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Echte Kerle

Dean+Sammy
von

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Auf den ersten Blick

Samstag!
 

Schönen guten Tag, liebe Freunde!

Ich weiß nicht, wer von euch sich an meine Empfehlung der Woche von vor ein paar Kapiteln erinnert, aber ich glaube, ich muss den geneigten Zuschauer von Harper’s Island darauf aufmerksam machen, dass diese Serie im Prinzip totale Zeitverschwendung ist, wenn man nicht mindestens drei Staffeln Supernatural gesehen hat … Wenn man aber drei Staffeln Supernatural gesehen hat, kann man das lustige Wer-Bin-Ich-Spiel spielen, denn Sheriff Bobby ist nicht der Einzige, der einem seltsam bekannt vorkommt …
 

Und jetzt, zur Feier des Tages: Kommi-Kommis!

Denn es wurde ein Monsterkommi geschrieben, und wenn Monsterkommis geschrieben werden, dann KANN ich das nicht ignorieren!
 

@ Serendipity:

Hallöchen, meine liebste Isi!

Vorlesestunden! Ja, genau, Vorlesestunden!

Zur Not auch den Pagen und die Herzogin! Sooo ein schönes Buch!

Habe allerdings tatsächlich mal an meinem Roman weiter geschrieben, auch wenn ich vorgestern die ganz große Sinneskrise hatte und noch mal ganz von Vorn anfangen wollte.

Und was hat mich davon abgehalten? Schlichte Faulheit.

Können das ja mal durchdiskutieren!
 

@ blumenpups:

So, ich glaube, ich muss ein wenig ausholen.

Es kommt ja durchaus hin und wieder vor, dass ich mich über Kommentare freue – im Prinzip freue ich mich über jeden Kommentar – aber Szenenapplaus haben erst wenige Kommentare von mir bekommen, und hingerissenes Quieken gehört auch nicht unbedingt zu meinem Standard-Repertoire.

ICH BIN TOTAL BEGEISTERT!

Die Mühe, die du dir bei diesem Monsterkommi gemacht hast, die schiere Länge dieses Dings und dann natürlich noch die schamlose Lobhudelei haben mich fasziniert, faszinieren mich nach wie vor, und hättest du ihn ein kleinwenig früher gepostet, wäre ich schon im letzten Kapitel buchstäblich vor die auf die Knie gefallen – und was für ein tolles Wortspiel ist DAS bitte?!

Ähm, ja. Ich weiß ehrlich nicht, was ich dazu noch sagen soll.

Ich könnte dir hier jetzt natürlich Punkt für Punkt zustimmen, aber das wäre vielleicht ein kleinwenig selbstverliebt, also lasse ich das mal, und gucke mir stattdessen deinen „Durchschnittskommi“ vom letzten Mal ein bisschen genauer an.

Friedliche Stimmung, ja genau, friedliche Stimmung. Auch in diesem Kapitel wieder. Zumindest in Zwischentönen!

Und jetzt hätte ich vor lauter Aufregung beinahe vergessen, dich anständig auf meinem Traumschiff willkommen zu heißen!

JUNGS! Zieht die Hula-Fummel an, jetzt wird getanzt! Wer hat schon wieder die Limbo-Stange versteckt?!
 

@ princess-daxin:

Hach, was ist das schön, nach so langer Zeit ein bekanntes Gesicht wiederzusehen!

Tut mir irgendwie leid für dich, dass du wieder von vorn anfangen musstest, aber es hat dir ja scheinbar nicht geschadet!

Bei Kapitel 20 wollte ich dazumals aufgehört haben … ja, ich erinnere mich. IST das aber lange her! Ja, nee, ich glaube, das mit dem Aufhören wird nix mehr.

Zumindest nicht in diesem Leben. Vielen Dank für deine Bewunderung! ;P
 

@ Fine:

Liz würde, sähe sie Sam und Dean derartig brav beieinander liegen, zunächst einmal laut fluchen und sich dann an einem Exorzismus versuchen. Wenn sich dann herausstellte, dass Sam’n’Dean keineswegs besessen sondern einfach nur verschmust sind, würde sie sie wahrscheinlich mit vorgehaltener Schrotflinte dazu zwingen, übereinander herzufallen.

