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Wenn aus Rivalität Liebe wird!

Sasuke X Naruto
von

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Plötzlicher Umzug!

Es war ein Morgen, wie jeder andere. Naruto war soeben aufgestanden und stand auf seinem Balkon und sah auf das Dorf Konoha hinab. Er war noch ziemlich müde, da er letzte Nacht kaum Schlaf gefunden hatte. Lag wohl daran, weil ihm, wie auch all die Nächte davor, etwas beschäftigt hatte. Ihm ging die Sache mit Itachi nicht mehr aus dem Kopf. Damals, als er mit dem kauzigen Bergeremiten, wie er ihn immer nannte, unterwegs war, um Tsunade zu suchen. Ja, damals war er ihm zum ersten Mal begegnet. Noch Nie hatte er solche Angst verspürt, als Itachi vor ihm gestanden war und meinte, dass er ihn mitnehmen wolle. Warum, das hatte er dann auch erfahren. Weil er den Fuchsdämon in sich trug und die Organisation Akatsuki, so hatte es Kakashi mal erklärt, diesen haben wollen würde. Warum, das war allen noch nicht so ganz klar, aber einige Ninjas forschten schon nach.
 

Gähnend wandte er sich vom Dorf ab und ging zurück in die Wohnung. Er musste sich endlich fertig machen. Das hieß bei ihm, eine schöne, warme Dusche und ein schnelles Frühstück. Nur irgendwie fehlte ihm heute die sonstige Motivation. Vielleicht lag es auch daran, weil er nicht sonderlich viel geschlafen hatte. Er wusste es nicht, suchte sich seine Klamotten zusammen und ging ins Bad. Wenn er weiter so trödelte, würde er noch später kommen, als es Kakashi immer tat.
 

Als er endlich mit der kurzen Dusche fertig war und sich angezogen hatte, betrat er die Küche. Wie immer seine orange Jacke, wie auch die passende Hose und ein weißes T-Shirt drunter. Dann setzte er sich und aß ein kleines Müsli. Dazu bemerkte er, dass seine Milch nicht mehr so ganz frisch zu sein schien. Er verzog das Gesicht angewidert und schob den Teller beiseite. Unmöglich konnte er dieses Frühstück noch verspeisen, es sei dem, er wollte den restlichen Tag auf dem Klo verbringen.
 

Kurz sah er zur Wanduhr und stellte fest, dass es kurz vor halb 8 Uhr war. Er hätte schon seit einer halben Stunde beim Treffpunkt sein müssen. „Immer diese Hetzerei“ meckerte er vor sich hin, packte seine kleine Tasche mit Proviant für den heutigen Tag und verließ eilig die Wohnung.
 

Vor kurzem war er 13 Jahre Alt geworden. Er erinnerte sich auf dem Weg daran, dass seine vorherigen Geburtstage immer einsam gewesen waren, doch seitdem er bei Team 7 war, hatte sich so einiges geändert. Mittlerweile hatte er viele Freunde in seinem Alter und er erinnerte sich, das alle Genin, die hier im Dorf lebten, damals mitgefeiert hatten. Der erste Geburtstag, der seiner Meinung nach schön war. Auch sein Sensei und die, der anderen Gruppen waren dabei gewesen und selbst Tsunade war auf einen Sprung vorbei gekommen. Alle hatten gelacht und schienen Glücklich zu sein. Er war es wohl am meisten.
 

Mit breitem Grinsen im Gesicht, kam er der Brücke, dem Treffpunkt von Team 7, immer näher. Er bemerkte nicht mal, dass er fast einen völlig anderen Weg eingeschlagen hätte, hätte Sakura ihn nicht gerufen. „Guten Morgen, Naruto“ rief sie, wank dem Blonden zu, worauf dieser ihr zurück wank.
 

Sasuke stand schweigend da und wartete auf Kakashi, der mal wieder viel zu spät dran war. Ihn interessierte im Moment nichts. Die Sache damals mit Itachi ließ ihn einfach nicht mehr los. Es hatte Tage gedauert, bis er seinen Schockzustand ablegen hatte können. Sein Bruder hatte ihm alles nochmals gezeigt, die ganzen Bilder, die er schon einmal gesehen hatte. Schmerzlich kniff er die Augen zusammen, um die erneuten Bilder, die sich in sein Bewusstsein einschleichen wollten, zu verdrängen.
 

„Hallo Sakura. Hallo Sasuke“ grüßte Naruto nicht gerade leise und hatte immer noch sein breites Grinsen im Gesicht. Sakura erwiderte es, was sollte sie auch anderes tun? Wenn Naruto schon mal gute Laune hatte, dann wollte sie diese ihm nicht zerstören. Ihr Blick wanderte zu Sasuke, welcher noch immer verkrampft gegen die Brüstung der Brücke lehnte. Was hatte er? Sollte sie Fragen? Sie wusste es nicht, lief einige Schritte zu ihm und überlegte. Natürlich hatte Naruto ihr so einiges erzählt und sie war erschrocken darüber. Aber etwas tun konnte sie wirklich nicht. Sie hatte versucht, mit Sasuke zu Reden, doch dieser wies sie ständig ab.
 

Naruto redete gerade gegen eine Wand, wie er feststellen musste, da Sakura nicht mehr neben ihm stand. Nun sah auch er zu Sasuke, wie dieser sich verkrampfte. „Sasuke? Was ist los?“ wollte er wissen. Der Schwarzhaarige schreckte aus seinen Gedanken und besah sich seine Teamkameraden. Er war so sehr abgedriftet gewesen, das er auf Niemanden mehr geachtet hatte. „Was soll sein?“ gab er schroff zurück, verschränkte seine Arme vor der Brust, womit er zeigte, dass er seine Ruhe haben wollte. Und er bekam seine Ruhe, da Naruto sich beleidigt wegdrehte und ebenfalls die Arme verschränkte. Sakura sah nur hin und her, schüttelte über solch ein Verhalten nur den Kopf.
 

Zwei Stunden später standen sie immer noch bei der Brücke und so langsam wurde Naruto ungeduldig. „Wann kommt der Kerl denn? Er soll mir bloß nicht wieder kommen mit ‚Ich habe mich auf den Weg des Lebens verirrt’. Das kauf ich ihm schon längst nicht mehr ab“ brüllte der Blonde herum, worauf Sakura innerlich grinste. Ja, es kam immer wieder dieselbe Ausrede und wenn sie ehrlich war, war sie es auch Leid.
 

„Kannst du nicht für 5 Minuten die Klappe halten?“ meinte Sasuke gleichgültig, worauf sich Naruto natürlich wieder aufregte. Was hatte er denn getan? Er regte sich nun mal über die Unpünktlichkeit seines Senseis auf. War das ein Verbrechen? Er ballte die Fäuste und begann schon tief Luft zu holen, als plötzlich eine Gestalt neben ihm auftauchte.
 

Als der Rauch sich gelichtet hatte, stand Kakashi neben ihm, lächelte und packte seinen altbekannten Roman in die Tasche. „Tut mir Leid. Ich habe mich auf dem Weg des Lebens verirrt“ entschuldigte er sich, kratzte sich dabei verlegen am Kopf, um der Ausrede genug Glanz zu verleihen. Doch diesmal nicht, denn Naruto drehte sich um und setzte bereits zur einer Beleidigung an. „Immer dasselbe. Wir stehen auf, kommen hierher und sie sagen immer wieder, dass der Weg des Lebens schuld sei. Die Ausrede ist zu alt…“. Naruto holte tief Luft, um noch etwas zu sagen, doch Kakashi war schneller.
 

„Ich weiß, Naruto. Hört mir bitte gut zu…“ begann Kakashi und nun traten auch Sakura und Sasuke näher. „Unser Training wird für ein paar Tage ausfallen, da ich auf eine geheime Mission muss“ erklärte er seinen Schülern. „Was für eine Mission?“ fragte Naruto sofort, worauf Kakashi seufzte. „Wenn ich es dir verraten würde, wäre es keine geheime Mission mehr“ entgegnete Kakashi. Natürlich wollte Naruto alles wissen, das wusste er sehr gut, aber eine geheime Mission durfte nicht verraten werden. Es war nun mal so und damit musste sich auch sein kleiner Schreihals abfinden.
 

„Und was machen wir?“ kam es von Sasuke, denn er fragte sich, was nun mit ihrem Training passieren sollte. Er wollte nicht untätig rum sitzen, denn er musste stärker werden, stärker als sein Bruder, um diesen irgendwann besiegen zu können. Auch Sakura war nun interessiert und sah zu ihrem Sensei, welcher erneut seufzte. „Ihr lasst mich ja nicht ausreden“ erklärte er, grinste und wandte sich nun an Sakura. „Tsunade will dich Sprechen, also solltest du bald zu ihr gehen“. Sakura nickte, überlegte auch schon, worüber Tsunade wohl mit ihr Sprechen wollte, kam aber nicht drauf.
 

Kakashi besah sich seine anderen Schüler. Der eine gelassen, der andere hampelte mehr rum. „Ihr beide werdet einfach ohne mich trainieren. Benehmt euch einmal wie 13 und 14 Jahren entsprechend, okay?“. Naruto wollte noch etwas erwidern, doch dann war Kakashi schon verschwunden. Natürlich waren Sasuke und Naruto davon nicht begeistert, denn sie wollten beide neue Techniken lernen, aber ohne die Hilfe ihres Senseis würden sie das wohl nicht schaffen.
 

„Tja, ich werde dann mal zu Tsunade gehen. Wir sehen uns bestimmt später, Jungs“ verabschiedete sich Sakura und machte sich auch sofort auf den Weg. Die beiden Jungs blieben zurück, sahen ihr noch nach und sahen sich dann an. In dessen Augen brannte ein Feuer. Wie gerne würden sie nun gegeneinander Kämpfen, aber beide wussten auch, das es dann ausarten könnte. Was hieß eigentlich trainieren? Mit den Shuriken und Kunais kamen beide schon relativ gut klar.
 

Nach einer Weile sah Naruto beiseite. Ihm war das Gestarre nun doch zu Doof geworden. „Ich geh erstmal nach Hause“ nuschelte er mehr, als das er es richtig aussprach, wandte sich dann ganz von Sasuke ab und ging. Was sollte er auch noch hier? Er würde später noch sehen, was er trainieren konnte, wobei er nicht mal wusste, was er trainieren sollte. „Hach, so ein Mist. Wieso muss Kakashi jetzt abhauen, jetzt, wo wir uns doch stärker machen müssen, gerade wegen solchen Typen, die mich und auch Sasuke angreifen wollen“. Er rubbelte sich durch die Haare, da er es nicht verstehen konnte. Aber alles Denken brachte nichts.
 

Auch Sasuke ging vorerst nach Hause, da er ebenfalls nicht wusste, was er trainieren sollte. Das wichtigste wussten sie bereits und konnten es vielleicht noch etwas verbessern. Als er beim Anwesen, welches er noch immer bewohnte, ankam, schloss er die Tür auf, zog seine Schuhe aus und schlug den Weg zum Wohnzimmer ein. Dort ließ er sich auf die große Couch fallen. „Itachi“ knurrte er, fasste sich am Kopf und wieder sah er diese Bilder, welche er doch verdrängen wollte. Warum hatte sein Bruder auch auftauchen müssen? Und warum wollte er Naruto? Er hatte nachgefragt, aber eine klare Antwort hatte er darauf nicht bekommen. War nun auch egal. Er schloss seine Augen, um ein wenig zu Dösen. Es gelang ihm auch die Bilder zu verdrängen. Endlich fand er mal etwas Ruhe.
 

Naruto war bereits bei seiner Wohnung angekommen, wollte auch gerade aufschließen, als er einen Zettel an der Tür entdeckte. „Was?“ schrie er im Hausflur. Er riss den Zettel ab und sah sich um. An jeder Tür hang solch ein Zettel. Toll. „Liebe Mieter. Wir erneuern die Leitungen und deshalb müssen wir den Strom und die Wasserversorgung für ein paar Tage abstellen. Wir bitten um ihr Verständnis“. Naruto’s Augen verengten sich zu Schlitzen. Echt toll. Wo sollte er denn so lange bleiben? Ohne Strom und Wasser ging doch gar nichts.
 

Einige Minuten stand er unentschlossen im Hausflur, doch dann fiel ihm ein, dass er doch viele Freunde hatte, die er Fragen könnte. Bei einem könnte er doch bestimmt bleiben. „Ja, das ist die Lösung“ jubelte er, sprang in die Luft und lobte sich selbst. Den Zettel steckte er sich ein, öffnete die Tür zu seiner Wohnung, um sich ein paar Klamotten einzustecken. Immerhin würden es wohl ein paar Tage dauern. Es stand nicht mal drauf, für wie lange. War ja dann auch egal. Hauptsache, er kam irgendwo unter.
 

Schnell waren ein paar Klamotten in den Rucksack verstaut. Dann ging er noch kurz in die Küche und besah sich den Inhalt seines Kühlschrankes. Okay, mehr außer Ramen hatte er wohl nicht. Diese steckte er sich ebenfalls ein und verließ dann die Wohnung.
 

Wen könnte er als erstes Fragen? Ah ja. Sensei Iruka. Breit grinsend schlug er den Weg zu dessen Wohnung ein, welche nicht weit von seiner entfernt war. Als er so durch die Straßen schlenderte, sah er sich ab und zu um, ob Iruka nicht doch irgendwo war. Hoffentlich war dieser auch zu Hause. „Wehe, wenn nicht“ murrte er, sah auch schon das Haus und ging etwas schneller. Bei der Tür angekommen, klingelte er. Einige Sekunden wartete er, doch keiner machte ihm auf. „Sensei Iruka“ rief er, doch auch nach weiteren Sekunden tat sich nichts. Wieder verengte er seine Augen. Das war sicher ein schlechter Scherz und ehe er noch weiter wartete, klopfte er wie ein Besessener gegen die Tür, in der Hoffnung, das Iruka nur einen gesunden Schlaf hatte.
 

„Was machst du denn da?“ fragte eine bekannte Stimme und er wandte sich um. „Oh… Hallo Shikamaru“ grinste Naruto verlegen. Nun, er hätte wohl nicht solchen Lärm machen sollen, denn nun fiel ihm auf, dass die ganzen Passanten ihre Aufmerksamkeit auf ihm gerichtet hatten. Das war doch mega peinlich.
 

„Ähm… Na ja… Ich wollte zu Sensei Iruka, aber er macht nicht auf“ erklärte Naruto dann endlich. Shikamaru gähnte, denn er langweilte sich schon wieder zu Tode. Wie kam man nur auf die Idee, wie ein Verrückter, gegen die Tür zu hauen, wenn man doch schon wusste, dass der dort lebende nicht da zu sein schien? Er wusste es nicht und wollte die Erklärung, warum Naruto das getan hatte, auch gar nicht wissen.
 

„Er ist auf einer Mission, sowie viele Ninjas in Moment. Soweit ich informiert bin, ist auch Kakashi auf einer geheimen Mission, oder?“. Naruto nickte bedrückt, denn nun wusste er nicht Recht, ob er vielleicht Shikamaru fragen sollte, ob er bei ihm bleiben dürfe. Er zog den Zettel aus seiner Hosentasche und besah sich nochmals das Geschriebene darauf.
 

Shikamaru beugte sich etwas vor, um auch etwas Lesen zu können. Nun wurde ihm klar, warum Naruto wie ein Bekloppter, an die Tür gehämmert hatte. Er schien eine Bleibe zu suchen, aber er konnte ihn nicht aufnehmen. „Frag doch mal Sasuke, oder Sakura. Sie haben doch, genauso, wie du jetzt, Zeit. Ich meine, die anderen Teams trainieren jeden Tag“ erklärte Shikamaru. Wieder nickte Naruto. Sakura würde er ja liebend gern fragen, aber diese war doch zu Tsunade gegangen. Und Sasuke? Nein, auf keinen Fall. „Eher Sterbe ich, als das ich ihn Fragen würde“ murmelte er vor sich hin, nicht achtend darauf, ob es Shikamaru vielleicht mitbekommen könnte.
 

„Oh man ey, ich habe echt kein Bock auf solch ein rumgezicke. Du bist schlimmer, als ein kleines Mädchen“ und mit diesem Kommentar, ging Shikamaru einfach die Straße entlang, ließ einen verwirrten Naruto zurück. Verhielt er sich denn wirklich wie ein kleines Mädchen? Nein, er hatte seine Gründe, warum er nicht zu Sasuke ging. Dann schlief er halt draußen, auch kein Problem.
 

Entschlossen darüber, ging er eine Weile, bis er etwas Abgelegenes fand. Hier könnte er, unter einem Baum, Schlafen. Hoffentlich sah ihn Niemand. Seufzend setzte er sich unterm Baum und sah zum blauen Himmel auf. „Bei Sakura dürfte ich sicherlich nicht übernachten. Sie ist ein Mädchen und kriegt das garantiert in den falschen Hals“ stellte er für sich selbst fest. Und Shikamaru hatte Recht. Die anderen Teams trainierten weiter und hatten keine Zeit, auf ihn aufzupassen, obwohl man auf ihn nicht aufpassen musste. Tja, musste er halt mit Leben. Er kannte ja diese Einsamkeit.
 

Wo er nun über Einsamkeit nachdachte, fragte er sich, ob es außer Gaara noch viele andere Menschen gab, die dasselbe durchmachten, wie er. Klar, jetzt fühlte er sich gut, weil er Freunde gefunden hatte. Menschen, die auf ihn bauten und ihn mochten, aber früher war es anders gewesen. All die Leute aus dem Dorf hatten ihn gehasst, weil er den neunschwänzigen Fuchs in sich trug. Immer war er ein Außenseiter gewesen und es hatte Weh getan. Wenn er so darüber nachdachte, war er wirklich froh darüber, seine Freunde zu haben. Klar, es gab auch hier und da mal Differenzen, aber diese ließen sich immer wieder lösen.
 

Ein gequältes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Zwar war er vor kurzem erst 13 Jahre Alt geworden, aber er fühlte sich schon weitaus älter. Lag es vielleicht daran, weil er schon so vieles gesehen hatte, vieles hatte miterleben müssen? Ob andere Jugendliche in seinem Alter auch schon soviel Leid erlebt hatten? Er wusste es nicht.
 

Dann fiel ihm plötzlich Sasuke ein. In Gewisserweise waren sie sich doch etwas ähnlich. Er kannte die Einsamkeit und Sasuke ebenfalls. Jedenfalls lebte dieser allein und Naruto hatte mal gehört, dass dessen Clan ausgerottet wurde. Ob Itachi darüber etwas wusste? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. So viele Fragen und doch bekam er keine Antwort darauf.
 

Später, als ihm diese Gedanken zuviel wurden, schlief er unter dem Baum ein. Er war wirklich geschafft und war froh, endlich etwas Schlaf zu finden. Sowieso dachte er über Itachi und Sasuke soviel nach. Aber ihm stellten sich einfach so viele Fragen, auf die er Antworten haben wollte, ihm aber keiner geben mochte, warum auch immer.
 

Sasuke war wieder wach geworden, aufgrund eines Alptraumes. Da er nun nicht mehr Schlafen konnte, zog er sich seine Schuhe an und verließ das Haus. Er brauchte dringend frische Luft und musste sich auch mal die Beine vertreten. Auch er dachte nach, stellte sich Fragen, auf die er sowieso keinerlei Antwort erhalten würde. Es nervte ihn schon langsam, überhaupt soviel nachdenken zu müssen.
 

„Mh?“ entfuhr es dem Schwarzhaarigen, besah sich einen Baum, an welchen er gerade vorbeigegangen war. „Naruto?“ fragte er sich selbst, denn kein anderer lag unter diesem Baum und nun sah er sich auch intensiv um. Dieser Ort war abgelegen und nun stellte er sich die Frage, warum der Kleine hier schlief. Hatte er wohlmöglich trainiert? Sasuke mochte es zu bezweifeln.
 

„Hey Blödmann, wach auf“ rief er und wartete. Etwas unverständliches erreichte sein Ohr, worauf er sich hinhockte und den Blonden, mit dem Zeigefinger, anstupste. „Naruto, du sollst aufwachen“ wurde Sasuke nun etwas lauter. Und endlich regte sich Naruto, blinzelte einige Male und setzte sich dann auf. Als er zwei ihm bekannte schwarze Augen sah, schluckte er hastig. „Sasuke?“ fragte er erschrocken, denn mit dem hatte er nun nicht gerechnet. Er hatte sich doch extra ein abgelegenes Plätzchen gesucht, damit ihn keiner fand.
 

Der Schwarzhaarige betrachtete Naruto lange, sah auch den Rucksack hinter diesen stehen und fragte sich nun, warum der Blonde hier war. Es sah nicht so aus, als würde er heute noch nach Hause gehen. Wollte er etwa Auswandern? „Was machst du hier?“ fragte er nun ruhiger.
 

„Das geht dich gar nichts an“ zeterte Naruto sofort, drehte seinen Kopf beiseite, weil er Sasuke nicht sehen wollte. Doch dieser ließ nicht locker, wie der Blonde erhoffte. „Willst du abhauen?“. Seufzend zog Naruto den Zettel aus seiner Hosentasche und hielt ihn Sasuke hin. Der Schwarzhaarige sah erst verwirrt drein, doch dann nahm er den Zettel entgegen und las ihn sich durch.
 

Lange lag ein Schweigen über sie, bis Sasuke aufstand, sich den Rucksack von Naruto krallte und den Rücktritt zu seinem Anwesen antrat. Naruto, davon nicht sonderlich begeistert, sprang auf und entriss Sasuke den Rucksack. „Was soll das denn jetzt?“ schrie er den Schwarzhaarigen an. Sasuke aber, blieb gelassen, wie immer. „Komm einfach mit. Hier draußen kannst du nicht bleiben, oder willst du dir einen abfrieren?“ entgegnete Sasuke. Naruto murmelte noch Sachen in sich hinein, tat aber dann, wie ihm geheißen.
 

Wie sollten diese Tage nur werden? Er und Sasuke in einem Haus? Noch dazu, in einem großen Haus. Naruto wusste es nicht, wollte aber erstmal abwarten. Vielleicht war Sasuke ja auch ganz erträglich. Nun ja, er selbst war ja auch nicht ganz ruhig. Aber nun, er würde sich überraschen lassen. Dankbar war er dem Schwarzhaarigen trotzdem.

Leid und Einsamkeit!

20 Minuten waren Sasuke und Naruto schon unterwegs. Immer wieder hörte man ein leises Fluchen des Blonden, das ihm das schon viel zu lange dauerte, aber das störte den Uchiha-Erben nicht sonderlich. Mehr Gedanken machte er sich darüber, wie er wohl diese Tage überstehen sollte. Nun, er kannte Naruto und dessen seltsame Verhaltensweisen, auch, dass er ihn, gerade Sasuke, zur Weißglut treiben konnte.
 

Wenige Minuten später, hielt Sasuke an, gefolgt von Naruto, der ebenfalls grummelnd stehen blieb. Doch dessen Augen weiteten sich, als er dieses riesige Haus zu sehen bekam. „Boah ey“ bekam er gerade mal raus, warf einen prüfenden Blick zu Sasuke hinauf, der darauf nur mit den Augen rollte. Er stieß die Eingangstür zum Garten auf und lief lässig über die einzelnen Steine, die einen Weg zur Haustür bildeten. „Komm, oder willst du wirklich draußen Schlafen?“ fragte Sasuke beim Gehen, hörte ein erneutes Grummeln seitens Naruto, ehe sich auch er in Bewegung setzte.
 

„Nein, ich bin nicht scharf drauf, draußen zu Schlafen“ murrte er, kam neben Sasuke zum Stehen und wartete, das dieser die Tür aufschloss. Innerlich war er natürlich schon aufgeregt, wie es bei Sasuke zu Hause wohl aussehen würde. Hier war er ja noch Nie. Und endlich wurde seine Neugierde gestillt, da Sasuke die Tür öffnete, trat ein. Kurz darauf zog dieser die Schuhe aus und ging wortlos weiter, verschwand im Flur.
 

Naruto verengte die Augen. Toll, er kannte sich doch überhaupt nicht aus hier, betrat dann aber das riesige Haus und sah sich im Flur um. Er hatte gedacht, dass so jemand, wie Sasuke, es zu Hause ziemlich öde hatte, doch dem war wohl nicht so. Überall hingen Bilder von Künstlern und sie sahen ziemlich teuer aus. Auch er zog die Schuhe aus und ging den Flur entlang. Immer wieder sah er sich um, bewunderte diesen Stil der Einrichtung, wo doch seine Wohnung so klein und einfach aussah.
 

Als der Flur endete, konnte er in die Küche sehen. Vor der Küche gab es zwei Gänge, doch er wusste nicht, wo er hin sollte. Ein Schwarzhaariger kam ihm ins Sichtfeld und er sah sich gezwungen, aufzusehen. „Wo bleibst du denn so lange?“. Genervt, das er auf seinen nun neuen Mitbewohner warten musste, kehrte er, ging in die Küche und holte zwei Gläser und Orangensaft hervor. Beide Gläser füllte er, wartete, da Naruto immer noch nicht hier war.
 

Doch langsam bewegte sich der Blonde, betrat die Küche und sah sich um. Dann sah er zu Sasuke hinab, welcher sich auf einen Kissen gesetzt und zwei Gläser auf den Tisch gestellt hatte. Naruto stellte seinen Rucksack ab und setzte sich nun ebenfalls. Na ja, so schlecht schien es ja hier nicht zu sein, würde Sasuke nicht immer so biestig gucken. So dachte jedenfalls Naruto.
 

„Hier“. Sasuke reichte dem Kleineren ein Glas, welches sofort angenommen wurde. Bedrückende Stille lag über ihnen. Tja, was konnte man denn jetzt groß sagen? Nicht, das der Schwarzhaarige ihn sofort wieder raus warf, weil er etwas Falsches gesagt hatte. „Sag mal, Sasuke… Wieso hast du mich aufgenommen?“. Gut, das würde vielleicht ein kleiner Anfang werden, eine einfache Frage, die leicht zu beantworten war.
 

Der Uchiha-Erbe sah von seinen Glas auf, in das fragende Gesicht Naruto’s. Dann seufzte er resigniert. „Weil du mich doch sowieso nicht gefragt hättest. Ich kenn dich doch genau, Naruto. Auf diesem Gebiet sind wir uns sehr ähnlich. Du bist Stur, so wie ich“. Ein breites Grinsen zierte Sasuke’s Lippen, ehe er wieder ein Schluck aus seinem Glas trank. Naruto grinste ebenfalls. Ja, das war wohl wahr. Beide Jungs waren ziemlich Stur und wäre Sasuke nicht dort vorbeigekommen, wo er gelegen hatte, hätte er wahrscheinlich die ganzen Nächte und Tage auch dort bleiben müssen.
 

Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen, doch diesmal schien sie angenehmer zu sein, als zuvor. Naruto schaute sich nach wie vor um, bewunderte das weiche Kissen unter seinen Hintern. Er hatte nicht solche weichen Kissen. Wieder warf er seinem Kameraden einen kurzen Blick zu, sah, wie dieser ebenfalls zu ihm schielte. „Was guckst du denn so?“ murrte Sasuke. Naruto knurrte, sprang auf und ballte seine Hände zu Fäusten, streckte sie dem Schwarzhaarigen entgegen und holte schon mal tief Luft. „Was bildest du dir eigentlich ein? Ich darf gucken, so lange ich Lust habe. Entschuldige, das ich dich mit meinen Blick belästigt habe, Herr Uchiha“.
 

Sasuke stand nun ebenfalls auf, steckte seine Hände in die Hosentaschen und musterte seinen aufgeregten Teamkameraden. „Du Blödmann. Ich habe auch nur gefragt, aber okay. Komm mit, ich werde dir dein Zimmer zeigen“ und mit diesen Worten, schritt Sasuke an den Blonden vorbei, welcher eigentlich noch etwas sagen wollte, es aber dann doch ließ. Dennoch drehte sich Naruto zum Schwarzhaarigen um, welcher im Türrahmen wartete.
 

„Wart mal, Sasuke. Ich habe…“. Ein Knurrlaut erfüllte die Küche und sofort liefen Naruto’s Wangen rötlich an. Sasuke hob seine Augenbrauen, musterte erneut den Jüngeren, welcher sich den Bauch rieb. Scheinbar hatte dieser Hunger, aber das musste warten. „Ich zeige dir dein Zimmer und dann kann ich uns etwas zu Essen machen“. Naruto hob überrascht seinen Kopf und starrte den Schwarzhaarigen an. Hatte dieser gerade wirklich gesagt, dass er etwas zu Essen machen wollte? Das fand Naruto doch mal toll. Er wurde selten bekocht.
 

Beide bogen sie in einen Gang ein, kamen bei einer Treppe an, welche sie hinauf stiegen. Wieder gab es zwei Gänge und Naruto bezweifelte schon, sich hier zu Recht zu finden. Dieses Haus war ihm definitiv zu groß. Er würde Tage brauchen, um zu wissen, wo alles war. Sasuke schlug den linken Gang ein, ging an einer Tür vorbei, zu nächsten der da neben. „Das…“ er zeigte auf die erste Tür. „Ist mein Zimmer…“ er drehte sich zur zweiten Tür um, welche er nun öffnete. „Das ist deins. Das Bad liegt dort“. Sasuke zeigte auf die gegenüberliegende Tür. Nun betrat Naruto das Zimmer und besah sich die helle Einrichtung. Ob Sasuke’s Zimmer auch so schön aussah? Cremefarbene Vorhänge, welche im Wind wehten. Der Raum war in Aprikofarben gehalten. Und das große Bett erst. In diesem konnten locker 3 dünne Menschen schlafen, so dachte der Blonde. Auch hier waren zahlreiche Bilder an den Wänden, schöne Bilder, die Sonnenuntergänge zeigten, oder einen tobenden Wasserfall. „Wow“ murmelte der Blonde, warf einen raschen Blick über seine Schulter, zu Sasuke.
 

„Überrascht?“ fragte dieser und trat nun ebenfalls ins Zimmer ein. Er ging zu einer Wand und betätigte einen Knopf. Schon öffnete sich eine Tür. „Der Wandschrank“ kommentierte der Schwarzhaarige, sah die Überraschung seines Teamkollegen und grinste in sich hinein. „Boah Sasuke. Du hast ja tolle Sachen hier. Dürfte ich auch dein Zimmer sehen? Ich fasse auch nichts an, versprochen“. Der Jüngere schien voller Elan zu sein, wollte schon kehren, doch der Ältere stoppte ihn. „Pack doch erstmal deine Klamotten weg, Naruto. Du kannst dich später noch umsehen, dir läuft schon nichts weg. Und außerdem hast du doch Hunger, oder. Ich schlage vor, dass wir Essen gehen. Sonderlich Lust, jetzt etwas zu Kochen, habe ich wirklich nicht“. Auch ein Uchiha durfte mal keine Lust verspüren.
 

Naruto blieb stehen, hörte aufmerksam zu und packte seine Sachen artig in den Wandschrank. Es war kaum zu fassen. Wenn die Tür geschlossen war, sah man den Wandschrank gar nicht mehr. Es sah aus, als würde diese Tür ein geheimer Gang sein. Essen gehen? Er griff in seine Hosentasche, um sein Geldbeutel zu befragen, ob er überhaupt Geld zum Essen gehen hatte. „Mh…“. Er ließ den Kopf hängen, als er seinen leeren Geldbeutel so sah. Das hatte er doch alles nur Jiraiya zu verdanken, weil dieser ja unbedingt sein Geld für irgendwelche Informationsbeschaffungen haben wollte. Super und was war dabei herausgekommen? In den Nächten war er immer betrunken zurück ins Hotel gekommen, hatte gestunken, wie sonst irgendein Penner. Grummelnd darüber, verschränkte er die Arme, kniff die Augen fest zusammen, weil er mal wieder über den Tisch gezogen wurde.
 

Der Schwarzhaarige hatte sich die Verhaltensweisen genauestens angesehen, schloss daraus, das Naruto wohl kein Geld zu haben schien, fragte sich aber trotzdem, warum er nun so Sauer war. Er sah, dass der Blonde wütend war, er kämpfte doch schon, mit jeglicher Selbstbeherrschung, nicht gleich auszurasten. Warum? „Kein Geld?“ fragte er beiläufig, setzte sich auf das Bett und klopfte neben sich, um den Blonden einen Platz anzubieten.
 

Kurzes Nicken folgte, doch Naruto blieb stehen. Er war innerlich zu sehr am brodeln, als das er sich nun hinsetzen wollte. „Das kommt davon, wenn man sein Geld für allen möglichen Mist ausgibt“ grinste Sasuke. Er wusste ja nicht, das Naruto daran keinerlei Schuld hatte.
 

„Von wegen. Sasuke, erinnerst du dich an den kauzigen Bergeremiten? Der hat mich um mein Geld betrogen, für seine komischen Nachforschungen“ maulte Naruto, machte hektische Gesten mit den Händen, um sich endlich Luft zu verschaffen. Sasuke hingegen wusste nicht genau, was ein kauziger Bergeremit sein sollte. „Wer?“. „Na Jiraiya. Der mit den weißen Haaren, du weißt doch… Damals, wo… Wo du mir hinterher gekommen bist, wegen… Wegen…“. Naruto wusste nicht, ob er das wirklich sagen sollte. Schließlich hatte auch er sich furchtbare Sorgen um Sasuke gemacht, wo das mit Itachi passiert war.
 

Gut, Sasuke hatte verstanden. Ja, er erinnerte sich an diesen Kerl, nur vage, aber immerhin. Und dieser hatte Naruto sein Geld abgezockt? Tja, was konnte man da noch großartig tun? „Ja, ich weiß, wen du meinst… Na gut, komm. Ich lade dich ein. Du willst doch sicherlich zum Ramenstand, oder?“. So schnell konnte Sasuke nicht gucken, wie schnell der Jüngere aus der Tür gehetzt war, den Gang entlang und zur Haustür lief. Von unten rief er zu Sasuke, das er sich doch beeilen solle. „Oh man… Das werden sehr, sehr lange Tage werden“ seufzte Sasuke und machte sich nun auch auf den Weg.
 

Als beide sich auf dem Weg befanden, sagte keiner ein Wort. Naruto hing seinen Gedanken nach, denn er hätte beinahe über Sasuke’s Bruder gesprochen. Er wusste nicht, ob sein Teamkollege dann noch so ruhig geblieben wäre, wie jetzt. Ob Sasuke oft daran dachte? Neugierig war er ja schon, doch Sensei Kakashi hatte gemeint, er solle ihn Nie drauf ansprechen. Einen Grund hatte er nicht genannt, aber den konnte er sich selbst Denken. Was war da nur passiert? Sasuke hatte so geschrien, als würde er aufgespießt werden. Es war seltsam. Itachi hatte ihn nur hochgehalten und ihn angesehen. Was war das nur? Sicher war nur gewesen, das Sasuke in einem Schockzustand gewesen war. Naruto verschränkte seine Hände hintern Kopf und seufzte. So viele Fragen und doch keinerlei Antwort.
 

Sasuke schielte zu den Blonden rüber. Diese bedrückende Stille, sie nervte ihn, obwohl er die Ruhe doch bevorzugte. Dachte Naruto etwa nach? Es sah so aus und er hätte gern gewusst, worüber. Vielleicht, welche Ramen er gleich essen wollte? Nein, eher unwahrscheinlich. Dafür sah sein Gesichtsausdruck zu angestrengt aus. Vielleicht über den Uchiha-Erben? Über ihn? Er könnte ja Fragen, aber, nein, lieber doch nicht.
 

Als sie endlich durch die Einkaufsstraße schlenderten, sahen einige Dorfbewohner zu Naruto. Es war seltsam. Obwohl der Blonde schon von fast allen akzeptiert wurde, so waren da noch immer welche, die ihn mit diesen kalten Augen anstarrten. Er versuchte sie, so weit es ging, zu ignorieren, wollte jetzt keinen Aufstand machen, aber innerlich tat es mal wieder Weh. Wie lange wollten sie noch ein Monster in ihm sehen?
 

Auch Sasuke bemerkte diese seltsamen Blicke, bemerkte auch, das Naruto langsamer wurde und leicht begann zu zittern. „Was ist?“ fragte er im üblichen Ton, bekam jedoch keine Antwort. Der Jüngere ging einfach weiter, aber das Zittern wurde stärker und stärker. Und schon bald erreichte er seinen Ramenstand, verzog sich rasch auf einen Sitz und wartete auf den Schwarzhaarigen.
 

Doch dieser war stehen geblieben, wusste nichts mit dieser Situation anzufangen. Natürlich wusste er, das Naruto von einigen gemieden wurde, aber die Kinder, er eingeschlossen, wurden nicht aufgeklärt. Man konnte Fragen, wen man wollte, man wurde aber eher gewarnt, sich mit diesen Jungen nicht anzufreunden, besser nicht mal anzusehen. Warum? Sicher, Naruto war ein Schreihals, eine Nervensäge, aber sonst doch ganz in Ordnung. Was also verbarg sich dort für ein Geheimnis? Auch er ging nun weiter, erreichte auch den Ramenstand und setzte sich neben den blonden Jungen, welcher noch immer zitterte.
 

Die Sonne ging auch schon unter, wie Sasuke feststellte. Kurz besah er sich die Auswahl an Ramen, ehe er sich eine Schüssel bestellte. „Naruto, was willst du haben? Such dir was aus“. Doch der Blonde sagte nichts, hatte seine Hände zu Fäusten geballt und versuchte krampfhaft, seine innere Wut zu besänftigen. „Naruto?“. Langsam machte sich der Uchiha-Erbe schon sorgen. Normalerweise hätte Naruto schon längst seine heißgeliebten Ramen bestellt und würde nun sehnsüchtig warten, aber dieser schwieg, schien nicht ganz bei sich zu sein. Er legte seine Hand auf dessen Schulter, spürte nun deutlich dieses Zittern.
 

Naruto sah kurz beiseite, sah das es nur Sasuke war, der ihn nun störte. Kurz atmete er tief durch, setzte dann ein künstliches Lächeln auf und tat so, als sei nichts gewesen. Auch seine heißgeliebten Ramen wurden bestellt und ehe sich Sasuke versah, verschlang Naruto nicht nur eine Schüssel, sondern gleich 5 davon. Frustessen, so nannte es der Jüngere.
 

„Du bist vielleicht ein verfressenes Kind“ maulte Sasuke und steckte seine Geldbörse wieder weg. Nun war der Blonde und auch er gesättigt. Viel machen konnten sie nicht mehr, den halben Tag hatte er geschlafen, blieb nur noch etwas Fernsehen, oder Lesen, je nachdem, wonach ihm der Sinn war und danach ins kuschelige Bett. Kurz sah er zum Blonden, welcher den Blick gesenkt hielt, die Fäuste fest geballt.
 

„Naruto? Was ist denn eigentlich los? Du bist doch sonst nicht so still“. Es reichte Sasuke nun langsam. So kannte er Naruto nicht und damit schien er auch nicht gut umgehen zu können. Warum sagte denn der Blödmann nichts? Und dann schimpfte er seine Teamkameraden immer Freunde? Toll, wenn er nicht mal Vertrauen zu ihnen hatte. Obwohl, er selbst war ja nicht gerade besser.
 

„Können wir bitte zu dir gehen? Ich ertrage diese Blicke nicht länger… Ich…“. Eine einsame Träne rollte über seine Wange, die er hastig wegwischte. Er wollte kein Schwächling sein und schon gar nicht vor Sasuke. Nicht vor den coolen, unnahbaren Sasuke, der seine Gefühle so gut verstecken konnte. Ob er ab und zu heimlich weinte? Das hätte Naruto gern mal gewusst.
 

Der Schwarzhaarige glaubte sich versehen zu haben. Weinte Naruto gerade? Blicke? Jetzt verstand er erst. Diese Blicke sollten Naruto gegolten haben? Warum? Es lag soviel Verachtung und Hass in diesen Blicken. Was hatte Naruto denn getan? „Gut, wir gehen, Kleiner“. Naruto regte sich nicht auf, er war daran schon längst gewöhnt, von Sasuke irgendwelche Kosenamen zu kriegen. Anfangs hatte es ihm gestört, aber dieser Uchiha ließ sich sowieso nicht davon abbringen, also was sollte es? Er ging dem Schwarzhaarigen nach, spürte weiterhin diese Blicke, welche ihm am liebsten sofort Töten wollten. Er hasste sich schon selbst dafür. Warum hatte man in ihm nur diesen Fuchsdämon versiegelt? Warum nur? Es tat ihm so Weh, das alles hier zu ertragen. Okay, seitdem er so viele Freunde hatte, Sasuke mit einbezogen, fühlte er sich nicht mehr so allein, aber trotzdem. Diese Blicke, die ihn so verurteilten. Wieder lief ihm eine Träne herunter, doch diesmal war es ihm egal. Sollten sie doch sehen, wie es ihm ging. Sollte Sasuke doch sehen, wie Schwach er wirklich war.
 

Als sie endlich bei Sasuke’s Anwesen ankamen, schloss dieser die Tür auf und wurde direkt beiseite geschoben. Naruto betrat den Flur, zog sich wortlos die Schuhe aus und schritt den Flur entlang. „Was sollte das denn?“ fragte sich der Schwarzhaarige gedanklich. Auch er trat ein, schloss die Tür hinter sich und schloss sie gleich ab. Heute würde er eh nicht mehr weggehen. Rasch zog er sich die Schuhe aus und suchte nach den Blonden.
 

Naruto lag im Wohnzimmer, auf der Couch, hatte ohne zu Fragen, den Fernseher angeschaltet und hielt sich einen Arm über die Augen. Einfach nur vergessen, einfach nur seine Ruhe vor den Menschen haben, das wollte er.
 

Sasuke hielt im Türrahmen, sah, das sein blonder Kamerad zitterte. Er hatte ihn noch Nie so niedergeschlagen gesehen. Es war einfach seltsam. Der sonst so, voller energiegeladene Junge, schien nun zu Leiden. Litt er wirklich? Unter den Blicken der Dorfbewohner? Obwohl, er hatte auch so etwas gehört von Gaara. Er hatte auch so etwas Ähnliches gesagt. Hatte Naruto ihn deswegen verschont? Weil er Gaara verstehen konnte?
 

„Naruto?“ fragte er ruhig, bewegte sich zur Couch hin, stellte vorher aber den Fernseher etwas leiser. Der Blonde zuckte nur kurz, machte aber keine Anstalten, sich zu rühren, oder zu fliehen. „Möchtest du vielleicht mit mir Reden?“. „Nein… Danke“ murmelte Naruto mit gebrochener Stimme. Sasuke setzte sich neben Naruto’s Kopf, zog dessen Arm beiseite und sah in ein verweintes Gesicht. Er erschrak ein wenig, denn so hatte er den Jüngeren noch Nie erlebt. Nicht so. Er wirkte richtig verletzlich.
 

„Starr mich nicht so an. Dann bin ich eben ein Schwächling und heule, wie ein Mädchen. Ist mir doch so was von egal. Ich habe gedacht, dass sich alles, nach allem, was passiert ist, geändert hätte, aber nein. Sie hassen mich noch immer. Jeder tut das“. Am Anfang war Naruto noch sehr laut gewesen, doch zum Ende hin wurde er immer leiser und klang weinerlicher, als zuvor. Er setzte sich auf, wischte sich über die Augen und versuchte diesen Schmerz zu verdrängen. Ja, alle hassten ihn. Alle taten es, auch wenn sie sagten, dass sie ihn mochten.
 

„Ich habe nicht behauptet, dass du ein Schwächling bist, also in dieser Hinsicht und dass ich dich hasse, habe ich auch Nie behauptet“. Vielleicht halfen solche Worte, um Naruto wieder zu beruhigen, Sasuke wusste es nicht genau. Klar war, das Naruto nicht darüber reden wollte, warum ihn alle hassten. Hatte das wirklich alles mit dem vermeiden zutun? Bestimmt, aber er würde den Blonden nicht drängen. Er mochte es selbst nicht, gedrängt zu werden.
 

„Kann ich vielleicht einen Tee bekommen?“. Naruto setzte sich ordentlich auf die Couch, hatte die Beine an seinen Körper gezogen und umschlang sie mit seinen Armen. Sasuke hatte den Eindruck, als wolle sich der Blonde klein machen. Fühlte er sich wirklich so beschissen? „Ja, ich bringe dir einen“ mit diesen Worten stand Sasuke auf und schritt zur Küche.
 

Wenig später kam er auch schon mit zwei Tassen zurück, reichte eine seinem Gast und setzte sich neben diesen. Nun starrten beide zum Fernseher. Dort lief irgendein Samuraifilm, so wie beide es feststellen konnten. Von Zeit zur Zeit nahm Naruto einige Schlücke von seinem Tee, bis die Tasse leer war.
 

„Sasuke? Hast du das ehrlich gemeint?“. Naruto wusste nicht warum, aber er wollte eine Bestätigung. Sasuke hatte gesagt, das er ihn nicht hasste, aber konnte man von Mögen sprechen? Mochte der stolze Uchiha-Erbe den kleinen Naruto Uzumaki? Er wollte nur eine kleine Bestätigung, mehr nicht.
 

„Was meinst du?“. „Ich… Du hast gesagt, dass du mich nicht hasst. Was tust du dann? Jeder verachtet mich…“ murmelte Naruto vor sich hin, spürte den Blick des Schwarzhaarigen auf sich ruhen. Dieser rückte etwas näher, nahm den Blonden in den Schwitzkasten und kitzelte diesen durch. „Du bist so ein Blödmann. Wenn ich dich hassen würde, würde ich dich sicherlich nicht bei mir aufnehmen. Gut, ich muss zugeben, du bist eine echte Nervensäge, die mir oft gewaltig auf den Keks geht, aber ansonsten kann ich dich gut leiden“.
 

Naruto lachte, hatte Probleme den Worten zu lauschen, hatte sie aber dann dennoch verstanden. „Lass das, Sasuke. Ich krieg keine Luft mehr… Bitte… Gnade…“ japste der Blonde, verfiel aber wieder seinem Gelächter. Sasuke stoppte, entließ den Jüngeren aus seinem Schwitzkasten und atmete erleichtert aus. Ging es dem Kleinen nun besser? Es sah so aus und so wandte er sich zufrieden, dem Fernseher wieder zu.
 

Lange saßen sie noch da, Sasuke auf den Film konzentriert und Naruto kurz vorm Einschlafen. Immer wieder sackte sein Kopf nach vorn und immer wieder erhob er diesen schwerfällig. Irgendwann war er dann so müde, dass er einfach einschlief. Sein Kopf sackte mehr und mehr zur Seite, bis er bei Sasuke anstieß. Lange lehnte er bei dessen Schulter, bis er hinab rutschte und auf Sasuke’s Schos zum liegen kam.
 

Natürlich war der Schwarzhaarige anfangs nicht begeistert davon gewesen, als Lehne benutzt zu werden, doch als er Naruto’s zufriedenen Gesichtsausdruck gesehen hatte, ließ er ihn gewähren. Doch als dieser einige Etagen tiefer sank, bekam er eine leichte Röte im Gesicht. Wie sah das denn Bitte aus? Naruto lag mit seinen Kopf auf seinen Schos. Kurz überprüfte er, ob er die Vorhänge zugezogen hatte, atmete dann erleichtert aus. Musste ja nicht jeder sehen.
 

Einige Minuten vergingen und auch der Erbe Uchiha’s wurde müde. „Naruto?“. Sasuke rüttelte leicht an diesen, hoffte, das er aufwachte. „Noch ein paar Minuten, okay? Dann können wir trainieren, Sasuke“ nuschelte der Blonde, schlang seinen Arm um Sasuke’s Bein und seufzte zufrieden.
 

Sasuke’s Gesicht glich einer reifen Tomate. Was tat Naruto denn da? Sah ja schon fast so aus, als wolle er ihn gar nicht mehr loslassen. „Ist mein Schos denn wenigstens bequem?“ wollte er wissen. Naruto blinzelte einige Male, bemerkte nun auch, das er auf etwas lag. Er sah, das er mit seinem Arm, ein Beim umschlang. „Äh…“ bekam er nur raus, bekam einen leichten Rotschimmer um die Nase und entließ das Bein. Er drehte seinen Kopf etwas und erschrak.
 

„Na? Bequem?“ wiederholte Sasuke seine Frage. So wirklich wütend war er nicht darüber. Es war nur seltsam, dass sein Kamerad ihn als Kopfkissen benutzte. „Ähm… Glaub mir, das wollte ich gar nicht“. Noch mehr Röte, zierte Naruto’s Gesicht, ehe er sich langsam aufrichtete. „Aber bequem war es, ja“ grinste er den Schwarzhaarigen an.
 

„Blödmann“ maulte Sasuke, stand auf, um den Fernseher auszuschalten. Als dies erledigt war, machte er eine Kopfbewegung, die soviel heißen sollte, das Naruto auch aufstehen solle. „Wie lange habe ich geschlafen?“. Beide gingen die Treppe hinauf, blieben vor Sasuke’s Zimmer stehen. „Stunde, oder so. Du wolltest mein Zimmer sehen, oder?“. Hastig nickte der Blonde, wartete schon sehnsüchtig darauf, dass sein Kamerad die Tür endlich öffnete.
 

Von Innen sah es nicht viel anders aus, als sein Zimmer, welches er von Sasuke bekommen hatte. Einen Unterschied gab es nur. Sasuke hatte einen Schreibtisch und etliche Bücherregale mit Lernbüchern und anderen Klamotten. „Ich beneide dich, Sasuke. Du hast ein schönes Zimmer und ich so eine kleine Wohnung. Außerdem… Ich müsste mal wieder aufräumen… Bei dir ist alles so sauber“ grinste Naruto und kratzte sich verlegen am Kopf. „So? Danke für das Kompliment, Kleiner. Und nun geh Schlafen“. Kurz wuschelte er den Kleinen über den Kopf, ehe er ihn aus seinem Zimmer schob. Daraufhin schloss er die Tür und ließ Naruto stehen.
 

Ohne groß nachzudenken, ging Naruto weiter, in sein Gästezimmer, entledigte sich seiner Kleidung, bis auf die Boxershorts. Dann krabbelte er in das Bett und sog scharf die Luft ein. „Ist das weich“ staunte er und kuschelte sich in die Decke.
 

Eine Stunde später lag er immer noch wach. „Ich kann nicht Schlafen“ murrte er. Wie auch? Alles war hier fremd, so ungewohnt und da sollte er alleine Schlafen? Vielleicht sollte er mal rüber gehen, zu Sasuke und Fragen, ob er dort bleiben konnte. Aber wie sah das aus? Nun ja, musste ja keiner erfahren, das Naruto nicht sofort, in fremder Umgebung schlafen konnte.
 

Langsam stand er auf, öffnete die Tür und spähte hinaus. Alles war dunkel. Kurz ging er noch ins Bad. Dann stand er wieder auf dem Flur, überlegte, wo Sasuke’s Zimmer noch mal war. Wenn er sich nicht irrte, war sie eine Tür von ihm entfernt. Kopf kratzend ging er einfach los, öffnete die Tür und stieß auf einen dunklen Raum. „Hier bin ich falsch, oder?“. Er sah sich um, konnte aber durch das Licht aus dem Flur, kein Bett erkennen. Okay, er war definitiv falsch. Gut, dann war es eben die andere Tür.
 

Als er dort endlich ankam, öffnete er leise die Tür und besah sich das Innere. Sasuke lag im Bett und schien zu Schlafen. Ob er Böse wurde, wenn er ihn jetzt weckte? Hinter sich schloss er die Tür, hoffte, dass er keine übergebraten bekommen würde.
 

„Sasuke“ wisperte er, rüttelte leicht an dessen Schulter, doch nichts geschah. „Sasuke, wach auf“ rief er nun etwas lauter und auch sein Rütteln verstärkte er etwas. „Mh?“ stöhnte der Schwarzhaarige, gähnte und drehte sich auf den Rücken. Ein paar mal musste er blinzeln, um überhaupt etwas zu erkennen. Dann sah er zwei Augen, die ihn anstarrten.
 

„Naruto? Was willst du denn hier? Und warum starrst du mich so an?“. Der Uchiha-Erbe wusste nun nicht, was er von dieser Aktion halten sollte. Er wurde nun schon vom Schlafen abgehalten. Oh man, wie sollten diese Tage nur werden?
 

„Entschuldige, aber ich kann nicht Schlafen und da dachte ich… Ich könnte vielleicht… Vielleicht…“. Naruto tippte unruhig seine Zeigefinger zusammen. Irgendwie war es ja schon peinlich und er hoffte, das Sasuke ihn verstehen würde.
 

Sasuke’s Augenbrauen wanderten in die Höhe. „Du kannst nicht Schlafen? Wieso denn nicht?“. Musste der Schwarzhaarige das verstehen? Nein, sicherlich nicht, aber er sollte eine Antwort kriegen, denn Naruto holte tief Luft. „Es ist so… Ich bin hier fremd und das alles ist sehr Neu für mich. Nun ja… Könnte… Kann… Könnte ich… Ach, egal, ich geh wieder“. Zum Ende war Naruto patzig geworden, vor allem wo er so rumgestottert hatte. Das war einfach nur peinlich. Was musste Sasuke nur von ihm Denken? Das wollte er lieber nicht wissen.
 

Jedoch hielt ihn eine Hand, an seiner, zurück. So sah sich Naruto gezwungen zu warten. Vielleicht hatte Sasuke durch sein Gestotter doch verstanden. Doch nichts kam.
 

„Was ist denn noch? Ich geh, okay? Tschuldige, das ich dich beim Schlafen gestört habe“. Trotzig befreite er sich von der Hand, öffnete die Tür und wollte gerade hinausgehen, als Sasuke sich endlich zu Wort meldete. „Du wolltest Fragen, ob du bei mir bleiben kannst?“. Ungläubigkeit schwang sich in seiner Stimme und so sah er auch aus. Hätte Naruto sich umgedreht, hätte er ein verwirrtes, ungläubiges Gesicht gesehen, mit einer leichten Röte.
 

Ein leichtes Nicken bekam der Jüngere noch hin, wagte es sich nicht, sich umzudrehen. Er hatte es gewusst. Sasuke dachte bestimmt, das er noch ein Baby sei. Toll. Nicht nur, das er ihn hatte Weinen sehen, nun würde er ihn sicherlich auslachen. Warum war er auch so Doof und fragte diesen coolen Macho?
 

„Dann komm her“ seufzte der Schwarzhaarige, hob seine Bettdecke an und wartete auf dem Blonden. Nun, vielleicht würde er sich auch fremd fühlen, wenn er woanders mal übernachten würde, aber das kannte der Uchiha-Erbe nicht. Außer von den Missionen, aber das war schon etwas anderes, aber auch da konnte er meistens kaum Schlafen.
 

Naruto drehte sich um, sah, das Sasuke die Bettdecke anhob und auf ihm wartete. Das war Nett von ihm, das wusste der Blonde zu schätzen. Andernfalls wäre er sicherlich die ganze Nacht wach gelegen und wäre Morgen mit dicken Augenringen aufgestanden. Er betrat das Zimmer wieder vollständig und schloss die Tür hinter sich. Kurz überlegte er noch, gab sich dann aber einen Ruck und legte sich neben Sasuke. Angenehme Wärme umfing ihn, als Sasuke die Bettdecke über ihn legte.
 

„Danke Sasuke… Ich weiß das wirklich zu schätzen. Verrat es bitte keinem, auch nicht, das ich geheult hab“ murmelte Naruto, fand das alles wirklich peinlich und zog die Decke enger um sich. Der Schwarzhaarige sah seinen Bettkollegen an und schmunzelte. „Nein, mach ich nicht. Reicht ja, das ich dich aufziehe, nicht wahr?“. Sofort grummelte Naruto, wäre am liebsten wieder aufgestanden, aber dann würde er nicht Schlafen können. So beließ er es erstmal dabei, schloss seine Augen und drehte sich in Sasuke’s Richtung.
 

Dieser hatte seine Augen noch geöffnet, besah sich Naruto genau, sah auch das kleine Lächeln, welches auf dessen Lippen lag. Da schien sich jemand sehr wohl zu fühlen. Auch gut. Damit konnte er Leben. „Du bist eben noch ein ganz kleiner Junge“ wisperte er, schloss auch seine Augen und seufzte. Okay, so schlimm war es wirklich nicht, das Bett mit diesem Blödmann zu teilen. Er verhielt sich ja ruhig und ließ ihn nun in Ruhe. Und er würde den Teufel tun, es jemanden zu verraten, das er ihn, Naruto Uzumaki, in seinem Bett hatte Schlafen lassen. Damit würde er sich selbst dumm hinstellen. Nein, lieber nicht. Obwohl dann einige Mädchen sicherlich tierisch Eifersüchtig auf Naruto wären.
 

Kurz musste er erneut Schmunzeln. Ja, das wäre irgendwie Lustig. Was Sakura wohl dazu sagen würde? Natürlich wusste er, dass auch sie ihn begehrte, so wie alle anderen Mädchen aus dem Dorf, abgesehen von ein paar ausnahmen. Sakura würde Naruto doch glatt den Hals umdrehen. Irgendwie eine traurige Vorstellung. Wen sollte er dann noch Piesacken? Nein, er brauchte den Kleinen noch etwas, mit ihm konnte er Streiten, hatte ein wenig Spaß. Ja, er war ganz einfach sein bester Freund und den brauchte er. Nach diesen Gedanken, schlief er nun endgültig wieder ein, bemerkte nicht, wie ein blonder Junge näher rückte und sich wohlig seufzend an ihm schmiegte.

Ein kleiner Streich mit aufkommender Trauer!

Gekicher. Leises Gekicher drang an Sasuke’s Ohr. Schon lange lag er wach, fühlte sich ein wenig eingeengt, weil Naruto ihn so auf die Pelle rückte. Natürlich hätte er sich befreien können, doch nachdem Naruto anfing, im Schlaf zu Reden, da hatte er es gelassen und den leisen Gemurmel gelauscht. Der Blonde hatte seine Arme um Sasuke geschlungen, seine Beine, um das linke Bein dessen gelegt und hatte wohl nicht die Absicht, den Schwarzhaarigen so bald loszulassen.
 

„Sakura… Ja, geh mit mir aus…“ kam wieder das leise Gemurmel vom Blonden. Sasuke versuchte sich in eine andere Position zu legen, so dass er Naruto ansehen konnte. Als er aufgewacht war, hatte er sich selbst ertappt, wie er den Kleinen festhielt. Es war seltsam, denn er mochte eigentlich solche Art von Nähe nicht, aber jetzt? Er wusste, das Naruto davon noch nichts wusste. Wie er wohl reagieren würde, wenn dieser endlich mal aufwachte?
 

Sasuke’s Hand strich spielerisch über Naruto’s Seite, damit dieser endlich wach wurde. Nur davon fing dieser immer wieder an zu Kichern. „Sakura, lass das. Ich bin doch so kitzelig“ kicherte Naruto wieder, krümmte sich zusammen und verstärkte seine Umarmung. „Mensch Naruto, ich kann auch andere Seiten aufziehen. Ich will endlich aufstehen. Oh man“ maulte der Schwarzhaarige leise, schlug sich die Hand an die Stirn, da er es noch immer nicht glauben konnte. Hätte er den Blonden bloß nicht bei sich Schlafen lassen, aber nein, er war mal Nett gewesen und hatte nachgegeben. An sich war sein Bettgenosse auch ziemlich friedlich gewesen, aber so langsam schnürte ihm der Blonde die Luft ab. Warum war Naruto nur so anhänglich?
 

„Sasuke, du arroganter Idiot. Nimm die Hände von Sakura…“ knurrte Naruto, verzog wütend sein Gesicht und krallte seine Hände in den Rücken Sasuke’s. „Jetzt reicht es“ dachte sich der Schwarzhaarige, erhob seine Hand und ballte diese zur Faust. In Bruchteil von Sekunden, landete diese in Naruto’s Gesicht, welcher von der Wucht aus dem Bett fiel.
 

„Aua… Was war das? Sasuke, das büßt du mir… Du wirst mir Sakura nicht wegnehmen“. Wieder ein lautes Knurren, ehe er sich langsam aufrichtete und sich die rechte Wange rieb. Ein wenig Rot war sie, aber das war nun Nebensache.
 

„Naruto, was träumst du denn da für einen Stuss zusammen? Ich habe nicht vor, dir Sakura wegzunehmen. Die ist mir so was von egal und warum krallst du dich bei mir so fest? Weißt du, wie lange ich schon hier liege und versuche, dich wach zu bekommen?“. Sasuke hatte sich aufgesetzt und stierte seinen Teamkameraden verärgert an. Sein Rücken tat ein wenig Weh. Wer würde auch glauben, das Naruto sich bei ihm festkrallte, nur weil er im Traum auf gerade ihn Sauer war.
 

Der Blonde verschränkte die Arme, legte den Kopf ein wenig schief und überlegte. Was sagte der Schwarzhaarige da? Er hätte sich bei ihm festgekrallt? Konnte doch gar nicht sein. „Ja sicher, Sasuke. Wieso sollte ich mich bei dir festkrallen?“ gab Naruto patzig zurück. Nein, er konnte es nicht glauben. Sicherlich veräppelte Sasuke ihn nur. War doch unsinnig, dass er sich bei ihm festkrallen würde. Warum auch?
 

„Denk was du willst. Du bist mir jedenfalls so ziemlich auf die Pelle gerückt. War ja nicht weiter schlimm, aber wenn du dich dann noch so festkrallst, weil dir etwas im Traum nicht passt, dann langt es mir. Wieso lagst du auch so nahe bei mir?“. Naruto sah ihn nur ungläubig an. Er konnte und wollte das nicht glauben. Obwohl, er erinnerte sich, das er nahe einer Wärmequelle gelegen hatte. Konnte ja nur Sasuke sein, aber wie sah das denn jetzt aus? Lieber rausreden, anstatt es zuzugeben.
 

Beleidigt drehte er seinen Kopf beiseite. „Stimmt nicht. Wer will sich schon bei dir anlehnen? Ich bestimmt nicht“. Sasuke grinste. Ja, ja. Von wegen, er würde das nicht tun. Was war dann gestern Abend im Wohnzimmer gewesen? Wer hatte da auf seinem Schos geschlafen, zusätzlich noch sein Bein mit den Armen umschlungen? Bestimmt nicht er.
 

„Ist mir jetzt auch egal. War ja auch nicht weiter schlimm. Sag mal, du magst Sakura sehr, oder?“. Sasuke wechselte das Thema nun. War vielleicht auch besser. Naruto wurde Rot um die Nase, setzte sich in Bewegung und setzte sich aufs Bett. Sollte er auf so einer Frage antworten? Warum fragte Sasuke so was auch? Aber Moment. Er hatte gerade gesagt, dass ihm Sakura total egal sei. Konnte er das glauben? Immer, wenn Sakura ihn umarmte, ließ er es doch auch zu. Vor ein paar Wochen, als Sasuke noch im Krankenhaus gelegen hatte und Tsunade ihn heilte, hatte sie sich auch wieder an seinen Hals geworfen, dazu noch fürchterlich geweint. Und Naruto? Er wollte Sasuke sagen, das er sich freute, das es dem Schwarzhaarigen wieder gut ging, doch dieses Bild hatte ihm einen Stich durchs Herz gejagt. Es hatte Weh getan. Von da an war alles irgendwie anders. Er hatte Sakura ein Stück aufgegeben.
 

Schweigen herrschte über sie, in der sich Naruto’s Herz zusammen zog. Jetzt, wo Sasuke es ausgesprochen hatte, kam alles wieder hoch. Warum musste dieser Idiot auch fragen? „Ja, ich mag sie“ kam es leise vom Blonden, stand auf und wollte das Zimmer verlassen. Irgendwie brauchte er jetzt Ruhe vor allem. Vielleicht sollte er Duschen gehen und all seine Sorgen wegspülen, soweit es ging.
 

„Naruto… Ähm, es gibt da etwas, was du vielleicht wissen solltest. Ich finde, Sakura passt nicht zu dir. Sie ist viel zu Oberflächlich und ich weiß noch damals, als wir zu Team 7 wurden. Das war an den Tag, wo du mich überfallen und dich in mich verwandelt hast. Ich weiß zwar nicht, was du mit Sakura gemacht hast, aber ich kann es mir inzwischen Denken. Als ich Sakura dann getroffen, weil ich dich gesucht habe, hat sie gemeint, als ich nach dir fragte, dass du es nicht wert seiest, gesucht zu werden. Das dich keiner Mögen würde und dich alle mieden. Du immer alleine wärst und Nervig seiest. Gut, das mit dem Nervig sein, das stimmt, aber…“. Sasuke unterbrach sich selbst. Es überraschte ihn selbst, wie ruhig und wie viel er gerade sagte. Normalerweise sagte er nur kurze Sätze, um sich so knapp wie möglich zu halten, aber dennoch sachlich. Aber irgendwie wollte er den blonden Naivling aufklären. Er mochte ihn ja irgendwie. Und er wusste, dass seine Vergangenheit nicht gerade rosig ausgesehen hatte.
 

Naruto hörte einfach nur zu, stand mit dem Rücken zu Sasuke und bei jedem Wort verkrampfte sich sein Herz mehr und mehr. Er glaubte ihm, denn Sakura hatte so etwas ähnliches schon immer von sich gegeben. Zwar nicht genau so, aber in einem versteckten Unterton. Das hatte sie also damals zu Sasuke gesagt? Welch Ironie. Er war in ein Mädchen verliebt, die so über ihn dachte. War ja mal wieder typisch für ihn. Die ersten Tränen bildeten sich in seinen Augen, doch er bemühte sich nicht, sie wegzuwischen. Warum taten diese Worte nur so Weh? Warum?
 

„Ich finde, sie darf nicht so über dich Reden. Ich weiß genau, das sie was von mir will, so wie jedes andere Mädchen hier, außer ein paar Ausnahmen. Sie sind alle Oberflächlich, betrachten mich nach dem Aussehen und meines Ranges. Toll, der stolze Uchiha-Erbe ist Single, Reich und Gutaussehend. Danach messen sie mich und das ist es, was mich bei allen am meisten ankotzt“. Reiner Sarkasmus triefte aus Sasuke’s Stimme, war sich aber sicher, die richtigen Worte gefunden zu haben. Er bemerkte, das Naruto’s Schultern bebten. Klar, die Wahrheit war nicht leicht, aber er wollte ihm die Augen öffnen, wie Sakura nun mal war. Sicher, sie dachte vielleicht schon etwas anders über Naruto, aber trotzdem. Solch ein Mädchen hatte selbst Naruto nicht verdient. Jemand, der so Oberflächlich war. Wie er solche Menschen doch hasste und das wiederum teilte er mit Naruto, denn dieser hasste es ebenfalls.
 

„Warum Sasuke… Wieso… Verdammt, wieso werde ich immer nur als… Als…“. Naruto riss die Tür auf und stürmte hinaus. Nur eine Tür weiter, direkt gegenüber, lag das Bad, in welches er sich verkroch. Nur ein paar Minuten Ruhe und eine erholsame Dusche und es würde ihm gleich besser gehen.
 

„Als was?“ dachte sich der Schwarzhaarige, stand auf und holte sich neue Kleidung. Er hörte, dass das Wasser im Bad rauschte. Gut, sollte Naruto erstmal dort bleiben. Er würde inzwischen Frühstück machen, nachdem er sich angezogen hatte. Als was wurde Naruto bezeichnet? Er war sich sicher, das es auch etwas mit diesen Blicken von gestern zutun hatte. Was würde er darum geben, wenn er nur wüsste, was die Dorfbewohner dachten.
 

Wenig später, als Naruto fertig war, ging er in sein Zimmer, zog sich ein schwarzes T-Shirt an und seine orangefarbenen Sachen. Sein Stirnband band er sich ebenfalls um, so wie er es immer tat. Noch immer, mit trauriger Miene, betrat er die Küche, in welcher Sasuke saß und scheinbar auf ihn wartete.
 

„Boah“ brachte Naruto heraus, vergaß nun erstmal alles, als er den gedeckten Tisch sah. Hatte das alles der Schwarzhaarige gemacht? Frisch auf gebackene Brötchen, ein Obstsalat und vieles mehr. „Wenn du fertig gestaunt hast, setz dich hin und lang zu“ bemerkte Sasuke, schmierte sich bereits eines der Brötchen und grinste in sich hinein. So was kannte Naruto wohl nicht, solch einen gedeckten Tisch.
 

Der Blonde setzte sich, sah sich auf dem Tisch um, entdeckte aber nicht seine Lieblingsspeise, die er täglich verzerrte. Manchmal sogar morgens. „Keine Ramen?“ fragte er, sah sich nochmals um, doch fand er sie nicht. Der Schwarzhaarige beäugte sein Gegenüber ungläubig. Ramen am frühen Morgen. Darauf konnte auch nur Naruto kommen, wie süchtig dieser danach war. „Bei mir gibt es morgens keine Ramen. Iss lieber etwas vom Obstsalat. Das ist viel gesünder, als deine Ramen“. Er sah, wie sich Naruto’s Gesicht verzog. Schien ihm wohl nicht sonderlich zu gefallen, dass es keine Ramen gab. Pech gehabt, so dachte Sasuke sich.
 

„Jetzt fängst du genauso an, wie Sensei Kakashi. Was habt ihr denn alle mit eurem Obst? Ich mag halt lieber meine Ramen, auch wenn sie nicht das gesündeste der Welt sind“ maulte der Blonde. War doch auch so. Er aß eben lieber seine Ramen. Kein Obst oder Gemüse. Wer aß das denn auch schon? Naruto Uzumaki jedenfalls nicht.
 

„Probier doch wenigstens mal. Ich hab den Obstsalat selbst gemacht, also Jammer nicht rum. Du kriegst heute schon noch deine Ration Ramen“. Nur widerwillig nahm sich der Blonde etwas vom Obstsalat, aß etwas davon und stellte fest, dass es gar nicht mal so schlecht schmeckte. Äußerlich zeigte er das jedoch nicht. Diese Genugtuung wollte er Sasuke nicht geben. „Ja, man kann es Essen“ sagte er nur, aß dann langsam weiter.
 

Aus langsames Essen, wurde jedoch schlingen, so das sich Naruto selbst verriet. Von wegen, man konnte es Essen. Man sah bereits, wie sehr es ihm schmeckte. „Probieren, geht über Studieren“ dachte sich Sasuke, grinste wieder in sich hinein und aß ebenfalls weiter.
 

Als das Frühstück beendet war, räumte Sasuke alles ab und begann zu spülen. Naruto sah dem vom Tisch aus zu. Es war seltsam, so etwas zu sehen. Sasuke und Spülen. Kichernd hielt er sich die Hand vorm Mund. Wenn das jemand wüsste. Er könnte es nun allen aus dem Dorf verraten. Doch dann stünde sein Tod sicher. Der Schwarzhaarige drehte sich um und besah sich diese dämliche Gekicher. „Was ist so Lustig?“ wollte Sasuke wissen, wurde aber nur noch mehr ausgelacht, so wie es schien. „Du Blödmann. Anstatt da rumzusitzen, solltest du mal herkommen und Helfen. Immerhin hast du dich auch Satt gefressen“ fauchte er den Blonden an.
 

Naruto stand daraufhin immer noch kichernd auf und half. War zwar ungewöhnlich, weil er selbst fast Nie spülte, dementsprechend sah auch seine Wohnung aus, aber hier, im Uchiha-Anwesen war alles sauber. Wieder musste er den Schwarzhaarigen bewundern, wie er sich selbst versorgte, solch ein großes Haus allein sauber hielt. Naruto wäre dafür viel zu faul.
 

Als auch das erledigt war, begab sich der Schwarzhaarige ins Bad, duschte ausgiebig und dachte nach, was er heute noch so machen könnte. Training wäre ja nicht schlecht, aber konnte er Naruto dazu bewegen, mitzumachen? Ihn hier alleine lassen, das wollte er nicht. Nicht auszudenken, was dem Kleinen so alles einfiel. Hinterher brannte sein Haus noch ab, oder so. Man wusste ja Nie.
 

Fertig geduscht und neu eingekleidet, erschien er im Wohnzimmer, wo sich der Jüngere von beiden aufhielt. Dieser besah sich einige Fotos, auf denen der Uchiha-Clan abgebildet war. Auch fand er ein Foto, auf dem Itachi zu sehen war. Dieses Foto hielt er schon seit 5 Minuten in den Händen, dachte an den Tag zurück, als er diesem gegenüber gestanden war. Sasuke näherte sich, besah sich über der Schulter des Kleinen das Bild und verzog das Gesicht. Naruto bemerkte Sasuke, stellte das Bild zurück an seinen Platz und senkte seinen Blick. Irgendwann würde er den Schwarzhaarigen fragen, was sein Bruder damals getan hatte. Klar, der Clan dessen wurde ausgelöscht, aber er wusste nicht genau, was damals passiert war.
 

„Ähm… Was machen wir jetzt?“ fragte der Blonde, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und musterte Sasuke. Dieser stand, mit den Händen in den Hosentaschen vor ihm, sah irgendwie abwesend aus und schien die Frage nicht mal gehört zu haben. „Sasuke?“ fragte Naruto nochmals und endlich regte sich der Schwarzhaarige. „Mh? Ach so… Ich dachte, wir gehen trainieren“ entgegnete er nach einer Weile, musste die Frage erstmal verstehen, um sie zu beantworten. Er war in Gedanken schon wieder ganz woanders gewesen. Bei seinem Bruder und den einen Tag, der schon Jahre zurück lag.
 

„Soll ich ehrlich sein? Ich habe heute keine Lust… Können wir nicht irgendwem einen Streich spielen? Das ist doch viel lustiger“ grinste Naruto, begab sich zur Couch und setzte sich auf dieser. Unglauben stand in Sasuke’s Augen. Einen Streich spielen? Wie kam denn der Blonde auf solch einen Stuss? Er war doch kein Kind mehr, der blöde Streiche spielte. Gut, Naruto tat so etwas gern, das wusste er bereits. Schon damals, als ihr Sensei zu spät gekommen war, hatte er diesen reingelegt. Zugegeben, lustig war es schon gewesen, aber das würde er Niemals zugeben.
 

„Hey Sasuke. Weißt du noch vor ein paar Wochen? Die Sache mit Kakashi? Wir müssen uns unbedingt einen neuen Plan ausdenken, um mal sein Gesicht zu sehen. Er muss das dämliche Tuch einfach mal abnehmen. Ich meine, er müsste doch eine Freundin haben, oder? Küsst er sie durch sein Tuch durch, oder wie?“. Bei diesen Gedanken musste er Lachen. Das würde einfach nur zu komisch aussehen. Kakashi und durch das Tuch knutschen. Seltsamer Gedanke, aber dennoch sehr Lustig.
 

Auch der Uchiha-Erbe musste leicht Lächeln. Ja, damals war es ein wirklich lustiges Unterfangen gewesen und dennoch hatten sie Kakashi’s Gesicht nicht sehen können. Aber dem Geheimnis würden sie irgendwann noch auf die Sprünge kommen. Wo er jetzt darüber nachdachte, das damals war auch eine Art Streich gewesen, also was sprach dagegen, dem Kleinen seinen Spaß nicht zu gönnen? Fragte er sich nur, was für einen Streich sie aushecken sollten.
 

„Okay, du möchtest jemanden einen Streich spielen. Ich bin dabei, so lange ich mich nicht blamieren muss, verstanden? Also? Was schwebt dir vor?“. In der Zeit, wo er das sagte, setzte er sich neben dem Kleinen, welcher schon ein angestrengtes Gesicht auflegte. Dann erhellte sich dessen Gesicht und ein diabolisches Grinsen, zeichnete sich auf Naruto’s Lippen ab.
 

„Du sagst doch immer, das dich diese Schwärmerei der Mädchen nervt, oder? Und du hast mir gesagt, das Sakura so über mich denkt. Zwar kennt sie meinen Trick schon und viele andere auch, aber das gönn ich ihr jetzt. Fragt sich nur, ob sie sich im Dorf aufhält“. Wieder grübelte der Blonde, legte dabei seine Hand ans Kinn und starrte an die Decke.
 

„Moment… Was hast du vor? Ich mach nicht jeden Schabernack mit“ beschwerte sich Sasuke. Bei dem, was Naruto gerade von sich gegeben hatte, konnte es sich nur um etwas Schlimmes handeln. Doch der Blonde sprang auf, stellte sich in der Mitte des Raumes und grinste wieder breit.
 

„Pass mal auf“. Er formte ein Fingerzeichen und rief „Verwandlung“. Im nächsten Moment, stand Naruto als hübsches Mädchen, mit langen, blonden, zu Zöpfen gebundenen, Haaren da. Am Körper kein Fetzen Kleidung, so das selbst der Uchiha-Erbe schlucken musste. „Naruto, bist du bescheuert? Was soll der Aufzug?“. „Ich dachte, ich spiele deine Freundin. So hast du bald keine Mädchen mehr um dich und ich kann Sakura damit eins auswischen. Ist doch super, oder?“ grinste Naruto, sprach mit lieblicher Stimme und stellte sich in Pose.
 

In Sasuke’s Kopf begann es zu Arbeiten. Sollte er da wirklich mitmachen? Die meisten kannten Naruto’s sexy Jutsu und er wollte nicht, das man hinterher über ihn lachte. Obwohl. Nicht so viele kannten es, oder? Dabei fiel ihm ein, dass man an Naruto noch vieles ändern müsste. An den Narben, welche Naruto auf den Wangen hatte, würde man ihn erkennen. Das müsste man mit Make up beseitigen. Dürfte kein Problem sein, denn er hatte davon noch etwas, welches einst seiner Mutter gehörte. Und Kleidung würde Naruto auch brauchen.
 

„Und? Was ist denn jetzt. Langsam wird mir kalt“ beschwerte sich Naruto, hoffte aber insgeheim, das Sasuke nicht so ein Spielverderber sein würde. Er würde zu gern die Gesichter sehen, wenn er mit Sasuke durch das Dorf lief. Am besten noch beim Uchiha-Erben eingeharkt, um es auch glaubwürdig erscheinen zu lassen.
 

Der Schwarzhaarige seufzte und stand auf, stellte fest, das Naruto nun auf gleicher Größe mit ihm war und bemusterte ihn, oder besser gesagt, sie. „Starr mich nicht so an… Da könnte man ja sonst was bei Denken“ murrte Naruto. „Reg dich ab. Ich musste deine Größe studieren, oder glaubst du, ich laufe mit einem nackten Mädchen durchs Dorf?“. Der Blonde grinste, machte ein erneutes Fingerzeichen und rief „Verwandlung“. Nun stand er in einem orangefarbenen Kleid vor Sasuke. Sollte wohl reichen, oder nicht?
 

„Besser?“. Der Schwarzhaarige nickte, schritt die wenigen Meter zu Naruto und öffnete dessen Zöpfe. Ungläubig wurde er angestarrt und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf Naruto’s Wangen. „Ich will nur, dass du nicht sofort auffällst. Wäre doch schade, oder?“. Als die Zöpfe gelöst waren, hangen Naruto’s Haare herunter. Das veränderte schon mal den Verdacht auf Naruto. Zögerlich ergriff Sasuke Naruto’s Hand und zerrte diesen hinter sich her.
 

Im Bad angekommen, drückte er ihn runter, auf dem Klodeckel. „Was… Was machst du da?“. Irgendwie wurde dem Blonden nun doch mulmig. Hätte er doch etwas anderes überlegen sollen, denn Sasuke schien das ziemlich ernst zu nehmen. „Deine Narben an den Wangen. Sie verraten dich. Halt jetzt still“. Im nächsten Moment, strich der Uchiha-Erbe hauchzart über Naruto’s Wangen, welcher bei diesen Berührungen rötlich anlief. Natürlich bekam das auch Sasuke mit. „Brauchst doch nicht Rot zu werden, Kleines“ grinste er, bekam auch direkt eine passende Antwort darauf. „Ich bin gar nicht Rot. Ich bin das nur nicht gewöhnt… Ist doch Normal. Ich habe noch Nie eine Freundin gehabt, oder einen Freund, der mich so… Berührt“. Das letzte Wort hatte Naruto nur geflüstert. Es war ihm äußerst peinlich.
 

„Oh… Ehrlich? Wieso das denn?“. Während Sasuke dies fragte, verteilte er gleichmäßig das Make up, welches schon die meisten Narben verdeckte. Naruto seufzte gequält. Hieß das, das Sasuke schon mal eine hatte? Hörte sich so an. „Erkläre ich dir irgendwann mal, okay? Ich sagte ja, dass mich die meisten Dorfbewohner hassen und du vereinnahmst sowieso jedes Mädchen. Da ist kein Platz für mich“. Sasuke war nun endlich fertig und wischte seine Hände ab. Dann betrachtete er sein Werk. Nichts konnte mehr darauf schließen, das es wirklich Naruto, in weiblicher Gestalt sein könnte.
 

„Da wir diesen Streich nun durchziehen, wirst du vielleicht bald Aufmerksamkeit bekommen“ erklärte Sasuke. Knurrend sah Naruto auf. Toll. Weil der Uchiha-Erbe vergeben war, wurde er dann doch beachtet, oder wie? Das klang Armselig. „Ich will nicht die zweite Wahl sein. Das ist doch Schwachsinn, Sasuke. Man soll mich so akzeptieren, wie ich bin. Nicht weil Sasuke Uchiha, der coolste Junge, eine Freundin hat“. Nach diesem Vortrag stand Naruto auf und atmete tief durch. „Außerdem will ich den Leuten nur einen Streich spielen. Dann bin ich eben allein, soll mir Recht sein“. Sasuke wollte noch etwas sagen, doch da war Naruto auch schon aus dem Bad verschwunden.
 

Es erschien ihm so, als sei Naruto eifersüchtig auf ihn. In Gewisserweise konnte er es ja auch verstehen. Fast alle Mädchen himmelten nur ihn an, dabei tat er nicht mal etwas Besonderes. Tief seufzend, verließ auch er das Bad, ging die Treppe hinab, wo er auf Naruto traf, welcher schon bei der Haustür stand. „Und dein Chakra? Wie lange kannst du die Verwandlung aufrecht erhalten?“. Naruto überlegte, wusste es aber selbst nicht, wie lange genau. „Schätze mal so… Lass mich nachdenken… 2 Stunden müssten drin sein, dann bräuchte ich eine Pause und etwas zu Essen“. Wieder ein freches Grinsen, welches auf diesem weiblichen Gesicht irgendwie seltsam aussah.
 

Beide verließen das Uchiha-Anwesen und Naruto wurde langsam hibbelig. Er freute sich so sehr auf die Gesichter, welche ihnen gelten würden. „Mach schneller, Sasuke“ rief er diesem zu, benahm sich gar nicht weiblich, was auch dem Schwarzhaarigen auffiel. „Ich ja gut… Benimm dich wie ein Mädchen, verstanden? Musst ja nicht durch dein Verhalten direkt auffallen“ maulte Sasuke, legte zögerlich einen Arm um Naruto und ging mit ihm voran.
 

Auf dem Markplatz war schon einiges los und noch Niemand hatte beide entdeckt. Sie standen noch bei einer Ecke und begutachteten die Leute. „Okay… Wie soll ich dich denn nennen? Mich werden bestimmt die Weiber volllabern und die wollen sicher deinen Namen wissen“ fragte Sasuke. Naruto überlegte, wie er denn heißen sollte, lächelte dann aber verschmitzt. „Wie wäre es mit ‚Naru’?“. Zwar nicht der beste Einfall, aber immerhin. Sasuke nickte zögerlich, schluckte noch einmal, ehe er Naruto an sich zog.
 

„Hey… Was tust du denn da?“. Wieder schlich sich die Röte in Naruto’s Gesicht, obwohl er es versuchte, zu unterdrücken. „Ach ja, Naru… Geküsst wird nicht, ich hoffe, das ist dir klar“. Wenn es ging, wurde Naruto noch röter um die Nase. Wie kam Sasuke nur auf so etwas? Hatte der Kuss zwischen ihnen damals nicht gereicht? Er würde das Nie mehr machen. Und wenn Sasuke der letzte Mensch der Welt wäre. „Bist du bescheuert? Wie kommst du nur auf so was, ey. Als wenn ich dich Küssen wolle. Ist ja widerlich“ beschwerte sich das Mädchen, wurde noch dichter an den Uchiha-Erben gedrückt, ehe dieser losging.
 

Sasuke hoffte nur, das sich Naruto auch dran hielt. Nicht, das irgendwelche Mädchen beweise haben wollten. Aber, was sollten sie dann tun? Dann würde alles auffliegen. „Warum habe ich mich dazu überreden lassen?“ spukte es in seinen Gedanken. Hoffentlich wollte Niemand einen Beweis. Reichte doch, dass er dieses zierliche Mädchen in den Arm nahm, sie beide eng aneinander hergingen.
 

Die ersten Personen drehten sich um, zum Pärchen, welches ohne eine Miene zu verziehen, über den Marktplatz schritt. Innerlich lachte Naruto so was von. Von außen jedoch, hatte er ein liebliches Lächeln aufgesetzt und seinen Kopf auf Sasuke’s Schulter gebettet. Auch Sasuke grinste in sich hinein. Tja, da fragten sich wohl die ersten Dorfbewohner, wen er da an seiner Seite hatte. Er musste zugeben, das war doch irgendwie Lustig. Und es sollte hoffentlich noch besser kommen.
 

Es kam besser, denn Naruto konnte einen rosahaarigen Haarschopf sehen. „Sasuke, dahinten ist Sakura“ murmelte er leise. Nun, er hatte sie gesehen, war sich aber nicht sicher, ob sie Naruto nicht doch erkennen würde. „Was ist, wenn sie dich erkennt? Sie bringt dich um, das müsste dir klar sein“ erklärte der Schwarzhaarige, ging seelenruhig mit Naruto weiter, sah aber schon, das sich nun alle Leute nach ihnen umdrehten.
 

„Mach dir mal keine Sorgen um mich. Du kannst mich ja dann beschützen, nicht wahr, mein Süßer“ triezte Naruto ihn. Nun war es an Sasuke Rot zu werden. Naruto war wirklich unmöglich. Wehe er sagte das Mal, wenn er mit ihm zusammen, in seiner normalen Gestalt, über die Straße ging.
 

Schon bald streiften sie den Weg, direkt an Sakura vorbei. Direkt ansprechen wollten sie sie nicht. Das wäre zu auffällig. „Hey Sasuke…“ ihr stockte der Atem, als sie ihn sah. Sofort rannte sie ihm nach, wollte wissen, wer das Mädchen bei ihm war. Seit wann hatte Sasuke eine Freundin? Dann war es kein Wunder, das er sie immer abwies.
 

Sasuke blieb stehen, es hatte eh keinen Sinn, ihr entkommen zu wollen. Naruto sah in Sasuke’s Augen, konnte sehen, das dieser nicht so begeistert davon zu sein schien. „Bis jetzt genieße ich das hier total“ grinste Naruto diabolisch, spürte aber bereits, das jemand nach ihm riss. Sakura hatte ihm am Arm gezogen, musterte ihn nun eindringlich. Nur zu gut, das Sasuke ihn so sehr verändert hatte, denn sie sah nicht so aus, als würde sie ihn erkennen.
 

Dann wandte sie sich an Sasuke. „Seit wann?“. Sie klang schon etwas weinerlich. Er sah sie gleichgültig an, wie immer. So war sie es ja auch von ihm gewohnt. „Ich muss dir nicht alles sagen, Sakura“. Naruto sah beide abwechselnd an, traute sich nicht, sich einzumischen. Obwohl es eigentlich sein Streich war, tat es ihm jetzt schon wieder Leid. Sakura fühlte sich nun sicherlich total schlecht und dabei wollte er ihr auch so Weh tun, so wie sie ihm immer Weh tat. Sein Blick senkte sich mehr und mehr und die ersten Tränen stiegen ihm in die Augen.
 

Während Sasuke noch mit Sakura diskutierte, sah er kurz zu Naruto, welcher weinte? Warum? Er schob Sakura beiseite, überwandt die wenigen Schritte bis er bei ihm ankam. „Naru, was ist los?“. Schluchzen drang an sein Ohr und er verstand nicht, warum das alles. Wenn er ehrlich war, hatte er noch Nie, so oft, wie gestern und heute, Naruto weinen sehen.
 

Vorsichtig nahm er ihn in seine Arme, strich über dessen Rücken. Er wollte ihn beruhigen, obwohl er immer noch nicht wusste, warum Naruto so traurig war. Durch diesen inneren Aufruhr, verwandelte sich Naruto in seine normale Gestalt zurück. Sasuke bemerkte es zwar, doch es war ihm gerade herzlich egal, was die Leute denken könnten. Auch Sakura war nun total verwirrt. Nun begriff sie aber, dass es Naruto gewesen war, welcher mit Sasuke durch das Dorf lief.
 

Langsam versiegten Naruto’s Tränen und er löste sich wieder aus dieser Umarmung. Noch immer behielt er seinen Blick gesenkt, schniefte ab und zu noch. „Dürfte ich erfahren, was das sollte?“ fragte Sakura und gesellte sich zu den beiden Jungs. Sasuke sagte dazu nichts. Wenn, dann sollte Naruto es aufklären, wenn er wollte. Er fragte sich immer noch, was das vorhin war.
 

„Ich konnte den Streich nicht durchziehen… Obwohl du es verdient hättest… Aber… Aber… Ich kann es nicht“. Sakura verstand nicht Recht. Einen Streich? Es sollte also nur so aussehen, als würde Sasuke vergeben sein? Aber warum? Sie sah Sasuke fest in die Augen, wollte eine Erklärung dafür.
 

„Sieh mich nicht so an, Sakura. Ich hab keine Lust auf solch ein Theater. Naruto komm, wir gehen“. Wieder schob er Sakura beiseite, lief dann einfach den Marktplatz entlang und blieb bei einem Stand stehen, wartete dort auf Naruto, welcher noch immer bei Sakura stand.
 

Naruto wischte sich die Tränen weg und lächelte wieder. Seltsamerweise ging es ihm nun besser. Er wusste nicht, warum, aber vielleicht hatte die Umarmung auch ihr bestes getan. Es geschah nicht jeden Tag, dass er einfach so in den Arm genommen wurde. Außer von Sensei Iruka. Kurz besah er sich noch Sakura, die ihn wütend entgegenblickte, störte sich aber nicht daran. Er verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und ging wortlos an ihr vorbei.
 

„Naruto“ rief sie noch, aber er blieb nicht stehen, ging einfach weiter. Ja, er würde sie einfach aufgeben. Es brachte nichts. Sie liebte Sasuke wahrscheinlich für immer. Was machte er sich da eigentlich vor? Hatte er gedacht, wenn sie sah, das Sasuke vergeben wäre, das sie dann zu ihm kam? Als zweite Wahl? Nein, das wollte er nicht. Da blieb er lieber allein. Er hatte ja immer noch seinen besten Freund.
 

Bei diesem angekommen, sah er vorsichtig auf, zu dessen Augen. Eigentlich wollte er sich entschuldigen, traute sich aber nicht. „Du bist so ein Blödmann. Hätte ich mir Denken können, das du Sakura’s Tränen nicht erträgst“ maulte Sasuke und wuschelte durch Naruto’s Haare. Dieser ließ es über sich ergehen, legte ein murrendes Gesicht auf.
 

Nach kurzen Minuten, ging Sasuke weiter. Er wollte zurück zum Anwesen und das möglichst schnell. Der Blonde lief schweigend neben ihm her, dachte noch mal über alles nach, was eben passiert war. Sasuke hatte ihn getröstet. Es klang so seltsam, weil dieser doch immer so gefühllos erschien. Da hatte er sich wohl geirrt, denn nun wusste er, dass er auch anders konnte.
 

„Sasuke…“ wisperte er, worauf sich der Schwarzhaarige zu ihm drehte. Ein kleines Lächeln umspielte Naruto’s Lippen, ehe er aufsah. Seine blauen Augen strahlten so hell, strahlten Freude aus. „Danke für eben. Das war Nett von dir“. Nun legte sich doch ein leichter Rotschimmer über seine Wangen. Irgendwie seltsam, das er immer Rot wurde, wenn er etwas Nettes zu Sasuke sagte.
 

Der Uchiha-Erbe wurde ebenfalls Rot. Kam nicht oft vor, das sich Naruto bei ihm bedankte, aber in den letzten Stunden war sowieso alles anders gewesen. Schon bald kamen sie beim Anwesen an, wo Sasuke die Tür aufschloss und die beiden eintraten.

Geheimnisse werden ausgesprochen!

Gerade als Naruto die Schuhe ausziehen wollte, hielt er inne. Da war doch noch etwas, was er erledigen wollte, es aber dann vergessen hatte. „Ah, man ey. Wie konnte ich das nur vergessen“. Aufgebracht rieb er sich durch seine blonden Haare. Warum hatte er das nur vergessen? Jetzt musste er noch mal über den Marktplatz und würde den anderen begegnen.
 

Sasuke warf ihn einen fragenden Blick zu. Wieso hampelte Naruto denn jetzt schon wieder rum? War doch jetzt alles in Ordnung, oder etwa nicht? „Was hat dich denn gestochen?“. Naruto gab ihm jedoch keine Antwort, wühlte in seinen Hosentaschen rum, wo er scheinbar etwas suchte. Als er es fand, kehrte er, öffnete die Tür und sah über seine Schulter. „Ich komm gleich wieder. Heute Morgen hab ich festgestellt, dass ich keine Boxershorts eingepackt habe. Ich will sie nur schnell holen“ und schon war er zur Tür raus und schlug sie hastig zu.
 

Der Schwarzhaarige kratzte sich am Kopf, riss dabei die Tür auf und sah dem Blonden nach. „Schmeiß die Tür nicht so, du Vollidiot“ schrie er ihm noch nach, warf sie dann aber selbst zu. War jetzt auch egal. Einen kurzen Blick zur Uhr sagte ihm, dass es erst kurz nach 12 Uhr war. Toll. Konnte er gleich wieder etwas zu Essen machen, denn er kannte Naruto gut. Bevor dieser ihm auf die Nerven ging, machte er lieber etwas. So ging er in die Küche und fing an zu Kochen.
 

Es war seltsam. Die ganzen Jahre über war er immer allein gewesen, hatte sich selbst versorgt und liebte diese Stille. Aber jetzt? Jetzt war es ihm irgendwie zu still. Fehlte ihm etwa etwas? Und wenn ja, was könnte es sein? Sasuke schüttelte den Kopf. Ihm fehlte nichts, rein gar nichts. Innerlich wusste er aber sehr wohl, was ihm fehlte. Konnten ein paar Stunden ausreichen, um etwas zu verändern? „Schwachsinn“ murrte er.
 

In der Zwischenzeit befand sich Naruto auf dem Marktplatz. Immer wieder sah er sich um, hoffte, dass ihn keiner sah. Vor allem wollte er Sakura nicht begegnen. Sicher, vorhin hatte er einfach gehen können, aber wie war das dieses Mal? Sie würde ihn festhalten und eine Erklärung wollen. Und was sollte er dazu sagen? Ja, es war nur ein Streich gewesen und auch, um Sasuke etwas Luft zu verschaffen. Und vielleicht ein klein wenig, dass er auch mal beachtet wurde.
 

Mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt, lief er weiter. Seine Wohnung war nicht mehr weit entfernt. Grinsend lief er etwas schneller. Er wusste nicht wieso, aber wollte so schnell, wie nur möglich, zurück. „Vielleicht macht er gerade was zu Essen“ schoss es ihm durch den Kopf. Sein Grinsen wurde breiter. Sasuke und Kochen. „Man ey, heute Abend muss ich mir das ansehen. Sieht bestimmt Lustig aus. Sasuke Uchiha, der Hausmann. Davon müsste ich ein Foto machen“. Er fing zu Lachen an. Ja, er hatte sichtlichen Spaß.
 

Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter, die ihm zum stehen bleiben zwang. Als er sich umschaute, lief es ihm eiskalt dem Rücken runter. „Sakura“ wisperte er, wäre am liebsten sofort abgehauen, aber dann wüsste sie wahrscheinlich, dass etwas nicht stimmte. „So Naruto… Du wirst mir jetzt sagen, was das eben sollte. Seit wann verstehst du dich so gut mit Sasuke?“. Sie klang nicht gerade freundlich und Naruto begann zu schlucken. Was sollte er sagen? Das Sasuke so Nett war, ihm für ein paar Tage ein Schlafplatz zu geben? Vielleicht wollte der Schwarzhaarige auch nicht, dass es jemand wusste. Total durch den Wind, schüttelte er mit seinen Kopf. „Man, was soll ich denn jetzt machen?“ dachte er sich.
 

„Ich habe dich etwas gefragt, Naruto“. Sakura wurde nun etwas lauter, schob ihn zu einer Bank, auf welche sie ihn hinunter drückte. Es glich einem Verhör, denn die Rosahaarfarbige schien nicht locker lassen zu wollen. Demonstrativ verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Nun sag schon“.
 

„Also… Na ja… Das war halt nur ein Streich, verstehst du, Sakura“ haspelte Naruto vor sich hin. Dabei tippte er mit seinen Füßen auf dem Boden, hatte seine Finger ineinander verharkt. Es war ja auch nur ein Streich. Ein Streich, um ihr eins auszuwischen.
 

Sakura verleierte ihre Augen, beugte sich vor und kam dem Gesicht Naruto’s gefährlich nahe. Je näher sie kam, desto weiter rückte er zurück. Er kannte sie zu gut. Jeden Augenblick würde er ihre Faust spüren. „Und warum hast du geweint?“ fragte sie skeptisch. Der Blonde atmete erleichtert aus. Deswegen machte sie so einen Aufstand? „Weil… Es hat mir halt Leid getan. Du sahst so traurig aus“.
 

Nun setzte sich auch Sakura, seufzte gequält und legte eine Hand auf seine Schulter. „Na ja… Im ersten Moment hat es Weh getan, das stimmt, aber als ich dich gesehen habe, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Du weißt doch, wie viel mir Sasuke bedeutet“. Sie lächelte ihn lieblich an, doch er konnte nicht Lächeln. Tief im inneren zerriss es ihm. Wieso taten Gefühle so Weh? Mochte Sasuke deshalb keine Gefühle zeigen? Und da war er wieder bei diesem speziellen Thema. Itachi. Ob Sasuke damals geweint hatte? Er wüsste es zu gern, traute sich aber nicht zu fragen. Sakura redete noch lange, aber er hörte ihr schon gar nicht mehr zu. Zu viele Gedanken machte er sich um das, was vor Wochen passiert war.
 

„Naruto? Ich werde dann mal nach Hause gehen. Wir sehen uns“. Sie winkte ihm noch, machte sich dann aber auf dem Weg. Er wank ihr auch noch zu, hatte aber immer noch kein Lächeln auf den Lippen. „Vielleicht…“ begann er einen Satz im Stillen. „Vielleicht hätte ich ihm damals Helfen können, aber nicht mal der kauzige Bergeremit hatte etwas ausrichten können. Warum hat Sasuke nur so geschrien? Was hat Itachi mit ihm gemacht?“. Er begann zu Knurren, ballte seine Fäuste und hätte auf der Stelle ausrasten können. Niemand vergriff sich an seine Freunde. Und wenn er meinte Niemand, dann meinte er das auch so. Auch er stand nun auf und begab sich auf dem Weg nach Hause, wo er doch eigentlich hin wollte.
 

Ganz woanders, im Anwesen des Uchiha-Erben, wartete eben dieser auf Naruto. Der Tisch war schon lange gedeckt und er hatte noch nichts angerührt. „Ich bin gleich wieder da“ äffte er den Blonden nach. Naruto war auch nicht besser, als Kakashi. Immer diese Unpünktlichkeit. Wenn er noch lange warten musste, würde er ihn bei den Haaren herschleifen. Oder war ihm etwas passiert? Nein, sicher nicht. Was denn auch? „Vielleicht Sakura?“. Er sah zur Küchentür, zum Gang hin. Sollte er ihn vielleicht doch suchen gehen? Aber dann benahm er sich doch wie ein Babysitter. Und doch, er hatte ein merkwürdiges Gefühl, als würde Naruto heute nicht mehr kommen.
 

Alles stehen und liegen lassend, begab er sich zur Haustür, zog sich schnell seine Schuhe an und öffnete die Tür. Innerlich ärgerte er sich schon, das er dem Kleinen nun nachlief, aber da er wirklich nicht wusste, ob da vielleicht was passiert war, hatte er sich entschlossen, nachzusehen. Gemütlich lief er einfach los.
 

Naruto war indessen bei seiner Wohnung angekommen. Ungläubig beäugte er den Zettel, den jeder an der Wohnungstür hatte. „Verehrte Mieter, aufgrund der Schnelligkeit unserer Installateure, haben wir die Leitungen innerhalb eines Tages komplett neu installiert. Nun können sie sowohl Strom, als auch Wasser wieder benutzen. Ihr Vermieter“. Der Blonde riss den Zettel ab und schloss seine Wohnungstür auf. Toll. Ein Müllberg erstreckte sich vor ihm. „Man ey, ich muss echt mal aufräumen“ murrte er, sah nach links zu seinem Bett. Dort warf er sich vorerst rein und las sich diese Nachricht nochmals durch.
 

„Das heißt, dass ich wieder hierhin muss…“. Irgendwie stimmte ihn diese Nachricht traurig. Da hatte er gerade Mal eine Nacht bei Sasuke verbracht und nun musste er wieder zurück. Dabei war es gar nicht mal so Übel bei dem arroganten Mistkerl gewesen. Ganz im Gegenteil. Er hatte Spaß gehabt, gutes Essen bekommen, sogar ein Bett mit ihm geteilt. „Mh…“ entwich es ihm, ehe er nochmals den Zettel durchlas, in der Hoffnung, dort würde etwas anderes stehen. Aber es änderte sich nicht.
 

Sasuke war nun auch endlich bei Naruto’s Wohnung angelangt. Draußen sah er schon solch einen Zettel und las sich diesen durch. War Naruto deswegen nicht zurück gekommen? „Blödmann, seine Klamotten sind noch bei mir“ stellte er gedanklich fest, öffnete die Haustür und schritt die Treppen zum ersten Stock hinauf. Als er ein Uzumaki-Schild sah, blieb er stehen. Erst horchte er an dessen Tür, hörte aber nichts Auffälliges. Dann klopfte er einfach mal an. Entweder Naruto war zu Hause, oder war es nicht.
 

„Ja?“ kam es gelangweilt von innen. „Ich rede ungern gegen eine Tür, mach auf, Naruto“. Sofort sprang der Blonde auf, fiel aber sofort hin, da er mit dem Fuß in eine Nudelsuppenschale getreten war. Sasuke’s Augenbrauen wanderten nach oben, als er diesen Lärm hörte. Was trieb der Kleine denn da drin? Und schon wurde die Tür aufgerissen, aber nur einen Spalt, so das Naruto hinaussehen konnte.
 

„Was machst du denn da drin?“ fragte der Schwarzhaarige, versuchte sich einen Blick zu erhaschen, doch der Blonde bemerkte es. „Gar nichts… Guck nicht so komisch und guck nicht rein. Ich hab nicht aufgeräumt“. Einen leichten Rotschimmer zierte Naruto’s Wangen. Das war wohl das erste Mal, das ihm so etwas peinlich war. Er wollte eben nicht, das Sasuke dachte, er hauste wie ein Schwein. Dass es doch eigentlich stimmte, versuchte er gerade zu verdrängen.
 

„Okay… Wie auch immer. Ich habe unten gelesen, dass die Leitungen wieder funktionieren. Bist du deshalb nicht zurück gekommen?“. Naruto wusste nicht, wieso, aber hörte er da einen Vorwurf heraus? Ach ja, stimmte ja. Er hatte gesagt, dass er wieder käme. „Nein, ich wurde von Sakura aufgehalten und bin selbst erst seit 5 Minuten hier. Machst du dir etwa Sorgen um mich?“. Ein breites Grinsen schlich sich auf Naruto’s Lippen. „Quatsch nicht solch einen Müll. Ich rege mich nur auf, weil ich was zu Essen gemacht habe und es nun bei mir steht und kalt wird“ wurde der Uchiha-Erbe lauter. Es passte ihm nicht, dass er nicht mal reingebeten wurde. War doch vollkommen egal, ob der Blonde nicht aufgeräumt hatte.
 

Seufzend lehnte sich Naruto gegen den Türrahmen. Deswegen war der Schwarzhaarige so grantig. Aber jetzt? Jetzt könnte er nur noch seine Sachen abholen und dann war es das. Dann gingen sie wieder ihre eigenen Wege. „Sag mal, Sasuke…“ begann der Blonde, schloss für einen kurzen Moment die Augen, um zu überlegen. Ja, was wollte er eigentlich? Erhoffte er sich etwa, dass er noch ein bisschen bei Sasuke bleiben dürfe? Und wenn ja, warum wollte er das? Um ihn vielleicht ein bisschen besser kennen zu lernen? Ja, erstens das und zweitens wollte er noch soviel erfahren. Unter anderem, wegen Itachi.
 

„Wirfst du mich jetzt raus?“ kam es kleinlaut. Den Blick hatte Naruto gesenkt. Warum fragte er nur? Er kam sich mehr, als dämlich vor. Sasuke sagte dazu nichts. Rausschmeißen. Davon hatte Niemand etwas gesagt. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und sah den Kleineren an. Es war so offensichtlich, das Naruto bei ihm bleiben wollte. Warum sagte er das dann nicht einfach? War es ihm peinlich? Oder war er einfach zu Stolz, um so was zu fragen?
 

Bedrückende Stille trat ein, während der Uchiha-Erbe überlegte, was er antworten sollte. Naruto schloss seine Augen. Irgendwie war er nun müde, vom Heulen. „Warum fühle ich mich so einsam?“ fragte er sich, bemerkte nicht, das er es leise geflüstert hatte. Dementsprechend wurde er auch angesehen. Sasuke beugte sich etwas vor, tippte mit seinen Zeigefinger gegen das Stirnband des Jüngeren, worauf dieser die Augen öffnete.
 

Erschrocken wich dieser zurück, stolperte über einige Klamotten, die hinter ihm lagen und fiel rücklings hin. Nicht drauf achtend, wo er sich festhielt, ergriff er einfach Sasuke’s Jacke. „Was zum…“ weiter kam der Schwarzhaarige nicht, wurde schon mitgerissen und fand sich schlussendlich auf dem Boden wieder. Unter ihm Naruto, der die Augen geschlossen hatte. „So ein Mist. Ich wollte nicht, das du meine Unordnung siehst“ murmelte er verlegen und kratzte sich am Kopf.
 

„Das ist doch jetzt völlig egal, du Vollidiot. Sag das noch mal, was du gerade so leise von dir gegeben hast“ forderte Sasuke auf, machte keine Anstalten, sich von Naruto runter zu bewegen. Wenn er sich so umsah, sollte er doch lieber liegen bleiben, wenn er nicht noch mal fallen wollte. Da hatte der Kleine nicht untertrieben. Das war wirklich ein Saustall hier.
 

Naruto brauchte einige Augenblicke, um zu begreifen, was Sasuke von ihm wollte. Was wollte er denn hören? Er hatte das sicherlich verstanden. „Ach, lass mich doch einfach“. Trotzig drehte Naruto seinen Kopf zur Seite, wollte nicht mehr mit den Schwarzhaarigen reden. Sasuke stützte sich mit den Ellbogen vom Boden ab. „Ich soll dich lassen? Was du da sagst, meinst du nicht so. Ich habe den Satz schon verstanden, aber ich wollte das noch mal hören“ erklärte Sasuke. Er wusste doch selbst, wie sich die Einsamkeit anfühlte. Wollte Naruto deshalb bei ihm bleiben? Wollte er selbst das? Nun, eigentlich mochte er den Blonden, hatte ja nun auch einen Einblick bekommen, wie es war, mit diesem zusammen zu Leben.
 

„Komm Naruto. Du kannst mitkommen. Ich weiß, wie das ist und deswegen kann ich dich vielleicht auch sehr gut verstehen“. Langsam rappelte sich der Schwarzhaarige hoch, hielt sich beim Türrahmen fest und stieg aus der Wohnung. Naruto hingegen blieb liegen, hatte die Augen geschlossen und sah nicht so aus, als wolle er aufstehen.
 

„12 Jahre war ich allein, bis ich zu euch, zu Team 7 kam. Da wurde alles anders. Ich gewann Freunde und war nicht mehr allein. Manche Dorfbewohner hassen mich immer noch, obwohl ich doch nichts dafür kann. Ich kann doch wirklich nichts dafür und habe Nie darum gebeten, solch eine Last auf meinen Schultern tragen zu müssen“. Sasuke hörte dem aufmerksam zu, wusste aber nicht genau, was der Kleine damit meinte. Er stieg über den ganzen Müll hinweg und hockte sich schließlich zu Naruto runter.
 

„Welche Last, Naruto?“. Der Angesprochene öffnete seine Augen, sah, das Sasuke neben ihm hockte und ihn besorgt musterte. Sorgen. Er machte sich doch ebenfalls Sorgen um seinen besten Freund, der hier neben ihm hockte. „Die Last, den Fuchsdämon in sich versiegelt zu haben“ kam es leise und verbittert. Sasuke’s Augen wurden groß. Wie war das? Kakashi wusste sicher davon und hatte es ihnen nicht gesagt. Und warum hatte Naruto denn Nie was gesagt? Jetzt verstand er auch diese Blicke, diesen Hass auf den Kleinen, obwohl er nichts dafür konnte.
 

„Dann ist das Siegel, was ich da heute Morgen gesehen habe, dafür? Man Naruto, warum hast du denn Nie etwas gesagt?“. Ein wenig verärgert war Sasuke schon, wusste aber selbst, dass er Naruto keinen Vorwurf machen konnte. Er selbst war doch auch verschlossen, trug Geheimnisse in sich, die kein anderer kannte, außer den Erwachsenen. Er selbst spürte ebenfalls ständige Blicke auf sich ruhen. Sie zeugten von Mitleid, welches er nicht brauchte. Warum auch? Davon kamen seine Eltern auch nicht wieder.
 

„Ich hatte Angst, das ihr dann nichts mehr mit mir zutun haben wollt. Alle wissen davon, außer euch Genin. Würden meine Freunde davon etwas erfahren, würden sie mich sicher nicht mehr Mögen“. Naruto setzte sich auf und sah seinen Teamkollegen prüfend an. Jedoch fand er keinerlei Verachtung, Hass, oder einfache Angst. Vielleicht war es richtig, es Sasuke zu sagen, aber ob er es jemals Sakura sagen würde. Nein, er würde es nicht tun. Er konnte es einfach nicht.
 

Der Schwarzhaarige legte seine Hand auf Naruto’s Kopf. „Idiot, ich habe keine Angst vor dir. Ich weiß, wie du bist und das du nicht bösartig bist. Ist mir so was von egal, was in dir versiegelt ist und jetzt setz mal ein Lächeln auf. Das ist wirklich ungewohnt, dich so niedergeschlagen zu sehen“. Vorsichtig wuschelte er dem Kleinen durch die Haare, konnte dessen Angst gut verstehen. Wäre er in solch einer Situation, würde er diese vielleicht auch haben. Man wusste eben Nie, wie Menschen auf so etwas reagierten.
 

„Danke Sasuke… Ich bin froh, dass wir befreundet sind. Es ist seltsam, aber… Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, als könne ich dir alles sagen“. Nun trafen sich ihre Blicke. Naruto meinte dies wirklich ernst und Sasuke wusste um die Ehrlichkeit dessen. Sah er das wirklich so? Ein leichtes Lächeln legte sich auf Sasuke’s Lippen, ehe er aufstand und dem Kleinen beim aufstehen half.
 

„Und ich habe geglaubt, wir seien Grundverschieden. Dabei hast du genau soviel Leid erfahren, wie ich. Nur das es bei mir um einiges heftiger zuging“. „Sasuke…“ wisperte der Blonde, wusste genau, wovon sein Teamkollege da sprach. Schnell sammelte Naruto seine Sachen zusammen, das restliche, was er besaß und verstaute diese in einen weiteren Rucksack. Daraufhin verließen die beiden die Wohnung.
 

Auf dem Weg zum Anwesen, sagte keiner ein Wort. Sasuke versuchte zu verstehen, warum sein Bruder hinter Naruto her war. War es wegen diesem Fuchsdämon? „Was will mein Bruder von dir, Naruto?“. Der Schwarzhaarige hielt es nicht mehr aus. Diese ständigen Grübeleien brachten zu nichts.
 

„Der kauzige Bergeremit hat gesagt, dass er wahrscheinlich den Fuchsdämon besitzen will. Keine Ahnung, weswegen. Mir sagen sie ja auch so wenig, wie euch“. Sasuke nickte kurz. Ja, diese kurze Erklärung konnte Sinn machen. Drängte sich nur die Frage auf, was sein Bruder damit bezweckte. Und es würde sicherlich nicht der einzige Versuch bleiben. Das hieß, dass der Blonde in Gefahr schwebte.
 

„Sasuke?“ fragte der Blonde vorsichtig. Nun, er wollte auch etwas Fragen, war sich aber noch nicht so sicher. Er wollte nicht, das Sasuke ihn wieder wegschickte. Der Angesprochene sah in die blauen Augen Naruto’s, konnte einige Zweifel in ihnen Lesen, sie aber nicht deuten. „Ähm…“ begann der Kleine. Sollte er wirklich Fragen?
 

„Frag ruhig“ murmelte der Schwarzhaarige, wusste er doch genau, was Naruto so beschäftigte. Dieser trat etwas näher, griff nach dem Saum Sasuke’s Jacke. Beide blieben stehen, spürten den Wind durch ihre Haare wehen. Es war so seltsam still, so als würde es die Ruhe vor dem Sturm sein.
 

„Wieso hast du damals so geschrien, Sasuke? Das geht mir einfach nicht mehr aus den Kopf. Ich mache mir Vorwürfe, weil ich dir nicht Helfen konnte. Was hat Itachi mit dir gemacht?“. Nun waren die Fragen ausgesprochen, die ihn so quälten, die ihn Nächte nicht in Ruhe ließen. Vorsichtig sah er auf, in das wutverzerrte Gesicht Sasuke’s. Doch schon entspannte er sich wieder, sah nun ebenfalls zu Naruto hinunter und seufzte.
 

„Er hat mir in die Augen gesehen. Mithilfe seines Sharingans hat er mir die Vergangenheit gezeigt. Er hat mir gezeigt, wie er meinen Clan, meine Eltern, einfach meine Familie umgebracht hat“. Sasuke ging weiter, spürte den Widerstand, da Naruto ihn noch immer festhielt. Der Schwarzhaarige wollte einfach nur noch nach Hause, wollte vergessen, sich am liebsten verkriechen. So wie damals. Damals war er auch abgehauen, hatte zuviel Angst verspürt.
 

Naruto überlegte nicht lange, zog Sasuke zu sich herunter und legte seine Arme um ihn. Das hatte er nicht gewollt. Er wollte nicht, das Sasuke nun litt. Sicherlich waren solche Erinnerungen schrecklich. „Naruto“ kam es leise vom Schwarzhaarigen, ehe sich dieser fallen ließ. Ohne groß nachzudenken, legte dieser ebenfalls die Arme um den Kleineren. Wieso tat diese Umarmung gut? War es so, dass er sich verstanden fühlte? Weil Naruto vielleicht ebenso hart litt, wie er?
 

Die ersten Tränen bahnten sich in Sasuke’s Augen. Normalerweise würde er nun dagegen ankämpfen, doch wusste er genau, das Naruto ihn weder auslachen, noch als Schwächling bezeichnen würde. Dieser hatte selbst schon zu oft geweint, obwohl der Schwarzhaarige anwesend war.
 

„Sasuke… Ich mag dich echt gern“ murmelte Naruto in dessen Ohr, strich diesem immer wieder beruhigend über den Rücken. Er spürte dessen Tränen, an seinen Wangen entlang laufen. Nun wusste er, dass selbst Sasuke weinen konnte. Er zeigte seine Trauer nur nicht gern. Zeigte sie vielleicht nur ihm. Nickend gab Sasuke seine Antwort. Er hatte verstanden. Klar, Naruto konnte ihm nur Beistand geben, mehr nicht. Zudem wusste dieser wahrscheinlich nicht, was er sagen sollte. Brauchte er auch nicht, denn diese Umarmung half ungemein.
 

Wenige Minuten später, erhob sich der Schwarzhaarige wieder. Er fühlte sich besser. „Lass uns gehen“. Nur ein Flüstern, welches sofort akzeptiert wurde. Beide gingen weiter, sahen sich ab und zu an, sagten aber nichts. Es brauchte nichts mehr gesagt zu werden. Beide wussten über das Geheimnis, des jeweils anderen bescheid. So verfielen sie wieder ihren Gedanken, bemerkten so nicht, das sie beobachtet wurden. Zwei grüne Augen beschatteten sie.

Die Kraft des neunschwänzigen Fuchses!

„Sasuke?“ rief der Blonde, lief nun schon eine Weile durch das Anwesen, des Uchiha-Erben. Nun wohnte er schon seit 3 Tagen hier. Natürlich hatte er sich schon eingelebt, schlief aber weiterhin bei Sasuke im Zimmer, bei ihm im Bett. Der Schwarzhaarige hatte auch keine Anstalten gemacht, ihn rauszuschmeißen, als er sich einfach zu ihm gelegt hatte, so dachte Naruto, es sei in Ordnung.
 

Nun war er auf der Suche nach den Schwarzhaarigen. Vorhin hatten sie noch zusammen gefrühstückt, doch dann war Sasuke einfach abgehauen, hatte irgendwie einen traurigen Eindruck auf Naruto gemacht, doch wollte er ihn nicht fragen. Jetzt waren aber schon 3 Stunden vergangen und da Sasuke das Haus nicht verlassen hatte, war er nun auf der Suche nach eben diesen.
 

„Man ey, wo steckt der denn?“ murrte Naruto, machte sich aber insgeheim Sorgen um Sasuke. Wieder rief er dessen Namen, bekam aber wie zuvor keinerlei Antwort. Was hatte Sasuke nur? War es wegen seiner Vergangenheit? Als sie vor zwei Tagen bei Sasuke zu Hause angekommen waren, hatte Naruto nochmals detaillierter nachgefragt. Lange hatte der Schwarzhaarige geschwiegen, bis er endlich alles erzählte. Gebannt hatte Naruto zugehört, war bei einigen Stellen richtig erschrocken gewesen, bis er wütend knurrte. Er fragte sich, wie Sasuke’s Bruder das nur tun konnte? Einem Kind solche Bilder zu zeigen. Nun wunderte es ihn nicht mehr, warum sich Sasuke so verhielt, sich so abkapselte und dem Bruder Rache schwor.
 

Naruto seufzte. Sasuke hatte ihm erklären müssen, wie es denn ging, dass man durch das Sharingan Bilder senden konnte. Auch da hatte der Schwarzhaarige lange geschwiegen, bis er endlich eine Antwort gab. „Er hat damals seinen besten Freund verraten. In den alten Schriftrollen steht, das man durch einen Verrat, an seinen besten Freund, das Mangekyo Sharingan erlangt. Es ist anders, als das normale Sharingan. Und dadurch… Dadurch hat er mir gezeigt, wie er meine Eltern und Verwandten umgebracht hat“ hallten Sasuke’s Worte in seinem Kopf umher. Einen Freund verraten. Würde Sasuke soweit gehen? Energisch schüttelte Naruto seinen Kopf. Nein, Niemals würde Sasuke so etwas tun. Er glaubte an ihm, glaubte, dass dieser nicht denselben Weg einschlagen würde.
 

Wieder rief er nach ihm, hatte bereits das Haus verlassen und steuerte den Dojo an, der direkt neben dem Anwesen war. Das war der einzige Ort, an dem er noch nicht nach ihm gesucht hatte. Sasuke hatte ihm erklärt, das er dort oft trainiert hatte, vor allem, wo er noch auf der Akademie gegangen war. Er schob die Schiebetür beiseite und spähte hinein. In dem Trainingsraum war es wirklich dunkel, aber er suchte weiter, fand nun endlich seinen Teamkollegen. Dieser hockte an der Wand, hatte die Beine angezogen und schien tief in Gedanken zu sein. Seine Augen glänzten nicht mehr, so wie Naruto es kannte. Sie waren leer, strahlten Trauer aus und der Blonde musste schlucken.
 

Langsam setzte er sich in Bewegung, blieb vor dem Uchiha-Erben stehen und hockte sie zu ihm hinunter. Als sie auf Augenhöhe kamen, kam es Naruto so vor, als würde Sasuke durch ihn hindurch sehen. Hatte er ihn noch gar nicht bemerkt?
 

„Sasuke?“ fragte er leise, legte eine Hand auf dessen Knie und wartete. Keinerlei Reaktion kam jedoch. Naruto’s Hand wanderte weiter höher, strich hauchzart über Sasuke’s Wange, hoffte, das sein Teamkollege reagierte. Und tatsächlich schimmerte etwas in Sasuke’s Augen. Er schien ihn nun wahrzunehmen, senkte seinen Blick und lächelte gequält. Er hatte an die letzten Tage gedacht. Naruto war der erste, dem er alles erzählt hatte. Da dieser von seinem Bruder gesucht wurde, aufgrund des Fuchsdämons, welches in Naruto schlummerte, hatte er nachgegeben. Außerdem hatte es einfach nur gut getan, es jemanden zu erzählen. Seit Jahren hatte er Niemandem mehr vertrauen können, doch nun war es anders. Er vertraute Naruto. Wusste, dass dieser es für sich behielt.
 

„Was machst du hier so ganz allein?“ wollte Naruto wissen, setzte sich nun neben Sasuke und lächelte ebenfalls etwas. Der Blonde sah sich um, schien nachzudenken, warum der Schwarzhaarige hier war. „Hier ist es passiert. Hier habe ich meine Eltern Tod aufgefunden, zusammen mit Itachi“ wisperte der Schwarzhaarige, legte seinen Kopf auf seine Knie und kniff die Augen zusammen. Er konnte es einfach nicht vergessen. Immer wieder kamen dieselben Bilder, zeigten ihm, welche Angst er damals gehabt hatte. Und sein Bruder? Er hatte ihn nur diabolisch angegrinst. Gemeint, er wollte sich etwas beweisen.
 

Naruto sagte nichts dazu, was sollte er auch sagen? Das es ihm Leid tat? Nein, er wusste genau, das Sasuke kein Mitleid wollte. Viel mehr wollte Naruto ihm etwas anderes geben, das, was Sasuke ihm auch vor 2 Tagen gegeben hatte. Mitgefühl wollte er zeigen.
 

Er zog Sasuke an seinem blauen Shirt zu sich, so dass dieser sich in seinen Armen befand. Da der Schwarzhaarige sich nicht wehrte, strich er ihm beruhigend über den Rücken. Ein Seufzen drang an sein Ohr. „Naruto…“ murmelte Sasuke, hatte noch immer die Augen geschlossen, schmiegte sich aber enger an seinen Freund. Er wusste diese stumme Geste zu schätzen, wusste, dass es Naruto gut meinte. Und es tat so unendlich gut, nicht allein sein zu müssen. Zu wissen, das es da noch jemanden gab, der im Stillen auch litt.
 

Plötzlich durchbrach ein Klingeln diese beruhigende Stille. Naruto sah auf, wusste woher es kam, wusste aber nicht genau, ob er Sasuke alleine lassen sollte. „Kannst du rangehen? Ich komm gleich nach“ kam es leise vom Schwarzhaarigen, löste sich von Naruto und lehnte sich zurück an die Wand. „Was soll ich denn sagen? Ich wohn doch inoffiziell hier“ mäkelte der Blonde, stand dennoch auf und wartete auf Sasuke.
 

Dieser sah auf und seufzte erneut. Ein leises „Bitte“ drang an Naruto’s Ohren, worauf sich dieser umdrehte und das Dojo verließ. Es kam selten vor, das Sasuke um etwas bat, also tat er ihm diesen Gefallen. Um aber nicht aufzufallen, machte er ein Fingerzeichen, rief „Verwandlung“ und stand nun in Sasuke’s Gestalt vor dem Anwesen. Schnell betrat er dieses, lief um einige Ecken, bis er endlich dieses dämliche Telefon sah. Hastig nahm er ab, dachte nicht nach und rief einfach hinein. „Uzumaki?“. Als er merkte, was er da gerade gesagt hatte, schlug er sich die Hand vor den Mund. Wie dumm konnte er denn sein? Er war doch nicht zu Hause. Nun, eigentlich war das Anwesen sein zweites zu Hause geworden, aber warum hatte er seinen Nachnamen genannt?
 

Erschrocken darüber, legte er hastig wieder auf, lehnte sich an der Wand und verfluchte sich innerlich. Er hoffte, dass dieser jemand nicht noch mal anrufen würde. Warum hatte er nicht Uchiha gesagt? „Oh man ey“ murrte er.
 

Der Schwarzhaarige kam langsam in den nächsten Gang und entdeckte sich selbst neben dem Telefon stehen. Er wusste, das Naruto sich verwandelt hatte, sah aber auch schon, das dieser in Gedanken versunken war. Wer war denn dran gewesen? „Naruto?“. Langsam ging er auf sein Ebenbild zu, musterte sich. Es war so seltsam, sich selbst zu sehen.
 

Naruto öffnete seine Augen, die er kurz geschlossen hatte, starrte nun Sasuke an. Er löste das Jutsu und stand in seiner normalen Gestalt wieder da. Mit den Armen hinter den Kopf verschränkt, sah er Sasuke weiterhin an. Er fühlte sich gerade äußerst unwohl in seiner Haut, hatte er gerade doch einen Fehler gemacht. Doch Sasuke wollte nun wissen, wer denn am Telefon war.
 

„Wer war dran?“ fragte er, steckte seine Hände in die Hosentaschen und sah prüfend Naruto an. Irgendwie schien hier etwas nicht zu stimmen. „Ähm… Das weiß ich nicht, weil ich aufgelegt habe“. Verlegen grinste Naruto seinen Teamkollegen an, kratzte sich dabei am Kopf. Er sah, das Sasuke ihn nun noch musterte, sah auch das fragende Gesicht und diese hochgezogenen Augenbrauen.
 

„Blödmann, was ist passiert, das du einfach auflegst?“ wurde der Uchiha-Erbe lauter. Er konnte es nicht fassen. Brachte der Kleine denn nichts zustande? Wieder sah er dieses verlegende Grinsen, welches Naruto’s Lippen umspielten. Wieso grinste er denn so Doof?
 

„Tja… Ich habe aus versehen meinen Nachnamen genannt und hab mich erschrocken und dann einfach aufgelegt. Kann doch mal passieren, oder?“. Nun verschränkte Naruto seine Arme. Genau, so was konnte doch mal passieren, oder etwa nicht? Immerhin war das hier nicht sein Haus.
 

„Du hast mit meiner Stimme ‚Uzumaki’ gesagt? Oh man, Naruto. Wie hört sich das denn an? Ich will gar nicht erst wissen, was derjenige gedacht hat. Nächstes Mal denkst du dran, das ich Uchiha heiße“ erklärte der Schwarzhaarige, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Ja, wer hatte da angerufen? Sicher war dieser genauso erschrocken gewesen, wie Naruto selbst. Ein kleinlautes „Ja“ kam ihm entgegen, worauf er nickte.
 

Bevor die beiden ins Wohnzimmer gehen konnten, klingelte das Telefon erneut. Diesmal ging jedoch Sasuke selbst ran, meldete sich mit einem gleichgültigen „Uchiha“. Naruto blieb stehen, kehrte und stellte sich neben Sasuke. Dann würde er ihn jetzt beobachten, um sich zu merken, wie Sasuke telefonierte. Irgendwie ein seltsamer Gedanke, aber er wollte beim nächsten Mal, wenn es der Fall sein sollte, keinen Fehler mehr machen.
 

„Was willst du?“ kam es leicht genervt von Sasuke, verzog sein Gesicht, doch Naruto wusste nicht, warum. Der Anrufer schien ihn scheinbar nicht zu erfreuen. Wer das wohl war? Ohne zu Fragen, besah er sich das Telefon, fand auch schnell einen Knopf und drückte diesen. Ein kurzes Knurren erreichte ihn, doch Naruto hob beschwichtigend die Hände. „Ich bin neugierig“ grinste er leise, wollte nicht, dass der Anrufer ihn hörte.
 

„Sasuke? Sag mal, bist du vielleicht durch den Wind? Ich habe gerade schon mal angerufen und geglaubt, du hast dich mit Uzumaki gemeldet“ ertönte es aus dem Lautsprecher. Naruto erkannte die Stimme. „Sakura“ dachte er sich, verschränkte seine Arme und horchte. Was würde Sasuke nun dazu sagen? Immerhin war es sein Fehler gewesen und nicht dem des Schwarzhaarigen.
 

„Du musst dich verhört haben. Was willst du jetzt?“ kam es wieder kühl von Sasuke. Ihn nervte dieses Mädchen allmählich. Gut, anrufen tat sie selten, aber sonst? Auf Missionen hing sie ihm am Hals, wenn sie sich zufällig begegneten, fragte sie ständig, ob sie was zusammen unternehmen könnten. Es störte ihn einfach. „Na ja, ich wollte dich Fragen, warum du dich so plötzlich mit Naruto verstehst? Ich habe euch vor 2 Tagen gesehen. Da hat Naruto dich umarmt. Dabei nervt Naruto doch immer so, dich doch auch, oder nicht? Du hast selbst immer gesagt, dass er dich nervt. Außerdem stellt er andauernd irgendwelchen Blödsinn an. Und dann lässt du dich von ihm auch noch anstecken“ sprach Sakura.
 

Naruto ließ seine Arme sinken, hatte jedes Wort verstanden und kochte innerlich. Er biss die Zähne aufeinander, ballte seine Fäuste und versuchte sich selbst zu beruhigen. Warum sagte Sakura so was immer? Wieso tat sie ihm Weh? Er hatte geglaubt, sie habe sich verändert. Nein, da war einfach keine Veränderung. Sie hatte nur Augen für Sasuke und ihn selbst behandelte sie so schlecht. Jetzt, wo er es hörte, musste er dem Schwarzhaarigen wirklich glauben schenken. Ja, Sakura war wirklich Oberflächlich. Knurrend verstärkte er den Druck um seine Fäuste. Sollte Sakura nur weiter reden. Ja, weiter und weiter, bis er es nicht mehr ertrug.
 

Sasuke wich einen Schritt zurück, musterte seinen Teamkollegen skeptisch. Was war das für ein rotes Chakra, welches sich um Naruto schlängelte? War es das, wofür er es hielt? Und was war der Auslöser dieser Wut, die er in Naruto’s Augen lesen konnte? Wieder ertönte Sakura, fragte, ob er denn wusste, wo Naruto eigentlich war, da er nicht zu Hause sei. Er sagte nichts, hatte im Moment ein anderes Problem, welches direkt neben ihm stand.
 

Kurz schloss Naruto seine blauen Augen, atmete durch, doch diese innere Wut blieb. Als er sie wieder öffnete, waren sie nicht mehr Blau, sondern hatten einen roten Glanz bekommen. Seine Narben auf den Wangen wurden breiter. Sasuke fragte sich nun ernsthaft, ob er sich Gedanken darüber machen musste. So hatte er Naruto noch Nie gesehen. Dieses wutverzerrte Gesicht, dieses Knurren, welches dessen Kehle immer wieder verließ und diese Augen, die den blanken Hass ausstrahlten. Sein Blick glitt zu den Wangen und betrachtete die Narben, die breiter geworden waren. War das hier wirklich noch Naruto?
 

Etwas anderes erweckte seine Aufmerksamkeit, als er etwas tropfen hörte. Er sah nach unten, sah Bluttropfen, die von Naruto’s Hände zu stammen schienen. Scheinbar ballte er so heftig seine Fäuste, dass sich dessen Fingernägel schon in die Hände bohrten.
 

Sakura erzählte weiter und weiter, dachte, das Sasuke ihr aufmerksam zuhörte. Doch auf einmal hörte sie es Krachen. Unsicher hielt sie sich den Hörer weg, wartete einige Sekunden und hielt sich den Hörer vorsichtig ans Ohr. Nur noch ein Tuten war zu hören. Was war da passiert? Seufzend legte auch sie auf. Sie würde Sasuke später noch mal anrufen.
 

Naruto hatte es nicht mehr ausgehalten, hatte seiner Wut platz machen müssen. Entschlossen hatte er ausgeholt und traf das Telefon mit aller Wucht. Nicht nur das Telefon war nun kaputt, sondern auch der kleine Tisch, auf welches das Telefon gestanden hatte. Hastig atmete er durch, sah sich um, ob er noch etwas zerstören konnte, fand aber nichts Geeignetes.
 

Sasuke, der den Hörer noch immer in der Hand hielt, ließ ihn vor Schreck fallen. Nein, so hatte er Naruto wirklich noch Nie erlebt. Was war das nur für eine Kraft? War es wirklich die Kraft des neunschwänzigen Fuchses? Nutzte Naruto diese Kraft bewusst? Er wusste es nicht, wollte aber auch nicht fragen. Es erschien ihm so, als solle er Naruto erstmal in Ruhe lassen.
 

Lange blieb der Blonde nicht untätig, lief einen speziellen Gang entlang, bis er bei der Haustür ankam. Seine Wut überhäufte ihn und dieser Hass, der ihn durchströmte. Er musste ihr platz machen. Egal wie. Insgeheim dachte er an Sakura, musste dabei diabolisch Grinsen. „Ich bring dich um, Sakura“ verließ es leise seine Kehle. Er zog sich seine Schuhe an und öffnete die Tür. Draußen, vor dem Anwesen, blieb er kurz stehen, spürte, wie er mehr Kraft bekam. Es tat gut, diese unendliche Kraft. Er beugte sich vor, so dass er auf allen Vieren stand. Ein Fuchsschweif wuchs ihm, aus dem roten Chakra. Bedrohlich knurrte er.
 

Sasuke rannte ihm nach, als er endlich begriff, was Naruto gerade im Begriff war, zu tun. Nein, das musste er verhindern. Das durfte der Blonde nicht tun. Er würde, wenn er Sakura etwas antat, verbannt werden. Und er würde den Dorfbewohnern damit einen Gefallen tun, da sie ihn eh als Gefährlich einstuften. „Naruto“ rief er, zog sich ebenfalls seine Schuhe an und blieb wie angewurzelt stehen.
 

„Ein Schweif…“ murmelte er, sah, wie Naruto auf allen Vieren dort hockte, in angriffslustiger Stellung. Was sollte er tun? Half reden überhaupt noch? Einige Schritte ging er, stand nun direkt neben Naruto und sah diesen hasserfüllten Blick. Er war sich sicher, dass er selbst auch schon mal so geschaut hatte. Ja, bei Itachi bestimmt. Naruto durfte nicht unüberlegt handeln, nicht auf solche Art und Weise. „Ich will mal Hokage werden“ hallten dessen Worte in seinen Kopf. Genau, wenn Naruto das nun durchzog, würde er Niemals Hokage werden können.
 

„Naruto, was du auch vorhast, du darfst das nicht tun“. Sasuke stellte sich vor dem Blonden hin, immer noch lässig und seine Hände in den Hosentaschen. Im inneren wirkte er jedoch leicht nervös. Er wusste nicht, ob Naruto auch noch ihn angreifen würde. Obwohl, das war besser. Ob er eine Chance gegen ihn hätte? Das wusste er genauso wenig.
 

„Geh mir aus dem Weg, Sasuke“ zischte der Jüngere, sah mit seinen hasserfüllten Blick seinen Teamkollegen an. Er hatte nicht vor, seinen besten Freund anzugreifen. Würde dieser aber nicht aus dem Weg gehen, würde er auch vor ihm keinen Halt machen. Der Schwarzhaarige trat einen Schritt näher, sah nun ebenfalls wütend zum Blonden hinab. „Wenn du das tust, wird man dich verbannen und du könntest Niemals Hokage werden. Ist dir das eigentlich bewusst?“. Sasuke hoffte, das der Kleine nun zur Vernunft kam.
 

„Ist mir egal. Ich werde sie töten. Naruto Uzumaki hat sich genug zurück gehalten. Jetzt werde ich auch mal Rache nehmen. Du wirst es irgendwann doch auch. Du wirst mich bestimmt hintergehen, um an das Mangekyo Sharingan zu kommen, also rede hier nicht, wie sonst wer“. Mit einem einzigen Sprung, sprang er über Sasuke rüber, rannte auf allen Vieren davon. Er würde jetzt keinen Halt mehr machen. Er bemerkte nicht, dass sich aus dem roten Chakra bereits ein zweiter Schweif bildete. Ja, mehr Kraft, damit er Sakura leiden lassen konnte.
 

Tief im inneren, schmerzte Sasuke solch eine Anschuldigung. Ja, er hatte es vorgehabt, weil er Groll gegen Naruto gehegt hatte, aber nun kannte er ihn zu gut, als ihn zu hintergehen zu können. Nein, das konnte er nicht mehr. Mit entschlossenem Blick, drehte er sich um und rannte ebenfalls los. Gut, würde er gegen Naruto antreten. Er musste ihn aufhalten, ihn an einen verlassenen Ort locken, damit die Dorfbewohner nicht sahen, wie sehr Naruto gerade abging.
 

Es dauerte nicht lange, bis er den Kleinen einholte. Als er neben ihm rannte, versuchte er es ein letztes Mal, ohne Gewalt anwenden zu können. Ihm war auch aufgefallen, das Naruto schon einen zweiten Schweif bekommen hatte. „Naruto, du darfst das nicht machen. Denk doch an deinen Traum. Willst du kein Hokage mehr werden? Ist dir diese Rache wichtiger, als dein Traum?“ fragte er aus der Puste. Wieder hörte er ihn Knurren. „Hau ab, Sasuke und wage es nicht, mich aufzuhalten“. Nein, Naruto wollte nicht hören.
 

