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Another side of life

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Ein Tag wie jeder andere...?

~Another side of life~

Kapitel 1
 

Es war spät am Abend und ich trank meinen Kaffe.

Ja Kaffee am Abend. Wie hätte ich die Nacht sonst überleben sollen?

Wieder so ein scheiß Tag. Noch einer und noch einer.

Hatte ich Lust auf mein Leben? Nein eigentlich nicht.

Doch ich hatte mich schon vor einer Weile ergeben und lebte es einfach so, wie es mir gegeben war. Rasch räumte ich noch das Brot weg, schnappte meine Jacke und meine Tasche, bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit machte.

Mein Blick war sicherlich grimmig, das kann gut sein, doch was sollte es, in dem Viertel in das es mich zwangsweise Verschlug , konnte das auch kaum anders sein. Doch gleich, das wusste ich ja jetzt schon, musste ich wieder lächeln.

Ich trat vorbei an dem Türsteher, der auch den Hintereingang bewachte und er nickte mir nur kurz zu.

Auch die anderen begrüßte ich nur recht flüchtig , bevor ich mich zu entkleiden begann.

Die knappen, engen Sachen fischte ich aus meiner asche, beschaute sie kurz und ließ beinahe resigniert den Kopf hängen.

Wie ich keine Lust mehr hatte, doch was hätte ich tun sollen? Nichts…

So legte ich die Kleidung an und ließ mich auf den Stuhl vor den großen Schminkspiegel fallen.

Rasch fischte ich auch noch meine Schminktasche heraus und begann mich zu stylen. Erst die Wimpern, dann die Augen umranden, Liedschatten, die Lippen und zu guter letzt wurden die Haare noch einmal ordentlich aufgestylt.

Irgendeiner von den anderen Männern rief irgendetwas herein, ich achtete nicht genau darauf bis ich meinen Namen hörte.

Was? Nun sollte ich ne Show in dem kleinen Raum geben?

Meine akkurat gezupfte Augenbraue schnellte in die Höhe. Wieso und für wen?

Ach was sollte diese Denkerei überhaupt noch?

Also erhob ich mich wieder von dem sowieso unbequemen Stuhl und dackelte in Richtung des genannten Gebäude teils. Wie auch alle anderen Dinger konnte man es von hinten durch einen Vorhang betreten. Ich streckte mich, dehnte mich noch ein wenig, eine Zerrung konnte ich mir wirklich nicht leisten, und trat dann erst durch die Tür, dich ich wieder sorgfältig schloss, und dann durch den Vorhang, welcher natürlich so passend in rot gehalten war…

Innerlich seufzte ich auf, doch dieses gut eingeübte Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Die Higheels in denen ich auf die kleine Bühne stöckelten klackerten auf dem Holzboden.

Eigentlich wollt ich ihn gar nicht sehen, oder sie, man wusste ja nie wie viele kamen.

Bestimmt wieder so ein reicher, verwöhnter alter…

Meine Hand wanderte an die Stange, glitt an ihr hinab und wieder hinauf, als ich ein Bein um sie schlang, wendete ich dann doch den Blick zu dem Kunden und stockte.

Meine Hand krampfte sich etwas um die Stange und ich dachte mir würde der Unterkiefer herabfallen, doch ich konnte grade noch mein Lächeln aufrecht erhalten.

Da war er.

So lange hatte ich ihn schon hier gesehen.

Ab und zu kam er, nein sogar recht oft, doch nie in festen Abständen.

Meist hatte er irgendwelche Freunde mit, trank mit ihnen, hatte Spaß.

Schon einige Male hatte ich seine Blick auf mir gespürt, doch war das in dem Beruf wohl kaum etwas seltsames.

Ich fuhr mit meiner Show fort, hatte sie so gut eingeübt, nachdenken musste ich wahrlich nicht mehr.

Nein er war keiner von diesen alten widerlichen Kerlen.

Nicht all zu groß aber gut gebaut. Unter dem schwarzen Shirt malten sich doch leicht die Bauchmuskeln ab. Seine Arme lagen auf der Lehne des Sofas ausgebreitet, ebenfalls in Klischee rot.

Ein grinsen zierte seine Lippen, als er meiner Show zusah.

Ich musste wahrlich schlucken.

So oft hatte ich ihn schon gesehen, seinen Körper bewundert. Ja er sah wirklich gut aus… verdammt gut.

Nein, nein ich musste professionell bleiben!

Also weiter rumturnen, passend zu der Musik die ich mittlerweile so ätzend finde.

Doch auf einmal stockte ich, als er eine Hand von der Sofalehne herunternahm und mich zu sich winkte.

Wer ist es?

Kapitel 2
 

Ich stockte noch immer für einen Moment, als er mich zu sich winkte, doch ich durfte jetzt nicht zweifeln, denken.

Mit einem gekonnten Lächeln stöckelte ich also neben ihn , ließ mich auf das weiche Sofa sinken und sah ihn verführerisch an.

Fast hätte es mir den Atem verschlagen, als ich in seine tiefbraunen Augen sah, doch ich konnte mich grade noch zurückhaltend. Ich saß da, einige Momente, wie lang konnte ich wirklich nicht sagen.

Die Musik dröhnte im Hintergrund und ich sah ihn an. Sah das Muskelspiel seiner Arme.

Dieses seltsame Stoff Ding was er um seine Nase gebunden hatte. Ja das hatte mich sofort irritiert, doch nie habe ich ihn ohne gesehen.

“Hei.”

Sah ich irritiert aus? Wer wusste das schon. Doch wieso fing er so an?

Nein so war ich es nicht gewohnt. Die meisten gingen einfach so ran. Wozu auch reden?

Unsicher sah ich ihn an. “hallo…” erwiderte ich und wusste wirklich nicht wohin mit mir.

“Du arbeitest viel hier nicht wahr?”

Ich blinzelte. Ein, zwei, drei Mal. Häh? Wieso um Gottes Willen fragte er so was? Er hatte bezahlt um mich sehen zu dürfen. Um das mit mir machen zu dürfen, was er wollte und er fragte nach meiner Arbeit?

“Naja von irgendwas muss man ja leben.” Gab ich knapp lächelnd zurück und lehnte mich weiter an das Sofa. Er redete tatsächlich mit mir…

“Hei so jemand wie du würde doch sicherlich auch etwas anderes finden oder?”, sagte er so leise und sanft, dass ich beinahe zusammen gezuckt wäre.

Meine Augen weiteten sich, doch langsam war es mir recht egal. Gut wenn er sein Geld dafür ausgab, um sich mit mir zu unterhalten…

Ein wenig später trat eine Frau herein um uns Getränke zu bringen.

Er schüttete uns beiden ein und überreichte mir ein Glas.

Mein Gott das machte mich beinahe verlegen!

Wie oft um Gottes willen wurde ich schon in diese gottverdammten Kissen gevögelt? Und es war mir scheißegal! Und nun das! Er machte nicht mal etwas und ich war verlegen wie ein Schulmädchen.

Wo war meine Professionalität hin?

Einige Schlucke von irgendeinem Drink nahm ich und sah ihn dann wieder an.

Sein Blick war noch immer auf mich gerichtet und ich schüttelte langsam den Kopf.

“Kein Geld für irgendwas ordentliches. Kein Auto… nicht besonders dolle Wohngegend…”

Sein Blick schien nachdenklicher geworden zu sein, wieso genau wusste ich nicht.

Wir redeten noch eine ganze Weile weiter.

Ja wir redeten wirklich nur.

Nach einer weile war ich nicht mehr irritiert oder sonst etwas.

Ich lachte mit ihm, mochte seien Aufmerksamkeit und die Drinks taten das übrige.

Und hin und wieder konnte ich meinen Blick nicht von ihm lassen.

Dieses Grinsen, was doch irgendwie zart erschien.

Doch ich wusste, wie nett es auch grade war, bald war die Zeit vorbei, für der er bezahlt hatte und ich würde wieder meiner Arbeit nachgehen müssen. Vielleicht brauchte ich heut ja nicht mehr so viel zu tun…

Ich hoffte es so sehr.

Und dann war die Zeit wirklich vorbei.

Ich fühlte mich ein wenig benebelt und als er sich zu mir beugte, konnte ich sein Aftershave riechen.

Es drang in meine Nase und schien sich dort fest zu setzen.

Er sah mich ernst an und fragte dann leise:” Wie heißt du?”

Ich hob die Brauen und erwiderte: “Black rose…”

Doch er schüttelte nur leicht lachend den Kopf . “Nein ich meine wirklich…”

Er wollte nicht meinen Künstlernamen wissen? Wieso das?

Doch ich dachte nicht weiter drüber nach als ich murmelte: “Uruha…”

Er grinste, begte sich zu meinem Ohr, hauchte noch ein “Reita” hinein und lies mich verwirrt zurück.

Nur meine Gedanken

Kapitel 3
 

Ich schlich mich wieder in den Umkleide Raum, wo wie immer einige herumliefen.

Einer grinste mich an, doch ich reagierte nicht darauf. Ich ließ mich wieder in den angestammten Schminkstuhl fallen und starrte in den Spiegel.

Was war das eben? Ich lehnte mich vor, stützte mich auf die Hände und fuhr mir durch das Haar.

Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich bald gehen konnte.

Na Gott sei Dank.

Ich schmiss meine Sachen in die Tasche, nahm meinen Mantel und verhüllte mich nur damit. Umziehen wollte ich mich nicht.

Rasch hob ich die Hand, winkte den anderen zu und machte mich dann durch die Dunkelheit auf den Heimweg.

Üble Gegend, noch immer.

Doch meine Gedanken verweilten die ganze Zeit bei diesem Mann, der so… ja wie war er?

Ich merkte kaum, wie ich dann irgendwann vor der Tür meines Wohnhauses stand und sie aufschloss.

Beim Hochgehen kam mir irgendeine rüge Gestallt entgegen, schubste mich gegen die Wand und knurrte nur “Geh zur Seite Schlampe!”

Ich prallte gegen die Wand, sah dem Typen hinterher und ging schweigend weiter. Warum mich mit ihm auseinander setzen?

Er hatte ja recht..

Noch immer verwirrt öffnete ich dann die Tür, suchte kurz nach dem Lichtschalter und schmiss meine Tasche dann in eine Ecke.

Ich sollte wirklich schlafen gehen.. So verzog ich mich dann in die Dusche und ließ das kalte Wasser über mich rinnen. Heute war ich wenigstens nicht… so dreckig wie sonst.

Ich lehnte mich an die Fließen und schloss die Augen. Es tat gut so dort zu stehen.

Und immer wieder huschte mir die Erscheinung Reitas durch den Kopf.

Ich verstand noch immer nicht wieso er nicht das getan hatte, wie alle anderen auch.

Wieso hatte er so freundlich mit mir geredet?

Langsam verschwand der Nebel den der Alkohol hinterlassen hatte.

Als ich fertig war, begab ich mich direkt zum Bett, doch mit dem Einschlafen war so eine Sache.

Meine Gedanken wollten mich einfach nicht ruhen lassen. Und wie ich mit entsetzen feststellen musste, hatte sein erscheinen etwas in mir wachgerufen. Ein Gefühl.

Das Gefühl nach Geborgenheit, Sicherheit. So lange habe ich so etwas nicht mehr gespürt.

Wer wollte auch schon so etwas wie mich.

Ich vergrub meinen Kopf in das Kissen und wollte die Tränen, die in mir aufstiegen unterdrücken, doch hatte kaum Macht dagegen. So begannen die Tränen einfach zu fließen.

Ja ich mochte nicht alleine sein und ich wollte nicht alleine sein und ich wollte mich auch nicht Nacht für Nacht irgendwelchen wildfremden Männern hingeben müssen.

Mein Körper fühlte das alles schon kaum mehr, aber in den Tiefen meines Herzen tat es mir noch immer weh. Ich wollte mehr sein als nur ein Objekt, doch momentan konnte ich grade so seine Wohnung halten, die Nebenkosten wurden auch immer höher. Ich schluckte und drehte sich wieder auf den Rücken.

Einfach weiter machen Uruha, nicht aufgeben.

Vielleicht würde das Leben irgendwann besser…

Und aus einem unbestimmten Grunde tauchte das Gesicht des Mannes vor mir auf, der mich vorhin noch besucht hatte.

Ich schüttelte noch den Kopf, bevor ich dann langsam ins Reich der Träume abdriftete.

01635....

Kapitel 5
 

Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.

Doch eine winzige Ecke in meinem Hirn wollte es sich nicht eingestehen., dass ich ihn nicht wieder sehen würde.

Heute war ausnahmsweise nicht ganz so anstrengend. Wenn nicht irgendwelche Kunden Sonderwünsche haben würden…

Heute musste ich nur Kellnern. Das machte meist sogar noch mehr oder minder Spaß.

Auch wenn einen, natürlich, alle betatschten und das Outfit auch nicht mehr verbarg, als es freilegte.

Ich hatte es heute morgen sogar geschafft, einen Kaffee zu trinken. Und ein richtiges Brot zu essen.

Nein meine Essgewohnheiten waren sicherlich nicht so besonders ausgewogen, aber dennoch dick konnte ich bei dem Training hier auch nicht werden.

Ich quetschte mich in mein Kellner Outfit und stellte die gleiche Prozedur mit meinen Haaren und dem Rest meines Äußeren wie jedes Mal.

Meine kurze Hotopans zeigte meinen Hintern deutlich, hob die Rundungen deutlich hervor. Das Oberteil war eng anliegend und ärmellos.

An den Füßen trug ich hohe Lackstiefel bis über die Knie.

So geschmückt ging ich hinaus zur Bar, grüßte den Barkeeper kurz. Der kleine Blonde nickte nur mürrisch. Nein er ließ sich nicht begrabschen, eher fraß er sie auf.

Ich klemmte mich an den Thresen und beschaute die Anwesenden.

Langweilig. Nichts besonders.

Einige bestellten Getränke, betatschten meinen Hintern oder mehr.

Ich ließ mir alles gefallen, mit einem Lächeln, auch wenn ich ihnen am liebsten die Cocktails um die Ohren gehauen hätte.

So drängte ich mich mal wieder durch die Menge, die sich plötzlich gesammelt hatte, da eine neue Show anfing. Gott sei dank war mein Tablett nun leer und ich quetschte mich weiter, beachtet oder nicht. Als ich dann vor einigen recht penetranten Typen stehen blieb, da sie mich nicht durchließen, spürte ich auf einmal eine Hand an meinem Arm, die mich festhielt. Ich war dermaßen erschrocken, dass ich mich herumdrehte und dem anderen beinahe das Tablett vor den Schädel geschlagen hätte, doch im letzten Moment konnte ich noch innehalten und sah in das Gesicht, was mich im Unterbewusstsein dauernd verfolgte.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ob ich etwas sagen sollte oder mich vielleicht umdrehen und gehen.

Ich wusste das alles nicht und er nahm mir die Entscheidung ab, indem er mich hinter ihm herzog.

Wir landeten in einer stilleren Ecke. Ich biss mir auf die Lippe, sah ihn an und blickte in das unglaublich freundliche Gesicht´, dieses Lächeln und wusste schon so, dass es mir die nächste Zeit wieder im Kopf rumspuken würde.

Er nahm meinen Arm, drehte ihn so, dass er auf die Unterseite ah und zückte einen Stift, woher er ihn auch immer genommen hatte.

Plötzlich spürte ich seine Hand auf meinem Arm und eine Gänsehaut breitete sich aus. Er begann etwas auf meinen Arm zu schreiben und als ich hinsah, wusste ich, dass es seine Handynummer war.

Ich schluckte. Was hatte das zu bedeuten.

Noch immer war ich beinahe wie erstarrt. Er beugte sich zu mir herunter und hauchte mir wieder wie das letzte Mal ins Ohr “Wenn du morgen mit mir Frühstücken gehen willst ruf einfach an, ich lad dich auch ein”. Meine Augen wurden größer und ich starrte ihn beinahe an.

Er schmunzelte nur. ”Du hast doch morgen frei, ne?” Doch ich konnte nichts erwidern.

Ich war perplex und er hatte sich schon mit einer grüßenden Geste und einem Grinsen umgedreht und war verschwunden. Und ich stand dort, um mich herum lärmende Menschen, still und unbewegt und fragte mich noch eine ganze Weile, woher er wusste, dass ich morgen frei hatte…

Ich drehte mich bald wieder um, weil jemand nach mir rief.

Dann beendete ich meine Arbeit hier noch und ging noch verwirrter als das letzte Mal nach Hause.

Die Nummer stand noch gut sichtbar auf meinem Unterarm.

Ich nahm mein Handy, speicherte sie ein, da ich ja bald duschen wollte und zögerte eine Weile. Es war spät konnte ich noch anrufen?

Und außerdem viel wichtiger… wollte ich mich wirklich mit ihm treffen?

[eigentlich Kapitel 4, durch ein Problem wurde das aber nicht freigeschaltet ><]

Kapitel 4
 

Ich quälte mich gegen Mittag aus dem Bett.

Vielleicht sollte ich noch etwas einkaufen gehen, wer sicherlich angebracht, wie ich bei der gähnenden Leere in meinem Kühlschrank feststellen musste.

Irgendwie richtete ich mich ein wenig her, schob mir einen Toast zwischen die Zähne und trank zwischendrin einen Tee. Einen Blick in den Spiegel. Nein heute sah ich nicht ganz so entsetzlich aus.

Die Haare schnell noch etwas hochgekämmt, wieder zurecht gezupft. Gut so ging es.

Ich nahm noch schnell meine Sonnenbrille, Tasche und Jacke bevor ich mich auf den Weg in den Supermarkt mache.

Viel Geld hatte ich nicht mehr übrig, doch das bisschen musste reichen.

Vielleicht sollte ich überstunden machen?

Aber ich hatte ja doch nur einen, maximal zwei freie Tage…

Ich nahm mir ein wenig Zeit, ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass noch ein paar Stunden übrig waren. Vielleicht kam ich ja auch ordentlich zum Essen?

Naja gut das war schon beinahe utopisch.

Ein wenig Obst, das konnte ich gut gebrauchen und schlenderte so durch den Supermarkt.

Natürlich mussten auch einige Dosensuppen, Tütensuppen und andere Fertiggerichte dran glauben. Ab und zu …wahrscheinlich meistens, hatte ich entweder keine Zeit oder keine Lust mir selbst was zu kochen. Das war aber auch langweilig und umständlich.

Trotzdem kaufte ich noch einige Sachen, die man nicht direkt verzehren konnte.

An der Kasse musste ich dann feststellen, dass das meiste meines Geldes hierbei draufgegangen war. Wie ich es hasste, Scheiß Leben und nicht mal Geld.

Oder vielleicht grade deswegen…

Mit den Tüten bepackt trabte ich dann wieder ab nach Hause.

Und ich musste es wieder feststellen… in jedem Moment, an dem ich nicht total beschäftigt war mit meinen Gedanken, wanderten sie wieder zu dem Mann.

Reita,…

Ja ich schämte mich beinahe dafür. Was träumte ich hier rum? Ich sollte mich wieder der Realität widmen! Das hier brachte doch wirklich nichts.

Auch wenn es zu schön war… sich diesen Gedanken hin zu geben.

Ein Fertiggericht, nein ich hatte wieder nicht gekocht und ich machte mich wieder auf zur Arbeit.

Wie mich das ankotzte.

Das gleiche wie jeden Tag.

Heute machte ich eine Show mit einem Kollegen zusammen.

Toshiya. Er war eigentlich sehr nett, beweglich, guter Tänzer, doch er hatte es nicht nötig, noch weitere Dienste zu leisten. Er musste sich sein Taschegeld nur aufbessern.

Nach dem Stangentanz ging es auf.

Lächeln, stöhnen, gut aussehen und ihnen die Wünsche erfüllen.

Solange keiner es wagte mich zu küssen… so waren die Gesetze, so lange konnte man es ertragen… irgendwie. Es war ordentlich Arbeit. Doch ich wurde auch recht gut bezahlt. Sie sagten sie wollen wieder kommen. Ich hätte darauf verzichten können, doch meine Brieftasche nicht.

Ich fühlte mich widerlich, dreckig, benutzt. So wie jedes Mal.

Zu Hause erst einmal gründlich duschen. Ich musste feststellen, dass ich innerlich enttäuscht war, ihn nicht gesehen zu haben. Wieso nur wieso… es konnte doch auch nicht gut sein.

Ich träumte und redete mir Schwachsinn ein.

Aber ich hatte irgendwie die Hoffnung, ihn bald wieder zu sehen…

Doch auch in den folgenden drei Tagen sah ich ihn nicht…

Hin...oder her?

Kapitel 6
 

Wie lange ich einfach nur auf die Nummer gestarrt hatte, konnte ich schon kaum mehr sagen. Doch ich saß da, auf dem Bett, fertig zum Schlafen und rührte mich nicht.

Mein Daumen schwebte über dem grünen Hörer in der Luft.

Ich biss mir kurz auf die Lippen, dann drückte ich auf den Knopf.

Schaden konnte es doch nicht, oder?

Ich knabberte weiter an meiner Lippe, als ich das Handy an mein Ohr hielt und darauf wartete, dass er abnahm.

Nein lange musste ich nicht warten und schon war seine sanfte Stimme am anderen Ende der Leitung. Ich schluckte und brachte dann endlich einige Wörter zu Stande.

“Ah… ähm Uruha desu… “

Ich konnte förmlich hören wie er begann zu lächeln.

“Ah also möchtest du Frühstücken?”

