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Das rote Kleid

Revolverheld on tour und was noch so passiert =P
von

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Das Konzert

Freiburg – Jazzhaus der 01.02.2006, Ort und Datum des ganzen Geschehens.
 

Es war mal wieder so weit, das Jazzhaus sollte gefüllt werden, gerockt und auch durchgerüttelt. Dieses Mal waren es Revolverheld, eine Band aus dem Hohen Norden - Bremen.
 

Schon einmal waren die 5 Jungs in Freiburg im Breisgau gewesen, damals spielten diese jedoch noch als Vorband von Silbermond in der alten Stadthalle die es zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht mehr gab.
 

Doch was war nur los mit Freiburg? Hatten sie keine Lust Revolverheld live on Stage zu sehen? Denn im Vorverkauf war die Nachfrage auf dieses Konzert sehr minimal gewesen. Fast sah es schon so aus, als müssten sie vor einem Publikum von 10 – 20 Leuten spielen... doch es kam alles anders als es den Anschein hatte.
 

Als Revolverheld eine halbe Stunde vor einlass durch die Menge hindurch das Jazzhaus verließen, um sich noch einmal zu vergewissern, wie groß denn nun wirklich die Anzahl ihrer Konzertbesucher war und eventuell noch ein bisschen die Stadt zu besichtigen, konnte man ehrlich nur eine minimale Menschenmenge von 20 Leuten sehen. Irgendwie zog das die Laune der Jungs ziemlich runter. Jo hatte sich doch so darauf gefreut hier in der durchschnittlich wärmsten Stadt Deutschland nun sein EIGENES Konzert mit den Jungs zu geben, und nun kam so etwas. Warum nur? Mochte diese Stadt, welche auch als Studentenstädtchen bekannt war, ihre Musik denn nicht? Hatten sie irgendwas falsch gemacht? Es war für ihn und für die anderen doch jedes Mal ein riesiger Spaß vor den Fans zu performen, ihre Lieder zu spielen und ein Paar Witze hin und wieder zu reißen um das Publikum bei Stimmung zu halten. Doch heute würden sie wohl alle als Trauerklöße auf die Bühne müssen und sich versuchen sich zusammen zu reißen.
 

„Wie Deprimierend.. jetzt sind wir schon mal ein bisschen bekannt und dann kommt so ein Mini-Konzert.“, dachte sich der Sänger und ein Seufzen entwich seiner Kehle. Der Köpf des Sängers war leicht gesenkt und der Blick gen Boden gerichtet. Die vielen Pflastersteine und die leicht rötlichen Farben sah Johannes nicht einmal mehr. Sein Blick war leer und nur ganz leise vernahm er die Stimmen der anderen, welche lachten und anscheinend kein Problem damit hatten, vor so wenigen Leuten aufzutreten. Plötzlich bemerkte Strate wie eine Hand erst auf seine Schulter klopfte und diese dann durchknetete. Er hob den Kopf und blickte Kris direkt in sein Gesicht. Er schenkte ihm ein kurzes Lächeln und dann verschwand dieses auch sofort wieder von dessen Lippen. Kris war es ja schon gewohnt, dass Johannes ab und an mal etwas ernster- und schlecht gelaunt war, jedoch eigentlich kaum, wenn sie nicht unter Stress standen oder weit entfernt von ihrer Fangemeinde waren. „Hey, was ist los Hensel?“, wollte Hünecke wissen und hatte ein freches grinsen auf seinen Lippen, er wollte seinen Freund doch nur aufmuntern und ihn nicht so deprimiert sehen – wie ein kleines Häufchen Elend, welches keinen Sinn mehr in seinem Leben sah. „Was ist denn los mit dir? Heute Morgen, da bist du noch rum gesprungen wie von der Tarantel gestochen und jetzt da schaust du aus wie sieben Tage Regenwetter..“, erkundigte sich der Gitarrist und blickte den Sänger fragend an. „Er könnte mir echt mal ohne Aufforderung sagen, wenn was nicht mit ihm stimmt“, überlegte sich Kris und wartete auf die Antwort, währenddessen die Jungs eine Pizzeria ansteuerten. Alle samt setzen sie sich hin, bestellten eine Riesenpizza und Flo und Niels zündeten sich gleich mal ihre Zigaretten an. Bier durfte hier natürlich auch nicht fehlen, denn was ein waschechter Bremer ist, trinkt auch Bier. Und wie oft hat man schon mal die Möglichkeit Schwarzwälder Bier zu trinken, wenn man kaum in diese Gegend kam?
 

