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Christmas Carol

~Late....but I do it~ DemxXig MarlxVexe
von

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I Silent Night

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

II Holy Night

Warnung: Immernoch kein Bata-leser O_O
 

II Holy Night
 

Wann immer Schnee beginnt zur Erde zu fallen, er tut es lautlos und ohne Vorwarnung. Langsam und zögerlich fielen die ersten kleinen Eiskristalle aus den Wolken Richtung Boden, die drauf folgenden wurde bereits größer. Und es wirkte als würde jemand kleine Wattebäusche von den Zinnen des Schlosses herabsegeln lassen. Das Eis hat keine Stimme, nur das Klirren bevor es bricht und am Boden zerschellt und so legte sich ein lautloser und schweigender Schleier übers Land.
 

Mühevoll streckte er sich um einen der letzen Mistelzweige an die Decke des Gewölbes zu bekommen. Ohne seine kleine Dekorationsaktion wäre es einem wohl glatt entgangen das es Weihnachten war und so war Marluxia zufrieden mit sich und seiner kleinen, wenn auch nicht ganz so grünen Pflanzaktion. Immer noch schleppte er den Blumentopf mit dem Weihnachtsstern mit sich herum, er hatte ihn extra mit in diese Gefilde des Schlosses genommen. Oft kam er hier nicht herunter, es war nicht sein Reich, die meiste Zeit verbrachte der rosahaarige auch jetzt noch in seinem eigenen Zimmer oder viel lieber in seinem Gewächshaus. Seine kleinen Lieblinge zu pflegen bereitete ihm mehr Freude als den anderen beim Streiten beizuwohnen. Jedoch war er in den letzten Tagen oft außerhalb seiner Gebiete unterwegs. Vielleicht hatte er gehofft das etwas von der Weihnachtstimmung abfärben würde und das sich endlich einmal jemand mit ihm befasste, doch nichts davon geschah. Wie jede Tag und Nachtstunde zuvor blieb er auch heute wieder alleine. Ein kurzes Gespräch mit Demyx war das einzige was er an Zwischenmenschlichem erfahren hatte. Jeder blieb in seinem Zimmer und ließ die Zeit verstreichen als sei nichts Besonderes geschehen. So war Marluxia den ganzen Tag über durch die Flure geirrt, lief an fest verschlossenen Türen vorbei und hängte hier und da einige Mistelzweigen auf. Obwohl er stark bezweifelte das es irgendjemanden interessieren würde das sie an der Decke hingen, keiner würde es bemerken oder gar würdigen. Das war er ja gewohnt, Resonanz auf das zu bekommen was er tat erwartete er schon lange nicht mehr. Irgendwie fand er den kleinen Brauch um den Mistelzweig liebenswert und hatte deshalb begonnen die kleinen grünen Äste aufzuhängen. Immer wenn er sich innerhalb des Schlosses aufhielt schien er stumm zu lächeln, denn es könnte ihm ja jemand begegnen doch wenn er für sich war, sich nur mit seinen Blumen umgab dann war ihm nicht zum lächeln zumute, er musste dann keine Maske tragen. Die Blumen und pflanzen sprachen nicht mit ihm aber wenn sie begannen zu gedeihen, blühten und ihre ganze Pracht zeigten zeigte es Marluxia das er etwa richtiges getan hatte, das er sich für etwa bemüht hatte – etwas das ihm zu danken schien. Wenn einer seiner Schöpfungen litt so tat er es mit ihr und das wirkte auf die anderen wohl immer wieder kindisch, albern und völlig verrückt. Aber noch nie hatte jemand sich die Mühe gemacht sein Gewächshaus auch nur zu betreten und sich die Blumen anzusehen. Jetzt im Winter war sein „Lebensraum“ eh nur dieser aus Glas geformte, wenn es wärmer war dann hielt er sich auch oft in seinem Garten auf, dieser schlief jedoch jetzt unter einer Schicht Eis, am liebsten wollte er jetzt auch schlafen, einfach nur schlafen und nicht mehr alleine sein. Egal wem er sich zu wand er fühlte sich ignoriert und so stellte er den roten Weihnachtsstern vor sich auf den Boden und hockte sich daneben.