Ich schloss kurz die Augen bevor ich nickt und ihm ein “Hai… wenn du noch möchtest…” entgegenbrachte.

Natürlich wollte er noch und so verabredeten wir uns für 11 Uhr an einer Statue auf dem Marktplatz und dann würde er mir das Cafe´ zeigen.

Nachdem wir uns noch eine gute Nacht gewünscht hatten, klappte ich das Handy zu, legte es beiseite und versuchte einzuschlafen. Doch natürlich war das nicht so einfach wie geplant…
 

Als ich dann am nächsten Morgen aufwachte und meinen Blick auf den Wecker richtete, hätte ich beinahe geschrieen. Es war schon fast 10 und ich lag noch immer im Bett!

Ich musste mich doch noch fertig machen, so wie ich momentan aussah konnte ich mich wirklich nicht aus dem Haus wagen.

So sprang ich unter die Dusche, wusch mir die Haare und ging dann dazu über meine Zähne zu putzen.

Ich zog heute nur eine Mattierung vor und versuchte meine Augen irgendwie mit Kajal zu betonen, dass ich nicht wie halbtot aussehen würde.

Dann waren meine Haare dran und ich a mein Bestes um sie in Form zu bringen. Es war natürlich auch noch entsprechend spät, als ich fertig war und einige Sachen zusammensuchte und in eine kleine Tasche warf. Ein Blick aus dem Fenster sagte mir, dass es regnete.

Na geil dann hatte ich meine Haare ja beinahe umsonst gemacht.

Doch gegen meine Erwartung fand ich doch einen Regenschirm und stürzte schon das Treppenhaus hinab.

Besonders angenehm war das Wetter wirklich nicht, aber das brauchte mich heute ja auch nicht zu stören. So schnell we möglich, aber dennoch nicht schnell rennend, man denke nur an die Haare, kam ich dann endlich auf dem Platz an. Ein Blick auf meine Uhr sagte mir, dass es genau jetzt! 11 Uhr geworden war. Ich musste schmunzeln. Hatte ich mich ja beinahe selbst übertroffen.

Dann kam ich an der Statue an und musste feststellen, dass er schon dort stand. Lässig an den Pfosten gelehnt , das Grinsen auf dem Gesicht blickte er mich an.

Wir begrüßten uns kurz und machten uns dann auf den Weg in ein kleines, hübsches Cafe´.

Doch es gefiel mir wirklich. So gemütlich.

Ich war ein wenig unsicher, wegen all dem hier, doch löste sich meine Anspannung bald.

Wir aßen Brötchen, tranken Kaffee, viel Aufschnitt, Marmelade…

Und es schmeckte wirklich vorzüglich. Ab und an erwischte ich mich, wie ich ihn anstarrte.

Auf seine Arme sah, seine Schultern musterte und nicht zuletzt das herrliche Lächeln, die Augen und ich konnte es nicht fassen, was ich tat.

Wir redeten über dies und jenes, Wetter, Politik, Hobbys, doch als ich dann von meiner Arbeit sprach, ihm erklärte wieso ich dort arbeitete und was mir schon alles geschehen war, nein natürlich nur ansatzweise, wurde der Ausdruck seines Gesichtes ernst.

Er schien über etwas nachzudenken und dann traf mich sein Blick.

War es Sorge? Oder doch eher Mitleid? Angst? Trauer?

Ich konnte es beim besten Willen nicht bestimmen, aber nun wusste ich,

dass er Fotograph ist.

Keffee und Kuchen

Wir redeten lange über alles mögliches. Vergangenes, Sachen die wir noch planten, Träume, Wünsche und Unerreichbares.

Über den Gesprächen merkte ich bald, dass der Mittag schon weit vorgeschritten war, doch wir bewegten uns nicht aus diesem Cafe´ heraus.

Hier hatte man einen Blick auf den inzwischen sonnigen Marktplatz und konnte die Menschen beobachten, auch wenn ich mich meist nicht mit so etwas aufhielt.

Wir bestellten uns noch etwas zu Trinken, ein wenig Essen.

Ich mochte es, mit ihm zusammen zu sein. Es war so entspannt und angenehm.

Irgendwann jedoch entschlossen wir uns dann doch zu gehen.

Reita bestand darauf, mich einzuladen und nach einigem Zögern stimmte ich dann zu.

Nein ich war schon lange zu nichts mehr eingeladen worden.

Ich lächelte ihm dankbar zu, Geld hatte ich kaum…

Durch die langsam einsetzende Dämmerung spazierten wir über den Marktplatz.

Unser Weg führte uns an einem nahe gelegenen Fluss vorbei und wir beschauten die Umgebung.

Langsam hatte ich das Gefühl, als würden wir uns schon länger kennen.

Ich wollte ihn am liebsten gar nicht gehen lassen.

Natürlich, wer hätte das auch anders erwartet, begleitete er mich auch nach Hause.

Irgendwie fand ich es beruhigend ihn neben mir zu wissen, obwohl es dumm war.

Wie lange kannte ich ihn nun?

Zwei Tage?

Mein Hirn weigerte sich standhaft es anzuerkennen, doch ich fürchte den Kampf gegen mein Herz hatte ich schon verloren.

So standen wir am Hauseingang, ich hatte den Schlüssel schon gezückt und wollte aufschließen.

Er ließ mich nicht aus den Augen, der Blick schien ständig auf mir zu ruhen.

Auch ich wendete mich um, blickte ihn an und meine Knie schienen ganz weich zu werden unter diesem Blick.

Wieder roch ich diesen Duft, der mir in die Nase stieg, mich betäubte.

Wie in Zeitlupe schien er sich zu mir zu beugen.

Langsam schloss ich meine Augen und wartete ab, bereit für alles, was kommen mochte.

Im Geiste hoffte ich auf einen Kuss nicht wahr?

Einen Kuss… zärtlich und doch verlangend.

Ich hielt meine Augen geschlossen, als ich seine weichen Lippen auf meinen Wangen spürte.

Wie ein Windhauch berührten sie meine Haut, schienen die Wärme zu übertragen.

Ich öffnete meine Augen wieder, hörte noch ein leises.

“Oyasumi.” und sah ein neckisches Zwinkern, bevor er sich auch wieder herumdrehte und davon ging,

Ich musste erst eine Weile an der Tür gelehnt stehen bleiben, bis ich sie aufschloss und hinauf in meine Wohnung ging.

Ich versank langsam in Träumerreine und als ich aufschreckte, merkte ich, dass es langsam Zeit fürs Bett wurde.

Noch immer geistig abwesend begab ich mich dann ins Bett und grinste leicht.

Ich wusste leider nicht wie es weiter gehen würde, doch eins wusste ich inzwischen genau.

Ich hatte mich tierisch verknallt.

Die Arbeit

Kapitel 8
 

Auch am nächsten Tag musste ich wieder arbeiten gehen.

Denkbar unmotiviert war ich diesen Schuppen wieder zu betreten.

Die Hälfte der Nacht hatte ich mit Träumen um Reita verbracht und diese waren teilweise wirklich nicht mehr jugendfrei.

Dementsprechend zerschlagen fühlte ich mich beim Aufwachen auch und quälte mich aus dem Bett.

Mein Handy piepste und meldete eine SMS.

Er hatte an mich gedacht und schrieb mir, ich solle einen guten Morgen haben und, dass er hoffe, ich habe gut geschlafen.

Diese Nachricht versüßte mir den Morgen direkt um einiges, auch wenn mir lieber gewesen wäre, wenn ich nicht hätte arbeiten gehen müssen.

Und ich wusste auch noch, dass ich kaum Zeit haben würde.

Ich brauchte halt das Geld.

Ich riss meine Schranktür auf und späte hinein. Was konnte ich denn essen?

Instantnudeln, Fertigsuppen, Dosen. Das war ja fast viel versprechend.

Naja dann eben die Nudeln. Ein wenig heißes Wasser und mein Essen war fertig.

Wieder wanderten meine Gedanken zu ihm, der mich verzaubert hatte.

Ich sah sein Gesicht so nah vor mir seinen Atem auf meiner Haut und seinen Duft in meiner Nase.

Schon wieder träumte ich herum, war mit den Gedanken überall nur nicht bei meinen Nudeln.

Doch irgendwann fanden auch endlich die Nudeln ihren Weg in meinen Mund, ein wenig abgekühlten aber ich sah einfach darüber hinweg.

Machte auch nicht wirklich den Unterschied.

Ich hatte heute und die nächsten Tage wieder einige harte Stunden vor mir.

Am liebsten wäre ich gar nicht erst hingegangen, doch ich musste wohl.

So rappelte ich mich hoch, stellte die Schüssel behelfsmäßig erst einmal in die Spüle, aufräumen kann man ja noch später. Auf dem Weg zum Club wurde ich wieder einmal schief angesehen, teilweise mit dummen Sprüchen angemacht. Ich schenkte den Männern nur einen kurzen Blick, bevor ich weiter trabte und mich meiner Arbeit widmete.

Die Tage vergingen, gewohnt wie immer. Es war langweilig, anstrengend, so elendig wie immer.

Ich hasste diese Arbeit auch nach so viel Zeit immer noch.

Doch als ich an einem Donnerstag aus dem Umkleideraum trat und mich bei den Gästen umschaute, bemerkte ich ihn. Am liebsten hätte ich gejubelt. Ich hatte ihn schon so lange nicht gesehen und alleine sein Anblick, brachte mein Herz zum Rasen.

Er saß dort, mit einigen Freunden vielleicht. Nach einer Weile hatte auch sein Blick mich entdeckt und ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen auf. Wieder spürte ich sie auf meiner Wange und schauderte. Wieso ließ er mich so etwas erleben? Obwohl er mich nur so kurz und sachte berührt hatte.

Er winkte mir zu und setzte mich in Bewegung.

Er begrüßte mich, wie immer mit dieser sanften und doch irgendwie energischen Stimme und ich setzte mich neben ihn.

Sein Blick ruhte auf mir, bevor er mir zart über den Arm fuhr. Er begann leise mit mir zu reden, erkundigte sich wie es mir geht, ob es nicht zu schlimm war. Ich musste schmunzeln, bei seine Fürsorge. Wieso tat er das denn nur?

Dann beugte sich Toshiya zu mir, flüsterte mir einige Worte ins Ohr und machte mir deutlich, dass jemand nach mir verlangte. Ich biss mir auf die Lippen, wollte hier nicht weg.

Ich schenkte ihm einen entschuldigenden Blick, lächelte kurz, wenn auch ein wenig gezwungen und machte mich dann auf den Weg zu einem Mann in der Nähe.

Toshiya schien sich anzubieten meinen Platz einzunehmen, doch Reita lehnte ab und sah mir hinterher.

Ich spürte seinen Blick auf mir und wäre am liebsten einfach ohnmächtig geworden.

Aber ich setzte mich zu dem anderen Mann, lächelte ihm gespielt zu und wurde auch sogleich in seine Arme gezogen. Er schien keine Zeit verlieren zu wollen, küsste sich meinen Hals entlang bis zu meiner Schulter und grinste mich dann an.

Mein Blick wanderte zu Reita, welcher mich noch immer ansah und ich merkte, wie sich sein Blick verfinsterte, als der Mann mein Handgelenk nahm und mich zu einem der angrenzenden Räume führte.

Nein ich wollte das nicht…

Doch was blieb mir übrig?

Leere

Kapitel 9
 

Der Mann tat das, wofür er das Geld bezahlte und ich erledigte meinen Job.

Ich fühlte mich zum Kotzen.

Seine widerliche Gestallt, sein Aussehen reichte nicht im Entferntesten an Reita heran.

Ich versuchte vergeblich ihn mir vorzustellen anstatt des anderen Mannes.

Doch immer wieder verschwamm die Illusion vor meinen Augen.

Diese Brunftrufe wie von einem Elch, passten einfach nicht.

Diese Mann war nicht zärtlich, grob und hart war er zu mir. Ich meine was hätte ich auch erwarten sollen?

Ich krallte mich in das Laken. So gerne hätte ich ihn einfach von mir gestoßen, am besten gegen die Wand geworfen und wäre hinaus gerannt.

Hinaus in die Nacht, nach Hause, oder zu ihm…

Ich schluckte und brachte einiges beinahe überzeugendes Stöhnen zustande, wobei ich allerdings bezweifelte, dass es den Mann überhaupt interessierte, was ich machte.

Hoffentlich war es bald vorbei…

Und ich lag gar nicht so falsch.

Der Mann grinste zu mir herunter, das Geld bekam ich nicht sofort, ging es doch erst an den Club bevor ich es ausgezahlt bekam und verließ auch schon wenig später den Raum.

Ich lag dort auf dem Bett, fast nackt und gebraucht.

Ich fühlte diese Übelkeit in mir aufsteigen, die ich so oft spürte.

Zu spät merkte ich, dass einige Tränen meine Wangen hinab rannen und wischte sie unwirsch fort.

Ich durfte jetzt nicht sentimental werden.

Ich zog mir meine wenigen Sachen wieder an und richtete meine Haare wieder, vor dem Spiegel in diesem Raum. Mit ein wenig Mühe verwischte ich die Spuren meiner Tränen und trat wieder hinaus in den Besucherraum. Als ich meinen Blick schweifen ließ, konnte ich ihn nicht mehr entdecken.

Ich war enttäuscht.

Vielleicht war ich auch traurig und fühlte mich einfach nur leer.

Kaum war ich weiter gegangen, wurde ich angewiesen in den Raum mit der Stange zu gehen.

Ich nickte nur stumm und wieder kam dieses Gefühl in mir hoch Übelkeit und was für eine.

Doch ich unterdrückte die, versuchte meine Mundwinkel nach oben zu biegen und ging dann in den Raum.

Ich machte mich auf alle möglichen Leute bereit, doch was ich sah übertraf alles.

Dort saß Reita, genau dort wo er auch das letzte mal gesessen hatte und lächelte mich an, doch ich sah, dass sein Blick besorgt war.

Eine wahnsinnige Last schien von meinen Schultern zu fallen und ich brachte ein ehrliches Lächeln zu Stande.

Meine Füße führten mich zielstrebig zu ihm und ich ließ mich langsam neben ihm nieder.

Schnell war nach der letzten Aktion kaum mehr möglich. Ich schluckte, als ich den Schmerz durch mich hindurch ziehen spürte und sein Blick wurde noch besorgter.

Verdammt Uruha! Du kennst ihn kaum und machst ihm schon Sorgen?

Ja um ehrlich zu sein, rein wenig erfreute es mich auch, schien er demnach doch an mich zu denken.

Seine hand legte sich auf meinen Arm. Warm und zart. Sein Daumen streichelt mich.

Mein Blick war nur auf ihn gerichtet.

“Alles in Ordnung”, fragte er und ich merkte, wie er versuchte irgendetwas aus seiner Stimme zu verbannen.

“Ja sicherlich, ist doch mein Job.”, sagte ich mit einem versuchten Lächeln, doch so wirklich schien er es mir nicht zu glauben. “Wirklich? Geht es dir gut?”

Mir gut gehen? War eine Frage der Definition, nicht wahr?

Ich zögerte, doch das Zittern, was durch mich lief, verriet mich und so blieb mir nichts anderes übrig, als ihm zu erzählen, meine Seele wenigstens von einem Teil der Last zu befreien.

Als er die Tränen bemerkte, zog er mich in seine starken Arme und streichelte meinen Rücken.

Nun konnte ich mich kaum mehr halten, diese Wärme, die ich so lange vermisst hatte.

Die Tränen rannen immer schneller und ich krallte mich in sein Hemd, leise schluchzend.

“Es tut mir leid, es tut mir leid…” murmelte ich immer wieder in sein Hemd und hoffte, er würde

Mich nie wieder los lassen.

Seine hand fuhr durch meine Haare und dann drückte er mein Kinn nach oben, dass ich ihn ansehen musste.

“Ich werde dich hier heraus holen. Ich weiß nicht wann… aber ich werde es tun…”

Sweet sweet dreams

Kapitel 10
 

Wie froh ich war, in seinen Armen liegen zu dürfen.

Er wollte es sich auch nicht nehmen lassen, mich nach Hause zu bringen.

Ich wollte ablehnen, wollte ihm nicht diese Umstände machen, doch innerlich schrie ich nach seiner Aufmerksamkeit, nach seiner Zuwendung.

Er brachte mich nicht nur nach Hause, er kam auch noch mit in meine Wohnung.

Ich kochte uns einen Kaffe, stellte Kekse auf den Tisch.

Es war eine Unzeit für dererlei Sachen, doch mich hatte es ja nie gestört, durch meinen seltsamen Lebenswandel.

Ihn schien es auch nicht wirklich zu stören.

Nach einer weile, in der ich beinahe hektisch durch die Wohnung gelaufen war, griff er nach meinem Arm und zog mich an sich.

Er hielt mich fest, damit ich nicht weiter herumrennen konnte.

Warum ich das tat? Vielleicht weil es mich ablenkte…

Er blickte mich lange schweigend an und strich mir über das Haar, bis dann seien Stimme leise an mein Ohr drang. “Es macht dich kaputt nicht wahr?”

Was hätte ich jetzt sagen sollen? Ich wusste es nicht und so ließ ich einfach betrübt den Kopf hängen.

Er strich über meine Wange und meinen Hals, der noch immer von roten Spuren gezeichnet war, die der Mann vorhin darauf hinterlassen hatte.

Er beugte sich etwas vor, um dann seine weichen Lippen auf diese Male zu legen.

Ich keuchte auf und sah ihn irritiert an. Meine Brauen zogen sich zusammen.

“E… ekelt es dich nicht?” Schließlich hatte mich irgendein Mann dort geküsst, gebissen.

Doch er schüttelte nur de Kopf und fuhr fort seine Lippen auf die Male zu legen.

Das Gefühl, was sich nun in mir breit machte war einfach zu schön

Reitas Berührungen waren so zart und unschuldig. So ohne diese Hintergedanken.

Dann zog er mich wieder näher, lehnte seine Wange an meine und ich schloss die Augen, lehnte meine Stirn an seine Schulter.

Ich wollte ihn nicht mehr hergeben. Ich wollte nur so hier stehen, ihn bei mir wissen und diese Ruhe teilen.

“Dreh dich um.”, hörte ich ihn dann sagen und ohne einen Schimmer, was er vorhatte, drehte ich mich um. Seine Hände legten sich auf meine Schultern und begannen sie zu massieren.

Ich war verspannt und verhärtet. Meine Muskeln kannten keine Entspannung, wenn ich an der Stange tanzte, oder ähnliche Arbeiten vollbrachte.

Seine Hände schienen Wunder zu vollbringen und ließen mich leicht nach hinten lehnen.

Er machte weiter und bearbeitete langsam meinen Rücken.

Wieso konnte er es so gut? Ach was sollte es schon ich genoss es einfach.

Doch irgendwann verschwanden die Hände, er stellte sich vor mich und lächelte mir zu.

“Vielleicht solltest du besser schlafen gehen, du brauchst Ruhe.”

Er hatte Recht, er hatte wirklich Recht, aber dennoch wollte ich eigentlich weiter bei ihm bleiben.

Reita duldete jedoch keine Widerrede, schob mich zum Bad.

“Ich warte, bis du eingeschlafen bist.”

Mein Herz machte einen Sprung, vielleicht auch zwei, vielleicht war es inzwischen schon ganz aus dem Takt geraten. Hatte er das grade wirklich gesagt?

So etwas süßes… so fürsorglich…

Ich beeilte mich mit dem Zurechtmachern und er begleitete mich darauf hin ins Schlafzimmer, wo ich mich auch in mein Bett legte und ihn ansah.

Seine Hand lag auf meiner und ich konnte nicht widerstehen, sie zu streicheln.

Er drückte sie, begann von seinen Fotografien zu erzählen.

Es interessierte mich brennend, doch ich merkte wie sich langsam bleierne Müdigkeit über mich senkte.

Ich wollte ihm weiter lauschen, doch meine Lider fielen unweigerlich zu.

Noch eine ganze Weile streichelte er meine Hand, bis er sicher war, dass ich eingeschlafen war und verließ dann leise das Haus.

Langeweile?

Am nächsten Morgen war ich wieder alleine.

Es war schrecklich, so alleine zu sein, doch die Erinnerung an seien Anwesenheit gestern hielt mich bei Laune.

Kurz bevor ich zur Arbeit musste, erhielt ich einen Anruf.

“Moshi moshi?”

“Ah Reita desu …wie geht es dir?”

Ich glaubte kaum, wie froh es mich machte, seine Stimme zu hören.

Ich kannte ihn erst eine Weile und doch gehörte mein Herz ganz ihm, auch wenn ich sicherlich noch nicht den Mut hatte, es ihm zu sagen.

“Ja mir geht es gut. Danke noch mal, dass du gestern noch so lange da warst…”

“Keine Ursache Uruha… aber ich wollte dich noch etwas fragen.”

Alleine wie er meinen Namen aussprach, jagte mir Schauer über den Rücken.

“Hai, sicher schieß los.”

Mich etwas fragen? Gut nur zu ich würde ihm sicherlich alles beantworten.

“Hättest du nicht Lust, dir vielleicht ein paar Tage frei zu nehmen? Ich habe Urlaub und dachte, wir könnten vielleicht etwas zusammen machen… und Ruhe brauchst du auch, nicht wahr?”

Ich war überrumpelt. Er wollte etwas mit mir unternehmen? Ich sollte mir frei nehmen?

Eigentlich durfte das kein Problem sein, so viel wie ich gearbeitet hatte.