„Jo~“, drang leicht nervtötend und durchdringend an das Ohr des Sängers. Dieser zog nur seine Augenbrauen nach oben sah Kris skeptisch an und seufzte. „Was denn?“, wollte der Sänger mit genervtem Unterton wissen und sah denjenigen an, welcher in angesprochen hatte. Dieser schmunzelte nur und tippte an die Stirn Jos, wodurch er spielerisch seine Brauen sinken ließ und wieder anhob. „Na, jetzt stell dich nicht dumm alter“, forderte Kris auf und musste anschließend lachen. Ja, die beiden Spaßvögel konnten alles gut Überspielen, doch der Gitarrist wollte unbedingt Wissen was mit ihm los was. „Na ja es.. du wirst lachen, aber da sind so wenige Leute, irgendwie ist das voll deprimierend“, brachte der befragte unter einem Seufzen hervor, umfasse mit seiner Hand den Finger Kris’, und senkte langsam seine Hand. „Hey, ihr haltet schon wieder Händchen, jetzt bin ich aber eifersüchtig“, ertönte die Stimme vom dem zweiten Gitarristen, welcher seinen Kopf unter den Tisch gesteckt hatte und die Hand der beiden anderen genau im Visier hatte. Flo grinste nur und Jakob gab aus Reflex Niels einen auf den Hinterkopf, der sich dadurch die Stirn anschlug. „Auu…“, jaulte der geschlagene auf und verzog vor lauter Schreck das Gesicht. Es hatte nicht wirklich wehgetan jedoch war das so eine unerwartete Geste von Pinsel gewesen, dass er gar nicht dagegen halten konnte. Ja, das war eine gute Gelegenheit für Jo gewesen, von dem Thema abzulenken und seine Sorgen runter zu schlucken. Er schreibt zwar Liedtexte und auf den Mund gefallen ist er auch nicht, aber er glaubte einfach, dass die anderen ihm bei diesem Problem weder verstehen- noch unterstützen könnten. Sachte und etwas zaghaft, ließ er die Hand seines Freundes los und legte diese dann auf seinen Oberschenkel. Die Pizza und das Bier waren nun auch schnell verputzt und nun hieß es, auf zum Konzert!
 

Im Jazzhaus angekommen, sollte nun die Vorband auftreten. Jo, welcher noch seinen rot-schwarz gestreiften Schaal trug, und einen grauen Kapuzenpulli, huschte schnell auf die Bühne, noch etwas zerstreut, hob er seine Hand und ruf in die Menge: „Hey! Ich hoffe euch allen geht’s gut! Wir haben euch ne Regionale und doch etwas jüngere Vorband mitgebracht… einige von euch werden sie kennen.“ Hier stoppte er und warf einen Blick umher. „Ist ja doch voll geworden“, schoss es ihm durch den Kopf und ein Schmunzeln huschte über seine Lippen. Irgendwie war er stolz, den Schuppen doch noch voll bekommen zu haben. Mit dem grinsen auf seinen Lippen sprach er weiter: „Und nun viel Spaß mit der Band „WIR“!“ Sein Arm schwang aus und seine Hand zeigte gen Backstage bereich. Von dort kamen drei Kerle bzw. Jungs im Alter von 16 Jahren. Ein Bassist, ein Sänger welcher gleich noch die Gitarre mit bei hatte und der Drummer. Alle stellten sich bereit und Jo verzog sich wieder hinter die Bühne. Er setzte sich zufrieden grinsend zu den anderen Jungs, die alle ihre Ohren gespitzt hatten. „Wie die wohl sind? Bestimmt schleecccchht..“, kam es von Niels, mit einem fiesen grinsen auf dessen Lippen, zu dessen anderen Gehör. „Ach Niels du Trottel! Wir haben doch ne Demo CD von denen bekommen gehabt, für ihr alter waren die ganz gut“, erklärte Flo und nickte stolz über die Nachwuchsband.

