ihr ganzes Leben einem strengen Ablauf folgen musste.

Das hieß aber nicht, dass ich in meiner ganzen Freizeit herumtrödelte und sie sich nur in Form von Schlafen, Essen und seltenen gemeinsamen Stunden mit Chichi zeigte.

Mein Leben bestand aus ultraharten Trainingseinheiten im Shaolin-Tempel, sowohl für den Geist als auch für den Körper. Alles verlief in geregelten Zeiten ab, so wie auch wie lange geschlafen werden durfte, doch da ich eine ziemliche Schlafmütze war, verschlief ich leider auch des Öfteren und bekam immer saftige Strafen von unserem Meister, wenn ich mal wieder zu spät kam, doch zum Glück bügelte meine Disziplin im Training alles wieder aus. Ich tat das allerdings nicht aus Pflichtbewusstsein, sondern aus freiem Willen. Ich liebte das Kämpfen einfach, es war meine größte Leidenschaft, ohne die ich nicht konnte. Aber auch das war nicht weiterhin verwunderlich, da ich ja ein Saiyajin war, und Saiyajins lebten für den Kampf. Jedes Mal, wenn ich meine Kräfte mit einem starken Gegner messen durfte, geriet mein Blut total in Wallung. Es war wie ein Rausch, den man nicht missen wollte. Ich war auch außerordentlich begabt, und das trotz meines jungen Alters – selbst für einen Saiyajin. Mein Meister und mein Vater hatten mir schon vorhergesagt, dass aus mir bestimmt noch ein großer Krieger werden würde.

Ich prägte mir neue Techniken besonders schnell ein, doch trotz aller Liebe zum Kämpfen berücksichtigte ich die Goldene Regel des Kung-Fus: »Kung-Fu dient nur zur Selbstverteidigung und zum Schutz Schwächerer!«

Doch da die Gründer des Tempels nicht wollten, dass wir unser ganzes Leben lang geistig ungebildet blieben und ein Stück Allgemeinbildung einfach dazugehörte, wurden uns in regelmäßigen Abständen auch Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht, wovon ich wiederum nicht besonders angetan war.

Da waren mir die chinesische Kampfkunst und natürlich auch die gemeinsame Zeit mit Chichi doch weitaus lieber. Ihre Nähe war für mich wie wohltuender Balsam auf der Seele. Doch damals war mir das noch gar nicht so bewusst, und selbst wenn es das gewesen wäre … Ich war noch nicht alt genug, solche Gefühle zu begreifen, geschweige denn sie logisch zuzuordnen.
 

Eines Tages ereilte ganz Yuan eine schockierende Nachricht: Die Kaiserin, Chichis Mutter, war an einer schweren, rätselhaften Krankheit gestorben. Jeder trauerte um die Kaiserin, denn sie war immereine liebenswürdige, sanfte, bildhübsche, anmutige und warmherzige Frau gewesen. Ausnahmslos jeder hatte sie geliebt und verehrt, und nun war sie von uns gegangen. Für immer.

Auch mich nahm das sehr mit, denn ich hatte sie ja auch sehr gut gekannt und hatte mich oft in ihrer Gegenwart aufgehalten. Ich war in ihrem Palast immer willkommen gewesen; sie hatte mich immer liebevoll aufgenommen und war für mich die Mutter gewesen, die auch ich sehr früh verloren hatte. Sie war diejenige gewesen, die mir die Liebe einer Mutter gegeben hatte. Und trotzdem bestanden keine Zweifel daran, dass es Chichi noch viel härter traf, weil sie schließlich ihre leibliche Tochter war. Zudem war sie doch gerade mal fünf Jahre alt. Bestimmt kein Alter, in der man den Verlust eines Elternteils leicht wegsteckte – das tat man in der Regel sowieso nie.

Wie gerne würde ich jetzt sofort zu ihr rennen, doch ich durfte nicht und war von meinem Vater davon abgehalten worden, da er es für diesen Moment am besten hielt, sie im Kreise der Familie in Ruhe zu lassen. Im Kreise der Familie, die nun wohl nur noch aus Vater und Tochter bestand.

Wenn ich schon so deprimiert seit Stunden vor unserem Haus saß – wie musste sich Chichi dann erst fühlen?

Wie gerne würde ich jetzt sofort zu ihr rennen, doch ich durfte nicht. Ich wurde von meinem Vater aufgehalten, da er es für diesen Moment am besten hielt, sie im Kreise der Familie in Ruhe trauern zu lassen. Im Kreise der Familie, die nun nur noch aus Vater und Tochter bestand.

Verdammt, gehörte ich denn nicht zu ihrer Familie? Ich war doch ihr bester Freund! War das denn gar nichts wert? Warum durfte ich nur hier herumsitzen und Däumchen drehen?

»Ich werde noch wahnsinnig!«, stieß ich verärgert aus und fuhr nervös durch mein schwarzes Haar. Irgendwie musste ich ja versuchen, mich abzureagieren. Vielleicht sollte ich mich durch ein Training ablenken lassen, bevor ich hier irgendetwas kaputtmachen könnte.
 

Von diesem Gedanken wurde ich abrupt abgehalten, als ich zügige, samtweiche Schritte hörte, die mir sehr vertraut waren. Als Saiyajin verfügte ich über übermenschlich ausgeprägte Sinne und besaß aus diesem Grund auch ein ziemlich gutes Gehör, sodass ich die Personen auch von weiter Ferne sogar an ihren Schritten unterscheiden konnte.

Aufgeregt sprang ich gleich auf und rannte auf die laufende Person zu. Im nächsten Moment erreichte Chichi bereits mein Blickfeld. Ich rannte noch schneller, bis ich endlich bei ihr ankam und meine Arme fest um ihren schmächtigen Körper schlang. Völlig aufgelöst hatte sie sich in an meine Brust geworfen und weinte nun ohne Hemmungen. Ich streichelte sanft ihren Kopf und versuchte, sie zu beruhigen, indem ich ihr immer wieder zärtlich über den Rücken strich.

Ich sagte nichts, denn ich wusste, wie schlimm es war, eine geliebte Person zu verlieren und kein Wort des Trostes auf der Welt reichte, um diesen Schmerz zu lindern. Zumindest nicht in dem Moment, wo sie noch so sehr von dem Schicksalsschlag erschüttert wurde.
 

Unwillkürlich wanderten meine Gedanken zu meiner eigenen Mutter, die kurz nach meiner Geburt gestorben war. Auch für mich war das die schmerzhafteste Erfahrung überhaupt gewesen, da ich meine Mutter nie kennenlernen und erfahren durfte, wie sie war. Auch wenn ich instinktiv spürte, dass sie auch eine ganz besondere Person gewesen sein musste. Nicht zuletzt von den seltenen Erzählungen meines Vaters über sie konnte ich mir zumindest ein grobes Bild von ihr ausmalen. Es war schlimmer als man sich vorstellen konnte, nie die Mutter kennenlernen zu dürfen und mit dem Wissen weiterzuleben, sie auch niemals kennenlernen zu dürfen – zumindest nicht im Diesseits. Es war ein Schmerz, den ich tief in meinem Herzen vergraben und zugesperrt hatte. Vor allem war ich schon für mein restliches Leben gestraft, mit der Gewissheit leben zu müssen, meine eigene Mutter auf dem Gewissen zu haben.
 

Ich wusste, dass Chichi sehr an ihrer Mutter gehangen hatte. Sie hatte jeden Tag ihre grenzenlose Liebe, Fürsorglichkeit und Wärme als Geschenk bekommen. Und nun, von heute auf morgen, musste sie ohne sie weiterleben. Schlagartig hatte das Schicksal ihr ihre Mama weggenommen. Für ein so junges Mädchen mehr als nur eine Zumutung. Sie tat mir so unendlich leid.

Ihr war ihr Fehlen mehr als bewusst, obwohl sie noch so jung war. Chichi hatte im Gegensatz zu mir die bewusste Erfahrung mit der Mutterliebe gemacht, und ich litt dagegen, weil ich meine Mutter nie kennenlernen durfte und mit dem Wissen leben musste, es auch nie zu dürfen. Diese Ungewissheit, diesen Schmerz hatte ich tief in meinem Herzen verborgen und zugesperrt. Trotz dieser Tragödie war ich trotzdem ein lebhafter, stets gut gelaunter Junge.
 

Was war wohl schmerzhafter? Eine geliebte Person zu verlieren, die man gekannt hat und sich bewusst ist, was für eine Person man doch verloren hatte oder einen geliebten Menschen zu verlieren, den man nie kennenlernen durfte und für den Rest des Lebens in der Ungewissheit weiterleben zu müssen, was für ein Mensch diese Person gewesen war?

Egal, auf welche Art man einen geliebten Menschen verliert: Es war immer mit einem unerträglichen Schmerz verbunden, der einem das Herz gewaltsam herausriss.

Wir beide wurden schon im jungen Alter vom gnadenlosen Schicksal getroffen, mussten uns schon im Kindesalter mit der traurigsten Seite des Lebens auseinandersetzen, wurden davon keineswegs verschont. Doch ich war zuversichtlich. Egal, wie schwer es auch sein würde: Wir waren mit unserem Schmerz nicht allein. Wenigstens hatten wir noch uns. Gemeinsam würden wir alle Gemeinheiten, die das Schicksal noch für uns bereithielt, überstehen.
 

»Nicht weinen Chichi … Deine Mutter ist jetzt bestimmt in einer anderen, viel besseren Welt und wird dir vom Himmel zusehen. Sie wird immer über dich wachen und auf dich aufpassen. Glaub mir: Sie lässt dich nicht im Stich. Sie wird dich nie alleine lassen.« Letztendlich hatte ich mich doch dazu entschlossen, sie mit Worten zu trösten und hoffte inständig, dass sie ihr gewünschtes Ziel auch erreichten.

Mit verweinten Augen blickte sie zu schluchzend mir hoch. Ihre schmalen Schultern bebten nach wie vor. »W- Wirklich?«, fragte sie mit zittriger Stimme. Ich nickte ihr nur aufmunternd zu.

»Ganz bestimmt!«
 

In den nächsten Tagen versuchte ich so gut es ging, ihr beizustehen. Anfangs war sie oft ziemlich abwesend und war irgendwie in ihrer eigenen Gedankenwelt gefangen. Es war wirklich eine sehr harte Zeit für sie, und ich spürte, dass sie mich dringend brauchte.

Das merkte ich ganz besonders dadurch, dass sie nur in meiner Anwesenheit sich wenigstens darum bemühte, wirklich weiterzuleben und nach vorne zu blicken in weite ungewisse Zukunft. Dass sie nur durch meine Hilfe der Herausforderung des Lebens ins Gesicht blicken konnte. Ich wollte zwar nichts zu überstürzt feststellen, doch in mir keimte die leise Hoffnung auf, dass Chichi schon bald über den Verlust ihrer Mutter hinweg sein würde. Dass sie sich nach und nach nach der Zeit der Trauer wieder öffnen und bereit sein würde, wieder ins Leben zurückzukehren. Zurück zu mir.

Und meine stillen Gebete wurden erhört.

承諾 - Das Versprechen aus Kindheitstagen


 

KAPITEL 2

承諾

Das Versprechen aus Kindheitstagen

»Wir werden es zusammen wagen, denn du hast mir dein Wort gegeben!«


 

****Rückblick****

In den nächsten Tagen versuchte ich so gut es ging, für sie da zu sein und sie zu trösten. In der ersten Zeit war sie doch recht abwesend und war irgendwie in ihrer eigenen Gedankenwelt gefangen. Das war wirklich eine sehr harte Zeit, und ich spürte, dass sie mich brauchte und sie nur durch meine Hilfe ganz langsam und zaghaft versuchte, weiterzuleben und nach vorne, in die weite ungewisse Zukunft zu blicken. Ich wollte zwar nichts zu überstürzt feststellen, doch in mir keimte die leise Hoffnung auf, dass Chichi schon bald über den Verlust ihrer Mutter hinweg sein würde, sich aus ihrer eigenen Welt löste und nach der möglichst kurzen Zeit der Trauer wieder ganz normal leben konnte.
 

Und meine Hoffnung wurde erhört ...

****Rückblick****
 


 

Drei weitere Jahre vergingen.
 

Wieder einmal trainierte ich hart im hinteren Garten des Tempels, um eine neu erlernte Technik, die »Die Kralle des Phönix‘«, zu perfektionieren, das sich als äußerst schwierig entpuppte. Doch ans Aufgeben dachte ich natürlich noch lange nicht. Mein Kampfgeist war nach wie vor ungebrochen. Ich hatte schon unzählige Techniken perfekt gemeistert, und bei dieser würde das nicht anders verlaufen. Daran bestand nicht der geringste Zweifel.

Da ich hier schon seit Stunden herumfuchtelte, rannen unzählige Schweißperlen meinen Körper hinab. Mein Atem ging stoßweise, doch das hielt mich nicht davon ab, weiterzutrainieren. Im Gegenteil. Es ärgerte mich eher, warum ich durch so ein harmloses Training anscheinend schon an meine physischen Grenzen stieß. Dabei trainierte ich doch erst seit fünf Stunden, verdammt!
 

»Son-Goku?«, hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme vorsichtig fragen. Ich blickte mich sofort verwundert in die Richtung um, aus der sie gekommen war. Wenige Sekunden später raschelte es, bevor eine kleine achtjährige Chichi aus dem Busch gehüpft kam. Schon als kleines Kind war sie wunderschön. Dieses rosafarbige Kleid, in welches sie gesteckt worden war, unterstrich nur ihre Niedlichkeit, hatte aber auch etwas Vornehmes an sich. Na klar, eine Prinzessin hatte sich nun einmal angemessen zu kleiden – auch als kleine Achtjährige.

Ihre schulterlangen Haare trug sie offen, und ihre unfassbare Ausstrahlung war einfach nur süß, unschuldig und naiv. So unglaublich niedlich! Schlicht und einfach bezaubernd. Man sah auf dem ersten Blick, dass sie die Prinzessin Yuans war.

Fröhlich sah sie mich mit ihren glänzenden Augen an, worauf sich in mir immer ein seltsames, kribbelndes Gefühl der Wärme ausbreitete, doch ich konnte es einfach noch nicht deuten geschweige denn überhaupt als solches wahrnehmen.

»Chichi?! Was machst du denn hier? Weiß dein Vater davon oder hast du dich etwa wieder heimlich rausgeschlichen?« Skeptisch hob ich eine Augenbraue und sah sie fragend an.

»Na ja, ich hatte einfach keine Lust mehr, in meinem Zimmer herumzusitzen. Da langweile ich mich doch zu Tode!«, gab die kleine Chichi als Antwort zurück. Daraufhin gab ich nur einen tiefen Seufzer von mir. »Es macht mir ja ehrlich nichts aus, wenn du mir Gesellschaft leistest, aber jedes Mal, wenn du herkommst, kriege ich Ärger, weil alle meinen, dass ich dich von deinen Pflichten ablenken könnte.

Mal abgesehen davon finde ich es einfach nur noch verrückt. Du bist gerade mal acht Jahre alt und musst schon alles Mögliche lernen. Als Prinzessin hat man es wirklich nicht leicht, obwohl es ja doch den Anschein hat, als ob dir alles in die Wiege gelegt worden ist. Das glauben zumindest die Leute, die überhaupt keine Ahnung von gar nichts haben. Das sieht man ja schon daran, wie viele Mädchen davon träumen, eine Prinzessin zu sein. Wenn die wüssten …« Wie immer konnte ich bei dieser erneuten Feststellung nur den Kopf schütteln und setzte schon an, um nebenbei weiter meine Übungen zu machen, weil ich mein Training auf keinen Fall mittendrin für längere Zeit abbrechen wollte. Und doch gelang es Chichi, meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, indem sie mir freudig ein kleines glitzerndes Etwas entgegenhielt.

Ich ging langsam auf sie zu, kniete mich zu ihr runter und mein Blick fiel sofort auf die gläserne, orangefarbene Kugel in ihrer Hand. Ich betrachtete sie misstrauisch, ehe ich nur ungläubig blinzeln konnte. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. »Das ist ja ein Dragonball! Wo hast du ihn gefunden?«, fragte ich sie neugierig. »Ich weiß es nicht genau. Mich hat irgendeine anziehende Kraft in dieses Gebüsch dort hinten gelockt, und da habe ich diese funkelnde Kugel gefunden. Ist sie nicht wunderschön? Und sie hat sogar einen roten kleinen Stern in der Mitte!« Aufgeregt deutete sie kurz mit ihrem Zeigefinger zurück zu dem Busch, aus dem sie gerade herausgekrochen war, bevor sie wieder verträumt der Kugel widmete.

Bei dieser Aussage fiel meine Kinnlade fassungslos runter. Hatte ich richtig gehört? Sie konnte die Dragonballs erspüren? Oder hatte sie sich das doch nur eingebildet? Trotz widersprüchlicher Gedanken glaubte ich ihr, denn es war nicht unwahrscheinlich, dass die magischen Kugeln eine mysteriöse Anziehungskraft besaßen, die nur wenige wahrnehmen konnten. Und Chichi hatte schon immer eine besondere Begabung für Übersinnliches gehabt. Ich hatte ja schon immer gewusst, dass Chichi kein gewöhnliches Mädchen war – mal ganz davon abgesehen, dass sie die Prinzessin unseres Landes war.

Sanft legte ich meine Hand auf ihren Kopf. »Du solltest diese Kugel gut aufheben. Sie ist sehr wertvoll«, riet ich ihr mit einem sanften Lächeln. Sie sah mit großen Augen zurück.

Sie blickte mit großen Augen zurück. »Etwa, weil sie so hübsch glänzt?«, fragte sie ziemlich ahnungslos, woraufhin ich sie nur verblüfft anstarren konnte.

»Du willst mir doch nicht etwa ernsthaft sagen, dass du noch nie etwas von den legendären Dragonballs gehört hast, oder?! Also gerade als Prinzessin sollte man zumindest schon einmal davon gehört haben!« Am Ende grinste ich sie breit an, nachdem ich eine gespielt empörte Tonlage angenommen hatte. Als sie eine beleidigte Schnute zog, konnte ich nicht anders und versuchte, meine kleine Neckerei wiedergutzumachen. »Setz dich hin, dann erzähl ich dir alles von dieser Legende«, bot ich ihr an und setzte mich gleich auf den Schneidersitz. Chichi nahm sogleich auf meinem rechten Oberschenkel Platz, so wie sie es immer tat. Er war sozusagen ihr Stammplatz, der ganz alleine für sie reserviert war. Ganz automatisch legte ich meinen Arm sanft um ihren Bauch. Das war schon so eine Art Reflex. Wir kannten uns schon so lange, und wir waren schon immer so nah zusammengesessen, als wäre das das Natürlichste auf dieser Welt. War es das denn nicht auch?

»Also …« Ich überlegte kurz, wie ich am besten anfangen könnte, um es ihr so verständlich wie möglich zu machen. »Eine uralte Legende besagt, dass auf unserer Erde sieben Dragonballs verstreut sind, die eine große Macht besitzen. Man sagt, dass Buddha höchstpersönlich die Dragonballs erschaffen hat, damit die Menschen, die scheinbar unerreichbare Wünsche hegen, sich selbst auf den Weg machen können, um sich ihren Wunsch erfüllen zu lassen mit der Hilfe der mächtigen Dragonballs. Denn wir wissen mittlerweile, dass Buddha unmöglich jeden Wunsch von uns erfüllen kann, und wir dürfen ihm auch nicht böse sein, ihm die ganze Schuld geben oder ihn gar an ihn zweifeln, nur, weil es uns mal richtig dreckig im Leben geht. Buddha ist zwar mächtig, doch auch seine unvorstellbar große Macht erreicht hier seine Grenzen. Außerdem können wir Menschen einfach nicht nur Glück haben, verstehst du? Jeder hat mal den einen oder anderen Schicksalsschlag zu erleiden; so ist das leider. Wir müssen lernen, auch solche Probleme zu bewältigen, und genau das ist es, was das Leben schließlich ausmacht. Es stellt eine immerwährende Herausforderung dar, die wir annehmen müssen. Wir müssen uns ihm stellen und das Beste aus diesem größten Geschenk machen, den Buddha uns vermacht hat. Das ist der eigentliche Sinn des Lebens.

Wir machen Fehler, und es ist eine unserer wichtigsten Aufgaben, diese Fehler zu korrigieren. Wir fallen zwar hin, doch wir stehen wieder auf und versuchen weiter, den Anforderungen gerecht zu werden.

Wir müssen lernen, Probleme zu bewältigen, und genau das ist es: Das Leben ist eine ewige Herausforderung, die wir annehmen müssen. Wir müssen uns ihr stellen.

Genau das hat der liebe Buddha uns gelehrt. Nämlich, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen und unser ganzes Leben lang dazuzulernen, um am Ende die Erleuchtung zu finden.«

»Das Leben ist aber richtig ungerecht«, warf Chichi bekümmert ein und sah traurig zu Boden. »Er hat mir schon so früh meine Mama genommen. Warum hat er das getan? Habe ich das etwa verdient?«

Tröstend strich ich ihr durch das lange Haar. »Aber nein. Das hat überhaupt nichts mit dir zu tun. Es war ein hartes Schicksal, was er dir damit auferlegt hat, aber das hat er ganz bestimmt nicht mit absichtlicher Böswilligkeit getan, um dir eins auszuwischen. Er sucht sich auch nicht willkürlich irgendein Opfer aus; dann wäre er nicht Buddha, sondern der Teufel. In unserer Welt hält das unberechenbare Schicksal die Fäden.

Es gibt keine hundertprozentige Gerechtigkeit zwischen den Menschen: Die einen sind besser dran, die anderen schlechter. Oft werden herzensgute Menschen schwer krank, während boshafte Menschen ein langes Leben führen dürfen. Das Schicksal schlägt per Zufallsprinzip zu. So ist das Leben. Selbst Buddha hat nicht die Macht, unsere Welt im absoluten Gleichgewicht zu halten und gegen das übermächtige Schicksal anzukommen. Darum müssen wir uns schon selber kümmern. Das Leben ist nun mal eine große Herausforderung, der nicht jeder gewachsen ist.« Ich entschied, die unschöneren Details noch nicht zu erwähnen, denn schließlich musste sie in ihren jungen Jahren ja noch nicht unbedingt wissen, was Menschen sich und anderen Schreckliches antun konnten. Sie hatte schon genug Schlimmes durchmachen müssen. Stattdessen fuhr ich lieber mit der eigentlichen Geschichte der Dragonballs fort, die ich ihr ja ursprünglich erzählen wollte.

»Genau aus diesem Grund und durch seine Liebe zu den Menschen hat der Allmächtige die Dragonballs für uns erschaffen. Man kann sie also praktisch als weiteres wertvolles Geschenk Buddhas sehen.

Wenn man alle sieben Kugeln gefunden hat, muss man etwas ganz Bestimmtes sagen, um sozusagen den Heiligen Drachen Shenlong zu sich zu rufen. So eine ganz bestimmte Formel. Mist, wie lautete sie noch gleich …?«

Nun verwandelte sich Chichis ungläubige Miene in einen gelangweilten Gesichtsausdruck, welches so viel sagen sollte wie: »Das ist mal wieder so typisch für dich, dass du sie vergessen hast«.

Ich kratzte mich verlegen lachend am Hinterkopf, bevor ich mit meiner Erzählung fortfuhr.»Wie auch immer. Man erzählt sich, dass der Drache nahezu jeden Wunsch erfüllen kann und auch alles weiß und kennt. Sowohl die Vergangenheit, als auch die Gegenwart und sogar die Zukunft.« Ich machte an dieser Stelle vorläufig Schluss. Ob meine kleine Chichi auch mitgekommen war? Immerhin hatte ich doch mehr erzählt als nötig und war mal wieder total abgeschweift. Nicht, dass sie diese Informationsflut eher durcheinandergebracht hatte und ich damit das Gegenteil von meinem ursprünglichen Ziel erreicht hatte.

»Es erscheint also wirklich ein echter Drache? Ich will ihn unbedingt sehen!« Alles klar. Allem Anschein nach hatte sie alles einigermaßen richtig erfasst, wenn auch auf ihre ganz eigene Art. Sie war ja auch ein kluges Mädchen.

Ich kicherte leise und schaute sie mit einem zärtlichen Blick an. Es tat mir fast schon leid, ihr nun einen eher ernüchternden Standpunkt zu offenbaren. »Na ja, so einfach ist das nun auch wieder nicht. Die Dragonballs sind auf der ganzen Erde verstreut, und bisher hat es noch keiner geschafft, alle sieben Drachenkugeln zusammenzubringen und den Drachen erscheinen zu lassen.«

»Dann lass uns die Ersten sein, die diese Legende zum Leben erwecken. Ich kann die Dragonballs doch offensichtlich spüren, wenn sie sich in meiner unmittelbaren Nähe befinden. Stell dir das doch mal vor! Dann werden wir in die Geschichte eingehen!«, versuchte Chichi unbeirrt weiter, mich zu überzeugen.

Unbeirrt versuchte Chichi weiter, mich von ihrem geplanten Vorhaben zu überzeugen. Hatte ich schon erwähnt, sie leicht sie es immer schaffte, mich um den Finger zu wickeln? Fast schon spielend gelang es ihr jedes Mal.

Sie war schon immer ein richtiger Dickkopf gewesen, und wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann würde sie keiner auf dieser Welt davon abhalten können.

Ich fragte mich schon, wie sich diese Eigenschaft wohl in den nächsten Jahren weiterentwickeln würde. Es war fast schon eine ziemlich gruselige Vorstellung, und doch … hatte sie etwas.

Ich schwieg eine Weile, bevor ich letzten Endes zusagte. Aber nicht, um in die Geschichte einzugehen. Zumindest sie würde das sowieso als Prinzessin Chinas, und so viel Wert legte ich nicht darauf, so bekannt und auf dieser Weise unsterblich zu werden. Aber da war ich blöd gesagt einfach anders erzogen worden als sie. Während ich ein Niemand war, war sie die Tochter unseres ehrenhaften Kaisers.

»Also gut! Ich wollte sowieso schon der Legende auf den Grund gehen, seit ich das erste Mal von unserem Meister davon gehört hatte. Aber du musst dich noch ein paar Jahre gedulden. Ich muss noch meine Ausbildung im Shaolin-Tempel beenden. Das wird noch mindestens vier Jahre dauern, bis ich meinen Meister übertroffen habe, er mir nichts mehr beibringen kann und ich den Tempel dann verlassen darf, um mich dann auf eigenen Füßen der großen weiten Welt zu stellen und durch lange Trainingsreisen immer stärker werden zu können.

Ich werde dich zu meiner ersten großen Trainingsreise mitnehmen und dann suchen wir zusammen nach den Dragonballs. Abgemacht?«

Wie nicht anders zu erwarten war, war sie von meinem Vorschlag mehr als nur begeistert. Sie nickte heftig und sah mir plötzlich kurz finster in die Augen. »Versprich es mir!«, drängte sie mich mit einem bösen Unterton, worauf ich unbeeindruckt nickte. »Versprochen! Und du weißt ja: Versprochen ist versprochen. Bisher hab ich doch dir gegenüber immer mein Wort gehalten. Du kannst dich also darauf verlassen, dass es auch bei diesem Versprechen nicht anders sein wird.« Dabei zwinkerte ich ihr lieb zu.

Freudestrahlend fiel sie mir um den Hals. Ich konnte gerade noch dank meiner Reflexe verhindern, dass wir gemeinsam auf den harten Boden knallten. Glücklich lächelte ich, denn es erfüllte mich einfach mit unsagbarer Freude, Chichis Lächeln sehen zu dürfen. Vor allem aber der Grund für ihr Lächeln zu sein. Es gab für mich nichts Schöneres.

»So, und jetzt geh nach Hause, bevor sich dein Vater wieder so große Sorgen um dich macht!«, befahl ich ihr lächelnd, denn seit die Kaiserin gestorben war, war der Kaiser mehr als nur überfürsorglich. Er lebte in ständiger Angst, auch noch seine Tochter zu verlieren. Chichi war schließlich auch seine einzige Tochter. Er lebte sozusagen in ständiger Angst, auch noch sie verlieren zu können. Ein Verlust, von dem er sich sicherlich niemals erholen könnte.

Ich konnte zwar gut nachvollziehen, dass er Angst hatte, doch manchmal war seine Panik einfach viel zu übertrieben und vor allem unbegründet. Gerade wenn sie doch bei mir war, würde ich es nie zulassen, dass Chichi in Gefahr geraten könnte.

Nach all den gemeinsamen Jahren hatte ich unterbewusst einen ausgeprägten Beschützerinstinkt für die bezaubernde kleine Prinzessin aufgebaut. Im Laufe der gemeinsamen Jahre hatte ich unterbewusst einen mehr als nur ausgeprägten Beschützerinstinkt für die bezaubernde kleine Prinzessin aufgebaut. Ich würde sie beschützen. Und wenn es sein musste, mit meinem eigenen Leben. Für immer und ewig.

Vor allem war sie gar nicht so schwach, wie alle dachten. Oft tobte sie mit mir herum und war für ihr Alter und dafür, dass sie ein Mädchen war, gar nicht so übel.

Ich streichelte ihren Kopf noch mal kurz und stand mit ihr gemeinsam auf. »Okay, ist gut! Also dann, bis dann!«, verabschiedete sie sich, winkte mir kurz freudig zu und rannte los, durch das Dorf hindurch hoch zum Berg, wo sich der prunktvolle Palast des Kaisers befand.

Ich sah ihr so lange hinterher, bis sie in die Ecke abbog und nicht mehr zu sehen war. Sie war wirklich entzückend. Schmunzelnd und sichtlich besser gelaunt nahm ich mein alltägliches Training mit einem Dauergrinsen wieder konzentriert auf.

過去 - Son-Gokus Vergangenheit

****Rückblick****

Ich streichelte ihren Kopf nochmal kurz und stand mit ihr gemeinsam auf. »Okay, ist gut. Also dann … Bis bald!« Sie winkte mir kurz freudig zu und rannte los, durch das Dorf hindurch hoch zum Berg, wo sich der prunkvolle Palast des Kaisers befand.

Ich sah ihr so lange hinterher, bis sie in die Ecke abbog und nicht mehr zu sehen war. Sie war wirklich entzückend. Schmunzelnd und sichtlich besser gelaunt nahm ich mein alltägliches Training mit einem Dauergrinsen wieder konzentriert auf.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 3:

過去

Son-Gokus Vergangenheit

»Mein langer Weg zu dir …«


 


 

Son-Goku war in den letzten vier Jahren zu einem richtigen Mann herangewachsen. Er war größer und muskulöser. Allmählich wichen die kindlichen, runden Züge aus seinem Gesicht und machten Platz für das Markante. Schließlich war er ja auch schon 16. Doch sein Verhalten hatte sich dagegen nicht sonderlich verändert. Er war nach wie vor ein Kind. Zwischen uns bestand auch immer noch eine tiefe Freundschaft, und doch war etwas anders als früher. Zwar waren wir immer noch ganz offen und ehrlich zueinander, jedoch bekam ich das aufkeimende Gefühl, dass sich zwischen uns noch etwas Anderes entwickelte. Irgendetwas, das ich bisher nicht kannte und uns ein Stück die Selbstverständlichkeit als beste Freunde stahl. Lag es etwa daran, dass Son-Goku langsam doch erwachsen wurde und eben kein kleiner Junge mehr war? Oder vielleicht war ich der Grund, da ich vor einigen Monaten in die Geschlechtsreife gekommen war und sich mein Körper dementsprechend auch langsam in den einer richtigen Frau entwickelte?

Irgendetwas, was ich mir selbst nicht erklären konnte, distanzierte mich von ihm. Ich begann, in ihm allmählich mehr zu sehen als meinen großen Bruder. Unser Verhältnis war nicht mehr so eng, und dennoch wurde sie tiefer. Wärmende Nähe und kühle Distanz zugleich – ein Widerspruch in sich. Und das Frustrierendste für mich war ja, dass ich dieses Gefühl einfach nicht zuordnen, geschweige denn verstehen und mir erklären konnte. Ich konnte mir nichts aus diesen Empfindungen und Emotionen zusammenreimen, drehte mich seit geraumer Zeit nur im Kreis.

Ich hätte Son-Goku ja auch direkt fragen können, was er dazu meinte, so wie ich es früher immer getan hatte, ohne auch nur ein bisschen darüber nachzudenken: Da hatte ich ihn alles gefragt, was ich wissen wollte, und genau hier lag auch das Problem: Ich begann, einige Dinge für mich zu behalten und ihm nicht mehr alles zu erzählen wie bisher, obwohl es eigentlich gar keinen triftigen Grund dafür gab. War es mir etwa unangenehm? Schämte ich mich, ihm Fragen zu stellen? Aber warum? Son-Goku war immer noch Son-Goku. Verbarg sich hinter all dieser Zurückhaltung meinerseits vielleicht doch etwas völlig anderes?
 

Es war gerade ein strahlend früher Morgen. Der Himmel war in ein helles Blau gefärbt und keine einzige Wolke war zu sehen. Ich lag schon seit einiger Zeit wach in meinem Himmelsbett und dachte, wie schon so oft in letzter Zeit, an Son-Goku. Diese schleichende, aber deutliche Veränderung zwischen uns beschäftigte mich nach wie vor und ließ mich nicht los. Ich würde zu gerne wissen, ob er es auch bemerkte.

Sicher: Er war mein bester Freund, aber war das wirklich die alleinige Auswirkung auf all meine merkwürdigen Gefühle, die ich seit geraumer Zeit hegte? Weil er mein bester Freund war? Wieso nur hatte ich das Gefühl, dass ich mich mit dieser Theorie total auf dem Holzweg befand?
 

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein Klopfen an meiner Schlafzimmertür vernahm. »Herein!«, rief ich noch mit etwas rauer Stimme. Die Tür öffnete sich langsam und eine von unseren zahlreichen recht jungen Dienerinnen spähte vorsichtig hinein. Sie hatte langes, schwarzes Haar, welches sie zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte und trug ein schlichtes, einfarbiges Kleid und verbeugte sich kurz vor mir. Es war Jiao-Hua, die in erster Linie für mich zuständig war und schon einige Jahre hier arbeitete, obwohl sie gerade mal zwanzig war. »Jiao-Hua« bedeutete übersetzt »liebenswerte Blume«, und das passte zu ihr. Sie war sehr nett und liebenswürdig. Ich mochte sie sehr gerne, denn sie war schon fast so etwas wie eine Ersatzmutter für mich. Sehr gerne wäre ich so richtig mit ihr befreundet, jedoch sah sie sich selbst nicht als würdig, und somit hatte sie ihrer Ansicht nach nicht das Recht, einfach mit mir befreundet zu sein und mir dann somit sozusagen gleich zu stehen. So eine eigenartige Einstellung hatte ich noch nie verstehen können, obwohl ich im Palast von Dienern mit haargenau derselben Auffassung nahezu umzingelt war. Und so war sie eben »nur« meine treue Dienerin. Mehr nicht.

»Verzeiht mir, wenn ich Euch aufgeweckt haben sollte Eure Hoheit, aber der Kaiser verlangt nach Euch«, überbrachte sie mit engelhafter Stimme den Befehl meines Vaters.

Diese höchst respektvolle und ziemlich höfliche Anrede »Eure Hoheit« oder »Verehrte Prinzessin« war für mich schon lange nichts mehr Außergewöhnliches mehr gewesen. Nahezu alle redeten mich schon seit ich mich erinnern konnte so an. Ich kannte es nicht anders, und doch fand ich, dass durch solch einen Respekt die Leute sich von mir distanzierten.

Daher würde ich es extrem komisch finden, wenn Son-Goku auch so mit mir umgehen würde. Was er zum Glück nicht tat. Eigentlich hatte ich ja erst durch gelernt, wie man ganz normal miteinander umging, wenn man auf gleicher Ebene war. Und er war schließlich neben meinen Eltern die erste Person, zu der ich so einen engen Kontakt aufgebaut hatte.

»Okay, ich steh schon auf«, gab ich als Antwort, verließ, wenn doch etwas widerwillig, mein doch so kuscheliges Bett und machte mich für den kommenden Tag fertig. Jiao-Hua hatte mir bereits ein Bad eingelassen.

Während ich im lauwarmen Wasser saß, wanderten meine Gedanken wieder zu ihm.

Heute würde Son-Goku seine Ausbildung im größten Shaolin-Tempel Yuans zu einem Ende bringen und dann aus eigener Kraft und Erfahrung versuchen, stärker zu werden, sowie er es mir vor vier Jahren erklärt hatte. Natürlich hatte ich sein Versprechen, dass ich ihn zu seiner ersten Trainingsreise begleiten dürfe, nicht vergessen. Darauf freute ich mich schon seit er es erwähnt hatte.

Dass diese Reise natürlich auf irgendeine Weise mit dem Kampf verbunden sein musste, wunderte mich keineswegs. Er kämpfte schon, seit ich ihn kannte. Das war einfach seine größte Leidenschaft. Gut, ich interessierte mich zwar auch sehr für die Kampfkünste, aber ich war noch lange nicht so vernarrt darin wie er. Diese Saiyajins konnten anscheinend nicht anders und mussten einfach kämpfen. Der Kampf war für sie ein Lebensinhalt. Wenn nicht sogar der Lebensinhalt.

Die großen Saiyajins … Auch davon hatte mir Son-Goku in alten Zeiten ausführlich berichtet. Von seiner Vergangenheit, seiner Abstammung und wie er hier gelandet war.
 

»Sag mal, warum müsst ihr Jungs ständig kämpfen und euch prügeln? Ihr tut euch doch total weh, das kann doch gar keinen Spaß machen!«, sprach die zehnjährige Chichi ihre Meinung direkt aus, worauf Son-Goku nur schmunzeln konnte.

»Das wirst du auch nie verstehen können. Erstens bist du ein Mädchen und zweitens bist du kein Saiyajin. Saiyajins liegt das Kämpfen nämlich im Blut.«

»Saiya- was?«, hakte Chichi sofort nach, so wissbegierig wie sie nun mal war.

»Oh je, dann muss ich bei dir ja wieder von ganz vorne beginnen. Hab ich dir wirklich noch nicht erzählt, dass ich eigentlich kein Mensch bin?«, fragte Son-Goku sie mit einem lächelnden und zugleich fragenden Gesichtsausdruck. Die junge Prinzessin gab als Antwort nur ein Kopfschütteln, da sie schon ganz gespannt war, was er ihr nun wieder für eine Geschichte erzählen würde.

»Pass gut auf!« Er ließ sich auf einen großen Stein sinken und sie nahm gleich Platz auf seinem Schoß und blickte ihn vorfreudig an. Gegen diesen erwartungsvollen Blick hatte er sie noch nie durchsetzen können.

»Ich bin vor vierzehn Jahren nicht auf der Erde geboren worden, sondern auf dem Planeten Vegeta, auf der nur Saiyajins lebten.

Sie sahen genauso aus wie normale Menschen, nur hatte ausnahmslos jeder schwarze Haare und Augen. Und noch dazu besaßen alle einen langen Affenschwanz, der es ihnen ermöglichte, bei Vollmond, der nur alle sieben Jahre über Vegeta in voller Pracht strahlte, sich in monströse Gorilla-Affen zu verwandeln und nur noch Chaos und Zerstörung hinter sich zu lassen.

Doch auch in ihrer Normalform liebten alle Saiyajins den Kampf und waren sehr sehr stark. Sie waren aggressiv, kaltherzig, leichtsinnig, sehr verspielt, unheimlich stolz und angriffslustig. Die stärkste Kriegerrasse des ganzen Universums.

In dieser Zeit herrschten ständig verbitterte Kriege, und eines Tages befand sich unser Volk und unser gesamter Planet in großer Gefahr: Ein rätselhaftes Geschöpf von einem anderen Planeten hatte seine Männer beauftragt, uns anzugreifen. Als ich gerade mal ein paar Tage alt war und meine Mutter tragischerweise durch die schwere Geburt gestorben war, wollten unsere Feinde unseren Planeten vollkommen vernichten.

Ihr Anführer schleuderte letzten Endes eine gigantische Energiekugel auf unseren Planeten, doch zum Glück hatte sich mein Vater schon vor diesem Angriff die »Technik der Momentanen Teleportation« aneignen können und uns alle im letzten Moment gerettet. Der Planet Vegeta hatte weniger Glück gehabt – von ihr blieb nur noch eine Staubwolke übrig. Unsere Feinde bekamen von unserer Flucht anscheinend nichts mit, und wir landeten auf einem sehr weit entfernten Planeten, um erst einmal vor den Angriffen unserer Feinde geschützt zu sein. Dieser Planet war die Erde.

Hier lernten die Saiyajins eine neue Form des Lebens kennen. Sie hatten die Angriffe dieser ominösen Truppe so sehr als Bedrohung gesehen. Sie waren dem Tode noch nie so nah, so dass sie sich schlagartig veränderten. Vielleicht lag es auch daran, dass die Menschen hier so friedlich waren und sie das erste Mal erfuhren, wie es war, einfach nett zu und dass man gewisse Dinge auch anders lösen konnte statt mit purer Gewalt. Denn trotz der anfangs sehr groben Art der Saiyajins empfingen die Menschen sie freundlich, und genau diese Tatsache, dass sie mit offenen Armen und solch einer Herzlichkeit empfangen wurden, hatte sie weich werden lassen. Sie lernten viel dazu, und das war auch gut so. Sicher: Sie hatten immer noch ihren Kampfgeist und ihren über alles geliebten Stolz – doch sie lernten, friedlich zu leben.

Auch heute gibt es hier sehr viele Saiyajins. Die meisten Soldaten, die das Volk und vor allem deine Familie beschützen, sind Saiyajins. Das erklärt auch ihre enorme Stärke.«

Chichi hatte ihrem langjährigen Freund die ganze Zeit über sehr neugierig und aufmerksam zugehört, und langsam verstand sie, nachdem sie sich seine Erzählung nochmal durch den Kopf hatte gehen lassen. »Du bist also … ein friedlicher Saiyajin?«

Er nickte auf ihre Frage nur lächelnd.

»Und du sagst, dass die meisten unserer Soldaten auch Saiyajins sind?«, bohrte sie weiter nach mit einer misstrauischen Tonlage nach, die nicht zu überhören war.

»Ja doch!«, versuchte Son-Goku sie freundlich zu überzeugen, doch da kam der Höhepunkt: »Und wo sind dann eure Affenschwänze?«

Son-Goku fing lauthals an zu lachen. Wie naiv sie doch war, manchmal sogar noch naiver als er, aber das war auch kein Wunder: Schließlich war sie ja auch ein paar Jährchen jünger als er. Aber diesen Vorteil sollte er wirklich auskosten, solange sie noch ein Kind war, denn wenn sie älter werden würde, würde bestimmt intelligenter, schlauer und gebildeter sein als er. Daran bestand nicht der geringste Zweifel.

Als er sich endlich von seiner Lachattacke erholt hatte, nachdem sie einen bösen Blick von ihr geerntet hatte, gab er ihr die ersehnte Erklärung: »Na ja, wie gesagt: Durch den Schwanz würden wir uns jede Vollmondnacht in unberechenbare Kreaturen verwandeln, die in dieser Phase nur Chaos und Zerstörung im Sinn haben. Da es für die Bewohner hier auf der Erde natürlich viel zu gefährlich – was sag ich da – lebensgefährlich werden würde, haben wir uns entschlossen, uns alle von unserem affigen Schwanz zu trennen.«

»Ach so ist das. Ist ja unglaublich. Du bist wirklich kein Mensch … Aber das ist doch eigentlich egal: Du bist immer noch Son-Goku, oder? Und somit sind wir auch noch Freunde, auch wenn du von einem anderen Planeten stammst, hab ich recht?«

Er sah ihr an, dass sie doch eine gewisse Unsicherheit packte. Sofort wurde auch sein Ausdruck zärtlich. Wie könnte er ihr nicht antworten, wenn sie ihn so niedlich fragte? »Aber klar doch! Das ändert nichts an der Tatsache, dass wir Freunde bleiben! Freunde für immer!«, versicherte er ihr, als er seine Hand wieder auf ihren Kopf legte und leicht streichelte.
 

Es hatte mich zwar schwer gewundert, aber vielleicht war genau das der Grund gewesen, warum ich immer das Gefühl gehabt hatte, dass er von einem anderen Stern gekommen war. Das wäre zumindest naheliegend. Er hatte mich von Anfang an sofort fasziniert mit seiner sonderbaren Art.

Er war einfach etwas ganz Besonderes und Einzigartiges, und ich war froh, ihn als meinen Freund zu haben. War das alles vielleicht sogar Schicksal gewesen? War es vorherbestimmt, dass er aus seinem Heimatplaneten flüchten musste und ausgerechnet auf der Erde gelandet war, um mich dann eines Tages kennenzulernen?

Ja, ich glaubte daran, denn ich glaubte an das Schicksal. Nichts geschah einfach ohne Grund.
 

Irgendwie breitete sich in mir heute ein unzufriedenes Gefühl aus bei dem einfachen Gedanken, dass wir einfach nur Freunde waren. Dieses Gefühl wurde verstärkt, als ich mir seine damalige Aussage wieder ins Gedächtnis rief: »Freunde für immer!« Doch wieso? Wollte ich etwa nicht mehr mit ihm befreundet sein? Dennoch versetzte mir allein der Gedanke daran einen Stich ins Herz.

Was war nur mit mir los?
 

Nachdem ich mit dem Bad fertig war, half Jiao-Hua mir, meine Haare zu waschen und sie danach auch ordentlich durchzukämmen, weil ich ja inzwischen schon ziemlich lange Haare besaß, die mir fast bis zur Hüfte reichten. Letztendlich unterstützte sie mich auch beim Anziehen meines traditionellen rosafarbigen Kleides, welches pure Unschuld ausstrahlte.

Dieser Morgen verlief wie jeder andere. Für meinen Geschmack einfach viel zu eintönig.
 

Nachdem ich nach einer geschlagenen Stunde nun endlich mit allem fertig wurde, ging ich in Begleitung von Jiao-Hua zum Großen Saal und ahnte noch nicht im Geringsten, was mich noch an diesem Tag Entsetzliches erwarten würde.

戲劇性的轉折 - Ein drastischer Wendepunkt ...

****Rückblick****

Irgendwie breitete sich in mir heute ein unzufriedenes Gefühl aus bei dem einfachen Gedanken, dass wir einfach nur Freunde waren. Dieses Gefühl wurde verstärkt, als ich mir seine damalige Aussage wieder ins Gedächtnis rief: »Freunde für immer!« Doch wieso? Wollte ich etwa nicht mehr mit ihm befreundet sein? Allein dieser Gedanke daran versetzte mir wiederum einen stechenden Stich ins Herz.
 

Was war nur mit mir los?
 

Nachdem ich mit dem Bad fertig war, half Jiao-Hua mir, meine Haare zu waschen und sie danach auch ordentlich durchzukämmen, weil ich ja inzwischen schon ziemlich lange Haare besaß, die mir fast bis zur Hüfte reichten. Letztendlich unterstützte sie mich auch beim Anziehen meines traditionellen rosafarbenen Kleides, welches pure Unschuld ausstrahlte.
 

Dieser Morgen verlief wie jeder andere. Für meinen Geschmack einfach viel zu eintönig.
 

Nachdem ich nach einer geschlagenen Stunde nun endlich mit allem fertig wurde, ging ich in Begleitung von Jiao-Hua zum Großen Saal und ahnte noch nicht im Geringsten, was mich noch an diesem Tag Entsetzliches erwarten würde.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 4:

戲劇性的轉折

Ein drastischer Wendepunkt …

»Kann in einer einzigen Sekunde alles vorbei sein?«


 


 

»Hier bin ich, Vater!«, verkündete ich mit fester Stimme, als ich den Saal betreten hatte und vor ihm stand. Der Saal war gigantisch und prunkvoll geschmückt mit Säulen, die bis an die weit entfernte Decke reichten und goldene Verzierungen enthielten, so wie auch der Rest des gewaltigen Raums überall mit goldenen Mustern dekoriert war. In jeder Ecke befanden sich Soldaten, und am anderen Ende des Raumes befand sich der große Thron, auf dem mein Vater, der Kaiser Yuans und somit mächtigster Mann saß.

»Schön, dass du da bist, mein Engel. Ich muss etwas mit dir besprechen. Es geht um Son-Goku.« Als ich seinen Namen aus dem Mund meines Vaters hörte, wurde ich sofort hellhörig. »Was ist mit ihm?«

»Nun, wie du ja sicher bereits weißt, wird er genau heute mit seiner fortgeschrittenen Ausbildung im Shaolin-Tempel abschließen, da er mit seinen nun sechzehn Jahren schon so erstaunlich stark ist, dass ihm dort nichts mehr beigebracht werden kann. Nun muss er seine eigenen Wege gehen. Und bestimmt wurdest du auch darüber informiert, dass die Stärksten und Besten zu den persönlichen Leibwächtern unserer Kaiserfamilie werden. Das sieht man ja auch daran, dass sein Vater mein bester Freund und zugleich treuer Leibwächter ist. Schon in jungen Jahren weist er eine enorme Kraft auf und ist vielleicht sogar noch begabter als sein Vater. Hinzu kommt, dass du ja schon seit deiner Geburt mit ihm zusammen bist und es kaum zu übersehen ist, wie gut ihr euch versteht. Diese Faktoren haben uns zu der Entscheidung bewogen, dass es geradezu dafür prädestiniert ist, dein persönlicher Leibwächter zu werden.«

Ich schwieg erstmal eine Weile, um das gerade Gesagte in meinem Gehirn zu etwas Sinnvollem zu verarbeiten. Hatte ich richtig gehört? Son-Goku würde mein Leibwächter werden? Im Moment wusste ich gar nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Sollte ich mich freuen oder lieber nicht? Und wie würde dann mein Alltag aussehen, wenn Son-Goku wirklich ständig in meiner Nähe wäre, solange ich den Schutz brauchte? Na klar, auch jetzt war er noch in meiner Nähe, doch als Leibwächter war das doch etwas anderes. Er wäre immer bei mir, vielleicht sogar im gleichen Raum, und das rund um die Uhr. Und das sogar offiziell und legal – im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen ich mich immer heimlich zu ihm geschlichen hatte.

Würde es immer noch so sein wie früher? Würden wir immer noch so enge Freunde sein? Ich hoffte es sehr.

Und doch hatte ich meine Bedenken, denn wenn er nun mein Leibwächter sein würde, dann stünde er mehr als deutlich unter mir. War das für eine Freundschaft wirklich optimal oder würde diese Konstellation eher schaden? Doch wie ich den gleichgültigen Son-Goku kannte, würde sich so ziemlich gar nichts ändern.

Bei diesem Gedanken bildete sich ein mildes Lächeln auf meinen Lippen. Es würde schon nichts passieren. Ich machte mich hier gerade selbst verrückt, und das völlig unbegründet.

Was sollte sich denn großartig ändern? Ehrlich gesagt war der Gedanke, ihn immer bei mir zu haben, sogar sehr angenehm. Das waren doch mal rosige Aussichten!

»Weiß er schon Bescheid?«, fragte ich nach, als mir die Frage einfiel. Mein Vater schüttelte nur den Kopf. »Nein, deswegen habe ich dich ja auch gerufen. Geh zu ihm und verkünde ihm persönlich die Nachricht, und dass ich ihn hier erwarte.«

Darauf nickte ich kurz, machte kehrt und verließ den Saal. Ich konnte es kaum erwarten, Son-Goku darüber zu berichten. Wer weiß, wie er darauf reagieren würde. Ich habe ja selbst auch nicht gewusst, wie ich mit dieser Neuigkeit umgehen sollte.
 

»Ich und dein Leibwächter? Sehr amüsant, der Gedanke!«, war seine erste Reaktion, nachdem ich ihm die Umstände erklärt hatte, während wir zusammen vor seinem Haus saßen.

Perplex sah ich ihn an.

Nur ein breites Grinsen. Kein Schock? Hatte er überhaupt alles richtig verstanden? Oder hielt er es für einen Witz? Oder fand er vielleicht sogar Gefallen daran, mich beschützen zu müssen? Aber bei seinem doch dürftigen Pflichtbewusstsein war das eher unwahrscheinlich. Vielleicht war es auch gar nicht sein Pflichtbewusstsein, sondern sein Beschützerinstinkt, der bei ihm schon immer besonders ausgeprägt war, wenn es um mich ging.

Verlegenheit umspielte meine Gemüter und ließen meinen Blick zu den Händen sinken, was er jedoch nicht bemerkte, was mich wiederum auch keinesfalls wunderte. In solchen Situationen war ich ganz dankbar, dass er nicht immer der Hellste war. Vor allen Dingen nicht, wenn es um Gefühle ging.

»Nun ja. Vater scheint es ernst zu meinen und sagt, dass er dich erwartet«, murmelte ich kleinlaut.

Son-Gokus Grinsen blieb erhalten, als hätte er sich auf seinen Lippen festgefroren. Er schien irgendwie überhaupt nicht darüber überrascht zu sein.

» Soll ich dir mal etwas verraten? Bevor du überhaupt geboren worden bist, hat mein Vater schon etwas in dieser Richtung gequasselt. Er hat gesagt, dass ich sein würdiger Nachfolger und somit der Leibwächter eines Mitglieds der Kaiserfamilie werden würde. Bereits damals haben wir gemutmaßt, dass ich wohl für dich zuständig sein werde. Damals, als du frisch auf die Welt gekommen bist.

Und nun ist es tatsächlich wahr geworden. Ein merkwürdiges Gefühl, nun offiziell diese Aufgabe zu erhalten«, begründete er endlich, warum er das so lustig fand.

Trotz dieser aufschlussreichen Begründung wollte sich in mir kein zufriedenes Gefühl einstellen. Ungeduldig wartete ich ab, ob noch etwas von seiner Seite kam. Bis ich merkte, dass ich darauf warten konnte, bis ich schwarz werden würde, solange ich nicht die Zügel in die Hand nahm. Mit einem scharfen Unterton versuchte ich, ihm auf die Sprünge zu helfen. »Und? Hast du überhaupt keine Meinung dazu?«

»Ach so!«, fiel es Son-Goku anscheinend wieder ein, dass er doch die Pointe glatt vergessen hatte. »Ja, was ich davon halte … Also eigentlich ist es doch ganz normal, oder? Ich beschütze dich eben, wenn du Schutz benötigst. Ist eigentlich nichts Besonderes. Ich würde dich auch beschützen, wenn ich nicht dein offizieller Leibwächter werden würde. Ich meine: Das habe ich doch schon immer getan, oder? Ich finde nicht, dass sich dadurch großartig etwas ändert.« Er unterstrich seine Erläuterung mit einem gleichgültigen Schulterzucken.

Erstaunt weiteten sich meine Augen. War er sich überhaupt bewusst, was er Gewaltiges in mir auslöste bei solch scheinbar simplen Worten? So wie ich ihn kannte wohl kaum. Es waren jedoch alles andere als simple Worte. Für mich jedenfalls.

»Heißt das, dass wir dann immer noch beste Freunde sind?«, fragte ich mit einem leuchtenden Hoffnungsfunken in den Augen.

»Na klar, was hast du denn gedacht? Wieso sollte es auch etwas an unserer Freundschaft ändern? Was hat überhaupt das eine mit dem anderen zu tun?« Fragend hob er eine Augenbraue hoch.

Unmerklich stieg mein Puls an.
 

Plötzlich erschien hinter uns Son-Gokus Vater Bardock, der sich gleich etwas vor mir verneigte. »Prinzessin«, begrüßte er mich kurz mit seiner rauen Stimme, schenkte mir ein aufmerksames, freundliches Lächeln, bevor er sich seinem einzigen Sohn zuwandte. »Jetzt weißt du es. Der verehrte Kaiser erwartet uns. Wir sollten also nicht länger unsere Zeit hier vertrödeln und uns gleich auf den Weg machen.«

Nach dieser drängenden Ansage machten wir uns auf den Weg hoch hinauf zu dem Berg, auf dem sich unser Palast befand.
 

