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Virtual Reality

Seto x Joey
von

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Erstes Online-Treffen

Virtual Reality
 

Autor: Raiku und Riku

Teil: 1/25

Pairing: Seto Kaiba x Joey Wheeler; NP: Tristan Taylor x Duke Devlin & Noah x Mokuba
 

Genre/Warnings: Shounen-ai / Yaoi, Romance, Alltägliches

Rating: PG-14 bis PG-18

Disclaimer: Die Personen gehören nicht uns, wie treiben nur unseren Unfug mit ihnen hrhrhrhr. Geld gibt's hierfür ebenfalls keines.
 

(Bitte lesen, sind einige Infos drin, die wichtig sein könnten:)

Kommentar: Joar, da ist es. Ein neues Projekt von uns beiden. Irgendwie mag ich (Riku) die FF wirklich. Es ist mal was anderes. Vor allem gefällt mir das Hin und Her xD Ich bin mal gespannt, wie sie ankommt (Sollten die Leser heutzutage sich noch mal dazu aufraffen doch mal regelmäßig ein Kommi als Feedback dazulassen...)

Für diese FF sollte man schon ein gewisses Vorkenntnis von Ragnarok Online haben. Ich wird mich bemühen hier gleich noch eine kurze Legende reinzumachen. Den Rest könnt ihr auf www.rocards.de nachlesen, wenn es euch interessiert und ihr Zeit/Lust dazu habt. Alles was hier von RO vorkommt, kann ich nämlich nicht erklären, das wäre zu viel und nach jedem Satz würde ein [x] kommen. Habt Verständnis, es würde euch sicherlich auch nerven.

Wir haben das Ganze jedoch etwas abgewandelt. Bei uns ist Ragnarok nicht mehr in diesen kleinen, putzigen mangastyle Charakteren gehalten, sondern ein Virtual Reality Spiel. Es ist vergleichbar mit .hack, wenn ihr es euch so vorstellen wollt.
 

Kurze Legende:

Geffen, Payon, Prontera, Izlude, Morroc: die bekanntesten Städte

Headgears: Oh Wunder, sind Items, die die Charas auf dem Kopf tragen. Die meisten haben bestimmte Eigenschaften, die Fähigkeiten des Charas ein bisschen hoch pushen.

Deviruchi und Dark Lord sind Monster, die man besiegen muss, um EXP zu ernten und ein Level aufzusteigen. (Natürlich gibt es noch etliche andere Monster, die ich sicherlich nicht alle erwähnen werde)

Dead Branches sind Zweige, die man benutzen kann, um ein Monster zu beschwören. Dieses tritt durch Zufall auf, man kann also nicht bestimmen, welches Monster grad rauskommt.

Buff = Agility up und Blessing, beides Priest Skills, die die Statuswerte eines Charakter erhöhen.

Kyrie Eleison: Priest Skill, der verhindert, dass ein Charakter von einer gegnerischen Attacke getroffen wird, bzw Schaden erhält.

Kafra Staff sind die netten NPC Damen, die es in jeder Stadt gibt. Bei ihnen kann man sich teleportieren, Items in ein Lager stecken, speichern etc

So, ich glaub das war das Wichtigste für dieses Kapitel.

Enjoy!
 

Kapitel 1: Erstes Online-Treffen
 

"Wo ist denn mein nächstes Opfer? Obwohl man hier ja eher sagen muss, wessen Opfer bin ich als nächstes?" Seufzend blickte sich der Braunhaarige im Dungeon Geffens um, irgendwo musste es doch noch ein passendes Monster geben, das nicht zu schwächlich war.
 

Bisher hatte er es nicht wirklich geschafft Freunde zu finden, mit denen er sein Level zusammen steigern konnte und eigentlich hatte er es auch nicht wirklich darauf angelegt. Dementsprechend hatte er bisher immer alleine leveln müssen und das bisher auch recht erfolgreich, immerhin hatte er es schon zur zweiten Jobstufe geschafft, auch wenn es eine Zeit lang gedauert hatte.
 

Da kam auch schon wieder ein Deviruchi auf ihn zu, erstaunlicherweise war es ansonsten ziemlich ruhig. Das teufelähnliche Monster lebte jedoch nicht lange, sondern ermöglichte es dem Brünetten ein Level höher zu rutschen, endlich fünfundachtzig erreicht.
 

Wenig später, als er sein nächstes kleines Teufel-Monster getötet hatte, machte es leise 'Plopp' und keine zwei Meter entfernt von ihm erschien ein hellblonder High Priest, der sich etwas desorientiert umsah.

Die blauen Augen des Fremden erblickten den Brünetten auch sogleich. Lächelnd näherte er sich dem Kleineren.

"Sag mal... Du hast nicht zufällig meinen Dark Lord gesehen? Dass diese dummen Dead Branch Monster auch immer abhauen müssen..." Er schüttelte seufzend den Kopf. "Das ist so nervig."
 

"Äh... nein, hab ich nicht." Kurz blickte sich der Braunäugige um und wich dem Angriff eines weiteren Monsters aus, bevor er diesem das Licht auspustete. "Hierher hat es sich wohl nicht teleportiert..." Eine der braunen Augenbrauen wanderte dezent in die Höhe, während er den High Priest musterte, dieser sah alles andere als schlecht aus. Sehr gute Entscheidung bei der Charakterwahl.
 

Der High Priest seufzte auf und strich sich durch die Haare, die nicht von dem Spiky Band bedeckt wurden. "Na ja, dann geh ich mal weiter suchen. Pass auf, dass es dich nicht killt." Er gab dem kleineren noch einen Buff und Kyrie Eleison, damit er nicht gleich getötet wurde, falls ihm denn der Dark Lord über den Weg lief. "Als Wizard ist es ja nicht gerade ungefährlich." Er zwinkerte dem Brünetten noch einmal lächelnd zu und teleportierte sich sogleich weiter, um nach dem verloren gegangenen MVP Ausschau zu halten.
 

Kurz starrte der Braunhaarige noch zu der Stelle, wo kurz zuvor noch der Blonde gestanden hatte, schüttelte dann jedoch den Kopf und ging weiter. Er hatte es ja nicht einmal geschafft sich zu bedanken, weil der Andere so schnell wieder weg war. Aber WAS war dieses komische Geräusch, dass er auf einmal hinter sich hörte? Langsam drehte sich der Braunäugige um und befand sich Auge in Auge mit dem gesuchten Monster, auch als Dark Lord zu bezeichnen. Er hatte schwören können gerade jegliche Farbe aus dem Gesicht verloren zu haben, bevor er auch schon losrannte.

Lieber verschwand er schnell, bevor ihn das Teil noch umbrachte, darauf hatte er wirklich keine Lust. Doch der Dark Lord folgte ihm mehr oder minder schnell und schaffte es ihn einmal anzugreifen. Zum Glück hatte er bisher keine Spezialattacken gestartet... Kurz schielte der Brünette nach hinten, als er auch schon gegen ein Hindernis prallte, das sicherlich gerade noch nicht da war.
 

"Hoppla. Eigentlich hab ich nicht gedacht, dass ich dich so schnell wieder sehe. Sehnsucht?" Ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf die Lippen eben dieses Hindernisses, welches sich als blonder High Priest entpuppte. Die blauen Augen richteten sich nun auf das Monster, welches dem Kleineren Wizard folgte. Grinsend bekam dieser noch ein Kyrie Eleison gezaubert, sodass das Vieh ihn nicht mehr angreifen konnte, bevor sich der Größere auch schon freudestrahlend mit einem Schweigezauber, damit der Dark Lord nicht wieder wegteleportieren konnte, auf besagtes Monster stürzte. "Hab ich dich."
 

Keine zehn Minuten und etliche Heals später zerfiel der MVP zu Staub. Zufrieden seufzend betrachtete der High Priest das Loot, welches an der Stelle auf dem Boden lag, an der eben noch das Monster gestanden hatte. Er pickte sich das Beste heraus und erhob sich dann wieder, sah den Wizard an. "Hat er dich eben getroffen?"
 

Erleichtert seufzte der Kleinere auf und lehnte sich an den Stein der Höhle. "Nur ein Mal, zum Glück nicht mit irgend einer speziellen Attacke, sonst wäre ich wohl so gut wie geliefert gewesen. Ach ja, danke für den Support vorhin und... jetzt." Ein erneuter tiefer Atemzug später hatte er sich endlich wieder ganz beruhigt. "Ich bin Kouhi"
 

"Ichigo." antwortete ihm der Priest und zupfte sich seine Robe etwas zurecht, die vom Kampf etwas verrutscht war. Dann sah er zu dem kleineren Wizard. "Kein Problem, wofür gibt's denn sonst Priests? Irgendwozu müssen wir ja gut sein." Nun ließ er den Blick etwas genauer über seinen Gegenüber schweifen.

Der war ja sogar richtig niedlich. Dunkelbraune Haare und helle, braune Augen. "Kouhi?" Ichigo lächelte. "Hattest du vielleicht gerade Durst, als du dir deinen Charakter erstellt hast?"
 

Ein leichtes Grinsen legte sich auf die Lippen des Angesprochenen, der sich einige Strähnen aus der Stirn strich. "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Hattest du denn Hunger, als du deinen ausgewählt hast?" Meistens war 'Ichigo' ja auf Erdbeeren bezogen, auch wenn es andere Auslegemöglichkeiten gab, aber diese passte wohl gerade am besten.
 

Ichigo grinste leicht und ließ seinen Bonewand, den er immer noch in der Hand hielt, mit einer kurzen Handbewegung verschwinden. Es war schon praktisch, dass man hier quasi nicht wirklich etwas tragen musste.

"Könnte sein." Das Grinsen blieb weiterhin auf den Lippen des Größeren haften, während er den Wizard ansah. "Na dann trainier mal schön weiter, ich will dich ja nicht abhalten." Mit einem kurzen Augenzwinkern hatte sich der Blonde auch schon wegteleportiert.
 

Kouhi sah noch einige Minuten lang auf die Stelle, an welcher eben noch der gutaussehende High Priest verweilt hatte. Das war wohl seine erste Bekanntschaft hier gewesen. Aber ob er den Größeren wiedersehen würde, war ja noch fraglich.
 

~°~
 

"Wie unfair!" Ein gewisser blonder High Priest ließ sich seufzend auf den Boden fallen - Seine weiße Robe war ihm im Moment eher nebensächlich. Diese Schweine, auch seine Freunde genannt, hatten schon wieder ohne ihn gelevelt! Es war ja so gemein!

Als Supporter war man einfach aufgeschmissen und einen richtigen Levelpartner hatte er ja auch nicht. Abermals seufzend strich sich Ichigo einige blonde Haarsträhnen aus der Stirn, direkt unter seine neueste Errungenschaft: Eine Boy's Cap.

Wie lange hatte er jetzt dafür gespart? Er wusste es gar nicht mehr. Seine teure Leidenschaft galt nämlich den seltenen Headgears. Warum mussten die auch so cool sein? Da schmiss man ja sein ganzes schwer verdientes Geld zum Fenster raus.
 

Ein paar Minuten starrte er an die Gegenüberliegende Mauer, bevor er schmunzelte und mit einem kurzen Fingerschnippen öffnete sich ein virtuelles Menu vor seiner Nase. Kurze Zeit später war die Mail auch schon fertig, nur noch den Empfänger eingeben und senden...

Ichigo grinste nun leicht, mal sehen, ob er antworten würde. Kouhi... Er ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf und wenn seine Freunde ihn sowieso hier einfach sitzen ließen, konnte er es ja genauso gut auf einen kleinen Annäherungsversuch ankommen lassen.
 

»Sender: Ichigo

An: Kouhi

Betreff: Alles klar?
 

"Hey, ich weiß ja nicht, ob du mich noch kennst ;D aber da mir gerade langweilig ist, hab ich mir gedacht, ich nerve dich mal ein bisschen. Hast du Zeit?" «
 


 

Überrascht sah der Brünette zu der Nachricht, bisher hatte ihm eigentlich noch nie jemand geschrieben... Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen Kouhis, der im Menü "Antworten" wählte. Etwas ratlos stand er zunächst rum, wusste nicht so recht was er erwidern sollte.
 

» Sender: Kouhi

An : Ichigo

Betreff: Ähm...
 

"Du nervst nicht. Ich versuche nur gerade wieder ein bisschen zu leveln, also hab ich eigentlich schon ein bisschen Zeit, wieso?"«
 


 

» Sender: Ichigo

An: Kouhi

Betreff: Na dann
 

»Hey, das passt ja. Eigentlich wollte ich ja ein bisschen plaudern, aber so... Wo bist du denn gerade, dann kann ich dir ja ein wenig unter die Arme greifen. Ich hab ja gerade sowieso nichts zu tun."«
 

Lächelnd sendete der Blonde die Mail an den kleineren brünetten Wizard und erhob sich.
 


 

Dieser kratzte sich am Kopf und blickte sich kurz um. Eigentlich war er gerade erst in der Stadt angekommen und wollte sich die Zeit ein wenig im Dungeon von Payon vertreiben, als er von der Nachricht kurzzeitig davon abgehalten wurde.
 

» Sender: Kouhi

An : Ichigo

Betreff: Wirklich?
 

Na ja, im Moment häng ich noch mehr oder weniger in Payon rum, ziemlich verwirrend, wenn die ständig die Städte verändern.«
 

Ichigo grinste. Zum Glück hatte er Payon noch als Teleport Punkt gespeichert. Wenig später fand er sich auch in besagtem Dorf wieder. Jetzt hieß es kurz Ausschau nach einem brünetten, niedlichen Wizard halten, den er wenig später auch schon gesichtet hatte.
 

"Du hattest doch nicht etwa vor, die armen kleinen Ninetails zu töten, oder?" Er hatte sich von hinten an den Kleineren herangeschlichen, der gerade bei einer Kafra stand und sein Lager aufzufrischen schien.
 

Erschrocken zuckte der Kleinere zusammen, da er den Anderen gar nicht hatte kommen hören oder ihn sonst bemerkt hatte. Langsam drehte sich der Braunäugige um und grinste leicht. "Bisher hatte ich noch gar nicht vor irgendetwas zu töten. Musste erst ein paar Items ablegen, die ich im Moment nicht gebrauchen kann."
 

"Alsooo! Wohin gehen wir denn?" Ichigo umrundete den Kleineren grinsend und sah diesen dann fragend an. So hatte er wenigstens eine - wie er zugeben musste - sehr hübsche Beschäftigung.
 

~°~
 

"Uh, Pause." Ichigo seufzte und ließ sich auf den Boden sinken. Das Kyrie Eleison und Suff casten die ganze Zeit ging doch irgendwann auf die SP, auch wenn er davon eigentlich reichlich hatte. Healen musste man ja auch noch, als Priest hatte man es halt einfach antrainiert, die Augen überall zu haben.

Kouhis Po eingeschlossen. Dieser war nämlich, selbst unter dem Umhang, nicht wirklich zu verachten. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Blonden.

"Und, wie hoch bist du jetzt?" Wenn er dem Kleineren vielleicht noch ein wenig weiter half, dann hatte er vielleicht endlich einen Share-Partner. Obwohl... das würde wohl noch ziemlich dauern. Alleine die Tatsache, dass Kouhi immer noch normaler Wizard war und erst mal High Wizard werden musste, würde dauern.
 

~°~
 

"Waaaaaaaaaaaaah!" Ichigo fuchtelte wild mit seinen Armen, bevor diese in Kouhis dunklen Mantel krallte und ihn ruckartig kräftig knuddelte. "Gott, du bist ja so niedlich!"

Der Kleinere war zwar immer niedlich, aber da er gerade seine Prüfung glorreich bestanden hatte, und seit nicht mal fünf Minuten das weiße Dress des High Wizard trug, war er es heute ganz besonders!
 

Ichigo entließ Kouhi schließlich aus seinem Klammergriff, nicht, dass er ihm hier noch erstickte. Breit grinsend kramte er in seinen beiden etwas unter der Priesterrobe versteckten Hosentaschen herum, bis er triumphierend ein hastig eingewickeltes Päckchen rauszog. "Ha, gefunden. Ich dachte schon, ich hätte es im Lager vergessen." Die hellblauen Augen fixierten die Nougatbraunen Kouhis. "Für dich!"
 

Kaum zu glauben, dass sie sich jetzt schon fast drei Monate kannten! Und ebenfalls kaum zu glauben, wie schnell sie es geschafft hatten, Kouhi zum High Wizard zu machen. Dass dabei seine eigene Levelstufe etwas zu kurz gekommen war, interessierte Ichigo recht wenig, da er es genoss mit dem Brünetten zusammen zu sein. Da war es egal, ob er selbst trainierte oder dem Kleineren half.
 

Hoffentlich würde sein kleines Geschenk zum Jobchange gut ankommen... Nicht, dass es Kouhi nachher nicht gefiel... Immerhin hatte er recht lange dafür gespart und die ein oder andere Nachtschicht einlegen müssen.
 

Der Brünette lächelte leicht und bedankte sich, wie es sich so gehörte, wenn man ein Geschenk bekam und machte sich schließlich ans Auspacken. Er hatte nicht wirklich erwartet etwas zu bekommen, schließlich opferte der Andere schon seine Zeit, um ihm zu helfen. Als das Papier endlich das Headgear freigelegt hatte, musste der Kleinere erst einmal schlucken. Abwechselnd blickte er von Ichigo auf die Fox Mask in seinen Händen und musste sich erst vergewissern, ob er sich das Alles nicht einfach nur einbildete.
 

"Aber... die ist doch viel zu teuer! Das kann ich doch nicht annehmen. Du hast doch sicherlich ziemlich lange gebraucht, um an das ganze Geld zu kommen." Ihm gefiel das Geschenk, erst Recht, da es von Ichigo kam, mit dem er es liebte seine Zeit zu verbringen, aber so ein Geschenk konnte er doch wahrlich nicht annehmen, oder?
 

Das Lächeln wurde augenblicklich zu einem breiten Grinsen. "Doch, doch. Nimm schon. Geschenk ist schließlich Geschenk." Der Blonde wuschelte einmal liebevoll durch die braunen Haare Kouhis. "Gefällt sie dir denn? Es hat nämlich wirklich lange gedauert, bis ich alles zusammen hatte. Neunhundertneunundneunzig Ninetails..." Seufzend stemmte er eine Hand in die Hüfte.

Er hatte Stundenlang im Payon Cave verbracht und etliche Leute angegammelt, die noch welche hatten. "Setz sie mal auf."

Erstes Reallife-Treffen

Kapitel 2: Erstes Reallife-Treffen
 

Noch immer ein wenig skeptisch kam der Brünette der Bitte des Anderen nach. Wenn Ichigo sich wirklich so viel Mühe gemacht hatte und darauf bestand, dass er sie behielt, dann würde er es auch tun und dass der Blonde das alles für ihn getan hatte, war doch irgendwie besonders. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Kleineren, als er sich ein wenig vor Ichigo drehte und sich dementsprechend präsentierte. "Und? Wie steht sie mir?"
 

Gespielt überlegend tippte sich der Angesprochene gegen das Kinn. "Hmm... Hmmm.. Ja, doch... ist annehmbar." Er grinste und beugte sich vor, konnte nicht mehr widerstehen und drückte dem Kleineren einen Kuss auf die Wange. "Nein, im Ernst. Ist wirklich niedlich."

Er hatte doch gewusst, dass es Kouhi stehen würde. Immerhin bestand ja noch die Auswahl zwischen Kitty Ears und Elven Ears... Aber der Kleine hatte sicher auch irgendwann noch mal Geburtstag. Die würden ihm sicher auch gut stehen.
 

"Und? Job leveln? Damit du schön skillen kannst? Ich bin schon richtig gespannt." Er zupfte etwas quengelnd am Ärmel Kouhis, wie er es immer tat, wenn er schon zu lange an einem Fleck war. Immerhin war er ein kleines bisschen hyperaktiv. "Uuund nicht mehr lange, dann funktioniert endlich Share."
 

Das Lächeln des Kleineren wurde ein wenig breiter, jedoch hatte sich ein leichter Rotschimmer auf die Wangen Kouhis gelegt. Dieser hatte nicht wirklich mit dem Kuss gerechnet, auch wenn er nur auf die Wange war... obwohl er einen auf ein anderes Körperteil, das etwas oberhalb seines Kinns befand, wohl noch besser gefunden hätte. "Okay, nicht dass du gleich noch einfach im Kreis läufst, damit du Bewegung bekommst."
 

~°~
 

Ein leises Seufzen verließ die Kehle des blonden jungen Mannes, während er seine Flasche Cola wieder zuschraubte. Die Landschaft, größtenteils aus irgendwelchen wildwuchernden Büschen und Bäumen bestehend, zog an seinem Zugfenster vorbei.

Ein kurzer Blick wurde auf eine Armbanduhr geworfen.

Noch fast eine halbe Stunde... Dann war zwar seine fast zweistündige Zugfahrt zu Ende... Aber er hatte riesigen Bammel!
 

Nervös zwirbelte er eine seiner blonden Haarsträhnen zwischen den feingliedrigen Händen. Noch knappe dreißig Minuten...

Dann würde er IHN treffen! IHN! Ein sachter Rotschimmer schlich sich auf die Wangen des jungen Mannes.
 

Seto hieß er. Gott, er war ja so gespannt! Hoffentlich verlief es alles gut... und er tapste wieder in irgendwelche Fettnäpfchen und versaute sich seine ganzen Chancen... Und dass er welche hatte, glaubte er schon... Sie hatten sich zwar noch nie gesehen, aber verstanden sich einfach nur gut. Das konnte doch nicht schief gehen oder?!
 

~°~
 

"Okay... Was hat er noch mal gesagt? Ausgang Schillerstraße..." (1) Die braunen Augen suchten den Bahnsteig nach eben diesem Ausgang ab, bis er ihn endlich gefunden hatte.
 

Okay... ganz ruhig atmen... Gleich würde er den Traum seiner schlaflosen Nächte treffen... Nur nicht kollabieren.
 

Langsam stieg der, vielleicht etwas zu schlanke, Mann die Treppen hinunter, versuchte seine Reisetasche so gut es ging ebenfalls hinunter zu befördern.

Warum war der Weg bis zum Ausgang nur so kurz? war er überhaupt schon bereit dazu, IHN zu treffen? Es wurde noch einmal tief durchgeatmet... Okay, einfach locker bleiben. Es würde schon schief gehen.
 

Die Sonne schien ihm entgegen, als er schließlich auf den Bahnhofsvorplatz trat, begleitet von zig anderen Leuten, die zielstrebig alle die Bushaltestellen oder den Parkplatz ansteuerten. Okay, Ausschau halten nach einen süßen brünetten Kerl.
 

Die Augen suchten den Platz ab, während sich der Besitzer der Augen etwas verloren fühlte, in der etwas fremden Stadt.

Weit und breit... kein niedlicher, kleiner brünetter Kerl... Das war ein Problem... Warum hatten sie nur immer vergessen sich genauer zu beschreiben? Seine Augen fielen auf einen recht großen dunkelhaarigen Mann, der so ziemlich am anderen Ende des Platzes gegen eine Laterne lehnte.
 

... Das konnte er nicht sein, oder? Der blonde Schopf wurde geschüttelt. Wohl kaum.

Seufzend tat er es dem Unbekannten gleich und lehnte sich seinerseits ebenfalls gegen eine nahe stehende Laterne, ließ seine Tasche auf den hoffentlich sauberen Boden sinken.
 

~°~
 

Etwas nervös blickte sich der Brünette immer wieder um, irgendwann musste ER doch kommen. Er war etwas zu früh gewesen, um den Anderen abzuholen, dementsprechend wartete er jetzt auch schon eine Weile auf IHN. Im Großen und Ganzen wusste er eigentlich nur, dass er blonde Haare hatte, wie auch im Spiel aber mehr Informationen blieben ihm dann auch schon verwehrt.
 

Die blauen Augen hefteten sich immer wieder an den Ausgang des Bahnhofs, warteten auf einen, vielleicht etwas größeren, blonden, gutaussehenden, jungen Mann, doch irgendwie wollte so jemand nicht kommen. Leise seufzte der Braunhaare, langsam machte ihn die ganze Warterei noch nervöser. Und wenn er nicht kam?
 

Aber so schätzte er 'Ichigo', im Reallife auch bekannt unter Joey, wie er erfahren hatte, nicht ein. Er würde bestimmt kommen, vielleicht gab es ja nur eine kleine Verspätung, oder etwas in der Art.
 

Wieder blickte sich der Brünette um, konnte jedoch nur einen kleineren blonden Mann erkennen, der wohl ebenfalls auf jemanden zu warten schien. Moment... blonde Haare? Mit hochgezogener Augenbraue musterte er den Anderen, registrierte die Brille und die schrecklichen Sachen, die der Blonde trug. Ein kariertes Hemd und etwas, das wohl Hosenträger darstellen sollte und... war das etwa eine Zahnspange, die da aufblitzte, wenn der Blondschopf den Mund öffnete?
 

Das KONNTE gar nicht sein sexy, leicht hyperaktiver, cooler Priestplayer sein... auf den er wartete...
 

~°~
 

Der Blonde seufzte. Man, warum verspätete sich Kouhi... ah nein, er musste sich das Seto angewöhnen. Jemanden im Reallife unter dem Pseudonym anzusprechen war doch doof...
 

Sein Blick glitt wieder zu dem brünetten Fremden.

Ob er es doch war....? SEIN Kouhi? Sein kleiner süßer High Wizard? Stirnrunzelnd kaute er auf seine Unterlippe herum - Eine nervende Angewohnheit, die immer dann ans Tageslicht trat, wenn sich Joey etwas unsicher fühlte...

Ob er einfach mal hingehen sollte? Mehr als nein sagen konnte er jedenfalls nicht, und wenn es nicht sein kleiner Kouhi war, dann war es immer noch besser als hier dumm zu warten.
 

Gedacht, getan. Immerhin war Joey nicht schüchtern und schon schlenderte er auf den Brünetten zu.

Wow, also schnuckelig war er schon mal auf alle Fälle, aber er hatte sich Kouhi immer kleiner vorgestellt, halt ähnlich wie sein Charakter... Aber er wusste ja nicht mal, ob die braunhaarige Sahneschnitte wirklich der High Wizard war.
 

Seufzend zog sich Joey seine Ohrstöpsel aus den Ohren und ließ die Musik seines MP3-Players mit einem kurzen Knopfdruck verstummen. Okay, wie sollte er am besten Fragen? Gerade heraus? Er musste sachte grinsen, als er ein paar Meter vor dem Brünetten schließlich stehen blieb.

"Uhm... Okay, es kann sein, dass ich sie gerade total verwechsle und mich ziemlich blamiere, aber... Seto?!"
 

Der Angesprochene blinzelte leicht, woher kannte diese Person eigentlich.... NEIN das war nicht wirklich... Joey, oder? Das konnte nicht wahr sein, er hatte sich den Blonden GANZ anders vorgestellt. Tief durchatmend musterte Seto den Kleineren erneut und schauderte leicht. "Der bin ich wohl... ich nehme an, dass du dann Joey bist?" Eine der feingeschwungenen braunen Augenbrauen wanderte fragend ein Stück in die Höhe.
 

Der Blonde konnte das, trotz seiner nervigen Zahnspange, strahlende Lächeln nicht wirklich mehr verhindern. Er war es also doch!

Gott... Er hatte sich Seto zwar total anders vorgestellt, aber irgendwie gefiel er ihm. Sehr sogar. Und er hatte eine angenehme Stimme. "Genau." Etwas nervös fummelte Joey am Träger seiner Reisetasche und sah den Brünetten aus den braunen Augen an. Man, was sollte er denn jetzt machen?

Eigentlich hatte er mit einem etwas herzlicheren Empfang von Seto gerechnet... Wenigstens irgendwie eine kleine Umarmung. Leise seufzend legte er den Kopf schief. "Geschockt?"

Er wusste ja, dass er seinem Charakter beim Spiel nicht wirklich ähnlich sag. Hoffentlich war Seto nicht irgendwie enttäuscht, das hatte er nämlich schon mal gehabt. Warum mussten die Leute nur alle so oberflächlich sein?
 

Geschockt traf es ziemlich genau, aber das konnte er doch jetzt nicht wirklich sagen... "Sagen wir überrascht. Das bist du wohl auch? Ich sehe 'Kouhi' ja nicht unbedingt sehr ähnlich." War es jetzt wirklich sicher, dass das da sein toller, charmanter, unwiderstehlicher Priest war? Kam der richtige Blonde vielleicht gleich doch noch? Aber die Person vor ihm war wohl wirklich Joey, ansonsten hätte dieser wohl nicht seinen Namen gekannt.
 

"Hm, schon irgendwie." Joey versuchte seine Finger vom Träger der Tasche abzulenken, irgendwie musste es dämlich aussehen, wie er daran herumnestelte. "Aber bis auf Augenfarbe und Größe stimmt es ja fast. Fehlt nur noch dein neues Headgear." Wieder musste der Blonde leicht grinsen.

Es war schon eigenartig hier vor seinem Online Schwarm zu stehen und real mit ihm zu sprechen.
 

~°~
 

"Okay." Der Braunäugige schlüpfte aus seinen leicht ausgelatschten schwarzen Converse und schob diese mit den, nun nur noch in knallblauen Socken befindlichen, Füßen an die Wand des - wie er zugeben musste - riesigen Eingansbereiches.

Überhaupt hatte Seto ein riesiges.... Haus. Wenn er sich dagegen seine kleine Wohnung ansah, die er zwar mochte und auch ziemlich gemütlich fand, war es doch recht gut, dass er Seto nicht zu sich eingeladen hatte, sondern der Brünette ihn.
 

"Und wo soll der andere Kram hin?" Etwas verloren deutete der Blonde auf seine, mit der Zeit doch recht schwere, Reisetasche.
 

Kurz runzelte der Brünette die Stirn, deutete dann jedoch auf eine der Türen. "Ins Gästezimmer würde ich sagen, das da." Irgendwie traute er sich schon kaum noch den Anderen anzusehen, denn der Klamottengeschmack Joey's war wohl am schockierendsten für ihn, da er selbst eigentlich immer irgendwelche teureren Markensachen trug. "Seto? Bist du wieder zurück? Das hat ja ganz schön lange gedauert." Kurze Zeit später sah man auch schon einen schwarzen Haarschopf, der aus einem der Zimmer heraus lugte. "Wie du siehst."
 

"'Kay." Joey war gerade dabei seinen Taschenträger wieder halbwegs auf seine Schulter zu hieven, als er inne hielt und leicht schmunzelte.

"Mokuba nehme ich an, oder?" Er sah von dem kleinen Schwarzhaarigen zu Seto und wieder zurück. Die beiden sahen sich ja wirklich nicht ähnlich, wie Seto es immer gesagt hatte.
 

Die Lippen des Angesprochenen verzogen sich augenblicklich zu einem breiten Grinsen, ans der Schwarzhaarige nun ganz auf den Flur trat. "Jep, der bin ich. Ich nehme an, dass du Joey bist, von dem Seto gesprochen hat? Du bleibst die ganze Woche, oder?"
 

"Jap, eigentlich schon." Joey grinste den Kleineren leicht an und warf dann einen unsicheren Blick zu Seto. Die ganze Zeit von ihm gesprochen?

Also davon, dass sich der Brünette auf das Treffen gefreut hatte, merkte er im Moment ja nicht viel... Hoffentlich taute Seto noch etwas auf.
 

~°~
 

Seufzend wurde eine blonde Haarsträhne zwischen zwei Fingern gedreht. Seit Mokuba im Bett war, war es einfach langweilig... Aber schlafen konnte Joey noch nicht.

Er hatte sich leider getäuscht... Seto war auch jetzt, nach vier Tagen immer noch nicht aufgetaut... Im Gegenteil. Irgendwie hatte der Blonde das Gefühl, dass ihm der Ältere aus dem Weg ging.
 

Dauernd war er irgendwie arbeiten oder musste noch 'ganz dringende' Sachen erledigen. Das Ende vom Lied war dann, dass er den ganzen Tag mit Mokuba verbrachte. Der hatte aber Schule und war deswegen nicht oft zu Hause... Anders gesagt: Es war stinklangweilig!
 

Und dafür war er extra mit dem Zug hergekommen... Na toll. Joey seufzte abermals laut auf. Er hatte sich so auf den Brünetten gefreut... Und jetzt sah er ihn vielleicht eine Stunde am Tag, wenn überhaupt. Gestern war Seto erst nach Hause gekommen, als er schon geschlafen hatte.

Das hatte er sich wirklich anders vorgestellt.
 

Seine wilden Vorstellungen, dass sie sich ja sogar vielleicht etwas näher kommen könnten, hatte er ja sowieso für Wunschdenken gehalten, aber das hier unterbot ja selbst seine schlimmsten Vorstellungen.

Gelangweilt griff der Blonde nach seiner Tasse Kakao. Es war einfach noch zu früh zum schlafen, deshalb lümmelte sich Joey in seinem Pyjama, dessen kurze Hose seine schlanken langen Beine doch recht gut betonte - Eigentlich hatte er sie ja für einen bestimmten Zweck eingepackt... aber das fiel wohl bei der derzeitigen Lage ins Wasser - auf der Couch. Seine Brille lag etwas entfernt auf dem Tisch, die brauchte er ja nicht den ganzen Tag, nur sah er damit eben einfach besser, als ohne.
 


 

Seufzend öffnete Seto die Tür und schlüpfte aus seinen Schuhen. Länger hätte er sich beim besten Willen nicht mehr mit irgend etwas anderem beschäftigen können, da blieb ihm wohl nicht mehr viel übrig, als nach Hause zu gehen. Wie sollte er denn die restliche Woche durchhalten, wenn gerade mal etwas über die Hälfte um war?
 

Nachdem er auch seinen restlichen Kram, den er bei sich hatte, abgelegt hatte, betrat er schließlich das Wohnzimmer, nur um einer Person zu begegnen, der er eigentlich versuch hatte aus dem Weg zu gehen. Da konnte man jetzt wohl nichts machen. "Ich bin wieder da..."
 

Aber jetzt, wo er den Blonden sah, sah dieser nicht einmal so schlecht aus. Ohne die scheußlichen Sachen und die Brille machte er sogar was her, solange er den Mund hielt und die Zahnspange nicht sichtbar wurde. Was musste Joey auch so einen schrecklichen Modegeschmack haben und dann auch noch dieses nervende Metall im Mund... da war die Brille noch das kleinste Übel, rundete aber das Gesamtbild ab.
 

Den Charakter des Kleineren mochte er ja eigentlich und diesem war er ja nicht abgeneigt... und die Pyjamahose stand dem Anderen auch ziemlich gut, betonten die Reize, die Joey wohl doch haben musste. Also entweder er war mittlerweile ziemlich müde und konnte nicht mehr richtig denken, oder er begann langsam wirklich die negativen Punkte einfach auszublenden.
 

Der Blonde sah auf, als er angesprochen wurde, und schmunzelte leicht. "Hey." Er konnte die Glücksgefühle, die er immer bekam, falls er den Brünetten denn mal zu Gesicht bekam, nicht unterdrücken... Obwohl er sich hier nicht direkt wohl fühlte.

Joey setzte sich richtig auf und zog die Beine an den Körper, immerhin wollte er nicht die ganze Couch für sich einnehmen, wenn Seto nur dumm im Raum stand, obwohl er bezweifelte, dass sich der Brünette zu ihm setzen würde.
 

Aber vielleicht konnte er ihn ja in ein Gespräch verwickeln. "Hattest du heute wieder viel zu tun?" Er sah den Größeren an und hoffte, dass der Smalltalk nicht allzu offensichtlich war.
 

"Hm...", war das Einzige, was der Angesprochene dazu zu sagen hatte, als er sich doch dazu entschlossen hatte sich neben dem Blonden auf die Couch fallen zu lassen. "In letzter Zeit ist mehr los als erwartet, vielleicht wird es bald wieder ruhiger." Er hatte Joey in den letzten Tagen wirklich alles andere als gut behandelt und das auch noch, nachdem er selbst ihn eingeladen hatte... da konnte er ja jetzt wenigstens ein bisschen mit dem Kleineren reden. "Und was hast du den ganzen Tag gemacht?"
 

"Nicht viel." Joey konnte ja schlecht erzählen, wie lustig es doch war und wie schrecklich viele Dinge er gemacht hatte... Immerhin war es einfach langweilig, da brauchte er den Brünetten auch nicht anzulügen. Das konnte der sich sicher auch so denken.

"Mokuba hat mir gestern seinen Laptop geliehen, hab ein bisschen gespielt... Aber leider kein Level geschafft. Alleine ist es einfach doof, so ohne Share-Partner oder Leuten, denen man beim leveln helfen kann." Ein vielsagender Blick zu Seto folgte, immerhin fehlten nur noch vier Level, dann war der Brünette hoch genug.
 

Erleichtert seufzte der Braunhaarige auf, wenn es um RO ging, dann konnte er vielleicht ein bisschen lockerer werden. "Weil ich in letzter Zeit eigentlich nichts Großartiges gekauft habe, hab ich bald genug Geld für eine Crown zusammengespart... dass die meisten Headgears auch immer so teuer sein müssen."
 

Joey, der gerade wieder zur Tasse gegriffen hatte, verschluckte sich fast an seinem Kakao und sah Seto dann geschockt an. "Aaah, du willst dir eine Crown kaufen? Also..." Scheiße! Was sollte er denn jetzt sagen? Er hatte so ein dämliches teures Ding doch schon lange für den Brünetten gekauft! Immerhin hatte er in einem Monat Geburtstag! "Also... Ich glaube du solltest dir lieber was anderes zu legen.. Vielleicht ne Card oder so?" Irgendwie musste er Seto davon abbringen, sonst hatte er das Geld völlig zum Fenster raus geworfen.
 

Eine der feingeschwungenen, braunen Augenbrauen wanderte dezent in die Höhe, während die blauen Augen den Kleineren skeptisch betrachteten. "Und wieso sollte ich mir keine Crown kaufen?" Joey zog doch nicht schon wieder in Betracht ihm so ein teures Headgear zu kaufen, oder?
 

"Uhm... na ja..." Joey kratzte sich etwas nervös am Hinterkopf. Na toll, da hatte er sich ja wieder voll reingeritten... Und was sollte er jetzt bitte schön sagen? Er konnte es Seto ja nicht einfach sagen, er hielt es jetzt schon an die drei Wochen glorreich geheim, wo er doch sonst so eine Plaudertasche war. Und er hatte sich auch noch nicht aus versehen verplappert!

"Na tu's einfach nicht... Okay? Du würdest es bereuen."
 

"Hm..." Langsam schlug der Braunhaarige das eine über das andere Bein und lehnte sich etwas bequemer in der Couch zurück. "Na gut, du wirst schon deine Gründe haben..." Also hatte der Blonde es wohl wirklich geplant, na da war er ja mal gespannt. Wo bekam er eigentlich immer das ganze Geld her, ihm die ganzen Headgears zu kaufen? Das dauerte doch sicherlich immer ewig. "Vielleicht find ich ja noch irgend etwas anderes, was ich gut finde." Vielleicht sollte er auch einfach mal die Geste erwidern und 'Ichigo' etwas schenken?
 

"Hm, ja vielleicht." Erleichtert lehnte sich Joey zurück. Zum Glück hatte er Seto von seinem Vorhaben, sich eine Crown zu kaufen, abgebracht.

Die braunen Augen sahen den Brünetten von der Seite her an. "Sag mal... Musst du morgen wieder zur Arbeit?" Eigentlich hatte Seto ihm ja versprochen, dass er sich frei nehmen würde... Aber Joey konnte sich schon denken, warum er trotzdem immer wieder dort hin verschwand. Aber schließlich konnte es so ja nicht weiter gehen, da konnte er ja gleich wieder nach Hause fahren.

So leicht wollte er es aber dann doch nicht aufgeben. Er würde Seto schon noch dazu bringen, sich mit ihm zu beschäftigen.
 

Was sollte er denn jetzt sagen? Er hatte die letzten vier Tage so viel Arbeit erledigt, dass er glatt mehr als eine Woche frei nehmen hätte können, das hieß, dass die Ausrede Arbeit nicht mehr funktionierte. Ein guter Lügner war er auch noch nie wirklich gewesen, nur die Wahrheit ein wenig verdrehen konnte er gut, aber eine andere Ausrede fiel ihm spontan auch nicht mehr ein, da er schon ziemlich viele in den letzten vier Tagen gebraucht hatte. "Nein.... eigentlich nicht. Ich bin morgen den ganzen Tag frei." Und dann würde er Wohl oder Übel dem Joey in voller Montur gegenüberstehen.
 

~°~
 

Joey seufzte leise und lehnte seinen Kopf gegen die Fenster.

Die letzten drei Tage waren wirklich schnell vergangen. Seto hatte sich zwar etwas mehr mit ihm beschäftigt, aber Joey hatte irgendwie ein ziemlich unbefriedigtes Gefühl in sich. Einfach wegen allem! Es war zwar besser geworden, aber wirklich richtig unterhalten hatten sie sich nur oberflächlich.
 

Seto war wirklich anders gewesen, als Kouhi. Vielleicht lag es ja tatsächlich an ihm selbst?

Mochte Seto ihn etwa nicht? Vielleicht war es sein Aussehen? das war ja schon oft ein Grund gewesen... Die braunen Augen verfolgten die Landschaft, bis schließlich die Durchsage für Joeys Bahnhof kam und er sich erhob.
 

Joey streckte sich erst einmal, als er endlich auf dem Bahnsteig stand und hielt dann Ausschau nach langen, schwarzen Haaren. Immerhin hatte Duke, sein bester Freund, ihm ja versprochen ihn abzuholen.

Gott, hoffentlich quetschte der ihn nicht zu sehr aus...
 


 

(1) Ja, mir ist sonst einfach kein Name eingefallen, da hab ich einfach den unserer allseitsbeliebten Comdey Sendung genommen.

Shopping und die zweite Chance?!

Kapitel 3: Shopping und die zweite Chance?!
 

Dieser wartete schon eine ganze Weile darauf, dass der Zug endlich an kam, auf die Bahn war meist wirklich kein Verlass, wenn es um Pünktlichkeit gab. Als er den Blonden endlich entdeckte, schlich sich dann doch ein Grinsen auf die Lippen, als er auf den Anderen zuging und einen Arm um dessen Schultern schlang. "Joey, na wie war's? Du musst mir alles haargenau erzählen, okay?"
 

Der Blonde seufzte augenblicklich auf. Na toll...

"Hallo Duke."
 

~°~
 

"Tja... Und mehr haben wir nicht gemacht, Beziehungsweise, habe ich nicht gemacht." Der Blonde endete seine Erzählungen dieser spektakulären Woche und sah zu Duke hoch, da er es sich mit dem Kopf auf dessen Schoß bequem gemacht hatte. "Und was soll ich sagen... Vielleicht fand er mich ja so schrecklich, dass er nie wieder mit mir redet."
 

"Also ist es nicht wirklich so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast, hn?" Nachdenklich drehte Duke einige schwarze Strähnen zwischen den Fingern und seufzte schließlich auf. "Am Ende schien es ja besser geworden zu sein, vielleicht musste er sich erst daran gewöhnen. Ich denke schon, dass er noch mit dir reden wird. Aber manchmal hast du aber auch einen merkwürdigen Klamottengeschmack, du könntest viel mehr aus deinem Typ machen, wenn du wollen würdest. Aber es ist deine eigene Entscheidung, mir ist es relativ egal, du bist so oder so mein bester Freund."
 

Joey lächelte leicht und sah den Anderen von unten her an. "Meinst du?" Er strich sich ein paar blonde Haarsträhnen aus der Stirn. "Vielleicht sollte ich mir wirklich mal ein paar neue Klamotten zu legen...."
 

~°~
 

"Meinst du wirklich?" Etwas unsicher drehte sich Joey noch einmal vor dem Mannshohen Spiegel.

Die Entscheidung wirklich einen großen Einkaufsbummel zu machen, hatte fast einen Monat zur Durchführung gebraucht, aber heute war es endlich so weit und er war seit einer knappen Stunde mit Duke durch die Kaufhäuser unterwegs. Bisher hatte der Schwarzhaarige nur wahllos Klamotten auf Joey abgeladen und diesen schließlich damit in die Umkleide geschickt... Jetzt hieß es anprobieren.
 

Argwöhnisch beäugten die brauen Augen Joeys die Hose, die wirklich am Hintern verdammt eng saß. "Ich weiß nicht..."
 

Der Schwarzhaarige umrundete den Anderen einmal, bevor er begeistert nickte und Joey auf die Schulter klopfte. "Doch, steht dir wirklich gut. Du hast genau die Figur für solche Sachen." Er würde dem Blondschopf schon ein paar tolle Sachen andrehen, damit sein bester Freund endlich einmal vernünftige Outfits im Schrank hatte.
 

Immer noch stirnrunzelnd schüttelte Joey den Kopf. "Wenn du meinst. Ich komm mir komisch vor... Das Ding ist viel zu eng." Schon verschwand der Blonde wieder in seiner Umkleide, Duke hatte ihn schließlich mit Bergen von Kleidung vollgeschmissen.
 

~°~
 

"DUUKE!!!" Joey streckte seinen Kopf durch einen winzigen Spalt zwischen Vorhang und Umkleidewand. "Ich weigere mich dieses...DING in der Öffentlichkeit zu tragen!" Er sah den Schwarzhaarigen mit einem Mörderblick an. "Und ich weigere mich dir dieses DING an mir zu zeigen! Und garantiert werden wir DAS nicht kaufen!"
 

Leicht runzelte der Größere die Stirn und störte sich gar nicht an den Worten des Blonden, sondern zog den Vorhang ein klein wenig zur Seite, damit er einen Blick in das Innere werfen konnte. "Ich weiß gar nicht was du hast, die Hotpants stehen dir doch gut. Wenn du dazu noch ein enges Oberteil anziehst, dann rennen dir die Kerle in Scharen hinterher."
 

Joey lief sogleich rot an und schnappte sich eines der, leider Gottes auch sehr knappen, Hemden, um es sich vor die Lenden zu halten. "Raus! Du neugieriges Etwas!" Er schob den Dunkelhaarigen mit einer Hand aus der Kabine und zog höchst beleidigt den Vorhang wieder zu.
 

~°~
 

Ein immer noch leicht rot angelaufener Joey fühlte sich mit dieser Tasche höchst unwohl... Es waren zwar noch reichlich andere Sachen darin, die nicht minder aufreizend waren, jedoch mit etwas mehr Stoff... Duke hatte ihn tatsächlich genötigt dieses Teil doch zu kaufen!

"Okay... Klamotten versteh ich ja... Aber warum willst du mir eine neue Brille andrehen?" So schlimm fand Joey seine Brille mittlerweile gar nicht mehr, schon allein, weil er vor zwei Tagen die feste Spange losgeworden war und jetzt Nachts nur noch eine Lose tragen musste... die ihn fast umbrachte. Dieses Ding war echt schmerzhaft!
 

"Weil sie überhaupt nicht zu deinen neuen Sachen passt und das soll sie doch, oder? Kontaktlinsen kannst du ja eh nicht tragen, wir wissen ja alle, wie es ausgegangen ist, als du es versucht hast." Neugierig sah sich der Schwarzhaarige die Gestelle an, die zu Hunderten an den Wänden des Optikerladens hingen und fischte schließlich eine mit fast ovalen Gläsern und schwarzem Gestell heraus. "Probier die mal auf."
 

Joey seufzte resignierend und stellte seine zwei vollgepackten Taschen auf den Boden, nahm seine Brille ab und die schwarze in die Hand. Er besah sie sich erst einmal, bevor er sie sich, mit einer hochgezogenen Augenbraue, auf die Nase setzte. "Und Baby? Wie sehe ich aus?"
 

"Heiß, Darling. Soll ich dich gleich hier vernaschen? Aber ich glaube das würde Tris nicht so gefallen, hn?" Schmunzelnd zog Duke den Kleineren mit zu einem der zahlreichen Spiegel, die im Laden herumhingen. "Und? Wie findest du sie selbst? Sieht doch gar nicht schlecht aus, oder?"
 

"Och nein, wir warten bis zu Hause." Joey zwinkerte dem Größeren kurz zu und besah sich dann im Spiegel.

Okay, zugeben, dass ihm die Brille stand, musste er. Das schwarz ließ seine Augen etwas heller erscheinen und jetzt hatte er endgültig schokobraune Hundeaugen. "... Hmmm..." Er drehte sein Gesicht einmal zu beiden Seiten und sah dann den Dunkelhaarigen an. "Man, warum musst du nur immer genau wissen, was mir stehen könnte?" Manchmal war es echt frustrierend, dass Duke, wenn es um ihn ging, wirklich immer recht hatte!
 

Das Schmunzeln vertiefte sich zu einem frechen Grinsen, als Duke dem anderen einfach mit dem Finger gegen die Nase stupste. "Tja, das ist halt mein persönliches Vorrecht als dein bester Freund. Hast du etwa etwas daran auszusetzen?" Also wenn Joey jetzt nicht bald jemanden fand, dann wusste er auch nicht mehr weiter.
 

~°~
 

"Hey!" Ichigo grinste breit und winkte dem dunkelhaarigen High Wizard, der sich einige Meter von ihm entfernt gerade erst eingeloggt hatte. Er klopfte auf den Platz neben sich, als der Kleinere zu ihm sah und den Gruß erwidert hatte.
 

Mittlerweile waren vier Tage seit Joeys Einkaufstour mit Duke vergangen und dieser hatte ihn regelrecht dazu gedrängt noch einmal ein Treffen mit Seto auszumachen... Und ehrlich gesagt, hatte er das auch vor. Seto schien ja viel Wert auf das Äußere zu legen, das sah man ihm schon an. Vielleicht würde es ihm ja gefallen, erzählt hatte er ihm davon nämlich noch nichts. Nicht einmal von seiner Zahnspange.
 

Seine Sorge war damals unbegründet gewesen, denn der Brünette hatte ihn genauso behandelt, wie vor ihrem kleinen Treffen. Man hatte ihm zwar angemerkt, dass er etwas unsicherer geworden war, aber mittlerweile war selbst davon nichts mehr zu spüren, was den Blonden natürlich wieder etwas mutiger werden ließ.
 

"Du warst gestern gar nicht da, du Fiesling!"
 

"Ja, tut mir Leid. In der Firma hat jemand Mist gebaut und ich durfte alles wieder ausbaden und überstunden machen.", erwiderte der Braunhaarige und ließ sich neben dem Blonden auf den boden fallen. Mittlerweile zierte die Crown seinen Kopf, die ihm der Andere tatsächlich zum Geburtstag geschenkt hatte, wie er ja schon vermutet hatte.
 

"Na gut... Ich vergebe dir, aber nur noch dieses eine Mal." Der Größere grinste leicht und wuschelte sanft durch die braunen Haare. "Und wohin gehen wir heute?"
 

~°~
 

"Hmh, endlich ein Level up." Zufrieden seufzend sah Ichigo zu dem Kleineren, der neben ihm an einem Baum gelehnt auf dem Boden saß. Zum Glück waren hier keine aggressiven Monster, da konnte man sich immer schön ausruhen, wenn man Pause machte.

Er lehnte sich zu Kouhi und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Wange. "Bleibst du noch ein bisschen?" Es war mittlerweile fast elf und er wusste genau, dass Kouhi meistens um elf Offline ging.
 

Leise seufzte der Braunäugige auf und schloss die Augen. "Na gut, aber nur ausnahmsweise, okay?" Wieso konnte er Bitten von dem Blonden einfach nicht widerstehen? Das war wirklich schlimm... erst recht, seit er sich so von ihm angezogen fühlte, dass ihm sogar die schrecklichen Sachen und die Zahnspange egal waren. Die letzten Tage, an denen Joey bei ihm zu Besuch war, war es ihm schließlich auch immer egaler (1) geworden, zumal der Charakter ja so oder so derselbe war.
 

"Schön." Der Blonde lächelte leicht gegen die weiche Haut von Kouhis Wange, da er sich nicht die Mühe machte, sich wieder von dem Kleineren wegzubewegen. Da es dem Brünetten auch nicht unangenehm zu sein schien, ließ er seinen Kopf schließlich auf dessen Schulter sinken.
 

Der Kleinere machte es ihm nach und lehnte seinen Kopf seinerseits gegen den des Blondschopfes und gähnte leise. "Irgendwie gemütlich, auch wenn es eigentlich nur ein Spiel ist..." Eigentlich hätte er ja am nächsten Morgen früh rausgemusst, aber dafür genoss er einfach den Moment viel zu sehr.
 

Ichigo konnte sich gerade noch zurückhalten, den Anderen etwas zu triezen, da er ja nicht mal annähernd irgendwie auf die Idee gekommen war, etwas Ähnliches zu tun, als sie sich real gesehen hatten, ließ es aber dann doch bleiben. Sonst wäre wohl die gemütliche Stimmung drauf gegangen.

"Ja, schon... Aber eben ein Virtual Reality Spiel... Fühlt sich schon irgendwie echt an." Er richtete seinen Kopf wieder etwas auf.

Ob sich alles irgendwie real anfühlen würde? Also Küsse auf die Wange schon... Aber auch... richtige Küsse? Er sah gebannt auf die Lippen Kouhis und biss sich leicht auf die Unterlippe. Ob er es einmal wagen sollte?
 

Der Kleinere neigte den Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete den Anderen schweigend. "Stimmt eigentlich, bisher hat sich alles ziemlich real angefühlt. Die Schmerzen haben sie sich aber zum Glück im Großen und Ganzen gespart... Ist irgendetwas? Du schaust so."
 

"Uhm." Ichigo wurde leicht rot auf den Wangen und richtete sich schließlich wieder auf, somit rutschte er auch ein kleines Stückchen von dem Anderen weg. "Nein, alles okay. Du.... Ich muss morgen früh raus, hab völlig vergessen, dass ich Duke versprochen habe, mit ihm frühstücken zu gehen."

Okay, das stimmte zwar wirklich, aber all zu früh war es eigentlich nicht... Irgendwie machte ihn diese Stimmung nur nervös.

Vielleicht wäre es Kouhi ja schrecklich unangenehm, wenn er seine Kuss-Versuche einfach so bei ihm starten würde, immerhin war Seto ja nicht wirklich richtig begeistert gewesen und hatte ihn nicht einmal umarmt.

"Wir sehen uns morgen, ja?"
 

"Ähm..." Etwas verwirrt, was wohl eine ziemliche Untertreibung war, blickte der Braunhaarige zu dem Anderen hoch und verstand nicht so wirklich, was gerade passierte. Der Blonde hatte doch gerade ziemlich eindeutig den Versuch gestartet ihn zu küssen, oder hatte er sich das wirklich nur eingebildet? Vielleicht lag es ja daran wie er sich benommen hatte, als Joey bei ihm gewesen war... sein Verhalten tat ihm mittlerweile ziemlich leid, er hatte wirklich übertrieben und sich dumm angestellt, außerdem hatte er sich nicht einmal bei dem Anderen entschuldigt... "Okay... viel Spaß, bis morgen."
 

"Bye." Ichigo wuschelte noch einmal leicht durch die braunen Haare Kouhis und loggte sich schließlich aus.
 

~°~
 

"Hmmmm..." Joey ließ seinen Kopf auf den Tisch neben seinen Teller samt Brötchen sinken. Hunger hatte er wirklich keinen, und das musste bei ihm schon was heißen. Schließlich war er eine absolute Fressmaschine.

"Er hasst mich."
 

Fragend blickte der Schwarzhaarige über den Rand seiner Tasse Kakao, bevor er diese schließlich wieder absetzte. "Wer hasst dich? Und wieso?" Leicht neigte Duke seinen Kopf zur Seite und biss in sein Käsebrötchen. "Du benimmst dich schon den ganzen Morgen so merkwürdig, was ist denn passiert, hm?"
 

"Na Seto! Wer denn sonst?" Joey seufzte kellertief und sah dann auf, zu seinem schwarzhaarigen Freund, der Gegenüber am Tisch saß. "In letzter Zeit geht es zwar... aber seit ich bei ihm war ist er eben irgendwie zurückhaltender..."
 

"Und das qualifiziert ihn gleich dazu, dass er dich hasst?" Eine der dunklen Augenbrauen hob sich langsam ein Stück an. "Benimmst du dich nicht vielleicht auch ein wenig anders ihm gegenüber? Das könnte ihn auch verunsichern und deshalb verhält er sich so." Leicht zuckte Duke mit den Schultern, er kannte den Brünetten ja nicht einmal.
 

Der Blonde richtete sich etwas auf und stützte seinen Kopf in beide Handflächen. "Hm... Ich denke nicht... Vielleicht etwas vorsichtiger... Ich weiß ja nicht, ob er es überhaupt mag, wenn ich, also eher mein Charakter, ihn halt berührt oder so..." Überlegend sah der Blonde seinen Gegenüber an. "Meinst du wirklich, dass es daran liegt?"
 

"Hast du ihn denn in letzter Zeit berührt und hat er sich dagegen gewehrt?", fragte der etwas Größere schließlich und war gerade dabei sich ein weiteres Brötchen aufzuschneiden, auf dem er dann auch sogleich Butter verteilte. "Vielleicht weiß er auch einfach nur nicht, wie er sich verhalten soll."
 

Joey legte den Kopf schief. "Na ja... Gewehrt nicht direkt... Aber vielleicht ist er dazu ja auch einfach nur zu höflich." Er begann nun endlich damit sein Brötchen aufzuschneiden und bestrich es etwas lustlos mit Butter. "Vielleicht hast du ja recht... Schön wär's jedenfalls."
 

~°~
 

"Ich bin so müüüdeeee..." Ichigo lehnte sich gegen eine der vielen Häuserwände in Prontera und gähnte lauthals. "Duke stand heute morgen um acht Uhr vor der Tür... Dabei musste ich erst um zwölf ins Restaurant...."
 

"Hast du nicht gestern gesagt, dass du früher gehen musst, weil ihr früh Frühstücken gehen wolltet?" Kouhi war gerade dabei gewesen einige seiner Items beim Staff zurückzulassen, damit er wieder etwas mehr Platz hatte. Er selbst war auch nicht viel fitter, hatte er sich doch die ganze Nacht den Kopf darüber zerbrochen, ob die Reaktion Ichigos am Vortag auf sein eigenes Verhalten zurück zu führen war.
 

"Schon, aber früh ist für mich neun oder halb zehn, aber doch nicht um acht! Das ist ja noch mitten in der Nacht!" Abermals gähnte der Blonde und sah zu dem Wizard. "Ich glaub wirklich viel werden wir heute nicht machen können... Wie wär's, wenn wir mal ne Pause vom Leveln machen? Sonst kratzen wir nur ab, weil ich nicht aufpasse."
 

"Okay, in letzter Zeit ist mein Level ja ohne hin schon ziemlich gestiegen, da ist es nicht so schlimm." Nachdenklich rutschte der Kleinere an der Hausfassade, an der auch der Blonde lehnte, hinunter. Wie sollte er denn jetzt anfangen? "Hm... ich wollte mich noch... entschuldigen. Als du hier warst, hab ich mich wirklich dumm dir gegenüber verhalten. Das tut mir leid, ich war wohl ziemlich durch den Wind..."
 

Doch ziemlich überrascht aufgrund der plötzlichen Entschuldigung, sah der Blonde auf und runzelte die Stirn." Durch den Wind? Warum?" Vor Freunde wohl kaum, aber so direkt wollte er ja jetzt nicht sein. Immerhin entschuldigte sich der Brünette ja gerade bei ihm für sein Verhalten damals.
 

