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New Chances

Neuer Drummer, neues Glück? - AoixKai
von

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Diese Story entstand als ein RPG. Kao schrieb dabei die Parts von Aoi und Reita, KeiMaxwell die von Kai, Uruha und Ruki. (Auch ein paar andere Charaktere kommen natürlich vor, aber wir wollen ja nicht die Überraschung verderben! ^.~)
 

Wir haben uns bemüht, so viele Fakten wie möglich in die Geschichte einzubauen. Eine Auflistung der Fakten findet ihr am Ende jedes Kapitels. Alles andere jedoch ist (zumindest unseren Wissens nach) nie passiert und damit pure Fiktion. Erklärungen zu ein paar japanischen Begriffen findet ihr ebenso am Ende.
 

Disclaimer: Alle Rechte an the GazettE gehören den Jungs selbst sowie PS Company.
 

So, genug Gelaber – viel Spaß beim Lesen! ^_^
 

~*~*~*~
 

Kapitel 1
 

Noch ein bisschen verschlafen und das, obwohl es schon gegen 9 Uhr war, kroch Aoi langsam aus dem Bett. Der vorige Tag war nicht anstrengend gewesen oder so, nein, das nicht, aber der wenige Schlaf gab ihm den Rest und ließ seine Muskeln erschlaffen. Langsam, so als könnte er sich dabei etwas tun, schlich er sich zum Badezimmer und vermied es in den Spiegel zu sehen. Eine warme Dusche würde jetzt erst einmal Wunder wirken.
 

Er stieg in die kleine Kabine, welche gerade gut Platz für eine einzige Person bot und ließ das Wasser auf sich niederprasseln. Er froh, dass heute nicht wieder kaltes Wasser aus der Leitung kam, denn die Wohnung war schon etwas älter und weder groß noch schön, so dass oft nicht einmal warmes Wasser da war. Doch wer auch immer da oben war, er war ihm heute gnädig. Er lehnte die Stirn, an welcher die nassen, blonden Haare nun klebten, an die Wand und schloss noch für einen Moment die Augen. Die letzten Tage waren nicht gerade die schönsten für seine Band gewesen und er war deshalb noch ziemlich getroffen. Denn vor einigen Tagen hatte ihr Drummer Yune sie verlassen.
 

Yune... In den letzten zwei Bands hatten die Zwei zusammen gespielt und so fiel es Aoi am schwersten von allen, den Drummer loszulassen, doch ändern konnte er es wohl nicht. Er seufzte noch einmal schwer und löste sich von der Wand. Er musste endlich in ihren kleinen Proberaum, sonst würde Uruha, ihr Leader, noch ausflippen. So wusch er sich seine Haare und seinen schmalen Körper und stieg dann aus der angenehmen Wärme. Sein Handtuch schnappend stellte er sich nun vor den kleinen Spiegel und betrachtete sich.
 

Die Augenringe waren so gut wie weg und er sah nicht ganz so schlecht aus, wie er gedacht hatte. Eigentlich war er ein Freund von Make-up und Styling, doch heute wollte die Lust dafür einfach nicht aufkommen. Er ließ seine Haare einfach glatt runterhängen und machte so wenig Make-up drauf wie er es gerade für notwendig hielt. Dann schnappte er sich eine einfache, leicht zerfetzte Jeans und ein kariertes Hemd. Er nahm seine Gitarre und verließ das Haus ohne zu frühstücken. So nötig fand er es gar nicht. Seine Bahn kam heute mal erstaunlich leer an und so hatte er auch keine Probleme, mit seiner Gitarre zum Proberaum zu kommen. Dort angekommen begrüßte er erstmal die Anwesenden und stellte sein Schmuckstück zur Seite.
 

Mit einem innerlichen Seufzen betrachtete Uruha den anderen Gitarristen kurz. Obwohl er sicher versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, so war es doch kaum zu übersehen, dass Aoi am meisten von ihnen allen unter der momentanen Situation litt. Natürlich war es für die gesamte Band geradezu ein Desaster momentan ohne Drummer dazustehen, besonders da sie perfekt aufeinander eingespielt gewesen waren. Noch dazu hatten sie alle Yune gemocht und waren gut mit ihm ausgekommen. Aber mit dem blonden Gitarristen war er nun einmal am längsten und auch am innigsten befreundet gewesen. Kein Wunder also, dass sich in letzter Zeit keine rechte Begeisterung mehr in ihrem Proberaum einstellen wollte.
 

Dennoch hatte Uruha nicht vor, sich ewig von der schlechten Stimmung runterziehen zu lassen. Mit einigen Handgriffen hatte er seine Gitarre zu Ende gestimmt und stellte sie zur Seite, streifte dabei mit einem Seitenblick Reita, der für sich in einer Ecke auf seinem Instrument übte. Kurz sah der Bandleader auf sein Handy und wollte gerade zu einem Kommentar über Rukis Pünktlichkeit ansetzen, als sich die Tür öffnete und der Sänger auch schon herein spazierte. Und das mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen, dass Uruha schon länger nicht mehr bei dem Kleineren gesehen hatte.
 

Mit einem fröhlichen „Morgen!“ begrüßte Ruki die Runde und platzte dann auch gleich mit den Neuigkeiten heraus. „Wir haben vielleicht bald einen neuen Schlagzeuger!“
 

Zwei der drei Männer schienen sich gleich dem Begeisterungssturm anschließen zu wollen, Uruhas Gesichtsausdruck hingegen blieb skeptisch.
 

„Ach ja? Woher willst du das wissen? Die letzten beiden, die hier vorgespielt haben, wussten ja kaum, wie sie die Sticks zu halten hatten!“ Der Gitarrist rümpfte die Nase und kramte in seiner Jackentasche nach seiner Zigarettenschachtel.
 

Die Züge des Sängers verzogen sich zu einem beleidigten Schmollen. „Das weiß ich auch. Aber diesmal könnte es durchaus klappen.“ Mit ein paar Schritten war er bei dem großen Gitarristen angekommen und nahm sich frech eine von dessen Zigaretten. „Ich hab schon mal von der Band gehört, in der er vorher war. Die waren ziemlich gut, haben sich aber vor einer Weile getrennt, und nun sucht ihr Drummer einen neuen Platz zum Spielen. Ein Kumpel von mir hat ihm wohl meine Nummer gegeben.“ Ruki zuckte mit den Schultern, nun wieder ein Grinsen auf dem Gesicht. „Am Telefon hörte er sich nett an. Ist wohl ganz heiß drauf bei uns zu spielen.“
 

Uruha schien immer noch unbeeindruckt, doch mit einem resignierenden Seufzen zog er an seiner Zigarette und warf dann Ruki sein Feuerzeug hin. „Ich nehme mal an, du hast ihn schon zum Vorspielen herbestellt?“ Ein munteres Nicken war die Antwort.
 

Reita sah auf als Ruki so reinstürmte und sein Bass fiel ihm fast aus der Hand, als er die erfreuliche Neuigkeit hörte. Er fing das teure Instrument zum Glück grade noch auf und drückte sein Schmuckstück an sich. „Ein neuer Drummer? Das ist toll! Wann kommt er denn?“ fragte er neugierig und stellte sein Baby auf das Gestell.
 

Auch Aoi war erfreut über der Neuigkeit, doch noch immer musste er an Yune denken. Er setzte sich auf einen Stuhl und nahm nun auch seine Gitarre aus der Tasche. Er war ziemlich neugierig, wie der Neue so war und ob er denn nun ordentlich Schlagzeug spielen konnte. „In welcher Band hat er denn gespielt?“ fragte er so neugierig und sah zu ihrem Sänger.
 

Ruki zog einmal tief an seiner Kippe und grinste die beiden an. „Bei Mareydi†Creia. So bekannt waren die nun auch nicht. Vielleicht haben sie sich ja deswegen getrennt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich hab ihm gesagt, er soll gegen 12 Uhr heute mal vorbeischauen.“ Er grinste verlegen zu ihrem Bandleader. „Ist vielleicht etwas plötzlich, aber ich muss morgen eine Doppelschicht im Convini schieben und wir sollten ja schon alle dabei sein, wenn er kommt, oder?“
 

„Hm... den Bandnamen hab ich noch nie gehört...“, nuschelte nun Aoi und sah auf seine Gitarre. Er spielte ein paar Töne und stimmte sie langsam. Dann sah er aber noch einmal in Rukis Richtung. „Wie heißt er eigentlich?“ fragte er verträumt. So nett wie Yune könnte er wohl kaum sein, das konnte der Ältere sich nicht vorstellen. Er seufzte in sich hinein und verdrängte die alten Bilder. So wie Yune war er sicher nicht.
 

Der Sänger fing an in einer Tasche mit Kabeln zu wühlen und sich somit auch langsam auf die Probe vorzubereiten. „Hm... Kai hieß er, glaub ich.“
 

Ein künstlich lautes Räuspern ließ die Beiden zu Uruha aufgucken. „Wir werden ja nachher sehen, ob der Typ zu was taugt. Könnten wir uns jetzt langsam mal einspielen?“
 

Mal wieder musste der sich so aufführen. Innerlich konnte Aoi bloß seufzen. Proben, nicht zu spät kommen, Üben waren wohl Uruhas Lieblingsworte. Aoi war sehr wohl klar, dass er als Leader das immer sagen sollte, doch Uruha ging ihm manchmal mit seinem Ton so ziemlich auf die Nerven. Missmutig stand der zweite Gitarrist auf und spielte sich kurz ein, nickte dann Uruha zu und zeigte damit, dass er bereit war zu Proben.
 

~*~*~*~
 

Mit einigen schrägen Tönen war der Song zu Ende und Ruki stellte das Keyboard aus, mit welchem sie den monotonen, jedoch nötigen Schlagzeug-Rhythmus erzeugt hatten. Der Sänger streckte sich und ließ seine Halswirbel einige Male knacken. Selbst bei den Proben konnte er doch nie aufs Headbangen verzichten. Seine Grimasse zeugte allerdings nicht nur von Nackenschmerzen. „Ich hab Hunger“, meckerte er auch schon.
 

Uruha schaute kurz auf seine Uhr und legte dann seine Gitarre zur Seite. „Es ist ja auch schon gleich Mittag. Wir haben richtig gut durchgeprobt.“ Der Bandleader sah schon wesentlich zufriedener aus als zuvor.
 

Kaum hatte Ruki es ausgesprochen schon fing auch Aois Magen an zu knurren und er hielt sich das vernachlässigte Organ. „Ich hab auch schon sooo einen Hunger!“ maulte er gleich los und stellte seine Gitarre weg. „Ich hab noch nix gegessen...“ Er zog eine kleine Schnute und kratzte sich am Kopf.
 

Noch etwas verpeilt stand Reita noch immer im Raum und sah verträumt vor sich hin. Doch dann stellte auch er seinen Bass langsam weg und streckte sich. „Also, ich könnte was zu Trinken vertragen!“ grinste er gleich frech. „Ihr werdet noch ganz fett, bei dem was ihr täglich verdrückt!“
 

Ruki, der neben dem Bassisten stand, piekste diesen in die Seite. „Wer ist hier fett?“ fauchte er.
 

Auch Uruha grinste nun fröhlich, schüttelte aber den Kopf über die Beiden. „Aoi“, er stupste den anderen Gitarristen an. „Sollen wir los, was zu Essen für die Meute besorgen?“
 

„Ich bin nicht fett!“ Auch Aoi musste schmollen und piekste dem frechen Bassisten in die andere Seite. Dann wandte er sich Uruha zu und nickte leicht. „Können wir machen! Sonst verhungern wir noch! Von Reita kann man ja keine Hilfe erwarten….“ meinte er, streckte dem Bassisten die Zunge kurz raus und verließ dann den Raum, den sie zum Proben nutzen.
 

Schnell hatten Uruha und Aoi in dem nahe gelegen Convenience Store etwas für sie alle zum Mittag gefunden. Statt die frische Luft zu genießen nutzen die beiden allerdings die Gelegenheit und rauchten auf dem Weg lieber genüsslich ihre Zigaretten.
 

Nun, wo Aoi sich nicht mehr aufs Spielen konzentrieren musste, kamen wieder die Gedanken über ihren ehemaligen Drummer. Mal wieder musste er schwer seufzen, als er vor den Sandwichs stand und sich eins raus suchte. Eigentlich wollte er sein Lieblingssandwich nehmen, welches er fast jeden Tag verputzte, doch nun hatte er automatisch zu dem gegriffen, welches Yune normal immer nahm. Er starte es eine Weile an, ehe Uruha ihn raus zog.
 

Draußen zündete er sich wie immer eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. Auch das Rauchen hatte er von ihm gelernt, doch so einfach aufhören wollte und konnte er einfach nicht. Noch immer wie in Trance sah er das Sandwich in seiner Hand an und rieb sich mit der Hand, in welcher er noch immer den Glimmstängel hielt, über die rechte Schläfe. Er sollte ihn endlich vergessen, doch das wollte nicht so recht gehen. Er ging neben ihrem Leader her wieder zurück Richtung Proberaum, als er innerlich mal wieder überlegte, wie der neue Drummer wohl war. „Uruha... glaubst du, der Neue kann Yune ersetzten?“ fragte er dann leise, so dass er dachte, der Gitarrist habe das eh nicht gehört. Er kam vor dem Gebäude zum Stehen und nahm noch einen Zug, ehe er das Ding ausmachte und zu dem Braunhaarigen sah.
 

Uruha sah den Kleineren einen Moment nachdenklich an bevor auch er den letzten Zug von seiner Zigarette nahm und sie dann austrat. „Als Drummer vielleicht schon, das werden wir sehen. Aber als Freund...“ Er zuckte unsicher die Achseln und lächelte schief.
 

„Du hast sicher recht...“ Aoi musste leise seufzen und sah dann kurz zum Himmel. „Gleich wird es sicher regnen... Lass uns schnell reingehen! Mein Magen will endlich Futter!“ Er kicherte gespielt und ging in den Proberaum zurück. „Essen, Jungs!“ rief er rein und sah sich nach den Anderen um.
 

Ruki, der sich die Zeit anscheinend an dem geliehenen Schlagzeug vertrieben hatte, hörte sofort mit dem Trommeln auf. „Endlich!“ Mit einem Grinsen flitzte er sogleich auf die Gitarristen zu und riss Aoi die Einkaufstüte aus der Hand, um sich sein Essen raus zu suchen.
 

Auch Reita kam gleich angerannt, nahm sich sein Wasser und gluckste es gleich runter. „Das ist gut!“ meinte er und sah in die Tüte. „Habt ihr aber Hunger!“ grinste er und piekste Aoi. „Bald wirst du ganz fett!“ ärgerte er ihn wieder, als er sah was der Blonde für sich nahm.
 

Aoi sah dem Kleineren nach, als er mit der Tüte verschwand und holte sich sein Essen erstmal wieder. Er zuckte zusammen, als der blonde Bassist ihn piekste und schmollte gleich wieder. „Lass mich doch!“ sagte er und schnappte sich Yunes Lieblingssandwichs. Er nahm eins raus und fing an es zu essen. Seine Augen fingen an zu glänzen und als eine Träne seine Wange runter lief wischte er sie schnell weg. Er wollte nicht, dass die Anderen seinen Schmerz sahen und so senkte er den Kopf und verdeckte mit seinem Pony seine Augen.
 

Uruha hatte schon bemerkt, in was für einer komischen Stimmung Aoi heute war, doch er ließ den Anderen einfach in Ruhe. Mit seinem Mittag gesellte er sich zu den anderen Beiden und sie aßen, während sie sich über andere Amateur-Bands unterhielten.
 

~*~*~*~
 

Gerade, als alle mehr oder weniger mit dem Essen fertig waren und Uruha dazu ansetzen wollte, Ruki zu fragen, wo denn sein „Geheimtipp“ blieb, klopfte es auch schon an der Tür. Vier Augenpaare richteten sich auf diese und der Sänger sprang auf. Gleich darauf öffnete sich die Tür und ein Junge mit braunen Haaren und einem schüchternen Lächeln steckte den Kopf herein.
 

Ruki zog den Anderen sofort ganz in den Raum. „Kai-san, da bist du ja!“ begrüßte er ihn strahlend.
 

„Hallo“, antwortete Kai und nickte den Anderen leicht unsicher zu. „Tut mir leid, ich glaub, ich bin etwas spät dran...“
 

„Hallo!“ Auch Reita sprang auf und lief zu dem Kleineren hin. Als erstes piekste er ihm gleich mal in die Wange. „Krass, du hast nur ein Grübchen!“ grinste er und ging um ihn rum. „Aber auch ziemlich dünne Ärmchen... Kannst du damit echt Schlagzeug spielen?“ Er piekste wieder an ihm rum und kicherte leise. „Also ich bin Reita, der Bassist! Schön dich kennen zu lernen!“
 

Auch Aoi sah auf, als die Tür sich öffnete. Misstrauisch beäugte er den neuen Drummer, welcher ab jetzt Yune ersetzen sollte. Erstmal wischte er sich noch schnell über die Augen und dann hob er die Hand zum Gruß. „Ich bin Aoi, der zweite Gitarrist!“ Er sah dann wieder zu den Sandwichs von Yune und aß erstmal noch schnell das zweite auf.
 

Überrascht wehrte Kai sich gegen die Pieks-Attacken, grinste jedoch weiterhin zurück. „Also, Drums spielen kann ich schon. Ob’s euch reicht...“ Etwas unsicherer sah er zu den Gitarristen, die ihn beide zweifelnd anguckten. Sein Blick blieb einen Moment länger an Aoi hängen, was dieser nicht recht deuten konnte.
 

„Das werden wir ja sehen“, meldete sich der Bandleader nun auch zu Wort. „Ich bin Uruha.“ Er nickte Kai kurz zu. „Wie wär’s, wenn wir einfach mal einen Song zusammen spielen?“ Kai nickte, während Ruki ihm auch schon ein Paar Drumsticks in die Hand drückte.
 

Sofort als der Leader das sagte griff Reita zu seinem Bass und legte ihn sich um. Es war zwar nicht gerade der neuste und beste, doch zu mehr hatte er kein Geld und so pflegte er seinen Liebling gut. „Was spielen wir denn?“ fragte er enthusiastisch.
 

Auch Aoi ging zu seinem Instrument und schnallte sich den Gurt um. Noch immer sah er musternd zu dem zierlichen Drummer. „Was kannst du denn spielen?“ fragte er ihn neugierig und sah dann zu Uruha, welcher noch schnell eine Saite an seinem Instrument nach stimmte.
 

