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Verloren in einer anderen Zeit!?

Seto x Mädchen??
von

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Prolog

Es gibt Dinge, die ich nicht glauben kann…

Es gibt Dinge, die ich nicht verstehen kann…

Es gibt Dinge, die mir fremd erscheinen…

Es gibt Dinge, die keinen Sinn ergeben…

Es gibt Dinge, die verrückt klingen…

Und…

Es gibt Dinge die ich nie glauben würde wenn ich sie nicht selbst erlebt hätte…
 

Die Geschichte die ich euch erzählen möchte ist eine dieser vielen Dinge, die absolut unnormal sind. Aber sie ist wirklich passiert…
 

Aber was red ich da? Ich hab ganz vergessen mich vorzustellen…
 

mein Name ist Ayako, aber alle nennen mich Aya, ich bin 17 Jahre alt und gehe in die 11. Klasse der Domino High School. Ich habe wie jeder andere auch Eltern und wohne mit ihnen in einem gemütlichen Haus am Rande der Stadt Domino.
 

Heiß begehrt ist zurzeit dieses Duell Monsters spiel. Ich weiß nur dass es sich um ein Kartenspiel handelt, aber sonst interessiere ich mich nicht sonderlich dafür. Sicher ich hab bei dem einen oder anderen Duell zugesehen. Aber so richtig die Liebe dafür kann ich nicht finden.
 

So lebte ich also mein Leben ganz normal weiter..

Bis zu dem einen Tag…

Kapitel 1

Hier das Kapitel 1, ich hoffe doch es ist nicht zu schlecht.

Kritik so wie Lob ist jeder Zeit erwünscht, damit ich weiß was ich besser machen kann und ob ich das in der Ich-Form schreiben überhaupt hin bekommen.
 

An einem Mittwochmorgen machte ich mich ganz Normal auf den Weg zur Schule. Ich lief wie immer sehr früh los um nicht zu spät zu kommen. An diesem Tag allerdings war ich etwas zu früh dran. Also schlenderte ich noch ein bisschen durch die Straßen und sah mir die Läden an. Gedanken verloren lief ich weiter. Bis ich vor einem kleinen Spiele laden stand. Ich wusste dass er der Familie Muto gehörte und dass sie hauptsächlich diese Duell Monsters Karten verkaufen. Irgendwie zog es mich förmlich in den Laden.

Die Tür des Ladens stand offen und ich beschloss hinein zu gehen. Was genau ich darin wollte wusste ich selbst nicht. Aber zu tun hatte ich eh nichts Besseres also betrat ich den kleinen Laden.

Innen angekommen betrachtete ich erst einmal die Regale mit den Karten. Ich sah mir einige an, bis meine Aufmerksamkeit einer kleinen Kiste, die auf dem Tresen stand, galt. In der Kiste lagen drei Karten. Ich nahm sie heraus und staunte nicht schlecht also ich Ra, Obelisk und Slifer in der Hand hatte. Ich wunderte mich warum sie hier so offen rum lagen schließlich waren es ja nicht gerade irgendwelche Karten sondern die berüchtigten Götterkarten.

Gerade als ich sie wieder in die Kiste legen wollte strahlten sie auf und der ganze Raum um mich wurde in ein helles Licht getaucht.

Der Raum begann sich zu drehen und alles um mich herum verschwamm, so dass ich meine Augen schloss.

Also ich sie wieder öffnete traute ich meine Augen nicht. Ich lag in einem großen, sehr weichen Bett, mit einer dünnen Decke zugedeckt. Ich richtete mich auf um mir das Zimmer genauer anzusehen und entdeckte überall an den Wänden komische Schriftzeichen. Der ganze Raum war im Großen und Ganzen fast leer. Nur einzelne Vasen in weiß standen auf Brüsten und ein großes Fenster, ohne Glas, nur mit einem Stoff davor belegte den größten Teil der Breite des Zimmers. Verwirrt stand ich auf um mich genauer umzusehen. Ich lief zu dem Fenster. Doch was ich sah, als ich zum Fenster hinaus sah, wollte ich einfach nicht glauben. Ich sah Sand. Jede Menge Sand und lauter kleine Häuser aus Lehm, die ebenfalls mit Sand bedeckt waren. Doch was ich im Hintergrund entdeckte lies mir den Atem still stehen. In der Ferne sah ich einige Pyramiden. Ich dachte ich träume. Pyramiden gibt es doch nur in Ägypten. Aber das war absurd, wie soll ich den nach Ägypten gekommen sein? Ich war doch eben noch in dem kleinen Spiele Laden gestanden und sah mir die Götterkarten an.

Da stand ich also noch an dem Fenster und sah fassungslos hinaus als die Tür aufgerissen wurde.
 

„Du bist also endlich aufgewacht.“
 

Hörte ich eine stimme hinter mir sagen. Erschrocken drehte ich mich um und lief automatisch einen Schritt zurück. Die Person die da gekommen war stand in der Mitte des Zimmers und sah mich an. Ich betrachtet die Person die da stand genau und mir viel als erstes die Frisur auf. Sie kam mir irgendwie bekannt vor aber ich wusste im Augenblick nicht wovon. So starrte ich wohl noch einige Zeit lang auf die Person.

Die Kleidung war seltsam. Er war definitiv männlich, trug einen Schurz und hatte ziemlich viel Schmuck an. Aber am auffälligsten war die Art Krone die er auf dem Kopf trug.

Ich schluckte. Warum hat der ne Krone auf dem Kopf? Die Antwort war mir zwar klar, wurde mir aber von weiteren Personen die in den Raum stürmten beantwortet.

„Mein Pharao, ihr solltet nicht allein zu ihr gehen, sie könnte Gefährlich sein.“

Die Person die eben gesprochen hatte kniete sich, wie all die anderen die das Zimmer betraten hin und verneigten sich vor dem jüngeren.
 

Die Personen, 6 Männer und eine Frau, erhoben sich wieder und sahen mich an also wäre ich ein Alien. So richtig wundern tat es mich nicht wenn ich mir mal meine Kleidung ansah und dann die der anderen.

Ich hatte eine blaue 7/8 Jeans, dazu passende Stiefel, ein gelbes träger Top und ein paar Armreife an.

Die 7 hatten alle wie der jüngere, beige Kleidung und jeder eine Kopfbedeckung und Schmuck an. Nur einer von ihnen hatte ein blaues Gewand an.

„Verrätst du uns deinen Namen?“

„Aya“ antwortete ich etwas ängstlich.

„Du brauchst keine Angst zu haben hier passiert dir nichts.“

Mit einem lächeln auf den Lippen sah mich der jüngere an.
 

An diesem Tag passierte nicht mehr viel. Mir wurden andere Klamotten verpasst, die besser zum Hofe Ägypten passten als meine Klamotten aus der Zukunft. Und ausgefragt wurde ich.

Woher ich komme...

Was ich hier suche...

Und was ich für komische Klamotten anhabe…
 

Eine richtige Antwort konnte ich allerdings nicht geben. Ich konnte ja nicht sagen dass ich aus einer Zeit komme, die 5000 Jahre in der Zukunft liegt, hätte mir wahrscheinlich eh niemand geglaubt. Was mit mir passiert wollte der Pharao am nächsten Tag bekannt geben, da es schon ziemlich spät war und er noch anderes zu tun hatte.

Also wartete ich auf den nächsten Tag an dem ich erführ was sie mit mir vorhatten.
 

Ende Kapitel 1, bitte lasst doch nen Kommi da

Kapitel 2

Hier Kapitel 2, ich will auch gar nicht viel dazu sagen.
 

„Bitte? Das ist ja wohl ein Witz! Ohne mich! Ich werde nicht die Dienerin von irgendeinem Magier den ich gar nicht kenne. Wer bin ich denn?!“

Das war doch wohl die Höhe, da wollten die dass ich die Sklavin, Dienerin oder sonst so was für einen Magier werde. Nach meiner kleinen, etwas lauten rede war das Thema für mich erledigt. Aber nicht für die Priester und den Pharao.

„Zügle deine Zunge!! Du hast zu gehorchen wenn der Pharao etwas sagt. Er hat dich schließlich hier aufgenommen.“

Ich zuckte zusammen. Da dachte ich schon ich war laut, aber das übertraf alles.

Der Pharao hob die Hand und die Stimme sank abrupt ab.

„Es ist doch nur eine zwischen Lösung Aya. Solange bis ich herausgefunden habe wo man dich am besten einsetzen kann. Ich kann dich schließlich nicht gar nichts tun lassen.“

„Na super.“

Mehr hatte ich dazu nicht zu sagen.

Die Priester, wie sich heraus gestellt hat, Mahado, Isis, Karim, Shada und Akunadin, sahen zu mir. Man sah ihnen an dass sie nicht verstehen konnten, wie jemand so mit dem Pharao reden konnte.

Doch mir war das ziemlich egal, schließlich gehöre ich ja nicht hier her und war eh der Meinung dass ich sehr schnell wieder von hier weg kommen würde. Da ich Innerlich hoffte dass ich träume und bald aufwachen werde.
 

„Und so richtig Dienerin kann man auch nicht sagen. Aber er kann Hilfe gut gebrauchen, da er ziemlich oft in der Bibliothek zu tun hat und Papyrusrollen einsortiert.“

Setze der Pharao fort.

„Na ob ich da die richtige Hilfe bin mag ich bezweifeln.“

Murmelte ich vor mich hin. Doch der Pharao hatte anscheinend gute Ohren denn er setze ein lächeln auf und sah mich an.

„Nun gut. Das werden wir ja dann sehn. Isis könntet Ihr sie in die Bibliothek zu Adjin bringen?“

„Natürlich mein Pharao.“

Isis verneigte sich, macht mir eine Handbewegung die andeutete ihr zu folgen.

Schön brav und gehorsam lief ich hinter ihr her.

Ich fragte mich den ganzen Weg über was dieser Adjin wohl für ein Typ Mensch war und wie er aussieht. So stellte ich mir die komischsten Typen kombiniert vor, die ich kannte. So richtig viel kam dabei aber nicht raus und so lies ich es sein.

Lieber schaute ich mir die Gänge an die wir entlang liefen. Der Palast war nicht gerade klein, um zu sagen er war riesig.

„Mensch hier verläuft man sich doch bestimmt täglich dreimal.“

Isis sah zu mir nach hinten und lächelte.

„Der Palast mag vielleicht sehr groß sein, aber so schwer ist es gar nicht sich hier zu recht zu finden. Du wirst sehen, nach einigen Tagen wirst du dir die wichtigen Wege gemerkt haben.“
 

„Ich hoffe es doch.“

Gedanklich war ich aber längst bei dem Gedanken dass ich in ein paar Tagen gar nicht mehr hier sein würde.
 

Nach einen weitern kurzen Marsch in dem keiner ein Wort sagte, kamen wir auch schon bei der Bibliothek an. Eine große Tür, die einige Wachen öffneten, machte den Weg zu jede Menge Regalen frei.

Erstaunt von dieser Menge stand ich im Inneren des Raumes. Doch bevor ich ein erstauntes „wow“ heraus brachte, schob Isis mich weiter zu einem Tisch, der ziemlich abseits der Regale stand. Schon auf dem Weg dahin sah ich von weitem eine Person, einen Mann davor stehen und viele Schriftrollen betrachtend.

Wenn das dieser Adjin ist, dann wird das gar nicht so schlimm. Er sah von weitem sehr gut aus.
 

Isis ging zu ihm und blieb neben ihm stehen.

„Adjin, der Pharao hat dir unseren Gast als Hilfe geschickt.“

Der angesprochen sah auf, blickte zuerst zu Isis und dann zu mir. Er musterte mich von oben bis unten.

„Danke Isis.“

Damit war für ihn offenbar das Gespräch gelaufen. Isis drehte sich um und verließ den Raum wieder.

Jetzt stand ich also alleine da. Bei genauerem Hinsehen, sah er sogar noch besser aus als von weitem. Er war auch der jenige, der mich gefunden und mit in den Palast genommen hat.

Im Moment kam ich mir ziemlich blöd vor. Ich stand vor ihm, er sah mich weiter von oben bis unten an und ich blickte etwas verloren in der Gegend rum.

„Du hast eine seltene Haarfarbe für diese Gegend. Woher kommst du?“

„Das ist ziemlich kompliziert.“

Mehr viel mir nicht ein was ich hätte antworten können und es schien mir besser als gar nichts zu sagen oder irgendetwas Unverständiges vor mich hin zu stottern.

„Was soll daran kompliziert sein?“

„Na ja ich komm irgendwie absolut nicht von hier. Das stimmt schon. Aber auch nicht aus einem anderen Kontinenten, zumindest nicht in dieser Zeit. Sondern in einer Stadt die erst in 5000 Jahren existiert.“

So nun war es raus, jetzt würde er mich für verrückt erklären.

Aber statt das zu tun, nickte er nur und sah mich weiter an.

„5000 Jahre also?“

Dieses Mal nickte ich. Was hätte ich auch dazu sagen sollen?

„Gut darüber können wir auch später noch reden. Jetzt wird erst mal gearbeitet.“

Mit diesen Worten wendet er sich wieder den Schriftrollen zu die auf dem Tisch lagen und auch mein Blick viel auf sie.

„Oh je kann man die überhaupt anfassen ohne dass sie kaputt gehen?“

Die Papyrusrollen waren sehr dünn und sahen ziemlich zerbrechlich aus.

Adjin hielt mir eine zusammen gerollte Rolle hin.

„Nimm sie ruhig sie wird schon nicht auseinander fallen.“

Forderte er mich auf nachdem ich einige Zeit gezögerte hatte. Ich nahm ich sie in die Hand und betrachtete sie von allen Seiten. Nach dem ich dies getan hatte, schüttelte ich den Kopf.

„Also darauf was schreiben könnte ich nicht. Das ist ja nicht mal richtiges Papier.“

„Es ist Papyrus. Und das schreiben darauf lernt man. Aber jetzt genug geredet. Nimmst du mal die restlichen Rollen?!“

Mit einem Stapel Papyrus steuerte er auf eines der Regale zu. Ich folgte ihm mit den restlichen und gemeinsam stapelten wir sie in das Regal.
 

Den restlichen Tag verbrachte ich damit, Papyrusrollen einzuräumen, sie zu sortieren und mir erklären zu lassen, wo welche hin gehören. Im Großen und Ganzen hatte ich an diesem Tag eins gelernt, nämlich dass es verdammt ansträngend ist Schriftrollen in Regale einzuräumen.

Umso mehr freute ich mich jetzt auf ein Bett. Aber da sah ich ein Problem, ich wusste ja gar nicht wo ich schlafen sollte.

„Adjin? Wo soll ich eigentlich schlafen?“ vielleicht wusste er ja was. Schließlich wollte ich nicht auf dem Gang schlafen.

„Bei mir. Ich hab dich gefunden und her gebracht also darf ich auch für dich sorgen.“

Er verließ die Bibliothek und ich folgte ihm.

Irgendwas stört mich an der Auskunft die er mir gegeben hat. Und ich wusste genau was, das „Bei mir.“ Ich beschloss erst mal ab zu warten was wirklich auf mich zukommen würde.

In seinen Gemächern angekommen staunte ich erst mal nicht schlecht.

„Und das gehört alles dir allein?“

Also antwort bekam ich ein nicken.

Auf den ersten Blick könnte ich so ungefähr 7 Zimmer entdecken und einen Balkon, der vom Schlafzimmer zu erreichen war. Eingerichtet war es sehr schön, viele Seidentücher, und einige Vasen. An einer der Vasen blieb mein Blick hängen.

„Ist das echtes gold?“

Als ich mich umdrehte traute ich meinen Augen nicht, da stand Adjin, oben ohne vor mir.

Der Anblick war überwältigend, sein Körperbau war einsame klasse und die Bauchmuskeln einfach zum anbeißen.

Adjins Blick fiel zu der Vase und er nickte.

„Ja echteres gold wirst du nicht finden.“

Dieses Mal nickte ich und löste somit meinen Blick von seinem Oberkörper und richtete ihn wieder auf die Vase.

„Darf ich sie mal anfassen?“

„Klar aber pass auf.“

Wieder nickte ich und ging zu der Vase, fasste sie an, hob sie hoch.

Adjin sah mir dabei zu wie ich die Vase von allen Seiten betrachtete.

„Siehst nicht so viel gold oder?“

„Nein, bei mir zuhause gibt’s kein Gold, zumindest kein echtes. Nur vergoldeten Schmuck“

„Vergoldet? Also du hast ne komische Heimat.“

„Oh ja allerdings. Lauter verrückte Leute die sich für obercool halten.“

„Klingst ja sehr begeistert.“

„Na ja geht schon.“

„Ok. Bist du müde? Wenn ja dann leg dich ins Bett. Ich muss noch mal weg.“

Mit diesen Worten war er auch schon verschwunden und ich stand allein in dem Raum.

Da ich doch ziemlich müde war legte ich mich in das große Bett und schlief schnell ein.
 

Bitte Kommi da lassen!

Kapitel 3

So hier das nächste Kapi^^ Hoffe es gefällt euch und es ist etwas länger als die anderen XD
 

Die nächsten Tage passierte nicht viel, ich half wie jeden Tag Adjin in der Bibliothek, er zeigte mir wie man mit einem Schwert umgeht und einige seiner Zauberkünste.

Wir verstanden uns gut und ich bekam von Tag zu Tag ein seltsameres Gefühl im Bauch.

Adjin benahm sich aber auch von Tag zu Tag anders.
 

An einem Morgen wachte ich auf wie immer war Adjin schon auf den Beinen. Ich zog mir eines der Kleider an die ich bekommen hatte und machte mich auf den Weg in die Bibliothek. Wie ich vermutet hatte war Adjin auch dort.

Er saß wie immer an dem Tisch und las Papyrusrollen.

„Morgen! Und was gibt’s heut zu tun?“

Er hob den Blick und sah zu mir.

„Nichts. Heute ist frei.“

„Frei? Also nichts tun?“

„Na ja gar nichts ist etwas wenig.“

Er hatte ein seltsames grinsen im Gesicht das ich bis jetzt noch nicht kannte.

„Und was tun wir dann?“

Ohne mir eine Antwort zu geben verließ er die Bibliothek und zog mich hinter sich her in seine Gemächer.

Dort angekommen schloss er die Tür und wendete sich dann an mich.

Er sah mich irgendwie mit einem Gierigen Blick an, bei dem mir richtig unwohl zu mute wurde.

„Was hast du vor?“

„Dich ausziehen.“

Schon schritt er auf mich zu. Ich wich automatisch einen Schritt zurück.

„Adjin“

weiter kam ich nicht, er drängte mich bis zum Bett auf dem ich jetzt saß, drückte mich nach hinten und setzte sich auf mich drauf.

Er begann an meinen Seiten entlang zu streicheln, von oben nach unten und blieb schließlich an meiner Hüfte mit seinen Händen stehen und ließ sie einige Zeit dort liegen.

Ich wehrte mich nicht, ich wusste nicht wieso, doch innerlich wollte ich diese Berührungen und schloss deshalb meine Augen.

Er ging wieder von mir runter und setzte sich seitlich neben mich.

Adjin fuhr mit seinen Händen meine Beine nach unten und wechselte in der Innenseite die Richtung. Am Ende meines Kleides stoppte er und fuhr mit einer Hand unter mein Kleid.

Langsam zog er mir meine Unterwäsche aus.

Das seltsame Gefühl dass ich die letzen Tage hatte kehrte zurück und ich öffnete meine Augen wieder.

Er hob mich etwas vom Bett auf um mir das Kleid zu öffnen.

Sanft zog er es mir über die Schultern und über die Hüfte so dass ich nun nackt vor ihm lag.

Einige Zeit lang betrachtete er meinen Körper.

„Wunderschön. Noch schöner als ich dir mich vorgestellt hab.“

Ich sah ihn an.

„Adjin ich…“

Indem er seinen Finger auf meinen Mund legte, unterbrach er mich.

„Du willst es. Man sieht es dir an.“

Hatte er recht? Wollte ich es wirklich? War es dass was mir mein Gefühl die ganze Zeit sagen wollte? Dass ich ihn wollte?

Noch bevor ich richtig darüber Nachdenken konnte, spürte ich seine Hände auf meinen Brüsten.

Aus einem Reflex landete meine rechte Hand auf seiner Wange.

„Oh nein! Ich will es nicht. Aber überhaupt nicht. Ich schlafe nur mit einem Kerl den ich auch liebe. Und nicht irgendjemanden der seine Hormone nicht unter Kontrollen hat!“

aufgebracht und etwas empört stand ich auf. Schnappte mir meine Klamotten und und zog sie wieder an. Adjin hob sich unterdessen seine Wange.

„Was fürn Schlag. Für so ein hübsches Geschöpf kannst du kräftige Schläge austeilen.“

Ich sah ich perplex an. Da hatte ich ihm gerade eine gescheuert und das einzige was er sagen konnte war dass ich kräftig zuschlagen kann. Was is nur in dieser Zeit los? Spinnen hier eigentlich alle? Also ich sollte mir unbedingt jemanden suchen der mich nach Hause bringen kann. Aber wer könnte mir da Helfen? …

Klar, der Pharao. Er war mir der einzig normale Mensch in diesem Palast.

Na gut so viele hab ich noch nicht gesehen, aber wenn ich da so an die Dienerinnen denke die ich so getroffen hab. Alle etwas sehr wenig bekleidet und noch dazu benehmen die sich so komisch. Schauen keinen an. Laufen nur mit gesenktem Kopf durch die Gegend. Also wirklich. Die Leute hier spinnen.

Adjin riss mich aus meinen Gedanke als er an mir vorbei und aus seine Gemächer ging. Ich sah ihm nach und verstand nicht was jetzt schon wieder los war. Aber irgendwie war es mir recht dass er gegangen ist. Nicht dass er noch mal auf so eine blöde Idee kam.

Ich setzte mich auf eine der vielen Kissen die auf dem Boden lagen und grübelte etwas. Ich wollte unbedingt heim doch ob mir der Pharao helfen kann, da war ich mir nicht so sicher. Ich hoffte es natürlich.
 

Ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein denn ich weiß nur noch dass ich am nächsten Tag im Bett aufwachte und zugedeckt war. Adjin muss mich wohl in das Bett gelegt zugedeckt haben dachte ich und schloss meine Augen noch mal kurz um sie wieder zu öffnen. Ich sah mich um, Adjin war nirgends zu sehen..

Nach einigen Minuten würde die große Tür geöffnet und Adjin betrat den Raum.

„Na ausgeschlafen?“

Er ging zu mir und setzte sich neben mich auf das Bett.

Bei dem Gedanken an den letzen Tag wurde ich leicht unsicher und sah ihn nicht an.

Ich nickte auf seine frage nur stumm.

„Ich hab dir was anderes zum anziehen geholt.“ Er hob mein Kinn an und ich war gezwungen ihn an zu sehen.

„Danke.“

Dieses mal nickte er mir stumm zu, legte mir die Kleidung auf das Bett und ging dann zu dem Balkon.

„Müsste dir eigentlich passen.“ Sagte er vom Balkon aus noch zu mir.

Ich nahm die Kleidung, sah sie mir an und meine Augen begannen zu funkeln, das waren die schönsten Klamotten die ich je gesehen hatte. Es waren zwei teile, das Oberteil war weiß, Ärmel los und hatte einen recht weiten Ausschnitt. Es war verziert mit kleinen Steinchen und am Saum hingen einige Bänder runter, die an der Hüfte entlang fielen. Um dem ganzen einen halt zu geben, war auf der rechten Seite, oben an der Schulter ein weiteres Band, das so eine Art Ärmel Ersatz sein musste,

Das Unterteil bestand aus einem Rock, der gerade mal bis über die Knie ging, zum größten Teil auch weiß war, aber einen leicht blauen Farbton enthielt. Genau wie das Oberteil, war es mit Steinchen verziert.

So wohl Ober- als auch Unterteil hatten einen goldenen Saum.

Ich zog beides an und drehte mich einmal um mich selbst so wie ich es Zuhause immer vor meinem Spiegel getan hatte.

Auch ohne Spiegel gefiel mir die Kleidung. Adjin war inzwischen auch wieder vom Balkon zurück und sah mich an.

„Steht dir gut, sogar noch besser als einigen Frauen die von hier kommen. Nur eines ist noch verbesserungswürdig.“

Er ging auf mich zu und löste meine Haare aus dem Band, mit dem ich sie zusammen gebunden hatte. Meine langen blonden Haare fielen mir nun über die Schultern.

„Der Anblick ist einfach Göttlich. Sicher dass du nicht vom Himmel kommst?“

Wieder sah ich ihn perplex an.

„Vom Himmel?“

„Ja als Engel. Wenn ich mir dich so ansehe, mit deinen Haaren, und deinen Himmelblauen Augen dann kann man nichts anderes annehmen.“

„Ich bin sicher kein Engel.“

Er sagte nichts mehr, streichelte mir über die Haare und sah mich einfach an.

Ich wusste nicht was ich machen sollte und schwieg, bis mein Magen die stille unterbrach.

„Auch Engel haben Hunger, komm ich bring dich zum Speisesaal.“ Sagte er mit einem lächeln und ging auch schon voran, ich mit einem „Danke“ hinterher. So wie es aussah hatte er die Ohrfeige von der letzen Nacht schon wieder vergessen. Denn er tat als währe nichts gewesen.

Im Speisesaal aß ich mich erst mal satt und ging dann mit Adjin, wie jeden Tag in die Bibliothek. Ich räumte Papyrusrollen ein, suchte ihm die verlangten, gab sie ihm und brachte sie wenn er sie nicht mehr brauchte wieder zurück.

Am Abend war endlich alles so weit fertig und ich freute mich auf ein Bad.

Auf dem Rückweg zeigte mir Adjin die Bäder, er wollte gerade gehen als er sich noch einmal zu mir umdrehte.

„Ach ja bevor ich’s vergesse, der Pharao will nachher mit dir sprechen. Du sollst wenn du gebadet hast in den Thronsaal kommen. Den Weg kennst du ja inzwischen.“

Und schon ging er weiter, zu seinen Gemächern.

Ein „Ok.“ Gab ich ihm als antwort und schüttelte den Kopf. Ich war wieder bei meinen Überlegungen ob hier alle spinnen angekommen und irgendwie bestätigte mir das von Tag zu Tag irgendjemand. Adjin deshalb weil er immer so schnell verschwand und sich nicht großartig für etwas interessierte was nicht mit ihm zu tun hatte.
 

Ich betrat die Bäder und staunte nicht schlecht. Das war der Hammer. Der ganze Boden war mit Fliesen aus Marmor oder so etwas ähnlichen bedeckt, sie hatten einen Türkis-Grünen Farbton und sahen einfach total gut aus. Das Bad war auch sehr schön eingerichtet. Wie in fast jedem Zimmer hier im Palast waren auch hier Stoffe in hülle und fülle. Am interessantesten fand ich aber das Becken.

Es erinnerte mich an ein Schwimmbecken im Frei- oder Hallenbad. Nur dass es nicht so groß und rund war. Es sah aus wie eines dieser heißen Quellen die überall in Japan verteilt sind. Nur dass es eben keine heiße Quelle war, sondern ein Bad.

Als ich mir so alles betrachte wurde die Tür geöffnet und ein junges Mädchen kam rein. Sie war wohl nicht älter als 15, so schätze ich sie jeden falls.

„Entschuldigt dass ihr warten musstet. Ich bin hier um euch zu waschen.“

Sie verbeugte sich kurz vor mir und stellte dann jede Menge Öle am Rand des Beckens ab.

„Was für einen Duft wollt ihr?“

sie sah wieder zu mir und wartete auf eine Antwort.

Moment, hatte sie gerade gesagt sie sei hier um mich zu waschen? Ich musste mich verhört haben. Das konnte doch nicht stimmen.

„Sag mal hast du gerade gesagt du bist hier um mich zu waschen?“

fragte ich sie deshalb und hoffte inständig dass sie mir nicht mit einem „ja“ antworte doch ich schien kein Glück zu haben denn genau das tat sie.

„Es ist meine Aufgabe den Priestern beim waschen zu helfen. Und da Ihr ein Gast seit, soll ich euch helfen.“

Wieder verbeugte sie sich.

„Wow. Können sich die Priester denn nicht selber waschen?“

Sie sah mich verwirrt an.

„Ihr kommt wohl nicht von hier. Es ist ganz normal dass wir Dienerinnen die höher rangingen waschen. Es ist eine Art Pflicht dafür dass wir ein Dach über den Kopf haben und nicht auf der Straße leben müssen.“

Ich nickte nur und sagte lieber nichts mehr. Aber wieder bewies mir jemand wie verrückt diese Zeit doch wahr. Also alles was ich im Geschichtsunterricht über das alte Ägypten gehört hatte war absoluter Stuss.

Falls ich jemals wieder nach Hause kommen sollte werde ich meinem Geschichtslehrer mal erzählen wie das wirklich war.
 

„Wenn ich euch einen Vorschlag machen dürfte, ich denke Lotus passt gut zu ihnen.“

Fuhr sie fort und riss mich somit aus meinen Gedanken

„Lotus?“

war das nicht eine rosane Blume?

Sie nickte und sah mich erwartungsvoll an.

„Ja warum nicht.“

Fügte ich hinzu um diesem Viasko endlich ein Ende zu bereiten. Lies ich mich eben von ihr waschen.

„gut.“

Sie suchte eine Flasche heraus und stelle die anderen bei Seite.

„Ihr könnt euch ausziehen.“

Ich nickte nur. Mir war das ganze etwas unangenehm. Ich konnte mich doch selber waschen. Dafür brauchte ich doch keine Hilfe.

Ich zog mir trotzdem meine Kleidung aus, band mir meine Haare wieder sorgfältig zusammen und stieg in das Becken. Das Wasser war angenehm warm und genau richtig um sich zu entspannen.

Ich schwamm ein bisschen umher und lehnte mich dann gegen den Rand.

Das Mädchen kam zu mir und kniete sich hin.

„Ich wäre so weit. Wollt ihr dass ich euch gleich wasche oder wollt ihr noch etwas im Wasser verweilen?“

sie fragte stets höfflich und vorsichtig. Man konnte sie schon irgendwie beneiden. Sie war offenbar nicht leicht zu entnerven. Den Eindruck machte sie zumindest auf mich.

„Ich bevorzuge das waschen. Ich soll nachher noch zum Pharao. Da will ich mir nicht so viel Zeit lassen.“

Sie nickte, verrieb das Öl in ihrer Hand und stand wieder auf.

„Dürfte ich euch bitten aus dem Wasser zu kommen?“

Sie ging ein Stück zurück damit ich aus dem Becken kam.

Widerwillig stieg ich also aus dem Becken und sie verrieb das Öl auf meiner Haut. Ich musste schon zugeben. Dieses Lotus roch gut. Auch das waschen lassen war gar nicht so schlimm. Sie achtete stets darauf dass sie keine stellen traf wo ich ihr vermutlich meine Hand ins Gesicht geschlagen hätte.

Nachdem sie das gesammte Öl auf meiner Haut verrieben hatte, holte sie einen Eimer Wasser und goss ihm mir ohne Vorwarnung über die Schulter.

Das ganze wiederholte sie so oft bis das ganze Öl wieder weg war. Anschließend wickelte sie mir ein Handtuch um.

„Ich bin fertig, ihr könnt euch abtrocknen und anziehen. Der Pharao wartet bereits.“

Mit einem kleinen knicks verabschiedete sie sich von mir und verließ das Bad.

Ich schaute ihr hinterher und verstand nicht so recht was das sollte. Wieso um Himmels willen verneigte die sich die ganze Zeit? War das eine art Krankheit oder nur wieder ein Zeichen dafür dass hier alle verrückt waren?

Aber im Grunde war es mir egal. Ich zog mich wieder an, atmete noch einmal den Duft des Öles ein und verließ dann ebenfalls das Bad.

Ich machte mich auf dem Weg zum Thronsaal. Auf dem Weg dort hin fragte ich mich öfters was der Pharao wohl von mir wollte aber auf eine Antwort kam ich nicht also musste ich wohl abwarten.

Am Thronsaal angekommen sagte dem Pharao erst mal eine Wache bescheid dass ich da war. Nach einigen Minuten wurde ich dann endlich hinein gelassen.

„Schön dass du da bist.“

Begrüßte er mich.

„Ja. Ihr wolltet mich sprechen?“

Fragte ich höfflich nach.

„Ja. Adjin wird die nächste Zeit nicht da sein. Er muss in einen Tempel und wird wohl eine weile weg bleiben. Ich habe ein Zimmer für dich her richten lassen. Und damit du in seiner Abweseinheit auch etwas zu tun hast, wirst du erst mal Seto unter die Arme greifen.“

Wer war nun wieder dieser Seto? Und musste man den kennen? Je länger ich darüber Nachdachte desto weniger wurde ich das Gefühl nicht los dass ich den Namen schon irgendwo gehört hatte.

Dann viel es mir wie schuppen von den Augen. Klar wie konnte ich das nur vergessen. Seto Kaiba, der Präsident der Kaiba Corp. Aber was macht der im alten Ägypten? Und vor allem wieso sollte ich dem Helfen?

Wenn ich nur daran dachte wie „nett“ der Seto Kaiba war den ich öffters im Fehrnsehen gesehen hatte und der noch dazu auf die selbe Schule gegangen ist wie ich, dann wurde mir schlecht.

Ich musste den Pharao wohl ziemlich baff und etwas geschockt angesehn haben, denn wieder bildete sich ein lächeln auf den Lippen des Pharaos.

„Seto ist kein Monster oder ein bösartiger Mensch. Er ist vielleicht manchmal etwas launenhaft aber sehr loyal.“

Ich nickte. Wenn sonst nichts war. Vielleicht war das ja auch ein ganz anderer Seto als der Seto Kaiba. Das redete ich mir zumindest ein denn so richtig daran glauben wollte ich nicht.

„Da du wohl noch eine weile bei uns sein wirst, wird dir Seto das lesen und schreiben von Hieroglyphen beibringen.“

„Lesen und schreiben von Hieroglyphen?“

Der Pharao nickte und stand von seinem Thron auf.

„Genau lesen und schreiben.“ Bestätigte er mir.

„Na gut. Ich bin zwar der Meinung dass das eine schwere Geburt wird aber gut. Wenn sie meinen.“

Dieses mal war er es der mich baff ansah.

„Geburt? Das hat mit einer Geburt gar nichts zu tun.“

Er schien verwirrt zu sein. Ok ich konnte es ihm nicht verübeln, schließlich erzählte ihm da ein Mädchen gerade etwas von Geburten im zusammen hang von Hieroglyphen.

„Also da wo ich her komme sagt man das so. Ist eine Redeart. Und gar nicht weiter von Bedeutung.“

„Na gut.“

Er schritt zu der großen Tür und deutete mir an ihm zu folgen.

Also lief ich ihm nach bis er vor einer Tür stehen blieb.

„So dass hier ist dein Gemach. Es ist zwar nicht so groß wie das von Adjin aber besser als gar keins. Ich hoffe es gefällt dir.“

Mit diesen Worten öffnete er die Tür und hielt sie mir auf. Ich schritt in das Zimmer.

„Von wegen nicht groß. Das is doppelt so groß wie mein Zimmer zu Hause.“

Murmelte ich vor mich hin und eigentlich waren diese Worte auch nicht für andere Ohren bestimmt aber anscheinend hörte der Pharao sehr gut.

„Es ist eines der kleinsten Zimmer hier im Palast. Wo kommst du eigentlich her?“

Oh das war genau die frage die ich nicht gestellt bekommen wollte.

„Na ja eine etwas lange Geschichte. Ich komme aus Japan. Ungefähr 5000 Jahre nach dieser Zeit.“

So jetzt war es raus. Entweder würde er mich jetzt für verrückt halten oder in die nächste Zelle stecken. Aber nichts der gleichen geschah.

„Adjin hat mir schon von der Geschichte erzählt.“

Antwortete er als wäre es das natürlichste dass ein Mädchen auftaucht die von einer anderen Zeitspanne kommt.

„Aha und ihr findet das nicht komisch oder verrückt?“

„Nein ganz und gar nicht. Hier ist schon so einiges passiert. Also ich denke die Geschichte ist wahr. Wie sollst du auch sonst hier her gekommen sein?!“

Na das war doch mal was. Er glaubte mir die Geschichte.

„Ok. Und wie ich wieder nach hause komme wisst ihr nicht zufällig?“

er schüttelte auf diese Frage den Kopf.

„tut mir leid. Da bin ich überfragt. Aber ich bin mir sicher es wird eine Lösung für das ganze geben.“

Das hoffte ich doch. Ich hatte nämlich nicht vor bis zum Ende meines Lebens in Ägypten zu bleiben. Ok es wäre das ganze Jahr schön warm. Aber das ganze Jahr über 30°? Das würde nicht mal so ein Sommer-Freak wie ich aushalten.

Also nickte ich.

„Ja denk ich auch.“

„Gut. Ich werde mich jetzt aber mal verabschieden. Komm doch morgen früh in den Thronsaal, das wird dich dann Seto abholen.“

Bei dem Namen allein lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das Gefühl, dass die nächsten Tage sehr schwer werden würden.

Der Pharao war inzwischen auch schon wieder verschwunden. Aber immerhin, er hatte sich ordentlich verabschiedet und ist nicht einfach gegangen ohne irgendwas weiteres zu sagen.

Das lies mich doch noch hoffen, dass es hier auch einige normale Menschen gab.
 

Ich hatte es mir inzwischen auf meinem Bett gemütlich gemacht und schaute an die Decke.

Morgen würde ich also lernen wie man aus den tollen Gemälden der Ägypter, den Hieroglyphen, schlau wird.

Aber seit wann siezte ich eigentlich irgendwelche Leute? Noch dazu jemanden der in meinem alter ist?

Die frage erschien mir gut. Ich hatte keine Ahnung warum ich den Pharao siezte. Vielleicht weil das alle hier tun?

Ja das musste es sein. Weil alle sie, ihr, euch oder sonst so eine Form zu ihm sagen musste ich mir das wohl auch so angewöhnt haben.

Aber warum redet ihn keiner mit seinem Namen an? Wie heißt er überhaupt?

Ich beschloss ihn einfach mal zu fragen.

Schon wieder dieses Wort. Ich denk eindeutig zu viel Nach.
 

so das war also Kapi 3. wer sich jetzt denkt gott die denkt ja dauernt das gleiche. *das mit dem verrückten/spinnenden Leuten mein* Der hat gut aufgepasst^^ Und ich versichere, es war absicht dass sie das so oft denkt. Das wird sie in den nächsten Kapiteln auch noch mehrere male tun.

Also machst gut und bis zum nächsten mal^^

*Auf Kommis hoff*

Kapitel 4

So, hier ist das nächste Kapi hoffe ihr habt wieder lust zu lesen und jo schon mal viel Spaß dabei.

Der Seto hat endlich seinen Auftritt XD

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Am nächsten Tag ging ich, wie der Pharao es wollte, in den Thronsaal. Ich wartete dort und nach einigen Minuten kam jemand zur Tür hinein.

Und allein beim Anblick verschlug es mir schon die Sprache. Aber nicht weil er so gut aussah, auch wenn das der Fall ist, sondern weil er dem Seto Kaiba aus meiner Heimat zum verwechseln ähnlich sah. Und langsam verstand ich gar nichts mehr. Von irgendwoher kam mir der Pharao bekannt vor, aber woher wusste ich immer noch nicht. Und jetzt das.

Langsam zweifelte ich an meinem Wahrnehmungsvermögen. Vielleicht träumte ich das ganze ja doch nur.

„Du bist Aya, nehm ich an. Gut dann komm mit. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.“

Ohne auf eine Antwort zu warten drehte er sich um und verließ den Thronsaal.

Da ich ihm nicht folgte, blieb er stehn und drehte sich um.

„Was ist? Brauchst du eine extra Einladung?“

ich schüttelte den Kopf und folgte ihm schnell da er schon wieder weiter gegangen war.
 

Wir liefen eine Weile durch alle möglichen Gänge bis er vor einer Tür stoppte und hinein ging, ich hinter her.

„gut ums kurz zu machen, auf dem Tisch liegen einige Schriftrollen, auf ihnen sind für den Anfang die wichtigsten Hieroglyphen drauf die es gibt. Du wirst als erstes lernen was welche bedeutet und sie dann schreiben versuchen.“

Er nahm eine der Rollen und drückte sie mir in die Hand.

„Du fängst mal mit dieser an. Das sind die leichtesten.“

Ich rollte sie auseinander und schaute mir an was da drauf war.

„Das ist das Zeichen für Sonne.“

Klärte er mich auch sofort auf bevor ich nachfragen konnte.

Gut dieses Zeichen steht also für die Sonne. Ich schaute es mir noch einige Minuten an bis mir Seto eine weitere Schriftrolle in die Hand drückte.

„Auf dieser befindet sich das Zeichen für Böse.“ (Mal so ne kleine zwischen Bemerkung, ich hab keine Ahnung obs die überhaupt gibt. Aber meinem kreativen Hirn ist nichts besseres eingefallen)

Auch dieses schaute ich mir einige Minuten an.

Er gab mir noch dass für Gut, Licht, Dunkelheit, Magie, Götter usw.

Ich wusste nicht wie man sich die alle merken konnte denn mein Kopf qualmte jetzt schon.

Nun legte er mir immer eine Rolle vor die Nase und ich sollte ihm sagen was für ein Zeichen darauf war.

Von den ganzen Zeichen wüsste ich gerade mal noch was Licht, Magie und Sonne waren.

Seto schüttelte den Kopf.

„Also so schwer ist das auch wieder nicht.“

„Sicher wenn mans von klein auf lernt vielleicht nicht. Aber ich bin 17 und keine 3 mehr wo man sich alles innerhalb von zwei Sekunden merken kann.“

Gab ich zurück.

Ein seufzen seiner Seits war die Antwort. Offenbar war er nicht der Gesprächigste, auf jeden Fall sagt er nur dann was wenn er es für Nötig hält. Oder gerade jemanden beleidigen kann. Komischer Kerl.
 

Ich verbrachte den Rest des Tages damit mir Papyrusrollen anzuschauen und mir von Seto alle möglichen Sprüche anhören zu müssen. Von wegen dass ich zu doof sei mir etwas zu merken oder so etwas in der Art.

Schon jetzt, obwohl ich ihn erst einen Tag kannte, wusste ich dass er und ich wohl keine Freunde werden würden.
 

So ging das also noch Tage lang weiter:

Ich versuchte mir die Schriftzeichen zu merken und er seufzte wenn ich mal was nicht mehr wusste. Aber eines musste ich zugeben. Ich lerne schnell.

Ich hab mir innerhalb von vier Tagen 50 Zeichen gemerkt, wie ich fand, waren dass schon viele. Aber auch da hatte der wehrte Herr was einzuwenden.

„Also wenn du dir gerade mal 50 merken kannst sitz ich in hundert Jahren noch hier rum. Es gibt mehr also Hunderttausend. So gesehen sind 50 gar nichts.“

„Ach wie schon dass sich der Herr immer nur beschweren kann. Wie wärs zur Abwechslung mal mit etwas Freude dass ich mir wenigstens was merken kann?“

Ein versuch wars wert fand ich. Vielleicht war er ja doch nicht so schlimm wie ich dachte. Der erste Eindruck täuscht ja manchmal gewaltig.

Aber offenbar hatte ich mich nicht getäuscht.

„Ich soll mich darüber freuen, dass ich meine Zeit mit dir verschwenden darf? Na das wird mir gerade noch einfallen.“

Tja damit war die Sache für ihn wieder mal erledigt.

Ich fand das ganze richtig erniedrigend, er machte mich die letzen Tage im laufenden Bande nieder, egal wo. Er fand seine Chance.

Langsam glaube ich dem fehlen die Hormone, kein normaler Mensch kann so unfreundlich aber, zugegebener maßen, gut Aussehend zugleich sein. Zumindest kenne ich niemanden.
 

„Es ist unhöflich und eine Unverschämtheit einem Hohenpriester nicht zu antworten.“

Da ich ihm nicht antwortete riss er mich aus meinen Gedanken.

Aha, er mag es also nicht wenn man ihm nicht antwortet und nicht beachtet. Ich grinste Innerlich breit, wenn ich etwas gut konnte, dann Leute nicht beachten und so tun als wären sie Luft.

Tja lieber Seto. Ich werde dir mal zeigen dass man mit Freundlichkeit weiter kommt als mit blöden Bemerkungen. Und dass man mit mir nicht alles machen kann.
 

„Oh entschuldige.“

Gab ich ihm etwas im ironischen Tonfall zurück.

Ich wusste nicht wieso, aber ich war irgendwie verdammt „scharf“ darauf ihm eins auszuwischen. Und ihn etwas zu ärgern. Aber nur etwas schließlich ist er ja ein Hoherpriester.
 

Er sah mich einfach nur an und zog eine Braue hoch dann drückte er mir eine Schriftrolle in die Hand.

„Anstatt dumm daher zu reden, solltest du lieber mal lernen. So wie ich das sehe hast du das Bitter nötig. Oder Blondchen?“

Autsch dieser Satz hätte es in sich. So viel bösheit, kälte und ruhe lag in ihm dass es allein durch den klang seiner Stimme eine Gänsehaut über den Rücken jagte.

Vielleicht war dass mit der „Ich-wisch-Seto-eins-aus“ Nummer doch nicht so ne tolle Idee gewesen.

Ich schüttelte nach diesem Gedanken sofort innerlich den Kopf. Quatsch, das war ne gute Idee und ich werde sie umsetzen.

Er ist jetzt eh schon auf Kriegsfuß, also machts das auch nicht schlimmer.
 

Als er mich am späten Abend endlich ins Bett ließ, war ich total kaputt. Ich zog mir noch die Klamotten aus und ließ mich dann in mein Bett fallen und schlief sofort ein.
 

Es musste wohl sehr spät gewesen sein. Denn am nächsten morgen hörte ich im Halbschlaf etwas hämmern. Erst einige Sekunden später, als ich richtig wach war, realisierte ich dass jemand an der Tür klopfte

Ich warf die Decke zur Seite und wollte gerade aufstehen als die Tür aufgerissen würde.

„Schau endlich dass du dich aus deinem Bett schwingst und mitkommst. Es ist schon fast Mit…tag!.“

Hallte Setos Stimme durch das Zimmer. Doch seine Stimme verlor beim letzen Wort an Lautstärke und wütendem Tonfall.

Offenbar war ihm aufgefallen, dass ich außer unten rum (was auch immer die Frauen in Ägypten anhatten) überhaupt nichts anhatte, da es hier in Ägypten so etwas wie einen BH ja nicht gab und ich beim schlafen eh nie einen anhatte, und jetzt halb nackt vor ihm stand.
 

Als ich meinen ersten schock überwunden hatte, schnappte ich mir ein Kissen und die Decke.

Das Kissen schmiss ich mit einem sehr lauten „Raus“ und roten Gesicht nach ihm.

Die Decke hatte ich mir vor meinen Körper gehalten. Das brachte zwar auch nicht mehr wirklich etwas aber ich fühlte mich wohler.
 

Der wehrte Herr der es nicht für nötig hielt abzuwarten bis man herein oder so sagte, fing das Kissen leider auf und ging mit ihm aus dem Zimmer.

Somit hatte er jetzt mein Kopfkissen auf dem Ich schlief und bestimmt ein richtig fieses grinsen auf den Lippen.

Und ich? Ich stand immer noch an derselben stelle, starrte an die Tür und fasste immer noch nicht dass mich dieser Kerl fast ganz nackt gesehen hat.

„Wenn du nicht gleich kommst komm ich wieder rein und helf nach!“

kam es von draußen durch die Tür.

„Das traust du dich gar nicht!“

schrie ich zurück.

„Soll das ne Herausforderung sein?“

Ich schluckte. Da hatte ich wieder was gesagt. Wenn ich eins über ihn gelernt habe dann, dass er sich nichts gefallen lässt und unberechenbar ist.

Sein grinsen konnte ich mir auch gut vorstellen, wie er vor der Tür steht und sich eins grinst weil ich knall rot bin.

„Was ist? Soll ich dir helfen?“

kam es schon wieder weil ich nicht antwortete. Und da ich darauf auch nicht sofort was sagte öffnete er die Tür erneut und kam rein.

„Hau ab. Raus los.“

Ich wich zurück, immer noch mit der Decke vor meinem Körper. Ich könnte mich Ohrfeigen weil ich mir noch nichts angezogen hab.

Er blieb einige Meter vor mir stehen, und warf mir das Kissen zu.

„Es war noch warm.“

Sagte er dabei leicht grinsend.

Und so blöd wie ich war, lies ich die Decke los um das Kissen nicht ins Gesicht zu bekommen. Was zur Folge hatte, dass die Decke runter rutschte und er wieder wunderbaren Ausblick auf meine Brüste hatte.

Ein breites grinsen seinerseits und einen beschämt roten Kopf meinerseits folgte dieser Aktion.

Und nach seinem grinsen zu beurteilen, war dass genau so beabsichtigt.

Grr dieser Kerl treibt mich in den Wahnsinn!!

„Die Pose is gut.“

Sagte er und musterte meinen Körper.

„RAUS!! SCHAU DASS DU VERSCHWINDEST!!!!“

mir reichte es, ich warf das Kissen nach diesen Worten wieder in seine Richtung.

Er duckte sich etwas und das Kissen flog über ihn hinweg.

„Oh lauter kann sie also auch werden.“

Er drehte sich mit einem amüsierten grinsen um und ging zur Tür raus.

Ich starrten noch einen Moment wütend auf die nun verschlossene Tür, ließ mich dann aber an der Wand entlang nach unten auf den Boden rutschen.

Das war nicht zu fassen. Gerade dieser eingebildete, arrogante, kalte, abweisende Kerl hat mich nackt gesehen. Und das nicht nur einmal kurz, nein sogar gleich zweimal.

Ich würde jetzt am liebsten heulen. Zog es aber doch vor mich lieber mal anzuziehen bevor er wieder reinkommt.

Bestimmt darf ich mir dass jetzt ewig anhören. Zumindest so lang bis ich hier weg bin.

Ich war zumindest bis zu de, Zeitpunkt sicher dass ich wieder nach Hause kommen würde. Aber jetzt erst mal fertig anziehen und dann rausgehn aus meinem Zimmer. Hoffentlich steht er nicht mehr davor. Hoffentlich ist er gegangen.

Aber mein Hoffen half alles nichts. Als ich angezogen die Tür öffnete stand er an der gegenüberliegenden Wand gelehnt und grinste mir entgegen.

Bei dem grinsen zuckte es furchtbar in meiner Hand aber ich konnte mich beherrschen.

„Nackt gefällst du mir besser.“

Er grinste weiter und musterte mich wieder.

Grr langsam reichte es mir.

Ich glaube nicht dass er das ernst meint. Mich damit einfach nur auf die Palme bringen will.

Darum beachtete ich das gar nicht und lief an ihm vorbei.

Schließlich wollte ich ihn ja nicht beachten.

Und genau das hatte ich mir gerade für den Rest des Tages vorgenommen.
 

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So an dieser stelle hör ich mal auf. Eigentlich wollte ich schon früher aufhören, als er in ihr Zimmer reinplatzt XD aber da das seehr wenig geworden wäre, hab ich weiter geschrieben^^

Jo hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst wieder einen Kommi da

LG Yisu

Kapitel 5

So erst mal ein rießen Sorry an alle dass es so lang gedauert hat. Aber im moment hab ich so viel Stress mit der Schule >.< das is nich mehr schön. Aber jetzt is das 5. Kapi ja da.

Aber erst mal ein danke an alle KOmmi schreiber.

marron-jeanne: Schön dass dir mein Seto so gefällt^^ Und vorallem danke für die langen Kommis T_T ...und zu dem mit dem Blondchen: Ich bin selber blond^^

chazzgirl: Auch dir ein danke für den lieben Kommi. Und ich hoff doch dassd mir wieder nen Kommi schreibst XD

Kary_Lucia: Hmmm auch dirn danke und, keine sorge, der bekommt schon noch eine gescheuert von ihr. So viel verrat ich schon mal XD
 

Also und jetzt das nächste Kapi...
 

Tja, so stand er also, immer noch an der Wand lehnend und sah mir nach. Bis er doch schließlich beschloss mir zu folgen.

„Weißt du überhaupt wo du hinläufst?“

sagte er mit einem monotonen Ausdruck in der Stimme.

„Na klar weiß ich das.“

Log ich. Aber zugeben dass ich keine Ahnung hatte wo ich da hinlief, wollte ich auch nicht. Also marschierte ich einfach Schnurgerade aus weiter.

Irgendwann schien Seto das aber zu blöd zu werden. Er griff nach meiner Hand und hielt mich fest.

„Du hast keine Ahnung wo du hinläufst. Wieso sagst du es nicht einfach?“

„Vielleicht weil das alles nur Hirngespinste von dir sind?! Und außerdem sagt ja keiner dass du mir nachlaufen musst.“

Antwortete ich ihm und wollte weiter gehen.

„Glaubst du ich lauf dir freiwillig hinterher? Sicher nicht! Aber der Pharao will nun mal dass ich dir das lesen und schreiben von Hieroglyphen beibring. Und wenn er es so will muss ich’s auch tun, sonst wäre ich schon längst wo anderes und würde meine Zeit nicht mit so jemanden wie dir verschwenden.“

„Oh wie gehorsam. Sag ihm doch einfach dass du keine Lust hast. Er findet schon jemanden anderen ders für dich macht!“

Von Minute zu Minute mochte ich ihn noch weniger als eh schon. Aber er machts einem ja auch nicht schwer ihn zu hassen.

Mit einem kleinen ziehen an meiner Hand, zog er mich zu sich zurück und drückte mich anschließend an die Wand.

Das ganze ging so schnell dass ich gar nicht mitkam.

„Wenn es mir nicht so riesig spaß machen würde dich verwirrt zu sehen würde ich’s sofort tun.“

Ich könnte seinen gesamten Körper, jeden Muskel, an meinem spüren als er mir dies sagte.

Um zu vermeiden dass ich rot wurde schluckte ich einmal.

„Was ist hats dir die Sprache verschlagen? Oder erregt dich das so sehr dass du einfach nichts sagen kannst?“

Schlagartig sah ich auf, schob in grob von mir weg und lief weiter.

„Davon träumst du höchstens!“

Das war ja wohl die Höhe. Wie kann man nur so eingebildet sein?

Als ob ich jemals irgendwelche Gefühle für so einen Spanner empfinden konnte.

Pah also nein wirklich nicht.
 

Ich lief weiter bis vor mir die Tür geöffnet wurde und der Pharao heraus kam.

„Aya!? Was machst du hier? Solltest du nicht eigentlich bei Seto sein?!“

Noch bevor ich etwas sagen konnte mischte sich genau dieser ein.

„Ja ist sie auch. Nur läuft sie lieber blind durch die Gegend als das zu tun was sie hätte machen sollen.“

Erklärte Seto dem Pharao.

„Ach ja? Wer meint denn er muss ohne anklopfen einfach in mein Zimmer rein kommen?“

Gab ich patzig auf seine Antwort zurück und machte eine verachtende Kopfbewegung von ihm weg.

Der Pharao für seinen Teil lachte nur.

„Ihr versteht euch ja gut.“

„Ja ich würde wohl vor Langeweile sterben wenn die kleine Nervensäge nicht wäre.“

Gab Seto ironisch als Antwort zurück.

„Danke und selber Nervensäge. Kann mir nicht jemand anderes das lesen und schreiben beibringen?“

Hoffnungsvoll sah ich zum Pharao. Dieser aber schüttelte den Kopf

„Tut mir leid. Die anderen Priester sind sehr viel beschäftigt. Die werden kaum Zeit finden sich auch noch um dich zu kümmern. Und so schlimm ist Seto doch gar nicht.“

Wenn er mich mit den letzten Worten aufbauen wollte, gelang ihm das aber nicht, denn ich zog ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und seufzte lautstark so dass es auch jeder hören konnte.

Seto verdrehte die Augen, griff nach meiner Hand, verbeugte sich leicht vor dem Pharao und zog mich mit.

„Jetzt hör auf hier Trübsal zu blasen und komm endlich. Wir haben noch ne menge arbeit vor uns.“

Ob ich wollte oder nicht, ich musste ihm folgen da er mir keine andere Wahl lies.
 

Er zog mich quer durch den ganzen Palast bis er vor einer Tür stehen blieb. Er schubste sie auf und zog mich anschließend in den Raum.

Als ich drinnen war schaute ich mich um. Das war weder die Bibliothek noch einer der anderen Räume in denen ich die letzten Wochen war, es sah mehr aus wie ein Schlafgemach fand ich. Was das große Bett dass in der Mitte stand noch mehr dazu deuten ließ.

„Kommst du jetzt endlich?“

Kam es ungeduldig von Seto der schon an einer weiteren Tür angekommen war.

„Ja ja.“

Ich ging also zu ihm und wir betraten beide den angrenzenden Raum.

Dieser sah schon eher aus wie ein Arbeitszimmer.

Klein, und voll gestopft.

Und auf einem Tisch auf dem man sicher Platzangst bekommt lagen viele Rollen. Und wenn ich raten sollte was das ist, ich würde auf Hieroglyphen wetten.

„Ja du vermutest richtig, dass sind die nächsten paar Hieroglyphen.“

Bestätigter „Herr ich platz einfach in ein Zimmer rein“ auch schon. Und wies mir an zum Tisch zu gehen.

Genau das tat ich auch, sah mir die Schriften an und wäre am liebsten gleich wieder gegangen.

Aber ich biss die zähne zusammen und paukte den ganzen Tag Hieroglyphen in mich rein. Nur ob ich mir auch nur eine gemerkt hatte wusste ich nicht.

Am Abend legte Seto mir einen ganzen Text vor, dem ich ihm vorlesen durfte.

Dabei stand er so halb runter gebeugt hinter mir und las mit. Genau genommen schaute er mir über die Schulter.

Nach dem ich auch das geschafft hatte, durfte ich endlich gehen. Mein Weg führte als erstes zu den Bädern. Ein schönes warmes Bad konnte ich jetzt gut gebrauchen.
 

„Schön“ ein wohliges seufzen meinerseits war zu vernehmen als ich mich in das warme Wasser sinken ließ. Die Temperatur war wirklich genau richtig um zu entspannen.

Und das beste war, kein Seto weit und breit. Also genau das was ich unter Ruhe verstehe.

Da lag ich also so schön entspannt, an den Beckenrand gelehnt, im Wasser, als die Tür aufging.

Seufzend sah ich zur Tür.

„Was willst du?!“

„Reg dich ab. Nichts was ich nicht schon gesehn hätte.“

Kam es grinsend von meinem Gegenüber zurück.

Ein grummeln meinerseits war die Antwort darauf. Und bestimmt wäre ich rot angelaufen wenn ich das vom Wasser her nicht schon wäre.

„Und außerdem is das hier nicht dein Bad.“

Jetzt sah ich ihn mit großen Augen an. Der wollte doch nicht etwa Baden oder?!

Nein bloß nicht.

„Schau nich so.“

er grinste weiter und tatsächlich, er zog sich aus…
 

So die Stelle find ich gut zum aufhören XD

Hoffe doch das Kapi hat euch gefallen auch wenns nicht das längste ist und ihr lasst mir wieder nen Kommi da...

Ich glaub ich bau auch nen neuen Chara mit ein...

also so ab dem übernächsten Kapi lohnt sichs in die Chara Beschreibung reinzuschaun..

aber ich sag euch noch mal bescheid wenn ich die Beschreibung drin hab^^

Also dann bis zum nächsten Kapi^.^

lg Yisu

Kapitel 6

So liebe Leute hier is mein nächstes Kapi. Eigentlich solltets ja länger werden aber ich hab mir gedacht bevor ich noch vier Seiten oder mehr mit ranhäng, schreib ich den weiteren Teil gleich mit ins nächste Kapi rein.
 

Gut mal noch kurz meinen Senf zu den Kommis XDD und dann zum richtigen Kapi^^
 

chazzgirl: Macht doch nichts wenn das Kommi schreiben etwas dauert. So lang ich einen bekommen versteht sich ^.~

marron-jeanne: Also neidisch auf die Aya sind wir doch alle oder?! Also da bist auf jeden Fall nicht allein. Aber ich glaub ich würde mir den Ati schnappen. Ihr könnt also den Seto haben^^ Ich hoffe nur du freust dich auch wirklich auf das Kapi und langweilst dich nicht^^''

Ja stimmt blondinen müssen zusammen halten XD *Blondinen an dich Macht Fahne schweng*

Kary_Lucia: Also scheuern tut sie ihm noch eine. Das is versprochen, und deinen Hentai bekommst du auch noch. Wann verrat ich nur noch nicht. Hehe^^
 

Und an alle noch mal ein rießen Danke. Ihr seid echt die besten Kommi schreiber die man sich wünschen kann. *snief* Hoffe natürlich ihr lest auch schön weiter^^ Wie viel Kapis ich mach weiß ich noch nicht, kommt drauf an wie weit ichs in die länge zieh^^

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Und jetzt zum nächsten Kapi:
 

Oh nein da wollte ich auf keinen Fall weiter hin schauen. Ich drehte mich um und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Auch wenn er sie schon gesehen hat, ein zweites mal muss ja nich sein. Oder sollte ich sagen ein drittes mal? Hmm auch egal auf jeden Fall heute nicht mehr. So viel stand fest.

Und umdrehen oder in seine Richtung schaun, dass verkniff ich mir. Zumindest versuchte ich es. Denn schlecht aussehen tat er ja nicht wie ich schon feststellen musste.

Aber ob ich ihn wirklich nackt sehn wollte war wieder eine andere Frage.

Und die beantwortete ich mir mit einem klaren NEIN. Denn genau das wollte ich nicht.

Oder wollte ich es vielleicht doch? Ach was niemals.

Ich schüttelte den Kopf und damit war für mich die Sache erledigt.

„Führst du immer Gedanklich Selbstgespräche?“

„Hm?“

ich drehte mich um und sah Seto an. Der inzwischen nur noch seinen Schurz anhatte.

Ein genaueres Hinschauen konnte ich mir allerdings auch nicht verkneifen und so sah ich mir jeden Muskel seines Oberkörpers genau an.

Gut gebaut war er, das musste ich zugeben. Ja und wie sogar.
 

Ein grinsen seinerseits verriet mir, dass ich ihn wohl einige Zeit lang angestarrt haben musste.

Auf jeden Fall wendete ich meinen Blick sofort ab und drehte mich wieder um.
 

Man wieso musste ich nur immer so peinliche Sachen machen?
 

Ich seufzte laut auf und spürte dann zwei Hände auf meinen Schultern.

„Ein trauriges Gesicht steht dir nicht.“

Ich war verwirrt. Redete da gerade derselbe Seto mit mir, der vorher so gemein zu mir war?

Ich kapierte echt gar nichts mehr.

Aber was ich kapierte war, dass er mich umdrehte und aus dem Wasser zog.
 

Jetzt stand ich vollkommen Nackt vor ihm und schaute ihn verwirrt an.
 

„Du bist sogar noch hübscher als ich dachte“

flüsterte er mir leise ins Ohr.

Erst wusste ich nicht wovon er redet. Schließlich hat er mich ja gerade nicht das erste mal gesehen. Aber mit einemmal wusste ich wovon er da redete. Er meinte mich, Nackt, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern ganz nackt.

Heute ist definitiv nicht mein Tag.

Aber bevor ich mich aus seinem Griff befreien konnte, spürte ich seine Lippen auf meinen.

Ich riss erst einmal die Augen auf so geplättet war ich. Er küsste mich doch tatsächlich.
 

Nach einiger Zeit des ’nichts Erwiderns’ schloss ich meine Augen und legte meine Arme um seinen Nacken.

Er seinerseits streichelte mir mit seinen Händen den Rücken auf und ab.

Ich begann den Kuss langsam zu erwidern.

Das Gefühl war einfach unbeschreiblich.

Seine Berührungen und das Gefühl seiner Lippen auf meinen, löste ein kribbeln in mir aus wie ich es noch nie gefühlt hatte.

Es war im wahrsten Sinne des Wortes wie im Traum.
 

Nach einigen Minuten löste er den Kuss dann aber und sah mich an.

Ich tat es ihm gleich und schaute ihn an.

Wir standen einige Minuten so da bis er anfing zu grinsen.

„Kein fluchen? Kein schimpfen? Keine Klagen?“

Ich sah ihn an.

„Idiot!!“

Antwortete ich ihm darauf und drehte mich von ihm weg.
 

Es ist doch nicht zu fassen. Erst küsst er mich und dann kommt er so. Als ob sich einer bei so einem Kuss beschweren würde. Also echt. Dieser…grr..

Er macht mich noch mal wahnsinnig!
 

Ich spürte sein grinsen noch immer im Rücken als die Tür aufgerissen wurde und eine Wache hinein trat.

„Hohepriester Seto, entschuldigt bitte die Störung. Aber der Pharao verlangt nach euch. Ein Priester des Seth Tempels ist hier. Er bittet euch unverzüglich in den Thronsaal zu kommen.“

„Ich komme.!

Antwortete der angesprochene meiner Meinung nach sehr gelangweilt und genervt. Passte ihm wohl gar nicht dass er jetzt weg musste.

Dieses mal war ich am grinsen. Das gefiel mir wenn mal was nicht nach seinem Kopf ging.

„Es wird nicht lange dauern und dann gehörst du ganz mir.“

Mit diesen Worten verabschiedete er sich und verschwand. Ich hatte noch nicht mal mitbekommen wann er sich wieder angezogen hatte. Aber was ich erkannte als ich mich zur Tür umdrehte, war ein angezogener Seto.