„Du reagierst wenigstens auf mich…“

murmelte er und strich sacht über das rote Blütenblatt. Als würde er auf einen Antwort warten verharrte er einen kleinen Augenblick und stand dann, wieder mit einem müden lächeln auf den Lippen auf. Er war ja nicht umsonst hier in dieses wahre Labyrinth auf Gängen gekommen, nein. Da er hier nicht an jede Decke einen Zweig hängen wollte, hatte Marluxia beschlossen dem Bewohner dieses Reiches etwas kleines Weihnachtliches vorbeizubringen. Der Wind in den Gängen hier unten war kälter als in den oberen Stockwerken und es fröstelte ihn schon einwenig als er sich auf den Weg zu Vexens Labor machte, wo er ihn vermutete und wahrscheinlich auch antreffen würde. Nie hielt sich der verschweigende Wissenschaftler in anderen Bereichen des Schlosses auf, es seiden Xemnas hatte etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen. So trottete der rosahaarigen gemächlich durch die Gänge aus kaltem, starrem Stein.
 

Einer seiner Blicke glitt zum Reagenzglas in dem die schwarze Flüssigkeit begann sich wie von Geisterhand zu bewegen und fast schon über den Glasrand des Gefäßes zu wabbern. Flink schrieb Vexen das was er soeben gesehen hatte auf eines seiner zahlreichen Notizblätter, die wild im Ganzen Labor verteilt waren. Sobald mit einem seiner Experimente etwas Wichtiges geschah musste er Papier haben um es zu notieren, deswegen hatte sich in regelrechtes Netz aus Papierschlangen entwickelt, bei denen wahrscheinlich wirklich nur er verstand worum es ging und in welchem Zusammenhang sie standen. Wieder blubberte ein Kolben neben Vexen und er drehte sich rasch um, die Reaktion erschien ihm dann doch etwas heftig, so war es eben wenn man Forschung auf Grund von Spekulationen betreiben musste weil einem Objekte zum testen fehlten. Er hasste das, er hatte lieber eine festgelegte Begründung für das was geschah, er legte die Pläne fest nach denen alles gesehen sollte. Geriet diese Planung durcheinander und ging das was er sich gedacht hatte nicht so auf wie er das wollte, endete das oft in einem heillosen Chaos und seltsamen Wutausbrüchen. Schon oft hatte er seinen Gesamten Arbeitstisch mit einer Handbewegung abgeräumt und alles Glas war klirrend auf dem Boden zerbrochen. Niemanden störte es, keine würde hier herunter kommen und sich darum kümmern was der blondhaarige hier tat oder nicht tat. Die Stille die er gerne als sehr wohltuend beschrieb erreicht dann ein Maß, den er nur allzu gerne abhelfen wollte doch nicht wusste wie, so suchte er jedes Mal aufs neue die Scherben im fahlen Licht zusammen und es war ihm als sammelte er Puzzelteile auf, Teile die nicht mehr zusammengesetzt werden konnte da ihnen die Verbindung fehlte. Fast genauso oft wie er ebendieses dachte schnitt er sich an den scharfkantigen Glasscherben und war mittlerweile geübt darin die Wunden zu versorgen. Ein einziges Pflaster an seiner Hand zeugte davon, dass es in letzter Zeit sehr gut gelaufen war mit seinen Forschungen. Immer noch brodelte es im Kolben viel zu heftig obwohl er bereits den Brenner darunter ausgeschaltet hatte, so entschloss er sich zu einer Radikaleren Methode. Kurz berührte er das Glas und sofort bildeten sich Eisblumen an den Wand des Gefäßes und kurze Zeit später gefror die Flüssigkeit.

„So ist es viel besser…“

Meinte er wohl sichtlicht froh darüber, dass es jetzt zumindest nicht mehr in die Luft gehen konnte. Es war aber auch wieder einen Spiel mit dem Feuer gewesen. Vexen brauchte dringen etwas an dem er die Flüssigkeit testen konnte. Menschliche oder tierische Organismen waren dafür ungeeignet, des ihre Genstruktur würde das Mittel sicher nur absorbieren. Während er immer noch überlegte, dass genau er nun mit der gefrorenen Flüssigkeit tun sollte, vernahm er ein recht seltenes Geräusch. Es klopfte und erst realisierte er gar nicht was er da genau gehört hatte, des er Besuch bekam war genauso unwahrscheinlich wie das hier in seinem Labor mal etwas reibungslos klappte. Als sich quietschend die Tür öffnete sah er dann doch auf und seine Augen weiteten sich als sich ein Rose Haarschopf zur Tür herein schob. Was suchte er den hier? Mit jedem anderen hätte er gerechnet. Gut, das stimmte nicht ganz, das hatte er nicht aber alle anderen waren wahrscheinlicher als Marluxia. Fragend drehte er sich vollend zu ihm, und musterte ihn eingehend als erstes entdeckte er den roten Weihnachtsstern, der in einem Topf auf seinen Arm thronte. Nummer 11 hatte sich sogar die Mühe gemacht eine Schleife um den Topf der Pflanzen zu binden, Vexen befürchtete schlimmes.