Wann hatte ich mir frei genommen? Ich konnte mich nicht daran erinnern.

“Eh… ja also… wieso nicht?” Ich lächelte, auch wenn er das nicht sehen konnte.

“Gerne doch…”

“Gut! Ich freue mich!”

Seine Stimme klang viel erfreuter und ich war es auch.

Wir machten noch einen Termin aus und dann würden wir sehen, was wir machen wollten.

Froher ging ich zur Arbeit und machte mich daran, die Show vorzuführen, wie Toshiya und ich es immer taten. Zwei Männer winkten uns beide am Ende der Show zu sich.

Ich musste schlucken, dachte immer wieder an Reita, doch dass wir uns bald sehen würden, trieb mir bald ein Lächeln ins Gesicht.

Sie schenkten uns Alkohol ein, erzählten uns unwichtige Dinge, betatschten uns, doch natürlich wollten er auch mehr.

Innerlich sträubte ich mich mehr und mehr, doch ich hatte keine Wahl, das Geld wurde ja schon knapp.

Er griff an meinen Hintern, krallte sich beinahe hinein und zog mich auf ihn.

Ich war kurz davor zu würgen, doch ich riss mich noch grade zusammen.

Seine Hände wanderten über meinen Körper, erkundeten ihn und entkleideten ihn nach und nach.

Nur noch mit meiner engen, kurzen Panty bekleidet zog er mich hoch und warf mich beinahe gegen die Wand. Der Schmerz zuckte durch meinen Rücken, als er mich dann auch noch feste mit einer Hand an den Handgelenken gegen die Wand hinter mir presste.

Mit einem Ruck hatte er mich von dem letzten Kleidungsstück befreit und blieb nicht untätig bei sich selbst. Seine Hose wurde nur ein Stück hinab gezogen, so, dass sie das wichtigste entblößte.

Er war weder vorsichtig noch sanft. Womit hatte ich es verdient, direkt zwei von diesen brutalen Kerlen zu erwischen. Mein Rücken hämmerte hart gegen die Wand, Schmerz zuckte durch meinen Unterleib als er immer härter in mich rammte und meinen Rücken weiter demolierte.

Ich hatte das Gefühl, meine Wirbelsäule würde knacken.

Vielleicht tat sie das auch, nach einer Weile konnte ich kaum klar sehen, betäubt von diesem übermächtigen schmerz, der durch mich jagte.

Er war alles, nur sicher nicht erregend.

Irgendwann war auch diese Tortur vorbei und ich schlich mich in den Umkleide Raum.

Mit großer Mühe bekam ich die Hose an. Am liebsten hätte ich vor Schmerz geheult.

Ich war ramponiert, konnte kaum laufen und wie mein Make Up aussah, wollte ich nicht wissen.

So machte ich mich auf den Heimweg, fühlte mich krank und kaputt, doch die Hoffnung Reita zu sehen machte mich etwas munterer, hatte ich mir doch die nächsten Tage frei genommen.

Einige Jugendliche standen an irgendeiner Staßenecke und schienen mich zu beobachten.

Ich beachtete sie nicht weiter, doch sie kamen auf mich zu, einer rief mir aus der Entfernung zu. “Eh Guck mal die Schlampe!” Ich sah sein dreckiges Grinsen auf dem Gesicht und die anderen lachten schallend los. Sie hatten sicherlich nichts gutes im Sinn. “Kommt die machen wir fertig.” Sein Ausruf stieß auf Begeisterung und die Jungen kamen weiter auf mich zu. Was sollte ich tun? Laufen konnte ich kaum. Da waren sie auch schon bei mir hielten mich fest und begannen auf mich ein zu schlagen.

Einsamer Ritter

Kapitel 12
 

Ich spürte die Schläge auf mich niederprasseln.

Die Pure Lust am Prügeln.

Ich sackte zusammen kaum ein Laut drang über meine Lippen. Die Schmerzen hatten mich schon vorhin so betäubt, mein Geist war vernebelt.

Ein Schlag gegen mein Gesicht. Was würde Reita nur denken?

Langsam nahm ich die Schläge einfach nur in kauf, kniete auf dem kalten Boden und ließ es geschehen.

Auf einmal jedoch schienen sie aufzuhören. Wieso hatten sie aufgehört, bevor ich bewusstlos bin?

Ich schaute mühsam nach oben. Sah nur verschwommen, doch konnte ich bald eine Person erkennen.

Laute Schreie drangen an mein Ohr, doch ich verstand sie nicht.

Ich hatte keine Ahnung, was dort vor sich ging, blieb einfach nur hocken,

Eine Hand schließt sich um meinen Arm, reißt mich hoch. Ich rechnete mit dem schlimmsten, doch waren diese Hände sehr vorsichtig. Ich blinzelte, schmeckte Blut und fühlte wie es mein Kinn hinab rann. Dann sah ich auf.

Zwei dunkle, angsterfüllte Augen blickten mich an.

Er war da… mein Retter… meine Liebe.

Ich wollte so viel sagen, ihm danken, fragen wieso er hier war, was er dachte, doch ich sackte einfach hilf und kraftlos in mir zusammen. Seine Arme packten mich, nahmen mich so vorsichtig es ging.

Er trug mich, nahm auch noch meine Tasche.

Ich fürchtete mit meinem Blut noch sein Hemd schmutzig zu machen, doch da versagten mir die Sinne.

Als ich aufwachte spürte ich, wie eine Hand in meiner Hosentasche zu suchen schien.

Ich wusste im ersten Moment nicht, wo ich war, doch dann erblickte ich bekannte Gänge.

Ich war bei mir.

Er schloss meine Wohnung auf, trug mich ins Schlafzimmer und legte mich ins Bett.

Ich hustete, schluckte mühsam.

Ich fühlte mich zerstört, aber noch schlimmer fand ich, dass er mich so sah, in diesem Zustand. Ich hatte mich nicht gesehen, doch konnte ich ahnen wie ich aussah.

Leise, beruhigende Worte kamen über seine Lippen.

Was ein jämmerliches Bild ich abgeben musste.

Er lächelte mir zu, bevor er verschwand und mit einem nassen Lappen, Verbandszeug und Wasser zurückkehrte. Er begann mein Gesicht vorsichtig zu säubern und ich schämte mich so.

“Nein Rei… ta ich es … ist doch…” Er schüttelte nur den Kopf und machte weiter, befreite mich von dem Schmutz und sah mich dann fragend an, bevor er das Hemd auszog. Ich zuckte leicht, als er einen Bluterguss berührte und er entschuldigte sich hastig.

Ich würde ihm jeden Schmerz verzeihen.

Das Wasser brannte in meiner Kehle, doch es tat gut.

Er versorgte die kleinen Wunden in meinem Gesicht, streichelte darüber und fuhr mir durch das Haar.

“Hast du dir denn etwas frei genommen?”, fragte er und sah noch immer so besorgt aus, dass es mir beinahe das Herz brach. Ich nickte und schmiegte mich leicht an die weiche Berührung,

“Dann ist ja gut. Ich bleibe bei dir.” sagte er dann lächelnd und ich hatte weder Energie noch wirklich Lust es im auszureden. Ich wollte nicht alleine sein.

Nicht jetzt.

Ich wusste, dass sich dann diese Leere in mir ausbreiten würde.

Kalt und beängstigend.

Er zog seine Sachen stück für Stück aus, das Ding um seine Nase… ich hatte ihn nicht gefragt warum, doch es blieb dran. In einem Shirt und seiner Shorts legte er sich dann neben mich, strich mir weiter über Arm und Wangen.

Ich wusste nicht, was sie noch mit mir getan hätten…

Dann legte er seinen Arm ganz vorsichtig um mich, dass ich mich an ihn schmiegen konnte.

Eine Träne rann über meine wunde Wange, doch dann schlief ich in seinen Armen ein.

Pause

Kapitel 13
 

Dieses Mal, als ich aufwachte, war er noch da.

Ich spürte seinen gleichmäßigen Atem neben mir, seine warme Haut noch an meiner.

Als ich mich zu ihm herum wendete, bohrten sich tausend Nadeln durch meinen ganzen Körper.

Ich stöhnte leicht gequält auf und blickte kurz darauf in seine wunderschönen braunen Augen.

“Guten Morgen Schatz.”

Schatz … hatte er das wirklich gesagt? Mein Herz pochte lauter gegen meine kaputte Brust.

“Morgen..:” murmelte ich leise, noch immer ziemlich geschafft.

Seine Lippen berührten sanft meine Stirn, die Hände liebkosten meine Arme und den Hals.

“Ich bleibe bei dir.”

Was für schöne Worte an einem so schrecklichen Morgen.

Was für eine schöne Gesellschaft. Ich wollte mich aufrichten, wurde aber zurück gehalten.

“Nein bleib noch liegen, bis es dir besser geht.” Ich protestierte doch er erstickte es mit diesem Lächeln, was mir den Verstand raubte.

Er werkelte in der Küche und ich ruhte mich aus, auch wenn alle Knochen in jeder Position zu schmerzen schienen.

Minuten später trat er mit dem frühstück zu mir und leistete mir Gesellschaft.

“Ich will dich nicht alleine lassen…”

Schien dort ein aber mitzuschwingen?

Ich blickte von meinem Toast auf und musterte ihn. Ich brauchte ihn, dass wusste ich inzwischen.

Ich wollte auch gar nicht mehr alleine sein.

“…aber ich muss mir ein paar Klamotten holen und vielleicht noch etwas zu Essen.”

Ja das verstand ich, gehen lassen wollt ich ihn aber nicht.

Ich nickte, bejate und sagte, dass er meinen Schlüssel nehmen könnte.

Er strich mir über die Wange, stand auf. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er sich angezogen hatte…

“Bin gleich zurück, schlaf noch etwas.”

Dann hatte er auch schon die Wohnung verlassen und ich war alleine.

Das Gefühl beschlich mich langsam wieder. Ich war allerdings müder als ich dachte und schlief tatsächlich wieder ein.

Er kam wirklich bald wieder und hatte seine Sachen mitgebracht.

Er war so unglaublich rücksichtsvoll, erzählte mir einiges, wir redeten, lachten auch, was meinen Rippen nicht sehr gefiel, doch es lenkte mich ab.

Ich konnte ja auch nicht ständig darüber nachdenken.

Ich aß sogar drei Mahlzeiten, alle von ihm zubereitet.

Ich hatte den ganzen Tag um Bett zu verbringen, was aber wahrscheinlich die beste Idee war.

Die Schmerzen ließen bald ein wenig nach, wenn auch durch einige Tabletten herbeigeführt.

Aber ich hatte das Gefühl wieder mehr ein Mensch zu sein.

Ab und zu erwischte ich ihn wie er gedankenverloren irgendwo stand, oder saß und er schüttelte nur den Kopf, als ich ihn fragte, was denn sei.

Der Rest des Tages verlief friedlich, ruhig und am Abend lag ich wieder in seinen Armen,

Total erledigt, obwohl ich nichts mehr gemacht hatte.

deadly sins

Kapitel 14
 

Am nächsten Morgen erwachte ich und fühlte mich glücklich.

Die Schmerzen waren beinahe ganz vergangen und ich hatte ihn bei mir.

Ich hatte nie davon zu träumen gewagt, dass jemand so liebevoll und fürsorglich zu mir sein würde.

Am liebsten wäre ich immer so liegen geblieben, mit Reita an meiner Seite, doch ich wusste leider selbst, dass es nicht so bleiben könnte. Aber heute hatten wir noch ganz für uns.

Der Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück.

Ganz gemütlich und ruhig.

Ich ertappte mich, wie ich ihn ab und zu einfach anstarrte, lange ihn beobachtete.

Ob er es gemerkt hatte, konnte ich nicht sagen und eigentlich war es mir auch egal.

Er grinste mich an und schneller als ich mich versah hatte er ein Foto von mir gemacht.

Ich war noch völlig perplex und vernahm ein schallendes Lachen von seiner Seite aus.

Ja ich konnte mir gut vorstellen, wie ich aussah…

Er beugte sich zu mir, küsste meine Wange.

“Du bist zu süß.” Dann erhob er sich und zwinkerte mir zu.

Ich rappelte mich hoch, sah ihn gespielt empört an und lief dann hinter ihm her.

Er lachte nur noch lauter und ließ sich dann von mir in eine Ecke drängen.

“Was fällt dir ein?”

Sagte ich nun auch lachend und nahm ihm die Kamera ab, machte ein Foto von ihm.

Er grinste zu mir nahm mich am Arm und nun war ich gegen die wand gekerkert.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und streckte ihm die Zunge raus.

Sein Gesichtsausdruck wurde zärtlicher und er sah mich liebevoll an.

Alleine dieser Blick ließ meine Knie schon beinahe weich wurden.

Er strich mir über die Wange, machte wieder ein Foto und lächelte zu mir herab.

Ich wehrte mich nicht dagegen, ich wollte es ihm auch nicht heimzahlen.

Grade in diesem Moment war ich so wahnsinnig gebannt von seinen Augen.

Seinen Lippen, die zu einem sachten Lächeln verzogen sind.

So weich und warm.

Mein Herz schlug schneller, pochte immer heftiger gegen meine Brust.

Ich fühlte wie mir das Blut langsam in die Wangen stieg. Wieso machte er mich verlegen?

Ich lehnte noch immer an der Wand, hob eine Hand und legte sie an seine Wange.

Über die weiche Haut wanderten meine Finger, fuhren den Hals entlang auf seine Schulter und blieben dort liegen.

Meine Augen hatte ich die ganze Zeit nicht von den seinigen gelöst und versank nach und nach in den Untiefen dieser.

Er beugte sich zu mir, sah mir weiter in die Augen.

Es erinnerte mich an die Situation an der Haustür, doch dieses Mal sollte ich seine Lippen auf meinen spüren. Als unsere Haut sich traf, zuckte ein Blitz durch mich hindurch.

Diese Berührung war so schön, so weich.

Etwas fester drückten wir unsere Lippen aufeinander, als ich meine Hand in seinen Nacken legte, darüber strich und ihn kraulte.

Meine Lippen öffneten sich und ich hieß seine Zunge willkommen, die sich langsam in meinen Mund vorwagte.

Ein leises Keuchen entkam mir. Es war einfach zu schön.

Ich zog ihn näher an mich heran, streichelte seinen Rücken und spürte seine Hand auf meinem.

Unsere Lippen bewegten sich aufeinander, jagten Schauer durch mich hindurch und ließen Hitze in mir aufwallen.

Wie schön so ein Gefühl sein konnte.

Unsere Zungen tanzten einen nicht enden wollenden, zärtlichen Tanz, der ab und zu an Intensität gewann.

Ich spürte seine Zähne über meine Unterlippe fahren, sachte an ihr knabbern.

Enger schmiegte mich an ihn, ließ es mir zu gerne gefallen und schnappte dann nach seiner Lippe.

Auch er hatte mich nahe an sich gezogen, hielt mich fest und gab mir Halt.

Meine Beine wollten mich schon lange nicht mehr tragen, doch noch standen wir, wie auch immer.

Doch auch der schönste Kuss musste irgendwann zu ende sein und wir schnappten beide nach Luft, atemlos.

Er lehnte seine Wange an meine und brachte seine Lippen ganz nah an meine Ohren.

Ich schauderte unter dem heißen Atem und er flüsterte: “Ich liebe dich Uruha.”
 

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an dieser stelle möchte ich mich einmal herzlich für alle kommis bedanken <3

hat mich sehr gefreut udn spornt mich immer an weiter zu schreiben ^^

ichw eiß, dass die kapitel kurz sind, aber das is beabsichtigt ^.~

dafür schreib ich ja auch noch ein paar weitere x3

würde mich wieder über kritik und lob freuen

vielen dank an alle leser <3

kyo

One Step To Heaven

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

colorful world

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vergangenheit vs. Gegenwart

Nach der wahrscheinlich schönsten Nacht meines Lebens, war die Nacht an sich noch lange nicht vorbei...
 

Kapitel 17
 

Die folgenden Stunden erlebte ich den Horror meines Lebens noch einmal.

Wieso grade jetzt, wo ich so glücklich mit ihm schien?

Ich fand mich in meinen Träumen zu Hause wieder.

Zu Hause… was für eine Bezeichnung, für diesen Ort.

Meine ältere Schwester, ja sie wurde geliebt. Sie war der Schatz der Familie.

Ich sah sie lachen, gute Noten bekommen, Preise erringen.

Doch ich war einfach der missratene jüngere Sohn. Zu nichts imstande, zu nichts zu gebrauchen.

Ich war ja doch nur, irgendwer der auch noch essen wollte…

Selbst im Schlaf holte mich dieses kalte Gefühl, das Gefühl nutzlos zu sein wieder ein.

Mein Vater schlug mich, ob ich es getan hatte oder nicht. Meiner Mutter war es egal.

Sie tat immer wie die gute Hausfrau nach außen und innerlich war sie zerstört von Drogen und Intrigen.

All diese Gesichter sah ich vor mir. Sie lachten, sie lachten mich aus.

Sie schlugen nach mir und wollten mich zerbrechen. Haben sie mich gebrochen?

Das Lachen wurde immer Lauter, bis es plötzlich zerbarst und in einem Schreien endete.

Meine Mutter und Schwester sind in einem Autounfall ums Leben gekommen.

Sie war nicht bei sich gewesen, hatte wieder irgendwelches Zeug in sich rein gestopft.

Bilder von der Beerdigung blitzten vormeinen Augen auf. Mein Vater war am Ende.

Er war alleine gelassen worden, mit seinem Sohn, den doch niemand brauchte.

Tränen rannen mir im Schlaf die Wangen hinab, benetzten meine Lippen und tropften auf meinen nackten Körper.

Ich hatte mich nach und nach in dem bett verheddert und es fühlte sich genau so an, wie diese Luftabschnürenden Verhaltensweisen, aller der Menschen, die ich lieben sollte.

Ein paar Tage später fand ich meinen Vater im Badezimmer.

Er hatte sich erhangen.

Die Tränen flossen schneller, leises Schluchzen entkam meiner Kehle. Beinahe ein Winseln.

Inzwischen war Reita aufgewacht, sah mich an, strich mir über die Wange und bemerkte nun die Tränen, die mein Gesicht glänzen ließen.

Doch ich erwachte nicht, zu tief war ich in dem Traum gefangen.

Mein Vater tot, ich alleine. Natürlich wurde ich in irgendein überfülltes Kinderheim gesteckt, in dem die Betreuerinnen auch keine Lust hatten sich mit den Kindern zu beschäftigen. Es war eben auch für sie nur ein Beruf.

Seine Hände fuhren zu meinen Schultern schüttelten mich und wollten mich wach machen.

Wieder blitzten Bilder vor mir auf.

Kindermädchen die mich schüttelten, anschrieen. Wieso wusste ich meist selbst nicht, doch ich war schuld.

Als ich volljährig wurde, haben sie mich rausgeschmissen.

Dann stand ich da, ohne vernünftigen Abschluss, unwissend, alleine.

Was blieb mir groß übrig?

Schon beinahe verzweifelt, versuchte er weiter mich wach zu machen, mich zu trösten, doch ich schrie leise auf, krallte mich in den Bezug.

Nach vielen vergeblichen Versuchen einen Job zu bekommen, landete ich in diesem Club.

Das Zittern meines Körpers wurde immer stärker, als ich mich erinnerte, wie er mich genommen hatte, ohne Rücksicht auf Verluste.

Die Fingerknöchel liefen weiß an, als ich mich noch fester in das Laken krallte und nach und nach dämmerte seine aufgebrachte Stimme zu mir durch.

“Uruha! Uruha wach auf!” Man konnte das Zittern deutlich aus seiner Stimme entnehmen, seine Angst und seine Hilflosigkeit.

Als ich realisierte, dass er mit mir redete, schreckte ich hoch und saß kerzengrade im Bett.

Meine Augen waren aufgerissen, mein Körper klitschnass.

Mein Atem ging nur noch stoßweise, die Angst hatte jeden Muskel angespannt.

Starke Arme legten sich um mich und einen Moment hatte ich Angst, dass es wieder einer von ihnen ist. Einer, wie alle anderen, dem mein Leben, meine Seele, dem ich egal bin, der nur meinen Körper benutzen will, sich an ihm vergehen, austoben.

Doch dann stieg der Geruch von Reita in meine Nase und ich wurde ruhiger. Ich schluchzte, zuckte ab und zu. Seine Hand fuhr beruhigend durch mein Haar, streichelte meine Wangen und die Stirn.

Ich wusste, dass er Angst hatte, dass er unsicher war, dass er nicht mehr wusste was er tun sollte.

Er war zu triefst erschüttert von meinen gequälten Schreien, meinen in Panik verdrehten Augen.

Mysterious stranger

Noch immer war ich aufgebracht, verwirrt und verängstigt von meinen Träumen, die leider nicht nur Träume waren.

Ich lag in seinen Armen, vergrub meine Kopf an seiner Halsbeuge und schluchzte leise weiter.

Mit leisen beruhigenden Worten redete er auf mich ein, doch wusste ich, dass er nicht verstand, was vor sich ging.

Ich sah auf, fuhr mit der Hand zittrig in sein Haar und blickte in seine wunderschönen Augen.

Unsere Lippen trafen sich und versanken in einem Kuss, der mein Herz erwärmte, das Zittern aus meinem Körper vertrieb.

Ich wusste, dass ich nicht das Recht hatte, diesem Mann meine Vergangenheit zu verheimlichen.

Seine Hände fuhren immer wieder über meinen Rücken, versuchten mich zu beruhigen.