Und jetzt finde ich erschreckend viel Gefallen an diesem Szenario …
 

@ Sam_Dean:

Auch ich musste die leidige Angelegenheit mit den dummen Augentropfen über mich ergehen lassen … Ich war so um die sechs Jahre alt und drei erwachsene Männer mussten mich festhalten, weil mir die Sache nicht so ganz koscher vorkam.

So viel dazu. Da können die in der Praxis glatt froh sein, dass Dean so kooperativ war, immerhin ist der bis an die Zähne bewaffnet!
 

@ Black_Staith:

Ja, süß sind sie, die Herren Winchester.

Sehen auch aus wie 12, alle Beide.

Ein Wunder eigentlich, dass die ihren Alkohol immer einfach so ausgeschenkt bekommen – ich hätte Angst, ich würde mich da durch Verführung Minderjähriger strafbar machen.

Nicht, dass ich das auf anderem Wege sowieso schon tun würde …
 

@ yuna_16

Ich wollte Dean schon eine Brille verpasst haben, als er damals nach der Vampir-Geschichte am Schielen war, bin dann aber irgendwie wieder davon abgekommen.

Das ist das Problem, wenn man so planlos schreibt wie ich.

Ich wusste bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sam feststellte, dass Dean mit einer kanadischen Karte zugange gewesen war, nicht, dass Dean tatsächlich kurzsichtig ist.

Ständig schreib ich mich in solche Sackgassen – und das Spannende ist dann, wie ich mich da wieder rauswurschtel …
 

@ TeZ:

Altrosa und Senfgelb.

Was hab ich mir eigentlich dabei gedacht?

Vermutlich gar nichts, wie so oft.

Aber: Altrosa kann – unter gewissen Umständen – eine sehr schöne Farbe sein. Nicht so Senfgelb. Ich zitierte an dieser Stelle gern mal Mittermeier: „Senfgelb-Blähfarben. Das SPÜRT man doch, dass des scheiße ausschaut!“

Ekelhaft. Äh … ja.
 

@ janiebj:

Natüüürlich kann Sam Russisch! Und das ist auch total Kanon! Ich kann nämlich mit mir selbst dreistimmig im Kanon singen, also passt das schon.

Ich war übrigens grade mit Tine auf leeren Magen shoppen und habe dann einen Kiwi-Eisbecher gegessen. Alles gut also!
 

@ mrs_adambrody:

Hallihallöchen! Wie überaus schön, dass dich das vergangene Kapitel schon so viel früher als geplant ins Licht gelockt hat – und das nur, weil es dir so grandios gut gefallen hat!

Freut mich, dass ich mit der Vorleserei bei dir so ins Zentrum getroffen habe, ich denke, ich werde das ab jetzt ein wenig öfter machen. Dean könnte ja auch Hannah mal vorlesen …

Und soll ich dir mal was erzählen: ICH BIN EINE GANZ HERVORRAGENDE VORLESERIN! JAWOHL.

Wollte ich nur mal gesagt haben.

Wenn du magst, kannst du jetzt mit den Jungs ein bisschen Limbo tanzen, oder aber die Cocktail-Bar aufsuchen, um dir was Leckeres ausschenken zu lassen – natürlich kostenfrei!
 

@ Engelchen_Fynn:

Bobby und Dumbledore! Jawohl! Schmeiß noch Gandalf und Giles mit in den Topf und wir haben richtig Spaß! Ich glaube, Bobby und Giles würden sich auch richtig gut vertragen. Sollte den guten alten Wächter vielleicht mal auftauchen lassen.

Moment. Hab ich schon. Verdammt.
 

@ killerniete21:

Dean ohne Hintergedanken – eine Premiere, in der Tat! Und schon lange überfällig, wie ich finde! Kann ja nicht angehen, dass die ständig übereinander herfallen – ist auch für mich unglaublich anstrengend. Ich glaube, ich werde die Herren jetzt mal eine kleine Durststrecke verpassen.

Sex-Szenen sind immer so strapaziös …
 

@ Ayaka_

Das Buch ist NICHT verquer! – Na gut, ja, das Buch IST verquer … aber gleichzeitig unglaublich gut! Ist mein Lieblingsbuch. Kann ich nur weiter empfehlen!

So, ähm, ja … Was jetzt?