„Was willst den ausgerechnet du hier?“

Als zuviel sagte er nicht, aber wenn er es tat dann in einem entsprechenden Maße, er war niemand der lange um den heißen Brei herumredete und kam sofort zur Sache. Der andere hielt ihn nur weiter von seiner Arbeit ab, da diese eh gerade in einer Sackgasse steckte musste Marluxia ja nicht auf die Nase gebunden werden.

Dieser sah sich neugierig um, er war hier noch nie gewesen und alles wirkte schrecklich… ja wie eigentlich, ihm fehlte das passende Wort dazu und dann kam ihm doch ein Gedanke, es fehlten einfach ein paar Blumen aber seines Erachtens nach fehlten sie im ganzen Schloss. Für ihn waren all die bunten Flüssigkeiten in den Gläsern, Kolben und Flaschen ein Buch mit sieben Siegeln und er verstand rein gar nichts davon. Interessant fand er es trotzdem, als sich ihre Blicke dann zwangsläufig trafen wurde Marluxia schlagartig noch kälter, den die Augen des anderen waren wirklich eisig und vermittelten nicht gerade den Eindruck das er sich über Besuch freuten, schon gar nicht über ihn – das tat nie jemand. Tapfer hielt er sein lächeln aufrecht und streckte ihm den Blumentopf entgegen.

„Ich wollte dir etwas vorbeibringen!“

Er wies auf den Weihnachtsstern und ging einige Schritte auf ihn zu und streckte Vexen dann den Topf entgegen.

„Euphorbia pulcherrima…langläufig bekannt als Weihnachtsstern…“

bemerkte er trocken und besah sich das Grünzeug vor seiner Nase. Wenn es das war weswegen der rosahaarige gekommen war, dann konnte er eigentlich gleich wieder gehen. Er brauchte hier unten keine Gewächse, die vor sich hingammelten. Moment mal? Gewächse, Vexen hatte in diesem Moment einen Geistesblitz und schielte zu seinem Gebräu das immer noch gefroren war. Irgendwie kam ihm der kleine Gärtner schon recht gelegen…

„Du kennst dich damit aus?“

Überraschung machte sich in seinem Gesicht breit und er stellte den Blumentopf auf den Tisch vor seinen Gesprächspartner.

„Flüchtig…“

Murrte dieser nur und beäugte das Gewächs etwas näher. Unbeeindruckt zupfte er an einem der Blätter.

//Es wäre Ideal für mein Experiment//

Marluxia sah ihn nur eine Weile an, bemerkte aber nicht das auch seine Gegenüber ihn ab und zu musterte. Er hätte nie gedacht das Vexen überhaupt in betracht ziehen würde die Blume auch nur anzusehen und jetzt schien er sich auch noch… naja, freuen wäre wohl etwas viel gesagt aber er hatte ihn immerhin nicht gleich wieder rausgeworfen.

„Und?“

„Was -Und?-“

„Naja –Und- eben!“

Vexen schwieg jetzt lieber, diese Unterhaltung nahm Formen an die er nicht unbedingt bevorzugte.

„Ich nehme an du willst jetzt wissen ob ich mich… -freue-“

Der angesprochene nickte freudig und sah ihn übereifrig an.

„Nein!“

Mit diesen Worten stocherte der Wissenschaftler in der Blumenerde herum und griff nach dem gefrorenen Kolben.

„Was? Aber warum???“

Wieder bekam er keine Antwort und wartete bis das Schweigen langsam wirklich erdrückend wurde. Analytisch begann Vexen fortzufahren

„Was soll ich mit so einen Ding, aber du hast Glück ich brauche eh ein Testobjekt für meinen nächsten Versuch!“

Die Augen des rosahaarigen weiteten sich.

„Du willst was??“

Entfuhr es ihm geschockt und er betrachte abwechselnd den Weihnachtsstern und dann Vexen. Dieser sorgte gerade dafür, dass die Flüssigkeit im Glaskolben wieder auftaute. Mit einer gekonnten Handbewegung hielt er das Gefäß über die Pflanze und neigte es etwas.