So gut es ging riss ich mich zusammen und setzte mich auf, ihn ansehend.

“Rei… soll ich dir erzählen, wieso naja …” Ich senkte den Blick und biss mir auf die Lippe.

“Natürlich sollst du das… ich will doch wissen was los ist, ich will dir helfen..” , sagte er so unendlich sanft, dass ich schon fast schauderte. So etwas hatte ich nie zuvor erlebt.

Nicht, dass es meine erste Beziehung war, aber nie zuvor hatte ich so gefühlt.

Ich nickte und begann dann leise, teilweise schluchzend meine Geschichte zu erzählen. Und als ich damit begonnen hatte, schienen die Worte nur so aus mir heraus zu fließen, als hätten sie sehr lange darauf gewartet, dass so etwas geschieht.

Er hörte mir zu, unterbrach mich nicht und doch merkte ich ihm seine Teilnahme deutlich an.

Ich wollte mich nur noch an ihn schmiegen, ihn spüren und diese restliche Welt vergessen.

Sein wachsamer Blick ruhte auf mir. Seine Hände streichelten mich, bis ich endlich ruhig eingeschlafen war.

Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, doch bald wachte ich durch Geräusche auf.

Verschlafen und mit vom Weinen verquollenen Augen richtete ich mich langsam auf, um die Ursache der Geräusche herauszufinden.

Ich konnte Reita erblicken, wie er am gegenüberliegenden Fenster des Wohnzimmers stand. Die Tür war geöffnet und das Licht fiel sanft bis in das Schlafzimmer.

Er trug nun seine Shorts und ein Shirt. Er schien sehr beschäftigt mit einem Gespräch, dass er führte. Grade wollte ich mich wieder hinabsinken lassen, als er lauter wurde und beinahe in das Telefon schrie, sich dann jedoch daran zu erinnern schien, dass ich schlafe und er zügelte sich wieder.

“Bitte ich brauche das Geld!” Er schwieg und hörte angestrengt zu. “Ja man ich weiß, dass du mir schon… ach komm schon es ist echt dringend.!” Ich schluckte. Was hatte er nur vor?

“Bitte Juka es ist verdammt wichtig! Nein… das kann ich nicht, womit denn auch?”

Er knurrte noch einige Worte, die ich nicht verstand und klappte das Handy dann wütend zu.

Was sollte ich machen? “Verdammte Scheiße!” Und seine Hand landete mit solch einer Wucht auf dem Fenster, dass ich beinahe Angst hatte, es würde aus der Fassung fallen.

Er lehnte sich nach vorne, mit der Stirn zum kühlen Glas.

Ich schluckte wieder. Wieso tat er das denn? Wir konnten doch einfach so weiter leben…

Ich wusste selbst, dass ich mir etwas vormachte, doch in diesem Moment störte es mich nicht.

Aber ich wollte nicht, dass er sich mit irgendwelchen Leuten anlegte, nur wegen mir.

Er drehte sich um und kam langsam wieder in Richtung Schlafzimmer.

Da ich keine Idee hatte, was ich nun sagen könnte, wie ich mich verhalten könnte, stellte ich mich schlafend. Seine Arme legten sich wieder um mich, sein warmer Körper schob sich unter die Decke.

Ich spürte seinen Atem an meinem Nacken. Ein zwei sachte Küsse wurden auf die dünne Haut gehaucht, dann schlief er bald ein. Ich konnte kaum ein Auge mehr zu tun, wusste nicht, was er machte, was er wollte, wieso er es tat. Nein ich wusste wieso er es tat, doch ich hatte mir lange genug eingeredet, dass man damit klar kommen kann, dass ich es beinahe selbst schon glaubte.

Dieses Mal stand die Sonne schon am Himmel, die Vögel trällerten ein Lied und unter meiner Wohnung herrschte geschäftiges Treiben. Ich schlug die Augen auf und sah in die seinigen.

Er war wach und sah mich mit nachdenklichem Blick an. Als er dann bemerkte, dass auch ich wach war, schenkte er mir ein liebevolles Lächeln. “Guten Morgen Schatz.” Diese Worte waren schon fast wie im Traum, ich erwiderte das Lächeln und stahl ihm einen zärtlichen Guten Morgen Kuss.

Er zog mich an sich, kraulte meinen Nacken und intensivierte den Kuss ein wenig.

Unvermittelt murmelte ich: “Bitte Reita… du musst wirklich nichts tun, es ist gut so wie es ist…”

Er überging die Worte einfach, drückte meinen Kopf etwas mehr an seine Brust, doch aus den Augenwinkeln konnte ich seinen starren Gesichtsausdruck erkennen.

happy day?

Am nächsten Morgen wachte ich in seinen Armen auf und die vergangene Nacht erschien nur noch verschwommen vor meinen Augen.

Ich schmiegte mich enger an den warmen Körper neben mir und wollte ewig so liegen bleiben.

Sein Atem streifte mich und als ich hochsah, erblickte ich diese sündigen Lippen direkt vor mir. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen und ich konnte nicht anders als ihm einen sanften, verliebten Kuss aufzudrücken.

Ich fühlte seine weichen Lippen an meinen, seine Augen, die sich langsam öffneten und mich strahlend ansahen.

Wäre ich nicht schon lange in ihn verliebt, hätte es mich bei diesem Blick sicherlich erwischt.

Er grinste, zog mich an sich und vertiefte den Kuss.

Seine Zunge streifte über meine Lippen, drang zwischen sie und erkundete meinen Mund.

Meine Hände fuhren in seine Haare und verkrallten sich dort.

Was für ein schönes Gefühl es sein konnte. Unsere Lippen bewegten sich aufeinander, fest aneinender gedrückt, seine Hand streichelte meine Wange, liebkoste meinen Nacken.

Doch in meinem Hinterkopf hatte sich der Gedanke festgesetzt, dass auch diese Zärtlichkeit bald zu ende sein würde, wie unsere traute Zweisamkeit auch wieder in Arbeit münden würde.

Am liebsten hätte ich diesen Kuss fortgeführt bis in die Unendlichkeit, doch der Luftmangel übermannte uns.

Ich sah in seine zärtlichen Augen und strich ihm über seine Wange.

“Ich liebe dich.” Hauchte ich ihm zu, eng an ihn geschmiegt. An das Telefonat in der Nacht, dachte ich schon gar nicht mehr.

“Ich dich auch.” erwiderte er und richtete sich dann auf. Er fuhr sich durch die vom Schlaf zerzausten Haare und sah dabei noch attraktiver aus, als sonst schon.

Ich schmunzelte vor mich hin, als ich ihm so zusah, dann nahm er meine Hand und zog mich auf die Füße. “Los Frühstücken!”. Er lachte und zog mich mit sich, bevor er dann vor dem Küchenschrank stehen blieb und unschlüssig hineinsah.

Ich legte meine Hände um seine Hüfte, schmiegte mich an seinen Rücken und küsste seinen Nacken zart. Ich genoss richtig diese warme Haut an meiner, das Pulsieren des Blutes unter meinen Händen.

Er drehte sich zu mir herum und gab mir einen kurzen Kuss, bevor er sich aus der Umarmung befreite und begann etwas zu essen herzu richten. Ich achtete kaum darauf, was er dort machte, nur wie er es machte.

Wieder einmal fiel mir auf, wie sehr ich mich in diesem Mann verloren ´hatte.

Jede Geste, jeder Blick ließen mich dahin schmelzen. Ich schüttelte den Kopf und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. So etwas war mir ja noch nie passiert!

Während des Essens, blickte er auf und ich bemerkte, dass er recht ernst aussah.

“Ich muss bald wieder weg… muss noch einige Dinge erledigen.”

Mir wurde das Herz ganz schwer bei seinen Worten, denn ich wusste, dass es den Alltag wieder einläuten würde. Der Traum dieses Wochenendes war bald wieder vorbei.

Ich schluckte, nickte dann langsam und lächelte ihm so gut es ging zu. “Ja natürlich, das verstehe ich.”

Er schien zu bemerken, was in mir vorging und streichelte zärtlich über meinen Handrücken.

“Bitte Schatz… alles wird gut.” Wie gerne hätte ich ihm das geglaubt und ich nickte auch tapfer, doch innerlich hatte ich so eine Furcht vor dem was mich wieder erwarten würde.

Nachdem er sich fertig gemacht hatte und ich noch immer im Bademantel dort stand, ihm durch die Tür zusah, wie er sich stylte.

Für einige Momente hatte ich meine Augen geschlossen, da legten sich seine warmen Hände an meine Hüften und zogen mich von der Wand zu ihm hin. Ich öffnete die Augen und sah in die seinen.

Wieder versank ich in ihnen wie in einem unendlichen Ozean.

Fest und sicher hielt er mich, als unsere Lippen sich trafen und wir einen langen, intensiven Kuss austauschten. Seine Lippen wanderten zu meine Ohr und er flüsterte süße Worte hinein, die mich beinahe alles vergessen ließen.

Und dann ging er. Ich wusste, dass er nur arbeiten musste…

Den Rest des Tages, machte ich es mir gemütlich, las ein wenig, als es später an der Tür klingelte.

Verwundert stand ich auf und huschte zur Tür, da fiel mir erst auf, dass ich mich noch immer nicht richtig fertig gemacht hatte.

Ich öffnete die Tür und blickte in ein Grinsen. Reita war wieder da…

Ein glückliches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.

“Ich kann nicht lange bleiben… “ hauchte er, aber ich war froh, ihn überhaupt zu sehen.

Ein paar Fotos drückte er mir in die Hand und kurz darauf noch eine große weiße Rose.

Verblüfft, irritiert und erstarrt schaute ich auf die Sachen in meiner Hand und dann zu dem Mann, der sie mir gegeben hatte.

“Arigatou…” murmelte ich völlig perplex.

“Aishiteru.”, sagte er noch, drückte mir einen Kuss auf und war wieder verschwunden.

Ich stand dort, noch immer so wie er mich verlassen hatte.

Mein Blick wanderte zu den Fotos. Sie waren von gestern, die die wir gegenseitig gemacht hatten

Unwillkürlich schmunzelte ich. Die Bilder waren einfach aus der Situation gegriffen.

Sie zeigten so viel Gefühl.

Langsam schloss ich die Tür wieder und begab mich zurück ins Wohnzimmer.

Die Rose in meiner Hand wirkte so elegant und graziös.

Ich seufzte leise und stellte sie dann in eine Vase, die ich fand, direkt auf den Tisch vor mir.

Dann breitete ich die Bilder auf diesem Tisch aus und besah sie genau. Auf einigen war er, auf anderen ich und auch einigen waren wir auch zusammen.

Eins der Bilder traf ihn so gut.

Mit seinem Grinsen, dem liebevollen Ausdruck in den Augen, sexy und dynamisch.

Durch Zufall drehte auch das Foto herum und bemerkte eine Schrift.

“Ich liebe dich Uruha. Du bist das Wichtigste für mich. Denk bitte an mich. Reita”

Ohne zu wissen warum, drückte ich das Bild gegen meine Brust, schloss die Augen.

Diese Worte waren wunderschön und doch… dann schüttelte ich den Kopf und blickte auf die Uhr.

Ich machte mir zu viele Gedanken.

Ich räumte die Bilder zusammen, wusch mich rasch und begab mich dann ins Schlafzimmer.

Einen kurzen Moment kam mir das Gespräch in der Nacht wieder in den Sinn, bei dem Reita sich mit einem Fremden unterhalten hatte.

Doch sehr viel weiter konnte ich nicht darüber nachdenken, ließ das Licht erlöschen und sank in die Kissen.

In meinen Armen lag das Kissen, auf dem er gelegen hatte. Sein Duft war noch in ihm haften geblieben.

Genüsslich zog ich die Luft ein und schmiegte meine Wange gegen den Stoff.

Kurz darauf hatte mich das Reich der Träume eingeholt.

Es war eine Mischung aus Entsetzen und Entspannung, die mich im Schlaf heimsuchte.

Die Bilder wirbelten durcheinander. Reita, meine Eltern, Männer aus der Bar, wieder Reita, Toshiya…

Wirre Situationen, bruchstückhafte Erinnerungen huschten mir eine Zeit lang durch den Sinn.

Teilweise erschreckend, doch nicht so schlimm, wie die Nacht zuvor, aber dennoch wachte ich mit einem trocknen Hals auf.

Ich schluckte krampfhaft und blickte auf die Uhr.

Es war schon spät genug. Mühsam quälte ich mich aus dem Bett, schälte die Bettdecke von mir und fuhr mir über das Gesicht.

Auf de Weg zur Haustür schaltete ich die Kaffeemaschine ein.

Ohne Reita hatte ich kaum das Verlangen etwas zu essen… Ich schlurfte durch das Treppenhaus, das leer und verlassen um diese Uhrzeit dalag. Leise Geräusche aus einige Wohnungen drangen herein, ein Spinnennetz funkelte im trüben Licht. Ich rieb mir über die Augen, nahm die Zeitung und trabte die Treppe zu meiner Wohnung wieder hinauf.

In der Zwischenzeit war der Kaffee beinahe fertig.

Achtlos nahm ich irgendeinen Becher aus dem Schrank, schüttete mir Kaffee ein und ließ mich auf einen Stuhl am Esstisch nieder.

Das Titelblatt der Zeitung zeigte nichts weltbewegendes. Gut weltbewegend vielleicht, doch mich interessierte es kaum.

Meist las ich die Zeitung doch nicht recht überflog sie einfach.

Den Becher stellte ich hin, schlug die Zeitung auf und überflog die nächsten Seiten.

Politiker, Schlägerei, Diebstahl, Vermisste, Banküberfälle, Erpressung…

Kaum etwas nennenswertes.

Mein Blick huschte noch einmal über die Schlagzeilen, die Artikel und mit einem Mal erstarrte ich und die Zeitung fiel raschelnd zu Boden.
 


 

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So so so sooo~

Da sin wa x3

Na was denkt ihr so?

freu mich natürlich wie immer über kommis o(^A^)o

mataaa

Gone Mad

Ich hatte das Gefühl, dass alle Luft aus meinen Lungen gepresst wurde.

Mit zitternden Fingern sah ich hinab und angelte unbeholfen nach der Zeitung.

Ich hoffte inständig, dass ich mich versehen hätte, dass das nicht wahr war, doch ich wurde bitterlich enttäuscht.

Fassungslos starrte ich auf die Seite, die ich eben noch in der Hand gehabt hatte.

Die mit dem Bankraub. Wie erstarrt blickte ich auf die Fotos und es war unumstritten.

Eine von den Polizeiaufnahmen zeigte eindeutig Reita.

Bankraub… das durfte doch nicht wahr sein.

Mir schwirrten die Sinne und ich fürchtete schon beinahe vom Stuhl zu fallen, da wanderte mein Blick zu dem anderen Foto.

Ich kannte den Mann nicht, doch darunter stand Juka geschrieben.

Ich keuchte auf und alles Blut wich mir aus dem Gesicht. Juka… mit dem hatte er doch auch telefoniert als er hier war…

Warum hatte er es getan?

Wegen mir? Ich biss mir auf die Lippen und war unfähig irgendetwas zu machen, zu denken.

Noch hatte ich es nicht realisiert, was dort vor mir geschrieben stand. Wahrscheinlich wollte ich das auch gar nicht. Und nun? Ich zitterte noch immer am ganzen Leib, schlug die Zeitung zu und schob den Stuhl zurück. Ein wenig unbeholfen stand ich auf. Was sollte ich denn um Gottes Willen nun machen?

Ich schnappte mir Jacke, Schlüssel und Handy mitsamt ein wenig Kleingeld und rauschte die Treppe hinab. Als ich dann jedoch unten stand, wusste ich nicht mehr was ich tun sollte.

Noch immer hatte ich die Tür in der Hand und ließ sie nur langsam los.

Ich musste wohl herausfinden, wo er war. Wieder schluckte ich, konnte es jedoch nicht glauben, dass meine große Liebe nun weggesperrt sein sollte.

Ich hatte keine Ahnung wo ich nun hin sollte, so drehte ich mich wieder um, schloss die Tür auf und schlich in meine Wohnung.

Dort begann ich dann im Telefonbuch herumzublättern, scheinbar mit einer abnormalen Langsamkeit…

Dann stieß ich auf die Telefonnummer der nächsten Polizeistation und spürte wie mich langsam eine Nervosität erfasste, die mich krank machte.

Hastig drückte ich die Tasten des Telefons, wartete angespannt um dann mit einer freundlichen Dame zu sprechen. Und was ich erfuhr, machte es auch nicht wirklich besser.

Das Telefon wurde kaum mehr beachtet und zur Seite geschmissen, bevor ich wieder aus der Wohnung stürmte, die Tür zuschmiss und zu einem Bus raste.

Wo ich hinwollte? Ins nächste Gefängnis und je näher wir dem Bestimmungsort kamen, desto übler wurde mir.

Dann stand ich dort, vor den Toren und blickte mit ungutem Gefühl auf das Gebäude.

Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten sollte. Ich wurde empfangen, nach meinem Anliegen gefragt und musste dann warten, bis mir gesagt wurde, dass ich ihn sehen durfte.

Als ich dann vor der Tür stand, die zum Besucherraum führte, überkam mich eine Übelkeit wie ich sie selten erlebt hatte. Ich wollte nicht, dass er dort war… ich hatte noch die winzige, mikroskopische Hoffnung, dass es gar nicht Reita war.

Natürlich bestätigte sich die Hoffnung nicht.

Er saß dort, hinter einer Glasscheibe und schien ein wenig mitgenommen, doch wohlauf zu sein.

Unsere Blicke trafen sich und es brach mir beinahe das Herz. Mit einem Scharren schob ich den Stuhl zurück um mich setzen zu können. “Reita…” war alles was ich zu diesem Zeitpunkt herausbrachte, doch er schüttelte nur den Kopf. “Ich weiß wie dumm es war…”, flüsterte er fast und ich hatte Mühe ihn zu verstehen, doch jedes einzelne Wort jagte mir ein Schauer über den Rücken, waren sie doch voll von Trauer, Reue.

“Ich dachte ich könnte dir helfen. Ich könnte dich retten und nun sieh mich an.”

Er hob den Blick wieder, die Hände verschränkt. Ich konnte es mir kaum vorstellen, dass er zu so etwas fähig war, doch hatte er das alles nur aus Liebe getan.

“Reita… du hättest das nicht tun dürfen… aber ich… danke.” Dann senkte ich den Blick und er sah verdutzt aus. “Wieso? Ich habe… versagt.” Heftig schüttete ich den Kopf. Für mich war er alles, aber sich kein Versager, kein Verbrecher. Für mich war er mein Leben.

Ich hob meine Hand und legte sie auf die Glasscheibe die uns trennte. Als er seine dagegen legte, stiegen mir Tränen in die Augen.

Ein Polizist ließ verlauten, dass die Zeit bald zu Ende sein würde.

“Ich muss das Verfahren abwarten.” sagte er noch zu mir, bevor er aufstand und zu mir blickte.

“Ich liebe dich.” waren meine letzten Worte zu ihm. Er lächelte, wenn auch traurig und schenkte mir noch einen Luftkuss. Etwas anderes schien ich wohl auch nicht mehr erwarten zu können.

Dann schloss sich die eiserne Tür hinter ihm.

Alleine. Ich war alleine und ich musste sehen wie ich klarkomme.

Das schallte die ganze Zeit durch meinen Kopf, ließ mich nicht in Ruhe.

So schleppte ich mich nach Hause, betrat die leere Wohnung und erblickte die Fotos, die er on uns gemacht hatte. Jetzt ergab alles einen Sinn. Seine Worte: “Ich hol dich hier raus.” das liebevoll geschriebene: “Denk an mich.” Ich blickte auf die Fotos, die uns so fröhlich zeigten und die Tränen begannen hinab zu rinnen. Wie lange er wohl dort bleiben müsste?

Ich wollte gar nicht daran denken. Angst und Ohnmacht überwältigten mich.

Ich konnte nichts tun.

Mit einem Kissen in den Armen und Tränen unaufhörlich aus meinen Augen strömend, verzog ich mich ins Bett und schluchzte vor mich hin.

Ich würde ihn besuchen, auch wenn ich mir das Geld gut einteilen musste.

Geld… da waren wir ja wieder beim richtigen Thema.

Mich erwartete sicherlich wieder einiges an Arbeit. Mein Körper schien einfach nur noch unaufhörlich zu zucken, als ich mich an die Zärtlichkeiten seitens Reita erinnerte, an diese Nacht, die ich nie vergessen werde.

Ich wusste nicht was ich tun sollte, hatte keine Ahnung, doch was ich wusste war, dass diese Nacht sicher wieder einmal schrecklich werden würde.
 

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An dieser Stelle werde ich mich mal entschuldigen wenn ich lange brauche ><

Tut mir echt leid abebin grad was im Schul stress, aber keine Sorge es geht weiter xD

Kommis sind immer erwünscht <3

Day after day

Zerschlagen wie eh und je wachte ich auf. Die Erinnerungen an gestern stürmten wieder auf mich ein und am liebsten hätte ich mich übergeben, doch irgendwie riss ich mich zusammen.

Ich musste wohl oder übel auf die Verhandlung warten, doch was mir siedend heiß klar wurde, war, dass ich mein Leben erst einmal selbst regeln musste. Ich wollte ihn um keinen Preis aufgeben, ich wollte ihn lieben, egal wo er war und ich wollte nicht weiter diese schändliche Arbeit machen.