"Ich weiß nicht genau..." Noch immer mit nachdenklichem Blick starrte Kouhi zum Himmel, der ziemlich echt wirkte, dafür, dass er nur virtuell war. "Vielleicht auch, weil es das erste Mal war, dass ich jemanden, den ich virtuell kennen gelernt habe, im realen Leben getroffen habe. Es ist jedenfalls so."
 

Der Priest sah den Kleineren einige Momente an, dann schmunzelte er leicht. "Hm, ist schon okay. Vergessen wir es einfach, ja?"

Wenn sich Seto entschuldigte, dann hatte Duke ja vielleicht doch Recht. Der Blonde ließ sich an der Wand hinab sinken und zupfte an einem Ärmel seiner Robe herum.
 

Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Kleineren, der nickte, nachdem er wieder zu dem Anderen sah. Der Blonde verzieh ihm also, wie es aussah. "Wie lange dauert deine Ausbildung eigentlich noch? Müsstest du nicht bald fertig sein? Oder dauert das so lange?"
 

"Ganz normal drei Jahre. Zum Glück sind das nur noch zwei Monate, aber ich hab jetzt schon Schiss vor der Prüfung." Der Blonde grinste leicht und strich sich durch die Haare. "Hoffentlich geht alles gut, und hoffentlich werd ich auch übernommen." Aber eigentlich sah es ja alles ganz gut aus, jedenfalls hatte er noch keine Klagen gehört. Weder von seinem Küchenchef noch vom Restaurantbesitzer.

"Schade, dass du die Woche so oft weg warst, ich hätte dir ja mal eine Kostprobe geben können."
 

Der Brünette lächelte schief, waren sie also doch wieder bei diesem Thema gelandet... "Das können wir ja vielleicht irgendwann nachholen, wenn du nichts dagegen hast." Und dieses Mal würde er sich garantiert nicht so dämlich anstellen, da es ihm mittlerweile wirklich egal war, die der Andere aussah.
 


 

(1) Das Wort gibt es doch eigentlich gar nicht, oder?

Dragon

Kapitel 4: Dragon
 

Ichigo lächelte leicht. "Na, ich weiß nicht." Er würde Seto zwar gerne wiedersehen, vor allem, da er sich ja jetzt schon äußerlich etwas verändert hatte und dies gerade für den Brünetten. Aber anderseits... Vielleicht würde genau das wieder schief gehen und auf noch einmal so eine Woche hatte er sicherlich keine Lust, wenn er daran dachte, wie niedergeschlagen er danach gewesen war.

"Ich glaube es wäre besser, wenn das bei uns wirklich nur virtuell bleibt, oder? Sonst passiert nachher wieder genau das Gleiche."
 

Das versetzte dem Brünetten dann doch einen ziemlichen Stich. Er musste dem Blonden ja wirklich sehr schlecht behandelt haben... aber das wusste er ja eigentlich auch. Aber jetzt, wo er seinen Kopf frei gemacht hatte, war es doch sehr enttäuschend, auch wenn er den Anderen durchaus verstehen konnte... aber trotzdem! "Na ja, verübeln kann ich es dir ja nicht..." Irgendwie verspürte er gerade ziemlich den Drang sich einfach auszuloggen, um das Gesicht des Blonden nicht mehr sehen zu müssen, denn auch wenn er sich die Antwort denken konnte, war es doch etwas anderes, wenn man sie wirklich hörte.
 

"Ich glaub, es ist besser so." Der Größere drehte sich zu dem Wizard herum und seufzte leise, als er dessen Gesicht sah. Hatte er jetzt wieder was Falsches gesagt? Aber es war halt so... Zuerst ließ Seto ihn links liegen und jetzt sollte er ihn auf einmal direkt noch mal besuchen?

"Nicht böse sein, ja?" Er strich dem Kleineren ein paar Haarsträhnen aus der Stirn.
 

"Ich bin nicht böse..." Seufzend wand der Kleinere sein Gesicht ab, so dass sich auch die Hand des Anderen von diesem lösen musste. Wütend war er wirklich nicht, enttäuscht traf es eher, denn das war er ziemlich, wenn er es zugab. "Es ist nur schade... aber ich sage ja, dass ich deine Entscheidung nachvollziehen kann. Nachdem ich mich so idiotisch aufgeführt habe."
 

Nun tat es ihm doch Leid, dass er direkt abgesagt hatte. Der Blauäugige seufzte leise auf und rutschte etwas näher zu Kouhi. "Vielleicht irgendwann mal." Er legte einfach einen Arm um die Schultern des Brünetten und lehnte sich an den Kleineren. "Aber nicht in nächster Zeit, das ist mir noch zu früh." Vielleicht war ihr Treffen gesamt zu früh gewesen, immerhin hatten sie sich nur ein knappes halbes Jahr früher kennen gelernt.
 

Der Braunäugige nickte leicht, dann hatte er ja wenigstens eine kleine Chance seinen Fehler wieder auszubügeln. "Okay, damit kann ich leben..." >Gerade so...< Seufzend streckte Kouhi die Beine aus und lehnte sich ein wenig näher an den Größeren, genoss es diesem nahe sein zu können, auch wenn es nur virtuell war.
 

"Dann ist gut." Er schmunzelte sachte und hauchte einen leichten, vorsichtigen Kuss auf die Schläfe Kouhis.
 

~°~
 

Zufrieden brummend ließ Ichigo seinen Kopf wieder in die Halsbeuge Kouhis sinken. In letzter Zeit waren sie wirklich faul, genau wie heute. Sie saßen wieder mal im Payon Forest und taten... gar nichts! Das leveln war wirklich ziemlich in den Hintergrund gerückt, aber dem Blonden war das ziemlich egal.

Denn stattdessen füllten sie ihre Zeit mit herumgammeln, reden und manchmal - In letzter Zeit übrigens immer öfter - mit kuscheln. So wie gerade, da der Wizard zwischen den Beinen Ichigos saß und bequem mit seinem Rücken gegen dessen Brust lehnte.

Außerdem hatte er genießerisch die Augen geschlossen. Irgendwie war es schon froh, dass sich alles so real anfühlte, so dass er seine Nachmittage und Abende immer auskosten konnte, wenn er mit Ichigo zusammen war. "Heute wird es wohl wieder nichts mit leveln, hm? Na ja, macht auch nichts, ich bevorzuge das."
 

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Angesprochenen, bevor er diese auf den Hals Kouhis drückte. "Ich ebenfalls." Er schlang seine Arme fester um den schlanken Körper vor sich und strich sanft über den Bauch des Kleineren.

"Außerdem haben wir uns das verdient, immerhin haben wir in nicht mal sechs Monaten einen ansehnlichen High Wizard aus dir gemacht."
 

Der Braunäugige schmunzelte leise und kuschelte sich noch etwas mehr an den Anderen. "Findest du? Aber es stimmt schon, seit du mit hilfst, bin ich ziemlich schnell in den Leveln gestiegen." Zufrieden legte er seine eigenen Hände über die des Blonden, auf seinem Bauch. Zumal er in der Realität auch niemanden hatte, mit dem er so etwas hätte machen können, war es wirklich schön es wenigstens hier genießen zu können.
 

Der Größere hauchte abermals einen sanften Kuss auf die Halsbeuge Kouhis. Irgendwie bereute er es, seit er dem Kleineren im Spiel so nahe gekommen war, noch mehr, dass es beim Treffen mit Seto nicht so solcherlei Aktivitäten, wie gerade, gekommen war.

Die blauen Augen öffneten sich, da sie durch das leichte Dösen des Priests bislang noch geschlossen gewesen waren, und musterten den Brünetten. "Ich hab dich lieb."

Überrascht öffnete der Brünette die Augen und blinzelte erst einmal, als er versuchte die Worte des Anderen zu verstehen. Hatte er das jetzt richtig vernommen oder hatte er es sich eingebildet? "Ich... dich auch...." Er fühlte zwar genauso etwas für den Blonden, das aber wirklich zuzugeben, war dann jedoch etwas peinlich.
 

"Hm, wirklich?" Lächelnd legte der High Priest seinen Kopf schief auf die Schulter des Kleineren und sah diesen von der Seite her an. Er drückte ihn etwas fester an sich und schloss seine Augen schließlich wieder. "Das ist schön."
 

Der Kleinere biss sich leicht auf die Unterlippe, während er vor sich hinstarrte. Schließlich schaffte er es dann doch sich zu überwinden und drehte langsam seinen Kopf zur Seite. Einen kurzen Moment zögerte der Brünette noch, bevor er die Augen erneut schloss und vorsichtig seine Lippen auf die des Blondschopfes presste.
 

Völlig perplex öffnete dieser sogleich seine Augen wieder und starrte den Kleineren einige Momente unsicher an.

Was... Küsste ihn Kouhi da gerade wirklich? Einfach so?

Wirklich widerstehen konnte Ichigo jedoch nicht, genauso wenig interessierte ihn gerade der Grund. Somit strich er mit einer seiner Hände über den Hals des Kleineren, zog ihn noch ein kleines Stückchen näher zu sich und erwiderte den Kuss sanft.
 

Der Dunkelhaarige seufzte zufrieden auf und stützte seine Hände auf die Brust des Blonden, während er sich langsam weiter herumdrehte. Küsse fühlten sich eindeutig auch real an... so weit er es beurteilen konnte. Fragend strich Kouhi mit der Zungenspitze über die Unterlippe des Größeren und knabberte sanft an dieser.
 

Der Größere öffnete auch sogleich, ohne groß darüber nach zu denken, seinen Mund ein Stück und schob seine vorwitzige Zunge jedoch der anderen entgegen, statt diese einfach so in seine Mundhöhle ein zu lassen, das wäre ja noch schöner.

Leicht lächelnd drängte er sich somit seinerseits frech in die Mundhöhle des Kleineren.
 

Dieser wollte sich das jedoch nicht einfach so gefallen lassen, sondern bemühte sich nun seinerseits den Mund des Anderen einzunehmen, was schließlich zu einem kleinen Kampf entbrannte. Doch einige Zeit später musste sich Kouhi auf Grund des Sauerstoffmangels wieder von dem Größeren lösen und blickte diesen ein wenig atemlos an.
 

Dieser sah ihn ebenfalls an und schmunzelte schließlich und ließ seine Hand, die durch das Umdrehen des Kleineren sowieso etwas verrutscht war, zu dessen Hüfte sinken.

Eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen, während er mit seinen blauen Augen immer noch den Kleineren fixierte. "Also küssen fühlt sich wirklich echt an..."
 

Dieser nickte leicht, während sich ein schiefes Lächeln auf seine Lippen legte. "Sieht wohl so aus." Obwohl er selbst wohl doch eher den realen Weg bevorzugte. Aber was sollte er jetzt machen? Der Kuss war zwar nicht ganz spontan gewesen, aber über das Folgende hatte er sich keine Gedanken gemacht. "Es fühlt sich wohl doch... alles echt an... hier."
 

Die Hand Ichigos, die immer noch in der Halsbeuge Kouhis ruhte, strich nun in dessen Nacken und zog den Kopf des Kleineren näher zu ihrem Besitzer. Der Größere hauchte noch einen kurzen, sanften Kuss auf die noch leicht geöffneten Lippen des Brünetten.

"Anscheinend."

Ein sachtes Grinsen legte sich auf die Lippen des Blonden. War der Wizard jetzt etwas schüchtern? Ichigo beugte sich abermals vor und platzierte gleich noch einen leichten Kuss auf den weichen Lippen Kouhis. Daran konnte er sich glatt gewöhnen, wenn er nicht schon süchtig geworden war.
 

Leise seufzte der Braunhaarige auf und schlang langsam die Arme um den Nacken des Größeren. In diesem Spiel war wohl nicht nur sein Äußeres, sondern auch seine Dominanz kleiner... Hauptsache dies entsprach nicht der Realität, die Küsse natürlich ausgeschlossen, denn die wären es durchaus wert auch real ausgetauscht zu werden. "Das ist doch eigentlich noch eine bessere Beschäftigung, als nur hier rumzugammeln, findest du nicht auch?"
 

"Da hast du recht." Der Größere strich mit den Händen den Rücken Kouhis hinunter und ließ diese schließlich knapp über dessen Hintern auf dem Wizard-Umhang ruhen.
 

~°~
 

"Ich muss jetzt..." Es wurde noch ein Kuss auf die, nun bereits leicht geschwollenen - An was die nicht alles gedacht hatten, beim erstellen des Spiels - Lippen Kouhis gedrückt. "Morgen hab Frühschicht, dafür bin ich schon gegen vier da."
 

"Ich brauch wohl ein bisschen länger, ich fahr erst ein wenig später zur Arbeit, aber ich versuche mich zu beeilen." Ein leichtes Lächeln lag auf den Lippen des Braunäugigen. Sie hatten wohl wirklich beide Blut geleckt, so oft wie sie sich in den vergangenen Stunden geküsst hatten.
 

"Okay, dann warte ich hier auf dich." Der Blonde strich noch einmal durch die weichen braunen Haare und loggte sich schließlich lächelnd aus.
 


 

Joey zog sich das Headset vom Kopf (1) und seufzte zufrieden auf. Gott, es hatte sich wirklich irgendwie echt angefühlt. Verträumt strich er sich über die Lippen, während der Computer langsam runter fuhr und schließlich ganz ausging. Seto hasste ihn definitiv doch nicht. Grinsend erhob er sich schließlich und knipste das Licht aus.
 

~°~
 

Dragon - seines Zeichens Assasin Cross - schlenderte pfeifend durch die Straßen Payons, bevor sein Blick auf einen einsamen High Priest am Straßenrand fiel. Holla.

Der war aber lecker. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, während er zu besagtem High Priest schlich und sich leicht vorbeugte, um ihn besser ansehen zu können. "Na Schönheit, so ganz alleine hier?"
 

Ichigo sah auf, als sich etwas, oder eher gesagt eine Person, in seine schöne, warme Sonne stellte. "Ähm..." War das jetzt eine nett gemeinte Frage oder eine Anmache? "... Ja, noch..."
 

Leise seufzte der Braunhaarige auf, jetzt hatte er sich schon so beeilt und dann hatte es doch länger gedauert, als er gedacht hatte. Was vielleicht daran lag, dass er die Küsse nicht mehr aus seinem Kopf bekam. Mit einem weiteren Seufzen auf den Lippen blickte sich der High Wizard nach dem Blonden um und hoffte, dass dieser wirklich auf ihn gewartet hatte. Es dauerte eine Weile, bis er den Anderen wirklich gefunden hatte und das was er sah gefiel ihm gar nicht. Was machte dieses... dieses Individuum so nahe bei SEINEM Ichigo? Das war ja wohl die Höhe. Ohne zu zögern ging er auf die Beiden zu und warf dem Assasin Cross einen vernichtenden Blick zu, bevor er sich an den Blonden wandte. "Tut mir leid, hat etwas länger gedauert, musstest du lange warten?"
 

"Hey!" kam es sogleich freudig seitens des High Priests bevor er sich erhob und einen Kuss auf die Wange Kouhis drückte.

Er sah den Assasin an und legte den Kopf leicht schief. "Okay... Ähm, ich muss dann jetzt los."
 

"Wo wollt ihr denn hin, vielleicht kann ich ja mitkommen?" Ichigo seufzte leise, als er den bettelnden Blick des etwas Größeren sah und wandte sich Kouhi zu. "Was meinst du?" Warum konnte er eigentlich nie Nein sagen?
 

Der Braunäugige grummelte leise, die Absicht des Störenfriedes war ziemlich eindeutig. Nach einem kurzen Blick zu eben diesem, widmete er sich wieder dem Blonden und runzelte die Stirn. "Muss es denn unbedingt sein? Wir hatten doch heute noch so viel vor...!" Wirklich geeinigt, was sie tun wollten, hatten sie sich zwar noch nicht, aber das war ja jetzt unwichtig. Hauptsache weg von diesem Kerl.
 

Ichigo sah zu dem Assasin, der nun eine leichte Schnute zog und einfach einen Arm um den High Priest schlang. "Komm schon, ich bin auch ganz lieb."

Der Blonde seufzte leise auf und sah wieder zu Kouhi. "Danach haben wir noch Zeit für uns, versprochen. Okay?" Er konnte einfach nicht Nein sagen, aber irgendwie war ihm der Assasin ja auch nicht direkt unsympathisch.
 

~°~
 

"Wir sehen uns ja sicher noch mal, oder?" Dragon sah den Blonden erwartungsvoll an und grinste schließlich breit als dieser ebenfalls lächelnd leicht nickte. "Bestimmt." Ichigo seufzte müde auf, sie hatten doch wirklich fast drei Stunden gelevelt. Und mit einem Assasin klappte das echt gut, da konnte er sich größtenteils auf Kouhi konzentrieren, weil Dragon ziemlich stark war und fast allen Angriffen ausweichen konnte.

"Klasse, dann bis demnächst." Der weißhaarige Assasin drückte einfach einen Kuss auf die Wange Ichigos, bevor er sich mit einem leichten Nicken Richtung Kouhi ausloggte.
 

Dieser schnappte empört nach Luft, wie konnte es dieser... dieser... jetzt fehlten ihm doch tatsächlich schon die Worte und das kam eigentlich nicht sonderlich oft vor. Der Assasin Cross sollte froh sein, dass er sich bereits ausgeloggt hatte, denn ansonsten hätte er diesem jetzt und auf der Stelle den Hals umgedreht. Und Ichigo freite sich auch noch diesen KERL wiederzusehen? Das war ja so klar gewesen. Der Weißhaarige sah wirklich gut aus, das konnte er nicht leugnen, gegen so einen hatte er wohl keine Chance... "Nur über meine Leiche..." Er wollte den Anderen sicherlich nicht mehr sehen.
 

Ichigo zog eine Augenbraue in die Höhe und rieb sich etwas überrascht über die Wange, bevor er zu Kouhi sah. "Was denn über deine Leiche?"

Er ließ sich auf den Boden sinken und zog an der Hand des Kleineren, deutete ihm somit unmissverständlich an, sich zu setzen.
 

Widerwillig ließ dieser sich auf den Boden fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Habe ich die Ambitionen diese Person wiedersehen zu wollen.", erklärte der Braunhaarige in beinahe ZU ruhiger Tonlage. Wie ihn dieser Assasin doch aufregte und JA, er WAR eifersüchtig, aber um dies zu leugnen hatte er gerade keine Nerven.
 

"Was denn?" Etwas überrascht sah Ichigo den Brünetten an und rutschte näher zu ihm. "Der war doch echt ganz nett, hat uns sogar das Loot (2) überlassen." Er legte den Kopf schief und strich sanft durch Kouhis Haare. "Hattest du irgendwie stress auf der Arbeit oder so?" Irgendwie erschien ihm der Kleinere ziemlich gereizt.
 

>Wieso hat er DIR wohl das Loot überlassen?< War der Blonde wirklich so naiv, dass dieser nicht bemerkte, wie der Weißhaarige sich an ihn ranmachte, oder kam es ihm nur so vor? "Nein, es lief heute alles bestens, auch wenn es etwas länger gedauert hat." >Ich hätte mich wohl doch mehr beeilen sollen, dann wäre das alles nicht passiert. So ein Mist...<
 

Der Blonde seufzte leise. "Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen? Entspann dich mal." Er drehte den Kleineren ein Stück, sodass er ihm den Rücken zudrehte und strich dann sanft zu dessen Schultern, um diese zu massieren. Hatte er dem Assasin vielleicht doch gleich absagen sollen? Kouhi war ja dagegen gewesen... Vielleicht hatte er ihm deswegen ja irgendwas versaut?

"Tut mir Leid, dass ich ihm nicht abgesagt hab, okay?"
 

"Mir ist keine Laus über die Leber gelaufen..." >Eher ein Assasin Cross...< Tief durchatmend schloss der Braunhaarige die Augen. Wenn er noch weiter darauf rumhacken würde, dann würde er nur die ganze Stimmung weiter hinunter ziehen. "Schon gut... ist nicht deine Schuld. Vergessen wir es einfach, okay?"
 

"Okay." Ichigo beugte sich vor und hauchte einige leichte Küsse in den Nacken des Wizards, bevor er sich leicht daran festsaugte. "Hmh, aber Knutschflecke kann man keine machen." Gab er schließlich grinsend von sich, nachdem er sich wieder von der Haut des Kleineren gelöst hatte und sich diese besah. "Schade."
 

Der Brünette blickte, eine Augenbraue leicht irritiert hochgezogen, über seine Schulter. "Vielleicht haben sie es vergessen oder es war ihnen zu jugendgefährdend... aber das wäre eigentlich unlogisch...", erwiderte er schließlich, nachdem er den Kopf wieder nach vorne gedreht hatte. Auf was für Ideen der Blonde so kam...
 

"Na ja... ist ja egal." grinsend vergrub er seine Zähne in der weichen Haut des Nackens Kouhis.

Er ließ von dessen Schultern ab und zog den Kleineren näher zu sich, indem er seine Hände um dessen Taille schlang. "Und was tun wir jetzt? Noch was leveln oder doch eher was anderes?" Er drückte vielsagend noch einen Kuss auf die Halsbeuge des Brünetten.
 


 

(1) Wie gesagt, unser RO ist anders, als das normale. Erinnert euch an Virtual Reality, bzw .hack. Wird eben mit Headset gespielt, das so über die Augen geht, bei dem man das Gefühl hat wirklich selbst zu spielen.

(2) Loot ist das, was die Monster zurücklassen, wenn man sie glorreich getötet hat. Jedes Monster ,dropped' was anderes.

When they squabble

Kapitel 5: When they squabble
 

"Hey, ich kann auch nichts dafür, du bist eben zu sexy." Grinsend ließ Dragon wieder von Ichigo ab, den er einfach, wie ziemlich oft in letzter Zeit, vor angeblichen Blicken verschiedenster Lebensformen beschützen musste, die ihn wohl fast auszogen.

Er zog ihn dann immer an sich, machte somit für die Fremdlinge seinen Besitzanspruch an den Blonden deutlich, was natürlich jedem auffiel... Nur einem nicht, dem Objekt der Begierde nämlich höchst persönlich. "Ja... Klar." Gab dieser nur leicht grinsend zurück, da er es eher für einen harmlosen Scherz hielt, um Kouhi zu reizen. Die beiden mochten sich nämlich nicht direkt, stritten sich manchmal. Aber irgendwie war es teilweise echt amüsant, da es kleine Kinder Streits waren und nicht wirklich schlimm.
 

Wieso verspürte er nur gerade das unstillbare verlangen den Assasin Cross zusammen zu schlagen, wie eines der kriechenden, unwichtigen Monster, die sich um sie herum befanden? Komisch aber auch... Und wieso verdammt noch mal tat Ichigo eigentlich NICHTS gegen diese ständigen Anmachen? Wahrscheinlich gefielen sie ihm auch noch was? Wütend funkelte Kouhi den wesentlich größeren Weißhaarigen an, bevor sich ein fieses Grinsen auf seine Lippen schlich. "Wie wäre es mit einer Runde PvP?" (1) So konnte er seiner Aggression wenigstens am unerwünschten Subjekt direkt ablassen... obwohl er wohl kaum eine Chance haben würde."
 

"Aber nur mit Unterstützung." Der Assa (2) sah vielsagend zu Ichigo. "Ich bin doch nicht lebensmüde." Einfach so gegen einen High Wizard, da war er ja so gut wie tot, schon allein, weil Kouhi eine Phencard (3) besaß.

"Nein, nein, ich halt mich da raus." Der Blonde lehnte sich grinsend zurück und sah die beiden an. "Das müsst ihr schon unter euch regeln."
 

"Hast du etwa Angst, dass ich dich fertig machen könnte und dass dann deine Anmachsprüche nicht mehr so gut ziehen?" Das fiese Grinsen verwandelte sich langsam in ein siegessicheres. Er würde es diesem weißhaarigen Wichtigtuer schon noch zeigen.
 

"Hm, vielleicht kommt es mir darauf ja nicht an, es ist mir zu viel arbeit. Immerhin hab ich nie behauptet, du wärst schwach." Dragon lehnte sich betont zurück und spannte leicht seine Bauchmuskeln an, ein herausforderndes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, während er den weitaus kleineren Wizard ansah. "Wenn auch auf eine andere Art und Weise, wie ich... Und vielleicht gefällt das manchen Leuten halt eben besser?" Die Augen blickten vielsagend aus den Augenwinkeln zu dem Priest, der das Ganze nur wieder leicht schmunzelnd beobachtete.
 

Er wusste zwar nicht, warum die beiden sich nicht riechen konnten, aber solange es wirklich nur heiße Luft war, konnte er damit ganz gut leben. Immerhin war es ziemlich witzig.
 

"Vielleicht ist es auch nur Höflichkeit, die dich davor bewahrt auf den Mond geschossen zu werden?" Leicht zuckte der Braunäugige mit den Schultern. Ihm war klar, dass er ziemlich hoch gegriffene Dinge von sich gab, aber das interessierte ihn im Moment reichlich wenig.
 

"Genug gestritten, okay?" Ichigo richtete sich wieder etwas auf und drehte sich zu dem Kleineren, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Da Dragon von ihnen wusste, war es ihm reichlich egal, dass er gleich neben ihnen saß. "Ich muss gleich Off, morgen wieder Frühschicht... danach hab ich zum Glück an Weihnachten ein paar Tage frei." Seufzend strich er sich selbst durch die Haare und zog mit der anderen Hand den Wizard etwas näher zu sich.
 

Den etwas trotzigen Blick des Assasin Cross, bekam er somit auch nicht wirklich mit, aber wenn sich dieser kleine Wizard jetzt einbildete, er würde Ichigo aufgeben, nur weil die beiden ein Paar waren, dann hatte er sich echt getäuscht. So einfach würde er es ihm sicherlich nicht machen. Bisher hatte ihn das ja auch nicht gestört.
 

"Okay, dann gehe ich auch gleich. Dann muss ich wenigstens nicht mehr die Anwesenheit gewisser Personen ertragen." Ein kurzer Blick zu einer gewissen weißhaarigen Person folgte. "Ich weiß noch nicht, ob ich an Weihnachten frei bekomme, ich werd mal schauen, was ich tun kann, aber versprechen kann ich nichts."
 

"Okay." Der Priest wuschelte noch einmal durch die braunen Haare, wie er es sich zum Abschied wirklich angewöhnt hatte, zwinkerte dann dem Assasin Cross noch einmal zu und loggte sich aus.
 

~°~
 

"Und?" Gleich nachdem sich Joey eingeloggt hatte, war sein Charakter auch zu dem brünetten Wizard gestürmt, der schon etwas entfernt von der Kafra auf dem Boden an einen kleineren Baum gelehnt saß.

Duke hatte ihn einfach mit geschleppt... Auf den Weihnachtsmarkt, genau an Weihnachten. Es war nur mit den Wörtern voll, gequetscht und kalt zu beschreiben, wobei jedes einzelne doch irgendwie untertrieben war.

Und jetzt kam er noch zu spät zu ihrer Verabredung, auf die Kouhi bestanden hatte, damit nicht Dragon auftauchte und sie störte.
 

"Ist das Päckchen angekommen?" Ichigo ließ sich neben den Brünetten fallen und sah diesen erwartungsvoll an. Hoffentlich hatte die Post es nicht verschludert und sein reales Weihnachtsgeschenk an Seto war wirklich heil angekommen.
 

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Braunhaarigen, als der den Größeren erblickte und schließlich nickte. "Ja hab ich. Die Kekse schmecken ziemlich gut, selbstgebacken?" Leicht neigte Kouhi den Kopf zur Seite und runzelte schließlich die Stirn. "Aber woher wusstest du, welche meine Lieblingsband ist?" Er hatte sich schon gewundert, als er die CD eben dieser Band in dem Päckchen gefunden hatte.
 

"Na hör mal... Schließlich hatte ich fast eine Woche Zeit mir genauestens dein Haus anzusehen. Und Mokuba hat mir da auch noch einen kleinen Tipp gegeben, wo ich deine CDs finden kann, wenn mir langweilig wird." Der Blonde grinste leicht und lehnte sich zu dem Kleineren hinüber, kramte gleichzeitig aus einer seiner Taschen noch sein virtuelles Geschenk für den Kleineren und hielt es ihm schließlich vor die Nase. "Frohe Weihnachten."
 

Sprachlos starrte der Braunhaarige die Berzebub Card an und zuckte leicht mit der Augenbraue. "Du kannst mir doch nicht immer so teure Sachen schenken, egal ob echt oder nicht..." Leise seufzte Seto auf, er freute sich zwar sehr über das Geschenkt, schließlich hatte er schon lange danach gesucht, aber er hatte sich noch kein einziges Mal wirklich für die Geschenke des Blonden revanchieren können.
 

Ichigo lächelte leicht und beugte sich vor, biss etwas verspielt in den Hals des Kleineren und hauchte schließlich einen Kuss auf die zuvor gepeinigte Stelle. "Hauptsache du freust dich."

Irgendwie machte Kouhi nicht die geringsten Anstalten, ihm ebenfalls irgendwas zu schenken. Okay, schlimm war es zwar nicht, - Der Blonde war ja schon froh, dass der Kleinere es geschafft hatte überhaupt heute on zu kommen - aber irgendwie enttäuschte es ihn schon ein bisschen.
 

"Ich freu mich ja auch, danke." Der Kleinere hauchte einen leichten Kuss auf die Lippen Ichigos, bevor er noch einen Moment die Karte in seinen Händen anstarrte. "Aber jetzt kommt mir mein Geschenk so billig vor..." Leise seufzte Kouhi auf und präsentierte dem Anderen sein Geschenk, welches - Wie konnte es anders bei Headgearfreaks sein? - Blush war. Er hatte ewig gebraucht, bis er genug Alice's Apron (4) zusammengesammelt hatte, ohne dass der Blondschopf etwas gemerkt hatte.
 

Nun starrte der blonde Priest doch etwas ungläubig auf den Blush, dem der Kleinere ihm dort präsentierte. Hatte er doch ein Geschenk gehabt! Und dann auch noch ein Headgear.

Ein strahlendes Lächeln schlich sich auch sogleich auf die Lippen Ichigos, als er das Geschenk Kouhis entgegen nahm und diesen darauf stürmisch umarmte. "Danke!" Er wuschelte sanft durch die braunen Haare und hauchte einen Kuss auf die Wange des Kleineren. "Das ist doch kein billiges Geschenk, ich find es total süß von dir." Immerhin war es das erste Mal, dass der Kleinere ihm etwas schenkte. Und dann auch noch ein Blush!

Der Blonde richtete sich nun ein Stück auf, nahm die Elven Ears ab, die sich bis dato noch als sein mittleres Headgear bezeichnet hatten, und setzte sich stattdessen den Blush auf. "Und?" Erwartungsvoll sah er den Kleineren an. "Wie sehe ich aus?"
 

Kouhi schmunzelte leicht, war jedoch erleichtert, dass sein Geschenk doch besser angekommen zu sein schien, als er gedacht hatte. "Na ja, etwas ungewohnt aber auf faszinierende Weise steht es dir." Lächelnd blickte der Brünette zu dem Größeren hinauf, es war doch immer wieder niedlich wie sich der Priest freute. "Ich hab mir gedacht, dass ich dir am besten ein Headgear schenke, da du die am liebsten hast."
 

"Gute Idee." Grinsend beugte sich Ichigo vor und drückte einen Kuss auf die Lippen des Brünetten.
 

~°~
 

"Hmh.... rot oder braun?" Überlegend wiegte Ichigo den Kopf hin und her. Es war echt keine leichte Entscheidung....

Wenig später übergab er dem NPC auch schon die Schüssel mit dem Dyestoff und seufzte leise. Würde schon schief gehen und zur Not konnte man es ja immer wieder ändern.
 

Keine fünf Minuten später schlich sich besagter High Priest auch schon von hinten an seinen Lieblingswizard heran und hielt ihm die Augen zu. "Na? Rate, was ich gemacht hab." Er grinste leicht und drückte einen Kuss auf Kouhis Nacken.

Mittlerweile war der zehnte Januar und sie waren sich sogar wieder real etwas näher gekommen, indem Joey den Brünetten an Silvester einfach angerufen hatte und ihm wohl irgendwie nur total blau auf den AB gelallt hatte... Am nächsten Tag war es Joey so peinlich gewesen, er hatte einfach anrufen müssen, um sich bei Seto zu entschuldigen.
 

"Ähm..." Nachdenklich hatte der Braunhaarige die Augen geschlossen, obwohl ihm sonst wohl auch nicht viel übrig blieb, da er mit den Händen auf den Augen nicht viel sah. Kleidung konnte der Priest ja nicht tauschen, denn die war ja bei den verschiedenen Jobs jeweils einheitlich und nicht veränderbar... aber würde sich Ichigo so benehmen, nur weil er ein neues Headgear hatte? "Ich weiß nicht... mir fällt nichts ein."
 

Grinsend zog der nun nicht mehr ganz Blonde seine Hände zurück. "Dann guck nach und sag mir, wie du es findest." Erwartungsvoll sah er auf den Hinterkopf Kouhis und legte seinen Kopf etwas schief.

Hoffentlich würde es ihm gefallen, er selbst fand es gar nicht so schlecht, es war einfach mal etwas Anderes.
 

Mittlerweile doch neugierig geworden drehte sich der Kleinere um und erstarrte in seiner Bewegung, als er den Anderen zu Gesicht bekam. Das war ja wohl... Sprachlos starrte er auf die rote Haarmähne und musste schlucken, wie war Ichigo denn auf die Idee gekommen sich überhaupt die Haare färben zu wollen? "Das... das... Tut mir ja leid dir das sagen zu müssen... aber es sieht schrecklich aus." Ups... so direkt hatte er es eigentlich nicht sagen wollen, es war einfach rausgerutscht. "Die Farbe steht dir nicht wirklicht..."
 

Der Größere verschränkte sogleich seine Arme vor der Brust und zog eine Schnute. "Ach? Du hast nicht mal richtig hingeguckt und sagst direkt es sieht scheiße aus. Na danke." Er zog die Augenbrauen zusammen und sah den Kleineren trotzig an. "Wie wär's wenn du nicht immer direkt alles so oberflächlich bewertest?"
 

"Wie soll ich den in rote Haare mehr hineininterpretieren, als ich sehe?" Nun verschränkte der Wizard seinerseits die Arme vor der Brust, wie stellte sich Ichigo das eigentlich vor? "Du hast mich doch nach meiner Meinung gefragt, oder? Ich hab es vielleicht ein bisschen... unschön ausgedrückt, aber die Tatsache bleibt nun Mal so."
 

"Ja, klar." Nun war der seit neuestem Rothaarige wirklich irgendwie sauer. Dass Kouhi manchmal so... eigenartig sein musste. Nicht gerade kühl, aber schon irgendwie unnett. Und dann entschuldigte er sich nicht mal, war ja völlig normal seinem eigentlichen Freund zu sagen, dass er scheiße aussah.

"Unschön ist echt gut, vielleicht sieht es ja auch auf den zweiten Blick besser aus." Er sah den Kleineren bockig an. "Aber das kann Mr Oberflächlich ja nicht wissen, wenn er direkt sagt, es sieht scheiße aus."
 

"Soll ich etwa lügen, wie gut dir diese Farbe doch steht, oder wie? Was hat es mit Oberflächlichkeit zu tun, wenn ich finde, dass es dir nicht steht? Wenn du meine Meinung nichts akzeptieren kannst, dann kann ich auch nichts daran ändern..." Grummelnd zog der Braunhaarige die Augenbrauen zusammen. Eigentlich wollte er ja nicht einmal streiten, aber wenn der Andere ihn mitzog, konnte er auch nicht anders.
 

"Ich hab ja nichts dagegen, dass du sagst, es steht mir nicht, aber das hast du gerade doch etwas anders ausgedrückt." Der Größere schnaubte leise. "Aber ist ja wenigstens schon mal ein Fortschritt, wenn du mir wenigstens sagst, was dir nicht passt. Oder haust du gleich auch wieder einfach ab und lässt mich hier stehen?"
 

Die braunen Augen wurden durch die Wut noch ein wenig dunkler, als sie den Größeren anfunkelten. Er hatte sich doch wohl schon für sein Verhalten entschuldigt und der Andere hatte ihm doch auch eigentlich verziehen. "Darauf läuft es also mal wieder hinaus? Kannst du auch noch was anderes, als immer auf dem selben Thema herumzutrampeln? Jetzt darf ich nicht mal mehr meine Meinung sagen, ohne dass du dich aufregst?"
 

"Ich hab nichts dagegen, wenn du mir deine Meinung sagst, aber du könntest das schon mit einer gewissen Höflichkeit tun." Ichigo funkelte den Kleineren ebenso aus seinen blauen Augen an. "Aber anscheinend ist es dir ja egal, ob du meine Gefühle damit verletzt, bis eben fand ich die Farbe nämlich eigentlich recht cool. Und außerdem kann ich jawohl so lange auf dem Thema rumtrampeln, wie ich will, klar? Immerhin habe ICH bei dir eine ganze Woche nur rumgegammelt, weil DU es nicht nötig hattest, dich auch nur ansatzweise mit mir zu beschäftigen!"
 

"Und ICH habe mich für mein Verhalten entschuldigt und nur, weil ich mich etwas in der Ausdrucksweise vergriffen habe, fängst DU jetzt schon wieder mit diesem Thema an." Wütend starrte Kouhi den anderen an, alles würde er sich auch nicht von dem Blonden sagen lassen, wer war er denn?
 

"Ja, ich bin alles Schuld. Weil ich ja angefangen habe, über dein Aussehen herzuziehen!" Das war ja die Höhe! Jetzt hatte er sich schon so sehr in den Streit hineingesteigert und was machte Kouhi? Schob ihm noch die ganze Schuld zu! "Wer ist denn derjenige der andauernd Streit anfängt? Zwar nicht mit mir, aber mit Freunden von mir, das find ich auch nicht immer prickelnd. Aber du nimmst ja sowieso keine Rücksicht auf mich!"
 

Empört schnappte der Kleinere nach Luft, jetzt zog Ichigo sogar schon Dragon mit in die Sache? Bitte, wenn der Andere es so wollte. Er mochte den Weißhaarigen eh nicht. "ACH, was kann ich denn dafür, dass ich eifersüchtig bin, wenn sich dieser Kerl mal wieder an dich ranschmeißt..." Ups... war ihm das jetzt wirklich rausgerutscht, oder hatte er es sich (hoffentlich) nur eingebildet?
 

"Was sagst du da?" Ichigo zog ungläubig eine Augenbraue in die Höhe. "Das wird ja immer besser. Willst du jetzt etwa deine Streitbereitschaft einfach so auf Dragon schieben?" Er sah den Kleineren an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Von wegen er schmeißt sich an mich ran, ich bitte dich Kouhi... Was kann er denn bitte dafür wenn du es vielleicht einfach nur nicht akzeptieren kannst, dass ich auch mal mit anderen Menschen außer dir spreche?"
 

"Ach und die anderen Menschen grapschen dir nur aus Spaß an den Hintern und verpassen dir immer einen Kuss, wenn sie die Möglichkeit haben? Nicht zu vergessen, dass er auch so immer mit dir flirtet. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass dir das NIE aufgefallen ist." Ungläubig schüttelte der Kleinere den Kopf, konnte man eigentlich so naiv sein?
 

"Das ist mir auch nie aufgefallen, weil es nicht existiert!" Der Blonde schnaubte leise, ließ sich die Worte des Kleineren jedoch eher ungewollt durch den Kopf gehen.

Na schon... Irgendwie küsste Dragon ihn wirklich häufig auf die Wange und das ja manchmal nicht nur zur Begrüßung und einmal beim Training hatte er ihm auch ausversehen (!) an den Hintern gefasst, aber so dramatisch fand Ichigo das Ganze nun nicht. "Meinst du nicht, dass du da ein bisschen übertreibst?"
 

"Ich übertreibe nicht, ich habe nur Augen im Kopf. Dass dir das wirklich nie aufgefallen ist..." Seufzend fuhr sich Kouhi durch die Haare, das konnte doch wohl nicht wahr sein. "Lass es dir am besten Mal durch den Kopf gehen, ich bilde es mir jedenfalls nicht ein. Da bin ich mir mehr als sicher."
 

"Vielleicht solltest du darüber ja auch mal nachdenken." Ichigo seufzte nun leise auf und strich sich müde durch die Haare. "Ich hab keinen Bock mehr, mich mit dir zu streiten. Ich geh Offline, sonst reg ich mich nur weiter auf." Er brauchte nach einen Streit eben einfach etwas Abstand, und vielleicht sollte er wirklich mal nachdenken.

"Bis morgen." Der Kuss zum Abschied blieb allerdings aus, das war dem Rothaarigen nach dem Streit dann doch zu viel des Guten.
 

Leise seufzte der Braunhaarige auf, er brauchte gar nicht darüber nachdenken, egal was der Andere sagte. Er hatte die dummen Anmachen des Assasins jedenfalls bemerkt und das hatte er sich sicherlich nicht eingebildet. "Wie naiv er doch sein kann..."
 

~°~
 

Gähnend streckte sich Kouhi und lehnte sich schließlich zurück an den Baum. Er hatte nicht wirklich gut schlafen können, da ihm der Streit mit Ichigo doch irgendwie auf der Seele brannte. Er wollte sich ja eigentlich nicht mit dem ehemals Blonden streiten...
 


 

Ichigo, der ebenfalls die halbe Nacht wach verbracht hatte, da er dem rat Kouhis wirklich gefolgt war und über alles nachgedacht hatte, loggte sich wenig später ein und brauchte auch nicht lange, um den Kleineren zu finden, hatte Kouhi doch seine paar Lieblingsplätze.
 

"Hey...." Er ließ sich gegenüber von dem Kleineren auf das Gras sinken und sah ihn an. Toll, was sagte er denn jetzt am Besten?

Er hatte zwar nachgedacht und irgendwie eingesehen, dass Kouhi im Bezug auf Dragon teilweise wirklich recht hatte, aber sonst? Okay... Vielleicht hatte er auf das Kommentar zu seiner Haarfarbe ein bisschen überreagiert, aber Kouhi achtete manchmal wirklich nicht darauf, was er sagte. "Hmh... Tut mir Leid... Wegen gestern."
 

Leicht den Kopf schief legend blickte der Braunhaarige auf und blinzelte einige Male. "Ich wollte eigentlich nicht auf einen Streit hinaus, tut mir auch leid." Er hatte sich wohl wirklich ein wenig zu harsch ausgedrückt, aber manchmal kam es halt einfach so aus ihm raus, ohne, dass er wirklich darüber nachgedacht hatte.
 

"Vergessen wir es einfach, ja?" Ichigo beugte sich zu dem Kleineren vor und legte den Kopf schief, während er ihn fragend ansah.

Er hasste es wirklich sich zu streiten, vor allem mit Kouhi, aber manchmal war es einfach nötig und wenn man sich wieder versöhnte, fühlte man sich wirklich befreit. "Ich kann heute aber nicht lange, Duke schleppt mich gleich mit zum shoppen, er meint ich soll mir schon mal so ein paar Sachen aussuchen... Er braucht noch ein Geschenk und sucht sich dann davon was aus." der Größere seufzte leise. "Dass er immer so lange im Voraus plant... Immerhin sind es noch zwei Wochen."
 

Leicht neigte der Braunhaarige den Kopf zur Seite und blickte den Größeren verständnislos an. "Wieso? Was ist denn in zwei Wochen?" An was wollte sich 'Duke' beteiligen? Hatte er irgend etwas verpasst? Ichigo hatte doch nichts gesagt, dass er verpasst hatte, oder?
 

"Hab ich Geburtstag." Der Blonde lächelte und lehnte sich zurück, auf seine beiden Hände. Er seufzte und schloss kurz die Augen. "Also nichts wichtiges." Er würde sowieso wieder im kleinen Kreis mit vielleicht vier oder fünf Freunden feiern.
 

Eine der braunen Augenbrauen wanderte langsam ein Stück in die Höhe, das war es also... das erklärte auch die Sache mit dem Geschenk. "Hm... ich würde dir ja auch gerne Real etwas schicken... aber immer, wenn ich was mit der Post verschicken will, dann kommt es nie an."
 

"Ach tatsächlich?" Amüsiert öffnete Ichigo eines seiner blauen Augen und fixierte den Brünetten damit. "Na so was." Worauf spielte Kouhi jetzt schon wieder an? Das hörte man immer an der Stimmlage, wenn sie diesen gewissen Unterton hatte, dann hatte der Kleinere etwas vor. "Dann schenk mir doch einfach virtuell was."
 

"Ich hab gerade Mal noch hundert Zeny (5) und in zwei Wochen hab ich bei der Spielzeit nicht mal ansatzweise genug Zeit etwas vernünftiges zusammen zu bekommen. Außerdem hast du mir real auch schon was geschenkt." So schnell würde er sicherlich nicht aufgeben.
 


 

(1) PvP = Player versus Player. Das ist ein besonderer ,Raum', in dem die verschiedenen Spieler gegeneinander antreten können, was sonst nicht möglich ist. Beim normalen spielen kann man andere Charakter nicht angreifen.

(2) Assa ist einfach die Kurzform von Assasin

(3) Cards sind Karten, die von den Monstern gedropped werden. Sie sind eher selten und manche richtig wertvoll, da sie alle bestimmte Eigenschaften haben und in Waffen oder Equipment eingesetzt werden können und diesen Items somit diese Eigenschaften verleihen. Mit einer Phen Card wird zum Beispiel der Zauber den man gerade einsetzt nicht mehr von gegnerischen Attacken unterbrochen.

(4) Ein Item. Es gibt verschiedene Items, die man sammelt, um daraus Headgears zu machen. Alice's Apron ist eines davon, mit 100 von den Dingern kann man bei einem NPC einen Blush herstellen.

(5) Zeny ist die Währung. Geld einfach. Und 100 Zeny sind seeeeeehr wenig. Wenn man normal levelt hat man mindestens so um die 300 tausend (grob geschätzt, so war es bei mir jedenfalls immer, auf Level 78 allerdings. Die beiden sind ja höher, also dürften die normal mehr haben)

Zweites Reallife-Treffen

Kapitel 6: Zweites Reallife-Treffen
 

» Eine der braunen Augenbrauen wanderte langsam ein Stück in die Höhe, das war es also... das erklärte auch die Sache mit dem Geschenk. "Hm... ich würde dir ja auch gerne Real etwas schicken... aber immer, wenn ich was mit der Post verschicken will, dann kommt es nie an."
 

"Ach tatsächlich?" Amüsiert öffnete Ichigo eines seiner blauen Augen und fixierte den Brünetten damit. "Na so was." Worauf spielte Kouhi jetzt schon wieder an? Das hörte man immer an der Stimmlage, wenn sie diesen gewissen Unterton hatte, dann hatte der Kleinere etwas vor. "Dann schenk mir doch einfach virtuell was."
 

"Ich hab gerade Mal noch hundert Zeny (5) und in zwei Wochen hab ich bei der Spielzeit nicht mal ansatzweise genug Zeit etwas vernünftiges zusammen zu bekommen. Außerdem hast du mir real auch schon was geschenkt." So schnell würde er sicherlich nicht aufgeben. «
 

"Ah und was willst du dann also tun?" Hatte er recht gehabt, Kouhi hatte etwas vor. "Wenn du das Geschenk ja nun augenscheinlich nicht mit der Post verschicken willst, weil die böse böse Post die ja immer verschlampt?"

Grummelnd zog Kouhi die Augenbraun zusammen, der Blonde hatte also hinter das geblickt, was er vorhatte. "Machst du dich etwa über mich lustig?" Wieso konnte Ichigo dann nicht so clever sein, wenn irgend so ein dahergelaufener Assasin sich an ihn ranmachte?
 

"Nein, würde mir nie einfallen." Er grinste breit und sah den Kleineren nun mit beiden Augen an. "Also? Was hast du vor, hm?" Er konnte es sich zwar schon denken, aber Kouhi sollte wenigstens auch richtig fragen, bevor er Nein sagen würde. Noch mal tat er sich das nicht an. Das machte ihn nur depressiv.
 

Er kam wohl wirklich nicht drum herum es wirklich zu sagen... auch wenn er sich die Antwort durchaus denken konnte. "Ich weiß zwar, dass du sowieso nein sagen wirst, schließlich habe ich mich das letzte Mal wirklich dumm benommen und du hast es ja eigentlich auch schon klar gemacht, aber ich würde dir dein Geschenk trotzdem lieber persönlich geben..."
 

Das Grinsen wich nun doch aus dem Gesicht des Größeren und machte einem ernsten Gesichtsausdruck platz, mit dem er zuerst den Anderen bedachte, dann aber auf das Gras neben sich starrte. "Ja, konntest du dir denken... Ich glaube ein virtuelles Geschenk wäre mir da lieber." Er seufzte leise. "Ich weiß nicht, ob ich dich Real noch mal treffen möchte. Okay... Ich meine, wir küssen uns jetzt virtuell und all das, aber..." Er strich sich kurz durch die Haare und sah den Kleineren dann an. Ein leicht sehnsüchtiger Ausdruck trat in die blauen Augen. "Was würde anders sein, als letztes Mal?"
 

Er hatte es sich wirklich denken können, auch wenn er gehofft hatte, dass der Andere zustimmen würde, eine positive Antwort hatte er trotzdem nicht wirklich erwartet. Ernst blickte er Ichigo in die Augen, überlegte einen kurzen Moment. "Außer der Erkenntnis, dass ich ein riesiger Idiot war... oder bin, weiß ich nicht genau. Ich würde jedenfalls nicht noch einmal so handeln, egal was ist."
 

Leise seufzend beugte sich der nun Rothaarige vor und lehnte sich auf eines der Knie Kouhi, da dieser seine Beine anwinkelt, während er an den Baum gelehnt saß. "Wirklich?" Er legte sein Kinn auf seine Hand, die auf dem Knie des Kleineren ruhte, und sah den Brünetten an. "Versprichst du mir das?"
 

Leicht nickte der Angesprochene, störte sich für den Moment nicht wirklich an der unpassenden Haarfarbe des Anderen. "Natürlich." Ohne zu zögern hob Kouhi eine Hand, wenn schon, dann auch richtig. "Ich schwöre!" Er wollte den Fehler, den er gemacht hatte, wirklich wieder gut machen.
 

Ein sachtes Lächeln schlich sich auf Ichigos Lippen. "Du kommst mich aber dieses Mal besuchen, wenn du mich dann wieder ignorierst, dann hab ich wenigstens was zu tun und muss nicht den ganzen Tag in einer fremden Wohnung hocken."

Gott, hatte er gerade wirklich zugestimmt? Na prima. Hoffentlich bereute er das nicht.
 

Auch auf die Lippen des Brünetten schlich sich ein leichtes Lächeln, nachdem er wirklich verstanden hatte, dass der Blonde doch noch zugesagt hatte. "Keine Sorge, du wirst gar keine Chance haben dich mit anderen Dingen zu beschäftigen."
 

"Nein?" Ichigo richtete sich wieder auf. "Dann bin ich beruhigt." Er rutschte näher zu dem Kleineren und hauchte einen Kuss auf dessen Lippen.
 

~°~
 

"Maaaaaan, man Duke... Beeil dich!" Joey raste wie ein aufgescheuchtes Huhn auf den Eingang zum Gang, der zu den einzelnen Gleisen führte, zu. Er drehte sich ab und zu um und deutet seinem besten Freund an, sich etwas zu beeilen.

Sie waren viel zu spät! Hoffentlich wartete Seto nicht schon... Scheiße! Wie unhöflich war das denn? Aber nein, er hatte voll verschlafen und Duke war auch noch in Zeitlupentempo mit dem Auto hergetuckert.
 

Joey hastete die Treppe hinauf und hielt sogleich Ausschau nach dem Brünetten, welchen er auch wenig später bereits sah. Er hatte sich auf eine der vielen Bänke niedergelassen und starrte auf die Gleise. Joey schlich sich an den Größeren heran und atmete tief durch. Okay...

Seto war hier... Und er sah immer noch so umwerfend aus, wie vor drei Monaten....
 

"Hey..." Joey blieb etwas entfernt neben dem Brünetten stehen und sah mit schief gelegtem Kopf an. Wie er wohl auf seinen neuen Stil reagieren würde?
 

Der Braunhaarige hatte sich mittlerweile wieder von seinem Schock erholt. Da sein Auto kaputt war, hatte er notgedrungen auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen müssen und jetzt wusste er auch wieder, wieso er diese so hasste. Auf der Fahrt in einem, wie zumindest Seto fand, versifften Zugabteil hatte sich ein dicker, ziemlich ungepflegter und dazu noch betrunkener Kerl gesetzt.
 

Als ob dies nicht schon schlimm genug für den Brünetten gewesen wäre, war der Typ nach kurzer Zeit auch schon eingeschlafen und hatte sich seine Schulter als Kissen ausgesucht, die wohl geradezu dazu einlud um darauf sabbern zu wollen. Das hatte Seto zwar gerade noch zu verhindern gewusst, jedoch hatte es fast die ganze Fahrt gedauert, bis er den Trunkenbold endlich aufgeweckt hatte.
 

Als er dann endlich beim passenden Bahnhof angekommen war, und das eigentlich schon mit einigen Minuten Verspätung, hatte er sich wirklich schon gedacht, ob das nicht vielleicht die Rache Joeys war, aber irgendwie hatte er dies dem Kleineren nicht so ganz zugetraut und wartete seit dem.
 

Als er schließlich Joeys Stimme hörte, deren Klang er sich doch wirklich gemerkt hatte, blickte er sich suchend in der Richtung, aus welcher der Ausruf kam, um. So erblickte er den Blondschopf auch und war sichtlich überrascht. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sich der Blondschopf großartig verändert hatte.
 

Dennoch musste er zugeben, dass die Sachen viel besser waren, als ursprünglich und auch die Brille stand ihm viel besser, als das alte Modell. Langsam stand der Brünette auf und lächelte leicht. "Hey, ich dachte schon du kommst nicht mehr."
 

Leicht schmunzelnd trat er näher und hauchte, nach kurzem Zögern, einen Kuss auf die Wange des Blonden. Real war es schließlich doch etwas ganz anderes, als virtuell. "Du siehst irgendwie anders aus, als damals, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Neue Frisur?", fragte Seto schließlich scheinheilig und blickte den Kleineren abwartend an.
 

Joey ließ den Brünetten etwas erstaunt gewährend, als dieser sich vorbeugt um einen Kuss auf Joeys Wange zu drücken. Er wurde leicht rot auf den Wangen und lächelte dann erleichtert.

"Quatsch, guck doch mal richtig, liegt alles an meinen neuen Schuhen." Das Lächeln wandelte sich zu einem ausgewachsenen Grinsen., trug er doch immer noch seine Converse – Von denen konnte er sich einfach niemals trennen. "Lass uns fahren, okay? Duke wartet sicher schon. Dann lernst du ihn mal kennen."
 

"Okay, gehört hab ich den Namen ja oft genug." Seufzend bückte sich der Braunhaarige, um seine Tasche aufzuheben. Da er nicht wirklich viel Lust hatte so viel mit sich zu schleppen, wenn er schon den Zug benutzen musste, hatte er sich etwas zurückgehalten und nur die große Reisetasche genommen.
 

Joey, nach dem Begrüßungskuss doch etwas mutiger, griff sogleich nach der freien Hand des Brünetten und zog ihn sanft mit sich, zum Vorplatz des Bahnhofs, wo der Dunkelhaarige schon an sein Auto gelehnt wartete. War ja klar gewesen, dass Duke sich nicht die Mühe machte und mit zum Gleis kam.

Faule Sau.
 

"Duke... Seto." Er sah den Dunkelhaarigen an und nickte zu dem Brünetten. "Seto, mein bester Freund Duke." Damit deutete er auf den Schwarzhaarigen.
 

"Freut mich, ich hab schon viel von dir gehört." Kein Wunder, so oft wie der Blonde ihm erzählte, was er so alles mit Duke unternahm. Und nach dem Outfit, dass der Schwarzhaarige selbst trug, konnte er sich gut vorstellen, wer Joey bei der Klamottenauswahl geholfen hatte.
 

Der Schwarzhaarige zuckte nur leicht mit den Schultern, das war also der Schwarm seines besten Freundes... na ja schlecht sah er ja nicht unbedingt aus. "Ich hab auch ziemlich viel von dir gehört... manchmal sogar mehr, als mir eigentlich lieb war." Und wenn Joey einfach nicht aufhören wollte über den Brünetten zu reden.
 

Joey wurde etwas rot um die Nasenspitze. "Duke... Ich glaub, das interessiert ihn nicht..." Er zog Seto nur zur Hecktür, welche er gleich öffnete, damit der Brünette sein Zeug reintun konnte.
 

~°~
 

"Jaaa... Nicht ganz so groß, wie dein Haus, aber mir reicht es." Joey schmunzelte leicht. Duke hatte sie zu Hause angesetzt und dann ein bisschen alleine gelassen.

Der Kleinere sah zu Seto und strich sich ein paar blonde Strähnen aus der Stirn. "Du kannst dir aussuchen, wo du schlafen willst. Entweder im Wohnzimmer auf der Couch oder wir legen dir einen Futon raus und du pennst mit in meinem Zimmer."

"Hmmm...." Gedanklich versuchte der Braunhaarige abzuwägen, welche der beiden Möglichkeiten sich bequemer anhörte. Ein Bett wäre ihm ja am liebsten gewesen, aber der Blonde hatte nun mal kein Gästezimmer. "Auf dem Boden schlafen find ich glaub ich nicht so gut." Auch wenn er dem Kleineren so ja durchaus näher sein konnte... "Ich glaub ich nehme die Couch."
 

"Okay." Joey zog den Älteren mit sich ins Wohnzimmer und deutete auf die durchaus große Couch. "Könnte aber etwas zu weich sein. Wenn du morgen ein Brett im Rücken hast, dann erbarme ich mich vielleicht." Er schmunzelte leicht. "Immerhin ist mein Bettchen recht groß."

Joey zupfte leicht am Ärmel seines Kapuzenpullis. "Ich meine... Wenn dir das dann nichts ausmacht... Aber du kannst die Couch erst mal ausprobieren." Er strich sich abermals durch die Haare.

Scheiße, war er nervös...

Sogar noch mehr, als bei ihrem ersten Treffen. Immerhin war Seto nett zu ihm und hatte ihn sogar auf die Wange geküsst! Hoffentlich lehnte er sich mit dem Angebot nicht zu weit aus dem Fenster. Hintergedanken hatte er nämlich wirklich keine, dafür war es viel zu früh.
 

Doch gerade diese Aussage machte auch Seto ein wenig nervös, der unbewusst mehr in die Worte des Blonden reininterpretierte, als da vielleicht war. Doch das wollte er sich nicht so recht anmerken lassen. "Sicherlich würde es mir nichts ausmachen, aber eine Massage wäre auch schon eine kleine Hilfe." Ein leichtes Grinsen lag auf den Lippen des Brünetten, der sich nun seinerseits durch die Haare fuhr.
 

"Das kann ich wenigstens." Joey sah den Brünetten seufzend an und versuchte nicht den Ärmel zu zerfrimeln.

Oh man, das war gar nicht gut... Irgendwie musste er sich wieder etwas beruhigen... Aber das war nicht so einfach, er hatte immerhin zwei Nächte vor Aufregung nicht geschlafen und war somit durch den Schlafmangel echt aufgedreht. "Willst du vielleicht was trinken?"
 