Aber Moment mal, was meint er damit dass ich ihm dann ganz gehöre?

Ich sah an mir runter und dann wieder geradeaus.

Hilfe der Typ will doch nicht!! Nein!!

Also schnell ab ins Wasser, schnell eingeseift und Haare gewaschen und dann nichts wie raus aus dem Bad.

Das konnte dieser Kerl, der sich pausenlos über mich lustig macht total vergessen.

Nein! Nicht mit mir, so leicht mach ich es ihm nicht!

Nachdem ich mir ein Handtuch um den Körper gewickelt hatte verließ ich mit meinen Kleidern das Bad.

Ich ging in mein Zimmer und zog mich an.

Kurze Zeit nachdem ich fertig war klopfte es auch schon an der Tür.

„Ja bitte?“

Sie wurde geöffnet und der Pharao kam rein.

„Hallo Aya. Fertig gebadet? Ich hoffe Seto war nicht unhöflich. Er ist zwar ein netter Kerl aber wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hat zieht er’s auch durch.“

Ich nickte nur kurz auf sein gesagtes.

Offenbar muss Seto dem Pharao erzählt haben dass er mit mir im Bad war. Woher sollte er es sonst wissen? Hm vielleicht von der Wache? Ja das konnte auch sein.

Als ich meine Gedanken beendet hatte und wieder zu ihm sah, hatte er wieder ein lächeln auf den Lippen. Ich raffte echt nicht wie er ständig lächeln konnte. Mir ist den meisten Tag eher nach heulen zumute als lachen.

„Wieso seit ihr eigentlich immer so gut gelaunt? Und warum redet euch keiner mit „du“ oder eurem Namen an?“

Wie immer fragte ich einfach drauf los. Die fragen wollte ich ihm eh schon länger stellen. Also warum nicht jetzt wo Seto mal nicht da war?

„Nun is eben so üblich dass man Adlige mit „Sie“ anredet. Zeigt das man Höflichkeit und Respekt besitzt. Und meinen Namen kennt keiner außer mir und Seto. Und deine letzte frage, ich hab keine Ahnung. Es ist einfach so.“

beenden tat er seine Auskunft wieder mit einem lächeln.

Einem echt süßen musste ich zugeben.

„Und wieso kennt keiner euren Namen. Das ist doch blöd. Wäre ja genau so, wenn ihr gar keinen hättet.“

Diese Logik verstand ich wirklich nicht. Warum sollte man seinen Namen geheim halten? Ergab doch gar keinen Sinn.

„Weil er mal ein Schlüssel zu irgendetwas sein sollte. Deshalb haben ihn meine Eltern nicht bekannt gegeben.“

Erklärte er es mir.

„Ok und warum habt ihr ihn dann nicht mal bekannt gegeben? Wenn er doch jetzt kein Schlüssel mehr ist?“

Fragte ich weiter.

Ein lächeln seinerseits war die erste Antwort.

„Willst du ihn wissen? Oder warum fragst du so?“

„Ähm…“

Da hatte er mich also.

Ich nickte kurz und führ dann fort…

„..ja eigentlich schon. Ich rede Menschen lieber mit ihrem Namen an als mit Sie, Ihr oder sonst so einer Form.“

„Deine Ehrlichkeit gefällt mir Aya. Ok ich verrat ihn dir. Aber nur wenn du mit zum essen kommst.“

Ich sah ihn an. Sollte das etwa so ne art deal werden?

„Essen? Also Hunger hab ich schon. Aber da lauf ich Seto wieder über den Weg richtig?“

Ein nicken seinerseits war eine klare Antwort…

„Ja das wird sich nicht vermeiden lassen.“

Fügte er noch hinzu.

Ich seufzte.

„Na gut tu ich einfach so als wär er Luft.“

Dieses mal war es an mir zu lächeln.
 

Wir verließen also mein Zimmer und gingen in einen großen Raum der wohl so etwas wie ein Speisesaal sein musste. Innen waren jede Menge Leute. Die sieben Priester, Bedienstete und sogar Küchenjungen wenn ich das richtig deutete.

„Man hier is aber viel los.“

„Keine Sorge die bleiben nicht alle hier. Nur die Priester du und ich werden hier essen. Die anderen haben einen eigenen Raum zum essen.“

„Gut zu wissen.“

Der Pharao wies mir einen Platz an den ich mich setzte. Glücklicherweise war er nicht neben Seto. Aber leider auch nicht allzu weit weg von ihm. Genau genommen gegenüber.

Er saß rechts vom Pharao und ich bekam den Platz links. Der wohl Akunadin normalerweise gehörte, denn er sah weniger erfreut aus als er sich wo anderes hinsetzten musste. Na ja mir war es egal.

„Und wann verratet ihr mir nun euren Namen?“

Ich war wirklich richtig Neugierig. Schon öfters hatte ich darüber Nachgedacht wie er wohl hieß, aber so richtig auf einen passenden Namen kam ich nie. Deshalb wollte ich um so dringender wissen wie er nun wirklich hieß.

„Du bist ziemlich neugierig.“

Antwortet er wie immer lächeln.

„Hm ja is ja aber nicht verboten richtig?!“

„Nein ganz und gar nicht. Ist sogar recht unterhaltsam deine Fragerei.“
 

„Nur dass ihr wichtigeres zu tun habt als euch um die fragen der kleinen zu kümmern.“

Mischte sich nun Seto in das Gespräch ein.

„Tz kann dir doch egal sein wen ich wann was frag.“

Antwortete ich patzig.

„Ach glaubst du? Wenn du unseren Pharao von wichtigen Dingen abhältst, geht es mich sehr wohl etwas an.“

„Und von was halte ich ihn bitte ab? Vom essen? Dann erzähl mir doch mal wo das essen ist von dem ich ihn abhalte du Neunmalklug. Außerdem hätte er schon längst was gesagt wenn es ihn stören würde.“

„Vielleicht sagt er es ja nur nicht weil er zu jedem nett ist?!“

Das ganze Gespräch würde sich wohl die nächsten Minuten in ein lautes Streitgespräch entwickeln. Die ersten Blicke hatten wir jeden Falls schon auf uns gezogen. Sowohl Isis als auch Mahado beobachteten und belauschten uns interessiert.

„Jetzt beruhigt euch doch mal. Ihre Fragen stören mich nicht Seto. Und Aya deine Antwort bekommst du nach dem Essen. Und jetzt seid still.“

Damit unterbrach der Pharao unseren Streit und erreichte, dass sich alle wieder ihren Tellern zuwendeten die jetzt von Bediensteten gefüllt wurden.

Es war echt unglaublich. Jeder einzelne am Tisch wurde von einer anderen Person versorgt. Ich beobachtete wie die Krüge geschickt mit Weine, Wasser oder Saft eingeschenkt wurden.

Nachdem jeder versorgt war verschwanden die Bediensteten wieder durch eine kleineTür, die mir vorher noch gar nicht aufgefallen war.
 

„Lasst es euch schmecken.“

Der Pharao hob seine Hand und als er sie senkte begannen alle mit essen.

„Cool!“

Das gab einfach ein unglaubliches Bild ab. Eine einzige Hand sank wieder nach unten und alle hatten ihr Besteck in der Hand und aßen.

Pharao sein hat etwas.

Bevor ich mit essen anfing schaute ich mir das zeug auf meinem Teller erst mal genau an. Was war das eigentlich mal? Ich hatte keine Ahnung, gesehen hatte ich dieses Essen jedenfalls noch nicht. Nun gut man wird schon nicht davon sterben.

„Schmeckt es dir nicht?“

Der Pharao der wohl bemerkt hatte dass ich mein Essen anschaute, sah mich jetzt fragend an.

„Nein, nein. Ich hab so was nur noch nie gegessen. Muss erst mal Probieren.“

Also kostete ich jetzt mal.

Der Pharao sah mich weiter fragend an. Er wartet wohl auf eine Antwort.

„Lecker!“

Was auch immer es war schmecken tut es gut.

„Schön dass es dir doch schmeckt.“

Er schenkte mir wieder ein lächeln und aß dann selber weiter. Ich nahm mir ein Beispiel an ihm und aß ebenfalls weiter.
 

Nachdem jeder mit Essen fertig war, räumten die Bediensteten alles bis auf die Krüge weg und verschwanden genau wie beim ersten mal wieder durch die kleine Tür.
 

„Also bevor ich zu deiner Frage komme Aya, noch ganz kurz was anderes ok?!“

„Ok.“

Ich nickte. Jetzt hatte ich eh schon gewartet, also konnte ich auch weiter warten.

„Gut. Also Seto muss die nächsten paar Tage zum Tempel des Gottes Seth. Und da er dir dann nicht weiter mit den Hieroglyphen helfen kann. Dachte ich mir du begleitest ihn und schaust dir mal das Leben in einem Tempel an.“

Gerade als ich mich freuen wollte dass ich Seto ein paar Tage los war, da war es auch schon wieder vorbei.

„Ich soll mit?“

entgeistert schaute ich ihn an.

„Ja. Wird dir gut tun und so kannst du Abends auch weiter lernen.“

Ein seufzen meinerseits war die Antwort.

„Tja kleine, da wirst du mich wohl doch nicht los.“

Und wieder huschte ein hämisches grinsen über Setos Gesicht.

„Ja leider!“

Gut was sollte ich machen? Würde ich eben keine Ruhepause von ihm haben. Auch egal.

„Ok schön dass das geklärt ist.“

Na wenigstens der Pharao schien sich zu freuen dass es dieses mal ohne richtigen Streit ausging.

Aber bevor ich endlich seinen Namen erfuhr, verabschiedeten sich die restlichen Priester und der Pharao, Seto und ich waren allein im Raum.
 

„Seid ihr sicher dass ihr ihr euren Namen verraten wollt?“

Richtete sich Seto an den Pharao.

„Ja sie wird ihn schon nicht in der Gegend herum posaunen.“

Na da wäre ich mir nicht so sicher.“

Wie immer skeptisch dieser Kerl. Von wem er das wohl hatte? Es war mir ein Rätsel.

„Ich werds schon nicht rum erzählen.“

Versprach ich und wartete auf seinen Namen.

„Ok, ich heiße Atemu. Und wenn du willst kannst du mich gerne auch so ansprechen.“

„Atemu? Schöner Name. Und ob ich will, danke!“

Ja sein Name gefiel mir wirklich. Passt zu ihm. Und ich darf ihn auch noch damit ansprechen. Man das ist toll.

„Kein Problem. Es nervt eh wenn einen alle mit Pharao oder Ihr anreden.“

Gab er zu.

„Ach wirklich? Es nervt dich?“

Er beantwortete mir die Frage mit einem nicken.

Seto verdrehte leicht die Augen, sagte aber nichts. Dann stand er auf und, verbeugte sich kurz vor Atemu und ging dann richtig Tür.

„Pack dir das nötigste an Kleidern zusammen. Wir brechen morgen früh auf.“

Damit verließ er den Raum und Atemu und ich waren allein.

„Warum ist dieser Mann immer so schlecht gelaunt?“

Das war mir an dem ganzen Typen echt das Rätselhafteste.

„Das weiß keiner so genau. Aber wenn er mal nicht als Priester unterwegs ist, dann ist er besser gelaunt.“

Hm, da war wohl was dran. Ich musste nur an das Erlebnis im Bad denken und nickte dann auch schon.

„Also Aya ich werde mich dann auch mal auf den Weg machen. Noch etwas arbeiten. Gute Nacht.“

Auch Atemu stand auf und ging.
 

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So und hier hör ich jetzt mal auf. Das nächste Kapi dürfte eigentlich nicht so lange auf sich warten lassen. Das schwirrt ja schon in meinem Kopf rum und ich werds jetzt auch mal fleißig weiter schreibgen wo ich doch gerade so kreativ bin.

Also bis zum nächsten Kapi *knuff*

H.E.A.G.D.L

Kapitel 7

So liebe Leute das 7. Kapitel is da. Hat doch etwas länger gedauert als ich gedacht hab. Gomen!!

Na ja dafür hoffe ich brauch ich fürs 8. nicht so lang^^'

Aber dafür dass ihr so lang habt warten müssen, laber ich euch auch nich stundenlang zu xD Sondern lass des Kapi mal anfangen...

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Am nächsten Morgen war es dann so weit. Der Aufbruch zu einem Tempel.

So richtig dafür interessiert hatte ich mich noch nie und ich bezweifelte auch dass ich irgend etwas aufregendes sehen oder Erleben sollte.

Aber gut Atemu wollte dass ich mit gehe dann geh ich eben mit. Was ist schon dabei Seto weitere drei Tage zu ertragen? Genau nichts, ob er mich jetzt hier im Palast auf die Palme brachte oder in einem Tempel war ja egal. Die Tatsache war, er tat es ständig.

Jedenfalls war genau dieser gerade damit beschäftigt einige Taschen an seinem Pferd zu befestigen. Vermutlich Proviant und was man noch so alles brauchte.

Ich für meinen Teil saß gelangweilt etwas abseits und schaute ihm zu. Reiten konnte ich nicht also brauchte ich auch gar nicht erst ein Pferd voll zu packen. Abgesehen davon hatte ich eh nicht viel außer ein paar Kleidern. Und die hat er sicher auch schon irgendwo verstaut. Jedenfalls stand kein Beutel mehr rum.

„Kommst du jetzt endlich mal oder willst du da wurzeln schlagen?“

„Hm?“

ich sah auf und Seto stand vor mir.

„Auf jetzt, ich will los bevor der Tag um ist.“

„Ja, ja!“

Noch bevor ich aufstehen konnte hatte er mir was über den Kopf geworfen.

„Zieh ihn an wenn du keinen Sonnenbrand willst.“

Ich tat dieses etwas von meinem Kopf runter und es stellte sich als Umhang raus. Gut zog ich das Teil eben drüber. Auch wenn ich nicht wirklich verstand wofür es gut sein sollte. Aber gut er wird es schon wissen. Ist ja schließlich ein ganz schlauer.

In den nächsten Minuten waren wir auch schon unterwegs, raus aus der Stadt und ab in die Wüste.

Ich dachte ja ich seh nicht recht. Der wollte doch wirklich durch die Wüste. Na hoffentlich geht das auch gut. Von der Wüste hab ich noch nicht viel gutes gehört, eher noch gar nichts.

Also hielt ich mich einfach mal etwas fester an ihm fest, wenn ich schon hinten sitzen musste. Außerdem war ich total müde. Es war sicher noch nicht mal 6 Uhr durch. Eindeutig zu früh für mich. Und zu früh um überhaupt etwas zu machen.

Wie kann man nur so früh aufstehen und dann auch noch hell wach sein als wäre es nachmittags?
 

„Können wir nicht mal anhalten? Mir tut mein Hintern weh!“

klagte ich nach einer Stunde reiten ohne Pause.

„Wenn du jetzt schon jammerst kommen wir die nächsten beiden Tage noch nicht an.“

Gab er seufzend zurück.

„Was kann ich dafür? Schließlich sitz ich das erste mal auf einem Pferd.“

„Na ein Wunder dass du überhaupt noch drauf sitzt.“

„Was soll das jetzt heißen?“

Das war ja klar. Kaum sagte ich was schon fand er wieder etwas um einen Streit anzufangen.

„Streng deinen Kopf mal ein bisschen an dann weißt du es schon.“

Und das war auch wieder typisch für ihn. Richtigen Antworten kann er auch nicht geben.

Ich sagte dazu nichts mehr. Zum streiten hatte ich jetzt wirklich keine Lust, zumal ich immer noch müde war. Also ließ ich das fürs erste und beschloss es auf später zu verschieben.

Nur meine Pause bekam ich auch nicht. Er ritt einfach seelenruhig weiter.

War ja egal ob mir der Hintern einschlief oder nicht. Ist ja nicht seiner!

Nach weiteren zwei Stunden, so kam es mir jedenfalls vor, hielt er dann doch mal an einer kleinen Oase an.

„Wird ja auch langsam Zeit!“

„Mecker nicht rum!“

Ich wollte auf jeden Fall endlich von diesem Pferd runter musste aber warten bis er abgestiegen war und dabei ließ er sich wirklich Zeit. Bestimmt freute es ihn dass mir der Hintern wehtat. Als er dann endlich unten war packte er mich an der Hüfte und zog mich quasi schon vom Pferd runter. So als ob ich das nicht alleine schaffen würde.

Aber im Moment war es mir egal ich freute mich nur auf meinen Beinen zu stehen und nicht mehr sitzen zu müssen.

„Erleichterung!“

das war das erste was mir einfiel als ich stand. Und ich musste sagen ich war noch nie so froh stehen zu können.

Seto suchte inzwischen von dem Gepäck Wasserflaschen raus. Eine warf er mir zu und die andere behielt er.

„Trink was, du bekommst die nächsten Stunden nichts mehr.“

Das ließ ich mir jetzt wirklich nicht zweimal sagen. Ich trank erst mal einige schlucke Wasser.

Erst jetzt würde mir klar wie heiß es eigentlich war. Das waren sicher mehr als 50°.

Kein Wunder dass ich schwitze. Aber die Wüste wird schließlich nicht umsonst als Ofen bezeichnet. Nun gut einfach nicht dran denken dass mir warm ist, dann merk ich auch nichts.

Könnte ja nicht so schwer sein schließlich hab ich während des Rittes auch nichts bemerkt weil ich zu sehr damit beschäftigt war mich zu fragen wann wir endlich mal anhalten.

Und was mir auch erst jetzt auffiel war der See der sich direkt vor mir erstreckte.

„cool.“

„Bemerkst du aber bald!“

„Besser spät als nie“

gab ich auf seine Bemerkung zurück und lief zum Ufer.

Das Wasser war glas klar. Man konnte sogar einzelne Fische rum schwimmen sehn. Das ist echt toll. Bei mir zuhause gibt es nirgends so klares Wasser. War aber auch nicht gerade verwunderlich.

Ich kniete mich hin und tauchte meine Hände ins Wasser, das komischer weiße kalt war. Wie konnte das Wasser kalt sein wo es hier doch so warm war?

Eine Frage die ich mir nicht beantworten konnte und den Kerl der hinter mir stand wollte ich auch nicht fragen. Also ließ ich es ganz einfach sein.
 

Nachdem ich mir noch eine Weile den See angeschaut hatte, ging es auch schon weiter. Wieder rauf aufs Pferd und weiter reiten. Ich werde bestimmt nicht mehr sitzen können wenn wir am Tempel sind. Möchte wissen wer Pferde erfunden hat und warum derjenige sie nicht etwas bequemer gemacht hat. Aber auch darauf sollte ich wieder keine Antwort finden. War schon seltsam, so viele Fragen aber keine Antwort. Na ja war auch erst mal egal. Denn wir ritten gerade durch eine Schlucht. Ja eine Schlucht mitten in der Wüste. So was gab es also auch. Ich staunte nicht schlecht als ich mir die Seitenwände ansah, kerzengerade Steilwände waren dass. Na da will ich mal nicht runter fallen. Tut sicher nicht nur ein bisschen weh. Aber irgendwie machten diese Wände auch einen schaurigen Eindruck auf mich. Ich konnte mir nicht helfen, aber mein Gefühl sagte mir dass ich hier schnell wieder draußen sein wollte. Als dann auch noch ein rascheln zu hören war, führ es mir eiskalt den Rücken runter.

„Bleib ruhig. Hier sind zwar viele Diebe, aber die sitzen meistens eh versteckt und warten auf leichte Beute.“

Seto hatte offenbar bemerkt dass ich mich nicht wohl fühlte. Nur seine Worte machten das ganze nicht besser.

„Ach leichte Beute? Und das sind wir nicht?“

Als ob zwei Personen auf einem Pferd keine leichte Beuten wären! Also leichter geht’s doch gar nicht mehr!

„Nein leichte Beute sind Karawanen. Die sind meist nicht so gut bewaffnet, weil sie hauptsächlich aus Händlern, Tagelöhnern und einfachen Wandersleuten bestehen. Bei zwei Personen aber muss jeder Dieb annehmen dass sie sich sicher Verteidigen können. Noch dazu wenn eine Frau mitreitet.“

So jetzt wusste ich es also. Dazu zu sagen hatte ich außer einem „ah ha“ nichts mehr. Nur ob ich wirklich glauben könnte, dass wir nicht überfallen werden weil wir zu zweit sind? Nein eher nicht. Für mich klang es absolut schwachsinnig, dass Diebe lieber große Karawanen überfallen anstatt zwei Personen. Na ja bei den Karawanen ist sicher mehr zu holen, aber die Gefahr dass sie gar nichts bekommen ist doch noch größer als bei uns.
 

Aber er schien wohl Recht zu haben. Denn weder irgendwelche Diebe noch sonst irgendwas zeigte sich. Und als wir aus der Schlucht draußen waren, war ich mir sicher dass auch niemand mehr kommen würde. Also ritten wir seelenruhig weiter. Aber ich und mein Hintern hofften doch dass wir bald ankommen würden. Sonst konnte ich wirklich eine Woche nicht mehr sitzen.
 

Als es anfing zu dämmern hielt Seto das Pferd an und blickte sich in der Gegend um.

„Was is jetzt? Sind wir endlich da?“

mittlerweile hatte ich meinen Kopf auf seinen Rücken gelegt da ich inzwischen wieder richtig müde war. Ich wusste es ja immer, Frühaufstehen ist reiner Mord und man hat absolut gar nichts vom Tag weil man ständig gähnen muss und sich fragt wann man endlich schlafen darf.

Mir jedenfalls ging es im Moment so. Ich wollte schlafen.

„Nein es wird dunkel und ich such nach einem geeigneten Platz zum rasten.“

„Rasten?“

Blitzartig war ich wach. Ich schaute zu ihm vor, auch wenn er mich eh nicht sehen konnte, um mich zu vergewissern dass das ein Witz war.

„Ja rasten. Du kannst es auch „einen Platz zum schlafen suchen“ nennen wenn dir das besser gefällt.“

Ich fasste es nicht. Er wollte in der Wüste schlafen. Geht dass den überhaupt ohne dass man drauf geht? Schließlich soll es ja Nachts in der Wüste total kalt sein. Um nicht zu sagen Arschkalt.

„Und das geht?“

„Klar warum sollte es auch nicht gehen?“

Hm ja warum eigentlich nicht? Hören kann man schließlich viel.

„Aber was wenn es doch stimmt und man Nachts in der Wüste wirklich drauf geht?“

Hatte ich das etwa eben laut gesagt? Ich schielte vorsichtig zu Seto.

„Wer hat dir das erzählt? Wenn man nicht gerade nackt rum läuft geht man in der Wüste, wie du es sagst, auch nicht drauf.“

Er zog eine Augenbraue hoch und dachte jetzt bestimmt dass ich total leichtgläubig sei und alles glauben würde was man mir erzählt.

„Ich habs gehört.“

Super eigentlich wollte ich ihm gerade beweißen dass ich nicht leichtgläubig bin. Aber durch die Antwort war das sicher nicht besser geworden. Na ja sollte er’s doch glauben. War mir ja auch egal was der über mich dachte. Aber bevor ich weiter Nachdenken konnte wurde ich auch schon vom Pferd runter gehoben.

„Träumst du immer mit offenen Augen in der Gegend rum?“

Als ich aufsah, sah ich auch schon Seto an der wieder mal eine Augenbraue hochgezogen hatte.

„Nein, ich denke nach. Und außerdem bin ich total müde weil jemand meinte er müsse so früh wies geht los!“

„Langschläferin. Um die Zeit steht im Palast so gut wie jeder auf. Nur weil es eine gewisse Blondine gibt, die meint bis Mittag schlafen zu können heißt es nicht dass das andere auch tun.“

„Ach na und! Ich komm ja auch nicht aus Ägypten. Und in Tokyo ist es normal so lang zu schlafen. Und selbst wenn ich Schule hab steh ich nicht so früh auf!“

„Ja nur dass du hier nicht in Tokyo bist sondern in Ägypten. Und da siehts nun mal anders aus. Du kannst froh sein dass noch niemand auf die Idee gekommen ist dich als Spion, Hexe oder ähnlichem zu bezeichnen. Du würdest dich schneller im Kerker wieder finden als dir lieb wäre.“

Ich schaute ihn an und sagte erst mal gar nichts. Redet er da etwa von Kerker? Ich glaubs ja nicht. Das kann nicht sein ernst sein. Als ob ich ein Spion oder eine Hexe bin. Tzz ist doch lächerlich!

„Spion, Hexe oder sonst so was. Das ist lächerlich. Ich bin ja nicht mal freiwillig hier. Ich kann ja auch nichts dafür wenn diese blöde Karte will dass ich hier lande!“

„So lächerlich ist das gar nicht. Hast du dich schon mal umgeschaut? Und ist dir schon mal jemand mit blonden oder überhaupt hellen Haaren aufgefallen?“

„hm?“

Wieder sah ich ihn nur an.

„Was soll die Frage?“

„Beantworte sie dann wirst du schon selber drauf kommen.“

Jemanden mit blonden oder hellen Haaren? Hatte ich so jemanden schon gesehen? Also im Palast nicht. Und außerhalb des Palastes war ich ja noch nicht oft. Eigentlich ja gar nicht. Aber als wir durch die Stadt geritten sind ist mir ehrlich gesagt auch niemand aufgefallen.

„Nein!“

sagte ich deshalb knapp.

„Na also. Und ich denke ich brauch dich nicht daran erinnern, dass du blonde, helle Haare hast oder?“

„Nein natürlich nicht. Das weiß ich auch selber ganz gut. Aber was genau du damit jetzt schon wieder andeuten willst weiß ich immer noch nicht. Warum denken Männer nur immer so kompliziert?“

Meine Worte brachten ein schmunzeln auf seine Lippen.

„Weißt du wir Männer denken nicht kompliziert, ihr Frauen versteht es nur nicht.“

„Ach jetzt sind wir wieder die blöden die nichts verstehen und nichts können oder was? Ja ja und wenn es dann mal darum geht in der Küche zu helfen oder sonst ne Hausarbeit zu machen dann seit ihr unheimlich schnell weg.“

Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an.

„Wir Hohepriester haben es gar nicht nötig in der Küche oder beim Putzen zu helfen Aya. Wir haben unsere Diener und Dienerinnen dafür.“

„Ganz genau. Und das zeigt wieder dass ihr total faul seid und euch die Hände nicht schmutzig machen wollt.“
 

Wir redeten wohl noch eine ganze weile so weiter. Denn als ich meinen Blick von Seto abwendete und zum Horizont sah, war es total dunkel. Das einzige was noch zu sehn waren, waren die unzähligen Sterne am Himmel. Wow, das sieht echt total schön aus. So viele Sterne auf einmal hab ich schon ewig nicht mehr gesehen.

Der Himmel war klar, keine einzige Wolke weit und breit, so wie es eben auch Tagsüber in Ägypten ist. Und die Sterne glitzerten wunderschön.

„Noch nie so viele Sterne gesehn?“

fragte Seto leise und ich schüttelte den Kopf und fügte dann ein „Nein“ hinzu. Was ihn nur zum nicken brachte und dann nahm er die Zügel von dem Pferd und führte es zu einem kleinen erhöhtem Sandhügel. Ich für meinen Teil blickte noch ein bisschen die Sterne an und dann ging ich zu ihm. Er hatte inzwischen eine Art Zelt aufgebaut und öffnete gerade den Eingang als ich neben ihm stand.

„Ausgeschaut?“

„Ja.“

„Gut, du bist sicher müde oder? Geh rein und leg dich schlafen. Wenn die Sonne aufgeht geht’s weiter.“

Ich nickte nur kurz und krabbelte in das Zelt. Das Wort Sonnenaufgang hatte mir schon gereicht. Das hieß nämlich wieder ich kann nicht lang schlafen und wenn das so weiter geht bekomm ich noch Augenringe. Das wird noch böse enden, vielleicht fall ich sogar mal vom Pferd und er merkt es gar nicht. Dann kann ich mich sofort einsargen lassen.

Als ich wieder mal so beim Nachdenken war schmiss Seto mir eine Decke zu. Ich bedankte mich und zog mir dann den Überwurf aus, legte ihn zusammen und benutzte ihn dann als Kopfkissen. Als ich lag schnappte ich mir die Decke, deckte mich noch zu und rollte ich etwas ein.
 

Es wird nicht lange gedauert haben als ich einschlief, jedenfalls bekam ich davon was Seto tat nichts mehr mit. Nur als mir am Morgen leichte Sonnenstrahlen auf die Nase fielen wachte ich auf und blinzelte erst mal verschlafen vor mich hin. Dann setzte ich mich auf und sah mich um. Von Seto war weit und breit nichts zu sehn. Wo war er nur? Er wird doch wohl nicht ohne mich weiter geritten sein?

Schnell stand ich auf und verließ das Zelt. Aber schon als ich draußen war sah ich das Pferd. Nur von Seto war immer noch nichts zu sehen. Also blickte ich mich nach rechts und links um, aber keine Spur von ihm weit und breit.

„Wo ist der nur?“

sagte ich leise vor mich hin. Doch offenbar nicht leise genug denn genau den, den ich eben noch gesucht hatte kam gerade auf mich zugelaufen und gab ein „hier“ von sich.

War ja klar, der war unterwegs und ich fang auch noch fast an mir sorgen zu machen. Na ja aber auch nur fast.

„Schon Angst gehabt ich bin ohne dich weiter? Oder hast du dir etwa sorgen gemacht?

Setzte er dann grinsend dazu.

„Sorgen? Um dich? Davon träumst du höchstens.“

Oh nein! Zugeben dass ich mir etwas sorgen gemacht hab tu ich nicht. Er muss ja nicht immer alles wissen. Wäre ja auch noch schöner, schließlich erzählt er mir ja auch nicht viel also warum soll ich ihm dann erzählen dass ich mir sorgen um ihn gemacht hab? Am Ende setzt er nur wieder dieses unverschämte grinsen auf dass mich absolut nur auf die Palme bringt.

„Schade eigentlich.“

„Schade? Wieso schade?“

Was war jetzt wieder los? Fand er es etwa schade, dass ich mir keine Sorgen um ihn gemacht hab bzw. es nicht zugegeben hab? Ich sah ihn doch erst mal prüfend an bevor ich irgendwelche Schlüsse zog. Doch eine Antwort sollte ich wohl weder von mir noch von ihm erhalten denn er war dabei die ganzen Sachen wieder auf das Pferd zu laden und baute schließlich das Zelt in wenigen Minuten ab, rollte es zusammen und band es an einen der Beutel die bereits wieder am Pferd verstaut waren.

„Also weiter geht ´s ich will heute noch ankommen.“

„Ja ja ich komm ja schon.“

Super wieder den ganzen Tag auf dem Rücken von dem Pferd sitzen. Wie ich mich doch freute. Mein Hintern tat mir gerade nicht weh, was sich aber wohl am Ende des Tages wieder ändern sollte. Aber bevor er wieder mit Sprüchen anfing wie, ich solle meinen Hintern endlich herbewegen, zog ich mir meinen Überwurf wieder drüber und ging zum Pferd auf das mich Seto dann auch schon Hochsetzte.

Als er ebenfalls auf dem Pferd saß, ging es weiter. Wir ritten wieder etlichen Stunden weiter durch die Wüste bis wir bei einer Stadt ankamen. Auf den Straßen war ganz schön viel los, man musste richtig aufpassen dass man als Fußgänger nicht über den Haufen gerannt wurde.

„Warum ist hier so viel los?“

„Hier ist grad ein Markt, da ist immer so viel los“

„Markt?“

„Komm gar nicht erst auf die Idee dir den anzusehen.“

Ach man, konnte der Gedanken lesen? Ich wollte gerade fragen.

„Warum nicht? Ne Pause schadet ja nicht.“

„Nein wir verlieren nur wertvolle Zeit.“

„Ach bitte!“

„Nein!“

„Bitte, bitte bitte!“

„Ich sagte nein und dabei bleibt es auch.“

Das war für ihn mal wieder das letzte Wort. Aber für mich definitiv nicht. Ich wollte jetzt eine Pause und zwar nicht wieder in der Wüste, sondern hier in der Stadt um mir den Markt anzusehen.

„Jetzt sei mal nicht so. Ich will mich nur mal umsehen. Ich war noch nie auf einem Markt. Wir müssen ja nicht zwei Stunden dableiben. Nur mal kurz umsehn.“

Ich fing schon fast an zu betteln. Na wenn das nichts bringt dann hilft bei dem gar nichts.

„Du warst noch nie auf einem Markt?“

er klang ziemlich unglaubwürdig. Na ja verübeln konnte ich es ihm nicht. Aber es war schließlich so, von meinem Wohnteil aus ist es nicht gerade leicht mal zu einem Markt zu kommen.

„Ja wirklich nicht. Also was ist? Können wir jetzt mal kurz anhalten?“

Er seufzte nur, lenkte das Pferd zu einer etwas abgelegenen Palme, stieg ab, hob mich vom Pferd und band dieses schließlich an die Palme an. Das Wertvolle steckte er sich noch kurz unter den Umhang und dann sah er zu mir.

„Aber nicht lange kapiert. Wir haben noch ein kleines Stück vor uns.“

„Juhu!“

Ich freute mich riesig und sprang ihm mit einem „Danke“ um den Hals.

„Ja ja schon gut. Na los komm.“

Er drückte mich leicht von sich weg und ging dann los. Auf in die Massen von Menschen und ich hinter her.

Ich sah mir alles genau an, die verschiedenen Stände und die Waren die die Händler anboten. Es war wirklich unglaublich, sobald sich jemand einem Stand näherte, lockte ihn der Händler auch schon mit Angeboten und jeder Pries seine Waren nur zu an. Das ganze Erinnerte mich irgendwie an einen Fischmarkt wo jeder rumschreit und sagte was er anzubieten hat. Zumindest hatte mir meine Großmutter das immer über Fischmärkte erzählt. Aber wenn ich mir diesen Markt so ansah, dann konnte ich es mir doch gut vorstellen wie es da zuging.
 

Nach einer knappen Stunde verließen wir den Markt wieder und gingen zurück zu der Palme wo das Pferd angebunden war. Dann ging es auch schon weiter. Und nach ungefähr der hälfte der Strecke von eben, kamen wir dann auch langsam zu einem Gebäude, dass sich als der Tempel heraus stellte. Ich musste schon sagen ich war beeindruckt. Er war wirklich groß, und sah von Außen total geheimnisvoll aus, so als würde es irgendetwas wirklich wichtiges darin geben…
 

So hier hör ich jetzt mal auf. Hoffe das Kapi hat euch gefallen. Und ihr schreibt mir auch wieder nen Kommi^^

Bis zum nächsten Kapi^^

*knutscha*

Yisu

Kapitel 8

So da ich beim letzten Kapitel vergessen hab nen Namen anzugeben werde ichs hier mal wieder machen. Auch wenns sehr originel ist die Kapitel "Kapitel 1" usw zu nennen. Aber immer hin besser als gar keinen Namen *find*

Na ja hier is auf jeden Fall mal das achte Kapitel und ich hoffe es gefällt euch^^
 

„Ah Seto, da seid ihr ja endlich. Oh und wer ist denn die hübsche junge Lady die ihr dabei habt?“

begrüßte ihn ein etwas ältlich wirkender Herr mit komischer Tracht.

„Meister Episch es freut mich euch zu sehen. Die hübsche Lady heißt Aya und kommt von weit her. Es war der Wunsch des Pharao dass sie sich mit dem inneren eines Tempels vertraut macht.“

Erklärte ihm Seto auch sofort wer ich bin und weshalb ich dabei war. Aber meine Anwesenheit schien diesen Episch da nicht weiter zu stören, denn er ging auf mich zu nahm meine Hand und gab mir einen Handkuss. Ich schaute nicht schlecht als er meine Hand wieder los ließ.

„Freut mich sehr Aya“

„Ähm..ja..mich auch.“

Ich brachte unter meiner Verwirrung, was das für ein komischer Kautz war noch ein leichtes lächeln zustande und dann führte uns Episch auch schon in den Tempel.

„So der große Pharao wollte also dass sie mitkommt. Will er aus ihr eine Priesterin machen?“

„Das eher nicht. Er hielt es für eine gute Idee ihr mal die religiöse Seite von Ägypten zu zeigen da sie wohl doch noch eine längere Zeit bei uns bleiben wird.“

„Verstehe. Nun dann werden wir es ihr hier mal an nichts fehlen lassen.“

Er machte eine Handbewegung und eine junge Frau kam zu ihm gelaufen.

„Nela, ich möchte dass du dich um unsere Besucherin kümmerst und ihr bringst was sie benötigt.“

Die angesprochene verneigte sich.

„Sehr wohl Meister.“

Dann deutete sie mir an ihr zu folgen. Ich wusste erst nicht so recht ob ich wirklich mitgehen sollte. Und das bemerkten wohl auch Seto und Episch.

„Geh nur mit, sie wird dir dein Gemach zeigen und dich neu einkleiden. Seto und ich werden uns jetzt um die Geschäftlichen Angelegenheiten kümmern.“

Ich folgte ihr und wir kamen nach einigen Ecken vor einer Tür an. Nela öffnete sie und wartete bis ich hinein ging. Sie betrat nach mir dann auch den Raum.

„Das ist euer Gemach werte Dame.“

Werte Dame?

„Aya. Nenn mich Aya, das ist mir lieber.“

Ich lächelte sie an. Es war mir doch lieber mit meinem Namen angesprochen zu werden als mit werte Dame. Das wäre mir doch etwas peinlich.

„Wie ihr wollt Aya.“

Ich gebe es auf. Sie nennt mich zwar beim Namen, aber trotzdem Siezt sie mich. Irgendwie passt das doch nicht. Wenn ich zu jemanden sag er soll mich beim Namen nennen, rede ich die Person doch automatisch mit du an oder? Na ja das war mir im Moment erst mal egal.

Ich sah mir den Raum genauer an. Er wirke ganz gemütlich und ich glaube ich werde es hier eine weile aushalten.

„Ihr möchtet euch sicher etwas ausruhen nach der langen Reise. Ich bin vor der Tür falls ihr was brauchen solltet.“

Nela verschwand mit diesen Worten auch schon aus der Tür, eigentlich wollte ich sie nach einem Bad fragen. Aber da sie jetzt auch schon weg war, beschloss ich mich erst einmal auf das gemütlich wirkende Bett zu legen und mich etwas auszuruhen. Erst als ich lag spürte ich, dass mir mein Hintern doch noch ziemlich weh tat, vor lauter reiten und umsehen hatte ich das vollkommen verdrängt aber jetzt, da ich einen weichen Untergrund unter mir hatte merkte ich es sofort wieder. Ich würde mich nie mehr auf ein Pferd setzen zumindest nicht nachdem wir wieder im Palast waren.

Ich lag noch eine ganze Weile auf meinem Bett bis es an der Tür klopfte und Nela wieder herein kam.

„Die heiße Quelle wäre frei wenn ihr baden möchtet.“

„Heiße Quelle?“

Ich wollte schon immer mal in eine heiße Quelle. Das war ja echt verrückt, wo kam hier eine heiße Quelle her? Ich dachte immer dass es die nur in der Zukunft gibt und nicht schon vor 5000 Jahren. Und überhaupt wie haben sie die dort hingebracht?
 

Nela nickte und antwortet mir mit einem ja.

„Super ich bin gleich dabei.“

„Gut, ich bring euch dann hin. Meister Episch meinte ich solle euch ein Kleid von mir geben damit eure Kleidung dem Tempel besser angepasst ist.“

„Ein Kleid? Gut aber ist dir das überhaupt recht?“

„Ja es ist mir eine Ehre. Ich hoffe nur meine Kleider passen euch.“

„Das hoffe ich doch auch.“

„Gut, dann bringe ich euch jetzt zuerst in mein Gemach und ihr sucht euch ein Kleid aus.“

Nela verließ das Zimmer und ich folgte ihr.

Der Weg zu ihrem Zimmer kam mir wie eine Weltreise vor und ich fragte mich ob wir nicht im Kreis laufen würden. So groß sah der Tempel von außen für mich gar nicht aus. Ich wollte sie fragen ob wir überhaupt richtig waren, aber dann stoppte sie vor einer Tür und sagte mir dass wir da seien. Also ließ ich meine Frage sein und betrat mit ihr das Zimmer.

Sie schritt auch gleich auf ein Schrank ähnliches Objekt zu, dass einen Vorhang als Tür hatte, zog diesen zurück und räumte einige Kleider raus, legte sie aufs Bett und zog den Vorhang wieder vor.

„Zieht doch mal eines an damit wir ungefähr wissen welche Größe ihr braucht.“

Ich nickte, zog mir mein Kleid aus und schlüpfte in eines ihrer hinein.

Nur war dieses wohl mindestens eine Nummer zu groß denn es passte mal ganz und gar nicht. Abgesehen davon, dass es zu lang war und sich unten ein Schleier bildete, gaffte es an meiner Hüfte. Auch an den Schultern passte es nicht wirklich. Ums kurz zu fassen, das ganze Kleid passte mir nicht. Also zog ich dieses wieder aus und probierte das nächste an. Aber auch bei diesem gab es leichte Probleme, dieses mal passte zwar Taillierung, aber es war doch wieder ein ganzes Stück zu lang. Sowohl unten als auch an den Ärmeln. So ging es noch mit drei weiteren Kleidern weiter. Entweder waren sie zu lang, zu weit, oder zu eng. Wobei bei letzterem eher meine Oberweite schuld war als überflüssige Fettröllchen.

Es war einfach nur zum verzweifeln, ich hatte jetzt sicher ihren halben Kleiderschrank angehabt und passen wollte nichts. Aber eigentlich war es logisch dass mir ihre Kleider nicht passen, schließlich ist sie mehr als einen Kopf größer als ich.

Nela sah etwas verzweifelt aus.

„Ich werde wohl zu Meister Episch gehen müssen.“

„Dann komm ich aber mit.“

„Gut.“

Wir verließen also das Zimmer wieder und machten uns auf die Suche nach diesem Episch. Nach einem weiterem Kilometer marsch durch den Tempel fanden wir ihn schließlich mit Seto in einem großen und viel zu leerem Raum.

„Entschuldigt die Störung Meister Episch.“

„Was willst du Nela?“

gab der Angesprochene nicht gerade sehr freundlich zurück. Offenbar waren sie sehr beschäftigt. Auch wenn es nicht danach aussah. Denn eigentlich standen sie ja nur blöd in der Gegend rum. So sah es zumindest aus.

„Nun es geht um ein Kleid für Aya. Meine passen ihr nicht.“

Klärte sie die beiden auf.

„Was soll das heißen, sie passen ihr nicht? Zu Groß, zu Klein oder was?“

Dieser Episch war sichtlich genervt was seine Art zu Antworten deutlich machte.

„Wahrscheinlich bekommt sie ihren Hintern nicht rein.“

Gab Seto als Kommentar ab, was ihm einen bösen Blick von mir einfing.

„Nein, sie sind ihr zu groß, und eines meiner älteren ist für ihre Oberweite zu eng.“

Nein, musste sie das jetzt so genau erklären? Das war echt überflüssig, hätte doch gereicht wenn sie gesagt hätte sie sind mir zu groß, aber nein, sie muss sagen meine Oberweite ist für eines ihrer älteren Kleider zu groß.

Ich riskierte einen vorsichtigen Blick zu Seto, was ich im Nachhinein sofort wieder bereute, denn dieser grinste wieder sein typisches Seto grinsen, was nie etwas Gutes hieß.

„Ja das ist gar nicht so schwer vorstellbar.“

Kam es als erstes von Episch, der damit beschäftigt war mir auf die Oberweite zu schauen.

„Sie soll nackt rumlaufen. Ist auch nicht weiter schlimm.“

Gab nun auch Seto seinen Kommentar ab.

Nela sah nur von einem zum anderen und wusste nicht was sie nun tun sollte, denn eine wirklich weiterhelfende Antwort kam von beiden nicht.

Mir war es peinlich, zu wissen, dass mir jemand vollkommen sichtbar auf die Oberweite starrte und bei Setos Kommentar auch noch anfing zu grinsen und vermutlich lüsterne Gedanken bekam. Jedenfalls sah es genau danach aus. Setos Kommentar hingegen wunderte mich nicht und gewohnt, dass ihm nichts Anständiges einfiel, war ich es ja auch schon. Doch hätte er auch einmal seine überflüssigen Gedanken für sich behalten können.

„Und was soll ich nun machen?“

Fragte Nela weiter nach und unterbrach diese peinliche Stille.

Episch wandte endlich seinen Blick von mir ab und überlegte kurz.

„Bring sie erst mal zur Quelle und bis sie gebadet hat sollte sich ein Kleid aufgetrieben haben.“

Sie nickte, verneigte sich und wies mir dann an ihr zu folgen.

Ich war froh endlich hier weg zu kommen. Sicher grinste Seto gerade und rieb sich innerlich die Hände weil er es mal wieder geschafft hat mich vollkommen zum Idioten zu machen.

Während ich meinen Gedanken nachhing und damit beschäftigt war Seto mal wieder zu verfluchen, verließen wir den Tempel und Nela führte mich, zu einer kleinen, überdachten, Quelle.

„Das ist die heiße Quelle?“

„Ja.“

Kam es als knappe antwort von Nela zurück.

Man sah mir an dass ich enttäuscht war. Unter einer heißen Quelle stellte ich mir etwas anderes vor. Aber wenigstens waren um diese Quelle Steine verteilt so dass man wenigstens etwas den Eindruck bekam als hätte man hier keinen mini See vor sich sondern eine Quelle.

„Ihr habt etwas mehr erwartet oder?“

„Zugegebener maßen ja.“

Sie lächelte leicht und schritt an den Rand.

„Weißt du diese Quelle ist natürlicher Herkunft und daher eigentlich auch etwas besonderes. Normalerweise ist das gar nicht möglich aber das Grundwasser ist aus irgendeinem Grund warm. Und daher ist das Wasser auch heiß.“

Ich nickte nur eigentlich war es ja egal. Hauptsache das Wasser war schön warm.

„Na ja ich werde dich dann mal allein lasse.“

Damit verschwand Nela auch schon wieder und ich war allein.

Ich blieb erst noch eine Weile stehen und schaute mich um. Dann zog ich mich aus und stieg in die Quelle. Nela hatte Recht, das Wasser war wirklich angenehm warm. Richtig zum entspannen und ausruhen.
 

Ich saß eine ganze weile mit geschlossenen Augen im warmen Wasser. Bis mich eine mir vertraute Stimme aufschrecken ließ.

„Also eigentlich wäre es eine leichte Sache über dich herzufallen. Du merkst ja noch nicht mal wenn jemand zehn Minuten hinter dir sitzt.“

Ich drehte mich um und sah Seto direkt ins Gesicht.

„Man hat man eigentlich nie seine Ruhe vor dir?“

„Nein. Daran solltest du dich eigentlich inzwischen gewöhnt haben.“

„Ja mir wäre es aber lieber wenn es nicht so wäre.“

„Ach ja? Fällt mir schwer dir das zu glauben.“

„Dein Pech. Dann glaub es eben nicht ist mir doch auch egal.“

Ich klang langsam aber sicher ungewollt gereizter. Aber warum musste mich dieser Kerl auch ständig so auf die Palme bringen? Hat er eigentlich nichts anderes zu tun? Nein natürlich nicht. Es gibt ja keine schönere Beschäftigung als mich zu nerven.

„Du fängst schon wieder an rum zu zicken mein kleines Zicklein.“

„Ich bin kein Zicklein und ich zick auch nicht rum klar?!“

„Doch tust du.“

„Nein!“

Ich stand wütend auf und verschränkte die arme. Dabei bot ich Seto mal wieder einen guten Ausblick auf meine Brüste.

„Na ja ein gutes hat es ja wenn du dich aufregst.“

Er grinste wieder sein grinsen dass mich erst recht auf die Palme brachte und und fuhr dann fort.

„Allerdings wirst du so wohl nie einen Mann abbekommen. Und wenn dann ist der nach drei Tagen wieder weg weil er dein gezickte nicht mehr aushält.“

„Ach es sagt doch keiner dass ich überhaupt einen Mann haben will oder?“

Jetzt war Seto an der reihe mal verwirt zu schauen. Allerdings hielt das nicht lange an denn schon zog er eine Augenbraue hoch.

„Also willst du als alte Jungfer sterben?“

„Jungfer? Woher willst du wissen dass ich Jungfrau bin?“

„Ganz einfach, ich kann mir nicht vorstellen dass du überhaupt schon mal jemanden an dich rangelassen hast.“

„Ach und weil du ja eh immer alles weißt, weißt du natürlich auch das.“

„Sicher. Und jetzt mal ehrlich, ich glaube dich muss man wenn dann schon zum Sex zwingen.“

„Zwingen?“

Ich fasste es nicht. Wenn er zwingen sagt, klingt mir das eher nach einer Vergewaltigung.

Aber auf meine kurze Frage nickte er nur.

„Ach und ich hoffe du weißt auch, dass man dann nicht mehr von Sex sondern von einer Vergewaltigung spricht.“

Wieder nickte er nur und das fing an mich zu nerven.

„Sag mal kannst du auch noch sprechen?“

versuchte ich ihn dazu zu bringen, dass er auch mal wieder was sagte. Aber statt einer richtigen Antwort bekam ich nur ein „Psst“ von ihm zu hören.

Er blickte sich aus den Augenwinken in der Gegend um.

„Was ist? Wo schaust du hin?“

„Aya sei still und geh wieder runter.“

Bekam ich als leise antwort von ihm.

„Wieso? Ich lass mir von dir nicht den Mund verbieten.“

Ein seufzen war die Antwort von ihm darauf und schon legte er seine Hand auf meinen Kopf.
 

Langsam kapierte ich gar nichts mehr, was sollte das? Ich bekam keine richtigen Antworten mehr und jetzt legt er auch noch einfach so seine Hand auf meinen Kopf.

„Sagst du mir jetzt endlich mal was dass alles soll?“

versuchte ich es noch einmal etwas leiser.

„Wir werden beobachtet.“

„Beobachtet?“

„Ja.“

Ich schluckte, wenn er recht haben sollte, dann hieße dass ja dass hier eine dritte Person herumsitzen muss und das vielleicht sogar schon länger als Seto hier ist. Und das wiederum würde heißen dass das ein Spanner war. Mir wurde bei dem Gedanken richtig schlecht. Und Seto merkte das wohl.

„Jetzt verlier bloß nicht die Nerven. Er weiß vielleicht noch nicht dass ich ihn bemerkt hab.“

„Mach ich ja gar nicht.“

„Dann ist gut.“

„Na ob die Situation so gut ist bezweifle ich ja.“

„Ich werde ihn schon nicht an dich ran lassen.“

Ich würde es nicht glauben, wenn ich es gerade nicht mit meinen eigenen Ohren gehört hätte. Aber er hat doch tatsächlich gesagt dass er mich beschützen wird. Wow das war ja wirklich, na ja, irgendwie seltsam. Aber auch beruhigend zu wissen.

„Jetzt schau mal nicht so blöd.“

Ich musste wohl im Moment wirklich ziemlich blöd schauen und deshalb sagte ich auch nichts darauf.

Aber ich hoffte der jemand der da irgendwo rum saß, würde von alleine wieder gehen oder jedenfalls nicht auf blöde Ideen kommen. Aber so wie sich Seto im Moment benahm sah es wohl eher schlecht aus. Schließlich wusste ja keiner wer der jenige, falls es überhaupt ein er war, eigentlich genau war und was er vorhatte.
 

So das wars auch wieder. Die Stelle fand ich irgendwie gut zum aufhören XD

Ich weiß das mit den heißen Quellen ist vielleicht etwas unlogisch. Aber das war mir relativ egal. Hat gut gepasst^^

Ich selber bin jeden Falls mit dem Kapitel zufrieden und hoffe ihr seht da drüber weg und schreibt mir trotz einigen Unlogischen Details trotzdem einen Kommi^^

Kapitel 9

Hallo ^^

Dat Yisu meldet sich auch mal wieder >.>

Gomen dass es so lange gedauert hat. Ich war bisschen im Schul- und Privatstress. Aber hier is jetzt das 9. Kapitel. Viel Spaß beim Lesen^^
 


 

Ich sah zu Seto nach oben und beobachtete, wie er mit den Augen die Umgebung absuchte. Wusste er nicht mal genau wo der Typ saß? Oder suchte er nach weiteren Personen?

Ich hoffe doch es bleibt bei einer Person, diese ganze Situation finde ich nicht gerade angenehm.
 

Die Hand, die er auf meinen Kopf liegen hatte, wanderte, mit seiner anderen zu meiner Hüfte und er zog mich aus der Quelle.

„Was wird das jetzt wieder?“

Fragte ich ihn als ich außerhalb des Wassers stand.

Doch noch bevor er mir eine Antwort gab, legte er mir ein Tuch um die Schultern und zog mich näher an sich. Ich war jetzt so nah bei ihm wie ich es wohl noch nie war. Das ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen und gleichzeitig machte sich ein komisches Gefühl in meiner Magen Gegend breit.

Machte er sich etwa Sorgen oder fand er es einfach lustig mir ein mulmiges Gefühl zu geben?
 

Bevor ich diese Frage stellen konnte sauste etwas mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbei. Erst als ich nach rechts sah, sah ich den Gegenstand der da geflogen kam im Boden stecken, es war ein Pfeil, ein richtiger, echter Pfeil. Seto gab ein kurzes knurren von sich und sah dann zu mir runter.

„Los geh in den Tempel zurück.“

„Und was willst du machen?“

„Frag nicht immer so viel und verschwinde.“

Noch während er sprach schubste er mich in Richtung Durchgang zum Tempel so dass ich einige Schritte nach vorne stolperte. Als ich wieder zum stehen kam flog der zweite Pfeil, dieses mal allerdings nicht in den Boden sondern über meinen Kopf. Ich spürte den Luftzug und ging einen Schritt rückwärts. Der Absender des Pfeils wusste wohl genau wie man einem Menschen Angst machen konnte, denn genau diese bekam ich von Sekunde zu Sekunde mehr.

Seto hingegen stand immer noch an der selben Stelle und versuchte wohl heraus zu finden woher dieser Pfeil gekommen war. Denn wir wussten ja immer noch nicht genau wo unser Angreifer saß.

„Aya du bist ja immer noch da!“

Ja das war ich, und eigentlich wollte ich ihn hier draußen auch nicht alleine bleiben lassen. Schließlich würde die Zahl der Ziele wenn ich verschwand auf eins fallen und so richtig berauschend fand ich diese Vorstellung nicht. Zudem kam dass es bereits Dunkel wurde und sich die Sicht so auch langsam aber sicher immer verschlechterte. Die ganze Atmosphäre die Momentan um die Quelle herum herrschte war Beängstigend.
 

In meinen Gedanken versunken realisierte ich nur noch dass jemand meinen Namen rief und mich beiseite zog.

Seto atmete durch und sah zu mir herunter.

„Einen besseren Zeitpunkt zum träumen konntest du dir nicht aussuchen was?“

Seine Stimme klang leise und irgendwie sanft.

„Was? Ich träume doch gar nicht.“

Ein ziehen in meinem rechten Arm bewies mir allerdings sofort das Gegenteil, es war ein kerzengerader Schnitt zu erkennen, von dem langsam das Blut heraus kam und meinem Arm hinunter lief.

Ich hatte im ersten Moment keine Ahnung wo der so plötzlich herkam als ich einige Meter hinter mir einen dritten Pfeil im Boden stecken sah. Bei dem Anblick des Pfeils wurde mir richtig schlecht. Aus meiner Momentanen Lage, die sich in Setos Armen befand, schloss ich, dass er mich zur Seite gezogen und somit verhindert hat, dass mich der Pfeil wo anderes als nur am Arm erwischt.

Noch während ich meinen ersten Schock überwand, ging Seto zusammen mit mir in Richtung Durchgang. Der Angreifer war offenbar weg jedenfalls flogen keine weiteren Pfeile mehr.

Als wir kurz vor dem Durchgang angekommen waren kam uns jemand entgegen, es war Episch. Er sah etwas verwirrt zu uns.

„Seto was macht ihr denn hier? Und was haben die Pfeile zu bedeuten?“

„Ein Angriff, offenbar hat es jemand auf Aya abgesehen.“

„Ein Angriff? Ach du heiliger Ra, ihr ist doch aber nichts passiert oder?“

„Nein außer einem Streifschuss und einem kleinen Schock glaube ich nicht.“

Er schüttelte bei seiner Antwort den Kopf und fügte dann hinzu:

„Aber ich denke es ist das beste wenn ich sie auf ihr Zimmer bring. Ihr entschuldigt mich.“

Seto ging also mit mir auf den Armen zu meinem Zimmer, setzte mich dort auf dem Bett ab. Besonders lange blieb er nicht mehr, er blieb zwar erst noch einige Minuten bei mir sitzen und verband mir den Arm, jedoch stand er danach auf und ging in Richtung Tür. Bevor er jedoch die Tür öffnete und hinaus ging drehte er sich noch einmal kurz zu mir um.

„Ruh dich etwas aus bis morgen Früh.“

Nach diesen Worten verließ er mein Zimmer und verschwand.

Ich ließ mich zurück Fallen und starrte an die Decke. Wer war das? Und wie lange saß er da schon rum? Ich hatte keine Ahnung, aber was er wollte interessierte mich doch schon etwas. Jedoch konnte ich mir darauf keinen Reim bilden und mir fielen nach einer Weile des Nachdenkens die Augen zu.
 

Mitten in der Nacht wurde ich von zwei Stimmen, die sich vor meiner Tür befanden geweckt. Die beiden Männer die sich da unterhielten redeten zwar nicht laut aber dennoch konnte ich einige Wortfetzen verstehen. Ihr Gespräch machte mich Neugierig, ich stand auf, zog mir noch schnell etwas drüber und ging dann in Richtung Tür.
 

„Der ganze Plan ging absolut daneben. Es war nicht Sinn der Aktion, das Mädchen zu verletzen, sondern Seto möglichst schnell los zu werden.“

„Entschuldigt Meister, aber ich dachte mir, wenn ich das Mädchen mit einem der Pfeile verletze, würden wir den Hohepriester vielleicht schnell los werden.“

„Und wie? Wie stellst du dir vor bekommen wir ihn los wenn du das Mädchen angreifst?“

„Nun ihr wollt ihn ja nicht gleich töten, und da dachte ich mir, da ihm das Mädchen doch ziemlich viel zu bedeuten scheint, dass er sie nicht gefährden will und deshalb lieber wieder mit ihr zurück zum Palast geht.“

„Hm, das könnte gut sein, aber ich denke Seto wird sich nicht so schnell von seinem Vorhaben abbringen lassen, dafür kenne ich ihn inzwischen zu gut.“

„Meint ihr?“

„Ja ich denke er und der Pharao ahnen etwas deshalb ist er jetzt hier.“

„Und das Mädchen? Wenn sie wirklich etwas Ahnen, weshalb sollten sie dann das Mädchen möglicherweise in Gefahr bringen wollen?“

„Ein Vorwand denke ich.“

„Ihr meint also, Seto ist mit dem Mädchen hier, weil er nicht nur nach dem Rechten sehen will wie er sagt, sondern auch heraus finden will ob ihre Vermutung stimmt?“

„Genau das meine ich.“

„Gut aber wie gedenkt ihr weiter Vorzuschreiten? Schließlich wird es jetzt wo Seto hier ist schwieriger an die heiligen Schriften heran zu kommen.“

„Nun bevor wir uns nicht sicher sein können wie viel er weiß, unternehmen wir erst einmal gar nichts. Wir können nicht riskieren so kurz vor dem Ziel noch zu scheitern.“
 

Ich glaubte mich verhört zu haben, die beiden Männer hatten doch tatsächlich irgendwas gemeines vor. Und von was für heiligen Schriften redeten die da? Ich hatte keine Ahnung aber so wie das klang wusste Seto wohl etwas darüber. Ich musste also schauen dass ich irgendwie unauffällig zu ihm kam. Ich beschloss also zu warten bis die beiden Männer weg waren und ging dann schnurgerade zu Seto. Ja genau so würde ich es machen.

Ich wollte mich also noch mal kurz in mein Bett legen und warten, ging deshalb einen Schritt zurück und stieß mit dem Fuß gegen einen Tisch. Die Vase die darauf stand wackelte und krachte dann zu Boden. Die ersten Sekunden starrte ich die Scherben an und war wie gelähmt. Was wenn die das nun gehört hatten? Wenn sie nun herein kamen und merkten dass ich ihnen zugehört hatte? Ich bekam ein bisschen Panik, ich wusste nicht was ich machen sollte. Da hörte ich aber auch schon Schritte die genau auf meine Tür zukamen, mein Herz schlug mir in diesem Augenblick bis zum Hals. Schnell sah ich mich um und versteckte mich dann hinter einem Vorhang der eine Säule verdeckte. Hinter genau diese Stellte ich mich und hoffte dass sie mich nicht finden würden. Ich hört von meinem Versteck aus dass sie das Zimmer betraten jedoch gingen sie recht schnell wieder was mich doch etwas irritierte. Ich blieb deshalb noch eine Weile hinter der Säule stehen und wartete bis sich mein Herzschlag wieder etwas verlangsamt hatte. Als ich keinerlei Geräusche mehr hörte, verließ ich vorsichtig mein Versteck und sah mich im Zimmer um. Außer den Möbeln entdeckte ich aber nichts, sie mussten also weg sein. Ich schritt Richtung Tür, öffnete diese und schaute hinaus. Auch hier war nichts zu sehen, das schien ja noch mal gut gegangen zu sein.

Höchste Zeit um zu Seto zu gehen. Ich verließ also das Zimmer und betrat den Flur. Dort blieb ich erst einmal stehen, mir viel ein dass ich gar nicht so genau wusste wo Seto untergebracht war und der Tempel war ja riesig. Wenn ich da jedes Zimmer abklappern würde, wäre ich wohl in den nächsten beiden Tage noch beschäftigt.

Ich stand also im Flur rum und wusste nicht ob ich nach links oder rechts gehen sollte. Allerdings brachte es mich auch nicht weiter hier zu stehen und zu überlegen, also schlug ich einfach mal die rechte Flurseite ein.

Jedoch kam ich nicht besonders weit, denn schon nach den ersten Schritten näherte sich mir jemand von hinten. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Nacken und hörte nur noch eine Stimme die wohl so etwas wie „Dachte ich es mir doch“ murmelte, bevor ich Ohnmächtig zusammen sackte.
 

Als sich die Nacht dann zum Tage neigte und Seto mich wie jeden Morgen aus dem Bett schmeißen wollte, fand er außer einem leeren Bett und einer zerbrochenen Vase nichts im Zimmer. Auch Nela wusste nicht wo ich war, genau so wenig wie Episch oder einer der anderen hier im Tempel. Sie verbrachten den gesamten Tag damit mich zu suchen, aber niemand hatte Erfolg. Es konnte sich auch keiner einen Reim auf das ganze Bilden, doch Seto war der vollen Überzeugung, dass der Angreifer vom letzten Abend etwas mit der Sache zu tun hatte. Er beschloss genau diesen Ausfindig zu machen und das Ablenkungsmanöver der beiden Personen hatte wunderbar geklappt.

Seto verbrachte also die nächsten Tage nicht damit, Auffälligkeiten im Tempel zu beobachten, wie er es eigentlich vorhatte, sondern nach Hinweißen die auf den Angreifer zurück führten zu suchen.
 

Ich hingegen lag seit drei Tagen gefesselt und geknebelt auf einem unbequemen Boden und fror mir so ziemlich alles ab was man sich abfrieren konnte. Ich wurde zwar ab und zu von verschiedenen Personen besucht, jedoch hielten diese es nicht für nötig, mir etwas zu essen oder zu trinken zu geben. Auch auf meine Fragen, die ich stellte wenn sie mir den Knebel kurz abnahmen, was sie mit mir vorhatten und wo ich hier war antworteten sie mir nicht. Ich konnte also nur vermuten, als erstes viel mir ein Keller ein, gerade weil es hier so kalt ist, aber dann fragte ich mich, ob der Tempel überhaupt so etwas wie einen Keller besaß und die nächste Frage die sich mir stellte war, ob ich überhaupt noch im Tempel bin. Sie hätten mich ja auch sonst wo hinbringen können, lang genug war ich ja Ohnmächtig.
 

Gerade als ich wieder so vor mich hinüberlegte und mit köstlichem Essen beschäftigt war, öffnete sich knarrend eine Tür und einer meiner Peiniger trat ein. Er schritt auf mich zu, kniete sich zu mir herunter und begann mir über die Schulter zu streicheln.

„Schade, wirklich schade. Hier war lang keine so hübsche Frau mehr und sobald wieder eine auftaucht, muss sie so Neugierig sein und anderer Leute Gespräche belauschen. Ich würde dich ja zu gerne laufen lassen aber ich kann es nicht riskieren dass du Seto alles erzählst. Das würde unsere Pläne über den Haufen werfen, aber das verstehst du ja sicher.“

Wie sehr wünschte ich mir ihm die Meinung sagen zu können. Aber mehr als ihn Böse anschauen konnte ich nicht, nicht einmal vom Fleck bewegen war im Moment drin, ich lag seit mehreren Stunden auf meinem linken Arm und konnte nichts machen. Und dieser Kerl sieht mich mit seinem blöden Grinsen an und streichelt mir über den Arm! Es war echt zum verrückt werden.

„Jetzt schau mal nicht so. Freu dich lieber dass wir dich hier nicht verrotten lassen.“

Wieder grinste er, aber bevor er etwas neues Ansetzen konnte zu sagen, ging die Tür erneut knarrend auf und der Zweite trat ein.