Ich kaute auf den Nägeln herum. Gestern war ich nicht erschienen…

Ich war einfach zu beschäftigt gewesen mit diesen Neuigkeiten.

Der Küchentisch bekam zuerst meine Wut, meine Verzweiflung und meine Trauer zu spüren.

Hilflos starrte ich in den Kaffee und sah mein verzerrtes dunkles Spiegelbild.

Am liebsten hätte ich mich wieder ins Bett gelegt und geschlafen bis Reita wieder zu mir kommen würde, doch ich bezweifelte, dass das ging.

Ich griff zum Telefon und wählte die Nummer des Clubs.

Ich schluckte, als der Chef dran ging und bekam auch erst einmal den Anschiss für mein Fehlen.

Ich ließ alles geduldig über mich ergehen
 

Dann kündigte ich.

Einige Minuten später wurde mir klar, was ich da getan hatte und doch war es eine Erleichterung.

Ich konnte das einfach nicht mehr machen. Ich konnte mich nicht jeden Tag dort aufhalten, das Sofa anstarren auf dem er das erste mal saß.

Entschlossen presste ich meine Kiefer aufeinander und nickte. Ich musste das jetzt irgendwie in die Hand nehmen. Ich würde ihn so gerne da raus holen…

Ein Seufzen entwich mir. Ich vermisste ihn ja jetzt schon.
 

Eine Woche später fanden die Verhandlungen statt.

Er war geständig und so wurde seine Strafe auf vier Jahre reduziert.

Der Mittäter bekam fünf.

Als ich das erfuhr wich mir alles Blut aus dem Gesicht.

Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, dass es so lange sein würde. Ein Jahr vielleicht auch anderthalb aber vier? Nein mit so etwas hatte ich mich noch nie beschäftigt wieso auch?

Seid einer Woche war ich nun arbeitslos, durchforstete Zeitungen und Geschäfte, doch so einfach war es nicht. Das wenige Geld was mir noch blieb gab ich meist für Essen oder die Fahrten zu ihm aus.

Ich glaube er war erleichtert, als ich ihm gesagt habe, dass ich nicht mehr dort arbeiten werde.

Das verstehe ich gut. Es war schrecklich sich zu sehen und sich nicht einmal richtig trösten zu können.

Vier Jahre…

Hallte es immer weiter in meinem Kopf umher.

Das war eine verdammt lange Zeit.

Ob wir uns verändern würden? Mich schauderte es. Ich wollte doch nur diese glückliche Zeit festhalten.

Ich wäre beinahe über der Zeitung eingenickt, in den Nächten wurde ich oft von meinen Gedanken wach gehalten, bis ich sie mit Schlafmitteln betäubte, da fiel mir eine Anzeige ins Auge.

Ein anderer Club suchte Tänzer.

Da stand nur etwas von Tänzern nichts weiter. Ich seufzte und malte einen roten Kringel darum.

Nein eigentlich wollte ich das alles nicht mehr machen, doch das war etwas in dem ich Erfahrung hatte und wenn ich wirklich nur tanzen würde…

Dann machte ich mich auf um mir dieses… Dingen mal anzuschauen.

Es sah recht freundlich auf. Nicht so groß und schön wie der andere, aber hier sollte ich wirklich nur tanzen. Nach einigem Hin und Her und Vortanzen bekam ich dann den Job, doch das Gehalt schien auch nur eine kleine Taschengeld Aufbesserung zu sein. “Verdammte scheiße!” Ich wütete auf der Straße rum, dass die Passanten mich entgeistert anstarrten scherte mich nicht.

Es fing wieder an. Mein Leben kotzte mich einfach an. Nur einen winzigen Lichtblick hatte ich…

Jeden Abend machte ich ein Kreuzchen auf dem Kalender für jeden vergangenen Tag.

Ich musste nur durchhalten. Die Zeit schwindete dahin.

Nein eigentlich eher nicht…

Jeder Tag war das gleiche. Ein Kampf mit dem Leben.

Morgens fühlte ich mich elend und wenn ich nachts von der Arbeit nach Hause kam fühlte ich mich kaum besser.

Der Tag zog sich so dahin, ohne wirkliche Abwechslung.

Einfach nur leben… atmen… essen… tanzen.

Denken tat ich auch, was allerdings keine besonders hilfreiche Eigenschaft zu sein schien.
 

Einige Zeit später war ich dann mit zwei Monatsmieten in Verzug.

Ich hatte noch Glück, dass mein Vermieter mich nicht raus schmiss.

Er war sehr nett und ich musste es alles nacheinander irgendwie abstottern.

Doch sehr viel mehr schien das Geld auch nicht zu werden.

Aus den gelegentlichen Besuchen bei Reita versuchte ich Kraft zu schöpfen, doch so einfach war es nicht.

Er versuchte mir Trost zu geben, Hoffnung und Stärke, doch wir waren noch immer getrennt und ich bemerkte auch, wie das alles an seinen Nerven zehrte. Er blieb immer ruhig und sagte ihm gehe es gut und doch hatte er einen Ausdruck in den Augen den ich noch nie gesehen hatte.

Kaputt, müde vielleicht.

Ich konnte es kaum zuordnen, doch ich wusste, dass es mich nervös machte.

So gerne hätte ich die Kaution bezahlt, doch womit?

Ich verzweifelte beinahe bei den Gedanken. Die Wohnung konnte ich schlecht aufgeben, was würden wir dann tun? Wo sollte ich hin? Kredite… nein wovon auch?

Ich war entschlossen mir noch einen Job zu suchen, auch wenn sich das genau so schwer herausstellte, wie den ersten zu finden.

Doch irgendwann, als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, hatte ich Glück.

Ich bekam einen Job als Kellner, in dem Cafe´ in dem ich das erste Mal mit Reita war.

Schicksal? Ja vielleicht.

Ich beobachtete die Leute, die Pärchen, die Freunde die sich dort versammelten um den Tag miteinander zu verbringen und es versetze mir jedes Mal einen Stich ins Herz, ganz alleine zu sein in diesem Moment.

Das Trinkgeld, was meist von Damen kam, denen ich wohl eindeutig zu gefallen schien, besserte mein Gehalt ein wenig auf. Doch das Geld floss größtenteils in die Miete.

Nach und nach versuchte ich die Schulden abzubezahlen.

Es war beschwerlich.

Ich arbeitete von morgens bis Nachmittags in dem Cafe´ und musste dann abends wieder zum Club um morgens früh total erschöpft ins Bett zu fallen und nur wenige Stunden später wieder aufzustehen.

Nur an meinem freien Tag hatte ich noch die Möglichkeit zu Reita zu fahren.

Er machte sich Sorgen, das sah ich ihm an, doch ich schüttelte nur stumm den Kopf und würde weiter machen. Wirklich lukrativ war es nicht, aber mir blieb nicht viel anderes übrig.

Am Abend machte ich wieder ein Kreuzchen und blickte auf eine Markierung.

Die Zeit hatte sich dahin geschleppt und war doch vergangen.

Zwei Jahre… Als ich das realisierte brach ich schluchzend auf dem Boden zusammen.

In meiner Rechten hielt ich das mittlerweile schon etwas abgeknickte Foto von reita und mir, welches er mir damals geschenkt hatte.

Die Tränen rannen unaufhörlich. So eine lange Zeit.

Ich hatte nur in den Tag hinein gelebt und versucht zu überleben.

Die vergangene Zeit rauschte durch mein Hirn.

Weihnachten hatte er mir eine Karte geschrieben, Silvester waren wir beide wohl alleine gewesen.

Aber eigentlich hätte ich doch daran gewöhnt sein müssen, oder nicht?

Wie lange war ich schon alleine gewesen?

Lange… und doch schwebte die Erinnerung an ihn und unsere gemeinsame Zeit mit mir wohin ich auch ging und bedeckte meine Gedanken.

Meine Finger krallten sich in meinen Arm, hinterließen rote Spuren.

Die Hälfte… die Hälfte.

Wut, Trauer und eine Mischung aus allen Gefühlen stieg in mir hoch, wirbelte durch meinen Kopf und ließ mich kaum mehr klar denken.

Die heißen Tränen rannen immer weiter an mir hinab, ich schlug mit der Faust so hart auf mein Bettgestell, dass es bedrohlich knackte und eine leuchtend Rote Spur sich langsam an dem Metall entlang nach unten arbeitete.

Ich beobachtete das Blut wie von Sinnen und fuhr mit meine Finger hindurch.

Den Schmerz in der Hand bemerkte ich nicht.

Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, fand ich mich auf dem Boden wieder, einen roten Tropfen getrocknetes Blut auf dem Gesicht.

Was ist in mich gefahren?

Die nächsten Tage war ich kaum zu gebrauchen.

Die Arbeit morgens früh im Cafe versäumte ich oft, schaffte es einfach nicht aus dem Bett.

Meine Gedanken waren immer bei Reita.

Ein Gefühl der Einsamkeit und der Verzweiflung hatte sich langsam aber stetig in mich gefressen.

Ich wollte nicht, dass er es erfuhr.

Ich wollte ihm keinen Kummer machen, schließlich war es nun auch meine Schuld, dass er … weg war.

Es kam wie es kommen musste und ich wurde gekündigt.

Nun hatte ich wieder nur den Job in dem Nachtclub, tanzen was das Zeug hielt.

Doch ich wusste wirklich nicht wie lange ich das noch schaffen konnte. Meine Knochen begannen mehr und mehr zu schmerzen.

Als ich mich, mehr oder weniger wieder gefangen hatte, machte ich mich auf um Reita zu besuchen.

Wir redeten über dies und jenes, meist recht belanglose Sachen. Dass ich gefeuert wurde, sagte ich ihm nicht, denn bald bekam ich den Eindruck, dass irgendetwas ihn bedrückte.

Nein es war mehr als bedrücken. Er schien recht fertig zu sein.

Als würde er nicht viel schlafen. Als würden seine Gedanken ihn genau so den Verstand rauben wie meine mir.

Wie gerne hätte ich ihm geholfen, doch auch er sagte, es wäre nicht, lächelte mich nur an und schüttelte den Kopf. “Schlecht geschlafen.”

Ja das glaubte ich ihm sogar, doch niemals, dass es das einzige war, was ihn bedrückte.

Doch ich konnte ihn ja nicht zu irgendetwas zwingen.

Bald darauf machte ich mich dann wieder auf den Heimweg.

Meine Gedanken waren immer bei ihm, zermürbten mich, versuchten mir irgendeine Idee abzuringen, was denn nur los sein könnte.

Ich wollte nicht, dass auch noch er leiden musste.

Hin und wieder verfluchte ich mich, dass ich ihm das alles angetan habe.

Wenn er mich nie hätte kennen gelernt, dann währ das alles nicht geschehen!

Dann währ er sicher glücklich und zufrieden, mit seinem Job und jemand anderem, der besser für ihn ist.

Meine Resignation, Wut und Trauer wurden immer größer.

Sie schienen sich über mir aufzubäumen um mich im nächsten Moment dann in einer Flutwelle zu ertränken.

Und genau das tat ich auch mit ihnen.

Ich hielt es einfach nicht aus, also setze ich mich an die Bar und kippte einen Drink nach dem anderen herunter. Mit dem schwachprozentigen hielt ich mich gar nicht erst auf.

Verzweiflung? Ja sicherlich.

Ich spürte plötzlich zwei Arme, die sich um meine Hüften schlangen, ein Kopf auf meiner Schulter.

Meine Reaktion war beachtlich… langsam.

Mühsam drehe ich den Kopf, doch wer da genau vor mir stand konnte ich im ersten Moment auch nicht erkennen. “Hei Uruu!” ein Grinsen, ein fröhliches Lachen und Toshiya schwang sich neben mir auf den Barhocker.

“Hei” nuschelte ich und wand mich wieder meinem Getränk zu.

Er begann zu reden, erzählte mir irgendetwas. Auf die ein oder andere Frage antwortete ich noch, doch wirklich zuhören tat ich ihm nicht.

Auch, dass sich bald eine Hand auf mein Bein schlich, hatte ich nicht registriert.

Ich murmelte grade etwas vor mich hin, der Alkoholpegel war inzwischen beträchtlich angestiegen und ich hätte bezweifelt, dass ich noch grade aus nach Hause komme, wenn denn meine Gedanken noch so klar gewesen wären.

Aber diese Gedanken übernahm jemand anderes für mich.

Toshiya beugte sich vor, strich mir über die Wange und hauchte mir zu.

“Komm Uruha wir gehen hier weg. Komm mit zu mir…”

Meine Augen fixierten ihn, ließen wieder von ihm ab und sahen auf das Glas. Meine Stimme war beinahe tot. Ich atmete tief ein, versuchte die Gedanken i irgendeine logische Reihenfolge zu bekommen, doch vergebens. Zwei samtige Lippen hatten sich unterdessen auf meinem Hals niedergelassen, küssten sich in meinen Nacken und eine Hand arbeitete sich durch mein Haar.

Ich holte wieder tief Luft, doch dieses Mal schien alles nur noch mehr von einem Schleier überzogen zu sein. Die Küsse jagten mir Schauer über den Rücken, doch unangenehm war es nicht.

Ich stieß noch so etwas wie “Reita…” hervor, bevor ich mich umdrehte und meine Lippen auf Toshiyas presste.

Beinahe ausgehungert bewegte ich sie gegen seine. Er schien überrascht zu sein, gab sich dann aber scheinbar nur zu gern diesen Liebkosungen hin. Der kuss war heiß, brutal gierig und doch hatte ich immer noch das Gefühl, es ist Reita der mir seine Liebe schenkt, seine Wärme.

Unsere Zungen fochten unerbitterlich, seine Hände an meinen Hüften zogen mich nur noch näher an ihn, ließen mich seine Härte spüren.

Ich keuchte auf, schnappte nach Luft, doch mich zu wehren lag mir in diesem Moment so fern.

Ich drängte mich ihm nur noch mehr entgegen, hätte mich ihm hier und jetzt hingegeben, doch er hielt mich auf, zog mich aus dem Laden.

Die kühle Luft schlug mir entgegen, ließ kurz Bedenken aufkeimen, doch wurde sie all zushcnell wieder von Begierde, Verzweiflung und Verlangen überdeckt.

Der weg zu seiner Wohnung war nicht weit, er schloss auf, schmiss die Tür wieder zu und presste mich gegen die nächste Wand.

Ich stöhnte, als er mir ungehalten in den Schritt griff, mich reizte, mich weiter in einen festen, gierigen Kuss verwickelte.

Seine Hände waren flink, wenig später waren Shirt und Hose in der Wohnung verteilt, ich saß schon auf dem Bett, den brutalen Kuss kaum unterbrechend.

Auch meine Hände waren bei der Sache, erkundeten seinen Körper, rissen ihm den Stoff vom Leib doch meine Gedanken waren ganz wo anderes.

Ich spürte Reitas heißen Atem auf meiner Haut, als er über meine Brust küsste, seine Lippen, die meine streichelten, seine Hand zwischen meinen Beinen.

Wie im Nebel, im Wahn nahm ich alles wahr und so sehr ich mich nun schäme, ich genoss es.

So lange hatte sich mein Körper nach Zärtlichkeiten gesehnt.

Sein keuchen erfüllte die Luft, umschwirrte mich, ließ meine Gedanken schwirren.

Ich war von sinnen und ließ meiner Leidenschaft freien Lauf.

Ich spürte seine Hände überall auf meinem Körper, seine heißen Lippen brachten mich zum Brennen.

Es war feurig, heiß, ich klammerte mich an ihn wie ein Ertrinkender an den rettenden Ast.

Er war für mich das Wasser, nach einer langen Durststrecke und doch, hinterließ es einen brennenden Nachgeschmack.

Das Blut durchströmte meinen Körper, er ließ mich beben.

Ja ich genoss die Aufmerksamkeit, die mir zu teil wurde, die Kraft, die mich immer weiter zum Abgrund trieb.

Zittern durchlief meinen Körper, wieder entrinn mir ein Stöhnen.

Über meine Lippen kroch dieser Name, immer und immer wieder seufzte ich seinen Namen, flüsterte ihn.

“Reita… Reita…”

Ich war ganz bei ihm, sah sein Gesicht vor mir, hörte seine wundervolle weiche Stimme meinen Namen sagen, süße Worte ins Ohr flüstern.

Die Farben verschwommen immer mehr ineinander, wirbelten umher und rissen plötzlich auf.

Erschöpft sank ich zusammen, schmiegte mich ins Bett.

Meine Augen schlossen sich schnell, führten mich ins Reich der Träume.

Neben mir spürte ich die Wärme Toshiyas neben mir und schlief ein.

Noch ahnte ich nicht, was ich morgen empfinden würde, in welchem Licht mir morgen alles erscheinen würde.
 


 


 


 


 


 


 

Am nächsten Tag wachte ich auf und spürte zuerst diesen wahnsinnigen Schmerz in meinem Kopf pochen.

Stöhnend richtete ich mich auf und sah mich um.

Langsam aber sicher holte mich die Erkenntnis ein.

Ein Blick neben mich bestätigte meine annahmen. Dort lag Toshiya friedlich schlafend, halb zugedeckt, die Haare in die Stirn hängend.

Nach und nach drangen die Fetzen der vergangenen Nacht wieder in mein Hirn.

Reita… ich hatte doch Reita wieder…

Ich schluckte und jegliches Blut schien mir aus dem Gesicht zu weichen.

Ich war bei ihm gewesen, hatte ihn so erschöpft, beinahe verzweifelt gesehen, dann ging ich in die Bar, hab mich gnadenlos betrunken und dann… ja dann habe ich Toshiya…

Meine Zähne fuhren auf die Unterlippe nieder.

Ich hatte ihn betrogen. Ich hatte meine große Liebe betrogen.

Mir wurde kalt und so schnell es ging raffte ich mich auf, zog meine Kleider an und schlich aus dem Zimmer. Nein ich wollte Toshiya sicher nicht wecken, denn ich glaubte kaum, dass ich die Kraft hatte irgendwie mit ihm zu reden.

Ich hatte so einen wahnsinnigen Fehler gemacht.

Wie würde Reita reagieren? Würde er wütend sein? Traurig? Zornig? Würde er mich nie wieder sehen wollen?

Oder sollte ich ihm es gar nicht sagen?

Doch das konnte ich auch kaum machen, ich würde es nicht aushalten können dieses Geheimnis vor ihm zu bewahren.

Hastig schrieb ich einen Zettel, erklärte, dass ich einen großen Fehler begangen hatte, dass er mir nicht böses ein sollte, dass ich gegangen war. Und dass es mir alles wahnsinnig leid tat.

Und das tat es wirklich. Wie konnte ich ihm denn noch mehr Kummer bereiten als er eh schon haben musste? Ich war so ein wahnsinniger Idiot. In diesem Moment hasste ich mich wirklich.

Ich hasste mich abgrundtief. Wie hatte ich den liebsten Menschen der je in mein Leben getreten war so verletzen können? So hintergehen?

Schnellst möglich verließ ich die Wohnung, ließ es alles hinter mir und wusste doch, dass es mich wieder einholen würde.

Meine Füße trugen mich die Straße entlang. Ich hatte meinen einen Job verloren und wenn ich so weiter machte auch noch meine Liebe verloren. Doch ich wusste, dass ich ohne ihn nicht leben könnte.

Ich wollte nicht daran denken, was das für Konsequenzen haben könnte und doch blieb mir nichts anderes übrig.

Ich musste es jetzt machen.

Ich musste zu ihm fahren. Genau wusste ich nicht, wie ich aussah, doch ich wusste, dass es nicht s ändern würde. Elendig würde ich zu Hause sitzen, wenn ich es ihm nicht bald sagen würde. Es würde mich nur fertig machen.

Bald nahm ich den Bus zu ihm, stieg aus und hatte schon ein schlechtes Gefühl.

Wie sollte ich es sagen? Meine Kiefer pressten sich aufeinander.

Es dauerte nicht lange, da war meine Frist abgelaufen, da stand ich schon da, in der Tür und wankte beinahe zu dem Stuhl, gegenüber dem er sich bald niederlassen würde.

Nervös wanderte mein Blick immer wieder zur Tür und ich hatte einen trockenen Mund.

Dann öffnete sie sich langsam, quälend langsam und doch viel zu schnell.

Als er eintrat und in mein Gesicht sah, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte.

Ich wusste auch ,dass er es wusste, aber leichter machte es es auch nicht mehr,

Wir redeten eine Weile über fast belanglose Dinge, dann senkte ich den Kopf, biss mir wieder auf die Lippe.

“Reita… ich… ich habe einen großen Fehler begangen.”

Ich sah hoch,, ängstlich, in sein abwartendes, irritiertes Gesicht.

“Gestern… war ich so verzweifelt weil du so niedergeschlagen aussahst.”

Ich presste meine Lippen wieder aufeinander, wollte die Worte nicht hinaus dringen lassen.

“Und dann… habe ich mich betrunken und…” Tränen traten mir in die Augen.

“Und und dann habe ich Toshiya getroffen…” Die nächsten Worte schienen leise im Raum zu verschwinden, doch leider taten sie es nicht. “… habe ich mit ihm geschlafen.”

Irgendwann sah ich dann auch wieder hoch, Anspannung stand in sein Gesicht geschrieben, Enttäuschung und Wut vielleicht.

Dein Blick wanderte von mir, auf den Boden. Dann zerriss das Kreischen des Stuhls der über den Boden schabt die stille. Nein, er konnte doch nicht…

Und dann stand er auf, sah mich traurig an, presste die Lippen aufeinander, schüttelte leicht den Kopf und drehte sich um und ging durch die Tür.