„Wie dem auch sei, dieser Schuppen ist knall voll!“, sprudelte es aus Kris. Er mochte ausverkaufte Konzerte genau so sehr wie Jo und auch die anderen Jungs. Wie sie von dem Kreischen immer wieder angespornt wurden, wie das Jubeln ihren Puls schneller schlagen ließ und die Mädchenchöre alle ihre Texte konnten. Ja, das war schon ein schönes Gefühl und DAS war alles was sie immer wollten.
 

Kris’ Augen strahlten, lehnte sich zurück und hatte nun ein Dauergrinsen drauf. „Was ist los mit dir?“, wollte Jakob überrascht wissen und blickte in Kirs grinsende Visage. „Na was? Ich bin heiß auf den Gig!“, bekam er von Hüni zu hören und dieser blickte nun nervös auf die Uhr. „Maaaa~n ich will Spielen!“ “Komm wieder runter von deinem Trip, was hast du denn genommen? Bekomm ich das auch mal?“, wollte Niels wissen und schüttelte nur seinen Kopf mit einem spottenden Blick gen Kris. Dieser stand nur auf, wie von der Tarantel gestochen, ging im Schnellschritt zur Türe und sah der Band bei ihrem Auftritt zu.
 

Später stand dann Revolverheld selbst auf der Bühne. Spaß hatten sie, das sah man ihnen an. Die Fans sangen kräftig mit und dazu meinte Jo nur: „Hey, wenn wir mal nen Chor für ein Lied brauchen, kommen wir mal vorbei! Wie wär es mit nem Freiburg Song?“ „Jaaa!“, rief die Menge freudig entgegen und klatsche und lachte amüsiert über diese Idee. Für ein paar Minuten hatte die Band das Publikum verloren, denn diese diskutierte nun erfreut über diese Nachricht und überlegen, was in dem Song nun alles vorkommen könnte. Kris blickte etwas überrascht zu den anderen und konnte es irgendwie nicht glauben. Das war ihnen noch nie passiert. Darum machte er sich auf, lief auf die andere Seite zu Niels und streckte seine Hand ins Publikum. Auf einmal wandten sich alle wieder um und er grinste. Sachte tippten die Mädchen der ersten Reihe seine Hand an, doch er schüttelte sie alle ab. Er wollte dem Mädchen, das etwas älter als die anderen um sie herum schien, und die ganze Zeit über brav mitgesungen hatte ein Geschenk machen doch, wieso nahm sie es ihm nicht ab? „Nimm doch“, forderte er sie murmelnd auf und blickte auf sie herab. Das Mädchen sah ihn nur unwissend an und blickte dann auf seine leicht zuckende Hand. Es machte klick, sie nahm seine hand in ihre und er ließ das Plec in ihre Hand fallen. Von ein paar Seiten kam nur ein erschrockenes: „Ohh~“, und, „Uhhuu ich will auch!“, doch Kris grinste nur und lief wieder auf seine Seite.

Nun war es auch schon Zeit, für das „letzte“ Lied, nach Jos aussage. Es war „Freunde Bleiben“. Der Song für den Bundesvision Songcontest, an welchem sie teilnehmen würden. „Und scheiß auf freunde bleiben! Dududududüüh!“, sang er hob dabei beide Arme. Er schwang sie hin und her und er hatte irgendwie das Gefühl, als wäre er ein Dirigent, denn die ganze Halle sang mit. Das lockte dem sonst so oft grimmigen Jo, ein strahlend freudiges Lächeln auf die Lippen. Ja, solch eine singende Masse war einfach etwas Schönes. Sie sangen IHRE Texte und konnten die Melodie IHRES Liedes perfekt. Selbst als Revolverheld die Bühne verließen, sang der Chor weiter. „Dududududüh! Dududududah.. dupduududah..“, so ging es sicher ein bis zwei Minuten. Die Fans wollten SIE zurück und SIE kamen zurück. Danach spielten sie Freunde bleiben fertig und zusätzlich noch Heimspiel, ihren WM-Song.
 