»Also frage ich dich: Möchtest du der Leibwächter der Prinzessin werden?«, fragte mein Vater Son-Goku nach einem kurzen Gespräch, und so, wie ich diese Situation gründlich aus allen Perspektiven betrachtete, empfand ich diese Frage als ziemlich überflüssig. Zu unserer Zeit durfte man sich dem Kaiser sowieso nicht widersetzen. Wieso also diese Frage?

Okay, ich kannte meinen Vater und wusste, dass er ein sehr warmherziger Mann war und jeden mit Respekt behandelte. Jeden fragte er nach seinem Wohlbefinden und wollte nur das Beste für alle. Zum Glück nutzten andere Leute seine Gutmütigkeit nicht aus, denn er wäre leider eine sehr leichte Beute gewesen wegen seiner Naivität. Doch genau deswegen liebte ihn das Volk so: Weil er jeden Bürger liebte und jedem eine Chance gab.

Man könnte sagen, dass so eine Persönlichkeit, der fast keine Härte besaß, nicht für den Thron prädestiniert war, denn er war wirklich zu weich, hatte nicht die nötige Strenge und Härte eines Kaisers.

Sogar jetzt, nach ganzen sieben Jahren, war er noch nicht richtig über Mutter hinweg. Doch trotzdem wusste er ganz genau, was er für sein Land tat und versuchte, stets alles durch sein großes Herz zu verbessern, was ihm auch mehr als gut gelang: Yuan stieg immer weiter auf, und das war zum größten Teil ihm zu verdanken.
 

Son-Goku stand, die Arme lässig hinter dem Kopf verschränkt, vor ihm und nickte kurz.

»Ja, ich habe nichts dagegen, Chichi zu beschützen – wenn se sein muss, auch rund um die Uhr und mein ganzes Leben lang«, kam es zustimmend von ihm. Ein angenehmer und zugleich blitzartiger Strom durchzuckte abermals meinen Körper.

Vater fand es nicht besonders schlimm, dass Son-Goku sich nicht, wie fast alle anderen ihm gegenüber, so respektvoll und unterwürfig verhielt. Im Gegenteil: Er fand es erfrischend und durchaus sympathisch, sich mit so einem offenherzigen, direkten und ehrlichen Jungen zu unterhalten. Ihm machte es auch überhaupt nichts aus, wenn Son-Goku Unmengen von Essen bei uns verspeiste. Wenn er Hunger hatte, sagte er das auch offen und ehrlich, und genau dieser Charakterzug faszinierte meinen Vater einfach so an ihn. Auch mich ließ dieses herzerwärmende Gemüt nicht ganz kalt. Keineswegs.

Außerdem mochte er Son-Goku schon immer. Er kannte ihn seit seiner Geburt, schließlich war er ja der Sohn seines stärksten Untergebenen. Hinzu kam, dass er sich schon von klein auf immer um mich gekümmert hatte, wenn er die Zeit auftreiben konnte. Ich war überaus froh, dass er besonders Son-Goku und dessen Vater so sehr schätzte. Sie verstanden sich einfach ausgezeichnet, und das bedeutete mir sehr viel. Harmonie hatte in meinem Leben schon immer eine sehr große Rolle eingenommen.

»Dann geh bitte mit Liang-Ning, unserem obersten Mönch, mit. Du musst dich noch einem bestimmten Ritual unterziehen, bevor ich dich dann offiziell zu Chichis Leibwächter und Beschützer ernennen kann.« Nachdem mein Vater diese Bitte ausgesprochen hatte, erschien der ältere Mönch neben ihm, der sich kurz vor Vater verbeugte.

Ich für meinen Teil hatte ihn nie gemocht. Er war immer sehr wortkarg gewesen, schaute immer finster drein und war selten freundlich. Außerdem machte er einen immer sehr abwesenden Eindruck, als wäre er dreiundzwanzig Stunden des Tages in seiner eigenen Welt gefangen. Seine grauen Augen waren nämlich stets trüb, zeigten kaum Emotionen. Eine unheimlichie Erscheinung.

»Bitte folgt mir!«, sprach er zu Son-Goku, bevor er sich umdrehte und vorging. Dieser wollte ihm gerade schon unbeirrt folgen, hätte ich nicht blitzschnell nach seiner Hand gegriffen. Etwas ängstlich sah ich ihm in die Augen.

»Son-Goku … Bist du dir wirklich sicher, dass danach alles so sein wird wie vorher?«, sprach ich meine insgeheimen Bedenken aus, denn mich überfiel ganz plötzlich ein sehr komisches, schleichendes Gefühl. Ein Gefühl, dass der Panik sehr nahekam.

»Ach, das hatten wir doch schon. Natürlich bin ich mir sicher. Es wird sich überhaupt nichts verändern, okay? Versprochen!« Er redete beruhigend auf mich ein und streichelte leicht meinen Kopf mit seiner anderen Hand, da ich seine andere noch umklammert hielt.

Obwohl es im Buddhismus nicht gerne gesehen war, anderen den Kopf zu tätscheln, reagierten alle Anwesenden mit Verständnis. Von Son-Goku war das ja auch keine Überraschung. Er hatte von solchen abergläubischen Bräuchen überhaupt keinen blassen Schimmer. Er kannte sie nicht einmal, obwohl er wohl gemerkt eine Ausbildung in einem buddhistischen Kloster absolviert hatte. Nur ihm war es möglich, nicht mal einen Bruchteil theoretisches Wissen in so einem langen Zeitraum. Die Volksweisheit »Unwissenheit schützt vor Strafe nicht« fand bei ihm keine Anwendung.

Eine ganze Weile fixierte ich ihn mit meinen Augen, nickte letztendlich doch und ließ ihn allmählich los. Es würde nichts bringen, hier nun so einen Radau zu veranstalten, wenn sich am Ende doch herausstellte, dass meine Angst völlig unbegründet war.

Er schenkte mir ein zärtliches Lächeln, welches mein Herz ganz nebenbei mal wieder mühelos zum Schmelzen brachte, drehte sich um und folgte dem heiligen Mönch zügig weiter, der das Geschehen teilnahmslos verfolgt und geduldig gewartet hatte. Aufmunternd grinsend winkte er mir ein letztes Mal zu, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwand. Mit einem mulmigen Gefühl in meiner Magengegend hatte ich ihn bis zu diesem Moment noch mit meinem Blick verfolgt.

Doch die Angst wollte nicht aus meinen Knochen weichen. Immer noch lähmte sie beinahe meine Muskeln.
 

Gedankenverloren ging ich auf mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Mit starrem Blick zum Fenster gab ich mir jede Mühe, dieses beängstigende Gefühl an mir abprallen zu lassen.

Ich sollte ihm einfach vertrauen und wenn er behauptete, dass sich nichts verändern würde, dann würde es so sein! Bisher hatte er seine Versprechungen immer ausnahmslos gehalten, also wieso sollte es diesmal plötzlich anders sein? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn!

Trotz meiner zahllosen Versuche, diese Angst und aufsteigende Panik zu verscheuchen: Sie hielten hartnäckig an mir fest, krallten sich und weigerten sich vehement dagegen, mich loslassen. Sie saugten sich an mir fest und alles in Ruhe in mir auf. Dass ich mich strampelnd mit Händen und Füßen dagegen wehrte, nahmen sie offenbar nicht einmal zur Kenntnis.
 

Nach geraumer Zeit ließ ich meinen Blick auf die Uhr schweifen und stellte fest, dass schon zwei ganze Stunden vergangen waren. Vielleicht sollte ich mal nachsehen, ob Son-Goku schon fertig war.

Mit diesem Entschluss stand ich auf und verließ das Zimmer. Von der Ferne sah ich, dass jemand genau auf mich zulief. Ich erkannte ihn sofort, obwohl er nun ganz anders gekleidet war:

Statt seines orange-rotfarbenen Kampfanzugs trug er eine richtige Rüstung, wie sie alle Soldaten trugen, jedoch hob sich die Uniform von den anderen deutlich ab durch strahlenden Glanz. Man sah sofort, dass die Rüstung aus wertvollerem Material hergestellt worden war.

Unerklärlicherweise bekam ich in diesem Moment eine leise Befürchtung, dass sich nicht nur seine Kleidung verändert hatte. Ich schüttelte meinen Kopf, als ob ich damit auch meinen kurzen absurden Gedanken damit abschütteln wollte. Bestimmt hatte man ihn in diese Rüstung gezwängt, allein wegen dieser offiziellen »Beförderung« zum kaiserlichen Leiwächter. Mehr steckte dahinter nicht. Ganz sicher.

Je näher wir aufeinander zugingen, desto deutlicher war sein Gesicht, was mir mehr und mehr die Luft raubte. So … hatte ich ihn noch nie gesehen. Seine Miene, sein ganzer Gesichtsausdruck war so starr, gerade und einfach nur ausdruckslos. Kein Strahlen. Keine Wärme. Keine Freundlichkeit oder Offenheit. Kein … Son-Goku. Nichts.

Gar nichts.

Nicht mehr als eine grenzenlose Leere.

Ich warf mich in seine Arme, als er endlich in meiner unmittelbaren Reichweite befand. Jedoch spürte ich sogleich, wie er versuchte, mich sanft und zugleich bestimmt von sich wegzudrücken. Verwundert schaute ich auf. Der ganze Moment schien ihm sichtlich unangenehm zu sein. Sein Gesicht zeigte sogar … Schuldbewusstsein? Aber warum?

Sofort ging er ein paar Schritte zurück und kniete sich tief vor mir nieder.

»Nein … Bitte nicht …«, flüsterte ich fast schon flehend, total verstört, als ob ich noch Hoffnungen hatte, dass sich das alles nicht gerade in der wirklichen Welt abspielte und ich das Geschehen gerade entweder nur träumte oder mir meine Sinne einen gemeinen Streich spielten.

Ich hörte nur noch folgende Worte klar und deutlich:

»Verzeiht mir, Eure Hoheit. Es ist mir selbstverständlich eine Freude, Euch zu sehen.«

Es war wie ein Schlag ins Gesicht, der mit voller Wucht traf. Blankes Entsetzen durchfuhr jede einzelne Faser meines Körpers. Augenblicklich schaltete mein Gehirn aus, mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn nur ebenfalls mit unendlicher Leere an.

Meinen Son-Goku. Oder was noch von ihm übrig war.

Den jungen Mann, der ab dem heutigen Tag nicht mehr mein bester Freund war, sondern nur noch mein treu ergebener Diener.

Mein schlimmster Albtraum war wahr geworden.

造成嚴重後果 - ... und die gravierenden Folgen

****Rückblick****

Ich warf mich gleich in seine Arme, als er sich endlich in meiner unmittelbaren Reichweite befand. Jedoch spürte ich sogleich, wie er mich sanft und zugleich bestimmt von sich drückte. Verwundert blickte ich zu ihm auf. Die ganze Situation schien ihm sichtlich unangenehm zu sein. Sein Gesicht zeigte sogar … Schuldbewusstsein? Aber warum?!

Sofort ging er ein paar Schritte zurück und kniete sich tief vor mir nieder.

»Nein ... Bitte nicht ... !«, flüsterte ich fast schon flehend, total verstört, als ob ich noch Hoffnungen hatte, dass sich das alles nicht gerade in der wirklichen Welt abspielte und ich das Geschehen gerade entweder nur träumte oder mir meine Sinne einen gemeinen Streich spielten.

Dennoch hörte ich die folgenden Worte klar und deutlich:

»Verzeiht mir, Eure Hoheit! ... Es ist mir selbstverständlich eine Freude, Euch zu sehen ...«
 

Es war wie ein Schlag ins Gesicht, der mit voller Wucht traf. Blankes Entsetzen durchfuhr jede einzelne Faser meines Körpers. Augenblicklich schaltete mein Gehirn aus, mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn nur ebenfalls mit unendlicher Leere an ...

Meinen Son-Goku ...

Den jungen Mann, der ab dem heutigen Tag nicht mehr mein bester Freund war, sondern nur noch mein treu ergebener Diener.

Mein schlimmster Albtraum war wahr geworden.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 5:

造成嚴重後果

… und die gravierenden Folgen

»Du bist der Einzige gewesen, der mich je verstanden hat …«


 


 

»Prinzessin Chichi? Ist alles in Ordnung mit Euch?«, hörte ich seine weit entfernte Stimme, die mich aus meiner drohenden Ohnmacht rausholte. Ich musterte ihn forschend von oben bis unten, nachdem ich mich gefangen hatte.

Er war es doch! Vor mir stand hundertprozentig Son-Goku!

Aber er verhielt sich nicht so. Er verhielt sich wie ein ganz gewöhnlicher … Untergebener.

»S- Son-Goku! Du bist es doch wirklich, oder?«, vergewisserte ich mich mit zittriger Stimme und wollte ihn berühren, er wich jedoch wieder einen Schritt zurück und sah zu Boden.

»Ja, ich bin Son-Goku«, versicherte er mir, und man sah ihm an, dass ihm diese Situation weiterhin mehr als nur unangenehm war.

»W- Was zum Teufel ist mit dir geschehen?«, fragte ich etwas lauter und ballte meine Hände zu Fäuste. So langsam packte mich die pure Verzweiflung.

Obwohl ich wusste, dass es nicht so war, wollte ich noch einen letzten Versuch starten, denn ich war keine, die einfach so schnell aufgab: »Wenn das jetzt wieder eines deiner blöden Scherze sein soll: Ich finde das überhaupt nicht lustig!«

Meine Stimme versagte, und ich klang nicht einmal halb so eindrucksvoll und überzeugend wie ich es eigentlich erhofft hatte.

»Verzeiht mir, Prinzessin, aber der Kaiser verlangt nach mir.« Es war offensichtlich, dass er meinen Fragen und Blicken auswich. Ein weiteres Mal verbeugte er sich kurz und ging an mir vorbei. Ich ließ es geschehen, denn dieser Moment erschien mir alles andere als real.

Es erschien alles so unwirklich, so unecht, wie in einem Traum. Unabhängig davon, ob er sehr gut oder sehr schlecht war: Ein Traum war immer unrealistisch, immer stumpf. In einem Traum kamen keine Empfindungen von außen. Manche träumten nicht einmal in Farbe, sondern schwarz-weiß. In einem Traum war keiner der fünf Sinne so ausgeprägt und scharf wie in der Realität.

Genau so fühlte sich alles gerade an: taub und leer. Alle meine Sinne versagten und ich nahm alles nur sehr dumpf wahr, als ob ich in einer menschengroßen Glaskugel eingesperrt wäre und nur schwer äußere Einflüsse zu spüren bekam oder gar wahrnahm. Ich war in dieser Kugel gefangen, wartete unbewusst sehnsüchtig auf die einzige Hand, die mich daraus hätte befreien können. Doch sie kam nicht.

Diese Leere war unerträglich. Es wäre mir viel lieber gewesen, etwas zu empfinden. Sei es sogar grenzenloser Schmerz, den ich herausschreien und über den ich mich ausweinen konnte, oder auch Trauer, über die ich hinwegkommen konnte: Alles war besser als diese erdrückende Leere, gegen die ich rein gar nichts unternehmen konnte. Hätte ich auch nur irgendetwas gespürt, hätte ich wenigstens noch das Gefühl haben können, überhaupt noch zu leben.

Ein schlechter Traum. Es war alles ein grausamer Albtraum, aus dem ich endlich erwachen wollte.
 

Ich drehte mich geistesabwesend um und streckte meine Hände ohne jegliche Hoffnung nach ihm aus. »Son-Goku …«, flüsterte ich heiser, doch er reagierte nicht und ging weiter. Wahrscheinlich hatte er mich nicht einmal gehört. Kein Wunder – so leise, wie meine Stimme momentan klang. Durch den tief sitzenden Schock war auch mein Hals staubtrocken geworden und erschwerte mir jeden Laut, den ich von mir geben wollte.

Die Zeit zischte an mir vorbei. Endlose Zeit der Stille, und immer stand ich noch reglos im Korridor. Ganz allein. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war – doch das war mir auch egal. Meine Muskeln standen still, waren wie gelähmt. Ich hatte mich noch nicht von der Stelle gerührt und sah immer noch ausdruckslos auf die Stelle, wo ich ihn zuletzt gesehen hatte, bevor er abgebogen und aus meinem Blickfeld verschwunden war.

Langsam verblasste die Leere, mutierte Schritt für Schritt zu einem abscheulichen Schmerz.

Ich konnte wieder empfinden und fühlen. Sollte ich nicht dafür dankbar sein? Hatte ich mir das nicht eben noch gewünscht?

Abrupt sackte ich in mich zusammen. Stumme Tränen bildeten sich und flossen meine Wangen hinab. Erst jetzt realisierte ich wirklich, was sich gerade unmittelbar vor meinen Augen abgespielt hatte.

Son-Goku hatte sich um 180 Grad gedreht, war abgesehen von seinem Äußeren nicht mehr wiederzuerkennen. Den Son-Goku, den ich vorhin getroffen hatte, kannte ich nicht. Er war nicht mein Son-Goku gewesen. Umso schmerzlicher war für mich die Erkenntnis, dass ich trotz der Widersprüchlichkeit meiner eigenen Gedanken ganz genau wusste, dass er es ganz sicher gewesen sein musste und ich meinen Goku verloren hatte.

Genau das, was ich insgeheim so befürchtet hatte, ist gerade zur bitteren Wahrheit geworden: Durch die Aufgabe, mich offiziell zu beschützen und somit noch deutlicher unter mir zu stehen, war er nun auch einer unserer »Gefolgsmänner und treuen Diener« geworden. Dementsprechend verhielt er sich nun auch so. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass es auch bei Son-Goku so eintreffen würde.

Für mich war es schon seit ich denken konnte sehr unangenehm gewesen, von Erwachsenen mit so einem enormen Respekt behandelt zu werden. Ich war doch trotz allem immer noch ein ganz normales und gewöhnliches Mädchen. Warum wurde ich dann so behandelt, als ob ich kein gewöhnlicher Mensch wäre, sondern etwas anderes? Etwas Sonderbares?

Dies hatte mir schon immer etwas zu schaffen gemacht, doch ein Einziger hatte mir Kraft während dieser schwierigen Zeit gegeben: Son-Goku.

Er war schon immer anders gewesen als die anderen Menschen und hatte mich schon immer nur als ein ganz normales Mädchen angesehen und mich nie besonders behandelt. In seinen Augen war ich seine Freundin und keine Prinzessin, und genau deswegen war er für mich so etwas Besonderes.

Eine Person, zu der ich immer flüchten konnte, wenn mir mein Leben als Prinzessin zu sehr zu schaffen machte. Bei der ich Flucht und Schutz suchte und ihn auch jedes Mal zu meiner vollsten Befriedigung fand. Bei der ich einfach nur ich selbst sein konnte und mich nicht verstellen musste. Bei der ich nicht immer ein freundliches Lächeln aufsetzen musste, obwohl mir alles andere als danach zu Mute war. Mit der ich sogar trainieren und kämpfen konnte, obwohl es sich für eine zarte, grazile, anmutige und feminine Prinzessin nicht gehörte.

Er war meine persönliche Zuflucht. Er war der Ort, an den ich gehörte und immer gehören würde. Ich hatte es in der tiefsten Faser meines Herzens schon immer gespürt, dass ich einzug und allein seine Nähe begehrte. Nie war es mir so richtig aufgefallen. Dafür hatte ich noch viel zu wenig Erfahrung gehabt. Erst jetzt wurde es mir klar. Jetzt, wo alles verloren zu sein schien. Jetzt, wo es schon zu spät war.

Keinem anderen konnte ich mein wahres Ich zeigen – noch nicht einmal meinem eigenen Vater, weil ich ihn nicht enttäuschen wollte, indem ich ihm offenbarte, dass ich unter diesem strengen und gesitteten Leben einer Prinzessin sehr litt.

Bei Son-Goku war ich einfach immer frei gewesen und konnte tun und lassen, was ich wollte. Er hatte einfach alles mit mir mitgemacht und hatte es sogar ehrlich genossen. Es hatte mich selbst mit Glück erfüllt, wenn ich ihn glücklich sehend durfte. Wann immer ich sein heiteres Lachen gehört und in seine warmen, fröhlichen Augen geblickt hatte, hatte es sich irgendwie so angefühlt, als ob ich schweben würde.

Nicht wie die anderen Leute, die nur heuchlerisch so taten, als wären sie in meiner Nähe glücklich. Es war alles nur Fassade. Warum taten sie das? Ich kannte die Antwort: Aus reiner Höflichkeit und Zwang, weil man sich einfach der Prinzessin gegenüber so verhalten musste. Das war lediglich eine Frage des Respekts und somit der Selbstverständlichkeit. Aber wohl auch, um einen guten Eindruck bei dem Kaiser zu hinterlassen. Eigennutz war also auch ein Thema.

Bei Son-Goku war mir das noch nie aufgefallen und deswegen war ich mir sicher, dass er nicht so dachte. Dafür kannte ich ihn schon viel zu lange. Er war zu einfach gestrickt und nicht so berechenbar. Er war eine viel zu ehrliche Seele und überhaupt nicht berechnend. Er war mit mir zusammen, weil er es aus freien Stücken wollte und es auch ihm guttat. Das hatte er mir auch des Öfteren gesagt. Der Spaß unseres Zusammenseins beruhte daher schon immer auf Gegenseitigkeit ohne jegliche Hintergedanken.

Und nun sollte auch dieser besondere Mensch zu einem unterwürfigen Leibwächter geworden sein? Mein letzter Halt – einfach weg und für immer verloren? All die gemeinsamen Jahre, die innige Freundschaft, die gewisse Offenheit zueinander, das Vertrauen, die Ehrlichkeit …

War nun tatsächlich alles vorbei? Einfach so?

Nein.

Unmöglich!

Das durfte nicht sein!

»Nein!«, schrie ich all meine Verzweiflung, die sich in mir in den letzten Sekunden, Minuten oder gar Stunden zusammengestaut hatte, heraus. Das raubte mir auch meine letzte Kraft, die mich noch bei Bewusstsein gehalten hatte. Plötzlich fühlte ich mich vollständig betäubt, ausgelaugt und meine Sicht wurde so sehr benebelt, bis alles in ein vollkommenes Schwarz getaucht wurde, als hätte der Raum um mich herum jede Farbe absorbiert.
 

»Son-Goku, warte doch auf mich! Du bist doch viel schneller als ich!«

Verzweifelt rufe ich dir hinterher und renne so schnell wie ich kann. Doch jedes Mal, wenn ich glaube, dich fast überholt zu haben, legst du wieder einen gewaltigen Zahn zu und bist wieder fünfzig Meter von mir entfernt. Doch du rennst nicht, schwebst nur über dem Boden, hast deinen Körper ganz mir zugewendet und siehst mich mit emotionslosen Augen an.

»Es wird nie wieder so sein wie früher, Prinzessin. Ich bin nicht mehr Euer Freund, nur Euer Diener. Mehr wird zwischen uns nie sein dürfen. Wir waren vielleicht früher mal beste Freunde gewesen, doch diese Zeiten sind nun ein für alle Mal vorbei. Akzeptiert das bitte.«

»Sag das nicht! Du hast mir versprochen, dass alles so bleiben wird wie früher!« Ich brülle aus vollem Hals, die Tränen schießen unweigerlich in meine Augen und ich sprinte immer schneller, doch ich kann dich nicht erreichen, bis du so weit von mir entfernt bist, dass ich dich nicht mehr sehen kann.

»Du bist so ein verdammter Lügner!«
 

»Son-Goku!«, schrie ich und schreckte au hoch. Panisch sah ich mich um. Ich lag in meinem Zimmer, doch wie war ich hierhergekommen? Ich fuhr mir durch die vom Schweiß feuchten Haare. Das war … ein Traum.

Ich ließ meinen Blick über das wohlvertraute Zimmer schweifen. Ich schaute nach links und sah in das besorgte Gesicht meines Vaters, der vor Aufregung sogleich aufsprang.

»Chichi! Endlich bist du aufgewacht! Was habe ich mir Sorgen um dich gemacht!«, sprudelte es aus ihm heraus.

»Ist ja gut, Vater. Setz dich bitte wieder hin und erklär mir, was passiert ist.« Mein Papa und sein überfürsorgliches Verhalten konnte ich gerade nicht gebrauchen. Außerdem beschäftigte mich gerade ein komplett anderes Thema.

Mein leicht genervter Tonfall zeigte auch Wirkung: Er riss sich zusammen und nahm wieder Platz. Er bemühte sich, seinen schnellen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, was ihm nach wenigen Zügen auch gelang. »Son-Goku hat dich vor ein paar Stunden bewusstlos im Flur gefunden und in dein Zimmer gebracht. Und jetzt beantworte du mir mal eine Frage: Was ist passiert, bevor du in Ohnmacht gefallen bist? Schätzchen, dich bringt doch nichts so schnell aus der Fassung! Ich kenne dich besser als die anderen und weiß, dass du alles andere als zart und zerbrechlich bist. Es muss schon etwas sehr Schwerwiegendes gewesen sein, dass es dich so vom Hocker gehauen hat. Und krank bist du auch nicht, wie unser Arzt vorhin festgestellt hat, also nehme ich an, dass es mit irgendeinem schlimmen Ereignis zu tun hat. Also?«

Ich hatte nicht die geringste Absicht, ihm darauf eine Antwort zu geben trotz seines durchdringenden Blicks und setzte mich durch, was mir bei meinem besonders nachgiebigen Vater bisher immer gelungen war.

»Son-Goku hat mich gefunden? Wo ist er gerade?«

»Nachdem er dich gefunden hat und in dein Bett getragen hat, ging er zu mir, sagte mir kurz Bescheid und bat mich, trainieren zu gehen. Er wird bald wieder zurückkommen. Das ist ja immerhin nun seine Pflicht. Von heute an ist er General Goku und dein persönlicher Leibwächter. Er muss sich also um deine Sicherheit kümmern und sich rund um die Uhr in deiner Nähe aufhalten.«

Das brachte mich zum Brodeln. »Er hat darum gebeten, etwas zu dürfen? Das ist seine Pflicht? Hörst du dich selber reden? Habt ihr alle euren Verstand verloren? Vor ein paar Stunden war noch alles so wie immer, und jetzt hat sich auf einem Schlag alles vollkommen verändert, und du scheinst es noch nicht einmal zur Kenntnis zu nehmen?

Dir muss doch aufgefallen sein, wie sehr sich Son-Goku nach dieser komischen Zeremonie verändert hat, oder? Und du fragst dich nicht, was dahinterstecken könnte?« Wieder hatte ich Schwierigkeiten, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten, während ich meinen Vater giftig anfauchte.

»Chichi, ganz ruhig!«, versuchte Vater mich zu beruhigen, denn verständlicherweise kannte er meine temperamentvoleln Wutausbrüche ja schon. »Ich zitiere ihn nur. Er hat mich selbst gefragt, ob es für mich in Ordnung ist, wenn er trainieren geht. Und ja, natürlich habe ich seine plötzliche Veränderung bemerkt.«

»Du weißt doch bestimmt, was mit Son-Goku passiert ist?«, fragte ich mit ruhiger, aber bebender Stimme und ballte meine Hände abermals zu zittrigen Fäusten.

»Nein, glaube mir: Ich wüsste es selbst sehr gerne, aber diese Rituale des obersten Mönches sind streng geheim. Nur er kennt sie. Er und Buddha, sonst darf keiner davon erfahren. Nicht mal wir aus der Kaiserfamilie.

Er verrät nur, dass sie durch seine Rituale zu würdigen und wahren Dienern von uns werden, aber mehr auch nicht. Niemand weiß Genaueres. Auch diejenigen, an denen er diese Zeremonie in der Vergangenheit durchgeführt hatte, hatten danach nicht sagen können, was genau mit ihnen angestellt worden war. Das wurde mir auch vorhin erst gesagt, weil mir die Veränderungen nie so stark aufgefallen sind wie bei Goku, weil ich noch einen näheren Bezug zu ihm habe als zu unseren bisherigen Soldaten.

Es tut mir sehr leid. Ich weiß es wirklich nicht und bin selbst auch nicht besonders glücklich darüber. Son-Goku ist so ein lieber, offener Junge gewesen, etwas ganz Besonderes. Und nun ist er auch zu einem unterwürfigen Diener geworden, wie alle anderen.« Er seufzte mit bedauernder Resignation.

Ich sprang kurzerhand aus dem Bett, würdigte ihn keines Blickes und verschwand aus meinem Schlafgemach..

Ich hatte sehr lange über unsere momentane Lage nachgedacht, und die Frage, die mich am meisten aus der Fassung brachte und mir als Erstes einfiel, nachdem ich aus meiner Ohnmacht erwacht war, war dieses Warum.

Warum war er so geworden? Was hatte sich in diesen zwei Stunden abgespielt? Er konnte sich doch unmöglich freiwillig so verändert haben! Nein, dafür kannte ich ihn einfach viel zu gut. Da musste etwas anderes dahinterstecken, und ich würde nicht eher ruhen, bis ich dieser verzwickten Sache auf den Grund gegangen war und dieses Geheimnis gelüftet hatte.

Mit einer entschlossenen Miene lief ich geradewegs auf mein Ziel zu.

最終的 - Das Ende einer langjährigen, tiefen Freundschaft?!

****Rückblick****

Ich hatte lange über unsere momentane Lage nachgedacht und war immer zu der gleichen Frage gekommen. Die Frage, die mich am meisten aus der Fassung brachte und mir als Erstes einfiel, nachdem ich aus meiner Ohnmacht aufgewacht war, war dieses ›Warum?‹.

Warum war er so geworden? Was hatte sich in dieser Stunde abgespielt? Er konnte sich doch unmöglich freiwillig so verändert haben. Nein, dafür kannte ich ihn einfach viel zu gut. Es gab noch ein Geheimnis zu lüften. Und ich würde nicht eher ruhen, bis ich dieser verzwickten Sache auf den Grund gegangen war.
 

Mit einer entschlossenen Miene lief ich geradewegs auf mein Ziel zu.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 6:

最終的

Das Ende einer langjährigen, tiefen Freundschaft?

»Trotzdem werde ich niemals aufhören, dich zu lieben …«


 


 

Es war still. Nur wiederkehrende Schläge und Tritte ins Leere waren zu hören durch den rauschenden Luftwiderstand. Manchmal ertönten Schreie meinerseits. Kampfschreie. Sie entstanden zwar selten, doch jedes Mal so laut, dass sie sogar im ganzen Dorf widerhallten.

Ich bemerkte nicht, wie der Schweiß über mein Gesicht runtertropfte und mein Herz gegen meine Brust hämmerte durch die enorme Anstrengung. Diesmal trainierte ich noch viel härter als sonst. Das tat ich immer, wenn ich mich unbedingt von etwas ablenken wollte.

Ich wollte nicht mehr ständig ihr schockiertes und zugleich so unendlich trauriges Gesicht vor meinem geistigen Auge sehen müssen. Mein Herz hätte sie am liebsten in den Armen genommen, doch mein Kopf war dagegen: Ich hatte nicht das Recht, die Prinzessin einfach so anzufassen. Ich verstand selbst nicht, wieso ich plötzlich so dachte, seit ich in diesem Raum war.
 

Mit dem Mönch ließ ich den Palast hinter mir und wir gingen rüber zu seinem Tempel. Er bat mich, meine Stiefel auszuziehen, bevor wir eintraten. Der Tempel war zwar sehr groß, doch wir befanden uns nur in einem abgeschatteten, kleinen, leeren Raum, in dem sich außer uns niemand befand. Es herrschte Totenstille. Wahrscheinlich war das sein Meditationsraum. Er forderte mich auf, mich hinzusetzen, was ich auch tat, indem ich mir im Schneidersitz bequem machte. Liang-Ning tat es mir gleich und nahm mir gegenüber Platz.

»Schließe deine Augen und denke an nichts«, hörte ich seine raue Stimme, die irgendwie ein bisschen erschöpft und atemlos klang, doch machte mir keinen Kopf darüber und folgte der Anweisung. Mir fiel das nicht sonderlich schwer, denn im Shaolin-Tempel praktizierten wir regelmäßig derartige Konzentrationsübungen. Man musste nämlich auch geistig stark sein, wenn man körperlich stärker werden wollte.

Stille. Leere. Das Nichts breitete sich im Raum aus. Rein gar nichts ließ ich an mich heran. Meine Sinne waren messerscharf und zugleich stumm. Diese Stille hätte nichts und niemand unterbrechen können. Keine Geräusche von außen, und natürlich auch keine Geräusche von innen. Dieses Zimmer war anscheinend schalldicht.

Auf einmal spürte ich eine unsichtbare Kraft, die versuchte, in meinen Körper einzudringen, doch ich versuchte so gut es ging, diese Kraft abzuwehren. »Lass es zu!«, ertönte die Stimme meines Gegenübers plötzlich in meinem Kopf.

»Nein, erst wenn du mir sagst, was das alles zu bedeuten hat!«, stieß ich aus zusammengebissenen Zähnen aus und kniff meine Augen fest zusammen. Ich durfte nicht nachgeben. Diese Kraft war so mächtig, so stark und fühle sich alles andere als angenehm an. Das roch schon förmlich nach Gefahr.

»Du musst es zulassen! Nur so kannst du in der Lage sein, der Prinzessin treu ergeben zu sein und ihr zu dienen!«, ertönte wieder die Stimme des Liang-Nings in meinem Kopf.

»Treu ergeben?« Nur ein Keuchen entwich meiner Kehle, als ich meine leeren Augen öffnete und auf die Decke starrte. Genau in diesem Moment der Unachtsamkeit drang die Kraft in meinen Körper ein und breitete sich in Sekundenschnelle überall aus. Es war, als ob glühend heiße Lava durch meinen gesamten Körper strömte, bis sie schließlich in meinem Kopf ihr Ziel erreichte. Es fühlte sich an, als ob mein Kopf vor Hitze explodierte. Zuckend sackte ich vor Schmerz zusammen.

Ich wusste nicht, wie lange ich bewusstlos auf dem Boden gelegen war, doch als ich aufwachte, sah ich, wie Liang-Ning immer noch genauso dasaß, wie vorhin. Ruhig, aber wenn man genau hinsah, erkannte man, dass er stark schwitzte.

Ich hätte nachfragen können, ob mit ihm alles in Ordnung war, wie ich es auch früher getan hätte, wenn es mich interessiert hätte. Meine Neugier hätte ihr Übriges getan. Doch nun kümmerte mich das nicht im Geringsten.

Ich setzte mich auf und sah mich in dem dunklen Raum um. Ich fühlte mich so … verändert. Ich streckte meine Hände aus und schaute zu ihnen runter. Nein, ich war immer noch ich selbst und in meinem Körper, jedoch … war ich trotzdem ein ganz anderer Mensch geworden. Ich spürte es.

Unwillkürlich fiel mir Chichi in den Sinn. Ich verbeugte mich kurz. »Verzeiht, ich muss nach der Prinzessin schauen und dann zum Kaiser, damit er mich offiziell zum Leibwächter der Prinzessin ernennen kann.« Nach diesen Worten verließ ich den Tempel. Innerlich war ich zutiefst schockiert über mein Verhalten. Was war mit mir los? Ich hatte einfach instinktiv so reagiert, ohne zu überlegen und ohne nachzudenken. Ich konnte nichts dagegen tun, als ob mein Körper sich ganz von selbst bewegte. Seit wann verbeugte ich mich vor anderen und drückte mich in einer so förmlichen Sprache aus?

Ich war nicht mehr ich, und das machte mir Angst. Furchtbare Angst, die jedoch tief in meinem Inneren verankert war, genau wie auch meine ganze natürliche Persönlichkeit. Verborgen unter einem mächtigen, schwarzen Fluch.
 

Auch Chichi gegenüber hatte ich mich unmöglich benommen. Was hatte sie sich wohl dabei gedacht? Ich sah ihren schockierten, bleichen Gesichtsausdruck immer noch erschreckend real vor mir. So sehr es mich auch schmerzte; so sehr ich auch zu ihr hingehen wollte und mich wie immer geben wollte: Es ging nicht. Ich schaffte es nicht, so sehr ich mich auch anstrengte. Dieser Drang, mich der kaiserlichen Familie zu unterzuwerfen, war einfach viel zu stark. So stark, dass man auch äußerlich nicht erkennen konnte, wie sehr ich mich dagegen wehrte. Nur meine Seele und mein Geist tief in mir drin lieferten sich eine verbitterte Schlacht gegen dieses mysteriöse Etwas, das die volle Kontrolle über mich hatte.

Ich fragte mich, warum ich den Mönch diesbezüglich nicht gefragt hatte, doch auch dies verwehrte mir mein Gehirn. Langsam aber sicher beeinflusste dieser Fluch sogar meine Gedanken. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis ich zu einer willenlosen Marionette werde würde.
 

»Son-Goku!«, wurde ich aus meinem tiefen Gedankengang gerissen. Diese Stimme würde mich aus jedem Gedanken, aus jedem Traum zurückholen. Ihre Stimme. Ich drehte mich zu ihr um und blickte ihr in die Augen.

»Prinzessin Chichi? Wie kann ich Euch helfen?«, fragte ich und konnte immer noch nicht fassen, welchen Ton ich wieder von mir gab. Und anscheinend war ich nicht der Einzige, der ziemlich perplex darüber war. Ich sah tief in ihren Augen diesen Schmerz bei meinen befremdlichen Worten. Wieder kam in mir das Verlangen hoch, einfach zu ihr zu gehen und sie in beschützend an mich zu drücken. Ihr ins Ohr zu flüstern, dass alles gut war. Doch ich schaffte es einfach nicht, diesen Willen meines Herzens durchzusetzen. Es tat mir weh, die sonst so starke Chichi plötzlich so schwach und kraftlos zu sehen.

»S-Son-Goku …«, wimmerte sie ein weiteres Mal und ging auf mich zu. »Was ist nur mit dir passiert? Was ist mit dir geschehen?« Ein weinerlicher Unterton lag in ihrer ungewohnt schwachen Stimme, die jeden Moment drohte zu zerbrechen. Zumindest hörte sie sich so an.

Nun stand sie direkt vor mir und legte ihre Arme sanft um mich. Ich kannte den Grund nicht, doch ich fühlte mich äußerst unwohl in meiner Haut und sogar schuldig, als ich sie an mir spürte. Ich durfte das nicht. Ich durfte sie nicht berühren. Und doch wehrte ich mich auch nicht dagegen. Mein Herz füllte sich allmählich mit Wärme.

Ihre Nähe tat mir so unglaublich gut, und zugleich war sie nicht zu ertragen durch die Schuldgefühle, die wie aus dem Nichts gekommen waren und mir unsägliche Schmerzen bereiteten. Ich sehnte mich nach dem absoluten Glück, welches ich empfunden hatte, als sie sich in der Vergangenheit immer wieder so an mich gekuschelt hatte.

Mein Mund bewegte sich wie von alleine. »P- Prinzessin, das dürft Ihr nicht!«, fing ich zögernd an.

»Was soll das heißen: ›Ich darf das nicht?‹ Darf ich nicht einmal mehr meinen besten Freund umarmen? Darf‘s sonst noch etwas sein?«, brüllte sie mich plötzlich voller Wut an, und ich zuckte dabei erschrocken zusammen. So schnell konnte sich ihre Stimmung ändern. So kannte ich sie. Und doch überraschte sie mich jedes Mal mit ihren unvorhersehbaren Reaktionen. Das war auch eines der Eigenschaften, die mich so an ihr faszinierte. Es schon immer getan hatte.

»Bitte entschuldigt, aber ich bin es nicht wert, von Euch angefasst zu werden. Ich beschmutze euch nur«, sagte ich daraufhin und sah sie mit leeren Augen an. Ich erkannte die Fassungslosigkeit in ihnen und den unendlichen Schock in ihr aufsteigen. Mein Herz verkrampfte sich zeitgleich.

»K- Komm endlich wieder zu dir!«, rief sie, kniff sich ihre Augen zu, aus denen vereinzelte Tränen tropften. Schockiert weiteten sich meine Augen, während meine Pupillen gleichzeitig schrumpften, und dann: Ein ohrenbetäubendes Klatschen.

Die Amseln, die gerade noch friedlich auf den Bäumen saßen, flogen mit einem lauten Flattern weg. Ein leichter Windstoß, der die Blätter leicht in die Windrichtung zerrte und sie zittern ließ. Das sanfte Fließen der naheliegenden Quelle. Und unsere Atemzüge. Bruchteile von Minuten vergingen, und immer noch war nicht mehr zu hören. Außer der Widerhall ihrer Ohrfeige.

Instinktiv legte ich meine Hand auf meine Wange. Diese Ohrfeige hatte sogar mir etwas wehgetan, obwohl ich ja ziemlich immun war gegen Schmerzen durch das jahrelange harte Training. Chichi hatte wohl all ihre Kräfte in Anspruch genommen für diesen Schlag, der wirklich richtig gesessen hatte.

Wortlos sah ich zu ihr, konnte jedoch ihre Augen nicht sehen. Der Wind nahm auch ihre langen offenen Haare in Besitz und platzierte sie vor ihrem schönen Gesicht. Kraftlos sackte sie zusammen. Ich kniete mich sofort zu ihr runter und hatte schon meine Hände nach ihr ausgestreckt, doch hielt zitternd inne. Was tat ich da eigentlich?

»Pr- Prinzessin? Ist alles in Ordnung mit Euch?«, fragte ich sie vorsichtig, traute mich jedoch nicht, sie zu berühren. Ich spürte, wie sie sowohl innerlich als auch äußerlich bebte. Nach ewigen Sekunden reagierte sie endlich auf meine Frage und schaute zu mir hoch. Ihr Anblick ließ das in Wallung geratene Blut in meinen Adern gefrieren. Tränenüberströmt starrte sie mich an. Diese traurigen Augen schienen mich unbarmherzig zu durchbohren. Ich schluckte schwer und hielt ihrem Blick etwas unsicher stand.

»Du fragst mich tatsächlich, ob mit mir alles in Ordnung ist?« Obwohl sie immer noch weinte, klang ihre Stimme klar, deutlich und bestimmt. Und anklagend. Sie richtete sich auf. Hastig tat ich es ihr gleich. Sie meidete meinen Blick und sah bedrückt zu Boden. Immer noch wollten ihre Tränen nicht stoppen, bündelten sich noch rascher zusammen und flossen ihre zarten Wangen hinab.

»Du warst bisher der einzige Mensch gewesen. Der Einzige, dem ich wirklich bedingungslos vertraut hatte«, begann sie stockend. »Du warst der Einzige, der mich so sah wie ich wirklich war und heute noch bin. Bei dir musste ich mich nie verstellen, weil du einfach mein wahres Ich kanntest und es dir auch nichts ausgemacht hat. Ich hatte sogar den Eindruck, dass du auch unsere gemeinsame Zeit genossen hast. Bei dir konnte ich einfach alles tun, was mir Spaß machte und einfach nur ich selbst sein. Du warst meine Freiheit, meine Zuflucht. Du hast mich immer verstanden.

Und heute … Heute muss ich erkennen, dass aus meinem einzigen wahren Freund ein treuergebener Diener der Kaiserfamilie geworden ist. Auch du hast keinen eigenen Willen mehr. Auch das war ein Grund, warum ich dich so gemocht habe und es immer noch tue: Du bist stets deinen Weg gegangen und hast dich durch nichts und niemanden manipulieren lassen. Du bist dir immer selber treu geblieben.

Du bist für mich immer etwas Besonderes gewesen, und nun sollst du so sein wie alle anderen? Einer von vielen? Egal, wie anders du dich auch verhältst Son-Goku: Für mich wirst du immer das besonderste Wesen in meinem Leben bleiben!« Den letzten Satz schrie sie mit ganzer Kraft, und darin waren all ihre Gefühle herauszuhören: Die tiefe Enttäuschung, die schmerzliche Verbitterung, die hoffnungslose Verzweiflung und die ernüchternde Frustration. Alles kam wie eine gigantische Welle der negativen Empfindungen, die auf mich einstürzte. Dadurch konnte ich ihre Schmerzen spüren. In mir spielten die gleichen Gefühle verrückt. Mein Kopf wiederholte ihre Worte. Immer und immer wieder. Dieser Schmerz war kaum zu ertragen. Alle Wunden und Knochenbrüche, die ich mein ganzes Leben erleiden hatten müssen, kamen mir im Vergleich dazu lächerlich vor. Wenn ich alle Verletzungen meines Lebens in einem Mal zusammengebündelt jetzt auf einen einzigen Schlag noch mal erleiden würde: Es wäre absolut gar nichts neben diesem seelischen Schmerz, der mich quälend langsam von innen auffraß. Wie musste sich dann Chichi erst fühlen?

Ihre tränenerstickte Stimme unterbrach die nahezu erdrückende Stille. »Sag mir: Hast du alles vergessen? Hast du vergessen, was wir früher alles zusammen erlebt haben? Bedeutet dir das gar nichts mehr?«

Ich wandte mich ihr wieder zu. In meiner momentanen Verfassung war ich nicht dazu in der Lage, etwas dazu zu sagen, weshalb sie unbeirrt weitersprach und gar nicht erst meine Reaktionen abwartete. »Ist unsere Vergangenheit denn nichts mehr wert? Kannst du einfach so von einem Tag auf den anderen dein Leben so drastisch verändern? Wie wird es mit uns weitergehen?« Ich nahm den immer ängstlicher werdenden Unterton wahr, der in ihrer zarten Stimme lag. Ganz ruhig atmete ich ein und aus, bevor ich endlich das Wort ergriff.

»Nein Prinzessin, Ihr irrt Euch. Ich habe nicht alles vergessen, ganz im Gegenteil: Ich kann mich sehr gut an unsere gemeinsame Zeit erinnern. Immer noch weiß ich, was wir erlebt haben, und wenn wir beide nur beieinander gewesen sind, sind wir glücklich gewesen. Ich erinnere mich an die Erlebnisse, als wären sie erst gestern gewesen. Und doch … wird es nie wieder so sein können wie früher. Ich stehe nun weit unter Euch, bin Euch treu ergeben und werde immer in Eurer Nähe bleiben, aber nur als Beschützer – nicht mehr als Freund. Wir waren früher zwar Freunde, doch die Zeiten sind vorbei. Ich darf nicht mehr Euer Freund sein. Ich bin es nicht wert, weiterhin als Euer Freund angesehen zu werden. Bitte akzeptiert es, Eure Hoheit.« Meine Stimmbänder kratzten furchtbar. Wie schwer mir das doch alles fiel, alleine diese Sachen auszusprechen. Wie konnte ich ihr nur so etwas an den Kopf werfen? Ich wollte es doch gar nicht, und doch handelte ich so wie von Geisterhand. Ich kam mir vor wie eine hilflose Marionette, die von einer bloßen, unsichtbaren Kraft gelenkt wurde.

Zutiefst bestürzt fixierte sie mich. Entsetzen stand ihr wie ins Gesicht geschrieben. Sogar ihr Tränenfluss stoppte durch diesen Schockmoment kurzfristig. Mechanisch senkte sie ihren Blick.

»Und ich habe dir vertraut. Nun habe ich auch dich verloren. Die Einsamkeit ist wohl mein Schicksal als Prinzessin«, flüsterte sie monoton und ohne jegliche Emotionen, doch das änderte sich, als sie mir wieder in die Augen blickte und ein wütendes Funkeln ihre Augen vernebelte.

»Du hast mir versprochen, dass alles so sein wird wie früher. Du hast es mir versprochen!« Nun kündigten sich doch wieder die Tränen an, bevor sie ausholte: »Es war also alles eine Lüge; ich hasse dich!«

Nach diesen Worten wandte sie sich ab und ließ mich alleine zurück.

Der Schmerz, der sich durch ihre Worte in meinem Herzen bildete, drohte, mich zu verschlucken. Sie hasste mich. Und das vollkommen zu Recht. Ich war wirklich das Allerletzte.

Ich sah ihr mit trüben Augen hinterher. Früher wäre ich ihr sofort gefolgt, ohne dabei auf ihre Privatsphäre zu achten. Ohne darüber nachzudenken, ob sie vielleicht allein sein wollen würde, doch jetzt konnte ich es nicht. Meine Beine wollten sich einfach nicht bewegen. Es stand mir nicht zu, ihr zu folgen und sie zu belästigen. Dass sie sich von mir entfernt hatte, war ein klares Zeichen dafür, dass meine Gesellschaft nicht erwünscht war.

Das war dann wohl das Ende. Das Ende unserer jahrelangen Freundschaft, die uns immer enger und enger zusammenschweißt hatte. Es war vorbei. Einfach vorbei.

Sie hatte einen zuverlässigen und perfekten Diener gewonnen, doch dafür ihren besten Freund verloren.

近及遠 - So nah ... und doch so fern ...

****Rückblick****

»Du hast mir versprochen, dass alles so sein wird wie früher. Du hast es mir versprochen!«, Nun kündigten sich doch wieder die Tränen an, bevor sie ausholte: »Es war also alles eine Lüge! Ich hasse dich!«

Sie drehte sich sofort um und rannte weg.
 

Der Schmerz, der sich durch ihre Worte in meinem Herzen bildete, drohte, michzu verschlucken. Sie hasste mich. Und das vollkommen zu Recht. Ich war wirklich das Allerletzte.

Und so stand ich ganz alleine da. Sah ihr mit leeren, trüben Augen hinterher ... Früher wäre ich ihr sofort gefolgt, ohne dabei auf ihre Privatsphäre zu achten. Ohne darüber nachzudenken, ob sie vielleicht allein sein wollte, doch jetzt konnte ich es nicht. Nicht mehr. Meine Beine wollten sich einfach nicht bewegen.
 

Das war dann wohl das Ende. Das Ende unserer jahrelangen Freundschaft, die uns immer enger und enger zusammenschweißt hatte im Laufe der vergangenen Jahre. Es war vorbei. Einfach vorbei.

Sie hatte zwar einen zuverlässigen und perfekten Diener gewonnen, doch ihren besten Freund verloren.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 7:

近及遠

So nah … und doch so fern …

»Ohne dich bin ich nicht mehr als eine leblose, leere Hülle …«


 


 

Seitdem hatte sich alles verändert. Nichts war mehr so, wie es vorher gewesen war.

Seit vier Jahren stand ich unter den Diensten der Kaiserfamilie und war der loyale Leibwächter der Prinzessin. Zugleich leitete ich mithilfe meines Vaters unsere kaiserliche Soldatengruppe und war somit offiziell der zukünftige Nachfolger meines Vaters, der General der höchsten Eliteklasse.

Prinzessin Chichi wurde von Tag zu Tag schöner und wuchs zu einer bezaubernden jungen Frau heran. Inzwischen war sie ja nun schon sechzehn Jahre alt. Ihre glatten, schwarzen Haare, die immer gepflegt und glänzend waren, reichten ihr nun schon fast bis zu ihren Füßen. Sie besaß das schönste Gesicht, welches ich je in meinem Leben gesehen hatte. Absolut makellos und perfekt – einfach alles an ihr. Sie war zwar sehr zierlich, hatte dennoch sehr weibliche Züge an sich, doch darauf durfte ich meine Aufmerksamkeit nicht lenken. Dieses Privileg hatte ich nicht.

Wenn wir uns mal unterhielten, traute ich mich auch kaum, ihr direkt in die Augen zu sehen, sondern blickte immer nur devot zu meinen Füßen hinab.
 

Die Prinzessin war seit jenem Tag nicht mehr dieselbe. Nicht mehr so lebhaft, fröhlich und glücklich. Seitdem hatte man sie nicht mehr lächeln sehen. Früher hatte sie zumindest gezwungen gelächelt, weil sie es musste. Für eine echte Prinzessin ziemte es sich, immer und jederzeit ein Lächeln zu zeigen. Doch nun tat sie selbst das nicht mehr.

Es schien ihr völlig egal geworden zu sein, was das Volk von ihr hielt. Als ob die Gleichgültigkeit an diesem verhängnisvollen Tag vor vier Jahren vollständig von ihr Besitz ergriffen hätte. Als ob sie nur noch lebte, um das Leben hinter sich zu bringen.

Nur ich bekam ihr Lächeln hin und wieder noch zu Gesicht. Ausgerechnet ich, ihr Untertan und im Vergleich zu ihr nichts weiter als Spucke im Sand, und doch schenkte sie einzig und allein mir ihr Lächeln, wenn wir alleine waren.

Das aufrichtige Lächeln, das mich jedes Mal in den Wahnsinn trieb – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Es blieb mir nämlich nicht verborgen, dass dieses Lächeln zugleich von Traurigkeit erfüllt war.

Ich hatte nicht das Recht, der Einzige zu sein, der dieses Privileg besaß, ihr Lächeln zu sehen. Ich hatte es schlicht und einfach nicht verdient. Wie oft hatte ich versucht, es ihr klarzumachen, doch sie tat es immer und immer wieder. Ob sie wusste, wie verrückt sie mich mit ihrem liebevollen, zärtlichen Blick machte? Es reichte schon, sie nur anzusehen, um mein Herz so heftig gegen meine Brust pochen zu spüren, dass ich es selbst spüren konnte. Und wenn sie mich dann auch noch mit ihren Augen ansah, die nichts als unendliche Liebe für mich ausstrahlten, befürchtete ich schon, dass sie mein Herz hören könnte – so laut kam es mir vor. Hoffentlich würde sie es nie bemerken. Denn das, was ich für sie empfand, durfte nicht sein.

Das war eine unverzeihliche Sünde, die Prinzessin zu begehren. Selbst Vierteilen wäre keine gerechte Strafe dafür.

Meine Gefühle für die Prinzessin hatten sich im Laufe der Zeit verändert. Im Gegenteil: Sie wurden von Tag zu Tag stärker und stärker und wuchsen bis ins Unermessliche. Sie wurden so enorm, dass ich gar nicht mehr wusste, wie ich mit ihnen umgehen sollte. Ich liebte sie mehr, als ich eigentlich ertragen konnte. Mehr, als wir ertragen konnten.

Doch was diese Situation eigentlich erst recht so aussichtlos machte, war die unübersehbare Tatsache, dass die Prinzessin ebenfalls etwas für mich empfand.

Mir war durchaus bewusst, dass es einem Verbrechen glich, der Prinzessin zu unterstellen, dass sie für einen wie mich, der viel zu weit unter ihr stand, mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegte, doch ihre Anzeichen waren unmissverständlich und es war unmöglich, sie falsch zu deuten.

Sie machte kein Geheimnis daraus. Sie zeigte mir offen ihre Gefühle – ganz im Gegensatz zu mir. Wenn wir alleine waren, sah sie mich immer mit so einem sehnsüchtigen Blick an. Zuversichtliche Sätze wie »Ich werde auf dich warten«, »Ich weiß, dass du irgendwann wieder zu mir zurückkehren wirst – du hast bisher deine Versprechen nie gebrochen« oder »Ich vertraue darauf, dass wir bald wieder vereint sein werden« folgten.

Nie konnte ich etwas dazu sagen, versuchte sie nur nachdrücklich an unsere Lage zu erinnern, die keine gemeinsame Zukunft zuließ. So oft ich es auch versuchte, ihr klarzumachen, dass ich es nicht wert war, überhaupt von ihr angesehen zu werden und sie etwas viel Besseres als mich verdiente - alles prallte an ihr ab, als ob sie eine stabile Schutzmauer um sich errichtet hatte. Eine Mauer, die unmöglich zu durchbrechen war. Sowohl für mich und erst recht für ihre anderen Mitmenschen.