Ruki hatte bereits das Mischpult wieder angeschaltet und schnappte sich grinsend sein Mikrofon.
 

Kai rückte sich den Hocker hinter dem Schlagzeug zurecht und stellte noch eines der Becken neu ein. Erst dann hob er den Kopf um den anderen Vier in die Gesichter zu sehen. „Wie wär’s mit etwas von Luna Sea?“ schlug er lächelnd vor.
 

„Luna Sea klingt doch gut, oder Uruha?“ fragte Reita und spielte seinen Bass kurz ein. „Luna Sea!“ flötete er aufgeregt und grinste kurz.
 

„Ich bin auch für Luna Sea!“ Nun war auch Aoi heiß darauf zu spielen um zu sehen, wie der neue Drummer so war. Er wirkte zwar ganz zart, aber der konnte sicher auch hart zuschlagen, so dachte er jedenfalls.
 

„Okay“, stimmte auch Uruha zu. „Dann lasst uns doch einfach mal „Storm“ spielen!“

Alle machten sich bereit und auch Kai zeigte mit einem Nicken, dass er einverstanden war.
 

~*~*~*~
 

Nachdem der Luna Sea-Song überraschend flüssig gelaufen war, waren alle dafür gewesen, es auch gleich noch mit einem von Gazettes eigenen Stücken zu probieren. Etwas unbeholfen endete dieses nun und es schien, als traute Kai sich kaum den Kopf zu heben.
 

Seufzend fuhr sich Uruha durch die Haare. „Also, Schlagzeug spielen kannst du ja schon, aber das eben...“ Er schüttelte den Kopf.
 

Zerknirscht ließ der Braunhaarige seinen Blick von dem Leader zu den Anderen wandern, um deren Reaktion abzuschätzen.
 

Ruki rieb sich verlegen den Nacken und schien nun auch ein wenig unsicherer als noch vor ein paar Minuten. „Er kennt doch unsere Songs noch gar nicht richtig“, versuchte er trotzdem noch ihn zu verteidigen.
 

„Aber Ruki, du hast ihm doch sicher schon unser Demo-Tape gegeben, oder? Ich meine, der erste Song war ja okay, aber wenn er nichts von uns spielen kann, was sollen wir dann mit ihm?“ fragte Reita skeptisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Aoi hatte sich beim Spielen richtig Mühe gegeben, doch ab und zu kam auch er durcheinander, wenn Kai mal den Einsatz verpasste. Nun, wo sie alle um ihn stritten, ob er bleiben sollte oder nicht, musterte er den schüchternen Jungen unauffällig. Er wirkte ein bisschen niedergeschlagen. Ob er sich nun wohl selbst fertig machte, weil er so schlecht gespielt hatte? Er selbst musste an seine ersten Versuche in dieser Band zurückdenken und war sich sicher, auch er habe damals nicht perfekt gespielt. Langsam sah er zu den Anderen und trat zwischen Ruki und Reita.
 

„Also Leute, wisst ihr, er ist vielleicht einfach nur nervös“, fing er ruhig an und sah zu Uruha. „Ich war bei meinem ersten Vorspielen vor euch auch ziemlich nervös. Leader-san, lass uns dem Kleinen doch noch eine Chance geben! Mit viel Übung kann er die Songs sicher bald perfekt spielen!“ sagte er mit einem Lächeln.
 

Uruha sah für einen Moment den anderen Gitarristen an und warf dann einen Blick auf Kai, in dessen Augen er Unsicherheit aber auch Hoffnung sah. Er seufzte erneut und nahm sein Instrument ab. „Machen wir erstmal kurz Pause und probieren es dann noch mal“, murmelte er schließlich, nahm seine Zigaretten und ging nach draußen.
 

Kai atmete leicht auf und das Lächeln kehrte ein wenig auf sein Gesicht zurück, da ihm doch noch eine zweite Chance gegeben wurde. Er stand vom Schlagzeug auf und nickte Ruki zu, der ihm ein Victory-Zeichen zeigte, bevor der Drummer sich neben Aoi stellte und ihn kurz mit einem undeutbaren Blick musterte. „Danke“, meinte er dann schließlich. „Aber ich glaube nicht, dass du mich noch ‚den Kleinen’ nennen kannst. Wir scheinen ja mittlerweile ziemlich gleich groß zu sein. Oder nicht, Yuu-san?“ Er grinste ihn frech an.
 

Reita kramte er in seiner Hosentasche nach seinen Zigaretten und wollte gerade Uruha nach, als Kai das sagte. Sofort drehte er sich zu Aoi um und kniff ihm leicht in den Arm. „Aoi-chan, kennst du ihn? Er weiß ja, wie du heißt!“
 

Auch Aoi war erstaunt über das, was Kai sagte. Kannte der Drummer ihn wirklich? Er musterte den schmächtigen Jungen und versuchte ihn sich mit schwarzen Haaren vorzustellen. „Hm... Einen Kai kenn ich gar nicht...“, nuschelte er und legte den Kopf leicht schief. „Du siehst aus... Aaah, ich weiß es! Yutaka!!“ rief er und warf sich Kai an den Hals. „Uke-chan!!“ quietschte er.
 

Der Andere lachte und drückte Aoi kurz, bevor er einen gespielt gequälten Gesichtsausdruck aufsetzte. „Nenn mich doch nicht so!“ beschwerte er sich, grinste dann aber wieder. „Hast dich also doch noch erinnert“, lachte der Braunhaarige. „Aber ich gebe zu, ich hab dich auch nicht sofort erkannt. Mit den blonden Haaren...“
 

„Ja, ich hab dich erkannt... auch wenn du damals noch etwas anders ausgesehen hast!“ kicherte er und erinnerte sich an den Jungen mit dem hübschen Lächeln und an jedem Finger eine Freundin. „Ich hab dich fast nie für mich gehabt, weil du ständig irgend ein Mädchen bei dir hattest!“ zwinkerte er und knuddelte ihn kurz. Dann ließ er ihn los und fuhr sich durch die Haare. „Ja, das Blond ist mal was anderes“, sagte er lächelnd. „Ich finde es hübsch! Es macht mich älter“, grinste er frech. „Was hast du seit der High School gemacht?“
 

„Noch älter?“ murmelte Kai mit einem Grinsen. „Naja, die Schule hab ich abgebrochen. Schlagzeug spielen ist für mich einfach das Wichtigste geworden, also hab ich die meiste Zeit mit meiner Band verbracht“, er zuckte mit den Schultern. „Und Jobben halt“, fügte er noch hinzu. „Das kennst du sicher auch. Und was war bei dir noch so?“
 

Neben den Beiden tippte Ruki den Bassisten der Band an. „Hey, kommst du mit eine Rauchen?“ fragte er mit einem Seitenblick auf die Anderen, die ihre Umgebung wohl für den Moment vergessen hatten.
 

„Na ja, ich werde ständig für minderjährig gehalten, wenn ich was trinken gehen. Die glauben ständig, ich würde meinen Ausweis fälschen...“, sagte er verlegen und kratzte sich am Kopf. „Ich hab die neue Schule nach dem Umzug auch abgebrochen“, sagte er grinsend. „Ich bin in ’ne Band gekommen und bin dann von zu Hause weg“, erzählte er.
 

Langsam musterte Reita die Zwei und sah von einem zum anderen. „Hm....“ Er drehte sich zu dem Sänger und nickte leicht. „Die sind gerade eh in ihrer eigenen Welt, da versteht man ja gar nichts!“ Er schnappte sich seine Zigaretten und ging mit Ruki aus dem Raum.
 

„Also lebst du jetzt alleine, ja? Ich wohn immer noch zu Hause“, gab Kai etwas verlegen zu. „Für eine eigene Wohnung reicht mein Geld noch nicht. Was müssen Becken auch so teuer sein...“ Er seufzte.
 

„Jepp, ich lebe alleine!“ sagte er lächelnd und setzte sich auf das kleine alte Sofa im Raum. „Ich arbeite im Convenience Store nach den Proben und das reicht mir dann gerade für die Wohnung. Die Gitarre hab ich zum Glück geschenkt bekommen, deshalb muss ich nicht viel zahlen, nicht so wie du.“ Er zog seine Tasche zu sich, um sich etwas zu trinken herauszunehmen. „Wohnst du noch immer in dem Haus mit dem Kirschbaum davor?“
 

„Ja“, breit lächelnd setzte Kai sich neben ihn. „Genau da, und gehe meinen Eltern mit der ‚Trommelei’ weiter auf die Nerven.“
 

Aoi lachte auf und hätte sich dabei beinahe verschluckt. „Deine armen Eltern!“ kicherte er und wischte sich etwas Saft vom Mund. „Na ja, wenn du bei uns mitmachen kannst, dann kannst du hier immer trommeln! Aber sag mal, woher wusstest du, dass ich hier spiele?“ fragte der blonde Gitarrist.
 

„Wusste ich nicht! Ich hab euch zwar in Yokohama schon mal live gesehen, aber da hab ich dich überhaupt nicht erkannt“, grinste ihn Kai an. „Ich fand euch aber richtig gut und als ich dann gehört hab, dass ihr einen neuen Drummer braucht...“ Er zuckte mit den Schultern.
 

„Ach so“, hauchte Aoi und sah ihn lieb an. „Und was ist mit deiner alten Band? In wie vielen warst du denn bereits? Hm... vielleicht hab ich dich ja auch schon mal gesehen!“ grinste er und sah ihn gespannt und neugierig an.
 

Kai lachte. „Also, zuletzt war ich in Mareydi†Creia. Wir haben uns aufgelöst...“ Er seufzte kurz. „Und davor war ich bei La’DeathtopiA.“
 

„La’DeathtopiA?“ fragte Aoi leise und guckte plötzlich überrascht. „Wirklich? Da war Yune auch gewesen!“ sagte er und schlug sich die Hand vor den Kopf. „Zufälle gibt es wirklich...“, seufzte er und senkte den Kopf leicht. Wieso nur konnte er Yune nicht vergessen?
 

„Yune?“ Kai sah ihn einen Moment fragend an. „Ach ja, so hieß ja auch euer Drummer... Dann war es wirklich derselbe?“ Etwas nachdenklich schaute er auf seine Füße.
 

Stumm nickte Aoi und sah vor sich auf den Boden. Er zog die Beine an den Körper und umarmte sie. „Yune war in der Band, da bin ich mir ganz sicher... Nun musst du wohl wieder als Ersatz für ihn einspringen!“ Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen. Jedoch war es kein glückliches sondern eher ein trauriges. Sein verträumter Blick auf den Boden war auch eher gebrochen.
 

„Super“, murmelte Kai sarkastisch. „Ich hab ihn zwar nur einmal spielen gesehen, aber anscheinend hat Yune es total drauf. Haben die anderen von La’DeathtopiA mir jedenfalls ständig vorgeschwärmt.“ Er seufzte leise und starrte weiter nachdenklich ins Leere.
 

„Na ja, er hatte es drauf, ja. Er hatte es drauf zu verschwinden...“, seufzte Aoi leise und sah langsam zu ihm. „Yutaka... du bist sicher genauso gut wie er, wenn du nicht nervös bist!“ Er zwinkerte und zwang sich zu lächeln. Er hatte es langsam satt wegen ihrem ehemaligen Schlagzeuger Trübsal zu blasen. „Du wirst irgendwann sicher mal ein berühmter Drummer! Du bist kein Stückchen schlechter als er!“
 

Überrascht sah Kai den Anderen an bevor sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht zeigte. „Danke, Yuu“, strahlte er ihn an. „Ich werd mein Bestes geben.“
 

In dem Moment öffnete sich die Tür und die anderen Drei kamen zurück in den Raum, allen voran Uruha. „Okay, Schluss mit Faulenzen! Jetzt wird ordentlich geprobt, klar?!“
 

Reita ging sofort zu seinem Bass, legte ihn um und spielte einige Takte. „Aber diesmal gibst du dein Bestes und zeigst uns mal richtig, was du kannst!“ sagte er und sah Kai an.
 

„Okay, Leader-san!“ Aoi stand langsam auf und umarmte Kai noch einmal fest. „Sei nicht mehr nervös und gib einfach dein bestes, Yutaka!“ flüsterte er ihm ins Ohr und knuffte ihn an der Schulter. „Ich will dich unbedingt in der Band haben!“ sagte er und legte sich seine Gitarre um.
 

Grinsend und scheinbar ermutigt ging Kai wieder hinter das Schlagzeug. Auch Uruha schnallte sich seine Gitarre um, während Ruki sich das Mikro schnappte und ein „Let’s go!“ hinein grölte. Alle Fünf lachten und machten sich bereit.
 

~*~*~*~
 

Nach drei Stunden war die Stimmung in dem kleinen Proberaum wie auf einer Party. Natürlich konnte Kai die Songs immer noch nicht fehlerfrei spielen und besonders Uruha hatte sich das eine oder andere Mal lautstark aufgeregt, doch insgesamt lief das Zusammenspiel der Gruppe immer besser. Kais Nervosität war praktisch verflogen und zwischen den Songs machten die Jungs Witze ohne Ende.
 

Gegen Ende der Probe stellte Aoi seine Gitarre weg und streckte sich. „Also, ich weiß nicht, wie das mit euch ist, aber ich wäre dafür, dass wir jetzt endlich feiern gehen! Ich hab heute Abend noch eine Nachtschicht“, sagte er und sah in die Runde. Er ging zu Ruki und umarmte ihn. „Schließlich will ich noch dabei sein, wenn wir auf unseren Kleinen anstoßen! Und auf unseren neuen Drummer, oder Uruha?“
 

„Wer ist hier klein?!“ beschwerte Ruki sich lautstark und schubste Aoi weg.
 

Uruha sah den Schlagzeuger, welcher etwas verwirrt guckte, einen Moment an, bevor er grinste. „Na, was meinst du, hältst du es mit der Chaos-Truppe hier aus?“
 

Kai lachte laut auf. „Ich bin dabei!“ Er ging um das Schlagzeug herum und schlug mit dem Leader ein.
 

„Ey!“ Aoi fing an zu schmollen und sah Ruki von der Seite an. „Du bist nun mal klein, lieber Ruki!“ Und wieder musste er grinsen und nahm den Sänger auf den Arm. „Und du bist der Jüngste hier!“
 

Reita stellte seinen geliebten Bass weg und musste dann lachen, als er die Zwei beobachtete. „Vorsicht Aoi, Ruki ist bissig!“ lachte er los und hielt sich nach wenigen Sekunden den Bauch vor Lachen.
 

„Hey!“, beschwerte der Sänger sich lautstark. Er zappelte und schlug um sich, bis Aoi ihn notgedrungen wieder absetzen musste, und funkelte sowohl ihn als auch Reita böse an. „Hört endlich auf mich zu verarschen! Wenigstens an meinem Geburtstag könntet ihr ruhig mal etwas netter zu mir sein!“ Schmollend verschränkte er die Arme.
 

Während die Anderen weiter lachten musste auch Kai grinsen, konnte sich aber gerade noch so zusammen reißen. „Herzlichen Glückwunsch, Ruki-san!“
 

Der Kleinere murmelte eine „Danke“ und schnappte sich nun auch seine Sachen. „Und nur, dass ihr’s wisst“, wandte er sich noch an die anderen Drei. „Jetzt könnt ihr erst recht vergessen, dass ich euch was ausgebe!“ Die Nase in der Luft ging er aus der Tür.
 

„Was?! Nein... RUKIII!!“ Reita rannte ihm sofort nach und umarmte ihn von hinten. „Verzeih mir, Ruki-kun!“ flüsterte der Bassist und sah ihn mit seinen dunklen Augen lieb an. „Ich hab doch nichts Böses gesagt und ich werd nie wieder über dich lachen!“
 

Aoi sah ihnen nach und sah noch einmal zu Uruha. „Menno...“ seufzte er und ging ihnen nach. „Ruki... es tut mir leid!“ sagte er und zupfte leicht an seinem Hemd. „Wenn du mir das Essen nicht ausgibst kann ich nicht mit...“, sagte er traurig und senkte den Kopf.
 

Auch Uruha kam mit Kai im Schlepptau hinterher, nachdem er den Proberaum abgeschlossen hatte. „Ruki...“ Sogar der Band-Leader setzte sein herzerweichenstes Schmollen auf.
 

Einen Moment grummelte Ruki noch vor sich, seufzte dann aber geschlagen. „Ist ja gut!“ meckerte er und machte sich sowohl von Aoi als auch Reita los. „Aber dann lasst uns jetzt auch endlich gehen!“ Zielstrebig ging er los.
 

Aoi atmete erleichtert auf und sah dem Sänger lieb nach. Zwar arbeitete er und war sehr sparsam, trotzdem war bei ihm das Geld immer knapp. Er verbrachte gerne Zeit mit seinen Bandkollegen und nutzte jede Gelegenheit dazu, doch seine Geldprobleme machten ihm ständig einen Strich durch die Rechnung. Er ging an Kais Seite und lächelte lieb. „Du bist genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen!“ sagte er und holte seine Zigarettenschachtel raus. „Rauchst du?“ fragte er und hielt sie Kai hin.
 

„Ja, danke!“ Er nahm sich eine Zigarette raus und wühlte in seiner Hosentasche, wahrscheinlich nach einem Feuerzeug. „Ist es auch wirklich okay, dass ich mitkomme?“ Der Drummer lugte etwas unsicher zu Ruki, der mit Reita und Uruha ein Stück vor ihnen lief.
 

„Na ja, Ruki hat nichts gesagt, oder?“ Aoi holte sein Feuerzeug raus und hielt es sich und ihm hin. Als Kai ihm näher kam musste er kurz schlucken. Er sah wirklich gut aus, noch hübscher als früher. Bei diesem Gedanken schüttelte er innerlich den Kopf und ging dann schnell weiter.
 

Sie kamen bald bei einem Lokal an, wo sie sich in eine Sitzecke zurückzogen. Der Abend wurde noch recht lustig. Schnell merkten sie alle, dass Kai ziemlich gut zu ihnen passte und Aoi merkte, wie sehr er seinen ehemaligen besten Freund vermisst hatte. Die Zwei verstanden sich auch auf Anhieb sehr gut und endlich konnte der blonde Gitarrist Yune für einen Abend vergessen. Er aß ein bisschen, trank mit ihnen und stieß auf Ruki und Kai an, aber verabschiedete sich dann recht schnell wieder. Er musste zur Arbeit und da war er nicht der Einzige. Sie verabschiedeten sich und Aoi ging zum Convenience Store, wo er sich in seine Uniform schmiss und half, wo er konnte.
 

