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Frozen Heart

von

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Willkommen daheim...

"Ich bin wieder zuhause... Nach 2 langen Jahren...", dachte sich das Mädchen, während ihre Roten Haare im Wind wehten. Sie war ziemlich groß, hatte tiefblaue Augen und lange rote Haare, die so seidig glatt und glänzend waren, wie die einer Göttin. Ihr Gesichtsausdruck war trotz dieser Schönheit kalt. Kein Lächeln, kein Lachen, nur wunderschöne, aber trotzdem kalte und ausdruckslose Augen. Langsam ging sie durch einen Kirschblütenpark, der ihr einst viel bedeutet hatte. Die Rothaarige erinnerte sich zurück an ihre Kindheit als sie Vier Jahre alt war.
 

"Onee-chan! Onee-chan, schau doch mal wie schön!", rief das kleine rothaarige Mädchen begeistert und zupfte ihrer älteren Schwester am Kleid. "Ja Mandy, um diese Jahreszeiten blühen die Kirschblüten besonders schön", sagte sie Ältere und lächelte.
 

"Warum bist du tot Daphne?", murmelte Mandy und schaute einen riesigen Kirschblütenbaum hinauf. Plötzlich unterbrach ein Knacken die Stille. Das Mädchen drehte sich langsam um und erblickte einen Jungen. Er hatte schwarze Haare, blaue Augen und war etwas größer als sie. "Entschuldige wenn ich dich störe, aber ich muss zu der Sancha Straße. Könntest du mir vielleicht den Weg zeigen?", fragte er mit einer sanften Stimme und lächelte sie an. Die Rothaarige sah ihn einen kurzen Moment an und wante sich wieder ab. "Ich wohne auf der Straße... Wenn du willst bringe ich dich dort hin...", sagte sie leise und ging weiter.

Die Beiden gingen zusammen durch die Stadt. Keiner von ihnen sagte ein Wort. "Mein Name ist übrigens Ranma", sagte der Junge endlich und schaute seitlich zu seiner Gesprächspartnerin. Sie spürte seine Blicke, wollte diese aber nicht erwiedern. "Mein Name ist Mandy, freut mich", antwortete sie und ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. Wieso sie lächelte, wusste sie selbst nicht. Eigentlich sollte sie keine Gefühle empfinden. Oder besser gesagt WOLLTE nicht. Weder Glück, noch Trauer oder Wut. Aber vorallem nicht Liebe, Freundschaft und Zuneigung... "Bist du auf Reisen gewesen?", fragte Ranma interessiert und schaute auf den Koffer den Mandy mit sich trug. "Ja, ich war für zwei Jahre verreist", antwortete sie knapp und schaute zum Himmel empor. "Wieso willst du eigentlich zur Sancha Straße?", fragte sie und betrachtete die vorbeiziehenden Wolken. "Ach, mein Vater hat mich gebeten seinen alten Freund zu besuchen... Weiß selbst nicht wieso", meinte er und zuckte mit den Schultern.

"Ich hoffe mal du findest das Haus auch alleine, hier wohne ich...", sagte die Rothaarige und blieb stehen. Überraschend wante sich Ranma zu dem Namensschild das an dem Haus hang. "Passt ja perfekt", murmelte er und legte den Kopf schief.

"Naja... Ich glaube ich habe keine andere Wahl...", dachte sie sich und seufzte. "Komm mit...", murmelte Mandy und ging voran in das Haus.