"Gerne, was hast du denn da?" Seto war ziemlich froh über den Themenwechsel, denn auf die Sache mit dem Bett wollte er nicht wirklich eingehen fürs erste. Da gab es doch das ein oder andere Detail, von dem der Blonde ja (für den Augenblick) nichts wissen musste.
 

"Alles mögliche, wie wäre es mit Kaffee, Kouhi?" Joey grinste leicht und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
 

~°~
 

"Hmmm..." Joey schob sich den letzten Löffel Schokopudding in den Mund und verbannte die Schüssel dann auf den Couchtisch, bevor er sich zurück lehnte. "Hm, joar, hab ich gut gemacht." Zufrieden streckte er sich. Manchmal musste er sich beim kochen einfach selbst loben, das gehörte einfach dazu. Wenn es halt gelungen war? Warum sollte er es sich nicht sagen?

"War's dir nicht zu süß?" Er wusste ja mittlerweile, dass Seto nicht so gerne süße Dinge aß.
 

"Na ja, ein bisschen vielleicht, aber sonst war es eigentlich lecker.", erwiderte der Braunhaarige und schob sich den letzten Löffel mit Pudding in den Mund. Nachdem auch seine Schüssel auf dem Tisch ihren Platz gefunden hatte, schlug er seufzend ein Bein über das andere. Wie er sich verhalten sollte, wusste er teilweise immer noch nicht wirklich.
 

Joey schielte zu dem Brünetten, seufzte dann leise und richtete sich wieder auf, setzte sich im Schneidersitz auf die Sitzfläche der Couch und drehte sich zu dem Anderen herum. "Sag mal, hast du vielleicht Lust aufn Spiel, oder so? Wir können ja nicht die ganze Zeit hier sitzen und Smalltalk halten."
 

Fragend wanderte eine der dunklen Augenbraun in die Höhe, als Seto seinerseits seinen Blick zu dem Kleineren wandte. "Spiel? Was denn für eins?" Spontan konnte er sich nicht wirklich viel unter dieser Bezeichnung vorstellen, schließlich gab es eine ziemliche Bandbreite an Möglichkeiten.
 

Joey überlegte kurz, legte dann den Kopf schief. "Moment... hier muss irgendwo dieses eine sein..." Er lehnte sich über die Sofalehne in seinem Rücken, musste sich dafür etwas verrenken und kramte aus dem kleinen Tischchen neben eben diesem Sofa ein Kartenspiel raus.

"Das haben wir irgendwann mal selbst gemacht." Er nahm das Gummi ab, das den Kartenstapel zusammen hielt. "Ist schon etwas... na ja..." Joey grinste leicht und nahm die erste Karte, also da stehen halt so Fragen drauf, paar harmlose und ja, hier zum Beispiel." Er reichte dem Älteren die oberste Karte auf deren weißer Rückseite die Frage notiert war. "Ein paar nicht ganz so harmlose."
 

Der Dunkelhaarige las sich die Frage auf der Karte durch und runzelte nachdenklich die Stirn. "Ich glaube 'nicht ganz so harmlose' ist ein wenig untertrieben..." Er fragte sich wirklich, wer auf die Frage gekommen war, wann man das letzte Mal jemanden oral befriedigt hatte...
 

"Ach komm." Joey kicherte leise. "Ich find es gar nicht sooo schlimm." Er mischte die Spielkarten schließlich und legte den Stapel dann mit der Karte, die er Seto gezeigt hatte, in die Mitte zwischen ihnen auf das Sofa.

"Ich fang auch an. Sagen wir jeder darf einmal passen, okay?" Der Blonde griff nach der obersten Karte, drehte sie herum und schmunzelte leicht. "'Was würdest du gerne mal ausprobieren?'" Welcher Bereich damit gemeint war, konnte sich Seto wahrscheinlich denken. Der Blonde legte den Kopf schief und überlegte kurz. "Hmh, ich fände so harmlose Sklavenspielchen mal ganz interessant." Kichernd legte er die Karte zur Seite und lehnte sich zurück. "Du bist."
 

Überrascht blickte Seto den Kleineren an, das hatte er eigentlich weniger erwartet... Wer hätte gedacht, dass der Blonde auf solche Spielchen stand? Leicht schüttelte der Braunhaarige den Kopf, um sich von seinen weiterführenden Gedanken abzulenken und nahm nun ebenfalls eine Karte. "Wann hattest du deinen ersten Zungenkuss? Hm... ich weiß nicht mehr genau, ich glaub das war so mit vierzehn oder fünfzehn."
 

Joey schmunzelte leicht... Er hatte dafür doch etwas länger gebraucht, als der Brünette, aber das musste er ja nicht unbedingt sagen, Seto hatte ja die Karte gezogen. "Also stimmt es wohl wirklich, dass sich Frauen besser an den ersten Kuss erinnern können." Er griff nun ebenfalls nach dem Stapel und sah sich die Rückseite der Karte an. "'Gibt es etwas, das du absolut hasst?' Oh ja, erstens Haare im Waschbecken beziehungsweise in der Dusche und im Abfluss... Graus. Und ich hasse das System der Kirche."
 

Als der Blauäugige schließlich die nächste Karte zog, fing seine Augenbraue bedenklich an zu zucken. Jetzt waren sie ja doch wieder bei diesem Thema gelandet, dass er eigentlich nicht anschneiden wollte. "'Welches Extra würde dir beim Sex gefallen....?' Euch war wirklich langweilig, oder? Mal sehen..." Nachdenklich starrte er auf die weiße Fläche der Karte, versuchte somit dem Anblick Joeys aus dem Weg zu gehen. "Vielleicht ein paar Vertrauensspielchen, wie Bondage..."
 

Joey bekam große Augen. "Bondage?" Er sah den größeren an. "Wow, klingt ja schon interessant." Lächelnd griff er nach der neuen obersten Karte. "Und ja, uns war langweilig... Ich hab die von eben: 'Wann hast du deinen letzten Blowjob bekommen?'" Er legte die Karte neben sich und runzelte die Stirn. "Tja, keine Ahnung, wenn ich ehrlich bin, aber so ein halbes Jahr ist es mindestens her."
 

Irgendwie wurden Seto die Fragen langsam wirklich ZU persönlich... Es war wohl wirklich eine sehr schlechte Idee gewesen dem Spiel zuzustimmen. Resigniert seufzend griff er erneut nach einer Karte und las sich die Frage durch, bekam spontan Lust zu flüchten. "Welchen essbaren Zusatz würdest du beim Vorspiel gerne mit einbringen?' Was sind denn das für Fragen?" >Und wieso krieg ich die immer?< "Ich weiß nicht, die ganzen Standart Sachen wie Sahne und Schokosoße sind mir zu süß..."
 

"Ich glaub, da waren wir nicht mehr ganz klar im Kopf." Joey lehnte sich gegen die Rückenlehne der Couch. "Aber Duke und Ich sind nicht direkt schüchtern, wie du sicher bei mir schon gemerkt hast."

Der Kleinere überlegte kurz, ihm viel aber auch nicht wirklich etwas nicht Süßes für das Vorspiel ein. "Na gut, die Antwort akzeptier ich bei dir Ausnahmsweise mal."
 

Nach und nach folgten einige harmlose Fragen, wie 'Was ist dein Lieblingsessen?' , 'Welchem Tier sieht dein Gegenüber ähnlich?' 8Seto hatte natürlich prompt Hund gesagt, warum war Joey ein Rätsel. Okay Hundeaugen hatte er ja schon, aber sonst?) und Ähnliches. Joey griff erneut zum Stapel und räusperte sich leicht. "'Was ist deine Lieblingsstellung?' Die ist von Duke, hundert pro." Er legte die Karte auf seinen mittlerweile doch recht ahnsehnlichen Stapel. "Es ist peinlich ja, also frag nicht warum... Reiterstellung." Ein doch recht sichtbarer Rotschimmer legte sich auf Joeys Wangen.
 

>Wie war das noch mal mit dem nicht direkt schüchtern?< Aber froh, dass er selbst die Karte nicht erwischt hatte, war er schon. Hoffentlich kam nicht noch mehr in dieser Richtung. Dennoch schlich sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Brünetten. "Du bist ziemlich niedlich, wenn du rot wirst, weißt du das?" Solange er selbst, als sein reales Ich nicht 'niedlich' wirkte, befand sich besagtes Wort sogar durchaus in seinem Wortschatz.
 

Joey sag den Größeren an und wurde gleich noch eine Nuance dunkler im Gesicht. "Danke..." Er nestelte wieder am Ärmel seines Pullis umher und lächelte nun ebenfalls leicht.

Seto konnte ja sogar charmant sein, wenn er wollte. Was ganz Neues. "Du bist. Sind nur noch drei Karten, dann hast du es auch hinter dir."
 

Das Lächeln, das nach wie vor auf den Lippen des Brünetten verweilte, verschwand augenblicklich, als Seto seine neue Frage durchgelesen hatte. Dabei hatte er so gehofft, dass solch eine Frage nicht kam. "Du hast doch gesagt, dass jeder einmal passen kann, oder?" Wieder las sich der Blauäugige die Frage durch: "Wann war dein erstes Mal?"
 

"Joar." Joey zog eine leichte Schnute. "Och man, was ist es denn für eine Frage?" Er lehnte sich vor und linste auf das Geschriebene. "Hm? Das ist doch noch eine von den harmloseren. Hey, du hast mir sogar gestanden, dass du mal Bondage versuchen willst." Warum der Brünette bei der Frage passen wollte, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.
 

"Ich passe trotzdem." Er hatte ja unbedingt diese Frage bekommen müssen, das war mal wieder so typisch. Obwohl es auch nicht viel ausmachte, ob er sie nun beantworten würde, oder nicht. Schließlich konnte mal schon seinen Schluss daraus ziehen, wieso er sie nicht beantworten wollte. "Du bist also an der Reihe."
 

Joey sah den Anderen noch einen Moment an, bevor er mit den Schultern zuckte. "Okay..." Vielleicht war Setos erstes Mal auch einfach nur nicht so prickelnd gewesen.

Er nahm die vorletzte Karte vom Stapel und lächelte leicht. "Da passe ich dann jetzt. 'Bist du Top oder Bottom?'" Wenn Seto sich schon weigerte zu antworten, dann würde er dem Brünetten diese delikate Tatsache auch mal vorenthalten.
 

"Wenn du willst, gleiches Recht.", erwiderte der Größere nur und nahm die letzte Karte, doch ein bisschen froh, dass er es endlich hinter sich gebracht hatte. "Ich hätte das Passen verschieben sollen... oh man... 'Hast du öfter feuchte Träume von deinem Partner oder Schwarm?' Ich glaub nicht, ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern." Er hatte in letzter Zeit zwar öfter von dem Blonden geträumt, aber bisher war noch nichts jugendfreies dabei rausgekommen.
 

"Ach komm, ich hab dir das eben schon bei dem Geschmackszusatz durchgehen lassen. jetzt will ich aber eine klare Antwort Setolein. Das kann ja jeder sagen." Empört sah Joey seinen Gegenüber an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Raus mit der Sprache, oder ich werd dir die ganze Woche lang nichts kochen!"
 

"Tze, du willst mich also verhungern lassen?" Missbilligend hob sich eine der braunen Augenbrauen, während die dazugehörige Person die Arme vor der Brust verschränkte. "Es ist aber nun mal so. Ich hatte bisher keine, also werd ich auch nicht spontan welche erfinden."
 

"Du hattest noch nie in deinem Leben feuchte Träume?" Joey zog ungläubig eine Augenbraue in die Höhe. "Tut mir leid, mein lieber Seto, aber das glaube ich dir nicht." Die gehörten ja schon alleine zur Pubertät mit dazu, das konnte ihm der Brünette beim besten Willen nicht weis machen.
 

"Achso... das war allgemein? Na feuchte Träume hatte ich sicherlich schon... und wohl nicht gerade wenige. Ich hab es eigentlich eher auf jetzt bezogen und nicht alle 'Partner und Schwärme'. Langsam ließ der Brünette seine Arme wieder etwas lockerer, löste so auch wieder die Abwehrhaltung auf.
 

Joey lehnte sich sogleich vor und sah dem Anderen prüfend in die Augen. "Und zur Zeit hast du keine feuchten Träume ja? Keinen Schwarm? Keinen Partner?" Er sah ihm forschend in die Augen und zog beide Augenbrauen in die Höhe.
 

"Ich finde ich habe seit Beginn des Spieles genug Fragen beantwortet. Und da ich auch die letzte Frage beantwortet habe, lass ich diese mal außen vor." Ein leicht fieses Grinsen legte sich auf die Lippen des Größeren, der sich einfach bequem zurücklehnte. "Das musst du wohl also anders rausfinden.
 

"Ach, und wie soll ich das machen?" Joey krabbelte näher zu dem Brünetten, da dieser sich einfach zurück gelehnt hatte, und sah ihn weiterhin an. "Komm schon, du bist gemein. Ich bin doch so neugierig. Sag."
 

"Für deine Neugierde kann ich ja wohl nichts." Schmunzelnd schielte der Braunhaarige den Blondschopf aus den Augenwinkeln an. "Aber na gut, ich kann mich ja wenigstens ein bisschen erbarmen. Nein, ich habe keinen Partner, mehr wirst du aus mir aber so einfach Nichts rausbekommen."
 

"Und was soll ich machen, um deinen Schwarm aus die rauszukitzeln, hm?" Denn genau das war es ja, was den Blonden interessierte. Vielleicht hatte er ja sogar eine reelle Chance bei Seto? Er legte den Kopf schief. "Na los, sag was."

Der Größere zuckte nur mit den Schultern, das fiese Grinsen unverändert auf den Lippen. "Ich weiß nicht, da musst du wohl ein bisschen kreativ sein. Ich werd es jedenfalls nicht so einfach von mir geben, so wie ich es gesagt habe. Lass dir also mal was hübsches einfallen."
 

"Och man." Joey zog eine Schmolllippe und schmiegte sich an den Arm des Älteren, setzte seinen Hündchenblick auf und sah zu ihm auf. "Komm schon, bitte bitte?"

Der Morgen danach

Kapitel 7: Der Morgen danach
 

"Hey, das sind unfaire Mittel." Gab es für diesen Blick eigentlich einen Waffenschein? Er schien jedenfalls ziemlich gefährlich... jedenfalls für ihn. "Du bist wirklich unmöglich, weißt du das eigentlich?" Leise seufzte der Größere auf, na wenn Joey es unbedingt wissen wollte, dann würde er es ihm ausdrucksstark präsentieren. "Wie du willst..." Kurz darauf lagen auch schon zwei Finger unter dem Kinn des Kleineren, der langsam ein Stück näher gezogen wurde, bis Seto schließlich seine Lippen auf die des Blonden legte und sie so in einen kurzen Kuss verwickelte.
 

Die braunen Augen weiteten sich etwas, bevor er den Brünetten ungläubig ansah. "Uhm... Seto?" Er wurde etwas rot auf den Wangen. Der Brünette hatte ihn eindeutig geküsst... Und zwar nicht virtuell. Seine Lippen kribbelten immer noch etwas. "Was... Warum?"
 

"Sicherlich nicht, weil ich so großen Spaß daran habe rumzugehen und irgendwelche Kerle zu küssen.", erwiderte der Angesprochene leise und zog sich wieder ein Stück zurück. Virtuell konnte es noch so echt wirken, aber real war es trotzdem etwas ganz anderes und das zum Glück in positiver Hinsicht.
 

Joey sah den Größeren eine Weile an, bevor er lächelte. Also war er Setos Schwarm?

Hoffentlich überinterpretierte er das jetzt nicht... "Das will ich auch hoffen." Er tat es dem Brünetten nun nach und zog seinerseits dessen Kopf zu sich, hauchte ebenfalls einen kurzen Kuss auf die weichen Lippen des Älteren. Daran konnte er sich gewöhnen.
 

"Irgendwie find ich es so besser als virtuell... egal wie sehr sie sich anstrengen." Da gab es zwar noch eine Sache, die er liebend gern real ausprobiert hätte, doch dafür war es wohl doch noch ein wenig zu früh. Obwohl es ihn ja schon reizte...
 

Ein Grinsen schlich sich auf Joeys Lippen. Er ließ seine Hand in Setos Nacken gleiten und seinen Kopf auf die breite Schulter des Brünetten. "Seh ich genauso..." Dass es so einen Verlauf nehme würde, hatte er wirklich nicht gedacht. "Willst du nicht vielleicht doch in meinem Bett schlafen?" Er kicherte leise und sah zu Seto auf.
 

Auch auf die Lippen des Größeren legte sich ein leichtes Grinsen. "Vielleicht sollte ich es doch in Erwägung ziehen, hm?" Das hieß ja nicht direkt, dass irgend etwas passieren würde. "Außerdem hört sich 'Bett' bequemer an als Boden und Couch..."

"Nicht wahr?" Joey schloss lächelnd die Augen und seufzte leise. "Glaub ich dir."
 

~°~
 

"Hmm.... Wo schmeiß ich den nur immer hin?" Joey seufzte genervt auf und schob seinen Schreibtischstuhl zur Seite, um zu sehen, ob vielleicht sein Pyjama unter dem Schreibtisch gelandet war.

Warum musste er den eigentlich auch morgens immer irgendwo in sein Zimmer schmeißen? "Ahhh, da ist er ja." Joey fischte triumphierend die bordeauxroten kurze Pyjamahose samt Hemd unter seinem Bett hervor.

"Bist du im Bad fertig?"
 

Kurz starrte der Braunhaarige noch sein Spiegelbild und fuhr sich durch die Haare, bevor er das Bad, schon in seinen dunkelblauen Pyjama gekleidet, verließ. "Ja, du kannst jetzt rein wenn du willst..." Im Endeffekt hatte er sich dann doch für das Bett entschieden, schließlich war es um einiges verlockender.
 

"Okay, ich beeil mich. Fühl dich wie zu Hause." Joey deutete auf sein Zimmer und verschwand dann an Seto vorbei über den Flur in das Badezimmer.
 

Wenig später, hatte sich der Blonde die Zähne geputzt und den Pyjama übergezogen und tapste wieder zurück in sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich und knipste das Licht der Deckenlampe aus, sodass nur noch die Nachttischlampe das Zimmer erhellte.

Er ließ sich auf sein Bett fallen und legte die Brille auf den Nachttisch, bevor er zu Seto sah, der sich eines seiner Bücherregale ansah. "Kommst du?"
 

"Hm... ja Moment." Kurz ließ der Braunhaarige seinen Blick noch über die restlichen Buchrücken der Reihe gleiten, bevor er sich umdrehte und ebenfalls auf dem Bett Platz nahm. "Stimmt, ist wirklich recht groß." Erneut strich sich Seto durch die Haare und schlug schließlich die Bettdecke um, um sich darunter zu legen.
 

Joey rutschte bis zur Wand durch, wo er selbst unter die weiche Decke schlüpfte und sich auf das Kissen sinken ließ. Zum Glück schlief er immer mit mehreren, sonst würden sie sich sicher darum streiten.

Er wartete noch, bis sich der Brünette ebenfalls hingelegt hatte, bevor er das Licht löschte und sich auf die Seite drehte. "Gute Nacht, Seto."
 

~°~
 

Irgendwann in der Nacht hatten sich die Arme des Brünetten um den Kleineren geschlungen und diesen näher zu sich gezogen. So eine lebendige Wärmflasche war im Winter doch mehr als angenehm, auch wenn es im Zimmer selbst nicht unbedingt kalt war. Verschlafen öffnete Seto die Augen und schielte zum Wecker, der auf dem Nachttischchen des Blonden stand und wunderte sich darüber, dass es für seine Verhältnisse schon recht spät war. Der Wecker zeigte neun Uhr an, dabei wachte er eigentlich schon von selbst kurz vor sechs auf.
 

Für Joeys Verhältnisse war es jedoch ziemlich früh und demnach hatte er auch keinerlei Elan schon aufzuwachen. Stattdessen schmatzte er leise im Schlaf und umschlang die Hüfte Setos mit einem seiner Beine.

Daran konnte er sich wirklich gewöhnen. Immerhin hatte er schon lange sein Bett nicht mehr mit Jemandem geteilt.
 

So schnell würde der Braunhaarige es wohl nicht schaffen das Bett zu verlassen, was er zum Glück auch noch nicht vorgehabt hatte. Sanft strich er durch die blonden Strähnen des Kleineren, beobachtete diesen stumm beim schlafen und konnte sich ein leises Schmunzeln nicht verkneifen. Joey war wirklich niedlich, wenn er schlief.
 

Der Blonde seufzte zufrieden und lehnte sich leicht in die Streicheleinheiten des Größeren.

Erst eine halbe Stunde später öffnete er verschlafen die Augen, schloss sie aber gleich gähnend wieder. "Morgen..." Durch das immer noch anhaltende Streicheln merkte er ja, dass Seto bereits wach war. "Bissu schon lange wach?"
 

"Geht so, noch nicht all zu lange.", erwiderte der Blauäugige leise und lächelte leicht, obwohl der Blonde dies mit geschlossenen Augen nicht sehen würde. Trotz der leichten Belagerung des Anderen war es durchaus angenehm mit jemand Anderem das Bett zu teilen (auch, wenn es nicht das eigene war), daran konnte er sich glatt gewöhnen.
 

Verschlafen strich sich Joey über die Augen, während er von Seto abließ und sich aufsetzte. "Hmh... Hunger? Ich muss nur kurz wach werden..." Er streckte sich. "Dann mach ich Frühstück..."
 

Joey krabbelte etwas ungeschickt über Seto hinweg aus dem Bett und richtete sich dann schwanken auf. Die Pyjamahose, die sowieso schon reichlich kurz war - in langen Hosen konnte er einfach nicht schlafen - war noch etwas hinaufgerutscht, was der Blonde jedoch sogleich wieder durch eine Handbewegung richtete. Immerhin wollte er ja nicht halbnackt vor Seto rumhopsen und es war teilweise sowieso ein Reflex.
 

Der Brünette musste bei diesem Anblick schlucken, da er schon länger wach war, war er sich auch durchaus bewusst, was um ihn herum passierte. Unauffällig ließ Seto seinen Blick über den Kleineren gleiten und seufzte leise auf, DARAN konnte er sich auch durchaus gewöhnen. Langsam schwang auch er die Beine über die Bettkante und fuhr sich durch die vom Schlafen zerzausten braunen Strähnen.
 

Joey streckte sich noch ein letztes Mal ausgiebig, wobei man - da er etwas ins Hohlkreuz ging - ein Stückchen seines Bauches sehen konnte. Er wuschelte sich selbst einmal durch die Haare und sah Seto dann an. "Hmh, Ich geh kurz ins Bad, damit ich wach werde. Ich beeil mich, danach kannst du." Es wurde noch einmal unterdrückt gegähnt. Das war eindeutig zu früh für ihn...

Wenn Seto nicht da wäre, hätte er sich glatt noch mal rumgedreht. "Dann geh ich in der Zeit Brötchen holen." Zum Glück hatte er einen Bäcker direkt neben an. Dann musste er wenigstens nicht weit laufen.
 

Leicht desillusioniert nickte der Braunhaarige nur, wenn das so weiterging, dann würde er - oder besser gesagt seine untere Körperpartie - noch ein kleines Problem bekommen. Aber trotzdem war er wirklich froh, dass er es geschafft hatte den Blonden zu überreden, so dass er zu diesem fahren durfte. „Okay, dann ruf ich in der Zeit Mokuba an, ob er auch keinen Mist baut, solange ich weg bin... obwohl ich das wohl eher sehe, wenn ich zurück bin."
 

"Alles klar." Joey schmunzelte leicht und verschwand wenig später auch schon aus dem Zimmer.
 

~°~
 

Frisch geduscht und mit einer Tüte leckerer Brötchen im Arm, sah das Leben doch gleich wieder viel besser aus. Joey schloss lächelnd hinter sich die Tür seiner Wohnung und rief in Richtung Bad ein 'Viertel Stunde noch, dann gibt's Frühstück', bevor er in der kleinen, gemütlichen Küche mit Esstisch verschwand und einige Löffel Kaffeepulver in den vorgesehenen Beutel tat und die Kaffeemaschine anstellte. Zum Glück hatte er sich eine von Duke ausgeliehen, er selbst trank ja das braune Gesöff nicht wirklich, aber von Seto wusste er es ja.
 

Der Brünette brauchte dann doch noch ein wenig länger im Bad und verließ dieses erst knapp fünf Minuten bevor es, wie der Blonde ja gesagt hatte, Frühstück gab. So schaffte er es gerade noch sich neue Shorts, eine Hose und ein Hemd überzuziehen. Bei letzterem machte er sich nicht die Mühe es zuzuknöpfen und auch die braunen Haare tropften noch ein wenig als er die Küche betrat.
 

Joey sah kurz zu Seto, bevor er das restliche heiße Wasser in seine Tasse Früchtetee goss.

Ach du schei.... Warum hopste Seto hier halbnackt vor ihm herum? Trieb der etwa Sport? Der flache Bauch... die leicht muskulöse Brust... Joey versuchte den Rotschimmer aus seinem Gesicht zu vertreiben.

Er drehte sich zu Seto um und stellte ihm die Tasse Kaffe auf den Tisch.

Gott... Lief da gerade ein Wassertropfen über Setos Hals, die Brust hinab?

>Mund zu, Joey.< Er schalt sich in Gedanken selbst und setzte dann ein leichtes, laszives Lächeln auf. Angriff ist die beste Verteidigung. "Uh la la, Setolein." Joey holte noch ein Glas Erdbeermarmelade aus dem Kühlschrank. "Wenn du dich schon nicht anständig anziehen kannst, dann pass wenigstens auf, dass ich dich nicht rein zufällig mit meinem Brötchen verwechsle."
 

Eine der feingeschwungenen Augenbrauen Setos wanderte ein Stück nach oben, als er an sich hinab und schließlich wieder zu Joey sah. Er hatte eigentlich keine Hintergedanken gehabt, als er so den Raum betreten hatte, aber er schien ja keinen kleinen Eindruck auf den Kleineren auszuwirken. Langsam schlich sich ein leichtes lächeln auf die Lippen des Braunhaarigen, das sich rasant in ein ausgewachsenes Grinsen verwandelte. "Ach, du hast sonst vor mich zu vernaschen? Warte damit aber bitte bis nach meinem Kaffee, okay?"
 

Joey gurrte leise, spielerisch auf und ließ sich dem Brünetten gegenüber an den Tisch sinken. "Aber nur weil du's bist." Er schmunzelte und schnappte sich sein Messer um sich das Erste seiner drei morgendlichen Brötchen aufzuschneiden und mit Erdbeermarmelade zu bestreichen.
 

"Zu gütig." Ebenfalls schmunzelnd nahm Seto die bereitstehende Tasse Kaffee und nippte an dem heißen Getränk. Zwar war er schon länger wach, aber ohne seinen morgendlichen Kaffee konnte er einfach nicht überleben. Andererseits aß er normal nichts zum Frühstück, wenn er arbeiten ging, jedoch manchmal ein wenig mit seinem kleinen Bruder zusammen, an einem Sonntag. So nahm er auch kurze Zeit später ebenfalls ein Brötchen und machte sich dieses zurecht, bevor er hineinbiss. "Und? Ist heute irgend etwas besonderes?"
 

Der Blonde schluckte seinen Bissen noch hinunter, bevor er Seto antwortete. "Eigentlich nicht. Ich könnte dir natürlich irgendwie unser kleines Kaff zeigen, mein Lieblingscafé et cetera, wenn du willst." Er nippte an seinem Tee und sah den Größeren an. "Oder wir gehen schwimmen, wir haben zwar im ganzen Dorf nur einen Bäcker, der direkt neben an ist... sehr praktisch, aber dafür gleich zwei Schwimmbäder. Das eine ist so ein Erlebnisdingsbums. Eigentlich ganz schön da." Zum Glück hatte er Seto vorher bescheid gesagt, er solle Badesachen mitbringen, sonst hätten sie sich glatt ein paar Badeshorts von Tristan leihen müssen. Die beiden waren ja etwa gleich groß.
 

"Klingt interessant, ich konnte schon lange nicht mehr richtig ausspannen." Leise seufzte der Brünette auf, nach der Arbeit war er meist so erschöpft, dass er nun wirklich keine Lust mehr hatte irgendwo hin zu gehen, da war RO genau das richtige um sich wieder ein wenig zu erholen vom Tag. Aber jetzt hatte er ja ein paar Freiheiten mehr, die er ausnutzen konnte.
 

"Die haben da auch einen netten, abgetrennten Whirlpool." Joey schmunzelte und verputzte den Rest seines Brötchens, bevor er sich gleich ein weiteres schnappte und es dieses Mal mit Nutella bestrich. "Wenn wir Vormittags gehen, müsste es da eigentlich leer sein. Die Kiddies haben ja alle Schule."
 

"Das ist gut... die sind immer so laut, wenn sie wie von der Tarantel gestochen rumquietschen und schreien..." Kleine Kinder konnten manchmal so grausam sein... und gingen einem wirklich auf die Nerven. Auch Seto hatte mittlerweile die erste Hälfte seines Brötchens vernichtet und widmete sich dem zweiten Teil.
 

Ein leises Lachen verließ Joeys Kehle. "Sehe ich genauso, wollen wir dann los, wenn wir fertig sind?" Der Blonde biss herzhaft in sein zweites Brötchen, welches ziemlich bald schon zur Hälfte vernichtet war. "Sollen wir Tristan und Duke auch fragen, oder macht dir das was aus?"

Da Tristan, wenn Joey nicht alles täuschte, diese Woche Spätschicht an der Tanzschule hatte, in der er arbeitete, und Duke sich eigentlich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt, dürfte das kein Problem darstellen.
 

"Mir macht es nichts aus... dann lern ich sie mal richtig kennen." Er hatte von dem Schwarzhaarigen ja noch nicht viel real mitbekommen. Joe hatte zwar öfter von Duke erzählt, aber am Vortag hatte dieser sie im großen und Ganzen auch nur zu Joey gefahren.
 

Ein Lächeln glitt auf Joeys Lippen. "Okay, ich ruf ihn gleich mal an. Dann können die beiden uns auch fahren. Hab ja weder Auto noch Führerschein." Er verputzte die andere Hälfte seines Brötchens und nachdem sein Drittes auch weg war und die Tasse Tee leer, erhob er sich, um das Schnurlose Telefon aus dem Wohnzimmer zu holen.

"Hmm.... Looos, nimm ab." Joey lehnte sich gegen die Arbeitsplatte gegenüber vom Tisch, an dem Seto noch immer saß. "Willst du noch eine Tasse?" Er nickte zu der mittlerweile leeren Kaffeetasse Setos.
 

Leicht schüttelte der Brünette den Kopf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Nein danke, eine Tasse reicht erstmal." Er trank eh schon viel zu viel Kaffee, wahrscheinlich hätte es Wochen gebraucht das ganze Koffein abzubauen.
 


 

"Trischtan... das Telefon...". nuschelte Duke leise und schielte zu seinem Freund, der sich jedoch nicht rührte und nach wie vor weiterschlief. "Du bist auch zu nichts zu gebrauchen." Seufzend fuhr sich der Grünäugige mit den Fingern durch die langen, schwarzen Haare und fischte nach dem schnurlosen Telefon auf dem Nachtschränkchen. "Hm...? Wer stört mitten in der Nacht?"
 


 

"Hey, ich hab mir hier den Frühaufsteher ins Haus geholt, nicht du. Also bitte, ich bin schon seit fast zwei Stunden wach." Joey sah grinsend zu Seto und zwirbelte sich fast automatisch an einer Haarsträhne herum, wie er es oft machte, wenn er telefonierte. Da hatte man sonst eben nie viel zu tun.

"Wenn ihr beide euch dazu aufraffen könnt aufzustehen, habt ihr dann Lust mit Seto und mir ins Schwimmbad zu gehen?"
 


 

Der Schwarzhaarige versuchte derweil stirnrunzelnd zu verstehen, was Joey von ihm wollte, so früh war er schließlich noch nicht aufnahmefähig. "Moment..." Kurz legte Duke das Telefon beiseite und beugte sich erneut zu dem Brünetten. "Tris... wach auf. Joey fragt, ob wir mit ins Schwimmbad wollen." Der Größere brummte nur leise und schlang seinerseits die Arme um seinen Freund, um diesen näher zu ziehen. "Ich nehme das jetzt einfach mal als Bestätigung." Etwas umständlich angelte er wieder nach dem Hörer. "Wir kommen mit... aber wir brauchen noch ein bisschen, in einer Stunde sind wir da."
 


 

"Klasse, kommt ihr uns noch abholen? Das ist soooo weit." Joey legte seinen Hündchenblick automatisch auf, auch wenn Duke es sowieso nicht sehen konnte. "Und ich bin doch soooo faul... Bitte."
 


 

Tristan seinerseits, nun doch langsam etwas wacher, begann sanfte Küsse auf den nackten Hals des Schwarzhaarigen zu drücken. Wenn er schon geweckt wurde, dann forderte er wenigstens auch eine liebevolle Begrüßung, die bei Duke heute morgen bis jetzt noch ausgeblieben war. "Mach voran." nuschelte er zwischen zwei Küssen im Bezug auf das Telefonat. Dass Joey immer so viel quasseln musste.
 

"Ja ja, du kannst den Hundeblick auch weglassen... wir sind nachher da, bye." Und schon hatte der Schwarzhaarige aufgelegt. Er kannte seinen besten Freund mittlerweile so gut, dass er wusste, was der Blonde wohl tat. Lächelnd beugte er sich zu dem Braunhaarigen hinunter und hauchte einen sanften Kuss auf dessen Lippen. "Guten Morgen."
 

Tristan seufzte zufrieden und ließ sogleich seine Hand in den Nacken Dukes gleiten, damit dieser nicht mehr so schnell fliehen konnte. "Wann hast du gesagt, sollen wir da sein? Eine Stunde?" Er grinste und richtete sich auf, drückte den Kleineren auf die Matratze. "Das reicht locker.... Wir lassen einfach das Vorspiel weg..." Er biss grinsend in den schlanken Hals des Kleineren, wusste er doch, dass Duke das Vorspiel beim Sex am meisten mochte.
 

"Tze, niemals... entweder ganz oder gar nicht.", erwiderte der Kleinere frech grinsend und schlang seinerseits die Arme um den Nacken des Brünetten. Kurz sah er an sich hinab, allein auf seiner Brust prangten einige Knutschflecken, von seinem Hals, den er jedoch nicht sehen konnte, gar nicht erst zu reden. Das würde wirklich lustig werden.
 

Tristan hauchte nur amüsiert einen weiteren Kuss auf die weiche Haut Dukes. Er löste sich kurz von dem Kleineren, um einen weiteren Knutschfleck auf dessen Hüfte zu platzieren und richtete sich dann auf. "Dann müssen wir das wohl auf nachher verschieben." Er gähnte herzhaft und streckte sich schließlich, nachdem er sich auf der Bettkante nieder gelassen hatte.
 

~°~
 

"Ach verdammt." Joey stopfte seine Badeshorts, seine letzte saubere... drei waren wirklich zu wenig, wenn man oft schwimmen ging, in die Sporttasche, zu den Handtüchern für Seto und sich selbst.

Das Ding war zwar nicht zu eng, aber an den Beinen mittlerweile etwas kurz geraten, wer hätte auch ahnen können, dass Joey einfach noch ein paar Zentimeter wachsen würde?

"Bist du fertig?" Der Blonde erhob sich und sah zu Seto.
 

"Da du gerade meine Sachen auch in deine Tasche gestopft hast und so, denke ich schon.", erwiderte der Braunhaarige, als es auch schon an der Tür klingelte. "Anscheinend gerade rechzeitig, hm?" Kurz warf Seto einen Blick auf seine Uhr, Duke und Tristan waren ziemlich pünktlich."
 

Joey grinste breit und klopfte Seto auf das rechte Schulterblatt. "Ach, wolltest du etwa seine Reisetasche extra für zwei Teile mit ins Schwimmbad nehmen? Hättest du mir das nur vorher gesagt." Er zuckte mit den Schultern, bevor er an Seto vorbei zur Tür ging und diese öffnete. "Sind gleich fertig." wurde den beiden davor stehenden Personen als Begrüßung entgegen gebracht, bevor Joey in seine Schuhe schlüpfte.

Erst dann wandte er sich seinen beiden besten Freunden zu, die jeweils einen kurzen Kuss auf die Wange zur Begrüßung erhielten.
 

"Nein, das hatte ich eigentlich nicht vorgehabt.", erwiderte Seto nur leise grummelnd und schnappte sich seinen Wintermantel, ohne den er bei der Kälte wohl draußen erfrieren würde. So widmete er sich schließlich auch den beiden gerade Angekommenen und trat zur Tür. "Uhm... hallo..." Duke kannte er ja wenigstens schon ein bisschen, aber von Tristan hatte er bisher nicht einmal wirklich etwas gehört.
 

Dieser hob nur zum Gruß die Hand. "Yo." Er hatte zwar seinen Freund oft genug beruhigen müssen, aber er selbst wollte sich über die Sache keine vorschnelle Meinung bilden. Joey würde schon wissen, was er tat.

Duke dagegen mochte den Brünetten überhaupt nicht, und Tristan hatte oft genug Probleme gehabt, diesen wieder zu beruhigen. Vor allem, als Joey ihnen verkündet hatte, dass Seto ihn besuchen würde, wäre der Schwarzhaarige fast ausgerastet - Natürlich erst, als Joey wieder gegangen war. Immerhin wollte er seinem besten Freund nicht die Freude verderben.
 

Joey schulterte, nachdem er ebenfalls seine Jacke angezogen hatte, die Tasche und steckte sich noch seinen Hausschlüssel ein, bevor er auf den Flur trat. "Dann können wir ja los, nicht?"
 

Der Schwarzhaarige musste sich wirklich beherrschen, warf dennoch immer wieder undefinierbare Blicke zu Seto, der diese gar nicht zu bemerken schien.
 

~°~
 

Etwa fünfzehn Minuten später stand der Wagen dann auch schon auf dem Parkplatz des Schwimmbades und die vorigen Insassen vor den Umkleidekabinen, nachdem sie bezahlt hatten. Trotz dass der Ort klein wirkte, gab das Schwimmbad doch etwas her, wie der Blauäugige fand, als er es das erste Mal von außen gesehen hatte.
 

Joey und Duke schlenderten wie selbstverständlich in die Gruppenumkleide, da sie völlig in ihr Gespräch darüber vertieft waren, ob nun Salami oder Thunfischpizza besser schmeckte.

Tristan hatte mit besagter Umkleide auch recht wenig Probleme, da er Duke ja sowieso jeden Tag mindestens einmal nackt sah und Joey schon kannte, seit er gerade gut laufen konnte.
 

Der Blonde seufzte leise auf und krallte sich sofort seinem Spind, en er immer benutzte, in einer Ecke des Raumes. Die Tasche ließ er auf die Bank fallen und winkte Seto zu sich, bevor er schon einmal damit begann, sich die Jacke aufzuknöpfen.
 

Der Braunhaarige musste sich hingegen stark zusammenreißen, dass ihm nicht sämtliche Gesichtszüge entgleisten, denn für ihn war es sicherlich keine Selbstverständlichkeit einfach mal die Gruppenumkleide zu benutzen. In diesem Falle gab es wohl aber auch keinen Weg drum herum und so fügte er sich resignierend seinem Schicksal, indem er zögernd zu dem Blonden ging.
 

Das war schlecht... sehr schlecht sogar... wenn sein Körper ja sogar schon ein wenig auf 'Joey in viel zu kurzer, hoch gerutschter Pyjamahose' reagierte... und jetzt auch noch NACKT? Allein bei der Vorstellung bildeten sich in seinem Kopf alles andere als jugendfreie Gedanken, während Seto nun ebenfalls seine Jacke auszog, woraufhin die Schuhe folgten.
 

Joey, der von den Gedanken Setos natürlich nichts mitbekam, zog sich mittlerweile bereits seinen Pullover über den Kopf, bevor er sich ebenfalls die Schuhe abstreifte und Setos Badeshorts aus der Tasche kramte, sie dem Brünetten reichte und seine eigene - oh Man, hoffentlich passten die wirklich noch - ebenfalls aus der Tasche zog.

Wenig später knöpfte sich Joey den ersten Knopf seiner Jeans auf, dem sogleich der Zweite folgte. Er streifte sich die Hose hinab und verstaute sie wenig später sorgsam zu seinen anderen Klamotten in den Spint.
 

Joey nahm seine Brille ab und legte diese in die vorgesehene Schatulle, die auch in den Spint wanderte, bevor er zu Seto sah, der immer noch nicht viel weiter mit dem ausziehen gekommen war. "Was ist?" Augenblicklich wurde ihm klar, dass er den Brünetten einfach so mit in die Gruppenumkleide geschleift hatte... ganz selbstverständlich. "Uh.... Ähm... Wolltest du lieber in eine Einzelumkleide?" Er schmunzelte etwas verlegen und strich sich durch die blonden Haare, bevor er kurzer Hand das letzte Stück Stoff an seinem Körper auch hinabschob und in den Spint beförderte. "Tut mir leid, ist doch nicht so schlimm, oder?"
 

Joey griff nach seiner Badeshorts und schlüpfte wenig später in eben diese. Wow, die passte ja um die Hüfte wie angegossen, aber leider waren die Beine etwas zu kurz, aber noch ertragbar. Seine Pyjamahose war jedenfalls kürzer.
 

Joey wollte ihn heute eindeutig in den Wahnsinn treiben... jedenfalls hatte Seto durchaus das Gefühl, wenn er mal wieder einen Blick auf diese Beine, insbesondere Oberschenkel, erhaschte. Es war eigentlich egal, was der Blonde trug, denn ohne - Oder zumindest spärlich bekleidet- sah er eindeutig am besten aus. "Schon gut... ist egal." >Und jetzt eh nicht mehr zu ändern.< Zögernd knöpfte der Braunhaarige das Hemd auf und schob es sich schließlich über die Schultern. Alsbald war auch die Hose im Spint und schließlich die Shorts, bevor sich Seto seinerseits die Badeshorts überzog.
 

Joey hatte nicht widerstehen könnten und während er zwei Handtücher für die Liegen aus der Tasche geholt und sich das Armbändchen für den Spint um das Handgelenk gemacht hatte, immer wieder kurz zu Seto hinüber geschielt.

Immerhin hatte er die Chance einen Blick auf den nackten Seto Kaiba zu erhaschen!

Leider hatte der Brünette sich - wohl eher unwillkürlich - leicht weggedreht und Joey somit nur den Blick auf einen, wie der Blonde zugeben musste, äußert knackigen Po geboten.
 

Der Kleinere räusperte sich leicht und schnappte sich die beiden Handtücher. "Können wir dann?"
 

Seto nickte nur leicht - Irgendwie war es ihm doch ein wenig peinlich in einer Gruppenumkleide - und sah zu Duke und Tristan. Der Schwarzhaarige war schon länger fertig, da er ja nicht so lange rumgezögert hatte, und hatte sich entschlossen sich ein wenig mit seinem Freund zu beschäftigen, während Joey und Seto noch beim umziehen waren. "Ja, wir können gehen."

Der Tag im Schwimmbad

Kapitel 8: Der Tag im Schwimmbad
 

Joey war gerade dabei ein paar Bahnen in einem der Becken zu ziehen, hielt auf halbem Weg inne und sah zu Seto, der ihn jetzt schon das zweite Mal überholt hatte. Der Blonde zog eine leichte Schnute und als der Brünette an ihm vorbeischwamm, planschte er diesem eine gehörige Ladung Wasser entgegen.

Leicht kichernd versuchte Joey sogleich etwas Abstand zwischen sich und den Brünetten zu bringen, was jedoch lachend in einem ziemlich tiefen Becken nicht so leicht war.
 

Der Blauäugige prustete leicht, da er mit der kleinen Wasserfontäne nicht gerechnet hatte und brauchte erst einen Augenblick um sich wieder orientieren zu können. Als er den Übeltäter erblickte zögerte er nicht lange, sondern schwamm frech grinsend zu dem Blonden hin und drückte diesen an den Schultern hinab ins Wasser.
 

Joey schnappte noch schnell nach Luft und tauchte dann unter den Händen Setos weiter hinab, bevor er etwas weiter weg wieder an die Oberfläche kam und erneut nach Luft schnappte. "He, bist du jetzt etwa beleidigt?" Immer noch breit grinsend drehte sich der Blonde im Wasser zu Seto um und streckte ihm die Zunge raus.
 

"Ganz schön mutig mich herauszufordern." Das Grinsen auf den Lippen des Braunhaarigen wurde ein wenig breiter, während er erneut versuchte zu dem Kleineren zu gelangen. So ein Tag in einem Schwimmbad zusammen mit Joey war doch irgendwie befreiend und entspannend.
 


 

Duke beobachtete das Ganze derweil aus einiger Entfernung und runzelte die Stirn. Die Beiden verstanden sich ja ziemlich gut, dafür, dass der Brünette bei der ersten Begegnung mit Joey so ein mieses Verhalten an den Tag gelegt hatte.
 

Tristan, der hinter seinem Schatz auf einer der Liegen lag, strich diesem über den Rücken, nachdem er dessen Blick gefolgt war.

Hatten sie das Thema nicht schon oft genug gehabt? Seufzend richtete er sich auf und hauchte einen Kuss auf den Nacken Dukes. Zum Glück waren außer ihnen nur noch einige Omas im Schwimmbad, die friedlich entweder den Whirlpool besetzten oder ihre Bahnen im Wasser zogen.

"Duke... entspann dich, okay?"
 

Kurz blickte der Schwarzhaarige noch zu den beiden Anderen und widmete sich schließlich seinem Freund. Nach einem resignierenden Seufzen nickte er und lehnte sich wieder ein Stück zurück. "Aber es wurmt mich halt, ich kann auch nichts daran ändern. Ich kann einfach nicht verstehen, wieso Joey überhaupt zugelassen hat, dass er kommt... nachdem was letztes Mal passiert ist!“
 

Tristan seufzte. Hatte er es doch gewusst. Schon als Duke vom Bahnhof zurück gekommen war, war er mies drauf gewesen und hatte sich natürlich über eben dieses Thema aufgeregt. Seto... und wir Joey ihn nur einladen konnte.

Der Braunhaarige richtete sich auf und schlang beide Arme um den Bauch des Kleineren. "Da kannst du auch nichts gegen machen." Er drückte einen liebevollen Kuss auf den Nacken Dukes - wusste er doch genau, dass dieser das liebte. "Ich find es auch nicht sonderlich prickelnd, aber das ist Joeys Entscheidung."
 

Wieder folgte nur ein Nicken, wirklich zufrieden war Duke nicht gerade mit dieser Aussage. "Aber vielleicht hat er sich ja auch falsch entschieden. Ich weiß noch genau wie deprimiert er war, als er von dieser Person zurückgekommen ist... was, wenn dasselbe wieder passiert? Er interessiert sich doch jetzt nur für ihn, weil Joey ein bisschen anders aussieht..."
 

Tristan festigte den Griff seiner Arme nur ein bisschen. "Glaub mir, wenn er das noch mal abziehen wird, dann wird er Ärger mit mir bekommen, egal was Joey dazu sagt."

Er sah den Kleineren von der Seite her an und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. "Und jetzt lass und auch etwas ins Wasser gehen, ja?"
 

Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Jüngeren, als er langsam aufstand und dem Brünetten einen Kuss auf die Nasenspitze hauchte. Tristan wusste halt fast immer was er sagen musste, damit er sich wieder abregte. "Dann lass uns gehen. Wenn wir schon so früh aufstehen mussten und nicht einmal... genug Zeit hatten noch anderen Dingen nachzugehen."
 

Ein Grinsen legte sich auf die Lippen des Größeren, bevor er aufstand und Duke zum Becken schob. "Hmh, da hast du recht, dann müssen wir uns wenigstens amüsieren."
 

~°~
 

Joey seufzte zufrieden und klammerte sich an den Arm Setos, nachdem dieser schließlich damit aufgehört hatte, ihn dauernd in die Seite zu pieksen - seine kleine Schwachstelle, da war er fürchterlich kitzlig. Da sie endlich in einem Bereich des Beckens waren, in dem man problemlos stehen konnte, beugte er sich zu dem Brünetten hinauf und hauchte einen Kuss auf dessen Wange. "Hmm, und was sagst du? Wollen wir mal den Whirlpool ausprobieren?"
 

Der Brünette schmunzelte leicht und ließ eine der Augenbrauen in die Höhe wandern. "Sofern nicht irgendwelche Omas den Whirlpool belagern." Da es noch immer recht früh war, waren die älteren Personen noch nicht viel weniger geworden, aber es war immer noch besser als kleine, rumkreischende Kinder.
 

Joey grinste nur leicht und schnappte sich die Hand des Älteren, bevor er ihn mit sich zu besagtem runden Whirlpool zog, der etwas abgelegen am Rand des großen Schwimmbades war.

Zum Glück stieg ein älteres Ehepaar gerade aus dem sprudelnden Wasser und ließ den Whirlpool völlig leer zurück. Joey schmunzelte und zog Seto weiter zu besagtem Becken, bevor er dessen Hand schließlich doch losließ und wenig später in das entspannende, warme Wasser stieg.

"Siehst du? Gutes Timing..." Er seufzte zufrieden und streckte sich kurz, bevor er die Augen schloss und sich zurücklehnte. Wenig später öffnete sich eines der braunen Augen wieder kurz und sah den Älteren an. "Komm." Joey deutete lächelnd auf den Platz neben sich.
 

Grinsend kam Seto der Aufforderung nach und ließ sich neben dem Blonden in das sprudelnde Wasser nieder. "Das ist ziemlich entspannend..." Zufrieden aufseufzend lehnte sich der Brünette zurück an den Rand des Whirlpools und schielte kurz zu Joey, bevor er einen Arm um dessen Schultern schlang und ihn ein wenig näher zog. "Wirklich gutes Timing, gerade dann den Vorschlag zu machen hierher zu kommen, wenn die beiden von gerade gehen."
 

Als der Blonde den Arm um seine Schultern spürte, verbreiterte sich das Lächeln sogleich. Er lehnte sich gegen den verführerischen, nackten Oberkörper Setos und sah diesen von der Seite her an, bevor er seinen Kopf in die Halsbeuge des Brünetten sinken ließ.

"Nicht wahr?" Er hob eine Hand und strich mit den Fingern über die Hand Setos, die auf seiner Schulter ruhte. "So sind wir hier wenigstens alleine."
 

"Das stimmt." Sanft strich der Blauäugige durch die blonden, nassen Strähnen des Kleineren und beugte sich schließlich ein wenig zu ihm hinunter, um seine Lippen auf Joeys zu pressen. Es war sowieso Niemand in unmittelbarer Nähe, der sie hätte stören können.
 

Joey drehte sich sogleich lächelnd weiter zu dem Brünetten herum und erwiderte den Kuss sanft.

Die braunen Augen schlossen sich, bevor sich die Hand, die gerade noch auf der Setos gelegen hatte, lieber in dessen Nacken schlich und dort durch die feinen, nun nassen, braunen Nackenhärchen strich. Wirklich gestört, wenn doch irgendwo noch eine alte Oma saß, die ihnen zusah, hätte es Joey nicht wirklich. Dazu war er viel zu sehr darin vertieft, sich an den Oberkörper des Größeren zu schmiegen.
 

Zu dem Arm um den Nacken des Kleineren, schlich sich nun auch der zweite, der sich um die Taille Joeys schlang. Mittlerweile hätte Seto wohl auch kaum noch etwas stören können, erst recht nicht Duke, der die Beiden durch Zufall gesehen hatte und sich durch den Schock erst einmal an Tristan festhalten musste, damit er nicht unterging.
 

Fragend strich der Braunhaarige mit der Zungenspitze über die vom Wasser feuchte Unterlippe des Blondschopfes und knabberte sanft an ihr, als er um Einlass bat.
 

Joey seufzte zufrieden auf und drehte seinen Kopf etwas zur Seite, während er den Mund ein Stück öffnete. Eigentlich hatte er gedacht, dass es ihre Beziehung wirklich auf das Online-Spiel hätte beschränken können. Aber jetzt, als sein Bauch wieder wahnsinnig zu kribbeln anfing, musste sich Joey eingestehen, dass er das wohl nicht mehr können würde.

Seine Hand wanderte den Nacken entlang, nach vorne und strich die feuchte Brust des Brünetten entlang, während seine Zunge nun vorsichtig die Setos anstupste.
 

Tristan sah etwas verwundert zu dem Schwarzhaarigen und zog eine Augenbraue hinauf. "Stimmt was nicht?" Er sah in die grünen Augen und folgte schließlich mit seinen Braunen dem Blick Dukes.

"Oh scheiße, da hat Joey ja wirklich keine Zeit verschwendet." Duke würde sicher jeden Augenblick explodieren. Eine Hand Tristans legte sich um den Arm Dukes, der ihm am nächsten war, um ihn zurück zu halten, bevor er Seto töten konnte.
 

Einige Male öffnete und schloss sich der Mund des Kleineren, ohne dass wirklich ein Ton über seine Lippen glitt. Er hatte ja schon so Probleme damit gehabt, dass Seto zu Besuch bei seinem besten Freund war... aber wieso küssten sich die beiden schon nach EINER Nacht? "Sag mir... dass ich es mir einbilde.", presste er schließlich durch zusammengebissenen Zähnen hervor.
 

"Ähm..." Tristan sah von Duke zu der Szene im Whirlpool und wieder zurück zu dem Schwarzhaarigen. "Ich glaube, wenn du gerade auch Joey und diesen Seto siehst, wie sie halb übereinander herfallen, dann bildest du dir das leider nicht ein."
 

Der Schwarzhaarige schnaubte nur und wandte seinen Blick von der sich ihm bietenden Szene ab. "Ich hab doch gesagt, dass du mir sagen sollst, dass ich es mit EINBILDE." Ein leises Seufzen trat über die Lippen des Kleineren, der seinen Kopf gegen die Schulter des Brünetten lehnte. "Ich glaub das einfach nicht... wie kann Joey nur."
 

"Hey..." Tristan seufzte leise und strich Duke sanft über die nassen, schwarzen Haare. "Jetzt sei nicht zu vorschnell, okay? Mir gefällt es auch nicht wirklich, dass sie direkt am zweiten Tag schon beim Küssen sind, aber Joey wird wissen, was er tut... Hoffentlich."
 

~°~
 

Ein letzter Kuss wurde auf die weichen Lippen gedrückt, bevor Joey sich ein Stück zurückzog und seine braunen Augen wieder öffnete. Lächelnd sah er den Brünetten neben sich dann an und schlang beide Arme um die Schultern Setos. "Und? Sollen wir Tristan und Duke mal einsammeln gehen? Eigentlich solltet ihr euch ja etwas besser kennen lernen. Außerdem hab ich Hunger." Er grinste leicht und biss frech in die Unterlippe Setos, bevor er sich aus dem warmen, sprudelnden Wasser erhob. Immerhin waren sie nun schon fast eine Stunde hier drin.
 

Langsam stand auch der Brünette auf und strich kurz über die leicht vom Küssen geschwollenen Lippen des Kleineren. "Okay, lass uns gehen, ich werd auch langsam aber sicher hungrig." Und das war nicht nur auf einen gewissen Blondschopf bezogen. Kurz blickte sich Seto um und deutete schließlich in die Richtung eines der Becken. "Ich glaub da hinten sind sie."
 

Joey lächelte bei der Berührung des Älteren leicht und zog ihn dann sanft mit zu einem der Schwimmbecken. Von Weitem sah er schon seine beiden besten Freunde im Wasser und wenig später hockte er sich an den Rand besagten Beckens. "Hey ihr zwei. Kommt ihr mal eine halbe Stunde aus dem Wasser? Dann können wir was essen." Dass er nicht nur essen im Hinterkopf hatte, konnten sich Duke und Tristan bereits denken.

Joey wollte einfach nur, dass sie Seto kennen lernten.

Na ob das mal gut ging... Seufzend sah der Brünette zu seinem Schwarzhaarigen Lover, der mit einem nicht sehr begeisterten Gesichtsausdruck schon auf dem Weg zum Beckenrand war.
 

~°~
 

"Und?" fragte Duke schließlich, der im Schneidersitz mit Tristan auf einer der beiden Liegen saß, auf denen sie es sich bequem gemacht hatten. Joey, der ihm schräg gegenüber saß, hatte ihn die ganze Zeit mit seinem Dackelblick angesehen, da hatte er einfach nicht mehr Schweigen können. Wenn Joey unbedingt ein Gespräch wollte... Bitte!

"Was machst du so beruflich?" Er sah den 'Feind' namens Seto an, der ihm gegenüber neben Joey auf der anderen Liege saß. Die grünen Augen richteten sich direkt in die Eisblauen des Brünetten, während Duke scheinbar gelassen von seinem Apfel abbiss.
 

Seto war die angespannte Atmosphäre nicht entgangen und blickte einen Moment skeptisch zu dem Schwarzhaarigen, bevor er sich ein wenig zurücklehnte und sich mit einer Hand auf der Liege abstützte. Duke schien ihn ja nicht wirklich zu mögen, das hatte er vorher schon bemerkt, aber wieso wusste er nicht wirklich. Da er Joeys bester Freund war, lag es vielleicht an der Sache, wie er den Blonden behandelt hatte, als dieser bei ihm war... was auch immer der Grund war. "Ich bin Abteilungsleiter in einer Videospielfirma..."
 

"Videospiele... so so." Duke ließ den Brünetten nicht aus den Augen. Er mochte ihn wirklich nicht. Und, dass dieser Kerl es auf Joey abgesehen hatte, mochte er noch viel weniger. "Was für Videospiele? So was wie euer komisches Ragnadings?"

Das Spiel mochte er mittlerweile auch nicht mehr. Ohne hätte Joey diesen Typ sicherlich nicht kennen gelernt... Und wäre nicht auf ihn reingefallen... Und jetzt war er sogar noch mal dabei auf den gleichen Kerl ein weiteres Mal herein zu fallen.
 

Joey seufzte. Warum verhielt sich Duke Seto gegenüber nur so eigenartig? Immerhin war er es gewesen, der ihm Mut gemacht hatte, dass Seto ihn vielleicht doch nicht hasste. "RO ist kein Videospiel, wie oft muss ich dir das noch sagen, Duke?" Hoffentlich lockerte sich die Atmosphäre noch etwas auf. Etwas verzweifelt sah er zu Tristan. Vielleicht konnte der Duke ja dazu bringen freundlicher zu sein. Alleine der Blick, mit dem die grünen Augen Dukes die ganze Zeit zu Seto starrten.

Seto zog nur eine Augenbraue hoch und wartete einige Momente, bevor er antwortete: "Wie Joey schon sagte, ist RagnaROK kein Videospiel. Halt ganz normale Videospiele, die man im Laden kaufen kann." Sollte er jetzt etwa jedes Spiel einzeln aufzählen, das seine Firma herausgebracht hatte? Irgendwie ging ihm Dukes feindseliges Verhalten jetzt schon auf die Nerven.
 

Tristan seufzte leise auf, der Schwarzhaarige wirkte nicht wirklich so, als würde er sich in nächster Zeit abregen wollen. So lehnte er sich einfach zu dessen Ohr und hauchte ein 'Beruhig dich doch endlich und spring ihm nicht gleich ins Gesicht.' ins Ohr.
 