Es kamen jedoch auch Situationen vor, in der ihre sonst so beständige Mauer, mit deren Hilfe sie sehr stark wirkte, wieder in alle Einzelbrocken zusammenbrach in Form von verbitterten Tränen.

Trotz ihres Optimismus sickerte hin und wieder doch die Angst in ihr durch, dass es doch nicht so werden könne wie früher, doch immer versuchte sie stets krampfhaft, an diesen einzigen Hoffnungsfunken festzuhalten. Den einzigen Funken, der sie offenbar überhaupt noch am Leben erhielt.

Wenn sie sich mir dann näherte, dann konnte ich mich nie von der Stelle rühren und ließ es zu, dass sie mich umarmte und sich bei mir ausweinte. Doch ich war nach wie vor unfähig, meine Arme ebenfalls um sie zu legen. Obwohl mein Herz immer noch danach verzehrte, es zu tun. Jedes Mal verweilte ich in dieser starren Pose mit herunterhängenden Armen und sah melancholisch zu Boden. Dank meiner Fähigkeit, Auren erspüren zu können, wurden wir noch nie in so einer verbotenen Position entdeckt, denn das hätte sicherlich einen Skandal verursacht.

Trotzdem versuchte ich, sofern es mir möglich war, zu vermeiden, dass dieses Risiko erst entstand, denn meine eigenen Gefühle spielten in solchen Momentan so verrückt, dass ich fast alles um mich herum vergaß und gefährlich kurz davor war, nur auf mein Herz zu hören. Zum Glück hatte ich es bisher immer geschafft, dieses Verlangen gerade noch so im Zaum zu halten – denn das wäre fatal gewesen.

Hatte wieder diese unsichtbare Kraft ihre Finger im Spiel?

Während der vielen Jahre hatte diese Kraft es geschafft, mein gesamtes Gehirn unter Kontrolle zu bringen, sodass ich mich nur ganz dunkel an die vernebelten Ereignisse der Stunden, in denen ich verflucht wurde, erinnern konnte und mich nun der Kaiserfamilie gegenüber so respektvoll verhielt, ohne dass es mir dabei seltsam vorkam. In keinster Weise fand ich das merkwürdig.

Aber vielleicht war das auch der Fluch der Gewohnheit, der dies in mir auslöste.

Dafür erinnerte ich mich noch sehr gut daran, was danach geschah, nachdem Chichi vor mir weggelaufen war.
 

Seufzend setzte ich mich auf den Boden, als Chichi komplett außer Sichtweite war. Ich fühlte mich so mies wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich musste erst einmal selbst verdauen, dass ich ihr vor wenigen Minuten quasi den Tod unserer Freundschaft verkündet hatte.

Wie sehr musste ich sie verletzt haben. Aber das auch noch mit eigenen Augen sehen zu müssen, überstieg meine Toleranzgrenze. Es war alles meine Schuld. Meinetwegen war sie nun so unendlich traurig. Ich hörte noch mein eigenes Versprechen deutlich in meinem Gedächtnis, welches ich ihr gegeben hatte, als ich sie wenige Tage nach ihrer Geburt das erste Mal in den Armen gehalten hatte. Das Versprechen, immer für sie da zu sein, wenn sie mich brauchte und dass ich es niemals zulassen würde, dass ihr etwas zustieß. Auch wollte ich ihr niemals wehtun – weder körperlich noch seelisch.

Und nun habe ich es geschafft, alle mit einem einzigen Satz zu brechen: »Ich darf nicht mehr Euer Freund sein.«

Durch diesen Satz hatte ich das erste Versprechen gebrochen: Ich war zwar immer für sie da, allerdings nur für ihre Sicherheit, nicht für ihre privaten Sorgen.

Durch diesen Satz hatte ich das zweite Versprechen gebrochen, denn ich hatte es doch zugelassen, dass ihr etwas zustieß: Dass sie nun in ein tiefes Loch der Verwirrung, Verzweiflung und Enttäuschung stürzte.

Und auch das dritte Versprechen hatte ich damit gebrochen, denn ich habe sie zutiefst verletzt. So sehr verletzt, wie es kein anderer bisher getan hatte.

Welch Ironie. Ich war echt ein Held.
 

Mit einer kurzen Bewegung ließ ich mich rücklings auf die Wiese fallen und betrachtete den blauen, wolkenlosen Himmel über mir. So sehr mich dieser Anblick faszinierte, so sehr ermüdete sie auch meine Augen, dass ich sie schließlich schloss. Äußerlich schien ich zwar nun sehr ruhig und besonnen zu sein, doch innerlich tobte in mir ein stürmischer Kampf.

Ich wollte gegen diese formlose Macht ankämpfen, doch sie hatte die Schlacht schon längst für sich entschieden. Sie hatte bereits in dem Moment gewonnen, als sie es geschafft hatte, in mich einzudringen und Besitz von mir zu ergreifen.

Ich verlor jegliches Zeitgefühl und wusste auch nicht, wie lange ich schon dort lag. Nach einer gewissen Zeit des Nichtstuns entschied ich mich, zum Palast zurückzukehren. Schließlich hatte ich Pflichten zu erfüllen.

Gerade, als ich am Eingang angekommen war, fing ich reflexartig Chichi auf, die direkt ungebremst in mich hineingelaufen war, da sie ihren Sprint nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte.

»Hoheit … Ist alles in Ordnung mit Euch?«, erkundigte ich mich mit fragendem Blick.

Schon wieder tat ich es. Schon wieder diese unbegreifliche Ausdrucksweise aus meinem Munde, die so abwegig klang, als wäre nicht ich derjenige, der diese Worte ausgesprochen hatte.

Chichi funkelte mich wütend an, wandte sich jedoch wortlos von mir ab und lief weiter. Sie schien es sehr eilig zu haben. Und wenn ich mich nicht vollkommen irrte, dann hatte ich gerade noch gesehen, dass sich hinter dieser Wut in ihren Augen auch ein Schimmer verbarg. Eien feste Entschlossenheit, die ihr neue Kraft verlieh. Und Hoffnung?

Ich zögerte nicht lange und rannte ihr hinterher. Natürlich war es für mich keine sonderlich große Herausforderung, den Abstand zwischen uns so zu verringern, dass ich mich nur noch einen Meter hinter ihr befand. Das war der Sicherheitsabstand, den ich einhalten musste.

Sie bewegte sich direkt zum Tempel unseres Mönchs zu. Was hatte sie dort vor?

»Großer Mönch Liang-Ning!«, rief Chichi mit fester Stimme, bevor sie die Schiebetür aufmachte. Ich blieb direkt hinter ihr auch zum Stehen. Das Bild, welches sich uns nun bot, versetzte uns beide in einen kurzen Schockzustand:

Liang-Ning lag auf dem Boden. Sein Gesicht war aschfahl, seine Augen weit aufgerissen vor Schmerz. Würde ich es nicht besser wissen, hätte ich meinen können, dass er sich vielleicht wieder mit offenen Augen in einen starren Zustand versetzt hatte, um in Ruhe zu meditieren. Doch ich wusste es besser: Seine Aura war erloschen. Er strahlte keinerlei Lebensenergie mehr aus.

Sofort stürmte ich in das Zimmer hinein, nachdem ich mich vom ersten Schock erholt hatte, beugte mich zu ihm runter und legte prüfend Zeige- und Mittelfinger auf seine Halsschlagader. Ich spürte … nichts. Er atmete nicht mehr.

Fassungslos drehte ich mich zu Chichi um, die nicht minder entsetzt über diesen Anblick war.

»D- Das darf nicht wahr sein. Die einzige Hoffnung ist zunichte …« Sie sackte zusammen und fing an, hemmungslos bittere Tränen zu weinen. Jeglichen Lebensmut verlor sie spürbar von Sekunde zu Sekunde.

»Eu- Eure Hoheit!« Ich ging vorsichtig auf sie zu, denn der Mönch war leider nicht mehr zu retten. Die Leichenstarre hatte bereits eingesetzt. Er war schon eine ganze Weile tot.

Ich konnte mir denken, dass sie wahrscheinlich nicht um unseren Mönch weinte. Jedenfalls nicht alleine aus diesem Grund, denn sie hatte kaum etwas mit ihm zu tun gehabt und ihn nicht sonderlich gut leiden können. Reine Nächstenliebe war es bestimmt nicht, auch wenn sie ein sehr großes Herz besaß.

So sehr ich es nicht wahrhaben wollte: Ich kannte den entscheidenden Auslöser für ihre Tränen: Ich war es. Ich war der Grund dafür.

Sie wusste, dass es irgendetwas mit diesem Ritual zu tun haben Sie hatte gewusst, dass meine Veränderung irgendetwas mit diesem Ritual zu tun haben musste und hatte Liang-Ning darum beten wollen, mich zurückzuverwandeln, doch nun war es nicht mehr möglich.

Mittlerweile stand ich direkt vor ihr und kniete mich langsam zu ihr hinunter.

»Son-Goku«, wimmerte sie und fiel mir in die Arme. Damals war ich noch stark genug, mich gerade noch gegen diesen Zauber zu wehren und meine Arme zittrig um sie zu schlingen. Lange verweilten wir in dieser Stellung.
 

Damals stellte sich heraus, dass Liang-Ning an Herzversagen gestorben war. Er war ja auch nicht mehr der Jüngste gewesen. Hundertundelf Jahre wurde schließlich auch nicht jeder. So schnell konnte es gehen. So schnell konnte alles zu Ende gehen.

So wie auch an dem heutigen Tag …
 

»General Goku!«, hörte ich einen der Soldaten aufgebracht rufen, sodass ich mein Training zwangsläufig abbrechen musste. »Was gibt es, Cheng?«, fragte ich ein wenig genervt, denn ich hasste es wie die Pest, von meinem Training abgelenkt zu werden.

Aufgebracht blieb er vor mir stehen und schnappte nach Luft, bevor er keuchend zu berichten anfing. »D- Der K- Kaiser und dessen Leibwächter, Euer Vater, l- liegen im Palast. Man hat sie im Wald aufgefunden.«

Mehr msust er nicht aussprechen. Ich konnte mir sofort denken, was vorgefallen sein musste. Ohne zu zögern flitzte ich an ihm vorbei. »Nein, das darf nicht wahr sein! Bitte lieber Buddha, lass das nicht wahr sein!«, betete ich innerlich, bevor ich ankam und mein Auge das schreckliche Bild vor mir erfasste, es jedoch nicht richtig realisieren konnte.

Ich schaute mit starrem Blick zu der Prinzessin, die neben den beiden liegenden Körpern gekniet war und ganz langsam aufschaute, als sie meine Anwesenheit bemerkt hatte. Das Nichts, die Leere spiegelte sich in ihren perlschwarzen Augen wider. Ich ging auf sie zu, während mein Blick auf das leblose, farblose Gesicht meines Vaters und des Kaisers schweifte.

Ihre Augen waren geschlossen und sie sahen friedlich aus. Wenn sie atmen würden, könnte man sich der Illusion hingeben, dass sie nur seelenruhig auf der Welt der Träume wanderten, doch das Heben und Senken des Brustkorbs blieb bei beiden aus. Der unheilvolle Beweis schlechthin, dass sie aus dem Leben geschieden waren.

Ihre Körper waren bis zum Hals hin mit einer traditionellen Decke verhüllt worden, und das war wohl auch besser so, dass uns der Anblick ihrer ganzen Körper nicht zugemutet wurde.

Ich ließ mich direkt vor Chichi sinken, die mich immer noch mit ihren leeren Augen betrachtete. Sie musste nichts sagen, denn wir hatten uns schon immer blind und ohne Worte verstanden. Vor allem in dieser Situation, in der alle ihre Gefühle auch meine Gefühle waren.

Uns hatte zur gleichen Zeit der gleiche harte Schicksalsschlag getroffen: Jetzt hatten wir sowohl unsere Mütter als auch unsere Väter für immer verloren.

»Warum?«, ertönte ihre flüsternde Stimme. Völlig entkräfet kroch sie zu mir und legte vorsichtig ihre zierlichen Arme um mich. Ihr Gesicht vergrub sie in meiner linken Schulter. »Bitte halt mich fest. Du bist der Einzige, den ich noch habe. Bitte lass mich niemals allein.« Ihr leises Winseln erfüllte den Raum und meine Seele, und ich spürte, wie sich der Stoff über meiner Schulter allmählich nässte.

Da sie mich darum bat, ich sowieso alle Befehle zu befolgen hatte und mir ohnehin danach war, schaffte ich es trotz des unsichtbaren Widerstandes endlich wieder, meine Arme sanft um ihre schlanke Taille zu legen und sie mit liebevoller Sanftheit festzuhalten.

Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte mit diesem Schmerz, dem unerträglichen Schmerz des wiederholten Verlustes eines geliebten Menschen, fertig zu werden. Doch der Schmerz fühlte sich anders an: Meinen Vater hatte ich im Gegensatz zu meiner Mutter noch gekannt.

Nun konnte ich Chichis Gefühle vollends nachvollziehen und verstand sie besser als jemals zuvor. Doch ich konnte nicht sagen, welcher Schmerz schrecklicher war: Der Verlust eines geliebten Menschen, den man sehr gut gekannt hatte oder den Verlust eines Nahestehenden, den man aber nie kennenlernen durfte?

Beide Fälle ähnelten sich sehr, doch zugleich waren sie auch völlig verschieden und absolut nicht miteinander zu vergleichen.

Nun hatte ich meine ganze Familie verloren und hatte nur noch sie einzigen Lebenssinn. Sie war der alleinige Grund für meine Existenz. Ich musste stark bleiben, stark für die Prinzessin. Ich musste eine Stütze für sie sein, immer für sie da sein, wenn sie mich brauchte.

Zwar würde ich ihr niemals so nahe sein können, wie ich es mir insgeheim wünschte und wie ich es jede Nacht träumte, doch ich würde ihr beistehen, so lange es im Bereich des Möglichen war und es in meiner Macht stand.

Die Schmerzen des Verlustes gingen weiter ihren Weg, doch sie hatten noch lange nicht ihr Ende erreicht.

In diesen folgenden Tagen schwor ich mir, Rache zu nehmen für den Tod für Vater und den Kaiser. Meine dunkle Seele dürstete nach Rache, und ich würde nicht eher ruhen können, bis ich denjenigen, der für das Ableben unserer Väter verantwortlich war, eigenhändig getötet hatte.

Denn eins war klar: Sie waren kaltblütig ermordert worden.
 

Bald darauf ereignete sich etwas, das unser Leben komplett für immer verändern sollte.

Nichts würde mehr so sein wie zuvor.

Denn wir wussten beide tief in unserem Herzen: So durfte und konnte das nicht weitergehen.

最後一分鐘 - Letzte Minuten der Zweisamkeit

****Rückblick****

(Son-Gokus Sicht) Die Schmerzen der Trauer und des Verlustes gingen weiter ihren Weg, doch sie hatten noch lange nicht ihr Ende erreicht.

In den folgenden Tagen schwor ich mir, Rache zu nehmen für den Tod von Vater und des Kaisers. Meine dunkle Seele dürstete nach Rache, und ich würde nicht eher ruhen können, bis ich denjenigen, der für das Ableben unserer Väter verantwortlich war, eigenhändig getötet hatte.
 

Bald darauf ereignete sich etwas, das unser Leben komplett für immer verändern sollte. Nichts würde mehr so sein wie zuvor.

Denn wir wussten beide tief in unserem Herzen: So durfte und konnte das nicht weitergehen.

****Rückblick****
 

Womit hatte ich das verdient? Es hatte wohl anscheinend nicht gereicht, dass ich mit fünf Jahren meine Mutter verloren hatte. Nun war auch mein Vater von mir gegangen.

Der Einzige, der mir noch blieb, war Son-Goku. Doch er war ja auch nicht mehr der, der er einmal gewesen war. Seit seiner Verwandlung vor vier Jahren war er wie ausgewechselt. Jedes Mal, wenn sich die Chance ergeben hatte, hatte ich versucht, an ihn heranzukommen und die Distanz zwischen uns zu überbrücken, doch irgendetwas in ihm hatte meine Annäherungsversuche immer abgewehrt. Irgendeine Macht, die unser verstorbener Mönch Liang-Ning offensichtlich immer noch über ihn hatte. Und das, obwohl er sich schon längst im Nirwana befand.

In meinem Kopf schlich sich sehr oft die Angst ein, dass er nie wieder so sein könnte wie früher. Unbemerkt und doch gewaltig machte sie sich in mir breit. Gleichzeitig gab mir seine Nähe Mut und Kraft und damit den einzigen Halt, den ich im Leben noch hatte. Mein Herz war sich sicher, dass sich ganz tief in seinem Innersten sein wahres Ich verbarg, und irgendwann würde es auch zum Vorschein treten. Allein der Glaube daran machte sie stark und zuversichtlich.

Jeden Tag betete ich dafür, dass meine Hoffnung, mein Traum, mein Wunsch in Erfüllung gehen würde: Dass ich wieder Glück, Ehrlichkeit und Fröhlichkeit in seinen Augen finden konnte und nicht ständig diesen ernsten, strengen und unterwürfigen Blick ertragen musste, hinter dem sich unbändige Trauer verbarg. Und seit Kurzem mischte auch noch der blutige Rachedurst mit in diesem Ausdruck. Er hatte sich fest vorgenommen, Rache zu nehmen. Für unsere Väter.
 

»Ruft mich jederzeit, wenn Ihr mich braucht«, sagte Son-Goku, bevor er sich verbeugte, mein Zimmer verließ und die Tür hinter sich leise schloss. Erschöpft ließ ich mich nach hinten in mein Bett fallen und starrte die Decke geistesabwesend an.

Vor zwei Stunden waren unsere Väter begraben worden.
 

Es versammelten sich unzählige Menschenmassen, wenn nicht sogar ganz Yuan, um offiziell von dem größten und gütigsten Kaiser aller Zeiten Abschied zu nehmen. Das Volk weinte, klagte, betete und trauerte. Die gesamte Atmosphäre war geprägt von bitteren Tränen des schmerzlichen Verlustes, der Wut und Verzweiflung über die Ungerechtigkeit auf dieser Welt. Sie hatte grenzenlos Platz für die negativsten Empfindungen, zu denen die Menschen fähig waren.

Doch ich nahm nicht wirklich etwas wahr von meiner unmittelbaren Umgebung, obwohl ich im Mittelpunkt stand. Mir war nur eines wichtig: Dass er an meiner Seite war, und das war er auch. Die ganze Zeit über.

Ich war ihm sehr dankbar dafür und hielt mit beiden Händen fest seinen rechten Arm umklammert, um sicher zu sein, dass er nicht von meiner Seite wich. Vielleicht wollte ich dadurch auch meinen inneren drohenden Zusammenbruch verhindern. Vermutlich trafen beide Gründe zu.

Da ich tief in meine eigene Welt versunken war und nur noch Herrin über einen ziemlich durch Nebel getrübten Blick war, war ich zu nicht mehr fähig, als mit einem leeren Gesichtsausdruck emotionslos zu den Särgen hinunterzusehen. Keine einzige Träne vergoss ich dabei. Dafür hatte ich in letzter Zeit schon zu viele geweint.

Ich hatte nun keine Kraft mehr für weitere Tränen. Ich war wie ausgelaugt und nicht mehr im Stande, meinen Gefühlen äußerlich Ausdruck zu verleihen.

Seit ich die Leichen unserer Väter gesehen hatte, konnte ich nichts anderes tun außer zu weinen. Ununterbrochen. Es wurde auch Tage später nicht besser, weil ich erst mit der Zeit realisiert hatte, dass ich die beiden nun wirklich nie wieder lebendig sehen würde.
 

Doch jetzt, wo ich nun vor den Särgen stand, spürte ich nichts als Leere. Waren sie überhaupt noch vorhanden, die Emotionen der Trauer? der Schmerz des Verlustes? Oder war ich inzwischen etwa vollständig immun gegen seelische Schmerzen? Hatte sich etwa klammheimlich ein Schutzschild um mich aufgebaut, der keine Trauer mehr in mich eindringen ließ? Als Selbstschutzmechanismus, weil ich nicht mehr leiden wollte?

Ja, das wollte ich in der Tat nicht mehr, und doch fand ich es ziemlich beunruhigend, dass ich nichts mehr empfand und psychisch so gut wie taub war. Denn der Schmerz war stets mein treuer Begleiter gewesen. Durch ihn hatte ich mich auch immer mit meiner Mutter verbunden gefühlt, denn er war das Einzige, was zwischen ihr und mir noch festen Bestand gehabt hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt. Der Schmerz war wie vom Erdboden verschluckt und machte Platz für das grenzenlose Nichts.

Doch meine Seele hatte es anscheinend satt, weiter zu leiden und ließ nun gar keine Gefühle mehr zu, ohne sich mit meinem Willen abzusprechen, denn selbst die Stimme meines eigenen Willens war in diesem Momenten der kompletten Taubheit verstummt.
 

Seit Tagen tat ich nichts anderes mehr, als im Bett zu liegen. Wieder zu weinen. Wieder still zu trauern. Nichts mehr aus meiner Umgebung wahrzunehmen.

Was wohl Mutter, Vater und General Bardock sagen würden, wenn sie sehen könnten, wie ich mich nun vollständig von der Außenwelt isolierte? Das würde ihnen bestimmt nicht gefallen.

Erschrocken weiteten sich meine Augen.

Genau. Das hätten sie nicht gewollt.

Es brachte nichts, in Depressionen und Selbstmitleid zu versinken. Ich war immerhin die Prinzessin Chinas! Ich musste mich um mein Volk kümmern. Sie alle waren von mir abhängig.

Sie alle ruhten im Frieden des ewigen Nirwana und wachten bestimmt über die ganze Zeit über mich. Also gab es doch gar keinen plausiblen Grund, um betrübt zu sein, wenn man dies einmal von dieser Perspektive betrachtete, oder?

Unwillkürlich dachte ich an die Worte Son-Gokus zu mir, kurz nachdem meine Mutter gestorben war.
 

»Deine Mutter ist jetzt bestimmt in einer anderen, viel besseren Welt und wird dir vom Himmel aus zusehen. Sie wird immer über dich wachen und auf dich aufpassen. Glaub mir: Sie lässt dich nicht im Stich. Sie wird dich nie alleine lassen.«
 

Vielleicht konnte ich ja tatsächlich etwas Positives von dieser Situation abgewinnen, denn jetzt waren meine Eltern zumindest wieder vereint. Und auch Son-Gokus Eltern hatten sich im Jenseits bestimmt wieder gefunden.

Sie waren glücklich. Bis in alle Ewigkeit.

Instinktiv bildete sich ein schleichendes Lächeln auf meinen Lippen. Es kam mir vor, als ob ich schon seit Jahren nicht mehr gelächelt hatte. Und das kam der Realität schon verdammt nahe. Hin und wieder entlockte mir Son-Goku immer mal wieder ein Lächeln, doch das war es auch schon gewesen.
 

In diesem Moment wurde mein Onkel Chin der neue Kaiser von Yuan, doch das interessierte mich herzlich wenig, weswegen ich auch gar nicht dabei sein wollte, wenn er zum Kaiser ernannt wurde.

Denn dass mein Onkel Kaiser wurde, machte die ganze Angelegenheit nicht gerade leichter. Er war von der Art her ganz anders als mein Vater und wüsste ich es nicht besser, würde ich sogar behaupten, dass er sich diesen Tag bestimmt schon lange herbeigesehnt hatte. Ich konnte ihn noch nie ausstehen, denn er hatte schon immer ein kaltes Herz gehabt. Auch seine Arroganz, sein Egoismus und seine Kaltblütigkeit wurden nicht gerade von meiner Sympathie überschüttet – das Gegenteil war der Fall. Machtgierig und größenwahnsinnig, wie er war, hatte er immer nach dem Thron gelechzt. Mein Vater war immer viel zu gutgläubig, um das zu erkennen. Doch mir hatte er mit seiner theatralischen Heuchlerei nie etwas vormachen können. Ich war noch nie so naiv wie mein Vater gewesen und hatte schon immer eine sehr ausgeprägte Menschenkenntnis gehabt. Ich wusste ganz genau, was seine dreckigen Absichten waren. Und auch, dass er für den Thron erbarmungslos über Leichen gehen würde.

Jedoch hatte ich mein Wissen über ihn in keinster Weise erwähnt, sondern höchstens kleine abfällige Kommentare über seine Worte parat gehabt, die ich jedoch auch nur gemacht hatte, wenn ich einmal alleine mit ihm gewesen war, was glücklicherweise nicht sehr häufig der Fall gewesen war. Auch oder gerade nicht vor Vater. Schließlich war das Letzte, was ich wollte, auch noch eine in die Öffentlichkeit tretende familiäre Auseinandersetzung. Die möglichen Folgen wären zweifelsohne für alle schädlich gewesen.

Nein, dann hatte ich es doch eher bevorzugt, zu schweigen. Auch jetzt saß ich tatenlos dabei zu, wie mein Onkel die Herrschaft ergriff. Doch in dieser Zeit war es mir gleichgültig. Es sollte nicht sein. Ich weiß, dass das falsch war, doch ich konnte nichts dagegen unternehmen. Außerdem: Was hätte ich denn dagegen unternehmen können?

Egal, wie kaltblütig und gnadenlos Onkel Chin auch sein mochte: Er würde nichts machen, was in die Öffentlichkeit geraten und ihn in ein schlechtes Licht rücken würde. Niemals würde er persönlich zu radikalen Mitteln greifen wie Mord an seinen eigenen Bruder.

Nein, das konnte ich ihm schlicht und einfach nicht zutrauen. So weit würde er dann doch nicht gehen.

Doch trotzdem konnte ich nicht abstreiten, dass ich ein ganz schlechtes Gefühl bei dem Gedanken bekam, dass mein Onkel der neue Kaiser wurde. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass uns noch schlimme Dinge bevorstanden.

Doch hatten wir nicht schon genug Schreckliches durchlitten? Hatte das nicht gereicht? Für mehrere Leben?
 

Ein Klopfen riss mich unsanft aus meinen Gedanken. Schnurstracks setzte ich mich auf.

»Ja?«, rief ich, bevor sich die Tür spaltenbreit öffnete. »Verzeiht mir, dass ich störe, aber der neue Kaiser verlangt nach Euch«, erklang die sanfte Stimme Jiao-Huas.

Was wollte er denn von mir? Dass ich ihn beglückwünschte? Widerwillig erhob ich mich, da es sowieso nichts brachte, sich dem Befehl des Kaisers zu widersetzen. Da galt auch für die royalen Familienmitglieder keine Ausnahme.

Jiao-Hua machte mich noch schnell zurecht, bevor wir anschließend mein Zimmer verließen und durch den langen Flur hindurch in den Saal eintraten.

»Das wurde auch mal Zeit!«, grummelte Onkel Chin gereizt, als ich unmittelbar vor ihm zum Stehen kam. Er saß gemütlich auf seinem ergatterten Thron, und ihm schien seine neue Rolle mehr als nur gut zu gefallen.

Dies war nicht im Geringsten verwunderlich. Ich sah mich darin nur bestätigt in meinen verschwörerischen Vermutungen. Dennoch änderte diese Tatsache nichts daran, dass ich mich stark zusammenreißen musste, um gegen meine drohende Übelkeit anzukämpfen, die unweigerlich in mir aufstieg.

Normalerweise hätte ich ihm sofort meine Meinung um die Ohren gehauen, doch in letzter Zeit hatte ich keine Kraft mehr dafür aufbringen können. Meine Schlagfertigkeit und mein Temperament hatten mich im Stich gelassen und hatten sich auf eine lange Reise begeben. Ein Ende war in absehbarer Zeit nicht in Sicht. Das war auch der Grund, warum ich weiter unberührt und mit monotonem Gesichtsausdruck vor ihm stand und geduldig drauf wartete, was er mir zu sagen hatte.

Ich spürte, wie Son-Goku hinter mir trat. Seine Nähe beruhigte mich und wühlte mich aber zugleich auf. Am liebsten hätte ich seine Hand genommen, doch mir war klar, dass er dies verhindern würde. Wie auch schon die letzten Male, selbst als wir alleine gewesen waren. Dabei sah ich ihm doch deutlich an, wie sehr er diese kleinen Berührungen zwischen uns genoss, wenn es einmal zu diesen seltenen Momenten kam. Wäre da nicht sein schlechtes Gewissen, der uns Steine in den Weg legte und uns das Leben schwer machte. Diese scheinbar unüberbrückbare Hürde, die uns der ehemalige Oberältesten der Mönche unseres Landes, Liang-Ning, noch kurz vor seinem Tod hinterlassen hatte.
 

»Also meine Liebe. Wie du ja weißt, bittet Goryeo schon seit vielen Jahren, unsere beiden Völker zu vereinen, indem du ihren Prinzen heiratest. Dein Vater hatte natürlich immer abgelehnt. Im Gegensatz zu mir war er eben kein fähiger Kaiser gewesen. Er hat nicht an das Wohl des Volkes, sondern immer nur an das Wohl seiner einzigen Tochter gedacht – das war sein Fehler. Er hätte es sogar in Kauf genommen, dafür sein gesamtes Volk in Unglück zu stürzen. Ein viel zu hoher Preis für ein einfaches Mädchen wie dich, findest du nicht auch?

Du weißt ja, dass ich in dieser Hinsicht anders ticke.

Denke immer daran, dass dein Leben dem Volk gehört und du alles für das Wohl deines Landes tun musst. Das ist dein Schicksal Das ist dein Schicksal, mit dem du dich schleunigst abfinden musst. Dein Vater hat dich leider viel zu sehr verwöhnt. Es liegt nun an mir, all seine Fehler zu korrigieren.

Da du nun dein sechzehntes Lebensjahr vollendet hast und man in unserem Land bereits mit fünfzehn Jahren heiratsfähig ist, habe ich der Heirat gleich zugestimmt. Schon morgen wirst du Goryeo übergeben werden. Alle förmlichen Vorbereitungen sind schon von uns in die Wege geleitet worden. Du darfst also schon mal mit dem Packen anfangen.«

In dieser Sekunde kam mir mein eigenes Leben so unendlich sinnlos vor. Noch wertloser als es ohnehin eh schon gewesen war.

»W- Wie bitte?!« Meine Worte waren kaum hörbar. Himmel - hatte ich nun sogar meine eigene Stimme verloren? Hatte mir dieser Schock nun etwa alles geraubt?

Mein Leben zerfiel nun vollständig in seine Einzelteile. Wozu lebte ich überhaupt noch? Was brachte das noch? Ich hatte alles verloren. Alles. Selbst die Würde einer Prinzessin.

Ich drehte mich stückchenweise nach hinten und sah zu Son-Goku, konnte jedoch sein Gesicht nicht sehen, da er seinen Blick unterwürfig zu Boden gerichtet hatte. Seine neue Grundhaltung.

»S- Son-Goku …«

Zögernd sah er hoch. In seinem Blick sah ich die Hilflosigkeit und schleichende Verzweiflung brodeln. Wäre die Situation nicht so schrecklich aussichtslos, hätte ich mich über diese Gefühlsregung gefreut. Ich freute mich eigentlich immer, wenn ich in seinen Augen etwas Anderes entdecken konnte als Leere und Gleichgültigkeit.

Son-Goku hatte ich auch schon so gut wie verloren, doch trotzdem war auch der letzte Funken von ihm, der noch übrig war, der einzige Lebensinhalt für mich. Oder vielleicht war es nun auch die längste Zeit gewesen. Denn wenn ich morgen an Goryeo übergeben werden würde, dann würde ich mich auch von ihm trennen müssen und ihn wohl nie mehr wiedersehen. Dann gab es für mich wirklich keinen Grund mehr, um weiterzuleben. Dann hielt mich rein gar nichts mehr am Leben. Dann wäre Tod der einzige Lichtblick für mich. Meine einzige Hoffnung. Mein einziger Freund.

Augenblicklich kamen mir die Tränen, denn Son-Goku endgültig zu verlieren war mit Abstand das Allerschlimmste, was mir passieren konnte – und es war ja nicht unbedingt der Fall, dass ich in meinem bisherigen Leben noch nicht schon den einen oder anderen traumatischen Schicksalsschlag erlebt hatte. Nein, es hatte alles keinen Sinn mehr.

Ich steckte bis zum Hals in meiner nicht enden wollenden Verzweiflung, dass ich gar nicht hörte, wie mein Onkel mir befahl, den Saal zu verlassen und mich für die Abreise vorzubereiten.

»Geh jetzt!«, erklang Onkels Stimme von Weitem, die mich nur in einer sehr abgespeckten Version erreichte.

»Kommt, Eure Hoheit!«, ertönte Jiao-Huas Stimme direkt neben meinem Ohr, legte sanft ihre Hand auf meine Schulter und brachte mich fort.

Beim Vorbeigehen sah ich noch völlig entkräftet zu Son-Goku und suchte seinen Blick, doch er wich mir aus.

Und so trottete ich niedergeschlagen meiner treuen Dienerin hinterher und ließ mich von ihr in mein Zimmer begleiten. Ganz in meine Eigenwelt vertieft nahm ich nichts mehr um mich herum wahr.

»Ich möchte jetzt alleine sein …«, hauchte ich mit schwacher Stimme. Jiao-Hua nickte daraufhin wortlos, verbeugte sich kurz und verließ das Zimmer mit einem leisen Schlossknacken.

Ich sprang sofort auf das Bett, kuschelte mich in die Decke und kniff mir meine Augen zu. Die Tränen flossen; meine Brust zog sich zusammen und der Schmerz übermannte mich.

Was sollte ich jetzt machen? Wie konnte ich dieser grauenhaften Hochzeit entfliehen? Wie konnte ich meinen Ende, meinen inneren Tod verhindern?

Warum durfte ich nicht einfach glücklich sein? War das mein schweres Schicksal, dass mir das bis in alle Ewigkeit verweigert werden würde? War es mir nicht bestimmt, wie so viele andere in Glück und Harmonie zu leben? Hatte ich es schlicht und ergreifend nicht verdient?
 

Als ich meine Augen nach langer Zeit wieder aufschlug, hätte ich fast eine Herzattacke bekommen. Son-Goku stand direkt vor meiner Nase. Erschrocken fuhr ich hoch, während die Überraschung mir wohl wie ins Gesicht geschrieben stand. Er war noch nie unaufgefordert in mein Zimmer getreten. Entweder hatte ich ihn darum bitten müssen oder er hatte zuvor um Erlaubnis gefragt. Meistens war aber die erste Option der Fall. Das letzte Mal hatte er sich direkt nach seiner ominösen Verwandlung in meinem Zimmer befunden, als ich ohnmächtig geworden war und er mich ins Zimmer reingetragen hatte.

»Hast du mich erschreckt«, brachte ich im ersten Moment der Verwunderung nur heraus.

»Verzeiht mir bitte, dass ich einfach so reingeplatzt bin«, entschuldigte er sich zutiefst beschämt und blickte schuldbewusst zu seinen Füßen hinab.

»Schon gut, das ist doch wirklich nicht schlimm«, versuchte ich schleunigst sein überflüssiges Schuldgefühl zu vertreiben. Er durfte kein schlechtes Gewissen haben. Das sollte einfach nicht sein. Er sollte ein- und ausgehen können, wie es ihm beliebt war. Doch das sollte wohl für immer nur ein unerfüllter Wunsch von mir bleiben.

Zögernd suchte er mit meinen Augen wieder meine. Ich hielt seinem Blick gewillt stand. Seine wundervollen warmen Augen, die mich jedes Mal, wenn er mich ansah, in ihren magischen Bann zogen, wollten mich auch diesmal nicht mehr loslassen.

»Eigentlich wurde mir verboten, Euch noch einmal zu sehen. Aber wenn es um Euch geht, ist mir keine Strafe zu hart. Zumindest unter diesen Umständen konnte ich nicht anders«, fing er an.

Als ich seine ersten Worte hörte, breitete sich ein warmherziges Lächeln auf meinem Gesicht aus. Ich erröte leicht und blickte verlegen zur Seite.

Erst danach wurde mir so richtig bewusst, was sich hinter seiner Handlung eigentlich noch für eine Bedeutung verbarg. Das war das erste Mal, dass er sich wahrhaftig und sogar mit Vorsatz einem kaiserlichen Befehl widersetzte, seit er verzaubert wurde. Gewann sein altes Ich etwa wieder die Macht über ihn? Würde er doch noch er selbst werden?

Sichtlich aufgeregt wollte ich ihn darauf ansprechen, doch er schnitt mir das Wort und erstickte meinen leisen Hoffnungsschimmer schmerzhaft im Keim. Mein Lächeln erstarb auf der Stelle.

»Schließlich … ist es das letzte Mal. Ich möchte mich noch richtig von Euch verabschieden, bevor Ihr …«

Aufgebracht fiel ich ihm ins Wort und funkelte ihn zornig an. »Willst du es etwa einfach so hinnehmen? Nur, weil mein ach so toller Onkel es so will? Willst du dich wirklich unserem Schicksal so tatenlos beugen und einfach so hinnehmen, wie beschissen die Dinge laufen?

Früher ist das anders gewesen. Da hast du nichts dem Zufall überlassen; hast alles selbst übernommen; hast dich nie jemandem gebeugt; bist einfach du gewesen und bist stets deinen eigenen Weg gegangen, ohne auf irgendwelche unwichtigen Gesetze und Regeln Rücksicht zu nehmen!

Du wolltest einfach nur frei, unabhängig und zufrieden sein!

Genau mit diesem Charakterzug hast du mich so fasziniert …« Ich wurde immer leiser, denn allmählich versagte die Stimme mir. Son-Goku verschwamm in einem Meer als Salzwasser. Meine Augen waren inzwischen vollständig davon durchnässt.

Ich sackte zu Boden, kniff verzweifelt meine Augen zusammen und ließ meinen Tränen freien Lauf. Ich konnte einfach nicht mehr. Das war zu viel für mich. Ich hatte meine Grenzen erreicht. Mein Kopf war wie leergefegt. Ich konnte nur noch an eins denken.

»Komm zu mir zurück!«, schluchzte ich am Ende meiner Kräfte.

»Eu- Eure Hoheit … Ich …«, stotterte Son-Goku zittrig, doch stutzte dann überfordert.

Es war nicht weiter erstaunlich, warum er in dieser Situation nichts rausbringen konnte. Er stotterte auch sonst immer in meiner Gegenwart, wohl darauf bedacht, ja kein falsches Wort vor der Prinzessin zu sagen.

Doch in dieser Situation kam erschwerend hinzu, dass ich bestimmt erbärmlich aussehen musste. Kein Wunder, dass dieser falsche Son-Goku nicht wusste, wie man damit umzugehen hatte.

All die schrecklichen Jahre kamen mir in diesen Sekunden hoch. Alle Gefühle, die ich unterdrückt und in mich hineingefressen hatte: Ich ließ alles raus. Meine Toleranzgrenze war überschritten worden. Meine sowieso schon recht instabile Mauer, die ich mir in den Jahren mühsam erbaut hatte, war nun jämmerlich in sich zusammengefallen. Die Mauer, die all die Jahre dazu gedient hatte, mich zu beschützen. Sowohl vor äußeren Einflüssen als auch vor mich selbst. Sie war auf einen Schlag nicht mehr da.

»Komm endlich wieder zu dir! Komm zu mir zurück!« Winselnd sah ich mit verweinten Augen zu ihm herauf. Nicht nur die Tränen, sondern auch dieser unvorstellbar intensive Schmerz vernebelte mir die Sinne. Wie konnte nur so ein unfassbarer Schmerz überhaupt existieren?

»Du bist General und mein persönlicher Leibwächter. Es ist doch deine Pflicht, mich zu beschützen und immer an meiner Seite zu sein, oder?« Ich war noch nie so hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass dieser Grat dazwischen doch so unfassbar schmal sein konnte.

Son-Goku kniete sich zu mir, wagte es doch, mir immer wieder kurz in die Augen zu sehen, nur um gleich darauf mit unbehaglicher Miene wegzuschauen, wenn sich unsere Blicke trafen. Er traute sich mal wieder nicht, der Prinzessin lange direkt in die Augen zu blicken. Er sah sich nicht als würdig. Allein der Gedanke daran machte mich abermals rasend.

»Ja, es ist meine Aufgabe, Euch mein ganzes Leben lang zu beschützen, und selbst wenn es nicht meine Pflicht oder Aufgabe wäre, würde ich es tun«, setzte er schließlich doch an. Erstaunt weiteten sich meine Augen bei dieser Aussage. Hatte ich gerade richtig gehört? In den langen vier Jahren hatte er noch nie diese Pflicht mit seinen eigenen Gefühlen in Verbindung gebracht. So lange hatte ich darauf gewartet, solch einen Hinweis aus seinen Lippen zu hören. Viel zu lange …

In diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das war das erste Mal, dass er seinem alten Ich so verdammt nahe war. Er rang bestimmt gerade damit, ihn wiederzuerlangen! Und es war verdammt nochmal meine Pflicht, ihm dabei zu helfen!

»Aber ich darf leider nicht alles tun, was ich will, denn dazu habe ich nicht das Privileg. Selbst wenn ich mich gar nicht diesen Regeln unterordnen will: Ich kann nicht anders und handele ganz automatisch so. Als ob ich eine willenlose Marionette wäre, die von einer heimtückischen Macht gelenkt wird. Des Öfteren kommt es vor, dass ich mir denke, dass gar nicht ich es bin, der das alles hier erlebt, sondern ich nur das Leben eines anderen führe.« Seine Augen bekamen für einen winzigen Moment lang einen so liebevollen und sanften Ausdruck, genau wie früher. Doch sie wich im nächsten Moment und wurde ersetzt durch einen leeren, matten und unendlich traurigen Blick. Hätte man nicht so genau hingesehen, hätte man diese Veränderung gar nicht bemerkt und hätte nur die Resignation zur Kenntnis genommen.

Selbst ich begann daran zu zweifeln, was sich gerade vor meinen Augen abspielte. Hatte ich mir alles etwa nur eingebildet? Ich hatte es doch selbst gehört: Das erste Mal, dass er sich eingestand und mir verriet, dass ihn irgendeine ominöse Kraft beherrschte. Das erste Mal, dass er zugab, dass er nicht er selbst war. Er wusste es also selbst doch am besten – genau wie ich es tief in mir doch geahnt hatte!

»Son-Goku? Komm wieder zu dir!«, forderte ich aufgewühlt und packte seine Schultern, um meiner Bitte Nachdruck zu verleihen und weiter energisch auf ihn einzureden. »Finde wieder zu deinem wahren Ich!«

Tief sah ich in seine Augen. Seine Miene war ausdruckslos, als er nach meinen Handgelenken griff und mich sanft zurückhielt.

»Das ist leider nicht möglich, Prinzessin. Bitte lasst mich ausreden. Es gibt einen Grund, warum ich hergekommen bin.« Erst dank seiner dezenten Erinnerung fiel mir wieder ein, dass er ja wohl das erste Mal von sich aus in mein Zimmer gekommen war. Bestimmt war der Anlass, der ihn dazu bewogen hatte, nicht irrelevant. Mich ermahnend, wieder ein paar Gänge runterzuschalten, wartete ich erwartungsvoll auf seine Erklärung.

»Da ich nicht über das Privileg verfüge, mich in diese Verhandlung zwischen den Kaisern einzumischen, werde ich nichts tun können. Ich muss es akzeptieren, und bitte akzeptiert es auch. Ich weiß, es ist schwer, jemanden zu heiraten, den man noch nie getroffen hat. Noch dazu, wenn man auch noch in ein völlig fremdes Land gehen und dort für alle Zeiten bleiben muss, aber leider … gibt es keine andere Möglichkeit. Es ist das Beste für unser Volk. Und auch für Euch. Vielleicht nicht jetzt, aber bald werdet Ihr auch einsehen, dass das die richtige Entscheidung gewesen war.

Und da dies wohl das letzte Mal sein wird, dass ich so zu Euch sprechen kann, möchte ich mich persönlich von Euch verabschieden.«

Verabschieden … verabschieden … verabschieden …

Dieses Wort hallte immer und immer wieder in meinem Kopf wider und wollte nicht damit aufhören. Kein Ende war in Sicht. Bei jeder Wiederholung bekam mein Herz einen weiteren kleinen Riss. Bis sie schon bald drohte, in sich zusammenzukrachen wie eine in komplette Asche verbrannte Hütte.

Vollkommen verstört war ich nur noch dazu fähig, dazusitzen und ihn geistesabwesend anzustarren. Ich war nicht mehr dazu imstande, zu denken, geschweige denn sinnvoll zu denken.

Ich spürte nur noch, wie seine Arme mich zögernd umschlangen, er etwas näher an mich heranrückte und mich beschützend festhielt; den Kinn sanft auf meinen Kopf abgestützt.

Ich gab es auf, nachzudenken, da ich ohnehin zu keiner logischen Schlussfolgerung geschweige denn einem Plan kam und beschloss kurzerhand, mich einfach nur noch von meinen Gefühlen leiten zu lassen. Ich schloss meine Augen und legte meine Arme ebenfalls um seinen Oberkörper, legte meine Arme ebenfalls um seinen Oberkörper und krallte mich an seinem Rücken fest. Ich atmete tief ein und aus, sog seinen angenehm frischen Duft ein, der sich in all den Jahren nicht verändert hatte. Wenigstens sein Duft war all die Jahre gleich geblieben. Er hatte mir stets das Gefühl von Schutz und Geborgenheit geschenkt. Und zugleich Freiheit und Unabhängigkeit.

Stumme Tränen flossen meine Wangen hinunter und fielen auf seine Rüstung. Mir war im Klaren, dass es das letzte Mal sein würde, dass wir uns so nahe sein konnten. Und genau aus diesem Grund hatte er es wohl auch erstmals geschafft, seine innere Kraft in die Knie zu zwingen. Dennoch konnte ich darüber nicht vollends glücklich sein, denn ich konnte mir denken, dass dieser Zustand nicht von langer Dauer sein würde. Ich spürte es einfach. Es wäre zu schön, um wahr zu sein.

Es sah mir gar nicht ähnlich, die Hoffnung gleich aufzugeben, bevor sie überhaupt entstehen konnte. Doch an diesem Tag wurde mein Kampfgeist gebrochen. Deshalb fand ich nicht einmal in seinen Armen inneren Frieden. Als reine Vorsichtsmaßnahme, um nicht noch tiefer zu fallen, obwohl ich mich eh schon in der tiefsten Schlucht befand.

Doch was sollte es. Wenigstens für diesen einen Moment wollte ich alles um mich herum vergessen. Stumm ließ ich mich in seinen Armen sinken.

Wenigstens dieses eine Mal.

Ein letztes Mal.

自由 - Gefährlicher Sturz in die Freiheit

****Rückblick****

Stumme Tränen flossen meine Wangen hinunter und fielen auf seine Rüstung. Mir war im Klaren, dass es das letzte Mal sein würde, dass wir uns so nahe sein konnten. Und genau aus diesem Grund hatte er es wohl auch erstmals geschafft, seine innere Kraft in die Knie zu zwingen. Dennoch konnte ich darüber nicht vollends glücklich sein, denn ich konnte mir denken, dass dieser Zustand nicht von langer Dauer sein würde. Ich spürte es einfach. Es sah mir gar nicht ähnlich, die Hoffnung gleich aufzugeben, bevor sie überhaupt entstehen konnte. Doch an diesem Tag wurde mein Kampfgeist gebrochen. Deshalb fand ich nicht einmal in seinen Armen inneren Frieden. Als reine Vorsichtsmaßnahme, um nicht noch tiefer zu fallen, obwohl ich mich eh schon in der tiefsten Schlucht befand.

Doch was sollte es. Wenigstens für diesen einen Moment wollte ich alles um mich herum vergessen. Stumm ließ ich mich in seinen Armen sinken.
 

Ein letztes Mal …

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 9:

自由

Gefährlicher Sturz in die Freiheit

»Mit dir werde ich alles wagen!«


 


 

Ein kalter Tag im Winter brach an.

Alles schien friedlich, selbst ohne das beruhigende Zwitschern der Vögel, die von der Kälte aus unserem Land verscheucht worden waren. Vereinzelte Schneeflocken fielen vom düsteren Himmel und machten es sich auf meinem schwarzen Haarschopf bequem, doch davon nahm ich keine Notiz.

Nicht nur ich und meine Haare, sondern auch unsere natürliche Landschaft mit ihren ursprünglich grünen Bäumen und Wiese wurden durch eine schöne, winterliche Schneeschicht bedeckt.

Ein klassisches Bild des sanftmütigen Winters.

Doch diese beruhigende Harmonie fand nicht den Weg bis zu meinem Herzen und schaffte es nicht, sie mit ihrem Frieden zu füllen. Daran scheiterte sie kläglich.

Denn heute war es so weit. Heute musste sie den Prinzen von Goryeo heiraten. In wenigen Stunden würde die große Übergabe und anschließende Vermählung stattfinden. Mit riesigen Schritten schlitterten wir auf das unaufhaltsame Ende zu.

Wahrscheinlich würde ich sie nie wiedersehen. Jedenfalls nicht persönlich und wenn, dann höchstens von der Ferne. Doch was nützte es noch, sich darüber den Kopf zu zerbrechen? Es half sowieso nichts mehr. Es war der Wille des neuen Kaisers, und dem musste ich mich beugen, ob ich nun wollte oder nicht. Und damit sollte ich mich endlich abfinden. Je früher, desto besser.

Ich würde sie verlieren. Für immer, unwiderruflich und endgültig. Es gab kein Zurück mehr.

Unsere gemeinsame Zeit näherte sich dem Ende, bevor sie überhaupt richtig aufblühen konnte. Traurig, aber da war leider nichts zu machen.

Immer wieder ermahnte ich mich, das Positive zu sehen: Ich war unglaublich dankbar, die Prinzessin überhaupt kennengelernt und so viele gemeinsame Jahre mit ihr verbracht zu haben. Sie hatte mir viel mehr geschenkt als ich es als General, unabhängig welchen Ranges, je verdient hätte.

Ja, ich begehrte dieses Mädchen. Schon immer.

Ich hätte alles für sie getan.

Ich hätte sie immer beschützen wollen.

Ich hätte für immer in ihrer Nähe bleiben wollen.

Am liebsten hätte ich ihr auch all meine Gefühle offenbaren, doch … mein Wille zählte hier nicht. Er war nicht mehr wert als der Wille einer winzigen Ameise, die sofort unbarmherzig zerquetscht werden konnte durch die gigantischen Treter eines einfachen Menschens.

Als General war zwar auch ich hoch angesehen, doch der Macht des Kaisers musste ich mich natürlich ohne Widerworte beugen. Da blieb mir gar nichts anderes übrig. Ich war schon seit Jahren ein sehr loyaler Diener der Kaiserfamilie gewesen, der seinen Herrschern stets treu ergeben war. Nie hatte ich nur daran gedacht, ihnen nicht zu gehorchen. Umso ungläubiger war es, dass es mir vor einigen Tagen gelungen war, mich zu widersetzen. Ich konnte mir bis jetzt nicht erklären, wie es mir gelingen konnte, mich erfolgreich gegen diesen unsichtbaren Fluch in mir zu wehren. Ich hatte mich wirklich für einige Minuten dagegen auflehnen können und hatte mich dazu hinreißen lassen, sie in meine Arme zu schließen. Hatte das vielleicht etwas mit meinen heimlichen und stetig wachsenden Gefühlen für die Prinzessin zu tun gehabt?

Seitdem war ich nicht ein einziges in ihrer Nähe gewesen. Meine neu erlangten Kräfte, die mich kurzfristig dazu befähigt hatten, meinem wahren Willen zu folgen, hatten mich nach dieser lebensmüden Aktion sofort verlassen.
 

»General Goku? Wir müssen uns langsam auf den Weg machen. Prinzessin Chichi wird bald dem koreanischen Prinzen übergeben«, hörte ich die Stimme meines besten Mannes und zugleich auch loyalsten Verbündeten, der schon immer zu mir aufgesehen hatte: Dong-An.

Wie er immer zu sagen pflegte: »Ihr seid mein großes Idol und es ist die größte Ehre für mich, an Eurer Seite kämpfen zu dürfen!«

Manchmal war er regelrecht besessen von dem Gedanken, so zu sein wie ich, und doch hatte ich diese Hartnäckigkeit und dieses unvergleichliche Durchhaltevermögen sehr geschätzt.

Ich empfand zweifellos eine gewisse Sympathie für den siebzehnjährigen jungen Mann, zeigte sie ihm jedoch nicht. Im Gegensatz zu früher war ich tief in mich gekehrt und so introvertiert, dass es niemand schaffte, an mich heranzukommen. Seit dem Tag, wo ich nicht mehr ich selbst war, hatte sich mein Wesen um 180 Grad gedreht.

Nur einer einzigen Person gelang es, mein Innerstes zu berühren. Und diese Person war niemand Geringeres als meine über alles geliebte Prinzessin.
 

»Ja, ich komme«, rief ich nach kurzem Schweigen und nickte Dong-An nachdenklich zu, bevor er sich wieder entfernte. Ich holte tief Luft, erhob mich und bewegte mich auf unsere Pferde zu. Ich ging zum »Schwarzen Wind«, meinem pechschwarzen Pferd, strich kurz beruhigend über seinen langen Rücken und warf ihm wortlos einen Sattel über.

Früher hätte ich niemals Pferde benutzt. Dafür wäre ich viel zu stolz gewesen, doch Pferde waren nun einmal die Ttiere für uns Soldaten.

Alles geschah ganz automatisch. Ich merkte nicht einmal richtig, was ich gerade tat. Alle Bewegungen waren für mich zu einer Routine geworden. Es war vergleichbar wie ein Lied, welches man schon sein ganzes Leben lang kannte und zu jeder Zeit fehlerfrei und perfekt rauf- und runtersingen konnte, ohne sich richtig bewusst zu sein, welchen Text man überhaupt sang.

Ein riesiger Meteorit hätte einschlagen können und ich hätte trotzdem wohl überhaupt nichts gemerkt trotz meiner stark ausgeprägten Sinne. Meine Gedanken kreisten nämlich einzig und allein um das baldige, unvermeidbare Ende.

Es war nun an der Zeit, sie abzuholen.

Schwungvoll stieg ich auf das Pferd, setzte mich hin und ritt hoch zum Palast, während die gesamte Soldatengruppe unten wartete.

Aus meinem Gesicht war nichts herauszulesen. Keine Emotionen, keine Regung, nichts. Im Laufe der letzten Jahre hatte ich mir ganz unbewusst diese Maske gebastelt.

Nur in zweisamer Gegenwart der Prinzessin hatte ich es hin und wieder geschafft, diese Maske abzulegen, um sie nicht mehr als nötig zu verletzen. Ich konnte es einfach nicht ertragen, den Schmerz in ihren Augen zu sehen, wenn sie in das Antlitz meiner kühlen Maske blickte.

Als ich am Eingang des Palastes ankam, zog sie augenblicklich meine Aufmerksamkeit auf sich. Mir stockte der Atem.

Die Prinzessin war wunderschön. Einfach zauberhaft. Kein Wort war ihrer Schönheit angemessen.

Sie trug ein vielschichtiges dickes Gewand, dessen äußerste Schicht – in ein leuchtendes Gold bis Gelb getaucht und mit roten Verzierungen geschmückt – ihren zierlichen Körper vollkommen verbarg und so lang war, dass der unterste Stoff noch zwei Meter hinter ihr am Boden geschliffen wurde, wenn sich die Prinzessin in Bewegung setzte.

Gelb und rot. Die Farben, die nur Angehörige aus der Kaiserfamilie tragen durften zu unserer Zeit. Ihr glänzendes, schwarzes Haar wurde prächtig mit Gold, Juwelen und sonstigem edlen Haarschmuck und langen Haarnadeln aus Gold hochgesteckt. Dazu trug sie passende, lange Ohrringe. Ihr Gesicht war so engelsgleich: Schmal und beinahe schneeweiß geschminkt.