//Soweit kommt es noch//

Mit einer raschen Bewegung zog Marluxia den Topf vom Tisch und umklammerte ihn, sein Gegenüber konnte nicht mehr schnell genug reagieren und so landete die hälfte der Testflüssigkeit auf dem Tisch. Sofort fraß sie sich in das holz und es dampfte kurz, auch das Geräusch das dabei entstand war nicht unbedingt angenehm.

„Bist du völlig verrückt? Was fällt dir ein“

fauchte Vexen sofort und stellte den Kolben ab und drehte sich zu ihm herum.

„Das fragst du mich? Du wolltest meine Blume töten!“

„Töten ist in diesem Fall nicht korrekt, das Ding da lebt nicht wirklich!“

„Was weißt du den davon!“

Marluxia trat einen Schritt zurück und hielt den Weihnachtstern im Arm als wollte er ihn beschützten.

„Sei nicht albern, gib es her!“

„Nein…“

„Wenn ich mich recht erinnere dann hast du es doch für mich mitgebracht, also gib es her!“

„Ja aber ich will nicht, dass du es umbringst!!!“

Marluxia sah ihn strafend an und würde ihn um keinen Preis den Topf zurückgeben.

„Glaubst du ich züchte das in meinem Gewächshaus heran, nur damit du es mit deinen Experimenten zu Nichte machst!“

//Ja, das Gewächshaus!//

Vexen grinste und ging an seinem verdutzt blickenden gegenüber vorbei zu Tür. Wenn er nicht dieses komische Ding verwenden konnte dann würde er sich eben eines seiner anderen Gewächse nehmen. Was sollte überhaupt diese Theater nur wegen diesem bisschen Grünzeug. Mit schnellen Schritten ging er zur Tür, er verließ sein Labor nur äußerst ungern aber wenn es der Forschung diente dann war es wohl unbedingt nötig. Wie vermutete hörte er nach kurzer Zeit Schritte hinter sich. Marluxia hatte den Weihnachtsstern einfach stehen lassen, wenn Vexen eh nicht in der Nähe war würde seiner Pflanze schon nichts passieren.

„Wo willst du hin?“

Seine Stimme hallte ihm nach und er bekam doch keine Antwort, also musste er sich etwas beeilen um mit ihm Schritt zu halten. Was sollte das eben? Er wollte gerade noch seine Blume opfern und nun rannte er wie ein wilder durch die Gegend ohne das er selbst wusste wohin.

„Renn mir nicht nach!“

Fauchte der vorausgehende immer noch wütend auf die Unterbrechung seiner Arbeit und würdigte ihn nicht eines Blickes. Wahrlich war er nicht oft hier unterwegs aber er kannte den Grundriss des Schlosses und wusste auch wo der kleine Garten des rosahaarigen lag. So kam er nach einiger Zeit dort an und stand vor einer großen Glasstür. Indes war Marluxia aufgegangen was der andere vorhatte, eiligst stellte er sich vor die Tür.

„Wag es ja nicht, meinen Lieblingen was anzutun“

Schrie er und war von einem auf den anderen Moment außer sich. Es interessierte ja sonst auch keinen, was hinter dieser Tür war.

„Geh mir aus dem Weg!“

meinte Vexen kalt und schob ihn zur Seite, nur leider war dieser etwas wehrhafter als geplant.

„Mach nicht so einen Zirkus!“

Unsanft beförderter er sein Gegenüber auf den Boden und riss die Tür auf, Wärme schlug ihm entgegen. Es war doch Winter und durch die Scheiben sah Vexen auch den frisch gefallenen Schnee und doch herrschte in dem kleinen Raum eine angenehme Temperatur. Rings um den eben eingetretenen erstreckte sich ein wahres Meer aus bunten Blumen, an den Wanden hingen einige Pflanzen die ihre Ranken bis zum Boden baumeln ließen.

//Das ist ja ein richtiges Tropenhaus//

suchend sah er sich um doch bevor er dazu kam sich das erste beste Pflänzchen zu krallen, war Marluxia hinter ihm. Was erlaubte dieser verkappte Wissenschaftler sich eigentlich, er wurde hier rumgeschuppst und musste sich dann auch noch die Laune des anderen antun.

„Wag es ja nicht Giftmischer!“

drohte er und stellte sich vor schützend vor seine Gewächse. Nie würde er zulassen, dass er hier randalierte, sollte er wieder in sein Labor gehen und irgendwelche komischen Gebräue zusammenmischen.

„Oh werden wir jetzt ausfallend ja? Mach dich nicht lächerlich, es müssen eben Opfer gebracht werden!“

„Du spinnst doch!“

Vexen schmunzelte, irgendwie hörte er das doch recht oft und überhörte es jedes Mal aufs Neue.

