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Chaos der Gefühle

Pausiert vorläufig.. gomen nasai
von

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Glück im Unglück?

Endlich! Endlich Urlaub! Mann, waren die letzten Wochen anstrengend gewesen! Erschöpft ließ sich der kleine Sänger auf das Bett in seinem Hotelzimmer fallen, in dem er soeben angekommen war. Er war alleine in Urlaub geflogen, konnte im Moment wirklich gut auf Gesellschaft verzichten. Das alles, was in letzter Zeit vorgefallen war, hatte ihn doch ziemlich mitgenommen. Erst die Trennung von seiner Frau Megumi, die von der Presse schön ins dramatische gezogen wurde, dann der Stress mit L'Arc~en~Ciel, worauf er erst mal beschloss, solo weiterzumachen. Irgendwie wollte ihn keiner verstehen... so kam es ihm zumindest vor! Und jetzt war ihm das alles zu viel geworden, er brauchte Ruhe! Ruhe, Zeit zum Nachdenken und zum Ordnen seiner Gefühle. Ja, seine Gefühle... Hyde seufzte. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Warum musste er jetzt durch so eine beschissene Zeit durch, obwohl doch vor ein paar Monaten noch alles so toll zu laufen schien? Gut, Selbstmitleid half ihm jetzt auch nicht weiter, das wusste er. Trotzdem! Er hatte ja wohl ein Recht darauf, sich das einmal zu fragen, oder etwa nicht?

Außerdem war er doch dafür hergekommen... er wollte doch versuchen Antworten auf all die Fragen zu finden, die ihn momentan so beschäftigten. Doch jetzt wollte er erst mal auspacken. Zeit hatte er ja jetzt schließlich noch genug. Also raffte sich Hyde auf und begann, seine Sachen in den großen Kleiderschrank zu räumen. Nachdem dies geschehen war, stand er ratlos im Raum. Toll, und nun? Wieder seufzte er schwer auf. Irgendwie war es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, alleine herzukommen... doch wen hätte er auch schon groß fragen sollen? Wenn er nun genauer darüber nachdachte, war er alleine. Keine Frau, keine Band... Am meisten vermisste er seinen besten Freund Tetsu. Ja, den hätte er zur Zeit wirklich gebraucht. Aber was sollte Hyde jetzt hier rumjammern? Es brachte sowieso nichts.

Er beschloss, an den Swimmingpool des Hotels zu gehen und dort zu relaxen. Schnell zog er sich seine Badehose an, zog trotzdem noch Hose und T-Shirt darüber, schnappte sich ein Handtuch und verließ sein Zimmer. Er entschied sich von vorneherein, die Treppen runter zu nehmen. Bei seinem Glück in letzter Zeit, würde er vielleicht sogar noch im Aufzug stecken bleiben oder es würde was anderes passieren.

Wie Recht Hyde doch hatte, bekam er dadurch natürlich nicht mit. Während er sich auf den Weg zum Pool machte, stieg eine kleine Gruppe aus dem Fahrstuhl, an dem er soeben vorbeigegangen war.

„Jetzt halt endlich die Klappe, Ren! Du quengelst schon die ganze Zeit hier rum, es reicht jetzt!“, war die doch leicht genervte Stimme des berühmten Sängers Gackt zu vernehmen. Er lief voran, der Rest seiner Band folgte ihm. Na gut, dieser “Rest“ bestand eigentlich nur aus seinen Gitarristen You, Chacha und Masa, sowie dem kleinen, quirligen Bassisten Ren. Toshi, der Drummer der Band, hatte besseres vorgehabt, als mit ihnen Urlaub zu machen. Aber das war jetzt auch Nebensache. Immer noch genervt, drückte Gackt jedem seiner Freunde einen Schlüssel in die Hand. „Hier, Einzelzimmer! Damit es keinen Stress gibt. Und vor Allem, damit sich keiner mit dieser Nervensäge rumschlagen muss!“, dabei deutete er auf Ren, was von den anderen nur grinsend zur Kenntnis genommen wurde. Sie nahmen sich ihre Sachen und verschwanden in ihre Zimmer, die alle nebeneinander lagen. Jetzt, wo seine Freunde verschwunden waren, ging auch Gackt in sein Zimmer. „Endlich Ruhe!“, seufzte er, während er sich rücklings auf das große Bett fallen ließ. Die Tour hatte ihn doch ziemlich mitgenommen... Ohne es eigentlich wirklich zu wollen, schlief er ein.
 

Hyde hatte mittlerweile eine Liege am Pool in Beschlag genommen und es sich darauf bequem gemacht. Er ließ seinen Blick umherwandern. Ihm fiel auf, dass er eigentlich noch nie alleine in Urlaub geflogen war. >Irgendwann ist immer das erste Mal!<, sagte er sich und schloss für einen Moment die Augen. Plötzlich hörte er Stimmen, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließen. Er sah auf. Das konnte nicht sein! Er sah in die Richtung aus der er die Stimmen vernommen hatte und entdeckte wirklich das, was er nicht gehofft hatte. Da liefen gerade zwei GacktJOB-Mitglieder an ihm vorbei und unterhielten sich lautstark. >Das glaub ich nicht! Das sind doch Ren und Masa! Wenn die hier sind, dann wird er doch nicht auch...< Er betete, dass er sich irrte. Das war nun wirklich das Letzte, was er gebrauchen konnte. Gackt. Verachtend schnaubte Hyde. Er war extra hier her geflogen, um über sich nachzudenken, dazu brauche er Gackt doch nicht. Wieso schienen sich eigentlich alle gegen ihn verschworen zu haben? Ren und Masa hatten Hyde nicht erkannt und waren somit zum anderen Ende des Pools gegangen, wo sich sich auf zwei Liegen platzierten.

Verzweiflung stieg in Hyde hoch. Wenn Gackt wirklich hier war, dann ließ es sich wohl kaum vermeiden, dass die beiden sich irgendwann über den Weg liefen. „Tolle Aussichten!“, meinte Hyde leise zu sich selbst. Aber was sollte er schon machen? Er würde eben versuchen, das alles zu ignorieren, was blieb ihm auch anderes übrig? Seufzend lehnte er sich wieder zurück, schloss die Augen. Er wollte doch entspannen....
 

Als Gackt wieder wach wurde, wurde es bereits Abend. Na toll, er hatte seinen Bandkollegen doch gesagt, dass sie sich alle zum Essen unten treffen wollten und er hatte noch nicht mal ausgepackt. Gut, dann würde er das eben später nachholen! Schnell zog er frische Klamotten aus seiner Tasche und zog sich um. Seufzend schloss er die Tür hinter sich und knallte prompt mit jemandem zusammen. „Mann! Kannst du nicht aufpassen?“, gab er etwas lauter von sich, während er ein Stück zurücktaumelte. Doch seine Wut verpuffte, als er erkannte, mit wem er da soeben zusammengestoßen war. Dieser jemand war bei dem Zusammenprall auf dem Boden gelandet und erstarrte, als er die Stimme erkannte. Das konnte doch nicht wahr sein! Warum denn ausgerechnet heute? Und warum ausgerechnet ER? Hyde machte sich nicht mal die Mühe sich zu entschuldigen. Warum auch? Gackt war genauso blind aus seinem Zimmer getreten. „Haido?“, fragte Gackt leise. Eigentlich sinnlos. Natürlich war es Hyde! Ihn würde er unter Millionen von Leuten erkennen, auch wenn er nur eine Sekunde Zeit gehabt hätte. Gackt hielt dem Kleineren seine Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Dieser jedoch stand ohne jegliches Kommentar auf und ging weiter. Zurück blieb ein verwirrter Gackt, der dem andern mit offener Kinnlade hinterherstarrte. Hyde war also auch hier... aber er schien nicht gerade begeistert, ihn zu sehen. Wieder seufzte Gackt. Schon seit ein paar Monaten hatte er den Sänger von L'Arc~en~Ciel nicht mehr gesehen, weil dieser jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen hatte. Warum hatte er Gackt nie gesagt. „Camui? Ist alles in Ordnung?“ Gackt zuckte leicht erschrocken zusammen und sah seinen besten Freund You an. „Hai...“, gab er leise von sich. Das brachte ihm nur wieder einen kritischen Blick von You ein, den er aber gekonnt ignorierte. „Sind die anderen schon beim Essen?“, fragte er um abzulenken. You nickte nur.
 

Als sie den Raum betraten entdeckten sie auch sofort die anderen und nahmen an deren Tisch Platz. Gackt ließ seinen Blick über die anderen Gäste schweifen. Da saß er, ganz allein! Hyde hatte sich an einen Tisch am Ende des Raumes verkrümelt und starrte nur vor sich her. Was war nur mit dem kleinen Sänger? Er schien wirklich nicht gerade gut drauf zu sein. Und warum saß er alleine? War er etwa auch ganz alleine hier? Am liebsten würde Gackt jetzt aufstehen und zu seinem Freund gehen. Aber... waren sie überhaupt noch Freunde? Wieder seufzte er. Das machte die anderen auf ihn aufmerksam. Sie folgten Gackts Blick. „Ist das nicht Hyde?“, fragte Chacha in die Runde. „Idiot! Natürlich ist das Hyde! Sollen wir fragen, ob er sich nicht zu uns setzen will?“, Ren handelte sich damit nur einen finsteren Blick von Masa ein. Noch bevor jemand anders etwas erwidern konnte meinte dieser nämlich: „Iie, ich glaube er wartet auf jemanden! Sieht zumindest so aus!“ Gackt sah seinen Gitarristen fragend an. „Meinst du?“ „Hai, meine ich!“, gab Masa nur knapp zur Antwort. Er mochte Hyde nicht. Schon allein, weil Gackt ihn ziemlich schätzte und immer in den höchsten Tönen von ihm sprach. Gackt sah wieder zu Hyde. You kannte seinen besten Freund und so blieb ihm nicht verborgen, dass dieser sich irgendwie Sorgen machte. Also stand You auf und ging zu Hyde an den Tisch. „Hallo Hyde!“, meinte er freundlich, worauf der Angesprochene verwirrt aufsah. „Weißt du, wir haben uns gefragt, ob du nicht vielleicht Lust hast, mit uns zu essen. Ich meine... du sitzt hier so alleine!“, You lächelte ihn an. Hyde sah kurz zu dem Tisch, an dem Gackt und der fast vollständige GacktJOB saßen und bemerkte, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren. Das behagte ihm gar nicht, weswegen er einfach nur ein „Nein, danke... Wirklich nett von euch, aber ich warte auf jemanden!“ von sich gab. Stumm nickte You und ging zurück zu seinen Bandkollegen. „Er wartet tatsächlich noch auf jemanden...“, meinte er, als er sich hinsetzte. Leicht enttäuscht ließ Gackt den Kopf sinken. Masa, der neben ihm saß grinste nur. Es war im nur Recht, dass dieser kleine, arrogante Sänger alleine in einer Ecke saß. Er sollte es ja nicht wagen, Gackts Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen.

Ein kleiner Schritt...

Wütend stapfte Hyde wieder in sein Zimmer. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Erst rempelte er ihn an, dann tat er einen auf nett und hilfsbereit und dann schickte er auch noch seinen besten Freund zu ihm, weil er zu feige war, selber mit ihm zu reden. Wie ihn das gerade aufregte! Doch wieso eigentlich? Er wusste es doch selbst nicht! Er ging gerade auf den Balkon an seinem Zimmer zu, da klopfte es an der Tür. Hyde erschrak. Wer sollte denn was von ihm wollen? Seufzend begab er sich zu Tür und öffnete diese. Als er sah, wer dort stand, wollte er sie gleich wieder zuknallen. Gackt. Schon wieder. Verfolge er ihn jetzt schon? Gackt sah, dass Hyde die Tür etwas unsanft schließen wollte und stellte einen Fuß dazwischen. „Haido... wir sollten reden“, gab der Größere von sich, drückte die Tür auf und schob sich und den Kleineren Sänger in das Zimmer.

Was sollte denn das jetzt? Er hatte keine Lust zu reden und schon gar nicht mit ihm. Mit einem finsteren Blick sah Hyde den anderen an. „Über was willst du mit mir reden Gackt?“, fuhr er den anderen barsch an. Gackt zuckte über diesen Tonfall zusammen. Aber noch etwas anderes ließ den Jüngeren stutzen. Hyde hatte ihn 'Gackt' genannt. Das hatte er noch nie getan! Er nannte ihn doch immer 'Ga-chan', höchstens einmal 'Gakuto', aber nie 'Gackt'! Es dauerte eine Weile, bis er seine Stimme wiedergefunden hatte. „Haido... was ist los mit dir? Was habe ich dir getan, dass du so sauer auf mich bist?“, fragte er ganz direkt. „Was mit mir los ist? Nichts, was soll sein? Ich will einfach meine Ruhe, aber das scheint hier ja keiner zu verstehen! Und was du mir getan hast? Das solltest du schon selbst wissen!“, gab Hyde bissig von sich. Gackt verstand nicht. Was hatte er denn gemacht? Er konnte sich an keine Situation erinnern, in der er Hyde so vor den Kopf gestoßen haben könnte...

„Wenn du mir sagst, warum du mich wie den letzten Dreck behandelst, dann lass ich dich in Ruhe, vorher nicht!“, gab der Größere bestimmt zurück. Hyde griff sich an den Kopf. Ein Streit, eine Diskussion, auf die er im Moment absolut keine Lust hatte. Ohne dem Braunhaarigen eine Antwort zu geben, ging er auf den Balkon. Frische Luft! Er atmete tief ein und aus.

>Was ist los mit dir? Wieso blockst du so ab? Verdammt, was habe ich dir denn getan?< Gackt schien am Verzweifeln, doch so schnell würde er nicht aufgeben, nein, diesmal nicht. Er folgte dem Älteren auf den Balkon und umarmte ihn von hinten. „Bitte, Haido...“, flüsterte er. Hyde fuhr zusammen. Wagte es dieser Idiot da gerade wirklich, ihn auch noch zu umarmen? Er versuchte krampfhaft, sich dagegen zu wehren, doch der Größere hielt ihn nur noch fester. „Lass mich los!!!“, schrie Hyde fast. „Sag mir, was los ist!“, erwiderte der andere genauso laut. Hyde gab auf. Er blieb ruhig stehen. Es hatte eh kein Sinn. Tränen liefen ihm übers Gesicht. Klasse, jetzt heulte er auch noch, zeigte Schwäche...

Gackt war mehr als überrascht von dem plötzlichen Stimmungswechsel seines Freundes. Er drehte ihn zu sich um, sah Hyde ins Gesicht, der seinen Blicken auswich. Es war einfach nur bemitleidenswert was er da sah. Ein anderes Wort fiel ihm gerade nicht ein. Fest schloss er den kleinen Japaner in seine Arme, dieser krallte sich nur noch fester an ihn. Wie sehr hatte Hyde es doch vermisst, dem anderen so nah zu sein? Aber es war seine Schuld! ER hatte sich schließlich von dem anderen entfernt. Wieso? Wieso hatte er sich das eigentlich angetan? Er hoffte, dass Gackt ihn nicht noch einmal nach dem Grund fragte. Er konnte nicht antworten... so sehr er es auch gewollt hätte, er konnte es nicht! Gackt hielt Hyde weiterhin fest, wartete, bis dieser sich beruhigt hatte, bevor er ihn hochhob und zu dem Bett trug, ihn darauf absetzte. Er setzte sich neben ihn, sah ihn nur fragend an. Hyde wich diesem Blick wieder aus, nuschelte nur ein leises „Gomen nasai...“. Gackt schien zu verstehen. Hyde wollte also nicht auf seine schon so häufig gestellte Frage antworten, also versuchte er es anders. „Wofür entschuldigst du dich?“, fragte er leise. Fast schon automatisch sah Hyde nun doch auf und lief sofort rot an. „Na ja... für mein Verhalten dir gegenüber!“, begann er. „Ich habe dich vorhin erst richtig mies behandelt und nun? Nun heul ich auch noch...“, dabei wischte er sich die Tränen weg. „Haido... ich versteh schon, du willst mir nicht sagen, wieso du so reagiert hast, oder?“, Gackt sah ihn immer noch eindringlich an. Angesprochener schüttelte nur leicht den Kopf. „Ich weiß es selbst nicht so genau... es tut mir Leid, wirklich! Ich bin in letzter Zeit nur so durch den Wind, ich verstehe mich selbst nicht!“, seufzend ließ sich Hyde nach hinten aufs Bett fallen. Gackt nickte: „Du hast ziemlich viel durchgemacht...“ „Woher... weißt du das?“, fragte der Kleinere sofort. „Presse!“, meinte Gackt und legte sich neben Hyde. Er drehte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf auf eine Hand. Wieder vernahm man Hydes Seufzen. „Klar... die Presse...“, knirschte er. „Diese verdammten Aasgeier! Die wissen doch gar nichts! Überhaupt nichts!“ „Willst du reden?“, bot Gackt leise an. Im Moment kam es ihm fast so vor, als wäre es wie immer...

Hyde sah ihn fragend an. >Meint er das jetzt ernst? Ich hab ihn wie den letzten Dreck behandelt und er will mir trotzdem helfen? Oder will er mich wieder nur...?< „Hast du denn nichts besseres zutun? Ich meine... deine Jungs warten doch bestimmt auf dich, oder?“ Diesmal war es an Gackt, den Kopf zu schütteln. „Haido... ich bin gerne für dich da, das solltest du eigentlich wissen... ich würde gerne wissen, was dich so mitnimmt, ich erkenne meinen Freund nämlich irgendwie nicht wieder! Und um meine Jungs brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen... die können sich auch alleine sehr gut beschäftigen!“ Wieder seufzte Hyde. Konnte er wirklich? Ihm ALLES erzählen? Ihm sagen, was ihn schon so lange bedrückte? Ihm erzählen, wie er sich gerade fühlte, was in ihm vorging? Konnte er Gackt denn vertrauen? So eine dumme Frage! Natürlich konnte er das. Das konnte er schon immer. Also fing er langsam an: „Megumi... das alles hat mit Megumi angefangen... Ich hatte nicht mehr das Gefühl, mit ihr glücklich sein zu können... sie hatte sich zu sehr verändert! Also haben wir uns scheiden lassen... und die Presse... diese verdammten Schlagzeilen, ich hätte Megumi betrogen, sie nur ausgenutzt, mit ihr gespielt... das stimmt doch alles gar nicht! Ich habe sie geliebt... anfangs! Ich wollte mich schon so lange von ihr trennen, aber sie hat geklammert, wollte mich nicht gehen lassen...bis eben vor ein paar Monaten. Ich konnte einfach nicht mehr, verstehst du? Ich hab das nicht mehr ausgehalten!“, er sah seinen Gegenüber an. Dieser nickte nur stumm, wollte keine Fragen stellen, Hyde nicht unterbrechen und ihn somit durcheinander bringen. „Na ja.... und ich weiß nicht mehr genau warum, aber nach dieser Sache kam dann noch der Streit mit Tetsu, Ken und Yukihiro... es war so bedeutungslos, weswegen ich mich aufgeregt habe, aber irgendwann haben wir uns dann ziemlich heftige Dinge an den Kopf geworfen und ich habe beschlossen erst einmal mein Soloprojekt weiter durchzuziehen. Natürlich hatte auch davon die Presse Wind bekommen und wieder wurde gemunkelt, dass sich Laruku trennen würde. Das ist aber nicht der Fall... hoffe ich doch mal! Verdammt Ga-chan! Ich fühl mich so mies! Ich versau echt alles! Und ich weiß noch nicht mal, was ich mir eigentlich dabei gedacht habe...“, Hyde schloss die Augen. Ja, das waren die Hauptgründe gewesen, wieso er im Moment so verwirrt war. Einer fehlte allerdings noch. Ob er das Gackt auch erzählen sollte? Dieser rutschte gerade näher an den kleinen Sänger und zog ihn in seine Arme. „Haido... das mit deinen Jungs renkt sich schon wieder ein. Jeder hat mal einen schlechten Tag und sagt Dinge, die er nicht so meint! Ihr werdet euch schon noch aussprechen und das alles klären... und das mit Megumi... ich konnte sie noch nie leiden, das weißt du...“, Gackt lachte leise, „...sie hatte dich nicht verdient! Du verdienst es einfach, nur glücklich zu sein... und das hat sie nie wirklich gemacht, hab ich Recht? Sie hat dich nie wirklich glücklich gemacht?!? Die Presse... vergiss sie! Du weißt, wie es wirklich war und das ist die Hauptsache! Du solltest dich nicht für etwas verantwortlich machen, dass du nicht getan hast! Du hast ein Recht darauf, dein Leben so zu leben, dass es DIR gefällt! Du solltest dich nicht immer nach anderen richten, das ist nicht gut...“

Schweigend hatte Hyde seinem Freund zugehört. Nun liefen ihm schon wieder die Tränen. „Ga-chan...“, schluchzte er nur leise und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des anderen. Das hatte er gebraucht. Jemanden, der ihm zuhörte... jemanden, der ihn verstand und jemanden, an den er sich lehnen konnte. „Es ist okay, Haido... lass es raus, friss nicht alles in dich rein!“, beruhigend strich er dem Kleineren über den Rücken. Es war schön, dass Hyde ihm wieder so nahe war, mit ihm redete. Er hatte es die ganzen Monate über vermisst und als Hyde auch noch so abweisend zu ihm gewesen war... das hatte weh getan, richtig weh. Zwar wusste er immer noch nicht warum, doch im Moment war es ihm gleich. Er wollte nur, dass es seinem Freund besser ging.

Hyde hatte sich nach einer Weile wieder beruhigt, dachte aber im Traum nicht daran, sich von dem Jüngeren zu lösen. „Ga-chan? Kannst... kannst du heute Nacht bei mir bleiben?“, fragte er leise und schon bereute er diese Worte. >Du Idiot! Nur weil du nicht allein sein willst, muss er doch nicht herhalten!< Gackt war über diese Frage ziemlich erstaunt, nickte aber. „Natürlich, ich werde dich bestimmt nicht alleine lassen, wenn du es nicht willst!“, meinte er leise. „Ich könnte aber verstehen, wenn du nicht willst...“, begann Hyde, doch der andere fiel ihm sofort wieder ins Wort: „Ich hätte nein gesagt, wenn ich es nicht wollte! Und habe ich das? Nein, also...“ „Arigatô...“, nuschelte Hyde noch, bevor er sich wieder richtig ankuschelte und schließlich auch sofort einschlief. Gackt lächelte, zog eine Decke über sie beide und streichelte Hyde trotzdem weiter über den Rücken. Er schloss die Augen und fiel auch bald darauf in einen ruhigen Schlaf.
 

„Verdammt, wo ist dieser Kerl denn nur?“, fragte sich Masa eher selbst. Er hatte den Sänger mittlerweile schon überall gesucht. In Gackts Zimmer. Leer! Am Pool. Keiner! Bei einem seiner Bandkollegen. Fehlanzeige! Sonst irgendwo im Hotel. Nichts! Das KONNTE doch einfach nicht sein. Außer er war... Nein, diesen Gedanken verwarf Masa sofort wieder. Was solle er schon bei Hyde wollen? Der hatte ihn doch einfach links liegen lassen...

Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Ihm gefiel es ausgesprochen gut, dass der Kleinere ziemlich sauer auf Gackt war. Zwar hasste es Masa, Gackt leiden zu sehen, doch er würde ihn schon davon ablenken, wie jedesmal... doch dazu müsste er ihn erst mal finden. Nach einer weiteren Stunde ohne Erfolg, ging er schließlich in sein Zimmer zurück. Gackt lag bestimmt im Bett und schlief tief und fest. Ja, deswegen hatte er sein Klopfen nicht gehört...