~*~*~*~
 

Wahre Fakten:
 

- Aoi war eine Zeit lang blond XD

- Uruha war mal Bandleader

- der frühere Drummer Yune hat die Band verlassen und wurde durch Kai ersetzt

- Kai und Aoi kannten sich schon aus der Schule

- Kai hat die Oberstufe abgebrochen und lange noch bei seinen Eltern gewohnt

- Kai hat Gazette live in Yokohama gesehen, und sich dann, als bekannt wurde, dass sie einen neuen Drummer brauchten, bei Ruki gemeldet

- Kai hat früher bei Mareydi†Creia und La'DeathtopiA gespielt; in letzterer war (wann auch immer) auch Yune gewesen

- Kai wurde (zumindest offiziell) an Rukis Geburtstag Mitglied von Gazette

- Nebenjobs – ja, auch Musiker müssen irgendwie noch Geld verdienen, wenn sie noch nicht berühmt sind! >.<
 

Begriffserklärung:
 

Convini:

Kurzwort für „Convenience Store“, eine Mischung zwischen kleinem Supermarkt und Schlecker, der 24 Stunden geöffnet hat und alles Nötige bietet, was man zwischendurch mal eben brauchen könnte. Es gibt praktisch alle paar Meter in Tokyo einen, und so sind Convini auch eine verbreitete Stelle für Aushilfsjobs.

Kapitel 2
 

Zwei Wochen und etliche Stunden des Probens später war Kai bereits zu einem festen Mitglied der Band geworden. Er hatte offensichtlich jede freie Minute zum Üben genutzt und beherrschte Gazettes alte Lieder nun alle nahezu perfekt. Sogar als Uruha mit einem neuen Song ankam dauerte es nicht lange, bis der immer-fröhliche Drummer einen Beat gefunden hatte, der dem Sound noch den letzten Schliff gab. So war es dann auch kein Wunder, dass der Band-Leader seine Ankündigung mit strahlendem Gesicht machen konnte.
 

„Jungs“, unterbrach Uruha die Gespräche der anderen Vier. „Wir könnten nächste Woche zusammen mit ein paar anderen Bands in einem Club auftreten. Seid ihr dabei?“
 

Nach einem Moment des überraschten Schweigens war Ruki der erste, der losbrüllte. „YES, ein Konzert!“
 

„Ich bin auf jeden Fall dabei!“ Auch Reita war aus dem Häuschen und zeigte ein Victory-Zeichen.
 

„Wann ist das denn genau?“ Aoi sah in die Runde und holte seinen kleinen Kalender raus. „Ich muss mir dann mal dafür frei nehmen!“ Er arbeitete nun jeden Tag im Convini, da er sich so sehr eine ESP-Gitarre wünschte.
 

„Am Donnerstag. Wir müssen bis 15 Uhr beim Soundcheck sein.“ Der Leader wandte sich an Kai. „Ist das für dich auch okay?“
 

„Ja klar, bin dabei!“ Der Drummer lächelte und notierte sich das Datum auf einem Zettel.
 

„Gut!“ Zufrieden kreiste Uruha in seinem Kalender den Tag ein. „Dann lasst uns noch schnell die Setlist besprechen und dann Schluss machen für heute. Ach ja, und überlegt euch mal bis morgen was für die Bühnen-Outfits und die Show!“
 

Die Besprechung der Setlist dauerte doch etwas länger als geplant, aber letztendlich konnten sie sich doch noch einigen. Wie immer schloss Uruha den Proberaum ab, und sowohl er als auch Ruki und Reita verabschiedeten sich schnell. Auch die anderen Beiden mussten nun noch zu ihren Jobs, doch bevor Aoi gehen konnte hielt Kai ihn auf.
 

„Aoi-kun“, sprach er ihn etwas verlegen an. „Hast du morgen Vormittag etwas Zeit?“
 

Ziemlich verwundert und neugierig zugleich wand der Ältere sich dem Drummer zu. Er war gespannt, was dieser denn wollte, da er ihn sonst immer mit seinem richtigen Vornamen ansprach. „Klar hab ich Zeit!“ sagte er lieb und schenkte ihm ein Lächeln. „Was hast du denn vor, Kai-chan?“ grinste er und piekste ihm sanft in die Schulter.
 

„Naja, weil Uruha-san doch was wegen Bühnen-Outfits meinte...“ Kai zuckte die Achseln. „Ich war zwar vorher schon in Visual Kei-Bands, aber ich kenne euren Stil ja nicht so. Ich dachte, vielleicht kannst du mit mir Klamotten kaufen gehen, mich ein bisschen beraten oder so.“
 

Ein leichtes Grinsen, welches fast schon fies aussah bildete sich auf Aois schön geschwungenen Lippen. „Das mach ich sehr gerne!“ meinte er dann, legte einen Arm um Kais Schulter und sah vor sich hin. „Wie wär’s mit Hot Pants und Strapsen? Und vielleicht eine Bluse?“ Er stellte sich das bildlich vor und kicherte leise. „Du würdest sicher sexy aussehen!“
 

Dem Drummer fiel fast die Kinnlade runter. „WAS?!“ schrie er auf, musste dann aber sofort losprusten. „An so was hatte ich jetzt nicht gedacht! Und außerdem“, er grinste beinahe so fies wie Aoi eben. „Würde das nicht besser zu unserem Leader-sama passen?“
 

„Da hast du auch wieder Recht!“ Aoi musste grinsen bei dem Gedanken daran, was ihr Leader schon so alles getragen hatte. Das meiste war garantiert nicht aus der Herrenabteilung. Aber er sah trotzdem jedes Mal richtig scharf aus, fand Aoi jedenfalls. „Na gut, wir finden schon das Richtige für dich!“ sagte er lieb und sah dann auf die Uhr. „Dann morgen um 10 am Bahnhof in Shibuya?“ fragte er und legte dabei den Kopf leicht schief.
 

„Okay“, stimmte Kai lächelnd zu. Er warf nebenbei einen Blick auf Aois Arm und das Lächeln verschwand sogleich. „Was, schon so spät?!“ Sichtlich überrascht packte er Aois Handgelenk um sicher zu gehen, dass er die Uhr richtig las. „Verdammt, ich komm zu spät zur Arbeit!“
 

Als Kai seinen Arm so packte quietschte Aoi kurz auf vor Schreck und sah ihn überrascht an. Nebenbei stellte er mal wieder fest, dass er sich nie auf das Äußere verlassen konnte, denn der schmächtige Drummer vor ihm konnte ganz schön zupacken und war mit Sicherheit auch viel stärker als Aoi selbst. Nur beiläufig sah er noch einmal auf die Uhr und schluckte kurz. „Ich muss auch los“, sagte er und schulterte seine Tasche. „Dann bis morgen, Kai-chan!“ winkte er schnell und lief zu dem Convience Store in der Nähe.
 

~*~*~*~
 

Nur schwerfällig kam Aoi am Morgen aus dem Bett gekrochen. Er hatte eine lange Schicht gehabt und hatte kaum Schlaf bekommen. Langsam trottete er ins Bad und duschte erst einmal. Danach zog er sich schnell an, fönte sich die Haare und verließ das Haus. Hunger hatte er heute Morgen nicht und den Kaffee würde er sich auf dem Weg besorgen. Er kam ein bisschen zu früh in Shibuya an, doch trotzdem war der braunhaarige Drummer schon anwesend. Lächelnd kam er auf ihn zu und begrüßte ihn. „Du bist aber schon früh hier, Kai-chan!“ sagte er lieb und sah sich kurz die Menschenmasse an.
 

„Japp, ich und der Rest von Tokyo, so wie’s aussieht.“ Kai lachte. „Wollen wir los?“ Er ging langsam in Richtung der großen Kreuzung los, den Blick dabei auf Aoi, so dass er unbeabsichtigt ein Mädchen anrempelte. Er entschuldigte sich natürlich sofort mit einem verlegenen Lächeln, woraufhin sie und ihre Freundin nur kichernd abwinkten.
 

Ein leichtes Grinsen legte sich auf Aois Lippen, als Kai das Mädchen anstieß. Er ging zu ihm und knuffte ihm in die Schulter. „Na, bei deinem Charme werden alle Mädchen ganz schwach ne?“
 

Kai grinste und zuckte nur die Achseln. „Du hast doch bestimmt auch so einige Verehrerinnen, oder?“
 

„Na ja...“ Aoi wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte bis jetzt nur männliche Freunde gehabt und so offen darüber reden konnte er bis jetzt nicht. Keiner wusste, dass er eigentlich schwul war. Selbst den anderen Band-Mitgliedern hatte er es nie gesagt. „Also, in letzter Zeit nicht...“, nuschelte er dann verlegen und sah sich kurz um. „Können wir eben in den Starbucks? Ich brauch ’nen Kaffee zum Frühstück!“ Er setzte ein Grinsen auf um seine Nervosität zu überspielen und hoffte, dass es nicht zu gezwungen aussah.
 

Doch der Drummer kicherte nur. „Da hatten wir wohl die gleiche Idee! Ich könnte auch etwas Koffein vertragen.“
 

Sie gingen also über die Straße in den großen Coffee-Shop und tranken schnell ihren Kaffee, bevor sie rüber ins Parco liefen. Den Kaffee ließ Aoi sich erstmal schmecken, da der ihn nun auch richtig wach machte und er jetzt richtig Lust zum Shoppen hatte. Bei den vielen Läden in dem großen Kaufhaus wühlten sie sich erstmal wild durch die Klamotten und Accessoires.
 

Grinsend hielt Kai dem anderen ein T-Shirt vor die Nase. „Na, wäre das was für dich?“ Das Shirt war größtenteils in schlichtem Schwarz, doch der Aufdruck „Rockstar“ glitzerte golden.
 

Als die Zwei sich da so umsahen fand Aoi ständig irgendwelche weiblich aussehenden Teile, die er Kai andrehen wollte. Und als er ihm das Oberteil hinhielt, hatte er selbst gerade ein rotes in der Hand, auf dem in weißer Schrift ‚Sweet Heart’ stand. „Hm... genau das Richtige für mich!“ grinste er und hielt seins hoch. „Und das ist genau das Richtige für dich!“ meinte er und tauschte mal eben mit ihm.
 

Lachend nahm Kai das Shirt entgegen. „Aoi-kun~“, quengelte er grinsend. „Soll ich das echt anziehen?!“ Er stöberte weiter und nahm dann ein schwarzes Oberteil mit weißem Tribal-Muster vom Ständer, das zwar gut aussah, dem Drummer aber genau so wie das Teil, das er gerade trug, sicher zwei Nummern zu groß war. „Das ist doch cool, oder?“ wandte er sich an Aoi. „Eine neue Hose wollte ich auch noch...“
 

„Na klar!“ grinste der Gitarrist und sah ihm beim Wühlen zu. „Das ist natürlich auch hübsch!" kicherte er und hielt ihm eine Hose mit Nieten an der Seite hin. „Wie wär’s mit der?“
 

Kai nahm die Hose und besah sie sich kurz. „Hm, warum nicht? Ich probier die Sachen mal an!“ Er verschwand in der Umkleidekabine und kam nach ein paar Minuten wieder raus. Die Hose schien im perfekt zu passen, das schwarze T-Shirt saß aber mehr als etwas locker.
 

Musternd ging Aoi um ihn rum und sah ihn sich genau an. „Also... so geht das nicht! Moment!“ Mit einem Ruck zog er Kai das Oberteil über den Kopf und warf es in die Ecke. Dann zückte er ein schwarzes Oberteil mit silbernem Rosenmuster auf der Vorderseite und stülpte es ihm über. Es war hauteng und hatte an den Seiten Ösen und Schnürungen, wodurch man noch etwas von Kais weißer, glatter Haut erkennen konnte. Wieder musternd und prüfend ging der Blonde um ihn herum und blieb hinter ihm stehen, den Blick dabei auf seinen Hintern gewand. „Das ist viel besser und richtig sexy!“
 

Verwirrt blinzelnd drehte Kai den Kopf zu ihm herum und für einen Moment stand ihm nur der Mund offen. Dann grinste er jedoch. „Aoi-kun, starrst du mir auf den Hintern?“
 

Ertappt zuckte Aoi kurz zusammen und hob den Kopf. „Na ja, irgendwie schon...“, nuschelte er und grinste leicht. „In der Hose hast du echt ’nen knackigen Hintern, Kai-chan!“ sagte er und seine Wangen zeigten einen leichten Rotschimmer.
 

Der Drummer lachte laut auf und besah sich noch einmal im Spiegel. „Wenn du das sagst... Okay, ich kauf die Sachen!“ Kichernd ging er wieder in die Umkleidekabine, steckte aber den Kopf noch einmal hinter dem Vorhang vor. „Und nicht spannen, klar?“ Er zwinkerte dem Gitarristen zu und verschwand dann wieder.
 

Dieser fing nun an zu schmollen und sah beleidigt auf den Vorhang. „Was soll das denn heißen?“ fragte er mürrisch und zog die Brauen leicht kraus. „Ich steh auf Frauen!“

//Ja ja... wen belügst du hier eigentlich?//, dachte Aoi und verwarf den Gedanken auch gleich wieder.
 

Nachdem Kai seine Sachen bezahlt hatte guckten sie sich auch noch in den anderen Läden um, bis der Drummer einige Tüten schleppte und nun mehrere Outfits für die Bühne und die Straße hatte.
 

„So langsam hab ich genug“, seufzte Kai, als sie durch die Gänge des Kaufhauses streiften. Dann jedoch erblickte er das große Schild mit der Aufschrift ‚Royal Order’ und ging zielstrebig darauf zu. „Lass uns eben noch da gucken, ja?“ Er grinste Aoi kurz an. „Nicht, dass ich mir da was leisten könnte, aber egal!“
 

Aois Augen wanderten auch zu dem Laden und er schluckte innerlich. „Na gut...“ Hoffentlich kostete der Laden nicht auch noch Eintritt. Er war gerade ziemlich pleite und deshalb hatte er sich heute auch nur ein Teil gekauft, nämlich das T-Shirt, was Kai für ihn ausgesucht hatte.
 

Wäre Kai ein Kind gewesen, dann hätte er sich bestimmt die Nase an den Schaukästen platt gedrückt, so begeistert schien er von den Ketten, Armbändern und Ringen zu sein, die in der Auslage ruhten.
 

„Naja, Ansehen schadet sicher nicht!“ hauchte Aoi und lächelte lieb. Eigentlich war er kein Freund von Schmuck. Jedenfalls fand er ihn unmännlich, so dass er halt keinen trug. Aber wenn Kai sich denn so gerne ansehen wollte, dann hatte er nichts dagegen. Langsam betrat er den Laden und war gleich der Meinung, dass es hier zu teuer und zu protzig war.
 

Nach einem Moment kam die Verkäuferin auf die Beiden zu und fragte mich einem Lächeln, ob sie helfen könne. Doch Kai winkte sofort ab. „Nein, nein, wir sehen uns nur um! Danke!“ Als die Verkäuferin wieder hinter der Kasse stand beugte sich der Drummer etwas zu Aoi rüber und flüsterte: „Da müssten wir echt erstmal noch ein paar Jahre schuften, bevor wir uns auch nur das billigste von den Teilen hier kaufen können, hm?“
 

„Da hast du sicher recht!“ kicherte der Blonde und ging näher an die Tische heran. Er sah durch das Glas und hätte beinahe angefangen zu husten. „Die Preise sind wirklich nicht schlecht...“
 

Eine Weile guckten sie sich noch um, bevor sich Kai schweren Herzens von den glitzernden Schmuckstücken losriss. Sie fuhren still mit der Rolltreppe hinunter und verließen das Kaufhaus, sahen sich dann fragend an.
 

„Sag mal, wollen wir nicht auch noch eben was Essen gehen?“ fragte Kai den Anderen lächelnd. „Oder hast du vor der Probe noch was vor?“
 

„Na ja, ich hatte eigentlich nichts Bestimmtes vor und du?“ fragte Aoi lieb und wedelte mit seiner Tasche herum. Seit sie sich den Schmuck angesehen hatten, konnte er nicht verhindern daran zu denken, wie dieser an Kais hübschem Hals aussehen würde.
 

Der Drummer schüttelte den Kopf. „Keine Pläne bei mir! Dann lass uns was essen, ja? Was magst du denn gerne?“
 

„Hm... wie wär’s wenn wir ins Sukiya gehen?“ fragte er und lächelte süß. Er mochte den Laden sehr, da es billig war und man sich dort den Bauch richtig voll schlagen konnte.
 

„Okay“, stimmte Kai zu und sie gingen in das kleine Lokal. Sie hatten Glück, dass genau noch der Vierer-Tisch ganz hinten frei war. So konnten sie sich dort mit ihren Einkaufstüten ausbreiten.
 

Aoi legte seine Tasche neben sich auf den Stuhl und sah lächelnd auf. Einer der Kellner brachte ihnen erstmal ein Glas Eistee für jeden und die Speisekarte. „Hm... weißt du schon, was du willst?“ fragte er lieb und sah auf ein Gyuudon-Set, welches er anhimmelte. „Ich hab mich entschieden…“
 

„Ich hab auch schon was“, lächelte Kai ihn an und drückte den kleinen Knopf auf dem Tisch, woraufhin der Kellner sofort wieder zu ihnen kam. „Einmal Gyuudon mit Käse im Set mit Tonjiru, bitte!“ bestellte er und sah dann zu Aoi.
 

„Eh, ich wollte dasselbe!“ kicherte der und sah den Kellner grinsend an. „Zweimal bitte!“ Dann sah er wieder zu Kai und lachte leise.
 

Der Drummer stimmte gleich mit ein. „Wir haben ja einen ziemlich ähnlichen Geschmack, was?“ Er nahm einen Schluck vom Eistee und ein paar Momente später kam auch schon ihr Essen. Kai schlürfte erst etwas von der Tonjiru und machte sich dann daran, das Gyuudon herunter zu schlingen, als hätte er seit Tagen nichts gegessen.
 