Nein, ich habe mich nicht von dem Film „Der Vorleser“ inspirieren lassen. Musste in der Schule vor ewigen Zeiten mal das Buch lesen. War schlimm genug. Habe einfach nur den Titel missbraucht, wie ich es ja gerne mal tue …

Und Sam denkt NIE an was Unanständiges! Kann der gar nicht!
 

@ Tora-Pig:

EINE GLEICHGESINNTE!

Olé Olé!

Ich liiiebe Georgette Heyer! Ich LIEBE sie! Selbst in der Übersetzung sind ihre Romane noch immer so unglaublich gut und wortgewandt, dass ich „Der Page und die Herzogin“ bestimmt schon 20 Mal gelesen habe.

„Wenn du dich erregst, erinnerst du mich an ein aufgescheuchtes Schaf – unwiderstehlich, glaube mir!“ ICH LIEBE DEN HERZOG VON AVON!

„Da muss ich nun also Unterröcke tragen und Pudding essen, und diese Frau wird mich ständig küssen – Das Leben ist furchtbar schwer.“ ICH LIEBE LÉONIE!

Weiter im Text.
 

@ jesaku:

Kuschlige Kapitel kann es gar nicht genug geben auf der Welt!

Denn was mir die Serie verwehrt, das mach ich mir doch einfach selber!

Meiner Meinung nach ist Sinn und Zweck einer Fanfic, sich das Universum so zu gestalten, wie man das will. Wenn man dabei die Charaktere der Mitwirkenden nicht allzu sehr verbiegt, macht es sogar noch mehr Spaß!

Ich ordne meine Sterne neu an! Jawohl!
 

@ Lyafe:

Es gibt nix Besseres als keltische Kreische-Weiber ... äh, ich meine natürlich SÄNGERINNEN, um sich für EK einzustimmen. HA! Walhalla! Walküren! DAS ist doch mal ne Idee. Bist ne verdammt gute Inspiration, meine Liebe!
 

Boah … ich verspür ein Defizit … an Koffein … Ende … Sense … Feierabend … LEST!
 

moko-chan
 


 

„Oh“, machte Sam, und es klang nicht halb so amüsiert, wie Dean angenommen hatte.

„Ich sehe bescheuert aus“, behauptete er dennoch mit Überzeugung, und ignorierte den leisen Protest der Optikerin im Hintergrund. „Warum kann ich nicht einfach Kontaktlinsen nehmen?“

„Weil du die Brille im Prinzip nur zum Lesen brauchst“, antwortete Sam vernünftig, wenn auch ein wenig atemlos. „Und weil Kontaktlinsen gefährlich werden können, wenn du … dich prügelst.“

Richtig, da war was. Völlig egal, wie oft Dean dieses Argument zu hören bekam, sein Verstand weigerte sich hartnäckig, sich davon beeindrucken zu lassen.

Er schob die Brille auf seiner Nase mit der Spitze seines rechten Zeigefingers ein wenig höher, hörte Sam einen merkwürdig fiependen Laut von sich geben, und blinzelte die Optikerin hinter seinen silbern umrahmten Gläsern rachelüstern an. „Wie viel soll dieser Abschreckmechanismus kosten?“

Sie errötete vor Angst, wie Dean voller Befriedigung feststellte, nannte Dean einen relativ moderaten Preis, den er murrend beglich, und Sam anschließend mit der Brille auf der Nase auf die Straße hinaus folgte.

Der Augenarzt hatte Dean geraten, die Brille die ersten paar Tage ständig zu tragen, um sich an das neue Lebensgefühl zu gewöhnen und seine überanstrengten Augen zu entlasten, und Dean hatte vor, dieser Empfehlung Folge zu leisten – ob er nun dumm aussah oder nicht. Sam liebte ihn ja wohl hoffendlich trotzdem.

Besagter Sam war übrigens ungewöhnlich still – Dean hatte jetzt zumindest drei mäßig lustige Witze über sein verändertes Aussehen erwartet, Liebe hin oder her, das gehörte einfach dazu – und er taperte ein wenig irritiert hinter Sam her zum Impala.