Badespaß

Am nächsten Morgen wurde Gackt vor Hyde wach. Er betrachtete seinen schlafenden Gegenüber und musste lächeln. Der Ältere sah aber auch zu süß aus, wie er da lag... so unschuldig... Er seufzte. Würde es jetzt wieder 'normal' zwischen ihnen werden? Könnten sie wieder mehr Zeit miteinander verbringen? Er hoffte es so sehr. Er wollte den kleinen Sänger nicht missen...

Hyde schlug die Augen auf und sah direkt in Gackts. Wie er diese Augen doch liebte. In ihnen konnte er förmlich versinken. Als er sich der Position, in der er sich befand bewusst wurde, löste er sich schnellstens aus den Armen des anderen und nuschelte nur ein kaum verständliches „Guten Morgen!“

Gackt hatte sich nur unfreiwillig von dem anderen gelöst und nahm schmunzelnd den rötlichen Schimmer auf Hydes Wangen wahr. Er setzte sich auf. „Morgen, na gut geschlafen?“, fragte er freundlich. Ein Nicken war die Antwort. Gackt grinste. Es war wirklich süß, dass Hyde das anscheinend peinlich war. Er stand auf und streckte sich. „Ich werde jetzt erst mal in mein Zimmer gehen und mich duschen... sehen wir uns unten beim Frühstück? Ich meine... isst du heute mit uns? Mit mir?“, fragte der Jüngere und setzte dabei sein liebstes Lächeln auf. Wieder nickte Hyde. Warum auch nicht? Es war allemal besser, als alleine an einem Tisch zu sitzen. „Schön, dann bis gleich!“, damit verschwand der Braunhaarige aus Hydes Zimmer.
 

Er hatte geduscht, sich fertig gemacht und machte sich jetzt summend auf den Weg nach unten, um mit den anderen zu frühstücken - mit Hyde zu frühstücken. Ja, er war gut gelaunt, seit langem mal wieder. Er steuerte geradewegs auf den Tisch seiner Band zu, die ihn ebenfalls gut gelaunt begrüßten. Er ließ sich auf einem Stuhl neben Masa nieder, grinste bis über beide Ohren. „Sag mal Gakuto... haben wir was verpasst, oder wieso bist du heute auf einmal so gut drauf?“, fragte Ren ohne weitere Umschweife. „Ja und vor Allem: Wo warst du gestern Abend? Ich hab dich gesucht!“, fügte Masa hinzu. „Nein, was solltet ihr verpasst haben? Darf ich denn nicht mal wieder gute Laune haben? Ich kann das auch wieder ändern!“, meinte Gackt und zog eine Augenbraue hoch. Dann sah er zu Masa. Er hatte ihn also gesucht? „Ich war bei Haido!“, antwortete er auch darauf. >Bei Hyde? Etwa die ganze Nacht? Was wolltest du denn bei dem?< Masa bemerkte gerade, die in ihm aufsteigende Wut. Er wollte gerade nachhaken, da meinte Gackt auch schon: „Ah, Haido... setz dich doch!“, damit deutete er auf den Stuhl neben sich. Dieser nahm die Einladung gerne an und begrüßte die anderen mit einem freundlichen „Guten Morgen!“, das genauso freundlich zurückkam. Von fast allen. Masa starrte nur ungläubig drein. >Das ist jetzt ein Witz oder? Gestern hat er Gaku noch nicht mal beachtet, dann schläft mein Gaku aber die ganze Nacht bei ihm und jetzt frühstückt er auch noch mit uns?<
 

Während des ganzen Essens fing sich Hyde immer ziemlich eifersüchtige Blicke von Masa ein, die er aber gar nicht richtig einzuordnen wusste. So ging es ihm doch gleich schon viel besser. Nicht alleine... Zwar kannte er Gackts Jungs noch nicht so gut, doch er war sich sicher, auch das könnte sich ändern! Außerdem waren sie alle ziemlich nett. You war seiner Meinung sowieso ein ziemlich netter Kerl, das hatte er schon während dem Dreh zu Moonchild gemerkt. Ren schien hier eher den Platz, der kleinen Nervensäge eingenommen zu haben, die ständig Witze und Andeutungen machte. Chacha war wohl eher der etwas ruhigere Typ, der aber ein Dauergrinsen auf dem Gesicht hatte und immer wieder nur versuchte die leicht pervers angehauchten Andeutungen Rens zu überspielen. Und Masa... ja... mit dem hatte er noch nicht viel zutun gehabt. Er wusste, dass Masa eher so der perverse Typ war, er musste da nur an diesen 'Fanservice' denken, den er immer mit Gackt auf der Bühne abzog. Irgendwie war ihm Masa unsympathisch, er konnte nur nicht genau erklären wieso... „Haido? Hey Haido, wir reden mit dir!“, Gackt fuchtelte wild mit der Hand vor Hydes Gesicht rum. Völlig aus seinen Gedanken gerissen sah er ihn an: „Hm?“ Gackt lächelte. „Tagträumer! Wir haben gerade gefragt, ob du nicht Lust hast, nachher mit uns an den Pool zu gehen?“ Auch Hyde lächelte nun. „Hai... wieso nicht?“, meinte er. Die anderen standen somit auf und verließen den Raum. Alle, bis auf Gackt und Hyde. Masa blieb schon aus Protest sitzen. Er wollte die beiden um keinen Preis alleine lassen - eigentlich.

Gackt beugte sich näher zu dem Kleineren. „Wo warst du da eben mit deinen Gedanken?“, fragte er ihn leise ins Ohr. Sofort bekam Hyde eine Gänsehaut. „I-ich... weiß nicht.... so recht!“, stammelte er. „Ach wirklich nicht? Schade... du hattest so einen süßen, verträumten Gesichtsausdruck...“, meinte Gackt leise. Wütend knallte Masa die Servierte auf den Tisch. >Oh Kami, ich glaub mir wird schlecht!< Er ging. Er hielt das einfach nicht länger aus. Hyde, der zusammengezuckt war, sah den Jüngeren fragend an. „Was ist mit ihm?“, wollte er wissen. Gackt zuckte ratlos mit den Schultern. „Weiß nicht! Ist aber egal, der regt sich schon wieder ab!“, gab er gelassen von sich. „Wenn du das sagst...“, Hyde hatte ein ungutes Gefühl. „Ja, das sage ich... und jetzt komm... die anderen warten bestimmt schon und wir müssen noch unsere Sachen holen!“, damit erhob sich Gackt und lächelte seinen Freund wieder an. Dieser erhob sich ebenfalls und folgte dem anderen nach oben. „Du hast also wirklich genau das Zimmer gegenüber...“, musste dieser lächelnd feststellen. „Hai... also... wenn was ist, ich bin immer für dich da, du kannst immer zu mir kommen, ja? Auch mitten in der Nacht, egal wann!“, gab Gackt darauf zurück. Dankend nickte Hyde, ging somit in sein Zimmer um sich umzuziehen. Wie am Tag zuvor auch, zog er trotzdem Hose und T-Shirt darüber und schnappte sich ein Handtuch. Gackt hatte es ihm gleich getan und war gerade im Inbegriff an Hydes Zimmertür zu klopfen, da wurde diese auch schon geöffnet. Wieder lächelte er. Was anderes blieb ihm bei diesem Anblick auch nicht übrig, oder?

„Gut, dann können wir ja jetzt gehen!“, meinte er und hob Hyde den Arm hin. Dieser hakte sich nur grinsend ein. „Hai...“

>Was tu ich da eigentlich? Ich lauf hier mit ihm rum, wie.... Haido! Ihr seid Freunde, da ist das doch normal!<
 

Es gab allerdings jemanden, der fand diesen Anblick ganz und gar nicht 'normal'! Masa spürte schon wieder die Eifersucht in ihm aufkommen, als er seinen Gackt und diesen Hyde so auf sich zukommen sah. Er hatte die Liegen so belegt, dass er neben Gackt liegen konnte und neben diesem keine freie Liege mehr war. Er war eben einfach genial. So konnte Hyde wenigstens nicht weiter mit Gackt rummachen. Gackt schien das aber auch nicht weiter zu stören. Er kam gerade lachend mit dem Kleineren bei den Liegen an und ließ sich vor Hyde nieder. Da war Masa aber baff. Jetzt saßen die beiden schon zusammen auf einer Liege. Was musste er denn noch tun, um die beiden auseinander zu kriegen?

„Soll ich dich eincremen?“, fragte der Sänger gerade den Älteren. Dieser lief sofort wieder rot an, zog dann aber T-Shirt und Hose aus und legte sich auf den Bauch. Gackt setzte sich vorsichtig auf ihn und begann damit, den Untenliegenden einzucremen. Er massierte ihn eigentlich mehr und er genoss es. Ebenso Hyde. Dieser schloss entspannt die Augen und konzentrierte sich auf diese Hände.

Mit offener Kinnlade verfolgte Masa das Geschehen. >Das kann doch nicht wahr sein, die benehmen sich schon wie so ein Paar! Was soll das denn?< Sauer stapfte er davon. Er ertrug diesen Anblick einfach nicht. So waren die beiden Sänger wieder alleine...

„Na, gefällt dir das?“, fragte Gackt nach einer Weile. Der Angesprochene brachte nur ein „Hmm...“ raus, was den anderen wieder nur lächeln ließ. >Er ist Wahnsinn... wieso genieße ich es denn so, ihn so zu berühren? Er zieht mich praktisch an, wie ein Magnet!< Sanft fuhr er die Konturen von Hydes Tattoo nach. Diese Flügel passten zu ihm. Er war ein Engel! „Das hast du schon immer gerne getan!“, gab Hyde grinsend von sich. „Was meinst du?“, hakte der andere nach. „Ich meine, du hast schon immer gern mein Tattoo nachgefahren... das hast du bis jetzt immer gemacht, wenn ich auf dem Bauch lag und mein Oberkörper frei war... jedesmal...“, bei diesem Gedanken lächelte Hyde wieder. Gackt nickte zaghaft. „Ja... stimmt. Das mache ich wirklich gerne. Sie sind einfach wunderschön!“, meinte er leise. >Zwar nicht so schön wie du, aber dennoch wunderschön...<

„Und das sagst du auch jedesmal Ga-chan...“, brachte Hyde noch raus, bevor er leise aufseufzte. Gackt beugte sich ein wenig über den Liegenden. „Wenn es um dich geht, wiederhole ich mich gerne!“, hauchte er, was Hyde sofort wieder eine Gänsehaut einbrachte. Um nicht darauf eingehen zu müssen fragte er einfach: „Soll ich dich auch eincremen? Ich will ja nicht, dass du wegen mir einen Sonnenbrand oder so bekommst!“

Das ließ sich Gackt doch nicht zweimal sagen. Schnell schlüpfte auch er aus Hose und T-Shirt und legte sich somit auf die Liege, auf der Hyde eben noch gelegen hatte. Dieser setzte sich auch ganz vorsichtig auf den Jüngeren und begann, Gackts Rücken einzucremen, was auch bei ihm mehr einer Massage glich. „Du hattest in letzter Zeit ziemlich viel Stress, oder?“, fragte der Sitzende leise. „Hai... die Tour war... ziemlich stressig und auch ganz schön anstrengend, wieso fragst du?“, erwiderte der andere genauso leise. „Du bist ziemlich verspannt...“, nuschelte Hyde nur zur Antwort. „Aber deine Tour war klasse!“ Gackts Augen weiteten sich. „Ach...? Und wie kommt es, dass du das so genau weißt?“ „Ich war auf jedem Konzert!“, sagte der Kleinere noch leiser und lief sofort wieder rot an. „Du...? Du warst auf jedem Konzert? Auf jedem einzelnen?“, fragte Gackt verdutzt. „Hai...“ „Wieso hast du mir denn nichts gesagt? Haido, wenn ich gewusst hätte, dass du da bist, dann hätte ich doch mit dir geredet... ich wollte dich doch so lange wiedersehen...“, Gackt sah über die Schulter zu seinem Freund. „Vielleicht gerade deswegen... ich weiß es nicht, Ga-chan!“, Hyde senkte den Blick. Der Größere unter ihm nickte nur. Er wollte Hyde nicht schon wieder verärgern. Auch wenn er gerne gewusst hätte, wie er das gemeint hatte...
 

„So, fertig!“, sagte Hyde nach einer Weile und schlug einmal mit der flachen Hand auf Gackts Rücken. Frech grinsen erhob er sich von dem Größeren, der gerade aufgeschrien hatte. „AH!! Haido, was sollte DAS denn?“, fragte er und richtete sich auf. „Ach... mir war gerade mal danach!“, erwiderte dieser. „Übrigens... schöner Abdruck da auf deinem Rücken!“ Gackt sah in ungläubig an. „Du... du... Argh, das bekommst du zurück!“, rief Gackt und rannte Hyde hinterher, der schnellstens die Flucht ergriffen hatte. „Du kriegst mich ja doch nicht!“, rief er nach hinten. Doch da hatte er sich wohl geirrt. Schneller als er gucken konnte hatte ihn Gackt eingeholt und hatte ihn auf seine Arme gehoben. „Ach...? Ich krieg dich nicht, nein?“, meinte dieser schmunzelnd und lief mit einem um sich schlagenden Hyde zum Pool. „Ga-chan, das ist gemein! Lass mich runter!“, jammerte dieser nur. „Das kannst du vergessen... Rache ist süß... in diesem Fall aber eher kalt!“, grinste Gackt fies und warf Hyde in den Pool. Als dieser wieder nach Luft ringend auftauchte, funkelte er den Jüngeren böse an: „Komm hier rein, und du wirst dein blaues Wunder erleben!“ Lachend ging Gackt in die Hocke. „Ach meinst du wirklich? Weißt du... eigentlich hatte ich ja gar nicht vor, zu dir da rein zu kommen... ist mir zu gefährlich!“, gab er nur gelassen von sich, doch Hydes fieses Grinsen ließ ihn stutzen. „Also weißt du... wäre doch schade, wenn Hyde sein Rache nicht bekäme, oder?“, You war hinter Gackt aufgetaucht und schubste ihn sofort ins Wasser.

Prustend tauchte Gackt wieder auf. >Wie fies...<

„Danke You-kun!“, rief der Kleinere und stürzte sich sofort auf Gackt, klammerte sich von hinten an ihn. Der Sänger vermutete Schlimmes und so kniff er schon mal die Augen zusammen. „Was denn? Ich tu dir doch gar nichts...“, hauchte ihm Hyde ins Ohr.

>Der führt doch was im Schilde... erst sagen, ich würde mein blaues Wunder erleben und dann nichts tun? Oh nein, Haido... ich kenne dich...< seine Gedanken wurden wieder von seinem Anhängsel unterbrochen: „Ga-chan...? Was ich dich schon immer mal fragen wollte...“, damit drehte er Gackt um und klammerte Arme und Beine um ihn. „...was empfindest du eigentlich für mich?“ Gackt traute seinen Ohren nicht. Was er für Hyde empfand? Verwirrt und gleichzeitig überrascht sah er den Kleineren an. Dieser nutzte Gackts Unaufmerksamkeit und tauchte ihn unter Wasser, schwamm dann lieber schon mal weg. Gackt kam wieder an die Oberfläche. Das war ja jetzt wirklich link gewesen! Für einen Moment hatte er wirklich geglaubt... Nein! Das war ja jetzt auch egal! Sofort schwamm er dem Älteren hinterher. So einfach würde er das nicht auf sich sitzen lassen...
 

„Das ist doch wirklich das Letzte!“, schnaubte Masa und verdrehte angewidert die Augen. „Ist da etwa jemand eifersüchtig?“, fragte Ren und grinste. Die beiden saßen am Rand des Pools und beobachteten das Schauspiel. „Eifersüchtig? Ich? Auf wen? Auf Hyde? Niemals! Ich mein ja nur.... schau dir das doch mal an... macht sich an Gaku ran, wie eine billige Hure und Gackto lässt sich das auch noch gefallen...“, Masa drehte sich zu Ren. >Oh nein... der ist ja ÜBERHAUPT nicht eifersüchtig... Mensch... jetzt hat Gaku einmal seinen Spaß und ist wieder richtig glücklich und Masa zickt hier rum...< Ren seufzte. „Masa... Hyde macht sich doch nicht an ihn ran! Die beiden machen doch nur ein bisschen Blödsinn, was ist schon dabei?“ „Was da dabei ist? Ren! Guck doch mal genau hin. Hyde steht auf unseren Gaku! Ich wette mit dir, er will ihn nur rumkriegen, sich einmal von ihm flachlegen lassen und dann lässt er ihn fallen! Ich will doch nur nicht, dass unser Sänger leidet, mehr nicht!“ „So lange er sich von Gakuto flachlegen lässt und ihn nicht flachlegen will, ist doch alles okay!“, gab Ren eher scherzhaft von sich. „Du bist ein Baka, Ren!“, wütend stieg Masa aus dem Pool und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. >Wieso versteht mich eigentlich keiner?<
 

„Ga-chan... bitte... Gnade!!!“, rief Hyde, der sich hinter You versteckt hatte. Gackt kam bedrohlich nahe: „You? Könntest du mir mal bitte dein Anhängsel aushändigen? Ich hab mich noch erkenntlich zu zeigen!“ Hyde krallte sich nur noch fester in die Schulter des großen Violinisten. „You-kun... bitte, wenn du mich vor DEM DA beschützt, dann tu ich auch alles für dich!“, flehte er. You war hin und her gerissen. Was sollte er denn jetzt machen? Hyde zur Seite stehen oder ihn lieber seinem besten Freund überlassen? „Könnt ihr mich da nicht raushalten?“, fragte er. „Schwimm weg und du bist nicht mehr zwischen den Fronten!“, meinte Gackt gelassen. „Ist doch ganz einfach!“ „Iie... You~, bitte, lass mich nicht im Stich! Du weißt doch, wie schlimm Ga-chan sein kann, er wird mich foltern! Bitte, das kannst du mir nicht antun...“, jammerte Hyde hinter dessen Rücken. „You, verschwinde endlich von ihm!“ „Iie, bleib!“ „Nein, geh!“ „Bitte, bleib!“ „GEH!“ „BLEIB!“ „RUHE!!!!!“, rief You nun dazwischen. Überrascht starrten ihn die zwei Sänger an. „Kompromiss: Ich geh hier weg, aber du lässt ihn in Ruhe, Camui! Du tust ihm nichts an!“, meinte der Violinist ruhig. Die Sänger sahen sich eine Weile schweigend an, nickten dann aber. „Camui? Wehe du hältst dich nicht dran, dann setzt's was!“, meinte You scharf, bevor er davon schwamm. >Kami sei Dank! Die beiden sind echt Horror!<

Grinsend schwamm Gackt nun auch das letzte Stück auf Hyde zu. „Ga-chan...? Du hast You gehört! Ich sags ihm, wenn du mich jetzt folterst!“, sagte Hyde und wich bis an den Beckenrand zurück. „Was hast du denn? Ich will dir doch gar nichts tun!“, sagte Gackt und stützte seine Hände rechts und links neben Hyde am Rand ab, hielt in somit bei sich. „Ich kenn dich! Du hast doch irgendwas vor!“, Hydes Stimme schien zu versagen. Gackt kam dem Gesicht seines Freundes näher. „Hai... ich habe etwas vor und meinetwegen kannst du das You auch ruhig erzählen, das wird mich trotzdem nicht daran hindern!“, hauchte er. Der Kleinere bekam langsam Angst. >Der ist mir nicht geheuer... wirklich das ist gar nicht gut...< Er hätte sich doch ganz einfach aus dem Wasser ziehen können, warum tat er es dann nicht?

„Was ist los, Haido? Ist dir nicht gut?“, fragte Gackt besorgt und musterte seinen Gegenüber kritisch. „I-Iie... alles.... okay!“, meinte dieser nur gestückelt. „Das glaubst du ja selbst nicht! Du bist richtig blass!“, sagte der Größere und hob Hyde hoch und setzte ihn somit auf dem Beckenrand ab. Danach stieg er selbst aus dem Wasser, hob den Kleineren auf seine Arme, ging mit ihm zu den Liegen und angelte sich die Sachen der Beiden, bevor er Richtung Hotel lief. „Ga-chan? Was... was soll das? Lass mich gefälligst runter, mir geht es gut!“, wehrte sich der Ältere, doch Gackt ließ keine Widerrede gelten. „IIE!!! Du siehst nicht gut aus, ich bring dich ins Bett!“, sagte er stur. >Na danke für die Blumen... ich sehe nicht gut aus...<, dachte sich Hyde und gab sich dann eben geschlagen.

Froh darüber, dass Hyde nachgab trug Gackt ihn in sein Hotelzimmer. Dort legte er ihn aufs Bett und deckte ihn zu. „Ga-chan? Wie...wieso hast du mich nicht einfach in mein Zimmer gebracht?“, fragte Hyde zusehends verwirrt. Gackt lächelte nur und flüsterte: „Hier kannst du mich wenigstens nicht einfach rauswerfen... Ich will bei dir bleiben, wenn es dir so schlecht geht!“ „Mir... schlecht geht? Aber mir geht es gut, warum glaubst du mir das nicht?“, meinte der Kleinere und setzte sich auf. Sofort wurde er wieder vom anderen zurückgedrückt. „Haido, bitte mach mir nichts vor! Du siehst wirklich krank aus... Ich... mach mir doch nur Sorgen!“, meinte er und wurde gegen Ende immer leiser. Der Ältere gab wieder nach. Es ging ihm eigentlich wirklich nicht gut. Schon seit Tagen war ihm ständig schwindlig und schlecht. Und Gackt hatte das gemerkt, obwohl er sich noch nicht mal auffällig verhalten hatte. Er schien ihn besser zu kennen, als er dachte und es schien, als würde er sich wirklich Sorgen machen. Bei diesem Gedanken lächelte Hyde leicht. Er schloss die Augen, kuschelte sich weiter in die Decke. Er griff, ohne eigentlich zu wissen warum, nach einer von Gackts Händen, hielt sie in seiner. Gackt war etwas verwundert, aber es störte ihn nicht, im Gegenteil. Er legte sich neben den Kleineren, strich ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ruh dich aus...“, flüsterte er nur und hauchte seinem Gegenüber einen kleinen Kuss auf die Stirn.

Wie gut ihm das tat, konnte er wohl gerade nicht in Worte fassen. Zu wissen, das mal wieder jemand für ihn da war, dass sich jemand um ihn sorgte... das war einfach nur schön! Um sicher zu gehen, dass Gackt ihn nicht alleine lassen würde, zog er die Decke auch über diesen, kuschelte sich ein wenig an ihn. Gackts Körper war kalt. Hyde legte einen Arm um seine Hüfte, bettete seinen Kopf auf die Brust des Größeren. Irgendwie wusste er, dass Gackt ihn jetzt nicht abweisen würde, dass er nichts dazu sagen würde... Er seufzte leise, bevor er langsam aber sicher einschlief...

Gackt lächelte. Nie hätte er sich träumen lassen, dass Hyde ihm so nahe sein wollte, dass er von sich aus so einen 'Annäherungsversuch' startete... Sachte strich der Jüngere dem anderen über Rücken und Haare, ließ seine Finger nur ganz langsam und leicht über die Haut Hydes wandern. Auch er dämmerte durch die zwar ungewohnte, aber dennoch wohltuende Körperwärme des anderen weg...

Fehler mit Folgen?