Kurz sah Sasuke sich um, entdeckte einen abgelegenen Ort und riss Naruto rum. In einem kurzen Gerangel, befanden sie sich auf dem abgelegenen Gebiet. Wieder knurrte Naruto, krallte seine Fingernägel in die Erde. „Wenn du mich nicht in Ruhe lässt, zögere ich nicht“ knurrte er seinen Teamkollegen an.
 

Sasuke begab sich in Kampfstellung. Das sollte Antwort genug sein. Wieder musste er mit ansehen, wie ein weiterer Schweif wuchs. Kurz darauf sah er, wie Naruto aufschrie, ihn fixierte und ihn rasch angriff. „Sharingan“ dachte er sich, schloss kurz seine Augen und öffnete sie wieder. Auch seine Augen waren nun Rot, konnte er die Angriffe so besser ausweichen, da er sie vorhersehen konnte.
 

Doch so einfach war es nun doch nicht. Naruto war ziemlich schnell und schien gar nicht mehr er selbst zu sein. Nur noch Knurrlaute verließen seine Kehle. Einige Treffer musste Sasuke einstecken, einigen konnte er aber auch gekonnt ausweichen. Wieso tat Naruto so etwas? Nichts Sanftes lag mehr in dessen Blick. Nur noch Wut und unendlicher Hass. „Naruto, hör auf“ rief er, spürte eine Faust in seinen Magen, worauf er schmerzlich aufkeuchte. Solche Kraft war zu gefährlich. Was sollte er tun?
 

„Schattendoppelgänger“ rief Naruto, formte das Fingerzeichen und ein zweiter Naruto erschien. Der echte streckte seine Hand aus, worauf der Schattendoppelgänger irgendetwas Seltsames tat. Sasuke beobachtete, wie eine Chakrakugel in Naruto’s Hand wuchs. Sie strahlte in hellem Blau. Im inneren sah es aus, als würde ein Wirbelsturm entstehen. „Was ist das?“ fragte er leise, wusste aber genau, das es gefährlich werden könnte. Er spürte die ernorme Kraft, die in dieser Kugel lag.
 

Sasuke musste Handeln. Auch er machte einige Fingerzeichen, streckte seine Hand nach unten aus und hielt sein Handgelenk mit der anderen Hand fest. „Sensei Kakashi, mir bleibt keine Wahl“ dachte er, da er wusste, das er diese Technik nicht gegen einen Freund, oder Teamkollegen anwenden durfte. Aber hier musste er es tun. In seiner Handfläche bildete sich helles, blaues Chakra, in Form von kleinen Vögeln. Auch ein bekanntes Geräusch ertönte, hörte sich an, als würden viele Vögel über ihnen herziehen.
 

Naruto grinste diabolisch. Ja, jetzt würde man sehen, wer denn nun der Bessere von beiden war. In seinem Unterbewusstsein schrie er laut, wollte nicht, dass so etwas passierte, konnte sich aber nicht befreien. „Chidori, tausend Vögel“ rief Sasuke und rannte los.
 

„Rasengan“ und auch Naruto lief los. Die Zeit schien sich zu verlangsamen, so erschien es jedenfalls Sasuke. Er wusste nicht, ob er nun Stärker war, als er immer dachte. Schon damals, als Naruto gegen Gaara gekämpft hatte, war der Blonde um einiges Stärker gewesen. Er war nicht mehr der kleine Loser von Anfang.
 

Bevor sich die beiden Chakrapunkte treffen konnten, wurden beide mit einem harten Tritt beiseite geschleudert. Sasuke sah kurz zu diesem Jemand, stellte fest, das es ihr Sensei war. Erleichterung machte sich in ihm breit. Kakashi wusste sicher, was man gegen Naruto’s Kraft tun könnte.
 

Kakashi zog seinen rechten Handschuh aus, zeichnete etwas auf seine Handflächen und nickte dann beruhigt, als er sein gezeichnetes überprüfte. Dann formte er viele Fingerzeichen, bemerkte schon, das Naruto wieder angreifen wollte, jedoch nicht Sasuke, sondern ihn. Er schien nicht mehr Freund von Feind unterscheiden zu können.
 

Als Naruto nahe genug war, streckte er seine rechte Hand aus, legte sie auf Naruto’s Brust und rief „Versiegelung“. Es wirkte sofort, da sich das rote Chakra zurück zog. Nur gut, das Tsunade und auch Jiraiya meinten, er solle den Kleinen beobachten. Daraufhin hatten sie sich zusammen gesetzt und hatten darüber diskutiert. Schließlich hatte Tsunade die Idee, der Versiegelung und alle hatten eingestimmt. Und Kakashi war dankbar. Er hätte nicht gewusst, was er hätte tun sollen, wenn sie nicht darüber gesprochen hätten.
 

Naruto fiel auf die Knie und bevor er fallen konnte, hielt Kakashi ihn beim Arm fest. Sasuke rappelte sich langsam wieder hoch, bemerkte nun eine Bisswunde an seinem rechten Arm, die ihn Naruto wohl im Kampf zugefügt hatte. „Tut es Weh?“ wollte Kakashi von seinem Schüler wissen, worauf Sasuke erleichtert seufzte. Er näherte sich den beiden und ließ sich neben Naruto auf die Knie fallen. „Oh man… Ist er jetzt wieder normal? Er ist vollkommen ausgerastet“. Er fixierte Kakashi und wollte eine Antwort. Er hatte mit solchen Ausmaß an Kraft nicht gerechnet. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Kakashi sich nicht eingemischt hätte.
 

„Ja, das rote Chakra ist nun vorerst versiegelt. Habe ich euch nicht gesagt, dass ihr euch benehmen sollt? Was ist bloß in euch gefahren?“ herrschte Kakashi. Er wandte sich speziell an Sasuke, da er wusste, dass beide Schüler in Rivalität gegenüber standen. Doch der Schwarzhaarige knurrte bedrohlich. Er hatte sich doch nur verteidigt und wollte das Dorf beschützen. Hätte er sich Naruto nicht in den Weg gestellt, wäre vielleicht, wer weiß was, passiert. Das wollte er ehrlich gesagt auch gar nicht wissen.
 

„Sasuke trägt keine Schuld…“ kam es stöhnend von Naruto, der sich langsam wieder fasste. Er konnte nicht zulassen, dass sein Teamkollege die Schuld bekam. Naruto war schließlich schuld, hatte sich von seinem Hass und der Wut leiten lassen. Kakashi half dem Kleinen, sich zu setzen, was ihm auch gelang. „Sasuke hat nur versucht, das Dorf vor mir zu beschützen… Was ist eigentlich passiert? Habe ich jemanden ernsthaft verletzt?“ wollte er wissen. Er wusste nur noch, dass sich Sasuke ihm entgegen gestellt hatte und dann war alles weg. Wie eine Leere. Aber tief im inneren wusste er, dass er sicherlich einen Fehler gemacht hatte.
 

Kakashi wusste nicht, warum, aber er glaubte Naruto. Scheinbar war es diesmal ein anderer Grund gewesen. Also hatte Sasuke nur für das Wohl des Dorfes gekämpft. „Nun denn. Dann entschuldige ich mich, Sasuke. Ich muss sagen, dass ich sehr Stolz auf dich bin. Nun, da ich weiß, das du Naruto nur aufhalten wolltest“. Kakashi schloss sein rechtes Auge, ein Zeichen, das er lächelte, da man es durch sein Tuch nicht sehen konnte. Sasuke drehte seinen Kopf beiseite, gab nur ein leises „Tze“ ab. Erst wurde er der schuld bezichtigt und dann so. Egal, die Hauptsache war, das Naruto wieder der Alte war.
 

Naruto sah zu seinen Sensei auf und seufzte. „Sensei Kakashi? Seit wann sind sie von ihrer Mission zurück?“ wollte er wissen, da er auf seine andere Frage wohl eh keine Antwort bekam. „Seit eben. Ich habe euch gesehen und hatte keine Wahl. Ich musste einschreiten, da ich nicht wusste, wie es ausgehen könnte“ erklärte Kakashi ruhig. Dann zückte er sein Buch, in dessen er immer las. Eigentlich wollte er nun nach Hause gehen, da Morgen das Training seiner 3 Schüler wieder beginnen würde. Und doch wusste er nicht, ob er die beiden alleine lassen konnte.
 

„Ach so“ kam es kleinlaut vom Blonden, ehe er versuchte, aufzustehen. Es gelang ihm auch, jedoch auf wackeligen Beinen. Sein gesamtes Chakra hatte er verbraucht. Auch Sasuke erhob sich wieder, nahm einfach Naruto’s Arm und stützte ihn. Kakashi sah aus dem Augenwinkel den beiden zu, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Hatten sie sich wohl doch ihren Rat zu Herzen genommen und gingen nun ruhiger miteinander um.
 

„Morgen beginnt euer Training wieder. Sakura weiß auch schon bescheid“ erklärte Kakashi noch, winkte den beiden zum Abschied und verschwand, wie immer, mit einer Rauchwolke. Beide Schüler standen noch etwas da, bis sich der Kleine zu Wort meldete. „Könnte ich etwas zu Essen kriegen?“. Sasuke nickte leicht, ging langsam mit Naruto los, um mit ihm zum Marktplatz zu kommen. Der Abend graute schon längst, so lange waren sie also beim Kämpfen gewesen.
 

Als sie endlich beim Ramenstand ankamen, setzte er Naruto auf einen der Hocker, die vor der Theke standen. Naruto hatte sichtlich Schwierigkeiten, sich aufrecht zu halten. „Geht’s?“ fragte der Schwarzhaarige, hielt zur Sicherheit seine Hand an den Rücken des Blonden, da er sich nicht sicher war, ob dieser doch umkippte. Dann bestellte Naruto einfach 5 Schüsseln, kramte in seiner Hosentasche nach seinem Geldbeutel und ließ den Kopf hängen. Da hatte er doch tatsächlich vergessen, dass er kein Geld hatte. Wurde Zeit, dass es wieder eine Mission gab, damit er sich Geld verdienen konnte.
 

„Ich zahle schon, Naruto. Iss dich ruhig satt“ grinste Sasuke, sah, wie sehr sich Naruto darüber freute und schon die erste Schüssel leerte. Lange war es still zwischen ihnen, ehe sich der Kleine zu Wort meldete. „War ich das?“. Naruto zeigte auf die Bisswunde, die Sasuke am rechten Arm besaß. Ein zaghaftes Nicken bekam er zur Antwort. „Ich wollte das nicht… Ich war so wütend auf Sakura, da ist mit mir alles durchgegangen. Tut es sehr Weh?“. Naruto fühlte sich schuldig, denn er hätte sich zur Ruhe zwingen müssen. Er war Sasuke dankbar, denn wenn dieser ihn nicht aufgehalten hätte, wäre er sicherlich schon längst verbannt worden. Dabei wollte er doch Hokage werden. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er verstand sich selbst kaum.
 

„Es geht schon. Keine Sorge, ich werde davon sicherlich nicht sterben“. Wieder ein Grinsen, welches Sasuke’s Lippen zierte. Scheinbar nahm er es dem Kleinen schon gar nicht mehr krumm. Als Naruto aufgegessen hatte, bezahlte Sasuke wie versprochen und verließ mit dem Kleinen, den er immer noch stützte, den Stand. Sie liefen über den Marktplatz, da beide zum Anwesen wollten. Sasuke hatte den Eindruck, das Naruto nicht mehr lange durchhalten würde. Trotzdem. Er würde nun auf ihn aufpassen, so lange, bis sie zu Hause waren.

Ein bester Freund!

Nur langsam kam Sasuke mit Naruto voran. Denn der Kleine ließ sich mehr hängen, als das er selbst ging. Abgesehen davon, hatte er seine Augen geschlossen, seinen Kopf auf Sasuke’s Schulter gelegt und summte irgendetwas vor sich hin. Der Schwarzhaarige konnte darüber nur den Kopf schütteln, ging einfach weiter und sah sich um. Nur noch Erwachsene waren unterwegs, so wie es schien. War auch besser so, seiner Ansicht nach. Zwar sahen die meisten Menschen zu ihnen rüber, schienen auch zu Tuscheln, aber auch das störte ihn nicht. Über ihn tuschelte man gerne, weil er ja der letzte seines Clans sei. Und Naruto? Er hatte es vorhin am eigenen Leibe erfahren können, welche Kraft sich in diesen Idioten verbarg. Deswegen wollte sein Bruder ihn also haben. Eine unkontrollierbare Waffe, die bereit wäre, alles zu zerstören. Jetzt machte alles Sinn. Nicht, weil Naruto besser als er war, sondern weil sie ihn benutzen wollten.
 

Er hielt an, sah sich nach einer Bank um. „Was ist?“ kam es leise von seinem Begleiter. Naruto öffnete die Augen und sah in die dunklen Augen Sasuke’s. Er wusste nicht, warum, aber er zweifelte gerade an seinem Sinnesvermögen. Konnte er in Sasuke’s Augen wirklich Sorge lesen? Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Vielleicht war er ja nicht verrückt und sah sie wirklich, die Sorge.
 

„Komm, ruh dich etwas aus. Es eilt ja nicht so“. Ohne auf eine Antwort zu warten, dirigierte Sasuke den Kleinen zur Bank, die er erblickt hatte. Kaum saß Naruto, schon seufzte dieser erleichtert. Zwar hatte er ein wenig Chakra wieder bekommen, aber er fühlte sich, als hätte er 3 Tage durchgehend trainiert. Als sich Sasuke neben ihn setzte, besah er sich dessen Arm. Die Bisswunde. Ohne zu Fragen, nahm er Sasuke’s Arm und besah sich diesen. Man konnte deutlich sehen, dass er es war.
 

Sasuke sagte nichts, sah, das es Naruto scheinbar Leid tat, aber er nahm es ihm nicht mehr Übel. Viel mehr beschäftigte ihn etwas ganz anderes. Was war das für ein Jutsu gewesen, welches Naruto als letztes angewandt hatte? „Naruto?“. Nur leise sprach er dessen Namen aus, starrte zu den wenigen Menschen, die noch umherstreiften.
 

„Mh?“ antwortete dieser, sah von der Bisswunde auf und folgte Sasuke’s Blick. „Was war das? Diese leuchtende Chakrakugel, die im inneren so aussah, als würde ein Wirbelsturm entstehen?“. Naruto überlegte, was Sasuke meinen könnte, doch ihm fiel nur ein Jutsu ein, welches wie ein Wirbelsturm aussah. „Das Rasengan. Jiraiya hat es mir beigebracht, als wir auf den Weg zu Tsunade waren. Ich wollte eben auch etwas lernen, so wie du. Ich kann Chidori ja nicht. Da du immer sagst, das ich ein Loser bin, musste ich etwas Lernen, um dir gleich zu kommen“. Zum Ende hin wurde Naruto patziger. Ja, er hatte es eigentlich nur gelernt, um Sasuke ebenbürtig zu werden. Er wollte keine Niete mehr sein.
 

Sasuke begann zu Grinsen. Ja, er hatte Chidori gelernt und war Stolz darauf, besser zu sein, als Naruto. Das dieser aber nicht zurückliegen wollte, hatte er nur erahnen können. Deswegen tat Naruto wohl alles, um an ihn ranzukommen. Er wollte Respekt. „Du Loser“ triezte er ihn. Er bekam sofort einen giftigen Seitenblick, doch das störte ihn weniger. „Selber Loser“ motzte der Blonde, verschränkte seine Arme vor der Brust, nicht ohne Sasuke’s Arm unsanft beiseite zu schlagen.
 

„Hey, pass doch auf, du Vollidiot“ wurde nun auch Sasuke lauter, legte seinen gleichgültigen Blick auf und lehnte sich zurück. Das hatte Naruto doch mit voller Absicht gemacht. Eigentlich müsste er ihn jetzt einfach hier sitzen lassen und nach Hause gehen. Doch er besann sich, blieb sitzen und starrte irgendwohin.
 

Naruto schloss seine Augen, spürte den kühlen Wind um seine Haare und genoss diese Ruhe. Nur die leisen Stimmen, der Menschen, die noch durch die Straßen wanderten, waren zu hören. Sasuke besah sich Naruto genau, sah die Zufriedenheit in dessen Mimik. Es ging ihm scheinbar besser, als vorhin. Nur ungern erinnerte er sich daran, wie der Blonde ausgerastet war. So wollte er ihn nicht noch mal sehen, außer, er würde gegen einen Feind kämpfen.
 

„Hallo Sasuke“ hörte der Schwarzhaarige hinter sich. Er verengte die Augen. Toll, da kam das Mädchen, das den ganzen Ärger gemacht hatte. Er drehte sich nicht um, sah weiterhin stur geradeaus. Naruto verzog sein entspanntes Gesicht zu ein wütendes. Versuchte sich aber, so gut es ging, im Griff zu bekommen. Er konnte es sich nicht leisten, nochmals auszurasten, denn nun war er nahe bei den Menschen. Wenn sie sehen würden, wie er abging, dann wäre er verloren.
 

Sakura lächelte schief. Sie hatte irgendwie das Gefühl, als würde hier etwas nicht stimmen. Nichts desto trotz, kam sie hinter der Bank hervor und setzte sich neben Sasuke, der darauf nur kurz zuckte. Musste sie sich nun hierher setzen? Er warf einen kurzen Blick zu Naruto, sah, wie dieser sich anstrengte, ruhig zu bleiben.
 

„Was macht ihr beiden hier und wo warst du Naruto?“ fragte sie weiter. Auch sie bemerkte nun den angestrengten Gesichtsausdruck des Blonden. Was war denn nur los hier? Hatte sie etwas Falsches gesagt? Der Schwarzhaarige sah sie nun an, hatte ebenfalls ein wütendes Gesicht aufgelegt. „An deiner Stelle, würde ich sofort abhauen“ zischte er gefährlich. Er hatte einfach keine Nerven dafür, Naruto nochmals aufzuhalten.
 

Sakura verstand nicht wirklich, sah wieder zu Naruto, dessen Hände gefährlich zuckten. Nein, sie verstand die beiden wirklich nicht. „Aber Sasuke, was ist denn los?“.
 

Auf einmal sprang der Blonde auf, formte ein Fingerzeichen und eine Rauchwolke erschien. Der Schwarzhaarige vermutete schon das schlimmste, fasste sich aber schnell wieder, als er Naruto in Mädchengestalt sah. Er seufzte gequält, als er Naruto’s leuchtend, blaue Augen sah. Sie strahlten keinerlei Wut, oder Hass aus. Sie sahen so aus, wie immer, sanft und rein.
 

Naruto beugte sich vor, kam auf Augenhöhe mit dem Schwarzhaarigen und legte ein liebliches Lächeln auf. Sasuke verstand nicht Recht, lächelte aber vorsichtshalber zurück. Was hatte Naruto vor? Für diesen Streich, der nun schon 2 Tage her lag, war es zu spät.
 

Ohne jegliche Vorwarnung, setzte sich Naruto auf Sasuke’s Schos. Innerlich grinste er, als er Sakura’s giftigen Blick sah. Ja, er wollte Rache. Wenn er nicht wütend werden durfte, musste er es anders anstellen. Er drehte sich etwas, sah nun Sasuke direkt in die Augen. „Was soll das?“ kam auch schon die Frage, die er erwartet hatte. Wieder lächelte Naruto lieblich, erhob seine Arme und legte sie um Sasuke’s Hals. Gefährlich kam er diesen nahe, doch zur seiner Überraschung, wich Sasuke nicht zurück.
 

„Ach Sasuke, ich find dich so Süß“ begann Naruto, zwinkerte diesem schelmisch zu und nun verstand auch der Schwarzhaarige. War das nicht etwas gemein? Sakura würde ausflippen, oder schlimmstenfalls in Ohnmacht fallen. „Findest du?“ gab er zurück, grinste nun ebenfalls und wartete. Was Naruto wohl so alles sagen würde? Das interessierte ihn doch sehr. Er hoffte nur, dass er es nicht übertrieb.
 

Naruto vergaß alles um sich herum. Nur Sasuke und Sakura waren nun noch vorhanden. „Ich Liebe deine dunklen Augen, dein schwarz-bläuliches Haar, einfach deine Ausstrahlung“ schmeichelte Naruto weiter, bekam nun einen leichten Rotschimmer, verstand aber nicht genau, warum. Er hatte das ja nur so daher gesagt, obwohl, schlecht aus, sah Sasuke wirklich nicht. Er begann zu verstehen, warum alle Mädchen auf ihn standen. Sasuke wirkte so unnahbar und interessant. War es wirklich das?
 

Sasuke wurde ebenfalls etwas rötlich um die Nase. Okay, mit solchen Sachen hatte er nun nicht gerechnet. Im Augenwinkel sah er, wie Sakura die Fäuste ballte. Wahrscheinlich fragte sie sich gerade, warum er sich das gefallen ließ. Wenn er ehrlich war, wusste er selbst nicht, warum er dabei mitmachte.
 

„Oh Sasuke… Du bist der tollste Junge im ganzen Dorf, aber das weißt du sicherlich…“ fuhr Naruto fort und überlegte. Was konnte man denn noch sagen? Sein Chakra neigte sich dem Ende zu, er spürte es. Vielleicht hätte er mit seiner Rache warten sollen, aber es machte gerade solchen Spaß. Diesmal würde er nicht weinen. Sakura hatte ihn verletzt und er wollte es ihr nun mit gleicher Münze heimzahlen.
 

„Naruto“ schrie Sakura plötzlich auf, sprang von der Bank und zog den Blonden bei den Haaren mit sich. Da Naruto lange Haare, als Mädchen besaß, keuchte er erschrocken, versuchte sich den Schmerz wegzudenken. Bevor er jedoch ganz von Sasuke weggezogen werden konnte, ergriff er dessen Handgelenk, zwang diesen mit aufzustehen.
 

„Was soll das, Naruto“ keifte Sakura lautstark, holte schon mit ihrer Faust aus, doch sie sollte wohl Niemals ankommen. Sasuke stand lässig vor Naruto, hatte seine rechte Hand in der Hosentasche, mit der anderen hatte er Sakura’s Faust abgefangen. „Was?“ fragte sie verwirrt. Wieso verteidigte ihr Schwarm Naruto auch noch? Hatten sich alle gegen sie verschworen?
 

Naruto hatte die Augen geschlossen, da er dachte, die Faust würde ihn treffen. Dem war wohl aber nicht so, öffnete sie langsam und sah Sasuke vor sich. Innerlich lachte er wieder. Der Uchiha-Erbe beschützte ihn. Sasuke machte seine Sache wirklich gut. Ein echter Beschützer.
 

„Lass Naruto ein für alle mal in Ruhe, Sakura. Hast du mich verstanden?“ knurrte Sasuke, drückte Sakura’s Faust in seiner Hand zusammen, so das diese kurz zuckte. „Sasuke, warum?“ fragte sie weinerlich. Naruto trat näher, lehnte seinen Kopf an Sasuke’s Rücken und atmete hastig. Er konnte das Verwandlungjutsu nicht mehr aufrecht halten. Seine Umgebung verschwamm mehr und mehr.
 

„Du hast keine Ahnung, also sei still und geh nach Hause. Wir sehen uns ja eh Morgen beim Training“. Er ließ ihre Hand los und wusste nicht genau, was mit Naruto war. Er bemerkte, wie sich dieser zurück verwandelte, langsam an seinem Rücken hinab glitt und sich mit letzter Kraft an Sasuke’s Schulter festhielt. „Mein Chakra“ brachte er noch raus, schloss seine Augen und spürte, wie er aufgehoben wurde.
 

Sasuke sah den Kleinen an. Sakura stand daneben, war den Tränen nahe, wusste sie doch nicht, warum Sasuke so etwas sagte. Wieso sagte er so etwas zu ihr? Gut, er hatte Nie sonderlich Interesse an ihr gezeigt, aber sie liebte ihn. Und sie war sich sicher, dass er das wusste. „Sakura, das ist nicht persönlich gemeint. Es ist nur, das ich dir schon mal gesagt habe, dass du Naruto wie den letzten Dreck behandelst. Behandel ihn einfach in Zukunft besser, verstanden?“. Sasuke hatte versucht, in ruhigen Ton zu sprechen und er hoffte, dass es Sakura nun verstanden hatte.
 

Sie nickte kurz, besah sich Naruto, welcher sich in den Armen Sasuke’s befand. Ein leichtes Lächeln umspielte dessen Lippen. „Danke… Sasuke…“ murmelte er leise, wandt sich ein wenig in den Armen und kuschelte sich an die Brust des Schwarzhaarigen.
 

Sasuke konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, war dieser Idiot also noch bei Bewusstsein. Nun gut, auch egal. Es wurde gesagt, was gesagt werden musste. Er sah noch kurz zu Sakura, sah, dass diese sich wieder beruhigt hatte und kehrte ihr den Rücken zu. Es war Zeit, nach Hause zu gehen. Mit langsamen Schritten ging er, sah nicht zurück, als Sakura einmal schniefte. Sie musste es doch endlich begreifen, dass er keine Zeit für eine Freundin hatte. Er lebte für Rache und diese würde er irgendwann kriegen. Da Itachi hinter Naruto her war, brauchte er nur zu warten, musste hart trainieren, um diesen dann besiegen zu können. Früher, oder später würde er kommen.
 

„Wartet, ich möchte etwas sagen“ rief Sakura, lief ein paar Schritte und faltete ihre Hände. Ja, sie hatte nun doch verstanden. Naruto hatte wohl sehr Leiden müssen und wenn sie diese Situation so betrachtete, wusste der Blonde wohl von dem Telefonat. Entweder, er hatte zugehört, oder Sasuke hatte es ihm erzählt, warum auch immer. Sie wusste nicht, warum sich die beiden auf einmal so gut verstünden.
 

Der Schwarzhaarige blieb stehen, drehte sich allerdings nicht um. Sollte Sakura reden, er würde zuhören. Naruto öffnete seine Augen, sah hinauf in Sasuke’s genervtes Gesicht. „Hehehe“ grinste er. „Hehehe“ äffte der Schwarzhaarige ihn nach, würde dem Blonden am liebsten eine reinhauen, hätte er nicht beide Hände belegt.
 

„Naruto, es tut mir Leid, was ich gesagt habe… Ich war gemein zu dir… Verzeih mir, bitte“ kam es leise von Sakura. Der Blonde sah wieder in Sasuke’s Gesicht, erhoffte sich bei diesem eine Antwort zu finden. Aber das konnte er nicht, denn er musste selbst entscheiden. Sollte er ihr vergeben? Vielleicht wäre es besser so, denn sie waren ein Team. Klar, sie hatten tägliche Differenzen, aber sie hatten sich bisher immer wieder zusammen gerauft.
 

Er zog sich etwas höher, so das er über Sasuke’s Schulter blicken konnte. Fest kniff er die Augen zusammen, erhob seinen Daumen und grinste. „Wir sind Quitt, Sakura. Wir sind Freunde, oder etwa nicht?“. Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. Aber okay, so gab es nun keine Schwierigkeiten mehr. Auch Sakura lächelte wieder, nickte kurz und sah ihren Schwarm an, der keinen Muskel regte. Er schien sichtlich wütend auf sie zu sein.
 

„Bis Morgen, Sakura“ wank der Blonde noch, als Sasuke weiter ging. Scheinbar wollte dieser jetzt endlich Heim. Auch Sakura wank noch, kehrte dann, um endlich nach Hause zu gehen. Sie war vorhin ja nur kurz zu Sasuke’s Anwesen gegangen, aber da war Niemand gewesen, also hatte sie ihn im Dorf gesucht.
 

Während Sasuke lief, schwieg er. Er musste den heutigen Tag erstmal verdauen. Erst dieses dämliche Telefonat, dann Naruto’s Wutausbruch und dann noch Sakura selbst, die am meisten schuld dazu getragen hatte. Hätte sie nicht angerufen, wäre das alles nicht passiert. Zudem kam, dass sein Arm schmerzte. Die Bisswunde, die Naruto ihm zugefügt hatte, musste endlich versorgt werden.
 

Naruto schwieg ebenfalls, ließ sich diesen Tag nochmals durch den Kopf gehen. Wenn diese Leere da nicht wäre, dann wäre alles in Ordnung. Hatte er wirklich das Rasengan angewandt? Was wäre passiert, wenn er Sasuke damit getroffen hätte? Er hätte es sich Niemals verziehen. Sasuke war sein Freund. Sein bester Freund. Klar, im Kampf waren sie nach wie vor Rivalen, aber inzwischen hatte er den Schwarzhaarigen richtig gern. Er lächelte. Ja, er würde seinen besten Freund beschützen, wenn es drauf ankam. Das hieß dann wohl, dass er hart trainieren musste. Ob Sasuke ihn auch beschützen würde? Obwohl, das stand außer Frage. Damals, als sie gegen Gaara kämpfen mussten, hatte Sasuke gesagt, das er seine Freunde, sein Team beschützen will, koste es, was es wolle.
 

Dann kam ihm ein Satz in den Sinn, den er dem Schwarzhaarigen an den Kopf geworfen hatte. Es tat ihm nun noch mehr Leid, so ausgerastet zu sein. „Es tut mir Leid“ kam es kleinlaut von Naruto, biss sich auf die Lippe, da dieser Satz sicherlich Weh getan hatte.
 

Sasuke sah hinab, blieb kurz stehen und blinzelte. Was tat dem Blonden leid? „Was denn?“ fragte er ironisch, als sei Nie etwas passiert. Er war einfach nur froh, dass alles so gut ausgegangen war. Naruto brauchte sich nicht zu entschuldigen, denn er hatte sich von seiner Wut leiten lassen, war ein Gefangener, in seinem eigenen Körper, gewesen.
 

„Ich habe dir vorgeworfen, dass du mich verraten würdest, um an das Mangekyo Sharingan zu kommen. Das war nicht so gemeint“ erklärte Naruto, krallte seine Hände in den Stoff des Schwarzhaarigen. Bestimmt hatte sich Sasuke verletzt gefühlt, zeigte es nun nicht, um Naruto nicht zu beunruhigen.
 

Er spürte, wie er an die Brust des Schwarzhaarigen gedrückt wurde. Was hatte das nun zu bedeuten? Er sah auf, in das entspannte Gesicht Sasuke’s. Wieso sagte er denn nichts? Keine Beleidigung, oder sonst was. Doch dann sprach dieser. „Ich hatte es vor, das stimmt…“ begann Sasuke, schloss seine Augen und atmete tief durch. Ja, er hatte es vorgehabt, um an das Mangekyo Sharingan ranzukommen, aber es ging nicht mehr.
 

„Du bist mein bester Freund, Naruto…“ sprach er weiter, ging nun auch weiter und öffnete die Augen auch wieder. Naruto konnte sehen, wie es in dessen Augen gefährlich schimmerte. „Aber ich kann es nicht mehr und will es auch nicht. Ich will nicht den gleichen Weg gehen, wie es mein Bruder getan hat. Dann wäre ich nicht besser, als er“. Mit leiser Stimme hatte Sasuke gesprochen, konnte einfach nicht lauter sprechen, da ihn die ersten Tränen an den Wangen hinab rollten. Er senkte seinen Blick, blieb wieder stehen und zitterte.
 

„Sasuke, was ist denn? Was…“. Naruto unterbrach sich, spürte die erste Träne auf seinem Gesicht, die von Sasuke zu stammen schien. Er weinte also, wie er vermutet hatte. Warum? „Hey Sasuke?“ sprach er sanft, erhob seine Hand und strich die aufkommenden Tränen, aus dessen Augen. Er wollte Sasuke so nicht sehen. Es tat ihm in der Seele Weh. Hätte er das Thema bloß nicht angesprochen, dann ginge es dem Schwarzhaarigen jetzt noch gut.
 

„Ich habe mir immer gewünscht, einen besten Freund zu haben, aber immer, wenn ich jemanden an mich ranlassen wollte, kamen mir die Worte von Itachi in den Sinn. Deshalb bin ich so abweisend, um nicht das zu tun, was er von mir erwartet. Die Versuchung ist einfach zu groß…“. Sasuke ging weiter, behielt seinen Blick allerdings gesenkt. Naruto nickte zaghaft. Das hatte er sich schon gedacht, denn Sasuke war anfangs nicht gern mit ihm, oder Sakura zusammen gewesen. Er wollte die Menschen in seinem Umfeld schützen. Aber das war doch falsch für ihn selbst. Niemand vertrug die ständige Einsamkeit. Diese kannte Naruto doch nur allzu gut. Wieso hatte sich der Schwarzhaarige so etwas angetan? Er hätte doch reden können, aber selbst das hatte er nicht gekonnt, wollte mit seinen Schmerz alleine Leben.
 

Endlich kamen sie beim Uchiha-Anwesen an. Vor der Tür blieb Sasuke stehen und atmete tief durch. Er hatte sich wieder beruhigt und sah nun zum Blonden, welcher seinen Blick erwiderte. Naruto lächelte ihn an, wollte, das es Sasuke wieder besser ging. Er sollte nicht mehr Leiden, dafür würde Naruto sorgen, das schwor er sich.
 

„In meiner linken Hosentasche ist der Schlüssel“ erklärte der Schwarzhaarige. Da er Naruto noch immer auf den Armen trug, sollte der Blonde den Schlüssel rauskramen. Dies tat er dann auch. Nun, er versuchte es zumindest, vergriff sich und lief rötlich an. „Ups…“ entfuhr es ihm, wurde direkt fallen gelassen und kam hart auf den Boden auf.
 

„Du Blödmann, den Schlüssel“ keifte Sasuke, hatte ebenfalls einen Rotschimmer auf den Wangen und suchte den Schlüssel raus. Also ehrlich, Naruto war einfach ein Idiot, so dachte Sasuke. Er schloss die Tür auf und ließ den Blonden einfach liegen.
 

Dieser zog sich am Türrahmen hoch, keuchte gequält, da sein Chakra noch immer viel zu niedrig war. „Sasuke, das war doch keine Absicht gewesen. Warum lässt du mich sofort fallen?“ schrie er ihm nach, wankte in den Flur und setzte sich auf die Stufe, um sich die Schuhe auszuziehen. Er bekam keine Antwort, aber das hatte er schon erwartet. „Was denkt der sich denn? Als wenn ich ihm da mit Absicht hinfasse“ murrte der Blonde, hatte nun endlich seine Schuhe aus und krabbelte auf allen Vieren durch den Flur. Zum laufen reichte sein Chakra einfach nicht mehr und wenn er daran dachte, das er noch in den ersten Stock musste, wurde ihm Übel.
 

Sasuke saß auf der ersten Stufe der Treppe und wartete auf Naruto. Ihm war bewusst, dass der Kleine die Treppe, ohne Hilfe, nicht hinauf schaffen würde. Er hatte die Augen geschlossen und versuchte sich zu beruhigen. Naruto hatte ihn wirklich begrabscht. Ekelhaft, so dachte er sich. Natürlich wusste er, das Naruto das nicht mit Absicht gemacht hatte, aber trotzdem.
 

„Oh man ey, ich kann nicht mehr“ keuchte Naruto, sank zu Boden und schloss die Augen. Es ging einfach nicht mehr. Zwar war der Boden total hart, aber wenn es sein müsste, würde er auf der Stelle hier einschlafen. War ja auch egal. Hauptsache, er war Morgen früh wieder fit. Training. Was Kakashi ihnen wohl beibringen würde? Er war schon mehr, als gespannt. Eine Mission wäre auch nicht schlecht, denn er war nach wie vor pleite. Er brauchte endlich wieder Geld, konnte doch nicht die ganze Zeit von Sasuke’s ersparten Leben.
 

Der Schwarzhaarige stand auf, hatte das gequälte Keuchen des Blonden sehr wohl gehört und schielte um die Ecke. Da lag er, alle Viere von sich gestreckt und die Augen geschlossen. Er überlegte nicht lange, hob ihn auf seine Arme und ging die Treppe hinauf. Vor seiner Zimmertür blieb er stehen, rüttelte Naruto leicht, damit dieser die Tür öffnen konnte.
 

„Mh?“ kam es leise von Naruto, legte ein sanftes Lächeln auf, da er wohlige Wärme spürte. „Mach die Tür auf“ entfuhr es dem Schwarzhaarigen. So langsam wollte er endlich ins Bett und er musste immer noch seine Wunde versorgen. Ob Sakura die Wunde gesehen hatte? War nun auch egal. Der Blonde tat, wie ihm geheißen und spürte auch schon, wie er auf das Bett gelegt wurde. Naruto blieb einfach liegen, hatte nicht mal mehr die Kraft, um sich auszuziehen.
 

Sasuke betrachtete ihn kurz, zuckte dann mit den Schultern und ging ins Bad. Dort desinfizierte er erstmal die Wunde und verband sie schließlich, wobei er ziemlich lange brauchte. Aber ein Uchiha wusste sich zu Helfen. Er war ja bisher immer allein gewesen und hatte alles alleine machen müssen. Tja, nun lebte Naruto hier und er bezweifelte, das dieser je wieder gehen würde. Er grinste. Er war ja selbst schuld, hatte sich den Blonden ins Haus geholt. Sasuke hatte sich aber schon an die Anwesenheit des Kleinen gewöhnt. Es wäre seltsam, wenn dieser wieder ging. Dann würde er sich noch schlechter fühlen, als vorher.
 

Als er endlich fertig war, ging er in sein Zimmer zurück, sah schon, dass sich der Kleine im Bett breit gemacht hatte. Rasch entledigte er sich seiner Kleidung und stieg ins Bett. Naruto schlief schon tief und fest. Er entschied, diesem wenigstens Jacke und Hose auszuziehen. Ohne, das der Jüngere etwas bemerkte, wurde er ausgezogen, lag nun nur noch in Boxershorts und Shirt da. Auch das Stirnband wurde auf den Nachtisch gelegt.
 

„Schlaf gut, Naruto“ grinste Sasuke breit, als er dessen entspanntes Gesicht musterte. Er deckte ihn und sich selbst zu und seufzte. Den heutigen Tag würde er wohl Nie mehr vergessen. Kaum, das er die Augen geschlossen hatte, spürte er zwei Beine, die sich um seines schlangen, darauf den warmen Körper, des Kleinen, wie sich dieser an ihn schmiegte.
 

Sasuke drehte sich ihm zu, wollte wissen, ob dieser wach war, doch so schien es nicht zu sein. Er schlief und schien Wärme zu suchen. Sasuke zögerte, strich dem Kleinen durch das blonde Haar und schmunzelte, als Naruto zu schmatzen begann. „Mh… Ramen… Ich will noch mehr haben“ kam es leise und nuschelnd von diesem. Beinahe hätte Sasuke gelacht, hatte sich dann aber doch noch beherrschen können. Warum empfand er diese Nähe als angenehm? Naruto gab ihm alles. Geborgenheit, Freundschaft und er half ihm, half ihm seine Vergangenheit zu vergessen.
 

Er rutschte etwas näher und schon spürte er, wie sich ein Arm um ihn schlang. Es war so seltsam. Die letzten Nächte war es nicht anders gewesen und er fragte sich, ob es Naruto nicht störte. Zugegeben, ihn störte es nicht mehr, denn er mochte diese Nähe, die anfangs noch so ungewohnt war. Er legte nun ebenfalls einen Arm um Naruto, zog den Kleinen noch dichter an sich und seufzte. „Ach Naruto…“ brachte er noch raus, legte seinen Kopf auf den des Blonden und schlief, wenige Minuten später, ebenfalls ein.
 

Keiner der beiden hatte bemerkt, dass ihr Sensei sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Dieser stand am Fenster und hatte den Worten gelauscht. Nun verstand er, warum sich die beiden so gut verstünden. Sie lebten zusammen. Das ‚Warum’ und ‚Wieso’ würde er noch herausfinden. Nun galt es auch für ihn nach Hause zu gehen, denn Morgen galt es, seine 3 Schüler zu trainieren und da wollte er doch ausgeruht sein. Nochmals warf er einen kurzen Blick zum Fenster rein, konnte nur durch einen kleinen Spalt erkennen, dass die beiden, eng aneinander gekuschelt, schliefen. War auch zu Doof, das Sasuke immer die Vorhänge zu zog. Lächelnd verschwand Kakashi in einer Rauchwolke. Ja, Morgen würde er sie beobachten und war schon mehr, als gespannt.

Das Versprechen!

Naruto lag schon lange wach, aufgrund der Wärme, die Sasuke ausstrahlte. Nie hätte er geglaubt, sich bei ihm so Wohl zu fühlen. Lächelnd sah er diesen an, horchte der gleichmäßigen Atmung. Wenn Sasuke schlief, sah er nicht so arrogant aus, wie er es sonst immer versuchte zu sein. So sah er aus, wie ein normaler Junge, der kein Wässerchen trüben könne. Ein völlig entspanntes Gesicht. Naruto wusste nicht, was er ohne diese wohlige Wärme tun würde, aber hergeben wollte er sie nicht mehr. Das hieß dann wohl, das Sasuke ihn nun für immer am Hals hatte.
 

Dann fiel sein Blick auf Sasuke’s Hals und er erblickte etwas, was er nicht kannte. War ihm das bisher nicht aufgefallen? Wie konnte er nur so Blind sein? Er drehte Sasuke’s Kopf etwas, um dieses Etwas besser zu betrachten. Es sah aus, wie ein Mal. Wenn er so nachdachte, sah es fast so aus, wie das Sharingan. Seltsam, das Sasuke so etwas am Körper trug. Ob Sakura davon wusste? Sie war ihm oft näher gewesen, als er.
 

Sanft strich er darüber, schien aber in der Haut zu sein. So etwas hatte er noch Nie gesehen. Ob das wirklich normal war? Er sah wieder hoch, in Sasuke’s Gesicht und blickte in zwei dunkle Augenpaare, die ihn fragend musterten. Er lächelte verlegen, kratzte sich am Kopf und setzte sich auf. „Es ist nicht so, wie es aussah“ versuchte Naruto sofort zu erklären. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, drehte er seinen Kopf beiseite. Wieso immer diese ständige Röte? Er spürte sie regelrecht, konnte es sich aber nicht erklären. Er hatte doch nichts gemacht, war doch nur interessiert gewesen.
 

Der Schwarzhaarige setzte sich nun ebenfalls auf und berührte die Stelle, an der Naruto ihn gerade berührt hatte. Scheinbar hatte er das Mal entdeckt. Es war eh nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der Kleine es sehen würde. Bis jetzt hatte er sich immer davor drücken können, hatte es soweit es ging verstecken können. Hoffentlich fragte Naruto nicht. Er wollte es ihm Nie erzählen, weil dieser sich dann Sorgen machen würde. Nur Sakura wusste davon, sowohl die anderen alle, abgesehen von ihnen Genin.
 

„Morgen“ murmelte er, stand auf und suchte sich Klamotten raus. Er spürte den fraglichen Blick auf seinen Rücken ruhen. Er wartete nur darauf, bis Naruto endlich fragen würde. Aber was sollte er sagen? Das er das Mal von Orochimaru bekommen hatte? Das er einmal so wütend geworden war, das er eine ihm unbekannte Kraft gespürt hatte und er Stärker geworden war, als je zuvor? Sasuke schluckte.
 

„Sasuke, was ist das da? Ich meine, dieses Mal?“ fragte Naruto endlich, stand ebenfalls auf und sammelte seine Kleidung auf. Er wusste genau, dass da etwas nicht stimmte und rausreden brauchte sich der Schwarzhaarige erst gar nicht. Dafür wusste der Blonde schon viel zu viel.
 

Der Schwarzhaarige drehte sich um, hatte seine neue Kleidung in der Hand, weil er gleich Duschen wollte. Mit der freien Hand fasste er sich an der Schulter, senkte seinen Blick. Eigentlich war er Naruto keinerlei Rechenschaft schuldig, aber er wusste genau, dass der Kleine nicht locker lassen würde. „Erinnerst du dich an die Chunin-Auswahlprüfung? Wir waren doch im Wald des Schreckens, oder?“. Sehr leise sprach der Schwarzhaarige und Naruto schluckte hörbar. Er trat näher, hatte einen ernsten Blick aufgelegt und sah seinen Teamkollegen an. „Orochimaru… Was bedeutet dieses Mal? Wie hat er dir das gegeben? Es kann nur von ihm sein. Sonst ist nichts Schlimmes dort passiert“. Naruto versuchte seine Wut zu unterdrücken, die aber stetig anstieg, je länger er darüber nachdachte. Er war Bewusstlos gewesen, also hatte dieser bekloppte Schlangenmann Zeit gehabt, an Sasuke ranzukommen.
 

„Kakashi hat es versiegelt und gemeint, es hieße, das Mal des Fluches. Mehr weiß ich auch nicht“. Er wusste nur, dass wenn er wollte, diese Kraft nutzen konnte. Ob Orochimaru noch mehr Kräfte besaß? Vielleicht konnte er so seinen Bruder so besiegen. Kurz huschte ihm ein Lächeln über die Lippen, doch dieses verschwand wieder, als er in Naruto’s wutverzerrtes Gesicht sah. Er musste Handeln, wenn er nicht jetzt schon trainieren wollte. Bestimmend legte er den Kleinen, seine Hände auf den Schultern, beugte sich etwas hinab, um ihn in die Augen zu sehen.
 

„Wieder Orochimaru und dabei… Man ey, hätte ich das gewusst, hätte ich ihn eigenhändig getötet. Und Kabuto ist auch ein verdammter Verräter“ regte sich Naruto auch schon auf. Er hatte es nicht vergessen, den Kampf zwischen Jiraiya, Tsunade und Orochimaru. Er hatte da nicht viel ausrichten können, hatte nur Tsunade eine Weile beschützen können. Wo er jetzt darüber so nachdachte, war Sasuke’s Name auch mal gefallen, aber er hatte nicht alles verstehen können. Was wollte der Typ nur von seinem besten Freund?
 

„Naruto… Es geht mir gut, keine Sorge. Geh Duschen, ich mach inzwischen Frühstück“. Sasuke musste ihn irgendwie auf andere Gedanken bringen. Noch mal solch einen Wutausbruch wollte er nicht erleben. Gut, diese Wut galt nicht ihm, aber wer wusste schon, wie weit diese Wut reichte.
 

Ein kurzes Nicken folgte von Naruto, ehe er aufsah, in das ernste Gesicht des Schwarzhaarigen. Er wusste, warum Sasuke ihn so ansah. „Ich geh ja schon und keine Angst, ich habe nicht vor, diese Kraft gegen dich zu richten. Nur… Wenn mir Orochimaru noch mal begegnet, dann…“. Naruto ließ den Satz offen. Man konnte es sehen, wie man es wollte. Naruto nahm sich noch sein Stirnband und ging ins Bad. Eine warme Dusche würde ihn vielleicht wieder beruhigen.
 

Sasuke atmete erleichtert aus, als der Kleine endlich ins Bad gegangen war. Es war nicht so, das er Angst vor ihm hatte, aber dieser Ausdruck, den Naruto in den Augen hatte, ließ es ihm eiskalt den Rücken runter laufen. Er schloss aus Naruto’s Sätzen heraus, das er diesem wohl noch mal begegnet sein musste. Aber fragen wollte er nun nicht. Vielleicht später. Nein, lieber doch nicht, denn Naruto sollte sich bloß nicht aufregen. Hoffentlich lehrte Kakashi ihnen heute etwas Gutes. Etwas, was den Kleinen ablenkte.
 

Nur in Boxershorts bekleidet, ging er die Treppen runter, machte langsam das Frühstück und hing seinen Gedanken nach. Ja, Orochimaru hatte ihm dieses Mal verpasst, aber warum? Sasuke schüttelte den Kopf, er wollte darüber jetzt nicht mehr nachdenken. Auch wenn die Verlockung, auf mehr Kraft sehr groß war. Und er war sich sicher, das Orochimaru sie ihm geben konnte, wenn er nur wollte. Die Frage blieb nur, bekäme er sie umsonst? Das glaubte er nämlich nicht. Nochmals schüttelte er den Kopf. Wenn Naruto das wüsste, was er sich hier zusammensponn, würde dieser ihn an die Kehle springen. Als er endlich fertig war, setzte er sich und wartete.
 

Nach einigen Minuten erschien der Jüngere auch schon angezogen in der Küche. Dessen Blick hatte sich wieder normalisiert. Gut, bloß nicht dieses Thema noch mal anschneiden. Sasuke aß stumm sein Frühstück, vertiefte sich in seine Gedanken. Naruto aß ebenfalls stumm, sah aber ab und zu zum Schwarzhaarigen rüber und machte sich seine eigenen Gedanken. Dieses Mal. Wieso hatte er das bekommen? Beinahe hätte er vor Wut geknurrt, hätte er sich nicht zusammen gerissen.
 

„Bin Duschen“ meldete sich Sasuke zu Wort, stand auf und nahm seine Sachen mit. Jetzt musste er sich beeilen, denn in weniger, als einer halben Stunde mussten sie schon beim Treffpunkt sein. Naruto blieb einfach sitzen, schob seinen Teller beiseite und starrte stumm auf den Tisch. Ihn beschlich ein seltsames Gefühl. Er hatte Angst, dass es etwas Tiefgründigeres mit dem Mal auf sich hatte. Hoffentlich irrte er sich und Sasuke hatte ihm die Wahrheit gesagt. Natürlich wusste er, das der Schwarzhaarige ihm nichts sagen musste, aber warum zitterte er dann nur so furchtbar? Dieses seltsame Gefühl zerfraß ihn innerlich. Wieso auf einmal?
 

Erst jetzt bemerkte er, dass seine Wangen nass waren. „Lass es nur eine Einbildung sein, bitte“ murmelte er, verschränkte seine Arme auf den Tisch und legte seinen Kopf darauf. Wieso fühlte er sich so schlecht? Er wollte sich nicht so fühlen. Es fühlte sich so an, als sei er Hilflos. Dabei war doch alles in Ordnung, oder? „Gar nichts ist in Ordnung. Irgendwas stimmt nicht, das weiß ich… Was ist es nur?“ schluchzte Naruto.
 

Sasuke war endlich fertig und betrat die Küche. Erschrocken blieb er stehen und lauschte den Schluchzern, die Naruto von sich gab. Auch vereinzelte Worte drangen an sein Ohr. Der Blonde machte sich Sorgen. „Hey Blödmann, mir geht es gut und es ist alles in Ordnung. Jetzt reiß dich mal zusammen. Komm, wir gehen zum Training“. Sasuke hatte extra im Befehlston gesprochen. Gerade bei der Dusche, waren ihm so viele Möglichkeiten durch den Kopf gegangen, aber nichts würde Helfen. Wenn er Stärker werden wollte, musste er irgendwann das Dorf verlassen.
 

„Ja, gehen wir“ kam es leise von Naruto, versuchte sich nun zu beruhigen, was ihm nach einigen Minuten auch gelang. Das Gefühl jedoch blieb. Er warf seinen Teamkollegen einen prüfenden Blick zu, doch dieser wich ihm aus. „Irgendetwas stimmt nicht, Sasuke…“ dachte der Blonde bei sich.
 

Beide waren schon längst auf dem Weg zum Treffpunkt, doch die Stimmung war einfach nur betrübt. „Verdammt… Ich hab solche Angst, dass er irgendetwas macht. Ich kenne ihn, er würde alles für seine Rache tun“ schoss es dem Blonden wieder durch den Kopf. Wieder sah er zu Sasuke, welcher zu ihm schielte. „Hör auf zu Heulen, Blödmann“ meckerte der Schwarzhaarige und wischte dem Blonden einige Tränen aus dem Gesicht. Spürte Naruto etwas? Ahnte er vielleicht, dass er mit dem Gedanken spielte, das Dorf zu verlassen?
 

„Sasuke?“. Wieder ein Schluchzen und diesmal blieb Naruto auch stehen. Er kam sich selbst schon jämmerlich vor, aber es ging nicht anders. „Versprich mir, dass du für immer hier bleibst. Das du Nie etwas schlimmes anstellst. Ich bitte dich, Sasuke. Bei unserer Freundschaft“. Nun wusste auch Sasuke, das Naruto etwas ahnte. Betrübt senkte er seinen Blick und seufzte. „Naruto…“ begann Sasuke, biss sich auf die Unterlippe und ballte seine Hände. Wieso wollte der Kleine solch ein Versprechen, welches er vielleicht doch irgendwann brechen musste? Aus welchem Grund?
 

„Bitte, Sasuke… Ich kann… Ich tu alles, egal, was es auch ist“. Naruto trat näher, streckte seinen kleinen Finger aus, um das Versprechen zu besiegeln. Er brauchte dieses Versprechen. Noch zögerte Sasuke, musste nochmals an die Alternativen denken und wieder kam er nur zu dem einen Schluss. „Ich verspreche es dir. Ich versuche es zumindest, Naruto…“ kam es leise vom Schwarzhaarigen, verharkte seinen kleinen Finger, mit dem des Blonden. „Wieso ist dir das so wichtig?“ fragte er aber noch nach.
 

Naruto sah seinen Freund fest in die Augen, versank beinahe in den dunklen Seen, bis er sich selbst wieder wachrüttelte. „Weil du auch mein bester Freund bist. Weil du mir sehr wichtig bist, Sasuke“. Erneute Tränen bildeten sich in Naruto’s Augen, die aber sofort vom Schwarzhaarigen beseitigt wurden.

So wichtig war er ihm also? Dann hatte er nicht das Recht, dieses Versprechen zu brechen. Egal, wie lange es dauern würde, dann würde er eben hier bleiben, bei Naruto. „Man… Naruto, hör doch endlich auf zu Heulen“. Er nahm diesen in seine Arme, strich Naruto beruhigend über den Rücken, doch anstatt es besser wurde, wurde es schlimmer.
 

Der Blonde krallte sich in das blaue Shirt Sasuke’s und drückte sein Gesicht in den Stoff. Er fand sich selbst schon albern, dass er hier so rumheulte, aber dieses Gefühl drängte ihn dazu. Er wusste doch selbst nicht, warum das so war. Er wusste nur, dass er noch Nie so geweint hatte, wie heute. Dann, nach einigen Minuten schien es sich zu bessern, so dachte jedenfalls Sasuke.
 

Langsam löste er sich vom Blonden und sah auf sein Shirt. „Jetzt hast du mich voll geweint“ versuchte er zu Scherzen, doch Naruto lachte nicht, wie er es sich erhoffte. Naruto blieb stumm, ging endlich weiter, weil sie nun mal zum Treffpunkt mussten. Sasuke folgte ihm dann, holte ihn ein und besah sich diesem. Naruto sah einfach nur total mitgenommen aus und es schien seine Schuld zu sein. „Naruto…“. Seine Hand suchte die des Blonden, ergriff sie und schloss sie in seine. Naruto sah augenblicklich auf und wusste nicht, was er davon halten sollte.
 

„Komm Naruto, du musst mich Nerven“ grinste Sasuke überlegen. „Und du musst noch viel Stärker werden, um mir das Wasser zu reichen“. Der Jüngere grinste, strahlte nun wieder und sah nach vorn. Dieses Gefühl verschwand. Endlich beruhigte er sich wieder vollständig. Erleichtert atmete er aus. „Von wegen. Dir werde ich es zeigen“ grinste Naruto, kratzte sich am Kopf und war froh, das noch nicht so viele Leute unterwegs waren. Wie sah das denn auch aus? Sasuke Uchiha und Naruto Uzumaki, Hand in Hand? Der Blonde verbreiterte sein Grinsen. Irgendwie seltsam, aber es störte ihn nicht mal.
 

Auch Sasuke seufzte. Der Kleine strahlte wieder, schien auf seine Provokation angesprungen zu sein. Ein gutes Zeichen, das es heute noch ein schöner Tag werden konnte.
 

Nach weiteren Minuten kamen sie bei der Brücke an, wo Sakura schon sehnsüchtig wartete. Ihre Hände trennten sich wie auf Kommando. „Guten Morgen“ rief Sakura, wunderte sich, das Naruto mal pünktlich kam und dazu noch mit Sasuke. Hatte der Blonde beim Schwarzhaarigen übernachtet? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Sie waren schon so lange ein Team und nicht mal sie war in Sasuke’s Anwesen gewesen.
 

„Guten Morgen“ grüßte nun auch Naruto, setzte sich auf dem Boden und lehnte sich an der Brüstung an. Irgendwie war er nun wieder müde, was wohl von weinen kam. Er seufzte erleichtert, besah sich seinen kleinen Finger und lächelte. „Er hat es mir versprochen“ dachte er bei sich. Neben ihm lehnte Sasuke an der Brüstung und schien in Gedanken zu sein. Hoffentlich hielt er sein Versprechen. Betrübt senkte er seinen Blick wieder. Wieder dieses ungute Gefühl, als würde Sasuke doch etwas Schlimmes tun. Warum ließ ihn das jetzt nicht mehr in Ruhe? Immerhin hatte es ihm der Schwarzhaarige versprochen.
 

Er bemerkte wieder nicht die Tränen, die an seinen Wangen hinab liefen. Verzweifelt kniff er die Augen zusammen, wollte am liebsten wieder gehen, aber selbst das durfte er nicht. „Naruto?“ fragte Sakura, beugte sich zu ihm runter und sah ihn besorgt an. Sie erlebte es so selten, dass dieser weinte. Er schien wirklich zu Leiden, aber warum? War sie etwa schuld, wegen ihrer Worte?
 

Auch Sasuke sah nun hinab, in das verweinte Gesicht des Blonden. Wieso ertrug er es einfach nicht, dass dieser weinte? Weil er wusste, das er schuld trug. „Naruto… Ich…“ begann er und hockte sich ebenfalls hinunter. Naruto ballte seine Fäuste, schlug auf den Boden vor sich ein. Jetzt benahm er sich sogar vor Sakura so. Wie das wohl aussehen musste? Naruto Uzumaki, die verzweifelte Heulsuse. „Beruhige dich… Denk daran“ sprach Sasuke und hielt seinen kleinen Finger hin.
 

Sakura sah abwechselnd zu Naruto und Sasuke. Hatte sie etwas verpasst? Natürlich, die beiden benahmen sich wirklich seltsam, in letzter Zeit. Sie verheimlichten etwas. Der Blonde besah sich den kleinen Finger und nickte. „Bleib bei mir“ wisperte er kaum hörbar, zog den Schwarzhaarigen zu sich und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Sasuke schloss seine Arme um diesen, hatte die Worte sehr wohl verstanden und wurde leicht rötlich um die Nase. Doch das war Nebensächlich. Der Kleine sollte sich endlich wieder fassen und die kleine Nervensäge werden.
 

In den Moment erschien ihr Sensei, besah sich seine beiden Schüler. Dem einen schien es nicht gut zu gehen und der andere versuchte diesen zu beruhigen. Kurz besah er sich Sakura, die wohl nicht genau wusste, was hier eigentlich los war. „Guten Morgen… Es gibt Neuigkeiten“ sprach Kakashi und lächelte.
 

Sofort löste sich Naruto von Sasuke, wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und stand auf. Gut, Kakashi war nun da und jetzt würde es Training geben. Neuigkeiten? „Und die wären?“ wollte er gleich wissen. Kakashi nahm ihn kurz in Augenschein, sah die leicht geröteten Augen des Blonden und schloss daraus, das dieser wohl geweint haben musste. Warum, das wusste er nicht und wollte auch nicht fragen. Nicht, das Naruto noch mal anfing.
 

„Gut, hört mir zu. Das Training heute fällt aus…“ begann Kakashi und zückte sein Flirtparadies aus der Tasche. Er schlug es auf und begann zu Lesen. Sofort bekam er Protestschreie zu hören. Beide Jungs schienen damit nicht einverstanden zu sein. Nur Sakura blieb stumm, wollte aber den Grund dazu wissen.
 

„Beruhigt euch doch. Es gibt eine Mission für uns. Ihr wisst doch, das bald das Fest des besten Bowlers organisiert wird, oder? Tsunade hat beschlossen, das dieses Jahr auch die Genin dran teilnehmen dürfen. Da nun viele Chunin und Jounin, darunter auch ich, hart für dieses Turnier trainieren, da es nur einmal im Jahr stattfindet, muss vieles erledigt werden“ erklärte Kakashi weiter. Über Naruto’s Kopf schwebte ein großes Fragezeichen. Was musste denn gemacht werden? Hoffentlich nichts ätzendes. Er wollte etwas Spannendes machen. „Wir dürfen ehrlich dran teilnehmen?“ fragte er voller Elan, worauf sein Sensei nickte.
 

Naruto ballte seine Hände, drehte sich Sasuke zu und hielt ihm seine rechte Faust vors Gesicht. „Sasuke, ich mach dich fertig, verlass dich drauf“ posaunte er sofort. Sasuke grinste, schloss seine Augen und war irgendwie erleichtert. Der Kleine war, wie immer. Nervig eben. „Wir werden sehen, Naruto. Du sagst immer viel“ provozierte der Schwarzhaarige, grinste nun breiter und man hörte es schon gefährlich knistern in der Luft. Die beiden waren wieder in ihrem Element.
 

Sakura und Kakashi standen nur da und seufzten. Es schien, wie immer zu sein. Aber so war es gut. „Gut, schön dass ihr euch freut. Nun zu der Mission. Eine ältere Dame braucht Hilfe im Haushalt, da sie auch für das Turnier trainiert“. Naruto glaubte sich verhört zu haben. Das klang verdächtig, nach einer D-Rang Mission. Er verengte seine Augen und sah seinen Sensei abschätzend an. Natürlich entging dies Kakashi nicht und wartete schon auf die Proteste, die der Kleine gleich abgeben würde.
 

„Kriege ich dafür wenigstens genügend Geld? Ich meine, es geht ja nicht, das mich Sasuke über Wasser halten muss“. Als Naruto dies ausgesprochen hatte, schlug er sich auch sofort die Hand vor dem Mund. Toll, er hatte sich verplappert. Sasuke drehte sich um, knirschte mit den Zähnen, weil es ihm total missfiel, das Naruto seinen Mund nicht halten konnte. Bald würde es das ganze Dorf wissen.
 

„Ja, ihr kriegt anständigen Lohn“ meinte Kakashi darauf, ging auf das von Naruto gesagte nicht weiter ein, da er sich Denken konnte, das Sasuke es nicht hören wollte. Innerlich grinste er jedoch. Immerhin hatte er gestern Abend noch sehen können, wie die beiden eng aneinander gekuschelt schliefen. Er fragte sich, ob es noch zur einer normalen Freundschaft zählte, oder ob da vielleicht mehr lief. Das würde dann wohl die Zeit zeigen.
 

Sakura schluckte. Sasuke half Naruto also? Gut, sie wusste, das ihr Schwarm viel Geld besaß, das er aber jemanden damit half, hatte sie nicht gewusst und dazu noch Naruto. Aber ihr wunderte nichts mehr. „Dann machen wir die Mission. Auf geht’s, Leute. Und denk dran, Sasuke…“. Er sah beiseite, bekam einen wütenden Seitenblick zu spüren, ließ sich davon aber nicht weiter stören. „Ich mach dich fertig“. „Ha, wovon träumst du eigentlich nachts?“ kam es spöttisch vom Uchiha-Erben. Beide sahen sie sich direkt in die Augen und begannen zeitgleich zu Grinsen. „Ich werde nicht verlieren“ dachten sich beide zugleich.

Ein schönes Gefühl!

Während Kakashi noch einige Sachen erklärte, die gemacht werden mussten, schwelgte Naruto schon ganz woanders. Er dachte nach, wie er trainieren sollte. Wenn er ehrlich war, hatte er noch Nie Bowling gespielt. Das würde ein hartes Stück Arbeit werden, das wusste er jetzt schon. Er hoffte nur, das Sasuke, wie er, im Nachteil war. Nicht, das der Uchiha-Erbe ihn haushoch fertig machte.
 

„Kann mal jemand unseren Träumer aufwecken?“ fragte Kakashi und seufzte. Hätte er das mit dem Turnier erst später erzählt. Er wusste doch genau, wie Naruto war. Das dieser sich jetzt schon Gedanken darüber machte, war doch von vornherein klar gewesen. Sasuke besah sich seinen Teamkollegen und grinste. Diese ernste Miene, sie kam nur zum Vorschein, wenn er wirklich über etwas wichtigem nachdachte. Er stupste ihn kurz in die Seite, worauf Naruto ihn ansah. „Zuhören“ erklärte der Schwarzhaarige und seufzte ebenfalls. Langsam fragte er sich selbst, wie er es mit Naruto aushielt. Aber bei ihm hörte er immer zu, vielleicht war das der Unterschied.
 

„Ausgeträumt, Naruto? Also gut. Dann lasst uns gehen. Sasuke kann dir auf dem Weg erklären, was wir alles machen müssen“. Kakashi hoffte darauf, dass der Kleine dem Schwarzhaarigen zuhören würde. Und so gingen sie los.
 

Auf dem Weg hörte Naruto Sasuke zu, nickte oftmals und seufzte. Ihm passte solche Arbeit nicht. Es reichte, dass er bei Sasuke zu Hause half, oder nicht? Aber wenn er Geld dafür bekam, dann würde er das nun machen. „Hast du jetzt alles verstanden?“ wollte der Schwarzhaarige wissen, worauf Naruto gequält nickte. Sasuke wusste, das der Blonde keine Lust dazu hatte und wenn er ehrlich war, er hätte auch gern eine bessere Mission bekommen. Wann war denn eigentlich dieses Fest?
 

„So, wir sind da. Die ältere Dame hat mir ihren Schlüssel gegeben. Wir können also sofort anfangen. Je eher wir fertig sind, desto eher kann ich mit dem Training beginnen. Ich will doch schließlich Gai besiegen“ grinste Kakashi, schloss die Haustüre auf und ging hinein. Sakura folgte ihren Sensei sofort, während die beiden Jungs noch draußen standen.
 

„Oh man, ich habe keine Lust, echt jetzt“ beschwerte sich Naruto leise. Sasuke musste Grinsen, sah seinen Teamkollegen an und nickte. Ja, er hatte auch keine Lust. „Lass es uns einfach hinter uns bringen. Sensei Kakashi hat Recht. Je eher wir fertig sind, desto eher können wir üben. Immerhin will ich dich beim Bowling besiegen“. Und mit diesen Worten, ging auch der Schwarzhaarige ins Haus. Naruto sah ihm nach, begann zu Grinsen und stürmte ebenfalls hinein. Ja, Sasuke hatte Recht. Je schneller, desto besser. Als er in den Flur trat, zog er sich die Schuhe aus und stellte sie zu den anderen.
 

„Sakura, du wirst abstauben, verstanden?“ verteilte Kakashi nun die einzelnen Aufgaben. „Verstanden“ lächelte die Rosahaarige. Dann wandte sich der Sensei an seine Jungs. Er konnte sehen, dass beide keinerlei Lust verspürten, solch einer Tätigkeit nachzugehen, aber es musste gemacht werden.
 

„Sasuke, da du allein wohnst, sowohl auch du Naruto, wisst ihr sicherlich, was ihr zutun habt“. Naruto sah Sasuke an und dieser erwiderte dessen Blick. Tolle Aussage. Jeder machte seinen Haushalt doch anders. Beide sahen wieder zu Kakashi, welcher gequält seufzte. „Okay… Naruto, du wirst mit Sasuke zusammen die Fenster putzen. Alle, habt ihr mich verstanden?“. Der Blonde ließ sofort seinen Kopf hängen. Musste es ausgerechnet so etwas sein? Er hasste Fenster putzen. Damit hatte er sich immer schwer getan. Sasuke nickte einfach nur, machte schon mal Wasser fertig, während Naruto weiterhin einfach nur da stand.
 

Wenig später standen sie auch schon vor einem Fenster. Naruto von außen und Sasuke von innen. Beide begannen mit dem Putzen, wobei der Blonde in Tränen ausbrechen hätte können. Anstatt, das es glänzte, schmierte er. „Hach, ist mir jetzt total egal. Ich kann das einfach nicht“ motzte er die Scheibe an, verschränkte die Arme und murrte. Sollte das lieber die ältere Dame machen, die hier wohnte. Wer war er denn? Irgendeine Putze?
 

Sasuke öffnete das Fenster und wank den Kleinen zu sich. Nur widerwillig tat Naruto, was der Schwarzhaarige wollte. „Pass auf, okay?“. Sasuke nahm Zeitungspapier zur Hand und wischte über die feuchte Scheibe. Dadurch sah man keinerlei Striemen. „Siehst du?“. Naruto nickte zögerlich und lächelte. Sasuke wusste wirklich viel. Woher er das wohl wusste? Das hätte er zu gern gewusst, wollte ihn aber nun nicht fragen.
 

Eine Stunde später hatten sie alle Fenster geputzt und sie waren einigermaßen zufrieden mit sich. Dank Sasuke’s Tipp, hatte es auch Naruto Spaß gemacht. Breit grinsend, betrat er das Haus wieder und wollte sich kurz setzen. Nur wurde daraus nichts, da ihm Kakashi zuvor kam. „So, nun muss noch der Boden geputzt werden. Das macht ihr alle zusammen“ erklärte der Sensei.
 

Als auch das, nach einer weiteren halben Stunde erledigt war, waren alle drei Schüler ziemlich geschafft. Kakashi begutachtete die Arbeit und lächelte. Ja, er war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Sehr schön, dann werde ich nun den Bericht abgeben und später bekommt ihr euer Geld“ erklärte er ihnen. Alle drei nickten, woraufhin sie das Haus verließen. Als Kakashi abgeschlossen hatte, gingen sie noch ein Stück zusammen. Sie fragten sich nun doch, was sie noch machen würden. Das konnte schließlich nicht alles gewesen sein.
 

„Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen. Das Turnier findet in zwei Tagen statt. Trainieren könnt ihr allerdings nicht, da ich für euch etwas anderes vorgesehen habe“ begann Kakashi zu erzählen und blieb stehen. Naruto wollte gerade etwas sagen, als er in die Seite gestupst wurde. Er sah Sasuke knurrend an, doch dieser schüttelte nur mit dem Kopf. „Ihr werdet ein Überlebungstraining machen. Vor Konoha im Wald. Ihr sollt überleben und euch selbst versorgen… Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr zusammen bleiben wollt, oder ob ihr euch aufteilt. Aber eines steht fest, es wird kein leichtes Training werden“ erklärte Kakashi weiter.
 

Naruto sah ihn gebannt an, wusste im Moment nicht, was er davon halten sollte, aber wenn sein Sensei es so wollte? Ein Überlebungstraining. Zwar hatten sie so etwas, in der Art, schon mal gemacht, aber was sollte es. Training war Training. Er freute sich schon drauf, auch wenn das hieß, das er für dieses Bowlingfest nicht trainieren konnte. Also nickte er einfach, grinste wieder breit und verschränkte seine Arme hinterm Kopf.
 

Sasuke und Sakura waren ebenfalls einverstanden, denn eine andere Wahl hatten sie sowieso nicht. Kakashi verabschiedete sich von seinen Schülern, sagte ihnen noch, das sie in zwei Stunden bei der Brücke stehen sollten und ihre Ninjausrüstung checken sollten, denn diese würden sie für die Jagd und vielleicht Verteidigung brauchen. Auch damit waren alle einverstanden und machten sich auf dem Weg nach Hause.
 

„Überlebungstraining, was? Na ja… Ich hätte zwar lieber Bowling geübt, aber was soll’s. Zwei Tage in der Wildnis“ murmelte Naruto vor sich hin. Sasuke ging lässig neben ihm. Ja, ein Überlebungstraining. „Naruto, wir müssen damit rechnen, das Kakashi Genjutsus und Fallen anwenden wird, also pass auf, bevor du irgendwo hinläufst“ ermahnte er seinen Teamkollegen, worauf er doch nur angemault wurde. In sich hinein grinsend, das Naruto es doch wieder vermasseln würde, beließ er es einfach dabei. Musste er eben wieder den Retter spielen.
 

Als sie beim Anwesen ankamen, kontrollierten sie ihre Ninjaausrüstung genau und stellten fest, dass es an nichts fehlte. Der Blonde spielte mit den Gedanken, sich doch ein paar Ramen mitzunehmen, doch Sasuke sprach auf ihn ein, das Kakashi diese eh einsacken würde. „Zwei Tage ohne Ramen. Ich glaube, dass ich dann Sterben muss“ seufzte Naruto. Er wollte lieber hier bleiben und seine tägliche Ration Ramen bekommen.
 

Als sie alles überprüft hatten, schaute der Schwarzhaarige zur Uhr und stellte fest, das sie noch eine Stunde hatten. Da Kakashi bestimmt wieder zu Spät kommen würde, konnte er noch etwas zu Essen machen. Zusammen mit Naruto, war er nun in der Küche und kochte seinem Untermieter seine heißgeliebten Ramen. „Sasuke, du bist einfach toll“ lobte Naruto ihn, sah diesem dabei zu, wie er die Ramen machte. Auf Sasuke’s Gesicht zeichnete sich ein kleines Lächeln ab, ehe er Rot anlief, als der Kleine immer näher trat. Was tat Naruto denn da? War er einfach nur neugierig, oder was sollte das werden?
 

In der Tat rückte Naruto immer näher und sah dem Schwarzhaarigen dabei zu, wie dieser das Essen machte. „Naruto, könntest… Könntest du dich vielleicht setzen?“ fragte der junge Uchiha-Erbe nun doch, denn ihm machte diese Nähe auf einmal so nervös. Nachts war es etwas anderes, aber am Tag? „Was ist? Ich wollte dir nur zusehen“ erklärte der Blonde, sah nun auch, das Sasuke total Rot im Gesicht geworden war. Hatte er vielleicht Fieber? Er dachte nicht lange nach und streckte seine Hand aus. Sanft berührte er dessen Stirn, nachdem er das Stirnband etwas gelockert hatte. Die Röte in Sasuke’s Gesicht nahm zu, je näher der Kleine kam.
 

„Also Fieber hast du nicht. Wieso bist du denn so Rot im Gesicht?“ fragte Naruto normal. Nein, er konnte sich diese Röte nicht erklären. Hatte er vielleicht etwas falsch gemacht? Er überlegte kurz, fand aber keinen triftigen Grund.
 

„Naruto, setz dich jetzt einfach“ wurde der Uchiha-Erbe lauter. Wieso raste sein Herz auf einmal so? Er verstand sich einfach nicht. Er hatte weder trainiert, noch sonst was. Lag es an Naruto? Er schielte zu diesen hinüber, sah, dass dieser immer noch neben ihm stand und seufzte. „Setz dich doch endlich hin. Mach mich nicht wahnsinnig“ dachte er bei sich und versuchte sich selbst wieder zu beruhigen. Seit wann bekam er denn solches Herzklopfen? Es war nicht unangenehm, aber es erschien ihm unpassend.
 

„Ich wollte doch nur zusehen und vielleicht Helfen“ kam es leise vom Blonden, welcher sich nun umdrehte. Dabei riss er aus versehen einen Teller mit sich runter und erschrak sofort. Er sah zu Boden, wo sich die Scherben befanden. Toll. Das musste ihm nun auch noch passieren. Er bückte sich, um die einzelnen Scherben aufzuheben.
 

„Oh man, du hast mich vielleicht erschreckt“ entfuhr es dem Schwarzhaarigen, nahm die Ramen vom Herd und stellte sie auf den Tisch. Danach gesellte er sich zu Naruto auf den Boden und half diesem beim Scherben aufsammeln. Der Kleine war echt ein Fall für sich, soviel stand fest. „Das war keine Absicht“ murrte Naruto.
 

„Das weiß ich selbst“ erwiderte Sasuke darauf und warf einige Scherben in den Müll. Er wollte gerade weitere aufsammeln, als seine Hand, die des Blonden berührte. Beide hatten vorgehabt, dieselbe Scherbe zu nehmen. Sie sahen auf, in die Augen des jeweils anderen und hörten ihre Herzen, wie sie höher schlugen. Naruto erschrak vor sich selbst, zog seine Hand zurück und versuchte seine Röte, die sich auf seinen Wangen gebildet hatte, zu verstecken. War Sasuke deswegen Rot geworden? War er ihm zu nahe getreten? Dieses seltsame Herzklopfen kannte er, aber warum bekam er es bei Sasuke?
 

Sasuke betrachtete den Jüngeren noch etwas, befreite sich dann aus seiner Starre und hob das letzte Stück auf. Ihm war ebenfalls aufgefallen, wie Rot der Kleine geworden war. „Er ist Rot geworden und ich bin mir sicher, dass ich es auch bin. Was er jetzt wohl denkt?“ fragte sich der Schwarzhaarige insgeheim.
 

Der Blonde stand auf und wollte die Scherben wegwerfen, kam jedoch nicht weit, weil er etwas Spitzes am seinen Fuß spürte. Schmerzlich verzog er das Gesicht und wollte sich an der Arbeitsfläche festhalten. „Aua…“ entfuhr es ihm, legte die Scherben ab und hob seinen Fuß an. Er war in eine Scherbe getreten, die er nicht gesehen hatte.
 

Der Ältere stand auf, warf nun alle Scherben weg und kniete sich vor Naruto nieder. Dem Kleinen stieg sichtlich die Röte ins Gesicht, als er dies so betrachtete. „Zeig mal her“ bat Sasuke, worauf Naruto zögerlich seinen Fuß ausstreckte. Mit beiden Händen hielt er sich bei der Arbeitsfläche fest, wollte nicht wissen, wie tief die Scherbe steckte. Er wusste nur, dass es ihm ziemlich Weh tat.
 

„Ich sehe schon. Es tut jetzt kurz Weh, Naruto“ meinte Sasuke und zog die Scherbe heraus. Tief war die Schnittwunde nicht, aber sie blutete. Er müsste dessen Fuß verbinden. Naruto hatte laut geflucht und wäre am liebsten sofort in die Knie gegangen, würde er sich nicht festhalten. Er sah, wie Sasuke die Küche verließ und dann mit Verbandszeug wieder kam. Mit gekonnten Handbewegungen, hatte Naruto einen Verband am Fuß. „Fertig“.
 

Probeweise versuchte der Kleine einige Schritte, bemerkte, dass es kaum noch Weh tat. Lächelnd drehte er sich Sasuke zu und brachte ein leises „Danke“ hervor. Der Uchiha-Erbe erhob sich nun auch wieder, packte das Verbandszeug beiseite und holte einen neuen Teller heraus. „Kein Problem“.
 

Beide aßen schweigend, während der Jüngere lächelte. Er schien sich einfach nur zu freuen, warum auch immer. Beide tauschten ab und an Blicke aus und selbst Sasuke konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, als er Naruto’s strahlendes Gesicht sah. Freute er sich nur wegen ihm? Weil er ihm geholfen hatte? Oder steckte da mehr hinter? Lag es an dem Versprechen, welches er heute Morgen gegeben hatte? Sasuke wusste es nicht, mochte aber auch nicht nachfragen.
 

„Sasuke… Ich hätte Nie gedacht, das ich das mal sagen würde, aber…“ begann Naruto, stellte seinen Teller beiseite und stützte seinen Kopf auf den Tisch. Ein wenig Rot um die Nase war er schon, denn so was sagte man schließlich nicht jeden Tag. „Ich bin froh, dass wir beide Freunde sind. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich täte. Klingt kitschig, oder?“.
 

Der Uchiha-Erbe hatte den Worten gelauscht und grinste. „Und ich hätte Nie erwartet, so etwas von dir zu hören, wo du mich anfangs doch so gehasst hast. Aber… Es stimmt. Wir beide sind nicht mehr die Gleichen, die wir damals waren. Wir haben uns näher kennengelernt und siehe da, so schlimm ist der jeweils andere wohl nicht. Jedenfalls kann ich mir das nur so erklären, da du nachts immer zu mir kommst“. Sasuke’s Grinsen wurde breiter, je weiter er ausbaute. Sollte er den Kleinen vielleicht etwas Ärgern? Lust dazu hätte er nun gerade.
 

„Das… Das stimmt überhaupt nicht“ verteidigte sich Naruto sofort, hielt seinen Kopf gesenkt, da er nicht zeigen wollte, wie peinlich es ihm war. Ja, er mochte Sasuke’s Nähe, denn er schenkte ihm Wärme. Angenehme Wärme, die er nicht mehr missen wollte. Er spürte, wie sich Sasuke neben ihn setzte, bewegte sich jedoch nicht. Was hatte der Schwarzhaarige nun vor?
 

Sasuke grinste noch immer fies. Er hatte Naruto da, wo er ihn haben wollte. Sanft strich er dem Blonden über den Rücken, wollte testen, was nun passierte. Leichtes Zittern war die Antwort, die er sich aber nicht erhofft hatte. Hatte der Kleine nun Angst? Er wollte ihm schließlich nicht Weh tun, oder sonst was.
 

„Hey Naruto, warum zitterst du so?“ fragte er, unterließ die Handbewegung und wartete. Es dauerte etwas, bis sich Naruto aufrichtete und Sasuke verlegen musterte. „Ähm… Egal. Ich wollte dich etwas Fragen, Sasuke. Damals, als ich mein Sexy Jutsu angewandt habe, da hast du mich doch an der Wange berührt, oder?“. Der Schwarzhaarige nickte. Ja, das wusste er noch. Das war das erste Mal gewesen, das er dem Jüngeren so nahe gekommen war. Aber was sollte das denn jetzt?
 

„Hattest du schon mal eine Freundin? Das interessiert mich schon irgendwie. Es hat so geklungen, als du mich gefragt hast“ erklärte Naruto und sah den Schwarzhaarigen fragend an. Ob er darauf eine Antwort bekam? Er hoffte es doch. Er konnte seine Neugier einfach nicht mehr zurückhalten.
 

Wieder ein Nicken seitens Sasuke. „Lange her. Ein Jahr, oder so, aber es hat nicht gehalten, da ihre Familie weggezogen ist. Ist aber auch egal“. Naruto musterte seinen Teamkollegen genau. „Ich beneide dich, Sasuke. Du hast wenigstens mal erfahren, wie es ist, eine Freundin zu haben. Ich werde wohl Nie eine haben“. Leicht beleidigt, drehte sich der Blonde weg, spürte aber schon eine Hand auf seiner Schulter, die ihn hinderte, sich weiter wegzudrehen.
 

„Wieso wolltest du das jetzt wissen? Und neidisch brauchst du nicht sein. Ich meine, wieso bist du so versessen drauf, eine Freundin zu haben?“ wollte nun der Uchiha-Erbe wissen. Gewiss, Naruto fragte ihn aus, also tat er es nun auch. Ein Seufzen war zu vernehmen, ehe sich der Kleine wieder voll und ganz Sasuke zudrehte.
 

„Ich will geliebt werden, Sasuke. Ich habe Liebe vor kurzen noch geschenkt, aber Nie bekommen. Und so, wie es aussieht, werde ich dieses Gefühl, geliebt zu werden, auch Nie erfahren“. Betrübt senkte sich Naruto’s Kopf wieder. Doch es wurde durch eine Hand wieder angehoben, gezwungen, in dunkle Augen zu sehen, in der er drohte, zu versinken. Sein Herz klopfte wieder höher und er fragte sich, ob er gerade wieder Liebe schenkte. Schenkte er Sasuke Liebe? Hoffentlich nicht, denn dann würde er wieder Unglücklich werden. Diese Freundschaft war doch kostbar und er wollte sie nicht durch sein seltsames Verhalten zerstören.
 

„Du redest Unsinn, Naruto. Irgendwann findest du jemanden, aber so was braucht Zeit“. Sasuke lächelte, strich dem Blonden über die Wange, worauf dieser seinen Kopf etwas neigte. Er schloss die Augen und genoss dieses Gefühl, welches Sasuke ihm gab. „Was ist mit ihm?“ fragte sich der Schwarzhaarige, strich weiterhin über die Wange Naruto’s und hörte diesen wohlig aufseufzen.
 

„Das ist schön“ kam es leise von ihm, rückte ein Stück näher, behielt die Augen aber geschlossen. Nun wusste auch Sasuke, was mit dem Kleinen war. Er genoss also solche Berührungen. Kurz sah er zur Uhr, erschrak, weil sie schon 10 Minuten überfällig waren. „Naruto… Wir müssen los“ lenkte er vom Thema ab, stand auf und räumte den Tisch ab. Sichtlich errötet, spülte er hastig das Geschirr. Naruto’s Gesichtsaudruck war so entspannt gewesen und es ließ auch sein Herz höher schlagen, wenn er an eben zurück dachte.
 

Ein enttäuschtes Seufzen fuhr über Naruto’s Lippen, da er sich gerade so wohl gefühlt hatte. Doch als auch er zur Uhr schaute, sprang er auf und half seinem Teamkollegen. Nun würden sie beide zu Spät kommen und er war dabei nicht unschuldig. „Entschuldige“. „Was denn?“ fragte der Schwarzhaarige, als sei nichts gewesen. Als sie fertig waren, zogen sie sich ihre Schuhe an und betrachteten sich im Spiegel. „Gut, hast du alles?“ wollte Sasuke wissen. Ein kleines Nicken kam vom Blonden, ehe Sasuke die Tür öffnete. Beide verließen das Anwesen, machten sich auf dem Weg zum Treffpunkt.

Ein seltsames Gerücht und die kommende Erkenntnis!

Auf dem Hinweg liefen beide gelassen, machten sich Gedanken darüber, was soeben passiert war. Gut, noch mal von vorn. Sasuke hatte ihn geneckt, indem er gesagt hatte, dass der Blonde sich nachts immer bei ihm ankuschelte. Ja, das hatte er durchaus verstanden und leugnen half da auch nicht mehr, weil er sich selbst dabei ertappt hatte. Dann war Sasuke aufgestanden und hatte sich neben ihm gesetzt. Mit dessen Hand war er über Naruto’s Rücken gefahren, welches ihm wohlige Schauer durch Mark und Bein beschert hatte. War das noch normal, so fragte sich der Kleine und lief rötlich an. Und dann? Dann hatte er zu Sasuke gesagt, was ihm fehlte. Wie dämlich er sich nun vorkam, wagte er nicht auszusprechen und er wollte nicht wissen, was sein schweigsamer Begleiter nun darüber dachte. „Er hat mich gestreichelt“ schoss es dem Blonden durch den Kopf, erhob seine Hand und glitt mit seinen Fingern über seine Wange. Unfassbar, aber er hatte dieses Gefühl einfach nur genossen. Warum? Und wie auf Kommando, schlug sein Herz um einiges höher. Kalte und heiße Schauer liefen ihm über den Rücken, als er an dieses Gefühl dachte. „Oh man ey. Was passiert nur mit mir?“ fragte er sich insgeheim und schielte zum Schwarzhaarigen.
 

Auch Sasuke machte sich Gedanken dazu, schielte ebenfalls hinunter zu Naruto und lief ebenfalls rötlich an. Wieso war sein Begleiter nur so ruhig? Sonst redete dieser doch immer wie ein Wasserfall, aber diesmal schien er genauso still zu sein, wie er selbst es immer war. Abgesehen davon konnte er dessen Röte ziemlich gut sehen. Er war nicht dumm, um zu wissen, woran der Kleine dachte. „Er hat gesagt, dass er es schön findet“ dachte er bei sich und besah sich seine Hand. Sasuke erinnerte sich genau, wie sich die Haut des Kleinen angefühlt hatte. So sanft und weich. Die Narben hatte er kaum gespürt und selbst wenn, so hatten sie ihm nicht gestört. Wieso hatte er den Kleinen nur so berührt? Nochmals schielte er zu Naruto runter, sah, dass dieser die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte und in den Himmel starrte. Diese blauen, hellen Augen. Er hatte Nie darauf geachtet, wie schön diese Augen leuchten konnten, wenn Naruto glücklich war. War dieser vorhin wirklich Glücklich gewesen, als er ihn so berührt hatte? Aber warum? Sasuke seufzte gequält. Er zerbrach sich hier den Kopf und stieß doch nicht auf eine Antwort. Wichtiger war nun dieses Überlebungstraining und dafür musste er wachsam sein.
 

Naruto schielte wieder zu Sasuke hoch, lächelte, als er sah, wie sich der Uchiha-Erbe den Kopf zerbrach. Dachte er ernsthaft an das Geschehene von vorhin zurück? Naruto konnte es sich nicht vorstellen, aber andersrum, warum auch nicht? Sicherlich stellte sich der Schwarzhaarige abertausende Fragen und fand keine Antworten. „Hey Sasuke, zieh nicht solch ein Gesicht“ grinste er breit. Er hatte diese Sache für sich schon längst abgeschlossen. War doch egal, warum er sich wohl gefühlt hatte. Hauptsache, er fühlte sich überhaupt wohl. Das es aber bei Sasuke der Fall war, gab ihm dennoch zu Denken. Dennoch wollte er jetzt nicht darüber nachdenken, sondern sich auf das bevorstehende Training konzentrieren. Er wollte seinen Teamkollegen ja nicht im Wege stehen und sich wieder etwas anhören müssen, wie unbrauchbar er doch sei. Bei diesen Gedanken verzog sich sein Gesicht etwas, verschwand aber schnell wieder und machte einen glücklichen Lächeln platz, welches wohl heute nicht mehr verschwinden wollte.
 

„Halt die Klappe, Blödmann. Und hör auf so blöd zu Grinsen“ giftete der Uchiha-Erbe zurück, wollte sich keine Blöße geben, da Naruto zu wissen schien, worüber er gerade noch nachgedacht hatte. Der Blonde grinste breiter, verengte seine Augen und stieß dem Schwarzhaarigen leicht in die Seite, bevor er zu Kichern begann. Ja, das machte Spaß, Sasuke zu Ärgern.
 

„Hey“ hörte man hinter den Zweien, worauf sie sich umdrehten. Shikamaru stand dort und musterte beide von oben bis unten. „Hallo Shikamaru. Ist euer Training schon vorbei?“ wollte Naruto wissen. Langeweile zeigte sich in Shikamaru’s Gesicht, ehe er seufzte. „Training. Asuma trainiert doch für dieses bescheuerte Bowlingfest. Das ödet mich ja so was von an“ gab er mürrisch zur Antwort und sah beiseite.
 

Sasuke stand wie gewohnt da, hatte seine Hände in den Hosentaschen und lauschte dessen Worte. Viel zutun hatte er mit Shikamaru nicht, doch Naruto scheinbar schon. Er wusste, dass er mit den anderen Genin befreundet war, auch wenn es Zeit gekostet hatte, bis er dessen Freundschaft bekam. Nun war es aber so und er musste wohl auf den Blonden warten, welcher sich mit Shikamaru unterhielt.
 

„Ach so… Und was macht euer Team?“ fragte Naruto interessiert nach. „Wir müssen ein Überlebungstraining absolvieren“ fügte er leiser hinzu, da es ihm immer noch nicht so passte. Aber wenn Kakashi das so wollte, mussten sie das wohl machen.
 

„Na dann, viel Spaß. Wir haben Frei bekommen“ meinte Shikamaru noch, hob die Hand zum Abschied und wollte sich auch schon wieder auf dem Weg machen. Mitten beim Umdrehen, hielt er jedoch inne und sah über seine Schulter. Sein Blick wurde ernster, so erschien es Sasuke jedenfalls. „Ach ja… Ich habe ein seltsames Gerücht gehört und die meisten Mädchen sind deswegen in Aufruhr“ begann Shikamaru und beäugte beide Jungs nochmals. War an diesem Gerücht wirklich etwas dran? Er konnte es sich wirklich nicht vorstellen und es konnte ihm auch total egal sein.
 

Sasuke’s Augenbrauen wanderten in die Höhe. Ein Gerücht? Normalerweise bekam er sofort alles mit, wenn es um irgendwelche Gerüchte ging. Auch wenn er nicht so aussah, so wusste er um einiges besser bescheid. „Hä? Was denn für ein Gerücht?“ ertönte es neben ihm, was zweifelsohne von Naruto zu kommen schien. Gut, sein Begleiter hatte also genauso wenig Ahnung, wie er selbst. Naruto verschränkte wieder die Arme hinter den Kopf und sah Shikamaru erwartungsvoll an. Er war wirklich gespannt, um wen es ging und um was für ein Gerücht es sich handelte.
 

„Tja… Ich an eurer Stelle, würde die nächste Zeit nicht auf dem Marktplatz erscheinen, denn dort habe ich das Gerücht aufgeschnappt. Jeder Dorfbewohner tuschelt schon darüber“. Nun musste Shikamaru doch Grinsen, was für ihn total untypisch war, aber diese Vorstellung war einfach nur zu komisch.
 

Nun wanderten auch Naruto’s Augenbrauen in die Höhe. Was war denn da? Redeten die Dorfbewohner über ihn? „Was soll das heißen?“ kam es bissig von Sasuke, der nun nicht mehr so gelassen neben dem Blonden stand, sondern Recht angespannt wirkte. Man redete über ihn und Naruto. Er ahnte schlimmes und er hoffte, dass er sich irrte. Das es hoffentlich nur halb so schlimm sei.
 

„Nun ja… Im Dorf erzählt man sich, das ihr beide, Naruto und du, Sasuke, das ihr beide etwas zusammen habt. Fragt mich jetzt nicht, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, ich habe es selbst nur von einigen Mädchen gehört, die total gekreischt haben. Meine Ohren tun jetzt noch Weh“ erklärte Shikamaru und wartete auf dessen Reaktion. Normalerweise war er wirklich nicht so neugierig, aber solch eine Sache zog selbst ihn an. War an diesem Gerücht wirklich etwas dran?
 

Naruto lief sofort Rot an, ruderte mit den Armen, wollte alles erklären. „Ähm… Nein, wie kommen die darauf? Ich meine, das ist… Ich mit dem da?“. Naruto zeigte auf Sasuke und begann zu Knurren. „Eher fresse ich einen Besen, als mit Sasuke etwas zu haben. Ich bin doch nicht Schwul“ blaffte der Blonde wütend.
 

Auch Sasuke knurrte. Toll, solch ein Gerücht wollte er nicht. Also hatten die Dorfbewohner herausgefunden, das er mit Naruto unterwegs gewesen war und nicht mit irgendeinem Mädchen. Doch dann entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. Warum, das wusste er selbst nicht genau. „Wenn es nur das ist. Mir doch egal, was die Leute denken. So lange mich alle in Ruhe lassen“ erklärte der Uchiha-Erbe und wandte sich zum Gehen. Nicht achtend, was für Blicke er nun zugeworfen bekam.
 

Naruto’s Augen wurden groß. Es war dem Schwarzhaarigen egal, ob er als Schwul abgestempelt wurde? Es war ihm egal, das alle im Dorf über ihn redeten? Gut, es konnte Sasuke egal sein, aber ihm selbst war es das nicht. „Hey Sasuke. Ich kann das nicht einfach so stehen lassen. Warte, komm sofort wieder her und stell klar, das ich nichts mit dir habe“ beschwerte sich der Blonde lautstark. Er war froh, dass sie einen abgelegenen Weg gegangen waren, so dass es Niemand mitbekam, was er hier rum schrie.
 

Shikamaru sah abwechselnd von Naruto zu Sasuke. Er hatte verstanden, das es dem Uchiha-Erben egal sei, was die Dorfbewohner sagten, aber war das Gerücht nun wahr, oder nicht? Eine richtige Antwort hatte er nun nicht. Der eine sagte, dass es nicht stimmte, während der andere es nicht mal abstritt. Und zu allem Überfluss wurde er auch noch so stehen gelassen, weil Naruto dem Schwarzhaarigen nachrannte. „Oh man, soll das einer mal verstehen. Ist mir jetzt auch egal, ob die beiden was zusammen haben, oder nicht. Müssen die ja selbst wissen“ dachte er bei sich und ging nun ebenfalls seinen Weg weiter. Hätte er bloß nichts gesagt.
 

Naruto hatte Sasuke inzwischen eingeholt, starrte diesen einfach nur fassungslos an. Er konnte damit einfach nicht Leben. „Sasuke, ich bin nicht Schwul und du auch nicht… Oder?“. Der Schwarzhaarige grinste in sich hinein. Was war das Problem daran? Er, der der letzte seines Clans war, hatte nichts zu verlieren. Und Naruto? Ging es ihm einzig und allein um die Wahrheit, oder warum zeterte dieser hier so rum? „Was ist dein Problem? Stört es dich so sehr, als Schwuler hingestellt zu werden, oder ist es die Tatsache, das du etwas mit mir haben könntest?“ stellte Sasuke eine berechtigte Gegenfrage.
 

Der Blonde knurrte hörbar, stellte sich nun den Schwarzhaarigen in den Weg und wollte diesen am weitergehen hindern. „Ist es dir egal, das ich durch solch ein Gerücht… Ich meine…“. Naruto verstummte, senkte seinen Blick und wusste nicht genau, was er eigentlich wollte. Eigentlich wollte er doch nur eine Freundin und nun, da dieses Gerücht existierte, würde er Nie ein Mädchen kennenlernen. Verstand Sasuke das nicht? Genoss er es im Endeffekt auch noch, ihn so Leiden zu sehen.
 

Zwei Hände legten sich auf seinen Schultern, worauf der Blonde aufsah. Sasuke sah ihn einfach nur an, sagte nichts dazu. Wieso tat er so Cool, als würde er nicht als Schwul hingestellt werden? Musste er den Schwarzhaarigen verstehen. „Du hast damals gesagt, eine Freundin, oder Freund. Also was ist dein Problem? Ist es wirklich nur wegen mir?“. Leise hatte der Uchiha-Erbe gesprochen, verstärkte seinen Griff um Naruto’s Schultern.
 

„Nein, das ist es nicht… Ich meine… Ist dir dein Ruf denn völlig egal? Ich meine, dein Clan wird doch so hoch angesehen… Wie kannst du so ein Gerücht einfach so hinnehmen? Ich kann das nicht“ erklärte Naruto ebenfalls leise, behielt seinen Blick gesenkt. Eine Hand löste sich von seiner Schulter, legte sich unter sein Kinn und zwang ihn wieder aufzusehen.
 

„Mein Clan existiert nicht mehr. Meine Familie wurde umgebracht. Ich brauche kein Ansehen, denn ich werde jeden Tag nur angehimmelt und deswegen stört mich dieses Gerücht nicht. Klar, ich war eben genauso wütend wie du, aber was bringt es mir denn, wenn ich mich beschwere? Die Mädchen werden mich künftig in Ruhe lassen, weil sie in den Glauben sind, das wir beide was zusammen hätten“. Sasuke wusste nicht, warum er in der Gegenwart des Kleinen soviel sagte. Früher hätte er in kurzen Sätzen alles erklärt, doch hier, bei Naruto war es doch etwas anderes. Sollten die Leute doch sagen, was sie wollten. Das taten sie schon immer. Sowohl bei ihm, als auch bei den Blonden.
 

Ein leichtes Nicken brachte Naruto zustande. Zwar behagte ihm dieses Gerücht nicht, aber was Sasuke da sagte, stimmte schon irgendwie. Er hatte es ja selbst zugegeben. Ob Freundin, oder Freund. „Ich bin ja auch selbst schuld“ tadelte sich der Blonde in Gedanken, musste aber innerlich über sich selbst Grinsen. Erst jetzt bemerkte er, wie nahe ihm der Schwarzhaarige doch war. Sie sahen sich einfach nur an. Der eine in die schönen, blauen Augen und der andere in dunkle Seen, die drohten, ihn zu verschlingen. „Naruto“ wisperte Sasuke, zog den Kleinen an sich und seufzte.
 

„Sasuke?“ fragte Naruto perplex, befand sich in einer zärtlichen Umarmung, die er sich gerade nicht erklären konnte. Diese Art, wie ihn der Schwarzhaarige angesehen hatte, bescherte ihn ein schönes Kribbeln in der Magengegend. Unbewusst schmiegte er sich noch näher an Sasuke’s Körper, wollte dessen Wärme in sich aufnehmen, diesen Duft von ihn riechen. Er roch gut, musste der Kleine zugeben, schloss die Augen und seufzte ebenfalls.
 

Noch eine Weile standen sie Arm in Arm so da, bis der Schwarzhaarige sich erinnerte, warum sie hier eigentlich standen. Mit einer leichten Röte im Gesicht, schob er Naruto sanft von sich. „Wir sollten uns jetzt wirklich beeilen“ sprach er, ging dann auch schon los, ohne auf eine Antwort vom Blonden zu warten. Kakashi würde ihnen den Kopf abreißen und er fragte sich, ob Sakura von dem Gerücht auch schon gehört hatte. Wer hatte es in die Welt gesetzt? Egal, sie mussten nun endlich zum Treffpunkt.
 

Nur langsam ging Naruto seinen Teamkollegen nach, hatte das Gefühl, als würde er immer noch in dessen Umarmung sein. „Es hat sich so schön angefühlt“ dachte er bei sich und auch sein Gesicht zierte eine leichte Röte. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, wäre er am liebsten in dessen Armen geblieben. So ein schönes Gefühl erlebte er nicht jeden Tag und dann auch noch bei Sasuke. „Wenn das so weitergeht, dann…“. Naruto wurde in seinen Gedanken gestört, als er gegen Sasuke lief, welcher angehalten hatte.
 

„Guten Tag, die Herren. Wie lautet eure Entschuldigung, eures zu Spät kommen?“ fragte eine ihn bekannte Stimme. Naruto lugte hinter Sasuke hervor, erkannte nun, das sie beim Treffpunkt angekommen waren. Deswegen war der Schwarzhaarige also stehen geblieben. „Ähm…“ begann er, doch die Erklärung wurde ihm abgenommen. „Wir mussten etwas klären, nichts von Bedeutung“. Eine kurze Erklärung, wie man es von Sasuke kannte.
 

Kakashi beäugte beide kurz, begann zu Grinsen, da er natürlich auch dieses Gerücht gehört hatte. Gerade eben hatte er noch Sakura beruhigen müssen, welche sich mit verschränkten Armen etwas weiter hinten befand. Er hoffte nur, dass dieses Gerücht nicht zum Streit führte, weil er nicht wusste, ob da etwas dran war, oder nicht. „Na schön. Dann lasst uns mal gehen“ erklärte Kakashi und wank die beiden mit sich.
 

Schon bald befanden sich Kakashi und seine drei Schüler vor dem Tor Konoha’s, welches sie nun durchschritten, um in den dahinterliegenden Wald zu gelangen. Sakura hatte noch kein Wort gesagt, was den Blonden vermuten ließ, das sie von dem Gerücht gehört haben musste. Am liebsten wollte er die Sache aufklären, aber dann würde Sakura wieder an Sasuke kleben. Wenn er daran so dachte, machte sich ein seltsames Gefühl in ihm breit. Irgendwie wollte er nicht, das Sakura Sasuke noch mal zu nahe kam.
 

„So, ihr Drei. Ab hier seid ihr auf euch allein gestellt. Zeigt mir eure Taschen“ erklärte Kakashi, worauf die Drei ihre Taschen öffneten. Als ihr Sensei sah, das sie keine Lebensmittel bei sich trugen, nickte er ihnen zu. „Zwei Tage und seid Vorsichtig. Ganz besonders du, Naruto. Sasuke?“. Ein kurzes Nicken Sasuke’s folgte. Ja, der Schwarzhaarige hatte schon längst verstanden und würde auf den Kleinen Acht geben. Beruhigt verschwand Kakashi in einer Rauchwolke und ließ seine Schüler, nun sich selbst überlassen, zurück.
 

Naruto senkte seinen Blick, denn er wusste genau, was Kakashi damit meinte. Er hatte es doch schon gehört, das die Organisation Akatsuki hinter ihm her war. Aber immerhin waren sie in der Nähe von Konoha und sollte etwas passieren, so konnten sie schnell Hilfe holen. Sasuke warf einen kurzen Blick zum Kleinen, welcher wohl Trübsal blies. Auch er wusste genau, was Kakashi mit dem eben gesagten meinte und deswegen brauchte Kakashi auch nichts erklären, denn dafür wusste der Schwarzhaarige schon zuviel. Sein Blick verfinsterte sich, als er daran zurückdachte, was Itachi gesagt hatte. Er wollte Naruto, weil in diesem der Fuchsgeist versiegelt war. An ihm hatte er da keinerlei Interesse gehabt, so hatte er es jedenfalls gesagt.
 

Doch seine Mimik entspannte sich wieder und tief seufzte er einmal. Was brachte es denn, jetzt darüber nachzudenken. Akatsuki war nicht das einzige, was hier lauerte. Auch andere Feinde konnten eine Gefahr darstellen. „Einzeln oder zusammen?“ fragte er sein Team. Sakura zuckte nur mit den Schultern, sie wollte nichts dazu sagen. Ihr Blick fuhr zu Naruto, welcher sich dadurch irgendwie unwohl fühlte. „Oh man, wenn Blicke töten könnten… Ich wäre schon längst umgefallen“ dachte sich der Blonde und senkte seinen Blick noch weiter, um ihren bissigen Blick zu entkommen.
 

Natürlich bemerkte Sasuke diese Anspannung und ertrug sie nicht länger. „Sakura, hör auf damit, verstanden? Gut, dann schlage ich vor, das wir zusammen bleiben. Das ist einfacher für uns alle. Hat jemand ein Problem damit, wenn ich das Team anführe?“ fragte der Uchiha-Erbe.
 

Sowohl Sakura, als auch Naruto schüttelten mit dem Kopf. Es erstaunte Sasuke schon sehr, das nicht mal Naruto Einwände hatte, wo dieser doch so gern den Chef spielte, aber umso besser. Musste er nicht lang rumdiskutieren, wer was zutun hatte. Außerdem wollte er sich nun ein ruhiges Fleckchen suchen, um dort ihr Lager aufzuschlagen.
 

„Ich weiß immer noch nicht, wofür das gut sein soll. Außerdem…“ begann Naruto und fuhr sich durch sein blondes Haar. „Es ist viel zu Gefährlich im Moment“ fügte er leiser hinzu. Sasuke nickte dazu. Ja, irgendwie behagte es ihm auch nicht, gerade jetzt ein Überlebungstraining zu starten, wo doch vor ein paar Wochen so etwas Schlimmes passiert war. War ihr Sensei vielleicht so vergesslich? Oder wollte er sie extra Testen?
 

„Was ist denn so Gefährlich? Hängt es damit zusammen, das du vor ein paar Wochen im Krankenhaus gelegen hast?“ wollte Sakura von Sasuke wissen. Ihr wurde nichts gesagt, nur das Sasuke angegriffen wurde und auch Naruto darin verwickelt gewesen war. „Ja, so in etwa. Ich möchte jetzt nicht alles erklären. Es reicht, das Naruto so manches weiß. Lasst uns jetzt einen geeigneten Platz finden, um unser Lager aufzuschlagen. Es dämmert schon“ erklärte der Uchiha-Erbe, worauf seine beiden Kameraden nickten.
 

Eine Weile gingen sie ruhig durch den Wald, suchten gemeinsam einen geeigneten Platz, um dort für die baldige Nacht ihr Lager aufzuschlagen. Sasuke derweil überlegte, wo sie Wasser herbekamen. Er erinnerte sich, dass es hier irgendwo eine Wasserstelle geben müsste. Dort in der Nähe wäre ein Lager gut. Nebenbei sah er sich mehrmals um, um sicher zu gehen, ob sie auch wirklich nur zu dritt waren.
 

Nach einer knappen Stunde, mit intensivem Schweigen, kamen sie bei einer Wasserstelle an. Sasuke seufzte, stellte seine Tasche ab und holte die Campingausrüstung heraus. „Gut, hier werden wir Rasten. Sakura, du wirst nun Feuerholz suchen“ erklärte er beim auspacken. Ein knappes „Verstanden“ erreichte sein Ohr und schon verschwand sie zwischen den Büschen. Dann wandte sich der Schwarzhaarige an den Blonden, welcher ziemlich ruhig war. Zu ruhig, für seinen Geschmack. „Lass dich von ihr nicht einschüchtern, Naruto. Du gehst und besorgst uns Fische aus dem Teich dort“. Sasuke zeigte dort hin und Naruto nickte schwach. „Es ist selten, dass er wirklich das macht, was ich ihm sage“ dachte sich Sasuke und sah seinem Teamkollegen hinterher.
 

Während Sakura und Naruto ihren Aufgaben nachgingen, baute Sasuke die Zelte auf, die jeder dabei hatte. Er musste nicht Fragen, ob er an dessen Sachen durfte. Sakura würde ihm Dankbar sein und Naruto tat sich mit so etwas sowieso schwer. Und gleich, wenn die Rosahaarige wieder da war, würde er noch ein Feuer machen, damit sie ihr Essen auch zubereiten konnten.
 

Sakura kam dann auch endlich und staunte, da die Zelte schon standen. „Danke Sasuke“ lächelte sie und legte das Feuerholz ab. Er nickte ihr kurz zu und bereitete das Feuer vor. Nun hieß es warten, bis Naruto wieder kam. Während des Wartens, schwiegen sich die beiden an. Natürlich hatte Sakura einige Fragen, die ihr auf der Seele brannten, doch traute sie sich nicht, ihren Schwarm zu fragen.
 

„Stimmt das Gerücht?“ fragte sie kleinlaut, denn so langsam hielt sie es doch nicht mehr aus. Der Schwarzhaarige wandte sich ihr zu und wusste nicht, ob er Lügen, oder die Wahrheit sagen sollte. Wenn er ihr sagte, dass da nichts war, würde sie wieder an ihm kleben und so wirklich Lust dazu hatte er nicht wirklich. „Und wenn es so wäre?“ kam es gleichgültig von ihm. Sie zuckte kurz zusammen und hätte am liebsten geschrien, aber das war ihr verwehrt. Sie durfte nicht Schreien, denn sie wusste nicht, ob sich Feinde in der Nähe aufhielten.
 

Ein Rascheln im Gebüsch ließ beide aufschrecken. Sasuke begab sich sofort in Kampfstellung, hielt seine Hand an seiner Tasche, um rechtzeitig ein Kunai ziehen zu können, doch das brauchte er gar nicht. Naruto stolperte aus dem Gebüsch und hielt einige Fische in den Händen. „Du Blödmann. Ich hätte dich beinahe angegriffen“ fauchte der Schwarzhaarige auch schon los. Naruto grinste breit, spießte die Fische auf Zweige und stellte sie nahe am Feuer.
 

Der Himmel verdunkelte sich immer mehr und bald darauf, brach auch die erste Nacht an. Alle Drei saßen dicht beim Feuer und aßen ihre Fische, die Naruto gefangen hatte. „Wer schiebt Wache?“ wollte der Kleine wissen, sah in die Runde und wartete. Sakura bedachte ihn wieder mit einen Giftblick, worauf sich Naruto’s Laune stark senkte. „So langsam hab ich echt die Nase voll“ dachte er bei sich, sprang auf und verschwand durch das nächste Gebüsch. Er wollte seine Ruhe haben. Ihn konnten doch alle gern haben.
 

„Super“ brachte der Schwarzhaarige hervor, legte die Reste des Fisches beiseite und stand ebenfalls auf. „Okay, ich halte die erste Wache und Naruto folgt nach mir. Das heißt, das du in Ruhe schlafen kannst, Sakura“. Sie nickte ihm zu, doch innerlich tat es ihr nun wieder furchtbar Leid, Naruto mit ihren Blicken fast zu töten. Es würde schon alles seine Gründe haben, aber da durfte sie ihre Nase nicht reinstecken.
 

Als sie bemerkte, das Sasuke im Begriff war zu gehen, zog sie ein Kunai aus ihrer Tasche und hielt es umklammert fest. So ganz allein war es Recht ungemütlich. Aber es war wichtig Naruto zurück zu holen, was ja eigentlich ihre Schuld war.
 

Der Schwarzhaarige folgte den Flüchen, welche nicht gerade leise waren und hoffte, dass es Niemand, außer ihm, hörte. Im Moment waren solche Alleingänge wirklich zu Gefährlich, aber er konnte Naruto durchaus verstehen. Ihm wäre es irgendwann auch zu bunt geworden, wenn man nur solche Hassblicke auf sich spüren musste. Als er ihn endlich sah, beschleunigte er seine Schritte etwas und blieb hinter dem Blonden stehen, welcher auf einen Baum einschlug.
 

„Naruto“ kam es leise von Sasuke, worauf sich der Angesprochene hastig umdrehte und sein Kunai zog. Dicht hielt er es dem Störenfried an die Kehle, ließ es dann aber wieder sinken, als er Sasuke erkannte. In seinen Schlägen und Tritten war er so vertieft gewesen, das er die Stimme nicht zugeordnet hatte. Er hatte einfach keine Lust auf dieses Training. Er wusste, das es der Abhärtung diente und der Selbstversorgung, aber wozu das Ganze? Konnte er nicht auch Frei bekommen? Dies und jenes fragte er sich gedanklich, stieß aber auf keine Antwort.
 

Sasuke hatte sich etwas erschrocken, war aber nicht zurückgewichen. Als Naruto das Kunai sinken ließ, legte er diesen eine Hand auf dessen Schulter. „Ich mache die erste Wache und du die danach. Sakura wird Schlafen und dich in Ruhe lassen. Ist das in Ordnung?“. „Verdammt, nichts ist in Ordnung. Hast du ihre Blicke gesehen? Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich schon ach so viele Male umgekommen. Wieso hassen mich denn alle? Und dieses dämliche Gerücht macht es auch nicht besser. Jetzt Denken alle, das ich auch noch Schwul sei. Hach, ich will einfach nur wieder nach Hause“ schrie der Blonde den Schwarzhaarigen an. Naruto war einfach nur frustriert und wollte dieses dumme Missverständnis aus der Welt schaffen.
 

„Dir kann doch egal sein, was Sakura von dir denkt und alle hassen dich nicht. Iruka mag dich doch und Kakashi auch. Selbst Tsunade hat dich in ihr Herz geschlossen. Du hast doch nun viele Freunde, also rede nicht solchen Blödsinn“ meckerte nun auch Sasuke. Es reichte ihm. Naruto machte sich ja selbst schlecht und so etwas hasste er. „Und ich mag dich auch, Naruto“ kam es nun etwas leiser, aber dennoch gereizt vom Schwarzhaarigen.
 

Der Mond erhellte die kleine Lichtung, auf der sich die beiden befanden. Naruto hatte seinen Kopf gesenkt, um die aufsteigende Röte zu verstecken. Sasuke mochte ihn also wirklich. „Sasuke“ wisperte er, schloss seine Augen und spürte den kühlen Wind, welcher um seine Haare wehte. Der Schwarzhaarige lächelte, sah seinen Teamkollegen lange an, bis er die letzten Zentimeter überwandt und diesen zu sich zog. „Du bist so ein Idiot“ hauchte er in dessen Ohr.
 

Eine angenehme Gänsehaut zog sich über Naruto’s Arme. „Mist… Meine Knie“ dachte er bei sich und suchte nach Halt. Seine Knie wurden auf einmal so weich. Ein leichtes Zittern setzte ein und ehe sich Naruto versah, schlangen sich zwei Arme um ihn. Er sah auf, in die dunklen Augen Sasuke’s und wusste nicht, was er nun sagen sollte. Sollte er überhaupt etwas sagen? Wie oft war er nun schon in dessen Arme gewesen? Sehr oft und immer hatte es Naruto genossen.
 

„Alles klar?“ fragte der Schwarzhaarige, legte ein fieses Grinsen auf, um den Kleinen zu Ärgern. Zu seiner Verwunderung schlug die Provokation nicht an. Naruto starrte ihn nur weiterhin abwesend an. Was er wohl dachte? Weswegen wäre er denn gerade fast umgekippt? Eine Augenbraue zog er hoch, als der Blonde sich auf Zehenspitzen stellte, um auf Augenhöhe mit ihm zu kommen.
 

Naruto legte seine Wange an die des Schwarzhaarigen, fühlte dessen Wärme an seiner Haut und seufzte. „Am liebsten würde ich für immer so bei ihm bleiben“ dachte sich der Blonde, musste leicht Schmunzeln, bei diesen Gedankengang. So langsam verstand er, warum er sich so seltsam fühlte. Innerlich schüttelte er immer noch über sich selbst den Kopf.
 

„Naruto? Was wird das?“ kam es unsicher von Sasuke, welcher seinen Kopf etwas zurück zog. Er wusste wirklich nicht, was er davon halten sollte. Es fühlte sich nicht unangenehm an, aber wie sollte er mit diesem Verhalten umgehen? Naruto sah ihn wieder in die Augen, die durch den Mond ein wenig glänzten. „Nichts“ brachte er schließlich heraus und löste sich vom Schwarzhaarigen. Warum hätte er auch glauben sollen, das Sasuke vielleicht ein wenig mehr, als nur Freundschaft empfinden würde? So langsam nahm selbst das Gerücht an Wahrheit zu besitzen. Aber wollte Naruto das? Wollte er diese Freundschaft zerstören?
 

Sasuke war sich sicher, das dem Blonden etwas bedrückte. Erst sah er so völlig hypnotisiert aus und jetzt so traurig. „Er will meine Nähe, aber…“. Sasuke brach seine Gedanken ab, als er in die Augen des Blonden blickte. Sie schimmerten und er wusste genau, was das bedeutete. Aber warum?
 

„Hey Naruto, was ist denn? Wieso heulst du?“. Eine Antwort bekam er allerdings nicht. Nur ein lautes Schluchzen, welches dessen Kehle verließ. Das hörte sich nicht nach ‚Nichts’ an. „Ich hab… Ich bin ein völliger Idiot. Ich bin zu nichts zu gebrauchen, mache alles falsch und jetzt? Jetzt…“ mehr brachte der Blonde einfach nicht raus, fiel auf die Knie und schluchzte erneut. Seine Arme schlangen sich um seinen Körper, während er seinen Kopf noch weiter senkte. „Wieso immer ich? Ich will das nicht. Ich will kein Leid mehr erleben. Ich will endlich meine Ruhe haben“ kam es stockend und fast schreiend vom Kleinen.
 

Der Schwarzhaarige ging nun ebenfalls in die Hocke, betrachtete das Bild, welches sich ihm bot und überlegte. Das war fast so schlimm, wie heute Morgen, wo er ihm dieses Versprechen gegeben hatte. Da hatte Naruto auch so geweint, aber warum jetzt? „Er will kein Leid mehr erleben?“ wiederholte er gedanklich und rutschte näher an Naruto heran.
 

„Naruto, beruhige dich und sag mir, was du hast. Ich kann dir nur Helfen, wenn du mir sagst, was in dir vorgeht“ erklärte Sasuke ruhig, legte einen Arm um Naruto, welcher sich sofort hilfesuchend an das Shirt vom Schwarzhaarigen klammerte. Der Blonde jedoch schwieg, konnte es nicht sagen. Dazu war die Angst zu groß, die Erkenntnis noch viel zu frisch. Vielleicht würde er es irgendwann sagen, aber nicht Heute und auch nicht Morgen.
 

Nach einer Weile beruhigte sich Naruto wieder, atmete tief durch, ehe er in Sasuke’s Armen einschlief. Einfach nur Schlafen und den Frieden genießen. Er bemerkte nicht, wie er aufgehoben wurde und zurück getragen wurde.
 

„Was ist passiert?“ fragte Sakura, stand sofort auf und besah sich Naruto. Ihr fiel sofort auf, dass dessen Wangen feucht waren. Dann hatte er sicherlich geweint. „Tut mir Leid, Sasuke… Ich…“. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Ich glaube kaum, dass er wegen dir geweint hat. Den Grund kann ich dir nicht nennen, weil ich ihn auch nicht weiß“. Sakura sah nochmals in das verweinte Gesicht, welches sich an Sasuke schmiegte. Scheinbar wollte er beim Schwarzhaarigen bleiben.
 

„Okay, ich lege mich dann jetzt hin. Gute Nacht, Sasuke“ wünschte Sakura ihm noch und verkroch sich in ihr Zelt. Der Schwarzhaarige setzte sich nahe dem Feuer und legte den Jüngeren zwischen seine Beine. Dessen Kopf legte er auf seine Schulter. „Was hast du nur? Vielleicht kann ich dir Helfen, Kleiner“ wisperte Sasuke leise, besah sich Naruto genau und strich diesem durchs Haar. Dann sah er wieder ins Feuer, lauschte den Geräuschen, die aus der Umgebung kamen. Er musste aufpassen. Unbewusst drückte er Naruto fester an sich. „Ich beschütze dich“ dachte er und sah sich immer wieder um.

Gefahr bei Nacht!

Drei Stunden waren bereits vergangen und Sasuke wusste nicht genau, was ihn innerlich so in Aufruhr brachte. Immer wieder suchten seine Augen die Gegend ab. Er hatte so ein ungutes Gefühl, als wären er und seine Teamkameraden nicht allein, aber ganz sicher konnte er es auch nicht sagen. Er war sehr wachsam, lauschte jedem verdächtigen Geräusch, welches an seine Ohren drang und sah sofort in dessen Richtung. Doch immer waren es nur Tiere, oder der leichte Wind, der um die Baumkronen und Blätter wehte.
 

Der Jüngere schlief noch immer in Sasuke’s Armen, spürte dessen Wärme und fühlte sich wohl, doch nach geraumer Zeit begann er zu Zittern. Die Kälte rief es nicht hervor, denn dazu wurde er vom Feuer und Sasuke warm gehalten. Seine Träume machten ihn Angst.
 

Als der Schwarzhaarige einen besorgten Blick auf diesen warf, weiteten sich seine Augen. Er besah sich Naruto nochmals genauer, sah, das dieser sich immer fester in Sasuke’s T-Shirt krallte und irgendetwas von sich murmelte. Nochmals sah sich Sasuke um, beugte sich dann aber etwas herunter, um die Worte zu verstehen. „Sa…“ hörte er, konzentrierte sich, um das leise Gemurmel besser verstehen zu können. „Sa… Sasuke… Pass auf“ kam es leise von Naruto, welcher sein Gesicht verzog und stockend nach Luft rang.
 

Der Schwarzhaarige wischte dem aufgewühlten Naruto die Tränen weg, die sich wohl in dessen Aufruhr gebildet hatten. Sanft strich er an der rechten Wange entlang und hielt inne, als Naruto sich an ihm schmiegte. Es schien diesem zu Helfen. „Naruto“ murmelte er, zog den Kleinen noch etwas näher und legte seinen Kopf auf dem des Blonden. Scheinbar hatte Naruto einen Alptraum, in welchen er sich auch befand. Er spielte mit den Gedanken, ihn zu wecken, aber für die Wachablösung war es noch zu früh.
 

„Ah…“. Ein leiser Schrei verließ Naruto’s Kehle, ehe er die Augen aufschlug, nur um an blaues T-Shirt zu starren. Verwirrt blickte er hinauf, sah in Sasuke’s Augen, in deren sich Besorgnis spiegelten. Ein wenig Rot um die Nase, setzte er sich auf und wurde noch eine Spur rötlicher. Hatte er zwischen Sasuke’s Beinen geschlafen? Unsicher sah er über seine Schulter, wieder in die Augen des Schwarzhaarigen, welcher sich nun etwas beruhigte.
 

„Was hast du bloß geträumt?“ wollte Sasuke wissen, lehnte sich an den Baumstamm, welcher hinter ihm lag und seufzte gequält. Das Problem, Naruto zu wecken hatte sich also erübrigt. Der Blonde seufzte ebenfalls gequält, krabbelte auf allen Vieren näher zum Feuer und hielt seine Hände davor. Er fröstelte leicht, obwohl das Feuer angenehm warm war.
 

„Ich habe, wie immer, von dem Ereignis geträumt. Jedenfalls sucht mich dieser Traum fast jede Nacht heim. Auch wenn ich nicht so aussehe, so habe selbst ich Alpträume“ erklärte Naruto leise. Er hatte es wieder gesehen. Hatte wieder diese Hilflosigkeit spüren müssen, weil er Sasuke nicht Helfen konnte. Knurrend fasste er sich an seiner Jacke, krallte seine Hände tief in den Stoff und spürte die aufkommende Wut. Itachi. Das alles hatte er nur ihm zu verdanken. Und Sasuke musste sich sicher auch ziemlich beschissen fühlen, da er von seinem Bruder fertig gemacht wurde. „Das verzeihe ich dir Nie“ dachte er, kniff die Augen zusammen, um sich zur Ruhe zu bringen.
 

Sasuke hatte alles mit stumm angesehen und konnte sich Denken, von was sein Teamkollege geträumt haben musste. Warum nahm diesen das so mit? Im Endeffekt war es eine Angelegenheit zwischen ihm selbst und Itachi. Nun, nicht ganz, wo er nochmals nachdachte. Itachi will Naruto an den Kragen, weil dieser den Fuchsgeist in sich trug. Also ging es dem Kleinen doch etwas an.
 

„Komm mal her“ sprach er leise. Naruto entspannte sich wieder und sah über seine Schulter. Auf den Wink hin, krabbelte er zu Sasuke zurück, kniete nun vor ihm. „Mach dir nicht so viele Gedanken darum, verstanden?“. Sasuke versuchte ein kleines Lächeln aufzulegen, welches jedoch nicht die gewünschte Reaktion zeigte. Naruto saß einfach nur da, den Blick gesenkt und zitterte am ganzen Leib.
 

„Du sagst das so einfach, Sasuke. Ich habe mit ansehen müssen, wie du geschrien hast. Ich kam mir so Hilflos vor und ich hatte solche Angst“. Sasuke winkte den Blonden näher zu sich, worauf der Kleine näher kam. Er glich einer Marionette, die Sasuke bedienen konnte, so kam es dem Schwarzhaarigen jedenfalls vor. Als der Kleine nahe genug war, zog er diesen dicht an seinen Körper und seufzte.
 

„Naruto, jetzt lass dich nicht so hängen. Das ist sonst nicht deine Art. Wir sind ein Team und wir stehen füreinander ein. Mir wird nichts passieren, dir auch nicht und Sakura ebenfalls nicht“. Wieder ein überlegendes Lächeln, welches Sasuke Naruto schenkte. Der Blonde wusste nicht, warum, aber er fühlte sich nun besser. Fest kuschelte er sich an die Brust des Schwarzhaarigen, worauf er wieder rötlich anlief. Er fragte sich, ob es Sasuke störte, das er ihm so nahe auf die Pelle rückte.
 

Sasuke umschlang den Körper vor sich, war einfach nur froh, das Naruto endlich wieder lächelte. Auch hatte er gesehen, wie dieser Rot angelaufen war, doch das störte ihn in Moment nicht. Diese Wärme, die er spürte war schön. Für einen Augenblick schloss auch Sasuke die Augen, um sich diesen warmen Gefühl hinzugeben. „Naruto…“ kam es leise über seine Lippen, ehe sein Kopf auf den des Blonden sank.
 

Naruto sah auf, in das entspannte Gesicht Sasuke’s und lächelte zufrieden. So entspannt hatte er ihn noch Nie gesehen und die Art, wie der Schwarzhaarige seinen Namen geflüstert hatte, ließ es ihm eiskalt den Rücken runter laufen. Warum fühlte es sich nur so gut an? Die blauen Augen Naruto’s fixierten die Lippen des Schwarzhaarigen, welche einen Spalt geöffnet waren. Seine Röte im Gesicht nahm zu, als er daran dachte, diese Lippen schon einst berührt zu haben. Damals war es ein Versehen gewesen und das wusste jeder, aber diesmal? Naruto schluckte, bekam einen trockenen Hals, als er daran dachte, diese Lippen vielleicht nochmals berühren zu können.
 

Er zog sich etwas an Sasuke hoch, bis er auf gleicher Höhe mit ihm war. Der Schwarzhaarige öffnete seine Augen wieder, sah nun in das vollends gerötete Gesicht des Blonden, welcher ihn hypnotisiert anstarrte. „Naruto?“ fragte er leise, spürte dessen Atem bereits auf seiner Haut. So nahe waren sie sich noch Nie gewesen, außer dem einen Zufall in der Schule. Was wollte Naruto?
 

„Sasuke… Du bist so…“ kam es geflüstert, ehe Naruto einige Zentimeter überwandt und sich ihre Nasenspitzen berührten. Das ließ auch dem Uchiha-Erben nicht kühl und bekam eine leichte Röte um die Nase. „Er will doch nicht etwa? Nein, Naruto doch nicht, oder?“ fragte er sich gedanklich, obwohl er es unbewusst schon längst wusste. Aber was sollte er tun? Noch konnte er den Kleinen daran hindern.
 

„Sasuke… Ich möchte…“. Wieder überwandt der Blonde einige Zentimeter. Nur ein einziges Mal, das würde Naruto reichen. Sasuke saß einfach nur da, spürte seine stocksteife Gestalt, die sich nicht bewegen wollte, nichts tun wollte. Die Art, wie der Kleine mit ihm sprach, bescherten ihm einige Schauer. In solchen Augen hatte er Naruto noch Nie betrachtet.
 

Dann, ganz plötzlich, spürte er weiche Lippen auf seine. Instinktiv schloss er seine Augen, konnte sich aber nicht aus der Starre befreien. Wieso musste man ihn denn einfach so überrumpeln? „Idiot“ schimpfte Sasuke sich selbst.
 

Naruto’s Lippen kribbelten, als er die des Uchiha-Erben spürte. Solch ein schönes Gefühl und es schien sich im ganzen Körper breit machen zu wollen. Seine Hände begannen ein Eigenleben zu führen, suchten die Wangen des Schwarzhaarigen auf und legten sich um diese. „Er hat weiche Lippen“ dachte sich der Jüngere bei sich. Das hätte er Sasuke nicht zugetraut.
 

„Reiß dich zusammen, Sasuke“ ermahnte sich der Uchiha-Erbe selbst. Endlich, von seiner Starre befreit, saß er unschlüssig da. Er war einfach überrumpelt von dieser Tat. Sollte er den Kleinen wegschieben, oder auf diesen Kuss eingehen? Ersteres wäre wohl sinnvoller, aber was hielt ihn dann davon ab?
 

Naruto bemerkte nun, dass der Schwarzhaarige den Kuss nicht erwiderte und trennte ihre Lippen. „Sasuke…“ hauchte er leise, hätte am liebsten sofort einen neuen Kuss begonnen, doch Sasuke schob ihn nun doch etwas von sich. Jetzt wusste er nicht genau, was er davon halten sollte. Was dachte der Schwarzhaarige von ihm? Fand er es nun widerwärtig, wie damals?
 

Der Schwarzhaarige räusperte sich, versuchte seine Röte zu verstecken, was ihm aber kläglich misslang. „Was war das denn?“ fragte er verwirrt, wagte es nicht den Kleinen anzusehen. Dieser blickte hinab, auf seine Füße. Noch saß er zwischen Sasuke’s Beinen, wusste nicht, ob der Schwarzhaarige ihn gleich einfach sitzen lassen würde. Was sollte er sagen? Er hatte solch einen Drang gespürt, Sasuke zu Küssen und nun bereute er es, diesem Drang nachgegeben zu haben.
 

Als Sasuke keine Antwort erhielt, wagte er doch einen kurzen Blick zum Jüngeren, welcher auf den Boden starrte, noch immer mit geröteten Wangen. Was dachte sich Naruto denn da? „Naruto, ich möchte eine Erklärung. Wieso hast du mich geküsst?“ wurde der Uchiha-Erbe nun etwas lauter. Er wollte doch nur eine Antwort, weiter nichts. Obwohl er vor der Antwort schon etwas Angst hatte. Was war, wenn das Gerücht von Naruto’s Seite an Wahrheit erlangte? Nein, Sasuke konnte es sich nicht vorstellen. Naruto und Schwul. Oder etwa doch?
 

„Ich ähm…“ stotterte der Blonde, brach jedoch sofort wieder ab. Seine Röte nahm zu und er schluckte hörbar. Er musste etwas sagen. Vielleicht eine Lüge? Die Wahrheit wollte er nicht sagen. Zu groß war die Angst, dass sich Sasuke von ihm abwandte und ihn raus warf.
 

Ein Seufzen war zu vernehmen, worauf der Jüngere aufsah. Er sah in das ebenso gerötete Gesicht des Uchiha-Erben, welcher ihn immer noch fragend anblickte. „Weißt du… Keine Ahnung… Es ist einfach so über mich gekommen“ versuchte sich der Blonde rauszureden, kratzte sich verlegen am Kopf. Er bemerkte jedoch, das Sasuke das nicht glaubte. Naruto verstummte und starrte wieder zu Boden. Er wollte die Wahrheit nicht sagen. Was würde dann passieren? „Wieso muss mir das immer passieren?“ tadelte er sich selbst.
 

Plötzlich durchbrach ein Geräusch die aufkommende Stille. Sowohl Sasuke, als auch Naruto sahen wieder auf, in die Richtung, in der das Rascheln zu kommen schien. Der Schwarzhaarige fackelte nicht lange, griff nach einem Kunai und stellte sich in Angriffsposition. „Sieh an, sieh an“ ertönte eine ihnen bekannte Stimme. Düster und gefährlich klang sie, worauf der Blonde schluckte. „Nein“ presste er zwischen den Zähnen hervor und erhob sich nun ebenfalls.
 

Es raschelte erneut, doch diesmal aus einer anderen Richtung. Sasuke und Naruto drehten sich um, doch auch diesmal konnten sie nichts erkennen. Der Jüngere von beiden begann zu Zittern. Vergeblich versuchte er diesen Drang zu unterdrücken, doch es half nicht. Die Angst packte ihn und er selbst empfand es als untypisch. „Nicht er“ wisperte er, kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu beruhigen.
 

„Bleib ruhig, Naruto“ kam es leise von Sasuke, ehe er sein Kunai an eben diesen weiter reichte. Vielleicht war es nur eine Illusion. Er hoffte es zumindest. Der Schwarzhaarige formte ein Fingerzeichen und schloss die Augen. Kurze Stille trat ein, ehe er sie wieder aufschlug. Nun sah er sich nochmals um, doch dieses ungute Gefühl, welches nun auch ihn packte, blieb. Hier war Jemand und nicht irgendwer.
 

„Naruto, hör mir jetzt bitte genau zu. Ich bin für dich Verantwortlich, verstehst du? Geh und weck Sakura und dann haut sofort ab“ sprach der Uchiha-Erbe leise und begab sich wieder in Kampfstellung. Naruto reichte ihm sein Kunai zurück und nickte zögerlich. „Und was ist mit dir?“ fragte er ebenso leise, bekam jedoch keine Antwort darauf. Er schluckte. Er wollte Sasuke nicht alleine lassen, egal, welche Gefahren auf ihm zukamen. Egal, ob es um sein Leben ging. Er wusste doch, worauf er sich einließ.
 

Widerwillig ging er langsam auf Sakura’s Zelt zu, öffnete es und sah hinein. Sakura schlief tief und fest. Er rüttelte an ihr, wobei er ihre Faust ins Gesicht bekam. Okay, er würde sie Nie wieder wecken, beschloss er für sich selbst. Als sie sich dann aufrichtete, sah sie ihn fragend an. „Ich ähm…“ stotterte Naruto vor sich hin, sah über seine Schulter zu Sasuke, welcher bereits sein Sharingan aktiviert hatte. Der Schwarzhaarige schien sich zu konzentrieren.
 

„Was ist los?“ wollte Sakura wissen, wodurch Naruto wieder ihr die Aufmerksamkeit schenkte. „Sasuke meint, wir sollen zurück nach Konoha gehen. Komm, wir müssen uns beeilen“. Er zog sie bei der Hand aus dem Zelt, wobei sie zeterte. Doch abrupt verstummte sie wieder, als sie Sasuke dort stehen sah. Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu, der soviel heißen sollte ‚Sei still, sonst knallt es’.
 

Die Rosahaarige überlegte nicht lange, nickte dem Schwarzhaarigen zu und sprang auf einen Ast, hoch oben in den Bäumen. Dort wartete sie auf Naruto, welcher noch immer beim Zelt stand. „Geh Naruto“ rief Sasuke. Doch anstatt der Kleine ging, schüttelte er den Kopf. „Ich kann nicht. Wir…“ doch wurde Naruto wirsch unterbrochen. „Ich sagte, Geh“. Einige Vögel waren durch den lauten Ton verscheucht worden. Zum ersten Mal sah Naruto das Sharingan genau in Sasuke’s Augen. Solch einen Blick hatte er von ihm noch Nie bekommen.
 

Der Blonde riss seinen Blick von diesen Augen los. Tränen stiegen ihm in die Augen. „Ich kann dich nicht im Stich lassen, Sasuke. Zwing mich nicht dazu“. Anstatt einer Antwort, wurde er beim Kragen hochgehoben und einige Meter weiter geschleudert. Als Naruto auf dem Boden aufkam, sah er in das wutverzerrte Gesicht Sasuke’s. „Zum letzten Mal…“ wollte der Schwarzhaarige ansetzen, doch eine andere Stimme unterbrach ihn.
 

„Wie niedlich. Mein geliebter Bruder will den Fuchsdämon beschützen“. Naruto wandte sich an Sakura, welche noch immer auf den einen und selben Ast saß und wartete. „Hol Kakashi. Mach schnell, Sakura“ schrie er zur ihr rauf. Zwar verstand sie nicht, spürte aber, dass ihnen Gefahr drohte, welche das auch immer sein mochte. Sie sprang weiter, von Ast zu Ast und hoffte, dass sie nicht zu lange brauchen würde. „Sasuke, Naruto. Seid Vorsichtig“ flüsterte sie.
 

Naruto rappelte sich wieder hoch, trat näher an den Schwarzhaarigen heran und bekam direkt ein Knurren zu hören. Er wusste, das Sasuke wütend auf ihn war, aber er konnte ihn nicht alleine lassen. „Wir sind ein Team und stehen füreinander ein, oder?“ wiederholte er Sasuke’s Worte. Es war ja noch nicht lange her, seitdem der Schwarzhaarige diese Worte gesagt hatte.
 

Verblüfft und zugleich ein wenig wütend auf sich, legte sich ein kleines Lächeln auf Sasuke’s Lippen. War doch klar, dass er selbst wieder die Schuld trug. Ein erneutes Rascheln ließ beide von anderen absehen. Ihr Feind näherte sich ihnen und beide wussten genau, was da auf sie zukam.
 

„Sasuke, händige den Jungen aus und du siehst mich Nie wieder“ kam es aus der Dunkelheit. Der Schwarzhaarige begann zu Knurren. „Niemals“ antwortete er. Soweit kam es noch, dass er tat, was sein großer Bruder von ihm wollte. „Itachi, zeig dich endlich“.
 