„Endlich unter der Dusche“, das Wasser prasselte über die nackte Haut des Sängers. Er wusch sich gründlich, wollte er doch nicht riechen. Das kühle nass fühlte sich für ihn an wie eine Wonne. 90 Minuten performen, schwitzen, hüpfen und die Fans zu unterhalten war schon etwas Anstrengendes jedoch machte ihm es Spaß und darum freuten sich alle Mitglieder Revolverheld’s aufs Neue, wenn sie einen neuen Gig in einer neuen Stadt hatten.
 

Nachdem alle Geduscht hatten, war es Kris, welcher zuerst raus zurück in Jazzhaus huschte, in welchem sie gerade noch einen Auftritt hatten. Jakob war auch schon gleich dabei und baute mit seinen Helfern sein Schlagzeug ab. Niels, und Flo zündeten sich eine Zigarette an und liefen auch ein wenig durch die Menge von Fans um sich ein bisschen mit ihnen zu unterhalten. Jos Stimmung war nun wieder eher negativ. Irgendwie war er müde und das behagte ihm wirklich nicht, wenn er dann noch stundenlang Autogramme geben musste. Leicht missmutig, gab er Autogramme und machte mit den Fans Fotos. Es waren eigentlich ein paar ganz nette Fans dabei, sie kannten sich mit ihren Liedern aus und witzelten mit ihm herum. Irgendwann bekam er einen trockenen Hals, er drängte sich an den Mädchen vorbei und wollte Richtung Bar gehen, da hörte er eine Stimme. „Hi!“, kam es von seiner Linken und er blickte IHR direkt in die Augen!
 

SIE war so schön, ihr schwarzes langes und gelocktes Haar, ihre perfekte Figur, die langen Beine, diese wunderschönen, leuchtenden Augen und dieses rote Kleid. Im ersten Moment sah sie aus wie eine Latino, doch es blieb bei dem Anschein. Er konnte den Blick nicht von ihr Lassen, sein Atmen stockte, sein Herz raste und sein Mund stand leicht offen. Sie hingegen grinste ihn amüsiert an, genau solch eine Reaktion hatte SIE erwartet. Sie schritt auf ihn zu, legte einen Finger an seine Wange, strich sanft darüber und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns“, flüsterte SIE ihm in sein Ohr, schritt an ihm vorbei und verließ das Jazzhaus.
 

~~*~~
 

Hoffe sie gefällt euch, schreibt reichlich Kommentare! =P

Das Treffen

„Wir sehen uns“, schoss es Johannes abermals durch den kopf. Er legte eine seiner Hände an die Wange, welche gerade noch von der ihm fremden Frau berührt wurde. Wieso war sie so sicher, dass sie ihn wieder sehen würde?

Seine Hand wanderte über die rauen Bartstoppeln, die einen Teil seiner Wange zierten und nun kratzte er sich unter dem Kinn und sah sich nervös um. „Ok, ich wollte doch etwas trinken“, holte er sich gedanklich wieder hervor und steuerte nun die Bar an. Er setzte sich mit seinem allerwertesten auf den Hocker und bestellte sich nun ein Bier. Die Frau an der Bar, schielte ihn die ganze Zeit an und Johannes musste darüber grinsen. Heute musste er irgendetwas an sich haben, was die Frauen ganz besonders anzog. Nur was war es? Sein Deo? Sein Gesicht? Sein Hintern? War es er selbst? Eigentlich wollte niemand IHN haben und das wurde ihm immer wieder klar. Zwar fragten sie ihn ab und an, wie es ihm ginge, jedoch, wenn er etwas schlechter drauf war und nur mit einem „Jo jo, passt schon“, antwortete, da verschwanden sie immer zu Kris oder Niels oder aber zu Flo die meist bessere Laune hatten. Das war die Bestätigung für ihn, dass alle den STAR Jo haben wollten, diesen dauernd grinsenden und feiernden Kerl, aber den Menschen Johannes der auch mal schlecht drauf sein konnte, den wollte keiner sehen. „Groupies tze“, kaum es leise murmelnd von ihm, mit einem angewiderten Blick in sein Glas.
 