Hyde wachte als erstes wieder auf. Er erschrak leicht, als er die Position, in der er sich befand, realisierte, doch das legte sich wieder. Er sah kurz auf. Gackt hatte die Augen geschlossen, was wohl zu bedeuten hatte, dass er schlief. Leicht strich Hyde über die nackte Brust des Jüngeren. Er malte mit seinem Finger kleine Kreise, die sich immer weiter zusammenzogen. Er bemerkte eine leichte Gänsehaut unter seinem Finger und lächelte leicht. Wieso tat er das alles? Er konnte es sich nicht erklären. Es war ihm auch egal. Gackt schlief und würde nichts mitbekommen... das dachte er jedenfalls. Gackt ließ nur die Augen geschlossen. Was machte sein Freund da mit ihm? Diese zärtlichen Berührungen...

Halt mal! Was war das gerade gewesen? Hatte er da eben tatsächlich Hydes Lippen auf seinem Bauch gespürt? Hatte er sich das nicht nur eingebildet? Nein, da war es schon wieder... dieses Gefühl von warmen, sanften Lippen auf seiner Haut. Hyde war bestimmt davon überzeugt, dass er noch schlief, sonst hätte er das wohl nie getan. Ihm wäre es sicherlich peinlich, wenn Gackt jetzt einfach etwas dazu sagen würde. Aber es war auch einfach viel zu schön, als das er diese Zärtlichkeiten abbrechen lassen wollte.
 

Er konnte sich nicht zurückhalten, es ging nicht. Immer wieder hauchte er kleine Küsse auf den Oberkörper Gackts. Er hatte ihn gefangen genommen. Der Körper unter ihm war eine Droge... Eine Droge, nach der Hyde jetzt schon süchtig war, obwohl er noch nie richtig in den Geschmack von dieser gekommen war. Er wanderte weiter hoch. Es war unverschämt, das wusste er. Er fiel über seinen schlafenden Freund her, dieser konnte sich nicht wehren... würde Gackt sich überhaupt wehren? Auch darauf fand er keine Antwort. Aber anderseits... wenn Gackt wach war würde er sich sowas nie trauen, aus Angst zurückgewiesen zu werden. Er küsste sanft die Schlüsselbeine seines Freundes, küsste sich zum Hals hoch und wollte schließlich einen Kuss auf Gackts Lippen setzen, als er diesem genau in die Augen sah. Sofort lief er rot an und wich zurück. Was hatte er sich auch nur dabei gedacht? Beschämt wandte er den Kopf auf die Decke, krallte seine Hände in eben diese. Noch nicht einmal eine Entschuldigung kam gerade über seine Lippen. Er schluckte leicht. Was würde Gackt jetzt sagen, was würde er tun? Er hatte Angst vor dieser Reaktion. Panische Angst. Am liebsten wäre er einfach aus dem Zimmer gestürmt, aber seine Beine wollten ihm nicht gehorchen.

Auch Gackt setzte sich auf. „Haido?“, fragte er leise. Der Angesprochene zuckte zusammen. „Hey...“, flüsterte der Jüngere sanft. Er zog ihn an sich. Klar, dass es eine peinliche Situation für den anderen war. Er wüsste an seiner Stelle auch nicht, wie er reagieren sollte. Hyde versuchte sich gegen den Griff des anderen zu wehren, doch er konnte nicht. Er lehnte seinen Kopf an die Brust Gackts und nuschelte nur ein kaum hörbares „Gomen nasai...“. Gackt strich sanft über die Seite des Kleineren. Nein, sagen würde er jetzt nichts. Worte konnten oft etwas falsches vermitteln, einem Menschen das genaue Gegenteil von dem überbringen, was man eigentlich sagen wollte... Diesmal gab er seinem Verlangen nach, begann damit Hydes Schulter zu küssen. Er tat dies nicht, um Hyde zu sagen, dass er sich nicht dafür schämen musste, was er getan hatte, sondern weil er es wollte... weil er Hyde wollte. Der Kleinere zuckte erneut zusammen. Wieso tat ihm Gackt das an? Er wollte sich nicht dagegen wehren, doch sein Verstand sagte ihm, dass er widerstehen sollte, dass er Gackt von sich stoßen sollte... aber seine Gefühle waren stärker. Er hob den Kopf des Größeren an, sah in dessen Augen. Er suchte nach etwas... nach einer ganz bestimmten Antwort. Er wollte wissen, ob Gackt das aus freien Stücken tat, oder ob er es nur tat, um ihn aus dieser blöden Situation zu bringen. Gackt gab ihm diese Antwort, indem er eine Hand in den Nacken des Älteren legte und sich langsam dessen Lippen näherte. Sanft berührte er sie, bewegte seine eigenen leicht. Dieses Gefühl, das er dabei verspürte war wunderschön. Er hatte sooft davon geträumt genau dies tun zu dürfen und diesmal schien er das auch wirklich, denn Hyde erwiderte den Kuss.

Er tat es wirklich. Er küsste gerade den Mann, der ihn immer und immer wieder verwirrte, den ihn immer wieder aus dem Konzept brachte, der ihm immer wieder den Verstand raubte... Hyde drängte sich näher an den anderen, öffnete seine Lippen einen Spalt um Gackt Einlass zu gewähren. Diese Einladung nahm dieser doch nur zu gern an. Langsam drang er in die Mundhöhle seines Freundes ein, erkundete jeden Millimeter, verwickelte Hydes Zunge schließlich in ein kleines Zungenspiel, das er immer leidenschaftlicher werden ließ. Vorsichtig drückte er Hyde wieder auf das Bett, beugte sich über ihn und streichelte sanft über dessen Seiten, während der andere seine Arme um seinen Hals legte und damit begann, Gackts Nacken zu kraulen. Der Jüngere löste den Kuss, sah seinem Gegenüber noch einmal tief in die Augen, bevor er anfing dessen Hals zu liebkosen, ihn mit Küssen zu übersäen, manchmal zaghaft in die Haut zu beißen um dann wieder über die gleiche Stelle zu lecken. Der Ältere keuchte leise auf. So viel Zärtlichkeit war er nicht gewöhnt. Noch nicht einmal seine Exfrau hatte ihn so verwöhnt. Diesen Gedanken schüttelte er schnell wieder ab. Megumi war Geschichte, das war vorbei... für ihn schon so verdammt lange vorbei! Er kraulte weiterhin den Nacken seines Freundes, fuhr mit der anderen Hand über dessen Rücken.

Wie weit würden sie gehen? Würde Hyde mehr zulassen? Gackt war sich nicht sicher, weswegen er einfach so weitermachte wie bisher. Er wollte den Älteren zu nichts drängen, aber... bot sich diese Gelegenheit nochmal, wenn er sie heute nicht nutzen würde? Leicht verunsichert sah er zu Hyde auf, der seinen Blick erwiderte. Er schien... genauso viel Lust zu empfinden. Das mache Gackt Mut. Langsam küsste er sich zu Hydes Bauchnabel runter, versenkte seine Zunge darin, worauf der andere sich aufbäumte und leise aufstöhnte. Dieses kleine Geräusch... es hallte in Gackts Ohren wieder und er wollte mehr davon hören... Leicht umkreiste er den Bauchnabel Hydes mit der Zunge, bevor er sie erneut darin versenkte, die gleiche Reaktion wie zuvor auslöste. Er hauchte weitere Küsse auf den Oberkörper des Kleineren, fuhr mit einer Hand langsam an dessen Oberschenkel entlang, fuhr weiter nach oben und streifte den Bund der Badehose leicht mit den Fingern. Hyde erschauderte. Wollte er das wirklich? Er begann zu zweifeln, was sich darin äußerte, dass er sich auf der Lippe herum biss. Gackt bemerkte dies, küsste sich zu Hydes Gesicht hoch. „Verletz dich nicht..“, hauchte er, bevor er ihn küsste. Langsam fuhr er mit seiner Hand in die Hose Hydes , streichelte über dessen Glied. Der Ältere riss die Augen auf. Er stieß Gackt von sich, welcher fast vom Bett fiel, erhob sich schnell aus dem Bett und suchte das T-Shirt und die Hose, die Gackt mit hochgenommen hatte, zusammen, zog sich an und lief zur Tür. Er drehte sich kurz um. „Ga-chan... ich....“, er senkte den Kopf. „...es tut mir Leid!“, flüsterte er nur und ging, schloss die Tür hinter sich.

Er konnte es nicht fassen. Hyde ließ ihn hier einfach so sitzen? Enttäuscht seufzte er auf. Er ging unter die Dusche, brauchte einen klaren Kopf. Er stellte das Wasser auf kalt. Wieso hatte er seinen Gefühlen auch nachgegeben? Warum hatte er Hyde erst geküsst und hatte schließlich auch noch nach mehr verlangt? Er lehnte den Kopf gegen die Wand, ließ das Wasser weiter über sich laufen. >Ich bin so ein Idiot! Jetzt wird er mir wieder aus dem Weg gehen, wird mich meiden...< Er seufzte, stellte das Wasser ab und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften, bevor er sich einfach wieder auf das Bett legte, an die Decke starrte...

Und nun...?

Hyde war aus dem Hotel gestürmt. Was hatte er bloß getan? Etwas weiter abseits setzte er sich an den Strand. Hier konnte ihn einfach niemand sehen... Er zog die Beine an, legte seine Arme darum und seinen Kopf darauf. Er hätte doch beinahe mit Gackt geschlafen... Gut, dass er die Sache abgebrochen hatte. Aber es ging ihm trotzdem schlecht. Wieso denn? Etwa wegen des enttäuschten Blickes, mit dem ihn Gackt angesehen hatte?

Nun ja... das trug auch dazu bei. Viel schlimmer war es, dass er Gackt abgewiesen hatte, obwohl er sich doch so nach seiner Nähe sehnte, nach IHM sehnte... Was war nur los mit ihm? Er verstand sich selbst nicht. In seinem Kopf bildete sich ein Chaos, das einfach nicht mehr zu beseitigen war...

Ohne es wirklich zu merken begann er zu weinen, schluchzte leise vor sich hin. Und schon wieder heulte er... Verdammt, wie sollte das denn weitergehen? Wollte er ab sofort wegen jedem Kleinkram losheulen, wie ein kleines Kind?

Er wusste, wovor er Angst hatte... ja, er wusste es ganz genau! Er wollte Gackt nicht verlieren, ihn verletzen... er wollte nicht von ihm verlassen werden... Das war im Moment das Einzigste, was er klar wusste... Gackt nicht mehr in seiner Nähe zu wissen... das war wohl das Schlimmste, was ihm gerade passieren konnte.

Aber... hatte er den Anderen jetzt nicht für immer verloren? Erst hatte Hyde damit angefangen, Gackt mit kleinen Zärtlichkeiten zu verwöhnen, dann hatten sie sich geküsst und dann... dann musste Hyde wieder alles kaputt machen. Wollte Gackt ihn jetzt überhaupt noch bei sich haben? Immerhin war er am Tag zuvor auch schon sehr gereizt gewesen, hatte den Jüngeren mehr oder weniger grundlos zum Sündenbock gemacht, an ihm den ganzen Frust abgelassen... und doch hatte Gackt ihn nicht alleine gelassen, hatte ihm zugehört, war einfach für ihn da gewesen... würde es diesmal auch so sein? Dieser Tag hatte so schön angefangen. Hyde war frei von diesen ganzen Sorgen gewesen, hatte nicht einen trüben Gedanken gehabt und nun? Nun saß er doch wieder heulend irgendwo rum, war alleine... wie sooft in letzter Zeit. Dabei hasste er es, alleine zu sein, das Gefühl zu haben, dass sich niemand für ihn interessierte, dass er allen egal war.

Würde Gackt ihm verzeihen können? Könnte er Hyde sogar verstehen, wenn er es ihm erklären würde, ihm seine Gründe offen legte? Aber... er wusste doch selbst nicht so genau, warum er auf einmal so reagiert hatte...

Er war verzweifelt, wusste nicht, was er tun sollte.... er saß einfach nur schluchzend weiter im Sand, achtete nicht auf seine Umgebung....
 

Masa lachte. Da saß er, der kleine Hyde und schien weder ein noch aus zu wissen... Das stimmte IHN doch mal unglaublich glücklich. Wahrscheinlich hatte er sich mit Gackt gestritten und dieser hatte ihn abgewiesen. Dieser Gedanke gefiel ihm. Sollte dieser blöde Kerl doch heulen... ER würde in der Zwischenzeit lieber mal nach seinem Gaku sehen... vielleicht... konnte er ja helfen?!? Grinsend machte er sich auf den Weg zum Sänger, klopfte an die Zimmertür und schon wenig später wurde ihm geöffnet.

Doch was er da sah, gefiel ihm gar nicht. Das hieß... dass Gackt nur mit einem Handtuch um den Hüften bekleidet war, DAS gefiel ihm schon, nur den gesamten Eindruck, den Gackt machte... Seufzend schob sich Masa einfach in das Zimmer, schloss die Tür und zog Gackt zum Bett. „Alles okay?“, fragte er den Sänger, der ihn bisher nur desinteressiert angestarrt hatte. Gackt nickte. „Hai...“

„Das nehme ich dir nicht ab!“, sagte Masa und sah den Anderen genau an. „Ist aber so..“, bekam er nur wieder monoton zurück. Wieder seufzte Masa. „Gaku... ist es... wegen Hyde?“

Gackt riss die Augen auf. „Woher...?“, begann er leise, brach jedoch ab und senkte den Blick. „Ich kenne dich...“, meinte der Schwarzhaarige mit einem verletzten Lächeln auf den Lippen. „Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, dass du so aussiehst, als wärst du dem Tod höchstpersönlich begegnet.. ich WILL es auch gar nicht wissen... aber du solltest dich wegen so einem Kerl wie Hyde nicht runterziehen lassen...“ Sofort sah der Sänger wieder auf. „Was... wie meinst du das, Masa?“, fragte er äußerst vorsichtig. Masa schwieg erst einmal. Seufzend setzte er sich bequemer hin. „Ich weiß nicht, ob ich dir das wirklich antun soll... ich meine... ich weiß nicht, was du über Hyde denkst...“, sagte er schließlich und mied Gackts Blicke. Dieser legte ihm eine Hand auf die Schulter, rückte näher an den Jüngeren heran. „Masa... bitte...“, flüsterte er fast schon flehend. Masa sah ihn an. „Gaku... ich war eben am Strand... war spazieren und... dann bin ich eben etwas weiter abseits gegangen...“, begann er. „Ich habe erst gedacht, ich spinne, aber da lag Hyde im Sand und....“, er brach ab. Leichte Panik stieg in Gackt auf. „Was und...? Masa! Sag schon, was ist mit Haido?“ Der Kleinere schüttelte den Kopf. „Er war nicht alleine... über ihm war jemand, wenn du verstehst... Ich dachte zunächst, das wär bestimmt nur so ein verliebtes Pärchen, dass sich nicht beherrschen konnte, aber als dieser andere Kerl dann Hydes Namen stöhnte...“

Gackt sah ihn geschockt an. Das KONNTE nicht wahr sein. „Du meinst... sie haben wirklich...?“, er wollte es nicht aussprechen. Masa nickte nur. „Es war eindeutig...“

Das... das war doch nicht zu fassen! Hyde hatte IHN abgewiesen und machte wenig später mit einem anderen rum? Mit einem ANDEREN??? Am Strand? Er nahm die Hand von der Schulter Masas, stand auf und ging ans Fenster. Was war nur mit Hyde los? Wieso... benahm er sich in letzter Zeit so seltsam? Erst wies er Gackt ab, dann fiel er auch noch im Schlaf über ihn her und ließ sich von Gackt küssen, ließ es fast sogar weitergehen, wies diesen dann aber ab und schlief mit einem anderen? War das DER Hyde, den der Vocalist kannte? Den er schätzte? Den er so gerne um sich herum hatte?

„Gaku...“, seufzte Masa und trat hinter den Sänger. Er streichelte dem Anderen über den Rücken, was diesen zusammenzucken ließ. „Lass das...“, gab er leicht patzig von sich. Sofort nahm der Schwarzhaarige die Hand weg. „Tut mir Leid...“, flüsterte er enttäuscht. Jetzt durfte er den Anderen noch nicht mal mehr anfassen? „Aber... du solltest dir da nichts draus machen...“

Er sollte sich also nichts draus machen? Wusste Masa eigentlich, wie er sich fühlte? Nein... natürlich wusste er das nicht, woher auch? Er wollte ihm aber auch nichts erzählen. Gackt drehte sich um, zwang sich zu einem Lächeln und strich dem Jüngeren über die Wange. Dann ließ er seine Hand in den Nacken des Anderen wandern, zog ihn an sich und legte seine Lippen auf die von Masa.

Na also... ging doch! Da hatte Masa ja das, was er wollte... Er drängte Gackt auf das Bett zurück, ließ den Kuss leidenschaftlicher werden. Er ließ sich mit dem Größeren auf das Bett fallen, lag über ihm und strich mit seiner Hand über die Brust des anderen.

Gackt wusste schon, wie es weiterging. Wie jedesmal... Es war schon oft so zwischen den Beiden zu solchen Situationen gekommen... Immer wenn der Sänger schlecht drauf war, Ablenkung benötigte... immer dann war Masa zu ihm gekommen und hatte ihn seine Sorgen vergessen lassen...

Der Schwarzhaarige fuhr sogleich mit seiner Hand tiefer, entfernte das Handtuch des Sängers, schmiss es aus dem Bett, löste den Kuss und lächelte Gackt siegessicher an, bevor er sich weiter hinunterküsste. Gackt keuchte leise auf, legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und entspannte sich. Laut stöhnte er auf, als Masa sich der Stelle zuwendete, die sie am dringendsten benötigte. Er bäumte sich auf, krallte eine Hand in die Haare des Anderen und die andere in das Bettlaken unter ihm. Er wandt sich leicht unter dieser geschickten Zunge, diesem perfekten Mund, der ihn immer wieder zum Wahnsinn trieb. Schon nach relativ kurzer Zeit spannten sich alle Muskeln an seinem Körper an, schrien nach Erlösung... Er bäumte sich ein weiteres Mal auf und er ergoss sich schließlich fast schon schreiend in dem Mund Masas.

Ausgelaugt ließ er sich wieder in die Kissen sinken, keuchte...

Masa schluckte alles, was er bekommen konnte, sah dann zum Sänger auf und grinste. Er rückte ein Stück weiter nach oben, strich dem Anderen ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und leckte sich langsam über die Lippen. „Geht es dir... jetzt besser?“, hauchte er und küsste Gackt kurz. „H-Hai...“, kam die Antwort schwer atmend von diesem. „Schön... ich helfe dir doch immer wieder gerne!“, damit stand Masa auf, deckte Gackt zu und wollte gehen, doch der Ältere hielt ihn fest, sah ihn ernst an: „Masa... du weißt, das...“ „...das bleibt unter uns!“, ergänzte Masa sofort. Er nickte. „Natürlich, wie oft muss ich dir das noch sagen?“

Nun ging er aber wirklich zur Tür, hauchte Gackt nochmal einen Kuss zu, zwinkerte und verließ das Zimmer.

Gackt schlief kurz darauf auch schon ein, war einfach nur... fertig....
 

Jetzt reichte es aber wirklich! Er sollte aufhören zu heulen! Mit der Hand wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. Hyde stand auf, machte sich auf den Weg zum Hotel. Er wollte gerade in sein Zimmer gehen, als Gackts Zimmertür geöffnet wurde und Masa grinsend heraustrat. Er sah den Anderen an, welcher den Blick triumphieren zurückgab. >Er gehört mir!<, dachte Masa und leckte sich extra noch einmal über die Lippen, ging dann einfach davon. Hyde blieb wie erstarrt stehen. >Er... dieser Blick... Was wollte er bei Ga-chan? Was wollte er mir mit seinem Verhalten gerade sagen?< Er wandte den Kopf in die Richtung, in die Masa gerade verschwunden war, schüttelte nur den Kopf. „Hey Hyde...“, ertönte plötzlich Yous Stimme hinter ihm, ließ ihn zusammenzucken. „You...“, gab er leise von sich, sah den Größeren an. Dieser kam auch das restliche Stück auf den Sänger zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ist alles okay? Du... siehst nicht gut aus... hast du geweint?“, fragte der Violinist besorgt, während er den Kleineren musterte. „Was? Nein, ich... ich habe nur was ins Auge bekommen...“, log Hyde, öffnete seine Zimmertür. You schüttelte den Kopf. „Darf ich mitkommen?“, fragte er vorsichtig. „Ich habe gerade nichts zu tun... und ich will ehrlich gesagt nicht alleine sein...“ Hyde sah ihn im ersten Moment verwirrt an, lächelte aber schließlich und nickte: „Hai... gerne doch... ich will auch nicht unbedingt alleine sein... also... komm rein!“, damit hielt er die Tür auf. Dankend betrat You das Zimmer, stellte sich ans Fenster. Hyde schloss die Tür, setzte sich auf das Bett und sah zu You. „Willst du da stehen bleiben? Setz dich doch, ich beiße nicht!“, gab er von sich und grinste leicht. Auch You lächelte. „Arigatô...“, damit setzte er sich zu Hyde auf das Bett, sah auf seine Hände.

So... nun saßen sie da, waren nicht alleine und trotzdem... herrschte hier eine bedrückende Stille. Das fand Hyde gar nicht gut. Aber worüber sollte er mit You reden? Er hatte noch nie sonderlich viel mit dem Violinisten zutun gehabt. Worüber sollte er also großartig mit ihm reden?

„Hat Camui dich vorhin im Pool noch geärgert?“, unterbrach You plötzlich die Stille. Hyde sah ihn an. „Ähm... nein! Danke, dass du mir geholfen hast übrigens...“, antwortete er. „Kein Problem... Aber... wieso hat er dich eigentlich ins Hotel getragen? Ging es dir nicht gut?“, auch You sah seinen Gegenüber an. „Na ja... mir war nur ein wenig schwindlig... nichts schlimmes... passiert mir in letzter Zeit häufiger!“

You nickte. „Das kommt von dem ganzen Stress, den du hast... Das kenn ich von Camui... er treibt es ja auch immer so weit, bis er irgendwann zusammenbricht!“, er seufzte. „Hai... er achtet zu wenig auf sich selbst...“, stimmte der Sänger zu. „Aber du bist doch sowieso der Einzigste, von dem er sich da noch was sagen lässt, oder?“ „Mag sein... du dürftest ja eigentlich wissen, dass er sich keine Vorschriften machen lässt... eben ein typischer Sturkopf!“, You lächelte wieder. Der Andere nickte nur. Toll... war ja klar, dass die Beiden über Gackt reden mussten, oder? Immerhin war You sein bester Freund...

„Willst du mir nicht sagen, was dich bedrückt? Hyde, ich weiß, wir kennen uns nicht besonders gut... aber ich würde dir gerne helfen, wenn ich kann... ich sehe doch, dass dich irgendwas bedrückt!“, meinte dieser leise. Hyde senkte den Kopf. „Es ist nichts... ich danke dir You, aber... es ist alles in Ordnung!“ „Bist du sicher?“ „Hai...“ „Okay... ich kann dich schließlich nicht zwingen, mir irgendwas zu erzählen...“, seufzte der Größere. Wieder Stille.....