Nochmals ein Rascheln, ehe der Blonde auf die Knie fiel und keuchte. Irgendetwas hatte ihn am Rücken getroffen. „Was… Was war das…“ kam es stockend. Tief atmete er ein, stellte fest, dass seine Atmung nicht so wollte, wie er.
 

Sasuke hatte diese schnelle Bewegung zwar sehen können, war aber nicht schnell genug gewesen, um den Tritt, welcher Naruto auf die Knie geschickt hatte, zu verhindern. „Naruto, sieh ihm nicht in die Augen, egal was passiert“. Der Blonde nickte dazu, rappelte sich langsam wieder auf und keuchte erneut.
 

Tief atmete er ein, schloss für ein paar Sekunden die Augen, um sich zu konzentrieren. Er hörte Schritte, die auf ihn zukamen, wusste aber nicht, aus welcher Richtung. Er öffnete sie wieder und konnte gerade noch ein Kunai ausweichen, welches wohl ihm gegolten hatte. Sasuke sprang ebenfalls beiseite. Wieso zeigte sich Itachi nicht? „Was hat er vor? Will er uns verwirren, oder uns ermüden?“ schossen dem Schwarzhaarigen einige Fragen durch den Kopf. Beides klang logisch.
 

Naruto formte ein Fingerzeichen und rief seine Schattendoppelgänger. Diese schickte er los, um Itachi zu finden. Doch alle Schattendoppelgänger verpufften gleichzeitig, so das sie dessen Aufenthaltsort nicht bestimmen konnten. „Zwecklos…“ erklang wieder die düstere Stimme Itachi’s.
 

Sasuke sah sich erneut um, stellte sich mit dem Rücken an den des Blonden. „Ich kann ihm kaum Folgen“ murrte der Schwarzhaarige, bekam einen verwirrten Blick seitens Naruto. Doch einige Sekunden später hatte er verstanden. Itachi bewegte sich also viel zu schnell, als das Sasuke ihn richtig sehen konnte. So langsam glaubte er, hier seinen Tod zu finden. Dabei wollte er doch Hokage werden.
 

Wieder ein Rascheln, doch diesmal reagierte Sasuke schnell und packte etwas, was sich gefährlich nach Stoff anfühlte. Er behielt seinen Blick gesenkt, wollte nicht aufsehen, denn er erkannte diesen Anzug. Dieser dunkle Stoff, mit vereinzelten roten wolkenartigen Klecksen. Das konnte nur sein Bruder sein, oder?
 

Naruto starrte Itachi geradewegs in die Augen. Er stand wie erstarrt da, konnte sich nicht rühren und fragte sich, wieso er nichts tat. Sasuke hielt ihn doch fest und er könnte ihn nun angreifen. Aber nichts konnte er tun, starrte nur in diese blutroten Augen, die seine fixierten.
 

„Sieh ihm nicht in die Augen, Naruto“ schrie Sasuke, sah den Kleinen an und schluckte. Naruto kippte auf die Knie und hielt sich seinen Kopf. „Jetzt reicht es“ dachte sich Sasuke, sah auf und holte mit dem Knie aus. Sein Tritt ging ins Leere, so folgte seine Faust, aber auch sie wurde abgewehrt. Ein harter Schlag traf ihn, welcher ihn einige Meter schleuderte, bis ein Baum seinen Flug bremste. Keuchend rutschte er an diesem hinab. Seine Augen nahmen wieder einen schwarzen Ton an. „Itachi“ knurrte er.
 

Der ältere Bruder ging auf das wimmernde Elend zu, welches sich auf dem Boden krümmte. Da hatte er ihn in eine Illusion gefangen und quälte ihn. So wie damals, bei Kakashi. Er packte den Blonden bei den Haaren und schleifte ihn einige Meter. Doch weit kam er nicht, denn sein kleiner Bruder stellte sich ihm in den Weg. „Lass ihn los, Itachi“ zischte Sasuke, atmete schwer, da ihm dieser Aufprall an dem Baum ziemlich zugesetzt hatte.
 

Itachi lachte leise, hob Naruto an den Haaren hoch und grinste. „Ohne Hass wirst du mich nicht besiegen, Sasuke. Der hier…“. Itachi hielt Sasuke Naruto vors Gesicht, welcher schlaff hinab baumelte. „Dieser Junge trägt den Fuchsdämon in sich. Wir brauchen ihn und du wirst mich nicht davon abhalten, ihn mitzunehmen. Außerdem verdirbt er dich mit seinen Gefühlen. Fragst du dich nicht, warum er dich geküsst hat?“. Itachi lächelte seinen Bruder an und das provozierte diesen nur.
 

„Halt dein Maul und lass ihn los“ knurrte der Schwarzhaarige. Seine Augenbrauen zuckten verdächtig. Zwar wollte er Stark wirken, doch innerlich zitterte er. Er versuchte dem Blick seines Bruders auszuweichen, wollte nicht noch mal alles erleben.
 

„Jämmerlich“ war das einzige Wort, welches Itachi noch aussprach, ehe er an seinen Bruder vorbei ging, den Blonden am Kragen packte und ihn sich schulterte. Sein kleiner Bruder war einfach nur jämmerlich, mehr nicht.

Sasuke jedoch, drehte sich um und sah seinem Bruder nach. Was sollte er tun? So schwach, wie er jetzt war, war es aussichtslos.
 

Der Blonde öffnete seine Augen, wollte schon Keuchen, als er den Schwarzhaarigen sah. Doch er hielt inne, spürte, dass ihn jemand trug und formte einige Fingerzeichen. „Jutsu des Tausches“ dachte er sich und eine Rauchwolke erschien. Itachi drehte sich um, sah in seine Hand, in der sich Blätter befanden. Wo war der Junge? Sein Bruder stand da und begann zu Grinsen.
 

„Tja, wo ist er denn?“ provozierte Sasuke seinen Bruder und grinste breiter. Innerlich war er jedoch erleichtert, dass sich der Kleine selbst hatte befreien können. Auf die schnelle hätte er nicht gewusst, was er hätte tun können. Schließlich hatte er seinen Bruder nicht angreifen können.
 

Itachi knurrte und einen Wimpernschlag später, war auch sein jüngerer Bruder verschwunden. Knurrend sah er sich um, fand sie aber nicht. Beide Jungs saßen auf einem Ast und lachten leise. „Es hat geklappt“ grinste Naruto, formte wieder ein Fingerzeichen und schickte Schattendoppelgänger, um Itachi zu beschäftigen. Lange dürfte es nicht mehr dauern, bis Kakashi kam. Sicherlich brachte dieser die ANBU-Einheit mit. Sicher war eben sicher.
 

„Du bist wirklich besser geworden, Naruto. Ich hätte nicht gewusst, wie ich dir Helfen hätte können“ murmelte der Schwarzhaarige. Der Blonde schüttelte den Kopf. Das war Nebensache. Es zählte einzig und allein, dass keinem etwas Ernsthaftes passiert war. Nun, diese Illusion war schon heftig gewesen. Nur schemenhaft erinnerte er sich daran, spürte noch immer den Schmerz in seiner Brust. Er hatte Itachi gesehen, konnte sich selbst aber nicht bewegen, war an einem Kreuz gebunden. Und ehe er sich versah, hatte man ihn immer wieder mit Schwertern durchbohrt. Der Schmerz war unerträglich geworden, so dass er für kurze Zeit in die Bewusstlosigkeit gedriftet war.
 

Plötzlich knackte etwas hinter ihnen und beide sahen sich um. Sie waren so in Gedanken vertieft gewesen, das sie nicht mehr auf Itachi geachtet hatten. Ein großer Fehler, wie es sich nun rausstellte. Einige Kunai’s flogen auf Naruto zu und er ahnte schon schlimmes. Doch sie trafen ihn nicht. Verwundert öffnete er ein Auge wieder, öffnete das zweite dazu auch noch, nur um entsetzt in das Gesicht des Schwarzhaarigen zu sehen. „Du Blödmann“ brachte Sasuke heiser hervor, ehe er zusammensackte. Da Naruto auf einem Ast saß, sprang er mit Sasuke in Arm hinunter, zu Boden. Dort besah er sich dessen Rücken, welcher nur so vor Blut triefte. Acht Kunai’s konnte er zählen und begann zu Zittern.
 

„Warum?“ fragte er den Schwarzhaarigen, bekam jedoch keine Antwort darauf. Ihm stiegen wieder die Tränen in die Augen, doch diesmal nicht aus Trauer, sondern aus reiner Wut. Er legte den Schwarzhaarigen sanft ab und erhob sich. Kurz schloss er seine Augen, stieß einen wütenden Schrei aus und fixierte Itachi, welcher schon sehnsüchtig zu warten schien. Dieses Grinsen. Er würde es ihm aus dem Gesicht wischen.
 

„Niemand, ich wiederhole Niemand legt Hand an meine Freunde. Wer das tut, wird es büßen müssen“ zischte der Blonde. Seine Augen waren rötlich geworden, sein Chakra ebenfalls. Er beugte sich vor und bekam den ersten, roten Chakraschweif. Auf allen Vieren schlich er sich an Itachi ran, welcher nun doch etwas verunsichert zu sein schien. „Er kann das Chakra des neunschwänzigen Fuchses beherrschen“ dachte er bei sich. Das änderte die Situation ungemein. Er wusste nicht, ob er gegen diesen Jungen noch bestehen konnte. Er wusste um die Zerstörungskraft des Fuchsdämons. Sollte er sich zurückziehen und auf eine günstigere Gelegenheit warten?
 

„Ich werde dir Niemals verzeihen“ knurrte der Blonde wieder, kam immer näher und man sah diesem an, wie wütend er doch war. Itachi ging einige Schritte rückwärts, war sich nun sicher, das er sich vorerst zurückziehen sollte. „Wir werden uns wieder sehen, Junge“ zischte er ebenfalls, bevor er verschwand. Naruto wollte ihm noch nach, doch wurde er durch eine Stimme aufgehalten. Er drehte sich um und sah Kakashi mit einigen ANBU-Mitgliedern dort stehen.
 

Naruto brauchte etwas, um sich wieder zu beruhigen. Als das rote Chakra verschwunden war und auch seine Augen wieder eine bläuliche Farbe annahmen, sah er über seine Schulter. „Warum?“ stellte er nochmals die Frage. Alles war doch nur seine Schuld. Sein Herz verkrampfte sich, als er an diesen Augenblick zurückdachte. Es war so wie damals gewesen. Damals, bei Haku. Damals hatte Sasuke ihn auch beschützt, gemeint, er hatte es einfach so getan, nicht gewusst, warum überhaupt. „Scheiße“ wisperte er, kniff die Augen zusammen, doch die Tränen ließen sich nicht aufhalten.
 

Er wandte sich um und ging mit festen Schritten auf Sasuke zu. Bei ihm, beugte er sich hinab und zog Kunai für Kunai heraus. Kakashi sah sich alles nur aus traurigen Augen an. Die ganze Zeit hatte er den blonden Jungen beobachtet, wusste nun, dass es ihm Weh tat, seinen besten Freund so zu sehen. Die ANBU-Einheit war weiter in den Wald verschwunden und würde die Gegend noch absuchen. So hatte es Kakashi angeordnet.
 

Mit hängen und mühen, hob Naruto den Schwarzhaarigen hoch, nahm ihm Huckepack und lief den Wald entlang, zurück nach Konoha. Sein Blick war gesenkt und Kakashi vermutete, das der Kleine seine Ruhe wollte. Nur leises Schniefen konnte man ab und an hören.
 

Auf halbem Wege kam ihnen Sakura entgegen, die sich sofort um Sasuke sorgte. „Fass ihn nicht an“ schrie Naruto los. Er knurrte sie regelrecht an und nun war es Sakura, die erschrocken zurückwich. So hatte sie Naruto noch Nie erlebt. Sie stieß an Kakashi und sah diesen fragend an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und brachte ein leises „Lass ihn besser in Ruhe“ heraus. Sakura nickte dazu, senkte ihren Blick und sah nun die Blessuren, die Sasuke davon getragen hatte. Schweigend ging sie mit Kakashi weiter, immer den Blonden hinterher.
 

„Ich habe das nicht gewollt“ murmelte Naruto, schniefte wieder, als er an dieses Bild dachte. „Du Blödmann“ hallte es in seinem Kopf. Diese Schuldgefühle erdrückten ihn und er wollte sich in aller Form entschuldigen.
 

Ein leises Seufzen riss ihn aus seinen Gedanken, seinen Selbstmitleid. „Naruto…“ kam es leise vom Schwarzhaarigen, ehe er gequält aufstöhnte. Ihm tat der Rücken so Weh. Wie tausend Nadelstiche fühlte es sich an. Nur schwach konnte er seine Augen öffnen, blickte in verweinte, blaue Augen. „Hör auf zu Heulen, du Idiot“ schimpfte der Sasuke leise und legte ein sanftes Lächeln auf.
 

„Ich bin so froh, dass du noch lebst“ kam es leise von Naruto, ehe er ebenfalls lächelte. Er war so froh, dass sein Freund noch lebte. Sasuke festigte seinen Griff etwas, um sich besser halten zu können. Ein wenig beugte er sich vor, begann wieder zu Grinsen. Leise hauchte er in Naruto’s Ohr, bevor erneut keuchte und ein Blutrinnsal sich seinen Weg über seine Lippen suchte. „Ich würde dich doch nicht allein lassen und dir den Sieg über das Bowlingfest überlassen“.
 

Naruto schloss seine Augen, musste sich ernsthaft verkneifen, zu Lachen, ehe er wieder nach vorn blickte. „Ich bringe dich erstmal ins Krankenhaus, damit dich Tsunade heilen kann“. Der Schwarzhaarige nickte, schloss nun ebenfalls wieder seine Augen und döste vor sich hin. Kurze Zeit später schlief er wieder tief und fest. Er fühlte sich bei Naruto sicher, atmete leise ein und aus und hatte ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. So liefen sie einfach weiter, bis sie irgendwann Konoha erreichten, dicht gefolgt von Sakura und Kakashi.

Rache, die nicht sein sollte!

Eine Weile streiften sie nun schon durch den Wald Konoha’s. Doch endlich konnte Naruto das Dorf sehen, ging dadurch automatisch auch schneller. Sasuke musste endlich ins Krankenhaus und behandelt werden. Hinter sich hörte er Schritte, die von Kakashi und Sakura stammten. Er warf einen flüchtigen Blick nach hinten, sah beide, wie sie sich unterhielten und wandte seinen Blick wieder ab. Wieso war er innerlich so wütend? Vielleicht, weil man es hätte verhindern können? „Nein, ich darf Sensei Kakashi nicht die Schuld dafür geben. Niemand hat damit gerechnet“ schüttelte er den Kopf.
 

„Sensei? Wieso hat Naruto so reagiert? Ich mache mir doch nur Sorgen um Sasuke“ wollte das rosahaarige Mädchen wissen. Kakashi sah sie flüchtig an, dann wieder zu seinen beiden Schülern, die mit etwas Abstand vor ihnen waren. Er seufzte. „Ich schätze, dass sich Naruto die Schuld dafür gibt, das Sasuke so zugerichtet wurde. Außerdem…“. Kakashi überlegte, wie er es Sakura erklären sollte. „Nun ja… Ich glaube, unsere beiden Streithähne sind nicht mehr die Gleichen, wie sie es am Anfang von Team 7 waren. Inzwischen sind sie sehr gut befreundet und achten aufeinander“. Sakura sah ihn eine geraume Zeit an, wandte ihren Blick dann wieder nach vorn. Dann nickte sie dazu. Deswegen benahmen sich die beiden so vertraut. Kakashi jedoch seufzte innerlich. Er hatte ihr nicht sagen können, dass es bei Naruto schon weitaus mehr, als nur um Freundschaft ging. Und da stellte sich ihm die Frage, ob es bei Sasuke auch so war. Er kannte Sasuke inzwischen gut, um zu wissen, dass er einiges einfach so hinnahm und deswegen war er schwer einzuschätzen.
 

Endlich durchschritt Naruto das Tor. Einige Sanitäter kamen auf ihm zu, welche wohl Sasuke versorgen wollten. Zuerst knurrte er, doch dann gab er nach, denn er wollte, dass es dem Schwarzhaarigen bald besser ging. Die Sanitäter gingen, mit Sasuke im Schlepptau, auf direktem Wege zum Krankenhaus. Der Blonde blieb am Ort und Stelle stehen und sah ihnen nach. An seinen Händen klebte das Blut des Schwarzhaarigen, welches er sich beäugte. „Ich…“ murmelte er und ballte die blutverschmierte Faust. „Ich hätte es verhindern können, wenn ich nicht so unfähig wäre“. Es half nichts. Er hatte wieder im Weg gestanden und so seinen Teamkameraden verletzt. Fest kniff er die Zähne aufeinander, ehe er zum Sternenhimmel aufblickte. Eine einsame Träne lief ihm über die Wange. „Loser“ schimpfte er sich selbst.
 

Nun traten auch Kakashi und Sakura näher. Außer den Zelten, welche noch im Wald standen, hatten sie alles dabei, was sie dabei gehabt hatten. „Naruto?“ fragte das rosahaarige Mädchen vorsichtig. Er wandte sich ihr zu und sah sie einfach nur an. „Wer hat euch angegriffen?“ folgte ihre Frage, die so unausweichlich kam. Kakashi besah sich seinen energiegeladenen Schüler, welcher einige Mimiken zog, jedoch nicht antwortete. „Sakura, vielleicht ist es besser, wenn ich dich nach Hause bringe“ meinte der Sensei und zückte sein Flirtparadies. Es wäre besser, wenn man jetzt nicht darüber sprach, denn Naruto sah nicht so aus, als wolle er antworten.
 

„Aber…“. Damit gab sich Sakura nicht zufrieden, denn ihr Schwarm wurde schwer verletzt. Sie machte sich solche Sorgen um ihn. Sie bemerkte nicht, wie ihr langsam einzelne Tränen an den Wangen hinab liefen. „Ich möchte zu Sasuke“ fügte sie lauter hinzu.
 

„Nein“. Ein einzelnes Wort, welches eine so große Bedeutung hatte. Bekräftigt zu dieser Aussage, schüttelte Naruto mit dem Kopf. Nein, Sakura sollte nicht zu Sasuke. Er wollte es einfach nicht. Sobald der Schwarzhaarige aufwachen würde, würde sie sich ihm wieder an den Hals werfen. Allein bei dem Gedanken, brodelte er innerlich. Nun gab es keinen Zweifel mehr. Er empfand wirklich mehr für Sasuke, als nur Freundschaft.
 

Kakashi lächelte innerlich, legte aber dann eine Hand auf Sakura’s Schulter. „Naruto hat Recht. Sasuke braucht jetzt Ruhe. Morgen kannst du ihn besuchen. Tsunade heilt ihn bestimmt schon längst“. Nur zögerlich nickte Sakura dazu und ließ sich von Kakashi nach Hause bringen. Sie warf noch einen Blick zurück, zu Naruto, welcher noch immer beim Tor stand. Er sah so traurig aus, wenn sie sich ihn so ansah. Er schien sich wirklich Schuldgefühle zu machen. Sie wandte sich wieder um und fragte ihren Sensei weiterhin aus, was denn eigentlich genau passiert sei. Immerhin wurde sie einfach weggeschickt und hatte keinen Feind gesehen. Nur gespürt, das ihnen Gefahr drohte. Kakashi gab dann auch endgültig nach und erzählte ihr, wer der Angreifer war.
 

Naruto stand noch eine Weile dort, bis er sich endgültig zusammenriss. Es brachte nichts, hier untätig rumzustehen. Er machte sich ebenfalls Sorgen um Sasuke. Kurz warf er einen Blick zum Wald, dachte sich seinen Teil und ging dann Richtung Krankenhaus. Nochmals sah er die Bilder, wie Sasuke sich vor ihm warf und die Kunai’s abbekam. Es schmerzte ihn so sehr. Wieso hatte Sasuke das nur tun müssen? Naruto war doch selbst schuld dran gewesen, oder nicht?
 

„Wieso hast du mich beschützt?“ kam ihm sein eigener Satz in den Sinn, welcher schon so lange zurück lag. „Ich weiß es nicht. Ich habe mich einfach bewegt, du Loser“ hallte es in seinem Kopf. Das war damals die Antwort gewesen. War es heute immer noch so? „Du bist mein bester Freund, Naruto“ kam ihm nun ein anderer Satz in den Sinn. Gestern Abend hatte Sasuke das zu ihm gesagt. Sasuke betrachtete ihn also als besten Freund, den er vertraute. Und trotzdem hatte Naruto ihm in Stich gelassen.
 

Beim Krankenhaus angekommen, trat er ein und sah auch schon die Schwester an der Rezeption. „Hallo Naruto. Tut mir Leid, aber für Besuche…“ weiter kam sie nicht, da der Blonde seine Hand auf den Tresen schlug. „Ist mir so was von egal. Ich will zu Sasuke“ herrschte er. Die Schwester schluckte, nickte dann aber zögerlich. So hatte sie Naruto noch Nie gesehen und sie kannte ihn eigentlich sehr gut. „Zweiter Stock, es ist leicht zu finden, da einige ANBU-Mitglieder vor der Tür stehen“ erklärte sie leise. Naruto ging wortlos weiter, einen Gang entlang, bis er zur Treppe kam.
 

Oben angekommen, sah er nach Links und seufzte. Ob die ANBU-Mitglieder ihn überhaupt reinlassen würden? Er würde es auf jeden Fall versuchen. Langsam ging er auf diese zu, wurde dann aber auch schon festgehalten. „Tut mir Leid, Naruto. Wir können dich nicht zu Sasuke lassen“ meinte ein Mitglied der ANBU-Einheit und hielt ihn weiterhin fest. Naruto knurrte, befreite sich aus dem Griff und war nicht gewillt, wieder zu gehen. Immerhin war es seine Schuld, das Sasuke nun hier lag.
 

Lange knurrte er noch, bis sich die Tür öffnete und Tsunade herauskam. Ihr war dieser Lärm nicht entgangen. „Was soll der Lärm. Das ist ein Krankenhaus“ maulte sie, sah noch etwas müde aus, da sie scheinbar aus den Schlaf gerissen wurde. Sie erkannte den Blonden sofort und seufzte. „Lasst ihn rein, aber sonst Niemanden. Sasuke wird Morgen wieder der Alte sein, Naruto, also mach dir keine Sorgen“ erklärte sie, zwinkerte ihm zu und schritt an ihm vorbei. Beim vorbeigehen sagte sie noch etwas, worauf Naruto nickte. „Ja, bis Morgen“ meinte er darauf. Sicher, er musste einen Bericht dazu abgeben, wie auch Sasuke, aber diesen würde Tsunade nicht befragen. Warum? Der Blonde, als auch Tsunade wussten, das der Schwarzhaarige nicht darüber reden wollte. So musste es Naruto wohl tun, auch wenn er sich so ungern daran erinnerte.
 

Mit gemischten Gefühlen, betrat er Sasuke’s Zimmer. Als die Tür ins Schloss fiel, seufzte er gequält, lehnte sich an die Tür und rutschte hinab. Jetzt war er hier, bei Sasuke und fühlte sich noch schlechter. Er warf einen Blick zum Schwarzhaarigen, welcher im Bett lag und schlief. „Es tut mir so Leid, Sasuke“ wisperte er. Es hätte auch anders ausgehen können, das wusste er. Wieso musste er auch ständig im Weg stehen? War er wirklich so ein unbrauchbarer Shinobi? Schluchzend schlang er seine Arme um die Beine und vergrub sein Gesicht. Er bemerkte nicht, dass der Schwarzhaarige wach war.
 

Sasuke hatte die Augen geschlossen, da er sich viel zu schwach fühlte, um sie zu öffnen. So blieb er einfach liegen und lauschte den Geräuschen, die im Raum erklangen. „Fragst du dich nicht, warum er dich geküsst hat?“ hallte diese eine Frage in seinem Kopf. Sicher fragte er sich, warum Naruto ihn geküsst hatte. Er hörte ihn auch schon seit geraumer Zeit schluchzen, hörte, wie er sich immer wieder entschuldigte. „Blödmann“ dachte er sich und legte ein Lächeln auf. Natürlich war Naruto meistens unbrauchbar und eine verdammte Nervensäge, aber es war nun mal passiert und selbst er hätte nicht mit Garantie behaupten können, schnell genug zu sein. Sein Gehirn hatte einfach geschaltet, um das einzig richtige zu tun. Er hatte sich vor Naruto geworfen, um ihn zu beschützen. Diesmal war es anders. Nicht weil er nicht wusste, warum er es getan hatte, sondern, weil er ihn nicht verlieren wollte. Er wollte seinen besten Freund nicht verlieren.
 

Der Blonde stand langsam wieder auf, wischte sich über die Augen und straffte seine Gestalt. Nur schwerfällig schaffte er es bis zum Bett, nahm sich einen Stuhl und setzte sich. Er würde nun hier bleiben, Sasuke nicht alleine lassen, egal was auch passieren mochte. Seine Gedanken kreisten nur um eines. Itachi. Am liebsten würde er diesem nun folgen und hierher zerren. Dieser Impuls steigerte sich immer mehr und je mehr er darüber nachdachte, desto gieriger wurde er danach. Er wollte Rache. Rache dafür, das Sasuke verletzt wurde. Er wollte diese Schuldgefühle loswerden. Seine Hände ballten sich erneut, ehe er wieder aufstand.
 

Kurz warf er Sasuke einen raschen Blick zu, kramte dann aber in seiner Tasche. Mit Stift und Zettel in der Hand, beugte er sich beim Tisch etwas. Diese Nachricht sollte nur für Sasuke sein, für Niemand anderes. Als er damit fertig war, ging er zum Bett. „Ich komme bald wieder“ murmelte er, legte den Zettel unter Sasuke’s Hand und drehte sich um. Nochmals durchdachte er, was er gerade in Begriff war, zu tun. Doch dieser Drang, Sasuke zu Rächen, war einfach stärker. Langsam begann er Sasuke zu verstehen, warum dieser Rache wollte. Der Schwarzhaarige hatte seine Familie verloren und musste unendlich gelitten haben. Und Naruto hätte auch fast einen geliebten Menschen verloren und trotzdem hatte es so Weh getan, auch wenn es Sasuke nun gut ging. Mit langsamen Schritten, ging er zur Tür und öffnete sie. Er beachtete die Mitglieder der ANBU nicht, ging einfach weiter. Es war ihm egal.
 

Der Schwarzhaarige setzte sich auf und sah auf das, was er in der Hand hielt. Sein Rücken schmerzte noch etwas, aber ansonsten ging es eigentlich. Er schaltete das Licht an und entfaltete den Zettel. Was er da las, verschlug ihm die Sprache.
 

„Sasuke,

tut mir Leid, das du wegen mir verletzt wurdest, aber ich werde die Sache wieder grade biegen. Mich plagen so viele Schuldgefühle, das ich nicht anders kann. Ich werde dich Rächen, egal wie. Weißt du, ich konnte es dir nicht persönlich sagen, aber ich empfinde da etwas für dich, das weitaus mehr, als nur Freundschaft ist. Ich konnte es dir nicht sagen, weil ich Angst hatte, dass du mich dann widerlich findest. Es ist auch noch nicht lange so, aber ich bin froh, es dir endlich gestanden zu haben. Mach dir keine Sorgen um mich. Irgendwann komme ich wieder.
 

Naruto Uzumaki“.
 

„Verdammt, du dämlicher Idiot“ fluchte Sasuke lautstark und zerknüllte den Zettel in der Hand. Naruto sollte ihn doch nicht Rächen. Er wollte irgendwann selbst Rache nehmen. Die Tür wurde aufgerissen und einige ANBU-Mitglieder traten ein. Sie redeten durcheinander, so dass der Schwarzhaarige nichts verstehen konnte. Es war ihm auch egal, was sie sagten, denn er musste sich beeilen, um Naruto aufzuhalten. „Versprich mir, das du für immer hier bleibst“ hallten Naruto’s Worte in seinem Kopf. Toll. Ihm um solch ein Versprechen bitten, dann aber selbst nicht besser sein. Wofür hielt sich der Blonde eigentlich?
 

Schwerfällig stand Sasuke auf, wurde aber sofort wieder aufs Bett gedrückt. „Du musst dich noch ausruhen“ meinte ein Mitglied der ANBU. Der Schwarzhaarige schlug die Hände beiseite und stand erneut auf. „Dafür habe ich später noch Zeit. Ich muss noch etwas erledigen, bevor es zu Spät ist“ brachte er keuchend hervor. Schnell waren seine Schuhe und sein blutverschmiertes Shirt angezogen, ehe er das Zimmer verließ. Natürlich folgten die ANBU-Mitglieder ihn, doch das störte Sasuke nicht.
 

Als er aus dem Krankenhaus war, rannte er los. Er musste den Kleinen stoppen. Auf so etwas wartete Itachi doch nur. Wenn Naruto alleine ging, würde er Probleme bekommen und das wollte Sasuke nicht. „Mehr als Freundschaft“ dachte er und beschleunigte noch etwas. Hieß das etwa, das der Kleine in ihm Verliebt war? „Deswegen hat er mich auch geküsst und wird ständig so Rot“ kam die Erkenntnis.
 

Naruto stand beim Tor, hatte seinen Rucksack um und sah nochmals zum Dorf. Er wusste nicht mal, ob er je wieder zurück kommen konnte. Vielleicht rannte er gerade in sein Verderben. Er wusste es nicht. Traurig lächelnd, dass er keinerlei Ahnung hatte, was da auf ihm zukam, wandte er sich vom Dorf ab. Wenn Sasuke aufwachen und den Zettel lesen würde, wollte er schon weit weg sein. Er konnte nicht in dessen Augen sehen, die ihn dann mit Verachtung ansahen. Das würde Naruto nicht ertragen. „Ich werde dich vermissen, Sasuke“ hauchte er leise und überschritt die Grenze.
 

Sasuke kam dem Tor näher, sah auch schon den Blonden und verfluchte sich. „Naruto“ rief er, stolperte und fiel hin. Schwer atmend stand er wieder auf, hörte schon die Schritte hinter sich und lief weiter. Diese ANBU-Einheit ging ihm auf den Keks. Er war doch kein Kind mehr. Nochmals rief der Naruto’s Namen, hoffte, dass der Blonde endlich stehen blieb und wartete.
 

„Mh?“ dachte Naruto und blieb stehen. Ihm war so gewesen, als hätte Sasuke ihn gerufen. Hoffentlich war das nur eine Einbildung gewesen. Er wollte ihn jetzt nicht sehen, denn dann würde der Abschied schwerer werden, als gedacht. Seine Hände ballten sich, als er nochmals seinen Namen hörte. Nur langsam drehte er seinen Kopf und sah Sasuke. Er hatte sich doch so gewünscht, dass es nur eine Einbildung sei.
 

Endlich war der Blonde stehen geblieben. Sasuke hielt an, einige Meter vor Naruto. Er stand nicht über der Schwelle und wollte auch keinen Fuß raussetzen. „Komm her“ keuchte Sasuke, hielt sich seine Brust, da sein Atem einfach zu schnell ging. Zudem kam, dass er sich auf einmal so schlapp fühlte.
 

„Ich… Nein, Sasuke. Ich habe meine Wahl getroffen“ entgegnete Naruto leise, sah auch schon die ANBU-Mitglieder und wollte gehen. Weit kam er allerdings nicht, da er bei der Hand gezogen wurde. In einer Umarmung fand er sich wieder. „Ich will nicht, dass du gehst. Mit wem soll ich mich dann Streiten? Mit wem soll ich mich dann Messen?“.
 

Naruto sah auf, in die dunklen Augen Sasuke’s. Hatte der Schwarzhaarige denn nicht seine Nachricht gelesen? Wieso benahm er sich so wie immer? Er verstand ihn nicht. Er senkte seinen Blick wieder, da eine leichte Röte seine Wangen zierte. Naruto konnte Sasuke einfach nicht länger ansehen.
 

„Naruto, du musst mir jetzt auch mal etwas versprechen…“ begann Sasuke, drückte den Kleinen noch dichter an sich und ging in die Knie. Er konnte einfach nicht mehr stehen, fühlte sich dafür viel zu müde und schlapp. „Du musst auch für immer hier bleiben. Ich möchte nicht, dass du mich rächst. Ich habe dich beschützt, weil wir Freunde sind. Dich trifft keine Schuld, denn es ging sowieso alles viel zu schnell“. Der Blonde sah erneut auf, hob seine Hand und strich über die Wange Sasuke’s. Sein innerstes wollte es so. Ein zaghaftes Nicken brachte er zustande, ehe er sich enger an den Schwarzhaarigen schmiegte.
 

„Du bist so ein Idiot, Naruto“ murmelte Sasuke und legte seinen Kopf, auf den des Blonden. Für einen Moment schien alles um sie herum vergessen zu sein, bis eine ihn bekannte Stimme sich zu Wort meldete. Beide sahen sich um, sahen in das grinsende Gesicht ihres Senseis, welcher sie musterte.
 

„Was auch immer du vorhattest, Naruto. Ich bin froh, das du dich noch um entschieden hast. Kommt jetzt. Sasuke muss sich noch etwas ausruhen, auch wenn seine Verletzungen geheilt wurden. Ich werde im Krankenhaus bescheid sagen, das ihr beide nach Hause gegangen seid“ erklärte Kakashi grinsend. Naruto stand langsam auf und half dem Schwarzhaarigen. Beide gingen über die Schwelle, so dass sie wieder im Dorf standen. Kakashi musterte sie nochmals und lächelte wieder.
 

Natürlich entging dies Naruto nicht und lief wieder rötlich an. Ahnte Kakashi vielleicht etwas? Aber so, wie er sich in den letzten Tagen benommen hatte, so musste es ja nicht schwer sein, dahinter zu kommen. „Starren sie mich nicht so an, Sensei“ murrte er. Kakashi lachte und wuschelte durch Naruto’s blondes Haar. Sasuke wurde nun ebenfalls rötlich um die Nase. Ja, Kakashi sah sie so an, als würde er wissen, was eigentlich los sei. Dabei war es bei Sasuke doch nicht so, oder? Er fragte sich, wie er nun mit Naruto umgehen sollte. Konnten sie noch im einen Bett schlafen, ohne das Sasuke Angst haben musste, nicht in der Nacht geküsst zu werden? Wenn er ehrlich war, wusste er es im Moment nicht und hatte auch nicht die Nerven dazu, jetzt darüber nachzudenken.
 

„Ihr werdet Frei bekommen, damit sich Sasuke und auch du Naruto, euch erholen könnt“ erklärte Kakashi noch, bevor er in einer Rauchwolke verschwand. Beide Schüler seufzten. Kakashi hatte sie wirklich seltsam bemustert. „Lass uns gehen“ murmelte Sasuke leise und lief los. Weit kam er jedoch nicht, da er wieder in die Knie ging. Naruto beugte sich hinab, half dem Schwarzhaarigen erneut aufzustehen und stützte ihn ab jetzt. Alleine würde er den Weg wohl nicht schaffen, so dachte Naruto es sich.
 

Eine Weile gingen sie schon einen verlassenen Weg entlang. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, wollten darüber nachdenken, was sich in den letzten Stunden ereignet hatte. Sasuke’s Gedanken kreisten um den Kuss. Itachi war ihm nun vorerst egal. Auch wenn dieser meinte, das Naruto schlecht für ihn sei. Nein, Naruto war nicht schlecht, denn er half dem Schwarzhaarigen, seine schreckliche Vergangenheit hinter sich zu lassen. Vielleicht war Sasuke noch nicht stark genug, um gegen seinen Bruder zu bestehen, aber irgendwann würde er es schaffen. Ohne Hass, ohne seinen besten Freund zu hintergehen, ohne fremde Macht zu benutzen.
 

„Wieso sagt er nichts? Er tut so, als sei Nie etwas gewesen. Das macht mir schon fast Angst, aber andererseits hat er nicht gesagt, dass ich zu mir nach Hause gehen soll“ dachte sich der Blonde und ging wortlos weiter. Worüber der Uchiha-Erbe nun wohl nachdachte? Er hätte am liebsten gefragt, doch das traute er sich nicht wirklich. Er wollte dieses Thema nicht von sich aus anschneiden.
 

Sasuke schielte zu Naruto, welcher still neben ihm lief, ihn etwas stützte, aber nichts sagte. Er erinnerte sich an die weichen Lippen des Blonden. Es war nicht unangenehm gewesen, so wie damals. Aber was fühlte Sasuke? Empfand er auch mehr für Naruto, oder war es bei ihm nur Freundschaft? „Verdammt, wenn ich das doch nur wüsste“ dachte er wütend. Sein Gesicht verzog sich etwas, sah wütend drein, so das Naruto seinen Blick weiter senkte.
 

„Du bist Sauer auf mich, oder?“ fragte Naruto, sah zu Boden und lief einfach weiter. Sasuke blieb stehen, so war sich der Blonde gezwungen, auch stehen zu bleiben. Eine bedrückende Stille herrschte über sie, bis der Schwarzhaarige seufzte. „Ich wäre Sauer gewesen, wenn du einfach so gegangen wärst. Itachi gehört mir und du hast kein Recht, dich da einzumischen. Auch wenn er hinter dir her ist“. Zum Ende hin war Sasuke lauter geworden.
 

Naruto lächelte leicht. Wie damals. Damals hatte Sasuke auch nicht gewollt, das er sich einmischte. Tja, das würde sich wohl Nie ändern. „Okay“ brachte er hervor und wollte schon weitergehen, stieß jedoch auf Widerstand. Sasuke hielt ihn fest. Vorsichtig sah er über seine Schulter, in die sanften Augen des Uchiha-Erben. Wieder stieg ihm die Röte ins Gesicht. Wann hörte das nur auf? „Das ist so peinlich“ dachte Naruto verzweifelt.
 

Der Schwarzhaarige zog den Blonden wieder näher, legte seinen anderen Arm auch noch um diesen. Naruto wusste nicht, was das nun sollte, genoss aber diese Nähe und klammerte sich mehr, oder weniger, an Sasuke. Scharf zog er die Luft ein, atmete den Duft des Schwarzhaarigen ein und seufzte. „Er empfindet wirklich mehr, als nur Freundschaft“ dachte sich Sasuke und löste einen Arm. Seine Hand strich über die Wange des Blonden, worauf dieser aufsah. Mit leicht geröteten Wangen, starrte dieser ihn an.
 

„Sasuke“ wisperte Naruto, schloss seine Augen und genoss dieses schöne Gefühl. Sein Herz drohte ihm aus der Brust zu springen und er war sich sicher, würde Sasuke ihn nicht festhalten, so würde er in die Knie gehen. Und doch hatte er ein wenig Bammel, was Sasuke von ihm dachte. Angewidert schien er ja nicht zu sein, aber was dann?
 

„Du…“ begann Sasuke und lief selbst rötlich an. „Du empfindest also mehr, als nur Freundschaft für mich?“ stellte er die Frage. Eigentlich war sie unnütz, aber er wollte es vom Blonden hören. Auch sein Herz schlug höher, als er sich Naruto so besah. Er schien sich wirklich wohl zu fühlen, in seiner Nähe. Wie lange fühlte Naruto schon so?
 

Naruto wandte seinen Blick ab, spürte aber noch die Hand des Schwarzhaarigen auf seiner Wange. Er war sich sicher, dass er einer überreifen Tomate Konkurrenz machen konnte. „Weißt du… Eigentlich… Oh man ey, das ist mir so was von peinlich“ nuschelte er vor sich hin. Sein Kopf wurde wieder in die Richtung Sasuke’s gedreht, so das er ihn ansehen musste.
 

„Muss es nicht. Beantworte einfach meine Frage“ erklärte Sasuke, strich mit seiner Hand wieder über Naruto’s Wange und spürte diese weiche Haut unter seinen Fingern. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als der Blonde seine Augen erneut schloss und nickte. „Und deswegen hast du mich geküsst?“ folgte seine nächste Frage, worauf er wieder nur ein Nicken bekam.
 

Stille trat ein, in der Sasuke den Kleinen nur musterte. Mit geröteten Wangen beugte er sich etwas runter, bis er zum Ohr des Blonden kam. „Du bist ein kompletter Blödmann“ hauchte er leise, begann aber wieder zu Grinsen. Gut, musste er eben mit einem verliebten Naruto zusammenleben. Nur, ob Naruto das auch wollte, fragte er sich noch. Der Kleine machte jedenfalls nicht den Eindruck, als wolle er wieder zurück in seine eigene Wohnung.
 

Naruto verstärkte seine Umarmung. Zwar hatte Sasuke ihn gerade mal wieder beleidigt, aber in welcher Tonlage. Seine Beine wurden so weich, das er das Gefühl verspürte, zu Wachs zu werden. Natürlich blieb das auch nicht dem Uchiha-Erben verborgen, zog sich wieder zurück und bemusterte den Kleinen, welcher seine Stirn gegen Sasuke’s Brust drückte. „Sein Herz schlägt auch so schnell“ dachte sich Naruto und musste ein wenig Lächeln. Vielleicht konnte er sich diesmal wirklich Hoffnung machen. Nicht so, wie bei Sakura, die nur Augen für Sasuke hatte.
 

„Naruto, wenn du fertig bist, mit dem was du da tust, könnten wir weitergehen“. Das Grinsen auf Sasuke’s Gesicht wollte einfach nicht mehr weichen. Der Kleine benahm sich komplett anders, als sonst. Er schien wirklich Verliebt zu sein. Das Sasuke selbst das Opfer werden würde, hätte er nicht gedacht, aber es störte ihn auch nicht. Er mochte den Kleinen einfach zu sehr, als das ihn so etwas erschrecken könnte. Bei Sakura würde er sich anders verhalten. Er würde sie in die Wüste schicken, egal, wie oft sie sich ihm an den Hals werfen würde.
 

„Ähm… Ja, gehen wir“ kam es hastig von Naruto, welcher sich wieder vom Schwarzhaarigen löste und nun bereit war, weiter zu gehen. Sasuke konnte nur darüber Grinsen. Naruto verhielt sich wirklich anders. Auch total anders, als Sakura, die jede Gelegenheit nutzen würde, um sich an ihm ranzumachen.
 

Schon bald kamen sie beim Anwesen an, wo der Schwarzhaarige die Tür aufschloss. Schnell waren die Schuhe ausgezogen, worauf sich der Blonde in die Küche beeilte. „Oh man. Ich brauche unbedingt Ramen“ rief er voller Elan und stellte einen Kessel voller Wasser auf den Herd. Gut, das er noch Fertigramen hatte.
 

Einige Minuten später trat der Schwarzhaarige in die Küche und wunderte sich, wie hastig der Blonde dort rumwuselte. Es war seltsam, wie schnell er versuchte, seine heißgeliebten Ramen fertig zu bekommen. Er lehnte im Türrahmen und entschied sich, den Kleinen zu beobachten.
 

Als Naruto dann fertig war und eine Schüssel mit Ramen füllte, drehte er sich um, um zum Tisch zu gehen. Mit Sasuke hatte er allerdings nicht gerechnet, ließ aus Schreck seine Schüssel fallen, welche auf dem Boden zerschellte, zusammen mit den Ramen und der Suppenflüssigkeit. Er starrte zu Boden und hätte Fluchen können. Sasuke’s Augenbrauen wanderten in die Höhe. Wenn er sich nicht irrte, war das nun seine Schuld gewesen. Hatte sich Naruto wirklich so erschreckt, das er hier gestanden war?
 

„Man Sasuke, wegen dir habe ich meine Ramen fallen gelassen. Was schleichst du hier auch so rum?“ brüllte Naruto los, zeigte mit den Finger auf seinen Rivalen. Der Schwarzhaarige zog die Augenbrauen tief ins Gesicht. „Schrei hier nicht so rum. Was kann ich dafür, wenn du so ein Angsthase bist“. „Was? Von wegen, Angsthase“ kam es patzig von Naruto, verschränkte seine Arme vor der Brust und drehte seinen Kopf beiseite. Das musste er sich nicht antun. Liebe hin, oder her. So musste er sich nicht Schimpfen lassen.
 

„Außerdem ist das mein Haus“ fügte Sasuke noch hinzu, begann dann allerdings zu Grinsen. Solch eine Wirkung hatte er also auf den Blonden. Er wollte sich gerade bücken, um die Scherben und die Ramen aufzuheben, da durchzog ein kleiner Schmerz seinen Rücken. Gut, er wurde zwar geheilt, aber er hatte die Anweisung, sich noch etwas auszuruhen.
 

Naruto sah, wie der Schwarzhaarige sich etwas krümmte und hockte sich ebenfalls hinunter. „Hey Sasuke, hast du Schmerzen? Leg dich besser schon mal hin. Ich mach das hier weg“ erklärte er. Er half Sasuke noch auf die Beine und brachte ihn zur Küchentür. „Geh schon, oder meinst du, ich kann das nicht?“. Sasuke erinnerte sich an das letzte Scherbenfest, welches Naruto veranstaltet hatte, seufzte dann aber. „Pass auf deine Füße auf“ meinte er nur noch, bog in den nächsten Gang ein, um zur Treppe zu kommen.
 

„Ha, noch mal passiert mir das ganz bestimmt nicht“ schrie Naruto hinterher, ging wieder in die Küche und hob Scherbe für Scherbe auf. Wo er jetzt wieder alleine war, dachte er nochmals über dieses Jutsu nach. Er hatte sich an einem seltsamen Ort befunden und Itachi hatte ihn gequält. Irgendwann waren diese Schmerzen unerträglich geworden, so dass er das Bewusstsein verloren hatte. Ob Sasuke so etwas auch schon mal durchstehen musste? Bei diesem Gedanken, musste er sich unweigerlich schütteln. Hoffentlich nicht. Es reichte, das Itachi Sasuke diese schrecklichen Bilder gezeigt, von welchen der Schwarzhaarige mal erzählt hatte.
 

Als er soweit fertig war, wischte er mit einem Lappen noch über den Fußboden. Jetzt hatte er auch keinen Hunger mehr und wollte nur noch ins Bett. Als er zur Uhr blickte, stellte er fest, dass es schon nach Mitternacht war. Ein Wunder, das es noch so früh war. Er seufzte tief und legte den Lappen wieder zurück. Er drehte sich um und stieß gegen Jemanden. In der Annahme, dass es Sasuke sei, herrschte er auch schon los. „Man, erschreck mich doch nicht immer so“.
 

Ein bekanntes Lachen kam zu Tage, worauf er aufsah und seinen Sensei erblickte. „Hä? Sensei Kakashi, wie sind sie hier reingekommen?“ fragte er verwirrt. Er hatte Kakashi nicht mal bemerkt. Wie lange war sein Sensei schon hier? Was mochte dieser jetzt Denken?
 

„Das bleibt mein Geheimnis, Naruto. Ich habe von draußen Licht gesehen und mir gedacht, das ich noch kurz vorbei komme. Wie geht es Sasuke?“ erklärte Kakashi und sah sich um. Naruto brauchte eine Weile, um die Sätze zu verstehen, schüttelte dann aber heftig mit dem Kopf, um eine Antwort zu geben. „Es geht so. Man trifft nicht jeden Tag auf seinen verhassten Bruder“ erwiderte er nicht gerade begeistert.
 

Kakashi nickte, stellte zwei Taschen ab, worauf sich der Kleine natürlich fragte, was sich dort drin befand. „Was ist das?“. „Nun ja… Im Bowlingcenter ist es zur Zeit ziemlich voll und da ich weiß, das ihr dafür üben wollt, habe ich euch Bowlingkugeln und leere Plastikflaschen mitgebracht. Sasuke soll sich allerdings nicht übernehmen, okay? Gib ein wenig auf ihn Acht. Das machst du doch sicherlich, oder Naruto?“.
 

Eine Weile wurde es still, bis Naruto plötzlich jubelte. „Cool, danke Sensei. Ja, ich passe auf ihn auf. Toll, wir können üben“ jubelte Naruto einfach weiter, nicht achtend, ob er vielleicht zu Laut sein könnte. Kakashi grinste wieder. Sein energiegeladener Schüler schien sich zu freuen und diesen nächtlichen Vorfall schon zu vergessen. Innerlich hoffte er, dass es bei Sasuke auch so war. Das letzte zusammentreffen war schon hart für den Uchiha-Erben gewesen.
 

Während sich Naruto noch freute und in die Taschen schaute, beäugte Kakashi die Küche. Hier lebte also der Schwarzhaarige. „Sag mal, Naruto. Wohnst du nun mit Sasuke hier?“ stellte er eine Frage, die ihn schon lange belastete. Es störte ihn nicht, aber er war doch schon ziemlich neugierig. Der Blonde hielt inne, bekam eine leichte Röte im Gesicht und drehte sich hastig weg. „Ähm… Ja… So irgendwie, ja“ haspelte er vor sich hin. Warum musste Kakashi auch so etwas fragen?
 

Kakashi lächelte wieder. Der Röte zu Urteilen, musste sein junger Schüler wirklich Verliebt sein. „Na dann. Ich werde wieder gehen. Ach…“. Kakashi hielt inne, wandte sich noch einmal Naruto zu und lächelte wieder. „Du musst dich nicht schämen, Naruto. Die Liebe fällt dorthin, wo man sie am wenigsten erwartet“. Nach diesen Satz, verschwand sein Sensei auch schon, wie üblich.
 

Naruto, nun doch sichtlich überrascht, das sein Sensei darüber scheinbar bescheid wusste, obwohl er es sich schon längst gedacht hatte, atmete tief durch. Er solle sich also nicht schämen? Tat er ja auch nicht, es war halt nur, wie sollte er sagen? Peinlich, ja peinlich war das richtige Wort dafür. Er benahm sich einfach so dämlich.
 

Er befreite sich aus seinen Gedanken und nahm beide Taschen zur Hand. Diese stellte er im Wohnzimmer ab, damit er sich Morgen damit befassen konnte. Ja, Morgen würde er üben. Wo und Wann, das wusste er noch nicht, aber das würde er Morgen sehen.
 

Gähnend ging er nun die Treppe hinauf, bog nach Links ab und öffnete die Tür zu Sasuke’s Zimmer. Der Schwarzhaarige schien schon zu Schlafen. Kurz beäugte er diesen genau, öffnete dann aber seine Jacke und zog sich diese aus. Schuhe, Shirt und Hose folgten, bis er nur noch in Boxershorts vorm Bett stand. Das Stirnband legte er auf den Nachtschrank. Er überlegte, ob er sich wirklich noch zu Sasuke legen durfte. Vielleicht wollte der Uchiha-Erbe das ja gar nicht, weil Naruto in ihm Verliebt war.
 

Sasuke drehte sich, schmatzte kurz, worauf sich Naruto das Lachen verkneifen musste. „Ist ja niedlich“ schoss es ihm in den Kopf. Ja, Sasuke konnte wirklich niedlich sein. Auf den Bildern, die unten im Wohnzimmer standen, hatte er ihn als Kind gesehen. Das fand er noch niedlicher. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht, ehe er die Bettdecke anhob und unter diese kroch. Er legte sich allerdings nicht hin, sondern blieb sitzen. „Was ist denn, wenn er wirklich nicht will, das ich hier bei ihm schlafe?“ fragte er leise.
 

„Habe ich das gesagt?“ murmelte der Schwarzhaarige, hörte ein dumpfes Geräusch, worauf er sich etwas aufrichtete. Er sah hinunter zu Boden, auf welchen der Blonde lag. Hatte er ihn wieder mal erschreckt? „Du bist echt ein kleiner Angsthase“ grinste Sasuke und legte sich wieder hin. Wenn er ehrlich war, hätte er über dieses Verhalten lachen können, verkniff es sich aber.
 

„Aua… Oh man ey, ich habe gedacht, das du schon längst schläfst“ nörgelte Naruto und rieb sich seinen Kopf. Er stand wieder auf und krabbelte ins Bett. Diesmal legte er sich sofort hin, verschränkte aber seine Arme vor der Brust. Ein wenig beleidigt war er ja schon. „Falsch gedacht. Wie soll man denn Schlafen, wenn du wie ein Irrer Lärm im Haus machst?“ entgegnete Sasuke, legte sich auf die Seite und zog die Decke näher.
 

Der Blonde murmelte noch etwas Unverständliches in sich hinein, schloss dann aber seine Augen und legte sich bequem hin. Auch er drehte sich auf die Seite. „Gute Nacht“ kam es nicht gerade Nett von ihm, ehe er die Decke über seinen Kopf stülpte. Da Sasuke seine Augen noch geöffnet hatte, sah er den Kleinen verwirrt an. Zögerlich zog er die Bettdecke von dessen Kopf, so dass er ihn ansehen konnte.
 

Er begann zu Lächeln, als er dieses schmollende Gesicht sah. War der Kleine wirklich beleidigt? Er hatte es ja nicht böse gemeint. Es war nun mal so, das er nicht gerade Schlafen konnte, wenn Naruto unten sein lautes Organ zum Besten gab. „Schlaf gut“ wisperte er, strich Naruto über die Wange und seufzte.
 

Das Schmollen gab Naruto auf, als er die Hand des Schwarzhaarigen spürte. So weich und warm. „Er ist so Lieb zu mir, obwohl ich ihm manchmal den Hals umdrehen könnte“ dachte sich Naruto, rutschte etwas näher, um zu Testen, ob er das durfte. Als Sasuke keine Anstalten machte, sich zu wehren, rückte er noch näher, schlang einen Arm um den Schwarzhaarigen und seufzte wohlig. Das war schön, so dachte sich der Blonde.
 

„Ganz ruhig, Sasuke. Er will nur meine Nähe, weiter nichts“ versuchte sich der Schwarzhaarige zu beruhigen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und langsam fragte er sich, ob das wirklich Normal war. Wieso löste der Kleine immer solche Sachen bei ihm aus? Starkes Herzklopfen und dann wurde er auch ständig Rot. War er vielleicht auch Verliebt? „Nein… Bestimmt nicht“ dachte er sich im Stillen. Das konnte gar nicht sein. Andererseits fühlte er sich ebenfalls wohl. Naruto’s Nähe gab ihm so vieles. Geborgenheit, Halt und jetzt auch noch Liebe. Auch er legte einen Arm um Naruto und zog diesen automatisch noch näher.
 

Es dauerte nicht lange, bis Naruto glücklich und zufrieden eingeschlafen war. Er fühlte sich einfach nur wohl und so hatte er die letzten Stunden einfach vergessen. Sasuke jedoch, lag noch lange wach. Immer wieder bemusterte er den Kleinen, welcher sich so an ihm klammerte. „Naruto, ich hoffe, du kannst mir Zeit geben. Ich muss erstmal meine Gedanken und Empfindungen ordnen“ wisperte er, schloss nun auch endlich seine Augen und war nach einigen Minuten eingeschlafen. Hoffentlich gab ihm der morgige Tag einige Antworten, auf welche er hoffte.

Alle Zeit der Welt!

Leises Wimmern hörte man aus Sasuke’s Zimmer und wenn man genau hinhörte, wusste man auch von wem es zu kommen schien. Ein kleiner, blonder Junge wimmerte immer wieder leise auf, wandt sich im Bett hin und her, so das Sasuke schon seit geraumer Zeit wach lag. Kurz hatte er zur Uhr geschaut, nur im festzustellen, das es kurz nach 7 Uhr war. Normalerweise war er um diese Zeit schon längst wach, aber da die letzte Nacht so an beide genagt hatte, hatten beide etwas länger, als sonst, geschlafen.
 

Naruto wandte sich wieder hin und her, gab leise Wimmerlaute von sich und wollte endlich aufwachen. Sasuke bemerkte, eine warme Flüssigkeit, die sich im Bett verteilte. Er verzog das Gesicht, denn er konnte sich Denken, was es war. Sollte Naruto wirklich solche Angst haben, das er sich nicht beherrschen konnte? Bestimmend hielt er ihn in seinen Armen fest, sagte leise, beruhigende Worte zu ihm, in der Hoffnung, dass der Kleine sich endlich beruhigte.
 

Der Blonde hang an einem Kreuz und sah in die gefährlichen Augen Itachi’s, welche ihn musterten. Wieder ein Schwerthieb, welcher sich durch seinen Brustkorb bohrte. Er schrie panisch auf, konnte diesen Schmerz nicht mehr ertragen. „Bitte, hör auf“ wimmerte er leise, als das Schwert wieder verschwand. Doch es hörte nicht auf, denn im Bruchteil von Sekunden, sauste es erneut durch seinen Brustkorb. Naruto konnte nicht mehr, hoffte, das es bald endete. Seine Augen waren vom Weinen schon geschwollen, konnten nur noch schemenhaft wahrnehmen, das Itachi grinste. Es machte diesem wohl Spaß, ihn zu quälen. „Bitte“ wiederholte er, doch ihm wurde diese Bitte zunichte gemacht.
 

Mit einem lauten Aufschrei, saß Naruto kerzengrade im Bett und sah sich panisch um. Erst nach einigen Minuten erkannte er Sasuke’s Zimmer und diesen selbst, welcher neben ihm im Bett saß und ihn besorgt musterte. Wieder wimmerte Naruto, zog seine Beine an seinen Körper und bemerkte diese warme Flüssigkeit, die sich im Bett verteilt hatte. Es schien von ihm zu stammen, da seine Shorts verdächtig feucht war.
 

„Naruto, es war nur ein Traum. Du bist in Sicherheit“ kam es leise vom Schwarzhaarigen. Er strich dem Kleinen beruhigend über den Rücken, hoffte, dass dieser ihm glaubte. Er konnte nur erahnen, was Naruto da geträumt hatte. Innerlich zog sich alles in ihm zusammen, wenn er nur daran dachte. „Itachi“ knurrte er innerlich. Das war sein Werk und dafür würde dieser noch irgendwann bezahlen. Niemand hatte das Recht, Naruto so zu quälen.
 

Langsam beruhigte sich der Blonde, stand aber vom Bett auf und befühlte seine Shorts. „Ich… Tut mir Leid, Sasuke“ stammelte er. Er hatte wohl wirklich ins Bett gemacht und dabei war er doch schon 13 Jahre alt. Er wollte gar nicht wissen, was der Schwarzhaarige nun von ihm Denken mochte. Seine Beherrschung war einfach weggewesen, zu groß war die Angst gewesen, welche nun endlich etwas wich.
 

„Was denn?“. Sasuke grinste, besah sich die feuchte Stelle, nachdem er die Lampe auf seinen Nachtschrank angemacht hatte. Draußen war es noch zu dunkel, um etwas zu sehen. Immerhin stand der Winter quasi vor der Tür. „Das ist mir echt peinlich“ kam es leise von Naruto, welcher das Zimmer verlassen wollte. Er wollte sich eine neue Shorts holen und frische Klamotten dazu, um Duschen zu gehen. Außerdem konnte er Sasuke’s Grinsen nicht länger ertragen. Sicherlich lachte er ihn dafür aus. Als er aus dem Zimmer war, beeilte er sich absichtlich, um den Schwarzhaarigen vorerst nicht zu sehen.
 

Auch Sasuke stand nun endlich auf, verzog ein wenig das Gesicht, als er das Laken abzog. Wirklich böse war er nicht, aber es kam nicht jeden Tag vor, das sein Bettgenosse ins Bett machte. Das bewies ihm nur, dass dessen Traum kein Zuckerschlecken gewesen sein musste. Naruto musste panische Angst gehabt haben und das auch noch zu Recht. Kurz ging er auf den Flur, sah, dass das Bad belegt war und seufzte. Naruto schämte sich tatsächlich, aber wer würde das nicht? Er würde sich auch schämen, hätte er ins Bett gemacht.
 

Rasch ging er die Treppe hinunter, um ins untere Bad zu gelangen. Dort nahm er sich einen Eimer voller warmen Wasser und einen Lappen. Erstmal musste er sein Bett sauber schrubben. Zwar hatte er dazu keinerlei Lust, aber wenn er wollte, dass es heute Abend wieder brauchbar war, musste er es tun.
 

„Ich hab ins Bett gemacht. Er wird mich dafür sicherlich total auslachen, echt jetzt“ murrte Naruto unter der Dusche. Dazu hatte er feststellen müssen, dass all seine Shorts dreckig waren. Toll, er konnte doch nicht ohne Shorts in seine Kleidung schlüpfen. Dazu war es viel zu kalt. Ob er sich wohl eine bei Sasuke leihen konnte? Allein der Gedanke, bescherte ihn ein angenehmes Glücksgefühl. Eine Shorts von Sasuke.
 

Sasuke war endlich fertig und seufzte. Gut, jetzt musste die Matratze nur trocknen und heute Abend konnte er ein neues Laken überziehen. Er nahm sich frische Sachen und stellte sich neben der Badtür hin. Naruto war schon seit 20 Minuten dort drin. Was machte er denn so lange? Sicher, er konnte auch unten Duschen gehen, aber sein Duschzeug war hier oben. Langsam, aber sicher, nervte ihn dieses doofe warten.
 

Naruto stand, mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, unschlüssig vor der Badtür. Was sollte er jetzt machen? Hätte er bloß mal gefragt, ob er seine Shorts waschen konnte, aber nein. Er hatte alles total vergessen. Hatte im Moment nur Augen für Sasuke. „Ich bin total bescheuert“ schüttelte er den Kopf, griff mit zittriger Hand nach der Türklinke und öffnete sie.
 

„Na endlich. Was machst du denn da so lange?“ wollte der Schwarzhaarige wissen, wunderte sich aber dann, das der Blonde mit Handtuch um die Hüfte, aus dem Bad kam. „Ähm“ brachte Naruto verlegen hervor, kratzte sich an der Wange und lief rötlich an. Jetzt sah Sasuke ihn auch noch Nackt. Nun, die wichtigsten Stellen waren ja verdeckt, aber sonst? Okay, er schlief auch meistens nur in Boxershorts, aber die Situation war nun anders, so fand er. „Ähm…“ setzte er erneut an, drehte sich dann aber um, so das Sasuke sein Gesicht nicht mehr sehen konnte.
 

War zwar unnütz, da Sasuke ihn schon längst bemustert hatte, aber was soll’s. „Nun red schon“ half der Schwarzhaarige nach, denn er wollte endlich Duschen. Nur widerwillig drehte sich Naruto wieder um, das Gesicht so ziemlich gerötet. „Meine Shorts… Also… Alle sind na ja…“. Wieder ein verlegendes Grinsen, welches Naruto’s Lippen zierte. Sasuke seufzte. Daher wehte also der Wind. Warum stotterte der Kleine nur so rum? Was war denn dabei, zu Fragen, ob er ihm eine Shorts leihen könnte, so lange, bis dessen gewaschen waren? Lag es vielleicht nur daran, weil Naruto in ihm Verliebt war? Oder war es deswegen, weil der Kleine ins Bett gemacht hatte? Sasuke wusste es nicht, ging in sein Zimmer zurück und holte seinem Untermieter eine Shorts von seinen. Diese drückte er dem Blonden in die Hand.
 

„Wir vergessen einfach diese Sache, okay? Es wird Niemand erfahren“ erklärte Sasuke, schob sich an Naruto vorbei und schloss die Badtür hinter sich. Erleichtert atmete Naruto aus. Gut, der Schwarzhaarige würde also nichts sagen, schien ihn auch nicht auszulachen. Aber warum hatte er dann so gegrinst? Es war kein böses Grinsen gewesen, eher so eines, welches er aufsetzte, wenn er etwas amüsant fand. Nun, amüsant war es nicht gewesen, aber irgendwie freute sich Naruto darüber, das Sasuke überhaupt mal grinste. Zwar tat er es in letzter Zeit ziemlich oft, aber er freute sich eben immer, wenn Sasuke lächelte und wenn dieses Lächeln Naruto galt. Dann machte sich in ihm ein schönes Gefühl breit, welches nicht mehr weichen wollte. Gut gelaunt, ging er zurück in Sasuke’s Zimmer, um sich endlich anzuziehen.
 

Sasuke stand unter der Dusche und seifte sich gerade ein. Das Bild Naruto’s schlich sich in seine Gedanken, woraufhin er sichtlich errötete und das Duschzeug fallen ließ. Jetzt dachte er auch schon an diesen. Und nicht einfach nur so. An dessen Körper, welchen er gerade hatte sehen können. Klar, sie schliefen beide nur in Boxershorts, aber wo er jetzt darüber so nachdachte. Der Kleine hatte eine schöne, gebräunte Haut, während Sasuke selbst so blass erschien. Es schien aber Niemanden zu stören, dass er so blass war. Sonst würden wohl kaum fast alle Mädchen hinter ihm her sein. Da drängte sich ihm doch die Frage auf, weshalb sich Naruto in ihm Verliebt hatte. War es das Gleiche, wie bei den Mädchen? Warum beschäftigte es ihn gerade jetzt? Seufzend ging er seiner Tätigkeit weiter nach, nämlich, sich zu Duschen. Er war sich sicher, das Naruto ihm Zeit geben würde. Das der Kleine ihn nicht bedrängen würde, wenn er es nicht wollte. Ohnehin benahm sich Naruto rücksichtsvoll. Wieso?
 

Der Blonde war inzwischen unten in der Küche und bereitete das Frühstück vor. Irgendwie hatte er Lust dazu und wollte dem Schwarzhaarigen eine Freude machen. Nur, er hatte nicht die blasseste Ahnung, wie er das anstellen sollte. Außer Ramen, am frühen Morgen, hatte er früher ja Nie gegessen, außer Toast vielleicht. Toast, das konnte er vielleicht machen, denn Sasuke mochte keine Ramen zum Frühstück.
 

Als alles soweit vorbereitet war, stellte er Tee auf den Tisch und einige Aufschnitte, die er im Kühlschrank hatte finden können. Zusammen mit Toast. Jetzt fehlte nur noch der Uchiha-Erbe selbst. Das Frühstück diente auch als kleine Entschuldigung, dass er sich nicht hatte beherrschen können. Es war ihm immer noch unangenehm, deswegen. Seufzend ließ er seinen Kopf auf den Tisch fallen, nur um ein leises „Aua“ zu sagen.
 

Sasuke betrat die Küche und bekam gerade noch dieses leise „Aua“ mit. Mit hochgezogenen Augenbrauen, bestaunte er den Tisch. Naruto hatte Frühstück gemacht. Er kniff sich in die Wange, da er glaubte, zu Träumen. Naruto hatte noch Nie von alleine her Frühstück gemacht. War er vielleicht Krank? Er räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen.
 

Naruto hob den Kopf und lächelte. „Setz dich, Sasuke. Ich hab Hunger“ gab er zum Besten und griff direkt nach dem Toast. Er hatte ja nur auf den Schwarzhaarigen gewartet, weil dieser es auch immer tat. Schien eine Höflichkeitsform zu sein, so dachte er. Sasuke setzte sich dem Blonden gegenüber und besah sich nochmals den Tisch. Keine Ramen. In sich hinein grinsend, griff er ebenfalls zum Toast und bestrich sich dieses.
 

„Wieso hast du das gemacht?“ fragte Sasuke nach einer Weile. Er konnte es sich einfach nicht erklären, warum Naruto so was von sich aus machte. Der Kleine war doch sonst immer so faul, wenn es um so etwas ging. „Ich wollte… Na ja, eigentlich ist es eine Entschuldigung und gleichzeitig wollte ich auch mal Frühstück machen. Ich dachte halt… Das du dich darüber freust“. Den Rest hatte er nur geflüstert und war sichtlich Rot geworden. „Verdammt… Gleich lacht er mich aus, weil ich mich wie ein Mädchen benehme“ schimpfte er sich selbst in Gedanken.
 

Überraschung machte sich auf Sasuke’s Gesicht breit. Gut, das mit der Entschuldigung war nachvollziehbar, aber darüber freuen? Naruto wollte also, das er sich darüber freute? „Ach so, er will mir etwas Gutes tun? Da könnte er etwas anderes machen“ dachte sich der Uchiha-Erbe und legte ein nachdenkliches Gesicht auf. Sein Rücken schmerzte noch ein wenig und er tippte auf Verspannungen.
 

Schweigend aßen sie weiter. Naruto hoffte auf eine Antwort, welche allerdings aus blieb. Sasuke freute sich also nicht darüber. Betrübt ließ er seinen Blick sinken, da hatte er sich doch extra Mühe gegeben, um es Sasuke Recht zu machen und dann so was. Er würde Nie mehr Frühstück machen.
 

„Naruto, du könntest etwas für mich tun, worüber ich mich freuen würde“ erklärte der Uchiha-Erbe, zog sich sein T-Shirt aus und sah seinen Teamkollegen erwartungsvoll an. Dieser besah sich den Oberkörper Sasuke’s genau. Er konnte die Ansätze von Muskeln gut erkennen und war sich sicher, wenn der Schwarzhaarige weiterhin trainieren würde, würde er später noch besser aussehen. Er bemerkte nicht, wie ihn etwas Blut aus der Nase lief, da seine Gedanken weit abschweiften. „Naruto?“. „Was? Äh… Was soll ich machen und wieso sitzt du plötzlich neben mir?“. Sasuke hatte sich neben dem Kleinen gesetzt, nachdem dessen Nase zu bluten begonnen hatte. Er fand es seltsam, das so was auf einmal passierte, wo sie doch nicht mal gekämpft hatten.
 

„Deine Nase blutet“. Sasuke nahm eine Serviette und hielt sie dem Blonden hin. Wenn es ging, dann wurde Naruto noch röter um die Nase. Seine Nase blutete also? Ja, warum denn wohl? „Oh man ey, das ist so peinlich, dass ich auf der Stelle sterben will“ murmelte er und tupfte sich die Nase. Sasuke begann allmählich zu verstehen, warum Naruto’s Nase blutete. Prüfend sah er an sich runter. Ob die Mädchen auch Nasenbluten bekämen, wie der Kleine neben ihm? So toll sah er doch nun auch wieder nicht aus. Und da stellte sich ihm wieder die Frage, warum der Kleine in ihm Verliebt war.
 

„Also? Du wolltest doch was, oder?“ fragte der Blonde und hatte sich von der Serviette etwas in die Nase gestopft. Hoffentlich half das, um weiteres Nasenbluten zu verhindern. „Ähm… Ja… Also, du könntest mir einen Gefallen tun“. Diesmal schlich sich ein leichtes Lächeln auf Sasuke’s Lippen, was den Blonden schlucken ließ. Das konnte doch nur etwas Schlimmes bedeuten, oder nicht?
 

„Ich tu fast alles“ erklärte Naruto und grinste ebenfalls, um seine Unsicherheit zu überspielen. Er ahnte schlimmes, wirklich schlimmes. Doch Sasuke erlöste ihn von seinen schlimmen Wahnvorstellungen. „Okay, dann massier mich. Mir tut mein Rücken noch immer Weh“. „Wie?“ kam es entsetzt von Naruto, der sich rasch abwandte. Sein Herz schlug ihm auf einmal bis zum Hals. Massieren? Er sollte Sasuke so anfassen? Obwohl, sie waren sich nachts auch immer nahe, also wo lag das Problem? Und trotzdem, er fühlte sich ein wenig unwohl.
 

Abwartend drehte sich Sasuke um. Er wusste, was er da verlangte, aber er wollte wissen, ob sein Teamkollege es machen würde. Zur Not konnte er sich seine Schultern auch selbst massieren, was natürlich nicht so Effektiv wäre. Vielleicht verlangte er auch einfach zuviel, weil der Kleine Gefühle für ihn empfand. Er überlegte immer noch, ob er dessen Gefühle erwiderte. Tat er das? Sicher, er fühlte sich in Naruto’s Nähe wohl, aber konnte man so etwas Liebe schimpfen?
 

Lange saß Naruto noch untätig da, schluckte ein paar Mal und betrachtete den Rücken des Schwarzhaarigen. Dann rutschte er näher und erhob seine zitternden Hände und legte sie leicht auf Sasuke’s Schultern. Er hatte noch Nie massiert, so etwas aber mal gesehen. Hoffentlich tat er dem Schwarzhaarigen nicht Weh. Er sollte ja Verspannungen lösen und nicht neue hinzufügen.
 

Mit leichtem Druck, begann er dessen Schultern zu massieren, staunte wieder, über dessen weiche Haut. Er rückte noch ein Stück näher, sog die Luft ein und seufzte. Sasuke roch so gut und wenn er nicht aufpasste, würde er wieder die Beherrschung verlieren und sich an den Schwarzhaarigen klammern.
 

Der Schwarzhaarige schloss die Augen und lächelte leicht. Das tat gut. Daran könnte er sich glatt gewöhnen, dachte er sich. Naruto machte seine Sache wirklich gut. Er hörte dessen Aufseufzen und öffnete seine Augen wieder. „Naruto?“ fragte er leise. Er konnte einfach nicht länger schweigen. Diese Frage, sie quälte ihn und er hasste es, über etwas nachzudenken, wo er doch sowieso keine Antwort drauf fand. Seine Antworten saßen hinter ihm.
 

„Ja?“ kam es ebenso leise von Naruto, welcher noch näher rückte. Das blieb auch Sasuke nicht verborgen, störte sich allerdings nicht daran. „Ich möchte wissen, warum du dich in mich Verliebt hast“. Lange herrschte Schweigen. Naruto massierte seinen Teamkollegen weiter, dachte über die Frage nach, die Sasuke ihm eben gestellt hatte. Eine gute Frage. „Ich weiß nicht… Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nicht darüber nachgedacht, warum. Ich kann dir nur sagen, dass ich dir gerne in die Augen sehe. Meistens muss ich allerdings wegschauen, weil ich Angst habe, in ihnen zu versinken. Ich mag einfach deine Art, auch wenn sie mich ab und zu total nervt“. Ja, das sollte wohl eine gute Antwort gewesen sein, so dachte Naruto sich.
 

Sasuke sah über seine Schulter, in die blauen Augen des Blonden, welcher seinen Blick erwiderte. Naruto unterließ seine momentane Tätigkeit, worauf sich Sasuke umdrehte. Beide sahen sich einfach nur in die Augen. Dunkle sahen in helles Blau. Der Moment schien magisch zu sein und alles um sie herum war vergessen. Nur sie beide zählten.
 

Der Schwarzhaarige tastete seine Brust ab, spürte seinen schnellen Herzschlag. Diese Aussage hatte ihn wirklich bewegt, aber warum? Weil er noch Nie so etwas zu hören bekommen hatte? Alle sagten immer, er sehe so toll aus, doch Naruto schien nicht nach den Äußerlichkeiten zu gehen. Er war ehrlich und sagte, dass er seine Augen mochte, drohte in ihnen zu versinken. Das er seine Art mochte, auch wenn er ihn manchmal damit gern ärgerte.
 

Seine Hand erhob sich wie von selbst und legte sich auf Naruto’s Wange. Dieser schloss seine Augen und wollte einfach nur fühlen und genießen. Sanft strich diese Hand über seine Wange, immer wieder hinauf und hinab. „Naruto“ wisperte Sasuke leise und beugte sich etwas vor. Ihre Nasenspitzen berührten sich, worauf der Blonde seufzte. „Ja, küss mich, Sasuke“ flehte er innerlich. Er wollte es so gerne. Das im Wald war so schön gewesen und er wollte einen richtigen Kuss. Einen Kuss, bei dem beide mitmachten.
 

Sasuke neigte seinen Kopf etwas, denn er wusste genau, was der Kleine wollte. Er war ehrlich mit sich selbst und wollte es an sich auch. Aber durfte er das denn, wenn er nicht genau wusste, was er fühlte? Er wollte Naruto nicht verletzen. Sie hatten beide schon soviel Leid erfahren, da musste so etwas nicht noch hinzu kommen.
 

„Sasuke… Ich Liebe dich“ wisperte Naruto ebenfalls. Er hatte endlich diese Worte loswerden können. Die Worte, die er nicht mal aufs Papier hatte bringen können. Endlich hatte er sie richtig gestanden. Er fühlte sich nun so erleichtert und frei.
 

In Sasuke selbst, überschlug sich alles. Diese Worte hatte er schon oft gehört, von unzähligen Mädchen. Bei diesen hatte er nichts empfunden, doch jetzt? Jetzt hatte er das Gefühl, als würde sein Magen Karussell fahren. Als würde in seinem Bauch einige Raketen starten, die nur auf diese Worte gewartet hatten. Wieso war das nur so? Er spürte Wohlbefinden und ein schönes Glücksgefühl. „Naruto“ wisperte er ein letztes Mal, ehe er die letzten Zentimeter überwandt.
 

Ihre Lippen trafen sich und beide seufzten wohlig auf. Naruto’s Hände wanderten nach oben, suchten die Wangen des Schwarzhaarigen auf und legten sich um diese. Er verstärkte den Druck ein wenig, wollte seinen Sasuke intensiver spüren. Er wusste nicht mal, dass es solch ein schönes Gefühl gab. Naruto war sich sicher, das er gerade das schönste Erlebnis, der Welt, erlebte. Er hoffte, dass dieser schöne Moment ewig andauerte.
 

Sasuke öffnete seine Lippen etwas, ließ seine Zunge hinaus gleiten und strich hauchzart über Naruto’s Lippen. Dieser seufzte erneut, öffnete dadurch auch seine Lippen und spürte die vorwitzige Zunge, welche sich Zugang verschaffte. Naruto konnte von sich behaupten, das er solch einen Kuss noch Nie erlebt hatte. „Oh man… Ich glaube, ich kipp gleich um“ schaffte er es noch zu Denken. Seine Hände glitten hinab, zu Sasuke’s Schultern, wo er nach Halt suchte.
 

Der Schwarzhaarige suchte die Zunge des Blonden auf, stupste sie leicht an und wartete auf dessen Reaktion. Seine Arme erhoben sich und legten sich um den Körper vor ihm. Er hatte Naruto’s Geste verstanden, das dieser sich nicht mehr lange halten konnte. Wirkte er auf Naruto wirklich so? So, das dieser fast in Ohnmacht zu fallen drohte? Er grinste in den Kuss hinein. So etwas war ihm noch Nie untergekommen.
 

Naruto spürte, wie er an den Körper seiner Begierde gezogen wurde, seufzte erneut in den Kuss hinein. Er spürte Sasuke’s Zunge in seinem Mund und strich diese leicht. Er hatte wirklich keine Ahnung von so etwas, aber unangenehm war es nicht. Es war einfach neu für ihn. Sasuke schien so etwas schon mal gemacht zu haben, so dachte er zumindest. Eigentlich schade.
 

Nach einer schier endlosen Zeit, lösten sie sich wieder voneinander, da beide Luft schnappen mussten. Wieder sahen sie sich an, atmeten hastig, da beide unter Sauerstoffmangel litten. „Naruto… Ich muss dir etwas sagen“ keuchte der Schwarzhaarige. Er konnte es nicht leugnen, denn der Kuss hatte ihm gefallen. Und trotzdem musste er noch etwas klären. Naruto nickte, hoffte schon, das da etwas Schönes kommen würde. „Gib mir etwas Zeit. Ich bin nicht der Typ, der von heute auf morgen sagen kann, dass ich mich Verliebt habe. Wenn ich ehrlich bin, ich weiß es nicht. Der Kuss jedoch, hat mir gefallen und das kann ich nicht abstreiten. Es ist nun mal lange her, seitdem ich Liebe geschenkt habe“.
 

Lange sah Naruto seinen Sasuke an, nickte dann jedoch. „Ich gebe dir alle Zeit der Welt“ lächelte er, strich über die Brust des Schwarzhaarigen und seufzte. Diese schöne, glatte Haut, sie fühlte sich so schön an. Gerade wollte er sich vorbeugen, um einen erneuten Kuss zu beginnen, da klingelte es an der Tür. Beide sahen zur Uhr, stellten fest, dass es nach 9 Uhr zu sein schien. Wer kam denn jetzt schon vorbei?
 

„Geh du und sieh nach, wer da vor der Tür steht. Ich räume ab“ erklärte Sasuke und erhob sich. Sein Shirt zog er sich noch kurz über und begann den Tisch abzuräumen. Naruto murrte. Es passte ihm nicht, dass da jetzt jemand kam. „Ich will aber allein mit dir sein“ kam es leise schmollend von ihm, worauf er angesehen wurde. Sasuke sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das hatte Naruto nicht wirklich gesagt, oder doch? Es klang so, als sei er Eifersüchtig. Noch einen Grund, zum Piesacken, musste er feststellen. Er drehte sich um, um sein Grinsen zu verstecken. Der Kleine war wirklich immer für eine Überraschung gut.
 

Noch immer schmollend, stand Naruto endlich auf und ging zur Haustür. Er öffnete sie und hätte sie am liebsten wieder zugeschlagen. „Ähm, was machst du denn hier?“. Naruto verengte die Augen. „Was geht dich das denn an?“ hätte er am liebsten gesagt, riss sich aber zusammen. Was wollte Sakura denn hier? Natürlich, wie konnte er das vergessen? Sie wollte mit Sicherheit zu Sasuke. „Nette Begrüßung“ gab er patzig zurück, verschränkte seine Arme vor der Brust und murrte leise. Wieso war er so empfindlich geworden? Weil sie nun mal schlecht über ihn geredet hatte. Und das schon immer. Und da gab es noch etwas. Sie hatte es auf seinen Sasuke abgesehen.
 

„Naruto, wer ist an der Tür?“ drang es an seine Ohren, worauf er über seine Schulter schaute. Sasuke schien noch in der Küche zu sein. „Sakura“ rief er zurück und hoffte, das der Schwarzhaarige den Befehl gab, die Tür wieder zu schließen. Doch es kam nichts. „Wieso bist du bei Sasuke? Also stimmt das Gerücht doch, oder?“ fragte Sakura nicht gerade leise. In Naruto loderte ein Feuer, welches stetig anstieg. Er erinnerte sich an seinen letzten Wutausbruch. Würde sie weiter so machen, würde er diesmal keinen Halt machen. „Ich habe Sasuke gestern noch Heim gebracht. Ist das ein Verbrechen?“. Wieder hatte er patzig geantwortet und hätte jetzt die Tür zugeschlagen, wäre Sasuke nicht dazwischen gegangen.
 

„Okay, das reicht jetzt wirklich. Was willst du?“ fragte Sasuke an Sakura gewandt, natürlich im üblichen Ton, so wie sie es kannte. Sie sah beide kurz an, räusperte sich dann aber. „Na ja… Sensei Kakashi hat mich hergeschickt, um mit euch Bowling zu üben. Ich weiß zwar nicht, wie, aber er meinte, ihr wüsstet es schon. Er hat auch gesagt, dass wir Genin als Team gegen die anderen Morgen antreten müssen. Das beste Team würde dann gegen die Chunin antreten und darauf gegen die Jounin“.
 

„Ich habe vieles, aber keine Bowlingbahn, das kannst du Kakashi von mir ausrichten“ erklärte nun Sasuke. Naruto zog an dessen Ärmel und wank auch Sakura mit rein. Das hatte er fast vergessen. Der nächtliche Besuch seines Senseis war ihm total entfallen. Als Team mussten sie also gewinnen? Dann musste Sakura hier mit ihnen üben, sonst würden sie total verlieren, soviel stand für Naruto fest. Dabei hatte er gedacht, er könne gegen Sasuke antreten, ihm zeigen, wie gut er das konnte. „War dann wohl nichts, aber wir werden das Beste Team werden“. Ja, das wollte er und wenn er dafür den ganzen Tag üben musste.

Sensei Naruto!

Beim Wohnzimmer angekommen, ließ Naruto Sasuke los, worauf dieser ihn nur verwirrt nachsah. Sakura trat nun auch ein und besah sich dieses große Wohnzimmer. Sie war noch Nie hier gewesen und hätte nicht gedacht, das Sasuke so ein schönes Haus hatte. Ihre Augen begannen zu leuchten und fixierten ihren Schwarm. Gerade wollte sie sich ihm an den Hals werfen, da durchbrach der Blonde die Stille.
 

„Sasuke, gestern Nacht war Kakashi noch hier und hat uns Bowlingkugeln und Plastikflaschen mitgebracht. Also… Wenn wir ein paar Möbel rücken, dann könnten wir hier üben“. Während Naruto erklärte, holte er zwei Bowlingkugeln heraus. Sakura trat nun neben Sasuke und hob eine Tasche an, die sie mitgebracht hatte. „Stimmt, Sensei Kakashi hat mir auch eine gebracht“ lächelte sie, warf einen zuckersüßen Blick zu Sasuke, der dies allerdings ignorierte.
 

„Deswegen warst du gestern Nacht so laut. Wie ist er denn hier reingekommen?“ wollte der Schwarzhaarige wissen, worauf er ein Schulterzucken bekam. „Keine Ahnung, hab ich ihn auch gefragt, aber er meinte, es würde sein Geheimnis bleiben“. Naruto sah sich um, um herauszufinden, wie groß Sasuke’s Wohnzimmer war. Da er noch Nie Bowling gespielt hatte, wusste er nicht, wie Breit solch eine Bahn war und wie Lang.
 

„Gestern Nacht?“ fragte sich Sakura und bemusterte beide Jungen. Sie schloss daraus, das Naruto über Nacht hier geblieben sein musste. Sie war vorhin noch über den Marktplatz gelaufen und war Lee begegnet. Er hatte sie gefragt, ob das Gerücht wirklich stimmte. Woher sollte sie das denn wissen? Ihr sagte doch keiner etwas. Sie ließ ihre Schultern hängen. Wenn wirklich etwas Wahres daran war, musste sie ihren Schwarm aufgeben, so wie fast alle Mädchen, die Sasuke wollten.
 

„Ähm… Sasuke, sag mal, wie Breit ist so eine Bahn? Und wie Lang?“ fragte der Kleine weiter und warf seinen Sasuke einen fragenden Blick zu. Der Uchiha-Erbe legte seine Hand ans Kinn und überlegte. Er war im seinen Leben bisher einmal Bowlen gewesen und das lag schon etliche Jahre zurück. Damals war er mit seiner Familie dort gewesen und Itachi hatte ihn tolle Tricks gezeigt. Er bemerkte nicht, wie Naruto ihn wieder musterte, da er zu tief in Gedanken versunken war.
 

„Erde an Sasuke“ rief Naruto und wedelte mit seiner Hand vor Sasuke’s Gesicht herum, worauf dieser erwachte. Kurz sah er den Kleinen an, dachte dann nochmals nach. „Kein Schimmer. Die Breite… Vielleicht einen halben Meter, oder so. Das können wir ja abkleben. Die Länge? 7-8 Meter?“. So wirklich wusste es der Uchiha-Erbe nun auch nicht. Solche belanglosen Sachen merkte er sich nun wirklich nicht.
 

Der Blonde nickte kurz, stellte sich an die Wand und überlegte, ob das Wohnzimmer so groß sein könnte. Fehlanzeige. Sasuke’s Wohnzimmer war zwar riesig, aber so groß nun auch wieder nicht. „Was machst du denn da?“ wollte die Rosahaarige wissen. „Ich messe nach, ob das Zimmer groß genug ist“ erwiderte Naruto darauf. Man, dieses Mädchen, wenn es nach ihm ginge, würde er sie sofort rauswerfen, aber selbst das ging nicht. Sie mussten als Team zusammen arbeiten, aber ob das etwas werden würde?
 

Sasuke seufzte. Er spürte diese Anspannung zwischen den beiden und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er beide rausgeworfen. Auf solch ein Theater hatte er nun wirklich keine Lust, wobei Sakura es mit ihrer Tonlage auch noch provozierte. Hatte er sich letztens nicht klar ausgedrückt? Wollte sie denn, dass der Kleine wieder einen Wutanfall bekam? Vielleicht hätte er Kakashi davon etwas sagen sollen. Jetzt war es allerdings zu Spät.
 

Während Naruto und Sakura sich versuchten, mit gegenseitigen anstarren zu töten, räumte Sasuke die Flaschen wieder ein, darauf auch die Bowlingkugeln. Hier konnten sie nicht üben, denn sein Wohnzimmer betrug gerade mal 6 Meter Länge, wenn er sich nicht irrte. Im Dojo hatten sie mehr Platz. Er hob beide Taschen auf und besah sich seine Teamkollegen.
 

„Hey, ihr Zwei. Kommt mit ins Dojo. Dort ist genügend Platz und da können wir zusammen üben. Ich warne euch allerdings. Macht ihr weiter so ein Theater, schmeiß ich euch beide raus“. Es war nur eine Warnung, denn Naruto wollte er an sich nicht rauswerfen, da der Kleine sich eigentlich nur verteidigte. Trotzdem hörten beide auf, den jeweils anderen zu provozieren. So gingen sie dem Schwarzhaarigen nach, wobei sich Naruto und Sakura stumm stritten. Ihre Blicke sagten alles aus. „Blöde Kuh“ dachte sich der Blonde und ging schneller. Sakura tat es ihm gleich und schubste den Blonden beiseite, um direkt hinter Sasuke zu gelangen.
 

Ein Platschen und ein noch lauterer Aufschrei erklang. Naruto ballte die Fäuste und stieg aus dem kleinen Teich, welcher sich im Garten befand. Sakura hatte das mit Absicht gemacht, das wusste er. „Oh man, meine Klamotten sind jetzt ganz nass, Sakura. Das waren meine letzten und die anderen habe ich noch nicht gewaschen“ fuhr er sie an. Er war so wütend, das er hätte ausholen können. Sakura kicherte, doch dies verging ihr wieder, als Sasuke ihr einen vernichtenden Blick zuwarf. So langsam reichte es doch. Naruto ließ sich so einiges gefallen und er wusste, wie schwer es dem Kleinen fiel.
 

„Komm Naruto. Deine Klamotten waschen wir nachher und ich gebe dir ein paar Sachen von mir, okay?“. Naruto’s Augen wurden groß. Er durfte im Partnerlook mit Sasuke rumlaufen? Innerlich lachte er Sakura nun aus. Er würde nach Sasuke riechen, würde es genießen, dessen Sachen anzuhaben. Eigentlich musste er sich jetzt bei Sakura dafür bedanken.
 

„Moment mal. Was heißt denn hier ‚Waschen wir nachher’? Kann Naruto nicht selbst waschen?“ wollte Sakura wissen. Der Uchiha-Erbe verleierte die Augen. Gut, er würde nun sagen, dass der Kleine schon länger hier wohnte. „Naruto wohnt hier seit ein paar Tagen, deswegen habe ich das gesagt. Hast du ein Problem damit?“. Er konnte sehen, wie ihr das Gesicht entgleiste, das es ihr missfiel, dass der Blonde bei ihm wohnte. Es ging sie allerdings nichts an und so nahm er den nassen Naruto mit sich, um diesen neue Kleidung zu geben.
 

Wenig später. Sasuke hatte auch Naruto’s Kleidung in die Waschmaschine gestopft, zusammen mit dem Laken. So ging er aus dem Haus, gefolgt von Naruto, welcher sich von oben bis unten musterte. „Toll… Jetzt fühle ich mich wie ein Uchiha“ dachte sich der Blonde, grinste breit und wollte nicht mehr damit aufhören. Schon oben hatte er damit angefangen.
 

Bei Sakura angekommen, welche noch immer wartete, ging der Uchiha-Erbe weiter und öffnete die Tür zum Dojo. Er hielt inne, als er ins Innere sah. Ein seltsames Gefühl griff Besitz von ihm, worauf er rückwärts taumelte. Er stieß an den Blonden, welcher den Schwarzhaarigen festhielt.
 

Dann, ganz plötzlich, fiel Sasuke auf die Knie und hielt sich die Ohren zu. Naruto wartete nicht lange und nahm seinen Sasuke in die Arme. Er ahnte schon, was für Gefühle dem Schwarzhaarigen überfluten mussten. Er hasste den Dojo und nun brauchten sie ihn zum üben. Vielleicht war es eine dumme Idee, Bowling zu üben, wo Sasuke sich doch eh noch erholen sollte. Vielleicht sollten sie besser nicht dran Teilnehmen. War doch dann auch egal. Die Gesundheit des Schwarzhaarigen war einfach wichtiger.
 

Auch Sakura beugte sich hinab, wusste allerdings nicht, was in Sasuke vorging. Dieses Bild, welches sich ihr bot. Sasuke krallte sich schon fast hilfesuchend bei Naruto fest. Es war wie damals, als sie beide beschattet hatte. Nur diesmal saß sie daneben und kam sich so Hilflos vor. „Sasuke, was ist denn mit dir?“. Sie klang weinerlich und so sah sie auch aus. So oft hatte sie solche Momente miterleben müssen. Damals, mit dem Mal des Fluches. Sie hatte es gewusst und sich solche Sorgen um Sasuke gemacht.
 

„Sasuke, sollen wir die Sache absagen? Wir müssen das nicht machen, wenn du nicht willst. Dann machen wir eben nächstes Jahr mit“. Naruto hoffte, das er mit seinen Worten bei dem Schwarzhaarigen durchdrang. Auf Sakura schien er gar nicht zu reagieren. Er sah, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Ja, sie liebte ihn, so wie er ihn auch liebte. Nur zeigte er nicht, dass es ihm schmerzte. Es schmerzte ihn zutiefst, Sasuke so verletzlich zu sehen.
 

Es dauerte eine Weile, bis der Schwarzhaarige wieder ansprechbar war. Er sah auf, in die blauen Augen Naruto’s und seufzte. „Ehrlich Sasuke, wir müssen nicht an dem Bowlingfest teilnehmen“ wiederholte Naruto nochmals. Sakura nickte und lächelte. Die ganze Zeit hatte sie beobachtet, wie der Blonde Sasuke getröstet hatte. Vielleicht kam daher dieses Gerücht. Da alle immer dachten, das sich beide nicht Leiden konnten und auf einmal so nahe standen. Hatte man es deswegen in die Welt gesetzt? Es sah jedenfalls so aus.
 

„Kommt nicht in Frage. Wir werden daran teilnehmen, koste es, was es wolle“. Sasuke stand auf und wischte sich vereinzelte Tränen aus den Augen. Es war einfach über ihm gekommen, wie jedes Mal. Nur zu dumm, das Sakura nun dabei gewesen war. Er schenkte ihr keinerlei Beachtung und betrat das Dojo. Er musste endlich damit klarkommen. Außerdem half Naruto ihm dabei.
 

Naruto war sich zwar nicht sicher, aber er konnte Sasuke davon nicht abbringen. Er hatte es nur gut gemeint. Wusste er doch, dass es dem Schwarzhaarigen sehr schwer fiel, hier in dem Dojo zu sein. Sakura schien darüber nichts zu wissen und er würde den Teufel tun, ihr davon zu erzählen. Auch er trat ein, gefolgt von Sakura.
 

Sasuke hatte bereits die leeren Plastikflaschen aufgestellt und mit Klebeband, die Markierungen gelegt, von wo sie werfen durften und wie Breit die Bahn sei. Jetzt konnte das Üben losgehen. „Darf ich anfangen?“ grinste Naruto und holte eine Bowlingkugel heraus. Sasuke nickte ihm zu. Sollte der Kleine den Anfang machen.
 

Konzentriert stand Naruto da und starrte auf die Flaschen. Bildlich stellte er sich vor, dass es Köpfe von Itachi seien, die er gleich umwerfen würde. Ja, so könnte es funktionieren. Abgesehen davon, fühlte er sich in dieser Kleidung wirklich gut. Nicht nur, das sie sehr gut roch, nein, sie gab ihm irgendwie auch Sicherheit. Es klang seltsam, aber so fühlte er sich. Kurz, bevor er warf, hielt er jedoch inne und wäre beinahe hingefallen.
 

„Ähm… Darf man Chakra benutzen?“ fragte er unsicher. Er konnte vielleicht die erste Stufe des Rasengan mit einbauen, um der Kugel eine gute Drehung zu verpassen. Nur, er wusste nicht, ob dies im Bowlingcenter erlaubt war. Wie gesagt, er war noch Nie da gewesen.
 

„Das weiß ich doch nicht, Naruto“ murrte Sasuke. Naruto verengte die Augen. Toll. Er hatte doch nur gefragt und wurde direkt so angemault. Herr Uchiha schien wirklich gute Laune zu haben. Er sah zu Sakura, die mit der Schulter zuckte. „Man ey, wenn man nicht alles alleine machen muss“ murrte der Kleine und stellte die Kugel ab. Er formte ein Fingerzeichen und rief einen Schattendoppelgänger herbei. „Geh ins Dorf und frag nach, ob wir beim Bowlen Chakra benutzen dürfen“ erklärte Naruto seinem Doppelgänger. Ein kurzes Nicken kam, ehe sich der Doppelgänger auf den Weg machte.
 

„Wieso eigentlich?“ fragte Sakura. Naruto sah sie erneut an und setzte sich auf den Boden. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen. „Na ja… Das wird total Cool, wenn wir die Kugel, mithilfe unseres Chakra’s lenken könnten, oder? Und ich weiß auch schon, wie“. Naruto’s Grinsen wurde breiter, als er die Gesichter seiner Teamkollegen sah. Sie schienen wirklich interessiert zu sein.
 

Sasuke ahnte schon etwas, setzte sich neben den Blonden und wartete. Jetzt mussten sie sowieso warten, bis Naruto’s Doppelgänger ihnen bescheid gab. Sakura setzte sich ebenfalls, sah noch immer interessiert Naruto an, welcher es wahrlich genoss. „Sag schon, Naruto. Wie denn?“.
 

„Warte, ich zeig es dir. Sasuke kennt mein neues Jutsu ja schon. Aber wir dürfen nur die erste Stufe davon nutzen, sonst fliegt uns die Kugel um die Ohren“. Naruto konzentrierte sein Chakra in der rechten Hand, musste allerdings seine Linke zur Hilfe nehmen. Schon bald sah man bläuliches Chakra, welches sich wie ein Strudel in einer Richtung, in seiner Hand, befand. Eine kleine, blaue Kugel. Sakura rückte näher und wollte die Chakrakugel schon anfassen, hätte Sasuke nichts gesagt.
 

„Wenn wir es schaffen, dieses Chakra in die Kugel zu bringen, müsste es doch gehen, oder? Wir würden damit gewinnen“ grinste Naruto wieder breit und ließ die Chakrakugel verschwinden. „Hey, alle Achtung, Naruto. Du scheinst, seitdem du mit Sasuke zusammen wohnst, intelligenter geworden zu sein“ lächelte Sakura. „Tja, da siehst… Wie bitte?“. Wütend ballte Naruto seine linke Hand und wollte schon aufstehen, als sein Doppelgänger hineingestürmt kam. Total außer Puste, setzte dieser zum Reden an. „Ist erlaubt. Sagt jedenfalls Sensei Gai“.
 

Naruto nickte zufrieden und löste das Jutsu auf. Sein Doppelgänger verschwand und der Kleine erhob sich. Kurz beäugte er Sasuke und Sakura, welche ihn ebenfalls musterten. „Soll ich euch beibringen, wie man so eine Chakrakugel erschafft?“. Sakura nickte. Verkehrt konnte es ja nicht sein. Der Schwarzhaarige verengte jedoch die Augen. Irgendwie war der Kleine zu freundlich. „Wo ist der Haken?“ und ein breites Grinsen zierte Sasuke’s Mundwinkel. Naruto’s Gesichtsausdruck sagte alles aus. Er hatte ihn also ertappt.
 

„Nun, ihr dürft mich dann auch Sensei Naruto nennen“. Sakura verschränkte ihre Arme vor der Brust und drehte auch ihren Kopf weg. Nein, das würde sie nicht tun. Sasuke begann zu Lachen. „Ich soll dich Sensei nennen? Darauf kannst du aber lange warten“. Der Blonde murrte. Dabei hatte er gedacht, dass er auch einmal Sensei genannt werden würde. Nicht mal Sasuke machte mit. Traurig ließ er den Kopf hängen, bis ihm etwas Neues einfiel. Erstmal sollte er Testen, ob das mit dem Chakra und der Bowlingkugel funktionierte.
 

Er nahm die Kugel zur Hand und konzentrierte sich, half mit seiner linken Hand noch etwas nach und spürte, wie sich das Chakra in der Mitte der Kugel sammelte. Er nahm Anlauf und warf sie. Sie rollte und rollte und rollte. Fest drückte er die Daumen, hoffte, dass seine Theorie wenigstens einmal stimmte. Die Kugel drehte sich vom Rand weg, da er sie extra so geworfen hatte und drehte zur Mitte hin. Neun Flaschen warf sie um. „Ja, ich wusste es. Das ist einfach. Nur noch ein bisschen üben und dann ist es perfekt“ jubelte der Blonde und sprang in die Luft.
 

Sakura’s Augen leuchteten wieder. Naruto hatte wirklich beim ersten Wurf, neun Flaschen umgeworfen. Also stimmte es mit dem Chakra. Sie hatte beobachtet, wie die Kugel sich zur Mitte gedreht hatte, was Aufgrund des Chakra’s wohl so sein musste. Sie wollte das auch können. Sasuke sah auch mit Überraschung zu seinem Teamkollegen. „Hätte ich ihm jetzt nicht zugetraut“ musste er sich selbst eingestehen und erhob sich. Gut, würde er nachgeben und dem Kleinen den Gefallen tun.
 

„Du hast gewonnen, Naruto. So lange du mir das, was weiß ich, beibringst, nenne ich dich Sensei“. Auch Sakura erhob sich. Von Sasuke hätte sie so etwas nicht erwartet, aber auch sie wollte beim Training mitmachen. Immerhin waren sie ein Team. „Okay, dann mache ich das auch“ rief sie.
 

„Schön. Dann erkläre ich es euch mal. Das ist nämlich…“. Naruto erklärte und erklärte, wie es Jiraiya damals getan hatte. So sicher, ob er es ihnen richtig erklärt hatte, war er sich nicht mehr. Er hatte es ja selbst kaum verstanden. Sakura und Sasuke hörten aufmerksam zu, wobei der Schwarzhaarige einige Male nickte. Er schien zu verstehen, dachte sich Naruto. Sakura musste er alles Drei mal erklären, da sie sich irgendwie zu doof anstellte. Innerlich seufzte er schon. Sensei zu sein, war schwere Arbeit. Ob Kakashi mit seinen Nerven auch immer am Ende war? Wahrscheinlich.
 

Seine beiden ernannten Schüler übten die erste Stufe zum Rasengan. Sasuke hatte es nicht gerade schwer, aber das hatte sich Naruto schon Denken können. Es wäre seltsam gewesen, wenn jemand, der das Chidori beherrschte, nicht solch eine Chakrakugel formen konnte. Kurz und knapp, Sasuke hatte den Dreh sehr schnell raus und probierte sich so, ob er das Chakra auch in die Kugel hineinversetzen konnte. Einige Versuche brauchte es und es vergingen einige Minuten, doch dann war auch diese Hürde überstanden. „Na, Sensei Naruto?“ triezte er den Blonden. Sein fieses Grinsen trat zum Vorschein, welches den Blonden fast zur Weißglut trieb. „Ich bin mir sicher, dass du länger gebraucht hast“ provozierte der Schwarzhaarige einfach weiter.
 

„Sasuke“ schrie Naruto und wollte sich schon auf den Uchiha-Erben stürzen, als ein verzweifeltes Schluchzen an seine Ohren drang. Da weinte jemand und er wusste auch, wer. Erst sah er Sasuke fragend an, dann sah er über seine Schulter, auf die am Boden sitzende Sakura, welche sich die Tränen aus dem Gesicht wischte.
 

Naruto, wie auch Sasuke traten näher. „Hey, du bist vielleicht ein Sensei. Du musst ihr Helfen, oder benimmt sich Kakashi auch so teilnahmslos?“ fragte der Schwarzhaarige leicht gereizt. Naruto murrte etwas Unverständliches, beugte sich dann allerdings hinab. „Hey Sakura, du musst das nicht sofort können. Ich brauchte auch 2 Tage dafür. Dieses Jutsu ist außerdem eines der Klasse A“ versuchte er sie zu beruhigen. Eigentlich war er immer noch wütend auf sie, aber wenn er sie sich so ansah, wie sie weinte, erweichte es sein Herz. Er hatte sie einst geliebt und sie war auch irgendwie immer da. Sie waren ein Team und mussten füreinander da sein.
 

Sakura schniefte noch kurz, ehe sie aufblickte. Dann nickte sie und stand wieder auf. Tief seufzte sie und sah Naruto an. „Mh… Dann spielst du eben ohne Chakra, Bowling. Sasuke und ich gleichen das schon aus, oder?“. Naruto sah beiseite, zum Schwarzhaarigen, welcher mit den Schultern zuckte. „Tze, pass lieber auf, das du Morgen Fit genug bist“. Naruto wusste nicht, warum, aber warum war Sasuke heute so auf Stress aus? Mochte er heute gern Streiten? Obwohl, das hatten sie schon lange nicht mehr getan.
 

„Sei lieber still, sonst binde ich dich an einem Baum fest“ entgegnete Naruto breit grinsend. Er wusste, jetzt gab es kein zurück mehr. Jetzt würde ihr Streit beginnen und er freute sich schon. „Ha, du mich an einem Baum binden? Das schaffst du Nie“ reizte Sasuke den Kleinen, wusste er doch genau, das dieser es doch auch genoss, so wie er. Es stimmte, wann hatten sie sich das letzte Mal gestritten? Es lag schon so lange zurück und doch waren es nur einige Tage gewesen. Es tat gut, Naruto zu ärgern.
 

Sakura sah beide abwechselnd an und seufzte. Also dieses Gerücht konnte unmöglich wahr sein, denn wie hier gerade die Funken sprühten. Nein, Nie würde Sasuke, ihr Sasuke wohl bemerkt, etwas mit Naruto anfangen. Sie ließ beide einfach weiter streiten und übte einfach mit dem Bowlen. Wenn es mit Chakra nicht ging, dann musste sie es eben so gut, wie nur ging, ohne hinbekommen. Ihre beiden Streithähne verließen sich auf sie.
 

„Blödmann“. „Volltrottel“ erwiderte Sasuke bissig, grinste jedoch breit, als er sah, das der Kleine verschnaufen musste. Er schien nach ein neues Wort zu suchen, fand aber wohl keines. Seine Hände befanden sich, wie gewohnt, in seinen Hosentaschen und so sah er abwartend zu Naruto, welcher noch immer überlegte. „Du…“ begann er und kratzte sich verlegen am Kopf. Gehässig streckte er dem Schwarzhaarigen die Zunge raus, drehte sich dann um und klopfte auf seinen Hintern. „Leck mich doch“ grinste Naruto breit.
 

Der Uchiha-Erbe schloss für einen Moment die Augen. Tief in sich hinein grinsend, was er gleich sagen würde, öffnete er sie wieder, hatte ein gehässiges Grinsen auf den Lippen. „Pass auf, sonst mache ich das wirklich“ provozierte er den Kleinen weiter, worauf dieser vornüber fiel und hart auf den Boden knallte. Nein, solch eine Antwort hatte er nun wirklich nicht erwartet, so dachte der Blonde.
 

Selbst Sakura, die mit halben Ohr hingehört hatte, ließ aus Schreck die Kugel fallen, nur um Sasuke zu mustern. Sie hatte sich sicher nur verhört, oder? Sie hoffte es inständig.
 

Naruto stand wieder auf, rieb sich seine Nase, auf der unglücklicherweise gefallen war und sah über seine Schulter. Sasuke’s Grinsen wurde breiter, als er dessen Röte sah. Hatte er ihn also voll erwischt. Okay, etwas gemein war es ja schon gewesen, weil der Kleine ihm Gefühle entgegen brachte, aber was sagte dieser denn auch so etwas? Zugegeben, er hatte diesen Anblick der Fassungslosigkeit wirklich genossen.
 

„Mach“ kam es plötzlich ernst. Sasuke’s Augen weiteten sich. Meinte der Kleine das ernst? Wollte er jetzt trotzdem weiter gehen? Naruto grinste, drehte sich dem Schwarzhaarigen zu und genoss nun selbst, diese Fassungslosigkeit, des Uchiha-Erben. „Tja Sasuke, was machst du jetzt?“ grinste er in sich hinein.
 

Noch immer keine Regung seitens Sasuke, doch er fasste sich langsam wieder. Gut, Sakura war zwar hier, aber was sollte es denn? Wenn der Kleine solch ein Spiel wollte, warum nicht? Im Augenwinkel sah er, wie Sakura zu Boden glitt. Scheinbar war nicht nur er fassungslos gewesen. „Ich soll dich also Lecken, ja? Wo hättest du es denn gerne?“. Wieder ein breites, gehässiges Grinsen, welches Sasuke’s Lippen zierte. Er musste sich eingestehen, dass er auf solch einen Niveau noch Nie geärgert hatte, aber es machte Spaß. Mal sehen, wie weit Naruto ging. Er würde jedenfalls nicht kneifen. Hatten sie sich doch heute Morgen noch geküsst. Eine leichte Röte trat auf seine Wangen, die ihn ein wenig nervös machte. Er spürte geradezu, wie das Blut ihm zu Kopf stieg. Warum denn jetzt? Wie sah das nur aus?
 

Naruto musste sich eingestehen, das er auf so etwas nicht vorbereitet war. Auch er sah im Augenwinkel, wie Sakura auf dem Boden saß und ihn und Sasuke abwechselnd musterte. Sie schien wie erstarrt zu sein. Sollte er wirklich dieses Spiel fortführen? Sakura würde ihn dafür töten, wenn nicht, noch schlimmer. Andererseits wollte er nicht kneifen, denn sie hatten das Spiel begonnen und er hatte nicht vor, klein bei zu geben. „Mh… Keine Ahnung. Such es dir aus“. Naruto verschränkte die Arme hinter den Kopf und wartete einfach mal ab. Ja toll. Lecken, das hörte sich wirklich pervers an, so dachte er sich.
 

Sasuke hatte sich so etwas schon gedacht und ergriff die Initiative und ging festen Schrittes, auf den Blonden zu. Vor ihm blieb er stehen und atmete nochmals tief durch. Auch sah er dessen breites Grinsen. Er beugte sich vor, bis er zu dessen Ohr ankam. „Du bist ein Genießer, du Trottel“ hauchte er leise, so das es nur Naruto hören konnte. Dem Blonden schoss wieder eine gemeine Röte ins Gesicht, versuchte aber normal zu wirken.
 

Zwei Hände legten sich auf seine Schultern und er war sich gezwungen, seine Arme hinter den Kopf zu lösen. Kurz darauf spürte er eine weiche Zunge, die an seinen Ohr entlang fuhr, weiter hinab, zu seinem Hals. „Sasuke“ wisperte er und fühlte sich schon wieder so seltsam. So, als würde er gleich zu Wachs werden.
 

Der Schwarzhaarige vernahm seinen Namen und legte ein sanftes Lächeln auf, ehe er sich von dessen Hals wieder löste. Da stand nun Naruto. Mit geröteten Wangen und geschlossenen Augen, schien noch immer auf etwas zu warten. Er war der Versuchung ziemlich nahe, strich dem Blonden dann jedoch über den Kopf. Er hatte doch vor, sich über seine Gefühle Gedanken zu machen. Klar, die Art, wie Naruto seinen Namen flüsterte, bescherte auch ihm einige Schauer, aber er wollte nichts überstürzen. Er wollte den Kleinen nicht verletzen, denn Naruto war ihm wichtig. Sehr wichtig, gestand er sich ein. Die ganze Zeit schon wusste er das.
 

Allmählich öffnete Naruto seine Augen wieder, sah aus verschleierten Augen zum Schwarzhaarigen auf. „Solch einen Blick. Das habe ich noch Nie bei ihm gesehen“ dachte sich Sasuke, wusste aber sofort, was der Kleine begehrte. Er schien weitaus mehr zu wollen, als nur solche Sachen. Er wandte seinen Blick ab, da er dessen Blick nicht länger stand halten konnte und räusperte sich. „Gut, keiner von uns hat gekniffen“ grinste er dennoch.
 

Sakura saß noch immer so da, entspannte sich nach Sasuke’s Ausruf wieder. Es war also nur ein Spaß gewesen. Sie seufzte tief und stand nun auch wieder auf. Ein Magenknurren war zu hören, ehe ein verlegendes Lachen zu hören war. „Hehe, Sasuke hat mich hungrig gemacht“ grinste Naruto. Sofort zuckte der Schwarzhaarige zusammen. Diese Zweideutigkeit. Er schwor sich, das würde er dem Kleinen noch heimzahlen.
 

Die Rosahaarige schüttelte nur mit ihren Kopf, wandte sich dann allerdings an den Schwarzhaarigen. „Wollen wir zusammen bei Ichiraku essen gehen?“. „Schon wieder?“ kam es genervt von Sasuke. Wie oft war er in den letzten Tagen dort gewesen? Alles nur Naruto’s schuld und dieser fraß auch noch soviel. „Ja, Ramen“ kam auch schon der Jubel, der sich nicht vermeiden ließ. Okay, der Kleine war Feuer und Flamme und jetzt einen Protest anzufangen, wäre da sinn und zwecklos.
 

Rasch rannte der Blonde an den Schwarzhaarigen vorbei, nur um in das Anwesen zu gelangen. Beim Rennen schrie er noch so etwas wie „Macht schnell. Ich verhungere“. Sakura schüttelte ein weiteres Mal ihren Kopf. Dann ging auch sie, zusammen mit Sasuke, damit der kleine Schreihals etwas zu Essen bekam. Sie wussten, um die Gier, die Naruto nach Ramen nun mal hatte. Wahrscheinlich würde er für Ramen sogar töten. Man wusste es nicht so genau.
 

Naruto sah an sich runter und musste feststellen, das er noch immer die Kleidung Sasuke’s trug. Und dann noch dieses Gerücht, welches sich auf dem Marktplatz ausbreitete. Nun, ihm war es egal. Er stand zwar nicht direkt auf Jungs, aber auf Sasuke. Breit grinsend, zog er sich seine Schuhe an, wartete, bis seine Teamkameraden endlich kamen.
 

Als diese endlich kamen, fiel auch dem Schwarzhaarigen auf, das er gleich mit Naruto in Partnerlook rausgehen würde. Gut, er empfand Zuneigung für den Kleinen, aber war das nicht doch etwas übertrieben? Andererseits konnte es ihm doch egal sein, was die anderen dachten. Genau, er hatte sich doch eh damit abgefunden. Außerdem hatte Naruto keine andere Kleidung, da sie ja alle in der Waschmaschine waren. Auch er und Sakura zogen sich ihre Schuhe an und gingen dann hinter dem Kleinen her.
 

„Ich habe meinen Geldbeutel…“ wollte Naruto sich schon umdrehen, wurde aber beim weiten Kragen gepackt und einfach mitgeschliffen. „Egal“ gab Sasuke nur von sich, worauf er von Sakura stumm gemustert wurde. Auch Naruto warf seinen Sasuke einen verwirrten Blick zu. „Aber…“ wollte er wieder ansetzen, wurde aber wieder unterbrochen. „Blödmann, ich hab doch Geld bei mir. Ist doch gut jetzt, verstanden?“. Sasuke war schon leicht genervt, was den Blonden dazu zwang, zu schweigen. Wusste er doch nicht, das Sasuke ihn einladen wollte. Woher denn auch? Immerhin konnte er keine Gedanken lesen. Schmollend ging er neben dem Schwarzhaarigen her, welcher ihn auch endlich losgelassen hatte. Sakura lief ebenfalls neben Sasuke und ließ beide nicht aus den Augen. Irgendwie hatte sie ein sehr seltsames Gefühl.

Naruto's Eltern - Die Wahrheit kommt ans Licht!

Als sie auf dem Marktplatz erschienen, drehten sich die meisten Passanten um, beäugten neugierig, die beiden Jungen. Das Gerücht schien wahr zu sein, da beide im Partnerlook an ihnen vorbei liefen. Sasuke konnte schon verdächtiges Getuschel hören, welches er aber zu überhören versuchte. Sakura fühlte sich einfach nur beobachtet, es behagte ihr nicht, das sich alle nach ihnen, oder besser gesagt, nach ihren beiden Teamkollegen, umdrehten. Sie wusste genau, worüber die Passanten tuschelten. Naruto hingegen, versuchte seine aufsteigende Röte, so gut es ging, zu verdecken. Tief sank sein Kopf in den weiten Kragen, so dass nur seine Augen hervorlugen konnten. Wieso starrten denn alle nur so? Nur wegen diesem Gerücht? War es denn so sensationell, das er vielleicht etwas mit dem Schwarzhaarigen haben könnte? Tief seufzte er, als er einige Passanten bemusterte. Einige zeigten sogar mit dem Finger auf ihnen, was ihn nur noch mehr verunsicherte.
 

Bei Ichiraku angekommen, blieb die Rosahaarige stehen. „Oh, ich muss kurz nach Hause. Ich habe ganz vergessen, meiner Mutter zu Helfen. Ich bin in einer halben Stunde wieder da“ erklärte sie rasch und ging auch schon weiter. Wenn sie ehrlich war, war sie wirklich froh, ihrer Mutter noch Helfen zu müssen. So musste sie diese Blicke nicht länger ertragen, welche zwar nicht ihr galten, aber sie dennoch störten.
 

Der Schwarzhaarige hatte ihr zugenickt, sich dann aber sogleich an Naruto gewandt, der im seinem großen Shirt zu versinken schien. Der Kleine schien verlegen zu sein, was auch seinen Grund hatte. Sasuke war froh gewesen, keinem Genin begegnet zu sein, oder irgendeinem Mädchen, welches sie darauf dann angesprochen hätte. Was hätte er dann sagen sollen? Das er etwas mit dem Kleinen hatte? Auf die Blicke wäre er nur zu gern gespannt gewesen, sah aber ein, dass es besser so war. Es reichte, dass das halbe Dorf sich nach ihnen umdrehte und irgendetwas tuschelten.
 

Gerade, als sie Ichiraku betreten wollten, hörte der Blonde seinen Namen rufen. Eine zierliche Stimme, mit einem wütenden Unterton. Er zuckte leicht zusammen, als er diese Stimme identifizierte. Er wollte sich gerade umdrehen, als ihn eine Faust an der Wange traf und ihn auf den sandigen Boden manövrierte. Verwirrt, aber auch wütend darüber, setzte er sich auf und wischte sich über seinen Mund. Etwas Blut klebte an seiner Hand, worauf er wütend aufsah. „Was sollte das?“ fuhr er das Mädchen gleich an, doch diese zog nur ihre Augenbrauen tief ins Gesicht, beugte sich zu dem Blonden runter und musterte diesen.
 

„Hey Ino, musste das sein?“ rief nun eine weitere Stimme, die Naruto ebenfalls erkannte. Er sah an Ino vorbei, welche ihn noch immer wütend fixierte. „Shikamaru“ brachte er hervor, senkte seinen Blick aber schnell wieder. Toll. Jetzt würden Fragen aufkommen, warum er denn die gleiche Kleidung trug, wie Sasuke. Dabei hätte es doch so ein ruhiger Mittag werden können, aber selbst das war ihm vergönnt.
 

Sasuke hatte nicht rechtzeitig reagieren können, sonst hätte er Ino’s Faust abgefangen. Er warf ihr einen raschen Blick zu, sah dann aber zu Shikamaru, welcher ihn kurz musterte, seinen Blick aber wieder abwandt. Auch ihm störte es, das sie nun doch einigen Genin begegnet waren, wobei begegnet untertrieben klang. Naruto hatte sofort etwas einstecken müssen, wobei er nicht mal etwas gemacht hatte. War es denn nur, weil sie beide im Partnerlook auftauchten? Konnten Menschen wirklich auf solche belanglosen Sachen, auf etwas Tiefgründigeres schließen? Scheinbar schon, denn der Blonde wurde am Kragen hinauf gezogen, so das dieser wieder auf die Beine kam.
 

„Ich habe das Gerücht gehört und ich sage dir eins. Du wirst Sasuke nicht kampflos bekommen“ forderte Ino Naruto heraus. Dieser schien unbeeindruckt zu sein, entzog sich ihren Griff und klopfte sich den Staub aus den Klamotten. „Du redest von Sasuke, als sei er irgendein Pokal. Vielleicht solltest du ihn mal fragen, ob er überhaupt Interesse daran hat, sich wie so ein Ding zu fühlen. Ihr seid doch alle gleich, schließt von irgendwelchen Gerüchten auf etwas, obwohl ihr es nicht mal wisst. So ward ihr schon immer, auch früher“. Erst leise und bedrohlich, doch dann war Naruto immer lauter geworden. So langsam kotzte es ihm wirklich an, immer so dumm behandelt zu werden. Er hatte nichts getan und nun?
 

Der Schwarzhaarige seufzte gequält. Der Kleine konnte ja richtig ernst werden, wenn es um den Uchiha-Erben ging. Einerseits fühlte er sich geehrt, von Naruto so verteidigt zu werden, andererseits aber total blamiert, da es nun auch mal um ihn ging. Trotzdem hatte Naruto Recht. Sasuke wurde ständig wie ein Ding behandelt, wurde nicht gefragt, ob sich ein Mädchen bei ihm einharken durfte. Es wurde einfach gemacht, ob er nun Lust dazu hatte, oder nicht.
 

Ino holte scharf Luft, wollte schon etwas erwidern, als Shikamaru sie am Arm zog. „Ino, das nervt mich total. Komm, wir müssen weiter“ murrte er, beachtete nicht die Proteste, welches das blondhaarige Mädchen von sich gab. In weniger, als zwei Minuten, waren sie schon nicht mehr zu sehen.
 

Naruto seufzte, sah dann aber zu Sasuke, welcher seinen Blick erwiderte. „Wie wird das erst Morgen?“ wollte der Kleinere wissen, ging nun endlich ins Ichiraku und setzte sich auf einen der Hocker. Der Schwarzhaarige tat es ihm gleich, sagte jedoch nichts dazu. Was sollte er denn auch sagen? Das er selbst nicht so begeistert davon gewesen war, das Ino mal wieder nervte? Beide wussten, das die Mädchen zu Furien werden konnten, wäre ihr Schwarm vergeben.
 

„Kann ich bitte 5 Schüsseln bekommen?“ fragte er den alten Mann, behielt seinen Blick jedoch gesenkt. Er fühlte sich jetzt einfach nur unwohl. Hatte er doch gewusst, das dieses Gerücht noch Ärger mit sich brachte, aber der Schwarzhaarige schien dies nicht zu stören, warum auch immer. Insgeheim hoffte er, das Sasuke seine Gefühle erwidern würde und deswegen keinen Aufstand machte. Konnte er sich denn eigentlich Hoffnung machen. Sicher, sie schliefen zusammen, in einem Bett, hatten sich schon geküsst und letztlich war dem Blonden ziemlich warm geworden, als er zurückdachte, an der warmen, weichen Zunge, welche über sein Ohr gefahren war. Eine tiefe Röte trat auf seinen Wangen, welche er durch den breiten Kragen, wieder zu verstecken versuchte. Es war ihm schon wirklich peinlich, ständig wie eine Tomate auszusehen.
 

Auch Sasuke bestellte sich eine Schüssel, denn großen Hunger hatte er nicht. Kurz schielte er zum Jüngeren, welcher seine Röte zu verstecken versuchte, jedoch daran scheiterte. „Sollen wir die Sache aufklären, Naruto? Fühlst du dich dann besser?“ fragte er leise, so das es nur Naruto hören konnte. Dieser sah auf, in die dunklen Augen des Schwarzhaarigen und versank in ihnen. Für einen kurzen Moment, schien er nicht ganz bei sich zu sein, rückte etwas näher und seufzte wohlig.
 

Lange blieb es still zwischen ihnen, bis ihre Ramen auf den Tresen gestellt wurden, mit einem „Guten Appetit“. Beide nickten dem Herren zu, welcher die besten Ramen machte, fand Naruto. Er begann zu essen, war jedoch langsamer, als sonst. Der Schwarzhaarige wunderte sich über die Schweigsamkeit, die Naruto zum Besten gab. Schon einige Male war es dazu gekommen, dass er einfach nur schweigsam neben ihm saß, oder neben ihm hergegangen war. Also hatte Naruto wieder etwas, vermutete stark auf dieses vorherige zusammentreffen mit Ino.
 

„Ich beneide Sakura“ brach der Kleine das Schweigen, schob seine erste Schüssel beiseite, um sich die nächste zu nehmen. Sasuke sah von seiner Schüssel auf, wusste nicht, was der Kleine nun damit meinte. Wieso beneidete er Sakura? Eine Augenbraue hob er an, als Naruto ihn kurz ansah. Täuschte sich der Uchiha-Erbe, oder hatte er wirklich etwas in Naruto’s Augen glänzen sehen? Was war nur wieder los, das es den Blonden zum Heulen brachte?
 

„Ich war 12 Jahre allein, aber das weißt du ja sicher. Ich beneide dich auch irgendwie, denn du hast deine Eltern wenigstens gekannt, hast Liebe von ihnen bekommen und ein paar schöne Jahre gehabt. Ich kenne dieses Gefühl nicht und weiß nicht mal, wer meine Eltern waren. Niemand sagt es mir, warum auch immer. Ich habe damals Sensei Iruka gefragt, doch der hat nur gemeint, das sie große Shinobi gewesen seien, die ihr Dorf vor dem neunschwänzigen Fuchs verteidigt hatten. Beide wären damals im Kampf gestorben. Ich habe gefragt, wie sie hießen, ob es Bilder von ihnen gab, aber darauf hatte man mir keine Antwort gegeben“ erzählte Naruto leise, wollte nicht, dass es jemand anderes, außer Sasuke hörte.
 

Der Schwarzhaarige nickte stumm, wusste nun, was den Kleinen bedrückte. Nun stellte sich auch ihm die Frage, warum man den Blonden diesbezüglich nichts sagte. Naruto hatte doch ein Recht darauf, zu erfahren, wer seine Eltern gewesen waren. „Hast du Kakashi mal gefragt, oder Tsunade?“ wollte Sasuke wissen, worauf er ein kleines Nicken bekam.
 

„Damals, als wir zu Team 7 wurden, da habe ich ihn gefragt, aber auch er wollte mir keine Antwort darauf geben. Dann habe ich den kauzigen Bergeremiten bei unserer Reise ausgefragt, aber er ist mir immer ausgewichen. Tsunade sagte auch nichts. Vielleicht hassen mich ja alle, weil meine Eltern Verbrecher waren“ fuhr Naruto fort, stellte die zweite Schüssel beiseite und verspürte schon kein Hungergefühl mehr. Irgendwie war ihm der Appetit vergangen.
 

Wieder konnte Sasuke nur Nicken, sah, dass der Kleine nichts mehr aß und seufzte. Er legte seine Hand auf dessen Schulter und zog diesen etwas näher. „Das glaube ich nicht, Naruto“ begann er, wusste es aber selbst nicht so genau. Er wollte den Blonden nicht verunsichern, indem er versuchte, ihn die heile Welt vorzuspielen. Es gab keine heile Welt und das wussten beide. „Weißt du, Sasuke. Sensei Iruka ist für mich wie ein Vater geworden, denke ich, denn bei ihm fühle ich mich wohl und er hat sich auch oft um mich gekümmert, als ich ganz alleine war. Dann, als wir beide zusammen in ein Team kamen, habe ich dich nicht Leiden können, aber nach der Sache mit Haku und Zabusa… Ich weiß nicht, erst dachte ich, ich hätte einen Freund in dir gefunden, aber es war weitaus mehr. Es schien so, als seien wir Brüder. Aber auch das stimmt nicht mehr, da ich inzwischen…“ der Blonde brach ab. Sasuke wusste sicher, was er damit meinte.
 

Ein Lächeln zierte Sasuke’s Lippen, ehe er den Kleinen seinen Arm um die Schulter legte. „Das weiß ich doch, Kleiner. Das weiß ich doch“ beruhigte er ihn. Nochmals rückte Naruto etwas näher, fühlte sich jetzt auf einmal wieder richtig wohl, in Sasuke’s Arm, welcher ihn Trost und Mitgefühl schenkte. Naruto schloss seine Augen und lehnte seinen Kopf, an Sasuke’s Schulter. War nun egal, wer sie sah, denn er wollte diesen Augenblick einfach nur genießen, fühlte sich doch einfach nur wohl in der Nähe des Schwarzhaarigen.
 

Lange blieb diese Ruhe jedoch nicht, da eine bekannte Stimme erklang. Kakashi war eingetreten und hatte sich neben seine Schüler gesetzt, welche sich auch rasch voneinander lösten. Beide, mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. „Ich wollte euch nicht stören“ grinste Kakashi und wollte sich eine Schüssel Ramen bestellen, als der Blonde seine restlichen Schüsseln zu ihm schob. „Sie können meine Ramen essen. Ich habe keinen Hunger mehr“ erklärte Naruto, mit einem traurigen Unterton.
 

Dies entging auch nicht Konoha’s Kopierninja und fragte sich, ob er nun dran schuld hätte, dass es dem Blonden scheinbar nicht gut zu gehen schien. Vielleicht hätte er die beiden alleine lassen sollen. Und trotzdem legte er ein sorgenvolles Gesicht auf, als er den Kleinen näher betrachtete. Der Rotschimmer, welches vorhin noch sein Gesicht geziert hatte, war verschwunden, hatte nun einer traurigen Miene platz gemacht.
 

Sasuke beobachtete ebenfalls den Kleinen, wusste, das er nun wieder daran dachte. Dann sah er seinen Sensei an, zog seine Augenbrauen tief. „Sensei Kakashi…“ begann er und in Sasuke’s Stimme lag eine gewisse Wut. Kakashi sah auf, sah nun auch, das der Schwarzhaarige ihn wütend fixierte. Was war denn nur los? Hatte er vielleicht etwas Falsches gemacht? Fraglich hob er seine rechte Augenbraue. „Wieso verheimlichen alle, wer Naruto’s Eltern waren?“ beendete Sasuke. Es reichte ihm. Wieso machten alle so ein Geheimnis daraus? Er wollte es verstehen, wollte, das Naruto darüber bescheid wusste, wer dessen Eltern waren.
 

Kakashi seufzte. Daher wehte also der Wind? „Tut mir Leid, aber das darf ich euch nicht sagen. Wenn Naruto älter ist, dann wird er es irgendwann erfahren, aber nicht heute und auch nicht morgen“ erklärte der Kopierninja. Er durfte es nicht, hatte strikte Anweisung, es dem Kleinen nicht zu sagen. Zwar wusste dieser, das Naruto den Fuchsgeist in sich trug, wusste aber nicht, ob er noch so gelassen blieb, wenn er die ganze Wahrheit erfuhr. Naruto war noch ein Kind und sollte erstmal Erwachsen werden.
 

Ein lautes, dumpfes Geräusch ertönte und Sasuke, wie auch Kakashi zuckten kurz zusammen. Naruto hatte seine geballte Hand auf den Tresen geschlagen, fixierte nun aus wütenden Augen seinen Sensei, ehe er bedrohlich knurrte. „Was soll das alles? Sie behandeln mich wie ein Kind“ schrie er auch schon los, dachte im Moment nicht daran, das sie noch immer bei Ichiraku saßen. Es war ihm auch egal. Er wollte nun endlich wissen, wer seine Eltern waren.
 

„Wieso…“ wurde er etwas leiser, die Stimme brüchig und senkte seinen Blick wieder. „Wieso wollen sie mir das nicht sagen? Ist es so schlimm? Jeden Tag frage ich mich, wer meine Eltern wohl waren, aber Niemand sagt es mir. Alle weichen meinen Fragen aus“ erklärte er nun ruhiger. Sasuke legte wieder seine Hand auf Naruto’s Schulter, spürte, wie dieser zitterte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er weinte und das wollte der Uchiha-Erbe nicht. Sah Kakashi denn nicht, wie sehr der Kleine darunter litt? Konnte er es verantworten, wenn Naruto daran irgendwann zerbrach?
 

„Manche Dinge sollte man erst erfahren, wenn man Älter ist und man vielleicht mit ihnen umgehen kann, Naruto. Wir schweigen alle nur, um dich zu schützen. Wir wollen nicht, dass du etwas Unvorhersehbares tust, weil die Wahrheit einem nicht passt“ kam es ruhig von Kakashi. Sasuke ahnte schlimmes, wenn sein Sensei schon so ruhig redete. Da schien mehr dahinter zu stecken, als nur einfache Eltern. Knurrend zog er Naruto näher, lehnte sich etwas über ihm und schloss diesen in seine Arme. „Besser, er erfährt es jetzt, als das er daran zerbricht, Kakashi“ zischte er seinen Sensei an, hoffte, das Kakashi nun endlich mit der Sprache rausrücken würde.
 

Nun war es Kakashi, der seine Augenbraue tief ins Gesicht zog. Er konnte Sasuke’s Groll verstehen, konnte verstehen, das dieser sich nur Sorgen um Naruto machte, aber es war kein Grund, ihn so anzusehen. „Sasuke, nicht in diesen Ton“ begann Kakashi, schob die Ramenschüssel beiseite und stützte seine Arme auf den Tresen. „Ich kann deine Sorge sehr gut verstehen, aber ich darf es euch nicht sagen, so sehr ich es auch möchte. Ich habe strikte Anweisung, Naruto auszubilden, ihn stärker zu machen, damit er die Wahrheit eines Tages aufnehmen kann. Jetzt jedoch noch nicht. Er ist noch zu Jung, um es mit der Wahrheit aufzunehmen“. Sasuke erschrak etwas. Kakashi sah ziemlich wütend aus und diese tiefe Stimme, die er benutzte, lief ihm eiskalt den Rücken runter.
 

Naruto jedoch, knurrte wieder abfällig. „Was wissen sie schon, ob ich die Wahrheit vertrage? Sensei, ich will doch nur endlich Klarheit. Sie haben lang genug geschwiegen und nun fordere ich sie auf, mir die Wahrheit zu sagen“. Sasuke seufzte. Kakashi musste einsehen, das der Kleine diesmal nicht locker lassen würde. Er musste doch erkennen, das Naruto durch Sasuke den nötigen Beistand hatte. Schließlich tat er doch so wissend, das der Blonde für den Uchiha-Erben weitaus mehr, als nur Freundschaft, empfand.
 

Und da stellte sich ihm eine Frage. Gab es innerhalb seiner Familie auch Geheimnisse, die er nicht kannte? Wieder sah er Kakashi an, kämpfte innerlich dagegen an, selbst ausrasten zu müssen. Wenn dem wirklich so war, dann log der Kopierninja auch ihn an. Sicher war er sich allerdings nicht. Obwohl, sie hatten ihm ja auch verschweigen wollen, das Itachi in Konoha gewesen war. Nur durch einen dummen Zufall hatte er es mitbekommen.
 

„Naruto“ kam es ruhig von Kakashi. Gut, er sah ein, dass er diesmal keinen Weg finden würde, ihm auszuweichen. Auch wenn es ihm Verboten war, diese Sache nun zu klären, blieb ihm keine Wahl mehr. Er konnte nur hoffen, das Naruto es gut aufnehmen würde. „Okay, ich werde dir erzählen, wer deine Eltern sind“.
 

Auf Naruto’s Gesicht schlich sich ein kleines Lächeln. Endlich wollte man ihm antworten. Er würde erfahren, wer seine Eltern sind. Sasuke stellte mit Erleichterung fest, dass das Zittern aufgehört hatte, sich der Körper vor ihm etwas entspannte. Er wollte schon aufstehen, um die beiden alleine zu lassen, wurde jedoch beim Ärmel festgehalten. Er sah Naruto in die Augen, die so hell zu leuchten schienen. „Du musst nicht gehen, Sasuke“. Der Schwarzhaarige seufzte, schloss für einen Moment die Augen. Der Kleine wollte also, dass er blieb. Nickend setzte er sich wieder, wartete nun ebenfalls ab, das Kakashi endlich anfing.
 

„Naruto, du weißt, das der neunschwänzige Fuchs in dir versiegelt wurde. Der vierte Hokage hatte keine Wahl, als dies zu tun, um das Dorf zu schützen. Es ist ein verbotenes Jutsu, was dem Anwender das Leben kostet. Mit diesem Jutsu, hat auch der Hokage der dritten Generation, Orochimaru vertrieben. Aber ihr wisst ja, dass er es nicht ganz geschafft hat…“ begann Kakashi zu erzählen. Naruto stockte der Atem. Der vierte Hokage hatte also dieses Jutsu angewandt, um in ihm selbst den Fuchsgeist zu versiegeln? Das wusste er nicht, fragte sich aber, was diese Aussage nun sollte? Was hatte das denn mit seinen Eltern zutun? „Orochimaru“ knurrte er, als er diesen Namen vernommen hatte. Wie er ihn doch hasste. Wenn er könnte, würde er ihn auf der Stelle dafür töten.
 

Sasuke schluckte. Das hatte er nicht gewusst, fragte sich aber auch, was das denn jetzt nun sollte. Was hatte der vierte Hokage mit Naruto’s Eltern zutun? Er sah da keinen Zusammenhang.
 

Kakashi zog etwas aus seiner Westentasche, legte es vor Naruto, auf dem Tresen. Beide Schüler beäugten dieses Bild. Rechts auf dem Bild war ein Mann, der Naruto ziemlich ähnlich erschien. Nur die blonden Haare waren etwas länger. Neben ihm stand eine Frau, mit rötlichen Haaren und einen liebevollen Lächeln auf den Lippen. Sie schien Schwanger zu sein, so dachten sich beide.
 

„Das sind deine Eltern, Naruto. Minato Namikaze und Kushina Uzumaki. Minato war der Hokage der vierten Generation“. Naruto hatte das Bild zur Hand genommen, ließ es aber abrupt wieder fallen. Nein, das konnte einfach nicht sein. Er konnte das nicht glauben. Gerade hatte er sich so gefreut, ein Bild von seinen Eltern zu sehen, doch nun brach irgendwie alles zusammen.
 

Sasuke riss ebenfalls entsetzt die Augen auf. Deswegen hatten alle geschwiegen. Naruto’s Vater hatte dieses Jutsu angewandt, um das Dorf zu schützen und Naruto selbst, musste nun mit diesen Fuchsgeist in sich leben. Deswegen dieses Theater. Kakashi wusste also nicht, wie der Kleine es aufnehmen würde und nun wurde ihm klar, dass auch Sasuke selbst nicht wusste, was gleich passieren würde.
 