„Ist es so schlimm?“, erkundigte Dean sich schließlich ein wenig kleinlaut bei ihm, zwei Meter von seinem heißgeliebten Gefährt entfernt, und als Sam zu ihm herumfuhr – und das so schnell, dass seine Konturen trotz Deans verbesserter Sehfähigkeit ein wenig verwischten – machte Dean vor Schreck beinahe einen Satz rückwärts.

„Schlimm?“, grollte Sam mit faszinierend tiefer Tonlage. „Schlimm?!“

Er packte Dean an beiden Oberarmen, zog ihn mit unnachgiebiger Kraft an sich heran, und Dean hatte seine ureigendste Premiere bei seiner ersten Interpretation der verhuschten Haselmaus.

„Sammy?“, japste er ein wenig atemlos, während seine Knie sich in Pudding verwandelten, weil Sam ihn so eng an sich presste, dass er ihn atmen spürte, und Sam starrte auf ihn hinab, in einer Mischung aus Verzweiflung und … Hitze.

„Nein, Dean“, sagte Sam schließlich ein wenig gepresst. „Schlimm finde ich es nicht.“

Dean blinzelte ein paar Mal, dann kam die Erleuchtung in Form eines Vorschlaghammers, und er erzitterte ein wenig. „Oh.“

Dean wurde rot – und Sams Atem ging noch ein wenig schwerer.

„Ich … ähm … gut“, stammelte Dean schließlich und wand sich vorsichtig aus Sams Griff. Das würde ganz bestimmt blaue Flecken geben.

„Hervorragend“, murmelte er und rieb sich die Oberarme. „… Denke ich zumindest. … … … Du fährst.“

Dean huschte um den Impala herum, schlüpfte eilig auf den Beifahrersitz, knallte die Tür ungewohnt laut hinter sich zu und versuchte, sich zu sammeln.

Er hatte ja inzwischen so seine Erfahrungen mit Sam im Jäger-Modus gesammelt – und er meinte nicht den Jäger des Übernatürlichen, sondern viel mehr den Jäger des … also … desDean (klang höchst lächerlich, zugegeben) – hatte sich einigermaßen daran gewöhnt, dass selbst der unschuldige kleine Sammy manchmal erschreckend triebhafte Anwandlungen hatte, aber das gerade eben hatte den gewohnten Rahmen so dermaßen gesprengt, dass seine Knie sich noch immer ganz schwach anfühlten.

Dean atmete zittrig ein, wischte sich die leicht schwitzigen Handflächen an seinen Jeans ab und wappnete sich innerlich, als Sam die Tür zur Fahrerseite öffnete und neben ihm auf den Ledersitz des Impalas glitt.

Aber Sam hatte sich offenbar ein wenig beruhigt, denn er startete den Motor des Wagens, ohne Dean auch nur einen Seitenblick zuzuwerfen, und Dean rutschte seufzend etwas tiefer in die Polster.

Im Prinzip fand er es ja sehr schmeichelhaft, dass Sam ihn mit Brille derartig anregend fand, andererseits fühlte er sich dank der Sehhilfe seltsam unsicher, sozusagen nicht ganz er selbst – und das Sam so extrem auf etwas reagierte, das er nicht als zugehörig zu sich betrachtete, war ein wenig irritierend. Oder auch ein wenig mehr.

Dean friemelte während der gesamten Fahrt am Saum seines Hemdes herum, versuchte, mit sich selbst ins Reine zu kommen und sich darauf einzustellen, was passieren würde, sobald er mit Sam in ihrem Motelzimmer allein war, und als Sam den Impala auf dem zum Motel gehörigen Parkplatz zum Stehen brachte und den Motor abstellte, schluckte er nervös.

Es lag vermutlich einzig und allein an der Brille, aber Dean hatte das zwingende Gefühl, Sams Testosteronspiegel augenblicklich alles andere als gewachsen zu sein.

Er stieg aus dem Wagen, stratzte entschlossen zu ihrer Motelzimmertür und schloss auf. Sich im Impala zu verschanzen wäre schließlich kindisch und noch dazu überaus nutzlos – immerhin wusste Sam ganz genau wo er war, der hatte ja die ganze Zeit neben ihm gesessen.

Dean zog den Schlüssel aus dem Schloss, drückte die Tür auf, und er spürte Sam hinter sich, noch bevor er einen Fuß ins Zimmer gesetzt hatte – und mit einem Mal fiel alle Anspannung von ihm ab, als sei nie etwas gewesen.