Hyde stand auf, ging auf den Balkon und fuhr sich durch die Haare. „You...? Du als... Ga-chans bester Freund... er erzählt dir doch bestimmt alles, oder?“, fragte er dann. You folgte dem Kleinen, sah ihn fragend an. „Nun ja... alles erzählt er mir auch nicht, aber... er sagt mir mehr, als manch anderen, ja... wieso fragst du?“ „Ich... ich frage mich nur manchmal, was in ihm vorgeht... mehr nicht!“,gab er ehrlich von sich. „Denkst du da an was Bestimmtes?“, wollte You wissen. Wieder nickte Hyde. „Hai... ich denke dabei an seine Gefühle...“, er wandte den Blick vom Meer ab und sah You an. „An seine Gefühle?“, wiederholte dieser. „Er bedeutet dir sehr viel, hab ich Recht?“ Nochmal ein Nicken von dem Sänger. Er drehte sich um und lehnte sich an das Balkongeländer. „Er ist mir ziemlich wichtig, ja... Aber ich mache es mir selbst schwer, verstehst du? Ich... wenn ich bei ihm bin, dann bin ich immer komisch, ich verstehe mich selbst nicht! Einmal bin ich abweisend zu ihm, dann wieder nicht... Seine Anwesenheit macht mich irgendwie verrückt....“, gab er zu. You legte ihm wieder eine Hand auf die Schulter. „Hyde... vielleicht... empfindest du einfach mehr für ihn, als du dir eingestehen willst...“, lächelte er. Ohne sich genau bewusst zu sein, was er eigentlich tat, lehnte sich Hyde an den Größeren, welcher leicht die Arme um ihn schloss. „Vielleicht hast du ja Recht, aber ich... ich hab in letzter Zeit so viel falsch gemacht und... ich will ihn nicht verletzen, genauso, wie ich nicht von ihm verletzt werden will!“, murmelte er. „Das verstehe ich... Aber weißt du was mir aufgefallen ist? Gestern, als du so abweisend zu ihm warst... das hat ihn ziemlich mitgenommen... auch, dass du den Kontakt zu ihm abgebrochen hast, dich monatelang nicht bei ihm gemeldet hast... Er saß ziemlich oft alleine irgendwo herum und war kurz davor, deine Nummer zu wählen! Er hat mich oft gefragt, was er tun sollte. Er hängt an dir, Hyde! Heute Morgen... er hat gestrahlt, als er zu uns an den Tisch kam, er hatte seit langem mal wieder gute Laune... Ich weiß, dass das an dir lag. Es KONNTE nur an dir liegen... Und im Pool... Ich kann dir sagen: Ich hab ihn schon lange nicht mehr so fröhlich gesehen...“

Hyde sah ihn von unten herauf an. „Ich weiß nicht, was genau er für dich empfindet, ich will hier auch nichts Falsches erzählen... aber eins ist sicher: Du bist ihm unglaublich wichtig!“, You strich dem anderen kurz über den Kopf. Irgendwie machten Hyde diese Worte unglaublich glücklich, doch anderseits fühlte er sich jetzt nur noch schlechter. „You... ich... kann ich dir was erzählen? Also ich meine... ich will dich hier nicht mit meinen Problemen belasten und... na ja... wir kennen uns kaum...“, nuschelte er. „Gerne, Hyde ich sagte doch, dass ich dir gerne helfen will...“, antwortete You, zog den Kleineren dann wieder ins Zimmer und setzte sich wieder mit ihm aufs Bett. Gespannt sah er den Sänger an. „Also... weißt du...“, begann dieser. „Ich... habe einen Fehler gemacht... einen furchtbaren Fehler! Vorhin... als Ga-chan mich in sein Hotelzimmer getragen hat... ich wollte, dass er bei mir bleibt, habe mich deshalb an ihn gekuschelt...“, er wurde leicht rot. „Und nun ja... als ich wieder aufgewacht bin, hat er noch geschlafen... jedenfalls dachte ich das... ich konnte dem Drang einfach nicht widerstehen, seinen Körper zu berühren, diese sanfte Haut unter meinen Fingern und Lippen zu spüren, weswegen ich angefangen habe, kleine Küsse auf seine Brust zu setzen... Ich weiß, das hätte ich nicht tun dürfen, aber ich konnte nicht anders... Jedenfalls... wollte ich ihm dann einen Kuss auf den Mund geben... und da hab ich gesehen, dass er wach war und... schließlich hat er mich dann geküsst und... wir wären beinahe auch weitergegangen, wenn ich nicht plötzlich so abrupt abgebrochen hätte und aus seinem Zimmer geflüchtet wäre... ich hatte einfach Zweifel... sie kamen ganz plötzlich und haben mich so verwirrt...“, während er gesprochen hatte wurde er immer röter und leiser. Wieso erzählte er You das überhaupt? Nun gut, es tat gut, mit jemandem zu reden, aber mit You? Dem besten Freund der Person, um die es gerade ging? Vielleicht war es blöd, aber... er musste einfach mit irgendjemandem darüber reden und... mit wem hätte er das sonst tun sollen? Er hatte niemanden...

You hatte Hyde schweigend zugehört. Wow... dass der Andere ihm SO etwas erzählte... damit hätte er nie im Leben gerechnet! Er lächelte den Kleineren sanft an, zog ihn einfach mal in seine Arme. „Hyde... ich weiß nicht so recht, was ich dir darauf jetzt sagen soll...“, begann er. „Ich meine... natürlich wird sich Camui jetzt irgendwie... verarscht fühlen, aber ich bin sicher, er kann es verstehen! Er war bestimmt auch unsicher und... na gut... ich glaube schon, dass ER nie abgebrochen hätte, aber er würde dir nie wehtun wollen, weißt du? Das ist das Letzte was er will! Er wird es verstehen, ganz sicher... wenn du es ihm einfach nur erklärst, mit ihm darüber redest!“ Hyde, der sich einfach in Yous Arme hatte ziehen lassen, sah auf. „Hai... vielleicht hast du ja Recht, aber... wie soll ich ihm denn etwas erklären, was ich selbst nicht verstehe?“, fragte er leise.

You zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich weiß nicht...“, seufzte er, sah auf die Uhr. „Wir sollten runter zum Essen!“ Der Kleinere schüttelte den Kopf. „Ich... will ihm jetzt nicht in die Augen sehen müssen!“, nuschelte er. Verstehend nickte der Violinist. „Okay... aber du solltest was essen! Wie wäre es, wenn wir zwei uns zusammen an einen anderen Tisch setzen?“, er strich Hyde kurz über die Haare. Dieser sah ihn ungläubig an. „Du... aber du... die Jungs... du gehörst zu ihnen, bist zudem Ga-chans bester Freund und da... willst du mit mir essen, nur damit ich nicht alleine bin?“ „Hai... die Jungs werden ja wohl mal auf mich verzichten können, oder? Also komm!“, damit stand der Größere auf und ging mit Hyde runter. Der Rest des GacktJOBs, einschließlich Gackt saßen bereits an einem der Tische und warteten auf den Violinisten. „Geh schon mal an einen freien Tisch, ich komm gleich... ich will den Jungs nur Bescheid sagen.“, lächelte You und ging zu den Anderen, während sich Hyde an einen freien Tisch setzte, ihm hinterher sah. „You... da bist du ja endlich!“, quietschte Ren und schob einen Stuhl nach hinten, damit sich der Andere setzen konnte. Dieser schüttelte jedoch den Kopf: „Ich werde heute bei Hyde essen... also lasst es euch einfach schmecken!“ Er sah Gackt an, welcher einen kurzen Blick Richtung Hyde warf und sofort wieder weg sah. „Warum musst du denn mit DEM essen? You, WIR sind deine Freunde!“, brabbelte Masa. „Lass ihn doch... wenn es ihn glücklich macht!“, gab Gackt kühl von sich. You zog daraufhin nur eine Augenbraue nach oben, schüttelte den Kopf und ging zu Hyde an den Tisch. „Alles in Ordnung?“, fragte ihn dieser, als er sich setzte. „Hai, mach dir keine Sorgen...“, antwortete You.
 

„Ich verstehe es nicht!“, Masa schüttelte den Kopf. „Wieso?“, fragte Ren mit vollem Mund. „Es zwingt ihn doch keiner dazu, mit uns zu essen...“ „Ja schon, aber... ach dann halt nicht!“, meinte Masa sichtlich genervt und stopfte sich wieder was in den Mund. „Ich frage mich aber schon, wieso Hyde nicht einfach wieder mit uns isst... hat er doch heute Morgen auch!“, sagte Chacha dann. „Vielleicht hat er einfach keine Lust auf euch Nervensägen!“, schnaubte Gackt und stand auf, knallte das Glas, das er soeben leer getrunken hatte auf den Tisch. Dann rauschte er ab.

Die anderen Drei sahen ihm überrascht hinterher. „Klarer Fall...“, Ren sah zu den Gitarristen, „...er hat Stress mit Hyde und es ärgert ihn ungemein, dass SEIN bester Freund mit genau diesem am Tisch sitzt!“

Der Bassist seufzte. „Typisch...“, er zuckte mit den Schultern, aß auf. Die anderen Zwei blieben still. Masa grinste nur in sich hinein. Konnte es denn noch besser für ihn laufen? Nun gut... dass You sich da jetzt einmischte und mit hundertprozentiger Sicherheit versuchen würde, zwischen den beiden Sängern zu vermitteln, störte ihn schon... aber er würde sich da schon was einfallen lassen... ganz sicher...

Missverständnisse wohin man sieht...

Das war doch wirklich nicht mehr zum Aushalten! Wieso um alles in der Welt wollten ihn plötzlich alle verarschen? Genervt kickte der Sänger einen Stein weg. Er ging Richtung Strand. Dort setzte er sich einfach in den Sand, sah auf das Meer hinaus. Seufzend fuhr sich Gackt durch die Haare, genoss den Wind, der ihm entgegen wehte. War Masa jetzt der Einzigste, zu dem er noch gehen konnte? Diese Frage stellte sich der Sänger jetzt gerade. Hyde hatte ihn abgewiesen, sich danach gleich mit einem ANDEREN vergnügt... Das wollte ihm immer noch nicht in den Kopf! Warum hatte der Andere das getan? Immerhin hatte doch der Kleinere damit angefangen, oder etwa nicht? ER hatte doch kleine Küsse auf Gackts Brust gesetzt...

Jetzt erinnerte er sich an dieses Gefühl von Hydes warmen, sanften Lippen auf seiner Haut und legte eine Hand auf seine Brust, schloss die Augen. Ja... er hatte es genossen... diese Berührungen, die wie Feuer auf seiner Haut gebrannt hatten... Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen bei dem Gedanken daran... Und dieser Kuss, der darauf gefolgt war... Unbewusst fuhr er sich nun über die Lippen... Das war unbeschreiblich gewesen, was Gackt in dem Moment gefühlt hatte...

Aber jetzt tat es weh! Einfach nur weh... Wieso hatte Hyde ihm das nur angetan? Hätte Masa ihm nicht Bescheid gesagt, dann hätte er es sicher nie erfahren... Er ballte die Hand zur Faust, schlug damit in den Sand und zertrümmerte dabei eine Muschel. Gackt sah, wie diese in viele kleine Stücke zerbrach, betrachtete die zusätzlichen Risse darin. Kaputt... einfach nur kaputt... so kaputt, wie sich Gackt gerade innerlich fühlte! Ein lächerlicher Gedanke sagte der Sänger sich und warf die Teile der Muschel ins Wasser. Er konnte sich doch jetzt nicht von Hydes Verhalten so runterziehen lassen... Aber... das war schließlich nicht das Einzigste, was den Sänger enttäuscht hatte... Nein... You, sein bester Freund, stand Hyde auch noch zur Seite, obwohl er – Camui Gackt – ihn doch so sehr gebraucht hätte... You war für einen Anderen da, anstatt für ihn... Der Violinist war bis jetzt IMMER an Gackts Seite gewesen, wenn dieser nicht mehr weiter wusste und nun? Nun war er weg... war bei Hyde... Wieder stieg Wut in ihm auf. Er war alleine... Masa war wohl nur noch für ihn da, aber... das war nicht das selbe... You war immerhin der Seelenverwandte des Vocals... aber Masa...? Masa war 'nur' ein Freund, mit dem er sich ab und an einmal vergnügte.

Ja... vergnügte.... Was war er doch für ein Arschloch! Erst jetzt wurde dem Sänger bewusst, dass er Masa doch all die Zeit über ausgenutzt hatte! Immer, wenn Gackt nicht an Hyde ran kam, er wieder abgeblitzt war... dann war Masa zur Stelle... Jetzt fühlte er sich richtig mies!

Endlich achtete er mal wieder auf seine Umgebung, da er das Lachen eines Kindes vernahm. Bei diesem Anblick musste er lächeln. Ein Junge, der sorglos in der Gegend herum sprang und lachte, Spaß am Leben hatte, keine Probleme kannte... Wie gerne würde Gackt jetzt mit dem Jungen tauschen, seine Gefühle vergessen können? Seine Gefühle... was fühlte er denn überhaupt? Das, was er am deutlichsten wahrnahm, war Leere... er fühlte sich richtig leer... leer, verlassen, alleine...

Er war schon wieder so in seine Gedanken vertieft, dass er erschrak, als ihm plötzlich jemand an seine Schulter tippte. Er sah auf. Dieser Junge war zu ihm gekommen, legte lächelnd den Kopf schief. „Du siehst traurig aus!“, stellte der Kleine fest. Gackt sah ihn ungläubig an. Wieso war dieser Junge auf ihn zugekommen? „Hat dir jemand weh getan?“, fragte der Junge dann. Ohne sich dessen bewusst zu sein, nickte der Sänger. „Hast du das der Person auch gesagt?“, war die nächste Frage. Daraufhin schüttelte Gackt den Kopf. „Dann solltest du das machen! Reden hilft, sagt mein Papi immer...“, wieder lächelte der Kleine. Gackt sah ihn verwirrt an. Was sollte das denn? Sollte er sich jetzt auch noch von einem Kind sagen lassen, was er tun sollte? Aber... dieser Knirps hatte Recht... irgendwo stimmte es doch, was er sagte. „Und was... wenn das nicht hilft?“, fragte er schließlich. Er sah, wie sich der Junge vor ihn kniete und nachdachte. „Dann solltest du der Person zeigen, wie weh sie dir getan hat...“, murmelte er schließlich. Gackt zog eine Augenbraue hoch. „Danke, Kleiner!“, lächelte der Sänger und wuschelte dem Jüngeren durchs Haar. „Hey, ich bin schon neun!“, grummelte dieser und richtete sich wieder die Haare. „Aber weißt du was? Das Lächeln steht dir besser, wie das traurige Gesicht!“ Gackt nickte: „Ist doch bei jedem so, oder?“ „Ja~ du hast Recht!“, damit stand der Kleine auf, „Ich muss nach Hause!“. Er ging davon. „Kleiner?“, rief ihm Gackt hinterher, worauf sich der Junge nochmals umdrehte. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte der Ältere dann. „Shô!“, rief der Andere zurück. „Ich heiße Shô!“, damit ging er nun wirklich davon.

„Shô...“, nuschelte Gackt und sein Lächeln verschwand wieder. Moon Child war das Erste, was ihm dadurch in den Sinn kam. Der Film, in dem er mit Hyde zusammen gespielt hatte... Der Film, in dem ihm bewusst geworden war, was für ein liebenswertes Wesen der Andere doch hatte...

Schon wieder wurde ihm bewusst, wie er an dem Älteren hing. Er wollte eine Erklärung – sofort! Also stand er auf, sah noch ein letztes Mal aufs Meer, bevor er sich wieder zurück zum Hotel begab.
 

„You~“, lachte Hyde und versuchte, sich aus dem Griff des Anderen zu entziehen. „You~, bitte... hör auf... ich kann nicht mehr!!“ You stoppte in seiner Kitzelattacke. Na also, da hatte es doch funktioniert, den Kleineren abzulenken. „Okay... aber nur, weil du es bist“, sagte er lächelnd und setzte sich wieder aufrecht hin. „Arigatô...“, meinte Hyde immer noch nach Luft ringend. Er hatte lange schon nicht mehr SO gelacht. Nun gut... richtig freiwillig war das ja auch nicht gewesen. Mit einem Schwung saß auch er schließlich wieder. „Auch dafür, dass du wieder mit in mein Zimmer gekommen bist...“ You winkte ab: „Selbstverständlich...“

Der Kleinere schüttelte den Kopf. „Iie... nicht selbstverständlich! Du hättest dich zu deinen Freunden setzen sollen, DAS wär selbstverständlich...“ „Sind wir denn jetzt keine Freunde?“, fragte You dann. Hydes Augen weiteten sich. Dann lächelte aber auch er und nickte. „Doch!“ Der Violinist umarmte Hyde kurz, stand schließlich aber auf und lief zur Tür. „Ich muss noch nach Ren gucken... ich hab es ihm versprochen!“, meinte er als Erklärung. „Aber Hyde? Wenn du jemanden zum Reden brauchst... komm einfach zu mir!“, damit öffnete er die Tür und wäre beinahe in Gackt reingerannt, der gerade an Hydes Tür klopfen wollte. „Camui!“, entfuhr es ihm erschrocken, worauf Hyde erstarrte. Gackt? Was wollte er? Sicher wollte er wissen, was mit ihm los war... oder... er wollte ihm gehörig die Meinung geigen.

„You...“, stellte Gackt leise fest. „Da das Haidos Zimmer ist, gehe ich doch mal stark davon aus, dass er auch da drin ist, wenn du es auch warst, oder?“, fragte er und versuchte einen Blick in das Zimmer zu erhaschen. You nickte und trat bei Seite. „Hai... also... wir sehen uns!“, meinte dieser und verschwand.

Gackt ging in das Zimmer, schloss die Tür hinter sich. Er sah Hyde auf dem Bett sitzen, der den Blick abgewendet hatte. Er sah auf die zwei Kissen, die auf dem Boden lagen, sah die verwühlte Decke und Hydes verwuscheltes Haar. Hatten die Beiden etwa...? Gackt riss die Augen auf. War You etwa der Kerl am Strand gewesen, von dem Masa erzählt hatte? Aber... Masa hätte seinen Kollegen doch sicher erkannt, oder? Mit Sicherheit hätte er das. Doch... er konnte es Gackt doch auch nur verheimlicht haben, weil You Gackts Freund war... Das wurde ja immer besser! Jetzt war es auch noch sein bester Freund, mit dem Hyde lieber schlief, als mit ihm?!?

Wieder diese Wut in ihm... aber war es nur Wut? Nein... mit Sicherheit war da noch mehr! Vielleicht sogar Enttäuschung, Eifersucht...

„Hat es Spaß gemacht?“, fragte Gackt dann verachtend. Verwirrt sah Hyde auf. „Was....? Was meinst du?“, fragte er. „Na mich abzuweisen und schließlich mit meinem besten Freund in die Kiste zu springen!“, knirschte der Größere. Hyde riss ungläubig die Augen auf. „WAS?“

„Ach komm schon... jetzt erzähl mir nicht, dass da nichts lief! Hyde, denkst du eigentlich ich bin bescheuert?“ Das war jetzt nicht der Ernst des Jüngeren, oder? Glaubte er wirklich, dass er mit... You geschlafen hatte? „Anscheinend bist du das, ja!“, antwortete er leise und senkte den Kopf. „Du hast wohl gedacht, ich würde es nie erfahren, was? Masa hat euch schon unten am Strand gesehen...“, knurrte der Andere nun. „Masa? Am Strand? Uns? Mich und... You?“, gab Hyde nur noch verwirrt von sich. Er verstand gar nichts mehr. „Ja~ wenn ihr nicht so damit beschäftigt gewesen wärt, euch eurer Lust hinzugeben, hättet ihr ihn ja vielleicht bemerkt!“, bemerkte Gackt abfällig. Hyde sprang auf, lief auf Gackt zu und ohne, dass dieser auch nur im Ansatz erahnen konnte, was der Andere tun würde, ohrfeigte er ihn. „Du bist doch das Letzte!“, begann Hyde zu schreien, Tränen liefen ihm dabei hinab. Er sah zu Gackt hoch, der sich verdutzt die Wange hielt. „Glaubt du Trottel tatsächlich ALLES, was man dir sagt? Kla~r... wenn es um deinen geliebten Masa geht, dann schon!“, setzte der Ältere fort. „Denkst du wirklich, dass ich mit JEDEM ins Bett gehe, wie so ein kleines Flittchen? Ja? Glaubst du das? Dann kennst du mich wirklich schlecht!! Verdammt noch mal, ich habe NICHT mit You geschlafen!!! Und am Strand... da war ich, ja! Aber ALLEINE!!! Ich hab mir verdammte Gedanken darüber gemacht, was ich getan habe! Ich hab mich dann bestimmt nicht von irgendeinem flachlegen lassen!!! Aber du... DU hast dich ja anscheinend von DEINEM Masa trösten lassen, was?“ Hyde sah ihn wütend an. Seine Tränen ignorierte er. Ihm war es gerade scheiß egal, ob er vor Gackt weinte oder nicht... Als er bemerkte, dass der Jüngere sich aus seiner Starre löste und zum Sprechen ansetzen wollte, funkelte Hyde ihn an. „HAU AB!!! VERSCHWINDE UND LASS MICH IN RUHE!!!“, schrie dieser und deutete auf die Tür. „ICH HASSE DICH!!!“
 

In Gackt zog sich alles zusammen. Schnellen Schrittes verschwand der Größere aus Hydes Zimmer, begab sich in seines. Er war einfach... geschockt! Hyde hatte ihn geohrfeigt, ihn angeschrien und... ihm schließlich gesagt, dass er ihn hasste... diese drei Worte hallten immer in seinen Ohren wider. 'Ich hasse dich'... Gackt ließ sich an der Tür runterrutschen, bemerkte die Tränen, die ihm über die Wangen liefen nicht mal. Er hört nur immer wieder diese Worte, sah Hydes hasserfüllten Blick...

Ein Schluchzer entkam ihm und erst jetzt spürte er den Schmerz, den diese Worte in ihm auslösten. Er zog die Beine an seinen Körper, schlang seine Arme darum und bettete seinen Kopf darauf. Verdammt, warum tat es denn so weh? Wieso schmerzten ihn diese Worte so sehr, dass er sogar weinte, wo er doch sonst immer seine Tränen zurückhalten konnte? Er hatte schon oft zu hören bekommen, dass er gehasst wurde... also musste es an der Person liegen, die ihm das gesagt hatte... An Hyde? Sicher... sie waren immerhin Freunde, da MUSSTE sowas doch wehtun, oder etwa nicht? Freunde... DAS waren sie mit Sicherheit nicht mehr. Nein, Freunde hassten sich nicht...

Ein weiteres Schluchzen und sein Körper begann zu zittern. >Ich will aufwachen!<, dachte Gackt. >Das... ist ein absoluter Alptraum, ich will endlich aufwachen! AUFWACHEN HÖRST DU???<

Er schüttelte den Kopf. Lächerlich.... ER war lächerlich... sein Verhalten war lächerlich... aber er konnte nicht anders. Was konnte er denn dafür? Durfte er nicht auch einmal verletzt sein? Musste er immer den Starken spielen? Der Einzigste, bei dem er das nicht musste, war You... Ja, You... den hätte er jetzt gern bei sich. Er würde sich gerne an ihn lehnen, sich von ihm trösten lassen, sich von ihm aufheitern lassen... Aber er war allein... Er hasste dieses Gefühl! Außerdem war You bestimmt anderweitig beschäftigt... Was für ein Gedanke... Gackt schüttelte wieder den Kopf. Erst jetzt fielen ihm die anderen Worte ein, die Hyde gesagt hatte...