Im nächsten Moment rannte Naruto raus. Er wollte weg, einfach nur alleine sein. Er weigerte sich so etwas zu glauben. Warum sollte sein Vater ihm so etwas antun wollen? Er hatte 12 Jahre lang Leiden müssen, Aufgrund des neunschwänzigen Fuchses in ihm. Er war der Sohn des Hokage der vierten Generation, wurde aber wie Dreck behandelt. Nein, sein Vater konnte unmöglich so etwas getan haben. Tränen bildeten sich in seinen Augen, während er einfach weiter lief, nicht achtend auf die Menschen, die ihn nachsahen. Dieses Dorf. Alles eine Lüge.
 

Kakashi seufzte bedrückt. Mit so etwas hatte er gerechnet und er hoffte, das Naruto keinen Blödsinn anstellte. Sasuke sah noch immer zur Straße, entdeckte nun Sakura, welche vor dem Eingang stand. Sie trat ein und machte ein trauriges Gesicht. Sie hatte nur ungern Lauschen wollen, hatte aber nicht vorgehabt, diese Unterhaltung zu stören. „Ich werde ihn suchen gehen“ erklärte sie leise, worauf sie ein Nicken von Sasuke bekam. Ja, sollte sie ihn suchen gehen, ihn am besten im Auge behalten. Sakura verließ Ichiraku wieder, rannte dann direkt los, um den Blonden zu finden. Dieses seltsame Gefühl, scheinbar hatte sie es deswegen gehabt. „Naruto“ rief sie verzweifelt. Hoffentlich ging es dem Blonden gut. Jetzt verstand sie auch erst, welche Hölle das alles für den Kleinen zu sein schien. Deswegen verstand sich Sasuke mit Naruto so gut. Beide halfen sich gegenseitig auf die Beine, bekamen Halt vom jeweils anderen. In dem Moment wurde ihr auch klar, das sie Niemals so für Sasuke da sein konnte. Sie blieb kurz stehen und senkte ihren Blick. Dieses Gerücht, ja, es könnte stimmen.
 

Nochmals dachte sie an all die Momente zurück, in denen sie die beiden hatte sehen können. Naruto liebte ihn, jetzt, wo sie sich einige Momente durch den Kopf gehen ließ, wusste sie es mit Sicherheit. Zwar versetzte es ihr ein Stich durch ihr Herz, aber das war nun Nebensache. Der Kleine musste gefunden werden. Hoffentlich ging es ihm wirklich gut, sie hoffte es so sehr. Sie rannte weiter, hatte nun einen entschlossenen Blick aufgelegt. Sie hatte Naruto in den ganzen Jahren immer falsch eingeschätzt und nun wollte sie sich in aller Form entschuldigen, für die Worte, die sie immer gedacht und gesagt hatte.
 

Sasuke saß noch immer erschrocken da, warf aber nun einen prüfenden Blick auf das Bild, welches Naruto fallen gelassen hatte. Er hob es auf und betrachtete den Mann, welcher Naruto so ähnlich erschien. Kurzum steckte er es in seine Hosentasche. Naruto sollte es später bekommen, falls er es dann überhaupt noch wollte. „Wieso hat Naruto den Nachnamen seiner Mutter bekommen?“ fragte er mehr beiläufig, machte sich mehr Gedanken um den Kleinen. „Mach keinen Unsinn“ betete er innerlich.
 

„Sie waren noch nicht verheiratet gewesen, deswegen. Geh schon und such unseren Chaoten. Ich glaube, er braucht dich jetzt am meisten. Ich bleibe noch ein wenig hier und werde später Tsunade darüber informieren. Bete für mich, das ich Heil aus ihrem Büro komme“ erklärte Kakashi und seufzte betrübt.
 

Der Uchiha-Erbe stand auf, wollte seine Rechnung bezahlen, als Kakashi die Hand hob. „Geh jetzt“. Nickend steckte er seine Geldbörse wieder ein und kehrte Kakashi den Rücken zu. Kurz, bevor er den Laden jedoch verließ, blieb er nochmals stehen. „Ich hoffe für sie, dass es in meiner Familie nicht solche Geheimnisse gibt. Wenn ich das herausfinden sollte, dann kann sich das ganze Dorf auf etwas gefasst machen“. Kakashi blickte über seine Schulter. Geheimnisse innerhalb des Uchiha-Clans? Darüber wusste er nichts.
 

„Außer das mit Itachi, ist mir nichts Weiteres bekannt, Sasuke“. Der Schwarzhaarige nickte, doch dieses Gefühl blieb. Sein Sensei konnte viel erzählen, wenn der Tag lang war. Er würde später noch Nachforschungen anstellen, doch jetzt war erstmal Naruto wichtiger. Er verließ Ichiraku und rannte direkt los.
 

Naruto rannte noch immer, war aber schon total außer Atem. Jedoch störte es ihm nicht. Mit verschwommener Sicht, rannte er einfach weiter, stieß dann jedoch mit jemanden zusammen, als er um eine Ecke gebogen war. Zusammen mit diesem, fiel er zu Boden, lag auf dessen Körper und atmete hastig.
 

Als er sich endlich etwas beruhigte, sah er auf, in helle Augen, die ihn ausdruckslos fixierten. „Neji“ brachte er erschrocken raus, stand dann unverzüglich auf. Mit gesenktem Blick stand er nun da. Neji wiederum war verblüfft. Hatte er gerade wirklich rötliche, verweinte Augen gesehen? Naruto hatte doch blaue Augen, oder irrte er sich jetzt? Er spürte jedoch, dass etwas nicht stimmte. Auch er stand auf und klopfte sich den Dreck aus seiner Kleidung.
 

„Neji? Alles in Ordnung?“ drang eine weitere Stimme an Naruto’s Ohr. Er erkannte sie sofort, erhob seinen Blick jedoch nicht. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, seine Augen fest zusammen gekniffen. Diese innere Wut. Sie stieg mehr und wandelte sich in blanken Hass um.
 

Lee trat neben Neji und beäugte aus neugierigen Augen, diese angespannte Haltung Naruto’s. Dann sah er wieder zu Neji. „Byakugan“ dachte sich dieser und konnte Naruto’s Chakraflüsse erkennen. Dann hatten ihn seine Sinne also nicht getäuscht. Naruto war wütend, mehr als das. In Naruto’s Bauchbereich konnte er eine große Menge an roten Chakra ausmachen. Wo kam dieses Chakra her? Es lief ihm eiskalt den Rücken runter, als der Blonde seinen Blick hob. Ein wütendes Knurren drang an sein Ohr und Neji wich erschrocken zurück. War das wirklich Naruto, der da vor ihm stand?
 

Der Blonde entschuldigte sich knapp, rannte dann jedoch an beiden Genin vorbei und weiter. Lee wollte schon hinterher, wurde jedoch durch eine Handbewegung Neji’s aufgehalten. „Geh du zu Tenten. Ich werde Naruto im Auge behalten. Sein Chakrafluss ist wirklich beängstigend und ich kann dir nicht sagen, warum er sich so seltsam verhält“. Lee nickte einfach nur. Zwar hatte er mitgewollt, aber wenn Neji sich dieser Sache annahm, dann war das schon okay für ihn. Außerdem wartete Tenten schon. „Okay, bis später“.
 

Neji wartete auch nicht lange und rannte diesen aufgewühlten Naruto nach. Er ahnte irgendwie, dass da etwas ganz und gar nicht stimmte und den Blonden unbeaufsichtigt zu lassen, war vielleicht eine ganz schlechte Idee. Er wusste zwar nicht, warum der Junge so wütend war, aber das würde er noch herausfinden. So kannte er Naruto überhaupt nicht. Sonst lachte er immer, ging einem mit seinen blöden Getue auf den Keks. Doch jetzt? Er konnte spüren, dass er wütend war, verzweifelt und sich schrecklich fühlte. Ganz und gar nicht Naruto’s Art.
 

Sasuke hatte inzwischen Sakura eingeholt. Beide schwiegen, konzentrierten sich nur auf den Weg und der Hoffnung, das Naruto hier irgendwo war. An den verschiedensten Orten hatten sie schon nachgesehen. Unter anderem, bei Naruto zu Hause, bei Sasuke’s Anwesen, oder beim Trainingsplatz. Nirgendwo war er gewesen. Er konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben, oder doch?
 

„Nicht, das er Konoha verlassen hat“ befürchtete Sakura. Der Schwarzhaarige schüttelte energisch den Kopf. Nein, das würde Naruto nicht tun, oder? Er würde sich der Akatsuki ausliefern. Das durfte einfach nicht sein. Sein Bruder wartete doch nur auf so etwas und Naruto wusste das doch auch genau. Plötzlich riss er die Augen weit auf. Vielleicht wollte der Kleine auch, das er endlich gefunden wurde. „Nein, wenn er das getan hat, dann bring ich ihn um“ knurrte Sasuke, hetzte weiter und ließ Sakura stehen.
 

Sie hatte für einen Moment lang das Gefühl gehabt, als würde Sasuke auch Gefühle für Naruto haben. Jedenfalls konnte der Schwarzhaarige nicht leugnen, dass er sich sehr um Naruto sorgte. Auch sie lief los. Das war nun erstmal egal. Wenn die beiden sich gern hatten, hatte sie kein Recht mehr, sich an Sasuke zu werfen. Jetzt mussten sie aber wirklich Naruto finden. Es eilte wirklich und je mehr Zeit verstrich, desto geringer waren die Chancen, Naruto noch zu finden.
 

Neji war inzwischen beim Blonden angekommen, blieb jedoch hinter einem Baum stehen und beobachtete Naruto, wie dieser wütend, auf einige Bäume einschlug. Nun konnte er auch mit bloßem Auge, das rote Chakra erkennen, welches sich um Naruto schlängelte. Nein, das war kein gewöhnliches Chakra. Normales Chakra war bläulich, aber dieses? Es machte ihm ein wenig Angst, da er nicht genau wusste, was das zu bedeuten hatte.
 

„Neji?“ fragte eine dunkle Stimme und er drehte sich dieser zu. Er war so in Beobachten vertieft gewesen, das er gar nichts mehr wahrgenommen hatte. Hier drohte ja auch keinerlei Gefahr. Innerlich ärgerte er sich natürlich schon, die zwei Besucher nicht bemerkt zu haben. „Ach ihr beide. Was ist mit Naruto los?“ stellte er auch schon seine Frage, die ihn auf der Zunge lag.
 

Sasuke und Sakura wussten nicht, wie sie es sagen sollten. Sollten sie es überhaupt? Natürlich hatte Sasuke Sakura erklären müssen, warum Naruto Nie etwas gesagt hatte, bezüglich des neunschwänzigen Fuchses und sie hatte es auch verstanden. Wahrscheinlich hätte Sakura dann auch geschwiegen, wenn sie Angst haben musste, dadurch ihre neuen Freunde zu verlieren. Naruto musste sich wirklich schlecht gefühlt haben.
 

Schließlich brach Sasuke das Wort, trat näher und sah, wie Neji, hinter dem Baum hervor. „Es ist nicht einfach für ihn und ich glaube, dass er es dir irgendwann selbst sagen sollte. Danke, das du auf ihn Acht gegeben hast“. Neji stutzte. Der Uchiha-Erbe bedankte sich. Das war eine Seltenheit. Aber dies zeigte ihm auch, dass dem Schwarzhaarigen nicht alles egal war, so wie er immer tat. Auch er hatte schließlich von dem Gerücht gehört. Gut, dann würde er es nun den beiden überlassen, denn schließlich waren sie zusammen ein Team und die beiden wussten sicherlich, was sie nun zutun hätten.
 

„Gut. Falls was sein sollte, zögert nicht, mich zu fragen. Ich kann euch nur sagen, dass ich schon ein wenig beunruhigt bin, was Naruto angeht. So habe ich ihn noch Nie gesehen“ erklärte Neji, wandte sich zum Gehen, blieb jedoch nochmals stehen. Nochmals sah er mithilfe des Byakugans in Naruto’s Richtung. Noch immer dieses seltsame Chakra und er fragte sich wirklich, ob es für den Jungen normal war. Aber es ging ihm wohl nichts an und er würde auch nicht noch mal fragen. So ging er weiter, ließ Team 7 allein.
 

Sasuke wartete noch, bis Neji nicht mehr zu sehen war, während Sakura noch immer in Naruto’s Richtung schaute. Dieses rote Chakra machte ihr Angst. Was war denn, wenn der Kleine nun vollends ausrastete? Sasuke zögerte jedoch nicht und ging auf den Blonden zu, welcher sich knurrend umdrehte. Diese stechenden, roten Augen, welche den Schwarzhaarigen fixierten. Er hatte so gehofft, Naruto nicht noch mal so zu begegnen. Mit Erleichterung musste er jedoch feststellen, das Naruto sich noch unter Kontrolle hatte. Kein Schweif war zu sehen.
 

„Komm her, Naruto“ meinte Sasuke sanft. Der Blonde zögerte kurz, schloss für einen Moment seine Augen, bis er sie wieder öffnete. Sie bekamen ihren bläulichen Glanz zurück und auch das rote Chakra wich. Einige Schritte überwandt er, blieb dann vor Sasuke stehen, ohne aufzusehen. Er hatte sich wieder seiner Wut hingegeben, aber diesmal war es doch gerechtfertigt, oder? Schließlich hatte man ihn verdammt. Für immer verdammt. Er musste damit Leben.
 

Der Uchiha-Erbe hob seine Hand und legte sie unter Naruto’s Kinn, um dessen Gesicht anzuheben. Blaue Augen trafen auf dunkle. Beide sahen sich einfach nur an, ehe dem Blonden Tränen in die Augen stiegen. Diese dämliche Erkenntnis. „Ganz ruhig. Ich bin hier, bei dir. Ich weiß, das so etwas Weh tut, aber…“. Sasuke überlegte, ob er es wirklich sagen sollte. „Dein Vater und deine Mutter haben um Konoha gekämpft, haben beide ihr Leben für dieses Dorf gegeben. Es ist deinem Vater bestimmt nicht leicht gefallen. Ich kann deine Wut verstehen, ehrlich. Stell dir selbst die Frage, was du machen würdest, wenn du ein Hokage wärst? Was würdest du tun, wenn du in der Haut deines Vaters stecken würdest?“.
 

Naruto hielt es nicht mehr aus, warf sich in Sasuke’s Armen und ließ seinen Tränen feien Lauf. Ohne groß zu zögern, legte der Schwarzhaarige seine Arme um den Kleinen. Ja, er hatte die richtigen Worte gefunden, um es den Kleinen begreiflich zu machen. „Ein Hokage ist schließlich für die Sicherheit des Dorfes verantwortlich“ setzte er noch nach. Naruto nickte schwach, denn jetzt, wo Sasuke ihm das alles sagte, konnte er das auch verstehen. Ja, er konnte seinen Vater verstehen und fand, dass er ein guter Hokage gewesen war. Immerhin hatte er das Dorf gerettet.
 

Auch Sakura trat näher, lächelte über dieses Bild und konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. „Naruto“ stammelte sie. Der Blonde sah sie aus verweinten Augen an, wollte sich auch gar nicht verstecken. Sicherlich wusste sie schon längst bescheid. „Du wirst bestimmt auch mal ein großer Hokage“ lächelte sie ihn an. Der Blonde nickte zaghaft, wischte sich über die Augen und grinste breit. „Darauf könnt ihr euch verlassen“. Er erhob seinen Daumen, worauf Sakura kicherte. Naruto ging es nun wieder besser und sie hoffte, dass er auch so munter blieb.
 

Sasuke konnte darüber nur den Kopf schütteln. Wie schnell man Naruto wieder fröhlich machen konnte, war beängstigend. Aber auch er fand, dass es gut so sei. „Lasst uns gehen. Wir sollten noch etwas üben“ erklärte Sasuke kurz und löste sich von Naruto. Der Blonde warf dem Schwarzhaarigen einen entgeisterten Gesichtsausdruck zu, senkte dann aber seinen Blick.
 

Seufzend legte er dem Kleinen seinen Arm um die Schulter, lief dann einfach los. Natürlich hatte er dessen Mimik verstanden. Sakura ging neben Naruto, kicherte wieder, über dessen geröteten Wangen. Ja, es gab keine Zweifel mehr. Naruto war Verliebt. Verliebt in ihren Schwarm. Sie musste sich also damit irgendwie abfinden, denn Sasuke schien dessen Gefühle zu erwidern, auch wenn er es nicht so zeigte. Vielleicht wusste er auch noch nicht so genau, was er eigentlich fühlte. Aber sie würde es noch herausfinden. So liefen sie einfach zurück, auf den Straßen Konoha’s.

Einsicht - Erinnerungen - Lust!

Da es bereits Nachmittag war, tummelten sich dementsprechend auch viele Leute auf dem Marktplatz. Einige Hausfrauen kauften noch etwas ein, andere bummelten einfach nur. Doch auch diesmal schenkte man Team 7 Beachtung. Gemurmel und Getuschel erklang, was Sakura mit der Zeit auf den Keks ging. Und das alles nur, weil ihre beiden Teamkollegen dicht beieinander gingen, Sasuke einen Arm um Naruto gelegt hatte. Sie seufzte. Wer hatte nur dieses Gerücht in die Welt gesetzt? Diesem würde sie am liebsten eine schmieren.
 

Naruto’s Kopf sank tiefer und tiefer. Wieder diese fragenden Blicke. Aber ein gutes hatte es schon. Es waren keine Blicke, die ihn straften. Die Dorfbewohner schienen einfach nur reine Neugier zu empfinden. „Das nervt“ knurrte Sasuke, worauf der Blonde aufblickte. Er erkannte dessen Gesichtsausdruck. Ein gespielt, ignorierendes Gesicht, mit einem Hauch von Wut. Oft hatte er es schon gesehen und die Wirkung war genial. Schon bald sahen alle weg, wagten es nur später, darüber zu Reden.
 

Sie gingen weiter, bis sie an einigen Geschäften vorbei kamen. Der Schwarzhaarige tastete in seiner Hosentasche. Er hatte noch immer das Bild bei sich, welches eigentlich Naruto zustand. Bei einem Geschäft blieb er stehen, kramte nochmals in seiner Tasche herum und zog seine Wohnungsschlüssel heraus. „Hier, geht schon mal vor. Ich muss noch etwas erledigen“ erklärte der Uchiha-Erbe, worauf er fragliche Blicke bekam. Stumm nahm Naruto den Schlüssel entgegen. Sasuke schien ihm wirklich zu vertrauen, wenn er ihm schon seine Wohnungsschlüssel gab. Er nickte kurz, da Sasuke wohl keine Erklärung abgeben wollte. „Okay, bis später“ und so ging er mit Sakura weiter.
 

Sasuke wartete, bis die beiden nicht mehr zu sehen waren, betrat dann endlich dieses Geschäft. Ja, er hatte eine Idee. Naruto hatte ihm heute Morgen eine Freude machen wollen, hatte es durch die Massage auch geschafft. Nun war wohl einmal er dran. Dabei dachte er an Naruto’s Geburtstag zurück. Sasuke war der einzige gewesen, welcher den Kleinen kein Geschenk mitgebracht hatte. Nun, er war nun mal nicht der Typ dafür, einen anderen Jungen etwas zu schenken. Anders war es bei seinem eigenen Geburtstag gewesen, denn Naruto hatte ihm einen Glücksbringer geschenkt.
 

Er hielt sich nicht lange auf und kaufte sich das, wofür er hergekommen war. Er war sich sicher, dass sich Naruto darüber freuen würde. Zufrieden mit sich, trat er nun endlich den Heimweg an. Sicherlich übten seine Teamkollegen schon längst.
 

Im Anwesen saßen Sakura und Naruto im Wohnzimmer. Beide hatten wirklich keine Lust gehabt, einfach weiter zu üben. Nur Sakura bräuchte noch etwas Übung, Naruto jedoch nicht, genauso wenig wie Sasuke. So saßen sie stumm auf der Couch und sahen Fern. Beide hatten sich schon gefragt, was Sasuke wohl erledigen musste, kamen jedoch auf keine Antwort.
 

Sakura’s Gedanken fuhren immer wieder zu diesem Gerücht. Sollte sie Naruto einfach mal drauf ansprechen? Sie hatte ja nun nicht mehr die Absicht, ihm deswegen Vorwürfe zu machen. Sakura wollte es einfach nur wissen. Sie schielte zu ihm rüber, sah, dass er es ebenfalls tat. In sich hinein grinsend, stellte sie sich nun ihrer Neugier.
 

„Naruto?“ fragte sie leise, schon fast flüsternd, so das Naruto sie direkt ansah. Eine leichte Röte umspielte ihre Wangen, welche er sich nicht erklären konnte. „Mh?“ antwortete er, sah wieder zum Fernseher und schaltete durch die Programme. Ohne Sasuke war ihm auf einmal so langweilig.
 

„Du liebst Sasuke, hab ich Recht?“. Nun war es Naruto, welcher rötlich anlief. Okay, diesmal konnte er sich nicht rausreden. Es klang schon eher, wie eine Feststellung, als eine Frage. Sakura ahnte es, so dachte der Blonde. Zögerlich nickte er, worauf Sakura ihn wieder musterte. Ihre Lippen verformten sich zu einen leichten Lächeln, ehe sie etwas näher rückte. Ihr Daumen erhob sich warnend, ehe sie sprach. „Wehe, du tust ihm Weh, Naruto“. Es war keine ernstzunehmende Warnung und doch nickte der Kleine. Er wusste, was Sakura damit meinte, wusste, dass es ihr schwer fiel, Sasuke aufzugeben. Und trotzdem. Er war ihr dankbar.
 

„Ich würde ihm Niemals schaden wollen, Sakura“ setzte er noch nach, damit sie es auch genauer wusste. Sakura ließ ihren Finger sinken, stieß ihm nun freundschaftlich in die Seite, worauf er grinste. Dann stand Sakura jedoch auf. Fragend wurde sie von Naruto angesehen, doch sie sagte nichts.
 

„Ich werde nach Hause gehen. Hier störe ich nur, aber keine Angst. Morgen werden wir Kämpfen, um zu Gewinnen“ lächelte sie, strich dem Blonden übers Haar und verschwand aus dem Wohnzimmer. Einige Minuten später, hörte er auch schon die Haustür zuklappen. Sakura war einfach gegangen. Es schien so, als wolle sie aus dem Weg gehen, damit Sasuke und er alleine sein konnten. Warum? Er hatte damit gerechnet, das sie wütend werden würde, sie ihn anschrie, oder sonst was. Aber so? Er schüttelte seinen Kopf. Alles Nachdenken brachte doch eh nichts.
 

Einige Minuten starrte er noch zum Fernseher, schloss dann allerdings seine Augen. So viele schöne Momente hatte er schon mit Sasuke gehabt. Es kribbelte überall, wenn er an diesen Kuss zurückdachte. Er wollte mehr, viel mehr von diesen weichen Lippen. Er öffnete seine Augen wieder, schüttelte sich, um dieses schöne Gefühl zu unterbrechen. Es machte ihn wahnsinnig. Je mehr er daran dachte, desto mehr stieg seine Gier.
 

Ein Klingeln holte ihn aus seinen Gedanken, in welche er wieder drohte, zu verfallen. Etwas überhastet, rannte er die Gänge entlang, bis er bei der Tür ankam. Diese öffnete er und sah auch schon den Jungen, an welchen er die ganze Zeit nur Denken konnte. Er öffnete die Tür weiter, so das Sasuke eintreten konnte. „Ich habe Sakura getroffen. Wieso ist sie nicht mehr hier?“ fragte der Uchiha-Erbe knapp.
 

Naruto seufzte. „Sie hat mir Fragen gestellt… Also… Über dich und mich. Sie hat gefragt, ob ich dich Liebe und ich habe ihr die Wahrheit gesagt. Das komische daran war aber, das sie nicht wütend geworden ist. Sie war nett zu mir und meinte, ich solle dir nicht Weh tun. Dann ist sie gegangen, mit der Begründung, uns besser alleine zu lassen“. Sasuke hatte bereits seine Schuhe ausgezogen, sah dann allerdings Naruto an, welcher sich verlegen an der Wange kratzte.
 

„Du hast es zugegeben?“. „Ja, was hätte ich denn machen sollen?“ kam es patzig von Naruto zurück. Er verzog sein Gesicht und verschränkte die Arme. Ja, was hätte er denn tun sollen? Sakura hatte es doch eh schon irgendwie gewusst. So dumm war sie nun auch nicht. Sasuke grinste. „Fahr mich nicht so an. Es war nicht böse gemeint, du Blödmann“. Er ließ Naruto einfach stehen und begab sich ins Wohnzimmer. Sollte der Kleine doch beleidigt sein. Er hatte normal gefragt und sich nichts zu schulden kommen lassen.
 

Nach einer Weile betrat auch Naruto das Wohnzimmer, fand Sasuke auf der Couch liegend vor. Dieser starrte zur Decke, schien über irgendetwas zu Grübeln, doch der Blonde wollte nicht nachfragen. Er war einfach beleidigt, warum, das wusste er selbst nicht einmal so genau. So lehnte Naruto im Türrahmen, ließ seine Arme sinken und betrachtete den Uchiha-Erben.
 

„Willst du dich nicht setzen, oder bin ich so faszinierend?“ fragte Sasuke, legte dabei ein wissendes Grinsen auf, ehe er die Augen schloss. Naruto wurde mal wieder rötlich um die Nase, schaffte aber ein ernstes „Ha“ über die Lippen, ehe er sich auf den Sessel setzte. Da Sasuke sich auf der Couch breit gemacht hatte, blieb ihm ja nichts anderes übrig.
 

Der Schwarzhaarige öffnete seine Augen wieder, sah nun beiseite, direkt zum Sessel hin. Wieder musste er Grinsen, bei solch einem schmollenden Gesicht. Er fragte sich ernsthaft, wieso es so leicht war, den Kleinen immer wieder zu ärgern. Manchmal gab Naruto auch nicht nach, aber so wie jetzt? Einfach nur amüsant, so fand Sasuke.
 

Naruto bemerkte, dass er beobachtet wurde, hob seinen Blick aber nicht. Nein, diesmal blieb er trotzig, auch, wenn er sich selbst schon albern vorkam. Er wollte doch eigentlich nur in die Nähe Sasuke’s, aber wenn er jetzt nachgab, dann würde Sasuke dies immer wieder ausnutzen. Diese kleine Schwäche, die er jetzt nun mal für ihn hatte.
 

„Naruto, ich habe dir etwas mitgebracht“ erhob der Schwarzhaarige seine Stimme, nachdem es so still geworden war, setzte sich nun auf und deutete auf den Tisch. Eine Tüte lag dort, welche Naruto noch gar nicht gesehen hatte. Hatte Sasuke diese vorhin auch bei sich gehabt, als er wieder gekommen war? Wenn ja, dann hatte er sie sehr gut verstecken können.
 

„Für mich?“. Der Blonde konnte es nicht glauben, hob nun auch seinen Kopf an, um Sasuke anzusehen. Deutlich konnte Sasuke die Überraschung und Ungläubigkeit darin erkennen. Scheinbar glaubte Naruto ihm nicht. Ein kurzes Nicken sollte es jedoch bejahen.
 

Es dauerte nicht lange, bis Naruto sich die Tüte nahm, um das Innere zu betrachten. Er holte es heraus und staunte nicht schlecht. Sasuke hatte das Bild seiner Eltern in einen Bilderrahmen gesteckt. Ein schöner, schwarzer Bilderrahmen. War er deswegen länger weggeblieben, um diesen Bilderrahmen zu besorgen? Er sah von dem Bild auf, wieder in Sasuke’s Augen. Er wollte etwas sagen, doch irgendwie brachte er keinen Ton heraus. Zu gerührt war er, über diese nette Geste.
 

Der Schwarzhaarige stand auf, ging um den Tisch herum, um zum Sessel zu gelangen. Mit beiden Händen, ergriff er die Handgelenke des Blonden, zog diesen hoch, so dass dieser zum Stehen kam. Bestimmend zog er ihn mit, zu einer Kommode, auf welchen die Bilder seiner Eltern standen. „Gib her“ meinte er knapp, worauf Naruto ihm das Bild gab. Er überlegte nicht lange und fand einen geeigneten Platz. Neben ein Bild seiner Eltern, stellte er das von Naruto.
 

„Wieso?“ wollte Naruto wissen, sah zum Schwarzhaarigen auf, um eine Antwort zu bekommen. „Zum Geburtstag. Ich habe dir damals nichts geschenkt, du mir aber zu meinen schon. Außerdem wollte ich, das du dich freust“. Verwunderung spiegelten sich in Naruto’s Augen, ehe er sich auf Zehenspitzen stellte und dem Schwarzhaarigen einen leichten Kuss auf die rechte Wange gab. „Und wie ich mich freue“ wisperte er.
 

Sasuke erhob seine Hand, legte sie auf seine Wange und seufzte. Es war nur ein leichter Kuss gewesen und trotzdem so intensiv. Er hatte das Gefühl, als würde er diese weichen Lippen immer noch dort spüren. Seine Haut kribbelte angenehm und er fragte sich, ob Naruto so etwas auch empfand. Fragen würde er jedoch nicht.
 

Wenn Sasuke ehrlich mit sich war, wusste er nicht, ob er damals schon mal geliebt hatte. Damals, als er seine erste Freundin hatte. Bei ihr war es irgendwie anders gewesen. Nicht so ein intensives Gefühl, wie bei Naruto. Hier fühlte er sich unbeschwert, musste sich nicht verstellen, da er wusste, dass der Kleine nicht über ihn Lachen würde. Der Kleine war für ihn da, wenn es ihm schlecht ging und er würde dasselbe auch für Naruto tun, soviel stand schon mal fest.
 

„Ähm… Tschuldigung, ich hab dich wohl ziemlich überrumpelt, was?“ grinste Naruto, verschränkte seine Arme hinter den Kopf. Jedoch schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf, wandte sich nun wieder den Bildern zu. Jedes einzelne, welches er noch besaß, konnte er zuordnen, riefen längst vergessene Erinnerungen wach. Er bemerkte nicht, wie der Blonde ihn besorgt musterte, den Blick des Schwarzhaarigen folgte.
 

„Vermisst du deine Eltern sehr?“. Eigentlich hatte der Blonde nicht vorgehabt, diese Frage zu stellen. Sie war ihm mehr rausgerutscht und er bereute sie schon. Er wollte doch nicht, dass der Schwarzhaarige darüber nachdachte. Ihm doch eigentlich Helfen, seine schlimme Vergangenheit zu vergessen. „Oh man, was soll ich machen? Ich will doch nicht, das er so leidet“ dachte sich Naruto, trat ein wenig näher und strich dem Schwarzhaarigen am Rücken entlang.
 

„Manchmal. Ich vermisse meine Mutter sehr. Sie war immer für mich da, hat sich um mich gesorgt, wie es eine Mutter nun mal tut. Weißt du, Itachi wurde im Uchiha-Clan sehr hoch angesehen und so blieb ich auf der Strecke. Nur meine Mutter hat mal zu mir gesagt, dass wenn mein Vater und sie alleine sind, das er nur von mir Reden würde. Ein paar Tage später, als ich spät abends nach Hause wollte, war schon alles dunkel. Nirgendwo brannte Licht und das kam mir seltsam vor. Ich habe die Leichen gesehen, blutüberströmt und ich hatte solche Angst, das ich schnell weiter gerannt bin, um sicher zu gehen, das es meiner Familie gut ging…“. Sasuke senkte seinen Blick, hatte seine Hände zu Fäusten geballt und wusste nicht, warum er Naruto das alles jetzt erzählte. Aber es tat gut, es sich von der Seele zu Reden. Und er war froh, das Naruto ihm zuhörte.
 

Naruto senkte ebenfalls seinen Blick, hatte er doch gewusst, dass sein Sasuke wieder daran dachte. Er würde wohl Nie Frieden finden, bis er endlich seine Rache bekam. Aber würde Rache helfen? „Nein, Rache hilft nicht. Davon kommen seine Eltern auch nicht zurück“ dachte er verzweifelt. Es würde nichts bringen.
 

Sasuke wischte sich über die Augen, sah dann hinab zu Naruto, welcher seinen Kopf an seine Schulter lehnte. „Ich wäre am liebsten mit ihnen gestorben, dann würden mich solche Schuldgefühle nicht auffressen. Ich war zu schwach, um sie zu Rächen. Itachi wird mich immer wieder fertig machen“. So schnell konnte Sasuke nicht reagieren, wie er sich eine Ohrfeige einfing. Seine rechte Wange haltend, schloss er seine Augen, wusste genau, warum er diese hatte einstecken müssen.
 

„Nein, dich trifft keine Schuld. Du warst damals ein Kind. Und was heißt hier, du wärest am liebsten mit ihnen gestorben? Das tut Weh, so etwas von dir zu hören. Ich kann mir vielleicht nicht vorstellen, wie so etwas ist, aber man sollte Niemals aufgeben. Hör auf damit und Kämpfe für das, was dir wichtig ist“. Naruto war einfach nur wütend, schrie seine Gedanken frei heraus, egal, ob sie nun Weh taten, oder nicht. Sasuke konnte das doch nicht ernst meinen.
 

Der Schwarzhaarige sah den Kleineren an, hatte jedes Wort verstanden und nickte schwach. Ja, es brachte nichts, sich in Selbstmitleid zu baden. Er musste Stärker werden, um seine Familie, seinen Clan irgendwann Rächen zu können. „Außerdem…“ setzte der Blonde ruhiger an. Seine Stimme klang brüchig und nun bemerkte auch Sasuke, das Naruto weinte. „Außerdem… Außerdem…“ wiederholte er nochmals, schaffte es aber nicht.
 

„Naruto“. Sasuke streckte seine Hand nach den Kleinen aus, welche aber weggeschlagen wurde. „Außerdem, was wäre dann aus mir geworden? Ich hätte dich Nie kennenlernen dürfen. Mein Leben wäre anders verlaufen und ich bin froh, dass es nun so ist, wie es ist. Das wir uns kennen, das wir beide befreundet sind, das ich mich in dich Verliebt habe“.
 

Sasuke versuchte es erneut, legte nun seine Hand an die Wange des Blonden, strich vereinzelte Tränen mit den Daumen weg. Er hatte nicht gewollt, das Naruto nun so darunter litt. „Tut mir Leid“ kam es leise von ihm, ehe er den Blonden an sich zog, seinen Kopf auf den des Blonden legte. „Tut mir Leid… Ich… Du hast Recht“ stotterte Sasuke.
 

Einige Zeit standen sie so da, gaben sich gegenseitigen Halt. Draußen war es bereits dunkel geworden, nur die Laternen erhellten noch die Wege. Beide hatten sich endlich beruhigt, lösten sich aber nicht voneinander. Beide genossen diese Wärme, die der jeweils andere gab. Diese Geborgenheit. Sasuke wollte, das Naruto bei ihm blieb. Für immer. „Komm, wir gucken noch etwas Fern“ brach der Schwarzhaarige die Stille, worauf Naruto ein schwaches Nicken zustande brachte.
 

Beide setzten sich auf die Couch. Den jeweils anderen war bewusst, dass diese Sache Nie ans Tageslicht kommen würde. Beide würden darüber schweigen, wollten nicht den anderen verraten. Sasuke schaltete den Fernseher ein, achtete aber nicht wirklich auf das Programm. Sein Blick festigte sich an irgendeinen Punkt, ließ ihn nachdenken, was er gerade noch so von sich gegeben hatte. Er musste wirklich bescheuert gewesen sein. Außerdem war er froh, das Naruto ihm aus seinem Loch gezogen hatte. Andernfalls wäre er sicherlich daran zugrunde gegangen.
 

Auch Naruto achtete wenig auf das, was dort im Fernseher lief. Er dachte ebenfalls an das Geschehene von eben. In seiner Wut hatte er einfach alles gesagt, was ihm nur gerade in den Sinn gekommen war. Und es hatte geholfen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Selbst er, der doch manchmal so tollpatschig war, konnte etwas richtig machen.
 

Sasuke schielte zum Blonden hinüber, welcher ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug. Das ließ auch ihn Lächeln, sah nun ganz in Naruto’s Richtung und rückte etwas näher. Der Blonde bemerkte, dass der Schwarzhaarige näher rückte, ließ sich allerdings nichts anmerken. Er war gespannt, was Sasuke nun vor hätte. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass sein Lächeln zu einem Grinsen wurde.
 

Schon bald berührten sich ihre Schultern, worauf beide ein schönes Glücksgefühl verspürten. „Oh man ey. Was soll ich jetzt machen?“ fragte sich Naruto, schielte zu Sasuke, welcher ebenfalls zu ihm schielte. Eine gewisse Röte machte sich auf dessen beiden Wangen breit, worauf sie wieder wegsahen.
 

„Das ist vielleicht gerade total unpassend, aber…“ murmelte Sasuke, wurde noch eine Spur röter, ehe er sich räusperte. Wieso dachte er nun an so etwas? Er musste wohl komplett bescheuert sein. „Ich möchte dich etwas Fragen“ beendete der Schwarzhaarige seinen Satz. Nein, er hatte sich nun darein geritten, jetzt gab es kein zurück mehr. Wie peinlich ihm das nun war, wollte er nicht einmal Denken. Und was würde Naruto davon halten? Eigentlich brauchte er diese Frage nicht mal stellen und trotzdem wollte er es irgendwie hören.
 

Naruto sah beiseite, in das vollends gerötete Gesicht Sasuke’s. Was sollte das denn für eine Frage sein, wenn es seinen Sasuke so erröten ließ? „Was möchtest du denn wissen?“. Der Blonde lehnte sich näher an den Schwarzhaarigen, wartete gespannt auf dessen Frage.
 

„Ähm… Nun ja, also…“ stotterte Sasuke vor sich hin, hätte sich am liebsten dafür geohrfeigt. Wie kam das nur rüber? Unsicherheit kannte man eigentlich nicht von ihm und nun so etwas. Die Blamage des Jahrhunderts, so konnte er es nur abtun. Naruto hob seinen Kopf, traf Sasuke’s Blick und lächelte. Ja, diese Frage musste wirklich schlimm sein, so dachte Naruto.
 

„Ich will wissen, ob du schon mal…“. Sasuke ließ es offen. Entweder, der Kleine verstand, was er meinte, oder nicht. Wenn er nicht wusste, was er meinte, dann hatte er seine Antwort schon. Den fraglichen Blick Naruto’s studierend, wartete er auf dessen Antwort.
 

„Ob ich was? Drück dich doch klarer aus“ beschwerte sich der Blonde. Nein, er hatte diese offene Frage wirklich nicht verstanden. Was war denn an einer Frage so schwer? Oder wollte Sasuke ihn einfach nur ärgern? Schmollend setzte er sich wieder normal hin. Wenn das wirklich so war, dann würde er jetzt beleidigt sein.
 

„Okay, du hast noch nicht, weil sonst hättest du diese Frage beantwortet“ berichtete Sasuke, seufzte anschließend. Wieso war er nur so neugierig gewesen? Er verstand sich selbst schon nicht mehr. „Blödmann“ schimpfte er gedanklich Naruto, starrte dann wieder zum Fernseher, den erneuten fraglichen Blick, seitens des Blonden, ignorierend.
 

„Hä? Was hab ich nicht? Ich verstehe deine komischen Sätze nicht, Sasuke. Los, erklär mir, was du meinst“ forderte Naruto auf. Demonstrativ zog er seine Beine hoch, setzte sich nun im Schneidersitz hin und beobachtete den Schwarzhaarigen. Und wenn er diesen so lange anstarren musste, bis er Schwarz wurde, egal. Er wollte wissen, wovon Sasuke sprach.
 

Irgendwann platzte dem Uchiha-Erben der Kragen, wandte sich dem Blonden zu und erfasste dessen Kragen, zog ihn nahe an sich heran. „Starr mich nicht so an. Ich habe nur wissen wollen, ob du Blödmann noch Jungfrau ist, verdammt noch mal“. Anders hätte Sasuke diese dämliche Frage nicht beantworten können, außer sie zu schreien. Zum Glück lag sein Viertel recht abgelegen, sonst hätten wohl einige Nachbarn sonst was gedacht.
 

Naruto’s Wangen färbten sich erneut Rot. „Ähm… Ja, bin ich, warum fragst du so was? Und wenn du mich so etwas fragst, dann will ich auch wissen, ob du…“. „Nein, ich habe schon längst“ gab Sasuke stolz von sich, grinste überlegen dabei. Naruto verleierte die Augen. Toll. Herr Uchiha gab nun an, das er keine Jungfrau mehr sei. Und was sollte dieser Aufstand jetzt?
 

„Gib nicht so an, Sasuke. Wie hätte ich denn, wenn mich keiner will?“ kam es trotzig von Naruto, der sich nun aus dessen Griff befreite. Manchmal konnte Sasuke einfach nur ein dämlicher Idiot sein, soviel stand für Naruto fest. Jetzt ärgerte er ihn schon auf solch ein Gebiet. Dabei konnte er doch nichts dafür. „Manchmal könnt ich ihn einfach nur umbringen“ dachte er wütend.
 

Sasuke ließ von den Kleinen ab. Ja, der Blonde hatte an sich schon Recht. Wie hätte dieser denn, wenn die meisten Mädchen auf ihn standen. Er hatte es nur ausprobiert, weil es eine neue, unbekannte Welt war. „Ich wollte dich nicht Kränken“ gab er kleinlaut von sich. Naruto schien wirklich wütend zu sein. „Sei froh, dass du noch nicht hast. Ist nichts besonderes, finde ich“ setzte Sasuke nach.
 

Naruto verengte die Augen. „Kann ich leider nicht mitreden. Ich habe ja noch Nie“ kam es wieder beleidigt vom Blonden, ehe er aufstand und das Wohnzimmer verließ. Sasuke sah ihm noch nach, schaltete dann den Fernseher aus und lief den Kleinen hinterher. Irgendwie hatte er das Gefühl, auf einen wunden Punkt getreten zu sein.
 

Oben, in seinem Zimmer, lag der Kleine auf seinem Bett. „Naruto, es war nicht böse gemeint. Ich war halt nur neugierig“ versuchte es der Schwarzhaarige erneut, stieß aber offensichtlich gegen eine Wand. Beleidigt drehte sich der Kleine weg. Sasuke seufzte. „So eine beleidigte Leberwurst“ schimpfte er gedanklich, setzte sich dann auf den Rand des Bettes.
 

„Wieso glaubst du mir denn nicht?“. „Weil du damit geprahlt hast, deswegen“ knurrte Naruto. Ruckartig setzte er sich auf, stierte den Schwarzhaarigen wütend an. „Und ich werde auch Nie, weil ich keine Freundin haben werde. Ist doch so, oder?“. Sasuke wusste genau, worauf Naruto hinaus wollte. Irrte er sich, oder wurde er gerade vor einer Wahl gestellt? Vielleicht hätte er einfach seinen Mund halten sollen. Dieses Thema nicht ansprechen sollen. Nun war es allerdings zu spät.
 

„Hey Naruto, beruhige dich jetzt. Es tut mir Leid, das ich damit angegeben habe und du wirst bestimmt auch noch so etwas erfahren. So etwas sollte man aber nicht überstürzen, okay?“. Naruto weigerte sich dies so hinzunehmen. Nein, diese Aussage genügte ihm irgendwie nicht. Er fühlte sich irgendwie verletzt, weil Sasuke sich so aufgespielt hatte. Weil er damit angab, besser zu sein, als Naruto selbst. Sein Blick wanderte im Zimmer umher, blieb letztlich beim Fenster hängen. Er konnte leider nichts sehen, da die Vorhänge zugezogen waren.
 

Sasuke nutzte seine Chance, rückte etwas näher und sah den Kleinen eindringlich an. „Verzeihst du mir?“ wisperte er in dessen Ohr, wusste er doch, das er eine große Wirkung auf Naruto hatte, wenn er so flüsterte. Augenblicklich verkrampfte sich der Blonde, seufzte wohlig, als er Sasuke’s Atem bei seinem Ohr spürte. „Ja, ich verzeihe dir“ kam es Verliebt von Naruto, welcher sich nach hinten auf das Bett fallen ließ.
 

Der Schwarzhaarige grinste in sich hinein. Er hatte es gewusst und nun schien wieder alles in bester Ordnung zu sein. Vorsichtig erhob er seine Hand, glitt unter Naruto’s Kopf und löste dessen Stirnband. „Was soll das denn jetzt?“. Naruto wusste wirklich nicht, was das nun sollte, bekam aber auch keine Antwort auf seine Frage. Sasuke legte das Stirnband auf den Nachtschrank ab, löste nun sein eigenes und legte es dazu.
 

Vorsichtig beugte er sich über Naruto, sah diesen eindringlich an. „Ich wollte dich ehrlich nicht verletzen“ kam es wieder flüsternd von Sasuke, ehe er sich weiter hinab beugte, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. „Schon okay“. Auch nur ein Flüstern und der Blonde schluckte. Er wusste nicht, was er von dieser Situation halten sollte. Einerseits mochte er es, wenn Sasuke ihm so nahe kam, aber irgendwie hatte er ein seltsames Gefühl. Hatten sie sich doch gerade noch gestritten und jetzt das. Das überforderte sein Gehirn.
 

Sasuke überwandt die letzten Zentimeter, legte nun sanft seine Lippen, auf die des Blonden. Ein wohliger Seufzer entfuhr ihm, als Naruto seine Hände erhob und sie in seinen Nacken legte. „Sasuke“ murmelte der Blonde in den Kuss hinein, zog den Schwarzhaarigen näher zu sich, so das dieser auf ihm zum liegen kam.
 

Diesmal bat Naruto mit seiner Zunge um Einlass, was den Uchiha-Erben erstaunte, dies aber gewährte. Ihre Zungen neckten sich, spielten miteinander, was Naruto zum Grinsen verhalf. So etwas wollte er am liebsten jeden Tag. Nur von Sasuke, Niemand anders. Nur sein Sasuke konnte solche Gefühle in ihm wach rufen. So ein angenehmes Kribbeln, was sich in seinen ganzen Körper verteilte.
 

Der Schwarzhaarige löste jedoch den Kuss, wanderte mit seinen Lippen weiter, bis zum Hals und küsste diesen. An einer Stelle saugte er sich fest, musste Schmunzeln, als er begriff, was er da gerade tat. Aber es gefiel ihm und er würde nicht damit aufhören. Naruto keuchte erschrocken. Es tat ein wenig Weh, wie sich Sasuke so an ihm festsaugte, aber es war auch nicht unangenehm. Fest biss er die Zähne zusammen, wollte nicht Keuchen, da es ihm peinlich erschien.
 

Sasuke’s Hände begannen zu wandern, huschten unter das Shirt des Blonden und strichen hauchzart über dessen Bauch, weiter hoch, bis er dessen Brustwarzen erreichte. Er bemerkte jedoch, das sich der Kleine zusammenriss, um nicht zu Keuchen. Deshalb wanderte er mit seinen Lippen wieder hinauf, bis er Naruto’s Ohr erreichte. „Es muss dir nicht peinlich sein, oder so. Es ist normal, das man solche Laute von sich gibt“. Ein hastiges Nicken brachte der Blonde zustande, erhob seine rechte Hand und biss seine Zähne darauf. Nein, das war ihm zu peinlich. Das konnte er nicht.
 

Sasuke seufzte, zog dessen Hand beiseite und nahm die Lippen Naruto’s erneut in Besitz. Diese weichen Lippen, so dachte der Schwarzhaarige, waren nur für ihn bestimmt. Keiner sollte sich an Naruto vergreifen. Nur er durfte den Kleinen so nahe kommen. Als er darüber so nachdachte, bekam er nicht mit, wie Naruto wimmerte.
 

Nach einer Weile bemerkte er es jedoch. Erschrocken löste er sich von Naruto, sah diesen an, um zu erfahren, was mit ihm sei. „Was hast du?“. Naruto sah aus verweinten Augen seinen Sasuke an, brachte jedoch keinen Ton heraus. Irgendwie behagte ihm diese Situation nicht, auch wenn er diese Berührungen mochte. Er gab es nicht gerne zu, aber er hatte schon ein wenig Angst. Angst vor dem Unbekannten.
 

„Wenn du nicht möchtest, musst du nur etwas sagen, dann höre ich auf“. Sasuke spürte, wie sich der Körper unter ihm entspannte. Das war es also gewesen. Der Kleine hatte also Angst davor. Verständlich, denn die meisten hatten es. „Schon gut, beruhige dich wieder. Vielleicht sollten wir Schlafen, mh?“.
 

Der Kleine brachte nur ein seichtes Nicken zustande, bewegte sich jedoch nicht. Erst, als Sasuke ihm hoch half, zog er sich, bis auf die Boxershorts aus. Dabei fiel ihm auf, das da etwas nicht stimmte. Beschämt blickte er beiseite, wollte nicht wissen, was Sasuke nun von ihm Denken mochte.
 

„Wieso schämst du dich eigentlich? Das ist eine völlig normale Körperreaktion. Du hast auf meine Reize reagiert. Und du hast mich auch nicht so kalt gelassen“. Sasuke deutete nun auf seine Boxershorts, sah aber selbst mit geröteten Wangen beiseite. Das man Naruto auch alles erklären musste. Nun stellte sich ihm aber die Frage, warum er sich auf den Kleinen gestürzt hatte. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte mit ihm geschlafen. Aber einfach nur so? Nein, er würde Nie einfach nur so. Also war da etwas, was er an Naruto fand.
 

Rasch bezog Sasuke das Bett, damit sie sich wieder hinlegen konnten. Naruto legte sich dann, als Sasuke fertig war, wieder hin. Er hatte sich wieder etwas beruhigt, dachte jedoch noch immer an das eben Geschehene. Sasuke hatte ihn geküsst und ihn einfach so berührt. Klar, er hatte es auch irgendwie genossen, aber er hatte erheblichen Schiss bekommen.
 

„Wieso hast du mich so angemacht, Sasuke? Was hat das zu bedeuten?“. Sasuke hatte sich gerade hingelegt, wäre aber am liebsten wieder aufgestanden. Toll. Diese Frage konnte er nun gar nicht gebrauchen, weil er sich selbst nicht so genau im Klaren war, warum. Ja sicher, er fand den Kleinen schon ganz Süß und wie dieser da gelegen hatte. „Sasuke“ kam es etwas lauter von Naruto.
 

„Es ist einfach so über mich gekommen. Ich empfinde schon etwas für dich, aber ich weiß eben nicht, ob es das Gleiche ist, wie du für mich empfindest. Ich war gerade nicht abgeneigt, dich zu küssen, dich so zu berühren. Es war angenehm und ich weiß auch nicht so genau“. Sasuke konnte einfach nicht gut über Gefühle reden und das wusste auch Naruto. Dieser kuschelte sich an seinen Sasuke. „Schon gut. Ich dachte nur, dass du mir meine Unschuld einfach so wegnehmen willst. Ohne darauf zu achten, was ich fühle“.
 

Sofort schlangen sich zwei Arme um den Blonden, welcher aufsah. „Nein, ich habe keine Hintergedanken. Ich würde dir Niemals so etwas antun. Wie gesagt, gib mir bitte noch etwas Zeit. Außerdem war es Falsch von mir, dich verführen zu wollen“. Eine leichte Röte zog sich über Naruto’s Wangen. Verführen. Sasuke war also nicht abgeneigt und achtete auf seine Gefühle. Ein leises „Ich Liebe dich“ drang an Sasuke’s Ohr, worauf dieser wieder Lächeln musste.
 

Wenige Minuten später, war Naruto auch schon eingeschlafen, auf den Lippen ein süßes Lächeln, welches Sasuke betrachtete. Seine Hand erhob sich und strich über dessen zarten Lippen. „Naruto, nicht nur du warst davon angetan, auch ich und das nicht gerade wenig“. Sasuke wurde sich ein wenig sicherer. Naruto liebte ihn und er wusste genau, dass dieser ihm Zeit geben würde. Aber er wusste auch, dass er nicht ewig Grübeln durfte. „Naruto“ wisperte Sasuke gequält, hasste solche Gefühlsschwankungen total. Hoffentlich war der morgige Tag, das Bowlingfest, schön. Außerdem wollte er diesen Wettkampf gewinnen, zusammen, mit seinem Team.

Dickköpfigkeit!

Sasuke saß schon lange in der Küche. Er war heute Morgen sehr früh aufgewacht und hatte den Kleinen weiter schlafen lassen. Er konnte und wollte Naruto nicht wecken, denn diesem ging es nicht gerade blendend. Sein Gesicht war verschwitzt und eine Blässe war erkennbar gewesen. Hatte sich der Blonde erkältet? Fieber hatte er auch ein wenig, das hatte Sasuke feststellen können. „Da hilft wohl nichts. Wir werden es absagen“ dachte sich der Uchiha-Erbe und seufzte. An sich war es ihm egal, aber er wusste genau, dass es dem Kleinen sicherlich ärgern würde. Aber die Gesundheit ging doch vor, oder nicht? Er selbst erwartete von Naruto nichts, wenn dieser Krank war.
 

Ein Klingeln, welches von der Tür zu kommen schien, holte ihn aus seinen Gedanken. Gefrühstückt hatte er schon längst, nur für Naruto stand noch etwas auf dem Tisch. Kurz sah er zur Uhr, um festzustellen, dass es bereits kurz nach 10 Uhr war. In einer knappen Stunde sollte das Bowlingturnier beginnen. „Oh man“ murrte Sasuke. Die ganze Zeit hatte er schon Sachen erledigt, wie zum Beispiel, Duschen, Frühstücken, Naruto’s Klamotten aufhängen und eben diesen neue Kleidung von sich hinzulegen, denn er war sich sicher, das Naruto noch aufstehen würde. Was dann jedoch passierte, wollte er gar nicht erst wissen. „Er wird einen Aufstand machen und das vom feinsten“.
 

Er schlenderte durch die Gänge, bis er bei der Haustüre ankam. Als er diese öffnete, sah er erst Kakashi, doch dann auch Sakura, welche ihm zuwinkte. Naruto hatte vollkommen Recht. Sie schien wirklich nicht böse zu sein, warum auch immer. Schließlich ließ er beide eintreten, denn er wusste genau, weswegen sie hierher gekommen waren.
 

„Wo ist denn Naruto? Sag mir nicht, dass er noch schläft, Sasuke“ brach sein Sensei die Stille. Wieder seufzte der Schwarzhaarige. „Kommen sie mit. Sakura, setz dich ins Wohnzimmer“ wies er beide an. So ging Sakura ins Wohnzimmer und Kakashi und er selbst die Treppe hinauf, direkt in sein Zimmer, in welchen Naruto, leicht zitternd, unter der Decke vergraben schlief.
 

„Ich glaube nicht, dass er dazu in der Lage ist, beim Turnier mitzumachen. Er friert total, hat Fieber und scheint sich auch so überhaupt nicht gut zu fühlen“ begann Sasuke zu erklären, worauf Kakashi nickte, als er Naruto’s blasses Gesicht betrachtete. Kurz legte er seine Hand auf Naruto’s Stirn, seufzte dann jedoch. „Ja, dann macht ihr eben nächstes Jahr mit“.
 

Der Blonde öffnete langsam seine Augen, brauchte jedoch einige Minuten, um die Menschen, die ihn musterten, zuzuordnen. „Wie spät ist es?“ kam es leise über seine Lippen. Kurz darauf fasste er sich an den Kopf. Wieso tat ihm sein Kopf so Weh? Seine Glieder schmerzten auch und er fror wie Espenlaub. Dabei hatte er sich so eng, wie nur möglich, in die Decke eingekuschelt.
 

Als er merkte, dass ihm keiner antworten wollte, setzte er sich auf, keuchte dann aber erschrocken. Eine plötzliche Übelkeit nahm von ihm Besitz und er war schon der Versuchung nahe, sich über das Bett zu lehnen. „Ich glaube… Ich…“ brachte er noch raus, wurde dann aber auch schon hochgehoben und ins Bad gebracht. Sasuke wollte nicht dabei zusehen, wie sich der Kleine übergab und dann auch noch in seinem Zimmer.
 

„Oh je… Er scheint sich eine Erkältung eingefangen zu haben. Das wird wieder, mit etwas liebevoller Pflege“ grinste Kakashi, als Sasuke das Bad wieder verließ. Natürlich versuchte es der Schwarzhaarige zu überhören, aber so wirklich wollte ihm das nicht gelingen. „Ich warte unten“ setzte Kakashi noch hinzu, ging dann die Treppe runter und ließ den Schwarzhaarigen zurück. Dieser konnte Naruto sicherlich besser Helfen.
 

„Sensei? Was ist denn los? Stimmt etwas nicht?“ fragte Sakura, besah sich die Fotos auf der Kommode. Sie hatte sich Sasuke’s Eltern angesehen, daneben aber ein anderes Bild entdeckt. Sie ahnte, das es sich dabei um Naruto’s Eltern handeln musste. Sie musste zugeben, dass der vierte Hokage seinen Genen alle Ehre gemacht hatte. Man konnte die beiden glatt verwechseln.
 

„Aus dem Bowlingturnier wird wohl nichts. Jedenfalls wird Team 7 nicht dran teilnehmen können“ erklärte Kakashi knapp, besah sich nun auch einige Fotos. Als er jedoch Itachi erblickte, verfinsterten sich seine Züge für einen kurzen Moment. Doch auch das legte sich wieder, als Sakura ihn besorgt musterte.
 

„Wieso?“ ertönte ihre Stimme, wollte nun wissen, warum sie nicht dran teilnehmen konnten. Kakashi kehrte, setzte sich auf die Couch und öffnete sein Buch, welches er schon die ganze Zeit in der Hand hielt. „Naruto hat sich erkältet. Er ist wirklich sehr blass und hat außerdem Fieber“ kam seine Erklärung. Sakura nickte zögerlich. Naruto hatte sich also erkältet und sie ahnte schon, dass es vielleicht ihre Schuld sein könnte. Sie hatte ihn doch gestern in den Teich geschubst. Und das, bei dieser Kälte, die draußen herrschte. Da musste man ja Krank werden.
 

„Oh, ist mir schlecht“ keuchte der Blonde, erhob sich nun endlich und verließ das Bad. Sein Gesicht war kreidebleich und er hatte das Gefühl, als würden seine Beine jeden Moment einknicken. Dann fiel ihm ein, was heute für ein Tag war. „Ich muss mich anziehen“ gab er stöhnend von sich, fasste sich am Kopf und ging an Sasuke vorbei, welchen er nicht mal bemerkt hatte.
 

„Leg dich besser wieder hin, Naruto. Ich bin ehrlich zu dir. Du siehst richtig beschissen aus“. Naruto blieb stehen, begann dann aber dann zu Grinsen. „Danke für das Kompliment. Ich kann das Gleiche nicht von dir behaupten, denn dann würde ich Lügen“. Er setzte seinen Weg fort und der Schwarzhaarige ahnte, dass der Kleine nicht das tun würde, worum er gebeten hatte.
 

Kurzum folgte er dem Blonden, sah ins Zimmer, wo sich Naruto bereits anzog. „Lass gut sein, okay? Du fühlst dich doch nicht besonders und da willst du jetzt zum Turnier gehen?“. Der Blonde ignorierte diese Vorwürfe, zog sich einfach weiter an. Klar, er fühlte sich ehrlich miserabel, aber er würde sein Team nicht enttäuschen. Auch hatte er auf der Uhr gesehen, festgestellt, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Als er sein Stirnband endlich umgebunden hatte, sah er seinen Sasuke an.
 

„Ich will euch nicht enttäuschen und deswegen werde ich mein Bestes geben. Du würdest doch genauso handeln, wie ich, oder?“. Sasuke’s Wangen färbten sich rötlich. Ja, er würde das auch machen, aber im Gegensatz zu ihm, machte sich keiner Sorgen um ihn, außer vielleicht Naruto selbst. Er erwiderte dessen Blick, sah in das bleiche Gesicht seines Mitbewohners. Schließlich seufzte er. „Ich kann dich eh nicht dran hindern. Sobald du dich aber noch schlechter fühlen solltest, sagst du mir sofort bescheid, verstanden?“ erklang es ernst aus Sasuke’s Mund.
 

Wieder musste Naruto Lächeln. „Machst du dir etwa Sorgen um mich?“ triezte er den Schwarzhaarigen, worauf dieser ein leises „Tze“ erwiderte. Beide verließen Sasuke’s Zimmer, gingen die Treppen hinab und kamen schließlich beim Wohnzimmer an. Kakashi war nun doch sichtlich überrascht, Naruto angezogen zu sehen. „Zeig mal“ erklang es auf einmal laut, ehe Sakura zum Blonden stürmte.
 

Da Naruto wieder die gleiche Kleidung wie Sasuke trug, hatte sie durch den weiten Kragen etwas erkennen können. Mit neugierigen Augen betrachtete sie dieses, während der Schwarzhaarige sich rasch umdrehte. „Mist, das habe ich ganz vergessen“ fluchte er innerlich, dachte schon daran, das es später alle sehen würden, die nur so klug waren, zu Naruto’s Hals zu sehen.
 

„Was ist denn da?“ fragte Naruto verwundert. Sakura sah auf und wirkte leicht verwirrt. Wusste Naruto denn nichts davon? Vielleicht tat der Blonde auch nur so. Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. „Sieh mal in den Spiegel“ wies sie an, was er natürlich sofort tat. Seine Augen weiteten sich, als er diesen roten Fleck sah. „Ah… Ich bin wirklich Krank. Was ist das?“ schrie er fast panisch, worauf der Schwarzhaarige seufzte. Okay, der Kleine war wirklich ein Hinterwäldler, wenn er nicht mal so etwas kannte.
 

Auch Kakashi besah sich nun diesen roten Fleck, grinste dann jedoch Sasuke an. „Na? Willst du ihm nicht erklären, was du da gemacht hast?“. „Wieso ich?“ stellte sich Sasuke dumm. Dass dies jedoch nichts brachte, wusste er selbst. Erneut musste er Seufzen. Das würde wohl noch ein langer Tag werden. Und hoffentlich blieb der Kleine auch so munter, wie er gerade war. Rumschreien konnte er jedenfalls.
 

„Sakura, was ist das?“ kam es fast weinerlich von ihm. Sakura’s Augenbrauen wanderten in die Höhe. Okay, Naruto wusste also tatsächlich nicht, was das da an seinem Hals war. „Ein Knutschfleck“ antwortete sie knapp, schielte zu Sasuke, welcher sich wieder, so weit es ging, wegdrehte. Wieso war ihm das auf einmal so peinlich, ertappt worden zu sein? „Ich kriege Kopfschmerzen“ wisperte er und fasste sich an seine Stirn.
 

„Knutschfleck“ überlegte Naruto, sah dann allerdings Sasuke mit geröteten Wangen an. „Ah, das hast du also gemacht. Deswegen hat das ein wenig Weh getan“. Naruto zeigte auf den Schwarzhaarigen, welcher am liebsten vor Scharm im Boden versunken wäre. „Man, du Blödmann. Du bist eine blöde Petze“ verteidigte sich der Uchiha-Erbe. Beide stierten sich wütend an, bis Kakashi dazwischen ging. „Wie ein altes Ehepaar. Okay, lasst uns dann gehen, damit wir pünktlich ankommen“. Beschwichtigend hob er noch seine Hände, worauf beide Jungs verstummten.
 

Wenig später waren sie schon auf den Straßen Konoha’s. Zwar hatte Naruto noch etwas Essen sollen, doch dieser hatte abgelehnt, weil er sich nicht sicher sein konnte, ob er es drin behalten könnte. Naruto lief außen, neben Sakura. Sein Gesicht war zwar immer noch blass und diese Kopfschmerzen störten ihn ungemein, aber die Übelkeit war nicht mehr da. Zudem fror er noch immer etwas und fühlte die Wärme, die dabei war, zu steigen. „Ich gebe nicht auf“ dachte er bei sich und schielte zu Sasuke rüber, welcher ebenfalls außen, neben Kakashi, lief.
 

Wieder wanderte seine Hand zum Hals, tastete die Stelle ab, an welcher der Knutschfleck war. An sich war es ja nicht schlimm, aber Sasuke hätte ihn doch ruhig mal etwas sagen können. Murrend drehte er seinen Kopf wieder weg.
 

Sasuke knurrte verdächtig. Natürlich entgingen ihm Naruto’s Blicke nicht und er fragte sich langsam, warum der Kleine denn so wütend war. Es bekam nicht jeder, eigentlich Niemand, einen Knutschfleck vom Uchiha-Erben. „So ein Volltrottel. Er tut ja gerade so, als hätte ich ihm zutiefst beleidigt“ dachte er sich, drehte ebenfalls seinen Kopf demonstrativ weg. Ja, es würde ein langer Tag werden, das wusste er jetzt schon. Und trotzdem. Er machte sich Sorgen um den Blonden, denn dieser hatte Fieber und es würde sicherlich noch steigen.
 

Beim Bowlingcenter angekommen, sahen sie bereits die anderen Teams, welche ebenfalls warteten, eingelassen zu werden. „Sasuke“ rief Ino und hängte sich sofort an dessen Arm. Der Schwarzhaarige seufzte gequält. Okay, das Gerücht schien dieses Mädchen nicht abzuschrecken und ihn trotzdem zu Nerven. Er ließ es widerwillig über sich ergehen, bis Sakura das Wort ergriff. „Ino, lass ihn in Ruhe“.
 

Kakashi sah sie erst verwundert an, doch dann fiel ihm Naruto auf, welcher die Fäuste geballt hatte und sich wohl zusammen reißen musste. „Was denn, du Breitstirn“ meckerte Ino, welche sich noch näher an Sasuke klammerte. Okay, das reichte dann auch diesem. „Lass mich endlich los“ zischte er ihr zu, was sie aber nicht beeindrucken schien. Erst, als Sakura ihr an den Haaren zog, ließ Ino von Sasuke ab. Dankbar sah der Uchiha-Erbe ihr in die grünen Augen, welche aber zum Blonden deutete.
 

„Naruto? Sag uns bescheid, wenn es dir schlechter geht, okay?“ meinte Kakashi und legte diesem seine Hand, auf dessen Schulter. Ein knappes Nicken galt zur Antwort, ehe einige seiner Freunde sich um ihn versammelten. Sie machten alle einen besorgten Eindruck, so dachte Naruto sich.
 

„Hey Naruto, du bist ganz schön blass. Geht es dir nicht so gut?“ kam auch schon die erste Frage von Lee, welcher neben Neji stand. Neji hätte beinahe seinen Kopf geschüttelt, weil diese Frage einfach nur überflüssig war, weil man es doch sehen konnte, doch dann erhob Naruto seinen Kopf und musterte jeden einzelnen, seiner Freunde. „Geht schon, buschige Augenbraue“ antwortete er im üblichen Ton. Ein breites Grinsen setzte er auf, um seine Aussage noch genügend zu bekräftigen.
 

Gai stellte sich neben Kakashi und fing an zu erzählen, wie sehr er seine Schüler doch trainiert hatte. Nach einem „Hast du was gesagt?“ schien Gai, wie immer höchst beleidigt zu sein, da man ihn mal wieder ignoriert hatte. „Warte es nur ab, Kakashi. Im Bowlingcenter rechnen wir noch ab“ dachte er sich und in seinen Augen loderte das Feuer nur so.
 

Endlich wurden die Pforten geöffnet und die Teilnehmer eingelassen. Eine kurze Treppe, die nach unten führte, mussten sie noch überwinden, ehe sie auf Tsunade trafen. „Herzlich Willkommen. Dann tragt euch mal ein“. Sie zeigte auf einige Anmeldeformulare, welche auf einem Tisch lagen. Naruto schwankte kurz, bis er von jemandem ergriffen wurde. „Du solltest dich lieber etwas hinsetzen, bis dein Team dran ist“ ertönte auch eine bekannte Stimme. „Vielleicht hast du Recht, Neji“. So ließ er sich von Neji, welcher ihn etwas unter die Arme griff, auf einer Bank setzen, wo er sich etwas ausruhen sollte.
 

Es dauerte nicht lange, bis sich sein Team und die anderen ebenfalls, für das Bowlingturnier registriert hatten. Immer wieder warf Tsunade einen besorgten Blick zum Blonden, welcher mehr lag, als saß. Sie hatte zwar schon mit Kakashi darüber gesprochen, aber dieser hatte ihr nur sagen können, dass sich der Kleine wohl erkältet hätte. Da sie diese Dickköpfigkeit des Kleinen kannte, wusste sie, das Naruto nicht absagen würde. Hoffentlich übernahm er sich nicht dabei.
 

Sasuke saß schon seit geraumer Zeit, dem Blonden gegenüber. Er ließ ihn nicht aus den Augen, denn er hatte das Gefühl, als würde es immer schlimmer werden. Naruto atmete schon viel schneller, als vorher und konnte kaum noch die Augen offen halten. Das konnte er sich nicht weiter mit ansehen. So stand er auf und ging hinüber. Vor Naruto ging er in die Hocke, sah diesen aus besorgten Augen an.
 

„Worum geht es dir wirklich? Nur um dieses Turnier und dein Team, oder geht es dir darum, das du noch Nie Bowling gespielt hast?“ stellte Sasuke seine Fragen. Naruto, der seine Augen geschlossen hatte, öffnete sie einen Spalt breit, musterte den Schwarzhaarigen kurz, ehe er zur Antwort ansetzte. „Beides. Ich möchte euch nicht im Stich lassen, aber auch so gerne mal Bowling spielen“. Seine Augen schlossen sich wieder, wie von selbst, bis er eine Hand auf seiner Wange spürte. Sie war angenehm kühl, so dass er sich einen wohligen Seufzer nicht verkneifen konnte.
 

„Du bist ganz heiß, Naruto. Wir, als Team, wären dir nicht böse, wenn du nicht mehr kannst. Außerdem…“. Sanft strich er dem Blonden über die Wange, legte ein Lächeln auf. „Wir können jederzeit hierher kommen und Bowling spielen“.
 

„Hast du gesehen? Naruto hat ein Knutschfleck am Hals“ tuschelten die meisten Genin. Natürlich taten sie es so, dass es gerade, die beiden, nicht mitbekamen. Es sprach sich rum und mehr und mehr bestätigte sich das Gerücht. Neji interessierte dies überhaupt nicht, sah ab und an zu den beiden hinüber und schmunzelte leicht.
 

Ino regte sich am meisten auf, während Hinata traurig wirkte, da sie doch in Naruto Verliebt war. Nun musste sie ihn aufgeben, so wie es aussah. Kiba schien sich darüber zu freuen, dass die beiden sich so gut verstünden und Shikamaru war es eh egal. Er hatte sowieso mehr mit Ino zutun, um diese davon abzuhalten, das sie auf Naruto losging. „Ist das lästig“ murrte er nur, während er sie an beiden Armen festhielt.
 

„Ich versuche es trotzdem“. Naruto stand auf, schwankte kurz, riss sich dann aber zusammen. „Mach dir keine Sorgen, Sasuke. Du wirst sehen, ich schaffe das schon“. Lächelnd ging Naruto zu der Bowlingbahn herüber, auf welche sie antreten sollten. Dann ertönte Tsunade wieder, wies nun die Teams an, sich auf den Bahnen einzufinden, damit das Turnier endlich losgehen konnte.
 

Die Chunin und Jounin mussten warten, bis das beste Team der Genin ermittelt wurde. Das beste Team würde dann aufgeteilt werden, um gegen die Chunin zu bestehen und darauf gegen die Jounin. So hatte es Tsunade kurz und knapp erklärt.
 

Endlich kam Team 7 dran, mussten gegen Neji, Lee und Tenten antreten. Kakashi stellte seinem Team kurz alles ein und lächelte sie nochmals kurz an. „Dann gebt euer Bestes“ meinte er noch, worauf er einstimmiges „Ja“ bekam.
 

Sasuke war der erste, der seine Pins abräumen musste. Durch den Trick, welchen Naruto ihm beigebracht hatte, schaffte er auch direkt einen Strike. Von dem gegnerischen Team, hörte er von Lee nur ein „Angeber“, welches er aber ignorierte. Sakura schaffte nur ein Spare, da sie auf Herkömmlicherweise Bowlen musste.
 

Nun war Naruto dran. Er stellte sich vor der Bahn und musste sich anstrengen, die Pins zu erkennen. Es war seltsam, weil seine Sicht immer wieder verschwamm. Seine Kugel hatte er bereits in der Hand, versuchte nun sein Chakra zu bündeln, was sich allerdings als äußerst schwierig erwies. Egal, wie sehr er sich zu konzentrieren versuchte, es wollte einfach nicht klappen. Er musste sich eingestehen, dass diese Erkältung ihn ziemlich mitnahm.
 

Neji beobachtete das Tun Naruto’s. Er setzte sein Byakugan ein, um zu überprüfen, was mit Naruto eigentlich nicht stimmte. Dessen Chakrafluss schien ihm nicht zu gehorchen, was Aufgrund der Erkältung zurück zu führen war. Deswegen stand der Kleine schon seit fast 5 Minuten dort und tat nichts.
 

„Oh man ey, das regt mich so auf“ maulte der Blonde, wankte zurück und ließ die Bowlingkugel fallen. Rasch fasste er sich an seinen Kopf, welcher nun noch mehr schmerzte, als zuvor. Der Schwarzhaarige stand auf und hielt den Kleinen etwas gestützt fest. „Naruto, du kannst doch wirklich nicht mehr, oder? Lass uns abbrechen und dann bringe ich dich nach Hause“. Naruto schüttelte nur seinen Kopf, was er besser nicht getan hätte, da nun sein Kopf zu platzen drohte.
 

Auch Kakashi trat nun näher, besah sich die Blässe des Kleinen und seufzte. Er würde wohl erst aufgeben, wenn er zusammenbrach. Leicht beugte er sich vor, bis er das Ohr Sasuke’s erreichen konnte. „Lass ihn machen. Er wird nicht eher Ruhe geben, bis er zusammenbricht“ erklärte er sehr leise. Sasuke knurrte. Das passte ihm einfach nicht und Kakashi hatte doch die Pflicht, als Sensei, das hier abzubrechen. Aber Kakashi wusste, genauso wie Sasuke selbst, das Naruto dann noch wütender wurde. Gut, dann musste so etwas wohl erst passieren.
 

„Chakra sammeln, Chakra sammeln“ murmelte Naruto vor sich hin, ließ sich noch immer von Sasuke stützen und endlich tat sich etwas in seiner rechten Hand. Mit der Linken half er wieder nach und endlich bekam er die erste Stufe des Rasengan zustande. Er öffnete seine Augen und versuchte die Pins zu fixieren. Auch dies gelang ihm endlich. Mit einem Wink, deutete er an, das Sasuke ihn loslassen könne, was dieser dann auch tat. Naruto nahm Anlauf und warf die Kugel. Wieder rollte sie und er atmete hastig, als er auf Knie fiel. Es hatte schon soviel Anstrengung gekostet, bis er diese erste Stufe hinbekommen hatte und das sollte er jetzt immer tun?
 

Einen Strike hatte er zwar geworfen, doch zu welchem Preis? Seine Sicht verschwamm mehr und mehr und er hatte das Gefühl, als würde eine angenehme Schwärze nach ihm greifen. So schloss er seine Augen, ließ sich in die Bewusstlosigkeit sinken. Kurz, bevor er jedoch auf den Boden aufknallen sollte, war Sasuke da und hob ihn auf seine Arme. „Okay, das war’s dann“ erklärte er leise und sah in das bleiche Gesicht Naruto’s. Dann wandte er sich an Tsunade. „Team 7 tritt zurück“ kam es bestimmend aus seinen Mund. Neji lächelte, schloss nun auch seine Augen. Er hatte irgendwie schon geahnt, dass es so kommen würde. Naruto war eben nicht der Typ, der aufgab. Er musste erst an seine Grenzen stoßen und fast Tod am Boden liegen, bevor er aufgab.
 

Wieder ertönte Getuschel, was den Schwarzhaarigen allerdings nicht störte. Er lief an Sakura vorbei, welche sich ihre richtigen Schuhe wieder anzog. Rasch nahm sie ihre und die Sachen Naruto’s und Sasuke’s. Dann lief sie den beiden hinterher. Oben angekommen, lag Naruto auf den teppichbelegten Boden. Sasuke zog sich seine Bowlingschuhe und die von Naruto aus. Als er Sakura sah, wank sie diese zu sich. „Wieso hast du mir eigentlich vorhin geholfen?“ fragte er im kühlen Ton, so wie er es immer tat. Nebenbei zog er sich seine Schuhe an, welche Sakura ihm gegeben hatte. Darauf dem Kleinen, welcher tief und fest zu schlafen schien.
 

„Na ja… Ich hab doch auf Naruto gedeutet. Er sah so aus, als würde er gleich wütend explodieren. Außerdem kann ich Naruto sehr gut verstehen“. Sie lächelte ihren Teamkollegen aufrichtig an, bis er es erwiderte. Ja, Sakura schien wirklich nicht böse zu sein und hatte sogar verstanden, dass sie keine Chance bei ihm hatte.
 

So verließ Team 7 das Bowlingcenter, schaute nicht einmal zurück. Wichtig war nun Naruto, welcher stoßweise atmete und scheinbar wieder fror. Sakura zog ihre Jacke aus und legte sie über Naruto. Es erstaunte den Schwarzhaarigen doch sehr, wie liebevoll sich Sakura um Naruto kümmerte. Vorher hatte sie doch immer nur schlecht über ihn gesprochen, doch jetzt? Vielleicht wurde dieses Mädchen ja doch allmählich erwachsen.
 

„Sasuke… Ich weiß zwar, das Naruto dich liebt, aber wie sieht es denn bei dir aus? Okay, ich habe gesehen, das ihr anders miteinander umgeht, aber es würde mich schon sehr interessieren“ brach Sakura die aufkommende Stille. Sie hätte natürlich Naruto fragen können, doch gestern hatte sie noch damit selbst zu kämpfen gehabt. Heute ging es ihr schon besser und außerdem hatte sie einsehen müssen, das Sasuke nichts von ihr wollte. Egal, wie schmerzhaft es doch war, sie würde irgendwann darüber hinweg kommen.
 

Der Schwarzhaarige antwortete nicht, denn er mochte diese Frage nicht. Noch immer dachte er darüber nach, was er fühlte. Nochmals durchlebte er die letzten Tage, die kurzen Berührungen, die zwischen Naruto und ihm stattgefunden hatten. Als er so daran dachte, vor allem an letzte Nacht, schoss ihm die Röte ins Gesicht. Außerdem schlug ihm sein Herz bis zum Hals, so dass er einige Male schluckte, um den Klos, welcher sich gebildet hatte, runter zu schlucken.
 

Die Rosahaarige kicherte, stieß Sasuke freundschaftlich in die Seite. „Aha? Hast du es ihm denn schon gesagt?“ fragte sie kichernd weiter. Sasuke drückte den Blonden näher an seinen Körper, seufzte gequält. „Hör auf damit, Sakura. Ich habe dir keine Antwort gegeben“. Sakura grinste dennoch weiter. Das hatte sie auch nicht gebraucht, denn Sasuke’s Reaktion war eindeutig gewesen. „Du sagst immer, das Naruto ein Blödmann sei, oder? Wer ist hier der Blödmann? Hey, das sieht ein Blinder mit Krückstock, das du auch in ihn Verliebt bist“.
 

Sasuke beschleunigte seine Schritte, da er das Gefühl hatte, gleich mit einer Tomate verwechselt werden zu können. Sein Bauch hatte auf diese Worte hin, sich überschlagen, so, als würde er sich total darüber freuen. Konnte das denn sein? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Sakura ging ebenfalls schneller, sah ihren schwarzhaarigen Teamkollegen an und grinste noch breiter. „Sasuke Uchiha ist Verliebt. So sieht man dich wirklich nicht oft. So verlegen und rötlich um die Nase“ triezte sie ihn.
 

„Du sollst jetzt aufhören, Sakura“ zischte er bedrohlich. Endlich verließ diese Röte sein Gesicht und sein altbekanntes, emotionsloses Auftreten kam zum Vorschein. Die Rosahaarige hatte verstanden, dass sie nun besser aufhörte, sah auch schon das Anwesen, des Schwarzhaarigen und blieb still. Ja, er konnte es nicht mehr leugnen und sie war froh, ihm solche Fragen gestellt zu haben. Sie hoffte nur, dass er es dem Kleinen auch bald sagen würde. Sie sah ein, dass auch Naruto einmal Glück haben sollte. Immerhin hatte sie mitbekommen, was dieser so alles hatte durchstehen müssen.

Mehr als liebevolle Pflege!

Sasuke blieb vor der Tür stehen und erinnerte sich an eine seltsame Situation. Damals, als Naruto sich verwandelt hatte, war er hinterher so geschwächt gewesen, das er ihn hatte tragen müssen. Und da damals seine Hände belegt waren, hatte der Kleine den Schlüssel aus seiner Hosentasche fischen müssen, wo dieser sich so unglücklich vergriffen hatte. Wieder lief er rötlich an und ihm entfloh ein leises Keuchen. Dafür hätte er sich schlagen können, da er nun von Sakura neugierig bemustert wurde. Sie war ja auch nur noch hier, weil sie seine Sachen und die des Blonden noch trug.
 

„Was ist?“ fragte sie auch schon, sah seine geröteten Wangen. Ihre Augenbrauen wanderten in die Höhe, denn sie konnte sich dessen Röte nicht erklären. Doch, nach einigen Minuten des Schweigens, wandte er sich ihr zu. „In meiner rechten Hosentasche sind meine Schlüssel“ erklärte er. Die Rosahaarige nickte, griff in dessen Hosentasche und fischte die Schlüssel heraus. Kurzum schloss sie die Tür auf. Warum der Schwarzhaarige jedoch immer noch Rot um die Nase war, konnte sie sich einfach nicht erklären.
 

Sakura schloss die Türe hinter sich und stellte die Rucksäcke beiseite. Sie half Sasuke dabei, Naruto die Schuhe auszuziehen. „Kann ich noch etwas für euch tun?“ bot Sakura ihre Hilfe an. Sasuke schien zu überlegen, nickte dann schließlich. „Warte hier, ich bringe Naruto eben hoch“. Schon ging er den Gang entlang, um zur Treppe zu kommen. Diese überwandt er rasch und steuerte sein Zimmer an. Ein Glück stand sie offen, so dass er Naruto rasch seiner Kleidung entledigte und ihn ins Bett legte. Bis zum Hals zugedeckt, prüfte er dessen Stirn erneut. „Viel zu heiß“ musste er feststellen, sah nochmals in das bleiche Gesicht des Blonden und seufzte.
 

Als er sein Zimmer verlassen hatte, ging er wieder runter. Ja, Sakura könnte ihm einen großen Gefallen tun, damit er nicht noch mal los musste. Er fand sie schließlich im Wohnzimmer, wo diese vor den Bildern stand und sich diese ansah. Er sagte dazu nichts und gesellte sich zu ihr, betrachtete selbst einige Fotos, welche er sich doch sowieso jeden Tag ansah. „Wie ist Naruto’s Zustand?“ brach Sakura erneut das Schweigen, wandte sich auch sofort dem Schwarzhaarigen zu, als dieser sie musterte.
 

„Sein Fieber ist gestiegen. Sieh mal hier“. Sasuke zeigte ihr seine Bisswunde, welche er von Naruto hatte. „Das hier… Erinnerst du dich an das Telefonat? Naruto hat alles mit angehört und ist dann richtig ausgerastet. Er hat den Fuchsgeist die Oberhand überlassen und ich musste ihn aufhalten. Dabei hat er mir diese Bisswunde zugefügt. Das seltsame dabei ist aber, das sie am nächsten Morgen schon verheilt war. Nur die Abdrücke sind noch zu sehen“. Sakura nickte, erinnerte sich an ihre Worte und seufzte. Und trotzdem. Sie verstand nicht, was Sasuke ihr damit sagen wollte.
 

„Ich verstehe nicht, Sasuke“ setzte sich an, doch der Uchiha-Erbe sprach dann weiter. „Ich glaube, der Fuchsgeist heilt Wunden. Wie es aber mit Krankheiten ist, weiß ich nicht. Ich werde mich trotzdem um ihn kümmern“. Nun verstand auch die Rosahaarige und erinnerte sich an eine Wunde, die Naruto einst bekommen hatte. Damals, auf ihrer ersten Mission. Da wurde er vergiftet und Naruto hatte sich an der Wunde zu schaffen gemacht. Das seltsame dabei war jedoch, das die Wunde nach wenigen Minuten verheilt war.
 

Schließlich lächelte sie und wartete ab, was Sasuke noch von ihr wollte. Immerhin hatte er gesagt, dass sie warten solle. „Ich brauche fiebersenkendes Mittel und möchte, dass du mir etwas aus der Apotheke bringst. Wenn du es mir gebracht hast, geh wieder zum Turnier. Ich will schließlich wissen, wer von den anderen gewinnt“. Sasuke sah aus dem Fenster. Er mochte ungern jemanden um etwas bitten und das schien Sakura auch zu bemerken. Sie nickte rasch und wollte das Wohnzimmer schon verlassen, als sich Sasuke nochmals zu Wort meldete. „Danke“. Nur sehr leise hatte der Schwarzhaarige dieses Wort ausgesprochen und doch hatte Sakura es verstanden.
 

„Kein Problem, Sasuke. Naruto wird bestimmt bald wieder gesund“ lächelte sie, ließ nun den Schwarzhaarigen allein und verschwand. Später würde sie noch die Medizin vorbei bringen und dann wieder zum Turnier gehen. Kakashi und Tsunade machten sich sicher auch Sorgen, sowie Naruto’s Freunde.
 

Eine Weile stand der Uchiha-Erbe noch unentschlossen da, wandt sich dann schließlich um, um wieder hoch zu gehen. Bevor er dies jedoch tat, ging er in die Küche und räumte den Tisch ab. Er überlegte, ob es Sinn machte, Tee zu kochen. Schließlich ließ er es erstmal sein und ging hoch.
 

Beim Zimmer angekommen, sah er hinein, fand Naruto so vor, wie er ihn verlassen hatte. Nur die Decke war um einiges enger an ihn geschmiegt. Nochmals überprüfte er dessen Stirn und seufzte. Das Fieber stieg stetig an und er hoffte, dass es kein schlechtes Zeichen sei. Sasuke nahm sich einen Stuhl und setzte sich nahe ans Bett. Von hier aus konnte er über den Kleinen wachen, bis dieser wieder wach wurde.
 

Wieder betrachtete er seine Bisswunde, schien zu überlegen, warum es denn so war. Er war sich sicher, hätte Naruto ihn im normalen Zustand gebissen, wäre sie noch längst nicht verheilt. Es schien also wirklich mit diesem rötlichen Chakra zutun zu haben. Ob Naruto nur ihn heilen wollte? Könnte er das bei anderen Menschen auch? Zu viele Fragen und wieder fand er keine Antwort auf diese. Schließlich war es jetzt auch egal. Wichtiger war Naruto selbst, dem einige Schweißperlen von der Stirn liefen. So stand er auf, um ins Bad zu gehen.
 

Mit einer Schale Wasser und einem Waschlappen kam er zurück, tunkte den Waschlappen in das kühle Wasser und legte es dem Blonden auf die Stirn. Das einzige, was er nun tun konnte. Große Erfahrungen mit so etwas hatte er nicht. Er konnte sich nur schwach daran erinnern, dass er mal Krank gewesen war. Damals war seine Mutter da gewesen und hatte ihn wieder gesund gepflegt. Jedoch hatte er selbst die meiste Zeit nur geschlafen und somit nichts von ihren Tätigkeiten mitbekommen.
 

Eine Klingel holte ihn aus seinen Gedanken und erst jetzt bemerkte er, dass seine Wangen feucht waren. Wieso musste er sich auch immerzu an seine heile Familie erinnern? Damals war noch alles so unbeschwert gewesen. Itachi war so oft für ihn da gewesen, hatte mit ihm gespielt und ihm auch oft beim Training geholfen. Doch dann, eines Tages, zog sich sein großer Bruder immer weiter zurück, sprach kaum noch mit ihm und wies ihn ständig ab. Und immer sagte er, während er Sasuke auf die Stirn tippte „Ein anderes mal“, wenn er ihn um Hilfe bei seinem Training bat.
 

Missmutig stand er auf, ging die Treppen rasch herunter, um Sakura zu empfangen. Es konnte schließlich Niemand anderes sein. Als er die Tür öffnete, sah er sie auch schon, mit einen leichten Lächeln. Dieses jedoch verschwand, als sie seine traurigen Augen sah. „Sasuke, was ist denn? Hast du geweint? Ist etwas mit Naruto?“ stellte sie auch schon ihre Fragen. Nun machte sie sich doch erhebliche Sorgen um den Blonden.
 

„Nein, ihm geht’s den Umständen entsprechend“ erklärte er kühl, nahm ihr die Tüte ab, indem sich das fiebersenkende Mittel befand. Naruto war der einzige, mit dem er darüber sprechen konnte, oder es wollte. Sakura wusste schon viel zu viel, seiner Meinung nach.
 

„Okay, dann komme ich heute Abend noch mal vorbei, um dir die Turnierergebnisse zu geben“ sagte sie leise. Das hier etwas nicht stimmte, wusste sie zwar, aber wenn der Uchiha-Erbe nicht darüber sprechen wollte, konnte und wollte sie ihn nicht zwingen. Sie verabschiedete sich mit einem Lächeln und ging wieder. Kurz schaute sie dennoch über ihre Schulter, sah, wie er die Tür schloss, mit den gleichen traurigen Augen. Sakura seufzte. Dem Schwarzhaarigen bedrückte etwas und sie fragte sich, was ihn so runterziehen konnte. Schließlich ließ er sich doch sonst nichts anmerken, spielte immer den unnahbaren. Nun wusste sie, dass selbst dem starken Sasuke etwas belasten konnte. Ob Naruto darüber etwas wusste? Bestimmt. Dann ging sie weiter. Es ging ihr nichts an.
 

Sasuke ging wieder hoch, holte sich vorher dennoch zwei Gläser Wasser. Eins für sich selbst und eines für Naruto, damit er eine der Tabletten nehmen konnte. Beim Zimmer angekommen, stellte er die Gläser auf den Nachtschrank. Er seufzte. Sakura, was sie wohl gedacht haben musste? Immerhin kannte sie ihn so nicht und er war nur einige Sekunden unachtsam gewesen.
 

Er hob Naruto’s Kopf etwas an. „Naruto, hörst du mich? Du musst die Tablette nehmen“ sprach er leise auf den Blonden ein. Dieser öffnete seinen Mund, spürte schon, dass ihm etwas eingeflößt wurde. Mit Wasser schluckte er schließlich die Tablette herunter. Gut, Naruto hatte sie genommen. So legte er den Kleinen wieder richtig hin, spürte jedoch, das eine dessen Hände, in seinen Nacken verweilten.
 

„Sa… Sasuke“ wisperte der Blonde, seufzte und legte ein kleines Lächeln auf. Dieses ließ auch den Uchiha-Erben kurzweilig Lächeln, ehe er die Hand aus seinen Nacken entfernte. „Ich bin hier“ sprach er wieder leise, setzte sich auf den Stuhl zurück und beobachtete Naruto. Der Blonde legte sich auf die Seite, so dass der Waschlappen von seiner Stirn rutschte. Sasuke nahm es vom Kissen runter und legte es in die Schale zurück. „Dann muss es eben ohne gehen“.
 

Eine Weile studierte er noch Naruto’s Gesicht, den leisen Atem dessen und ertappte sich dabei selbst, wie intensiv er den Kleinen doch musterte. Mit geröteten Wangen, sah er beiseite, so, als wolle er nicht, das jemand sah, was er hier trieb. Dass ihm dabei ein wohliges Gefühl durch die Magengegend fuhr, versuchte er zu verdrängen. Es war einfach nur angenehm und schließlich begriff er, was es war. Und das hatte er Sakura zu verdanken. Diese Gewissheit, dass er genauso empfand, wie Naruto selbst. Aber würden Gefühle ihn nicht schwächen? Was würde dann aus seiner Rache werden? Waren in seiner Familie Geheimnisse, die man ihm vorenthielt? Hatte Itachi seinen Clan wirklich nur ausgelöscht, um sich selbst zu beweisen, wie Stark er war?
 

Schließlich schlief er auf dem Stuhl ein, wollte nicht mehr darüber nachdenken, was es da vielleicht noch geben könnte. Irgendwann würde er es wissen. Und vielleicht könnte Naruto ihm dabei Helfen. Mit einen Lächeln auf den Lippen, sackte er vornüber, aufs Bett, lag nun dicht mit dem Kopf an Naruto’s Brust. Ja, Naruto könnte Helfen und er war sich sicher, wenn er ihn darum bitten, dass der Kleine ihn unterstützen würde, würde dieser sicherlich nicht zögern, als seine Hilfe zu geben.
 

Einige Stunden vergingen und endlich öffnete Naruto seine Augen. Der Durst plagte ihn und er hatte das Gefühl, als sei sein Hals vollkommen ausgetrocknet. Zudem kam, dass er mal ganz dringend wohin musste. Jedoch war er viel zu faul, um sich zu erheben. Seine Glieder taten noch etwas Weh, aber die Kopfschmerzen waren verschwunden. Ein Glück, so dachte sich Naruto.
 

Wenige Minuten später, hielt er es nicht mehr aus und wollte endlich aufstehen, doch ein Arm hielt ihn davon ab. Neugierig besah er sich diesen Arm, sah auch schon, zu welchem Körper dieser gehörte. „Sasuke?“ fragte er leise, mit kratziger Stimme. Er sah beiseite, sah nun, dass der Schwarzhaarige halb neben ihm lag, mit einen leichten Lächeln auf den Lippen. Dazu konnte der Blonde selbst nur Lächeln und erhob seine rechte Hand und strich hauchzart über die Haare Sasuke’s. Sie waren weich, musste er feststellen.
 

Seine Hand fuhr weiter hinab, zur Wange des Schwarzhaarigen, wo sie einige Momente ruhte. Wie gerne würde er nun dessen Lippen auf seine spüren, aber er wollte Sasuke nicht anstecken. Erstmal sollte er sich erholen und so entfernte er vorsichtig den Arm, welcher über ihn lag. Nur wurde auch Sasuke dadurch wach. Aus müden Augen sah er auf, seufzte dann, als er in die blauen Augen des Blonden sah.
 

„Geht’s dir besser?“ fragte er leise, worauf Naruto nickte. Wieder stahl sich ein schönes Lächeln auf Naruto’s Lippen, als sich Sasuke aufsetzte und den Blonden musterte. Dann erhob dieser seine Hand und legte sie auf die Stirn Naruto’s. „Gut, das Fieber ist etwas gesunken, aber du solltest dich noch etwas ausruhen, okay?“ wies Sasuke an, worauf er wieder nur ein Nicken bekam.
 

„Kann ich was zu Trinken haben“ kam es kratzig von Naruto, welcher sich versuchte, etwas aufzusetzen. Als es ihm gelang, fühlte er die Kälte. Wieso war ihm nur so kalt? Doch lange konnte er darüber nicht nachdenken, da ihm ein Glas Wasser gereicht wurde, welches er dankend annahm. In einem Zug leerte er dieses und gab es Sasuke zurück. Jetzt fühlte er sich gleich besser, musste aber trotzdem dringend wohin.
 

Als er dann Anstalten machte, vom Bett aufzustehen, wurde er bei den Schultern gepackt und zurück ins Bett gedrückt. „Bleib noch liegen und ruh dich aus“ kam es bestimmend vom Schwarzhaarigen und sein Blick deutete keine Widerrede an. Naruto seufzte gequält, lächelte aber dennoch. „Ich muss mal“ erklärte er. „Sag das doch gleich, Blödmann“.
 

So half Sasuke dem Kleinen beim Aufstehen und ging mit diesem zum Bad. Vor der Tür blieb der Schwarzhaarige allerdings stehen, wollte Naruto nicht dabei zusehen, denn das wäre ja noch schöner. Er lehnte gegen die Wand und schloss für einen Moment die Augen. Nun wurde ihm vor Augen geführt, wie sehr er sich in letzter Zeit doch verändert hatte. Vor Tagen wäre ihm Naruto noch vollkommen egal gewesen, wie alles andere. Nur seine Rache hatte gezählt, doch nun war der Kleine eine wichtige Person in seinem Leben geworden. Und da fragte er sich, was wohl gewesen wäre, wenn er Naruto Nie kennengelernt hätte. Eine traurige Vorstellung, denn sonst wäre er immer noch der Gleiche. Einsam und allein, wie eben der Blonde es war.
 

Ein Türschließen holte ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn seine Augen wieder öffnen. Naruto stand auf wackeligen Beinen vor ihm, sah ihn besorgt an, so, als würde er ahnen, dass dem Schwarzhaarigen etwas auf der Seele liegen würde. „Was hast du?“. Selbst Naruto’s Stimme klang besorgt, doch der Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf. „Alles bestens. Komm, leg dich wieder hin“. Gerade, als er Naruto beim Handgelenk mitziehen wollte, versuchte dieser zu protestieren. „Nein, nicht wieder ins Bett. Ich möchte Fernsehen. Es ist so langweilig, im Bett rum zu liegen“ kommentierte er lautstark.
 

Schließlich erbarmte sich der Uchiha-Erbe, ging dennoch in sein Zimmer, um Decke und Kissen für den Blonden zu holen. Mit diesen im Arm, ging er zur Treppe, wo sich Naruto ans Geländer klammerte. Man sah von weitem schon, wie sehr der Kleine fror. Er legte Naruto die Decke um und half ihm die Treppe runter. Nochmals liefen sie einen endlosen, so kam es Naruto vor, Gang entlang, bis sie endlich das Wohnzimmer erreichten. Dort legte sich der Kleine auf die Couch und bekam sein Kissen. Tief eingekuschelt, sah er zum Fernseher, welcher von Sasuke angeschaltet wurde.
 

Keiner sagte ein Wort und so bemusterte Naruto den Schwarzhaarigen, welcher sich auf den Sessel gesetzt hatte. „Wieso sitzt er denn da? Er soll herkommen“ jammerte Naruto gedanklich. Jedoch stand Sasuke nicht auf, blieb stumm auf den Sessel sitzen und verfolgte die Nachrichten. Um diese Zeit, denn es war erst Nachmittag, lief nichts Interessantes im Fernsehen.
 

„Sasuke“ murrte Naruto nun doch. Er mochte hier nicht alleine liegen, wollte ein wenig Wärme von Sasuke haben. Der Gerufene sah beiseite, so das er Naruto aus den Augenwinkel sehen konnte. „Komm her“ kam es wieder murrend von diesen. Nun stahl sich ein breites Grinsen auf Sasuke’s Lippen, hatte er doch nur darauf gewartet, das der Kleine quengelte. So stand er auf und sah auf Naruto herab.
 

„Na, leg dich endlich zu mir. Mir ist kalt“ zischte Naruto, freute sich aber innerlich. Er war halt ein wenig beleidigt, das er den Schwarzhaarigen hatte darum bitten müssen. Er war sich sicher, dass dieser gewusst hatte, was er eigentlich wollte. „Mach mich nicht so von der Seite an, du Loser, sonst kannst du sehen, wo du bleibst“. Wieder ein fieses Grinsen, welches Naruto zum Wahnsinn trieb. Wäre er nicht noch so geschwächt, hätte er sich schon auf Sasuke geworfen und diesen einige Schläge verpasst. Jetzt wusste er, dass der Uchiha-Erbe sich daraus einen Spaß machte.
 

Sasuke krabbelte über den Kleinen rüber, legte sich schließlich hinter diesen. Schon jetzt konnte er den warmen Körper spüren, welcher noch immer etwas glühte. Das Fieber war noch nicht ganz runter und er wusste, das Naruto fror. Er spürte dessen leichtes Zittern regelrecht. Zögerlich schloss er den Kleinen in seine Arme, wollte ihm etwas wärmen, auch wenn es nicht so gut wäre, da das Fieber dadurch wieder steigen könnte.
 

Der Blonde konnte sich einen wohligen Seufzer nicht verkneifen, schmiegte sich an den Körper hinter sich. „Kannst du mich nicht für immer so festhalten?“ fragte er gedanklich, sah kurz über seine Schulter, in die dunklen Seen des Schwarzhaarigen. Sie strahlten soviel Wärme aus, wie Naruto es noch Nie gesehen hatte. Solch einen sanften Blick des Uchiha-Erben kannte er nicht. Und trotzdem fand er Gefallen daran.
 

„Worüber denkst du nach?“ erklang die dunkle Stimme dessen. Naruto lief rötlich an und drehte seinen Kopf wieder zum Fernseher hin. „Mist“ dachte er nur, wäre am liebsten im Erdboden versunken. Doch der Schwarzhaarige wusste es besser, hatte er diesen Blick schon längst verstanden. Auch so brauchten sie beide fast Nie Worte, um sich zu verstehen. Manche Blicke waren einfach leicht zu deuten und den von Naruto hatte er verstanden. Er zog den Kleinen enger an seine Brust, musste nun selbst Seufzen. Diese weiche Haut, die er unter seinen Fingern spürte. Da Naruto nur eine Boxershorts trug, wäre es ein leichtes, dessen Körper zu erkunden. Doch riss sich Sasuke zusammen, wollte Naruto nicht erschrecken.
 

Lange herrschte Schweigen, bis sich Naruto zu Sasuke umdrehte. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, sah er den Schwarzhaarigen in die Augen. Er wusste selbst nicht, warum er sich jetzt umgedreht hatte, wusste nur, dass er dessen Nähe genoss. Nun befanden sich Sasuke’s Hände an seinen Rücken, fingen an, sanft über seine Haut zu gleiten. In den Blonden selbst, machte sich ein überaus glückliches Wohlbefinden breit. „Mh…“ entfuhr es ihm, ehe er seine Augen genießerisch schloss.
 

Der Schwarzhaarige lehnte seine Stirn, an die des Blonden, behielt aber seine Augen geöffnet. Auch ihm bescherte dieser Laut Naruto’s, ein schönes Gefühl in der Magengegend. „Naruto“ wisperte er, schloss nun ebenfalls seine Augen, glitt mit seinen Händen wieder hinauf und hinunter. Weiter hinunter, bis er zu dessen Hintern kam, wo er kurz verweilte. Ein Keuchen drang an sein Ohr und er war versucht, Naruto noch solch einen Laut zu entlocken. Sanft massierte er dessen Pobacken, hörte ein erneutes Keuchen.
 

„Sasuke, warum machst du das? Spielst du mit mir?“ wisperte Naruto, seine Wangen sichtlich gerötet, da es ihm wieder peinlich war, solche Laute von sich zu geben. Er konnte sie aber nur schwer zurückhalten, bei solchen intensiven Berührungen. Ein leises „Nein“ kam ihm entgegen, was seinem Herzen einen Hüpfer machen ließ. Sasuke spielte also nicht mit ihm, aber was tat er dann? Wieso berührte er ihn so, wo er doch wusste, was er für den Schwarzhaarigen empfand?
 

„Ich…“ begann der Schwarzhaarige, öffnete seine Augen und sah in die blauen Seen des Blonden, welcher ihn fragend musterte. Der Uchiha-Erbe spürte, wie er noch röter anlief, konnte es aber nicht verstecken. „Ich glaube, dass ich so fühle, wie du, Naruto. Ich mag deine Nähe, ich möchte dich berühren, ohne Reue, aber ich möchte dich nicht verletzen, durch einen Fehler“ erklärte Sasuke.
 

Naruto begann zu Lächeln, klammerte sich an dieser Hoffnung fest, die der Schwarzhaarige ihm gerade gab. „Heißt das, das du mich liebst?“. Dennoch hatte er diese Angst, das Sasuke doch etwas anderes sagen könnte. Sasuke sagte dazu jedenfalls nichts, legte seine Hände in den Nacken des Blonden und zog dessen Kopf näher. „Sei still und küss mich einfach. Du weißt doch, das ich über Gefühle nicht gern spreche“ murrte Sasuke, überwandt die letzten Zentimeter und besiegelte Naruto’s Lippen, mit seinen. Naruto sollte einfach still sein, nicht immer solche Fragen stellen, die er nicht mochte. Das eben war schon schwer gewesen und trotzdem fühlte er sich gut. Als wäre ihm eine Last von den Schultern genommen worden. Jetzt wollte er nur noch fühlen, den Blonden an seiner Seite wissen und diesen nicht mehr hergeben.
 

Sasuke teilte seine Lippen, ließ seine Zunge hinaus gleiten, nur um über die weichen Lippen des Blonden zu streichen, um diesen Einlass zu bitten. Diese wurde ihm gewährt, mit einen leisen Seufzen. „Naruto, du machst mich irre“ dachte sich der Schwarzhaarige, ließ seine Hände wieder wandern und erkundete jede Stelle an Naruto’s Körper. Ein feuriges Zungenduell begann und beide spürten, wie es ihnen immer wärmer wurde.
 

Doch musste Naruto diesen Kuss lösen, da ihm die Luft ausging. Hastig schnappte er nach Luft, spürte jedoch immer noch die Hände Sasuke’s, welche über seine Brust strichen, weiter hinab glitten, bis kurz vor seinem Hosenbund. Schluckend sah er Sasuke an, spürte wieder diese Angst, wie sie in ihm hoch kroch.
 

„Vertrau mir, Naruto“ wisperte Sasuke in dessen Ohr, machte sich an dessen Hals zu schaffen. Seine Zunge kreiste über einigen Stellen des Halses. Auch biss er ab und an hinein, um ein leises Keuchen zu hören. Sasuke wusste nicht, warum, aber er mochte diese Laute seitens des Blonden, wollte ihn unter sich wimmern hören.
 

Naruto schloss seine Augen, ließ sich von diesen Gefühlen treiben, welche Sasuke ihm bescherte. Er spürte, das sich da etwas veränderte und das nicht zum positiven. Fest biss er die Zähne aufeinander, als er eine vorwitzige Hand dort unten spürte. „Nein, bitte“ presste er zwischen seinen Zähnen hervor. Für ihn war dies einfach zu neu. Sicher, dieses Gefühl war schön, aber diese Angst vor dem Unbekannten war stärker.
 

Der Uchiha-Erbe hielt inne, als er diesen bittenden Ton vernahm. „Beruhige dich…“ lächelte er leise, zog seine Hand zurück und legte sie auf Naruto’s Wange. Schlagartig beruhigte sich dieser auch wieder. Wahrscheinlich dachte der Schwarzhaarige gerade, wie ängstlich Naruto sich anstellte. Es war ihm so unendlich peinlich, solch ein Angsthase zu sein. Er drehte den Kopf etwas beiseite, wollte Sasuke nicht mehr ansehen, doch eben dieser verhinderte dies.
 

„Ich kann deine Angst verstehen. Für dich mag so was alles neu sein und das akzeptiere ich. Nun liegt es wohl an mir, dir alle Zeit der Welt zu geben, was?“. Ein aufrichtiges Lächeln erschien auf Sasuke’s Lippen, ehe er die des Blonden erneut berührte. Naruto krallte sich sofort in den Stoff Sasuke’s fest, war diesem dankbar, das er ihm Zeit geben wollte. Nichts anderes würde er brauchen. „Danke“ murmelte er in den Kuss hinein, worauf der Uchiha-Erbe nur nochmals grinste.
 

Ein Klingeln an der Tür ließ beide aufschrecken. Sie waren so vertieft gewesen, das sie nichts mehr wahrgenommen hatten, außer sich selbst. „Wer ist das denn jetzt?“ fragte der Blonde, als er wieder zu Atem kam. Sasuke schlug die Decke beiseite und stand auf. Kurz sah er an sich runter und murrte etwas Unverständliches in sich hinein. Toll. So konnte er doch nicht zur Tür gehen. „Sakura“ antwortete er monoton, war mehr mit seinem Problemchen beschäftigt, als auf Naruto zu achten.
 

Dieser verfolgte den Blick des Schwarzhaarigen, blieb dann schließlich bei der Beule, an dessen Hose hängen. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen, ehe er laut loslachte. Mit dem Finger zeigte er noch zusätzlich auf Sasuke, welcher knurrend neben der Couch stand und der Versuchung, den Kleinen gleich eine runterzuhauen, zu widerstehen.
 

„Hör auf zu Lachen, du Loser. Ich kann nichts dafür, das ich so anfällig auf dich bin“. Es klang wie ein Vorwurf, sollte es auch teilweise sein. Naruto beruhigte sich wieder, wischte sich die Lachtränen weg und stand ebenfalls auf. „Ich bin auch anfällig auf dich, aber ich kann es verstecken“. Wieder ein breites Grinsen, doch diesmal wurde er einfach auf die Couch zurück gestoßen. So blieb Naruto einfach grinsend liegen, während Sasuke zur Tür ging. Einigermaßen hatte er sich wieder fangen können und durch diesen kleinen Streit, war seine Erregung deutlich abgeklungen. Eines wusste er jedoch. Naruto würde nicht ungeschoren davon kommen.
 

An der Haustür angelangt, öffnete er diese, fand nicht nur Sakura vor, sondern auch seinen Sensei, welcher breit grinsend, mit einem Pokal in der Hand, neben der Rosahaarigen, stand. „Hallo Sasuke. Geht es Naruto besser?“ fragte Kakashi. Sakura lächelte schief. „Lasst mich raten? Irgendetwas ist passiert?“ fragte der Schwarzhaarige, verschränkte seine Arme vor der Brust und ließ beide eintreten. Auf die Frage antwortete er erstmal nicht. Sollten sich die beiden Besucher ein eigenes Bild machen.
 

„Na ja… Sensei Gai hat fast geheult, als er gegen Kakashi verloren hat. Und weil er verloren hat, muss er nun 300 Runden um Konoha laufen“ erklärte Sakura. „Er hat so gejammert, das Neji sich umgedreht hat und gegangen ist. War ihm wohl zu peinlich“ fügte sie noch hinzu. Sasuke konnte sich nun ebenfalls kein Grinsen mehr verkneifen. Er und Sakura wussten, wie Gai nun mal drauf war. Ein seltsamer Mensch, der immer um etwas Wetten musste, um sich selbst zum Sieg anzuspornen. Nur leider, versagte er meistgehend damit und das wusste das Dorf.
 

So ging Sasuke voran, führte seine beiden Besucher ins Wohnzimmer, wo Naruto sich wieder in die Decke eingekuschelt hatte. „Das meinst du also mit verstecken? Warte es ab, Naruto. Du wirst es noch bereuen, einen Uchiha ausgelacht zu haben“ dachte sich der Schwarzhaarige, dem die Augenbrauen zuckten. Mit verengten Augen, musterte er den Blonden, welcher ihm die Zunge rausstreckte. „Mach nur weiter so“ zischte er leise, worauf Naruto leise kicherte.
 

Als Naruto dann jedoch Sensei Kakashi und Sakura erblickte, setzte er sich auf. „Hey Sensei. Haben sie etwa gewonnen?“ fragte er fröhlich, obwohl die Frage total überflüssig erschien. Das breite Grinsen von Kakashi verriet die Antwort schon. „Ja und wie ich sehe, geht es dir schon viel besser, oder?“. Ein Nicken von Naruto kam, ehe sich Sakura auf den Sessel setzte. „Ach ja… Gai’s Gruppe war übrigens das Beste Team gewesen. Es war nur wieder so peinlich, wie Lee rumgeschrien hat“ seufzte sie. Kakashi begann daraufhin herzhaft zu Lachen.
 

„Oh man, ich hab alles verpasst“ murrte der Blonde, ließ seine Hände in den Schos sinken und wirkte beleidigt. So gerne hätte er das Turnier beendet, aber scheinbar war er bewusstlos geworden. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er sein Team im Stich gelassen hatte. „Tut mir Leid“ stammelte er leise.
 

„Mach dir keine Sorgen darum, Naruto. Wir machen nächstes Jahr mit, stimmt doch, oder Sensei?“. Sakura sah Kakashi bittend an, welcher daraufhin nickte. „Ja sicher. Dann werdet ihr gewinnen“. Sofort erhellte sich Naruto’s Gesicht wieder, sprang freudig auf, vergaß dabei allerdings eine Kleinigkeit.
 

Sakura schlug sich die Hände vor ihre Augen, als sie sah, was Naruto in den unteren Regionen doch hatte. Kakashi grinste nur breit, sah zum Schwarzhaarigen, welcher ebenfalls grinste. Jedoch nicht aus den Grund, warum Kakashi grinste, denn dieser dachte an ihn und Naruto, was sie wohl getrieben haben könnten, bevor er mit Sakura hergekommen war. Nein, Sasuke empfand gerade Schadenfreude und das nicht gerade wenig. Da hatte sich der Kleine wohl selbst verraten.
 

„Was ist denn? Wieso grinst ihr so?“. Nun war es Sasuke, der anfing zu Lachen. Sakura knurrte nur gefährlich, nahm das Kissen zur Hand und drückte es in Naruto’s Schritt. „Naruto… Ist ja schön, das du auf Sasuke abfährst, aber das musst du uns nicht noch zeigen“ schrie sie ihn bitterböse an. Ihr Gesicht war so ziemlich errötet und am liebsten wäre sie auch wieder gegangen.
 

Der Blonde schluckte, begriff nun endlich, warum Sasuke so lachte. „Haha, Sasuke… Über dich muss ich ja nichts sagen, oder? Ich kann ja allen Mal erzählen, wie Lieb du mich doch hast“. Sofort wich das Lachen und Sasuke’s Gesichtszüge verhärteten sich. „Wage es und ich bring dich zur Strecke“. Bedrohlich leise hatte der Schwarzhaarige gesprochen, worauf Naruto jedoch nicht einging. „Oh ja, wie Lieb du mich doch hast, Sasuke, mein Liebster“ triezte er ihn einfach weiter.
 

„Du hast es so gewollt“. Man hörte nur noch Schritte, die von beiden zu stammen schienen. Sakura und Kakashi standen im Wohnzimmer, schüttelten darüber nur den Kopf. „Soviel zum Thema Liebe“ seufzte die Rosahaarige. Kakashi grinste jedoch wieder, hob seinen Pokal auf und ging mit seiner Schülerin zur Tür. Von Sasuke, oder auch Naruto, war heute nichts mehr zu erwarten. Morgen würde Team 7 noch frei haben und dann ging das normale Training wieder los, aber das wussten seine Schüler.

So verließ er, zusammen mit Sakura, das Uchiha-Anwesen.
 

„Bleib stehen, du Loser“ schrie Sasuke, rannte den Kleinen hinterher, welcher sich wohl wieder Fit fühlte. Naruto streckte erneut seine Zunge heraus, dachte nicht daran stehen zu bleiben. „Wenn du mir heute Nacht ins Bett kommst, dann werfe ich dich hochkantig wieder raus“ drohte Sasuke noch, ehe er um die nächste Ecke bog. So ging es noch eine Weile weiter, bis beiden die Puste ausging. Beiden war jedoch bewusst, dass nun etwas mehr Klarheit herrschte. Sie waren schon gespannt darauf, was die Zukunft noch so bereit halten würde. Es gab noch viel zu entdecken.

Team 7 auf Mission!

Den freien Tag hatten Sasuke und Naruto zusammen verbracht. Nicht mal das Haus hatten die beiden verlassen, sondern nur Augen für den jeweils anderen gehabt. Nichts Nennenswertes war geschehen, abgesehen von Kuscheleinheiten, die beide miteinander ausgetauscht hatten.
 

Am Abend zuvor, als ihr Streit beendet war, kroch Naruto trotz der Warnung Sasuke’s in dessen Bett. Eigentlich hatte der Blonde gedacht, dass er wirklich rausgeworfen werden würde, doch dem war nicht so gewesen. Der Schwarzhaarige hatte ihn einfach in die Arme geschlossen, nachdem sich Naruto entschuldigt hatte. Eigentlich hatte sich Naruto nicht entschuldigen wollen, doch schließlich war es ja auch seine Schuld gewesen, jedenfalls zum Teil. Sasuke hatte dazu nichts gesagt, ihn nur noch enger in die Arme geschlossen und einen wohligen Laut von sich gegeben.
 

Nun war der Tag gekommen, an dem es wieder Training geben sollte. Beide waren schon längst wach, wobei Naruto noch ziemlich müde wirkte. Schließlich hatte er in den letzten Tagen immer länger schlafen dürfen, doch nun musste er wieder so früh aufstehen und damit hatte er schon immer Probleme gehabt. So saß er, frisch geduscht und in seiner eigenen Kleidung, am Frühstückstisch und aß sein Frühstück, welches Sasuke zubereitet hatte. Hin und wieder sah er zu seinen Sasuke, lächelte kurz, ehe er seinen Blick wieder abwandte. Nun, eigentlich freute er sich auf das heutige Training. In der letzten Zeit hatte er sich so wenig bewegt, dass er schon glaubte, dass seine Knochen eingerostet seien. Hoffentlich hatte Kakashi einen guten Trainingsplan, für den heutigen Tag, aufgestellt.
 

Das Gleiche dachte sich der Uchiha-Erbe. Zwar genoss er diese vertraute Nähe, seines kleinen Blonden sehr, aber auch er wollte sich endlich wieder bewegen. Seine Rachegelüste hatte er nun hinten angestellt, denn Naruto war ihm weitaus wichtiger geworden, als seine Rache an seinen Bruder. Und doch. Irgendwie, es war seltsam. Er fand keinen Gefallen mehr daran, es seinem Bruder heimzuzahlen. Viel mehr stellte er sich gedanklich Fragen dazu, ob seine Rache berechtigt wäre. War sie es? Vor Tagen hätte er Nie daran gezweifelt, denn Itachi hatte ihm seine und dessen Eltern genommen, einfach alle ausgelöscht. Und dennoch fragte er sich, ob es da nicht vielleicht einen triftigen Grund dafür gab. Wieso machte er sich gerade jetzt darüber Gedanken? Wieso hatte er eventuelle Fakten nicht früher in Betracht gezogen? Kopfschüttelnd, weil er jetzt nicht mehr dran denken mochte, aß er schnellstens weiter.
 

„Stimmt was nicht?“ erklang Naruto’s Stimme und Sorge schwang mit dieser mit. Sasuke seufzte. In der Nähe des Kleinen sollte er seine Gefühlswelt vielleicht besser unter Kontrolle behalten. Schon wieder schien sich der Blonde Sorgen zu machen und das wollte Sasuke nicht. Der Kleine wusste ohnehin schon zuviel, auch wenn es dem Uchiha-Erben schon lange nicht mehr störte. Naruto hatte ihm zugehört, war an seiner Seite gewesen, als er einfach nicht weiter gewusst hatte. Hatte ihm Beistand gegeben, wie es noch keiner getan hatte.
 

Er richtete seinen Blick auf, sah seinen blonden Freund an, seufzte dann Ergebens. „Wenn ich irgendwann deine Hilfe brauche, dann kann ich mich doch auf dich verlassen, oder?“ kam seine Gegenfrage. Gestern an ihrem freien Tag hatte er nicht fragen wollen, doch jetzt hatte er sie stellen müssen, wollte Gewissheit darüber haben. „Natürlich“ entgegnete Naruto ihm, sah den Schwarzhaarigen dennoch weiterhin fragend an. Er verstand diese Frage nicht und wollte wissen, warum Sasuke so etwas fragte.
 

„Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du wissen, warum ich dich gefragt habe“ erklang Sasuke’s Stimme leise, aß nun gänzlich sein Frühstück auf und räumte seinen Teller in die Spüle. Den noch immer fragenden Blick ignorierte er. Wie gesagt, Naruto würde es dann wissen und er brauchte diese Hilfe. Er brauchte Informationen und diese konnte er nur mit Naruto bekommen. Es war Gefährlich, das wusste er jetzt schon, aber er würde es durchziehen.
 

Der Kleine aß nun selbst zu Ende, unterließ weitere Fragen, da Sasuke sie eh nicht beantworten würde. Gut, dann musste er eben warten, bis der Zeitpunkt kam. Innerlich machte er sich dennoch Sorgen, denn ihm beschlich ein seltsames Gefühl, das da etwas nicht stimmte. Nicht, das Sasuke Dummheiten machte? „Du hast mir Versprochen, im Dorf zu bleiben“ dachte er bei sich und stierte auf seinen kleinen Finger. Wollte Sasuke etwa dieses Versprechen brechen? Nein, sonst würde er nicht seine Hilfe brauchen, aber was war es dann? „Schluss jetzt“ schimpfte er sich selbst in Gedanken. Er machte sich doch nur selbst verrückt, mit solchen dämlichen Fragen. Er würde jetzt einfach abwarten.
 

Als auch der letzte Teller abgeräumt war, schritten sie gemeinsam zur Haustür. Sie mussten sich endlich auf den Weg machen, um zum allgemeinen Treffpunkt zu gelangen. Bevor Sasuke jedoch die Tür öffnete, erhob er seine Hand und legte sie unter Naruto’s Kinn, hob dieses etwas an. Kurz sah er in die blauen Augen, welche sich schon fast automatisch schlossen. Der Schwarzhaarige musste fast schon Lächeln, beugte sich hinab und verschloss seine Lippen mit denen des Blonden. Beide seufzten wohlig in den Kuss hinein, wussten doch beide, dass sie es nicht offen zeigen wollten. Dieses Gerücht reichte und das einige es schon mit Sicherheit wussten. Beide wollten es nicht an die große Glocke hängen.
 

Schließlich entfernte sich Sasuke wieder von diesen weichen Lippen, von denen er nur schwer ablassen konnte, es aber musste. „Lass uns gehen“ hauchte er leise in Naruto’s Ohr, worauf der Blonde schwach nickte. Sicher, lieber mochte er noch eine Weile hier mit Sasuke stehen, wusste aber auch, dass es nun an der Zeit war, sich auf den Weg zu machen. So verließen sie das Anwesen und gingen im normalen Tempo zur Brücke, welches ihr Treffpunkt von Team 7 war. Jetzt schon regte sich Naruto auf, da Kakashi sicherlich wieder zu spät kommen würde.
 

Auf dem Weg sagte keiner ein Wort. Nur verstohlene Blicke wurden ab und an ausgetauscht, während beide in sich hinein Grinsen mussten. Zwar hatte sich nun doch einiges zwischen ihnen geändert, aber ein Teil der Rivalität war geblieben. Beide wollten sich keine Blöße geben und der jeweils andere wusste haargenau davon.
 

Das Rauschen des Wassers riss beide aus ihren Gedanken und ließ beide aufsehen. Sakura stand schon am besagten Treffpunkt, sah zum Fluss, welcher unter der Brücke trieb. „Hallo Sakura“ begrüßte Naruto sie, worauf sie sich von dem Fluss abwandte und ihre Teamkollegen musterte. Seitdem Naruto bei Sasuke wohnte, kam der Blonde nun ebenfalls pünktlich. Daran musste sie sich wohl noch erst gewöhnen. Den gestrigen Tag hatte sie mit ihren Eltern verbracht, hatte im Haushalt geholfen und einige Dinge für sich erledigt. Was die beiden Jungs wohl getan hatten? Innerlich wusste sie es, denn beide waren ineinander Verliebt und was tat man da? Sie schüttelte ihre Gedanken ab. „Morgen, ihr Zwei“ lächelte sie und lehnte sich erneut an die Reling zurück.
 

Sasuke hatte ihr nur zugenickt, denn es war nicht seine Art, so wie der Blonde, ein Gespräch zu suchen. So setzte sich der Blonde hin, lehnte sich zurück und lauschte dem Plätschern des Wassers unter ihnen. Sasuke lehnte sich ebenfalls an die Reling und betrachtete den Himmel, welcher heller und heller wurde. Es war mittlerweile so kalt, das er einen Mantel über seiner Kleidung tragen musste. Auch Sakura trug einen, musste er feststellen. Nur Naruto trug keinen, da seine Jacke wohl dick genug war.
 

Schweigen legte sich über die Drei. Sie hingen ihren Gedanken nach und nur das wütende Schnauben des Blonden war ab und zu, zu vernehmen. Sasuke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, wusste er doch, das sich der Kleine innerlich über Kakashi’s Unpünktlichkeit aufregte. Jedoch sagte er dazu nichts, wartete stumm weiter, wie es auch Sakura tat. Das sie ebenfalls lächelte, bekam er nur am Rande mit.
 

Schließlich, nach 2 geschlagenen Stunden, erschien endlich ihr Sensei, mit seiner altbekannten Ausrede. Entschuldigend kratzte er sich dabei am Kopf, wusste jedoch, dass seine Schüler ihm kein Glauben mehr schenkten. „Wir haben eine Mission“ lächelte er stattdessen und erntete einen lauten Jubel seitens Naruto, welcher schon voller Elan, von einem Bein, aufs andere hüpfte. Eine Mission, so dachte sich Naruto freudig. Zwar hatte er mit Training gerechnet, aber eine Mission war um einiges besser, so fand er.
 

„Was denn, Sensei? Müssen wir starke Ninja’s besiegen?“ fragte der Kleine freudig. Kakashi grinste schief. „Nein, wir müssen in einem fernen Land, einem Feudalherren, eine Schriftrolle bringen. Wir werden bis zum Abend unterwegs sein und dort übernachten müssen“ erklärte er seinen Schülern. Sofort sank Naruto’s Laune. „Wie langweilig, ich will eine echte Mission“ beschwerte er sich lautstark.
 

Sasuke und Sakura seufzten gequält, wobei der Schwarzhaarige seinen Rucksack abstellte und in diesem etwas suchte. Als er es endlich fand, schritt er vor, steckte es dem Schreihals in den Mund, damit dieser endlich Ruhe gab. „Gib Ruhe, Naruto. Mission bleibt Mission“.
 

Naruto wollte darauf etwas erwidern, doch durch das Brot, welches er in den Mund bekommen hatte, war ihm dies verwehrt. Kakashi begann zu Schmunzeln, so schlichtete der Uchiha-Erbe also Streit? Früher hätte er dem Kleinen eins übergezogen, doch jetzt schien er andere Methoden zu haben. Nun gut, immerhin blieb Naruto nun ruhig. Sakura grinste ebenfalls, hätte sie Niemals gedacht, das Sasuke den Kleinen so schnell ruhig stellen konnte, wo sich Naruto doch so gerne aufregte.
 

Kakashi erklärte seinen Schülern noch schnell, wie ihre Mission ohne Probleme ablaufen könne und schon standen sie vorm Tor Konoha’s, um dieses zu durchschreiten. Naruto warf einen letzten Blick zurück, in die Richtung, in der das Anwesen Sasuke’s stand und seufzte. Einen ganzen Tag wandern und dann noch irgendwo anders übernachten. Nun denn, alles Jammern half nichts, denn sie hatten einen Auftrag und der musste erledigt werden. Außerdem war Wandern ja auch mal etwas Schönes und vielleicht gab es unterwegs Feinde. Nun sichtlich besser gelaunt, lief er neben Sasuke her.
 

Sakura und Kakashi unterhielten sich, liefen vor den Jungs, so dass die beiden unter sich waren. Außerdem dachte sich Kakashi schon, das die beiden vielleicht alleine sein wollten. Sasuke schien jedenfalls dankbar zu sein, während Naruto vor sich hin grinste. Die eine Nacht, die sie im Wald vor Konoha verbringen hätten sollen, war wohl schon längst vergessen, so dachte sich Kakashi. Gut so und er hoffte, das sie nicht auf Akatsuki trafen.
 

„Wohin müssen wir eigentlich genau, Sensei Kakashi?“ fragte Naruto nun doch. Der Kopierninja hatte es ihnen schließlich nicht gesagt und neugierig war er schon. Auch Sasuke schien nun neugierig zu sein, denn kurz huschte eine Miene der Neugier über seine Züge, die er aber schnell wieder verbarg, als sich Kakashi zu ihnen umdrehte. „Kiri-Gakure“ meinte er nur, wandte sich dann wieder um und lief weiterhin neben Sakura her.
 

Naruto überlegte, versuchte sich an diesen Ort zu erinnern und ob er schon mal dort gewesen war. Schließlich gab er es auf. Er war schon so oft in neuen Dörfern und Städten gewesen, da konnte man ja mal etwas vergessen. Sein Blick wandte er nun Sasuke zu, welcher verstohlen zu Naruto schielte.
 

„Ich würde zu gern wissen, was dir im Kopf umherschwirrt“ wisperte Naruto, musste jedoch Grinsen, als sich Sasuke’s Wangen rötlich verfärbten. „Ich wüsste nicht, was es dich anginge“ kam es patzig vom Schwarzhaarigen. Jedoch grinste er selbst, ein Zeichen, das er es nicht so meinte, wie es rüber gekommen war.
 

Nach 3 Stunden, als die Sonne schon hoch oben stand, blieb Kakashi stehen, deutete an, das sie nun ihre Mittagspause machen könnten. So setzten sich alle hin und packten ihre Verpflegungen aus. „Oh man, mein Magen knurrt“ entwich es dem Blonden, ehe er sich eines der Brote in den Mund schob, welches Sasuke für ihn geschmiert hatte. Er konnte es immer noch nicht glauben, das der Schwarzhaarige für ihn das Lunchpacket fertig gemacht hatte. Und trotzdem war er diesem dankbar, denn er hätte wahrscheinlich seine Ramen mitgenommen, obwohl er sie hier nicht hätte zubereiten können.
 

Sasuke aß stumm, sah sich ab und zu um und überprüfte ihre Lage. Scheinbar waren keine Feinde in der Nähe, umso besser. Er dachte nicht an irgendwelche Feinde, sondern an Akatsuki. Ihnen wollte er nur ungern begegnen. Zwar war sein Sensei stark, aber nicht stark genug, um gegen diese anzukommen. Und wenn sein Bruder noch dazu auftauchen sollte, dann hätten sie wirklich ein Problem. Sein Blick schweifte zu Naruto, welcher sich nun das fünfte Brot genehmigte. Nur Naruto allein könnte gegen diese Typen bestehen und das auch nur Dank des Fuchsgeistes. Mit dessen Chakra, wäre er Stark genug und trotzdem beschlich ihn Sorge.
 

Als allesamt satt waren, blieben sie noch ein paar Minuten sitzen, um sich so auszuruhen. Bis Kiri-Gakure war es noch ziemlich weit und sie hatten vor, keine Pause mehr einzulegen, da sie es sonst nicht vor der Dämmerung schaffen würden. Und wer hatte Schuld daran? Kakashi, weil dieser immer zu spät kommen musste.
 

Sie setzten ihre Reise endlich fort. Sakura und Kakashi vorne und Naruto und Sasuke hinter diesen. Beide Jungs hatten ihre Umgebung stets im Auge, wobei Naruto sich langsam langweilte. War ja schön und gut, das er hier neben Sasuke hergehen durfte, aber dieser war nicht gerade gesprächig. So hoffte er, das endlich ein paar feindliche Ninja’s angreifen würden. Er seufzte. Eigentlich müsste er total zufrieden sein. Sasuke war nun mit ihm zusammen, fühlte das Gleiche, wie Naruto selbst und doch fehlte ihm irgendetwas.
 

„Langeweile?“ durchbrach der Schwarzhaarige die Stille. Nun, er wusste, dass sein Begleiter sich langweilte, denn dies zeichnete sich auf dessen Zügen genau ab. Ein stummes Nicken kam zur Antwort, ehe der Schwarzhaarige seinen Arm hob und diesen über die Schulter des Blonden legte. Mit sanfter Gewalt, zog er den Kleinen näher. „Wie kann ich deine Langeweile unterbinden?“ hauchte er verführerisch in dessen Ohr, worauf sich Naruto’s Wangen verdächtig verfärbten. Kurz musste er Schlucken, ehe er etwas erwidern konnte.
 

„Ähm… Also Sasuke… Das ist… Ähm“ stotterte er mehr vor sich hin, konnte nicht mal einen richtigen Satz formulieren, weil ihn diese Tonlage so aus der Fassung brachte. Sasuke begann zu Grinsen. Eines dieser Grinsen die dem anderen verrieten, dass es ihm amüsierte. „Was hast du denn, Naruto?“ fragte er unschuldig, jedoch im gleichen verführerischen Ton. „Gar nichts… Ich meine… Ach, egal. Hör auf, so mit mir zu Reden. Das macht mich ganz bescheuert“. Den letzten Satz war Naruto wieder patzig geworden, wollte seine Unsicherheit überspielen, die er nun verspürte.
 

„Sei vorsichtig, mein Kleiner, sonst passiert heute Nacht etwas unvorhergesehenes“ triezte Sasuke, ließ nun Naruto wieder los und ging, die Hände in den Hosentaschen verschwindend, breit grinsend weiter. Naruto’s Augen wurden groß, hatte diese Aussage natürlich sofort verstanden und wurde eine Spur röter im Gesicht. Klar, der Schwarzhaarige hatte ihm gesagt, dass er ihm Zeit geben würde, aber solche Sachen, wenn er so mit ihm sprach, lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Er konnte und wollte es nicht leugnen, dass ihn solche Worte total anmachten.
 

Den Rest des Tages, schwiegen sich die beiden an. Teilweise darum, weil beide ihren Gedanken nachhingen und weil Naruto sich erstmal beruhigen musste. Zudem war es so gekommen, das Kakashi ihn dümmlich angegrinst hatte. So, als würde er wissen, warum der Kleine so Rot im Gesicht gewesen war.
 

Von weiten konnten sie nun endlich Kiri-Gakure sehen und Erleichterung machte sich in allen breit. Die Wanderung hatte bald ein Ende, ein Glück. „Endlich“ brachte Naruto heraus, straffte seine Gestalt und seufzte. Dann fiel ihm etwas ein und ein breites Grinsen zierte seine Lippen. Er stieß den Schwarzhaarigen in die Seite und begann zu Kichern. „Sasuke, wer zuletzt im Dorf ist, ist ein Loser“ und schon war der Kleine losgeflitzt. Nicht achtend darauf, ob Sasuke darauf anspringen würde.
 

„Wir wissen beide, wer hier der Loser ist“ schrie Sasuke ihm nach, rannte dann aber ebenfalls los, um den Blonden einzuholen. Er wusste genau, dass es eine Art Wettkampf zwischen ihnen war. Er machte nur mit, weil sein Ego es so wollte.
 

Schon bald hatte er den Kleinen eingeholt, rannte neben diesen her und grinste hämisch. „Gib auf, Naruto. Du kannst nicht gewinnen“ triezte Sasuke ihn, worauf der Blonde wütend schnaubte. „Wir werden sehen, Sasuke“. Der Blonde zog ein Kunai und einige Shuriken aus seiner Tasche heraus und warf diese. Er traf Sasuke und blieb wie angewurzelt stehen. Er hatte damit gerechnet, das Sasuke ausweichen würde. Als sich der Rauch lichtete, der beim Fall des Schwarzhaarigen aufgewirbelt war, besah er sich einen Baumstumpf und verengte die Augen. „Jutsu des Tausches, wie? Und ich mache mir Sorgen um dich, du Bastard“ rief er aufgebracht und wuselte sich durch sein blondes Haar.
 

Jedoch erschrak er sich im nächsten Moment, als er ein größeres Gewicht auf seiner Schulter spürte, die ihn vornüber kippen ließ. Mit dem Gesicht im Staub, hörte er ein diabolisches Lachen, ehe das Gewicht von ihm verschwand. „Sasuke“ knurrte Naruto wütend, sprang auf die Beine und formte ein Fingerzeichen. „Jutsu der Schattendoppelgänger“ und ehe sich der Schwarzhaarige versah, folgten ihm 5 Doppelgänger, die ihn einkreisten.
 

Selbstsicher grinste Sasuke, wusste, dass es sich nur um Doppelgänger handelte und formte ebenfalls einige Fingerzeichen. „Feuerversteck, Jutsu der flammenden Feuerkugel“. Der Feuerball, den er erzeugte, vernichtete die Doppelgänger rasch, ehe er durchatmete. Wo war Naruto? Er sah sich nach allen Seiten um, sah sogar über sich, konnte den Kleinen jedoch nicht finden. Nicht, das der Blonde ihn nur ablenken wollte? Natürlich. Er wollte ihn nur so lange ablenken, bis Naruto an ihn vorbei gekommen war.
 

„Hehe, das hat wohl hingehauen“ grinste der Kleine, rannte schneller, als er das Tor erblickte. Wenn er es durchschreiten könnte, hätte er gewonnen. Nochmals sah er sich um, doch Sasuke war nicht zu sehen. Schon fast Siegessicher, lief er breit grinsend weiter. Jedoch packte ihn jemand, bevor er das Tor durchschreiten konnte, riss ihn sogar zu Boden.
 

Vor Schreck hatte er die Augen geschlossen, öffnete sie aber wieder. Durch die Wucht war er zum Tor reingerollt, mit jemandem, der nun auf seiner Hüfte saß. „Hast du etwa geglaubt, ich lasse mich so leicht abhängen?“ keuchte Sasuke, sah in Naruto’s Gesicht und legte wieder ein Grinsen auf. Der Blonde stützte sich mit den Ellbogen vom Boden ab und sah in die dunklen Augen seines Freundes. Es war kein gemeines Grinsen, eher ein liebevolles, so dachte Naruto. „Okay, Unentschieden“ brachte nun er keuchend hervor, womit sich der Schwarzhaarige zufrieden gab. Immerhin waren sie ins Dorf reingerollt. Das musste ja wieder ausgesehen haben.
 

Sasuke stand nun auf, half Naruto auch auf die Beine. Beide schnauften noch etwas, warteten aber nun auf Sakura und Kakashi, welche schon von weitem zu sehen waren. Als diese ebenfalls das Tor durchschritten, wandte sich Sakura an die beiden Jungs. „Und? Wer hat gewonnen?“ wollte sie wissen. Auch Kakashi schien sich zu interessieren, grinste jedoch. „Unentschieden“ erklang es von beiden synchron, worauf Sakura lächelte. Na wenigstens gab es nun keinen Streit zwischen den beiden Kontrahenten.
 