“Reita… Reita bitte!”

Ich schrie, ich weinte, ich wusste nicht mehr was ich machen sollte.

Lange ruhte mein Blick auf der Metalltür, bevor ich das Gebäude dann verlassne musste.

Ich zitterte am ganzen Körper, Tränen rannen mir über die Wangen, röteten meine Augen.

Einige Leute sahen mich an, von meinem Schluchzen aufgeschreckt.

Wie ich es bis in meine Wohnung schaffte, wusste ich auch nicht mehr.

Doch irgendwann war ich da, hatte auf dem Heimweg inzwischen alles gedanklich noch einmal durchlebt und mir jegliche erdenkliche Zukunft ohne ihn ausgemalt.

Doch ich kam nur zu einem Ergebnis.

Ohne ihn wollte ich nicht mehr leben.

Die Schlaftabletten hatte ich schon lange zu Hause, in der Schublade.

Ich zog sie auf, betrachtete die Packung, bevor ich das silbrige Blättchen hinaus zog.
 


 

++++++++++++++++++++++++++++++
 

Ja hier sinnwa ^^

Und Meinung?

Kommis? x3

Ja ja was ist nur in Ruha gefahren...

Life is gonne... change?

Leise fallen die Regentropfen auf den grauen Asphalt.

Friedlich und still scheint es zu sein, bis auf das rhythmische Schlagen der Glocken.

Trübe ziehen die grauen Wolken über den Himmel und lassen ihr nasses Gut fallen.

Ein paar wenige Menschen, alle in dunklen Farben gekleidet, stehen vor dem Tor, weinen oder sehen einfach nur betrübt drein.

Ein recht billiger Sarg wird herbei getragen und bald verschwinden sie auf dem Friedhof, hinter einer undurchdringlich scheinenden Mauer aus Nebel.

So schnell konnte das Leben zu Ende sein…
 

Trübsinnig stand ich am Fenster und stierte hinaus auf den Friedhof.

Nein ich habe mich nicht umgebracht.

Einige Zeit habe ich mit dem Gedanken gespielt, sicherlich, aber dann nahm ich eine der Pillen, die mich bald in einen traumlosen Schlaf sinken ließen.

Diese Angst, diese Ungewissheit.

Ob er mich verlassen würde?

Am Morgen wachte ich auf und das erste was ich vor mir sah, war Reita, wie er durch die Tür ging, die sich langsam hinter ihm schloss.

Hatte ich es verdient?

Ja hatte ich wohl. Wie konnte ich nur? Ich hatte mit Toshiya… ich hatte…

Übelkeit stieg in mir hoch . Übelkeit von meiner eigenen Widerlichkeit verursacht.

Ich stieß mich vom Fenstersims ab, spurtete zum Klo und übergab mich.

Tränen rannen mir über die Wangen und ich fühlte mich leer. Sehr leer.

Es fühlte sich an als hätte ich alle wichtigen Sachen irgendwo liegen gelassen, verloren.

Nur mein Herz war noch da und schlug heftiger gegen meinen Brustkorb den je.

Wie sehr ich in diesem Moment hoffte, dass ich ihn wieder sehen würde. Und wenn es nur ein letztes Mal wäre…

Nachdem das Zittern langsam verklungen war, raffte ich mich auf und duschte mich.

Das kalte Wasser klärte meine Gedanken wenigstens ein wenig.

Und nun?

Ich hatte Reita vielleicht verloren und meinen Job auch.

Ich machte mich irgendwie zurecht. War ich nicht schon aus schlimmeren Miseren entkommen?

Doch ich musste mir eingestehen, das hier war wohl das schlimmste.

Ein Blick in den Spiegel, durch die Haare fahren.

Dann zuckte ich mit den Schultern und verließ die Wohnung.

Wo ich hin wollte, wusste ich nicht und doch ich musste raus, frische Luft.

Ob die helfen würde… ich wusste es nicht. Ich wusste gar nichts.

Kalte Luft strich über mein Gesicht. Ich fröstelte.

Wie lange hatte ich Reita nicht mehr an mir gespürt? Wahnsinnig lange.

Langsam aber sicher drohte ich in Selbstmitleid zu versinken.

Nein das durfte ich doch nicht, Plötzlich blieb ich bei dem Blumenladen stehen, bei dem ich jeden Morgen vorbei gekommen war.

Die Rosen schienen mir so entgegen zu lächeln. Sie waren die lebendige Erinnerung an… alles.

Gedankenverloren ließ ich meinen Blick schweifen und blieb an einem roten Zettel hängen.

Aushilfe gesucht.

Meine Gedanken arbeiteten wahnsinnig langsam und doch entschloss ich mich dann nach einer Weile hinein zu gehen.

Schritt für Schritt trat ich näher auf den Laden zu, ein Glöckchen bimmelte leise, als ich die Tür öffnete und eine alte Frau schaute auf.

Als sie mich erblickte breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

“Oh guten Tag der Junge Herr!”

Etwas schwerfällig erhob sie sich und kam auf mich zu.

“Ihr seid doch der junge Mann der jeden Morgen meine Rosen ansieht?”

Etwas ertappt nickte ich und grüßte sie dann ebenfalls.

“Was führt Sie hier her?” fragte sie dann freundlich und bot mir mit einem Handwink einen Stuhl an einem kleinen Tisch an.

“Danke.” Ich setzte ´mich langsam und blickte zu ihr. “Ich wollte mich vielleicht als Aushilfe bewerben…”

Meinen alten Job war ich ja dummerweise los…

“Ah… was eine Freude! So ein hübscher junger Mann bringt bestimmt viele Kunden in den alten Laden.” Sie zwinkerte mir zu und ich konnte das Erröten meiner Wangen nicht ganz verkneifen.

Sie schien wirklich nett zu sein und der Laden enthüllte seinen ganzen Glanz .

Alt war er ja und voller Scharm, hier und da ein wenig kitschig, doch ganz nach meinem Geschmack.

Die Frau begann zu erzählen, ein wenig von sich, doch dann wendete sie sich wieder an mich.

“Etwas belastet Sie doch junger Mann!”

Und dabei schienen ihre Augen mich zu durchschauen.

Ich schluckte und senkte meinen Blick, dann nicke ich leicht. Ich konnte diesem Blick nicht widerstehen.

“Ja das stimmt schon. Es ist nur…”

Und dann begann ich alles zu erzählen, von vorne an.

Wo ich gearbeitet hatte, dass ich Reita kennen gelernt hatte, was alles geschehen war und wie sehr ich ihn liebte, trotz meines… Hintergehens.

Bedrückt blickte ich auf meine Tasse vor mir, die sie mir während meiner Erzählung hingestellt hatte.

Verständnisvoll hatte sie immer wieder genickt, gelächelt, den Kopf geschüttelt und schien nichts als seltsam befunden zu haben.

Rasch nippte ich an meiner Tasse, genoss den warmen Tee und war irgendwie froh es mir von der Seele geredet zu haben.

“Ja natürlich war es falsch, was Sie getan haben, aber es ist sicherlich besser, dass Sie es ihm gesagt haben. Glauben Sie mir, mit einer Lüge lassen sich Beziehungen nur schwer führen.”

Ich nickte ergeben.

Ich wusste, dass sie recht hatte und ich hatte auch selbst so gedacht und doch fühlte ich mich in diesem Moment so leer, so einsam, so zerstört.

Immer wieder kam der Gedanke in mir auf, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehen würde.

Nie wieder im Arm halten, nie wieder küssen würde.

Das alles raubte mir den letzten Rest meines Verstandes.
 

Ich versuchte den Schmerz hinunter zu schlucken und lächelte der alten Frau zu.

Nach einer weiteren halben Stunde von nettem Geplauder hatte sie mich dann eingestellt.

Ich sollte nun in diesem Blumenladen arbeiten.

Höflich verabschiedete ich mich von der freundlichen Frau und machte mich auf den Heimweg.
 

Dicke Tropfen begannen wieder auf den Asphalt zu platschen, doch es war mir egal.

Ich ignorierte die Nässe, die sich langsam durch meine Kleidung fraß, ich ignorierte die Menschen die mich seltsam ansahen oder nur hektisch an mir vorbei liefen.

Ich ging immer weiter.
 

Einerseits war ich erleichtert einen neuen Job zu haben, andererseits wusste ich nicht wie lange ich es ertragen würde.

Wie lange ich noch irgendetwas ertragen würde.

Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen eine der Steinmauern gerammt, doch ich hielt mich grade noch zurück. Den Gedanken verbannen, die Angst und auch die Schuldgefühle.
 

Denn ja ich war Schuld.

Eine andere Schlussfolgerung kam nun leider nicht in Frage und das wusste ich auch nur zu genau.

Wie hatte ich auch so dumm sein können?

Ich schüttelte den Kopf, dass die Tropfen in alle Richtungen spritzten.
 

Zu Hause angekommen tropfte ich erst einmal den ganzen Flur voll, doch es war mir so herzlich egal.

Alles war mir egal… bis auf Reita.

Er war der einzige der mir etwas bedeutete.

Freunde? Ich lachte auf.

Naja ob man die im Club als Freunde bezeichnen konnte, bezweifelte ich doch stark.

Ein Schulterzucken, der nasse Mantel landete in einer Ecke und ich legte mich auf das Sofa.

Es war so still, bis auf das Klatschen der Tropfen gegen das Fenster.
 

Ich rollte mich ein und stierte an die Decke, sah das Foto mit Reita und mir vor meinem geistigen Augen und drehte mich dann um, dass ich es sehen konnte.

Ich schluckte.

Das Glück konnte ich noch immer so spüren wie in diesem Moment, doch langsam hatte ich das Gefühl es würde Bröckeln.

Die Erinnerung würde langsam dunkler, verblassen.

Doch das wollte ich auf keinen Fall zulassen.

Und selbst wenn irgendwann alles vorbei sein sollte… dann sollte das der Moment sein, an den ich mich erinnern konnte.
 

Es war der glücklichste Tag meines Lebens.

Ich grübelte weiter, bis ich dann in einer sehr unangenehmen Position auf dem Sofa eingeschlafen war.
 

Am nächsten Morgen blinkte mein Anrufbeantworter.

Seltsam, dass ich es gar nicht gehört hatte, als jemand anrief, doch ich war wohl tief versunken in den dunklen Weiten meiner Träume.
 

Ich reckte meine Glieder, die ein protestierendes Knirschen von sich gaben und schleifte mich zu dem Anrufbeantworter.
 

« Hei Ruha altes Haus öhm… ja wegen letztens. Ich wollte mhm mich entschuldigen?

Obwohl du ja auch naja gut mitgemacht hast *lachen* Naja aber egal. Scheinst davon ja sehr mitgenommen zu sein. Konnt ich ja nich ahnen ne? Also öhm wenn du mal wieder was machen willst… meld dich ma meine Nummer hast sicher noch… naja vielleicht. Gruß Totshi»
 

Ich starrte diese Maschine an und schüttelte nur den Kopf.

Super… und jetzt? Auch wenn er sich entschuldigte, es machte nichts besser, änderte rein gar nichts an der Situation und meine Schuld machte es auch nicht wett.
 

Dann riss ich mich zusammen, machte mich fertig und begab mich in den Blumenladen.

Die Frau war wirklich freundlich und erzählte immer mal wieder freudige, traurige, nachdenkliche und auch sehr lustige Geschichten und tat ihr Bestes um mich von meinen Gedanken abzulenken.
 

Es fiehl mir alles schwer, denn immer wieder sah ich ihn wie er durch die Tür schritt und sie zufiel.

Ich träumte davon, wachte schweißgebadet auf und doch…

Ich lebte noch.
 

Als ich dann eines Nachmittags von der Arbeit kam und mich bald für das Tanzen fertig machen musste, leuchtete die Anzeige meines Anrufbeantworters wieder.

release ...ne?

<<Es tut mir so leid. Aber vielleicht verstehst du ja auch wie… geschockt ich war… und ja auch traurig. Ich liebe dich doch so sehr. Es tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin. Die Tage ohne dich halte ich kaum aus. Und den Gedanken, dass er… aber ich verstehe auch dich … es ist so lange… ich liebe dich doch. Bitte… bitte komm wieder Ruha… du bist alles für mich. »
 

Langsam ging ich vor dem Apparat in die Knie und starrte weiter auf ihn.

Dann hörte ich die Nachricht noch einmal und noch einmal.

Seine Stimme. Wie sehr ich sie in dieser kurzen Zeit doch vermisst hatte. “Ich liebe dich doch auch.” Kam es leise aus meinem Mund.

Und wie sehr ich ihn liebe.
 

Schnell sprang ich wieder auf und raffte meine wichtigsten Sache zusammen um kurz darauf aus der Wohnung zu stürmen. Nein ich konnte keine Sekunde mehr warten.

So schnell es eben ging rannte ich die Stufen hinunter, ließ die Eingangstür hinter mir ins Schloss fallen und hetzte weiter zu der Bushaltestelle.

Er hatte mich nicht verlassen.

Er hatte mich nicht verstoßen.

Die Welt schien in diesem Moment einfach an mir vorbei zu ziehen, ich nahm kaum etwas wahr, setzte mich beinahe automatisch auf einen Sitz im Bus und starrte hinaus.
 

Meine Hände zitterten, als wir uns langsam dem Gefängnis näherten.

Immer und immer wieder ging ich die Nachricht in meinem Kopf durch.

Das waren die schlimmsten Stunden meines Lebens gewesen. Kaum hatte ich mein Glück gefunden, ein mal, ein einziges Mal und schon sollte es mir wieder ganz entrissen werden.

Ich schluckte. Nein diese Gedanken waren einfach zu schrecklich. Hastig stieg ich aus dem Bus aus, währe beinahe noch über die Stiege gefallen.
 

Nun ging ich etwas langsamer, gesitteter, was sollten die denn von mir denken?

Endlich war es dann soweit und ich saß wieder dort, wartete auf Reita und konnte es kaum mehr aushalten.

Dann ging die Tür auf und meine große Liebe trat hinein.

Er sah ein wenig übernächtigt aus, zerknirscht vielleicht und doch glaubte ich auch ein wenig Freude in seinen Augen lesen zu können.

Wie gerne wäre ich ihm nun um den Hals gefallen…

Doch er setzte sich mir gegenüber, lächelte und hielt dann seine Hand an das Glas.

Ich legte meine Hand auf seine und wir sahen uns eine Weile schweigend an.
 

“Es tut mir leid… ich habe überreagiert… bin verzeih mir ja? Aber ich… hatte Angst, dass… naja… Ruha ich liebe dich doch so sehr.” durchbrach er bald die Stille und sah mich flehend an.

“Ich liebe dich auch… ich liebe dich so sehr Reita “ hauchte ich, kaum in der Lage richtig zu sprechen.

Was ich die letzten Stunden für eine Angst gehabt hatte, konnte ich gar nicht beschreiben.

Ich wollte auch gar nicht mehr daran denken.
 

“Ich … will das nie wieder tun ich… habe das doch nie gewollt… bitte vergib mir”, kam es schluchzend aus meiner Kehle und ich sank ein wenig in mir zusammen.

Ich hatte Schuld, das wusste ich, auch wenn ich mich doch so sehr nach ihm sehnte.

Er beteuerte mir, dass er mir verzieh, dass er mich noch immer so sehr liebte und nur darauf wartete mich wieder in die Arme nehmen zu können.
 

Bald hob ich den Blick wieder und sah ihn fragend an. Wieso war es denn überhaupt dazu gekommen?

Wieso sah er damals so sehr bedrückt aus?

“Reita… wieso… wieso siehst du so… “, ich zuckte mit den Schultern, die Worte wollten mir einfach nicht in den Sinn kommen. “…naja traurig und… irgendwie fertig aus?”, setzte ich dann leise hinzu und sah ihn von unten her an. Irgendwie hatte ich Angst vor der Frage, nein vor der Antwort.

Ich wusste nicht was es wahr und ich hatte Angst, dass ich mir noch mehr Sorgen machen müsste, dass es ihm nicht gut ging…
 

Er hob die Brauen und sah auf seien Finger. Eine Weile schwieg er, dann seufzte er auf.

“Ach es ist nichts schlimmes. Nur mhm… sagen wir so Schwuchteln sind nicht unbedingt immer gern gesehen…” murmelte er und ließ den Blick auf seinen Fingern verweilen. Ich hatte ihn kaum verstanden, doch als der Sinn seiner Worte mich erreichte, zuckte ich zusammen.
 

“A… aber… um… woher wissen sie es denn?”

Nun hatte ich wirklich Bedenken. Hoffentlich war es nicht zu schlimm, was sie taten. Warum musste so ein wundervoller Mensch so viele Ungerechtigkeiten ertragen?

Meine Hände zitterten wieder leicht, doch ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er mich wieder ansah.
 

“Uruha ich würde dich niemals verleugnen. Du bist das Wichtigste für mich… egal was sie davon halten.” Dann griff er in die Tasche seiner Kleidung.

“Und woher sie es wissen?”, bei seinen Worten zog er ein Stück Papier aus der Tasche, welches schon recht zerknittert aussah.

Er entfaltete es und hielt es dann gegen die Scheibe.

Es war das gleiche Foto was zu Hause auf meinem Nachtisch stand.
 

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alsoo~ ich hab jetzt meine klausuren hinter mir x3~

und nun auch ein wenig mehr zeit und hoffe, dass ich bald dazu komme weiter zu schreiben ^^

hier nochmal einen dank an alle die mich unterstützen <3

Unexpected

Ich presste meine Hand auf das Glas und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Es war so süß von ihm.

Es bedeutete mir alles so viel und doch wollte ich nicht, dass er leidet.

Egal wie. Ich wollte, dass er glücklich ist.

Ich senkte den Kopf

“Reita ich liebe dich doch…” murmelte ich einfach vor mich hin.

Er lächelte und nickt “Ich dich doch auch… egal was passiert.”

Ich schluckte und sah auf. Seine Lippen zierte ein sanftes, wenn auch etwas trauriges Lächeln.

Noch einmal strich ich über das Glas bevor ich gehen musste.

Wir sahen uns still in die Augen, dann stand er auf und wurde wieder weggeführt.

Müde schleppte ich mich hinaus.

Es war nicht einmal so die körperliche Anstrengung die mich fertig machte.

Gut die Knochen schmerzten mir ab und zu schon, doch die seelische Belastung war noch viel schlimmer.

Immer sah ich ihn und konnte ihm doch nicht helfen.

Genau so wenig wie er mir helfen konnte.

Und wieder war die alte Dame für mich da und hörte mir zu.

Ich mochte den Laden wirklich. Langsam schloss ich das hier alles ins Herz.

Und zu dem Zeitpunkt war ich wirklich froh, dass ich jemandem hatte mit dem ich reden konnte.

Dem ich meine Ängste anvertrauen konnte.

Sachte lächelnd sah ich auf einen Strauß, den die Dame grade band. All zu viele Kunden hatten wir nicht, doch regelmäßig kamen die paar vorbei.

Ganz in Gedanken war ich versunken, als die Tsukushi-san auf einmal aufhustete und ihr eine Schere zu Boden fiel.

Erschrocken blickte ich auf und hob die Schere wieder auf.

Sie lachte nur und winkte ab, bevor sie weiter mit mir plauderte.

Ich war so froh, dass ich ihn wieder hatte, selbst wenn wir noch immer getrennt waren.

Ich seufzte auf und räumte die Tassen von dem kleinen Tisch. Ich musste mich beeilen, damit ich noch rechtzeitig in den Club kam. Doch heute fiel es mir nicht mehr so schwer. Ich war erleichtert.

Mit einem Lächeln auf den Lippen verabschiedete ich mich bei der Frau und sie wirkte ebenfalls irgendwie erleichtert, dann rannte ich den Weg nach Hause.

Schnell zog ich mich um, schminkte mich um dann schnellst möglich zum Tanzen zu kommen.

Natürlich war ich müde, hatte ich doch die letzten Nächte auch nicht gut geschlafen, doch ich musste weiter kämpfen.

Bis er wieder kommt…

Diese Nacht jedoch konnte ich glücklich einschlafen.

Meine Gedanken waren nur bei ihm, er gab mir Kraft. Wie sehr ich ihn doch vermisste… das kann man sich gar nicht vorstellen.

Immer und immer wieder kreisten meine Gedanken um das Foto, um ihn, auch um seine Sorgen, Trauer, doch ich verdrängte sie wieder und blieb bei den schönen Träumen.

Wie würde es weiter gehen?

Nein ich wusste es nicht.

Ich konnte nur hoffen, warten und bangen.

Noch einige Zeit lag vor mir, die ich alleine verbringen sollte.

Doch ich darf nicht aufgeben nicht?

Doch am nächsten Tag erwartete mich eine neue Überraschung.

Als ich am Blumenladen stand, hing dort ein Schild.

Ich blinzelte, las es wieder.

Warum konnte nicht einmal alles glatt gehen?
 

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So hier einmal eine Entschuldigung wegen der Wartezeit.

Und weil das Kapitel recht kurz ist gomen ne ><

Ja es ist eher ein Zwischenkapitel aber ich wollte es doch weiter bringen ^^

Mit meinen Abiklausuren bin ich fertig und bald noch die Mündliche und ich denke da ward ich dann auch genug Zeit und Inspiration haben und so

Danke <3

Besuch

Nein das Leben ging seltengerade aus, nicht wahr?