Er war also alleine am Strand gewesen? Alleine...? Wieso sollte ihn Masa denn anlügen? Wieso sollte Masa behaupten, er hätte Hyde gesehen, wenn dem nicht so war?

Und schon trafen ihn die nächsten Worte des Kleineren wieder. Wie Recht Hyde doch hatte.... Gackt hatte sich von Masa 'trösten' lassen...

Er konnte den Älteren jetzt verstehen! Gackt hasste sich gerade selber! Für alles... für alles, was er den Menschen in seiner Umgebung schon alles angetan hatte... was er seinen Freunden immer wieder angetan hatte... seinen Freunden... hatte er überhaupt noch Freunde? Waren sie nicht alle... weg? Alle ohne ihn glücklicher? Zufrieden? Hassten sie ihn denn auch, hatten es ihm nur nie gesagt? Aus Mitleid? Weil Gackt ihnen Leid tat? Weil sie wussten, dass er daran innerlich zusammenbrechen würde?

Diese Muschel erschien wieder vor seinem geistigen Auge... diese Muschel, die in Tausend Scherben zersprungen war, wie sein Herz in diesem Moment. Was sollte er denn jetzt machen? Weiterleben wie zuvor? So tun, als wäre nie etwas passiert? Würde das überhaupt gehen?

Natürlich würde es das nicht! Dafür hatte er... schon zu viel Mist gebaut! Er wusste gar nichts mehr... Um ihn herum drehte sich plötzlich alles... ihm wurde schwarz vor Augen. So bekam er noch nicht einmal mehr mit, wie sein Kopf hart auf dem Boden landete...

Alles verloren..?

Unfassbar... es war einfach unfassbar, was er da soeben getan hatte... Was zum Teufel hatte er DA wieder angerichtet? Wollte er Gackt jetzt auch noch für all die Fehler, die er - Hyde - begangen hatte, verantwortlich machen? Nein, er hatte es eben praktisch schon getan. Und das auf eine Art und Weise, die er selbst über alles verachtete... Wieder ein Streit, in dem Worte aus seinem Mund kamen, die er eigentlich nie hatte aussprechen wollen... Die er eigentlich nie hätte aussprechen können...

Doch jetzt war es zu spät! Hyde sank auf die Knie, starrte auf die Tür, die Gackt eben hinter sich geschlossen hatte. Und er hatte geweint... Noch nie hatte Hyde den Anderen weinen sehen... Nun gut, außer, wenn es die Öffentlichkeit auch zu sehen bekommen hatte... Aber Gackt hatte noch nie vor IHM geweint, wegen ihm... Doch... einmal hatte er es getan... Moon Child... diese eine Szene... und obwohl Hyde damals gewusst hatte, dass es gespielt war, eigentlich kaum eine Bedeutung hatte, war ihm das sehr nahe gegangen... Doch diesmal war es kein Film! Es war Realität... und es war einfach nur blanker Horror!!

Okay... er musste zugeben, dass das, was ihm Gackt an den Kopf geknallt hatte auch nicht gerade fair gewesen war, aber... er hatte ihm schließlich nicht gesagt, dass er ihn hasste! Wie konnte er nur? Wie konnte dieses Wort einfach so über ihn kommen, wo er doch nie im Leben so für Gackt empfinden könnte? Verständnislos schüttelte er den Kopf, wischte sich die Tränen weg und stand wieder auf. „Haido... du bist eine verdammte Heulsuse! Du hast zwar mal wieder alles falsch gemacht, aber du KANNST es nicht mehr rückgängig machen also hör auf zu flennen!“ Hyde schnaubte. Jetzt redete er schon mit sich selbst... Klar, mit wem auch sonst? Er hatte die Person, die ihn überhaupt auch nur im Ansatz verstand, gerade verloren... für immer... Seine Worte konnte man nicht einfach entschuldigen. Welcher Idiot würde denn hingehen und sagen 'Hm, okay, du hast mir zwar gesagt, dass du mich hasst, aber ich scheiß drauf, ich mag dich trotzdem!'? Wer wäre denn so krank? Vielleicht jemand, der sehr verzweifelt wäre, aber selbst dann... wäre es doch nicht einfach vergessen... Wie sollte man sowas auch vergessen können?

Der Sänger seufzte, ging raus auf den Balkon und sah aufs Meer hinaus. >Da könnte man sich sicher gut drin ertränken...<, dachte Hyde sich. Jetzt drehte er wohl gerade selbst durch. Er dachte an Selbstmord? Nur, weil er Gackt gesagt hatte, dass er ihn hasste, obwohl das gar nicht stimmte? Nur deswegen wollte er sich den Wellen ausliefern? Verdammt noch mal, was hieß da 'nur'? Er hatte Gackt richtig weh getan und verharmloste es nun auch noch? Er war doch wirklich das Letzte! Bei diesem Gedanken zuckte er zusammen. Genau das hatte er doch auch zu Gackt gesagt! Wieder seufzte er und ließ sich mit dem Rücken ans Geländer gelehnt auf dem Boden des Balkons nieder. Da es bereits Abend wurde und die Sonne schon fast gänzlich untergegangen war, war es auch dem entsprechend kalt. Hyde fror, ja... aber vielleicht würde die Kälte den Schmerz übertrumpfen, ihn vielleicht sogar einfrieren? Auch ein dummer Gedanke... wie sollte man Gefühle einfrieren können? Obwohl es gar nicht mal so schlecht gewesen wäre, wenn das wirklich funktionieren würde... Aber er war ja schließlich selbst Schuld, also sollte er auch versuchen, den Schmerz zu ertragen... Er sollte lernen, mit dem Gewissen zu leben, einen wertvollen Menschen verletzt und somit verloren zu haben... Wie sollte es denn jetzt weitergehen? Er konnte Gackt doch nicht mehr unter die Augen treten... Aber er musste sich entschuldigen, ihm sagen, dass das alles nur in seiner Wut über ihn gekommen war... Das war er Gackt und seinem Gewissen einfach schuldig. Dass er selbst danach noch verletzter als jetzt schon sein würde, war ihm klar. Gackt würde ihm dann sicher nicht um den Hals fallen und sich auch noch bedanken oder so... Nein, er wäre wahrscheinlich abweisend, würde Hyde vielleicht sogar ignorieren oder ihm genau solche Worte an den Kopf knallen, wie er hatte einstecken müssen. Aber das hatte der kleine Sänger doch auch gar nicht anders verdient! Er war Abschaum, also sollte er auch so behandelt werden!

Und dann...? Wenn er Gackt ein letztes Mal unter die Augen getreten war...? Was dann? Sollte er sich vielleicht doch ertränken? Vermissen würde ihn sicher niemand... Na gut... die ein oder anderen Fans würden sich sicher wundern, aber sonst? Sonst war er doch allen egal, warum also nicht verschwinden? Was gab es doch sonst noch für Möglichkeiten? Sollte er einfach so weiterleben? Einfach so tun, als wäre nie etwas geschehen? Auch das würde nicht klappen... Aber irgendwie MUSSTE es doch weitergehen... irgendwie... die Frage blieb eben nur, wie...
 

Langsam hatte er genug! Er war keine fünf Minuten in Rens Zimmer gewesen und schon hörte man Hydes Geschrei. Man KONNTE es gar nicht überhören. Seufzend ließ sich You auf Rens Bett nieder. „Wow... harte Worte!“, nuschelte der kleine Bassist und setzte sich neben den Anderen. „Hai...“, gab der Violinist leise von sich. „Dabei meint Hyde sie noch nicht mal so...“ „Woher willst du das wissen?“, fragte Ren - neugierig wie er war. „Ich hab heute mit ihm geredet... eben über Camui... die Beiden machen es sich selbst schwer!“, antwortete You. „Ich frag mich nur, was Camui gesagt hat, dass Hyde SO was von sich gibt!“ Ren zuckte ratlos mit den Schultern. Woher sollte er auch wissen, was für Probleme die zwei Sänger miteinander hatten? „Das Einzigste, was ich weiß ist, dass Masa... ziemlich eifersüchtig ist! Im Pool... als Hyde und Gaku sich ein wenig 'vergnügt' haben... du hättest unseren Masa mal sehen sollen... Er meinte, es wäre doch ziemlich widerlich, wie die Beiden da 'rumturteln' würden und dass Hyde sich ja sicher nur einmal von unserem Vocal flachlegen lassen will...“, er seufzte. You starrte ihn nur an. „Ist so...“, murmelte der Bassist bei diesem Blick. „Ren... du willst mir jetzt doch nicht erzählen, dass Masa... dass er sich in Camui verliebt hat!?!“, fragte der Violinist schließlich. „Ich hab keine Ahnung... ich meine... er kann einfach auch nur ziemlich besitzergreifend sein und kann es nicht ab, dass Gaku sich jemand anderem nähert... Ich weiß wirklich nicht, was in diesem Idioten vorgeht! Mir ist schon aufgefallen, dass er... in letzter Zeit seltsam ist... er hat sich verdammt noch mal richtig verändert, ich erkenne ihn kaum noch wieder!“, der Kleinere sah zu Boden. „Ich wollte schon sooft mit ihm darüber reden... aber jedes Mal, wenn ich mit ihm alleine war, dann hat er sich nur über Gaku und Hyde ausgelassen... das kotzt mich langsam richtig an! Für ihn existiert praktisch kein anderes Thema... ich hör immer nur: 'Armer Gaku' und so einen Kram... über Hyde... da kommen dann so Sachen wie 'billiges Flittchen', 'will nur mal von Gaku flachgelegt werden' und 'hat doch überhaupt keine Ahnung, was er unserem Sänger antut'..“, leicht verzweifelt sah Ren nun wieder zu dem Größeren. „Ich will diese Scheiße nicht mehr hören, verstehst du? Ich will einfach nicht mehr...“

You nickte und zog den Anderen an sich. „Ich kann mir vorstellen, dass das auf Dauer nervig ist... Wir sollten mal mit Masa reden... ich glaube, er will einfach nur das Beste für Camui, kann aber nicht einsehen, dass das – unter Umständen – vielleicht Hyde ist...“, sagte er ruhig. „Ich denke, dass dieser Urlaub... noch ziemlich stressig wird. Dass Hyde Camui jetzt an den Kopf geworfen hat, er würde ihn hassen... Oh Mann... Das hat ihn mit Sicherheit ziemlich hart getroffen!“ „Wieso gehst du dann nicht zu ihm? Wieso sitzt du immer noch bei mir, anstatt nach deinem besten Freund zu sehen?“, fragte Ren und sah ihn von unten herauf an. „Weil du auch mein Freund bist... außerdem... ich kenne Camui... er wird das erst mal alleine mit sich ausmachen wollen... und erst dann, wenn er alle Fehler bei sich gesucht hat... erst dann... werde ich bei ihm bleiben dürfen... dann erzählt er mir alles, zieht sich selbst noch ein wenig runter, sagt mir, was für ein schlechter Mensch er ist und sagt, dass er nicht mehr will... dass er es satt hat, seine Freunde zu verletzen... dann kommt der Teil, an dem er bezweifelt überhaupt noch Freunde zu haben und schließlich... behauptet er felsenfest, alleine zu sein... und am Ende... da sieht er mich an und sagt 'Ich heule dich schon wieder zu... du solltest jetzt auch gehen... du willst mich doch sicher auch... alleine lassen...' ...“, erklärte der Größere. Rens Augen weiteten sich. „Das geht.. jedesmal so? Immer, wenn etwas nicht so läuft, wie er will?“ You nickte. „Hai... das ist leider so... und dann – wenn er fertig ist, im Selbstmitleid zu ersaufen – dann liegt es an mir, ihm immer und immer wieder die gleiche Standpauke zu halten...“ Der Bassist lächelte leicht. „Du bist eben doch ein wahrer Freund, You... Ohne dich wären wir doch alle verloren... vor allem Gaku...“, meinte er. Bei diesen Worten wurde der Violinist leicht rot und kratzte sich verlegen am Kopf. „So ein Unsinn... hättet ihr mich nicht, hättet ihr jemand anderen! So toll bin ich nun wirklich nicht!“, erwiderte er. Der Bassist hingegen schüttelte den Kopf. Das war typisch für You... einfach zu bescheiden... „Du leistest eine Menge... auch wenn wir dir das vielleicht nicht immer so danken, wie wir es sollten... du bist großartig You... unersetzlich... und ich bin froh, dass du bei uns bist... mein Bruder!“, damit richtete sich Ren auf, hauchte dem Anderen einen Kuss auf die Wange und grinste leicht. You wollte schon etwas erwidern, doch der Kleinere kam ihm zuvor: „You, lass stecken!! Es ist so und damit basta!“ „Ja ja... ich gebs auf! Außerdem habe ich keine Lust auf eine sinnlose Diskussion!“, meinte You jetzt schon fast genervt, wobei das doch nur sehr selten vorkam.

Stille...

Eine ganze Weile herrschte nun einfach nur Stille in diesem Zimmer... eine bedrückende Stille. Ren war der Erste, der wieder das Wort ergriff: „Und..... wann gehst du dann zu.... Gaku?“ You sah ihn wieder an. „Morgen früh... jetzt wird er mich eh nicht rein lassen...“, antwortete er. „Verstehe...“

Seufzend richtete sich der Violinist dann auf. „Ich werde dann mal gehen... schlaf gut...“, meinte er und ging schon zu Tür. „Hai... Gute Nacht...“, antwortete Ren nur. Damit war You dann auch schon wieder weg und er allein...
 

Ihm tat alles weh... wirklich alles! Sein Kopf schien zu explodieren und dieses Geklopfe...

Müde schlug Gackt die Augen auf. Er brauchte ein paar Minuten, bis er realisierte, dass er auf dem Boden lag. Und dieses Geklopfe... das hatte er sich nicht eingebildet... Hinter ihm an der Tür klopfte es tatsächlich. Mit Mühe und Not rappelte sich Gackt auf, öffnete die Tür und als er sah, dass es You war, ging er einfach auf das Bett zu und ließ sich auf dieses fallen. You trat besorgt dreinblickend in das Zimmer, schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben seinen liegenden Freund aufs Bett. „Wie geht es dir?“, fragte er gleich. „Großartig!“, kam die gemurmelte Antwort von Gackt. „So... siehst du aber nicht aus!“, erwiderte You. „Ach You... hör auf so zu tun, als würde es dich wirklich interessieren, wie es mir geht...“, sagte Gackt und schloss die Augen. Sofort sah er Hyde vor sich und hörte wieder dessen Worte. Dabei stiegen in ihm wieder Tränen auf. Der Violinist seufzte, strich Gackt über den Arm, dich dieser schlug die Hand wieder weg. „Camui... es interessiert mich aber WIRKLICH, wie es dir geht, das weißt du...“, meinte der Ältere leise. Da er keine Reaktion Gackts feststellen konnte, redete er weiter: „Ich... hab Hyde gestern gehört...“ Gackt zuckte bei diesem Namen zusammen. „Camui, ich weiß, dass es weh getan hat, aber Hyde hat das ganz bestimmt nicht so gemeint, wie er es gesagt hat!“ „Doch, das hat er!!! Er hat es ganz genau so gemeint, wie er es mir an den Kopf geknallt hat! Er hat mir wenigstens gleich deutlich gemacht, woran ich bei ihm bin und macht mir nichts mehr vor, so wie ihr!“, fuhr Gackt ihn an. „Was soll DAS jetzt schon wieder?“, fragte You ruhig. „Du weißt doch ganz genau, dass wir Freunde sind! Wenn es nicht so wäre, dann wären wir sicher nicht mehr alle bei dir, oder? Das sind wir aber und jetzt hör auf, an Allem zu zweifeln!“

You hatte also Recht gehabt, als er Ren erklärt hatte, wie dieses 'Gespräch' ablaufen würde... Nun gut... irgendwas war doch anders... die Tatsache, dass Gackt so an ihm – You – zweifelte... aber das tat er sicher auch nur, weil er am Boden war, selbst nicht wusste, was eigentlich mit ihm los war... „Würde ich ja gern... ich würde liebend gern einfach alles so hinnehmen, wie es ist, You... aber das schaffe ich nicht... ich weiß doch auch nicht, wieso...“, gab Gackt nun diesmal leiser von sich und weitere Tränen liefen seine Wangen hinab. Er sah zu You auf. „Es tut mir Leid... aber ich...“ „Hör auf!“, unterbrach der Violinist den Anderen leise. Daraufhin schmiss sich der Sänger förmlich in die Arme des Älteren, klammerte sich an diesem fest. „Wieso...? Wieso hat er das getan, You?“, schluchzte er, vergrub sein Gesicht im T-Shirt des Anderen. Dieser legte die Arme um den Kleineren, drückte ihn fest an sich und strich ihm behutsam über den Rücken. „Ich weiß es nicht... ich würde es dir gerne sagen, aber ich habe keine Ahnung... ich schätze einfach... das ist... über ihn gekommen... Ich weiß nur, dass er es nicht so meint, Camui... er meint es ganz sicher nicht so!“, flüsterte er. Gackt konnte daraufhin nichts mehr sagen, blieb einfach in den Armen seines Freundes. You strich Gackt einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und seine Augen weiteten sich. „Camui! Du Idiot! Wieso sagst du nicht, dass du Fieber hast?“, fragte er erschrocken, drückte den Anderen leicht von sich. Dieser verstand im Moment gar nichts. Wortlos wurde er nach hinten aufs Bett gedrückt und die Decke wurde über ihn gezogen. You stand auf, wollte eigentlich nur ins Badezimmer gehen um einen kalten Lappen zu holen, doch die Hand des Vocals hielt ihn auf. „You... du... hasst mich doch nicht, oder? Du willst mich nicht auch noch alleine lassen... du wirst bei mir bleiben, hab ich Recht?“, flüsterte Gackt leise. Er hatte Angst. Angst, seinen besten Freund gehen lassen zu müssen und ihn nie wieder zu sehen. You lächelte leicht, schüttelte den Kopf. „Ich werde dich niemals alleine lassen, hörst du? Und ich werde dich auch nie im Leben hassen... Ich bleibe solange bei dir, bis du wünschst, dass ich dich verlasse...“, meinte er beruhigend, beugte sich zu Gackt hinunter und hauchte ihm einen Kuss auf die warme Stirn. „Hast du schon vergessen? 'Wenn du mal down bist und glaubst, du hast alles verloren, bin ich an deiner Seite!'“ Nun schlich sich ein kleines, schwaches Lächeln auf die Lippen Gackts. „Hai... du bleibst bei mir!“, murmelte er und ließ You los. Dieser verschwand dann im Bad, kam mit einem kalten Lappen wieder, legte diesen auf die Stirn des Sängers. Anschließend setzte er sich neben seinen Freund aufs Bett. „Kann ich sonst noch was für dich tun?“, fragte er und sah auf den Jüngeren herab. „Iie... das heißt... doch, kannst du...“, meinte Gackt verwirrt, „...bleib einfach hier und mach dir keine Sorgen um mich!“ Der Violinist nickte, streichelte dem Anderen immer wieder leicht über die Wange. Dieser schloss die Augen, versuchte zu schlafen, doch ihn quälten wieder diese Bilder, diese Worte... Hörte das denn nie auf? Durfte er jetzt noch nicht einmal die Augen schließen, ohne dass er an Hyde denken musste? „Das wird schon wieder...“, sagte You, wischte dem Sänger die Tränen weg. Gackt sah ihn an. Was meinte You? Meinte er, dass das Fieber weggehen würde oder dass das mit Hyde wieder in Ordnung käme? Wusste You denn, was in ihm vor ging? Fast als könne You Gedanken lesen meinte er: „Du und Hyde... ihr sprecht euch einmal in Ruhe aus und dann... wird das schon wieder! Ihr mögt euch doch viel zu sehr, als dass ihr euch ständig aus dem Weg gehen könntet. Hab einfach ein wenig Geduld und Vertrauen in Hyde!“

Vertrauen in Hyde... Das hatte er gestern nicht wirklich gehabt... Hätte er sonst wirklich geglaubt, Hyde hätte mit jemand anders geschlafen? Mit YOU geschlafen? Wohl kaum! Aber You hatte Recht. Er musste einfach vertrauen... darauf, dass es alles irgendwie anders ausgesehen hatte, wie es in Wirklichkeit war. Ja, er würde mit Hyde reden... und er würde ihm sagen, wie weh es getan hatte, diese Worte aus seinem Mund zu hören, diesen Blick zu sehen... Genau... das würde er machen...
 

Der Violinist lächelte, als er bemerkte, dass sein bester Freund schlief. Gut, dann könnte er auch schnell nach unten an den Empfang gehen und dort nach Medikamenten fragen. Er stand leise auf, ging zur Tür und öffnete diese. Da stand Hyde im Gang... okay... er stand nicht, er lief nervös hin und her. „Hyde?“, fragte er leise, lehnte die Tür nur an. „Ist alles okay mit dir?“

Hyde zuckte zusammen und blieb erschrocken stehen. „You... hai~ alles in Ordnung...“, seufzte er, sah dann wieder zu Boden. Toll... wie lange war er jetzt hier eigentlich schon auf und ab gelaufen? Lang genug! Er biss sich auf die Lippe. Sollte er wirklich? Diese Frage schwirrte schon die ganze Nacht, die er auf dem Balkon verbracht hatte, in seinem Kopf rum. Jetzt war er doch schon einmal einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und war wenigstens einmal aus seinem Zimmer gekommen. Aber... war das ein Schritt in die richtige Richtung? Genau das war es, was Hyde so verdammt nervös machte. Er seufzte. Er hatte es beschlossen, also sollte er es auch durchziehen... SOFORT!!!

„Eto... You?“, fragte er leise und sah auf. „Hai...?“ „Ist... Ga-chan da?“ You nickte. „Hai, aber er schläft... er hat Fieber!“, sagte er. Hydes Augen weiteten sich. „Er hat... Fieber? Ist alles in Ordnung mit ihm?“, fragte er besorgt nach. „Das kannst du dir doch sicher denken, oder?“, meinte der Violinist. „Ich...“, wieder senkte Hyde den Kopf. „Hai...“ „Du hast das doch nicht so gemeint, oder?“, hakte der Größere nach. Der Sänger schwieg daraufhin eine Weile. „Iie... hab ich nicht! Ich...“, er sah You wieder an. „Kann ich zu ihm? Bitte...“, flehte er fast schon. Der Andere zögerte, bevor er kurz nickte. „Falls er aber aufwachen sollte... bring ihn bitte nicht dazu, sich aufzuregen, hai?“ Auch Hyde nickte. „Hai! Ich...“ „...du brauchst mir nichts erklären! Ich bin sowieso froh, wenn jemand bei ihm ist, während ich ein paar Sachen hole... also... bis später!“, unterbrach You ihn und ging. „Arigatô...“, murmelte Hyde noch, bevor er leise das Zimmer betrat, die Tür schloss und sich dem Bett näherte.