„Treib es nicht zu weit…“

Mit den Worten die er Aussprach begann die Temperatur zu fallen und Eis bildete sich an seinen Fingerspitzen. Er ließ sich ja äußerst selten provozieren aber genauso selten ließ er zu das eines seiner Experimente wegen so einer Lappalie scheitete. Was war denn so schlimm daran, er brauchte einfach nur eine dieser verdammten Pflanzen! Wieso nahm der rosahaarige das nur so verdammt ernst? Das war einfach lächerlich und entsagte jeglicher Logik. Doch das schien Marluxia nicht im Geringsten zu interessieren, er streckte seinen Arm aus in einem Luftzug in dem einige Blütenblätter wogten, wie als würde erneut ein Wind aufkommen verschwanden diese und seine Waffe erschien. Ohne weiter zu zögern richtete er die mächtige Sense auf den anderen.

„Verschwinde!“

seine Tonlage änderte sich schlagartig und ließ keinen Zweifel daran, dass er zustoßen würde um das zu verteidigen was er in Gefahr sah. Vexen grinste nur und bemühte sich nicht all zu sehr.

„Lass die Spielchen oder deine Blümchen erfrieren!“

Mit diesen Worten verwies er darauf, dass er sich zu einer der Blumen gebeugt hatte und mit der Hand um die ein feiner Eisnebel schwebte nur darauf wartete die zarte Pflanze zu berühren. Es funktionierte, an schreckgeweitete Blick des anderen sah er dass seine Drohung wirkte. Obwohl Vexen eigentlich nicht der Sinn nach Streit mit dem anderen stand, nur wenn er spielen wollte nur zu, er war darin weitaus besser. Als Marluxia langsam seine Sense senkte und sie dann verschwinden ließ, grinste er nur und ließ auch das Eis um seine Hand verschwinden.

„Geht doch“

Er erkannte, dass dein Gegenüber sich auf die Lippe biss und wohl am liebsten geschrieen hätte.

„Und was war daran jetzt so schwer? Ich nehme mir was ich will und bin dann wieder verschwunden!“

Selbstsicher griff er nach einer Pflanze und wollte sie gerade abbrechen.

„Vergiss es!“

stieß der kleinere hervor tat einen Schritt in seine Richtung, da ihm nichts Besseres einfiel schuppste er ihn einfach auf den Boden, weg von seinen Blumen. Nun reichte es Vexen völlig und er stand wutentbrannt auf

„Was fällt dir eigentlich ein?“

Schneller als Marluxia es realisieren konnte wurde er gegen die Wand geschleudert und spürte wie eine Glasscheibe hinter ihm zu Bruch ging, spürte wie eine Scherbe seine Gesicht streifte. Als der rosahaarige sich wieder aufrappeln wollte, spürte er Vexens Hände um seinen Hals, er fiel ihm schwer zu Atem. Er öffnete die Augen ein Stück und sah die Eiskälte in den grünen seines Gegenübers.

„Was erlaubst du dir!“

Zischte er und knallte eine seiner Hände neben ihm in eine noch intakte Glasscheibe. Eiskristalle bildeten sich und die Scheibe begann zu bersten. Marluxia wand sich und versuchte ihn von sich zu stoßen doch es gelang ihm nicht.

„Vexen…ich…ich…bekomme keine Luft!“

jappst er und versuchte Luft zu holen. Dann endlich lösten sich die Hände um seinen Hals. Vexen selbst taumelte einigen Schritten nach hinten und starrte Marluxia an, welcher hustend am Boden lag. Was hatte er gerade getan? Was hatte ihn bewogen so dermaßen auszurasten?

„Marluxia…“

sagte er etwas erstickt. Dieser zitterte leicht und sah dann zu ihm auf. Seine Blicke schien ihn zu erdolchen.

„Verschwinde!“

Schrie er und der Blonde wusste nicht was er tun sollte, er drehte sich peinlich berührt zur Tür und verlies das Gewächshaus. Erst als er wieder in seinem Labor stand realisierte er was er gerade getan hatte. Seine Blicke glitten zu der Pflanze die immer noch auf dem Tisch stand, eigentlich hatte er jetzt das was er wollte doch warum war er dennoch nicht zufrieden. Er wollte das Experiment jetzt gar nicht mehr durchführen. Gedankenverloren spielte er mit den Blättern der Pflanze.