Duke zog eine Augenbraue in die Höhe und sah zu seinem Freund, dem er einen vielsagenden Blick schenkte. "Ach? Wenn nicht ich, wer denn dann, hm?" Er lehnte sich zurück und strich sich durch die langen, schwarzen Haare. Wenn Joey nicht auch hier sitzen würde, hätte er Seto schon lange die Meinung gegeigt, aber anscheinend mochte Joey diesen Typ leider... Und da musste er sich wohl oder Übel beherrschen.

"Und sonst?" Sein Blick richtete sich wieder auf Seto. "Außer RagnaROK noch irgendwelche Hobbys?" Das 'rok' betonte er bewusste auf die gleiche Art, wie der Brünette. Irgendwie nervte es ihn schrecklich, von dem Kerl berichtigt zu werden.
 

Mittlerweile hatte sich das Starren auch auf Seto übertragen, der es absolut nicht mochte, wenn sich jemand ihm gegenüber so verhielt. "Ich habe nicht so viel Zeit für andere Hobbys außer Ragnarok, weil ich oft spät nach Hause komme." Was er nicht jetzt schon alles für den Blonden tat... normal wäre er wohl schon längst aufgestanden und gegangen oder er hätte sich ernsthaft mit dem Schwarzhaarigen angelegt.
 

Joey seufzte leise auf und sah von Seto zu Duke und wieder zurück zu dem Brünetten. "Ichigo ist dein Hobby, hn?" Er grinste leicht und lehnte sich zu dem Brünetten. irgendwie musste man ja die Stimmung mal auflockern. Bei Duke konnte er da nur lieb gucken, aber Seto würde er vielleicht etwas beruhigen können.

Irgendwie tat es ja schon weh, dass sich die beiden so anzickten. Joey ließ sich davon allerdings nicht sehr viel anmerken und hauchte nur einen leichten Kuss auf die Wange Setos.
 

Duke folgte dem Schauspiel und räusperte sich sogleich. "Und? Seid ihr jetzt zusammen, oder wie...?" Wann hatte Joey eigentlich vor, ihm davon zu erzählen?
 

Eigentlich eine berechtigte Frage, auf die der Brünette auch keine wirkliche Antwort hatte. Bisher hatte er sich eigentlich nur auf die Küsse konzentriert und sich über solche Dinge keine wirklichen Gedanken gemacht. Nachdenklich schielte er zu Joey und wusste nicht wirklich was er sagen sollte, darüber gesprochen hatten sie ja auch nicht... es war einfach so gekommen, wie es jetzt war.
 

Der Blonde war ebenfalls etwas überfragt. Das war die Frage, die sich jeder irgendwie irgendwann mal stellte, wenn man Jemanden kennen lernte.
 

Waren sie jetzt zusammen oder nicht?
 

Etwas unsicher sah er zu Seto hoch. "Na ja... Sind wir?" Eine blonde Augenbraue zog sich etwas in die Höhe. Also er hatte auf keinen Fall was dagegen, Gefühle für Seto hatte er jedenfalls schon.

Duke dagegen seufzte nur etwas frustriert auf. Na Klasse. Das war so typisch Joey. Stürzte sich Hals über Kopf in irgendwas mit diesem Seto und wusste dann nicht mal, was es überhaupt war.
 

"Ich denke schon... oder?" Wie war er eigentlich in die Situation gekommen sich gerade jetzt darüber Gedanken zu machen? Etwas Falsches sagen wollte er auch nicht, da es doch eine wichtige Sache war. Aber er selbst hatte auch keine Abneigung dagegen, da er sich schon länger eingestanden hatte, dass er Joey mochte.
 

Ein strahlendes Lächeln erschien auf den Lippen Joeys, der sich sogleich an die Schulter des Brünetten schmiegte. "Ich eigentlich auch... Also sind wir?" Die braunen Hundeaugen sahen erwartungsvoll zu Seto hinauf.

Er mochte den Älteren ja schon seit er das erste Mal bei ihm gewesen war, oh hoffentlich stimmte Seto zu.
 

Tristan seufzte leise auf, wenn das so weiterging, dann waren Joey und Seto bald Geschichte... obwohl es wahrscheinlich doch nur der Brünette war, da Duke seinem besten Freund kein Haar krümmen konnte, höchstens verbal. Das war ganz und gar nicht gut.
 

"Da wir beide es denken... ja." Hatte er wirklich gerade zugestimmt? Wie schnell alles passiert war, wo er doch erst am vorigen Tag zu Besuch gekommen war und der Blonde eigentlich nicht noch einmal einem Treffen zustimmen wollte. Wie schnell sich Dinge doch verändern konnten.
 

Das Lächeln wurde etwas breiter, bevor sich Joey zu Seto hoch beugte und einen sanften Kuss auf dessen Lippen hauchte.

Gleichzeitig begann eine Ader an Dukes Schläfe langsam zu pulsieren, Er würde sich beherrschen... Joey zu liebe... Ganz sicher.... "Sag mal geht's noch?" Okay, vielleicht war das doch zu viel des Guten.
 

Gar nicht gut... definitiv NICHT gut. "Ich glaub wir sollten noch ein paar Getränke kaufen, hilfst du mir beim Tragen?" Schnell stand Tristan auf und wartete gar nicht auf eine Antwort Setos, sondern zog diesen am Oberarm einfach mit sich, bevor Duke ihm noch den Kopf abreißen konnte. 'Etwas' irritiert folgte der ebenfalls Brünette Tristan, warf jedoch noch einen kurzen Blick zurück.
 

"Was denkst du dir eigentlich Joey? Dieser Kerl interessiert sich doch jetzt nur für dich, weil du ein bisschen anders aussiehst." Duke gönnte seinem Freund das Glück eines festen Freundes ja, aber sicherlich nicht mit diesem braunhaarigen Etwas, das seinen besten Freund so verletzt hatte.
 

Völlig perplex sah Joey den beiden braunhaarigen Männern hinter her, bevor er zu Duke sah. "Was soll das denn heißen?" Er sah seinen eigentlich besten Freund empört an. "Deswegen bist du also schon die ganze Zeit so komisch, ja?" Er zog die Augenbrauen zusammen.

Dass Duke so dachte, hatte er ja die ganze Zeit nicht gewusst. Jetzt verstand er auch dise ganzen bissigen Anmerkungen. "Tut mir ja leid, wenn du das denkst, aber Seto ist nicht so. Jedenfalls nicht mehr."
 

"Hast du schon wieder vergessen, wie er dich behandelt hat, als du bei ihm warst?" Leise seufzte der Schwarzhaarige auf, wie schnell sich Joey doch hatte weich kochen lassen. "Und was bringt dich zu der Annahme, dass er sich so schnell verändert haben soll, wenn es ja nicht an deinem neuen Aussehen liegt?"
 

"Na ja..." Joey sah Duke in die grünen Augen. Irgendwie schaffte er es immer, ihn irgendwie in seiner Meinung unsicher zu machen. Und dann auch noch mit so wenigen Worten.

"Er hat es mir eben gesagt... Und überhaupt, das ist jetzt drei Monate her und in der Zwischenzeit hat er sich eben einfach geändert. Sonst hätte er sich bei Ragnarok ja genauso wenig mit mir abgeben müssen, oder?"
 

Mit einem erneuten Seufzen auf den Lippen strich sich Duke durch die schwarzen Haare. "Es kommt darauf an, wie du da aussiehst. Es kann immer noch sein, dass sich dein Aussehen da darauf ausgewirkt hat, oder? Ich kenn mich aber nicht mit diesem Ragnarokzeug aus, also kann ich dazu nichts sagen. Ich mache mir einfach Sorgen, dass es immer noch so oberflächlich ist und schneller vorbeigeht als man denkt und du dann wieder so depri wirst. Wo ihr doch jetzt.... zusammen seid wird es dann noch schlimmer, als wenn du nur bei ihm zu Besuch bist."
 

Joey sah Duke unsicher an, bevor er den Blick abwandte und auf das Handtuch, welches unter ihm auf der Liege lag, blickte. Plausibel klang es schon... Und dass es beim ersten Treffen eindeutig an seinem Aussehen gelegen hatte, konnte Joey wirklich nicht bestreiten.

Also auf seinen Charakter ist es sicher nicht angekommen, da war er ziemlich selbstsicher. Ein leises, etwas niedergeschlagenes Seufzen entwich seiner Kehle. "Meinst du...?" Es war ja schon recht schnell gegangen... Ein Tag. Und Seto hatte direkt am ersten Abend damit rausgerückt, dass er für ihn schwärmte. Eigenartig war es ja schon. "Ich weiß nicht... Duke." Joeys Finger begannen wie von selbst an dem Handtuch zu zupfen. "Ich glaube... ich mag ihn."
 

"Wenn es wirklich klappt mir euch, dann ist es gut, aber stell dich schon mal drauf ein, dass er nicht mehr lange leben wird, wenn er irgend etwas tut, das dich unglücklich macht. Du sollst schließlich nicht nur wegen deinem Äußeren geliebt werden, richtig? Du hast es verdient eine vernünftige Beziehung zu führen, wo es nicht nur auf das Aussehen ankommt, sondern dass man dich deines Charakters wegen liebt." Es brachte wohl auch nichts, wenn er Joey jetzt schon so fertig machte, dann wäre Duke wohl selber der Faktor, der die Beziehung zum scheitern bringen würde.
 

Ein schwaches Lächeln legte sich auf Joeys Lippen. "Hmh... Danke, Duke." Er seufzte leise und sah auf, als er Tristan und Seto, der immer noch etwas verwirrt aussah, von weitem wieder auf sie zu kommen sah.

Er wusste zwar, dass Duke es nur gut meinte, aber irgendwie hatte er ihn gerade ziemlich verunsichert. Was, wenn er recht hatte und Seto wirklich immer noch so oberflächlich war?

Konnte er sich in drei Monaten wirklich so sehr verändert? Und es war ja wirklich alles sehr schnell gegangen... Nachdenklich starrte Joey zu den beiden braunhaarigen Männern, die mit den Getränkedosen in der Hand auf sie zu kamen, insbesondere auf den größeren der Beiden - Seto.
 

Sich bedankend nahm der Schwarzhaarige seine Dose entgegen, vielleicht sollte er Seto ja noch eine Chance geben und nicht ganz so giftig reagieren... aber es war doch so schwer.
 

Noch immer verwirrt ließ sich der Braunhaarige zurück auf die Liege, neben Joey, fallen und öffnete seine Dose. Wieso ihn Tristan so plötzlich mitgeschleppt hatte, wusste er immer noch nicht und die Frage zu stellen fand er dann doch irgendwie unhöflich. "Es wird langsam voller, ich hab vorhin schon die ersten Eltern mit ihren kleinen Kindern gesehen."
 

Joey lächelte leicht und sah zu Seto auf, da dieser ja doch einige Zentimeter größer war, als er selbst. Nur nichts anmerken lassen, obwohl er schon den brennenden Drang hatte, mit Seto darüber zu reden... Aber irgendwie auch nicht... Und was, wenn er das persönlich nehmen würde? oder wenn er Duke dann damit bloßstellte?

Er seufzte leise auf und nuckelte lustlos an seiner Coladose. "Vielleicht sollten wir dann auch gleich gehen? Immerhin sind wir ja schon ziemlich lange hier..."
 

Tristan sah seinen schwarzhaarigen Lover von der Seite her an. War Duke also wirklich explodiert? Er seufzte leise und strich durch die schwarzen Haare. So niedergeschlagen wie Joey aussah ja anscheinend schon.

Happy Birthday, Joey

Kapitel 9: Happy Birthday, Joey
 

"Ja Mokuba.... das werden wir sehen, wenn ich wieder da bin." Mittlerweile war es schon Abend und nachdem alle noch in ein Café gegangen waren, hatte ihm Joey die Stadt gezeigt. Doch irgendwann war es, da es ja noch immer Winter war, dunkel geworden und sie waren wieder zur Wohnung des Blonden gegangen, wo sich der Kleinere auf den Weg in die Küche gemacht hatte, um etwas zu kochen. Und genau das machte sich langsam bemerkbar, denn der köstliche Geruch breitete sich allmählich im Wohnzimmer, in dem Seto saß und mit seinem Bruder telefonierte, aus und machte den Brünetten neugierig darauf, was es gab. "Ich mach dann mal Schluss, ich ruf morgen oder übermorgen noch mal an. Bye."
 

Kurze Zeit später stand der Blauäugige auch schon in der Küche und schlang seine Arme um den Oberkörper des Kleineren, der gerade am Herd stand und blickte ihm über die Schulter. "Und was gibt es Schönes?"
 

Unwillkürlich versteifte sich Joey etwas. Einerseits, da er ganz in Gedanken versunken war und anderseits da sich genau diese Gedanken immer noch um sein Gespräch mit Duke drehten und somit um den Brünetten.

"Ähm..." Er sah kurz in die blauen Augen Setos, bevor er sich wieder seinem Topf widmete, in dem die nun fast fertige Soße vor sich hinköchelte. "Es gibt Pasta mit Kürbis-Krabben-Soße, und wenn du das schon mal gegessen hast, bin ich beleidigt." Er tauchte einen Löffel in die Soße, nachdem er den Herd abgestellt hatte und hielt diesen vor Setos Gesicht. "Ist noch etwas heiß. Ist sie so gut? Oder fehlt dir noch was?" Er hatte sie zwar schon abgeschmeckt, aber vielleicht viel dem brünetten ja noch etwas auf.
 

Das klang schon etwas... extravagant, aber was erwartete man auch von einem Koch? Nach kurzem, vorsichtigen Pusten umschlossen die Lippen des Brünetten auch schon den Löffel. "Mhhh.... also so was hab ich wirklich noch nicht gegessen, erst recht nichts, das so lecker schmeckt. Ich find es genau richtig so, wie es ist." Der Blonde konnte also wirklich ziemlich gut kochen.
 

Lächelnd zog Joey den Löffel wieder zurück und ließ ihn auf die Spülablage sinken. "Dann bin ich ja beruhigt, aber wenn du mich mal kurz entschuldigst..." Er nahm die Hände Setos und schälte sich dann aus dessen Umarmung, um aus dem Kühlschrank die spätere Garnierung in Form von einigen Riesengarnelen zu holen. Die Pfanne stand schon auf dem Herd und scheinbar brutzelte das Fett darin auch schon, also würde es nicht mehr lange dauern.

"Du kannst dich auch nützlich machen und schon mal den Tisch decken." Joey nickte zu besagtem Küchentisch. "Die Teller sind hier oben rechts."
 

Der Braunhaarige nickte leicht und öffnete die Schranktür, um die Teller herauszuholen, wo das Besteck war, das wusste er ja schon vom Vortag. Nicht viel später war auch schon für zwei Personen aufgedeckt und so ließ sich Seto einfach auf einen der Stühle fallen, um den Kleineren beim Kochen zu beobachten. Dies war besonders reizend, wenn sich Joey vorbeugte und einen hervorragenden Blick auf sein Hinterteil preisgab. "Wie lange dauert es denn noch?"
 

"Bin jetzt gleich fertig." Joey drehte sich um, schnappte sich Setos Teller, auf dem sogleich ein mittelgroßer Haufen Spaghetti wiederfand. Joey tauchte eine kleine Suppenkelle in die Soße und ließ diese wenig später über besagte Spaghetti laufen. Noch ein paar Rucola Blätter und zwei der Garnelen und schon fand sich der Teller vor dem Brünetten auf dem Tisch wieder.

Das Gleiche wurde noch einmal mit dem anderen Teller wiederholt, bevor sich Joey auf den anderen Stuhl sinken ließ und sich erst einmal streckte. er war es zwar gewohnt lange in der Küche zu stehen, aber der Tag heute war schon anstrengend gewesen. "Guten Appetit, willst du noch was bestimmtes trinken?"
 

Der Brünette leckte sich verhalten über die Lippen, das sah eindeutig noch besser aus, als er es sich vorgestellt hatte. "Wünsch ich dir auch... ich wüsste spontan nichts, was ich dazu trinken wollen würde.", erwiderte Seto schließlich, nachdem er den Blick wieder von seinem Essen abgewendet und Joey zugewendet hatte. Kurze Zeit später hatte er auch schon probiert und konnte sagen, dass es genauso gut schmeckte, wie es aussah. "Du kochst wirklich gut."
 

Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf Joeys Lippen. Er liebte es, wenn er für seine Kochkünste gelobt wurde. "Danke." Wenig später hatte er sich ebenfalls einige der Spaghetti in den Mund geschoben und nickte zustimmend. "Hmh... Hab ich schon ganz gut hinbekommen."
 

Keine zwanzig Minuten später war sein Teller auch schon fast leer geputzt. Während des Essens hatte größtenteils gefräßiges Schweigen geherrscht.

Joey schob sich die letzten Nudeln in den Mund und lehnte sich dann zufrieden zurück. "Jetzt vielleicht was trinken?"
 

Auch der Braunhaarige hatte mittlerweile seinen Teller geleert und sich zurückgelehnt. "Nicht unbedingt. Hm... bist du nicht müde? So lange wie du in der Küche stehen musstest, nach dem langen Tag, um das Essen fertig zu machen. Wie wäre es, wenn wir es und noch ein bisschen bequem machen würden?"
 

Ein müdes Lächeln legte sich auf Joeys Lippen. "Keine schlechte Idee." Er streckte sich kurz und sah dann durch die Küche. So schlimm sah es ja gar nicht aus. "Den Abwasch kann ich auch morgen machen... So viel ist es ja nicht." Seufzend erhob sich der Blonde sogleich und sah zu auffordernd zu Seto.
 

~°~
 

"Hmh... so." Mit einem kurzen Schütteln des Handgelenks brachte Joey das Streichholz zum erlöschen, nachdem er damit die letzte der drei Kerzen angezündet hatte.

Zufrieden lehnte er sich zurück, krabbelte dann zu dem Brünetten unter die Bettdecke und lehnte sich ebenfalls gegen die Wand, welche sie mit einigen von Joeys Kissen etwas bequemer gestalten hatten. "Gemütlich genug?" Grinsend sah er zu dem Brünetten hoch.
 

"Ich denke schon." Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Braunhaarigen, wenn er sich so ansah, WIE gemütlich das Schlafzimmer des Blondschopfes wirkte. Das verleitete einen ja geradezu... genauso wie die Lippen des Blonden, zu denen sich Seto hinabbeugte, um sie mit den eigenen in einem Kuss zu versiegeln.
 

Joey schloss die braunen Augen kurz, bevor er den Kuss Setos erwiderte, sich aber dann doch wieder von diesem löste.

Etwas unsicher ließ er seinen Kopf in die Halsbeuge, die sich ihm so schön darbot, sinken. Sollte er vielleicht mit Seto darüber reden? Immerhin beschäftigte es ihn schon den ganzen Tag und mit diesen Hintergedanken konnte er die Zärtlichkeiten nicht wirklich genießen. "Seto?"

Die braunen Augen sahen auf den Oberkörper des Angesprochenen. "Ich..." Gott, wie sollte er denn damit bitte anfangen? Einfach darauf ansprechen, konnte er Seto wohl nicht. >Hey, Seto. sag mal magst du mich jetzt eigentlich nur, weil ich nicht mehr diese grottigen Klamotten trage oder tauge ich noch für was anderes?<

"... na ja... Magst du mich eigentlich?" Er schloss die Augen doch lieber, es war schon irgendwie peinlich, den Brünetten so etwas zu fragen.
 

Eine der braunen Augenbrauen wanderte langsam in die Höhe, was war das denn bitte für eine merkwürdige Frage? "Was glaubst du, wieso ich dich küsse und mit dir... zusammen bin?" Das machte er doch schließlich mit allen Kerlen, die er auf den Tod nicht abkonnte, er hatte ja nichts besseres zu tun mit seiner freien Zeit.
 

"Na ja." Joey richtete sich wieder auf und löste sich somit von dem Körper des Brünetten. Die braunen Augen öffneten sich nun wieder und starrten auf die Bettdecke. "Ich weiß nicht... Genau das will ich ja eben von dir wissen."
 

Leicht runzelte sich die Stirn des Brünetten, hatte sich der Blonde deswegen so eigenartig verhalten? "Na weil ich dich mag... soll diese Fragerei auf irgend etwas bestimmtes hinauslaufen?" Hatte sich Joey etwa den ganzen Tag zurückgehalten mit Fragen? Ihm wäre es wohl lieber gewesen, wenn der Blondschopf gleich mit was auch immer rausgerückt wäre...
 

Joey wandte sich wieder zu dem Brünetten, insbesondere den blauen Augen. Er zuckte kurz, unsicher mit den Schultern und legte den Kopf etwas schief. "Ich hab darüber nachgedacht, seit Duke es heute im Schwimmbad angesprochen hat... Du weißt schon, also Tristan dich einfach zum Getränke holen geschleift hat." Dass der Brünette das getan hatte, damit Duke Seto nicht an den Hals sprang, konnte sich dieser bestimmt denken. Duke hatte ihn ja schon die ganze Zeit so eigenartig angesehen.
 

Der Braunhaarige blickte Joey einen Moment schweigend an, bevor er sich wieder an die Wand hinter dem Bett lehnte, von der er sich nach der Frage des Blonden gelöst hatte. "Und wieso hast du mich nicht früher darauf angesprochen? Ich wüsste nicht, was ich sonst für Motive haben sollte mit dir zusammen zu sein, außer dass ich dich mag..."
 

Die braunen Augen richteten sich wieder etwas verzweifelt auf die Bettdecke. Er hätte es doch nicht ansprechen sollen, was sollte er denn jetzt sagen? Er konnte Seto schlecht vor den Kopf knallen, dass er immer noch - oder schon wieder - an ihr erstes Treffen dachte. Immerhin hatte er ihm das schon lange verziehen.

"Vergessen wir es einfach, ja?" Er strich über das Laken und rutschte wieder etwas näher zu dem verführerischen Körper neben sich. "War 'ne blöde Frage."
 

"Hm..." Erst fing der Blonde mit diesem Thema an und dann sollte er es so schnell wieder vergessen? "Und du bist dir sicher, dass du nicht noch auf etwas anderes hinaus wolltest?" Das konnte doch nicht alles sein, worüber der Kleinere sich den Kopf zerbrochen hatte... und auf die Antwort hätte dieser doch eigentlich auch kommen können, oder? Schließlich hatte er noch nie zum Spaß einfach eine Beziehung angefangen.
 

"Nein, ist schon okay." Joey seufzte leise auf und ließ seinen Kopf auf Setos Schulter sinken, bevor er seine Arme um den Oberkörper des Älteren schlang. Die braunen Augen schlossen sich, während sich Joey näher an den warmen Körper kuschelte. "Themawechsel, ja?"

"Okay.", erwiderte Seto leise und strich durch die blonden Strähnen des Kleineren. "Ist für morgen schon irgend etwas geplant, hm?" Immerhin war dann ja der Geburtstag des Braunäugigen, für den er ja offiziell hergekommen war. Es konnte ja immer noch sein, dass seine Freunde eine Party für den Blondschopf vorbereitet hatten, oder dass sonst irgend etwas besonderes passierte.
 

"Nicht direkt. Abends wollten Duke, Tristan und vielleicht noch ein paar andere Freunde vorbei kommen. Muss ich noch mal fragen." Der Blondschopf ließ seinen Kopf in die Halsbeuge Setos sinken und lächelte leicht, als er den Geruch des Älteren wahrnahm. "Also haben wir den gesamten restlichen Tag für uns alleine."
 

"Dann kann ich dir ja später in aller Ruhe dein Geschenk geben." Leise schmunzelte der Blauäugige und ging darin über den Kleineren im Nacken zu kraulen, zu Küssen kam er in dieser Position ja nicht. Blieb nur zu hoffen, dass er auch ein Geschenk gefunden hatte, dass Joey gefiel, da er den Blondschopf zwar halbwegs kannte, aber man konnte ja nie wissen.
 

Der Kehle des Kleineren entkam auch gleich ein wohliger Laut, der einem Schnurren gar nicht so unähnlich war. Er strich mit einer Hand über Setos flachen Bauch und ließ sie dann etwas oberhalb des Bauchnabels ruhen. "Hmh... das kannst du wirklich gut.... Das solltest du öfter tun." Joey liebte es einfach gekrault zu werden, leider taten seine Freunde das viel zu selten.
 

Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Braunhaarigen, der das merkwürdige Verhalten Joeys fürs erste einfach aus seinen Gedanken verbannte und schlang seinen anderen Arm um den Kleineren, um diesen noch ein wenig näher zu ziehen. "Wenn es dir so gefällt, dann versuche ich es mir zu merken."

Joey schmunzelte nur. "Tu das... Dann kannst du das ja öfter tun." Er öffnete die braunen Augen noch einmal kurz, um Seto anzusehen und einen Kuss auf dessen Wange zu drücken, bevor er seinen Kopf mit geschlossenen Augen wieder in dessen Halsbeuge sinken ließ.
 

~°~
 

"Aufwachen" Ein leichter Kuss wurde auf die Wange des Blonden gehaucht, der sich noch immer an Seto gekuschelt hatte. Eigentlich hatte er ja vorgehabt Joey um Mitternacht zu gratulieren, aber irgendwie waren sie dann doch noch zuvor eingeschlafen, was wohl auf den anstrengenden Tag zurückzuführen war.
 

Joey grummelte erst leise, schmatzte leise im Schlaf, bevor er seine Augen einen Spalt breit öffnete. Er sah den Brünetten kurz an, schloss die braunen Augen dann wieder und lächelte, während er sich sacht streckte. "Hmm... Morgen." Joey gähnte kurz unterdrückt, bevor er den Größeren wieder schmunzelnd ansah. Es war wirklich schön neben Seto aufzuwachen. Egal, was Duke gesagt hatte, irgendwie war er sich da zwar immer noch nicht so sicher, aber verhindern, dass er die Nähe Setos genoss, konnte der Blondschopf nicht.
 

Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Brünetten, als er die Reaktion des Kleineren bemerkte. "Happy Birthday, Joey." Also konnte er dem Blonden doch persönlich das Geschenk geben, so wie er es gehofft hatte und im Endeffekt war ja sogar noch mehr dabei herausgekommen. Blieb nur zu hoffen, dass Joey sein Geschenk gefiel, da er zunächst nicht wirklich eine Geschenkidee gehabt hatte, hatte er dem Kleineren einfach eine Kette mit Anhänger gekauft.
 

Das Schmunzeln wandelte sich zu einem ausgewachsenen Grinsen, während Joey den Älteren ansah. "Und? Bekomm ich keinen Geburtstagskuss?" Der Blondschopf hob eine Hand und ließ sie in Setos Nacken gleiten, bevor er ihn zu sich hinabzog und schon seinerseits einen Kopf auf die weichen Lippen des Brünetten drückte. "Gott.... Schon wieder ein Jahr älter... Wo ist nur meine Anti-Falten Creme?"
 

"Hätte ich dir lieber Anti-Falten Creme zum Geburtstag kaufen sollen?" Schmunzelnd kniff Seto dem Kleineren sanft in die Wange, bevor er sich vom Bett erhob und einen Moment in seiner Tasche herumkramte. Schließlich zog er ein fein säuberlich eingepacktes Geschenk hervor und reichte es dem Blonden. "Keine Sorge, ich glaube du kannst gut noch einige Jahrzehnte warten, bevor du so etwas überhaupt in Erwägung ziehen könntest."
 

Nun richtete sich der Blonde auf und schnappte sich das Päckchen aus Setos Händen. "Dankeschön. Da bin ich ja mal gespannt." Joey riss das Geschenkpapier einfach ab, so hatte er es schon immer gemacht, und öffnete die Schachtel, die sich darunter verbarg sogleich.

Nachdem er einen Blick hinein geworfen hatte, sah er zu Seto. Eine blonde Augenbraue wanderte dezent in die Höhe, bevor Joey wieder in die Schachtel sah und den Deckel beiseite legte. Er griff in besagte Kiste und zog wenig später eine Tube heraus. "'Joydivision Gleitgel 'Café Latte'... So, so." Joey legte besagtes Gleitgel neben sich auf die Matratze, bevor er wieder in die Schachtel griff und ein einzelnes Kondom herauszog. "Schwarz? Interessante Farbe, Seto..."
 

Perplex blickte der Braunhaarige zu dem Kleineren und schließlich zur Schachtel. Es dauerte einige Momente, bis Setos Gehirn diesem wieder vernünftige Informationen schickte, doch zeitgleich machte sich sein Blut einen Spaß daraus einen rötlichen Schimmer auf seine Wangen zu zaubern, gegen den er nicht ankam. Das KONNTE doch nur Mokubas Werk sein, er hatte diese Sachen sicherlich nicht gekauft.
 

Wie konnte sein kleiner Bruder ihm nur so etwas antun und wieso verdammt tat sich unter ihm nicht einfach der Boden auf? Geschweige denn sein Mund, damit er etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte. Hoffentlich hatte Mokuba nicht noch irgendetwas peinliches unter sein Geschenk geschmuggelt... der Schwarzhaarige sollte sich am besten jetzt schon einen Sarg maßschneidern lassen.
 

Joey kramte derweil eine kleine schwarze Schachtel aus der Größeren. Lächelnd öffnete er sie. Was war wohl darin? Vielleicht ein Penisring? Doch leider - oder vielleicht zu Glück - wurde Joey enttäuscht und es entpuppte sich als eine silberne Halskette mit einem kleinen, eleganten Drachenanhänger.

er strich mit den Fingern über diesen und sah dann lächelnd zu Seto. "Wow, die ist echt schön, danke." Er beugte sich vor und drückte einen sanften Kuss auf die Lippen des Brünetten. "Ziehst du sie mir an?"
 

Mit einem leicht verkrampften Lächeln nickte der Brünette und nahm die Kette entgegen, um sie dem Blonden anzulegen. Sein Geschenk war also doch noch , irgendwie hatte er schon fast daran gezweifelt... Seufzend lehnte er sich wieder zurück und begutachtete das Schmuckstück, dass nun um den Hals des Kleineren hing. "Steht dir gut."
 

"Ja?" Joey blickte an sich hinab und strich noch einmal über den Anhänger, bevor er sich wieder der Schachtel widmete.

"Noch was?" Er streckte die Hand in besagte Schachtel und zog ein in Plastik eingepacktes Ding heraus. Bei einem Blick darauf wurden selbst Joeys Wangen ein bisschen rötlich, was er jedoch schnell wieder im Griff hatte, immerhin war es nicht das erste Mal, dass er so etwas sah.

Er sah amüsiert zu Seto. "Sag mal hast du mir vielleicht irgendwas zu beichten?" Er drehte das fragliche Geschenk zu dem brünetten um und zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

Ein kleiner, kapselartiger Vibrator - sogar mit Fernbedienung.
 

Augenblicklich nahm die Röte auf den Wangen des Blauäugigen noch um einige Nuancen zu. "Außer dem geplanten Mord an Mokuba nichts.", flüsterte der Brünette leise und hatte das Bedürfnis so schnell wie möglich zu verschwinden. Um wenigstens einen Teil dieser Aktion nachzukommen (oder sich besser gesagt zu verkriechen), fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht und wagte es nicht dem Blondschopf in die Augen zu sehen. Wie war sein kleiner Bruder überhaupt an diese Sachen gekommen? Eigentlich war er doch noch viel zu jung dafür...
 

Der Blondschopf kicherte leise und rutschte näher zu Seto, legte den Vibrator zur Seite.

Er griff zu den Händen des Brünetten und zog diese von dessen Gesicht. Grinsen drückte er einen Kuss auf die Lippen vor sich. "Willst du das jetzt allen Ernstes auf deinen Bruder schieben? Der ist Vierzehn Seto und sieht auch so aus. Ich glaube nicht, dass der in der Lage wären einen Vibrator zu kaufen." Eigentlich hatte er Mokuba als kleinen Engel kennen gelernt. "Ist doch okay..." Vielleicht wollte der Brünette mit diesen Geschenken ja auch nur etwas ganz bestimmtes andeuten.

Aber ob er wirklich jetzt schon mit Seto schlafen sollte...? war das nicht noch ein bisschen zu früh?
 

Es war ganz sicher NICHTS okay... und jetzt wo er es sich so überlegte blieb ja noch immer das Internet, wo sogar sein Bruder ohne Probleme diese Sachen hatte kaufen können. Wie konnte er ihn vor Joey nur so bloß stellen? Als hätte das Gleitgel (das bei genauerem Betrachten doch interessant wirkte... mit dieser ungewöhnlichen Geschmacksrichtung) und das Kondom nicht schon gereicht, war sogar noch ein Vibrator dabei gewesen. "Heutzutage ist alles möglich..."
 

Joey wuschelte einmal kurz durch die weichen, braunen Haare. "So... Ich werd jetzt schnell duschen und dann muss ich die Torte backen... Sonst schaff ich das bis heute Abend nicht mehr. Du kannst mir ja etwas behilflich sein, wenn du willst."

Der Kleinere rutschte grinsend an Seto vorbei zur Bettkante, wo er sich erst einmal genüsslich streckte.

Zum Glück hatte er diese peinliche Situation fürs erste überlebt... aber das Thema würde sicherlich noch einmal aufkommen, aber das konnte man ja vorerst verdrängen. "Das dauert so lange, dass du jetzt schon damit anfangen musst, wenn die alle erst heute Abend herkommen?" Zum Glück machte Seto sich selbst nicht so viele Umstände mit Backen und Kochen, da dies wohl mehr Zeit dauern würde, als er zur Verfügung hatte.
 

"Na ja, muss ja auch kalt werden und so was alles." Joey stand auf und gähnte leise, bevor er Seto noch einmal sanft durch die Haare strich. Die waren morgens immer so niedlich verwuschelt, da konnte er einfach nicht anders.
 

~°~
 

"Hm...." Joey öffnete einen der Schränke und durchwühlte ihn nach Kakao. "Shit, ich dachte ich hätte noch welche da...." Seufzend schloss er den Schrank wieder und öffnete einen anderen, in dem er allerdings auch nicht fündig wurde. "Ach scheiße." Er sah zu Seto, der sich wirklich behilflich machte und gerade die Schokolade für den Überguss etwas kleiner schnitt, damit sie schneller schmolz.
 

Als der Blauäugige das letzte Stück Schokolade zerkleinert hatte, ließ er von dem Messer ab und drehte sich um, um sich an die Arbeitsfläche zu lehnen. Er würde eh nicht von der Schokolade naschen, da diese ihm einfach zu süß war, er war sich ja nicht einmal sicher, ob er von der Torte nicht einen Zuckerschock erleiden würde, falls er sie denn probieren würde. "Es bringt auch nichts zu fluchen, davon wird sie nicht auftauchen."
 

"Hmmm..." Joey hasste es einfach, wenn beim kochen oder backen etwas schief ging. "Dann muss ich Wohl oder Übel noch mal los... Kommst du mit? Alleine ist einkaufen immer so langweilig. Dann kannst du auch direkt mal gucken, ob du irgendwas findest. Immerhin hab ich fast nur Marmelade und Nutella da. Und das Kaffeepulver von Duke ist auch fast alle..."
 

"Okay... vielleicht finde ich auch was, worauf ich ausweichen kann. Nichts gegen deine Kochkünste, die wirklich gut sind, aber ich glaube Torten sind mir dann doch etwas zu süß." Da bisher noch nichts im Ofen stand, konnte man die Wohnung ja noch gefahrlos verlassen. "Dann müssen wir uns ja ziemlich beeilen, wenn du eh schon so früh anfangen musstest, damit es noch rechtzeitig fertig wird."

"Ach was, werden wir schon schaffen." Joey schnappte sich den Brünetten an der Hand und zog ihn mit sich zur Tür.
 

~°~
 

"Hmh...." Ein leises Seufzen verließ seine Kehle. Joeys braune Augen glitten über das Regal, in dem sich etliche verschiedene Kaffeesorten befanden. "Setooooo!" Hoffentlich war der Brünette nicht am anderen Ende des Ladens, sonst würde er das sicher nicht hören. Aber es war immerhin eine schwierige Entscheidung zu fällen, sonst nahm er nachher noch das falsche Kaffeepulver.
 

Gerufene brünette Person schaute sich gerade die im Kühlregal ausgelegten Brotaufstriche an und versuchte sich zu entscheiden. Seine Lieblingsmarmelade hatten sie in diesem kleinen Supermarkt (der jedoch größer war, als man es der 'Stadt' zugetraut hätte) jedenfalls nicht, wie er bereits vorher bemerkt hatte. Bei Joeys Ruf ließ er jedoch von den verschienenen Käse- und Wurstsorten ab und begab sich in die Richtung, aus der die Stimme des Blonden gekommen war. "Was ist los?"
 

"Na ja, welchen willst du?" Joey lehnte sich auf den Einkaufswagen und runzelte die Stirn. "Ich hab davon keine Ahnung, ich hasse Kaffee..." Die braunen Augen sahen zu dem Älteren.

"Ach ja, hast du übrigens einen Wunsch, was du morgen essen willst? Dann kann ich das direkt jetzt alles auf einmal mitbringen."

Nachdenklich blickte der Braunhaarige das Regal entlang und zog schließlich eine der Packungen heraus, um sie in den Einkaufswagen zu befördern. "Das ist die Sorte, die ich sonst auch immer nehme." Schließlich glitt der Blick der blauen Augen wieder zu dem Blonden, während deren Besitzer leicht mit den Schultern zuckte. "Ich weiß ja nicht, was du so im Angebot hast. Mir ist eigentlich alles recht, wenn es so gut schmeckt wie gestern."
 

"Hmh, okay, dann werd ich mir mal was überlegen." Joey lächelte kurz und schob den Wagen etwas weiter den Gang entlang. "Und jetzt such dir endlich mal was aus, morgen früh werde ich keine Beschwerden akzeptieren."
 

~°~
 

Jetzt hieß es wohl Blickkampf Teil zwei... Gerade hatte die Tür geklingelt und es bestand doch eine recht große Chance darauf, dass es Duke und Tristan waren, die da angekommen waren. Zwar hatte der Schwarzhaarige am Vortag ein wenig seinen Groll - Woher auch immer dieser kam - ihm gegenüber abgedämpft, aber wer wusste, ob Duke nicht wieder etwas fand. Aus Richtung Eingangstür hörte Seto dann auch schon die Stimme des Grünäugigen und seines Freundes.
 

"Happy Birthday, Joey." Ein breites Grinsen lag auf Dukes Lippen, als er dem Blonden einen kurzen Kuss auf die Wange drückte. "Das ist von uns beiden." Und schon wurde Joey ein Briefumschlag in die Hand gedrückt.
 

"Danke, kommt erst mal rein." Der Blondschopf brachte seine beiden Gäste darauf auch in das gemütliche Wohnzimmer, wo er sich neben Seto auf der Couch niederließ, während sich der andere Brünette auf den Sessel sinken ließ und seinen schwarzhaarigen Freund auf seinen Schoß zog.

Neugierig öffnete Joey den Umschlag dann auch und klappte die Karte darin auseinander. Eine blonde Augenbraue zog sich in die Höhe. "Was? Ein Gutschein für ein Tattoo?"
 

"Ja, du hast doch immer davon geschwärmt, dass du eins haben willst, es aber zu teuer findest." Ein freches Grinsen legte sich auf die Lippen Dukes, der sich zufrieden an die Brust Tristans anlehnte. "Gefällt's dir nicht? Hätten wir uns doch lieber für das Intimpiercing entscheiden sollen? Das hätte dir besser gefallen?"
 

Eine der Augenbrauen Setos wanderte ein Stück in die Höhe, als er kaum merklich den Kopf schüttelte. Ein Intimpiercing hätte zumindest seine Geschenke, oder besser gesagt die seines kleinen Bruders, abgerundet.
 

"Uhm, ja schon." Joey sah zuerst zu Duke, dann noch mal auf den Gutschein. "Ich find es schon schön, aber... Das tut doch sicher weh." Ein etwas leidender Ausdruck trat auf sein Gesicht, bevor er den Gutschein jedoch auf den Couchtisch sinken ließ. "Aber da muss ich dann wohl durch." Die braunen Hündchenaugen blickten zu Seto. "Und? Was meinst du, wo soll ich es hinmachen lassen? Welches Motiv soll ich eigentlich nehmen?"
 

"Hast du dir noch nie Gedanken darüber gemacht, wenn du doch schon länger eins haben willst?" Fragend blickte Seto den Kleineren an, er selbst käme wohl nie auf die Idee sich so ein Bildchen auf den Körper zu stechen, da ja schon die Wahrscheinlichkeit bestand, dass ihm das Tattoo in wenigen Jahren schon nicht mehr gefiel.
 

"Hm, nein." Joey legte den Kopf schief und strich sich ein paar blonde Strähnen aus der Stirn. "Also keinen besonderen Wunsch?" Er grinste leicht. Immerhin schien Seto ihre Beziehung ja etwas körperlicher machen zu wollen. Da musste ihm Joeys Körperschmuck in Spe ja schon gefallen.

Doch auf den Gedanken kam der Braunhaarige nicht einmal und fragte sich, was er damit zu tun hätte. In erster Linie musste es ja dem Blonden gefallen und nicht ihm. "Nein... nicht wirklich. Aber du solltest vielleicht keine Namen oder so etwas in der Art nehmen, schließlich ist ein Tattoo was dauerhaftes und man bekommt es nur schwer wieder weg."
 

"Das hatte ich nicht vor." Joey zog eine leichte Schnute. Seto war es egal? Na dann.

Er lehnte sich in der Couch zurück und sah seine anderen beiden Freunde an. "Wer will ein Stück Kuchen?"
 

~°~
 

"Man, bin ich geschafft...." Joey ließ sich auf die Couch sinken. Endlich war alles wieder sauber und die Gäste weg. Später war noch sein Kindergartenfreund Yugi samt Anhang aufgetaucht, sprich seine alten Freunde Tea, Bakura und Yami. Irgendwann war noch seine Schwester Serenity kurz vorbeigeschneit.

Es war zwar immer schön, wenn sie sich mal alle treffen konnten, aber irgendwie war Joey auch immer erleichtert wenn er danach seine Ruhe hatte.
 

Der Blondschopf warf einen auffordernden Blick zu Seto, der gerade aus der Küche kam - Irgendwie war er ja doch ein Schatz, Duke MUSSTE sich einfach täuschen. Der Brünette hatte ihm nämlich richtig beim aufräumen geholfen. Vielleicht sollte er doch eine Ausnahme machen, obwohl es so schnell eigentlich nicht seine Art war... Bei den eindeutigen Geschenken (Joey glaubte immer noch nicht, dass Mokuba dahinter steckte), musste Seto einfach irgendwelche Hintergedanken gehabt haben.

"Komm her." Er sah den Älteren aus zwei vielsagenden braunen Augen an und lehnte sich etwas weiter zurück, mit einem sachten Rotschimmer auf den Wangen wurden die Beine ein kleines Stück gespreizt. Seto würde die Einladung schon verstehen...
 

Kurz blickte Seto den Kleineren an und wunderte sich über die Röte in dessen Gesicht, dachte sich jedoch nicht viel dabei, sondern nickte nur und ließ sich kurz darauf einfach neben Joey auf der Couch sinken. Mit einer leicht hochgezogenen Augenbrauen musterte er den Blonden einen Moment, auf irgendetwas wollte dieser doch hinaus, oder? Normalerweise saß Joey doch nicht so und was sollte dieser Blick?
 

Irritiert starrte Joey einige Momente einfach auf die Stelle, an welcher der Brünette kurz zuvor noch verweilt hatte. Das war jetzt ein Scherz oder? Da wollte er für Seto schon mal eine Ausnahme machen, und dann so was?! Er wandte den Blick der braunen Augen zu dem anderen Mann neben sich auf dem Sofa. "Was ist?" Joey rutschte etwas näher zu dem Brünetten und hauchte einen Kuss auf dessen Halsbeuge.
 

Seinerseits irritiert beobachtete Seto die Aktion des Blonden und wurde zunächst nicht ganz schlau daraus. "Wie was ist... worauf willst du hinaus?" Die Gedanken überschlugen sich schon fast, als der Blauäugige endlich verstand, was Joey wollte und augenblicklich fand sich der Rotschimmer, wie am Morgen, wieder auf seinen Wangen. "Denkst du nicht... dass es dafür noch ein bisschen früh ist?"
 

"Na hör mal." Joey löste seine Lippen vom verführerischen Hals Setos und sah diesen an. "Wer kommt denn hier mit diesen eindeutigen Geschenken an?"

Etwas enttäuscht lehnte er sich zurück an die Sofarückenlehne. "Normalerweise wäre mir das auch etwas zu früh." Ein sachter Rotschimmer schlich sich auf Joeys Wangen, bevor er sich wieder zu Seto lehnte und diesem in die blauen Augen sah. "Aber... na ja, nach heute Morgen dachte ich, ich mach für dich eine Ausnahme?"
 

"Ich find es doch ein wenig zu früh, schließlich sind wir erst seit gestern zusammen, richtig?" Leise seufzte der Brünette auf und strich mit der Handfläche über die Wange des Blonden. "Ich würde es auch sicherlich nicht mit solchen... Sachen ausdrücken, dass ich mit dir schlafen will, da gibt es sicherlich bessere Wege das zu vermitteln."
 

Joey nickte leicht, etwas verlegen. Diskreter hatte er Seto eingeschätzt... Wie peinlich, er hätte doch warten sollen. Jetzt hielt der Brünette ihn sicher noch für aufdringlich.

"Okay..." Die Arme des Blondschopfes legten sich um Setos Taille, bevor er seinen Kopf auf dessen Schulter sinken ließ. Er sah hinauf zu den blauen Augen Setos und seufzte leise. "Hmh... Vielleicht Lust auf 'nen Film?"
 

"Wenn etwas vernünftiges kommt und nicht nur die üblichen Serien, die einen verblöden lassen." , erwiderte Seto und strich durch die blonden Strähnen des Kleineren. Es war ja nicht Joeys Schuld, bei den Geschenken hätte er selbst wohl dasselbe gedacht... alles Mokubas Schuld. Nun schlang sich auch ein Arm des Größeren um die Taille Joeys, während dieser seinen Kopf an dessen lehnte.
 

"Wir finden bestimmt irgendwas." Joey schmunzelte sachte und löste sich nach einigen Momenten aus der Umarmung Setos. Er hauchte einen kurzen Kuss auf die Wange des Älteren, bevor er sich noch einmal erhob und den Fernseher anschaltete. Wenig später ließ er sich, mit der Fernbedienung in der Hand neben den Brünetten sinken und lehnte sich wieder an diesen.

"Mal sehen." Es wurde einige Zeit durch die Programme gezappt, ehe Joey dann doch einen recht annehmbaren Film auf einem der Sender fand.

Störenfried once again

Zuerst einmal ein großes Sorry, dass es so lange mit dem neuen Kapitel gedauert hat (Fast ein Jahr, hui!) Aber wir haben einfach keine Zeit und Lust gefunden, weiter zu schreiben.

Nachdem wir uns aber jetzt aufgerafft haben, geht es auch weiter mit der FF. Das nächste Kapitel ist auch schon fast fertig, also wird euer Warten hoffentlich belohnt, wenn es euch denn gefällt, was wir so fabriziert haben.
 

Viel Spaß!
 

***
 

Kapitel 10: Störenfried once again
 

"Mich würde ja mal interessieren, was dieser Seto als Geburtstagsgeschenk ausgesucht hat...", brummelte Duke leise vor sich hin. Mit leicht hochgezogener, brauner Augenbraue blickte Tristan auf den Kleineren hinab, der es sich mit seinem Kopf auf seinem Schoß bequem gemacht hatte. "Entweder es ist etwas ziemlich langweiliges, oder was tolles... aber wenn es so etwas Besonderes gewesen wäre, dann hätte Joey bestimmt was gesagt und vielleicht ein bisschen damit rumgeprahlt." Ein leises Schauben Seitens des Dunkelhaarigen folgte.
 

"Bestimmt die Kette." Tristan hatte begonnen dem Kleineren sanft die Schläfen zu massieren und dabei nach einiger Zeit seine Augen geschlossen. "Hast du die nicht gesehen? Die hatte Joey heute an, ich hab sie jedenfalls vorher noch nie gesehen."

Ein braunes Auge öffnete sich und sah den Dunkelhaarigen an. Dass Duke jetzt schon wieder das Gesprächsthema auf diesen Seto lenken musste...
 

"Na ja, diesem Kerl traue ich sogar zu irgendwas Außergewöhnliches für diesen Zeitpunkt zu kaufen... Ich weiß nicht, sowas wie 'nen... ach jetzt fällt mir kein Beispiel ein. Irgendwas Dummes jedenfalls..." Der Schwarzhaarige hatte sich zwar wirklich vorgenommen den Beiden eine Chance zu geben (oder besser gesagt Seto), aber irgendwie mochte er den Brünetten trotzdem nicht wirklich, da musste es doch noch irgendwas Negatives geben.
 

"Duke." Nun öffneten sich beide Augen Tristans, während er den Schwarzhaarigen von oben herab musterte. "Jetzt quasselst du seit zwei Tagen von diesem Seto, können wir nicht mal das Thema wechseln?" Langsam nervte es ihn wirklich. Dass sich Duke in alles immer so rein steigern musste, dabei war er doch sonst eher ein gelassener Mensch.
 

"Ich versuch es doch... Es klappt nur nicht.", erwiderte der Kleinere und richtete sich auf, um auf ganz auf den Schoß des Brünetten zu krabbeln. "Ich gönne es Joey ja, aber ich werde mit diesem Kerl einfach nicht warm... " Seufzend schlang Duke seine Arme um den Hals des Größeren und lehnte seinen Kopf an dessen Halsbeuge. "Na gut... dann lass uns das Thema wechseln, ich werd versuchen nicht mehr davon zu reden."
 

"Aber du musst ja auch gar nicht warm mit dem werden, sondern Joey. Und scheinbar ist er das." Tristan legte seine Arme um die Taille seines Lovers. "Du bist ja nicht seine Mutter, lass ihn einfach. Wenn da irgendwas nicht stimmt, dann wird Joey das auch schon merken und hoffentlich wieder Schluss machen."
 

Der Brünette seufzte leise und strich über den Rücken des Kleineren. "Ich wäre dir dafür sehr dankbar.", erwiderte er auf Dukes andere Aussage. "Wie sieht es eigentlich mit deinem Job bei diesem Modehaus aus?"
 

"Haben sich noch nicht gemeldet... aber wär gut, wenn es klappen würde. Das ginge bestimmt länger, ich hab nämlich langsam keine Lust mehr immer was Neues zu finden. Jobben ist so anstrengend und man weiß nie, wie lange man da bleibt und so." Die grünen Augen des Schwarzhaarigen blickten von der Seite her zum Gesicht Tristan, bevor Duke den Kopf ganz anhob und einen Kuss auf die Lippen des anderen hauchte. "Dann wäre es wenigstens auch mal ein bisschen geregelter mit den Urlauben und den Arbeitszeiten."
 

"Oh, ja. Urlaub." Ein träumerischer Ausdruck schlich sich in Tristans Augen. Wie lange war eigentlich ihr letzter richtiger Urlaub her? "Dann könnte ich dich endlich mal wieder ans Meer entführen." Immerhin war ihr allererster gemeinsamer Urlaub genau dorthin gegangen, in ein schönes kleines Ferienhäuschen. "Was meinst du?" Der Brünette lächelte und drückte seinerseits einen Kuss auf die weichen Lippen Dukes.
 

"Na von dir lasse ich mich doch gerne entführen. Da haben wir endlich wieder ein bisschen Ruhe und Zeit nur für uns. Hört sich toll an." Auch auf den Lippen des Grünäugigen schlich sich ein Lächeln. "Das war wohl das erste Mal, dass ich Outdoor-Sex hatte..." Wenn er sich nur an die kleine verlassene Bucht mit dem weißen Sandstrand erinnerte und daran, was sie dort alles (im wahrsten Sinne des Wortes) getrieben hatte, verwandelte sich das Lächeln ziemlich schnell in ein breites Grinsen.
 

"Tja, leider gibt es hier in der Gegend keine Plätze, die es wert wären dich dort flach zu legen." Ein Grinsen schlich sich ebenfalls auf Tristans Lippen. "Oder was hältst du von der Gasse hinter dem Haus?" Seine Hände schlichen sich nun unter den Saum von Dukes Shirt. "Aber dein süßer Hintern ist viel zu schade, um gegen irgendeine dreckige Hauswand gedrückt zu werden.
 

"Na ich glaub hier gibt es eher viel zu viele Leute, die das Beobachten. Ich hab keine Lust irgend wann im Internet zu surfen und dann auf einem Pop-up zu sehen, wie man ein Video von unserer kleinen Aktion runterladen kann. Da sind mir schöne Sandstrände doch lieber als dreckige Gassen." Schmunzelnd hauchte der Schwarzhaarige einen Kuss auf die Halsbeuge des Größeren und fuhr mit zwei Fingern dessen Brust entlang, zeichnete immer wieder unsichtbare Muster auf diese.
 

~°~
 

Misstrauisch blickte Mokuba um die Ecke die Treppe zur Eingangstür hinunter. Heute würde Seto, sein Bruder, wieder kommen. Oho. Und mittlerweile wusste dieser bestimmt, was er Joey da geschenkt hatte und wer wohlmöglich dahinter steckte... Und daher nahm er sich lieber ihn Acht. Wer wusste schon, was Seto mit ihm anstellen würde, wenn er ihn heute erwischte.

Da ging er ihm lieber gleich aus dem Weg!
 

Der Schwarzhaarige schlich sich schnell die Treppe runter und verschwand im Wohnzimmer, wo er sich gleich daran machte die letzte Tüte Chips in sein Zimmer zu entführen, wo er heute sicher nicht mehr freiwillig rauskommen würde.
 

"Mokubaaa!", kam es gedehnt, jedoch mehr als deutlich von Seto, der gerade angekommen war und seine Tasche im Flur abgestellt hatte, als er einen schwarzen Haarschopf entdeckte. Es war ja schon ziemlich schade, dass er so früh wieder hatte gehen müssen, nachdem seine letzten Tage mit Joey so schnell vergangen waren. Er hatte es wirklich genossen dort zu sein und mittlerweile schalt er sich erst recht einen Idioten, dass er anfangs so gemein zu dem Anderen gewesen war, als dieser ihn das erste Mal besucht hatte.

Dementsprechend war auch die Abschiedsszene am Bahnhof gewesen, denn der Blondschopf hatte ihn gar nicht mehr gehen lassen wollen, hatte ihn mit braunen Hündchenaugen angeblickt und sein Lieblingssatz war 'Geh noch niiiicht!' gewesen. Doch was konnte er dafür, dass er wieder arbeiten musste? Wenn sie ihn nicht unbedingt wieder gebraucht hätten, dann wäre er wohl wirklich noch eine Weil dort geblieben... Bei seinem festen Freund - Das hatte er immer noch nicht ganz verarbeitet.
 

Doch jetzt musste er sich erst einmal mit seinem Brüderchen abrechnen, der ihn ja in ziemlichen Schlamassel gebracht hatte, mit dem Austauschen seines Geschenkes, obwohl es ja eigentlich noch eine Zufügung von anderen Geschenken gewesen war. Besagten Schwarzhaarigen, der ihm ja direkt beim Reinkommen vor die Linse gekommen war, blickte er gerade auch streng an. "Meinst du nicht, dass du mir etwas zu erklären hättest?"

Bereits als er das 'Mokuba' seines Bruder gehört hatte, lief dem Angesprochenen ein leichter Schauer über den Rücken.

Wenn Seto das 'A' von seinem Namen so langzog, dann hieß das echt nur noch 'RENN!'. Aber das war irgendwie gerade nicht wirklich möglich....

Verdammt.

Somit legte er sein liebstes Kinder-lächeln auf und drehte sich zu seinem Bruder um. "Ah, Hi Bruderherz!", meinte er dann und versuchte genügend Sicherheitsabstand zu diesem einzuhalten. Wie lang war Setos Reichweite noch mal? "Und? Hat Joey sich gefreut? Wie war's denn?", fragte er gleich weiter zuckersüß und scheinbar höchst interessiert, während er sich unauffällig hinter den Sessel begab. Wenn er es geschickt anstellte, dann würde er vielleicht noch flüchten können.
 

Ein leichtes Lächeln, das bei Seto wohl noch viel gefährlicher und bedrohlicher wirkte, als eine wütende Miene, kam langsam auf den Kleineren zu und schnitt diesem somit geschickt den Fluchtweg ab. So leicht würde ihm sein Bruder dieses Mal jedenfalls nicht entkommen, auch nicht bei solch einem Blick.

"Joey hat sich sehr über sein Geburtstagsgeschenk gefreut, weißt du? Na ja, eigentlich sollte ich ja Geburtstagsgeschenke sagen oder? Vielleicht solltest du mal bei ihm anrufen und ihm nachträglich gratulieren, dann kann er sich gleich für deine Geschenke bedanken."

Mittlerweile hatte sich der Brünette vor dem Jüngeren aufgebaut und eine Hand in die Hüfte gestemmt, wirkte somit alles andere, als ruhig und friedlich, so wie es seine Worte vielleicht hätten erscheinen lassen.
 

"Aber Seto. Da musst du dich irren. Ich hab Joey doch gar nichts geschenkt. Das warst du.", fing Mokuba dann an. Er hatte zwar schon Respekt vor seinem Bruder, aber die Zeit, dass er das davor hier Angst hatte, war eindeutig vorbei. Das schlimmste, was ihn erwartete, war eine Woche Süßigkeitenverbot und eine Kitzelattacke.

"Ich glaube nicht, dass ich Joey anrufen will, aber danke. Vielleicht morgen." Er duckte sich und tauchte dann unter Setos Arm ab, bis er hinter diesen gelangte, wo er sich gleich daran machte abzuhauen.
 

Doch keine zwei Sekunden später hatte sich Seto auch schon umgedreht und seinen kleinen Bruder wieder eingefangen, indem er diesen am Oberarm gepackt hatte und allmählich wieder zurückzog. "Ach, ich dachte immer, dass schwarz unter Anderem deine Lieblingsfarbe ist, aber ich hab nicht gewusst, dass du Café Latte so sehr magst, dass du es als Geschmacksrichtung auswählen würdest." Woher Mokuba den Vibrator hatte, das wollte er eigentlich gar nicht wissen, das war wohl besser für sein Seelenheil. Aber dennoch hatte der Schwarzhaarige ja unbedingt noch mehr peinliche, offensichtliche Geschenke in seine Schachtel schmuggeln müssen und ihn somit vor Joey lächerlich gemacht.
 

Na toll, dann gab es ja wohl kein Entkommen mehr. "Okay, zu meiner Verteidigung: Erstens, du solltest eben deine Sachen nicht überall rumliegen lassen. Zweitens, deine Geschenke waren einfach langweilig. Drittens, selbst schuld, wenn du deinen Laptop die ganze Zeit anlässt. Ich weiß wo deine Kreditkarten sind, Seto."

Jetzt war ihm zwar mindestens (!) die Kitzelattacke sicher, aber die würde er sicher so oder so bekommen, denn so schnell ließ Seto ihn scheinbar nicht mehr abhauen. "Hat er sich denn wenigstens gefreut?", fragte er dann mit seinem süßesten Lächeln, während er unschuldig zu Seto aufblickte.
 