“Wegen Krankheit geschlossen” stand auf dem Schild an der Tür.

Wie aufs Stichwort begann mein Handy zu klingeln. Wer mochte es sein? Die Nummer kannte ich nicht.

Mit einem fragenden “Moshi moshi” meldete ich mich und erfuhr kurz darauf, dass es sich um das Krankenhaus hier in der Nähe handelte, von dem ich angerufen wurde.

Ich lauschte den Erklärungen des Arztes und nickte, auch wenn er es nicht sehen konnte.

Tsukushi san lag im Krankenhaus und verlangte wohl mich zu sprechen.

Was ihr denn genau fehlte, durfte er mir wohl nicht sagen, zumindest nicht am Telefon.

Ein wenig beunruhigt legte ich auf und machte mich so schnell wie das ohne Auto nun einmal geht auf den Weg in das genannte Krankenhaus.

Als ich in den Eingangsbereich ging, wehte mir schon diese Krankenhausluft aus Desinfektionsmittel, Angst und auch einfach Krankheit entgegen.

Wie ich diese Luft verabscheute.

Einige Male war ich im Krankenhaus gewesen.

Ich blieb kurz stehen und lehnte mich an einen der steril weiße Säule.

Erinnerungen stiegen in mir auf, bemächtigten sich mir.

Wann war ich im Krankenhaus?

Nicht oft, doch wenn ging meistens ein Kampf, rohe Gewalt oder Missbrauch voraus.

Ich schloss die Augen und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen, doch einfach war es nicht. Meine Vergangenheit… ja dank Reita durfte ich das nun zu meiner Vergangenheit zählen, hing mir nach.

Die Erinnerung an … Schläge, bissige Worte, Kratzen. Beißen… doch das Gefühl danach war das schlimmste.

Das Gefühl nichts wert zu sein, Dreck, eine Schande, der Abschaum …

Die Blicke, wenn alle wussten, was ich war, womit ich mein Geld verdiente.
 

Ich fuhr mir durch die Haare und riss mich zusammen.

Ich sollte nicht mehr daran denken. Hoffen, dass er wieder kommt, das war es was ich tun sollte.

Und, dass es der Frau gut geht.
 

So ging ich dann endlich auf den Schalter zu und erkundigte mich nach dem Aufenthalt der älteren Frau.

Ein wenig nervös war ich, als ich dann vor der grauen Tür stand.

Schrecklich. Furcht erregend.

Ich klopfte und ein zaghaftes “Hai?” erklang von der anderen Seite der Tür.
 

Als ich eintrat erblickte ich Tsukushi-san. Sie war blass und schien erschöpft zu sein, doch sie empfing mich mit einem Lächeln. Sachte klopfte sie auf den Stuhl neben sich.

“Ich bin froh dass du gekommen bist”, sagte sie leise und jetzt erfuhr ich, dass sie eine Lungenentzündung hatte.
 

Sorge machte sich auf meinem Gesicht breit, doch sie lachte, winkte ab. Unkraut vergehe nicht…

Nein ganz konnte ich ihren Worten nicht Glauben schenken, doch sie schien so munter und lebendig.

Ein Griff in die Nachtischschublade, ein wenig Gekrame und schon hatte sie mir den Schlüssel für das Geschäft in die Hand gedrückt.
 

“Nur weil ich nicht da bin, heißt das ja nicht, dass die Leute keine Blumen bekommen sollen!”

Der Griff ihrer alten Hand war sanft und doch fest.

Ihre Augen schienen mich zu durchbohren und doch gleich auch so sanft zu mustern.
 

“Aber ich kann doch nicht…”

Wieder eine forsche Handbewegung und ich wurde zum Verstummen gebracht. “Jetzt unterschätz dich mal nicht Jungchen! Wenn du willst kannst du auch den Laden führen! Also los los!”

Und schon wurde ich aufgescheucht. “Man darf die Kunden nicht warten lassen!”

Ja das Geschäft war ihr Leben.

Sie hatte es sich aufgebaut und so lange geführt.

Verständlich, dass sie nicht wollte, dass der Laden auch nur einen Tag brach lag.

Ich nickte, lächelte ihr zu und wünschte ihr noch gute Besserung. Und natürlich versprach ich ihr, den laden in ihrer Abwesenheit so gut es nur eben ginge zu führen und die Kunden zu versorgen. Sie lachte und schüttelte den Kopf. “Ich bin mir sicher, dass du das kannst! Auch ohne mich! Nun los los sie werden schon warten!”
 

Ich musste schmunzeln bei so viel Optimismus und nahm mir vor, die Tage in denen sie nicht da war so gut zu gestellten wie es eben ging, so schwer konnte das ja nicht sein, oder?
 


 

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Jaa einen großen dank hier erst mal an alle die an mich gegleubt haben *_*

Die Prüfung habe ich gut überstanden x3

so nun bin ich auch ein wenig weiter mit der FF gekommen und entschuldige mich für die Lange wartezeit.

Und ich hoffe auch, dass ich bald weiter schreie und genug Inspiration habe ^o^

kyo <3

Rote Rosen

Bald war ich an dem Blumenladen angekommen und schloss auf. Ein wenig Sorgen machte ich mir schon, ob sie mir nicht vielleicht doch etwas zu sehr vertraute, dass ich den Laden alleine am Laufen halten konnte. Ich schloss die Tür auf und betrat den Laden, der frisch nach Blumen duftete.

Ich hatte so etwas noch nie gemacht…

Doch ich würde ihr so gut helfen wie es ging, schließlich hatte sie mir so eine Last vom Herzen genommen.

Die Blumen wurden sortiert, rausgestellt und neue Sträuße gebunden. Ja das war wirklich etwas, was ich gerne tat. Dieser Geruch, diese Farben es war wie in einer anderen Welt.

Es war wie eine heile, glückliche Welt.

Vielleicht hört es sich erbärmlich an und doch die Blumen gaben mir Geborgenheit.

Sie wuchsen und lebten und doch taten sie mir nicht weh, beschimpften mich nicht und schlugen mich nicht. Sie trugen Erinnerungen in sich.

Ich fegte den laden und versuchte ihn so blitzblank zu bekommen wie nur irgend möglich.
 

Doch was sollte ich mit dem Tanzen machen? Ein Seufzen entwich meinen Lippen und ich begann zu telefonieren. Es war nicht ganz einfach, doch ich bekam frei, musste den Laden also nicht vorher schließen.
 

Und dann kamen einige Kunden, forderten mich und ich kam kaum mehr zum Denken.

Ich machte mir keine Sorgen um die Frau, wegen meinem zweiten Job, hatte wenigstens jetzt keine Sehnsucht nach Reita. Ich war voll und ganz in meiner Arbeit gefangen.
 

Nach unzähligen Stunden Arbeit, Blumen binden, verkaufen, Putzen, Kehren und Sortieren ging die Sonne langsam unter.

Es war ein so wunderschöner Anblick wie die Straßen langsam in sachtes Rot getaucht wurden.

Ich nahm die Blumen, die noch draußen Standen rein und sortierte sie noch aus.

Eine rote Rose hielt ich in den Händen. Ihre Außenblätter begannen langsam zu welken. Eins fiel hinab und segelte zu Boden.

Ich schluckte und tausende von Gedanken flogen durch meinen Kopf.

Blut, Gewalt, Schläge und ein heldenhafter Ritter. Zärtlichkeit, Liebe, Leidenschaft…

Sanfte Küsse, verbarrikadierte Gebäude, Trauer, Leid, Angst und Hoffnung…

Ein Lächeln, eine sanfte Stimme und das Krankenhaus…

Die ganzen letzten Jahre schienen an mir vorbei zu ziehen.
 

Ja nun kam es wieder hoch wie sehr ich ihn liebte. Immer noch… ich würde es auch nicht aufgeben.

Ich hatte ihn betrogen, doch vergessen hatte ich ihn nie und er schien es doch auch nicht getan zu haben oder?

Ich sank auf die Knie. Auf einmal flammte Angst in mir auf.

Um Tsukushi-san, dass Reita mich nicht mehr liebte… dass es sich alles wieder ändern würde.

Woher diese Angst auf einmal kam weiß ich nicht. Vielleicht weil ich wieder alleine war. Ich war oft alleine doch selten hier in diesem Laden.

Einige Tränen rannen mir über die Wangen. Ich riss mich zusammen, legte die Rose beiseite und erhob mich wieder.
 

Nein jetzt durfte ich nicht schwach werden!

Nicht jetzt.

Ich musste stark sein für sie alle! Für Reita und die nette Frau.

Sie lagen mir beide sehr am Herzen. Ich sah nach ob ich alles erledigt hatte und schloss den Laden ab.

Dann ging ich noch durch die Abendstunden hin zum Krankenhaus.

Die Besuchszeit war nicht mehr lange.
 

Ich erzählte der netten Frau alles was geschehen war, was ich getan und aufgeräumt hatte.

Sie schenkte mir eins ihrer sanften, liebevollen und beruhigendes Lächeln.

Auch jetzt gab sie mir noch das Gefühl von Sicherheit.

Sie lachte sogar ein wenig, auch wenn sie recht erschöpft aussah. Sie war eben noch krank.

Ich sollte ihr versprechen auf den Laden aufzupassen und alles nach bestem Gewissen zu tun. Ich lachte und nickte. Ja das würde ich sicherlich machen.

Ich könnte es mir kaum verzeihen etwas falsch zu machen.

Bald wurde sie müde, sah mich nur noch aus halb offenen Augen an und ich entschloss mich zu gehen.

Alles Gute wünschte ich ihr noch, lächelte und verschwand dann nach Hause.

Der Weg zog sich, ich war doch ein wenig Angestrengt von dem ganzen Tag.

Diese Aufregung diese Gefühle…

Zu Hause machte ich mir noch ein kleines Abendbrot und ließ mich dann ins Bett fallen.
 

Am nächsten Morgen quälte ich mich wieder hinaus und musste ja nun den Laden wieder pünktlich aufmachen.

Gegen meine Erwartungen schaffte ich das sogar und war beinahe fertig mit Aufräumen, als mein Blick auf die Rose fiel, die ich gestern auf den Tresen gelegt hatte.

Die Blätter lagen auf dem Boden, teilweise braun und verwelkt…

Erinnerungen und Glasscheiben

Ja ich war geschockt.

Wieso genau wusste ich nicht, doch diese gestern noch lebendige Rose lag nun tot und verkümmert auf dem Boden. Ich seufzte und kehrte sie zusammen.

Mein Blick fiel auf die kümmerlichen Überreste ehe ich sie entsorgte.

Die Reste des Drecks auf dem Boden wurden entsorgt und dann öffnete ich den Laden.

So ganz bei der Sache war ich nicht.

Es schien mir schon wieder so lange her zu sein, dass ich Reita gesehen hatte.

Ja mein Herz war schwer… Ich brachte den Tag irgendwie hinter mich und machte mich dann auf den Weg ins Krankenhaus. Hoffentlich ging es ihr bald besser… und hoffentlich würde ich Reita bald wieder sehen. Ich vermisste ihn doch so…
 

Als ich im Krankenhaus ankam lag die alte Dame friedlich schlafend in ihrem Bett.

Ich stand in der Tür, als mir etwas auffiel.

Es war still.

Viel zu still…

Kein Piepsen, kein Rattern… kein Atmen.

Als ich einen Schritt in das Zimmer tat, kam auch schon ein Doktor zu mir angerannt und redete auf mich ein, doch ich verstand kaum ein Wort.

Alles was mir bewusst wurde war, dass sie tot ist… die alte Dame war von mir gegangen…

Ich wurde immer weiter beredet, hörte jedoch gar nicht zu.

Noch ein paar Schritte und ich sah auf ihr blasses Gesicht, welches ein Lächeln zierte.

Tränen traten mir in die Augen, als ich daran dachte, was sie doch alles für mich getan hatte. Wie sehr sie mir geholfen hatte. Und nun… konnte ich nichts mehr für sie tun, es war zu spät. Ich starrte weiter auf das furchtbar weiße Laken über ihrem zarten Körper als es plötzlich schwarz um mich herum wurde.
 

Einige Zeit später wachte ich wieder auf, sah wie betäubt an die Decke und wusste erst nicht was geschehen war.

Doch dann kam es mir wieder in den Sinn und die Tränen begannen meine Wangen hinab zu laufen.

Dass ich inzwischen in einem weichen Bett lag, hatte ich noch gar nicht bemerkt.

Die Tränen flossen immer schneller und eine Schwester kam um mich zu beruhigen. Sie erklärte mir, dass sie friedlich eingeschlafen sei, dass sie noch etwas für mich hätte …den Rest bekam ich nicht mehr mit. So viel Freude hatte die alte Dame mir bereitet und so viel Last von meinen Schultern genommen.

Sie hatte mir einen neuen Job gegeben, der mich nicht zerstörte.

Und nun?

Weitere beruhigende Worte prasselten auf mich ein, dann wurde mir ein Karton in die Hand gedrückt und ich aus dem Zimmer geschoben.

Was die Frau noch alles vor sich hin brabbelte war mir herzlich egal.
 

Wie in Trance mit dieser Kiste in den Armen suchte ich mir meinen Weg nach Hause. Langsam und erschöpft. Mein Herz fühlte sich so leer an.

Ich hatte die Frau verloren, die wie eine Mutter für mich war, die ich nie gehabt hatte…

Und ich vermisste den Mann der alles für mich bedeutete so sehr…

Endlich wollte ich ihn wieder in seinen Armen halten, mich bei ihm geborgen fühlen dürfen.
 

Emotional total erschöpft wankte ich zu meiner Wohnung, legte den Karton beiseite und sah auf die Uhr. Ich hatte nicht mehr viel Zeit, dann musste ich weiter zur Arbeit… die Tage in denen Tsukushi-san nicht da gewesen war, hatte ich noch weniger geschlafen als sonst schon.

Doch was sollte ich tun? Nervös biss ich mir auf der Unterlippe herum und öffnete dann die Kiste.

Es war nicht viel darin, ein altes eingerahmtes Bild, ein Foto von dem Blumenladen vor vielen Jahren, ein, zwei Bücher und noch ein paar persönliche Gegenstände.

Ja das war wohl alles, was geblieben war…

Auf dem Foto konnte man sie als junge Frau erkennen, mit einem Mann an ihrer Seite und die beiden strahlten.

In diesem Augenblick kam mir meine Wohnung und ich wahnsinnig einsam vor.

Meine Hände begannen zu zittern, doch ich raffte mich auf, ging ins Badezimmer und machte mich frisch.
 

Irgendwo musste das Geld ja herkommen nicht?

So tanzte ich auch diesen Abend in dem Club.

Tanzte und amüsierte die Leute. Ich tat das, was ich immer tat und schleppte mich wieder nach Hause, als die Sonne bereits die ersten Baumwipfel streichelte.
 

Als ich zu Hause ankam, sah ich einen blonden Mann in dem Eingang stehen.

“Reita…” entkam es meinen Lippen, doch als der Angesprochene sich umdrehte, musste ich feststellen, dass er keinerlei Ähnlichkeit mit ihm hatte.

Ich sah ihn an, senkte den Blick und ging an ihm vorbei.

Es wäre doch zu schön gewesen…

Der Schlaf übermannte mich, als ich mich auf das Bett legte und ich wachte recht spät wieder auf.

In den Blumenladen würde ich heute nicht gehen, noch nicht…

Tanzen musste ich heute Gott sei dank auch nicht, selbst wenn das eine Leere in meinem Tagesablauf bedeuten würde.

So stand ich spät auf, frühstückte so gut es ging und setzte mich dann in den Bus, der in Richtung Gefängnis fuhr.

Ich wollte ihn doch wieder sehen!
 

Reita sah nicht sonderlich glücklich aus, doch froh ihn zu sehen.

Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen. Wie sehr ich mich nach seiner Wärme sehnte…

Stockend und leise erzählte ich ihm, was vorgefallen war und sein Ausdruck wandelte sich zu traurig und mitleidig.

Wie gerne hätte er mir geholfen. Ich wusste es.

Sachte lächelte ich ihm zu, legte meine Hand gegen seine, noch immer durch die Scheibe getrennt und wir schwiegen.

Er versuchte mir Mut zu machen, neue Kraft zu schenken und ich war ihm so dankbar.
 

Er war einfach anders, als alle zuvor.

Blumen lügen nicht

So dann auch von mir mal wieder ein Kaptel. Ich weiß nicht sehr lang aber es geht weiter ^^" Gomen ne, dass es so lange gedauert hat.

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Als ich aufwachte, war es wie ein Schlag in die Magengrube.

Diese Erkenntnis, dass ich die alte Frau nie wieder sehen würde.

Es war schrecklich.

Unschlüssig, was ich nun zu tun hatte, stand ich auf und machte mich fertig. Anwesend war ich mit meinen Gedanken nur selten.

Wie in Trance machte ich mich auf den Weg zum Blumenladen.

Ich blieb vor der Türe stehen und starrte hinein. Was würde nun mit dem Laden geschehen? Ich hatte zwar einen Schlüssel… doch das bedeutete ja noch nichts.

Ein Seufzen entfuhr meinen Lippen, als mein Handy begann vor sich hin zu trällern.

Am liebsten hätte ich es in die nächste Ecke geworfen, doch stierte ich erst eine Weile auf die mir unbekannte Nummer und nahm dann ab.

“Moshi moshi?”
 

Ein Mann erkundigte sich nach meinem Namen und fragte nach, ob ich nicht die verstorbene Tsukushi-san kenne.

Irritiert nickte ich und murmelte dann ein leises “Hai” vor mich hin.

Mein Blick wanderte wieder in den Blumenladen in dem wir uns so viel erzählt hatten.

Aufmerksam lauschte ich den Worten des Mannes, der sich inzwischen als Anwalt ausgewiesen hatte.
 

Ja ich war überrascht, dass ich zur Verkündung ihres Testamentes kommen sollte.

Noch immer unsicher verabschiedete ich mich von dem Mann und stecke das Handy wieder weg.

Ja das war eine ganz neue Situation für mich. Was ich nur erfahren sollte?

Und wann hatte sie das Testament geschrieben?

Hatte sie es geahnt, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte?

Mit vielen verwirrenden Gedanken im Kopf machte ich mich auf die Suche nach einer passenden Bushaltestelle.
 

Anwalt… Irgendwie schauderte es mir bei dem Gedanken daran.

Schließlich saß meine große Liebe im Gefängnis…

Betreten sah ich zu Boden. Heute war nicht viel mit mir los. Ich fühlte mich wieder verlassen und alleine.

Sie hatte mir so viel Hoffnung und Halt gegeben und war nun einfach weg.

Von mir gegangen. Still und leise.
 

Kurz bevor sich die Türen des Busses wieder schlossen, sprang ich noch hinaus, hätte ich doch mein Ziel beinahe verfehlt.

Mein Blick huschte umher und ich erblickte ein Schild mit der Aufschrift Anwalt.

Zögerlich ging ich hin und drückte die hölzerne Tür auf.

Irgendwie schüchterte mich das alles ein.

Die Umgebung, die Vorstellung, alles.

Ich meldete mich bei der Frau im Vorraum, ehe ich nach einer Weile eingelassen wurde.
 

Ein erstaunlich junger Anwalt empfing mich freundlich und schüttelte kräftig meine Hand.

Irritiert sah ich mich um. Wieso war niemand sonst hier?

Ein wenig eingeschüchtert sank ich auf meinem Stuhl zusammen.

Wieso es mich so mitnahm, wusste ich auch nicht, doch kam ich mir vor wie bei einer Urteilsverkündung.

Mit sanfter Stimme begann der Anwalt wieder zu sprechen und verlas das Testament der alten Frau.
 

Stück für Stück weiteten sich meine Augen.

Wirklich glauben, was ich dort hörte, konnte ich nicht.

Die Worte brauchten eine Weile, bis sie in mein Gehirn gedrungen waren.

Das war nicht ihr ernst gewesen?

Immer noch fassungslos sah er den Anwalt an, der inzwischen geendet hatte und mich mit irgendwelchen Fragen überhäufte.
 

Es schien so unwirklich und doch wäre es…. Ja genau ein Traum wäre es.

Es wäre wahrscheinlich mehr, als ich mir je erträumt hatte.

Mein Blick wurde etwas glasig und meine Gedanken schweiften ab.

Und ja, das was der Anwalt sagte war wahr.

Die nette alte Dame hatte mir alles vermacht.

Gut nicht alles.

Ich hatte den Blumenladen und ihre Wohnung bekommen, plus ein Startkapital.

Den Rest des Geldes hatte sie an eine Hilfsorganisation vermacht.

Ja so war sie gewesen.

Grundgütig.

Ich fühlte mich, als würde ich ohnmächtig werden.

Ich sollte mein eigenes Geschäft haben! Und eine eigene schöne Wohnung!

A new world

Ich war überrumpelt.

Von einem Tag auf den anderen, quasi über Nacht hatte ich einen Blumenladen geerbt.

Ja es machte mich sehr glücklich, dass die alte Dame so ein Vertrauen in mich hatte ihr Lebenswerk fortführen zu können.

Und ich wollte sie auch nicht enttäuschen.
 

Noch wie in Trance fuhr ich Reita besuchen.

Ich musste ihm unbedingt die Neuigkeiten mitteilen!

Schließlich würde ich auch noch umziehen und musste nun vielleicht nicht mehr tanzen.

Mit einem glücklichen Lächeln betrat ich das Zimmer.

Es tat mir so wahnsinnig leid, dass sie nicht mehr unter uns weilte und doch gab sie mir das Gefühl über mich zu wachen.