//Ach Quatsch, ich habe genug andere Experimente, die ich jetzt noch durchführen muss//

Er schob die Blume aus seinem Sichtfeld und wendete sich ab und doch ging ihm der rosahaarige nicht aus dem Kopf.
 

Irgendwann schmerzte sein Hals nicht mehr allzu sehr und er erhob sich, er schrie kurz auf als sich eine der Glasscherben in seine Handfläche bohrte. Völlig verzweifelt sah er sich um, seine ganze Arbeit, seine Blumen… alles war zerstört. Langsam und still fielen die ersten Schneeflocken auf die empfindlichen Blütenblätter. Es wurde kalt, doch Marluxia wollte es nicht spüren. Noch nie hatte er sich so gefühlt. Schützend hielt er die Hände über eine der Blumen, Blut tropfte auf den halb gefrorenen Boden.

„Nicht eingehen, ich will nicht alleine sein-“
 

Nichts wollte mehr funktionieren und er erhob sich recht angesäuert, einige Stunden waren nun schon vergangen und immer wieder waren seine Blicke zu dem Weihnachtsstern geglitten. Er diskutierte jetzt schon mit sich selbst und war zu dem Schluss gekommen das er vielleicht ein wenig aber nur ein wenig überreagiert hatte. Etwas seltsam fand er es schon dass der rosahaarige seine Blume hier gelassen hatte nachdem was geschehen war. Ob es ihm gut ging? Moment… machte er sich jetzt gerade Sorgen um den anderen? Er seufzte und erkannte, dass er so nicht mehr weiterkam. Missmutig erhob er sich und ging wie in Zeitlupe zur Tür und öffnete diese, dann schloss er sie wieder.

//Das ist so lächerlich//

Lächerlich oder nicht, er konnte ja einfach mal unauffällig zu ihm gehen und nur fragen, fragen und mehr nicht. So öffnete er die Tür und machte sich erneut auf den Weg zum Gewächshaus. Dieses Mal jedoch erschien ihm der Weg endlos und er zögerte einen Moment ehe er die Klinke der Glastür griff. Er stockte, sie war Eiskalt.

Sofort öffnete er die Tür und sah um die Ecke, er erblicke das Chaos das er verursacht hatte, die gebrochen Scheiben, die Glassplitter überall auf dem Boden und etwas das erst in den letzten Stunden eingetreten war, eine dicke Schneedecke. Vexen trat ein und stockte, sein Atem bildete kleine Wölkchen.

„Marlu-“

Der angesprochene reagierte nicht, schien nicht zu bemerken das jemand in seiner nähe war. Er hockte auf dem Boden im Schnee, vor ihm eine Blume, deren letztes Blütenblatt schon fast zu Boden hing. Sorgsam vom Schnee befreit war sie das einzige was noch zu sehen war. Feine rote Spuren waren im reinen weiß des Schnees zu erkennen, als Vexen näher trat erkannte er was es war – Blut! Eilig beugte er sich zu Marluxia, dessen Blick starr auf die Blume gerichtet war. Der blonde berührte seine Schulter wohl um ihn zu trösten, seine Kutte war total durchnässt und eiskalt. Vexen spürte einen feinen Eisfilm unter seinen Fingerkuppen.

„Was tust du hier?“

Eine Antwort bekam er nicht, sein Blick fiel auf die Hände des anderen, was hatte er damit gemacht? Sie waren völlig geschwollen und tiefrot, immer noch sickerte Blut aus der Haut. Eiligst beugte sich der größere zu ihm und griff nach seinen Händen, er reagierte nicht auf keine seiner Gesten. Gut, jetzt war es vielleicht doch an der Zeit sich etwas Sorgen zu machen. Vexen versuchte einen Blick auf Marluxias Gesicht zu erhaschen, seine Augen wirkten glasig und völlig abwesend. Aus Reflex fasste er dem kleineren an die Stirn, im Vergleich zum Rest seiner Haut schien sie regelrecht zu brennen.

//Er hat Fieber! Wie kann man nur so unvernünftig sein! Wegen diesen dämlichen Blumen!//

Ohne weiter darüber nachzudenken hob er ihn auf seine Arme und stellte fest, dass er leichter war als er aussah. Erst als er ihn trug überlegte er wo er ihn eigentlich hinbringen sollte. Er erschrak als Marluxias Kopf plötzlich gegen seine Brust sank und er anscheint das Bewusstsein verloren hatte.
 