"Och, mein Geschenk hat ihm gefallen..." Aber die anderen hatten nur zu Problemen geführt... und zwar zu sehr peinlichen. Mit einem fiesen Grinsen beugte er sich zu dem Kleineren und hob die Hände zum Bauch des Schwarzhaarigen, an dem dieser besonders kitzelig war. "Und nur, weil ich meine Sachen hier rumliegen habe, heißt das noch lange nicht, dass du sie auch benutzen, oder noch irgendetwas hinzufügen darfst, ohne mich zu fragen. Ansonsten... Ich bin davon überzeugt, dass deine Schulfreunde interessiert sein werden mal deine Babybilder zu sehen."
 

Mokuba musste gleich loslachen und versuchte sich irgendwie aus dem Griff seines Bruders zu winden, was ihm leider kläglich misslang.

"Setooooo...", rief er daher. "Gnadeeeee!" Okay, okay! Vielleicht war eine Kitzelattacke doch grausam. Er hatte doch nur etwas mit Joey nachhelfen wollen, von alleine würde sein Bruder das doch nie ansprechen geschweige denn tun!

"Das ist gemein! Die Babybilder sind viel schlimmer!", protestierte er dann lachend und versuchte die kitzelnden Hände wegzuschieben.
 

Die Gnade wurde dem Kleineren jedoch erst nach einigen weiteren Minuten gewährt, denn ein bisschen konnte Mokuba, nach seiner Aktion, ja schon leiden. "Ich hoffe, du hast deine Lektion gelernt und mischt dich nicht noch einmal in Sachen ein, die dich nichts angehen. Weißt du überhaupt, wie peinlich das war?"

Er selbst würde es auch irgendwann schaffen, mit Joey zu schlafen, falls alles gut ging, aber dann nicht durch die versteckte Botschaft von Geschenken, die nicht von ihm waren.
 

"Ja, ja!", antwortete der Kleinere nur gleich. Das würde er zwar nicht garantieren können, aber das musste sein Bruder nicht wissen... Vor allem nicht jetzt! Immerhin war er, Mokuba, schon ganz außer Atem von der gemeinen Kitzelattacke...

Er richtete sich auf und sah seinen größeren Bruder dann an. "Also? Wie war's?", fragte er dann und legte den Kopf schief, während er auf seine wohlverdiente Antwort wartete. Immerhin war sein Bruder eindeutig besser drauf, als das letzte Mal, als Joey hier gewesen war. "Du hast ja nicht oft angerufen, also schließe ich daraus mal, dass du abgelenkt warst...?" Er grinste vielsagend.

Wirklich überzeugt war der Brünette nicht, aber zunächst würde er es einfach hinnehmen. "Na ja..." Zunächst wollte er seinem kleinen Bruder eigentlich nicht alles erzählen, was passiert war, zumal dieser sicherlich eh nach einiger Zeit selbst darauf kommen würde. "Ich hab Joeys beste Freunde kennengelernt, von denen mich anscheinend einer nicht leiden kann." Und daran war er ja eigentlich selbst Schuld, weil er den Blonden beim ersten Mal so schlecht behandelt hatte. "

Aber ansonsten war es sehr interessant und amüsant." Das Highlight hatte ja der Moment gebildet, an dem er mit Joey zusammengekommen war, obwohl er nicht wirklich sicher gewesen war, ob er mittlerweile überhaupt noch eine Chance hatte. "Hoffentlich hast du nicht all zu viel Unsinn getrieben, während ich nicht hier war."
 

"Doch! Habe ich! Siehst du nicht, wie hier alles in Schutt und Asche liegt?!", fragte Mokuba gleich und sah seinen Bruder vorwurfsvoll an. Er war immerhin schon vierzehn. VIERZEHN! Und kein kleines Baby mehr, das nicht alleine klar kam. Er konnte immerhin schon ganz alleine Pizza bestellen! ... Na ja und Erotikartikel im Internet.

"Eigentlich wollte ich Details hören...", meinte er dann auch gleich grinsend, während er von der Couch aufstand und sich die Chipstüte, die vorher runtergefallen war, wieder schnappte. "Aber du scheinst ja nicht so gesprächig zu sein. Hast du etwa jetzt schon Sehnsucht?"
 

"Vielleicht bin ich ja auch der Meinung, dass du nach deiner Aktion, gar nicht das Recht hast mehr zu hören?", erwiderte Seto ruhig und ließ sich endlich auf die Couch fallen, da er selbst auch keine Lust hatte die ganze Zeit rumzustehen. "Und nach was sollte ich, deiner Meinung nach, jetzt schon Sehnsucht haben?" Obwohl der Schwarzhaarige dabei gar nicht so falsch lag... Er vermisste Joey jetzt schon, obwohl es noch gar nicht so lange her war, dass er den Blonden das letzte Mal gesehen hatte...
 

Mokuba streckte seinem Bruder die Zunge raus. Vielleicht sollte er ja doch noch mal dessen Kreditkarte plündern... Verdient hätte er es! Das war doch gemein, dabei hatte er Seto nur einen Gefallen tun wollen. Die hatten doch sicher Spaß mit den Sachen gehabt.

Also wenn er Jemanden zu Ausprobieren hätte, dann hätte er das ganz sicher getan! "Dann eben nicht." Er machte sich auf zur Tür zum Flur, dort drehte er sich dann noch einmal um und sah Seto grinsend an.

"Na Sehnsucht nach Joey? Wildem Rumgeknutsche? Hemmungslosem Sex?" Auf die Reaktion wollte er dann allerdings nicht mehr warten, denn noch eine Kitzelattacke ertrug er nicht. Mokuba verschwand schnell und lachend nach oben in sein Zimmer.
 

~°~
 

Es war doch immer wieder schön ein kleines Date mit seinem Liebsten zu haben. Zwar war er im Moment kleiner als dieser und sie bestanden in diesem Augenblick nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Daten, die einen HighWizard und einen HighPriest formten. Wenigstens war die Umgebung ansprechend, ein schöner, gemütlicher Friedhof, auf dem jederzeit die Gefahr bestand, dass sie von irgendwelchen starken Monstern angegriffen wurden.

Um genau zu sein befanden sich Ichigo und Kouhi gerade auf einem von den vielen Events, das sie zu diesem lauschigen Örtchen geführt hatte. Das Ganze war wie eine Art Rally verlaufen und Sinn und Zweck war es am Ende zum richtigen Ort zu kommen, den Boss zu finden und - Wer hätte es gedacht? - ihn auf eine Tasse Tee in den ewigen Jagdgründen einzuladen, sprich ihn zu vernichten.
 

Ein siegessicheres Grinsen lag auf den Lippen des brünetten HighWizards, der das Ziel bereits gesichtet hatte und schon angefangen hatte zum Angriff überzugehen. Doch leider dauerte es ziemlich lange, wie es bei dieser Jobklasse nun mal war. "Gleich hab ich dich, du dummes Teil!" Bisher hatte er auch noch keine sonstigen Teilnehmer des Events gesehen, sondern nur geisterhafte Monster und viele, viele Spinnenweben. "Noch zwei Sekunden..." Ungeduldig starrte Kouhi das Monster an und hatte es fast geschafft... als das Monster vor ihm auch schon verschwunden war und der Sieger fest stand. In letzter Sekunde hatte es sich nämlich kein Andere, als ein gewisser Assassin Cross, herausgenommen ihn um seinen Sieg zu betrügen. "WAS SOLL DAS?", donnerte der, um seinen wohlverdienten Sieg betrogene Wizard gleich.
 

Ichigo hatte Kouhi nur grinsend angefeuert, immerhin war er im Angriff nicht wirklich eine Bombe und konnte seinen Schatz ja nur passiv unterstützen. Als dann der Bossgegner ohne Angriff schon verschwand und sicher kein Teleport benutzt hatte, weil er - Praktischerweise konnte er ja wenigstens DAS - ihn stumm gezaubert hatte, war der High Priest dann doch etwas verdutzt.

Als er dann den Assassin Cross mit den weißen Haaren sah, wusste er dann bescheid.
 

Dieser sah Kouhi nur verständnislos an. "Was soll was?", fragte er gleich und stemmte die Hände in die Hüften. Das Item zur Belohnung für den Sieg hatte er ja gleich virtuell zugestellt bekommen. Dieses hielt er dann auch wenig später triumphierend in den Händen. "Ich habe nur, wie du auch, an diesem Event teilgenommen. Was kann ich denn dafür, wenn ich es vor dir geschafft habe?" Dragon streckte Kouhi die Zunge raus.

Er hatte mit fairen Mitteln gewonnen! Da gab es ja wohl nichts dran zu rütteln. Ichigo seufzte dann auch. "Na ja, stimmt eigentlich.", meinte er dann nur zu Kouhi. Okay, er konnte natürlich verstehen, dass diesen das ärgerte, aber es war eben nun mal so. Wer zuerst kam, malte eben nicht immer zuerst und der Sieg ging eben an denjenigen, der das Monster zuerst besiegte.
 

Grummelnd ballte der Brünette die Hände zu Fäusten und starrte den Assassin weiterhin wütend an. Mochte ja sein, dass der, der das Monster als erstes besiegte gewann, aber sie waren nun mal als Erster dagewesen.... Außerdem hatte er eigentlich vorgehabt den Gewinn dem Blonden zu schenken, aber das hatte sich ja nun eindeutig als ein Fehlschlag herausgestellt. "Dann können wir ja jetzt ebenso gut wieder gehen, Ichigo!" Weg von diesem weißhaarigen Idioten...
 

Seufzend sah Ichigo den Kleineren an. Warum war Kouhi nur immer so schlecht auf Dragon zu sprechen? Okay, der kabbelte ihn ja auch oft genug... Aber, dass die einfach auf gar keinen grünen Zweig kamen, das war doch blöd. Immerhin mochte er den Assasin ja schon und wenn Seto mal wieder länger arbeitete und Kouhi nicht da war, verbrachte er seine Zeit ja gerne mit Dragon.

"Jetzt warte doch..." Gleich folgte der High Priest dem Brünetten, der schon davon stampfte. Ichigo nahm die Hand des Kleineren und seufzte abermals.

Dragon dagegen grinste nur leicht und warf noch einen triumphierenden Blick auf die White Kitty Ears in seinen Händen.
 

Dass der Preis auch noch ein Headgear war, machte den Braunhaarigen am Meisten fertig, da er ja wusste, wie sehr sein Freund diese mochte und jetzt hatte dieser dumme, eingebildete, unerwünschte... er schweifte ab... jedenfalls hatte Dragon jetzt besagtes Headgear und er durfte bis zum nächsten Event warten, bei dem er vielleicht eines gewinnen konnte. "Vielleicht sollten wir noch auf irgendein Feld gehen, damit ich Frust ablassen kann..."
 

"Können wir machen.", antwortete Ichigo allerdings gleich und legte einen Arm um die Schultern Kouhis. Im realen Leben konnte er das ja im Laufen nicht so einfach machen, das war schon eine Umgewöhnung. "Reg' dich deswegen aber nicht so auf, okay? Beim nächsten Event schaffen wir es bestimmt." Es war ja klar, dass er seinen Schatz wieder unterstützen würde.

Aber leveln erschien ihm im Moment auch als gute Idee. Nicht nur, damit der High Wizard seinen Frust ablassen konnte, vielleicht fanden sie ja auch mal wieder was Schönes oder schafften mal wieder einen Level.
 

Bevor sie jedoch das Feld verlassen konnten, stand Dragon hinter dem Blonden und zog Ichigo vorsichtig das Headgear vom Kopf, bevor er diesem die White Kitty Ears aufsetzte und ihm breit grinsend einen Kuss auf die Wange hauchte. "Die schenke ich dir." Schmunzelnd drückte er dem Anderen noch das alte Headgear in die Hand und loggte sich aus. Kouhi hatte derweil die Hände zu Fäusten geballt und die Zähne zusammengebissen. "Ich werde diesen... diesen Kerl einfach..."
 

Ichigo konnte allerdings nur perplex aus der Wäsche schauen. Er tastete kurz nach den Öhrchen, die er jetzt auf hatte, während er dann das Headgear in seiner Hand ansah.

Okay, damit hatte er nicht gerechnet. Bevor er Lächeln konnte, glitt sein Blick zum Glück zu Kouhi und er verkniff es sich. Was sollte er denn jetzt sagen? Das wurmte den bestimmt, weil er ja gerade sowieso schon etwas stinkig gewesen und auf Dragon allgemein nicht gut zu sprechen war. "Ähm, Kouhi? Egal, was du denkst, mach es nicht mit 'dem Kerl', sondern mit einem Monster, okay?"
 

"Ich glaube, Monster werden nicht mehr reichen.", erwiderte der Brünette zwischen zusammengebissenen Zähnen. Seinen Frust konnte er nicht mehr wirklich an irgendetwas ablassen, das er nur mit zwei oder drei Sinnen erfassen konnte. "Vielleicht sollte ich für heute off gehen...!" Es gab bestimmt auch in seiner Wohnung den einen oder anderen Gegenstand, der es wert war zerstört zu werden.
 

Ichigo blickte den Kleineren seufzend an. "Meinst du?" Er wollte eigentlich noch etwas Zeit mit ihm verbringen. Wenn schon so viele Kilometer zwischen ihnen lagen, dann konnten sie sich ja wenigstens so nah sein.

"Darf ich dich denn dann anrufen?", fragte er dann gleich. Das machten sie seiner Meinung nach sowieso viel zu selten. Dabei fand er Setos Stimme doch so angenehm. Überhaupt war ihr letztes Treffen, als der Brünette bei ihm gewesen war, jetzt schon fast zwei Wochen her!
 

Leicht presste der Braunhaarige die Lippen zusammen, nickte dann jedoch nach einigen Augenblicken zustimmend. "Ich denke, das ist eine gute Idee." Schief grinsend beugte sich Kouhi noch hoch, um dem Größeren einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Es war schon ein wenig verwirrend, dass er hier kleiner, im realen Leben jedoch größer als der Andere war und er sich je nachdem umstellen musste. "Dann bis gleich.", mit diesen Worten loggte er sich aus.

Lange verschwendete der HighPriest dann auch nicht mehr ingame und loggte sich nur zwei Minuten später auch aus.

Ein aufschlussreiches Telefonat

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Rollentausch

Kapitel 12: Rollentausch
 

Joey hibbelte leicht auf dem Autositz herum. Seine braunen Augen schielten alle fünf Sekunden zum Fahrersitz hinüber, nur um das schön geschnittene Profil, die gerade Nase, blaue Augen und dunkelbraune Haare zu beobachten.

Seine Augen blieben an den Lippen hängen. Gott!!! Das war die totale Qual! Er war seit knappen zwanzig Minuten wieder bei Seto und sie hatten sich noch nicht geküsst! Und das nur, weil der Bahnhof richtig überfüllt gewesen war und er doch gemerkt hatte, wie unangenehm es Seto war, dass sie sich schon so innig umarmt hatten und die Leute es sehen konnten.
 

"Wie lange noch?", fragte er daher zum fünften Mal und sah erwartungsvoll zu seinem Schatz. Scheiße, er wollte Seto jetzt küssen! Es war schon viel zu lange her! Außerdem sah der einfach verboten gut aus!

"Joey, gleich! Es geht auch nicht schneller, wenn du öfter fragst, weißt du?" In solchen Augenblicken kam ihm der Andere wirklich wie ein Kleinkind vor... wenn man mal einige Fakten außer Acht ließ, wie zum Beispiel die Tatsache, dass Joey unglaublich sexy sein konnte. "Dort vorne ist schon die richtige Straße, also musst du dich noch ein paar Minuten gedulden, bis wir angekommen sind, okay?" Diese ewige Fragerei nervte doch sehr...

"Aber Seto!", protestierte Joey gleich, wirklich wie ein kleines Kind und verzog leidend den Mund. "Wenn du am Bahnhof nicht willst, dann musst du eben etwas schneller fahren!"

Immerhin konnten sie sich ja hier im Wagen auch nicht küssen, weil es sonst wohl ablenkend für Seto und nicht gut für ihre Sicherheit wäre und ja immer noch in der Öffentlichkeit und das wäre Seto ja nicht recht.
 

"Die Straße da vorne?", fragte er noch einmal nach und blickte ihr sehnsüchtig entgegen. Wirklich eingeprägt wie es hier aussah, hatte er es sich ja nicht. Er wusste nur noch wie das Haus Setos war.

Der Brünette ließ nur ein tiefes Seufzen verlauten, sagte jedoch weiter nichts. Nur zwei bis drei Minuten später hielt der Wagen in der Auffahrt und verstummte, als Seto diesen abstellte. "Siehst du? So lange hat es auch nicht gedauert, oder?" Er wollte Joey ja ebenfalls küssen, aber wenn er schon so lange hatte warten müssen, konnte er sich auch noch eine halbe Stunde, nachdem der Blonde am Bahnhof angekommen war, gedulden.

Wenn man sich nicht küssen konnte, weil man so weit voneinander entfernt war, dann war es ja auch aushaltbar, aber Joey empfand es nun wirklich als Folter, dass Seto direkt neben ihm saß und er sich trotzdem beherrschen musste. Das war ja nun wirklich nicht miteinander zu vergleichen!
 

Als der Wagen endlich in der Auffahrt stand, seufzte er erleichtert. "Okay, dann können wir uns ja beeilen.", meinte er gleich, schnallte sich ab und der Brünette konnte gar nicht so schnell gucken, wie Joey seine Reisetasche samt Rucksack aus dem Kofferraum geholt hatte! Noch etwas hibbeliger als zuvor im Wagen, stand er dann auch vor der Haustür. "Los, beeil dich!", forderte er gleich.

Der Braunhaarige schloss mit einem Knopfdruck noch den Wagen ab und begab sich zu seinem Blonden Freund. "Jetzt mach mich nicht so kirre, am Ende treffe ich dann nicht mal mehr richtig das Schlüsselloch!"

Joey hatte aber auch die unglaubliche Begabung Andere mit seiner quirrlingen Art anzustecken. Dennoch beeilte er sich die Haustür aufzuschließen und ließ den Schlüssel einfach auf die Flurkommode fallen, bevor er sich umdrehte und die Lippen des Kleineren mit seinen eigenen versiegelte. Mit einem leisen Seufzen ließ er seine Hand zur Wange des Anderen gleiten. So war das doch gleich viel besser.
 

Joey konnte gerade noch die Haustür zu machen, bevor er die lang ersehnten Lippen Setos endlich auf seinen spürte. Mehr als höchst zufrieden seufzen und sich einfach gegen die Haustür lehnen, konnte er nicht mehr. Oder doch... Vielleicht noch die Arme um den Hals Setos legen und den Kuss einfach erwidern.

Die braunen Augen schlossen sich kurz, während er seine Lippen gegen die des Anderen bewegte und dann einladend den Mund öffnete. Hmh, die Schmetterlinge in seinem Bauch liefen heute wirklich zu Höchstformen auf. Wie er das vermisst hatte!

Augenblicklich nahm der Größere das Angebot mit Vergnügen an und ließ seine Zunge in das ihm bekannte und vermisste Gebiet gleiten. Er hatte es wirklich vermisst Joey so nah sein zu können, auch wenn sie noch nicht all zu lange zusammen waren. Oder vielleicht gerade aus diesem Grund. Neugierig erkundete Seto den Mund des Kleineren, hatte mittlerweile die Augen geschlossen, um den Kuss besser genießen zu können, und stupste die des Anderen auffordernd an.
 

Der Blonde konnte nur wieder durch einen leisen Laut sein Wohlgefallen ausdrücken, als er die feuchte, warme Zunge Setos an seiner spürte. Das freche Stupsen wurde gleich erwidert, während zwei unruhige Hände durch weiche, braune Nackenhärchen glitten.

Joey schmiegte sich nun lieber an Seto, als die harte Tür in seinem Rücken und legte den Kopf etwas zur Seite. Erst ein lautes 'AAAAHHHH!' ließ ihn sich von Seto lösen. Verwirrt blickte er dann in die Richtung, aus welcher das Geräusch gekommen war und sah sich mit einem gespielt geschockt aussehenden Mokuba konfrontiert.

"Oh Gott! Mein Bruder, knutschend, mit einem anderen Mann! Scheiße! Seto, meine Augen! Sie sind geschändet! Ich bin doch nur ein unschuldiges Kind!", rief er dann auch gleich, wobei er die letzte Treppenstufe noch hinuntersprang. Er trug noch immer einen dunkelblauen Pyjama, auch wenn es schon fast zwölf war. Überhaupt sah der Kleine aus, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen. "Hi Mokuba.", begrüßte Joey den jüngeren Bruder Setos nur.
 

Genervt aufseufzend, da er so melodramatisch unterbrochen wurde, drehte sich Seto zu seinem kleinen Bruder und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Mokuba... das letzte, was du bist, ist unschuldig und ich frage mich immer noch ernsthaft, wie du das geschafft hast..." Seine Erziehung war es jedenfalls nicht gewesen. Er hatte seinem jüngeren Bruder nicht beigebracht mit der Kreditkarte seines Bruders Sexspielzeuge zu kaufen und sie diesem unterzujubeln. "Wie lange willst du außerdem heute denn noch so rumlaufen!?"
 

Der Schwarzhaarige blinzelte den Älteren nur gespielt unschuldig, mit einem Lächeln an. "Ich weiß gar nicht, was du meinst." Dann wanderte jedoch all seine Aufmerksamkeit zurück zu Joey zu dem er lief und ihn einfach mal umarmte. "Joey! Es ist schön dich wieder zu sehen. Hm... irgendwie siehst du anders aus..."

"Ja, ich sehe anders aus.", antwortete Joey nur grinsend, während er den Kleineren auch kurz umarmte. Immerhin hatte er sich die Woche, in welcher er das erste Mal hier gewesen war, wirklich gut mit dem Schwarzhaarigen verstanden. "Gut erkannt." Er grinste leicht, damit er Mokuba auch zeigen konnte, das die nervige Zahnspange endlich verschwunden war. Und hier bei Seto würde er auch mal darauf verzichten können, nachts eine zu tragen... Wer wusste schon, was er hier nachts sonst so zu tun haben würde!
 

Mokuba grinste nur zurück und nickte leicht. "Hm, find ich gut. Die Brille steht dir auch.", meinte er dann noch und nickte zu der Brille mit dem schwarzen Gestell, die auf Joeys Nase saß.

Erst dann sah er seinen Bruder unschuldig, wie er immerhin wirklich war - Alles andere, war eine gemeine Unterstellung! - an. "Was stört dich denn an meinem Pyjama? Ich find' den schön."

"Natürlich sieht er gut aus, schließlich hab ich ihn dir zum letzten Geburtstag geschenkt.", bemerkte der Braunhaarige mit einem nonchalanten Schulterzucken.

Jetzt, da sie eh unterbrochen worden waren, konnten sie ja auch erst einmal richtig ankommen. "Wir können deine Sachen ja gleich hochbringen, dann sind sie schon mal aus dem Weg." Seto warf einen deutenden Blick zu den Taschen, die halb den Eingang blockierten. "Und dann könnten wir etwas essen, heute Morgen bin ich nicht dazu gekommen." Und langsam aber sicher machte sich somit auch Hunger in ihm breit.
 

"Essen ist immer gut.", antwortete Joey nur. Seto sollte aber nur nicht denken, er wäre ihm schon davongekommen! Mit so einem kurzen, aber recht guten, wie er zugeben musste, Kuss! Er wollte noch mindestens einen haben. In den nächsten fünf Minuten!

Daher schnappte er sich seufzend seine Reisetasche, hauchte noch einen lockenden Kuss auf die Lippen Setos und ging dann zur Treppe. Mokuba wurde kurz durch die Haare gewuschelt. "Du kannst dich ja schon mal um das Frühstück kümmern. Ich gehe mal davon aus, dass du auch noch keins hattest." Immerhin war der erst eben aufgestanden. Normalerweise würde er, Joey, ja auch erst aufstehen, aber er hatte heute einen wirklich guten Grund zum früher aufstehen gehabt!
 

"Was denn? Willst du mich etwa beschäftigen, damit ihr noch ein bisschen ungestört oben herumknutschen könnt?", fragte Mokuba mit einem Grinsen auf den Lippen. Er konnte es sich jedenfalls sehr gut vorstellen, dass dies der Grund war. "Aber da du mich schon sooo nett fragst..." Schmunzelnd begab sich der Schwarzhaarige, der wirklich noch nichts gegessen hatte, in die Küche.

Seto schüttelte nur den Kopf und seufzte leise auf. "Von wem hat er das nur...?" Von ihm selbst jedenfalls nicht! Das musste der schlechte Einfluss in der Schule sein.

"Durchschaut!", antwortete Joey nur grinsend auf die frechen Worte Mokubas. Dann seufzte er leise und stieg die Treppe hinauf. Kurz, mit hochgezogener Augenbraue, blickte er über seine Schulter hinweg zu Seto. "Na von wem soll er das schon haben, Schatz?", fragte er nur herausfordernd, immer noch grinsend wie zuvor.
 

~°~
 

"Hmmm.", zufrieden seufzend lehnte sich Joey, mit seiner Tasse heißen Kakao in der Hand, zurück. "Das war lecker." Mokuba hatte echt ein tolles Frühstück für sie gezaubert. Das hatte er gesehen, nachdem er mit Seto wieder runtergekommen war. Sie hatten sich endlich, endlich ausgiebig begrüßen können und danach richtig gut gefrühstückt.

Nun, zwei Brötchen später, sah Joey den Brünetten an. "Und was machen wir heute?"

"Hm..." Nachdenklich blickte der Braunhaarige in seine Kaffeetasse, die noch zur Hälfte gefüllt war. "Rausgehen ist gerade wohl ein bisschen unpraktisch.", meinte er schließlich mit einem kurzen Blick zum Fenster, gegen das die schweren Regentropfen prasselten. "Gibt es denn irgendetwas, was du machen willst?" Das letzte Mal waren sie ja, durch seine Schuld, nicht dazu gekommen wirklich etwas zusammen zu unternehmen, was auch Spaß gemacht hatte und das konnte man ja jetzt ändern.
 

Der Blick der braunen Augen folgte dem Setos und Joey seufzte leise, als er das Mistwetter sah. Es regnete ja ganze Swimmingpools!

Kurz überlegte er, während er sich mit einem Ellbogen auf den Tisch stützte und sein Kinn auf dessen Hand ablegte. "Wenn du so fragst..." Dann kam ihm allerdings ein wahrer Geistesblitz. Da hatte er schon öfter drüber nachgedacht.

Bevor er allerdings antworten konnte, stand Mokuba geräuschvoll auf. "Ich glaube, das ertragen meine unschuldigen Kinderohren nicht. Ich verzieh mich mal." Er grinste unverschämt und verschwand wenig später aus der Küche. Joey sah ihm seufzend nach. Die Kinder heutzutage, was die gleich wieder dachten! "Hm, ich würde wirklich gerne mal... na ja, Kouhi spielen!", meinte er dann und strahlte Seto regelrecht an. Hoffentlich sagte der ja.
 

Perplex blickte Seto den Kleineren an und stellte seine Tasse zurück auf den Tisch. "Wieso willst du unbedingt Kouhi spielen?" So besonders war sein Ragnarokcharakter auch nicht. "Aber meinetwegen kannst du es versuchen." Es war ja nicht so, als ob es irgendwie schaden würde, da konnte er dem Blonden auch die Freude machen, wenn dieser ja schon länger das Bedürfnis zu haben schien. "Außerdem kann man bei diesem Wetter eh nichts großartig anderes machen."

"Keine Ahnung, ich finde es einfach interessant. Ich hab noch nie einen Wizard gespielt und Kouhi ist toll.", meinte er dann. Immerhin flutschte es mittlerweile ziemlich gut, wenn sie zusammen trainierten, weil Setos Charakter richtig stark geworden war.
 

"Echt? Darf ich?" Joey trank seine Tasse leer und stand dann auf, um gleich einen Kuss auf Setos Wange zu drücken. "Danke! Los, lass uns hoch gehen, ja?" Wenn er durfte, dann wollte er auch jetzt gleich! Jawohl!

Joey schien es ja wirklich unbedingt zu wollen. Leicht mit den Schultern zuckend, trank der Brünette aus und erhob sich, um das Geschirr erstmal in die Spüle zu stellen. "Solange du hinterher nicht so davon gefesselt bist, dass du mich vergisst..." Schließlich waren sie ja endlich beide am gleichen Ort und das konnten sie ja auch ausnutzen. Besonders gemerkt hatte man es bei diesem sehr interessanten Telefonat, bei dem er sich wirklich gewünscht hatte, dass Joey bei ihm war.
 

"Keine Angst. Du kennst bestimmt eine Wege meine Aufmerksam ganz für dich alleine zu gewinnen.", antwortete Joey nur und grinste leicht. Er räumte sein Geschirr zu Setos und folgte diesem dann gleich, als er die gemütliche Küche verließ. Wenig später schloss er die Zimmertür Setos hinter sich und folgte dem Anderen zum Schreibtisch, auf welchem der Computerbildschirm samt Tastatur und Maus stand.

Er war schon richtig aufgeregt. Wie es wohl war, Kouhi zu sein? Immerhin war der ja völlig anders als Ichigo. "Du kannst ja auch mal Ichigo spielen, wenn du willst. Aber wehe, der stirbt dir!", drohte er gleich schmunzelnd.

"Selbst Kouhi ist schon seit Ewigkeiten nicht mehr fertig gemacht worden, wieso sollte es dann mit einem Charakter der Fall sein, der noch ein paar Level mehr hat?" Augenverdrehend schaltete der Brünette den Computer ein und wartete darauf, dass er hochfuhr.
 

"Ich hab ohnehin nur einen, also könnten wir hier ohnehin nicht zwei Charaktere gleichzeitig spielen." Mokuba hatte zwar auch einen, aber das war so eine Sache...

"Ja, ich meine ja nur... So ein Priest ist eben was anderes, als so ein Wizard! Da greifst du das Monster nachher noch mit Blessing an und wunderst dich, warum es nicht stirbt oder so." Bei der Vorstellung musste Joey gleich grinsen. Das wäre was!

"Du kannst ja danach.", meinte Joey nur und zuckte mit den Schultern. Als der Computer endlich an war griff er nach der Maus und klickte gleich auf das Desktopsymbol für Ragnarok. Dann machte er kurz Platz für Seto, damit der das Passwort eingeben konnte, während er sich das Headset schnappte und dann auch gleich anzog.
 

"Ich kenn mich wirklich nicht besonders gut mit Priests aus, aber selbst ich würde nicht auf die Idee kommen, ein Monster mit Blessing anzugreifen." Ein bisschen Ahnung von den anderen Jobklassen hatte er dann doch schon und er wusste ja auch, womit Ichigo denn angriff, wenn er es tat. "Aber sorg auch dafür, dass Kouhi nicht einfach so fertig gemacht wird!" Dabei ging es einfach um das Prinzip... Er hasste es, wenn sein Charakter plattgemacht wurde, egal von welchem Monster.

"Ich habe nicht vor, mich in irgendwelche Mobs zu stürzen.", antwortete der Blonde gleich und ließ sich auf den Schreibtischstuhl sinken. "Ich spiel nicht lange.", meinte er dann noch. Immerhin würde Seto ja bei dem virtuellen Spiel nicht wirklich mitgucken können, wenn er nicht selbst ein Headset hatte.
 

~°~
 

Wenig später fand Joey, oder besser Kouhi, sich dann auch am Platz wieder, an welchem Seto das Spiel zuvor beendet hatte. Es hatte nicht viel Unterschied zu dem, wo Ichigo sich wieder einloggen würde, weil sie ja online sowieso fast immer zusammen waren. An sich runterblickend, grinste der Brünette leicht.

Es war eindeutig seltsam diese Kleidung an sich selbst zu sehen. Und nicht mehr blond zu sein erst recht! Seufzend blickte er sich um. Okay, er wollte das jetzt ein bisschen ausprobieren! Immerhin spielte er hier das erste Mal einen HighWizard und das schrie danach missbraucht zu werden.
 

Kouhi verschränkte die Hände hinter dem Kopf - Eine Haltung, in welcher man ihn sonst nie, wirklich nie, sah - und verließ wenig später die Stadt auch, um sich auf dem Feld dahinter nach einem wehrlosen Monster umzublicken, das er mühelos beseitigen konnte. Seto würde ihn umbringen, wenn er irgendwie sterben würde.

Dragon, der gerade dabei war ein paar schwache Monster platt zu machen, da er die Items brauchte, erblickte somit auch durch Zufall den Braunhaarigen. Es war zwar eindeutig lustiger Kouhi zu necken, wenn Ichigo dabei war, aber so würde es mit Sicherheit auch interessant werden. Das einzige, was ihn irritierte, war dessen Haltung, die irgendwie falsch wirkte, was er jedoch erst einmal ignorierte. Mit einem leichten Grinsen näherte sich der Assassin Cross dem Kleineren und stemmte eine Hand in die Hüfte. "Oho, zur Abwechselung mal ganz alleine unterwegs? Dass ich das noch erleben darf..."
 

Kouhi drehte sich gleich in die Richtung, aus welcher die Stimme kam. Dann schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen, welches doch recht Fehl am Platze wirkte. In dem Gesicht und vor allem in dieser Situation.

"Hey.", begrüßte er den Anderen gleich. "Ja, es ist selten, aber es soll durchaus vorkommen.", wurde dann die Frage beantwortet. "Und, was machst du so ganz alleine hier?"

Das war ja nun wirklich nicht die Gegend, wo ein Assasin Cross normalerweise trainierte.

"Äh..." Doch recht verwirrt kratzte sich der Größere an der Schläfe und runzelte die Stirn. War das eine neue Taktik des Braunhaarigen, oder etwas in der Art? "Eigentlich bin ich hier, weil ich ein paar Items brauche und man sie hier am besten bekommt...", antwortete Dragon dann doch auf die Frage des Anderen." Alles in Ordnung mit dir?" Das Verhalten des Braunhaarigen störte ihn gerade viel mehr, als dessen normale Art, an die er sich bereits gewöhnt hatte.
 

"Achso.", antwortete Kouhi dann nickend. Items. Der machte sicher wieder eine Quest. Das tat Dragon ja laufend. Immer, wenn mal etwas anlag, machte der Assassin Cross gleich mit. "Hoffentlich findest du alles, was du brauchst.", grinsend nickte er zu einem Poring, das gerade vorbei hüpfte. Allzu viel Angst musste man hier ja wirklich nicht vor den Monstern haben.

"Mit mir? Klar ist mit mir alles in Ordnung. Was soll denn sein?"

"Na ja, du benimmst dich heute ein wenig sonderbar.", erklärte der Größere mit einem leichten Schulterzucken. Obwohl ihm die Art des Anderen gerade ein wenig bekannt vorkam, aber er konnte sich nicht wirklich entscheiden, woher. Vielleicht bildete er es sich ja auch nur ein, aber solch ein Grinsen fand man auf den Lippen Kouhis für gewöhnlich auch nie. Er hatte jedenfalls noch nie eines gesehen, also war es mehr als ungewohnt. Und dieser wünschte ihm jetzt sogar noch Glück?
 

"Sonderbar?" Kouhi zog eine braune Augenbraue hinauf. Erst einen kurzen Moment später fiel endlich der Groschen. Er spielte ja Setos Charakter! Und nicht Ichigo! Deshalb war Dragon so komisch, beziehungsweise er war komisch.

Nun musste der Wizard leise kichern. "Vielleicht bin ich sonderbar, weil ich nicht ich bin?", fragte er dann geheimnisvoll und sah den Anderen schelmisch an. "Ich hab mir Kouhi mal kurz ausgeliehen." So würde der Weißhaarige sicher auch alleine drauf kommen.
 

Perplex blinzelte dieser noch ein paar Mal, bis auch Dragon verstand, was damit gemeint war. Augenblicklich schlich sich ein Grinsen, das jedoch noch ein wenigschief wirkte, auf die Lippen des Größeren. "Na wenn das so ist, dann ist es ja kein Wunder. Ich habe mir schon ernsthaft Sorgen darüber gemacht, dass mein Weltbild ab heute zerstört wurde. Aber ich hätte mir ja gleich denken können, dass du nicht Kouhi bist, der ist immerhin eine viel zu große Spaßbremse." Schmunzelnd fuhr er sich mit einer Hand durch die weißen Haare. Also war es wirklich nicht der richtige Kouhi, mit dem er hier sprach, das wäre auch zu merkwürdig gewesen, wenn dieser auf einmal umgänglich geworden wäre.
 

"Ach was!", widersprach Kouhi, hinter welchem sich ja heute mal Joey verbarg, gleich. "Er ist keine Spaßbremse!" Okay, Seto war manchmal etwas ernster und lachte auch nicht übermäßig viel, aber er konnte auch lustig sein und mit ihm hatte man auch eine Menge Spaß. Joey jedenfalls.

"Also sag so was nicht, okay?" Der Wizard schmunzelte trotzdem leicht. Er wusste ja immerhin, dass Dragon und Kouhi sich nicht mochten. "Ich wollte auch nur schnell einmal irgendwas töten, damit ich mal testen kann, wie es als Wizard so ist. Muss gleich wieder."
 

Der Größere sagte nichts weiter dazu, denn selbst mit der Beteuerung, dass Kouhi keine Spaßbremse war, glaubte er da nicht wirklich dran. Er kannte den Brünetten nun mal nur so, also musste ihm erst das Gegenteil bewiesen werden. "Sind die Monster hier nicht ein bisschen... sehr schwach, um es auszuprobieren? Ein Highwizard kommt doch sicherlich auch leicht mit stärkeren Monstern zurecht." Er hatte zwar noch nie einen gehabt, aber die Vermutung lag ja eigentlich nahe. Wozu sollte sonst das 'High' gut sein?

"Ach, zum ausprobieren wird es reichen.", meinte Kouhi gleich und nickte bekräftigend. "Ich wollte sowieso noch ein Feld weiter und dann mal schauen, was es da so gibt." Schulterzuckend sah er sich kurz um. "Kannst gerne mitkommen, wenn du fertig bist mit Item sammeln.", bot er gleich an.

~°~
 

"Hm.", machte Joey grinsend, während er sich das Headset vom Kopf zog. Er hatte, wie er mit einem Blick auf die Laptopuhr feststellte, eine halbe Stunde gespielt. Sein Blick glitt zu Seto, der es sich auf dem Sessel im Zimmer gemütlich gemacht hatte und ein Buch las.

Der Blonde erhob sich. "Also Kouhi ist cool.", meinte er dann. "Nur ungewohnt und ich denke, Priest sein gefällt mir besser."

Einen Augenblick bewegte der Braunhaarige seinen Blick noch über die Seite, bevor er das Lesezeichen zwischen die Seiten legte und das Buch zuklappte. "Das liegt wahrscheinlich daran, dass du es gewohnt bist einen zu spielen. Ich mag deswegen ja auch Highwizards am liebsten. Ganz am Anfang habe ich es mal mit einem Knight versucht, aber er ist nie über die erste Jobklasse hinausgekommen." Schulterzuckend legte er das Buch auf den kleinen Tisch, der in der nähe des Sessels stand. "Ist denn irgendetwas besonderes passiert?"
 

Joey konnte, als er Seto schon so einladend auf dem Sessel sitzen sah, gar nicht anders und kam etwas näher. Mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen ließ er sich wenig später einfach rittlings auf den Oberschenkeln des Anderen nieder.

"Nichts Besonderes. Ich hab ganz viele Snakes und Pecos getötet und Dragon getroffen.", meinte er dann erklärend und nickte bekräftigend. Seto würde es zwar sicher nicht gefallen, dass er den Assassin getroffen hatte, aber na ja. Der sollte sich endlich damit abfinden, dass er eben mit ihm befreundet war.

"Dragon...?" Leicht begann die Augenbraue des Größeren zu zucken, als dieser nur den Namen des Assassin Cross hörte. "Und wahrscheinlich hast du ihn gleich freudig begrüßt... mit MEINEM Charakter..." Schlimmer konnte es eigentlich gar nicht mehr kommen.

Er war sich nämlich ziemlich sicher, dass es so abgelaufen war. Aber nur weil er mehr oder weniger -eher das Letztere- akzeptiert hatte, dass Joey und dieser Kerl befreundet waren, hieß das ja noch lange nicht, dass es okay war, wenn Kouhi normal mit diesem redete!
 

"Klar.", antwortete Joey gleich, als wäre es selbstverständlich. "ICH bin immerhin mit ihm befreundet. Du hättest mal sein Gesicht sehen sollen." Bei dem Gedanken an den Blick, den er bekommen hatte, als Kouhi Dragon gleich fröhlich grinsend begrüßt hatte, musste Joey selber grinsen.

"Außerdem hat er es dann auch rausgefunden. Also keine Angst, er wird in Zukunft nicht denken, dass du ihn vielleicht ausstehen kannst." Seine Hände glitten in den Nacken Setos und strichen sanft durch die weichen braunen Härchen dort.

"Na immer hin etwas..." Wäre ja noch schöner gewesen, wenn Dragon auf einmal auf die Idee gekommen wäre, dass er diesen vielleicht doch nicht so nervig fand. Mit einem kaum hörbaren Aufseufzen, schlang Seto die Arme um die Hüfte des Kleineren und strich mit einer Hand leicht dessen Rücken auf und ab. "Es ist schon etwas ganz Anderes, ob man sich in einem virtuellen Spiel, oder real nahe ist." Er bevorzugte ganz eindeutig die Realität, denn es war einfach viel angenehmer. Dementsprechend froh war Seto auch, dass er dem Blonden wieder bei sich haben konnte.
 

Ein Lächeln legte sich auf die Lippen Joeys. "Oder über das Telefon." Er beugte sich etwas vor und lehnte seine Stirn gegen die des Anderen, der noch seine Lesebrille trug - Damit sah Seto immer richtig süß aus. "Moment.", meinte er daher dann gleich und richtete sich noch einmal auf. So war es doch unbequem... Kurz darauf wurde seine eigene Brille neben das Buch auf den kleinen Tisch gelegt, welcher neben dem Sessel stand. Dann griff er nach Setos, nahm sie diesem sanft ab und legte sie wenig später auch zur Seite.

"Viel besser.", raunte er dann, lehnte seine Stirn gleich wieder an die des Brünetten.
 

Auch auf die Lippen des Älteren schlich sich ein leichtes Lächeln bei der Aktion des Blonden. "Obwohl das Telefon schon ein Fortschritt war..." Die Frage war nur in welche Richtung. Irgendwie hatten sie dadurch ja auch ihre Beziehung ein wenig vertieft, da es ihre erste halbwegs sexuelle Erfahrung miteinander gewesen war. Dass dies normalerweise bei den meisten Paaren in einer anderen Reihenfolge -sprich, erst Sex und dann Telefonsex- ablief, konnte man ja dezent ignorieren. Weiterhin strichen die Hände Setos über den Rücken des Kleineren, schlichen sich mittlerweile ab und zu unter dessen Oberteil.

Als er die weichen Finger ab und an so auf seiner Haut spüren konnte, schmiegte sich Joey ein klein wenig näher an den Körper des Anderen. "Ein kleiner Fortschritt... Aber weißt du...", begann der Blonde dann und spielte mit den feinen Nackenhärchen Setos, indem er sie immer wieder durch seine Finger gleiten ließ. "Wenn du Fortschritte so sehr magst, dann können wir da gerne was für tun."
 

Okay, er war erst knappe zwei Stunden wirklich hier, aber... na und? Immerhin, scheiße, seit er Seto so am Telefon gehört hatte, wollte er es unbedingt auch in echt.

"Hm... ja... da gibt es nur ein kleines Problem.", erwiderte der Größere und ließ seine Finger für einen Moment auf der Haut des Blonden ruhen. Er hatte ja schon vorher gewusst, dass er es nicht ewig geheim halten konnte. Jetzt wo Joey da war, würde es noch deutlich komplizierter sein und es würde ohnehin früher oder später herauskommen, also konnte er es dem Kleineren auch ebenso sagen. Auch wenn es schon irgendwie... peinlich war, wie er zugeben musste.

Top Secret

Kapitel 13: Top Secret
 

Der Blonde sah Seto kurz an, bevor er den Kopf etwas hob und kurz noch einen leichten Schmetterlingskuss auf die Lippen des Brünetten hauchte. "Was denn für ein Problem?" Ein bisschen nervös wurde er schon. Problem? Gott, hoffentlich lag das jetzt nicht an ihm! Wenn er irgendwas falsch machte, dann sagte Seto ihm das hoffentlich... Nachher wollte der das hier gar nicht!
 

"Tja, wie soll ich das sagen?" Mit einem tiefen Seufzen fuhr sich der Brünette durch die Haare. Normalerweise war es für ihn zwar kein Problem alles frei herauszusagen, aber da gab es nun mal Ausnahmen und dies gehörte zweifellos dazu. Aber andererseits brachte es auch nicht viel, wenn er um den heißen Brei redete, denn das würde alles noch viel schlimmer machen. Er hatte ja ohnehin schon bemerkt, dass er Joey mit seinen Worten nervös gemacht hatte. Kurz zögerte er noch, bevor er dem Kleineren wieder in die Augen blickte. "Ich hatte noch nie Sex... Oder etwas in der Richtung."
 

Als er die Worte Setos hörte, blickten diesen zwei perplexe, braune Hundeaugen an. Dann legte sich ein Lächeln auf Joeys Lippen. "Hm, natürlich.", murmelte er nur und vergrub sein Gesicht an der Halsbeuge Setos, um diesem dort einige Küsse auf die Haut zu drücken.

Seto war also noch Jungfrau? Das glaubte der doch selber nicht. Der musste mal in den Spiegel gucken und sich dann vorher überlegen, ob er ihn mit so etwas Offensichtlichem reinlegen wollte.
 

"Joey! Ich meine das ernst!" Und auch die Stimme des Braunhaarigen ließ keinen Zweifel offen, dass dieser nicht die Absicht hatte, über solch ein Thema Spaß zu machen. "Weil unsere Eltern ziemlich früh gestorben sind, musste ich mich um Mokuba kümmern und später hatte ich zu viel mit Arbeiten zu tun, also bin ich nie dazu gekommen eine vernünftige Beziehung zu führen. Ich finde es einfach nicht gut, eine Affäre anzufangen, die nur ein oder zwei Wochen dauert, oder gar nur eine Nacht. So wichtig war es mir nun mal nie Sex zu haben, wenn ich Wichtigeres zu tun hätte.", erklärte Seto bestimmt.
 

Joey setzte noch einen Kuss auf die überraschend weiche Haut, bevor er aufsah. Seine Finger glitten wieder durch die weichen Haare, als Seto geendet hatte.

Der meinte das also ernst? Seto hatte wirklich noch keine sexuellen Erfahrungen gesammelt? Gar keine? Gott... Das brachte ihn völlig aus dem Konzept. "Ähm...", machte er daher intelligent, wie er nun einmal war. "Das wusste ich nicht.", wurde angehängt. Oh man, ob er für die tollen Sprüche einen Preis bekommen würde? "Hm... Tut mir Leid... Ich meine das mit deinen Eltern." Das hatte er auch nicht gewusst. Obwohl er sich ja schon darüber gewundert hatte, dass Seto mit seinen Bruder allein lebte.

Etwas ratlos sah er den Anderen dann an und kaute auf seiner Unterlippe. Mit so einer Situation konnte er irgendwie nicht direkt umgehen. Bisher hatte er nur recht erfahrene Partner gehabt - Okay, es waren auch erst zwei gewesen, aber immerhin! - und wusste dementsprechend nicht recht, was Seto jetzt wollte. Ob er es noch gar nicht mochte, wenn sie schon etwas weiter gingen?
 

"Ist schon gut.", erwiderte der Größere ruhig und hauchte seinerseits einige Küsse auf die Lippen und den Hals des Blonden. Es tat zwar immer noch weh daran zu denken, dass seine Eltern tot waren, aber mittlerweile konnte er gut damit leben. "Was ich aber eigentlich damit sagen will ist, dass du damit rechnen musst, dass ich grottenschlecht im Bett sein werde." Er hatte nun mal nicht die nötige Erfahrung, um wirklich zu wissen, was er machen musste. Nur grundlegendes Wissen, das er sich hier und da angeeignet hatte. Andererseits schienen diese Wissensbestandteile und seine Fantasie ja schon ganz gut zusammen zu arbeiten, wenn er so an das Telefonat zurückdachte. Dennoch war es noch etwas anderes, ob er es nur sagte, oder ob er es wirklich machte.
 

Als er die Worte des Anderen vernahm, legte sich dann doch wieder ein Lächeln auf die Lippen Joeys. Er erwiderte die sanften Küsse gleich und seufzte dann. "Ach was. Du bist doch nie in etwas grottenschlecht.", meinte er gleich. Was Seto ihm so erzählt hatte, von seiner Firma und sonst, war er schon irgendwie ein Genie. Immerhin war er auch ziemlich gut bei Ragnarok, sonst hätten sie es nicht so schnell geschafft, Kouhi so stark zu machen.

"Was für dich grottenschlecht ist, reicht mir sicher vollkommen aus."
 

"Einmal ist immer das erste Mal, aber wir werden es ja sehen." Er wollte den Blonden ja auch nur vorwarnen, diesen auf den schlimmsten Fall vorbereiten, der ja nicht unbedingt eintreffen musste. Er selbst hatte ja keine Ahnung, wie gut oder schlecht er sein würde und dies zu entscheiden... nun, das würde Joeys Aufgabe sein. Aber es stimmte schon, dass er relativ schnell lernte. Vielleicht würde er beim zweiten Mal schon wesentlich besser sein, wenn das erste Mal doch ein Reinfall sein würde? "Sollen wir es nicht direkt mal ausprobieren?" Schmunzelnd beugte sich Seto ein wenig vor und widmete sich dem Hals des Kleineren.
 

Gleich wurde das Lächeln etwas breiter. "Jetzt gleich?" Wow, damit hatte er nun nicht wirklich gerechnet. Dass Seto gleich so rangehen würde, obwohl er ja angeblich noch Jungfrau war.

"Wir können ja einfach mal anfangen und schauen, was so dabei rauskommt..." Denn richtig miteinander schlafen mussten sie ja nicht gleich am ersten Tag, den sie wieder zusammen waren, aber so ein bisschen... körperliche Nähe, das war ja auch was Feines.
 

Es war nun mal nicht seine Art überwiegend zurückhaltend zu sein und es würde auch nichts bringen, wenn sie es wegen ihm noch weiter hinauszögern würden. "Mhhh..." Mit einem leichten Lächeln knabberte der Braunhaarige vorsichtig am Hals des Kleineren, achtete jedoch peinlich genau auf dessen Reaktion, da er ja nicht wusste, wie er sich anstellte und ob es dem Blonden gefiel. Er hatte Joey gewarnt, also würde sich der Kleinere schon bemerkbar machen, wenn diesem etwas nicht gefiel."
 

Im Moment gab es dafür allerdings absolut keinen Grund, weshalb Joey nur aufseufzend seine Augen schloss und den Kopf hob, um ihn ein wenig zur Seite zu neigen. Die Lippen Setos fühlten sich nicht nur auf seinen eigenen richtig gut an, wie er feststellen durfte.

Joeys Hände strichen einmal durch die braunen Haare des Anderen, ehe sie sich auf dessen Schultern platzierten.

Anscheinend schien er sich bisher ja nicht all zu schlecht anzustellen, allerdings hatte er bisher auch noch nicht all zu viel gemacht. Mittlerweile schlichen sich seine Finger wieder ein wenig tiefer und wurden etwas mutiger unter das Oberteil des Anderen geschoben, bevor sie wieder höher glitten. Langsam wanderten sie über die Wirbelsäule des Blonden und zwischen die Schulterblätter. Es war wirklich ein angenehmes Gefühl die Haut des Anderen so leicht berühren zu können.
 

Die schlanken Finger Setos prickelten leicht auf der Haut des Blonden, als sie so bedächtig die Wirbelsäule hinauf glitten. Joey lächelte leicht und öffnete seine braunen Augen wieder einen Spalt breit, um Seto kurz anzusehen. Danach wurde ein Kuss auf die weichen Lippen vor seiner Nase gehaucht.

Joey nippte leicht an der Unterlippe Setos und knabberte dann vorsichtig an dieser, während seine Finger langsam über dessen Brust glitten.
 

Ja, das war wirklich besser, als nur die Stimme des Kleineren über eine Telefonleitung zu hören... eindeutig! Ein leises zufriedenes Seufzen glitt über die Lippen Setos, der sich dazu entschlossen hatte, das lästige Stück Stoff loszuwerden. So glitten die Finger langsam wieder zurück und schoben das Oberteil des Blonden höher, bis er es diesem über den Kopf ziehen konnte, dabei aber leider den Körperkontakt für einen Augenblick unterbrechen musste. Dennoch hatte er nun einen vorzüglichen Blick auf die Haut, die er unter seinen Fingerspitzen spürte, also durchaus lohnenswert.
 

Joey hob die Arme an, damit Seto ihm das Shirt über den Kopf ziehen konnte. Er lächelte gleich leicht, als er die weichen Finger auf seiner Brust spürte und brachte sich den Berührungen etwas näher.

Seine eigenen Finger glitten die Knopfleiste des Hemdes hinunter, dann langsam wieder hinauf. Dann erst begann Joey die hellen Knöpfe an dem hellblauen Hemd zu öffnen.

Als er den letzten erreicht hatte, ließ er seinen Blick kurz über die Brust Setos gleiten. Also dass der keine Hobbies außer Ragnarok hatte, stimmte jawohl nicht. Das hatte er damals schon beim Schwimmen gedacht. Der machte doch eindeutig Sport! "Eindeutig viel versprechend.", murmelte er an den Lippen Setos, die seine eigenen wie magisch anzuziehen schienen.

Langsam glitten Joeys Hände über den flachen Bauch zur Brust, streichelten die versteckten, geschmeidigen Muskeln unter der Haut.
 

"Hey, Seto. Ich wollte nur eben bescheid sagen, dass ich..." Mokuba unterbrach sich selbst mitten im Satz. Denn als er die Tür zum Zimmer seines Bruders öffnete, machte er erst einmal nur große Augen. "AAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHH SETO!", rief er dann gleich. Das war ja nicht zum aushalten!!! Konnten die denn nicht abschließen? Das war ja noch schlimmer, als unten im Flur der Kuss. "SCHEIßE!"

Nicht, dass er etwas dagegen hatte, nein! Aber Himmel, er musste sich das doch nicht angucken!
 

Gerade war er wirklich in Stimmung gekommen und schon wieder gab es eine nicht gerade leise Störung. Eigentlich war es ja klar gewesen, dass es nicht einfach glatt laufen konnte... Dazu mochte ihn das Schicksal einfach zu wenig, aber er konnte damit leben. Dennoch würde er nicht einfach so in Panik ausbrechen, was hatte er auch für einen Grund dafür?

Seufzend beugte er sich ein wenig zur Seite und hatte so seinen kleinen Bruder, der noch immer an der Tür stand, direkt im Blickfeld. "Mokuba, du bist vierzehn und derjenige, der immer darauf besteht, dass er kein Kind mehr ist."
 

Andere Jugendliche im Alter des Schwarzhaarigen hatten schon irgendwo ihre ersten Pornozeitschriftchen versteckt. Zudem hatten sich Joey und er gerade einmal des Oberteils entledigt, also wirklich nichts all zu Extremes. "Außerdem will ich gar nicht wissen, was du im Internet noch so alles anstellst..." Es reichte ja schon, dass Mokuba diverse Sextoys bestellte und das mit seiner Kreditkarte! Das würde er dem Jüngeren ohnehin nicht so schnell verzeihen und vergessen würde er es erst recht nicht. Es war einfach zu peinlich gewesen, als Joey das Geschenk aus gepackt hatte und dachte, es sei von ihm... ob der Blonde das immer noch dachte? Er würde ihn bei Gelegenheit einfach mal fragen.

"Anscheinend hast du auch vergessen, dass man klopft, bevor man ein Zimmer betritt, also ist es deine eigene Schuld." Und so beschäftigt, dass er ein normales Klopfen an die Tür nicht gehört hätte, waren sie auch noch nicht.
 

"Du hättest auch abschließen können, verdammt!", antwortete Mokuba gleich. Ob er sich für Sex interessierte - Was er schon irgendwie tat, immerhin war er mitten in der Pubertät - oder ob es sein Bruder war, den er dabei ansehen durfte, musste, war etwas völlig anderes!

"Gott! Wenn das die ganze Woche so geht, kauf ich mir Augenklappen!", meinte er gleich, musste dann aber doch wieder Grinsen, wie er es fast immer tat.

Joey seufzte, legte seine Arme um den Nacken Setos und blickte ebenfalls zu dem Kleineren. Okay, wenn sie nicht alleine im Haus waren, dann mussten sie wohl wirklich Rücksicht nehmen und abschließen. "Sorry, Mokuba.", meinte er daher schmunzelnd. Seufzend zuckte dieser dann mit den Schultern. "Na ja, gut. Jedenfalls bin ich jetzt weg, ja? Ich hab dir ja schon gesagt, dass ich heute mit den Jungs verabredet bin, Seto. Dann könnt ihr ungestört weitermachen. Aber bitte nicht auf dem Küchentisch oder so, ja? Da will ich noch ungestört dran essen. Oder auf der Wohnzimmercouch..."
 

"Ja, ja, wir werden auch nicht in die Nähe deines Zimmers kommen." Also gerade übertrieb Mokuba wirklich... als ob sie spontan im ganzen Haus übereinander herfallen würden. Das war erst später dran! "Und selbst wenn, würdest du es eh nicht wissen." Leicht zuckte der Brünette mit den Schultern, bevor er sich wieder gegen den Sessel lehnte. "Wie dem auch sei, viel Spaß. Aber übertreibt nicht. Ich habe keine Lust einen Anruf aus dem Krankenhaus zu bekommen, dass mein Bruder eine Alkoholvergiftung hat, oder Ähnliches." Er wusste ja, dass Mokuba so etwas nicht machen würde, aber man konnte ja nie wissen, wenn es um Jugendliche in der Pubertät ging.
 

Von besagtem Jugendlichen hörte man nur einen vorwurfsvollen Laut. "Als ob das jemals passiert wäre! Für wen hältst du mich?" Schmollend blickte der Schwarzhaarige quasi durch Joey hindurch. "Wenn du es nicht machst, umso besser.", kam es noch von Seto.

"Es ist zwei Uhr Mittags!", antwortete Mokuba nur, während er sich zur Tür drehte. "Viel Spaß.", wünschte Joey dem Kleineren nur lächelnd, der kurz zurück lächelte und dann die Tür hinter sich zu zog.
 

"Hmmm...", machte der Blonde dann. "Jetzt ist die Stimmung dahin." Er setzte einen sanften Kuss auf die Lippen Setos, bevor er auf dessen Schoß ein wenig zurück rutschte und einen kleinen Abstand zwischen ihre Oberkörper brachte. "Verschieben wir das einfach auf heute Abend, ja? Im Bett ist es sowieso bequemer."

"Dann sollten wir aber die Tür abschließen.", erwiderte der Brünette seufzend und hatte seine Hände mittlerweile auf der Hüfte des Kleineren ruhen lassen. Mokuba sollte wirklich lernen zu klopfen, bevor er in ein Zimmer stürmte, denn es hätte ja auch sein können, dass sie schon etwas weiter waren. "Die Frage ist, was wir dann machen... hm." Nachdenklich ließ der Brünette seinen Blick durch das Zimmer schweifen, bis er schließlich beim Fenster hängen blieb. "Es hat aufgehört zu regnen.", stellte Seto fest, der jedoch trotzdem noch den gräulichen Himmel erkennen konnte.
 