"Daddy? Mayumi?", rief das Mädchen in den leeren Flur während sie ihre Koffer absetzte und sich ihre Schuhe auszog, "Aki-". "Mandy du bist wieder da!", hörte die Rothaarige nurnoch bevor sie von einem Mädchen mit kurzen blauen Haaren fast umgeworfen wurde. Mandy sagte nichts, deutete nur ein leichtes Lächeln an, während ihre tiefblauen Augen ruhig vor sich herschimmerten. "Du warst so lange weg, wi... Ähm... wer ist denn das?", fragte die Blauhaarige und schaute Ranma, der sich lieber mal zurückgehalten hatte, überrascht an. Da die Rothaarige scheinbar nicht gerade viel Lust dazu hatte jemanden vorzustellen, übernahm der Junge es selbst. "Ich bin Ranma Kitajima, freut mich sehr", säuselte er mit einem honigsüßen Lächeln, "mein Vater hatte mich geschickt". "Achso...", murmelte Akira nur als Antwort und deutete auf eine Schiebetür, "Vater und Mayumi warten schon". Die drei gingen in den Raum hinter der Schiebetür, der sich als Wohnzimmer entpuppte. An einem Tisch wartete ein etwas älterer Mann mit ernster Miene und aus einer anderen Tür - vermutlich der Küche - kam ein Mädchen mit einem Tablett mit Tee. Sie hatte lange, braune Haare die mit einem blauen Perlenband zu einem Zopf gebunden waren. "Setzt euch, ihr wollt sicher erfahren wieso Ranma uns besucht", sagte der Vater der Mädchen und nickte Ranma zu. Die drei machten was er sagte und setzten sich. "Ihr müsst wissen... Ranma´s Vater und ich, wir kennen uns schon etliche Jahre und wir haben etwas beschlossen...", fing er und holte einmal tief Luft, "...Wir haben beschlossen, das wir uns einen persönlichen Wunsch könnte man sagen, erfüllen... Deswegen darf ich euch nun feierlich verkünden... Das wir Ranma und Mandy verlobt haben...". Keiner in der Runde sagte ein Wort. "Soll das ein Scherz sein?", fragte die Rothaarige nach einer Weile. Ihre älteren Schwestern schauten sich besorgt an. Der Vater schüttelte den Kopf. "...Du hättest lieber sagen sollen das es ein Scherz war...", zischte Mandy mit einem scharfen Unterton in der Stimme. "Mandy, bitte bleib ruhig...", murmelte Akira ihrer kleinen Schwester besorgt zu. Ein lautes Knacken war zu vernehmen. Mandy hatte es irgendwie geschafft das Glas in ihrer Hand so stark zu drücken das es zersprang. Tee und ein paar Bluttropfen tropften ihre Hand runter und fielen auf den Tisch. "Beruhige dich doch, sonst verlierst du noch die Kontrolle über...", fing Mayumi an, wurde jedoch prompt unterbrochen. Die Rothaarige war mittlerweile aufgesprungen und schrie. "ICH VERLIERE NIE DIE-", ein ohrenbetäubender Lärm unterbrach sie. Sämtliche Fensterscheiben des Raumes waren explosionsartig zerbrochen und die Scherben flogen nun hinunter auf den Boden des Wohnzimmers. "-...Kontrolle...", beendete Mandy ihren letzten Satz, aber mit weitaus ruhigerer Stimme. "Ich gehe auf mein Zimmer", verkündete sie und wieder einmal fror man wenn man in ihre Augen blickte. Tiefblau - wie der Grund des Ozeans... Und genauso leer und Ausdruckslos... "Entschuldige", sagte sie leise und knapp zu Ranma gewant, verneigte sich ein wenig und ging die Treppen hinauf. Sie hinterließ nur einen Schwarzhaarigen Jungen der die Scherben auf dem Boden musterte und lächelte...

Destiny returned...