Als er erwachte waren die Bilder vor seinen Augen verschwommen und er wagte nicht sich zu bewegen. Alles brannte und doch war ihm kalt, eiskalt. Kaum waren seine Gedanken aufgeklart erkannte er erneut seine Situation. Orientierungslos sah er sich um und hob etwas den Kopf. Das Bett in dem er sich befand war riesig, er kannte es nicht ebenso wenig das Zimmer. Es war gemütlich eingerichtet, obwohl es viele Bücher gab die überall standen und lagen wirkte es sehr einladend. Marluxia drehte sich auf den rücken und sah durch den Raum. Über einem Stuhl hing seine Kutte, er nahm nicht wirklich wahr, dass er nackt war unter der Decke, immer noch zitterte er und zog die Beine an den Körper als wolle er sich schützen. Schmerzhaft wurde ihm wieder bewusst was geschehen war, er erinnerte sich an den Schnee und seine Blumen. Erst jetzt spürte er die Verbände um seine Hände und bewegte sie leicht um den Schmerz auszutesten. Nein, er musste aufstehen und seine Pflanzen beschützen. Irgendwie versuchte er sich aufzurichten und schaffte es dann auch, um nicht noch mehr zu frieren zog er sich die Decke um die Schulter und ging schwankend seine ersten Schritte, jede seiner Bewegungen schmerzte. Er sah sich noch einmal, sie Tür stand offen und so sah er kurz hinaus, er kannte den Flur nicht allzu gut, doch erst vor kurzem war er hier gewesen. Immer noch lag ein seltsamer Glanz in seinen Augen, er wirkte wie ein Geist der durch den Gang schlich, das weiße Betttuch um seine Schulter. Er hörte aus der Nähe ein Geräusch und folgte ihm, kurze Zeit später fand er sich in Vexen Labor wieder. Eben dieser saß gerade auf dem Boden und suchte die Scherben eines Kolbens zusammen, dieser hatte wohl eben das Geräusch verursacht.

Eine Weile stand Marluxia einfach nur da, der kalte Stein unter seinen Füßen störte ihn nicht, vorsichtig ging er ein paar Schritte. Dann glitten seine Blicke zum dem Weihnachtsstern der immer noch auf dem Tisch stand, seine Gedanken wurden etwas klarer.

„Er war der einzige der geblüht hat, alle anderen sind eingegangen!“

Meinte er ruhig und seine Stimme Klang schwach. Erschrocken fuhr der Blonde herum und sah geschockt zu ihm.

„Marluxia!“

Entfuhr es ihm und wieder sah er das der angesprochene furchtbar blass wirkte.

„Bist du wahnsinnig! Du holst dir den Tod!“

Mit einigen Schritten war er bei ihm und griff nach seinem Arm. Doch er zuckte zurück, seine Blicke verharrten starr auf einem Punkt.

„Warum hast du das gemacht?“

Peinlich berührt schwieg Vexen, er wusste wohl das er Schuld daran war das der rosahaarige nun so vor ihm stand.

„Das war…ein Unfall…“

bei diesen Worten schien Marluxia aus einer Art Starre zu erwachen. Wütend funkelten die blauen Augen und er ballte die Fäuste.

„Ein Unfall? Du hast es einfach übertrieben, du hast alle meine Pflanzen getötet!“

„Es waren nur Pflanzen!“

„Nur? Du hast doch keine Ahnung“

Vexen beging den Fehler wieder zu analytisch zu sein und griff nach den Handgelenken des anderen

„Siehst du was das gebracht hat, nichts!“

Die Berührungen des andern widerstrebten ihm.

„Du bist Schuld, du allein… du und dein verdammtes Eis!“

schrie er und versuchte sich seinem Griff zu entziehen, doch es gelang ihm nicht so recht er verlor das Gleichgewicht und landete äußerst unsanft auf dem harten Steinboden, das Tuch um seine Schulter rutschte weiter nach unten. Sofort beugte sich der blonde zu ihm und wollte ihm helfen

„Ist alles in Ordnung!“

Er stockte als er in seine Augen sah, sie waren voller Tränen die langsam seine Wangen hinab rannen.

„Hast du dir so sehr wehgetan…?“

Der angesprochene reagierte kaum.

„Mein Blumen…“

Jammerte er und Vexen wollte schon wieder die Augen verdrehen als er erneut einen blick auf das Gesicht des andern erhaschen konnte. In seinen Augen war soviel Leid, ohne wirklich zu wissen was er tat hockte der Blonde sich dichter zu ihm und griff an seinen Schultern.

„Es geht jetzt um dich! Hast du dir wehgetan?“

wiederholte er.