Nun war sein drittes oder doch viertes Bier leer. Jo beschloss, doch nun mal nach der unbekannten Frau zu sehen, welche ihn sicher vor einer halben Stunde aufgefordert hatte ihr zu folgen. Tja, wer den Star Jo wollte, der hatte auch auf ihn zu warten. So waren nun mal die Spielregeln. Er sprang von seinem Hocker, stolzierte durch die Menge und verschwand im Backstage bereich. Hier blickte er in den Spiegel, wuschelte mit seiner Hand durch die kurzen braunen Haare, wendete sich vom Spiegel ab, schnappte sich einen dicken Pulli, zog ihn über das schwarze Shirt welches er trug und zog sich ebenfalls seinen rot-schwarzen Schaal an. Langsam waren seine Schritte und ruhig auch sein Atmen, denn er konnte sich schon vorstellen, was sie von ihm wollte. Entweder wollte sie ein Gespräch mit ihm führen, oder aber die schönste Nebenbeschäftigung der Welt. Nun ja, Sex hatte er schon eine ganze Weile nicht mehr gehabt, was aber nicht hieß, dass er es dauernd brauchen würde, doch ab und an da wusste er einfach nicht wohin mit diesen ganzen Bedürfnissen. Vielleicht aber auch nur vielleicht würde es der Star Jo in betracht ziehen sich auf sie einzulassen. „Man bin ich heute mal wieder eingebildet“, dachte sich der Sänger und dieser Gedanke jagte ihm ein freches Grinsen über die Lippen. Nun stand er schon schier wieder vor dem Kellereingang zum Jazzhaus, als plötzlich etwas oder jemand einen schrillen Pfiff los lies. Automatisch neigte dieser seinen Kopf in die Richtung aus welcher der Pfiff kam und erblickte die Frau, die Frau die ihm schon wieder den Atem raubte. Er wusste nicht warum, aber seine Knie gaben etwas nach und er schluckte, wagte kaum noch zu atmen, stand einfach nur da und sah sie an. Die Frau hingegen hob ihre Hand und lockte Strate in ihre Richtung. Ihr Blick war viel versprechend und sie stand immer noch ohne zu zittern in dieser kalten Februarnacht nur in ihrem Kleid da, trug womöglich dünne Seidentrümpfe und dazu rote Stöckelschuhe. Johannes bemerkte gar nicht, wie er sich von Zauberhand auf die Frau zu bewegte. Die Hände hatte er in seinen Hosentaschen vergraben, denn seine Hände zitterten leicht. „Die Freiburger frieren wohl nicht…“, dieser Gedanke ließ den Sänger noch mehr schmunzeln und als er vor ihr halt machte brachte er nur ein einzelnes Wort heraus. „Hi“, drang es sanft und doch erwartend über seine Lippen. Er stand ihr gefährlich nahe, wenn er seinen Kopf nach vorne neigen würde, könnte er sie Küssen, dass lag aber auch nur daran, weil sie noch ein paar Schritte in seine Richtung gemacht hatte.
 

Er war ihren Erwartungen nach wohl etwas zu schüchtern, hat er sie doch schließlich kalte 30 Minuten hier draußen stehen lassen. „Na dann, spannen wir ihm auch ein bisschen auf die Folter“, dachte sich die junge Frau und strich ihm wieder mit der Hand über seine Wange. Jo zitterte leicht, aber man konnte nicht sagen, ob es wegen der Kälte oder aber wegen seiner Aufregung war. „Hm, du frierst doch nicht etwa? Wozu kommst du aus dem Norden?“, gab sie scherzend von sich und blickte ihm direkt in seine Augen. In der Dunkelheit wirkten die Augen Jos fast schwarz, doch das störte die Frau nicht, irgendwie sah es so aus, als ob sie etwas in seinen Augen suchen würde. Doch was? Jo war dies auch ein Rätsel doch er wusste nur eines, diese Frau war irgendwie etwas Besonderes für ihn. „Hm ja komm ich“, gab er leicht grimmig von sich. Wieso grimmig? Er wollte wohl etwas cool rüber kommen, ihr nicht zeigen, dass auch ER nur ein Mensch war oder aber verletzlich. Schließlich hatte sie den Star Jo gefordert und nicht den Mensch Johannes. „Na na, hab ich dir was getan? Sei doch nicht so grimmig“, forderte sie ihn auf und ein Kichern sprang über ihre Lippen. Ja, irgendwie hatte sie Spaß an dem Spiel mit diesem Mann und er machte auch noch so fein mit. „Was – was willst du eigentlich?“, kam es nun leicht gestottert und auch mit nervösen Vorbehalt aus seiner Richtung. „Was ich will? Darf ich nicht mit meinem Lieblings Star reden? Ihn ein bisschen kennen lernen? Vielleicht lerne ich ja den Menschen dahinter kennen?“ „Was?“, wollte er mit einem geschockten Blick wissen. „Ah.. jetzt ließt sie meine Gedanken???!“, nervös trat er einen Schritt zurück und lächelte verlegen. „Du ich.. wir.. gehen morgen schon weiter, ich denke es ist besser ich geh jetzt… ich meine ich will meine Fans nicht enttäuschen.. a-aber ich glaube das wird nichts“, sprudelte es nur aus ihm heraus. Wieso machte er nur so was? War DAS was sie gerade da ausgesprochen hatte, nicht genau der Punkt, den Johannes bei den Fans immer vermisst hatte? Das sie den Menschen hinter dem Star auch kennen wollten? Warum wich er ihr aus? Lag es wirklich an der Tatsache, dass sie morgen weiter reisten? Oder hatte er nun Angst sich vor dieser vollkommen fremden Frau zu öffnen?
 