"Ja.", antwortete Joey dann und seufzte. Abschließen dürfte ja kein Problem sein. Das Problem war das Wetter da draußen. "Aber bei dem verhangenen Himmel hat man doch gar keine Lust rauszugehen. Eher Angst, jeden Moment in einen gewaltigen Schauer zu kommen."

Seine Finger strichen langsam über die breiten Schultern des Anderen. "Hast du nicht einen Vorschlag, was wir hier drinnen machen können? Vielleicht etwas Spielen oder einen Film schauen?"
 

Oh ja, Spielen war gut, aber ihm war es eindeutig lieber mit dem Blonden selbst zu spielen, als diesen als Spielpartner zu haben... jedenfalls momentan. "Wir haben bestimmt den ein oder anderen guten Film, glaub ich jedenfalls. Mokuba kennt sich da besser aus, er ist es, der die ganzen Filme immer nach Hause schleppt." Manchmal schien der Schwarzhaarige eine wirkliche Leidenschaft dafür zu haben. "Wir können ja mal schauen, was so da ist, hm?" Bei einem ganzen Regal voller DVDs musste ja wohl ein vernünftiger Film dabei sein.
 

"Okay, machen wir." Joey grinste. Er schaute ja auch gerne Filme und mit der DVD-Sammlung von Mokuba kannte er sich schon ein wenig aus. Damals hatte er sich die Zeit mit Musik und Fernsehen herumgeschlagen. Jetzt hatte er viel bessere Methoden.

Doch ein kleines bisschen widerwillig kletterte er vom Schoß Setos hinunter und schnappte sich sein Shirt, welches er dann auch wieder über seinen Kopf zog. "Komm.", meinte er dann lächelnd und hielt Seto beide Hände hin.
 

Dankend nahm der Brünette die Aufstehhilfe an und erhob sich somit von seinem Sessel. Sein Hemd hatte er ja noch immer an, so gab er sich damit zufrieden, die untersten Knöpfe wieder zuzumachen. Schnell waren sie dann auch im Wohnzimmer angekommen und standen vor dem Schrank, der zahlreiche DVDs beherbergte. "Hauptsache nichts mit irgendwelchem übertriebenen Liebesgesülze." Er hatte ja nichts gegen Liebesbeziehungen im Allgemeinen -Er steckte ja schließlich in einer...-, aber in Filmen wurde es oft genug einfach viel zu hochgespielt, so dass es schon nicht mehr realistisch wirkte.
 

"Okay, dann eben etwas anderes. Ein schöner Actionfilm oder eine Komödie. Oder beides!", antwortete der Kleinere gleich und warf einen Blick in das zugegeben sehr große Regal.

Dort standen aufgereiht die verschiedenen DVDs und Joey fiel es wirklich schwer, aus so einer großen Auswahl einen Film auszusuchen. "Hm, was würde dir denn eher gefallen?", fragte er stattdessen.
 

Es war keine zwei Stunden später, als dann der Abspann des Filmes lief. Sie hatten sich dann doch für eine Komödie entschieden und sie war echt lustig gewesen. Den Film musste er sich mal in seiner Stammvideothek ausleihen und mit Duke ansehen.

Apropos Duke. "Schatz?", fragte Joey gleich und richtete sich aus seiner fast liegenden, an Seto gekuschelten Position etwas auf, um den Brünetten anzusehen. "Kann ich mal dein Telefon ausborgen? Ich muss noch Duke anrufen. Kann aber ein kleines bisschen dauern."
 

"Kannst du. Du weißt ja, wo es steht." Somit deutete er dennoch auf das kabellose Telefon, das gerade in der Station stand, die sich auf einem kleineren Schrank befand. "Ich werde derweil mal nach E-Mails sehen und schauen, ob irgendwer auf der Arbeit schon aus versehen Datenbanken gelöscht hat, oder so.", fügte der Brünette hinzu und richtete sich ebenfalls wieder auf. Er würde sicherlich nicht wieder den Retter spielen, wenn einer seiner Angestellten Unsinn gemacht hatte und gerade liefen ohnehin keine wirklich wichtigen Projekte. Vorher... würde er sich aber wohl noch einen Kaffee machen. "Willst du auch einen Kaffee oder Kakao?"
 

"Lieber Kakao.", antwortete Joey und schenkte Seto ein dankbares Lächeln. So etwas Leckeres, Warmes, Schokoladiges war genau das, was er jetzt brauchte. "Danke."

Er setzte noch einen Kuss auf die Wange des Brünetten, bevor er dann aufstand und zum Schrank ging, nur um sich dort das schnurlose Telefon zu schnappen. Es dauerte es auch nicht lange, bis er die Nummer seines besten Freundes gewählt hatte und darauf wartete, dass das Freizeichen durch ein fragendes 'Hallo?' ersetzt wurde.
 

Kurz blickte der Schwarzhaarige noch auf das Display des Telefons, runzelte jedoch die Stirn, als keine ihm bekannte Nummer zu sehen war. Schnell drückte er auf den Annahmeknopf und hielt sich das Telefon an das Ohr. "Hallo?" Normalerweise nannte man zwar seinen Namen, aber Duke war davon überzeugt, dass der Anrufer schon wissen würde, wen er am Apparat hatte, sonst würde er schließlich nicht anrufen. Aus diesem Grund hatte er eigentlich immer nur sein fragendes Hallo parat und war damit auch gut durchs Leben gekommen.
 

"Hey, Duke.", antwortete Joey gleich mit einem Grinsen, als er die Antwort hörte, welche er wirklich erwartet hatte. "Ich ruf von Seto an.", meinte er dann gleich hinterher, da sein Freund sich sicher über die Telefonnummer gewundert hatte.

"Zugfahrt war soweit okay." Joey ließ sich wieder auf die bequeme Couch sinken und schaltete per Fernbedienung den DVD-Player aus. "Bei dir alles klar?"
 

"Eigentlich schon. An einem Tag hat sich nicht viel hier verändert.", erwiderte der Schwarzhaarige schmunzelnd und ließ sich zurück auf die Couch fallen. "Und dieses Mal ist er nicht direkt wieder Arbeiten gefahren?" Zwar hatte ihm Joey schon mehrfach versichert, dass der Braunhaarige sich nicht mehr so benahm, wie beim ersten Mal, aber das hieß ja nicht, dass er nicht immer noch skeptisch Seto gegenüber war. Bevor sich das ändern würde, musste wohl noch einiges an Zeit vergehen.
 

"Hätte ja sein können.", antwortete Joey nur und grinste. Dann lehnte er sich gegen die Rückenlehne der Couch und zog die Füße auf die Sitzfläche. "Wie geht's Tris?", wurde dann nebenbei gefragt, während Joey sich einen Kartoffelchip aus der Schüssel auf dem Couchtisch klaute.

"Nein, er ist nicht arbeiten.", flüsterte er dann etwas nuschelnd durch den Chip. Das musste Seto ja nicht unbedingt hören. Der hatte sich oft genug für diese dumme Woche entschuldigt.

"Morgen gehen wir in ein Aquarium hier. Das soll wohl recht berühmt sein, wegen so einem riesigen Becken. Wird sicher lustig." Er mochte Aquarien ja, die farbenfrohen Fische und die, die einfach lustig aussahen... So etwas sah man ja nicht überall.
 

"Hm..." Nachdenklich blickte der Schwarzhaarige neben sich und kniff dem Braunhaarigen, der dort saß, leicht in die Wange. Dieser gab einen unwilligen Laut von sich. "Tristan lebt noch, soweit ich das beurteilen kann.", meinte Duke mit einem Grinsen auf den Lippen, bevor er einen kurzen Kuss auf die malträtierte Wange hauchte. "Da bin ich ja mal gespannt, ob du es wirklich so lustig findest morgen... ich wünsche es dir wirklich, aber dieser Kerl kann so eine Spaßbremse sein." Er erinnerte sich noch gut an den Tag im Schwimmbad, an dem der Brünette auch hätte motivierter sein können.
 

Seto war, aus Joeys Sicht, doch sehr motiviert gewesen im Schwimmbad. Immerhin hatten sie einen neuen Rekord im 'Wie oft kann ich meinen Freund innerhalb einer gewissen Zeit küssen?' aufgestellt.

"Duke!", maulte Joey gleich. Das war sein angeblich (!) bester Freund?! "Sag so was nicht, okay? Das ist nicht wahr." Nur weil Seto bei Fremden etwas zurückhaltend war, musste das noch lange nicht heißen, dass er zu ihm, Joey auch so war. "Ich werde das Gefühl nicht los, dass dir irgendwas gegen den Strich geht."
 

Leise seufzte der Angesprochene auf und ließ seine Finger durch eine der schwarzen Strähnen gleiten und lehnte sich gegen die Schulter seines Freundes. "Schon gut, tut mir Leid. Ich versuche ja ihn nicht nicht zu mögen, aber es stört mich einfach immer noch, was er das erste Mal gemacht hat, als du bei ihm warst, auch wenn er sich ja entschuldigt hat." Joey war nun mal sein bester Freund! Darum hatte er sich zu diesem Zeitpunkt auch Sorgen um diesen gemacht. "Ich brauch einfach noch ein bisschen Zeit, um zu akzeptieren, dass es wohl nur ein Ausrutscher war."
 

"Hm.", machte Joey nur leise. Seto stellte gerade eine Tasse dampfenden Kakao vor ihm auf dem Tisch ab und drückte ihm noch einen Kuss auf die Stirn. Joey lächelte sofort zufrieden. "Danke.", meinte er dann gleich und sah dem Brünetten kurz nach, der sich dann nach oben verabschiedete. Sicher um die E-Mails durchzugehen. Hoffentlich gab es da keinen Notfall und Seto würde doch hinmüssen!

"Okay, das kann ich ja auch irgendwie verstehen, aber ich hab es ihm auch verziehen, dann kannst du das ja auch mal versuchen!" Er war nämlich recht unzufrieden damit, dass zwei der wichtigsten Menschen in seinem Leben sich irgendwie nicht so richtig gut gesinnt waren.
 

Der Schwarzhaarige gab einen leisen, unwilligen Laut von sich, als er für einen Augenblick die Augen schloss. "Ich hab doch gesagt, dass ich es versuche..." Er war nun mal keine Person, die anderen Leuten so schnell verzeihen konnte, erst recht, wenn sie schon einen schlechten Eindruck auf ihn machten, wenn er sie nicht einmal kannte. "Außerdem hab ich ja nicht viel mit ihm zu tun, jedenfalls nicht persönlich." Zwar war dies sicherlich bei Joey ebenfalls der Fall, aber die beiden würden ja wohl wenigstens ab und zu miteinander telefonieren und somit die Stimme des Anderen hören. Und dann sollte er seine Meinung ändern, wenn der Braunhaarige ihm nicht großartig Anlass dazu gab bzw. geben konnte?
 

"Ach, Dukeylein.", fing Joey dann an und seufzte leise. "Guck mal... Wenn er zu uns kommt und du so abweisend bist, dann fühlt er sich auch irgendwie nicht wohl, okay? Und du bist nun mal mein bester Freund und ich will ja auch, dass du ihn magst."

Dann sah der Blonde zum Tisch, setzte sich richtig hin und nahm die Tasse, um einmal über den Kakao zu pusten und vorsichtig einen Schluck zu nehmen. Duke würde er, wenn überhaupt, sowieso nicht am Telefon überzeugen können. Das hatte jetzt eher weniger Sinn, aber vielleicht würde sein Freund sich einfach ein bisschen Gedanken machen.

"Aber mal was anderes... Wie sieht das aus mit deiner Planung für den neunzehnten April?"

Es gibt immer ein erstes Mal

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Seepferdchen und Schokoeis

Kapitel 15: Seepferdchen und Schokoeis
 

"Ich denke wirklich nicht, dass das eine gute Idee ist.", meinte Seto mindestens zum zehnten Mal, seit sie angekommen waren. Wie schon geplant waren sie im Aquarium und auch das Wetter hatte sich gebessert, was praktisch war, da sich manche Tierchen außerhalb von geschlossenen Räumen aufhielten, so wie zum Beispiel die Pinguine. Diese gab es dort durchaus.

Mokuba hatte sie jedoch, schon zwei Minuten nach der Ankunft, dazu gedrängt sich die Delfinshow anzusehen, die bald starten würde. Als sei dies nicht schon genug gewesen, wollte der Schwarzhaarige auch unbedingt in der ersten Reihe sitzen, so dass sie eigentlich gar keine Chance hatten trocken zu bleiben. Das Becken befand sich nämlich nur gut drei Meter von ihnen entfernt.
 

"Ach! Warum denn nicht?", fragte Mokuba dann auch direkt zum zehnten Mal. Er zog einen Schmollmund, während er zu Seto aufblickte. Also sie waren doch nicht aus Zucker! Was stellte sich Seto denn immer so an.

Joey grinste leicht. Die beiden zusammen waren manchmal echt amüsant. Gestern Abend hatten sie noch zusammen etwa Zeit verbracht und einige Brettspiele ausgepackt. Das war echt lustig gewesen. "Genau, lass es uns doch angucken.", unterstützte er den Bruder seines Lovers gleich, der ihn darauf dankbar anlächelte. "So schlimm wird es schon nicht."
 

"Aber warum ausgerechnet in der ersten Reihe? Ein paar Bänke weiter hinten sieht man auch nicht schlechter, die Viecher sind schließlich groß genug.", rechtfertigte sich der Größere und verschränkte die Arme vor der Brust. Er mochte es nun mal nicht direkt nass zu werden und dann die ganze Zeit mit diesen Sachen herumzulaufen. Konnte man das nicht verstehen? "Und du fällst mir auch noch in den Rücken, tze." Grummelnd blickte er den Blonden an und legte die Stirn leicht in Falten.
 

"Ach, Seto!", murrte Mokuba gleich. "Dann gehen wir eben zuerst alles anschauen und in die letzte Vorstellung! Dann musst du auch nicht so lange mit den Sachen rumlaufen." Er sah seinen Bruder bettelnd an.

Der Blonde schmunzelte. "Ich unterstütze eben die Schwächeren!" Und dass das Mokuba mit seinen vierzehn Jahren war, konnte man sich denken. "Gut, beschlossen. Du bist überstimmt, mein Schatz. Wir gucken zuerst alles an und dann auch die Delfinshow!"

"Hm, na gut, damit kann ich leben.", erwiderte der Braunhaarige nach einigen Momenten. Wenn er erst zuletzt nass werden würde, konnte er auch duschen, wenn sie wieder zurück waren. Vielleicht ja sogar wieder mit Joey zusammen? Die gemeinsame Dusche am Vortag hatte ihm nämlich durchaus gefallen und daran gewöhnen, konnte man sich auch durchaus, wie er zugeben musste. "Außerdem habe ich kein Problem damit mir die Show anzusehen, nur damit sie HIER anzusehen.", fügte er noch betonend hinzu, während er sich erhob.
 

Joey seufzte leise und zog den Größeren nur mit sich mit. Die Show würde nämlich bald beginnen und wenn Seto aus versehen jetzt schon nass wurde, dann hatten sie sicher den ganzen Tag einen richtigen Griesgram am Hals.

"Wohin wollen wir denn zuerst?", fragte er dann, nachdem sie das Schaubecken verlassen hatten und er sich aus einer der Halterungen ein Prospekt des Aquariums nahm. "Also hier in der Nähe sind die ganzen Zierfische. Sollen wir einfach so durchlaufen?" Mokuba nickte einfach nur begeistert. Ihm war sowieso alles recht, hauptsache sie sahen auch wirklich alles, was es hier gab!
 

"Kommen dann nicht auch irgendwann die Seepferdchen?", fragte der Braunhaarige und blickte über die Schulter Joeys, um ebenfalls einen Blick auf den Plan werfen zu können. Jedoch musste er feststellen, dass sich die kleinen Tierchen erst ein Gebäude weiter präsentierten. Aber damit konnte er auch leben, irgendwann würden sie dort ja auch ankommen.

"Ich bin gespannt auf die Haie! Hier gibt es doch welche, oder?" Mokuba neigte den Kopf ein wenig zur Seite und schnappte dem Blonden den Plan weg, um sich selbst davon zu überzeugen. "Schade, die sind noch so weit weg."
 

Auf die Lippen des Blonden legte sich ein amüsiertes Lächeln. Manchmal waren die beiden sich richtig ähnlich, auch wenn man sonst nicht wirklich merkte, dass sie Brüder waren. "Die sind vielleicht noch weit weg, aber wenn wir langsam mal los gehen, dann kommen wir auch früher da an." Seufzend griff er nach Setos Hand. Vielleicht war ja Händchen halten in der Öffentlichkeit erlaubt. Man konnte es ja mal versuchen.

Mokuba griff sich nur Setos andere Hand und zog somit die beiden mit sich mit. "Dann sollten wir uns beeilen!", meinte er nur gleich grinsend und schon wurden Seto und Joey mit in den ersten Raum gezogen.
 

Zwar war es dem Braunhaarigen peinlich und vielleicht sogar ein wenig unangenehm, da ihm die Blicke einiger Besucher nicht entgingen, dennoch machte Seto keine Anstalten seine Hand zurückzuziehen. Selbst nicht, als Mokuba sie nicht mehr so durch die Gegend schleifte. Und eigentlich fühlte es sich gar nicht mal so schlecht an... Dieses leichte Gefühl nach Familie war nämlich durchaus angenehm.

Mit leicht gerunzelter Stirn trat Seto näher an die große Scheibe des ersten Beckens und betrachtete skeptisch einen der Fische. "Wieso müssen die eigentlich immer so seltsam aussehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die vielen - Sind das etwa Flossen? - Dinger nützlich sind.", sinnierte der Braunhaarige und blickte auf die Tafel, auf denen die verschiedenen Fischarten standen, die sich im Becken befanden. "Hm... Rotfeuerfisch..."
 

"Na ja, wie wäre es damit: Vielleicht brauche die die ja zum schwimmen?", fragte Joey gleich zurück. Dafür waren Flossen ja bekanntlich da. Mokuba kicherte gleich leise. "Wäre eine Möglichkeit." sein Blick glitt über die verschiedenen Fische im ersten Aquarium. Vielleicht sahen sie komisch aus, aber doch irgendwie faszinierend. "Die haben bestimmt einen Sinn, sonst wären sie nicht da.", fügte er dann nach einer Weile noch hinzu und ließ Setos Hand los, nur um schon vor zu eilen und sich das nächste Becken anzusehen.
 

"Aber direkt so viele? Die behindern sich doch gegenseitig.", murmelte der Braunhaarige noch und folgte Joey nach einem letzten kurzen Blick. Brachte ja doch nichts sich übermäßig darüber Gedanken zu machen. "Hm..." Es gab schon die verrücktesten Ausführungen an Fischen und anderen Meeresbewohnern. Doch die Fische einzelner Arten konnte man trotzdem nicht voneinander unterscheiden. "NEMOOO", kam es plötzlich begeistert von Mokuba, der sich näher an die Scheibe begab und einen der Clownfische beobachtete, der sich in den vielen Anemonen zu verstecken versuchte.
 

Joey folgte dem Bruder Setos dann auch, als der so begeistert kundtat, dass er Nemo gefunden hatte. Gleich musste der Blonde grinsen, während er den Clownfisch beobachtete. "Was? Das ist doch nicht Nemo!", meinte er dann. "Der hat gar keine verkrüppelte Flosse!"

Mokuba zog einen Schmollmund. "Ach, dann ist es eben Nemos Daddy.", wurde gleich überzeugt hinterher geworfen. Joey schüttelte amüsiert den Kopf. Im Gegensatz zu manchen nervenden Blagen in Mokubas Alter war der noch richtig süß. Hoffentlich blieb das auch so.
 

Auch Seto schmunzelte leise, wollte sich jedoch nicht in dieses fachmännische Gespräch einmischen. Dennoch war der Brünette durchaus froh, dass die Beiden sich gut verstanden, den wenn Mokuba und Joey auf Kriegsfuß miteinander gestanden hätte, wäre es viel zu anstrengend und nervenaufreibend geworden. Aber nachdem sie ja schon die eine Woche fast komplett miteinander verbracht hatten... "Wollt ihr noch weitere Filmstars in diesem Becken suchen, oder gehen wir weiter?" Es war aber auch zu amüsant die Zwei zu beobachten.

"Warte noch mal, vielleicht finde ich noch Johnny Depp.", meinte Mokuba gleich im gespielten Ernst. "Vielleicht ist die Back Pearl gesunken."
 

Es waren nur zehn Minuten später, als sie den ersten Raum endlich zur Zufriedenheit des Teenagers inspiziert hatten und sich dem nächsten zuwenden konnten. Dort befand sich ein großes offenes Becken, an dessen Rand man sich setzen konnte. Das machte Mokuba auch gleich und warf einen Blick ins Wasser. "Guck mal, Seto! Ganz viele Kois. Boah, sind die fett!", meinte er gleich enthusiastisch und sah zu seinem Bruder, dann wieder in das Becken.
 

"Hm... ich frage mich ja, wie viel die für all die Tiere ausgegeben haben." Die hatten zusammen bestimmt noch mehr als das ganze Gebäude gekostet. Auch der Braunhaarige setzte sich und beugte sich ein wenig vor, um einen besseren Blick in das Becken werden zu können. "Werden hier bestimmt gut gefüttert." Nicht nur vom Personal, sondern auch von den Besuchern, die problemlos bis zum Wasser kamen. Zwar befand sich ein 'Füttern verboten'-Schild neben dem Becken, aber es hielten sich wohl nicht alle daran.
 

Joey ließ sich gleich neben Seto sinken und warf ebenfalls einen neugierigen Blick in das Becken. Er hielt seine Hand in das kühle Wasser und zog sie dann etwas panisch wieder raus, als gleich eine regelrechte Horde von hungrigen Kois angeschwommen kam und an seinem Finger nuckeln wollte. "Okay... Die sollten auch ein 'Danger' Schild dazu hängen.", meinte er gleich.

Mokuba grinste nur. "Cool.", meinte er und hielt dann testend seine Hand ins Wasser, nur um zu sehen, wie einige der Fische gleich zu ihm kamen und an der Wasseroberfläche nach Futter suchten, indem sie ihre großen Mäuler rausstreckten.
 

"Ich glaube nicht, dass sie gleich ganze Körperteile abknabbern würden, sind ja keine Piranhas.", erwiderte der Braunhaarige leise schmunzelnd und betrachtete ein besonders großes Exemplar, dass schon die ganze Zeit vor ihnen auf- und abschwamm. "Allein einer von denen würde für eine komplette Mahlzeit auseichen.", murmelte der Brünette leise und beobachtete nun auch die anderen Kois. "Seto!“, kam es gleich pikiert von Mokuba, der seinen Bruder geschockt ansah. "Ich habe nicht gesagt, dass ich ihn essen würde!", verteidigte sich dieser nur.
 

"Sicher ist sicher.", war Joeys Antwort. Er würde da seine Hand nicht mehr so schnell Reinhalten und beobachtete nur amüsiert, wie Mokuba seine dann auch zurück zog, als sich zu den etwas kleineren Exemplaren, die seinen Finger toll fanden, auch der Große gesellte.

"Ja, hast du nicht, aber alleine die Überlegung ist gemein! Der arme Fisch!", empörte sich Mokuba trotzdem noch, bevor er dann aufstand. "Los weiter! Sonst dauert es noch lange, bis wir bei den Haien sind!" Er griff nach Setos Hand und zog diesen leicht mit sich.
 

Seto zuckte nur mit den Schultern und war sich nicht einmal sicher, ob man Kois überhaupt essen konnte. Eigentlich waren die doch einfach nur überdimensionale Goldfische, oder?

Dennoch ließ er sich dann einfach weiterziehen und bemerkte zu seiner Zufriedenheit, dass es im nächsten Gebäude endlich Seepferdchen gab! Augenblicklich begab er sich zum Glas und betrachtete interessiert die kleinen Meeresbewohner. "Schade, dass man die nicht einfach so halten kann." Dafür brauchte man dann schon ein riesiges Aquarium und das passte gar nicht in das Haus hinein.
 

Joey lehnte sich an den Brünetten, der gleich die Seepferdchen ansah. Seto mochte Seepferdchen also, ja? Das war ja irgendwie niedlich, dass sich der Brünette für solche Tiere begeistern konnte.

"Magst du die?", fragte er daher gleich. Eigentlich eine Fangfrage, wo doch die Anzeichen eindeutig waren. Sonst würde er wohl nicht gerne welche zu Hause haben wollen. "Guck mal, süß." Eines der Pferdchen hatte sich an einer Pflanze mit dem Schwanz festgehakt und wurde durch die leichten Wasserbewegungen hin und her geschaukelt.
 

Leicht nickte der Braunhaarige und löste seine Hand von der des Kleineren, um den Arm um dessen Schulter zu schlingen. "Na ja, Seepferdchen sind meine Lieblingstiere, obwohl Katzen auch nicht schlecht sind. Oder Hunde.", antwortete der Braunhaarige dann doch, obwohl es ihm eigentlich klar war, dass Joeys Frage mehr rhetorisch gewesen war. "Aber ich hab keine Zeit, um mich um irgendwelche Tiere zu kümmern."
 

"Hm.", machte Joey leise, während er sich die neuen Infos über seinen Schatz unbewusst einprägte. Immerhin wollte er so viel wie möglich über Seto wissen. "Aber Katzen machen doch nicht viel Arbeit.", meinte er dann gleich. "Und du hast Mokuba."

Dieser stand im Moment an einem der anderen Aquarien und besah sich dort einige richtig große Salzwasserfische. "Des kann sich doch um das Tief kümmern, wenn du mal länger arbeiten musst."
 

"Ich weiß nicht, vielleicht hole ich mir irgendwann eins. Außerdem leben Katzen ziemlich lang und wer weiß, wie lange Mokuba noch bei mir wohnt." Zwar war der Schwarzhaarige erst vierzehn und würde in drei Monaten fünfzehn, aber vielleicht wollte der Jüngere ja auch unbedingt mit achtzehn ausziehen? Aber dann war eine Katze vielleicht erst recht gut, damit er sich nicht all zu einsam fühlte, wenn er jeden Tag nach Hause kam und keiner mehr da war.
 

~°~
 

Joey konnte nur aufquietschen, wie es Mokuba auch tat, als sie wieder einige Spritzer Wasser abbekamen. Mittlerweile saßen sie nämlich in der Delfinshow, die gerade genau vor ihnen durch einen Reifen gesprungen waren.

Die anderen Attraktionen hier hatten sie schon gesehen - Mokuba hatte seine Haie gesehen und war sowieso glücklich. Die Show war allerdings noch in vollem Gange, würde aber sicher auch nicht mehr lange dauern. Das war zwar schade, aber irgendwie freute sich Joey auch auf ein gemütliches Abendessen und etwas Entspannung. Denn Mokuba konnte echt anstrengend sein. Der war regelrecht hyperaktiv und kaum ruhig zu bekommen. Wie der sie hier durchgeschleift hatte, echt gnadenlos.
 

Seto war weniger begeistert, denn wenn man immer wieder Spritzer abbekam, wurde man mit der Zeit trotzdem nass. Dennoch sagte er nichts weiter dazu, er hatte es den Beiden ja versprochen und wollte diesen auch nicht die Laune vermiesen. "Setooo, lääächeln!", kam es nur amüsiert von Mokuba, der sich weiter zu seinem Bruder hinbeugte und dessen Mundwinkel nach oben zu ziehen versuchte, was jedoch reichlich schief ging. "Schau dir lieber die Show an.", erwiderte der Brünette nun doch ein klitzekleines Bisschen genervt.
 

Der Blonde seufzte leise, als er die kurze Unterhaltung nebenbei mitbekam. Wenn Seto nicht ab und zu so ein Spielverderber sein würde, dann wäre er wirklich perfekt. Aber jeder hatte wohl irgendwo seine Fehler.

Mokuba dagegen schmollte nur leicht, bevor er seinen Blick wieder zum Delfinbecken wandte, wo diese gerade ihre Fischleckerchen auffingen, die die Trainerin ihnen zuwarf.
 

Es folgten noch einige gelungene Aktionen mit Bällen, die auf den Delfinnasen balanciert wurden, einige Showsprünge der Meeresbewohner und ein kleines Mädchen durfte einen der Delfine einmal streicheln. Dann war die Vorstellung auch schon beendet und nicht wirklich nass, aber doch mit einigen Spritzen auf den Klamotten, stand Joey dann auf. "Komm, so schlimm war es doch gar nicht.", versuchte er Seto dann etwas aufzuheitern. "Wenn wir zu Hause sind, dann gehen wir erst schön baden und dann bestellen wir uns was zu essen, ja?"

Mokuba summte gleich ablenkend los. "Ihr sollt doch nicht über un-jugendfreie Dinge reden, wenn ich dabei bin, aber ich will Chinesisch!" Was die beiden in der Wanne machen würden, wollte er allerdings gar nicht wissen.
 

Nun schlich sich doch ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Braunhaarigen, der nun seinerseits die Hand des Blonden nahm und diesen langsam mit sich zog. "Das hört sich viel versprechend an, dann sollten wir uns beeilen zurück zu kommen." Schmunzelnd blickte er dann jedoch zu seinem Bruder und wuschelte durch die schwarzen Haare. "Es sind keine nicht jugendfreien Dinge, du stellst dir einfach nur immer mehr darunter vor, hm? Ich sollte mir langsam wirklich Gedanken darüber machen." Aber Mokuba kam halt gerade so richtig in die Pubertät, da war es kein Wunder. So ein Bad mit dem Blonden hörte sich dennoch ziemlich verlockend an.
 

"Daran erinnere ich dich, wenn ich eindeutige Geräusche aus dem Badezimmer wahrnehme!", antwortete ihm sein kleiner Bruder jedoch nur. Das konnte Seto erzählen, wem er wollte! Als ob da nichts laufen würde nachher!

Joey konnte nur leicht den Kopf schütteln. Mokuba kam wohl wirklich in die Pubertät, aber süß war er trotzdem. Der Blonde verstärkte seinen griff um die Hand des Brünetten leicht und ließ sich gleich widerstandslos mit aus dem Aquarium zum Parkplatz ziehen.
 

~°~
 

Die Woche war viel zu schnell vergangen, so fand jedenfalls der Brünette, der mit Joey gerade am Bahnhof stand und darauf wartete, dass der Zug ankam. Mokuba hatte sich zwar noch öfter darüber aufgeregt, dass sie seine armen Kinderaugen leiden lassen würden, aber der Schwarzhaarige übertrieb ja ohnehin maßlos. Und zum letzten Schritt waren sie ebenfalls nicht gekommen, dafür war es wohl wirklich noch ein wenig früh gewesen. Kurz blickte der Braunhaarige auf die Anzeigetafel und stellte fest, dass sie noch ein wenig Zeit hatten. "Hat es dir denn wenigstens gefallen?"
 

Gleich legte sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen Joeys. "Natürlich hat es mir gefallen.", antwortete er sofort und griff nach Setos Hand. Das durfte er ja in der Öffentlichkeit, auch wenn Seto Küsse immer noch unangenehm waren.

"Und wie es mir gefallen hat.", fügte er noch hinzu, ehe er selbst einmal kurz zur Anzeigentafel und der Uhr daneben blickte. Der Zug musste jeden Augenblick da sein. "Dir auch?"
 

"Natürlich, ich muss die Zeit mir dir doch genießen." Es war ja nun wirklich kein Geheimnis, dass sie sich nicht all zu oft real sahen, auch wenn sie fast täglich in irgendeiner Weise Kontakt hatten. Aber wie es langfristig funktionieren würde, darüber hatte sich Seto noch keine Gedanken gemacht und irgendwie wollte er es auch gar nicht, da er so vielleicht zu sehr ins Grübeln geriet. Fernbeziehungen waren nun mal eine etwas schwierige Angelegenheit, auch wenn es seine erste war.

Leise grummelnd lauschte er der Ansage, dass der Zug in wenigen Augenblicken einfahren würde. Kurz zögerte der Brünette noch, bevor er sich vorbeugte und einen kurzen Kuss auf die Lippen Joeys hauchte. Wer wusste, wann er das nächste Mal Gelegenheit dazu haben würde? "Pass auf dich auf, ja?"
 

Als er den Kuss spürte, auch wenn es nur ein leichter Hauch gewesen war, schlich sich ein Lächeln auf die Lippen Joeys. "Mach ich.", antwortete er dann gleich und drückte die Hand Setos etwas fester. "Du auch, okay? Rufst du mich heute Abend an?"

Joey sah den Zug aus den Augenwinkeln schon anfahren. Konnte der nicht wenigstens mal Verspätung haben? Normalerweise wünschte er sich das ja nicht, aber... na ja, heute schon!
 

"Mach ich und achte auf komische, betrunkene Kerle mit Nähebedürfnis...", meinte Seto noch und schauderte leicht. Er erinnerte sich noch genau daran, wie er das erste Mal zu dem Blonden gefahren war und genau einer solchen Person begegnet war und ihn als Kopfkissen missbraucht hatte.

"Dann bis nachher." Mit einem leichten Lächeln wuschelte er Joey noch einmal sanft durch die Haare und beobachtete den Zug, der nicht gerade leise vor ihnen zum Stillstand kam.
 

Tief seufzend schnappte sich Joey seine Reisetasche. Ach, es war doch gemein, sich jetzt so hier von Seto zu verabschieden. Er sah den Anderen noch einmal schmunzelnd an, bevor er dann dessen Hand schließlich losließ und sich schweren Herzens zur Tür des Zuges begab.

Diese wurde dann per Knopfdruck geöffnet.

"Okay, wir telefonieren heute Abend?", fragte er noch mal, obwohl es eigentlich klar war. "Dann bis heute Abend, okay?" Etwas unsicher wurde dann noch ein schneller Kuss auf der Wange Setos platziert, ehe der Blonde dann in das Zuginnere trat.
 

~°~
 

"Hey!" Joey hob die Hand, um seinem dunkelhaarigen Freund anzuzeigen, wo er sich befand. Duke stand nämlich am Ende des Bahnsteiges und sah sich suchend, jedenfalls glaubte Joey das, weil er eine Sonnenbrille trug, um.

Er seufzte leise und versuchte dann sich durch die Menschen, die hier noch ausgestiegen waren, zu Duke zu kämpfen.
 

Keine zwei Minuten später hing auch schon der Arm des breit grinsenden Dukes um die Schultern des Blonden. "Hi und wie war's?" Sie hatten zwar noch ein oder zwei Mal telefoniert, aber lang waren die Telefonate nicht gewesen, da entweder Joey von dem Brünetten abgelenkt worden war, oder Duke etwas zu erledigen gehabt hatte.

Er hoffte ja wirklich, dass diese Woche besser verlaufen war, ansonsten würde er Seto persönlich den Hals umdrehen gehen, auch wenn er den ganzen Weg dorthin fahren musste.
 

Joey grinste ebenfalls leicht, als er Duke erreicht hatte. Dann wurde das Grinsen allerdings etwas breiter. "Es war toll!", meinte er gleich. "Ehrlich! Total wahnsinnig super toll!" Seine braunen Augen leuchteten regelrecht, bevor dann ein tiefes Seufzen die Lippen Joeys verließ.

"Na bis heute, nicht? Etwas blöd, dass er so weit weg wohnt..." Ein weiteres Seufzen folgte. Gerade weil die Woche so toll gewesen war, fiel es ihm viel schwerer wieder hier zu sein, als beim ersten Besuch. "Gehen wir ein Eis essen?" Das munterte ihn sicher wieder auf.
 

Dann schien dieser Kerl diese Woche wenigstens nicht wieder ignoriert zu haben, so wie er es befürchtet hatte, wenigstens etwas. "Klar, wir waren schon länger nicht mehr bei Giannis.", erwiderte der Angesprochene schmunzelnd und schob Joey Richtung Treppe und somit Richtung Ausgang, der dann auch nicht mehr weit entfernt sein würde.

Der Bahnhof war nun mal ziemlich klein. "Habt ihr denn sonst noch was Spannendes gemacht, oder habt ihr das Schlafzimmer sonst nicht mehr von Außen gesehen, hm?" Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass zwischen den Beiden nicht viel gelaufen war. Die hatten ja schon am zweiten Tag, nachdem sie zusammen gekommen waren, rumgeknutscht.
 

"Ähm... Also wir haben viel gemacht.", protestierte er dann leicht. Was Duke gleich wieder dachte! Okay, sie hatten Nachts wirklich nur wenig geschlafen, aber sie hatten nicht miteinander geschlafen! Jedenfalls noch nicht.

"Wir waren im Aquarium, im Kino - In einem ganz normalen, bevor du fragst - und Eis essen. Und immer mit seinem kleinen Bruder, also frag nicht." Duke hatte eine rege Fantasie. Was der sich unter Eis essen vorstellte, wollte Joey gar nicht wissen. "Aber sonst haben wir uns auch gut amüsiert, danke der Nachfrage. Wo hast du denn geparkt?"
 

"Hm, aber ist es nicht nach 'ner Zeit nervig, wenn immer der kleine Bruder dabei ist, egal wie sehr du den magst?" Joey hatte ihm ja erzählt, dass er beim ersten Mal größtenteils mit Mokuba geredet und mit ihm die Zeit verbracht hatte. "Also ich würde dann ja auch mal ein bisschen Zweisamkeit genießen wollen, nicht nur im Bett.", meinte Duke noch und zuckte leicht mit den Schultern. "Ich hab direkt vor dem Bahnhof geparkt, da waren noch ein paar Plätze frei."
 

"Geht. Er war ja nachmittags meistens bei Freunden oder in seinem Zimmer." Da verbrachte Mokuba scheinbar auch viel Zeit. "Also wir hatten schon eine Menge Zweisamkeit. Und wir waren einmal zusammen Essen!"

Das war auch wahnsinnig toll gewesen. Immerhin hatte Seto ihn eingeladen. In so ein echt romantisches, teuer aussehendes französisches Restaurant. "Direkt davor? Gut, dann muss ich nicht so weit laufen, das Ding ist echt schwer." Er nickte zu seiner Tasche. "Und was lief bei dir so die Woche?"
 

"Ich hab mir überwiegend Gedanken über Tristans Geburtstag gemacht. Aber so eine richtige Besonderheit ist mich nicht eingefallen. Viel war sonst nicht, Tris musste ziemlich viel arbeiten, also hab ich ihn schon zwei Tage nicht mehr gesehen..." Da er gerade auch wieder einen Job hatte, war er meist vormittags nicht da und in letzte Zeit hatte sein brünetter Freund meist Abendschicht, also keine Zeit sich zu sehen. "Und die Tanzschule ist ja weiter von meiner Wohnung entfernt..."
 

"Oho, dann hast du ja richtig Entzug!" Es war ja ein offenes Geheimnis - So oft, wie er sich Sexstories von Duke anhören musste - wie scharf die beiden immer noch aufeinander waren. Und das obwohl sie jetzt schon fast zwei Jahre ein Paar waren. "Aber das legt sich bestimmt wieder." Joey beobachtete wie Duke den Kofferraum seines alten Faltdach-Cabrios aufschloss und hob dann seine Tasche hinein.

"Ich hab auch überlegt wegen seinem Geburtstag, aber mir sind nur die typischen Sachen eingefallen. Bowling und so." Also nichts wirklich Spektakuläres, was Duke sicher wollte.
 

"Ich hab ja schon überlegt, ob ich nicht vorschlagen soll, zusammen zu ziehen, aber... ich weiß nicht." Irgendwie war er sich nicht sicher, ob er es wirklich tun sollte. Zwar übernachteten sie meist ohnehin jeweils beim Anderen, aber Zusammenziehen war ja doch ein großer Schritt. Seufzend schloss der Schwarzhaarige den Kofferraum wieder und öffnete die Tür auf der Fahrer- und der Beifahrertür. "Vielleicht ist es mittlerweile auch zu spät etwas zu planen, Reservierungen sind so kurzfristig ohnehin fast nicht mehr zu bekommen.
 

Joey nickte wissend. Dass Duke das überlegt hatte, konnte er sich denken. Tristan tat es ja auch, das wusste er, weil der Brünette mal mit ihm drüber geredet hatte. "Warum schlägst du es ihm nicht einfach mal vor?", fragte er, während er auf der Beifahrerseite einstieg. "Ihr könnt ja zusammen überlegen, ob es für euch an der Zeit ist für den Schritt. Und wenn es vielleicht erst mal für einen Probemonat ist." Sie mussten ja die jeweils unbenutzte Wohnung nicht direkt räumen. "Ich bezweifle, dass es schief geht. Ihr seid doch ein Herz und eine Seele."

Dann seufzte Joey allerdings. "Ach, wir finden etwas! Hat da nicht so ein neuer Club aufgemacht? Wie heißt der noch mal...."
 

"Meinst du 'Insight'? Der Club, von dem hier in letzter Zeit überall Plakate herumhängen? Klingt nicht schlecht..." Nachdenklich neigte der Schwarzhaarige den Kopf zur Seite, als er den Schlüssel ins Zündschloss schob. "Da müssen wir auch nicht unbedingt reservieren und passen trotzdem rein." So viele Leute würden sie auch nicht einladen, aber die alle in auch nur eine Wohnung rein zu bekommen, egal ob Tristans, oder Dukes, war kaum möglich.

"Und wegen der Sache mit dem... Zusammenziehen, werde ich wohl wirklich mal sprechen. Tris wird mir kaum ins Gesicht springen, hm?" Das war dann schon eher seine Aufgabe.
 

"Ja. Da steht doch auch drauf, dass man so Privaträume mieten kann oder?", fragte Joey gleich. Das wäre ja perfekt für sie. "Wir können ja mal anrufen." Es stand ja auch eine Nummer auf den Plakaten. Wenn es nicht zu kurzfristig war, dann würden sie Glück haben. Aber der Laden war ja noch nicht lange auf, also gab es da sicher noch keine Stammkundschaft, die diese Räume belagerte.

"Duke. Du glaubst nicht wirklich, dass Tristan dir irgendwann mal, egal wegen was, ins Gesicht springen würde oder? Du kennst ihn doch." Der war erstens blind vor Liebe und zweitens, wenn es um Duke ging, sanft wie ein Lamm.
 

"Ich weiß..." Er war es ja immer, der sich schnell aufregen konnte und Tristan schaffte es fast immer, ihn wieder zu beruhigen. "Vielleicht sollte ich es an unserem Jahrestag machen...?" Der kam ja auch bald, etwa einen Monat, nachdem der Braunhaarige Geburtstag hatte. "Das wäre dann doch die perfekte Gelegenheit, oder?" Und dann konnte er die Frage wenigstens noch bin dahin aufschieben und sich überlegen, wie er die Sache eigentlich ansprechen wollte. Ein einfaches 'Wollen wir nicht zusammenziehen' kam dem Schwarzhaarigen auch doof vor.
 

"Klar, das ist 'ne gute Idee.", antwortete Joey gleich und lächelte. "Dann seid ihr sowieso beide wieder auf Wolke Sieben und er kann sicher gar nicht anders, als gleich ‚Ja’ zu sagen." Auch, wenn er nicht bezweifelte, dass Tristan es überhaupt in Erwägung zog, abzulehnen.

"Ich ruf dann heute mal an. Beim Insight.", überlegte Joey dann noch. "Und danach sag ich dir bescheid, ob das klar geht. Wenn ja, wäre das ja perfekt oder?"
 

"Ja und von außen sah es ja schon recht viel versprechend aus.", meinte der Schwarzhaarige noch und bog in die Straße ein, in der sich die Eisdiele befand. "Argh, Idiot!" Grummelnd blickte Duke zu dem Auto, das ihm gerade seinen Lieblingsparkplatz klaute. Keine drei Minuten später hatte er dann aber doch einen recht zufrieden stellenden gefunden, von dem man nicht all zu weit laufen musste. "Hoffentlich ist es heute nicht so voll. Es ist zwar noch ziemlich früh im Jahr... aber na ja."
 

"Ja, hoffentlich." Die Eisdiele war ja wirklich beliebt. Aber die Meisten holten sich ihr Eis lieber in der Waffel auf die Hand. Er seufzte und schnallte sich ab, als Duke endlich einen Parkplatz gefunden hatte. wenig später stieg er aus und schloss die Tür dann wieder, um sich kurz zu strecken.
 

Wenig später hatten sie dann einen Platz gesichert. Es war schon etwas voller, aber es ging noch. Ihr Lieblingsplatz war wenigstens noch frei gewesen. Der Kellner hatte auch schnell ihre Bestellung - Schoko- und Früchtebecher - aufgenommen.

"Guck mal, hier hängt auch eins.", meinte Joey nur und deutete auf die Wand hinter einem der Tische in der Nähe. Dort hing ein Plakat vom Club Insight. Die hingen ja hier überall, also war es auch kein Wunder, dass sie hier eins fanden.
 

"Also an Werbung haben sie jedenfalls nicht gespart. Wenn der Club von Innen genauso gut ist, dann werden die bestimmt ruckzuck einen Haufen von Gästen haben." Vor allem gab es in der näheren Umgebung nicht ganz so viele gute Clubs, da hatte das Insight schon ziemlich gute Chancen, zukünftig angesagt zu sein. "Schau mal da." Duke hatte einen kleineren Flyer auf einem der Tische gesichtet und diesen geholt, um ihn genauer zu studieren. "Damit man sie wirklich nicht mehr ignorieren kann, hm?" Schmunzelnd betrachtete er das violette Stück Papier in seiner Hand.
 

Joey warf auch einen Blick auf den Flyer und nickte dann gleich. Chancen hatten die wirklich und an Werbung alles andere, as gespart. Aber gute Werbung für solche einen Club war auch die halbe Miete.

"Warum rufen wir nicht jetzt direkt mal an?", fragte er dann und kramte gleichzeitig sein Handy aus seiner Hosentasche. "Da steht doch auch die Nummer bei, oder?" Er sah prüfend auf den Flyer.
 

Keine zehn Minuten später legte Joey auch schon grinsend wieder auf. Die Besitzerin war echt nett gewesen und scheinbar war einer der beiden Privaträume noch frei gewesen. Der Preis war auch erschwinglich, vor allem weil sie einen eigenen Kellner bekommen würden und eine kleine Anlage, wo sie selbst Musik auflegen konnten. "Geht alles klar, Baby.", meinte er dann zu seinem wartenden Freund.
 

Augenblicklich schlich sich ein breites Grinsen auf die Lippen des Schwarzhaarigen, der Joey die ganze Zeit gespannt angestarrt hatte. Dann hatten sie es tatsächlich innerhalb eines Tages geschafft das wichtigste Hindernis aus dem Weg zu räume. Was aber auch langsam Zeit wurde, denn viel hatten sie von dieser nicht mehr. "Du bist ein Genie.", meinte Duke schließlich und klopfte dem Blonden anerkennend auf die Schulter. "Was würde ich nur ohne dich tun, hm?" Jetzt mussten sie nur noch hier und dort einige Dinge klären und dann war alles geregelt.

Noch immer strahlend beobachtete er, wie sein Eisbecher vor ihm abgestellt wurde.
 

"Na, sagen wir ein Fast-Genie." Schlau war er ja nicht direkt, aber dumm auch nicht... Obwohl er sich ja gegen solche Komplimente nicht wehrte! "Den Rest bekommen wir ganz schnell hin. Du kümmerst dich einfach um die Einladungen und darum, dass Tristan nicht selbst was plant. Willst du es so machen, dass es eine Überraschung wird?", fragte Joey dann und nahm dankend seinen eigenen Eisbecher entgegen.

Sogleich griff er sich den Löffel, um sich wenig später etwas von der Sahne samt Schokostücken und -soße in den Mund zu schieben.
 

"Überraschungsparty wäre besser, auch wenn er wahrscheinlich eh schon was ahnt. Das dürfte auch kein Problem sein, Tris hat im Moment immer noch nicht viel mehr Zeit. Er dürfte also ohnehin nicht dazu kommen irgendetwas ohne mein Wissen vorzubereiten.", erwiderte der Schwarzhaarige und leckte nachdenklich die Sahne von seinem Löffel. "Und die Gästeliste steht ja soweit auch, die meisten wissen ohnehin schon, dass sie sich den Tag freihalten sollen, also muss man denen nur noch sagen, wo die ganze Sache steigen wird."
 

"Hm, okay.", stimmte Joey gleich zu, während er sich weiter über seinen Eisbecher hermachte. "Klingt gut. Dann kannst du ihn ja einfach mit irgendeiner Ausrede zum Insight locken. Ala wollen wir beide nicht was feiern gehen." Er schmunzelte. Das würde schon klappen. Auch, wenn Tristan Verdacht schöpfte.

Akte Dragon abgeschlossen

Anmerkung der Autoren: Huhu Leute. Also mal ein Rüffel an euch: Es kann doch wohl nicht sein, dass diese FF mittlerweile auf 44 Favoritenlisten steht, aber wir, HÖCHSTENS, drei Kommentare für ein Kapitel bekommen oder?

Findet ihr das nicht schon selber gemein? T___T

Das ist doch mies, es kommentiert nicht mal die HÄLFTE der Leute, die diese FF MINDESTENS lesen (Ich unterstelle mal, dass nicht alle Leser die FF auch als Fav haben).

Also bitte. Wir wünschen uns ein bisschen mehr Feedback, denn mit < 3 Kommis kann man nicht sicher sein, dass die FF auch ankommt, bzw was nicht so gut ankommt oder wovon mehr gewünscht wird. Bitte nehmt euch das zu Herzen, okay?

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel:
 

Kapitel 16: Akte Dragon abgeschlossen
 

"Ach, verflixt..." Joey durchwühlte seine Couch zum zweiten Mal. Warum hatte er nur die Angewohnheit sein Handy darauf zu schmeißen, sobald er zu Hause war? Das penetrante Klingeln trieb ihn dazu an, etwas schneller zu suchen.

Dann hielt er dasn vibrierende Ding auch triumphierend in der Hand. "Ja? Seto?", fragte er gleich, nachdem er den Anruf entgegen genommen hatte.
 

"Hm... ich dachte schon, du willst plötzlich doch nicht mehr mit mir reden.", meinte Seto nach einigen Momenten, nachdem er die Stimme des Anderen endlich gehört hatte. Zwar hatte der Brünette es noch öfter klingeln lassen, als es für ihn eigentlich üblich war, doch trotzdem hatte er noch eine ganze Weile warten mpsen und war schon der Versuchung erlegen einfach aufzulegen. Vielleicht war Joey ja gerade schwer beschäftigt und konnte nicht rangehen?
 

"Nein, tut mir leid. Ich hab mein Handy nicht gefunden.", erklärte Joey sich gleich und lächelte etwas verlegen, während er dann wieder in die Küche ging. "Und ich war gerade mein Abendessen am zubereiten, also war ich sowieso abgelenkt."

Er war nun mal ein Mann und konnte nicht zwei Sachen gleichzeitig. Schmunzelnd rührte er nebenbei in der Gemüsepfanne. "Im Zug hat kein betrunkener, stinkender Mann neben mir gesessen." Das Lächeln wurde zu einem Grinsen.
 

"Das beruhigt mich ja. Das ist nämlich wirklich unschön.", erwiderte der Brünette mit einem Lächeln, während er sich endlich wieder auf der Couch niederließ. "Wie ich höre bist du gut angekommen?" Ansonsten wäre Joey jetzt bestimmt nicht so... normal drauf. "Schade, dass ich nicht probieren kann, dabei kochst du so gut." Was wohl auch kein großes Wunder war, wenn man Koch war. Joey hatte ja vor einem Monat erfolgreich seine Prüfung bestanden und war für zwei Tage extrem hyperaktiv gewesen. Das hatte er sowohl am Telefon, als auch bei Ragnarok bemerkt.
 

"Ja, bin ich. Auch wenn es im Zug ohne dich ganz einsam war." Joey seufzte leise. Jetzt raspelte er hier am Telefon schon Süßholz... Und dabei hatten sie sich heute Morgen noch real gesehen. "Ja, es riecht auch schon richtig lecker.", meinte er nur und legte den Kochlöffel bei Seite, um aus einem der Küchenschränke einige Gewürze zu kramen.

"Aber du hattest ja die Woche, bis auf einmal, genug Möglichkeiten in den Genuss zu kommen." Der Blonde lächelte wieder leicht. Sie hatten ja sogar einmal zusammen gekocht. "Ach, bevor ich es vergesse.", fiel es ihm dann auch wieder ein.

Er hatte am Mittag ja extra Duke überredet, der reichlich skeptisch gewesen war. "Hast du am neunzehnten April schon was vor?" Das war immerhin DIE Gelegenheit sich besser kennen zu lernen.
 

"Wieso? Was ist denn am neunzehnten?" Hatte er schon wieder etwas nicht mitbekommen? Es war ja im Januar genauso gewesen, da hatte er ja auch erst einige Tage vorher erfahren, wann Joey Geburtstag hatte. Aber da genau dieser bereits vorbei war, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, welchen Anlass es dieses Mal gab. "Aber wenn es bedeutet dich dann zu sehen, kann ich es versuchen... das ist ein Wochenendtag, wenn ich mich nicht irre, oder?" Nachdenklich schielte der Brünette zu dem Kalender, der an einer Wand des Wohnzimmers hing und außer dem Datum eine Frühlingslandschaft präsentierte.
 

"Da hat Tristan Geburtstag.", informierte Joey den Brünetten. "Du weißt schon, der Lover von Duke." Den würde Seto sicher noch kennen. Sie hatten sich ja schon gesehen und auch relativ gut verstanden. Was man eben unter relativ verstand. Okay... Jedenfalls im Vergleich zu Duke hatten sie sich gut verstanden. "Ich fände es schon nicht schlecht, wenn du dann herkommst... Und ihr euch vielleicht ein bisschen besser kennen lernt?" Hoffentlich schreckte Seto das nicht ab. Der war ja leider nicht so ein geselliger Typ.

"Ja, Wochenende. Du könntest ja auch schauen, ob du Freitag oder Montag frei bekommst... Dann kannst du ein bisschen länger bleiben."
 

"Also ich weiß nicht, ob das eine sonderlich gute Idee wäre...", erwiderte der Brünette mit einem leisen Seufzen. Joeys bester Freund Duke schien ja alles andere als begeistert von ihm zu sein und das hatte er auch ziemlich klar gemacht, als sie sich das erste Mal getroffen hatte. Es war ja okay, wenn er bei Joey war und den Schwarzhaarigen vielleicht das ein oder andere Mal sah, aber auf die Geburtstagsparty - Die es wohl geben würde - von dessen Geliebten zu gehen, war dann doch noch eine ganz andere Sache.

"Ach, was!", widersprach Joey allerdings gleich und stellte einige der Gewürze, nach einem kurzen Abschmecken zurück. "Wenn du dich immer so drückst, dann wird das nie was mit euch! Ich finde es total dämlich, dass ihr euch nicht versteht." Dann musste er immer zwischen Duke und Tristan oder Seto entscheiden. Das mochte er gar nicht, immerhin waren ja beide Parteien wichtig für ihn.

"Komm schon. Da werden auch noch andere Leute sein. Es ist ja nicht so, dass ihr zusammen in einen Raum gesperrt werdet."
 

Er konnte ja eigentlich nichts dafür, dass Duke ihn nicht mochte... Selbst Joey hatte ihm sein Verhalten verziehen und wenn es einen anderen Grund hatte, wieso der Schwarzhaarige ihn nicht mochte, dann wusste er wirklich nicht, welcher dies sein sollte. "Wenn es unbedingt sein muss..." Aber wirklich begeistert war er von der Idee des Blonden noch immer nicht und das würde sich wohl auch in nächster Zeit nicht ändern. "Aber nur dir zuliebe..." Er musste ja nur einen Abend überleben... irgendwie.
 

Ein leichtes Lächeln erschien auf den Lippen Joeys, auch wenn er nicht direkt zufrieden mit der Antwort war. "Danke." Wenigstens versuchte Seto es ja. Er seufzte leise. Das Problem hatte er also bewältigt. Wenn er Glück hatte, dann vertrugen die sich wirklich und sie konnten auch mal etwas zu viert unternehmen.

"Also sagst du mir noch bescheid, ob das klappt? Mit Freitag oder Montag?"
 

~°~
 

Zwei Tage später saß Kouhi entspannt an einem seiner Lieblingsorte und hatte die Augen geschlossen. Er hatte relativ früh mit Arbeiten aufhören können und war somit schon vor Joey zu Hause gewesen. Am Vormittag hatte er endlich klären können, ob er noch einen Urlaubstag einschieben konnte und manchmal war es doch recht praktisch der Abteilungsleiter zu sein und sich um die Urlaubsverteilung zu kümmern. Jetzt musste er nur noch auf Ichigo warten, um diesem die freudige Nachricht zu übermitteln.
 

Besagter Ichigo schlich sich wenig später auch von hinten an den Wizard heran. Er hatte sich vor knapp zehn Minuten eingeloggt und grinste nun breit. Bevor er sich auf die Suche nach seinem süßen HighWizard gemacht hatte, hatte er nämlich noch eine Überraschung für diesen eingefädelt.

Er ließ sich hinter diesen sinken und hielt ihm die Augen zu. Es war sicher nicht schwer für ihn zu erraten, wer da hinter ihm saß. Ein Kuss wurde auf den freien Nacken vor Ichigos Nase gesetzt.
 

Erschrocken keuchte der Brünette auf, da er nicht bemerkt hatte, dass sich jemand genähert hatte. Als ihm jedoch klar wurde, wer sich da hinter ihm befand, schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen, die geradezu nach Ichigos schrieen. So drehte er sich um, um sich dem Begrüßungskuss zu widmen, doch stockte er, als der Größere in sein Blickfeld kam. "Äh..." So wirklich wusste er nicht, was er sagen sollte... Das falsche wäre wohl fatal.
 

Ichigo grinste den Anderen gleich an, wie ein Honigkuchenpferd. "Gefällt's dir?", fragte er gleich und schüttelte den Kopf, wie ein kleiner Hund. Dabei wurden seine, seit genau fünf Minuten und dreißig Sekunden, knallblauen Haare, durcheinander gebracht. "Ich find es ja total stylisch!"

Das war zwar gelogen, aber er musste Kouhi einfach ärgern. Der hatte sich letztes Mal schon so bei dem Rot aufgeregt, da war er nur gespannt, was der Brünette jetzt sagen würde.
 

Irgendwie war das Blau fast noch schlimmer als das Rot, aber das letzte Mal hatte er sich ja so extrem aufgeregt, dass der Andere sauer geworden war. Diesen Fehler wollte er nicht noch einmal begehen, also versuchte er sich so gut wie möglich zurückzuhalten und Ichigo nicht gleich wieder an den Kopf zu schmeißen, wie schrecklich diese Farbe wirkte. "Ich weiß nicht... Das anfängliche Blond hat mir eigentlich am besten gefallen und an das Rot hatte ich mich mittlerweile auch irgendwie gewöhnt... Aber solange es dir gefällt..." Es war schließlich nicht seine Entscheidung, wie Ichigo herumlaufen wollte.
 

Leise seufzend ließ sich der Priester neben den Kleineren sinken. Schade, wenn Kouhi so verständnisvoll war, dann war es gar nicht lustig. Aber süß war es trotzdem irgendwie. Scheinbar hielt er sich absichtlich zurück, denn das letzte Mal hatten sie sich ja wirklich gestritten deswegen.