Es tat Hyde weh, den Jüngeren so zu sehen. Er wusste, dass nur er daran Schuld sein konnte. „Ga-chan...“, hauchte er und setzte sich vorsichtig auf das Bett, wollte Gackt ja nicht wecken. Er wechselte das Tuch auf dessen Stirn, strich ihm dann über die Wange. „Ich bin richtig feige, weißt du das?“, flüsterte er. „Ich glaube... wenn du jetzt nicht schlafen würdest, dann... würde ich immer noch nicht hier sitzen... dir das sagen...“, er seufzte leise auf. „Das gestern... Ga-chan... ich hasse dich nicht... das könnte ich nie im Leben! Das ist nur in meiner Wut über mich gekommen, du hast mich mit deinen Anschuldigungen, deinen Worten verletzt... Ich weiß... das ist keine Entschuldigung, für das, was ich dir an den Kopf geknallt habe... und es tut mir wirklich Leid... Ich kann noch nicht mal versuchen, dir zu erklären, wieso ich dich so angefahren habe... gut, ich lass mich natürlich nicht gern als kleines 'Flittchen' hinstellen... vor Allem nicht von dir... aber... das war bestimmt nicht das Einzigste, was mich dazu gebracht hat. Ich weiß es wirklich nicht... ich weiß nur, dass ich dir niemals wehtun wollte... du... hast sogar geweint... das hast du noch nie wegen mir getan... es... hat mir fast das Herz zerrissen...“, damit griff er nach Gackts Hand, streichelte diese leicht. „Wenn du mich jetzt hören würdest, würdest du sicher auch denken, dass ich sie nicht mehr alle habe, was?“, er lächelte leicht. „Das... stimmt ja auch irgendwo... Ich bin wirklich nicht mehr ganz dicht, aber... so bin ich eben... selbst wenn ich es ändern wollte... ich glaube ich könnte das nicht!“ Er schwieg eine Weile, wechselte wieder das Tuch auf Gackts Stirn und streichelte dann weiter über dessen Hand. „Auch wenn du das vielleicht nicht glaubst, Ga-chan... du bist... mir verdammt wichtig! Und auch, wenn es nicht immer danach aussieht... ohne dich... wär ich schon so manches Mal ziemlich verloren gewesen... auch...vorgestern... es hat... gut getan mit jemandem über das zu reden, was mich monatelang gequält hat... und... das ausgerechnet du dieser jemand warst... das hat mich ziemlich glücklich gemacht, weißt du das? Ich habe es... richtig genossen in deinen Armen zu liegen, auch wenn das für dich blöd klingt. Und gestern... als wir... du weißt schon, was ich meine... ich fand es schön, aber... irgendwas in mir hat gesagt, dass es nicht richtig wäre... sei mir... deswegen nicht böse, hai? Ich hab dich wirklich sehr gern... aber ich... werde dich in Zukunft in Ruhe lassen... ich... will dir nicht mehr wehtun... ich will nicht, dass es dir wegen mir schlecht geht! Wie gesagt, ich bin gern bei dir, deine Nähe tut gut, aber... vielleicht ist es einfach besser so... ich mach so viel falsch und das habe ich satt, verstehst du?“, er wischte sich eine Träne weg, die sich gerade den Weg über seine Wange gebahnt hatte. „Ich... kann dir wirklich nicht sagen, was mit mir los ist, so gerne ich das auch tun würde... Ich weiß es einfach nicht, ich werde selbst nicht aus mir schlau... Tu mir bitte nur einen einen Gefallen... vergib mir und denk nicht zu viel über mich nach, das habe ich nicht verdient! Kümmere dich lieber um deine Jungs... die brauchen dich nämlich auch...“, er ließ Gackts Hand langsam los, stand auf. Er betrachtete den anderen Sänger nochmals genau... „Es tut mir Leid!“, flüsterte er und beugte sich zu Gackt, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann ging er, schloss leise die Tür hinter sich...

Klare Ansage...

Vorbei..? War nun.. endgültig alles vorbei? Hatte er alles verloren..? Hatte er Hyde verloren?

Gackt setzte sich auf, wischte sich über die Augen. Er hatte alles gehört. Jedes einzelne Wort... Und er hatte sich nicht dazu durchringen können, die Augen aufzuschlagen und Hyde anzusehen, ihm zu sagen, dass das alles gar nicht so stimmte, dass er ihn brauchte, dass er nicht von ihm allein gelassen werden wollte. Er war zu feige...

Da hatten die beiden Sänger also was gemeinsam. Beide zu feige um dem anderen direkt in die Augen zu sehen...

Gackt schluckte. Und jetzt? Was würde Hyde jetzt machen? Würde er seine Sachen packen und zurück nach Japan fliegen..? Würde er sich nie wieder bei Gackt melden und ihn immer wieder abweisen, wenn Gackt auf ihn zukam? Würden sie sich nur noch sehen, wenn sie zufälligerweise in der gleichen Show zu Gast eingeladen waren..? Und würde Hyde dann so tun, als sei Gackt ein völlig Fremder für ihn?

Das konnte und wollte er nicht zulassen! Egal, was er dafür tun musste, er würde Hyde nicht einfach aus seinem Leben streichen, ihn vergessen. Er würde ihn nicht gehen lassen! Selbst wenn er dafür seine Musik aufgeben müsste, er wollte seinen Freund nicht verlieren. Er brauchte Hyde. Er brauchte sein Lächeln, seine dunklen und geheimnisvollen Augen, seine Worte, seine Nähe... Ohne das wäre Gackt nichts! Ohne Hyde.. wäre Gackt nicht der, der er im Moment war. Ob das nun gut oder schlecht war.. darüber ließ sich streiten.
 

Der Braunhaarige schüttelte eifrig den Kopf, schlug die Decke zurück und stand auf, stützte sich aber sofort an der Wand ab. Nein, er würde Hyde nicht einfach gehen lassen. Er wollte ihn nicht verlieren! Sie waren doch Freunde.. Diese Gedanken waren die Einzigsten, die gerade in seinem Kopf Platz hatten.. sie wiederholten sich... ständig...

Er ignorierte die Kopfschmerzen und die Tatsache, dass sich um ihn herum gerade alles drehte. Es war ihm egal... es war ihm im Moment alles egal.. bis auf eines: Hyde. Schnell riss er die Tür auf, schwankte einfach zu dem Zimmer gegenüber, klopfte an. Er lehnte sich gegen die Tür, schloss die Augen und versuchte, die Welt zum Stillstand zu bringen, doch vergebens. „Haido... mach auf...“, hauchte er und im selben Moment wurde die Tür tatsächlich geöffnet. Leider fehlte Gackt die nötige Kraft, auf den Beinen zu bleiben, weswegen er dem mehr als nur überraschten Hyde in die Arme fiel, der Mühe hatte, den anderen aufzufangen und dabei selbst nicht unter ihm zu landen. „Ga-chan!“, entfuhr es ihm erschrocken, während die Tür mit einem lauten Knall zufiel. „Kami-sama.. was willst du hier? Du solltest im Bett bleiben und-..“ „Geh nicht!“, unterbrach Gackt ihn leise, sah fast schon verzweifelt zu dem Schwarzhaarigen hoch. Hyde runzelte die Stirn, seufzte und schleifte den Jüngeren erstmal zu seinem Bett, legte ihn darauf ab und deckte ihn zu. Gackt setzte sich auf, doch Hyde schüttelte energisch den Kopf und drückte ihn sanft aber bestimmt wieder zurück.

„Haido... dôzo... geh nicht.. ich.. weiß doch, dass du mich nicht hasst....“, hauchte der Größere und krallte dabei eine Hand in Hydes Oberteil, zog ihn zu sich runter, sodass dieser über ihm gebeugt verweilte. Die Augen des Schwarzhaarigen weiteten sich. „Du.. warst wach?“, fragte er nahezu geschockt, konnte aber nicht verhindern, dass er errötete. Das war doch.. nicht wahr, oder? Gackt hatte nicht geschlafen? Er hatte alles gehört? Jedes einzelne Wort? Und.. er hatte jede Berührung mitbekommen?

Hyde schluckte, streichelte dem anderen über die Wange und lächelte leicht. „Ruh dich aus... Ga-chan.. wir reden, wenn es dir besser geht, hai? Du musst schlafen... You holt dir ein paar Medikamente und dann wirst du bald wieder gesund, versprochen... Gomen nasai... für alles... Ich wollte nicht.. dass du so hier liegen musst....“

„Aber du wirst gehen, hab ich Recht? Du wartest.. und lässt mich dann allein, du verlässt mich.. wegen eines dummen Fehlers. Haido, ich.. ich will dich nicht verlieren.. du.. bist mir doch so wichtig... ich-...“ Diesmal war es Hyde, der den anderen unterbrach. „Ich bleib bei dir.. aber bitte... schlaf... ich werde dich nicht alleine lassen.. Ich werde die ganze Zeit bei dir bleiben... und auf dich aufpassen, okay? Vertrau mir... Ga-chan....“

Diese Worte schienen zu helfen, denn der Braunhaarige lockerte seinen Griff und nickte schwach. Jedoch traute er sich nicht, die Augen zu schließen. Die Angst, Hyde könnte doch gehen war einfach zu groß. Da dem Älteren der verzweifelte Blick Gackts nicht verborgen blieb, seufzte er leise, hob die Decke an und legte sich neben ihn, zog ihn in seine Arme. Erst jetzt entspannte sich der Größere und schloss die Augen, klammerte sich aber an Hyde fest, vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge.

Ganz langsam streichelte Hyde über Gackts Rücken, flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr, ignorierte dabei, dass ihm richtig warm wurde, da Gackt sich so an ihn schmiegte, obwohl er Fieber hatte. Es schien so, als würde der andere ihn brauchen und genau deswegen würde Hyde ihn jetzt auch nicht im Stich lassen. Nein, das hatte er schon viel zu oft getan. Viel zu oft war er einfach weggelaufen, hatte Gackt abgewiesen, ihn verletzt. Eigentlich hatte er heute das von gestern wieder gut machen wollen, doch anscheinend hatte er sich da mächtig geschnitten.

Okay.. zugegeben, es war eine blöde Idee, einem Menschen, der einem mehr als nur wichtig war im 'Schlaf' so vieles zu sagen... ihn dabei nicht anzusehen... seine Reaktion abzuwarten... Aber für Hyde war es so nun mal leichter gewesen. Er hatte nicht in diese Augen sehen wollen, aus denen er immer so viel lesen konnte... Er hatte Gackt nicht noch einmal enttäuschen wollen...

Aber genau das hatte er nun. Er hatte ihn verlassen wollen, dabei doch zugegeben mehr an sich gedacht. Er war eben ein verdammter Egoist.

Er redete sich so viel ein.. er wollte andere glücklich machen.. aber letztendlich.. ging es doch nur wieder um ihn. Denn hätte er Rücksicht auf Gackt nehmen wollen, hätte er ihm das alles ins Gesicht gesagt, hätte ihn gefragt, was er wollte... Und, hatte er das? Nein...

Hyde hatte einfach nur viel zu viel Angst, ständig enttäuscht zu werden und zu enttäuschen.. damit konnte er nicht wirklich leben. Viel zu oft schon hatte er andere enttäuscht, ihnen weh getan... Er hasste es, in die verletzten Augen von Menschen, die ihm wichtig waren, blicken zu müssen. Es war nicht fair.. ER war nicht fair... Sein ganzes Verhalten...

Er behauptete von sich, immer nur auf andere zu achten, doch damit belog er sich selbst. Er redete sich immer alles schön, wollte seine Entscheidungen somit selbst akzeptieren und als die beste Lösung halten... Doch erst jetzt wurde ihm das alles klar. Er war es, der immer alles falsch machte. Sicher, er sollte ehrlich zu sich selbst sein, aber dabei eben auf seine Mitmenschen aufpassen. Er KONNTE sie glücklich machen, wenn er denn wollte. Er konnte ihnen helfen, sie trösten... indem er einfach nur bei ihnen blieb. Genau das war es, was er erst jetzt verstand. Wie konnte Gackt ihn glücklich machen? Richtig – indem er bei ihm war. Wann fühlte er sich einfach nur gut? Genau – wenn seine Freunde bei ihm waren...

Es war so einfach, wieso also verstand er es erst jetzt? Weil ihm mal wieder die Augen geöffnet werden sollten? Weil er sich selbst immer schlecht machte? Ja, das war wohl der Punkt, der am meisten zutraf...
 

„Haido...“

Der Schwarzhaarige zuckte unwillkürlich zusammen, sah auf den schlafenden Sänger neben sich und lächelte leicht. „Ich bin hier...“, flüsterte er und fuhr Gackt durch die leicht verschwitzten Haare. Der Jüngere glühte richtig. Hoffentlich beeilte sich You und brachte gleich Medikamente her und-.. Moment mal! Woher sollte You denn jetzt wissen, dass Gackt bei IHM war? Er hätte sich gegen die Stirn schlagen können. Sicher.. You war bestimmt Hellseher und weil er ja ein Geist war, konnte er einfach durch die verschlossene Tür schweben.

Leise seufzend griff Hyde nach seinem Handy auf dem Nachtschränkchen und wählte die Nummer des Violinisten. Dieser nahm sofort ab. „HYDE!!! Ich habe dir gesagt, du sollst Gaku-chan nicht dazu bringen, sich aufzuregen! Aber anscheinend hast du genau DAS getan, denn sein Bett ist leer! Er ist weg! HÖRST DU?? ER IST WEG!!!“, schrie You aufgebracht. Hyde weitete augenblicklich die Augen. Er hatte You noch nie so außer sich gesehen beziehungsweise gehört. Das war.. schlecht. „You-kun.. onegai, beruhige dich! Ga-chan ist bei mir... deswegen ruf ich dich doch an. Geh bitte runter zur Rezeption und hol den Zweitschlüssel zu meinem Zimmer. Und dann komm bitte ganz schnell mit den Medikamenten, okay? Ich habe das Gefühl, es geht ihm immer schlechter. Aber ich kann nichts tun, er lässt mich nicht los und somit auch nicht aufstehen...“, meinte Hyde leise und sah dabei besorgt auf Gackt.

You schwieg eine Weile, murmelte dann ein „Gomen nasai..“ und ein „Ich bin gleich da...“ und legte auf. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf, seufzte erneut und legte sein Handy auf seinen ursprünglichen Platz zurück, fuhr Gackt dann wieder durch die Haare und hauchte ihm einen Kuss auf die warme Stirn.
 

Es dauerte gar nicht lange, da betrat You leise das Zimmer und lief auf das Bett zu, legte eine seiner Hände auf Gackts Wange, glitt zu seiner Stirn und schüttelte wortlos den Kopf. Dann verschwand er im Badezimmer, kam mit einer Schüssel kaltem Wasser und einem Lappen wieder, setzte sich dann neben Hyde auf das Bett. „Die Medikamente können wir ihm erst geben, wenn er wieder wach ist...“, flüsterte er und seufzte, wrang dabei den Lappen aus und legte ihn vorsichtig auf die Stirn des jüngeren Sängers. Hyde nickte nur, traute sich nicht wirklich, etwas zu sagen. Doch der Violinist wollte anscheinend ein paar Antworten. „Wie kommt es, dass er bei dir ist?“, fragte er und sah den Schwarzhaarigen an. Dieser schluckte, seufzte aber schon kurz darauf ergeben, da er dem prüfenden Blick des Jüngeren nicht wirklich Standhalten konnte. „Na ja...“, begann er und wand den Blick ab. „Ich.. wusste ja nicht, dass er wach ist und... deswegen.. habe ich ihm gesagt, dass ich ihn... in Ruhe lassen will. Ich fand, dass es das Beste wäre... Immerhin.. verletzte ich ihn andauernd und.. ich versteh mich doch selbst nicht, You-kun. Aber.. als ich gegangen bin... hat es keine fünf Minuten gedauert und er ist mir praktisch in die Arme gefallen und hat gesagt, dass ich.. bei ihm bleiben soll...“ Vorsichtig sah Hyde wieder auf, biss sich leicht auf die Unterlippe. You aber nickte nur. „Das hätte ich dir gleich sagen können... Du bist manchmal so ein Idiot, Hyde! Meinst du, Camui ist dir nur so zum Spaß MONATELANG hinterher gerannt? Ich habe dir doch gesagt, wie schlecht es ihm zeitweise ging. Glaubst du, ich lüge dich an? Meinst du, ich denke mir sowas aus, damit du meinen besten Freund weiter quälst? Hyde, er braucht dich! Wie oft noch, hm?“ Der Kleinere schluckte, biss sich noch fester auf die Unterlippe. „You-chan~ lass ihn.. in Ruhe!“, flüsterte Gackt brüchig und schlug langsam seine Augen auf. Hyde sah ihn völlig verwirrt an. ER hatte doch was sagen wollen... außerdem hatte Gackt SCHON wieder alles mitbekommen, wenn alle glaubten, er schliefe..

„Was... kann er denn... dafür, wenn mich das... so mitnimmt, hm? Nichts. Also.. lass ihn. Es ist doch alles okay... er bleibt bei mir. Er hat es.. mir versprochen...“, murmelte Gackt und lächelte Hyde unsicher an. Dieser nickte nur, lächelte selbst – aber sicherer, als Gackt – und strich ihm über die Wange. „Hai.. ich bleibe bei dir.. bis du willst, dass ich gehe...“, meinte er leise. Bevor Gackt aber noch etwas darauf erwidern konnte, räusperte sich You. „Okay.. dann wär das ja fürs Erste geklärt.“, sagte er und nickte. „Und da du jetzt wach bist.. kannst du deine Medikamente nehmen, dann verfrachten wir dich in dein Hotelzimmer zurück und dann ruhst du dich aus!“ Hyde nickte nur zustimmend, während Gackt einfach den Kopf schüttelte und sich gleich mehr an den schwarzhaarigen Sänger neben sich kuschelte. „Nein.. ich will hier bleiben, You. Ich will... bei Haido bleiben“, protestierte er. Da den anderen beiden jetzt schon klar war, dass eine Diskussion mit Gackt so oder so nichts bringen würde, seufzten sie gleichzeitig ergeben. „Na gut..“, murmelte You und reichte Gackt dafür zwei Tabletten und ein Glas Wasser. Mit Hydes Hilfe setzte sich eben dieser auf und schluckte die Medikamente wortlos, ließ sich dann sofort wieder nach hinten sinken. Erschöpft schloss er die Augen, seufzte dabei und lächelte ganz schwach.
 

„Du musst nicht hier sitzen bleiben, You...“, meinte Hyde nach einer Weile. „Ga-chan schläft und ich schaff es schon alleine, ihm den Lappen zu wechseln. Die Medikamente kann ich ihm auch regelmäßig geben, was zu Trinken habe ich auch hier und.. heute Abend lass ich ihm etwas zu Essen hochkommen. Es reicht, wenn einer bei ihm bleibt... und da es meine Schuld ist und er schließlich.. bei mir sein will... kannst du ruhig gehen!“ You zögerte, sah von Hyde zu Gackt und wieder zurück. Er wollte seinen Freund nicht alleine lassen.. anderseits hatte der Schwarzhaarige Recht. Was brachte es schon, wenn sie beide hier rumsaßen? Außerdem hatte Gackt WIRKLICH ausdrücklich gesagt, dass er bei dem kleineren Vocal bleiben wollte...

„Okay.. ich geh dann mal... falls was sein sollte.. uhm.. ich hab das Handy einstecken...“, meinte der Violinist schließlich und stand auf, verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer, bekam so gerade mit, wie Masa an Gackts Tür klopfte..
 

„Anou.. Masa? Gaku-chan ist nicht da“, meinte er und lächelte leicht. „Nicht da? Wie, nicht da? Wo ist er denn dann?“, wollte Masa wissen und sah You verwirrt an. „Bei Hyde..“ You deutete mit dem Kopf hinter sich an die Tür. „Bei... Hyde? Wieso DAS denn?“ „Mou.. Camui ging es nicht gut und na ja.. Hyde wollte mit ihm reden, das hat Gaku-chan nur dazu gebracht, sich aufzuregen und nun liegt er im Bett und schläft...“ „In HYDES Bett?“, hakte Masa nach, worauf er nur ein Nicken erntete. „Ehm.. okay.. dann.. geh ich.. zu Ren...“, murmelte er und ging kopfschüttelnd zum Zimmer des kleinen Bassisten, klopfte an.

Als der Rotschopf ihm öffnete, rauschte er auch sofort in das Zimmer. „Hallo, Masa. Hai, ich freu mich auch dich zu sehen. Und nein, du störst nicht, ich wollte sowieso mal wieder mit dir reden, passt ja, dass du schon wieder EINFACH SO IN MEIN ZIMMER GESTÜRMT KOMMST!!“, knurrte er und schloss die Tür, sah den Gitarristen dann an, der sich einfach auf das Bett hatte fallen lassen. „Ren? Halt die Klappe!“, murrte Masa und sah den Kleineren kurz an. „Nani? DU kommst in MEIN Zimmer gestürmt und sagst mir dann, ich soll die Klappe halten? Sag mal... geht’s noch?“ Ren setzte sich neben den Schwarzhaarigen, schnaubte dann. „Nein. Es geht GAR nichts mehr! Gaku liegt bei Hyde im Bett.. wahrscheinlich sogar noch MIT ihm..“, meinte Masa leise und seufzte. „Und jetzt brauchst du wieder jemanden zum Ausheulen und wer bietet sich da auch besser an, als der kleine bescheuerte Ren, was?“

„Ren.. dôzo.. red nicht so. Du weißt, dass das nicht stimmt!“

„Ach..? Und wieso kommst du dann immer nur zu mir, wenn was mit Gaku ist? Masa, ich hab dich wirklich gern und du bist mir wichtig und höre dir auch bei deinen Problemen zu und würde dir gern helfen, aber ich hab es langsam satt, verstehst du? Gaku hier – Gaku da...“

„Gaku IST eben mein Problem. Nein, genau genommen ist es Hyde, demo-..“

„EBEN! Dein Problem ist Hyde! Wieso? Weil er ein Freund von Gacchan ist und der sich halt ein wenig um ihn kümmert..?“

„Nein. Weil er sich an Gaku ranmacht und der nur noch Augen für diesen kleinen Giftzwerg hat. Er vernachlässigt uns...“

„Dich..“, korrigierte Ren und verdrehte die Augen.