„Jepp, scheint so!“ kicherte Aoi. „Na ja, ich esse gerne hier, weil ich nicht kochen kann...“ sagte er und kratzte sich verlegen über die Wange. „Ich bin bei so was wirklich unfähig...“
 

„Hmm“, machte Kai und legte den Kopf schief, während er auf dem Fleisch kaute. „Kochen kann ich schon, aber mir fehlt einfach die Zeit, ums privat öfter zu machen. Und wenn man halt gerade unterwegs ist...“ Er grinste und aß noch etwas von seiner Suppe.
 

„Da hast du recht, Kai-chan!“ sagte der blonde Gitarrist und widmete sich nun auch seinem Essen. Er verschlang es ohne Probleme und trank dann langsam seinen Eistee aus. Dabei konnte er es nicht lassen sein Gegenüber zu Mustern.
 

Der war zwar bis zum letzten Bissen auf sein Essen konzentriert, bemerkte die Blicke aber aus den Augenwinkeln. „Ähm, hab ich was im Gesicht?“ fragend guckte er Aoi an und wischte sich mit einer Serviette den Mund ab.
 

Dieser merkte nun erst, dass Kai ihn direkt ansah und wurde leicht rot um die Nase rum. „Tut mir leid... hab ich so sehr gestarrt?“ fragte er verlegen und senkte den Kopf. „Entschuldige, Kai-chan!“
 

Der Drummer kicherte. „Du warst mit deinen Gedanken wohl weit weg, was? Naja, ich dachte, vielleicht hab ich wieder Reis am Kinn kleben, ist mir schon öfter passiert.“ Grinsend kratzte er sich am Kopf und stand dann auf. Mit den Worten „Ich komm gleich wieder“ verschwand er dann in Richtung Toilette.
 

„Hm... okay“, hauchte Aoi und sah ihm leicht seufzend auf den Hintern. Ihm fiel auf, dass er ziemlich dünn geworden war, aber trotzdem ziemlich lecker aussah. Er starrte auf die Stelle, wo sein Hintern zuletzt zu sehen gewesen war und versuchte sich vom Sabbern abzuhalten. //Ich brauch dringend ’ne neue Beziehung...// dachte er sich und schüttelte leicht den Kopf um den sexy Anblick zu vergessen.
 

Nach ein paar Minuten kam Kai zurück. „Wollen wir gehen?“ fragte er ihn lächelnd.
 

„Ja!“ Aoi stand sofort auf und nahm seine Tüte mit der Rechnung in die eine Hand und kramte mit der anderen nach seinem Portemonnaie. Er bezahlte für sie Beide und ging dann schon nach draußen vor.
 

Kai brauchte einen Moment länger, bis er seine Tüten zusammen hatte und stand dann etwas verlegen neben Aoi vor dem Lokal, als er seine Einkäufe so balancieren wollte, dass er sein Portemonnaie aus der Hosentasche ziehen konnte. „Wie viel kriegst du?“
 

„500 Yen“, sagte Aoi lieb und hielt ihm die Hand hin. „Wollen wir gleich schon mal zum Proberaum vor? Vielleicht ist Uruha ja schon da, dann können wir noch etwas proben!“
 

Kai gab ihm das Geld und nickte. „Okay!“
 

Sie fuhren das kurze Stück mit der Bahn und tatsächlich war ihr Leader schon beim Gitarre-Spielen. Die Drei spielten sich warm und alberten eine Weile herum, bis irgendwann auch Ruki und Reita zusammen auftauchten.
 

~*~*~*~
 

Bald war der Tag gekommen, auf den sie sich schon alle gefreut hatten. Der Tag des Auftritts. Alle waren schon früh da und saßen in einem Raum, der ihnen zur Verfügung gestellt wurde. Aoi war bereits mit seinem Make-up fertig und zog sich nun seine Sachen an. Natürlich zog er das T-Shirt an, welches Kai für ihn ausgesucht hatte und darüber zog er ein rotkariertes Jackett. Danach setzte er sich auf einen Stuhl und machte seine Haare, bevor er zu den Anderen sah.
 

Ruki und Reita waren anscheinend schon mit ihrem Styling fertig, denn sie saßen in einer Ecke des kleinen Raumes und unterhielten sich lachend.
 

Uruhas Minirock entblößte seine Beine im Sitzen noch mehr als ohnehin schon, doch der Gitarrist war immer noch zu sehr mit seinem starken Make-up beschäftigt, als dass er das bemerkt hätte.
 

Als letztes ruhte Aois Blick auf ihrem neuen Drummer. Kai schien etwas nervös zu sein, denn immer wieder wischte er sich die Schminke aus dem Gesicht und startete einen neuen Versuch, schielte dabei immer aus den Augenwinkeln zu den Anderen.
 

Aoi beobachtete den Drummer und musste sich ziemlich beherrschen nicht laut loszulachen. Eine Weile sah er ihm noch verträumt zu, stand dann aber auf und setzte sich neben den Jüngeren. „Soll ich dir helfen, Kai-chan?“ fragte er lieb und nahm ihm den Puder ab.
 

Einen Moment blinzelte der den Anderen an und nickte dann mit einem verlegenen Lächeln. „Ja, bitte. Irgendwie klappt es heute nicht...“
 

„Okay, Augen zu“, sagte Aoi lieb und lächelte süß. Er war zwar etwas nervös, da er Kai nun so nah war, doch er wollte ihn hübsch machen. Erst puderte er ihn leicht. Kai hatte ziemlich reine und hübsche Haut, so dass er nicht mehr als nötig drauf machen wollte. Danach schminkte er seine Augen. „Ich bring deine Lippen nun etwas zum Glänzen“, sagte er und trug etwas Lipgloss auf.
 

Mittlerweile war Uruha anscheinend auch mit seinem Styling zufrieden, denn er stellte sich interessiert neben die Beiden und musterte Kai grinsend. „Na, da haben wir aber wirklich Glück gehabt mit unserem neuen Drummer! Er kann gut spielen und sieht auch noch zum Anbeißen aus.“ Neckend zupfte er an den seitlichen Schnüren vom T-Shirt des Braunhaarigen.
 

Kai lachte nur und wich leicht vor den kitzelnden Fingern zurück. Er sah kurz prüfend zu seinem Spiegelbild und dann erst wieder zu Aoi. „Danke, Aoi-kun! Ist echt gut geworden!“
 

„Bitte sehr!“ sagte Aoi lächelnd und musterte Kai immer wieder. Dann sah er zu ihrem Leader und sah den Minirock zum ersten Mal richtig an. Mit einem Ruck riss er ihn hoch und grinste breit. „Ui, unser Leader-san ist ein Mädchen!“
 

„Escht?!“ Reita sah überrascht auf und streckte sich so, dass er erstmal glatt vom Stuhl knallte.
 

Ruki prustete sogleich los und wäre beinahe auch von seinem Stuhl gefallen, einfach vor Lachen.
 

Uruha hingegen schrie empört auf und strich seinen Rock glatt, so dass der Blick auf seine schwarzen Shorts wieder verdeckt war. „Aoi!“ Der Band-Leader funkelte den Anderen an.
 

Aoi sah zu dem Leader von Gazette auf und wurde leicht rot. „Ja...?“ fragte er leise und zog dann den Kopf ein um eventuell folgende Schläge zu verhindern.
 

Doch was immer Uruha auch gerade tun wollte, er kam nicht dazu, weil genau in dem Moment ein Mitarbeiter vom Club in den Raum kam und ihnen mitteilte, sie müssten in wenigen Minuten die Bühne für ihren Auftritt bereit machen.
 

Uruha bedachte Aoi mit einem letzten bösen Blick und einem gemurmelten „Das kriegst du zurück!“ bevor alle sich mehr oder weniger hektisch aufmachten, ihr Zeug zur Bühne zu schaffen.
 

~*~*~*~
 

Das Konzert wurde ein voller Erfolg. Aoi war ziemlich überrascht, wie sehr sie bei den Leuten ankamen und gab beim Spielen sein Bestes. Am Ende riefen die Leute sogar nach einer Zugabe. Als sie endlich von der Bühne kamen ging Aoi als Erster runter und nahm seine Gitarre ab. Er packte sie in den Koffer und setzte sich auf seinen Stuhl. Erstmal schminkte er sich ab und trank dann eine ganze Flasche Wasser aus. „Das war doch ein gelungener Abend!“ rief er fröhlich in die Runde.
 

„Aber so was von!“ pflichtete ihm Ruki nuschelnd bei, da er mit dem Gesicht nach unten auf dem einzigen Sofa im Raum lag.
 

Uruha kicherte und war anscheinend bester Laune. Auch er hatte sich als erstes das Make-up aus dem Gesicht gewischt und ging nun zu Kai, welcher scheinbar kaputt, aber strahlend auf dem Stuhl neben Aoi saß. Überschwänglich umarmte der Gitarrist den Braunhaarigen von hinten und legte grinsend seinen Kopf auf den des Anderen.
 

„Ein paar Patzer sind dir schon noch passiert, aber die Stimmung war trotzdem genial! Das war echt super!“
 

Kai grinste nur noch breiter während er weiterhin vorsichtig seine Hände massierte, die vom Spielen doch ein wenig mitgenommen waren.
 

„Ich fand es auch schön, war mal voll die geile Stimmung!“ sagte Reita begeistert und sah zu Kai. „Dafür, dass du erst so kurz bei uns bist, fand ich deinen Auftritt wirklich gut, Kai-chan!“
 

„Ich fand dich auch gut, Kai!“ sagte Aoi und nahm seine Hände. „Tut’s weh?“ fragte er besorgt und fing an die eine zu massieren. Er hatte Uruhas Rache mittlerweile ganz vergessen und war nun nicht mehr so darauf fixiert, dem schönen Gitarristen aus dem Weg zu gehen, so wie er es erst vor kurzem auf der Bühne getan hatte.
 

Doch Uruha schien selbst ganz vergessen zu haben, dass er noch eine Rechnung mit Aoi offen hatte. Er ließ von Kai ab und grinste in die Runde. „Also, ich finde, das muss ordentlich gefeiert werden! Was sagt ihr, Jungs?“
 

Scheinbar erholt alleine durch diesen Aufruf sprang Ruki von der Couch, sein Grinsen ebenso breit wie das von ihrem Band-Leader. „Aber immer!“
 

Schüchtern lächelnd zog Kai seine Hand vor Aoi zurück. „Danke, es geht schon wieder.“ Er blickte zu den Anderen, die schon diskutierten, wo sie denn zum Trinken hingehen sollten.
 

„Saufen!“ rief Reita aus und hüpfte auf die Zwei zu und sprang Ruki fast schon an.
 

Aoi sah in die Runde und seufzte leise. „Ich muss absagen... Ich hab heute noch eine Nachtschicht!“ murrte er und senkte traurig den Blick.
 

„Was, du musst noch arbeiten?“ Schmollend sah Kai ihn an. „Schade...“
 

„Ja, muss ich...“, sagte Aoi leise und sah zu ihm. „Tut mir wirklich leid. Ihr... ihr könnt ja für mich mitfeiern, aber nicht, dass ich morgen bei der Probe alleine bin, ne?“ Er setzte ein gespieltes Grinsen auf und nahm seine Gitarre.
 

Kai lächelte ihn erst an und zog in dann in eine kurze, aber feste Umarmung. „Nächstes Mal musst du aber unbedingt mitkommen“, murmelte er dicht an Aois Ohr. „Danke, Yuu. Für alles.“
 

„Das nächste Mal bin ich auf jeden Fall dabei!“ grinste Aoi und wurde leicht rot, als er die weichen Lippen und den sanften Luftzug an seinem Ohr spürte. Er konnte nicht sagen, was in ihm vorging, doch Kais Berührung weckte in ihm Gefühle, die er nicht einschätzen konnte. „Wofür denn?“ stotterte er deshalb leise zurück und legte ganz leicht die Arme um den Jüngeren.
 

„Du hast mich die ganze Zeit unterstützt.“ Kai zog die Schultern hoch und grinste ihn an.
 

„Ach so, na ja... Das tut man doch unter Freunden!“ Aoi lächelte ihn süß an und knuddelte ihn noch mal kurz, ging dann zu den Anderen. „Dann viel Spaß, Jungs! Und sauft nicht zu viel, klar?“ sagte er dann noch grinsend, verließ das Gebäude und fuhr zur Arbeit.
 

~*~*~*~
 

Am nächsten Morgen, welcher seiner Meinung nach viel zu früh kam, ging Aoi langsam auf den Proberaum zu. Er rauchte gemütlich noch eine Zigarette und blätterte in einem Indie-Magazin rum. Er blieb vor dem Gebäude stehen und rauchte seine Zigarette zu Ende. Danach warf er den Stummel weg und betrat das Gebäude. „Mal gucken, wer schon da ist“, murmelte er grinsend vor sich hin und betrat den Proberaum.
 

Als erstes sah er Uruha, der gutgelaunt etwas auf seiner Gitarre spielte und sich dabei Notizen machte. Anscheinend war er gerade dabei, einen neuen Song zu schreiben. Er begrüßte Aoi mit einem fröhlichen „Morgen!“, bevor er sich wieder seinem Instrument widmete.
 

Auch Kai war schon anwesend, jedoch saß er nicht wie gewohnt hinter seinem Schlagzeug, sondern auf der alten Couch am anderen Ende des Raumes. Er winkte Aoi nur schwach zu und vergrub dann wieder das Gesicht in den Händen.
 

Aoi begrüßte die Zwei fröhlich und gesellte sich gleich mal zu Kai. „Alles okay, Kai-chan?“ fragte er leise und besorgt, weil er sein Gesicht verdeckte. Er stellte seine Tasche ab und strich ihm über den Kopf. Da Reita und Ruki nicht zu sehen waren dachte er sich, dass sie noch im Bett oder Rauchen waren.
 

Kai seufzte nur leise und nickte leicht, während Uruha anfing zu kichern. „Der Kleine hat gestern ganz schön viel getrunken. War sehr lustig!“ rief er Aoi zu. „Jetzt findet er das aber wohl nicht mehr!“ Der Gitarrist grinste vor sich hin und spielte weiter.
 

„Das ist aber nicht lustig, Uruha!“ sagte Aoi besorgt und strich dem leidenden Drummer über den Kopf. „Kai-chan, soll ich dir eine Tablette geben?“ fragte er lieb und legte einen Arm um seine Schultern.
 

Endlich nahm Kai die Hände aus dem Gesicht und lächelte Aoi leicht an. „Danke, ich hab schon was genommen. Ist im Moment auch mehr die Müdigkeit als alles andere.“ Er seufzte und lehnte sich eher unbewusst etwas an den Anderen.
 

„Ach so... kann ich verstehen“, sagte Aoi und gähnte kurz. „Ich bin auch noch etwas müde, hab wenig Schlaf bekommen... Aber sag mal, wo sind die anderen Zwei?“ fragte er, als er sich wieder umsah und dem Drummer eher unbewusst über den Oberarm streichelte.
 

Wie gerufen ging die Tür zum Proberaum auf und Ruki stolperte herein, dicht gefolgt von Reita. Auch sie sahen nicht gerade ausgeschlafen aus.
 

„Yo!“ grüßte der Sänger die Runde und lächelte leicht, bevor er seine Tasche abstellte und sich am Mischpult zu schaffen machte.
 

Reita kam langsam hinter Ruki rein geschlichen und setzte sich auf seinen Stuhl. Er gähnte einmal lange und nahm sich Aois Gitarre, die neben seinem Bass stand, und fing an dran zu zupfen. „Ups...“ Er stellte ihn wieder zurück und nahm sich seinen Bass.
 

Belustigt sah Aoi Reita zu und musste unweigerlich grinsen als er seine Gitarre nahm. „Falsches Instrument, Reita!“ kicherte er und strich Kai durch sein braunes Haar.
 

Der Drummer schüttelte Aois Hand murrend weg, doch er grinste. „Naja, dann fangen wir wohl langsam mal an...“ murmelte er und stand nun auch auf, um sich hinter das Schlagzeug zu setzen.
 

So klein die Geste von Kai auch war seine Hand weg zu schieben, umso mehr tat Aoi das Herz irgendwie weh deshalb. Er hatte das Gefühl, der Drummer würde ihn abstoßend finden. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, setzte sein Poser-Lächeln auf und nahm seine Gitarre. „Lasst uns proben, oder Leader-san?“ fragte er und zwinkerte Uruha zu.
 

Der größere Gitarrist grinste ihn an. „Jupp!“
 

Doch noch bevor einer von ihnen den Takt angeben oder eine Saite anschlagen konnte, dudelte eine fröhliche Melodie durch den Raum, die alle Fünf einen Moment innehalten ließ. Nach einem Moment grinste Uruha verlegen und ging schnell zu seiner Tasche, aus der er sein klingelndes Handy hervor holte. „Sorry“, murmelte er, den Anderen einen entschuldigenden Blick zuwerfend und nahm den Anruf dann entgegen.
 

„Uruha~“, quengelte Ruki sofort. „Hattest du nicht das Handy-Verbot während den Proben ausgesprochen?“
 

Der Leader jedoch winkte hastig ab und sprach weiter. Die Anderen schauten sich leicht verwirrt an. Wer auch immer am anderen Ende der Leitung war, Uruha redete sehr viel höflicher mit dieser Person, als man es von dem Gitarristen gewohnt war. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, grinste er sie alle so breit an, als habe er gerade erfahren, dass er im Lotto gewonnen hatte.
 

Wieder war es der Sänger, dem als erstes der Geduldsfaden riss. „Was war das denn bitte?!“
 

Auch wenn es kaum möglich schien, wurde Uruhas Grinsen noch ein Stück breiter. „Das, meine Herren“, er kicherte kurz, „war vielleicht der Beginn einer steilen Karriere im Musikbusiness!“
 

„Ein Musikproduzent?!“ fragte Aoi gleich verdutzt und ging näher zu ihm. „Welches Label?“ Er war ganz aufgeregt, wie ein Kind zu Weihnachten.
 

Immer noch grinsend nickte Uruha. „Von PS Company! Ist zwar ein noch kleines Label, aber das macht ja nichts.“ Er schaute die Anderen an, denen der Mund so langsam immer weiter offen stand, und fuchtelte aufgeregt mit den Händen in der Luft herum. „Ein Talent-Scout war gestern bei unserem Auftritt, und er war total begeistert! Übermorgen sollen wir zu PS Company hin. Ihr seid doch wohl dabei?!“
 

„Na klar!“ grinste Reita und ging zu ihm um mit ihm einzuklatschen.
 