Es war Sonntag Morgen und während die anderen Bewohner des Hauses noch schliefen, lag Mandy im Garten und starrte ausdruckslos in den Himmel. Ein leises Seufzen entglitt ihr und sie schloss ihre Augen. "Ich habe nie darum gebeten kein Mensch zu sein... Warum lässt man mir nicht das Leben, das ICH will?... Wieso lassen sie mich nicht einfach... ein normaler Mensch sein...? Der geboren wird, Leid und Freud durchsteht und dann in aller Ruhe mit einem Lächeln auf dem Gesicht stirbt...", dachte sie sich und seufzte wieder, diesmal aber, hörte sich das Mädchen eher genervt an. "Ich weiß dass du mich schon die ganze Zeit beobachtest, was willst du?", fragte Mandy während sie sich aufsetzte. Der angesprochene grinste leicht, stand auf und setzte sich neben sie ins Gras. "Wieso so traurig?", fragte er munter und lächelte die Rothaarige an. Sie blieb stumm. "Verstehe...", er legte seinen Kopf schief und schaute wieder nach vorne, "Du hast gleich gemerkt dass ich ein Halbdämon bin, stimmts?". Mandy schwieg und ihr Blick folgte einem Schwarm Vögel der über sie hinwegflog. Sie zuckte mit den Schultern. "Ist das seit neustem verboten?", fragte sie desinteressiert während sie aufstand. "Nein, nein... Sag mal... Darf ich dich etwas fragen?". Das Mädchen nickte leicht um ihrem Gesprächspartner zu verstehen zu geben dass sie zuhört. "Was bist du?", fragte Ranma und sah wie sich Mandy zu ihm wendete und ihn kalt anschaute, "Ich habe noch nie eine Aura wie deine gespürt. Sie scheint einen zu erdrücken, schon auf kilometer weiter Distanz kann man sie riechen und spüren, so gewaltig ist sie. Noch nie habe ich so eine Macht vernommen...". "Wenn ich dir das sage... Würden sie dich leider töten...", zischte sie mit dämonischer Stimme und ein unheilvolles Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Willst du mir drohen?", entgegnete Ranma amüsiert, während er aufstand und auf die Rothaarige zuging. "Und wenns so wäre?", hauchte sie und nahm sein Gesicht in beide Hände. "Würdest du deine Drohung nicht wahr machen", antwortete Ranma ernst und blickte Mandy tief in die Augen. "Woher willst du das wissen?", seine Nähe behagte ihr nicht Recht. Sie spürte, das sich etwas anbahnt... Etwas schreckliches! "Weil es nicht deine Art ist", entgegnete Ranma und drückte sie sanft gegen eine Wand. "Ach WIRKLICH?", fragte das Mädchen und man konnte ein deutliches Beben in ihrer Stimme vernehmen. Der Schwarzhaarige zuckte leicht zusammen. Rotes Blut tropfte von seinem Gesicht hinunter und ein feiner Kratzer zierte seine rechte Gesichtshälfte. "Du hättest mir nicht gleich mein Gesicht zerkratzen müssen", meinte er sanft und wollte sich das Blut mit dem Ärmel wegwischen, seine Hand aber wurde von Mandy festgehalten. Langsam näherte sie sich ihrem Gesicht und leckte das Blut weg. "Sei froh wenn es nur dein Gesicht ist", fauchte sie ihm leise drohend ins Ohr und befreite sich aus seinem Griff, "Komm mir nie wieder zu nahe!". "Und was wenn doch?", fragte Ranma interessiert und drehte sich frech grinsend zu ihr um. "...Dann wird es dir noch Leid tun... DIR... und mir...", sagte sie emotionslos und schaute ihn ein letztes mal mit ihren tiefblauen gefrorenen Augen an, bevor sie sich ins Haus begab. "Man könnte meinen ich hätte was falsches gesagt", meinte Ranma schmunzelnd, fasste sich an die Stelle wo die Rothaarige ihn gebissen hatte und ließ sich ins Gras fallen. "Wird morgen in der Schule bestimmt toll...", säuselte er leise vor sich hin, während die warme Morgensonne ihm auf das Gesicht schien.

In der Tat war es auch so... Am nächsten Morgen stand ihr erster Schultag an: Sowohl für Ranma, als auch für Mandy. Langsam und verschlafen schlurfte der Schwarzhaarige die Treppen hinunter um in das Wohnzimmer zu gelangen. "Morgen", gähnte er und streckte sich. Keine Reaktion. "Also... Du darfst mir schon noch Guten Morgen sagen", meine Ranma leicht beleidigt und zog eine Augenbraue hoch. Die Rothaarige, die währenddessen an dem großen Esstisch vor ihm saß, schwieg und trank ruhig ihren Tee zu ende bevor sie aufstand um ins Badezimmer zu gehen. "Hallo?!", fragte der Junge ungläubig und sah zu wie sie ohne ein Wort zu sagen an ihm vorbei ging. "Ach... Ranma, darüber musst du dir keine Gedanken machen, Mandy redet generell nicht viel bis hin zu garnicht", rief Akira ihm entgegen, die grad aus der Küche kam. "Achso...", antwortete der Schwarzhaarige und schaute ihr hinterher. "Ein Wunder dass sie es überhaupt tut...", flüsterte die Blauhaarige kaum hörbar und schenkte sich etwas Tee in ihre Tasse ein. "Was? Wieso das denn?", fragte Ranma interessiert während er sich an den Tisch setzte. Eine merkwürdige und unangenehme Stille entstand. "SIE ist die Einzige die ein Recht hat darüber zu reden...", murmelte sie und schaute traurig aus dem Fenster. Bevor der Junge sie aber noch etwas über ihre Schwester fragen konnte, spähte sie schnell auf die Uhr, "Wir kommen zu spät, lass uns losgehen, es ist immerhin dein erster Tag heute". "Und was ist mit...", fing Ranma an, wurde aber von der Blauhaarigen unterbochen. "Die wird schon noch schnell genug da sein, mach dir keinen Kopf, sie kann selbst auf sich aufpassen", waren ihre Worte bevor sie Ranma seine Tasche in die Hand drückte, ihre schulterte und aus dem Haus rannte. "Das glaube ich nicht...", sagte er mit einem letzten Blick zu der Tür in der die Rothaarige vor wenigen Minuten verschwunden war und ging aus dem Haus. "Tz... Idiot...", murmelte Mandy, welche die ganze Zeit nah genug an der Tür stand, um alles mitzuhören, "Destiny... returned...".