Der Sänger drehte sich von der jungen Frau weg, wollte nun nur noch gehen und sie einfach stehen lasse, wollte in diesem Moment gar nicht der Mensch sondern einfach nur der Star sein. Er setzte an und plötzlich packte die Frau sein Handgelenk, zog ihn Ruckartig zu sich zurück und drückte ihn gegen die kalte Hauswand. Eines ihrer Beine wanderte zwischen die seinigen und drückte sachte gegen seinen Schritt wonach er erschrocken aufkeuchte. „Was?“, wollte Johannes erschrocken wissen und blickte die Fremde mit geweiteten Augen an. Eigentlich hätte er sich locker gegen sie wehren können doch irgendwas in ihm, hielt ihm von dieser Tat ab. Sie biss sich auf ihre Unterlippe blickte ihm in die Augen und näherte sich mit ihrem Kopf dem seinigen. „Ich hab doch gesagt, ich will dich besser kennen lernen“, hauchte sie dem ihr gegenüber auf die Lippen, jedoch ihr Blick wandte sich nicht von seinen Augen ab. „Was macht sie nur mit mir?“, schoss es ihm durch den Kopf und irgendwie begann er ein paar quengelnde Geräusche von sich zu geben. Wie bei einem kleinen trotzigen Kind das einfach nicht widerstehen konnte als es die Süßigkeiten sah, es danach aber wegen den Bauchschmerzen und der Übelkeit bereute. So ähnlich fühlte sich Jo im Moment. Immer suchte er nach Menschen, die hinter seine Masken sehen wollten und jetzt wo er so einen Menschen getroffen hatte, da wollte ihn die Angst vor der Enttäuschung einfach davon jagen. „Aber ich hab gesagt – ICH WILL NICHT!“, schrie er sie an doch sie blieb regungslos bei ihm stehen. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte, was war denn das jetzt? Er schrie sie an und sie, sie blieb hartnäckig vor ihm stehen. „Na gut, was hast du denn vor gehabt?“, gab sich Jo dann geschlagen und ein seufzen entwich seiner Kehle. „Also, ich weiß wie du tickst, ich weiß wie du singst und ich werde auch deine grimmige Seite überleben, meinst du nicht, du könntest mir -“, sie stoppte und schon war ihre Hand in seiner Hose versunken. „Ahhh~“, kam es überrascht von des Sängers Seite und er rutschte schier schon die Wand hinauf. „Na na.. ich werde dir jetzt eine kleine Freude bereiten..“ „Eh.. Freude“, stotterte er und war sehr irritiert von ihren Berührungen. „Junge, du musst hier weg“, dachte er sich bis ihm ein leises keuchen entwich, er schloss seine Augen, nahm seinen ganzen Mut zusammen, umfasste ihren Arm und zog ihn aus seiner Hose. „Du willst mich gar nicht kennen lernen“, gab er im säuerlichen Ton von sich und wandte sich abermals von ihr ab. Wie er sich benahm? Wie ein Teenager der irgendwie Angst hatte seine Unschuld zu verlieren.
 