Schnell ging Aoi noch mal den Plan für die Arbeit in seinem Kopf durch und nickte dann. „Klar sind wir dabei!“ Auch er klatschte mit dem Leader ein. „So was dürfen wir uns nicht entgehen lassen!“
 

„Yeah!“ Ruki ließ einen Freudenschrei erklingen und umarmte gleich Uruha und Reita auf einmal.
 

Nur Kai saß still hinter seinen Drums und konnte wohl immer noch nicht fassen, was er da hörte.
 

Aoi schlich sich zu ihm und umarmte ihn von hinten stürmisch. „Was bist du denn so ruhig, Kai-chan?“ freute er sich und drückte ihn sanft an sich. „Wir kriegen vielleicht einen Plattenvertrag! Ist das nicht toll?“
 

Der Drummer blinzelte ein paar Mal, bevor ein breites Lächeln langsam aber sicher sein Gesicht erhellte. „Oh mein Gott! Das gibt's doch gar nicht!“ Lachend sprang er auf und erwiderte Aois Umarmung mindestens genauso stürmisch.
 

Schon bald war der kleine Raum erfüllt von lautem Gelächter und alle Fünf spannen munter ihre Zukunftsträume. Es brauchte eine Weile, bis sich endlich alle wieder soweit beruhigt hatten, dass sie doch noch proben konnten. Doch für den Rest des Tages konnte keinem von ihnen auch nur irgendetwas das Grinsen aus dem Gesicht wischen.
 

~*~*~*~
 

Fakten:
 

Öhm, ich fürchte, diesmal nicht wirklich was... XD Aber die Orte in Shibuya sind wirklich dort, ich weiß das aus Erfahrung! XD

Hmm, naja, Royal Order mögen die Gazemen wohl auch, und dass sie bei PS Company gelandet sind wissen wir wohl alle, gell? ^.~ Und zwar einen Monat, nachdem Kai zur Band gekommen ist, also stimmen zumindest die Zeitangaben einigermaßen. XD
 


 

Erklärungen:
 

Sukiya: In Japan verbreitete Fast-Food-Kette mit Gerichten unter 5 Euro, die trotzdem richtig satt machen. Man bekommt schon beim Hinsetzen gleich umsonst ein Glas (Eis-)Tee und ruft die Bedienung über einen Knopf auf dem Tisch, wenn man sich entschieden hat.
 

Gyuudon: Rindfleisch auf Reis, gibt es in Fast-Food-Restaurants meist im Set mit Miso-Suppe und einem kleinen Salat.
 

Tonjiru: Miso-suppe mit viel Fleisch und Gemüse

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 4
 

Als Aoi das nächste Mal die Tür zum Proberaum öffnete, saßen die anderen Vier bereits alle zusammen und diskutierten scheinbar. Als Uruha ihn bemerkte, winkte er ihn, sich neben ihn zu setzen. „Aoi, da bist du ja! Komm her, Bandbesprechung!“
 

„Bin ich etwa zu spät?“ fragte Aoi verwirrt und sah auf die Uhr. „Ich dachte, wir haben erst in 10 Minuten Probe.“ Er setzte sich neben Uruha und sah gespannt in die Runde. „Was hab ich verpasst?“
 

„Keine Sorge, Aoi“, lächelte Kai ihn beruhigend an. „Leader-sama ist nur zu ungeduldig heute.“
 

Für diese Bemerkung funkelte Uruha den Drummer an während die Anderen verhalten kicherten. Doch ihre Blicke wurden schnell wieder von dem Zettel angezogen, den Uruha für alle gut sichtbar hochhielt. „Das hier“, erklärte er mit dramatischer Stimme, „ist unser Terminplan für diesen Monat! Kommentare, Photoshoots, Studio-Aufnahmen, ein Video-Dreh und natürlich Proben ohne Ende!“ Er seufzte, aber schenkte seinen Band-Kollegen ein schiefes Lächeln. „Da haben wir uns auf was eingelassen, wie?“
 

„WAS? Das ist alles für einen Monat?“ Reitas Augen wurden so groß wie Pizzascheiben, was ohne das Band in seinem Gesicht ziemlich lustig aussah.
 

„Das ist echt viel, Leader-san!“ meinte auch Aoi und überschlug die Zeit mal im Kopf. „Da krieg ich mit meinem Nebenjob keine Zeit mehr zum Schlafen...“, schmollte er.
 

„Ach, Schlaf wird überbewertet!“ witzelte Ruki, doch auch er hatte einen grimmigen Zug um den Mund.
 

Uruha seufzte. „Wir werden’s schon irgendwie hinkriegen, aber einfach wird das nicht. Und... ich wollte auch noch was mit euch besprechen“, fügte er zögernd hinzu. Alle sahen ihn gespannt an, wie er etwas nervös von einem zum anderen sah. „Also, ich... ich finde, wir sollten jemand anderen als Leader bestimmen.“
 

„Was? Aber wieso denn? Du bist doch immer unser Leader gewesen und du bist gut in dem was du tust!“ sagte Reita und guckte traurig. „Wer soll das denn sonst machen?“
 

„Ich will nicht Leader sein“, meinte Aoi schnell. „Das ist mir echt zu viel Verantwortung und ich hab auch so schon so wenig Zeit, mit meinem Job und der Band!“
 

„Ihr wisst doch, dass ich alles eben in meinem Tempo mache“, Uruha kratzte sich verlegen an der Wange. „Und das ist dem Management wohl nicht schnell genug. Und ehrlich gesagt wird mir das auch etwas zu viel. Mehr Songs schreiben muss ich ja jetzt auch...“
 

Alle Fünf schauten etwas ratlos drein und schwiegen für einige Momente nachdenklich. Zur Überraschung aller war es Kai, der sich als Erster zaghaft zu Wort meldete.
 

„Also“, unsicher sah er die Anderen an. „An sich entscheiden wir ja eh alles zusammen, aber wenn wir denn einen Leader haben müssen, dann... naja, ich hätte nichts dagegen.“
 

Ruki sah ihn fragend an. „Du? Du willst wirklich unser Leader sein?“
 

Eins von Kais typischen verlegenen Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Naja... als Drummer beobachte ich ja eh immer alle und gebe den Takt an und so“, brabbelte er vor sich hin. Schließlich hob er einfach die Schultern und grinste. „Will’s von euch denn einer machen?“
 

Schweigen breitete sich im Raum aus.
 

„Du wärst sicher ein prima Leader, Kai-chan!“ sagte Aoi lieb und lächelte süß. „Soweit ich mich erinnere warst du immer zuverlässig in der Schule, auch wenn du ein Mädchenschwarm warst!“ grinste er und umarmte ihn kurz.
 

„Ich hab nichts dagegen, dass du Leader wirst!“ sagte Reita und knuffte ihm in den Oberarm. „Ich würd’s nie freiwillig machen!“
 

„Dann machen wir’s doch so!“ grinste Ruki.
 

Auch Uruha war einverstanden, und so hatten sie nun also Kai als neuen Band-Leader.
 

~*~*~*~
 

Die nächste Zeit hatte die Band einen Termin nach dem anderen. Zuerst waren aber alle beim Friseur und bekamen ein neues Styling. Aois Haare wurden wieder schwarz und er nahm eins seiner Lippenpiercings raus. Das Management hatte ihn darum gebeten, da er so besser aussah. Danach ging es von Fototerminen zu Interviews, wofür sie extra neue Kostüme bekamen. Neben den ganzen Terminen hatten sie immer wieder Proben und Aoi hatte kaum noch Zeit zum Schlafen wegen seinem Job. Auch kam er dort ständig zu spät. Und den Schlafmangel sah man ihm nach einer Weile auch an.
 

Zwar tat er immer fröhlich und ließ sich nichts anmerken, doch so langsam schien ihm sein Körper nicht mehr zu gehorchen. Eines Tages, nach zwei Wochen purem Stress, kam er viel zu spät zur Probe. Er sprintete hinein und ließ sich erschöpft auf den Boden fallen. Er atmete schwer und sah zu ihnen. „Tut mir leid! Ich weiß, ich bin spät dran…“ Er versuchte zu Lächeln, doch es klappte einfach nicht mehr.
 

„Aoi!“ Kai stand von seinem Schlagzeug auf. Alle sahen besorgt zu dem Gitarristen, doch auch ihnen war anzusehen, wie hart sie in letzter Zeit gearbeitet hatten.
 

Uruha half ihm schließlich, sich auf das Sofa zu setzen, und die anderen Drei gesellten sich zu ihnen. Kai seufzte. „So geht das einfach nicht. Ich fürchte“, er sah zweifelnd von einem zum anderen, „wir müssen halt einfach alle etwas kürzer treten und unsere Jobs aufgeben. Das Gehalt von PSC ist zwar nicht hoch, aber zum Leben reicht es schon irgendwie.“
 

Ruki sah ihn erst entgeistert an, seufzte dann aber ergeben. Auch Uruha schwieg.
 

„Bei mir hat sich das eh erledigt...“ Aoi sah traurig in die Runde und senkte den Kopf. „Ich wurde heute gefeuert, weil ich zu oft zu spät kam und an der Kasse eingeschlafen bin“, sagte er traurig. Er mochte seinen Job wirklich sehr und das wussten alle. „Leider kann ich mir so die Miete nicht mehr leisten und muss wohl oder übel umziehen...“ sagte er traurig.
 

„Aoi...“ hauchte Kai. „Das tut mir leid!“
 

Ruki runzelte die Stirn. "Kai? Meintest du nicht letztens, du überlegst gerade ob du von zuhause ausziehst?“
 

„Ich muss auch ausziehen!“ rief Reita und sah zu Uruha. „Aber ich zieh bei Uruha ein, ne? Deine Wohnung ist so groß!“ sagte er und guckte lieb.
 

Aoi ignorierte die Anderen gerade und sah zu Kai. „Willst du bei mir einziehen?“ fragte er strahlend. „Du hast wirklich immer so einen weiten Weg nach hause und bei mir ist Platz für dich!“
 

Kai blinzelte etwas verwirrt, doch dann sah er kurz nachdenklich drein. „Naja, ich geh wegen den ständigen Proben meinen Eltern gerade ganz schön auf die Nerven. Und ich wollte eh eine Wohnung hier in der Nähe nehmen.“ Er strahlte Aoi an. „Das passt ja super! Okay, ich zieh bei dir ein!“
 

Neben ihnen schlugen auch Reita und Uruha gerade ein. Auch sie schienen sich für eine WG entschieden zu haben.
 

„Juhu!“ freute Aoi sich und umarmte den Jüngeren stürmisch. „Das wird sicher toll, Kai-chan! Wann kannst du einziehen? Oder musst du deine Eltern erstmal fragen?“ fragte er aufgeregt und lächelte süß.
 

Kai lachte. „Ach, die sind froh, wenn die mich erstmal los sind! Kann ich morgen schon zu dir kommen?“
 

„Morgen?“ Aoi fing auch an zu lachen und drückte ihn noch etwas mehr. „Aber klar doch! Ich glaube wir haben morgen sogar frei, ne Leader-san?“ fragte er bevor er ihn losließ und sich wieder aufs Sofa fallen ließ.
 

„Genau!“ grinste Kai. „Dann können wir in Ruhe alles klären. Viel Kram bring ich nicht mit, da reicht es, wenn ich einmal mit dem Auto meiner Eltern zu dir fahre.“
 

Sie redeten noch eine Weile enthusiastisch weiter, genau wie Reita und Uruha Pläne schmiedeten, bis Ruki sich irgendwann auch noch einmal zu Wort meldete. Verlegen grinsten die Anderen ihren Sänger an und machten sich dann daran, doch noch ein wenig zu proben.
 

~*~*~*~
 

Am nächsten Tag dauerte es, wie von Kai vorausgehen, nicht lange, seine Sachen bei Aoi unterzubringen. Er brachte zum großen Teil nur seine Klamotten mit, dazu ein paar persönliche Dinge und einen Futon. Es war gerade einmal Mittag, als sie auch schon fertig ein- und umgeräumt hatten, und beide beschlossen, sich einen gemütlichen Tag zu zweit zu machen.
 

„Danke nochmal, dass ich bei dir wohnen kann!“ Warm lächelte Kai den Älteren an. „Ich koch uns was, ja? Was willst du essen?“
 

„Du hast wirklich nicht viel!“ sagte Aoi und ging mit ihm in die Küche. „Essen wäre jetzt gut, Kai-chan!“ lächelte er und zeigte ihm kurz, wo alles war. „Da ich nur Kaffee kochen kann, kannst du dir die Küche gerne so einrichten, wie du es zum Kochen magst. Ich weiß ja, dass du es liebst zu Kochen“, sagte er und holte Spaghetti raus. „Lust auf Nudeln?“
 

„Okay“, nickte Kai. „Ich mach uns eine schöne Soße dazu.“ Er machte sich ans Werk, und schon bald konnte Aoi nur mit großen Augen zugucken, wie schnell Kai sich mit seiner Küche vertraut gemacht hatte und wie ein Profi ein schönes Essen zauberte.
 

Aoi staunte wirklich nicht schlecht und schluckte kurz. Dann erhob er sich aber doch noch und deckte wenigstens den Tisch, wenn er schon nicht kochen helfen konnte.
 

Kai lächelte ihn an während er die letzten Handgriffe machte und füllte dann die Teller. Er goss für sie beide noch Bier ein, setzte sich an den Tisch und hob dann sein Glas. „Na dann, auf gutes Zusammenleben!“
 

„Genau, auf ein gutes Zusammenleben!“ grinste auch Aoi und stieß mit Kai an. Danach aßen sie zusammen und redeten über die Schulzeit und alles Mögliche. Der Tag wurde wunderschön und Aoi war froh, Kai nun bei sich zu haben.
 

Am Abend sahen sie sich noch gemütlich zusammen einen Film an, doch immer wieder vibrierte Kais Handy. Der Drummer runzelte jedes Mal die Stirn, wenn er auf das Display schaute und schnell eine Antwort tippte.
 

„Ist das deine Freundin?“ fragte Aoi irgendwann und seufzte leise. „Wie hieß sie noch mal?“ Er sah Kai dabei zu, wie er ihr schrieb und merkte langsam wieder die leichte Eifersucht, die er schon gehabt hatte, als Kai sie ihnen vorgestellt hatte.
 

Kai nickte und zeigte ihm ein schiefes Lächeln. „Mariko. Sie beschwert sich, dass ich überhaupt keine Zeit mehr für sie habe.“ Wieder zog er die Augenbrauen zusammen. „Was soll ich denn machen? So ist das nun mal, wenn man Erfolg haben will...“, nuschelte er missmutig.
 

Aoi nickte und lehnte den Kopf an Kais Schulter. „Na ja, wir haben heute frei... Geh doch mit ihr aus! Vielleicht wird ihr das gefallen.“
 

„Aber ich wollte den Tag mit dir verbringen“, schmollte Kai. „Und das hab ich ihr auch gesagt, aber sie kapiert es einfach nicht!“
 

„Sie ist sicher eifersüchtig auf mich, weil ich heute bei dir bin“, grinste Aoi und umarmte ihn. Er versuchte sich ein fröhliches Aufschreien zu verhindern, weil er so froh war, dass Kai lieber bei ihm war. „Nächste Woche haben wir doch auch wieder einen Tag Zeit, da kann sie sich ja mit dir treffen, ne?“
 

Kai kicherte und drückte ihn kurz. „Ich glaube auch“, zwinkerte er ihm zu, wurde dann aber wieder leicht nachdenklich. „Eigentlich will sie mich die ganze Zeit nur für sich. Irgendwie nervt das...“ Er seufzte. „Aber du hast Recht, nächste Woche gehen wir wohl mal wieder aus.“ Er nahm sich wieder sein Handy und schrieb eine Sms.
 

„Das kann ich verstehen, Kai-chan!“ sagte Aoi lieb und streichelte seinen Oberschenkel kurz. „Du willst doch auch mal frei haben und dich ausruhen, hm?“
 

Kai zuckte kaum merklich zusammen, grinste ihn dann aber an. „Genau! Da brauch ich echt kein quengelndes Mädchen, das mir am Arm hängt!“ meckerte er.
 

In diesem Moment machte sich auch Aois Handy bemerkbar. Er nahm es und sah, dass Shin ihm eine Nachricht geschrieben hatte.
 

//Hey Aoi-chan! (^.^)/

Wie geht's so? Wollen wir demnächst mal wieder was trinken gehen?

Byebye!

Shin//
 

//Gerne doch! Nächste Woche haben wir einen Tag frei. Lust, dich da mit mir zu treffen? Ich könnte dir diesmal ja auch meine Wohnung zeigen!//
 

Aoi schrieb ihm schnell zurück und legte das Handy weg. Dann sah er weiter den Film und kraulte Kais Oberschenkel leicht.
 

Er hörte, wie Kai die Luft scharf einsog und dazu anhub, etwas zu sagen. Auch bewegte sich seine Hand kurz in die Richtung von Aois, als wollte er sie wegschieben, doch dann zog er sie wieder zurück und blieb still.
 

Doch sofort zog Aoi seine Hand von sich aus zurück. Er hatte Angst, Kai könnte ihn dann ganz von sich stoßen und ihn eklig finden. Er wollte einfach so bleiben, an ihn gekuschelt und nur Kai und er für den Rest ihres Lebens. Doch der Film ging bald zu Ende und auch die Sonne ging langsam unter.
 

„Ich geh dann mal duschen“, sagte Kai leise, stand aber erst ein paar Momente später auf. Dabei strich er wie zufällig über Aois Hand, ließ seinen Blick aber abgewandt. Er ging dann schnell seine Sachen holen und verschwand im Badezimmer.
 

Aoi sah ihm verträumt nach und machte den Fernseher aus. Er duschte normal immer morgens, so zog er sich um, legte sich schon einmal ins Bett und las noch ein bisschen in seinem Lieblingsbuch.
 

Nach einer ganzen Weile hörte er den Anderen endlich aus dem Bad kommen und dann im Wohnzimmer rumräumen. Anscheinend hatte er dort seinen Futon ausgerollt. Kurz darauf klopfte es an seiner Tür und Kai steckte den Kopf rein, die Wangen noch leicht von der wohl heißen Dusche gerötet. „Gute Nacht“, wünschte er ihm sanft lächelnd.
 