Doch ihr Gesichtsausdruck glich dem eines Geistes.

Ich erkannte, dass sie um sich herum nichts mehr wahrnahm und sich mental komplett vor dem Geschehen zurückzog.

Sie war todunglücklich.

Diese Erkenntnis traf mich wie ein ernüchternder Schlag. Warum durfte nicht wenigstens sie glücklich sein? Warum nur?

Wie oft hatte ich ihr schon gesagt, dass es an der Zeit war, unsere gemeinsame Vergangenheit loszulassen? Dass sie endlich vergessen sollte, dass wir vor langer Zeit mal Freunde gewesen waren und nach vorne schauen sollte?

Warum konnte sie die Tatsache nicht akzeptieren? Ich war es nicht wert, dass sie ihre Zukunft meinetwegen wegschmiss. Im Gegensatz zu dem Prinzen konnte ich ihr leider nichts bieten. Gar nichts. Mit mir würde sie erst recht ins sichere Unglück stürzen. Mal ganz davon abgesehen, dass eine innige Beziehung zwischen uns einfach nicht denkbar war. Sie lag jenseits aller möglichen Vorstellungen.
 

Ich ritt immer näher auf sie zu, stieg sofort von meinem Pferd ab und kniete mich tief vor ihr nieder. Sie sah mich kurz mit leeren Augen an, bevor sie in die hölzerne Kutsche einstieg.

Diese Augen ließen das Blut in meinen Adern eiskalt gefrieren. Das passte einfach nicht zu ihr. Die Dinge einfach so hinzunehmen, wie sie waren. So schnell aufzugeben war nicht ihr Stil. Hatte sie sich inzwischen tatsächlich damit abgefunden und akzeptierte nun ihr Schicksal?

Warum verwirrte mich das jetzt überhaupt so? Kein Geringerer als ich war es doch gewesen, der immer auf sie eingeredet hatte, dass sie ihr Schicksal endlich akzeptieren sollte – je früher, desto besser. Und jetzt, wo sie es scheinbar wirklich getan hatte, konnte ich mich damit nicht zufrieden geben. Ich verspürte alles andere als Freude oder gar Glück, denn tief in meinem Herzen wollte ich genau das, was auch sie mehr begehrte als sonst etwas. Denn durch ihre Hoffnung gab es auch für mich einen Lichtblick. Wenn sie ihre Hoffnung jetzt nun wirklich aufgegeben hatte, dann gab es auch für mich keinen Sinn mehr, im Stillen doch noch heimlich zu hoffen. Jetzt musste ich damit fertig werden. Von nun an lag es an mir, endlich zu kapitulieren.

Ich war immer so sehr auf sie fixiert gewesen, dass ich selbst nicht einmal gemerkt hatte, dass ich selbst den schwersten Kampf ausfechten musste. Mit dem für mich größten und hartnäckigsten Feind, der existierte: Mich.

Was war ich doch für ein hoffnungsloser Versager.

Darauf erhob ich mich wieder, setzte mich auf mein Pferd und ritt neben der Kutsche her. Ich spürte ihren Blick auf mir ruhen, doch ich traute mich nicht, sie anzusehen. Die Situation war für uns beide schwer genug – da wollte ich es nicht noch weiter verschlimmern, indem ich es zuließ, dass sich unsere Blicke trafen.

Jedes Mal, wenn ich lange in ihre wunderschön tiefen Perlenaugen blickte, versank ich in ihnen, vergaß alles um mich und hörte nur auf meine Gefühle; und genau das wollte ich vermeiden, denn dadurch würde ich die Befehle des Kaisers missachten. Und mich in vier zerstückelten Teilen kann keiner so wirklich gebrauchen. Das würde mir nichts bringen und ihr erst recht nichts. Ganz abgesehen davon hatten die Worte des Kaisers alleroberste Priorität.
 

Ich wusste nicht, wie viel Zeit verging, als wir am vereinbarten Treffpunkt ankamen. Nun waren wir an dem Ort angelangt, an dem es für immer vorbei sein würde. Der schwerste Gang meines Lebens stand mir unmittelbar bevor.

Die Soldaten von Goryeo waren bereits anwesend und warteten nur sehnsüchtig auf die Übergabe. Der Prinz stand ganz vorne, hatte seine Arme grinsend verschränkt und erwartete ›seine‹ Prinzessin mit leuchtend lüsternen Augen. Ich konnte es mir nicht erklären, glaubte jedoch, irgendetwas Unheimliches, Böses in seiner Aura zu spüren. Vielleicht war meine tiefe Abneigung auch nur auf meine heimliche Eifersucht zurückzuführen, die unentwegt in mir kochte.

Ja, es hatte keinen Sinn, es vor mir selbst zu verleugnen: Ich war eifersüchtig auf ihn. Und wie ich es war.

Was würde ich tun, nur um nun an seiner Stelle sein und die Prinzessin heiraten zu dürfen? Ach du lieber Himmel – alleine der Gedanke daran war eine unverzeihliche Sünde.

Aber es brachte sowieso alles nichts mehr. Es gab kein Zurück mehr. Moment für Moment wurde es mir immer klarer. Und mit jedem Moment wurde es leider auch immer schmerzhafter.

Ich bemerkte nicht einmal, wie ich langsam unter meiner harten Soldatenuniform zu zittern begann. Es fiel mir schwer, aufrecht auf den Beinen zu stehen, sodass ich mich sogar kurz auf das Pferd abstützen musste. Betreten schaute ich zu Boden.

Schon bald würden sie mit der Rede beginnen. Dann wäre es unwiderruflich.

»Prinzessin Chi!«, hörte ich einen meiner Soldaten schreien und blickte sofort hoch.

Mitten in meinem Blickfeld, meterweit von mir entfernt, stand die Prinzessin am Rand eines Felsens, unmittelbar unter ihr die wilde, rauschende Brandung, die heftig gegen die Felsen peitschte.

Meine Augen weiteten sich geschockt. Wie hypnotisiert ging ich einen Schritt auf sie zu.

Was machte sie denn da? Sie wollte sich doch nicht ernsthaft … Nein. Das durfte nicht wahr sein! Sie war immer stark gewesen, hatte in jeder noch so aussichtslosen Lage nach vorne geblickt und hatte niemals auch nur daran gedacht, sich selbst aufzugeben! Niemals!

Entsetztes Geschrei drang in meine Ohren, doch sie prallten spurlos an mir ab. Meine Augen waren fest an ihre geheftet. Sie erwiderte meinen Blick mit einer tiefen Entschlossenheit. Und plötzlich tat sie das, was sie schon seit so langer Zeit nicht mehr getan hatte: Sie lächelte. In der Öffentlichkeit.

Sie lächelte tatsächlich. Ein mildes, schleichendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Dieses zauberhafte Lächeln ließ mich fast vergessen, in welch einer ausweglosen Lage wir uns gerade befanden, weil es so unerwartet kam.

Schnell kniff ich meine Augen zusammen und schüttelte meinen Kopf, um diese albernen Träumereien zu verjagen. Das war eindeutig der falsche Zeitpunkt für derartige Schwärmereien.

»Hoheit, was tut Ihr da?«, rief ich mit leiser Verzweiflung und näherte mich ihr wieder unbewusst und vorsichtig, aus Angst, dass sie jeden Moment abspringen könnte. »Tut das nicht! Ich flehe Euch an!«

Doch sie war wie die Ruhe selbst, rührte sich nicht einen Millimeter und machte damit auch keine Anstalten, sich von dem Abgrund zu entfernen.

»Es tut mir leid, aber ich werde den Prinzen Goryeos nicht heiraten!« Ihre Stimme unterstrich die feste Entschlossenheit in ihrer Mimik. »Es gibt nur einen, für den ich so eine tiefe Zuneigung empfinde, dass ich dazu bereit wäre, diesen Schritt zu wagen. Aber mit ihm werde ich niemals eine Zukunft haben können. Wenn ich nicht ihn heiraten darf, dann niemanden.

Deswegen hat alles keinen Sinn mehr. Es hat nie einen Sinn gehabt. Bitte vergib mir.« Das waren ihre letzten Worte. Der letzte Satz war zweifelsohne an mich gerichtet, da sie mir dabei besonders intensiv in die Augen gesehen hatte. Ich war wie gefangen in ihrem Blick. In der nächsten Sekunde konnte ich nur noch realisieren, wie sie rücklings fallen ließ. In den sicheren Tod.

»Nein!«, brüllte ich lauthals, rannte zum Abgrund, sprang ebenfalls ohne eine weitere Sekunde zu zögern und wendete meine Flugkünste an, mit deren Hilfe ich es durch eine unmenschliche Geschwindigkeit leicht schaffte, sie nach kurzer Zeit zu erreichen. Sofort schlang ich meine Arme um ihre Taille. Ich wollte uns schon wieder nach oben befördern, doch da schüttelte die Prinzessin hektisch ihren Kopf.»Nicht fliegen! Lass dich einfach fallen. Bleib so lange wie möglich unter Wasser und schwimm weit weg von hier.«

Ich gehorchte ihrer Anweisung und würde auch die folgenden in die Tat umsetzen – schließlich konnte ich seit Jahren nichts anderes. Dennoch blinzelte ich sie konfus an. Was hatte sie nur vor? Hatte sie das alles so konkret geplant?

Es dauerte nicht lange, bis wir beide in die Brandung stürzten. Das Wasser war eiskalt, doch da ich gut durchtrainiert und abgehärtet war, machte mir das nicht besonders viel aus, weil ich auch das Training unter den schlimmsten Bedingungen gewöhnt war und viel aushalten konnte. Da war ich abgehärtet. Und selbst wenn nicht: Meine ersten Gedanken galten der Prinzessin. Ich hielt sie in meinen Armen, so fest, als wollte ich sie nie wieder loslassen. Es war nach wie vor meine Pflicht, sie zu beschützen und dafür zu sorgen, dass es ihr gut ging, und ich hatte ohnehin nie eine andere Absicht gehabt.

Da sie mir befohlen hatte, so lange es unsere Lungen erlaubten unter Wasser zu bleiben, schwamm ich im Tauchgang zum Ufer. Trotz unserer schweren Kleidung schaffte ich es problemlos, uns im Wasser fortzubewegen. Prinzessin Chi hatte ihre Augen zwar geschlossen, doch ich wusste, dass sie noch alles mitbekam. Das Wissen, dass auch sie sehr lange die Luft anhalten konnte und dies mit geschlossenen Augen am besten konnte, wusste ich noch von unserer gemeinsamen Vergangenheit. Früher hatten wir oft Tauchspiele gespielt. Am Ende war es immer darauf hinausgelaufen, dass wir gewettet hatten, wer länger die Luft anhalten konnte. Mal hatte sie, mal ich gewonnen – das war ganz unterschiedlich gewesen. Man könnte sagen, dass wir uns in der Hinsicht ebenbürtig waren.

Ich war schon sehr weit geschwommen, da ich unter Wasser ebenfalls meine Flugfähigkeiten eingesetzt hatte, und tauchte nach geraumer Zeit dann auf. Nun waren wir sehr weit entfernt von dem Ort, wo die Übergabe hätte stattfinden müssen. Ich drehte mich im Wasser um meine eigene Achse, fixierte alle Seiten mit meinen scharfen Augen, bis ich westlich von uns die rettende Küste entdeckte. Geschickt platzierte ich Chichi auf meinem Rücken und schwamm los.

Als wir ankamen, legte ich sie vorsichtig ab und setzte mich neben sie, um mich auch etwas zu erholen. Da es recht kalt war, erkundigte ich mich nach ihrem Wohlbefinden. Darauf erwiderte sie erst nichts, lehnte sich nur müde an mich. Da ich keinen Einblick in ihr Gesicht hatte, konnte ich auch nicht sagen, was für eine Miene sie gerade aufsetzte. »Ich danke dir, dass du das für mich getan hast.« Ihre Stimme klang schwach und heiser.

Gedankenverloren sah ich ins weite Meer hinaus. »Bedankt Euch nicht. Es ist meine Pflicht, Euch zu gehorchen – ganz unabhängig davon, was es ist. Mögen es auch noch solche tollkühnen unvernünftigen Aktionen sein wie diese.« Ich zuckte kurz zusammen, als sie zu kichern anfing.

»Das hast du wirklich gut gemacht! Nun muss ich den Prinzen zum Glück nicht mehr heiraten, weil alle in dem Glauben sein werden, dass wir diesen Sturz nicht überlebt haben. Nun können wir endlich frei sein! Ist das nicht schön?« Große Erleichterung schwang in dieser Aussage mit.

Ich drehte mich zu ihr um und musste an mich halten, um nicht empört oder gar vorwurfsvoll dreinzublicken. Also hatte sie das alles tatsächlich akribisch von vorne bis hinten durchgeplant?

»Hoheit, sagt jetzt nicht, dass Ihr das von Anfang an geplant habt und Euer Leben so leichtfertig auf‘s Spiel gesetzt habt!«, stellte ich sie völlig entrüstet zur Rede.

»Na ja«, begann sie kleinlaut mit ihrem unschuldigen Blick, »ich war mir schon ganz sicher gewesen, dass du mich retten würdest. Ich wusste es einfach. Niemals würdest du mich einfach so sterben lassen. Außerdem habe ich mal gesehen, wie du heimlich das Fliegen geübt hast.« Ein verklärtes Glitzern flackerte dabei in ihren Augen auf.

Ich biss meine Zähne zusammen, denn darauf konnte ich wirklich nichts erwidern. Sie hatte schließlich recht. Ich hätte nie zugelassen, wie sie sich in den sicheren Tod gestürzt hätte. Und es war natürlich raffiniert, dass sie über meine Flugkünste Bescheid wusste. Ich habe dies niemandem erzählt, weil ich kein Aufsehen erregen wollte.

»Aber habt Ihr mal daran gedacht, wie ich mich gefühlt habe, als Ihr am Abgrund gestanden und letztendlich auch noch abgesprungen seid?« Dieses Gefühl war eines der schrecklichsten, die ich je empfinden musste in meinem Leben. Einen winzigen Augenblick war mir durch den Kopf geschossen, dass ich in Zukunft wirklich ohne sie weiterleben musste.

Denn es stand außer Frage, dass es mir selbstverständlich viel lieber gewesen wäre, wenn sie den Prinzen heiraten, aber dafür noch leben würde, als ihr Leben hinter sich zu lassen. Der Grund dafür war so denkbar simpel, dass er gar nicht mehr erwähnt werden musste: Im ersten Fall könnte ich sie zumindest noch lebendig sehen können, und schließlich hatte ich tief in mir schon immer eine geheime Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft getragen, auch wenn sie nur ein unerfüllter Traum von mir bleiben würde. Eine fadenscheinige Illusion, der ich bis in alle Ewigkeit erfolglos hinterherjagen würde. Das war mein Schicksal. Eine Hoffnung, so vernichtend klein, und doch das Einzige, was mich antrieb, weiterzuleben. Diesen letzten Funken wollte ich unter keinen Umständen aufgeben.

Stille breitete sich zwischen uns aus und distanzierte uns immer weiter voneinander, bis sie es schuldbewusst zu verhindern versuchte. »Tut mir leid, daran habe ich nicht gedacht.«

Erschrocken weiteten sich meine Augen, bevor ich schleunigst etwas einwarf. »Nein, so schlimm war es nun auch wieder nicht. Vergesst bitte, was ich Euch vorhin gesagt habe. Ich habe mir zu viel erlaubt.« Nein, sie durfte doch nicht gegenüber einem General wie mir, der so weit unter ihr stand, Schuld empfinden. So weit käme es noch! Wie konnte ich es auch wagen, ihr Vorwürfe zu machen?

Bevor ein weiteres peinliches Schweigen zwischen uns ausbrechen konnte, erhob ich mich ruckartig und schaute mich um. Ich stellte fest, dass wir in der Tat sehr weit weggeschwommen waren. So schnell würde man uns nicht finden.

Lasst uns in die Höhle gehen und dort die Nacht verbringen.« Ich deutete mit dem Zeigefinger auf die Höhle, die etwa zweihundert Meter von uns entfernt lag. Sie nickte zustimmend und wollte sich schon in die Gänge setzen, doch das fiel ihr sichtlich schwer. Der Sturz und die weite Schwimmstrecke hatten ihre Spuren bei ihr hinterlassen. Sollte ich oder sollte ich nicht? Immer noch mit mir ringend hatte ich die Frage bereits ausgesprochen, bevor ich es mir noch anders überlegen konnte: »Darf ich Euch tragen? Ihr seid sicher noch erschöpft.« Verlegen biss ich mir in Gedanken auf die Lippe. Oh Gott – hatte ich sie das jetzt wirklich gefragt? Wo nahm ich mir nur dieses Recht her?

»Sehr gern«, antwortete sie mir und lächelte , während sich eine rötliche Verlegenheit um ihre Wangen legte.

Gesagt, getan. Im nächsten Moment schob ich meine rechte Hand unter ihren Körper, während meine linke Hand ihre Schultern stützte. Mit einem Ruck hob ich sie behutsam hoch. Das gelang mir ohne große Mühe – sie war so leicht wie eine Feder.

Als wir im Inneren der Höhle angelangt waren, ließ ich mir nicht unbedingt länger Zeit als notwendig, sie wieder runterzulassen.

Nicht dass es mich gestört hätte, sie so nah an mir zu spüren, aber es war einfach falsch. Die Gedanken und Gefühle, die dabei meinen gesamten Körper durchströmten, durften nicht sein. Sie waren mehr als einfach nur verboten. Auch wenn ich im Innersten wusste, dass es das einzig Richtige war, sie in meinen Armen zu halten.

Doch diese Erkenntnis, ganz tief in meinem Herzen verwurzelt, würde niemals bis zur Oberfläche durchdringen. Dafür war sie viel zu schwach. So schwach, dass selbst ich ihre Existenz kaum wahrnahm.

»Wenn Ihr erlaubt, möchte ich nun nach Nahrung für uns suchen. Es wird nicht lange dauern. Wartet bitte hier auf mich.« Darauf nickte sie wieder kurz und zog sich die äußerste Schicht ihres Gewands aus, welches gänzlich durchnässt war von dem salzigen Meerwasser. Auch ich zog meine Außenrüstung aus und nahm meinen Helm ab, warf sie achtlos auf den Boden, verbeugte mich kurz vor ihr und machte mich anschließend auf den Weg.

暴風雪 - Ein warmer Schneesturm

****Rückblick****

Als wir im Inneren der Höhle angelangt waren, ließ ich mir nicht unbedingt länger Zeit als notwendig, sie wieder runterzulassen.

Nicht dass es mich gestört hätte, sie so nah an mir zu spüren, aber es war einfach falsch. Die Gedanken und Gefühle, die dabei meinen gesamten Körper durchströmten, durften nicht sein. Sie waren mehr als einfach nur verboten. Auch wenn ich im Innersten wusste, dass es das einzig Richtige war, sie in meinen Armen zu halten.

Doch diese Erkenntnis, ganz tief in meinem Herzen verwurzelt, würde niemals bis zur Oberfläche durchdringen. Dafür war sie viel zu schwach. So schwach, dass selbst ich ihre Existenz kaum wahrnahm.
 

»Wenn Ihr erlaubt, möchte ich nun nach Nahrung für uns suchen. Es wird nicht lange dauern. Wartet bitte hier auf mich.«

Darauf nickte sie wieder kurz und zog sich die äußerste Schicht ihres Gewands aus, welches gänzlich durchnässt war von dem salzigen Meerwasser. Auch ich zog meine Außenrüstung aus und nahm meinen Helm ab, warf sie achtlos auf den Boden, verbeugte mich kurz vor ihr und machte mich auf den Weg.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 10:

暴風雪

Ein warmer Schneesturm

»Du bist der Grund, warum ich noch lebe …«


 


 

»Hier, Eure Hoheit. Aber bitte passt auf, denn der Fisch ist noch sehr heiß!«, warnte Son-Goku mich und überreichte mir mit beiden Händen den verführerisch duftenden gegrillten Fisch am Spieß. Ich nahm dankend an und wedelte ihn leicht hin und her, damit er sich etwas abkühlen konnte.

Wir hatten es uns in der Höhle gemütlich gemacht. Vor uns hatte Son-Goku ein Feuer angezündet, um die gefangenen Fische zu braten, sodass es trotz der eisigen Kälte einigermaßen angenehm war. Doch das war nicht der ausschlaggebende Grund für meine innere Hitze: Da ich mich ganz nah zu ihm gesetzt hatte und seine Körperwärme direkt spüren durfte, konnte von Kälte nicht mehr die Rede sein.

Als ich glaubte, dass der Fisch kühl genug war, um ihn essen können, ohne sich dabei die Zunge zu verbrühen, biss ich zaghaft hinein und musste schmerzlich feststellen, dass der Fisch wohl doch noch lange nicht so weit war. »Heiß, heiß, heiß!«, fluchte ich leise und sog schnell eine kalte Brise ein, um den brennenden Schmerz auf meiner Zunge zu lindern. Das hatte ich von meiner hungrigen Ungeduld. Neben mir zitterte Son-Goku plötzlich kurz auf. Erstaunt hob ich meine Augenbraue. Schien er etwa mit sich zu ringen, um ja nicht laut loszulachen? Deutete ich das wirklich nicht falsch?

»Passt bitte auf, es ist wirklich heiß!«, wiederholte er etwas nachdrücklich und wenn ich mich nicht irrte, bildeten sich sogar Anzeichen eines milden Lächelns und auf seinen Lippen. Auch die schleichenden Lachfältchen sprachen für sich.

Ein Bild, welches ohne große Anstrengung mein ganzes Herz erwärmte. Als ich wohlig seufzend meinen Blick nach draußen zur unberührten Natur wandern ließ, erwartete mich eine weitere, angenehme Überraschung. »Sieh mal Son-Goku, es schneit!«, rief ich aufgeregt. Er drehte sich darauf ebenfalls um. »Ja, der erste Schnee in diesem Jahr.«

Es war wunderschön, gemeinsam den herabfallenden weißen Schnee, der flöckchenweise langsam und elegant zu Boden tanzte, zu beobachten und diese gottgegebene Idylle auf sich einwirken zu lassen. Durch den Schnee hindurch kam mir eine herrliche, unvergessliche Erinnerung aus längst vergangenen Zeiten in den Sinn.

»Weißt du noch damals, als du mir erklärt hast, was ›Schnee‹ ist?«, fragte ich ihn schmunzelnd. Er nickte mit nachdenklichem Blick. »Ja Eure Hoheit. Wie könnte ich das jemals vergessen.«

Wie von selbst schweiften unsere Gedanken zum Ereignis von vor zwölf Jahren, als unsere Welt noch vergleichsweise unbeschwert und friedlich gewesen war.
 

Zwei kleine Kinder saßen draußen vor dem Palast, als der erste Schnee im Jahr fiel. »Sieh mal, es schneit endlich! Endlich liegt wieder schöner weißer Schnee auf unseren Straßen.« Der achtjährige Son-Goku konnte gar nicht anders, als begeistert zu frohlocken. Mit leuchtenden Augen sah er verzückt zu seiner kleinen Freundin.

»Was ist denn Schnee? Etwa diese weißen Dinger, die da herumfliegen?«, fragte das Mädchen völlig ahnungslos.

Der Junge mit den abstehenden Haaren lachte nur herzhaft und streichelte ihr über den schwarzen Schopf. »Jep. ›Schnee‹ sind diese weißen Fusseln, die auf uns herabfallen.«

»Und wo kommt dieser Schnee her?« Neugier spiegelte sich in ihrem Blick.

Da hatte sie ihn aber erwischt. Dass sie aber auch alles hinterfragen musste. »Öh …« Ratlos dachte er darüber nach. »Hm … Ich schätze mal, dass dieser Schnee nichts anderes ist als der Regen. Aber da es im Winter so kalt ist, gefriert der nasse Regen zu diesen Schneeflocken. Genau, so muss das sein!«

»Warum werden die Regentropfen dann keine Eiszapfen, wenn es so kalt ist?«

Abermals hatte Son-Goku keine schlaue Antwort parat und sah Chichi mit leichter Überforderung an. »Mädchen, du hast vielleicht Fragen mit deinen gerade mal vier Jahren! Als ich in deinem Alter war, wollte ich lange noch nicht so viel wissen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie neugierig du dann erst in ein paar Jahren sein wirst.« Direkt nach seiner Neckerei packte er sie sanft und kuschelte sich verträumt an sie. Sie war aber auch einfach zu niedlich. Noch nie hatte er ihr widerstehen können. Schon damals.
 

»Weißt du … Unsere glückliche Vergangenheit und die damit verbundenen Erinnerungen waren der einzige Halt gewesen, den ich gehabt und an dem ich mich stets festgehalten habe in dieser schweren Zeit. Ohne sie hätte ich das alles definitiv nicht durchgestanden.

Nur dank ihr habe ich es geschafft, mit deiner dramatischen Veränderung umzugehen, weil ich nie die Hoffnung aufgegeben habe, dass alles wieder so werden könnte wie früher.«

Das war das erste Mal, dass sie ehrlich aussprach, wie sie diese Zeit empfunden hatte. Doch mit dem Gedanken konnte ich mich gar nicht beschäftigen, denn als sie fortfuhr, spitzte ich sofort meine Ohren und lauschte wie gebannt ihrer lieblichen Stimme. »Es ist einfach alles so … unrealistisch, unwirklich gewesen, dass ausgerechnet du so geworden bist. Ich wollte mich auch nie damit abfinden, denn ab dem Zeitpunkt, wo ich es akzeptiert hätte, hätte ich es auch hingenommen und hätte alles aufgegeben. So weit wollte ich es nie kommen lassen. Ich habe immer gewusst, dass sich dahinter mehr verborgen hat und du nie von selbst so geworden bist. Es hat mir unglaublich viel Trost gespendet, als ich wenigstens erfahren habe, dass du nicht alles vergessen hast und dich ebenfalls an unsere gemeinsame Kindheit erinnern konntest. Dadurch habe ich gesehen, dass der wahre Son-Goku noch nicht ganz verloren ist, sondern immer noch ganz tief in dir lebt und Tag für Tag um die Herrschaft kämpft.

Ich habe immer nach einer Möglichkeit gegrübelt, wie ich dich zurückbekommen könnte und wie du wieder zu deinem ursprünglichen Wesen wiederfinden könntest. Dadurch, dass ich mich so intensiv damit auseinandergesetzt habe, hatte ich auch gar keine Gelegenheit gehabt, um in einem Loch, bestehend aus Leere und Nichts, zu versinken.

Doch bisher sind alle meine Versuche und Bemühungen ja kläglich gescheitert. Diese Verzweiflung hat mich fast an die Grenzen meiner Kraft getrieben, doch ich habe niemals aufgegeben zu hoffen. Auch wenn es schwer gewesen ist: Ich habe immer stets auf den Tag gewartet, an dem du zu mir zurückkehren würdest. Auch heute warte ich noch.

Ich glaube daran, dass dieser Tag irgendwann kommen wird.«

»P- Prinzessin, ich …«, setzte Son-Goku stockend an, doch ich schüttelte meinen Kopf und fiel ihm sanft ins Wort. »Nein, du musst nichts sagen. Antworte mir erst, wenn du wieder zu dir selbst gefunden hast. Darauf werde ich ewig warten können.«

Er sah mich mit einer Mischung aus Betroffenheit und Entsetzen an, was ich ihm nicht verübeln könnte. Jeder würde mich für diese Aussage wohl für verrückt erklären. Ich hätte genauso gut sagen können: »Ich werde so lange einer unmöglichen Liebe hinterherjagen, bis ich tot umfalle.« Es wäre auf das Gleiche hinausgelaufen. Und die Bedeutungen dahinter waren identisch.

»Als wir dann von den Hochzeitsplänen erfahren habe, wusste ich sofort, dass es so nicht weitergehen durfte. Ich musste handeln, und zwar schnell.

In der letzten Nacht habe ich nach einem Plan ausgeheckt, wie ich diesem Schicksal entfliehen könnte. Für einen kurzen Moment wollte ich ernsthaft die schwere Sünde begehen und mir das Leben nehmen, doch dann ist mir eingefallen, dass du mich zweifelsohne immer retten würdest und es niemals zulassen würdest, dass mir etwas zustößt.

Und tief in meinem Inneren habe ich immer gespürt, dass ich nicht sterben will, weil ich dich damit endgültig verlassen müsste, denn in der Welt, in der ich übergetreten wäre, hätte es dich nämlich nicht gegeben. Dort würdest du nicht einmal existieren Und in einer Welt zu leben, in der du nicht existierst, ist für mich die allerschlimmste Vorstellung, die es gibt.« Ich lächelte ihn mit warmen Augen an und er sah beinahe hypnotisiert zurück. Nach wenigen Sekunden begannen seine Mundwinkel ganz zaghaft, sich in Bewegung zu setzen.

»Hättet Ihr Euch wirklich das Leben genommen und hätte ich das nicht verhindern können, dann …« Er hielt kurz inne und schluckte, »… dann wäre ich Euch ohne jeden Zweifel sofort gefolgt.«

Nun war ich diejenige, die ihn überrascht musterte. Ich spürte, wie meine Kehle immer weiter austrocknete und langsam aber sicher der Sahara glich. Ich war nicht fähig, irgendetwas Sinnvolles darauf zu erwidern.

Hätte er das tatsächlich getan? Hätte er sich wirklich in den Tod gestürzt, wäre ich nicht mehr unter den Lebenden gewesen? Wäre also ich schuld an seinem Tod gewesen?

Aber warum wunderte mich das überhaupt so sehr? War das denn nicht naheliegend? Keine Chichi ohne Goku und kein Goku ohne Chichi. So war das schon immer gewesen. So würde es auch immer sein. In unserer Welt war das ein elementares Naturgesetz. Etwas anderes war nicht einmal denkbar. Und das wiederum ließ den einzig logischen Schluss zu, dass ich ihm überallhin folgen würde. Genauso, wie er mir auch stets folgen würde. So war es auch richtig, denn wir waren einfach füreinander bestimmt. Das Schicksal hatte uns zusammengebracht. Schon, als ich auf die Welt gekommen war.

Doch warum tat der Gedanke, dass er mir in den Tod gefolgt wäre, trotzdem so verdammt weh? Sollte ich nicht froh sein, weil wir dann endlich hätten zusammen sein können?

Schleunigst versuchte ich, diesen Gedanken nicht mehr fortzuführen. Es war einfach zu schmerzhaft. Schnell versuchte ich, an die Erzählung meines Plans anzuknüpfen. »Da ist mir die Idee mit dem Sturz in die Brandung in den Sinn gekommen. Ich habe schließlich gewusst, wo der Treffpunkt sein würde, und so ist der Plan eigentlich schon ausgearbeitet gewesen: Ich würde stürzen, du mich retten und wir würden gemeinsam in die Brandung stürzen und somit für tot erklärt werden. Und nun haben wir es tatsächlich geschafft: Wir sind endlich frei.«

Ich bemerkte, dass Son-Goku wieder etwas sagen wollte, doch wieder schnitt ich ihm das Wort ab, bevor er überhaupt ansetzen konnte. »Ich habe dir doch gesagt, dass du nichts sagen musst. Bleib einfach bei mir, ja?«

Schüchtern legte ich meinen Kopf auf seine starke Schulter und schloss meine Augen. Ich wollte einfach nur diesen innigen Moment genießen. Ich wollte seine Nähe spüren und die Geborgenheit wahrnehmen, die er mir – wenn auch nur unbewusst – schenkte. Und ich war mir ganz sicher, dass auch er es wollte – wäre da nicht diese dumme unterwürfige Einstellung mir gegenüber, die permanent in seinem Hinterkopf herumspukte und ihn in die Schranken wies, sobald es interessant wurde.

Irgendwann, ohne dass ich es bewusst zur Kenntnis nahm, fiel ich in einen tiefen, ruhigen Schlaf.

Mir war eiskalt. Meine Augen brannten unangenehm, als ich sie allmählich dazu zwang, sich zu öffnen, um mir Sicht auf meine Umgebung zu gewähren. Schwerfällig setzte ich mich auf und bemerkte dadurch, wie versteift meine Muskeln waren. Jeder einzelne Knochen tat mir weh. Ich brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass ich mich nicht in meinem Zimmer befand, sondern in einer leeren Höhle. Natürlich hatte ich nicht auch nur für eine Sekunde vergessen, dass wir geflüchtet waren. Es war lediglich der Macht der Gewohnheit zuzuschreiben, warum ich mich im ersten Augenblick darüber gewundert hatte, nicht in meinem Bett aufzuwachen.

Ich legte ein paar Schichten meines Gewandes, die als Decke gedient hatten, zur Seite und erhob mich.

»Son-Goku?«, rief ich, und die Schallwellen aus meinem Mund prallten hörbar von den Innenwänden der Höhle ab und hallten auf mich zurück. Als ich meinen Blick Richtung Ausgang schweifen ließ, erblickte ich ihn auch schon. Wie er so ruhig dort draußen stand, bildete er den absoluten Kontrast zu dem gewaltigen Schneesturm, der wild tobte. Er rührte sich keinen Millimeter – das war seine typische Haltung, wenn er Wache hielt. Trotzdem: Irgendetwas stimmte da nicht.

»Son-Goku?«, rief ich ein weiteres Mal leicht verunsichert. Die Luft, die ich ausatmete, wandelte sich durch die Kälte in rauchartige kleine Wolken um. Nun machte sich wirklich Sorge in mir breit. Wieso antwortete er denn nicht? Eigentlich ausgeschlossen, dass er mich nicht gehört haben könnte bei seinen ausgesprochen scharfen Sinnen. Ich schlang etwas zitternd meine Arme um mich und ging auf ihn zu. Zum wiederholten Male sprach ich seinen Namen aus und legte meine Hand vorsichtig auf seine Schulter, als ich endlich bei ihm ankam.

Mein Herzschlag setzte blitzartig aus, als er bei dieser Berührung reglos nach vorne zu Boden fiel. Entsetzt kniete ich mich zu ihm hinunter, packte panisch seine Schultern, drehte ihn und drückte seinen inzwischen steif gewordenen Oberkörper nach unten, um in sein Gesicht sehen zu können. Seine Augen waren geschlossen. Ängstlich tastete ich sein Gesicht ab, das eiskalt war. Fieberhaft suchte ich an seiner Halsschlagader nach einem Puls. Fehlanzeige.

Nachdem ich den ersten Schockmoment überwunden hatte, schliff ich ihn so schnell es meine Kraft erlaubte hinein in die Höhle. Mir fiel es schwer, in so einer Situation noch klar zu denken, doch ich behielt die Nerven und deckte ihn mit meinen Gewändern zu.

»Son-Goku! Son-Goku!«, wimmerte ich immer wieder, nahm sein Gesicht in meine Hände und schüttelte ihn etwas zu energisch. Keine Regung. Panik überkam mich und machte sich in rasanter Geschwindigkeit in mir breit.

»Du bist doch so stark. Du bist doch Überlebenskünstler! Nein …!«, wisperte ich verzweifelt und schaute mich hilfesuchend um. Von einem nebenliegenden Felsen krallte ich etwas Schnee heraus, hauchte ihn mit meinem heißen Atem an, sodass er flüssig wurde, nahm den flüssigen Schnee in meinen Mund, bevor ich mich seinen Lippen näherte und das Wasser direkt in seinen Mund beförderte. Wie erhofft verschluckte er sich, kam wieder zu sich, hielt seine Augen jedoch immer noch zusammengekniffen. Er atmete schwer und legte seine Arme reflexartig abwehrend vor sich, um sich vor der Kälte zu schützen. Immer wieder durchfuhr ein Zucken seinen gesamten Körper, das immer schlimmer wurde.

Angsterfüllt sah ich ihn an. Was sollte ich jetzt nur machen? Wie konnte ich ihm bloß helfen?

In diesem Moment fiel mir nur eine einzige Lösung ein, wie ich ihm helfen konnte. Mit fester Entschlossenheit ich auf mich herab. Meine Augen strahlten pure Entschlossenheit aus. Ich musste es tun, auch wenn es sich für eine Prinzessin nicht gehörte. Im Gegenteil: Es würde sogar als ein Verbrechen gelten.

Doch seit wann machte ich mir schon ernsthafte Gedanken darum, was ich durfte und was nicht? Ich hatte die Existenz als Prinzessin nur als Zwangsleben angesehen und nie als etwas, welches ich selbst aus freiem Willen verfolgt hätte. Da würde ich meine Einstellung ganz bestimmt nicht ändern – vor allem nicht jetzt.

Schnell begann ich, mich zu entkleiden, weshalb es nicht lange dauerte, bis ich meinen Oberkörper auch von der letzten Schicht befreite. Von der Aufregung hatte ich ganz vergessen, Luft zu holte. Das bemerkte ich erst, als ich leicht aufkeuchte und die kalte Winterluft wieder zischend durch meine Lungen wanderte. Ich sah den halb bewusstlosen Son-Goku sehnsüchtig an, bevor ich über meinen Schatten sprang, mich mit bloßem Oberkörper runterbeugte und mich an ihn schmiegte. Zusätzlich spendete uns der dicke Stoff meiner restlichen Kleidung Wärme. Meine Lider wurden immer schwerer, bis ich mich schließlich ergab und mein Gesicht in sein Schulterblatt vergrub.

»Bitte verlass mich nicht Son-Goku. Du darfst nicht sterben. Du bist der Einzige, der Einzige auf dieser Welt, den ich noch habe«, flehte ich stumm vor mich hin. »Du hast versprochen, immer für mich da zu sein und mich immer zu beschützen. Du hast mir dein Wort gegeben.«

So lange betete ich dafür, dass er überleben würde, bis ich irgendwann in einen unruhigen Schlaf fiel.
 

Der nächste Morgen brach an. Der Schneeorkan hatte sich gelegt und die Sonne blitzte hinter den Bergen hervor. Dennoch war es, wie im tiefsten Winter nicht anders zu erwarten, ziemlich kalt. Es war ruhig. So ruhig, dass man sogar dem kühlen Wind lauschen konnte, der durch die Landschaft wehte und eine Spur von Frische für den neuen Tag hinterließ.

»Guten Morgen Eure Hoheit! Ich habe frisches Wasser für Euch mitgebracht«, begrüßte er mich höflich, nachdem ich aufgestanden und zu ihm geeilt war. Mir fiel wahrlich ein Stein vom Herzen, ihn so gesund, munter und vor allem lebend wiederzusehen. Er kniete sich tief vor mir nieder und übergab mir seinen Helm, den er mit sauberem Flusswasser gefüllt hatte. Ich nahm ihn dankend an und sah ihm dabei lange in die Augen, während ich vorsichtig ein paar Schlucke nahm.

»Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht«, offenbarte ich ihm mit zarter Stimme, worauf er gleich verlegen zur Seite sah. Gerade noch rechtzeitig hatte ich mit leisem Vergnügen erkennen können, dass er dabei etwas rot geworden war. Das war ein klares Zeichen dafür, dass die Nacht gestern bei ihm ebenfalls große Gefühle auslöste. Die Nacht, die wir eng umschlungen Arm in Arm miteinander verbracht hatten. Schmunzelnd wusch ich mit dem klaren Wasser , welches er mir mitgebracht hatte, anschließend mein Gesicht. Dabei warf ich immer wieder einen verstohlenen Blick zu Son-Goku, der nach wie vor nachdenklich den Boden begutachtete und dabei keine Miene verzog.

»Willst du auch etwas trinken?« Natürlich wusste ich, dass es höflicher gewesen wäre, einem etwas anzubieten, bevor man sich selbst damit versorgte. Doch nach wiederholten Malen in der Vergangenheit hatte ich es irgendwann aufgegeben, ihn zuerst zu fragen, denn er hatte immer darauf bestanden, dass ich anfangen sollte und mich immer darum gebeten, ihn nicht zu fragen, weil ihm das schrecklich unangenehm war. Diese engstirnige Auffassung würde er auch niemals ablegen können, solange er so blieb, wie er seit Jahren war.

»Trinkt bitte und macht Euch keine Gedanken um mich«, lehnte er so höflich es ihm nur möglich war ab und stellte sich neben mich.

Tief holte ich Luft, um mein loderndes Temperament im Zaum zu halten. »Wie könnte ich mir keine Gedanken um dich machen! Ich kenne dich schon mein ganzes Leben lang. Mal ganz abgesehen davon, dass du einzige Mensch bist, den ich noch habe.« Ich erwartete keine Antwort. Denn solche Worte waren in den vergangenen Jahren immer aus meinem Munde gekommen, und nie hatte er darauf etwas erwidert. Ich nahm es ihm aber auch nicht übel: Er durfte einfach nicht darauf antworten. Und wenn, dann hatte er höchstens immer wieder auf mich eingeredet, dass ich mir ja keine falschen Hoffnungen machen sollte. Davon hatte ich mich allerdings nie beeinflussen lassen - sonst hätten wir es wahrscheinlich nie so weit gebracht. Sonst wären wir nie in der Lage, in der wir uns gerade befanden.

Nach einer kurzen Pause fügte ich noch hinzu: »Du kannst es also als rein eigennützige Aktion ansehen, wenn dir das lieber ist.«

Nachdem ich fertig wurde, brachen wir sofort weiter auf. Ins Ungewisse und ohne jegliche Vorahnung, was uns noch in dieser abenteuerlichen Reise bevorstehen würde.

辜負 - Verrat an das eigene Land

****Rückblick****

»Trinkt bitte und macht Euch keine Gedanken um mich«, lehnte er, so höflich es ihm nur möglich war, ab und stellte sich neben mich.

Tief holte ich Luft, um mein loderndes Temperament im Zaum zu halten. »Wie könnte ich mir keine Gedanken um dich machen! Ich kenne dich schon mein ganzes Leben lang. Mal ganz abgesehen davon, dass du einzige Mensch bist, den ich noch habe.« Ich erwartete keine Antwort. Denn solche Worte waren in den vergangenen Jahren immer aus meinem Mund gekommen, und nie hatte er darauf etwas erwidert. Ich nahm es ihm aber auch nicht übel: Er durfte einfach nicht darauf antworten. Und wenn, dann hatte er höchstens immer wieder auf mich eingeredet, dass ich mir ja keine falschen Hoffnungen machen sollte. Davon hatte ich mich allerdings nie beeinflussen lassen - sonst hätten wir es wahrscheinlich nie so weit gebracht. Sonst wären wir nie in der Lage, in der wir uns gerade befanden.

Nach einer kurzen Pause fügte ich noch hinzu: »Du kannst es also als rein eigennützige Aktion ansehen, wenn dir das lieber ist.«
 

Nachdem ich fertig geworden war, brachen wir sofort weiter auf. Auf ins Ungewisse und ohne jegliche Vorahnung, was uns noch in dieser abenteuerlichen Reise bevorstehen würde.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 11:

辜負

Verrat

»Mir ist alles egal, solange du nur bei mir bist.«


 


 

Fröhlich und so gut gelaunt, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe, lief sie vor, bremste irgendwann, drehte sich zu mir und winkte mir lachend zu.

»Jetzt komm schon, du lahme Schnecke. Seit wann bist du langsamer als ich?«

Ich konnte mir ein Lächeln kaum verkneifen, als ich sie im Nu einholte. »Ich habe Euch schon lange nicht mehr so glücklich erlebt«, gab ich ihr etwas befangen zu verstehen, dass mir diese positive Entwicklung keinesfalls entgangen war.

»Nach langer Zeit fühle ich mich einfach … frei. So richtig frei.«

Als wir beide unsere Blicke nach vorne richteten, schlug die atemberaubende Landschaft um uns ein wie eine Bombe. Gigantische Täler, die mit einer weißen Schneeschicht bedeckt waren, ragten aus der Erde heraus und erstreckten sich bis zum Himmel. Eine angenehme Morgenbrise wehte zu uns herauf und ließ Chichis langes, zusammengebundenes Haar in der Luft elegant herumwirbeln wie Blätter im taufrischen Herbstwind. Unter uns befand sich mit seiner türkisenen Färbung das klare blaue Meer, welches im Vergleich zum letzten Tag nur sehr sanfte Wellen trug. Sein salziger Geruch scheinbar mühelos empor in unsere Nasen. Vereinzelte Vögel flogen umher und machten sich auf die Suche nach einem Zufluchtsort vor der Kälte. Wahrscheinlich waren es die Vögel, die recht spät dran waren im Anbetracht des heftigen Schneesturms, welches gestern noch wild über diese Gegend getobt hatte.

Ich glaubte, eine Parallele zu sehen zwischen den Vögeln und uns. Wie die Vögel flüchteten auch wir vor unserem eigenen Schicksal. Auch sie wollten es nicht so einfach hinnehmen, vor Kälte den Unterkühlungstod zu sterben. Wie auch wir nicht hinnehmen wollten, dass man uns das Leben und die Freiheit wegnahm. Nur gab es einen ganz entscheidenden Unterschied: Die Vögel würden ihren Ort ganz gewiss finden. Im Idealfall kannten sie diesen Ort sogar schon; wussten ganz genau, wo es lang ging.

Wir dagegen hatten es da nicht so einfach. Den Völkern dauerhaft zu entkommen grenzte an Unmöglichkeit. Zweifelsohne würden uns unser ganzes Leben lang verfolgen, da wir sie öffentlich verraten hatten. Niemals würden sie sich damit zufriedengeben, dass wir von der Bildfläche verschwunden waren. Trotz dieses Sturzes würden sie nicht eher ruhen, bis sie unsere Leichen ausfindig gemacht hatten, um jede Bedenken auszuschließen. Und sobald sie uns gefunden hatten, würde unsere Hinrichtung bald darauf folgen. Ich kannte die Regeln und Gesetze unseres Landes besser als jeder andere.

Dass Prinzessin Chichi glaubte, dass wir von nun an endlich die Freiheit genießen konnten, war leider ein Irrtum. Wir befanden uns in einer schier ausweglosen Lage. Trotzdem hatte ich keine andere Wahl, als den Befehlen der Prinzessin Folge zu leisten und immer an ihrer Seite zu bleiben. Das war meine Lebensaufgabe. Ganz unabhängig davon, ob es meine offizielle Pflicht war oder nicht. Denn auch wenn ich nicht in ihrem Dienste stehen würde, würde mir nicht der Sinn nach etwas anderem stehen. Sie allein war der Grund für meine Existenz. So war das schon immer gewesen. Seit ich das allererste Mal in ihre perlschwarzen Augen gesehen hatte. Für mich stand ihr Wort mittlerweile sogar über das Wort des Kaisers.

Hatte ich mich etwa schon ein wenig von dem Fluch befreien können, der auf mir gelastet war? Allein durch unsere Flucht? Denn noch vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich mich niemals dem Befehl des Kaisers vorsätzlich widersetzt.

»Ich möchte jetzt tanzen!«, hörte ich ihre klare Stimme plötzlich sagen, worauf ich schockiert zu Boden sah und versuchte, es ihr eilig auszureden, obwohl ich mir insgeheim doch genau das Gegenteil wünschte. Ich wollte sie sehr gerne bewundern. Doch das durfte sie niemals erfahren.

»Nein Prinzessin! Nur Eurem zukünftigem Gatten ist es gestattet, Euch beim Tanzen zuzusehen!«

Sie sah mich mit einer engelshaften Gelassenheit an. Meine Worte schienen sie in keinster Weise zu beeindrucken. »Denkst du, das interessiert mich? Ich werde jetzt tanzen, und zwar nur für dich.« Im nächsten Augenblick glitt ihr oberstes Gewand elegant von ihrem Körper, bis sie bei der letzten Schicht - einem goldenen langen Kleid – stoppte.

Obwohl ich es nicht durfte: Ich konnte nicht anders und musste ihr einfach zusehen, wie sie geschmeidig ihren Körper bewegte – so gelenkig, wie sie war. Der Wind machte ihre Vorstellung nur noch eindrucksvoller und verlieh ihrem Tanz eine ganz persönliche Note. Das lange Kleid flatterte in ihrer vollen Pracht harmonisch im Wind. Wieder spielte er mit ihren glänzenden, nachtschwarzen Haaren; ließ sie aufwirbeln und wieder schweben.

Sie war einfach so wunderschön. Bezaubernd. Grazil. Anmutig. Reizend. Adrett. Dezent. Zart und rein. Immer wieder überwältigte sie mich auf‘s Neue, zog mich in ihren magischen Bann, ohne dass es mir überhaupt klar wurde geschweige denn dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Wollte ich das überhaupt? Tief in mir kannte ich die Antwort. Doch es gelang ihr nicht, bis an die Oberfläche zu gelangen, wurde unterdrückt von der unsichtbaren Macht, die mich immer noch beherrschte.
 

Nach dieser kleinen Ablenkung ging unsere beschwerliche Reise weiter. Vor allem für Prinzessin Chi war sie nicht einfach.

Sie war es einfach nicht gewöhnt, da sie selbstverständlich nicht so durchtrainiert war und diese unbehaglichen Umstände nicht kannte. Ich dagegen war Reisen unter solch erschwerten Bedingungen schon gewohnt. In den letzten Jahren war ich ab und zu immer wieder durch das Land gestrichen und hatte harte Trainingsreisen unternommen.

Gerne hätte ich ihr geholfen, doch wie sollte ich das anstellen? Ich konnte ihr schließlich unmöglich anbieten, sie zu tragen. Das verstieß gegen jegliche Gesetze und wäre ja wohl bloß ein dummer Vorwand gewesen, um sie anfassen zu dürfen, und das war einem General wie mir definitiv nicht gestattet. Ganz abgesehen von den unreinen, schmutzigen Gedanken, die einem Mann dabei völlig automatisch kommen könnten, ohne sie kontrollieren zu können.

Nein, das durfte ich mir nicht einmal vorstellen! Zwar empfand ich schon seit Ewigkeiten eine sehr tiefe Zuneigung für die Prinzessin, doch das war nicht mehr als ein Traum, der niemals wahr werden könnte und durfte. Zumindest nicht mehr in diesem Leben.

Ein gellender Schrei ihrerseits ließ mich erschrocken hochfahren. Kein Bruchteil einer Sekunde verging, als ich mich besorgt zurück zu der Prinzessin des chinesischen Kaiserreiches umdrehte, die mir wegen der Erschöpfung, die der lange Weg mit sich brachte, nur schweigend gefolgt war.

Ziemlich aufgebracht rannte sie in meine Arme. »Eine Schlange! Eine Schlange war eben hinter mir!« Die Panik war ihr ins Gesicht geschrieben, was mich nicht besonders wunderte.
 

Mit großer Faszination beobachtete Chichi das lange, schlängelnde Etwas, welches direkt vor ihren Augen tänzelte. So ein Tier hatte sie noch nie gesehen – daher verspürte sie auch keine Angst, sondern vielmehr Neugier. Vorsichtig, um sie nicht zu verscheuchen, näherte sie sich dem Tier und streckte bereits ihre Finger aus, als es ohne Vorwarnung plötzlich nach vorne schoss und sie beinahe gebissen hatte. Mit einem erschrockenen Aufschrei ließ sie sich nach hinten fallen und landete äußerst schmerzhaft auf ihrem Hintern.

Ängstlich starrte sie zu der Schlange, die in raschem Tempo zu ihr kroch. Die aufsteigende Panik in ihr lähmte ihre Muskeln. Sie konnte sie nicht mehr bewegen. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Das angriffslustige Tier kam immer näher. Sie dachte nur noch an einen einzigen Menschen …

»Son-Goku!«, schrie sie hilfesuchend wie am Spieß, und als hätte er es gehört, sprang er schon aus einem Dickicht des nebenliegenden Waldes hervor, packte die Schlange und warf sie mit einem Schwung weit weg in den Wald.

Missbilligend blickte er zu Chichi, während er sich zu ihr heruntergebeugt hatte und ihr nun die Hand helfend entgegenstreckte. »Da lässt man dich nur für ein paar Minuten aus den Augen, und schon begibst du dich in Lebensgefahr. Sei in Zukunft vorsichtig: Diese Schlange war hochgiftig. Im schlimmsten Fall kann ein Biss von ihr zum Tod führen.«

In Chichis Augen hatten sich bereits Tränen der Erleichterung gebildet. Ohne zu zögern griff sie nach seiner Hand, zog sich hoch und schmiss sich schluchzend an seine Brust. »Ich hatte solche Angst gehabt. Danke, dass du mich gerettet hast!«

Erstaunt über ihre Reaktion konnte Son-Goku nur zärtlich lächeln, bevor er seine Arme liebevoll um sie schlang. »Keine Sorge: Ich werde dich immer beschützen und dich nie alleine lassen.«

Das war nicht bloß daher gesagt, sondern ein Versprechen für‘ Leben. Und er, Son-Goku, war jemand, der seine Versprechen immer hielt. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, nie von der Seite dieses Mädchens zu weichen. Diesen Entschluss hatte er schon längst gefasst, denn das er tiefe Gefühle für sie hegte und dass sie etwas ganz Besonderes für ihn war, war ihm damals schon mehr als nur bewusst.
 

»Bitte beruhigt Euch. Es ist alles gut! Ich bin bei Euch.« Beim letzten Satz stutzte sie merklich und sah mich mit großen, überraschten Augen an.

Ich wich ihrem Blick abermals sichtlich unwohl aus, löste mich von ihr und ging auf die Schlange zu. Kurz überlegend, ob ich nun meine Energie oder mein Schwert benutzen sollte, entschied ich mich für die sanftere zweite Methode. Schließlich war die Schlange sicher noch zu etwas zu gebrauchen. Da wäre es ziemlich kontraproduktiv, wenn nach einer Energiekugel nur noch Asche von ihr übrig bliebe. Natürlich hätte ich sie auch mit bloßer Hand erlegen können, doch da ich eigentlich ja in meinem Herzen doch ein Tierfreund war, schloss ich diese barbarische Option von Vornherein aus.

Kurz darauf zog ich mein Schwert und schlug blitzschnell mit der stumpfen Seite zu, wodurch die Schlange sofort starb. Anschließend rollte ich die Schlange ordentlich ein und steckte sie in einen Sack.

»Wir müssen weiter.« Ich achtete penibel darauf, entweder neben der Prinzessin oder hinter ihr zu schreiten statt vor ihr, um ein achtsames Auge auf sie werfen zu können.

»D- D- Die Große Mauer?«, stotterte die Prinzessin entrüstet, als sich nach einigen Stunden direkt vor uns die riesige Mauer in beide Richtungen erstreckte. Direkt dahinter lag unsere Heimat – das Kaiserland Yuan. Ihre anfängliche Empörung wandelte sich sekundenschnell in Abneigung um. Mit vor Wut funkelnden Augen dreht sie sich zu mir. »Du hast uns gezielt hierhergebracht, habe ich recht?« Eine kurze Pause folgte. Ich wusste nicht, wie ich ihr das am besten beibringen sollte, dass ihre Ahnung der Wahrheit entsprach. Doch ich sollte gar keine Gelegenheit haben, mich zu rechtfertigen. »Willst du etwa, dass ich ihn heirate? Denn wenn du das wirklich willst, dann … dann …« Sie stoppte an dieser Stelle, während nasse Tränen ihre zarten Wangen benetzten.

Das schlechte Gewissen überfiel mich. Zerknirscht sah ich zu meinen Füßen und traute mich kaum, ihr in die Augen zu sehen, wo ich nichts außer Wut finden würde. Und höchstens noch etwas, was allerdings weitaus schlimmer war: Enttäuschung.

Doch ich konnte nichts dafür. Die unsichtbare Macht hatte meine Beine hierhergetragen, ohne dass es mir bewusst gewesen war. Als ob ich magisch von diesem Ort angezogen worden war.