„Wie ein Mädchen!“, kam es von Seiten der jungen Frau und sie lachte ihm amüsiert hinter her. Abrupt blieb er stehen und seine Schultern zuckten nach oben. Was? Las sie schon wieder seine Gedanken? So was konnte sie doch gar nicht, niemand kann SEINE Gedanken lesen, höchstens die des Stars. Er warf einen Blick zu ihr und seufzte leise. „Du.. du verwirrst mich“, gestand er und blickte sie hilflos an, drehte sich wieder zu ihr um und wusste einfach nicht, was er mit ihr anfangen sollte.

„Wieso verwirre ich dich? Du weißt ganz genau, was ich mit dir anstellen wollte!“, fauchte sie ihn nun schon schier an, verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah ihm mit einem finsteren Blick an. Jo lief langsam auf sie zu und hielt schließlich vor ihr an. Nun legte er die Hand an ihre Wange und blickte ihr direkt in die Augen. Er schmiegte sich schon schier an ihren schön geformten Körper, legte eine Hand an ihre Hüfte, nahm eine ihrer Hände in seine und begann plötzlich mit ihr zu tanzen, ging einen schritt zurück, drehte die Frau und zog sie ganz nahe an sich. Er sah in ihr Gesicht, sie hatte so eine reine Haut, eine zierliche Nase, die einfach nur zum anstupsen war. Jo ließ von ihr ab, ging ein paar Schritte zurück und seufzte. „Ich wusste gar nicht, dass du so gerne tanzt?!“, hinterfragte die Frau überrascht und wirkte nun im Gegensatz zu dem vorherigen Zeitpunkt ruhiger und viel gelassener. Er konnte diese ausströmende Ruhe die von ihr ausging förmlich spüren und er bekam alles nur noch wie in Trance mit. „Wie ist dein Name?“, kam es hauchend über seine Lippen und auf diese legte sich ein lüsternes Lächeln. Natürlich sah sie das und das spornte sie noch mehr an ihn noch ein bisschen hin zu halten, oder doch nicht?
 

Sie ging langsam auf ihn zu, legte als sie bei ihm ankam ihm eine Hand auf die Schulter und antwortete: „Du darfst mich Amelie nennen.“ „Amelie ich -“ „- ja ich weiß… du kennst mich gar nicht“, beendete sie seinen Satz und sah ihm weiter in die Augen. „Das kommt schon noch, mach dir keinen Stress Johannes“, setzte sie ihren Satz fort, dann beugte sich Amelie sich nach vorne, legte ihre Lippen auf die seinigen und begann ihn sanft zu küssen. Er öffnete seinen Mund und begann ein erst vorsichtiges Zungenspiel, welches schnell zu einem leidenschaftlichen über wechselte. Er drückte sie gegen die Wand, hob eines ihrer Beine hinauf und sie schlang es um seine Hüften. Ihre Hände wanderten zu seinem Hosenbund und öffneten seine Hose, diese viel zu Boden, jedoch ohne Gegenwehr und nach einer Weile schallte durch diese Gassen ein leidenschaftliches Keuchen und ein paar genießende Seufzer.
 

Kris, Niels und Flo waren hingegen immer noch im Jazzhaus und hatten sich an einen der Tische gesetzt. Sie rauchten ihre Zigaretten und tranken ihre Biere. „Hm, wo ist Jo eigentlich hin?“, wollte der Bassist wissen und blickte die beiden anderen an. „Ja, und wo ist Jakob?“, sprudelte es aus Kris heraus und der zweite Gitarrist begann zu lachen. „Was denkt ihr denn jetzt schon wieder? Jakob ist hinten die Instrumente verstauen und Jo hab ich vorhin verschwinden sehen“, klärte Niels die anderen beiden auf und nahm einen Zug von seiner Zigarette. Ja, rauchen war schon etwas Entspannendes und bei einem schönen Glas Bier war das Leben wieder gut. Auch nach so anstrengenden Konzerten war es die beste Möglichkeit für die Jungs sich zu entspannen, indem sie sich zusammen hinsetzen und sich unterhielten. Ok, heute war es nicht der fall, dass alle zusammen sich entspannen konnten. Wenn sie nur wüssten, was Johannes in so dunkler und kalter Nacht getrieben hatte dann wären sie womöglich eingeschritten.
 