„Gute Nacht, Kai-chan!“ lächelte Aoi, als er das Buch weglegte. „Schlaf gut!“ Er ging noch einmal schnell ins Bad, putzte sich die Zähne, wusch sein Gesicht und ging wieder ins Bett, wo er schnell einschlief.
 

~*~*~*~
 

Am nächsten Morgen machten sich beide zusammen auf den Weg zur Arbeit, und auch Uruha und Reita kamen zu zweit. Und wie immer standen nur Stress und Hektik auf dem Tagesplan. Auch die nächsten Tage hatten sie wieder einen Termin nach dem anderen und einige kleine Events. Die Zeit verging schneller als sie dachten und dann hatten sie wieder einen Tag frei.
 

Aoi nutzte die Gelegenheit und schlief erst einmal lange aus. Er hatte sich später mit Shin verabredet und ihn zu sich eingeladen, da er wusste, dass Kai zu seiner Freundin ging.
 

Pünktlich klingelte der Gitarrist von Kagrra, dann auch an der Tür. Kurz führte Aoi ihn durch seine Wohnung, wobei Shin sich interessiert umsah. Dann drehte der Kleinere sich zu ihm um und lächelte ihn unbeschwert wie immer an. Langsam trat er auf ihn zu, hob dann die Hand und zupfte leicht an einer von Aois Haarsträhnen. „Das Schwarz steht dir besser, finde ich“, grinste er ihn an.
 

Sofort errötete Aoi leicht und lächelte verlegen. „Vielen dank, Shin-kun!“ sagte er und umarmte ihn sanft. „Ich finde, das Blond steht dir besser!“ grinste er dafür und küsste ihn dann stürmisch.
 

Er konnte fühlen, wie Shin an seinen Lippen lächelte. Dann versank aber auch er in dem Kuss.
 

Aoi ging mit ihm langsam zum Sofa und zog ihn dort auf sich, als er sich hinlegte. Er sah ihn an und schnurrte leise. „Ich hab dich vermisst! Wir haben in letzter Zeit kaum noch Zeit für Privates...“ sagte er traurig und drückte Shin an sich.
 

Shin nickte. „Das kenn ich. Ich hab dich auch vermisst“, lächelte er ihn an und küsste ihn kurz auf den Mund. Er stützte sich mit dem Arm neben Aoi ab und sah ihn eine Weile nur an, fuhr mit den Fingern seine Lippen nach.
 

Aoi öffnete die Lippen leicht und lächelte süß. Er gab ein Küsschen auf seine Fingerkuppen und sah ihm dabei in die Augen.
 

Shin erwiderte den sanften Blick. Er senkte seinen Kopf dann, um Aois Lippenpiercing in den Mund zu nehmen und leicht daran zu saugen. Seit ihrem ersten Treffen schien Shin diese Stelle am besten zu gefallen. Gleichzeitig schob er einer Hand unter Aois Oberteil und neckte seine Brustwarzen leicht mit den Fingerspitzen.
 

Dafür erntete er ein leises Keuchen, das Aois sündige Lippen verließ. Dessen Finger blieben auch nicht still liegen, sondern schoben sich auf Shins Rücken unter sein Oberteil und kraulten seinen Nacken, so dass sein ganzer Rücken entblößt war.
 

Shin richtete seinen Oberkörper auf, so dass er ihm das T-Shirt über den Kopf ziehen konnte, und zog dann auch Aoi sein Oberteil aus. Als er sich wieder hinlegte, schob er die Beine des Schwarzhaarigen noch etwas weiter auseinander und drückte seinen Schritt an ihn, bevor die beiden Männer sich wieder küssten.
 

Aoi spreizte die Beine auch von sich aus schon weiter und schlang sie um den dünnen Körper über sich. Sanft drückte er ihn enger an sich und stöhnte leise in seinen Mund, bevor er den Kuss leidenschaftlich erwiderte. Mit den Händen fuhr er über seine Brust und streichelte die empfindlichen Brustwarzen, drehte sie sanft zwischen seinen Fingern, bis sie hart waren.
 

Keuchend löste Shin sich aus dem Kuss und ließ seine Lippen über Aois Wangen zu seinem Hals wandern. Dort küsste und knabberte er an der zarten Haut, aber nicht genug, dass am nächsten Tag Spuren ihrer Aktivitäten zu sehen sein würden. Langsam fing er an, sein Becken an Aois zu bewegen, ihn seine aufsteigende Erregung spüren zu lassen.
 

Auch an Aoi zog das nicht unberührt vorbei und so merkte Shin schnell, wie der Größere komplett hart wurde. Aoi keuchte leise und wanderte mit den Fingern Shins Bauch hinab, wo er seinen Gürtel öffnete. Dann folgten langsam der Knopf und der Reißverschluss, bevor er ihm seine Hose samt Shorts einfach mal herunter schob, so weit er konnte.
 

Shin keuchte auf und hob sein Becken Aois Händen entgegen. Doch gerade, als der Schwarzhaarige anfing, ihn zu streicheln, ließ das Geräusch der Haustür, die aufgerissen und zugeknallt wurde, die Beiden zusammenzucken. Mit großen Augen sahen sie sich an und waren zu geschockt, um sich zu bewegen, bis Kai auch schon im Wohnzimmer stand und sie überrascht ansah.
 

Eine quälend lange Sekunde verstrich, in der keiner der drei Männer etwas sagte. Dann drehte Kai sich einfach um und verließ schnell die Wohnung.
 

„Kai!!“ Aoi setzte sich überrascht auf und sah dem Drummer nach. Dann sah er zu Shin und guckte traurig.
 

Der Blonde hatte sich die Hose wieder zugemacht und schaute ihn nun besorgt mit roten Wangen an. „Ist... ist es sehr schlimm, dass er uns gesehen hat?“
 

„Ich... ich weiß es nicht...“ Aoi ließ sich wieder sinken und zog Shin auf sich. „Ich hoffe nicht...“ nuschelte er dann und schmiegte sich an den Kleineren. Seine Lust auf Sex war jedenfalls erst einmal vergangen.
 

„Hmm“, machte Shin nur und strich ihm beruhigend über den Rücken. Eine Weile lagen sie noch so da und redeten leise. Dann beschloss Shin, es wäre besser, wenn er ginge und ließ Aoi allein. Erst als es am späten Nachmittag langsam dunkel wurde, kam Kai zurück. Er sah ziemlich fertig aus, noch schlimmer als die Tage davor, und wich Aois Blicken aus, als er an ihm vorbei in die Küche ging und sich ein Bier nahm.
 

Aoi fühlte sich schlecht, als Shin ging, und als Kai kam und er seinen Zustand sah, fühlte er sich noch schlechter. Langsam ging er in die Küche und sah zu ihm. „Kai-chan...“, fing er leise an und hoffte, der Andere würde wenigstens mit ihm reden. „Alles okay mit dir?“ fragte er besorgt.
 

Kai nickte still und gab ein unenthusiastisches „Sicher!“ von sich, das Aoi ihm keine Sekunde abkaufte. Der Drummer nippte an seinem Bier und hob dann doch den Blick, um Aoi anzusehen, konnte ihm aber nicht lange direkt in die Augen schauen. „Seid... seid ihr zusammen?“ fragte er dann zögerlich.
 

„Ähm... ja... schon...wieso?“ fragte Aoi unsicher und stand noch immer im Türrahmen wie bestellt und nicht abgeholt. „Ähm...stört es dich, dass... dass ich Jungs mag?“ fragte er dann leise und senkte den Kopf. Er hatte am meisten Angst, dass die Band wegen ihm nun zerbrach, wenn alle es erfuhren.
 

Schnell schüttelte Kai den Kopf. „Nein, tut es nicht!“ antwortete er und schenkte ihm sogar ein kleines Lächeln. „Ich dachte nur...“ fing er dann leise an, nuschelte aber nur ein „Ach, vergiss es!“ hinterher, bevor er sein Bier austrank und an Aoi vorbei ins Bad huschte.
 

Den restlichen Abend über wechselten die Beiden kein Wort.
 

~*~*~*~
 

Fakten:
 

- Uruha ist bekannt dafür, alles in „my pace“ Tempo zu machen XD

- Kai wurde Leader, weil kein anderer sich gemeldet hat XDDD

- Als Musiker bekommt man in Japan ein festes Gehalt vom Label

- Reita und Uruha haben für eine Weile zusammen gelebt

Vielen Dank für die tollen Kommentare! Schreibt auch weiterhin fleißig! X3

<3
 


 

Kapitel 5
 

Am nächsten Morgen waren Beide früh auf den Beinen. Aoi duschte sich schnell, föhnte sich die Haare und zog sich für die Arbeit an. „Kai, bist du fertig?“
 

Der Drummer antwortete ihm mit einem schwachen „Ja“ und zusammen machten sie sich auf den Weg zur Probe. Kai schien es nicht besser zu gehen als noch am Vorabend, aber von sich aus sagte er nichts.
 

Beim Proberaum angekommen verzog er sich auch sofort hinter sein Schlagzeug, während die anderen Vier noch quatschen. Auch Uruha, Reita und Ruki schien das stille Verhalten von Kai aufzufallen, doch sie schoben es wahrscheinlich nur auf den allgemeinen Stress.
 

Sie probten wie immer, wobei Aoi hin und wieder zu Kai schielte, welcher sich auffällig das rechte Ohr rieb, als hätte er Druck auf den Ohren. Nach einer Weile entschieden sie sich eine Pause zu machen. Als Kai jedoch von seinem Hocker aufstand, taumelte er etwas. Bevor Aoi auch nur reagieren konnte, war der Drummer auch schon gestolpert und lag am Boden.
 

„Kai!!“ Sofort rannte Aoi zu ihm und nahm ihn auf den Arm. Er brachte ihn zum Sofa rüber, legte ihn darauf ab und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Kai-chan! Sag was! Was ist los?!“ Er drehte sich um und sah zu den Anderen. „Schnell, wir brauchen einen Krankenwagen!“
 

Uruha holte sofort sein Handy heraus und rief beim Notdienst an während Ruki und Reita sich besorgt neben ihn stellten, aber das bekam Aoi nur so halb mit. Doch schon bald schlug Kai die Augen wieder auf, blinzelte verwirrt.
 

„Kai...“ Aoi war über ihn gebeugt, die Augen voller Tränen aus Sorge um ihren Drummer, und sah ihn an. „Alles okay mit dir?“ fragte er und umarmte ihn sanft.
 

„Aoi... wa-...?!“ Kai hörte sich sehr verstört an und schob ihn etwas von sich. Er legte erst eine Hand an seinen Hals und sah dann die Anderen an.
 

„Hey, was ist denn?“ wollte auch Ruki wissen.
 

Kai starrte ihn an und fasste sich dann ans Ohr. „I-ich... ich hör nichts!“ sagte er laut mit zittriger Stimme. Seine andere Hand krallte sich in Aois Oberteil, während er den Gitarristen panisch ansah.
 

„Was?“ Aoi bekam langsam wirklich Angst. Er setzte sich aufs Sofa, nahm Kai sanft in den Arm und drückte ihn an sich. „Es wird alles gut! Der Arzt kommt gleich!“ sagte er langsam und drückte ihn an sich.
 

Kai sagte gar nichts mehr und klammerte sich nur noch an ihn. Die Anderen konnten nur besorgt daneben stehen. Als von draußen die Sirene des Krankenwagens, eilte Uruha nach draußen und winkte die Sanitäter rein.
 

Aoi bekam kaum mit, wie die Männer Kai kurz untersuchten und ihn dann zum Krankenwagen führten. Da er nicht direkt Verletzungen hatte und Aoi weiterhin ängstlich ansah, erlaubten sie dem Gitarristen, im Wagen mitzufahren. Die anderen Drei fuhren ihnen hinterher.
 

Im Krankenhaus angekommen wich Aoi ihm weiterhin nicht von der Seite. Nach schier ewiger Wartezeit untersuchte ein Arzt den Drummer endlich. Seufzend ließ er dann irgendwann von ihm ab.
 

„Ich kann nicht feststellen, woran der Gehörverlust liegt. Er hat wohl einen Hörsturz“, erklärte er an Aoi gewandt. „Wir werden ein paar Tests machen, um zu sehen, wie viel er noch hört und was die Ursache ist. War er vielleicht in letzter Zeit großem Stress ausgesetzt?“
 

Aoi ließ nicht von Kai ab und hielt die ganze Zeit seine Hand. Hilflos sah er den Arzt an. „Wir... wir spielen in einer Band und wir hatten viele Termine in letzter Zeit“, sagte er zitternd. „Wird er wieder gesund?“ Er war kurz davor einfach loszuweinen.
 

„Oh, das nehme ich doch an“, lächelte der Arzt ihn dann an. „Es ist zwar ungewöhnlich, dass er auf beiden Ohren nichts hört, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder in Ordnung kommt, ist trotzdem sehr hoch. Aber ich kann nicht sagen, wie lange es dauern wird und“, betonte er mit einem ernsten Blick auf Aoi, „er braucht solange auf jeden Fall Ruhe!“ Er seufzte und machte sich daran, den Raum zu verlassen. „Wir behalten ihn für die Tests erstmal hier und werden sehen, welche Therapie am besten geeignet ist.“ Damit schloss er die Tür hinter sich und ließ die Beiden allein.
 

Aoi sah zu Kai und fing an zu weinen. „Es ist alles meine schuld...“, sagte er leise und hielt Kais Hand. „Bitte werd wieder gesund!“ sagte er und sah ihn verheult an.
 

Kai schüttelte heftig den Kopf und sah ihn besorgt an. Noch immer hörte er kaum etwas, aber er kannte Aoi und merkte offensichtlich genau, dass er sich Vorwürfe machte. „Nein, bitte!“ Er drückte die Hand des Gitarristen und wischte ihm die Tränen von den Wangen. „Das wird schon wieder! Wein doch nicht!“
 

Aoi nickte leicht und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. Er streichelte seinen Kopf und lehnte sich halb aufs Bett. „Kai...“ hauchte er nur leise und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Doch immer wieder schluchzte er leise und behielt den Arm um ihn, weil er so große Angst um ihn hatte.
 

Kai drückte ihn an sich und streichelte ihm beruhigend über den Rücken. „Alles wird gut“, flüsterte der Drummer, auch wenn in seiner Stimme eine gewisse Traurigkeit mitschwang.
 

Aoi nickte leicht, auch wenn er noch immer so viel Angst um den Jüngeren hatte. Er wich dann den ganzen Tag nicht mehr von seiner Seite und passte immer auf ihn auf und gab ihm Wärme und Trost. Und die ganze Zeit hoffte er, dass Kai schnell wieder gesund wurde.
 

~*~*~*~
 

Am gleichen Abend konnte Kai auf einem Ohr bereits wieder fast normal hören, was die anderen Bandmitglieder erleichtert aufatmen ließ. Ruki, Reita und Uruha waren noch eine Weile bei den Beiden geblieben, bevor sie dann doch all nach Hause gegangen waren. Sie hatten sich aber immer wieder per Handy erkundigt, wie es um Kai stand.
 

Der Arzt schlug dem Drummer vor, die Nacht über zur Beobachtung im Krankenhaus zu bleiben, aber Kai wollte lieber nach Hause. Daraufhin ermahnte der Arzt Aoi, ja darauf zu achten, dass Kai sich möglichst keinem Stress aussetzte, denn der schien tatsächlich die Ursache gewesen zu sein.
 

Gerade in ihrer Wohnung angekommen, rief Uruha Aoi erneut an. Er hatte sich mit ihrem Management abgesprochen und so ein paar Termine absagen können, und nun überlegten sie, ob sie das nächste Konzert auch absagen sollten.
 

Aoi hatte Kai in sein Bett gelegt, ihn zugedeckt und war dann mit Uruha telefonieren gegangen. „Also, Kai kann auf keinen Fall spielen! Der Arzt hat es verboten und Kai-chan braucht seine Ruhe“, sagte er traurig, denn noch immer machte er sich Vorwürfe und Sorgen.
 

„Dann... sagen wir es ab? Natürlich soll Kai sich erstmal ausruhen, aber ich will unsere Fans echt nicht enttäuschen. Ein bisschen Zeit ist ja noch, aber entscheiden müssen wir uns möglichst bald!“ gab der andere Gitarrist zu bedenken.
 

Beide schwiegen einen Moment betreten bis Uruha sich nochmal zu Wort meldete. „Und was ist, wenn wir mit einem Support-Drummer spielen?“
 

„Wo kriegen wir denn so schnell einen her, der unsere Sachen lernt?“ fragte Aoi leise und setzte sich in die Küche, wo er sich eine Zigarette ansteckte. Er nahm einen kräftigen Zug und atmete erstmal aus. „Nur Yune kennt alle unsere Songs auswendig...“
 

„...und wenn wir Yune fragen?“
 

„…was?“ Aoi blieb fast das Herz bei der Frage stehen und er sah geschockt vor sich hin. „Aber... aber...“ Er schluckte runter was er sagen wollte, da die Anderen das zwischen ihm und Yune ja immer noch nicht wussten. „Okay... aber du fragst ihn!“ sagte er und legte auf. Er sah eine Weile stumm vor sich hin und rauchte in Ruhe zu Ende, ganz bis zum Filter. Dann stand er auf und ging ins Schlafzimmer, um nach Kai zu sehen.
 

Der Jüngere hatte sich eingerollt und schien zu schlafen, doch als Aoi näher an ihn heran trat, schlug er sofort die Augen auf. Er rückte ein wenig zur Seite und sah den Gitarristen abwartend an, eine stumme Einladung, dass er sich zu ihm legen sollte.
 

Vorsichtig, um Kai nicht zu sehr durchzuschütteln, legte Aoi sich neben ihn unter die Decke und streichelte seine Wange sanft. „Wie fühlst du dich?“ fragte er und versuchte tapfer zu lächeln.
 

„Besser“, antwortete der Drummer und erwiderte das Lächeln, bevor es dann doch wieder verschwand. „Was ist mit den Terminen? Ein paar kann ich ja sicher mitmachen, aber... das Konzert? Das soll wegen mir nicht ausfallen!“ Flehend sah Kai ihn an und nahm seine Hand.
 