»Verzeiht mir, Eure Hoheit, aber bitte versteht mich doch: Ich habe keine andere Wahl. Ich bin General und muss den Anweisungen des Kaisers Folge leisten. Ich … Ich muss meinem Volk treu bleiben! Ich besitze nicht das Recht, frei zu sein! Mein Schicksal erlaubt mir kein freien Leben!« Entmutigt stammelte ich dies vor mich hin und mir fiel gar nicht auf, dass ich das erste Mal offen ausgesprochen hatte, wie verzweifelt ich in Wirklichkeit über meine Position war. »Versteht doch: Wenn wir jetzt zurückkehren, haben wir noch realistische Chancen, dass uns der Kaiser vergibt!«

Und dann ging alles Schlag auf Schlag: Es brachen alle Gefühle in mir aus. Verzweiflung über mein neues Ich. Verzweiflung über dieses Leben. Verzweiflung über unser hartes Schicksal, über das wir keinerlei Macht hatten. Warum nur war alles so schwer? Warum war alles nur so weit gekommen? Durften wir nicht glücklich sein? War es uns verboten, glücklich zu werden und einfach nur frei zu sein? Frei von allen Verpflichtungen?

Wieso nur?

Und dann … ganz schleichend und leise, geschah etwas, womit niemand von uns gerechnet hätte.

»Natürlich will ich nicht, dass Ihr einen Fremden zum Mann nehmen müsst. Aber was zählt denn mein Wille schon? Nicht mehr als der Überlebenswille eines mickrigen Käfers.« Diese Sätze waren nicht mehr als ein Flüstern, als sie meine Stimmbänder verließen, doch ihre fassungslose Miene verriet mir, dass sie jedes einzelne Wort verstanden hatte. Selbst ich war schockiert über das, was ich gerade laut ausgesprochen hatte. Welcher Teil in mir hatte da gerade geredet?

Mir blieb keine Gelegenheit, um mir weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, als Chichi kaum merklich auf die Knie sank und wie paralysiert zu der Mauer starrte.

»Warum nur …? Wann werden wir unseren Zwängen nicht mehr unterliegen und endlich frei sein?« Ein matter Unterton begleitete ihre verzweifelte Frage, bevor sie mit betrübten Augen zu mir aufschaute. »Erst, wenn wir im Reich der Toten weilen?«

Ich erwiderte ihren Blick ausdruckslos, gab jedoch keine Antwort. Es waren haargenau die Fragen, die ich mir selbst bereits seit geraumer Zeit stellte und mindestens genauso lange nach einer klaren Antwort suchte. Bisher ohne Erfolg.

Die Prinzessin durchbohrte mich weiter stumm mit ihrem kraftlosen Blick und wartete offenbar auf eine Antwort. Als sie realisierte, dass ich keine ersehnte Erlösung für sie parat hatte, ließ sie sich mit neurotischer Miene erschöpft auf den Boden fallen. Gedämpft flüsterte sie: »Wenn das so ist, dann will ich nicht mehr leben.«

Bei diesem Satz lief es mir eiskalt den Rücken runter. Ich ließ nicht lange auf mich warten, kniete mich kurzerhand zu ihr hinunter und packte bestimmt ihre Schultern.

»Prinzessin, reißt Euch zusammen! Ihr seid doch so eine starke Frau und habt bisher niemals aufgegeben! Was ist nur mit Euch geschehen? Bitte akzeptiert doch, dass Euer Leben Eurem Volk gehört. Beugt euch Eurem Schicksal und seid stark für ganz Yuan.« Ich rang selbst mit der Fassung, während ich versuchte, sie wieder auf den rechten Weg zu bringen.

»Das sagst du so einfach, aber … du konntest es bisher doch auch nicht wirklich akzeptieren!«, entgegnete sie monoton.

Obwohl sie jeglichen Lebenswillen scheinbar verloren hatte, blieb sie ihrem sturen Wesen trotzdem noch treu. Sie schaffte es immer wieder, mich zu überraschen. Wäre die Situation nicht so ausweglos, hätte ich mich prächtig darüber amüsieren können, aber so ging ich gar nicht erst darauf ein und redete ihr weiter aufgewühlt gut zu. »Prinzessin! Versprecht mir, dass ihr weiterleben werdet, egal was passieren wird! Versprecht es mir!« Mit Nachdruck wollte ich ihr unbedingt dieses eine Versprechen abnehmen. Das Versprechen, was mir die Welt bedeutete. Es war mir so wichtig, dass ich sogar schon zu zittern begann und hörbar nach Luft schnappte. Nervöse Schweißtropfen bildeten sich auf meiner Stirn. Die Anspannung stieg, bis Chichi endlich leise und dennoch entschlossen antwortete: »Wenn du es wirklich willst. Wenn das dein Wunsch ist, dann … dann werde ich weiterleben. Nur für dich.«

Die Last fiel augenblicklich von mir ab und wurde von der herrlichen Erleichterung verdrängt, sie sich in mir ausbreitete. Doch gerade jetzt fiel mir erst auf, was ich mir im Eifer des Gefechts erlaubt hatte und ließ ruckartig ihre Schultern los. »Vergebt mir bitte!«, entschuldigte ich mich reumütig und kniete tief vor ihr nieder; bat in dieser üblichen Form um Vergebung.

»Lass uns gehen.« Ihre Stimme klang nun seltsam heiter. Irritiert blinzelte ich sie an. Diese Heiterkeit passte so gar nicht zu der Situation. Sie bemerkte meine Baffheit und klärte mich sogleich auf, da sie mich offensichtlich nicht länger als nötig im Unwissen lassen wollte. »Lass uns Yuan hinter uns lassen und fliehen. Es ist mir egal, wohin. Hauptsache, ich darf bei dir sein.«

Meine Antwort war ein Schweigen. Was sollte ich darauf bloß erwidern? Ich konnte ihr doch nicht ins Gesicht sagen, dass es unmöglich war und ihrer Hoffnung auf diese Weise ein jähes Ende bereiten.

Zwar war hoffentlich noch niemand darüber im Bilde, dass wir diesen Sturz überlebt hatten, doch wir konnten uns nicht ewig vor ihnen verstecken. Irgendwann würden sie es herausfinden und uns bis zu unserem Ende folgen. Außerdem konnten einige von ihnen genau wie ich auch Auren erspüren. Zwar hatte ich unsere Auren bisher immer sorgfältig unterdrückt, doch rund um die Uhr schaffte auch ich das nicht. In irgendeinem achtlosen Moment der Unvorsichtigkeit würde ich bestimmt einen Fehler begehen und dann wäre es das gewesen.

Ein Blitz durchfuhr mich, als mir eine unheilvolle Erkenntnis kam. In der Nacht, als ich halb erfroren bewusstlos war, hatte ich natürlich unsere Auren nicht unterdrücken können. Verdammt, das hieße dann ja, dass sie schon längst wussten, dass wir noch am Leben waren! Es sei denn, sie waren völlig verblödet, doch diese Hoffnung machte ich mir ehrlich gesagt nicht mehr. Dafür war sie viel zu unrealistisch.
 

Auf einmal ging es ganz schnell: Aus heiterem Himmel musste ich geschockt feststellen, dass plötzlich von allen Seiten die chinesischen Soldaten – meine Kameraden - auf uns zustürmten.

Beinahe biss ich mir vor Schreck auf die Zunge. So ein verfluchter Mist! Wie konnte das nur passieren? War ich wirklich so tief in meine Gedankenwelt versunken gewesen, dass ich so unvorsichtig sein konnte und gar nicht rechtzeitig gespürt hatte, dass sie uns immer näher gekommen waren? Was war nur mit mir los?

»Prinzessin Chi! General Goku! Ihr seid doch zurückgekehrt, ein Glück!« Der ganze Haufen war ein einziges chaotisches Durcheinander. Ich war nicht zu mehr fähig, als sie einen nach dem anderen wie versteinert anzustarren.

Was sollte ich tun? Wenn ich es jetzt zulassen würde, dass sie uns in unser Land zurückbringen, bedeutete das das sichere und unwiderrufliche Aus! Was würde es bringen, nun zurückzukehren? Sie würde mit dem Prinzen verheiratet werden und ich würde weiterleben wie bisher. Weiter im Dienste des Kaisers und zu ewigen Zwängen verpflichtet werden. Ich müsste weiterleben als willenlose Marionette und niemals Freiheit erlangen.

Wollte ich das wirklich?

Ich kannte die Antwort nur zu gut: Nein.

Abgesehen davon würde ich auf diese Weise wohl nie meine Rache finden. Rache für unsere Väter.

Wenn wir jetzt flüchten würden, hätten wir noch eine kleine Chance, diesem unendlichen Teufelskreislauf zu entfliehen, so gering sie auch sein mochte: Die Chance existierte zumindest.

Hinzu kam die untrügliche Tatsache, dass ich der persönliche und verbindliche Leibwächter der Prinzessin war und nicht der des Kaisers. Zwar stand der Kaiser logischerweise über der Prinzessin, doch für mich persönlich würde die Prinzessin immer an der Spitze stehen. In jeder Hinsicht.

Und wenn die Prinzessin das wünschte und herbeisehnte, dann würde ich auch dazu bereit sein, gemeinsam mit ihr den Schritt ins Unbekannte zu wagen – selbst wenn sie auch noch so mit großen Risiken verbunden war.

Schon so lange ich lebte zog ich die Gefahr an wie das Licht die Motten, und ich hatte es immer genossen. Daran hatte selbst meine verhängnisvolle Veränderung nichts geändert. Solange Prinzessin Chichi an meiner Seite war, würden wir wieder alle Schwierigkeiten und Hindernisse überwinden. . So war es schon immer gewesen und so würde es auch immer sein.
 

Ohne noch eine Sekunde länger zu zögern rannte ich zu meiner Prinzessin, hob sie ohne großartige Schwierigkeiten hoch und sah meine Soldaten mit einem resoluten Grinsen an.

»Tut mir leid Männer, aber wir haben uns nun entschieden zu leben. Lebt wohl!« Nach diesen letzten Abschiedsworten flog ich in Windeseile mit meiner Geliebten dem Horizont entgegen. In die ewige Flucht. Richtung Freiheit.

遺忘 - Alles vergessen?

****Rückblick****

Ohne noch eine Sekunde länger zu zögern rannte ich zu meiner Prinzessin, hob sie ohne großartige Schwierigkeiten hoch und sah meine Soldaten mit einem resoluten Grinsen an.

»Tut mir leid Männer, aber wir haben uns nun entschieden zu leben. Lebt wohl!«

Nach diesen letzten Abschiedsworten flog ich in Windeseile mit meiner Geliebten dem Horizont entgegen. In die ewige Flucht. In die Freiheit.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 12:

遺忘

Vergessen?

»Erkennst du mich nicht mehr?«


 


 

Unglaublich. Das war doch einfach … unfassbar!

Träumte ich oder hatte Son-Goku vor wenigen Minuten wirklich unseren Soldaten hcöhstpersönlich berichtet, dass wir uns nicht mehr länger dem Willen des Kaisers beugen und unseren eigenen Weg gehen würden? War sein Fluch etwa endlich gebrochen? Nach so langer Zeit?

Ich linste vorsichtig zu ihm hoch, während er mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit weiterflog. Eindringlich musterte ich ihn einige Augenblicke weiter, doch aus seinem Gesichtsausdruck war nichts zu entnehmen. Keine Freude. Keine Erleichterung. Aber auch kein Bedauern und keine Reue.

Es führte wohl kein Weg daran vorbei, mich selbst bei ihm zu erkundigen, wenn ich es herausfinden wollte. Kurzerhand entschied ich mich, ihn erst zu fragen, nachdem wir wieder sicheren Boden unter unseren Füßen haben würden. Durch die enorme Geschwindigkeit, mit der wir uns fortbewegten, hätte ich nicht einmal mein eigenes Wort verstanden durch das laute Rauschen in meinen Ohren.

Nach einiger Zeit fanden wir wieder Boden unter den Füßen. Sanft ließ er mich runter.

»S- Son-Goku?«, fragte ich ihn etwas aufgeregt. »Weißt du, was du eben getan hast? Bist du dir dessen bewusst?«

Son-Goku sah mir länger in die Augen, bevor er leise antwortete: »Nein Prinzessin. Ich weiß selbst nicht, was mich dazu verleiten ließ, so zu handeln.«

Ein herber Schlag ins Gesicht. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er wieder er selbst geworden wäre. Ich hütete mich jedoch davor, gleich wieder pessimistisch zu werden. Denn allein die Tatsache, dass er überhaupt so gehandelt hatte, war wohl ein klares Zeichen dafür, dass er auf dem besten Weg der Besserung war. Nur war er sich dessen selbst noch gar nicht bewusst, das war alles. Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis er wieder zu mir zurückkehrte. Und ich würde ihm bis in alle Zeiten zur Seite stehen und tatkräftig dabei unterstützen, wieder zu sich selbst zu finden. Und bis dahin musste ich mich über jeden noch so kleinen Fortschritt freuen, genügsamer sein und mich in der Tugend der Geduld üben.

» Ihr habt sicher das Bedürfnis nach Beköstigung. Bitte wartet hier auf mich und passt auf Euch auf.« Kaum hatten diese Worte seine Lippen verlassen, war er auch schon wieder fort.

Seufzend setzte ich mich auf den harten Boden und lehnte mich an einen Felsen. Verträumt beobachtete ich die Wolken über mir und ließ meine Gedanken schweifen.

Nun waren wir tatsächlich offiziell vor unserem eigenen Volk geflüchtet und waren somit mehr oder weniger frei. Doch wie sollte es nun weitergehen? Mit hundertprozentiger Sicherheit würden sie uns folgen, egal wohin wir flohen. Schließlich wussten sie nun, dass wir lebten. Überallhin würden sie uns auf den Fersen sein – daran bestand kein Zweifel. Ob wir es schaffen konnten, dauerhaft unentdeckt zu bleiben? Auf uns wartete ein Leben, in der wir uns auf der ständigen Flucht befinden würden. Der einzige Gedanke, der mich positiv stimmte, war, dass wir wenigstens zusammen sein konnten. Dieses entscheidende Argument, welches immer überwiegen würde und sich durchsetzen konnte. Denn auch als verstoßene Verräter waren wir wenigstens zusammen, und das war das Wichtigste. Egal, wenn unser Leben von nun an aus fortwährender Flucht bestand: Wir würden glücklich sein, weil wir zusammen waren. Weil wir uns hatten. Mehr wollte ich gar nicht. Das reichte völlig aus. Denn ein Leben, wo ich alles haben und im Luxus leben konnte, war absolut nichts wert, wenn ich nicht mit ihm zusammen sein konnte.

Ich war mir bereits darüber im Klaren, als ich den Plan zu dieser Flucht geschmiedet hatte.

Aus weiter Ferne erkannte ich Son-Goku, wie er auf mich zukam. Und wie es zu erwarten war, kam er nicht mit leeren Händen zurück. Ganz und gar nicht.

»Hier bin ich wieder, Prinzessin. Ich hoffe, Euch ist die Wartezeit nicht allzu lang erschienen.« Diese Erwähnung war überflüssig, und dennoch konnte er darauf der Höflichkeit halber nicht verzichten. Anschließend legte er seine stolzen Vorräte auf den Boden ab. Es fehlte uns an nichts: Von Kochgeräten wie ein voluminös großer Topf über zu Obst und Gemüse aller Sorten bis hin zum überdimensionalen Karpfen war alles dabei. Das war ja ein wahres Festmahl, und es erschien mir schon etwas schleierhaft, dass er in so kurzer Zeit solch eine Menge zusammengefunden hatte. Aber mittlerweile durfte mich das nicht wundern, denn das Wort »unmöglich« war nicht in seiner Welt vorhanden. Nein, nicht bloß in seiner Welt, sondern in unsererWelt: Seine Welt war gleichzeitig auch meine. So war das schon immer gewesen.

Schmunzelnd erhob ich mich. »Dann werde ich uns jetzt mal etwas Leckeres zurechtzaubern. Deine Arbeit ist damit getan. Nun bin ich an der Reihe.« Ich ging zu der monströsen Ansammlung und suchte die Zutaten schon einmal heraus, was sicher noch einige Zeit beanspruchen würde. Ich bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Son-Goku noch etwas entgegensetzen wollte, es aber dann doch für schlauer hielt, es dabei zu belassen. Wir beide wussten, dass seine nicht existenten Kochkünste so katastrophal waren, dass es für ihn nicht einmal zum einfachen Küchenassistenten reichte.

»Vergebt mir bitte, dass ich Euch auf diesem Gebiet nicht behilflich sein kann. Wenn Ihr es gestattet, würde ich gerne etwas trainieren gehen.«

»Ja ja, geh ruhig. Ich rufe dich dann, wenn das Essen fertig ist«, stimmte ich nickend zu und suchte weiter nach den kulinarischen Bestandteilen.

Ich konnte mir denken, warum er so darauf erpicht war, zu trainieren. Er sann nach wie vor nach Rache für unsere Väter und sein Durst würde nicht eher gestillt werden, bis er den Schuldigen gefunden und zur Rechenschaft gezogen hatte.

Vielleicht war auch das ein Grund für seine Entscheidung gewesen, mit mir zu flüchten. So konnten wir nach dem Mörder suchen, was wir unmöglich unter der Gewalt des Kaisers geschafft hätten.

Zwar war ich eindeutig gegen solch blutige Gewalt, auch wenn ich früher selbst gerne aus Spaß ein paar Tritte und Schläge mit Son-Goku ausgetauscht hatte. Doch so ein brutaler Kampf, wo es wirklich um Leben und Tod ging, versuchte ich normalerweise doch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu vermeiden. In diesem Fall war es jedoch anders. Auch ich dürstete nach Vergeltung für die zwei Menschen, die mir so am Herzen lagen. Ja, sogar ich, die so ein friedliebendes Wesen war.
 

»Essen ist fertig!«, rief ich laut, als nun endlich alles zubereitet war. Sofort erschien Son-Goku vor mir. Seine Augen funkelten freudig wie die eines kleinen Kindes, als er die von mir zubereitete Mahlzeit kurz begutachtete. »Das sieht alles wirklich fantastisch aus, Prinzessin«, lobte er mich mit leichter Zurückhaltung. Er wollte mich sanft auf meinen Platz befördern, indem er leicht meine Schultern packte und meinen Körper sanft nach unten drückte. »Bitte setzt Euch doch.«

Kaum merklich lächelte ich ermuntert. Wieder hatte er mich einfach so berührt. Das hätte er sich vor gar nicht allzu langer Zeit nie getraut.

Nachdem ich mich gesetzt hatte, setzte er sich neben mich und wartete geduldig ab, da er nie anfangen würde, bevor ich nicht zuerst zugegriffen hatte.

Es war doch wirklich zum Verrücktwerden: Kaum hatte er mir ein Indiz gegeben, dass er sich mit großen Schritten seinem wahren Wesen wieder näherte, da zerstreute er schon innerhalb der nächsten Sekunden jede Hoffnung mit einem knallharten Gegenbeweis. Äußerst frustrierend.

Seufzend nahm ich eine der Schalen, schöpfte die Gemüsesuppe hinein und stellte sie ihm direkt vor seine Nase. Anschließend machte ich das Gleiche mit der zweiten Schale und gerade, als ich sie vor mir abstellen wollte, stellte ich fest, dass dort bereits eine stand. Ich verdrehte lächelnd meine Augen und übergab ihm die zweite Schale, die er mit beiden Händen dankend annahm. Zwei Schalen würde er mühelos und in kürzester Zeit runtergeschlungen haben.

»Lass es dir schmecken«, wünschte ich ihm strahlend und fing sogleich an zu essen, damit auch er endlich starten konnte. Ich sah ja schon förmlich, wie ihm das Wasser im Munde zusammenlief und wollte ihn keine weitere Sekunde warten lassen.
 

Der aufgehende Mond leitete die Nacht ein. Ziemlich gesättigt saßen wir Seite an Seite und beobachten schweigsam, wie es paradoxerweise immer heller wurde. Heute herrschte Vollmond, der die Nacht zum Tag machte. Alles war so friedlich und still, dass ich unseren regelmäßigen Atemzügen lauschen konnte.

Eine beianhe romantische Atmosphäre lag in der Luft, die für uns beide zugleich aber auch ein wenig unangenehm war, denn bisher waren wir ja noch nie vollkommen offen zueinander gewesen, wenn es um unsere wahren Gefühle gegangen war.

Wie lange war es her, seit wir das letzte Mal zusammen zu den Sternen hochgeschaut und den Vollmond beobachtet hatten? Schon so lange, dass ich mich kaum noch daran erinnern konnte. Als wäre dies nur ein Traum gewesen. Als hätte ein anderes Mädchen damals neben ihm gesessen.
 

»Son-Goku?«

Dieser drehte sich weniger überrascht nach hinten, denn er hatte sie natürlich schon längst bemerkt. »Was machst du denn hier? Du hast dich doch bestimmt wieder heimlich rausgeschlichen, oder?« Sein Tonfall sollte tadelnd sein, doch das wollte ihm nicht so recht gelingen. Nie konnte er ihr richtig böse sein. Dafür war sie einfach viel zu niedlich.

»Ich konnte nicht schlafen« war ihre äußerst miese Entschuldigung.

Son-Goku unterdrückte ein Kichern und seufzte stattdessen tief. »Deinetwegen werde ich wieder Ärger bekommen, wenn deine Abwesenheit wieder bemerkt wird«, warf er ihr vor, schlug seine Augen auf und blickte sie – entgegen seiner Worte – freundlich an. Einladend streckte er ihr seine Hand aus. »Na komm.«

Das ließ sich Chichi nicht zweimal sagen, machte einen Schritt nach dem anderen und griff nach seiner Hand. Ehe sie es sich versah, saß sie auch schon wieder auf seinem Schoß. Zärtlich drückte er ihren Rücken an ihre Brust und sog berauscht ihren unschuldigen Duft ein. Wie immer roch sie wahnsinnig gut. Süßlich. Nach Erdbeere. Mit geschlossenen Augen lehnte er seine linke Wange an ihre Schläfe.

Erleichtert grinste die junge Prinzessin glücklich vor sich hin und setzte noch eins drauf. »Es scheint mittlerweile doch schon ein kleines Ritual zu sein, dass wir uns gemeinsam den Vollmond ansehen. Da konnte ich dich doch nicht alleine lassen.«

Der Krieger nickte nur stumm. Anschließend machte er ihr ein Geständnis, welches ihr Herz unerklärlicherweise ein paar Takte schneller klopfen ließ als ohnehin schon. » Schön, dass du da bist. Ich habe mich schon einsam gefühlt ohne dich.«
 

Die romantische Stimmung bekam plötzlich einen herben Dämpfer, als Son-Goku zunehmend unruhiger wurde. Das blieb von mir nicht unbemerkt.

»Was ist mit dir?«, fragte ich ihn besorgt und legte meine Hand auf seine Schulter, wodurch er unerwartet aufzuckte. »A- Alles in Ordnung?«

Davon schien er jedoch keinerlei Notiz zu nehmen. Wenigstens schien er mich noch zu hören, denn er sah mir angestrengt in die Augen.

»P- Prinzessin …«, röchelte er mühevoll hervor und kauerte sich zusammen. »B- Bitte lauft weg! Es wird etwas Furchtbares geschehen. Lauft weg!« Er klang immer fordernder, was überhaupt nicht seiner sonstigen Art entsprach. Doch das schreckte mich nicht zurück, im Gegenteil: Vehement schüttelte ich den Kopf.

»Ich denke nicht einmal daran, dich alleine zu lassen! Was ist denn nur los? Lass dir doch von mir helfen!«

Als er mich direkt ansah, erkannte ich erschrocken eine Färbung in seinen Augen. Die intensive Farbe des Rotweins. Als ich hinter ihm etwas Braunes schlängeln sah, lief es mir ein weiteres Mal eiskalt den Rücken runter.

Ein langer Affenschwarnz!

Ihm konnte doch nicht in Sekundenschnelle ein solcher Schwanz gewachsen sein! Aber konnten sich meine Augen wirklich so täuschen? Konnten mir meine Sinne wirklich so einen üblen Streich spielen?

Vor meinen Augen bildete sich urplötzlich eine Szene, welche vor vielen Jahren zwischen uns stattgefunden hatte. Die Szene, in der Son-Goku mir erzählt hatte, woher er in Wirklichkeit ursprünglich stammte. Vom Planeten Vegeta.
 

»Sag mal, warum müsst ihr Jungs ständig kämpfen und euch prügeln? Ihr tut euch doch total weh damit. Das kann doch gar keinen Spaß machen!« Die zehnjährige Chichi nahm kein Blatt vor den Mund und sprach ihre Meinung unverblümt aus, worauf Son-Goku nur schmunzeln konnte.

»Das wirst du auch nie verstehen können. Erstens bist du ein Mädchen, und zweitens bist du kein Saiyajin. Saiyajins liegt das Kämpfen nämlich im Blut.«

»Saiya- was?«, hakte Chichi sofort nach, so wissbegierig wie sie nun einmal war.

»Oh je, dann muss ich bei dir ja wieder von ganz vorne beginnen. Hab ich dir wirklich noch nie erzählt, dass ich eigentlich kein Mensch bin?« Son-Goku begutachtete sie mit einem lächelnden und zugleich fragenden Gesichtsausdruck. Die junge Prinzessin gab als Antwort nur ein Kopfschütteln zurück, da sie schon ganz neugierig darauf war, was er ihr nun wieder für eine spannende Geschichte erzählen würde.

»Na schön. Pass gut auf.« Er ließ sich auf einen großen Stein sinken, und sie setzte sich gleich direkt neben ihn und schaute ihn mit ihren erwartungsvollen Augen an, gegen denen er sich noch nie hatte durchsetzen können.

»Ich bin vor vierzehn Jahren nicht auf der Erde geboren worden, sondern auf dem Planeten Vegeta, auf der nur Saiyajins gelebt haben.

Sie haben genauso ausgesehen wie Menschen, nur haben sie ausnahmslos immer schwarze Haare und Augen gehabt. Und noch dazu haben sie einen Affenschwanz besessen, der es ihnen ermöglicht hat, bei Vollmond, der nur alle acht Jahre über Vegeta in voller Pracht gestrahlt hat, sich in riesige unkontrollierte Gorilla-Affen zu verwandeln und nur noch Chaos und Zerstörung hinter sich zu lassen.« Nach einigen Fragen ihrerseits kam die Frage, wo ihre Affenschwänze nun waren.

»Na ja, wie gesagt, durch den Schwanz würden wir uns jede Vollmondnacht in unberechenbare Monster verwandeln, die in dieser Phase nur Chaos und Zerstörung im Sinn haben und alles andere vergessen. Da es für die Bewohner hier auf der Erde natürlich viel zu gefährlich gewesen war, haben wir uns entschlossen, uns alle von unserem langen affigen Schwanz zu trennen.«
 

Nein. Das durfte nicht wahr sein.

Doch bevor ich überhaupt meine konfusen Gedanken einordnen konnte, nahm sein Gesicht affenartige Züge an. Es wurde mir eine blutrünstige Fratze präsentiert, die ich mein Lebtag nicht vergessen würde. Vom schönen Gesicht meines Son-Gokus war keine Spur mehr. Als wäre das nicht genug, fing sein Körper anschließend an, zu wachsen. Und das in einer Schnelligkeit, wie ich sie noch nie erlebt hatte.

Seine Soldatenuniform zerriss rekordverdächtig und er wurde immer größer und größer. Ein Ende war nicht in Sicht. Zeitgleich wuchs ihm braunes Fell; seine Zähne verliefen spitz nach unten, vor allem die Eckzähne traten deutlich hervor. Weder Iris noch Pupille oder Augapfel waren in seinen Augen zu erkennen. Nur die Farbe des Blutes dominierte in ihnen.

»Son-Goku, komm wieder zu dir!«, schrie ich ihm hysterisch mit aller Kraft entgegen, doch es war schon längst zu spät. Meine Worte erreichten ihn nicht mehr. Unmögliches wurde gerade direkt vor meinen Augen entsetzliche Realität.

Vor mir stand nun ein gewaltiger schwarzbrauner Riesenaffe, der herumbrüllte und mit seinen Fäusten gegen seine eigene Brust schlug. Er schien total seine Beherrschung zu verlieren und war schwer damit beschäftigt, die ganze Gegend mit roten Energiestrahlen, die aus seinem Mund schossen, zu zerstören. Zusätzlich stampfte er auf dem Boden, welches seiner enormen Kraft nicht standhalten konnte und in sich zerbrach. Auch mit seinen bloßen Fäusten schlug er Felsen kurz und klein. Es war der blanke Horror, was sich in diesem Moment abspielte.

Dennoch wollte sich in mir keine Furcht einstellen. Ganz unabhängig davon, wie er aussah und wie er sich auch verhielt. Ob wie ein loyaler General des Kaiserreichs oder wie ein Monster, der den Verstand verloren hatte: In seinem Herzen war er immer noch Son-Goku, und daran würde sich niemals etwas ändern. Egal was er auch tat: Ich würde ihm gegenüber nie Angst empfinden. Nie würde ich ihn jemals als Gefahr sehen, denn mir würde er nie etwas antun. Davon war ich fest überzeugt.

Furchtlos sah ich hoch zu der monströsen Kreatur, die immer noch wild um sich schlug. »Son-Goku!«, brüllte ich zu ihm rauf.

Er schien es tatsächlich zu hören, denn er schaute in meine Richtung. Nach kurzer Stille schlug er abrupt gegen den Boden direkt neben mir. Dieser Aufprall ließ ihn so heftig vibrieren, dass diese Erschütterung einem Erdbeben höchster Skala gleichkam. Ich stürzte dadurch und blieb auf allen Vieren knien, denn es würde nichts bringen, wieder aufzustehen. Ich würde nur ein weiteres Mal hinfallen.

»Erkennst du mich nicht mehr? Das ist doch nicht möglich. Ich bin es, deine Prinzessin Chi! Du kannst mich doch nicht vergessen haben. Wir haben so viel zusammen erlebt …« Allmählich spürte ich doch eine schleichende Angst. Aber nicht die Angst vor ihm, sondern die Angst, dass nun alles wirklich endgültig vorbei sein könnte. Dass es ein »Uns« nie wieder geben würde …

Unerwarteterweise blieb er tatsächlich ruhig und musterte mich neugierig mit seinen feuerroten Augen. Aus dieser Geste schöpfte ich neue Hoffnung.

»Weißt du nicht mehr, wie oft wir uns früher gemeinsam den Vollmond angesehen haben? Wir beide haben ihn geliebt wegen seiner Fülle und seiner mächtigen Strahlkraft. Wir haben ihn als Symbol der Hoffnung, Gutmütigkeit und Liebe ernannt. Er hatte uns immer gezeigt, dass auch die schwarze, trübe Nacht so hell und freundlich sein kann.

Und wer hat mir das alles mitgegeben? Niemand anderer als du! Als kleines Mädchen habe ich die Nacht immer gehasst, weil sie immer etwas Endgültiges und Düsteres mit ihrer Dunkelheit dargestellt hatte, doch du hast mir dann ein Lichtblick geschenkt mit dem silbernen, warmen Mond, der es schafft, die Finsternis zu vertreiben.

Soll nun ausgerechnet er uns nun das Ende bescheren?« Verzweifelt faltete ich meine Hände zusammen und betete; hoffte still für mich, dass er sich wieder zurückverwandeln würde.

Seine Augenbrauen zogen sich fragend hoch. Ein ratloser überraschter Gesichtsausdruck folgte. Sein gewaltiger Körper beugte sich zu mir runter, sodass sich seine überdimensionalen roten Augen direkt vor mir befanden. Deren Durchmesser war genauso groß wie meine ganze Körpergröße.

Eine schier endlose Zeit lang sahen wir uns in die Augen. Ich erkannte , wie sich seine wahre Person in diesen fremden und zugleich doch so vertrauten Augen widerspiegelte.

Täuschte ich mich oder hoben sich seine Mundwinkel zögernd nach oben? Seine Augen waren nur noch halb offen, wie bei einem zärtlichen liebevollen Lächeln. Erkannte er mich etwa wieder?

»Bitte komm zurück. Komm zu mir zurück«, flüsterte ich kaum hörbar, doch war mir trotzdem sicher, dass er es gehört und auch verstanden hatte. Inständig hoffte ich, dass meine Worte es auch schaffen würden, bis in sein Innerstes zu gelangen.

Ehe ich es mich versah, begann er zu schrumpfen. Auch diese Verwandlung war ein wahres Spektakel, wenn auch nicht so furchteinflößend wie die Metamorphose zu einem Monsteraffen. Er wurde immer kleiner, bis ein menschlicher und splitterfasernackter Son-Goku vor mir stand. Beschämt konzentrierte ich mich darauf, ihm nur in die Augen zu sehen. Natürlich war ich peinlich berührt, dass er mit bloßem Körper vor mir stand wie Buddha ihn erschaffen hatte – schließlich waren wir keine kleinen Kinder mehr. Doch ihm schien es nichts auszumachen. Wahrscheinlich nahm er davon gar keine Notiz. Müde lächelte er mich mit einer grenzenlosen Zärtlichkeit an, bis ihm seine Lider zufielen und er kraftlos nach vorne kippte. Ich reagierte schnell, eilte zu ihm und fing ihn gerade noch rechtzeitig auf, bevor er unsanft auf dem Boden landen konnte.

Mehr als glücklich schlang ich meine Arme um ihn und zog ihn so nah es ging an mich heran. Freudentränen stiegen in meinen Augen auf. Ich ließ ihnen freien Lauf. Warum sollte ich sie auch unterdrücken? Mir fiel kein plausibler Grund dafür ein, und es tat verdammt nochmal wahnsinnig gut, seine Emotionen nicht zurückhalten zu müssen. Ich konnte meine Freude darüber, ihn wieder zu haben, nicht in Worte beschreiben. Es war ein unglaublich schönes Gefühl. Wie ein herrlicher Rausch, der jede Faser meines Körpers durchströmte.

»Zum Glück bist du wieder bei mir, mein Goku«, flüsterte ich hauchend, schloss meine Augen und genoss die Stille, bevor ich nach seinem kleinen Beutel griff, der an der ehemaligen Soldatenuniform hing. Drinnen fand ich glücklicherweise seine Lieblingsbekleidung: den rot-orangenfarbenen Anzug, auf dem an beiden Seiten sein Name »Goku« eingenäht worden war.

Nachdem ich ihn mit angezogen hatte – erstaunlicherweise hatte sich da meine peinliche Berührung in Grenzen gehalten, sodass ich mich auf das Wesentliche hatte konzentrieren können – legte ich ihn vorsichtig in eine Höhle. Danach legte ich eines meiner Gewänder auf den harten grauen Boden, bevor ich mich zu ihm legte und uns beide mit meinen gerade ausgezogenen Kleidern so dick wie möglich zudeckte.

Und so fand auch ein anstrengender Tag mit zahlreichen wichtigen Ereignissen ein Ende.

復仇與和諧 - Rache und Harmonie

****Rückblick****

Nachdem ich ihn angezogen hatte – erstaunlicherweise hatte sich da meine peinliche Berührung in Grenzen gehalten, sodass ich mich auf das Wesentliche hatte konzentrieren können – legte ich ihn vorsichtig in eine Höhle. Danach legte ich eines meiner Gewänder auf den harten grauen Boden, bevor ich mich zu ihm legte und uns beide mit meinen gerade ausgezogenen Kleidern so dick wie möglich zudeckte.

Und so fand auch ein anstrengender Tag mit zahlreichen wichtigen Ereignissen ein Ende.

****Rückblick****
 

KAPITEL 13:

復仇與和諧

Rache und Harmonie

»Bittersüße Rache ist allgegenwärtiger Teil unseres Lebens.«


 

Gleich am nächsten Tag nach diesem verhängnisvollen Vorfall hatte ich meinen Schwanz abgetrennt – für alle Fälle. Noch bis heute war mir schleierhaft, wie er mir nach so vielen Jahren nachwachsen konnte. Wie konnte das nur passieren?

Lag es vielleicht daran, dass ich mich wahnsinnig glücklich gefühlt hatte an ihrer Seite, und das erstmals seit vielen Jahren? Es war durchaus im Bereich des Möglichen, dass es etwas zu tun haben könnte, dass ich in diesem Augenblick einfach an rein gar nichts gedacht hatte, meine Vergangenheit im Zusammenhang mit Saiyajin und Vollmond in den Hintergrund gestellt und deswegen meine Selbstbeherrschung für einen Augenblick völlig vernachlässigt hatte. Dass in mir nicht permanent und gerade bei Vollmond die Urinstinkte eines Saiyajins zum Vorschein getreten waren, hatte ich nämlich einer Menge antrainierter Selbstbeherrschung zu verdanken. Bisher hatte ich mich immer sehr gut unter Kontrolle halten können, doch letztens hatte ich meine Selbstdisziplin vollkommen außer Acht gelassen. Wenige Momente hatte gereicht, dass mir gleich ein neuer Affenschwanz gewachsen war. Wie uns damit deutlich demonstriert worden war, konnte nur ein kleiner Fehler meinerseits fatalen Folgen mit sich bringen. In Zukunft würde ich nun höllisch aufpassen müssen. Mehr als je zuvor, wenn ich keinen gravierenden Schaden anrichten wollte.

Seitdem war jeder Tag mit verschiedenen Gefahren und Ereignissen geschmückt. Die yuanischen und goryeonischen Soldatentruppen waren uns stets dicht auf den Fersen trotz aller Vorsicht von unserer Seite, weshalb ich mir die ungünstigen Umstände gar nicht erklären konnte. Doch wenigstens hatten wir es bisher jedes Mal geschafft, rechtzeitig vor ihnen zu flüchten und unentdeckt zu bleiben. Doch wie lange würden wir das noch erfolgreich durchhalten?

Neben der anhaltenden Flucht vor den Truppen versuchte ich auch, die Person, die für den Tod unserer Väter verantwortlich war, ausfindig zu machen. Auch wenn ich die Prinzessin nicht explizit darin eingeweiht hatte, wusste sie von meinem Vorhaben und unterstütze mich dabei. Wir benötigten keine Worte, um uns zu verstehen – daran hatte sich nie etwas geändert.

Im Gegensatz zu unserer Flucht waren bei den Racheplänen alle bisherigen Bemühungen jedoch vergeblich gewesen. Es war nicht einfach, zeitgleich zu suchen und zu fliehen - gesucht zu werden, unentdeckt zu bleiben und selbst auf der Suche zu sein. Nicht zuletzt wäre da auch noch mein Ego: Für mich fühlte es sich wie eine bittere Niederlage an, wegzulaufen. Das entsprach absolut gegen meine ursprüngliche, wahre Art. Mein ausgeprägter Stolz hätte es mir strengstens verboten, mich so feige zu verhalten. Doch mein altes Wesen war schon lange vergraben unter dem Zauber, der noch nach so vielen Jahren hartnäckig auf mir lastete. Und doch spürte ich seit geraumer Zeit, wie sie allmählich doch abnahm. Um genau zu sein, seit ich mich dazu entschlossen hatte, zusammen mit der Prinzessin vor unserem eigenen Land zu fliehen. Seit diesem Tag spürte ich, wie der Fluch immer weiter bröckelte.

Dem gegenüber gab es dennoch leider zahlreiche Anzeichen, die dieses positive Phänomen widerlegten. Sie zeigten auf äußerst ernüchternde Weise, dass ich diesem Fluch noch lange nicht gewachsen war. Ich war noch weit davon entfernt, ihr das Handwerk zu legen. Nämlich in den Momenten, in denen ich mich durch meine Loyalität einfach vor unseren Verfolgern zeigen wollte, hätte die Prinzessin das nicht mit allen Mitteln zu verhindern gewusst.. Wenn sie ein Machtwort sprach, konnte ich ja nicht viel dagegen unternehmen.

Und so vergingen die weiteren Wochen.

Ich trainierte täglich, um mich auf den Tag der ersehnten Rache für meinen Vater und den Kaiser vorzubereiten. Und auf einmal war der Tag näher, als wir je zu glauben gewagt hatten.
 

An diesem besagten Tag wurden wir entdeckt.

Ein Goryeoner mittleren Alters hatte uns ausfindig gemacht und grinste uns triumphierend an. Sein langer Affenschwanz kringelte sich angeregt in der Luft. Im Gegensatz zu uns hatten sich die Saiyajins von Goryeo nämlich nicht von ihren Schwänzen getrennt. Allein das war schon ein Anzeichen dafür, dass ihr Wesen nicht so friedlich war.

Urplötzlich war er an jenem Tag direkt hinter uns gestanden. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt trotz meiner sensiblen Sinne. Auch seine Aura hatte ich nicht gespürt, was nur bedeuten konnte, dass er ebenfalls in der Lage war, sie zu löschen. Allein diese Fähigkeit sprach dafür, dass er mächtiger war als die anderen Witzfiguren aus seinem Volk.

Auch auf meinen Lippen legte sich ein Grinsen. Ich spürte das saiyajanische Blut erregt in mir brodeln. Das versprach, interessant zu werden.

»Prinzessin ? Versteckt Euch an einem sicheren Ort! Ich werde dieses Problem beseitigen, macht Euch keine Sorgen.« Dabei schenkte ich ihr ein selbstbewusstes und beruhigendes Lächeln. Doch da war noch etwas. Ein längst verloren geglaubtes Merkmal: Die Kampflust, die unaufhaltsam in meinen Augen loderte.

Untypischerweise nickte sie anstandslos und entfernte sich zügig vom Kampfplatz. Wahrscheinlich war ihr klar, dass ich nicht umzustimmen war und es keinen Sinn hatte, eine heiße Debatte mit mir zu führen, dass sie doch in meiner Nähe bleiben durfte. Zumal wir in akuter Lebensgefahr schwebten.

Erst, als ich mich mit eigenen Augen davon überzeugt hatte, dass sie weit genug abseits vom Geschehen stand und sich hinter einem riesigen Felsen versteckte, widmete ich meiner Aufmerksamkeit dem Feind, der mir gegenüberstand.

»Gestattet, mich erst einmal vorzustellen. Mein Name ist Choi Hwang Jeong, und Ihr seid Son-Goku, der überall gesucht wird, hab ich Recht? Es besteht kein Zweifel: Euer Gesicht hängt schließlich in jeder Stadt. Außerdem ist diese Ähnlichkeit mit dem Leibwächter des ehemaligen Kaisers verblüffend.« Seine tiefe Stimme war schneidend, aber dennoch klang er außergewöhnlich ruhig und keinesfalls herausfordernd.

Ich musste vorsichtig sein. Die Gegner, die so ausgeglichen waren und sich am schwersten provozieren ließen, waren bekanntlich am gefährlichsten. Der würde sicherlich ein harter Brocken werden. Langeweile war hier definitiv nicht vorprogrammiert.

Was mich eher überraschte, war die Tatsache, dass er anscheinend meinen Vater kannte.

»Woher wisst Ihr, wie mein Vater aussah?«, stellte ich ihm ernst die Frage, die mir auf der Zunge brannte. Zwar war sein Name bekannt, doch mein Vater hatte immer Wert darauf gelegt, dass niemand sein Gesicht kannte. Ruhm und Ehre war ihm nicht so wichtig – es war lediglich in seinem Interesse gelegen, den Kaiser zu beschützen. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Grienen, welches sich nun auf seine spröden Lippen legte, war plötzlich von Häme getränkt. »Willst du das wirklich wissen?«

Meine Pupillen weiteten sich merkbar bei dem vielsagenden Unterton in seiner Stimme. Konnte das wirklich sein? Schon auf den ersten Blick hatte ich so eine tiefe Abscheu verspürt. Eine Abneigung, die viel weiter ging als die zwischen normalen Feinden, weil sich deren Völker im Krieg befanden.

Und er war derjenige, der meinen Verdacht unaufgefordert bestätigte: »Ich bin derjenige, der die Ehre hatte, den letzten Kampf deines Vaters auszufechten.«

Stille.

Der Schock stand mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Erst nach und nach wurde mir so richtig klar, wer da unmittelbar vor mir stand. Der Mörder, den ich seit so langer Zeit suchte. Ich konnte nicht beschreiben, was in diesen Augenblicken in mir vorging. Was für Emotionen meinen gesamten Körper vereinnahmten. Ich konnte nur eins sagen: Die tobenden Gefühle waren gewaltig.

Benommen sah ich zu Boden und ballte meine Hände zu zwei Fäusten zusammen.

Ich musste wieder nicht nachfragen: Er fing von selbst an, mir von diesem Ereignis zu erzählen. Offensichtlich wollte er daraus gar kein Geheimnis machen und war mehr als stolz auf seine Tat. »Nun ja, eigentlich hatte ich gar nicht den Auftrag gehabt, ihn zu töten. Meine Aufgabe bestand lediglich darin, dem Kaiser das Lebenslicht auszuknipsen. Er war ja schließlich derjenige gewesen, der partout nicht damit einverstanden war, seine über alles geliebte Tochter mit unserem Prinzen zu verheiraten. Überaus dumm von ihm, weshalb uns keine andere Wahl blieb, als ihn aus dem Weg zu räumen. In unserer Welt überleben eben nur die Starken und Mächtigen. Unerwartete Unterstützung bekamen wir von dem zwielichtigen jüngeren Bruder des Kaisers, der selbst nach der Krone strebte und seinen älteren Bruder schon lange loswerden wollte. Damit war der Plan, den Kaiser auszuschalten, schnell geschmiedet.

Leider war dein Vater uns aber im Weg. Törichterweise wollte er den Kaiser unter allen Umständen beschützen und glaubte ernsthaft, es mit mir aufnehmen zu können. Sein Todesurteil war damit unterschrieben. Eins muss ich ihm aber lassen: Er hat sich ganz tapfer geschlagen und bis zum bitteren Ende gekämpft. Das war der beste Kampf meines Lebens.«

Nach und nach stieg der gewaltige Hass in mir auf gegen den Mörder meines Vaters. Meine Kehle fühlte sich staubtrocken an durch den Rachedurst, der mich in diesem Augenblick mit voller Wucht vereinnahmte. Ich war nur noch wenige Meter entfernt von meiner langersehnten Rache. Aber eigentlich konnte ich froh sein: Ich habe gar nicht nach ihm suchen müssen. Er war mir direkt in die Arme gelaufen.

Alle meine unterdrückten Gefühle, seit ich die leblosen Körper meines Vaters und des Kaisers gesehen hatte, kamen mit einem Schlag hoch und drohten, die vollständige Kontrolle über mich zu übernehmen. Ich spürte einen Drang, den ich noch nie zuvor in meinem Leben so intensiv gespürt hatte: Mordlust. Das erste Mal in meinem Leben wollte ich wirklich jemanden umbringen.

Endlich war die Zeit der Abrechnung gekommen!

»Du verdammter Mistkerl!«, murmelte ich außer mir vor Zorn und versuchte mit aller Kraft, ruhig zu bleiben ruhig zu bleiben. Ich durfte mich nicht von meiner Wut leiten lassen, denn wie hatten unsere Mönche immer so schön zu sagen gepflegt? Wut vernebelte den Verstand – äußerst ungünstig bei einem Kampf. Noch nie war es mir so schwergefallen wie jetzt, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Doch ich erlag meinem Zorn und verlor im nächsten Augenblick endgültig die Beherrschung. »Dafür wirst du bezahlen.« Blind vor Hass schoss ich auf ihn zu und griff ihn an. Ich schlug einfach nur zu und nahm nicht einmal richtig Notiz davon, wie er meinen Schlägen und Tritten spielend auswich.

Ich war mir gar nicht im Klaren, dass meine momentane Kampftaktik gegen jeglichen Regeln der yuanischen Kampfkunst verstieß. Sie besagten, dass man jederzeit seine eigenen Gefühle abstellen und besonnen bleiben sollte, doch all diese Gesetze hatte ich durch meine überschäumenden Emotionen ganz automatisch über Bord geworfen. Doch das sollte mir schon sehr bald zum Verhängnis werden …

»Wie der Vater, so der Sohn. Du wirst auch genauso erbärmlich untergehen wie dein alter Herr!« Seine Stimme triefte vor Spott, doch darüber konnte ich mich gar nicht ärgern, da ich schon einen harten und präzisen Schlag gegen meinen Magen spürte. Sofort musste ich innehalten und meine Angriffe abbrechen.

Was für ein Schlag. Der Schmerz breitete sich rasend schnell über meinen gesamten Körper aus. Meine Hand auf diese Stelle legend verzog ich schmerzhaft das Gesicht und blickte hasserfüllt zu meinem Erzfeind hoch.

Doch was hatte ich erwartet? Mir war bewusst, dass er eine harte Nummer werden würde, denn schließlich hatte er es geschafft, mit meinem Vater fertigzuwerden. Das würde ganz gewiss kein Kampf sein, der schnell hinter die Bühne gebracht werden konnte.

Mit zusammengebissenen Zähnen verdrängte ich den Schmerz und ging weiter in die Offensive. Nein, ich durfte ihm keine Auszeit gönnen! Irgendwann würde auch er mal müde werden, und diesen Augenblick würde ich nutzen. Manchmal traf ich sogar, doch seine Treffer überwogen leider deutlich.

Nachdem ich viele harte Schläge, Tritte und auch einige brennende Energiebälle eingesteckt hatte, lag ich völlig entkräftet auf dem Boden. Mein Körper war mit teilweise riesigen Schrammen, Kratzern und Wunden übersät. Das Blut floss nur so von mir herab und vermischte sich mit dem weißen kalten Schnee unter mir.

»Verdammt!« Verzweifelt krallte ich meine Finger tief in den Schnee rein. War ich etwa jetzt schon an meine Grenzen gestoßen? Ich durfte nicht verlieren! Ich durfte doch nicht so einfach aufgeben! Was würde mein Vater dazu sagen? Er sollte doch stolz auf mich sein. Ich musste ihn doch rächen, damit er endlich in Frieden ruhen konnte. Ich musste einfach!
 

Von Weitem vernahm ich eine verzweifelte Stimme, die mich mühelos wieder in die Realität zurückholte. Chichi …

»Son-Goku! Komm wieder zu dir, hast du gehört? Du darfst dich nicht vom Hass leiten lassen! Du darfst nicht zulassen, dass der Hass dich beherrscht! Du musst ihn beherrschen!« Aufgeregt rüttelte sie an mir, wodurch ich erst merkte, dass sie sich direkt über mir gebeugt hatte und sie mir so nah war. »Du darfst jetzt nicht aufgeben!«

»P- Prinzessin … Was macht Ihr hier?«, wisperte ich leise und starrte sie entgeistert an. Es war mir selbst ein Rätsel, woher ich die Kraft dafür nahm, überhaupt sprechen zu können.

Ein einziger Blick auf ihr wunderschönes Gesicht genügte, um meine Hoffnung tief in mir wieder zum Leben zu erwecken.

Doch erst jetzt realisierte ich alarmiert, dass sie sich direkt neben mir befand und nicht mehr in ihrem Versteck.

»Prinzessin Chichi? Was für eine Ehre, dass Ihr uns Gesellschaft leisten wollt. Ihr kommt gerade recht. Neben dem Auftrag, Euren Leibwächter zur Strecke zu bringen, wurde mir auch die Aufgabe zugeteilt, Euch mit nach Goryeo zu nehmen.«

Ich hörte, wie seine Schritte sich uns immer weiter näherten. »Zwar habt Ihr uns eine Menge Ärger bereitet, aber davon werden wir großzügig absehen, wenn Ihr mit mir kommt. Unser zukünftiger Herrscher wird Euch bestimmt vergeben und Euch zu einer braven Kaiserin machen.«

»Dafür wirst du bezahlen«, zischte Chichi leise, erhob sich und rannte mit lautem Kampfgeschrei auf ihn zu.

»Nein …«, flüsterte ich kraftlos und spürte ungeahnte Kräfte in mir emporsteigen bei dem Gedanken, dass er Chichi entführen und ihr etwas antun könnte. Die schlimmsten Vorstellungen spielten sich in meinem Kopf ab und waren auf dem besten Wege, mich in den absoluten Wahnsinn zu treiben. »Wage es ja nicht, sie auch nur anzufassen!« Vor Wut schäumend setzte ich mich auf, als wäre nie etwas gewesen. Es schien, als wäre ich ganz schlagartig wieder im Vollbesitz meiner Kräfte. Mehr noch: Ich fühlte mich plötzlich … stärker als jemals zuvor. Woher kam nur diese neue Energie, die gerade meinen gesamten Körper durchströmte?

Dank Chichi habe ich nun endlich begriffen, worum es hier ging. Ich habe wieder zu mir selbst gefunden.

Aber egal. Im Moment zählte nur eins: Chichi vor diesem Widerling beschützen. Koste es, was es wolle!

Kurz sah ich zu meiner Prinzessin. »Bringt Euch bitte in Sicherheit!«, forderte ich sie nachdrücklich auf.

Sie starrte mich jedoch nur völlig perplex an. »Was … Was ist mit deinen Augen passiert?«

Erstaunt hob ich fragend eine Augenbraue hoch. Sie beantwortete mir meine unausgesprochene Frage, bevor ich sie überhaupt stellen konnte. »Sie sind … türkis.«

Das konnte ich mir auch nicht erklären. Seit wann konnte ich meine Augenfarbe ändern? Jedoch schob ich den Gedanken schleunigst beiseite, wiederholte meine Bitte, dass sie den direkten Schlachtplatz verlassen sollte und erhob mich mühelos, als ob ich keinerlei Verletzungen erlitten hätte.

Ich stand auf, als ob nie etwas geschehen war. Um mich herum baute sich eine leuchtend goldene Aura auf, die auch ich um mich herum sehen konnte. Ein gewaltiger Druck, der von mir ausging, riss die komplette Gegend in sein Kraftfeld. Die Natur reagierte auf meine immer weiter steigende Energie. Die kleinen Kiessteine auf dem harten Boden schwebten in die Lüfte empor. Das naheliegende Meer begann zu tosen. Meine Muskeln nahmen sichtbar zu. Ich unterdrückte meine bisher verborgenen Kräfte nicht mehr länger und schrie mit einem ohrenbetäubenden Schrei alles heraus, was sich die ganze Zeit in mir angestaut hatte. Von einer Sekunde auf die andere standen meine Haare plötzlich zum Himmel gerichtet und nahmen eine helle, goldene Farbe an. Die gleiche Farbe übernahmen auch meine Augenbrauen. Darunter leuchteten meine türkisenen Augen hell auf. Mein verändertes Aussehen nahm ich durch die schwarzen Augen meines Gegners wahr, die mir als Spiegel dienten. Und ich erkannte noch etwas anderes: pure Angst.

Die ungewohnte, neue Kraft wuchs bis ins Unermessliche und fand einfach kein Ende. Sie stieg so stetig, dass ich es beinahe mit der Angst zu tun bekam, dass mein Körper platzen könnte bei so viel Energie.

»Nein! D- Das darf doch nicht wahr sein!« hörte ich Hwang Jeong stottern. Die Panik in seiner Stimme war mehr als deutlich zu vernehmen. »I- Ist das etwa der legendäre Super-Saiyajin?«

Überrascht sah ich auf meine Hände hinab und musterte anschließend meine eigene Gestalt.

Das war also der Super-Saiyajin?

Früher hatte Vater mir immer von einem »Super-Saiyajin« erzählt. Er soll über Kräfte verfügen, die mit nichts anderem zu vergleichen waren und alles übertrafen, was es je gegeben hatte – weit abseits jeder Vorstellungskraft. Sie waren so gewaltig, dass sogar schon von einer völlig neuen Dimension die Rede war. Doch ich hatte nie richtig begriffen, was so ein Super-Saiyajin tatsächlich war – schließlich war ich noch nie einem begegnet. Doch nun spürte ich ihn im eigenen Leib. Und … es war ein unbeschreiblich gutes Gefühl. Ein verdammt gutes sogar.
 