„Hast du wieder nichts besseres zu tun? Anstatt ihr ständig irgendwelche Flausen in den Kopf zu setzen solltest du lieber schauen dass wir Seto los werden.“

„Du glaubst doch nicht im Ernst dass er von hier verschwindet bevor er sie gefunden hat?!“

Der erste stand wieder auf und wendete sich zu dem anderen.

„Ich meine mit los werden auch nicht ihn von hier zu vertreiben, sondern ihn auszuschalten. Er ahnt von Tag zu Tag mehr. Unser Ablenkungsmanöver hat zwar die ersten beiden Tage funktioniert, aber er hat inzwischen aufgegeben nach dem Angreifer zu suchen. Offenbar ist ihm klar geworden dass er ihn nicht finden wird. Wie sollte er auch? Niemand würde auf die Idee kommen dass eine Frau dahinter steckt.“

„Du meinst also wir sollen ihn umbringen? Du wolltest diesen Plan doch erst im dringendstem Notfall in die Tat umsetzen.“

„Genau, im dringendsten Notfall, und genau diesen haben wir bald. Wenn wir nicht richtig aufpassen werden wir ihn noch genau hier her führen und das wäre unser Ende verstehst du. Der Meister würde uns die Köpfe abschlagen lassen.“
 

Man könnte an den Gesichtern der beiden sehen, dass sie vor ihrem Meister großen Respekt und wohl auch Angst hatten. Er musste ziemlich Mächtig sein wenn er so einen Einfluss auf Menschen ausüben konnte. Nur nannten sie leider keine Namen. Weder ihre eigenen, noch die ihres Meisters. Ich könnte als nur Vermuten wer hinter all dem steckte. Bei seiner Bemerkung von der Frau fiel mir auf Anhieb nur eine einzige ein. Ich kannte ja nicht mehr als eine. Ich war mir jedoch nicht so sicher ob Nela zu so etwas in der Lage war. Sie machte auf mich einen recht schüchternen und ängstlichen Eindruck. Nur hatte ich inzwischen gelernt, dass man Menschen nicht nach ihrem äußeren Beurteilen sollte und wie Nelas inneres aussah wusste ich ja nicht. Ich würde Seto auf jeden Fall sagen, wenn ich hier raus war, dass Nela etwas damit zu tun haben könnte. Und dass es sich schon um drei Männer handelt. Nur stellte sich die Frage, wann und ob ich hier rauskommen würde. Mir fiel jeden Falls nichts ein, wie ich das schaffen könnte und eine Idee hatte ich auch nicht. In diesem Raum gab es kein einziges Fenster, es war immer Dunkel und kalt. Das machte mir auch einige Probleme etwas von den Männern zu erkennen, außer den Stimmen hatte ich die letzten Tage noch nicht viel von ihnen gesehen. Entweder trugen sie Umhänge mit Kapuzen, die weit ins Gesicht reichten oder sie blieben einfach an der gegenüberliegenden Wand von mir stehen.
 

„Und was sollen wir mit ihr machen?“

„Wir müssen sie hier auf jeden Fall raus schaffen, hier kann sie nicht bleiben. Notfalls werden wir sie wohl in der Wüste aussetzen müssen. Entweder sie verdurstet dort oder sie wird von Sklavenhändlern gefunden und in die letzte Ecke Ägyptens verkauft.“

„Zum sterben wäre sie viel zu schade, wir könnten sie doch unserem Meister übergeben, er kann sicher etwas mit ihr Anfangen.“
 

Was hörte ich da? Das war doch Hoffentlich nicht ihr ernst. Ich hatte keine Lust in der Wüste zu verdursten, genau so wenig wie ich Lust hatte als Sklavin verkauft zu werden. Aber zu ihrem Meister wollte ich auch auf keinen Fall, das einzige was ich wollte war hier raus zu kommen, nur konnte ich das wohl vergessen, ich musste einfach weiter darauf hoffen, dass mich Seto früh genug fand. Allerdings war ich mir auch nicht Sicher dass er es tat, das hing wohl von seiner Geduld ab und ich glaube so viel hat er davon nicht. Aber wenn er mich nicht finden würde, würde es wohl keiner tun und auch wenn er mich vielleicht nicht mag, hoffte ich doch dass er trotzdem nicht aufgeben würde nach mir zu suchen. Jeden falls war ich fest davon überzeugt dass er nach mir suchen würde.
 

„Das werden wir uns in den nächsten Tagen noch einmal genauer überlegen, jetzt müssen wir erst mal wieder zurück in den Tempel nicht dass uns noch jemand vermisst.“
 

Mit diesen Worten verschwanden die beiden auch wieder durch die knarrende Tür und ich war wieder alleine. Mein Hunger hatte sich nicht im geringstem verkleinert, er wurde eher immer größer. Wenn das so weiter ging, brauchten sie mich nicht einmal aussetzen, dann würde ich hier vor hunger oder durst sterben und sie müssten meinen Körper nur noch beseitigen.

Langsam verfluchte ich dass ich mir diese Karten unbedingt ansehen musste und durch sie hier im alten Ägypten gelandet bin, wenn ich wie jeden Morgen einfach nur auf den kürzesten Weg zur Schule gegangen wäre, würde ich jetzt nicht hier liegen und alles wäre gut, ich würde einfach weiter für die Schule lernen und mich jeden Tag schrecklich langweilen. Das war zwar auch nicht so das Wahre, aber immerhin besser als in irgendeinem dunklen und kalten Loch festzusitzen und nicht zu wissen wie es weiter gehen soll.
 

So an dieser Stelle hör ich auf. Noch irgendwas bekannt geben wollte ich glaub auch nicht, außer dass ich mich mit dem nächsten Kapitel beeilen werde und nicht wieder drei Monate brauchen werd. Ich hab ja jetzt zwei Wochen Ferien, da hab ich auch Zeit genug weiter zu schreiben.

Na ja noch nen schönen Tag euch allen und lasst doch bitte wieder nen Kommi da, mir ist die Meinung meiner Leser sehr wichtig ^^

Kapitel 10

So da bin ich wieder, mit einem wie immer sehr einfallsreichen Kapitel Titel, einem neuen Kapitel das eigentlich schon lange fertig ist mirs nur nicht gefallen hat unds deshalb erst jetzt kommt und das auch nur dank meiner Kary_Lucia, dies gelesen hat und zu meiner überraschung gesagt hat dass es gar nicht blöd is so wie ich finde.

Ja lange rede kurzer Sinn, ich wünsch euch viel Spaß beim lesen und ich hoffe das Kapitel gefällt euch mehr als mir ^^
 


 

So gut es ging hob ich meinen Kopf und schaute in Richtung der Tür, doch so sehr ich sie auch anstarrte, sie ging nicht auf. Meine Peiniger hatten sich eine Ewigkeit nicht mehr blicken lassen.

Hatten sie mich etwa vergessen? Wollten sie mich vergessen? Oder machte Seto ihnen so zu schaffen dass sie einfach nicht die Zeit fanden nach mir zu sehen?

Fragen über Fragen, aber eine Antwort fand ich auf keine davon. Ich frage mich was Seto wohl gerade macht. Sucht er nach mir? Oder hatte er das inzwischen aufgegeben? .

Vielleicht war er ja auch froh mich nicht mehr ertragen zu müssen.

Wer weiß, vielleicht war er ja zum Palast zurück geritten und berichtet dem Pharao dass er mich leider verloren hätte. Damit wäre die ganze Sachen dann gegessen gewesen und sie könnten ihr Leben normal weiter führen, nicht weiter an mich denken, und nur dass tun was sie sonst auch getan hätten. Vielleicht würden sie alle so tun als hätte es mich nie gegeben, als wäre ich nur ein Hirngespinst dass sich alle eingebildet haben.

Je länger ich mir diese Fragen durch den Kopf gehen ließ, desto verrückter wurden meine Einfälle Mir kamen von Sekunde zu Sekunde immer mehr verrückte Gedanken in den Sinn. Sie beinhalteten allesamt den Gedanken für immer hier bleiben zu müssen, in absoluter Finsternis und ohne jedes Licht.
 

Nach einiger Zeit schüttelte ich den Kopf, ich konnte und wollte jetzt nicht in Depressionen verfallen, ich wollte nicht daran glauben, dass Seto aufgegeben hatte nach mir zu suchen und dass es niemanden interessieren würde wo ich war und wie es mir ging.

Auch wenn dieser Raum nicht ein einziges Fenster besaß und man wohl nach einer Weile verrückt werden musste, so weit würden sie mich nicht bringen!
 

Ich redete mir immer wieder ein, dass mir meine Fantasie, wegen meines großen Hungers und großen Durstes, einfach nur einen Streich spielte.

Allerdings glaubte ich von Sekunde zu Sekunde immer weniger daran.

Mein mangelndes Zeitgefühl machte das auch nicht besser, ich wusste weder ob es Tag oder Nacht war, noch wie spät es war und wie viele Tage vergangen waren seitdem sie mich hier her verschleppt hatten.
 

Ich würde am liebsten laut seufzen um meinen Frust irgendwie los zu werden.

Ach Seto, wo bist du nur? Du musst mir helfen! Ich will hier raus. Ich werde verrückt wenn ich noch länger hier bleiben muss! Ich fühl mich so allein und ich hab Angst!

Bitte hilf mir...
 

………
 

Ich schreckte hoch als mich etwas kaltes und nasses ins Gesicht traf.

Jemand hatte mir den Knebel abgenommen, mich aufgesetzt und gegen eine Wand gelehnt.

Wo war ich?
 

„Sieh mal sie lebt doch noch!“
 

Unmittelbar vor mir kniete ein Mann, ich erkannte die Stimme, sie gehörte einem meiner Peiniger. Das hieß ich war immer noch in diesem Raum.
 

„Glück für dich, ich hatte dir gesagt du sollst ihr wenigstens etwas zu trinken bringen. Aber nicht einmal dazu bist du in der Lage!“

„Ach reg dich doch nicht so auf! Wir müssen sie früher oder später eh beseitigen.“

„Müssen tun wir gar nichts, außerdem wissen wir nicht ob wir sie nicht noch brauchen können.“

„Du machst dir viel zu viele Gedanken darüber. Ein einziger Priester kann uns nicht Gefährlich werden.“

„Unterschätz ihn nicht! Ich kenne ihn schon lange, sehr lange. Ich weiß wozu er in der Lage ist. Und glaub mir, wir werden uns wünschen sie nie verschleppt zu haben!“

„Was meinst du damit?“

„Dass wir uns die falsche Person ausgesucht haben.“
 

Der andere schien immer noch nicht zu verstehen was er meinte, und ich musste sagen da war er nicht der einzige. Ich verstand genau so wenig worüber sie redeten und vor allem verstand ich nicht was hier los war. Wie kam ich an diese Wand? Und wann haben sie mir den Knebel abgenommen? Und wieso um Himmels Willen waren sie auf einmal da? Und was sollte der Satz „Sieh mal sie lebt doch noch“? Ich verstand gar nichts.
 

„Du hast mich schon richtig verstanden. Und jetzt nimm ihr endlich die Fesseln ab, wir müssen uns beeilen.“
 

Der andere nickte und tat dann genau das was ihm gesagt wurde. Er schnitt mir mit einem Messer die Fesseln an meinen Armen durch. Anschließend stellte er etwas zu essen und zu trinken neben mich.
 

„Iss, das wird das letzte sein was du die nächsten Tage bekommst!“
 

Er stand auf und verließ den Raum. Sein Komplize blieb im Raum und sah zu mir. Er beobachtete mich dabei, wie ich langsam versuchte etwas zu essen. Meine Arme fühlten sich so an, als würden sie nicht mir gehören und außer einen bissen bekam ich nichts runter. Ich konnte jetzt nichts essen, stattdessen lehnte ich meinen Kopf an die Wand und schloss die Augen. Ich fühlte mich schwach, so unendlich schwach. Ich hatte das Gefühl als wäre ich nicht einmal in der Lage den Becher zu heben.

Aber genau diesen wollte ich gerade in die Hand nehmen als er von einer anderen Hand genommen und zu meinem Mund geführt wurde. Der zweite Mann, der im Raum geblieben war, hob mit der einen Hand meinen Kopf und mit der anderen den Becher.

Ich öffnete den Mund langsam und trank so viel ich von dem Wasser erwischen konnte. Es tat gut etwas flüssiges im Mund zu haben und ich fühlte mich gleich etwas besser.

Als der Becher leer war stellte er ihn ab, stand auf und verschwand ebenfalls. Nun war ich wieder alleine in meinem dunklen Raum. Zwar war ich jetzt nur noch an den Beinen gefesselt, fand jedoch die Kraft nicht mich von den Fesseln an meinen Füßen zu befreien. Ich schaffte es gerade so meine immer mehr schmerzenden Hände zu bewegen.
 

Nach einer Weile lehnte ich meinen Kopf wieder an die Wand und schloss erneut die Augen. Gerade als ich kurz davor war einzuschlafen, konnte man ein Poltern hören und anschließend wie die Tür knarrend geöffnet wurde.
 

Ich sah Seto zur Tür rein kommen und der ganze Raum war nun mit Licht gefüllt.

„Seto?“

Er war tatsächlich gekommen um mich hier raus zu holen. Ich war erleichtert und spürte plötzlich wieder mehr Kraft als mich eine Stimme aus meiner Freude riss.

„Dein Seto ist nicht hier und er wird auch nicht kommen verstanden!“

Ich öffnete die Augen, es war wieder Dunkel und von Seto war keine Spur zu sehen. Die einzige Person die außer mir hier war, war einer der Männer, der gerade damit beschäftigt war mir die Hände wieder zu fesseln.

In meinen Augen bildeten sich Tränen und aus meiner Freude von eben wurde Verzweiflung.

Ich hatte mir eingebildet dass Seto kam, es war nichts weiter als ein Wunschtraum.
 

Während ich also da saß, vor mich hinweinte und nun doch langsam in immer größer werdende Depressionen verfiel, hatte der Mann gerade den letzten Knoten zugezogen. Anschließend stand er auf, murmelte etwas von „verrückt wird sie auch schon“ und ließ die Tür knarrend hinter sich zufallen.
 

Gerade als ich dachte ich wäre wieder alleine, hörte ich vor der Tür Stimmen, die beiden Männer hatten Besuch bekommen. Jedoch konnte ich nicht viel verstehen, einerseits weil sie vor der Tür standen und andererseits weil ich mich nicht gerade anstrengte etwas zu verstehen. Das einzige was ich aufschnappte waren einige Beschimpfungen, halbe Anweißungen und ein Name!

Der Name half mir genau so wenig wie der Rest den sie von sich gaben. Ich war viel zu schwach um auch nur ein bisschen darüber Nachzudenken. Oder darüber Nachdenken zu wollen. Aber dass Episch mit dem ganzen etwas zu tun hat, dachte ich mir schon. Allein wie er sich benahm hat schon darauf hingedeutet.
 


 

Ja das wars auch erst mal wieder. Wie gesagt mir gefällt das Kapitel immer noch nicht, ich hoffe wenigstens ihr habt Freude daran. Ich mach mich mal ans nächste und sag bis zum nächsten mal ^^

Kapitel 11

Die weiteren Tage und deren Stunden verbrachte ich Hauptsächlich mit schlafen, ich war so kaputt dass ich nichts anderes tun konnte. Ich fühlte mich richtig schwach und erschöpft. Aber im Großen und Ganzen war das auch nicht verwunderlich schließlich lag ich, was weiß ich wie viele Tage schon, auf diesem Unbequemen und noch dazu kalten Boden.

Als ich wieder einmal kurz wach war, hörte ich leise schreie, schritte die immer näher zu kommen schienen und schließlich das knarren der Tür. Jemand war herein gekommen. Ich vernahm nur noch leise meinen Namen und fiel dann wieder in die Traumwelt über.
 

Als ich erwachte, lag ich zu meiner Überraschung in einem Bett. Ich blinzelte kurz zwei mal um dieses grelle Licht dass mir direkt ins Gesicht schien zu vertreiben. Aber auch als ich meine Augen erneut öffnete verschwand dieses Licht nicht. Was war das? Ich setzte mich auf und stellte fest dass ich weder an den Armen noch an den Beinen gefesselt war.

Was war hier los?

Langsam und vorsichtig blickte ich mich um und ich stellte fest dass ich mich in einem sehr großen Raum befand, der sehr hell und schön eingerichtet war. Ich verstand gar nichts mehr, wo war ich hier?

„Ob ich tot bin?“ , fragte ich in den Raum hinein und es schien mir die einzig logische Erklärung zu sein. Ich konnte nur tot sein, etwas anderes fiel mir hierzu nicht ein.
 

„Kaum wachst du auf schon redest du wieder Unsinn!“

Wer hat das gesagt? Ich kannte diese Stimme aber sie klang so unnatürlich sanft, das konnte doch nicht sein oder? Ich blickte mich um und sah dann eine recht große Person auf mich zu schreiten. Das konnte nur er sein! Unverkennbar!

„Seto!“

Ich fiel ihm um den Hals als er sich zu mir aufs Bett gesetzt hatte, ich war noch nie so froh in meinem Leben jemanden zu sehen und dann auch noch ausgerechnet ihn.

„Dir scheint es ja wieder besser zu gehen.“

Ob er das feststellte weil ich mich mit aller Kraft an ihn drückte und ihn gar nicht mehr loslassen wollte?

Noch bevor ich etwas antworten konnte führ er fort,

„Weißt du eigentlich dass du nackt bist?“

das klang schon wieder eher nach Seto, in seiner Stimme lag so etwas, na ja, unverschämtes eben. Aber Moment, was hat er da gerade gesagt? Ich bin nackt?

Ich lockerte meinen Griff etwas und sah ihn kurz unverständlich an, ein Blick seinerseits, nach unten, ließ mich ebenfalls den Blick senken und ich blieb an meiner nackten Brust hängen. Er hatte recht! Ich bin nackt.

„Mir doch egal.“

Antwortete ich ihm leise und drückte mich wieder an ihn. Ja, es war mir wirklich egal, über das warum wollte ich jetzt nicht nachdenken, vielleicht ja weil es nicht das erste mal ist dass er mich so sieht? Aber das war jetzt egal, ich freute mich einfach so sehr ihn zu sehen.

„Ach ja?“

dieses mal lag Verwunderung in seiner Stimme, ein ungewöhnlicher klang, aber doch irgendwie angenehm. Aber verübeln konnte ich ihm das nicht war schließlich das erste mal dass ich nicht gleich ausflippte wenn es um meinen nackten Körper ging.

Ich nickte nur und drückte mich weiter an ihn, mir gefielen seine Nähe und vor allem seine Wärme!

„Ach…“,

er begann schon wieder einen Satz, was war nur mit ihm los sonst redete er doch auch nicht so viel?! Jedenfalls nicht so komisch, was genau dieses mal für eine Stimmung in seinem Satz lag konnte ich nicht zuordnen. Schon dieses „Ach“ klang so richtig komisch für mich.

„Komm bloß nicht auf dumme Gedanken und bilde dir irgendwas ein.“

Ich zog es vor schnell etwas zu sagen bevor er weiter ansetzen konnte.

Ich lockerte meinen Griff zum zweiten Mal etwas und sah ihn wieder an. Er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen als ich ihn erneut unterbrach.

„Ich werde mich sicher nicht in dich verlieben, du bist mir viel zu ungehobelt und gemein und außerdem bist du gar nicht mein Typ. Und als ob das nicht schon reichen würde macht es dir Spaß mich bloß zu stellen, mich zu reizen und mich auf 180 zu bringen, wo es gerade geht und das find ich gar nicht nett.“

Wo meine Stimme am Anfang meiner kurzen Rede noch richtig kräftig war ging sie am Schluss in schluchzen unter, mir war eigentlich gerade danach ihm gemeine Sachen an den Kopf zu werfen, aber ich konnte jetzt gerade einfach nicht anders, ich musste einfach anfangen zu schluchzen.

„Du fängst jetzt aber nicht an zu heulen?!“

Offenbar wusste er nicht so recht ob er es jetzt als Frage oder als Feststellung ausdrücken sollte, es klang jedenfalls nach beidem. Kurz nachdem er mich das gefragt hatte legte er seine Hände, die er bis jetzt neben sich auf dem Bett abgestützt hatte, auf meinen Rücken und streichelte mir sanft darüber.

„Nein den Gefallen tu ich dir nicht.“

Brachte ich wenige Sekunden später unter schluchzen hervor und die ersten Tränen sammelten sich währenddessen bereits in meinen Augen an.

„Sollst du auch gar nicht.“

„Ach ja?“

jetzt war ich es die verwundert war, ich hätte ja mit allem gerechnet aber nicht damit.

„Ja.“

Gab er mir als knappe Antwort zurück, die mir auch vollkommen genügte. Statt noch etwas zu sagen kuschelte ich mich wieder an ihn und schloss die Augen. Dadurch liefen mir die angesammelten Tränen in meinen Augen über meine Wangen.

Seine Streicheleinheiten taten gut und ich beruhigte mich nach wenigen Minuten auch wieder etwas. Es tat wirklich gut so in seinen Armen zu liegen und seine Hände auf meinem Rücken zu spüren, die Stille die seit mehr als 10 Minuten zwischen uns herrschte störte mich nicht und so wie es den Anschein hatte ihn offenbar auch nicht. Schließlich könnte er ja etwas sagen wenn es ihn stören sollte.
 

Als ich mich wieder vollkommen beruhigt hatte viel mir etwas ein, wie war ich eigentlich hier her gekommen?

„Seto, wie hast du mich eigentlich gefunden?“, ich sah zu ihm auf, das interessierte mich jetzt doch schon.

„Wer sagt dass ich das war?“

„Wer sollte es denn sonst gewesen sein?“, stellte ich ihm eine Gegenfrage und zog eine Augenbraue hoch. Wollte er mir etwa weiß machen dass er mich nicht gerettet hat? Nein, also das konnte ich jetzt mal gar nicht glauben. Das konnte er vergessen! Schließlich wusste ja nur er dass ich verschwunden war. Oder?

„Keine Ahnung, die Mühe hätte sich wohl keiner gemacht.“

„Mühe? Was soll das jetzt bitte heißen?“

„Nach was klingt es denn?“

„Gemein, als wäre es egal ob ich sterbe oder nicht.“

Ich ließ ihn los, verschränkte die Arme vor meiner Brust, viel mehr darunter, und zog einen Schmollmund. Das war ja so was von gemein, nein besser noch, dieser Kerl ist gemein.

Kaum bin ich wieder da schon fängt das wieder an. Es war ja wirklich zum verrückt werden.

„Und du meinst schmollen bringt was?“

Ich zuckte mit den Schultern und zog die Decke nach oben, schließlich saß ich hier immer noch nackt herum.

„Wenn es dich Glücklich macht..“ , begann er, machte eine kurze Pause und fuhr dann fort.

„Ich hab den ganzen Tempel nach dir abgesucht und ehrlich gesagt, ich hätte wichtigeres zu tun gehabt als nach dir zu suchen. Aber immerhin bat der Pharao mich auf dich aufzupassen.“

„Also hast du nur nach mir gesucht weil der Pharao es gesagt hat?“

Mein Schmollmund hatte sich aufgelöst und ich sah ihn jetzt etwas traurig an. Offenbar hatte er das nicht erwartet denn er sah mich perplex an und begann dann etwas herumzudrucksen. „Hätte ich mir ja denken können.“

Ich seufzte leise und senkte meinen Blick. Das war doch mal wieder typisch Mann, suchen nur nach einem weil es ein Ranghöherer, dem man auch noch reinzufällig die treue geschworen hat, sagt. Wie nett. Ein weiterer Seufzer entwich meiner Kehle.

„Also so…“

Seto wurde unterbrochen als die Tür aufging und kein anderer als der Pharao herein trat.

„Wie ich sehe bist du endlich aufgewacht.“

Ich sah zu ihm und nickte nur, nach einer richtigen Antwort war mir gerade nicht zumute.

„Seto würdest du uns bitte einen Moment alleine lassen?“

Der Angesprochene nickte nur, stand auf und verließ das Zimmer. Gut so, der sollte gar nicht mehr wieder kommen.

Als Seto draußen war setzte sich der Pharao zu mir und sah mich an.

„Ist alles in Ordnung? Du schaust so traurig?“

Ich blickte auf. Woran hat er jetzt gesehen dass ich traurig bin oder war oder, ach was auch immer.

„Er hat nur nach mir gesucht weil Ihr ihm gesagt habt dass er auf mich aufpassen soll.“

Erklärte ich ihm statt darüber nachzudenken ob ich nun traurig war oder nicht.

Der Pharao begann zu lachen, ja, er lachte. Aber warum?

Ich sah ihn verständnislos an. Was war daran lustig?

„Hat er dir das etwa gesagt?“

„Ähm, na ja so in etwa, ja.“

Wieder musste er lachen und ich verstand immer noch nicht was daran so lustig war.

„Das ist wieder mal typisch für ihn.“

Bitte? Was ist für wen typisch? Ich verstehe nur Bahnhof.

„Wie bitte?“

„Für Seto, er würde nie zugeben dass er dich mag.“

„Warum auch? Tut er ja auch nicht.“

„Meinst du?“

„Ja.“

Er schüttelte den Kopf und ein lächeln zierte sich auf seinen Lippen.

„Er mag dich Aya.“

„Wirklich?“

Also das konnte ich mir jetzt gar nicht vorstellen.

„Ja, oder meinst du er würde jeden Tag nach dir sehen und sich eine Stunde neben dich setzen wenn du ihm egal wärst?“

Mir klappte die Kinnlade nach unten so verblüfft war ich über diese Antwort.

„Das hat er getan?“

Der Pharao nickte und bestätigte mir meine Frage noch zusätzlich mit einem ja.

„Wirklich?“

„Ja wenn ich es dir doch sage.“

Jetzt war ich doch erleichtert. Vielleicht ist er ja doch nicht so ein Klotz wie ich dachte.

Obwohl? Na ja auch egal.
 

„Gut, ich muss jetzt wieder gehen. Ruh dich noch etwas aus. Ich lass dir nachher was zu essen bringen.“

Mit diesen Worten stand er auf und verließ jetzt auch den Raum. Ich war also wieder alleine.

Ich ließ mich zurück in die Kissen fallen und schaute an die Decke.
 

so die Stelle mag für den ein oder anderen vielleicht jetzt blöd sein, aber ich muss hier fast aufhören, warum lest ihr im nächsten Kapitel ^_~

Bis dahin dann und bitte schreibt mir Kommis...

Kapitel 12

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 12 (zensiert)

An sich ist dieses Kapitel kein bisschen verändert, bis auf die klitzekleinigkeit, dass der Adult teil rausgeschnitten ist. Ich denke so ist es für manche einfacher weiter zu lesen und den Faden nicht zu verlieren.
 

Also lets go mit der Zensierten Version von Kapitel 12 ^^
 


 

Noch am Abend des selben Tages verließ ich auf etwas wackligen Beinen das Zimmer, ich hatte keine Lust mehr weiter im Bett zu liegen deshalb machte ich mich auf die Suche nach Seto, ich hatte mich schließlich noch nicht für seine Hilfe bedankt.

Nur wo fand ich ihn jetzt? Ob er in der Bibliothek war? Auszuschließen war es jedenfalls nicht, er saß sonst ja auch den ganzen Tag darin.

Also beschloss ich in der Bibliothek nach ihm zu sehen und tatsächlich als ich darin ankam entdeckte ich ihn etwas abseits, über irgendwelchen Plänen sitzend, an einem Tisch.

Diese Pläne sehen von weiten ziemlich seltsam aus.

„Was machst du da?“

Fragte ich als ich hinter ihm stand und versuchte aus diesen Plänen schlau zu werden.

Er seufzte einmal auf und drehte sich dann zu mir um.

„Sag mir lieber was du hier machst.“

„Ähm, ich hab dich gesucht.“

Wieder seufzte er.

„Du sollst im Bett liegen bleiben, noch bist du nicht ganz fit für solche Spaziergänge.“

„Gar nicht wahr. Mir geht es gut und außerdem ist es ziemlich langweilig ständig nur rum zu liegen.“

Ein weiteres seufzen entwich seiner Kehle.

„Aya, du warst mehr als zwei Wochen in einem kalten Kellerloch gefangen, erzähl mir nicht dass es dir nach zwei Tagen schlafen wieder richtig gut geht.“

„Aber…“

„Nichts aber, los verschwinde wieder in deinem Bett.“
 

Ich sagte einige Minuten gar nichts darauf, was soll das? Ich stehe schließlich hier, das beweißt doch dass es mir gut geht oder nicht?

„Kommt gar nicht in Frage, ich bin lang genug rum gelegen. Ich hab keine Lust mehr dazu und außerdem wollte ich mich ja nur bei dir bedanken!“

Ich war ziemlich aufgebracht, ich wollte mich doch nur bei ihm bedanken. Aber offenbar wollte er das gar nicht. Dieser Mistkerl!

„Wieso bist- “

Er stoppte seinen gerade angefangenen Satz und sah mich an.

„Alles in Ordnung?“

Ich hielt mir den Kopf und nickte leicht das soeben gekommene Schwindelgefühl verschwand sicher gleich wieder. Dachte ich jedenfalls, denn statt dass es nachließ wurde es stärker, sodass ich meine Augen fest zusammendrückte.

„Ich hab dir doch gesagt du sollst nicht rumlaufen.“

Seto erhob sich und legte seine Hände auf meine Schultern, dort ließ er sie einige Minuten um zu verhindern dass ich umkippen konnte. Als das Schwindelgefühl nach diesen Minuten immer noch nicht verschwunden war wurde es ihm offenbar zu blöd, er nahm mich auf die Arme und trug mich aus der Bibliothek.

Ich wusste nicht genau wohin er mich trug, aber als er vor einer großen Tür stoppte, diese öffnete und in das Zimmer eintrat, wusste ich dass es keines falls meines sein konnte. Aber so genau darüber nachdenken wollte ich jetzt auch nicht, das Schwindelgefühl war zwar schon wieder etwas weg, aber eben nur etwas.

Als ich dann Schluss Endes in einem weichen Bett lag schloss ich meine Augen um das Gefühl wieder völlig los zu bekommen. Und tatsächlich, nach einigen Minuten war es dann auch weg und ich öffnete meine Augen wieder.

„Besser?“

Seto saß am Bettrand und sah zu mir.

Ich nickte und richtete mich soweit auf das ich jetzt wieder saß.

„Und siehst dus jetzt ein?“

Wieder nickte ich auf seine Frage.

„Gut.“

„Ich wollte mich doch nur bedanken.“

„Das musst du nicht.“

„Doch, schließlich kann ich es nicht als selbstverständlich ansehen dass du mehr als zwei Wochen nach mir gesucht hast.“

„Wenn jemand der mich begleitet verschwindet such ich so lange nach ihm bis ich ihn lebend oder tot finde.“

„Wäre es dir lieber gewesen wenn ich tot wäre?“

Fragte ich ihn leise und vorsichtig. Schließlich führte diese Frage in Gewisserweise darauf hinaus ob er mich mag oder nicht und ich wollte nicht dass er daraus falsche Schlüsse zog.

„Nein.“

Seine Antwort kam prompt, er musste wohl nicht lange darüber nachdenken.

„Und warum?“

„Weil ich dich auf eine gewisse Art wohl mag.“

„Ach ja?“

„Ja, wie gesagt auf eine gewisse Art.“

„Und die wäre?“

„Warum fragst du?“

„Interessiert mich eben.“

Ich lächelte ihn mit meinem süßesten lächeln an und wartete damit auf meine Antwort.
 

Statt mir eine Antwort zu geben, beugte er sich zu mir und drückte mich sanft in die Kissen, ich schaute ihn ratlos an und fragte mich was das werden sollte. Aber bevor ich ihn fragen konnte spürte ich schon seine Lippen auf den meinen, zuerst war ich einfach zu überrumpelt um ihn von mir zu drücken, doch dann wollte ich es gar nicht mehr, ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss zaghaft.

Wohl zufrieden löste er sich von mir und sah mich an. Ich wiederum ließ meine Augen geschlossen, ich wollte ihn jetzt nicht ansehen, das ganze war doch einfach zu verrückt.
 

Noch am Abend des selben Tages verließ ich auf etwas wackligen Beinen das Zimmer, ich hatte keine Lust mehr weiter im Bett zu liegen deshalb machte ich mich auf die Suche nach Seto, ich hatte mich schließlich noch nicht für seine Hilfe bedankt.

Nur wo fand ich ihn jetzt? Ob er in der Bibliothek war? Auszuschließen war es jedenfalls nicht, er saß sonst ja auch den ganzen Tag darin.

Also beschloss ich in der Bibliothek nach ihm zu sehen und tatsächlich als ich darin ankam entdeckte ich ihn etwas abseits, über irgendwelchen Plänen sitzend, an einem Tisch.

Diese Pläne sehen von weiten ziemlich seltsam aus.

„Was machst du da?“

Fragte ich als ich hinter ihm stand und versuchte aus diesen Plänen schlau zu werden.

Er seufzte einmal auf und drehte sich dann zu mir um.

„Sag mir lieber was du hier machst.“

„Ähm, ich hab dich gesucht.“

Wieder seufzte er.

„Du sollst im Bett liegen bleiben, noch bist du nicht ganz fit für solche Spaziergänge.“

„Gar nicht wahr. Mir geht es gut und außerdem ist es ziemlich langweilig ständig nur rum zu liegen.“

Ein weiteres seufzen entwich seiner Kehle.

„Aya, du warst mehr als zwei Wochen in einem kalten Kellerloch gefangen, erzähl mir nicht dass es dir nach zwei Tagen schlafen wieder richtig gut geht.“

„Aber…“

„Nichts aber, los verschwinde wieder in deinem Bett.“
 

Ich sagte einige Minuten gar nichts darauf, was soll das? Ich stehe schließlich hier, das beweißt doch dass es mir gut geht oder nicht?

„Kommt gar nicht in Frage, ich bin lang genug rum gelegen. Ich hab keine Lust mehr dazu und außerdem wollte ich mich ja nur bei dir bedanken!“

Ich war ziemlich aufgebracht, ich wollte mich doch nur bei ihm bedanken. Aber offenbar wollte er das gar nicht. Dieser Mistkerl!

„Wieso bist- “

Er stoppte seinen gerade angefangenen Satz und sah mich an.

„Alles in Ordnung?“

Ich hielt mir den Kopf und nickte leicht das soeben gekommene Schwindelgefühl verschwand sicher gleich wieder. Dachte ich jedenfalls, denn statt dass es nachließ wurde es stärker, sodass ich meine Augen fest zusammendrückte.

„Ich hab dir doch gesagt du sollst nicht rumlaufen.“

Seto erhob sich und legte seine Hände auf meine Schultern, dort ließ er sie einige Minuten um zu verhindern dass ich umkippen konnte. Als das Schwindelgefühl nach diesen Minuten immer noch nicht verschwunden war wurde es ihm offenbar zu blöd, er nahm mich auf die Arme und trug mich aus der Bibliothek.

Ich wusste nicht genau wohin er mich trug, aber als er vor einer großen Tür stoppte, diese öffnete und in das Zimmer eintrat, wusste ich dass es keines falls meines sein konnte. Aber so genau darüber nachdenken wollte ich jetzt auch nicht, das Schwindelgefühl war zwar schon wieder etwas weg, aber eben nur etwas.

Als ich dann Schluss Endes in einem weichen Bett lag schloss ich meine Augen um das Gefühl wieder völlig los zu bekommen. Und tatsächlich, nach einigen Minuten war es dann auch weg und ich öffnete meine Augen wieder.

„Besser?“

Seto saß am Bettrand und sah zu mir.

Ich nickte und richtete mich soweit auf das ich jetzt wieder saß.

„Und siehst dus jetzt ein?“

Wieder nickte ich auf seine Frage.

„Gut.“

„Ich wollte mich doch nur bedanken.“

„Das musst du nicht.“

„Doch, schließlich kann ich es nicht als selbstverständlich ansehen dass du mehr als zwei Wochen nach mir gesucht hast.“

„Wenn jemand der mich begleitet verschwindet such ich so lange nach ihm bis ich ihn lebend oder tot finde.“

„Wäre es dir lieber gewesen wenn ich tot wäre?“

Fragte ich ihn leise und vorsichtig. Schließlich führte diese Frage in Gewisserweise darauf hinaus ob er mich mag oder nicht und ich wollte nicht dass er daraus falsche Schlüsse zog.

„Nein.“

Seine Antwort kam prompt, er musste wohl nicht lange darüber nachdenken.

„Und warum?“

„Weil ich dich auf eine gewisse Art wohl mag.“

„Ach ja?“

„Ja, wie gesagt auf eine gewisse Art.“

„Und die wäre?“

„Warum fragst du?“

„Interessiert mich eben.“

Ich lächelte ihn mit meinem süßesten lächeln an und wartete damit auf meine Antwort.
 

Statt mir eine Antwort zu geben, beugte er sich zu mir und drückte mich sanft in die Kissen, ich schaute ihn ratlos an und fragte mich was das werden sollte. Aber bevor ich ihn fragen konnte spürte ich schon seine Lippen auf den meinen, zuerst war ich einfach zu überrumpelt um ihn von mir zu drücken, doch dann wollte ich es gar nicht mehr, ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss zaghaft.

Wohl zufrieden löste er sich von mir und sah mich an. Ich wiederum ließ meine Augen geschlossen, ich wollte ihn jetzt nicht ansehen, das ganze war doch einfach zu verrückt.
 

Nach einigen Minuten des Schweigens und nichts tun spürte ich erneut seine Lippen auf meinen und es jagte mir ein kribbeln durch den Bauch. Dieses mal war der Kuss fordernder und er leckte mir schließlich sanft mit der Zunge über meine Lippen. Wie auf Kommando öffnete ich meinen Mund und gewährte ihm somit einlass, er ließ sich nicht zwei mal bitten und erforschte gierig mit seiner Zunge meine Mundhöhle, bis er schließlich die meine fand und ein heißen Zungenspiel entstand.

Währenddessen streichelte er mir mit der Hand die Schulter hinab, über meinen Oberarm hinunter zu meinem Handgelenk. Dort angekommen streichelte er wieder hinauf bis er bei meiner Achsel angekommen war und von dort ging es weiter an meiner Brust vorbei, hinunter zu meiner Taille wo er Schluss Endes stoppte.

Noch während ich das dachte löste er sich zum zweiten mal von mir, nur dass er dieses mal zu meinem Hals wanderte und diesen mit küssen bedeckte, auch seine Hände waren wieder aktiv geworden und er strich mit der einen Hand durch mein Haar während die andere unter meiner Kleidung verschwand. Wollte er etwa...? Nein, also das ging nun doch zu weit!

„Seto?“

Ich wollte ihn zum aufhören bringen, aber er hörte mir offenbar nicht mal zu, denn er ließ sich keinesfalls stören und machte einfach weiter.

Seine Hand war gerade dabei auf den besten Weg über meinen Bauch nach oben zu wandern, auch wenn ich es nicht gern zugebe, aber seine Berührungen fühlen sich doch richtig gut an.

So zärtlich und, na ja, einfach gut eben. Ich konnte gar nicht mehr anders als es einfach zu genießen.

„Seto.“

Fing ich erneut, aber leise an.

Dieses mal stoppte er und wartete ab.

„N-Nicht aufhören.“

Ich wollte ihn jetzt keines Falls zum aufhören bringen, mich nur vergewissern dass er noch vollkommen da war. (Ich denke ihr wisst was ich meine oder?)
 

Nach diesem Satz führte er sein Werk fort und ich war mir sicher dass er grinsen musste. Auch wenn ich meine Augen geschlossen hatte und es nicht sehen konnte, das passte einfach zu ihm, schließlich hatte er mich jetzt so weit wie er es wollte...
 

ZENSIERT
 


 

Ich ließ meinen Kopf erschöpft in die Kissen fallen, löste nun meine Arme aus der Umklammerung und ließ sie ebenfalls neben mich ins Lacken sinken.

Mein Atem ging schnell und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen ich habe gerade einen Hundert Meter Sprint hinter mir. Nur dass mir dieser Sprint wesentlich besser gefällt.

Während ich meinen Gedanken noch etwas nachhing und sich ein lächeln auf meinen Gesicht breit machte entzog sich Seto aus mir und lies sich neben mir nieder.

„Du siehst zufrieden aus.“

Stellte er leise sagend fest.

Ich nickte nur kurz und spürte dann auch schon seine Arme, die er um mich geschlungen hatte und drehte mich dann zur Seite und kuschelte mich an ihn.
 

Wenige Minuten darauf schlief ich auch schon erschöpft ein und ging in das Land der träume über.
 

Als ich am nächsten Morgen erwachte, mich aufsetzte und mich umsah, wusste ich zuerst nicht wo ich mich befand, doch dann fiel mir der gestrige Tag wieder ein, mit jeder noch so kleinen Kleinigkeit.

Ich hab wirklich mit ihm geschlafen! Das gibt’s doch nicht, er hat es wirklich geschafft und ich dachte immer so leicht bekommt man mich nicht rum. War wohl ein Irrtum!
 

Bevor ich mich allerdings noch weiter darüber aufregen konnte ging die Tür auf, und wer kam rein? Genau, Seto!

„Na ausgeschlafen?“

Ich nickte auf die Frage nur leicht, irgendwie war diese Situation nun doch etwas komisch, schließlich hab ich vor weniger als 24 Stunden mit ihm geschlafen und jetzt fragt er mich ob ich ausgeschlafen hab. Na ja besser als was anderes.
 

„Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“

Dieses mal erhielt er von mir ein Kopfschütteln als antwort, irgendwie wollte ich gerade nichts sagen, stattdessen rückte ich ein Stück weiter nach innen und drückte die Decke an mich.
 

„Nichts was ich nicht schon gesehen hätte, und das in ausführlicher Weiße.

Mit einem grinsen auf den Lippen kam er zum Bett, setzte sich an den Rand und blickte zu mir.

Argh, dieser Kerl, das ist ja wohl zum verrückt werden. Und dann dieses grinsen, am liebsten würde ich ihm an die Gurgel gehen.

„Du hast mich verführt, das war total gemein!“

Ein „Ach!“ und eine hochgezogene Augenbraue waren das einzige was er dazu zu sagen hatte. Na toll!

Ich beschloss trotzdem zu nicken um ihm zu verdeutlichen dass ich das ernst meinte, schließlich war es ja nichts anderes. Er hat es einfach ausgenutzt dass ich von der Entführung noch angeschlagen war.
 

Allerdings grinste er darauf wieder nur und fügte dann,

„Sicher dass das überhaupt nötig war?“

Was? Spinnt er jetzt voll?

„Was soll das heißen?“

„Dass du mir verfallen bist.“

Jetzt klappte mir die Kinnlade runter, der behauptet doch gerade wirklich ich währe ihm verfallen. Das ist ja wohl die Höhe!

„Du spinnst wohl!“

„Vielleicht.“

Bitte? Jetzt hat er aber langsam eine Schraube locker. Vielleicht sollte ich mir ernsthafte Sorgen um ihn machen.

Um Sicherzustellen dass er nicht vielleicht krank ist legte ich ihm eine Hand auf die Stirn.

„Hm, nicht heiß, Fieber hast du wohl keines.“

„Wie kommst du darauf dass ich Fieber hab?“

Jetzt war ich an der Reihe eine Augenbraue hochzuziehen, die Frage war ja wohl nicht Ernst gemeint oder?

„Na du hast gerade zugegeben dass du spinnst.“

„Ich hab >vielleicht< gesagt.“

„Ja und? Wo ist da der unterschied?“

„Wo ist der unterschied zwischen uns beiden?“

„Was soll die Frage jetzt wieder?“

„Beantworte sie mir und frag nicht.“

„Du spinnst wirklich.“

Ein seufzen seinerseits war die Antwort auf meine Bemerkung.

„Hat dir schon mal jemand gesagt dass du kompliziert bist?“

Wie? Ich und kompliziert? Also wenn ich kompliziert bin, was ist dann er?

„Nein! Und wenn hier einer kompliziert bist dann bist du das.“

„Ach ja?“

„Ja.“

„Passt ja dann.“

„Hm? Was passt?“

„Nichts.“

„Jetzt sag schon.“

„Nein. Warum sollte ich auch.“

„Ähm, weil ich es sage?“

„Hättest du wohl gerne.“

„Also irgendwie schon.“
 

Statt mir zu Antworten stand er auf und grinste mich von oben herab an.

„Gestern hast du mir besser gefallen, da hast du wenigstens nicht widersprochen.“

„Was?“

Jetzt bin ich verwirrt, was meint er? Kurz überlegen, was war gestern?

Oh Gott! Er meint doch nicht etwa das?
 

Nachdem ich langsam aber sicher begriffen hatte was er meinte, lief ich hochrot an, das war ja so was von peinlich, darauf auch noch zu sprechen zu kommen.
 

„Sieht aus als wüsstest du wovon ich rede.“

Ich sagte nichts darauf, das ganze war mir eh schon peinlich genug und zu meinem Glück beließ er es dabei und verließ kurz darauf seine Gemächer, gerettet, jedenfalls erst mal.

Ich hoffe nur er kommt nicht auf die Idee mir das unter die Nase zu halten.

Ich seufzte tief. Das war ja wieder mal typisch.

Ausgerechnet ich schlafe mit ihm. Aber zugegebenermaßen, es hat mir gefallen. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich. Und dann noch die Tatsache dass er so sanft sein kann. Einfach zum verlieb- , Moment, auf keinen Fall. Der doch nicht. Nie, nie nie, eher ertränk ich mich.

Ich schüttelte energisch den Kopf, das wäre wohl das letzte.
 

„Ach ja, der Pharao möchte dich sehen.“

Wie?

Ich sah zur Tür und entdeckte Seto da stehen.

Oh nein, was macht der da? Der war doch gerade noch draußen.

Shit, wenn der mir nun zugesehen hat.
 

„Du solltest dir was anziehen.“

Ich nickte kurz , das musste als antwort reichen und tatsächlich reichte ihm das denn er verließ den Raum wieder.
 

So, hier ist die unzensierte Version auch vorbei, ich hoffe doch jedenfalls dass das auch so ist XD

Aber ich glaube das bisschen was noch drin steht wird nicht gleich als Adult abgebucht ^^

Ja, wie am Anfang schon gesagt, es gibt nur einen unterschied zu den Kapiteln, in dem einen ist der Geschlechtsverkehr der beiden beschrieben und in dem anderen nicht. Also ist eigentlich niemand weniger gut unformiert...na ja XD

Mehr oder weniger zumindest nicht *lach*

Also hoffe die unzensierte version ist nicht zu langweilig ^^

Kapitel 13

Ich weiß ich weiß, ich sollte mich in die Ecke stellen und schämen *Seufz*

Ich wollte dieses Kapitel schon so lang fertig haben...aber irgendwie hab ich dann doch mehr als drei Monate dazu gebraucht. Schande über mich!

Na ja ich hoffe ihr verzeiht mir noch mal ^^'

Ich hab das Kapitel ja jetzt fertig und das nächste gibts früher ^^

Ja wirklich, ist fest versprochen!
 

So, dann muss ich mich für all die lieben Kommis bedanken, das baut echt auf. Und dass mein erstes Adult kapitel nicht so schrecklich geworden ist wie ich gedacht hab freut mich natürlich auch ^^
 

Aber jetzt genug damit, viel Spaß mit Kapitel 13 ^-^
 


 

Auf den ganzen Weg in den Thronsaal fragte ich mich was der Pharao wohl wollte, ob es wegen der Entführung war? Gut vorstellbar ist es ja, schließlich möchte er bestimmt wissen ob ich etwas gehört oder gesehen habe. Aber ob ich ihm da so arg weiter helfen kann?

Ich kann mich an nicht gerade viel erinnern und wenn ich ehrlich bin möchte ich das auch gar nicht.

Ich seufzte aus meinen Gedanken heraus auf.

Das war doch wirklich zu blöd. Ausgerechnet ich lande immer in solchen Situationen. Als ob es nicht genug ist dass ich im alten Ägypten lande. Nein, erst die Sache mit der Entführung und jetzt auch noch das mit Seto.

Das ist so ungerecht!

Aber das hilft ja doch alles nichts.
 

Als wir schließlich im Thronsaal ankamen war dieser Leer. Es vergingen einige Minuten als die großen Türen geöffnet wurden und kein anderer als Atemu den Saal betrat, an mir und Seto mit einem „Guten Morgen.“ Vorbei ging und sich auf seinem Thron niederließ.
 

„Na Aya, wie geht es dir heute so?“

„Ganz gut abgesehen von einigen Klitzekleinen Problemen.“

„Probleme?“

„Äh, nur belangloses, nicht weiter von Bedeutung.“

„Na gut, wenn du meinst.“

„Ja.“

Ich legte eine kurze Pause ein.

„Was wolltest du denn eigentlich von mir?“

„Ja, wie fang ich am besten an? Ah genau, du erinnerst dich doch sicher noch an Adjin oder?“

„Und ob ich das tue. Bei dem unmöglichen Verhalten.“

Was wollte er jetzt ausgerechnet mit ihm? Und warum um Himmelswillen will er mit mir über Adjin reden?

„ Also er wird heute oder morgen wieder zurück sein, in Begleitung zwei sehr wichtigen Persönlichkeiten und morgen findet das Alljährliche Fest der Götter statt zu dem sie hier im Palast anwesend sein werden, um einen Einblick von Ägypten zu bekommen und wohl auch einige Verhandlungen zu führen.“

Atemu machte eine Pause und sah mich an, vermutlich wollte er wissen ob ich ihm so weit folgen konnte.

„Ein Fest? Was passiert denn an diesem Fest so? Und was genau hat das jetzt mit mir zu tun?“

„Na ja, das ist etwas kompliziert. Die beiden Herren sind sehr Einflussreich und besitzen beide großartige Königreiche. Und ich denke sie mit dir zu konfrontieren wäre eine schlechte Idee.“

„Warum denn? So schlimm bin ich doch gar nicht.“

„Nein, natürlich nicht, das ist ja genau das Problem.“

„Versteh ich nicht.“

Ich musste einfach mal meinen Senf dazu geben, da ich wirklich nicht wusste worauf er hinaus wollte. Ich bin nicht schlimm, aber genau das ist das Problem. Wer soll das schon verstehen?

„Ist doch gar nicht so schwer. Die meisten Männer sehen Frauen als Trophäen und eine Blondine in Ägypten ist eine sehr große Seltenheit. Das heißt im Klartext sie könnten versuchen dich auf irgendeine weiße zu bekommen.“

„Bitte?“

Ich sah zu Seto der mir gerade diese Erklärung geliefert hatte. Was in aller Welt sollte das schon wieder?

„Und um zu verhindern dass sie das versuchen können müssen wir sehen dass wir dich für die nächsten Tage in feste Hände geben.“

Diese Antwort lieferte mir nun wieder Atemu.

„Feste Hände?“

„Ja genau, vergebene Frauen sind für andere Männer unerreichbar. Und so lösen wir dieses Problem.“

„Ah ja, und an was genau habt Ihr da gedacht?“

„Wir geben dich einfach als die Frau von Seto aus.“

„WAS! Nein, kommt ja gar nicht in Frage!“

„Aya beruhig dich doch. Es ist doch nur für ein paar Tage.“

„Aber um so zu tun als ob ich seine Frau bin muss ich auch fast bei ihm schlafen.“

„Wäre ja nicht das erste mal.“
 

Ich drehte meinen Kopf zur Seite auf der Seto stand und sah ihn böse an, diesen Kommentar konnte er sich jetzt wohl nicht verkneifen was? Er hätte ihm ja auch gleich auf die Nase binden können dass ich mit ihm geschlafen hab.

Atemu sah zunächst etwas irritiert zu uns herüber und begriff dann wohl was Seto da andeutete.

„Na wenn das so ist wird das ja kein großes Problem darstellen.“

Na toll! Das hat er ja echt großartig gemacht!
 

Noch bevor ich etwas dazu sagen konnte war Atemu aufgestanden und ging auf die große Tür zu.

„Ich werde mich dann mal an meine arbeit machen. Ruh dich am besten noch etwas aus damit du morgen fit bist.“

Mit diesen Worten verließ er den Saal und ließ Seto und mich alleine zurück.
 

„Echt super! Was sollte das?“

„Was?“

„Tu nicht so, du weißt genau was ich meine!“
 

Ich bin im Moment total sauer und er tut so als wüsste er nicht was ich meine, dieser, argh, Vollidiot!

„Jetzt stell dich mal nicht so an. Oder wäre es dir lieber wenn du bei irgendeinem Fremden die nächsten Nächte verbringen würdest?“

Ich schüttelte leicht den Kopf.

„Natürlich nicht, aber trotzdem. Das hätte echt nicht sein müssen.“

„Ja ja schon klar. Und jetzt komm.“
 

Er ging ebenfalls Richtung Tür und ich folgte ihm einige Sekunden später.

Das konnte ja noch heiter werden. Und dabei wollte ich ihm doch ein bisschen aus dem Weg gehen. Na das war ja dann wohl nichts. Super, warum müssen auch ausgerechnet jetzt Besucher kommen?

Und diese ganze Sache verstand ich sowieso nicht. Das ist doch alles echt merkwürdig.
 

Ich verzog mich deshalb auch gleich in meinem Zimmer und legte mich aufs Bett. Seto seinerseits verschwand in der Bibliothek. Na wenigstens hatte ich jetzt mal meine Ruhe.
 

Als ich am Nachmittag mein Zimmer wieder verließ begegnete ich Atemu.

„Gut dass ich dich treffe. Hast du mal kurz Zeit?“

Ich nickte.

„Klar. Was gibt es?“

„Also einerseits wollte ich noch mal mit dir über unsere Besucher reden und zum anderen über die Entführung.“

Ich nickte wieder. Mir war klar dass dieses Thema noch irgendwann kommen musste.

„Lass uns am besten wo anderes darüber reden. Der Gang scheint mir nicht der passende Ort dafür zu sein.“

Wieder nickte ich nur. Was sollte ich auch schon groß dazu sagen? Ich bereitete mich innerlich einfach einmal auf einige Fragen vor. Ich hoffe ich kann ihm ein bisschen helfen.
 

Noch während ich meinen Gedanken nach hing, was er mich wohl fragen konnte und ob ich eine Antwort darauf hatte gingen wir ein Stück weiter und betraten dann sein Arbeitszimmer in dem wir uns schließlich auf einigen Sitzkissen die am Boden lagen niederließen.
 

„Nun, kannst du dich an irgendetwas wichtiges erinnern? Zum Beispiel an die Gesichter oder an irgendwelche Gespräche?“

Ich überlegte. An was konnte ich mich erinnern?

„Hm, also sie hatten irgendwann mal was von irgendwelchen Heiligen Schriftrollen geredet. Aber sonst?“

„Die Heiligen Papyrusrollen also. Das bestätigt unseren Verdacht, fällt dir noch irgendetwas ein?“

Wieder überlegte ich, was wusste ich noch? Wusste ich überhaupt noch etwas? Beim Versuch mich an etwas zu erinnern lief mir ein Schauer über den Rücken. Diese Erinnerungen sind nicht gerade die besten. Und wenn ich an diesen kalten, dunklen und ungemütlichen Raum denke dreht sich mir mein Magen um.

Aber dann bekam ich einen Gedankenblitz.

„Drei.“

„Drei?“

„Ja, sie waren zu dritt.“

„Zu viert.“

„Was?“

„Ja, die drei die dich festgehalten haben und Nela.“

„Nela? Aber warum und woher?“

„Na ja sie war es die Seto gesagt hat wo du festgehalten wirst. Sie war wohl selbst über die Methoden ihrer Mitstreiter überrascht und hat ihm an einem Abend als sich die Möglichkeit bot alles gesagt. Nur wer ihre Komplizen sind wollte sie ihm nicht verraten.“

„Aber?“

Mir fehlten die Worte. Ausgerechnet Nela? Sie war die einzige die mir in diesem Tempel noch einigermaßen Normal vor kam und jetzt das. Das war ja eine ganz seltsame Wende.

„Ja, sie war auch die Jenige die euch mit Pfeilen an der Badestelle angegriffen hat.“

„Und das hat sie alles zugegeben?“

„Mehr oder weniger.“

„Was soll das jetzt wieder heißen?“

„Na ja, sie sagte ihm an diesem Abend dass sie vielleicht wüsste wo du sein könntest. Vermutlich hat sie gedacht er würde nicht nachfragen weshalb.“

„Aber das hat er?“

„Ja, daraufhin konnte sie nur noch versuchen sich rauszureden, bis sie dann doch schließlich aufgab und ihm gesagt hat dass sie die Angreiferin mit den Pfeilen war und zu den anderen gehörte. Nur wer der Drahtzieher ist oder wer noch alles darin verwickelt ist hat sie uns bis jetzt nicht verraten.“

„Bis jetzt? Ist sie hier?“

„Ja, im Kerker.“

„Oh.“

„Wir können sie nicht frei rumlaufen lassen auch wenn sie Seto im Tempel geholfen hat. Schließlich können wir nicht wissen ob das nicht alles Teil des Plans war oder ob sie ihre Komplizen warnen würde.“

„Verstehe. Aber was mich mal interessieren würde, was sind diese Heiligen Papyrusrollen eigentlich? Und weshalb würde es sich lohnen sie zu besitzen?“

Ich sah Atemu fragend an, dieser aber sah nur schweigend zu mir. Wahrscheinlich überlegte er ob er mir eine Antwort geben sollte oder nicht.

„Also, ich denke es ist besser wenn du das erst mal nicht weißt. Das könnte dich nur in Schwierigkeiten bringen und das wollen wir ja nicht.“

„Warum?“

„Je mehr du darüber weißt desto Gefährlicher kann es für dich werden. Und nur weil wir das eine Mal glück hatten und dich da lebend rausholen konnten, heißt es nicht dass uns das ein zweites mal gelingt. Ich hoffe du verstehst das.“

Na ja ein bisschen verständlich ist es ja, aber steck ich nicht eh schon zu tief damit drin?

„Ja.“

Vielleicht war es besser erst mal nicht nachzubohren, das ganze macht ihm auch so schon genug Ärger.
 

Atemu erhob sich wieder.

„Also ich denke wir belassen es für heute mal dabei. Die Vorbereitungen zum Fest müssen auch noch getroffen werden. Wenn du möchtest kannst du ein bisschen mithelfen.“

„Gerne.“

So ein Ägyptisches Fest ist sicherlich total interessant.

„Gut, dann komm am besten gleich mal mit.“

„Ja.“
 

Ich stand also ebenfalls auf und verließ mit ihm zusammen den Raum. Unsere Wegen führten uns in einen sehr großen Raum mit einem sehr langen Tisch darin.

Wow, dieser Raum muss noch ein Stück großer sein als der Thronsaal, und der ist schon bombastisch groß. Aber an sich ist dieser Raum doch sehr kahl und leer. Außer dem Tisch in der Mitte befanden sich darin noch ein paar Sitzkissen, einige Tücher an den Wänden und ein paar vereinzelte kleine Säulen mit Vasen darauf. Also wenn hier das Fest stattfinden soll muss aber noch einiges getan werden.

„Na was sagst du dazu?“

„Ganz ehrlich, ein bisschen leer.“

„Ja, es muss auch noch eine Menge getan werden bis der Besuch morgen ankommt.“

„Ja, und was genau kann ich nun tun?“

„Du kannst beim Dekorieren helfen.“

„Ok und wie genau.“

„Das erklären dir die Dienerinnen, ich denke sie werden auch jeden Moment hier auftauchen.“
 

Es vergingen nicht mal zwei Minuten nachdem er das gesagt hatte und schon war der Raum mit sieben Dienerinnen und drei Dienern gefüllt. Das nutzte Atemu und verschwand wieder.
 

Also konnte es ja jetzt los gehen.

Ich war total gespannt wie man aus diesem Raum etwas machen konnte. Schließlich gab es hier ja keine Leitern oder so etwas um an die Decke oder an die Wände zu kommen. Das würde also wohl etwas schwerer werden als gedacht.
 

Als erstes wurde besprochen wie das ganze aussehen und wer welche Aufgabe übernehmen sollte, danach ging es dann auch schon los und der Raum war ein paar Stunden später nicht mehr wieder zu erkennen.
 

Alles war von oben bis unten geputzt und gesäubert worden.

Der Tisch wurde dezent mit Blumen und Tüchern geschmückt,

sogar die kahlen Wände wurden noch ein bisschen verschönert.

Und von der Tür führte ein Teppich aus Leinen zum Tisch an dem morgen jeder der Besucher seinen Platz bekam.
 

An sich wurde in so kurzer Zeit so viel gemacht dass man es gar nicht alles aufzählen konnte. Aber eines stand fest, die Besucher konnten kommen!
 

so, hier Endet das 13. Kapitel, ich hoffe doch es hat euch gefallen und ihr seid nicht zu sehr überrascht. Aber ich muss jetzt noch auf zwei Sachen eingehen,

1. Der Besuch: Der ein oder andere mag das jetzt vielleicht verwirrend finden und fragt sich wie man auf so ne Idee kommt. Aber es war ja nun mal so, die Männer der früheren Zeit haben sich die Frauen einfach genommen wenn sie sie wollten. Und da wars egal wie alt oder jung die nun waren, mitsprache recht hatten die Frauen nicht. Ja und so ne Blondine in Ägypten ist ja nun wirklich nicht gerade das was man an jeder Ecke sieht oder?

Und um zu verhindern dass die Besucher auf blöde Ideen kommen greift unser allseits geliebter Pharao eben zu Maßnahmen. Tja und wies nicht anderst kommen konnte ist das natürlich Seto...oder? ^.~

2. Ich bin extra nicht so auf das Dekorieren des Zimmers eingegangen, da ich einerseits möchte dass ihr euch selber ein Bild von dem Raum macht und andererseits, weil ich denke dass die möglichkeiten in Ägypten beschrenkt waren und man das ja auch nicht übertreiben sollte ^^
 

Also wer bis hier hin gelesen hat, bis zum nächsten mal, ich freu mich auf eure Kommis!
 

Eure Yisu

Kapitel 14

Hallo und Herzlich Willkommen meine lieben Leser ^-^

Hier bin ich also mit einem neuen Kapitel und wie versprochen gibts das schneller als das letzte ^^ *richtig stolz auf mich bin*

Zunächste wollte ich mich mal für die vielen lieben Kommis bedanken. Ich war richtig gerührt über jeden einzelnen. Vorallem wegen meinem ersten Adult Kapitel. Ich war mir ja von Anfang an nicht sicher ob das so gut ankommt aber zum Glück ist es das ja jetzt doch ^.^
 

So bevors los geht zu den Kommis des Adult Kapis noch ne kleinigkeit:
 

sakura-nami: Ja ok das ganze ging vielleicht wirklich etwas schnell aber es war ja mein erster Versuch *hihi*

Und ja das mit Setos Gedanken ist so n Ding, die FF is schließlich aus der Sicht von Aya geschrieben und da passen seine Gedanken nun mal nicht ganz rein.

love-death: Ja ja, sie sagt sie liebt ihn nicht und schläft mit ihm. Tja was wird uns das wohl sagen? *gg*

alexiels: Mir scheint wir sind da der selben Meinung, ich meine so ein Seto der den Verführungen von nem süßen Mädel stand halten müsste ist sicher interessant XD

Karyn: Ich hab dir ja zu deinem Kommi schon im ICQ alles gesagt ^^
 

So, jetzt aber genug und los gehts mit Kapitel 14, viel Spaß und schreibt mir bitte wieder schön fleißig Kommis!
 

Und genau das taten sie auch am nächsten Morgen.

Wir standen alle schon schön aufgereiht links und rechts neben dem Thron, Atemu saß natürlich auf diesem, und begrüßte in diesem Moment die Personen die in den Thronsaal geführt wurden.

Es waren zwei reich wirkende Männer in edlen Gewändern mit schmierigen Gesichtern die mir einen Schauer über den Rücken jagten. Die sahen ja wirklich nicht gerade wie welche aus denen ich Nachts gerne begegnen würde. Der eine hatte einen schwarzen Schnauzer der sich schon fast wie eine Locke nach unten bog, v-förmige dunkle Augenbraun und längere Haare die er zu einem strengen Zopf gebunden hatte. Der andere hat graue Haare, einen finsteren Blick und könnte fast der Vater des anderen sein.
 

Sie begrüßten den Pharao ebenfalls und sahen sich anschließend im Raum um. Es schien als würden sie jede Person genauestens mustern.
 

„Wie ich sehe hat sich hier einiges verändert.“

Sagte der jüngere der beiden und blickte mich an.

„Wer ist die reizende Dame zu eurer Rechten?“
 

„Meine Frau.“
 

Wie? Was? Wo? Wer hat das gerade gesagt?

Ich sah mich um, zu Seto, von ihm weg und wieder zu Seto.

Er war es definitiv nicht. Aber wer dann?

Mein Blick fiel zur großen Tür die sich vor knapp einer Minute geöffnet hatte und was ich da sah ließ mir den Mund offen stehen.

Da stand doch tatsächlich dieser Adjin, der, der immer so, so, so… unhöflich zu mir war und behauptet ich wäre seine Frau. Das ist ja wohl die Höhe! (Unhöflich ist wohl hier nicht das passende Wort aber man darf nicht vergessen dass diese FF aus der Sicht von Aya geschrieben ist und Adjin für sie wohl schon unhöflich sein muss. Schließlich wollte er ja über sie herfallen.)
 

Aber nicht nur mir stand der Mund buchstäblich offen, auch Seto und Atemu ging es nicht anders. Damit hatte wohl keiner gerechnet. Doch noch bevor jemand etwas sagen und dieses Missverständnis aufklären konnte erhob der ältere seine Stimme.
 