„Uruha und das Management klären das schon!“ sagte Aoi beruhigend und streichelte seinen Kopf sanft. „Denk nicht weiter drüber nach. Der Arzt sagte, du brauchst nun jede menge Ruhe!“ sagte er und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Lass uns erstmal schlafen.“
 

Kai seufzte, gab sich aber mit einem gemurmelten „Na gut!“ geschlagen. Er ließ Aois Hand jedoch nicht los. „Bleibst du heute Nacht bei mir?“ fragte er dann zögerlich. „Ich... ich hab irgendwie Angst.“
 

„Natürlich bleib ich hier! Ist doch mein Bett“, kicherte Aoi leise und kuschelte sich leicht an. „Willst du dich erstmal umziehen? Oder aufs Klo? Ich trag dich dann hin! Oder willst du einen Gute-Nacht-Tee?“
 

Seit einer Ewigkeit wie es schien lachte Kai das erste Mal wieder richtig. Immer noch kichernd schüttelte er dann den Kopf. „Ich bin doch nicht gelähmt oder so! Laufen kann ich noch alleine.“ Er stupste Aois Nase mit dem Finger an. „Aber gerade mag ich mich gar nicht bewegen!“ grinsend kuschelte er sich an den Älteren.
 

Aoi empfing ihn auch mit offenen Armen und drückte ihn sanft an sich. „Na gut… Aber wenn du was brauchst, dann sag bescheid!“ sagte er lieb und gab ihm noch ein Küsschen auf die Stirn.
 

„Hmhmm“, nuschelte Kai müde an Aois Brust. Es dauerte nicht lange, bis Beide ruhig atmend dalagen. Kurz bevor Aoi einschlafen konnte, hörte er Kai noch einmal etwas wie im Schlaf murmeln. „Ich hab dich lieb...“
 

„Ich hab dich auch lieb, Kai-chan“, hauchte Aoi zurück, drückte ihn sanft an sich und schlief dann auch langsam ein.
 

~*~*~*~
 

Das erste, was Aoi am nächsten Morgen hörte, war das entfernte Klingeln seines Handys. Das erste, was er spürte, als er aus dem Bett schlüpfen wollte, war eine kräftige Hand, die sich in sein T-Shirt krallte. Und das erste, was er dann sah, als er endlich die Augen aufmachte, war Kais verschlafener Blick, halb hinter zersausten braunen Haaren versteckt.
 

Aoi sah ihn sofort besorgt an und legte sich wieder zu ihm. „Kai-chan... alles okay?“ fragte er und strich ihm über die Stirn. „Ich hol eben mein Handy und komme dann wieder, okay?“
 

Der Drummer blinzelte ihn an und errötete leicht. Dann nickte er aber. „Es ist nichts“, nuschelte er, die Stimme noch rau vom Schlaf, und kuschelte sich sofort in die warme Decke, nachdem Aoi aufgestanden war.
 

Ein Blick auf Aois Telefon zeigte ihm, dass er eine SMS bekommen hatte.
 

//Hey Aoi!

Ich hab das mit eurem Drummer gehört. Alles okay?

Wir sind beim Fotoshooting, aber ruf mich ruhig an, wenn was ist!

Shin//
 

Mit dem Handy ging Aoi zurück ins Schlafzimmer und legte sich zu Kai. Er strich ihm leicht über den Kopf und deckte ihn vorsichtig wieder richtig zu. „Wie fühlst du dich nun? Bist du noch müde?“ fragte er besorgt und kuschelte sich sanft an.
 

Lächelnd schüttelte Kai den Kopf. „Es geht. Ich hab immer noch Druck auf einen Ohr und hör nicht so richtig, aber ansonsten...“ Er rutschte schüchtern noch ein bisschen näher an Aoi ran. „Ist nur grad so gemütlich...“, murmelte der Jüngere.
 

„Das ist gut“, sagte Aoi lieb und schrieb Shin schnell zurück.
 

//Kai ist nun bei mir zu Hause und ich kümmere mich um ihn, aber wir müssen wieder ins Krankenhaus, zu Tests. Ich sag dir bescheid, wenn sich was ändert!//
 

Er legte sein Handy weg und legte den nun freien Arm um Kai. „Falls du was brauchst, musst du es einfach sagen!“
 

Kai nickte und blieb eine Weile still. Dann schielte er aber zu Aois Handy und fragte leise: „War das dein Freund?“
 

„Ja...“ Aoi wurde leicht rot und nickte kurz. „Shin... der Gitarrist von Kagrra,. Er hat gefragt, wie es dir geht, weil er gehört hat was passiert ist“, sagte er leise und achtete dabei genau auf Kais Gesichtsausdruck.
 

„Ach so. Nett von ihm“, erwiderte Kai mit neutraler Stimme, doch seine Mine sah eher enttäuscht und traurig aus.
 

„Weißt du“, fuhr er nach einer kurzen Pause fort. „An dem Abend als... ich euch gesehen hab... da hatte Mariko gerade mit mir Schluss gemacht.“
 

„Was?“ Aoi zuckte berührt zusammen und umarmte ihn sanft. „Wieso denn? Weil du kaum Zeit für sie hattest?“ fragte er besorgt und strich über seine Wange. „Das tut mir so leid!“
 

„Nein, ist schon gut... Also, deswegen auch aber...“ Kai seufzte. „Sie meinte, auch wenn wir uns mal getroffen haben, hätte ich ihr nie genug Aufmerksamkeit geschenkt. Sie hat mir vorgeworfen, ich würde sie gar nicht lieben und... ich konnte ihr nicht das Gegenteil sagen. Sie hatte absolut Recht.“ Er lachte kurz humorlos auf.
 

„Eigentlich fand ich es gar nicht so schlimm, dass sie Schluss gemacht hat. Aber es hat mich so verwirrt... Einige Dinge, die sie gesagt hat... Und als ich dann nach Hause gekommen bin...“ Mit einem zitternden Seufzer brach Kai ab und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht, bevor er Aoi mit einem Blick ansah, den der Gitarrist nicht recht deuten konnte. Verwirrung, Unsicherheit, Traurigkeit, Hoffnung - als das lag in Kais braunen Augen.
 

„Das tut mir so leid, Kai-chan... dann hast du uns gesehen...“ sagte Aoi traurig und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. „Ich bin auch so ein Trottel...verzeih mir...“
 

Seufzend schüttelte Kai leicht den Kopf. „Nein, ist schon okay... Ich war nur überrascht... weil ich dachte...“ Der Drummer wurde rot und nuschelte noch irgendwas, was Aoi aber nicht verstand.
 

„Weil du dachtest?“ fragte er und streichelte seinen Kopf. „Ich bin zwar nicht taub, aber so was Leises kann ich auch nicht verstehen, Kai-chan“, sagte er lieb und lächelte süß. „Sag schon... was dachtest du?“
 

Der Drummer atmete kurz durch. „Weil ich dachte, du... liebst mich“, hauchte er, den Blick auf das Bettlaken gerichtet.
 

Aoi war ziemlich geschockt und weitete die Augen. „Du... du hast es gemerkt?“ fragte er verlegen. Nun war er es, der das Laken ansah und ganz rot wurde.
 

„Naja, so wie du mich damals... geküsst hast und so...“ Schüchtern zog Kai die Decke noch etwas höher vor sein gerötetes Gesicht. „Und als ich dich dann abgewiesen habe, sahst du so enttäuscht aus. Aber für mich war das einfach zu neu, mit einem Mann obwohl...“, er schluckte kurz und setzte dann leise hinzu, „obwohl es mir gefallen hat. Das hat mir Angst gemacht.“ Vorsichtig suchte er Aois Blick mit seinem eigenen unsicheren. „Aber du hast ja jetzt Shin, also...“
 

„Das tut mir leid, Kai-chan... Ich wollte dir wirklich keine Angst machen!“ sagte Aoi besorgt und streichelte seinen Kopf. Er wusste, dass er Kai immer noch liebte, doch er konnte es ihm nicht einfach sagen, wo er doch nun mit Shin zusammen war.
 

Kai schüttelte den Kopf. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“ Als Aoi nicht weiter sprach, löste er sich langsam von ihm und setzte sich auf. „Wir müssen bestimmt bald los zum Krankenhaus. Ich geh mal duschen.“ Stumm suchte Kai seine Klamotten zusammen und verschwand in Richtung Bad, schenkte dem Gitarristen währenddessen nicht einen Blick.
 

Aoi sah ihm nach und merkte immer mehr das Stechen in seiner Brust. Erst wusste er nicht, woher es kam, doch dann sprang er auf und rannte Kai nach. „Kai!“ rief er und packte ihn am Arm.
 

Erschrocken drehte der Drummer sich zu ihm um und Aoi stockte der Atem, als er Tränen in seinen Augen sah.
 

„Kai... es ist nicht wahr, dass ich dich nicht liebe!“ Langsam zog Aoi ihn in seine Arme. Sanft drückte er ihn an sich und streichelte seinen Hinterkopf. „Ich liebe dich noch immer!“
 

„Aoi...“ Mit einem herzzerreißenden Schluchzen krallte sich Kai regelrecht an ihn. Der schmale Körper in Aois Armen zitterte, als der Drummer seinen Tränen freien Lauf ließ.
 

„Nicht weinen, Kai-chan“, sagte Aoi besorgt. Er wiegte ihn sanft und streichelte dabei seinen Rücken.
 

Nach einer Weile hatte Kai sich beruhigt und schniefte nur noch. „’tschuldige“, flüsterte er und wischte sich über die Augen, ein beschämtes Lächeln auf seinem Gesicht.
 

Aoi lächelte ihn zuckersüß an und half ihm beim Wegwischen der Tränen. „Schon okay. Manchmal tut es gut, einfach mal alles raus zu lassen und besser so, als wenn du hier alles kurz und klein schlägst!“ sagte er und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

Kai kicherte leise und nickte. Er schmiegte sich seufzend an Aoi. „Ich... ich glaub, ich hab mich in dich verliebt“, hauchte er.
 

„Wirklich?“ Aoi glaubte sein Herz würde stillstehen und dann aber vor Begeisterung aus der Brust springen. „Kai!“ Er küsste ihn stürmisch auf die samtweichen Lippen.
 

Etwas überrumpelt blieb Kai zunächst regungslos, küsste ihn aber schon bald zurück. Erst sanft, dann stärker drückte der Drummer ihn an sich, seufzte in den Kuss.
 

Nur schwer löste Aoi sich von dem Kuss und traute sich erst einmal gar nicht die Augen zu öffnen. Doch dann tat er es langsam und sah Kai mit einer Mischung aus Liebe, Angst und Verlangen an.
 

Ein ähnliches Gefühlschaos konnte er auch in den Augen des Drummers erkennen. „Aoi...“ hauchte Kai leise, sich noch immer an die Schultern des Älteren klammernd. „Wirklich? Ich meine... ist das auch okay? Was… was ist mit Shin? Oh Gott, ich mach alles kompliziert, sorry...“ Seufzend vergrub er das Gesicht in Aois Halsbeuge.
 

„Schon okay, Kai-chan“, nuschelte Aoi und lächelte lieb. „Weißt du, ich und Shin... wir... na ja, wir haben mehr so eine Freundschaft mit Ficks. Er liebt nämlich auch jemanden aus seiner Band... genau wie ich“, sagte er verlegen.
 

Kai guckte ihn aus großen Augen an und wurde noch etwas röter. „Oh, ach so...“ Dann lächelte er aber wieder und umarmte Aoi liebevoll.
 

Eine Weile standen sie noch so da, dann löste Kai sich jedoch von ihm. „Ich fürchte, wir müssen aber wirklich bald los zum Krankenhaus und ich wollte noch duschen“, grinste er Aoi an.
 

„Warte, ich wasch dich! Du musst dich ausruhen!“ Schnell nahm der Ältere Kai auf den Arm. „Halt dich einfach an mir fest!“
 

Mehr aus Reflex krallte Kai sich an ihm fest und wurde rot wie eine Tomate. „Aoi!! Ehrlich, das brauchst du nicht!“
 

„Ich weiß!“ Im Bad zog Aoi ihnen Beiden geschickt die Klamotten aus und stieg mit Kai unter die Dusche. Er machte warmes Wasser an und drückte den Jüngeren sanft an sich.
 

„Aoi...“ Überrumpelt ließ der Drummer ihn machen, sah aber nur schüchtern zur Seite.
 

Aoi nahm das Shampoo und gab etwas davon auf Kais Kopf. Dann fing er an es sanft einzumassieren, wobei er die Lippen des Jüngeren einfing.
 

Kai seufzte in den Kuss und erschauerte unter jeder von Aois Berührungen. Ein wenig wand er sich aber unter den Fingern des Gitarristen, scheute vor ihnen zurück.
 

Und so war Aoi sehr vorsichtig und berührte ihn auch nicht zu viel. Er wusch ihn sanft sauber und tat es dann bei sich auch. Danach stieg er mit ihm wieder aus der Dusche und legte ein großes Handtuch um Kai.
 

Mit großen Augen beobachtete Kai jede seiner Bewegungen und lächelte ihn schließlich warm an, während er sich langsam abtrocknete. „Danke“, hauchte er.
 

„Wofür denn, Kai-chan?“ fragte Aoi mit einem strahlenden Lächeln, bevor auch er sich ein Handtuch schnappte und sich damit abtrocknete.
 

Irgendwie schafften sie es schließlich, sich zwischen den ganzen Küssen, „zufälligen“ Berührungen und verträumten Blicken anzuziehen, Kaffee zu trinken und ins Krankenhaus zu fahren. Kai brauchte eine Weile, bis er Aoi davon überzeugt hatte, dass er auch alleine mit dem Arzt und den Schwestern die Tests durchführen konnte. Und so fand der Gitarrist sich schließlich im Wartezimmer wieder.
 

Um sich irgendwie zu beschäftigen holte er sein Handy raus und sah als erstes, dass er eine Sms von Uruha hatte.
 

//Hey! Yune hilft uns aus. Wir proben heute mit ihm ab 17 Uhr. Wie geht’s Kai? Und dir?//
 

Aoi konnte sich kaum von seinem neuen Freund trennen und so war er wirklich traurig, als er allein auf dem Flur saß und auf sein Handy starrte. Er wusste nicht was er denken oder fühlen sollte, als ihm klar wurde, dass er heute noch Yune wieder treffen würde.
 

//Kai geht es soweit ganz gut. Wir sehen uns später.// schrieb er ihm zurück und machte sein Handy dann aus.
 

Nach schier ewigem Warten und an die hundert verrauchter Zigaretten sah Aoi endlich, wie Kai zusammen mit einer Schwester an die Anmeldung trat. Er eilte auf ihn zu, als der Drummer von ihr noch etwas in die Hand gedrückt bekam und sich dann lächelnd zu ihm umdrehte.
 

Kai wedelte kurz mit der weißen Tüte und strahlte ihn förmlich an. „Man hat mir einfach Tabletten gegeben, ich kann also erstmal wieder nach Hause. Sie hätten mich auch an den Tropf hängen können, aber ich hatte echt keinen Bock, alleine hier herumzusitzen!“
 

Plötzlich hatte Aoi einen traurigen Ausdruck in den Augen und senkte den Kopf. Er ging wieder hinter sich zu einigen Stühlen und ließ sich darauf nieder. Er wusste einfach nicht, wie er Kai die Sache mit Yune erzählen sollte und dass es für ihn vielleicht doch besser war hier zu bleiben, weil Aoi sich nicht um ihn kümmern konnte. Sein Herz fühlte sich so schwer an, als er aufsah und in Kais ach so schöne und unschuldige Augen blickte. Er biss sich kurz auf sein Lippenpiercing und nahm die Hand des Drummers. „Kai-chan... bist du dir sicher, es ist nicht besser, wenn du hier bleibst?“ fing er leise an und zog den Jüngeren dabei neben sich, damit nicht alle ihr Gespräch verfolgen konnten.
 

„Was? Wieso denn?“ Verwirrt sah Kai ihn an. „Ich mag Krankenhäuser nicht und würde mich bestimmt zu Tode langweilen!“
 

„Ich weiß, Schatz... aber...“ Wieder sah Aoi ihn unglaublich traurig an und seufzte leise. „Es wäre besser, Kai! Sie können sich richtig um dich kümmern und... ich... ich muss zur Probe. Uruha hat mir geschrieben, dass Yune als Support-Drummer mitmacht für die Zeit...“ sagte er und sah ihm in die Augen.
 

Er konnte sehen, wie Kai die Augenbrauen zusammen zog und für einen Moment versuchte, das alles zu verarbeiten. Doch dann kehrte das sanfte Lächeln auf die Züge des Drummers zurück. „Das Konzert fällt also nicht aus? Ist doch toll! Ich hätte mir sonst echt Vorwürfe gemacht!“ Erleichtert seufzte Kai. „Der Arzt hat gesagt, sie könnten auch nicht soviel mehr ausrichten, als wenn ich einfach Tabletten nehme. Und ich möchte einfach lieber zuhause sein.“ Aoi spürte, wie Kai seine Hand noch fester hielt. „Und... du kommst ja wenigstens zwischendurch mal heim. Hier würde ich dich doch bestimmt gar nicht mehr zu sehen kriegen, bei den Besuchzeiten und so...“
 

Aoi nickte leicht benommen, denn das mit Yune setzte ihm schon sehr zu. Aber er freute sich etwas darüber, dass Kai das anscheinend nichts ausmachte. „Aber du versprichst mir ganz hoch und heilig, du bleibst im Bett außer wenn du aufs Klo musst und ruhst dich auch wirklich aus?“ Er sagte das ganz sanft und legte einen Arm um ihn. Er machte sich wirklich Sorgen, weil er Kai doch schon kannte.
 

Der Drummer kicherte leise und schüttelte den Kopf. „Aoi, so schlimm ist es wirklich nicht! Aber okay, werd ich halt mal faul sein...“ Er drückte Aoi kurz und stand dann auf. „Jetzt komm, ich will hier raus!“
 

„Na gut...“ Langsam tat Aoi es ihm gleich und folgte ihm.
 

*~*~*~*~
 

Aoi war noch immer mit seinen Gedanken woanders und übersah auf dem Heimweg ab und zu das eine oder andere Stoppschild. Trotzdem hielt er sicher auf einem Parkplatz nicht weit von ihrer Wohnung an.
 

Aus den Augenwinkeln sah er, wie Kai sich abschnallte, doch der Drummer stieg nicht aus. Seine warme Hand legte sich an Aois Wange und zwang ihn so, in Kais dunkle Augen zu sehen. „Was ist los?“ fragte er sanft.
 