Manchmal war es ein wenig erschreckend, wie sehr Sams simple Nähe die unterschiedlichsten Emotionen in ihm auslösen konnte.

Dann fand Sam seine Brille eben sexy. Besser ging’s doch im Prinzip gar nicht.

Dean grinste ein wenig, ging zum Bett hinüber, drehte sich zu Sam um und straffte erwartungsvoll die Schultern.

Die Art und Weise, wie Sam die Tür hinter sich zuwarf, war sowohl vielversprechend, als auch Gänsehaut verursachend.

Vielleicht, dachte Dean flüchtig, sollte er die Brille abnehmen, bevor Sam sie am Ende noch kaputt machte.
 

„Wahnsinn.“ Dean starrte auf das Buch in seinen Händen hinab, als sei es das erste Exemplar, das er je zu Gesicht bekommen hatte.

Er saß in Shorts und Jeans auf dem Bett – es war verdammt noch mal verdammt warm in Arizona – Sam war noch im Bad und unter der Dusche, und obwohl er sich das Buch vom Nachttisch eher aus Langeweile geangelt hatte, war er jetzt viel zu fasziniert, um es wieder beiseite zu legen.

Dean hatte immer geglaubt, Lesen sei von Natur aus anstrengend und langweilig – nun, langweilig war es vermutlich noch immer, aber jetzt, da er sich nicht mehr die Hornhaut verkrümmen musste, um die Buchstaben vor seinen Augen zu entziffern, war die ganze Angelegenheit doch sehr viel weniger anstrengend.

Er grinste zufrieden, suchte die Seite, von der Sam ihm zuletzt vorgelesen hatte, und machte es sich auf dem Bett ein wenig bequemer.

Er hörte Sam im Bad das Wasser abdrehen, blickte auf und rückte seine Brille zurecht. Er hätte eigentlich damit rechnen sollen, dass Sam, anstatt über ihn herzufallen wie ein wilder Stier, ins Bad ausweichen würde, um kalt zu duschen.

Nun, Dean hatte nicht vor, sich dieses flüchtige Verhalten noch länger gefallen zu lassen. Er blickte also erwartungsvoll auf die Badezimmertür, bereit, sich Sam und seinen Hormonaufwallungen zu stellen, völlig egal, ob Sam diese Bereitschaft nun teilte oder nicht.

Die Tür zum Bad öffnete sich, und hinaus trat Sam, ein Handtuch um die Hüften, das feuchte Haar in bezaubernder Unordnung, und Dean stellte fest, dass Sams Bereitschaft in der Tat keinerlei Rolle spielte.

Irgendwie hatte er nicht einen Gedanken daran verschwendet, welche Wirkung Sam, frisch geduscht, halbnackt und … unvorbereitet … auf seine Libido hatte.

Sam blieb auf der Stelle zum Bad stehen und starrte ihn an, und Dean starrte zurück, unbeweglich – sich des silbernen Rahmens um seine Augen seltsam bewusst – und er konnte sich nicht entscheiden, wer von ihnen jetzt das Kaninchen vor der Schlange war.

Genau genommen waren sie augenblicklich beide das Kaninchen. Was, näher betrachtet, auch durchaus passend war.

Dean verdrängte diesen Gedanken, räusperte sich leise, und auch Sam erwachte aus seiner Erstarrung und machte einen vorsichtigen Schritt ins Zimmer hinein. Dean beobachtete ihn ganz genau – immerhin musste er damit rechnen, jetzt jede Sekunde angefallen zu werden – aber Sam hatte sich nun scheinbar völlig im Griff, trocknete sich gewissenhaft ab, stand die meiste Zeit mit dem Rücken zu Dean und gab sich keinerlei Blöße – metaphorisch gesprochen. Praktisch gesehen war er nämlich ziemlich bloß.

Dean schmollte ein wenig.

Er stand auf, verwünschte die verräterische Natur der Matratze, die leise ächzte, und blinzelte dennoch verschreckt, als Sam wie von der Tarantel gestochen zu ihm herum fuhr.