"Weißt du was? Wenn du mir den Dyestoff besorgst, dann mach ich sie auch wieder blond.", schlug er dann vor. Das blau war wirklich ein wenig aufdringlich, wie er fand. Auch wenn es tatsächlich stylish war!
 

"Aber ich dachte, du fändest die Farbe so stylisch?" Eine der braunen Augenbrauen wurde überrascht hochgezogen. "Aber so ein Dyestoff ist bestimmt schnell besorgt..." Sein Level war ja ziemlich hoch, da war es kein Problem an die meisten Items heranzukommen. Und blond hatte ihm Ichigo wirklich am besten gefallen, also würde er zur Not auch ein wenig Zeit dafür investieren das Nötigste zu besorgen, dass er auch wirklich wieder blond wurde. "Vielleicht sollte ich mir auch mal die Haare umstylen... hm." Nachdenklich zupfte der Kleinere an einer der braunen Strähnen.
 

"Na ja, für dich würde ich sie mir wieder langweilig blond färben.", meinte er nur großzügig und grinste leicht. Sein Blick glitt zu den braunen Haaren Kouhis. "Wenn du möchtest. Ich meine grün hatte ich noch nicht. Das kannst du ja dann ausprobieren."

Er nickte und sein Grinsen wurde ein wenig breiter. Das würde Kouhi ja sowieso nicht machen.
 

"Meinst du, das würde mir stehen? Wahrscheinlich sehe ich dann ein bisschen angeschimmelt aus..." Jedenfalls fand er, dass andere Charaktere mit grünen Haaren immer den Eindruck machten. "Wäre nicht pink perfekt? Leider gibt die Farbe nicht." Schmunzelnd lehnte sich der Brünette wieder zurück. "Vielleicht könnte ich ja mal Schwarz probieren oder... Dragon!" Argh, wieso musste dieser Kerl eigentlich gerade jetzt auf sie zuspaziert bekommen? Auf den hatte er wirklich keine Lust. "Na? Wieder ganz der Alte, Kouhi?", kam auch gleich die Frage von dem wahrscheinlich breit grinsenden Assassin Cross, dessen Gesicht jedoch verdeckt war.
 

Der Assassin trat näher und zog sich dabei dann die Assassin Mask vom Gesicht, welche seine untere Gesichtshälfte bedeckt hatte. Nun wurde das breite Grinsen dort auch sichtbar.

"Hey.", meinte er dann ungeachtet des Wizards zu Ichigo, ließ sich neben diesen fallen und platzierte einen herausfordernden Kuss auf dessen Wange. Sein Blick glitt kurz, schelmisch zu Kouhi. "Blau, hm? Sieht stylisch aus.", meinte er dann zu dem HighPriest, der gleich breit zurück grinste. Dessen Blick glitt auch zu Kouhi. "Siehst du. Ich hab doch gesagt, es ist stylish."
 

"Ja, ja, werdet glücklich mit dem Gedanken an stylische, blaue Haare. Tze." Das wurde ihm mit Dragon langsam wirklich zu dumm. So was Dreistes konnte es doch eigentlich gar nicht geben, oder? Jedenfalls konnte Kouhi es ganz und gar nicht leiden. Beleidigt verschränkte der Brünette die Arme vor der Brust und wandte den Blick ab. Musste dieser Kerl gerade jetzt kommen, wo er über seine freien Tage sprechen wollte? "Och, jetzt schmollt er, wie niedlich." Schmunzelnd kniff Dragon dem Kleineren in die Wange.
 

Ichigo grinste nur leicht. Dass die beiden sich nicht mochten, hatte er wohl oder übel akzeptieren müssen. Aber irgendwie schienen die ja doch Spaß dran zu haben, sich gegenseitig zu ärgern.

Wenn es nicht zu weit ging, ließ er es sich noch gefallen. "Okay, Schluss jetzt.", meinte er dann auch und schob Dragons Hand zur Seite, sonst würde Kouhi wohl noch explodieren. "Was ist mit dem Wochenende?", fragte er dann an Kouhi gewandt und legte den Kopf leicht schief. Es dauerte allerdings eine Weile, bis er eine Reaktion erhielt. "Moment, ich muss mal eben nach meinem Bruder gucken." War zwar keine Antwort auf seine Frage, aber okay.

Gleichzeitig, was den Blonden zum Stirnrunzeln brachte, kam allerdings von dem AssassinCross ein "Scheiße, mein Bruder bringt mich um...", bevor er sich, ebenso wie Kouhi kurz ausloggte.
 

Zurück blieb nur ein etwas verwirrter HighPriest.
 

Derweil hatte Seto sich das Headset vom Kopf gezogen und war aufgestanden. Aus dem Zimmer seines Bruders hörte er noch immer wildes Rumgefluche, über das er sich langsam wirklich Gedanken machte. Was war denn nun wieder los? Mit gerunzelter Stirn verließ der Brünette sein Zimmer und stand wenige Augenblicke später vor dem nicht all zu weit entfernten Zimmer des Schwarzhaarigen. "Nimmst du schon wieder das Haus auseinander?", war die Frage, während Seto die Tür öffnete und augenblicklich den großen, weißen Fleck auf dem Teppich sah. Hier und dort waren noch ein oder zwei Cornflakes zu sehen. "Wie hast du DAS denn schon wieder geschafft?"
 

Ertappt hielt Mokuba inne. Hätte er wohl nicht so laut fluchen sollen, dann hätte Seto es vielleicht gar nicht bemerkt. "Na jaaa...", meinte er dann, "Also ich hab Cornflakes gegessen... Und dann hab ich voll vergessen, dass die Schüssel noch auf meinem Schreibtisch steht..." Er nickte zu besagtem Schreibtisch.

"Tja, irgendwann ist es dann passiert, nicht? Zack und schon lag sie da..." Und jetzt hatte er eine riesige Milchlache auf seinem Teppich. Echt Klasse. "Aber wenn wir schon dabei sind, dann kann ich ja gleich Laminat kriegen oder? Wollte ich ja sowieso, da gibt es auch keine Milchflecken."
 

Genervt blickte der Größere zu besagtem Schreibtisch, wo sein Blick beim Computerbildschirm hängen blieb, auf dem noch immer das Einloggfenster von Ragnarok zu sehen war. Er hatte gar nicht gewusst, dass sein Bruder auch dieses Onlinespiel spielte. Schließlich wanderte sein Blick zurück zu dem Fleck auf dem Boden. "Versuch das erstmal trocken zu legen, dann schauen wir weiter. Milch geht eigentlich raus." Das hatte auch keine so penetrante Farbe wie zum Beispiel Rotwein. Da musste man dann schon eher tricksen, um die Flecken wegzubekommen.
 

Mokuba seufzte genervt. Konnte Seto nicht einfach Ja zu seiner Idee sagen? Er grummelte leise und verschwand dann aus dem Zimmer, um sich in der Küche einen Lappen zu besorgen. Dann blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als auch wirklich zu versuchen, den Fleck da rauszubekommen. Sonst würde Seto ihn eiskalt damit leben lassen, immerhin hatte er seinen Teppich selber versaut.
 

Kurz schielte der Brünette noch zu dem Fleck, bevor er sich allmählich dem Schreibtisch Mokubas näherte. Es reizte ihn einfach zu sehr herauszufinden, was für einen Charakter sein Brüderchen hatte. Mokuba würde eh noch eine Weile brauchen, bis er einen neuen Lappen finden würde, die irgendwo im Schrank deponiert waren. Ohne zu zögern griff Seto also nach dem Headset und stellte zufrieden fest, dass der Username und das Passwort noch eingespeichert waren, also musste er nur noch auf 'Verbinden' klicken.

Was er dann jedoch sah, verwirrte ihn ein wenig, denn nur zwei Meter neben ihm saß ein gewisser HighPriest herum, der noch immer blaue Haare hatte. Irritiert blickte er an sich herunter und öffnete einige Male den Mund, ohne etwas zu sagen. Er war gerade KEIN Assassin Cross, oder? Das bildete er sich sicherlich nur ein, oder es war ein riesiger Zufall...
 

Ichigo legte den Kopf schief, als er endlich nicht mehr alleine hier rum sitzen musste. Er sah den Anderen an und zog die Augenbrauen hoch. "Was Neues an deinem Dress gefunden, oder was ist so interessant daran?", fragte er dann auch gleich und schmunzelte leicht.

"Und hat dein Bruder dich umgebracht? Was hast du denn angestellt?"
 

"Nein, aber ER wird es gleich sein. Entschuldige mich." Damit war der Charakter auch wieder ausgeloggt und das Headset abgenommen. Es war also wirklich Dragon gewesen, sein BRUDER war Dragon und machte sich permanent an SEINEN Freund ran. Das war doch wirklich nicht zu glauben... Sein vierzehnjähriger Bruder wollte ihm den Freund ausspannen. Auch wenn dieser wahrscheinlich wusste, dass es sich bei Kouhi um Seto handelte.

Mit leicht zuckender Augenbraue und in die Hüfte gestützten Händen wartete der Braunhaarige auf die Rückkehr des Schwarzhaarigen, der auch wenig später zur Tür hereinspazierte. "Mo-Ku-Ba!" Wie lange hatte er sich schon gewünscht 'Dragon' persönlich gegenüber zu stehen...?
 

"Was?", antwortete der gleich. Wenn Seto ihn jetzt wegen dem Teppich anmotzen wollte, dann war es schon zu spät. Eben hatte er auch nicht gemotzt! Aber wenn der seinen Namen so seltsam betonte, dann war da immer irgendwas im Busch.

"Das mit dem Teppich tut mir leid.", meinte er dann auch direkt, um Seto den Wind aus den Segeln zu nehmen. "Ich bin ja schon dabei!" Er wedelte mit dem Lappen.
 

"Der Teppich ist doch jetzt völlig egal." Zur Unterstreichung seiner Worte machte der Größere eine wegwerfende Bewegung seiner Hand. "Du hast so ein Glück, dass du mein Bruder bist, sonst argh..." Er wusste nicht einmal genau, was er jetzt machen sollte, denn wirklich etwas tun, konnte er dem Schwarzhaarigen ja nicht. "Als ob es nicht schon reichen würde, dass du Sexspielzeuge mit MEINER Kreditkarte kaufst, jetzt machst du dich auch noch an die Freunde von ANDEREN Leuten ran. Und dann auch noch so DREIST! Langsam frag ich mich wirklich, was ich falsch gemacht habe... Das kann doch einfach nicht wahr sein." Das KONNTE er einfach nicht mehr ruhig bleiben. Sein eigener kleiner Bruder war ihm all die Zeit auf der Nase herumgetanzt und hatte ihn auf die Palme gebracht, ohne dass er überhaupt wusste, dass es der Schwarzhaarige war.
 

Mokuba hielt inne und runzelte seine Stirn bei jedem Wort Setos etwas mehr. "Seto, wovon redest du bitte?", fragte er gleich, weil er daraus nun wahrlich nicht schlau wurde.

Er machte sich an die Freunde von anderen Leuten ran? Seit wann denn das? Okay, dreist war er wirklich manchmal... Aber das tat jetzt nichts zur Sache. "Was ist los mit dir?", verwirrt sah der Schwarzhaarige seinen Bruder an und zog die Augenbrauen hinauf.
 

Mit bebendem Finger deutete der Größere auf den Computer, auf dem erneut das Log-in Fenster zu sehen war. "Na von was soll ich schon sprechen? Von Dragon natürlich!" War das nicht offensichtlich genug? Aus seiner Sicht war es jedenfalls klar und deutlich, was er meinte. Zumindest hatte Dragon wenigstens mit Ichigo geflirtet und nicht noch mit Kouhi! Das hätte er wahrscheinlich nicht mehr verkraften können. Es war ja schon ein ziemlich großer Schock, dass der Schwarzhaarige der nervige Assassin Cross war.
 

Mokubas Blick glitt zu seinem Computer, während die Augenbrauen noch etwas höher wanderten. Schade, dass es nicht noch weiter ging, das reichte nämlich noch nicht aus, seine Verwirrtheit zum Ausdruck zu bringen. Was war denn jetzt auf einmal mit Seto los? Der war ja schon irgendwie... wütend.

"Das ist doch nur ein Onlinespiel.", meinte er daher gleich. Er wusste ja nicht direkt, dass Seto das auch spielte und dessen Charakter kannte er noch weniger. "Dragon... Das ist mein Chara. Boah, Seto. Kannst du mir vielleicht mal sagen, was das genau soll?"
 

"Dann erkläre du mir erstmal, was es soll, dass du dich ständig an Ichigo ranschmeißt!" Es war zwar nicht die feine englische Art einfach den Charakter von Mokuba auszuspionieren, aber... das war ihm gerade mehr als egal. Dazu war der Braunhaarige viel zu sehr auf hundertachtzig und es sah nicht so aus, als würde es sich in den nächsten paar Minuten ändern. Erst einmal wollte er den ganzen Frust abbauen, der sich Dank des weißhaarigen Assassin Cross aufgebaut hatte. Aber dafür würde er wohl noch ein paar Leben mehr brauchen.
 

"Was?" Mokuba sah seinen Bruder nur mit großen Augen an. Woher wusste der das denn bitte? Und was hieß hier ranschmeißen? Immerhin war er mit dem HighPriest nur befreundet, da war wirklich nicht mehr. Der hatte schließlich auch Kou... Moment!

"Seto... Spielst du auch Ragnarok?", fragte er dann gleich. Er hatte da so einen Verdacht und wenn der stimmte, dann war das nun wirklich Ironie des Schicksals.
 

Mittlerweile hatte der Brünette die Arme vor der Brust verschränkt und wirkte nicht ansatzweise ruhiger. "Wie ich sehe, fällt der Groschen heute Pfennigweise." Oh man, jetzt benutzte er auch noch solche schrecklichen Sprichwörter, die er sonst immer so hasste. Viel schlimmer konnte es ja eigentlich nicht mehr kommen, aber anscheinend hatte Mokuba ja mittlerweile wenigstens verstanden, wovon er eigentlich sprach. "Läufst du da draußen auch immer durch die Weltgeschichte und flirtest mit jedem halbwegs Gutaussehenden herum?" Er hatte ja nicht einmal gewusst, dass sein Brüderchen scheinbar auf das gleiche Geschlecht stand. Das tat er doch, oder?
 

"Ach Seto! Das ist ein Onlinespiel, okay? Ein SPIEL!" Der Groschen war mittlerweile gefallen. Wenn Seto spielte, dann kannte er Joey sicher daher. Er wusste ja, dass die beiden sich über das Internet kannten. Und wer von den beiden nun wer war, konnte er sich auch denken. Ganz blöd war er ja nun nicht.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich ein Flittchen bin, oder? Außerdem ist es, wie du schon richtig gesagt hast, nur flirten! Ich kann ja nicht riechen, dass es sich dabei um Joey handelt okay? Außerdem will ich ganz bestimmt nichts von einer Onlinefigur in einem Rollenspiel!" Was dachte Seto da eigentlich? Das war ja! Argh!
 

"Es geht ums Prinzip!" Allein die Tatsache, dass Dragon sich so lange einen Spaß daraus gemacht hatte, ihn zu ärgern, insbesondere durch Flirten mit Ichigo. Und das regte ihn genauso virtuell auf, wie es das in Realität tun würde, also hatte er allen Grund sich zu beschweren... jedenfalls fand er das und das reichte. Seufzend hob der Ältere die Hände und massierte sich für einen Moment dich Schläfen. "Schon gut, schon gut, kümmere dich lieber um den Teppich." Es brachte eigentlich auch nicht viel, sich groß darüber aufzuregen und Joey wollte er auch nicht länger warten lassen.

Kopfschüttelnd begab sich der Braunhaarige zurück in sein Zimmer, setzte sich das Headset auf und loggte sich wieder ein. Hoffentlich war Joey nicht einfach gegangen...
 

Mokuba konnte seinem Bruder nur hinterher sehen und dann leise grummeln. Dieser Kerl. Obwohl er meistens der beste Bruder der Welt war, war er manchmal einfach... zum Haare raufen.
 


 

Der HighPriest saß immer noch an Ort und Stelle, auch wenn er dort nun schon seit knappen zehn Minuten alleine hockte. Als sich Kouhi endlich wieder einloggte, lächelte er dann wieder. "Okay, was war da los?", fragte er gleich. Eben dieser seltsame Log in von Dragon. Und dann diese Sätze von wegen mein Bruder.

Das war doch mehr als suspekt.
 

Mit einem frustrierten Seufzen fuhr sich der Brünette durch die Haare und ließ sich einfach neben dem noch immer Blauhaarigen auf das Gras fallen. "Ich war schwer damit beschäftigt meinem Bruder nicht den Hals umzudrehen.", war die Antwort des HighWizards, der sich mit geschlossenen Augen an den Größeren anlehnte. "Ich glaube, ich bin heute nicht mehr in der Stimmung irgendwelche Monster fertig zu machen." Jetzt brauchte er ein wenig Entspannung, aber immerhin brauchte er sich nun keine Gedanken mehr über Dragon zu machen. Ob sich sein Bruder noch einmal traute online zu kommen?
 

"Ach so?" Ichigo legte den Kopf schief. "Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist?" Obwohl er es sich ja schon irgendwie denken konnte. Aber ob das stimmen konnte? "Ach, ich kann es mir schon denken. Das kommt etwas... überraschend." Also verbarg sich hinter dem AssassinCross Mokuba. Lustig war das ja schon. Immerhin mochten sich Kouhi und Dragon gar nicht, was bei Seto und Mokuba ja ganz anders aussah.

"Lass uns das Thema wechseln." Das ging Seto sicher gegen den Strich. "Was ist jetzt mit dem Neunzehnten?"
 

Nach dieser merkwürdigen Situation war es wohl nicht so schwer zu erraten, was passiert war, so zuckte der Kleinere nur leicht mit den Schultern. "Den Montag konnte ich mir noch frei nehmen, also werde ich wohl am frühen Samstag losfahren. Wenn ich Freitagabend noch ein paar Überstunden mache, dann habe ich auch keine Arbeit mehr herumliegen, die unbedingt noch gemacht werden muss." Auch wenn er noch immer nicht sonderlich von der Idee begeistert war, einfach zu Tristans Geburtstagsparty zu erscheinen.
 

"Echt? Das ist toll, dann haben wir einen Tag länger zusammen!", meinte Ichigo gleich und lächelte, während er seinen Arm um die Schultern des Anderen legte. "Als Geschenk würde ich dir übrigens eine DVD empfehlen. Ich kann ja was besorgen und dann schenken wir ihm das zusammen? Dann freut er sich bestimmt." Und ein gutes Geschenk machte gleich auch einen guten Eindruck. Tristan war da sowieso unvoreingenommener, als Duke. Der hatte sich da wirklich reingesteigert.
 

"Okay, ich bin ohnehin schlecht im Aussuchen von Geschenken.", erwiderte der Brünette schief grinsend und nickte leicht. So oft kam er ja nicht dazu Filme zu schauen, also wusste er auch nicht, welche gut waren und den Geschmack Tristans kannte er ja ohnehin nicht. "Und den Extratag müssen wir dann auch gut nutzen, hm?" Aber wenn sie schon zusammen waren, dann würde dies sicherlich das geringste Problem werden. Und vielleicht würden sie dann ja auch endlich weitergehen können... denn ein bisschen Erfahrung hatte er in der Woche mindestens gesammelt.
 

"Gut, dann machen wir es so." Der nun Blauhaarige strich kurz durch die braunen Haare Kouhis. "Und ob wir den Extratag nutzen werden, Schatz.", fügte er gleich noch hinzu und lehnte sich etwas hinüber, um einen Kuss auf das Ohr des Wizards zu setzen.
 

"Hey.", wurde dann allerdings die traute Zweisamkeit gestört. Wenig später gefolgt von einem leisen Plumpsen. Ichigo spürte nur, wie sich ein starker Arm um seinen Oberkörper legte und er dann wenig später einen fremden Oberkörper gezogen wurde. Mit einem Blick zur Seite blickte er dann gleich in das Gesicht Dragons. "Hat was gedauert, aber jetzt bin ich wieder voll und ganz für euch da."
 

"Du bist ja ganz schön mutig.", meinte Kouhi mit einem Blick zum Arm des Weißhaarigen. Es nervte ihn zwar immer noch tierisch an, aber bei weitem nicht mehr so sehr, wie es das sonst getan hatte. Es war doch schon ein Unterschied, ob er wusste, dass Dragon sein Bruder war, oder nicht. "Ich hoffe für dich, du hast es ordentlich gemacht." Über die Anschaffung von Laminat würde er sich noch Gedanken machen, aber jetzt nicht, da hatte er besseres zu tun. Außerdem konnte er so den Schwarzhaarigen als Rache noch ein wenig auf dem Trockenen zappeln lassen.
 

Wohl eher auf dem nassen, denn trocken war der blöde Fleck noch lange nicht, auch wenn es nicht mehr milchig war.

"So bin ich eben. Mutig und selbstlos!", antwortet Dragon gleich und schenkte Kouhi nur einen herausfordernden Blick. Wenn der ihn so blöd anmachen musste, dann sollte er auch mit den Konsequenzen rechnen! Pah, als ob er es auf Joey abgesehen hätte, aber ärgern konnte er den Brünetten trotzdem.
 

Ichigo sah von Kouhi zu Dragon und wieder zurück. Oh-oh. Also irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass sie sich zwar jetzt nicht mehr so anfeindeten, aber die Atmosphäre gefiel ihm trotzdem nicht.
 

"Aha? Das Angebot für das PvP steht noch, du ach so mutiger und selbstloser Held.", erwiderte der Brünette und hob eine braune Augenbraue herausfordernd an. Dann sollte ihm sein Brüderchen mal zeigen, wie sehr er es darauf anlegte. Abwartend betrachteten braune Augen den Weißhaarigen, als sich Kouhi ein wenig zurücklehnte. Er würde es jedenfalls genießen Ichigo zu zeigen, wer der Bessere von ihnen war. Vielleicht nervte er ihn dann ja nicht mehr online.
 

"PvP?", wiederholte Dragon gleich und machte nicht die geringsten Anstalten sich von Ichigo zu lösen. "Aber nur unter der Bedingung, dass wir beide mit Waffen und Rüstungen ohne Cards kämpfen."

Sonst konnte er sich ja gleich beerdigen lassen. So war es wenigstens fair. "Dann sehr gerne."
 

Ichigo seufzte nur tief. "Aber danach ist dann Schluss, okay? Wenn ich dann noch was von PvP oder Zickenkrieg höre, gehe ich." Er schob die Arme des Weißhaarigen dann weg und stand auf.
 

~°~
 

"Hrm..." Leise grummelnd verschränkte der Brünette die Arme vor der Brust und vermied es konsequent Ichigo oder Dragon anzusehen. Wie er es doch HASSTE zu verlieren, auch wenn der Kampf recht knapp ausgegangen war. Verlieren war nun mal Verlieren. Das war doch alles ungerecht... Mokuba würde es ihm jetzt mit Sicherheit wochenlang vorhalten, dass er gegen seinen großen Bruder gewonnen hatte, wenn auch nur bei einem Onlinespiel. Vielleicht war es doch eine dumme Idee gewesen dem 'kartenlosen' Duell zuzustimmen, denn mit hätte er garantiert gewonnen. "Kein Wort!", meinte er in Richtung Dragon, auf dessen Lippen schon ein breites, zufriedenes Grinsen gepflastert war.
 

Bei den Worten konnte sich besagter Dragon nun wahrlich nicht mehr zurückhalten. Mit einem leisen Prusten brach er dann auch gleich in ein befreiendes Gelächter aus. Er hatte sich die ganze Zeit zurück gehalten, aber wenn Kouhi dann noch so guckte... Zu köstlich!
 

Ichigo konnte sich ein leichtes Schmunzeln auch nicht verkneifen, während er einen Arm um die Schultern des HighWizards legte. "Jetzt guck nicht so... Könnt ihr nicht langsam mal euren Streit begraben, wo ihr doch jetzt wisst, dass ihr Brüder seid? Normalerweise versteht ihr euch doch auch." Da müsste es im Onlinespiel ja nicht anders sein. Ein besänftigender Kuss wurde auf die Schläfe des Brünetten gedrückt.
 

Das ließ sich so leicht sagen... Aber in Realität war Mokuba auch sein kleiner, niedlicher, 14-jähriger Bruder, der körperlich wesentlich schwächer war, als er selbst. Und in Ragnarok? Mehr oder weniger das genaue Gegenteil! Dragon war größer als er und das nicht nur ein paar Zentimeter und auch allgemein ganz anders, selbst ein bisschen von der Art her, deswegen hatte er natürlich auch nie gemerkt, dass es sich um den Schwarzhaarige handelte.

Mit einem leisen Seufzen gab sich der Brünette geschlagen. "Schon gut, schon gut... aber ich werd ein wenig offline gehen. Die ganze Aufregerei hat mich hungrig gemacht." Es war allgemein ja auch ein stressiger Tag gewesen.
 

"Au ja! Machst du mir ein Omelette?", fragte Dragon gleich, der plötzlich von seiner Lachattacke geheilt zu sein schien. Gleichzeitig drückte er dann einen Kuss auf Ichigos Wange. "Bin auch mal off. Wenn ich als süßer Vierzehnjähriger mehr Chancen auf eine warme Mahlzeit habe, dann werde ich mal meinen Dackelblick anwenden. Bye." Er grinste und loggte sich dann wenig später auch schon aus.
 

Der Blonde konnte nur leicht Lächeln. Man merkte ab und an schon irgendwie, dass es sich da um Mokuba handelte... Warum war ihm das noch nicht aufgefallen? Teilweise verhielt sich Dragon echt kindisch. "Gut, dann mach was zu essen.", antwortete er dann dem Brünetten. "Bis nachher. Du kommst doch noch mal wieder oder? Wenn nicht, dann rufst du mich an, ja?"
 

"Okay, ich werd schauen, wie lange ich brauche." Nach einem kurzen Abschiedskuss loggte sich auch der braunhaarige HighWizard aus und kurz darauf nahm Seto auch schon das Headset ab.

Als er sich umdrehte, sah er auch schon, wie sein kleiner Bruder abwartend im Türrahmen zu seinem Zimmer stand und wirklich seinen Hündchenblick erprobte. "Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich dir wirklich auch was zu Essen machen soll. Das muss ich mir noch überlegen.", meinte Seto mit einem leichten Schmunzeln und erhob sich, um sich auf den Weg zur Küche zu machen.

Die Geburtstagsparty

So. Scheinbar wirkt es nichts... Drei Kommis, das ist wohl die Obergrenze, die wir schaffen O__o irgendwie ja schade, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf XDD

vlt. wirkt es ja, wenn ich mir angewöhne, auf Kommis zu antworten?

Einen Versuch isses wert:
 

Imani: Gut, dann gitl der Rüffel für dich nicht XD Du hast sowieso im Moment den "Joey-bild füf MN"-Bonus! Also keine Sorge! Uh, da hast du aber schnell gelesen oder? Ist ja schon recht lang geworden, die FF. So lang war sie eigentlich nicht geplant... Na ja, mal schauen, was noch draus wird. Werden auf jeden fall noch einige Kapitel werden...

Zu Moki und Dragon: Ja, bisher hatte nur Karma damit gerechnet xD Ist die Überraschung ja ganz gut gelungen. Zum PvP: Lag nur daran, dass er ohne Cards kämpfen wolte xD Sonst würde Kouhi ihn fertig machen X3
 

Shakti-san: Uhh, du lässt wieder was von dir hören XD Hatte deine Kommis schon vermisst .___. Also die Geburtstagsfeier hast du ja jetzt hier^^ Mal schauen, ob Duke sich dazu durchringen kann, Frieden zu schließen... Näher kennen lernen werden Seto und Joey sich hier aber noch nicht XD Das kommt vlt im nächsten kap....?
 

-Karma-: Wow, zu beiden Kapitel ein Kommis *___* Cooooool! Ja, Moki und die Cornflakes. Das war schon länger so geplant XD Hat uns viele Nerven gekostet diese Szene, weil wir sie unbeding schteiben wollten, aber eben auch nicht zu früh... Denn an der Nase rumführen was Dragon betrifft wollten wie auch ja auch... Bei dir hat das aber scheinbar nicht geklappt XD FIESLING!

Ja dein Duke! Er kommt wieder vor in diesem Kap ^^ freust du dich? Ob er sich mit Seto anfreundet... Musst du lesen XD Er hat eben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt bei Joey. Bei uns ist er eben schon länger sein bester Freund XD (wer braucht schon yugi O___O). Nya, leider in diesem Kap noch nichts versautes, aber bald (freut dich, als nicht-anonyme Perverse sicher ;P)
 

Viel spaß euch mit dem neuen Kapitel, wünschen euch Raiku und Riku:
 

Kapitel 17: Die Geburtstagsparty
 

Das Geheimnis um Dragon war mittlerweile schon einige Zeit gelüftet. Joey hatte sich ganz gut mit der Planung für Tristans Geburtstag ablenken können. Dieser stand mittlerweile auch. Kein Wunder, heute Abend war es ja soweit! Aber auch abgesehen von der Zeit des Planens mit Duke war es schnell rum gegangen.

Seto und er hatten fast jeden Tag telefoniert und auch sonst, wenn man es so nennen konnte, viel Zeit miteinander verbracht. Meistens online. Anders ging es ja leider nicht. Dragon hatte sich etwas rar gemacht und mittlerweile wusste Joey auch warum.
 

Das hatte ihm Seto heute Morgen, als er angekommen war, offenbart. Scheinbar hatte Mokuba da Jemanden über das Spiel kennen gelernt, den er ganz schön toll fand. Der Teenager jedenfalls schien recht häufig von besagtem Youichi zu schwärmen. Den hatte es wohl ein bisschen erwischt.

Seto schien davon nicht so angetan, denn der Gesichtsausdruck beim Erzählen hatte echte Bände gesprochen. Aber wirklich etwas dagegen vorbringen, außer Mokubas jugendliches Alter, konnte er ja nicht. Sie hatten sich ja auch über das Spiel kennen gelernt.
 

"Willst du zuerst duschen?", fragte er nebenbei, während er sich schon einmal einige Klamotten zurecht legte, die er gleich zur Party anziehen wollte. Dann wurde ein schelmischer Blick zu Seto geworfen. "Oder gehen wir zusammen?"
 

"Bist du dir sicher, dass wir pünktlich kommen, wenn wir zusammen unter die Dusche gehen?", kam die Gegenfrage von Seto, begleitet von einem leichten Schmunzeln. Wirklich viel Zeit hatten sie auch nicht mehr und sie hatten schon das ein oder andere Mal bewiesen, dass sie sich leicht ablenken konnten, wenn sie gemeinsam duschten oder badeten. Die Arme des Braunhaarigen schlangen sich um die Hüfte Joeys, bevor er seinen Kopf auf dessen Schulter sinke ließ. "Obwohl ich sicherlich nichts dagegen haben würde."
 

Nachdenklich runzelte Joey die Stirn. Sie hatten wirklich nicht mehr viel Zeit. Seto war zum Glück dieses Mal mit dem Wagen hier und nicht mit der Bahn. Daher würden sie selbst zum Club fahren können, aber Duke würde ihn umbringen, wenn sie zu spät kamen.

"Duke könnte ungemütlich werden...", überlegte er laut und legte den Kopf in den Nacken, auf die Schulter Setos, "Also wäre es auf jeden Fall sicherer, wenn wir nacheinander duschen... Wir können ja morgen früh gleich noch mal.", meinte er dann grinsend und strich über die Hände des Anderen.
 

"Du willst morgen tatsächlich früh aufstehen, nur um duschen zu gehen?" Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, hauchte der Brünette einen Kuss auf die Schläfe des Kleineren. "Ich denke, nicht mal ich werde nach dieser Nacht vor Mittag aufstehen." Solche Partys dauerten ja in der Regel nicht nur ein oder zwei Stunden, sondern mindestens die halbe Nacht und selbst als Frühaufsteher brauchte man dann erst ein bisschen Schlaf. "Aber wir haben dann ja noch genug Zeit. Willst du dann jetzt als erstes gehen?"

"Für eine Dusche mit dir bin ich eben bereit Opfer zu machen.", antwortete Joey nur grinsend und lehnte sich leicht in den Kuss hinein. "Jap, ich beeil mich." Er drehte sich in der Umarmung Setos herum und setzte einen kurzen, sanften Kuss auf die weichen Lippen. Das war wirklich das Beste daran, wenn sie sich endlich wieder sahen. Die Berührungen und die Küsse.
 

Der Blonde schnappte sich ein paar Shorts, um dann im Badezimmer zu verschwinden. Es dauerte nicht lange, bis man die Duschgeräusche schon hören konnte.
 

Kopfschüttelnd blickte Seto dem Blonden einige Momente hinterher und fragte sich, ob er die Begegnung mit Duke wirklich überleben würde, ohne eine Krise zu bekommen. Leise seufzte der Brünette auf und legte sich ebenfalls schon seine Sachen zurecht, damit er direkt unter die Dusche springen konnte, wenn Joey fertig war. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr stellte er fest, dass sie noch ungefähr eineinhalb Stunden hatte, um sich anzuziehen und zu diesem Club zu fahren, in dem die Party stattfand.
 

So wie es Joey versprochen hatte, kam der Blonde kurze Zeit später aus dem Bad. Es erforderte zwar eine Menge Selbstbeherrschung seinen Blick vom kaum bedeckten Körper des Blonden, auf dem sich noch der ein oder andere Wassertropfen verirrt hatte, zu lösen, doch als Joey damit begann sich langsam für die Party fertig zu machen, verschwand auch Seto unter die Dusche. Doch wenn er gedacht hatte, es wäre einfacher, wenn der Blonde angezogen war, dann hatte er falsch gelegen. Wo hatte der Andere eigentlich diese enge Hose her, die er noch nie gesehen hatte? Und da hatte er geglaubt, dass eine gemeinsame Dusche ihn am meisten ablenken würde... Letztendlich hatten sie es dann doch noch relativ pünktlich zum Club geschafft. "Na ja, von Außen macht er ja schon viel her."
 

"Ja, nicht?", antwortete Joey gleich grinsend. "Von Innen ist er aber auch total cool.", drückte er es dann einmal ganz plump aus. Es war echt ein riesiges Glück gewesen, dass sie den Raum noch bekommen hatten und wirklich teuer war es auch nicht. Da war sogar noch ein anderes Geschenk für Tristan - Mit Beteiligung Setos - drin gewesen. Sie hatten sich wirklich für DVDs entschieden, die der Brünette noch nicht zu Hause hatte.

Sie kamen, durch vorzeigen einer speziellen Eintrittskarte, die alle Gäste der Geburtstagsfeier hatten, auch direkt am Türsteher vorbei. Dies brachte zwar einiges Gezeter der Wartenden mit sich, aber das interessierte den Blonden weniger. Viel lieber wurde Seto mitgezogen, bis sie den abgetrennten Raum erreichten. Die Tür wurde nach kurzem Anklopfen dann von Innen geöffnet und ein leicht gestresst aussehender, aber trotzdem lächelnder Duke blickte sie dann an.
 

Dann hieß es nun 'Auf in den Kampf'. Eigentlich hatte der Brünette ja auch gar kein Bedürfnis mit Duke einen Kleinkrieg zu führen, aber wenn dieser es bisher immer darauf angelegt hatte... Aber vielleicht würde der Abend ja auch gar nicht so schlecht laufen und es waren ja auch genug Leute anwesend, so dass er nicht in der direkten Schussbahn des Schwarzhaarigen kommen musste.

"Kommt rein, es sind noch nicht alle da, hm, aber es ist ja auch noch recht früh.", meinte Duke schließlich und schritt zur Seite, damit Seto und Joey den Raum betreten konnten. "Tristan müsste dort hinten in der Ecke sein, wo die Menschentraube ist.", fügte er mit einem schiefen Grinsen hinzu und deutete auf einen Teil des Raumes, in dem mehrere Tische samt Stühle standen, die die Tanzfläche abgrenzte. Auf ein oder zwei Tischen standen mehr oder weniger große, noch immer verpackte, Geschenke.
 

Joey ließ es sich nicht nehmen seinem besten Freund zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange zu drücken. Dann wandte er den Blick zu besagter Menschentraube und grinste auch leicht. "Okay, wir suchen ihn mal.", informierte er Duke dann und schnappte sich Setos Hand, um diesen mit sich mit in die Ecke zu ziehen, in welcher das Geburtstagskind vermutet wurde.

Wenig später hatte er den Brünetten dann ausfindig gemacht. Nun brauchte man nur noch einen Plan, um sich durchzudrängeln. Der Blonde seufzte und versuchte es dann irgendwann mit roher Gewalt, was scheinbar Wirkung zeigte, denn nach mehreren Schubsern war da wirklich ein Weg.
 

"Hey.", wurde Tristan dann begrüßt, der sie gleich anlächelte. "Ihr seid auch schon da?", fragte das Geburtstagskind gleich und stand dann von seinem Platz auf, um Joey herzlich zu umarmen. Dieser konnte nur ein 'Herzlichen Glückwunsch' nuscheln, bevor er dann Seto zu sich zog. "Klar sind wir schon da und wir haben sogar ein Geschenk mitgebracht."
 

Toll... und was sollte er jetzt machen? Seto kannte den anderen Braunhaarigen ja nicht einmal richtig, weshalb er sich auf der Party ohnehin schon ein wenig verloren vorkam. "Ähm... Herzlichen Glückwunsch und danke für die Einladung." Obwohl sicherlich Joey dafür gesorgt hatte, dass er mitgekommen war. Und hätte er sich nicht eigentlich bei Duke bedanken müssen, der die Party organisiert hatte? Nun, jetzt war es auch zu spät und eigentlich auch egal. "Unser Geschenk, ich hoffe, es ist das Richtige." Aber da Joey es ausgesucht hatte, würde es Tristan bestimmt gefallen.
 

Tristan löste sich wieder von Joey und nahm dann von dem Brünetten das Geschenk entgegen. "Danke.", meinte er gleich schmunzelnd und hielt Seto dann eine Hand hin. "Freut mich, dass du mitgekommen bist." Irgendwie musste ja immerhin mal ein Anfang gemacht werden und Duke schien nicht gewillt diesen zu machen, also war er wohl an der Reihe.

Joey grinste nur leicht und schob die Hände in seine Hosentaschen, während er von Tristan zu Seto und wieder zurück blickte. "Ihr könnt euch ja ein bisschen unterhalten, dann geh ich was zu trinken holen.", schlug er dann vor, obwohl es eher eine Information war, denn kaum als er zu Ende gesprochen hatte, verschwand er dann auch gleich.
 

Na toll, nun ließ ihn Joey hier einfach stehen... einsam und verlassen! Mit einem leichten Lächeln, kaum mehr als ein zaghaftes Hochziehen der Mundwinkel, schüttelte der Braunhaarige die ihm dargebotene Hand. Immerhin schien Tristan ja nicht so schlecht auf ihn zu sprechen zu sein, wie der Schwarzhaarige, der gerade mit irgendwelchen, ihm unbekannten, Gästen sprach. "Und solche Überraschungspartys finden öfter statt?" Irgendwie musste er ja ein Gespräch beginnen und der Beste war er bei Smalltalk auch nicht gerade.
 

Tristan konnte dem Blonden auch nur kurz nachsehen, der aber wirklich zum Kellner zu verschwinden schien. Der schaute ja hier ab und zu rein, damit die Leute bestellen konnten, und brachte ihnen dann die Getränke.

"An Geburtstagen eben.", antwortete der Brünette dann auch auf die Frage Setos, während er sich an einen der Tische sinken ließ und dann neben sich nickte.

Wenn der schon mal hier war, dann konnte man sich ja gleich ein bisschen besser kennen lernen. Und genau das wollte Joey scheinbar auch. "Also? Bist du das Wochenende wieder bei Joey?"
 

~°~
 

Seto musste zugeben, dass der andere Brünette ein guter Gesprächspartner war und es war angenehm, dass dieser nicht auch diese feindliche Aura verströmte, wie gewisse andere Leute. Eigentlich hatte Joey ja nur Getränke holen wollen, doch nachdem er ihm seinen gebracht hatte, war er auch genauso schnell wieder verschwunden. "Ja, er hat wirklich ge..." Mit hochgezogener Augenbraue brach Seto ab und beobachtete, wie Duke, der nicht gerade erfreut wirkte, seinen Freund dazu animierte - Ihn fast hinter sich herzog - ihm zu einer stilleren Ecke zu folgen. "Was war das denn...?"
 

"Tristan, du... du..." Leicht presste der Schwarzhaarige die Lippen zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Verräter... dich einfach mit dem Feind zu verbünden!" Okay, vielleicht war 'Feind' ein bisschen übertrieben, aber das hieß ja noch lange nicht, dass die Beiden da so freundschaftlich herumsitzen mussten, um sich irgendwelche unwichtigen, bestimmt ohnehin langweiligen Dinge zu erzählen!
 

Tristan war nicht minder erstaunt, als er so plötzlich von Duke regelrecht in eine abgelegene Ecke befördert wurde. Dabei hatte er sich gerade so gut mit Seto unterhalten. Nach drei Bier wurde der richtig locker! Sie hatten sogar gerade ein bisschen über Joeys seltsame Angewohnheiten geplaudert und das war echt lustig gewesen.
 

"Was?", fragte er daher nur ein bisschen überrumpelt, als er die Anschuldigungen seines Freundes hörte. "Der Feind, Duke, ich bitte dich.", fuhr er dann fort, als er das Gesagte einordnen konnte. Fing der schon wieder mit solchen Kindereien an. "Langsam solltest du mal damit aufhören, meinst du nicht auch? Joey hat ihn extra eingeladen, damit wir ihn endlich mal kennen lernen und du giftest ihn nur aus der Ferne an. Und jetzt bin ich auch noch der Feind, nur weil ich mich nett mit ihm unterhalten habe?" Ungläubig sah er den Schwarzhaarigen an. Der steigerte sich da wohl wirklich langsam rein. Fürsorge gegenüber Joey hin oder her.
 

Leise hüstelte der Angesprochen und hatte den Anstand rot zu werden. "Das hab ich nicht gesagt..." Wahrscheinlich übertrieb er wirklich langsam, aber er war nun mal sehr schlecht darin zu Verzeihen, jedenfalls wenn es nicht um seine besten Freunde ging. Seufzend senkte der Kleinere den Blick und ließ auch seine Hände wieder sinken. Wenn er so weiter machen würde, dann machte er sich am Ende noch am lächerlichsten und Duke hatte auch nicht vor Tristan den Abend zu vermiesen, erst recht nicht, wenn der andere Geburtstag hatte. "Tut mir ja Leid...!"
 

"Das tut dir gar nicht leid.", antwortete Tristan nur, ebenfalls seufzend. Duke hatte manchmal einen etwas zu großen Beschützerinstinkt. "Aber vielleicht solltest du trotzdem mal versuchen, ihn wenigstens nett zu finden? Du musst ihn ja nicht heiraten... Mal abgesehen davon, dass ich das zu verhindern wüsste..." Immerhin war Duke seins!

Der Brünette schnappte sich dann die Hände des Kleineren, als dieser sie so hängen ließ. "Und jetzt trinken wir erst mal was, ja?" Dann würde sein Freund schon lockerer werden.
 

Schief grinsend blickte Duke den Größeren an und nickte leicht. "Ich würde mir auch Gedanken machen, wenn du es nicht verhindern wollen würdest..." Und er hatte ja noch immer vor mit Tristan über das Zusammenziehen zu sprechen, sobald sie ihren Jahrestag hatten und das würde auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

"Ich werde versuchen, en bisschen mit ihm normal zu reden, okay...? Aber erst später." Vorher musste er dann wohl wirklich noch ein paar Promille innehaben.
 

"Gut. Und vorher beschäftigst du dich mit dem Geburtstagskind...", antwortete der Brünette dann schmunzelnd und legte beide Arme um die Taille Dukes, um ihn zu sich zu ziehen und dann einen Kuss auf die einladenden Lippen zu drücken.
 

Währendessen schlich sich ein blonder junger Mann wieder zum einsamen Tisch Setos zurück. Er hatte Tristan und seinem Freund etwas Zeit gegeben, sich zu unterhalten, was sie scheinbar auch getan hatten. Und das obwohl er die ganze Zeit den Drang gehabt hatte, sich wieder zu Seto zu gesellen. Immerhin hatten sie sich über einen Monat nicht gesehen. "Und?", fragte er gleich, als er sich auf Tristans Ex-Stuhl sinken ließ.
 

"Hm..." Ein wenig irritiert war der Brünette noch immer, versuchte aber, es sich nicht all zu sehr anmerken zu lassen. "Na ja, Tristan war ein interessanter Gesprächspartner... aber Duke scheint immer noch etwas gegen mich zu haben." Jedenfalls hatte er die Vermutung. Was sonst sollte er denken, wenn der Schwarzhaarige seinen Freund so plötzlich und ohne ein Wort einfach wegschleppte? Er hatte jedenfalls keine Lust von sich aus mit Duke zu sprechen, wenn dieser es schon deutlich genug machte, dass er nichts mit ihm zu tun haben wollte.
 

"Hm.", antwortete Joey genau wie der Brünette zuvor. Dann lächelte er aber. "Ach, das wird schon noch." Gedanklich fügte er allerdings ein 'hoffentlich' hinzu, denn langsam wollte er die Fronten mal klären. Das war lächerlich und er fand es einfach blöd, dass sich die beiden nicht riechen konnten, obwohl sie nie miteinander geredet hatten.

Wirklich mögen würden sie sich wohl nie, weil sie vom Charakter viel zu unterschiedlich waren, aber wenigstens miteinander auskommen würden sie doch können! "Und sonst? Ist es schlimm oder kannst du es noch ein paar Stunden aushalten?" Joey rutschte näher zu dem Brünetten.
 

"Bisher habe ich ja noch nicht viel gemacht.", erwiderte der Größere mit einem Schulterzucken. Außerdem würde er wohl selbst dann nichts sagen, wenn es ihm wirklich nicht so sehr gefiel. Joey freute sich ja hier zu sein, also hätte er es so oder so noch ein paar Stunden aushalten müssen. "Ich werd es wohl noch aushalten, solange du hier bist." Mit einem leichten Schmunzeln beugte sich der Brünette vor und hauchte einen Kuss auf die Lippen des Blonden. Hier hatte er nicht ganz so sehr Probleme damit, schließlich waren hier nur Freunde eines anderen schwulen Paares, oder zumindest Freunde einer dieser Personen.
 

Aus Joeys Lippen legte sich gleich ein sachtes Lächeln. "Das beruhigt mich ja.", antwortete er und setzte seinerseits einen Kuss auf die Lippen Setos. "Dann leiste ich dir lieber etwas Gesellschaft, sonst fühlst du dich nachher noch verlassen."

Der Blonde schmiegte sich wenig später dann auch an den Anderen an. Es war schon toll mal in der Öffentlichkeit geküsst zu werden. Auch, wenn hier nur Bekannte waren.
 

"Genau und das willst du doch nicht, hm?" Problematisch wurde es nur, falls Joey auf die tolle Idee kommen würde zu tanzen, denn das war eines der Dinge, die er nicht konnte. Obwohl 'nicht konnte' vielleicht falsch ausgedrückt war, er hatte es einfach noch nie gemacht. Und jetzt anfangen und sich lächerlich machen? Wohl kaum! "Was ist eigentlich mit den Hotpants passiert...?" Tristan hatte ihm erzählt, dass Duke ihm wiederum erzählt hatte, dass der Schwarzhaarige Joey bei einer Einkaufstour das ein oder andere gewagte Kleidungsstück angedreht hatte.
 

Die braunen Augen weiteten sich kurz, bevor Joeys Gesicht dann um Pokerface wurde und den Brünetten unschuldig, fragend ansah. "Hm? Hotpants?" Duke diese kleine Tratschtante" Und Tristan war auch nicht besser! Alles Verräter. Irgendwann würde er sich dafür rächen.

"Was denn für Hotpants?"
 

"Na die schwarzen, kurzen, engen, die ich gerne mal sehen würde, vorzugsweise an dir?" Ein leichtes Grinsen hatte sich auf die Lippen Setos geschlichen. So einfach würde ihm der Blonde nicht davon kommen, denn den Worten Tristans glaubte er. Bisher hatte er zwar auch nichts von diesem gewagten Stück Stoff gewusst, aber das konnte sich in den Tagen, die er noch bei Joey verbringen würde, ja noch ändern. "Oder hast du etwa mehr als nur ein Paar davon?"
 

"Hm?", machte Joey wieder, immer noch unwissend. "Schwarz? Eng? Kurz? Du sprichst in Rätseln, mein Freund." Er nahm einen tiefen Schluck von seinem Cocktail und sah Seto sann fragend an. "Hotpants? In meinem Schrank?! Niemals!"

Jetzt würde Seto zwar zu Hause sicher nachgucken, aber gut... Wenn der sie unbedingt an ihm sehen wollte, vielleicht würde er sich sogar dazu durchringen und sie mal anziehen. Auch, wenn er es komisch fand und nicht gerne darin rum lief. Seto würde sie ihm ja hoffentlich auch schnell wieder ausziehen...
 

"Mh-hm und ich bin der Weihnachtsmann, schön dich kennen zulernen.", erwiderte Seto mit einem kurzen Augenrollen. Seufzend griff der Größere nach seinem Glas und lehnte sich ein wenig zurück. "Na, wenn du nicht davon reden willst, bitte. Das ändert trotzdem nichts daran, dass ich weiß, dass sie in deinem Schrank ist." Allerdings war es ihm zu dumm in diesem herum zu wühlen, denn was brachten ihm Hotpants, wenn es keine Person gab, die sie tragen wollte?
 

Nun lächelte Joey leicht und strich durch die braunen Haare Setos. "Vielleicht sind sie ja wirklich in meinem Schrank.", antwortete er dann und zuckte mit den Schultern. "Weiß' nicht."

Von alleine würde er darin nicht vor Seto rumhüpfen. Da brauchte er schon einen Anreiz, denn wirklich wohl fühlte er sich in dem engen Fummel nicht wirklich. "Aber ich könnte ja mal nachgucken. Kommt ganz darauf an, warum ich das denn machen sollte."
 

"Um mir eine Freude zu machen, reicht nicht?" Eigentlich schade, denn sonst fiel ihm eigentlich kein Grund ein. Dann musste er sich wohl wirklich noch den Kopf darüber zerbrechen? Nach einem kurzen Schluck aus seinem Glas. "Schade, dabei wollte ich doch bei Gelegenheit mal ein kleines Master-Sklavenrollenspiel vorschlagen und dazu hätten sich die Hotpants bestimmt gut gemacht. Aber dann werde ich wohl darauf verzichten." Er erinnerte sich noch genau daran, wie Joey erzählt hatte, dass er dies einmal ausprobieren wollte.
 

"Hmmm..." Joey verzog leicht das Gesicht. Das war gemein. Das reizte ihn ja schon ein bisschen. Zar kein hardcore, aber so ein kleines bisschen Herumkommandieren stellte er sich ja schon erotisch vor. Vor allem bei Seto. Der war ja, wenn er etwas sicherer wurde, schon dominant.

"Also unter den Vorraussetzungen könnte ich es möglicherweise in Erwägung ziehen...", murmelte er dann und seufzte, während er seinen Kopf auf der Schulter Setos ablegte. "Okay?"
 

Dieser nickte leicht und hauchte einen Kuss auf die Stirn des Kleineren. Aber bevor sie zu diesen Rollenspielchen übergingen, sollten sie es wohl erst einmal schaffen überhaupt miteinander zu schlafen. Wenn alles gut lief, nichts dazwischen kam und sie sich beide dazu bereit fühlten, würde es vielleicht noch passieren, bevor er zurückfuhr.

Ein wenig irritiert blickte Seto dann jedoch auf das gefüllte Glas, das wenig später vor ihm abgestellt wurde. Als er seinen Blick etwas anhob, blickte er mehr oder weniger direkt in die grünen Augen Dukes, der sich ihm gegenübersetzte. "Und wie findest du die Party bisher?", fragte der Schwarzhaarige so neutral wie möglich, schließlich hatte er es Tristan versprochen und die Drinks, die er bereits intus hatte, halfen doch ein wenig.
 

Joey seufzte zufrieden, bevor er dann auch aufsah und, wie Seto, Duke in seinem Blickfeld hatte. Gleich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen, als er die Frage hörte. Also wollte sein bester Freund es wohl doch wenigstens mal versuchen!

Der Blonde hob den Kopf und drückte einen Kuss auf die Schläfe Setos. "Wir amüsieren uns ganz gut.", antwortete er dann und grinste leicht, bevor er sich zurücklehnte. Immerhin war das Setos Gespräch. Duke wollte das ja scheinbar auch. Hoffentlich würde es gut laufen!
 

"Hm..." Schweigend schwenkte der Schwarzhaarige leicht sein eigenes Glas hin und her, bevor sich ein Grinsen auf seine Lippen legte. "Das sehe ich. Aber ich hoffe, dass ihr nicht einfach in eurer eigenen, kleinen Welt verschwindet. Das hier ist schließlich eine Party! Obwohl einige hier sicherlich nichts gegen eine kleine Show hätten." Das Grinsen wurde etwas breiter.
 

"Keine Angst, Duke.", warf Joey dann ein und schmunzelte. Das würde bei Ihnen wohl eher nicht passieren. Es war ja schon ein Wunder, dass Seto ihn in der Öffentlichkeit überhaupt küsste. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier gleich eine wilde Knutschorgie anfingen, war also gering. "Stimmt... Wir sind sicher nicht die Einzigen, die möglicherweise eine Show liefern.", antwortete er dann auf die Worte des Brünetten. "Ist aber auch schon spät." Sie waren ja etwas zu spät gekommen.
 

Seto stellte währenddessen sein mittlerweile leeres Glas neben das Volle, das ihm Duke wohl als Waffenstillstandsangebot mitgebracht hatte. "Andere scheinen sich schon ein wenig zu sehr amüsiert zu haben, um das überhaupt noch mitbekommen zu können.", erwiderte Seto mit einem Blick zu den anderen Gästen, die teilweise schon recht tief ins Glas geschaut hatten.
 

"Hm..." Nachdenklich nippte der Schwarzhaarige an seinem Glas. "Am vierundzwanzigsten seid ihr schon vier Monate zusammen, oder?", fragte Duke schließlich und ließ seinen Blick zurück zu Seto und Joey wandern. Nun, vier Monate, es gab genug Paare, die es nicht einmal so weit schafften und es sah nicht so aus, als wäre Joey unglücklich... Wahrscheinlich war die Aktion des Brünetten am Anfang wirklich nur ein Ausrutscher gewesen. Wenn Joey meinte, dass er mit diesem Kerl glücklich war, dann würde er es halt akzeptieren und versuchen diesen Ausrutscher zu vergessen. Was aber nicht hieß, dass er Seto mochte, denn dieser war ihm einfach zu verklemmt und steif.
 

"Eigentlich am dreiundzwanzigsten...", entgegnete Seto, als dieser sich an ihren ersten richtigen Kuss erinnerte.

"Hm, ja, oder das." Leicht zuckte Duke mit den Schulten, ihm war eigentlich ein Tag mehr oder weniger egal. Es ging viel mehr um das Gesamtbild. Andererseits war es eine Fernbeziehung, auch wenn Joey ihm erzählte, dass sie oft telefonierten und sich auch fast jeden Tag bei Ragnarok sahen. Es war schon etwas anderes, wenn man sich jederzeit real sehen konnte. "Ist so eine Fernbeziehung nicht ziemlich kompliziert?"
 

Joey lächelte nur leicht, als er den Einwand Setos hörte und platzierte eine Hand auf dessen Oberschenkel, um leicht über diesen zu streicheln. Das stimmte auch wirklich. Bald waren es tatsächlich vier Monate, aber Seto konnte dann nicht mal hier sein, oder er bei Seto. Das war genau nach dem Wochenende - Richtig gemein!

"Hm, schon.", antwortete der Blonde dann auf die Frage Dukes. "Immerhin würde ich schon ab und zu einfach mal gerne vorbei gehen, aber mit knapp zweihundert Kilometern dazwischen geht das schlecht."
 

"Ich glaube nicht, dass ich das aushalten könnte..." Er selbst regte sich ja schon darüber auf, wenn er Tristan mal eine Woche nicht sehen konnte, so wie es vor kurzem gewesen war.

"Immerhin ist es ja nicht so, als ob wir in der Zwischenzeit gar keinen Kontakt hätten, also geht es noch. Aber es ist schon etwas anderes, wenn man sich wirklich sehen kann.", meinte nun auch Seto und hatte mittlerweile locker einen Arm um die Taille des Blonden geschlungen.
 

Duke nichte leicht, grübelte noch einen Moment darüber und erhob sich schließlich. "Na dann wünsch ich euch noch viel Glück." Er hatte zwar nicht lange mit dem Brünetten geredet, aber man musste ihm wenigstens zugestehen, dass er normal mit ihm unterhalten hatte! Das musste für den Anfang reichen und war schon ein großer Fortschritt.

Kuscheln ist Ansichtssache

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Teenyprobleme

Huhu! Hier auch erst mal eine Entschuldigung, dass es so lange bis zum neuen Kapitel gedauert hat! Nun ist es da und ich hoffe, dass es euch gefällt!

Viel Spaß damit und vergesst nicht, einen Kommi da zu lassen^^
 

Kapitel 19: Teenyprobleme
 

Es war erst spät am nächsten Morgen. Schon eher Mittag, als sich zwei braune Augen öffneten und verschlafen gegen die Decke starrten. Sie hatten gestern wohl vergessen, die Rolläden zu schließen, denn die Sonne schien durch das Fenster und die Gardinen ins Zimmer.

Er streckte sich vorsichtig, da er dann den warmen Körper in seinem Rücken spürte. Gleich legte sich ein Lächeln auf Joeys Lippen und er schmiegte sich näher an den Körper Setos hinter sich. Die Erinnerungen warum sie da nicht die Rolläden zu gemacht hatten, kamen auch gleich wieder. "Hm...", machte er dann und drehte sich vorsichtig um. "Hey.", meinte er dann sanft und strich ihm durch die Haare.
 

Seto war bereits seit einer Weile, wenn auch wesentlich später, als es normalerweise für ihn üblich gewesen wäre, wach, hatte Joey jedoch die Gelegenheit geben wollen, sich noch ein bisschen auszuschlafen. Langsam öffnete auch der Brünette die Augen und lächelte leicht, während er seine Finger über den Rücken des Blonden gleiten ließ.

"Morgen.", erwiderte Seto schließlich und hauchte einen Kuss auf die Nasenspitze des Kleineren. "Gut geschlafen?" Er selbst schlief überraschenderweise immer besser, wenn er mit Joey zusammen die Nacht verbrachte, unabhängig davon, ob sie am Abend oder in der Nacht noch mit anderen Aktivitäten beschäftigt gewesen waren.
 

Gleich schlich sich ein strahlendes, aber müdes Lächeln auf Joeys Lippen. Er strich noch einmal langsam durch die weichen, braunen Haare Setos. "Natürlich.", antwortete er ihm dann auf seine überflüssige Frage. Dass er gut geschlafen hatte, stand doch außer Frage!

Er setzte seinerseits einen kurzen Begüßungskuss auf die Lippen des Brünetten. "Und du? Ich hoffe doch genauso gut, wie ich." Der Blonde drehte sich nun gänzlich zu Seto um und richtete sich auf einen Ellbogen auf.
 