Feel the black wings on my shoulders...

Mit einem leichtem Quitschen öffnete sich die Türe zum Klassenzimmer, als Mandy eintrat und sich auf ihren Platz setzte. Ruckartig wanten sich alle Köpfe zu ihr um und ein reges Fegefeuer an Gesprächen wurde eröffnet. Ranma, der ja neu war und deswegen keinen festen Platz hatte, setzte sich neben sie und lauschte den Gesprächen seiner neuen Mitschüler. "Glaubst du, sie hat den Tod ihrer Schwester immernoch nicht überwunden?", tuschelte ein braunhaariges Mädchen ihrer Freundin zu, welche versuchte unauffällig einen raschen Blick auf die Rothaarige zu werfen. "Weiß nicht... Sie redet immernoch nicht? Das macht mir irgendwie Angst, sie ist dann fast so wie eine... Puppe ohne Gefühle...", antwortete das andere Mädchen. "Do you think so?", ertönt es scharf aus dem Mund der Rothaarigen und sie warf den zwei Mädchen einen eiskalten Blick zu. "E- Entschuldige...", piepsten sie mit kaum überhörbarer Angst in ihren Stimmen. "Tja, versucht nie hinter ihrem Rücken über Mandy zu reden, sie hat Augen und Ohren... wie eine Katze", kicherte eine Stimme aus der Ecke des Klassenraumes. Sie gehörte einem Mädchen mit langen Blonden Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren, und blassblauen Augen. "Endlich bist du wieder da Kleines", lachte sie und setzte sich mit einem Stuhl vor Mandys Platz. "Oh, du musst der neue sein", sagte sie zu Ranma gewant, "Mein Name ist übrigens Bunny, ich kenne Mandy schon seit ich zwei war". Die Rothaarige grummelte irgendetwas, was wahrscheinlich soviel bedeuten sollte wie 'Ich bin nicht klein', und schaute aus dem Fenster. Ohne ein Wort zu sagen schob Bunny ihr einen Zettel entgegen.
 