„Nein, uns. Nur.. MICH stört es...“

„Dann eben so. Masa, was willst du eigentlich, hm? Willst du Gacchan unbedingt haben oder willst du, dass er glücklich ist?“

„Beides....“

„Und was, wenn er mit dir nicht glücklich sein kann?“

„Dann... Ren, das ist Unsinn. Natürlich könnte er glücklich mit mir sein. Ich würde alles für ihn tun...“

„Demo... willst du denn.. mit ihm zusammen sein und wissen, dass er vielleicht einen anderen liebt? Dass er nur mit dir zusammen ist, weil er den anderen nicht bekommt?“

Schweigen. Ren senkte den Blick, während Masa sich aufsetzte und den Rothaarigen musterte. „Nein...“, flüsterte er dann und lehnte sich etwas an Ren. „Nein, das will ich nicht. Ich will, dass er mit mir zusammen ist, weil er MICH liebt, weil er mich braucht...“

„Du kannst Gefühle nicht erzwingen, das ist dir klar, oder? Masa, ich weiß, wie das ist... verliebt zu sein, aber genau zu wissen, dass du die Person niemals haben wirst. Gut, bei dir... du hast schon öfter was mit Gacchan gehabt, demo.. deswegen heißt das noch lange nicht, dass du... ihn einfach mal verführen kannst und er sich dann plötzlich in dich verliebt. Weißt du.. ich denke, Hyde bedeutet ihm mehr, als er selber zugeben will. Vielleicht weiß er es auch noch nicht, aber jetzt, wo Hyde geschieden ist, da würde ihm nichts mehr – Hyde selbst mal ausgenommen – im Weg stehen. Er könnte glücklich mit ihm werden und da hättest du keinen Platz mehr, nicht in DIESER Hinsicht. Du bist ein Freund für ihn und nur, weil er ab und zu mit dir in der Kiste war, heißt das nicht, dass du das Beste für ihn bist. Du hast ihn abgelenkt, das hast du mir selbst gesagt...“ Ren seufzte, fuhr dem Gitarristen dann leicht durch die Haare. „Du.. du hast ja Recht. Es ist eben.. ich kann ihn nicht loslassen. Ich kann doch auch nichts dafür. Ich sehe ja, dass Gaku in Hydes Anwesenheit glücklicher ist, als wenn er mit einem von uns rumalbert, demo.. es ist einfach.. ich ertrag das nicht. ICH will derjenige sein. Deswegen ist es mir egal, ob er mich einfach mal nur für zwischendurch will. So besteht doch immer noch eine kleine Chance. Ich WILL ihn nicht aufgeben, Ren. Ich... will einfach nicht...“ Masa sah den Kleineren verzweifelt an. „Ich hasse Hyde. Eben weil er so viel Einfluss auf Gakus Laune hat. Wenn Hyde rumheult, ist Gaku selbst traurig und versucht alles, damit Hyde wieder lacht. Wenn Hyde lacht, dann strahlt Ga-kun und es sieht so aus, als könnte er in diesem Augenblick sterben und es wäre ihm egal. Ren~ ich weiß doch auch nicht. Ich bin nun mal so. Ich will Gackto für mich. Für mich alleine... Ich will nicht, dass ihn ein anderer glücklich macht, dass er jemanden mir vorzieht, ich-...“ „HÖR AUF!!“, unterbrach Ren den Jüngeren und drückte ihn von sich. „Hörst du dir eigentlich selbst zu? Wie egoistisch ist das denn? Wenn du Gackt willst, dann sag es IHM! Heul mir hier nicht die Ohren voll. Oder meinst du, ich kann was an der Situation ändern? Ich würde es gerne, Masa. Ich halt das nämlich nicht mehr aus! Du kommst IMMER nur zu mir, wenn was mit Gacchan ist. Gackto ist ja so~ toll und Hyde so~ ein Flittchen! Kami-sama.. hast du schon mal daran gedacht, dass ich das einfach nicht mehr ertrage? Wie lange geht das nun schon so? Seit fast einem Jahr! Du kommst nicht zu mir, lächelst und sagst 'Hey, Ren. Hast du zufällig Lust, mal wieder was mit mir zu unternehmen? Wir könnten das und das tun und danach vielleicht noch was trinken gehen..'. NEIN! Du kommst zu mir, heulst dich bei mir aus, beschimpfst Hyde und haust dann wieder ab. Ich hab die Schnauze voll! Honto ni, ich kann einfach nicht mehr! Wo ist der alte Masa, huh? Wo ist der Masa, der sich um ALLE seine Freunde gekümmert hat? WO VERDAMMT NOCHMAL IST DER??? Ich will ihn zurück! Ich will, dass man mich anlächelt, mich fragt, wie es mir geht. Ich will in den Arm genommen werden, gottverdammt. Ich will nicht ständig nur da sitzen, mir anhören, wie toll Gacchans Augen sind und wie billig Hyde ist, dann sagen müssen, dass ich auch nicht weiterhelfen kann und dann wieder alleine sein. Hai, ich will viel. Aber das, WAS ich will.. das wäre wenigstens möglich, würde die betreffende Person nicht ständig nur an sich denken und glauben, ihr ginge es doch so schlecht, weil ihre Liebe nicht erwidert wird! Masa, honto ni.. ich hätte nie gedacht, dass ich dir das mal sage, aber du kotzt mich an! Hat es dich interessiert, als sich You den Fuß verstaucht hat? Hast du dich um Chacha gekümmert, als er krank war? Warst du für mich da, als ich einen Freund wie dich gebraucht habe? NEIN! Aber Gacchan schneidet sich nur in den Finger und du bist zur Stelle! Du würdest doch dann am Liebsten einen Krankenwagen rufen, oder? Er könnte ja in den nächsten zwei Minuten tot umkippen! Und dann... DANN bist du noch so dreist und beschwerst dich, dass Gackt Hyde allen anderen vorziehen würde. Weißt du.. am Anfang war es ja noch okay, ich konnte es verstehen... Ich meine, du bist mir wichtig und ich hasse es, andere leiden zu sehen. Aber dann.. du wurdest zusehends besitzergreifend, warst auf alles und jeden eifersüchtig. Wie war das, als wir alle zusammen was trinken waren? 'Ren, könntest du bitte von Gakus Schoß gehen, ich glaube, es ist ihm unangenehm..' So war das doch, nicht? Gott, ich war betrunken und du weißt, wie ich dann bin. Und HÄTTE es Gacchan gestört, hätte er mich Fliegengewicht ja auch einfach von sich heben können. Hat er aber nicht und genau DAS hat dich wiederum gestört. Du kapierst einfach GAR nichts! Ich frag mich ja, wieso du eigentlich so feige bist und Gackto immer nur bestätigst, dass das zwischen euch nur Sex – ein bisschen Spaß – ist und ihm versicherst, es würde keiner was erfahren. Wieso gehst du nicht zu ihm, küsst ihn und sagst ihm einfach, dass du ihn liebst? Mehr als dich abweisen kann er nicht. Oder meinst du, er kickt dich aus der Band? Nein, er würde anders mit dir umgehen und auf Distanz gehen, nicht? Und genau das willst du nicht.. Hmm... Okay, verständlich.. aber weißt du was? Es ist nicht mehr mein Problem! Du brauchst nicht mehr zu mir kommen, wenn Gaku dich mal wieder ignoriert hat. Nein, ich will den Scheiß nicht mehr hören. Ich kann doch sowieso nichts machen. Ich kann nur für dich da sein, aber genau das nutzt du aus, ich habe keine Lust mehr!! You.. hai, YOU hat gemerkt, wie es mir geht, ER war für mich da. Dass ich eigentlich dich gebraucht habe, weil ich bis vor Kurzem noch mit allen Problemen zu dir kommen konnte, daran hast du nicht gedacht, oder? Existiert eigentlich noch etwas anderes für dich? Jemand, AUßER Gacchan? Kami-sama... hau ab. Honto ni, hau ab, oder ich vergesse mich! Und wage es ja nicht, mir nochmal unter die Augen zu treten, bevor du mal wieder normal geworden bist und kapiert hast, das andere Menschen dich sehr wohl brauchen!!“ Damit stapfte Ren zur Tür, hielt sie auf und funkelte Masa wütend an. „Du sollst GEHEN!!!“, schrie er, als der Gitarrist sich nicht rührte. Das schien den anderen wieder zurück zu holen, denn er biss sich fest auf die Unterlippe, stand dann auf und verließ mit gesenktem Blick das Zimmer des Chibis – ohne ein weiteres Wort...

Gedanken-Wirrwarr

Das hatte er ja mal wieder toll hinbekommen. Seufzend ließ sich Masa auf sein Bett fallen, schloss die Augen. Er hatte es also geschafft. Er und Ren waren immer die besten Freunde gewesen und weil er den kleinen Rotschopf vernachlässigt hatte, war das jetzt alles vorbei. Leider musste er zugeben, dass alles, was Ren gesagt hatte, der Wahrheit entsprach. Er hatte nur noch Augen für Gackt, kümmerte sich um niemand anders mehr. Wieso? Er war doch sonst nicht so gewesen. Er hatte sich um ALLE gekümmert, sich Sorgen um sie gemacht, wenn irgendwas nicht stimmte. Aber das hatte stark nachgelassen. Nein, es hatte nicht nachgelassen, es hatte einfach.. aufgehört? Fakt war nun mal, dass er Ren nie gefragt hatte, wie es ihm ging, ob alles okay war, ob er jemanden zum Reden brauchte.. Er hatte sich auch nicht um You gekümmert, als dieser sich den Fuß verstaucht hatte... Moment! You.. hatte sich den Fuß verstaucht? Wann? Das.. hatte er gar nicht mitbekommen. Er.. hatte es nicht mitbekommen? ER bekam SOWAS nicht mit, obwohl er sonst immer der Erste war, der sich dann Sorgen machte? Itai... das tat weh. Er musste sich eingestehen, dass er ein scheiß Freund war. Er hatte sich verändert.. um 180 Grad gedreht... aber leider in die falsche Richtung!

So... Einsicht war der erste Schritt zur Besserung, und jetzt? Spontan würde ihm da entschuldigen einfallen, aber.. da gab es so ein kleines Problem.. Ren hatte ihm gesagt, er solle erst wiederkommen, wenn er wieder 'normal' geworden war.. Hn.. Er könnte sagen, dass er kapiert hatte, dass er so nicht weiter machen konnte, aber.. er konnte nicht versprechen, dass er wieder der Alte wurde. Nein, das konnte er auf keinen Fall. Wenn ihm irgendwas nicht passte – Hinsicht Gackt – dann reagierte er automatisch so.. egoistisch. Er konnte es einfach nicht abstellen, nicht verändern... nicht alleine. Aber zu Ren zu gehen und zu sagen 'Hey, Ren.. ich hab eingesehen, dass ich mich scheiße benommen habe, aber ich kann es nicht alleine ändern, du musst mir helfen, wenn es dir nicht passt!' käme auch nicht besonders gut. Zumindest.. bezweifelte er das. Kami-sama.. so KONNTE es aber nicht weitergehen. Er verletzte Ren!! Das wollte er nicht. Niemals! Ren war immer für ihn da gewesen, hatte sogar seine widerliche Art ertragen – lange genug. Er hatte mit allem zu dem Bassisten kommen können. Er hatte ihn immer aufgefangen, ihn getröstet und schließlich wieder aufgemuntert. Das hatte vor dem Chibi noch keiner geschafft. Okay, seit er Gackt liebte, brauchte er nur ein einziges Lächeln von dem Vocal und er war überglücklich, aber.. das hielt nie lange. Nein, im Gegenteil. Wenn dann gleich etwas folgte, was Masa nicht so ganz in den Kram passte, war er gleich wieder am Boden zerstört. Und bei Ren... da hielt es länger an. Der kleine Bassist musste ihn dann nur einmal kurz in den Arm nehmen und ihn aufmunternd anlächeln, dann war alles soweit in Ordnung.

Wieso fiel einem immer erst auf, dass man einen Menschen so brauchte, wenn man ihn verloren hatte? Wieso, verdammt nochmal? Er würde Ren verstehen, würde dieser sagen, dass er absolut nichts mehr mit Masa zutun haben wollte, auch wenn dieser versuchen würde, sich zu ändern.. Hai, er könnte es verstehen.. aber es würde weh tun... richtig weh. Schon alleine der Gedanke daran, dass Ren sich von ihm abwenden würde.. das war grausam. Nein, das wollte er nicht. Keine Frage.. verdient hätte er es...

Murrend schüttelte Masa den Kopf, setzte sich auf. Jetzt sollte er sich was einfallen lassen, ganz schnell. Je früher er sich bei Ren entschuldigte, desto besser. Jetzt war eben nur die Frage, WIE er sich entschuldigen sollte. Mit einem einfachen „Tut mir Leid..“ kam er da sicher nicht weiter. Außerdem wäre es dann viel zu einfach. Nein, er sollte sich etwas Besonderes für seinen Freund ausdenken, er hatte es verdient...
 

„You~ ich kapier das einfach nicht...“, meinte Ren, der sich mittlerweile zu dem Violinisten begeben hatte. In Rekordzeit hatte er dem Größeren von seinem 'Gespräch' mit Masa erzählt, war dabei genauso sauer geworden. Doch jetzt.. jetzt war er einfach nur noch verzweifelt. „Anou.. da bist du nicht alleine...“, nuschelte You und runzelte die Stirn. „Ich denke mal, Masa.. na ja, wie soll ich sagen..? Uhm.. er.. kriegt das alles gar nicht so mit?!? Ich meine.. vielleicht ist das für ihn 'normal' geworden. Ich.. ach, ich weiß doch auch nicht. Demo... du brauchst jetzt kein schlechtes Gewissen haben. Masa hat sich dumm verhalten und du hast ihm mehr als nur deutlich gesagt, dass dich das stört. Es wurde Zeit, Ren. Wenn es dich wirklich so genervt hat, dann... ist es besser, dass du ihm JETZT deine Meinung gesagt hast. Nachher wäre wer weiß was passiert...“ Der Jüngere seufzte, legte Ren dann eine Hand auf die Schulter. „Dôzo... mach dir keine Vorwürfe oder so etwas.. es war richtig...“ „Meinst du?“, wollte Ren unsicher wissen, während er sich leicht an You lehnte. Dieser nickte. „Hai. Irgendjemand musste es ihm ja mal sagen.. und da er damit hauptsächlich zu dir kommt... musstest DU es eben tun. Jetzt mach dir doch nicht so einen Kopf.“ „Das sagst du so einfach, You-chan..“, murmelte der Bassist und seufzte. „Ich meine.. er ist... war... was auch immer... mein bester Freund. Nicht, dass ich dir und den anderen nicht vertraue, nein, das nun wirklich nicht, demo.. bei Masa ist mir das alles leichter gefallen. Egal, was los war, ich konnte mit ihm reden und.. seit er Gacchan liebt.. bin ich Luft für ihn. Ich wünschte, es wäre anders. Ich meine... ich bin doch auch immer für dich, Chacha, Toshi oder Gaku da, wenn ihr mich braucht und achte nicht nur auf Masa, oder? Auch wenn er mein bester Freund ist.. ich bin trotzdem für euch da, solltet ihr mich brauchen. Und du.. du bist doch auch für mich da, obwohl es Gacchan im Moment nicht besonders geht. Verstehst du, was ich sagen will?“

Wieder nickte You. „Hai, natürlich. Vielleicht kommt Masa ja jetzt mal wieder zu sich und dann redet ihr in Ruhe und dann wird das schon wieder...“, meinte er zuversichtlich und lächelte. Ren runzelte einen Moment lang die Stirn, dann aber biss er sich auf die Unterlippe. „Weißt du eigentlich... dass ich kein bisschen besser bin, als Masa? Ich.. heul mich ständig bei dir aus... ich.. tu genau das bei dir, was Masa bei mir tut...“, stellte er erschrocken fest. „Ich.. komm auch nur zu dir, wenn etwas mit Masa ist...“ Sofort schüttelte der Violinist den Kopf. „Ren, das stimmt nicht. Du weißt, dass ich gern für dich da bin und wenn mich etwas stört, dann sag ich das schon. Mach dir keine Sorgen, es ist okay. Du musst schließlich mit jemandem reden, hm? Das Ganze nimmt dich ganz schön mit und du weißt, dass ich dich lieber lachen sehe..“

„Demo... ich frag dich auch nicht, wie es dir geht oder wollte etwas mit dir unternehmen...“

„Na und? Dann holen wir das heute Abend einfach nach, hai? Ren, ich weiß, dass ich zu dir kommen kann, wenn es mir schlecht geht, deswegen ist es völlig in Ordnung. Du bist nicht so wie Masa, red dir das bitte nicht ein. Das ist totaler Unsinn. Du hast nicht nur unseren kleinen Gitarristen im Kopf, sondern auch noch deine anderen Freunde, auch wenn du ab und zu mal abweisend beziehungsweise nicht wirklich anwesend bist. Wenn es uns gestört hätte, hätten wir uns schon beschwert, honto ni..“

„Bist du dir sicher, You? Also ich meine.. dass ich dir damit nicht auf die Nerven gehe, oder so etwas? Das will ich nicht, ich... Nein, das will ich echt nicht! Ich versuche ja immer, jedem genauso viel Aufmerksamkeit zu geben, wie dem anderen und keinen zu vernachlässigen. Es ist nicht immer einfach, aber bis gerade eben habe ich gedacht, ich würde das recht gut hinbekommen. Wenn das nicht so ist, dann musst du mir das sagen, You, ich-..“ You hielt dem Rotschopf den Mund zu, lächelte amüsiert. „Nochmal zum Mitschreiben, Ren: Du nervst mich nicht. UND du vernachlässigst niemanden! Also lass einfach gut sein, sonst... uhm... schreie ich dich an und schmeiße dich aus dem Zimmer..?“ Er verzog das Gesicht. Was war das denn für ein Unsinn? Als ob er Ren JETZT rausschmeißen würde...

Ren nahm die Hand des Violinisten von seinem Mund, seufzte. „Du bist ja so grausam, You-chan~“, meinte er und grinste breit, umarmte den Größeren dann aber. „Arigatô. Honto ni, arigatô. Das hab ich gebraucht...“, wisperte er und hauchte You wieder einen Kuss auf die Wange. „Klar doch... Ich bin doch immer für dich da, hm?“, nuschelte dieser und schloss die Augen.

Eine ganze Weile saßen sie noch so da, ehe der Bassist die Umarmung löste und aufstand. „Nach dem Abendessen gehen wir zu der Strandbar, was hältst du davon?“, fragte er und lächelte, legte den Kopf schief und kombinierte das ganze noch mit seinem Dackelblick, von dem er wusste, dass You ihm nicht widerstehen konnte. Der Größere seufzte schwer. „DU bist grausam, Ren-chan! Wie soll man dir etwas abschlagen, wenn du so niedlich aussiehst, hm? Das sollte irgendwie bestraft werden...“ Er nickte, streckte sich dann etwas. Ren lachte leise, zog dann einen Schmollmund. „Hey! Ich bin nicht niedlich, okay? Und... wenn dir so viel daran liegt... du kannst heute Abend... beziehungsweise heute Nacht ja ganz viel Zeit damit verbringen, mich unanständigen Jungen zu bestrafen!“, sagte er und streckte dem Jüngeren die Zunge raus, zwinkerte ihm noch einmal zu, ehe er aus dem Zimmer verschwand. So sah er nicht mehr, wie You mächtig errötete und sich leicht verlegen am Kopf kratzte...
 

„Haido..?“

Angesprochener öffnete seine Augen, die er irgendwann geschlossen hatte und sah den Braunhaarigen fragend an. „Hai..?“ Gackt lächelte, schüttelte schwach den Kopf. „Ich.. wollte nur wissen, ob du schläfst..“, flüsterte er. Hyde seufzte leise, strich dem anderen eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was wäre gewesen, hätte ich geschlafen? Hättest DU mich dann zugetextet, dich für allen möglichen Unsinn entschuldigt und.. wärst dann gegangen?“, fragte der Schwarzhaarige leise, lächelte fast schon gequält. Wieder schüttelte Gackt den Kopf, richtete sich dann etwas auf, sodass er über Hyde beugte. „Nein... Vielleicht.. hätte ich dich zugetextet, hai.. und vielleicht hätte ich mich für alles entschuldigt, was mir gerade eingefallen wäre.. aber ich wäre ganz sicher nicht gegangen. Nein, ich... könnte dich gar nicht alleine lassen. Demo.. Haido.. bitte, mach dir keine Vorwürfe oder so was. Ich... verstehe dich. Wirklich, ich.. weiß, wieso du mich alleine lassen wolltest – du wolltest das Beste für mich. Woher sollst du auch wissen, wie viel du mir bedeutest, wenn ich es dir nie sage? Zugegeben.. eigentlich hatte ich gehofft, dass ich es dir oft genug gezeigt habe, aber.. vielleicht WOLLTEST du es ja auch einfach nicht sehen – nein, lass mich ausreden! Ich.. bin zu weit gegangen. Ich hätte dich nicht küssen und gleich annehmen sollen, dass du... mit mir schlafen willst. Es kam einfach so über mich.. Weißt du.. du bist unglaublich attraktiv und.. die Zeit ohne dich.. hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. Ich habe oft einfach nur an dich gedacht, überlegt, was ich dir getan haben könnte, wieso du Abstand hältst, dich nicht bei mir meldest, mich meidest... und ich habe mir einfach nur gewünscht, bei dir sein zu dürfen. Als du.. mich hier so angeschrien hast... Kami-sama.. es hat so weh getan. Der Gedanke, dass du mich wirklich hasst.. in mir ist eine kleine Welt zusammengebrochen. Es war dumm von mir, anzunehmen, dass du mich abweist und dann mit You schläfst. Ich nehme an.. du musst jemandem richtig vertrauen können, bevor du mit ihm schläfst und.. dann bist du ja erst frisch geschieden und wahrscheinlich sind Männer nicht dein Fall – das verstehe ich auch – nur.. als ich deine Lippen auf meiner Haut gespürt habe, da habe ich nur noch deine Nähe im Kopf gehabt. Ich wollte mehr davon und... als du den Kuss sogar erwidert hast, dich hast gehen lassen.. da hat sich mein Hirn einfach verabschiedet. Ich dachte, du wolltest es auch, du hast dich kein bisschen gewehrt.. bis.. du mich eben von dir gestoßen hast. Und da ist mir erst so richtig klar geworden, was ich getan habe. Es tut mir Leid, Haido.. wirklich, es tut mir Leid. Ich... habe mich einfach nicht mehr im Griff gehabt und... wusste nicht mehr, was los ist. Ich will nur nicht, dass du... mich deswegen hasst. Ich.. komm dir nicht mehr so nahe, versprochen und-...“

„Jetzt reicht es aber!“, unterbrach Hyde den anderen Sänger nun doch. Er richtete sich etwas auf, drückte Gackt dann in die Kissen zurück und sah ihn ernst an. Eigentlich hatte er nicht darüber reden wollen. Aber.. irgendwann hatte es kommen MÜSSEN. Immerhin.. war das eigentlich der Auslöser gewesen. Für alles. „Du sollst dich ausruhen und nicht so viel reden! Es ist okay. Wirklich. Lass uns das.. einfach vergessen, ja? Auch.. wenn es mich wundert, wieso du Masa so etwas glaubst. Aber... es ist deine Sache, wem du vertraust. Vielleicht hat.. Masa mich ja auch einfach verwechselt, aber.. ich will dir sagen... es liegt nicht an dir.. daran, dass du ein Mann bist... Es ist nur.. ich brauche Zeit für so etwas und hai, ich muss demjenigen wirklich vertrauen können. Es ist nicht so, dass ich dir gar nicht vertraue, Ga-chan.. aber.. da wir.. uns längere Zeit nicht gesehen haben... Anou.. wir haben uns beide verändert und ich muss dir.. zu einhundert Prozent vertrauen können, verstehst du? Und.. soweit bin ich noch nicht. Du bist ein sehr guter Freund und ich weiß, dass dir was an mir liegt, dass ich dir nicht ganz egal bin, dass ich mit Problemen zu dir kommen kann. Aber es ist noch nicht so, dass ich dir alles erzählen würde. Gomen nasai...“ Hyde seufzte leise, strich entschuldigend über die Wange des anderen. Dieser nickte nur stumm, schloss die Augen dann wieder. „Ist okay...“, wisperte Gackt und seufzte ebenfalls. „Wirklich. Ich versteh das und du hast recht.. es wäre besser, wir vergessen das einfach...“ „Ga-chan... ich wollte dir nicht weh tun oder so...“, murmelte Hyde. „Hast du nicht. Es ist gut, dass du ehrlich warst und.. ich habe ja auch nichts von dir erwartet. Ich wollte das nur.. geklärt haben. Ich werde auch nochmal mit Masa reden...“

„Aber.. jetzt ruhst du dich erst einmal aus, hai? Nimm deine Medikamente und ich lass dir was zu Essen hochkommen, es ist schon... relativ spät... Okay, nein.. es ist erst kurz nach sieben, aber trotzdem...“ Hyde seufzte leise, hauchte Gackt einen Kuss auf die Stirn und griff nach den kleinen Schachteln auf dem Nachtschränkchen, nahm die Tabletten für den Braunhaarigen heraus und reichte sie ihm zusammen mit einem Glas Wasser. Seufzend setzte sich Gackt auf, schluckte ohne irgendeine Art von Widerstand die Tabletten und legte sich wieder zurück. „Ist.. alles okay, Ga-chan? Du.. bist seltsam still und... uhm.. normalerweise sträubst du dich doch dagegen, etwas zu essen..“, fragte der Schwarzhaarige besorgt. Der Jüngere legte kurz den Kopf schief, lächelte dann aber. „Hai.. alles okay. Und ich esse auch nur etwas, wenn du mich fütterst. Also bitte.. so einfach kommst du mir nicht davon. Du hast gesagt, dass du dich um mich kümmerst und... ich habe ausnahmsweise mal nichts dagegen.. 'krank' zu sein.. Ich wünsche dir viel Spaß, Haido-chan~“

Hyde legte den Kopf schief, blinzelte einmal.. blinzelte nochmal und seufzte dann tief. „Gerade... bist du wieder ein richtiges Kind, weißt du das?“, fragte er und zog eine Augenbraue hoch. „Ich weiß, dass du es mir schwer machen willst und ja, ich habe es ja auch verdient... aber.. Kami-sama.. musst du es so offensichtlich machen? Wenn du mir zu anstrengend wirst, hol ich You her, dann soll der sich mit dir herumschlagen. Und NEIN, du musst jetzt nicht anfangen zu schmollen, weil das diesmal gar nichts bringt und ich dir jetzt was zu Essen hochkommen lasse und da mische ich dir Schlafmittel rein, damit du danach nicht noch auf die Idee kommst, ich solle dir eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen oder sogar ein Schlaflied singen oder aber sonst irgendetwas tun.. und GOTT, ich rede zu viel und führe mich auf, als wäre ich für dich verantwortlich, ist das zu fassen?“ Der Schwarzhaarige schüttelte über sich selbst den Kopf, ehe er Gackt einen finsteren Blick zuwarf, der ein ziemlich amüsiertes Grinsen auf den Lippen hat. „Das ist NICHT witzig, du hast einen schlechten Einfluss auf mich, SO!“ Damit stand Hyde auf, schnappte sich das Telefon und rief unten bei der Rezeption an, bestellte etwas zu Essen, bedankte sich und legte wieder auf.