„Adjin, ich muss zugeben ihr habt Geschmack, wo habt ihr sie her?“

„Nun, sie ist eines Tages Sprichwörtlich vor meinen Füßen gelandet.“

„Wirklich reizend.“ , meldete sich nun der jüngere wieder zu Wort.

„Oh ja, sie ist in der tat etwas besonderes, ein richtiger kleiner Wildfang.“
 

Adjin grinste und sah zu mir, ich wiederum blickte ihn nur Finster an, echt klasse. Und nun?

Ich sah zu Seto, der genau neben mir stand.

Er wiederum blickte kurz zu mir, zuckte mit den Schultern und sah dann wieder weg.

Super!
 

„Ja, nun, da das geklärt wäre würde ich vorschlagen wir führen Euch ein bisschen herum, bis die Festlichkeiten beginnen.“
 

Meinte Atemu dann nach einer Weile, was sollte er auch groß machen?

Er war genau wie ich und wohl auch Seto etwas überrascht über das plötzliche Eingreifen von Adjin, konnte aber im Moment auch nicht mehr tun als das ganze einfach mal so zu belassen.

Er konnte ja schließlich schlecht sagen dass ich die Frau von Seto wäre und nicht die von Adjin, das würde ja dann wohl doch etwas komisch rüber kommen und das ganze wäre hinter her nicht mehr Glaubwürdig.

Aber wie das nun weiter gehen sollte würde mich echt mal interessieren. Schließlich ging es hier ja gerade um mich und wo ich möglicherweise heute Nacht sein werde.
 

Die beiden Besucher stimmten zu und Atemu erhob sich und verschwand anschließend mit den beiden und fünf weiteren Priestern aus dem Saal.

Nur Seto, Adjin und ich befanden uns jetzt noch hier.
 

„Wie ich sehe hat sich in der kurzen Zeit in der ich weg war einiges zugetragen.“

„Was sollte das? Wie kommt Ihr auf die Idee so was zu behaupten?“

„Nun zu ihrem Schutz ist es wohl besser so.“

„Glaubt ihr der Pharao hat daran nicht gedacht? Er hat sich für alles eine passende Lösung bereit gelegt.“

„Nun, dann tut es mir Leid, hat sich das ganze jetzt eben etwas anders entwickelt. Was macht das schon?“

„Vieles!“

„Warum so verärgert Seto? Stört es Euch etwa dass sie nun mein ist?“

„Hmpf.“

„Also doch. Tja, ich kann Euch gerne berichten wie die Nacht so war.“

Wieder legte sich ein grinsen auf seine Lippen.

Dieser Kerl glaubte doch wohl nicht im ernst dass ich heute Nacht bei ihm schlafen werde?! Das kann er vergessen. Ich bin doch kein Betthäschen!
 

„Also ich werde be-…“, wollte ich ansetzen, doch Seto unterbrach mich.

„Wag es nicht sie auch nur anzufassen! Ich warne dich!“
 

Was? Ich konnte nur verdutzt zu Seto schauen. So kenn ich ihn ja gar nicht.
 

„Sonst was?“
 

Langsam wird mir das ganze zu Bunt. Wenn die jetzt gleich aufeinander los gehen, geh ich bestimmt nicht dazwischen und spiele Streitschlichter.
 

„Sie steht unter meinem Schutz und unter dem Schutz des Pharao. Vergiss das nicht!“
 

Mit diesen Worten schnappte er sich meine Hand und zog mich gerade zu hinter sich her aus dem Thronsaal raus.
 

„Zieh doch nicht so.“

„Sei still.“

„Was kann ich bitte dafür? Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus. Und überhaupt warum regt dich das ganze so auf? Es könnte dir doch auch vollkommen egal sein.“
 

Er blieb stehen, drehte sich um und drückte mich gegen die Wand.
 

„Das ist es mir aber nicht. Er macht ständig was er will. Das war früher schon so und es ist immer noch das gleiche. Es interessiert ihn einen Dreck ob andere eine Lösung haben. Er muss immer seinen Kopf durchsetzen. Damit stößt er nicht nur mir oder den anderen Priestern vor den Kopf, sondern auch dem Pharao.“

„Aha, so ist das.“

„Hm?“
 

Ich seufzte, es war doch wirklich immer dasselbe. Da hatte ich gerade angefangen zu hoffen dass es ihm nicht ganz gleichgültig ist wo ich lande und vor allem bei wem und was macht er?

Er macht meine Hoffnungen wie immer zu Nichte.
 

„Was gibt es da jetzt bitte zu seufzen?“

„Nichts. Was sollte wohl auch schon groß sein? Ich werde hier ja nur wie so ein Gegenstand von einem zum nächsten gegeben.“
 

Ja, genau so fühlte ich mich mittlerweile ein bisschen. Erst schläft er mit mir und dann tut er so als wäre nichts gewesen. Ok abgesehen von seinen spitzen Bemerkungen. Aber die waren ja eher dazu gedacht mich zu ärgern. Warum sollte er es wohl sonst in den unmöglichsten Situation erwähnen? Ich verstand diesen Kerl einfach nicht.

Und jetzt, wo die nächste blöde Situation eintrifft scheint es ihn nur zu interessieren ob sich da jemand über die Entscheidung des Pharao hinwegsetzt oder nicht. Und was ist bitte mit mir? Zähl ich hier den gar nicht.?

„Was soll das jetzt wieder heißen?“

„Das was ich gesagt hab.“

„Also jetzt spinnst du wohl langsam total.“

„Wenn es doch so ist. Zuerst heißt es ich soll zu dir und nun hat Adjin seinen Mund aufgemacht und auf einmal ist jeder damit zu frieden, das ist doch nun wirklich einfach das letzte, werde ich hier eigentlich auch mal gefragt? Nein natürlich nicht, die werten Herren interessiert es ja nicht wie es mir …“
 

Ich riss erschrocken die Augen auf, als er seine Lippen auf meine presste und mir somit das Wort abschnitt.

Als er sich wieder von mir löste war ich noch immer ganz erstarrt. Das kam gerade so überraschend dass ich noch nicht mal richtig realisieren konnte was gerade passiert war.
 

„Na wenigstens bist du jetzt ruhig.“

„W-was?“
 

Ich holte mit meiner Hand aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige.
 

Ich hatte keine Lust noch etwas dazu zu sagen, stattdessen lief ich an ihm vorbei und verschwand in Richtung meines Zimmers. Was sollte das? Wieso macht er das? Nach allem was passiert ist kommt er mir mit so was. Irgendwie hatte ich so das Gefühl als würde es ihm Spaß machen mit mir zu spielen.

Ich betrat mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Von dort aus starrte ich an die Decke.

Dieser Kerl ist und bleibt mir wirklich ein Rätsel. Wie kann man in einem Moment so verdammt sanft und in nächsten wieder so kalt sein? Ich seufzte. Das alles wurde immer Komplizierter. Warum musste Adjin auch gerade jetzt hier auftauchen? Es war ohne ihn auch schon kompliziert genug.
 

Ich lag noch eine Weile so da und dachte nach. So langsam aber sicher bekam ich ein schlechtes Gewissen, ich hatte Seto immerhin vor wenigen Minuten eine Ohrfeige verpasst. Aber was muss er auch so was sagen? Es tat mir in dem Moment in dem er es gesagt hat sogar ein bisschen weh. Ich weiß selbst nicht genau warum, aber es hatte so in etwa dieselbe Wirkung wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich setzte mich wieder auf, sah mich kurz um und beschloss dann mich bei Seto zu entschuldigen. Nur wo würde ich ihn wohl jetzt finden? Da im Gang stand er sicher nicht mehr rum. Was sollte er da auch machen? Wenn ich nur wüsste wo er hin wollte. Zum Essen war es noch zu früh. Der Pharao war bestimmt noch mit den beiden Besuchern unterwegs, vielleicht klärten sie auch schon das „Geschäftliche“.

Ich hatte keine Ahnung, also beschloss ich einfach mal nach Seto zu suchen. Irgendwo musste er ja wohl sein.

Ich verließ also mein Zimmer und machte mich erst mal auf den Weg in die Bibliothek, schließlich war Seto sehr oft dort. Warum also nicht auch jetzt?
 

In der Bibliothek angekommen sah ich mich um, weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Na super. Wo war der Kerl?

Ich überlegte, ob er in seinem Gemach ist? So abwegig war der Gedanke gar nicht. So wie ich das mitbekommen hatte konnte er Adjin nicht besonders Leiden also würde er wohl kaum im Thronsaal sein.

Also beschloss ich es in seinem Gemach zu probieren. Und genau dort ging ich jetzt auch hin, ich blieb zuerst einige Minuten vor der großen Tür stehen, ob er sauer war? Ich wusste es ehrlich gesagt nicht. Ich konnte mir aber auch nicht vorstellen dass dem nicht so war. Schließlich wird er bestimmt nicht jeden Tag Geohrfeigt.

Ich Atmete also einmal tief ein und wieder aus und klopfte an die Tür. Nichts rührte sich. Ich klopfte noch mal und tatsächlich dieses mal konnte ich ein genervtes „Ja“ von drinnen hören.

Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt und streckte meinen Kopf hindurch. Ich sah Seto, irgendetwas machend, auf dem Bett sitzen.
 

„Seto?“
 

Er sah auf und ich konnte an seinem Gesicht sehen dass er wohl erstens nicht damit gerechnet hat dass ich hier auftauche und zweitens dass er nicht sehr erfreut darüber war.

Na das konnte ja noch heiter werden.
 

„Was willst du?“, kam auch schon die barsche Frage von ihm.

„Ich, also, ich wollte-.“
 

„Hohepriester Seto, Aya, endlich. Die Festlichkeiten fangen jeden Moment an. Der Pharao bittet alle in den Festsaal.“
 

Klasse, zum dritten Mal an diesem Tag werde ich in meinem Satz unterbrochen. Und so wie es aussieht werde ich wohl auch erst mal nicht dazu kommen mich zu entschuldigen denn Seto hat sich nach diesen Worten des Dieners erhoben und ging gerade zur Tür hinaus an mir vorbei. Ich werde wohl vorerst wirklich nicht dazu kommen.

Ok ich konnte ja verstehen dass er sauer war, aber er könnte mir ja wenigstens mal kurz zuhören.

Offenbar sah er das aber anders denn er ging schon weiter ohne mich weiter zu beachten. Also folgte ich ihm mit etwas abstand und wir kamen wenige Minuten später vor dem Festsaal an, wo auch schon die großen Türen geöffnet und wir hinein gelassen wurden.

Die Sitzordnung hatten sie nun wohl etwas ändern müssen, schließlich wurde es sicher dumm kommen wenn ich als so genannte Frau von Adjin nicht neben ihm sitzen würde. Und genau so war es auch. Der Pharao wies mir mit einem kurzen Blick an mich neben Adjin auf den freien Platz zu setzen.

Ich tat wie mir geheißen, setzte mich hin und hielt erst mal meinen Mund.

Was würde nun wohl passieren? Ich war schließlich noch nie an so einer Festlichkeit beteiligt. Und was genau würde wohl noch alles im Laufe des Abends kommen? Mir blieb wohl nichts anderes übrig als mich überraschen zu lassen.
 

So das wars wieder. Und? Wie wars? Hats euch gefallen? Seid ihr überrascht? Ich hoffe es doch ein bisschen. Schließlich hat bestimmt niemand damit gerechnet dass Adjin so was bringt oder? Ja, und dann knallt die Aya dem Seto auch noch eine. Aber mal ganz ehrlich, ich würde es in der Situation wohl auch nicht machen, ich meine wie oft wird man schon geküsst obwohl man sagt man ist nicht verliebt und dann sagt der Kerl auch noch dass er froh ist dass man endlich ruhig ist. Also das darf ja wohl nicht sein! Das rüttelt einfach ein bisschen an den eigenen Gefühlen. Na ja ich hoffe ihr fandet das jetzt nicht zu übertrieben. Ich jedenfalls gar nicht.

Und sonst, ok es gibt immer stellen die mir nicht so ganz gefallen. Aber im Endefekt passt mir das Kapitel genau so wie es ist am besten ^^

Also bis zum nächsten mal,
 

eure Yisu

Kapitel 15

Hallo meine Lieben ^-^

Na wie gehts euch? Mir geht es prima und ich hab was für euch dabei, genau, ein neues Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch und wünsch euch viel Spaß beim Lesen ^^
 


 

Ich saß jetzt schon sicher seit mehr als zwei Stunden auf meinen Platz und beobachtete die anderen Leute. Die meisten unterhielten sich über irgendwelche langweiligen Sachen. Andere beschäftigten sich mit ihren Getränken und hörten ab und zu bei einer Unterhaltung zu. Und ich? Ich langweilte mich. Wenn das so weiter geht wäre das die letzte Festlichkeit an der ich Teilnehmen würde. Das ist ja so was von langweilig. Ich seufzte, das hatte ich mir nun doch etwas anders vorgestellt.

„Was ist? Langweilst du dich?“

Ich sah nach links, wo Adjin wohl durch mein seufzen auf mich aufmerksam geworden ist.

„Um ehrlich zu sein, ja.“

Wenigstens einer merkt hier dass ich mich langweile. Wer weiß vielleicht kann man sich ja ganz gut mit ihm unterhalten.

„Das sollten wir ändern.“

„Keine schlechte Idee, nur wie?“

Bevor er mir allerdings eine Antwort gab, hob er die Hand, winkte eine der Dienerinnen die am Rand stand zu sich und wies ihr an meinen und seinen Becher zu füllen.

„Du erzählst mir einfach was in den letzten Monden so passiert ist und trinkst nebenbei etwas von dem Wein. Der ist wirklich gut.“

„Wein? Ich weiß nicht.“

„Was soll man da nicht wissen?“

„Na ja, ich trink nicht so oft Alkohol. Und Wein schon gar nicht.“

Um ehrlich zu sein, ich hatte in meinem ganzen Leben noch nicht einen tropfen Wein getrunken. Aber das musste ich ihm ja nicht gerade auf die Nase binden.

„Verstehe, du weißt nicht ob du ihn Verträgst.“

„So ungefähr.“

„Die Sorte ist nicht so stark, du brauchst dir also keine Gedanken zu machen.“

„Ja?“

Ich sah den Becher mit der roten Flüssigkeit vor mir an. Na ja, warum nicht mal probieren wenn er doch nicht so stark sein soll? Was sollte schon passieren?

Ich nahm den Becher also in die Hand, führte ihn zu meinen Mund und probierte erst mal einen kleinen Schluck davon. Ich musste feststellen dass er gar nicht mal so schlechte schmeckte, eher im Gegenteil, richtig gut, und so süß.

„Und?“

„Ich hab es mir schlimmer vorgestellt.“

„Na siehst du.“

Ich nickte nur noch darauf und trank noch mal einen Schluck. Der Wein war wirklich gut, wieso hatte ich nur vorher noch nie einen Getrunken? Mein Vater hat jede Menge davon zu Hause im Keller stehen.
 

Ich verbrachte also die nächsten Stunden damit mich mit Adjin zu unterhalten und nebenbei Wein zu trinken. Ich wusste nicht zum wievielten Mal mein Becher schon gefüllt wurde aber mehr als zwei mal wird es wohl nicht gewesen sein. Als uns gerade der Gesprächsstoff ausging kam der Ältere der beiden Gäste zu uns heran.

„Ich möchte eure Unterhaltung nicht stören, aber ich hätte etwas Wichtiges mit Euch zu besprechen Adjin. Hättet Ihr wohl einige Minuten Zeit für mich?“

„Natürlich, du entschuldigst mich.“

Ich nickte nur darauf, was hätte ich auch anderes tun sollen? Ich konnte ja schlecht Nein sagen. Also stand Adjin auf, ging mit dem Mann mit und ließ mich hier alleine zurück.

Gut, würde ich mir halt die Zeit anders vertreiben.

Ich sah mich erst einmal etwas um. Wie spät war es wohl inzwischen? Sicherlich schon ziemlich spät, denn von draußen kam es stock finster herein. Hatte ich mich etwa so lang mit ihm unterhalten? Mir ist gar nicht aufgefallen wie schnell die Zeit vergangen war.

Mein Blick glitt nach Links, wo ich nun freie Sicht auf Atemu hatte, da er am Tischanfang saß und mir Adjin bis jetzt die Sicht versperrt hatte. Er unterhält sich mit Seto, der genau neben ihm, und somit gegenüber von Adjin sitzt. Viel von der Unterhaltung bekam ich nicht mit da die beiden genau in die andere Richtung sprachen als ich saß und durch den Lärm der von den anderen Feiernden kam wurde es mir nicht gerade erleichtert etwas zu verstehen. Worüber sie wohl reden? Das würde mich jetzt aber schon interessieren. Ob ich einfach mal einen Platz weiter rutschen sollte? Durfte ich das denn? Ich hatte keine Ahnung und beschloss es lieber nicht auszuprobieren, wer weiß was wohl passieren würde wenn ich es nicht dürfte. Ich wollte es erst lieber gar nicht wissen.

So blieb ich also auf meinem Platz sitzen und schaute den Tisch vor mir an, dass wurde mir aber allerdings nach einigen Minuten zu dumm und ich schaute vom Tisch auf, direkt in die Richtung von Seto. Das hätte ich allerdings wohl lieber sein gelassen, was macht der Kerl da?

Da steht doch tatsächlich irgend so eine Tussi neben ihm, schenkte ihm seinen Becher voll und streckt ihm demonstrativ ihre Brüste entgegen und ihn scheint dass noch nicht mal zu stören, eher im Gegenteil, jetzt unterhält er sich auch noch mit ihr.

Ich beobachtete das ganze noch eine weile, ein kichern von ihr, ein leichtes grinsen von ihm. Flirtet der etwa mit ihr? Das ist doch ein schlechter Scherz oder? Ach was soll es, soll er doch machen was er will. Mich stört das gar nicht, ich schnappte mir meinen Becher und trank ihn in einem Zug aus, dabei immer noch auf Seto und dieses Etwas schielend. Tz, dem Kerl ist wohl jede Recht. Ich beschloss das ganze nicht mehr weiter zu beobachten und wandte meinen Blick in eine andere Richtung.

„Na Aya amüsierst du dich auch ein bisschen?“

„Atemu!“

Ich war sichtlich froh in direkt neben mir zu sehen. Endlich mal ein bisschen Unterhaltung.

„Pst, nicht so laut.“

„Oh, Entschuldigung.“

Mist, das war mir nun so rausgerutscht. Es war aber auch wirklich schwierig jemanden mit Pharao anzureden wenn man doch seinen Namen kannte und schon gar nicht wirklich aus dieser Zeit kam.

„Scheint ja keiner gehört zu haben.“

Ich nickte stumm, zum Glück redet hier jeder Durcheinander.

„Ich hoffe du langweilst dich nicht zu sehr.“

„Nein nein, es gibt schlimmeres.“

„Gut, ich weiß es ist nicht gerade das Interessanteste aber wir haben es ja bald geschafft.“

„Ja?“

Er nickte als Antwort und ich war doch irgendwie ein bisschen erleichtert, so lange ohne Unterhaltung rum zu sitzen konnte richtig Unangenehm werden, man fühlt sich wie das Besagt fünfte Rad am Wagen - einfach überflüssig eben.

„Und, weißt du was mit Seto los ist? Ihm scheint irgendwie eine Laus über die Leber gelaufen zu sein.“

„Ähm…“

„Ja?“

Jetzt schaute mich der Pharao nun doch etwas Neugierig an, offensichtlich hatte er bemerkt dass ich etwas unsicher zu Seto rüber geschaut habe. Oder lag es einfach nur daran dass ich mich gerade etwas ertappt anhörte?

„Also ich denke diese Leber werde wohl ich gewesen sein.“

Antwortete ich ihm dann etwas Schuldbewusst.

„Du? Warum?“

„Na ja, das ist etwas, wie soll ich es sagen…?“

„Sag es einfach so wie es war.“

„Ich, also, ich hab ihn geohrfeigt.“

„Geohrfeigt?“

Ich nickte auf diese Frage nur, da er mich doch recht unglaubwürdig angeschaut hatte.

„Bei Ra, da hast du dich aber was getraut. Bei jedem anderen wärst du wohl nicht so davon gekommen.“

„Ja, aber was er gesagt hat war nun wirklich gemein. Es war eben so ne Reaktion.“

„Verstehe, na ja wird sich schon wieder einrenken.“

„Ich hoff es.“

„Bestimmt.“
 

Und wieder lächelte er mich mit diesem aufmunternden lächeln an. Kein Wunder dass er so beliebt ist.
 

„Also Aya, ich muss dich jetzt leider wieder alleine lassen. Ich hab noch was wichtiges zu besprechen.“

„Ja, geh ruhig.“
 

Und schon macht er sich auf den Weg und ich bin wieder allein.

Das blieb die nächsten zwei Stunden auch so, weder Adjin noch sonst einer wollte mir etwas Gesellschaft leisten. Also machte ich da weiter wo ich aufgehört hatte bevor Atemu kam.

Ich schaute den anderen beim Unterhalten zu und trank ab und zu einen Schluck von meinem nun wieder vollen Becher.
 

Als Atemu nach einer weiteren halben Stunde wieder in meine Richtung kam ging es mir nicht gerade besonders gut. Mir war unheimlich schwindelig, alles drehte sich und ein bisschen schlecht war mir auch, ich hätte den letzten Becher doch lieber voll lassen sollen.
 

„Aya alles in Ordnung?“

das klang nach Atemu, oder?

Ich schaute also zu meiner linken, und tatsächlich da kniet der Pharao neben mir und schaut mich besorgt an.

„J-ja, ich denke schon. Mir ist nur etwas schwindelig und ich bin irgendwie müde.“

„Wie viel hast du getrunken?“

Er schaute kurz zu dem leeren Becher der vor mir stand und dann wieder zu mir zurück.

„Ich weiß nicht genau, aber mehr als vier nicht.“

Ich sprach leise und schloss anschließend kurz die Augen, nur um sie wenig später wieder zu öffnen und festzustellen, dass es nicht besser geworden war. Eher im Gegenteil, ich hatte das Gefühl als würde sich die Umgebung noch schneller drehen als davor.

„Du solltest dich hinlegen.“

Wieder diese Besorgnis in seiner Stimme. Sah ich wirklich so schlimm aus?

„Geht schon, ist bestimmt bald besser, Adjin meinte der Wein wäre nicht so stark.“

Noch während ich den Satz sagte spürte ich dass meine Kräfte gerade dabei waren sich zu verabschieden und ich kippte ein Stück nach vorne. Doch der Aufprall blieb aus. Atemu hatte mich an den Schultern gepackt und festgehalten damit ich nicht voll umkippe.
 

„Mein Pharao, alles in Ordnung?“

„Nein, ich denke sie hat einige Gläser zu viel. Sie sollte ins Bett und sich ausschlafen.“

„Ja, ich werde sie in mein Gemach bringen.“

„Ja, wird wohl das Beste sein, schließlich würde es einen seltsamen Eindruck machen wenn deine „Frau“ nicht bei dir schlafen würde, Adjin.“

„Ja.“

Er verbeugte sich kurz, nahm mich auf den Arm und trug mich direkt an allen vorbei aus dem Saal. Ich bekam noch mit wie einige Fragten was los sei und dass Adjin mit einem „Etwas erschöpft.“ Antwortete. Danach war es ruhig und wir befanden uns auf den Gängen.

„Wie viel hast du denn getrunken?“

„Nicht viel.“, murmelte ich als Antwort.

„Scheint mir nicht so.“

„Du hast gesagt er ist nicht stark.“, antwortete ich wieder leise murmelnd.

„Hm, für dich wohl schon. Du hättest ruhig sagen können dass du nicht so viel verträgst, dann hätten dir die Dienerinnen auch nicht immer wieder voll geschenkt.“

„Mhm.“, war alles was ich darauf noch sagte. Mir wäre jetzt zwar danach gewesen ihn zu fragen wie ich dass den hätte wissen sollen, da ich ja nicht wusste wie viel ich vertrug aber dafür fühlte ich mich gerade einfach zu kaputt.
 

Wenige Minuten später betrat Adjin dann auch eine Tür, vermutlich die seines Gemaches. Aber das war mir im Moment wirklich egal, ich wollte nur noch schlafen.

Kaum dass ich diesen Gedanken hatte wurde ich schon auf das Bett gelegt und ich schloss die Augen.
 

„Schlaf am besten ein wenig. Morgen solltest du dich besser fühlen. Wenn du dir was anderes zum schlafen anziehen willst neben dem Bett liegt was.“

Ich nickte und kurz darauf verschwand er auch schon wieder.

Umziehen wäre jetzt wirklich nicht schlecht, in diesem Kleid zu schlafen war doch etwas unbequem. Dafür war es einfach zu eng anliegend. Also schnappte ich mir Kurzerhand die beiden Teile die neben dem Bett lagen, entledigte mich etwas umständlich meines Kleides und schlüpfte in das Luftige Hemd und einen ebenso luftigen Rock. Als ich mich dann zurück in die Kissen fallen lies übermahnte mich auch nur wenige Minuten danach der schlaf.
 


 

Mitten in der Nacht wachte ich schließlich auf. Ich sah mich irritiert um, wo war ich?

Ich sah neben mich und erschrak fast ein bisschen als ich einen schlafenden Adjin vorfand und dann viel es mir auch wieder ein, ich war wegen diesem Wein total müde geworden und er hat mich hier her getragen. Und da das hier schließlich sein Gemach ist, ist es verständlich dass er hier schläft. Zugedeckt hat er mich wohl auch, denn als ich mich auf das Bett fallen lies hatte ich die Decke nicht in die Hände genommen.
 

Wie spät es wohl war? Sicher ist nicht all zu viel Zeit vergangen. Schließlich muss es schon ziemlich spät gewesen sein als Adjin mich ins Bett getragen hat, und da es draußen noch dunkel war nahm ich das jetzt einfach mal an.
 

Ich überlegte kurz, irgendwie hatte ich das Gefühl etwas vergessen zu haben.

Oh Gott, richtig, ich wollte mich bei Seto entschuldigen. Mist, das hatte ich total vergessen. Dabei wollte ich mich doch bei ihm entschuldigen sobald diese merkwürdige Feier vorbei war, so ein Mist aber auch. Ich wollte es doch vor dem nächsten Tag noch machen.
 

Ich überlegte nicht lange, schwang meine Beine aus dem Bett und stand auf. Als ich stand merkte ich dass mir immer noch etwas schwindelig war, dennoch tastete ich mich vorsichtig voran und fand schließlich nach einiger Zeit die Tür, durch die ich dann auch verschwand.

Ich blickte mich kurz um, um mich zu Orientieren. Zum Glück war der Gang durch einige Fackeln beleuchtet, sonst würde ich mich wohl nicht zu Recht finden. Aber so war es kein großes Problem den Weg zu Setos Gemach zu finden.

Dort angekommen klopfte ich vorsichtig an die Tür und lauschte kurz, als sich nichts rührte beschloss ich einfach hinein zu gehen. Mehr als schlafen konnte er ja nicht.

Aber offenbar tat er das nicht, denn es brannte noch Licht. (Nein, nicht aus der Steckdose, so was gibt’s ja im alten Ägypten nicht ^.~ So ein kleines Öllicht da, wisst was ich meine oder? Wenn nicht auch nicht so schlimm.)
 

Ich ging also näher an die Lichtquelle heran und sah mich um. Da stand sie, nicht weit vom Bett weg, aber von Seto war keine Spur. Wo ist der nur?
 

„Was machst du hier? Solltest du nicht eigentlich deinen Rausch ausschlafen?“

Ich drehte mich abrupt um, da die Stimme hinter mir zu hören war. Eigentlich wollte ich gerade etwas sagen ließ es aber bei dem Anblick doch sein, was dazu führte dass ich meinen Mund zwar aufmachte ihn dann aber auch gleich wieder schloss ohne etwas gesagt zu haben.

Seto stand hier gerade mit nichts weiter als einem Schurz bekleidet vor mir und musterte mich.

Dieser Kerl sah wirklich verdammt gut aus, das war mir vorher noch gar nicht so aufgefallen, aber jetzt, wo er da so vor mir stand und von der Lampe beleuchtet wurde, wirkte dass doch irgendwie verdammt sexy.

„Also? Ich warte.“

Warten? Worauf? Ah, er wollte ja wissen was ich hier mache.

„Ähm, ich…kannst du dir nichts anziehen?“

Wie sollte man denn da bitte klare Gedanken fassen?
 

Mein Gegenüber zog nur eine Augenbraue nach oben und schaute mich an.

„Das sagt eine die selber so gut wie nichts an hat.“

„Was?“

Ich sah an mir runter und wusste ehrlich gesagt nicht was er hatte. Ok, das Hemd war vielleicht etwas freizügig aber sonst, alle wichtigen stellen waren verdeckt. Wo lag also das Problem?
 

„Nicht so wichtig.“, sagte Seto schnell bevor ich ihm meine Frage stellen konnte und lief an mir vorbei zum Bett, auf welches er sich dann auch nieder ließ.

„Also, du hast mir immer noch nicht gesagt was du jetzt hier willst.“
 

Ich blieb eine Weile mit dem Rücken zu ihm stehen, ordnete meine Gedanken und atmete einmal tief durch. Danach drehte ich mich um und ging auf ihn zu.

„Ich wollte mich nur bei dir entschuldigen, vielleicht hab ich etwas über reagiert. Aber du kannst eine Frau ja nicht schließlich einfach so Küssen und ihr dann sagen dass du froh bist dass sie endlich den Mund hält. Das ist doch etwas verletzend findest du nicht?“
 

Ich hatte es mir während meiner kleinen Rede auf seinem Schoß bequem gemacht und führ ihm bei meinem letzten Satz über die Brust. Nun wartete ich also auf eine Antwort, aber diese kam nicht. Seto war wohl zu sehr damit beschäftigt zu Realisieren was ich da gerade tat. Zugegeben mich einfach auf dem Schoß eines halb nackten Mannes nieder zu lassen und seinen gut gebauten Oberkörper zu mustern ist nicht dass was ich jeden Tag machen würde. Eigentlich würde ich das gar nicht machen, aber irgendwie war mir gerade danach gewesen.

„Du - spinnst.“, hauchte er dann schließlich einige Zeit später.

„Nein.“, erwiderte ich darauf mit einem leicht beleidigten Ton.
 

Als von ihm nichts mehr kam legte ich meine Hände flach auf seine Brust, verlagerte mein Gewicht darauf, drückte ihn zurück aufs Bett und kniete nun über ihm.

„Ich will mich nur entschuldigen, also sag entweder dass du die Entschuldigung annimmst oder nicht.“

„Und was bekomm ich dafür?“

Ich sah ihn kurz an, begann dann zu lächeln und beugte mein Gesicht zu ihm runter.

„Das hier.“, hauchte ich ihm ins Ohr und gab ihm kurz darauf einen Kuss auf die Lippen.

Es dauerte nicht eine Minute bis er den Kuss erwiderte und seine Hand an meine Wange legte. Wir küssten uns schließlich eine ganze Weile, in der sich der Kuss zu einem Leidenschaftlichen Zungenkuss entwickelt hatte.

Seine zweite Hand wanderte über meinen Rücken und fand sein Ziel schließlich auf meinem Po wo er sie verweilen ließ.
 

Das ganze wäre sicher noch weiter gegangen wenn nicht mit einem Mal die Tür aufgerissen wurde. So schnell wie wir in diese Lage gekommen waren lösten wir sie auch wieder.

Ich ließ mich Schnurstracks neben Seto auf dem Bett nieder und er setzte sich in einer raschen Geschwindigkeit wieder auf.
 

„Ich wollte eigentlich noch etwas mit dir besprechen Seto, aber wie es aussieht bist du beschäftigt.“
 

Oh nein, wie peinlich. Warum muss jetzt auch ausgerechnet Atemu reinplatzen. Der muss ja jetzt keine Ahnung was denken. Oh Shit, mein Gesicht hatte sicher die Farbe einer reifen Tomate angenommen. Und Seto? Der bleib natürlich cool.
 

„Nein nein, du störst nicht, ich wollte eh gerade wieder gehen.“

Beeilte ich mich zu sagen, stand rasch auf, ging an Atemu vorbei durch die Tür und schloss diese hinter mir. Draußen lehnte ich mich erst mal gegen die Tür. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.

So ein Mist aber auch. Was war da gerade los mit mir? Ich hätte es doch fast darauf angelegt noch einmal mit ihm zu schlafen. Denn genau darauf, da war ich mir sicher, wäre es hinaus gelaufen.
 

Na? Wie wars? Hats euch gefallen? Was fandet ihr am besten?

Also meine absolute Lieblingsstelle in diesem Kapitel sind,

erstens: Der teil wo sie den Seto mit der Dienerin beobachtet, dass wenn mal keine schöne Eifersucht ist X3

zweitens: Der Teil ab da wo sie aufgewacht und zu Seto gegangen ist. Ich hatte da beim schreiben richtig schöne Bilder im Kopf ^-^
 

Hoffentlich ist euch gerade die Schlussszene verständlich, nicht vom Text her sondern von den Bildern ^^
 

Na ja aber jetzt mal Schluss mit meiner Rede, ließt sich hinter her wahrscheinlich eh keiner durch XD
 

Also ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst mir wieder einen Kommi da ^^
 

Grüße eure Yisu

Kapitel 16

So meine lieben, es ist soweit. Das nächste Kapitel ist on ^^ Ich muss sagen ich bin eigentlich ganz zufrieden damit auch wenn mir der Anfang ein bisschen schwer gefallen ist, ich wusste einfach nicht wie ich meine Ideen aufs Blatt bekomme. Aber nach langem hin und her hab ichs jetzt doch geschafft und nach dem komplizierten Anfang ist der Rest von ganz allein aufs Blatt gekommen ^^

Ich wünsch Euch viel Spaß beim Lesen und hoffe auf etwas mehr Kommis als beim letzten Kapitel.

Und noch was muss ich vorab los werden, ich werde wahrscheinlich erst ab mind. 4 Kommentaren das nächste Kapitel on stellen. Das soll keines Falls dazu dienen die jenigen zu ärgern die mir immer so nette Kommentare da lassen, noch dazu die jenigen die mir keine schreiben aber trotzdem lesen. Eher als eine kleine Anregung für die heimlichen Leser ^^

Jetzt aber viel Spaß mit dem Lesen!
 


 

Am nächsten Morgen war mir etwas mulmig zumute, ich stand gerade in diesem Moment vor der Tür die direkt in den Esssaal führt. Ich überlegte ob ich nun hinein oder lieber wieder gehen sollte. Schließlich waren Seto und Atemu mit großer Wahrscheinlichkeit schon darin und das würde heißen ich würde den beiden über den Weg laufen. Und das ausgerechnet nach dieser Nacht. Was war da nur in mich Gefahren? Ich war wirklich drauf und dran ein zweites mal mit ihm zu schlafen. Und dabei wollte ich die ganze Sache doch vergessen.

Dieser blöde Wein war an allem Schuld. Wieso hatte ich auch so viel davon getrunken?

Aus Langeweile? Oder eher deshalb weil mir diese Dienerin auf die Nerven ging?

„Willst du nicht rein gehen?“

Was? Ich drehte mich um und hinter mir stand kein anderer als Atemu.

Nein!

Genau ihm wollte ich doch da drin nicht begegnen, deshalb stand ich ja auch schon seit mehr als 20 Minuten vor der Tür und hing meinen Gedanken nach.

Das musste echt albern ausgesehen haben als er gekommen ist.

So was passiert aber auch nur mir.

Erst das gestern Nacht oder eher heute Früh und jetzt steh ich hier wie eine Salzsäule vor der Tür herum. Echt klasse.

„Aya? Träumst du?“

„Hm? Träumen? Ähm nein ich bin wach.“

„Gut, warum gehst du also nicht rein?“

„Na ja, weil, also…“

Mist, mir fällt nichts ein was ich ihm so schnell als ausrede hätte sagen können. Deshalb druckste ich etwas rum.

„Ich hab nicht wirklich Hunger und deshalb hab ich mir überlegt ob ich nicht wieder gehen soll.“

Ha, das kam ja wie gerufen. Jetzt hatte ich eine super ausrede und musste nicht einmal Seto über den Weg laufen. Was gibt es besseres?

„Bei dem Wein den du intus hattest wundert mich das nicht.“

Wie? Wo?

Ich blickte mich um und als ob das ganze nicht schon schlimm genug war, kam jetzt auch noch er. Ja richtig, Seto stand nun inzwischen neben Atemu und blickte mich mit einem undefinierbaren Blick an. Super, der hatte mir gerade noch gefehlt.

„Tz, ich hab wenigstens nicht mit der Dienerin geflirtet.“

„Nein, das wäre vermutlich auch etwas ungewöhnlich gewesen. Adjin schien dir da passender zu sein.“

„Was? Spinnst du? Ich hab nicht mit ihm geflirtet?“

„Ach ja?“

Und wieder einmal zog er bei seiner Frage die Augenbraue nach oben. Dieser Kerl machte mich in aller Früh schon verrückt!

„Ja, außerdem wie willst du das denn gesehen haben? Du warst doch beschäftigt!“

„Stimmt, Ausnahmsweise muss ich dir mal recht geben.“

„Bitte?“

Jetzt war ich aber baff, nicht nur dass er mir recht gibt, nein er sagt das ganze auch noch mit so einer Gelassenheit dass es mich schon fast wieder auf Hundertachtzig bringt.

Dieser Kerl!

„Du hast mich schon richtig verstanden.“

„Also das ist doch wohl…“

Ich stoppte meinen Satz als ich neben mir ein leises lachen hörte.

Ich blickte zur Seite und sah Atemu der sich scheinbar köstlich amüsierte.

„Was bitte ist so lustig?“

Stellte ich auch sofort die Frage die mir auf der Zunge lag.

„Ihr beide.“

Kam auch sofort, wenn auch noch etwas lachend, die Antwort vom Pharao.

„Ich versteh nicht ganz was Ihr daran so lustig findet.“

Ich allerdings auch nicht. Da musste ich Seto zustimmen.

„Na ihr streitet euch schon in aller Herrgottsfrüh. Man könnte meinen ihr wärt seit Jahren Mann und Frau.“

Mann und Frau? Oh mein Gott. Wie kam er denn auf die Idee?

Das ist doch absurd. Seto und ich? Nein, das würde doch nie gut gehen.

„Nun, so früh ist es gar nicht mehr.“

Stimmt, da musste ich ihm schon wieder Recht geben. Schließlich war es schon ein bisschen hell als ich endlich einschlafen konnte und normalerweise waren um diese Uhrzeit die ersten auf. Aber ich denke durch das Fest gestern hat wohl jeder etwas länger geschlafen. Das würde zumindest erklären warum die beiden jetzt erst zum essen kamen. Schließlich war Seto der absolute Frühaufsteher. Und Atemu musste als Pharao schließlich auch einer der Ersten sein der wach war.

„Stimmt schon, aber ich denke wir sollten jetzt erst mal Frühstücken, die arbeit erledigt sich schließlich nicht von alleine.“

„Ja, Ihr habt Recht. Schließlich müssen wir uns nicht nur um unseren Besuch kümmern sondern auch um unsere Feinde.“

Was war denn jetzt los? Die beiden sahen auf einmal so ernst aus, okay Seto schaute ja eh immer ernst aber bei Atemu war das schon wieder etwas anderes.

Ich dachte allerdings nicht weiter darüber nach denn sie betraten genau in diesem Moment den Esssaal und ich folgte ihnen.
 

Nachdem sich alle gestärkt hatten ging jeder an seine tägliche arbeit. Es mussten schließlich einige Stunden nachgeholt werden.

So war ich also nach einigen Minuten alleine und da mir das Rumsitzen nach einiger Zeit zu blöd wurde stand ich auf und verließ den Raum.

Ich beschloss ein bisschen im Palast herum zu laufen und anschließend in die Gärten zu gehen.

Also machte ich mich erst einmal auf den Weg zu meinem Zimmer um mich umzuziehen, bereits als ich um die erste Ecke bog wurde ich von jemanden in eine abgelegene Niesche gezogen.

„Was?“

Vor mir stand einer der Besucher, genau genommen, der ältere der beiden.

Oh nein, was wollte der denn jetzt?
 

„Ich wünsche Euch einen schönen Morgen. Allerdings so schön wird er gar nicht sein.“

Bitte? Was sollte denn das jetzt? Und warum schaut er so seltsam?

„Nun, ich denke Adjin wird nicht begeistert sein, zu erfahren wo sich seine Frau gestern Nacht aufgehalten hat.“

Oh Gott, hat er etwa mitbekommen dass ich mitten in der Nacht zu Seto gegangen bin?

„Eurem Gesichtsausdruck zu Urteilen nehme ich an Ihr wisst wovon ich rede.“

„Was wollt Ihr?“

„Nun, ich und mein Begleiter sehen davon ab Adjin von eurem Nächtlichen Ausflug zu erzählen wenn ihr Euch bereit erklärt die Nacht mit uns zu verbringen.“

„Was? Das soll wohl ein Witz sein!“

Der Typ hat sie doch nicht mehr alle.

Wie komm ich denn dazu.

Soll er es ihm doch ruhig erzählen.

Was ist schon dabei?

Das alles ist ja eh nur mehr Schein als Sein.

„Ganz und gar nicht, und es wäre doch wirklich schade um so eine Schönheit wenn sie ihren Kopf verlieren würde.“

Was? Den Kopf verlieren?

Jetzt war ich verwirrt und so wie es schien merkte er mir das auch an denn er fuhr fort.

„Ihr werdet doch wohl nicht vergessen haben dass auf Ehebruch die Todesstrafe durch Enthauptung steht.“

Enthauptung?

Ich war regelrecht geschockt.

Warum hatte mir das noch keiner gesagt?

Was sollte ich denn jetzt machen?

Die ganze Sache auffliegen lassen?

Aber ob das jetzt etwas brachte?

„Denkt darüber nach aber lasst Euch nicht zu viel Zeit.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.

Ich war vorerst also gerettet, hoffte ich jedenfalls.

Nur was sollte ich jetzt tun?

Stimmte die Sache mit der Enthauptung überhaupt?

Vielleicht hat er ja gewusst dass ich davon keine Ahnung habe, andererseits woher sollte er das wissen?

Es gab nur eine Möglichkeit herauszufinden ob es stimmte oder nicht. Ich musste wohl oder übel jemanden fragen.

Nur zu wem sollte ich? Atemu? Adjin? Oder Seto?
 

Noch während ich darüber nachdachte merkte ich nicht wie mich meine Füße von ganz alleine in eine Richtung trugen. Erst als ich vor einer Tür stand merkte ich wo ich mich befand, vor der Bibliothek.

Warum war ich wohl ausgerechnet hier her gekommen?

Lockte mein Unterbewusstsein mich schon von alleine zu Seto?

Ach was, woher sollte es denn bitte wissen ob sich Seto überhaupt da drinnen aufhielt. Er war zwar oft in der Bibliothek aber oft bedeutet ja nicht immer.

Ich seufzte, wieso geriet ich ständig in so verzwickte Situationen?

Das war doch wirklich langsam nicht mehr normal oder hat es irgendjemand da oben auf mich abgesehen?
 

Ich lehnte mich neben der Tür an die Wand und starrte Gedankenverloren auf die andere Seite. Ich dachte darüber nach was ich jetzt machen sollte und was noch alles passieren würde als ich durch eine Stimme aus meinen Gedanken gerissen wurde.
 

„Ist dir nicht gut?“
 

Ich löste meine Starre und blickte zur Seite, direkt in ein blaues Augenpaar.
 

„Seto…“

„Was ist los? Warum stehst du hier so Verloren rum?“

„Ich, also, ich denke ich hab ein Problem.“

„Und das wäre?“

„Also..“

Wie sollte ich ihm das jetzt am besten sagen? Einfach von vorne Anfangen oder sollte ich erst einmal fragen ob das mit der Enthauptung stimmt?

„Bei Ehebruch, wie wird man da bestraft?“

Ich entschied mich für letzteres und erntete erst einmal einen fragenden Blick seinerseits als Antwort.

„Wieso interessiert dich das?“, fügte er nach einigen Sekunden hinzu.

„Na ja, die beiden Besucher, sie wissen dass ich in der Nacht bei dir war.“

So jetzt war es raus. Jetzt wusste er also was los war.

Und wie ich mir dachte konnte er eins und eins zusammen zählen.

„Das darf nicht wahr sein. Was genau wissen sie?“

„Ich weiß nicht genau was, aber reicht es nicht schon dass sie es überhaupt wissen?“

„Hm, komm mit wir sollten das wo anderes besprechen.“

Ja vielleicht eine gar nicht so schlechte Idee, man kann schließlich nicht wissen wer an der nächsten Ecke steht und lauscht.

Also betraten wir die Bibliothek und verzogen uns in eine der hinteren Ecken. Ich ließ mich auf eines der Sitzkissen fallen und wartete darauf dass er etwas sagte.
 

„Also sie wissen von deinem nächtlichen Ausflug.“

Ich nickte nur und er fuhr auch sogleich fort.

„Haben sie dich darauf angesprochen?“

„Na ja der ältere. Er meinte es wäre doch schade und dass sie den Mund halten wenn ich-“

Ich stoppte meinen Satz. Diesen Gedanken wollte und konnte ich nicht aussprechen. Aber wie es schien brauchte ich das nicht einmal denn Seto verstand auch so was ich sagen wollte.

„Genau das ist der Grund weshalb dich der Pharao in Sicherheit wissen wollte.“

Ich sah ihn darauf nur etwas verständnislos an.

„Sie sind nicht das erste Mal zu Besuch.“

„Ach so.“

„Ja und es ist auch nicht das erste mal dass sie versuchen sich an unseren Frauen zu vergreifen.“

„Aber bekommen sie denn keinen Ärger wenn sie sich an verheirateten Frauen vergreifen?“

„Nein, das ist ja das Problem.“

„Wie? Ein Mann der sich an eine verheiratete Frau ran macht bekommt keinen Ärger, aber sie wird gleich mit dem Tod bestraft?“

„So ist das eben, die Frauen müssen sich unterordnen.“

„Verstehe das Gespräch vor der Ankunft.“

„Richtig.“

„Irgendwie ist das ganz schön ungerecht.“

„Für dich bestimmt, aber die Menschen hier in Ägypten kennen es nicht anders.“

„Mag sein, trotzdem finde ich es eine Frechheit eine Frau als seinen Besitz zu bezeichnen, das klingt als wäre man nichts weiter als ein Gegenstand.“

„Bei den meisten Männern ist das auch so. Gerade die beiden sind das beste Beispiel.“

„Ich merk es, und was machen wir jetzt?“

„Wir gar nichts, du musst was machen.“

„Ach ja, und was bitte?“

„Geh zu Adjin und sag ihm das ganze, er als dein Scheingemahl wird da mehr machen können als ich.“

„Super Idee.“

„Wenn dir die Idee nicht gefällt lass dir was anderes einfallen.“

„Was ist mit Atemu?“

„Vergiss es, abgesehen davon dass er genug andere Sachen zu erledigen hat, wird ihn das ganze nicht gerade erfreuen.“

„Und was ist daran so schlimm?“

„Er sieht es nun mal nicht gern wenn man Menschen gegen ihren Willen belästigt, und das könnte für Ägypten unangenehm werden.“

„Warum für Ägypten?“

„Als Pharao hat er die Verantwortung für das Land und somit auch für die Menschen. Wenn er durch persönliche Gefühle geleitet Entscheidungen trifft könnte es durchaus zu einem Krieg kommen.“

„Oh, das wäre schrecklich.“

„Du sagst es, leider wäre es nicht das erste Mal.“

„Das ist schon mal vorgekommen?“

„Fast, viel hätte nicht mehr gefehlt, es ist aber auch schon einige Jahre her.“

„Was war damals?“

„Der Großvater von unserem Pharao war unsterblich, wie er es nannte, in die Gemahlin des Königs von Syrien verliebt.“

„Und er hat sich trotz der Gesetze mit ihr eingelassen?“

„Ja, der syrische König war alles andere als erfreut als er es nach einigen Monden erfahren hat, er wollte seine noch Gemahlin hinrichten lassen. Am Tag der Hinrichtung war sie aber bereits nicht mehr in Syrien sondern, im ägyptischen Palast, das führte natürlich wieder zu Problemen denn der syrische König wollte sich nicht um seine Gemahlin bringen lassen.“

„Also erklärte er Ägypten den Krieg? Einzig und allein wegen einem verletzten Stolz?“

Das konnte ich jetzt doch nicht ganz glauben, einem Land den Krieg zu erklären weil man in seinem männlichen Stolz verletzt wurde? Das kam mir nun etwas übertrieben vor.

„Er wollte, aber noch bevor er gegen Ägypten ziehen konnte stellte sich die Frau freiwillig und wurde wie geplant hinrichten.“

„Wow, und das lies den König wieder Ruhe finden?“

„Anscheinend, sonst hätte er Ägypten wohl kaum verschont.“

„Also ich kann Atemus Großvater verstehen, es ist schließlich keine leichte Entscheidung gewesen.“

„Vielleicht, aber als Pharao hätte er sich zu Gunsten Ägyptens entscheiden müssen.“

„Wie hättest du dich denn entschieden?“

„Ich?“

„Ja du.“

„Keine Ahnung, im Moment kann ich mir nicht vorstellen dass es eine Frau gibt für die es sich lohnt.“

„Ach so. Na ja gut ich hab auch nichts anderes erwartet.“

Noch während ich ihm das sagte stand ich auf.

„Was willst du damit sagen?“

„Nichts, nur das was ich mir eh schon gedacht hab. Aber vielleicht gibt es ja in naher Zukunft die Frau für die es sich lohnen würde.“

Ich schenkte ihm noch ein kurzes lächeln dann verschwand ich auch schon in Richtung Tür, verließ den Raum und machte mich auf die Suche nach Adjin. Schließlich musste ich noch etwas gegen diesen Vorschlag tun. Und da mir nichts beseres einfiel beschloss ich Adjin einfach die ganze Sache zu erklären, auch wenn damit noch eine Person mehr wusste dass ich bei Seto war.
 

Als ich ihn nach einiger Zeit, in der ich mich noch umgezogen hatte, endlich in seinem Gemach fand stand er auf dem Balkon und sah sich offenbar die Gegend unter sich an.

„Hier steckst du also, ich hab dich schon überall gesucht.“

„So, und was gibt es dann so wichtiges? Wo warst du eigentlich heute früh so schnell? Ich hab mir sagen lassen du bist eigentlich nicht so der Frühaufsteher.“

Während er mich das fragt dreht er sich um, lehnt sich lässig gegen das Geländer und sieht mich neugierig an.

„Nein, das bin ich auch nicht, ich war bei Seto weil ich noch etwas mit ihm zu klären hatte.“

So, das war doch eigentlich gar nicht mal so schlecht für den Anfang. Es umschrieb wunderbar die Situation die sich abgespielt hatte und entsprach zudem auch noch der Wahrheit. Ich hatte ja schließlich etwas mit ihm zu klären.

„Aha, Seto.“

„Ja Seto, und genau das ist das Problem.“

„Wieso?“

„Na ja, mein kleiner Ausflug ist nicht ganz unentdeckt geblieben.“

„Wer?“

„Deine beiden Freunde.“

Als Antwort erhielt ich einen laut der nicht gerade Begeisterung ausdrückte.

„Das hat uns gerade noch gefehlt.“

„Ich weiß. Darum bin ich ja hier.“

„Was wollen sie? Sie waren doch bestimmt schon bei dir oder?“

„Ja waren sie.“

„Also?“

„Na ja, also-“

Wieder konnte ich den Satz nicht zu Ende sprechen. Die Vorstellung widerte mich noch genau so an wie vor einigen Minuten bei Seto.

„Schon verstanden. Ich kümmere mich darum.“

„Danke.“

„Kein Problem. Bleib in der Zwischenzeit am besten hier und mach es dir Gemütlich.“

„Ok.“
 

Kurz nach meinem Ok war er auch schon verschwunden und ich stand nun alleine im Raum, ich musste zugeben mir ist gerade ein Stein vom Herzen gefallen. Jetzt blieb nur noch zu hoffen dass er eine Lösung fand.
 


 

Und? Wie wars? Hats euch gefallen? Also ich bin wie am Anfang schon gesagt Zufrieden damit. Dieses mal haben sich die beiden nicht ganz so lang gestritten, aber dafür hatten sie eine interessante Konversation. Kommt ja auch nicht so oft vor. Hoffentlich wusstet ihr was mit dem Gespräch von vor der Ankuft gemeint wahr. War lediglich das Gespräch dass sie mit Atemu geführt hat, in dem er ihr erklären wollte warum sie sich als die Frau von Seto ausgeben sollte.

Hoffe ich konnte denjenigen die bis zum schluss nicht wussten was gemeint war helfen.

Freu mich auf eure Kommis bis zum nächsten Mal.
 

LG Yisu

Kapitel 17

So, passend vor meinem Urlaub gibt es jetzt noch ein Kapitel.

An sich gefällt mir das Kapitel ganz gut und es taucht auch wieder eine neue Person Namentlich auf, d.h. sie wird uns noch etwas länger begleiten. Ob das nun so gut oder eher schlecht ist darf jeder für sich entscheiden.

Bevors los geht jetzt aber noch zu den wirklich interssanten Kommentare der letzten Kapitel. Schließlich interssiert es mich was meine Leser über einzelne Personen denken und eben über die FF im allgemeinen.
 

Als erstes zu

TaichixYamato, es freut mich wirklich sehr dass dir meine Fanfiction so gefällt, allerdings wird es die beiden wohl so schnell nicht gemeinsam in die Bibliothek verschlagen. Ich hoffe die neuesten Ereignisse in diesem Kapitel werden dir dafür freude bereiten ^^

arkansaw, stimmt zwischen den beiden ist nichts passiert, aber eine Frau des Nachts bei einem Mann ist schon ziemlich verdächtig, noch dazu wenns nicht der "Ehepartner" ist. Aber die Leute interpretieren ja eh immer so wie es ihnen am besten gefällt oder?

veri-chan, ich kann dich beruhigen, Seto wird sich in Zukunft noch öffters aufregen. Wir kommen also alle noch auf unsere Kosten.

Mathea, schön dass sich jemand zu Atemu äußert, schließlich spielt er auch eine recht wichtige Rolle in der FF und ich denke er ist von allen noch der Vernünftigste und dass obwohl er fast der jüngste ist XD Aber gut er ist ja schließlich nicht umsonst Pharao ^_~ Nun zu deiner Frage, ich weiß dass mans damals nicht gerne gesehen hat, wenn gebundene Frauen ihre Männer betrogen haben. Schließlich wars ja so dass ein Mann sich eine Frau wenn sie ihm gefallen hat einfach genommen hat. Die armen hatten ja leider kein Mitspracherecht. Die wurden dafür auch bestraft, aber ob das nun gleich mit dem Tod ausging war wohl verschieden und kam auf den jeweiligen Mann an. Jedenfalls Strafen gabs schon für Ehebruch.
 

So, für alle die sich das jetzt durchgelesen haben schon einmal ein Danke. Und für alle anderen gehts jetzt mit dem 17. Kapitel weiter ^^

Viel Spaß!
 


 

Ich saß jetzt schon nahezu eine Ewigkeit in Adjins Gemach und starrte Löcher in die Luft. Diese Ungewissheit würde mich in den nächsten Minuten wohl zerreisen.

Hatte er irgendetwas tun können?

Wenn ja, was?

Und vor allem wie lange wollte er mich noch warten lassen?

Allmählich wurde ich richtig ungeduldig, aber aufstehen und gehen wollte ich auch nicht, schließlich könnte er dann gerade zurück kommen wenn ich gegangen war und wer weiß wem ich über den Weg laufen würde.

Also hieß es wohl weiterhin warten.
 

„Hast du mit ihm geschlafen?“

„Hm?“

Ich blickte auf und verstand nicht ganz was nun los war. Ich musste wohl vor lauter warten eingenickt sein, denn als ich meinen Blick nach oben richtete stand ein aufgebrachter Adjin vor mir.

„Also?“

Scheinbar war er noch ungeduldiger als ich, denn er wartete nicht einmal ab bis ich etwas sagte sondern redete gleich weiter.

„Hast du nun oder nicht?“

„Wovon redest du eigentlich?“

Ich verstand ehrlich gesagt gerade die Aufregung nicht und das teilte ich ihm mit meiner Frage auch mit.

„Ich komme gerade von Seto.“

„Seto? Warum?“

„Zufall, jedenfalls war er überrascht dass du dein Problem mir gegenüber erwähnt hast.“

„Ja und weiter?“

Ich verstand ehrlich gesagt noch nicht viel mehr als vorher, am allerwenigsten was Seto jetzt mit der ganzen Sache zu tun hatte.

„Wir hatten eine kleine Unterhaltung in der er mir nur zu deutlich erklärte dass er bei dir wohl weiter gekommen sei als ich.“

„Bitte?“

„Du hast mich schon richtig verstanden, zu meiner Frage zurück, hast du mit ihm geschlafen?“

„Wie, wie kommst du darauf?“

„Ist nicht so weit hergeholt bei der Tatsache dass er weiter gekommen ist als ich.“

„Nein!“

„Nein?“

„Nein!“

„Hast du also nicht?“

„Nein.“

Zumindest nicht die letzte Nacht oder den heutigen frühen Morgen, aber diesen Gedanken behielt ich wohl besser für mich. Ging ihn ja schließlich nichts an.

Zumal ich das ganze am besten selbst vergessen würde, auch wenn es verdammt aufregend, beinahe schon himmlisch gewesen war.

Aber das ging erst Recht niemanden etwas an, schon gar nicht einem gewissen jemand der gerade vor mir stand und mich von oben bis unten Neugierig betrachtete.

„Hm irgendwie scheint mir das ein bisschen unglaubwürdig, Seto ist schließlich niemand der von sich aus gerne schwätzt.“

„Ähm, tja, keine Ahnung.“
 

Ich wusste nicht so recht was ich darauf sagen sollte, also beließ ich es einfach bei meiner zusammen gestotterten Antwort.
 

Eine weitere Frage blieb mir aber zum Glück erspart denn Adjin wurde durch einen Diener davon abgehalten und verließ nur wenige Minuten später den Raum.

Ich blieb also erst einmal vor nervigen und unangenehmen Fragen verschont.

Ich seufzte erleichtert auf. Das war wirklich nicht mein Tag heute. Aber was sollte man schon machen? Das Leben war schließlich kein Zuckerschlecken. Und da musste ich jetzt nun mal durch, nur was sollte ich jetzt machen? Hier weiter rum sitzen wollte ich nicht, also beschloss ich Seto einen Besuch abzustatten und ihn zur Rede zu stellen. Er musste schließlich nicht jedem auf die Nase binden dass ich mit ihm geschlafen hab.

Und genau das wollte ich ihm auch sagen.
 

So machte ich mich also auf die Suche nach Seto und zu meiner Verwunderung befand er sich nicht in der Bibliothek, seltsam, wo war er denn dann?

Möglicherweise in seinem Gemach?

Eine Idee wäre es, immer noch besser als sich hier die Beine in den Bauch zu stehen.

Also machte ich mich auf zu seinem Gemach und schon von weitem konnte ich sehen dass die Tür einen Spalt weit offen war. Komisch, er würde doch seine Tür nicht offen lassen.

Noch bevor ich die Tür weiter öffnete hörte ich Stimmen von drinnen die sich angeregt unterhielten. Die eine gehörte ganz eindeutig Seto und die andere?

Das klang doch nach einer Frau. Aber was sollte das ganze?

Ich sah also vorsichtig durch den Spalt, leider sah ich nicht besonders viel, lediglich Setos Rückansicht konnte ich sehen. Angezogen war er also noch, puh, und ich hatte schon das schlimmste befürchtet.
 

„Seto jetzt komm schon. Früher hast du dich auch nicht so bitten lassen.“

„Die Zeiten ändern sich nun mal.“
 

Früher hat er sich auch nicht so bitten lassen? Wovon reden die da nur?
 

„Das einzige das sich geändert hat, bist du. Seit diese Göre hier aufgetaucht ist entfernst du dich von mir. Ich vermisse es von dir berührt zu werden, deine warmen Hände an meinen Brüsten zu spüren und deine Lippen auf den meinen zu vernehmen.“
 

„Sati hör auf damit.“

„Nein Seto, ich möchte dass du mich wieder so berührst wie sonst. Ich möchte wieder mit dir eins werden, mit dir verschmelzen.“
 

Ich stand noch immer vor dem Spalt und sah hinein. Gerade als ich beschlossen hatte wieder zu gehen und mir das nicht länger anzuhören, sah ich eine schlanke, recht schöne Frau auf Seto zu laufen, sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich an ihn. Als ich ihr Gesicht sehen konnte viel es mir wie Schuppen von den Augen, ich hatte sie schon einmal gesehen, genau, sie war die Dienerin vom Fest die so Freizügig gekleidet war dass man meinen konnte ihre Brüste würden ihr gleich rausfliegen.
 

„Seto, bitte, nimm mich, ich möchte dich spüren.“
 

Während sie das sagte drückte sie sich noch enger an ihn, dieses kleine Miststück.

Ich wäre am liebsten in diesem Moment reingeplatzt und hätte sie von ihm los gerissen. Dieses Miststück macht sich hier doch tatsächlich an ihn ran!

Gerade als ich dabei war die Tür aufzuschieben drückte Seto sie weg und ich hielt in meiner Bewegung inne.
 

„Sati, ich hab dir schon mal gesagt dass damit Schluss ist und ich wiederhol mich ungern noch einmal. Also hör auf damit.“

„Aber Seto, ich-„

„Nein! Ich hab gesagt es reicht. Geh wieder an deine arbeit und lass mich in Ruhe!“
 

Wow, er war wirklich sauer. Und dass konnte man nicht nur aus seiner Stimme raus hören, an seiner ganzen Gestik und Mimik konnte man es nur zu deutlich sehen. Also genau die falsche Zeit um ihm auf die Nerven zu gehen. Sati hatte das offenbar auch geschnallt denn sie senkte den Blick.
 

„Dann sag mir wenigstens warum. Wegen ihr?“

„Das hat mit Aya überhaupt nichts zu tun.“
 

Schweigen, keiner sagte mehr etwas. Die Stimmung schien gerade zu in der Luft zu stehen.

Seto schaute stur geradeaus und Sati hatte den Blick immer noch gesenkt. Entweder ihr viel nichts mehr ein oder sie überlegte wie sie ihn vielleicht doch noch umstimmen konnte.

Aber eines beschäftigte mich noch mehr als diese unangenehme Stille, nämlich die Frage wie sie auf die Idee kam dass ich etwas mit ihrer Abfuhr zu tun habe. Schließlich gab es dazu ja keinen Grund oder?

Weiter darüber nachdenken konnte ich allerdings nicht, denn im Zimmer ging es weiter, Sati hob den Blick und sah kurz zu Seto, als sie merkte dass er ihr nichts mehr zu sagen hat ging sie auf die Tür zu, und ich? Ich bekam langsam Panik, wo sollte ich mich jetzt so schnell verstecken? Selbst wenn ich mich eiligst aus dem Staub machen würde, die Chancen dass ich nicht gesehen werde lagen unter Null Prozent.

Ehe ich mich versah ging die Tür auf und ich konnte nur noch zur Seite weichen und eine verärgerte Sati schritt erhobenen Hauptes an mir vorbei, aber nicht ohne mir erst einen verwunderten und dann einen tödlichen Blick zu zuwerfen. Und kaum eine Minute später stand Seto vor der Tür und schaute mich überrascht an.
 

„Aya? Was machst du hier?“

„Ich, also, ich wollte gerade wieder gehen. Ich hab auch überhaupt nichts gehört.“

Schnellen Schrittes und ohne eine Antwort abzuwarten ging ich den Gang entlang. Weswegen ich eigentlich hergekommen war, war inzwischen Zweitrangig geworden. Jetzt brauchte ich erst einmal jemanden zum Reden, und wer wäre da besser geeignet als Atemu? Im Moment sicher niemand, also machte ich mich auf zum Thronsaal wo ich ihn vermutete.

Dort angekommen stellte ich mit Erleichterung fest dass er alleine war, jetzt blieb mir nur noch zu hoffen dass er Zeit für mich hatte.
 

„Atemu, hast du kurz Zeit?“

„Klar was gibt es?“

„Also ich weiß nicht ob man das hier besprechen sollte.“

„Verstehe, dann gehen wir wo anderes hin.“
 

Noch mit diesen Worten stand er auf, lief an mir vorbei und deutete mir an ihm zu folgen.

Wir liefen einige Zeit durch die Gänge des Palastes bis wir vor einer Tür stehen blieben. Einige Wachen standen davor und öffneten uns die Tür.
 

„So, hier sind wir ungestört, setz dich doch.“
 

Ich kam seiner Aufforderung nur zu gerne nach und ließ mich auf eines der Sitzkissen sinken. Atemu setzte sich mir gegenüber hin und sah mich an.
 

„Nun, was bedrückt dich?“

„Diese Sati, was ist sie?“

„Sati? Hat sie wieder was angestellt? Oder belästigt sie wieder Seto?“

„Also wie man es nimmt, er, sie, also-„

„Beruhig dich erst mal Aya, so kommen wir nicht weiter. Also was war los?“

„Na ja, ich war unterwegs zu Seto, weil er gegenüber Adjin etwas erwähnt hat was ich nicht so toll finde. Jedenfalls wollte ich ihn darauf ansprechen und als ich vor seinem Gemach stand, hörte ich zwei Stimmen. Ich weiß, lauschen gehört sich nicht. Aber ich war so neugierig was das ganze zu bedeuten hatte also hab ich mich vor die Tür gestellt, durch den Spalt gesehen und das Gespräch verfolgt.“
 

Atemu nickte mir kurz zu um ihr zu verstehen zu geben dass er mir bis dahin folgen konnte.
 