„Dann kommt mal mit. Wir müssen zu den Feudalherren, um die Schriftrolle abzugeben. Danach werden wir ins Hotel gehen“ erklärte Kakashi. Jedoch erklang ein lautes Magenknurren und ein verlegendes Grinsen, seitens Naruto. „Ähm… Können sie nicht alleine dahin gehen? Ich sterbe gleich vor Hunger, Sensei“. Der Kopierninja überlegte, nickte dann zustimmend. „Okay, dann geht schon mal zum Hotel. Ich komme dann später nach“. Es brachte ja nichts, jetzt noch zu diskutieren, denn Naruto würde sonst einen Aufstand machen. Er erklärte ihnen, wo sich das Hotel befand, wo sie warten sollten.
 

Eine Stunde verging und so langsam brach der Abend an. Die Sterne funkelten schon am Himmel und von Kakashi fehlte immer noch jede Spur. „Oh man ey, wie lange braucht er denn? Ich will endlich was zum Spachteln haben“ murrte der Blonde, saß auf dem Boden, vor dem Hotel und hatte das Gefühl, als würde sein Magen sich ständig zusammenziehen. Immerhin war es schon lange her, seit ihrer letzten Mahlzeit.
 

Sasuke und Sakura seufzten gequält und auch ihre Mägen schrien langsam nach etwas Essbaren. Kakashi ließ sich aber auch wirklich viel Zeit. Oder hatte er sie zum falschen Hotel geschickt? Zuzutrauen wäre es ihm ja schon. Doch die Warterei fand ein Ende, als dieser aus einer Rauchwolke erschien. „Entschuldigung für die Verspätung, aber der Feudalherr war so nett und da habe ich noch etwas mit ihm getrunken“ grinste Kakashi verlegen und man sah ihm an seiner roten Wange an, dass es nicht gerade wenig Alkohol gewesen sein musste. Die drei Schüler ließen ihren Kopf hängen.
 

Wenig später bezog jeder sein Zimmer, mit der Ausnahme, das sich Naruto und Sasuke eins teilen mussten. Gut, ein großes Problem stellte dies nicht dar, weil sie sich ja eh ein Bett teilten. Dann gab es endlich etwas zu Essen, wobei der Kleine richtig zulangte. Hin und wieder starrte er zu seinen Sensei, welcher nur dann etwas aß, wenn seine Schüler unachtsam waren. „Man ey, er soll doch mal dieses dämliche Tuch abnehmen“ dachte der Blonde sich und verengte seine Augen. Er konnte sich an diese Tage, an denen sein Team hinter dieses Geheimnis kommen wollte, noch sehr gut erinnern. Wieso machte Kakashi so ein Geheimnis daraus?
 

Sasuke und Sakura schielten ebenfalls ab und an zu Kakashi rüber, aber auch ihnen blieb ein Blick auf dessen Gesicht verborgen. „Nicht mal zu den heißen Quellen hat er sein Tuch abgenommen. Das ist schon ziemlich bescheuert“ dachte sich der Uchiha-Erbe, wusste noch genau, wie gespannt er gewesen war und letztlich große Augen bekommen hatte, als Kakashi mit Stirnband und Tuch ins Wasser gekommen war. Moment. Heiße Quelle? Hier gab es eine, direkt hinter dem Hotel. „Entspannung“ schoss es ihm durch den Kopf. Ja, eine heiße Quelle würde ihm sicher gut tun, nach solch einer langen Wanderung.
 

Schließlich war das Essen vorbei und Sakura verzog sich auf ihr Zimmer. Kakashi tat es ihr gleich, schien sich wohl nicht mehr ganz so wohl zu fühlen, was wohl auf den Alkoholkonsum zurück zu führen war. „Naruto? Hast du Lust mit in die heiße Quelle zu kommen?“. Naruto, welcher schon auf dem Bett saß und vor sich hin döste, öffnete seine Augen. „Oh ja, das wäre jetzt schön“ gab er zu, sprang freudig vom Bett. Sasuke grinste. Dann war er wenigstens nicht so allein, was nicht hieß, das er etwas sagen würde. Er wollte einfach nur, das Naruto in seiner Nähe blieb.
 

Unten, in der Umkleide, schlang sich jeder ein Handtuch um die Hüfte und nickten sich dann zu. Als sie die Tür öffneten, kam ihnen direkt diese feuchte Wärme entgegen, was aber nicht störte. „Ah, ich könnte jeden Tag in einer heißen Quelle baden gehen“ seufzte Naruto, als er sich ins Wasser gesetzt hatte. Dieses schöne, warme Wasser, entspannte seine Glieder und er hatte das Gefühl, neu geboren zu sein. Sasuke seufzte ebenfalls wohlig aus, lehnte sich am Rand zurück und sah zu den Sternen auf. Er musste dem Blonden recht geben, denn so ein Bad war schon etwas Feines.
 

Schweigsam betrachteten beide den klaren Sternenhimmel, dachten an vergangene Tage zurück. Ab und zu schmunzelte Naruto, schielte zu Sasuke hinüber, welcher ebenfalls grinste. „Der Abend ist noch Jung. Wollen wir gleich noch das Dorf erkunden?“ durchbrach der Kleine die Stille. Er war noch nicht wirklich müde und im Zimmer wäre es wirklich langweilig. Sasuke schreckte aus seinen Gedanken, musste das gefragte erstmal verstehen, nickte schließlich dazu. Warum nicht? Immerhin würden sie Morgen wieder nach Konoha aufbrechen. Also sprach nichts dagegen, sich die Gegend etwas genauer anzusehen.
 

Gesagt, getan. Eine Weile waren sie noch in der heißen Quelle gesessen, hatten sich dann aber wieder zur Umkleide zurück gezogen. Jedoch zogen sie sich nicht ihre normale Kleidung über, sondern bekamen Kimono’s vom Hotel. Naruto trug einen Orangefarbenen, welcher mit weißen Blüten verziert war. Sasuke hingegen, hatte einen Bläulichen ausgesucht, worauf einige Regentropfen zu sehen waren. Beide musterten sich stumm, ehe beim Schwarzhaarigen ein hinterlistiges Grinsen erschien. Er überwandt die paar Schritte, die beiden voneinander trennten und legte einen Arm um Naruto. „Würde es nach mir gehen, würdest du den Kimono nicht mehr so lange tragen“ hauchte er leise, was den Blonden wieder rötlich anlaufen ließ.
 

Kurz herrschte Stille, ehe sich Naruto zu einer Antwort zwang. „Du siehst auch toll aus“ murmelte er verlegen, kratzte sich demnach auch am Kopf. „Danke“ kam es wiederum leise von Sasuke, ließ nun Naruto los und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Er wollte noch seinen Geldbeutel holen. Der Kleine folgte ihm, mit einem gewissen Abstand. Wieso musste Sasuke ihn immer so aus der Fassung bringen? Wieso schlug sein Herz dann immer so schnell? War es die Aufregung, die er verspürte? Wahrscheinlich, aber es erfreute ihn sehr, das er seinen Sasuke gefiel. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
 

Beim Zimmer angekommen, begegneten sie Sakura, welche die beiden Jungs musterte. „Oh, geht ihr etwa noch weg?“. Beide nickten knapp, worauf Sakura lächelte. „Ähm… Dürfte ich vielleicht mitkommen, oder wollt ihr unter euch sein? Wenn ja, verstehe ich das. Mir ist nur so schrecklich langweilig und zum Schlafen bin ich noch viel zu wach“ erklärte sie kleinlaut, wollte sich ja nur ungern bei den beiden Jungs aufhalten, wo sie doch wusste, das beide vielleicht lieber alleine sein wollten.
 

Sasuke sah kurz Naruto an, welcher mit den Schultern zuckte. „Von mir aus“ kam es gleichgültig vom Schwarzhaarigen, verschwand nun in dem Zimmer. Mit seinem Geldbeutel kam er wieder raus, sah sich um, weil Sakura nicht mehr da war. Gerade, als er den Blonden fragen wollte, kam Sakura aus ihrem Zimmer. Auch sie hatte sich umgezogen, hatte nun einen rosafarbenen Kimono an. Sie lächelte ihre Teamkollegen an und wartete, dass diese kommen würden.
 

„Wow“ entfuhr es dem Blonden und nicht nur er schien erstaunt zu sein. Auch Sasuke betrachtete Sakura’s Outfit, fand sogar, das sie so etwas öfter tragen sollte. So würde sie sicherlich auch irgendwann einen Freund bekommen, wenn sie nicht ihre zickige Art an diesem auslassen würde. Ansonsten war sie ja schon okay, fand der Schwarzhaarige zumindest.
 

„Oh, geht ihr noch aus?“ ertönte nun eine neue, ihnen aber bekannte Stimme. Naruto drehte sich um und besah sich Kakashi, welcher einen gräulichen Kimono trug, dennoch sein Stirnband und dieses dämliche Tuch. „Ja“. Knapp kam die Antwort von Sasuke, welcher sich innerlich wieder ärgerte. Wieso dieses dämliche Tuch? Das passte nicht mal zum Kimono und erst Recht nicht, das Stirnband ihres Dorfes.
 

„Was dagegen, wenn ich euch begleite?“. Ein leichtes Grinsen legte sich auf Kakashi’s Lippen. Nun, er war wieder etwas nüchtern und verspürte nun etwas Langeweile, da er sein Flirtparadies zu Ende gelesen hatte. Bald müsste Jiraiya ihm unbedingt seine neue Lektüre geben.
 

Sakura sah ihren Sensei kurz an, dann aber zu Naruto und Sasuke. Eigentlich hatte sie kein großes Problem damit, wenn ihr Sensei mitkam, aber was war mit den beiden Jungs? „Soll mir Recht sein“ entgegnete Sasuke. Da Sakura nun auch mitkam, konnte Kakashi das auch. Machten sie halt etwas zu Viert. So lange man ihm nicht auf die Nerven fiel, war ihm alles Recht. Naruto schien auch kein Problem damit zu haben, freute sich nun auf diesen kleinen Ausflug. „Cool, dann lasst uns endlich gehen“ rief der Kleine voller Elan, worauf Sasuke nur seufzte. Wo nahm Naruto nur immer diese Energie her? Grübelnd folgte er dem Blonden, dicht gefolgt von Kakashi und Sakura, welche sich unterhielten. Innerlich waren die Vier schon gespannt, wie sich dieser Abend entwickeln würde.

Ein schöner, alberner Abend zu Viert!

Als sie das Hotel verlassen hatten, stach dem Blonden direkt etwas ins Auge. „Seht mal, dahinten ist ein Fest“. Zusätzlich mit seinen Zeigefinger zeigend, sahen seine Begleiter in die gezeigte Richtung. Kakashi räusperte sich, nickte schließlich zu dieser Aussage. „Ja, an der Rezeption haben sie doch von einem Lichterfest gesprochen. Wir sind anscheinend gerade richtig“. Naruto’s Augen begannen zu leuchten. Ein Lichterfest. Klar, in Konoha gab es so etwas auch, aber jedes Dorf, oder jede Stadt feierte dies anders. Er wollte gerade losgehen, als er beim Arm gepackt wurde.
 

„Nicht so schnell, wir wissen ja, das du dahin willst“ erklärte Sasuke. Sicher wusste er das, wie auch sein Sensei und Sakura. Naruto mochte Feste, das hatte er im vergangen Jahr häufig mitbekommen. Nur mit der Ausnahme, das er meist allein auf den Festen umhergeirrt war. Damals war noch einiges anders gewesen. Damals hatten ihn noch nicht so viele akzeptiert, außer seinem eigenen Team. Der Schwarzhaarige erinnerte sich, dass er dem Blonden begegnet war. Beide hatten sich nur kurz gemustert, waren dann aber aneinander vorbeigegangen, wollten von anderen weder etwas hören, noch sonst was. Ja, damals hatten sie sich noch gehasst, wenn man es so nennen konnte.
 

„Dann lasst uns gehen“ erklärte der Kopierninja und riss somit Sasuke aus seinen Erinnerungen. Er nickte kurz und lief neben Naruto her, dessen Augen strahlten. Der Schwarzhaarige lächelte, ja, der Kleine freute sich wie ein kleines Kind. Umso besser, das sie nun zu diesem Fest gingen. Beim ersten Stand blieben sie auch schon stehen, weil Naruto sich unbedingt umsehen musste.
 

„Ich weiß noch, dass wir beim letzten Lichterfest in Konoha, Naruto nicht gerade freundlich gesonnen waren“ murmelte nun Sakura, mit einem leicht betrübten Blick. Kakashi besah sie sich und erinnerte sich ebenfalls. Ja, er hatte Naruto ganz allein in der Menge gesehen. Wenn er sich recht entsinnen konnte, war es kurz nachdem gewesen, als Team 7 entstand. Sakura hatte sowieso nur Augen für Sasuke gehabt und zwischen den Jungs hatte eine Spannung geherrscht. Demnach war Naruto damals allein gewesen. Schließlich seufzte er, sah seine beiden Schüler an. „Diesmal sind wir als Team und Freunde auf einem Fest. Naruto ist Glücklich, wie ihr seht“ erklärte er und deutete auf den Blonden, welcher sich in die Zuckerwatte Verliebt hatte.
 

Beide Schüler lächelten. „Ja, sie haben Recht“ gab Sakura von sich. „Und schließlich hat er ja nun mich“ fügte Sasuke gedanklich hinzu. „Ah, ich hab mein Geld vergessen. Boah, wo habe ich nur meinen Kopf?“ ertönte das laute Geschrei des Blonden. Mit geballten Händen, hätte er nun etwas zertrümmern können, besann sich aber eines besseren. Schließlich kehrte er, stieß jedoch gegen etwas. Als er seinen Blick hob, sah er Sasuke vor sich.
 

„Sei froh, dass dein Kopf angewachsen ist. Was möchtest du haben?“. Ein leichtes Lächeln erschien auf Sasuke’s Lippen, ehe der Blonde anfing zu Schmollen. Ja, er wusste doch selbst, dass er sein Geld vergessen hatte. Irgendwie passierte ihm das in letzter Zeit viel zu oft. „Na komm, was willst du haben, Naruto?“ erklang wieder Sasuke’s Stimme. Der Blonde sah erneut auf, noch immer leicht schmollend und zeigte zur Zuckerwatte. Eigentlich wollte er zurück ins Hotel, um sein eigenes Geld zu holen, aber das würde wahrscheinlich nichts bringen, so wie er Sasuke kannte. Wieso war er immer so Nett? Lag es daran, weil sie sich liebten? Da fiel ihm etwas ein. Sasuke hatte Nie gesagt, das er ihn liebte. Nur gesagt, das er das Gleiche empfand, aber Nie die drei magischen Worte gesagt.
 

Sasuke holte Naruto etwas Zuckerwatte, verzog dabei jedoch sein Gesicht. „Wie kann man nur so süßes Zeug essen?“ fragte er beiläufig, gesellte sich wieder zu Kakashi und Sakura, welche den Uchiha-Erben angrinsten. Er versuchte es zu ignorieren, merkte aber, dass seine Wangen einen rötlichen Schimmer bekamen. Naruto, der den Stab mit der Zuckerwatte musterte, biss herzhaft hinein, ging wieder zu seinem Team und grinste. „Zuckerwatte ist das Beste“ kommentierte er und hielt Sakura den Stab hin. Sie nahm sich etwas und nickte Naruto dankend zu. Kakashi wollte nichts, sowie Sasuke. Wieso mochte der Schwarzhaarige nichts Süßes? Schultern zuckend beließ er es dabei.
 

Schließlich gingen sie weiter, wobei sie oft stehen blieben, weil Naruto etwas sah und es sich unbedingt genauer ansehen musste. Kakashi beobachtete die Lichter, die Kiri-Gakure aufgebaut hatte. Sie waren anders, als die ihre. Und dennoch war es ein schöner Anblick. Überall Lichterketten und verschiedenes Farbenspiel. Von ein paar Menschen hörte er, dass später noch ein Feuerwerk stattfinden sollte.
 

„Feuerwerk“ jubelte der Kleine, wollte schon weiter laufen, als er auch diesmal beim Arm gepackt wurde. Diesmal war es jedoch Kakashi, der sich zu dem Blonden runterbeugte. „Schrei bitte nicht so rum, Naruto. Wir wissen auch so, das du dich freust“. Naruto nickte artig, wurde dann auch wieder losgelassen.
 

Sasuke und Sakura seufzten wieder, dachten sich ihren Teil und liefen Naruto und Kakashi hinterher. Gut, würden sie sich nun das Feuerwerk ansehen. „Wenn man jemanden hat, kann so ein Feuerwerk richtig romantisch sein, oder?“ fragte die Rosahaarige an den Uchiha-Erben gewandt. Dieser hob eine Augenbraue an, sah sie nur verdutzt an. „Was soll daran bitte romantisch sein?“. Sakura ließ ihren Kopf hängen. Okay, von Romantik hatte Sasuke also keine Ahnung. Da tat ihr Naruto ja wirklich Leid.
 

Als sie die ganzen Stände hinter sich gelassen hatten, kamen sie bei einer großen Wiese an, auf der sich schon viele Menschen befanden. Scheinbar warteten diese schon auf das Feuerwerk, welches bald stattfinden sollte. „Sollen wir uns einen schönen Platz suchen?“ fragte der Kopierninja, worauf seine Schüler nickten. So drängten sie sich durch die bereits sitzenden Menschen, um einen geeigneten Platz zu finden.
 

Schließlich fanden sie einen, setzten sich sogleich und sahen zum Sternenhimmel auf. Etwas frostig war es schon, doch keiner von ihnen dachte daran, jetzt wieder zu gehen. Naruto saß vor Sasuke, sah über seine Schulter und lächelte den Schwarzhaarigen liebevoll an. Ein kurzer Wink erfolgte, ehe Naruto näher rutschte, sich in den Armen des Uchiha-Erben wiederfand.
 

Das Feuerwerk begann und vereinzelte Farbenspiele wurden entfacht. Die ganzen Menschen sahen mit begeistertem Blick zum Himmel auf. Es schien so, als würden alle Augen, jedes einzelnen Menschen, leuchten. Naruto kuschelte sich enger an seinen Sasuke, seufzte schließlich zufrieden, als dieser seine Hände um die seine schloss. „Naruto, findest du das hier etwa romantisch?“ wollte Sasuke wissen. Die ganze Zeit hatte er schon darüber nachgedacht, aber keine Antwort darauf gefunden. Er wusste nur, dass er es genoss, hier mit dem Blonden zu sitzen, ihn in seinen Armen zu halten.
 

Aus verwirrten, blauen Augen wurde er gemusterte, bis Naruto schließlich grinste. „Davon verstehe ich nicht soviel, aber ich kann dir sagen, dass ich gerne mit dir hier sitze. Es hat sicherlich etwas Romantisches an sich“. Sasuke löste seine Hand, legte sie unter Naruto’s Kinn und sah in dessen blauen Augen, die durch das Feuerwerk leuchteten. Schließlich legte er sacht seine Lippen auf die des Blonden. Alles um sie herum schien unwichtig geworden zu sein. War das Romantik? Sasuke wusste nicht, warum, aber vielleicht konnte man so etwas Romantik schimpfen. Ja, mit dem wichtigsten Menschen, so ein Ereignis zu teilen.
 

Naruto’s Hände krallten sich in Sasuke’s Kimono, spürte, wie dieser ihn noch enger an sich zog. Doch schon, nach viel zu kurzer Zeit, wie es beiden schien, mussten sie sich voneinander lösen, um nach Luft zu schnappen. Wieder trafen sich ihre Blicke. „Sasuke… Ich Liebe dich…“ und wieder verschlossen sich ihre Lippen.
 

Sasuke stieg sofort auf diesen stürmischen Kuss ein, musste ein wenig Schmunzeln, das sein Kleiner auf einmal so anhänglich wurde. Und trotzdem genoss er jede, noch so kleinste, Sekunde mit Naruto. Erneut lösten sich ihre Lippen voneinander und nun war es Sasuke, der sich etwas vorbeugte. „Ich Liebe dich auch, Naruto“ hauchte er leise, in dessen Ohr. Der Uchiha-Erbe war sich nun gänzlich sicher, dass er wirklich das gleiche Gefühl empfand, wie Naruto selbst.
 

„Das nenne ich Romantik“. Nur ein Wispern, welches von Naruto kam, wandte sich um und lehnte sich an Sasuke’s Brust. Sie betrachteten wieder das Feuerwerk, wobei Naruto’s Herz ziemlich schnell schlug. Sasuke hatte es ihm endlich gesagt. Er fühlte sich so Glücklich, wollte es am liebsten hinausschreien, doch das ließ er dann doch besser. Viel mehr genoss er diese innige Umarmung, in der er sich befand.
 

Sakura und Kakashi lächelten, schielten hin und wieder zu dem glücklichen Paar, welches sich neben ihnen befand. Doch auch sie widmeten sich wieder dem Feuerwerk, empfanden es als schönes Ereignis, welches doch nur einmal im Jahr stattfand. Doch leider endete auch das Feuerwerk irgendwann. Vereinzelte Menschen standen schon auf, gingen wieder zum Fest, welches noch immer im vollen Gange war. Andere blieben sitzen, darunter viele Pärchen, die diesen romantischen Abend noch genießen wollten.
 

„Ich beneide die Pärchen“ murmelte Sakura vor sich hin, stützte ihr Kinn in die Handfläche und seufzte gequält. Sie hatte Sasuke aufgeben müssen und nun schien es so, als hätte sie einen Teil ihres Lebens weggeworfen hätte. Dabei war sie doch noch so Jung und hatte Träume für ihre Zukunft. Das dabei Sasuke eine große Rolle gespielt hätte, versuchte sie zu verdrängen. Es brachte nichts, seiner Liebe nachzutrauern, wo diese doch neben ihr saß und Glücklich war.
 

Kakashi stand auf, streckte sich und besah sich nochmals die Sterne. Sicher, er konnte Sakura wirklich verstehen, aber irgendwann würde sie loslassen können. Irgendwann würde sie selbst einen neuen Jungen kennenlernen, der vielleicht noch besser zu ihr passte, als Sasuke. So was bedurfte aber Zeit und das musste der Rosahaarigen klar werden. „Und? Wollen wir zurück ins Hotel, oder wollt ihr noch etwas machen?“ fragte der Sensei schließlich.
 

Sasuke und Naruto erhoben sich, wären am liebsten noch etwas sitzen geblieben, aber diese Kälte fraß sich in ihre Glieder. Lange konnten sie nicht mehr draußen bleiben, denn je später es wurde, umso Kälter wurde es. „Wir können uns ja noch etwas umsehen. Vielleicht finden wir etwas“ grinste der Blonde, schnappte sich die Hand des Schwarzhaarigen und zog diesen einfach mit, die üblen Proteste einfach ignorierend.
 

Sakura und Kakashi schritten ihnen hinterher, wobei ihr Sensei versuchte, die Rosahaarige etwas aufzumuntern. Es klappte mit der Zeit, als er mit seinen Weisheiten, die er doch eh nur aus seinem Flirtparadies hatte, begann. Hin und wieder musste selbst Sakura dabei Grinsen, wie viel ihr Sensei so erzählte.
 

„Ich habe nein gesagt. Was verstehst du an diesen Wort nicht, du Loser“ ertönte es nun laut vom Uchiha-Erben, welcher mit verschränkten Armen vorm Blonden stand, ihn keines Blickes würdigte. „Ach komm, Sasuke. Du bist echt ein Spielverderber, weißt du das?“ nörgelte Naruto im selben Ton, ebenfalls etwas gereizt. Als Sakura, wie auch Kakashi näher traten, sahen sie ihre beiden Jungs nacheinander an. Wieso stritten sie sich denn jetzt? Was war bloß passiert?
 

„Dann bin ich eben ein Spielverderber. Ich werde jedenfalls nicht…“. Sasuke streckte seinen Finger aus und zeigte zu einer Bar. „Da reingehen. Geh doch alleine“. Der Blonde ballte seine Fäuste, verengte zusätzlich seine Augen und sah seinen Sasuke mit wütendem Blick an. „Ich könnte dich…“ doch wurde er von dem Kopierninja aufgehalten, stellte sich zwischen den Zwei zankenden.
 

„Was ist denn mit euch los?“ fragte er nun ernst. Anders bekam er sicherlich keine Antwort und da half wohl nur etwas Strenge, welche bisher immer geholfen hatte. Schließlich ergriff Sasuke das Wort, erklärte, was Naruto wollte, was er selbst aber nicht machen würde. „Unser Schreihals will in die Karaokebar und ich habe keine Lust, mich zum Affen zu machen. Aber das versteht er ja nicht“. Kakashi’s Augenbraue wanderte in die Höhe, begann aber zu Grinsen. Darum ging es also?
 

Sakura seufzte. Wegen so etwas stritten sie sich so heftig? Das konnte man doch auch ruhig klären. Aber nein, alle Menschen, die an den beiden zu lauten Jungs vorbeigegangen waren, sahen sie nun an. Dies schien den beiden aber wenig zu interessieren. „Ah, eine Karaokebar. Ich war schon ewig nicht mehr in einer. Na ja, wenn Sasuke nicht möchte, dann können wir ihn nicht dazu zwingen“ grinste Kakashi noch breiter, ging ein paar Schritte, zur besagten Bar, blieb dann allerdings stehen. „Sasuke hat wohl Angst um sein Stimmchen“ fügte er noch hinzu.
 

Naruto trat einen Schritt zurück, wobei Sakura es ihm gleich tat. „Oh, oh. Das hätte Kakashi besser nicht sagen dürfen“ dachten sich beide, sahen schon, wie sich Sasuke’s Gesicht verfinsterte. „Wie war das, Sensei?“. Das letzte Wort glich einem Zischen, doch Kakashi schien sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, drehte sich nun zum Uchiha-Erben um. „Ich sagte, dass du Angst um dein Stimmchen hast. Oder kannst du vielleicht gar nicht singen?“.
 

Naruto schluckte, trat noch etwas zurück. „Man ey, lassen sie das besser, Sensei“ murmelte er, denn er wollte später nicht die Wut Sasuke’s spüren. Es würde mit Garantie auf ihn zurückfallen und er hatte keine Lust, sich die ganze Zeit anhören zu müssen, dass es doch seine Schuld gewesen wäre.
 

Zur Verwunderung aller, entspannte sich Sasuke’s Gesicht, strich sich kurz durch sein schwarzes Haar, ehe er ein Grinsen auf den Lippen hatte. „Das denken sie also über mich? Ich nehme die Herausforderung an, Sensei. Aber kneifen gilt nicht“ und mit diesen Worten, schritt Sasuke an Kakashi vorbei, betrat nun die Bar, in der er eigentlich nicht hatte gehen wollen. Doch er konnte so etwas nicht auf sich sitzen lassen. Das kratzte dann doch zu sehr an seinen Stolz. Er würde es Kakashi noch zeigen.
 

Naruto’s Augen wurden groß. „Na? War doch total leicht, Sasuke zu überreden. Nur etwas anstacheln und er tut, was man möchte“ grinste der Sensei seine restlichen Schüler an. Sakura seufzte erneut. „Das hätte auch schief gehen können“ murmelte sie, wobei Naruto ihr zunickte. Und wie schief das hätte gehen können. Nur ein falsches Wort beim Uchiha-Erben und man bekam sein lautes Organ zu hören. Wenn nicht das, sogar Fäuste zu spüren. Zwar war dies noch nicht eingetreten, aber bei Sasuke wusste man Nie.
 

„Es ist aber so gekommen, wie ich es vermutet habe. Lasst uns reingehen“ meinte ihr Sensei, worauf Sakura und Naruto nickten. Stumm folgten sie ihm. Keiner hatte bemerkt, nicht einmal Kakashi, das sie seit geraumer Zeit beobachtet wurden. Eine Gestalt trat aus dem Schatten. Dessen Gesicht war nicht zu erkennen, da diese eine Kapuze trug. „Sasuke Uchiha. Nun habe ich dich endlich gefunden“ wisperte die Person, begann zu Grinsen. „Heute Nacht werde ich dich holen“ fügte sie noch leise hinzu, verschwand dann wieder im Schatten der Nacht.
 

Als Kakashi die kleine Bar betrat, stellte er fest, dass sie wohl die einzigen waren, die heute hierher kamen. Kein Wunder, das Fest lief noch und wer wollte sich schon etwas entgehen lassen? Kurz schweifte sein Blick durch den Raum, entdeckte den Uchiha-Erben bereits an einem Tisch sitzen. Sakura und Naruto traten neben Kakashi, sahen sich ebenfalls schnell um. „Wir sind die einzigen“ stellte der Blonde fest, musste dann jedoch Grinsen. War doch dann auch besser so, wenn nur die Angestellten hier waren.
 

„Wollt ihr euch nicht setzen?“ kam es gleichgültig von Sasuke, welcher seinen Kopf auf den Handrücken gestützt hatte. Im Nachhinein ärgerte er sich doch, auf Kakashi’s Provokation reingefallen zu sein, wusste er doch genau, das sein Sensei das nur gemacht hatte, um ihm selbst dazu zu bewegen, hier rein zu gehen. Einen Rückzieher konnte er jedoch nicht mehr machen, sonst stand er als Feigling dar und das wäre noch schlimmer, als sich wahrscheinlich zu blamieren.
 

Naruto setzte sich neben Sasuke, behielt seinen Blick jedoch auf den Tisch gerichtet. Er wagte es nun wirklich nicht, den Schwarzhaarigen anzusehen. Wahrscheinlich wurde er dann eh nur wieder angemault und darauf konnte er gut verzichten. Sakura folgte, wie auch Kakashi. Dann kam eine Kellnerin, welche wissen wollte, ob ihre Kunden etwas wünschten. „Ähm… Orangensaft“ lächelte Sakura. Naruto verneinte, denn er hatte ja kein Geld dabei. Sasuke wollte ebenfalls nichts. „Für mich bitte ein Gläschen Sake“ grinste Kakashi. „Danke für ihre Bestellung“ lächelte das junge Mädchen, ging zurück zum Tresen, um die Bestellung fertig zu machen.
 

Eine bedrückende Stille breitete sich aus, nur ein wenig Musik, was von der Bühne kam, lief im Hintergrund. „Hey, was zieht ihr beiden für Gesichter? Lockert doch mal eure Haltung, oder wartet mal…“. Plötzlich stand Kakashi auf, ging zur Kellnerin und schien etwas zu bestellen. Kurz darauf, setzte er sich wieder zu seinen Schülern.
 

Natürlich fragten sich seine Schüler, was Kakashi nun gemacht hatte, aber die Antwort kam prompt. „Hier, bitte sehr“ lächelte die Kellnerin, stellte den Orangensaft bei Sakura ab, ein Gläschen Sake bei Kakashi und zwei weitere bei den Jungs. Nicht nur Sasuke besah sich das Glas, sondern auch Naruto.
 

„Ähm… Wir dürfen keinen Sake trinken, Sensei“ brach Naruto das Schweigen, beäugte skeptisch das Glas, welches vor ihm stand. „Ja, ja. Als ich das erste Mal Sake getrunken habe, war ich 11 Jahre alt. Damals hat mein Sensei mich auch mit Sake gelockert“ erklärte der Kopierninja, erntete von seinen Schülern, auch Sakura, weitere skeptische Blicke.
 

„Aber Sensei, das können sie nicht machen. Sasuke und Naruto sollten keinen Sake trinken“ ertönte es streng von der Rosahaarigen. „Ach, so lange es unter uns bleibt. Außerdem sollen sie sich ja nicht betrinken, sondern nur ihre Stimmung etwas lockern“. Kakashi sah seine beiden Schüler an, lächelte noch immer, bei dessen Gesichtern.
 

Der Schwarzhaarige erhob sein Glas, roch kurz daran und verzog das Gesicht angewidert. Naruto tat es ihm gleich, kommentierte dies aber zusätzlich. „Bah, wenn das so schmeckt, wie es riecht, dann gute Nacht“. Ein kurzes Nippen erfolgte, ehe Naruto sein Glas abstellte. „Oh Gott, das schmeckt ja scheußlich und brennt total im Hals. Wie kann Oma Tsunade das nur jeden Tag schlürfen?“.
 

Sasuke hatte sich Naruto’s Reaktion angesehen, nippte nun ebenfalls am Glas, worauf er sich unweigerlich schüttelte. „Ist das abartig“ war nur seine Meinung. „Ihr trinkt das jetzt auf Ex, verstanden? Seht es als Übung an“. Sakura stierte ihren Sensei wütend an, welcher sich davon nicht gestört fühlte. Es war doch nur ein Glas, nichts weiter. Von einem Glas wurden die beiden schon nicht betrunken. Hoffte Kakashi jedenfalls.
 

„Okay, Augen zu und durch“ murmelte der Blonde, trank das Glas aus, wobei er seine Nase zuhielt, um den Geschmack nicht zu schmecken. Als er es geleert hatte, stellte er das Glas beiseite, schüttelte sich angewidert, fühlte sich aber leichter irgendwie. Sasuke tat es ihm gleich, spürte, wie sein Hals brannte und eine wohlige Wärme in seine Glieder floss. Zwar schmeckte das Zeug beschissen, aber es half gegen Kälte, musste er feststellen.
 

Naruto spürte ebenfalls, wie sich eine wohlige Wärme in seinem Körper ausbreitete, empfand sie als angenehm und lächelte leicht. „Und? War es so schlimm?“ hörten beide Schüler ihren Sensei fragen. Ein kurzes Kopfschütteln war die Antwort. „Vielleicht…“ begann Sasuke, besah sich Naruto, welcher grinste. „Können wir ja noch ein Glas trinken“ endete sein Satz. Sakura sprang nun auf, beugte sich über den Tisch und sah nicht so erfreut aus. „Lasst das besser sein. Ihr beide seid so etwas nicht gewöhnt und außerdem sind wir noch viel zu Jung, um Alkohol zu trinken“.
 

Kakashi grinste nur, hob seine Hand und deutete der Kellnerin an, noch zwei weitere Gläser zu bringen. Er hatte sich so etwas schon gedacht, war doch seine Reaktion damals nicht anders gewesen. „Man gewöhnt sich an alles“ grinste er wieder, versuchte seine aufgebrachte Schülerin zu beruhigen, welche sich allerdings nicht beruhigen wollte.
 

Schließlich wurden zwei weitere Gläser Sake gebracht, welche auch sofort verzerrt wurden. „Boah… Ich sehe doppelt und du Sasuke?“ fragte Naruto, hielt sich seinen Kopf, da er es anscheinend übertrieben hatte. Doch der Schwarzhaarige sagte nichts, stand nur auf und begann zu Lachen. Nicht nur Sakura sah ihren Teamkollegen entsetzt an, sondern auch Kakashi. Dieser schien jedoch nicht entsetzt zu sein, sondern eher belustigt. So hatte er Sasuke noch Nie gesehen und er zweifelte an, es je wieder zu können.
 

Als sich Sasuke wieder einigermaßen beruhigt hatte, wobei das ziemlich schwierig erschien, weil seine Mundwinkel immer wieder nach oben zuckten, schwankte er zur Bühne. „Ich geh dann mal Singen, nicht wahr?“ lallte er. Naruto sah zur Bühne, hatte einen leichten Rotschimmer auf den Wangen und musste sich zusammenreißen, nicht gleich loszulachen. Sasuke sah einfach nur dämlich aus, wie er da zur Bühne wankte. Und dann noch dieser seltsame Blick, als hätte er keinen Durchblick mehr.
 

„Sensei, halten sie Sasuke auf. Er blamiert sich doch nur“ versuchte Sakura es im ruhigen Ton. Der Kopierninja grinste sie nur kurz an, sah dann wieder zu Sasuke, welcher sich bereits das Mikrofon genommen hatte und auf die Anzeigetafel sah, wo er Songs aussuchen konnte. „Glaub mir, Sakura. Sasuke wird Morgen nichts mehr davon wissen. Zwei Gläser waren wohl zu viel für ihn und sieh dir mal Naruto an“. Kakashi besah sich seinen kleinen Schüler, welcher sich über die Lehne beugte und breit grinsend zur Bühne starrte.
 

„Ja Sasuke, hau mal ordentlich drauf, ey“ jubelte der Blonde, fing dennoch wieder an zu Lachen. Als er sich wieder beruhigt hatte, wandte er sich an seinen Sensei. „Hehe, kann ich noch so was Ekelhaftes haben?“. Kakashi hob seine Augenbraue an und musterte Naruto genauestens. Auch er hatte schon gerötete Wangen, die darauf schlossen, dass der Kleine einen über den Durst getrunken hatte. Konnte der Kopierninja dies noch verantworten. Überlegend legte er seine Hand ans Kinn und bemusterte die weiße Decke. „Komm sie schon, Sensei. Sie kennen doch den Spruch. Einer geht noch, einer geht noch rein“ sang Naruto fröhlich, stand auf und wollte zur Kellnerin rüber, sich ein neues Glas Sake bestellen, mit dem Vorwand, es für Kakashi zu holen.
 

„Nein Naruto. Das reicht jetzt wirklich“ schimpfte Sakura erneut los, warf wieder einen wütenden Blick zu ihren Sensei, der anscheinend noch immer überlegte. Plötzlich ertönte ein Stimmchen, was allen dreien veranlasste, zur Bühne zu sehen. Dort stand Sasuke, die Augen geschlossen und vor sich hin singend. Das Lied kannte keiner, doch es hörte sich nicht schlecht an, wenn man den Zustand des Schwarzhaarigen bedachte.
 

„Wow, Sasuke kann aber schön singen und sie haben behauptet, er könne das nicht“ murmelte Sakura, lächelte aber im nächsten Moment. „Jetzt müsstest du verstehen, warum ich gerade ihm Alkohol gegeben habe. Er hätte Niemals ernsthaft gesungen, wäre er noch im normalen Zustand. Natürlich ist Alkohol nicht immer eine Lösung, aber das hier war eine Härtemaßnahme. Mir blieb doch keinerlei Wahl“. Die Rosahaarige nickte zögerlich, konnte es zwar immer noch nicht gutheißen, aber sie verstand die Beweggründe ihres Senseis.
 

Naruto hatte seinen Plan, sich ein Glas Sake zu holen, über den Haufen geworfen, trat nun näher an die Bühne. Mit leuchteten Augen, bemusterte er seinen Freund, welcher ein ruhiges Lied sang. „Oh man, bei mir kribbelt es überall“ dachte er sich, trat noch näher. Doch plötzlich blieb er stehen, da Sasuke seine Augen geöffnet hatte, besah sich nun seinen Kleinen, welcher einen sonderbaren Glanz in den Augen hatte.
 

Als das Lied endete, legte er das Mikrofon zurück und wandte sich zum Blonden um. „Sasuke, das war toll. Ehrlich, also von mir aus kannst du ruhig öfter Singen“ lächelte Naruto aufrichtig. Der Schwarzhaarige wankte von der Bühne runter, keuchte erschrocken, als er eine Stufe übersah und fand sich schließlich in den Armen des Blonden wieder.
 

„Naruto…“ murmelte Sasuke leise, sah beiseite und schloss seine Augen. Kurz darauf erschien ein ehrliches Lächeln seinerseits, was den Blonden selbst zum erneuten Lächeln zwang. Er wusste, dass es als Danke gemeint war.
 

Kakashi hatte inzwischen sein Glas Sake ausgetrunken, als Sakura mal kurz unachtsam war, stand auf und bezahlte die Getränke. Er hatte auf die Uhr geschaut und feststellen müssen, das es kurz vor 0 Uhr war. Es war an der Zeit, dass seine Schüler ins Bett kamen, denn Morgen lag eine lange Wanderung vor ihnen. Zudem mussten sie auch noch früh aufstehen.
 

„Hey, lasst uns gehen. Es ist schon spät“ rief er ihnen zu, worauf ein lauter Protest erklang. „Aber ich habe doch noch gar nicht gesungen und Sakura auch nicht. Und was ist mit ihnen, Sensei?“ meckerte Naruto. Kakashi seufzte, wandte sich ganz seinen Schülern zu und grinste. „Ich habe Nie behauptet, das ich singen wollte. Außerdem ist mir nicht danach, euch zu zeigen, was ich alles kann. In Konoha haben wir auch eine Karaokebar und dort kannst du gern mit Sasuke hingehen, sobald wir von unserer Reise zurück sind“. Damit war für den Kopierninja das Thema abgeharkt. Er wandte sich der Tür zu und ging einfach hinaus.
 

„Könnt ihr noch einigermaßen laufen?“ kam es prüfend von Sakura. Beide Jungs nickten knapp, ehe sie Arm im Arm losgingen. So ganz, ohne Stütze, ging es doch nicht und das sah auch die Rosahaarige. Sie schüttelte den Kopf, als Naruto am Türrahmen aneckte und sich darüber aufregte, dass sein Orientierungssinn gleich Null war. Der Schwarzhaarige grinste nur, bis er wieder ins schallende Gelächter ausbrach.
 

Eines war klar, diesen Abend würde die Rosahaarige wohl nicht so schnell vergessen. Dafür war einfach zuviel passiert. Das Kakashi den beiden hatte Sake trinken lassen, versuchte sie zu verdrängen. Und doch. Sie war irgendwie froh gewesen, Sasuke mal so unbeschwert zu sehen. Wie ein gewöhnlicher Junge. Morgen würde er wieder schweigsam sein und wahrscheinlich und höllischen Kopfschmerzen haben, wie auch Naruto. „Na ja… Eine ganz neue Seite an Sasuke, die wir nur heute sehen durften und das nur wegen dem Sake“ seufzte sie, verließ nun ebenfalls die Karaokebar und lief neben ihren Sensei her. Endlich ins Hotel zurück gehen, ins erholsame Bett. Hoffentlich kamen sie überhaupt dort an, dachte sie sich, als sie einen kurzen Blick nach hinten, zu den beiden Jungs, warf.

Erst der Schmerz, dann das Verschwinden!

Auf dem Weg zum Hotel zurück, konnten es weder Naruto, noch Sasuke lassen, ein Lied zusammen zu singen. Etwas Untypisches für den Uchiha-Erben, wo dieser doch immer meinte, er wolle sich nicht blamieren, dachte sich die Rosahaarige, ging dadurch extra weiter voraus, so nach dem Motto „Ich kenn euch nicht“. Kakashi behielt sein Grinsen auf den Lippen, ließ sich daran nicht stören, sondern hörte dem Gesang fasziniert zu, wobei beide nicht immer die Tonlage trafen. Zudem war es wohl ein eigen kreiertes Lied.
 

„Wir sind die Ninja’s aus Konoha“ rief der Blonde, hob dabei seine freie Hand und ballte sie zur Faust. Breit grinsend, wartete er, dass sein Nachbar fortsetzte, der nicht lange auf sich warten ließ. „Wir sind Team 7 und schaffen alles, was auch kommen mag“ setzte Sasuke hinzu, kicherte leise, als er stolperte. Kakashi schmunzelte. Immer wieder erstaunten ihn seine Schüler. Nur zwei Gläser Sake und die beiden schienen sichtlichen Spaß zu haben. War es ein Fehler gewesen? Nein, denn die beiden schienen sich zu amüsieren. Morgen würden sie wahrscheinlich nicht mal mehr wissen, was am vergangenen Abend noch passiert war.
 

„Könnt ihr nicht langsam Ruhe geben? Was sollen denn die Leute von uns Denken?“ schrie nun Sakura, hielt sich ihren Mund zu, da es doch schon sehr spät war. Ein wenig errötet, ging sie schnell weiter. Hoffentlich waren sie bald beim Hotel. Dieses Gejammer konnte sie langsam nicht mehr hören.
 

„Ja, du Spielverderberin. Lass uns doch mal unseren Spaß“ murrte Naruto. Noch immer stützten sich beide gegenseitig, um überhaupt gehen zu können. Eines stand fest. Sake sollte man Nie in einem Zug leeren, wenn man noch keine Erfahrung damit gemacht hatte. Und trotzdem fühlten sich beide total wohl, grinsten nur noch dämlich, als wäre alles auf der Welt lustig.
 

Wieder stolperte der Uchiha-Erbe, konnte sich diesmal nicht auf den Beinen halten und riss seinen Freund mit in die Tiefe. Zusammen, landeten sie in einem Gebüsch, welches ihren Sturz etwas abgefangen hatte. „Hoppla… Du bist ja stürmisch, Sasuke“ kicherte der Blonde. Der Schwarzhaarige kicherte ebenfalls, versuchte aufzustehen, scheiterte jedoch daran. So blieb er einfach auf Naruto liegen. Seine Augen suchten den Blickkontakt des anderen. „Du hast mich noch Nie stürmisch erlebt, mein Kleiner. Ich kann dir im Hotel mal zeigen, was ein Uchiha alles kann“. Ein breites Lächeln erschien auf Sasuke’s Lippen, welches Naruto erwiderte.
 

„Oho… Jetzt habe ich aber Angst, Herr Uchiha“ kicherte Naruto wieder, versuchte sich aufzurichten, was jedoch schwieriger war, als gedacht, da Sasuke sich wohl nicht erheben wollte. „Nein, Angst nicht, du kannst Gefallen daran finden“ entgegnete der Schwarzhaarige, versuchte sich erneut aufzurichten und endlich gelang es ihm.
 

„Wollt ihr nicht lieber im Bett kuscheln?“ ertönte es hinter Sasuke, welcher sich auf diese Frage hin, umdrehte. Kakashi stand da, besah sich diese Nummer und grinste. „Ich meine, ein Bett ist viel bequemer, für solche Sachen“ fügte er noch hinzu. Beide Jungs liefen rötlich an, wobei Naruto aufsprang und gefährlich wankte. Doch fallen musste er nicht, weil Kakashi ihm beim Arm packte.
 

Als dann auch der Uchiha-Erbe aufgestanden war, liefen sie weiter. Schweigen breitete sich aus, denn weder Naruto, noch Sasuke wollten etwas sagen. Sie fühlten sich einfach ertappt von ihren Sensei. Okay, sonderlich schlimm war es ja nicht, da Kakashi wusste, was zwischen ihnen lief, aber diese eindeutigen Aussagen, die er gerade gebracht hatte. Es war ihnen einfach nur peinlich.
 

Dann kam endlich das Hotel in Sicht, an dessen Eingang Sakura wartete, sichtlich genervt, wie es schien. Doch ihre Laune legte sich wieder, als sie die beiden so ruhig sah. „Ist etwas passiert?“ fragte sie fast schon sorgenvoll, worauf Kakashi nur noch mehr grinste. „Nein, nein. Ich musste nur unsere beiden Jungs einsammeln, da sie sonst im freien geschlafen hätten“. Das ‚geschlafen’ hatte er extra anders betont, worauf wieder eine sichtliche Röte in beiden Gesichtern der Jungs schoss. „Das macht er mit purer Absicht“ dachte der Schwarzhaarige, ging kommentarlos an seinen Sensei und Sakura vorbei. Er musste diesen Blicken entkommen.
 

Naruto folgte seinen Sasuke rasch, gab nur ein leises „Gute Nacht“ von sich, ehe er auch gänzlich verschwand. Gott, das war zu peinlich und er hoffte, das er heil die Treppe rauf kam. Warum hatte Sasuke nicht warten können? Innerlich wusste er es schon, aber trotzdem. Bei der Treppe angekommen, lief er Stufe für Stufe hinauf, hielt sich dabei am Geländer fest, um ja nicht runter zu fallen. Als die Treppe überwunden war, suchte er das Zimmer von Sasuke und sich auf.
 

Er öffnete leise die Zimmertür und trat ein. Außer der Nachtlampe, die auf dem Tisch stand, war alles dunkel. Sasuke hatte sich bereits entkleidet und lag auf dem Bett, die Arme hinter den Kopf verschränkt und die Decke musternd. „Das war so was von peinlich“ musste Naruto unbedingt loswerden, schritt zum Bett und setzte sich am Bettrand.
 

Der Schwarzhaarige nickte verstehend, denn auch ihm war diese Sache ziemlich peinlich gewesen. Warum musste sich Kakashi auch so anschleichen und dann auch noch lauschen? Und dann machte er sich auch noch einen Spaß daraus. „Eins weiß ich, mit Kakashi werde ich Nie mehr weggehen und vor allem keinen Sake mehr anrühren“ entgegnete er. So langsam schien die Wirkung nachzulassen, musste der Uchiha-Erbe feststellen. Ein Glück, denn nun erinnerte er sich daran, was er vorhin so alles getan hatte. Die Röte stieg ihm ins Gesicht, als er daran dachte, wankend auf die Bühne gegangen zu sein und dann auch noch zu singen.
 

Naruto entledigte sich nun ebenfalls seines Kimono’s, ließ diesen unachtsam auf den Boden fallen und krabbelte neben den Schwarzhaarigen ins Bett. Gähnend verkroch er sich unter die Decke und betrachtete das entspannte, teils gerötete, Gesicht seines Liebsten. Was er wohl gerade dachte? Doch Naruto würde nicht fragen, hatte schon seine eigenen Vermutungen.
 

Ein Seufzen ertönte, ehe Sasuke seinen Kopf drehte, nun in die Augen Naruto’s sah. „Hör auf mich so anzustarren“ wisperte er verlegen, wandte seinen Blick wieder ab. Ihm fiel es sichtlich schwer, hier neben den Blonden so ruhig zu liegen. Seine Gedanken schweiften ab, ließen ihn sich vorstellen, wie er den Kleinen unter sich hätte. Zeit geben. Er hatte es ihm versprochen.
 

Naruto rückte näher, erhob sich etwas, um erneut in die Augen Sasuke’s zu sehen. „Stört dich das?“ wollte er wissen, spürte plötzlich zwei starke Arme, die ihn auf den Schwarzhaarigen zogen. „Nein, aber… Ach egal“. Sasuke’s Hände wanderten höher, bis er den Nacken des Blonden zu fassen bekam, kraulte ihn ein wenig. Mit leichtem Druck, zog er ihn zu sich hinab. Nun verstand auch Naruto, lächelte leicht und schloss seine Augen.
 

Ihre Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. Der Blonde stützte sich leicht mit den Ellbogen neben Sasuke’s Kopf ab, um nicht zu schwer zu werden. Ein Keuchen entfleuchte ihm, woraufhin er sich peinlich berührt von Sasuke’s Lippen löste. „Ähm…“ haspelte er, kam jedoch nicht weit. Mit einem leisen Aufschrei, wurde er rumgedreht, so dass nun er unten lag. „Sasuke“ kam es erschrocken von Naruto, ehe seine Lippen wieder versiegelt wurden.
 

Sasuke’s Hände glitten über Naruto’s Brustkorb, verweilten kurz bei dessen Brustwarzen, um diese zu reizen. Ein Keuchen bekam er zu hören, welches ihn Grinsen ließ. Seine Lippen führte er zu Naruto’s Ohr, hauchte etwas hinein, ehe er dessen Hals ansteuerte. „Lass dich einfach fallen, Naruto“ hatte der Kleine hören können. Vielleicht hatte Sasuke recht und er machte wirklich so ein Drama daraus. Er hoffte nur, das Sasuke wusste, was er da tat.
 

Der Schwarzhaarige erneuerte den Knutschfleck, grinste gegen die Haut des Blonden, als dieser erneut keuchte. Ja, so wollte er Naruto hören. Niemand anderes hatte das Recht dazu. Seine Lippen glitten tiefer, zur Brust hin, wo er kurz Halt machte. Seine Zunge glitt wie von selbst, aus seinen Mund und umkreiste die rechte Brustwarze, die sich nach wenigen Sekunden aufstellte. „Sasuke… Das ist mir peinlich, echt jetzt“ hörte er Naruto’s Stimme, die schon ein wenig heiser klang.
 

„Muss es nicht“ gab er wenig später zur Antwort, strich mit seinen Händen an den Seiten entlang. Nochmals glitt er tiefer, zeichnete mit seiner Zunge, die Muskeln nach, welchen er begegnete. Naruto krallte seine Hände ins Laken, biss sich auf die Unterlippe, um leise zu sein. Fest hatte er die Augen zusammengekniffen, erwartete schon das schlimmste. Sein Körper spannte sich wie von selbst an. Diese dämliche Angst. Er wollte diese Angst nicht spüren.
 

Natürlich bemerkte Sasuke diese Anspannung, krabbelte deshalb wieder hinauf und seufzte. „Wie kann ich dir deine Angst nur nehmen? Ich tu dir doch nicht Weh, Kleiner“. Naruto sah in die tiefschwarzen Augen seines Freundes und seufzte ebenfalls. Er entspannte sich wieder, hätte sich dafür aber eine schmieren können. Seine Boxershorts wurde auf einmal so eng und er spürte an seinem Bein, das es bei Sasuke wohl derselbe Fall zu sein schien.
 

Sasuke bekam keine Antwort, was ihn jedoch nicht störte. Nur diese Augen waren nun wichtig, zeigten ihm schon seine Antworten, die er brauchte. Angst konnte er in ihnen lesen und ein Teil Erleichterung. Ein schwaches Lächeln erschien auf Sasuke’s Lippen, ehe er sich wieder zum Blonden beugte, um ihn mit einem Kuss komplett zu beruhigen. Jedoch hielt er kurz vor dessen Lippen inne, riss erschrocken die Augen auf. Ein heiserer Schrei entwich seiner Kehle, ehe er sich auf den Blonden nieder ließ.
 

Sichtlich verwirrt, warum Sasuke nun solch einen Laut von sich gab, versuchte sich Naruto zu erheben. Er schob den Schwarzhaarigen von sich runter und betrachtete diesen eingehend. Sasuke hatte seine Hand auf das Mal gepresst, schien fürchterliche Schmerzen zu haben, doch warum? „Hey Sasuke, was ist los?“. Doch eine Antwort blieb ihm verwehrt. Was sollte er tun? Kakashi. Das war das einzige, was ihm gerade einfiel.
 

„Warte Sasuke, ich hole Kakashi, der kann dir sicher Helfen“ erklärte Naruto rasch, sprang aus dem Bett, wurde jedoch beim Handgelenk ergriffen. Verwundert sah er über seine Schulter. „Nein, sag keinem davon. Bleib hier, Naruto, bitte“ wimmerte Sasuke, keuchte gequält, als wieder eine Schmerzwelle über ihn einbrach.
 

„Aber…“ setzte Naruto an, wurde jedoch mit einem Ruck aufs Bett gezogen. „Nein, sag es weder Kakashi noch Sakura“ keuchte Sasuke, kniff die Augen zusammen und hoffte, dass dieser brennende Schmerz bald aufhörte. Er verstand nicht, warum das auf einmal wieder kam. Das letzte Mal, als er solche Schmerzen verspürt hatte, war bei der Chunin-Auswahlprüfung gewesen. Wieso jetzt? Wieso hörte es nicht auf?
 

„Gut, ich bleibe, aber sag mir, was mit dir ist? Tut dir das Mal des Fluches weh?“. Naruto kam sich so Hilflos vor, wollte Sasuke gerne Helfen, wusste aber nicht, wie. Und warum sollte er Sakura und Kakashi nichts davon sagen? Irgendwie verstand er den Schwarzhaarigen nicht, strich diesem jedoch beruhigend durchs Haar. Irgendetwas musste man doch tun können.
 

„Es brennt wie damals, bei der Chunin-Auswahlprüfung. Erinnerst du dich daran, wie Sakura sich um mich gesorgt hat? Sie weiß davon und Kakashi war es, der das Mal versiegelt hat. Immer, wenn ich Chakra und oder mein Sharingan benutzt habe, habe ich geglaubt, dass mein Körper von innen verbrennen würde. Seitdem es versiegelt wurde, ist das nicht mehr aufgetreten…“. Naruto hatte aufmerksam zugehört, nickte nun verstehend. Also hatte Sasuke ihn immer im Dunkeln gelassen. Warum? Wieso hatte er Nie etwas davon gewusst?
 

„Warum?“ brachte er nun raus, senkte seinen Blick. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht, während seine Züge sich wütend verzogen. „Warum habe ich davon nicht früher gewusst? Kakashi und Sakura, alle wussten davon, nur ich wieder nicht. Soviel Vertrauen hattest du also in mir“ schrie Naruto los. Sasuke, welcher sich nun etwas aufrichtete, kniff nochmals die Augen zusammen. „Der Grund, warum… Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen um mich machst. Das wusste Sakura auch. Kakashi hat es nicht von mir erfahren, sondern vom Hokage selbst, damals“ erklärte Sasuke, legte seine freie Hand auf die Schulter des Blonden.
 

Naruto hob den Kopf, seufzte schließlich. „Tschuldige… Es ist nur, das ich mir gerade Sorgen mache, weil ich nicht weiß, wie ich dir Helfen kann“ entgegnete Naruto, besah sich die verkrampfte Haltung Sasuke’s genau. Er litt unter diesen Schmerzen, das wurde dem Kleinen nun klar. Irgendetwas musste es doch geben. Plötzlich spürte er, wie Schwärze nach ihm griff und ehe er noch was sagen konnte, fiel er zurück in die Kissen.
 

„Naruto? Hey…“. Sasuke wusste nun nicht, was mit dem Kleinen war, befühlte dessen Stirn, mit seiner freien Hand. Fieber konnte er nicht feststellen, doch warum war der Kleine plötzlich umgekippt? Lag es vielleicht am Sake? Weitere Gedanken konnte er sich dazu nicht machen, da diese brennenden Schmerzen zunahmen. „Verdammt“ fluchte er, kniff erneut die Augen zusammen und keuchte. Wenn es nur nicht so Weh tun würde.
 

Der Blonde fand sich an einem feuchten Ort wieder. Er kannte diesen Ort genau, denn er war schon oft hier gewesen, aber warum jetzt? Schließlich betrat er einen großen Raum, besah sich die Gitterstäbe und das Siegel, welches die Gitterstäbe zusammenhielt. „Wieso bin ich hier?“ fragte er mehr zu sich. Zwei rote Augen erschienen hinter dem Gitter, bemusterten ihn. „Ich habe dich hergeholt, weil dir und deinem Teamkollegen Gefahr droht“ erklang eine dunkle Stimme. Naruto sah auf, jedoch verfinsterte sich sein Gesicht.
 

Lange herrschte Schweigen, bis Naruto seine Fäuste ballte. „Uns droht keine Gefahr, also was soll ich hier?“ schrie er den Fuchsgeist an, welcher jedoch nur ein tiefes Lachen von sich gab. „Du willst den Uchiha-Jungen helfen, nicht wahr, Naruto?“. Abrupt senkte der Kleine seinen Blick, wusste nicht genau, was er dazu sagen sollte. Ja, er wollte Sasuke Helfen, aber wie denn? Er war doch nun hier und fragte sich, was er denn hier sollte.
 

„Ich kann dir die Macht geben, ihm seine Schmerzen zu nehmen“ sprach der Fuchsgeist einfach weiter, hatte bereits ein Grinsen auf seine Züge. Naruto sah wieder auf. „Wie? Und was willst du als Gegenleistung?“ stellte nun der Blonde seine Fragen. Irgendetwas war an der Sache faul, das hatte Naruto im Gefühl. Rotes Chakra trat aus dem Gefängnis, umgab Naruto, welcher sich umblickte. Jedoch hefteten sich seine Augen wieder auf den Fuchsgeist selbst, welcher nun wieder sprach.
 

„Nichts. Wie schon erwähnt, ihr beide schwebt in Gefahr und wenn ich weiter existieren will, muss ich dir wohl Helfen, den Uchiha-Jungen von seinen Schmerzen zu erlösen. Seid wachsam“. Ein kurzes Nicken brachte der Blonde zustande, schloss seine Augen und spürte das rote Chakra, welches ihn nun gänzlich einschloss.
 

Plötzlich schlug Naruto seine Augen auf, fand sich neben Sasuke wieder, welcher noch immer Schmerzen verspürte. Einige Schweißperlen perlten bereits seinen Wangen hinab. Ohne darüber nachzudenken, setzte er sich auf, ergriff Sasuke an beiden Armen und drehte ihn zu sich um. „Naruto… Was war mit dir?“. Der Schwarzhaarige hatte sich etwas erschrocken, doch war er froh, dass es dem Blonden scheinbar gut ging.
 

„Nicht so wichtig. Nimm deine Hand vom Mal“ erklärte Naruto. Wieder schloss er seine Augen, doch als er sie wieder öffnete, waren sie rötlich. Sasuke besah sich Naruto, welcher ihn ernst musterte. „Was hat er vor?“ dachte er sich, tat jedoch, wie ihm geheißen. Er musste Naruto vertrauen, denn dieser schien entschlossen zu sein.
 

Nochmals blinzelte Naruto, besah sich seine Hände. Seine Fingernägel waren um einiges länger, als sonst. Als er seinen Mund öffnete, spürte er, wie seine Eckzähne gewachsen waren. „Ich weiß nun, was ich tun kann“ dachte er. Ein Hebel hatte sich in seinem Gehirn umgelegt und diese Gewissheit, die ihn gerade durchströmte, kam sicherlich nicht von ihm selbst. Dennoch war er dankbar für dieses Wissen.
 

Er näherte sich Sasuke, sah diesen tief in die Augen. „Es wird jetzt Weh tun, Sasuke. Vertrau mir einfach“ wisperte der Blonde, besah sich nun das Mal. So beugte er sich etwas vor und öffnete seinen Mund, als Sasuke ihm zugenickt hatte. Jedoch kniff der Uchiha-Erbe seine Augen zusammen, wusste schließlich nicht genau, was der Kleine nun vorhatte.
 

Naruto öffnete seinen Mund weiter, bleckte seine Zähne und das rote Chakra trat nun deutlicher hervor. Nochmals überlegte er, ob das hier, was er vorhatte, der Wahrheit entsprach. Doch Zeit, darüber nachzudenken, blieb ihm nicht. Sasuke keuchte noch immer vor Schmerz und diese wollte er ihm nun nehmen.
 

Plötzlich schrie Sasuke auf, spürte, wie Naruto seine Zähne in seine Haut gerammt hatte. Jedoch verging der Schmerz sofort wieder. Seine Hände legten sich auf die Schultern des Blonden. „Naruto…“ brachte er nur raus, spürte ein fremdes Chakra durch seinen Körper strömen. Er überlegte kurz, zu wem es gehören konnte. Naruto’s eigenes Chakra war es nicht, so schloss er daraus, das es dieses Rötliche sein musste.
 

Die Schmerzen, die von dem Mal ausgingen, verschwanden allmählich und Sasuke seufzte erleichtert. Egal, was Naruto da genau tat, er war ihm dankbar. Er spürte, wie sich die Zähne Naruto’s aus seiner Haut entfernten, jedoch eine beruhigende Zunge über die Wunde leckte. Ihm entwich sofort ein Keuchen. „Das ist… Angenehm“ wisperte er, ließ seinen Kopf auf Naruto’s Schulter sinken und schloss seine Augen.
 

Eine Weile saßen sie so da, bis der Kleine von ihm abließ. Noch immer hatte er diesen rötlichen Glanz in den Augen, sah Sasuke prüfend an und seufzte. Der Schwarzhaarige verspürte keine Schmerzen mehr. „Geht es dir besser?“ fragte er, worauf Sasuke seinen Kopf hob. Er sah diese roten Augen und bekam eine leichte Gänsehaut. „Ja, aber… Verwandel dich zurück“. Naruto nickte, versuchte sich nun innerlich zu beruhigen, was ihm nach einigen Minuten auch gelang. Als er seine Augen kurz schloss und dann wieder öffnete, hatten sie wieder ihren natürlichen bläulichen Glanz bekommen.
 

Erleichterung machte sich nun bei beiden breit. „Danke, aber, wie hast du das gemacht?“ wollte der Uchiha-Erbe wissen, befühlte das Mal des Fluches, fand jedoch keine Wunde. Sie musste wieder verheilt sein. Naruto überlegte, fand jedoch keine Antwort darauf. „Keine Ahnung. Es war so, als hätte sich ein Hebel in meinen Kopf umgelegt. Ich habe dann einfach gemacht, was ich für richtig halte“. Kurz darauf, erschien ein verlegendes Lächeln auf Naruto’s Lippen.
 

Dieses Lächeln erwiderte Sasuke rasch, schaute zur Wanduhr und seufzte. „Nach 2 Uhr. Jetzt lass uns besser Schlafen. Morgen haben wir noch einen langen Fußmarsch vor uns“. Nickend stimmte Naruto zu, legte sich hin, wie auch der Schwarzhaarige. Rasch wurde das Licht gelöscht, ehe sich der Blonde bei Sasuke ankuschelte. Schlafen konnte er jedoch nicht, denn er erinnerte sich an die Worte des Fuchsgeistes. Was hieße denn, das ihnen Gefahr drohte? Vielleicht sollte er mit Sasuke darüber sprechen.
 

Als er diesen ansprechen wollte, musste er feststellen, dass dieser bereits schlief. Kein Wunder, wenn man die ganze Zeit Schmerzen verspürte. Naruto wäre sicherlich auch total erledigt gewesen. Eine Weile grübelte der Blonde noch, bis er jedoch selbst, unter der Müdigkeit, einschlief. Seine letzten Gedanken kreisten jedoch um die Sicherheit seines Sasuke.
 

„Ich dachte schon, dass ihr überhaupt nicht mehr Schlafen geht“ wisperte eine Stimme, welche sich dem Bett näherte. Diese Gestalt fixierte sofort den Uchiha-Erben, begann zu Grinsen, als er diesen friedlich schlummern sah. Die Gestalt nahm ihre Kapuze ab und lächelte. Ein Mann, mit gräulichen Haaren und einer Brille, kam zum Vorschein. „Tja, da du deine Rache zurückgestellt hast, muss ich dich mitnehmen, Sasuke. Orochimaru will deinen Körper und wenn du ihn nicht freiwillig folgst, dann eben mit Gewalt“ sprach Kabuto leise weiter, erhob seine Hand und rückte seine Brille zurecht.
 

Nochmals bemusterte er beide Schlafenden genauestens, denn schließlich wollte er keinen wecken. Als er jedoch sah, wie ruhig beide schliefen, versuchte er den festen Griff Naruto’s, welcher seine Arme um Sasuke geschlungen hatte, zu lösen. Dies war jedoch nicht so leicht, wie er sich erhofft hatte. „Nein, ich will noch Ramen, Sasuke“ murmelte der Blonde, begann etwas zu Sabbern. Kabuto wich erschrocken zurück, beruhigte sich jedoch wieder. „Ja, gleich, mein Kleiner“ murmelte nun Sasuke, schmatzte kurz und drehte sich um.
 

„Selbst im Schlaf stehen sie in Verbindung“ schmunzelte Kabuto vor sich hin, sah nun seine Chance, da sich Sasuke selbst aus den Armen des Blonden befreit hatte. Er nahm den Schwarzhaarigen auf die Arme und schritt zum Fenster hinüber, welches die beiden gnädigerweise offen gelassen hatten. Der Grauhaarige warf noch einen kurzen Blick zu Naruto zurück und seufzte. „Tut mir Leid, Naruto, aber wir brauchen Sasuke dringender“. Nach diesen Worten, sprang Kabuto aus dem Fenster und verschwand in der Nacht.
 

Zurück blieb Naruto, welcher nach Sasuke tastete, ihn aber nicht fand. Seine Wärmequelle war verschwunden und so öffnete er schlaftrunken seine Augen. Kurz sah er sich im Zimmer um, fand seinen Liebsten aber nicht. „Sasuke?“ fragte er, bekam jedoch keine Antwort. Eine Weile überlegte er, bis er schließlich aufstand und zum angrenzenden Bad ging. Er klopfte an, doch auch hier bekam er keine Antwort. Wo war denn Sasuke?
 

Dann fiel es ihm wieder ein. „Gefahr?“ fragte er, sah zum Fenster und lief eiligst dorthin. Er sah hinaus, fand aber nichts Verdächtiges. „Sasuke“ schrie er, doch wieder kam keine Antwort. Seine Hände krallten sich ins Fensterbrett, als ihm klar wurde, wie dämlich er doch war. Er hätte nicht einschlafen dürfen und das hatte er nun davon. Er wollte gar nicht wissen, was dem Schwarzhaarigen zugestoßen sein könnte.
 

Rasch zog er sich seine Kleidung an, packte alles zusammen, auch die Sachen seines Freundes und öffnete seine Zimmertür. Mit schnellen Schritten, ging er zur Tür seines Senseis. „Sensei, aufstehen“ schrie er und hämmerte gegen die Tür. Dann ging er weiter, um auch Sakura zu wecken. Sie sollten sofort aufstehen und sich anziehen.
 

Kakashi öffnete verschlafen die Zimmertür und wollte sich schon beschweren, als er sich Naruto besah. „Wo willst du hin?“ fragte er total verschlafen. Naruto jedoch sagte nichts, wollte nur noch Sakura wecken, damit sie endlich los konnten. Wohin eigentlich? Doch da fiel ihm Kakashi ein, welcher doch Pakkun und seine anderen Spürhunde hatte. Auch Sakura öffnete nun die Tür, wollte schon loswettern, als Naruto ihr den Mund zuhielt. „Zieht euch an und packt eure Sachen. Wir müssen Sasuke retten. Er ist weg, beeilt euch“.
 

Nicht nur Kakashi sah Naruto verwirrt an, sondern auch Sakura. „Macht schon, sonst geh ich alleine. Verdammt, jetzt beeilt euch doch“. Verzweiflung schwang in Naruto’s Stimme mit und nun war auch Kakashi Feuer und Flamme. Schnell verzog er sich in sein Zimmer, zog sich an und packte seine Sachen. Sakura tat es ihm gleich. In weniger als 5 Minuten waren sie fertig und der Blonde schien erleichtert zu sein.
 

„Was ist genau passiert, Naruto?“ fragte sein Sensei. Pakkun hatte er gerufen und dieser hatte sogar eine Spur von Sasuke aufnehmen können. „Erkläre ich unterwegs“ meinte der Kleine nur und schon verließen sie Kiri-Gakure, sprangen über viele Äste hinweg, zum nächsten Baum, um so schnell wie nur möglich, voran zu kommen. „Sasuke, halte durch. Ich werde dich retten“ dachte sich Naruto, sprang schneller von Ast zu Ast. Derjenige, der es gewagt hatte, ihn Sasuke weg zu nehmen, würde sich noch wundern.

Rettung!

Kälte umschlang den Körper des Schwarzhaarigen, brachte ihn zum Zittern. Seine Augen zuckten gefährlich und er hatte das Gefühl, als würde er getragen werden. Unmöglich, dachte sich der Uchiha-Erbe und suchte den Blonden auf, wollte dessen Wärmequelle spüren. Er fand eine Wärmequelle, doch es war nicht die des Kleinen. Er rümpfte die Nase und sog die Luft ein. Nein, derjenige, der ihn trug, war nicht Naruto, denn er kannte diesen Geruch nicht.
 

Sein Zittern wurde stärker, bis es unerträglich wurde und er murrend die Augen öffnete. Dunkelheit. Noch immer spürte er den eisigen Wind, welcher um seinen Körper wehte. Jemand trug ihn, bewegte sich mit ihm in rascher Geschwindigkeit. Wo war er? Einige Male musste er blinzeln, bis er endlich ein bekanntes Gesicht erspähte. Die Person schien noch nicht zu wissen, dass er durch diese Kälte wach geworden war. „Kabuto ist ein Verräter“ hallten die Worte des Blonden in seinem Kopf wider. Ja, Naruto hatte ihm damals gesagt, als das mit dem Mal des Fluches zur Sprache kam, das Kabuto ein Verräter sei, aber warum war Sasuke hier, bei diesen?
 

Er versuchte seine Gedanken abzuschütteln, sah sich um und erblickte umstehende Bäume, die rasch an ihnen vorbeizogen. Egal, was hier los war, er musste etwas unternehmen. Nicht auszudenken, was dieser Blödmann mit ihm vorhatte. Kabuto sprang weiter, von Ast zu Ast, hielt nicht an und beachtete den Uchiha-Erben auch nicht. Er hatte seinen Auftrag fast erledigt und gleich würde er zum Treffpunkt angelangen, wo Orochimaru schon sehnsüchtig auf ihn wartete. Dieser wollte endlich den Körper des Schwarzhaarigen beziehen, ob nun mit, oder ohne Gewalt. Orochimaru konnte nicht mehr länger warten, hatte gehofft, das der Uchiha-Erbe von selbst kam, um die nötige Macht zu erlangen, welche er doch begehrte, aber alles Warten hatte keinen Sinn mehr ergeben, als ihn die Nachricht zu Ohren kam, das Sasuke sich verändert hatte. Kabuto hatte beide Jungs stets beobachtet, hatte feststellen müssen, das die beiden mehr, als nur Freunde waren. Ein Grund, warum er das nun durchziehen musste. Kabuto wollte seinen Meister nicht enttäuschen.
 

„Naruto, sag uns bitte, wieso Sasuke etwas passiert sein sollte?“ rief Sakura, versuchte den Blonden einzuholen, schaffte es jedoch nicht. Der Blonde sah über seine Schulter und seufzte, als er Sakura’s fragenden Blick auffing, gleichzeitig aber auch Kakashi’s angespannte Haltung betrachtete. Es war an der Zeit, es ihnen zu sagen. Zwar hatte er Sasuke indirekt versprochen, nichts zu sagen, aber sein Sensei, wie auch Sakura, hatten ein Recht auf die Wahrheit.
 

„Heute Nacht, als wir wieder ins Hotel gekommen sind. Nun ja, eigentlich waren wir gerade dabei… Ähm… Also… Ach, ist doch auch egal“ stammelte Naruto vor sich hin, lief rötlich an und erinnerte sich an Sasuke, welcher ihn verwöhnen hatte wollen. Er achtete nicht mehr auf den Weg und verpasste einen Ast. Noch gerade Rechtzeitig, konnte er sein Chakra auf seine Füße konzentrieren, um sich an einem Baum zu heften. Tief atmete er durch, sprang weiter und seufzte schließlich. Er musste nun klar Denken können, durfte sich von so etwas nicht ablenken lassen. „Jedenfalls hat Sasuke’s Mal auf einmal angefangen zu schmerzen. Ich weiß inzwischen, vom wem er das bekommen hat und na ja… Auch egal. Ich wollte euch bescheid geben, doch das wollte Sasuke nicht“ sprach Naruto weiter, sah vor sich Pakkun, der hin und wieder in der Luft schnüffelte. Hoffentlich bekamen sie Sasuke noch.
 

„Das Mal des Fluches hat angefangen zu Schmerzen? Das ist nicht gut, denn es bedeutet, das Orochimaru in der Nähe ist“ murmelte Kakashi vor sich hin. Sein Blick wurde düster, als er daran dachte, was dieser Mistkerl von Sasuke wollte. Wenn es ihm gelang, dann hatten sie den Schwarzhaarigen verloren. Automatisch sprang er schneller, von Baum zu Baum, war nun direkt neben Naruto und sah diesen aus dem Augenwinkel an.
 

Natürlich bemerkte Naruto sofort, das es wohl wichtig wäre, weiter zu erzählen. „Dann bin ich irgendwie bewusstlos geworden, glaube ich jedenfalls und war bei dem neunschwänzigen Fuchs. Er hat mir erklärt, wie ich Sasuke’s Schmerzen beheben kann und auch, das uns Gefahr drohen würde. Ich hätte Sasuke wecken sollen, aber er hat schon so friedlich geschlafen, nachdem seine Schmerzen verschwunden waren, da habe ich es lieber gelassen. Im Nachhinein ist es wieder meine Schuld. Wenn ihm jetzt etwas passieren sollte, könnte ich es mir Niemals verzeihen“. Sein Sensei nickte verstehend. Zwar hatte er nicht verstanden, warum der Fuchsgeist geholfen hatte, aber das war nun auch unwichtig. Er konnte Naruto’s Sorge verstehen und auch, das dieser sich Vorwürfe machte.
 

„Mach dir keine Sorgen, Naruto. Pakkun? Ist es noch weit und ist jemand bei Sasuke?“. Pakkun drehte sich um. „Ja, da ist jemand bei Sasuke und weit ist es nicht mehr. Wir sollten uns jedoch beeilen, weil in weiterer Entfernung noch eine andere Spur ist“. Kakashi nickte wieder. Er hatte so ein Gefühl, als würde diese Rettungsaktion kein Zuckerschlecken werden. Kurz sah er nach hinten, wo er Sakura sah, welche schon Probleme hatte, mitzuhalten. Hoffentlich kamen sie Heil aus dieser Sache und seinem schwarzhaarigen Schüler ging es noch gut.
 

Er wandte seinen Blick wieder ab, um nach vorne zu schauen. Jedoch sah er im Augenwinkel, wie sich Naruto’s Körper anspannte. Seine Narben an den Wangen waren schon um einiges breiter und wenn man genauer hinsah, konnte man in dessen Augen sehen, wie sie rötlich schimmerten. Ein leises Knurren drang aus Naruto’s Kehle, ehe er nochmals beschleunigte. „Naruto“ rief Kakashi, doch der Kleine hörte nicht auf ihn. Zu groß war dessen Wut, die unaufhörlich stieg. Sakura, die dies aus dem Hintergrund betrachtete, sah nun ein rötliches Chakra, welches den Blonden umgab. Dies hatte sie schon einst gesehen, als Naruto weggelaufen war. Damals, als er die Wahrheit über seine Eltern erfahren hatte. Innerlich hatte sie ein wenig Angst vor Naruto, konnte mit so etwas nicht umgehen. Und trotzdem. Ihre Gedanken kreisten um Sasuke, welcher sich scheinbar in großer Gefahr befand. „Sasuke, hoffentlich geht es dir gut“ betete sie leise.
 

Der Schwarzhaarige überlegte, was er nun tun konnte. Immerhin wusste er nicht, wie Stark sein Gegner war, welcher ihn noch immer trug. Zur Sicherheit hatte er seine Augen wieder geschlossen, wollte seinen Feind in Sicherheit wiegen und in einem günstigen Zeitpunkt aus dem Hinterhalt angreifen. Dann stoppte Kabuto plötzlich, blieb auf einer Lichtung stehen und legte den Schwarzhaarigen ab. Zwar verstand Sasuke nicht, warum der Grauhaarige angehalten war, doch jetzt hatte er seine Chance.
 

Mit einem gekonnten Sprung, sprang er zurück, musste sich allerdings hinknien, weil sein rechtes Bein wie gelähmt war. Prüfend strich er sich über die Wade, konnte aber kein Gefühl darin spüren. Wieso fühlte sich sein Bein so taub an? Er warf Kabuto einen hasserfüllten Blick zu und sah sich weiter um. „Mist, ich kann mich nicht aufrichten, egal, wie sehr ich es versuche. Was hat dieser Bastard mit mir gemacht?“ fragte er sich gedanklich.
 

„Ich habe mir gedacht, dass du irgendwann zu dir kommst und habe dein Bein gelähmt, damit du nicht abhaust, Sasuke. Keine Sorge, das wird bald wieder vorbeigehen, sobald Orochimaru sich deines Körpers bemächtigt hat“. Der Schwarzhaarige knurrte gefährlich. Toll. Er saß hier fest, konnte sich kaum bewegen und musste sich so etwas anhören. Nicht mal eine Waffe hatte er bei sich und Jutsus anzuwenden, wäre zu gefährlich. Kabuto könnte ihnen problemlos ausweichen. „Meinen Körper? Tze, Orochimaru kann mich mal Kreuzweise“ blaffte er, wollte sich seiner inneren Angst, die langsam in ihm hoch kroch, nicht anmerken lassen. Ob Naruto und die anderen wussten, das er nicht mehr im Hotel war? „Naruto… Beeil dich“ flehte er innerlich, hoffte, das sein Team schon auf dem Weg war.
 

Pakkun sah nach hinten zu seinen Meister. „Sie haben angehalten. Wir sollten uns nun unbemerkt anschleichen“ erklärte er rasch, worauf Kakashi nickte. Jedoch ging Naruto’s Temperament, welches er nun hatte, mit ihm durch. Nein, er würde sich nicht anschleichen, sondern einfach angreifen. „Orochimaru…“ zischte er gefährlich, sprang weiter und weiter, überhörte die Warnungen, die sein Sensei ihm zurief. Nein, er wollte Sasuke retten. Jetzt.
 

Schon bald konnte er eine Lichtung sehen, sah Kabuto dort stehen, etwas weiter entfernt Sasuke, welcher zitterte. Der Blonde wusste nicht, ob sein Sasuke aus Angst, oder vor Kälte zitterte, vermutete mal stark beides. Hinter einem Baum, blieb er stehen, formte ein Fingerzeichen und rief „Schattendoppelgänger“. Diesmal waren es unzählige, welche sich sofort, hinter den umliegenden Bäumen versteckten. Alle warteten sie auf ein Signal, welches der echte Naruto geben sollte.
 

Kakashi und Sakura kamen nun auch endlich an. Pakkun hatte sich zurückgezogen, denn Kakashi wollte nicht, das seinem vertrauten Geist etwas passierte. Sie hatten ja ihr Ziel erreicht und nun sah der Kopierninja auch einige Naruto’s hinter den Bäumen versteckt. Tief atmete er aus, beruhigte sich, da er geglaubt hatte, dass der Kleine einfach ohne Plan angreifen wollte.
 

„Jetzt“ rief Naruto und alle, er mit einbezogen, sprangen aus ihrem Versteck, kesselten Kabuto ein. „Du… Ich warne dich. Fass Sasuke nur einmal mit deinen dreckigen Pfoten an und du lernst die Hölle auf Erden kennen“ zischte ein Doppelgänger Naruto’s. Kabuto begann zu Lächeln, schob seine Brille wieder zu Recht und stellte sich in Angriffsposition. „Naruto, ich hätte wissen müssen, das du aufwachen würdest. Hast du aus unseren letzten Kampf nichts gelernt? Du bist mir nicht gewachsen“. Wieder ein scheinheiliges Lächeln, welches auf Kabuto’s Züge erschien.
 

Sasuke atmete erleichtert aus, war jedoch ziemlich erstaunt, über Naruto’s Worte. So wichtig war er ihm also, dass er solch eine Drohung aussprach? Neben ihm hockte ein Naruto sich nieder, welchen er kurz musterte. Diese Augen. Sie strahlten soviel Hass aus, dass es schon fast beängstigend war. „Bist du ein Doppelgänger?“ fragte Sasuke leise. Ein kurzes Lächeln erschien auf Naruto’s Lippen, ehe er Sasuke seine Jacke über die Schultern legte. „Nein, ich muss dich doch mit meinen Leben beschützen“. Der Schwarzhaarige krallte sich in die Jacke, zog sie enger um sich und lächelte ebenfalls leicht. Wieso tat Naruto so etwas immer wieder? Obwohl, er selbst würde es auch immer wieder tun, sein Leben für den Blonden aufs Spiel setzen.
 

Kabuto sah sich um, entdeckte nun auch den Naruto, welcher sich neben Sasuke kniete und ihn scheinbar schützen wollte. „Das ist der Echte, keinen Zweifel“ dachte sich der Grauhaarige. Nochmals betrachtete er die Doppelgänger, welche nichts unternahmen. Sie schienen auf einen Fehler seinerseits zu warten, doch darauf konnten sie warten, bis sie Schwarz wurden.
 

„Sieh an? Kabuto, du solltest doch darauf achten, das dir Niemand folgt“ ertönte eine verhasste Stimme, die den Blonden nur noch mehr Wut in sich aufsteigen ließ. Sasuke sah in die Richtung, aus der die Stimme kam und stockte, er als er die Gestalt erkannte. Schon einst hatte er große Angst verspürt, weil dieser Feind einfach nur beängstigend wirkte. Ohne, das er es wollte, begann er zu Zittern, krallte seine Hände noch mehr in die Jacke.
 

„Orochimaru? Du bist spät dran“ lächelte Kabuto, machte eine schnelle Bewegung und erledigte die Doppelgänger. Naruto begann zu Knurren, stand auf und stellte sich vor Sasuke hin. Zwei Kunai’s zog er aus seiner Tasche und hielt sie schützend vor sich, um in Falle eines Falles angreifen zu können. Seine Wut stieg an, als Orochimaru ins Mondlicht trat.
 

„Sasuke, Sasuke… Was ist aus deiner Rache geworden? Willst du deinen Bruder nicht mehr töten? Ich könnte dir diese Macht geben“ erklang wieder Orochimaru’s Stimme, hoffte dadurch, ohne Gewalt, sich des Uchiha-Erben Körpers zu bemächtigen. Der Schwarzhaarige ließ die Jacke los, hielt sich seine Ohren zu. Er wollte das alles nicht hören, wollte vergessen, was ihm doch immer wieder gelang. Wieso stachelte dieser Dreckskerl ihn nun wieder an? „Hör auf“. Nur leise brachte er die Worte über die Lippen, ehe wieder Erinnerungen durch seinen Kopf gingen. Alles, was er mit seinen Bruder erlebt hatte und dann diese eine Nacht, die alles, was sie einst verbunden hatte, zerstörte. Ohne, das er es wollte, liefen ihm die ersten Tränen an den Wangen hinab, suchten sich einen Weg zum Boden.
 

Naruto bemerkte, wie Sasuke dies quälte. Er steckte seine Kunai’s wieder ein und schloss kurz seine Augen. Nein, mit Kunai’s, oder anderen Mitteln, konnte er nicht gegen seine Feinde bestehen. „Sasuke, beruhige dich. Er wird dich nicht bekommen. So lange ich hier stehe und Lebe, wird er dir kein Haar krümmen“ zischte der Blonde, öffnete seine Augen wieder und spürte, wie das rote Chakra sich vermehrte. Er beugte sich vor und stand nun auf allen Vieren. Der erste Schweif bildete sich aus dem rötlichen Chakra.
 

„Naruto scheint die Macht des neunschwänzigen Fuchses zu nutzen. Das wird ein schwieriger Kampf, aber es nicht unmöglich, ihn zu besiegen“ murmelte Kabuto vor sich hin, konzentrierte sein Chakra in den Händen und stellte sich ebenfalls wieder in Angriffsposition. Beide sahen sich in die Augen und warteten auf den Angriff des anderen.
 

Kakashi und Sakura schlichen sich näher ran. Die Feinde waren abgelenkt, durch Naruto’s Erscheinung und so konnten sie vielleicht Sasuke dort wegholen. „Sakura, bleib hier und warte“ erklärte Kakashi und schob sein Stirnband hoch. Sein linkes Auge hatte bereits das Sharingan aktiviert, mit welchen er nochmals zum Schlachtfeld sah. Sasuke schien sich nicht rühren zu können, warum auch immer.
 

Die Rosahaarige nickte, sah selbst gespannt zu Naruto, welcher sich Kabuto entgegenstellte. Wieso lief Sasuke nicht weg, oder half dem Blonden? Dann bemerkte sie, wie der Schwarzhaarige zitterte, sich ab und an über seine Wade strich und versuchte, aufzustehen, was ihm allerdings nicht gelang. Irgendetwas stimmte nicht, das spürte sie.
 

Sasuke hatte sich auf die Worte hin, die Naruto ihn gesagt hatte, wieder unter Kontrolle, versuchte sein Bestes, um aufzustehen, jedoch wollte sein Bein nicht so, wie er es wollte. „Verdammt“ fluchte er leise. Er wollte nicht nur zusehen, wollte Naruto helfen.
 

Kakashi warf einige Kunai’s aus seinem Versteck, sprang dann weiter zu dem nächsten Ast und blieb hinter dem Stamm stehen. Wie erwartet, wehrte Kabuto seine Geschosse ab. Wenn Kakashi ehrlich war, fühlte er sich im Moment ziemlich hilflos. Er sollte seinen Schülern helfen, doch gegen Orochimaru, der im Moment nicht Kämpfen konnte. Moment. „Das ist es“. Er sprang weiter, um das Geschehen herum, bis er hinter Orochimaru kam und erschuf einen Doppelgänger. Diesen schickte er vor, wollte erstmal Testen, ob es Sinn machte, sich selbst zu zeigen.
 

Kakashi’s Doppelgänger schlich sich weiter, zog ein Kunai aus seiner Tasche und vermied jegliches Geräusch, um nicht entdeckt zu werden. Gerade, als er Orochimaru von hinten überraschen wollte, sprang Naruto los. Mit irrer Geschwindigkeit, attackierte er Kabuto, fuhr seine Krallen aus und warf den Grauhaarigen zu Boden.
 

Kakashi nutzte diese Chance und nahm Orochimaru in den Schwitzkasten, hielt diesem sein Kunai an den Hals. „Keine Bewegung, sonst rutscht meine Hand aus“ zischte er in dessen Ohr. Orochimaru konnte seine Hände nicht mehr bewegen, da sie von Kakashi festgehalten wurden, blieb vorerst regungslos stehen. Dennoch musste er über diese Situation Lächeln.
 

Kabuto landete erneut auf den Boden, hatte mit solcher Geschwindigkeit nicht gerechnet und schon gar nicht, mit solcher Kraft. „Unglaublich“ wisperte er, sprang wieder auf und wartete auf Naruto, welcher nicht lange auf sich warten ließ. Durch Hilfe eines Doppelgängers hatte dieser sein Rasengan erschaffen, wollte Kabuto damit in die Knie zwingen. Es war gefährlich, das wusste Naruto, aber er durfte nicht verlieren, wollte nicht verlieren, wollte Sasuke um jeden Preis, den er vielleicht zahlen musste, beschützen. Nochmals konzentrierte der Grauhaarige Chakra in seinen Händen, wartete auf den richtigen Augenblick. Der Blonde wich aus, schickte einen Doppelgänger vor, welcher sofort verpuffte, als dieser von den Händen Kabuto’s berührt wurde. Wie sollte Naruto nur an diesen Feind rankommen, ohne berührt zu werden? Ohne, das er es merkte, wuchs ihm sein zweiter Schweif, aus dem rötlichen Chakra.
 

Der Grauhaarige lächelte, ebenso Orochimaru, welcher sich noch immer im Schwitzkasten befand. Dennoch musste er zugeben, Naruto war beeindruckend. Er kämpfte verbissen, um das zu Schützen, was Naruto Lieb war. Doch alles Kämpfen würde nicht reichen, denn Kabuto war mächtiger.
 

Nochmals griff der Blonde an, hatte gehofft, eine Schwachstelle entdeckt zu haben, musste jedoch einsehen, dass es ein Fehler gewesen war. Er konnte nicht mehr ausweichen, streckte seine Hand mit dem Rasengan aus, um sich wenigstens etwas zu schützen. Als Naruto nahe genug dran war, wich Kabuto aus, grinste überlegen und legte seine Hände auf Naruto’s auf Beine, entfernte sie rasch wieder und legte seine rechte Hand auf dessen Brustkorb.
 

„Naruto“. Erschrocken darüber, nahm Sasuke all seine Kraft zusammen und schaffte es, sich endlich zu erheben. Zwar war sein rechtes Bein taub, doch er würde nicht aufgeben. Egal, wie viel Angst er nun hatte, egal, was mit ihm passierte. Er musste Naruto helfen.
 

Naruto stand einfach nur da, sah Kabuto hasserfüllt an, keuchte jedoch im nächsten Moment. Seine Beine knickten ein und er war sich gezwungen, nach Luft zu ringen. Jedoch war das nicht so einfach, wie er sich erhoffte. Das Luftholen fiel ihm sichtlich schwer, ehe er nach vorn sackte und auf dem Boden fiel und liegen blieb. Das rötliche Chakra zog sich augenblicklich zurück und der Blonde kniff verärgert die Augen zusammen. „Der gleiche Fehler“ murmelte er, sah schon teilweise verschwommen. Er schloss seine Augen und gab sich der Schwärze hin, die nach ihm griff. Er hatte versagt, schon wieder, hatte wieder einmal nicht das Schützen können, was ihm Teuer erschien.
 

Kakashi sah ebenfalls erschrocken zu seinem Schüler, biss jedoch die Zähne aufeinander. „Was hat Kabuto mit ihm gemacht?“ zischte er bedrohlich. Orochimaru begann leise zu Lachen, ehe er seinen Kopf etwas drehte. „Kabuto hat ein großes Wissen in der Medizin, Kakashi. Wahrscheinlich hat er einige Organe von den Kleinen lahmgelegt. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis er stirbt. Welch tragisches Ende“. Das reichte dem Kopierninja, zog das Kunai enger und durchtrennte die Halsschlagader seines Feindes. Wie er aber Orochimaru kannte, würde das nichts bringen. Zu viele Jutsus kannte dieser, um sich aus solch einer Situation zu befreien. Dann widmete er sich Kabuto, welcher nahe beim Blonden stand.
 

Kabuto besah sich den leblosen Körper seines Meisters und lächelte. „Okay, für heute sollte es genug sein. Seid gewarnt, wir werden Sasuke schon noch bekommen“ und mit diesen Worten, verschwand Kabuto. Natürlich wäre es ein leichtes gewesen, die Konoha-Ninja’s zu erledigen, doch Orochimaru hatte ihn zurück beordert. Wahrscheinlich würden sie einen neuen Plan aushecken.
 

Sasuke humpelte zu Naruto, ließ sich neben diesen auf die Knie fallen und seufzte. „Naruto, hörst du mich?“ fragte er, tastete nach den Puls, welcher nur Schwach vorhanden war. Dann befühlte er dessen Brust, auch nur ein schwacher Herzschlag war zu spüren. Panik stieg in Sasuke auf, ehe er seinen Sensei ansah, welcher aus seinem Versteck kam. „Schnell, machen sie was“ schrie er seinen Sensei an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Sie konnten nichts tun, denn sie waren keine Heiler, oder sonst was.
 

„Was ist mit ihm?“ ertönte nun Sakura’s Stimme, kniete sich neben Naruto nieder und befühlte, wie Sasuke zuvor, Naruto genauestens. Kakashi trat nun auch näher und besah sich diese Untersuchung. Irrte er sich, oder machte Sakura dort wirklich eine Untersuchung, wie es Tsunade tun würde? Nun wurde ihm bewusst, warum Sakura tagsüber meistens Nie entbehrlich war. Sollte Tsunade etwa? Nein, oder vielleicht doch?
 

„Okay… Seine Lunge funktioniert nicht richtig und seine Beinmuskulatur wurde gelähmt“ erklärte Sakura im sachlichen Ton, was den Schwarzhaarigen erstaunte. Dann legte die Rosahaarige ihre Hände auf Naruto’s Brust und begann, grünliches Chakra auf dessen Körper zu übertragen. Nicht nur Sasuke, sondern auch Kakashi waren gespannt. „Du kannst Heilen, Sakura?“. Verblüffung schwang in Sasuke’s Stimme mit, ehe Sakura etwas lächelte. „Na ja… Ich bin noch in der Ausbildung. Ich stehe euch immer im Weg, wenn es gefährlich wird und deshalb lerne ich die Heilung. Tsunade ist eine gute Lehrmeisterin“.
 

Sie beendete das schmieden von Chakra und wandte sich Naruto’s Beinen zu, welche die gleiche Behandlung bekamen. Als auch das beendet wurde, besah sie sich Sasuke, welcher erklärte, dass sein Bein sich taub anfühlte. Das wurde selbstverständlich ebenfalls behoben. „Super Leistung, Sakura“ lächelte Kakashi, worauf die Rosahaarige rötlich anlief. Sasuke stimmte dem mit einem Nicken zu, kramte in seiner Tasche herum, um sich anzuziehen.
 

Als der Schwarzhaarige vollständig angezogen war, zog er dem Blonden seine Jacke wieder über, welche er vor kurzen noch über seine eigene Schulter getragen hatte. Daraufhin nahm er Naruto in die Arme, blieb erstmal sitzen und wartete, dass der Kleine wieder wach wurde. „Du Blödmann“ hauchte er leise, senkte seinen Blick und betrachtete das entspannte Gesicht seines Kleinen. Was wäre nur passiert, hätte Sakura nicht Heilen können? Darüber wollte er gar nicht nachdenken, war einfach nur froh, dass es Naruto nun gut ging.
 

„Wir sollten noch etwas hier bleiben. Seid aber wachsam. Wer weiß, ob Kabuto, oder Orochimaru nochmals zurück kommen“ erklärte Kakashi, schob sein Stirnband wieder über sein linkes Auge und setzte sich dem Schwarzhaarigen gegenüber. Ein einstimmiges Nicken bekam er von seinen Schülern und nun wartete jeder der Drei, auf Naruto’s Erwachen.
 

Lange ließ dieser nicht auf sich warten, öffnete seine Augen und blinzelte ein paar Mal. Als erstes erblickte er Sasuke, welcher ihn besorgt musterte. Ein Lächeln zierte seine Lippen, da es dem Schwarzhaarigen scheinbar gut zu gehen schien. „Du bist so ein Blödmann. Mach das nicht noch mal, mir so einen Schrecken einzujagen“ maulte Sasuke, drückte jedoch den Kleineren an seine Brust. Wie erleichtert er im Moment war, konnte er einfach nicht beschreiben.
 

Jedoch war auch Naruto erleichtert, atmete den Geruch seines Liebsten ein und seufzte. „Du bist doch selbst ein Blödmann. Immerhin hast du mir auch einen Schrecken eingejagt, als du dich vor die Kunai’s geworfen hast“ murmelte der Blonde vor sich hin. War doch auch so. Sasuke hatte ihn gerettet und nun hatte Naruto es auch getan, egal, zu welchem Preis. Sasuke lächelte leicht. Ja, damals hatte er einfach gehandelt, hatte nicht an sein Leben gedacht, weil der Blonde in Gefahr gewesen war. Und er würde nicht zögern, es jederzeit wieder zu tun.
 

Lange saßen sie noch so da, bis Kakashi sich erhob und zum dämmernden Himmel aufsah. Es wurde langsam hell. „Wir haben zwar nicht sonderlich viel geschlafen, aber… Wir sollten nun nach Konoha aufbrechen“. Wieder bekam er ein einstimmiges Nicken, woraufhin sich seine Schüler erhoben. Naruto keuchte erschrocken, fasste sich an seine Beine und sackte wieder ein. „Ich kann nicht laufen… Meine Beine fühlen sich wie Pudding an“ erklärte er murrend. Sakura seufzte gequält. „Tut mir Leid. Ich bin noch in der Ausbildung und da mache ich noch ein paar Fehler“ lächelte sie verlegen, streckte auch ihre Zunge raus.
 

Naruto verstand nichts, blieb jedoch nicht lange im Dunkeln, als Sasuke es ihm erklärte. Verwunderung spiegelten sich in die blauen Augen des Blonden, musterte Sakura eingehend. „Das ist Cool, Sakura“ lächelte er schließlich, wurde im nächsten Moment hochgehoben und fand sich in den Armen des Schwarzhaarigen wieder. „Ich trage dich, nützt ja nichts, du Loser“ neckte er Naruto, worauf dieser zu Zappeln begann. „Sei doch still, Sasuke, du Mistkerl“ schrie er rum.
 

So machte sich Team 7 auf den Weg nach Konoha zurück, legten ab und zu Pausen ein und Naruto konnte sich langsam auch wieder selbst fortbewegen. Am Anfang war es noch etwas unsicher gewesen, doch dann ging es wieder sehr gut. Er war einfach nur froh, dass er seinen Sasuke retten konnte. Schließlich hatte er bis zum letzten gekämpft und hätte Kabuto nicht solche miesen Tricks angewendet, hätte er diesen vielleicht auch besiegen können.
 

Doch alles Grübeln half nichts, denn es war nun mal so passiert und es ließ sich nicht mehr ändern. „Ich werde härter trainieren und das nächste Mal… Dann wird er mich nicht besiegen“ spornte sich der Blonde gedanklich an. Sein Entschluss stand fest. Nicht noch mal würde er auf diesen Trick reinfallen. Wie hieß es doch so schön? Alle guten Dinge waren Drei?

Gegen Abend erreichten sie Konoha, waren heilfroh, das sie wieder im Dorf waren, wobei der Blonde erstmal einen anderen Weg einschlug, als den zur Hokage. „Naruto“ rief Kakashi, doch auch diesmal stellte der Blonde sich taub. „Ich komm gleich mit ihm nach“ erklärte Sasuke und ging dem Kleinen hinterher.
 

Wo er ihn schließlich fand, war im seinen Stammlokal. „Ramen, mehr hast du wirklich nicht im Kopf“ maulte Sasuke, setzte sich neben den Kleinen und seufzte. „Das stimmt nicht, gleich nach den Ramen kommst du?“ grinste Naruto, schlürfte seine Nudeln einfach weiter. Der Schwarzhaarige sah leicht angesäuert aus, wandte demnach seinen Blick vom Blonden ab. „Tze, nach den Ramen nur? Okay, hab ich auch verstanden“. Der Kleine ließ sich davon nicht beirren, wusste doch selbst, dass der Uchiha-Erbe nur so tat, als wäre er beleidigt. So saßen sie vorerst schweigend da. Gleich mussten sie wirklich noch zu Tsunade, das wussten beide.

Versüßung in der Nacht!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gefühlsausbruch!

Am nächsten Morgen, als Naruto die Augen öffnete, fand er eine leere Betthälfte neben sich. Wo war Sasuke? Er rieb sich seine Augen und richtete sich auf, um auf die Uhr zu sehen. Es war erst kurz nach 9 Uhr, also noch relativ früh und da Team 7 frei bekommen hatte, konnten sie ohnehin ausschlafen. Gähnend streckte sich Naruto, warf die Bettdecke beiseite und kroch aus dem Bett. Musste er sich nun Sorgen machen um Sasuke? Sonst blieb er immer noch liegen und wartete, bis der Blonde wach wurde.
 

Sofort war er hellwach. Was war, wenn Orochimaru, oder Kabuto wieder da gewesen waren? Nein, das wollte er nicht wahrhaben. Bestimmt war alles in bester Ordnung und Sasuke konnte auch gut auf sich selbst aufpassen. Nichts desto trotz, zog er sich rasch seine Klamotten an und legte sein Stirnband um. Das von Sasuke lag noch auf den Nachttisch. Er strich mit seiner Hand darüber und seufzte schließlich. „Ich mache mir viel zu viele Sorgen um den Spinner. Wahrscheinlich ist er schon beim Frühstück, oder macht was weiß ich“ redete sich Naruto ein, begann nun zu Grinsen. Genau, alles war in bester Ordnung.
 

Der Kleine öffnete die Tür und schritt auf den Gang. Alles war ruhig und er vermutete, das Sasuke nicht zu Hause war. Nun, eigentlich war selbst der Uchiha-Erbe immer sehr ruhig, es sei dem, sie stritten sich, aber selbst das war weniger geworden. Kurz verschwand er ins Bad, um sich für den Tag zu Recht zu machen. Als dies erledigt war, ging er die Treppe runter und schlug den Weg zur Küche ein. Wie er es sich gedacht hatte, stand sein Frühstück schon bereit, aber auch hier war keine Spur von Sasuke. Bevor er weiter suchen musste, besah er sich einen Zettel, welcher neben seinen Teller stand.
 

„Naruto,

ich komme gegen Abend wieder nach Hause. Mach dir keine Sorgen, du Blödmann.
 

Sasuke“
 

Naruto verengte seine Augen. Tolle Nachricht und das Blödmann hätte Sasuke sich ruhig klemmen können. Murrend legte er den Zettel beiseite. Egal, wo sein Liebster nun war, heute Abend kam er ja wieder, also kein Grund sich Sorgen zu machen. Grinsend verspeiste er ein wenig Reis und sogar Ramen standen auf den Tisch, welche er nur warm machen musste.
 

Satt und gut gelaunt, ging er ins Wohnzimmer. Jetzt, wo er hier so alleine war, wusste er gar nichts mit sich anzufangen. Sonst war Sasuke immer hier und dann konnten sie wenigstens reden, oder sich dumm anstarren, oder ganz andere Dinge tun. Als er so an andere Dinge dachte, lief er rötlich an. Ja, die letzte Nacht hatte ihm Gefallen und wenn Sasuke so weiter machte, würde Naruto bald willenlos in seinen Armen liegen, alles mit sich machen lassen. Schon seltsame Vorstellung, musste sich der Blonde eingestehen, aber dieses Gefühl war überwältigend gewesen.
 

Naruto setzte sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Nichts lief, außer irgendwelchen Nachrichten, die ihn eh nicht interessierten. So starrte er mehr, oder auch weniger, lustlos zum Fernseher. Sein Blick schweifte jedoch ab, zur Kommode hin, auf welchen die Fotos standen. Irrte er sich, oder war da ein Bild verschwunden? Naruto stand auf, um sich besser orientieren zu können. Ja, da fehlte ein Foto, welches er sehr süß fand. Ein Bild, auf den Sasuke mit Itachi zu sehen war. Auf dem Bild war der Schwarzhaarige noch ganz klein und lachte sogar, war ja etwas, was sehr selten bei diesem vorkam. Wo war es nur? Hatte Sasuke es vielleicht mitgenommen? Und wenn ja, warum?
 

„Wieso sollte er das Bild mitnehmen? Man ey, jetzt mache ich mir schon wieder Sorgen, das ist schon nicht mehr wahr“. Wütend über sich selbst, raufte sich Naruto durch sein blondes Haar. Er wollte sich einfach keine Gedanken mehr um Sasuke machen. Aber trotzdem, wie sehr er sich bemühte, es ging nicht. Da gab es ein Gefühl, welches sich Liebe schimpfte und ihn zur Sorge trieb.
 

Etwas Unverständliches in sich hinein murmelnd, ging er schließlich zur Haustür, schaltete vorher noch den Fernseher aus und räumte das Geschirr in die Spüle. Ablenkung, die brauchte er nun und die würde er vielleicht bekommen, wenn er durch das Dorf lief. Vielleicht sah er ja auch den Schwarzhaarigen irgendwo. „Ich habe gar keinen Schlüssel, wenn ich wieder herkommen will“ fiel es ihm ein, als er die Tür hinter sich schließen wollte. Sollte er sie offen lassen, oder schließen? Schließlich schloss er sie hinter sich, wollte keinen Ärger bekommen, auch wenn dieses Viertel Sasuke ganz für sich hatte. Musste er eben den ganzen Tag im Dorf bleiben.
 

Als er durch das Viertel streifte, sah er sich das erste Mal intensiver um, als sonst. Es war alles so ausgestorben und er fragte sich, ob Sasuke sich nicht auch immer einsam gefühlt haben musste. Schließlich wohnte dieser, wie er selbst, auch schon immer allein, bis Naruto bei ihm eingezogen war. „Mh…“ entwich es dem Blonden, verschränkte seine Arme hinter den Kopf und ging einfach weiter, Richtung Marktplatz. Jetzt war Sasuke, wie auch er, nicht mehr allein. Sie hatten sich und würden immer füreinander da sein.
 

Dort angekommen, wurde er von einigen Dorfbewohnern bemustert. Diesmal waren es keine verachtenden Blicke, welche er immer zu spüren bekam. Wie vor einigen Tagen, wurde er neugierig bemustert, wahrscheinlich stellten sich auch einige Fragen dazu, wo denn der Uchiha-Erbe war, weil dieser doch sonst immer mit Naruto durch die Straßen zog. Was war denn so schlimm daran, das Naruto einmal ohne Sasuke hier war? Kopfschüttelnd ging er einfach weiter, ignorierte diese neugierigen Blicke.
 

Doch lange blieb es nicht ruhig um ihn, denn er hörte Getuschel, welches ihn interessierte. „Habt ihr den jungen Uchiha heute Morgen gesehen? Er soll total aufgelöst in den Park gegangen sein“. Der Blonde blieb stehen, senkte seinen Blick. Aufgelöst? Im Park? Was war denn jetzt schon wieder passiert? Okay, nun machte er sich wirklich Sorgen, denn dies war nicht mehr außer acht lassend.
 

„Hey Naruto, heute alleine unterwegs?“ erklang eine vertraute Stimme hinter den Blonden. Er drehte sich um und sah in die hellen Augen Neji’s. Ein kleines Lächeln spiegelte sich auf dessen Züge wieder, doch warum, das wusste Naruto nicht, wollte es im Augenblick auch nicht wissen. „Ja schon, aber ich suche Sasuke. Ich habe gerade seltsame Dinge gehört, die mich beunruhigen“. Der Blonde wollte es nicht weiter ausbauen, denn das wäre Sasuke gegenüber nicht fair, so fand er jedenfalls.
 

Neji nickte verstehend, hatte er doch den Uchiha-Erben auch schon gesehen und dieser sah nicht gerade aus, als würde er Glücklich sein. „Er ist im Park, sitzt alleine auf einer Bank und heult. Frag mich nicht, warum er das tut. Er starrt auf ein Bild, ist nicht ansprechbar. Sensei Gai hat es versucht, Lee und ich auch, aber keine Reaktion. Als wäre er überhaupt nicht hier“. Naruto riss erschrocken die Augen auf. Sein Sasuke weinte? Starrte ein Bild an? Sei nicht ansprechbar? „Er wird doch nicht… Nein, er will ja meine Hilfe, aber warum dann?“. Noch mehr Gedanken schwirrten Naruto durch den Kopf, doch das musste er sich selbst ansehen.
 

„Danke, ich werde mich um ihn kümmern. Vielen Dank, das du es mir gesagt hast“ lächelte Naruto, wank Neji noch kurz zu und rannte auch schon los. Das „Kein Problem“ hörte er schon gar nicht mehr. Für ihn zählte nur eines, er wollte zu Sasuke. Er weinte. Wegen Itachi. „Jetzt gibt es keine Zweifel mehr. Sasuke will seinen Bruder zurück. Na hoffentlich verrennt er sich da in nichts. Ich will nicht, dass er enttäuscht wird“ schoss es dem Blonden durch den Kopf, bog ab und sah von weiten schon den kleinen Park, den das Dorf hatte.
 

Bevor er diesen jedoch betreten konnte, kamen ihm Kakashi und Sakura entgegen, beide mit unendlicher Trauermiene. „Naruto?“ fragte Sakura, atmete erleichtert aus, als sie den Blonden erblickte. Kakashi hob ebenfalls seinen Blick, heftete diesen nun ebenfalls an den Blonden, welcher außer Atem vor ihm und Sakura stehen blieb. „Hallo Naruto“ grüßte er kurz.
 

„Hallo Leute… Ihr habt Sasuke gesehen, nicht wahr? Stimmt es, was man im Dorf sagt?“ fragte Naruto auch schon los. Dadurch, das Sakura ihren Kopf hängen ließ, waren seine Fragen schon beantwortet. „Ja, auch uns antwortet er nicht. Er ist völlig apathisch… Selbst Tsunade hat es versucht, doch er ist still. Außer Schluchzer kommt nichts über seine Lippen“ erklärte Sakura leise. So hatte sie ihn noch Nie gesehen, konnte damit auch nicht recht umgehen, wo der Uchiha-Erbe sich doch Nie etwas anmerken ließ. Etwas Schlimmes musste passiert sein.
 

„Er hat ein Bild von Itachi und sich in den Händen. Was ist mit ihm passiert, Naruto?“ kam es nun von Kakashi. Naruto schüttelte jedoch nur den Kopf. „Wenn ich das wüsste. Wenn ich ehrlich bin, habe ich zwar eine Vermutung, aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich werde mich schon um ihn kümmern“. Nochmals lächelte Naruto, ging an die beiden vorbei, worauf sich sein Lächeln auflöste. Unfassbar. Sasuke litt also so sehr darunter? Was war denn so schlimmes passiert, das er sich nun so hängen ließ? Der Blonde grübelte und grübelte, konnte es sich aber wirklich nicht erklären. Okay, gestern Abend hatte Sasuke sich so seltsam verhalten, unter der Dusche jedenfalls. Danach war wieder alles in Ordnung gewesen, oder? Naruto seufzte. Der Uchiha-Erbe würde immer ein Rätsel sein, egal, wie gut man ihn kannte.
 

Lange lief er einen Weg entlang, hoffte den Schwarzhaarigen bald zu finden. „Was soll ich dann nur sagen? Er wollte ja nicht, das ich mir Sorgen mache, aber wenn er alles in sich rein frisst, dann beunruhigt mich das schon“. Seufzend ging Naruto weiter. Gleich würde er sich selbst ein Bild davon machen können.
 

Und endlich sah er Sasuke, ganz allein auf einer Bank sitzend, in den Händen das Foto, welches bei ihm zu Hause fehlte. Sein Gesicht konnte Naruto allerdings nicht sehen, nur Tränen, die an dessen Kinn hinab tropften. „Oh Gott, das ist schlimmer, als sonst. Er gibt nicht viel von sich preis, aber das?“. Naruto’s Schritte wurden schneller, bis er direkt vor Sasuke zum Stehen kam.
 

„Sasuke“ wisperte er, jedoch bekam er keinerlei Antwort. Was sollte er machen? Vielleicht erstmal sich setzen und dann weitersehen. So setzte er sich neben den Schwarzhaarige, sah auf das Bild und dann zu Sasuke’s Gesicht. Nur Tränen. „Sasuke, was ist passiert?“ wollte Naruto wissen, doch wieder kam keine Antwort.
 

Neji hatte Recht. Er sprach nicht, schien mit seinen Gedanken soweit weg zu sein, dass er für diese Welt nicht mehr existierte. Wenn der Blonde ehrlich war, fühlte er sich im Moment total überfordert, denn er kannte Sasuke so nicht. Das er ab und zu mal weinte, war ja schon okay, aber das hier? Es glich einer Depression. Vorsichtig legte er seine Hand auf Sasuke’s Schulter, drückte leicht zu, um vielleicht so zu ihm durchzudringen. Aber auch das half nichts, wie er feststellen musste.
 

„Hey… Was ist denn passiert? Ich mache mir Sorgen um dich, Sasuke. Hast du schlecht geträumt, oder warst du in den verbotenen Raum?“. Wieder keine Antwort und so langsam gingen Naruto die Ideen aus. Wie sollte man jemanden wieder ins Diesseits holen, wenn dieser sich verbarrikadierte? Da fiel ihm etwas ein und er hoffte, dass es funktionierte.
 

„Tut mir Leid“ entschuldigte er sich im Voraus schon, holte mit seiner Hand aus und traf Sasuke’s rechte Wange. Sofort wurde er erschrocken angesehen, nicht verstehend, wofür diese Ohrfeige gewesen war. „Tschuldige, aber du warst nicht ganz bei dir und ich mache mir Sorgen. Was ist passiert, Sasuke? Wieso weinst du und warum hast du das Bild bei dir?“.
 

Sasuke brauchte einige Minuten, musste erstmal realisieren, was hier eigentlich passierte. Seine Wange schmerzte etwas, doch das war Nebensache. Warum war Naruto hier, wo er doch eine Nachricht hinterlassen hatte, das er heute Abend wieder kommen würde? Erst jetzt bemerkte er, wie nass seine Kleidung war und auch seine Wangen. Hatte er geweint?
 

„Sasuke?“ fragte Naruto vorsichtig, zog den Schwarzhaarigen in seine Arme und seufzte. Er sprach immer noch nicht, doch scheinbar schien er erstmal überlegen zu müssen, was hier eigentlich los war. Wenigstens war Sasuke wieder im Diesseits und nicht so abwesend.
 

„Wieso bist du hier?“. Die Stimme des Schwarzhaarigen klang brüchig und leise, scheinbar noch von weinen. Naruto zog ihn näher zu sich, lächelte nun leicht. „Eigentlich wäre ich nicht hier, hätte ich mir nicht solche Sorgen gemacht. Du warst ganz apathisch, hast auf nichts reagiert und geweint. Hast du schlecht geträumt? Wieso bist du heute Morgen weggegangen?“.
 

Zu viele Fragen, so fand Sasuke, doch er musste es wohl erklären. Apathisch? Hoffentlich hatte ihn Niemand so gesehen, denn dann wüsste es mittlerweile das ganze Dorf und das wollte er nicht. Nicht noch mehr Blicke, die ihm galten. „Nun ja, ich hab geträumt, aber es war an sich kein schlechter Traum. Es waren meine Erinnerungen, die ich tief in mir vergraben habe. Seitdem du bei mir bist, kommen sie Stück für Stück wieder hoch. Heute war es besonders schlimm. Sag mir, mich hat doch keiner gesehen, oder?“. Fragend blickte Sasuke auf. Er betete innerlich, wollte nicht, dass er zum Gespött wurde.
 

„Ähm… Eigentlich… Ich habe doch nur von deinem Zustand erfahren, weil die Dorfbewohner darüber reden, aber keine Sorge, in ein paar Tagen wird das sicher vergessen sein“ versuchte der Kleine zu erklären. Das Sasuke damit nicht so ganz einverstanden war, wusste er natürlich, aber dann hätte er doch zu Hause bleiben sollen. Dafür konnte Naruto nun wirklich nichts. „Naruto… Würdest du es komisch finden, wenn ich dir sagen würde, dass ich meinen Bruder vermisse? Ich vermisse es, wie er mit mir trainiert hat, wie er mich immer an die Stirn angetippt hat. Ich will ihn einfach zurück, will, das er so wird, wie früher“. Während der Uchiha-Erbe seinen Wunsch äußerte, liefen ihm wieder Tränen an den Wangen hinab. Das Bild hielt er fest in seinen Händen umklammert.
 

„Na ja… Ich kenne deinen Bruder nur so, wie ich ihn halt kennengelernt habe. Tja, aber irgendwie kann ich das, glaube ich zumindest, verstehen. Du möchtest einen Teil deiner Familie wieder zurück, würde ich auch wollen, wenn es möglich wäre“. Nun war es Naruto, welcher seinen Blick abwandte. Ja, er wollte auch eine Familie, doch diese gab es nicht, hatte nur Freunde und seinen Sasuke.
 

Der Schwarzhaarige wischte sich seine Tränen weg, setzte sich nun wieder aufrecht hin und seufzte. Wie spät es wohl war? Kurz sah er zum bewölkten Himmel, sah genauer hin und lächelte anschließend. „Es schneit“ wisperte er, ehe die erste Schneeflocke seine Stirn berührte. Beruhigend schloss er seine Augen.
 

Naruto war den Blick des Uchiha-Erben gefolgt, lächelte nun ebenfalls. „Schön, die ersten Schneeflocken fallen. Bald können wir eine Schneeballschlacht machen“. Sasuke grinste gehässig, fühlte sich nun besser, als heute morgen. Jetzt fühlte er sich irgendwie erlöst von den Qualen, die er durchstehen musste.
 

„Sasuke… Zwar ist es verboten, in diesen speziellen Raum zu gehen, aber ich werde dir Helfen. Vielleicht ist dein Bruder doch ein netter Mensch und hat uns alle etwas vorgespielt. Nur, ich hoffe, dass du weißt, dass es auch so sein kann, wie es nun mal ist“ erklärte Naruto, bevor Sasuke etwas sagen konnte. Ein Nicken kam zur Antwort und das beruhigte den Kleinen. „Gut, wenn du diese Mission beginnen willst, sag mir einfach bescheid. Ich stehe dir dann zur Seite, mein Liebling“. Nun schlich sich auf Naruto’s Lippen ein breites Grinsen.
 

Sasuke wurde Rot um die Nase, wandte seinen Blick wieder dem Himmel zu. „Was sind denn das für Töne? Liebling… Ha, so hat mich noch Nie jemand genannt und so will ich auch nicht genannt werden. Klingt total bescheuert“ beschwerte sich der Schwarzhaarige, schmollte sogar leicht. Naruto konnte darüber nur leise Kichern. Mochte der Uchiha-Erbe keine Kosenamen? Das tat dem Blonden aber überhaupt nicht Leid. „Mh… Okay, Liebling magst du also nicht genannt werden. Wie wäre es dann mit…“. Nochmals überlegte Naruto, grinste wieder breit, als ihm ein Wort eingefallen war. „Perversling… Ja, so nenne ich dich jetzt jeden Tag“.
 

Das war für den Schwarzhaarigen zuviel. Bockig stand er auf und stellte sich dem Blonden gegenüber, welcher jedoch noch auf der Bank saß. „Wage es und du hast ein Problem“ drohte Sasuke. Jedoch ließ sich Naruto davon nicht abschrecken, genoss es gerade, den Uchiha-Erben zu ärgern, wobei es diesem scheinbar auch noch besser ging. „Oh, jetzt hab ich Angst, Sasuke… Welche Strafe erwartet mich denn, wenn ich dich Perversling nenne?“. Naruto machte sich einfach einen netten Spaß daraus, sah schon, wie der Uchiha-Erbe Luft holte. Entweder, er würde gleich los schreien, oder ihm einen langen Vortrag halten.
 

„Wenn du das tust, dann wird dein Hintern einige Tage weh tun und das nicht von einen Arschtritt“. Nun sah der Blonde verwirrt drein. Wie sollte dann sein Hintern weh tun? Ging doch gar nicht anders, oder? „Äh…“ setzte Naruto an, wurde jedoch im nächsten Moment unterbrochen. „Ja, du hast mal wieder keine Ahnung. Keine Sorge, du erfährst es noch früh genug. Entweder auf die sanfte, oder die harte Art. Die Sanfte würde ich dir jedoch empfehlen“. Naruto stand nun ebenfalls auf, sah seinen Liebsten immer noch aus verwirrten Augen an. Nein, er hatte nichts von dem verstanden, aber gut. „Okay, ich lasse es. Wer weiß, was du da wirklich machen würdest“. Beschwichtigend hob Naruto seine Hände, wollte nun mit diesem Thema abschließen.
 

Zum Glück ging Sasuke drauf ein. Wer wusste schon, was dem Schwarzhaarigen da so alles durch den Kopf ging. Jedoch freute sich Naruto, das es seinen Sasuke besser ging. War wohl wirklich nur ein großer Gefühlsausbruch gewesen, wie es schien. Das bewies dem Blonden nur, das selbst ein Uchiha nicht so unantastbar war, wie dieser hier immer tat. Selbst diesem tat ab und an das Herz weh.

Einige Minuten standen sie noch so da, gingen dann jedoch nach Hause. Es schneite inzwischen schon viel zu viel und Morgen würde der Schnee überall liegen. Jetzt rasch nach Hause, ins Warme, da wollten sie hin.
 

Durch einen Umweg, welcher Sasuke gewählt hatte, um den Dorfbewohnern nicht zu begegnen, kamen sie einige Minuten später beim Anwesen an. Jedoch waren sie total eingeschneit. „Ein Schneesturm, auch das noch“ murrte er, schloss die Türe auf, um endlich rein zu können. Naruto drängte sich ebenfalls rasch hinein, warf die Tür hinter sich zu und zitterte. „Oh man ey“ bekam er nur raus, zog sich seine Schuhe aus und betrachtete seine Füße. Sie waren schon etwas bläulich, wegen der Kälte, die nun draußen herrschte. Sasuke tat es ihm gleich, hängte seinen Mantel auf und ging geradewegs in die Küche. „Geh schon mal ins Wohnzimmer“ bekam der Blonde noch zu hören.
 

Schweigend trat Naruto ins Wohnzimmer, stellte das Bild zurück an seinen Platz, welches Sasuke ihm gegeben hatte. „Kalt“ bibberte der Kleine, schlang seine Arme um seinen Körper. Kaum zu fassen, wie schnell sich das Wetter doch ändern konnte, aber bald würden auch schon die Feiertage vor der Tür stehen. Traurig erinnerte er sich an seine einsamen Weihnachtsfeste. Damals war er immer allein gewesen, hatte meist aus dem Fenster gestarrt und den anderen Kindern mit ihren Familien zugesehen.
 

Letztes Jahr war es schöner gewesen, denn er war bei Sensei Iruka gewesen, hatte dort, bei dessen Familie mitfeiern dürfen. Sakura hatte am nächsten Tag erzählt, wie schön der heilige Abend doch gewesen war. Toll, er hatte lieber seinen Mund gehalten und nichts dazu gesagt. Und Sasuke? Dieser hatte ebenfalls nichts gesagt. Wie auch, denn dessen Familie lebte nicht mehr, außer Itachi. Aber wenigstens hatte er einen Bruder, ob nun auf der guten, oder schlechten Seite.
 

Seufzend lehnte er sich an die Fensterscheibe, starrte den vielen Flocken hinterher, welche sich auf dem Boden festsetzten. Jetzt war ihm mal wieder zum Heulen zumute. Keine Familie, die er begrüßen konnte. Kein netter Vater, der mit ihm Sachen unternahm. Keine Mutter, die ihn zu Recht wies, wenn er Mist gebaut hatte. Keinen Bruder, oder gar Schwester, die er ärgern konnte, oder umgekehrt.
 

Naruto bemerkte nicht, wie sich der Schwarzhaarige dem Fenster näherte, auf der Fensterbank heißen Kakao abstellte, welchen er gerade in der Küche gemacht hatte. Sasuke betrachtete die Trauermiene, welche Naruto zog, wusste jedoch nicht, wieso es seinen Kleinen nun schlecht ging. Nicht, das er dessen Laune in den Keller gezogen hatte, durch sein eigenes Verhalten?
 

Sasuke trat näher, umschloss mit der Decke, welche er über den Schultern hängen hatte, den Kleinen von hinten, zog diesen an seine Brust. „Was hast du?“. Nur leise Worte, die er in Naruto’s Ohr flüsterte. Der Blonde wollte erst nichts sagen, doch das wäre ein Fehler. Er würde dasselbe machen, wie Sasuke es vorhin getan hatte. Es in sich hinein fressen und darunter leiden.
 

„Ich habe keine Familie… Du hattest eine, hast noch einen Bruder. Fast jedes Weihnachtsfest habe ich bisher alleine gefeiert, musste mit ansehen, wie sich die anderen Kinder freuten. Es klingt vielleicht egoistisch, aber ich möchte…“. Naruto konnte nicht weitersprechen. Seine Lippen wurden versiegelt, in einen leidenschaftlichen Kuss gezogen, welchen er sich hingab. Eine einsame Träne rann ihm über die Wange. Wie schaffte es Sasuke nur immer, ihn wieder etwas zu beruhigen?
 

Der Schwarzhaarige löste den Kuss wieder, sah den Blonden eindringlich an. „Ich kenne das Gefühl. Ich war auch immer alleine, jedenfalls die letzten Jahre über. Du sehnst dich nach einer Familie und das kann ich sehr gut verstehen und trotzdem, du darfst nicht vergessen, wer deine Familie war, okay? Lass mich deine Familie sein, Naruto. Ich bin da und werde es auch immer sein, solange ich Lebe“. Zu gerührt war Naruto von diesen Worten, wandte sich um und krallte sich in den Stoff des T-Shirts von Sasuke, lehnte sich an diesen. Diese Worte, sie taten so gut. Nun perlten ihm mehrere Tränen an den Wangen entlang, konnte sie nicht aufhalten. Er freute sich einfach zu sehr, Sasuke an seiner Seite zu haben.
 

Sasuke’s Hände strichen beruhigend über den Rücken des Blonden. Naruto schien ziemlich empfindlich auf dieses Thema zu reagieren, so erschien es jedenfalls den Schwarzhaarigen. Dennoch war er sich sicher, das Richtige gesagt zu haben. Es entsprach für ihn selbst der Wahrheit, denn umgekehrt galt es genauso. Naruto war auch schon irgendwie zu seiner Familie geworden. Mit ihm teilte er so vieles. Schmerz und Leid hatten sie beide durchstehen müssen, jeder auf seiner Art.
 

Nach schier endloser Zeit, sah Naruto auf, legte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Er fühlte sich Glücklich. „Ich habe uns Kakao gemacht. Trink etwas, dann wird dir wärmer“ durchbrach der Schwarzhaarige die Stille, griff nach der Tasse und überreichte sie den Kleinen. „Du trinkst das auch? Du hast doch gesagt, das du nichts süßes magst“. Nun war der Blonde doch verwirrt. Sasuke hatte doch vor zwei Tagen gemeint, wie man nur so etwas süßes, wie Zuckerwatte essen könne, doch Kakao war auch süß, oder etwa nicht?
 

„Zuckerwatte und Kakao, da ist schon ein großer Unterschied, finde ich jedenfalls. Außerdem…“. Sasuke trank etwas, musste überlegen, wie er das jetzt sagen sollte. „Es gibt Sachen, die ich mag, aber das muss nicht jeder wissen. Stell dir nur mal vor, ich hätte vor einem Jahr, als wir uns Kakashi vorgestellt haben, gesagt, was ich mag. Sakura wäre mir dann nur noch hinterher gerannt und was weiß ich“. Naruto begann zu Grinsen. Ja, er erinnerte sich an Sasuke’s Vorstellung, hatte sogar Angst bekommen, als er gesagt hatte, er wolle sich an einer bestimmten Person rächen. Damals hatte Naruto gedacht, das er vielleicht gemeint sein könne.
 

„Stimmt, sie ist dir aber auch so hinterher gelaufen und du kannst dir nicht vorstellen, wie neidisch ich auf dich war. Ich habe damals nicht verstanden, warum die Mädchen dich alle mochten. Heute weiß ich es besser. Es ist, wegen deiner Art. Du gibst dich meist ziemlich geheimnisvoll und das zieht die Mädchen an. Mich hat das immer nur geärgert und du bist und bleibst mein Rivale, ob wir nun zusammen sind, oder nicht“. Nun war es Sasuke, der ein breites Grinsen auflegte. So sah Naruto das also? Vielleicht lag da viel Wahrheit drin. Im Endeffekt war es ihm aber auch egal, ob nun deshalb, oder aus anderen Gründen. „Tze, ich bin eben gern ein Mysterium. Je weniger die Menschen wissen, desto mehr Ruhe habe ich. Und Rivalen werden wir immer bleiben. Ich lass mich doch nicht von dir unterkriegen“ erklärte der Schwarzhaarige, sah nun aus dem Fenster, den Schneesturm zu, welcher über das Dorf wütete. Für ihn war das Thema nun beendet.
 

Naruto grinste nochmals, hatte verstanden, dass das Thema nun beendet war und sah ebenfalls nach draußen. Nebenher trank er seinen Kakao, fühlte, wie die Wärme sich in seinem Körper ausbreitete. Einerseits durch den Kakao, andererseits, weil Sasuke ihn noch zusätzlich wärmte. So standen sie noch eine Weile da, sahen aus dem Fenster und gaben sich der Nähe des anderen hin. Nichts anderes war nun wichtiger, als diese vertraute Zweisamkeit.

Belangloser Streit und ein neuer Mitbewohner!

3 Tage vergingen und auch diesmal passierte nichts Erwähnenswertes. Sakura war ab und an vorbei gekommen, um die beiden Jungs zu besuchen. Nebenbei erzählte sie von ihrer Ausbildung und wie schnell sie voran kam. Natürlich staunte der Blonde darüber, fand solche Heilung auf den Missionen, die schwieriger waren, recht nützlich. Sasuke meinte jedoch dazu, dass das nun nicht hieß, dass sich Naruto unnütz in Gefahr begeben sollte. Er wollte einfach, dass sein Kleiner dies verstand. Natürlich hatte Naruto erstmal gemurrt, hinterher aber eingesehen, das Sasuke nur sein bestes wollte.
 

Inzwischen lag der Schnee schon ein paar Zentimeter vor dem Anwesen. Heute hatte es endlich aufgehört zu schneien, so dass sie nun den Schnee schieben mussten. „Muss das denn sein?“ maulte Naruto, hatte eigentlich keine Lust dazu, den Schnee beiseite zu schieben. War doch egal, oder etwa nicht? „Wenn du dich hinlegen willst, bitte. Ich werde den Schnee beiseite schieben und ich erwarte, weil du hier wohnst, auch ein bisschen Teilnahme. Du tust ja sonst nichts hier“.
 

Gerade wollte Naruto sich beschweren, das er doch genug tat. Immerhin half er beim Abwaschen, putzte Staub und wischte den Boden, wenn es an der Zeit war. Doch Sasuke gebot ihn Einhalt. „Tu einfach das, was ich dir sage. Was ist dein Problem, mir beim Schneeschieben zu Helfen? Bist du wirklich scharf drauf, auf den Boden auszurutschen und dich vielleicht zu verletzen?“.
 

Ein paar Minuten stritten sie sich noch lautstark, bis es dem Blonden zu bunt wurde. Murrend tat er einfach, worum er gebeten wurde. Der Schwarzhaarige scheuchte ihn ganz schön, so fand Naruto, wusste aber auch, dass sein Liebster recht hatte. Unnötig ausrutschen wollte er wirklich nicht. Vielleicht brach er sich dabei noch was, weil er ungünstig fiel und müsse dann für lange Zeit beim Training aussetzen. Nein, das wollte Naruto wirklich nicht, also tat er das, was der Uchiha-Erbe wollte.
 

Kaum waren beide draußen, grinste der Kleine, griff in den Schnee und formte einen Schneeball. Sasuke hatte nicht gesagt, das man sich die Arbeit nicht versüßen könne. „Hehe“ entwich es ihm, holte aus und warf den kleinen Schneeball. Da Sasuke schon mit der Schüppe beschäftigt war, hatte er mit solch einer Blödelei nicht gerechnet. Der Schneeball traf ihn im Nacken, schmolz sofort, beim Kontakt mit seiner warmen Haut und lief ihm den Nacken hinunter. Sofort sah er sich um, fixierte den grinsenden Naruto.
 

„Hör auf mit dem Mist und arbeite lieber. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ blaffte er den Kleinen an, machte dann mit seiner Arbeit weiter. Naruto war wirklich ein kleines Kind, aber er hätte es wissen müssen. Die ganzen zwei Tage hatte es geschneit, zwar nicht so heftig, wie am ersten Tag, aber trotzdem. Nun musste der Schnee einfach beiseite, damit man wenigstens einen Weg hatte, um von A nach B zu kommen.
 

Naruto begann zu Schmollen, tat es dem Schwarzhaarigen dann aber gleich. Immer wieder dieselbe Leier. „Er ist so… Ah, das ist schon beängstigend. Er versteht wirklich keinen Spaß“ dachte sich der Blonde. Sasuke schien jedoch beruhigt zu sein, dass der Kleine endlich seiner Arbeit nachging, was jedoch nicht lange anhielt.
 

„Ich habe keine Lust mehr, Sasuke. Das ist viel zu anstrengend. Schüppe rein, Schüppe raus“ maulte Naruto, warf die Schüppe in den Schnee und schnaubte. Solche Arbeit wollte er nicht machen. Da waren ihm die D-Rang Missionen noch lieber. Sasuke warf nun ebenfalls seine Schüppe in den Schnee, verschränkte seine Arme vor der Brust und seufzte. Manchmal konnte Naruto einfach nur anstrengend sein und vor allem nervend.
 

„Dann verzieh dich doch. Ich brauche dich nicht“. Kurz und knapp. Sollte der Kleine doch gehen, war dem Schwarzhaarigen nun auch egal. Er wartete, doch Naruto bewegte sich keinen Zentimeter. Hatte er seine Aussage nicht verstanden? Doch im nächsten Moment erschrak er etwas. Naruto senkte seinen Blick, ballte seine Fäuste und zitterte etwas. Vielleicht hätte er sich nicht so barsch ausdrücken sollen. Jetzt tat es ihm wiederum Leid, Naruto so angezischt zu haben, aber konnte der Blonde nicht verstehen, dass das hier gemacht werden musste?
 

„Fein, ich gehe und ich werde woanders hingehen. Danke für deine Gastfreundschaft, ich wusste sie zu schätzen“. Kaum hatte Naruto dies gesagt, wandte er sich um, um ins Haus zu gehen. Da Sasuke die Tür offen gelassen hatte, ging er einfach hinein, zog sich seine Schuhe aus und ging den Flur entlang. Er sollte sich also verziehen? Sasuke brauchte ihn nicht? Okay, er wusste, wann er unerwünscht war und wollte den Schwarzhaarigen nicht länger zur Last fallen. Die Treppe, um in den ersten Stock zu kommen, war schnell überwunden. Sein Weg führte ihn zu Sasuke’s Zimmer, wo er seit geraumer Zeit auch seine Klamotten hatte. Diese warf er wütend in die Rucksäcke. Wo er allerdings hin sollte, wusste er noch nicht. Hauptsache weg. Er bemerkte nicht, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Es tat so Weh. Sasuke wollte wirklich, das er ging.
 

Sasuke stand wie versteinert da, musste die eben gesagten Worte erstmal verarbeiten. Als er sie begriff, rannte er ins Haus, zog sich hastig seine Schuhe aus und lief die Treppe hinauf. „So habe ich das doch nicht gemeint“ murmelte er, sah zu seiner offenen Zimmertüre und seufzte. Er wollte nicht, das Naruto ging. Er sollte hier bleiben, für immer. Kaum war er beim Zimmer angekommen, blieb er wie angewurzelt stehen. Naruto packte tatsächlich seine Sachen zusammen und wollte wirklich gehen. Nein, das konnte der Uchiha-Erbe nicht zulassen. Naruto gehörte doch hierher, sollte bleiben.
 

„Naruto, das eben war nicht so gemeint. Ich will doch gar nicht, das du gehst“ begann er, wurde aber direkt unterbrochen. „Ja, ja. Ich weiß schon, wie unnütz ich bin und das nicht nur im Kampf. Ich falle dir doch nur zur Last und nur, weil ich keine Lust habe, den dämlichen Schnee wegzuschieben, sagst du mir das. Besten Dank, Sasuke. Ich habe dich schon sehr gut verstanden“. Während Naruto dies sagte, liefen ihm bereits die Tränen an den Wangen hinab. Wieso schmerzte sein Herz so sehr? Wieso wollte er eigentlich gar nicht weg, wo er doch so gern hier war? Weil Sasuke ihm das an den Kopf geworfen hatte? Ja, das war einer der Gründe. Hoffentlich war seine Wohnung nicht allzu sehr verdreckt, so dass er dort wieder hin konnte. Doch da fiel ihm ein, dass er seine Miete letztens nicht gezahlt hatte. „Scheiße“ fluchte er gedanklich. Egal und wenn er unter einer Brücke schlafen musste.
 

Auch Sasuke verkrampfte sich, spürte einen Stich durchs Herz, als er den Worten lauschte. Nein, das konnte Naruto nicht ernst meinen. Hastig schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf, wollte das nicht wahrhaben. Er lief die paar Schritte, die ihn von Naruto trennten, umschlang ihn mit seinen Armen, um ihn am weiterpacken zu hindern. „Bitte, glaub mir. So war das nicht gemeint. Ich will nicht, dass du gehst. Das hört sich so an, als würdest du…“. Sasuke brachte diesen Satz nicht zu Ende. Zu schmerzhaft wäre diese Vorstellung.
 