Ich spürte auf meinem Nacken den verblüfften Blick der Frau, die ich über alles begehrte. »Versteckt Euch, es ist viel zu gefährlich hier«, wiederholte ich mit einer gewissen Strenge in der Stimme, bevor ich sie zaghaft anlächelte, um ihr zu vermitteln, dass mit mir alles in Ordnung war und sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Zufrieden nahm ich zur Kenntnis, wie sich die Prinzessin lautlos von dem Schlachtplatz entfernte. Im nächsten Moment linste ich ernst zu meinem Gegenüber. Jetzt ging es ans Eingemachte.

»Und nun zu uns, du elender Wurm. Du wirst für deine üblen Machenschaften teuer bezahlen müssen.« Ohne länger zu zögern startete ich einen Angriff, diesmal jedoch beherrscht und ruhig. »Nämlich mit deinem Leben.«

Der erste Schlag traf ihn mit voller Wucht und ließ Hwang-Jeong einige Schritte nach hinten stolpern. Zwar hätte er es zweifelsohne verdient, dass ich ihn so lange wie möglich quälte und demütigte, doch ich hatte nicht die geringste Lust zu spielen. Dafür hatte ich schon viel zu lange auf diesen Moment gewartet. Außerdem wollte ich auch nicht, dass Chichi das länger mitansehen musste.

»Ich wünsche dir eine angenehme Fahrt in die Hölle!«, brüllte ich, als ich oben in der Luft schwebte und auf ihn herabsah, bevor ich meine Kräfte bündelte und in eine bekannte Kampfstellung ging: Ich grätschte meine Beine etwas auseinander, formte meine beiden Hände zu einer Kugel und hielt meine Arme nach hinten gestreckt.

»Ka-« Eine kleine weiße Kugel entstand zwischen meinen Händen. »Me- …« Die Kugel wuchs langsam, nahm eine helle bläuliche Färbung an. »Hame- …« Mit einem Blitz wurde die Kugel nochmal ein ganzes Stück größer und leuchtete noch heller. »Ha!« Ich warf beide Arme vor: Die blaue Energiekugel schoss direkt auf Hwang Jeong zu, der wie ein geblendetes Reh still stand und mit schmerzerfüllten Schreien sein Ende empfing.

Es war vorbei. Seine Aura war komplett erloschen. Er weilte nun nicht mehr unter den Lebenden. Genugtuung machte sich in mir breit. Von Reue war keine Spur, denn ihn umgebracht haben war so ziemlich das Letzte, was ich bedauern könnte.

Ich streckte meine rechte Handinnenfläche gerade und parallel zu meinem Gesicht aus. Möge Buddha mir diese Tat verzeihen. Ich hatte meine guten Gründe dafür gehabt. Wie er es ja vorhin schon gesagt hatte: In unserer Welt überlebten nur die Stärkeren. Und der Wille zu leben war uns allen in die Wiege gelegt worden.

»Son-Goku!« Als ich ihre Stimme vernahm, drehte ich mich mit einem warmen Blick zu ihr. Sie kam aus der Höhle rausgelaufen. Ich ließ keine Sekunde verstreichen, um ebenfalls auf sie zuzuschweben. Gerade als ich wieder den Boden unter meinen Füßen spürte und vor ihr landete, schmiss sie sich so heftig an meine Brust, dass ich fast rückwärts umgefallen wäre und sie mitgerissen hätte.

»Nicht so stürmisch, Prinzessin«, flüsterte ich beruhigend auf sie ein, »es ist ja alles gut.«, Ich zögerte kurz, bevor ich mich letztlich doch dazu entschloss, meine Arme schützend um sie zu legen.

Sie sprach so schnell wie ein Wasserfall, sodass ich Mühe hatte, ihr überhaupt zu folgen. »Ich hatte solche Angst um dich gehabt. Anfangs sah es ja schon fast danach aus, als würdest du ihm unterliegen. Doch dann kam ja dieser überraschende Wendepunkt!« Sie löste sich ein wenig aus der Umarmung, um mich mit ihren großen Augen ansehen zu können. »Wie kam es eigentlich zu dieser spektakulären Verwandlung?« Die Neugier war sowohl in ihren Augen als auch in ihrem Tonfall mehr als offensichtlich. Dabei deutete sie vielsagend auf meine neue Frisur.

Lächelnd schloss ich kurz meine Augen, und fast augenblicklich verwandelten sich meine Haare wieder zurück zu ihrer Ursprungsform: wild in alle Richtungen hervorstehend und schwarz wie die Nacht. Ich schlug wieder meine Augen auf.

Nach wie vor tief beeindruckt starrte sie mich an und machte eine weitere Feststellung: »Und deine Augen sind jetzt auch wieder schwarz.«

»Ich habe mich in den legendären Super-Saiyajin verwandelt, und in dieser Form sind meiner Kraft keine Grenzen gesetzt.«

Völlig verdutzt klappte ihr der Mund auf. »Du meinst den legendären Super-Saiyajin, der nur alle tausend Jahre erscheint wird und von dem dein Vater immer erzählt hat?«, hakte sie ungläubig nach und ich bestätigte mit einem Nicken. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht unterdrücken über die Tatsache, dass sie das noch wusste, obwohl ich die Legende nur einmal beiläufig erwähnt hatte. Aber das war auch nicht weiter verwunderlich, denn sie hatte schon immer ein viel besseres Gedächtnis gehabt als ich – auch wenn das keine Herausforderung war.

»Ich bin so froh, dass nun endlich alles endlich vorbei ist«, sprach Prinzessin Chi leise, als wir uns einen Augenblick nur schweigend angesehen hatten. »Ich hatte während des ganzen Kampfes wirklich Angst gehabt, dich zu verlieren. Natürlich habe ich immer ganz fest an dich geglaubt. Selbst als du am Boden lagst, doch die Angst konnte ich trotzdem nicht abstellen. Dich zu verlieren wäre das Schlimmste, was mir widerfahren könnte.« Sie wurde etwas rosa um die Wange, als ihr klar wurde, was sie mir da gerade unverhohlen gestanden hatte.

Ohne jegliche Hemmungen sah ich ihr tief in die Augen. Diese Augen und dieser Blick brach jeden Zauber waren fähig, in mir jeden Zauber zu brechen, doch ich hatte mich bisher nie getraut, lange genug hineinzublicken. Warum mir das ausgerechnet jetzt auf einmal gelang, konnte ich mir selbst nicht erklären. Doch ich dachte gar nicht erst darüber nach, denn mir war nur dieser unbeschreiblich befreiende Moment wichtig, sonst nichts.

»Chichi …«, entwich es meiner trockenen Kehle, als hätte sie Urlaub in der Sahara gemacht. Stück für Stück hob ich meinen rechten Arm, berührte sanft ihre Wange und strich zärtlich darüber.

Ihre Augen glänzten hoffnungsvoll. »Du … sprichst mich direkt bei meinem Namen an?«, fragte sie und bemühte sich sichtlich, die Fassung zu bewahren, die ihr offenbar zu entgleiten drohte.

Ich ließ meine Hand auf ihrer linken Kinnseite verweilen. Anstatt ihr zu antworten beugte ich mich herunter und näherte mich immer weiter ihrem zarten Gesicht. Ihr warmer, süßer Atem streichelte sanft meine Haut. Zeitgleich schlossen wir unsere Augen, bevor ich ihre weichen Lippen endlich schmecken konnte.

Wie lange hatte ich von diesem Moment geträumt? Ich spürte, wie ich Stück für Stück mein altes Ich vollständig zurückerlangte. Als ihre Knie merklich nachgaben, hielt ich sie rechtzeitig fest, indem ich ihre Taille umschlang.

Hungrig küsste ich sie weiter, bis wir uns irgendwann, nach schier endloser Zeit, voneinander lösten. Atemlos erkundete ich dieses warme Schwarz bis tief zu ihrem Grund und fand nichts außer eines in ihnen: Liebe.

Lächelnd näherte ich mich ihrem Ohr. »Danke für den Kuss« hauchte ich zärtlich, während ich immer noch den beschleunigten Herzschlag in meiner Brust zu bändigen versuchte.

Verwirrt öffnete Chichi ihre Lippen, doch ich versiegelte sie weiter mit einem kurzen Kuss, bevor ich unbeirrt fortfuhr. »Zurück zu dir. Ich liebe dich … meine Prinzessin.«

Kam es mir so vor oder war es tatsächlich möglich, dass ich gerade auch ihr Herzklopfen hören konnte? Oder war es sogar mein eigener? Unmöglich – das konnte ich mir nur einbilden. Doch mein glückseliges Lächeln erstarb, als ich die Tränen in ihren Augen registrierte, die nun sogar begannen, von ihren blassen Wangen hinabzufließen.

»Habe ich etwas Falsches gesagt? Wein doch nicht Chichi …« Mit einer geschickten Handbewegung wischte sie sich die Tränen mit einem kurzen »Du Dummerchen« ab.

Das verunsicherte mich nur noch mehr, doch ich hatte nicht länger die Gelegenheit, mir darüber den Kopf zu zerbrechen, denn sie fiel mir freudestrahlend um den Hals.

»Ich liebe dich auch Son-Goku!«, schluchzte sie glücklich. Und spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich keinen Grund zur Sorge hatte.

Zufrieden drückte ich sie sanft an mich und genoss unsere neue Innigkeit, die eine völlig andere Ebene erreichte als jemals zuvor.

個明確的目標 - Ein neuer Hoffnungsschimmer

****Rückblick****

»Danke für den Kuss, damit hast du mich wieder zurückgeholt«, hauchte ich zärtlich, während ich immer noch den beschleunigten Herzschlag in meiner Brust zu bändigen versuchte.

Verwirrt öffnete Chichi ihre Lippen, doch ich versiegelte sie weiter mit einem kurzen Kuss, bevor ich unbeirrt fortfuhr. »Zurück zu dir. Ich liebe dich ... meine Prinzessin.«

Kam es mir so vor oder war es tatsächlich möglich, dass ich gerade auch ihr Herzklopfen hören konnte? Unmöglich – das konnte ich mir nur einbilden. Doch mein glückseliges Lächeln erstarb, als ich die Tränen in ihren Augen registrierte, die nun sogar begannen, von ihren blassen Wangen hinabzufließen.

Schleunigst versuchte ich, sie zu trösten. »Habe ich etwas Falsches gesagt? Bitte wein doch nicht Chichi ...«

Mit einer geschickten Handbewegung wischte sie sich die Tränen mit einem kurzen »Du Dummerchen« ab.

Das verunsicherte mich nur noch weiter, doch ich hatte nicht länger die Gelegenheit, mir darüber den Kopf zu zerbrechen: Freudestrahlend fiel sie mir schon um den Hals.

»Ich liebe dich auch Son-Goku«, schluchzte sie glücklich. Und spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich keinen Grund zur Sorge hatte.

Zufrieden drückte ich sie sanft an mich und genoss unsere neu entflammte Liebe und innige Nähe.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 14:

個明確的目標

Ein neuer Hoffnungsschimmer

»Nun haben wir ein klares Ziel vor Augen.«


 

Alles kam wie vor wie in einem lang ersehnten Traum. Es war einfach viel zu schön und unwirklich, dass es der Realität entsprechen könnte. In meinem bisherigen Leben musste ich schon so viele Schicksalsschläge erleiden, dass ich beinahe vergessen hatte, wie es sich anfühlte, einfach nur glücklich zu sein.

Doch nun hatte mir Son-Goku mit einer einzigen Geste dieses Gefühl scheinbar mühelos wieder geschenkt. Er war zurück. Son-Goku war tatsächlich wieder zu mir zurückgekehrt und wieder er selbst. Hätte sich das alles nicht vor meinen eigenen Augen abgespielt und wäre ich nicht im Mittelpunkt dieses Geschehens gewesen: Ich hätte es nicht geglaubt – so optimistisch ich auch gewesen sein mochte.

Unfassbar, was dieser Mann alles in mir bewirken konnte und was für einen enormen Einfluss er auf mich hatte. Fast schon unheimlich, weil mir das lange selbst noch gar nicht bewusst gewesen war.

Als ich auf ihn herabsah, erschrak ich bei dem Anblick, den mir sein inzwischen zerfetzter Kampfanzug bot. »Du bist doch verletzt, oder?« Ich wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern packte kurz entschlossen seinen Arm und zog ihn sanft, aber dennoch bestimmt mit mir mit.

»Das ist doch halb so wild. Es sind nur ein paar Kratzer, ehrlich!«, versuchte er meine Sorgen gelassen zu vertreiben, folgte mir jedoch trotzdem brav. Schlaues Kerlchen.

»Setz dich!«, forderte ich ihn auf, nachdem wir in der Höhle angekommen waren. Ohne den geringsten Widerstand zu leisten setzte er sich still auf den Boden und lehnte sich an die dunkelgraue Felswand.

»Was hast du vor?«, fragte er mich unverblümt, als ich sanft ein einzelnes Haar aus meiner Kopfhaut zupfte.

»Das wirst du gleich sehen«, sagte ich leise und kramte etwas Kleines, Spitzes aus meiner angenähten Tasche am Gewand heraus. Als er es erkannte, um was es sich dabei handelte, schrie er wie am Spieß auf. »Nein, bitte bitte keine Nadeln! Ich tu alles, was du willst, aber schaff mir diese fürchterlich spitzen Dinger vom Hals!« Wie es nicht anders zu erwarten war, bekam er eine Panikattacke, was mich nicht wirklich verwunderte. Son-Goku konnte noch nie Nadeln oder Spritzen ausstehen. Die Angst ging so weit, dass man sogar schon von einer Phobie sprechen konnte. Wie auf Befehl bildeten sich die bereits die ersten Angstschweißtropfen auf seiner Stirn.

Auch wenn es irgendwann nervig geworden war, dass er sich immer so anstellte, konnte zumindest ich dem jedes Mal etwas Positives abgewinnen. Ich fand es nämlich überaus amüsant, auch mal diese Seite von ihm mitzuerleben, denn es hatte etwas überaus Widersprüchliches, dass der stärkste Krieger auf Erden solch eine krankhafte Furcht vor Spritzen und Nadeln jeglicher Art hatte.

Ich konnte mir nicht helfen: Allein diese Szene versetzte mich wieder in die schöne, alte Zeit zurück und machte mir nochmal deutlich klar, dass Son-Goku wirklich wieder zu sich selbst gefunden hatte. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich liebte so ihn, wie er war - mit all seinen Fehlern und Macken. Wobei ich sie gar nicht als solche ansah, sondern viel eher als … besondere Eigenheiten, die ihn ausmachten.

Wie könnte ich mich auch ärgern, nachdem ich so lange Jahre diesem Ereignis herbeigesehnt hatte?

»Ganz ruhig. Ich werde auch ganz sanft deine Wunden nähen, einverstanden?« Ich setzte meinen niedlichen Blick an, von dem ich sehr wohl wusste, dass er ihm noch nie widerstehen konnte. Damit hatte ich ihn schon das eine oder andere Mal spielend leicht um den Finger gewickelt.

»Na gut …« Er seufzte niedergeschlagen.

Problemlos steckte ich mein schwarzes Haar in das winzige Loch meiner Sticknadel, bevor ich anfing, seine aufgeschürften Verletzungen zu nähen. Er sah bewusst nicht hin, denn den Anblick der Nadel konnte er nicht ertragen. Konzentriert nähte ich weiter, was durch die zahlreichen Schnitte längere Zeit in Anspruch nahm. Sein Gesicht verzog sich kein einzige Mal vor Schmerz – na ja, er war ja auch ziemlich abgehärtet und ein zäher Bursche. Zügig arbeitete ich weiter, denn je länger ich daran herumwerkelte, desto länger würde er leiden müssen. Das wollte ich ihm natürlich nicht antun.

»Danke. Du bist ein wahrer Engel«, flüsterte er gegen meinen Nacken und ich spürte, wie ein zuckendes Gefühl durch mein gesamtes Rückenmark fuhr. Automatisch warf ich meinen Kopf zurück. Ich wusste gar nicht sagen, was der genaue Auslöser dafür war: Entweder seine Worte oder dass ich seinen Atem an meiner Haut gespürt hatte. Wahrscheinlich sogar beides – also die doppelte, geballte Ladung. Kein Wunder, warum ich dieses Gefühl so intensiv war, dass sich alle Härchen auf meiner Haut senkrecht aufstellten. »Das kitzelt!«, kicherte ich verlegen.

Nachdem ich all seine Wunden zugenäht hatte, hatte er mich eng an sich gedrückt und keinen Raum zwischen uns gelassen, sodass ich direkt vor ihm saß - mein Rücken direkt an seiner warmen, starken Brust gelehnt. Meine Hände umfassten sanft seine Unterarme, die meinen Bauch umschlungen hielten.

Nachdenklich blickte ich nach draußen in die Ferne. Meine Stimmung verdüsterte sich von einer Sekunde auf die andere, mir wieder in den Sinn kam, in welcher ausweglosen Lage wir uns befanden. Vor lauter Glück hätte ich das beinahe vergessen.

»Nun haben wir uns nach so langer Zeit endlich wieder gefunden und sind glücklich, aber wie lange dürfen wir das noch auskosten? Wir werden immer noch von den Soldaten Goryeos und unseres eigenen Landes verfolgt. Wie lange soll es noch so weitergehen? Wie können wir nur unserem aussichtslosen Schicksal entfliehen?« Betrübt seufzte ich, nachdem ich ihm meine Sorgen tonlos mitgeteilt hatte.

Auch Son-Goku schien keine sofortige Antwort aus den Ärmeln schütteln zu können, als er sein Kinn in meine rechte Schulter vergrub. Er war ohnehin nie der Grübler gewesen, sondern war vielmehr ein Mensch, der im Hier und Jetzt lebte. Er dachte nie weit, sondern lebte stets im Hier und Jetzt.

Also lag es wohl an mir, uns einen Plan zu schmieden, der idealerweise auch durchführbar war.

Was konnten wir nur tun, um dieser ewigen Flucht endlich ein Ende zu setzen? Auf welchem Wege könnte es selbst für uns möglich sein, sein Leben in Frieden, Ruhe und Harmonie zu führen? Irgendeinen Weg musste es doch geben!

»Denk nach, denk nach!«, zwang ich mich in Gedanken und kniff mir verzweifelt die Augen zu. Wie von selbst durchstieß mich in dieser Sekunde ein erlösender Geistesblitz, der alles ein für alle Mal verändern sollte.

»Das Versprechen, das wir uns vor Jahren mal gegeben haben!«

So begriffsstutzig, wie Son-Goku nun einmal war, verstand er weniger als Bahnhof. »Du hast mir damals versprochen, dass wir gemeinsam nach den Dragonballs suchen würden«, half ich ihm auf die Sprünge.

Die Ahnungslosigkeit stand ihm wie ins Gesicht geschrieben.

Tief holte ich Luft und schluckte meinen Ärger damit herunter. »Weißt du etwa nicht mehr, wie ich damals meinen ersten Dragonball entdeckt habe? Nein, das kannst du nicht vergessen haben! Damals hast du mir geraten, ihn gut aufzuheben. Danach hast du mir von der Legende erzählt. Ich wollte damals unbedingt den Drachen sehen und habe dich so lange genervt, bis du mir versprochen hast, dass wir zusammen nach ihnen suchen würden!«

Man sah ihm an, dass er in seinem Gehirn jede Schublade nach dieser Erinnerung abklapperte. Bis seine Augen plötzlich zu leuchten begannen, als es ihm ganz offensichtlich wieder einfiel.

»Ja doch!«
 

»Es erscheint also wirklich ein echter Drache? Ich will ihn unbedingt sehen!« Alles klar. Allem Anschein nach hatte sie alles einigermaßen richtig erfasst, wenn auch auf ihre ganz eigene Art. Sie war ja auch ein kluges Mädchen.

Ich kicherte leise und schaute sie mit einem zärtlichen Blick an. Es tat mir fast schon leid, ihr nun einen eher ernüchternden Standpunkt zu offenbaren. »Na ja, so einfach ist das nun auch wieder nicht! Die Dragonballs sind auf der ganzen Erde verstreut, und bisher hat es noch keiner geschafft, alle sieben Drachenkugeln zusammenzubringen und somit den heiligen Drachen Shenlong erscheinen zu lassen«, fuhr ich fort.

»Dann lass uns die Ersten sein, die diese Legende zum Leben erwecken! Ich kann die Dragonballs doch offensichtlich spüren, wenn sie sich in meiner unmittelbaren Nähe befinden. Stell dir das doch mal vor! Dann werden wir in die Geschichte eingehen!«, Unbeirrt versuchte Chichi weiter, mich von ihrem geplanten Vorhaben zu überzeugen. Hatte ich schon erwähnt, sie leicht sie es immer schaffte, mich um den Finger zu wickeln? Fast schon spielend gelang es ihr jedes Mal.

Sie war schon immer ein richtiger Dickkopf gewesen, und wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann würde sie keiner auf dieser Welt davon abhalten können.

Ich fragte mich schon, wie sich diese Eigenschaft wohl in den nächsten Jahren weiterentwickeln würde. Es war fast schon eine ziemlich gruselige Vorstellung, und doch … hatte sie etwas.

Ich schwieg eine Weile, bevor ich letzten Endes zusagte. Aber nicht, um in die Geschichte einzugehen. Zumindest sie würde das sowieso als Prinzessin Chinas, und so viel Wert legte ich nicht darauf, so bekannt und auf dieser Weise unsterblich zu werden. Aber da war ich blöd gesagt einfach anders erzogen worden als sie. Während ich ein Niemand war, war sie die Tochter unseres ehrenhaften Kaisers.

»Also gut! Ich wollte sowieso schon der Legende auf den Grund gehen, seit ich das erste Mal von unserem Meister davon gehört hatte. Aber du musst dich noch ein paar Jahre gedulden. Ich muss noch meine Ausbildung im Shaolin-Tempel beenden. Das wird noch mindestens vier Jahre dauern, bis ich meinen Meister übertroffen habe, er mir nichts mehr beibringen kann und ich den Tempel dann verlassen darf, um mich dann alleine auf eigenen Füßen der großen weiten Welt zu stellen und durch lange Trainingsreisen immer stärker werden zu können.

Ich werde dich zu meiner ersten großen Trainingsreise mitnehmen und dann suchen wir zusammen nach den Dragonballs. Abgemacht?«

Wie nicht anders zu erwarten war, war sie von meinem Vorschlag mehr als nur begeistert. Sie nickte heftig und sah mir plötzlich kurz finster in die Augen. »Versprich es mir!«, drängte sie mich mit einem bösen Unterton, worauf ich unbeeindruckt nickte. »Versprochen! Und du weißt ja: Versprochen ist versprochen. Bisher hab ich doch dir gegenüber immer mein Wort gehalten. Du kannst dich also darauf verlassen, dass es auch bei diesem Versprechen nicht anders sein wird.« Dabei zwinkerte ich ihr lieb zu.
 

» Nach wie vor ist das Ganze nur eine Legende und wir wissen, dass sie auch nur eine frei erfundene Geschichte sein kann, aber schon allein die Existenz der Dragonballs spricht ja eindeutig dafür, dass die Legende wahr sein muss! Außerdem habe ich es dir ja versprochen.«

Nach kurzen Bedenken war Son-Goku doch begeistert von der Idee. »Aber es könnte schwierig werden - die Erde ist groß. Das könnte Jahrzehnte dauern, bis wir alle sieben Dragonballs zusammengefunden haben.« Wieder war ihm ein Nachteil eingefallen, der seine auflodernde Stimmung gleich wieder etwas trübte.

Doch mich schreckte diese Tatsache nicht ab, sondern ließ mich nur noch breiter grinsen. Das blieb ihm natürlich nicht verborgen.

»Hast du etwa schon eine Lösung?«, fragte er mich wissbegierig.

»Na und ob! Soll ich deinem Gedächtnis wieder auf die Sprünge helfen? Hast du etwa auch vergessen, dass ich die unerklärliche Gabe habe, die Dragonballs aufspüren zu können?« Siegessicher holte ich aus meiner Tasche drei glänzend-orangefarbene Drachenkugeln hervor.

Ziemlich erstaunt blieb ihm der Mund offen stehen. »Wo hast du sie alle gefunden?«, fragte er mich ungläubig.

»Als ich meinen ersten entdeckt habe, warst du ja dabei. Und die anderen zwei habe ich während unserer wochenlangen Reise gefunden, aber du hast es gar nicht mitbekommen. Du hast nur an die Rache gedacht und hast trainiert wie ein Verrückter. Da habe ich sie eben rein zufällig mit meinem sechsten Sinn entdeckt. Mir ist damals noch gar nicht in den Sinn gekommen, dass sie die rettende Lösung für uns sein könnten.«

»Das ist ja fast perfekt«, murmelte Son-Goku leise und griff in seine Tasche. Als er ebenfalls eine glitzernde kleine Kugel herausholte, war ich nun diejenige, die baff war. Ich traute meinen Augen kaum.

»Der Dragonball mit den vier Sternen!«, rief ich nicht weniger erstaunt.

»Ja, dieser Dragonball wurde bei uns schon seit Generationen immer weitergegeben. Als Glücksbringer sozusagen«, klärte er mich mit einem Schmunzeln auf.

»Dann hätten wir ja schon vier Kugeln zusammen. Es fehlen uns also nur noch drei«, fasste ich schnell zusammen. »Aber je geringer die Dinge sind, die wir suchen, desto schwieriger wird es, sie zu finden. Aber gemeinsam schaffen wir das!«, verwarf ich alle Bedenken. »Und wenn wir den Drachen gefunden haben, werden wir ihn fragen, wie wir doch eine glückliche gemeinsame Zukunft haben können. Und diesen Wunsch wird er uns mit Sicherheit erfüllen!« Ich stellte mir schon alles äußerst lebhaft vor. Schon immer war ich mit einer blühenden Fantasie gesegnet.

»Ja, dann wären wir endlich frei«, konnte ich auch in seiner Stimme einen sehnsüchtigen Unterton heraushören.

Als ich ein gewaltiges Magenknurren von seiner Seite vernahm, konnte ich nur leise in meine Handinnenfläche hineinkichern. »Aber lass uns erstmal etwas essen und eine Nacht schlafen. Morgen können wir gleich aufbrechen zu unserer Suche!« Ein Vorschlag, den er natürlich ohne Wenn und Aber annahm. Sobald es ums Essen ging, schaltete er alles um sich herum aus – daran hatte sich nichts geändert.
 

»Also dann, auf geht’s in unsere neue Zukunft!«, rief Son-Goku am nächsten Morgen gut gelaunt, nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten und dabei waren, aufzubrechen. Wir hatten ja auch keine Zeit zu verlieren, denn jede Sekunde war von größter Bedeutung. Schließlich war es kein Geheimnis, dass wir unsere freie, gemeinsame Zukunft nicht verpassen wollten – keinen einzigen Augenblick davon.

Einige Tage wanderten wir weiter, machten natürlich regelmäßig Zwischenstopps, um entweder zu schlafen oder zu essen. Diese Pausen machten die anstrengende Suche schon um einiges erträglicher, doch noch längst nicht angenehm. Manchmal trug mich Son-Goku auf den Rücken und flog mit mir durch die Lüfte. Das hielt sich jedoch in Grenzen, denn dagegen sprachen zwei Argumente: Erstens war es ungewiss, aus welcher konkreten Distanz ich die Dragonballs erspüren konnte. Auf dem Boden war ich ganz sicher näher an ihnen dran als hoch oben in den Lüften. Und zweitens: Je höher wir über der Erde schwebten, desto größer war das Risiko, dass wir entdeckt werden könnten, denn viele Flecken waren bewohnte Gebiete. Es wäre doch sehr auffällig gewesen, munter über ein Dorf zu fliegen. In der Luft konnte man uns sogar von weitem entdecken – jetzt, wo doch schon überall bekannt war, dass die Prinzessin Yuans und ihr General geflohen waren. Wir würden damit eine lebendige Zielscheibe darstellen. Aus diesem Grund achteten wir penibel drauf, nur über unbewohnte verlassene Gebiete diese unkonventionelle Art der Fortbewegung zu betreiben.

So schwer es mir auch des Öfteren fiel, bestand ich so oft es ging darauf, zu Fuß zu gehen, denn dieser Gefahr wollte ich uns beiden auf keinen Fall aussetzen.

Es gab auch noch einen inoffiziellen dritten Grund, den ich ihm jedoch vorenthielt: Ich wollte ihm nicht zur Last fallen. Zwar war ich mir bewusst, dass ich für ihn, so stark wie er war, bestimmt nicht schwerer als eine Feder war, doch ich wollte auch nicht als schwaches Mädchen abstempelt werden – auch wenn ich wiederum wusste, dass er mich nie als solches sehen würde. Es war einfach mein eigener Stolz, der hier mit mir durchging. Ich war stark, und das wollte ich ihm auch unbedingt beweisen. Ich wollte es wert sein, die Frau an seiner Seite zu sein. Deshalb lehnte ich es auch dezent ab, wenn er mir anbot, mich Huckepack zu tragen.
 

Wie schon so oft taten mir die Beine höllisch weh von unseren endlosen Fußmärschen, so dass ich schon damit zu kämpfen hatte, überhaupt aufrecht zu gehen. Doch die ganze Anstrengung und Belastung war wie vergessen, als sich in mir plötzlich etwas regte. Dieses vertraute Gefühl, dass ich schon länger nicht mehr gefühlt hatte. »Warte mal Son-Goku …« Ich griff nach seinem Handgelenk, um ihn am Weitergehen zu hindern.

»Was ist denn? Spürst du etwas?«, fragte er aufgeregt. Ich nickte und schloss meine Augen, um den Dragonball genauer orten zu können.

»Er … ist ganz nah, aber liegt tiefer unten … Tief auf dem Meeresgrund«, fasste ich das vor meinem inneren Auge abgespielte Bild konzentriert in Worte, als ob ich gerade eine Vision hatte, die ich gerade deuten musste. Ich schlug meine Augen wieder auf und sah entschlossen runter zum Meer. Er drückte meine Hand leicht, was mich dazu brachte, ihn anzulächeln.

»Ich würde dir das ja gerne ersparen und alleine nach dem Dragonball suchen, aber nur du kannst ihn unter dem Wasser aufspüren.« Er schenkte mir dabei sein mitreißendstes Lächeln und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange. »Aber du gibst mir sofort ein Zeichen, falls dir die Puste ausgeht, hast du verstanden?«

»Mache ich«, beruhigte ich ihn, bevor ich sprang und ihn natürlich mit mir mitriss. »Auf zum Dragonball, der dort unten auf uns wartet!«, rief ich freudig. Der Abstand vom Felsen zum Meer war zwar nicht gering, doch ich hatte keine Angst. Son-Goku war ja bei mir und würde nie zulassen, dass mir etwas zustieß. Im Gegenteil: Ich fand es richtig aufregend – es war ein wahrer Adrenalinkick, der gerade auf mich einwirkte.

Mit einem lauten Platschen tauchten wir in das kalte Wasser. Ich öffnete meine Augen und bibberte. Mensch, war das kalt! Der Schmerz wegen der Kälte breitete sich rasant in meinem ganzen Körper aus. Bevor ich mich in ihr verlieren konnte, begann ich schnell zu schwimmen. Einfach meinem Gespür hinterher. Ich schwamm vor; Son-Goku dicht hinter mir her. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich am Meeresgrund etwas glitzern sah denn zum Glück war das Meer an dieser Stelle nicht allzu tief. Aufgeregt schwamm ich schnell voran, da ich mir ganz sicher war, dass das der Dragonball sein musste. Fatalerweise achtete ich dabei gar nicht auf meine nicht ganz ungefährliche Umgebung.

Ehe ich es mich versah, hatte Son-Goku bereits seine Hände um meine Taille gelegt und schoss mit mir im Schlepptau einig Meter zurück. Ein riesiger Barrakuda – in der Größe eines ausgewachsenen Walhais – strömte an der Stelle vorbei, an der ich mich gerade noch befunden hatte.

Son-Goku sah mich mit einem vielsagenden Blick an und ich verstand nickend. Er wollte, dass ich den Dragonball herausfischte, während er sich um den monströsen Raubfisch kümmerte. Wir verstanden uns blind – diese starke Verbindung zwischen uns war nicht in Worte zu beschreiben.

Ohne noch länger Zeit zu vergeuden bewegte ich mich schnell weiter fort, tiefer runter Richtung Meeresboden. Ich lächelte erleichtert, als ich dort ankam, den Sand etwas wegbuddele und tatsächlich ein Dragonball zum Vorschein kam. Der handelte sich um den Dragonball mit den drei Sternen. Ich nahm ihn an mich, drehte mich zurück und sah noch, wie Son-Goku das Raubtier an der riesigen Flosse gepackt hatte und ihn hunderte Meter weit wegschleuderte. Sofort sah er zu mir und lächelte mich zuversichtlich an. So schwamm er schnell auf mich zu, nahm mich in seine Arme und schoss uns beide aus dem Wasser. Befreit schnappte ich nach Luft.

»Super, dass du auch so lange die Luft anhalten kannst. Du überraschst mich immer auf's Neue!« Sanft legte er mich sanft auf den Sand des Strandes ab und nahm neben mir Platz. Glücklich betrachtete ich den gefundenen Schatz, bevor ich ihn zu den anderen in meiner Tasche verstaute. Damit hatten wir wieder einen Meilenstein Richtung glückliche Zukunft gelegt. »Tja, ich stecke eben voller Überraschungen!«, meinte ich frech grinsend, kuschelte mich an ihn und legte meinen Kopf auf seine Schultern. Erst jetzt merkte ich, dass ich es doch relativ kalt war – schließlich waren wir beide von oben bis unten pitschnass. Und das im noch recht frischen Frühjahr.

Er legte seine Arme um meine Schultern und warf sich plötzlich nach hinten und riss mich natürlich dadurch mit sich. Entspannt schloss er seine Augen und lag einfach nur friedlich da, um den Moment zu genießen. Ich beobachtete ihn schweigend und auch neugierig – gespannt, was er als Nächstes tun würde. Ich merkte, wie er unverhohlen an meinen Haaren schnupperte. »Ziemlich salzig … von dem Meerwasser«, stellte er kurz darauf fest und ehe ich etwas darauf entgegnen konnte, kniete er schon über mich. Mit einem leicht verführerischen Blick durchbohrte er mich, bevor er sich immer weiter näherte und seine Lippen schließlich zärtlich auf meine legte. Ich schloss wie von selbst meine Augen und genoss den Kuss, seine Nähe und seine Liebe in vollen Zügen. Als ich spürte, wie er mit seiner Zunge entschieden versuchte, meine Lippen zu trennen, gewährte ich ihm bereitwillig den Eintritt. Liebevoll und zugleich etwas stürmisch schlang er seine Zunge um meine und nahm sie vollständig in seinen Besitz. Es war ein inniger, leidenschaftlicher Zungenkuss, der unsere Liebe noch stärker besiegelte …

望月 - Eine erste Nacht unter Vollmond

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

望月 - Eine erste Nacht unter Vollmond

****Rückblick****

Entspannt schloss er seine Augen und lag einfach nur da, um den Moment zu genießen. Ich beobachtete ihn schweigend und auch neugierig, darauf gespannt, was er im nächsten Moment tun würde. Ich merkte, wie er unverhohlen an meinen Haaren schnupperte. »Ziemlich salzig ... wohl von dem Meerwasser«, stellte er kurz darauf fest und ehe ich etwas darauf entgegnen konnte, kniete er schon über mir gebeugt. Mit einem leicht verführerischen Blick durchbohrte er mich, bevor er sich mir immer weiter näherte und seine Lippen zärtlich auf meine legte.

Ich schloss von selbst ebenfalls meine Augen und genoss den Kuss, seine Nähe und Liebe in vollen Zügen. Als ich spürte, wie er mit seiner Zunge entschieden versuchte, meine Lippen zu trennen, gewährte ich ihm bereitwillig den Eintritt. Liebevoll und zugleich etwas stürmisch nahm seine Zunge meine in seinen Besitz. Es war ein inniger, leidenschaftlicher Zungenkuss, der unsere Liebe noch stärker besiegelte …

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 15:

望月

Vollmondnacht

»Endlich wird wir vereint …«


 

Was für eine turbulente Zeit!

Zuerst Son-Gokus auferlegter Fluch, dann der Tod unsere Väter, danach die Bekanntgabe dieser Zwangsheirat, der Sturz in die Brandung, die Flucht vor unseren eigentlichen Feinden und ehemaligen Freunden, der Kampf gegen Choi Hwang Jeong, durch den Son-Goku sich in den legendären Super-Saiyajin verwandeln konnte. Kurz darauf auch der Kuss, durch den er es nach Jahren endlich schaffte, den Zauber zu brechen, unter dem er gestanden hatte. Und nun waren wir auf der Suche nach den Dragonballs, um uns eine bessere und vor allem glücklichere Zukunft zu wünschen.

Was hatten wir nur alles erlebt und durchmachen müssen. Bestimmt mindestens fünfmal so viel, was normale Menschen in dieser Zeitspanne erlebten. Aber waren wir beide jemals schon so etwas wie »normal« gewesen? Ein ganz gewöhnliches und langweiliges Leben würde doch überhaupt nicht zu uns passen. Ich war mir auch sicher, dass wir uns damit auch nicht zufriedengeben würden. Aber ewig auf der Flucht zu sein war natürlich auch nicht erstrebenswert.
 

Seit dem Fund des fünften Dragonballs waren viele Tage ohne die Spur eines weiteren Dragonballs vergangen. Zwar wurde die ewige Suche mit der Zeit vor allem für mich sehr ermüdend und anstrengend, doch wir gaben die Hoffnung und Motivation nicht auf.

Wir verbrachten jeden Tag mit vielen langen Unterhaltungen, denn uns gingen nie die Gesprächsthemen aus – wir galt schließlich auch Vieles aufzuholen. Um genau zu sein: die vergangenen vier Jahre.

Bestimmt war es sehr schwer für ihn gewesen, immer noch in seinem Körper zu sein und von einer fremden Kraft gesteuert zu werden. Nicht mehr man selbst zu sein, sondern als ob man in den Körper eines Wildfremden geschlüpft wäre.

Der Person, die man abgöttisch liebt, plötzlich so fern zu sein und zugleich so nah. Zumindest diese Erfahrung konnte ich nachvollziehen – das verstand sich ja von selbst. Doch diesen Menschen zu verehren, aber seine Gefühle im Zaum halten zu müssen, weil diese innere Kraft das nicht zuließ ... Eine unmögliche Vorstellung, die man nur verstehen konnte, wenn man es selbst schon einmal durchgemacht hatte. Dessen war ich mir sicher.
 

Doch eines Tages geschah etwas, womit wir beide nicht gerechnet hätten. Zumindest nicht so bald.
 

»Sag mal Son-Goku, wie glaubst du, wird unsere Welt aussehen, nachdem wir den heiligen Drachen darum beten werden, uns eine schönere Zukunft zu schenken?«, fragte ich ihn an jenem Abend und durchbrach damit das kurzzeitige Schweigen zwischen uns. Son-Goku grübelte ernsthaft, was man an seinem angestrengten Gesichtsausdruck erkennen konnte. »Hm ... Ach herrje, da fällt mir ja absolut gar nichts ein. Ich habe keine Ahnung, wie diese neue Zukunft für uns aussehen könnte. Auf jeden Fall nicht perfekt, das wäre ja schließlich viel zu langweilig für uns. Herausforderungen muss sie ab und zu schon für uns bereithalten zur gesunden Abwechslung, aber parallel dazu wäre Frieden natürlich nicht schlecht. Aber ich wäre bereits zufrieden, wenn diese ständige Flucht ausbleiben würde, der wir zurzeit ausgesetzt sind. Ansonsten kann es mir eigentlich recht sein, so lange wir beide nur ungestört zusammen sein können.« Am Ende wurde sein Blick von solch einer Zärtlichkeit umhüllt, die mich dahinschmelzen ließ.

»Geht mir genauso«, erwiderte ich hauchend, bevor ich mich verliebt an seinen Arm einhakte und weiter mit ihm losmarschierte.

Dass er Recht hatte, wurde uns jetzt schon deutlich vor Augen geführt: Trotz der anstrengenden Reise waren wir unendlich glücklich, weil wir uns hatten. Viel mehr brauchten wir wirklich nicht, um glücklich zu sein. Daran würde sich nie etwas ändern. Und mit dem Wunsch würde es für uns noch einfacher sein, unser Glück wahrhaftig in vollen Zügen zu genießen. Eine traumhafte Zukunft stand uns bevor, die nur noch darauf wartete, von uns geschaffen zu werden.
 

»Und?«, hakte ich ungeduldig nach und tippte schon angespannt mit dem rechten Fuß auf den Boden, während Son-Goku nun schon seit Minuten im Busch kroch und nach dem Dragonball Ausschau hielt.

Als Antwort bekam ich nur ein gedämpftes Gejammer. »Sag mal, bist du dir wirklich sicher, dass der Dragonballs sich hier befindet? Es ist so dunkel hier, dass ich kaum etwas erkennen kann.«

Das war allerdings auch nicht weiter verwunderlich, da die Sonne gerade unterging und den frühen Abend einleitete. Augenverdrehend forderte ich ihn auf: »Beeil dich lieber, statt ewig rumzumosern, denn bald wird es nämlich richtig dunkel werden.« Seufzend blickte ich zum Himmel. »Und er ist ganz sicher dort, hundertprozentig!«, versicherte ich ihn und bekräftigte damit mein Gespür, welches sich in dieser Hinsicht noch nie getäuscht hatte. Und die Bestätigung, dass es auch diesmal so war, folgte auf dem Fuße: »Da ist es ja!«

Und als wäre das noch nicht genügend Grund zur Freude, kam es noch schöner.

»Er befindet sich ja ganz hinten am anderen Ende ... Woah, das ist aber eine schöne Quelle. Eine heiße Quelle mitten im Wald!«

»Echt?« Leider konnte ich die Quelle nicht besichtigen, da meine Sicht zu der anderen Seite durch zahlreiche Bäume versperrt wurde, auf dem es sich dicke weiße Schneedecken gemütlich gemacht hatten. Son-Goku sprang kurze Zeit später schließlich aus dem Gestrüpp heraus und hielt den Dragonball mit den sechs Sternen jubelnd in die Höhe.

»Klasse!«, ließ ich mich von seiner Euphorie mitreißen, nahm ihm die Drachenkugel ab und legte sie vorsichtig in meine Tasche zu den restlichen fünf Kugeln dazu. »Nur noch einen, dann haben wir es endlich geschafft!«, sprach ich meinen freudigen Gedanken offen aus und wurde schon ganz nervös. Das Ziel war zum Greifen nah.

Ohne Vorwarnung hob er mich hoch und trug mich auf Händen, bevor er hochsprang. Was hatte er denn jetzt vor?

»Ich zeige dir die Quelle, sie ist echt schön!«, beantwortete er mir meine unausgesprochene Frage, bevor ich realisierte, dass wir uns wieder auf dem Boden befanden. Ich sah mich um und erblickte gleich die besagte Quelle, deren Schönheit man unmöglich in Worte fassen konnte.

»Ja, das ist sie«, stimmte ich erst nach einigen Minuten bewundernd zu und sog hörbar die Luft ein, während ich mich weiter von diesem himmlischen Ort blenden ließ.

»Es wird allmählich spät. Wir sollten uns langsam auch einen geeigneten Schlafplatz suchen. Wie wäre es, wenn wir hier neben der Quelle die Nacht verbringen und uns jetzt erstmal zusammen in der heißen Quelle entspannen? Es wäre eine Verschwendung, diesen Platz nicht auszunutzen. Ich habe schon seit Ewigkeiten nicht mehr nackt gebadet.«

Ich verschluckte mich an meinem eigenen Speichel und hustete los. Ich spürte seine flache Hand, die mir so vorsichtig wie möglich gegen den Rücken klopfte. Auch nach meinem kurzen anfall saß der Schreck noch tief. War das sein Ernst gewesen? Dass wir zusammen in einer heißen Quelle baden sollten? Splitterfasernackt?

Das Blut in meinen Adern begann zu kochen. Das machte sich auch äußerlich bemerkbar, denn die Hitze schoss beinahe augenblicklich in meine glühenden Wangen. Mir wurde ganz heiß bei dem bloßen Gedanken, wie wir ...

»D- Das war doch nur ein Scherz, schau doch nicht gleich so entsetzt«, warf er eilig ein, doch ich hörte deutlich die Reue in seiner Stimme, mir diese Frage überhaupt gestellt zu haben, weil ihm wohl gar nicht so richtig klar war, was das bedeutete. Doch auch nahm ich Notiz von der leisen verborgenen Enttäuschung über meine vernichtende Reaktion, die in seinem Ton mitschwang. Er hatte es in Wahrheit also doch ernst gemeint. Und so wie ich ihn kannte, hatte er sich bestimmt auch nicht viel dabei gedacht. Er war der letzte Mann auf dieser Welt, der bei so etwas perverse Hintergedanken hegen könnte.

Viel eher war er jetzt enttäuscht, weil er nun bestimmt glaubte, dass ich mich vor ihm ekelte.

Schnell packte ich seine Hand und umschloss sie fest. »N- Nein, w- wir können gerne zusammen dort baden, da habe ich nichts dagegen!«, wandte ich entschlossen ein. Nachdem ich realisiert hatte, was ich gesagt hatte, glich mein Gesicht wohl erneut einer überreifen Tomate.

Son-Goku wurde wohl nicht schlau daraus und beugte sich etwas herunter, um mir direkt in die Augen sehen zu können. Dabei hob er verblüfft eine Augenbraue. »Wirklich?«

Ich nickte etwas nervös, dennoch blieb ich beharrlich bei meiner Entscheidung. Zwar hätte ich die Wahl gehabt, aber ich wollte diese Entscheidung nicht zurücknehmen. Aber keinesfalls, weil mir nicht klar war, das was bedeutete. Ich war schließlich kein kleines Kind mehr.
 

Mit einer auffällig klaren Entschlossenheit in meiner Miene befreite ich mich Stück für Stück von meinen dicken Gewändern und sah ihm dabei tief in die Augen. Er rührte sich nicht von der Stelle und beobachtete mich, als wäre er in einem hypnoseähnlichen Zustand. Es dauerte nicht mehr allzu lange, bis ich vollkommen entkleidet vor ihm stand. So wie Buddha mich geschaffen hatte. Klar schämte ich mich ein bisschen und hatte auch Befürchten, dass er mich nicht schön finden könnte, aber ... ich vertraute ihm. Ich liebte und begehrte ihn. Er war der Einzige für mich. Der Einzige, vor dem ich mich so schutzlos zeigen konnte.

Außerdem war das ja nicht das erste Mal, dass ich zumindest teilweise entblößt vor ihm war. Damals, in der kalten Schneesturmnacht hatte ich mich auch obenrum ausgezogen, doch mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Er hatte nichts mitbekommen, als ich mich dazu durchgerungen hatte, weil er bewusstlos gewesen war. Aber dafür hatte er es am nächsten Morgen bestimmt bemerkt – schließlich war er doch früher aufgestanden als ich. Mal ganz abgesehen davon, dass es mir damals so bedeutungslos erschienen war, weil es mir nur wichtig gewesen war, ihm das Leben zu retten.

Doch in diesem Moment ging es nicht um Leben und Tod. Ich zog mich aus freien Stücken komplett vor ihm aus, obwohl ich es gar nicht tun müsste. Auch wenn es sich fremd anfühlte, so wusste ich, dass es richtig war. Verlegen nahm ich zur Kenntnis, dass er mich nach wie vor nur stumm mustern konnte. Hatte es ihn etwa die Sprache verschlagen?

»Mir ist kalt. Ich geh schon mal vor« Ohne auf seine Antwort zu warten schritt ich zur Quelle. Genüsslich ließ ich mich nach und nach ins heiße Wasser gleiten und ließ es zu, dass es nach und nach meine frierende Haut umhüllte. Gott, wie gut das tat, auch wenn es wirklich brennend heiß war. Stöhnend setzte ich mich zaghaft hin, sodass sich mein Körper bis zum Hals unter Wasser befand.

»Heiß, heiß, heiß!«, flüsterte ich währenddessen, bis ich auf dem warmen Boden der Quelle saß. Die Hitze des Quellwassers war so angenehm, einfach traumhaft. Ich schloss meine Augen und bereitete mich auf das vor, wohl was in wenigen Minuten stattfinden würde. Ich sah es bereits kommen. Ich spürte es überall in meinem Körper, in meinem Unterbewusstsein. Die Signale, die es sendete, waren unmöglich falsch zu deuten.

Ich sah mit verklärtem Blick zum Nachthimmel empor, das inzwischen dunkelblau schimmerte. Zahlreiche Sterne funkelten am Firmament. Vor allem der weiße Vollmond spendete uns helles silbernes Licht. Einfach eine märchenhafte Kulisse.
 

Ich bemerkte Son-Goku im Wasser erst, als er sich direkt neben mich niederließ. Ich traute mich allerdings kaum, ihn anzusehen denn es war ja klar, dass er garantiert ebenfalls nichts mehr trug.

Er hatte sich noch nie geschämt, vor anderen Leuten nackt zu sein. Zwar war das glücklicherweise nicht oft vorgekommen, dass er sich vor der Menge im Adamskostüm präsentierte, doch wenn, machte er sich nicht viel daraus. Damals war es ja noch nicht so schlimm gewesen, weil ich noch ein kleines Kind gewesen war und wir zu der Zeit ja noch kein Liebespaar gewesen waren. Zumindest nicht offiziell, da wir weder teilweise von unseren eigenen noch von den Gefühlen des anderen Bescheid gewusst hatten. Geliebt hatten wir uns ja schon immer, seit wir denken konnten.

Aber nun, in unserem fortgeschrittenen Alter, hatte das natürlich eine völlig neue Bedeutung, dass wir nun nackt nebeneinandersaßen.
 

Merkwürdigerweise fiel mir ausgerechnet in diesem Moment etwas ein, was so gar nicht zu dieser Situation passen wollte: Als das letzte Mal Vollmond gewesen war, hatte er sich doch in einen Riesengorilla verwandelt!

Alarmiert drehte mich zu ihm um. »Du verwandelst dich aber nicht mehr, oder?«, fragte ich vorsichtshalber nach. Seine schwarze Augenbraue schoss verwirrt in die Höhe. Ihm war offensichtlich im ersten Moment gar nicht klar, wovon ich gerade sprach. »Ach, du meinst die Verwandlung!«, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, bevor er zur Aufklärung ansetzte. »Keine Sorge: Ich habe ja keinen Schwanz mehr. Ohne Schwanz kann ich unmöglich in einen Affen verwandeln. Allerdings muss ich zugeben, dass ich schon merke, dass mein Blutdruck leicht gestiegen ist. Ich bin nach wie vor etwas empfindlich bei Vollmond – das liegt wahrscheinlich daran, weil in mir ja nach wie vor Saiyajinblut fließt.«

Jetzt, wo ich ihn sowieso ansah, riskierte ich auch einen Blick auf seine Schultern und Oberkörper, soweit es eben ging, bis das Wasser leider die interessantesten Teile kaschierte. Gott, wie männlich und muskulös er doch war …

Bevor ich weiter in derartige Gedanken verfallen konnte, riss ich meinen Blick von ihm los und richtete ihn zum runden Mond über unseren Köpfen. »Der Vollmond kommt mir heute so gewaltig vor, viel größer als sonst«, fiel mir verträumt auf, und auch er blickte zum Mund empor.

»Ja, er ist wirklich sehr gigantisch. Und der Himmel ... sternenklar ...«

Wir beide schreckten zeitgleich hoch. War das nicht gerade eine Sternschnuppe gewesen, der über das Sternenzelt geflitzt war?

»Son-Goku, hast du sie eben auch gesehen?«, fragte ich ihn ganz aufgeregt.

Dieser nickte bestätigend. »Ja, und ich habe es sogar rechtzeitig gewünscht, mir etwas zu wünschen«, offenbarte er mir bis über beide Ohren grinsend, und ehe ich es mich versah, spürte ich seine weichen Lippen verheißungsvoll auf meinen eigenen. Ich schloss sofort meine Augen und erwiderte den Kuss, den er mir schenkte. Bevor ich mich gänzlich in ihn verlieren konnte, löste Son-Goku ihn auf. »Wenn zwei Liebende zusammen eine Sternschnuppe erblicken, müssen sie sich küssen, denn dann werden sie für immer zusammenbleiben«, erklärte er mir kurz darauf und drückte seine Stirn leicht gegen meine.

»Ach, von dieser Legende habe ich ja noch nie etwas gehört«, neckte ich ihn frech, immer noch ganz atemlos von dieser unerwarteten Liebesgeste.

Abermals grinste er mich schief an. »Wie denn auch? Ich habe diese Legende doch gerade erst erfunden. Glaub mir: In zweitausend Jahren wird sie jeder kennen, und da werden sich alle Liebende, die das Glück haben, zusammen eine Sternschnuppe zu sehen, sich leidenschaftlich küssen.« Mit glitzerndem Blick malte er sich die Zukunft aus mit einem unvergleichlichen Enthusiasmus, der mehr als nur ansteckend war. Durch seinen Tonfall hörte ich heraus, wie sicher er sich seiner Sache war. Seine leuchtenden Augen glichen denen eines Kindes, welches ein Geschenk bekam, das er sich schon lange gewünscht hatte.

»Na wenn du das sagst«, gab ich mich geschlagen, ließ es mir aber nicht nehmen, dennoch unüberzeugt zu klingen. Sollte er ruhig in dem Glauben sein, dass ich diese Situation nur belächelte.

»Glaubst du mir etwa nicht?« Plötzlich saß er nur wenige Millimeter vor mir und kam mir sogar noch näher – wenn das denn überhaupt möglich war, ohne sich zu berühren.

Ich spürte seinen nackten Körper schon ganz dicht an meinen. Seine Muskeln waren wie aus Stahl. Sein Körper glich der eines griechischen Gottes – und damit übertrieb ich wirklich nicht.

Obwohl er mich mit solch einer unsagbaren Intensität ansah, konnte ich nicht deuten, ob er es nun wirklich ernst meinte oder nur wieder eine seiner Albernheiten war. Sein Gesicht kam meinem immer näher, bis er kurz vor meinem Hals innehielt. »Glaubst du etwa nicht daran, dass diese Legende bald allseits bekannt sein wird und damit auch wir zu unsterblichen Legenden werden?«, wiederholte er hauchend, während ich seinen heißen Atem an meinem Hals spürte. Mein Herz pochte mit solch einer Heftigkeit gegen meinen Brustkorb, dass es fast schon schmerzte. Gott, wie lange würde ich das noch aushalten?

»D- Doch doch, ich glaube dir ja«, fand ich meine Sprache wieder.

»Wieso bist du denn auf einmal so rot? Ich habe mir nur einen kleinen Scherz erlaubt, kein Grund gleich in Panik zu geraten.« Seine gewohnt fröhliche Stimme schellte in meinen Ohren und rettete mich endgültig vor meiner nahenden Trance. Gerade, als er sich wieder von mir entfernen wollte, ergriff ich wider Erwarten die Initiative: Ich schlang meine Arme um seinen Nacken, zog ihn zu mir und küsste ihn voller Leidenschaft.

In dieser Vollmondnacht liebten wir uns voll und ganz ... gaben uns unserer Leidenschaft vollkommen hin ...
 

Glückstrahlend sahen wir beide uns tief in die Augen. Dieser Moment bedarf nicht vieler Worte, sie wären einfach fehl am Platz, schlicht überflüssig. Dieser Blick sprach bereits tausend Worte ...