„Sie hat so Sachen gesagt wie, Seto ich will dich spüren und Seto nimm mich und so.“
 

Ich stoppte und sah ihn an. Meine Gedanken spielten gerade wirklich verrückt und ja, mir gefiel der Gedanke, dass er vielleicht kurz bevor und nachdem er mit mir geschlafen hat etwas mit ihr hatte und dass ich einfach nur mal eine Abwechslung zwischen durch war, überhaupt nicht.
 

„Nicht schon wieder. Wann versteht sie endlich dass er nichts mehr von ihr wissen will?“

„Hm?“
 

Ich sah ihn neugierig an, jetzt wollte ich schon noch ein paar Einzelheiten wissen.
 

„Weißt du Aya, vor einiger Zeit waren die beiden regelmäßig in seinem Gemach und teilten die Nacht miteinander. Aber irgendwann hat er den Schlussstrich gezogen.“

„Warum denn?“

„Er wollte vermutlich nicht mehr, aber den genauen Grund weiß wohl nur er selber.“

„Und wie kommt sie dann bitte darauf dass ich etwas damit zu tun hab?“

„Du?“

„Ja, sie hat ihn gefragt ob es an mir liegt.“

„Seto hat dem ganzen dem Schlussstrich gezogen bevor du hier aufgetaucht bist.“

„Ja? Aber wie kommt sie dann zu der Vermutung?“

„Ich hab keine Ahnung.“

„Komisch.“

„Du sagst es, aber eifersüchtige Frauen kommen ja bekanntlich auf die seltsamsten Sachen. Und Sati ist in der Beziehung wirklich schlimm.“

„Aha, ich glaube ich lass dich dann mal wieder zu deiner Arbeit. Danke!“
 

Ich stand auf und ging langsam auf die Tür zu.
 

„Aya warte.“
 

Ich stoppte meine Bewegung und drehte mich zu ihm um.
 

„Ja?“

„Was bedeutet er dir?“
 

Was? Er wollte wissen was er mir bedeutet? Aber wie kam er denn jetzt darauf?

Ich überlegte, stand einfach nur so da und sah zu ihm.
 

„Seto?“

„Ja.“

„Ich-“
 

Ja, was bedeutet er mir überhaupt?
 

„Ich weiß nicht.“
 

Brachte ich zögernd aber wahrheitsgetreu heraus, denn ich wusste wirklich nicht ob und was er mir bedeutet.

Atemu begnügte sich aber mit dieser nicht gerade informativen Antwort und ich verließ das Zimmer.
 

Inzwischen war es auch schon später Nachmittag, also wohin jetzt?

Zu Seto mit Sicherheit nicht, bei Atemu war ich gerade und außerdem hatte er noch zu tun und Adjin, der würde nur wieder unangenehme Fragen stellen. Also beschloss ich erst mal auf mein eigenes Zimmer zu gehen.
 

Wenige Minuten später betrat ich mein Zimmer und schmiss mich aufs Bett, ich musste jetzt erst einmal nachdenken, am heutigen Tag war so viel passiert, dass ich erst einmal eine Weile brauchte um mir alles ins Gedächtnis zu rufen. Da war als erstes dieser unangenehme Morgen, dieser lüsterne Besuch, Setos Vorschlag zu meinem „Gemahl“ zu gehen und anschließend Adjins Ausfragerei. Als ob das nicht schon genug für einen Tag wäre, musste dieses Gespräch zwischen Seto und Sati natürlich auch noch stattfinden.

Ich seufzte, das war eindeutig etwas zu viel. Ich brauchte jetzt dringend etwas zum entspannen und was würde sich da besser eignen als ein warmes Bad? Richtig, nichts.

Also schnappte ich mir frische Klamotten und machte mich mit einer Haarspange auf den Weg zum Bad. Zum Glück war um diese Uhrzeit noch nicht so viel los, da die meisten noch mit ihrer arbeit zu tun hatten, also konnte ich mich in aller Ruhe etwas entspannen.
 

Im Bad angekommen begrüßte mich schon eine Dienerin, die schon ein paar Handtücher und Öle auf verschiedene Tablette verteilte.

„Kann ich euch etwas zur Hand gehen Lady?“

„Nein Danke, ich möchte einfach nur ein bisschen meine Ruhe haben und entspannen.“

„Klingt nach einem anstrengenden Tag.“

„Allerdings.“

„Dann habt ihr Sicher nichts dagegen wenn ich meinen anderen Pflichten nach gehe.“

„Nein, nein, geh nur.“
 

Und das tat sie dann auch, aber nicht ohne sich noch einmal kurz vor mir zu verbeugen.

Als ich dann wieder alleine war zog ich mich aus, legte meine alte und neue Kleidung getrennt auf einen Haufen etwas abseits vom Becken, steckte mir die langen Haare mit der Spange nach oben und stieg in das angenehm warme Wasser.

Als erstes schwamm ich eine kleine Bahn und ließ mich dann auf die Sitzfläche nieder, nur um wenig später einmal komplett mit dem Kopf unter Wasser zu tauchen. Eigentlich hatte ich erst vor meine Haare trocken zu lassen, aber daraus wurde ja jetzt nichts mehr, also löste ich die Spange wieder und tauchte meine Haare noch einmal unter Wasser um sie wenigstens ein bisschen zu ordnen. Danach setzte ich mich wieder hin, lehnte mich entspannt zurück und schloss die Augen.

Diese Ruhe war wirklich angenehm, keiner da der einen in irgendeiner weiße auf die Nerven gehen konnte, einfach herrlich.

Allerdings sollte sie nicht lange anhalten denn die Tür wurde mit einem Schwung geöffnet und im nächsten Moment stand kein geringerer als Seto neben mir.

Ich ließ ein genervtes seufzen von mir hören.
 

„Vor dir hat man auch nirgends seine Ruhe.“

„Der Pharao war bei mir.“
 

Oh nein, hatte der Pharao etwa aus dem Nähkästchen geplaudert und Seto von unserem Gespräch erzählt? Natürlich hatte er das, sonst wäre Seto ja jetzt wohl kaum hier.
 

Ich seufzte erneut und schaute dann ob meine Haare auch alles wichtige verdeckten und das taten sie, sie hingen mir so geschickt über die Schultern dass sie nicht nur meine Brüste sondern auch fast den ganzen Rest von mir verdeckten. Ein hoch auf meine langen Haare. Zu irgendetwas mussten sie ja gut sein.
 

„Ich dachte lauschen wäre nicht so deine Stärke?“

„Ist es auch nicht, aber wenn man seine Tür nicht richtig zu macht ist es kein wunder dass man von draußen alles hören kann.“

„Ah ja, scheint dir aber nicht so gefallen zu haben was du gehört hast.“

„Falsch, es ist mir scheiß egal was du mit diesem Miststück anstellst und wenn du sie Tag und Nacht nehmen würdest wäre es mir auch egal.“
 

So richtig überzeugend klang das jetzt aber selbst für mich nicht. Das klang eher etwas sehr eifersüchtig, mist aber auch, das sollte es doch gar nicht, denn wenn es für mich schon so klang, was würde er dann da wohl raushören?
 

„Du bist eifersüchtig.“
 

Ja, da war es auch schon, eine todsichere Feststellung seinerseits, und als ob das nicht schon reichte zierte sein Gesicht das typische Seto-Grinsen. Na klasse, das hatte mir gerade noch gefehlt. Dabei wollte ich doch eigentlich meine Ruhe haben. Jetzt hatte ich den Salat.
 

„Allenfalls auf ihre Oberweite.“
 

Ha, eine echt gute Antwort, denn ihre Oberweite war wirklich der Hammer. Mindestens eine Körbchengröße größer als ich und ich besaß schon 80C.
 

„Die würden gar nicht zu dir passen. Außerdem sind deine richtig schön handlich.“
 

Handlich? Bitte? Und dann wieder dieses Grinsen, also jetzt lehnt er sich aber ganz schön weit raus.
 

„Du brauchst dringend eine Abkühlung.“
 

Noch während ich das sagte, schnappte ich mir seine Hand und zog ihn geradewegs ins Becken rein, aber nicht ohne schadenfroh zu grinsen. Das Wasser war zwar warm und nicht kalt, aber was sollte es. Hauptsache er war nass.
 

Während es einen gewaltigen platscher tat und die dadurch entstandene Welle mir das Wasser regelrecht über den Kopf schwappen ließ konnte ich mich einfach nicht mehr halten und begann zu lachen. Sein Gesichtsausdruck war aber auch zum schreien. Sicher hat er nicht damit gerechnet unfreiwillig ein Bad zu nehmen.

Während ich mich also köstlich darüber amüsierte tauchte er wieder auf.
 

„Na Warte!“
 

Ich konnte mich gar nicht so schnell beruhigen um auf seine Drohung zu reagieren, da war er auch schon vor mir, packte mich an den Schultern und tauchte mich gerade Wegs unter Wasser. Natürlich lies es sich nicht vermeiden dass ich etwas Wasser schluckte, schließlich hatte ich mich noch nicht ganz beruhigt, so hustete ich erst einmal, nachdem er mich wieder nach oben gezogen hatte.

Keine zwei Minuten später drückte er mich auch schon gegen den Beckenrand. Meine Haare waren auch schon längst nicht mehr an ihrem Platz und so bot sich ihm wieder einmal die volle Aussicht auf meinen nackten Körper.
 

„Du nimmst dir in letzter Zeit ziemlich viel heraus meinst du nicht?“

„Ich lass mir nur nicht alles von dir gefallen.“

„So?“

„Ja, ich bin nun mal etwas empfindlich wenn es um meine Brüste geht“

„Nur weil sie handlich sind brauchst du nicht gleich ausflippen.“

„Sie sind nicht handlich.“

„Doch sind sie.“
 

Nur um mir das auch zu Beweisen befand sich im nächsten Moment seine rechte Hand an meiner linken Brust. Ich zuckte kurz zusammen als er seine Hand darum schloss und zu allem Überfluss auch noch etwas druck ausübte.
 

„Siehst du.“

„Finger weg!“

„Warum sollte ich?“
 

Da er seine zweite Hand nun nicht mehr um meinen Oberarm geschlungen hatte versuchte ich ihn wegzudrücken so gut es mir möglich war, nur leider war diese Position nicht gerade günstig und er war immer noch viel stärker als ich.

Allerdings hielt dieses Spielchen nicht mehr lange an und er ließ mich los.

Zu meiner Freude entfernte er sich auch ein kleines Stückchen, öffnete dann aber sein Gewand und schmiss das durchnässte Kleidungsstück neben das Becken.

Oh mein Gott, was sollte dass denn jetzt? Musste er sich hier vor mir ausziehen?

Das war gar nicht gut, hoffentlich behielt er seinen Schurz an sonst würde ich wohl noch aus den Latschen kippen, klar nichts was ich nicht schon einmal gesehen hätte, aber mir reichte die Aussicht auf seinen verdammt sexy Oberkörper schon.

Zu allem Überfluss bekam ich jetzt auch noch etwas röte im Gesicht, das hatte mir gerade noch gefehlt.
 

„Irgendwie fällt es mir schwer dir zu glauben dir wäre das alles egal.“

„Ach ja?“

„Du siehst mich gerade an als würdest du am liebsten über mich herfallen.“

„Tz, was du dir wieder alles einbildest, außerdem läuft das eher immer umgekehrt.“

„Klingt fast so als würde ich dich schon Jahre lang verführen. Außerdem was ist mit heute Früh? Wenn der Pharao nicht rein gekommen wäre, hätten wir sicher unseren Spaß gehabt.“

„Musst du mich daran erinnern?“
 

Daran erinnert zu werden trieb mir gerade zu die Schamesröte ins Gesicht und ich schämte mich gerade in diesem Moment wirklich dafür. Schließlich verstand ich selbst nicht was in mich gefahren war.
 

„Wieso machen wir nicht einfach da weiter wo wir heute Früh aufgehört haben?“
 


 

Und? Wie wars? Wie gefällt euch Sati?

Ich werde mal sehen ob sich ein Bild finden lässt dass gut zu ihr passt und außerdem werde ich auch neue Steckbriefe zu den bis her Namentlich genannten Charakteren erstellen damit man eine bessere Übersicht hat wenn bestimmte Charakter erst später wieder auftauchen.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und wie auch schon beim letzten Kapitel gehts unter vier Kommentaren nicht weiter, schließlich kann man ja bei 32 Favoriten erwarten dass sich mindestens 5 dazu entschließen doch mal einen Kommentar zu schreiben.

Bis zum nächsten Kapitel also.
 

Grüßle Yisu

Kapitel 18

Gomen!

Ich weiß ich wollte schon längst fertig sein. Ich lag Anfangs ja auch noch gut in der Zeit, Samstag Nachmittag hab ich gut die Hälfte des Kapitels gehabt, und am Sonntag wollt ich dann weiter schreiben nur hat mir mein Pc leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, der wollte nämlich nicht mehr anspringen u_u

Dieser Verräter!

Tja ich konnte zwar an den PC meines Bruders aber das hat mir leider nix geholfen schließlich war die FF auf meinem PC -_-
 

Aber jetzt, mit etwas Verspätung, das nächste Kapitel!
 

Ich wünsch euch allen viel Spaß und bedank mich an dieser Stelle auch gleich noch für die lieben Kommis ^^
 

Jetzt aber viel Spaß mit Kapitel 18!
 


 

„W-was?“

Ich muss mich verhört haben, er wird ja jetzt wohl nicht im Ernst, nein, das kann nicht sein.

Zu meinem Missfallen bestärkte er seine Aussage aber damit, dass er auf mich zu kam, ich meinerseits ging ebenfalls zurück, kam allerdings nicht weit da ich irgendwie über meine eigenen Füße stolperte und schon im nächsten Moment mit einem Platsch rücklings im Wasser landete.
 

„Keiner hat gesagt dass du dich vor meine Füße werfen sollst.“

Sagte er grinsend während er mich aus dem Wasser zog und auf den nicht besonders weit weg befindlichen Rand absetzte.

Ich sah im ersten Moment nicht besonders viel da mir meine Haare wirr ins Gesicht hingen, also strich ich mir erst einmal die Haare aus dem Gesicht.

Das hätte ich wohl aber lieber lassen sollen, denn Seto stand nicht einmal einen halben Meter von mir entfernt zwischen meinen Beinen und musterte mich mal wieder von oben bis unten. Nein wie peinlich, dieser Blick, das ist ja nicht zum aushalten.
 

Mir gefiel diese ganze Situation gerade überhaupt nicht und zu allem übel begann mein Herz auch noch schneller zu schlagen, so weit hatte er mich also schon, allerdings könnte das auch an dieser verdammt peinlichen Lage liegen. Oder an der Tatsache dass ich am liebsten im Erdboden versinken würde.

Hätte mich heute früh nur mein schlechtes Gewissen nicht so geplagt, dann wäre ich erst gar nicht zu Seto gegangen und hätte mir so manche Erinnerung sparen können und dann vermutlich auch die jetzige Situation. Aber nein, ich musste mich ja unbedingt bei ihm entschuldigen, ok, ich muss schon sagen ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen und mir ging es danach auch gleich besser, aber auf diesen Kuss hätte ich wohl verzichten sollen.

Damit fing schließlich diese ganze scheiße an.

Aber gut, jetzt muss ich wohl damit Leben und erst einmal zusehen wie ich ihn von mir wegbekomme. Ich hab jetzt nämlich keine Lust mich hier im Bad, wo jederzeit jemand herein kommen könnte, von ihm flachlegen zu lassen.
 

„Lass das!“

versuchte ich es also erst einmal.

„Nenn mir einen Grund warum.“
 

War ja klar, so einfach macht er es mir natürlich nicht.

Ich war gerade dabei mir etwas einfallen zu lassen als er seine Hand an meine Wange legte, meinen Kopf etwas anhob und schließlich seine Lippen auf meine legte.

Gott, nicht schon wieder, auch wenn ich gerade keine Lust hatte mich Flachlegen zu lassen, gegen seine Küsse konnte man absolut nichts sagen.
 

„Hohepriester Seto, der Pharao wünscht Euch zu sprechen.“
 

Meine Rettung, kaum dass die Stimme verstummt ist, löst er sich etwas widerwillig von mir und ich bin, für den Anfang, also erst einmal gerettet.
 

„Entschuldigt, er sagte es wäre wichtig und Ihr sollt Aya mitbringen.“
 

Mich?

Warum dass denn?
 

„Ich hab noch nicht mal richtig gebadet.“

„Beschwer dich nicht, ich könnte mir jetzt auch besseres vorstellen.“
 

„Das sieht man.“
 

Wow, das war zwar leise aber immer noch deutlich genug um zu verstehen was er gesagt hat. Scheint sich ziemlich viel zu trauen für einen Diener. Zumindest schätze ich dass er einer ist.
 

„Hast du was gesagt?“

kommt es auch kaum eine Minute später scharf von Seto.
 

„N-nein, verzeiht.“

War ja klar, kaum sagt Seto was schon ist er auf einmal ganz kleinlaut.
 

„Gut. Sag dem Pharao dass wir sofort kommen.“

„Jawohl.“

Mit einer Verbeugung verschwindet er dann auch wieder und Seto und ich sind wieder alleine.
 

„Na schön, was sein muss, muss sein.“

Mit diesen Worten entfernt er sich schließlich von mir und steigt aus dem Becken, sammelt anschließend sein Gewand auf, windet es aus und dreht sich dann wieder zu mir um.
 

„Willst du da wurzeln schlagen?“

„Nein, ich komm ja schon.“
 

Ich stand also seufzend auf, griff nach einem Handtuch, rubbelte mir kurz die Haare etwas trocken und trocknete mich anschließend selber noch ab.

Als ich dann mein Kleid anhatte packte mich Seto auch schon ungeduldig an der Hand und zog mich, nachdem wir einen kleinen Abstecher an seinem Gemach gemacht hatten, wo er sich selbst etwas Trockenes anzog, hinter sich her in den Thronsaal.
 

„Ihr wolltet uns sprechen?“

„Ja, schön dass ihr so schnell gekommen seid. Bevor ich mein Anliegen allerdings äußere müssen wir noch auf Adjin warten.“

„Auf Adjin?“
 

Das ist ja ein starkes Stück, was will Atemu jetzt ausgerechnet von Seto, Adjin und mir?

Das schien sich wohl auch Seto zu fragen denn er stellte dieselbe Frage zur exakt gleichen Zeit wie ich.
 

„Ja auf Adjin.“
 

Bestätigte Atemu noch einmal sein gesagtes, ließ uns aber keine Zeit eine weitere Frage zu stellen sondern fuhr stattdessen mit einer anderen fort.
 

„Wie war deine Nacht Aya?“

„Ähm, also, ich hab geschlafen!?“

„Ach ja?“
 

Oh, dieser Kerl, kann er nicht einmal seinen Mund halten? Und dann noch diese hochgezogene Augenbraue. Das ist zum verrückt werden.
 

„Was soll die Frage?“

„Das weißt du genau.“

„Ach ja?“

„Ja.“

„Du-“

„Beruhigt euch wieder. Ihr seid schließlich nicht zum streiten hier.“

Wo Atemu recht hat, hat er recht.
 

„Mit dem kann man nichts anderes außer streiten.“

Gab ich dennoch trotzig von mir.
 

Zu einem weiteren Satz kamen wir allerdings nicht, denn die Türen gingen auf und Adjin kam herein.
 

„Mein Pharao.“

Er verbeugte sich und wartete anschließend, genau wie Seto und ich, auf eine Erklärung.
 

„Gut, dann wären wir also vollzählig, also zum einem wollte ich mit euch über die nächsten Tage reden und zum anderen denke ich dass wir mit Ayas Unterricht wieder langsam anfangen können, schließlich geht es dir ja wieder besser.“
 

Ein Nicken von uns als antwort und Atemu fuhr fort.
 

„Als erstes mal zu Ayas Unterricht, da ich Seto die nächsten Wochen recht häufig brauchen werde wird Adjin den Unterricht erst einmal übernehmen bis sich die Sache wieder etwas Normalisiert hat. Zum anderen Punkt, die beiden Syrer werden wohl noch gut drei oder vier Tage blieben, das heißt hier wird es weiterhin etwas turbulent zu gehen und du Aya wirst erst einmal bei Adjin bleiben.“
 

Wieder legte er eine Pause ein um zu sehen ob wir ihm so weit folgen konnten.
 

„Ich denke das sollte machbar sein mein Pharao.“

„Gut Adjin, wenn von euch beiden keine Proteste eingehen ist die Sache klar.“
 

Ein Kopfschütteln von mir, ein „Nein.“ von Seto und die Sache war klar.
 

„Gut. Adjin, Aya ihr könnt gehen, Seto du bleibst bitte noch.“
 

Gesagt getan, Adjin und ich verschwanden durch die Tür und Seto blieb noch.

Was er wohl noch von ihm will?

Das wüsste ich jetzt wirklich gern, aber wahrscheinlich wieder irgendwas Politisches.
 

„Sieht so aus als hätte er dich aus dem Bad geholt.“

„Ja, absolut richtig.“

Gab ich ihm seufzend als antwort.

„Weit bist du wohl nicht gekommen.“

„Nein, gerade so weit dass ich nass war, aber jetzt brauch ich auch nicht mehr Baden.“

„Stimmt, deine Ruhe hast du jetzt nicht mehr.“

„Mhm, sag mal, hast du eigentlich schon was unternommen wegen den Syrern?“

„Sagen wir so, die Sache hat sich geklärt.“
 

Die Sache hat sich geklärt? Was soll dass denn heißen?

Ich sah ihn Fragend an, aber sein Blick verriet mir dass er mir keine näheren Informationen geben wird. Also konnte ich mir das Nachfragen auch sparen.
 

„Was hältst du davon wenn wir gleich ein bisschen in die Bibliothek gehen und dein Wissen auffrischen?“

„Warum nicht, ich hab eh nichts Besseres zu tun.“

„Gut ich nämlich im Moment auch nicht.“
 

Wir gingen also gleich in die Bibliothek und nachdem ich Adjin kurz erklärt hatte was mir Seto bis jetzt alles gezeigt hatte, holte er eine Papyrusrolle und legte sie vor mich auf den Tisch.
 

„Ok, dann wiederholen wir doch als erste mal ein bisschen.“
 

Das taten wir dann auch, die nächsten beiden Stunden verbrachte ich damit ihm zu erklären welche Bedeutung die einzelnen Hieroglyphen hatten. Ich hatte viele von ihnen schon einmal gesehen, wusste aber rund ein viertel überhaupt nicht mehr.
 

Nach weiteren qualvollen Stunden des Wiederholens saß ich nun also über einem Text den Adjin mir zum Übersetzen gegeben hatte und grübelte über eine Glyphe nach.

Mir viel einfach nicht mehr ein was sie bedeutete und ohne sie ergab der Rest des Textes überhaupt keinen Sinn für mich, überhaupt war es schwer irgendetwas aus den Hieroglyphen heraus zu lesen. Es war ganz anders als in meiner Heimat, wir schrieben ja wenigstens noch ganze Sätze, aber hier sind es ja nur aneinander gereihte Symbole, die zum Teil nichts miteinander zu tun haben. Es war doch einfach nur zum verzweifeln. Hoffentlich kam Adjin bald wieder, ich könnte etwas Unterstützung gebrauchen.
 

Als er allerdings nach einer Stunde immer noch nicht aufgetaucht war, beschloss ich ihn zu suchen. Schließlich durfte ich nicht eher gehen, bevor ich den Text fertig hatte, und ohne diese blöde Hieroglyphe kam ich schließlich im Moment nicht weiter.

Ich beschloss als erstes in seinem Gemach nachzusehen, als ich dort eine halb offene Tür entdeckte ging ich ohne weiter darüber nachzudenken hinein und sah mich um.

Nichts, hier war weit und breit niemand, komisch warum stand dann die Tür offen?
 

Ich wollte schon wieder umkehren und gehen als ich vom Balkon Geräusche hörte.

Langsam ging ich also Richtung Balkon und was ich da sah trieb mir die Röte ins Gesicht, da waren der ältere Syrer und Sati in einer gerade zu eindeutigen Position.

Sie ist Splitter nackt, hat ihre Hände auf dem Geländer abgestutzt und reckt ihm ihren Hintern entgegen. Er, ebenfalls total nackt, hat seine Hände auf ihrer Hüfte liegen und sein bestes Stück in ihr versenkt. Die Geräusche die ich von draußen, allerdings noch deutlich leiser als hier, gehört hatte, kamen eindeutig von Sati. Sie ließ es sich scheinbar nicht nehmen, aus Herzenslust zu keuchen und zu stöhnen.

Die beiden treiben es doch tatsächlich am helllichten Tag auf Adjins Balkon.

Das ist ja unfassbar, ich bin wirklich platt, da hat sie es nicht geschafft an Seto ranzukommen und schon wirft sie sich dem nächsten an den Hals und dann ausgerechnet diesem schmierigen Typen. Mich würde ja mal interessieren was er ihr dafür versprochen hat, freiwillig würde das wohl niemand über sich ergehen lassen.

Und vor allem würde mich mal interessieren warum sie in Adjins Gemach sind, da haben sie doch eigentlich überhaupt nichts zu suchen. Das ist wirklich merkwürdig.
 

Nachdem ich mir das Szenario noch eine Weile ansah und meinen Gedanken nachhing, beschloss ich mich endlich wieder davon zu machen.

Ich war jetzt lang genug hier rum gestanden, hinter her kam noch jemand und würde sonst was denken. Nein, das wollte ich mir ersparen!
 

Ich verließ also geradezu fluchtartig das Gemach und machte mich schleunigst aus dem Staub.

Als ich schließlich meinte weit genug weg zu sein lehnte ich mich erschöpft an eine Wand und atmete durch. Die Bilder die ich zu sehen bekommen hatte wollten sich einfach nicht aus meinem Gedächtnis verbannen lassen und spukten die ganze Zeit vor meinen Augen umher.
 

„Alles in Ordnung Aya?“

„Atemu!“

„Der bin ich. Was machst du hier?“

„Ich, also, ich weiß nicht so recht, ich hab Adjin gesucht und bin irgendwie hier gelandet.“

„Da wirst du hier eher kein Glück haben, nicht gerade eine Ecke des Palastes wo er sich oft aufhält.“

„Ja?“

„Ja, also was ist los? Du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen.“

„Nichts, alles in Ordnung.“
 

Das schien er mir offenbar nicht wirklich zu glauben, denn als Antwort bekam ich lediglich eine hochgezogene Augenbraue.
 

„Wirklich, es ist alles in Ordnung. Ich hab nur was gesehen auf das ich hätte verzichten können.“

„Na schön wie du meinst.“
 

Ich war ihm wirklich dankbar dass er nicht gefragt hat, was ich gesehen habe. Ich wollte die Bilder schließlich los werden und nicht auffrischen.
 

„Wie ich sehe macht ihr bereits mit dem Unterricht weiter.“
 

Ich sah zu ihm, folgte seinem Blick zu meiner rechten Hand, in der ich immer noch die Papyrusrolle hielt und nickte anschließend.
 

„Ja, ich komm nur gerade nicht weiter.“

„Ich hätte im Moment ein bisschen Zeit, wenn du also Hilfe brauchst.“

„Ja? Das wäre total super.“

„Na gut, suchen wir uns einen gemütlicheren Ort.“
 

Genau das taten wir dann auch.

Wir gingen kurz den Gang entlang und betraten einen Raum den Atemu mir als sein Arbeitszimmer vorstellte. Er ähnelte etwas der Bibliothek, der einzige unterschied lag in der Größe und an der Tatsache dass es hier weit aus weniger Schriftrollen gab.
 

„So, setzt dich und dann zeigst du mir mal wo du nicht weiter kommst.“
 

Gesagt getan, ich ließ mich auf einem dieser verdammt bequemen Sitzkissen nieder, rollte den Papyrus aus, suchte anschließend die Stelle an der ich nicht weiter kam und zeigte sie Atemu.

Er saß sich das ganze einen Moment lang an und blickte dann zu mir.
 

„Seltsam dass er dir ausgerechnet diesen Text gibt.“

„Warum?“

„Na ja, für einen Anfänger ist er viel zu schwer.“
 

Darauf sagte ich jetzt nichts mehr. Warum sollte mir Adjin einen so schweren Text geben? Das würde doch überhaupt keinen Sinn machen. Schließlich hatten wir beide nichts davon, er nicht weil er mir ständig etwas erklären müsste und ich nicht weil ich wohl Stunden über einem Text sitzen würde den ich am Ende eh nicht verstehe. Wirklich seltsam, dieser Tag hatte anscheinend etwas gegen mich. Ich seufzte lautstark.
 

„Das ergibt doch alles keinen Sinn.“

„Da muss ich dir Recht geben. Aber da wir nun schon mal hier sind, am heutigen Nachmittag haben die Händler ihre Stände um den Marktplatz aufgebaut, wenn du willst kannst du dich morgen mal etwas in der Stadt umsehen, natürlich nicht ohne Begleitung.“

„Ein Markt?“

„Ja, passend zum Fest, die Händler sehen eine große Chance, durch das Fest, ihre Waren unter die Leute zu bringen.“

„Klingt einleuchtend, an Festen ist immer viel los.“

„Genau, wenn du also Lust hast sorge ich dafür dass du eine Begleitung bekommst.“

„Und wie ich Lust hab, der letzte Markt ist schon eine Weile her.“

„Das freut mich, Seto meinte du wärst verrückt nach Märkten.“

„Also verrückt würde ich nicht sagen, ich war bis jetzt nur auf einem einzigen.“

„Ach so, na ja Seto meinte jedenfalls es wäre eine Idee um dir den Stress hinsichtlich der Verhandlungen mit den Syrern zu ersparen und damit du einfach mal hier raus kommst.“

„Das war Setos Idee?“
 

Jetzt war ich aber wirklich platt, von jedem hätte ich so was erwartet, aber nicht von Seto.

Mir vielen auf Anhieb zwei Gründe ein warum er mit so einem Vorschlag kommen sollte, der erste wäre, er will einfach mal einen Tag seine Ruhe vor mir haben und der zweite, er wollte mir etwas Gutes tun damit ich den beiden nicht noch über den Weg laufe. Schließlich hab ich ihm von dem Angebot des Syrers erzählt.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie schien mir eine innere Stimme zu sagen dass es die zweite Möglichkeit ist und die Tatsache dass es so war machte ich im Moment wirklich glücklich.

Deshalb musste ich wohl auch über beide Ohren gegrinst haben denn Atemu setzte ein wirklich viel Sagendes lächeln auf und sah mich an.
 

„Was ist?“

„Nichts. Du würdest mir eh nicht glauben.“

„Woher willst du das wissen?“

„Ich weiß es eben.“
 

Mit seinem letzten Satz stand er auf.

„So, ich muss auch schon wieder weiter, die beiden warten nicht gerne. Den Weg zurück findest du alleine oder?“

„Ok, ja, ich denke schon.“

„Gut, man sieht sich später beim essen.“

„Ja bis später und danke.“

„Kein Problem.“
 

Nachdem Atemu dann auch weg war beschloss ich ebenfalls den Rückweg anzutreten. Ich schnappte mir also die Papyrusrolle, verließ das Zimmer und ging in etwa den Selben Weg zurück den ich gekommen war. Als ich endlich wieder an der Bibliothek angekommen war, wartete Adjin bereits ungeduldig auf mich.
 

„Wo warst du?“

„Das könnte ich dich auch fragen. Wo warst du eigentlich so lange? Und wenn du es genau wissen willst, ich hab dich gesucht.“

„Warum das?“

„Weil ich nicht weiter gekommen bin. Zum Glück hab ich den Pharao getroffen und er hat mir freundlicherweise gesagt dass der Text für einen Anfänger, wie mich, viel zu schwer ist. Also warum hast du mir den Text gegeben?“

„Der Pharao wollte dir Helfen?“

„Ja, was dagegen?“

„Nein, es wundert mich nur dass er Zeit hatte.“

„Nicht lange, also was ist mit meinen Fragen?“

„Was soll schon damit sein?“
 

Wollte der mich verarschen? Er tat doch gerade so als wüsste er nicht wovon ich rede. Und dabei wusste er es ganz genau, also wenn hier etwas nicht oberfaul war, dann konnte man mich in die nächste Nervenanstalt einliefern.
 

„Gut, du stellst dich also dumm, von mir aus. Ich gehe.“
 

Ich war sauer, und zwar richtig. Und das nicht nur wegen der Tatsache dass er mir einen viel zu schweren Text gegeben hat, nein, auch deshalb weil er mehrere Stunden weg war und mich mit meinem Elend alleine gelassen hat und seine Unschuldstuerei setzte dem ganzen die Krone auf.

Ich war also in Begriff das weite zu suchen, hatte aber nicht damit gerechnet dass Adjin etwas dagegen haben könnte, denn er packte mich am Handgelenk und zog mich grob zurück so dass ich auf dem Boden landete. Zu allem Überfluss drückte er mich mit den Rücken auf den Boden und ich saß fest.
 

„Jetzt reg dich mal wieder ab, ich hatte was Wichtiges zu tun und den Text hab ich dir lediglich deshalb gegeben um zu sehen ob du irgendetwas damit anfangen kannst.“

„Und was war das? Du warst mehr als eine Stunde weg und ich durfte hier versauern.“

„Dir deinen Arsch retten.“

„Was?“

„Du hast mich schon richtig verstanden, ich musste schließlich noch einen ungestörten Ort auftreiben.“

„Ungestört? Ich versteh gar nichts.“

„Der Alte (Der Syrer) wollte seine Forderung zurück ziehen wenn ich ihm eine andere Spielgefährtin suche.“

„WAS?“

„Um es kurz zu sagen, ihm war es egal wenn er vögelt.“

„Und da hast du ihm Sati gegeben?“

„Woher weißt du das?“

„Ich glaubs ja nicht, wie kommt man auf so eine Idee?“

„Tu nicht so als würde sie dir Leid tun, außerdem weiß jeder im Palast dass sie für ein bisschen Spaß immer zu haben ist, so lange für sie etwas dabei raus springt.“

„Ach ja? Und was hast du ihr versprochen?“

„Tja, dass bleibt mein kleines Geheimnis.“
 

Er setzte ein grinsen auf dass ich nicht wirklich deuten konnte, aber bei einem war ich mir sicher, etwas Gutes konnte es nicht heißen.
 


 

Ja, hier Endet das Kapitel also, ich hoffe ihr seid nicht zu sehr enttäuscht dass dieses Kapitel keinen Adult enthält, aber es passt eben einfach noch nicht mit in die Geschichte rein. Ich hoffe ihr könnt drüber weg sehen, sagt mir stattdessen einfach wie ihr den Rest fandet ^^

Und was ihr von Adjin nach diesem Kapitel haltet *gg*
 

Bis bald Yisu *wink*

Kapitel 19

Oh weh, da bin ich also nach zwei Monaten mal wieder mit einem neuen Kapitel >.<

Tut mir leid dass es so lange gedauert hat, aber irgendwie bin ich nicht wirklich dazu gekommen. Ich hoffe ihr verzeiht mir XD

In diesem Sinne,
 

Viel Spaß beim Lesen!
 


 

Ich lag jetzt schon eine ganze Weile auf meinem Bett und dachte nach, aber mir fiel einfach nichts Vernünftiges ein. Ich verstand einfach nicht was es Adjin oder Sati bringen sollte sich auf so etwas einzulassen. Vor allem bei Adjin wurde ich einfach nicht schlau daraus. Klar, ich hatte ihn darum gebeten etwas zu tun, aber musste er deswegen gleich mit so einem Angebot kommen? Meiner Meinung nach ergab das alles keinen Sinn. Adjin hatte doch von dem ganzen nichts, oder gab es da etwas von dem ich nichts wusste? Oder womöglich nichts wissen sollte?

Was auch immer der Grund war, für Adjin muss es ein plausibler gewesen sein und so wie es sich angehört hat, hatte er auch keinerlei Mitleid mit Sati gehabt. Andererseits scheint sie dem ganzen ja ohne großen Protest zugestimmt zu haben.

Ich seufzte laut auf, das war doch einfach zum Haare ausreisen, ich konnte nachdenken so viel ich wollte, aber dabei heraus kam absolut nichts.
 

Noch bevor ich mich weiter darüber aufregen konnte dass ich in der letzten Stunde kein bisschen weiter gekommen war klopfte es an der Tür und nach einem „Herrein“ meinerseits öffnete sich diese und Atemu trat ein.
 

„Ich hoffe ich stör nicht.“

„Nein überhaupt nicht. Ich komm mit meinen Gedanken eh nicht weiter.“

„Gut, ich wollte dir auch nur noch mal kurz was zu morgen sagen, nach dem essen hatte ich leider keine Zeit.

„Macht ja nichts, also was gibt es?“

„Wegen der Begleitung für morgen, du wirst vielleicht nicht so erfreut sein, aber ich halte es für das beste wenn dich Adjin begleitet, er hat morgen nicht viel zu tun und so wecken wir auch kein weiteres Misstrauen bei den Syrern.“

„Wieso weiteres Misstrauen?“

„Nun, sie sind wohl nicht so ganz der Ansicht dass die Geschichte mit dir und Adjin stimmt. Ich konnte sie aber davon überzeugen dass es keinerlei Grund für Misstrauen gibt. Allerdings denke ich, den Gedanken haben sie noch nicht ganz verbannt.“

„Verstehe, das heißt also er soll morgen mit damit sie nicht auf irgendwelche dummen Ideen kommen?“

„Genau.“

„Na schön, von mir aus.“

„Gut, es wird sicher auch das letzte mal sein, sie werden voraussichtlich morgen Abend abreisen.“

„Ein Glück, die beiden sind mir irgendwie nicht gerade sympathisch.“

„Mag sein, aber sie sind wichtige Verhandlungspartner für Ägypten. Und sollte morgen alles so laufen wie ich es mir erhoffe, wird Ägypten der Frieden auch weiterhin gewahrt bleiben.“

„Na dann hoffe ich doch mal dass es so läuft.“

„Ja, ich bin da recht zuversichtlich.“

„Na dann.“
 

Nach einer kurzen Zeit des Schweigens erhob sich Atemu und ging einen Schritt auf die Tür zu.

„So, ich muss jetzt auch schon wieder weiter, ihr werdet morgen Nachmittag aufbrechen, du hast also den ganzen Vormittag für dich.“

„Echt? Den ganzen Vormittag?“

„Ja, du kannst also auch gerne ausschlafen.“

„Wow, das ist ja super!“
 

Ich war wirklich begeistert über diese Aussagen, wo ich doch sonst immer so früh aus dem Bett raus musste. Ok, man gewöhnt sich daran, aber ausschlafen ist mal wieder eine echt super Idee.

Atemu quittierte meine Antwort mit einem lächeln, verabschiedete sich und verschwand dann wieder durch die Tür. Jetzt war ich also wieder alleine.

Da es inzwischen schon recht spät war beschloss ich schlafen zu gehen, also zog ich mich um, löschte die Lampe und machte es mir unter meiner Zudecke bequem.
 

Zum schlafen kam ich allerdings noch nicht, denn gerade als ich beim wegdösen war wurde die Tür geöffnet und jemand trat ein.
 

„Also bist du doch hier, schläfst du etwa schon?“
 

Diese Stimme, das klang doch eindeutig nach Seto, aber was sollte der denn jetzt hier wollen?

Leicht verpeilt setzte ich mich auf und sah in die Richtung in der ich die Person vermutete, und tatsächlich, da stand Seto nicht weit von der Tür entfernt und lehnte lässig an der Wand.
 

„Du siehst doch dass ich nicht schlafe.“

„Hm, na so ganz wach scheinst du mir aber auch nicht zu sein.“

„Liegt vielleicht daran dass ich gerade beim einschlafen war als jemand auf die Idee gekommen ist hier rein zu platzen, überhaupt, was willst du eigentlich?“

„Was ich will?“

„Ja, oder willst du mir weiß machen dass du einfach so aus Spaß hier bist?“
 

Das hätte ich wohl lieber nicht sagen sollen, denn auf sein Gesicht schlich sich ein grinsen, wie es perverser nicht hätte sein können.
 

„Eigentlich bin ich ja wegen was anderem hier, aber so eine schlechte Idee ist das gar nicht.“
 

Er stieß sich von der Wand ab, gab der noch offen stehenden Tür einen kleinen schubser, so dass sie ins Schloss viel und trat anschließend auf mich zu.

Na Prima, da hab ich ihm wieder was in den Kopf gesetzt.
 

„Vergiss es!“

„Warum?“

„Weil ich keine Lust hab mich von dir vögeln zu lassen.“

„Wäre ja nicht das erste mal.“

„Tz.“
 

War ja klar dass er jetzt damit kam, aber er konnte sich meinetwegen quer stellen, nicht mit mir.

Während ich noch mit meinen Gedanken, ihm trotzig gegenüber zu treten, beschäftigt war, packte er mich an den Armen und drückte mich in die Kissen.
 

„Wieso stellst du dich eigentlich immer so an?“

„W-Was?“

„Ich weiß genau dass es dir gefallen hat, also tu nicht so als ob es nicht so gewesen wäre.“
 

Na Prima, musste er mich daran Erinnern? Ich weiß auch so ganz gut dass es mir gefallen hat, dass braucht er mir also nicht unter die Nase zu reiben.

Ich wollte gerade zum reden ansetzten als ich sein breites grinsen bemerkte.

Was war denn nun los? Dieses grinsen war keines falls eines seiner typischen Seto-Grinsen, nein, es war irgendwie anders.
 

„Schau nicht so.“

„Dann grins du nicht so.“

„Ich grinse wann ich will.“
 

Wieder zog er seine Lippen zu einem Grinsen, aber dieses Mal hielt es nicht lange, da er sich zu mir hinunter beugte und seine Lippen auf meine legte.
 

„Ich hätte wahnsinnige Lust dazu dich auszuziehen, nur leider hab ich absolut keine Zeit.“
 

Kaum dass er sich von mir gelöst hatte und dieser Satz aus seinem Mund gekommen ist, ließ er mich los und machte sich wieder auf zur Tür. Ich meinerseits sah ihm verdutzt nach, so einfach war es noch nie gewesen ihn wieder los zu werden.
 

„Das heißt aber nicht dass du deine Ruhe hast.“
 

Nach diesem Satz war er dann auch wieder verschwunden und ich seufzte erst einmal erleichtert aus.

Dieser Typ war wirklich nicht zu verstehen.

Aber wenigstens hatte ich jetzt meine Ruhe und konnte mich endlich schlafen legen.
 

Genau das tat ich dann auch und war bereits nach einigen Minuten eingeschlafen.
 


 

Als ich am nächsten Morgen erwachte schien die Sonne bereits in mein Zimmer und ich konnte es kaum noch erwarten endlich auf den Markt zu kommen.

Enthusiastisch schwang ich meine Beine aus dem Bett, schnappte mir ein bequemes Kleid aus meinem Schrank, verließ mein Zimmer und machte mich auf den Weg zu den Bädern.

Schließlich war ich gestern nicht mehr richtig dazu gekommen mich zu Baden und deshalb wollte ich das jetzt nachholen.
 

Als ich dann schließlich vor der Tür zum Bad stand und hinein ging, war keine Menschenseele zu sehen, ich konnte also in ruhe Baden.
 

Nachdem ich meine Kleidung beiseite und ein Badetuch bereit gelegt hatte, zog ich mich aus und stieg in das kalte Wasser.

Es war doch wirklich gut, dass die Dienerinnen, die für das Bad zuständig waren, am späten Abend das schmutzige Wasser hinaus und sauberes hinein ließen.

So hatte man am frühen Morgen sauberes, aber kaltes Wasser.

Aber auch diese Tatsache fand ich gar nicht schlecht, denn kaltes Wasser belebt ja bekanntlich den Geist und genau das brauchte ich jetzt, schließlich wollte ich Fit sein wenn es zum Markt geht.
 

Nach einer Stunde, in der ich mich ausgiebig gewaschen hatte, stieg ich aus dem Becken, trocknete mich ab und zog mir mein Kleid an. Als das geschafft war verließ ich mit meiner Schlafkleidung auf dem Arm und dem Tuch um die Haare das Bad und machte mich zu meinem Zimmer auf. Dort schmiss ich die Kleidung auf das Bett, wickelte das Tuch ab und kämmte meine Haare durch.

Anschließend trat ich auf den Balkon und blickte auf die Stadt hinunter. Die Aussicht war immer noch so faszinierend wie am ersten Tag und man konnte aus der Ferne schon einige Leute in den Straßen der Stadt umher laufen sehen.

Während ich mit der Aussicht beschäftigt war, bemerkte ich gar nicht wie jemand an mich heran trat, erst als ich zwei Hände auf meinen Schultern spürte, drehte ich mich erschrocken um.
 

„Adjin?“

„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Wie weit bist du? Können wir los?“

„Ist es schon so spät?“

„Ja, es ist fast Mittag.“

„Wow, so lange hab ich geschlafen?“

„Sieht so aus. Also bist du fertig?“

„Ja!“

„Ok, ich werde dem Pharao bescheid sagen dass wir gehen. Du kannst schon mal unten im Hof auf mich warten. Ach ja, du solltest dir noch etwas drüber ziehen. So Luftig werde ich dich nämlich nicht mit nehmen.“

„Was?“

„So verlockend es auch ist, auf dem Marktplatz geht es nicht so Zivilisiert wie hier zu. Je weniger Haut man sieht, desto besser.“

„Ich soll mich also bis zum Hals hin verpacken?“

„So in etwa, ja.“

„Na super.“

„Glaub mir, mir gefällt es anders auch besser, aber so ist es für dich Sicherer. Wir treffen uns dann also im Hof.“
 

Nach diesen Sätzen war er auch schon verschwunden und ich suchte mir also aus den weiten meines Kleiderschrankes etwas Passendes zum drüber ziehen.

Ich entschied mich schließlich für einen Umhang, legte ihn mir um und ging dann in den Palasthof.

Dort wartete ich einige Minuten bis Adjin kam.
 

„Ja, so ist es schon besser.“

„Super, dann können wir ja.“

„Fast.“
 

Hm? Was war denn jetzt noch? Hatte ich etwa immer noch zu wenig an? Noch ein Kleidungsteil mehr und ich würde wahrscheinlich vor Hitze vergehen.

Allerdings war wohl das nicht das Problem, denn Adjin griff mit seinen Händen zu der Mütze, die an meinem Umhang war und zog sie mir über den Kopf.
 

„So ist es perfekt.“

„Ich komm mir langsam echt albern vor.“

„Tut mir leid, aber der Pharao und ich sind der Ansicht dass wir deine Haare lieber verstecken.“

„Warum denn das?“

„Wegen der Seltenheit deiner Haarfarbe natürlich.“

„Ach so.“
 

Ich seufzte, wie viel Probleme man doch nur wegen seiner Haarfarbe bekommen konnte, irgendwie war das schon etwas nervend.
 

„Na komm, wir sollten langsam los.“
 

Genau das taten wir dann auch, aber nicht ohne eine kleine Leibgarde im Rücken.
 

„Wessen Idee war das jetzt wieder?“
 

Ich deutete mit meinen Finger nach hinten, zu den beiden Wachen, die mir vorher schon aufgefallen waren, mich aber nicht weiter interessiert hatten und sah Adjin abwartend an. Dieser seufzte jedoch nur und wandte sich dann zu mir.
 

„Setos“

„Was?“

„Du hast mich schon richtig verstanden.“

„Aber warum?“

„Keine Ahnung.“
 

Na klasse, jetzt wurde ich also auch schon von einer Leibgarde begleitet und wem hatte ich das zu verdanken? Natürlich Seto!

Adjin schien wohl genau so begeistert zu sein wie ich denn er zeigte seine Missgunst mit einem seufzen.
 

Wir waren inzwischen aus dem Palast draußen und steuerten jetzt auf die ersten Stände zu.
 

„Auf dem letzten Markt war aber nicht so viel los.“

„Ganz normal, wir befinden uns immerhin im Zentrum Ägyptens. Da ist immer mehr los.“

„Irgendwie logisch.“
 

Diese Bemerkung hätte ich mir durchaus sparen können. War ja ganz logisch dass in der Hauptstadt am meisten los war. Schließlich befanden sich hier auch der Palast, und vermutlich auch die reichsten Leute neben Atemu.

Das hieß dann wohl auch dass hier am meisten Verkauft werden konnte, klar Atemu hatte mir ja schon erklärt dass sich die Händler vom heutigen Tag eine Menge Profit erhoffen.
 

Inzwischen waren wir in einer riesigen Menschenmenge angekommen. Die meisten von ihnen standen um einen Stand herum und lauschten dem Händler bei seiner Erzählung.

Ich konnte leider nicht sehr viel sehen, da mir die Leute die Sicht verdeckten und durch das Gemurmel verstand ich auch nur ein paar Bruchstücke von der Erzählung des Händlers.

Also versuchte ich mir einen Weg nach vorne zum Stand durchzukämpfen, einige Leute sahen mich dabei grimmig an, andere machten jedoch ein bisschen Platz dass ich durch kam.

Als ich schließlich eine gute Sicht hatte, bestaunte ich die vielen Früchte die der Händler auf einem Tisch aufgebaut hatte. Er präsentierte gerade eine Frucht die mit Sicherheit nicht aus Ägypten stammte, als er in seinem Redeschwall stoppte und mich direkt ansah.
 

„Wie ich sehe haben wir ein neues Gesicht unter uns. Möchte die junge Dame vielleicht ein Stück dieser köstlichen Frucht probieren?“
 

Ich sah erst unsicher zu dem Händler, dann zu der Frucht und wieder zu dem Händler zurück. Hunger hatte ich irgendwie schon, schließlich war mein Frühstück ausgefallen aber irgendwie hatte ich auch das Gefühl dieses Angebot lieber abzulehnen.
 

„Nein danke, ich hab erst gegessen.“

„Nur keine scheu, diese Frucht ist keinesfalls vergiftet oder schädlich, im Gegenteil sie macht eine schön sanfte Haut.“

„Ich denke nicht dass sie das nötig hat.“
 

Ich blickte über meine Schulter und entdeckte Adjin hinter mir stehen. Er hatte mit solch einem Ausdruck in der Stimme gesprochen dass der Händler sofort verstummte und sich nun vor ihm verneigte.
 

„Hohepriester und Magier, verzeiht, ich wollte keinesfalls aufdringlich werden.“
 

Na sieh mal einer an, der Händler machte gerade zu den Eindruck als würde er Angst vor Adjin haben. Und wie er da so Kleinlaut und verzeihend gesprochen hatte, machte das ganze Bild für mich nicht gerade besser.
 

Adjin nickte nur kurz und zog mich dann hinter sich her aus der Menge hinaus.
 

„Du bist eindeutig zu Neugierig.“

„Ach ja?“

„Für dein Alter auf jeden Fall.“

„Was hat das mit meinem Alter zu tun?“

„Andere Frauen in deinem Alter sitzen Zuhause und passen auf die Kinder auf. Sie würden sich nicht mal trauen auch nur einen Schritt alleine vor die Tür zu setzen.“

„Na dann, ich dachte schon es wäre wieder was Ernstes.“

„Bitte?“

„Na, ich bin schließlich nicht wie andere.“

„Ja und genau dass macht dich für andere Menschen so interessant.“

„Hm?“

„Nicht so wichtig.“
 

Damit war das Thema für ihn wohl gegessen und ich hatte auch keine Lust weiter darauf herum zu reiten und machte mich stattdessen auf den Weg die nächsten Stände zu erkunden.

Neben ein paar weiteren Obstständen kamen nach einer Weile dann auch endlich die etwas interessanteren Sachen, zumindest für mich waren die Schmuck-, Tücher- und Kleiderstände durchaus interessanter.

Gerade bei den Schmuckhändlern bot jeder etwas anderes an, von billigen Perlen bis hin zu teuren Diamanten war alles dabei, aber auch die anderen Stände boten jede Menge Auswahl an.
 

Zurzeit stand ich vor einem Schmuckstand und bestaunte die mit glänzenden Perlen und Diamanten besetzten Ketten. Es war wirklich unglaublich, all diese Ketten waren in Handarbeit gemacht und enthielten Details die es einfach in sich hatten. Mein Blick schweifte weiter über die verschiedenen Ketten bis er an einer Einzigen hängen blieb.

Ich starrte sie gerade zu an und meinem Mund entfloh ein begeisterter Laut.

Sie bestand an sich nur aus einer silbernen Kette mit einem einzigen Anhänger daran. Aber genau dieser Anhänger faszinierte mich so. Er enthielt einen kleinen blauen Stein der in der Sonne einfach wunderbar glänzte und durch seine Größe auch nicht zu übertrieben herüber kam.
 

„Sie ist wunderschön nicht wahr?“
 

Die Stimme des Händlers ließ mich wieder in die Realität zurück wandern und ich nickte begeistert.
 

„Sie ist auch ein ganz besonderes Stück.“

„So sieht sie auch aus.“

„Möchtet Ihr sie vielleicht einmal umlegen?“

„Umlegen? Haben Sie keinerlei Bedenken dabei?“

„Keines Falls, Ihr macht auf mich nicht den Eindruck als würdet Ihr sie mitgehen lassen und außerdem seid ihr in Begleitung eines Hohepriestesr aus dem Palast.“

„Hm na dann, würde ich sie gerne mal umlegen.“
 

Gesagt, getan, nach nicht einmal einer Minute hatte ich die Kette um meinen Hals. Natürlich hatte ich dazu meine Kapuze herunter nehmen und den Umhang ein Stück nach unten ziehen müssen. Das war allerdings das kleinere Übel, das Größere kam erst als ich mich im Spiegel betrachtete, denn jetzt da ich sie um den Hals hatte, hätte ich sie am liebsten mitgenommen. Aber erstens war der Preis schier unbezahlbar und zweitens hatte ich ja absolut kein Geld zur Verfügung.
 

„Wirklich schade.“

„Wieso schade? Ich finde sie steht Euch ausgezeichnet.“

„Das ist auch nicht das Problem, eher der Preis.“
 

Seufzend öffnete ich den Verschluss und gab dem Händler die Kette zurück. Dieser schien mein Problem allerdings nicht ganz zu verstehen, er war schließlich der Meinung dass ich mit zum hohem Volk gehörte und damit über jede Menge Geld verfügen müsste.

Aber leider war dem nicht so, ich kam ja noch nicht einmal aus Ägypten, wie sollte ich da denn Geld zur Verfügung haben?

Ich seufzte erneut und blickte auf die Kette.
 

„Ich denke ich verstehe nicht ganz.“

„Ich bin hier quasi nur zu Besuch.“

„Oh.“
 

Scheinbar hatte meine Aussage einen Geistesblitz bei ihm ausgelöst und er nickte verstehend.
 

„Das tut mir leid, ich würde sie euch gerne billiger geben aber ich bin leider an meine Preise gebunden.“

„Das macht nichts, sie ist trotzdem wunderschön.“

„Ich werde sie zur Seite legen, falls ihr es euch irgendwie anders überlegen solltet.“

„Danke.“
 

Tja, auch diese Großzügigkeit würde mir absolut nichts bringen, änderte schließlich nichts an der Tatsache dass ich kein Geld besaß.
 

Nachdem ich also wieder zu Adjin und den beiden Wachen getreten war sah mich Ersterer musternd an.
 

„Glaubst dem Kerl nicht dass er am Preis nichts mehr machen kann.“

„Warum?“

„Die Händler bestimmen ihre Preise selbst, demzufolge kann er mit dem Preis machen was er will, er kann ihn beliebig erhöhen oder senken.“

„Wirklich?“

„Ja, das ist eine der Verkaufsmaschen die hier sehr oft angewendet werden, erst die Interesse des Käufers wecken und dann bei Unschlüssigkeit auf die nicht sinkbaren Preise zu sprechen kommen.“

„Ach und warum will er sie dann zurück legen?“

„Ganz einfach, er ist eben der Meinung dass du die Kette einfach billiger haben möchtest, dir den jetzigen Preis aber auch locker leisten könntest.“

„Also denkt er dass ich spätestens in ein paar Stunden wieder hier auftauche?“

„Genau.“

„Ganz schön gerissen.“

„Er lebt davon, je mehr er verkauft, desto mehr hat er zum Leben.“

„Und je teurer die verkaufte Ware ist, desto länger reicht ihm das Geld.“

„Du hast es erfasst.“
 

Während ich diese Erkenntnis verdaute, zog ich mir die Kapuze wieder über den Kopf und sah mich anschließend schon nach dem nächsten Stand um.

Es brachte schließlich nichts etwas hinterher zu heulen, was man eh nicht haben konnte.
 

„Na schön, weiter geht es.“

„Wie du willst.“
 

Adjin schien es ganz Recht zu sein dass ich weiter wollte, vermutlich hatte er schon nach den ersten beiden Stunden keine Lust mehr.

Ich allerdings hatte nicht vor ihn so schnell zu erlösen, ich hatte schließlich noch jede Menge Stände vor mir.
 

Der nächste Stand an dem ich länger stehen blieb bot die verschiedensten Tücher an.

Von lang bis hin zu kurz schien gerade zu jede Größe dabei zu sein, aber auch die Farben waren in Massen vorhanden. Hauptsächlich blaue und rote Stoffe, aber auch ein paar abweichende Farben, die wohl durch Zufall entstanden waren, waren darunter.
 

Während ich mir die Stoffe so betrachtete standen Adjin und die beiden Wachen nicht weit von mir entfernt und warteten.
 

Dieses Mal schien allerdings kein Verkaufsfreudiger Händler anwesend zu sein der versuchte seine Ware unter die Leute zu bringen und so ging ich nach einigen Minuten weiter.

Mich nach dem nächsten interessanten Stand umsehend fielen mir zwei vermummte Gestalten auf die an einer Hauswand nicht weit weg von uns lehnten und sich scheinbar unbeobachtet umsahen.

Als ich zufällig ein Gespräch der beiden aufschnappte und die Stimmen hörte schreckte ich Augenblicklich zusammen...
 


 

So, an dieser Stelle hör ich auf, an sich bin ich mit dem Kapitel ganz zufrieden, hoffentlich geht dass nicht nur mir so und euch hat der kleine Marktausflug gefallen. Na ja, Zuende ist er ja nicht *gg*

Schließlich bleibt noch zu klären wer diese beiden Typen sind, aber dazu im nächsten Kapitel mehr.
 

Ich freu mich auf eure Kommis und auf die ein odere andere Mutmaßung was es mit den Typen auf sich haben könnte ^^

Mal sehn ob einer von euch darauf kommt!
 

In diesem Sinne,

machts gut udn bis zum nächsten Kapitel.
 

Yisu

Kapitel 20

So, nach langer Zeit melde ich mich mit einem neuen Kapitel zurück. Tut mir wirklich Leid dass es so lange gedauert hat, aber neben dem kaputten PC war da noch Liebeskummer, Arbeit und na ja einige andere kleinere Dinge die mich davon abgehalten haben ein neues Kapitel zu schreiben.

Aber jetzt ist es da und es wird das nächste mal auch nicht mehr so lange dauern, das versprech ich euch hoch und heilig ^^
 

An dieser Stelle möchte ich mich noch für die ganzen lieben Kommis bedanken und dann starten wir mal mit dem Kapitel, viel Spaß dabei!
 


 

„Aya alles in Ordnung?“

„N-nein, ich muss hier weg.“
 

Die Erinnerungen flogen mir gerade zu durch meinen Kopf, die beiden Männer die da so lässig an der Wand lehnten waren die beiden Typen die mir während meiner Gefangenschaft öfters etwas zu essen gebracht hatten. Und eines war mir im Moment absolut klar, ich musste hier weg und zwar schnell.

Ich konnte und wollte keine Minute länger hier bleiben, in der Nähe von den beiden Typen und noch bevor Adjin oder die Wachen reagieren konnten war ich an ihnen vorbei gelaufen, beinahe geflohen.

Ich war so schnell weg dass ich bereits wenige Minuten später in einer riesigen Menschenmasse verschwunden war.
 

Das einzige dass ich noch mit bekam war wie jemand meinen Namen rief, allerdings achtete ich gar nicht darauf sondern lief weiter durch die Menschenmasse.

Ich hatte nur einen einzigen Gedanken, weg von hier, so schnell es ging.
 

Als ich schließlich durch das ganze gerenne erschöpft stehen blieb, bemerkte ich dass ich in einer Menschenleeren Gasse stand. Ich sah mich zu allen Seiten um, entdeckte allerdings außer ein paar Häusern und der leergefegten Straße nichts.

Super, ich hatte mich also während meiner Flucht total verlaufen.

Ja, ich musste es wohl oder übel zugeben, ich stand hier, in einer Gasse und hatte keine Ahnung wo ich mich befand.

Das machte meine Situation nicht gerade besser, da mir die Angst bereits beim Anblick der beiden Männer, im Nacken Stand.

Ich lehnte mich erschöpft an die nahegelegen Wand, ließ mich an ihr hinunter gleiten und zog mir meine Kapuze dabei tief ins Gesicht. Ich hatte im Moment absolut nicht die Kraft den Weg zurück zum Palast zu suchen, da meine Gedanken viel zu sehr um die beiden Männer kreisten. Ich hörte in meinem Kopf ihre Stimmen und die Bilder, als sie mir in meinem Kerker das Essen brachten, flogen vor meinen Augen vorbei.

Ich kniff die Augen fest zusammen und zog meine Knie näher an meinen Körper heran.

Während ich meine Arme um meine Beine schlang und meinen Kopf auf meine Knie ablegte, versuchte ich diese Bilder aus meinem Kopf zu verbannen.
 

Ich wusste nicht wie lange ich dort gesessen hatte, aber als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte schreckte ich hoch.
 

„Ihr?“
 

Ich blickte direkt in zwei vertrauenswürdige Augen und erkannte in ihnen den Besitzer wieder, es war der Händler von dem Schmuckstand.
 

„Was macht Ihr so weit weg von der Hauptstraße?“

„I-Ich…“
 

Ich begann stotternd einen Satz, wurde aber sofort wieder von ihm unterbrochen.
 

„Oh du meine Güte, Ihr seid ja ganz aufgelöst, beruhigt Euch erst mal und dann erzählt Ihr mir was Ihr hier macht.“
 

Ich atmete einmal tief durch und setzte dann zu einer Antwort an.
 

„Ich, ich…ich musste weg….diese beiden Männer…sie…und ich…also…“

„Hm, ich denke ich sollte Euch besser nach Hause bringen, so könnt Ihr mir hier nicht bleiben.“
 

Er hielt mir die Hand hin, ich ergriff sie nach einigen Sekunden Bedenkzeit und ließ mir von ihm auf helfen.
 

„Ihr wart mit dem Hohepriester Adjin unterwegs richtig? Das heißt Ihr werdet im Palast sicher schon vermisst. Es sind immerhin schon einige Stunden vorbei seid Ihr an meinem Stand wart. Man macht sich sicher Sorgen um Euch.“

„Einige Stunden?“

„Ja allerdings.“

„Oh.“
 

Er erwiderte nichts mehr darauf, wies mir stattdessen mit einem Kopfnicken und einem lächeln an ihm zu folgen. Nachdem ich ihm erst ein paar Sekunden hinter her gesehen hatte, folgte ich ihm schließlich doch.

Bereits als wir den nun verlassenen Marktplatz erreichten kamen uns einige Wachen des Palastes entgegen, die uns auch gleich zum Palast begleiteten. Vermutlich wurden sie von Adjin oder Atemu los geschickt um mich zu suchen.

Nach einer Ewigkeit, so schien es mir jedenfalls, erreichten wir dann den Palast, wo wir uns auch sofort zum Thronsaal aufmachten.
 

„Das gibt es doch nicht, wer weiß in welchen Schwierigkeiten sie inzwischen schon wieder stecken könnte.“

„Seto, beruhig dich, das hilft uns jetzt auch nicht weiter.“

„Nein, er hat vollkommen recht mein Pharao, ich hätte besser auf sie acht geben müssen.“
 

Die Stimmen und das jetzt folgende seufzen war bereits vor den Türen deutlich zu hören, wurden allerdings durch das eintreten der Wache unterbrochen.
 

„Mein Pharao, wir haben die Vermisste soeben gefunden.“

„Was?!“
 

Nach dieser Auskunft und dem dreifachen Ausruf standen Atemu, Seto und Adjin bereits wenige Minuten später auf den Beinen und schauten erfreut und scheinbar sehr erleichtert in meine Richtung.

Seto war natürlich der erste der sich wieder einkriegte und trat Näher an mich heran.
 

„Sag mal bist du von allen guten Geistern verlassen? Weißt du was dir da draußen alles hätte passieren können?“

„I-ich“
 

Kleinlaut und stotternd setzte ich zu einem Satz an, wurde aber auch schon kurz darauf von Atemu unterbrochen.
 

„Schon gut Aya, darüber reden wir später, du solltest dich jetzt erst mal ein bisschen hinlegen.“
 

Während ich also von der Wache in mein Zimmer begleitet wurde, blieben Seto, Adjin und Atemu zusammen mit dem Standbesitzer zurück.
 

Bereits einige Minuten später klopfte es an meiner Tür und Atemu kam herein.
 

„Sie sind hier.“
 

Ich hatte kurz zu ihm aufgesehen und nuschelte diesen Satze nur so vor mich hin.
 

„Wer ist da Aya?“

„Die beiden Männer.“
 

Atemu sagte daraufhin nichts mehr, setzte sich stattdessen neben mich auf mein Bett und sah mich an.
 

„Aya, ich kann dir nicht helfen wenn du mir nicht sagst was los war. Also, jetzt mal von ganz vorne, ihr wart auf dem Marktplatz unterwegs und dann bist du auf einmal weggelaufen, warum?“
 

Ich atmete tief durch und setzte dann zu einer Antwort an.
 