Der Blonde hielt inne, sah über seine Schulter. Tief im inneren glaubte er dem Uchiha-Erben, denn dessen Anblick verriet ihm, wie sehr es Sasuke doch Leid tat. Was sollte er machen? Hier bleiben und das alles sofort vergessen? Nein, irgendwie. Naruto wusste es selbst nicht, was ihn da gerade ritt. „Naruto, bitte“. Ganz leise erklang die Stimme des Schwarzhaarigen an Naruto’s Ohr. Flehend, so konnte er es nennen.
 

„Es hat Weh getan. Diese Worte, als würde ich dir wirklich zur Last fallen. Dabei hatte ich doch einfach nur keine Lust“ murmelte Naruto, wischte sich die Tränen weg. Wie jämmerlich er sich gerade wieder hinstellte. Sasuke zog den Blonden näher zu sich, küsste dessen Wange. „Ich Liebe dich und ich kann dich nicht gehen lassen. Dann würde hier etwas fehlen und… Verdammt, ich wäre total deprimiert. Es tut mir Leid“. Die letzten Worte war Sasuke lauter geworden, denn anders hätte er es nicht über die Lippen gebracht. Manchmal konnte er sich einfach nicht so gut ausdrücken.
 

„Ich Liebe dich auch… Ich meine… Ich…“. Naruto’s Lippen wurden versiegelt. Das reichte Sasuke vollkommen. Mehr brauchte er nicht zu wissen. Naruto würde bleiben, konnte jetzt nicht mehr gehen. Der Schwarzhaarige war einfach nur froh. Er spürte, wie sein Kuss erwidert wurde, dass er begierig näher gezogen wurde. Seine Hände umfassten die feuchten Wangen, wischten die letzten Tränen weg. Sanft kraulte er den Kleinen, drückte ihn aufs Bett und schmunzelte in den Kuss, als dem Blonden ein Keuchen entfuhr.
 

Doch so sehr er diese Lippen küsste, musste er sich von ihnen lösen, um Sauerstoff zu tanken. Naruto lag keuchend unter ihm, sah mit seinen blauen Augen in die des Schwarzhaarigen, welche so dunkel und unergründlich erschienen. „Bleib bei mir, mein Kleiner“. Nichts weiter als ein Hauch und doch hatte es Naruto verstanden. Ein leises „Ja“ kam zur Antwort, ehe der Schwarzhaarige umarmt wurde.
 

Schnell packten beide die Klamotten Naruto’s wieder in den Schrank zurück und machten sich draußen wieder an die Arbeit. Diesmal ohne großes Gejammer, denn beide waren ins Schweigen verfallen. Das eben Geschehene musste erstmal verarbeitet werden. Naruto war sichtlich wütend auf sich selbst, hätte vielleicht beinahe einen Fehler begannen und hätte es bereut. Innerlich war er Sasuke dankbar, das dieser ihn aufgehalten hatte. Bisher war es ihr erster Streit, der so hätte Enden können und der Kleine hoffte, das so etwas Nie mehr vorkam.
 

Nach weiteren Minuten, warf Sasuke seine Schüppe in den Schnee. Er war ehrlich mit sich selbst. „Lass sein, Naruto. Mir ist die Lust auf diese Arbeit vergangen. Müssen wir halt aufpassen, wenn wir irgendwohin wollen, okay?“ erklärte er rasch, setzte sich in den Schneehaufen und seufzte. Solche Arbeit hatte er schon immer gehasst. Immer hatte er sie alleine machen müssen.
 

„Wir sind beide so dämlich“ grinste nun der Blonde, legte die Schüppe beiseite und formte ein Fingerzeichen. „Jutsu der Schattendoppelgänger“ rief er, ehe 5 Naruto’s vor ihm auftauchten. „Los, Schneeschieben ist angesagt“ grinste der echte Naruto, wobei seine Doppelgänger murrten, dem Befehl aber nachgingen.
 

Sasuke grinste. Ja, sie waren Ninja’s, hatten ihre Jutsus. Er stand auf und verließ das Anwesen, um auf den Weg zu gelangen. Sollte er ein Feuerjutsu benutzen, oder ebenfalls Doppelgänger erschaffen, welches er von Naruto kopiert hatte, mithilfe des Sharingans? Doch weiter musste er nicht nachdenken, wurde umgeworfen, da die Doppelgänger auf den Weg kamen. Im raschen Tempo, schaufelten sie den Weg frei, benutzten teilweise ihre Hände, um es zu beschleunigen.
 

Naruto, welcher den verwirrten Blick des Schwarzhaarigen beobachtete, begann lauthals loszulachen. Das sah einfach zu komisch aus. Der Streit von eben, geriet abrupt in Vergessenheit. Sasuke erhob sich wieder, klopfte sich den Schnee aus den Haaren und vom Mantel. Okay, Naruto ging es wieder gut, wenn dieser so herzhaft lachen konnte. Mal sehen, wie lange er das noch tat. Er bückte sich, um etwas Schnee aufzuheben, formte es zu einem Ball.
 

Da Naruto noch mit seinem Gelächter beschäftigt war, passte er nicht auf, spürte jedoch im nächsten Moment etwas Kaltes im Gesicht. Schnee. Nun war es Sasuke, welcher laut los lachte. „Das kommt davon, wenn du so dümmlich lachst. Die Strafe folgt auf dem Fuße“ erklärte er kurz, lachte dann jedoch weiter.
 

Naruto, der sich das natürlich nicht gefallen ließ, bückte sich nun ebenfalls. Einige Schneebälle formte er, hielt sie in einem Arm fest und grinste diabolisch. „Das schreit nach Rache“. Der Schwarzhaarige tat es ihm gleich, wartete auf eine günstige Gelegenheit, um entweder anzugreifen, oder ausweichen zu können.
 

Naruto war schließlich der erste, welcher einen Schneeball warf, danach aber sofort auf das Dach des Anwesens sprang. Sasuke wich gekonnt aus, sprang hinterher, warf gleich drei Schneebälle auf einmal und grinste, als er mit einem traf. Lauthals regte sich der Blonde auf, wehrte sich aber, so gut es ging.
 

Als sie quer über das Dach rannten, rutschte Naruto aus, wollte sich noch festhalten, als ihm aber jeglicher Halt entglitt. „Naruto“ rief Sasuke, ließ seine Schneebälle fallen und sprang vom Dach. Unten, auf dem Boden angekommen, fing er den Blonden noch rechtzeitig auf, sackte jedoch ein. „Hast du dir was getan?“ wollte Sasuke wissen. Naruto sah auf, lächelte nun dankbar. „Nein, ich hab mich nur erschreckt und vergessen, mein Chakra zu benutzen. Wieso musst du mich eigentlich immer retten? Das ist so unfair“. Irgendwie war Naruto damit nicht zufrieden. Kam sich schon irgendwie vor, als sei er ein kleines Kind, welches immer gerettet werden musste.
 

Sasuke zog beide Augenbrauen hoch. „Hätte ich dich lieber fallen lassen sollen? Und immer rette ich dich auch nicht. Außerdem… Du weißt genau, das ich nicht anders konnte“. Ein rötlicher Schimmer überzog Sasuke’s Wangen, welche in der weißen Umgebung sofort auffielen. Der Blonde begann nun zu Grinsen, fand diesen Anblick mehr, als nur süß. „Du bist echt süß, wenn du so Rot wirst“. Auf dieser Aussage hin, wurde der Schwarzhaarige noch röter, wandte seinen Blick allerdings ab. Mit Schmeicheleien kam er noch Nie sonderlich klar. Bei den Mädchen war es ihm immer egal gewesen, aber bei Naruto? Schon damals, als er so etwas in seiner Mädchengestalt gesagt hatte, war ihm ganz anders geworden. Zum Glück war er damals nicht Rot geworden, sonst hätten Sakura und vor allem Naruto vielleicht etwas Falsches von ihm gedacht.
 

Beide standen wieder auf und klopften sich den Schnee von der Kleidung. Ein Doppelgänger berichtete ihnen, dass nun der Weg bis zum Ende des Viertels frei wäre. „Okay“ lächelte Naruto, löste das Jutsu auf, woraufhin seine Doppelgänger verschwanden. Toll, die Arbeit war erledigt und das hieß nun, Vergnügen. Obwohl, das hatten sie auch schon gehabt und dabei wäre fast etwas schief gegangen.
 

„Super und was machen wir jetzt? Ah, ich weiß. Wir gehen Ramen essen“. Naruto wartete nicht auf eine Antwort, ging ins Haus, um seinen Geldbeutel zu holen. Ja, der Hunger plagte ihn und er war seit zwei Tagen nicht bei Ichiraku gewesen. Der Schwarzhaarige jedoch, ließ seinen Kopf hängen, betrat aber ebenfalls sein Heim, um auch sein Geld zu holen. „Der Typ macht mich irgendwann noch fertig, dann bin ich reif für die Klapse“ dachte er sich nur, wartete auf den Kleinen, welcher die Treppen runter rannte.
 

Schon bald erreichten sie den Marktplatz und wie Naruto es gesagt hatte, bekam der Schwarzhaarige keine sonderbaren Blicke, wegen seines letzten Gefühlsausbruchs. Das stimmte Sasuke gut, denn er hatte weder Lust, irgendwelche Fragen zu beantworten, noch seltsam beobachtet zu werden. Nur eine Sache störte ihn gerade. Naruto hatte sein breitestes Grinsen auf den Lippen. Ihre Hände hatten sich ineinander verharkt und Sasuke hätte schwören können, das es nur deswegen so war. Trotzdem, irgendwie fand er etwas sehr seltsam. Keiner redete mehr darüber, obwohl sie es nun offensichtlich preisgaben, dass sie zusammen wären. Ob Tsunade etwas gesagt hatte? Schulter zuckend war es dem Uchiha-Erben auch egal. Je weniger Blicke, desto besser war seine Laune.
 

Gerade wollten sie um die nächste Ecke biegen, um zu Ichiraku zu kommen, doch Sasuke blieb stehen, hielt Naruto fest, zog ihn dann auch wieder zurück. „Hey, was ist denn jetzt mit dir?“ brüllte Naruto auch schon los, doch ihm wurde direkt der Mund zugehalten. Okay, was sollte das nun? Naruto verstand es nicht, wollte den Grund auch erfahren, doch wurde er an Sasuke’s Brust gedrückt. Er sah auf, in die rötlichen Augen Sasuke’s. „Wieso benutzt er sein Sharingan? Hier stimmt was nicht“. Naruto sah sich um, konnte aber nichts Bestimmtes erkennen. Drohte ihnen etwa Gefahr? Wurden sie angegriffen? „Mh… Mh…“ murrte er in die Hand des Schwarzhaarigen.
 

Sasuke nahm seine Hand beiseite, zeigte aber mit seinen Finger an seine Lippen, das der Kleine still sein sollte. Nickend tat Naruto einfach was Sasuke von ihm wollte. Warum, das wusste er zwar immer noch nicht, aber das würde er bald herausfinden. Beide sahen um die Ecke und nun verstand der Blonde auch, warum Sasuke sein Sharingan benutzte. „Naruto, was macht der Typ hier? Klar, wir sind mit dem Windreich verbündet, aber ich habe den Kampf zwischen dir und dem da nicht vergessen“ flüsterte der Schwarzhaarige, bekam eine Gänsehaut, als er daran zurückdachte. Dieser Kampf war einerseits spannend gewesen, doch auch sehr furchteinflößend.
 

„Gaara… Er scheint alleine hier zu sein. Ob er eine Genehmigung hat?“. Naruto’s Augen folgten den Rothaarigen, welcher sich scheinbar zum Hokage-Turm begab. Doch was wollte Gaara da? Wurde er gerufen, um vielleicht zu Helfen? „Keine Ahnung, wir sollten ihm folgen und es herausfinden“. Sasuke schloss seine Augen und als er sie wieder öffnete, strahlten sie wieder ihre Dunkelheit aus. Beide nickten sich zu und huschten dem Rothaarigen hinterher, welcher sie scheinbar noch nicht bemerkt hatte.
 

„Ihr könnt rauskommen“ ertönte die dunkle Stimme Gaara’s, worauf er stehen blieb. Sasuke, wie auch Naruto zuckten zusammen. Dabei waren sie ihm leise nachgeschlichen. Wie konnte er das nur wissen? Obwohl, bei dessen Auftreten von damals, kein Wunder. Sasuke war der erste, der aus dem Versteck kam und sich Gaara gegenüber stellte. „Gut, du hast uns bemerkt. Was willst du hier?“. Die Züge des Schwarzhaarigen verfinsterten sich. Er mochte Gaara nicht sonderlich, fand diesen unheimlich.
 

Auch Naruto trat aus dem Versteck, zeigte sich den Rothaarigen, welcher ihn sofort anvisierte. „Naruto Uzumaki… Schön dich wieder zu sehen“ sprach er leise, verzog keinerlei Miene, was auf irgendeine Emotion hindeuten könnte. Der Blonde grinste jedoch, hob seine Hand und grüßte stumm. Wenn er ehrlich war, wusste er mit dieser Begrüßung nichts anzufangen. „Nun zu deiner Frage, Sasuke Uchiha… Ich wurde vom Hokage selbst eingeladen. Eine Mission, die mit euch beiden zutun hat, weil euer Sensei sich nicht weiter um euch Sorgen kann“.
 

„Was?“ fragte Naruto verwirrt. „Was für eine Mission und was hat das mit uns zutun?“ knurrte Sasuke, aktivierte wieder sein Sharingan, fühlte sich dadurch etwas sicherer. Dieser Typ. Warum verzog er keinerlei Miene? Er sah noch immer so aus, als wäre er der Gleiche, wie früher. Hatte er aus dem Kampf denn nichts gelernt?
 

„Lasst es mich so ausdrücken. Prinzessin Tsunade macht sich Sorgen um euch. Ich habe die Information erhalten, das Akatsuki hinter dir her ist, Naruto und du Sasuke, du wirst von Orochimaru verfolgt, der unser Dorf betrogen hat. Wir hätten Konoha Niemals angegriffen, aber Orochimaru hat sich als Kazekage ausgegeben und uns so die Befehle gegeben“ erklang wieder Gaara’s Stimme, wollte den beiden wissen lassen, was sein eigentlicher Auftrag sei.
 

Der Schwarzhaarige knurrte erneut. „Beruhige dich, Sasuke…“ rief der Blonde, wandte sich dann wieder Gaara zu, welcher seine Arme vor der Brust verschränkt hatte. „Ähm… Wer sagt denn, dass wir Aufpasser brauchen? Ich meine… Wir sind doch keine hilflosen Kinder“ erklärte Naruto, fand diese Idee total doof, von jemanden bewacht zu werden. Zumal kam ihnen das nicht gelegen, da sie doch noch eine andere Mission planten. Würde Gaara sie dabei erwischen, wer wusste schon, was dann passierte?
 

Sasuke wandte sich ab, fand das, was Naruto da sagte, völlig richtig. „Tze, Naruto hat vollkommen Recht und das werde ich Tsunade auch sagen“. Ohne große Umschweife, ging Sasuke los, Richtung Hokage-Turm. Was bildeten sich die Erwachsenen eigentlich ein? Und so, wie der Schwarzhaarige es verstanden hatte, wurden sie schon vorher bewacht. Kakashi. Wie lange ging das wohl schon so?
 

Naruto seufzte. „Ich muss das alles nicht verstehen, oder?“ murmelte er vor sich hin, folgte schließlich seinen Sasuke, denn auch er wollte wissen, was das Ganze jetzt sollte. Gaara ging ebenfalls weiter, hatte alles gesagt, was er an Informationen wusste. Er selbst empfand es als seltsam, die beiden zu bewachen. Wobei der Uchiha-Erbe wohl ein großes Problem mit ihm hatte. Warum? Gaara wusste es genau. Der letzte Kampf, dieser steckte noch in den Knochen des Schwarzhaarigen. „Das wird eine schwere Zeit“ dachte sich der Rothaarige.
 

Dass er sich in der letzten Zeit, durch Naruto allein, verändert hatte, konnten die beiden Jungs nicht wissen. Woher denn auch? Gaara konnte nur hoffen, das sich ihr Verhältnis zueinander gut entwickelte. Nun, eigentlich hatte er kein Problem damit, mit Verachtung gestraft zu werden, denn das hatte er sein Leben lang ertragen müssen. Doch dieser Blonde. Er hatte etwas an sich, was Gaara an sich selbst erinnerte. Er hatte auch in Einsamkeit leben müssen? Jedenfalls hatte es Naruto bei ihrem Kampf selbst gesagt. Der Rothaarige seufzte. Schluss mit Nachdenken, jetzt begann sein Auftrag, den er von Konoha erhalten hatte. Zwar ein seltsamer Auftrag, aber was sollte es.
 

Sasuke betrat den Hokage-Turm, murmelte immer wieder etwas Unverständliches in sich hinein und blieb erneut stehen. Diese dämliche Tür. Wäre er jetzt nicht so in Rage, würde er sie eintreten, falls sie verschlossen sei. Murrend, weil er seinen Plan, die geheime Mission mit Naruto nicht durchführen konnte, ging er weiter, zum Büro von Tsunade. Naruto hatte sich das still betrachtet, hatte seine Arme hinter den Kopf verschränkt und musste nicht Fragen, was dem Schwarzhaarigen nun ärgerte.
 

Beim Büro angekommen, verzichtete der Schwarzhaarige nun einmal aufs Anklopfen. Er war einfach nur wütend über diesen Schwachsinn. Sie waren in Konoha und hier konnte ihnen nichts passieren. Okay, wenn die ganze Organisation, Akatsuki angreifen würde, dann vielleicht, aber sonst? Ihm kam ein Buch entgegen geflogen, welches er gekonnt auswich. Noch immer hatte er sein Sharingan aktiviert, fixierte nun Tsunade mit seinen giftigen Blick, welche ihn ebenfalls wütend anstarrte.
 

Shizune, welche gerade das Buch holen wollte, schreckte zurück. Nein, so wütend hatte sie den Schwarzhaarigen noch Nie gesehen. Was hatte er? „Sasuke, schon mal etwas von Anklopfen gehört?“ wetterte die Blondhaarige auch schon los. Naruto trat nun ebenfalls ein, gefolgt von Gaara. Tsunade beruhigte sich wieder, als sie den Rothaarigen sah. „Ah schön, du bist also endlich angekommen“ grüßte sie Gaara, worauf dieser nur ein schwaches Nicken übrig hatte.
 

„Was soll das? Naruto und ich brauchen keine Leibgarde“ zischte Sasuke gefährlich, ballte wütend seine Hände zu Fäusten. Der Blonde legte seine Hände auf Sasuke’s Schultern, begann diese leicht zu massieren. Vielleicht half es ja? „Bitte, raste bloß nicht aus und leg dich nicht mit Tsunade an. Das wäre total ungesund“ betete er innerlich.
 

„Ach so, Gaara hat euch also schon eingeweiht. Nun, es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, weil ein paar Mitglieder der Akatsuki in der Gegend gesichtet wurden und es waren nicht gerade wenig. Gaara wird bei euch einziehen, bis wir wissen, was Akatsuki genau vor hat und ich dulde keine Widerrede“ erklärte Tsunade, wurde zum Ende hin lauter, was den Uchiha-Erben jedoch nicht beeindruckte. Der Rothaarige sah sich das im Augenwinkel an, konnte es vielleicht auch irgendwie verstehen. Wer wurde schon gerne bewacht?
 

„Echt? Meinst du, sie greifen Konoha an?“ wollte Naruto wissen, schien wieder voller Energie zu sein. „Wenn das stimmt und wir an die Information von Itachi kommen und dabei etwas Gutes rauskommt, müssten wir ihn nicht lange suchen. Das einzige Problem ist, das Gaara uns rund um die Uhr bewacht“ fügte Naruto gedanklich hinzu. Breit begann er zu Grinsen. Ja, irgendwie würden sie es schaffen. Sie mussten sich nur beeilen. „Wenn ich es wüsste, wäre ich Gott“ herrschte Tsunade ihn an, doch seine Miene änderte sich dadurch nicht.
 

Sasuke beruhigte sich nun langsam wieder, schloss für einige Sekunden seine Augen und seufzte schließlich. Akatsuki war also gesichtet worden? Er sah über seine Schulter, in das grinsende Gesicht seines Freundes. „Wenn er das denkt, was ich gerade denke, dann haben wir vielleicht eine Chance. Gaara wäre das Problem… Mh… Müsste hinhauen“. Nun war es auch Sasuke, welcher grinste. Besser konnte es doch gar nicht laufen. Zwar war es sehr gefährlich, aber so lange sie nicht Konoha verließen, war alles in Ordnung.
 

„Wo ist eigentlich Kakashi?“ brach Naruto erneut die Stille. „Er ist mit einigen Truppen los, um herauszufinden, was Akatsuki im Schilde führt. Da er euch nicht im Auge behalten kann, habe ich Gaara kommen lassen. Ich weiß, ihr wollt eigentlich keinen dritten Mann, aber es wäre nur zu deinem Schutz, Naruto“. Artig nickten beide, hatten ihre eigenen Hintergedanken. Ja, der Spaß konnte endlich beginnen. „Okay, kein Problem“ lächelte der Blonde.
 

Auf dem Weg zum Uchiha-Anwesen, tauschten beide vielsagende Blicke aus. Sie mussten nicht miteinander reden. Okay, vielleicht wann und zu welcher Uhrzeit, aber ansonsten wussten sie beide, das ihre Mission bald starten würde. „Fragt sich nur, wie wir es unbemerkt machen sollen?“ schoss es beiden in den Kopf. Zwar eine schwierige Aufgabe, aber dennoch lösbar.

Wie erklärt man Liebe?

Es begann wieder zu Schneien, doch der Schwarzhaarige war vorausschauend gewesen und hatte Salz über den gemachten Weg gestreut, so dass der Schnee nicht liegen bleiben konnte. Gaara betrachtete das ausgestorbene Viertel, sah auch zum Himmel, weil es bei ihm im Dorf Suna noch Nie geschneit hatte. Eine fürchterliche Kälte, seit er das Windreich verlassen hatte, doch umkehren würde er nicht, egal, wie kalt es war. Naruto lächelte, hatte wieder seine Spinnereien im Kopf. Etwas Schnee hob er vom Boden auf, formte diesen zu einem Schneeball und wollte ihn gerade werfen, als sich Sasuke umdrehte. „Denk nicht dran“ meinte er nur, legte ebenfalls ein Grinsen auf, weil er den Kleinen ertappt hatte.
 

„Mh“ demonstrativ sah Naruto beiseite, behielt aber den Schneeball in seiner Hand. Dann kam ihm Gaara ins Blickfeld, welcher an ihm vorbei ging. Vielleicht konnte er ja ihn bewerfen? Gehässig grinste Naruto, holte aus und warf den Schneeball. Doch der kleine Schneeball traf nicht, wurde durch Gaara’s schützenden Sand aufgehalten. „Boah, das ist so unfair. Mit dir kann man auch nicht spielen, Gaara“ meckerte der Kleine los.
 

Sasuke schüttelte nur den Kopf, betrat den Garten seines Anwesens und wartete dort auf den Kleinen und seinen neuen Gast. Nun, sonderlich erfreut, einen neuen Mitbewohner zu haben, war er nicht, aber er konnte sich Tsunade nicht widersetzen. Außerdem würde Gaara sicherlich nicht lange bleiben.
 

Der Rothaarige war stehen geblieben, besah sich nun den kleinen Schreihals, welcher sich total aufregte. „Mein Sand beschützt mich von allein, dafür kann ich nichts“ erklärte er kurz und knapp, erntete dafür nur ein leises Gemurmel, ehe der Blonde, trotzig wie er nun mal war, ebenfalls weiter ging. Der Rothaarige wurde stehen gelassen, was ihn aber nicht sonderlich störte. Er wusste, wie Naruto dies meinte, dachte er jedenfalls. Er hatte noch reichliche Probleme, die Menschen um sich herum, anhand des Verhaltens, einzuschätzen. Obendrein war er vorsichtig, um nicht erneut verletzt zu werden. Einzig und allein Kankuro und Temari genossen sein Vertrauen und sie vertrauten ihm, das wusste Gaara zu schätzen.
 

„Hey Gaara, komm endlich“ rief Naruto, winkte den Rothaarigen zu sich, um endlich ins Haus einzutreten. Ohne Umschweife, betrat nun Gaara das Anwesen, sah sich kurz um und entledigte sich seiner Schuhe, so wie es der Kleine vormachte. Hier sollte er also die nächste Zeit wohnen? Rund um die Uhr den Blonden bewachen? Warum er das gerade tun musste, wusste Gaara nicht genau, vermutete einfach mal stark, weil er nun mal der Stärkste aus Suna war.
 

„Ah… Ich wollte doch Ramen essen gehen. Jetzt habe ich das total verpennt. Sasuke… Lass uns noch mal zu Ichiraku aufbrechen. Ich schieb Kohldampf“. Sasuke verleierte die Augen. Zugegeben, er hatte es auch total vergessen, wollte nun aber nicht noch mal los. Vor allem mochte er Fremde nicht allein in seinem Haus lassen. „Ich kann dir Ramen kochen, okay? Noch mal geh ich jetzt nicht weg“. Damit schien, nachdem Naruto gejubelt hatte, dieser einverstanden zu sein. So rasch ihn seine Füße trugen, lief er in die Küche, setzte sich dort auf ein Kissen und wartete geduldig auf seine Ramen.
 

Wieder stand Gaara alleine da, besah sich aber nun alles. Seine Füße trugen ihn den Flur entlang, bis er beim Wohnzimmer ankam. Ein ziemlich großes Zimmer, musste er feststellen. Auf einer Kommode fand er Fotos, die wohl Sasuke’s Familie zeigten. Eine Weile betrachtete er die Bilder, wandte sich dann aber um, als er Fußschritte vernahm. „Siehst du dir immer fremde Bilder an?“ fragte Sasuke kühl, hatte den Rothaarigen gesucht und wollte eigentlich nur Fragen, ob dieser auch etwas Essen wollte. Immerhin war Gaara sein Gast und er konnte diesen schlecht beim Essen zusehen lassen.
 

„Hör zu, Sasuke. Ich weiß, dass dich meine Anwesenheit stört, aber wir sollten versuchen, das Beste draus zu machen. Ich bin allein zu eurem Schutz hier“ erklärte Gaara im sachlichem Ton. Eigentlich hätte er ja auch ablehnen können, doch der Rothaarige wollte seinen ehemaligen Feind wieder sehen. Wollte wissen, ob es diesem gut ging und ob Naruto inzwischen Stärker geworden war.
 

„Wie auch immer. Wenn du etwas Essen möchtest, komm in die Küche“. Nach diesen Worten, wandte sich der Uchiha-Erbe um. Seine Nerven, sie wurden einfach nur unnötig strapaziert. Doch musste er zugeben, das Gaara auf der einen Seite recht behielt. Sie sollten an einem Strang ziehen, damit es zu keinen unnötigen Streit kam. Wenn das nur für den Schwarzhaarigen nicht so schwer wäre. Es war damals schon schwer gewesen, mit Team 7 klar zu kommen, wo er doch immer nur alles im Alleingang tat, wie auch Naruto.
 

Stumm folgte Gaara dem Schwarzhaarigen in die Küche, besah sich diese kurz und setzte sich nun ebenfalls an den Tisch. Naruto war schon dabei, seine erste Portion Ramen zu vertilgen, machte dabei Geräusche, die darauf schlossen, dass es diesem schmeckte. „Mh… Lecker“ gab er zwischen seinen Bissen preis, erntete dadurch ein gerötetes Gesicht von Sasuke. Dem Rothaarigen wurde eine Schüssel vor die Nase gestellt. „Iss“ meinte der Schwarzhaarige nur, langte nun selbst zu. Immerhin hatte er sich die Arbeit gemacht, das hier zu kochen. Ging schneller, als er erwartet hatte, aber wenn man Naruto im Haus hatte, musste man schnell sein, weil man sonst dieses Gequengel ertragen musste.
 

Der Rothaarige besah sich diese gut riechende Suppe, nahm die Stäbchen zur Hand und probierte. So etwas hatte er noch Nie gegessen, aber es schmeckte. „Ich will noch was“ rief Naruto, hielt dem Schwarzhaarigen seine Schüssel hin. Murrend stand dieser auf, ergriff die Schüssel und schöpfte nach. „Du könntest dir angewöhnen, selbst aufzustehen. Du wohnst schließlich hier und hast zwei gesunde Füße“. „Ach, du bist doch aufgestanden, also machst du das doch gerne für mich, nicht wahr, Sasuke?“ entgegnete der Kleine mit einem breiten Grinsen. Ihm wurde seine Schüssel vor die Nase gestellt, ehe sich der Schwarzhaarige räusperte. „Bin ich dein Dienstmädchen? Ich sollte aufpassen, sonst muss ich dir demnächst noch ein Schlaflied singen, damit du einschlafen kannst“. Doch als Sasuke sich seinen Satz bewusst wurde und das Grinsen Naruto’s noch breiter wurde, hätte er sich dafür Ohrfeigen können.
 

Doch Naruto sagte nichts mehr dazu, hatte seine eigenen Gedanken und schmunzelte. Er hatte den Abend, an dem Sasuke gesungen hatte, noch nicht vergessen und das würde er auch nicht. Das war einfach Einmalig gewesen. Gaara hatte stumm zugehört, hatte seine Portion bereits vertilgt und fragte sich gedanklich, warum sich die beiden so neckten. Es schien ihnen Spaß zu machen, den anderen Bloß zu stellen, doch warum?
 

Gesättigt und voll, erhob sich Naruto, brachte seine Schüssel in die Spüle und wollte die Küche verlassen. „Hey, du wirst gefälligst hierbleiben und beim Abwasch helfen“ zischte der Schwarzhaarige, hatte sich schon gedacht, das der Kleine sich wieder aus dem Staub machen wollte. Murrend wandte sich der Blonde um. Schade, sein Plan, sich zu verkrümeln hatte nicht hingehauen.
 

Der Rothaarige blieb einfach sitzen, sah dem Treiben der beiden zu und schien in den Gedanken zu sein. Die Art, wie die beiden miteinander umgingen, gab ihm zu Denken. Es war anders, als bei den anderen. So vertraut. Nicht diese Vertrautheit, wie bei Temari und Kankuro. Das Bild, was sich ihm bot, es war anders. Eine noch festere Bindung.
 

„Gaara? Stimmt etwas nicht?“ wollte Naruto wissen, spürte diese fragenden Blicke des Rothaarigen. Wieso starrte er so abwesend drein und dann immer in seine und Sasuke’s Richtung? Sasuke spülte einfach weiter, wollte davon nichts wissen. Es war ihm egal, was Gaara sich dachte. Viel wichtiger war nun ihr Plan und wie sie ihn in die Tat umsetzen sollten. Eins war sicher. Dem Rothaarigen entging nichts und es würde schwer sein, sich aus dem Haus zu schleichen. „Super, ich bin der Hausherr und muss mich aus meinem Haus schleichen. Noch dümmlicher geht’s gar nicht“. Ein schwaches Lächeln erschien auf seinen Zügen, ehe der Abwasch endlich erledigt war.
 

Es war erst Mittag und das hieß, sie hatten noch reichlich Zeit, aber was sollte man tun? Fernsehen? Nach draußen wollte Sasuke nicht. Es war viel zu kalt und mit Naruto über ihren Plan reden, ging auch nicht. Zu groß war die Gefahr, das Gaara davon etwas mitbekam. Kurzerhand ging er erstmal ins Wohnzimmer, setzte sich dort auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. „Es muss einen Weg geben, ohne Worte zu wechseln, über die Vorgehensweise zu kommunizieren, aber wie?“. Verkrampft dachte der Schwarzhaarige nach, doch eine Lösung fiel ihm einfach nicht ein.
 

Naruto hatte sich wieder zu Gaara an den Tisch gesetzt. Beide sahen sich stumm an, bis der Blonde lächelte. „Nimm es Sasuke nicht so übel. Ich glaube einfach, dass er noch an unserem Kampf zu knabbern hat“ erklärte er. Der Rothaarige nickte stumm, trank etwas Tee aus der Tasse, welchen Sasuke noch gemacht hatte.
 

„Du redest genauso wenig, wie Sasuke, obwohl ich ihm das schon etwas ausgetrieben habe“ stellte Naruto fest, stützte seinen Kopf auf seine Hände und starrte den Rothaarigen an. Mochte Gaara vielleicht nicht reden, oder war ihm diese Situation einfach zu neu, bei ihm und Sasuke zu wohnen? Der Blonde wusste es nicht, wollte aber, dass der Rothaarige etwas sagte. Dieses Schweigen mochte er einfach nicht.
 

„Ich bin kein großer Redner, Naruto. Seit unserem Kampf hat sich jedoch einiges verändert. Zwar machen die Dorfbewohner noch immer einen großen Bogen um mich, aber es ist erträglicher geworden. Ich will mich für mein Verhalten entschuldigen“. Naruto neigte seinen Kopf etwas. Aha? Das Gaara gerade über solch ein Thema redete, verwunderte ihn schon etwas. Und dann sprach dieser auch noch eine Entschuldigung aus. „Schon okay, Gaara. Ich kann das wirklich verstehen. Du warst immer allein, genauso wie ich. Bei mir hat sich das mit der Zeit nur gelegt. Du hast doch Kankuro und Temari. Sie sind bestimmt deine besten Freunde, oder?“. Naruto begann zu Lächeln, worauf Gaara einfach nur zurück Lächeln konnte. Ja, so war das. Kankuro und Temari waren zu seinen besten Freunden geworden. Gaara betrachtete diese sogar als Bruder und Schwester, welche er nicht missen wollte. Er hatte verstanden, warum Naruto so eisern gekämpft hatte. Er hatte nur das beschützen wollen, was ihm am wichtigsten war.
 

Sasuke stand neben der Tür, lauschte den Worten und wollte sich nun nicht einmischen. Nun konnte er verstehen, weshalb der Blonde Gaara verzieh. Die beiden waren sich ähnlich, denn beide wurden gleichermaßen, von klein auf, mit verachtenden Blicken gestraft. Beide trugen etwas in sich, was zu einer tödlichen Waffe werden konnte. „Schon damals… Damals beim Kampf, da hat Naruto mit Gaara gefühlt“. Der Schwarzhaarige lehnte seinen Kopf gegen die Wand. Der Kleine konnte schon immer alles sehr gut verstehen, vor allem so etwas. Beide teilten dieses Schicksal und würden immer wieder, sich an diese Zeit, wo sie noch Leiden mussten, zurückerinnern.
 

„Lauscht du immer, Sasuke?“ fragte nun Gaara. Es war nicht böse gemeint, nur wenn der Schwarzhaarige so etwas sagte, über fremde Bilder betrachten, konnte er auch den Uchiha-Erben bloßstellen. Sasuke zuckte merklich zusammen. Dieser verdammte Gaara. Wenn er ihn schon so bemerkte, wie sollten sie sich dann unbemerkt rausschleichen können? Naruto schien überrascht, stand auf und sah aus der Küchentür. Tatsächlich. Sasuke stand neben der Tür und lauschte. Ein Grinsen konnte sich Naruto wirklich nicht verkneifen. „Wieso lauscht du denn? Komm doch zu uns und steh nicht so doof da“. Der Schwarzhaarige seufzte, ließ sich von Naruto in die Küche zerren, wo er sich neben den Kleinen niederließ.
 

„Nein, ich habe es nicht nötig zu Lauschen. Ich wollte euch nur nicht stören“ rechtfertigte sich Sasuke rasch. Gaara nahm es diesem nicht übel, hatte schließlich nichts zu verbergen. Seine Augen wanderten wieder zu Naruto, welcher noch immer grinste. „Nun, ich habe eine Frage. Es ist seltsam, wie ihr miteinander umgeht. Erklärt mir das“. Zwar mochte der Rothaarige nicht gern nachfragen, aber anders konnte er seine Neugier nicht stillen. Von allein kam er nun mal nicht drauf.
 

„Ähm… Ach so… Nun ja, Sasuke und ich, also wir sind ähm…“ stammelte der Kleine, bekam eine sichtliche Röte auf den Wangen, welche Gaara nicht verstand. Sasuke verzog jedoch keine Miene, versuchte es zumindest. Er spürte, wie sich auch seine Wangen rötlich verfärbten. Toll. Seine Selbstbeherrschung war in den Keller gerauscht und dabei war es doch nur eine Frage.
 

„Na ja… Hehe… Sasuke und ich, wir sind zusammen“ haspelte Naruto weiter, wurde noch eine Spur röter um die Nase und hoffte, dass er es Gaara verständlich gemacht hatte. „Zusammen“ wiederholte Gaara, schien zu überlegen, wie dies gemeint war. „Er hat es sicher nicht verstanden, so wie Naruto gestammelt hat“ dachte sich der Schwarzhaarige. Wie sollte man so etwas erklären? Eigentlich wollte er so etwas nicht erklären.
 

„Wie meinst du das, Naruto?“ erklang Gaara’s Stimme. Nein, er hatte das wirklich nicht verstanden. Sasuke seufzte. Wie ungern er das auch erklären mochte, aber er musste es wohl tun. So, wie Naruto aussah, brachte er in dessen Zustand nur noch Gestammel hin. „Was Naruto damit meint, ist, dass wir zusammen sind“. Innerlich fluchte Sasuke. Nein, er wollte dieses Gefühl, welches er bei Naruto immer verspürte, nicht erklären. Das war doch bescheuert. Gaara musste doch wissen, wie das gemeint war.
 

Gaara sah verwirrt drein. Das war auch keine bessere Erklärung. „Okay… Also, ich Liebe den da und deswegen sind wir zusammen. Wie soll ich das nur erklären? Es ist so, wenn Sasuke bei mir ist, dann fühle ich mich geborgen. Wenn er mich in den Arm nimmt, möchte ich am liebsten immer dort bleiben… Ähm… Ich muss mal kurz raus“. So schnell konnte Gaara nicht hinsehen, wie schnell der Platz, wo eben noch Naruto gesessen hatte, frei war. Wieso war der Kleine nun so schnell abgehauen?
 

Sasuke schmunzelte. „Das war ihm peinlich, aber wie“ stellte er gedanklich fest. Seine Augen suchten jedoch wieder den Blickkontakt des Rothaarigen. Hatte er es jetzt verstanden? Wenn diese Sache nicht so unangenehm wäre, würde es ihm leichter fallen. „Liebe“ dachte sich Gaara, schien nun langsam zu verstehen, wie das alles gemeint war. „Ich glaube, dass ich es verstehe. Für jemanden, der noch keine Liebe bekommen hat, ist es schwer so etwas zu verstehen“. Gaara richtete seinen Blick zum Tisch, war es nun er, der sich irgendwie seltsam vorkam.
 

„Kein Ding, mach dir darüber mal keine Gedanken. Irgendwann bekommst du dieses Gefühl auch noch zu spüren. Ätzend ist es am Anfang. Ständiges Herzklopfen, weiche Knie und ständig hat man das Bedürfnis, demjenigen näher zu kommen“. Sofort sah Gaara auf, begann zu Grinsen. Der Uchiha-Erbe gab ja preis, was er so fühlte. „Interessant“ brachte er nur raus, während seine Augen, den Blickkontakt des Schwarzhaarigen suchten.
 

Naruto saß im Wohnzimmer, atmete noch immer hastig durch. Wie war er nur dazu gekommen, soviel zu sagen? Hinterher hatte er sich selbst dabei ertappt, was er da alles so sagte. Was Sasuke wohl jetzt dachte? Sein Herz hämmerte noch immer so schnell. Verzweifelt versuchte sich Naruto zu beruhigen, was ihm jedoch nicht gelingen wollte. „Oh man, wie peinlich“.
 

„So fühlt sich also Liebe an?“ fragte Gaara. Sasuke schluckte hart. Jetzt erst wurde ihm bewusst, was er da alles so erzählt hatte. Daran war doch nur Naruto schuld. Gedanklich schlug er sich gegen die Stirn. Nun gut, er war nun in dieser Sache, musste sich wohl auch weiter mit Gaara darüber unterhalten. „Ja, so ungefähr. Es gibt aber verschiedene Arten von Liebe. Die Liebe zu einem Bruder, zum Beispiel. Ich kann dir das nicht erklären. Naruto ist da eigentlich viel besser, als ich es bin“. Nun stand Sasuke auf, machte einen Wink mit seiner Hand, deutete damit an, das Gaara mitkommen sollte. So übel war der Rothaarige gar nicht. Er schien jedenfalls auch etwas verschlossen zu sein.
 

Im Wohnzimmer angekommen, betrachtete Sasuke kurz den Blonden, welcher wieder eine rötliche Farbe um die Nase bekam. „Gut zu wissen“ grinste der Uchiha-Erbe, setzte sich auf die Couch und sah zum Fernseher. Wenn doch nur etwas Anständiges laufen würde. Gaara stellte seinen Sandbehälter ab und setzte sich ebenfalls. Naruto war froh, das keiner mehr über dieses Thema redete, wo sich sein Herz doch gerade beruhigt hatte. Seufzend lehnte er sich zurück, starrte gedankenverloren auf die Mattscheibe. Langweilig, das dachte er sich gerade.
 

Einige Minuten erklang nur der Fernseher, bis Naruto plötzlich aufsprang. „Man, mir ist so langweilig. Draußen liegt der Schnee und keiner will mit mir etwas machen. Boah, ich könnte gegen die Wand laufen“. Lautstark schrie der Blonde rum, wobei sich Gaara etwas erschreckt hatte. Wer rechnete denn auch damit, dass der Kleine plötzlich so losbrüllte?
 

Sasuke schien nicht beeindruckt zu sein, schnaubte einfach nur genervt und verengte die Augen. „Dann lauf doch gegen die Wand. Dann haben Gaara und ich etwas zu Lachen“. Ein breites Grinsen schlich sich auf Sasuke’s Lippen, welches den Rothaarigen ansteckte. Diese Art, wie er den Blonden ärgerte, war einfach amüsant. Wobei Naruto auch noch drauf einstieg und weiter wütete. „Was? Ich mache mich doch nicht zum Affen, damit ihr euch über mich totlacht“.
 

Noch viele wüste Beschimpfungen verließen Naruto’s Mund, ehe er sich wieder etwas beruhigte. Der Rothaarige erhob sich nun ebenfalls, sah sich nochmals im Wohnzimmer um, fand aber nicht das gewünschte. Er hatte vielleicht gedacht, ein Gesellschaftsspiel zu spielen, doch so etwas hatte der Uchiha-Erbe wohl nicht. Deshalb wandte er sich wieder den beiden zu, welche sich mit ihren Giftblicken versuchten, zu töten.
 

„Vielleicht sollten wir wirklich etwas zusammen unternehmen, damit Naruto sich wieder beruhigt“ schlug Gaara vor. Naruto war sofort Feuer und Flamme, wechselte die Seite und streckte dem Schwarzhaarigen seine Zunge heraus. „Ha, Gaara weiß, wie er mich Glücklich machen kann“. Sasuke zog seine Augenbrauen hoch, fand diese Zweideutigkeit gerade äußerst amüsant. „Ach ja? Kann Gaara dich wirklich so Glücklich machen?“. Gaara verstand nicht recht, sah abwechselnd zum Uchiha-Erben und Naruto. Scheinbar fand hier gerade etwas statt, von dem er wirklich nichts verstand. Naruto Glücklich machen?
 

„Oh, Mister Eisklotz, der sich sonst nichts anmerken lässt, ist Eifersüchtig. Hörst du, Gaara? Er ist Eifersüchtig“ stichelte Naruto, wusste doch genau, das der Schwarzhaarige so etwas nicht leiden konnte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich sein Sasuke zur Wehr setzte. Und tatsächlich verschränkte Sasuke die Arme vor der Brust. „Eifersüchtig? Auf wen? Vor Gaara brauche ich nun wirklich keine Angst zu haben. Ich habe genug Charme, um dich um meinen Finger zu wickeln“. Selbstsicher grinste Sasuke, sah es schon vor sich, den Kleinen in seiner Hand zu haben. Naruto lief augenblicklich rötlich an. Nein, mit solch einer Aussage hatte er nicht gerechnet und sie konnte sogar stimmen.
 

Der Rothaarige sah nochmals hin und her, hatte nun verstanden, worum es eigentlich ging. Normalerweise war er analytisch ziemlich schnell, doch bei Sachen, die er selbst noch nicht kannte, brauchte er länger. „Ich will überhaupt Niemand Glücklich machen. Und Eifersüchtig muss man auf mich auch nicht sein“. Nachdem Gaara dies klargestellt hatte, verließ er das Wohnzimmer, schnappte sich vorher noch seinen Sandbehälter, blieb jedoch in der Tür stehen. „Welches Zimmer darf ich beziehen?“.
 

„Warte“ murrte Sasuke, zwängte sich an Gaara vorbei und winkte diesen mit sich. Naruto blieb mitten im Wohnzimmer zurück. Schade, Gaara hätte ruhig mitspielen können. Wie er es doch liebte, seinen Sasuke so zu ärgern. Aber Gaara war wirklich eine Trantüte, machte überhaupt nicht mit, bei diesen netten Späßchen. Seufzend setzte er sich auf den Boden, überlegte nun, wie sie an die Informationen kommen sollten.
 

„Hier“. Der Schwarzhaarige öffnete das Gästezimmer, welches Naruto vorher bewohnt hatte. Hier konnte Gaara bleiben. „Gut, danke“. Eine knappe Antwort, ehe der Rothaarige seine Tür hinter sich schloss, den Uchiha-Erben draußen vor der Tür stehen ließ. Schulter zuckend nahm es Sasuke so hin, sah nun seine Chance, mit Naruto zu reden. Eilig ging er die Treppen wieder runter, besah sich den Kleinen, welcher angestrengt auf den Boden saß und scheinbar nachdachte. Worüber, das musste der Schwarzhaarige nicht fragen.
 

So schloss er die Wohnzimmertür hinter sich. „Also? Wie sollen wir hier wegkommen, wenn wir jetzt bewacht werden?“ fragte er leise, wollte nicht Gefahr laufen, das Gaara etwas mitbekam. Seufzend sah Naruto auf, in das fragende Gesicht Sasuke’s. „Woher soll ich das wissen? Ich weiß nur, dass wir es nicht leicht haben werden. Du hast doch gesehen, wie schnell er etwas bemerkt. Die ganze Sache ist schon an sich gefährlich genug. Denk doch nur mal nach, wenn wir erwischt werden. Wir könnten sogar verbannt werden und darauf habe ich keine Lust“. Nickend gab Sasuke zu verstehen, das er dies natürlich wusste. Aber hatten sie eine Wahl? Wie man es drehte und wendete, es gab keine andere Lösung, um anders an die Informationen zu kommen.
 

„Heute Nacht… Wir werden es einfach versuchen, ohne wenn und aber, verstanden? Hör mir jetzt genau zu…“. Sasuke beugte sich zu Naruto hinab, erzählte ihm von seinen einzigen Einfall, der vielleicht klappen könnte. Ab und an nickte der Kleine, grinste sogar breit. „Das ist genial. Hoffentlich fällt Gaara drauf rein, ansonsten müssen wir ihn einweihen und hoffen, das er uns versteht, oder zumindest dich“.
 

Noch dies und das wurde besprochen, ehe sich die beiden in Sasuke’s Zimmer zurückzogen, um alles für die Nacht vorzubereiten. Ihre Mission würde bald beginnen. Bald würden sie die Wahrheit über Itachi Uchiha wissen, würden demnach Handeln.

Trennung? Für immer?

Mittlerweile war es nach 19 Uhr und die Zeit schien sich in die Länge zu ziehen. Naruto saß bereits in der Küche, darauf wartend, sein Abendmahl zu bekommen. Hin und wieder sah er zur Küchentür, fragte sich, was Gaara wohl gerade machte. Seitdem er in sein Zimmer gegangen war, hatten sie ihn nicht mehr gesehen. Schon eigenartig, so fand Naruto.
 

Sasuke hingegen, war froh, das Gaara sich nicht blicken ließ, da er noch einiges mit Naruto besprochen hatte. Wäre der Rothaarige aufgetaucht, hätte er nicht gewusst, was sie dann hätten tun sollen. Außerdem wollte er Gaara auch nicht mit reinziehen. Hinterher wurde er noch beschuldigt, geheime Informationen für Suna zu stehlen und das wollte Sasuke vermeiden. Damals, bei der Chunin-Auswahlprüfung war es schon schlimm genug gewesen, doch zum Glück stand das Feuerreich noch immer mit dem Windreich in Verbindung, waren nach wie vor Verbündete.
 

Einige Teller stellte der Schwarzhaarige bereit. Heute hatte er nur Brote gemacht, hatte keine sonderliche Lust verspürt, jetzt großartig zu Kochen. Zum Glück machte der Kleine keinen Aufstand, aß still für sich und sah immer wieder zur Küchentür. Sasuke musste nicht fragen, worauf der Blonde wartete. „Ich geh ihn holen“ erbarmte sich der Schwarzhaarige, konnte sich das nicht länger mit ansehen. Gaara hatte sicherlich auch Hunger und er wollte ihn ja nicht verhungern lassen. Irgendwie war der Rothaarige auch ganz okay, so dachte sich Sasuke. Er war still, mischte sich in nichts ein und man hatte das Gefühl, als würden sie immer noch zu Zweit hier leben. Kein Geräusch hörte man aus dem Gästezimmer. Schon irgendwie unheimlich, dachte sich der Schwarzhaarige.
 

Kurz klopfte er an die Tür und wartete auf eine Antwort, welche mit einem leisen „Ja“ kam. „Es gibt Abendessen. Komm runter, oder hast du keinen Hunger?“ fragte Sasuke. Einige Minuten herrschte Schweigen, bis die Tür geöffnet wurde. Gaara trat heraus und lief am Schwarzhaarigen vorbei. Okay, scheinbar hatte der Rothaarige Hunger, sagte jedoch nichts dazu. Stumm folgte der Uchiha-Erbe seinen Gast die Treppe hinunter, betrat nach Gaara ebenfalls die Küche und setzte sich wieder.
 

Naruto lächelte Gaara an, wies auf einen Platz, damit sich dieser endlich setzte und etwas aß. Stumm folgte Gaara dieser Bitte, setzte sich und nahm sich eines der Brote. Schweigend wurde gegessen. Nur hin und wieder wurden Blicke untereinander ausgetauscht, darunter fragliche, wie auch verständnislose. Es war so still, das man eine Nadel hätte fallen hören. So ungewohnt, fand Sasuke. Nicht mal Naruto machte Faxen, wie er es sonst immer tat.
 

Schweigend wurde nach dem Essen aufgeräumt und das dreckige Geschirr gespült. Gaara hatte sich ins Wohnzimmer gesetzt und starrte aus dem Fenster, welches zeigte, wie es draußen schneite. Es war so ein ungewohntes Wetter, so bitterlich kalt. Er kannte so etwas nicht und doch empfand er es als angenehm. Diese weiße Pracht sah einfach nur schön aus.
 

„Ähm… Ist dir nicht langweilig? Ich meine, mich würde das total nerven, hier nur rumzusitzen“ erklärte Naruto, setzte sich ebenfalls auf die Couch, auf welche Gaara saß. Wieder trat Stille ein und auch Sasuke gesellte sich dazu. „Ich habe eine Mission und die muss ich erfüllen. Da spielt es keine Rolle, ob mir, oder andere, Langeweile verspüren“ antwortete Gaara. Er fing sich einen entnervten Blick Naruto’s ein, hatte Schwierigkeiten, sich zusammen zu reißen, um nicht darüber zu Lächeln. Aber der Kleine hatte schon Recht. Ihm langweilte es, hier nur zu sitzen und darauf zu warten, das irgendetwas passierte.
 

„Hast du keine Gesellschaftsspiele?“ wollte der Rothaarige wissen, wandte sich nun speziell dem Hausherren zu. Sasuke überlegte eine Weile, stand dann wortlos auf und verschwand. Klar hatte er Gesellschaftsspiele, aber diese waren in einem Karton im Keller verstaut. Er war bisher alleine gewesen und hatte keinen zum Spielen gehabt und Naruto hatte auch Nie nach so etwas gefragt. Mit einer Kerze in der Hand, lief er die Treppe zum Keller hinab, darauf bedacht, nicht die ganzen Spinnenweben mitzunehmen.
 

„Gesellschaftsspiele… Toll, eine gute Idee, Gaara“ grinste Naruto, fand diese Idee wirklich toll, da er sich auch ziemlich langweilte. Da es draußen wieder schneite, hatte er nicht wirklich Lust, dort raus zu gehen. Später mussten sie das allerdings und er hoffte, das Sasuke’s Plan klappte. Was hatte er ihm gegen Mittag nochmals gesagt?
 

„Hör mir genau zu, Naruto. Wir werden versuchen, Gaara mithilfe von Doppelgängern wegzulocken. Wenn er dann weit genug vom Anwesen entfernt ist, machen wir uns auf dem Weg zum Hokage-Turm und müssen uns keine Sorgen machen, das Gaara uns folgt“ schoss es dem Blonden durch den Kopf. Ja, das hatte Sasuke gesagt und die Idee an sich war ziemlich gut. Nur, wie sah das mit Gaara aus? Würde er auf solch einen Plan reinfallen? Naruto wusste es nicht, wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Sasuke einen Karton auf den Boden abstellte.
 

„Hier, sucht euch ein Spiel aus“ erklärte Sasuke, setzte sich wieder auf die Couch und würde jetzt warten. Eigentlich mochte er kein Gesellschaftsspiel spielen, aber da er Naruto und dessen Quengelei sehr gut kannte, musste er wohl, oder übel, mitmachen. Außerdem konnten sie sich so noch etwas Zeit vertreiben. Immerhin wollten sie mitten in der Nacht zum Hokage-Turm aufbrechen, um sicher zu gehen, das weder Shizune, noch Tsunade selbst, dort waren.
 

Naruto kramte in der Kiste und fand auch ein geeignetes Spiel. „Ha, Mensch ärgere dich nicht. Das habe ich das letzte Mal gespielt, zu Weihnachten, mit Sensei Iruka und seinen Verwandten“ grinste er, packte das Spiel aus und legte alles bereit. Gaara schmunzelte in sich hinein. Der Kleine war ziemlich einfach aufzuheitern. Dennoch, er musste an seine Mission denken, durfte sich keinen Fehler erlauben. Immerhin war es Tsunade selbst gewesen, die ihre Bitte ihm hatte zukommen lassen. Er wusste genau, was auf dem Spiel stand. Naruto’s, wie auch Sasuke’s Leben. Beide mussten geschützt werden, auch wenn diese es nicht wollten.
 

Kaum hatten sie angefangen zu spielen, fing Naruto schon an zu fluchen. Dabei hieß dieses Spiel doch ‚Mensch ärgere dich nicht’. „Boah Sasuke, hör auf mich ständig rauszuwerfen“ meckerte der Kleine, war schon einen Tobsuchtsanfall nahe. Schon das dritte Mal wurde er von seinem Liebsten rausgeworfen. Wie sollte er denn sein Püppchen nur ins Ziel bringen, wenn er nach zwei Mal würfeln direkt wieder zum Anfang musste?
 

Sasuke grinste gehässig, sah zu Gaara, welcher es ihm gleich tat. „Ärgere dich nicht“ wiederholte er nun zum dritten Mal und gerade dieser Satz schien Naruto auf die Palme zu bringen. Dennoch spielten sie weiter, bis Naruto das nächste Mal rausgeworfen wurde, doch diesmal war es nicht Sasuke gewesen, sondern Gaara.
 

„Ich könnte euch…“ setzte der Kleine an, zitterte schon innerlich vor Wut. Gaara schritt ihm jedoch ins Wort. „Wenn ich dich nicht rauswerfe, darfst du mein Püppchen wieder zum Anfang stellen und das will ich nicht“. Sasuke begann wieder zu Grinsen. Zwar sagte Gaara dies auf eine langweilige Art, da es mehr einer Feststellung glich und doch musste er zugeben, dass dieser auch so Naruto damit ärgern konnte. „Langsam fang ich an, Gaara zu mögen“ gestand sich der Schwarzhaarige ein. Zusammen wären sie ein gutes Team, um den Kleinen zu ärgern, welcher wieder laut brüllte.
 

Zwei Stunden vergingen und irgendwann stand der Blonde einfach auf und verließ das Wohnzimmer. Ihm reichte es. Nicht einmal hatte er gewonnen, wurde wohl immer absichtlich rausgeworfen. Gaara und Sasuke lachten ihn so dämlich aus und das fand er gemein. Er wollte damit nicht sagen, das er ein schlechter Verlierer wäre, nur, die beiden taten sich so zusammen und dachten sie wirklich, er merkte das nicht? Murrend ging er hoch, um in das Zimmer von Sasuke zu kommen. Er würde nun dort bleiben, bis ihre Mission beginnen würde.
 

Der Rothaarige seufzte. Das hatte er nun nicht gewollt. Es war nur spaßig zu sehen, wie sehr sich der Kleine doch ärgerte. Er hatte Sasuke’s Blicke deuten können und hatte deswegen mit diesem an einem Strang gezogen, doch das Naruto nun beleidigt war, hatte er nicht kommen sehen. „Schlechter Verlierer“ kommentierte Sasuke mit einem Schulterzucken. Später würde er sich bei Naruto entschuldigen, auf seine Art und Weise. Er war sich sicher, das Naruto ihm dann verzeihen würde. „Tja, da kann man nichts machen. Ich werde nun in mein Zimmer gehen. Gute Nacht“ erwiderte der Rothaarige, half noch kurz das Spiel wegzuräumen und stieg anschließend die Treppe hinauf.
 

Sasuke sah Gaara noch hinterher, nur um anschließend auf die Uhr zu schauen. Bald war es 23 Uhr und so langsam konnten sie ihren Plan in Angriff nehmen. Immerhin musste Gaara noch weggelockt werden und bis dahin würde sicherlich eine halbe Stunde vergehen. Mit diesen Gedanken, stieg auch der Uchiha-Erbe die Treppen hinauf. Als er sein Zimmer erreichte, öffnete er die Tür und schloss sie hinter sich. Da lag nun Naruto, mit beleidigter Miene, wie es schien.
 

„Komm, sei nicht beleidigt. Es war nur ein Spiel“ versuchte Sasuke den Kleinen zu beruhigen. Doch es half nichts. Naruto drehte seinen Kopf zur Seite, deutete damit an, das er seine Ruhe haben wollte. Damit war der Schwarzhaarige allerdings nicht zufrieden, setzte sich auf die Bettkante und beugte sich vor. Seine Lippen legte er auf die Wange des Blonden, wanderte weiter hinab, bis zum Hals. Wie er sich schon gedacht hatte, schlangen sich automatisch zwei Arme um ihn, zogen ihn zum Blonden hinab, nur um in einen leidenschaftlichen Kuss zu versinken. Nun hatte er wohl Naruto wieder beruhigt.
 

Als sie ihren Kuss wieder lösten, atmeten sie schneller, als zuvor. Es war immer wieder erstaunlich, wie viel Gefühl sie dabei empfanden und doch, irgendwie reichte es dem Schwarzhaarigen nicht mehr. Er wollte viel mehr spüren, wollte Naruto ein schönes Gefühl bescheren. Aber er durfte nicht, so sehr er es auch wollte. Er musste dem Kleinen Zeit geben, bis dieser sich dazu bereit fühlte.
 

„Naruto, wir müssen nun unseren Plan ausführen“ wisperte der Schwarzhaarige, war doch Gaara’s Zimmer nur eines weiter, als seines. Nicht, das der Rothaarige ihn schließlich doch noch hörte? Ein stummes Nicken kam von Naruto, welcher den Uchiha-Erben von sich schob, um sich aufzusetzen. „Jutsu der Schattendoppelgänger“ rief er leise, formte ein Fingerzeichen und erschuf sich einen. Dieser stand nun im Zimmer, sah sich um, nur um anschließend zu Grinsen. Schnell war diesem erklärt worden, was er zu tun hatte, ehe Sasuke dessen Beispiel folgte, nun einen Doppelgänger von sich erschuf.
 

„Also… Ihr werdet behaupten, Gaara das Dorf bei Nacht zeigen zu wollen. Versucht ihn lange genug hinzuhalten, okay?“. Nochmals nickten beide Doppelgänger, ehe sie das Zimmer verließen. Naruto, wie auch Sasuke versuchten, so leise, wie es nur ging, zu sein. Dazu kam, dass sie ihr Chakra löschen mussten, damit Gaara nicht ihre Anwesenheit spürte. Schon bald hörten sie Schritte, welche vom Flur stammten. Beide lauschten diesen, bis sie schließlich immer leiser wurden und gänzlich verstummten. Ein Türklappen versicherte ihnen, dass die Doppelgänger, wie auch Gaara, das Haus verlassen hatten.
 

„Jetzt müssen wir noch etwas warten“ meinte der Schwarzhaarige, studierte seine Ausrüstung, um zu wissen, ob er noch etwas benötigte. Naruto nickte dazu, tat es Sasuke gleich. Nach schier endlosen Minuten langen Wartens, gingen sie ebenfalls die Treppe hinab. Zwar war die halbe Stunde noch nicht um, aber dieses warten machte einen wahnsinnig. Vorsichtig sahen sie sich um, konnten Gaara’s Präsens aber nicht spüren. Tatsächlich war dieser mit den Doppelgängern unterwegs, mussten beide feststellen.
 

Sasuke zog sich Mantel und Schuhe an, wartete bei der offenen Tür auf Naruto, welcher noch seine Schuhe anzog. Gemeinsam verließen sie das Anwesen, schlugen nun einen anderen Weg ein, der zwar wesentlich länger dauern würde, aber so konnten sie unbemerkt vorankommen. Rasch huschten sie durch die Wege, sahen sich immer wieder um, um sicher zu gehen, dass ihre Doppelgänger auch nirgendwo waren.
 

Gerade, als sie auf ein Dach springen wollten, um von dort aus schneller zu ihrem Ziel zu kommen, ertönte eine laute Explosion hinter ihnen. Hastig drehten sie sich um, konnten jedoch nichts Verdächtiges sehen. „Wo kam das her?“ fragte Naruto, bekam jedoch keine Antwort. Sasuke sprang auf ein Dach und sah sich ausgiebig um. Rauch stieg zum Himmel und endlich konnte er sehen, wo diese Explosion stattgefunden hatte.
 

„Naruto, komm rauf. Vor Konoha scheint was passiert zu sein“ rief er leise zum Blonden. Naruto, der nun neugierig geworden war, sprang ebenfalls mit einem Satz aufs Dach, folgte dem gezeigten Finger von Sasuke mit seinem Blick. Seine Augen weiteten sich, als er Feuer erkennen konnte. Was war da nur passiert? Wurde Konoha nun doch angegriffen?
 

Eine weitere Explosion ertönte und die Erde begann zu beben. „Pass auf“ kam es vom Schwarzhaarigen, zog den Blonden näher zu sich, so dass dieser nicht zum Fall kam. Egal, was sich dort vor Konoha abspielte, sie durften nicht eingreifen, denn sonst würde Gaara mächtigen Ärger bekommen. Wieder quoll Rauch aus den Bäumen hervor. Hoffentlich ging es Kakashi gut, denn an den dachte Naruto im Moment. Er war sich zwar nicht sicher, aber vermutete stark, das Akatsuki und einige Konoha-Ninja’s aufeinander getroffen waren. Wahrscheinlich steckten sie gerade in einem Kampf.
 

„Naruto, egal was dir gerade durch den Kopf geht. Wir müssen uns beeilen. Nicht mehr lange, dann wird es hier nur von Jounin’s wimmeln“ erklärte Sasuke und wandte sich um. Nein, sie durften Konoha jetzt noch nicht verlassen. Erst, wenn sie die Wahrheit kannten und es einen Grund dafür gab, Itachi, der sich scheinbar in der Nähe aufhielt, aufzusuchen. Der Blonde nickte zögerlich, wäre lieber seinem Sensei zur Hilfe gekommen, als nun diese Mission weiter zu verfolgen. Dennoch formte er ein Fingerzeichen, erschuf einige Schattendoppelgänger, welche er dorthin schickte. Er musste einfach wissen, was sich dort abspielte.
 

Sasuke seufzte. Dem Kleinen war einfach nicht zu Helfen, zu viele Sorgen machte dieser sich. „Kakashi geht es sicherlich gut“ murmelte er leise, sprang nun weiter von Dach zu Dach, um schneller zum Hokage-Turm zu kommen. Stumm folgte Naruto den Schwarzhaarigen, sah sich jedoch immer wieder um, als eine erneute Explosion zu hören war.
 

Gaara blieb stehen, wie auch die Doppelgänger, welche bei ihm waren. Schon die ganze Zeit hatte er ein seltsames Gefühl verspürt, als würde etwas nicht stimmen. Zudem kam, das die Explosionen immer näher zu kommen schien. „Genug gespielt“ brachte er schließlich über die Lippen, wandte sich den beiden zu, welche ihn stumm musterten. Mit einem Mal, löste sich Gaara auf, zerfloss zu Sand vor ihren Augen. Bevor dessen Kopf jedoch vollständig zu Sand wurde, sprach er nochmals zu den Doppelgängern. „Der Hokage-Turm also? Meint ihr, ihr seid die einzigen, die Doppelgänger erschaffen könntet?“. Sand umgab die beiden. Schneller als ihnen Lieb war, wurden sie von dem Sand verschluckt, bis sie schließlich verpufften.
 

Naruto blieb wie angewurzelt stehen, hatte so ein seltsames Gefühl. Dann kam ihm die Erkenntnis. „Warte, Sasuke… Gaara weiß, wo wir sind“ rief er hastig, hatte das Gefühl, als wäre er Gaara eben gegenüber gestanden. So etwas hatte er noch Nie erlebt. Der Schwarzhaarige sah den Blonden fraglich an. Wie meinte er das? Gaara wusste wo sie waren? Nein, das ging nicht, sie hatten ihn doch extra fortgelockt. Doch auch ihn beschlich auf einmal so ein Gefühl und die Erkenntnis traf ein. „Mist, verfluchter“ knurrte er, sah sich um, doch konnte er den Rothaarigen nicht sehen. Ob er sie die ganze Zeit beobachtet hatte? Nur, wie hatte er das nur gemacht?
 

Naruto sah erneut zum Wald, welcher vor Konoha lag. Die Explosionen kamen näher, das konnte er deutlich hören und auch an den Erschütterungen fest machen. Jedoch wurde er aus seiner Trance gerissen, als Sasuke ihn bei der Hand nahm, ihn mit sich zog. „Komm, Beeilung. Egal, ob Gaara nun weiß, was wir vorhaben. Ich kann nicht warten“. Verzweifelt klang Sasuke’s Stimme. Ja, Naruto konnte seinen Liebsten verstehen, wollte dieser doch endlich wissen, was sich wirklich hinter Itachi verbarg. Große Hoffnung hegte er jedoch nicht.
 

Gaara folgte ihnen, mit ein wenig Abstand. Die ganze Zeit hatte er sie beobachtet, mit seinem dritten Auge. Selbst in dessen Zimmer hatte er dies tun müssen, nachdem er erfahren hatte, was sie planten. Warum sie zum Hokage-Turm wollten, wusste er noch nicht genau, aber auch das würde er herausfinden. Nun hieß es erstmal, auf die beiden Acht zu geben. Hinter sich hörte Gaara eine weitere Explosion. „Wenn das weiter so geht, hat Konoha ein echtes Problem“ stellte er gedanklich fest. In einigen Straßen hörte er schon die Aufruhr von flüchteten Menschen, welche sich einen sicheren Ort suchten. Sicher, bald würde es hier nicht mehr so still sein.
 

Endlich beim Hokage-Turm angelangt, kamen sie nicht sofort rein. Nein, diese Aufruhr sorgte dafür, das Tsunade sämtliche Anweisungen gab und somit einige Jounin’s an ihnen vorbei schwirrten. Versteckt, in einem Baum, warteten sie, bis sich eine günstige Gelegenheit ergab. „Sollen wir das nicht lieber verschieben, Sasuke? Ich meine, Konoha und wir alle haben nun weitaus größere Probleme“ kam es vom Blonden, wollte dies zwar nicht so hart sagen, aber so war es doch nun mal. „Tut mir Leid, ich kann nicht. Itachi ist sicher in der Nähe und bevor ich irgendetwas unternehme, um Konoha zu retten, muss ich die Wahrheit erfahren“. Ja, das hatte Naruto geahnt. Wahrscheinlich wollte Sasuke einen Kampf vermeiden, Itachi mit der Wahrheit konfrontieren, wenn es eine andere Wahrheit gab.
 

Endlich wurde es etwas stiller, nachdem die meisten auf Evakuierungsmission, oder Rettungsmission geschickt wurden. Schnell hasteten sie hinein, sahen sich um und stellten fest, dass es still um sie war. Genauso schnell war die verbotene Tür erreicht, welche sich allerdings nicht öffnen ließ. „Verdammt, sie ist verschlossen“ fluchte der Schwarzhaarige, wollte schon Anlauf nehmen, um sie einzurammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Erschrocken wandte sich Sasuke um, sah in die hellen Augen ihres Schützers.
 

„Hey Gaara, woher hast du gewusst, wo wir sind?“ fragte Naruto, der etwas gefasster zu sein schien, als Sasuke selbst. Dieser taumelte leicht zurück, bis er schließlich gegen die Tür stieß. „Keine Angst, ich verpfeife euch schon nicht. Sagt mir, was ihr vorhabt und demnach werde ich versuchen, euch zu Helfen“ erklärte Gaara im ruhigen Ton, wollte erstmal Sasuke beruhigen.
 

Naruto’s Gesicht erhellte sich sofort, war Gaara dankbar für seine Hilfsbereitschaft. Dennoch wandte er sich an Sasuke, in dessen Hände es nun lag. „Und wie ich euch gefunden habe? Nun ja, Sasuke müsste mein drittes Auge kennen“ fuhr der Rothaarige fort, zeigte Naruto, was er damit meinte. Dieser verzog nur angewidert sein Gesicht, als er das schwebende Auge neben Gaara erblickte. Es gab schon seltsame Jutsus, so fand der Kleine. Der Schwarzhaarige fasste sich langsam wieder, begann leise zu erzählen, warum er in diesen Raum hinter sich musste.
 

Minuten vergingen, indem sich die Drei einfach nur musterten. Sasuke hatte alles erzählt, hatte es eigentlich nicht gewollt, aber nun? Nun zog er Gaara doch mit rein. Dabei hatte er das nicht so geplant. Gaara schwieg noch immer, schien sich auch Gedanken darüber zu machen, setzte sich jedoch in Bewegung. Mit einem Wink gab er zu verstehen, das Sasuke beiseite gehen solle.
 

„Ich verstehe dein Anliegen und habe beschlossen, dir zu Helfen, Sasuke. Ihr müsst mir jedoch versprechen, nichts Unüberlegtes zu tun. Vermutlich ist Akatsuki schon sehr nahe und deswegen will ich, das ihr auf mich hört, egal, was ihr dort drinnen erfahrt“. Während Gaara dies sagte, ließ er Sand ins Schlüsselloch fließen. Nach einem kurzen Klack, öffnete er die Tür. Er hatte sie, mithilfe des Sandes öffnen können. „Beeilt euch“ waren seine letzten Worte, ehe er sich an die Wand lehnte. Der Rothaarige würde nun hier stehen bleiben, darauf achten, dass Niemand diesen Raum betrat.
 

Stumm folgten Naruto und Sasuke dieser Aufforderung, betraten den dunklen Raum. Als der Kleine den Lichtschalter betätigte, musste er erschrocken Keuchen. So viele Schriftrollen? Es würde sehr lange dauern, um alle zu durchkämmen. Nochmals sah er sich um. Drei Regale standen hier, gefüllt mit Schriftrollen. „Okay, dann mal los“ grinste Sasuke, nickte seinen Kleinen zu und begann die erste Schriftrolle zu öffnen. Nach kurzen lesen, verwarf er sie direkt. Nein, das war definitiv die Falsche gewesen. Der Blonde jedoch, tat nichts, überlegte, wie sie schneller voran kamen. Wieder erschuf er Doppelgänger, schickte jeweils zwei Stück zu einem Regal, um diese anschließend zu durchkämmen. Ja, so dürfte es schneller gehen, so dachte sich Naruto, grinste und beugte sich zu Sasuke hinunter. Dort half er weiter, wo er nur konnte.
 

Zur gleichen Zeit, vor Konoha, fand ein Kampf statt, welcher einfach nicht enden wollte. Kakashi und Gai standen Rücken an Rücken ihren Gegner gegenüber. Warum Rücken an Rücken? Dieser Gegner war nicht allein. Er hatte ein seltsames Jutsu, mit welchen er tonartige Figuren erschuf und sie anschließend explodieren ließ. Kakashi hatte versucht, dieses Jutsu zu kopieren, doch dies wollte ihm nicht gelingen. Allein analysieren konnte er sie. „Kakashi, kannst du noch?“ grinste Gai, welcher sich die kleinen, spinnenartigen Figuren besah, welche die beiden umkreisten. „Nicht mehr lange, hoffentlich kommt bald Verstärkung und Hilfe für die Verletzten“. Kakashi warf einen Blick zu seinen Teamkollegen, welche auf den Boden lagen. Diese brauchten sofortige medizinische Hilfe, sonst würden sie vermutlich sterben.
 

Wieder mussten Gai und Kakashi sich trennen, da diese spinnenartigen Figuren angriffen, sich an ihnen haften wollten, um anschließend zu explodieren. Lange würden sie das nicht mehr durchhalten können, das wussten beide.
 

Naruto’s Doppelgänger hatten das Schlachtfeld schon längst erreicht, doch jeder Einzelne von ihnen, konnte nicht eingreifen. Zu gefährlich war diese Sache, wenn nicht mal Gai und Kakashi mit diesem Gegner fertig wurden. Ein Doppelgänger hatte bereits den Rücktritt angetreten, um Naruto selbst über diese Situation zu informieren. Wenn nicht bald Hilfe kam, hatte Konoha wirklich ein großes Problem, so dachte sich der Doppelgänger jedenfalls.
 

„Und? Schon was gefunden?“ fragte Gaara leise. Sasuke seufzte genervt. Schon über hundert Schriftrollen hatte er durchkämmt, doch keine einzige sagte ihm etwas über seinen Bruder, oder seinem Clan. Ob sie hier Falsch lagen? Nein, auf dem Schild stand doch Klar und Deutlich, das es hier über abtrünnige Ninja’s Informationen gab. „Nein, nicht wirklich. Wir haben nur etwas über Orochimaru gelesen, aber das kennen wir schon. Dem seine Jutsus und so ein Quack“ antwortete Naruto. Auch er hatte langsam keine Lust mehr. Und so wie es aussah, hatten seine Doppelgänger ebenfalls kein Glück.
 

„Ich hab was“ rief plötzlich einer, erhob sich und gab Naruto die Schriftrolle, welcher sie dankbar annahm. Tatsächlich war es die Schriftrolle, die Itachi beschrieb. Doch lange konnte er nicht lesen, da Sasuke sie ihm aus der Hand nahm. „Hey“ beschwerte sich der Blonde, wurde jedoch zur Ruhe geknurrt. Schließlich nahm Naruto es so hin, bis ein weiterer Doppelgänger zu ihm kam und ihm eine weitere Schriftrolle in die Hand drückte. Diese begann nun er zu lesen, schluckte bei einigen Stellen. Blässe erfasste sein Gesicht, ließ die Schriftrolle fallen, ehe er aufstand. „Das ist… Schrecklich… Warum? Nur deswegen? Das ist…“ stammelte der Blonde, konnte keinen vernünftigen Satz mehr zustande bringen.
 

Gaara war sichtlich verwirrt, öffnete die Tür einen Spalt und spähte hinein. „Alles in Ordnung?“ wollte er wissen, bekam jedoch keine Antwort. Wie erstarrt stand der Kleine da, schien sich verkrampft zu haben. Was hatte er denn furchtbares gelesen, das es ihn so aus der Bahn warf? Sasuke warf die Schriftrolle beiseite. Nein, da stand nur das drin, was er bereits wusste. Als er jedoch Naruto in Augenschein nahm, zog er fraglich eine Augenbraue in die Höhe. „Was ist?“. Der Blonde schüttelte seinen Kopf, wandte sich um und schluckte schwer.
 

„Konoha… Also die Ältesten im Rat… Sie haben… Warum sind die Menschen nur so?“. Es tat dem Blonden so unendlich Leid. Er fühlte sich gleich mitschuldig, diesem Dorf anzugehören. Wieso hatten die Ältesten so etwas getan? Naruto überlegte, begriff es jedoch nicht, obwohl die Wahrheit dort gestanden hatte.
 

„Wie? Was ist mit den Ältesten im Rat? Drück dich klarer aus“. Sasuke hatte kein Wort verstanden, wandte sich jedoch der Schriftrolle zu, die neben ihm lag. Hatte Naruto daraus gelesen? Was stand denn da drin? Neugierig zog er sie näher, las Zeile für Zeile, bis ihm schließlich die Spucke wegblieb. Je mehr er weiter las, desto unruhiger wurde sein Geist. Was da stand, war das, was er gesucht hatte. Und trotzdem. Da standen Sachen drin, die er nicht wahrhaben wollte.
 

Gaara seufzte gequält. Egal, was dort in der Schriftrolle stand, es musste etwas mit Sasuke’s Bruder zutun haben. So wie sich Naruto verhielt und wie angespannt der Schwarzhaarige dort saß, konnte es nur etwas Schreckliches sein. Er bemerkte nicht, wie er von braunen Augen beobachtet wurde, welche ihn wütend anstierten. Erst, als ihn jemand auf der Schulter tippte, wandte er sich vorsichtig um.
 

„Dürfte ich erfahren, was du da machst?“ schrie Tsunade auch schon los, war sichtlich wütend, das die Tür offen war. Niemand hatte ein Recht, dort hinein zu gehen und schon gar nicht ein Fremder. Gaara war zwar kein Fremder, aber er stammte nicht aus Konoha. Wollte er etwa Informationen stehlen? Shizune stand neben ihrer Herrin, sah diese einfach nur an. Zu gut kannte sie Tsunade, als das sie sich fragen musste, was dieser nun durch den Kopf schwirrte. Sicherlich würde dies Konsequenzen mit sich tragen.
 

Gaara schien sichtlich erschrocken zu sein, trat einen Schritt beiseite und seufzte genervt. Wie unachtsam er doch gewesen war. Das gab Ärger und nicht nur für ihn. Was sollte er dazu sagen? Er hatte nur Helfen wollen, war sich über die Konsequenzen auch bewusst, aber nun? Mit solch einem Treffen mit Tsunade, darauf war er nicht gefasst gewesen.
 

„Itachi“ wisperte Sasuke, stand langsam auf und starrte weiterhin auf die Schriftrolle. Alles hatte er gelesen, hatte so einiges über seinen Clan erfahren, bis hin zu der einen, schrecklichen Nacht. Nur eine Frage stellte er sich noch. Warum hatte Itachi ihn belogen? Wieso wollte dieser, dass er ihn hasste? Doch er verwarf diese Fragen erstmal, hob seinen Blick und steckte die Schriftrolle ein. Sein innerstes war aufgewühlt. So viele Emotionen sprudelten durch ihn. Hass auf Konoha, Mitleid für seinen Bruder und noch andere, ähnliche Emotionen. Wut ergriff ihn, da man ihm in dunklen gelassen hatte. Wieso?
 

Als er sich umdrehte, sah er Naruto, welcher den Blick gesenkt hielt, mit dem Rücken zu ihm stand. Schon längst hatte Sasuke sein Sharingan aktiviert, setzte sich nun in Bewegung. Hinter den Blonden blieb er stehen, legte beide Hände auf dessen Schultern. „Lass mich vorbei, Naruto“ zischte er gefährlich. Naruto tat, wie ihm geheißen, wusste er doch, das er Sasuke nun nicht aufhalten konnte. Er konnte seinen Liebsten verstehen. Naruto wäre genauso wütend darüber, das wusste er selbst.
 

Sasuke sah seinen Kleinen nochmals an, erhob seine Hand und strich mit dieser sanft über dessen Wange. „Ich muss mein Versprechen vorerst brechen. Ich kann nicht bleiben… Versteh mich, bitte“ erklärte er nun ruhiger. Naruto senkte noch mehr seinen Kopf, hatte verstanden, wie Sasuke es meinte. Ja, das Versprechen, Konoha nicht zu verlassen. Jedoch änderte sich nun diese Situation. Er bezweifelte, Sasuke jemals wieder zu sehen. Der Schwarzhaarige würde Niemals in dieses Dorf zurück kommen, welches verantwortlich war, dessen Clan verloren zu haben, dessen Familie Nie wieder sehen zu können.
 

„Ich Liebe dich, Naruto und ich werde dich auch immer Lieben“. Ein kurzes Lächeln erschien auf Sasuke’s Züge, ehe er sich abwandte, die Tür öffnete und Tsunade erblickte. Diese schien erstaunt zu sein, fasste sich jedoch schnell wieder. Gerade, als sie ihre Stimme erheben wollte, schnitt Sasuke ihr das Wort ab. „Ich werde Konoha verlassen. Passt mir auf Naruto auf“. Mehr sagte er nicht, ging eiligst an Gaara vorbei, welchen er einen letzten Blick schenkte. Dieser Blick reichte, um den Rothaarigen zu verstehen zu geben, dass dieser auf Naruto Acht geben sollte.
 

Naruto sank zu Boden, begann zu Schluchzen, als die Worte Sasuke’s in seinen Kopf immer widerhallten. „Sasuke“. Nur diesen einen Namen hauchte er immer wieder, zog seine Beine an und vergoss still für sich, Tränen der Trauer. Sasuke würde nicht wieder kommen, auch wenn dieser gesagt hatte, er würde vorerst sein Versprechen brechen. Naruto wusste, das es gelogen war. „Sasuke“ schrie er seinen Frust heraus, wollte das alles vergessen, wünschte sich, Nie in diesen Raum gegangen zu sein.
 

Gaara trat ein, besah sich den Kleinen, welcher weinte. Er dachte nicht lange nach und hockte sich zum Blonden hinab, zog diesen in seine Arme, um ihn Trost zu spenden. Mehr konnte Gaara im Moment nicht tun. Er sah auf den Boden, neben den Blonden. Dort lag ein Schlüssel, welcher zweifellos Sasuke gehörte. „Er kommt Nie wieder zurück“ wimmerte Naruto leise, krallte sich an Gaara’s Jacke fest und schluchzte erneut.
 

Tsunade betrachtete dies stumm, verstand sie doch nicht, warum der Kleine so weinte. Eines wusste sie jedoch genau. Irgendetwas mussten die beiden erfahren haben, was den Uchiha-Erben dazu trieb, das Dorf zu verlassen. Und Naruto? Dessen Nerven lagen offensichtlich blank. Weitere Gedanken konnte sie sich jedoch nicht machen, da Akatsuki weiter wütete. Kaum auszudenken, das Sasuke in solch einer Situation, das Dorf verließ, seinem Bruder wahrscheinlich über den Weg laufen würde. Sie konnte den Jungen jedoch nicht aufhalten. Später würde sie Naruto befragen, was denn eigentlich passiert sei. Doch vorerst sollte sich Gaara um den Kleinen kümmern, welcher immer wieder schluchzte, immer wieder nach Sasuke rief.

Mission: Sasuke und Itachi Uchiha!

Naruto’s Doppelgänger, welcher sich mit rasender Geschwindigkeit beeilte, um seinem Schöpfer mitzuteilen, was sich vor Konoha abspielte, ließ das Tor hinter sich, begegnete einigen ANBU-Mitgliedern, die ihn zwar kurz musterten, doch dann weiter zogen. Diese würden Kakashi und Gai vorerst Helfen können, sich auch um die Verletzten kümmern. Rasch sprang er auf ein Dach, sprang weiter, um zum Hokage-Turm zu kommen.
 

Auf halbem Wege, sah er jedoch Sasuke, welcher in die entgegen gesetzte Richtung sprang. Beide sahen sich aus dem Augenwinkel an, hatten ein seltsames Gefühl bei dieser Begegnung. Der Doppelgänger blieb kurz stehen, wie auch Sasuke. Rücken an Rücken standen sie nun da, wussten nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollten.
 

„Was ist passiert? Verlässt du Konoha?“ begann nun der Doppelgänger zu fragen. Ihn beschlich ein so schreckliches Gefühl und als er in die Sharinganaugen gesehen hatte, wie hasserfüllt sie waren, hatte er Schlucken müssen. Es kam so selten vor, das Sasuke solch einen Blick drauf hatte. Eine Antwort bekam er jedoch nicht, wurde herum gerissen und die Arme des Schwarzhaarigen gezogen.
 

Sekunden vergingen, indem sie einfach so verweilten. Sasuke wusste natürlich, das es sich nur um einen Doppelgänger handelte, doch das spielte keine Rolle. Ein letztes Mal wollte er die weichen Lippen des Kleinen auf seine spüren. Sanft berührte er dessen Lippen, schloss für einige Sekunden seine Augen, um diesen Moment in sich aufzunehmen, ihn zu speichern, um ihn nicht zu vergessen. Er würde den Kleinen vermissen, unendlich vermissen, aber er konnte nicht bleiben. Nicht hier. Dieses Dorf, welches verantwortlich war, das sein Bruder diesen Weg gehen musste.
 

Der Doppelgänger genoss dieses Gefühl, löste sich jedoch von Sasuke, um diesen zu mustern. Irgendetwas stimmte hier nicht, das wusste er. Weitere Gedanken konnte er sich nicht machen, da er einen harten Schlag in der Magengrube spürte. „Sasuke“ brachte er erschrocken heraus, verpuffte jedoch im nächsten Moment. Der Schwarzhaarige wandte sich ab, sprang weiter von Dach zu Dach, um dem Tor Konoha’s näher zu kommen. Er hatte Naruto’s Doppelgänger nur vernichtet, damit Naruto selbst an die Informationen kam. So ging es schneller, dachte er sich.
 

Tsunade war nun ebenfalls in den Raum eingetreten, hatte sich neben Gaara niedergelassen und betrachtete dieses Bild. Shizune hatte sie fortgeschickt, um eventuelle Neuigkeiten zu bekommen, wenn es diese gab. Jetzt war Naruto selbst erstmal wichtiger, welcher sich nicht beruhigen wollte. Noch immer befand er sich in Gaara’s Armen, schluchzte vor sich hin und murmelte Sasuke’s Namen.
 

Doch plötzlich hielt er inne, kam die Erkenntnis über das Schlachtfeld und seinen Sensei, welcher sich in Gefahr befand. Auch der Kuss, welchen Sasuke ihn gegeben hatte. Rasch befreite er sich von diesen Gedanken, befreite sich aus Gaara’s Armen, um aufzustehen. „Geht es wieder?“ fragte Tsunade, stand ebenfalls auf und betrachtete Naruto’s verweintes Gesicht. Der Rothaarige seufzte gequält. Das war wirklich eine der Missionen, die er so ungern antrat. Noch Nie hatte er Naruto so verletzlich gesehen, so emotional. Mit so etwas konnte der Rothaarige einfach nicht umgehen.
 

„Sensei Kakashi und Gai sind in einem Kampf verwickelt. Wir müssen ihnen Helfen“ erklärte der Blonde, wollte sich schon auf den Weg machen, wurde jedoch von Sand aufgehalten. „Du darfst das Dorf nicht verlassen“ erklärte Gaara, wollte nicht auch noch, dass sich Naruto unnötig in Gefahr begab. Tsunade nickte rasch, warf den Blonden einen warnenden Blick zu, das dieser hier in Konoha bleiben solle. Zu aufgewühlt schien der Kleine noch zu sein, als das er sich nun in einen Kampf stürzen sollte. Schließlich ging es um Naruto selbst, welcher von den Akatsuki gesucht wurde.
 

„Lass los“ zischte Naruto gefährlich, warf Gaara einen hasserfüllten Blick zu. Rötlicher Glanz schimmerte in dessen Augen, welchen den Rothaarigen dazu veranlasste, den Sand von Naruto’s Beinen zu lösen, einen Schritt zurück weichen ließ. Schon einmal hatte er diesen Blick gesehen, bei ihren Kampf damals. Doch diesmal waren Naruto’s Augen anders. Erst jetzt bemerkte er dieses rötliche Chakra, welches sich um den Kleinen schlängelte. Was war das nur? War Akatsuki deswegen hinter den Kleinen her? Tsunade hatte nicht genau erklärt, warum diese Organisation hinter den Blonden her war.
 

„Naruto“. Weiterhin sah Tsunade warnend auf den Blonden herab, bekam nun dessen Aufmerksamkeit. „Ihr seid schuld, das Sasuke gegangen ist. Ihr seid verantwortlich dafür, das Itachi seinen Clan ausgelöscht hat“ zischte der Blonde erneut, wandte sich nun ab, wollte gehen.
 

Tsunade entgleiste das Gesicht, verstand nicht Recht, was diese Aussage nun sollte. „Moment, was meinst du damit?“ wollte sie wissen und auch Gaara schien interessiert zu sein. Beide sahen den Kleinen erwartungsvoll an, warteten auf eine Erklärung. Schließlich beruhigte sich Naruto wieder etwas, schloss seine Augen für einen Moment, um einmal tief durchzuatmen. Dann wandte er sich um, sah abwechselnd zu Tsunade und Gaara.
 

„Also… Seitdem ich mit Sasuke zusammen bin, ist er nicht mehr der Gleiche, wie früher. Er hat sich mehr und mehr Gedanken dazu gemacht, ob das, was Itachi ihm immer wieder gesagt hat, stimmt. Dann, als wir zu dir wollten, Tsunade, sind wir an dieser Tür vorbei gekommen und Sasuke hat mich drum gebeten, ihn zu Helfen, nach Informationen zu suchen, die etwas über Itachi preisgaben. Wir haben sie schließlich auch gefunden, aber Sasuke hat die Schriftrolle mitgenommen“ erklärte Naruto, seufzte schließlich, da dies noch längst nicht alles gewesen war. Zuviel hatte er gelesen, machte sich Sorgen um Sasuke, welcher sicherlich schon das Tor durchschritten hatte. Hoffentlich passierte dem Schwarzhaarigen nichts.
 

„Verstehe und so, wie es aussah, habt ihr etwas gefunden. Erzähl mir, was in dieser Schriftrolle gestanden hat. Ich kenne nur das, was mir Kakashi und einige Dorfbewohner erzählt haben“ sprach Tsunade, wollte wissen, was dort drin gestanden war. Demnach würde sie ebenfalls Handeln. Eine Strafe konnte sie den drei Jungen nicht geben, wusste sie doch selbst, dass sie nur die Wahrheit herausfinden wollten. Diese Beweggründe konnte sie wirklich gut verstehen. Das Gaara ihnen geholfen hatte, wunderte sie jedoch. Aber auch das war nun unwichtig.
 

„Nun ja… All das, was im Dorf erzählt wurde und auch das Wissen, was wir besitzen, ist eine Lüge, eine Lüge, die die Ältesten im Rat zu verantworten haben. Scheinbar war es eine Finte, zwei Schriftrollen zu erstellen. Eine, mit der Wahrheit über den Uchiha-Clan und die andere, mit einer Lüge, mit welchen sie das Dorf in den Glauben lassen wollten. Sie wollten es so aussehen lassen, das Itachi dies alles nur getan hat, um sich seiner Stärke zu beweisen“ fuhr Naruto fort, musste erneut ein paar Mal Luft holen. Eigentlich mochte er das alles nicht erzählen, doch Tsunade hatte ein Recht darauf, zu erfahren, wie verschlagen die Ältesten doch waren.
 

„Damals herrschte noch der dritte Hokage und selbst er hatte nichts davon gewusst, so wie es dort stand. Itachi wurde zu einem ANBU-Mitglied ernannt, hinter den Rücken seines Clans, von den Ältesten selbst. Der Grund liegt Jahre zurück, denn der Uchiha-Clan wurde beschuldigt, den neunschwänzigen Fuchs beschworen zu haben und deswegen wollten die Ältesten den Clan aus dem Weg räumen, da sie in ihren Augen zu mächtig seien. Sie haben Itachi mit dieser Vermutung konfrontiert, wollten, das Itachi selbst seinen Clan auslöscht. Hätte Konoha selbst einen Angriff gestartet, wobei der dritte Hokage nicht mitgemacht hätte, wäre ein Krieg ausgebrochen und das wollten beide Seiten, so denke ich mal, vermeiden“. Naruto setzte sich auf den Boden, ließ seinen Kopf hängen. Diese ganze Sache verwirrte ihn so sehr und doch konnte er Itachi ein wenig verstehen. Nur ein wenig, wusste er doch noch immer nicht, warum er dessen kleinen Bruder verschont hatte.
 

Tsunade sog scharf die Luft ein. Das waren viele Informationen, die sie da bekam und nun verstand sie auch, warum Sasuke das Dorf verlassen hatte. Die Ältesten hatten also den Uchiha-Clan heimtückisch ausrotten lassen. Nur hatten sie scheinbar nicht damit gerechnet, das Itachi seinen kleinen Bruder am Leben ließ. Doch da stellte sich auch ihr die Frage, weshalb er das getan hatte. Seine Mission war es wohl gewesen, keinen am Leben zu lassen, also warum hatte er seine Mission nicht vollständig erfüllt?
 

„Da stand noch, dass der dritte Hokage hinterher davon unterrichtet wurde. Von zwei Seiten hatte er nach und nach diese Geschichte gehört. Zum einen von Itachi, der nämlich meinte, das er das Dorf verlassen wolle. Die Wahrheit hat er auch sicherlich gesagt, aber da stellt sich mir die Frage, warum er das alles verheimlicht hat und warum damals nichts unternommen wurde? Die Ältesten haben jedoch ihre Lüge durchbekommen und das Dorf weisgemacht, das Itachi auf eigene Faust gearbeitet hätte. Wenn wir mehr wissen wollen, müssten wir Itachi selbst fragen. Sasuke ist nun bestimmt auf der Suche nach ihm“ endete Naruto’s Erzählung, stand nun wieder auf und sah beide nacheinander an. Gaara hatte stumm den Worten gelauscht, verstand nun auch, warum Sasuke das Dorf verlassen hatte. Diese Tatsache, dass jemand anderes für den Tod seines Clans verantwortlich war, musste wirklich schmerzen.
 

Tsunade seufzte schließlich aus. Tja, davon hatte sie nichts gewusst und wenn sie diese Schriftrolle in die Hände bekäme, würden die Ältesten dafür noch zur Verantwortung gezogen werden. Ohne jegliche Beweise, hatte es keinen Grund gegeben, den Uchiha-Clan solch ein Verbrechen zu beschuldigen.
 

„Okay, das ändert natürlich so einiges und ich kann verstehen, warum Sasuke so reagiert hat. Er muss nun ziemlich schlecht über unser Dorf denken. Ihr bekommt jetzt eine Sondermission und ich wünsche, das ihr Erfolg dabei habt“ ergriff Tsunade das Wort, sah sowohl Gaara, als auch Naruto erwartungsvoll an. Beide nickten stumm, warteten auf die nächsten Sätze.
 

„Zwar ist es sehr gefährlich für dich, Naruto, aber ich kann deine Sorge um Sasuke verstehen. Ihr beide werdet ihn folgen, denn wie auch du, wird Sasuke von Orochimaru verfolgt, um sich dessen Körper zu bemächtigen. Naruto, passt auf euch auf, lass dich nicht von den Akatsuki schnappen. Und falls ihr auf Itachi trefft, versucht ihn dazu zu bewegen, ins Dorf zu kommen. Er soll mir alles haargenau erklären und demnach wird entschieden, was als nächstes kommt“. Hastig nickte Naruto, hatte seine Aufgabe schon verstanden, Sasuke zurück zu holen und vielleicht auch mit Itachi zu Reden. Ja, er würde alles tun, um es allen Recht zu machen. Und dank Gaara, würde er auch unterstützt werden.
 

„Gut, dann geht und beeilt euch“ rief Tsunade. Naruto rannte sofort los, wollte sich nun beeilen, um Sasuke zu finden. Gaara folgte ihm rasch, wusste er doch, wo sich der Schwarzhaarige genau befand. Sein drittes Auge folgte dem Uchiha-Erben, wollte wissen, ob es den Jungen auch gut ging. Immerhin befand er sich in der Nähe von Akatsuki, welche wohl jeden angreifen würden.
 

Zur gleichen Zeit befand sich Sasuke im Wald vor Konoha. Von weiten hörte er immer wieder Explosionen, die jedoch nach und nach näher kamen. Doch dies schreckte ihn nicht ab, sein Handeln fortzusetzen. Er musste unbedingt Itachi finden, ihn mit dieser Wahrheit konfrontieren und einige Antworten, auf seine Fragen, einfordern. Wieso hatte er ihn verschont? Warum hatte Itachi nicht von vornherein gesagt, das er von den Ältesten diese Mission bekommen hatte? Warum das Ganze? Weiter sprang er von Baum zu Baum, bemerkte nicht, das Gaara’s drittes Auge ihn im Auge behielt.
 

Gaara und Naruto kamen endlich beim Tor an, hielten jedoch inne, als sie Shikamaru und Neji sahen. Wieso waren sie hier? Hatten die beiden keine Mission? „Hey“ rief Naruto, atmete ein paar Mal durch, musste erstmal zu Atem kommen. Neji nahm den Kleinen in Augenschein, wanderte mit seinem Blick zu Gaara, welcher mit verschränkten Armen neben Naruto stand. Schon heute Morgen hatte er den Rothaarigen gesehen, hatte sich gefragt, warum dieser hier war. Vor einigen Minuten hatte er seine Antworten bekommen. Nun fragte er sich allerdings, warum Naruto Schutz benötigte. Klar, Akatsuki war wohl hinter den Kleinen her, aber warum? Tsunade sagte nichts, hatte auch keine Anstalten gemacht, auf seine detaillierten Fragen zu antworten.
 

„Naruto, du solltest besser nach Hause gehen“ erklärte Shikamaru, kratzte sich am Kopf und sah wieder zum Wald hin. Diese Mission, die Neji und er bekommen hatten, war einfach nur lästig. Und doch wusste der Braunhaarige, wie wichtig es war, hier vor dem Tor zu stehen, keinen Eindringling durchzulassen.
 

„Nein, ich habe eine Sondermission und muss Sasuke finden. Warum seid ihr hier?“ entgegnete der Blonde, sah beide erwartungsvoll an, wollte wissen, warum sie hier standen. Gaara wartete ebenfalls geduldig, achtete nebenher auf Sasuke, welcher sich immer weiter entfernte. Wieso hatte er so ein seltsames Gefühl, als müssten sie sich beeilen?
 

„Verstehe“ entgegnete nun Neji und sah ebenfalls zum Wald, welcher vor Konoha lag. Die Explosionen wurden immer heftiger und Neji wagte zu bezweifeln, das es sich bald ändern würde. Würde dieser Feind noch näher kommen, halfen die Schutzbunker für die Dorfbewohner auch nicht mehr. „Wir haben von Tsunade den Auftrag bekommen, hier Wache zu halten. Unsere Teamkollegen helfen den Leuten aus dem Dorf, evakuieren allesamt“ erklärte er in kurzen Sätzen. Shikamaru seufzte genervt. Wie gerne würde er nach Hause gehen und sich nun auf die Couch legen. Aber alles Jammern half nichts. Wenn er nicht hier stehen bleiben würde, würde er sich Nie mehr irgendwo hinlegen können. Und dabei hatte er sich noch soviel vorgenommen.
 

Gerade, als Naruto etwas dazu sagen wollte, spürte er eine Hand auf seiner Schulter. „Sasuke schwebt in Gefahr. Jemand verfolgt ihn, nur leider kann ich nicht erkennen, um wen es sich handelt“ kam die leise Erklärung von Gaara. Der Blonde knurrte abfällig. Noch ein weiterer Grund, sich zu beeilen. Ein kurzes Nicken erfolgte, ehe beide das Tor durchschritten, Neji und Shikamaru hinter sich ließen. Die beiden sahen sich kurz an, zuckten dann jedoch mit den Schultern. Sie konnten nur hoffen, dass alles gut werden würde.
 

Gaara sprang als erster auf einen Baum, sah sich kurz um und nickte den Blonden zu. Naruto folgte schließlich und so begann die Verfolgungsjagd nach den Schwarzhaarigen, welcher scheinbar von einem anderen Feind verfolgt wurde. Naruto hatte schon eine Ahnung, doch wollte er sie nicht wahrhaben. Sasuke wäre nun angreifbar, da er sich von seiner Wut, von seinen Emotionen leiten ließ. „Sasuke“ wisperte er.
 

Kakashi und Gai waren so ziemlich am Ende, als die ANBU-Einheit auftauchte. Diese versuchten nun, gegen ihren Feind zu bestehen, sahen jedoch schnell ein, dass es zwecklos erschien. Solch einen Gegner schienen sie nicht gewachsen zu sein. Kakashi schob sein Stirnband zu Recht, lehnte sich an einen der Bäume, welcher noch stand und keuchte mehrmals. Sein Chakra neigte sich dem Ende zu und Schwindel ergriff ihn. „Die ANBU-Einheit kann diesen Trottel nur hinhalten, mehr aber auch nicht. Wenn nicht bald etwas passiert, sehe ich Schwarz“ erklärte Gai, stützte Kakashi, so gut es eben ging. Auch Gai war am Ende seiner Kräfte und dabei waren sie meistens nur ausgewichen.
 

Lächelnd formte der Gegner, welcher blondes, langes Haar besaß, neue spinnenartige Figuren, schickte sie seinen Gegnern und ließ sie explodieren. „Explosionen sind eine Kunst“ rief er, begann zu Lachen, als zwei der ANBU-Einheiten, gegen einen Baum schlugen, reglos liegen blieben. Bald würde er zu Konoha durchdringen. Eine Stimme, die an seinem Ohr erklang, riss ihn aus seinen Gedanke. „Deidara, wie lange gedenkst du dich noch mit den Konoha-Ninja’s abzugeben?“. Deidara grinste verschmitzt, besah sich seine Feinde und zählte sie kurz. „Nur keine Hektik, Itachi. Ich bin ja bald fertig. Mach lieber deine Arbeit, du Hornochse“ rief er aufgebracht. Er mochte Itachi’s Befehlston einfach nicht.
 

Itachi seufzte, war einige Kilometer weiter von dem Geschehen entfernt und erhob sich von einem Felsen, auf welchen er gesessen hatte. „Pass auf, wie du mit mir sprichst“ begann er, bekam jedoch nur ein Lachen zu hören. „Irgendwann bring ich diesen arroganten Schönling noch um“ dachte er sich gedanklich, machte sich nun selbst auf den Weg. Die anderen waren schon längst wieder zurück ins Versteck gegangen. Nur er war noch mit diesem Idioten hier, welcher ihn immer wieder beleidigte. Doch eines wusste Itachi genau. Eine Strafe würde Deidara, für sein loses Mundwerk, noch bekommen.
 

Deidara seufzte schließlich. Jetzt war Itachi wieder wütend auf ihn, weil er ihn beschimpft hatte. Das würde Strafe geben, wie er ihn kannte. Doch das zählte nun nicht, denn seine Augen sahen etwas. Zwei Gestalten, die sich schnell fortbewegten. Als er genauer hinsah, erkannte er einen blonden Jungen, dicht gefolgt von einem Rothaarigen. Ein gemeines Grinsen huschte über seine Lippen, ehe er einen Satz machte und den beiden folgte. Zur Sicherheit ließ er einige Tonfiguren bei der ANBU-Einheit, wollte nun nicht gestört werden.
 

„Zwei Träger. Einer mit dem Fuchsgeist und der andere mit dem Sandgeist. Heute ist mein Glückstag“ gestand er sich ein, beeilte sich, um die beiden aufzuholen. Er würde den Ruhm einheimsen, sah sich schon, wie die anderen Mitglieder der Akatsuki ihn anhimmelten. Dann sah er Itachi, welcher sich bei ihm entschuldigte. Kurz lachte er auf. Solch eine Vorstellung war einfach absurd, aber vielleicht wurde sie ja wahr.
 

Gaara sah über seine Schulter, spürte die Anwesenheit eines Feindes, welcher ihnen folgte. „Naruto, du musst alleine weiter. Sei vorsichtig“ erklärte er leise, blieb auf einen Ast stehen. Nun lag es an Naruto, den Schwarzhaarigen zu finden. „Halte dich weiter geradeaus, dann wirst du Sasuke finden“ rief er noch, wandte sich dann um, um seinen Feind zu empfangen.
 

Naruto sprang weiter, hatte nur kurz Gaara zugenickt. Eigentlich mochte er Gaara nicht alleine lassen, aber dieser wusste sich sicher zu Helfen. Außerdem musste er Sasuke finden, welcher sicherlich nicht mehr weit entfernt war. Er beschleunigte seine Sprünge, atmete hastig, doch eine Pause kam nicht in Frage.
 

Deidara blieb ebenfalls stehen, grinste diabolisch. „Schade, na dann eben nur einen Träger“ rief er, holte etwas Ton aus der Tasche und ließ dieses in seinen Händen, an welchen sich Münder befanden, verschwinden und formen. Gaara besah sich dieses, empfand einen Hauch von Ekel, doch dachte er nicht im Traum daran, zu flüchten. Er würde abwarten, was nun auf ihn zukam. Leicht machen würde er es seinen Gegner nicht. „Träger?“ fragte er sich insgeheim, verstand diese Andeutung nicht.
 

„Nachdem ich dich besiegt habe, hole ich mir den blonden Jungen. Ihr beide seid für unsere Organisation von äußerster Wichtigkeit“ faselte Deidara, entließ den Ton aus seinen Händen. Spinnenartige Figuren umkreisten Gaara, doch Angst machten sie ihm nicht. Viel mehr interessierte ihn nun, wie er diese Aussage auffassen sollte. „Was ist so wichtig an Naruto und mir?“ fragte er im ruhigen Ton.
 

Deidara grinste erneut, ließ seine Figuren angreifen, welche sofort explodierten. Doch geschadet hatten sie den Rothaarigen nicht. Gaara’s Sand hatte sich schützend um ihn gelegt, hatte sich verhärtet, um der Explosion standzuhalten. Aus einem kleinen Loch, besah er sich diesen blonden Feind, stellte nun fest, dass dieser die Explosionen hervorgerufen hatte. Seltsames Jutsu, so fand Gaara. „Ich wusste, dass du kein leichter Gegner werden wirst. Nun gut, da du eh bald Sterben wirst, kann ich es dir ja erklären. Du und dein blonder Kollege tragt Geister in euch. Naruto trägt den neunschwänzigen Fuchs in sich und du…“. Gaara’s Augen wurden groß. Er hatte schon längst verstanden, hörte dem Blonden nicht mehr zu. Nun verstand er endlich, warum Naruto mit ihm fühlte. Und so, wie es schien, stand er ebenfalls auf Akatsuki’s Liste. Nur weil er den Sandgeist in sich trug. So war das Ganze also.
 

„Hey, hör mir gefälligst zu“ pöbelte Deidara, fand so etwas überhaupt nicht freundlich, wo er doch so nett war und es dem Rothaarigen erklärte. Gaara konzentrierte sich, formte ein Fingerzeichen und Sand schoss auf Deidara zu. „Ich habe genug gehört und ihr werdet uns nicht bekommen“ erklang seine Stimme bedrohlich, streckte seine linke Hand aus. Der Sand umschloss Deidara, schien im Moment überrascht zu sein. „Trauerzug der Wüste“ rief Gaara, ballte seine linke Hand zur Faust. Der Sand verengte sich um Deidara’s Körper, wurde auch noch härter, presste seinen Körper immer weiter zusammen.
 

Als der Sand ihn vollständig umhüllte, dachte Gaara sich schon, das es vorbei wäre, doch dann ertönte eine Explosion und der Sand wurde in alle Richtungen geschleudert. Deidara hatte sich befreit, wie, das wusste der Rothaarige nicht. Genervt seufzte er, würde aber nicht klein bei geben. Wenn der Blonde ihn wollte, musste er schon Kämpfen. Mit Explosionen kam er bei ihm nicht weit.
 

Naruto hielt kurz inne, als er die Explosionen vernahm, machte sich Sorgen um Gaara, welcher scheinbar gegen den Feind antrat. Kurz überlegte er, ob er nicht doch umkehren sollte, verwarf diesen Gedanken aber rasch wieder. Nein, er durfte nicht umkehren, denn Gaara hielt ihm extra den Rücken frei. Sicherlich ging es dem Rothaarigen gut. Er sprang weiter, doch rammte er etwas Hartes, welches ihn zu Boden schleuderte. „Aua, was war das? Bin ich gegen einen Baum gesprungen?“ fragte sich Naruto, hielt sich seine Stirn, welche schmerzlich pochte. Neben ihn landete jemand, lag ebenfalls auf dem Boden und schien sich die schmerzende Stelle zu reiben.
 

Als Naruto sich aufsetzte und diesen jemand genauer musterte, wurden seine Augen groß. „Ähm…“ haspelte er, grinste verlegen. Dieser jemand erhob sich nun, rieb sich noch immer die Stirn und warf einen Blick auf das, was gegen ihn gesprungen war. „Hätte ich mir Denken können, das Deidara dich entkommen lässt“ sprach er leise. Scheinbar kämpfte Deidara nun gegen jemand anderes, doch das war dem Schwarzhaarigen völlig egal. Das, was er wollte, saß auf den Boden und grinste dümmlich.
 

„Itachi, du hast genauso einen Dickschädel, wie dein Bruder. Hast du ihn vielleicht gesehen?“ fragte Naruto, stand nun ebenfalls auf. Der Gefragte wusste nicht, wieso er so nett gefragt wurde, wollte es aber auch gar nicht wissen. „Woher soll ich das wissen?“ erwiderte er, war es doch ihm egal, das er wütend angestiert wurde. Gerade wollte Naruto losbrüllen, als er bei den Haaren mitgeschliffen wurde. „Aua, du Blödmann, du tust mir Weh. Ich muss Sasuke finden. Er ist in Gefahr“ protestierte Naruto, schlug mit seinen Fäusten auf Itachi ein, welcher den Blonden jedoch einfach weiter mitzog. Dennoch fragte er sich, warum sich der Bengel nicht richtig wehrte. Wieso sprach er so freundlich, wo sie doch Feinde waren?
 

„Deidara, wir ziehen uns zurück. Ich habe den Jungen“ rief er ins Mikro. Deidara schnaubte genervt. Schon wieder dieser Befehlston. „Halt den Rand, Itachi. Hier ist noch ein Träger“ antwortete er lautstark. Der Schwarzhaarige schnaubte nun ebenfalls genervt. Es war ihm egal, ob da noch ein Träger war, er hatte denjenigen, den er holen sollte. „Wir ziehen uns zurück“ zischte er ins Mikro und diesmal kam keine Widerrede. Zwar schnaubte Deidara nochmals abfällig, besah sich Gaara nochmals, welcher scheinbar auf einen Angriff wartete. Mit einem Satz, sprang er weiter, erschuf sich einen Vogel aus Ton, auf welchen er davon flog. Zurück blieb Gaara, der sich leicht veräppelt fühlte. Doch lange starrte er dem blonden Mann nicht nach, drehte sich in die Richtung, in welcher Naruto weitergezogen war. Dieser würde Sasuke helfen. „Alles liegt nun bei dir, Naruto. Ich werde erstmal den anderen Helfen“ dachte er bei sich, machte sich auf zum Schlachtfeld, um den Leuten dort zu Helfen.
 

Sasuke keuchte. Noch immer hatte er Itachi nicht gefunden, musste nun erstmal verschnaufen. Die Explosionen hatten aufgehört und so dachte er, die Konoha-Ninja’s hätten einen der Akatsuki vernichtet. Kurz sah er zum Sternenhimmel, sah nochmals hin, als er sich wunderte. Da flog wirklich ein Mann, auf einen weißen Vogel. „Was ist das denn für einer?“ fragte er sich gedanklich, schüttelte dann jedoch den Kopf. War ihm nun auch egal. Konoha schien in Sicherheit zu sein.
 

Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Da war jemand, das spürte er nun deutlich. „Mist, ich war so ins Suchen vertieft, das ich auf meine Umgebung kaum geachtet habe“ dachte er sich tadelnd, zog ein Kunai und wartete. Vielleicht war es ja Itachi, doch diesen Gedanken verwarf er wieder, als er einen gräulichen Schopf erkannte.
 

„Du?“ fragte er, knurrte abfällig. Auch das noch, so dachte Sasuke, beäugte seinen Feind, welcher ins Mondlicht trat. „Sasuke, diesmal bin ich allein hier und habe gehofft, dich anzutreffen. Diesmal wirst du mitkommen und Orochimaru deinen Körper überlassen“ grinste Kabuto, stellte sich in Angriffsposition. Der Schwarzhaarige knurrte erneut. „Ich habe keine Zeit für dich. Ich suche meinen Bruder, hast du ihn vielleicht gesehen?“ fragte er genervt. Dass er innerlich wieder diese Angst verspürte, versuchte er zu verdrängen. Diesmal hatte er Waffen, konnte auf Distanz kämpfen, falls sich dieser Kampf nicht vermeiden ließ.
 

Kabuto zog fraglich eine Augenbraue hoch. „Nein, habe ich nicht. Hast du dich also doch entschlossen, deine Rache auszuüben? Wir haben extra gewartet, bis Akatsuki angreift. Eine gute Gelegenheit, um selbst anzugreifen“ erklärte der Grauhaarige. Seine Hände umschloss ein grünliches Chakra, welches er konzentrierte. Da er den Körper des Schwarzhaarigen nicht beschädigen durfte, musste er ihn nur Kampfunfähig machen. Doch ob es diesmal so einfach werden würde, wusste er nicht so genau.
 

Naruto hatte langsam die Nase voll, verengte seine Augen und lief schon von allein neben Itachi her. Die Hand des Schwarzhaarigen, entließ das blonde Haar Naruto’s. Sichtlich verwirrt, warum der Bengel gehorchte und ihm folgte, besah er sich den Kleinen. Irgendetwas war anders, doch was war es? Doch schließlich blieb Naruto stehen, sah in eine Richtung, in der Gaara noch gezeigt hatte, wo sich Sasuke wahrscheinlich befand. Er wollte seinen Liebsten helfen.
 

„Itachi, genug jetzt. Kann ich dich um etwas Bitten?“ fragte er leise, sah über seine Schulter zum Schwarzhaarigen, welcher nun überrascht war. Eine untypische Geste, welche den Blonden erfreute. „Vielleicht sollte ich dir sagen, das Sasuke und ich wissen, dass du deinen Clan nicht vernichtet hast, um dir etwas zu beweisen. Wir haben herausgefunden, warum. Nur, da stellen sich Sasuke und mir so viele Fragen, warum du zum Beispiel deinen Bruder verschont hast?“ begann Naruto zu erzählen. Itachi schluckte hart. Er überwandt die wenigen Schritte, die er von Naruto getrennt war und sah diesen einfach nur an. Sagte der kleine Bengel die Wahrheit? Itachi wagte es zu bejahen, denn anders konnte er sich dieses seltsame Verhalten des Kleinen nicht erklären.
 

„Itachi, rede doch einfach mit mir. Sasuke ist auch auf der Suche nach dir. Er will Antworten auf seine Fragen. Er hat gesagt, dass er seinen großen Bruder vermisst, dass er dich zurück haben will. Tsunade weiß auch schon bescheid und sie kann unser Handeln verstehen. Bitte, hilf mir, Sasuke zu finden. Es kann sein, das Orochimaru in der Nähe ist, weil er es auf Sasuke abgesehen hat“ erklärte Naruto aufgebracht, zog an den Mantel des Schwarzhaarigen, wollte ihn dazu bewegen, mit ihm zu kommen.
 

Itachi, welcher sein Sharingan oft pausenlos benutzte, schloss für einen Moment seine Augen. Unzählige Erinnerungen streiften ihn, ließen ihn seine Kindheit sehen und seinen kleinen Bruder, welcher ihn immer angelächelt hatte. Er wusste nicht, warum, aber er glaubte den Jungen, welcher noch immer an ihn zerrte. Als er seine Augen wieder öffnete, waren sie so Schwarz, wie die Nacht selbst.
 

„Orochimaru? Er war ehemals Mitglied unserer Organisation und hat versucht, sich meines Körpers zu bemächtigen. Als ihm das misslungen war, hat er Akatsuki verlassen. Jetzt will er also den Körper meines Bruders“ stellte er leise fest, legte seine Hand auf den Kopf des Blonden. Erst hatte sich Naruto erschrocken, vor Schreck die Augen geschlossen, doch er öffnete sie wieder, sah in Itachi’s Gesicht, welcher leicht lächelte. Hatte er diesen Grobian vielleicht dazu bewegt, ihm zu Helfen?
 

„Zeig mir den Weg“ erklärte Itachi, wandte sich vom Blonden ab und wartete. Naruto grinste. So übel war Itachi ja gar nicht, musste er sich eingestehen. Sasuke hatte Recht, sein älterer Bruder war wirklich ein netter Mensch, welcher nur leider etwas Schreckliches hatte tun müssen. Beide sprangen sie auf einen Ast, sprangen weiter, in die Richtung, die Gaara noch vor kurzem gezeigt hatte. Naruto hatte ein gutes Gefühl, hatte Itachi auf seine Seite ziehen können. Jetzt wurde alles gut, so hoffte er innerlich.

Rückkehr nach Konoha!

Gaara war inzwischen beim Schlachtfeld angelangt, besah sich die einzelnen ANBU-Mitglieder, die sich damit schwer taten, sich auf den Beinen zu halten. Ein Heiler musste her und das ziemlich zügig. An einen Baum sah er Kakashi, er kannte ihn noch von der Chunin-Auswahlprüfung, denn dieser war es gewesen, welcher mit Sasuke, in reichlicher Verspätung, eingetroffen war. Daneben stand ein weiterer Mann, welchen er nur vage in Erinnerung hatte. Doch als er genauer hinsah, erinnerte er sich. Ja, damals, als er gegen diesen Lee gekämpft hatte und ihn anschließend töten hatte wollen, war dieser Mann, mit den seltsamen Haarschnitt dazwischen gegangen. Rasch verscheuchte er diese Erinnerungen, befahl seinem Sand, die einzelnen Ninja’s, welche nicht bei Bewusstsein waren, zu umschließen, um sie mit ins Dorf zu nehmen. Mit langsamen Schritten, ging er voran, dicht gefolgt von Kakashi, welcher sich noch immer von Gai stützen ließ. Er konnte nicht sagen, wie froh er war, das es nun vorbei zu sein schien.
 

Neben Gaara tauchten einige Doppelgänger von Naruto auf, welche reichlich mit anpackten. Zwar fragte sich der Rothaarige, woher sie nun kamen, würde jedoch später nach den Grund fragen, da es nun wichtigeres gab. Gemeinsam machten sie sich auf, um nach Konoha zu kommen. Hoffentlich hielten die Verletzten durch.
 

Sasuke hatte Probleme, den Grauhaarigen auszuweichen. Er wusste genau, dass er Kabuto nicht zu nahe kommen durfte, da er sonst seine Muskeln lähmen könne. Nein, er würde bis zum letzten Kämpfen. Egal, was dies einforderte. Er hatte seine eigene Mission und wollte seinen Bruder finden, wollte Antworten, die ihm nur sein Bruder geben konnte. Nochmals wich er aus, hatte sich haarscharf von Kabuto’s Händen retten können. Ein Kunai warf er dem Grauhaarigen entgegen, welches dieser ebenfalls auswich. Sasuke knurrte genervt. Ob sein Chidori helfen konnte? Doch dieses Jutsu war für den Nahkampf geeignet und nur ein Fehler und es könnte böse enden. Egal, wie oft er darüber nachdachte, er hatte nur die Chance, auszuweichen. Sein Feuerjutsu hatte auch nichts gebracht, war dieser Grauhaarige doch nur ausgewichen und Sasuke hatte sein Chakra unnötig verschwendet.
 

„Wenn mir nicht bald etwas einfällt, bekommt er wirklich, was er will“ stellte der Schwarzhaarige gedanklich fest. Kurz huschte ihm ein Bild vor seinem inneren Auge. Strahlend blaue Augen, ebenso helles blondes Haar und ein unvergessliches Lächeln. „Naruto“ murmelte er leise, musste selbst bei dieser Vorstellung Lächeln. Ja, er vermisste Naruto jetzt schon und er hoffte, dass es diesem wenigstens besser ging, als ihm. Wieder wich er aus, schnaufte schon seit einiger Zeit. Lange hielt er seine Schnelligkeit nicht mehr so durch.
 

Schweigend sprangen Itachi und Naruto nebeneinander her. Der Blonde konnte es immer noch nicht glauben, dass er tatsächlich neben seinen Feind her sprang. Nun, einen Feind konnte er diesen nicht mehr schimpfen. Ob Itachi nach der Rettung Sasuke’s, den Blonden immer noch mitnehmen wollte? Störrisch schüttelte er den Kopf. Nein, das würde er sicherlich nicht machen und außerdem hatte er den Auftrag, auch Itachi nach Konoha mitzunehmen. Tsunade hatte ja gemeint, das sie alles von Itachi selbst erfahren wolle und demnach wurde eine Lösung gefunden. Vielleicht durfte sein Nebenan dann von vorne beginnen, durfte wieder ein Konoha-Ninja werden. Bei diesen Gedanken musste er etwas Lächeln. Dann hätte er zwei Uchiha’s am Hals. Einen, mit welchen er zusammen war und dessen Bruder, den er für Streng einstufte. Hoffentlich ließ Itachi ihn in Ruhe und maulte nicht ständig rum.
 

Er war so in Gedanken versunken, dass er den nächsten Ast verpasste und gegen einen Baum stieß. Warum passierte ihm das immer? Maulend rutschte er hinab, saß mit dem Hintern auf den Boden, rieb sich sein schmerzendes Gesicht. Gerade wollte er aufstehen, als sein Fuß wegknickte. Schmerzlich verzog er sein Gesicht, fluchte lautstark und setzte sich erneut hin. Auch das noch. Wie sollte er mit einer Verletzung am Fuß unbeschwert Kämpfen? „Boah, ich glaub das einfach nicht“ entwich es wütend seiner Kehle. War doch alles nur Itachi schuld, beschloss er für sich selbst.
 

Der abtrünnige Ninja hatte angehalten, sich den Blonden angesehen und schüttelte den Kopf darüber. Was fand sein kleiner Bruder nur an diesen Trottel? Doch dies schien nun egal zu sein, da der Kleine scheinbar verletzt war. „Und so willst du Sasuke helfen? Du bist ein Nichtsnutz“ rief er dem Blonden zu, sprang vom Ast und landete neben den kleinen Schreihals, welcher ihn einen vernichtenden Blick schenkte. Ein kurzes Lächeln huschte über Itachi’s Lippen. Dieser Blick, den hatte der Blonde eindeutig von seinen kleinen Bruder. Nur dieser hatte solch einen vernichtenden Blick drauf, wie er ihn schon oft gesehen hatte.
 

„Fang du auch noch an, du Blödmann. Reicht doch, das Sasuke immer meint, ich sei zu nichts zu gebrauchen“ murrte Naruto, fand Itachi’s Art einfach nur bescheuert. Wie ähnlich die beiden sich doch waren, musste er feststellen. Mit verschränkten Armen, drehte er seinen Kopf demonstrativ weg. „Gewöhn dir einen anderen Ton gegenüber mir an“ meinte nur der Schwarzhaarige und drehte sich um, blieb jedoch in der Hocke.
 

„Steig auf“. Naruto besah sich diese Haltung, kannte er sie doch von Sasuke, als dieser ihn mal getragen hatte. Seltsame Vorstellung, nun von dessen großen Bruder getragen zu werden. Er horchte in sich hinein, fragte er sich, ob er Itachi wirklich soviel Vertrauen entgegenbringen konnte. Immerhin hatte dieser versucht, Naruto zu entführen.
 

„Mach, oder ich lass dich hier verrotten“ beschwerte sich Itachi, fand es mittlerweile nervig, einen kleinen Jungen zu helfen. Eigentlich konnte dieser ihm ja egal sein, doch aus irgendeinem Grund, wollte er dem Kleinen helfen. Kurz schloss er seine Augen, wusste nun auch den Grund, für sein Verhalten. Sasuke würde ihm Vorwürfe machen, obwohl es ihm vor Stunden noch egal gewesen wäre. Doch beide kannten nun die Wahrheit über ihn, kannten den Grund, warum er seinen Clan hatte vernichten müssen.
 

Naruto stieg auf Itachi’s Rücken, verengte jedoch seine Augen. Dieser Blödmann hier, der ging ihm jetzt schon auf den Keks. Was fand Sasuke nur an seinem Bruder? Der nervte doch nur, mit seiner groben Art. Und dann noch dieser Befehlston. „So ein… Man ey, dazu fällt mir schon gar kein Wort mehr ein“ dachte er sich, während sie sich weiter fortbewegten. Mit beiden Händen hielt er sich an den Schultern des Älteren fest, fand er diese Geschwindigkeit beängstigend. Kein Wunder, das sie nicht gut ausweichen konnten, wo Itachi sie damals angegriffen hatte.
 

„Gib doch endlich auf“ grinste Kabuto, besah sich den keuchenden Jungen, welcher auf den Boden kauerte. Sowohl die Arm, als auch Beinmuskulatur hatte er bei Sasuke gelähmt. Nun konnte er den Schwarzhaarigen mitnehmen, ohne auf Widerstand zu stoßen. „Nein, lass mich in Ruhe“ keifte Sasuke, wollte seinen Körper nicht hergeben. Wenn der Schwarzhaarige ehrlich war, hatte er sich das Ganze anders vorgestellt. Nur ein paar unachtsame Momente waren es gewesen und nun lag er hier, konnte sich kaum rühren und war seinem Feind wehrlos ausgeliefert.
 

Ein Geräusch ließ beide aufsehen, ehe Sasuke’s Augen sich zusammenpressten. Jetzt war alles vorbei. „Naruto“ schrie er gedanklich, verfluchte sich dafür, alleine losgezogen zu sein. Nicht umsonst hatten sie einen dritten Mann bekommen, welcher auf ihn und Naruto Acht geben sollte. Er hatte sich nun selbst ausgeliefert.
 

„Gut gemacht, Kabuto“ grinste Orochimaru, trat auf die Lichtung, auf welche sie sich befanden. Kabuto lächelte leicht, war dennoch überrascht, seinen Meister hier anzutreffen, wo dieser doch gemeint hatte, in ihrem Versteck zu warten. „Wolltest du nicht warten?“ fragte er, rückte seine Brille zurecht und besah sich erneut den kauernden Körper Sasuke’s.
 

Orochimaru leckte sich über die Lippen, trat näher an den kauernden Körper heran und grinste diabolisch. „Nein, je eher wir das erledigt haben, desto besser“ kommentierte er, legte seine Hand um den Hals des jungen Uchiha’s. Durch Kabuto’s Schmerzmittel, schmerzten seine Arme Momentan nicht und er war dankbar dafür. Mit einem Ruck hob er Sasuke hoch, ließ ihn baumeln und sah ihn gebannt an. „Siehst du, Sasuke, wir alle bekommen das, was wir verdienen“. Der Schwarzhaarige hatte Mühe, Luft zu bekommen, knurrte jedoch erneut abfällig. Aus trotz spuckte er seinem Feind ins Gesicht, dachte nicht daran, sich so etwas anhören zu müssen.
 

Die Hand um seinen Hals wurde zugedrückt, bis dem Schwarzhaarigen ein schmerzliches Keuchen entwich. „Naruto…“ war sein letzter Gedanke. Es war vorbei. Alles, was er bisher erlebt hatte, schoss ihm durch den Kopf. Seine Kindheit, seine Missionen mit Team 7, das ständige Nörgeln eines gewissen Blonden, welchen er so liebte. „Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen“. Stumme Tränen rannen ihm an den Wangen hinab. Er war so dumm gewesen, zu glauben, dass er seinen Bruder hätte finden können. Jetzt hatte er alles verspielt, würde seinen Körper verlieren, ohne irgendwelche Antworten bekommen zu haben.
 

Plötzlich ließ die Hand ihn los und er krachte keuchend zu Boden. Was war passiert? Wieso hatte Orochimaru ihn los gelassen? Hustend sah er auf, sah einen orangefarbenen Rücken, dahinter einen schwarzen Mantel, mit rötlichen Wolken. „Naruto… Itachi?“ kam die Erkenntnis. Orochimaru trat zurück, konnte nicht glauben, wem er nun gegenüber stand. Kabuto’s Augen wurden groß, kannte er doch beide Feinde, welche sich schützend vor den jungen Uchiha stellten.
 

Orochimaru besah sich seine rechte Hand, zog das Kunai hinaus und warf es beiseite. „Mit dir hätte ich nicht gerechnet, Itachi“ grinste er. Aus seiner Hand quoll Blut, doch nicht für lange, da Kabuto seine Hand nahm und die Wunde heilte.
 

„Ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst deine dreckigen Finger von Sasuke lassen“ rief Naruto, welcher noch immer auf den Rücken des abtrünnigen Ninja’s saß. Er warf einen Blick nach hinten, sah, das Sasuke sich nicht bewegen konnte. Scheinbar hatte Kabuto die meisten Nervensysteme gelähmt. Da waren er und Itachi noch gerade rechtzeitig gekommen. Lange konnte er nicht den Zustand seines Liebsten analysieren, da er grob fallen gelassen wurde.
 

„Mensch Itachi, geht das auch noch grober?“ beschwerte er sich, bekam jedoch nur einen vernichtenden Blick des Älteren zu sehen. Dessen Sharingan war wieder aktiv, ließ es dem Blonden eiskalt den Rücken runter laufen. Okay, Itachi konnte einem wirklich Angst machen, mit solch einen Blick. Noch etwas Unverständliches in sich hinein grummelnd, kroch er zu Sasuke, setzte sich schützend vor diesem hin.
 

Itachi wandte sich wieder Orochimaru zu, schwelgte kurz in Erinnerungen an diesen. „Vergiss deine Pläne, Orochimaru. Du wirst den Körper meines Bruders nicht bekommen“ sprach er leise, dennoch bedrohlich. Kabuto wich einen Schritt zurück, kannte er doch diese gefährlichen Jutsus von Itachi. Auch wurde ihm klar, diesen nicht in die Augen zu sehen. Nur einen Fehler und er würde sich in einem gefährlichen Genjutsu befinden.
 

„Seit wann schützt du den Kleinen? Du sagtest doch immer, er sei dir vollkommen egal“ kommentierte Orochimaru, fand diesen Sinneswandel einfach nur lästig. Nur ein paar Minuten länger hätte er gebraucht, aber nein. Dieser Itachi musste ihm ja in die Quere kommen. Kampflos würde er nicht gehen, wollte es drauf ankommen lassen, trotzdem den Körper des jungen Uchiha’s zu bekommen.
 

„Naruto, bring Sasuke und dich in Sicherheit“ sprach Itachi erneut leise, sah über seine Schulter zu seinen kleinen Bruder. Viele Emotionen kamen in ihm hoch, als er sich Sasuke so besah. Wie oft sie beide beim Training gewesen waren, wie oft sie miteinander gespielt hatten. Er gestand es sich nicht gern ein, aber auch er hatte Sasuke über all die Jahre vermisst. Würde es vielleicht eine gemeinsame Zukunft geben? Sein Plan, welchen er hatte, schwand ein wenig. Er wandte seinen Blick ab, sah zu Boden und überlegte. Sein Plan war perfekt gewesen, wollte er doch mit dieser Schande, seinen Clan vernichtet zu haben, nicht weiterleben. Doch nun, wo sein kleiner Bruder die Wahrheit kannte, würde dieser ihn sicher nicht mehr zum Kampf herausfordern. Welch Ironie diese Welt doch hatte.
 

„Itachi… Warum hast du mich verschont?“ brachte Sasuke über die Lippen, war erneut den Tränen nahe. Sein Bruder wollte ihn schützen, wollte also, dass es ihm gut ging, so wie es schien. „Ich verstehe dich nicht“ schluchzte er, kniff seine Augen fest zusammen. Naruto nahm seinen Liebsten in die Arme, strich beruhigend über dessen Rücken. Er konnte Sasuke gut verstehen, doch jetzt war nicht die Zeit, um Antworten zu fordern. Nur schwerfällig stand er auf, nahm Sasuke, so gut es ging, auf seinen Rücken und humpelte vom Kampfplatz. „Er wird dir sicher später alles erklären“ murmelte Naruto leise.
 

Itachi sah den beiden aus dem Augenwinkel nach, hatte sehr wohl diese Frage verstanden. Ja, später musste er wohl sein Verhalten erklären. Jetzt wusste er mit Gewissheit, dass sein kleiner Bruder die Wahrheit kannte. Was hatte der Blonde gesagt? Er solle mit nach Konoha kommen, weil der fünfte Hokage alles haargenau wissen wollte? Nun gut, wenn dem so war und er es ihnen erklärte, würde sich vielleicht etwas in diesem Dorf ändern. Vielleicht würde ein einziges Mal Gerechtigkeit herrschen.
 

Wieder wandte er sich Orochimaru zu, sah diesen fest in die Augen. Orochimaru erwiderte diesen Blick, begann zu Grinsen. „Noch hast du die Chance, zu fliehen“ erklärte Itachi, besah sich den Grauhaarigen, welcher immer weiter zurück wich. Ja, er konnte dessen Angst spüren. Lange würde dieser Kampf nicht dauern.
 

Doch ehe er sich Orochimaru wieder zuwenden konnte, waren sie von einigen Konoha-Ninja’s umzingelt. Ebenso einer ANBU-Einheit, welche sich speziell um Orochimaru versammelte. „Orochimaru, wir sollten uns zurückziehen“ wisperte Kabuto, fand diese Situation noch unangenehmer, als sie es ohnehin schon gewesen war. Mit solch einem Aufruhr, hatte er nun nicht gerechnet.
 

Ein stummes Nicken reichte aus, ehe die beiden verschwanden. Sofort schwärmte die ANBU-Einheit weiter aus, wollten sie diesen gefährlichen Orochimaru endlich einsperren. Itachi wandte sich um, besah sich nun die Konoha-Ninja’s, welche ihn umzingelt hatten. Eigentlich hätte er sich nun mit Leichtigkeit aus dem Staub machen können, doch er tat es nicht.
 

Weiter hinten, hörte er den Quälgeist, welcher wohl sichtlich erleichtert zu sein schien. Ein rosahaariges Mädchen war bei den Jungs, schien beide zu heilen. „Sasuke, ich habe deine Muskeln wieder entspannt, du müsstest dich eigentlich wieder bewegen können“ lächelte Sakura, war froh, das beiden Jungs nicht allzu schlimmes passiert war. Kurz darauf behandelte sie Naruto’s Fuß, welcher nur leicht verstaucht zu sein schien.
 

„Woher wusstet ihr, wo wir sind?“ fragte Naruto, achtete nun erstmal nicht auf Sasuke, welcher aufstand. Die Rosahaarige beendete ihre Behandlung, seufzte schließlich, da es ihr viel Chakra gekostet hatte. Zuvor hatte sie mit Tsunade die Verletzten noch behandeln müssen, welche Gaara und einige Doppelgänger von Naruto ins Dorf gebracht hatten.
 

„Gaara hat uns gesagt, wo ihr euch befindet und da sind wir direkt los“ erklärte sie kurz, lächelte wieder, als Naruto zu Grinsen begann. Gaara war also unversehrt und so wie es schien, ging es wohl auch dem Dorf und ihre Bewohner gut. Sein Blick wanderte zu Sasuke, welcher sich von ihnen entfernte, mit festen Schritten, auf seinen Bruder zu ging.
 

Der Schwarzhaarige schob einen Jounin beiseite, wurde kurz festgehalten, doch einen vernichtenden Blick gab ihm wieder frei. Seine Augen suchten den Blickkontakt seines großen Bruders. Dieser sah in die ebenso schwarzen Augen Sasuke’s, wusste nichts, mit dieser ihn neuen Situation anzufangen. Würde sein Bruder nun mit der Fragestellung beginnen? Hier, vor all den anderen?
 

Sasuke setzte seinen Weg fort, schniefte hin und wieder. Er kam sich gerade so lächerlich vor, doch das war ihm egal. Tränen rannen an seinen Wangen hinab, welche er nicht wegwischte, es nicht konnte. Sein Herz krampfte sich zusammen, als er endlich vor seinen Bruder zum Stehen kam. „Itachi“ erklang die erstickte Stimme Sasuke’s, fiel auf die Knie und konnte einfach nicht mehr. Sein innerstes war in Aufruhr, so viele Erinnerungen kamen in ihm hoch, ließen ihn Schluchzen.
 

Naruto und Sakura standen Abseits, sahen sich dieses Bild sehr genau an. „Was hat Sasuke?“ wollte die Rosahaarige wissen, doch Naruto schüttelte nur seinen Kopf. Das wollte er seiner Teamkollegin nun wirklich nicht erklären, war diese Situation doch auch viel zu neu für ihn, als das er etwas dazu sagen konnte. Er wusste nur, das Sasuke einen Teil seines Plans ausgeführt hatte. „Seine Familie ist nun wieder zusammen“ dachte er bei sich, legte ein Lächeln auf. Ja, er hatte nun wirklich ein gutes Gefühl bei dieser Sache, hatten Sasuke und er selbst, alles richtig gemacht.
 