„Was hast du vor?!“, erkundigte Sammy sich mit leicht panischem Unterton bei ihm, und Dean hielt das vermaledeite Buch wie einen Schutzschild mit beiden Händen an seine Brust gedrückt und starrte sein Herzblatt verdutzt an. „Sollte ich was vorhaben?“

Sam seufzte und ließ den Kopf hängen, und er sah ein wenig aus wie eine dieser gigantischen Hüpfburgen, aus der man den Stöpsel gezogen hatte. Dean nahm sich vor, diese Entdeckung für sich zu behalten.

Dann nahm Sam ihm plötzlich das Buch in der Hand, beförderte es mit einem mehr oder weniger gezielten Wurf aufs Bett und zog Dean in seine Arme. Dean wusste nicht, ob er froh sein sollte, dass Sam inzwischen Jeans anhatte, genoss das Gefühl von Sams nackter Haut an seiner oberhalb der Gürtellinie und schloss einen Moment lang die Augen.

„Deine Brille gefällt mir“, hörte er Sam heiser murmeln, bekam eine Gänsehaut, allein vom Klang seiner Stimme, und er drückte sich noch ein kleinwenig enger an Sam.

„Ja, den Eindruck hatte ich auch“, erwiderte er schon beinahe schüchtern, schluckte trocken und schlug die Augen wieder auf. Sam blickte auf eine Art auf ihn hinab, die Dean die Knie weich werden ließ, und er hob sein Gesicht ganz automatisch zu ihm an, wie ein Kind, das geküsst werden will.

Die Brille, so sollte sich herausstellen, war bei solchen Aktivitäten ganz furchtbar im Weg.

Dean gab einen distinktiven Laut der Unzufriedenheit von sich, als das Brillengestell unangenehm fest in seine Haut drückte, und auch Sam knurrte entschieden frustriert, richtete sich wieder auf und betrachtete Dean einen Moment lang.

Dean schmollte äußerst leichtsinnig zu ihm hoch, so als sei es einzig und allein Sams Schuld, dass die dumme Brille beim Küssen so doof im Weg war, und als Sam grollte, ihn fester an sich zog und sein Kinn packte, gab Dean ein verschrecktes wenn auch zustimmendes Japsen von sich.

„Soll ich sie abnehmen?“, fragte er ein wenig atemlos, und Sams zur Antwort abermals gegrolltes Nein schickte kribblige Wonneschauer durch seinen ganzen Körper.

Und dann waren Sams Lippen plötzlich an seinem Hals, direkt über seinem Puls, Sams Zähne glitten über seine sensible Haut, und Dean schloss die Augen und stöhnte.

„Ok – ok, Sammy. Brille bleibt, wo sie ist.“

Sam brummte zufrieden, nutzte seinen kontrollierenden Griff an Deans Kinn, um sein Gesicht noch etwas gefälliger anzuwinkeln und küsste ihn ein weiteres Mal, mit dem Ergebnis, dass Dean sich mit aller Kraft an ihm festklammern musste, um nicht umzufallen.
 

„Dean?“, fragte Sam leise, während er aus dem Bad kam, und Dean hob fragend die Augenbraue. Er war entschieden unzufrieden mit der Gesamtsituation, was hauptsächlich daran lag, dass er grade keinen Sex mit Sam hatte, und Sam durfte das auch ruhig wissen.

Wenn man bedachte, dass Sam Deans Präsenz lesen konnte, dann tat er das vermutlich auch.

Wieso klingelte Sams Handy eigentlich immer ausgerechnet dann, wenn sie gerade im Begriff waren, übereinander herzufallen?

War das Universum darauf aus, sie voneinander fern zu halten, oder hatte er auf irgendeine Weise die fabelhafte Irre mit dem Laptop vergrämt – und wenn ja, was konnte er tun, um sie wieder gnädig zu stimmen? (Warum er so hartnäckig an dieser seltsamen Gottesvorstellung festhielt, war eine andere Frage, die bei Gelegenheit geklärt werden sollte, aber nicht jetzt.)

„Das war der Kontakt, den Bobby uns vermittelt hat – er will uns morgen sehen“, sagte Sam, schloss die Badezimmertür hinter sich und machte einen Schritt ins Zimmer hinein, und Dean stellte fest, dass es ihm gar nicht gefiel, dass Sam zum Telefonieren ins Badezimmer gegangen war. Das erweckte den unangenehmen Eindruck, Sam habe Geheimnisse vor ihm.