„Kalt!“, murrte der Braunhaarige auf dem Bett und kuschelte sich weiter in die Decke, sah Hyde fast schon vorwurfsvoll an. „Soll ich dir was zum Anziehen holen? Ich meine.. du liegst nur in Shorts da und... es wäre vielleicht wirklich besser, du würdest dir wenigstens ein Shirt überziehen...“, meinte Hyde und ging wieder auf den Jüngeren zu, strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. „Gib mir eins von deinen!“ Das klang fast schon wie ein Befehl, weswegen Hyde die Augenbrauen hob und den anderen musterte. „Camui GACKT!!!“, knurrte er. „Habe ich dir eben nicht gesagt, dass-...“ „...ich es dir nicht allzu offensichtlich schwer machen soll? Hai, hast du, demo~ du müsstest jetzt nach unten zur Rezeption, den Zweitschlüssel holen, wieder nach oben gehen, in mein Zimmer verschwinden, den richtigen Schlüssel suchen, meine Sachen holen, wieder nach unten zur Rezeption und anschließend NOCHMAL hier hoch kommen... ist das nicht noch schwerer, als mir ein Shirt von dir zu geben, Haido-chan..?“, unterbrach Gackt den anderen und setzte sein unschuldigstes Lächeln auf. Der Ältere machte den Mund auf, wollte protestieren, schwieg aber ganze zwei Minuten lang und schloss ihn seufzend wieder. „Meine Sachen sind dir zu klein...“, murmelte er und zog einen leichten Schmollmund. „Sind sie nicht..“, meinte Gackt und setzte sich leicht auf. „Und OB! Ich bin zweiundzwanzig Zentimeter kleiner als du, ich bezweifle, dass dir ein Oberteil von mir helfen würde. Das wäre dann an dir wahrscheinlich sogar noch bauchfrei und das würde dich wohl kaum ein wenig wärmen, huh?“

„Dann gib mir ein etwas Größeres. Du willst mir doch nicht erzählen, dass du ausgerechnet für diesen Urlaub NUR eng anliegende Shirts eingepackt hast – wobei dir das natürlich sehr gut steht und ich dich dann ständig anschnurren und rumsabbern könnte, aber darum geht es ja jetzt nicht. Du hast doch sicher wieder ein paar deiner fast-Nachthemden dabei, oder? Also her damit!“

„Ga-chan..? Du wirst gerade ziemlich frech, fällt dir das auf..?“

Gackt schnurrte einmal leise auf, setzte einen verführerischen Blick auf und leckte sich fast schon lasziv über die Lippen. „Dann... erziehe mich doch, Haido-chan...“, wisperte er.

Hyde schluckte schwer, biss sich auf die Unterlippe, schüttelte dann aber den Kopf. Kami-sama.. er sollte sich hier nicht anmachen lassen, wer WAR er denn? Außerdem war Gackt krank und meinte das nicht ernst und.. „Du hast sie nicht mehr alle...“, murrte er, woraufhin der Jüngere kurz auflachte. „Hmm.. kann schon sein, aber irgendwie scheint es dir doch zu gefallen, sonst könntest du jetzt nicht mal einfach mit einer überreifen Tomate konkurrieren. Aber gut.. ich will mal nicht so sein und ein liebes, kleines, krankes Ga-chan sein...“ Nun kam wieder der Dackelblick, dem man absolut nicht widerstehen konnte. So ein Mist aber auch, dass Gackt genau DAS wusste. „..krieg ich ein Oberteil von dir, Haido..?“ Und jetzt kam auch noch dieser unschuldige Augenaufschlag, Kami-sama...

Hyde kniff einen Augenblick die Augen zusammen. „Okay okay...“, brummte er und ging zu dem Kleiderschrank, durchwühlte diesen. Wie er sowas hasste. Aber das war typisch Gackt. Von jetzt auf gleich war er ganz anders und wenn er etwas wollte, bekam er es auch – egal, wie. Und verdammt nochmal.. der andere wusste eben, worauf er – Hyde – ansprang und dass er diesem Dackelblick nicht eine Sekunde standhalten konnte. Das hatte er schließlich oft genug während den Dreharbeiten zu Moon Child gezeigt. Gackt hatte immer mehr üben wollen, als nötig gewesen war und selbst wenn Hyde bereits auf dem Boden rumgekrochen war und den Jüngeren angefleht hatte, sie sollten doch bitte Schluss machen, damit er ins Bett gehen und schlafen konnte, hatte Gackt nicht vor diesem Blick zurück geschreckt. Mitleid? Fehlanzeige. „Haido, wir drehen die Szene morgen und sie muss PERFEKT sein!“ hatte er nur immer wieder gesagt. Pah. Wie sollte er etwas perfekt hinbekommen, wenn er im Stehen einschlafen konnte, hm? Eben. Gar nicht. Deswegen war er auch meistens irgendwann eingeschlafen. Gackt hatte es noch NIE übers Herz gebracht, ihn dann zu wecken. Das konnte mehrere Gründe haben, er hatte schon viele gehört. Zum Beispiel.. dass er einfach viel zu zickig war, wenn er geweckt worden war. Oder, dass er dann redete ohne Ende oder aber – und dieser Gedanke gefiel Hyde gar nicht – dass er viel zu niedlich aussah, wenn er schlief.

Der kleine Sänger seufzte einmal tief, ehe er ein Shirt aus seinem Schrank fischte, welches ihm selbst viel zu groß war. Er liebte solche Oberteile – zumindest, wenn er es sich irgendwo gemütlich machen wollte. Bei Spaziergängen, oder DVD-Abenden oder einfach einem gemütlichen Tag Zuhause auf dem Sofa. Wobei.. er war hier ja nicht Zuhause. Auch egal. Solche Shirts waren eben IMMER dabei...

„Hier...“ Damit reichte Hyde dem Jüngeren das weiße Oberteil, welcher es sich sofort anzog. „Siehst du.. passt doch..“, meinte Gackt und streckte dem anderen die Zunge raus. „Gackt.“, murrte Hyde mahnend und sah den anderen wieder böse an. „Übertreib es nicht! Ich hol You her, ich schwöre es dir..“ „Ist ja gut, Haido-chan~ Ganz ruhig bleiben, ich bin ja lieb...“

Hyde seufzte schwer (Gackt machte es ihm aber auch nicht einfach..) und ließ sich neben dem anderen auf das Bett fallen, musterte ihn eine Weile lang schweigend. Dieser erwiderte seinen Blick, lächelte schließlich leicht und strich dem deutlich Kleineren über die Wange. „Es ist wirklich... nett von dir, dass du mich erträgst, wo du doch eigentlich zum Urlaub machen hergekommen bist, weißt du das? Das würde nicht jeder machen...“, murmelte der Jüngere und seufzte leise. „Doch, Ga-chan.. Jeder gute Freund würde das tun. Und außerdem.. bin ich ja nur hergekommen, damit ich ein wenig abschalten kann. Es war einfach ein bisschen viel in letzter Zeit...“, antwortete Hyde. „Hai, hattest du ja schon erzählt...“, seufzte Gackt.

„Anou.. das, was ich erzählt habe.. das war nicht alles, Ga-chan...“

„Willst du... darüber reden..?“, fragte der Braunhaarige vorsichtig, zog eine Augenbraue hoch. Das war nicht alles gewesen? Was kam denn da bitte noch? Vielleicht eine ausführliche Erklärung zu allem? Zu der Sache mit Megumi, Laruku und auch dazu, dass Hyde sich so lange nicht bei ihm gemeldet hatte? Das wäre schön, denn noch tappte Gackt auf diesem Gebiet im Dunkeln.

Hyde wollte gerade den Mund aufmachen, da klopfte es an der Tür. „Anou... ein anderes Mal...“, sagte er matt lächelnd und stand auf, öffnete die Tür und nahm dankend das Tablett des Zimmerservices entgegen, tapste dann wieder zu Gackt und grinste schwach. „Jetzt muss das kleine Ga-chan erst einmal wieder was essen, damit es zu Kräften kommt, bevor es mir den Rest Nerven kaputt macht....“



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Kommentare zu dieser Fanfic (60)
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Von:  Kirida
2007-08-16T15:48:56+00:00 16.08.2007 17:48
Huhu~ du~ ^^
*knuffz*
Ednlcih komme ich dazu deine Fanfoktion zu kommentieren! *freu* Bin bald wieder in Deutschalnd! *freu* ~^-^~
Die Situation an sich war nacher wirklich uebselst, aber wie masa so dalag auf dem Bett, Gedanken verloren und sich Vorwuerfe gemacht hat und besonders ueberlegt hat, wie er es wieder gut machen kann.... das hatte schon was traurig niedliches. ;;;
*mit ihm mitfuehl*
Es tut ihm ja anscheinend wirklich sehr, sehr Leid und das er auch im kopf alle moeglichkeiten durchgegangen ist und es nicht einfach mit einem "sorry" getan ist und er sich was ganz besonderes fuer Ren zur Wiedergutmachung einfallen lassen will, dass find ich schon recht kawai~. Bin wirklich gespannt was da noch kommt! *neugirieg desu*
^///^

Wunderbar unterstrichen wurde der Geufhlskomplex dann von der naechsten Szene, mit You und Ren. Auch wenn You in deiner Liste "die Favoriten der Favoriten" (*XD*) eher weiter unten steht, kannst du ihn meiner Meinung nach in dem Greossteil deiner FanFiktion grandios und sehr passend umsetzten! *applaudier*
v^.^v
Ich freue mich irgendwie schon immer auf die Stellen, wo der liebe You wieder auftaucht, er stellt in deiner Geschichte irgendwie ein schoene Bindeglied mit eigenem sehr liebenswuerdigen Charakter dar. Und wie gesagt, meinem Empfinden nach, sehr gut getroffen!
~^-^~

Ich wiess es ist typisch fuer deine Art so zu schreiben, aber Ren uebertreibt mir mit seinen Gedanken etwas... u_u
*drop*
ER hat sich nciht wirklich etwas zu schulden kommen lassen, also soll er aufhoeren sich da so hinein zu steigern. Ich weiss auch nciht warum cih das gerade so empfinde, wohl ein wenig zu viel der emotionalitaeten fuer mich XDDD
^////^'''
Aber You hat ihm das ja Gott sei Dank wieder ausgeredet. Nur bleibt da jetzt irgendwie eine luecke beziehungswiese Erwartung im Raum stehen.
o.o'''

Das mit Gack und Hyde war auch schnuffig. xD ^^
Sonderbarerweise emfinde ich immer wenn du was mit den beiden schreibst als extrem knuffig, weiss auch nciht warum, kann auch an deren Aussehen und dann der entsprechenden Vorstellung zu deiner handlung stehen ich weiss es nicht. *g*
^^'''

Na ja jedenfalls hoffe ich natuerlich, wie die anderen, dass es bald wieder weitergeht. Also man hoaert voneinander im naechsten kapitel xD
Bye *wink* Mach weiter so! *zwinker* ^.~
Von:  Kimiko02
2007-08-13T15:36:45+00:00 13.08.2007 17:36
Hm, ich kann Akai_Ohkami eigentlich nur zustimmen. War diesmal echt etwas langatmig, durch die vielen Gespräche und die wenige Handlung. Klar musste das auch sein, aber ich hoffe im nächsten Kapitel gibt es wieder mehr Handlung ^^;
Und was ja mal echt fies ist, das interessanteste Gespräch wurde natürlich unterbrochen >_>
Nya, das kranke Gaku finde ich richtig süß ^^ Verstehe gar nicht, warum sich Haido eigentlich so aufregt. Dadurch macht er es sich doch selbst schwer XD

Das mit dem dôzo ist mir auch aufgefallen. Und es ist definitiv falsch. Ein Bekannter hat das mal gesagt als er ein Wasser bestellen wollte, also "mizu dôzo". Du glaubst nicht wie dumm ihn die Kellnerin angeguckt hat! Ich glaube sie musste sich echt das Lachen verkneifen ^^;
Denn "dôzo" benutzt man eher wenn man jemanden etwas anbietet ...
Für das was du damit ausdrücken wolltest, benutzt man eindeutig "onegai".
Aber um mal meine Meinung zu sagen, ich finde japanische Worte haben in einer deutschen Geschichte nichts verloren. Nicht nur, dass manche vielleicht darüber stolpern weil sie es nicht verstehn und man es deswegen erklären muss, es unterbricht auch den Lesefluss wenn man es versteht, weil es eben eine andere Sprache ist und die Worte hier normalerweise nicht verwendet werden. Und es hört sich auch einfach seltsam an, so würde doch kein Mensch reden ^^;
Aber musst du wissen, ist deine Geschichte. Nur wenn du es verwendest, dann bitte nur wenn du 100% sicher bist was es heißt und wie es verwendet wird.

Ansonsten bin ich mal gespannt wie es weiter geht und hoffe dass es auch diesmal nicht so lang dauert ^^
Von:  Akai-chan
2007-08-10T14:54:30+00:00 10.08.2007 16:54
Ein Gedankenwirrwarr... Ja, der Titel passt eindeutig 'xD Schließlich ist kaum Handlung drinnen, sondern wirklich vorrangig nur Gedanken bzw. Gespräche. Ich bin allerdings der Meinung, dass das vielleicht nicht mehr allzu lange anhalten sollte.
Was Masa-kun da vorhat, würde mich schon sehr interessieren. oO~ Ich meine, Ren scheint nicht gerade so, als würde er ihm nie verzeihen können, aber das weiß Masa ja nicht. Augenblicklich muss er erstmal davon ausgehen, dass Ren stinksauer etc. ist. Wie er das da hinbekommen will...
Und Ren muss sich (denk ich) echt keine Vorwürfe machen. Aber ja, er ist eben doch lieb... Nur, dass er dann anfängt, mit unserem You zu flirten... tze tze tze tze tze~ xDDD

nya~ Gaku is aber auch nicht besser... *drop* Allerdings war sicher auch hier eine Aussprache mal nötig. Aber muss dieser blöde Zimmerservice ausgerechnet in diesem Moment kommen? ;____;' Ich bin sicher, Gaku platzt schon vor Neugierde... (genau wie einige andere... Leser zum Bleistift... 'xDDDD) Auf das Gespräch zwischen Gackt und Masa freu ich mich auch schon irgendwie... oô Aber naja, du machst das schon xDD

Zwei kleine Dinge hätt ich dann aber doch mit anzumerken... (gomen nasai)
Zum einen... du hast was geschrieben, von wegen 'er hatte sich um 180 Grad gedreht - und das in die falsche Richtung' (oder so ähnlich) Ähmm... wenn man sich um 180 Grad, ist es doch eigentlich egal, in welche Richtung, oder? oo" Man kommt dennoch am selben Punkt raus... Ich mein, wenn schon solche Metaphern... naja, aber is deine Sache.
Und... du hast einmal dôzo statt bitte geschrieben. Soweit ich weiß, ist dieses bitte eher so ein 'bitte, gern geschehen. Keine Urasche' etc. So, wie du es meintest, war es gleich eine Bitte an eine andere Person und nach meinen Infos ist das dann eher 'onegai'. Kann auch sein, dass ich mich da irre, aber ich finde, wenn man schon eine andere Sprache mit einbringt, sollte man sich auch sicher sein, was die Worte bedeuten...

Es war trotzdem schön, dass es diesmal schneller voran ging. ^^~ Mach einfach so weiter, da kann gar nix falsches bei rauskommen... 'xDDD
Von: abgemeldet
2007-08-08T22:32:51+00:00 09.08.2007 00:32
Shit,ich muss morgen früh raus, aber ich MUSSTE das doch noch zu Ende lesen. xD~
Wiedermal super Kapitel, ich liebe diese Story. ^^
Ich freu mich schon total auf's nächste Kapi und bin seeehr gespannt was Masa noch so vor hat. ^^
Ach, und THX für's bescheid sagen. ^^

Von:  cute-hasi_to_Mars
2007-08-08T21:14:12+00:00 08.08.2007 23:14
vielen dank fürs bescheidsagen. *knuffelz* ^w^

hach ga-chan is zu süß wenn er krank und verliebt is. XDDD
dem könnte ich auch nich wiederstehen. wobei er aber in meine klamotten gut 2x reinpassen würde. >.<

wenigstens is masa diesmal die birne aufgegangen, jetzt muss er es nur noch in gang kriegen.

dann bin ich mir ein bisschen unschlüssig ob/und wenn, mit wem Ren zusammenkommt. Irgendwie bieten sich Masa und You ja gerade an. *hihi*

nagut das is dir überlassen.

freu mich aufs nächste kapppi. ^___^
das Hasi
Von:  himachan
2007-08-08T20:11:03+00:00 08.08.2007 22:11
Es ist endlich on, das Kapi, das ist toll! *begeistert desu*
Und ich find es sehr süß, wie du ja bereits weißt ^^ besonders natürlich die Stelle mit Hyde und dem kranken Gaku im Bett, da hätt ich echt mal gern gesehen, wie Hyde sein Gacchan füttert *kicher* das ist und bleibt halt einfach mein Lieblings-Pairing und daran wird sich wohl auch so schnell nichts dran ändern *nod*
Jetzt hätt ich ja nur gern gewusst, ob Hyde Gaku jetzt wirklich mal alles erzählt hätte, wenn nur dieser Zimmerservice nicht gekommen wär *heul* *auf die Folter spann*
Und es ist schön, dass du die Sache mit Masa und Ren auch noch bschreibst *nicku* ich hoff mal die beiden schaffen es dann sich auszusprechen und zwar mal so wirklich, Ren soll doch nicht traurig sein ^^
Schreib also schön weiter! *kisu*
Von: abgemeldet
2007-08-08T19:19:25+00:00 08.08.2007 21:19
iiich will au ein krankes gacchan * o*~
<3~
endlich gehts weiter *_*~ *immer gespannt desu*
uun nochmal danke fürs bescheid sagen ^_~
*kisuu*
Von:  Zess
2007-08-08T18:23:56+00:00 08.08.2007 20:23
Wie Kawaii!
Da sKapitel ist Ütniedlich xD
Vorallen Gackt :3
Freu mich wenns weiter geht!
Von: abgemeldet
2007-08-08T17:42:17+00:00 08.08.2007 19:42
>/////< ahh endlich gehts weiter..
ich liebe diese ff..
sie is einfach toll.. ich mag es wie du schreibst..
man kann sich richtug hineinverstetzen..
außerdem is es einfach zuuu süüüß..
ich hoffe das hyde gackto bald ma alles sagt und das ren und masa sich vertragenn... xDD..
schreib schnell weiter yaa... +knuddel+


Meeee
Von:  Akai-chan
2007-07-18T00:46:59+00:00 18.07.2007 02:46
So, dann komm ich hier auch endlich mal wieder zum Kommentieren... *drop* Lang genug hat es ja gedauert... >_____<' (Ich bin n schlechter Mensch, ich weiß... 'xD)
Und was soll ich sagen? Im Prinzip kann ich mich den Meinungen der Anderen nur anschließen, das wär an und für sich das Einfachste... ^^; Aber mach ich es mir so einfach? Nei~n... ^.~

So, was hätten wir denn da...? Unser kleines 'Hauptpairing' Gackt und Hyde... Na, endlich hat es Hyde mal begriffen... *Kopf schüttel* Stand ganz schön auf dem Schlauch, der Gute... 'xDD Aber echt, das war total überfällig... uû; Allerdings wäre es wohl niemals dazu gekommen, wenn Gackt feige gewesen wäre und nicht zu Hyde gegangen wäre... Insofern: Applaus! Applaus! xD (okay, gomen... Ich fang schon wieder an, alles ins Lächerlich zu ziehen... >____<')
Ja, was auch schon längst mal überfällig war, ist die Kopfwäsche für das kleine Masa... ^~^ Soll heißen, Danke Ren! xDD Wollen wir hoffen, dass es auch as gebracht hat... oô; Nicht, dass Masa trotzdem noch genauso stinkig bleibt... >.>'
U~nd... ^-^ Meine Vermutung verhärtet sich immer weiter, dass wir noch ne Art 'Nebenpairing' reinkriegen... *grins* Ach ja, der liebe You hat also bemerkt, wie es Ren ging und sich um ihn gekümmert... xD Ich sag da mal nichts weiter zu... ^^;
Aber dass You so 'ausrasten' könnte... Wow, meine Herren... 'xDD Okay, er hat sich Sorgen um Gackt gemacht und so... Aber erwartet man sowas von dem 'kleinen', ruhigen You? Also, ich für meinen Teil nicht... 'xDDD

Okay... tja, das einzige, was ich zu bemängeln hätte... (auch wenn ich jetzt vielleicht ein klein bisschen kleinlich wirke... ^^;) ... wäre das Wort 'einzigste' *drop* Ich glaub, ich hab dir schonmal gesagt, dass es dieses Wort eigentlich nicht gibt und dass es sprachlich gesehen nicht korrekt ist... Deshalb hat es mich eben auch ein bisschen gestört, aber was solls...? ^^; Musst du dir jetzt nicht zu Herzen nehmen... 'xDD
Davon mal abgesehen ist es in einem einzigen Wort: Gelungen. ^^v *den Anderen mal wieder recht geb* xD

Bleibt für mich und alle anderen Leser nur zu hoffen, dass das nächste Kapi nicht wieder so lange dauert... >.>' Ich freu mich ja sowieso schon auf die Nachurlaubszeit. xD Und ich will mich endlich über Masa und das Ende wundern können... ^.~


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