Itachi kniete sich hinab, besah sich seinen kleinen Bruder, welcher immer lauter zu Schluchzen begann. Er hob dessen Kinn mit seiner Hand an, tippte mit Zeige und Mittelfinger gegen dessen Stirn. Nun war jegliche Selbstbeherrschung, die Sasuke noch hatte, dahin. Er warf sich seinen Bruder in die Arme, krallte sich an dessen Mantel fest. Der Ältere legte zögerlich seine Arme um seinen kleinen Bruder, lächelte leicht, ehe er die Augen schloss. So lange hatte er Sasuke nicht mehr so gesehen, empfand dabei jedoch ein schönes Gefühl. Seine Entscheidung war gefallen. Und Naruto hatte sehr viel dazu beigetragen, diese Entscheidung zu treffen. Er würde nun mit nach Konoha kommen, um Tsunade zu erklären, was sich damals wirklich abgespielt hatte.

Kurz dachte er an seine Organisation, welche er nun verraten würde, doch das war ihm egal. Sollten sie es wagen, Konoha anzugreifen, würde er sich ihnen entgegenstellen. Sein kleiner Bruder war ihm nun wichtiger, denn dieser wollte seinen großen Bruder zurück.
 

„Ich kann da nicht mehr hinsehen“ murrte Naruto, wandte sich um und vergoss ebenfalls Tränen. Von Sakura bekam er nur einen undeutbaren Blick zu spüren, doch auch sie schien froh zu sein, dass sich alles zum Guten gewendet hatte. Die Konoha-Ninja’s sahen sich ratlos an, hatten sie doch keinerlei Befehl bezüglich Itachi bekommen. Doch sie mussten ihn mitnehmen, denn er war ein abtrünniger Ninja.
 

„Du wirst mit uns kommen“ sprach deshalb einer. Itachi sah auf, nickte schließlich schwach. Gemeinsam, mit seinen Bruder, stand er auf, musste jedoch feststellen, das Sasuke eingeschlafen war. Mit einem Ruck, nahm er ihn hoch, ließ sich von den Konoha-Ninja’s abführen, dicht gefolgt von Naruto und Sakura. Der Blonde jedoch, lief vor, bis er neben Itachi ging. Stumm musterten sie sich kurz, ehe der Kleine lächelte. Der Ältere seufzte nur innerlich, hoffte, dass ihn der kleine Quälgeist nicht auf die Nerven ging.
 

Schon bald erblickten sie das Tor, welches zu Konoha gehörte. Am Tor standen noch immer Neji und Shikamaru, welche schon müde wirkten. Jedoch waren sie sofort hellwach, als sie den abtrünnigen Ninja erkannten. Beide wichen zur Seite, waren mit dieser Situation überfordert. Beide sahen zu Naruto, welcher sie einfach nur dümmlich angrinste. Vielleicht sollten sie Morgen ihre Fragen stellen, denn es schien sich nun ihre Lage beruhigt zu haben. Schon lange hörte man keine Explosionen mehr und auch Gaara hatte ihnen versichert, das es vorerst keine weiteren Angriffe geben würde.
 

Auch die ANBU-Einheit kehrte zurück, sprachen rasch mit den Jounin. „Okay, da kann man nichts machen“ kam es leise von einem. Naruto schloss aus dieser Aussage, dass sie Orochimaru wohl nicht mehr zu fassen bekommen hatten, doch das war nun erstmal egal. Irgendwann bekamen sie ihn noch und dann würde er für seine Taten büßen, da war sich der Blonde sicher.
 

„Itachi Uchiha, du wirst uns nun begleiten und in eine Zelle untergebracht“ sprach ein Jounin weiter. Naruto kannte ihn nicht, konnte auch nicht jeden kennen, so dachte er. Sein Blick glitt zu Itachi, welcher wieder stumm nickte. Noch immer hatte er seinen kleinen Bruder auf den Arm, wandte sich jedoch nun an Naruto. „Bring ihn nach Hause“ meinte er nur und übergab Naruto seinen kleinen Bruder.
 

Danach ging Itachi den Jounin nach, wusste er doch, dass sie erst Morgen mit der Befragung anfangen würden. Es war mitten in der Nacht und alle würden erstmal froh sein, ihren erholsamen Schlaf zu bekommen, wo sie doch die ganze Zeit in Angst und Schrecken gewesen waren. Nochmals sah er über seine Schulter, zum Blonden hin, welcher noch immer dieses dämliche Grinsen auf den Lippen trug. „Wie hält mein Bruder das nur mit dir aus?“ fragte er sich gedanklich, musste jedoch den Kopf schütteln. Er würde es vermutlich noch früh genug erfahren.
 

Der Blonde seufzte tief, ehe auch er sich auf dem Weg machte. Es war schon ziemlich spät und die Müdigkeit ergriff ihn. Gaara stand etwas Abseits, folgte schließlich stumm. „Danke Gaara, ohne dich hätten wir das wohl Nie geschafft“ murmelte der Kleine leise, besah sich das schlafende Gesicht seines Liebsten. Er hatte ihn wieder hier, in Konoha, wo er hingehörte. Für Sekunden hatte er geglaubt, ihn für immer verloren zu haben, doch nun war alles wieder gut.
 

Der Rothaarige erwiderte nichts, war selbst nur erleichtert darüber, dass sich Akatsuki zurückgezogen hatte. Jedoch glaubte er daran, dass er auf seiner Rückreise vermutlich eine Eskorte bräuchte. Zwar war er durch seinen Sand, fast unbesiegbar, aber wenn die ganze Organisation angreifen würde, hätte er wahrlich ein Problem. Und nun war auch Suna in Gefahr, musste er feststellen. Seufzend ging er einfach weiter. Es brachte nichts, sich darüber Gedanken zu machen. Morgen würde es ein weiterer, anstrengender Tag werden.
 

Naruto erreichte nun endlich das Anwesen, wies den Rothaarigen an, die Tür aufzuschließen. Schnell waren Schuhe und Jacke ausgezogen, ehe die Zwei die Treppe hinauf gingen, um in ihre Zimmer zu kommen. Diese Nacht war wieder einmal zu anstrengend gewesen, so das Naruto Sasuke ins Bett legte und er sich selbst neben diesen fallen ließ. Nicht mal Kraft, um sich auszuziehen, hatte er mehr. „Gute Nacht, Sasuke“ wisperte er, schlang seine Arme um diesen und war, in weniger als 2 Minuten, auch schon eingeschlafen. Sein letzter Gedanke war dieses Bild gewesen, von Sasuke und Itachi.

Schwieriger Anfang!

Am nächsten Morgen erwachte der Blonde durch die sanften Sonnenstrahlen, welche durch das Fenster schienen. Mürrisch und noch total müde, blinzelte er ein paar Mal, sah zum Fenster und fragte sich, wer die Vorhänge aufgezogen hatte. Neben ihn lag noch immer Sasuke, im tiefen Schlaf, wie es schien. Vorsichtig, um seinen Liebsten nicht zu wecken, löste er seine Arme von diesen, stand langsam auf und gähnte herzhaft. Sein Blick schweifte zur Uhr und ein erschrockener Laut entwich ihm. Es war schon nach 11 Uhr, aber wundern tat es ihm nicht. Sie waren letzte Nacht so lange unterwegs gewesen, das sie diesen Schlaf bitternötig gehabt hatten.
 

Rasch roch er an seiner Kleidung, verzog das Gesicht, als er seinen Schweiß in die Nase sog. Eine sonderlich gute Idee, mit den Klamotten zu schlafen, war es nicht gewesen, aber gestern Nacht war er einfach nur noch froh gewesen, ins Bett zu kommen. Selbst das Stirnband trug er noch immer, doch es störte ihn nicht.
 

Leise schlich er zur Tür, warf jedoch nochmals einen Blick zu Sasuke, welcher sich umdrehte. Ja, sollte sein Liebster noch etwas schlafen, das hatte dieser auch nötig, nach solch einer Nacht. Genauso leise öffnete er die Tür, schritt hinaus und schloss sie hinter sich. Am Po kratzend, ging er zur Treppe, stieg die Stufen hinab und bog in den nächsten Gang ein. Als er beim Wohnzimmer vorbeikam, entdeckte er Gaara, welcher auf der Couch saß, direkt neben ihm Kakashi.
 

„Na? Ausgeschlafen?“ grinste Kakashi, als er ein Geräusch gehört hatte, hob zum Gruß seine Hand. Naruto blinzelte einige Male, erinnerte sich nochmals an die gestrige Nacht. „Ah, Sensei, geht es ihnen gut?“ rief er aufgebracht, hatte seinen Sensei gestern total vergessen. Ein schwaches Nicken war jedoch die Antwort, welche ihn aufatmen ließ. „Ich bin vorhin bei euch im Zimmer gewesen und habe die Vorhänge aufgezogen“ kam es nun von Gaara, sah den Blonden aus dem Augenwinkel an, worauf Naruto nickte. Also hatte er sich doch nicht getäuscht, denn Sasuke ließ seine Vorhänge meist zugezogen. Warum er das machte, wusste Naruto nicht und es war ihm auch egal.
 

Sein Blick wanderte wieder zu Kakashi und nun fragte er sich, warum dieser hier war. Gab es Neuigkeiten? „Sensei? Weshalb sind sie hier? Sagen sie, wissen sie vielleicht, was mit Itachi ist?“. Sein Sensei erhob sich, atmete ein paar Mal durch, ehe er ein paar Schritte auf den Blonden zu ging, welcher noch immer im Flur stand. „Nun ja, Naruto. Tsunade hat mich beauftragt, eine bestimmte Schriftrolle zu holen, die Sasuke bei sich trägt. Was Itachi betrifft, er wird im Moment noch verhört, soweit ich weiß. Sie haben ein Hypnosejutsu angewandt, um haargenau all die Informationen zu bekommen, die wir brauchen“ erklärte er rasch, sah das Entsetzen in Naruto’s Augen, winkte dann beruhigend ab. „Mach dir keine Sorgen. Wir mussten das tun, weil wir so sichergehen können, das er uns alles sagt. Außerdem hat er dem zugestimmt. Das Problem liegt eher bei den Ältesten, die auf ihrer Lüge bauen und deshalb schickt mich Tsunade. Du siehst also, das ich bereits aufgeklärt bin, na ja, so gut es eben ging“. Ein breites Grinsen schlich sich auf Kakashi’s Lippen.
 

„Verstehe… Ähm, dann hole ich schnell die Schriftrolle“ murmelte Naruto, wandte sich um und rannte den Gang entlang, die Treppe hoch und öffnete leise die Zimmertür. Sasuke hatte die Schriftrolle sicher bei seiner Ausrüstung. Vorsichtig durchsuchte er die kleine Tasche, an dessen Hintern, wobei er den Schwarzhaarigen etwas beiseite schieben musste. Als er sie endlich fand, lächelte er. Damit konnten sie nun Itachi daraus holen und die Ältesten konnten nichts mehr dagegen machen. Was Itachi wohl alles erzählte? Egal, das würden sie später noch erfahren, hoffte er zumindest.
 

Sein Blick wurde traurig. Was war denn, wenn Itachi wieder ein Konoha-Ninja wurde und hier ins Anwesen einzog? Musste er dann gehen? Wollte Sasuke dann erstmal mit seinen Bruder alleine sein? Er schüttelte den Kopf, wollte an so was nun nicht Denken. Später würde er alles erfahren. Rasch wandte er sich um und verließ das Zimmer wieder. Mit eiligen Schritten, trampelte er die Treppe hinab und lief erneut zum Wohnzimmer. Dort übergab er Kakashi diese wichtige Schriftrolle. „Und wann endet der Verhör?“ wollte Naruto noch wissen, als sich sein Sensei zum Gehen wandte. Dieser überlegte kurz, wusste er das doch selbst nicht. „Lass Tsunade erstmal die Schriftrolle sehen und dann sehen wir weiter. Kümmer dich so lange um Sasuke“. Ehe Naruto noch etwas sagen konnte, verschwand Kakashi in einer Rauchwolke.
 

Seufzend setzte sich Naruto erstmal neben Gaara. Das alles schlug ihm dermaßen auf den Magen, das er nicht mal Hunger verspürte. Gestern, er hatte noch immer das Bild vor Augen. Wie Itachi seinen kleinen Bruder an die Stirn getippt hatte und wie Sasuke in dessen Armen gefallen war. So schier endlos geweint hatte der Schwarzhaarige. „Ach Sasuke“ dachte er bei sich, sah erneut zur Uhr. Halb 12 Uhr. Sein Blick glitt zu Gaara und da fragte er sich, ob dieser überhaupt geschlafen hatte.
 

„Warst du nicht im Bett?“ fragte er deshalb, denn Gaara wirkte irgendwie müde. Der Rothaarige schüttelte den Kopf, dachte im Moment noch an das, was er gestern Nacht erfahren hatte. Also waren Naruto und er sich gleich. Sie beide teilten etwas miteinander, von dem er bislang nichts gewusst hatte. „Ich darf nicht schlafen, sonst übernimmt mich der Sandgeist“. Naruto überlegte, erinnerte sich an ihren Kampf. Ja, das hatte er vollkommen vergessen. Hieß das etwa, das Gaara Nie schlafen durfte? Eine traurige Vorstellung.
 

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass wir uns so ähnlich sind? Gestern habe ich erfahren, das Akatsuki auch hinter mir her ist. Dieser Kerl, der die Explosionen hervorgerufen hat, meinte, wir seien die Träger und wir hätten die Geister, oder auch Dämonen, wie ich sie nenne, in uns. Sie wollen diese haben, für ihre Organisation“. Gaara’s Hände zitterten, waren ineinander geschlagen. Dieses ganze Theater machte ihn irgendwie fertig. Was würde nur aus seinem Dorf werden? Konnte er überhaupt noch dorthin zurück? Konnte er Suna, solch einer Gefahr aussetzen, wo er sich nicht mal sicher sein konnte, gegen einen dieser Typen, anzukommen?
 

„Tut mir Leid, ich… Weißt du, ich mag nicht gern darüber Reden. Alle wissen es im Dorf, aber nicht meine Freunde, außer Sakura und Sasuke. Ich möchte einfach nicht, dass meine Freunde mich fallen lassen. Deswegen verschweige ich diese Sache“. Naruto war das Zittern aufgefallen, legte beruhigend seine Hand auf die Hände Gaara’s. „Du machst dir Sorgen um Suna, oder? Wenn du Hilfe benötigst, kannst du dich immer an mich wenden. Gemeinsam schaffen wir alles“.
 

Der Rothaarige sah auf, empfing ein aufrichtiges Lächeln seitens Naruto. So aufrichtig es auch sein mochte, er konnte nicht mit so etwas Leben. „Ich bringe das Dorf in Gefahr. Sie werden mich noch mehr hassen, wenn sie davon erfahren, das Akatsuki mich haben will“ murmelte Gaara leise, schloss für ein paar Sekunden seine Augen. Jedoch nicht für lange, als man an seiner Schulter rüttelte. „Da ich dir keine Ohrfeige geben kann, schüttel ich dich durch. Hör auf, so was zu sagen. Wir beide können nichts dafür. Wir sind so, wie wir sind. Egal, wie oft Akatsuki angreifen wird, ich werde Konoha verteidigen und sei es mit meinen Leben“ rief Naruto aufgebracht, wollte Gaara nicht so in Selbstmitleid sehen. So kannte er den Rothaarigen gar nicht.
 

Gaara blinzelte, befreite sich aus Naruto’s Griff und seufzte ergeben. Ja, der Kleine hatte Recht. Wie benahm er sich denn hier? Er konnte nichts dafür, genauso wenig wie Naruto selbst. Auch er würde alles tun, um Suna zu schützen und wenn Naruto Hilfe bräuchte, würde er nicht zögern, den Blonden zu Helfen. „Du hast Recht“ sagte er noch, brachte ein kleines Lächeln zustande, ehe er aufstand. Lange betrachtete er den Kleinen, welcher ihn fragend musterte.
 

„Stimmt was nicht?“. Der Rothaarige schüttelte den Kopf, beugte sich vor und legte seine Lippen auf die Wange des Blonden. Er wusste nicht genau, warum er das hier tat, aber sein Herz sagte ihm, das er dies tun solle. Erschrocken weiteten sich Naruto’s Augen, blieb reglos sitzen, bis sich die Lippen Gaara’s wieder entfernten. Nochmals sahen sich beide in die Augen, ehe Gaara nach seinen Sandbehälter griff. „Ich breche auf, Naruto. Meine Mission ist soweit erfüllt. Wenn du wieder meine Hilfe benötigst, dann lass mir eine Nachricht zukommen“ und nach diesen Worten, schritt Gaara durch einen langen Gang, kam schließlich bei der Haustür an. Schnell waren seine Schuhe angezogen, ehe er hinter sich Schritte hörte.
 

„Gaara, das gerade…“ doch wurde der Blonde unterbrochen. „Frag mich nicht, warum ich das gemacht habe. Behalten wir das lieber für uns, sonst fühlt sich Sasuke noch bedroht. Passt auf euch auf und wenn was sein sollte, zögert nicht, mich zu kontaktieren“. Gaara lächelte schwach, wusste er doch wirklich nicht genau, warum er solch eine Geste angewandt hatte. Er wusste nur, dass er ein schönes Gefühl verspürt hatte. Naruto war ihm in diesen Moment so nahe gewesen, so vertraut.
 

Die Tür wurde geöffnet und der Rothaarige schritt hinaus, warf keinen Blick zurück. Drei Tage würde er nun unterwegs sein, würde eine Eskorte als Sicherheit mitnehmen, um heil in Suna anzukommen. Immerhin wusste er nicht genau, ob Akatsuki sich vorerst zurückgezogen hatte. Und dennoch. Würde Akatsuki angreifen, so würde er bis zum letzten Atemzug kämpfen. Das war er sich selbst, sein Dorf und auch seinen Freunden schuldig. Er durfte nicht aufgeben, denn der Blonde tat es auch nicht.
 

Naruto stand noch lange da, sah auf die geschlossene Haustür, ehe er seinen Kopf schüttelte. „Ich fass es einfach nicht“ murmelte er, strich über seine Wange, musste jedoch schwach Lächeln. „Gaara, du bist ein echter Blödmann“ kommentierte er noch, wandte sich dann um, um endlich Duschen zu gehen. Vielleicht war Sasuke auch schon wach. Außerdem hatte er nun doch etwas Hunger.
 

Breit grinsend, er wusste nicht mal warum, schritt er wieder die Treppen hinauf. Sofort ging er ins Bad, entledigte sich seiner Kleidung und stellte sich unter die Dusche. Warmes Wasser prasselte auf seinen Körper nieder, entspannte seine Muskeln. Ja, das tat gut. Jedoch konnte er sich nicht lange entspannen, dachte er schon wieder an Itachi und was sich im Hokage-Turm wohl abspielte. Bald würde er sicherlich Antworten bekommen, sowie Sasuke. Dieser hatte allerhand Fragen, das wusste Naruto genau.
 

Als er fertig war, schlang er sich ein Handtuch um die Hüfte, wollte sich nun neue Kleidung aus dem Zimmer holen. Bevor er jedoch die Zimmertür öffnen konnte, klingelte es an der Tür. Wer war das denn jetzt? Seufzend stieg er mal wieder die Treppen hinab, nun doch etwas angekratzt. Wenn das so weiterging, würde er bald unten schlafen, um nicht ständig die Treppe zu nehmen. Wieder klingelte es und Naruto schnaubte verärgert. „Ja ey, bin ja schon da“ rief er, öffnete die Tür. Kalte Luft kam ihm entgegen, aber das wunderte ihn nicht. Der Winter war schon da und draußen lag immer noch Schnee.
 

Als er aufschaute, sah er in tiefschwarze Augen. „Was tust du hier?“ fragte eine dunkle Stimme. Der Blonde verengte seine Augen, machte Platz, um den Besucher eintreten zu lassen. Dieser Ton, als wäre er nun überflüssig. „Ich wohne hier“ gab er patzig zurück, wollte schon weitergehen, als er bei der Schulter ergriffen wurde. Einmal holte er tief Luft, um nicht gleich auszurasten. Wieso kam er nicht wirklich mit diesem Kerl klar? Dann wandte er sich der Person zu, die so dreist war, Hundert mal zu Klingeln, weil es diesem zu langsam ging. „Du wohnst hier? Das glaubst du doch selber nicht“ erwiderte die Person und so langsam hatte Naruto das Gefühl, das sein Gegenüber dies extra machte.
 

„Itachi, hör auf mich dumm anzumachen. Dein Bruder schläft noch, aber wenn er wach ist, kannst du ihn gerne selbst fragen“ keifte der Blonde, wandte sich nun um, wollte sich schließlich etwas anziehen. Sollte Itachi doch sehen, wo er blieb. Außerdem kannte der sich doch hier aus, also brauchte er Naruto sicherlich nicht.
 

Der Ältere seufzte tief. Warum hatte man ihm nicht gesagt, dass dieser kleine Quälgeist hier wohnte? Er war einfach nur froh, dass diese ganze Sache vorbei war, dass der fünfte Hokage ihm Glauben geschenkt hatte. Soweit er es mitbekommen hatte, würden die Ältesten eine harte Strafe bekommen und mussten den Rat verlassen. Wenn es nach ihm selbst gegangen wäre, hätte er sie mit dem Tod bestraft, aber selbst das wäre ihm noch zu Milde gewesen.
 

Langsam trottete er ins Wohnzimmer, sah sich kurz um und stellte fest, dass sich überhaupt nichts verändert hatte. Ein Glück, so dachte er, durfte er hier wohnen bleiben, musste nicht von ANBU-Mitgliedern bewacht werden. Sein Blick schweifte zu den Fotos, welche auf der Kommode standen. Sasuke musste alle aufgehoben haben. Dies bewies ihm wieder, dass sein kleiner Bruder ihn vermisst hatte. Jedoch graute ihm das baldige Gespräch mit Sasuke. Dann musste er alles erklären. Er kannte seinen kleinen Bruder gut, um zu wissen, wie lange dieser nerven konnte. War fast genauso schlimm, wie der blonde Bengel.
 

Kaum dachte er an Naruto, kam dieser ins Wohnzimmer. Er ließ sich neben Itachi auf der Couch fallen, würdigte diesem jedoch keines Blickes. Es war ihm einfach zu blöd, sich doof anmachen zu lassen. Eines wusste er jetzt schon, wenn Sasuke das seinem großen Bruder nicht austrieb, würde das eine harte Zeit werden. „Hast du Hunger?“ fragte Naruto angesäuert. Ein schwaches Nicken kam zur Antwort und so erhob sich der Kleine wieder. Mit einem Wink, deutete er an, das Itachi mitkommen solle. Uchiha hin, oder her. Er machte jetzt Essen und da hatte dieser Grobian gefälligst mitzukommen, wenn er was wollte.
 

Itachi verleierte die Augen. Dieser Junge, das wusste er jetzt schon, würde noch merken, wann man aufhörte, ihn zu nerven. Jahre lang war es ihm egal gewesen, wie es anderen ging und er hatte keine Probleme damit, den Kleinen eine Weile zu quälen. Langsam ging er ebenfalls in die Küche, sah zu, wie Naruto etwas machte.
 

Nach einigen Minuten, befand sich ein Gefäß vor seiner Nase. „Was ist das denn für ein Müll?“ kommentierte er. Naruto schnaubte. Konnte man es diesem Blödmann überhaupt nicht Recht machen? „Ramen sind kein Müll. Das ist das beste Essen, was es auf der ganzen Welt gibt“. Trotzig setzte er sich Itachi gegenüber, begann seine Fertigramen zu schlürfen. Nur widerwillig aß der Ältere mit, mochte so etwas eigentlich gar nicht. Aber er hatte seit geraumer Zeit nichts mehr gegessen, also aß er einfach das, was der Kleine da gemacht hatte.
 

Als Itachi fertig war, schob er den Becher beiseite, stützte sein Kinn auf seine Hände. Sein Blick festigte sich an Naruto, welcher nun ebenfalls fertig war. Natürlich fragte sich der Blonde, warum er so angestarrt wurde, fand das alles wirklich bescheuert. Was hatte denn Itachi für ein Problem? Konnte er seinen Mund nicht aufmachen, wenn ihn was störte? „Was starrst du mich so an?“ wollte Naruto endlich wissen. Man, das ging ihm so auf die Nerven.
 

„Wieso wohnst du bei meinen Bruder?“. Schlicht und einfach kam die Frage. Ja, das interessierte den Schwarzhaarigen schon. Immerhin musste er sich nun mit diesem Quälgeist rumplagen und das hatte er offensichtlich seinen kleinen Bruder zu verdanken. Was brachte diesen nur dazu, solch einen Bengel bei sich wohnen zu lassen? Egal, wie oft er darüber nachdachte, ihm fiel keine plausible Erklärung ein.
 

„Weil… Ha, das geht dich ja mal gar nichts an“. Wieso sollte er es ihm denn sagen? Warum fragte Itachi überhaupt? Konnte dem doch egal sein, warum er hier wohnte. Er sollte lieber froh sein, dass er Sasuke geholfen hatte, an diese Informationen zu kommen, sollte froh sein, dass sie sich hatten. Ohneeinander, Naruto wusste nicht, ob er dann noch so fröhlich wäre, wie er es nun war. Abgesehen von seiner Wut, die Itachi in ihm auslöste. Verdammt, gestern war er noch etwas freundlicher gewesen und jetzt das hier? Das konnte doch gar nicht sein. Dies erinnerte ihn an sich und Sasuke, wie sie sich früher immer so angemault hatten. Ja, so verlief es nun bei Itachi und ihm.
 

Eine Hand schlug auf den Tisch, erschreckte den Blonden etwas, da er gerade in Erinnerungen versunken gewesen war. Vorsichtig sah er wieder auf, in die Augen Itachi’s. Sie waren zu gefährlichen Schlitzen verzogen. Ob er vielleicht zu weit gegangen war? Nein, wieso denn? Er brauchte diesem Grobian nichts sagen. Andererseits, wenn er etwas über den Verhör erfahren wollte, war es wohl klug, sich mit Itachi zu vertragen.
 

„Meinetwegen… Aber dafür erzählst du mir, was nun mit dir passiert. Ich meine, wie hat Tsunade entschieden?“. Wieso sah ihn der Schwarzhaarige immer noch so fies an? Das machte ihm langsam Angst. Er hatte doch gesagt, dass er sagen würde, warum er hier wohnte. Reichte das etwa nicht? Oder mochte Itachi keine Bedingungen? Schluckend sah er auf die Tischplatte. Dieser Blick, als würde er ihn gleich töten wollen.
 

„Wie du siehst, bin ich hier. Der fünfte Hokage will, dass ich mich erstmal wieder einlebe, das heißt, hier in meinem Haus. Ich werde auch wieder ein Konoha-Ninja. War’s das, oder willst du noch mehr hören?“. Der Schwarzhaarige schien recht angekratzt zu sein, doch warum? Das hörte sich doch gut an, oder etwa nicht? „Ähm… Okay, klingt doch toll. Nun ja… Der Grund, warum ich hier wohne, ist… Äh…“. Verlegen sah Naruto beiseite. Wie würde der große Bruder darauf reagieren? Vielleicht drehte er ihm dann erst recht den Hals um.
 

„Raus mit der Sprache, du…“ doch wurde der Schwarzhaarige unterbrochen. „Itachi, lass das bleiben“. Beide wandten ihre Köpfe zur Tür, in welcher Sasuke stand. Er sah noch recht verschlafen aus und seine Kleidung hatte auch mal bessere Tage gesehen. Naruto stand sofort auf, lächelte seinen Liebsten an, worauf der junge Uchiha ebenfalls lächelte.
 

„Du willst wissen, warum Naruto hier wohnt. Die Sache ist die, ich bin mit ihm zusammen und auch so will ich nicht, dass er wieder auszieht. Wenn du ein Problem damit hast, ist mir das egal“. Sehr ruhig hatte Sasuke gesprochen, ging nun auf den Kleinen zu und drückte ihn kurz an sich. Er hatte nicht geglaubt, Naruto nochmals zu sehen. Zwar waren sein großer Bruder und Naruto ihm gestern Nacht zur Hilfe gekommen, aber er hatte nicht daran geglaubt. Nur vage erinnerte er sich. Erinnerte sich nur, das Itachi ihn an die Stirn getippt hatte und dann alles in ihm, in sich zusammen gefallen war. All seine Selbstbeherrschung war gewichen.
 

Gerade wollte Itachi etwas dazu sagen, als Sasuke fortfuhr. „Und nun wirst du mir Antworten geben. All die Jahre hast du mich belogen, warum Itachi, warum hast du mir all das angetan? Wieso wolltest du, das ich dich hasse, wo du doch von den Ältesten regelrecht gezwungen wurdest, unseren Clan zu vernichten“. Nun war der Uchiha-Erbe lauter geworden, hatte es nun endlich satt, ständig in dunklen zu bleiben. Naruto sah zu Boden, wollte sich aus der Umarmung befreien, doch es gelang ihm nicht.
 

„Ich werde besser gehen, Sasuke. Das ist eine Sache zwischen dir und Itachi… Ich…“. „Du bleibst hier, immerhin kennst du auch das Ganze und falls ich mich mal irren sollte, bestätige das, was ich gehört habe“ schnitt Sasuke ihm das Wort ab. Er wollte nicht allein mit Itachi reden, hatte Angst davor, etwas zu hören, was ihn vielleicht schmerzen könnte. Nur ein schwaches Nicken, brachte der Blonde zustande, setzte sich nun wieder Itachi gegenüber, ehe sein Liebster folgte. Er verstand Sasuke zwar, aber auch er hatte ein bisschen Angst, obwohl es ihn eigentlich nicht betraf.
 

„Bist du jetzt fertig? Ist mir doch egal, was du mit den Bengel am laufen hast. War mir sowieso schon klar gewesen, als er dich geküsst hat. Er hat dich weich gemacht, ohne das du es bemerkt hast“. Naruto knurrte, wollte schon etwas sagen, als Sasuke seine Hand erhob, sie nun auf den Tisch schnellen ließ. Ein lautes Krachen ertönte und Naruto zuckte erschrocken zusammen. „Wage es nicht, so über Naruto zu reden. Er bedeutet mir alles und ich dulde es nicht, das du ihn wie Müll behandelst“. Beide Clan-Erben funkelten sich wütend an und der Blonde saß mittendrin, war nun das Thema, worum sich gestritten wurde. Langsam glaubte er wirklich, dass es besser wäre, zu gehen. Da hatten sich die Brüder nun wieder, doch nun stritten sie sich und das wegen Naruto.
 

„Hört doch auf… Streitet euch nicht wegen mir. Sasuke, ich gehe“. Hastig stand Naruto auf, rannte aus der Küche, den Gang runter und die Treppe hoch. Er ertrug das einfach nicht, wollte nicht der Grund sein, das sich die beiden stritten. Er wollte das einfach nicht. Er riss die Zimmertür auf und hastete hinein. Mit einem lauten Knall schloss er sie wieder und ließ sich auf das Bett fallen. Das alles hatte er sich wirklich anders vorgestellt. Hatte gehofft, die beiden würden sich vertragen, in Ruhe miteinander reden. Schon zuvor hatte er so ein merkwürdiges Gefühl gehabt, nicht erwünscht zu sein, jedenfalls nicht bei Itachi.
 

„Was für ein Jammerlappen. Du hast was Besseres verdient, als so eine Heulsuse“ kommentierte Itachi, stand auf und lief Richtung Wohnzimmer. Doch ehe er dieses erreichen konnte, wurde er herumgerissen, an die Wand genagelt. „Warum… Warum zerstörst du jetzt noch mein Glück? Sag mir, wieso du immer noch so bist? Hör auf damit, ich will den alten Itachi wieder haben. Naruto war es doch gewesen, der all meine Erinnerungen geweckt hat, mir dabei geholfen hat, die Wahrheit zu finden. Wäre er nicht gewesen, würde ich dich noch immer hassen“. Sasuke wusste nicht, wieso sein Bruder ihm das antat, senkte seinen Blick, da seine Stimme verriet, wie verletzend das Ganze doch war. Stumme Tränen liefen ihm an den Wangen hinab, tropfen zu Boden.
 

„Ich habe nicht gewollt, dass du die Wahrheit findest. Ich habe gehofft, dass ich durch deinen Hass irgendwann Sterben kann. Du kennst den Krieg nicht, doch ich habe ihn miterleben müssen. Damals, als der neunschwänzige Fuchs alles zerstört hat. Viele Menschen gaben ihr Leben, um dieses Dorf zu retten. Auch viele vom Uchiha-Clan haben für Konoha gekämpft, viele starben vor meinen Augen. Ich war noch sehr Jung damals, musste das aber alles mit ansehen“. Sasuke sah auf, versuchte zu begreifen, was sein Bruder da sagte. Nur deswegen? „Und dann, ein paar Jahre später. Schon damals wurden wir beschuldigt, diesen Angriff gestartet zu haben, aber wir aus Konoha, waren es nicht. Ich wurde von den Ältesten zum ANBU-Mitglied ernannt, habe viele Aufträge erledigt und kam hinter das Geheimnis des Mangekyo Sharingan. Einerseits habe ich für unseren Clan gekämpft, doch andererseits musste ich Konoha dienen und das hinter dem Rücken, des dritten Hokage’s. Hätte ich auch nur ein Wort davon gesagt, wäre ein neuer Krieg ausgebrochen und das wollte ich vermeiden“.
 

Sasuke sank zu Boden, zitterte am ganzen Leib. Das alles, es hörte sich so unrealistisch an. Wieso hatte man ihm Nie etwas gesagt? „In dieser einen Nacht, damals kamst du spät von der Akademie zurück und ich war froh. Du warst meine einzige Chance, diese Schande zu sühnen, indem du mich tötest. Ich habe dich extra in den Glauben gelassen, das ich das alles nur getan habe, um mich meiner Stärke zu beweisen, damit die Rache nimmst“. Die ganze Zeit schon schrie Itachi seinen Frust hinaus. Es war ihm egal, ob der Blonde davon etwas hörte. Was war mit seinen Wünschen? Hatte er eine Wahl gehabt? Nein, er wurde heimtückisch erpresst. Entweder so, oder so.
 

„Bedeute ich dir denn überhaupt nichts? Hast du mich nur am Leben gelassen, um von deinen kleinen Bruder aus Rache getötet zu werden? Bin ich dir sowenig wert, Itachi? Wir waren damals Glücklich, oder? Erinnerst du dich noch daran, wie du immer mit mir zum Shuriken-Training gegangen bist? Du warst immer für mich da und ich war neidisch auf dich, weil du immer in Mittelpunkt gestanden bist. Jetzt sind nur noch wir beide übrig. Ich will nicht der Letzte unseres Clans sein“. Sasuke krallte sich in die Hose Itachi’s fest, wollte eine ehrlich Antwort. Er wusste, es klang egoistisch, aber er kannte nun die vollständige Wahrheit, hatte verstanden, in welcher Situation sein Bruder gesteckt haben musste. Trotz allem wollte er wissen, ob sein Bruder ihn schätzte, ihn mochte, ihn wie einen Bruder liebte.
 

Naruto stand oben beim Geländer, hatte alles mit angehört. Es war ja auch nicht schwer gewesen, so wie Itachi rumgebrüllt hatte. Auch er begann nun zu verstehen, stieg die Treppe hinab. Wie musste sich Sasuke nun fühlen? Alles hang nun von Itachi’s Antwort ab. Naruto hoffte, das der Ältere nichts Falsches sagte. Er würde Sasuke nur noch mehr verletzen.
 

Als er unten ankam, war er nur 2 Meter von den beiden Uchiha’s entfernt. Er wagte es nicht zu Atmen, wollte nicht, dass die beiden auf ihn aufmerksam wurden. Doch Itachi wandte seinen Kopf, blickte in die blauen Augen des Blonden, welcher selbst verheult vor ihm stand, ihn stumm musterte. Unten, bei seinen Füßen, saß Sasuke, welcher ebenfalls Tränen vergoss.
 

„Liebst du mich denn überhaupt nicht?“ wisperte der Schwarzhaarige, wollte endlich eine Antwort von seinen großen Bruder bekommen. So sehr quälte ihn diese Frage. „Doch, das tue ich. So seltsam es auch klingen mag, ich wollte von meinen geliebten Bruder getötet werden, um meinen Frieden zu finden. Und wir…“. Itachi kniete sich hin, hob Sasuke auf seine Arme und ging ins Wohnzimmer. Vielleicht sollte er vorerst Schweigen, diese Worte erstmal sacken lassen. Später, wenn es seinem kleinen Bruder besser ging, konnte er noch weitere Informationen erläutern, denn sie waren nicht die Letzten ihres Clans. Es gab da noch jemand. Jemand, der wahrscheinlich an das ganze Unglück die Schuld trug. Mit seinen Blick deutete er an, das Naruto ebenfalls kommen sollte.
 

Was war das denn nun gewesen, fragte sich Naruto, folgte der stummen Aufforderung. Itachi hatte sich mitten im Satz unterbrochen, so als würde da noch etwas sein, aber was? Gab es vielleicht noch mehr Geheimnisse? Hatte er diese vielleicht Tsunade erzählt? Seine Neugier wuchs immer mehr, je mehr er darüber nachdachte.
 

Stumm setzte Itachi seinen kleinen Bruder auf die Couch ab, wies den Blonden an, sich neben Sasuke zu setzen. Sofort krallte sich der Schwarzhaarige bei Naruto fest, war innerlich einfach zu aufgewühlt. „Ich weiß zwar nicht, ob das wirklich alles war, aber das sollte erstmal reichen“ erklärte der Blonde ruhig, bemerkte das starke Zittern seines Liebsten. Der Schwarzhaarige war vorerst mit seinen Nerven am Ende, sollte sich erstmal beruhigen und dann konnten sie vielleicht weiter reden, falls es da wirklich noch etwas gab.
 

Auch Itachi setzte sich. Ja, der Junge schien ausnahmsweise recht zu haben. Sein kleiner Bruder brauchte erstmal Ruhe, um diese Wahrheit zu verdauen. Jetzt erst wurde ihm bewusst, was er Sasuke zugemutet hatte. Beide Brüder waren egoistisch gewesen, das wurde Itachi nun klar. Während er nur an sich und an seinen inneren Frieden gedacht hatte, hatte sein kleiner Bruder gegrübelt, wollte seinen großen Bruder zurück. „Sasuke, beruhige dich. Dein Bruder hat dich Lieb, das hat er gerade zugegeben“. Naruto warf Itachi einen hilflosen Blick zu, drang er diesmal wirklich nicht bei seinen Liebsten durch.
 

Itachi seufzte gequält, strich über Sasuke’s Rücken, welcher nur kurz zusammenzuckte. Zuviel war es gewesen. Klar, er verstand seinen großen Bruder, aber wie hatte Itachi ihn nur so belügen können? Vorsichtig sah er über seine Schulter, in das ausdruckslose Gesicht seines Bruders. Warum konnte nicht alles so werden, wie früher? „Von vorne beginnen“ haspelte er, schloss seine Augen und versuchte sich zu beruhigen. Sein Herz krampfte sich noch immer zusammen, bei der Vorstellung, an Itachi wirklich Rache geübt zu haben. Unendlich froh war er, das Naruto ihm dabei geholfen hatte, die Wahrheit zu entdecken, darüber nachzudenken, ob Rache wirklich nötig war. Sicher, seine Eltern und Verwandten kamen nicht wieder, aber nun hatte er seinen großen Bruder zurück.
 

„Sasuke hat Recht. Ihr solltet von vorne beginnen“ lächelte nun Naruto, strich über die weichen Haare seines Liebsten. Dieser schien mehr und mehr, vor Erschöpfung, in den Schlaf zu driften. Sollte er sich nochmals ausruhen. Sein Blick glitt zu Itachi, welcher seinen Blick erwiderte. „So langsam verstehe ich, was mein Bruder an dir schätzt. Bilde dir aber bloß nichts drauf ein, verstanden?“. Naruto grinste verschmitzt. Aha? Der stolze Itachi wusste also, warum Sasuke ihn liebte? Natürlich hätte er nun gern gewusst, was sich der Ältere dachte, fragte aber lieber nicht nach. „Nein, werde ich nicht. Glaub mir, du bist ein echtes Ekel. Ich freue mich schon, auf unser gemeinsames Wohnen“. Ironie schwang sich in Naruto’s Stimme mit, wollte er den Älteren nur ein wenig ärgern, welcher verächtlich schnaubte. Dennoch ging er auf diese Provokation nicht weiter ein, strich noch immer über Sasuke’s Rücken, welcher sich nun endlich entspannte, eingeschlafen war. Ja, diese Wohngemeinschaft. „Und wie ich mich freue“ dachte Itachi sich, rollte innerlich mit den Augen, konnte nur hoffen, das sie nicht allzu oft aneinander gerieten.

Neckerei der besonderen Art!

Zwei Stunden. Zwei geschlagene Stunden saß Naruto nun schon hier, auf der Couch. Dicht an sich gedrückt Sasuke, welcher noch immer schlief. Ja, sollte sein Liebster schlafen, dagegen hatte er nichts, aber es ging ihm gehörig gegen den Strich, das Itachi, der ja auch auf der Couch saß, schwieg. Wieso sagte der Kerl denn nichts? Okay, Naruto sprach ihn auch nicht an, hatte er doch keine Lust wieder angemault zu werden, doch warum sagte Itachi nichts von sich aus? Das war doch einfach nur bescheuert, so fand der Kleine.
 

Itachi bemerkte die stechenden Blicke, welche ihm galten. Auch wusste er, warum Naruto ihn so anstarrte, wollte dieser anscheinend, dass es ein Gespräch zwischen ihnen gab. Warum? Der Kleine konnte gucken, bis er Schwarz wurde, war ihm doch egal. Er war froh, das Naruto den Rand hielt, sonst müsste er sich wirklich zusammenreißen, es ihm nicht zu stopfen.
 

„Sag mal…“ begann Naruto, sprach extra leise, um Sasuke nicht zu wecken. „Du hattest vor, noch etwas zu sagen, oder? Lüg mich nicht an, ich weiß, dass es da noch etwas gibt. Das sagt mir mein Gefühl. Das, was wir wissen, ist noch längst nicht alles“. Itachi seufzte, sah den Blonden ausdruckslos an. Ja, da gab es wirklich noch etwas, aber große Lust, es den Bengel hier zu erzählen, hatte er nun mal nicht. Er gehörte nicht zum Uchiha-Clan, auch wenn Sasuke mit diesem zusammen war.
 

„Das geht nur meinen Bruder und mich etwas an und jetzt sei still, ich will meine Ruhe haben, du Quälgeist. Steck deine Nase nicht in fremde Familien, die dich nichts angehen“. Es klang so herzlos und es versetzte Naruto einen Stich durchs Herz. Ohne, das er es kontrollieren konnte, keuchte er erschrocken. Wieso taten ihm diese Worte so Weh, wo sie ihn doch vollkommen egal sein konnten?
 

Vorsichtig legte er Sasuke beiseite, stand ohne ein Wort auf. Ja, Itachi hatte Recht. Wieso steckte er seine Nase in fremde Angelegenheiten? Wie dumm er doch war, zu glauben, er sei hier wirklich Willkommen. Nun war es wohl soweit. Einen letzten Blick warf er zu seinen Liebsten, lächelte milde. Tja, er wusste genau, wann er einen Kampf verloren hatte. Itachi war nun hier, konnte sich um seinen Bruder kümmern. Da war für ihn kein Platz mehr.
 

Sein Blick schweifte zum Kalender, wollte er doch wissen, wann der heilige Abend war. In zwei Tagen, musste er erschrocken feststellen. Nicht mal Geschenke hatte er kaufen können. Egal, so fand er im Augenblick. Leise verließ er das Wohnzimmer, ließ Itachi zurück, welcher sich nun doch Gedanken machte, ob er mit seinen Worten zu weit gegangen war. Immerhin würde Sasuke es nicht gut finden, wenn sich der Kleine schlecht fühlte. Trotzdem, wer war er denn und überhaupt. Der Blonde wusste seines Erachtens schon viel zu viel. Er sollte sich einfach aus anderen Sachen raushalten.
 

Naruto schlich die Treppen hinauf, ebenso leise ging er in Sasuke’s Zimmer, sah sich um. Ein müdes Lächeln schlich sich erneut auf seine Lippen. Hier hatte er so viele Nächte mit Sasuke verbracht, hatte sich sogar fast von diesen verführen lassen. Schade eigentlich, so dachte er. Dabei hätte er sich schon längst bereit gefühlt, hatte gehofft, wenn Gaara fort war, seinen Liebsten für sich zu haben. Und sei es nur, für eine Nacht gewesen. Doch nicht mal das konnte er, fand, das er hier unerwünscht war. Es tat Weh.
 

Müde warf er seine Kleidung in die Rucksäcke, sah sich um, ob er wirklich alles bei sich hatte. Ja, er hatte alles, doch wo konnte er nun hin? „Sensei“ schluchzte er, nahm überhastet seine Rucksäcke und lief die Treppe hinab. Kurz huschte er am Wohnzimmer vorbei, hatte keinerlei Wahl, einen anderen Weg zu nehmen. Wieso fühlte er sich so schrecklich? So ausgestoßen?
 

„Mh?“ entwich es dem Älteren, hatte einen Schatten gesehen. Das konnte nur Naruto sein, doch was tat dieser? Rasch überlegend, was der Kleine für einen Unsinn anstellen könnte, sah er auf den Wohnzimmertisch. Dann plötzlich fiel es ihm ein. Der Kleine würde doch nicht etwa, oder doch? Hatte er ihn so dermaßen verletzt, dass er bereit war zu gehen? Gerade wollte er aufstehen, als die Haustür ins Schloss fiel. „Dieser bekloppte Bengel“ knurrte Itachi, stand auf und öffnete die Vorhänge am Fenster. Es schneite schon wieder und das nicht zu wenig. Wo wollte der Blonde nur hin? Er besah sich diesen, wie er versuchte, gegen den Schneesturm anzukommen. Einige Rucksäcke trug er bei sich und so schloss er daraus, dass seine Vermutung richtig lag.
 

„Wo ist Naruto?“ erklang die Stimme seines Bruders hinter ihm. Er wandte sich um, sah, das Sasuke sich noch die Müdigkeit aus die Augen rieb. Müde, dennoch fragend, starrte dieser ihn daraufhin an. Itachi konnte diesen Blick nicht lange standhalten, war er sich sicher, würde Sasuke das erfahren, würde es einen Mords aufstand geben. „Wo ist er?“. Das klang weniger freundlich und lief Itachi eiskalt den Rücken runter. Woher hatte er denn wissen sollen, dass der Kleine so empfindlich reagierte, dann einfach ging? Immerhin hatte er doch sonst immer eine große Klappe.
 

„Er ist gegangen“. Sasuke starrte seinen Bruder unverständlich an. Was sollte das denn nun heißen? War Naruto zu Ichiraku gegangen, oder wie? „Wohin?“ fragte Sasuke verunsichert, hatte das Gefühl, als würde hier etwas ganz und gar nicht stimmen. Itachi senkte seinen Blick, spürte das erste Mal, seit langem, Reue. „Keine Ahnung“. Sofort stand der Jüngere auf, schritt zu seinem Bruder hinüber und packte diesen grob am Kragen. Was sollte das alles hier? Wo war Naruto?
 

„Was ist passiert und ich warne dich, hast du ihn vergrault, dann kannst du dich auf etwas gefasst machen“ zischte Sasuke zwischen den Zähnen hervor und sein Bauchgefühl wurde schlimmer. Es gab keinen Zweifel mehr, dass hier etwas vorgefallen war, während er noch geschlafen hatte. „Ich habe nur gesagt, dass er sich aus fremde Familien raushalten soll, weil er seine Nase in Sachen reinsteckt, die ihn nichts angehen“. Das verlangte seinem kleinen Bruder ein bedrohliches Knurren ab. Itachi hatte es geahnt, sah seinen kleinen Bruder fest in die Augen.
 

„Bist du noch ganz bei Trost? Weißt du, was du damit angerichtet hast? Naruto fühlt sich jetzt total ausgestoßen und dabei habe ich zu ihm gesagt, dass er schon ein Teil von meiner Familie ist. Du dämlicher Idiot, hör auf Naruto zu quälen. Er kann nichts dafür, das du so ein Mistkerl bist, der mit Gefühlen schon längst nicht mehr umgehen kann“. Die ganze Zeit hatte Sasuke geschrien und dennoch traten neue Tränen in seine Augen. Seitdem Itachi hier war, ging alles drunter und drüber. Wieso konnten sich die beiden nicht einfach vertragen?
 

Plötzlich kamen Erinnerungen in ihm hoch, an längst vergangener Zeit. Eigentlich war es bei ihm und Naruto damals nicht anders gewesen und trotzdem gab es einen Unterschied. Itachi war erwachsen, warf mit seinen Worten um sich und verletzte Naruto somit. Zwar würde es lange dauern, bis sich die beiden einigermaßen verstünden, aber das sein Kleiner ging, weil er sich unerwünscht fühlte, tat Weh.
 

Er ließ Itachi los, warf diesen noch einen vernichtenden Blick zu, ehe er sich von diesen abwandte. Es nützte nichts, sich jetzt mit Itachi zu streiten, konnte der doch nicht wissen, wie leicht es war, Naruto seelisch anzugreifen. Nur wenige wussten genau, wie es in den Kleinen aussah, so auch Sasuke. Er hatte in der kurzen Zeit schon einiges miterleben dürfen. Zwar machte Naruto immer einen auf Stark, doch innerlich versank er oft, wenn ihn Worte richtig trafen. Und diese Worte hatten getroffen, hatten den Blonden dazu animiert, besser zu gehen.
 

„Du wirst mir jetzt Helfen, ihn zu suchen und dann will ich, dass ihr euch aussprecht. Du darfst Naruto so etwas Nie mehr sagen, das dulde ich nicht. Du kannst ihn gern Ärgern, oder auch Necken, aber sag so etwas Nie wieder“. Leise hatte Sasuke gesprochen, lief los um sich seine Schuhe und Mantel anzuziehen. Der Ältere blieb noch stehen, ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen. Irgendwie kam er sich nun schäbig vor, sich von seinem Bruder aufklären zu lassen. Dazu noch, das er ihn Anweisungen gab, um in Zukunft mit den Blonden zurecht zu kommen.
 

Nur widerwillig tat er Sasuke diesen Gefallen, wusste aber insgeheim, dass es besser wäre, sich dessen Rat zu Herzen zu nehmen. Sasuke kannte den Kleinen, wusste also, was dessen Schwächen waren. Und er hatte scheinbar eine Schwäche getroffen. „Sasuke?“ fragte er leise, während er sich seine Schuhe anzog. Ein stummes Nicken galt dazu, das Itachi weiter reden durfte. „Wieso bedeutet dir dieser Junge soviel? Er ist nervig und laut und bringt einem zum überkochen“. Ehe sich Itachi versah, brachte man ihm ein schwaches Lächeln entgegen. Sasuke lächelte leicht, hatte seine Augen halb geschlossen. „Ja, das weiß ich. Er nervt mich auch ständig, ist mir auch zu laut, aber…“ kurz unterbrach der Jüngere, seufzte schließlich aus. „Aber er ist immer für mich da, war da, als es mir beschissen ging. Am Anfang haben wir nur zusammen gewohnt, uns ein Bett geteilt, weil er nicht alleine schlafen konnte. Und irgendwann, das war in der Nacht, als du uns angegriffen hast, hat er mich einfach so geküsst. Ich wusste damals noch nicht genau, wie ich damit umgehen sollte und dann wollte er Rache an dir nehmen. Einen Zettel hatte er da gelassen, worin er mir seine Liebe gestanden hatte. Er konnte es mir nicht ins Gesicht sagen, weil er zuviel Angst hatte, verachtet zu werden. Von mir will er nicht verachtet werden, weil es das Dorf noch immer tut…“. Wieder holte Sasuke tief Luft, erzählte wohl gerade einen Roman, doch das störte ihn nicht. Itachi sollte begreifen, wie wichtig ihm Naruto war.
 

„Inzwischen hat er Freunde und das heitert ihn auf. Innerlich leidet er aber trotzdem oft, auch wenn er das nicht zeigt. Ich hatte mich damit abgefunden, von Naruto geliebt zu werden, war bereit gewesen, weiterhin mit ihm zusammen zu wohnen. Doch irgendwann, dann kam dieses schöne Gefühl, es hat mich gepackt und mich gesteuert. Ohne, das ich es überhaupt gemerkt habe, habe ich mich in diesen Trottel Verliebt. Ich konnte diese Gefühle nicht abschalten, es ging nicht und wenn ich ehrlich bin, will ich das auch gar nicht. Deswegen bitte ich dich darum, Naruto netter zu behandeln. Er soll nicht durch solche Worte leiden“ endete Sasuke’s Vortrag, sah nun seinen Bruder an, welcher noch immer, mit unveränderter Miene, seinen Blick erwiderte.
 

Itachi hatte verstanden, sehr gut sogar. Wenn er ehrlich war, hatte sein Bruder sich ihm gerade geöffnet, war ihm entgegen gekommen. Nun musste er wohl den nächsten Schritt machen. „Tut mir Leid“. Nur leise sprach er diese Worte aus, erntete dennoch ein zaghaftes Nicken seitens Sasuke. „Schon gut, du konntest es nicht wissen. Wir sollten ihn jetzt einfach suchen“ erklärte Sasuke, fühlte sich nun etwas besser und öffnete die Tür.
 

Eine ganze Weile schon liefen sie durch das Dorf, waren auf den Marktplatz gewesen und hatten die Dorfbewohnter befragt, ob sie Naruto vielleicht gesehen hatten. Jedoch konnte keiner eine genaue Antwort dazu geben. Manche hatten ihn zwar gewesen, wussten aber nicht, wohin er gegangen war. Außerdem soll er eilig unterwegs gewesen sein. Sasuke hatte überlegt, zu wen der Kleine denn gegangen sein könnte, kam jedoch nur auf Sensei Iruka, aber dieser war auf eine neue Mission, soviel, wie er gehört hatte. Dann waren da noch Naruto’s Freunde, dort konnten sie nachfragen.
 

Itachi sah sich ebenfalls um, erntete einige Blicke der Dorfbewohner, die es scheinbar nicht schön fanden, dass er sich hier aufhielt. Nun, er konnte es ihnen nicht verübeln, auch wenn Tsunade das Dorf darüber informiert hatte, was sich eigentlich zugetragen hatte. Diese Blicke würden ihn noch lange verfolgen, das wusste er. Doch stören tat es ihm nicht, es war ihm einfach egal, was die Leute dachten. Sie hatten doch keine Ahnung, wie es war, in solch einer Klemme zu stecken, zu entscheiden, was einem lieber war.
 

„Okay, wir waren bei Sakura. Oh man, die hat dich vielleicht angestarrt“ murmelte Sasuke vor sich hin, überlegte noch immer. Bei einigen Freunden Naruto’s waren sie schon gewesen, doch da war der Kleine wohl nicht aufgetaucht. „Hübsches Mädchen, neidisch?“ gab Itachi schnippisch zurück. Er erntete ein leises Lachen. „Neidisch? Also, von mir aus kannst du sie haben. Ja, ihr würdet wirklich gut zusammenpassen. Dazu muss ich aber sagen, das sie ziemlich anhänglich ist, nervt hin und wieder und sie ist noch lauter, als Naruto“. Itachi verzog das Gesicht, bekam aber einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. Was bildete sich sein kleiner Bruder eigentlich ein? Aber er musste zugeben, Sasuke war in den Jahren reifer geworden.
 

Sie gingen weiter, bis Sasuke plötzlich stehen blieb. Hier wohnte doch Kakashi, oder irrte er sich? Einige Male war er bei diesem zu Hause gewesen, damals noch, während der Chunin-Auswahlprüfung. Ja, er war fast täglich hier gewesen, um sicher zu stellen, das Kakashi nicht zu spät zum Training erschien. Konnte Naruto hier sein? „Was haut der Bengel auch ab. Ich friere und möchte langsam wieder nach Hause“ maulte sein Bruder, welcher neben ihm stand. Sofort musste der Jüngere schmunzeln. „Geh doch zu Sakura“ gab er von sich, ging auf die Haustür zu und klingelte schließlich.
 

Murrend ging Itachi seinem kleinen Bruder nach. Was hatte er denn jetzt immer mit Sakura? Was hatte er denn dafür gekonnt, wenn dieses Mädchen ihn so angestarrt hatte? Zugeben musste er trotzdem, dass sie nicht von schlechten Eltern war. War sie wirklich laut und nervig, wie es Sasuke sagte? Innerlich zuckte er mit den Schultern. Das Mädchen war doch viel zu Jung.
 

„Sensei, machen sie die Tür auf“ rief Sasuke aufgebracht, hämmerte nun gegen die Haustür. Kam Kakashi sogar fürs Türaufmachen zu spät? Mit verengten Augen, schritt er ein wenig zurück, sah unter der Fußmatte nach und grinste. Er nahm den Schlüssel an sich und öffnete die Tür. Wenn Kakashi meinte, er würde noch länger warten, dann hatte sich dieser geschnitten. Zusammen mit Itachi, betrat er Kakashi’s Wohnung. Da im Wohnzimmer der Fernseher lief, musste jemand zu Hause sein.
 

Kakashi’s Wohnung war nichts Besonderes. Viele Romane hatte dieser im Wohnzimmer, hatte eine kleine Küche und ein Bad. Scheinbar brauchte Kakashi nicht mehr für sich allein. Das hatte Sasuke damals schon feststellen können. Die Wohnung an sich war schlicht eingerichtet. Doch der Schwarzhaarige wusste genau, wo sein Sensei seine versauten Bücher versteckte und dabei sprach er nicht von dem Flirtparadies.
 

Kaum hatte er das Wohnzimmer betreten, fiel ihm ein blonder Schopf auf. Naruto war tatsächlich hier. Als Naruto sehen wollte, ob Kakashi wieder da war, erschrak er sich, als er die Uchiha-Brüder erblickte. Wie hatten sie hier reinkommen können? Doch er stellte seine Frage nicht, wandte sich wieder dem Fernseher zu. Itachi war immerhin dabei und den wollte er nun wirklich nicht sehen. Das es vorher an der Tür geklingelt und gehämmert wurde, hatte er nicht wahrgenommen, war zu tief in Gedanken versunken gewesen.
 

Naruto erinnerte sich, wie er aufgelöst zu Kakashi gegangen war. Diesmal war er nicht zu Iruka gegangen, weil er mit diesem nicht reden wollte. Kakashi wusste über ihn und Sasuke am besten bescheid und da war er lieber zu ihm gegangen. Es hatte gedauert, bis er sich wieder beruhigen konnte und sein Sensei hatte ihm angeboten, für ein paar Tage hier zu bleiben. Nur für ein paar Tage und dann wäre er vielleicht zurück zu Sasuke gegangen. Doch jetzt? Jetzt war Sasuke hier, wollte sicherlich eine Erklärung dafür, weil er einfach so gegangen war.
 

„Hey Naruto“ wisperte Sasuke ihm ins Ohr, schloss seine Arme um den Blonden und lehnte sich an ihn. Er wusste, wie Weh es Naruto tat, das Itachi dabei war, doch die beiden sollten sich nun aussprechen. Er wollte Frieden. Er wollte seinen Bruder und Naruto, doch dafür musste miteinander geredet werden.
 

„Hey Quälgeist. Das vorhin war nicht so gemeint“ rief Itachi, bekam direkt einen vernichtenden Blick seitens Sasuke zu spüren, weil das überhaupt nicht überzeugend klang, so fand Sasuke jedenfalls. Ja, Itachi konnte eben nicht von seiner alten Gewohnheit heraus, wieder zu freundlich umschalten. Einige Schritte überwandt er, legte seine Hand auf den Kopf des Blonden, wuschelte dadurch. „Komm, wir wollen wieder nach Hause und ich sage auch nichts mehr“. Doch Naruto schlug einfach nur die Hand des Älteren beiseite, sah diesen finster an.
 

Einige Sekunden verweilten sie so, bis Naruto seinen Blick auf Sasuke wendete. „Er sagt das doch nur, weil du ihm gesagt hast, dass er das sagen soll. Für ihn bin ich nun mal unerwünscht, also bleibe ich hier bei Kakashi. Er ist wenigstens nett zu mir“. Der Schwarzhaarige schüttelte jedoch nur den Kopf. Er wollte nicht, das Naruto hier blieb. Er wollte ihn bei sich zu Hause haben, mit ihm zusammen ins Bett gehen, mit ihm Lachen und vielleicht Itachi ärgern, was er schon lange nicht mehr getan hatte.
 

„Naruto, es tut mir Leid“. Naruto wandte sich wieder Itachi zu, sah diesen in die Augen. Er konnte keinerlei Lüge darin lesen, also sagte der Ältere scheinbar die Wahrheit. Aber warum auf einmal? Wieso? Erst machte er ihn so fertig und dann so. Naruto konnte das einfach nicht verstehen. „Itachi meint es ernst, glaub mir. Er benutzt selten solche Worte und wenn, dann meint er sie wirklich ernst“ erklärte Sasuke, zog Naruto noch dichter in seine Arme und seufzte. Naruto schien verwirrt zu sein und das konnte er ihm nicht mal übel nehmen. Er würde sich auch total veräppelt vorkommen. „Naruto?“ wisperte er, bekam natürlich sofort dessen Aufmerksamkeit. „Wir waren vorhin bei Sakura, weil wir nach dir gesucht haben. Stell dir vor, sie hat Itachi angestarrt, aber wie. Ich glaube, sie steht auf ihn“.
 

Naruto begann sofort zu Kichern, fühlte sich mit einem Mal besser. „Wäre kein Wunder. Seht euch an, außer dem Alters und Größenunterschied, seht ihr fast gleich aus. Da du leider vergeben bist, wäre Itachi die letzte Wahl“. Nun war es Sasuke, welcher zu Grinsen begann. Der Kleine hatte vollkommen Recht. Itachi und er waren sich wirklich ähnlich. Itachi war früher anders gewesen, doch nun war auch er verschlossen, gab sehr wenig von sich preis.
 

Itachi wurde langsam wütend, da die beiden kicherten. Er hatte so das Gefühl, das man über ihn kicherte. „Was ist denn so lustig?“ fragte er barsch, fand das Ganze langsam ziemlich nervig. Beide Jungen hielten kurz inne, sahen Itachi an, ehe sie diesmal lachten. Beide hatten ihre eigenen Vorstellungen, wie das wohl aussehen würde. Itachi und Sakura. „Ich kann nicht mehr“ brachte der Blonde heraus, lag schon fast auf den Boden.
 

„Besuch? Entschuldigt, ich war Ramen für Naruto besorgen“ erklang eine neue Stimme. Ein grauer Schopf sah ins Wohnzimmer, dessen Blick sich direkt an Itachi festigte. Wieso war denn der hier? Beide Erwachsenen sahen sich an, hatten gerade unerwünschte Erinnerungen, welche sie rasch abschüttelten.
 

„Na ja, ich weiß auch nicht, wie sie reingekommen sind“ erklärte Naruto, stand wieder vom Boden auf und seufzte. Das Lachen hatte wirklich gut getan, doch Grinsen musste er immer noch. Auch Sasuke beruhigte sich langsam wieder, hatte aber ebenfalls noch ein Grinsen auf den Lippen. Dieses würde vorerst nicht mehr schwinden, dafür waren seine Vorstellungen zu albern gewesen.
 

„Ach Sasuke. Dann hast du sicherlich deinen persönlichen Eintritt benutzt, nicht wahr? Nun denn, ihr seid wegen Naruto hier?“. Beide Male nickte Sasuke. Ja, der Schlüssel war extra für ihn gedacht, falls er mal reden wollte, so hatte Kakashi es ihm mal angeboten. Nur wenige wussten von diesem Ersatzschlüssel und so sollte es auch bleiben. Und ja, er war selbstverständlich wegen Naruto hier.
 

„Naruto, sollen wir wieder nach Hause gehen? Dann sprechen wir in Ruhe darüber und keine Bange, Itachi wird dir so etwas Nie mehr an den Kopf werfen. Er ist eben, na ja… Itachi eben“. Zaghaft nickte der Blonde, stand langsam auf und wollte nach seinen Rucksäcken greifen. Diese wurden allerdings aufgehoben. Er sah auf, den Älteren direkt in die Augen. „Danke“ brachte er erstaunt heraus. Er wusste nicht, ob Itachi das alles nur tat, weil er sich verletzt fühlte. Sollte er ihm wirklich vertrauen? Konnte er das tun, wo der Ältere solche Sachen gesagt hatte?
 

Doch ehe er sich weitere Gedanken dazu machen konnte, wurde er an der Taille umfasst und baumelte nun, bei Itachi unterm Arm, wie ein Koffer. Okay, was zuviel war, war zuviel. „Lass mich runter, du Blödmann. Was fällt dir eigentlich ein? Ich kann selber laufen“ rief er lautstark, verpasste Itachi einige Schläge, welcher sie einfach nur gelassen hinnahm. Sasuke ging voraus, grinste Kakashi nur kurz an, ehe er auch schon die Haustür öffnete. „Ach übrigens…“ bemerkte der Jüngere noch, sah zu seinen Sensei, welcher nur erstaunt drein blickte. „Schöne Feiertage“ beendete Sasuke seinen Satz. Ja, in zwei Tagen war heilig Abend und er wusste ja nicht, ob er Kakashi vorher noch mal sah.
 

Kakashi nickte stumm, stellte rasch die Tüte mit den Ramen ab und lief ebenfalls zur Tür. „Ich muss dich sprechen, Itachi“ erklang es ernst vom Kopierninja. Sofort wurde der Blonde runtergelassen und so lief Itachi Kakashi hinterher, scheinbar Richtung Küche. Es dauerte eine Weile, ehe Sasuke’s Bruder wieder kam, doch was Kakashi mit ihm besprochen hatte, wussten weder Sasuke, noch Naruto. Fragen wollten sie nicht unbedingt, hatten beide ihre eigenen Vermutungen. Auch wussten sie, dass es früher, vielleicht auch noch heute, Spannungen zwischen den beiden gab.
 

„Wir können“ erläuterte Itachi, griff erneut zu den Rucksäcken und schritt zur Tür hinaus. Sasuke besah sich Naruto, zuckte dann jedoch mit den Schultern. Was auch immer dort in der Küche passiert war, es war ihm nun egal. Als er ebenfalls raus wollte, spürte er jedoch eine Hand auf seiner Schulter ruhen.
 

„Ich wünsche euch auch schöne Feiertage und lasst euch nicht von Itachi unterkriegen. Sasuke, halte ein Auge auf ihn“. Sasuke grinste. Das hatte er doch schon die ganze Zeit, sonst wäre er nicht hier gewesen, um Naruto wieder zurück zu holen. Außerdem war er sich sicher, dass sich sein Bruder nun zusammenreißen würde. Noch mal würde er so etwas nicht sagen, dafür würde er höchstpersönlich sorgen.
 

Naruto lächelte, nickte seinen Sensei einfach nur zu. Kakashi lächelte ebenfalls, wuschelte beiden durchs Haar, wobei sich Sasuke lautstark beschwerte, das nun seine Haare durcheinander wären. Doch dann gingen sie eilig, hoben zum Abschied die Hand, da Itachi schon weit vorausgegangen war. Konnte der denn nicht warten? Wollte er unbedingt so schnell nach Hause? Obwohl. Es wurde langsam dunkel, oder bildete sich Naruto das nur ein? War er etwa so lange bei Kakashi gewesen? Musste wohl so sein, denn langsam gingen die Straßenlaternen an. Aber zum Glück schneite es nicht mehr, musste er feststellen.
 

Als sie Itachi wieder eingeholt hatten, liefen sie stumm nebeneinander her. Jeder dachte für sich nach, wollte im Moment nicht reden. Es war so seltsam, dachte sich Naruto. Jetzt hatte er sich doch überreden lassen, wieder mitzukommen, dabei hatte er sich vorgenommen, nein zu sagen. Aber er wusste auch, dass er diese Nacht nicht hätte schlafen können, weil eben etwas gefehlt hätte. Eine Hand ließ ihn aufsehen, welche seine umschloss. „Sasuke“ wisperte er, legte ein leichtes Lächeln auf, als er dieses ebenso lächelnde Gesicht seines Liebsten sah. Sasuke schien nicht böse zu sein, weil er einfach gegangen war, sondern zeigte Verständnis. Das war beruhigend, so fand der Kleine, ehe er die Hand des anderen leicht drückte.
 

Itachi interessierte sich dafür nicht, starrte stumm auf den Boden, während er weiter ging. Sein kleiner Bruder verlangte wirklich viel von ihm. Heute hatte er sich schon zwei Mal entschuldigt, obwohl er das nicht gewollt hatte. Eigentlich war der ganze Tag beschissen gewesen. Und Kakashi hätte er vernichten können. „Respektiere es, das Sasuke mit Naruto zusammen ist und noch was… Wenn mir zu Ohren kommt, das du Naruto seelischen Schaden zufügst, lernst du mich mal von einer ganz anderen Seite kennen“. Ja, das hatte Kakashi gesagt, nachdem sie lange und ausgiebig diskutiert hatten. An sich hatte er kein Problem damit, Sasuke und sein Handeln zu respektieren, wenn der Blonde nicht so unerträglich wäre. Egal, ändern konnte er das nun eh nicht mehr.
 

„Hey“ erklang eine weibliche Stimme. Sofort wandten sich Sasuke und Naruto um, kannten sie doch diese Stimme sehr gut. Sakura winkte ihnen, kam auch direkt auf sie zugelaufen. Sie hatte sich ebenfalls Sorgen um Naruto gemacht und war deswegen etwas durchs Dorf gegangen, in der Hoffnung, den Blonden zu finden. Da hatte Sasuke wohl eher Glück gehabt, wie sie nun feststellte.
 

„Hallo Sakura“ grinste Naruto, was Sasuke schmunzeln ließ. Sein Blick glitt zu seinen großen Bruder, welcher sich jedoch nicht umgedreht hatte. Was hatte er denn? Stumm musterte er ihn, begann dann ebenfalls zu Grinsen und stieß Itachi in die Seite. „Du stehst da wie ein Stock. Fällt überhaupt nicht auf“. Der Ältere knurrte abfällig, lief dennoch rötlich an. „Klappe“ presste er zwischen den Zähnen hervor, ging dann stur weiter. Sollten die Kinder doch spielen gehen, war ihm egal.
 

„Hehe, Itachi ist Rot geworden“ wisperte Naruto, bekam nur ein eindeutiges Nicken seitens Sasuke. „Hahaha“ lachte der Kleine los, zeigte mit dem Finger auf den Älteren, welcher abrupt stehen blieb. Die Rucksäcke ließ er fallen, krempelte seine Ärmel hoch und drehte sich um. Man konnte sehen, wie dem Blonden die Farbe aus dem Gesicht wich. Diese Augen. Itachi hatte sein Sharingan aktiviert, fixierte Naruto nun vollends und wartete auf einen nächsten Laut. Doch dieser blieb aus, wagte es Naruto nicht mal zu Atmen. Er hatte das Gefühl, als würde Itachi ihn gleich an die Kehle springen, würde nur ein weiterer Laut seiner Kehle entweichen.
 

„Was ist denn mit euch los?“ mischte sich die Rosahaarige ein, sah abwechselnd zwischen Itachi und Naruto hin und her. Jedoch blieb sie bei Itachi hängen, lief ihrerseits rötlich an. Warum musste Sasuke’s Bruder, ihren alten Schwarm so ähnlich sein? Okay, sie wusste, dass dieser etwas getan hatte, hatte Tsunade es ihr doch erzählt, aber auch wusste sie, dass da viel mehr dahinter steckte. Zwar hatte sie ihn anfangs nicht ausstehen können, aber bei so einem hübschen Mann, der eigentlich nichts für seine Taten konnte? Sie biss sich auf ihre Unterlippe, starrte sie den Älteren gerade schon wieder so an.
 

Naruto löste sich aus seiner Starre, wich einige Schritte zurück, ehe er Sakura musterte. Sasuke hatte tatsächlich Recht. Sie sah Itachi so an, so wie sie es damals bei Sasuke getan hatte. „Komm, wir gehen“ grinste Sasuke, zog den Kleinen beim Ärmel mit. Als er an Itachi vorbei ging, stieß er dem Älteren nochmals in die Seite. „Viel Spaß bei deinem Date“. Dann lief er eiligst weiter, zog Naruto noch hastiger mit sich. Später, wenn Itachi nach Hause kam, würde es noch Ärger geben, aber er und Naruto hatten ihren Spaß vorerst gehabt.

Aussprache!

Kurz vorm Uchiha-Viertel hielt Sasuke an, musste nun erstmal verschnaufen. Er und Naruto waren den ganzen Weg gerannt, so das Itachi sie vorerst nicht mehr einholen konnte. Sicher, Itachi würde später, für diese Frechheit noch einen Aufstand machen, aber das war dem Schwarzhaarigen nun erstmal egal. Er sah beiseite, zum Blonden, welcher selbst noch außer Atem zu sein schien.
 

Naruto atmete hastig, begann aber wieder zu Grinsen. Das Sasuke seinen Bruder so Bloß stellen konnte, hätte er nicht gedacht und wie Itachi Rot um die Nase geworden war. „Hehehe“ kicherte er leise, hielt sich den Bauch und warf sich auf dem Boden. Dort begann er herzhaft zu Lachen. Zwar wusste auch er, das Itachi später noch total ausrasten würde, aber für solch einen Anblick? Da hatte es sich doch gelohnt, sich in die Höhle des Löwen zu wagen.
 

„Naruto, versprich mir, das du nicht mehr abhaust, nur weil Itachi dir verletzende Worte an den Kopf wirft. Komm dann zu mir und ich kläre das. Außerdem… Sobald sich Itachi wieder beruhigt hat, solltet ihr mal miteinander Reden“ erklärte Sasuke ruhig, bekam die sofortige Aufmerksamkeit des Kleinen, welcher nur kurz nickte. Das Lachen war ihm nun vergangen und so stand er wieder auf und betrat mit seinen Liebsten, das Uchiha-Viertel, um zum Anwesen zu kommen.
 

„Wo ist eigentlich Gaara?“ fragte Sasuke, hatte diesen total vergessen, da er im Moment andere Sachen im Kopf hatte. Naruto seufzte, erinnerte sich an Gaara, welcher ihn auf die Wange geküsst hatte. „Wir sollten das lieber für uns behalten“ hatte er gesagt, aber irgendwie behagte ihm solch ein Geheimnis nicht. Was war denn, wenn Sasuke irgendwann dahinter kam und dann total wütend wurde? Nein, das wollte Naruto nicht, überlegte sich, wie er das nur erklären sollte. Auch jetzt fragte er sich, ob sein Liebster wütend wurde, wenn er davon erfuhr.
 

„Er ist heute Mittag abgereist. Er macht sich unheimliche Sorgen um Suna, weil Akatsuki auch hinter ihm her ist. Da fällt mir ein, merkt die Organisation nicht, das Itachi fehlt? Nicht, das sie uns mit einer ganzen Armee angreifen“. Sasuke schloss die Haustür auf, hielt aber inne. Naruto hatte vollkommen Recht. Was war denn nun mit dieser Organisation? Sicherlich hatten sie Itachi’s Verschwinden schon längst bemerkt. Nachdenken half hier nichts, so dachte Sasuke. „Das sollten wir lieber Itachi fragen, wenn er nachher nach Hause kommt. Tja, ich kann nur hoffen, das Gaara heil in Suna ankommt“ murmelte der Schwarzhaarige, trat ein und zog sich Mantel, wie auch Schuhe aus. Danach begab er sich erstmal in die Küche. Der Hunger plagte ihn, denn er hatte noch gar nichts gegessen.
 

Naruto folgte müde, dachte noch immer nach, wie er dieses Thema nur erklären sollte. Klar, im Moment hatten sie reichlich andere Probleme, aber er wollte nicht seine Beziehung aufs Spiel setzen. „Sasuke… Es ist etwas passiert…“ begann er leise, sah auf den Boden, konnte seinen Liebsten nicht in die Augen sehen. Der Uchiha-Erbe saß bereits am Tisch und schmierte sich einige Brote. Jedoch sah er auf, als er diese Unsicherheit aus Naruto’s Stimme hörte. War etwa noch etwas mit den Blonden und seinem Bruder passiert? Zuzutrauen wäre es ihm ja schon.
 

„Gaara hat… Ich kann ehrlich nichts dafür. Er hat mich einfach auf der Wange geküsst. Dazu hat er gemeint, er wüsste nicht, warum er das überhaupt gemacht hätte und ich solle dir besser nichts sagen, weil du dich sonst bedroht fühlen würdest“. Nun war es raus und am liebsten wäre Naruto gekehrt und hätte sich aus dem Staub gemacht.
 

Sasuke saß unverändert auf dem Kissen, sah den Kleinen an, welcher leicht zitterte. „Jetzt weiß er wohl, wie sich Liebe anfühlt. Naruto, du hast vielleicht ein Talent, andere, mit diesem Gefühl anzustecken. Überhaupt schaffst du es immer, die Menschen zu verändern“. Der Blonde sah auf, in das lächelnde Gesicht des Schwarzhaarigen. Keinerlei Wut, oder Verachtung konnte er in dessen Augen lesen. War Sasuke nicht böse auf ihn?
 

„Komm her, du Blödmann. Erstens, ich fühle mich nicht bedroht, da ich weiß, das deine Liebe mir gilt und zweitens, ich bin nicht Sauer auf dich, falls du das nun denkst. Wahrscheinlich hat Gaara dich total überrumpelt“. Naruto setzte sich neben Sasuke, sah diesen immer noch skeptisch an. Erst, als Sasuke seinen Arm um den Blonden legte, ihn zaghaft zu sich zog, entspannte er sich etwas. Tatsächlich. Sasuke war nicht böse, weder auf ihn, noch auf Gaara.
 

„Wenn ich gleich fertig bin, machen wir es uns im Wohnzimmer gemütlich. Itachi hat ja nun ein Date mit Sakura. Ich gebe ihm eine Stunde, dann kommt er total fertig nach Hause“. Ein gemeines Grinsen zierte Sasuke’s Lippen. Ja, Sakura würde ihn sicherlich auf die Nerven gehen. Entweder, sie redete soviel, dass er am liebsten nur schreiend wegrennen wollte, oder sie starrte ihn die ganze Zeit an. Naruto nickte rasch, begann auch zu Grinsen, bei solch einer Vorstellung. Was die beiden wohl gerade machten? Er hätte es zu gerne gewusst, aber vielleicht verstünden sich die beiden auch total. Obwohl, nein, eher nicht. Wenn Itachi schon mit Naruto Probleme hatte, wie sollte es dann erst mit Sakura werden? Später würden beide Jungs die Wahrheit kennen. Auch er begann nun etwas zu Essen.
 

Itachi lief schweigend neben Sakura her, hoffte, das diese bald aufhören würde, über ihr Leben zu reden. Innerlich seufzte er, dieses Mädchen redete ja noch mehr, als Naruto, das wurde ihm nun bewusst. Und dann noch über solche Sachen, die ihn überhaupt nicht interessierten. Klar, die Kleine war hübsch, das konnte er nicht leugnen, aber warum musste sie ihn so nerven?
 

„Und dann waren wir vor kurzen auf einer Mission…“ redete die Rosahaarige weiter, lächelte Itachi lieblich an, welcher jedoch nur stur geradeaus blickte. Sie verstummte endlich, hatte das Gefühl, als würde der Ältere nicht wirklich zuhören. Vielleicht hatte er gar kein Interesse an solchen Geschichten, dachte sich Sakura.
 

Bei einem Café hielt sie an, überlegte, ob Itachi vielleicht mit ihr einen Kaffee trinken würde. Außerdem war ihr kalt und sie brauchte etwas, um sich aufzuwärmen. Erwartungsvoll blickte sie diesen an, welcher erneut seufzte. „Sasuke, das zahle ich dir noch heim“ dachte er bei sich, betrat schweigend das Café, dicht gefolgt von Sakura, welche wieder rötlich anlief.
 

Schweigen trat ein, während Sakura ihrem Gegenüber stumm musterte. Ja, beide Brüder sahen fast gleich aus. „Starr mich doch nicht so an“ schoss es dem Älteren durch den Kopf, versuchte ruhig zu bleiben, nicht zu zeigen, wie sehr ihn das alles nervte. Eines stand fest, er würde demnächst um Sakura einen großen Bogen machen. Ob Sasuke das auch mal ertragen musste? Er würde seinen Bruder später Mal dazu befragen. Dann war es nämlich kein Wunder, das er sich lieber mit Naruto abgab, welcher weitaus erträglicher war.
 

„Tsunade hat mir gesagt, das du wieder ein Konoha-Ninja werden kannst. Das freut mich wirklich“ lächelte Sakura, nahm einen Schluck von ihren Kaffee und erhob sich. „Entschuldige mich einen Moment“. Itachi sah ihr nach, legte dann aber seinen Kopf auf den Tisch. Doch diesen hob er wieder, winkte eine Kellnerin an seinen Tisch und bezahlte die Rechnung. Auch ließ er sich Stift und Zettel geben. Schnell waren einige Zeilen geschrieben und schon machte er sich aus dem Staub. Es reichte ihm wirklich, seine Nerven, sie waren in den Keller gerauscht.
 

Als Sakura wieder kam, sah sie sich rasch um, da Itachi nicht mehr an ihren Platz saß. Auf den Tisch lagen die Rechnung, die der Ältere wohl bezahlt haben musste und ein kleiner Zettel. Diesen nahm sie zur Hand und begann zu lesen.
 

„Sei nicht Sauer, aber ich brauche im Moment noch etwas Ruhe. Vielleicht treffen wir uns ein anderes Mal.
 

Itachi“
 

Wieder lief Sakura rötlich an. Ja, sie hatte verstanden, das Itachi wohl noch Zeit brauchte. Dass es jedoch ganz anders war, daran dachte sie nicht. Itachi hatte auch nicht schreiben können, das die Rosahaarige ihm auf die Nerven ging. Auf rum Geheule hatte er ebenso keine Lust verspürt. Sie steckte den Zettel ein und machte sich nun ebenfalls auf den Weg nach Hause. Sie schwelgte in ihren Vorstellungen, wie wohl ihre Zukunft aussehen könnte. Dann fielen ihr unendlich viele Sachen ein, die sie für Itachi tun könnte, damit sich dieser wieder heimisch fühlte. Voller Elan, ging sie schneller, wollte ihre Ideen in die Tat umsetzen.
 

Naruto und Sasuke lagen bereits im Wohnzimmer, hatten den Fernseher eingeschaltet und sahen sich einen Krimi an. Dieser wurde jedoch nur mit halber Aufmerksamkeit beachtet, da Sasuke sich an Naruto’s Hals verging, diesen immer wieder küsste. Wie sehr er solche Momente liebte, den Kleinen zu verwöhnen, ihn unter sich zu spüren. Naruto hatte seine Augen genießerisch geschlossen, hatte seine Arme um Sasuke geschlungen. Ja, er mochte diese Berührungen, gestand sich ein, dass er weitaus mehr wollte. Er wollte Sasuke spüren, viel mehr, als zuvor.
 

Sasuke grinste gegen die Haut des Kleinen, hörte dessen stoßweise Atmung und sah auf. Ein leichter Rotschimmer lag auf Naruto’s Wangen, den Mund einen Spalt breit geöffnet und einige Schweißperlen auf dessen Stirn. „Naruto“ hauchte er leise, krabbelte höher und nahm dessen Lippen in Besitz. Sofort entfachte ein hungriger Kuss, welchen beide vertieften. Im Moment zählten nur sie, Niemand anderes.
 

Naruto’s Hände wanderten tiefer, suchten sich einen Weg unter Sasuke’s T-Shirt, welches er hoch schob, um die darunterliegende Haut unter seinen Fingern zu spüren. Ein Keuchen war die Antwort, ermutigte ihn dazu, weiter zu machen. Er erinnerte sich daran, das Sasuke sein Versprechen hielt und ihn deswegen noch immer in Ruhe ließ. Also musste er ihn wohl dazu animieren, mitzumachen.
 

„Wenn du weiter so machst, dann…“. Sasuke ließ seinen Satz offen, sah aus verschleierten Augen seinen Kleinen an, welcher ebenfalls aus lustverschleierten Augen, ihm entgegenblickte. Täuschte er sich, oder versuchte Naruto ihn anzuheizen? Aber was war dann mit dem Versprechen?
 

„Ja… Dann…“ setzte Naruto hinzu, zog den Schwarzhaarigen wieder zu sich runter, nur um von dessen Lippen zu kosten. „Hör auf, Naruto…“ dachte sich Sasuke, doch seine Selbstbeherrschung schwand mehr und mehr. Der Kleine tat das wohl mit Absicht. Auch seine Hände suchten sich nun einen Weg, unter dessen T-Shirt, strichen über die weiche Haut des Kleinen, welcher sich unter ihm hin und her wandt.
 

Itachi öffnete die Haustür. Natürlich hatte er einen eigenen Schlüssel, wäre noch schöner, müsste er an seiner eigenen Haustür klingeln, so dachte er sich. Als er sich seiner Schuhe und Jacke entledigt hatte, ging er den Gang entlang, hörte schon seltsame Geräusche, die ihm sagten, das da etwas stattfand, worauf er nicht sonderliches Lust verspürte, es nun zu sehen.
 

Im Türrahmen zum Wohnzimmer blieb er stehen, betrachtete beide Jungs kurz, ehe er sich räusperte. „Geht in euer Zimmer, wenn ihr euch vergnügen wollt“ rief er, erntete zwei fassungslose Gesichter, ehe sich beide Jungs hinsetzten und mit ihrer Verlegenheit kämpften. Das Itachi so schnell heim kam, daran hatte Sasuke nun wirklich nicht gedacht, denn die Stunde war noch lange nicht vorbei. Das sagte ihm allerdings, das Itachi sich von Sakura wegschleichen hatte können.
 

Naruto besah sich Itachi genau, sah, dass die Nerven des Älteren wohl aufs übelste strapaziert wurden. So schlimm war doch Sakura nun auch wieder nicht, oder? Itachi setzte sich neben seinen Bruder, stieß diesem hart in die Seite. Sasuke zuckte nur kurz zusammen, grinste seinen Bruder dann jedoch an. Ja, er hatte verstanden, wofür er das hatte einstecken müssen. Die Nerven seines Bruders mussten in den Keller gesunken sein, aber er kannte das ja selbst.
 

Naruto grinste ebenfalls, sah Itachi an, welcher seinen Blick erwiderte. „Wie war denn dein Date?“ fragte der Kleine, mit einem Hauch Ironie in der Stimme. Der Ältere knurrte abfällig. „Nervtötend“ gab er nur von sich, wollte jetzt einfach nur seine Ruhe haben. Dass er wahrscheinlich noch öfter auf Sakura treffen würde, ahnte er jetzt schon. Was würde er dann machen? Immer konnte er ihr nicht entkommen.
 

„Tja… Sasuke musste das ein ganzes Jahr mitmachen“ erklärte Naruto, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und starrte zum Fernseher. Da hatte Sasuke’s Bruder nun Sakura am Hals und es tat ihm nicht mal Leid. Warum auch? Immerhin hatte Itachi ihn verletzt, aber selbst das war ihm nun egal. Irgendwie konnte dieser Grobian wohl nicht anders und er fragte sich, ob man mit Itachi auch normal Reden konnte.
 

Sasuke sah abwechselnd hin und her, zwischen seinen Bruder und Naruto. Okay, sie stritten sich nicht wirklich, das beruhigte ihn doch ungemein. „Itachi, ich weiß, das kommt dir vielleicht nicht gelegen, aber was ist mit Akatsuki? Merken die anderen nicht, das du fehlst?“ wollte der junge Uchiha-Erbe wissen, bekam von seinem Bruder die gewünschte Aufmerksamkeit, sowohl auch von Naruto, welcher sich dichter an ihn lehnte.
 

Itachi nickte rasch. „Natürlich haben die mein Verschwinden bemerkt, aber sie werden Konoha nicht angreifen. So lange ich hier bin, werden sie das nicht tun und das hat auch seinen Grund“. Aus verwirrten Augen wurde er angesehen, holte tief Luft, um nun den Rest des Geheimnisses zu lüften. „Naruto, du hattest Recht damit, das es noch mehr gibt. Nun ja, neben Sasuke und mir gibt es noch einen weiteren Überlebenden des Uchiha-Clans. Sein Name lautet, Madara Uchiha“.
 

„Was?“ stieß Naruto erschrocken aus, während Sasuke nur hörbar schluckte. Ja, sein Bruder hatte so etwas Ähnliches in dieser einen Nacht gesagt. Hatte gemeint, dass sie die letzten Drei ihres Clans wären. Madara Uchiha? Der Name sagte ihm gar nichts, aber er war gewillt, weiter zuzuhören. Sicherlich war dies auch wichtig.
 

„Der wahre Kopf von Akatsuki ist Madara Uchiha, doch das wissen nur zwei Mitglieder. Unter diesen ich, weil es Madara war, der mir in der Nacht geholfen hat, meinen Clan auszurotten. Ich weiß nicht viel von ihm, nur, dass er einst der Anführer des Uchiha-Clans gewesen sein soll. Fragt mich nicht, wie das geht, denn das weiß ich selbst nicht. Aber ich habe herausgefunden, dass wohlmöglich er daran schuld trug, dass der neunschwänzige Fuchs Konoha angegriffen hatte. Daher wurde uns die Schuld zugeschoben, verstehst du, Sasuke? Außerdem beherrscht er auch das Mangekyo Sharingan, doch er kann es benutzen, ohne Risiko“ erklärte Itachi weiter. Sasuke sah angespannt aus, während Naruto nachdachte. Ja, das wurde bestimmt auch Tsunade erzählt, denn das änderte so einiges.
 

Dennoch fragte er sich, was das für ein Risiko sein sollte. „Risiko?“ fragte Sasuke, wusste nun nicht, was sein Bruder damit meinte. Was sollte es denn für ein Risiko geben? „Ja, es gibt ein Risiko, wenn man das Mangekyo Sharingan zu häufig, oder gar immer benutzt. Erstens, es kostet Unmengen an Chakra, das ist nicht weiter schlimm, aber…“. Itachi rieb sich über seine Augen, hatte er doch selbst nur davon gehört. „Zweitens, man würde irgendwann sein Augenlicht verlieren. Deswegen setze ich es nur sehr selten ein. Das Risiko ist einfach zu hoch. Dazu kommt, das Madara mir etwas Schreckliches erzählt hat, von dem nicht viele wissen. Er sagte, er hatte selbst sein Augenlicht verloren und keiner konnte ihm damals helfen. Madara hatte aber einen kleinen Bruder, welcher auch das Mangekyo Sharingan beherrschte und…“. Stille trat ein, in der Sasuke näher rückte, seinen Bruder musterte. Was war passiert? Naruto stand auf, setzte sich nun neben Itachi. Beide waren ziemlich neugierig, wollten wissen, was dieser Madara gegen die Erblindung getan hatte.
 

„Er hat seinem Bruder beide Augen genommen und sie sich eingepflanzt. Seitdem kann er das Mangekyo Sharingan so oft benutzen, wie er es will. Ich habe Tsunade drum gebeten, mir einige Schriftrollen zu geben und habe dabei entdeckt, das es in unserem Clan sehr häufig vorgekommen ist, das die Augen eines anderen genommen wurden, wenn man erblindet war“. Naruto stand auf, hastete aus dem Wohnzimmer und suchte das untere Bad auf.
 

Itachi seufzte, mit so etwas hatte der Kleine wohl nicht gerechnet. Daraufhin sah er seinen Bruder an, welcher entsetzt zu sein schien. „Hattest du vor, mir meine Augen zu stehlen?“ wisperte Sasuke, schien einfach nur fassungslos zu sein, über diese Geschichte. Wie konnte man seinen Bruder nur so behandeln, er begriff das einfach nicht. Ein leises „Nein“ erreichte seine Ohren, ehe er erleichtert ausatmete.
 

Nach einigen Minuten des Schweigens, trat Naruto wieder ins Wohnzimmer. Sein Gesicht war bleich und Sasuke vermutete, das dieser sich wohl Übergeben haben musste. Kein Wunder, so dachte er. Es hätte nicht viel gefehlt und er wäre auch ins Bad verschwunden. Der Kleine setzte sich wieder, schloss seine Augen und schluckte hörbar. Jedoch fand er sich nach einigen Sekunden, in einer Umarmung wieder. Seufzend lehnte er seinen Kopf in die Halsbeuge des Schwarzhaarigen, versuchte seinen Magen zu beruhigen. Wie Ekelhaft das doch war, wollte er nicht sagen.
 

„Und nun zu dir, Naruto. In Zukunft werde ich dich in Ruhe lassen. Trotzdem solltest du mir nicht auf die Nase rumtanzen, sonst hast du einige Probleme mehr. Falls Akatsuki dennoch angreifen sollte, werde ich dir helfen“ sprach Itachi weiter, erntete von Sasuke ein leichtes Lächeln. Das freute ihn schon, dass sein Bruder so etwas sagte. Mit Itachi hatten sie wirklich eine große Hilfe, das wusste Sasuke zu schätzen.
 

Naruto nickte zaghaft, lächelte nun auch und streckte seine Hand aus. Der Ältere zögerte, schlug dann aber ein, wollte, das Naruto wusste, das er sich auf ihn verlassen konnte. Zwar würden sie sicherlich noch öfter aneinander geraten, aber dieses Problem sollten sie auch lösen können. Außerdem hatte Itachi das Gefühl, als sei der Kleine gar nicht mal so übel. Jedenfalls war dieser nicht so schlimm, wie Sakura.
 

„Danke Itachi“ murmelte Sasuke. Es erleichterte ihn wirklich, dass sein Bruder Naruto so entgegen kam. Naruto lächelte den Älteren an, war erstaunt über dessen Worte und das er hatte zuhören dürfen. Zwar war ihm gerade ziemlich schlecht, aber das war ihm gerade egal. Wichtig war einfach, das man Vertrauen zu ihm hatte und Itachi schien ihm zu vertrauen. Sein Blick wanderte zu Sasuke, welcher ihm beruhigend über den Rücken strich.
 

Jedoch wurde diese schöne Stille gestört, durch ein Klingeln, welches von der Tür zu kommen schien. Sasuke sah zur Uhr, stellte fest, das es bald 19 Uhr war. Es kam sehr selten vor, dass abends noch jemand hierher kam. Wer konnte das sein? Da sich keiner rührte, erhob sich Naruto und schlenderte zur Tür. Zwar war ihm immer noch mulmig, aber er versuchte so normal, wie nur möglich, zu wirken.
 

Als er die Tür öffnete, begann er sofort zu Grinsen, denn es war Niemand anderes, als seine Teamkollegin, die einen kleinen Korb bei sich trug. „Hey Sakura, was machst du denn hier?“ fragte er leise, wollte nicht, das Itachi schon etwas davon erfuhr. Hinter sich konnte er allerdings Schritte hören, daraufhin eine Hand an seiner Schulter. Vorsichtig sah er sich um, stellte fest, dass es sein Liebster war, welcher ihn vielversprechend angrinste.
 

„Tschuldigung, wenn ich euch störe…“ begann Sakura leise, bekam einen leichten Rotschimmer um die Nase und schluckte. „Ähm… Sasuke… Also, ich…“ stammelte sie, drückte den Korb an sich und wäre scheinbar lieber wieder gegangen. Doch Sasuke schüttelte den Kopf, öffnete die Tür weiter und ließ seine Teamkollegin rein. Um sich zu Unterhalten, war es draußen viel zu kalt und er wusste sowieso, zu wem sie wollte. Ob Itachi davon begeistert war? Er wusste es nicht und wenn er ehrlich war, war es ihm auch egal. Sasuke und Naruto wussten eben, das es die Rosahaarige nur gut meinte.
 

Sie führten Sakura, als diese sich ihre Schuhe ausgezogen hatte, ins Wohnzimmer, wo sich Itachi noch immer befand. Dieser erschrak sofort, hatte er doch geglaubt, er sei sie für heute erstmal los, doch dem war wohl nicht so. Er warf einen prüfenden Blick zu den beiden Jungs, welche ihn angrinsten. „Ihr seid Schweine“ dachte er empört, sah dann wieder zu Sakura, welche ihm einen Korb hinhielt.
 

Mit einem stummen Nicken, nahm er den Korb entgegen, sah hinein und staunte nicht schlecht. Hatte Sakura ihm etwas zu Essen gemacht? Das Essen, was Naruto ihm gemacht hatte, war ja unter aller Sau gewesen, so fand er. So überlegte er nicht lange, griff in den Korb und nahm sich ein Reisbällchen heraus. Endlich etwas Ordentliches zu Essen. Die Rosahaarige freute sich, lächelte Itachi lieblich an und setzte sich neben diesen.
 

„Lass uns hoch gehen“ wisperte Sasuke in Naruto’s Ohr, welcher rasch dazu nickte. Ja, hier störten sie nur und oben würden sie auch endlich allein sein können, so dachte Naruto sich. Zaghaft zog er Sasuke mit sich, fühlte sich nun wieder besser und hatte sein Ziel für die heutige Nacht. Er wollte Sasuke, wollte ihn spüren, wollte alles von seinen Liebsten.
 

Der Schwarzhaarige lächelte leicht, hatte längst verstanden, weswegen er so die Treppe hochgezogen wurde. Okay, diesmal würde es kein Zurück geben. Da sein Bruder unten sein Zimmer hatte, brauchte er auch nicht aufpassen und sein eigenes Zimmer konnte er auch abschließen. Endlich, so dachte er. Endlich konnte er Naruto so nahe kommen, wie er es schon so oft wollte. „Naruto…“ hauchte er in dessen Ohr, denn allein dieser Gedanke, ließen ihm seine Nackenhaare aufstellen.

Das schönste Gefühl der Welt!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Armseligkeit?

Der nächste Morgen brach an. Die Sonnenstrahlen schienen in das sonst so dunkle Zimmer des jungen Uchiha-Erben und erhellten dieses. Sasuke rümpfte die Nase, drehte sich auf die Seite, um der Helligkeit zu entkommen. Ja, er wusste, warum er die Vorhänge immer geschlossen hielt. Er hasste es, von der Sonne geweckt zu werden und er fragte sich, warum die Vorhänge nicht zugezogen waren. Ein paar Mal blinzelnd, sah er sich kurz um, bemerkte seine Nacktheit und überlegte. Ach ja, die gestrige Nacht. Sofort schlich sich ein perverses Grinsen auf seine Lippen. Er hatte tatsächlich mit Naruto geschlafen, also war das kein schöner Traum gewesen, sondern Wirklichkeit.
 

Neben sich hörte er die gleichmäßige Atmung des Blonden, schloss daraus, dass sein Bettnachbar noch schlief. Okay, da sie vorerst kein Training mehr hatten, konnte der Kleine auch ruhig ausschlafen. Der gestrige Tag war eh zu emotional gewesen, seiner Ansicht nach. Wie oft hatte er gestern geweint? Zu oft, für seinen Geschmack, aber nun wusste er um die Wahrheit seines Bruders bescheid, musste demnach keine Rache nehmen. Und das alles hatte er dem Kleinen zu verdanken, welcher sein Leben so umgekrempelt hatte. Vor ein paar Wochen hätte er noch geglaubt, das Naruto ein totaler Spinner wäre, der nur große Töne spuckte, doch er wurde eines besseren belehrt. Naruto war ihm wichtig geworden, ein Teil seiner Familie, die er nicht bereit war, aufzugeben.
 

Seine Gedanken schweiften zu seinem Bruder, welcher sicherlich schon wach war. Auch dieser hatte gesagt, dass er hinter Naruto stand, wenn es drauf ankam. Klar, der Kleine hatte besondere Kräfte, die er nutzen konnte, wenn er wütend war, aber Vorsicht war besser, als Nachsicht. Abgesehen davon, konnten weder er, noch Itachi wissen, ob Akatsuki sich mit den Verlust Itachi’s zufrieden gab. Nun, sie würden es irgendwann erfahren, doch bis dahin hatten sie noch Zeit, konnten sich vorbereiten. Ja, er war sich sicher, das Naruto, Itachi und zuletzt er selbst, ein gutes Team bilden konnten, um sich gegenseitig zu schützen.
 

Langsam erhob er sich, um den Blonden nicht zu wecken. Ein wenig kühl war es schon, doch das störte ihn im Moment nicht. Das Bild, welches sich ihm bot, ließ ihn Schmunzeln. Da lag Naruto. In der Decke eingemurmelt und zufrieden, wie es schien. Vorsichtig strich er ihm eine verlorene Haarsträhne aus dem Gesicht, strich über die zarte Wange des Blonden, welcher kurz darauf schmatzte. „Niedlich“ dachte sich der Schwarzhaarige, löste sich jedoch nun von diesem Bild. Er wollte Duschen und dann das Frühstück vorbereiten.
 

Rasch suchte er sich neue Klamotten heraus und verließ leise das Zimmer. Kurz sah er sich um, ob Itachi auf den Gängen rumgeisterte, doch dem war nicht so. Diesem wollte er garantiert nicht Nackt begegnen, denn sein Bruder war nicht dumm. „Er muss ja nicht wissen, was ich so treibe“. Das Itachi sie gestern in einer eindeutigen Position gesehen hatte, versuchte er zu verdrängen. Wie peinlich das gewesen war, dachte er sich. Was sein Bruder wohl gedacht hatte? Und dann diese eindeutige Aussage dazu.
 

Da fiel ihm ein, das Sakura gestern noch hier gewesen war. Was sein Bruder und die Rosahaarige wohl noch gemacht hatten? Er versuchte sich zu erinnern, wie Itachi mit seiner damaligen Freundin umgegangen war, doch leider fiel es ihm nicht wirklich ein. „Mh… Itachi ist Erwachsen, er wird schon wissen, was er tut, hoffe ich…“. Gequält seufzte Sasuke. Klar, er kannte seinen Bruder eigentlich am besten, doch in solcher Hinsicht? Nein, irgendwie fielen ihm nur Sachen ein, die ihn dazu animierten, zu Grinsen. Sakura und Itachi, welch ein Bild, so dachte er sich. Mit diesem breiten Grinsen, ging er ins Bad, stellte sich ohne Umschweife unter die Dusche, um endlich diesen getrockneten Schweiß loszuwerden. Später konnte er sich noch Gedanken dazu machen, was wohl passiert sein könnte.
 

Itachi saß schon lange in der Küche, hatte das Frühstück vorbereitet und fragte sich, wann die Jungs wohl aufstünden. Wie lange saß er nun schon hier? Bestimmt über zwei Stunden und er hatte noch nichts angerührt. In seiner Familie hatte man zu Warten, bis alle Familienmitglieder bei Tisch saßen. Er hielt sich dran, auch wenn von seiner Familie nur noch ein Mitglied übrig war. Zudem hatten sie wohl nun ein neues Mitglied, wie Sasuke es so schön gesagt hatte. Klar, er verstand seinen Bruder nun, wusste auch ein wenig über Naruto’s Zustand bescheid, aber irgendwie konnte er das nicht einfach so akzeptieren. Der Blonde war nun mal kein Uchiha.
 

Schritte konnte er hören und zwei Türen, welche kurz aufgingen und sich wieder schlossen. Na endlich, so dachte er. Lange würde es wohl nicht mehr dauern, bis die beiden runter kämen. Er hatte Hunger und mochte nicht mehr lange warten. Itachi seufzte gequält, als ihm das ebengedachte Thema wieder einfiel. Nun ja, er musste sich wohl damit abfinden und den Blonden als ein Familienmitglied anerkennen. Das hieß allerdings nicht, dass er den Kleinen nun immer nett behandelte, denn das war schon lange nicht mehr seine Art. Das würde er auch noch sagen, denn man konnte von ihm nicht erwarten, dass er sich sofort einem Wandel unterzog. Er war nun mal so, wie er nun mal war.
 

Wieder hörte er Schritte, doch diese näherten sich ihm, bis ein schwarzer Schopf zur Tür hineinblickte. „Hätte ich mir Denken können“ sprach Sasuke und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Naruto hatte er eben geweckt, ihn gesagt, das es Zeit war, aufzustehen. Dieser wollte jedoch erstmal Duschen und würde dann hinunter kommen.
 

„Na? Ging’s gestern Abend noch lauter? Kannst du dir vorstellen, dass man den Bengel bis hier unten gehört hat? Ihr könnt froh sein, das ich die Kleine aufhalten konnte“ zeterte Itachi los, schmierte sich nun endlich ein auf gebackenes Brötchen. Sasuke verschluckte sich an seinen Saft, welchen er gerade trinken hatte wollen, spuckte Itachi aus Versehen an, was dieser mit einen Seufzen abtat, ehe er sich durchs Gesicht wischte. Oh Gott, so dachte der junge Uchiha, sah aus geweiteten Augen seinen großen Bruder an.
 

„Tu nicht so, Sasuke. Keine Sorge, ich bin mit Sakura abgehauen, sonst wäre sie wirklich noch stutzig geworden. Nächstes Mal wartet ihr gefälligst und gebt mir bitte bescheid, damit ich mich verziehen kann“ sprach Itachi unbeirrt weiter, hörte nur ein angespanntes Lufteinziehen, welches von seinen kleinen Bruder stammte. Innerlich lachte er diabolisch. So hatte er Sasuke noch Nie gesehen und er musste zugeben, ihn so schockiert zu sehen, war herrlich. Ob er den Blonden auch so ärgern konnte? Vermutlich.
 

Sasuke fasste sich jedoch wieder, legte nun ein Grinsen auf, welches Itachi erwiderte. „Tze, als ob ich mich rechtfertigen muss. Und? Wie war dein Abend mit Sakura? Konntest du deine Finger bei dir behalten?“. Sasuke’s Grinsen wurde breiter, als sein großer Bruder rötlich anlief. Hatte er also Recht, mit seiner Vermutung? „Ha, du bist aber leicht zu durchschauen“ dachte er sich, musste sich das Lachen verkneifen.
 

„Halt die Klappe. Nein, ich habe sie nicht angerührt, was erlaubst du dir? Schön, sie mag auf mich stehen, aber das ist doch nicht mein Problem. Ich steh nicht auf zierliche Mädchen, die mich fast in den Wahnsinn treiben“. Itachi beugte sich gefährlich über den Tisch, fixierte seinen Bruder. Warum er jetzt so brüllte, wusste er nicht, ahnte jedoch, dass es ein Fehler seinerseits war.
 

„Ey, was brüllt Itachi denn so? Geht es um Sakura? Was habe ich da gerade gehört?“ fragte eine dritte Stimme, die sowohl Itachi, als auch Sasuke zur Tür sehen ließen. Naruto stand dort, gähnte herzhaft, schien aber geduscht zu sein. Sein feuchtes Haar stand wirr ab, doch das störte den Blonden nicht. Schon immer standen seine Haare ab, konnte er sie Nie richtig frisieren, da sie wohl ein Eigenleben führten.
 

Itachi murrte etwas Unverständliches in sich hinein, biss dann jedoch herzhaft in sein Brötchen, welches er noch immer in der Hand hielt. Naruto trat nun ein, setzte sich neben Sasuke und musterte die Uchiha-Brüder. Wieso gab ihm keiner eine Antwort und warum grinste sein Freund so wissend? Was war denn passiert? Auf jeden Fall irgendetwas mit Sakura und scheinbar regte sich Itachi über irgendetwas auf. Alles hatte er leider nicht mitbekommen. Schade, so dachte er sich und schmierte sich ebenfalls eines der Brötchen mit Marmelade.
 

Sasuke grinste noch immer, konnte weder etwas Trinken, noch ein Brötchen essen. Würde er dies nun tun, würde er daran ersticken, oder sonst was. Er kämpfte mit seiner Beherrschung, nicht gleich in schallendes Gelächter auszubrechen. „Oh Sakura“ sang er vor sich hin, musste erneut Schmunzeln.
 

Der große Bruder verschluckte sich an seinen Bissen, schlug sich öfter auf die Brust und hustete. Wieso machte sein kleiner Bruder so etwas? Machte es ihm Spaß, ihn jetzt mit dem Mädchen zu ärgern? Er hatte sie nicht angefasst. Nun ja, ein Handkuss hatte er ihr gegeben, aber sonst nichts. Wieso sollte er auch? Was wollte Sasuke eigentlich genau?
 

Naruto, welcher hin und her blickte, grinste nun ebenfalls. Okay, so langsam verstand auch er, worum es hier ging. Ja, Sakura war gestern Abend noch hier gewesen und scheinbar machte sich Sasuke einen Spaß daraus, irgendwelche Kommentare abzugeben, die Itachi nicht gefielen. Kurz gluckste er, versuchte sich zusammen zu reißen, ehe er sein Brötchen beiseite legte, sich umdrehte und ein breites Grinsen zum Besten gab. Nur Sasuke konnte es von der Seite aus sehen, empfand eine gewisse Schadenfreude seinen Bruder gegenüber, welcher noch immer kämpfte, seinen Bissen runter zu schlucken.
 

Rasch nahm Itachi sich ein Glas Wasser und spülte den letzten Rest hinunter. Endlich, so dachte er, konnte er wieder Atmen. Er warf seinem kleinen Bruder einen Blick zu, bei welchen er hätte umfallen müssen, doch leider geschah dies nicht. Innerlich seufzte er, hoffte nun, in Ruhe frühstücken zu können. „Dämliche Blagen“ dachte er sich.
 

Auch Naruto hatte sich nun beruhigt, sowie Sasuke und stumm wurde gefrühstückt. Ab und an tauschten die beiden Jungen Blicke aus, grinsten sich stumm an, ehe sie weiter aßen. Natürlich bemerkte Itachi dies, tat jedoch so, als würde er es nicht sehen. Innerlich kochte er langsam vor Wut. So langsam reichte es ihm, dieses dämliche Gegrinse. Konnten die beiden nicht einfach frühstücken und dann verschwinden?
 

Stumm wurde ebenfalls der Tisch abgeräumt und anschließend gespült. Während Itachi spülte, trockneten die beiden Jungen ab. Jedoch musste Naruto erneut Grinsen. Nicht nur bei Sasuke hatte er gekichert, als er diesen beim Spülen zugeschaut hatte, aber bei Itachi? Das war so unwirklich und bescheuert, das es schon wieder zum Lachen war. Kichernd trocknete er weiter ab, spürte nur einen fragenden Blick vom Älteren auf sich ruhen. Sasuke jedoch wusste, weswegen der Kleine kicherte. Er erinnerte sich daran, wie Naruto beim Tisch gesessen war und von dort aus gelacht hatte. Ja, so lange war es noch gar nicht her und trotzdem erschien es ihm wie eine Ewigkeit.
 

„Sakura… Ich stehe auf deine wundervolle breite Stirn… Ich würde sie am liebsten sofort Küssen“ säuselte Naruto geistesabwesend vor sich hin. Das hatte er damals mal zu ihr gesagt, in Sasuke’s Gestalt. Damals hatte er zum ersten Mal erfahren, wie sie über ihn dachte und trotzdem war er ihr weiter nachgerannt. Hastig stellte er den letzten Teller beiseite, sah nun, das sowohl Itachi, als auch Sasuke ihn ungläubig musterten. Hatte er etwa laut gedacht? Oh nein, was mochte nun sein Liebster von ihm Denken?
 

„Seht mich nicht so an… Das würde Itachi doch sicherlich zu ihr sagen wollen, oder?“ versuchte er sich rauszureden, was ihm jedoch misslang. Sasuke sah ihn noch immer misstrauisch an, packte ihn beim Arm und zog den Kleinen hinter sich her. Irgendwie mochte er diese Ausrede nicht glauben, denn dafür war Naruto zu weggetreten gewesen. Itachi sah den beiden nach, hatte eigentlich vorgehabt zu Widersprechen, doch wollte Sasuke scheinbar etwas klären. „Würde ich auch wollen, wenn Saku… Wenn jemand so etwas sagen würde“. Innerlich fluchte Itachi wieder, warf das Geschirrtuch beiseite und stützte sich auf die Arbeitsfläche. Sakura, Sakura, Sakura. Immer nur Sakura, seitdem er hier war, hörte er nur noch diesen Namen. Kein Wunder, das seine Gedanken bei der Rosahaarigen landeten, er sich fragte, was sie wohl gerade machte.
 

„Raus mit der Sprache. Was war das eben?“ wollte Sasuke wissen, drückte den Kleinen auf die Couch und setzte sich neben ihn. Er war nur etwas verwirrt, immerhin hatte Naruto gerade so seltsam geklungen. Der Blonde seufzte gequält und erzählte von der Einteilung ihrer Teams und wo er Sasuke doch damals gefesselt und dessen Gestalt angenommen hatte. Damals hatte er das zu ihr gesagt und hatte eigentlich vorgehabt, ihr einen Kuss zu stehlen. Nur war daraus nichts geworden, weil er solche Bauchschmerzen gehabt hatte. Im Endeffekt schämte er sich nun dafür, Sasuke’s Gestalt für so etwas benutzt zu haben.
 

„Bin ich froh, dass du sie nicht geküsst hast. Ich habe mich schon gewundert, warum sie mich Murkelchen genannt hat“ erklärte Sasuke und seufzte. Er war gerade wirklich eifersüchtig gewesen und das nicht gerade wenig. Dabei fühlte Naruto doch soviel für ihn, oder? Das gestern Nacht, das war schön gewesen und er wollte den Kleinen mit Niemanden teilen. Keiner sollte Naruto so nahe kommen, wie er es je gewesen war.
 

„Murkelchen? Was ist denn das für ein seltsamer Kosename?“ erklang es von der Tür. Beide Jungen wandten sich zur Tür hin, erkannten Itachi, welcher sich nun einen abgrinste. Sasuke gab nur ein leises „Tze“ von sich, ehe er stur zum Fenster schaute. Toll. Jetzt hatte sein Bruder ein Wort, mit welchen er ihn quälen konnte. Wenigstens ließ Naruto ihn mit Kosenamen in frieden.
 

Jedoch stand der Blonde auf und huschte an Itachi vorbei. Schritte waren zu hören, ehe eine Tür geöffnet wurde. Kurz herrschte Stille, ehe wieder Schritte erklangen, welche sich dem Wohnzimmer näherten. „Ähm… Ich muss jetzt weg, Sasuke. Morgen ist heilig Abend und ich habe noch gar keine Geschenke gekauft“ erklärte er kurz. Der Schwarzhaarige stand nun ebenfalls auf und fasste sich an die Stirn. Richtig. Morgen war der heilige Abend und auch er hatte noch rein gar nichts gekauft. Okay, eigentlich brauchte er nur 4 Geschenke und die würde er sicherlich schnell finden. Doch, wie sah das bei dem Blonden aus? Dieser hatte mehr Freunde, als er, auch wenn Naruto immer meinte, das Kiba und die anderen auch seine Freunde seien.
 

Kurz warf der Kleine einen Blick in seine Geldbörse, ehe er gequält seufzte. Wie sollte er nur für all seine Freunde Geschenke kaufen, wenn er gerade Mal Geld für ein Geschenk hatte? Außerdem wollte er Sasuke etwas ganz besonderes schenken. Sein Liebster sollte sich Morgen freuen, doch wie sollte er das machen? Das letzte Geld, was er von der Mission bekommen hatte, war schon fast wieder weg, denn soviel hatten sie nun auch wieder nicht bekommen. Wie er es auch drehte und wendete, es blieb so wenig.
 

Sasuke ahnte schon, was den Kleinen bedrückte, sah kurz zu seinen Bruder, welcher sich schon Mantel und Schuhe anzog. Scheinbar wollte er ebenfalls mit und noch einige Besorgungen machen. Immerhin standen die Feiertage vor der Tür und Lebensmittel bräuchten sie auch noch. „Naruto, wenn du etwas brauchst, dann sag es mir“ lächelte Sasuke, schenkte dem Kleinen einen hauchzarten Kuss auf die Lippen, ehe auch er sich Schuhe und Mantel überzog.
 

Der Blonde blieb jedoch stehen, wandte sich schließlich um und ging zurück, die Treppe hinauf. Nein, das wollte er nicht. Er wollte von seinem eigenen Geld Geschenke kaufen und nicht von Sasuke’s. Natürlich wusste er, dass es Sasuke nur gut mit ihm meinte, aber sein Gewissen wollte so etwas nicht mitmachen. Es würde sich so falsch anfühlen, oder? „Ich kann das einfach nicht. Ich wohne hier Umsonst, werde versorgt und mehr will ich wirklich nicht… Kann ich nicht in Anspruch nehmen“ murmelte er leise und legte sich aufs Bett, kuschelte sich in die Decke und vergrub sein Gesicht. Hier würde er erstmal liegen bleiben. Sein Liebster konnte mit Itachi ruhig alleine gehen, er würde hier warten, bis sie wieder kämen.
 

„Was hat er jetzt schon wieder?“ fragte der Ältere genervt, hatte seine Hand schon auf die Klinke gelegt, hielt jedoch inne. Der Kleine war wieder gegangen, scheinbar nach oben in Sasuke’s Zimmer. Irgendwie fand er das Ganze langsam albern. War Naruto schon immer so gewesen? Oder war er es erst, seitdem er hier war? Lag es an ihm? „Ich glaube, dass sein Gewissen ihn plagt. Warum denn? Wenn ich ihm doch anbiete, ihm zu Helfen, dann muss er sich doch nicht schlecht fühlen. Irgendwie hat er schon immer so seltsam reagiert, wenn ich ihn zu etwas eingeladen habe“ regte sich Sasuke auf. Nun, er regte sich nicht wirklich auf, es verletzte ihn irgendwie, das Naruto seine Hilfe nicht haben mochte. Wieso machte sich der Blonde solche Gedanken darüber? Geld hatte die Familie Uchiha genug und wenn er Naruto davon etwas abgab, um Geschenke zu kaufen, dann würde er weder daran Sterben, noch sonst was.
 

„Es gibt Menschen, die sich bei so etwas armselig vorkommen. Zahlt er hier Miete?“ fragte Itachi seinen kleinen Bruder. Als Sasuke jedoch den Kopf schüttelte, war ihm so einiges klar. „Sasuke, er lebt hier Umsonst, bekommt von dir Essen, was du wahrscheinlich von deinem Geld bezahlst, deinem Erbe. Ich schätze, dass sich Naruto jetzt erst im Klaren wird, wie er hier lebt und das schlägt ihm auf den Magen. Wahrscheinlich denkt er, das er dich dann irgendwie ausnutzt, würde er dein Geld annehmen“.
 

Sasuke sah seinen Bruder lange an, staunte über dessen Wissen, nickte dann jedoch. Ja, Itachi brachte alles auf einen Punkt, aber so sollte Naruto doch nicht Denken. Sasuke wollte, das der Kleine hier wohnte, weil sie damals einsam gewesen waren, doch nun waren sie zusammen und er verlangte von Naruto nichts. Er wollte doch nur dessen Nähe, ihn für immer hier haben und mehr brauchte er nicht. Ab und an Hilfe im Haushalt genügte ihm bei weitem.
 

Der Ältere besah sich seinen kleinen Bruder, seufzte schließlich. Dann machte er sich auf den Weg zu Sasuke’s Zimmer. Musste er eben mit den Kleinen sprechen, wenn es sein Bruder nicht fertig brachte. Dieser schien wirklich verletzt zu sein, wobei er beide Seiten durchaus verstehen konnte. Beim Zimmer angekommen, sah er kurz auf seine Füße. „Mist“ fluchte er leise, da er seine Schuhe nicht ausgezogen hatte. Dann klopfte er an die Tür, öffnete sie einen Spalt und spähte hinein. Direkt neben der Tür stand das Bett, auf welches der Blonde lag, das Gesicht ins Kissen gedrückt.
 

„Der heult doch nicht schon wieder, oder? Meine Güte, geht mir das hier alles auf den Keks“ dachte sich Itachi seinen Teil, öffnete die Tür weiter und trat schließlich ein. Vorsichtig setzte er sich aufs Bett, besah sich Naruto, welcher sich langsam zu ihm drehte, ihn ungläubig anstarrte. Scheinbar hatte er ihn nicht erwartet, sondern eher Sasuke. Itachi schien jedoch erleichtert zu sein, da er keine Tränenspuren entdecken konnte. „Mein Bruder fühlt sich davon verletzt, mit dem, was du denkst. Wenn er dir seine Hilfe anbietet, kannst du sie annehmen und musst nicht Denken, das du ihn ausnutzt“ sprach Itachi leise, sah nun noch mehr Ungläubigkeit in Naruto’s Augen.
 

„Woher weißt du, was ich mir für Gedanken mache?“. Unsicherheit schwang sich in Naruto’s Stimme mit. Er hatte haargenau an so etwas gedacht, sich Vorwürfe gemacht, hier Umsonst zu wohnen. Woher wusste Itachi, was er dachte? Konnte er vielleicht Hellsehen? Eine versteckte Fähigkeit des Sharingans? Hoffentlich nicht, so betete der Kleine.
 

„Du bist der erste Mensch, der nicht an das Geld interessiert ist. Sasuke hat mir einiges über dich erzählt und du scheinst in Ordnung zu sein. Was glaubst du, warum unser Clan so hoch angesehen ist? Nicht nur, weil wir sehr viel Talent, sondern auch eine Menge Geld besitzen. Jetzt müsste dir klar sein, warum die meisten einen Uchiha anhimmeln“. Naruto setzte sich auf und seufzte gequält. Ja, das wusste er ja schon alles von Sasuke, aber er war doch nicht wegen des Geldes hier. Er war allein wegen Sasuke hier, wollte bei ihm sein, für immer, wenn es möglich war.
 

Stumm nickte er zur Tatsache, die Itachi gerade erläutert hatte. Was sollte er auch groß sagen? „Könntest du Sasuke sagen, das ich mich nicht so wohl fühle und deswegen lieber hier bleibe?“. Itachi konnte nur stumm Nicken, erhob sich dann wieder und wuschelte den Blonden durchs Haar. „Mach dir nicht so viele Gedanken“ und nach diesen Hinweis, den er zugunsten für alle Beteiligten aussprach, verließ er das Zimmer wieder. Naruto war wirklich ein Fall für sich, musste er zugeben, aber es freute ihn doch sehr, dass es wirklich noch Menschen gab, die nicht nur Macht, Reichtum und Gier im Kopf hatten. Da hatte sich sein Bruder wirklich einen guten Freund ausgesucht, auch wenn es so etwas in seiner Familie noch Nie gegeben hatte. Nun, das war ihm auch eigentlich egal. So lange man Glücklich mit dem Partner war, war alles okay. Wieso dachte er so schnulzig? Hatten die beiden Kinder ihn schon angesteckt?
 

Auf halbem Wege traf er auf seinen kleinen Bruder, welcher einen entschlossenen Ausdruck in den Augen hatte. Scheinbar hatte er sich Gedanken dazu gemacht und hatte sich aus seiner Starre lösen können. „Er will hier bleiben, weil er sich nicht wohl fühlt“ sagte er beim vorbeigehen, denn er würde unten bei der Haustür warten. Sasuke entgegnete nichts, ging unbeirrt, mit festen Schritten weiter. Von wegen, der Kleine fühlte sich nicht wohl. Er blieb doch nur hier, weil sein Gewissen es ihm sagte.
 

Bei seinem Zimmer angekommen, trat er einfach ein, setzte sich sofort aufs Bett und stierte Naruto an. Seine Mimik verriet nicht, welche Gefühle er gerade verspürte und so wich auch Naruto etwas zurück. Wieso starrte Sasuke ihn so an? Nur weil er das Geld eben nicht annehmen konnte? Moment. Itachi hatte gesagt, das er seinen Liebsten damit verletzte, wenn er dessen Hilfe abschlug, aber konnte der Schwarzhaarige nicht verstehen, wie er sich dabei fühlte? So seltsam. Er wollte Sasuke auf keinen Fall ausnutzen und es sollte auch nicht so aussehen. Er wollte nur den jungen Uchiha an seiner Seite haben, mehr auch nicht.
 

„Du bist ein Volltrottel. Glaubst du wirklich, dass ich dich für armselig halte? Naruto, du bist mein Freund und ich sorge mich um dich. Du bist ein Teil meiner Familie geworden und… Gott verdammte Scheiße, du nutzt mich doch nicht aus. Ich weiß doch, wie du bist. Ich weiß doch, warum du hier bist. Nicht wegen meinen Geld, oder meinen Ansehen, sondern wegen mir, als Mensch. Wenn ich dir meine Hilfe anbiete, dann brauchst du keine Angst zu haben, dass ich Denken könnte, das du mich ausnutzt. Wir kennen uns nun schon lange, in letzter Zeit haben wir uns noch besser kennengelernt und ich habe festgestellt, dass du eben nicht so ein Mensch bist, der nur Geld im Sinn hat. Naruto… Ich…“. Der junge Uchiha brach ab, dachte nach, was er noch sagen konnte, doch fiel ihm nichts mehr ein. Die ganze Zeit hatte er so ruhig, wie nur möglich, gesprochen. Naruto sollte ihm Glauben schenken.
 

Der Blonde senkte seinen Kopf, legte aber ein schwaches Lächeln auf. Mit solch einer Predigt hatte er nun nicht gerechnet, aber irgendwie änderte es nichts an seiner Meinung. Er würde sich seltsam fühlen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gab es denn keine andere Möglichkeit, ohne dass er sich so fühlen musste? Klar, Sasuke sagte ihm, das er sich nicht so fühlen sollte, aber trotzdem blieb dieses Gefühl.
 

„Naruto, du weißt doch, das ich dich Liebe und du liebst mich doch auch, oder? Ich möchte dir doch nur Helfen, mehr nicht. Ich weiß doch ganz genau, das du fast allen ein Geschenk kaufen willst“. Stumm nickte Naruto, gab ein leises „Ja, ich Liebe dich“ von sich, ehe er zum Fenster sah. Es schneite schon wieder und so langsam glaubte er, dass es dieses Jahr weiße Weihnachten geben würde. Sein Lächeln wurde eine Spur breiter. Weiße Weihnachten waren selten.
 

Sein Blick wanderte wieder zum Uchiha-Erben, welcher ihn ebenfalls anblickte. „So sehr du mir auch begreiflich machen willst, dass ich deine Hilfe annehmen kann, so kann ich es nicht. Das ist nicht böse gemeint, es ist eben… Es fühlt sich seltsam an. Schon immer, wenn du mich eingeladen hast, hat es sich seltsam angefühlt. Ich kam mir wirklich armselig vor und deswegen möchte ich das nicht. Nicht von dir, Sasuke…“. Sasuke seufzte gequält. Ja, er verstand Naruto schon, denn er würde sich sicherlich auch armselig fühlen, aber bei ihm brauchte er das doch nicht. Dann fiel ihm vielleicht eine Methode ein, die helfen könnte. „Ähm… Wenn du meine Hilfe nicht annimmst, dann gibt es einige Tage keine Ramen mehr und auch ich wäre Tabu und das, nach solch einer schönen Nacht. Wie schade das doch wäre, mh?“. Während Sasuke dies so sagte, in einen verführerischen Ton, stand er auf und wandte sich zum Gehen.
 

Eine Hand hielt ihn allerdings zurück. Rasch wurde er rumgerissen, entsetzt angestarrt. „Also… Das mit der Nacht, solche Berührungen nicht zu bekommen, ist noch erträglich, aber nicht meine Ramen. Bitte, das kannst du mir nicht antun“ wimmerte der Kleine, bekam große Kulleraugen, bettelte quasi darum, das Sasuke ihn seine Ramen nicht verwehrte. Jedoch sah der Uchiha-Erbe stur beiseite, grinste innerlich. Mal sehen, wie lange Naruto noch so da saß. Seine heißgeliebten Ramen standen auf dem Spiel, obwohl er sich etwas gekränkt fühlte, das Naruto auf die Nacht nicht weiter einging.
 

„Man ey, du hast gewonnen, du Blödmann. Aber nur dieses eine Mal und ich werde dir das Geld irgendwann zurückgeben“ fauchte Naruto, sprang vom Bett und stolzierte beleidigt an Sasuke vorbei, verließ das Zimmer. Der Schwarzhaarige grinste, schüttelte den Kopf und lief den Blonden nach. Naruto brauchte ihm das Geld nicht wiedergeben, denn er gab ihm etwas viel schöneres. Allein dessen Liebe reichte Sasuke aus.
 

Itachi stand noch immer vor der geschlossenen Tür, seufzte nun nochmals, als er Naruto und dicht dahinter Sasuke sah. Also konnten sie nun endlich gehen und scheinbar kam der Kleine auch mit. Was sein Bruder wohl getan hatte? Innerlich zuckte er mit den Schultern. War ihm auch egal, jetzt galt es, durch die Geschäfte zu jagen und er befürchtete jetzt schon, das es ein sehr langer Tag werden würde.

Geschenkejagd und Shoppen!

Schweigend liefen sie nebeneinander her. Itachi lief in der Mitte, sah ab und an zu seinen kleinen Bruder, welcher sich ab und zu umsah. Dann schweifte sein Blick zum Blonden, welcher ihn fragend ansah. Wieso sah ihn Naruto so an? Hatte er vielleicht etwas im Gesicht? Kurz sah Itachi an sich runter. Er hatte einen schwarzen Mantel an, darunter ein einfaches weißes Hemd, dazu eine schwarze Hose. Also nichts auffälliges, was Naruto dazu brachte, ihn so dämlich anzusehen.
 

Sasuke bemerkte nun ebenfalls, was sein Kleiner dort tat, beäugte Itachi rasch, stellte jedoch nichts Ungewöhnliches fest. Was mochte Naruto dazu animieren, seinen Bruder so fragend anzusehen? Als Naruto jedoch begann, ein gehässiges Grinsen aufzulegen, fiel bei Sasuke der Groschen. Mochte Naruto etwa an Sakura und seinen Bruder denken und wenn ja, warum auf einmal?
 

Der Ältere knurrte abfällig, blieb stehen und fixierte den Blonden, welcher noch immer grinste. Wenn er nicht bald aufhörte, dann würde er ihm den Hals umdrehen. „Sakura“ sang der Blonde, schielte zu seinen Liebsten, welcher Probleme hatte, sich das Lachen zu verkneifen. Okay, das war zwar nun wirklich albern, aber der Effekt war einfach genial.
 

Itachi lief rötlich an. Einerseits vor Wut, andererseits aus Verlegenheit. Erst machte ihn sein Bruder so fertig, stellte Thesen auf, die überhaupt nicht stimmten und nun der Kleine hier. Was sollte dieses Affentheater eigentlich? Plötzlich fiel ihm etwas ein, was ihm zum leisen Lachen verhalf. Wieder fixierte er Naruto, der ihn nun wieder fragend ansah.
 

„Denkt doch, was ihr wollt. Soll mir Recht sein“ setzte er an, ging dann einfach weiter. Rasch folgten Naruto und Sasuke dem Älteren, verstanden nun nicht diese Gelassenheit, die Itachi an den Tag legte. Auch dieses leise Lachen war ihnen aufgefallen. Hatte er etwas vor? Mussten die beiden Jungs nun Angst haben?
 

„Hach ja, die letzte Nacht war doch schön, nicht wahr?“ erzählte Itachi einfach weiter und so langsam kamen sie beim Marktplatz an. Einige Blicke saugten sich an ihm fest, doch er kümmerte sich nicht darum. Sollten die Dorfbewohner doch gaffen, wie sie wollten. Es war ihm einfach egal. Sein Blick schweifte zu Sasuke, welcher zu einer Salzsäule erstarrt war. Ja, er hatte bei seinem Bruder den richtigen Knopf getroffen. Wie sagte man doch immer so schön? „Wie du mir, so ich dir“.
 

Naruto sah abwechselnd zu Itachi und Sasuke. Wieso war sein Liebster so erstarrt? Die letzte Nacht war doch schön gewesen, oder nicht? Für Itachi scheinbar auch, denn er sah nicht gerade genervt aus. Nein, er sah eigentlich zufrieden aus. Lächelnd nickte er Itachi zu, worauf der Ältere ein breites Grinsen präsentierte. Ein wissendes Grinsen, welches den Blonden stutzen ließ. Irgendwie verstand er nun gar nichts mehr.
 

„Das glaube ich dir, Naruto. Ich meine, wer mit einem Uchiha ins Bett geht, muss sich danach auch wohl fühlen“. Sofort verfärbten sich Naruto’s Wangen, verstand er nun, worauf der Ältere hinaus wollte. Es hatte ihn wirklich getroffen, wie ein Schlag ins Gesicht. Hatte Itachi etwa gelauscht, oder hatte gar Sasuke etwas davon erzählt? Nein, Sasuke tat so etwas nicht und so wie dieser wankte, schien ihn diese Sache ebenfalls mitzunehmen. „Oh Gott… Dieser Perverse“ knurrte Naruto innerlich, erhob seinen Finger und zeigte auf Itachi.
 

„Oh man ey, du bist ja drauf. Wie kannst du es wagen, zu Lauschen? Du bist Pervers, Itachi und…“ doch wurde er in seinem lauten Ton unterbrochen. Einige Passanten sahen zu den Dreien, vor allem zu Naruto, welcher nun angeschrien wurde. „Ich und Lauschen? Tze, bei deiner Lautstärke brauche ich das gar nicht. Du hast so laut gestöhnt, dass ich mit Sakura abhauen musste. Sie war drauf und dran, nachsehen zu gehen, was mit euch los ist“. Wenn es irgendwie ging, dann wurde Naruto noch röter um die Nase, während Sasuke sich etwas entfernte. Wie peinlich das nun war, wollte er nicht wissen. Die ganzen Leute hörten dem lauten Gespräch zu und in wenigen Stunden würde man überall sagen, dass er mit Naruto geschlafen hätte. „Oh man, schlimmer kann es echt nicht mehr werden“ dachte sich der Uchiha-Erbe, legte seine Hand an die Stirn, da er leichte Kopfschmerzen verspürte.
 

Naruto wusste nichts mehr zu sagen, wandte sich demnach um und ging auf Sasuke zu. Dessen Hand ergriff er und ging schleunigst weiter. Diese Blicke. Jetzt wussten alle, das er mit Sasuke geschlafen hatte, oder? „Oh man ey“ dachte er, wäre am liebsten wieder Heim gegangen, doch konnte er das nicht. Sie waren jetzt hier, um Geschenke zu kaufen. Dabei fiel ihm ein, dass er nicht genau wusste, was er Sasuke schenken sollte. Was konnte man einen Jungen den man liebte schenken? Es musste etwas Besonderes sein, soviel stand fest. Nur was? Grübelnd zerrte er Sasuke weiterhin hinter sich her, welcher ohne Widerstand mitging.
 

Itachi trottete den beiden hinterher, nicht ohne sein selbstsicheres Grinsen aufrecht zu erhalten. Ja, er hatte den Kleinen gerade richtig blamiert und das genoss er. Jetzt würde das Thema Sakura vorerst im Keim erstickt bleiben, denn weder Sasuke, noch Naruto hätten wohl große Lust dazu, nochmals so blamiert zu werden. Wenn die beiden ihn veräppeln wollten, konnte er das auch.
 

Der junge Uchiha erwachte endlich aus seiner Starre, bemerkte nun auch, wie ihn der Blonde hinter sich her zog. „Naruto, bleib doch mal stehen“ kam es von ihm, worauf der Blonde wirklich stehen blieb, sich aber nicht umdrehte. Scheinbar war ihm diese Sache noch immer peinlich. Der Schwarzhaarige seufzte gequält, verstand er doch dieses Verhalten nur zu gut. Seine Augen blieben jedoch bei einem Geschäft hängen, welches ihn Schmunzeln ließ. Seine Hand, die noch immer von Naruto gehalten wurde, drückte leicht zu, ehe er den Blonden mit sich zog, in das Geschäft ging.
 

Der Ältere war etwas verwundert, doch ging er den beiden Kindern nach, war er doch auch neugierig, was seinen Bruder in ein Modegeschäft trieb. Wollte er sich neue Kleidung kaufen, oder einfach nur Bummeln? Sein kleiner Bruder und Bummeln? War er zum Mädchen mutiert? Itachi schüttelte den Kopf, trat nun ebenfalls ein und sah Sasuke schon von weiten, wie dieser sich umsah. Naruto stand etwas Abseits, schien die Situation auch nicht so wirklich zu verstehen. Kurzum gesellte er sich zum Kleinen, betrachtete von dort aus seinen Bruder, welcher nun einen Zweiteiler in der Hand hielt.
 

„Naruto, komm mal her“ rief Sasuke, grinste den Kleinen vielsagend an, worauf Naruto seufzte. Was sollte denn dieses ganze Theater? Mit langsamen Schritten, ging er zu seinen Liebsten, wurde direkt bei der Hand genommen und zur nächsten Umkleide dirigiert. Dort angekommen, wurde ihm ein Zweiteiler in die Hand gedrückt, welches er mit großen, neugierigen Augen beäugte.
 

„Ähm… Was soll das denn jetzt?“ wollte Naruto wissen, sah kurz zu Itachi, der seinen Kopf schüttelte. Was ging hier ab? Sein Liebster starrte ihn an, lächelte leicht und drängte ihn geradezu in die Garderobe. Musste er das nun verstehen? „Nur kurz anprobieren“ meinte Sasuke. Naruto seufzte gequält. Entweder war Sasuke total durch den Wind, oder er wollte ihn auslachen. Beides war irgendwie logisch. Dennoch betrat er die Umkleide und zog sich um. Was auch immer nun hier gespielt wurde, so tat er dem Schwarzhaarigen den Gefallen.
 

Der Ältere gesellte sich zu seinen Bruder, tippte diesen auf die Schulter. „Was hast du vor? Bist du zum Shoppen hergekommen?“. Sasuke grinste seinen Bruder an. Nein, eigentlich nicht, aber als er diesen Zweiteiler gesehen hatte, konnte er einfach nicht widerstehen. Er wollte wissen, wie sein Kleiner darin aussah, denn er konnte es sich nicht vorstellen. „Nein, ich will nur wissen, wie er darin aussieht“ erklärte er kurz angebunden, ehe der Vorhang beiseite geschoben wurde und Naruto aus der Umkleide kam.
 

