Die Ballade vom russischen Mädchen und dem Dichter I
Die Ballade vom russischen Mädchen und dem Dichter
Der schwarze Engel war gefallen
Seine Feuer und die Wärme versiegt
In mir nun schlechte Gefühle wallen
Denn der Engel war besiegt
Ich war von meinen Idealen nicht überzeugt
Deswegen hab ich mich der Einsamkeit gebeugt
Ich ging vom Feld
Wurd Kriegsveteran
War nie gewesen ein Held
Der Sold hat es auch nie getan
So legte ich Schwert und Schild nieder
Würde das Kriegshandwerk tun nie wieder
Ich verließ den Ort der mir Heimat war
Verkaufte Haus und Hund
Verbrannte mein Hab und Gut ganz und gar
Tat es meinen Kameraden Kund:
"Heut werd ich euch verlassen,
Bitte seht das gelassen!"
Einer, mein Bester war er, sagte:
"So willst du ziehn und uns vergessen?
Was ist mit der Zeit, als ich mit dir klagte,
Als ich in Not hab nei dir gesessen?"
Unter Tränen musste ich gestehn:
"Diese Zeiten müssen vergessen gehn!"
Ohne ein weiteres Wort zog ich los
Streifte als Vagabund durchs Land
War verhasst bei Klein und Groß
Und nur selten eine Bleibe ich fand
Und nur selten bekam ich Speisen
Viel zu hart waren diese Reisen
Alsbald begann ich zu dichten
Und den Damen am Hofe Lieder zu singen
Doch wollte ich mein Leben danach nicht richten
Strebte nach anderen Dingen
Die für mich schöner waren
So reiste ich ins Land der Zaren
Die Reise war härter als alles was je geschehn
Eisige Kälte und Schneestürme peitschten mich
Doch das Ziel war das Schönste was ich je gesehn
Denn ich sah dich
Du warst das Erste was ich erblickte in diesem Land
Und du reichtest mir die Hand
Nun suchte ich mein Glück bei dir
Drum dichtete ich für dich wie ich es am Hofe tat
Doch war es diesmal ernst von mir
Und holte mir dabei von so manchem den Rat
Dabei erfuhr ich, dass du schön sahst dich nicht
Doch warst du der wundervollste Mensch für mich!
Ich dachte mir dann eines Nachts
Wenn du nicht willst hören schönes Wort...
Und dann ich dachts:
"Vielleicht ich sollt dich bringen an schönen Ort!"
So kam ich in nächster Nacht zu deinem Heim
Und rief dich mit gar schönem Reim:
"Meine Liebste, die du weckst Gefühle in mir
Komm heran ans Fenster presse dich ans Glas
Ich sehne mich nach dir
Drum will ich dir erfüllen was ich in deinen Augen las
Komm nur komm lass mich hier nicht stehn
Komm nur komm lass uns spazieren gehn!"
So liefen wir erst irrend dann sicher
Durch die Stadt über Plätze und durch Gassen
Ich war ganz verliebt in dein Gekicher
Und konnt kaum die Finger von dir lassen
Nur die Umarmungen stillten meine Gier
Und plötzlich stand ich dort mit dir!