Tief sahen wir in die Augen des anderen. Unsere Blicke sagten mehr als tausend Worte.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich dazu durchrang, diese intime Stille zu unterbrechen und ihm das zu gestehen, was mein Herz die ganze Zeit nur so herausgeschrien hatte: »Ich liebe dich.«

»Du bist mein Leben«, kam es zärtlich aus seinem Mund, und ich war mir vollkommen bewusst, was diese Aussage bedeutete. So simpel sie auch klang: Dahinter lag etwas ganz Besonders verborgen.
 

Das war unsere erste gemeinsame Liebesnacht, die keiner von uns je vergessen würde. Weder in diesem Leben noch in jedem nächsten.

信心 - Was bedeutet Vertrauen?

****Rückblick****

Tief sahen wir in die Augen des anderen. Unsere Blicke sagten mehr als tausend Worte.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich dazu durchrang, diese intime Stille zu unterbrechen und ihm das zu gestehen, was mein Herz die ganze Zeit nur so herausgeschrien hatte: »Ich liebe dich.«

»Du bist mein Leben«, kam es zärtlich aus seinem Mund, und ich war mir vollkommen bewusst, was diese Aussage bedeutete. So simpel sie auch klang: Dahinter lag etwas ganz Besonders verborgen.
 

Das war unsere erste gemeinsame Liebesnacht, die keiner von uns je vergessen würde. Weder in diesem Leben noch in jedem nächsten.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 16:

信心

Vertrauen/B]

»Unterschätzt niemals unsere Gefühle füreinander.«


 

Ein neuer Tag war angebrochen. Der Wind, so schwach er auch war, ließ das Wasser der Quelle nicht ruhen. Immer wieder hörte man in der friedlichen Stille der Natur leises Plätschern, die durch die leichten Wellen des heißen Wassers verursacht wurden.

Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien heute so hell, dass sie penetrant blendete.

Arm in Arm lagen wir innerhalb der Höhle, die sich vor der heißen Quelle befand. Vor der Quelle, wo sich etwas ganz Besonderes ereignet hatte. Der Ort, an dem wir unsere erste gemeinsame Liebesnacht verbracht hatten.

Als ich erwachte, hatte ich leider nicht lange die Gelegenheit, sie heimlich zu beobachten, weil sie kurz darauf ebenfalls die Augen langsam aufschlug. Welch ein niedlicher Anblick. Ich strahlte sie glücklich an. »Guten Morgen, Prinzessin.« Sanft tätschelte ich ihr den Kopf, so wie ich es früher immer getan hatte, als wir beide noch kleine Kinder gewesen waren. Sie erwiderte meinen Blick verliebt. »Guten Morgen.« Noch ganz schlaftrunken kuschelte sie sich noch näher an mich heran.

Ich spürte sofort, dass es zwischen uns nicht mehr wie vorher war. Etwas ganz Entscheidendes hatte sich geändert: Wir waren uns näher als je zuvor. Und wir liebten uns mehr als je zuvor.

Ich bereute es keinen einzigen Augenblick lang, es doch gemeinsam mit Chichi gewagt zu haben. Es war definitiv kein Fehler gewesen. Meine anfänglichen Zweifel waren unbegründet und vor allem überflüssig gewesen. Es war richtig gewesen, denn Liebe hatte nicht im Entferntesten etwas mit der Vernunft oder gar dem Gesetz zu tun.

Wir liebten uns so sehr und unsere Liebe war all die Jahre schon so lange stetig gewachsen, dass es an der Zeit geworden war, diesen letzten Schritt mit ihr zu unternehmen und ihr meine grenzenlose Zuneigung auch körperlich Ausdruck zu verleihen. Sie sollte mich voll und ganz spüren – jede Faser meines Körpers. Mit all ihren Sinnen und Empfindungen. Haut an Haut. Unsere Liebe war reif genug dafür gewesen. Denn Worte allein hätten nie die Macht erreicht, ihr meine unbändige, unzähmbare Liebe zu beweisen.

»Es war so wunderschön«, fasste sie auch meine Gedanken in aller Kürze zusammen. Ich schmunzelte verträumt, strich ihr über den nackten Rücken und gab ihr als Antwort einen liebevollen Kuss auf die Stirn. »Ja, das war es«, bestätigte ich flüsternd. Da wir uns dick zugedeckt und die ganze Nacht gekuschelt hatten, war uns nicht kalt.

Nachdem wir aufgestanden und gefrühstückt hatten, machten wir uns wieder Hand in Hand auf den Weg. Wir hatten es ja schon fast geschafft. Uns fehlte nur noch ein Dragonball, und dann konnten wir endlich zusammen glücklich sein – in Freiheit, ohne jegliche Verpflichtungen unserem Reich gegenüber. Dann konnten wir endlich ungestört unser Leben leben.
 

Inzwischen war ein weiterer Monat ins Land gestrichen.

»Sieh mal, da unten ist ein Dorf! Spürst du da etwas, Liebste?« Aufgeregt deutete ich auf das kleine unscheinbare Dorf, welches sich direkt unter uns befand.

Chichi streckte ihre Fühler aus, weshalb sie nicht sofort antwortete. »Momentan spüre ich nichts. Lass uns die Siedlung trotzdem mal unter die Lupe nehmen. Wir könnten unerkannt vielleicht etwas zu Essen bekommen.«

Irgendwie war ihr Gespür in letzter Zeit leider nicht mehr das, was es einmal gewesen war. Sie war sich ziemlich unsicher und spürte von einem gewissen Abstand aus kaum noch etwas - ganz im Gegenteil zu früher, was auch erst wenige Wochen zurücklag. Bisher hatte ich sie aber auch nur einmal darauf angesprochen, um sie ja nicht unnötig zu kränken, doch sie hatte darauf gemeint, dass alles okay mit ihr wäre. Und so musste ich mich mit dieser Antwort zufriedengeben, auch wenn ich meine Sorge um sie nicht vollständig abstellen konnte.

Und mir war auch nicht wohl bei dem Gedanken, ins Dorf reinzuspazieren. Die Gefahr war zu groß, erkannt zu werden. Außerdem wunderte es mich, dass sie als Erste auf das Essen zu sprechen kam – normalerweise war doch immer ich derjenige, der immer Hunger hatte.

»Uns bleibt wohl keine andere Möglichkeit. Wir müssen es wohl riskieren«, kam ich dann doch zu diesem Entschluss.

Zwei schlanke Arme umschlangen mich plötzlich von hinten. Fragend drehte ich meinen Kopf zurück. »Ach, es wird schon nichts passieren! Und wenn doch, wirst du mich doch beschützen, nicht wahr?« Dabei blinzelte sie mich zuckersüß an. »Davon kannst du aber ausgehen.«
 

Eine halbe Stunde später saßen wir gemütlich in einem alten Restaurant und aßen seit Langem mal wieder ein vernünftiges, Gericht aus der originalen, herkömmlichen Küche. Zwar waren Chichis Kochkünste unschlagbar, doch draußen in der weiten Wildnis war der zum Kochen geeignete Vorrat eben etwas begrenzt.

Ein Gericht war für mich wohl mehr als untertrieben. Ich schaufelte regelrecht eine zweistellige Zahl an Gerichten in mich hinein.

Um nicht erkannt zu werden, trugen wir beide eine Kapuze. Zum Glück waren wir nicht die Einzigen, sodass dies nicht weiter auffiel.

»Ist das lecker!«, war der einzige Satz, den ich hin und wieder von mir gab, während ich herzhaft weiter aß. Schließlich wollte ich meine Mahlzeit nicht unbedingt mittendrin unterbrechen. Doch anscheinend meinte es jemand nicht gut mit mir, denn plötzlich stürmten einige yuanische Soldaten in das Restaurant. »Also auffälliger geht’s wohl nicht mehr, was?«, dachte ich mir nur sarkastisch und griff nach Chichis Hand, um uns fortzuteleportieren, doch da ich dafür ein wenig Kraft aufbringen musste, wurde meine Aura wieder sichtbar, sodass ein feinfühliger Soldat mich sogleich entdeckte. »Die Prinzessin Chi und General Goku!«, rief er aufgeregt. Keine Sekunde später stürmten sie auf uns zu und schlugen wild auf den Tisch, sodass die drei Stapel Teller, die von mir fleißig verputzt worden waren, zu Boden fielen und klirrend in ihre Einzelteile zerbrachen.

Reflexartig hatte ich es noch geschafft, eine Portion Nudeln aufzufangen, an der ich gerade gesessen hatte, bevor sie das gleiche Schicksal ereilen konnte. Was wäre das für eine Verschwendung gewesen. So schnell wie möglich wollte ich noch den Rest zu mir nehmen, als ich Chichis aufgebrachte Stimme vernahm, die meinen Nahmen rief. Klares Zeichen, dass es an der Zeit war, mein Mahl zu beenden. Schweren Herzens ließ ich die Schale fallen, packte Chichi, trug sie auf Händen und sprang blitzschnell aus dem Restaurant. Ich war viel zu wütend, um mich jetzt einfach wegzuteleportieren. Ich wollte mit ihnen abrechnen. Durch den Bruch des Fluchs blühte nun auch meine kampflustige Seite wieder in voller Pracht auf. Und auch mein Leichtsinn.

»Kommt schon raus, ihr Flaschen! Wenn ich eines hasse, dann ist es, wenn man mich beim Essen stört!«, maulte ich gereizt und stellte mich angriffslustig in Kampfposition. »Wenn ich eines hasse, dann, wenn man mich beim Essen stört!« Es war sehr untypisch für mich, so schnell an die Decke zu gehen, doch wenn es ums Essen ging, hörte bei mir der Spaß auf.

»Verehrte Prinzessin und verehrter General!«, kam es von dem Anführer der Gruppe, General An-Bao. »Schon seit Monaten versuchen wir verzweifelt, Euch ausfindig zu machen. Bitte, kehrt in unser Reich zurück!« Tief kniete er sich vor Chichi nieder. Die anderen Soldaten im Hintergrund taten es ihm gleich.

Mit einem kalten Blick, der sogar bei mir einen Schauer hinterließ, sah sie auf ihn herab. Die gleichen Augen, die sie zwischen der Zeitspanne von den Anfängen meines Fluches und vor unserer gemeinsamen Flucht hatte. Die gleiche Leere und Tiefgründigkeit.

Wieso war dieser Ausdruck wieder da? Ausgerechnet jetzt? Dachte sie an diese qualvolle Zeit zurück? An die schlimmste Zeit unseres bisherigen Lebens?

»Nein General. Nie wieder werde ich auch nur einen Fuß da reinsetzen. Von dieser Hoffnung könnt ihr euch ein für allemal verabschieden!«

Totenstille. Im ersten Moment traute sich keiner, irgendetwas zu sagen. Und auch Chichi hatte offensichtlich nicht vor, mehr zu sagen als unbedingt notwendig war.

»Prinzessin, bitte, das dürft Ihr uns nicht antun!«, flehten meine ehemaligen Kollegen regelrecht.

Mit ernster Miene stellte ich mich schützend vor meiner Frau. »Ihr habt gehört, was sie gesagt hat! Und jetzt seht zu, dass ihr schleunigst Land gewinnt, bevor ich richtig wütend werde!«

Um Fassung ringend sah mir An-Bao in die Augen. Es fiel ihm sichtlich schwer, sich gegen mich aufzulehnen – schließlich war ich ja immer sein großes Vorbild gewesen; diese Vorbildfunktion hatte ich eigentlich bei allen gehabt damals. Inzwischen hatte er sich ja seinen Traum erfüllt und war mein Nachfolger geworden – klar, dass er seine Pflicht nun umso ernster nahm. »Wir … dürfen nicht zurücktreten. Das müsst Ihr doch wohl am besten wissen, General.« Er schluckte, senkte seinen Blick und ballte seine Hand zu einer bebenden Faust zusammen. »Wir müssen die Befehle des Kaisers ausführen, koste es, was es wolle. Selbst wenn wir gegen euch antreten müssen!«

Für kurze Zeit schloss ich meine Augen. Ich müsste es also am besten wissen. Klar, da war ich ja noch unter dem Fluch unseres verstorbenen Mönchs Liang-Ning gestanden und war der absolut Treueste aller treuesten Generäle gewesen. Natürlich hatte ich das allen Soldaten auch so vorgelebt, weil ich selbst der felsenfesten Überzeugung gewesen war, dass man sich dem Kaiser keinesfalls widersetzen durfte.

Inzwischen ging es mir total am Allerwertesten vorbei, was mit dem Kaiser und unserem Volk passierte. Welch eine Ironie.

Der neue Oberbefehlshaber erhob sich von seiner untertänigen Position und richtete seinen Finger auf uns. »Auf ihn!« Im nächsten Moment wurden wir von allen Seiten von den Soldaten angegriffen.

»AUF IHN!« Er erhob sich und die Soldaten schossen an ihm vorbei; direkt auf mich zu.

Spielend wich ich dem ersten Angriff aus und schlug mit einem Mal meine Augen auf. »Ihr könnt euer Glück gerne versuchen, aber eines möchte ich euch noch mitgeben, weil wir mal Gefährten waren und ihr mir einfach leidtut, weil ihr nichts weiter seid als Marionetten des Kaisers: Dieser Kampf ist völlig sinnlos, sowohl für euch als auch für mich. Ihr könnt nicht gewinnen.«

Jemand attackierte mich aus dem Hinterhalt. Ohne hinzusehen schlug ich ihn mit einem Fußtritt nieder. »Hast du denn überhaupt keinen Stolz, Dong-An? Den Gegner von hinten anzugreifen – ein absolutes Tabu für einen ehrenhaften Krieger. Du musst noch sehr viel lernen.«

Mit leiser Verachtung blickte ich hinunter zu meinem einstigen besten Mann, der mich immer ganz besonders verehrt hatte und dessen Augen mich verräterisch glitzernd ansahen. »Wie konntet Ihr mich nur so enttäuschen, General Goku? Gearde Ihr! Ihr wart mein größtes Idol! Wie konntet ihr unser Volk nur so verraten?«

Nachdenklich sah ich ihn an. Eine ganze Weile herrschte stilles Schweigen, bis ich ihm endlich die Antwort lieferte, die der absoluten Wahrheit entsprach: »Ganz einfach: Ich wollte die Frau lieben, die ich mehr als alles andere auf dieser Welt begehre und liebe. Das ist alles.«

Ich wandte mich von ihm ab und setzte den Rest der Gruppe problemlos außer Gefecht.

»General Goku!« Laut dröhnte es in meinem rechten Ohr. Ich fuhr herum und bei dem Anblick, der sich mir nun bot, zog sich alles in mir zusammen: An-Bao hatte aus einer Verzweiflungslage Chichi an sich genommen und hielt etwas zitternd sein Schwert dicht an ihre Kehle. »Nur die kleinste Bewegung und die Prinzessin ist tot!«

Ohne jegliche Mimik zu verziehen beobachtete ich die beiden. Lange ruhte mein Blick auf Chichi, deren Blick keinerlei Angst ausstrahlte, sondern grenzenloses Vertrauen.

Ihre Augen strahlten keinerlei Angst aus – nur grenzenloses Vertrauen.

So schwer es mir auch in diesem Moment fiel: Ich versuchte, meine aufsteigenden Emotionen zurückzuhalten und klare Gedanken zu fassen. Denn Chichi war zweifelsohne mein größter Schwachpunkt, der es sogar gelang, mich mich selbst vergessen zu lassen. Sie war die Frau, die ich mehr als alles andere auf diesem Universum liebte. Niemals würde ich zulassen, dass man ihr auch nur ein Haar krümmte.

Wie konnte ich nur so dumm sein und sie aus den Augen lassen? Nun war sie so einer Gefahr ausgesetzt – allein meinetwegen.

Das Blut in mir begann zu kochen und wild durch meine Venen zu pulsieren. Mir wurde immer heißer und ich war kurz davor, blind vor Wut zu werden. Es kostete mich jegliche Selbstbeherrschung, diesem Zorn nicht auch äußerlich Ausdruck zu verleihen. Ich musste einen kühlen Kopf bewahren, bevor ich irgendeinen Fehler beging, der fatale Folgen mit sich bringen und den ich mir nie verzeihen könnte.

Tatsächlich durchschoss mich in diesem Moment ein logischer Geistesblitz. Beinahe siegessicher legte ich den Kopf schief.

»Nein, das würdest du nie wagen. Du hältst mich wohl für total behämmert. Du hast doch den Auftrag bekommen, die Prinzessin zurück in unser Reich zu bringen, nicht wahr? Was glaubst du, sähe die Reaktion deines ach so verehrten Kaisers aus, wenn du sie nicht lebend zurückbringst?

So wie ich diesen Mistkerl von Kaiser kenne, hält er bestimmt eine saftige Strafe für uns bereit, aber wenn wir tot sind, muss er natürlich wohl oder übel auf unsere Tortur verzichten! Wen glaubst du, wird er foltern an unserer Stelle?« Ich versuchte so ruhig und gelassen wie möglich zu klingen – immerhin wollte ich überzeugend rüberkommen. Ich hätte wohl keinen besonders schlagfertigen Eindruck hinterlassen, wenn ich hier wie eine wild gewordene Bestie ausgeflippt wäre, da mir in Wahrheit genau danach war.

Unsicher sah An-Bao abwechselnd zu mir und zu Chichi. Das entging mir nicht und ich musste mir ein triumphierendes Grinsen verkneifen. Er war schon immer ziemlich leicht um Finger zu wickeln gewesen.

Ich zuckte nicht mit der Wimper, als er wie aus heiterem Himmel zu brüllen begann. »Was macht das noch für einen großen Unterschied? Auf uns wartet so oder so der Tod, wenn wir die Prinzessin und Euch nicht zurückbringen!«

»Ziemlich beschissene Situation, was?«, spottete ich gehässig, denn mein Mitleid ihm gegnüber hielt sich in Grenzen. Immerhin benutzte er Chichis Leben unmoralischerweise als Schutzschild. Dafür hatte ich keinerlei Verständnis. Mit dieser Handlung hatte er in meinen Augen jegliche Rechte verwirkt.

Eine Tat, die ich ihm niemals verziehen würde. Daher musste ich wirklich höllisch aufpassen, dass mir meine aufkeimende Wut und mein grenzenloser Hass nicht den Verstand vernebelte. Sachlich bleiben lautete die Devise. Gesagt, getan: Betont lässig verschränkte ich meine Arme vor der Brust.

»Egal, wofür du dich auch entscheidest: Es wird immer falsch sein. Ich für meinen Teil sehe nur zwei Möglichkeiten für dich: Entweder tötest du Chichi und wirst einer Folter unterzogen, die einen sehr qualvollen Tod für dich zur Folge haben wird, oder du verschonst uns und wirst bestraft, weil du uns nicht kriegen konntest. Beide Wege werden dich zweifelsohne ins Verderben stürzen. Aber da kann ich nur sagen: Selbst schuld, wenn man sich so bedingungslos des tyrannischen Kaisers beugt.«

Doch da mischte sich eine gewisse Person ziemlich unerwartet in die Auseinandersetzung ein. »Son-Goku! Das reicht jetzt!«, mischte sich Chichi ein. Sie holte mich somit zurück auf den Boden der Tatsachen. Das hatte ich auch bitter nötig gehabt, um zu erkennen, wie ernst die Lage war.

»Lass sie los!«, zischte ich mit ruhiger Stimme, aber der drohende Unterton war allerdings nicht zu überhören.

An-Bao folgte meiner Aufforderung ohne Widerrede und hielt seinen Blick niedergeschlagen gesenkt.

Chichi – endlich endgültig von der drohenden Lebensgefahr befreit – wandte sich gleich An-Bao zu. Eine Welle des Mitleids stürzte auf sie ein bei diesem Anblick.

»Ihr müsst nicht zurückkehren. Taucht unter und lebt außerhalb dieses Reiches. Baut euch euer eigenes, freies Leben auf. Euch ist das ohne Probleme möglich: Ihr müsst euch nur aus eurer Soldatenuniform befreien und könnt wie ganz normale Menschen leben.

Wir können das leider nicht. Uns würde jeder erkennen, zu jeder Zeit und an jedem Ort.« Ihre Stimme wurde immer leiser und monotoner. Kein Wunder bei unserer schier aussichtslosen Situation.

»Prinzessin …«, flüsterte er bestürzt und ehrfürchtig, doch wurde von mir unterbrochen. Inzwischen stand ich direkt hinter Chichi und legte sanft eine Hand auf ihre Schulter.

»Mach dir mal keine Sorgen. Wir werden schon eine Lösung finden! Kümmert ihr euch lieber um eure eigene Existenz.« Ich schenkte ihm ein versöhnliches Lächeln, bevor ich Chichi ohne Vorwarnung in meine Arme nahm und mit ihr wegflog.
 

In einer weit entfernten, abgelegenen Gegend landete ich schließlich. Während des ganzen Flugs hatten wir kein Wort miteinander gewechselt. Meine Gedanken kreisten permanent um die gerade vorgefallenen Ereignisse – und ich hätte darauf wetten können, dass sie auch an sie dachte. Ich musste zusätzlich noch gegen etwas anderem kämpfen: Meine Reue.

Nachdem ich sie heruntergelassen hatte, durchbrach sie sogleich die erdrückende Stille zwischen uns.

»Was war nur mit dir los, Son-Goku? Ich hätte dich fast nicht wiedererkannt … Deine Augen, deine Stimme und deine gesamte Ausstrahlung war von purem Hass getränkt«, fing sie an, über dieses Ereignis zu sprechen.

Ich sah stumm zu Boden. Natürlich hatte ich nicht vor, mir schleunigst eine gute Lüge einfallen zu lassen. Wir wollten immer ehrlich zueinander sein und daran würde ich mich auch halten. Nein, es war definitiv nicht der Grund, warum ich mit der Antwort zögerte. Es entpuppte sich einfach nur als äußerst schwierig, die Wahrheit in sprechbare Worte zu fassen. Oder nach einer Rechtfertigung zu suchen. Allein schon, weil ich mir mein Verhalten selbst nicht so richtig erklären konnte, erschwerte die Sache natürlich ungemein.

»Ich … Ich weiß selber nicht, was in diesem Moment in mich gefahren ist. Ich habe einfach nur puren Hass auf ihn verspürt, als er dich mit dem Schwert bedroht hat. Ich … hatte solche Angst, dich zu verlieren … und aus der Angst hat sich unerklärlicherweise eine so unbändige Wut entwickelt, sodass ich glatt aus den Augen verloren habe, in welcher Gefahr du wirklich geschwebt bist.

Aus dieser Angst ist der Hass entstanden in einer Form, wie ich ihn nicht kenne. Ich kann es mir selber nicht erklären. Vergib mir bitte, dass ich so blöd auf ihn eingeredet habe statt dich gleich aus seinen Fängen zu befreien.« Zerknirscht traue ich mich kaum, in ihre Augen zu sehen.

Lange sah sie mich nur mit einer gewissen Ernsthaftigkeit an, bevor sie abrupt ein mildes, triumphierendes Lächeln auf ihren Lippen zauberte. »Ich glaube, ich habe dich durchschaut! Inzwischen kenne ich dich noch besser als du dich selbst!«

Verwundert starrte ich sie nur mit verblüfften Augen an.

»Wie meinst du das?«

»Anscheinend … Nein, eigentlich ganz offensichtlich …«, sie legte ihre Arme um meinen Nacken und schenkte mir ihr wärmstes Schmunzeln, »… hast du deine Gefühle für mich ziemlich unterschätzt.«

Bevor ich überhaupt etwas darauf erwidern konnte, spürte ich ihre weichen Lippen auf meinen. Ich schmeckte ihren süßen Geschmack, als ihre Zunge zärtlich in meine Mundhöhle eindrang.

In diesem Moment wurde es sogar mir klar: Sie hatte vollkommen recht. Doch ich dachte nicht mehr länger, legte meine Arme um ihre schmale Taille und gab mich dem Kuss vollkommen hin.

Sie war so zierlich … so zerbrechlich. Meine Chi.
 

Wenige Zeit später saßen wir an einem dicken Baum gelehnt. Der ganze Schnee war in der Zwischenzeit geschmolzen – stattdessen lachte uns die Sonne entgegen. Zwar war es trotzdem recht frisch, aber im Vergleich zu manch anderen Tagen seit unserer Reise herrschten angenehme Temperaturen.

Ich saß direkt hinter ihr, während sie ihren schlanken Rücken an meinen Oberkörper drückte. Schützend umschloss ich sie mit meinen Armen und legte mein Kinn auf ihren Kopf. Ihr schwarzes, glänzendes Haar roch so herrlich, dass es mir beinahe den Verstand raubte. Genüsslich sog ich den frischen Duft von klarem Wasser mit geschlossenen Augen ein.

Seit unserer Reise konnten wir uns schließlich nur mit dem Wasser waschen, was uns Mutter Natur direkt bot. Genüsslich sog ich ihren frischen Duft mit geschlossenen Augen ein.

»Son-Goku?«

»Hm?« Ich spielte etwas verträumt mit ihren einzelnen Haarsträhnen.

»Weißt du, was ich gedacht habe, als General An-Bao mich mit seinem Schwert bedroht hat?«

Ich wurde hellhörig und erwachte aus meinem tranceartigen Zustand. Angestrengt wühlte ich in meinem Kurzzeitgedächtnis herum. »Na ja … Ich habe in deinen Augen auf jeden Fall keine Angst gesehen; das ist mir am stärksten aufgefallen«, antwortete ich zögerlich.

Sie nickte zustimmend. »Ich hatte wirklich überhaupt keinerlei Angst verspürt. Und ich muss sagen: Ich war selbst sehr verwundert darüber. Ich meine: in so einer Situation, direkt im Angesicht des Todes! Und kein Funken Angst. Nicht dass ich keine Angst vor dem Tod hätte, aber ich hatte wirklich keine Angst gehabt und …«

Zärtlich legte ich meinen Zeigefinger auf ihren Mund und stoppte somit ihren aufgeregten Redefluss. Tief sah ich in dieses warme, glänzende und lebendige Schwarz ihrer Augen. Augen, die es immer wieder schafften, mich in ihren Bann zu ziehen und zu verzaubern.

Nun war ich derjenige, der siegessicher grinste. »Du hattest einfach grenzenloses Vertrauen zu mir gehabt, nicht wahr? Na dann warst du aber diejenige, die ihre Gefühle für mich gewaltig unterschätzt hat.«

Herzhaft fing sie an zu lachen. Eine Melodie, die mich einfach immer glücklich machte; für mich die schönste Melodie auf dieser Welt. Mein Herz machte Freudensprünge.

Ja, ich wollte sie glücklich machen. Ich wollte diese Frau glücklich machen und sie jeden Tag so herzhaft lachen sehen.

Das lag mir mehr am Herzen als alles andere.

Denn wenn sie glücklich war, dann war ich das auch … Niemals wäre ich dazu fähig, eine andere Frau als sie zu lieben. Sie war die einzige Frau für mich. Für die Ewigkeit.

復仇 - Prinz von Korea schlägt zurück

****Rückblick****

Herzhaft fing sie an zu lachen. Eine Melodie, die mich einfach immer glücklich machte; für mich die schönste Melodie auf dieser Welt. Mein Herz machte Freudensprünge.

Ja, ich wollte sie glücklich machen. Ich wollte diese Frau glücklich machen und sie jeden Tag so herzhaft lachen sehen. Das lag mir mehr am Herzen als alles Andere.

Denn wenn sie glücklich war, dann war ich das auch … Niemals wäre ich dazu fähig, eine andere Frau als sie zu lieben. Sie war die einzige Frau für mich. Für die Ewigkeit.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 17:

復仇

Ein erbitterter Kampf

»Nur noch ein gemeinsamer Schritt bis zum Ziel!«


 


 

Weitere Tage vergingen ohne großartige Ereignisse.

Abgesehen von einer Kleinigkeit: Mit meinem Körper stimmte etwas nicht; ich war krank. Mir war fast jeden Morgen so speiübel und ich fühlte mich einfach nur schlecht und krank. Die Übelkeit nahm bereits solche Ausmaße an, dass ich mich manchmal sogar übergeben musste. Aber was mich am meisten alarmierte: Meine monatliche Regel war ausgeblieben.

Vielleicht lag das am Stress, den so eine Abenteuerreise mit sich brachte. Dabei war ich doch normalerweise gar nicht so empfindlich. Hatte ich mich vielleicht überschätzt?

Als ob das nicht schon gereicht hätte, wirkte sich dieser Zustand auch auf mein Gemüt aus: Ich hatte extreme Stimmungsschwankungen – vor allem Son-Goku hatte darunter mächtig zu leiden. Dabei war es überhaupt nicht meine Absicht, alles an ihn auszulassen, nur weil es mir schlecht ging.

Er fragte mich des Öfteren besorgt, was mit mir los war. Jedes Mal versuchte ich ihn zu beruhigen und behauptete, dass mit mir alles in bester Ordnung war und ich nur herumkränkelte. Natürlich war ich mir bewusst, dass er mir kein Wort glaubte, doch was hätte ich sonst darauf antworten sollen? Ich wusste selbst nicht, was mit mir los war. Und bevor ich ihn unnötig beunruhigte, griff ich lieber zu einer kleinen Notlüge, obwohl ich wusste, dass ich früher oder später mit der Wahrheit herausrücken musste. Sobald ich sie selbst herausgefunden hatte. Eine verheerende Tatsache war nicht abzustreiten: Meine Fähigkeit, die Dragonballs aufzuspüren, hatte mehr als deutlich abgenommen. Es kam schleichend und ich wollte es gar nicht wahrhaben, doch inzwischen konnte ich es nicht mehr verleugnen. Was harmlos angefangen hatte, entpuppte sich nun als weitaus schlimmer.

Das war auch der wahre Grund, warum wir schon so lange ziellos durch die Gegend umherwanderten ohne jegliche Spur, die womöglich zum siebten und letzten Dragonball führen könnte.

Doch die letzte große Herausforderung stand uns noch bevor.
 

»Ich such uns etwas zu essen. Bin bald wieder bei dir!« Er gab mir noch einen kurzen zärtlichen Kuss, bevor er in den nebenstehenden Wald flog.

Seufzend setzte ich mich auf einen großen Stein und starrte Löcher in die Luft. Schon seit Tagen war ich ziemlich nachdenklich, weil ich darüber grübelte, wie es nun weitergehen sollte. Denn inzwischen hatte ich herausgefunden, was mit meinem Körper los war. Doch … wie sollte es nun weitergehen? Und wie und wann sollte ich das Goku beibringen?
 

»Was für eine Ehre, dass wir uns endlich einmal persönlich und vor allem alleine begegnen, verehrte Prinzessin Chi!«, ertönte eine männliche Stimme. Sofort fuhr ich erschrocken hoch und drehte mich verängstigt in alle Richtungen, bis ich ihn schließlich auf einem großen Felsen hinter mir entdeckte: Das … war doch der Prinz von Goryeo! Auch wenn ich ihn nur an jenem Tag der geplanten Übergabe zu Gesicht bekommen hatte: Diese lüsternen Augen hatten sich in meine Psyche eingebrannt. Ich würde sie nie wieder vergessen. Leider.

Sein langes Haar, welches zu einem strengen Zopf zusammengebunden war, flatterte im Wind. Für einen Prinzen trug er recht schlichte, dunkelgrüne und sportliche Kleidung, die ebenfalls mit dem Wind ein Tänzchen vorführte.

Ich war wie erstarrt.

»Bitte nicht …«, flüsterte ich tonlos. Gemächlich rutschte er elegant von dem Felsen runter. Regungslos folgte ich jede seiner kleinsten Bewegungen. Ich wusste nicht genau, was in dieser Situation in mir vorging. Ich wollte, dass Son-Goku bei mir war; ab sofort und für immer. Ich schluckte verängstigt, als er auf mich zuschritt.

Ich schluckte schwer und wich immer weiter zurück. Die Panik stand mir wohl ins Gesicht geschrieben – warum sonst wurde das dreckige Grinsen auf seinem Gesicht immer hämischer, je näher er mir kam?

»W- Was wollt Ihr von mir?«, fand ich endlich meine Stimme wieder und wich weiter zurück. Er sollte mir bloß nicht zu nahe kommen, geschweige denn mich anrühren.

»Was glaubt Ihr, wie ich mich gefühlt habe, als Ihr die Klippe runtergestürzt sein?«, fr mich mit bebendem Unterton in der Stimme. »Wisst Ihr das? Ich habe mich schlicht und einfach gedemütigt gefühlt! Wie ein nasser Köter, der im Regen stehen gelassen worden ist!« Er wurde mit einem Schlag immer lauter.

Ich zuckte zusammen von seinem Gebrüll.

»So eine Schmach kann ich als zukünftiger Herrscher unseres Reiches natürlich nicht auf mir sitzen lassen, so leid es mir für dich auch tut. Natürlich habe ich mir bei meinem Volk nichts anmerken lassen und so getan, als wärt Ihr mir völlig gleichgültig. Niemals hätte ich zugegeben, dass mich das getroffen hat. Deswegen bin ich offiziell auch gar nicht auf der Suche nach Euch, sondern habe behauptet, mich auf einer längeren Reise zu befinden, um mir so über die Aufgaben eines zukünftigen Kaisers bewusst zu werden.

Bestimmt versteht Ihr das. Schließlich seid Ihr auch vom höchsten Adel. Wir aus den mächtigsten Geschlechtern, die zurzeit die Welt regieren. Da müssen wir doch untereinander bleiben und uns gegensetig unterstützen, findet Ihr nicht auch?

Wenn Ihr mit mir in mein Reich zurückkehrt, werden wir einfach behaupten, dass Ihr mich winselnd um Vergebung gebeten habt.«

Mittlerweile waren wir in der nächstliegenden Höhle angekommen. Ich konnte nicht eindringen, denn da würde ich sicher keine Hilfe bekommen. Im Gegenteil: In dieser Höhle wäre ich ihm ausgeliefert.

»Von der Nähe seht Ihr noch viel hinreißender aus.« Ich spürte seine kalte Hand an meinem Nacken. Ein eiskalter Schauer durchlief meinen Rücken.

»Nein, bitte nicht …«, dachte ich und sprach diesen Gedanken auch gleichzeitig aus, ohne es zu merken.

»Nicht doch, Ihr braucht Euch überhaupt nicht zu fürchten. Im Gegenteil: Ich bin ein ausgezeichneter Liebhaber! Aber davon könnt Ihr Euch gleich selbst überzeugen.«

Zutiefst schockiert riss ich meine Augen auf, als er mich mit einer einzigen Bewegung unsanft in die Höhle schubste.

Ich hatte es zwar schon seit seiner Anwesenheit geahnt, aber nun war es offiziell, was er mit mir vorhatte. Die Wahrheit definitiv zu kennen oder sie nur zu erahnen: Darin lag schon ein meilenweiter Unterschied. Ich hatte das Gefühl, vor Angst zu ersticken.

»Ich werde auch ganz sanft sein. Schließlich seid Ihr ja noch rein und unberührt. Ach, es wird mir eine Ehre sein, Eure Unschuld zu nehmen. Wir werden beide unseren Spaß haben, glaubt mir.«

Fassungslos sackte ich zusammen. »Nein. Bitte nicht!«, flüsterte ich zum wiederholten Male.

Seine rauen, eiskalten Hände berührten nun fester meinen Nacken, glitten immer tiefer zu meinen Schultern und streiften mein Gewand ab.

Son-Goku! Bitte hilf mir!

»Nein … Ich … Ich bin nicht mehr rein!«, schrie ich verzweifelt mit Tränen in den Augen. Das war eine Schande für das Volk und hätte eigentlich keinen Weg in die Öffentlichkeit finden dürfen, doch mir war das egal. Im Angesicht dessen, was mir unmittelbar blühte, war mir alles egal. Ich wollte nur eins: dass er mich nicht mehr anfasste! Er sollte seine dreckigen Pfoten von mir lassen, mich nicht mehr mit diesen abscheulichen Augen ansehen und einfach verschwinden!

Ich hatte diese Tatsache preisgegeben mit der Hoffnung, dass er das Interesse und die Gier an mir so schnell verlieren könnte. Sollte doch die ganze Welt erfahren, dass ich eine Sünderin war. Es war mir sogar lieber, zu Tode gefoltert zu werden. Alles würde ich ertragen, doch dass jemand anderer als mein Liebster Hand an mir anlegen könnte … Das durfte nicht passieren.

Denn dann … könnte ich Son-Goku niemals mehr in die Augen sehen.

Und tatsächlich wurde es still.

»Was? … Wer war das? Etwa dieser Nichtsnutz von General? Du bist einfach eine Schande für unsere Völker! Eine Schlampe! Wenn das an die Öffentlichkeit gerät, dann heißt es für dich für eine ungewisse Zeit Kerker – ist dir das klar? Dass du wirklich einem anderen als deinem rechtmäßigen, adeligen Gatten deine Unschuld schenkst, ist unverzeihlich!«

Ich ertrug alles stumm, was er mir vorwarf. Denn es interessierte mich nicht in geringster Weise, was er von mir hielt. Warum sollte es das auch? Seine Augen funkelten und er tobte, bevor er doch wieder ruhiger wurde und seine Augen Abscheu widerspiegelten. »Dann muss ich ja nicht mehr so sanft mit dir umspringen. Das hast du nicht verdient. Sei froh, denn die erste Strafe kriegst du von mir. Vielleicht wird es sogar angenehm für dich, wenn du es richtig hart bevorzugst!«

Mein Herzschlag setzte aus. Zumindest musste es sich so anfühlen. Nur noch gedämpft nahm ich die weiteren Worte seinerseits wahr.

Es war vorbei. Son-Goku würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen.

Meine Augen wurden beherrscht von einer unendlich leeren Hoffnungslosigkeit. Mein Kampfgeist war gebrochen.

Gierig machte er sich an meinem Hals zu schaffen. Der Geruch von penetrantem Alkohol, verdrecktem Aschenbecher und trockenem Schweiß stieg mir in die Nase. Mir drehte sich der Magen um; ich war kurz davor, mich zu übergeben.

Nein, er war viel zu stark, denn auch als Prinz hatte er gelernt, sich im Notfall selbst zu verteidigen und zu kämpfen. Es war sinnlos, sich gegen ihn zu wehren. Und ich … war körperlich einfach seit Wochen zu geschwächt. Es war sinnlos, sich gegen ihn zu wehren.

Ich schloss meine Augen und wollte das, was um mich geschah, einfach nur noch ausblenden. Es nicht mitkriegen, nicht wahrnehmen. Warten und hoffen, bis es endlich vorbei war.

Son-Goku … Wo bist du?

Stumme Tränen flossen meinen Wangen hinab.

Doch in dem Moment, als er rücksichtslos mein Gewand aufriss, fuhr ich zeitgleich hoch. Wie wiederbelebt schlug ich die Augen auf und kam wieder zu mir. Er durfte das nicht. Er durfte mich so nicht einmal sehen; geschweige denn anfassen! Das durfte nur ein einziger Mann auf dieser Welt …

Was war nur in mich gefahren? Wie konnte ich nur so schnell aufgeben? Das entsprach so gar nicht meiner Art! Was würde nur Son-Goku sagen, wenn er mich so schwach sehen würde? Wie konnte ich nur so schnell die Flinte ins Korn werfen? Das würde er mir niemals verzeihen, wenn ich alles wehrlos über mich ergehen lassen würde!

Dann hätte ich gar nicht das Recht, an seiner Seite zu stehen. Zu ihm passte nur eine starke Frau. Und ich war stark; körperlich als auch geistig. Außerdem: Wieso hatte ich so wenig Vertrauen zu meinem Mann? Er würde schon kommen und mich aus den schmutzigen Fängen dieses Prinzen befreien. Bestimmt war er schon längst auf dem Weg! Die Angst hatte echt meinen Verstand vernebelt und mich gelähmt – ein zweites Mal würde ich das sicher nicht billigen!

»Lass mich los!« Nun verlor ich den letzten Funken an Respekt, trat direkt in sein empfindlichstes Körperteil, kam schnell auf die Beine und rannte Richtugn Höhlenausgang.

Dabei hielt ich das zerfetzte Stück Stoff noch dicht an meinen fast nackten Oberkörper. Eine Welle der Erleichterung stürzte auf mich herab, als ich ihn erblickte. Meine Rettung.

»Son-Goku!«, rief ich, und meine Tränen wandelten sich in Sekundenschnelle um in Freudentränen. Ich schmiss mich ohne Vorwarnung in seine Arme, nachdem er achtlos unsere komplette Essensration für den Abend fallen gelassen hatte. Wortlos legte er seine starken Arme um mich und schenkte mir all seine Wärme, die ich hungrig in mir aufnahm.

Er brauchte eine gewisse Zeit, bis er seine Sprache wiederfand. »Ganz ruhig, Chichi. Ich bin ja jetzt da.« Seine sanfte, warme Stimme hatte sofort zusätzlich eine beruhigende Wirkung auf mich neben seiner bloßen Anwesenheit. Er war da. Er war wirklich rechtzeitig gekommen!

Da ich meinen Kopf ganz dicht an seine Schulter vergraben hatte, bemerkte ich nicht gleich, wie der Prinz hinter mir aus der Höhle trat.

Stille. Es war so still, dass man sogar eine fallende Stecknadel problemlos gehört hätte. Als mir dieses Schweigen allmählich unangenehm wurde, schaute ich vorsichtig zu meinem Liebsten hoch.

Der Blick, den er gerade aufgesetzt hatte, ließ mich beinahe zusammenzucken. So einen abgrundtiefen Hass hatte ich noch nie in seinen Augen gesehen. Noch nicht einmal gegenüber dem Mörder unseres Vaters. Und auch nicht gegenüber dem General An-Bao, als er mich damals mit dem Schwert bedroht hatte.

Seine Gesichtszüge zuckten – er war kurz davor, vollkommen seine Beherrschung zu verlieren.

»Son-Goku?«, flüsterte ich etwas beklommen. Sofort sah er mich mit etwas überraschten Augen an – als wäre ihm erst jetzt meine Anwesenheit wieder bewusst. Seinen Augen wurden wieder wärmer und ich spürte seine Hand hinter meinem Kopf, die mich kurz an seinen Oberkörper drückte. Anschließend zog er die obere Schicht seines Gewands aus und zog ihn mir vorsichtig an.

»Ich bin gleich wieder bei dir.« Nach diesen beschwichtigenden Worten ließ er mich zaghaft los und ging mit entschlossenen Schritten auf den Prinzen zu, dem das hämische Grinsen plötzlich aus dem Gesicht gewichen war.

»Du verdammtes Arschloch«, flüsterte er kaum hörbar und schlug ihm ohne Vorwarnung auf die Schläfe. Der Prinz knallte mit dem Kopf schmerzhaft auf den kalten Boden.

Zwar war er stark, doch gegen Goku hatte er nicht die geringste Chance.

»Du hast es tatsächlich gewagt, sie mit deinen dreckigen Pfoten anzufassen, ja?« Gnadenlos trat er gegen seine rechte Bauchhälfte. Der Geschlagene schrie qualvoll auf. »Das war erst der Anfang! Ich werde dir alles, was du Chichi angetan hast, millionenfach heimzahlen! Darauf kannst du Gift nehmen!« Mit einem leichten Schwung hob er meinen Peiniger hoch und warf ihn direkt gegen einen Felsen.

Ich sah auf dem ersten Blick, dass er nicht mit aller Kraft zuschlug. Er wollte ihn leiden sehen. Er wollte ihn foltern. Ein weiteres Mal war er dabei, völlig die Kontrolle über sich zu verlieren.

»Bitte verschone mich!«, winselte der Prinz jammernd und kniete sich tief vor Son-Goku nieder, nachdem er sich nochmals mühsam aufgerappelt hatte. »Ich tu alles, was du willst!«

In diesem Moment riss ich die Augen erschrocken auf. Da war doch etwas. Ja, ich konnte ihn ganz schwach spüren: ein Dragonball. Der Prinz war im Besitz der Kugel, die uns noch fehlte. »Son-Goku, in seiner Tasche befindet sich der letzte Dragonball!«, rief ich ihm entgegen, war mir aber nicht sicher, ob er mich überhaupt gehört hatte, da er wie aus heiterem Himmel zu lachen begann. Dieses Lachen klang jedoch nicht herzerwärmend wie immer, sondern verbittert und eiskalt.

»Du glaubst wirklich, damit ist alles getan? Soll ich dir mal etwas verraten?« Er ging mit zügigen Schritten auf den Goryeoprinzen zu und kniete sich zu ihm runter. »So eine Tat kannst du einzig und allein mit deinem Leben wiedergutmachen. Und dann darfst du noch ewig in der Hölle schmoren.«

Seine vor Hass triefende Stimme drückte mir einen eiskalten Schauer auf, der mir quälend langsam den Rücken runterlief. Es war keinerlei Gefühl dabei, keine Wärme, einfach nur purer Hass. Er war blind vor Hass, und diesmal war es noch viel schlimmer als damals, als ich von einem unserer Generäle von einem Schwert bedroht worden war. So hatte ich ihn noch nie erlebt.

Blitzschnell umschloss fest den Hals seines Feindes und rammte seine Fingernägel in die fahle Haut. Der Prinz riss schockiert seine Augen auf; seine Zunge hing bereits aus seinem Mund heraus.

Konnte man ihn denn überhaupt ernsthaft als »Feind« betrachten? Er war weit davon entfernt, Goku ebenbürtig zu sein.

»Krepiere!«, schrie er bedrohlich und holte zum Gnadenstoß aus, doch ich ging in diesem Moment dazwischen, indem ich seinen Oberkörper von hinten umschlang.

»Nein, tu das bitte nicht. Das wirst du dir niemals verzeihen können! Du bist nicht der Typ, der einen Wehrlosen und deutlich Schwächeren tötet. So einer bist du nie gewesen! Du bist ein guter Mensch!

Dass du letztens den Mörder unserer Väter umgebracht hast, geschah im Kampf, wo er dir einfach unterlegen gewesen war. Aber das hier … Der Prinz ist kein Krieger; hier hat nie ein richtiger Kampf stattgefunden. Deshalb darfst du ihn nicht umbringen!

Bitte verstoße nicht meinetwegen gegen deine eigenen Vorsätze!« Zitternd lehnte ich meinen Kopf gegen seinen starken Rücken. Ich schloss meine Augen und sprach weiter auf ihn ein. »Du hast doch immer gelernt: ›Kung-Fu dient nur zur Selbstverteidigung und zum Schutz Schwächerer‹! Niemals aus Gier, Rache oder Bosheit! Und man darf niemals einen Wehrlosen angreifen! Hast du das alles etwa schon vergessen?«

Verzweifelt versuchte ich ihn zur Vernunft zu bringen. Und es schien mir auch zu gelingen, denn Son-Goku hielt augenblicklich inne.

»Das sagst ausgerechnet du?«, fragte er ungläubig, hielt seinen Blick allerdings immer noch nach vorne gerichtet. »Du, die von diesem Mistkerl von Prinz solches Leid erfahren musste?« Ich konnte nicht in sein Gesicht sehen, und das machte mich unsicher. In seiner Stimme lag ein vorwurfsvoller und zugleich verzweifelter Unterton.

Ich schwieg nur. Was sollte ich auch darauf antworten? Schließlich traf er damit genau ins Schwarze. Und ich wollte ihn nicht noch unnötig weiter verärgern. Daher bastelte ich mir minutenlang eine passende Antwort zusammen, bevor ich schluckend doch noch zu Wort kam. »Sein Tod nützt uns doch nichts. Ich bin nicht böse. Ich bin einfach nur froh, dass du gekommen bist! Alles andere ist doch unwichtig! Und außerdem hat er mir noch nichts angetan. Es ist noch nicht soweit gekommen, denn du hast es verhindert.« Ich machte eine kurze Pause, weil ich es selbst noch damit zu kämpfen hatte, was mir vorhin widerfahren war.

Missbilligend hob er eine Augenbraue. »Er hat dir Angst eingejagt. Allein das reicht mir bereits.« Er schnaubte resolut.

»Wir werden bald sowieso an einem anderen Ort endlich unseren Frieden finden. Mit seinem Tod bezweckst du nur, dass das Blut eines Menschen, der es überhaupt nicht wert ist, an deinen Fingern kleben wird. Er ist es nicht wert, dass du deine Seele von ihm beschmutzen lässt. Und das für immer. Ich bitte dich: Verschone ihn!«

Son-Goku wurde tatsächlich ruhiger. Sein Atem ging allmählich wieder kontrollierter. Abermals sah er verächtlich auf den Prinzen, den er noch immer am Kragen gepackt hielt. »Ich tu es zwar sehr ungerne, aber so einen schnellen Tod hast du wirklich nicht verdient. Du sollst weiterleben und weiterleiden.« Nach diesem Hohn griff er nach dessen Hosentasche, nahm den siebten und letzten Dragonball an sich und schmiss den Wehrlosen voller Wucht gegen den Felsen, der durch den Aufprall sofort in die Brüche ging.

Er beachtete den Schwerverletzten nicht weiter und wandte sich langsam zu mir. Etwas Zögerliches lag in seinen Augen. Er machte Anstalten, seine Hand nach mir auszustrecken, doch zog sie im alles entscheidenden Moment wieder zurück.

Die Verständnislosigkeit stand mir wahrscheinlich wie ins Gesicht geschrieben. Was war mit ihm los? Wollte er mich etwa nicht mehr anfassen nach diesem Ereignis? Ekelte er sich etwa vor mir? Konnte er mich deswegen noch nicht einmal berühren?

Tränen des Schmerzes stiegen mir in die Augen. Ich war ihm nicht mehr gut genug. Bestimmt widerte ich ihn sogar an. »Was ist denn? Willst du mich etwa nicht mehr, nachdem ich von einem anderen Mann angefasst worden bin?« Ich versuchte, sarkastisch zu klingen, doch es gelang mir nicht. Ich konnte den Schmerz nicht verbergen und musste leise aufschluchzen. Viel zu verletzt war ich von seiner mehr als eindeutigen Geste. Durch meine Tränen war mein Sichtfeld ziemlich eingeschränkt, sodass ich seine Reaktion darauf nicht genau erkennen konnte. Ich kniff mir meine Augen zusammen, ließ meine Arme krampfhaft hängen und ballte meine Hände krampfhaft zusammen. Nein, ich konnte diesen alleinigen Gedanken nicht ertragen. Dass Son-Goku mich nun ablehnen sollte. Dass er mich nicht mehr anfassen wollte. Kraftlos sackte ich auf die Knie. Es war mir egal, dass ich mir damit die Haut über meinen Knien aufschürfte. Diesen Schmerz nahm ich nicht einmal zur Kenntnis, weil ein viel größerer Schmerz gerade dabei war, meine Seele in die ewigen Jagdgründe zu schicken.

»Chichi! Nein, hör mich bitte an! Das hast du vollkommen falsch verstanden!« Dumpf erklang seine Stimme im Hintergrund, bevor ich im nächsten Moment von zwei starken Armen aus meinem Trancezustand wachgerüttelt wurde. Ich öffnete meinen Blick und sah direkt in das Gesicht meiner großen Liebe. Anders als sonst war es keineswegs heiter und fröhlich – vor ihm hatte sich ein Schleier der bitteren Verzweiflung gelegt. Ich traute mich gar nicht, ihm in die Augen zu sehen.

»Du hast meine Reaktion vorhin vollkommen falsch interpretiert, Liebste. Ich habe etwas gezögert, weil ich Angst hatte, dass dich jede kleinste Berührung abschrecken könnte. Schließlich wurdest du fast von diesem Kerl …« Er stockte abrupt und wollte diesen Gedanken ganz offensichtlich gar nicht weiterdenken. Ich sah ihm deutlich an, wie schwer es ihm fiel und wie sehr ihn dieser Gedanke quälen musste.

Stumm hob ich meine Hand wie in Zeitlupe und strich sanft über seine Wange. Doch ich erschrak, als ich bemerkte, wie nass sie war. »Son-Goku?« Verunsichert blickte ich ihm dann ins Gesicht und tatsächlich: Vereinzelte Tränen verließen seine Augen. Kein einziges Mal hatte ich ihn weinen sehen, so lange ich ihn schon kannte.

Plötzlich drückte er mich noch fester an seine Brust. Er bebte – und sein leises Wimmern erfüllte die Stille. »Es tut mir so leid … so leid … dass ich dich nicht von Anfang an beschützen konnte … dass ich nicht da war, als du mich am meisten gebraucht hast. Vergib mir bitte.«

Machte er sich etwa gerade ernsthaft Vorwürfe? Das durfte doch nicht wahr sein! Ich löste mich von seinem festen Griff, um ihn mit einer strengen Miene anzusehen. »Son-Goku, was redest du da nur für einen Unsinn? Du bist doch rechtzeitig gekommen! Du warst rechtzeitig da und hast mich vor ihm gerettet!

Wenn du nicht gekommen wärst …« Ich hielt kurz inne und schluckte an dieser Stelle; weiter wollte ich gar nicht denken. »Du bist ja gekommen und hast mich beschützt.Es ist alles gut ausgegangen, und jetzt hör bitte auf, dir selbst solche schrecklichen Vorwürfe zu machen!«

Nachdem ich das losgeworden war, schmiegte ich mich schutzsuchend an ihn. Die ganze Zeit lang hatte ich mich so nach seinen starken Armen gesehnt. »Halt mich bitte fest …«, bat ich lautlos. Glücklich spürte ich, wie seine muskulösen Arme meine Taille umschlangen und nicht daran dachten, mich jemals wieder loszulassen.

個新的未來 - Ein neues Leben

****Rückblick****

Ich löste mich von seinem festen Griff, um ihn mit einer strengen Miene anzusehen. »Was redest du da nur für einen Unsinn? Du bist doch rechtzeitig gekommen, warst rechtzeitig da und hast mich vor ihm gerettet! Wenn du nicht gekommen wärst ...« Ich hielt kurz inne und schluckte an dieser Stelle; weiter wollte ich gar nicht denken. »Du bist ja gekommen und hast mich beschützt. Es ist alles gut ausgegangen, und jetzt hör bitte auf, dir selbst solche schrecklichen Vorwürfe zu machen!«

Während ich das sagte, ging ich immer näher auf ihn zu, bis ich mich schließlich in seine Arme warf.

»Halt mich bitte fest«, bat ich ihn lautlos.

Glücklich spürte ich, wie seine muskulösen Arme meine Taille umschlangen und nicht daran dachten, mich jemals loszulassen.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 18:

個新的未來

Ein neues Leben

»Haben wir endlich unser wohlverdientes Glück gefunden?«


 


 

»So, nun haben wir alle sieben Dragonballs zusammen.«

Sie nickte darauf nur ganz benommen. Genau wie ich konnte auch sie es nicht so recht fassen. Wie viele Monate haben wir auch damit verbracht, nach ihnen zu suchen? Was mussten wir alles durchleiden und ertragen, um endlich an unser ersehntes Ziel zu gelangen? Ein Ziel, das nur natürlich und selbstverständlich war: Nämlich für immer glücklich miteinander zu werden? Ein Recht, dass eigentlich jedem vergönnt sein sollte. Doch ausgerechnet der Prinzessin des Landes wurde dieses Recht nicht gewährt. Wir hatten hart und lange darum kämpfen müssen.

Nun lag der Schlüssel zu unserem Glück, die sieben Dragonballs, komplett vor unserer Nase und blinkten schon seit geraumer Zeit in regelmäßigen Abständen hell auf. Sie warteten wohl nur noch darauf, dass wir den Heiligen Drachen riefen.

»Bist du bereit?«, fragte ich sie leise und blickte ihr tief in die Augen. Abermals nickte sie wortlos. Ich strich ihr kurz über das weiche Haar und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich wieder zu den Drachenkugeln wendete. Ich breitete feierlich meine Arme über sie aus und schloss meine Augen, um meine Konzentration zu steigern. Meine gesamte Aufmerksamkeit galt nun ihnen.