„Hm“, machte Dean also möglichst unbeeindruckt und rollte sich aus dem Bett. „Hast du ihn gefragt, wo zum Teufel er die ganze Zeit war?“

Sam schüttelte den Kopf. „Er klang auch so schon alles andere als erfreut, sich mit uns befassen zu müssen. Ich wollte ihn nicht noch zusätzlich reizen.“

Dean grunzte unzufrieden. „Ich dachte, Bobby hätte ihn auf unser Kommen vorbereitet – was soll jetzt also diese Ziererei?“

Sam antwortete nicht, da Dean seine Äußerung damit begleitet hatte, die Brille auf seiner Nase ein Stückchen höher zu schieben, jetzt sein Handy reichlich gleichgültig in die Gegend warf, Dean zurück aufs Bett tackelte und dessen Handgelenke neben seinem Kopf in die Matratze drückte.

„Sammy“, ächzte Dean schockiert, „sowas kannst du doch nicht machen! Willst du mich umbringen?“

Sam lag über ihm, das braune Haar hing ihm in wilden Strähnen ins Gesicht, und Dean hatte ein wenig Mühe zu atmen – was zugegebener Weise sehr damit zusammenhing, dass Sam über ihm lag.

„Gott, bist du schwer“, ächzte er höchst unromantisch, und Sam grinste nur, ließ Deans Handgelenke los, rollte von ihm runter, streckte den linken Arm nach ihm aus und zog ihn an sich heran und halb auf ihn hinauf. „Besser?“

Dean stellte fest, dass es ihm erschreckend gefiel, so herum gezerrt zu werden, nickte also und bettete seinen Kopf auf Sams Schulter. „Wann sollen wir morgen bei ihm sein – und wie heißt der Typ überhaupt?“

„Um Zwei“, erwiderte Sam. „Und er heißt Frank Webber. Am Telefon klang er mindestens so bärbeißig wie Bobby. Wird sicherlich nicht leicht werden, ihn davon zu überzeugen, uns zu helfen …“

Dean grunzte zustimmend, rutschte dichter an Sam heran und angelte sich das Buch vom Nachttisch. Es war einigermaßen klar, dass Sam nicht mehr in der Stimmung war, sich mit ihm durchs Bett zu wälzen, und Dean wollte ausprobieren, ob es Sam genau so gut gefiel, wenn er ihm vorlas, wie andersherum.

Er suchte also gewissenhaft nach der richtigen Seite in Leias merkwürdigem Buch, räusperte sich leise und schob seine Brille zurecht. Inzwischen hatte er sich sogar einigermaßen an das Ding gewöhnt.

Sam wurde sehr still, als Dean begann vorzulesen, und als Dean ihm einen flüchtigen Seitenblick zuwarf, stellte er fest, dass Sam die Augen geschlossen hatte, friedlich lächelte, und insgesamt den starken Eindruck vermittelte, fünf Jahre alt zu sein.

Falls Deans Stimme also ein wenig heiser sein sollte, während er weiter vorlas, dann war das nicht seine Schuld.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  Engelchen_Fynn
2009-06-20T10:07:19+00:00 20.06.2009 12:07
*seufz*
Anderum ist es ja fast noch süßer. =^-^=
Und deine Idee, dass Dean auch mal Hannah vorliest, finde gut, solltest du wirklich umsetzen.

Webber? Da muss mein Serienverseuchtes Hirn natürlich sofort an Grey's Anatomy denken. *gg*
Bin ja mal gespannt, ob die Jungs sich gut mit ihrem bzw. Bobbys Kontakt verstehen.

Und Dean mit Lesebrille. *quietsch* Hast du mal Bilder von Jensen mit Brille gesehen? Echt goldig. ^^
Bisschen Collegeboy, aber total niedlich. ^//^

Und ja, Bobby und Giles. Eine Miscchung über die ich eigentlich noch nie nachgedacht habe, aber es passt. Auch wenn Dean den lieben Giles wahrscheinlich in den Wahnisnn treiben würde - ähnlich wie eigentlich nur Xander das kann. *lol* Natürlich weniger tollpatschig, aber dafür mit mehr Vergügen an der Sache.