„Wir sind nach diesem Stoffstand weiter gelaufen und da standen diese beiden Männer, in Kapuzen gehüllt und sie haben sich ziemlich angeregt unterhalten.“
 

„Wer sind diese beiden Männer und woher kennst du sie?“

„Sie…“

„Vom Tempel.“
 

Unsere Blicke flogen zur Tür, zu der gerade eben Seto herein kam und mich in meinem Satz unterbrochen hatte.
 

„Wie kommst du darauf Seto?“

„Ganz einfach, Adjin hat gerade gesagt dass sie beim Anblick der beiden ziemlich bleich geworden ist und im nächsten Moment war sie dann auch schon weg.“
 

Atemu nickte auf diese Aussage hin und wendete sich dann wieder mir zu.
 

„Stimmt das? Waren diese beiden Männer am Tempel?“

„Ja.“

„Ok, haben sie dich bemerkt?“

„Ich weiß nicht.“

„Na gut, kannst du sie uns vielleicht näher beschreiben?“

„Nein.“

„Hm…ich werde Adjin fragen vielleicht kann er sie uns genauer beschreiben. Seto würdest du bei ihr bleiben?“

„Natürlich.“
 

Nach Setos Zustimmung erhob er sich und verließ den Raum.
 

„Alles in Ordnung?“

„Ja, mir war nur so unwohl zumute als ich die beiden gesehen hab.“

„Hm und du hast wirklich nichts gesehen?“

„Nein.“

„Woran hast du sie dann erkannt?“

„An den Stimmen.“

„An den Stimmen?“

„Ja, ich werde wohl nicht so schnell vergessen wie sie sich darüber lustig gemacht haben wie schlecht es mir gegangen ist. Ich meine in diesem Keller…“
 

Meine Stimme versagte gegen Schluss meines Satzes und ich warf mich leicht schluchzend in Setos Arme. Er seinerseits zögerte nicht lange und legte seine eine Hand an meinen Rücken und die andere auf meine Schulter.

So ungern ich es auch zugeben wollte, ich fühlte mich bei ihm einfach am Sichersten und aus diesem Grund beruhigte ich mich auch ziemlich schnell wieder.
 

„Wir werden sie finden.“

„Was?“

„Wenn sie schon in Kairo sind, wird es nicht lange dauern bis wir sie haben. Sicher planen sie bereits wieder irgendetwas um an die Papyri zu gelangen.“

„Was sind das eigentlich für Papyri?“

„Das sollte dir der Pharao erklären.“

„Warum macht ihr alle so ein rießen Geheimnis daraus?“

„Diese Schriften können in den falschen Händen zu einer Gefahr werden Aya.“

„Wieso?“

„Der Pharao wird es dir erklären wenn er es für richtig hält.“
 

Ich seufzte auf diese Aussage hin nur. Das war wieder mal Typisch.

Ich frage mich langsam wirklich was es mit diesen Papyrusrollen auf sich hat wenn niemand darüber reden will. Atemu meinte zwar er würde es mir erklären aber da blieb nur die Frage wann das sein sollte.
 

Ich wusste nicht was ich ihm daraufhin sagen sollte also schwieg ich einfach vor mich hin.

Für ihn schien die Sache damit auch gegessen zu sein und so verfielen wir beide in Schweigen.

Nach einer kurzen Weile schloss ich meine Augen und lehnte meinen Kopf an seine Brust.

Wenig später war ich dann auch schon eingeschlafen.
 

Das nächste mal erwachte ich durch ein klopfen an der Tür und richtete mich verschlafen auf. Von Seto war weit und breit nichts mehr zu sehen.

„Ja?“

Bracht ich müde hervor und im nächsten Moment wurde auch schon die Tür geöffnet.
 

„Oh, hab ich dich geweckt?“

„Nein, schon gut, ich sollte eh nicht so viel schlafen. Das macht immer noch müder.“

„Na dann, geht es dir besser?“

„Ja geht schon wieder.“

„Hör ich gerne. Die Suchtrupps sind übrigens unterwegs, wenn wir Glück haben finden wir die beiden.“

„Das wäre super. Kann ich dich mal was fragen Atemu?“

„Klar, nur raus damit.“

„Also diese Papyrusrollen. Was hat es mit ihnen auf sich?“

„Ich denke es wird Zeit dir das ganze zu erklären.“
 

Er macht eine kurze Pause, sieht mich an um sicher zu gehen dass er meine volle Aufmerksamkeit hat und beginnt dann mit der Erklärung.
 

„Die Heiligen Papyrusrollen enthalten ziemlich viele Informationen über Ägypten. Sie werden von Pharao zu Pharao weiter gegeben und jeder einzelne dieser ehrenhaften Männer schrieb etwas über seine Regierungszeit hinein. Sie enthalten unter anderem geheime Information über diesen Palast.“

„Also ist das so eine Art Tagebuch?“

„Ein Tagebuch?“

„Ähm eine Schrift in die man hineinschreibt was man am Tag so gemacht hat.“

„Hm na ja jeden Tag würde ich nicht sagen. Außergewöhnliche Ereignisse finden ihren Platz darin.“

„Ach so. Und was genau hoffen diese Leute darin zu finden?“

„Ich denke sie werden sich Hauptsächlich für die Politischen Einträge interessieren. Meine Vorgänger haben all ihr Wissen dass sie in den Jahren ihrer Regierungszeit angesammelt haben hineingeschrieben um es der Nachwelt nahe zu bringen. Darunter Kriegsstrategien, Schwachstellen, geheime Ein- und Ausgänge des Palastes und andere wichtige Dinge, die in den falschen Händen gegen Ägypten ein äußert Gefährliches Wissen für uns darstellt.“

„Das soll also heißen sie können Ägyptens Schwachstellen heraus finden?“

„Ja unter anderem.“

„Aber warum wurde so etwas aufgeschrieben?“

„Nun, die meisten Menschen wissen gar nicht dass so eine Schrift existiert.“

„Woher wissen die des dann?“

„Tja, ich denke dass wir in unmittelbarer Nähe einen Verräter haben.“

„Episch?“

„Ich fürchte nicht nur er steckt mit unter dieser Verschwörung.“

„Du meinst jemand aus dem Palast selber könnte zu den Feinden gehören?“

„So schwer es mir auch fällt, ausschließen kann ich es leider nicht.“

„Das ist ja schrecklich.“

„Ja, aber wir haben die Situation so weit unter Kontrolle.“

„Das beruhigt mich.“

„Mach dir keine Sorgen, so lange du im Palast bist wird dir nichts passieren, dafür werden Seto und ich schon sorgen.“

„Danke, auch dafür dass du deine Zeit geopfert hast um mir das zu erzählen.“

„Gerne. Ich wird mich jetzt auch wieder verabschieden ich hab noch einiges mit den Priestern zu besprächen.“
 

Kaum hatte er ausgesprochen war er auch schon verschwunden und ich war wieder alleine. Jetzt wusste ich wenigstens auf was es genau abgesehen wurde. Auch wenn Atemu mir sicher nicht alles erzählt hat was in diesen Papyrusrollen zu finden ist, wusste ich jetzt warum sie so verbissen hinter ihnen her waren.
 

Ich fragte mich allerdings warum mir Seto das nicht erzählen wollte. Wäre schließlich auch nichts anderes dabei raus gekommen. Aber vielleicht wollte er das einfach Atemu machen lassen und auch sicher gehen dass er überhaupt wollte dass ich es weiß.

Seufzend ließ ich mich zurück in die Kissen sinken, das ganze war doch irgendwie ziemlich verrückt.
 


 

So hier ist Ende. Ich weiß is nicht sonderlich lang geworden aber des war die beste stelle zum aufhören ^^

Ich hoff es hat euch eingermaßen gefallen. Ich selber bin ja mit manchen Stellen nicht so zufrieden. Aber gut das nächste wird besser und auch sicher interessanter ^^

Bis dahin dann, lassts euch gut gehn.
 

LG Yisu

Kapitel 21

Ich weiß, ich bin schon wieder ein bisschen hinter her in der Zeit. Aber früher gings leider nicht. Tut mir leid! *verbeug*
 

An dieser Stelle noch mal Danke für die vielen lieben Kommis ^^

Wir haben die 100 Marke geknackt *freu wien Honigkuchenpferd* XD
 

Aber jetzt Schluss mit dem geredt und auf zum Kapitel,

ich hoffe es gefällt euch ^^
 

Viel Spaß!
 


 

Der nächste Tag fing eigentlich ganz normal an, ich stand auf, zog mich an und ging zum Frühstück, am Nachmittag saß ich zusammen mit Adjin in der Bibliothek und lernte eifrig Hieroglyphen.
 

„Sind die Syrer eigentlich wieder weg?“

„Ja, sie sind gestern Abend wie geplant abgereist.“

„Ein Glück! Langsam sind sie doch nervig geworden.“

„Nervig oder aufdringlich?“

„So betrachtet, beides.“

„Nun, sie werden nicht so schnell wieder kommen.“

„Das beruhigt mich irgendwie.“

„Sollte es auch. Wie weit bist du?“

„Gleich fertig.“

„Gut, dann legen wir eine kleine Pause ein. Komm mit.“
 

Mit diesen Worten erhob sich Adjin und deutete mir an ihm zu folgen.

Ich tat es ihm gleich und erhob mich ebenfalls, anschließend folgte ich ihm aus der Bibliothek hinaus.
 

„Wohin gehen wir?“

„In die Gärten.“

„Und was wollen wir da?“

„Die Gärten sind bestens geeignet um sich etwas zu entspannen.“

„Ok, aber hätten wir dann nicht vorhin nach rechts gemusst?“

„Schon, wir machen aber noch einen kleinen Abstecher zur Küche.“

„Zur Küche?“

„Ja ganz genau, zur Küche.“
 

Scheinbar wollte er mir nicht erzählen was er jetzt in der Küche wollte, etwas zu essen gab es schließlich noch nicht, aber ich würde es ja in kürze eh erfahren also fragte ich auch nicht weiter nach und wir kamen wenige Minuten später vor der großen Tür zur Küche an.

Adjin wies mir an draußen zu warten und verschwand selbst hinter der großen Tür.

Ich für meinen Teil lehnte mich an die gegenüberliegende Wand und wartete.
 

Nach einer schier endlosen Ewigkeit kam er mit zwei Bechern wieder zur Tür hinaus und wir schlugen endlich den Weg zu den Gärten ein. Als wir draußen ankamen reichte er mir einen der Becher und ich nahm in Dankend an.
 

„Herrlich, die frische Luft tut gut.“

„Ich sagte doch dass man sich hier gut entspannen kann.“

„Ja nur auf Dauer ist diese Hitze nichts.“

„Ja, die Sonne kann ziemlich gefährlich werden. Wir sollten uns einen Schattenplatz suchen.“

„Gute Idee.“
 

Gesagt, getan. Wenige Minuten später machte ich es mir unter einem Baum bequem.
 

„Sag mal, ist das eigentlich in Ordnung wenn wir uns hier draußen aufhalten?“

„Natürlich. Wir machen schließlich eine Pause.“

„Hm na gut.“

„Aber üblich ist es trotzdem nicht. Hey sieh mal, ist das da drüben nicht Sati?“

„Wo denn? Ach da, ja das ist sie.“
 

Kaum dass wir sie bemerkt hatten, hatte sie uns natürlich auch gesehen. Und als ob das nicht schon reichte kam sie jetzt auch noch auf uns zu.
 

„Adjin, welch freudige Überraschung. Gut dass ich dich hier treffe.“

„Was willst du Sati?“

„Unsere Abmachung Adjin. Ich hoffe du hast nicht vergessen was du mir versprochen hast.“

„Sati, nicht hier!“
 

Was lief denn jetzt ab? Was für eine Abmachung bitte?

Ich sah zwischen den beiden hin und her und kam absolut nicht mit.
 

„Oh doch, genau hier. Du hast mir schließlich versprochen mir zu helfen S..“
 

Der Rest ihres Satzes erstickte hinter der Hand von Adjin die er ihr auf den Mund gelegt hatte.
 

„Du entschuldigst uns kurz Aya.“

„Ähm, klar.“
 

Bevor ich meinen Satz allerdings vollenden konnte waren die beiden auch schon außer Hörweite verschwunden. Ich musste zugeben ich war mehr als nur verwirrt.

Wovon hatte sie da nur gesprochen. Er sollte ihr bei irgendetwas helfen? Aber wobei?

Und Abmachung? Was sollten die beiden denn bitte miteinander abmachen?

Das war doch wirklich ziemlich komisch.
 

„Da bin ich wieder, tut mir Leid.“

„Kein Problem.“

„Ja, ich schätze ich muss dich aber auch schon wieder alleine lassen. Der Pharao wollte noch irgendwas mit mir besprechen.“

„Oh, das heißt dann das war es für heute?“

„Ich fürchte, außer du hast gegen Abend noch mal kurz Zeit?“

„Ähm, ich weiß nicht.“

„Hm, wenn du Zeit hast komm einfach später in meine Gemächer.“

„Ok.“
 

Damit war er dann auch schon verschwunden und ich saß wieder alleine da.

Was sollte ich jetzt machen? Es war schließlich noch mitten am Nachmittag.

Ob ich schauen sollte was Seto macht? Bestimmt war er wieder total beschäftigt.

Aber was könnte ich sonst machen?
 

Ich saß noch eine weile da und überlegte, aber mir viel nichts Vernünftiges ein also beschloss ich Seto doch einen Besuch abzustatten. Ich stand also auf und marschierte los Richtung Palastinneres.

Ich beschloss als erstes in seinen Gemächern nach zu sehen da ich ihn weder im Thronsaal noch in der Bibliothek vermutete, dort angekommen klopfte ich an die Tür und wartete.
 

„Herein.“
 

Volltreffer! Da hatte ich also richtig vermutet. Innerlich freuend über meine gute Kombinationsgabe öffnete ich die Tür und trat ein.
 

„Wow!“
 

Mir stockte der Atem, was ich da sah verschlug mir doch glatt die Sprache.

Seto, locker lässig auf seinem Bett sitzend mit nacktem Oberkörper.

Ich hatte ja viel erwartet, aber das auf jeden Fall nicht.
 

„Aya? Mit dir hatte ich jetzt eigentlich nicht gerechnet.“

„Ich auch nicht.“

„Was führt dich her?“

„Keine Ahnung. Hab ich vergessen.“

„Vergessen?“

„Ja, vergessen.“
 

Er zog, wie so oft skeptisch eine Augenbraue nach oben und musterte mich.
 

„Wie kannst du vergessen was du wolltest?“

„Verrat mir lieber was du hier veranstaltest.“

„Ich warte auf meine Massage.“

„Massage?“

„Ja. Eigentlich hatte ich erwartet dass meine Dienerin vor der Tür steht.“

„Tja so kann es gehen.“

„Oder hat sie mir dich hergeschickt? Ich wusste gar nicht dass du massieren kannst.“

„Massieren? Ich? Was?“
 

Grinsend stand er vom Bett auf und kam auf mich zu.
 

„Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“

„Tz, wieso sollte es?“

„Die Frage gebe ich zurück.“

„Ein bisschen ungewöhnlich um diese Zeit halb nackt rumzulaufen, meinst du nicht?“

„Auch Priester brauchen mal eine kleine Entspannungsphase und da Adjin im Moment beim Pharao ist kommen wir eh nicht voran.“

„Ah ja. Und da bestellst du dir gleich eine Massage auf die Gemächer?“

„Ganz genau. Hast du was dagegen?“

„Warum sollte ich?“

„Keine Ahnung, eifersüchtig?“

„Worauf?“

„Dass eine andere Frau an meinen Körper darf.“

„Ha, du spinnst wohl!“

„Nein, ich denke nicht.“

„Also das ist doch die Höhe!“

„Du kannst mir gern deine Dienste anbieten.“

„Ganz sicher nicht!“
 

Ich drehte mich protestierend weg. Dieser Kerl! Der treibt mich noch mal in den Wahnsinn, jedes mal wenn ich ihm einen Besuch abstatte kommt so was dabei raus.
 

„Ach und jetzt sind wir eingeschnappt ja?“

„Ich…“
 

Ich drehte mich während meines Satzanfanges wieder zu ihm um und stoppte als mich ein Schwindelgefühl überkam.
 

„Aya?“
 

Noch halb in der Drehung und nach halt suchend, achtete ich nicht auf seine Frage und

bevor ich das Gleichgewicht vollkommen verlor und zu Boden stürzte fing er mich auf.
 

„Alles in Ordnung?
 

Ich hatte meine Augen geschlossen, öffnete sie nach wenigen Minuten aber wieder und nickte kurz.
 

„Ich denke schon, mir war nur auf einmal so schwindlig.“

„Sicher dass es wieder geht?“

„Ja.“
 

Nach meiner Antwort ließ er mich los und ich stand nun wieder ohne Stütze auf meinen Beinen. Wo war nur dieses Schwindelgefühl auf einmal hergekommen? Durch die schnelle Bewegung? Oder hatte mir die Sonne vorhin nicht gut getan? Aber ich saß doch im Schatten, daher konnte es also wohl eher nicht kommen.

Wirklich seltsam, aber so lange es nun weg war sollte es mich auch nicht weiter interessieren.
 

„Na gut, ich denke ich geh wieder.“

„Und du bist dir sicher dass es dir gut geht?“

„Klar, mir fehlt nichts.“
 

Ich lächelte ihn kurz an, drehte mich erneut um und wollte gerade Richtung Tür gehen, als das verhasste Schwindelgefühl zurück kam.

Zum zweiten Mal am heutigen Tag reagierte Seto schnell und fing mich auf, danach wurde es schwarz…
 


 

Nach einer für mich unbekannten Zeit kam ich langsam zu mir und blinzelte.

Das erste was mir entgegen kam war helles Licht, es musste also noch Tag sein.

Als zweites erkannte ich, dass ich in einem Bett lag und etwas Feuchtes auf meiner Stirn lag, vermutlich ein Lappen oder ein Tuch.

Das dritte dass ich erkannte war Seto, der nicht weit weg von mir stand.
 

„Na wieder da?“

„Hm? Was ist los?

„Du bist zusammengebrochen.“
 

Ich nahm den Lappen von meiner Stirn, setzte mich auf und sah mich um.

Ich war immer noch in Setos Gemächern, aber im Gegensatz zu vorhin waren wir nicht mehr alleine, zwei weitere Menschen befanden sich im Raum, ein Mädchen, vermutlich nicht viel älter als ich und ein älterer Herr.

Das Mädchen war bestimmt die Dienerin von der Seto gesprochen hatte. Aber wer war der Herr und was wollte er hier?
 

„Sieht aus als wäre sie etwas durcheinander. Ich sollte sie vielleicht noch einmal untersuchen.“

„Untersuchen?“

„Ja mein Kind, ich bin Heiler.“
 

Ein Heiler? Also quasi ein Arzt? Aber warum?
 

„Ist jemand krank?“

„Er hat von dir gesprochen Aya.“
 

Ich war wirklich etwas durch den Wind, bestimmt eine Nebenwirkung von diesem Schwindelanfall.
 

„Aber mir geht es gut, mir ist nur ein bisschen heiß.“

„Ja und deshalb solltest du dich noch etwas ausruhen. Seto, ich muss wieder an meine Arbeit, wenn was sein sollte, du weißt wo du nach mir schicken kannst.“

„Ja, danke.“
 

Damit verschwand der Heiler also wieder.
 

„Hohepriester? Wenn Ihr mich nicht mehr benötigt werde ich gehen. Ich muss das Abendessen helfen auftischen.“

„Nein, du kannst gehen, ach ja, würdest du mir einen Teller mit Essen zusammen packen?“

„Natürlich. Soll ich Ihn euch bringen?“

„Nein, nicht nötig, ich werde ihn nach dem essen direkt mitnehmen.“

„Wie Ihr wünscht.“
 

Sie verbeugte sich und verschwand dann ebenfalls zur Tür hinaus.
 

„So, und nun zu dir.“
 

Er überwand den letzten Schritt zum Bett, drückte mich zurück in die Kissen, nahm mir den Lappen aus der Hand und legte ihn mir, nachdem er ihn in eine Schüssel Wasser getaucht hatte, wieder auf meine Stirn.
 

„Du bleibst schön hier liegen verstanden?“

„Aber?“

„Nichts aber. Oder willst du wieder zusammenbrechen?“

„Nein, aber was ist eigentlich los? Was hat er gesagt? Fehlt mir was?“

„Nein, nicht direkt.“

„Nicht direkt? Was soll dass denn heißen?“

„Du hast was Falsches zu dir genommen.“

„Was?“

„Du hast mich schon verstanden.“

„Aber davon wird einem doch nicht schwindlig.“

„Scheinbar schon.“
 

Ich sah ihn skeptisch an, irgendwie fiel es mir verdammt schwer ihm das zu glauben. Das ergab doch gar keinen Sinn. Wenn man was Falsches zu sich genommen hat wird einem doch nicht schwindlig, sondern eher schlecht. Schon komisch, aber anhand seines Gesichtsausdruckes erkannte ich dass ich erst gar nicht genauer nachfragen brauchte, er würde mir eh nicht mehr sagen. Also beließ ich das ganze dabei und richtete meine Aufmerksamkeit an die Decke.
 

„Und wie lange soll ich hier rum liegen?“

„Mal sehn. Übers essen bleibst du auf jeden Fall hier.“

„Was? Aber ich hab seit heut Früh nichts mehr gegessen.“

„Deshalb werde ich dir etwas mitbringen.“

„Aber wieso darf ich nicht mit in den Esssaal?“

„Ganz einfach, du bist geschwächt und wer weiß was das für ein Chaos geben wird.“

„Wieso Chaos?“

„Frag nicht so viel. Du bleibst hier, basta.“

„Aber das…“

„Ich hab nein gesagt.“

„Aber…“

„Aya! Wenn es nötig ist werde ich Wachen vor der Tür positionieren.“
 

Was sollte das? Ist er jetzt vollkommen übergeschnappt?
 

Ich nahm den Lappen wieder von meiner Stirn und setzte mich ruckartig auf.
 

„Was soll das ganze Theater?!“
 

Ein seufzen seinerseits war für die nächsten paar Sekunden die einzige Antwort die ich erhalten sollte, bis er schließlich doch noch etwas sagte.
 

„Ich erklär es dir später.“
 

Er klang ruhig und freundlich, keinesfalls genervt oder gereizt. Deshalb ließ ich mich seufzend zurück in die Kissen fallen, legte den Lappen wieder dahin wo ich ihn genommen hatte und sah kurz zu ihm.
 

„Na gut.“

„Schön, dann werde ich dich jetzt alleine lassen. Ich muss noch etwas erledigen. Ich komm nach dem Essen wieder. Bleib so lang bitte hier.“
 

Dieser freundliche Ton war ja schon ungewöhnlich, aber dann auch noch dieses Bitte, wie sollte man da denn nein sagen?
 

Während er sich also auf den Weg machte starrte ich die Wand an und überlegte was ich die nächsten Stunden machen konnte. Es würde schließlich eine Weile dauern bis er wieder hier auftauchen würde und so lange musste ich mich ja irgendwie beschäftigen. Die ganze Zeit im Bett rum liegen war nichts, dazu fühlte ich mich viel zu fit.

Also starrte ich einfach einige Zeit weiter an die Decke, bis ich es nicht mehr aushielt und aufstand, ich musste doch irgendetwas tun können.

Ich sah mich um, allerdings fand ich außer ein paar Dokumenten auf dem kleinen Tisch nichts wirklich Interessantes. So lief ich also etwas im Raum umher.
 

Das ging noch einige Minuten so weiter bis ich ein starkes prickeln im Unterleib spürte. Es war aber kein unangenehmes Gefühl, sondern eher im Gegenteil. Es fühlte sich für meinen Geschmack etwas zu gut an. Was war das auf einmal? Mir wurde auf einmal ziemlich heiß, mein Körper fühlte sich an als würde er gleich verbrennen.

Ich brauchte dringend eine Abkühlung, und zwar schnell.

Ich lief also zu der Schüssel die neben dem Bett stand, tauchte den Lappen ein und wischte mir damit das Gesicht ab. Mit dem Ergebnis nicht zufrieden wiederholte ich das ganze noch einmal nur um festzustellen dass es rein gar nichts gebracht hatte.

Also machte ich mich auf, in das angrenzende Bad um eine weitere Wasserquelle zu finden.

Ich fand ein Becken vor, das bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt war. Ich überlegte nicht lange und stieg mit samt meiner Klamotten ins Wasser. Hoffentlich würde es etwas bringen.
 

Die aufkeimende Hitze nahm wirklich etwas ab, aber das prickeln ließ sich nicht verscheuchen. Ich presste also meine Schenkel fest zusammen, in der Hoffnung dass es wieder weg gehen und die aufkommende Erregung gleich mit nahm.

Zu meinem Bedauern war das natürlich nicht der Fall, also begann ich meine Schenkel leicht aneinander zu reiben bis ich ein Geräusch hörte und hektisch aufsah.

Wenig später hörte ich auch schon meinen Namen und die kurz darauf aufgehende Badtür.

Das hatte mir gerade noch gefehlt.
 

„Hier steckst du also, was machst du da?“

„I-ich…“
 

Ich brachte keinen vernünftigen Satz raus, sein auftauchen war absolut nicht gut. Ich war eh schon drauf und dran vor Lust zu explodieren aber die Tatsache dass er jetzt hier vor mir stand verstärkte dieses Gefühl nur noch mehr.
 

„Oh weh.“
 

Er sah mich an und schien wohl sofort gemerkt zu haben was los ist. Während ich ihn immer noch anschaute, war mir als würde sich eine Sicherung umlegen die mir das Denken vollkommen verwährte.

Ich stieg also aus dem Wasser und schritt auf ihn zu.
 

„Ich kann nicht mehr.“

„Was?“
 

Seto zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und betrachtete mich.

Ich für meinen Teil blieb dicht vor ihm stehen und sah nach oben.
 

„Ich will nicht mehr warten.“
 

Ich überwand den letzten Abstand zwischen uns, stellte mich auf die Zehenspitzen, schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn fordernd auf den Mund.

Nach einigen Minuten löste ich den Kuss wieder und nahm meine Arme von seinem Nacken.
 

„Nimm mich Seto.“

„Aya, du weißt nicht was du sagst, deine Hormone spielen verrückt.“

„Ich weiß genau was ich sag.“
 

Mit diesen Worten streifte ich mir das nasse Kleid von den Schultern und zog es aus.

Setos seufzen völlig außer acht lassend schmiegte ich mich an ihn.
 

„Komm schon, was ist los? Willst du nicht?“

„Was ich will ist im Moment völlig nebensächlich.“

„Jetzt stell dich nicht so an.“
 

Ich ging wieder einen kleinen Schritt zurück, legte meine Hände auf seinen Oberkörper und zog dann mit meinen Fingern Kreise auf seiner Brust.
 

„Und?“
 

Wieder ein seufzen seinerseits bevor ich eine Antwort erhalten sollte.
 

„Na schön! Komm mit.“
 

Er schnappte sich meine Hand, zog mich aus dem Badezimmer heraus und führte mich direkt auf das große Bett zu. Dort angekommen platzierte er mich darauf und drückte mich in die Kissen.
 

„Ok, jetzt bleibst du schön hier liegen und schläfst ein bisschen kapiert?“

„Was? Kommt gar nicht in Frage!“

„Oh doch.“

„Aber, das ist gemein.“

„Allerdings.“

„Komm schon Seto.“
 

Ich erhob mich wieder, schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn zu mir runter.
 

„Berühr mich, der Rest kommt schon von alleine.“

„Das befürchte ich allerdings auch.“
 

Bevor er irgendetwas tun konnte, küsste ich ihn wieder.

Allerdings unterbrach er den Kuss sofort wieder und löste meine Arme von seinem Nacken.
 

„Ich werde jetzt wieder gehen und du bleibst hier und bewegst dich nicht von der Stelle.“

„Ach komm schon, dass ist echt total unfair. Du willst es doch auch Seto.“

„Nein, du weißt so gut wie ich dass du am nächsten Tag wieder ein rießen Theater veranstalten wirst.“
 

Schon war er auf dem Weg zur Tür und bevor ich ihm annährend hinterher kommen konnte war er auch schon verschwunden. Ich wollte ihm folgen aber die Tür ließ sich nicht öffnen.
 

„Seto! Komm sofort zurück!“
 

Keine Antwort.
 

„SETO!“
 

Als wieder keine Antwort folgte schritt ich beleidigt zum Bett zurück und ließ mich darauf nieder.

Gut, würde ich eben warten, irgendwann würde er schon wieder zurück kommen und dann würde er schon sehen was er davon hat.
 

Sicher in meinem Vorhaben machte ich es mir also auf dem Bett bequem und wartete.
 

Nach etlichen Stunden kam er immer noch nicht zurück und ich merkte wie ich langsam aber sicher immer müder wurde, bis mich schließlich die Müdigkeit übermannte und ich in das Reich der Träume übersiedelte.
 


 

So hier ist also auch Schluss. Ich hoffe dass Kapitel hat euch gefallen ^^

Ich persönlich finde ja den Schluss nicht ganz so gut. Aber na ja, das Kapitel ist geschafft *freu*
 

Tut mir leid für die, die gedacht haben dass ganze endet mit Adult. Aber der gute Seto kann doch die Notlange von ihr nicht so ausnutzen ^_~

Was das ganze auf sich hat, erfahrt ihr übrigens im nächsten Kapitel.
 

Bis dahin dann, machts gut ^^
 

LG Yisu

Kapitel 22

Hey Leute ^^'

*schon mal vorsichtshalber in dekung geh*

Tut mir echt leid dass es schon wieder so lange gedauert hat.

Mein Leben ist z.Z. das reinste Chaos.

Da bleibt nicht viel Zeit zum Kapitel weiter schreiben.

*Entschuldigend verbeug*

Ich hoffe ich komm mit dem nächsten schneller voran ^^
 

Dann möchte ich mich noch mal für die tollen Kommis bedanken ihr seid echt die Besten ^-^
 

Aber jetzt erst mal viel Spaß mit diesem Kapitel!
 


 

Als ich am Morgen darauf zu mir kam, sah ich zuerst verwirrt gegen die Decke, setzte mich dann auf und sah mich um.

Wo war ich nur?
 

„Uhh~“
 

Mein Kopf fühlte sich an als hätte ich gestern einen über den Durst getrunken, dabei hatte ich mir doch vorgenommen diesen verdammt verführerischen Wein nicht mehr anzurühren.

Aber war das überhaupt der Grund für die Kopfschmerzen?

Allem Anschein nach hatte ich gerade einen Blackout der übelsten Sorte.

Ich überlegte und versuchte mir den gestrigen Tag wieder in Erinnerung zu rufen als ich eine Stimme vernahm.
 

„Hast du Kopfschmerzen?“

Ich sah auf und erblickte Seto, der vermutlich gerade eben zur Tür herein gekommen sein musste.

„Du hast mir gerade noch gefehlt.“

Ich ließ meinen Kopf zurück in die Kissen sinken und stöhnte kurz gequält auf, das letzte was ich jetzt gebrauchen konnte war ein streit mit ihm. Mein Kopf dröhnt eh schon wie verrückt.

„Das sah gestern aber noch ganz anders aus.“

„Hm?“

Ich sah erneut zu ihm auf und begriff nicht ganz was er mir damit sagen wollte.

„Sag bloß du hast es vergessen?“

Was um Himmels willen meinte er nur?

Ich überlegte angestrengt, zog die Decke über meinen Kopf und grübelte weiter als die Erinnerungen an den vergangenen Abend mit schrecken zurück kehrten.

Oh mein Gott!

Jedes einzelne Wort drang in meine Gedanken und ließ mich augenblicklich rot anlaufen.

Wie peinlich!

Nur gut dass ich mit dem Kopf unter der Decke stecke, diese Genugtuung werde ich ihm nicht gönnen.

„Sieht so aus als hättest du es doch nicht vergessen.“

Ich konnte sein grinsen gerade zu vor meinem geistigen Auge sehen. Das war ja wieder mal typisch für ihn, aber heute würde er nicht gewinnen.

„Ich hab keine Ahnung wovon du redest.“

„Ach wirklich nicht? Warum versteckst du dich dann?“

„Weil mein Kopf weh tut und ich keine Lust hab mich mit dir zu unterhalten.“

Ha, das war doch wirklich eine ausgezeichnete Antwort, dagegen konnte man doch absolut nichts sagen. Noch dazu entsprach es tatsächlich der Wahrheit, ich hatte wirklich keine Lust mit ihm zu reden.
 

Ein klopfen riss mich aus meinen Gedanken, wer konnte dass jetzt sein?

„Herein!“

Ich hörte wie die Tür geöffnet wurde und jemand in den Raum trat.

„Wie geht es ihr Seto?“

„Bis auf die Kopfschmerzen und die Unlust mit jemanden zu reden, denke ich ganz gut.“

„Verstehe, würdest du uns einen Moment alleine lassen?“

„Natürlich.“

Wieder hörte ich wie die Tür geöffnet wurde, nur dass dieses mal kein geringerer als Seto den Raum verließ.

Ein Glück, ich seufzte erleichtert auf und schlug die Decke ein Stück zurück so dass ich jetzt direkt in das Gesicht von Atemu blickte.

„Alles in Ordnung?“

„Na ja, wie man es nimmt.“

„Erinnerst du dich an irgendwas von gestern Abend?“

„Leider an alles. Aber sag ihm das bloß nicht.“

„Keine Sorge ich behalte es für mich.“

Ein lächeln seinerseits verieht mir dass er es wirklich für sich behalten würde und ich seufzte noch einmal erleichtert auf.

„Was hat er dir gesagt?“

„Dass man dir vermutlich etwas verabreicht hat.“

„Ach ja?“

„Ja, wir wissen nicht genau was es war, aber allem Anschein nach lässt es die Hormone ganz schön verrückt spielen.“

„Das hab ich gemerkt.“

Murmelte ich leise als Antwort vor mich hin.
 

„Hast du irgendeine Ahnung wer dir etwas verabreicht haben könnte?“

„Hm, eigentlich nicht.“

„Denk bitte noch einmal genau darüber nach, was hast du gestern im Laufe des Tages alles gemacht?““

„Na ja, ich war eigentlich so gut wie den ganzen Vormittag mit Adjin beim lernen, wir haben eine Pause eingelegt und danach musste er zu dir.“

„Und was hast du dann gemacht?“

„Also mir war etwas langweilig da es zum Essen noch etwas hin war also wollte ich sehn was Seto macht. Ich bin also zu seinem Gemach, hab dort mit ihm gestritten als mir auf einmal schwindelig wurde.“

„Das hat mir Seto bereits erzählt, du bist zusammengebrochen und er hat den Heiler geholt.“

„Ja kann sein.“

„Nun gut, ruh dich noch ein bisschen aus und das mit den Kopfschmerzen wird sich in nächster Zeit auch wieder legen. Vermutlich eine Nebenwirkung des Mittels.“
 

Er zwinkerte kurz, wandte sich von mir ab und schritt auf die Tür zu, diese öffnete er und trat heraus.
 

„Was hat sie gesagt?“

„Nichts was uns weiter helfen würde, sie war wie bereits angenommen den Vormittag über bei Adjin und gleich danach bei dir.“

„Und dazwischen?“

„Sie sagt sie ist nachdem Adjin weg war gleich zu dir.“

„Hm, vielleicht hat er ja doch etwas damit zu tun.“

„Vermutest du das weil du ihn nicht leiden kannst?“

„Ich gebe zu dass wir nicht gerade das beste Verhältnis haben, aber wer sollte sonst dafür in Frage kommen?“

„Ich hab keine Ahnung Seto aber das wird sich bestimmt noch zeigen.“

„Ich denke auch.“
 

Durch den offenen Spalt hatte ich das ganze Gespräch mit bekommen. Wirklich interessant war es ja nun nicht, aber die Tatsache dass Seto Adjin verdächtigt macht mich doch etwas stutzig. Was sollte Adjin denn davon haben? Und wie kam Seto überhaupt auf die Idee ihn zu verdächtigen?
 

Als die Tür ins Schloss viel wurde ich wie so oft aus meinen Gedanken gerissen, Seto war wieder herein gekommen.
 

„Du denkst Adjin hat was damit zu tun?“

„Du hast das Gespräch mit bekommen?“

„Ja war auch nicht so schwer durch die offene Tür etwas zu verstehen. Also?“

„Wenn du es genau wissen willst, ja ich denke dass er etwas damit zu tun hat.“

„Warum?“

„Liegt dass nicht auf der Hand?“

„Nein finde ich ganz und gar nicht.“
 

Er seufzte und sah nicht so aus als würde er mir eine Antwort geben wollen. Daher Ergriff ich wieder das Wort bevor er womöglich verschwinden konnte.
 

„Na los, sag schon, was sollte er bitte davon haben?“

„Du fragst mich allen Ernstes was er davon haben sollte, wenn er dir ein Mittel verabreicht, dass dich dazu bringt dich von alleine auszuziehen? In diesem Zustand wäre dir wohl jeder Recht gewesen!“

„Was?! Spinnst du?!“

„Ganz und gar nicht.“

„Was? Mehr hast du nicht dazu zu sagen? Was soll das?“

„Was soll was? Dass ich als einziger sehe was hier läuft?“

„Mein Gott, was läuft hier denn bitte?“
 

Ich fuhr mir gestresst durch die Haare, dieser Kerl macht mich noch mal wahnsinnig, warum kann er nicht einfach mal mit einer richtigen Antwort raus rücken?
 

„Aya.“

„Was!“
 

Ich klang genervt, äußerst genervt. Jeder wusste scheinbar was hier ab ging nur ich nicht.

Und der wehrte Herr kann einem nicht einmal sagen was Sache ist.

Das ging mir verdammt gegen den Strich!
 

„Ich mach mir Sorgen um dich.“
 

Was?! Hab ich mich gerade verhört? Oder hat er das gerade wirklich gesagt?

Ich sah ihn skeptisch an.
 

„Was hast du gerade gesagt?“

„Du hast mich schon verstanden.“

„Ich befürchte nicht, sag das noch mal.“

„Ich werde mich sicher nicht wiederholen.“

„Wieso? Ich will nur wissen ob ich das gerade richtig gehört hab.“

„Aya.“

„Nein, im Ernst, das muss eine Fatamorgana oder so etwas gewesen sein. Das kann einfach nicht sein.“

„Aya.“

„Wer bist du und was hast du mit Seto gemacht?“

„Aya, könntest du jetzt endlich den Mund halten?“

„Das klang jetzt schon eher nach ihm. Aber wirklich, bist du sicher dass es dir gut geht?“

„Aya halt endlich den Mund.“
 

Nur um mir zu verdeutlichen dass er es ernst meinte, drückte er mich in die Kissen zurück und sah mich nun doch etwas böse an.
 

„Bist du endlich fertig?“

„Ähm, ich denke schon.“

„Gut.“
 

Er ließ mich los und stellte sich wieder aufrecht hin.
 

„Du solltest ins Bad gehen und dich anziehen. Dein Unterricht fängt gleich an.“

„Mein Unterricht?“

„Ja.“

„Hast du nicht gerade noch gesagt das…“

„Was ich sage und denke ist im Moment nicht von belang und jetzt beeil dich.“
 

Mit diesen Worten verließ er sein Gemach und ich blieb alleine zurück.

Na so was, zuerst kommt er mit dieser Vermutung dass Adjin mit den Vorfällen des letzten Abends etwas zu tun hat und jetzt soll ich zu ihm?

Also das ergab für mich jetzt absolut keinen Sinn mehr.
 

Schulterzuckend stand ich also auf und ging ins Badezimmer.

Dort fand ich meine Klamotten und zog sie mir an.
 

Immer noch leicht verwirrt verließ ich wenig später Setos Räume und machte mich auf den Weg in die Bibliothek.

Dort wartete Adjin bereits auf mich.
 

„Da bist du ja, ich dachte schon du kommst nicht mehr.“

„Tut mir leid. Ich bin etwas durch den Wind.“

„Ich hab gehört dass du gestern zusammengebrochen bist?“

„Ja, der Pharao vermutet dass mir irgendetwas verabreicht wurde und Seto denkt dass du damit etwas zu tun hast.“

„Ja? Denkt er das?“

„Ja keine Ahnung wie er darauf kommt.“
 

Ich ließ mich neben ihm auf eines der Kissen nieder und schaute zu ihm rüber.
 

„Aber das hast du doch nicht oder?“

„Hmm, wer weiß, vielleicht.“

„Was?“

„Ich muss zugeben das ganze ist nicht so gelaufen wie ich es geplant hatte.“

„Was? Soll das heißen du…“
 

Ich stockte als er mich an den Schultern packt und auf den Boden drückt.
 

„Adjin?“

„Der Pharao hat mich im falschen Moment zu sich beordert.“

„Adjin?“
 

Ich musste zugeben dass ich es langsam aber sicher mit der Angst zu tun bekam. Ich war mir auch nicht sicher ob er noch bei Sinnen war.
 

Als er nach einigen Minuten seine Hände von meinen Schultern nach unten wandern ließ bekam ich eine Gänsehaut.

An meiner Hüfte hielt er inne und zog mich ein ganzes Stück zu sich, so dass ich nun näher bei ihm war.
 

„Adjin, was soll das werden?“
 

War ich sicher dass ich diese Antwort überhaupt wissen wollte?
 

„Ich will dich.“
 

Mit vor Schock geweiteten Augen sah ich ihn ungläubig an.
 

„Wa-…was…redest du da?“

„Vom ersten Moment an wollte ich dich, du hast dich mir einmal verwährt, ein zweites mal dulde ich das nicht, und wenn ich mir gewaltsam hole was ich will.“
 

Oh Gott, er meint es wirklich ernst. Ich muss zusehen dass ich hier weg komme.

Mit panischen Blicken sah ich mich um, weit und breit war niemand zu sehen oder zu hören. Na klar wie sollte es auch anders sein. Um diese Uhrzeit war nie jemand hier.

Das war alles andere als praktisch für mich, alleine hab ich absolut keine Chance gegen ihn.
 

„Lass mich los Adjin.“
 

„Nein.“
 

Seine Hände suchten jetzt den Weg zum Saum meines Kleides, welchen er schließlich fand und langsam an meinen Beinen entlang nach oben schob.
 

„Adjin hör auf!“
 

Ich wurde immer Panischer und als er an meinen Oberschenkeln angekommen war fing ich heftig an zu zappeln.
 

„Hör auf zu zappeln!“
 

Er klang wütend und sein Griff um meine Oberschenkel verstärkte sich, dort blieben seine Hände aber nicht lange, er zog sie unter meinem Kleid hervor und platzierte sie direkt auf meinen Brüsten.

Mein zappeln stoppte automatisch als ich einen leichten schmerz verspürte.
 

„Ihr werdet leider noch ein bisschen warten müssen.“
 

Er löste den Griff wieder und schob nun die Hände unter meinen Rücken, hob mich ein Stück an, nahm eine Hand weg und wollte mir gerade das Kleid von den Schultern streifen als ich mit meinem Bein ausholte und es ihm in den Magen rammte.
 

Stöhnend ließ er von mir ab und ich witterte meine Chance.

Ich krabbelte unter ihm vor, drehte mich um und wollte gerade aufstehen als er mich am Arm packte und brutal auf den Boden zurück beförderte.
 

„Ah!“

„Jetzt reicht es.“
 

„Das denke ich allerdings auch!“
 

Eine schneidende Stimme hallte durch den Raum und im nächsten Moment sah ich wie Adjin eine Faust ins Gesicht bekam und zu Boden ging.
 

„Mistkerl!“
 

Die Person klang wütend und wendete sich dem am Boden liegenden Adjin zu.

Dieser gab schmerzende Geräusche von sich und schien allem Anschein nach noch bei Bewusstsein zu sein.
 

„Der Pharao wird entscheiden was weiter geschieht. Wachen!“
 

Die Tür wurde geöffnet und ein paar Wachen betraten den Raum.
 

„Bringt ihn zum Pharao!“

„Zu Befehl!“
 

Sie verbeugten sich, zogen Adjin auf die Beine, packten sich, jeweils ein Mann links und rechts von ihm, einen Arm und führten ihn aus dem Raum hinaus.
 

„Hat er dir was getan?“

„Seto…“
 

Er kniete sich zu mir runter und im nächsten Moment war ich ihm schon in die Arme geflogen und begann zu schluchzen.
 

„Er…er wollte…“

„Scht, beruhig dich Aya.“
 

Er strich mir beruhigend über den Rücken und während ich weiter schluchzte erhob er erneut seine Stimme.
 

„Als ob ich es geahnt hätte.“
 

Er sprach leise, aber dennoch konnte ich jedes Wort hören.
 

„Du…warst nicht…zufällig hier?“

„Nein. Ich wollte ihn etwas im Auge behalten und wie es aussieht hat sich meine Vermutung bestätigt. Wir sollten jetzt erst mal hier raus.“
 

Gesagt, getan, kaum dass er ausgesprochen hatte, schob er seine Hand auch schon unter meine Beine und hob mich hoch.

Mit mir auf den Armen verließ er dann die Bibliothek und wir landeten wenig später in meinem Zimmer, wo er mich dann auf dem Bett absetzte.
 

„Hast du dich wieder etwas beruhigt?“

„Mhm.“

„Gut, ich bin gleich wieder da.“

„Ok…“
 

Während Seto den Raum verließ, ließ ich mich nach hinten fallen und blickte an die Decke. Hoffentlich ist er nicht so lange weg, ich hab gerade nicht sonderlich viel Lust alleine zu sein, schließlich konnte niemand wissen was als nächstes passierte.

Ich seufzte, das war heute wirklich nicht mein Tag und dass obwohl ich noch nicht einmal besonders lange wach war.
 

Nach einigen Minuten kam Seto mit einem Becher in der Hand auch wieder zurück. Er drückte mir den Becher in die Hand und ich nahm in Dankend entgegen.

Etwas zu trinken war jetzt genau das Richtige.
 

„Kommst du alleine klar?“

„Du willst wieder gehen?“

„Ich muss zum Pharao.“

„Oh…ach so.“

„Ich komm wieder wenn wir fertig sind.“

„Danke.“
 

Mein leises, fast schon gehauchtes „Danke“ ließ ihn schmunzeln, dann verließ er mein Zimmer auch wieder und ich war schon wieder allein.

Na super, und was sollte ich jetzt bitte machen?

Hier rum zu liegen war mir jetzt aber auch zu doof.
 

Ich überlegte und beschloss erst einmal ein schönes heißes Bad zu nehmen, das würde mir jetzt sicher gut tun.
 

Gesagt, getan, ich machte mich mit frischen Klamotten auf den Weg zum Bad und ließ mir alles so weit herrichten.

Dann zog ich mir mein Kleid aus und ließ mich in das warme Wasser gleiten.
 


 

So, das wars auch schon wieder, ich weiß, nicht sonderlich lang dafür dass es so lange gedauert hat, aber die Stelle ist einfach ideal um aufzuhören.

Wie fandet ihrs?

Ich finde ja dass es nichts besonderes ist und auch nicht sonderlich spannend v_v

Das nächste wird auf jeden Fall besser.
 

Bis dahin dann,
 

lG Yisu

Kapitel 23

Hallo ^.^

Nach langer Zeit melde ich mich mit einem neuen Kapitel zurück.

Tut mir echt wahnsinnig leid dass es soooo lange gedauert hat. Diese blöden Prüfungen versauen einem doch die Luft auf so ziemlich alles.

Aber jetzt sind die rum und ich hab hoffentlich wieder mehr Zeit für die FF.

Ich will auch gar nicht weiter störn und wünsch euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel, hoffentlich gefällt es euch.
 


 

Das warme Wasser war richtig entspannend und es tat mir einfach nur gut, vielleicht lag das aber auch an dem Wein den ich mir nebenbei gönnte.
 

Auf diese Idee hatte mich erst die Dienerin gebracht die vor wenigen Minuten mit dem Krug her gekommen war. Sie hatte mir erzählt dass einige Priester des Öfteren Wein verlangten und es wohl ziemlich entspannend sein musste. Vielleicht war das genau das Richtige nach diesem etwas seltsamen Tag.

Und schaden konnte es ja sicherlich nicht. Außer ich übertrieb es wieder so wie das letzte Mal, aber so weit ließ ich es sicher nicht mehr kommen. Diese Erfahrung reichte eindeutig einmal.
 

Die Mischung aus warmen Wasser und kalten Wein verursachte mir zwar eine Gänsehaut aber trotz dieses kleinen Nebeneffekts war es doch wirklich entspannend.

Allerdings musste auch die schönste Zeit einmal ein Ende haben, und da ich nun schon eine geschlagene halbe Stunde hier herumplätscherte schnappte ich mir nun endlich die Öle und begann meine Haare sowie meinen Körper damit einzureiben.
 

Als ich schließlich fertig war, trank ich meinen Becher aus, stieg aus dem Becken und wickelte mich in ein Handtuch ein, mit dem ich mich wenig später abtrocknete.
 

Nach dem ich mir frische Kleidung angezogen hatte ging ich zurück zu meinem Zimmer.

Ob Seto wohl schon wieder zurück war?

Oder war er wohl noch bei Atemu?

Was die beiden wohl schon wieder so wichtiges zu bereden hatten?

Sicherlich ging es dabei um Adjin, wenn ich nur an ihn dachte wurde mir schon schlecht.

Wenn ich daran denke was er vor hatte und sicherlich auch durchgezogen hätte wenn Seto nicht gekommen wäre, einfach Schrecklich!
 

Automatisch ging ich etwas schneller, als wäre ich vor jemanden auf der Flucht. Bis ich schließlich in meinem Zimmer ankam. Dort stellte ich enttäuscht fest dass Seto nicht hier war, also musste ich jetzt wohl wieder warten.

Ich ließ mich auf mein Bett nieder und starrte wie so oft an die Decke.
 

Dies tat ich eine gefühlte Ewigkeit, bis die Tür geöffnet wurde und Seto endlich wieder da war.
 

„Da bist du ja endlich wieder.“

„Hat doch etwas länger gedauert.“

„Ich habs gemerkt.“

„Dir scheint es wieder besser zu gehen.“

„Ja, das Bad hat gut getan.“

„Das ist gut.“
 

Eine kurze Zeit lang sagten wir beide nichts mehr, bis ich es schließlich nicht mehr aushielt.
 

„Was…wird jetzt aus ihm?“

„Adjin?“

„Mhm.“

„Nun, der Pharao hält es für besser wenn du ihm vorerst nicht über den Weg läufst und da er sowieso einen Priester braucht der in Theben nach dem rechten sieht wird er ihn dort hin schicken.“

„Das ist alles?“

„Ja, was hast du erwartet?“

„Na ja, ich weiß ja nicht.“

„Es ist nicht so einfach einen Priester zu bestrafen, so lang er nichts Verheerendes getan hat.“

„Das heißt er kommt davon.“

„So sieht es aus.“

„Aber…“

„Kein aber Aya. Atemu kann ihn nicht bestrafen, nicht so lange du nicht in festen Händen bist. Dazu kommt dass er es sich im Moment nicht erlauben kann einen seiner Priester wegen so etwas zu verlieren.“

„Ja ja, schon gut. Ich habs kapiert.“
 

Das passte mir aber so was von gar nicht. Er hätte ihn ja wenigstens ein paar Tage einsperren können. Aber wie das in dieser Zeit nun mal so ist, Frauen haben ja sowieso nichts zu sagen.

Also ist es auch nicht so schlimm wenn man sich an einer vergreifen will.

Wie toll!
 

„Ich werde auch eine Zeit lang nicht hier sein.“
 

Wie? Was hat er da gerade gesagt?

Er wird eine Zeit lang nicht hier sein?
 

„Was? Warum?“

„Ich muss noch mal zum Tempel. Irgendetwas haben wir übersehn.“

„Aber…wie lange?“

„Keine Ahnung. Ein paar Wochen, vielleicht auch etwas länger.“

„Wochen?“

„Ja.“

„Aber wenn du weg bist, was soll ich dann machen?“

„Du wirst schon alleine klar kommen.“

„Mit wem soll ich denn bitte Streiten wenn du nicht da bist? Das geht nicht. Kann nicht jemand anderes da hin?“

„Nein, unmöglich.“
 

Ich musste mich wohl mit dem Gedanken anfreunden dass Seto einige Wochen nicht hier sein wird. Warum musste dass bitte alles auf einmal kommen?

Ich wollte nicht dass er jetzt geht.

Ich seufzte.
 

„Wann brichst du auf?“

„Morgen früh.“

„Was? Morgen schon?“

„Ja.“

„Warum schon morgen?“

„Das ist eine dringliche Angelegenheit. Je schneller desto besser.“
 

Na das wurde ja immer besser. Es reicht ja noch nicht dass er für einige Wochen weg musste, nein, dann bricht er auch noch morgen auf. Wahrscheinlich in aller herrgottsfrüh wo jeder normale Mensch schläft.
 

Wieder seufzte ich.
 

„Das ist ja super.“

„Hm, ich hätte ja eher erwartet dass du Freudensprünge machst.“

„Sieht das etwa danach aus?“

„Nein, ganz und gar nicht.“

„Also, was soll die Bemerkung dann?“

„Du wirst es überlegen.“

„Ich denk schon.“

„Gut, ich muss mich um mein Gepäck kümmern.“

„Tu das.“
 

Meine Begeisterung war nicht gerade groß. Ich hatte absolut keine Lust die nächsten Wochen hier ganz alleine zu sein, sicher Atemu war auch noch da aber schließlich ist er der Pharao und hat nicht den ganzen Tag für mich Zeit. Vermutlich werde ich die nächsten Wochen damit verbringen mich zu langweilen und mein Unterricht wird wohl auch ausfallen.

Dabei war ich inzwischen schon gar nicht mehr so schlecht.

Wieder seufzte ich.
 

„Was ist los Aya?“

„Nichts.“
 

Seto zog nur skeptisch die Augenbraue nach oben wie er es immer tat und sah mich abwartend an.
 

„Ok, ist ja gut. Ich will hier nicht die nächsten Wochen ganz alleine sein.“

„Das bist du doch gar nicht.“

„Ach ja?“

„Ja. Der Pharao wird schon dafür sorgen dass du nicht vor Langeweile stirbst.“

„Wirklich?“

„Mit Sicherheit.“
 

Mehr als ein grummeln gab ich ihm nicht als antwort.

Mir passte das ganz und gar nicht.
 

„Ich muss wieder.“

„Ok…“
 

Ja, und schon war er durch die Tür verschwunden und ich blieb alleine zurück.

Das sollte aber nicht lange so bleiben, schon nach ein paar Minuten klopfte es an die Tür.
 

„Ja bitte?“

„Hallo Aya.“

„Atemu! Das ist aber eine nette Überraschung.“
 

Der Frust über das Gespräch mit Seto war bei Atemus auftauchen wie weggeblasen. Ich freute mich richtig ihn zu sehen.
 

Er kam wie immer mit einem lächeln im Gesicht näher und setzte sich neben mich.
 

„Na wie geht es dir?“

„Wieder besser, danke“

„Das freut mich. War Seto schon bei dir?“

„Ja, ist vorhin erst wieder gegangen.“

„Und?“

„Und was?“

„Bist du froh dass du ihn mal für eine Weile nicht sehen musst?“

„Eigentlich dachte ich dass es so wäre, aber das ist es nicht.“

„Du willst nicht dass er geht oder?“

„Nein.“

„Dachte ich mir schon. Aber für diese Aufgabe gibt es keinen besseren und er war schon öfters an diesem Tempel.“

„Ich weiß. Aber gibt es niemand anderen den du schicken kannst?“

„Nein.“

„Und was soll jetzt aus meinem Unterricht werden?“

„Nun, darüber hab ich mir auch schon ein paar Gedanken gemacht.“

„Und was ist dabei raus gekommen?“

„Ich hab gehört dass du dich erheblich verbessert hast und da wäre es doch schade das ganze jetzt abzubrechen oder?“

„Ja auf jeden Fall.“

„Schön. Deshalb werde ich dir einen anderen Lehrer suchen so lang Seto nicht da ist.“

„Einen anderen?“

„Ja ich hab da auch schon jemanden im Sinn. Er hat viel Erfahrung und ist in vielerlei Hinsicht gut für diese Aufgabe geeignet.“

„Ja? Warum?“

„Weil er sich beherrschen kann.“
 

Ein leichtes grinsen seinerseits verriet mir was er damit genau meinte.

Offensichtlich hatte er nicht die Absicht, dass sich die Situation mit Adjin noch einmal wiederholte.
 

„Das wäre nicht schlecht.“

„Dachte ich mir doch dass du da meiner Meinung bist.“

„Ja aber so was von.“

„Gut, dann hätten wir das zumindest schon mal. Alles andere werden wir die nächsten Tage besprechen.“

„Ok alles klar.“

„Ja, meine Zeit ist leider auch begrenzt. Ich muss auch schon wieder.“

„Schon gut. Schön dass du da warst.“

„Gern doch.“
 

Damit war dieses Gespräch also auch beendet und ich blieb wieder alleine zurück.
 

Die nächsten Stunden verbrachte ich auf meinem Bett, den Blick zur Decke gerichtet, bis es mir zu langweilig wurde.

Ich schwang mich vom Bett, machte mich auf den Weg zur Küche und schnappte mir etwas Essbares. Ich hatte keine Lust zu warten bis das Abendessen aufgetischt wurde also beschloss ich einfach auf meinem Zimmer zu essen.

Beim hinausgehen vielen mir die vielen Krüge auf die fein säuberlich aneinander gereiht in einem Regal standen. Das waren sicherlich Weinkrüge. Ob ich mir einen mit nehmen sollte?

Das war jetzt vielleicht genau das richtige um diesen miesen Tag abzuschließen. Schließlich konnte ja nichts passieren so lang ich alleine war und seid dem Bad war ich irgendwie auf den Geschmack gekommen.

Gedacht, getan, ich schnappte mir einen der bereits gefüllten Krüge und einen Becher und ging zurück in mein Zimmer.

Dort stellte ich alles auf dem kleinen Tisch ab und ließ mich auf einem Kissen davor nieder.
 

Ich verzehrte das Essen und den Wein bis ich nichts mehr in mich hinein brachte und ruhte mich anschließend auf meinem Bett etwas aus.
 

Ich dachte noch eine Weile über den Tag nach bis ich schließlich einschlief und erst spät in der Nacht wieder erwachte.
 

Verwirrt blickte ich mich um und brauchte einige Minuten um zu verstehen dass es mitten in der Nacht sein musste. Lange konnte ich also nicht geschlafen haben, auch den Wein konnte ich noch deutlich spüren.

Mir war leicht schwindelig als ich mich aufsetzte und blieb erst mal einige Minuten sitzen bis das Schwindelgefühl nach ließ.

Als nächstes beschloss ich das unbequeme Kleid gegen das bequeme Nachtgewand zu tauschen, Dieses war um einiges kürzer und dünner.

Als ich auch dies erledigt hatte, legte ich mich wieder in mein Bett bereit weiter zu schlafen.

Aber aus irgendeinem Grund wollte mir das einfach nicht gelingen. Ich konnte mich von einer Seite auf die nächste Drehen aber an schlaf war nicht zu denken.

Mir kam das Gespräch mit Seto wieder in den Sinn und ich musste daran denken was er gesagt hatte, dass er am frühen Morgen aufbrechen würde und erst in einigen Wochen wieder hier sein wird.

Irgendwie gefiel mir der Gedanken immer weniger und so beschloss ich ihm noch einen Besuch abzustatten, ganz egal was er sagen würde. Meine Entscheidung stand fest.
 

Ich stand also wieder auf, ging zur Tür, verließ mein Zimmer und machte mich auf den Weg zu Setos Gemächern. Sicher würde er mich für total verrückt halten wenn ich mitten in der Nacht bei ihm auftauchen würde aber das war mir egal.

Ich wollte mich einfach bei ihm verabschieden.

Warum wusste ich selber nicht so genau, aber ich hatte jetzt einfach das Gefühl dass ich das tun musste.
 

Als ich vor der Tür angekommen war blieb ich erst noch einen Moment davor stehen und atmete durch. Dann öffnete ich leise die Tür und trat ein.

Drinnen war es stock dunkel und kein laut war zu hören.

Natürlich, er schlief sicher schon.

Was war das auch für eine dumme Idee mitten in der Nacht zu ihm zu gehen.

Ich merkte wie mich der Mut langsam wieder verließ und war schon fast in Begriff wieder zu gehen als sich im Raum etwas regte.
 

Oh Gott, sicher hatte er einen so leichten schlaf dass er von der kleinsten Bewegung aufwachte. Verdammt, so war das ganze aber irgendwie nicht geplant.

Ich ging ein paar Schritte zurück um wieder etwas in die Nähe der Tür zu kommen nur leider bedachte ich nicht dass mir etwas im weg stehen könnte und so kam es wie es kommen musste irgendwas viel mit einem lauten krachen zu Boden.
 

Seto schreckte hoch und sah sich suchend um.
 

„Wer ist da?“
 

Ich antwortete nicht.
 

„Komm raus und zeig dich. Ich weiß dass du da bist!“
 

Er klang wirklich sehr gereizt, sicherlich dachte er an einen Angreifer. Wie sollte er auch wissen dass es nur ich war?
 

Während ich also noch wie versteinert da stand und meine Mund nicht aufbekam, zündete Seto eine Lampe an die neben seinem Bett stand.

Vielleicht sollte ich endlich mal meinen Mund aufmachen.
 

„Kommst du nun freiwillig raus oder muss ich dich erst gewaltsam dazu zwingen?“
 

Gewaltsam?
 

„Nicht, ich bin es Seto.“
 

Ich trat aus dem Schatten und sah wie Seto zwar erleichtert aber auch etwas verwirrt wirkte.
 

„Aya? Was machst du hier?“

„Ich wollte zu dir.“

„Mitten in der Nacht?“

„Also... na ja… irgendwie schon.“

„Was gibt es so wichtiges das du mitten in der Nacht auf die Idee kommst im Palast rum zu schleichen?“
 

Jetzt wo er mir diese Frage stellte kam mir das ganze doch irgendwie leicht lächerlich vor.

Aber dennoch nahm ich meinen Mut zusammen.
 

„Ich will nicht dass du gehst.“

„Das hatten wir doch schon.“

„Ja aber trotzdem. Dann nimm mich wenigstens mit.“

„Kommt nicht in Frage!“

„Warum nicht?“

„Weil ich dich dabei nicht brauchen kann.“

„Das ist mir egal. Ich stör dich schon nicht.“

„Aya, du bleibst hier!“

„Nein!“

„Doch oder hast du vergessen was das letzte Mal passiert ist?“

„Nein aber…“

„Nichts aber, du bleibst hier. Hier bist du sicher.“
 

Ich öffnete den Mund um ihm zu widersprechen, schloss ihn aber sofort wieder und verwarf die bissige Antwort.
 

„Dann bleib hier.“

„Das geht nicht.“

„Warum denn nicht. Atemu findet sicher jemand anderen den er da hin schicken kann.“
 

Ich musste wie ein beleidigtes Kleinkind klingen das nicht bekam was es wollte. Aber das war mir im Moment total egal. Ich wollte nicht dass er geht. Ich fühlte mich in seiner Nähe einfach sicher und wenn er gehen würde wäre diese Sicherheit weg, einfach futsch.
 

„Aya…“
 

Seto überlegte, scheinbar suchte er nach den richtigen Worten um mir zu verklickern dass er weg musste und diese Aktion von mir rein gar nichts daran ändern konnte. Vielleicht wollte er mich auch einfach nur wieder los werden damit er weiter schlafen kann um wenigstens einigermaßen fit in seine Aufgabe oder Mission zu starten.

Ich sah ihn an und mir war absolut klar dass ich weder den einen noch den anderen Satz von ihm hören wollte, also legte ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen und holte mir mit einem „Psst.“ seine Aufmerksamkeit.
 

„Es ist mir egal was du sagen willst, ich will nicht dass du gehst.“
 

Aus einem Impuls heraus nahm ich meinen Zeigefinger wieder weg und drückte meine Lippen auf seine. Es war kein langer, aber dennoch intensiver Kuss.
 

„Ich brauch dich.“
 

„Hast du etwa Wein getrunken?“
 

Skeptisch hatte er eine Augenbraue nach oben gezogen und wartete auf eine Antwort meinerseits.
 

„Nur ein bisschen.“
 

Gab ich zu, verstand aber nicht ganz was diese Frage jetzt sollte.

Er dagegen zog nur wieder eine Braue nach oben und musterte mich.
 

„Du solltest die Finger davon lassen. Der Wein tut dir nicht gut.“
 

Noch ehe Seto schauen konnte saß ich auf seinem Schoß, die Beine links und rechts neben seinen Oberschenkeln liegend.
 

„Vergiss den Wein!“
 

Ich beugte mich zu seinem Gesicht und küsste ihn wieder.

Ich wusste nicht was diese ganze Aktion bringen sollte oder weshalb ich es tat, ich verspürte einfach den Drang danach und gab mich diesem Gefühl hin…
 

Die Nacht war anstrengend gewesen und ich hatte nicht mehr wirklich viel geschlafen als ich durch die Sonne, die in den Raum schien, geweckt wurde.

Ich sah mich verschlafen um und erinnerte mich an die Nacht zurück.

Vielleicht war es keine gute Idee gewesen aber dennoch bereute ich es nicht. Seto konnte wirklich sanft werden und dennoch so eine Dominanz an den Tag legen dass es mir glatt den Atem verschlagen hatte. Seine Berührungen hatten mich kurzzeitig wie auf Wolken schweben und alles um mich herum vergessen lassen.