'9 Tage 23:45 SPÄTESTENS am Brunnen!', hieß es darauf. Die Rothaarige nickte als Zeichen das sie verstanden hat und da sein wird. Gerade als die Blonde noch etwas hinzufügen wollte, wurde die Tür schon ruckartig geöffnet und ein älterer Herr, anscheinend der Lehrer, trat ein. "Herzlich Willkommen zum neuen Schuljahr!", eröffnete er die Stunde feierlich und setzte sich auf seinen Stuhl, während die Schüler alle an ihre Plätze wuselten. Während der Lehrer die Anwesendheitsliste durchging und ein Name nach dem anderen runterratterte, schaute sich Ranma im Klassenzimmer um, bis sein Blick letztendlich an seiner rothaarigen Banknachbarin haften blieb. "Was?", flüsterte sie ihm genervt entgegen und schaute mit starrem und kühlem Blick nach vorne. "Was ist denn in 9 Tagen um 23:45 am Brunnen?", fragte der Schwarzhaarige interessiert und legte den Kopf schief. "Etwas was dich nichts angeht, würd ich sagen", entgegnete sie knapp und beachtete ihn nicht weiter. Der Lehrer stoppte. "Mandy, sie sind also wieder da? Nach 5 Jahren lassen sie sich also wieder in der Schule blicken? Gut... Nunja... hoffen wir doch dass es nie mehr zu solchen...", er stockte und suchte nach den richtigen Worten, "...Zwischenfällen kommen wird wie in der Vergangenheit". "Soetwas wird nie wieder passieren, seien sie unbesorgt...", zischte die Rothaarige ihm als Antwort und ließ ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht erscheinen. "Nun gut, wenn das so ist meine Teuerste...", er widmete sich wieder seiner Namensliste und ein boshaftes Grinsen zierte abermals sein Gesicht, "Wie ich sehe, haben sie uns auch gleich einen Neuen mitgebracht? Ranma Kitajima...". Sein Blick wanderte zu dem Schwarzhaarigen und der Lehrer musterte ihn, "Nun denn, ich bin etwas überrascht, waren SIE es denn nicht immer die meinte sie würde niemals jemanden Lieben, Miss Tendo?", mit einem bösartigen Blick wante er sich zu Mandy. "Ja in der Tat war ICH es die das gesagt hat und an meiner Meinung hat sich bis heute nichts geändert...", fauchte sie und man konnte deutlich hören dass sie ziemlich wütend über diese Fragen war. "Unsere Eltern sind schuld", meinte Ranma schulterzuckend und mit desinteressiertem Tonfall. "Nunja, das kann ja sein, hoffen wir dann mal alle dass es nicht zu so einem tragischen... UNFALL... kommen wird wie bei ihrer älteren Schwester Daphne...", säuselte der Lehrer mit gehässigem Tonfall. "Es war kein Unfall...", murmelte Mandy, während sie ihre Augen schloss um sich abzuregen. "Haben sie etwas gesagt Miss Tendo?", fragte der Lehrer gehässig und schaute sie von oben herab an. "Es war kein Unfall", wiederholte sie laut und öffnete die Augen wieder um dem Lehrer ins Gesicht zu schauen. "Achja, sie beharren ja immernoch darauf das es MORD war... Nur leider sind auf allen Überwachungskameras kein Täter zu sehen, oder? Wie konnte ich das nur vergessen, sie haben damals ja schon ihre Mordfantasie überall erzählt...", erzählte er bissig und schmunzelte. Man hörte das Scharren eines Stuhles. Mandy war aufgestanden und ging nun zielstrebig zur Türe. Ihre Hand lag schon auf der Klinke, bevor sie sich ein letztes mal zu dem Lehrer wante und die herrschende Stille unterbrach. "Sie sollten vorsichtig sein... In ihrem Horoskop steht das heute nicht ihr Glückstag ist und Gefahren von 'oben' nur darauf warten sie zu verletzen...", sagte sie kühl und man konnte für den Bruchteil einer Sekunde sehen, wie ihre tiefblauen Augen gelb leuchteten und ihre Pupillen sich zu Schlitzen verengten. Die Türe hinter sich zuschlagend, verließ sie den Raum. Der Lehrer lehnte sich zurück. "Tzz... kleine Irre...", murmelte er und kramte suchend in seinem Pult. Ein gellender Schrei unterbrach die gespannte Ruhe die im Raum herrschte. Ruckartig zog der Lehrer seine Hand aus der Schublade und schrie dabei, als ob er bei lebendigem Leibe verbrannt werden würde. Seine gesamte Hand war in der Mitte aufgeschlitzt und Blutüberströmt!

"DIESES KLEINE MISTSTÜCK!", schrie er hysterisch auf. Man hörte das weitere Scharren eines Stuhles, schon war Ranma aus dem Raum verschwunden. Suchend sah er sich auf dem riesigen Pausenhof um, bis er sie erblickte. Mandy saß im Schatten eines Baumes und starrte auf den Boden. "Was willst du?", fauchte sie als sie die näher kommenden Schritte hörte. "Gucken wie es dir geht", erwiederte er ehrlich und setzte sich neben sie auf den Boden. "Brauchst du nicht, ich bin stark genug um auf mich selbst aufzupassen", antwortete die Rothaarige tonlos. "Wieso lügst du?", fragte der Schwarzhaarige, während er in die Ferne schaute. Ein kleines, leises, verächtliches Lachen entglitt dem Mädchen, denn sie wusste das er Recht hatte. Ja, sie war schwach... Was ist schon Stärke...? Wenn du alle Menschen die du liebst verloren hast, was nützt dir dann Stärke? Was nützt dir ein Lächeln auf deinem Gesicht, wenn du doch im Inneren weinst? Das falsche Lächeln, die gekünstelte Freude und das gespielte Lachen... Das alles schützte Mandy nur vor einer Sache: Der Wahrheit. Der grausamen Wahrheit, dass sie nicht stark war. Das sie unter dem großem Schicksal das angeblich in ihr lag, zu Grunde geht, langsam aber sicher. Doch jetzt geschah es... Die einzigste Sache, vor der Mandy Angst hatte... Es war jemand gekommen, der ihr wirkliches Gesicht sieht, der ihre Masken durchschaut und sie dazu bringen wird, zu Fühlen...