Für einige Zeit konnte ich vielleicht einmal vergessen, dass ich noch immer so von meiner Liebe getrennt war.
 

Reita sah mich schon erwartungsvoll an und ich hatte das Gefühl, dass auch nicht so eine Spannung auf seinem Gesicht lag.

Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein…
 

Ich setzte mich hin und sah ihn lange an. Er war so wunderdschön, auch wenn er ein wenig … angestrengt? aussah.
 

Ich erzählte ihm alles, was heute morgen geschehen war und er beugte sich so nah es eben ging zu mir und ich blickte auf dieses Lächeln, was ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Es war atemberaubend.

Als sich unsere Blicke trafen, vergaß ich für einen Augenblick, dass wir noch im Gefängnis waren.

Die kalte Atmosphäre war vergessen und es gab nur uns beide.

Ich war gefangen in diesem Anblick, der einfach nur so wundervoll war.
 

Doch aus diesem Traum wurden wir wieder hinaus gerissen.

Ich musste bald wieder gehen. Bedauernd sah ich zu Boden und dann wieder in diese Augen die ich so liebte. “Aishiteru” flüsterte ich leise, bevor ich aufstand und mich in Richtung Tür begab.
 

Ich hörte noch sein “Ich dich auch;” und schon musste auch er wieder gehen.

Der Alltag holte mich langsam wieder aus diesem schönen Traum heraus.

Und doch war ich nicht so verzweifelt wie zuvor. Es schien sich ein Licht aufzutun.

Ich konnte den Blumenladen herrichten und ihn noch schöner machen als zuvor. Ich würde umziehen und nicht mehr so viel arbeiten müssen. Ich hätte etwas, wenn Reita wieder aus dem Gefängnis kam.
 

Es war noch eine lange Zeit, die ich ohne ihn verbringen musste, doch nun sah sie nicht mehr so trostlos aus.
 

Ich stieg in den Bus und meine Gedanken wanderten zum Blumenladen. Ich würde in der nächsten Zeit viel zu tun haben.

Den Blumenladen aufräumen und putzen, vielleicht sogar neu gestallten. Ein wenig mehr noch nach meinen Vorstellungen einrichten…

Dann musste ich noch umziehen und die alte Wohnung kündigen, was mir erhebliche Einsparungen bringen würde.

Und nicht zu letzt würde ich noch den Job im Nachtclub kündigen.
 

Ich würde ein neues Leben anfangen. Und es wäre endlich vollständig, wenn Reita wieder zu mir zurückkehrte und wir von vorne anfangen könnten. Es wäre ein Traum.
 

Und damit fing ich auch direkt im Bus an. Ich nahm mein Handy und kündigte.

Es war wahnsinnig befreiend zu wissen, dass man nicht auf der Straße sitzen würde, wenn man nicht Tag und Nacht arbeiten würde, wenn man nicht seinen Körper geben würde und das tat, was verlangt wurde.

Ja mit Reita hatte sich vieles verändert…
 

Ich fuhr wieder in meine Wohnung und betrachtete die Sachen. Viel war es ja nun auch nicht. Die meisten Möbel waren schon hier drin gewesen, bevor ich einzog.

Ich ging zu meinem Kleiderschrank und suchte meine Klamotten zusammen. Das ein oder andere ließ ich noch liegen. Dann packte ich meine Bilder, die mir noch von Reita geblieben waren und Waschsachen.

Ja heute noch wollte ich die Wohnung begutachten.

So nahm ich meinen Koffer und eine Tasche mit sonstigen Wertsachen, besah den Schlüssel den ich heute erhalten hatte und setzte mich in Bewegung. Sicher ich würde noch einige Male zurück kommen, aufräumen, aussortieren und die restlichen Sachen mitnehmen müssen, auch kündigen musste ich noch und ja ich würde einen Teil mit Reita hier zurück lassen, schließlich fand hier alles seinen Anfang und doch die Erinnerung hatte ich.

Und ich ließ eine lange Wegstrecke meines Lebens hinter dieser Tür, an die ich nicht unbedingt erinnert werden wollte.

Ich schloss die Tür und nahm den nächsten Bus in Richtung Neunanfang.

Bittersweet Nightmare

Du saßt vor mir. Dein lieblichstes Lächeln, welches mich doch immer zum Schmelzen brachte auf deinen sündigen Lippen, deine Hand zu mir ausgestreckt.

Ich will sie ergreifen, doch ich pralle zurück. Bin verstört.

Ich fühle deine Lippen auf meinen, deine Hände auf mir und kann dich doch nicht erreichen.

Die Ekstase überkommt mich und doch verschafft mir nichts Linderung.

Ich will dich zu mir ziehen, spüren doch ich komme nicht an dich dran.

Du stehst in der Tür und ich rufe dich. Ich will dich wieder bei mir haben.

Du siehst zu Boden und gehst, die Tür fällt hinter dir zu.
 

Ich wachte schweißgebadet auf.

Verstört sah ich mich um und mein rasendes Herz beruhigte sich nur langsam.

Es war nur ein Traum. Ein schrecklicher Traum.

Meine Hände zitterten. Ich ließ mich wieder in das Kissen zurückfallen.

Wieso hatte ich nur so etwas geträumt?

Ich hatte viel durch gestanden, doch wenn Reita mich verlassen würde… ich wusste nicht was ich dann hätte tun sollen.

Ich fühlte mich schuldig, da ich kaum Zeit hatte im Moment.

Andauernd war ich im Laden, musste Dinge regeln und alles aufräumen. Ich wusste manchmal nicht, wo ich anfangen sollte. Wie hatte die alte Dame das nur alles alleine geschafft?

Ich erhob mich aus dem Bett und strich mir die verschwitzen Haare aus der Stirn.
 

Ein plötzlicher Schwindel überkam mich.

Dieser Traum… diese Gedanken hätte ich nicht einmal gewagt zu denken.

Auf dem Weg in die Küche fiel mein Blick auf den Kalender an der Wand.

Ich blieb stehen und starrte auf di Seite. Auf die Jahreszahl.

Die Zeit war dahin geflossen und doch… es waren immer noch beinahe zwei Jahre.

Tränen begannen mir haltlos über die Wangen zu strömen.

Ich hatte es so weit geschafft.

Mit Hilfe und doch ich war froh. Mein Leben war so viel besser, als noch vor drei Jahren und doch…
 

Ich vermisste ihn so wahnsinnig.

Langsam begannen die Bilder unserer Liebesnacht vor meinem Augen zu verblassen.

Seine Berührungen waren mehr ein Traum als Realität.

Sein Lächeln wurde verschwommener. Ich hatte Angst.

Angst, dass wir uns entfremdeten, dass wir uns bald selbst nicht wieder erkennen würden.

Es war eine verdammt lange Zeit. Und doch nie hatte ich jemanden anderes in Erwägung gezogen.

Ja ich hatte Fehler begangen.

Ich hatte mich der Lust hingegeben. Und doch hatte ich ihn nie aus meinen Gedanken verloren. Nie auch nur eine Minute.

Er war der Engel in meinem Leben.

Er war der Hoffnungsschimmer. Ohne seine mahnenden Worte wäre ich noch immer da, wo ich angefangen habe.

Ich würde noch immerfremde Männer bedienen, ihnen geben was sie wollen und meine eigenen Bedürfnisse vergessen.

Ich würde Tanzen bis die Knochen schmerzten und nur noch das Reich der Träume Hoffnung spendete.

Und das alles nur um das nackte Überleben zu sichern.
 

Ich sackte auf dem Küchenstuhl zusammen.

Ja ich hatte den Sprung am Ende alleine geschafft, doch wäre er nicht die treibende Kraft gewesen… nein ich hätte es nicht gewagt.

Für ihn… a für ihn würde ich alles geben.

Damals als wir uns trafen. Ein Kunde… und doch so anders als alle anderen.

Sein Blick, wunderschön und nicht gierig, sanft und gutmütig.

Unser erstes Treffen, unser erster Kuss. So sanft und zart wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte.

Er hatte solche Gefühle in mir wach gerufen…

Unser Treffen, die Leidenschaft die uns erfasste.

Es war der Himmel auf Erden gewesen. Die schönsten Tage meines Lebens.
 

Und dann kam der Schock.
 

Ich ah auf den Tisch, tief in Gedanken versunken.

Dann raffte ich mich auf und schleppte mich ins Badezimmer.

Ich durfte jetzt nicht aufgeben.

Ich hatte etwas zum Leben, eine Wohnung, ein Geschäft. Ich lief nicht dauernd Gefahr auf der Straße zu landen.

Die Schulden bezahlte ich langsam Stück für Stück ab.

Ich stand nicht mehr vor dem Nichts und Reita würde es auch nicht tun.
 

Im Spiegel sah mich ein erschrockenes Gesicht an.

So ganz hatte ich den Traum noch nicht verarbeitet.

Ich konnte jetzt nicht aufgeben!

Der Blumenladen lief gut, einige Modernisierungen schienen sogar noch mehr Erfolg zu versprechen.

Ich duschte und wusch die Angst von mir ab.

Nein ich durfte mir solche trüben Gedanken gar nicht machen.

Positiv musste ich in die Zukunft schauen. Nicht mehr lange und ich würde ihn wider sehen.

Eigentlich viel zu lange… nein ich würde es schaffen!

Ich hatte schon so lange alleine ausgehalten, da würde ich die paar Jahre auch noch schaffen!
 

Und wenn er mich nicht mehr liebte? Wenn ich diese Quälerei nicht wert war?

Wenn er mich einfach nicht mehr wollte?
 

Die heißen Tropfen rannen über mein Gesicht, meinen Körper.

Doch innerlich schauderte ich.

Dieser verdammte Traum hatte alle meine Ängste hinauf in mein Bewusstsein befördert.

Damals hatte ich keine Angst, da hatte ich nichts zu verlieren.

Doch heute, habe ich das Wichtigste meines Lebens zu verlieren.
 

Harsch fuhr ich mir mit dem Handtuch über das Gesicht.

Verdammt ich sollte aufhören!

Einfach weiter machen! Und ich würde sicherlich nicht aufgeben!
 

Noch immer in Gedanken machte ich mich fertig

Nein ich durfte nicht aufgeben und ich würde auch nicht. Nicht jetzt.
 

Das Klingeln der Türglocke holte mich wieder in die Realität zurück.

Ich sah auf die Uhr und sprang in meine Kleidung.

Ich war spät dran.

Die Arbeit wartete nicht und der Lieferant auch nicht gerne.

Wenn rote Rosen wieder blühen

Mehr oder weniger fertig ging ich zur Tür und öffnete sie.

Ich suchte gerade einen eitel für den Lieferanten aus meiner Mappe, da fiel mein Blick auf die Füße.

Irgendwie sah es nicht nach ihm aus…

Mein Blick wanderte höher und ich war mir sicher mein Herz blieb stehen.

Schweigen und Regungslosigkeit. Die Blätter fielen mir leise aus der Hand und zu Boden.

Mein Mund öffnete sich, unfähig etwas zu sagen, tief versunken war mein Blick in diesen wunderschönen Augen.

Unfähig zu sprechen…

“Mhm… wegen guter Führung…” murmelte er, als wäre es ihm beinahe peinlich, als wäre er verlegen so vor mir zu stehen.

Doch ich ließ ihn nicht ausreden.

Ich fiel ihm um den Hals, vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und atmete seinen Duft tief ein.

Schluchzer drangen aus meiner Kehle und mein ganzer Körper begann zu beben.

Ich durfte ihn nicht loslassen, ich hatte Angst, ich träumte wieder.
 

Doch ich fühlte seine warmen Hände langsam und zart auf meinen Schultern, als hätte er Angst mich zu zerbrechen.

Ich konnte noch immer nicht sprechen.

Zärtlich schob er mich von sich und sah mir ins Gesicht.

“Du bist noch schöner als damals.” hauchte er mir zu und die Tränen wollten einfach nicht versiegen.

Seine Hände fuhren über meine nassen Wangen, seine Lippen folgten ihnen.

Ich war außerstande irgendwie zu reagieren.

Er lächelte und mein Herz schmolz dahin.

Er zog die Tür hinter sich zu und unsere Lippen trafen sich nach diesen unendlich scheinenden Jahren wieder.

Es war wie der erste Kuss, doch wollte ich ihn nie wieder enden lassen.

Der Kuss war so zart, vorsichtig und doch voller Sehnsucht.
 

Um mich herum schien alles in bunten Farben zu explodieren.

Ich war noch nie so glücklich gewesen, wie in diesem Moment.

Man merkt erst wirklich wie wichtig einem Dinge sind, wenn man sie nicht mehr besitzt.

Doch wenn man nie in den Geschmack gekommen ist, wie sollte man sie dann vermissen?
 

Es war wie in einem Traum, doch dieses Mal wollte ich wirklich nicht aufwachen.

Doch irgendwann lösten wir uns wieder voneinander und ich sah ihm in die Augen.

Tränen liefen mir noch immer in Strömen über die Wangen.
 

„Ich habe dich so vermisst“ murmelte er mir zu, doch ich konnte nichts erwidern.

Meine Kehle war noch immer wie zugeschnürt. Ich warf einfach meine Arme um ihn und drückte ihn so fest, wie ich nur eben konnte.

Ich spürte wie sich seine zarten Lippen zu einem Lächeln verzogen, ganz nah an meiner Wange.

Ich konnte seinen Herzschlag hören.

Er war wirklich wieder da. Mein größter Wunsch wurde erfüllt. Und er liebte mich noch immer. Er ging nicht, er blieb bei mir.
 

An diesem Tag war alles unwichtig, nur er und ich zählten.

Die Tür öffnete ich nicht mehr, den Laden auch nicht. Was sollte es schon schaden, wenn er einen Tag mal geschlossen blieb? Schließlich hatte ich den Sinn meines Lebens wieder bekommen.
 

Er saß bei mir und wollte alles wissen, ganz genau, was in der letzten Zeit passiert war, ich hatte ihn doch so wenig besucht.

An seinen Schoß gekuschelt erzählte ich, doch irgendwann mussten mir die Augen zugefallen sein.

In seiner Anwesenheit hatten die schlechten Träume einfach keine Change.

Als ich aufwachte, roch es nach Rosen.

Vom Sofa sah ich auf und erblickte Reita in der Tür stehend, frisch geduscht mit diesem unverschämten Lächeln auf den Lippen.

Er kam auf mich zu und beugte sich über mich und ich hatte das Gefühl, wir küssten uns wie nie zuvor.

Mein Herz schlug so wahnsinnig schnell, dass ich dachte es würde bald seinen Dienst aufgeben.

Ich versank in seinem Blick, seinen warmen Berührungen, seiner Haut so nah an meiner.

All das, was ich so lange vermisst hatte, worauf ich wieder hin gefiebert hatte.
 

Ich presste meine Lippen auf seinen Hals, biss leicht hinein und hauchte ihm dann ins Ohr:

„Lass mich nie wieder alleine.“
 

Reita nickte und flüsterte dann

„Nie wieder. Das verspreche ich dir.“
 

-Ende-
 

_________________________________________________________________________________
 

So das ist nun das Ende…

Vielleicht kommt noch ein kleines Kapitelchen hinterher aber versprechen kann ich da nichts.

Ich hoffe es hat euch gefallen und würde mich über Kommis natürlich wahnsinnig freuen.

Vielen Lieben Dank an dieser Stelle an alle, die mich ermuntert haben weiter zu machen.

Ein wenig schwer fällt es mir schon, die beiden alleine zu lassen, aber sie haben einmal ihren Frieden verdient nicht wahr?

Vielleicht sieht man sich ja einmal wieder. Wer Lust hat kann ja in nameless Liberty rein schauen, dort hat Uruha auch einen Auftritt, wenn auch in etwas anderer Rolle ^.~
 

<3333

Kyo-Kyo

Gedanken~ Wiedersehen~

Mein Herz machte Sprünge.

Wir sahen uns in die Augen und es war wie ein Feuer. Ein heißes, nicht mehr enden wollendes Feuer.

In diesem Augenblick hatte ich mich wieder verliebt.

Es war eine alte und doch so neue Liebe.

Er flüsterte mir die schönsten Dinge in die Ohren und ich wollte ihm so gerne glauben, dass er mich nie wieder losließe und dass er mich nie wieder alleine ließe.

Es war ein Gewitter auf meiner Haut, Blitze schienen über meinen ganzen Körper zu zucken, an den Stellen die er berührte.

Die Zeit blieb für uns stehen. Ich hätte es auch nicht anders gewollt. Der Augenblick war einfach so magisch.

Tränen liefen mir über die Wangen, doch dieses Mal war er da um sie weg zu küssen, fuhr sie mit seinen warmen Händen nach und drückte mich an sich.
 

Reita hob mich in den Himmel und zeigte mir die Sterne.

Der Mond beschien unser Liebespiel.

Und dies war wirklich ein Spiel der Liebe.

Mit Liebe.
 

Unsere Bewegungen schienen in völligem Einklang zu sein.

Harmonie. Und der Raum war gefüllt von dem Klang unserer Lust.
 

Nie wieder wollte ich diesen Mann gehen lassen.

Er zeigte mir wieder einmal wie sehr er mein Leben ausfüllte. Wie er mein Leben anreicherte und, dass er mein Leben war und vermutlich auch immer sein würde.
 

Er trieb mich in den Wahnsinn und ließ mich über die Klippe gleiten, nur um mich wieder aufzufangen und in seinen warmen Armen zu wiegen.

Ich war vollkommen. Ich war ganz. Nun schien nichts mehr zu fehlen.
 

Ich hatte die Teile meines Lebenspuzzels gefunden.

Ein ganzes Erschaffen.
 

Geborgen und geschützt lag ich in seinen Armen, spürte seinen Herzschlag unter meinen Händen, die pulsierende Kraft seines Blutes, den stetigen Atem.
 

Dunkelheit senkte sich über die Schlafstätte.

Vollkommene, reine Dunkelheit.

Nur noch die Worte „Ich liebe dich“ schwebten in der Luft über den Beiden.



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Kommentare zu dieser Fanfic (119)
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Von:  Giraffenmaedchen
2008-10-17T17:43:23+00:00 17.10.2008 19:43
sehr schöne ff~
das hast du wirklich toll gemacht, auch wenn ich mir ebenfalls etwas längere kapitel gewünscht hätte!
aber ansonsten sehr schön geschrieben, die ff bleibt auf jeden fall unter meinen favoriten! ^^

kairi
Von: abgemeldet
2008-10-14T12:03:47+00:00 14.10.2008 14:03
hi
voll schöne geschichte!!!!!!!! soo cool!! Will mehr davon lesen!! *gg*
Danke fürs stunden versüßen!!
lg
Von:  Armaterasu
2008-10-13T20:51:35+00:00 13.10.2008 22:51
das war ein wirklich schöner abschluss gewesen... echt tolle ff mit den höhen, aber vor allen den tiefen von uruhas etwas anderen leben... fantastisch geschrieben, auch wenn die kapis etwas kurz waren, aber trotzdem echt toll!!!
Von:  Kei_
2008-09-10T20:49:31+00:00 10.09.2008 22:49
ich bin hin und weg... weiß nich, was ich sagen soll
*schluchz* so ein wundervolles ende...!
die beiden haben es sich wirklich mehr als verdient...
einfach wundervoll... <3

wirklich eine fantastische ff...
zwischenzeitig habe ich geglaubt, dass uruhas hoffnungen vergebens sind... aber es hat sich tatsächlich alles zum guten gekehrt... *schnief*
>//////<
<33333333333
Von: abgemeldet
2008-09-09T23:17:26+00:00 10.09.2008 01:17
okay kommi schreibe ich später hab ausgedruckt (komplett denn noch nie was gelesen XD ICH SETZTE VERTRAUEN IN DICH OO n riesen papierstapel XDD) ~ und werde nun als gute nacht geschichte lesen ^^ thx <3
Von:  cookie-monster-kyo
2008-09-08T16:38:31+00:00 08.09.2008 18:38
das ende is so süß ><
endlich sind sie wieder zusammen~ haben ja auch genug gelitten^^
trotzdem i-wie schade das die ff schon vorbei is ._.
Von:  Armaterasu
2008-09-08T14:08:55+00:00 08.09.2008 16:08
das war wirklich ein gelungener abschluss... und ich hatte am ende des letzten kapis im gefühl, dass reita bald wegen guter führung rauskommt ^^ und ich finde es gut, dass die beiden endlich wieder zusammen sind und so... tolle FF

LG
amy
Von:  Snaked_Lows
2008-09-08T13:03:20+00:00 08.09.2008 15:03
Hach ist das schön!!!!!!!!!!!!!!
Was für ein tolles Ende!!!!!
Ich bin richtig erleichtert und werde jetzt bei deiner anderen FF vorbei schauen ^____^
Von:  BLVCKMORAL
2008-09-08T11:41:07+00:00 08.09.2008 13:41
Das Ende ist süß. >______<
Hätte nicht gedacht, dass das letzte Kapitel jetzt schon kommt. :x
Von:  Armaterasu
2008-09-06T19:22:41+00:00 06.09.2008 21:22
die ängste, die uruha hat sind nachzuvollziehen und ich bin froh, dass du sie in deiner ff mit einbaust, dadurch ist das ganze sehr realistisch... und uruha wird es schaffen.. da bin ich mir sicher... allerdings... wer steht denn jetzt vor der tür? reita wegen vorzeitiger haftentlassung wegen guter führung? schön wär's...

LG
amy


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