„Ich-

bin unwichtig“

flüsterte Marluxia.

„Für mich interessiert sich doch keiner, keiner…“

Verloren blickte er den anderen an.

„Was?“

Ungläubig sah der angesprochene zu ihm.

„…ich kann nichts mehr empfinden! Meine Blumen sind tot, sie sind doch alles was ich hab – jetzt bin ich alleine!“

Das erste Mal sah Vexen ein das Rationalität jetzt mehr als fehl am Platze war. Etwas zögerlich zog er sein Gegenüber in seine Arme und spürte bald darauf wie er gegen ihn sank. Er war so schwach und die Oberfläche seiner Haut eiskalt. Vorsichtig trug er ihn zurück in sein Zimmer und schloss die Tür.
 

Marluxia zitterte nur noch mehr, die Verbände um seine Hand machten es schwer das Tuch das er sich umgewickelt hatte zu halten. Mit angezogenen Beinen saß er auf einem Stuhl und bibberte vor sich hin. Er spürte mittlerweile selbst, dass er Fieber bekam und doch fror er. Vexen war nicht wieder gegangen, er war geblieben und saß ihm gegenüber, sah ihn unverwandt an. Er schien zu versuchen ihn zu ergründen, dann erhob er sich doch und kam auf ihn zu.

„Du solltest dich hinlegen!“

Er sprach ruhig, fast schon zu ruhig und doch Marluxia schien es fast zu verschrecken, er schüttelte nur den Kopf.

„Dir muss furchtbar kalt sein, leg dich hin!“

Nun klang es eher wie eine Aufforderung und der angesprochene wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. Warum blieb er bei ihm aber wollte er den jetzt überhaupt alleine sein? Nein, wollte er nicht, am liebsten hätte er geweint und in Umarmt um einfach zu wissen das jemand da war und so seltsam es klang es wäre ihm lieb gewesen, wenn Vexen dieser jemand gewesen wäre. Langsam erhob er sich nun doch und wollte einen Schritt laufen, es gelang nicht –

sofort stützte ihn der Blond und sank mit ihm zu Boden.

„Ich fühle mich so schwach“

hauchte Marluxia und spürte wie das Tuch erneut etwas nach unten Rutschte. Peinlich berührt sah seine Gegenüber in die Luft. Schon vorhin als er ihm seine nasse Kutte ausgezogen hatte, war ihm die feine Haut des anderen aufgefallen. Erst jetzt nahm er wahr, dass sein Haar nach Rosenblüten roch, ebenso seine Haut. Bei diesen Gedanken wurde Vexen schlagartig heiß und er wusste selbst nicht warum was gerade mit ihm selbst geschah.

„Du hast ja auch eine Dummheit gemacht!“

Marluxia spürte, dass es ein angenehmes Gefühl war bei ihm zu sein und strafte sich selbst dafür. Er konnte nicht, mit ihm – er war doch Schuld!

„Nein, nicht… lass mich los“

„Was… nein…“

Seine eigene Antwort verschreckte ihn sofort und die blicke der beiden trafen sich.

Hatte der Blonde das wirklich gesagt? Der Drang sich doch wieder näher zu ihm zu bewegen wurde stärken und trotzdem schüttelte er den Kopf.

„Du warst es… du mit deinem verdammten Eis“

Schlagartig wehrte er sich und versuchte von Vexen wegzukommen, dieser versuchte ihn zu bändigen und wurde dabei zusehends sanfter. Er verschränkt seine Finger in die von Marluxia und fuhr sacht über seine Wange.

„Hör auf, nein… geh weg… nicht… nein!“

Stotterte der rosahaarige und schloss die Augen.

„Was? Sag es mir… was willst du nicht?“

fragte Vexen sanft.

„das du mich…alleine lassen!“

wieder stotterte er und wusste nicht was er noch tun sollte. Warum wollte er gerade bei ihm sein? Er wusste nicht, dass sein Gegenüber sich im gleichen Moment dieselbe Frage stellte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Diviner
2008-03-19T12:05:48+00:00 19.03.2008 13:05
Schön geschrieben bis jetzt!

*Marlu bemitleide*
die armen Rosen...
*aber auch Vexen*
Schreib einfach weiter, aye?
Von:  Illumina
2008-03-18T21:16:38+00:00 18.03.2008 22:16
Hey Süße! *anlovs*
Endlich hast du das hier hochgeladen!
Ich sollte dich öfter besuchen, ohne mich bist du so kontraproduktiv! XD
Mach weiter so!


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