»Heiliger Drache Shenlong«, setzte ich mit rauer, entschlossener Stimme an, »erscheine und erfülle uns unseren Wunsch!«

Die Kugeln hörten urplötzlich auf zu blinken, sondern blieben hell erleuchtet. Parallel dazu färbte sich der Himmel pechschwarz, sodass er einen extremen Kontrast zu dem leuchtenden Gold der Kugeln darstellte. Es entstand eine spürbare Spannung. Wachsende Blitze zuckten um die Kugeln herum, wuchsen und die sieben Kugeln wurden selbst zu Blitze, die sich vereinten und in Form eines gigantischen Bündels hoch in den Himmel schossen. Was für ein spektakuläres Schauspiel!

Wie gebannt beobachteten wir dieses einmalige Spektakel, das wir wohl so bald nicht mehr wieder sehen würden.

Das blitzartige, kilometerlange Bündel stellte sich in wenigen Augenblicken als der Drache heraus. Seine Größe war gewaltig. Ich hatte noch nie zuvor etwas in so einem überdimensionalen Format gesehen.

Voller Ehrfurcht blickten wir zu ihm empor. Er sah beinahe furchterregend aus. Doch uns blieb nicht viel Zeit, ihn zu bewundern oder vor Ehrfurcht ganz klein zu werden, denn der Drache begann, mit uns zu sprechen.

Seine tiefe Stimme hallte aus jeder Richtung wieder. »Ihr habt mich gerufen? Nennt mir euren Wunsch. Ihr habt einen einzigen Wunsch frei.«

Chichi und ich sahen uns an. Wie sollten wir unseren Wunsch am besten formulieren, damit ja keine Missverständnisse aufkamen?

Sie trat schließlich mutig vor und sah das gigantische Geschöpf entschlossen an. »Wir wünschen uns, endlich in Freiheit leben zu dürfen und nicht mehr auf der ständigen Flucht sein zu müssen«, sprach sie laut und deutlich.

Der Drache schwieg eine ganze Weile. Sichtlich verunsichert kräuselte ich meine Stirn. Worauf wartete er? Lag es vielleicht sogar im Bereich des Möglichen, dass er uns diesen entscheidenden Wunsch nicht erfüllen konnte; es außerhalb seiner Macht stand? War dann die monatelange Suche völlig umsonst gewesen? Mussten wir letzten Endes doch noch in ewiger Flucht leben und darauf warten, dass sie uns früher oder später doch kriegten?

Und meine schlimmsten Befürchtungen wurden schließlich bestätigt. »Das wird schwierig werden. Auf dieser Welt werdet ihr immer auf der Flucht sein und weglaufen müssen, um zu überleben.«

Chichi verlor jegliche Kraft in den Beinen und sackte mutlos zu Boden. »Das darf nicht wahr sein …« Überfordert hielt sie sich ihren Kopf. »Alles umsonst …«, flüsterte sie verzweifelt und Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre zarten Wangen. Ich beugte mich sofort zu ihr runter und schlang meine Arme von hinten fest um sie. »Chichi, wir schaffen das. Wir haben es davor schon geschafft und wir werden es auch in Zukunft schaffen; gemeinsam sind wir stark genug, um das zu überstehen!« Ich unterstrich meine Worte mit einem zärtlichen Kuss auf ihren makellosen Nacken. Mit verweinten Augen drehte sie sich zu mir um. Es versetzte mir einen tiefen Stich, sie so unglücklich sehen zu müssen. »Du verstehst das nicht. Ich … Ich erwarte ein Kind!«, schluchzte sie verzweifelt. »Ich will unserem Kind ein anderes, glücklicheres Leben bieten und nicht so ein Leben, wo wir ständig um unser Leben kämpfen müssen!« Sie schrie schon beinahe über die Aussichtslosigkeit unserer bedauernswerten Lage.

Ich erstarrte augenblicklich. Immer wieder hallte diese eine Aussage in meinem Kopf wider.

»Ich erwarte ein Kind!«

»Ich erwarte ein Kind!«

»Ich erwarte ein Kind!«

Bedeutete das etwa, dass ich … Vater wurde? Das war die einzige logische Schlussfolgerung daraus.

Immer noch fassungslos starrte ich den Boden unter meinen Füßen an. Ich wusste ganz genau: Diese Nachricht würde unser gesamtes Leben verändern. Doch ob zum Positiven oder Negativen, konnte ich im Moment leider noch nicht richtig einordnen. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder weinen sollte. Doch unter diesen Umständen ein Kind großzuziehen war wohl wirklich nicht so das Wahre.

Keine einzige Sekunde stellte ich mir jedoch die Frage, woher sie denn eigentlich wusste, dass sie schwanger war. Sie musste sich nämlich ganz sicher sein, um mir das so gewiss entgegenschleudern zu können. Frauen besaßen für so etwas bestimmt einen sechsten Sinn.

Doch auch einer Tatsache war ich mir voll und ganz bewusst: Ich wollte schon immer Kinder mit Chichi haben – allerdings hatte ich mir die Umstände natürlich ein wenig glücklicher vorgestellt. Aber das Leben tat nun einmal, was es wollte und ließ sich nicht kontrollieren oder planen. Und unsere Aufgabe bestand darin, das Beste daraus zu machen. Das war die größte Herausforderung, die das Leben uns bereithielt. Und wenn nicht wir ihr gewachsen waren, wer dann?

Ein zuversichtliches Lächeln umspielte meine Lippen. »Weißt du … das ist doch gar nicht so schlimm.«

Erstaunt weitete Chichi ihre schwarzen, glasigen Augen. Sie wartete schweigend ab, bis ich weitersprach. »Ein Kind ist ein Geschenk Buddhas, und ich freue mich schon auf unser Kind. Schließlich haben wir beide es gezeugt, und das durch unsere tiefe Liebe zueinander. Das ist etwas ganz Wertvolles und das Ergebnis unserer Verbundenheit, und dafür sollten wir dankbar sein. Wir werden es schaffen und unserem Kind eine schöne Zukunft bescheren.« Zärtlich strich ich ihr durch die langen Haare.

Ich konnte einfach nicht glauben, dass unser Traum so jämmerlich endete. Das konnte und durfte nicht wahr sein. Und wenn uns auch der Drachen nicht helfen konnte, würden wir schon selbst Mittel und Wege finden – dessen war ich mir absolut sicher. Wir waren immerhin so weit gekommen – wir durften doch jetzt nicht alles in den Sand setzen! Wir würden kämpfen – und wenn es sein musste, bis zum bitteren Ende.

»Das werdet ihr auch können«, bestätigte Shenlong unverhofft, was uns dazu veranlasste, überrascht zu ihm hinaufzusehen. »Ihr habt mich noch nicht aussprechen lassen. Also wie gesagt: Hier und in dieser Zeit werdet ihr immer auf der Flucht sein. Aber ihr könnt in Freiheit leben; wenn ich euch in eine andere Zeit schicke, und zwar über eintausend Jahre in die Zukunft. Dort könnt ihr euch ein neues Leben aufbauen und in Frieden leben. Seid ihr damit einverstanden?«, fragte der Drache uns.

Ich staunte nicht schlecht. Über eintausend Jahre in die Zukunft? Wie diese Zukunft wohl aussehen mochte? Bestimmt handelte es sich dabei um eine völlig neue Welt – ob wir uns da so gut integrieren könnten?

Doch eigentlich war das doch total nebensächlich: Es würde überall besser und einfacher sein als hier – egal, wie fremd uns am Anfang alles sein würde. Wenn wir schon monatelang vor ganz Yuan flüchten konnten, war das doch ein Witz dagegen.

Hauptsache, wir konnten in Frieden leben und zusammen sein – der Rest würde sich von ganz alleine ergeben.

Ich warf einen fragenden Blick zu Chichi, die mir mit einem Lächeln bedeutete, dass sie haargenau den gleichen Gedanken hatte wie ich.

»Solange wir zusammen sind, schaffen wir alles«, flüsterte sie mir ermutigend zu. Das war die endgültige Bestätigung.

Wir lächelten uns gegenseitig an und gaben uns einen kurzen Kuss, bevor ich unserem heiligen Retter entschlossen zunickte. »Ja, wir sind bereit. Bitte versetze uns in die Zukunft«, antwortete ich.

»Wie ihr wünscht.«

Sofort wurden wir in ein gleißendes Licht gehüllt, und mit einem Blitz verschwanden wir von der Bildfläche. Für immer. Zumindest von dieser Zeit.

生活傳奇 - Lebende Legenden

****Rückblick****

Hauptsache, wir konnten in Frieden leben und zusammen sein – der Rest würde sich von ganz alleine ergeben.

Ich warf einen fragenden Blick zu Chichi, die mir mit einem Lächeln bedeutete, dass sie haargenau den gleichen Gedanken hatte wie ich. Wir lächelten uns gegenseitig an und gaben uns einen kurzen Kuss, bevor ich unserem heiligen Retter entschlossen zunickte. »Ja, wir sind bereit. Bitte versetze uns in die Zukunft.«

»Wie ihr wünscht.«

Sofort wurden wir in ein gleißendes Licht gehüllt; mit einem Blitz verschwanden wir für immer von der Bildfläche dieser Zeit.

****Rückblick****
 


 

EPILOG:

生活傳奇

Lebende Legenden

»Endlich können wir glücklich werden …«


 


 

Anfangs war es sehr schwer für uns, uns in diese Zeit einzuleben. Die Leute und die Landschaft – alles war im 21. Jahrhundert einfach komplett anders als alles, was wir bis zu diesem Zeitpunkt gekannt hatten. Jeden Tag gab es etwas Neues zu ergründen, und so war jeder Tag für uns wie eine kleine Entdeckungsreise. Das hatte wiederum den Vorteil, dass uns niemals langweilig wurde. Und das Wichtigste: Hier konnten wir uns frei in der Öffentlichkeit bewegen, ohne Angst zu haben, dass uns in irgendeiner Ecke Soldaten auflauern könnten. Dieses Gefühl der Freiheit war einfach unbezahlbar.

Inzwischen hatten wir auch damit begonnen, uns etwas abseits der Stadt ein Haus zu bauen, welches so gut wie fertig war. Ich musste neidlos zugeben, dass Son-Goku wirklich ein Händchen hatte für körperliche Arbeit. Doch dank seiner Ausdauer und vor allem der enormen physischen Stärke war das auch kaum weiter verwunderlich. Zwar musste er höllisch aufpassen – schließlich hätte jede kleinste Bewegung das Haus zertrümmern können – doch er hatte es wirklich fast alleine geschafft. Da ich schwanger war, ließ er sich nämlich kaum von mir helfen und entpuppte sich damit als äußerst fürsorglicher zukünftiger Ehemann und Vater. Wie er immer zu sagen pflegte: »Du sollst dich für unseren kleinen Sohn schonen!«

Zwar hatte es eine Weile gedauert, aber inzwischen hatten wir uns sehr gut in diese neue Zeitebene eingelebt, denen wir irgendwann sogar offenbarten, woher wir in Wahrheit stammten. Wir hatten sogar Freunde gefunden. Es lief alles perfekt.

Die Vorfreude auf das gemeinsame Baby war bei uns beiden sehr groß, allerdings stand uns vor der Geburt noch ein weiteres großes Ereignis bevor: Unsere Hochzeit.
 

Die Vorbereitungen liefen in vollem Gange. So kam es uns beiden sehr gelegen, dass wir an einem Tag einmal abschalten und uns entspannen konnten.

Heiter spazierten wir durch die Straßen, als ich stutzig vor einer riesengroßen Leinwand zum Stehen kam. Son-Goku tat es mir gleich und folgte meinem Blick. Es war die Werbung für einen neuen Film.

Ein Film war so etwas wie eine Aneinanderreihung mehrerer fließender Bilder, sodass sich den Zuschauern eine Art Bilderbuch in Echtform mit Ton bot. Es war, als ob vor einem direkt ein Geschehen passierte, und das alles auf einer Wand. Eine wirklich geniale Erfindung!

Auf der besagten Wand wurde gerade ein Vorspann ausgestrahlt. Der Inhalt ließ mich wie gebannt die gesamte Szene verfolgen.

Es handelte von einer Prinzessin Yuans und ihrem Diener aus dem 13. Jahrhundert, die gemeinsam durchgebrannt und niemals gefunden worden waren. Es beruhte auf einer wahren Legende.

Wenn das jemand wusste, dann ja wohl wir.

Ich lächelte meinen zukünftigen Ehemann und Vater meines Sohnes vielsagend an, und er erwiderte es mit dem selben Ausdruck.

Wenn die Leute wüssten, dass sich die Prinzessin und ihr Diener gerade mitten unter ihnen befand … Wie würden sie dann wohl reagieren?

Ich spürte, wie er meine Hand ergriff und sie zärtlich umschlossen hielt. Nichts außer Liebe und Zuneigung empfand ich bei dieser zaghaften Berührung. In dieser Zeit musste man sich nämlich nicht verstecken und konnte in der Öffentlichkeit sogar Händchen halten, ohne die Empörung des Volkes auf sich zu spüren.

Gerade wir wussten dieses Privileg zu schätzen. Wir beide, die auf der ewigen Flucht waren, nur, um uns von unserem Schicksal zu befreien und zusammen sein zu können. Es war eine tolle Umstellung, an die wir uns ziemlich schnell gewöhnt hatten.
 

Und wir … hatten es geschafft. Der Weg ins verdiente Glück war steinig und schwer gewesen, und doch war es uns tatsächlich gelungen, dieses schier unmögliche Ziel zu erreichen. Uns war unser sehnlichster Wunsch erfüllt worden; nun waren wir da, wo wir immer sein wollten. Besser konnte es gar nicht laufen: Wir konnten nun ein gemeinsames, normales und glückliches Leben voller Harmonie führen wie jedes andere normale Paar andere auch.

Das richtige Leben für uns fing gerade erst an. Seite an Seite. Für immer.
 

Befreie mich von diesem mysteriösen Warten.

Die Sterne fallen, der Wind bläst.

Endlich kann ich dich in meinen Armen halten.

Zwei Herzen schlagen zusammen.

Glaub mir, dass mein Herz sich nie verändert hat.

Ich warte tausend Jahre. Du hast mein Versprechen.

Trotz der vielen bitteren Winter …

… werde ich dich nie gehen lassen.
 

Schließe deine Augen und nimm meine Hände

Bitte ruf die Vergangenheit zurück – die Tage, in denen wir in uns liebten.

Wir liebten uns zu sehr.

Es war so traurig …

… dass wir uns nicht einmal »Ich liebe dich« sagen konnten …
 

Jede Nacht schmerzt mein Herz.

Ich kann nicht aufhören an dich zu denken.

Ich war daran gewöhnt für so eine lange Zeit alleine zu sein.

Und ich nehme es mit einem Lächeln auf.

Glaub mir, ich habe mich für das Warten entschieden.

Obwohl es schmerzhaft ist, werde ich nicht gehen.

Nur deine Zärtlichkeit kann mich retten …

… vor dieser unendlichen Kälte …
 

Lass Liebe eine blühende Blume in unseren Herzen sein …

Wir können durch die Zeit gehen.
 

Ich werde dein Versprechen niemals vergessen.
 

Nur die wahre Liebe folgt uns …

… als wir durch die Zeit gingen.
 

Wir konnten uns nicht einmal »Ich liebe dich« sagen …
 

Die Liebe die wir in unserem Herzen tragen, ist nur der sich nie ändernde Mythos.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich ist es soweit! ... *Taschentuch raushol* *ganz sentimental wird*Das erste Kapitel (okay, Prolog ...^^) meiner neuen Fanfiction „Endless Love – Without A Future?“ ist online!
Ich habe tatsächlich gewagt, sie jetzt schon hochzuladen ... xD
Ich hoffe, er ist nicht ZU langweilig geraten^^' Aber na ja, es ist schwierig, bei so einer Geschichte gleich bei einer spannenden Stelle zu beginnen, das wäre ein bisschen zu plötzlich, und es gäbe vielleicht Einstiegsschwierigkeiten^^ Deswegen fange ich auch langsam an und bewege mich erst mit der Zeit auf Höhepunkte zu ;-)
Aber ich hoffe trotzdem, dass dieser Prolog jetzt nicht so langweilig war, dass ihr gleich das Interesse an dieser Geschichte verliert! >____<

Und ja, was noch erwähnenswert ist: Ich habe mich entschieden, die Fanfiction in der Sicht der beiden Charaktere zu schreiben^^ Die Ich-Form ist mir persönlich einfach lieber, weil ich mich da in die einzelnen Charaktere richtig hineinversetzen kann :-)
Ich werde im Laufe der Geschichte ab und zu zwischen den beiden Charakteren wechseln, aber keine Sorge: Davor sage ich natürlich ganz klar, wessen Sicht ich nun genauer schildere^^ Den Kram, den ich oben immer schreibe ist also nicht immer unwichtig! xD

Ach ja, seht den Prolog als kleines persönliches Weihnachtsgeschenk an euch ;-)

Liebe Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So! Und, wie fandet ihr das erstes Kapitel?^^ *neugierig durch die Runde schaut*
In diesem Kapitel bin ich besonders auf die Schicksalsschläge der beiden Hauptpersonen eingegangen (wie man sich ja schon in der Kapitelüberschrift denken kann xD)
Ich hoffe, ich konnte euch wenigstens etwas in die Welt der Empfindungen von den beiden entführen >__< Eigentlich wäre es vorteilhafter gewesen, Chichis Sicht diesmal zu schildern, da ihre Gefühlswelt ja doch sehr wichtig war in der Situation. Jedoch wäre es ein bisschen merkwürdig, denn da Son-Goku ja vier Jahre älter ist als sie, kann nur er schildern, wie sie groß geworden ist, und wie er sich dabei gefühlt hat. Als Ein- oder Zweijährige hätte sie ihre Erfahrungen noch schlecht schildern können, und so gut kann ich mich auch nicht in ein fast Noch-Baby hineinversetzen, obwohl ich vor langer Zeit selbst mal eins war^^'
Aber ihre Sicht der Dinge kommt noch ;-)

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo

P.S. Ach, und bevor ich es vergesse noch eine kleine Anmerkung: Bitte nicht missverstehen! Son-Goku trainiert zwar jeden Tag im Shaolin-Tempel, jedoch ist er (glücklicherweise xD) nicht kahlgeschoren!!! (Schon alleine bei der Vorstellung kriegt man eine Gänsehaut O.O) Kahlgeschoren sind nur die Waisenkinder, die auch fest dort leben und eben nirgendwo anders wohnen können (damals nahm der Shaolin-Tempel sie alle großzügig auf^^) Außerdem folgen sie den Weg Buddhas bewusst. Klar, Son-Goku schöpft zwar auch Kraft aus dem Buddhismus (sonst würde er wohl kaum in einem richtigen Shaolin-Tempel trainieren dürfen xD), jedoch nimmt er das nicht soo ernst (was in dieser Zeit doch sehr üblich war; wir wissen ja, wie gläubig die Menschen früher waren ...^^') ^^
Also keine Sorge, unser Son-Goku hat immer noch die tolle schwarze süße Frisur, die wir so lieben und das ihn so auszeichnet! xDDDD

P.P.S. Ach ja, bevor ich's vergesse: Dies ist mein Silvestergeschenk an euch! XDD Rutscht gut ins neue Jahr 2009 rein! :-D (das ist ja dann das letzte Kapitel, das ich noch 2008 veröffentliche ... O.O ... xD) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wieder wäre ein neues Kapitel geschafft!^^
Ja, also die Idee mit den Dragonballs kam ziemlich spontan, während ich dieses Kapitel geschrieben habe xD Ich hatte zwar schon länger geplant, die Dragonballs auch vorkommen zu lassen, jedoch nicht so früh :-) Tja, was einem noch alles während der Arbeit einfällt! *grins*
Also ich persönlich finde die Vorstellung unserer beiden Süßen als Kinder total süß *_* Wie sie so auf seinen Schoß sitzt, ihr Geschichten erzählt ... Total sweet!^^ (damit will ich mich jetzt aber nicht selber loben!!! xD)

Also, ab nächsten Kapitel werden sie mehr oder weniger Teenager sein (na ja, Chichi wird dann 12 sein^^), aber mehr verrate ich noch nicht, denn ab dem nächsten Kapitel beginnt der Stein langsam zu rollen (es wird jedenfalls nach dem nächsten Kapitel nur noch einen Zeitsprung geben, dann werden wir endlich in der Zeit sein, wo die Hauptstory spielt! xD)

Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Lesern und Kommischreibern! *verbeug*
Ich bin ehrlich gesagt sehr angetan davon, dass die Fanfiction bei euch so gut ankommt! >//////<
Ich hoffe, ihr verfolgt die Fanfic weiter! Habe mich extra beeilt mit dem Hochladen!^^'

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, das war nun schon auch das letzte dieser Vergangenheits- und Erzählkapitel, ab dem nächsten Kapitel geht es dann wirklich richtig zur Sache! Aber wirklich so richtig!!! *grins*
Tut mir übrigens furchtbar leid für diejenigen, die sich schon Hoffnungen auf dieses Kapitel gemacht haben, aber ich hab noch zusätzlich geschrieben, dass der Stein nur langsam ins Rollen gerät >___< Hab das „langsam“ auch beim letzten Kapitel doch extra unterstrichen hervorgehoben ;_;
Und natürlich auch, dass in den vorherigen Kapiteln nicht wirklich etwas passiert ist ...^^'' Das wird sich ändern, versprochen! :-)

Andere Erinnerungen werden noch in den weiteren Kapiteln vielleicht so als Rückblick erwähnt (ich mag diese Rückblicke ja so sehr xDD) und sonst geht es nun wirklich mit der eigentlichen Story weiter! :-))
Hoffentlich kriege ich die Überarbeitungen auch zeitlich hin mit Schule und so ... T_T
Im Moment liegt es nämlich noch in den Sternen, ob ich es schaffe, den fleißigen „1-Woche-Rhythmus“ zu halten :-/
Vielleicht auch gar nicht schlecht, wenn es mal zwei Wochen dauert, dann geht es nicht so schnell zu Ende ... xD Ein bisschen warten würde euch bestimmt nicht schaden :-D
Vorfreude ist doch bekanntlich die schönste Freude *lach*

Na ja, auf jeden Fall sehen wir uns im nächsten Kapitel (wenn er dann mal kommt xD)

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo ^-^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich gebe zu: Das war wirklich eine gemeine Stelle, um abzubrechen! xD (Ja ja, ich weiß: „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung!“ xD) Ich hoffe doch, der „Wendepunkt“ ist mir gelungen und es kam auch (mehr oder weniger) unerwartet!!! xDD Das wurde auch langsam mal Zeit! *lol*
Ich liebe einfach unerwartete Wendungen in Storys, die geben ihnen noch den ganz besonderen Kick *grins* Ja, wie wird es nun weitergehen nach Son-Gokus schlagartiger Veränderung? Was ist nur in ihn gefahren? Oder spielt er Chichi etwa nur einen ziemlich linken Streich? Oder vielleicht steht vor ihr gar nicht Son-Goku? O.O Wäre auch eine Möglichkeit!!
Ihr dürft gespannt sein!^^

Wir sehen uns im nächsten Kapitel! ^___^

Mit lieben Grüßen :-D
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, das war mal ein Kapitel, welches sich fast nur ausschließlich um Chichis Gefühle und Gedanken drehte^^ Aber man kann einfach so viel schreiben in so einer schwierigen Situation!^^ Und ich wollte ihre Gefühle auch ausführlich beschreiben. Ich hoffe, es ist mir wenigstens ein bisschen gelungen und ihr konntet euch vielleicht ein klein wenig in sie hineinversetzen!^^'

Ja, und wohin will Chichi nun? xDD Ja, glasklar: zu Son-Goku! ... Wirklich? xD So klar ist das nun auch wieder nicht, vielleicht geht sie ja auch zu einem gewissen anderen Mann, der für die ganze Geschichte verantwortlich ist! *pfeif* (Und für die ganz Schlauen für euch: NEIN, damit meine ich nicht MICH! xDDDD)

Bis zum nächsten Kapitel!^^
*wink*
Liebe Grüße^^
Eure Lina_Kudo

P.S Ach ja, wahrscheinlich ist es den ganz aufmerksamen Lesern von euch schon aufgefallen: Die vorherigen Kapitel habe ich bis jetzt immer entweder am Mittwoch oder Freitag hochgeladen, und diesmal am Sonntag ...^^
Einerseits auch, weil es für mich eine schwierige Woche war, doch andererseits wollte ich es sowieso so regeln, dass jedes Kapitel am Sonntag hochgeladen wird ;-)
Und ja, dank des Tipps eines sehr guten und erfahrenen Freundes von mir habe ich nun auch chinesische Überschriften eingefügt (keine Sorge, die englischen und deutschen Titel stehen als Übersetzung hinten, aber ich überlege gerade, vielleicht die englischen zu löschen, weil sie ja so gut wie nichts mit China zu tun haben :-/ Ich wäre dankbar über eine Meinung von euch! ^^'), denn ich finde, das macht es viel authentischer und man kann gleich anhand der Überschriften die chinesischen Begebenheiten spüren ... *lach* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, ich habe es geschafft, es wenigstens ein bisschen dramatisch zu gestalten! *grins* Okay, das kann schon sein, dass es euch schwer fällt, Son-Gokus Gedankengang nachzuvollziehen, aber bedenken wir auch, dass er höchstwahrscheinlich unter irgendeinem starken Zauber steht, dass ihn so handeln lässt!^^ Ich kann euch sagen: Das ist wirklich sehr kompliziert zu schreiben!^^ Weil man ja auch noch entscheiden muss, inwiefern sein Kopf verzaubert wurde!^^'
Vielleicht erkläre ich es hier mal in aller Kürze:
Im Moment ist sein Gehirn noch nicht ganz so benebelt und er ist sich seines mehr als eigenartigen Handelns vollkommen bewusst, doch das wird sich ändern^^ Mit der Zeit wird der Zauber noch stärker werden, sodass es seinen Verstand vollständig in Besitz nehmen wird (aber so Erinnerungen etc. bleiben natürlich immer noch erhalten!!!^^)
Dann wird er nur noch auf sein Herz hören, seine Gefühle sind dann das Einzige, was ihm noch wirklich bleibt von seiner Natur^^
Also jedenfalls soll der Zauber so wirken ... *grins*
Ich hoffe doch, das war kein so entscheidender Spoiler! >__< ^^'

Und hoffentlich gefällt euch auch der Sprung von Chichis zu Son-Gokus Sicht, so kommt auch Abwechslung in die Geschichte rein (aus meinen Augen jetzt^^)

Na dann sehen wir uns hoffentlich im nächsten Kapitelchen!!! ^___^

Liebe Grüße^^
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff! Wieder am Ende angekommen! ^__^
Okay, ich gebe zu: Dieses Kapitel war wirklich nicht der große Hammer gewesen!
Wohl ein bisschen zu langatmig, etwas langweilig und größtenteils nur Gedanken ...
Aber ich finde, ab und zu sind diese Gefühlsbeschreibungen auch sehr wichtig^^'
Dafür verspreche ich euch aber, dass es beim nächsten Kapitel richtig interessant wird! Auf alle Fälle kommt ein weiterer, entscheidender (wenn nicht sogar wichtigster O.O) Stein ab dem nächsten Kapitel so richtig ins Rollen (mit dem ersten Stein meinte ich natürlich die „Verwandlung“ Son-Gokus zu einem treuen Untergebenen ;-)
Dieses Ereignis war ja auch nicht gerade so unwichtig für die Story *grins*) ^__^
In jeder Story gibt es eben mehrere Steine, die für verschiedene Ereignisse und Geschehnisse verantwortlich sind :-D

Ihr dürft euch also schon freuen, meine treuen Leser, Kommischreiber und Mitfieberer! ;-)
Höchstwahrscheinlich kommt das neue Kapitel dann nächstes Wochenende raus *smile*

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo

P.S Ach ja: Wünsche euch allen einen schönen Valentinstag! ;-) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, das erste Mal, an dem sie sich so nahe kommen ... und vielleicht auch das letzte Mal? O.O Joa, also der Zauber, der auf Son-Goku lastet, hat in diesem Moment abgenommen; er konnte sich durchsetzen, jedoch nicht lange ... Danach wird der Zauber nur noch stärker, ihr dürft euch also (leider) nicht zu früh freuen! ^_^'

Ja, was wäre noch erwähnenswert ...
Also diesmal habe ich Chichis Gefühlswelt deutlich in den Vordergrund gerückt. War aber auch nicht so einfach, sich so richtig in sie hineinzuversetzen ... Die Arme muss wirklich sehr leiden, denn sie hat doch schon fast alles verloren ... und sie ist gerade mal 16 ...
Ihre innerliche Zerstreutheit: Hoffen oder doch nicht hoffen ...
Es war also nicht gerade einfach, beide Gefühle miteinzubauen, denn die sind ja nun vollkommen verschieden, total die Gegensätze^^'

Und sonst ...
Also ihr dürft gespannt sein!^^ Ich verspreche euch: Beim nächsten Kapitel wird es richtig interessant! :-) Denn ab dem nächsten Kapitel werden die langweiligen Gedanken-Kapitel deutlich zurückgehen, und die Handlung wird viel mehr in den Mittelpunkt gestellt :-D
Aber das heißt natürlich nicht, dass die Gefühle ganz verschwinden, sie werden nur einen kleinen wenig in den Hintergrund gerückt *räusper* xD

Ganz liebe Grüße und bis zum nächsten Kapitelchen!^^
Eure Lina_Kudo

P.S. Ach ja, und ich will mich natürlich auch bei einigen von euch entschuldigen, zu denen ich gesagt hatte, dass ich das neue Kapitel schon Freitag oder Samstag hochladen werde ... >___<
Tut mir wirklich leid, aber es hat sich wirklich keine Gelegenheit geboten, das Kapitel früher zu bearbeiten >___<
Ich hoffe, das längere Kapitel entschädigt die etwas längere Wartezeit etwas! *hoff* :-) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hehe ... xDD Ja, was soll ich sagen ...^^ Nun beginnt ihre lange Reise, die ich schon bei der Entstehung der Story (also in meinem Kopf xD) geplant hatte ^_^ Ich bin selbst schon total aufgeregt ... ob ich das hinkriege geschweige denn gut genug ... xDD

Ach ja, und dann muss ich euch auch noch etwas erklären: Es sind zwar fast alle Soldaten Chinas Saiyajins, aber damals war es noch nicht selbstverständlich, dass sie fliegen konnten^^ Son-Goku mit seinen Flugkünsten war damals noch eine Seltenheit ;-) Außerdem weiß keiner außer Chichi, dass er fliegen kann^^ Deswegen glauben nun alle, dass die beiden ungekommen sind^^' Ich hoffe, es ist nun verständlich :-)

Also, ihr dürft gespannt sein! ;-)
Ach ja, es kann sein, dass ich mir in Zukunft etwas mehr Zeit lasse mit dem Hochladen aus privaten (= schulischen) Gründen^^ Also der 1-Woche-Rhythmus wird etwas wackeln xD Werde ihn also höchstwahrscheinlich nicht beibehalten können ...^^'
Aber ich habe den Eindruck, es geht euch sowieso etwas zu schnell, also kann ich mir schon ruhig ein bisschen mehr Zeit lassen, oder? :-)
Vorfreude ist bekanntlich die beste Freude! XD
Und schließlich wollen wir nicht, dass es allzu schnell zu Ende geht, oder? ;-)

Also dann bis zum nächsten Kapitel!^^

Liebe Grüße
Eure Lina <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer den Film „Der Mythos“ mit Jackie Chan und Kim Hee Seon kennt, dem wird die Szene, als sie sich mit nacktem Oberkörper an ihn schmiegt bestimmt sehr bekannt vorgekommen sein *grins* War ja auch eine der größten Highlights des Films (aus meiner Sicht :-D) Die Szene hat es mir so angetan, dass ich sie auch unbedingt in die Geschichte mit einbauen wollte :-) (Sorry Leute, dass ich in diesem Kapitel wirklich extrem viel von dem Film übernommen habe >_< Das wird das einzige Kapitel sein, mehr kommt nicht vor, versprochen ;-) Noch eine kurze Szene im nächsten Kapitel, dann aber endgültig^^')
*Werbung macht* Schaut euch unbedingt den wunderbaren Film an, wenn ihr hoffnungslose Romantiker seid, aber auch etwas für Action übrig habt und euch für mythische Filme aus alten Zeiten (in diesem Fall aus China :-)) interessiert!!! ^^

Noch kleine Anmerkung: Als sie das Wasser in seinen Mund befördert hat, haben sich ihre Lippen aber nicht berührt! ;-)

Also wir sehen uns wieder, spätestens bis zum nächsten Kapitel! *smile*
Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo <3

P.S. Sorry dass es nun wirklich so lange gedauert hat mit dem Kapitel, habe schon gesagt, dass ich die Kapitel nicht mehr so regelmäßig hochladen kann ... *seufz*
Ich hoffe aber, dass ihr mir trotzdem treu bleibt!! >___< Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich geht es weiter! >_________<
Tut mir schrecklich leid, dass dieses Kapitel diesmal so extrem lange gedauert hat! @_@
Bei mir geht alles drunter und drüber, Prüfungen stehen an und außerdem hab ich mich auch noch an eine neue Fanfiction herangewagt (ich weiß, das ist der denkbar BESTE Zeitpukt für etwas Neues gewesen >_> xDDD Aber ich konnte einfach nicht anders, die neue Idee hat mir keine Ruhe gelassen xDD)
Auf jeden Fall versuche ich, nun die Kapitel wieder etwas schneller hochzuladen! xD
Bitte um Verzeihung und Verständnis! ^_^'

Nun zum Kapitel selbst:
Oh ja, die berühmte Tanzszene aus diesem zauberhaften Film *schmacht*
Son-Goku hat nun offiziell sein Land verraten ... Auch die Stelle, als er ihre Schultern gepackt und sie somit ohne Erlaubnis angefasst hat ... Und dann – ja, sein großer Gefühlsausbruch ... Das ist ja wohl der beste Beweis dafür, dass er ...

Nein, ich sag das jetzt nicht! >_< xDDD (Puh, fast hätte ich mich verplappert! *lol* Aber hiermit verspreche ich hoch und heilig, dass es im weiteren Verlauf der Geschichte aufgedeckt wird! xDDDDDDDDDD)

Ja, ihr vertrautes Gespräch ... Da habe ich besonders darauf geachtet, dass die beiden genau die gleichen Gedanken haben sollen etc.
Seelenverwandte eben ;-) Ich hoffe, dies ist einigermaßen deutlich geworden!! ^__^

Ähm, ich habe noch mit mir gekämpft, ob ich nun auch die Szene (Achtung: Spoiler! xD) mit dem Schwert miteinbauen soll (als sie nach dem Schwert greift und sich offensichtlich umbringen will), aber das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen ^^' (eigene Ideen muss ich schon haben ... Aber in den nächsten Kapiteln wird es aus meiner eigenen reinen Feder stammen, also haltet euch schon bereit für weitere Überraschungen (sollte eine Warnung sein xDD) *smile*)!

Und ja, die Geschichte mit der Schlange^^
Nochmal kurz, für was sie zu gebrauchen sind xDD:
Also vielleicht wisst ihr ja, dass die Ostasiaten heute noch Weine haben, in denen eine komplette Schlange drin liegt (ja, ziemlich grausige Vorstellung O_O Aber diese Weine sollen wirklich sehr gesund sein! *grins*) und er wollte sie dann wahrscheinlich einem Weinverkäufer geben etc.
Und mit dem Gift kann man ja durchaus Medikamente herstellen (ich glaube, das schon einmal gehört zu haben^^)
Ganz davon zu schweigen, dass die Schlangen ja auch essbar sind ... *räusper* xDD

Aber das nur so nebenbei, das ist ja kein Mittelpunkt in der Geschichte xDD A
ber wer weiß, ob die Schlange noch vorkommt? xDDDD
Wenn ihr erfahren wollt, wie es weitergeht, dann schön weiter dranbleiben ;-) Ihr werdet es nicht bereuen (hoffe ich sehr sehr stark! >________<)

Liebe Grüße <3
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Diesmal ging es zur Abwechslung richtig dragonballmäßig zu, nicht? *grins*
Ja ja, die Legende von dem Affenkönig, oder auch von den Gorillas bei unserem Saiyajinvolk^^ Wirklich sehr faszinierend, diese Legende! ;-)

Ich gebe zu, es ist wahrlich ein bisschen zu plötzlich gegangen, aber nachdem meine Story bisher (für mich jedenfalls^^) so langsam vorangekommen war, wollte ich es zur Abwechslung richtig schnell und spannend gestalten^^' Ich hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen! >_<

Und sonst ... Ja, dieses Kapitel hat mich auch noch ein bisschen an „King Kong“ erinnert, mit dem großen, mächtigen Affen und der hübschen Frau an seiner Seite *grins* Bestimmt ist es dem ein oder anderen von euch auch aufgefallen^^ Nun gut!^^

Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, dass die Väter der beiden ermordet wurden? Wäre wichtig, dass ihr das noch wisst, bevor ihr euch bald dann ins nächste Kapitel stürzen werdet ;-)

Bis bald!^^
HEAGDL
Eure Lina_Kudo <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Bestimmt war das auch so ein Höhepunkt in dieser Fanfiction, als sie nun endlich den Mörder ihrer Väter entdeckt haben, von dem Ende ganz zu schweigen xD ^^
Ja, das war schon ein sehr widersprüchliches Kapitel ... xD Wer hätte gedacht, dass es so romantisch endet, nachdem es ja so actionreich angefangen hat *grins*
Vielleicht hat es euch gewundert, dass Son-Goku wirklich jemanden bewusst umbringt ... Aber einerseits war er ja durch diesen Fluch nicht wirklich er selbst, und andererseits war es früher im alten China durchaus so üblich, dass man aus Rache tötet^^ Ganz normaler Alltag also^^' (ja, schon heftig ...^^')

Und ja, ihr kennt sicher alle Son-Gokus ernstes „Kampfgrinsen“, nicht wahr?^^ Ja, dieses Grinsen hatte er, seit er von diesem Fluch belegt worden war, nicht mehr gezeigt, doch als dieses Grinsen vor seinem Kampf mit dem Koreaner Hwang-Jeong wieder auftauchte, sollte auch ein Hinweis darauf sein, dass er immer mehr zu seinem alten Ich findet! ;-) Da fehlte wirklich nur noch der Kuss! *lach*

Größtenteils hat es der Kuss bewirkt, denn um solche Zauber zu brechen, benötigte es etwas Unmögliches, und es grenzte doch schon stark an Unmöglichkeit, dass er jemals die Prinzessin küssen würde, wenn er sich noch nicht einmal traute, sie überhaupt zu berühren. Niemals hätte er es wohl zugelassen.
Und da war ein Kuss wohl das Unwahrscheinlichste, was es gab^^ Aber unser lieber Son-Goku war ja schon vorher nah dabei, sein wahres Ich zu erlangen durch seine Gefühle für Chichi, da fehlte wirklich nur noch der letzte Schritt, dass er von selbst geschafft hat ;-)
Ja ja, daran sieht man, wie stark die wahre Liebe sein kann ... *seufz*

Bis zum nächsten Mal!^^
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ach ja ...^^ Nun haben sie ein konkretes Ziel vor Augen, aber ob sie dieses Ziel wohl auch erreichen werden?^^ Na ja, das heißt wohl dann nur: Abwarten ;-)
Ja, ich weiß, dass dieses Kapitel bestimmt etwas zu schnell war ... *seufz* Deswegen bin ich auch nicht besonders zufrieden mit diesem Kapitel -__-

Joa ... Mehr habe ich diesmal wirklich nicht zu sagen :-D
Ach, was ich vielleicht noch erwähnen sollte: Das nächste Kapitel wird ein Adult-Kapitel ... ;-)

Liebe Grüße^^
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war sie ... ^^

Ja, was soll ich sonst noch sagen ... ^^' Dazu KANN man gar nicht viel sagen xDD

Ach, und noch der letzte Satz gibt vielleicht Rätsel auf ... xD Ja, was könnte sich hinter der Aussage „Du bist mein Leben“ noch Wichtiges verbirgen außer „Ich liebe dich“ ? :-D

Entschuldigt bitte, dass ihr das andere Kapitel nicht lesen könnt ... *seufz* Glaubt mir, ich versteh euch ja ...^^'

Ja, was soll ich noch sagen ... xD
Deswegen gebe ich das Wort auch gleich an euch weiter, bin schon gespannt auf die positiven als auch die negativen Reaktionen! >_< *aufgeregt ist*

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Der letzte Dragonball ... wurde in diesem Kapitel noch nicht gefunden! xDD
Aber ob sie ihn auch jemals finden werden ...?
Aber ich muss euch sagen: Wir gehen langsam wirklich auf das Ende dieser Fanfiction zu ... :-/ Wenn sie den Dragonball also nicht schleunigst finden, dann ... Nein! Nein, das spreche ich jetzt nicht aus, lasst euch einfach überraschen *grins*
Ich verrate jetzt erstmal nur: Im nächsten Kapitel kommt noch ein weiterer Höhepunkt ... Ihr dürft gespannt sein Leute! :-)

Also bis zum nächsten Kapitel! :-D
Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, hier ging es auch recht rasant zu ...^^
Ich glaube, es ist wohl nun jedem klar, dass Chichi schwanger ist!!!! xD Aber zu der damaligen Zeit waren sie ja noch nicht so aufgeklärt, es existierten keine Verhütungsmittel und Schwangerschaftstests gab es damals wohl auch noch nicht xD
Joa, eigentlich wollte ich den Prinz ja schon sterben lassen ... Aber dann habe ich mir gedacht, dass es ja überhaupt nicht Son-Gokus Art ist, und ja ... Ich war dann doch so gnädig mit ihm, obwohl er den Tod doch schon verdient hätte ... :-P

Also bis zum nächsten Kapitel! :-D
Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Puuuh, nun habe ich es nach vier Jahren endlich mal auf die Reihe gebracht, dieses Kapitel zu einem Ende zu bringen; so lange saß ich nämlich daran fest >.< xD Es war unheimlich schwer, da wieder hineinzufinden nach so vielen Jahren, und ich hab auch das Gefühl, dass dieses Kapitel nicht wirklich gut geschrieben worden ist; weil ich einfach drauflos geschrieben habe, ohne mir die Fanfic überhaupt nochmal anzuschauen; ich hab noch nicht einmal die ganze Handlung genau im Kopf, so lange ist das schon her >.< xD

Na ja, somit wären wir jetzt am Ende ... *in einen Heulkrampf verfall* Auch wenn ich diese Fanfic auch sehr vernachlässigt habe, bedeutet sie mir schon sehr viel … Schließlich ist es ja die erste Fanfic, wo ich mich gewagt habe, ein „Alternatives Universum“ zu schreiben^^‘
Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß mit dieser Geschichte gehabt und freue mich sehr, dass ich sie mit euch teilen durfte! *verbeug* Und natürlich nochmal ganz fettes Dankeschön für eure Treue und eure ganzen Feedbacks!

Es kommt nur noch der Epilog, und schon ist die Geschichte vorbei ... ;_;

Liebe Grüße
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Halleluja! xDD

Endlich ist nun auch der Epilog nach mittlerweile fünf Jahren hinter die Bühne gebracht Nun ist die Fanfic offiziell beendet und ich bin froh, dass ich sie nun doch brav abgeschlossen habe (habe nie daran gezweifelt, weil ich niemals eine Fanfic abbrechen würde; aber bei so längeren, teilweise eingeschlafenen Projekten hat man ja schon hin und wieder Angst und fragt sich, wie und ob man überhaupt alles zu einem Ende bringen kann/soll >___<) :-D

Ja, die Fanfic ist zwar schon etwas älter, liegt mir aber immer noch sehr am Herzen und joa ... Es war auch mein erstes Projekt, wo ich vom Original abgewichen bin und ich hatte auch riesigen Spaß gehabt, sie zu schreiben :-D Es war nun auch meine erste GROßE Fanfic (gibt zwar noch eine, die länger ist und wirklich meine allererste Fanfic ist; die ist aber so schlecht, dass ich sie nicht dazuzählen kann xD); und auf dieses erste Werk werde ich immer sehr stolz sein :-) Nicht, dass ich mich jetzt selbst lobe; nur ist mir die Geschichte sehr wichtig :-)

Zwar widme ich mich zurzeit eher einem anderen Fandom (nämlich „Sailor Moon“, genauer gesagt dem Pairing Seiya&Usagi - ich liebe sie einfach <3), aaaaber ich finde nach wie vor auch Son-Goku und Chichi total süß zusammen und sobald wieder so eine Dragonballphase kommt, kommt von mir vielleicht auch noch eine neue Idee zu den beiden; also ich gehe nicht davon aus, dass das meine letzte Fanfic von Son-Goku und Chichi sein wird ;-)

Also meine Lieben - bis demnächst und danke für eure Treue und tolle Unterstützung! Nur dank euch habe ich es soweit gebracht <3 <3 <3

Liebe Grüße
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Kommentare zu dieser Fanfic (202)
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Von:  CherryS1992
2019-08-18T17:39:27+00:00 18.08.2019 19:39
Huhu, Lina
Gibt es vielleicht irgendwann noch eine Fortsetzung? Schließlich ist Chichi ja schwanger.
Antwort von:  Lina_Kudo
15.02.2021 15:54
Hallo Cherry,

das ist lieb, dass du auf eine Fortsetzung hoffst <3 Aber leider muss ich dir sagen, dass diese Geschichte wirklich abgeschlossen ist ...^^' Tut mir leid! Aber vielleicht schaffe ich es irgendwann, wieder etwas Neues über die beiden zu schreiben :D
Von:  CherryS1992
2019-08-18T17:28:31+00:00 18.08.2019 19:28
Hi, Lina sehr tolle Geschichte

Ich bin neu hier und bin auch Dragonball Fan und mein Lieblingspaar sind Son Goku & Chichi.❤️

Auch musste ich feststellen das es leider zu wenig Gochi Fans gibt.

Obwohl die beiden doch ein so schönes Paar sind.
Antwort von:  Lina_Kudo
15.02.2021 15:53
Hey Cherry!

Vielen lieben Dank für dein tolles Feedback!
Da kann ich dir nur recht geben! Die beiden sind so süß zusammen ... <3
Von:  Hallostern2014
2017-04-20T10:54:50+00:00 20.04.2017 12:54
Huhu ich bins wieder :)
Eine Hammer FF mal was anderes :) aber trotzdem hast du die Von den Charakter her gelassen. Musste auch an eininge stellen weinen und hab echt mit Chici mit gefühlt als Son-Goku sich verändert hatte und habe gehofft das er endlich wieder der selbe wird wie er eins mal war. Und auch hast du fie Romantik nicht außer acht gelassen so so wie dramatischen.
Und wie du es geregelt hast mit dem Wunsch...einfach nur Wahnsinn.
Glg :)
Antwort von:  Lina_Kudo
02.07.2017 18:36
Hey Hallostern2014!

Wie schön, dass du auch diese Fanfic dir durchgelesen hast! :D
Oh, dass ich dich so zu Tränen rühren konnte, freut mich riesig! Hab vielen Dank! ^__^
Oh, ich danke dir für deine lieben Zeilen! *_*
Vielen vielen Dank! Von ganzem Herzen! :)

Ganz liebe Grüße <3
Lina :)
Von:  Songohangirl1990
2015-11-13T22:29:16+00:00 13.11.2015 23:29
Voll super und voll romantische kapitel von dir ich habe bei ein kapitel fast geweint also voll super :)^^

Gruß Songohangirl1990
Antwort von:  Lina_Kudo
15.11.2015 17:48
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Habe mich sehr darüber gefreut, dass du auf meine Geschichte gestoßen bist, sie gelesen hast und so ein liebes Feedback hinterlassen hast! Vielen Dank! :-D
Hoffe, wir lesen bald wieder voneinander! :)


Liebe Grüße
Lina
Antwort von:  Songohangirl1990
15.11.2015 17:51
Klar auf jeden Fall weil ich mag son goku und chichi als paar gerne :)^^
Antwort von:  Lina_Kudo
15.11.2015 20:46
Das freut mich sehr zu holen - vor allem, weil ich ganz bald wieder etwas Neues von Goku und Chichi hochladen werde. :D Hoffe sehr, dass du dann auch wieder mit dabei bist! :)
Antwort von:  Songohangirl1990
15.11.2015 20:55
Ja ich werde auf jeden Fall dabei sein :) und hast du schon eine Idee um was es sich hanelt also von son goku und chichi ?:)
Antwort von:  Lina_Kudo
15.11.2015 20:58
Doch, klar hab ich schon eine Idee - die Fanfic ist ja auch schon längst fertig geschrieben. ;-) Ich muss sie nur noch ein weiteres Mal überarbeiten. :) Bis es so weit ist, kannst du dich ja vielleicht mit meinen anderen Son Goku&Chichi-Fanfics begnügen: Zum Beispiel "Eternal Love", "I Never Let You Go Again" oder "Unbreak My Heart", ... *Schleichwerbung mach* ^____^
Von:  Glo-chan
2015-04-09T21:31:08+00:00 09.04.2015 23:31
Omg *@*
Ich hab deine ff jz gestern angefangen zu lesen und heute hab ich sie endlich geschafft...tja, was soll ich nun sagen? - MEGA!
Vor allem am Anfang, als die beiden noch klein waren...so zweet!!! *~*
Echt! Das hast du sehr gut hinbekommen! :P
*////////* Bin begeistert. :) Großer Lob *♡* ⌒.⌒
Mach weiter so und viel Erfolg! ;)
Antwort von:  Lina_Kudo
10.04.2015 13:08
Hallöchen Glo-chan! :)

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ... Ich freue mich echt wahnsinnig über deinen Kommentar, und dass er auch noch so positiv ausfällt, ist natürlich noch ein weiterer Grund zur Freude für mich. *_* Ich freue mich ja allein schon, dass diese Fanfic von mir überhaupt noch entdeckt wird; sie ist ja auch nicht mehr die Neueste ...^^' Und es wird echt wieder allerhöchste Zeit, dass ich sie wieder mal überarbeite (wie alle Fanfics von mir xD). Dennoch bin ich froh, dass dir die Geschichte trotzdem sooooooo gut gefallen hat! ^_^
Vor allem jetzt, wo ich wieder drauf und dran bin, wieder in eine Goku&Chichi-Sucht zu verfallen ...^^'
Ich danke dir, vielen vielen lieben Dank! *_____* <3

Und ob ich weitermachen werde, hihi. Würd mich freuen, mal wieder etwas von dir zu hören. :D


Liebe Grüße
Lina
Von:  jane-pride
2013-07-12T17:36:23+00:00 12.07.2013 19:36
Es war mir irgendwie entgangen, dass der Epilog schon im Mai hochgeladen wurde. Habe ihn aber jetzt gefunden!
Ein schöner Abschluss. Ich freue mich, dass Chichi und Goku endlich glücklich und zufrieden und natürlich sehr verliebt ineinander Zeit miteinander verbringen können, ohne dass ihnen jemand auf den Fersen ist.
Ich freue mich jetzt schon auf deine nächste Fanfic über die beiden!

jane-pride
Antwort von:  Lina_Kudo
13.07.2013 18:27
Hallöchen wieder! :-)

Ach, das macht doch nichts :-) Ich freue mich, dass du ihn überhaupt entdeckt und nun auch gelesen hast! ^___^ Und noch mehr, dass dir auch der Epilog so gut gefallen hat! :-D Es fiel mir ja echt total schwer, diese Fanfic zu Ende zu schreiben; hing ja jahrelang im letzten Kapitel fest und habe nur sehr schwer wieder reingefunden ... >_<
Zurzeit bin ich nicht sooo in der DBZ-Phase, aber die wird definitiv kommen, und dann wird es bestimmt auch wieder etwas von mir geben :-) Bis dahin hoffe ich, dass du dich auch mit meinen anderen, laufenden Fanfics begnügen kannst :-) Vor allem mit "Growing Rose Of Love"; denn da wird noch einiges auf euch zukommen ^___^

Liebe Grüße
Lina_Kudo
Von:  Kleines-Engelschen
2013-05-26T09:14:38+00:00 26.05.2013 11:14
ein toller epilog und eine wahnsinns geschichte. danke dafür!

greetz
Antwort von:  Lina_Kudo
13.07.2013 18:24
Oh, habe diesen Kommentar total übersehen beziehungsweise ganz vergessen, darauf zu antworten - tut mir furchtbar leid! >__<

Ich danke dir auch für diesen abschließenden Kommentar! :-) Ah, bedanke dich doch nicht; ich bedanke mich bei euch, dass ihr mir all die Jahre noch so treu geblieben seid! Ohne euch Leser hätte ich es nie so weit gebracht, die ganzen Fanfics, die ich angefangen habe, auch zu Ende zu schreiben! :-) Also der Dank gebührt euch allen <3

Liebe Grüße
Lina :-)
Von:  fahnm
2013-05-24T23:38:04+00:00 25.05.2013 01:38
KLasse Epilog.^^
Antwort von:  Lina_Kudo
26.05.2013 03:36
Vielen Dank fahnm :-D
Von:  sweetangel1009
2013-05-24T19:38:25+00:00 24.05.2013 21:38
Oh mein Gott was ein toller Epilog was eine tolle Geschichte. Du hast mich wieder einmal total mitgerissen und das sogar bei einem Anime der mich nie interessiert hat, aber dein Schreibstil überzeugt mich immer wieder.Ich kann nur sagen eine großartige FF. Ich bin restlos begeistert.

Liebe Grüße deine Sarah
Antwort von:  Lina_Kudo
26.05.2013 03:36
Hallöchen meine liebe Sarah! ^__^

Ah, vielen lieben Dank zu deinem Kommentar; habe mich so doll darüber gefreut *__*
Das finde ich natürlich umso toller, dass ich dich für ein Fandom begeistern konnte, was dich bisher nie so richtig interessiert hat; welch eine Ehre *_*
Danke, danke, danke <3

Liebe Grüße :-D
Deine Lina ^_^
Von:  Princesskittylin
2013-05-24T15:42:38+00:00 24.05.2013 17:42
Schöner kurzer süßer Epilog :)
Die Idee mit dem Film ist wirklich toll,
hatte das Bild mit einer chinesischen Schönheit und
ihrem starken Diener direkt vor Augen ;)
Würde mich wirklich freurn,
wenn du bald mal wieder in einer Dragonball-Phase
steckst und neue Geschichten zu unserem Pairing schreibst.
Bis dahin begnügen wir uns mit deinen anderen Ffs ;)
Liebe Grüße
Antwort von:  Lina_Kudo
26.05.2013 03:41
Hallöchen Princesskittylin! ^__^

Ich danke dir, dass du auch noch ein abschließendes Feedback für mich hinterlassen hat; hab mich sehr darüber gefreut *_*
Hihi, die Idee kam mir schon sehr früh, schließlich hat mich ja auch ein Film überhaupt zu dieser Fanfic inspiriert :-)
Ja, ich glaube schon, dass die Phase auch bei mir wieder zuschlagen wird - bei mir kommen die Phasen und gehen; momentan bin ich ja total im "Detektiv Conan"-Fieber, es hat mich richtig erwischt, und das letzte Mal, wo ich so schlimm für Shinichi und Ran geschwärmt habe, war 2006 ... xDDDD

Also wenn mein Herz schon für ein Animepärchen so richtig schlägt, dann wird es immer ein Platz in meinem Herzen haben und früher oder später mich wieder richtig erwischen ^__^

Oh, das wäre ein große Ehre für mich, dich auch in meinen anderen Fanfics begrüßen zu dürfen *___*

Ganz liebe Grüße :-D
Deine Lina ^_^


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