Es war kein gewöhnlicher Einteiler. Ganz in Schwarz, mit rötlichen Blümchen an der linken Seite. Auch das linke Hosenbein wies solche Blümchen auf, ließen das Ganze elegant aussehen. Sasuke kam aus dem Staunen nicht mehr raus, so fand er diesen Zweiteiler geradezu perfekt für Naruto. Dieser konnte sich wirklich häufiger so kleiden. „Und?“ fragte Naruto, beäugte sich im Spiegel mit skeptischem Blick. So etwas war er nicht gewohnt, trug er doch sonst immer nur seine orangefarbenen Klamotten. Doch zugeben musste er trotzdem, dass dies mal etwas anderes war.
 

Sasuke trat näher, legte beide Hände auf die Schultern seines Kleinen. „Das steht dir sehr gut“ hauchte er in dessen Ohr, bekam den gewünschten Effekt sofort, wie er im Spiegel sehen konnte. Ein Rotschimmer breitete sich auf Naruto’s Wangen aus, versuchte den gierigen Blicken seines Liebsten auszuweichen, welcher ihn mit einem Ruck umdrehte. Fest sahen sie sich in die Augen, ehe der junge Uchiha sich etwas hinabbeugte. „Wenn es nach mir ginge, würde ich dich jetzt in die Umkleide zerren und dich nach Herzenslust verwöhnen“. Der Blonde begann zu Stammeln, senkte seinen Kopf, um seine Verlegenheit zu verstecken. Wieso sagte Sasuke so etwas gerade jetzt? Fand er diesen Kleidungsstil etwa so erregend? Warum?
 

Itachi räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Ich gehe jetzt einkaufen und dann treffen wir uns in 3 Stunden wieder“ erklärte er, zeigte mit den Finger zum Eingang dieses Modegeschäftes, worauf Sasuke nickte. War ihm Recht, wenn sein Bruder schon mal einkaufen ging. 3 Stunden? Sollte ihm auch Recht sein, wenn dieser ihnen soviel Zeit gab. Außerdem würde Naruto sicherlich eine Menge Zeit brauchen, um allen das passende Geschenk zu kaufen.
 

Er wandte sich wieder dem Blonden zu, welcher an einigen Stellen des Zweiteilers zupfte. Gerade wollte er sich umdrehen, um sich wieder umzuziehen, als Sasuke ihn bei der Hand davon abhielt. „Hättest du etwas dagegen, wenn ich es dir kaufe?“. Der Blonde wusste, das Sasuke keine Ruhe geben würde, bis er ihm diesen Zweiteiler gekauft hatte, zuckte daher mit den Schultern. Er wollte nicht unhöflich sein, aber so richtig freuen konnte er sich auch nicht. Irgendwie mochte er so etwas nicht. Klar, wenn er Geburtstag hatte, dann konnte man ihm so etwas schenken, aber einfach so? Allein der Preis erschreckte ihn. Nie im Leben konnte er sich so etwas leisten und da wollte Sasuke ihm dies einfach so kaufen?
 

„Okay“ gab er kleinlaut von sich, ehe er sich wieder in die Umkleide begab. Natürlich wusste Sasuke, woran der Kleine eben wieder gedacht hatte, doch das störte ihn wenig. Irgendwann würde Naruto aufhören, so zu Denken. Er machte das nicht, um ihn zu verhätscheln, sondern einfach nur, um den Blonden etwas Gutes zu tun. Außerdem fand er Naruto wirklich süß. In solcher Kleidung musste er einfach öfter rumlaufen, so fand der Uchiha-Erbe.
 

Nach weiteren Minuten, in denen sich Sasuke noch etwas umsah, wurde auch Naruto endlich fertig. Mit dem Zweiteiler in der Hand, begab er sich auf den Weg zu Sasuke, welcher ihn den Zweiteiler abnahm und zur Kasse ging. Rasch waren die Klamotten bezahlt, ehe sie das Geschäft verließen. Hand in Hand gingen sie weiter, um endlich einige Geschenke zu kaufen. Naruto wusste schon, was er Shikamaru schenkte, auch bei den Mädchen war er sich schon sicher, doch bei einem wie Neji wollte ihm nichts einfallen. Und dann blieben da auch noch Sasuke und dessen Bruder. Was konnte er den beiden schenken?
 

Der Schwarzhaarige lief Naruto seelenruhig hinterher, sah sich ab und an um, besah sich die Lichter, die angebracht wurden, um das Weihnachtsfest noch schöner zu gestalten. Einige Sterne hingen an vereinzelten Bäumen, wurden mit Lichterketten beleuchtet. Mistelzweige hingen unter einigen Laternen, bei welchen er Schmunzeln musste. Er kannte diesen Brauch, dass wenn man seine Liebe unter einen dieser Zweige küsste, diese Liebe ewig bestehen bleiben würde. So ließ er es sich auch nicht nehmen, unter einem der Mistelzweige stehen zu bleiben, um Naruto zu Küssen.
 

Lächelnd gingen beide weiter, nachdem sie ihren Kuss gelöst hatten. Auch der Kleine hatte verstanden, fühlte sich nun wieder wohl, nach diesem schönen Kuss. Sasuke wollte also, das ihre Liebe Niemals endete? Das freute ihn, bewies ihn mal wieder, wie ernst Sasuke diese Beziehung nahm.
 

Sie betraten einen Spielwarenladen, denn hier war Naruto vorerst richtig. Ein Sudokuheft war schnell gefunden, denn dieses würde er Shikamaru schenken. Einen Fußball für Kiba, da dieser gern spielte, so wie er gehört hatte. Sasuke half den Kleinen, da dieser nicht so wirklich wusste, was er Shino und Neji schenken sollte, doch auch da fand sich etwas.
 

Schnell waren die Geschenke bezahlt und wurden eingepackt. „Ich muss zum Süßigkeitenladen“ lächelte Naruto, worauf der Schwarzhaarige nickte. Er wusste, dass Naruto nun für die drei Mädchen etwas kaufen wollte, da der Kleine scheinbar nicht genau wusste, was er diesen schenken sollte. Wenn Sasuke ehrlich war, wüsste er auch nichts besseres, als Pralinen, oder sonst etwas Süßes.
 

Mit drei Pralinenschachteln, war auch dieses Problem gelöst. Soweit hatte er nun alles, außer für Gaara, welchen er auch etwas schenken wollte. Dass dieser zwar erst am ersten Weihnachtsfeiertag in Suna ankommen würde, wusste er. Tief im inneren hoffte er, das Gaara heil dort ankam. Nicht, das Akatsuki ihn angriff und er sich Sorgen machen musste. Kurzum entschied er sich für eine einfache Karte für diesen, wusste er bei Gaara wirklich nicht, was diesen erfreuen würde. Vielleicht reichte ein Gruß wirklich.
 

Mit 3 vollen Tüten, ließ er sich auf eine Bank fallen, sah zur Uhr und stellte fest, das sie nun noch fast 2 Stunden Zeit hatten. Toll, Itachi hatte ihnen viel zu viel Zeit gegeben, aber was sollte es, sich darüber aufzuregen? Dann mussten sie eben auf den Älteren warten. Sasuke besah sich ebenfalls die Uhr, seufzte, da er nicht damit gerechnet hatte, so schnell fertig zu werden. Was Itachi wohl machte? Immerhin würde er nicht volle 3 Stunden nur fürs Einkaufen brauchen. Doch da fiel ihm ein, dass sich auch Sakura hier irgendwo rum treiben musste. Ob Itachi sich mit Sakura getroffen hatte und ihn und Naruto nur loswerden wollte?
 

Kurz verschnauften sie, ehe sie weiter gingen. „Und was machen wir jetzt?“ wollte der Blonde wissen, hatte schließlich keine Lust untätig rumzusitzen. Sasuke zuckte mit den Schultern, denn er wusste es auch nicht. Doch dann erhellte sich sein Gemüt, da er einen grandiosen Einfall hatte. „Wir trennen uns für eine halbe Stunde. Ich muss noch etwas erledigen“. Naruto nickte stumm, konnte er sich doch Denken, was Sasuke vorhatte und auch er war froh darüber. Die ganzen Geschenke, die er nun hatte, hatte Sasuke bezahlt, doch dessen Geschenk würde er mit seinem eigenen Geld bezahlen.
 

Während Sasuke in die andere Richtung ging, fixierte Naruto einen Juwelier. So unschlüssig war er sich noch Nie gewesen, hatte er doch sonst immer Ideen, was Geschenke anbelangte. Vor dem Schaufenster blieb er stehen, betrachtete einige Ketten. Er seufzte. Die waren alle zu Teuer und er konnte sich so etwas einfach nicht leisten. Eigentlich sparte er immer, doch irgendwie hatte er im Momentan einfach kein Geld, oder nicht viel davon. Die Schuld traf sowieso Jiraiya, so fand er. Immerhin hatte dieser ihm sein Geld genommen und von den Missionen war wirklich nicht viel übrig geblieben. Es war schon wirklich zum verzweifeln. Naruto war ehrlich mit sich, denn am liebsten hätte er auf der Stelle losgeheult. Er konnte doch Sasuke nicht ohne Geschenk gegenübertreten, oder?
 

„Hey Naruto“ hörte er eine weibliche Stimme hinter sich. Nochmals seufzte er, ehe er sich umdrehte und in grüne Augen sah. Sakura stand vor ihm, musterte ihn stumm. „Hallo“ gab er leise von sich zu hören, da seine Laune gleich Null war. Am liebsten wäre er jetzt nach Hause gegangen, um sich zu verkriechen. Einerseits liebte er Weihnachten über alles, doch wenn etwas nicht so klappte, wie es sollte, fühlte er sich einfach mies.
 

Hinter Sakura stand Itachi, was ihn stutzen ließ. „Habt ihr ein Date? Dann geht und lasst mich in Ruhe“ murrte er, wandte sich dem Schaufenster wieder zu und beäugte wieder einige Ketten, die doch eh zu Teuer waren. Seine Stirn lehnte an die kalte Glasscheibe, ehe er einen gequälten Laut von sich gab.
 

Nicht nur Sakura sah den Blonden ungläubig an, sondern auch Itachi. Er hatte Sakura beim Einkaufen getroffen und war mit ihr dann über den Marktplatz geschlendert. Besser, als ganz allein, so fand er. Zu seinem Erstaunen, war Sakura sehr ruhig und schien ihn nicht Vollquatschen zu wollen. Scheinbar hatte sie verstanden, dass er so etwas nicht mochte. Ja, so langsam fand er wirklich Gefallen an der Rosahaarigen.
 

Sakura sah ihren Begleiter an, versuchte bei ihm eine Antwort zu finden, warum Naruto so niedergeschlagen war. Itachi schüttelte den Kopf, näherte sich dem Kleinen und beugte sich hinab. „Lass mich Raten, du kannst dir kein Geschenk für Sasuke leisten?“ fragte er leise, wollte er ihn doch nicht so Bloß stellen. Ein zaghaftes Nicken war vom Blonden die Antwort. Ja, er konnte sich überhaupt nichts leisten, jedenfalls nichts Besonderes und das deprimierte ihn.
 

Er riss sich vom Schaufenster los und drehte sich weg. Ohne ein weiteres Wort ging er davon, wollte er nun seine Ruhe haben. Wie gesagt, am liebsten würde er in Tränen ausbrechen. Wo Sasuke sich keine Sorgen machen musste, konnte er sich überhaupt nichts leisten. Er fühlte sich wirklich mies und seine Laune sank mehr und mehr. „Verdammt“ wisperte er, ließ sich auf eine abgelegene Bank fallen, ehe er sein Gesicht in den Händen vergrub. Er musste sich schnellstens was einfallen lassen.
 

Itachi ahnte schon, das der Blonde sich von so etwas runterziehen ließ, doch konnte er da nichts machen. Der Kleine würde keine Hilfe annehmen, da war er sich sicher. Kurz sah er zu Sakura, die nicht ganz verstehen konnte, was eigentlich los war, doch es ihr jetzt erzählen, mochte er auch nicht. „Lassen wir ihn in Ruhe“ sagte er leise, ging nun auch weiter, dicht gefolgt von Sakura, die nur dazu Nicken konnte. Egal, was Naruto hatte, sicherlich ging es ihm bald besser.
 

Sasuke hatte sein Geschenk bereits gekauft und wartete bei der Bank, an der er sich mit Naruto treffen wollte. Dieser war schon überfällig und so langsam fragte er sich, ob er vielleicht vergessen wurde. Als er Itachi mit Sakura erblickte, musste er kurz Schmunzeln. „Hallo Sasuke“ lächelte die Rosahaarige, doch ihr Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war. „Naruto ist mal wieder verzweifelt“ erklang nun auch Itachi’s Stimme.
 

Der Schwarzhaarige stockte. Wieso? Wieso war Naruto schon wieder so verzweifelt? Vorhin war es ihm doch noch gut gegangen, als sie sich getrennt hatten. Also musste etwas passiert sein. „Was war los?“ fragte er bissig, vermutete stark, das Itachi es mal wieder übertrieben hatte. Dieser hob beschwichtigend seine Hände, da er diesmal nichts getan hatte. „Er stand vor einem Juwelier und wollte dir ein Geschenk kaufen, aber…“ er brach ab, da Sasuke schon längst verstanden hatte. Rasch lief er davon, nachdem Itachi ihn die Richtung gezeigt hatte, in der Naruto verschwunden war. Sakura stand einfach nur daneben, verstand noch immer nicht, worum es eigentlich ging. Doch Itachi erklärte ihr nach und nach, wie sich Naruto wohl fühlte, was dessen Problem war.
 

Der Schwarzhaarige sah sich einige Male um, konnte er aber nicht Naruto entdecken. War sich Itachi sicher, das der Kleine hier lang gelaufen war? Er wollte die Hoffnung schon aufgeben, als er bei der Schulter angerempelt, daraufhin auch noch angepöbelt wurde. „Verdammt noch mal. Hast du keine Augen im Kopf?“. Sasuke beäugte den Kleinen, welcher ihn angerempelt hatte genau, konnte dessen Verzweiflung geradezu in dessen Augen lesen. War er wirklich so deprimiert, sich kein Geschenk leisten zu können? Naruto musste ihm doch nichts schenken, wenn er kein Geld dafür hatte.
 

Naruto senkte beschämt seinen Kopf, hatte er gerade Sasuke völlig angemacht. Er hatte mit seinem Liebsten nun gar nicht gerechnet und jetzt? Jetzt hatte er ihn angeschrien, weil seine Laune total in den Keller gesunken war. Jedoch erhob er seinen Kopf wieder, als er sich in einer Umarmung wiederfand. „Hey, jetzt beruhige dich doch wieder. Du musst mir nichts schenken, denn ich habe doch dich“ sprach Sasuke leise, lächelte sanft. Er meinte das wirklich ernst, denn Naruto musste sich nicht schuldig fühlen. Warum auch?
 

„Aber… Ich wollte doch…“. Naruto brach ab, wusste er nicht genau, was er sagen sollte. Sein Gesicht vergrub er in der Halsbeuge seines Liebsten, krallte sich an Sasuke fest, da er sich einfach nur dumm vorkam. Eine Hand auf seinen Rücken spürend, bemerkte er, wie er ruhiger wurde. „Ich komm mir echt Arm vor“ nuschelte er leise, löste sich wieder von Sasuke und sah diesen an. Jedoch schüttelte Sasuke seinen Kopf, fand er diese Aussage einfach nur dämlich. „Quatsch, dir macht keiner Vorwürfe und Arm bist du auch nicht. Du hast viele Dinge, die man sich mit Geld nicht kaufen kann. Zum einen hast du mich und ich bin garantiert nicht käuflich. Zum anderen hast du Freunde, die man sich auch nicht erkaufen kann“ erklärte der Uchiha-Erbe.
 

Der Blonde lächelte nun wieder, denn es stimmte. Von Geld konnte man sich weder Liebe, noch Freundschaft kaufen. Er hatte ganz vergessen, was das wichtigste bei Weihnachten doch war. Weihnachten war das Fest der Liebe und das wichtigste war doch, das Zusammensein mit den Menschen die man mochte, gar liebte. Er nickte freudig, stellte sich auf Zehenspitzen und legte seine Lippen, auf die Sasuke’s. Dieser war erleichtert, dass es Naruto nun wieder besser ging. Der Blonde löste den Kuss wieder, lächelte bis über beide Ohren. „Danke Sasuke“ hauchte er leise. „Du bist ein Blödmann“ kommentierte der Schwarzhaarige, legte einen Arm um den Kleinen und zog diesen mit sich. Beide würden nun nach Hause gehen, da Itachi wohl erst später kam. Dann hieß es wohl, den Tannenbaum aus den Keller zu holen und diesen zu Schmücken. So wie er Naruto kannte, mochte dieser auch noch Plätzchen backen. Ja, das konnten sie tun, so lange Itachi weg war.

Weihnachtsstimmung und erste Annäherungen!

Itachi saß seit geraumer Zeit in einem Café. Nun, er war nicht allein hier. Neben sich standen zwei Tüten, in denen sich seine gekauften Geschenke befanden. Nur 3 Geschenke hatte er sich gekauft, denn es gab nur 3 Personen, denen er etwas schenken wollte. Eine davon, saß ihm gegenüber, lächelte ihn lieblich an, mit ihrem zuckersüßen Lächeln. Er wusste nicht, warum er sich dazu hatte überreden lassen, mit dieser Person hierher zu kommen. Nun, eigentlich wusste er es tief im inneren schon. Er mochte diese Person, auch wenn sie ihn manchmal total nervte. Aber dieses Lächeln, welches ihm galt, fand er einfach unwiderstehlich.
 

„Ist alles in Ordnung?“ holte ihn eine liebliche Stimme aus seinen Gedanken. Sofort sah er in grüne Augen, welche ihn fragend und sogar leicht besorgt musterten. Er seufzte, stützte sein Kinn in seiner Hand und sah beiseite. „Ja, mir geht es gut“ antwortete er leise, sah hinaus zur Straße, welche noch immer belebt war. Obwohl er sicherlich schon einige Stunden hier saß, so erschien ihn der Himmel dunkler, als sonst. Vielleicht nur eine Einbildung, weil es schneite und er hier in dem hell beleuchteten Café saß. Er wusste es nicht, sah dann wieder zu seinem Gegenüber.
 

„Dich beschäftigt doch etwas, nicht wahr?“ fragte das Mädchen, wusste sie doch genau, das Itachi über irgendetwas grübelte. Ihr konnte man nichts vormachen und er sollte mit ihr Reden, denn vielleicht konnte sie ihm Helfen. Jedenfalls würde sie es versuchen. Der Schwarzhaarige seufzte erneut, brachte dann ein mildes Lächeln zustande. War er wirklich schon so leicht zu durchschauen? Sah man ihm an, dass er an das Geschehene von vorhin zurückdachte?
 

„Sakura…“ hauchte er leise, sah ihr dann fest in die Augen. „Naruto treibt mich mit seinen Verhalten noch ins Grab“ ließ er von sich hören, legte seinen Kopf auf den Tisch. Zusätzlich legte er seine Hände auf den Kopf, wollte damit unterstreichen, wie genervt er doch war. Sakura erhob ihre Hand und hielt sie sich vor den Mund. Leises Kichern war dennoch zu hören und sie versuchte auch nicht, es zu unterdrücken. Zu seltsam sah Itachi gerade aus, wurde er scheinbar von Naruto in den Wahnsinn getrieben.
 

„Tja, das kenne ich. Mich macht er auch meistens wahnsinnig, aber ich bin es schon gewohnt. Vorhin, er sah so niedergeschlagen aus. Ob Sasuke ihm Helfen konnte?“. Den letzten Satz sagte sie sehr leise, dachte nochmals darüber nach, wie Naruto traurig davon gegangen war. Itachi hatte ihr ja erklärt, was in den Blonden vorging und auch sie konnte beide Seiten verstehen. Zum einen, Sasuke, der hohes Ansehen, Talent und Geld besaß. Zum anderen, Naruto, der zwar auch sehr Stark war, aber nur ein einfacher Dorfbewohner, ein Mensch, der nicht so hoch angesehen wurde, sogar von den meisten verachtet wurde. Ja, sicherlich mochte Naruto nicht so verhätschelt werden, wollte auf eigenen Beinen stehen und sie bewunderte ihn dafür.
 

„Bestimmt…“ setzte Itachi an, riss die Rosahaarige somit aus ihren Überlegungen. „Lass uns zahlen und dann bringe ich dich noch nach Hause“ fuhr er fort, winkte eine Kellnerin an ihren Tisch und bezahlte beide Getränke. Zwar hatte Sakura ihren Geldbeutel zur Hand genommen, doch wurde sie gehindert, ihr Geld hinaus zu holen. Auch sie bekam ein seltsames Gefühl, welches sich in ihr breit machte. Okay, es war schön, von Itachi eingeladen zu werden, aber irgendwie auch seltsam. Sie hatte nicht mal die Gelegenheit gehabt, etwas dazu zu sagen, da hatte der Schwarzhaarige schon gezahlt, ohne ‚Wenn’ und ‚Aber’.
 

Beide standen sie auf, nahmen ihre Tüten zur Hand, in welchen sich vereinzelte Geschenke befanden und verließen das Café. Draußen war es nach wie vor kalt, aber das wunderte keinen von beiden. Der Winder war angebrochen und zeigte seine Schönheit. Sanfte Schneeflocken fielen vom Himmel, bedeckten mehr und mehr die Dächer der Häuser, tauchten das ganze Dorf in einen schönen, weißen Mantel. Ein schöner Anblick, so fanden die meisten und somit auch Sakura. Lächelnd ging sie neben Itachi her, sagte ein leises „Danke“, ehe sie errötete.
 

Der Schwarzhaarige brachte nur ein stummes Nicken zustande, ehe auch er errötete. Wieso passierte ihm das immer bei diesen Mädchen? Er hatte doch gesagt, er stehe nicht auf zierliche kleine Mädchen. Und doch irgendwie, mochte er die Kleine, welche immerzu errötete, wenn er sie ansah. Keinen Zweifel. Sakura mochte ihn wirklich sehr und so langsam glaubte auch er, dass er mehr für die Rosahaarige übrig hatte. Da er sich aber nicht sicher war und sie noch nicht so lange kannte, wollte er nichts überstürzen, wollte er Sakura doch nicht unnötig verletzen. Vielleicht gab es irgendwann eine Zukunft für sie, aber nicht Heute und auch nicht Morgen. Die Sympathie dazu war jedoch vorhanden und das wusste Itachi genau.
 

Ganz woanders, im Uchiha-Anwesen, wurde bereits der Tannenbaum geschmückt. Sasuke war extra in den Keller gegangen und hatte seinen künstlichen, recht kleinen, Tannenbaum hinauf geholt. Diesen hatte er erstmal entstauben müssen, da er sonst Nie einen Tannenbaum hinstellte. Wozu auch? Er war die letzten Jahre immer allein gewesen und nur für sich hatte er den nicht schmücken wollen.
 

Naruto schien jedoch begeistert zu sein, nahm Lametta zur Hand und verteilte diesen. Zwar hatte er Fragen gestellt, warum Sasuke keinen echten Tannenbaum holte und warum der Künstliche so klein war, hatte es aber dann verstanden, nachdem Sasuke ihm geantwortet hatte. Ja, er hätte sich auch nur einen kleinen Tannenbaum gekauft, doch hatte er nicht mal einen, nicht mal einen Künstlichen. Umso erfreuter war er nun, dass er hier mit Sasuke stehen durfte, um den Tannenbaum zu schmücken.
 

„Und gleich willst du Plätzchen backen, Sasuke?“ fragte der Blonde und in seiner Stimme schwang Verwirrung mit. Er hatte noch Nie Plätzchen gebacken, wusste auch nicht genau, wie man so was anstellte. Ob Sasuke wusste, was er da tun wollte? Obwohl, dieser konnte so vieles. „Ja, magst du keine Plätzchen, oder glaubst du, dass ich das nicht kann?“. Ertappt, so dachte sich Naruto, kratzte sich verlegen am Kopf. Nun, er hatte es wirklich angezweifelt, was auch kein Wunder war. Sein Liebster sah eben nicht so aus, als könne er Plätzchen backen.
 

Sasuke hatte verstanden, wandte sich beleidigt ab und verließ das Wohnzimmer. Da traute der Kleine ihm nicht zu, so etwas zu können? Unfassbar, so fand Sasuke und schritt zur Küche. Dort holte er Mehl, Milch, Eier und Backpulver hervor. Naruto würde noch sehen, was er alles konnte. Nicht umsonst war er zu jedem Weihnachtsfest, an welche er sich noch erinnern konnte, bei seiner Mutter gestanden und hatte ihr zugeschaut, wie sie den Teig zubereitete. Oft hatte er davon essen dürfen und einmal hatte er sogar Bauchschmerzen bekommen. Ja, damals war seine Familie noch komplett gewesen. Hastig schüttelte er den Kopf und legte sich alles Weitere zu Recht.
 

Naruto betrachtete den Tannenbaum, lächelte freudig über sein Werk und begann zu Summen. Einige Weihnachtslieder kannte er, hatte er sie oft von anderen Kindern gehört. Zufrieden summend, betrat auch er die Küche, fand Sasuke neben den Herd wieder, dem Arbeitsbereich, auf welchen er scheinbar schon werkelte. Prüfend sah er über dessen Schulter, sah zu, wie Sasuke den Teig vorbereitete.
 

„Das riecht gut. Darf ich mal probieren?“ wollte Naruto wissen. Der Teig sah einfach nur Lecker aus und seine Beherrschung schwand mehr und mehr. Seine rechte Hand zitterte schon, wartete er doch nur auf ein Einverständnis seines Liebsten. Der Schwarzhaarige hatte einiges an Mehl im Gesicht kleben, doch das störte ihn nicht. Ein kleines Nicken galt als Antwort und schon befand sich Naruto’s rechte Hand auf den Teig wieder, schnappte sich ein großes Stück davon, welches sofort in den Mund verschwand.
 

„Mh… Kann ich noch etwas haben? Das schmeckt super“ grinste Naruto, war er sehr begeistert, das Sasuke wirklich backen konnte. Nun, jedenfalls war der Teig schon mal vorhanden und musste nur noch ausgestochen werden und in den Ofen kommen. Alles Weitere würde der Ofen schon tun und in wenigen Stunden konnten sie Plätzchen essen.
 

„Nein, sonst kriegst du Bauchschmerzen“ erklärte Sasuke, hatte er keine Lust, einen stöhnenden Naruto auf der Couch liegen zu haben, weil dieser zuviel Teig verputzt hatte. Stöhnen. Sofort musste er an was Denken, versuchte seine aufkommende Röte zu verstecken. Wieso dachte er eigentlich immer so Zweideutig? War das noch normal? Obwohl, er musste sich nichts vorwerfen lassen, denn jeder dachte mal so. Selbst Naruto, oder? Jedenfalls sprach dieser meistens in einer Zweideutigkeit.
 

Der Kleine begann zu Quengeln, wollte noch etwas Teig haben, doch der Schwarzhaarige blieb eisern bei seinem ‚Nein’. Bei fast allen würde er ‚Ja’ sagen, nur nicht bei so etwas. Später gab es Plätzchen und darauf sollte sich Naruto freuen.
 

„Du bist gemein“ maulte der Blonde, setzte sich an den Tisch und nahm einige Formen zur Hand. Sternchen, Monde und Herzen stachen sie zusammen aus, verzierten diese mit einer Creme, die Sasuke noch gemacht hatte. „Ich könnte…“ doch wurde der Kleine unterbrochen, als er sich ein unfertiges Plätzchen nehmen wollte. „Hör doch endlich mal auf. Du kriegst nachher Plätzchen, also gib endlich Ruhe“. Naruto ließ seinen Kopf hängen, denn es hatte keinen Sinn, sich weiter aufregen zu wollen. Sasuke blieb bei seinem ‚Nein’ und scheinbar konnte er nichts mehr dran ändern. Okay, musste er eben etwas warten, bis nachher die Plätzchen fertig waren.
 

Sasuke stellte das Backtablett in den Ofen, hatte er nun genug Plätzchen ausgestochen, blieb nur noch ein kleiner Rest vom Teig übrig. Diesen nahm er zur Hand und stopfte sich etwas in den Mund. So lange hatte er so etwas nicht mehr getan, aber es schmeckte noch immer, wie bei seiner Mutter. Genüsslich schmatzte er, sah, wie der Blonde einen Hundeblick auflegte. Ja, er wollte Teig, aber so leicht bekam er keinen. „Möchtest du etwas?“ fragte er gespielt unwissend, ging aus der Küche, zurück ins Wohnzimmer. Erst in einer knappen Stunde, würde er nach den Plätzchen sehen, waren sie dann vielleicht schon fertig. So wirklich wusste er das auch nicht.
 

Der Blonde murrte etwas Unverständliches in sich hinein, fand er dieses gespielte Unwissen seitens Sasuke richtig doof. Dieser wusste doch genau, was er haben wollte und doch ärgerte der Schwarzhaarige ihn. Mürrisch ging er seinem Liebsten hinterher, fand diesen am Fenster wieder, aus welchen er schaute. Scheinbar betrachtete er die Flocken, die vom Himmel fielen. Ganz fein waren sie, aber in einer sehr großen Menge, die Konoha in ein schönes Weiß tauchte. Naruto hoffte, das der Schnee noch lange liegen blieb. Er spielte einfach zu gern im Schnee, baute auch gern Schneemänner, oder machte Schneeballschlachten. Egal, wie kindisch manche es auch fanden, er ließ es sich nicht nehmen.
 

Er gesellte sich neben Sasuke, welcher noch ein Stück Teig in der Hand hielt. Nachdenklich betrachtete Naruto dieses Stück, wollte er doch das Letzte bisschen haben. Sein Gesicht kam Sasuke’s Hand näher. Genüsslich leckte er sich über die Lippen, als er kurz davor war, schon seinen Mund einen Spalt breit öffnete. Doch im letzten Moment, erhob Sasuke seine Hand, grinste seinen Kleinen hämisch an, als dieser ihn teils wütend, teils enttäuscht ansah.
 

„Du möchtest den Teig haben, nicht wahr?“ fragte er wieder gespielt unwissend, schwenkte das kleine Stück vor Naruto’s Nase hin und her. Der Blonde murrte erneut, fand das Ganze langsam kindisch. Wieso fragte Sasuke denn so blöd, wo er doch wusste, dass er den Teig haben wollte? Jedoch nickte er zu dieser dummen Frage, während Sasuke noch breiter grinste.
 

„Okay, dann hol es dir“ und mit dieser Aussage, verschwand das letzte Stück Teig, in Sasuke’s Mund. Mit großen Augen sah Naruto seinen Liebsten an, ehe er abfällig knurrte. Das war echt fies, was Sasuke hier mit ihm abzog. Jedoch wich sein Knurren, da er sich den Teig holen würde. Nun war er es, der breit grinste. Okay, Sasuke wollte es so, dann würde er es auch so haben.
 

Mit beiden Händen, umfasste er Sasuke’s Kragen, zog diesen zu sich runter und presste seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen. Im ersten Moment war Sasuke etwas erschrocken gewesen über diese Forschheit, doch fasste er sich schnell wieder, als eine Zunge über seine Unterlippe entlang fuhr. Ja, Naruto wollte den Teig haben, aber dann musste er um das letzte Stück kämpfen.
 

Bereitwillig öffnete er seine Lippen einen Spalt breit, spürte im nächsten Moment, wie Naruto’s Zunge in seine Mundhöhle eindrang. Ihre Zungen umspielten sich, neckten sich gegenseitig. Naruto tastete alles ab, suchte er doch den Teig, um es sich zueigen zu machen. Schließlich fand er das kleine Stück auch, versuchte es mit seiner Zunge zu umschlängeln, um es zu stehlen. Jedoch brachte Sasuke dessen Plan zu Fall. „Mh…“ murrte Naruto, versuchte er es erneut, doch auch diesmal machte Sasuke ihn einen Strich durch die Rechnung. Wieso ärgerte der Schwarzhaarige ihn so sehr? „Boah“ schimpfte er gedanklich und drückte den Schwarzhaarigen gegen das Fenster, um diesen einzukeilen. Sasuke sollte endlich den Teig rausrücken.
 

Wieder auf dem Dorfplatz, waren Itachi und Sakura nicht weit gekommen. Ständig waren ihnen Leute begegnet, mit denen Sakura sich unterhalten hatte. Viele Freunde, dachte sich der Ältere, denn er erkannte schnell, das es Genin sein mussten, die wohl viel mit Sakura, Sasuke und Naruto zutun hatten. Jedoch wollte er endlich seine Geschenke und auch Einkäufe heim bringen, um endlich auszuspannen. Zu lange war er schon mit der Rosahaarigen unterwegs.
 

„Okay, ich wünsche euch noch ein schönes Weihnachtsfest“ rief Sakura Ino und Shikamaru zu, welche ihre Wünsche erwiderten. Auch diese waren scheinbar unterwegs gewesen, um letzte Geschenke zu besorgen. Doch wandte sie sich nun wieder Itachi zu, welcher die ganze Zeit nur auf sie gewartet hatte. Ein leises „Entschuldigung“ brachte sie über die Lippen, ehe sie stumm weiter gingen. Klar, Itachi hatte sicherlich keine Lust gehabt, ständig warten zu müssen, wollte dieser sicherlich langsam nach Hause.
 

Als sie endlich Sakura’s Heim erreichten, blieben sie stehen. Irgendwie wusste keiner so genau, was er sagen sollte, daher sahen sie sich kurz an. Sakura begann zu Lächeln, wühlte in ihrer Tasche herum und zog ein Geschenk hervor. Natürlich hatte sie etwas für Itachi gekauft und sie hoffte sehr, dass sie dessen Geschmack getroffen hatte. Nickend nahm er es entgegen, steckte es in seine Tasche und wühlte nun ebenfalls herum. Er hatte nicht erwartet, ein Geschenk von Sakura zu bekommen, da sie sich noch nicht so lange kannten, aber innerlich freute er sich schon, dass man an ihn dachte.
 

Endlich fand er das Gesuchte, nahm Sakura’s Hand in seine und legte ihr eine kleine Schatulle in die Handfläche. Die Rosahaarige sah lange darauf, bis sich ihre Augen wieder denen von Itachi widmeten. Itachi hatte ihr wirklich ein Geschenk gegeben und am liebsten würde sie es jetzt schon öffnen, doch war heute noch nicht der heilige Abend. Lächelnd hauchte sie ein verlegendes „Danke“ hervor, ehe auch sie ihr bekommenes Geschenk einsteckte.
 

Lange sahen sie sich an und wieder breitete sich eine seltsame Stille über sie aus. Jeder der beiden schien auf etwas zu warten, doch wussten beide nicht so genau, was. Schließlich traute sich Sakura, winkte den Älteren zu sich hinab, welcher ihrer Bitte folge leistete. Als sie auf Augenhöhe kamen, sah sie ihn nochmals genau an, bekam eine sichtliche Röte um die Nase und schluckte hörbar. Ihr Herz klopfte wie wild und sie hatte das Gefühl, als würde es jeden Moment aus ihrer Brust springen. Nochmals überlegte sie, ehe sie sich zwang, das zu tun, was sie eigentlich die ganze Zeit im Kopf hatte.
 

Wie in Zeitlupe, so hatte Itachi das Gefühl, bewegte sich Sakura etwas näher. Auch sein Herz hatte seinen Schlag erhöht, hatte er das Gefühl, als könne Sakura seinen Herzschlag hören. Unsicher schluckte er, als die Rosahaarige seinem Gesicht näher kam. Hatte sie wirklich das vor, was er sich gerade dachte? Wollte er das schon? Er schluckte nochmals, wusste er es nicht genau, was er jetzt tun sollte. Sollte er es zulassen, oder verhindern?
 

„Ich mag dich sehr, Itachi“ hauchte Sakura in dessen Ohr, worauf der Schwarzhaarige merklich erzitterte. Diese Tonlage verschaffte ihm eine wohlige Gänsehaut, die sich über seinen ganzen Körper auszubreiten schien. Als sich Sakura’s Lippen dann noch auf seine Wange legten, hatte er das Gefühl, gleich auf die Knie zu sinken. Ja, er kannte dieses Gefühl, hatte er dieses schon einst verspürt. Jedoch hatte er sie all die Jahre über verdrängt, so dass er sich erstmal wieder dran gewöhnen musste.
 

Sakura entfernte sich wieder, lächelte Itachi liebevoll an, ehe sie die Haustür aufschloss. Weit kam sie jedoch nicht, da eine Hand auf ihrer Schulter ruhte. Wie am Abend zuvor, blieb sie stehen und wartete, was Itachi noch von ihr wollte. Vielleicht war sie zu weit gegangen? Nein, dann hätte sich der Ältere doch gewehrt, oder? Oder wollte er ihr nun die Meinung sagen? Hoffentlich nicht, dachte sich die Rosahaarige.
 

Es passierte jedoch nichts. Nur diese Hand ruhte auf ihrer Schulter und so langsam fragte sie sich wirklich, ob etwas nicht stimmte. Verlegen schaute sie über ihre Schulter, in die Augen Itachi’s, welcher noch immer gebeugt vor ihr stand. Wieso sah er sie einfach nur an und sagte nichts? Sakura wollte, das er etwas sagte, oder etwas machte, aber nicht einfach so da stehen und sie ansehen. Es machte sie irgendwie wahnsinnig.
 

Der Ältere seufzte, schloss kurz seine Augen und überlegte, warum er seine Hand einfach erhoben hatte. Klar, er hatte nicht gewollt, das Sakura einfach so rein ging und er hier draußen blieb, wo er doch gerade geküsst wurde. Aber was sollte er tun? Er wollte sie nicht anrühren, da er es langsam angehen wollte. Zu neu war ihre Bekanntschaft und er wollte sich und der Kleinen Zeit geben.
 

„Itachi?“ fragte Sakura unsicher, da sie sah, dass er wohl tief in Gedanken versunken zu sein schien. Sofort bekam sie seine Aufmerksamkeit, da er seine Augen wieder öffnete und sie musterte. Verlegen lächelte sie, nahm Itachi’s Hand von ihrer Schulter und schloss sie in ihre. „Ich habe dich wohl ziemlich überrumpelt, das wollte ich nicht“ sprach sie leise, sah zu Boden, da sie seinen Blick nicht länger stand halten konnte.
 

Zwei Finger legten sich unter ihr Kinn und hoben es an, zwangen sie wieder aufzusehen. Schwarz verschlang schönes Grün, welches funkelte. Wieder sahen sie sich einfach nur an, ohne ein Wort zu sagen. Ein magischer Moment, so dachte Sakura, lächelte wieder lieblich. „Ich mag dich auch“ wisperte Itachi, sah sie noch kurz an und überwandt die letzten Zentimeter. Ihre Lippen trafen sich nur kurz und doch breitete sich in beiden eine wohlige Wärme aus. Rasch wandte sich Itachi ab, spürte er seine Wangen rötlich anlaufen und wollte nun endlich gehen. Ob er das Richtige getan hatte, wusste er einfach nicht, doch hatte er diesen kurzen Kuss sehr genossen.
 

Sakura lächelte und sah Itachi nach, welcher mit raschen Schritten zum Uchiha-Viertel lief. Eigentlich hatte sich die Rosahaarige erschrocken, doch nun? Mit dem Zeigefinger strich sie sich über ihre Lippen, hatte sie das Gefühl, als seien die von Itachi’s noch immer auf ihren. Itachi hatte ihr einen leichten Kuss gegeben, unfassbar, so fand sie. Doch dieses Gefühl, welches dabei ausgebrochen war, umschloss sie noch immer. Jedoch blieben Fragen offen, was dieser eine Kuss zu heißen hatte. Mochte Itachi sie wirklich so, wie sie ihn mochte? „Ich glaube, das wird mir die Zeit zeigen“ hauchte Sakura und seufzte. Nun ging sie endlich rein, wollte sie sich nun endlich aufwärmen und mit ihrer Mutter Kekse backen.
 

Sasuke hatte endlich aufgegeben, gab er das letzte Stück Teig dem Kleinen, welcher so verbissen darum kämpfte. Wie lange küssten sie sich nun schon? Das wusste keiner der beiden, doch war ihre Atmung beachtlich angestiegen. Während sie sich geküsst hatten, waren sie zur Couch rüber geschlendert, hatten sich auf diese niedergelegt und dort weiter gemacht.
 

„Wie kann man nur so Stur sein?“ murrte Naruto, schaltete den Fernseher ein und lehnte sich zurück. Der Schwarzhaarige grinste, fand er diese Aussage ziemlich umpassend, denn nicht nur er war ein sturer Bock. Naruto war doch ebenso Stur gewesen, hatte er doch das Letzte bisschen vom Teig nicht aufgeben können. „Das sagst gerade du?“. „Ach, sei doch einfach still“ maulte Naruto, sah auf Sasuke’s Schos, welcher sich geradezu anbot. Er überlegte nicht lange, legte seinen Kopf auf Sasuke’s Schos und kuschelte sich an. Mit seinem Arm umschlang er das rechte Bein dessen, mochte er doch diese Nähe, diese Wärme.
 

Sasuke lächelte dazu, erinnerte sich an den ersten Abend zurück, wie Naruto auch so auf seinen Schos gelegen hatte. Damals war es ihm irgendwie seltsam vorgekommen, doch nun nicht mehr. Jetzt wollte auch er nur noch diese Nähe und Wärme empfangen. Er erhob seine Hand und kraulte Naruto’s Nacken, welcher sich der Hand entgegenstreckte. „Schön“ murmelte der Kleine und schloss genüsslich seine Augen. Vergessen war das ganze Theater, welches er heute wohl am meisten veranstaltet hatte. Vergessen war Itachi, der wohl bald heim kommen würde. Nur sie zählten.
 

Itachi betrat das Anwesen, entledigte sich seines Mantels. Rasch waren auch die Schuhe ausgezogen, die er feinsäuberlich neben die der anderen stellte. Sein Weg führte ihn zum Wohnzimmer, wo er im Türrahmen stehen blieb. Die beiden Jungen schienen sich einen gemütlichen Abend zu machen und da fragte er sich, ob er sich überhaupt dazu setzen sollte. Außerdem hatte er wirklich keine Lust auf dämliche Kommentare seitens seines Bruders.
 

Sasuke bemerkte die fragenden Blicke im Nacken, sah zur Tür und entdeckte seinen Bruder. Mit einem Kopfnicken deutete er an, das Itachi sich doch setzen solle. Das tat der Ältere dann auch, zwar ein wenig widerwillig, aber trotzdem. Die Einkäufe hatte Itachi erstmal in die Küche gestellt und würde sie gleich auspacken, wenn Sasuke nach den Plätzchen sah. Auch er konnte sich daran erinnern, wie seine Mutter immer welche gebacken hatte. Ja, damals war die Welt für den Uchiha-Clan noch in Ordnung gewesen.
 

„Alles klar, Itachi?“ wollte Sasuke wissen und nun sah auch Naruto auf. Er hatte den Älteren gar nicht gehört und nun saß dieser neben Sasuke. Schon unheimlich, wenn sich jemand so anschlich, fand der Kleine. „Ja“ brachte Itachi leise hervor, wollte er nun nicht Reden, sondern musste erstmal seine Gefühlswelt in Ordnung bringen.
 

Naruto kuschelte sich in Sasuke’s Schos zurück, hatte er nun nicht vor, Itachi zu ärgern. Nein, scheinbar dachte dieser intensiv nach und da wollte er nicht stören. Außerdem hatte er nun wirklich keine Lust, auf einen dämlichen Streit. Der Schwarzhaarige war erleichtert, das Naruto nichts getan hatte, fand auch er, das sie Itachi erstmal in Ruhe ließen. Dieser schien sich wahrlich Gedanken zu machen, doch Sasuke wollte nicht fragen, worüber. Er konnte es sich ohnehin schon Denken, aber wie er seinen Bruder kannte, würde dieser nichts erzählen.
 

Noch lange saßen sie schweigend da, bis Sasuke sich erhob, nachdem Naruto ihn gelassen hatte. Beide Uchiha-Brüder betraten die Küche. Der eine wollte nach den Plätzchen sehen, welche nun endlich fertig waren, sowie es aussah. Der andere räumte die Lebensmittel weg und verließ dann schweigsam die Küche wieder, um die Geschenke unter dem Tannenbaum zu legen.
 

Naruto war einfach auf der Couch liegen geblieben, hatte weiter zum Fernseher geschaut. Als Itachi jedoch eingetreten war und dieser Geschenke unter dem Tannenbaum gelegt hatte, erhob er sich und musterte die Päckchen. 3 Stück hatte Itachi gekauft und da fragte sich der Kleine, wer wohl alles eins bekam? Sasuke bestimmt, das wusste er schon. Ob Naruto wohl auch eines von Itachi bekam? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Jedoch begann sein Gehirn wieder zu Arbeiten, da er immer noch kein Geschenk für Sasuke hatte. Er musste etwas kaufen, denn ohne kam er sich einfach nur doof vor.
 

Plötzlich sprang der Kleine auf, erschreckte dadurch Itachi, welcher sich auf die Couch gesetzt hatte. Der Ältere musterte den Blonden, dessen Gesicht sich immer mehr erhellte. Was war denn mit dem? Musste Itachi das verstehen? „Das ist es“ rief Naruto und führte einen Freudentanz auf. Er freute sich, dass ihm endlich etwas eingefallen war. Es kam vom Herzen und es wäre etwas Besonderes. Mit voller Elan rannte er aus dem Wohnzimmer, ließ einen verwirrten Itachi zurück, der daraufhin den Kopf schüttelte.
 

Vorbei an der Küche, rief Naruto nur ein lautes „Ich komme gleich wieder“ und war auch schon weiter. Sasuke hatte noch was sagen wollen, doch da hörte er schon, wie die Haustür zugeschlagen wurde. Okay, sollte Naruto ruhig gehen, denn er kam ja später wieder. Mit einer Schale in der Hand, in welche die Plätzchen lagen, ging er zurück ins Wohnzimmer, stellte die Schale auf den Tisch und seufzte.
 

Beide Uchiha-Brüder schwiegen, sahen zum Fernseher und dachten nach. Es war so still, seit Naruto abgehauen war und beide wussten nicht mal genau, warum eigentlich. Doch das würden sie sicherlich später noch erfahren. „Itachi?“ brach Sasuke diese erdrückende Stille. Er bekam die sofortige Aufmerksamkeit seines großen Bruders und sprach weiter. „Ist etwas vorgefallen? Du kannst es mir ruhig sagen, ich ziehe dich nicht auf, versprochen“.
 

Der Ältere hatte es geahnt, das sein kleiner Bruder merken würde, das etwas nicht stimmte. Dafür war einfach die Stille zu erdrückend und auch seine Miene musste einiges verraten haben. Sollte er seinen kleinen Bruder wirklich erzählen, was vorhin passiert war? Das er nicht wirklich wusste, was er davon halten sollte? Innerlich seufzte er wieder.
 

„Sakura und ich haben uns gegenseitig beschenkt und sie hat mir dann gesagt, dass sie mich sehr mag…“ begann Itachi stammelnd. Etwas untypisches, so fand Sasuke. Sonst versuchte dieser immer auf Stark zu schalten, doch diesmal wollte es seinem Bruder wohl nicht gelingen. „Dann hat sie mich auf die Wange geküsst… Ich habe ihr auch gesagt, das ich sie mag und dann… Das war bestimmt der bekloppteste Fehler, den ich je machen konnte“. Beim letzten Satz wirkte Itachi wirklich verzweifelt und Sasuke hatte das Gefühl, als wüsste er schon, was da vorgefallen war. Jedoch änderte sich sein Mienenspiel, als sein Bruder fortfuhr. „Ich habe sie geküsst. Nur kurz, aber… Ich meine, ich kenne sie nun seit 3 Tagen… Das geht mir einfach viel zu schnell…“.
 

Der junge Uchiha lächelte gequält, legte nun eine Hand auf Itachi’s Schulter. „Dann nimm dir doch alle Zeit der Welt. Das musst du Sakura sagen und sie wird das sicherlich verstehen“. Sasuke wusste, was es hieß, sich Zeit zu nehmen, denn er, als auch Naruto hatten darum einmal gebeten. Ja, er konnte Itachi’s empfinden nachvollziehen, doch wusste er auch, das sein Bruder etwas für Sakura empfand, viel mehr, als nur Freundschaft, wenn man es so schon nennen konnte. Das würde diesem irgendwann klar werden, doch das brauchte Zeit.
 

Ein zaghaftes Nicken kam von Itachi, ehe er zur Schale griff und sich einen Keks hinaus nahm. Er biss hinein und schmunzelte. Sie schmeckten fast, wie von ihrer Mutter. Er musste zugeben, das Sasuke wirklich viel gelernt hatte.
 

Einige Stunden vergingen und so langsam machte sich Sasuke sorgen, denn Naruto kam und kam nicht wieder. Als jedoch die Türklingel ertönte, stand er auf, um zu öffnen. Wie erhofft, war es Naruto, welcher ein Geschenk in der Hand hielt. Lächelnd trat er ein, zog sich Schuhe und Jacke aus und ging rasch weiter zum Wohnzimmer, wo er das Geschenk unter den Tannenbaum legte. Zufrieden mit sich, setzte er sich nun geschafft auf die Couch.
 

Sasuke war ihm natürlich gefolgt und sein Instinkt sagte ihm schon, dass dieses Geschenk wohl für ihn sein sollte. Da hatte Naruto sich wohl die ganze Zeit noch immer Gedanken dazu gemacht. Und obwohl der Schwarzhaarige doch gesagt hatte, dass er ihm nichts schenken musste, tat Naruto es trotzdem. Scheinbar mochte er nicht ohne Geschenk ankommen, doch nötig war es nicht gewesen, so fand Sasuke.
 

Als sein Blick zur Uhr fiel, schüttelte er den Kopf. Es war schon nach 22 Uhr und die Geschäfte hatten soeben zugemacht. Wieso war Naruto so lange weg gewesen? „Ichiraku“ schoss es ihm durch den Kopf. Ja, sicherlich war Naruto dorthin gegangen, um sich vor den Feiertagen nochmals richtig den Bauch vollzuschlagen.
 

„Ich bin müde“ murmelte Naruto, denn er war die ganze Zeit durch die Gegend gerannt, um alles nötige zu besorgen, aber einfach war es nicht gewesen. Erst war er Neji über den Weg gelaufen und hatte noch mit diesem geredet. Das allein hatte Zeit gekostet und dann war ihm auch noch Sensei Irukua begegnet und dieser hatte ihn zu Ramen eingeladen. Da er zu Ramen Nie ‚Nein’ sagen konnte, war er mitgegangen und sie hatten sich gut unterhalten. Dann war die Zeit immer knapper geworden und er hatte schnell laufen müssen, um alles zu erledigen.
 

„Dann lass uns Schlafen gehen. Ich bin nämlich auch müde“ erwiderte Sasuke. Zwar war er nicht wirklich müde, doch wollte er nun die Zweisamkeit mit Naruto genießen, ihn in seine Arme schließen und ihn vielleicht verwöhnen. Itachi nickte ebenfalls dazu, schaltete den Fernseher aus und stahl sich einen letzten Keks, ehe er das Wohnzimmer verließ, den Weg zu seinem Zimmer einschlug. Kurz hörte man ein Türschließen und schon herrschte wieder Stille.
 

Naruto sah fragend drein, nahm sich nun auch einen Keks und kostete. „Lecker“ lächelte er und schon verschwand das leckere Gebäck. Daraufhin folgten weitere Plätzchen, bis nur noch wenige in der Schale lagen. Sasuke war erstaunt darüber, freute sich jedoch, das es seinen Kleinen schmeckte. Dann musste er wohl demnächst öfter Plätzchen backen, damit Naruto etwas zum Naschen hatte. Bei dem Wort ‚Naschen’ hatte er auch anderes im Sinn, legte demnach auch ein perverses Grinsen auf. Ja, Naruto konnte von ihm Naschen, wenn er wollte.
 

„Ähm… Ich will gar nicht wissen, was du gerade denkst…“ setzte Naruto an, kannte er dieses Grinsen genau und musste nicht nachfragen. Ja, Sasuke war wirklich ein Perversling und das konnte dieser wirklich nicht abstreiten. „Was hat Itachi? Er sieht total deprimiert aus“. Der Schwarzhaarige seufzte, deutete eine Handbewegung an, ehe sich Naruto erhob. Okay, würden sie erstmal in Sasuke’s Zimmer gehen und sich Bettfein machen. Sicherlich würde sein Liebster ihn erzählen, was Itachi hatte. Deutlich hatte er dessen Mienenspiel gesehen, doch hatte er diese Mimiken nicht deuten können.
 

Als sie soweit waren, legten sie sich dicht beieinander gekuschelt ins Bett. Nur leise begann Sasuke zu erzählen, hatte er das Gefühl, seinen Bruder zu verraten. Andererseits hatte er Itachi auch schon so vieles von Naruto erzählt, worüber dieser nicht bescheid wusste. Er hatte es aber tun müssen, um Dinge zu klären, um die Streitereien zu schlichten. Es hatte ja auch geklappt und Sasuke war froh, das die beiden nun etwas besser miteinander umgingen.
 

Der Blonde hörte zu, nickte an einigen Stellen und keuchte erschrocken, als der letzte Satz fiel. „Ach so… Okay, das verstehe ich. Wie sich jetzt wohl Sakura fühlt? Nicht, das Itachi sie verletzt, weil er sie einfach so geküsst hat?“ meinte Naruto, wollte er doch nur das Beste für beide. Aber er konnte Itachi wirklich verstehen, denn Sasuke hatte auch Zeit gebraucht, um sich über die Gefühle in klaren zu werden. Sakura sollte außerdem Itachi noch besser kennenlernen, damit sie auch wusste, auf was sie sich einließ.
 

„Das würde er nicht tun. Deswegen denkt Itachi soviel nach, weil er nicht weiß, ob… Ach egal, wir werden es sehen. Einfach so hat er sie allerdings nicht geküsst. Da ist schon etwas dabei, aber darüber muss sich Itachi selbst in klaren werden“ erklärte Sasuke, hauchte einen leichten Kuss auf Naruto’s Stirn und seufzte zufrieden. Angenehme Wärme bekam er und er wusste, das Naruto genau dasselbe empfand.
 

Ja, Naruto war äußerst zufrieden, nahm Sasuke’s Lippen in Besitz und wollte ihn vorerst nicht mehr hergeben. Die letzte Nacht kam ihm in den Sinn und er hatte das dringende Bedürfnis, dieses süße Spiel zu wiederholen. Aus verliebten Augen, sah er seinen Liebsten an, leckte ihm verführerisch über die Lippen. Sasuke grinste hämisch, verstand er diese Geste sehr gut. „Mein Kleiner… Du kannst nicht genug von mir kriegen, aber keine Sorge, ich gebe dir das, was auch immer du willst“. Leise, verführerische Worte, die Naruto eine Gänsehaut bescherte. „Ich brauche nicht viel… Du reichst mir“ kam es ebenso leise von Naruto. Man konnte diesen Satz sehen, wie man wollte, doch wussten beide, dass sie diese Nacht nicht viel Schlafen würden. Nochmals sahen sie sich in die Augen, ehe sich ihre Lippen erneut fanden.

Eine schöne Überraschung!

Am frühen Morgen erwachte Naruto durch einen ohrenbetäubenden Lärm, welcher wohl von unten stammen musste. Sasuke lag nicht mehr neben ihm, also ging er davon aus, dass dieser es sein musste. Tief seufzte er, als er sich an die vergangene Nacht erinnerte. Schon bald erschien ein süßes Lächeln auf seine Lippen, ehe er die Decke beiseite schlug und aufstand. Schnell waren neue Klamotten herausgefischt, doch anziehen konnte er sie wohl nicht. Ein Zettel auf dem Nachtschrank ließ ihn inne halten. Er legte seine Klamotten auf dem Bett ab und nahm den Zettel zur Hand.
 

„Zieh deine neuen Sachen an, okay?“ stand nur darauf, worauf Naruto grinste. Sasuke wollte also, das er den Zweiteiler anzog, welchen er von den Schwarzhaarigen bekommen hatte. Dieser lag feinsäuberlich gefaltet auf dem Nachtschrank. Okay, dann würde er diesen heute anziehen. Klar, heute war ja auch heilig Abend und er fragte sich, ob Sasuke wohl auch etwas Schönes trug.
 

Er nahm die neuen Sachen zur Hand und fischte sich eine Boxershorts aus dem Schrank. Erstmal wollte er Duschen gehen. Während er auf den Flur entlang schlenderte, hörte er erneutes Rumpeln von unten. Was machte Sasuke da unten nur? Oder war es doch Itachi? Schulter zuckend ging er unbeirrt weiter, bis er das Bad erreichte. Er würde es wohl später noch erfahren, was unten eigentlich los war.
 

Itachi und Sasuke saßen unten bei Tisch und seufzten gequält. Gerade eben noch hatten sie sich gestritten, jedoch leise. Den Grund wussten beide schon gar nicht mehr, nur das es irgendetwas mit Sakura zutun hatte. Nun, eigentlich hatte Sasuke nur die Idee gehabt, sie für heute Abend einzuladen, doch aus irgendeinem Grund war Itachi dagegen gewesen. So folgte eins zum anderen und sie gerieten im Streit. Einige Teller und Tassen waren umher geflogen und hatten wahrscheinlich auch Naruto geweckt. Das war ein weiterer Grund gewesen, warum sie sich dann gestritten hatten. Jetzt jedoch, herrschte endlich Ruhe und beide saßen stumm bei Tisch und warteten auf Naruto, welcher wohl soeben aufgestanden war, laut der Tür, die geöffnet wurde und eine weitere Tür, die ins Schloss fiel.
 

Giftige Blicke wurden ausgetauscht und ab und an wurde auch geknurrt. Ein Zeichen für Missfallen, doch beide störten sich wenig daran, ob der andere nun zufrieden sei, oder auch nicht. „Was ist eigentlich dein Problem, Itachi? Ihr habt euch geküsst und ihr scheint euch zu mögen. Was spricht also dagegen, Sakura hierher einzuladen?“. Sasuke war es leid, wie sich sein großer Bruder aufführte. Da verhielt er sich selbst noch erwachsener, als Itachi es gerade tat.
 

Eben dieser rollte resigniert genervt seine Augen, da er eigentlich mit diesem Thema schon abgeschlossen hatte. „Ich will das einfach nicht, verstehst du das nicht, Sasuke? Es war ein Fehler gewesen, sie zu küssen“ murrte er, verschränkte seine Arme vor der Brust, um zu zeigen, dass er jetzt nicht mehr darüber Reden wollte. Doch der kleine Bruder dachte nicht daran, das hier alles so stehen zu lassen. Von wegen, es sei ein Fehler gewesen. Man küsste Niemanden ohne Grund, Sasuke wusste das doch selbst, erinnerte er sich an seinen gedachten Fehler, welcher hier in der Küche damals stattgefunden hatte. Ja, damals hatte er Naruto hier geküsst und hatte dies auch für einen Fehler gehalten. Tief im inneren hatte er diesen Kuss jedoch genossen.
 

„Lügner“ meinte er nur dazu und schmierte sich und Naruto schon mal einige Brötchen, da die Tür oben aufgegangen war. Naruto würde jeden Augenblick nach unten kommen und dieses Thema würde nun erstmal unter den Tisch fallen.
 

„Morgen“ rief der Blonde, sah beide Uchiha-Brüder an und lächelte. Er fühlte sich heute einfach nur wohl und zeigte dies auch. Rasch setzte er sich neben seinen Liebsten, nahm dankbar das geschmierte Brötchen entgegen und biss herzhaft hinein. Seine blauen Augen musterten Sasuke, welcher einen blauen Kimono trug, mit schönen Verzierungen drauf. Er hatte also Recht behalten, das auch Sasuke sich rausgeputzt hatte. Dann sah er zu Itachi, welcher einen schwarzen Kimono trug. „Wie öde. Als wäre jemand gestorben“ murrte er gedanklich. Nur ein schwarzer Kimono, aber was sollte er von Itachi erwarten? Vielleicht einen gelben, oder gar roten? Bei diesen Gedanken schlich sich ein leichtes Grinsen auf sein Gesicht. Diese Vorstellung war einfach nur dämlich, aber recht amüsant.
 

Schweigend wurde gefrühstückt und ehe sich Naruto versah, wurde er nicht aufgefordert, beim Spülen zu helfen. Nein, die Uchiha-Brüder taten dies ganz allein und er fragte sich, ob irgendetwas passiert sei? Sonst wollte Sasuke immer Hilfe bei der Hausarbeit, doch heute scheinbar nicht. Ob das an den heiligen Abend lag? Es musste so sein. Dennoch, er stand auf und half den beiden beim Spülen und wischte sogar den Tisch ab. Wo er so darüber nachdachte, kam er sich Recht dümmlich vor, wenn er auf einmal nicht mehr half.
 

„So Naruto, ich habe heute einen Tagesplan aufgestellt“ erklärte Sasuke aus freien Himmel, erntete dadurch einen perplexen Blick seines Kleinen. Klar, dieser kannte so etwas nun überhaupt nicht, aber er hatte sich so einiges für den Tag ausgedacht, damit der Abend umso schneller kam. Er war nämlich so gespannt darauf, wie Naruto sein Geschenk fand. Es kam vom Herzen und Naruto würde es immer bei sich tragen.
 

„Einen Tagesplan? Was hast du denn vor, Sasuke?“ kam schon die Gegenfrage, die so unausweichlich erschien. Der Schwarzhaarige sah seinen Bruder kurz an, welcher sich ins Wohnzimmer verzog. Tja, diesmal würde Itachi allein bleiben, denn er wollte diesen Tag nur mit Naruto verbringen. „Erstmal werden wir jetzt die ganzen Geschenke verteilen“. Naruto lächelte und nickte zustimmend. Ja, die Geschenke, die für seine Freunde bestimmt waren, mussten noch verteilt werden. Das war schon mal eine gute Idee, fand der Blonde.
 

Jeder schnappte sich eine Tüte, in welche die Geschenke waren und begaben sich zur Tür. Itachi wurde noch kurz unterrichtet, das sie erst gegen Abend nach Hause kämen. Der Ältere nahm es so hin und war froh, mal ein paar Stunden Ruhe zu haben und vor allem nach solch einen Streit.
 

Schnell waren die Schuhe angezogen und auch Naruto bekam diesmal einen Mantel. Er sollte sich nichts wegholen, weil es draußen so kalt war. „Warte“ hielt Sasuke den Kleinen auf, als dieser die Tür öffnen wollte. Naruto drehte sich um und sah Sasuke fragend an, warum er denn nun warten solle. Sasuke stellte die Tasche kurz ab und erhob beide Hände. Mit diesen öffnete er das Stirnband, welches der Blonde trug und legte es auf eine Kommode ab. „Heute tragen wir unsere Stirnbänder nicht“ erklärte er kurz und lächelte.
 

Naruto grinste. Ja, sah bestimmt dumm aus, mit dem Stirnband rumzulaufen, wo er doch so Schick angezogen war. Daraufhin verließen sie das Uchiha-Anwesen und machten sich auf den Weg, um jeden Einzelnen sein Geschenk zu überbringen.
 

Auf dem Markplatz war einiges los, wie sie feststellen mussten. Einige Stände waren aufgebaut, die weihnachtliche Gegenstände verkauften. Auch der Geruch von Glühwein lag in der Luft und ein Hauch von Zimt und andere weihnachtliche Gerüche. Genüsslich sog Naruto die Luft ein und seufzte zufrieden. Es roch so gut hier, fand er. Sasuke hatte seinen Arm um Naruto’s Schulter gelegt und genoss diese Nähe, die der Kleine ihm gab. Auch fiel ihm auf, wie zufrieden Naruto zu sein schien. Wer war es denn nicht? Jeder Dorfbewohner schien heute Glücklich zu sein und Sasuke selbst war es auch.
 

„Mh… Lecker“ entwich es Naruto, als er den Geruch von frischgebackenen Plätzchen roch. Bei einem Stand blieben sie stehen und Naruto durchforstete seine Geldbörse. Gähnende Leere kam ihm entgegen, denn gestern hatte er sein letztes Geld ausgegeben, um für Sasuke ein Geschenk zu kaufen. Missmutig steckte er es sich wieder ein, bemerkte nun, dass er alleine da stand. Wo war Sasuke hingegangen?
 

Dieser hatte sich bereits eine Tüte mit verschiedenem Gebäck gekauft und kam auf seinen Kleinen zu. „Hier, mein Kleiner“. Naruto sah zur Hand des Schwarzhaarigen, in welcher sich eine Tüte mit Plätzchen befand. Daraufhin sah er Sasuke selbst an. Seine blauen Augen funkelten nur so vor Dankbarkeit, ehe er die Plätzchen nahm. „Danke“ lächelte er, steckte sich die Plätzchen ein und ging weiter.
 

Nach einer Stunde hatten sie schon die Hälfte der Geschenke ausgeliefert und Sasuke war irgendwie seltsam zumute. Warum hatte Naruto auch sagen müssen, das die Geschenke von ihm und Naruto kamen? Irgendwie wollte er das nicht, denn die anderen waren nicht wirklich seine Freunde. Doch Naruto hatte gemeint, das er es so wollte, weil Sasuke doch das meiste bezahlt hatte. Das wäre nur Fair, so hatte er es gesagt.
 

„Sasuke?“ fragte Naruto, als sie wieder über den Markplatz schlenderten. Nun waren sie auf den Weg zu Sakura. „Mh?“ entgegnete der Schwarzhaarige, zog den Blonden noch dichter zu sich. Naruto roch heute so gut, so fand Sasuke. Der Kleine lächelte, kuschelte sich dichter an Sasuke und schlang seinerseits einen Arm um diesen. „Was machen wir denn, wenn wir alle Geschenke ausgeteilt haben?“ wollte er wissen. Nun, diese Frage huschte ihm schon die ganze Zeit durch seine Gedanken und er fragte sich wirklich, was sein Liebster wohl geplant hatte.
 

Sasuke grinste gehässig, da er sich irgendwie schon Denken konnte, das die Neugier seines Kleinen noch kommen musste. „Das ist eine Überraschung, aber ich versichere dir, du wirst dich darüber freuen“ erklärte er. Zwar war Naruto mit dieser Aussage nicht so ganz einverstanden, doch musste er sich in Geduld üben. Später würde er die Überraschung schon noch sehen.
 

Nach einer weiteren Stunde hatten sie auch das letzte Geschenk ausgeteilt und irgendwie war Naruto froh, nun endlich fertig zu sein. Das hieß nämlich, dass er nun seine Überraschung bekam. Sasuke seufzte, da sie ein paar Mal durch das ganze Dorf gelaufen waren, aber dieser schöne Spaziergang hatte auch etwas schönes an sich gehabt. Die ganze Zeit war Naruto an seiner Seite gewesen. Nun folgte endlich die Überraschung und er war sich sicher, dass sich der Kleine freuen würde. Immerhin hatte er ihm einst ein Versprechen gegeben, mit ihm dahin zu gehen, nur war er bis jetzt Nie dazu gekommen, oder hatte es vergessen.
 

Lautes Gequengel kam von seiner rechten Seite, welches wohl von Naruto stammte. Ja, dieser konnte es kaum noch erwarten. „Geduld, mein Kleiner“ sprach er leise, küsste Naruto auf die Wange, um ihn ein wenig zu besänftigen. Es half für wenige Minuten, ehe der Kleine wieder ins Quengeln geriet. Sasuke war froh, das sie es nicht mehr so weit hatten. Naruto war süß, keine Frage, aber wenn dieser quengelte, nervte es ihn schon.
 

Einige Schritte gingen sie noch, ehe der Schwarzhaarige stehen blieb und sein Augenmerk auf ein Schild richtete. Naruto folgte dessen Blick, ehe sich sein Gesicht erhellte. Seine Augen funkelten vor Freude und beinahe hätte er Sasuke zu Boden gedrückt. Da dieser mit solch einer stürmischen Umarmung gerechnet hatte, war er nicht umgefallen. Ja, diesen Effekt hatte er wahrlich erwartet.
 

„Wir gehen echt darein? Und ich dachte schon, du hast es vergessen“ rief der Kleine voller Elan und wollte schon zur Tür rein, als er daran gehindert wurde, sich in Sasuke’s Armen wiederfand. Dieser hauchte einen leichten Kuss auf Naruto’s Stirn, lächelte seinen Kleinen vielsagend an. „Ich habe es dir versprochen, dass wenn du wieder Gesund bist, wir hierher gehen. Wir hatten nur soviel um die Ohren, dass wir die Zeit dazu nicht hatten. Heute verbringen wir den ganzen Tag dort drin, wenn du willst“. Naruto nickte abermals, freute er sich nun noch mehr.
 

Nochmals betrachtete Naruto das Schild und glaubte zu Träumen. Sasuke wollte wirklich mit ihm ins Bowlingcenter, aber er erinnerte sich an das Versprechen, welches Sasuke ihm mal gegeben hatte. Wenn er Gesund war, dann würden sie hierher kommen. Heute war also endlich der Tag, auf den er schon so lange gewartet hatte. Beide betraten sie das Bowlingcenter, mussten erst eine Treppe, die nach unten führte, überwinden.
 

Ein wenig voll war es schon, doch das störte die beiden Jungs nicht. Sie bekamen eine Wartenummer und setzten sich erstmal an einen der Tische. Eine Kellnerin trat an den Tisch und fragte, ob sie etwas Trinken mochten. Sasuke bestellte sich einen Cappuccino, während Naruto sich einen Orangensaft bestellte. Der Kleine sah den anderen beim Bowlen zu, musste gedanklich oft den Kopf schütteln, da die meisten kein Chakra verwendeten. Woher sollten sie auch wissen, dass es an sich sehr einfach sein konnte?
 

Ihre Nummer wurde aufgerufen und Naruto stürmte, mit seinem Glas Orangensaft in der Hand, zum Tresen. Rasch liehen sie sich Schuhe aus und bekamen eine Bahn zugeteilt. „Wie lange dürfen wir denn?“ wollte Naruto wissen, während er sich die Schuhe anzog. Einige Blicke hafteten auf ihn, weil sie es wohl nicht gewohnt waren, ihn in solcher Kleidung zu sehen. Sasuke bemerkte diese Blicke, grinste in sich hinein, da es sein verdienst war. Ja, Naruto sah einfach nur atemberaubend aus. „So lange, bis wir keine Lust mehr haben. Ende ist offen“ erklärte Sasuke, suchte sich nun eine Bowlingkugel.
 

Naruto derweil gab die Daten ein, vertat sich öfters, da er von so etwas keine Ahnung hatte. Neben ihn saß eine Frau mittleren Alters, die ihm dabei half. „Danke“ sagte er, war er froh, dass ihm geholfen wurde, die ganzen Daten einzugeben. Auch er suchte sich nun eine passende Bowlingkugel.
 

Als beide eine geeignete gefunden hatten, gingen sie zu ihrer Bahn zurück. Sasuke besah sich die Anzeigetafel und grinste. Naruto wollte also als Erster werfen? Okay, war ihm Recht. So setzte er sich auf die Bank und sah seinen Kleinen zu, wie dieser Chakra konzentrierte und kurz darauf die Kugel warf. Sie rollte und drehte sich zur Mitte hin, wie sie es damals trainiert hatten. Der Blonde schien nicht aus der Übung gekommen zu sein, da er direkt beim ersten Wurf alle Pins abräumte.
 

„Ha, mach das nach, Sasuke“ grinste Naruto frech, rieb sich mit dem Zeigefinger unter der Nase entlang. Ja, er freute sich, hier zu sein und dazu noch mit Sasuke. Er sah, wie der Schwarzhaarige lässig aufstand und ein gekünsteltes, mürrisches Gesicht aufsetzte. Er wusste, dass es eben nur gekünstelt war, denn Sasuke nahm solche Dinge schon lange nicht mehr Ernst. Außerdem brauchten sie ihre kleine Rivalität, welche durch ihre Beziehung fast verschwunden war. Ohne sie, war es eben nicht dasselbe und Naruto war froh, das es manchmal noch Momente gab, wo sie sich gegenseitig beweisen konnten.
 

„Leg dich Niemals mit einem Uchiha an“ murrte Sasuke, grinste jedoch insgeheim. Auch er genoss diese kleine Provokation und wollte nun zeigen, dass er Naruto ebenbürtig war. Wäre doch gelacht, wenn er nicht auch einen Strike hinlegen konnte. Er schob Naruto ein wenig beiseite und nahm seine Bowlingkugel zur Hand. Seine Augen schlossen sich wie von selbst, um die nötige Konzentration zu bekommen. Durch den Lärm der anderen und der lauten Musik, die im Hintergrund lief, war dies gar nicht mal so schwer, aber wenn Naruto sich konzentrieren konnte, konnte er das auch.
 

Dann spürte er es, wie sich das Chakra in der Mitte der Kugel sammelte. Er öffnete seine Augen wieder und nahm den nötigen Anlauf und warf die Kugel. Naruto betrachtete dies von der Bank aus, trank etwas von seinem Orangensaft und staunte nicht schlecht, als Sasuke es ihm nachtat. Auch dieser hatte einen Strike geworfen, drehte sich nun zu Naruto und legte sein überhebliches Grinsen auf, welches Sasuke besaß. Ja, so kannte er den Schwarzhaarigen, denn dieser musste immer solch eine Show abziehen.
 

Noch lange spielten sie Bowling und beide hatten ihren Spaß, den jeweils anderen zu ärgern. Doch wer im Endeffekt der Bessere war, konnte nicht bestimmt werden. Jeder hatte viele Spiele gewonnen und sie schienen gleich gut zu sein, was wohl auch daran lag, das beide dieselbe Technik benutzten.
 

„Mein Arm tut schon total Weh“ murrte Naruto, rieb sich seinen rechten Arm und befürchtete schon, das er Morgen einen heftigen Muskelkater haben würde. Tja, das war der Preis dafür, wenn man etwas Neues ausprobierte, aber er war sich sicher, nicht das letzte Mal hierher gekommen zu sein. Nickend stimmte Sasuke zu. Wie lange waren sie nun schon hier? Bestimmt 4 Stunden und sie hatten nicht eine Pause gemacht. Auch sein Arm machte langsam Schlapp und es würde ihn nicht wundern, wenn er Morgen noch mehr schmerzen würde.
 

„Sollen wir aufhören, Sasuke? Wir haben schon 16 Uhr. Ähm… Wann ist bei euch Bescherung?“. Der Schwarzhaarige nickte zur ersten Frage, bei der zweiten lächelte er verschmitzt. Er konnte sehen, das Naruto nicht mehr lange warten konnte und wenn er ehrlich war, er selbst auch nicht. Nun, wann machte man Bescherung? Eigentlich war dies ja mehr, oder weniger, egal. „Mh… Ich würde sagen… 19 Uhr, ist das okay für dich?“. Naruto nickte zaghaft. Zwar dauerte es bis 19 Uhr noch so lange, aber am Abend war es schöner. Vielleicht schneite es dann auch noch dazu und es gab warmen Kakao.
 

Der Schwarzhaarige hatte sich bereits seine normalen Schuhe angezogen, bemerkte nun den weggetretenen Blick seines Kleinen. Täuschte er sich, oder sabberte Naruto gerade? Er blinzelte, um sicher zu gehen. Ja, Naruto schien wirklich zu Sabbern und er fragte sich, an was der Kleine wohl Denken mochte? „Naruto?“ fragte er leise und der Kleine erwachte aus seinen Tagträumereien.
 

Der Blonde hatte sich etwas erschrocken, starrte nun Sasuke mit großen Augen an. Etwas feuchtes bemerkte er an seinem Kinn und rieb sich darüber. Als ihm klar wurde, dass er wohl gesabbert haben musste, bekam er einen beachtlichen Rotschimmer auf den Wangen. Wieso war ihm das nun peinlich? Er hatte nur daran gedacht, wie schön es doch wäre, zusammen mit Sasuke vorm Tannenbaum zu sitzen und zu Kuscheln. Nun ja, seine Gedanken waren dann doch ein wenig zu weit abgeschweift und waren schon ins Perverse geschwankt. Wie hatte er wohl ausgesehen? Sabbernd und einen abwesenden Blick? Wie peinlich.
 

„Ich ähm… Okay, dann lass uns gehen“ redete sich der Blonde raus, zog sich rasch seine Schuhe an und ging vor. Sasuke würde bezahlen, das wusste Naruto schon. Er selbst musste sich nun erstmal abkühlen, denn in seiner Hose regte sich etwas. Seit wann war er denn so pervers? Früher war er Nie so gewesen, hatte er sich doch nur ein paar schmutzige Heftchen angesehen, sich aber nichts weiter dabei gedacht. Er hatte darüber mehr gelacht, aber nun? War es verwerflich, ständige Gedanken daran zu haben? Naruto wusste es nicht, öffnete die Tür, um nach draußen zu kommen. Kälte schlug ihm ins Gesicht und er bekam seine Abkühlung, die er so dringend brauchte.
 

Sasuke bezahlte rasch und eilte dein Kleinen nach. Wieso war dieser so schnell verschwunden und an was hatte Naruto nur gedacht? Als er die Tür öffnete, trat auch er hinaus, sah den Kleinen neben der Tür an der Wand lehnend, den Blick beschämt zu Boden gerichtet. Was war nur los? Traurig war Naruto nicht, aber er schien sich zu schämen, aber warum?
 

Er näherte sich dem Kleinen, stellte sich dicht gegenüber von ihm und versuchte Blickkontakt aufzubauen. Jedoch misslang es Sasuke, da Naruto seinen Blicken auswich. „Was hast du denn?“ seufzte der Schwarzhaarige, denn er verstand dieses Theater nun gar nicht. „Nichts…“ wich der Blonde der Frage aus, wollte er sie nicht beantworten. Zu peinlich fand er sein Verhalten ohnehin schon. Was würde Sasuke nur Denken, wenn dieser wusste, was er sich für Gedanken machte? Wieder huschte ihm ein perverser Gedanke durch den Kopf, ließ ihn abrupt rötlich anlaufen. „Haut ab, ihr Gedanken. Lasst mich in Ruhe“ schimpfte Naruto gedanklich, wollte er nun wirklich seine Ruhe haben.
 

„Komm mir nicht mit ‚Nichts’. Du hast etwas und ich will wissen, was es ist. Ich werde weder Lachen, noch Böse auf dich sein, egal, was es auch ist“ erklärte Sasuke ruhig, legte nun beide Hände auf Naruto’s Schultern. Mit sanfter Gewalt zog er den Kleinen zu sich, schloss diesen in seine Arme. Der Kleine sollte sich ihm öffnen, denn das taten sie doch nun schon oft.
 

Ein Flüstern drang an sein Ohr, welches ihn erröten ließ. Ein paar Mal musste er nochmals über diese Worte nachdenken, ehe sein Hirn ihm die Bestätigung gab. Ja, er hatte sich nicht verhört. „Und?“ fragte er leise, fand er das eigentlich niedlich, was sich der Kleine für Gedanken machte. „Na ja… Das ist mir eben peinlich… Außerdem… Ich bin froh, das wir hier draußen sind, obwohl diese Umarmung schon wieder etwas anderes in mir auslöst“. Abrupt löste sich Sasuke vom Blonden, erhob beschwichtigend die Hände. Woher sollte er denn wissen, dass sein Kleiner ein kleines Problem hatte? Hellsehen konnte er nun wirklich nicht. Nur zu gut, das die Hose Schwarz war, sonst würde man die Erhebung wirklich sehen.
 

„Tja, so ist das nun mal. Einmal in den Genuss gekommen und schon kann man nicht mehr genug davon kriegen“ murmelte Sasuke vor sich hin. Naruto sah ihn nur kurz an, stieß sich dann von der Wand ab, an der er kurz gelehnt hatte. Das meinte Sasuke also damals. Stimmt, jetzt wo er darüber nachdachte, musste er den Schwarzhaarigen Recht geben. „Du hast mal gesagt, das ich froh sein sollte, noch Jungfrau zu sein“ nuschelte Naruto, wurde wieder eine Spur röter um die Nase. Wieso musste er jetzt über so etwas diskutieren? Gerade hier, wo viele Leute vorbei gingen?
 

Nickend gab Sasuke seine Antwort, erinnerte er sich daran, Naruto gefragt zu haben, ob dieser schon hatte, oder nicht. Damals hatte er angegeben, es aber auch schnell bereut, da der Kleine sich verletzt gefühlt hatte. „Jetzt weiß ich, warum du das gesagt hast. Es stimmt schon… Man wird süchtig danach und das ist irgendwie beängstigend. Dazu noch solche Gedanken und das ständige Verlangen, auch mal der Herr im Bett zu sein“. Ehe sich Naruto versah, plauderte er einfach seine Wünsche aus. Er bereute es im nächsten Moment, schlug sich hastig die Hände vor dem Mund. Wieso musste er denn immer laut Denken? So ein Mist. Jetzt wusste Sasuke erst Recht, was er so wollte.
 

Sasuke schloss einige Sekunden seine Augen, atmete tief durch und öffnete sie dann wieder. Er nahm Naruto’s Hand in seine und zog diesen mit. „Du möchtest mich also verführen, Kleiner?“ fragte er leise, zog Naruto dicht an sich und legte seinen Arm um ihn. Nur ein zaghaftes Nicken galt als Antwort, ließ Sasuke aber Schmunzeln. Darüber hatte er bisher noch nicht nachgedacht, aber warum nicht? Er war offen, für neue Dinge. „Einverstanden, das nächste Mal darfst du mit mir tun und lassen, was du willst. Tu uns aber einen Gefallen und sei Vorsichtig“ wisperte der Schwarzhaarige.
 

Naruto keuchte erschrocken, bekam er nun ein Einverständnis. Nie hatte er daran geglaubt, dass sich Sasuke dazu bereit erklären würde, aber er freute sich nun. Ja, er würde Vorsichtig sein, denn Weh tun wollte er Sasuke nun wirklich nicht. Er stellte sich alles schon bildlich vor, wie er es wohl anstellen würde. So bekam er auch nicht mit, wie ein ANBU-Mitglied vor ihnen auftauchte und dem Blonden einen Brief und ein kleines Säckchen entgegen hielt.
 

„Hey Naruto“ rief Sasuke, holte somit seinen Kleinen aus den Gedanken. Mit fragenden Blick starrte dieser nun das ANBU-Mitglied an, wusste er nicht, warum dieser vor ihm stand, einen Brief und ein Säckchen entgegen hielt. „Naruto Uzumaki. Dieser Brief und das dazugehörige Säckchen kamen vorhin mit einer Taube aus dem Windreich, aus Suna-Gakure“ erklärte der Maskierte. Zögerlich nahm Naruto beides entgegen, überlegte er nun, wieso er so etwas bekam.
 

Bevor er jedoch fragen konnte, verschwand das ANBU-Mitglied wieder. Sasuke betrachtete den Brief, konnte er sich schon Denken, vom wem der Brief wohl stammte, aber das hieß auch, das ihr Freund schon in Suna angekommen sein musste. Eigentlich fast unmöglich, da man nach Suna 3 Tage brauchte. Obwohl, doch, es war machbar.
 

„Danke für deine Karte, Naruto. Wie du nun bemerkst, bin ich bereits in Suna angekommen. Ich habe mich extra beeilt, damit mein Dorf im Falle eines Falles beschützt werden kann, denn ich bin der Stärkste aus unserem Dorf und die Dorfbewohner verlassen sich auf mich. Ich habe dir etwas zukommen lassen und hoffe, du wirst Gebrauch davon machen, wenn du in Schwierigkeiten gerätst. Pass auf dich auf und lass dich nicht unterkriegen.
 

Gaara“.
 

Naruto hatte extra laut vorgelesen, lächelte nun, da sein Freund heil in Suna angekommen war. Jetzt musste er sich keine Sorgen mehr machen und wie es schien, hatte Gaara ihm ein Geschenk mitgeschickt. Neugierig betrachtete er nun das Säckchen, welches er noch in der Hand hielt.
 

Sasuke lächelte ebenfalls, wollte nun auch wissen, was sich wohl in den Säckchen befand. Er rüttelte Naruto etwas, damit dieser endlich voran machte. Nur langsam öffnete der Kleine das Säckchen, pokerte die Spannung noch etwas höher. „Mach doch endlich, Naruto“ maulte der Schwarzhaarige, war er nun wirklich neugierig, was Gaara mitgeschickt hatte.
 

Zwei Finger verschwanden im Säckchen und holten einen kleinen Zettel, wie auch ein kleines Fläschen heraus. „Da ist ja Sand drin“ bemerkte Naruto verwirrt, wusste er nun nicht, was er damit anfangen sollte. Als er jedoch den Zettel betrachtete, erhellte sich seine Miene schlagartig. Hastig hielt er es Sasuke unter die Nase, welcher sofort anfing, zu lesen.
 

„Wenn du in Gefahr bist, verwende diesen Sand. Er wird dich vor fast allen Angriffen beschützen“ las Sasuke sich durch. Es war nur ein kleines Fläschen, doch dieser Sand, Gaara’s Sand war eine fast perfekte Schutzmauer. Ein besseres Geschenk hätte Gaara seinen Kleinen nicht machen können. Klar, Naruto war Stark und auch Hart im nehmen, aber ein wenig mehr Schutz konnte nicht schaden.
 

„Das ist ja toll“ lächelte Naruto. Ja, er freute sich über solch ein Geschenk, hätte er Nie gedacht, das Gaara ihn ein wenig Sand gab, welcher ihn beschützen würde. Mit zufriedener Miene, steckte er sich Brief und Säckchen ein. „Ja, finde ich auch“ stimmte Sasuke mit zu. Ein wenig neidisch war er nun schon, denn sein Geschenk konnte mit dem von Gaara nicht mithalten. Er hoffte wirklich, das Naruto sein Geschenk mochte. Immerhin kam es vom Herzen.

Heilig Abend

„Was war eigentlich heute Morgen los?“ wollte der Kleine wissen, war er doch von diesem Lärm wach geworden. Mittlerweile waren sie schon wieder auf dem Weg zum Uchiha-Anwesen, in welches sich wahrscheinlich noch immer Itachi befand. Ob Itachi auch noch mal raus gewesen war? Oder war dieser Momentan nicht da? Sasuke grübelte zwar darüber, doch auf eine Antwort stieß er nicht. War ihm auch irgendwie egal, denn sein Bruder war wohl Alt genug, um zu wissen, was er zu tun und zu lassen hatte.
 

„Mh? Ach das… Itachi meinte, ein paar Teller und Tassen zu zerstören, weil ihn etwas nicht gepasst hat. Wenn ich ehrlich bin, hat er sich aufgeführt, wie ein Kleinkind, das nicht bekam, was es wollte“ erklärte der Schwarzhaarige, legte nun ein breites Grinsen auf. Ja, Itachi hatte sich wirklich dämlich benommen und das nur, weil Sasuke vorgeschlagen hatte, Sakura für heute Abend einzuladen. Tja, Itachi würde sich sowieso noch wundern.
 

„Wieso? Habt ihr euch gestritten?“. Naruto wusste nicht, was er von dieser Aussage halten sollte, doch grinste er ebenfalls. Schon seltsame Vorstellung, ein Itachi, der Teller und Tassen um sich warf. Kurz lachte er auf, ehe er den Worten seines Liebsten lauschte. „Ich habe nur vorgeschlagen, Sakura einzuladen, also für heute Abend und Itachi war halt dagegen. Warum? Frag mich was Leichteres. Er ist manchmal ein bisschen seltsam, aber wer ist das nicht?“. Nickend stimmte Naruto zu, doch erinnerte er sich an ihren Besuch bei Sakura, bei welchen er ihr Geschenk überreicht hatte.
 

„Aber du hast sie doch eingeladen, oder irre ich mich?“. Nun war es Sasuke, welcher nickte. Natürlich hatte er Sakura eingeladen, gerade weil sich Itachi wie ein Hornochse aufgeführt hatte. Wieso war er dagegen? Musste er seinen Bruder verstehen? Immerhin hatte dieser doch Sakura geküsst, also wo lag genau das Problem? Nur, weil Itachi Zeit brauchte? Nein, das war eine dumme Ausrede, denn er könnte Sakura so noch besser kennenlernen. Wieso also? War ihm vielleicht etwas peinlich?
 

Lange liefen sie nicht mehr, da sie schon das Uchiha-Viertel sehen konnten. Gekonnt trat Sasuke das große Tor auf und schritt hinein. Naruto tapste fröhlich hinterher, freute er sich schon auf den baldigen Abend. Er war gespannt, was er von Sasuke bekommen würde. Dieser hatte ihm ein Geschenk gekauft, denn das hatte er unterm Tannenbaum sehen können. Da fiel ihm jedoch auch Itachi ein. Dieser hatte 3 Geschenke unter den Baum gelegt. Tja, einer wäre sicherlich für Sasuke, doch bei den anderen zweien war er sich nicht so sicher. Ob er wohl auch eins bekommen würde? Das passte irgendwie nicht zu Itachi, das dieser ihm etwas Schenken würde. Und dann war da noch eins. Ob der Ältere dies für Sakura gekauft hatte? Wieso beschäftigte es ihn so sehr?
 

„Komm Naruto“ hörte er seinen Liebsten rufen, welcher schon vor dem Uchiha-Anwesen stand. War Naruto so in Gedanken versunken gewesen, das er nicht mehr weiter gegangen war? Eilig setzte er einen Fuß vor den anderen, um Sasuke zu erreichen. Bei diesen angekommen, legte der Schwarzhaarige seinen Arm um den Kleinen, damit er diesen mitziehen konnte. Zwar wusste Sasuke nicht genau, worüber Naruto nachdachte, doch wollte er nun auch nicht fragen.
 

Als Sasuke die Tür öffnete, lauschte er verwirrt. Leise Musik drang an sein Ohr und ein Summen. Ein Summen? Verwirrt schüttelte er den Kopf, sah seinen Kleinen an und deutete an, dass dieser bloß leise sein sollte. Naruto zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. Als er jedoch ebenfalls leise Musik hörte und ein ebenso leises Summen, nickte er stumm. Beide Jungen traten sehr leise ein, schlossen auch leise die Tür. Die Musik und das Summen schienen aus dem Wohnzimmer zu kommen. Da Niemand, außer Itachi zu Hause war, musste dieser es sein. Doch drängte sich beiden die Frage auf, was diese plötzliche Wendung bedeutete. War Itachi vielleicht Krank? Hatte er sich wohlmöglich etwas eingefangen? Bei der Kälte, die draußen herrschte, wäre es kein Wunder.
 

Schnell zogen sie sich Schuhe, wie auch Jacke aus, wollten beide nun wissen, was Itachi im Wohnzimmer machte. Dass das Summen von diesen kam, konnten beide heraushören, war dieser Gedanke jedoch viel zu seltsam. Sasuke schritt voran, dicht gefolgt von Naruto, welcher seinen Brief, das kleine Fläschen und die Kekse in seiner Hand hielt.
 

Kaum hatten sie das Wohnzimmer erreicht, spähten sie hinein, sahen den Älteren auf der Couch sitzen. Itachi hatte seine Augen geschlossen, summte ein Lied mit, welches aus dem kleinen Radio zu hören war. Scheinbar kannte der Ältere dieses Lied und mochte es scheinbar auch noch.
 

„Was macht dein Bruder da? Er summt? Er ist Krank, nicht wahr?“ wisperte Naruto seinen Liebsten ins Ohr, denn er konnte das einfach nicht glauben. Itachi und Summen. Nein, das war einfach ein dämlicher Traum, den er gerade hatte. Als Sasuke jedoch den Kopf schüttelte, wusste er ehrlich gesagt nicht, was nun wahr, oder falsch war.
 

„Das hat er früher oft gemacht, meistens, wenn ich traurig war, oder nicht schlafen konnte. Er war immer an mein Bett gesessen und hat mir irgendeine Melodie vorgesummt und es hat jedes Mal geholfen“ erklärte der junge Uchiha ebenso leise und starrte seinen großen Bruder weiterhin an, wie dieser entspannt auf der Couch saß. Nun war er sich sicher, das Itachi das Haus nicht einmal verlassen hatte. Scheinbar hatte er einfach nur mal einen ruhigen Tag gebraucht.
 

Naruto lächelte und trat nun ins Wohnzimmer ein, um sich zu erkennen zu geben. Er wollte nämlich nicht den ganzen Tag neben dem Wohnzimmer hocken, nur weil Itachi seine Ruhe wollte, oder was auch immer. Leise legte er die Kekse auf den Tisch ab und schritt hinüber zur Kommode, auf welchen die Fotos standen. Neben das seiner Eltern, legte er den Brief und das kleine Fläschen ab. Naruto konnte von sich behaupten, das er wirklich zufrieden war. Er hatte einen Freund, viele Freunde und der Bruder seines Freundes akzeptierte ihn so, wie er nun mal war. Gut, es gab hier und da kleine Streits, aber mittlerweile ging es eigentlich.
 

„Und? Wie war euer Tag?“ ertönte schon die dunkle Stimme Itachi’s. Die Musik wurde ausgeschaltet und Stille kehrte ein. Zu still, fand Naruto, welcher sich nun zu Itachi drehte, ein warmes Lächeln auflegte. „Schön. Sasuke und ich waren Bowlen“. Ein Nicken kam zur Antwort, ehe der Ältere seinen Kopf drehte und seinen kleinen Bruder im Türrahmen erblickte. Auch dieser lächelte ihn warm an, scheinbar hatten die beiden gute Laune.
 

Sasuke trat nun auch ganz ein und warf einen Blick zur Uhr. Wenn er ehrlich war, hätte er am liebsten die Zeit vorgespult, denn seine Ungeduld vermehrte sich immer mehr. Er wollte wissen, wie Naruto sein Geschenk fand, aber für die Bescherung war es leider noch zu früh. Und Sakura? Diese kam erst in einer Stunde, so hatte sie es jedenfalls versprochen. Nun, immerhin etwas und wenn er nach dieser Stunde nicht mehr warten konnte, würde er einfach das Geschenk überreichen.
 

Itachi seufzte tief, fand er diese aufkommende Stille irgendwie eigenartig. Seit der Kleine hier wohnte, war es immer irgendwie laut und mittlerweile hatten sich auch seine Ohren dran gewöhnt. Ob es Sasuke auch so erging? Wirkte ihr eigenes Haus so Still, wenn der Blonde nicht da war? Nun, im Moment war dieser zwar da, doch schwieg Naruto und Itachi hätte gern gewusst, warum er dieses Schweigen ertragen musste. Fragen würde er jedoch nicht, das kam nicht in Frage.
 

„Können wir nicht jetzt schon die Geschenke auspacken?“ durchbrach der Kleine das Schweigen, sah er nun zum fünften Mal zur Uhr, welche nur einige Minuten später anzeigte, als zuvor. Diese Stille und dieses Warten machte ihn einfach irre. Wenn es nach ihm ginge, würde die Bescherung jetzt schon stattfinden, doch wusste er, dass er wenigstens noch auf Sakura warten musste. Wo ihn gerade Sakura einfiel, warf er einen schnellen Blick zu Itachi, welcher seinen Blick erstaunlicherweise erwiderte.
 

„Mir ist es egal. Für mich ist das ein Abend, wie jeder andere auch“ zuckte der Ältere mit den Schultern. So war es nun mal für ihn und würde es auch immer sein. Als seine Familie damals noch gelebt hatte, war es natürlich anders gewesen, doch jetzt? Er hatte nur noch seinen Bruder und diese kleine Nervensäge, welche ihn die ganze Zeit schon musterte. Itachi verengte seine Augen, fand er diese Situation wieder mal total bescheuert. Wieso glotzte der Kleine so? Was war diesmal wieder nicht in Ordnung?
 

Sasuke zuckte ebenfalls mit den Schultern, war es ihm doch auch irgendwo gleich, wann sie ihre Geschenke auspackten. Nun, auf Sakura mussten sie jedoch noch warten und auch ihm fiel ein, dass da noch etwas Wichtiges zu klären war. Sah Naruto Itachi deshalb so an? Ja, das musste es sein. Bevor die Situation eskalieren konnte, ging er dazwischen, erhob beschwichtigend seine Hände.
 

„Itachi, ich habe Sakura eingeladen. Also, sie kommt in einer Stunde her und dann können wir meinetwegen unsere Geschenke auspacken“. Sofort verdunkelte sich Itachi’s Gesicht, ehe er aufstand und er aus dem Wohnzimmer ging. Sasuke sah, wie dessen Sharingan sich in dessen Augen befand. Scheinbar aktivierte Itachi das schon automatisch, wenn dieser wütend auf etwas war. Seufzend setzte er sich auf die Couch, winkte Naruto zu sich, welcher sich ebenfalls sofort setzte, sich jedoch beim Schwarzhaarigen ankuschelte.
 

„Jetzt ist er wütend“ murmelte Naruto, doch war es ihm egal. Sollte Itachi doch den Beleidigten spielen und sich verkrümeln. Später, wenn Sakura da war, würde der Ältere sowieso kommen, das sagte ihm sein Gefühl. Sasuke nickte abwesend, fragte er sich nun wieder, warum Itachi so eine Show abzog. So schlimm war es nun auch wieder nicht, oder doch? War vielleicht doch mehr passiert, als Itachi eigentlich erzählt hatte?
 

Einige Minuten vergingen und das ständige Ticken der Uhr machte beide bescheuert. So Still war es lange nicht mehr gewesen und dieses Warten erst. Schon lange waren beide nicht mehr in solch einer Situation gewesen. „Sasuke?“ wisperte Naruto. Ein Lächeln zierte seine Lippen, ehe er sich etwas aufsetzte und seinen Liebsten ansah.
 

Dieser zog Naruto noch dichter zu sich, sah diesen fragend an. „Küss mich“ kam es wieder geflüstert, ehe sich ein leichter Rotschimmer auf den Wangen des jungen Uchiha’s bildete, als er die Worte verstand. Was sollte das denn werden? Das klang schon fast nach einer Aufforderung.
 

„Küss du mich doch“ entgegnete Sasuke, lächelte nun ebenfalls, ehe sich samtweiche Lippen auf seine befanden. Gut, so konnten sie sich die Zeit vertreiben. Eine süße Überbrückung für das lange Warten, so fand der Schwarzhaarige. Aus einem leichten Kuss wurde jedoch ein heißes Zungenspiel, welches der Blonde vertiefte. Bestimmend drückte er seinen Liebsten zurück, setzte sich auf dessen Schos und öffnete dessen Kimono etwas. Sofort machten sich seine Hände auf Wanderschaft, erkundete er die weiche Haut des Schwarzhaarigen, welche sich unter seinen Fingern so schön anfühlte.
 

„Naruto… Nicht hier, nicht jetzt…“ schaffte es der Schwarzhaarige zu sagen, doch wurden seine Lippen wieder versiegelt. Nein, Naruto sollte wenigstens bis heute Nacht damit warten, auch wenn er sich gerade total angetan fühlte und sich gerne diesen Berührungen hingab. Eines musste man den Kleinen lassen. Er lernte schnell und wusste, welche Knöpfe er bei Sasuke drücken musste.
 

„Mh… Komm schon, Sasuke“ bettelte Naruto fast, doch wurde er bei der Schulter ergriffen und bestimmend festgehalten. Zwei schwarze Augen sahen in seine, duldeten keinen Widerspruch. „Später, mein Kleiner“ setzte der Schwarzhaarige noch nach. Es fiel ihm schwer, es zu verschieben, aber bald würde Sakura herkommen und Itachi war nicht weit entfernt. Sie konnten unmöglich hier im Wohnzimmer fortfahren, auch wenn er mit Naruto hoch ins Zimmer gehen konnte. Nein, dafür reichte einfach nicht die Zeit, denn er wollte, dass es schon etwas Besonderes wurde. Nicht mit Hektik, sondern ganz entspannt.
 

Ein trauriges Nicken kam ihm entgegen, doch wollte er nicht, dass sein Kleiner traurig war. „Hey, das hat nichts damit zutun, das ich keine Lust habe… Es ist nur… Itachi ist nur zwei Räume weiter und selbst wenn wir hoch gehen würden, so würde es total hektisch werden, weil Sakura gleich kommt. Du willst mir doch nicht Weh tun, oder?“ sprach der Schwarzhaarige sanft, fand er diese Worte angemessen. Hastig verneinte Naruto dies, hatte er daran im Moment nicht gedacht. Sasuke hatte Recht. Heute Nacht hatte er alle Zeit der Welt und diese würde er nutzen.
 

Sasuke legte ein zufriedenes Lächeln auf, während er seinen Kimono wieder schloss. Als er Naruto’s Gesicht gesehen hatte, war er sich sicher, das dieser nun verstanden hatte. Dennoch drückte ihn etwas und das gefiel ihm gar nicht. Zudem kam, dass der Kleine auf seinen Schos saß. Aus wehleidigen Augen sah er seinen Naruto an, fand er nun nicht gerade Gefallen daran, mit einer Beule hier zu sitzen. Und das nur, weil Naruto ihn ein wenig stimuliert hatte. Wo war nur seine Beherrschung? Und wo er gerade den Kleinen so musterte, entdeckte er auch dessen Erhebung, die sich in dessen Hose befand.
 

Naruto wollte gerade von Sasuke’s Schos steigen, als eben dieser ihn davon abhielt, ihn festhielt. Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er seinen Sasuke, verstand er nun nicht, warum er sitzen bleiben sollte. Er wollte sich wieder vernünftig hinsetzen, um sich zu beruhigen. „Sasuke, was…“ setzte er an, wurde aber von einem leisen Stöhnen unterbrochen. Der Blonde schluckte hörbar, hatte er sich wohl falsch bewegt, was dieses Stöhnen abverlangt hatte.
 

„Bleib… Bleib sitzen und… Ah ja, Naruto, nimm mich, tu alles, was du willst“. Jegliche Beherrschung, die Sasuke eben noch gehabt hatte, war nun verschwunden. Nur dieses schöne Gefühl blieb. Nur diese eine Bewegung hatte alles Denken in ihm ausgeschaltet. In der hintersten Ecke seines Bewusstseins wusste er, das es nun nicht angebracht war, es hier zu tun, aber es war ihm egal. Dieser Druck, dieses Verlangen. Alles war nun egal, nur sein Kleiner zählte.
 

„Solche Worte von meinen kleinen Bruder zu hören ist schon seltsam, das muss ich zugeben. Wenn ihr schon so offen sprecht, nehme ich an, das der Kleine es dir immer besorgt?“. Ruckartig fuhren Naruto und Sasuke auseinander. Der Blonde landete auf den Boden, brachte nur ein leises „Aua“ zustande, ehe er aufblickte. Da stand wirklich Itachi und grinste bis über beide Ohren. Hatte er die ganze Zeit dort gestanden und ihnen zugesehen? „Dieser… Wie kann er nur? Und dann fragt er auch noch solche Sachen?“ knurrte Naruto innerlich, stand nun wieder auf und stellte sich Itachi gegenüber.
 

Mit verschränkten Armen stand er nun da, sah den Älteren wütend an. Noch Nie war ihm so jemand untergekommen und er fand, das Itachi zu weit damit ging. Was ging diesem denn die Privatsphäre von Sasuke und ihm an? Gar nichts. „Wie lange stehst du schon da?“ ertönte Sasuke’s Stimme, welcher sich nun endlich wieder gefasst hatte. Er hatte sich einfach nur erschrocken, weil sein Bruder immer so plötzlich auftauchte. Nun, dessen Frage würde er sicherlich nicht beantworten, auch wenn er bis jetzt immer der Führende gewesen war. Es ging seinen Bruder einfach nichts an.
 

„Lange genug. Ich muss schon sagen, für euer Alter wisst ihr schon erstaunlich viel. Ich habe damals nicht mal im Traum an so was gedacht. Mit meiner damaligen Freundin habe ich mich nur geküsst, aber weiter gehen? Nein, das fand ich dann doch noch etwas zu früh“. Naruto begann zu Grinsen. Jedoch wich das Grinsen schnell, da ihm eine Sache klar wurde. Mit dieser Aussage, hatte Itachi etwas Wichtiges von sich preisgegeben.
 

Es dauerte nicht lange, bis Naruto in schallendes Gelächter ausbrach. Innerlich wusste er, dass er nicht Lachen durfte, doch war es ihm gerade herzlich egal, ob er mit seinem Lachen jemanden verletzte, oder nicht. Sasuke und Itachi sahen ihn nur verständnislos an, verstanden sie nun nicht dieses Gelächter.
 

„Heißt das, das du noch Jungfrau bist?“. Und wieder verfiel Naruto seinem Gelächter. Lange lachte er jedoch nicht, da er hart gegen die nächste Wand gepresst wurde, er fast keine Luft mehr bekam. „Und wenn es so wäre? Hast du ein Problem damit? Ist das etwa so lustig, das du mich dafür auslachen müsstest? Ich toleriere dich als den Freund meines Bruders, ich bin bereit, dich zu schützen, wenn es darauf ankommt und ich akzeptiere dich als Familienmitglied. Aber solltest du es noch einmal wagen, dich über mich lustig zu machen, zögere ich nicht, dich zu töten“.
 

Sasuke war bereits aufgestanden, da er nun auch begriffen hatte, weswegen Naruto gelacht hatte, fand er es allerdings seltsam, dass gerade dieser so gelacht hatte. Ob Sasuke auf den Kleinen abfärbte? Möglich wäre es, aber die Worte Itachi’s sollte sich Naruto gut einprägen, denn nicht immer war Sasuke da, um seinen Kleinen in Schutz zu nehmen. Klar, Naruto hatte es sicherlich nicht so gemeint, doch war Itachi ziemlich leicht reizbar.
 

„Lass mich los, ich kriege keine Luft mehr“ japste der Blonde, konnte er kaum noch Atmen, sowie ihn Itachi festhielt. Okay, vielleicht hatte er es mit seinem Gelächter übertrieben, aber wer konnte ahnen, dass der Ältere gleich so ausrasten würde? Der Griff um seinen Hals lockerte sich milde, doch ließ Itachi ihn noch nicht los. Er war einfach nur wütend darüber und er meinte seine Worte, wie er sie eben gesagt hatte, ernst. Noch ein falsches Wort und er würde sich vergessen. Ob sein kleiner Bruder es nun dann wollte, oder nicht. Es wäre ihm dann herzlich egal.
 

„Itachi, es reicht“ ertönte Sasuke’s Stimme, welcher sich nun den Zweien näherte. Naruto japste noch immer, hustete ein paar Mal, ehe er an der Wand hinabrutschte. Rasch rieb er sich seinen Hals, denn dieser tat ihm nun Weh. Itachi hatte wirklich fest zugedrückt und er hatte schon ein wenig Angst bekommen. Eines schwor er sich. Er würde Itachi Nie mehr auslachen, jedenfalls nicht auf solcher Art und Weise. Immerhin wollte Naruto noch ein Weilchen leben.
 

Der Ältere wandte sich ab und in diesem Moment klingelte es auch an der Tür. Da Itachi eh das Zimmer verlassen wollte, ging er gleich zur Haustür, öffnete diese und sah in zwei grüne Augen, welche funkelten. Sakura war nun da, doch das änderte an seiner Laune nichts. Wortlos machte er eine Handbewegung, deutete damit an, dass die Kleine eintreten solle. Kaum hatte sie dies getan, wandte sich der Ältere auch schon um und steuerte sein Zimmer an. Sollten die Kinder doch alleine den Abend verbringen. Er hatte dazu nun wirklich keine Lust mehr.
 

„Itachi?“ fragte Sakura bedrückt, hatte sie eben den genervten, wenn nicht sogar wütenden Gesichtsausdruck des Älteren bemerkt. Irgendetwas musste passiert sein, doch wagte sie es nicht, ihn nun darauf anzusprechen. Vielleicht später, oder sie würde gleich einfach mal ihre Teammitglieder befragen. Rasch zog sie sich Schuhe und Jacke aus, ehe sie mit ihrer kleinen Tasche, in welcher sich das Geschenk von Itachi befand, auf den Weg ins Wohnzimmer machte.
 

Dort angekommen fand sie Naruto an der Wand lehnend, leicht hustend und sich den Hals reibend vor. Davor kniete Sasuke, welcher Naruto wohl beruhigen wollte. Okay, hier war definitiv etwas vorgefallen und ihre Neugier wuchs von Sekunde zur Sekunde. „Hallo“ lächelte sie und trat ins Wohnzimmer und setzte sich sofort auf die Couch. Plätzchen standen auf dem Tisch und einige Getränke waren bereit gestellt. Scheinbar hatte Sasuke, oder auch Itachi, für alles gesorgt, damit sie einen schönen Abend genießen konnten.
 

„Hallo“ kam es zeitgleich von Naruto und Sasuke, wobei sich der Blonde endlich erhob und zur Couch trottete. Sasuke tat es ihm gleich, jedoch dachte er über seinen großen Bruder nach. Das sich Naruto für sein Verhalten entschuldigen musste, wusste er, aber ob der Kleine das auch tun würde? Das war eine Frage, die schwierig war, zu beantworten.
 

„Mein Hals… Dieser Blödmann… Dabei war das doch gar nicht so gemeint“ maulte der Kleine und trank einen Schluck von seinem Orangensaft, welchen Sasuke ihm gab. In einem Zug leerte er das Glas und stellte es zurück auf den Tisch. „Nun ja…“ begann der Schwarzhaarige, erinnerte er sich an die Szene, in welcher er den Kleinen auch belächelt hatte. Gut, Naruto war nicht auf ihn losgegangen, doch war dieser sehr verletzt gewesen. Vielleicht fühlte sich Itachi auch verletzt, oder einfach nur verarscht? Sasuke wusste es nicht, fuhr aber fort. „Du solltest dich bei ihm entschuldigen, denn ich habe mich damals auch für meine Dreistigkeit entschuldigt. Zwar glaube ich nicht, dass sich mein Bruder verletzt fühlt, aber sicherlich verarscht. Geh zu ihm, okay?“.
 

Der Blonde nickte bedrückt, denn er erinnerte sich genau daran, wie Sasuke angegeben hatte. Ja, es hatte ihn verletzt und Sasuke hatte sich dann auch für seine Angeberei entschuldigt. Sein Liebster hatte Recht. Wieso hatte er auch gelacht? Im Nachhinein war es ihm irgendwie unangenehm, überhaupt gelacht zu haben, denn nicht mal Sasuke hatte ihn so ausgelacht, sondern nur gegrinst.
 

Schwerfällig stand Naruto auf und verließ das Wohnzimmer. So ließ er Sakura und Sasuke zurück, wobei die Rosahaarige noch immer nicht wusste, was denn so schlimmes vorgefallen war. Okay, sie hatte verstanden, das Naruto sich scheinbar mit Itachi gestritten hatte, aber warum, das wusste sie nicht. Vielleicht war es auch kein Streit gewesen, sondern etwas ganz anderes. Doch der Schwarzhaarige sah nicht so aus, als wolle er ihr erklären, worum es ging, denn dieser stellte schon die Geschenke auf den Tisch und grinste.
 

Einige Minuten vergingen und man hörte laute Stimmen, die scheinbar aus Itachi’s Zimmer stammten. Sakura machte sich nun doch erhebliche Sorgen, hatte sie doch gehofft, das dieser Abend, dieser heilige Abend schön werden würde. Seufzend wandte sie sich an Sasuke, welcher neben ihr saß. „Sasuke…“ begann sie, wurde aber sofort unterbrochen. „Keine Sorge, mein Bruder kriegt sich schon wieder ein. Du magst ihn sehr, nicht wahr?“. Sakura wurde Rot um die Nasenspitze, wandte ihr Gesicht wieder ab und fummelte sich an ihren Rockzipfel herum, welchen sie anhatte. Überhaupt fand Sasuke, das sich seine Teamkollegin zu Recht gemacht hatte. Er wusste auch, warum sie das tat. Allein für seinen Bruder, das stand für ihm fest.
 

Sakura trug einen Rollkragenpulli, ganz in Weiß, was sehr untypisch für sie war und doch stand es ihr. Dazu einen schwarzen Rock, der bis zu ihren Knien ging. Dazu noch schöne, schwarze Stiefel. Alles im allem fand Sasuke, das Sakura sich öfter so Kleiden sollte. Vielleicht tat sie dies auch, wenn Itachi dazu etwas sagen würde.
 

Keine Sekunde später, trat zuerst Naruto ins Wohnzimmer. Dann kam auch Itachi dazu, sichtlich genervt, das konnte Sasuke sehen. Als ihm jedoch Sakura ins Auge fiel, musterte er sie erstmal gründlich. Die Rosahaarige bemerkte den prüfenden Blick Itachi’s und senkte ihren Kopf, um ihre aufkommende Röte zu verstecken. Was ihr heimlicher Geliebter wohl dachte? Wieso sagte er denn nichts? Er starrte sie nur unentwegt an, ohne einen Ton zu sagen. Nervös biss sich Sakura auf die Unterlippe, ehe sich der Ältere neben ihr niederließ.
 

Nun saßen alle Vier da, schwiegen in den stillen Raum hinein. Keiner sagte etwas, denn jeder hing seinen Gedanken nach. Sasuke wurde es mit der Zeit zu Bunt und so schaltete er das Radio ein, aus welchen weihnachtliche Lieder erklangen. Endlich war diese Stille fort.
 

„Sakura, du hast dich aber Schick gemacht“ lächelte Naruto, dem nun auch auffiel, wie Hübsch sich Sakura angezogen hatte. Die Rosahaarige lächelte verlegen. „Danke, du siehst aber auch Schick aus“ gab sie zurück, fand sie diese Kleidung, welche Naruto trug zwar ungewöhnlich, da sie ihn nur in seiner orangefarbenen Kleidung kannte, doch stand ihm dieser schwarze Zweiteiler, wo auf der linken Seite einige, rote Blüten drauf gestickt waren.
 

Itachi schluckte lautlos, wollte er eigentlich auch etwas dazu sagen, doch schaffte er es nicht. Hatte er nicht den Mut dazu? Oder lag es daran, dass sein Bruder und diese Nervensäge mit im Raum saßen? Er wusste es nicht genau, spürte nur, wie sich sein Puls beschleunigte, als er nochmals in Sakura’s Richtung blickte. Sie war so schön angezogen, dass es fast schon Verboten werden musste, fand er jedenfalls.
 

„Wollen wir unsere Geschenke auspacken?“ fragte der junge Uchiha, starrte zur Uhr, die nun 18 Uhr anzeigte. Eigentlich hatten sie nun wirklich genug gewartet und seine innere Ungeduld drohte schon fast zu platzen. Er wollte nun endlich wissen, wie Naruto sein Geschenk fand. Ein Nicken aller ließ ihn aufatmen. Endlich, so dachte er sich und griff nach einen der Geschenke und überreichte es seinen Kleinen, welcher es dankbar annahm.
 

Sakura und Itachi brauchten ihre Geschenke nicht mehr zu tauschen und so saß nun jeder da und begutachtete sein Geschenk, welches keiner traute, auszupacken. Schließlich machte Naruto den Anfang und riss mehr, oder weniger, die kleine Verpackung auf und warf diese auf den Tisch. Zum Vorschein kam eine kleine Schatulle und er sah skeptisch seinen Liebsten an, welcher ihn anlächelte. Er öffnete die Schatulle und ein Medaillon, welches an einer Kette hing, kam zum Vorschein. Strahlend blaue Augen funkelten glücklich, ehe er die Kette herausnahm und das Medaillon öffnete. Ein kleines Bild war darin, welches seinen Liebsten zeigte.
 

Sasuke war gespannt und erhoffte sich, das sich der Kleine darüber freute. So war er immer bei den Kleinen, auch wenn sie mal nicht zusammen waren. Als Naruto ihn ansah, mit diesen glücklichen Blick, seufzte er leichtert aus, da sein Geschenk wohl die Wirkung nicht verfehlt hatte. „Danke Sasuke, das ist wirklich süß“ grinste der Blonde, lachte im nächsten Moment los und kratzte sich am Kopf. Die Aufmerksamkeit aller lag nun auf ihm, doch das störte den Kleinen nicht. Er lachte einfach nur, weil die Situation zu komisch erschien.
 

„Mach dein Geschenk auf, Sasuke“ schaffte er es zwischen seinen Lachen zu sagen. Der Schwarzhaarige fühlte sich nun ebenfalls verarscht, doch tat er, wie ihm geheißen. Auch er hielt sich nicht lange mit dem Geschenkpapier auf und riss es achtlos herunter. Fragend zog er eine Augenbraue hoch, als er nun eine Schatulle in der Hand hielt. Einen prüfenden Blick warf er seinen Kleinen zu, welcher sich langsam wieder beruhigte und gespannt zu ihm blickte.
 

Sehr langsam öffnete er die Schatulle und hätte beinahe gelacht, als er das Medaillon im Inneren erblickte. „Deswegen lachst du also? Wir sind uns wirklich sehr ähnlich, Naruto…“. Sasuke unterbrach sich kurz, holte das Medaillon heraus und öffnete es. Ein Bild von seinen Kleinen war darin und nun huschte ihm doch ein leises Lachen über die Lippen.
 

„Kleiner… Komm mal her“ ertönte seine Stimme wieder. Er nahm Naruto das Medaillon ab und gab ihn seines. Gemeinsam legten sie den jeweils anderen das geschenkte Medaillon an und begutachteten sich. Beide waren in diesem Moment sehr Glücklich und Sasuke rang mit sich, den Kleinen nicht zu sehr an sich zu drücken.
 

Sakura lächelte über dieses Bild, wandte sich nun aber wieder ihrem Geschenk zu. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie fragte sich wirklich, was sich in ihrer Schatulle befand. Itachi hatte es ihr ja einfach ohne Geschenkpapier gegeben und sie war der Versuchung oft nahe gewesen, einen Blick zu riskieren. Doch hatte sie sich zusammenreißen können und nun konnte sie einfach nicht mehr warten.
 

Ihre Hände zitterten stark und sie fragte sich, ob dies von der Anspannung kam. Im Augenwinkel konnte sie sehen, dass sie die ganze Aufmerksamkeit der anderen auf sich hatte und das machte sie nur noch nervöser. Ganz langsam öffnete sie die Schatulle und ließ diese abrupt fallen. „Tschuldigung“ meinte Sakura verlegen und bückte sich hinab, um die Schatulle wieder aufzuheben.
 

Naruto und Sasuke hatten einen Blick erhaschen können und kicherten leise für sich. Ohrringe. Deutlich hatten sie Ohrringe sehen können und scheinbar war Sakura so aufgeregt, das sie ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte. Itachi grinste in sich hinein, als er das verlegende Gesicht der Kleinen beobachtete. Sie hatte sich tatsächlich erschrocken, doch nun zeigte sich ein warmes Lächeln auf ihren Lippen, als sie die Ohrringe nochmals betrachtete. Sie waren verschnörkelt und in der Mitte konnte man einen rosafarbenen Stein erkennen. Diese Ohrringe passten zu Sakura, so fanden die beiden Jungs.
 

„Danke…“ kam es leise von Sakura, die wieder eine deutliche Röte im Gesicht bekommen hatte. Itachi nickte ihr zu und wandte sich dem Geschenk zu, welches er von Sakura bekommen hatte. Auch er riss es einfach auf und fand ein Kunai darin, mit seinen Initialen. Lange betrachtete er dieses schöne Stück, denn es war kein gewöhnlicher Kunai. Er war schwerer und hatte zackige Ecken an den Seiten. Diesen würde er nicht für den Kampf nutzen, sondern stets bei sich tragen, als eine Art Glücksbringer.
 

„Danke Sakura“. Leise sprach er diese Worte, ehe er sich etwas zu ihr beugte und sanft seine Lippen auf die Wange der Rosahaarigen legte. Diese fühlte sich nun stark beobachtet und sie spürte, wie ihr Gesicht noch röter wurde.
 

Sasuke und Naruto nickten sich zu, ehe sie die restlichen Geschenke auspackten. Naruto bekam von Sakura eine neue Ninjaausrüstung, da er sich des Öfteren beschwert hatte, dass seine Alte total unvollständig sei. Er freute sich darüber und nun hatte er nur noch ein Geschenk vor sich, welches wohl von Itachi war. Von wem denn auch sonst?
 

In Windeseile riss er das Papier auf und erschrak. „Ähm…“ stammelte er und begutachtete das Etwas, was er nicht mal definieren konnte. Was war das denn? Sasuke begann zu Lachen, während Sakura ihr Gesicht in den Händen vergrub. Zu verlegen war sie einfach und kuschelte sich unbewusst an den Älteren an, welcher dagegen allerdings nichts tat. Im Gegenteil, er legte einen Arm um Sakura, während er amüsiert in das geschockte Gesicht des Kleinen sah.
 

„Ähm… Tut mir ja Leid, aber was ist das?“ wollte Naruto wissen, sah den sich totlachenden Sasuke an und verengte die Augen. Warum lachte dieser denn so? Lachte er etwa über ihn? Das war ja wohl die Höhe. Gerade wollte er seinem Liebsten die Meinung sagen, als der Ältere anfing zu Sprechen. „Schon mal was von Sexspielzeug gehört? Ich dachte, das passt schon gut zu dir. Wenn Sasuke mal nicht da ist, dann mach doch Gebrauch davon“. Sakura versteckte ihr Gesicht mehr und mehr. Also wirklich, so dachte sie sich. „Die Uchiha’s… Oh man, die sind ja pervers“.
 

„Hä?“ kam es nur nicht verstehend von Naruto. Okay, Sexspielzeug hatte er schon verstanden, aber was sollte er denn mit diesem Ding, wo er nicht mal genau wusste, was das eigentlich war? „Das ist ein Dildo, Naruto. Eigentlich besitzen so was Frauen, aber… Komm mal näher“. Sasuke hatte nun genug gelacht und wollte den Kleinen aufklären, da dieser so etwas wohl nicht kannte. Leise flüsterte er ihm zu, wofür man so etwas gebrauchte.
 

Tief Rot im Gesicht hastete der Kleine aus dem Zimmer, ließ alles stehen und liegen. Das war mehr, als nur peinlich. Wie kam Itachi denn nur dazu, ihn so etwas zu schenken? Als wenn er es nötig hatte. Er hatte doch Sasuke, oder reichte das nicht? Außerdem war er kein Mädchen, oder eine Frau.
 

Sasuke grinste schelmisch und packte nun seine beiden Geschenke aus. Von Sakura bekam er ein Tuch, auf welchen sein Familienwappen gestickt war. Dieses konnte man entweder als Halstuch, oder auch Taschentuch benutzen. Nickend dankte er ihr und öffnete nun das Geschenk von Itachi. „Wehe, du schenkst mir auch so etwas“ warnte er seinen Bruder noch, welcher jedoch nur ein freches Grinsen übrig hatte.
 

Zum Vorschein kamen Handschellen, mit rosafarbenem Fell. „Zwar nicht gerade meine Farbe, aber…“. Ein perverses Grinsen schlich sich auf seine Lippen, ehe er seinen Bruder anvisierte. „Damit kann ich Naruto in den Wahnsinn treiben“ beendete Sasuke seinen Satz und spielte mit den Handschellen herum.
 

Sakura öffnete nun das Geschenk von Naruto und Sasuke, wie dieser es gesagt hatte und lächelte. Pralinen. Sie liebte Pralinen und öffnete auch sogleich die Schachtel, um sich eines dieser süßen Schokoladenstückchen zu nehmen. Genüsslich ließ sie es auf ihrer Zunge zergehen, gab ein leises „Mh…“ von sich, was nur ihr Wohlbefinden unterstrich.
 

Nun gab es nur noch ein Geschenk, welches auf den Tisch lag. Es war für Itachi, von seinen kleinen Bruder und Naruto. Auch diesmal wurde das Papier einfach beiseite gerissen, ehe ein kleines Buch zum Vorschein kam. Sakura beäugte dies genauer und lächelte. In diesem Buch standen viele Jutsus drin, die nur herausragende Ninja’s lernen konnten. Sie wusste genau, das Itachi ein sehr guter Shinobi war und das dieser sicherlich noch einiges Lernen konnte.
 

„Danke“. Sasuke nickte stumm, stand auf und wollte den Kleinen suchen, welcher sich in die Küche verkrümelt hatte. Im Türrahmen blieb er stehen und besah sich Naruto, welcher seine Arme auf den Tisch verschränkt hatte und seinen Kopf darauf bettete. „Hey… Itachi wollte dich nicht ärgern und das weißt du genau. Komm wieder mit rüber, mein Kleiner”. Der Blonde hob seinen Kopf und sah nun, dass sein Liebster schon neben ihm saß, ihn lächelnd ansah.
 

„Fröhliche Weihnachten, Sasuke. Ich Liebe dich“ hauchte er leise und warf sich den Schwarzhaarigen in die Arme. Zwar war es ein seltsames Weihnachtsfest, doch war Naruto Glücklich, dieses Fest mit Sasuke verbringen zu dürfen. Sasuke lächelte noch immer, war er ebenfalls Glücklich, den Kleinen zu haben. „Dir auch fröhliche Weihnachten…“ setzte er an, wollte zwar noch etwas sagen, doch wurden ihm seine Lippen versperrt. Genüsslich schloss er seine Augen, genoss er diesen Kuss zu sehr, als das er ihn nun unterbrechen wollte.
 

Beide waren sich sicher, dass sie eine schöne Zukunft zusammen haben würden, doch genauso viele Gefahren gab es sicherlich noch zu bestehen. Doch das kümmerte sie im Moment nicht. Dazu konnten sie sich Gedanken machen, wenn es dann soweit war. Jetzt zählten nur dieser Augenblick, diese Zweisamkeit und diese junge Liebe, die von Tag zu Tag wuchs.



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Kommentare zu dieser Fanfic (395)
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Von:  jyorie
2014-04-10T10:08:47+00:00 10.04.2014 12:08
Hey ก็็็็็็็็็็็็็ʕ•͡ᴥ•ʔ ก้้้้้้้้้้้

*grinst* ja ein ungewöhnliches Bild, das Itachi zuhause sitzt und
summt, aber wenn er das früher schon getan hat, ist das wohl
einer der Zahlreichen kleinen Schritte, die er braucht um wieder
so zu werden wie er mal war. (Gab es eigentlich noch etwas mit
dem „Nukenin“-Status, oder hat sich das alles geklärt, weil er war
ja dann direkt bei Sasuke untergekommen und konnte sich auch
frei im Dorf bewegen)

Ob Itachi das wirklich nicht weiß, das Sasuke bisher immer oben
war? ... hm okay, wenn man sich das Geschenk für Naruto ansieht,
weiß er das. ... also werden sich die beiden wohl wirklich noch einige
Zeit kabbeln, wobei ich sagen muss, das das was Naruto gesagt hat
darüber das Itachi noch nicht hat, doch auch schon etwas viel war,
mancher ist da eben empfindlich, vorallem, wenn Naruto und sein
kleiner Bruder das so offen vor seiner Nase „zelebrieren“.

Sasukes Geschenk mit dem Medalion war eine gute Idee, vorallem
weil Naruto diese Idee auch hatte^^

hi hi und Itachi und Sakura haben wohl auch etwas miteinander^^


Hat mir gefallen die FF. ... hammer das du bei deiner ersten FF schon
so eine lange Geschichte getippt hast.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-04-10T09:58:59+00:00 10.04.2014 11:58
Hey (,,◕⋏◕,,)

das war eine Ursüße Überraschung, das Sasuke das mit dem Bowling
versprochen hatte ist mir fast schon entfallen gewesen, daher find ich
es noch schöner, das es nochmal aufgegriffen wurde und so eine sache
die man sich mal gewünscht hat und die einem dann unversehen erfüllt
wird ist einfach nur ganz toll und zeigt auch wie sehr der andere sich Gedanken
macht und an Naruto hängt. – SCHÖN :)

*schmunzelt* ist Sasuke etwas wehleidig? *ggg* nein - ist klar, das er sich
wünscht, dass Naruto mit ihm auch ebenso vorsichtig ist, wie es Sasuke vorher
bei ihm war. Bei Männern ist das ja nicht ganz so einfach^^ ... ich fand es
knuffig, das Naruto immer noch so verlegen dabei ist, aber auch, das so
kurze Zeit nach dem ersten mal er schon den Wunsch verspürt das doch auch
mal selbst zu erleben, wenn er oben ist (Darin spiegelt sich auch der FF Titel
wieder, Rivalen und Liebe^^)

und Gaaras Sandgeschenk war auch lieb. Was mich dann auch immer neugieriger
macht, was Sasuke den wohl für ein Geschenk hat, wenn er immer meint es kommt
von Herzen kommt und er angst hat, es würde Naruto nicht gefallen ... ist es etwas
immaterielles? Bei einem Kind hätte ich getippt auf etwas selbst gebasteltes? Bei Sasuke
besteht aber noch die Möglichkeit, das es etwas teures ist, das es ja die letzte
Zeit wegen dem Geld und dem was Naruto nicht annehmen kann einige Differenzen gab...

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-04-10T04:13:52+00:00 10.04.2014 06:13
Hey ₍˄ุ.͡˳̫.˄ุ₎ฅ˒˒

*schmunzelt* ich mag auch lieber den Teig der noch nicht
gebacken ist, aber Bauchweh hab ich davon noch nicht bekommen
und ich nasche den unheimlich gern^^
Teig-klauen hört sich lustig an^^ man kann Naruto aber auch herlich
ärgern, wenn er etwas haben möchte.

Na bei Itachi und Sakura geht es ja auch vorran, hoffentlich zieht sie
nicht auch noch bei den 3en ein. Gefühle wie liebe müssen Itachi in
der Form nicht mehr so ganz geläufig sein, wenn er erst Sakura küsst
und sich danach dann ins Klare kommen muss.

ich fand es lustig, das Naruto bis zum letzen Moment gebraucht hat
um sich Sasukes Geschenk zu überlegen, das macht es spannend,
war er wohl bekommt?

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-04-09T16:11:09+00:00 09.04.2014 18:11
Hey (๑ↀᆺↀ๑)☄

So schnell wie es die Runde gemacht hat, das Naruto und Sasuke ein Verhältnis
haben könnten, wird auch ihre Nacht sicher schnell die Runde machen, Itachi hat
das ja auch extra gemacht - *grummelt*

Die Geschenke die Naruto ausgescht hat und die Gründe haben mir gefallen.
Was er wohl vom Juwelier für Sasuke aussuchen wollte? Außerdem bin ich
gespannt, was Sasuke oder Itachi aushandeln, damit Naruto guten gewissens an
Geld kommen kann um das zu kaufen – ich denke schon, das einer fersucht ihm zu
helfen :D

CuCu Jyorie

Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
10.04.2014 01:04
Tjaha... Itachi ist schon mies xDDD
Reibt seinen kleinen Bruder einfach solche Sachen unter die Nase und ja, ist schon lustig, wie sie sich gegenseitig necken und dissen ^.^
Zeigt, dass sie auf den guten Weg sind, wieder eine vernünftige Familie zu werden, auch wenn Itachi sein sonstiges Verhalten wohl nur sehr schwer ablegen kann. Verständlich, wenn man die ganze Zeit eher emotionslos durch die Gegend gelaufen ist.
Und Naruto? Ja, an seiner Stelle könnte ich diese Hilfe wohl auch nicht ohne Terz annehmen, einfach weil man sich dann ärmlich vorkommt. Kann ich also gut verstehen und Sasu... Nya, in dieser Hinsicht will er das einfach nicht sehen, weil für ihn feststeht, dass Naruto nicht so ein gieriger Mensch ist, der nur nach Geld verlangt, was er ja auch noch nie getan hat ^.^ Ist halt unser kleines Nervenbündel :D
Von:  jyorie
2014-04-09T16:08:59+00:00 09.04.2014 18:08
Hey ⊹⋛⋋( ՞ਊ ՞)⋌⋚⊹

da haben die beiden Brüder jetzt aber wirklich etwas, womit sie sich gegenseitig
aufziehen können. Itachi das Sasuke und Naruto zu laut waren und Sasuke, das
Itachi bei Sakura rot wird, (und das obwohl er sie doch eigentlich zu laut und nervig
fiindet). *lacht* Murkelchen ist aber auch ein lustiger Name, armer Sasuke, das
Itachi das jetzt auch noch weiß^^

Itachi scheint aber trotz seines Willens sich nicht gleich um 180° vom Nukenin zum
wieder guten Itachi wenden zu wollen, sein Feingefühl nicht eingebüßt zu haben,
das er erkennt, was Naruto plagt und er dann sogar vermittelnd eintritt, weil es an
Narutos stolz kratz nichts als Gegenleistung zu haben. Ist Sasuke wirklich so bilnd,
das er das nicht verstehen kann?

*ggg* das „Ultimatum“ das er gestellt hat, damit Naruto mit zum einkaufen geht, war
aber auch ungeschickt... *kichert* so so ... Naruto liebt seine Ramen also mehr als
Sasuke ... hi hi

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-04-09T10:00:55+00:00 09.04.2014 12:00
Hey ฅ ̳͒•ˑ̫• ̳͒ฅ

Itachi kann ja auch mal nett sein :D
Aber das war schon ein sauerer Apfel in den er da gebissen hat, das er mit
Sakura spazieren gegangen ist, damit Naruto und Sasuke allein sein können
und Sakura nichts von ihrem ersten Mal mitbekommt. *schmunzelt*

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-04-09T10:00:47+00:00 09.04.2014 12:00
Hey`、ヽ(ノ;Д;)ノ `、、ヽ`☂ヽ`、ヽ``、ヽ`、ヽ`ヽ`、

na toll, was für ein Komplement, Naruto als das kleine Übel zu bezeichnen,
nachdem man Sakura in ihrer vollen Pracht erlebt hat^^ *lacht* sie hat Itachi
ja förmlich das Ohr abgekaut. hi hi ... kaum zu glauben, das Itachi mal vor einer
kleinen Kunoichi flieht. und dann muss er zuhaus ausgrechnet Naruto und Sasuke
überraschen, wo sich Naruto doch endlich mal zu mehr getraut hätte. (So ein
pech für die beiden aber auch immer^^)

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-04-09T07:47:09+00:00 09.04.2014 09:47
Hey ( ˘▽˘)っ♨

So wie das momentan mit Itachi und Naruto aussieht, werden sich die beiden wohl
auch nicht so schnell grün werden. Ich denke da muss erst etwas größeres Geschehen,
das sich Naruto den Respekt/Anerkennung von Itachi verdient, bevor da bei den
beiden mal ruhe im Karton ist.

Lustig fand ich es, das Itachi und Sakura gegenseitig ein Auge auf sich geworfen haben.
*ggg*

Nur finde ich Sakuras Motivation nicht ganz so dolle, das sie sich für Itachi interessiert,
weil er Sasuke so ähnlich ist. Nur eine Kopie zu sein für den Ex – nicht so schön.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-04-08T15:11:50+00:00 08.04.2014 17:11
Hey (#´ー´)旦

XD ein bisschen war es schon abzusehen, das sie Naruto
und Itachi nicht sonderlich vertragen. Der eine Sazt, das
Itachi damit die Schuld tilgen wollte, wenn Sasuke ihn um-
bringt, hat mir das ganze etwas logischer gemacht. Danke.
weil das hab ich nicht wirklich verstanden gehabt, warum
Itachi sauer war, das Naruto seinen Bruder weich gekocht
haben sollte, bzw. was daran so schlimm sein sollte. Er
könnte sich doch freuen, wenn Sasuke wieder zurück im
Leben ist.

Da war eine Aussprache gut. hi hi und auch wichtig, das
Sasuke ein Machtwort gesprochen hat. :)

CuCu Jyorie

Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
09.04.2014 01:36
Huhu, ich mal wieder xDD
Erstmal lieben Dank für die vielen Kommentare :D
Ja... Endlich ist Itachi wieder im Dorf, auch wenn er wahrlich wie ein Verräter abgeführt wurde, aber... Viele Shinobi kennen eben die Wahrheit nicht, was will man also von denen erwarten. Unwissendes Pack! xD
Tja, Naruto und Itachi ^.^v Riechen können die sich irgendwie nicht so wirklich. Itachi sieht Naruto als Chaoten an, der, wie du sagst, seinen Bruder weich gekocht hat, obwohl er ja eigentlich andere Pläne mit ihm erfolgte ~.~ (Man könnte sich aber auch einfach selbst umbringen, wenn diese Bürde so schwer ist, anstatt den kleinen Bruder derart mit Hassgefühlen zu vergiften. Verstehe wer will, ich würde das meinen Bruder nicht antun) Aber gut, Itachi hatte diesen Weg gewählt, irgendwo verstehe ich auch seine Sicht, wegen Ehre der Uchiha wieder herstellen, aber meiner Meinung nach war es dennoch der falsche Weg. Sasuke hat am meisten darunter gelitten x.x
Und Naruto? Er gibt eigentlich sein Bestes, er will ja schließlich an Sasu's Seite akzeptiert werden, aber ob ihm das so einfach gelingt? Reichen Sasu's Worte aus, um Itachi zum Schweige zu bringen? Wirst du wohl bald erfahren :D

Liebe Grüße

Sasu/Shizu
Von:  jyorie
2014-04-08T15:11:42+00:00 08.04.2014 17:11
Hey =͟͟͞͞ʕ•̫͡•ʔ

am lustigsten in dem Kapitel finde ich es, wie sich Itachi über
Naruto beschwert und sich fragt, wie Sasuke es nur mit dem
Chaoten aushalten kann. hi hi ... und Naruto macht sich nichts
daraus. (Wenn er wüste, das er wohl bald mit ihm unter einem
Dach leben könnte?)

Ich find es schade, das Itachi, obwohl einige es ja schon wissen,
noch als Verräter ins Dorf gebracht wird. Aber ich bin froh, das
Sasuke aufgehalten werden konnte, und auch noch vor Orochimaru
gerettet^^

CuCu Jyorie



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