Doch jetzt wo ich wach war und die Sonne schien wurde ich in die Realität zurück geholt.

Ich drehte mich zur Seite, auf der Seto gestern noch gelegen hatte und wie nicht anders zu erwarten, war die Betthälfte leer.

Er war weg.

War es denn schon so spät?

Wie konnte er sich nur so leise hinaus schleichen dass ich nichts davon mitbekommen hatte?

Dieser Idiot!
 

Schnell stand ich auf, suchte meine Kleidung zusammen und schlüpfte mehr schlecht als recht hinein. Vielleicht war es ja noch nicht so spät und er ist noch da. Schließlich konnte er sich doch nicht einfach so aus dem Staub machen und ohne ein Wort zu sagen einfach abhauen.
 

Ich rannte also zur Tür hinaus und machte mich auf den Weg zum Palasthof.

Wenn er noch hier sein sollte, dann müssten ja die Pferde und das ganze Zeug dass er mitnehmen musste noch hier sein. Aber der Hof war fast wie leer gefegt, nur ein paar Stalljungen und einige Wachen waren zu sehen. Ansonsten herrschte hier gähnende leere.

Keine Menschenseele und schon gar nicht Seto war zu sehen. Das konnte eigentlich nur bedeuten dass er schon weg war. Aber wie lange?

Es gab sicher nur eine Person die mir hierauf eine Antwort geben konnte.

Also drehte ich um und ging auf geraden weg zum Thronsaal wo ich Atemu vermutete. Die ganzen Wachen und Diener die mir entgegen kamen sahen mich zwar etwas merkwürdig an aber das war mir vollkommen egal. Ich wollte wissen wie lang Seto schon weg war und warum er sich einfach so aus dem Staub gemacht hatte.

Ich trat also an den Wachen vorbei die vor der Tür zum Thronsaal standen und betrat den großen Raum.
 

Atemu saß wie vermutet auf seinem Thron und unterhielt sich gerade mit einem Priester als sich ihre Aufmerksamkeit auf mich legte.

Der Priester beäugte mich von oben bis unten und verzog die Mundwinkel.

Sicher ich musste nicht gerade einen guten Eindruck machen. Schließlich kam ich einfach unangemeldet hier herein und störte ihre Unterhaltung aber dieser Blick war nun wirklich nicht nötig.

Er wollte gerade den Mund aufmachen und etwas sagen als Atemu ihm mit einer Handbewegung einhalt gebot und ihn schließlich hinaus schickte.
 

„Aya was machst du hier?“

„Wie lange?“

„Wie?“

„Wie lange ist er schon weg?“

„Von wem redest du?“

„Von Seto natürlich.“

„Er ist kurz nach Sonnenaufgang aufgebrochen. Aber das wusstest du doch.“

„Nein, ich wusste gar nichts.“

„Er hat es dir nicht gesagt?“

„Nein, nur dass er heute weg muss.“

„Hm…“

„Er ist ohne ein Wort zu sagen einfach abgehauen.“

„Verstehe, deshalb hattest du also keine Zeit dir etwas anzuziehen.“

„Was?“
 

Ich sah an mir hinunter. Gut, wirklich viel hatte ich nun nicht an. Mein Nachtgewand verdeckte zwar das nötigste, aber es war doch wirklich etwas kurz.
 

„Also so schlimm ist es doch gar nicht oder?“
 

Ich sah zu ihm auf und ein nicken seinerseits verriet mir dass es etwas unangebracht war aber dennoch setzte er ein lächeln auf.
 

„Na komm.“

„Was? Wohin?“

„Wir werden dir etwas zu anziehen besorgen.“

„Hast du nichts Wichtigeres zu tun?“

„Eigentlich schon, aber das kann noch einen Moment warten. Ich hab eigentlich schon fast damit gerechnet dass du auftauchen würdest.“

„Ach ja?“

„Ja, Seto hat auch gemeint dass du sicher nicht erfreut sein wirst.“

„Wirklich?“

„Ja und wenn man bedenkt wo er dich zurück gelassen hat ist das wohl auch verständlich.“

„Wo er mich zurück gelassen hat? Er hat es dir gesagt?“
 

Ich grummelte nach dieser Erkenntnis missmutig. Es war ja schön dass er Atemu darauf vorbereitete dass ich auftauchen würde, aber alles hätte er ihm auch nicht auf die Nase binden müssen.
 

„Er kann nichts dafür. Er hat es mir nicht freiwillig gesagt.“

„Mh?“

„Er sah ziemlich müde aus als er vor dem Aufbruch noch einmal bei mir war und ich hab ihn gefragt was los war.“

„Und dann hat er es dir gesagt?“

„Nein, nicht wirklich. Er hat nur gemeint dass er weniger als sonst geschlafen hat.“

„Ok und wie ging es weiter?“

„Na ja ich hab ihn gefragt ob das nicht vielleicht zufällig etwas mit dir zu tun hat.“

„Das hast du ihn gefragt? Was hat er darauf gesagt?“

„Nichts.“

„Wie nichts?“

„Er hat mich nur angesehen und dann war die Sache eigentlich schon klar.“

„Verstehe, du bist also allein darauf gekommen.“

„Ja so könnte man es sagen.“

„Was hat er denn noch so gesagt?“

„Dass du vermutlich nachdem du wach bist bei mir auftauchen würdest.“

„Und du wolltest wissen wieso oder?“

„Richtig, ich hab ihn nach dem Grund gefragt und er meinte dass du in seinem Bett liegst und bestimmt nicht sonderlich erfreut darüber bist dass er sich leise hinaus geschlichen hat.“

„Da hat er aber so was von recht.“

„Sei ihm nicht böse Aya.“

„Warum nicht? Er hat es doch nicht anders verdient.“
 

Er unterbrach das Gespräch kurz und hielt vor einer Tür.
 

Er hatte mich in einen Teil des Palastes geführt in dem ich noch nicht wirklich besonders oft war und ich wusste von Seto dass hier die persönlichen Gemächer von Atemu waren.
 

Wir betraten den Raum und er ließ einige Dienerinnen holen und veranlasste dass sie mir vernünftige Kleidung bringen sollten.
 

Ich sah mich in der Zwischenzeit etwas um und bemerkte den großen Tisch der im Raum stand. Auf ihm lagen einige Dokumente die wohl darauf warteten dass man sie durch sah.

Außer dem Tisch war noch eine Ecke mit Sitzkissen versehen worden die wohl zur Entspannung da waren. Die Wände waren mit Wandmalereien versehen worden und wirkten dadurch relativ freundlich. Ich vermutete dass die Malereien wohl Götter zeigen würden da auf einem eindeutig der Sonnengott Ra zu sehen war. Die anderen Gestalten waren mir zum Teil unbekannt. Direkt neben dem Tisch war eine Öffnung zu sehen die wohl auf einen Balkon führen würden. Auf der gegenüberliegenden Seite war noch eine kleine Tür zu sehen die offenbar in einen anderen Raum führte, in den man nur von hier aus kam denn auf dem Gang hatte ich neben der Tür zu diesem Raum keine weitere gesehen.

Außer den Sitzkissen, dem Tisch, einigen Vasen und Statuen, zierten nur noch einige Stoffe den relativ kleinen Raum.
 

„Du kannst dich ruhig setzen, es wird noch eine Weile dauern bis sie wieder zurück kommen.“

„Ok.“
 

Gesagt, getan. Ich ließ mich auf den Sitzkissen nieder und wartete bis sich Atemu ebenfalls hin gesetzt hatte.
 

„Also warum soll ich ihm nun nicht böse sein?“

„Na ja, seien wir doch mal ehrlich, wenn er dich geweckt hätte und dir gesagt hätte dass er gehen muss was hättest du gemacht? Hättest du ihn gehen lassen?“

„Also, ich weiß nicht. Aber was hätte das für einen unterschied gemacht? Er wäre doch sowieso gegangen.“

„Schon, aber er wollte es dir nicht noch schwerer machen.“

„Was?“

„Er meinte dass du ihm keine Ruhe gelassen hättest und deshalb ist er gegangen ohne sich von dir zu verabschieden.“

„Er wollte also vermeiden dass ich ihn nerve.“

„Nein Aya. So hat er das nicht gemeint.“

„Wie denn dann?“

„Das merkst du schon noch.“
 

Er lächelte bei diesem Satz und ich verstand nicht wirklich mehr also vorher.

Allerdings konnte ich auch nicht weiter nach fragen da die Dienerinnen wieder zurück kamen. Sie hatten Unmengen an Zeug dabei dass ich auf den ersten Blick gar nicht richtig zuordnen konnte. Ich sah lediglich dass einige Öle zum Waschen und eine Auswahl an Kleidern dabei waren.

Sie deuteten mir an ihnen in den angrenzenden Raum zu folgen der sich als Bad herausstellte.

Atemu erhob sich ebenfalls und machte sich an die Dokumente während ich mich von den Dienerinnen waschen und neu einkleiden ließ.

Als ich fertig war erklärte mir der Pharao dass mein Unterricht am nächsten Tag ganz normal weiter gehen würde und somit konnte ich mich für den Rest des Tages in die Gärten zurückziehen.
 


 

So, es ist vollbracht. Na was sagt ihr? Wie fandet ihrs?

Ich hoffe ihr seit nicht zu sehr enttäuscht dass ich den Adult teil weg gelassen hab aber dadurch dass einige leser noch keine 18 sind hab ich beschlossen das Kapitel ohne Adultinhalt zu schreiben. Ich hoffe ihr verzeit mir das und hattet trotzdem spaß mit diesem Kapitel.

Bis zum nächsten also^^
 

Yisu

Kapitel 24

Hallo ihr Lieben ^^

Ich bin zurück mit einem neuen Kapitel. Aber bevor es los geht erst einmal vielen, vielen Dank für die lieben Kommis. Ich freu mich jedes mal aufs neue darauf sie zu lesen. Das ist echt aufbauend und spornt einen an weiter zu schreiben.

Und da ich nun ein neues Kapitel fertig hab hoffe ich doch dass es euch gefällt.

Viel Spaß beim lesen ^^
 


 

Der nächste Tag brach rasch herein und so saß ich inzwischen vor einem ganzen Berg Papyrusrollen den mir mein neuer Lehrer Shimon Muran zum übersetzen gegeben hatte.

Ich seufzte, einige dieser Texte hatten es echt in sich, während andere wiederum so einfach waren dass ich sie locker in zehn Minuten durch hatte.

Im Moment saß ich vor einer der schwereren und hatte ganz schön zu kämpfen. Sie war umfangreich und wie ich aus dem bereits geschafften Teil entnehmen konnte handelt sie wohl von den Pharaonen aus längst vergangener Zeit. Ich konnte nicht bestreiten dass es interessant war, aber die Hieroglyphen hatten es echt in sich.
 

„Sehr schön, wie ich sehe kommst du voran.“

„Mehr schlecht als recht würde ich sagen.“

„Gut Ding will weile haben Aya.“

„Ja, aber eine ganz schön lange Weile.“

„Na zeig doch mal her was du bis jetzt hast.“
 

Da war er also wieder, Shimon, ein wirklich netter alter Herr der es als Lehrer aber ganz schön drauf hatte. Nachdem er mir am frühen Morgen vorgestellt wurde und er einige Dinge über sich gesagt hat ging es auch schon los.

Als erstes wollte er wissen was ich bis her alles gelernt hab und wie sollte das besser gehen als mit einem Test? Richtig, überhaupt nicht.

Bei dem Test hatte ich eigentlich ganz gut abgeschnitten. Okay der ein oder andere Fehler war drin aber ansonsten war er eigentlich recht zufrieden mit dem Ergebnis.

Nachdem der Test dann geschrieben war und er sich das Ergebnis angeschaut hat legte er mir diesen monströsen Stapel vor die Nase an dem ich im Moment zu kauen hatte.

Und nun nahm er sich den bereits durchgeackerten Stapel vor und sah sich alles an.
 

„Mhm, sehr gut, nahezu perfekt übersetzt.“

„Wirklich?“

„Ja besser kann man es eigentlich fast nicht machen.“

„Wow.“

„Na ja ich hatte eigentlich auch nichts anderes erwartet. Schließlich hat dir Seto das grundlegendste beigebracht.“

„Ja…“

„Nun gut, aber jetzt machen wir mal weiter. Ich komm in ein paar Stunden wieder und dann schauen wir wie weit du mit den schwereren bist.“

„Ok.“
 

Damit war er auch schon wieder zur Tür hinaus verschwunden und ich könnte mich wieder auf meine arbeit konzentrieren.
 


 

Drei Stunden später hatte ich, mit dem angefangenen, drei Stück geschafft. Kaum dass ich das letzte zur Seite gelegt hatte öffnete sich auch schon die Tür und Shimon trat herein.
 

„Wie kommst du voran?“

„Es geht.“
 

Er blickte kurz auf den Tisch um meinen Fortschritt zu beäugen und nickte anschließend.
 

„Nun die schwersten hast du. Die restlichen sind nicht mehr so anspruchsvoll. Ich würde sagen du machst die drei Stück noch und dann lassen wir es für heute gut sein.“

„Das hört sich doch gut an.“

„Schön dass du meiner Ansicht bist. Wenn du fertig bist räum doch bitte alle wieder an ihren Platz. Dann kannst du dich zurück ziehen.“

„Wird gemacht. Bis morgen dann.“
 

Wieder verschwand er und ich konnte mich auf die letzten drei konzentrieren. Das ganze dauert noch bis zum Abend, ich hatte das Abendessen sausen lassen um meine arbeit zu vollenden. Nachdem ich den letzten Text auf den „erledigt“ Haufen geschmissen hatte packte ich die Papyri und räumte sie in das Regal zurück aus dem Shimon sie genommen hatte.
 

Die nächsten Wochen, verbrachte ich damit das Schreiben von Texten aus dem einfachen Volk und denen von Priestern zu erlernen. Ich war anfangs erstaunt dass es eine einfache und eine gehobene Schrift gab. Aber andererseits leuchtete es mir sogar ein.

So konnten sich Priester Schriften zukommen lassen ohne befürchten zu müssen dass der Bote, der meist aus einem einfachen Diener bestand, den Text lesen und an die falschen Leute weiter leiten konnte. Dann gab es da noch die Schrift die nur dem Pharao und den höchsten Priestern zustand. Sie wurde meistens für sehr wichtige und vor allem geheime Dinge verwendet. Das einfach Volk bediente sich, so fern sie das lesen und schreiben beherrschten, an der Schrift die auch Händler verwendeten.

Man konnte also sagen dass es insgesamt drei verschiedene Klassen gab, die des einfachen Volkes und der Händler, die der Priester und zum Schluss die für den Pharao und die hohen Priester.

Wenn ich mir das so vor Augen hielt hatte ich da einen ganz schönen Berg arbeit vor mir.

Aber zunächst lernte mir Shimon die Schrift des einfachen Volkes.
 

Es war einfacher als erwartet und nach zwei Wochen beherrschte ich diese Schrift auch blindlings so dass Atemu mir eine Aufgabe zuweisen wollte.

Er meinte ich könnte die Briefe des Volkes die täglich zu Massen eintrafen sortieren.

Meistens bekam nämlich er den ganzen Stapel vor die Füße gelegt und durfte sich dann durcharbeiten. Unter diesen ganzen Briefen waren Bittstellungen, Segnungswünsche, Begnadigungsanträge, Händler Angebote und allerlei anderes Zeug. Ich sollte sie nun also nach der Art sortieren und konnte dabei gleich noch sehen ob sie unbedingt zu Atemu mussten oder ob nicht auch ein Priester dieser Aufgabe nachkommen konnte.

So war ich in der Zeit in der Shimon seinen eigenen Aufgaben nachgehen musste und mich somit nicht unterrichten konnte wenigstens beschäftigt und die Zeit ohne Seto war nicht ganz so schlimm.

Zumindest bis zu jenem Tag…
 

„Geht’s Aya?“

„Ja, ich glaub es ist vorbei.“
 

Vier Wochen ist es jetzt her dass Seto gegangen ist. Und seid zwei Wochen musste ich mich gelegentlich übergeben. Die ersten Tage dachte ich ja dass ich etwas Falsches gegessen hatte, aber inzwischen hatte ich den Gedanken wieder verworfen. Schließlich wäre es äußerst seltsam wenn mir das essen auf einmal nicht mehr bekommen würde nachdem ich schon eine ganz schöne weile hier war.

Also schob ich es einfach auf den ganzen Stress den ich mir in letzter Zeit zumutete.

Da war zum einen meine Aufgabe die inzwischen aus mehr als einem Berg Papyri bestand, da ich inzwischen nicht nur die Briefe der Bevölkerung sondern auch die Berichte der Wachen, Priester und Händler zur Verwaltung bekommen hatte.

Ja, ich konnte seit einer Woche tatsächlich die gehobeneren Schriftzeichen und war schon ziemlich stolz darauf. Vielleicht etwas zu stolz denn kaum dass ich es Atemu freudestrahlend verkündet hatte kam er auch schon auf die Idee mich noch mit etwas mehr arbeit zu zudecken.

An sich fand ich das gar nicht so schlimm, so war ich wenigstens abgelenkt und bekam meinen Tag rum ohne mich langweilen zu müssen.

Mein Unterricht ging natürlich auch noch weiter, schließlich fehlte mir noch die wichtigste Schrift von allen, die der Hohenpriester.

Shimon meinte dass wir damit wohl etwas länger brauchen würden als mit den anderen. Vermutlich waren die Schriftzeichen noch komplizierter und würden jede menge Übung fordern.

Wir hatten uns darauf geeinigt den Unterricht gleich nach dem Frühstück durchzuziehen da er vormittags die meiste Zeit hatte und wir so locker bis Mittag durchmachen konnten ohne von jemanden gestört zu werden. Nachmittags wendete ich mich dann meinen ganzen Berichten zu und den Abend verbrachte ich meistens alleine in meinem Zimmer oder gelegentlich bei Atemu.

In der Zeit in der ich alleine war dachte ich viel nach und meistens überkam mich ein Gefühl der Einsamkeit, ich musste an meine Familie denken, die zig tausende von Jahren entfernt war. Meistens fragte ich mich dann ob sie mich wohl vermissen würden oder ob es ihnen gar nicht aufgefallen war dass ich nicht mehr da bin. Wie lange war ich inzwischen eigentlich weg? War es schon ein Jahr? Oder waren es erst ein paar Monate?

Ich hatte keine Ahnung. Mein Zeitgefühl war gänzlich verschwunden.

Aber am meisten brennte mir die Frage auf der Zunge ob ich jemals wieder nach Hause kommen würde.

Warum ich mich das ausgerechnet jetzt fragte?

Eine Frage, auf die die Antwort so einfach war.

In den ganzen letzten Monaten hatte ich immer jemanden an meiner Seite der mir auf eine gewisse Art und Weiße wichtig war, bei dem ich mich wohl und geborgen fühlte. Aber nun, da diese Person weg war verschwand auch diese Geborgenheit und ich fühlte mich einfach nur noch einsam.
 

Ja, diese drei Faktoren, mussten wohl eine sehr üble Mischung auf meinen Magen ausüben. Das war zumindest die logischste Erklärung.
 

„Am besten du legst dich ein bisschen hin.“

„Nein, nein es geht wieder.“

„Bist du dir sicher? Das passiert in letzter Zeit recht häufig.“

„Ja mir geht es gut.“

„Hm, willst du nicht doch mal zu einem Heiler?“

„Mir geht es wirklich gut Atemu.“

„Das scheint mir aber nicht so zu sein.“

„Doch, mach dir keine Sorgen.“

„Aya du übergibst dich seid zwei Wochen regelmäßig. Das ist nicht normal.“

„Das kommt bestimmt von dem ganzen Stress.“

„Vielleicht aber auch nicht.“

„Wovon sollte es denn bitte dann kommen?“

„Nun, Seto ist seid einem Mondumlauf weg.“

„Was soll das mit ihm zu tun haben?“

„Aya…“

„Nein, seid er weg ist muss ich mich viel weniger aufregen. Das trägt eher zu einer Besserung bei meinst du nicht auch?“

„Eher weniger.“

„Ach was. Das ist der Stress und nichts anderes.“
 

Atemu seufzte, offenbar gab er es nach einer geschlagenen Woche, in der er mich dazu bringen wollte einen Heiler aufzusuchen endlich auf.
 

„Na gut, aber beim nächsten Mal schick ich dir persönlich einen Heiler vorbei verstanden?!“

„Okay, okay, damit du zufrieden bist.“

„Gut.“
 

Damit war das Gespräch vorerst erledigt und Atemu machte sich wieder auf den Weg zu seiner Arbeit, aber nicht ohne mir vorher zu versichern am Abend noch einmal vorbei zu kommen.
 

Nun da ich wieder alleine war konnte ich mich also endlich auf den Weg zu Shimon machen. Er wartete bestimmt schon, denn der vereinbarte Zeitpunkt lag inzwischen fast eine Stunde zurück. Hoffentlich war er noch da und nicht schon wieder gegangen.

Wer konnte denn auch wissen dass sich unser schwer beschäftigter Pharao als erstes auf den Weg zu mir machen würde?
 

Ich hatte glück, Shimon war noch da.
 

„Entschuldigt bitte, der Pharao hat mir überraschend einen Besuch abgestattet.“

„Ich verstehe, das erklärt es natürlich. Aber nichts desto trotz liegen wir schon ganz schön hinter dem Zeitplan.“

„Das ist kein Problem, ich kann anschließend allein noch ein bisschen was machen.“

„Das hört sich doch gut an. Dann würde ich sagen machen wir erst einmal weiter wo wir gestern aufgehört hatten.“

„Ok,“
 

Gesagt getan, Shimon verschwendete wirklich keine Zeit mit belanglosem Zeug sondern startete gleich das volle Programm. Durch die Stunde Verlust schafften wir zwar nicht alles was er für heute geplant hatte aber dafür ließ er mir die ganzen Berichte, die zum Üben gedacht waren da, damit ich sie nachdem er weg war noch durchgehen konnte.

Nachdem ich noch einige Zeit über den Berichten gehangen war machte ich mich auf den Weg mir die ganzen Papyri abzuholen die im laufe des Tages angekommen waren.

Sicher waren das wieder einige so wie die letzten Tage auch.

Atemu hatte mir erzählt dass bald die Regenzeit anbrechen würde und somit der Nil den kostbaren Schlamm über die Äcker der Bauern verteilen würde.

Das war wohl so eine art Dünger und offenbar heiß begehrt. Aber wie das genau ablief wusste ich nicht. Vermutlich hätte ich mir das eh nicht merken können wenn er es mir ausführlicher erklärt hätte. Fakt war jedenfalls dass diese Äcker um den Nil wirklich begehrt waren und jetzt so kurz vor der Regenzeit kamen die Menschen offenbar auf die Idee sich einen davon unter den Nagel zu reisen um sich als Vollzeitbauer zu beschäftigen.

Und das wiederum brachte mir in letzter Zeit jede Menge arbeit ein. Schließlich durfte ich jeden einzelnen Brief lesen um dann zu entscheiden an wen ich ihn weiter reiche sollte.

An sich war es keine schwere Arbeit auch wenn ich manchmal Stunden lang damit beschäftigt war mir irgendwelche Briefe durch zu lesen, aber immerhin war es weder besonders stressig noch wurde ich von jemandem gestört.
 

„Ach herrje sind die alle von heute?“
 

Ich hatte mein Ziel erreicht und was ich da sah verschlug mir die Sprache. Dieser Berg von Briefen war deutlich größer als der vom Vortag.

Es könnte eine weile dauern bis ich die alle durch hatte.
 

„Ja jeder einzelne. Es hat schon nach Sonnenaufgang angefangen.“

„Ach du meine Gute. Na dann setz ich mich mal ran.“
 

Ich schnappte mir den Berg und machte mich auf den Weg zu den Gärten. Dort war es zu dieser Tageszeit schön ruhig und die Bäume spendeten genügend Schatten um sich keinen Sonnenbrand zu holen.

Ich breitete die Briefe also unter einem der Bäume aus und ließ mich dahinter nieder.

Dann konnte es ja los gehen…
 

„Nanu…“

Das war aber ein seltsamer Brief. Er trug ein Siegel und konnte so also keinesfalls von einem der Stadt- oder Dorfbewohner sein. Dieser Brief konnte eigentlich nur von einem Hohepriester stammen. Und somit sollte er eigentlich gar nicht in meinem Haufen von Briefen liegen sondern direkt bei Atemu landen.

Er war sicher irgendwie in den Stapel gekommen. Bei so vielen Briefen konnte das schon mal passieren.
 

Ich seufzte, jetzt konnte ich auch noch Botengänge erledigen. Dabei hatte ich jetzt absolut keine Lust aufzustehen und diesen Brief zu Atemu zu tragen.

Ich war in letzter Zeit eh etwas faul geworden und lief nur das nötigste.

Na ja was solls, das wird mich schon nicht umbringen.
 

Ich erhob mich also und wollte gerade den ersten Schritt machen als mir plötzlich schwindelig wurde.

Verdammt sicher war ich zu schnell aufgestanden. Ich stützte mich also am Baum ab und wartete dass das Schwindelgefühl wieder verschwinden würde aber statt dass es besser wurde, wurde es nur noch schlimmer. Das letzte was ich sah war der näherkommende Boden und dann wurde alles um mich herum schwarz.
 


 

„Uhh~ mein Kopf. Wo bin ich?“

Ich fühlte mich gar nicht gut. Mein Kopf fühlte sich an als wäre ich gegen eine Wand gelaufen.

Ich richtete mich vorsichtig und unter Schmerzen auf und verstand auch sofort wo ich mich befand. Ich war in meinem Zimmer, genau genommen lag bzw. saß ich jetzt in meinem Bett.

Aber wie bin ich hier her gekommen? Ich war doch in den Gärten und hab die Briefe durchgearbeitet. Angestrengt dachte ich nach, genau, ich wollte diesen Brief mit dem Siegel zu Atemu bringen, dann wurde mir schwindelig und das nächste woran ich mich erinnere ist hier aufgewacht zu sein.
 

„Aya du bist wieder wach? Wie geht es dir?“

„Hm?“

Ich sah in die Richtung aus der die Stimme gekommen ist. Sie gehörte keinem geringeren als Atemu. Er war gerade durch die Tür gekommen und ich hab ihn nicht mal gehört.

Verdammt, jetzt würde er mir sicher wieder einen Vortrag halten.
 

„Alles in Ordnung?“

„Ähm, ja ich denke schon.“

„Sicher?“

„Ja mein Kopf tut nur ziemlich weh.“

„Das wundert mich nicht. Du bist zusammengebrochen und hast dir den Kopf am Boden angeschlagen.“

„Oh, das erklärt auch die Kopfschmerzen. Und wie bin ich hier her gekommen?“

„Zwei Diener haben dich gefunden und mich informiert.“

„Ich verstehe, das heißt dann wohl ich komm um den Heiler nicht mehr rum was?“

„Ja, er war schon hier.“

„Aber.“

„Nichts aber. Wir hatten eine Abmachung und da du bewusstlos warst und dir sonst was fehlen könnte hab ich ihn rufen lassen.“

„Und was hat er gesagt? Sicher dass ich zu wenig getrunken hab und mein Kreislauf das nicht mit gemacht hat.“

„Nein.“

„Dann von der Hitze?“

„Du bist schwanger Aya.“

„Ich habs, ich bin überarbeitet. Oder nein das liegt an einer falschen Ernährung oder an…“

„Aya!“
 

Mein Redeschwall stoppte und ich blickte Atemu einfach nur an.
 

„Du hast mich schon richtig verstanden.“

„Nein.“

„Doch.“

„Nein!“

„Aya.“

„Nein, nein, nein! Das kann nicht sein. Sag mir dass das ein Scherz ist.“

„Das ist kein Scherz Aya.“

„Aber ich kann nicht schwanger sein! Das ist absolut unmöglich!“

„Jetzt beruhig dich doch erst mal.“

„Ich will mich aber nicht beruhigen!“
 

Das war absolut nicht möglich, der Heiler musste sich täuschen.

Ich und schwanger? Niemals!

Das konnte doch nicht sein.

Ich meine, das würde ja dann heißen dass ich, oh Gott, von Seto schwanger wäre.

Ach du meine Güte.
 

„Ich glaube mir wird schlecht.“

„Dir wird nicht schlecht, atme tief ein und wieder aus und versuch dich zu beruhigen.“

„Wie, wie soll ich mich denn beruhigen? Das ist eine Katastrophe.“

„So schlimm ist es doch gar nicht.“

„Doch.“

„Aya…“
 

Ich konnte nicht mehr, die Tränen mussten einfach raus.

Ich war doch noch nicht mal 18. Da dachte man noch nicht einmal über Kinder nach.
 

„I-…ich bin…noch…nicht mal…18.“

„Das ist in Ägypten nichts Ungewöhnliches Aya.“

„A-…Aber da…wo ich…herkomme…ist das…eine Katastrophe.“

„Hey, jetzt beruhig dich doch erst mal.“
 

Er schien gerade nicht zu wissen was er tun sollte. Na ja es kam sicher nicht häufig vor dass eine weinende Frau vor ihm saß weil sie schwanger ist.

Aber trotzdem, meine Tränen wollten einfach nicht nachlassen. Ich brauchte jetzt jemanden bei dem ich mich ausweinen konnte und da nur Atemu hier war schmiss ich mich an seine Brust und heulte hemmungslos weiter.

Er strich mir über den Rücken und versuchte mich irgendwie zu beruhigen und nach einer ganzen Weile gelang es ihm auch. Meine Tränen waren versiegt.
 

„Geht’s wieder?“

„Denk schon.“
 

Mit brüchiger und weinerlicher Stimme hatte ich ihm geantwortet.
 

„Du solltest versuchen etwas zu schlafen.“
 

Ich drückte mich von ihm weg, wischte mir die letzten Tränen vom Gesicht und sah ihn anschließend an.
 

„Bleibst du noch ein bisschen hier?“

„Wenn du möchtest.“

„Danke…“
 

Ich ließ mich erschöpft in die Kissen fallen und schloss die Augen.
 

War das gerade wirklich passiert?

Hatte er mir wirklich gesagt dass ich schwanger bin?

Oder war das alles nur ein böser Alptraum von dem ich hoffentlich bald erwachen würde?

So hart es mir auch vorkam, ich wusste dass ich weder träumte noch dass ich mir das alles nur einbildete.
 

„Atemu?“

„Ja?“

„Wie…wird Seto darauf reagieren?“
 

Ich hatte die Augen wieder geöffnet und wartete auf eine Antwort.
 

„Um ehrlich zu sein ich weiß es nicht.“

„Meinst du er wird böse sein?“

„Was?“

„Na ja, ich meine wir streiten uns immer nur und er findet mich nervig und… äh warum lachst du?“
 

Das gibt es doch nicht, mitten in meiner Ausführung fing er plötzlich an zu lachen.

Ich verstehe nicht was daran so lustig sein soll. Das entsprach doch der Wahrheit.
 

„Tut mir leid. Aber das ist absolut absurd Aya.“

„Warum?“

„Seto ist ein Meister darin seine Gefühle gut zu verbergen.“

„Was hat das damit zu tun?“

„Aya, glaubst du wirklich er verbringt so viel Zeit mit dir weil du ihm egal bist?“

„Aber das tut er doch weil du es ihm gesagt hast.“

„Nein, du hast seinen Beschützerinstinkt geweckt. Das hat bisher noch niemand geschafft.“

„…“

„Willst du nichts dazu sagen?“

„Das – das ist Blödsinn.“

„Findest du?“

„Ich meine ich weiß doch wie das jedes mal abläuft. Wir unterhalten uns und jedes mal Endet es mit einem Streit.“

„Daraus kann man seine eigenen Schlüsse ziehen.“

„Wie meinst du das?“

„Das verstehst du schon noch. Aber jetzt solltest du wirklich etwas schlafen und morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“

„Ja, wahrscheinlich hast du recht. Das ist alles zu viel.“
 

Na seid ihr überrascht?

Freut ihr euch oder seid ihr jetzt geschockt?

Aber betrachten wir das ganze doch mal von der Nüchternen seite.

Aya ist im alten Ägypten, da gibts keinerlei Verhütung und früher oder später kommen da eben mal Babys zu stande.

Mal ganz ehrlich, hat irgendjemand von euch damit gerechnet? *gg*
 

Also zum Kapitel selber noch mal. Ich hatte stellenweiße echt probleme damit weiter zu kommen. Aber ich hoffe mir ist das ganze Kapitel trotzdem einigermaßen gelungen und es hat euch gefallen.

Im nächsten Kapitel gibt es zu Anfang einen kleinen Zeitsprung. Das war aber dann vorerst glaub ich der letzte.
 

Lange rede, kurzer Sinn, ich hoffe wie gesagt es hat euch gefallen.

Bis zum nächsten Kapitel!
 

Liebe Grüße Yisu

Kapitel 25

Hallo ihr Lieben ^^

Ich hab das nächste Kapitel fertig bekommen und es ging sogar schneller als beim letzten mal.

Zu meiner freude ist es auch noch um einiges länger geworden als uhrsprünglich geplant. Und ich muss sagen ich bin wirklich zufrieden.

Besonders der Schluss gefällt mir irgendwie gut.

Aber ich will euch nicht weiter vom lesen abhalten ^_~
 

Also viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^-^
 


 

Zwei weitere Wochen waren inzwischen vergangen und wenn ich nachrechnete war ich jetzt bald im dritten Monat schwanger.

An dem Tag als Atemu mir davon erzählt hatte, war ich innerlich davon überzeugt dass es sich um ein Missverständnis handelte. Doch bereits nach einem Monat war mir klar dass das nicht so war. Die Übelkeit hatte zwar etwas nachgelassen da ich jetzt regelmäßig etwas Medizin einnahm um besser mit der Schwangerschaft klar zu kommen.

Trotz allem machte mich diese Tatsache immer noch nicht glücklich.

Ich wusste nicht was ich tun sollte.

Sicher die Schwangerschaft ließ sich noch eine Weile verschweigen. Ich war von Natur aus recht schlank und so würde es nicht so schnell auffallen aber irgendwann ließ sich mein Bauch nicht mehr verstecken. Hinzu kam dass ich irgendwann unweigerlich ein Gespräch mit Seto führen musste. Sei es in zehn Monaten, einem Jahr oder sonst wann. Schließlich war er nicht dumm und irgendwann würde er meine Schwangerschaft bemerken und eins und eins zusammen zählen. Es war also nur eine Frage der Zeit und genau das war mein Problem, ich hatte Angst. Ich wusste nicht wie er reagieren würde, würde er sich freuen? Oder würde er mich womöglich zum Teufel jagen? Ich wusste es nicht und genau das machte mir solche Angst. In den letzten Wochen hatte ich viel Zeit mir die seltsamsten Theorien zusammen zu würfeln. In einer davon fing er sogar das weinen an. Allein der Gedanke an die Bilder die ich mir dazu vorgestellt hatte brachten mich zum lachen. Seto und weinen. Das waren für mich zwei Dinge die sich nicht miteinander vertrugen. Ob er wohl jemals geweint hatte?

Eine wirklich interessante frage. Irgendwie konnte ich es mir ja nicht wirklich vorstellen, andererseits war er schließlich auch mal ein Kind und Kinder weinten nun mal das ein oder andere Mal. Aber wenn ich länger darüber nachdachte konnte ich mir nicht mal das wirklich vorstellen. Nun ja, dieses Thema war gerade nebensächlich, vielleicht sollte ich ihn einfach mal fragen wenn er denn jemals wieder hier auftauchte aber wollte ich das überhaupt?

Immerhin würde mir das jede menge Nerven sparen. Andererseits war es hier auch ziemlich langweilig ohne ihn und man sollte vor seinen Problemen schließlich nicht davon laufen.

Andererseits hatte ich echt schiss vor diesem Gespräch. Sollte ich etwa einfach zu ihm hin gehen und sagen:

-Hey Seto, schön dass du wieder da bist, ach übrigens ich bin von dir Schwanger –

Nein, das konnte ich ja wohl nicht bringen. Das kam so rüber als wäre das eine nebensächliche Angelegenheit die ich schnellst möglich los werden wollte.

Es war doch zum Verrückt werden, vielleicht sollte ich doch einfach wieder nach Hause gehen und so tun als wäre das alles nie passiert.

Ja, ich hatte vor einigen Wochen echt darüber nachgedacht und sogar mit Atemu darüber gesprochen. Ich erinnere mich noch an dieses Gespräch als wäre es erst Gestern gewesen…
 

„Kann ich kurz mit dir sprechen?“

„Klar komm rein. Setz dich doch.“

„Danke.“

„Also worüber willst du mit mir sprechen?“

„Ich… also… ich wollte wissen ob du vielleicht einen weg kennst wie ich wieder nach Hause kommen könnte.“

„Du möchtest nach Hause zurück?“

„Ja.“

„Hast du dir das auch gut überlegt? Was ist mit Seto und dem Baby?“

„Er ist nicht hier und wer weiß wann er wieder kommt. Ich halte es für das beste wenn er das mit dem Baby erst überhaupt nicht erfährt.“

„Hältst du das für eine gute Idee?“

„Ich hatte die letzten Wochen genug Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Ich vermisse meine Familie und meine Freunde. Ich fühl mich in letzter Zeit so einsam und allein. Und was Seto betrifft, es ist vielleicht das Beste so.“

„Ich halte das für keine gute Idee aber ich werde sehn was ich tun kann.“

„Danke Atemu.“
 

Ja so war das.

Atemu war wirklich nicht sonderlich angetan von der Idee und er meinte auch dass ich vor meinen Problemen nicht einfach davon laufen könnte und er hatte recht. Das habe ich inzwischen eingesehen und deshalb versuchte ich mich jetzt auf das Gespräch mit Seto vorzubereiten. Aber so wirklich gelungen ist es mir bis jetzt noch nicht. Es war wirklich zum Krokodile melken. Nichts, aber auch absolut nichts Brauchbares wollte mir einfallen.

Wenn mir eine Idee kam dann verwarf ich sie einige Minuten darauf sofort wieder weil sie mir im Nachhinein wirklich absurd vor kam.

Eigentlich war dieses ganze Kopfzerbrechen total überflüssig. Es würde doch sowieso nicht so ablaufen wie ich mir das vorstellte. Er bräuchte auch nur ein einziges anderes Wort sagen und ich wäre total aus dem Konzept.

Ich seufzte, vielleicht sollte ich das alles einfach auf mich zukommen lassen. Aber es war einfach so verdammt schwierig.

Was sollte ich machen wenn ihm das Baby völlig gleichgültig wäre?

Was würde dann passieren?

Wieder seufzte ich.

Ich sollte echt aufhören mir solche Gedanken zu machen, sonst werde ich noch verrückt.

Als ob jemand mein stilles Flehen erhört hatte wurde ich von einem Klopfen aus meinen Gedanken gerissen.

Kurz darauf wurde die Tür auch schon geöffnet und mein Besucher trat ein.
 

„Hallo Aya, ist alles in Ordnung bei dir?“

„J-ja alles in Ordnung.“

„Bist du sicher? Du hast auf mein Klopfen nicht reagiert.“

„Aber du hast doch nur einmal geklopft.“
 

Ich war verwirrt, wieso sagt er ich habe auf sein Klopfen nicht reagiert? Er kam doch sofort rein.
 

„Das war das fünfte mal Aya.“

„Oh, tut mir leid. Ich war wohl etwas zu sehr in meinen Gedanken.“

„Bist du sicher dass es dir gut geht?“

„Ja Atemu. Ich hab nur etwas nachgedacht.“

„Wieder darüber?“
 

Ich nickte zur Antwort und dieses Mal kam das seufzen nicht von mir sondern von ihm.
 

„Hör auf dir solche Gedanken zu machen. Es wird alles halb so schlimm wie du denkst.“

„Da bin ich mir nicht so sicher.“

„Aya, ich kenne Seto. Er steht zu den Dingen die er tut.“

„Gehört da ein Baby auch dazu?“

„Ich kann dir nicht sagen wie er reagiert, aber eins kannst du mir glauben, er wird dich und das Kind nicht verstoßen.“
 

Wieder ein seufzen, dieses mal jedoch von mir.
 

„Ich hab einfach Angst.“

„Ich weiß. Aber das brauchst du nicht.“

„Das sagt sich so leicht.“

„Hör auf dir sorgen zu machen. Es wird alles halb so schlimm.“

„Ich hoffe es.“

„Bestimmt und wenn er erst mal wieder da ist wirst du schon sehen.“

„Wer weiß wie lange das noch dauert.“

„Drei Tage.“

„Was?!“

„Ja, in drei Tagen wird er wieder hier sein.“

„Bei Ra. Das ist doch ein Witz?!“

„Nein Aya. Ich habe heute Früh einen Brief von ihm erhalten in dem er geschrieben hat dass er in spätestens drei Tagen wieder in en Palast zurück kehrt.“

„Ich glaube mir wird schlecht.“
 

Tatsächlich, mein Magen schien sich gerade einmal um 360 Grad zu drehen und mich überkam das Verlangen mein Essen wieder nach oben zu befördern.
 

„Beruhig dich Aya. Atme tief ein und wieder aus.“
 

Ich tat was er mir sagte und es schien wirklich zu helfen.
 

„Bist du sicher dass du dich nicht verlesen hast?“

„Absolut.“

„Aber drei Tage, das ist so schnell.“

„Freust du dich denn nicht mal ein bisschen?“

„Natürlich aber ich hatte nicht so bald mit ihm gerechnet.“

„Ich um ehrlich zu sein auch nicht. Aber wenn er jetzt bereits zurück kommt muss er große Fortschritte gemacht haben und das ist nur von Vorteil für uns.“

„Verstehe. Na dann hoffen wir das Beste.“

„Genau und deshalb solltest du jetzt schlafen es ist schließlich schon spät und so kommst du auf andere Gedanken.“

„Vielleicht hast du recht. Etwas ruhe tut mir sicher gut.“

„Richtig also schlaf gut.“
 

Er ging wieder und ich machte mich Bettfertig, löschte dass Licht und legte mich schließlich hin. Es dauert auch nicht lange bis ich eingeschlafen war.
 

Am nächsten Morgen wachte ich erstaunt ausgeruht auf. Die vielen Sorgen vom Vortag waren erst einmal vergessen. Dafür plagte mich jetzt der Hunger. Wann hatte ich bloß zuletzt etwas gegessen? Und wie spät war es eigentlich? Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, also schritt ich zu den Tüchern die das große Fenster verdeckten und die Sonne somit hinderten mit ihrer vollen stärke in den Raum zu scheinen. Ich schob die Tücher zur Seite und warf einen Blick hinaus. Die Sonne stand nahezu an ihrem höchsten Punkt, das würde ja heißen dass es bereits Mittag war. Verdammt, ich hatte den ganzen Vormittag verschlafen.

Mist, wenn ich Pech hatte würde ich nicht einmal mehr etwas zu essen abbekommen und bis zum Abend hielt ich es mit Obst weiß Gott nicht aus. Da blieb nur noch zu Hoffen dass sie noch nicht alles weggeräumt hatten. Also nichts wie hin in den Speisesaal.
 

So schnell hatte ich mich noch nie umgezogen. Das war eindeutig Rekordzeit, aber schließlich ging es hier auch um mein Frühstück. Wenn man Schwanger war hatte man ja so einen unendlichen Hunger. Das war einfach furchtbar und wenn ich jetzt daran dachte dass mein Frühstück womöglich ausfallen würde, wurde ich sogar noch hungriger. Ich wollte diese Schwangerschaftssache schließlich so lang wie möglich geheim halten. Brauchte ja nicht gleich jeder im Palast zu wissen. Die drei Leute die es bereits wussten reichten mir da vollkommen. Da war zum einen natürlich Atemu, der mir die frohe Nachricht– ob das so ist oder nicht würde sich noch rausstellen – überbracht hatte, dann natürlich der Heiler der es herausgefunden hat und nicht zu letzt meine neuer Lehrer Shimon. Ihm hatte es der Heiler erzählt damit ich nicht so viel Stress ausgesetzt war und weil er meinte dass mir eine Pause vom Unterricht erst einmal gut tun würde.

Über das Stillschweigen der drei machte ich mir keine Sorgen. Atemu hatte sowieso viel zu viel zu tun und er meinte es wäre besser wenn es vorerst keiner weiß. Warum hatte er mir allerdings nicht verraten wollen. Aber das würde ich schon noch herausbekommen. Irgendwie zumindest. Der Heiler stand sowieso unter so etwas wie Ärztlicher Schweigepflicht. Wenn es hier so etwas überhaupt gab. Aber davon ging ich einfach mal aus schließlich war es bereits so gut wie drei Monate her dass er die Diagnose gestellt hatte. Wenn er es bis jetzt nicht rum erzählt hatte würde er es wohl auch nicht mehr tun. Wahrscheinlich hatte er es schon wieder vollkommen vergessen oder war so sehr mit seinen anderen Patienten beschäftigt dass er eh keine Zeit dazu hatte. Ja, und Shimon hatte mir Versprochen es für sich zu behalten nachdem ich ihn darum gebeten hatte. Also war die Sache also absolut in guten Händen und in nächster Zeit sollte auch keine weitere Person hinzu kommen die es wusste. Gut, außer einer aber das würde ich auch so lange hinauszögern wie es mir möglich war. Ich hatte immerhin nur noch zwei Tage um mich seelisch darauf vorzubereiten und ich hatte absolut keine Ahnung wie ich das Gespräch anfangen sollte. Vielleicht sollte ich Atemu später einfach mal um Rat fragen. Ja das war eine ausgezeichnete Idee und somit war das beschlossene Sache. Aber erst einmal musste ich mich um etwas Essbares kümmern.
 

Ich erreichte gerade eben den Speisesaal und trat ein. Ich hatte Glück die Diener hatten noch nicht alles weggeräumt und so konnte ich mich beruhigt über mein essen her machen.

Nun ja, die größte Auswahl war es ja nicht mehr, aber wer zu spät kam den bestraft bekanntlich das Leben. Also schnappte ich mir was noch da war und begann zu essen. Dass dabei die seltsamsten Kombinationen zustande kamen merkte ich nicht einmal, erst als mich ein Diener, der an mir vorbei ging, etwas skeptisch anschaute wurde es mir bewusst.

Vielleicht war es doch ganz gut dass ich hier alleine war, sonst würde noch irgendjemand komische Fragen über mein Essverhalten stellen und darauf konnte ich getrost verzichten.

Ich hatte schließlich genug andere Probleme die mir absolut reichten.
 

Nachdem ich fertig war mit essen, machte ich mich auf den Weg zu Atemu.

Hoffentlich hatte er Zeit, sonst müsste ich das ganze auf später verschieben und das wollte ich eigentlich nicht. Ich wollt diese Frage los werden, in der Hoffnung meinen Kopf so etwas freier zu bekommen.

Als ich mich dem Thronsaal näherte, bemerkte ich dass eine Person davor wartete.

Oh nein, ausgerechnet sie. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie konnte ich jetzt absolut nicht gebrauchen.

Ich war schon halb dabei wieder umzudrehen um später wieder zu kommen als sie mich bemerkte.
 

„Ach, sieh mal einer an. Setos Anhängsel.“

„Ich bin nicht sein Anhängsel.“

„Stimmt, du bist eine Nervensäge!“

„Lieber eine Nervensäge als eine Hure.“

„Was?! Das nimmst du sofort zurück!“

„Wieso? Oder stimmt es nicht dass du dich für eine kleine Belohnung auch von Gästen des Pharao vögeln lässt?“

„Ich wollte Seto lediglich einen Gefallen tun.“

„Du wolltest ihm einen Gefallen tun? Du würdest ihm einen Gefallen tun wenn du ihn in Ruhe lassen würdest!“

„Aber, aber, spricht da etwa die Eifersucht?“

„Eifersucht? Auf dich? So weit käms noch. Dafür besteht überhaupt kein Grund!“

„Mh, wenn du wüsstest.“

„Was soll das heißen?“
 

Ohh, ich würde ihr am liebsten dieses Selbstgefällige grinsen aus dem Gesicht schlagen.

Diese Sati war doch wirklich das allerletzte. Nicht nur dass sie versucht hat Seto zu verführen, nein, jetzt steht sie auch noch vor mir, grinst mich so dämlich an und behauptet irgendwelche absurden Sachen.
 

„Weißt du kleine, ich hab mir schon oft genug das Bett mit ihm geteilt. Öfters als du dir vorstellen kannst. Ich weiß was er will. Und so eine kleine, unschuldige Fremdländerin gehört mit Sicherheit nicht dazu. Ich rate dir lass die Finger von ihm, du würdest dich nur verbrennen. Und überhaupt, er gehört sowieso bald mir verstanden?“

„Du, du spinnst doch! Wer gibt dir das Recht so et…“
 

Ich konnte meinen Satz nicht zu ende sprechen und das war vielleicht auch gut so denn die Beschimpfungen die ich mir zu Recht gelegt hatte waren wirklich nicht ohne und ich hatte absolut keine Hemmungen sie zu gebrauchen. Aber durch die nun offene Tür zum Thronsaal und der Person die nun vor uns stand wurde mein Redeschwall gestoppt.
 

„Ich möchte euch nur ungern in euerer kleinen Auseinandersetzung stören meine Damen. Allerdings ist das hier nicht gerade der geeignetste Ort dafür.“

„V-Verzeiht mein Pharao.“
 

Sati war auf die Knie gegangen und entschuldigte sich kleinlaut. Ich stand planlos daneben und sah ihn nur an.
 

„Du kannst aufstehen. Um auf deine Bitte zurück zu kommen Sati, es geht in Ordnung. Ich gebe dir die Erlaubnis dazu allerdings rate ich dir dich sofort auf den Weg zu machen bevor ich es mir anders überlege.“

„Ist gut, danke mein Pharao.“
 

Sie verbeugte sich noch einmal und machte sich dann davon. Jetzt galt Atemus Aufmerksamkeit ganz mir.
 

„Tut mir leid.“

„Schon gut, ich kenn sie gut genug um zu wissen dass sie angefangen hat. Aber das nächste mal sucht ihr euch bitte einen anderen Ort zum Streiten oder vermeidet es ganz.“

„Ist in Ordnung. Ich bin eh froh wenn ich sie nicht sehe.“

„Das denk ich mir. Aber egal was sie dir gesagt hat, du solltest es ihr nicht glauben.“

„Hm ich weiß nicht.“

„Was hälst du davon wenn du mich in die Gärten begleitest? Wie es aussieht wolltest du sowieso zu mir.“

„Ja das ist eine gute Idee.“

„Gut dann können wir uns auch in Ruhe unterhalten.“
 

Gesagt getan, wir machten uns also auf den Weg in die Gärten.
 

„Nun, was hat Sati dir gegenüber geäußert?“

„Na ja, es hatte was mit Seto zu tun.“

„Natürlich, um was auch sonst hätte es gehen sollen.“

„Wie meinst du das?“

„Weißt du, Sati hat einen Narren an Seto gefressen Sie ist der festen Überzeugung dass er sie eines Tages zu seiner Frau machen wird.“

„Zu seiner Frau?“

„Ja, aber das würde Seto nicht einmal im Traum einfallen.“

„Sie hat gesagt er hätte des Öfteren das Bett mit ihr geteilt.“

„Des Öfteren ist vielleicht übertrieben. Es liegt schon mehrere Jahre zurück und seid dem macht sie sich scheinbar Hoffnungen.“

„Also das heißt sie hat nicht gelogen?“

„Aya das war in einer schwierigen Zeit für ihn, er hat etwas Ablenkung gebraucht und sie hat sie ihm gegeben.“

„Eine tolle Art sich abzulenken.“
 

Na das waren ja Nachrichten. Ich meine gut, ich hatte es ja eigentlich gewusst. Aber es war doch etwas anderes es von Atemu selbst zu hören. Schließlich war er nicht nur Pharao sondern auch der beste Freund von Seto. Und als bester Freund wusste man natürlich so einiges über den anderen.
 

„Na komm, nimm dir das nicht so zu Herzen. Diese Sache ist wie gesagt Jahre her und schon längst erledigt.“

„Der Gedanke gefällt mir trotzdem nicht.“

„Du sollst dir das auch nicht Vorstellen.“
 

Jetzt musste ich doch leicht lachen. Irgendwie schaffte er es doch immer mir wieder ein lächeln auf die Lippen zu zaubern.
 

„Da würde mir vermutlich nur mein Frühstück wieder hoch kommen.“

„Na siehst du, das wollen wir doch beide nicht.“
 

Ich nickte, da hatte er aber so was von recht. Und während ich ihm stumm zustimmte erreichten wir die Gärten. Atemu ließ sich unter einem der großen Bäume nieder und ich tat es ihm gleich.
 

„Aber nun erzähl mal was du eigentlich auf dem Herzen hast.“

„Also es geht eigentlich auch um Seto.“

„Ok und um was genau geht es?“

„Na ja er kommt in zwei Tagen zurück und dann werde ich ihm wohl oder übel erzählen müssen dass ich schwanger bin und ich hab echt keine Ahnung wie ich das anstellen soll. Hast du nicht vielleicht eine Idee?“

„Meinst du nicht dass sich das von selbst ergibt?“

„Nein das glaub ich nicht.“

„Hm, ok aber du kannst kein ganzes Gespräch vorplanen.“

„Ich weiß, aber ich weiß ja noch nicht einmal wie ich das Gespräch beginnen soll. Ich kann mich doch nicht vor ihn hinstellen und einfach so mit der Tür ins Haus fallen.“

„Warum nicht?“

„Ähm… du meinst ich soll einfach so aus dem Nichts heraus damit anfangen?“

„Ja, das erscheint mir am einfachsten.“

„Meinst du nicht dass ich ihn damit etwas überrumpel?“

„Das wird er aushalten. Seto ist vieles gewohnt.“

„So etwas auch?“

„Na ja zugegeben, es ist das erste mal. Aber glaub mir es wird ihn schon nicht umhauen.“

„Ich hoffe es doch.“

„Bestimmt.“

„Na gut, danke. Dann werd ich dich jetzt etwas alleine lassen.“
 

Ich stand also auf und machte mich auf den Weg nach drinnen. Gut, ich hatte eine Antwort auf meine Frage bekommen. Vielleicht war es wirklich das einfachste einfach mit der Tür ins Haus zu fallen aber ob ich das dann auch wirklich tat konnte ich mir bei Gelegenheit noch überlegen. Erst einmal musste er zurück kommen. Und wenn ich ehrlich war freute ich mich je näher es auf den besagten Tag zu ging immer mehr. Es war schließlich schon der zweite Tag zur Hälfte vorbei und wenn erst der morgige Tag angebrochen war dauerte es nicht mehr lange bis er endlich wieder da war. Ich gab es zwar nur ungern zu, aber er hat mir doch ganz schön gefehlt. Das würde ich ihm allerdings nicht sagen. Immerhin hatte er sich einfach so aus dem Staub gemacht ohne etwas zu sagen. Das nahm ich ihm immer noch übel. Auch wenn es jetzt noch eine zweite Sache gab die ich mit ihm klären musste. Damit würde er mir nicht davon kommen. So viel war sicher.
 


 

Der besagte dritte Tag rückte wirklich so schnell an wie ich es mir ausgemahlt hatte. Ich musste zugeben ich war schon etwas nervös. Wir wussten schließlich nicht wann er ankommen würde. Er könnte quasi jede Minute vor der Tür stehen und das machte es irgendwie zu einer nervenaufreibenden Warterei. Aber das war nicht der Grund weshalb meine Nervosität von Minute zu Minute anstieg. Viel mehr das unvermeidliche Gespräch und das Unwissen wann er sich bei mir blicken ließ war der Grund. Vielleicht würde er heute gar nicht mehr zu mir kommen. Vielleicht würde er selbst die nächsten Tage nicht auftauchen. Vielleicht hatte er sogar vergessen dass es mich gab.

Ok das war jetzt wirklich etwas übertrieben. Vergessen hatte er mich bestimmt nicht – oder?
 

Ich sollte aufhören mir über so etwas Gedanken zu machen. Das machte mich ja gleich noch nervöser. Ich sollte erst mal etwas essen. Dann würde es mir sicher besser gehen.

Also machte ich mich wie schon vor zwei Tagen erst einmal auf den Weg in den Speisesaal, nur dass ich es dieses mal nicht ganz so eilig hatte da es noch nicht annährend auf die Mittagszeit zu ging.

Wenn ich genau darüber nachdachte hatte ich eigentlich nicht sonderlich viel geschlafen. Ich war ständig aufgewacht und konnte dann längere Zeit nicht mehr einschlafen. Das war auch der Grund weshalb ich aufgestanden war als die ersten Sonnenstrahlen auf die Tücher vor meinem Fenster schienen. Zu diesem Zeitpunkt war die Sonne wohl gerade mal zwei Stunden am Himmel. Die Stunden davor war sie damit beschäftigt um das Gebäude herum zu wandern um überhaupt in Sichtweite meines Fensters zu gelangen.

Das würde heute mit Sicherheit ein langer Tag werden. Aber zum Glück würde ich die meiste Zeit wohl in der Bibliothek mit Shimon verbringen.

Nachdem mir der Heiler nach meinem letzten Zusammenbruch Ruhe und Erholung verordnet hatte war das der erste Tag an dem mein Unterricht endlich weiter ging. Gut, der Zeitpunkt war vielleicht nicht der Passendste da ich heute wohl sehr unkonzentriert sein würde und ständig nur darüber nachdachte wann Seto hier wohl auftaucht. Gott, vielleicht war er ja auch schon längst da und ich wusste nur noch nichts davon. Aber so früh? Nein das war unmöglich. Da hätte er sich ja mitten in der Nacht schon auf den Weg machen müssen. Obwohl, immerhin ging es hier um Seto. Ihm traute ich ja so einiges zu und dass er sich mitten in der Nacht auf den Rückweg machte war da also nicht so ausgeschlossen. Aber so eilig konnte er es doch gar nicht haben oder? Ich hatte schließlich keine Ahnung weshalb er eigentlich weg musste. Hat der werte Herr mir ja nicht gesagt, im Gegenteil, er hat sich still und heimlich aus dem Staub gemacht. Aber das würde ich ihm schon noch unter die Nase reiben. Er würde schon sehen was er davon hat.
 

Ich genehmigte mir ein ausführliches Frühstück und machte mich anschließend auf den Weg in die Bibliothek wo Shimon bereits auf mich wartete. Wie immer verschwendete er keine Zeit und legte mir auch schon die ersten Aufgaben bereit. Er meinte zwar wir würden es erst einmal ruhig angehen, aber ich sollte schließlich auch etwas dabei lernen. Also legten wir, beziehungsweise ich los.

Stundenlang, so kam es mir vor, saß ich nun schon über ein und demselben Dokument. Ich kam einfach nicht weiter. Es war zum verrückt werden. Ich hatte so gut angefangen und nun hing ich schon ewig an ein und derselben Stelle. Ich legte meine Utensilien beiseite und streckte mich erst einmal. Ich musste unbedingt einen klaren Kopf bewahren wenn ich nicht wollte dass ich immer noch nicht weiter war wenn Shimon wieder hier auftauchte. Er wäre sicher alles andere als begeistert wenn ich nicht einmal mit einem der drei Dokumente fertig war und wenn ich ehrlich war, würde es mir wohl nicht anders gehen. Ich hatte in den letzten Monaten so gute Fortschritte gemacht, das konnte doch nicht alles wieder weg sein.

Nein, ich würde dieses verdammte Dokument schon fertig bekommen und wenn ich bis spät in die Nacht hinein noch darüber hocken würde.

Ich schnappte mir also meine Gerätschaft wieder und machte mich erneut an die Arbeit. Das wäre doch gelacht wenn ich das nicht schaffen würde.

Und tatsächlich, nach einer ganzen Weile hatte ich es wirklich geschafft. Ich hatte nicht nur diese Stelle, an der ich vermutlich Stundenlang gehängt war hinter mich gebracht, nein, ich näherte mich allmählich dem Ende dieses Dokumentes entgegen.

Das war großartig. Shimon war bis jetzt nicht gekommen und das hieß dass ich mit dem zweiten noch anfangen konnte. So ergab das doch ein etwas besseres Bild
 

„Du bist fleißig am lernen wie ich sehe.“
 

Was? Aber das war doch… Oh mein Gott…. Diese Stimme…

Langsam drehte ich mich um und tatsächlich er war es.
 

„Seto…“
 

Ich war überrascht, gerade jetzt hatte ich nicht damit gerechnet dass er auftauchen würde. Man könnte sogar sagen ich war total baff. Ich wusste absolut nicht was ich sagen sollte. Diese Situation, wie er da vor mir stand brachte mich irgendwie total aus dem Konzept.
 

„Schau nicht so als würdest du einen Geist sehen.“
 

Dieses Grinsen, kein Zweifel, er war es!

Das machte mich irgendwie leicht wütend und ich erinnerte mich daran wie er sich am Tag seiner Abreise so heimlich aus dem Staub gemacht hatte.
 

„Du…du elender Mistkerl!“
 

Ich stand auf und ging einen Schritt auf ihn zu.
 

„Du hast dich einfach davon geschlichen!“
 

Ich schritt weiter auf ihn zu bis ich unmittelbar vor ihm zum stehen kam.
 

„Und du hast es nicht mal für nötig gehalten dich von mir zu verabschieden.“
 

Ich wurde zum Ende meines Satzes hin immer leiser, Die Erinnerung an den Morgen als ich aufgewacht war und er schon nicht mehr da war kam zurück. Ich hatte mich absolut mies gefühlt und nun stand er wieder vor mir.

Ich hatte inzwischen meine Arme gehoben, meine Hände zu Fäusten geballt und schlug nun leicht auf seine Brust ein. Ich schluchzen entrang mir und ich konnte es nicht verhindern dass mir die ersten Tränen über die Wangen liefen. Ob ich nun vor Wut, Freude oder wegen der Erinnerung weinte wusste ich nicht so recht. Ich wusste im Moment nur dass ich froh war ihn zu sehen.
 

„Weinst du etwa?“
 

Er klang leicht verwundert, mit so einer Reaktion meinerseits hatte er wohl nicht gerechnet.
 

„Quatsch…“

„Das hört sich aber ganz anders an.“
 

Er hob mein Kinn an und schob meinen Kopf nach oben um mir ins Gesicht sehen zu können.

Die Tränenspuren allein sprachen schon für sich, da brauchte man die eben hinunterlaufenden Tränen erst gar nicht beachten, geschweige denn meine sicherlich total roten Augen.
 

„Dass du dich so freust mich wieder zu sehen dass du weinst hätte ich jetzt weniger erwartet. Ich hab viel mehr damit gerechnet dass du mich beschimpfen würdest.“

„Das hab ich!“
 

Ich wischte mir die Tränen weg und blickte ihn wie ein trotziges Kind an.
 

„Du bist ein Idiot und das war total hinterhältig.“

„Es ging nicht anders.“

„Ja ja, schon klar, ich wäre dir nur im Weg gewesen und bla bla...“

„Ich konnte einfach keine Ablenkung gebrauchen.“

„Was heißt hier Ablenkung?“

„Dürfte ich dich an die Nacht vor meiner Abreise erinnern?“
 

Wieder dieses Grinsen, aber dieses mal konnte ich mich nicht einmal darüber aufregen. Verdammt, musste er mir das jetzt unter die Nase halten.
 

„Tz, das ist ewig her, ich hab es längst vergessen und es wird auch nicht mehr vorkommen verstanden!?“
 

Beleidigt drehte ich mich weg, verschränkte die Arme vor meiner Brust und schloss meine Augen um den ganzen noch mehr Wirkung zu verleihen.

Von seiner Seite kam nach dem ich in Position stand nur ein leises lachen, welches mich dazu veranlasste ein Auge leicht zu öffnen und dann zu ihm herüber zu schielen um festzustellen was er daran so lustig fand.
 

„Du hast dich kein Stück verändert.“
 

Bitte? Und deswegen lachte er? Was war denn nun kaputt?
 

„Bist du krank?“
 

Ich gab meine eingeschnappte Haltung auf und sah ihn besorgt an.
 

„Nein, nicht dass ich wüsste.“

„Bist du dir sicher?“

„Natürlich bin ich mir sicher. Das wüsste ich ja wohl.“

„Vielleicht ein Sonnenstich?“

„Nein.“

„Dann ein Mückenstich?“

„Nein.“
 

Ok, langsam wurde er genervt. Das konnte ich an seiner Tonart wie er das „Nein“ aussprach erkennen.
 

„Gut ich bin ja schon ruhig.“

„Danke.“
 

Da hatte ich ja gerade noch mal so die Kurve gekriegt. Ich wollte ihn schließlich nicht schon in den ersten Minuten nach seiner Rückkehr nerven. Obwohl eigentlich hatte er es ja nicht anders verdient. Aber ich würde in nächster Zeit noch genug Gelegenheiten dazu bekommen, schließlich war er jetzt endlich wieder da.
 


 

So, das wars.

Und? Wie fandet ihrs?

Gefällt euch der Schluss auch so gut wie mir?

Ich hoffe doch. Und natürlich auch dass euch der Rest gefallen hat.
 

Bis zum nächsten mal dann.
 

GLG Yisu

Kapitel 26

Hallo Ihr lieben ^^

Tut mir echt leid dass es so lange gedauert hat. Ich hoffe ihr könnt mir noch mal vergeben *verbeug*

Ich hatte die hälfte des Kapitels nach gut drei Wochen schon fertig und konnte dann aus persönlichen Gründen leider nicht weiter schreiben.