Denn sie alle mochten Johannes Freundin, welche zu Hause in Bremen immer auf ihn wartete, ihn sehnlichst erwartete und ihn abgöttisch liebte. Doch die Jungs waren auch nicht blind, denn in letzter Zeit hatten sie alle gesehen wie genervt er immer gewesen war, als sie ihn auf Tour besuchte oder aber wenn sie mal zu ihnen in die WG kam. Immer aggressiver wurde er und ab und an jagte es dem ein oder anderen schon einen Schauer über den Rücken. Wenn zwei sich nicht mehr lieben, dann war es keine Neckerei sondern Krieg zwischen diesen Menschen. Doch in Jo’s Fall war es anders. Sie, Anja, liebte Johannes immer noch, schier mehr als sie sich kennen lernten, damals nach einem Gig im Bremer Haven, in dieser einen Bar welche sie immer besuchten, ihrer Stammkneipe. Damals hatte Anja dort gekellnert und alle hatten gesehen wie Hensel mit ihr Blicke ausgetauscht hatte. Ja mit welch Begierde er sie angesehen hatte… voll Lust wart dieser Blick gewesen und heute, ja da sah er sie nur noch an um eventuell mit ihr zu schlafen oder aber sich einfach nur mit ihr zu streiten. Warum mussten die besten Beziehungen auch immer im Streit enden?
 

„Hey!“, kam es plötzlich von hinten und Kris schreckte in seinem Stuhl hoch. „Uh Jakob erschreck mich doch nicht so“, tadelte der Gitarrist den Drummer und lachte dabei scherzend. „Ha ha! Ihr hockt hier rum und ich mache die Arbeit! Da darf ich dich auch zum Tode jagen.“ „Hört, hört - Jakob hat ein Clown gefressen statt die Instrumente weg zu Räumen“, kam es platt aus Niels Richtung, alle sahen ihn erst geschockt an und lachten dann. Die Vorstellung brachte irgendwie jedem zum Lachen. Wenn ein Mensch so eine Hanswurst puppe aß, weil sie ihn mit seinen Witzen so sehr nervte, dass man sie nicht mehr hören konnte und wenn es dann einmal so weit gekommen war, dann fing man selber an solche platten und meist schroffen Witze zu reißen.

„Wo ist eigentlich Jo?“, sprudelte es aus Jakob und er blickte sich um. Ja, wieso war er nicht da? Dem Drummer, der die ganze Zeit gearbeitet hatte war dies mal wieder nicht klar. „Hm, Niels hat ihn vorhin nur raus verschwinden sehn.. ich wette der hängt wieder mit irgendeiner Ische ab“, verkündete Kris grummeln und ein Seufzen entwich allen gleichzeitig ihrer Kehle. Sie blickten sich an und begannen zu lachen. Irgendwie zeigte diese Reaktion mal wieder, wie gut sie sich mittlerweile kannten und auch sofort verstanden wenn der andere etwas sagte oder hatte.

„Und wann hat er vor wieder zu kommen?“ „Gute frage.. wirklich eine gute Frage“, meinte Flo und zog an seiner Zigarette. „Wenn er sie durch hat?“, brachte Niels schroff zum erstaunen der anderen hervor. Irgendwie waren sie alle genervt von diesem Thema. „Ey, wir sollten ihm das mal verbieten, er würde ja auch meckern wenn wir alle immer zu spät kämen, wenn wir irgendwelche Frauen abschleppen würden.“ - „Lasst uns lieber anstoßen! We are the best.. forget the rest!“, meinte Kris, hob sein Glas und alle anderen taten es ihm gleich. „Auf das gelungene Konzert und auf dass wir noch so lange weiter machen können wie bisher!“, war der Appell des Gitarristen der Rest brachte ein, „Jo! Und runter damit!“, hervor, alle stießen sie zusammen an und exten ihre Getränke herunter.
 

~~*~~
 

Sou, das war Teil 2, hoffe ihr mögt ihn auch!
 

Wie immer bitte ich um Kommentare! Thx =P



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