„Es gibt da etwas, dass du nicht weißt...“, sagte Aoi leise und schon schossen ihm die Tränen in die Augen. „Es geht um Yune...“, presste er noch leiser hervor und lehnte den Kopf an Kais Schulter, wo nach kurzer Zeit auch schon die ersten Tränen auf das Oberteil des Jüngeren tropften.
 

Der Drummer strich ihm beruhigend über den Rücken. „Aoi, hey! Ganz ruhig! Was ist denn?“
 

„Er... er hat mich einfach ohne Grund verlassen...“, schluchzte Aoi leise, so dass Kai ihn nur schwer verstehen konnte. „Dabei war doch alles so gut gewesen zwischen uns... Ich hab ihn so geliebt!“ gestand er dann und krallte sich an Kais Oberteil, weil er dringend nach Halt suchte. Bis jetzt hatte er die Trennung von Yune ziemlich cool hingenommen und nie vor den Anderen geweint, wussten die aber auch nichts von der Beziehung.
 

Fest hielt Kai ihn im Arm, wusste aber scheinbar nicht, was er dazu sagen sollte. Wortlos strich er Aoi weiterhin über den Rücken und durch die Haare, ließ ihn sich einfach ausweinen.
 

Aoi brauchte auch eine Weile, bis er wirklich wieder so weit war, dass er vernünftig sprechen konnte. „Ich weiß nicht mal, wieso er mich verlassen hat...“, nuschelte er leise und löste sich nicht aus dieser Starre.
 

„Hmm, keine Ahnung. Kann mir gar nicht vorstellen, warum man dich aufgeben sollte“, murmelte Kai und küsste ihn auf die Stirn.
 

Aoi schmunzelte süß und sah ihn lieb an. „Danke, Schatz“, hauchte er und gab ihm einen Kuss. „Du wirst mich nicht einfach so verlassen, oder?“ fragte er und zeigte ihm seinen süßen Schmollmund.
 

Kai schüttelte lächelnd den Kopf und wischte die letzten Spuren von Tränen von Aois Wangen. „Ich wüsste echt nicht, wieso“, hauchte er und küsste Aoi sanft. „Gehen wir hoch?“
 

„Ja“, sagte Aoi lieb und schnallte sich ab. „Lass uns was essen, ich koch uns was“, sagte er und stieg aus. Als Kai auch draußen war schloss er das Auto ab und ging mit ihm hoch. „Ähm, Kai... macht es dir was aus, wenn ich wen einlade?“ fragte er leise. „Ich muss noch mit Shin Schluss machen...“ Verlegen sah er auf und lächelte schüchtern.
 

„Oh, klar...“ Kai sah erst etwas verunsichert drein, lächelte Aoi dann ermutigend an. „Besser als am Telefon, hm? Ist das denn auch okay, wenn ich hier bin?“
 

„Klar doch, ich denke er wird es verstehen“, lächelte Aoi und ging ins Schlafzimmer, um Shin anzurufen und ihn zusammen mit Nao einzuladen.
 

Er hatte gerade Shins Nummer gewählt, da hörte er schon das Klirren von Töpfen aus der Küche. Scheinbar vertraute Kai seinen Kochkünsten immer noch nicht.
 

Aoi war froh als er Shin erreicht hatte und dieser Zeit hatte. Sie hatten ihr Photoshoot gerade beendet und Shin versicherte ihm, dass er mit dem Bassisten vorbei kommen würde. Danach ging Aoi wieder in die Küche und sah seinem Leader über die Schulter. „Traust du mir nicht, Schatz?“
 

„Naja“, grinste Kai ihn an. „Wenn wir schon Gäste haben... Wir müssen ja nicht gleich die Gitarristen von zwei Bands außer Gefecht setzen.“
 

Aoi zog einen Schmollmund und holte ein Bier aus dem Kühlschrank. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ fragte er und trank einen Schluck von seinem Bier.
 

„Du kannst ein paar Zwiebeln klein schneiden, wenn du magst.“
 

„Also, ich denke, das kriege ich hin“, grinste Aoi und trank sein Bier schnell aus. Dann nahm er die Zwiebel, schälte sie und fing an sie zu Schnippeln. Schon nach kurzer Zeit kamen ihm langsam die Tränen und so fing er an zu schniefen.
 

Gleich darauf hielt Kai ihm ein Taschentuch unter die Nase. „Das reicht schon, danke!“ grinste er ihn an und nahm ihm die Zwiebelstückchen ab.
 

„Danke...“ nuschelte Aoi und nahm es an sich. Er wischte sich die Tränen weg und putzte sich die Nase. Danach versuchte er sich wieder zu fangen und deckte dann den Tisch für vier Leute.
 

Bald klingelte es und als Aoi die Tür aufmachte, grinsten ihn Shin und Nao an.
 

„Hallo ihr zwei!“ Aoi lächelte sie an und begrüßte Shin mit einer innigen Umarmung. „Schön, dich kennen zu lernen!“ sagte er dann zu Nao und verbeugte sich leicht.
 

„Freut mich sehr, Aoi-san!“ sagte dieser freundlich und neigte seinerseits mit einem Grinsen den Kopf.
 

„Gehst du schon mal in die Küche zu Kai? Ich will dir Shin eben mal entführen!“ sagte Aoi und zog Shin am Kragen mit ins Schlafzimmer.
 

Verwirrt lächelte Shin ihn an. „Was ist denn?“
 

„Shin, ich... es fällt mir nicht leicht das nun zu sagen...“ Aoi löste sich von ihm und setzte sich aufs Bett. „Ich... du weißt ja noch, dass ich in Kai verliebt war... und wir... wir sind nun zusammen. Ich... es tut mir leid...“ sagte der Schwarzhaarige leise und senkte den Kopf. „Ich verstehe schon, wenn du mich vielleicht hassen würdest...“
 

Langsam setzte Shin sich neben ihn und hob Aois Kinn an. „Was redest du denn da für ’nen Blödsinn?“ lächelte der Blonde ihn an. „Ich weiß, dass du ihn liebst. Und ich freu mich für euch!“ Shin umarmte ihn.
 

Aoi sah ihn an und schluckte kurz. „Du bist mir wirklich nicht böse?“ Er hob die Arme langsam an und umarmte ihn ebenfalls. „Danke Shin, du bist ein echter Freund! Einer meiner wichtigsten Freunde!“ Er gab ihm einen Kuss auf die Wange und sah ihn lieb an. „Und wie weit bist du mit Nao?“
 

„Ach, da ist doch nichts“, winkte Shin verlegen lächelnd ab. „Lass uns zu den Beiden gehen, sonst wundern die sich noch, was wir machen!“ Ein letztes Mal küsste der Kleinere ihn noch kurz auf den Mund. „Es war schön mit dir. Werde glücklich, ja?“
 

Der Größere errötete leicht bei dem Kuss und lächelte süß. „Vielen Dank! Du aber auch“, sagte er und stand auf. „Ich bin mir sicher, ihr kommt zusammen!“ grinste er und ging mit Shin in die Küche.
 

„Na, seid ihr schon die besten Freunde geworden?“ fragte er grinsend und wuschelte seinem Schatz durch die Haare. „Überanstreng dich aber nicht, Schatz!“ sagte er und half Kai dabei, alles zum Tisch zu tragen.
 

Ein wenig errötete der Drummer, als Aoi ihn vor den anderen Männern so nannte. Doch als er Shin und auch Nao nur lächeln sah, stellte er grinsend die Teller auf dem Tisch ab. „Ich bin doch kein Kind!“ beschwerte er sich dann gespielt schmollend.
 

„Ich weiß, Kai-chan! Aber du bist krank und du musst dich schonen, hat der Arzt gesagt“, gab Aoi besorgt zu bedenken und legte seine Hände auf Kais Wangen. Langsam kam er ihm näher und gab ihm einen leichten Kuss auf die süßen und verführerisch wirkenden Lippen, so dass Nao bei dem Anblick ganz rot wurde und Aoi noch den flüchtigen Blick Richtung Shin erkennen konnte.
 

Nach dem Kuss wurde auch Kai nun wirklich rot und quiekste etwas, das entfernt nach „Hab die Soße vergessen!“ klang. Während er sich schnell einem kleinen Topf zuwendete, der noch auf dem Herd stand, konnte Aoi sehen, wie Shin sich ein Lachen verkniff.
 

Kurz darauf saßen alle Vier am Tisch und aßen. Aoi konnte es sich nicht verkneifen, Nao die halbe Zeit zu beobachten, wie dieser so offensichtlich mit Shin flirtete und Shin genauso mit ihm. So beugte er sich zu Kai und grinste süß an seinem Ohr. „Die sind das perfekte Paar, findest du nicht?“
 

Der Drummer blinzelte, guckte den Beiden dann aber eine Weile zu. Leicht lächelnd flüsterte er zurück. „Ja, du hast Recht!“
 

Sofort lächelte der Schwarzhaarige Nao supersüß an und zwinkerte kurz. „Sag mal, Nao-san, seit wann bist du schon in Shin verknallt?“ fragte er dann einfach direkt.
 

„Ähm... seit...“ Nao schluckte erschrocken, weil er sich gerade selbst verraten hatte und senkte sofort beschämt den Kopf.
 

Shin verschluckte sich bei Aois Frage prompt am Essen. Hustend und mit roten Wangen starrte er Aoi aus großen Augen an.
 

Kai beobachtete das Ganze still mit einem kleinen Lächeln.
 

„Aha, also doch!“ Aoi grinste überlegen und nahm Naos Hand und Shins. „Sag es ihm einfach, vielleicht hast du ja Glück und er fühlt auch so!“ zwinkerte er dem Bassisten zu und hoffte, er machte ihm Mut damit.
 

Nao sah verlegen zu Aoi und Kai und dann zu Shin. Er wusste nicht was er sagen sollte, doch da es nun eh raus war, sagte er es ganz offen. „Ich liebe dich, Shin!“
 

Der Blonde neben ihm saß für einen Moment nur mit offenem Mund da. „Ich... ich dich auch!“ platzte er dann stammelnd heraus.
 

„Hab ich das nicht gut hingekriegt?“ fragte Aoi stolz in die Runde und legte Shins Hand auf die von Nao, bevor er sich zu Kai drehte und diesen kurz küsste.
 

Der Drummer kicherte. „Ja, hast du gut gemacht!“ Er tätschelte Aoi seufzend den Kopf, freute sich aber wirklich für das frischverliebte Paar.
 

„Wie wär’s nun mit ’nem Bier?“ fragte Aoi und holte drei raus. „Zur Feier des Tages!“ Er stellte Nao und Shin eins hin und setzte sich mit seinem hin. Er streichelte Kais Kopf und nahm einen Schluck aus seiner Flasche.
 

Abermals errötete Kai unter diesen „öffentlichen“ Zärtlichkeiten.
 

Shin nahm sein Bier dankend entgegen, blinzelte dann aber Kai verwirrt an. „Trinkst du nicht?“
 

Der Drummer winkte lächelnd ab. „Ich muss wegen meinem Hörsturz Medikamente nehmen, da sollte ich das lieber lassen!“ erklärte er und nippte an seinem Glas Wasser.
 

„Deshalb hab ich ihm keins gegeben! Er darf gerade nicht und er muss sich erholen“, sagte Aoi bestimmt und kraulte Kais Nacken sanft. „Wenn du wieder fit bist, gehen wir zusammen trinken!“
 

Nao nahm sich seine Flasche und trank auch langsam und stieß mit ihnen auf eine glückliche Beziehung an, auch wenn er noch etwas schüchtern wirkte neben seinem neuen Freund.
 

Shin nickte verstehend und lächelte Nao ebenso schüchtern an wie der Bassist ihn.
 

Die Vier redeten noch eine Weile und Aoi war froh, dass gerade Kai und Shin sich gut verstanden. Doch Shin und Nao mussten sich bald verabschieden, weil sie noch ein Bandmeeting hatten.
 

Auch Aoi musste noch zur Bandprobe und sah auf die Uhr, wobei er fast einen Herzinfarkt erlitt. „Oh mein Gott, ich komm zu spät! Uruha bringt mich um!“ rief er, schnappte sich schnell seine Sachen und ging zu Kai, um ihn noch einmal lange zu küssen. „Schatz, bitte ruh dich aus, klar? Und pass auf dich auf! Und wenn was ist, ruf mich an!“ sagte er besorgt und streichelte Kai über den Kopf.
 

Lächelnd nickte der Jüngere. „Okay! Ich pack mich dann faul vor den Fernseher. Viel Spaß!“ grinste er leicht gehässig. „Grüß die Anderen!“
 

„Mach das, Schatz! Und ich grüß sie“, sagte Aoi schnell, gab ihm noch ein Küsschen und ging dann mit Shin und Nao raus und verabschiedete sich da von ihnen. Dann rannte er schnell zur Bahn und fuhr zur Probe, wo er abgehetzt und zu spät ankam.
 

~*~*~*~
 

Fakt:
 

Kai hatte tatsächlich mal einen Hörsturz und wurde in der Zeit von Yune ersetzt.

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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yoshiki_Deyama
2009-04-02T22:05:59+00:00 03.04.2009 00:05
Die FF hat mir einfach nur SUPER gefallen!
Respekt!
^_________^

Von:  Armaterasu
2008-08-09T23:10:51+00:00 10.08.2008 01:10
ist das ein süßes ende... und der sex war ja so ... heiß und süß und rücksichtsvoll... unglaublich... ^^ und die szene im budokan... ich liebe sie ^^ wirklich eine tolle FF und ein tolles ende ^^

LG
amy
Von:  KatzeMorle
2008-08-09T21:05:24+00:00 09.08.2008 23:05
Der Abschluss war wirklich Schön. Sehr Süße Geschichte.
LG Morle
Von:  Armaterasu
2008-07-03T21:21:06+00:00 03.07.2008 23:21
Immer noch kein Kommi?! Ich war zwei Tage in München und konnte das Kapitel nicht eher lesen, aber jetzt?! immer noch kein kommi? das ist übel...

also, dann fange ich mal an:
Woher weißt du, dass das keine Fakten sind *diabolisch grins* Einfach nur schön ... gefühlvoll ... heiß ... geil ...
super kapitel und die beiden sind echt sooooo süß zusammen ... ich will mehr ... aber ich finde es gut, dass sie es so langsam angehen lassen und das aoi meinem sonnenschein zeit lässt ^^
Von:  Ni-ya
2008-06-22T22:30:30+00:00 23.06.2008 00:30
Veni, vidi und dachte 'Yeah Kai'n'Aoi'.
Allerdings war das hier... höchst unerotisch. Ich meine komm schon! Wer geht denn zu jemandem, den er liebt uns sagt 'willst du mich ficken?', wenn der in diesem Bereich noch neu ist? Oder wer leckt schon gerne seine eigene Wichse vom Gesicht anderer und klopft dann so dämliche Sprüche? (Echt mal Aoi! Da hast du ganz schön viel ABGESPRITZT.)
Aoi ist hier leider zu einem besseren Bauarbeiter geworden, denn so wie er mit dem ganzen umgeht würde er Kai viel mehr von jeglichen physischen Interaktionen abhalten, als ihn darauf einzustimmen.

Wirklich, wirklich unerotisch.
Von:  Armaterasu
2008-06-21T22:55:54+00:00 22.06.2008 00:55
aoi und nasenbluten o.O wie geil *lach* ich finds irgendwo gehts ein bißchen schnell, dass kai so mutig wird... und ich fand auch die fragestellung von aoi etwas komisch, wobei es da mehr um das wort "ficken" geht... ich bin der meinung, dass sowas eine FF immer irgendwie kaputt macht, außer es ist absolut verrucht (siehe ride the rockers) ich hätte eher gefragt "Willst du mit mir schlafen?" oder " willst du mich mal in meinem inneren spüren?" oder irgendwie so, aber "ficken" finde ich immer... naja... sagen wir ncht gut...

asonsten war das kapi schön gewesen und vor allem wie du das so beschrieben hast und so... hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich auf das nächste kapitel^^
Von:  yukken
2008-06-21T15:31:25+00:00 21.06.2008 17:31
ahahaha XDDD
nasenbluten~~~ lol~~~ XDDD
uhm ja.. hier is ja nich viel passiert außer, dass kai auf yune getroffen ist XD
ansonsten gings ja um die liebesbeziehung der beiden XD ja kai wird mutiger XD und hätte aoi kein nasenbluten bekommen,w er weiß was se noch so gemacht hätten XD nya~~ lustiges pitel ^^

hach~~ ja~~ sie lieben sich~~ wie toll X3 und daran soll sich nichts ändern XD oder vllt doch ein wenig drama? XD

ach ich warte die nächszen pitel ab, freu mich drauf ^^
wir lesen uns XDv

grüße~~

yu :D
Von:  Armaterasu
2008-06-13T21:19:36+00:00 13.06.2008 23:19
Klasse kapitel ^^ und das kai gleich zweimal gekommen ist o.O aber toll, wirklich toll ^^

ich bin auch der meinung, dass yune es hätte aoi sagen sollen, aber irgendwie auch nicht, weil dann wäre er ja eventuell nicht mir kai zusammen.... auf die reaktion von den anderen inklusive yune bin ich auch gespannt ^^ und ich hoffe, dass es schnell weitergeht ^^ ich liebe deine FF ^^
Von:  yukken
2008-06-13T13:25:01+00:00 13.06.2008 15:25
ahahahaha XDD
jaha~~ jetz will ich wissen wie yune reagiert wenn er erfährt, das aoi mit kai zusammen ist XD
oh gott aber ich hoff ma du machst es nich dramatisch, indem nochwas zwischen yune und aoi passiert oder sowas oO"
nya, was soll man groß zu dem kappi sagen XD

uhm.. ich finde.. nya.. weiß nich.. iwo kann ich yune ja schon verstehen, warum er nichts gesagt hat, aber.. ich glaube er hätte es sagen sollen.. wie und warum das ganze +nick+

bin mal gesapnnz was da noch so passiert.. und wie die anderen reagieren wenn ses mal herausfinden, dass kai und aoi zusammen sind XD

ansonsten der rest war gut +gg+

bis zum nächsten mal ^^

grüße~~

yu :D
Von:  MaLu_van_Bensharel
2008-06-08T12:29:09+00:00 08.06.2008 14:29
mal wieder n tolles kap ^^ freu mich schon aufs nächste. ich hät nur ne frege...woher hast du die ganzen fakten O.O das mit kai wusst ich gar nich XD. naja ^^ gggggglg


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