Ich hoffe natürlich dass das Kapitel die lange wartezeit wieder etwas gut macht ^^

Und jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesesn ^^
 


 

„Du solltest es ihm sagen Aya.“

„Ich weiß. Ich finde einfach die richtige Gelegenheit nicht.“

„Du findest sie nicht oder willst sie nicht finden?“
 

Das war bereits das dritte mal dass mich Atemu daran erinnerte dass ich Seto noch etwas zu sagen hatte. Die Gelegenheit war einfach nie passend ihm von meiner Schwangerschaft zu erzählen. Gut die eine oder andere Möglichkeit hatte es gegeben, aber immer wenn ich kurz davor war es ihm zu sagen bekam ich kalte Füße und machte das was man in einer unsicheren Situation tat - flüchten. Ja ich hatte immer noch total schiss es ihm zu sagen und dass wo er nun bereits wieder vier Tage hier war. Aber vielleicht war genau dass das Problem. Er war seid vier Tagen wieder da und die meiste Zeit bekam ich ihn nicht einmal zu sehen. Wenn ich ihn dann mal sah benahm er sich mir gegenüber eigentlich nicht sonderlich anders als vor seiner Abreise. Das konnte ein gutes aber vielleicht auch ein schlechtes Zeichen sein und ich wusste einfach nicht wo ich es hin schieben sollte.
 

„Vielleicht will er es ja auch nicht hören.“

„Das ist Blödsinn und das weißt du genau so gut wie ich.“

„Vielleicht, aber hier herrscht doch im Moment eh das totale Chaos. Das ist nicht gerade die beste Voraussetzung um mit so einer Nachricht raus zu rücken.“

„Ich denke nicht dass das etwas mit dem Chaos hier zu tun hat. Du rennst davon und suchst einfach einen Grund der daran schuld ist. Hab ich recht?“
 

Ein seufzen meinerseits bestätigte ihm was er sowieso schon wusste. Man konnte eben einfach nichts vor ihm verbergen.
 

„Ja du hast ja recht. Aber das ist alles so kompliziert. Ich hab einfach Angst vor seiner Reaktion.“

„Das hattest du vor seiner Rückkehr auch schon.“

„Ich weiß, und ja du hast mir gesagt dass alles nicht so schlimm wird wie ich mir ausmahle. Aber was lässt dich da so sicher sein?“

„Ich kenn Seto schon mein ganzes Leben Aya. Vertrau mir.“

„Ich vertraue dir ja.“

„Wo ist dann das Problem?“

„Ich hab Angst.“

„Wovor? Dass er dich fallen lässt?“

„Zum Beispiel und überhaupt wir sind nicht zusammen oder so. Das macht das ganze nicht gerade leichter.“

„Das ist wahr. Aber das ist im Moment die geringste Sorge. Sag es ihm, alles andere wird sich von alleine klären.“

„Alles andere? Was meinst du damit?“

„Das wird dir Seto dann schon erklären.“

„Was? Warum das? Wieso kannst du mir das nicht sagen?“

„Das siehst du dann schon. Ich muss weiter Aya.“

„Aber…“
 

Weg war er. Also so eilig hat er es noch nie gehabt.

Wahrscheinlich musste er wieder zu einer dieses Besprechungen die in den letzten Tagen mindestens zwei Mal am Tag statt fanden. Mich würde ja mal interessieren was Seto herausgefunden hat, seid er wieder da war ging es hier drunter und drüber. Ich hab nur so nebenbei mal gehört dass es wohl etwas mit den heiligen Schriften zu tun hat. Die waren ja immer noch nicht in Sicherheit und wer auch immer sie haben wollte war noch aktiv. Das war auch der Grund gewesen, warum Seto noch einmal zum Tempel musste. Man hatte wohl etwas neues herausgefunden. Nur was, wusste ich nicht. Diese Informationen fanden ihren Weg nicht bis zu mir und das war vielleicht auch ganz gut. So konnte ich wenigstens nicht in Schwierigkeiten kommen.
 

„Träumst du?“

„Mh?“
 

Aus meinen Gedanken gerissen schaute ich auf und blickte in Setos Gesicht. Ach herrje, was wollte er denn jetzt?
 

„Nein, ich hab nachgedacht.“

„Dafür solltest du dir vielleicht eine andere Zeit suchen.“

„Warum?“

„Shimon wird sicher erfreut sein wenn er sieht wie weit du bist.“
 

Oh Schreck, das hatte ich ja total vergessen. Ich saß ja nicht zum Spaß hier rum.

Ich warf einen Blick auf die Dokumente die vor mir auf dem Tisch lagen und ich musste wirklich zu geben dass das nicht gut aussah.

Da lagen zwei Stapel, ein großer und ein sehr kleiner und den großen Stapel hätte ich eigentlich wenigstens bis zur Hälfte durch haben sollen. Das konnte ich wohl vergessen.
 

„Zählt die Ausrede dass Atemu vorhin da war?“

„Eher geringfügig.“

„Mist.“

„Was wollte er eigentlich?“

„Wer?“

„Der Pharao.“

„Ach der. Ähm nichts Besonderes.“

„So und warum wollte er dann dass ich nach dir sehe?“

„Äh…“
 

Verflixt, was sollte ich ihm denn darauf sagen? Die Absicht mit der er ihn her geschickt hat war ja so was von deutlich. Aber doch nicht jetzt. Wie konnte Atemu mir das nur antun?
 

„Ich weiß nicht.“
 

Vielleicht würde ihm das ja genügen und er würde wieder gehen.
 

„Wirklich?“
 

War ja klar dass er mir das nicht abkauft. Und nun? Sollte ich es ihm doch sagen? Aber ich war doch gar nicht darauf vorbereitet. Ich wollte dass irgendwann machen, nicht jetzt!
 

„Ja.“
 

Nein, jetzt konnte ich damit auf keinen Fall raus rücken. Das war eindeutig der falsche Ort und die falsche Zeit dafür.
 

„Du verhältst dich die letzten Tage wirklich merkwürdig Aya.“

„Merkwürdig?“

„Ja allerdings.“

„Ach was, dass musst du dir einbilden.“

„Nein das tu ich bestimmt nicht.“

„Doch, liegt bestimmt daran dass du so lang weg warst.“

„Aya, sag einfach was los ist.“

„Nichts ist los.“

„Ist irgendwas passiert während ich weg war?“

„I-ich sollte weiter machen dass ich wenigstens noch ein bisschen was schaff.“

„Du weichst aus.“

„Das stimmt nicht.“

„Aya!“
 

Er wurde langsam aber sicher genervt und mir wurde das allmählich echt zu viel. Wieso konnte er nicht einfach aufhören so nach zu bohren?
 

„Sag mir bitte was passiert ist.“

„Ich….ich kann nicht.“

„Aya, so schlimm kann es nicht sein.“

„Nein.“
 

Seto schloss kurz die Augen und atmete ein.
 

„Verflixt noch mal! Ich kann dir nicht helfen wenn du mir nicht sagst was los ist!“
 

„Ich bin schwanger verdammt noch mal. Dabei kannst du mir nicht helfen!“
 

So, nun war es raus. Jetzt wusste er warum ich mich die letzten Tage so seltsam verhalten hatte. Ich hatte allerdings keine Lust abzuwarten wie er darauf reagieren würde. Dieses ganze Gespräch zerrte zu sehr an meinen Nerven. Ich musste hier weg bevor mir noch schlecht wurde.

Mit gesenkten Blick rannte ich an ihm vorbei gerade Wegs auf die Tür zu. Ich öffnete sie eilig und trat hinaus.
 

„Aya, verdammt warte!“
 

Er hatte offensichtlich schnell geschalten, denn kaum war ich ein paar Schritte von der Tür weg, packte er mich am Arm und stoppte somit meine Flucht. Er drückte mich leicht gegen die Wand und versperrte mir so den Weg.
 

„Du kannst mir so was nicht an den Kopf werfen und dann abhauen.“

„Warum nicht? Du wolltest wissen was los ist, ich hab es dir gesagt und damit basta.“

„Jetzt beruhig dich doch erst mal.“
 

Er hatte ja recht, ich sollte mich wirklich beruhigen. Aber ich war im Moment irgendwie geladen und wusste noch nicht einmal genau warum. Seiner Aufforderung nachkommend atmete ich tief ein, dann aus und seufzte anschließend. Das war absolut nicht so abgelaufen wie ich mir das vorgestellt hatte und das sah er offensichtlich genauso.
 

„Ok und jetzt noch mal von vorne. Du bist schwanger?“

„Ja.“

„Wie lang…? Ich meine…“

„Wie lang?! Du warst fast drei Monate weg, was soll die Frage also?“

„Das heißt also in der Nacht vor meiner Abreise?“

„Natürlich! Oder meinst du ich erzähl es dir weil das Kind von einem anderen ist?“

„Nein natürlich nicht, aber... gott, hast du keinen besseren Zeitpunkt gefunden es mir zu sagen? Das ist nicht gerade ein Thema dass man in einem Streit anspricht.“

„Ich weiß, ich war mir einfach nicht sicher ob ich es dir überhaupt sagen sollte. Und da du so gedrängelt hast ist es mir eben so rausgerutscht.“

„Warum warst du dir nicht sicher?“

„Ich hatte Angst.“

„Auf meine Reaktion?“

„Ja.“

„Darüber hättest du dir deinen Kopf nicht zerbrechen müssen. Ich stehe zu den Dingen die ich tue.“

„Gehört da ein Baby auch dazu.“

„Zugegeben, damit hatte ich absolut nicht gerechnet -aber ja.“
 

Das waren so ungefähr die beruhigensten Worte die ich die letzten Wochen, ja sogar Monate gehört hatte. Mir viel gerade zu ein Stein vom Herzen. Die ganze Aufregung der letzten Zeit war weg und ich fühlte mich gleich viel besser.

Ich wusste zwar nicht wie es jetzt genau weiter gehen sollte, aber der erste Schritt war schon mal gemacht.
 

„Ok… und jetzt?“

„Werden wir versuchen das Beste daraus machen.“

„Das Beste?“

„Darüber reden wir später ok?“

„Aber… warum später? Wieso nicht jetzt?“

„Ich muss dringend zum Pharao, das ist wichtig.“

„Na schön und wann genau ist später?“

„Kann ich dir nicht genau sagen. Wenn es zu spät wird reden wir morgen darüber.“

„Na großartig.“
 

Das war ja wirklich super. Gut ich war froh dass er es so einigermaßen gefasst aufgenommen hat aber wirklich weiter gekommen sind wir ja jetzt gerade nicht.

Na ja ändern konnte ich daran jetzt erst einmal nichts. Mir blieb eigentlich nicht viel mehr übrig als zu hoffen dass dieses Gespräch heute noch stattfinden würde.

Ich seufzte also und beschloss mir ein angenehm warmes Bad zu genehmigen da es inzwischen langsam aber sicher auf den Abend zu ging und ich jetzt sowieso nichts sinnvolles mehr zu Stande bringen würde.

Ich ging als den direkten Weg zum Bad, ließ mir dort warmes Wasser bringen und lag kaum zehn Minuten später im Becken.
 

Als ich mit dem Baden fertig war und ein frisches Kleid an hatte machte ich mich auf den Weg zu einem der großen Balkone, die um den Palast verteilt waren, um frische Luft zu schnappen und die Aussicht zu genießen. Als ich draußen ankam ging bereits die Sonne unter und tauchte die Gebäude und die Stadt in ein orange-rotes Licht. Der Anblick war wirklich atemberaubend aber so richtig darüber freuen konnte ich mich nicht.

Während des Badens dachte ich noch einmal über mein Gespräch mit Seto nach. Sollte ich seine Reaktion wirklich gut betrachten? Anfangs dachte ich ja er würde es eigentlich recht locker aufnehmen aber jetzt, ich hatte keine Ahnung was ich davon halten sollte. Gut er wollte später mit mir darüber reden weil er zu Atemu musste, aber was wenn er einfach nur einen Weg gesucht hat von mir weg zu kommen? Vielleicht wollte er aber auch erst einmal in Ruhe über alles nachdenken, verübeln konnte ich es ihm jedenfalls nicht. Schließlich bekam man nicht alle Tage an den Kopf geknallt dass man Vater wird.

Ich seufzte, das hier brachte doch absolut nichts. Ich sollte aufhören mir den Kopf zu zerbrechen und einfach darauf warten dass er auftaucht. Dann würden sich die Fragen schon von selbst aufklären.
 

„Genießt du die Aussicht oder die Ruhe?“
 

Ich drehte mich um als ich die vertraute Stimme hörte.
 

„Beides ein bisschen.“

„Seto was?“

„Mhm.“

„Nicht gerade die beste Art es ihm zu sagen.“

„Woher weißt du das schon wieder?“

„Nun, als Pharao bekommt man ziemlich viel mit. Um nicht zu sagen fast alles.“
 

Ich seufzte auf seine Antwort. Er wusste doch tatsächlich immer sofort über alles bescheid.
 

„Hast du etwa Spione auf mich angesetzt?“
 

Ein lachen seinerseits.
 

„Nein, Seto war vorhin bei mir und er war, nun, wie soll ich es sagen… recht unaufmerksam.“

„Unaufmerksam?“

„Ja ziemlich in Gedanken.“

„Verstehe, du hast ihn gefragt was los ist.“

„Genau und da hat er es mir eben erzählt.“

„Ich wollte es ihm ja gar nicht sagen.“

„Er kann ziemlich hartnäckig sein.“

„Ich weiß, deshalb ist es mir dann ja auch irgendwann einfach raus gerutscht.“

„Na ja seh es so, jetzt ist es raus.“

„Schon, aber ich wollte es ihm nicht gerade im Streit sagen.“

„Sicher dafür hätte es bessere Momente gegeben. Aber du fühlst dich sicher etwas leichter oder?“

„Natürlich. Es ist wie ein großer Stein der von mir abgefallen ist.“

„Na siehst du.“

„Sag mal, wo steckt er eigentlich gerade? Er meinte er müsste zu dir und würde eventuell später noch einmal zu mir kommen.“

„Er wollte so viel ich weiß in den Tempel runter.“

„Welchen Tempel?“

„Siehst du das große Gebäude dort unten?“
 

Er zeigte mit seinem Finger auf ein ziemlich großes Gebäude, dass allerdings gegen den Palast doch etwas klein aussah.
 

„Ja, und das ist er?“

„Genau.“

„Ich wusste gar nicht dass direkt am Palast ein Tempel ist.“

„Er wird auch eher selten genutzt. Meist zu rituellen Reinigungen und für Priesterweihungen.“

„Klingt als würde das eher selten vorkommen.“

„Ja, die meisten Priesterlehren finden direkt in den großen Tempeln außerhalb statt. Dort werden die Priesterlehrlinge auf den jeweiligen Gott spezialisiert.“

„Und wofür braucht man dann den hier?“

„Na ja, wenn vorher schon klar ist dass dieser Priester einmal im Palast seine Dienste erfüllen wird, dann wird er hier von den Hohepriestern in das wichtigste eingelernt.“

„Ach so. Und was will Seto dann in dem Tempel?“

„Nachdenken vermute ich. Es gibt sicher keinen ruhigeren Ort.“

„Oh.“

„Das solltest du nicht als schlecht betrachten. Er plant eben gerne voraus.“

„Na hoffentlich.“

„Gut, Aya, für mich wird es Zeit. Ich muss weiter.“

„Klar und danke.“
 

Atemu verschwand und ich blickte weiter in die Ferne. Wie lange ich dort noch stand wusste ich nicht, aber als die Sonne bereits zur Hälfte untergegangen war viel mir etwas ins Auge. Über einem der Gebäude im unteren Hof waren seltsame Nebelschwaden oder so etwas Ähnliches zu sehen. Bei genauerem Hinsehen viel mir auf dass es gar kein Nebel, sondern Rauch war der von dem Gebäude aufstieg.

Als ich mir das Gebäude noch etwas genauer ansah erschrak ich. Das war doch der Tempel den mir Atemu gerade noch gezeigt hatte. Aber er hatte doch gesagt dass er selten benutzt wurde und… Oh mein Gott! Seto war da drin!
 

Ohne lange zu überlegen rannte ich nach drinnen und durchquerte die vielen Gänge Richtung Ausgang. Wenn Seto tatsächlich noch im Tempel war konnte ihm wohmöglich etwas passiert sein, vielleicht brannte es oder die Decke war heruntergekracht. In meinem Kopf spielten sich zig verschiedene Szenarien ab und keine davon gefiel mir. Hoffentlich ging es ihm gut.

Als ich endlich nach draußen kam und mich dem Tempel näherte war ich ziemlich außer puste, das viele Gerenne war eindeutig nichts für meine Kondition.

Unmittelbar vor dem Tempeleingang blieb ich kurz stehen, verschnaufte einige Sekunden und stieß dann die große Flügeltür auf.
 

Als ich drinnen stand hielt ich mir sofort die Hand vor die Augen Man konnte so gut wie nichts erkennen. Der ganze Raum, so schien es, war voller Rauch.

Was zur Hölle war hier bloß los? Und wo war Seto?

Langsam bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun.

Panik stieg in mir auf.
 

„Seto!?“
 

Keine Antwort, hieß dass nun dass er schon gar nicht mehr im Tempel war? Oder konnte er vielleicht nicht Antworten?

Es gab wohl nur eine Möglichkeit dass heraus zu finden, ich musste weiter hinein.

Gedacht, getan, ich ging einige Meter weiter ins Innere und blickte mich dann noch einmal um. Den Ausgang konnte ich von hier inzwischen nicht mehr sehen und das einzige dass ich erblicken konnte waren schemenhafte Umrisse. Als ich noch etwas weiter ging konnte ich den Grund für den ganzen Rauch erkennen, eine Säule lag zerbrochen auf dem Boden vor mir.

Der Anblick der Säule schürte meine Angst um Seto noch weiter an, was war hier nur los?
 

„Seto!?!?“
 

Vielleicht bekam ich beim zweiten Versuch eine Antwort.

Das Geschrei wies sich allerdings als schlecht heraus, da der Rauch mir nun Anfing im Hals zu kratzen. Ich musste husten, schloss die Augen und hob mir die Hand schützend vor den Mund. Als ich meine Augen wieder öffnete konnte ich unscharf zwei Personen erkennen. Die eine Stand und die andere Saß.

Ich bewegte mich auf die Personen zu.

Der Rauch schien hier etwas schwächer zu sein und je näher ich kam desto mehr konnte ich sehen. So auch die Person die auf dem Boden saß.

Es war Seto, erleichtert dass es ihm scheinbar gut ging rannte ich auf ihn zu.
 

„Seto!“
 

Er blickte überrascht auf und sah mich dann mit einer Mischung aus Unglauben und Schock an.
 

„Verdammt noch mal was machst du hier?!“

„Ich hab mir sorgen gemacht.“
 

Inzwischen hatte ich ihn erreicht und ging zu ihm in die Hocke.
 

„Geht es dir gut?“

„Ja verdammt! Und jetzt schau dass du hier schnellst möglichst verschwindest!“
 

Er war wütend, das war eindeutig heraus zu hören.
 

„Aber…“
 

„Sieh einer an.“
 

Erschrocken hob ich den Blick und sah der anderen Person, die etwas entfernt vor mir stand ins Gesicht.
 

„Du?!“
 

Jetzt war es an mir ungläubig zu schauen. Da stand doch kein geringerer als Adjin. Was wollte der hier? Atemu hatte ihn doch versetzt. Er dürfte als eigentlich gar nicht hier sein. Und was das wichtigste war, was veranstalteten die beiden hier?
 

Noch bevor ich eine meiner Fragen stellen konnte hatte Seto mich leicht zur Seite geschubst und stand wenige Sekunden später wieder auf den Beinen.

Adjin hatte schnell geschalten und beförderte Seto durch eine Handbewegung, so schien es jedenfalls, zurück auf den Boden.

Nun stand nichts mehr zwischen uns.
 

„Aya verschwinde schon!“
 

Ich schaute kurz in die Richtung in die Seto geflogen war.

Ich konnte nicht richtig realisieren was hier gerade vor sich ging als ich auch schon grob am Oberarm gepackt und auf die Beine gezogen wurde. Kurz darauf zerrte mich Adjin auch schon hinter sich her und drückte mich an die nächst gelegen Säule.
 

„Eigentlich passt es mir ganz gut dass du hier bist.“
 

Ängstlich blickte ich zu ihm auf.
 

„Was…Was willst du?“

„Was ich will? Macht!“

„Macht?“

„Ja, ich werde diese heiligen Schriften bekommen und dann gehört Ägypten mir!“
 

Gott, dieser Typ war ja total verrückt! Wegen irgendwelchen Hieroglyphen so durchzudrehen.

Gut ich wusste nicht worum es sich bei diesen Schriften handelt aber ob es das wirklich wehrt war glaubte ich irgendwie nicht. Andererseits sah das wohl für jeden anders aus.
 

Da ich nichts darauf antwortete und er wohl auch nicht weiter Kaffeeklatsch halten wollte führ er mit seinem Vorhaben fort.
 

„Was würde ihm wohl am meisten zusetzen?“
 

Er schien zu überlegen und sah mich dann mit einem Blick an den ich nicht deuten konnte.
 

„Vielleicht sollte ich dich hier und jetzt nehmen. Dabei zusehen zu müssen wird ihm sicher nicht gefallen. Oder vielleicht sollte ich mich erst um eine andere Kleinigkeit kümmern.“
 

Seine rechte Hand löste sich von meinem Oberarm und wanderte nach unten.

Was hatte er nur vor? Ich konnte nicht bestreiten dass ich im Moment tierisch Angst hatte. Von dem netten Magier, den ich anfangs kennen gelernt hatte war absolut nichts mehr wieder zu erkennen. Viel mehr schien es als sei er ein völlig anderer Mensch.

Seine Hand wanderte von meinem Körper zu seinem und zog etwas Längliches unter seinem Gewand hervor. Als ich den Gegenstand genauer sah entfuhr mir ein erschrockener Laut.

Er hielt ein Messer in der Hand und richtete die Spitze gegen meinen Bauch.
 

„Ja, vielleicht sollte ich dir diesen Bastard aus dem Leib schneiden!“
 

Geschockt weiteten sich meine Augen. Er wollte doch nicht wirklich, nein das konnte nicht sein ernst sein. Das würde er nicht tun. Oh Gott!

Woher wusste er überhaupt dass ich schwanger war?

Wie als hätte er meine Frage gehört fing er an zu grinsen.
 

„Ihr solltet so etwas wirklich nicht in den Gängen besprechen. Es könnte viele Menschen geben die zufällig etwas von dem Gespräch aufschnappen.“
 

Er hatte also gelauscht, oder jemanden lauschen lassen.
 

„Nun, ich denke ich fange erst einmal damit an.“
 

Er fuhr mit der Klinge vorsichtig über meinen Bauch, wie um mir zu verdeutlichen dass er es wirklich tun würde.

Glücklicherweise kam er nicht dazu sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Seto hatte sich herangeschlichen und auf ihn gestürzt so dass die beiden nun auf dem Boden lagen und um das Messer kämpften.

Durch den Stoß wurde ich leicht mitgerissen, da Adjin meinen Arm bis zuletzt fest gehalten hatte, konnte mich aber gerade noch auf den Beinen halten.

Erschrocken und zugleich erleichtert sah ich zu den beiden. Es war schwer zu erkennen wer die Oberhand hatte.

Nach einigen Minuten blieb Adjin allerdings liegen und Seto kam zu mir.
 

„Du bist ja immer noch da.“

„…“

„Geht es dir gut?“

„Ja.“

„Gut, dann sollten wir schauen dass wir dich hier weg bekommen.“

„Was ist mit ihm?“

„Er ist Ohnmächtig, allerdings befürchte ich dass das nicht lange so bleibt.“

„Was?“

„Ja und deshalb sollten wir schauen dass wir jetzt endlich weg kommen.“

„…“

„Na komm schon.“
 

Er legte mir eine Hand auf den Rücken und führte mich von Adjin weg.

Sonderlich weit kamen wir allerdings nicht, denn schon nach ein paar Schritten konnte man ein stöhnen von ihm hören.
 

„Verdammt.“
 

Seto schaltete schnell, er drückte mich von sich weg und stellte sich zwischen Adjin und mich.
 

„Aya verschwinde.“
 

Ich stand da, konnte mich nicht bewegen und starrte auf Adjin, der sich gerade vom Boden erhob.
 

„Aya!“

„Ich…ich…kann nicht.“

„Verdammt noch mal! Dafür ist jetzt wirklich keine Zeit!“
 

Es ging nicht, ich brachte meine Beine einfach nicht in Bewegung. Ich konnte nur auf Adjin schauen, der inzwischen wieder stand und sich jetzt in Bewegung setzte.
 

„Na los! Worauf wartest du noch! Schieß schon!“
 

Was? Schießen? Wovon redete Adjin?

Das er nicht mit Seto oder mir sprach war klar, von uns hatte schließlich niemand etwas mit dem man schießen konnte und zudem wäre es absolut unlogisch. Schließlich wollte er uns los werden.

Dazu kam, dass er einen Punkt fixierte der seitlich neben mir lag.

Sollte dass etwa heißen dass hier noch jemand herumschlich?
 

Ich drehte mich in die besagte Richtung, konnte aber nicht viel sehen da der Rauch immer noch im Raum war, wenn auch nicht so schlimm wie vorher.

Im nächsten Moment hörte man ein komisches Geräusch und anschließend ein zischen.

Etwas flog genau auf mich zu. Ich konnte nicht feststellen was es war aber das war auch nicht nötig, denn bevor ich es zu Gesicht bekommen konnte stand Seto plötzlich schützend vor mir.

Wenige Augenblicke später war das zischen verstummt.

Ich sah auf Setos Rücken und wartete darauf dass irgendetwas passierte, wollte wissen was das gerade war.

Als ich gerade zur Frage ansetzen wollte ging Seto keuchend in die Knie.
 

„Seto?“
 

Besorgt kniete ich mich zu ihm runter und jede weitere Frage löste sich automatisch in Luft auf. Seto hielt sich mit einer Hand den Bauch und direkt über seinen Fingern steckte ein Pfeil.
 

Erschrocken keuchte ich auf und das nächste was ich hörte, war ein spitzer Schrei, eindeutig von einer Frau kommend.

Ich konnte damit nichts anfangen und war auch viel zu besorgt um mir Gedanken darüber zu machen.
 

„Oh Gott…Seto?“

„Verschwinde…endlich.“

„A-aber…“

„Ich hab gesagt du sollst verschwinden!“
 

Wieder keuchte er.
 

„Ich…Ich geh nicht…ohne dich.“

„Aya…“
 

Dieses mal hustete er.
 

„Red nicht so viel. Komm schon… du musst hier raus.“
 

Ich schnappte mir seinen Arm und versuchte ihn wieder auf die Beine zu ziehen um ihn hier irgendwie weg zu bekommen. Dieser Pfeil musste dringend aus seinem Bauch raus.

Als ich ihn halb auf den Beinen stehend hatte, keuchte er erneut auf, lauter als beim ersten mal.

Ich sah zu ihm und riss geschockt meine Augen auf.

Ein zweiter Pfeil steckte etwas versetzt über dem ersten.

Bevor ich irgendetwas tun konnte sackte Seto zusammen und blieb keuchend auf dem Boden liegen.
 

„Seto!!“
 

Ich überbrückte die kurze Distanz zwischen uns und hockte mich zu ihm auf den Boden.
 

„Seto!“
 

Keine Antwort.
 

„Seto! Verdammt sag was!“
 

Panik ergriff mich und ehe ich mich versah kullerten mir die ersten Tränen die Wangen hinunter.
 

„Seto… sag was! Los…rede mit mir!“
 

Wieder nichts.
 

Ich rüttelte leicht an seiner Schulter.
 

„Seto…“
 

Wieder bekam ich keine Antwort.
 

„Verdammt… mach die Augen auf!“
 

Ich schluchzte, aus den anfänglichen Tränen wurde ein ganzer Wasserfall.
 

„Seto…“
 

Meine Stimme wurde brüchig, sie ging in den Schluchzern unter.
 

"Verdammt, du darfst nicht sterben...ich... ich liebe dich doch!“
 


 

So, das wars. Und? Wie fandet ihrs? Ich hoffe doch dass ich Ayas Gefühle im letzten Teil recht gut rüber bringen konnte. War gar nicht so leicht. Aber so bin ich eigentlich zufrieden mit dem Kapitel.

Das Streitgespräch hat mir leichte probleme gemacht, weil mir es nie richtig gefallen hat. Aber mit dem Endergebnis bin ich jetzt doch zufrieden.

Ich hoffe ihr seid es auch ^^
 

Nach diesem Kapitel nähern wir uns auch schon ziemlich rasch dem Ende von VieaZ. Es wird noch genau ein Kapitel und der Epilog folgen und dann ist diese FF beendet. Aber bis es so weit ist könnt ihr noch gespannt sein wie es weiter geht. Schließlich ist ja noch nicht gesagt ob Seto das ganze Überleben wird ^^
 

Bis zum nächsten Kapitel dann.
 

LG Yisu

Kapitel 27

Hallo ihr Lieben ^^

Passend zur Weihnachtszeit, wenn auch etwas verspätet, hab ich das letzte Kapitel für euch. Ich hoffe ihr habt auch bei diesem Kapitel wieder spaß am lesen ^^
 

Mein Kopf ruhte inzwischen auf seiner Brust, die unregelmäßigen Schläge seines Herzens beruhigten mich irgendwie. Es hörte sich zwar nicht normal an, aber immerhin schlug es noch. Meine Umgebung hatte ich fast gänzlich ausgeschaltet, für mich zählte im Moment nur dass sein Herz nicht aufhörte zu schlagen. So bekam ich auch nur am Rande mit wie eine schar Menschen in den Tempel gestürmt kam und versuchten aus dem Chaos hier schlau zu werden. Ich erblickte im Augenwinkel wie ein Mann und eine Frau überwältigt und anschließend aus dem Tempel gezerrt wurden. Diese ganze Prozedur verlief für mich wie in Zeitlupe, schien aber in Wirklichkeit nicht länger als einige Minuten zu dauern.

Nachdem der Großteil der Menschen wieder verschwunden war herrschte für einen Moment Ruhe, das nächste was ich mitbekam, war, dass jemand eine Hand auf meine Schulter legte und wohl meinen Namen gesagt hatte. Doch selbst das bekam ich nur am Rande mit.

Erst als mich jemand von Seto weg ziehen wollte kam ich wieder zu mir.
 

„Nein! Nehmt Eure Hände weg!“
 

Ich versuchte mich an Seto festzukrallen, hatte aber gegen die Kraft des Mannes, wie ich vermutete, keine Chance. Also versuchte ich mich durch zappeln und zerren los zu reisen.
 

„Verdammt! Jetzt beruhig dich doch mal, er muss behandelt werden.“

„Behandelt?“

„Ja, anderen Falls stirbt er!“

„S-stirbt….“
 

Mein zappeln und zerren hatte nachgelassen. Die Worte des mir absolut unbekannten Mannes drangen so tief in mein Bewusstsein dass mir mit einem Schlag klar wurde was passiert war.

Er war verletzt, schwebte sogar in Lebensgefahr, wegen mir!
 

„Das wurde ja auch Zeit.“
 

Die Worte des Mannes, der mich noch immer festhielt, drangen an meine Ohren, erreichten aber meinen Kopf nicht. Ich verstand den Sinn darin nicht ganz.
 

„Mein Pharao!“
 

Pharao?

Was wollte er denn jetzt mit Atemu?

Ich war sichtlich verwirrt und das schien dem Mann, was mir ein seufzen seinerseits verriet, wohl auch aufzufallen.
 

„Sie scheint nicht wirklich anwesend zu sein.“
 

Das verwirrte mich jetzt noch mehr, was war hier nur los? Mit wem zum Teufel redete er?
 

„Aya?“
 

Ich horchte auf, diese Stimme kam mir doch sehr bekannt vor.
 

„Aya?“
 

Schon wieder.
 

„Ich sagte doch sie ist nicht wirklich anwesend, mein Pharao.“
 

Das war wieder die Stimme des fremden Mannes.

Als sich der Griff um meine Schultern löste, und eine andere Hand darauf Platz nahm schreckte ich hoch. Ich erblickte erst schwach Konturen vor mir, die sich wenig später zu einem mir sehr vertrauten Gesicht formten.
 

„Aya?“

„…“
 

Ich begann wieder zu Schluchzen und warf mich dann kurze Hand in die Arme von Atemu.

Die Tränen, die vorhin versiegt waren, bahnten sich nun wieder ihren Weg nach unten und ich weinte und schluchzte wieder vor mich her.

Atemus Hand fand wenig später den Weg zu meinen Rücken und strich leicht auf und ab.
 

„Schon ok.“
 

Ich hob kurz den Kopf, dieses „schon ok“ von ihm, war eindeutig nicht für mich bestimmt und so drehte ich meinen Kopf leicht nach links.

Dort stand noch immer der Fremde und sah missbilligend zu mir.

Was hatte der denn? Er sah aus als würde er mich am liebsten in Stücke reißen.
 

„Aber…“
 

Noch bevor er den Satz richtig anfangen konnte, wurde er auch schon von Atemu unterbrochen.
 

„Es ist alles in Ordnung, du kannst gehen Mahado.“
 

Mit einem seufzen und einer Verbeugung machte sich dieser Mahado dann auch davon.
 

„Wer ist das?“

„Er ist Magier und ein guter Freund. Wie geht es dir?“

„Ich… nicht gut.“
 

Ein nicken seinerseits war die Antwort, bevor er mich leicht von sich drückte und mir ins Gesicht blickte.
 

„Du solltest dich etwas hin legen.“

„Aber, was ist mit Seto?!“

„Er ist in den besten Händen, wir können ohne hin erst mal nichts tun.“

„Aber…“
 

Seufzend unterbrach ich meinen angefangen Satz und nickte leicht. Es hatte ja ohne hin keinen Sinn mit ihm zu diskutieren, außerdem fühlte ich mich total erschöpft und schlapp.

Also ging ich, auf etwas wackeligen Beinen, mit Atemu zurück in den Palast. Dort wurde ich erst einmal untersucht, um sicher zu gehen dass mit mir alles so weit in Ordnung war und schlief anschließend schon im Krankenzimmer ein.
 

Als ich wieder erwachte, sah ich mich zunächst verwirrt um und schreckt dann hoch.
 

„Seto!“
 

Was war mit ihm? Ging es ihm gut? Wieso war ich alleine in diesem Raum?

Hieß das etwa… Nein! Daran wollte ich überhaupt nicht mal denken, ihm ging es bestimmt gut. Zumindest den Umständen entsprechend. Hoffte ich jedenfalls.
 

Das öffnen der Tür riss mich aus meinen Gedanken.
 

„Du bist wieder wach, wie fühlst du dich?“

„Mir geht es gut. Was ist mit Seto? Wo ist er?“

„Er wurde in sein Gemacht gebracht, schwebt nicht in Lebensgefahr, ist allerdings noch nicht bei Bewusstsein.“

„Gott sei Dank!“
 

Erleichtert schwang ich die Beine aus dem Bett und ging auf die Tür zu, jedoch unterbrach Atemu mich noch einmal.
 

„Wo willst du hin?“

„Zu Seto.“

„Er braucht Ruhe Aya.“

„Aber, ich kann hier doch nicht dumm rum sitzen. Bitte!“
 

Er schien einen Moment zu überlegen ehe er mir antwortete.

Zu meiner Erleichterung war er zu dem Ergebnis gekommen, dass es in Ordnung ginge, wenn ich mich neben Seto ans Bett setzte.

Also machte ich mich schnellstens auf den Weg, betrat aber möglichst still Setos Gemach.

Am Bett angekommen, viel mir als erstes der Verband um seinen Oberkörper auf, abgesehen von diesem konnte man allerdings nicht sehen dass er verletzt war. Wäre der Verband nicht sichtbar gewesen, hätte man meinen können dass er einfach nur ein Nickerchen hielt.

Ich zog mir also einen Stapel Sitzkissen heran, platzierte diese direkt neben dem Bett und ließ mich anschließend darauf nieder.

Jetzt hieß es wohl warten, und das tat ich wohl auch einige Stunden.

Es war sicher mitten in der Nacht und mein Kopf lag inzwischen auf meinen Armen, welche ich auf der Bettkante abgelegt hatte.

Trotz der Müdigkeit die ich deutlich spüren konnte, konnte und wollte ich nicht schlafen und als ich ein Geräusch vom Bett kommend vernahm, hob ich meinen Kopf an.
 

„Seto?“
 

Durch den Schein der Flamme, welche die Lampe neben mir warf, könnte ich sehen dass er tatsächlich aufgewacht war.
 

„Wie geht es dir?“

„Bestens…“
 

Die Antwort war leise und gedämpft, seine Atmung ging stoßweise.

Schuldgefühle überkamen mich, meinetwegen lag er hier und hatte schmerzen.

Offensichtlich sah er mir selbst schwer verletzt noch an was ich dachte, denn kaum hatte ich diese Gedanken gedacht, lag auch schon seine Hand an meiner Wange.
 

„Schau nicht so. Es ist…alles in Ordnung.“

„Nein, ist es gar nicht. Du bist verletzt und hast schmerzen, das ist alles meine Schuld. Wenn ich auf dich gehört hätte und wieder raus gegangen wäre, dann würdest du jetzt nicht hier liegen.“

„Du tust nie…was man dir sagt.“
 

Ein gequältes schmunzeln lag auf seinen Lippen als er dies sagte.

Es war doch nicht zu fassen, selbst wenn er verletzt ist, macht er sich noch über mich lustig.
 

„Das ist nicht lustig.“

„Mach dir keine Sorgen. Ich hab… schon schlimmeres hinter mir.“

„Das sagt sich so leicht.“
 

Er sagte nichts mehr dazu, schloss stattdessen die Augen wieder.
 

„Brauchst du irgendwas?“
 

Ein Kopfschütteln war die Antwort, also blieb ich sitzen und betrachtete ihn einfach nur.

Nach wenigen Minuten schlief er dann auch schon wieder ein und ich legte meinen Kopf wieder auf meine Hände.

Irgendwann, ich weiß nicht wann genau, schlief ich ebenfalls ein.
 

Wach wurde ich erst wieder als jemand an meiner Schulter rüttelte.

Es war einer der Heiler, die sich wohl gestern auch schon um ihn gekümmert hatten.

Er richtete mir aus, dass Atemu mich sehen wollte und da ich hier eh nur im Weg sein würde, machte ich mich also auf den Weg in den Thronsaal, wo ich Atemu vermutete.

Dort fand ich ihn dann schließlich auch.
 

„Na, hast du gut geschlafen?“

„Na ja, hätte besser sein können, aber du wolltest sicher nicht wissen wie ich geschlafen hab oder?“

„Nein, es mag vielleicht ein etwas unpassender Zeitpunkt sein, aber wir sind auf eine Möglichkeit gestoßen, wie du wieder nach Hause könntest.“

„Was?!“
 

Das gibt es doch nicht. Wie um Himmelswillen sollte dass denn gehen?
 

„Ja, Mahado, der Magier von gestern, wenn du dich erinnerst, hat in einem älteren Zauberbuch einen interessanten Zauber entdeckt, mit dem man ein Portal öffnen kann.“

„Okay, und durch dieses Portal könnte ich nach Hause?“

„Ja, ein gewisses Risiko besteht natürlich und es ist auch nicht sicher wie lang er das Portal aufrecht erhalten könnte, aber einige Minuten meinte er würde es schon gehen Du kannst aber natürlich auch hier bleiben wenn du möchtest.“
 

Das waren vielleicht Neuigkeiten. Ich hatte ja absolut nicht damit gerechnet, dass ich jemals wieder nach Hause kommen würde und jetzt stand ich hier und hatte die Möglichkeit dazu.

Aber wollte ich überhaupt wieder nach Hause? Zurück nach Domino City?
 

„Du kannst es dir durch den Kopf gehen lassen, wir haben alle Zeit der Welt.“
 

Ich schüttelte darauf den Kopf, sagte aber vorerst nichts dazu.

Erst nach einigen Sekunden öffnete ich den Mund.
 

„Mir fehlt meine Familie und meine Freunde schon und ich würde sie auch niemals im Stich lassen, aber nach der ganzen Zeit hier, weiß ich nicht ob ich in mein altes Leben zurück finde. Ich hab mich so an die Menschen und das Leben hier gewöhnt, dass es mir sicher mehr als nur schwer fallen wird. Außerdem wie soll ich meinen Eltern erklären, dass ich Monate lang weg war und dann auch noch schwanger wieder zurück komme?“
 

„Das könnte ein Problem werden.“

„Ja, sie sind ziemlich altmodisch was das Kinderkriegen außerhalb der Ehe angeht.“

„Damit wären wir beim nächsten Thema.“

„Was meinst du?“

„Wenn du dich ganz sicher dafür entscheidest hier zu bleiben, wäre eine Vermählung sehr ratsam.“

„Vermählung?“

„Ja.“

„Mit Seto?“

„Sicher.“

„Aber sollte man so etwas nicht zu zweit entscheiden?“
 

Ich sah verwirrt zu ihm als sich ein deutlich sichtbares lächeln auf seinen Lippen abzeichnete.
 

„Es ist eigentlich längst entschieden.“

„Was?“
 

Ich war noch verwirrter als vorher, warum musste er auch immer in Rätseln sprechen?
 

„Ich hab mit Seto bereits darüber geredet, es war eigentlich mehr oder weniger sein Anliegen.“

„Bitte was?!“

„Du hast schon richtig verstanden.“

„Aber wieso?“
 

Ein lachen seinerseits war vorerst die Antwort auf meine Frage, zumindest so lange bis er damit fertig war.
 

„Aya, dass Seto von dir nicht abgeneigt ist, sollte du inzwischen gemerkt haben.“

„Na ja, ich weiß ja nicht.“
 

Wieder war er kurz davor los zu lachen, beließ es aber bei einem schmunzeln.
 

„Es ist so, das ungeborene Kind in deinem Leib sollte beweis genug dafür sein.“

„Das beweist lediglich dass er seine Hände nicht bei sich lassen kann.“
 

Dieses mal konnte er ein lachen nicht unterdrücken, was sicherlich mit meinem gegrummelten Kommentar zusammen hing.
 

„Bei Seto beweist das sogar sehr viel.“
 

Ich seufzte, innerlich wusste ich ja dass er recht hatte, aber die Vorstellung, Setos Frau zu werden, verursachte mir mehr als nur eine Gänsehaut.
 

„Was ist wenn er es sich inzwischen anders überlegt hat?“

„Aya, er hat sich vor dich gestellt und hat in damit in Kauf genommen, dass er sterben könnte.“
 

Wieder seufzte ich, er wusste eindeutig die richtigen Argumente zu bringen.

Aber woher wusste er das? Ich hatte es niemanden gesagt und Seto war, außer den paar Minuten heute Nacht, ohnmächtig gewesen.
 

„Woher weißt du das?“

„Von Adjin und Sati.“

„Sati?“

„Ja, sie war ebenfalls im Tempel.“

„Die Frau! Aber warum sie?“

„Sie ist offensichtlich der Meinung dass du ihr Seto weggenommen hast und das hat Adjin für seine Zwecke benutzt. Er soll ihr anscheinend versprochen haben, dass sie Seto haben kann so bald er die Schriften hat und im Gegenzug sollte Adjin ihn am Leben lassen.“

„Ich verstehe, den ersten Pfeil hat also sie abgeschossen, sie wollte mich los werden, um dann freie Bahn zu haben.“

„So hat sie es gesagt. Allerdings hatte Adjin da wohl andere Pläne.“

„Inwiefern?“

„Er wollte Seto töten.“

„Warum?“

„Dass sie sich nicht ausstehen können, war noch nie ein Geheimnis. Aber ich denk dass du auch eine gewisse Rolle dabei gespielt hast.“

„Ich?“

„Ja, so hätte er den Nebenbuhler los gehabt.“

„Das ist doch krank.“

„Ganz offensichtlich.“

„Und was passiert jetzt mit den beiden?“

„Sie bekommen ihre gerechte Strafe.“

„Was für eine?“
 

Er schüttelte den Kopf und zeigte mir damit, dass er nicht vor hatte diese Frage zu beantworten.
 

„Es ist besser.“
 

Ich seufzte und nickte anschließend, was sollte ich auch anderes machen? Er würde seine Meinung eh nicht mehr ändern.
 

„Gut, also bist du einverstanden mit der Vermählung?“

„Ich hab doch eh keine andere Wahl.“

„Seto will dich zu nichts zwingen.“
 

Jetzt war es an mir zu schmunzeln.
 

„Das kann er auch gar nicht.“

„Das heißt also ja?“
 

Ich nickte als antwort.
 

„Ich wusste es.“

„Woher?“

„Ihr liebt euch, dass ist deutlich zu sehen.“

„Echt?“

„Für jeden hier schon, nur für euch scheinbar nicht.“

„Wir streiten die meisten Zeit.“

„Eben deswegen.“

„Was heißt hier deswegen? Für gewöhnlich streitet man mit Leuten die man nicht ausstehen kann.“

„Nicht nur.“
 

Ich seufzte wieder, das war eindeutig nicht der Tag an dem ich irgendwelche Diskussionen gewann. Ich konnte mich einfach nur geschlagen geben und anscheinend quittierte Atemu mein seufzen ebenfalls als Niederlage, denn ein lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.
 

„Wenn Seto wieder Fit ist bereiten wir alles vor.“

„Wie läuft das ab?“

„Es wird nichts aufwendiges, große Hochzeiten finden nur von Königsvermählungen statt.“

„Okay und was genau passiert dann?“

„Ich werde euch vor den Priestern offiziell als Mann und Frau erklären und es dem Volk mitteilen. Anschließend findet noch eine kleine Feier unter uns statt und das war es dann auch schon.“

„Also nichts Besonderes?“

„Nein.“
 

Ich seufzte erleichtert, große und vor allem wichtige Veranstaltungen waren noch nie mein Ding gewesen.
 

„Zum Glück.“

„Du magst wohl keine großen Feiern?“

„Nicht sonderlich, aber am wenigsten, wenn ich der Mittelpunkt bin.“

„Dann wird es dich freuen zu hören, dass die eigentliche Vermählung innerhalb von einigen Minuten vorbei ist.“

„Das ist gut.“

„Das freut mich, dann bleibt nur noch abzuwarten, bis Seto wieder auf den Beinen ist.“

„Wie lange wird das dauern?“

„Einige Wochen sicherlich.“

„Ist es sehr schlimm?“

„Er ist zäh Aya, der steckt das weg.“

„Ich weiß, aber trotzdem mach ich mir Sorgen und vor allem Vorwürfe.“

„Das brauchst du nicht.“

„Doch, wenn ich auf ihn gehört hätte, wer das vielleicht nicht passiert.“

„Du hättest es auch nicht verhindern können wenn du nicht im Tempel gewesen wärst.“

„Vielleicht schon.“

„Nein Aya. Sati hätte zwar keinen Pfeil abgeschossen, aber Adjin dafür umso mehr.“
 

Wieder konnte ich mich, mit einem seufzen, nur geschlagen geben, denn schon wieder wusste ich dass er recht hatte.
 

„Willst du noch irgendwas? Ich würde gern zurück zu ihm gehen.“

„Nein, geh nur. Ich muss ohne hin weiter arbeiten.“

„Okay.“
 

Ich verließ den Thronsaal also, ließ Atemu mit seiner Arbeit zurück und machte mich auf den Rückweg zu Seto.

Als ich durch die Tür ging, spürte ich bereits seinen Blick auf mir, er war also wach und sah deutlich besser aus als vergangene Nacht.

Ich ging zum Bett und ließ mich wie am Vorabend auf den Kissen nieder.
 

„Wie geht es dir?“

„Wie es mir geht? Du siehst dass es mir gut geht, sag mir lieber wie es dir geht.“

„Es ist noch alles Wichtige dran.“

„Findest du das etwa lustig?“

„Nein, nicht wirklich.“

„Dann hör auf mit dem Blödsinn. Ich mach mir sorgen.“

„Ich hab dir schon mal gesagt dass du das nicht brauchst.“

„Tu ich aber.“

„Das hat nicht zufällig was mit der Liebeserklärung zu tun?“
 

Ich sah überrascht zu ihm und wie nicht anders zu erwarten zierte ein leichtes grinsen seine Mundwinkel. Machte er sich jetzt etwa über mich lustig? Das war definitiv nicht das richtige Thema dafür. Aber statt wütend zu werden, senkte ich den Blick und atmete tief durch.
 

„Das hast du gehört?“

„Ja und es hat ziemlich lange gedauert es dir zu entlocken. Wenn ich gewusst hätte dass ich halb sterben muss damit du es endlich zu gibst, hätte ich mich schon eher vor ein paar Pfeile geworfen.“
 

Das war doch nicht zu fassen, er tat es schon wieder.
 

„Du bist ein Blödmann!“
 

Statt mir eine Antwort darauf zu geben, oder zu widersprechen, zog er meinen Kopf näher zu sich und versiegelte meine Lippen mit seinen. Lange hielt er den Kuss allerdings nicht, vermutlich machten ihm seine Wunden zu schaffen und so lies er mich wieder frei.
 

„Du bist trotzdem ein Blödmann.“
 

Ein leichtes grinsen seinerseits war die Antwort darauf, es schien ihm also scheinbar nicht sonderlich zu stören, dass ich ihn als Blödmann bezeichnete.

Nach einigen Minuten des Schweigens, unterbrach er die Stille.
 

„Er hat mit dir geredet oder?“

„Wenn du Atemu meinst, dann ja.“

„Und?“

„Ich werde nicht nach Hause zurück gehen, wenn es das ist was du meinst.“

„Das heißt du hast zugestimmt?“

„Ja, ich bin so blöd und lass mich darauf ein.“

„Ja, Gefahren bist du noch nie aus dem Weg gegangen, du ziehst sie gerade zu magisch an.“

„So gefährlich bist du gar nicht.“

„Ach ja?“

„Ja!“
 

Ich piekste ihm mit dem Finger leicht in den Bauch, was bei ihm ein etwas gequältes Stöhnen und einen klagelaut verursachte, und stand anschließend auf.
 

„Wo willst du hin?“

„Ich brauch ein Bad und außerdem sollst du dich ausruhen.“
 

Ich wartete erst gar nicht auf eine Antwort, machte mich stattdessen sofort auf den Weg in mein Zimmer, suchte mir dort etwas frisches zum anziehen aus dem Schrank und verschwand dann im Bad.
 


 

Drei Wochen dauerte es bis Seto wieder Fit war und dann war es so weit, die Hochzeit stand unmittelbar bevor.

Den ganzen Tag, seit der frühesten Morgenstunde, wuselten irgendwelche bedienste umher.

Ich stand inzwischen ziemlich genervt neben Atemu und beobachtete wie der Tisch im Speisesaal hergerichtet wurde.
 

„Ich dachte das wird nichts Aufwendiges.“

„Wird es auch nicht.“

„Und wieso machen die hier dann schon den ganzen Tag so einen stress?“

„Sie wollen es eben perfekt machen.“

„Dafür muss aber diese haufenweise Dekoration nicht sein.“

„Aya, man heiratet nur einmal und dieser Tag soll dir ja schließlich in Erinnerung bleiben.“

„Du hast aber gesagt, dass das nichts Großes wird.“

„Seto ist immerhin ein Hohepriester, ein sehr guter Freund und mein Cousin, da gehört eine Feier einfach dazu.“

„Großartig, wo steckt Seto eigentlich?“

„Er muss noch was erledigen.“

„Typisch, kaum dass er wieder fit ist, schon ist er wieder den ganzen Tag unterwegs.“

„Es ist viel liegen geblieben in den drei Wochen.“

„Ich weiß, aber trotzdem.“

„Er kommt schon nicht zu seiner eigenen Hochzeit zu spät.“

„Darüber mach ich mir keine Gedanken, eher dass ich das weite suche.“

„Das hättest du dir etwas früher überlegen müssen, Aya.“

„Ich weiß, ich weiß, aus der Sache komm ich nicht mehr raus.“

„Genau.“

„Wann geht es endlich los?“
 

Atemu antwortete mir nicht sofort, er hatte den Blick auf die große Tür hinter mir gerichtet, durch die gerade jemand herein kam, was an den Schritten zu hören war.
 

„Sobald du dich umgezogen hast.“
 

Ich runzelte verwirrt die Stirn, drehte mich dann aber um und erblickte Seto.

Na wenigstens etwas, jetzt konnte ich das ganze hinter mich bringen, bevor ich den Entschluss fassen konnte doch noch still und heimlich zu verschwinden.

Es war nicht so, dass ich kalte Füße bekam, nein, es war eher so, dass ich von Stunde zu Stunde immer aufgeregter wurde. Das Gewusel der Bediensteten machte das ganze nicht gerade besser. Deshalb war ich froh dass Seto endlich da war.

Nun hieß es nur noch umziehen und dann konnte es los gehen.
 

Keine zehn Minuten später stand ich in einem schönen Kleid direkt neben Seto, vor uns stand Atemu, links und rechts hatten sich Priester, Magier und allerlei andere wichtige Personen eingefunden und warteten darauf dass Atemu das Wort ergriff. An sich befanden sich vermutlich nicht einmal zwanzig Leute in diesem Raum, was mir sehr gelegen kam.
 

Atemu hatte recht gehabt, die ganze Prozedur hatte nicht länger als ein paar Minuten gedauert. Eigentlich hatte er den Anwesenden nur kurz erklärt weswegen wir hier waren und dass ich ab dem heutigen Tag an Setos Frau war. Anschließend verkündete er die Neuigkeit über einen großen Balkon an das Volk, dass in großen Zahlen unter dem Balkon versammelt war.

Danach war das schlimmste bereits hinter mir und wir befanden uns wenig später im Speisesaal. Die Anwesenden bedienten sich eifrig am Essen und Trinken und unterhielten sich miteinander über allerlei unwichtige, wie auch wichtige Dinge. Einige gratulierten Seto und verwickelten ihn anschließend in ein Gespräch.

Ich für meinen Teil saß die meiste Zeit da und war damit beschäftigt den Wein abzulehnen den mir die Bediensteten anboten und war froh dass Seto nach etlichen Stunden offenbar der Meinung war, dass es für heute genug war und deshalb zogen wir uns, nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, zurück.
 

Erleichtert aber auch kaputt lies ich mich in das große Bett fallen.
 

„Was für ein Tag, zum glück heiratet man nur einmal.“

„In der Regel schon.“
 

Während ich es mir auf dem Bett bequem gemacht hatte, zog sich Seto sein Gewand aus und befand sich wenige Minuten später direkt über mir.

Ich blickte zu ihm auf und während wir uns stumm in die Augen schauten, war er schon damit beschäftigt mein Kleid zu öffnen, welches er mir wenige Sekunden später auch schon von den Schultern streifte.

Ab dem Zeitpunkt, als er meinen nackten Körper betrachtet und mich berührte, wusste ich dass diese Nacht noch lange nicht vorbei war und noch bevor ich mit einem lächeln auf den Lippen einschlief, wusste ich, dass ich zwar das eine Leben aufgegeben, aber gleichzeitig in ein neues hineingefunden hatte.

Und ich war mir mehr als nur sicher, dass ich meine Entscheidung niemals bereuen würde…
 

Und? Was sagt ihr zum Ende? Ich hoffe es hat euch gefallen.

Wie bereits erwähnt war dies das letzte Kapitel und es folgt nur noch der Epilog.
 

Bis dahin also,

eure Yisu

Epilog

Hey Leute, tut mir leid dass das mit dem Epilog so lange gedauert hat. Ich hab mich verdammt schwer damit getan und wusste die ersten Monate überhaupt nicht, wie ich anfangen sollte zu schreiben. Mit dem Ergebnis bin ich teilweise ganz zufrieden und ich hoffe ihr seit es ebenfalls.
 

An dieser Stelle möchte ich all meinen Lesern und besonders den Kommi-Schreibern danken. Ohne euch wär diese FF sicher nie fertig geworden und dafür dank ich euch.
 

Ich hoffe ihr hattet beim Lesen so viel Spaß wie ich beim Schreiben ^^
 

Hier, für euch, nun also der Epilog und somit das Ende von VieaZ:
 


 

Fast sechs Jahre später...
 


 

„Aya, jetzt beeil dich schon. Ich möchte nicht zu spät kommen.“

„Ich komm ja gleich.“

„Das hast du vor zehn Minuten auch schon gesagt.“

„Dann versuch du doch mal deine Tochter ins Bett zu stecken. Das ist ziemlich schwer wenn sie nicht still halten will.“
 

Ein seufzen war die Antwort darauf und wenige Minuten später, steckte Seto den Kopf zur Tür hinein und konnte sich selbst ein Bild machen. Unsere inzwischen fast sechs jährige Tochter, die zu Setos Freude meine Haarfarbe geerbt hatte, zappelte wie eine wilde herum und verhinderte so, dass ich ihr das Kleid ausziehen und sie in ihre Schlafsachen reinstopfen konnte.
 

„Amina, hör auf mit dem Blödsinn. Deine Mutter und ich müssen los!“

„Ich will aber nicht Papa! Ich bin noch gar nicht müde!“
 

Ein erneutes seufzen zeigte mir, dass er das alles andere als lustig fand und ich konnte ihn verstehen. Unsere Tochter war schon manchmal ganz schön anstrengend.

Sobald ihr irgendwas nicht passte, stellte sie sich quer und quengelete so lange herum, bis sie entweder bekam was sie wollte, oder einsah, dass es keinen Sinn machte, weiteren Radau zu veranstalten. Meistens ging sie jedoch als Siegerin aus diesem „Kampf“ hervor, weswegen sie es wohl auch jetzt wieder versuchte.
 

„Ich werde nicht mit dir rumdiskutieren, der Pharao erwartet uns und ich möchte ihm nicht erklären müssen, dass wir zu spät kommen, weil sich unsere fünf jährige Tochter nicht richtig benehmen kann.“
 

Das hatte gewirkt, sie hörte auf zu zappeln und ließ sich von mir grummelnd das Kleid ausziehen und in ihre Schlafsachen hineinstecken. Sobald man Atemu erwähnte, war sie auf einmal der reinste Engel und hörte auf das was man ihr sagte. Sie hatte ein Narren an ihm gefressen und war schwer von ihm weg zu bekommen.

Weswegen es ihr allerdings wichtig war, ihm gegenüber immer im Reinen zu stehen war mir trotz allem ein Rätsel. Aber so lang es funktionierte war es mir auch eigentlich ziemlich egal.
 

„Dafür erzählst du mir aber morgen die Geschichte mit Papa noch mal, ja Mama?“

„Aber nur wenn du jetzt endlich schläfst. Dein Bruder liegt schließlich auch schon längst in seinem Bett.“

„Ja Mama.“
 

Schmunzelnd beobachtete ich, wie sie zu ihrem Vater rannte, sich an sein eines Bein klammerte und ihm eine gute Nacht wünschte, anschließend verschwand sie in ihrem Bett und zog sich die Decke bis zur Nase hoch.
 

Nun konnte ich endlich noch einmal einen Blick in das Zimmer unseres Sohnes Ilai werfen. Er war mit seinen fast drei Jahren weitaus besser handzuhaben als seine Schwester und schlummerte bereits selig vor sich hin. Er glich Seto eigentlich fast komplett, nur seine Haare gingen eher ins dunkelblond über. Er ist ein aufgewecktes, fröhliches und sehr neugieriges Kind das immer alles bis ins kleinste Detail wissen will. Seto ist der festen Überzeugung, dass er es einmal sehr weit bringen wird und ich denke, da könnte er recht haben.
 

Nachdem Amina nun auch endlich im Bett war, konnten Seto und ich uns auf den Weg machen. Immerhin erwartete man uns und Gäste des Pharaos warteten bekanntlich nicht gerne.
 

Auf dem Weg zum Pharao dachte ich an die letzten fünf Jahre zurück, es war vieles passiert, aufregendes wie langweiliges, aber wie ich vor fünf Jahren angenommen hatte, hatte ich keinen einzigen dieser Tage bereut und ich freute mich auf alle weiteren die noch kommen sollten, weswegen ich mit einem Lächeln auf den Lippen durch die Tür ging, diese hinter mir ins Schloss fallen ließ und an einen Satz dachte, den ich mir die letzten Jahre oft genug gesagt hatte:

Das Leben geht weiter und man sollte jeden einzelnen Tag genießen, immerhin wusste man nie, wann es der letzte war…



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Von:  Lunata79
2012-04-28T06:49:34+00:00 28.04.2012 08:49
Wirklich schöne FF.

Lg
Lunata79
Von:  Leila04
2011-04-17T11:25:29+00:00 17.04.2011 13:25
hi endlich hast du es geschafft denn epilog zu schreiben. der letzte satz war ein schöner ausklang. schade nur das er so kurz war, um ehrlich zu sein ich hätt die ff ewig weiterlesen können. irgendwie kann ich es noch gar nicht richtig glauben das es jetzt zu ende ist. zum abschluss kann ich dir nur sagen das dir mit dieser ff wirklich ein meisterwerk gelungen ist. gglg
Von:  GetItMemorized
2011-04-11T07:04:41+00:00 11.04.2011 09:04
Toller Epilog das ganze Fanfic war eine reine Lust zum Lesen und war immer wieder spannend und toll^^.. und das sag ich als Yaoi/Shonen-Ai-Fanatikerin! Du bist eine der wenigen die es auf meine Hentai/Hetero-Fanficliste geschafft haben nur zur Info auch wenn es ncihts bedeutet x3^^.
Es war sehr schön die Geschichte mit Ayako und Seto zu lesen, und wenn man andere Fanfics bedenkt mit anderen weiblichen Charatkeren aus Yu-gi-oh ist mir Ayako als Eigener Charatker immer als liebsten gewesen. Sie war wenigstens hübsch und hatte einen angenehmen Charatker mit Stärken & Schwächen, besonders mit ihrer Schwäche zu einen gewissen Seto^^... Auf jedenfall war die Geschichte wunderbar und auch das mti den Kindern im Epilog ist eninfach zum knuddeln! Das sie ein Kind hatten war ja klar und der zweite ist bestimmt genauso gut *-*. Die Geburt war wohl gut ds sie fehlte oo.. sowas zu beschreiben is zwar etwas "natürliches" was passiert aber auch irgendwo gar nicht lecker oo also nett ausgedrückt xD.
Mh aber irgendiwe versteh ich Ayako nicht so ganz. Sie bleibt im Ägypten, war klar wegen Seto, aber was ist mit ihren Eltern? Es wäre interessant zu wissen, was diese denken / fühlen wenn ihre Tochter weg ist und sie keinerlei Spuren hinterlässt. Also ich persönlich fände das interessant^^.. vielleicht kannst du es mir ja irgendwann mal erklären, würde mich auf jeden Fall freuen^^...
Auf jedenfall war die Fanfic super <3!~ Ich habe es jedesmal mit Freude gelesen und mit Aya mitgefühlt!~

mfg Paranoides Schneeherz
Von:  fahnm
2011-04-10T02:19:43+00:00 10.04.2011 04:19
Schöner Epilog^^
Von: abgemeldet
2011-04-09T14:51:46+00:00 09.04.2011 16:51
Das war wirklich schööönn T___T
Es hatte allgemein viel Spaß gemacht diese FF zu lesen :D
Ganz toll :3

lg Yurita
Von:  pinkimaus
2011-04-09T14:24:06+00:00 09.04.2011 16:24
Echt schön geworden der Epilog. Passt gut als Abschluss. Freu mig schon andre FF von dir zu lesen. Ein dickes Lob noch mal an dich für das FF und auch die andren, die noch folgen werden.

pinkimaus^^
Von: abgemeldet
2011-03-31T13:49:53+00:00 31.03.2011 15:49
Hey süüüüße *gg*
hab mir in den letzten Tagen die Zeit genommen deine FF zu lesen und ich muss sagen sie hat mich überwältigt.... trotzdem schade das es nur noch einen Epilog gibt -.-
und ich fand es traurig das so wenig adult drinne war.... hättest es ja so wie beim ersten mal machen können, das eine adult das andere geschnitten ;)
aber egal, dafür hab ich es zu spät entdeckt um jetzt noch kritik zu üben xD

hoffe ja das es evt. nochmal eine vortsetzung gibt *fg*


hdgdl *knuddel* Due
Von:  Grinsekatze_Mia
2011-01-16T12:21:09+00:00 16.01.2011 13:21
Wow,
gefällt mir echt gut =3.
Ein wunderschönes Ende. Find ich super - aber schade, dass es schon vorbei ist :(.
Aber gut, dass wenigstens noch ein Epilog kommt :D.
vlg Mia
Von:  Grinsekatze_Mia
2011-01-14T18:40:09+00:00 14.01.2011 19:40
Soo Halbzeit (mehr oder weniger) xD. Hab jetzt echt reingehauen und bin bis zum 15ten Kapitel gekommen =3.
Und ich bin so begeistert, dass ich gleich auf jeden Fall weiterlesen muss >.< xD.
Ich finde irgendwie, dass sich dein Schreibstil im Laufe der Kapitel immer verbessert hat (was nicht heißen soll, dass er vorher nicht auch schon gut war ;) er ist NOCh besser geworden xD )vlg Mia
Von:  Grinsekatze_Mia
2011-01-14T18:40:02+00:00 14.01.2011 19:40
Soo Halbzeit (mehr oder weniger) xD. Hab jetzt echt reingehauen und bin bis zum 15ten Kapitel gekommen =3.
Und ich bin so begeistert, dass ich gleich auf jeden Fall weiterlesen muss >.< xD.
Ich finde irgendwie, dass sich dein Schreibstil im Laufe der Kapitel immer verbessert hat (was nicht heißen soll, dass er vorher nicht auch schon gut war ;) er ist NOCh besser geworden xD )vlg Mia


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