Ihr wurde klar, dass sich die Geschichte wiederholen wird, wie so oft zuvor auch... Sie wird ihn verlieren...

"Es ist besser wenn du mir nicht zu nahe kommst", sagte sie nach einer Weile und schaute in den Himmel. "Das hast du schon einmal gesagt... Aber... Was, wenn ich keine Lust dazu habe?", fragte Ranma und grinste leicht. "Bitte, komm mir nicht zu nahe...!", flüsterte sie mit purer Verzeiflung in der Stimme und zum ersten Mal konnte man sehen wie sich ihre Gefühle in ihren Augen wiederspiegeln. Angst. Sie schaute ihn flehend an. "Tut mir Leid, ich glaube ich kann dir diesen Wunsch nicht erfüllen...", entgegnete Ranma ihr leise, kaum hörbar, während er ihr liebevoll in die Augen schaute. Ihre Augen schienen sie fragen zu lassen wieso er ihr diesen simplen Wunsch nicht abnehmen konnte. "Ich weiß selbst nicht wieso...", murmelte er und blickte zur Schule hinauf. "...Kommst du wieder mit rein?", fragte er zu der Rothaarigen gewant, diese schüttelte aber den Kopf. "Geh ruhig ohne mich, ich habe noch etwas zu erledigen", murmelte sie und stand auf. Der Schwarzhaarige musterte sie einmal, als ob er versuche zu erraten was sie vorhatte, gab es aber anscheinend auf. Er verabschiedete sich mit einer Handbewegung und ging zurück zu dem Schulgebäude. Sie warf einen letzten Blick auf ihn, dann stand sie auf und ging durch das Schultor. Nachdem sie durch die halbe Stadt gegangen war, zierten wunderschöne Rosen, Tulpen und Narzissen den Weg wo sie entlang ging und sie blieb vor einem alten schwarzen Tor stehen. Das Tor quietschte, während Mandy es öffnete und in den Friedhof eintrat. Wo man nur hinsah: Alte marmorne Gräber mit Kerzen, Lämpchen und Erinnerungen an den geliebten Menschen der dort Ruhte. Auch die Rothaarige ging zu einem solchen Grab, sie kniete sich hin und fuhr mit dem Zeigefinger über den Namen der mit goldener Schrift auf dem Stein eingeprägt war. Daphne... Vorsichtig und zärtlich zupfte sie die Blumen auf dem Grab zurecht. "Die Blumen blühen wunderschön, es sind deine Lieblingsblumen, nicht wahr Onee-chan?", redete sie sanft und lächelte. Das Lächeln verblasste so schnell wie es gekommen war, "Achja, du meintest ja immer ich soll nur Lächeln wenn ich wirklich Glücklich bin...". "Onee-chan? Jeder sieht mein Lachen, doch keiner sieht meine Tränen... Jeder hört meine Lieder, doch keiner sieht den Schmerz in meinen Augen während ich singe... Jeder meint mich zu kennen, doch keiner kennt mich wirklich... Jeder meint mich zu lieben, doch sie lieben alle nur eine meiner Masken...", sagte die Rothaarige und ihre tiefblauen Augen ruhten auf dem Grabstein. Ihre Schwester hörte ihr zu. Es schien, als ob ein unsichtbarer Schleier sie umhüllen würde. All ihre Ängste nahm und ihre Tränen trocknete. Doch genau dieser Schleier wurde bei ihrem nächsten Satz zerrissen und weggeweht. "Es ist wieder passiert... Die Geschichte kommt wieder zurück...", murmelte Mandy, "...und ich werde ihn töten... Genau wie ich damals DICH getötet habe...".



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Angle-Moon
2007-09-08T14:58:20+00:00 08.09.2007 16:58
ist ja fast so wie bei ramna 1/2 XD
nur das hier sämtliches glas zersprungen ist XD

das kappi ist klasse geworden X3
schreib bitte schnell weiter ja?! *bettelnd anguckt*
die schreibweise ist auch supi ;)
es macht mir jetzt schon richtig spaß deine story weiterzulesen X3
also ran an die tasten und los gehts!!! *bg*
*knuddel*ggg*knuff*



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