Das war auf jeden Fall ein supersüßes Kapitel. Freu mich, wie immer - warum erwähne ich das eigentlic jedesmal - auf dein nächstes Kapitel. Ein schönes Wochenende noch. ^-^
Von: abgemeldet
2009-06-20T09:34:35+00:00 20.06.2009 11:34
Ich steh schon in der Ecke und schäme mich, dass ich es nicht geschafft habe zum letzen Kapi ein Kommi da zu lassen, aber dafür wird dieser ganz besonders toll :P
Also die letzten Kapitel waren einfach nur WOW!!!!
Sam und Dean in dieser Zweisamkeit, alleine und einfach nur hoffnungslos romantisch und in einander verliebt, besser geht es gar nicht mehr glaube ich! Ich schmelze beim lesen eindeutig so dahin wie Deans Knie bei Sam und ich denke trotz Deans Bedanken, der Irre mit dem Laptop hat sie lieb!!!! ;)
Ich verneige mich also mal wieder vor deinen Künsten und staune Bauklötze wie dir immer noch so viele tolle Sachen einfallen nach so vielen wundertollen Kapiteln!!!!
Bald haben wir die 200. voll und dann gibt es die größte Party die es jemals gegeben hat, das wird toll!!!!! :D :P
Freu mich schon unglaublich auf das nächste Kapi und wünsche dir bis dahin eine super(-natural) Woche!!!!! :)
LG
Von:  DuchessOfBoredom
2009-06-20T07:25:34+00:00 20.06.2009 09:25
Und wieder so ein süßes Ende...^^
Klasse, dass Dean mit Brille so toll aussieht...ich versuch die ganze Zeit mir das vorzustellen und zwar mit den verschiedensten Brillenmodellen, aber so richtig klappen will es noch nicht ^____^
Tja und heute musste Dean zwangsweise auf Sex verzichten, nicht sozusagen freiwillig...leider Pech gehabt der Gute, aber der Kontaktmann muss auch zum Zuge kommen, schließlich soll Sammy ja seine dämonischen Kräfte unter Kontrolle bekommen...
Also ich freu mich schon sehr aufs nächste Kappi,
bis denn,
die killerniete
Von:  blumenpups
2009-06-20T03:29:17+00:00 20.06.2009 05:29
Gut, es hat doch noch etwas sinnvollen an sich, nachts (oder früh morgens, wie auch immer) am PC zu sitzen: man kann das brandneue EK Kapitel lesen, erste sein und bei Kommi-Kommis losquietschen.
Also kommt jetzt gewissermaßen auch noch ein Kimmi-Kommis-Kommi (wer das Wort drei Mal schnell hintereinander aussprechen kann, bekommt von mir nen Keks!)!

Schön, dass ich dir eine Freude machen konnte XD
Vielen Dank für die Einladung aufs Traumschiff und ich tanze den Limbo gerne mit! XD Wenn irgendjemand die Stange findet, natürlich o_Ô

Nun weiter zum Chap! Dean braucht also eine Lesebrille, ja? Ich glaub, ich kann ihn mir gar nicht mit Brille vorstellen XD
*überlegt*
Hm...nein, fällt mir schwer! Aber "schlimm" ist es bestimmt nicht und Sammy scheint es ja mehr als nur zu gefallen XD Jedenfalls geht er so energisch zur Sache, das Dean drauf verzichtet am Steuer zu sitzen und stattdessen Wackelpudding Knie hat. Ich glaube, das gibt Punkte für Sam auf der Männlichkeitsskala. Vielleicht kann er damit wenigstens etwas von seinen Drei Millionen Miesen aus seiner Adelheid-Phase wieder gut machen ^.~

Und dann liegt ein gefrusteter Dean auf der Matratze, weil der Kontaktmann sich endlich mal gemeldet hat XD Ich vermute, bald gehts mal wieder richtig zur Sache und es ist vorbei mit der schönen Ruhe zwischen den zwei u_u
Schade eigentlich. Dean als Vorleser hat sich bestimmt auch gut gemacht ^^

In dem Sinne wünsche ich dir noch ein wunderschönes Wochenende!
Bis zum nächsten Kapitel!
Lg, pups
Von:  blumenpups
2009-06-20T03:17:07+00:00 20.06.2009 05:17
ERSTÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ!


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