"Bei dir doch immer." Eine Hand des Braunhaarigen hob sich und wuschelte sanft durch die ohnehin scho chaotische, blonde Haarmähne des Kleineren. Ob er jedoch immer so gut in der Nähe Joey schlafen würde, war eine andere Frage, denn so oft war es ja leider noch nicht vorgekommen. "Schade, dass ich heute schon wieder zurück muss. Dann müssen wir den Tag, so gut wie möglich, genießen, hm?" Leider war besagter Tag ja schon zur Hälfte um, also weniger Zeit, die sie mit trauter Zweisamkeit füllen konnten.
 

"Erinner mich nicht daran!", antwortete Joey gleich. Darüber, dass Seto heute wieder fahren würde, wollte er gar nicht nachdenken. "Am liebsten würde ich direkt mit zu dir kommen...", fügte er dann hinzu und seufzte herzerweichend. Es war doch gemein, dass Seto so weit entfernt wohnte...

Aber er würde noch genug Zeit für Selbstmitleid haben, wenn Seto nicht mehr hier war. Jetzt gab es bessere Beschäftigungen. "Aber nutzen müssen wir die Zeit wirklich.", stimmte Joey daher zu. "Lass uns duschen."
 

Schmunzelnd richtete sich Seto ein wenig auf und wuschelte erneut durch die Haare des Kleineren. "Endlich, dabei musste ich mich so lange gedulden. Obwohl du mich wirklich sehr effektiv davon abgelenkt hast." Schmunzelnd hauchte der Brünette noch einen Kuss auf die Schläfe des Blonden, bevor er seine Beine aus dem Bett schwang und sich langsam erhob. Aber wirklich sicher, ob die Dusche noch mit der vorigen Nacht mithalten konnte, war er sich nicht. Seto bezweifelte es zwar stark, aber das würde er ja in wenigen Minuten wissen.
 

"Hmh.", machte Joey dann und schlangs eien Arme um die Taille Setos. Als dieser dann aber aufstand, seufzte Joey wieder leise. Er richtete sich dann auch auf. "Dann will ich dich mal nicht zu lange warten lassen.", antwortete er und schwang sich ebenfalls aus dem Bett, auch wenn er am liebsten mit Seto liegen geblieben wäre.

Nachdem er aufgestanden war, schlangen sich die Arme Joeys allerdings gleich wieder um Setos Hüfte. Er lehnte seine Stirn gegen dessen Rücken und schob ihn dann grinsend Richtung Badezimmer. "Du lenkst.", meinte er gleichzeitig.
 

Das Grinsen erwidernd, tätschelte der Brünette die Hände des Blonden, die sich ja mehr oder weniger auf seinem Bauch befanden, und steuerte diesen geradewegs zum Badezimmer. Zum Glück war es auch nicht viel schwieriger zu koordinieren, wenn eine Person an einem hing. "Du bist noch ziemlich kuschelbedürftig, hm?", murmelte Seto leise, als sie ihr Ziel erreicht hatten und drehte Oberkörper und seinen Kopf so weit, dass er einen Kuss auf die Schläfe Joeys Hauchen konnte. Nicht, dass ihn die Körpernähe zu dem Anderen gestört hätte, eher das Gegenteil war der Fall.
 

"Natürlich bin ich das!", war Joeys prompte Antwort. Er lächelte und löste seine Hände dann vom Bauch Setos, um dann einen richtigen Kuss auf dessen Lippen setzen zu können. Er trat dann zur Dusche und stieg wenig später hinein. Auffordernd sah er zu dem Größeren.

Warum auch viel Zeit verschwenden? Nackt waren sie doch sowieso noch beide und außerdem wollte er die Zeit, bis Seto dann wieder fahren musste, noch genießen!
 

Dementsprechend folgte Seto dem Blonden auch kurz darauf in die Dusche und drehte den Wasserhahn soweit auf, dass das Wasser eine angenehme Temperatur hatte. Mit einem zufriedenen Seufzen genoß der Brünette den warmen Strahl und ließ seine Finger über die sich erwärmende Haut Joeys gleiten. Erst einige Minuten später löste er sich wieder von dem Kleineren und griff nach der Shampooflasche, von deren Inhalt er sich etwas auf die Hand drückte. Sanft begann Seto die leicht violette Masse in den blonden Haaren zu verteilen, wobei die Bewegungen seiner Finger schon eher an eine Massage erinnerte.
 

Entspannt lehnte sich Joey gleich zurück, gegen den Körper Setos und seufzte leise. Die braunen Augen schlossen sich dann auch, um die Massage besser genießen zu können. Nach einer Weile löste sich Joey dann von dem Anderen und wusch sich schnell das Shampoo aus seinen blonden Haare, ehe er dann die Prozedur bei Seto wiederholte, wofür er sich auf die Zehenspitzen stellen musste.

Danach setzte er einen Kuss auf dessen Lippen. "Musst du wirklich heute schon fahren?", fragte er dann gleich wieder.
 

"Mh-hm, noch einen Tag werde ich leider nicht frei bekommen.", erwiderte der Brünette und bedauerte die Gegebenheiten genauso wie der Blonde. Er selbst wäre ja auch gerne noch etwas länger bei Joey geblieben, aber es ging nunmal nicht.

Als auch der restliche Schaum aus den braunen Strähnen entfernt war, griff Seto erneut nach einer Flasche auf der Ablagefläche, dieses Mal handelte es sich jedoch um das Duschgel. Auch dieses wurde erst auf den Händflächen verteilt und die Flasche zurückgestellt, bevor der Baunhaarige seine Hände erneut über den Körper Joeys wandern ließ, diesen somit gründlich einseifte. "Vielleicht lässt sich ja bald wieder etwas einrichten..."
 

Als Seto sich seinem Körper widmete, lächelte Joey dann doch wieder leicht. Er schmiegte sich kurz an den größeren Körper Setos und löste sich dann wieder von ihm, damit er mehr Freiraum zum agieren hatte. "Aber bitte überall, okay?", fragte er dann mit einem gewissen, raunenden Unterton in seiner Stimme. Kurz lehnte er seinen Oberkörper vor, um einmal sanft in das Ohrläppchen Setos zu beißen. "Und gründlich...."
 

~°~
 

"Ich habe wirklich keine Lust zurückzufahren.", meinte Seto und öffnete mit einem leisen Seufzen die Augen, so dass er dem Blonden ins Gesicht sehen konnte. Mittlerweile saßen, oder im Fall des Brünetten lagen, sie im Wohnzimmer. Seto hatte seinen Kopf auf die Oberschenkel des Kleineren gebettet und so wirklich wusste er schon gar nicht mehr, wie sie in diese Position überhaupt gekommen war, nur, dass es nicht geplant gewesen war.

Ein kurzer Blick auf die Zeitanzeige des Videorekorders teilte ihm mit, dass er allmählich losfahren sollte, wenn er nicht zu spät nach Hause komme wollte. Zudem war es auch nicht so gut, wenn er Mokuba noch länger alleine ließ, der Schwarzhaarige war schließlich erst vierzehn, auch wenn er in knapp zwei Monaten Geburtstag haben würde.
 

"Hm, ich will auch nicht, dass du fährst.", antwortete Joey gleich und strich sanft durch die braunen Haare. Er wusste auch nicht mehr genau, wie sie sich hier hingewurschtelt hatten, aber es gefiel ihm. Nur machte es das Ganze noch schwerer, denn jetzt hatte Joey noch weniger Lust aufzustehen und Seto zu verabschieden. Obwohl die Reisetasche schon im Flur stand.

"Aber es nützt ja nichts.", fügte der Blonde noch seufzend hinzu. "Aber bald komm ich dich dann wieder besuchen, ja Schatz?"
 

"Will ich doch hoffen.", erwiderte dieser und ließ seine Finger leicht über die Brust des Anderen gleiten. Je öfter sie zusammen waren, desto schwerer wurde es für den Brünetten, zuzurück zu fahren, wenn es an der Zeit war. Dennoch konnte er schlecht einfach umziehen. Sowohl seine Arbeit, als auch Mokuba hielt ihn davon an und sie hatten ein Haus, in dem sie schon ihr ganzes Leben lang wohnten. Langsam richtete sich der Brünette auf und versiegelte die Lippen des Blonden mit seinen eigenen, konnte sich aber nicht dazu überwinden, dies als Abschiedskuss anzusehen.
 

Wenn er Seto lassen würde, würde der sicher noch länger zögern und es am ende noch schwerer machen. Daher seufzte Joey leise in den Mund des Brünetten, intensivierte den Kuss kurz und richtete sich dann auch auf. "Ich glaube, wenn du jetzt nicht fährst, dann werde ich dich nciht mehr gehen lassen und du kommt nie an.", meinte er und strich kurz durch die braunen Haare, ehe er einen Kuss auf die Stirn Setos setzte.

"Ich werde mal sehen, wann ich frei bekomme und sag dir dann bescheid, ja?"
 

"In Ordnung, ich ruf dich an, wenn ich zu Hause bin." Der Weg dauerte zwar gut ein paar Stunden, aber all zu spät würde es immer noch nicht sein, so fern der Brünette nicht in einen lästigen, langen Stau geraten würde. Ein Kuss wurde noch auf die Schläfe des Blonden gehaucht, bevor sich Seto aufrichtete und sich streckte. Langsam und ein wenig widerwilig begab sich der Braunhaarige dann auch in den kleinen Flur und nahm seine Jacke vom Haken, um sie sich anzuziehen. Je näher er der Wohnungstür jedoch kam, desto weniger Lust hatte Seto, wirklich zurückzufahren und Joey wieder ein paar Wochen nicht zu sehen.
 

"Gut, ich warte dann so lange.", antwortete Joey und stand auch auf, um den Anderen zur Wohnungstür zu begleiten. Dort schlüpfte er selbst in seine Schuhe, denn mit nach unten würde er sicher noch gehen. Aber dann musste er sich beherrschen, nicht mit ins Auto zu steigen...

Es wurde noch schnell ein Kuss auf Setos Wange gedrückt, nachdem der Blonde gewartet hatte, bis dieser angezogen war. Dann schnappte sich Joey die Tragetasche und seinen Haustürschlüssel, um schon einmal ins Treppenhaus zu gehen. Seine freie Hand schnappte sich die Setos und zog ihn sanft mit sich.

So eine Fernbeziehung hatte eben auch viele negativen Seiten. Und die überwiegten gerade im Moment eindeutig...
 

Mit einigen fließenden Bewegungen war die Tasche auch im Auto, das sie zum Glück schon vom Club abgeholt hatten, verstaut und Seto war theoretisch bereit abzufahren. Die Theorie in die Praxis umzusetzen war allerdings wesentlich schwerer, da es hieß, den Blonden zurücklassen zu müssen. Eine Weile blickte der Brünette Joey einfach nur ins Gesicht, bevor er sich zu diesem hinabbeugte und die Lippen des Blonden in einen Kuss verwickelte, den er dieses Mal wohl als Abschiedskuss anerkennen musste, ob er wollte, oder nicht. Konnten sie nicht einfach ein paar hundert Kilometer näher beieinander wohnen?
 

Dass es diesmal der Abschiedskuss war, war auch dem Blondschopf klar. Nachdem sie gestern - Oder heute Morgen - miteinander geschlafen hatten und die gemeinsame Dusche auch nicht von schlechten Eltern gewesen war, wollte er Seto noch viel weniger gehen lassen, als ohnehin schon!

Er schlang seufzend seine Arme um dessen Hals und schmiegte sich näher an ihn, während er den Kuss sanft erwiderte.

Nach einer ganzen Weile erst lösten sich die Lippen Joeys wieder von denen des Brünetten. Joeys Finger strichen langsam durch die feinen, braunen Nackenhärchen. "Ich werde dich vermissen.", meinte er dann und lächelte aber leicht. Immerhin wollte er Seto den Abschied nicht auch schwer machen. "Aber ich werde schauen, dass ich so schnell wie Möglich zu dir komme, ja?"
 

"Mm-hm." Sanft strich Seto noch einmal durch die blonden Strähnen und löste sich schließlich von Joey, bevor dies wirklich unmöglich für ihn wurde. "Ich freue mich schon darauf." Mit einem leichten Lächeln öffnete der Brünette die Autotür und stieg in den Wagen.
 

~°~
 

Seufzend schloss Seto einige Stunden später die Tür zu seinem Haus auf. Wieso kamen eigentlich so viele Leute auf die dumme Idee, um diese Uhrzeit noch durch die Gegend zu fahren und dabei noch einen Stau zu verursachen? Fast eine Stunde hatte es gedauert, bis der Braunhaarige hatte weiterfahren können und es hatte nicht einmal einen Unfall gegeben!

"Mokuba, ich bin wieder da.", wurde durch das Haus gerufen und anschließend darauf gewartet, ob ein Lebenszeichen von besagtem Schwarzhaarigen kam. Sicher war es nie, vor allem wenn sein Bruder zu sehr mit Ragnarok beschäftigt war.
 

Das Lebenszeichen ließ noch ein paar Minuten auf sich warten, ehe sich dann ein schwarzer Haarschopf am oberen Ende der Treppe zeigte. "Hey, Seto!", rief er dann zur Begrüßung. Zum Glück hatte sein Bruder ihm per Handy bescheid gegeben, dass er im Stau stand. Sonst hätte er sich wohl Sorgen gemacht.

"Ich frage besser nicht, wie die Fahrt war oder? Also wie war es bei Joey?" Er hopste die Treppe hinunter und kam dann vor seinem Bruder zum Stehen. Auf den Lippen des Schwarzhaarigen lag ein leichtes Lächeln. Überhaupt wirkte er etwas beschwingter, als sonst.
 

Kritisch betrachtete Seto seinen jüngeren Bruder und stellte ersteinmal seine Tasche ab, um die Jacke auszuziehen und sie an den Kleiderhaken im Flur zu hängen. "Schön, ich habe sogar diese Geburtstagsparty überlebt, womit ich eigentlich nicht gerechnet hatte." Na ja, so schlimm hatte er es sich auch nicht vorgestellt, aber viel Lust hatte er nicht auf eine Konfrontation mit Duke gehabt, der sich mittlerweile wohl etwas beruhigt hatte, wenn er so an die wirkliche Begegnung dachte.

"Was ist los? Hast du was angestellt?" Obwohl... dann versuchte der Schwarzhaarige eigentlich eher, nicht schuldbewusst auszusehen, was ihn noch schuldbewusster aussehen ließ. "Nein, das kann es nicht sein... irgendetwas Tolles passiert, während ich nicht da war?"
 

Mokuba nickte, während er ins Wohnzimmer trat. "Hm.", machte er dann, als Zeichen, dass er Seto zuhörte. Also schien es ja so, dass Joeys Freunde ganz nett gewesen waren. Bei der nächsten Frage, streckte er gleich seinen Kopf wieder in den Flur, ein breites Grinsen auf den Lippen. "Ich hab Jemanden kennen gelernt!", meinte er gleich, total begeistert. "Bei Ragnarok! Er nennt sich 'Toya' und ist total nett!", platzte es gleich weiter aus dem Teenager raus.
 

Also hatte Mokuba endlich ein neues Opfer gefunden und ließ Joey vielleicht endlich in Ruhe. Zwar wusste er mittlerweile, dass der Schwarzhaarige Dragon war und sich nicht wirklich an 'Ichigo' heranmachen wollte, aber stören tat es ihn dennoch. "Ihr scheint euch ja gut zu verstehen, wenn du deswegen so hyperaktiv bist."

Solange es online blieb, war es ja in Ordnung, dass sein Bruder viele Leute kennenlernte, mit denen er sich gut verstand. Zwar hatte er selbst auch schon mal so ein Online-Reallife-Date gehabt, aber das war ja zunächst in einem Disaster geendet. Man wusste nie, wer die Person war, die sich hinter dem anderen Bildschirm befand.
 

Mokuba grinste noch etwas breiter. Er war schon die ganzen Tage, die Seto nicht da war, so hyperaktiv. Jedenfalls hatte ihn meistens ein melodischer Summton begleitet, wenn er durch das Haus gelaufen oder vor seinem PC gesessen hatte.

"Tun wir!", antwortete er gleich und verschwand wieder im Wohnzimmer, nur um dann noch etwas anzuhängen. "Er wohnt nicht so weit weg und kommt nächstes Wochenende her.", meinte er beiläufig. "Wir treffen uns in diesem einen Eiscafé."
 

"Ach so ok... WAS?" Ungläubig starrte Seto seinen Bruder an, als er das Gesagte verarbeitet hatte. "Bist du lebensmüde?" Was konnte da alles passieren? Mokuba wusste doch überhaupt nichts von diesem Kerl und dieser konnte doch alles mögliche sagen, was nicht stimmte. Wahrscheinlich war es irgendein komischer Freak, der es auf seinen armen, kleinen, niedlichen Bruder abgesehen hatte und sonst was mit diesem machen wollte. Der machte es bestimmt ständig und wusste schon, wie man die jungen, naiven Dinger dazu bekam, dass diese sich mit ihm trafen und die er dann... Nein! Er wollte diesen Gedanken gar nicht weiter verfolgen. "Auf keinen Fall gehst du da hin! Das könnte sonstwas für ein Typ sein!", teilte der Brünette dann auch seine Gedanken mit, die er sich zurechtlegte.
 

Mokuba sah auf. Er war gerade schon dabei, sich aus dem Wohnzimmerschrank eine Packung Chips zu kramen. Er warf einen Blick zu Seto und legte die Stirn in Falten. "Warum sollte ich lebensmüde sein?", fragte er gleich zurück. "Wir kennen uns schon fast eine Woche!", meinte er überzeugt, als wäre es tatsächlich ein Argument für ihn und sein Vorhaben. "Und er ist sehr nett."

Er schloss den Schrank wieder, ließ sich auf die Couch sinken und öffnete dann die Tüte Kartoffelchips, um sich einige davon in den Mund zu stecken. Dann verschluckte er sich aber gleich. "Was?!", fragte er gleich verständnislos. "Was soll das denn? Natürlich gehe ich da hin!"
 

"Wirst du nicht und dabei bleibt es!", entschied der Brünette und verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem er einige Schritte in das Wohnzimmer gesetzt hatte. "Als ob du ihn kennen würdest, wenn ihr euch gerademal eine Woche kennt!" Joey und er hatten sich viel länger online gekannt und es hatte beim ersten Mal trotzdem nicht funktioniert... was zwar eher an ihm selbst lag, aber das war in diesem Fall völlig unwichtig, wie der Brünette fand.
 

Und nett, pah, nett! Und in Wahrheit versteckte dieser Kerl Chloroform oder ein Messer hinter seinem Rücken! Das sah Seto ja schon geradezu vor seinem inneren Auge, so wie einige andere, aber nicht weniger schlimme, Szenarien. Er würde Mokuba sicherlich nicht so einfach dieser Gefahr aussetzen, in die sich sein Bruder, so naiv wie ein Vierzehnjähriger war, mit Freude hineinstürzte.
 

"Werde ich wohl!", antwortete Mokuba gleich, mit einem ziemlich trotzigen Unterton in der Stimme. Oh, manchmal konnte er Seto ja überhaupt nicht leiden! Und so ein Moment war gerade! Als ob der ihm alles verbieten konnte, eine richtige Gemeinheit!

"Du hast mir das gar nicht zu verbieten! Außerdem kennst du ihn ja nicht einmal eine Woche und schon denkst du, er ist ein Psychopath!" Die Chipstüte war mittlerweile wieder uninteressant geworden. Lieber stand Mokuba wieder auf, stemmte die Hände in die Hüfte und sah Seto aufgebracht an. "Du kannst drauf wetten, dass ich da hingehen werde!"
 

"Und ob ich dir das verbieten kann!" Wer war denn hier der Erziehungsberechtigte von Mokuba? Ja wohl er! Wurde ja noch schöner, wenn Mokuba alles machen konnte, was er wollte, ohne dass er ein Wörtchen mitzureden hatte. "Als ob du nach einer Woche so viel mehr über diesen Typen weißt." Was war schon eine Woche, wenn man sich gerademal online kannte? "Du wirst da jedenfalls nicht hingehen und wenn du es doch versuchen solltest, kannst du dich schon auf Hausarrest freuen!" Es war ja wohl nicht zu fassen, dass er sich jetzt auch noch aufregen musste, nachdem seine Nerven ohnehin schon strapaziert waren.
 

Mokuba schenkte seinem Bruder einen völlig perplexen Blick. Dieser wandelte sich allerdings in einem Bruchteil einer Sekunde zu einem recht Wütenden. "Was?!", fragte er gleich aufgebracht und machte einige Schritte auf seinen Bruder zu, allerdings mehr, um das Wohnzimmer zu verlassen.

"Du bist nicht mein Vater, okay?", meinte er dann, auch wenn er wusste, dass er Seto jetzt sicher weh tat. Aber er war einfach sauer! "Du bist NUR mein Bruder, und du hast mir gar nichts zu verbieten!" Nachdem er ihn noch einmal vielsagend angesehen hatte, stampfte der Teenager dann aus dem Wohnzimmer und polterte die Treppe hinauf. Das nächste, was man hörte, war ein lautes Türenknallen.
 

Perplex blickte Seto dem Kleineren hinterher, der es doch wahrlich geschafft hatte, ihn sprachlos zu machen. Mokuba und er hatten sich zwar schon öfter in die Haare gekriegt, aber in diese Richtung war es eigentlich nie gegangen. Nachdem ihre Eltern ziemlich früh gestorben waren, hatte er sich bemüht, sich um sie beide zu kümmern und trotzdem noch eine vernünftige Ausbildung zu schaffen. Das war ihm eigentlich nur gelungen, weil Mokuba auf das gehört hatte, was er sagte und an sich ein braves Kind war, demnach hatte Seto nie gedacht, dass er einen solchen Spruch je von dem Schwarzhaarigen hören würde.
 

Nach all dem, was sie bisher erlebt hatten, schmerzte es wirklich es zu hören und gleichzeitg machte es den Brünetten wütend. Die Zähne zusammenbeißend fuhr sich Seto durch die Haare und stampfte die Treppe ebenfalls hoch. "Ich muss Joey anrufen!" Vielleicht würde ihn das wieder ein bisschen runterholen. Und genau das tat Seto auch, nachdem er sich auf sein Bett gesetzt und sich das schnurlose Telefon geschnappt hatte.
 

Es dauerte auch nur ein paar Piepstöne, bis am anderen Ende der Leitung ein "Ja?", ertönte. Man hörte einiges Topfklappern, denn immerhin war gerade Abend und Joey bekanntermaßen ein bekennender Essensliebhaber. "Seto?", wurde gleich weiter gefragt. Man hörte schon ein gewisses Lächeln aus der Stimme des Blonden. "Bist du gut angekommen? Hab deine SMS bekommen, wegen dem Stau."
 

Seufzend ließ dieser sich ersteinmal zurück auf die Matratze sinken und fuhr mit der Hand über sein Gesicht. "Ich bin nach einer Stunde aus dem Stau rausgekommen, aber der ist gerade mein geringstes Problem.", erwiderte der Brünette schließlich, mittlerweile ruhiger, aber immer noch mit eine Spur Wut in der Stimme, die er bei Joey jedoch so gut wie möglich zurückzuhalten versuchte.

"Im Moment hab ich viel mehr das Bedürfnis, Mokuba einfach in seinem Zimmer einzuschließen." Dann konnte dieser wenigstens nicht zu diesem Treffen, mit diesem komischen, ihm unbekannten, Kerl gehen. Dann würde der Schwarzhaarige aber wahrscheinlich auch nie wieder mit ihm reden.
 

"Mokuba in sein Zimmer einsperren?", fragte Joey gleich zurück und man hörte seiner Stimme gleich an, wie überraschend der Satz für ihn war. Normalerweise waren Mokuba und Seto doch ein Herz und eine Seele! "Warum? Ist irgendwas passiert oder hat er etwas angestellt?", wurde daher auch gleich nachgehakt. Da stimmte doch irgendetwas nicht. Schon alleine, weil Setos Stimme so seltsam klang.
 

Langsam ließ der Brünette seine Hand auf die Matratze sinken und schob sich auf dem Bett weiter nach hinten, bis er am Kopfende saß und sich anlehnen konnte.

"Mokuba hat bei Ragnarok vor einer Woche irgend so einen Kerl kennengelernt und der will nächstes Wochenende in die Stadt kommen, damit sie sich treffen können. Vor einer Woche! Und Mokuba tut schon so, als ob er ihn in und auswendig kennt, weil er 'nett' tut. Ich habe es ihm verboten, aber Mokuba meinte, dass es ihm egal sei, was ich sage, weil ich ja nur sein Bruder und nicht sein Vater bin.", erklärte Seto und allmählich verwandelte sich der wütende Unterton in einen bitteren.

"Ich meine, wenn man die Person eine ganze Weile kennt, kann man sie vielleicht auch so einschätzen, ohne dass man sie privat gesehen hat, aber Mokuba ist vierzehn und verrennt sich in die ganze Sache. Das könnte sonst was für ein Typ sein."
 

Joey lauschte erst einmal den Worten des Brünetten und schluckte dann leicht. Gut, das war wirklich... verworren! "Ach, Seto...", meinte er dann und seufzte leise. Er konnte sich denken, wie schwer es war, Mokuba so etwas auszureden. "Ich kann schon verstehen, dass du dir Sorgen machst. Immerhin hört man ja fast jede Woche von irgendwelchen Psychopathen und Kinderschändern, die sich im Chat an wehrlose Dinger ranmachen."

Der Blonde ließ sich auf den Küchenstuhl sinken. "Aber Mokuba ist halt vierzehn und mitten in der Pubertät und dass er da direkt auf Durchzug schaltet, wenn du ihm das einfach verbietest, hättest du dir doch denken können, oder?"
 

"Ich weiß, dass man in dem Alter Verbote hasst wie die Pest." In gewissem Maße war er ja auch so gewesen, als er in der Pubertät gesteckt hatte, auch wenn er gerne das Gegenteil behauptete. "Das ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass er hingehen will und ich darauf bestehen werde, dass er es nicht tut. Es ist ja nicht so, als gönne ich es ihm nicht, jemanden kennenzulernen." Er machte sich nunmal Sorgen, weil ihm Mokuba wichtig war, besonders weil dieser das letztes Familienmitglied war, das er hatte. Ab und zu übertrieb er es auch und reagierte zu heftig, aber in diesem Fall weigerte sich der Brünette zu glauben, dass seine Ansicht falsch war.
 

"Hm.", machte Joey nachdenklich. Seto hatte ja Recht! Das auf jeden Fall, nur war der Weg falsch. Mokuba würde sicher nicht so leicht von seine, Vorhaben abzubringen sein, wie Seto glaubte. Da würde der ihn sicher wirklich einsperren müssen.

"Ich denke nicht, dass du ihn so einfach abhalten kannst.", sprach Joey dann seine Gedanken auch aus. Er hatte ja keinen kleinen Bruder, also konnte er nur mutmaßen. "Weißt du was?", fragte er dann und schmunzelte. Man konnte das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. "Wann will sich Moki denn mit dem Kerl treffen?", fragte er gleich.
 

Dass es nicht leicht sein würde, den Schwarzhaarigen von dieser Idee abzubringen, hatte Seto ja vor einigen Minuten deutlich mitbekommen. Aber wie sollte er es denn sonst machen? Wahrscheinlich würden in diesem Fall nicht einmal die besten Argumente bei Mokuba ankommen. Bei der Frage Joeys runzelte der Brünette jedoch ein wenig die Stirn, als er versuchte, einen Grund für das Nachfragen zu finden. "Nächstes Wochenende, ich vermute Samstag." Sein Bruder unternahm eher Samstags etwas, als Sonntags, aber im Grunde konnten es eigentlich beide Tage sein. "Genauere Angaben hat er nicht gemacht. Wieso?"
 

"Sehr gut.", antwortete Joey erst einmal, während er wieder aufstand und sich dem Herd widmete. "Dann komm ich nächstes Wochenende zu dir.", beschloss er gleich. So hatte er gleich noch einen Grund mehr, Seto wieder zu sehen. Aber es gab ohnehin schon genug!

"Wenn du ihn bis dahin nicht von seiner Idee abgebracht hast, dann werden wir eben gucken, ob ihm etwas passiert." Dass diese Idee an stalking grenzte, ignorierte Joey dabei geflissentlich. "So kannst du zur Not eingreifen und Mokuba bekommt sein Date, wenn es denn wirklich ein netter Kerl sein sollte."
 

Überrascht blickte Seto ins Nichts, bevor sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen schlich. "Schaffst du es denn so kurzfristig? Nicht dass ich mich beschwere... ich freu mich, wenn du herkommst.", gab der Brünette zu und strich sich einige nervige Strähnen aus der Stirn. "Du willst also, dass wir Mokuba heimlich folgen?" Wenn sie es offensichtlich machen würden, regte sich sein Bruder sicherlich wieder stundenlang auf.

Was nicht hieß, dass er nicht trotzdem versuchen würde, dem Schwarzhaarigen die Idee auszureden. Aber falls sie Joey Plan wirklich in die Tat umsetzen würden... und es wirklich so ein übler Kerl war, wie er befürchtete, dann konnte dieser sich schon mal auf etwas gefasst machen!
 

Joey lächelte leicht. "Natürlich schaff ich das. Muss ja nur das Ticket kaufen." Er hatte ja die Wochenenden in nächster Zeit keinen Dienst. Zum Glück. Leider kam es nur noch zwei Mal in den Genuss. Aber als Koch hatte man sowieso die unsensibelsten Arbeitszeiten überhaupt.

"Dann mach ich das nachher und dann komm ich nächstes Wochenende vorbei." Wow, dann würde er seinen Schatz ja schon viel schneller wiedersehen, als er sich erhofft hatte!

"Dann verfolgen wir Mokuba auf seinem blind date." Natürlich nur zu dessen Besten, denn manchmal musste man so bockige Teenies ja zwingen.
 

"Okay." Dann musste Seto aber immer noch eine ganze Arbeitswoche hinter sich bringen, bis er den Blonden wiedersehen konnte, aber immerhin war es schneller, als er vermutet hatte. "Was kochst du eigentlich gerade?" Jetzt hatten sie dieses Thema ja beendet und beruhigt hatte sich der Brünette ebenfalls. Zudem hatte er, am Anfang des Telefonates, gehört, dass Joey wohl in der Küche stehen musste. Er selbst hatte selten Lust zu kochen, - Wenn man es denn so nennen konnte - wenn er eh nur für sich kochen musste. Wenn sein Bruder mitaß, machte er dann schon eher eine Ausnahme.
 

"Hmh.", machte Joey nur zustimmend und warf prüfende Blicke in Topf und Pfanne. "Die Woche geht sicher auch noch schnell rum.", meinte er und seufzte dann. "Ich mache ein ganz leckeres Abendessen. Leider nur für mich."

Es war schon traurig, wenn er daran dachte, dass er heute morgen - Oder eher mittag - noch neben Seto aufgewacht war. "Hoffentlich geht die Woche schnell rum." Während er den Herd ausmachte, seufzte Joey noch einmal, dieses Mal etwas tiefer. "Ich vermisse dich jetzt schon."
 

"Hm.", kam es dieses Mal von Seto, der wesentlich entspannter als zuvor die Augen schloss. Es war schon irgendwie toll, mit einer Person über diese Probleme reden zu können, denn diese Gelegenheit hatte er vorher nicht gehabt. Immerhin steigerte er sich so nicht noch mehr in das Problem und machte es am Ende noch schlimmer dadurch. "Ich dich auch, aber wenn es nur eine Woche ist, dann geht es ja, ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass ich dich erst viel später wiedersehen werde." Vielleicht zwei oder drei Wochen, da waren ein paar Tage noch halbwegs gut wegzustecken.
 

"Hmh.", antwortete Joey und grinste leicht. "Ja, so gesehen ist es ja ganz gut, dass Mokuba ein pubertärer Teenager ist." Sonst hätten sie nicht so schnell einen Grund gehabt, denn die Fahrt zu Seto war ja immer auch teuer. Aber sie war es eben wert.

"Okay, ich ruf dich noch mal an.", meinte er dann. "Ob ich und wann ich dann wirklich am Wochenende komme." Der Blonde warf einen schnellen Blick auf seinen Kalender. Aber es würde sicher nicht dazwischen kommen. "Ich muss jetzt leider auflegen, Schatz, sonst brennt hier alles an. Schlaf schön."
 

"In Ordnung, guten Appetit.", erwiderte der Brünette noch und wünschte sich ebenfalls Joeys Essen kosten zu können, aber auf der Entfernung war es wohl wirklich unmöglich. Wie gemein, wenn man bedachte, dass er genau wusste, wie gut das Essen des Blonden schmeckte und Seto genau wusste, dass er es frühestens wieder am Wochenende essen durfte, wenn er Joey dazu überreden konnte, zu kochen. "Schlaf auch gut und... Ich liebe dich." Seufzend drückte Seto auf die Auflegtaste und blickte für einen Moment auf das Telefon. Es war immer noch peinlich diese Worte zu sagen...
 

"Ich dich...", antwortete Joey, bevor er dann durch das Tuten unterbrochen wurde. Seto! Also echt. Trotzdem musste der Blonde leicht lächeln. Manchmal war Seto einfach süß. Dem war es sicher immer noch peinlich, so etwas am Telefon zu sagen. Seufzend legte er dann auch auf und stellte das Telefon in die Ladestation, um sich dann seinem Abendessen zu zuwenden.
 

Nur noch fünf Tage!

Das himmlische Date

Hallo, unsere lieben Leser! ^___^ Dieses Mal ging es schneller mit dem Update! Außerdem ist es mein (CuteRiku)Geburtstags-Kapitel an euch!! Dann kann es euch ja nur gefallen!

So, es gab ja einige Spekulationen, was das blind date auf sich hat... Und ich sage: Ha ha. Lest doch selber. Ihr werdet es ja gleich wissen, ob ihr mit eurer Vermutung (habt ja alle das Gleiche gesagt), dass es Noah ist, richtig lagt....
 

Enjoy!
 

Kapitel 20: Das himmlische Date
 

Mit starrem Blick fixierte Seto die Uhr, die an der Wand hing. Eine Sekunde. Zwei Sekunden. Noch fünfzig Minuten, bis Mokuba losgehen würde. Seto und Mokuba hatten die vergangene Woche nicht viel miteinander geredet, oder eher der Schwarzhaarige hatte ihn so gut wie möglich ignoriert. Mokuba die Sache mit dem Treffen auszureden, hatte auch nicht geklappt, also mussten sie - Das hieß Joey, der wirklich über das Wochenende gekommen war, und er - dem Kleinen wirklich folgen.
 

Irgendwie hatten sie sogar herausgefunden, wann sich Mokuba mit diesem Kerl treffen wollte, den Ort hatte Seto ja vorher schon gewusst. "Der Kerl kann sich auf was gefasst machen, wenn er meinen Bruder einfach angrapscht... oder sonst etwas plant, oder...", murmelte der Brüette und wurde immer leiser, verhielt sich jedoch schon gut eine halbe Stunde so, während er mit Joey, der am Abend des Vortags angekommen war, auf der Couch im Wohnzimmer saß.
 

Dieser schmiegte sich gerade an Setos Seite und seufzte zufrieden. Es war wirklich gut, dass er dieses Wochenende wieder hier war. Die letzten beiden Tage waren wirklich schlimm gewesen! Er hätte nicht gedacht, dass er Seto so sehr vermissen würde, dann sonst war es ja auch immer okay gewesen. Vielleicht lag es ja auch daran, dass sie letzte Woche das erste Mal miteinander geschlafen hatten?

Gut, auch das zweite Mal - Er erinnerte sich nur zu gerne an die Dusche...

Und mittlerweile waren sie sogar beim dritten Mal. Joey lächelte leicht. Er war noch leicht müde, weil sie fast die halbe Nacht nicht geschlafen hatten, aber wenn sie Mokuba folgen wollten, mussten sie ja hier Wache halten, damit der sich nicht davonmogeln konnte. Joey hatte schon in der Zeit, die er jetzt hier war, bemerkt, wie distanziert die beiden Brüder waren.
 

Zwar nicht kühl-distanziert, immerhin waren sie ja Brüder und eigentlich ein Herz und eine Seele, aber man merkte einfach, dass Mokuba im Moment nicht ganz einfach war und auch nicht so gut auf Seto zu sprechen. "Zerbrech dir nicht jetzt schon den Kopf.", meinte er dann alleridngs, als er sah, wie konzentriert Seto auf die Uhr an der Wand starrte. Obwohl der ja schon letzten Sonntag mit dem Kopfzerbrechen angefangen hatte...
 

Einen Moment starrte der Brünette noch auf die Uhr, bevor er seinen Blick zu Joey umwandte und eine der feingeschwungenen Augenbrauen hochzog. "Das sagst du so einfach. Wie würdest du es denn finden, wenn sich deine Schwester spontan dazu entschließen würde, einen Mann zu treffen, den sie erst seit einer Woche kennt und den sie vorher noch nie gesehen hat?", fragte Seto, der sich noch halbwegs an Serenity, die er an Joey Geburtstag kennengelernt hatte, erinnern konnte. Diese war zwar ein oder zwei Jahre älter als Mokuba, aber im Prinzip war es das Gleiche, außerdem war sie ein Mädchen und fast noch gefährdeter, wenn es um solche Treffen ging.
 

"Das ist doch was Anderes!", widersprach Joey natürlich gleich, denn Seto konnte ja jetzt nicht einfach mit Vergleichen daherkommen! Das war immer unfair! "Aber ich glaube, ich würde auch so reagieren.", meinte er dann und setzte einen Kuss auf das Kinn Setos. "Aber versuch trotzdem ein bisschen ruhiger zu werden, okay?"

Der Blonde sah kurz zur Tür zum Treppenhaus und senkte seine Stimme ein wenig. "Immerhin wirst du dich ja selbst überzeugen und eingreifen können."
 

Ein leises Brummen war die einzige Zustimmung, die der Blonde für diese Aussage bekam. Dass es keinesfalls etwas Anderes war, behielt Seto einfach für sich, da es keinen Sinn machte, sich wegen solch einer Aussage zu streiten. Leise seufzte der Brünette auf und lehnte sich ein wenig an Joey an, als er wirklich versuchte, sich zu beruhigen. Wenn er die ganze Zeit so ruhelos war, verrieten sie sich viel schneller, wenn sie dem Schwarzhaarigen folgen würden. Zur Not konnte er wirklich noch eingreifen und den Kerl fertigmachen. "Aber es könnte trotzdem langsam soweit sein, damit ich dieses Thema gedanklich abhaken kann."
 

Joey nickte leicht. "Entspann dich einfach ein bisschen." Er lächelte und strich sanft über die Brust Setos. "Oder soll ich dir dabei noch mal helfen...?" Es war ja meistens so, dass man nach dem ersten gemeinsamen Mal ein wenig süchtig war. Und Joey war gerade extrem süchtig nach Seto. Sie mussten nachher unbedingt noch die Zeit ausnutzen, wenn sie wieder zu Hause waren - Und Mokuba hoffentlich unversehrt war.
 

Die nächsten Minuten lenkte er Seto wirklich ziemlich gut ab, denn der widmete sich zum Glück zum Goßteil den Lippen und dem Hals Joeys. Das war gleich viel besser, als dauernd auf die Uhr zu starren! Fand jedenfalls der Blonde. Als er dann allerdings Schlüsselklappern hörte und wenig später die Haustür, schob er Seto etwas weg. Es war ja so klar gewesen, dass Mokuba einfach verschwand und nicht bescheid sagte. Der hatte sicher Angst, Seto würde ihn einsperren.
 

Seto hatte es doch beinahe geschafft, sich so auf Joey zu konzentrieren, dass er Mokuba schon fast für einen Augenblick vergessen hätte. Erst als der Blonde ihn wegschob, fiel ihm allmählich wieder ein, wieso sie hier eigentlich herumsaßen. Aber einfach so abzuhauen, das war ja wohl die Höhe, bei Gelegenheit würde er ein ernstes Wörtchen mit seinem Bruder sprechen müssen, aber gerade hatten sie wichtigere Dinge zu tun.

"Lass uns einen Moment warten, bis wir ihm folgen, wir kennen ja den Ort, wo er hinwill." Wenn sie dem Schwarzhaarigen direkt hinterhergehen würden, war es sicherlich zu auffällig und sie zu leicht zu entdecken. Trotzdem erhob sich der Brünette schon einmal, so dass sie zur richtigen Zeit direkt losgehen konnten.
 

Joey empfand es schon als normal, dass sich Mokuba rausschlich. Er hatte das früher auch gemacht. Vor allem, wenn man die Aussicht hatte, doch nicht gehen zu dürfen, wenn man vorher bescheid sagte.

Er nickte leicht auf die Worte Setos und erhob sich ebenfalls schon einmal, um sich dann im Flur seine ausgelatschten Converse anzuziehen. Die hatte er vor Dukes damaligen Stylingwahn noch beschützen können, sonst wären die wohl auch noch ausgetauscht worden.
 

"Ist es denn weit bis zu diesem Café?", fragte Joey dann und sah den Brünetten an. Der hatte ja so viel gewusst. Das hatte Mokuba wohl erwähnt, bevor sie sich gestritten hatten. "Ich hoffe echt, dass es kein Psychopath ist.", murmelte er dann und seufzte. Was musste der Kleine auch schon mit Vierzehn ein blind date haben?
 

"Es ist nicht weit.", antwortete der Brünette und streifte sich eine dünne Jacke über, denn es schien zwar die Sonne, aber ein bisschen kühl war es trotzdem noch. Immerhin hatten sie nicht all zu viel unter ständig wechselndem Aprilwetter zu leiden. "Es ist einige Straßen weiter, in einer kleinen Verkaufsstraße. Vielleicht zehn, nicht mal fünfzehn Minuten zu Fuß.", fügte Seto noch hinzu und blickte abwartend zu de Blonden, nachdem er in seine Schuhe geschlüpft war. "Wenn er es doch ist, dann wird er nicht viel Gelegenheit haben, es unter Beweis zu stellen." Dafür würde Seto schon sorgen und wäre es das letzte, was er tun würde.
 

"Okay.", antwortete Joey gleich. Hoffentlich traf sich Mokuba auch wirklich dort mit dem Kerl. Sie mussten so losgehen, dass sie den Teenager noch sahen, der sie aber nicht mehr bemerkte.

Nach knappen drei Minuten öffnete Joey die Haustür und warf einen Blick nach rechts und links. Gott, er kam sich lächerlich vor. Wie in einem billigen Hollywoodstreifen. Nur, dass sie hier keinen Verbrecher beschatteten, sondern einen Vierzehnjährigen auf dem Weg zu einem blind date! Er trat hinaus und erkannte Mokuba dann noch am Ende der Straße, wie er wirklich die Richtung einschlug, die Seto eben erwähnt hatte. Also traf er sich wohl tatsächlich erst dort mit dem Unbekannten.
 

Mokuba hatte den Treffpunkt seines Dates ja schon erwähnt, bevor sich der Streit entwickelt hatte, also war es ziemlich sicher, dass der Schwarzhaarige die Wahrheit gesagt hatte. Seto folgte dem Blonden nach einem kurzen Augenblick und schloss hinter sich die Tür ab, bevor er langsam losging. Zum Glück wusste der Brünette, welches Café Mokuba meinte, so hatten sie doch schon einige Male besagten Laden besucht.
 

Ein bisschen ungeduldig machte es Seto nichtsdestotrotz, da er es nicht gewohnt war, einer Person zu folgen, die davon nichts wusste. "Ich werde jedenfalls nie ein guter Privatdetektiv oder Spion..." Da blieb er lieber in der Videospielfirma, in der er arbeitete und seine Untergebenen herumkommandieren konnte. Allerdings passierte es viel öfter, dass er deren Fehler ausbaden durfte.
 

Zum Glück war es kein wirklich weiter Weg, bis zum Café und Mokuba hatte nicht viel Zeit, sie zu bemerken. Das tat er auch nicht - Joey atmete erleichtert aus. Der Schwarzhaarige betrat nämlich wirklich zehn Minuten später das Eiscafé. "Und? Wie mogeln wir uns am besten dort rein, ohne, dass er uns bemerkt?", fragte Joey gleich. Daran hatte er noch gar nicht gedacht, denn immerhin gab es ja nur einen Eingang! Und wenn sie Pech hatten, dann würde Mokuba den sehen können.
 

"Gute Frage, wir werden wohl kaum durch den Hintereingang hineinkommen und man sieht von fast jedem Platz im Café den Eingang." Es war also so gut wie unmöglich hineinzukommen, ohne dass Mokuba sie bemerkte. Aber sie konnten doch auch nicht die ganze Zeit das Treiben von Außen beobachten, oder? "Hm..." Nachdenklich blickte sich der Brünette um, kam jedoch gar nicht mehr dazu, einen Lösungsweg zu finden, da er im nächsten Moment unterbrochen wurde. "Entschuldigen Sie, würden sie vielleicht an unserer Umfrage teilnehmen? Es dauert auch nur fünf Minuten."
 

Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte Seto die Frau in ihren Stöckelschuhen, dem übertriebenem Make-up und dem Blend-a-med-Lächeln skeptisch an. Er kannte doch diese Umfragen, bei denen man nicht einmal nach einer halben Stunde befreit wurde. "Kein Intere-"

"Es dauert wirklich nicht lang, Sie müssen nur ein paar kleine Fragen beantworten."

"Ich sagte do-"

"Sie würden meiner Firma damit einen großen Dienst erweisen, unsere Produkte noch besser auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen."
 

Joey konnte die Frau nur fassungslos anstarren. Gott, wie er diese penetranten Menschen hasste! Für so eine scheiß Umfrage, würden sie Mokubas blind date verpassen! Aber es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, denn davon kommen würde DIE sie sicher nicht lassen.

"Um was geht es denn?", fragte er daher und seufzte genervt. "Aber wenn es länger dauert, als fünf Minuten, dann gehen wir.", stellte er gleich fest. Das Weib lächelte nur ihr Blend-a-mend-Lächeln und begann gleich auf sie einzureden.
 


 

Mokuba dagegen hatte ganz andere Sorgen. Er saß mittlerweile auf seinem Platz und nestelte an seiner blauen Basecap - Das Erkennungszeichen seinerseits, damit sein blind date ihn auch erkannte. Er seufzte, als der Kellner ihm die Eiskarte brachte. Er war viel zu nervös, um ihn dabei anzusehen, sondern nuschelte nur ein 'Danke' in seinen nicht vorhandenen Bart.
 

Wenig später öffnete sich die Tür des Cafés und das leise Klingeln kündete einen neuen Gast an. Kurz schwebte der Blick über die verschiedenen Gäste, bis er an der blauen Basecap hängen blieb. Schon setzte sich die Person wieder in Bewegung und blieb unmittelbar vor dem Tisch, den Mokuba bereits ausgewählt hatte, stehen. "Höhöhö, du bist also Dragon?"
 

Flatsch.
 

Schon hatte sich besagte Person neben dem Schwarzhaarigen auf die Bank gequetscht, sich ein bisschen zurechtgeruckelt und blickte den Kleineren dabei zufrieden an. "Höhö, bist ja ein ganz Süßer. Ich bin Toya. Aber das hast du dir bestimmt schon gedacht, höhö." Ohne sich viel dabei zu denken, kratzte sich der Mann am Bauch, der durch die Tischkante bereits eingedrückt wurde und somit keine Möglichkeit mehr für Mokuba bestand, einfach aufzustehen und seinen Platz zu verlassen.
 

Der Teenager hatte noch die Karte studiert, zuckte aber kurz zusammen, als er angesprochen wurde. Gut, sehr sexy klang die Stimme nicht - Mokuba hatte sich natürlich wilde Fantasien ausgedacht! - aber das musste ja nichts heißen.

Mokuba sah gleich auf, als er die Worte hörte und lächelte leicht. Als er dann die Person vor dem Tisch erblickte, verschwand das leichte Lächeln noch viel schneller, als es gekommen war. Scheiße! Der Schwarzhaarige zuckte zusammen, als er so zwischen Tisch und Wand eingepfercht wurde. Warum hatte er sich auch eine Eckbank ausgesucht?
 

Unwillkürlich blieb Mokubas Blick an dem großen, unförmigen Bauch hängen, der den vollen Platz zwischen Tischkante und Bank beanspruchte - Und das war schon eine Distanz...! Danach glitt der Blick höher, über eine nicht wirklich muskulöse Brust - Fantasien Ade! - hinauf zu einem recht fülligen Gesicht. Gesprenkelt mit.... Akne. Wow, Mokuba war ja erleichtert gewesen, dass er nicht aussah, wie die Jungs aus seiner Klasse, die auch gerade in der Pubertät waren, aber DAS? Gott, Danke.

Vollendet wurde das Bild mit etwas lichtem Haar und einer dicken Hornbrille, die auf der großen Nase des Mannes saß.
 

Leichte Panik brach in dem Teenager aus. DAS war Toya? Aber gut, ganz ruhig... Vielleicht war der Kerl einfach nicht sein Typ, aber im Internet war er ja nett gewesen! 'Nur nicht so viele Vorurteile, Mokuba!', beruhigte er sich selbst und atmete leise durch. Vielleicht konnten sie ja Freunde bleiben! "Ähm... Ja... Hi.", meinte er dann auch endlich und schluckte abermals.

"Na ja, wenn ich ehrlich bin, hatte ich mir dich... anders vorgestellt... Mehr... Anders eben."
 

"Höhöhö, wirklich? Ich hab mir dich auch anders vorgestellt, aber das Original gefällt mir noch mehr.", erwiderte Toya direkt und rutschte noch ein bisschen auf seinem Platz - der unter normalen Umständen für zwei Personen gereicht hätte - herum, um eine bequemere Position zu finden. "Hast du schon bestellt? Ich geb dir natürlich was aus, höhö." Damit hatte er auch schon den Kellner herbeigewunken und zwei Glas Cola bestellt.

"Außerdem möchte ich den 'Love-Becher' bestellen." Ein Eisbecher, der extra für Paare konzipiert war und dementsprechend für zwei Personen reichte. "Mit zwei Löffeln?", fragte der Kellner ruhig, war jedoch für Mokuba nicht sichtbar, da ihm eine massige Wand namens Toya die Sicht versperrte. "Höhö, natürlich nur einer!" Was hätte der Love-Becher auch sonst für einen Sinn?
 

Mokuba wollte gerade gemächlich aufsehen, als der Kellner - Der übrigens eine angenehme Stimme hatte. Nicht, dass Mokuba Stimmenfetischist war, NEIN! - die Bestellung Toyas aufgenommen hatte, um seine eigene zu nennen, als sein Blick dann geschockter wurde.

Da hatte man den ersten gerade verkraftet, weil neben einem nicht Mr sexiest Man alive saß, sondern... Toya eben, und dann DAS! "Momen...!", er brach allerdings selbst ab, als er sah, wie der Kellner schon zwischen den Tischen zur Bar verschwand.
 

GOTT!
 

NEIN!!
 

Der 'Love-Becher' mit nur einem Löffel zusammen mit... Toya! Der Teenager schluckte kräftig. Das war ein Scherz oder? Und warum schmeichelte es ihm so gar nicht, dass der Kerl scheinbar begeistert von ihm war...? Warum hatte er eigentlich nicht auf Seto gehört? Gott.... Scheiße. Echt.
 

Es dauerte eine Zeit lang, die Toya aufopfernd wie er war, mit einem Gespräch zu füllen versuchte, bis das Eis, zusammen mit den Getränken, auf den Tisch gestellt wurde. Ein großer Becher, gefüllt mit allen möglichen Sorten an Eis, mit Sahne und rosa Streuseln. Abgerundet wurde dieses Bild nur von der ebenfalls rosafarbenen Serviette, dem Stäbchen, mit dem kleinen Plastikherzchen am Ende, das im Vanilleeis steckte und dem einzigen Löffel, den Toya sofort mit seinen Wurstfingern ergriff. Der erste Löffel landete in seinem eigenen Mund, doch der zweite gefüllte Löffel wurde dem Schwarzhaarigen vor die Lippen gehalten und dieser erwartungsvoll angesehen. "Es wird dir bestimmt sehr gut schmecken! Das kann ich garantieren! Nichts ist zu gut für dich."
 

Mokuba war viel zu beschäftigt damit, den Kerl im Auge zu behalten, als dass er mitbekam, dass das Eis abgestellt wurde. Toya war schon zwei Mal ein Stück näher gerutscht! Und der glaubte sicher noch, Mokuba würde es nicht bemerken... Scheiße, er steckte wirklich in der Klemme. Und das im wahrsten Sinne des Wortes!

Als er dann bemerkte, dass vor ihm ein Glas Cola stand, glitt sein Blick zum Eisbecher. Oh, er hätte auch gerne einen, aber da würde er auf keinen Fall mitessen. Das kam gar nicht in Frage! Mokuba nuckelte kurz an seiner Cola, verschluckte sich dann aber fast.
 

Geschockt sah er den gefüllten Lössel Eis vor seiner Nase an. Das war ein Alptraum. Nur ein Alptraum. Gleich würde er aufwachen! Aber leider verwandelte sich weder Toya in einen Märchenprinz, noch verschwand der Löffel Eis. Er würde einfach sagen, er war auf Diät! Genau!

Schluckend sah er den Anderen kurz an. "Ich... glaube, ich will lieber...", doch weiter kam er gar nicht, da hatte Toya ihm den Löffel in den Mund gesteckt. Mokuba unterdrückte gleich den sofort einsetzenden Würgreiz und schnappte aus Reflex sein Glas Cola, nur um das Eis mit der Hälfte davon hinab zu spülen. Das musste einfach ein Alptraum sein!
 

"Höhöhö, lecker oder?", hörte Mokuba dann gleich und kämpfte tapfer die Tränen zurück. Gott, er wollte hier weg. Und heulen.
 

Zum Glück konnte sich Mokuba danach vor weiteren Eisattacken schützen, indem er jedes Mal, wenn Toya auch nur zuckte, sein Glas nahm und ansetzte. Leider war dieses nun fast leer und ein Neues nicht in Sicht. Somit wandte er den Blick dann ab und sah zur Theke, wo die Eisbecher zubereitet wurden.

Dort lehnte auch einer der Kellner und unterhielt sich mit der jungen Frau dahinter, einer Kollegin. Mokuba hob kurz die Hand, um auf sich aufmerksam zu machen, ließ sie dann aber wieder sinken.
 

Sein Blick glitt unwillkürlich über den Körper des Kellners. Sehr alt war der nicht. Höchstens siebzehn. Sicher ein Aushilfsjob, neben der Schule. Die langen Beine steckten in schwarzen Hosen, wie man sie eben für diesen Job trug. An der Hüfte, die übrigens ein absoluter Traum war, hing die Kellnertasche samt Portmonnaie. Darüber bedeckte ein weißes Hemd den schlanken Oberkörper. Mokuba könnte schwören, dass er sehnige Muskeln darunter erkannte, aber das war sicher wieder seine lebhafte Fantasie.
 

Die Floskeln, die Toya ihm zugrunzte, während er den Eisbecher - Hoffentlich schnell - vernichtete, bemerkte er gar nicht. Wahrscheinlich hatten seine Ohren auf Durchzug geschaltet, denn er wusste gar nicht mehr, wie oft er heute schon gehört hatte, wie süß er doch war. Leider wollte er so etwas nicht von Toya hören... Der Blick Mokubas glitt höher. Ein markantes Kinn, schmale, aber irgendwie weich aussehende Lippen darüber... Hm, er würde so was viel lieber aus SO einem Mund hören! Jawohl.

Ein leises Seufzen verließ seine Kehle. Leider konnte er von hier die Augenfarbe nicht erkennen. Aber dafür die der Haare. Gott, die war ja auch prägnant. Grün! Aber nicht aufdringlich, sondern... schön.
 

Hatte nicht Jemand aus seiner Schule auch solche Haare? Mokuba erinnerte sich, ein paar Male solche Haare gesehen zu haben - Aber eben nur flüchtig.
 

Kurze Zeit später blickte der Kellner, der von seiner Kollegin darauf aufmerksam gemacht worden war, dass eine Person an einem seiner Tische den Arm gehoben hatte, um ihn wahrscheinlich zu sich zu bestellen, zu Mokuba. Als dieser keinen Deut mehr machte, ihn aber dennoch ansah, war er sich nich bewusst, ob er nun zum Tisch hingehen sollte, oder nicht. Selbst er würde sich dumm vorkommen, wenn er dann dort stehen würde und eigentlich nichts war. So blieb der Grünhaarige einfach stehen, blickte den Schwarzhaarigen aber weiterhin an. Wenn dieser wirklich einen Wunsch hatte, dann würde er sich schon kenntlich machen. Dennoch schlich sich ein leiches Lächeln auf seine Lippen.
 

Als Mokuba das Lächeln sah und auch bemerkte, dass der Kellner ihn ansah, wurde er etwas rot. Er lächelte ein wenig ertappt und demnach auch verlegen zurück.

Dann wandte er den Blick allerdings ab, denn peinlich war es ja schon, so beim Starren erwischt zu werden. Dann auch noch von so jemandem, wie dem süßen Kellner!
 

Dies war jedoch kein sehr gutes Timing des Schwarzhaarige, denn in diesem Augenblick machte Toya eine Sprechpause und bemerkte das noch immer existierende Lächeln auf den Lippen Mokubas. Da er diesem gerade zum x-ten Mal mitgeteilt hatte, wie niedlich er doch war, vermutete er, dass das Lächeln und die geröteten Wangen ihm galten.

"Ich find dich echt toll Kleiner..." Da hatte Toya schon die Hand ausgestreckt und sie auf das Knie des Schwarzhaarigen gelegt. Als sei sie an dieser Stelle noch nicht fehl genug am Platz, wanderte seine Hand langsam in Richtung Körper Mokubas und somit den Oberschenkel weiter hoch.
 

Mokuba zuckte gleich zusammen, als er die Worte hörte. Und gleich noch einmal, als er die Hand auf seinem Knie spürte. Das war jetzt ein Witz oder? Nicht genug, dass er dieses Horrordate schon über eine halbe Stunde aushielt, nein... Jetzt begrabbelte der Kerl ihn auch noch. Gleich versuchte der Kleinere etwas Abstand zwischen sie zu bringen, hatte aber nicht mehr viel Platz zum agieren.

"Lass das...", meinte er dann auch gleich und versuchte die Hand wegzuschieben, weil sie definitiv da nicht hingehörte! Langsam war dem Kleineren wirklich nach Heulen. Was sollte er denn jetzt machen? Schreien?
 

Diese Entscheidung wurde Mokuba jedoch wenige Augenblicke später abgenommen, als sich eine Wasserspur vom Kopf Toyas abwärts, über dessen verpickeltes Gesicht und dessen Doppelkinn, bildete und ihn dazu bewog, seine Hand zurückzuziehen. Der Kellner hatte das Geschehen am Tisch beobachtet und konnte sich halbwegs denken, was dort geschah.

So hatte er das nächst beste Glas genommen - ein Glas Wasser, das einer der anderen Gäste bestellt hatte - und hatte mit einigen Schritten den Tisch erreicht, an dem er Toya das Wasser über den Kopf geschüttet hatte. "Einige Gedanken sind wohl zu heiß gelaufen, eine kleine Erfrischung gefällig?" Toya starrte den Kellner für einen Moment nur ungläubig an, bis sich sein Gesicht zu einer wütenden Fratze verzog. "So eine Ungeheuerlichkeit. Was bildest du dir ein? ICH WILL SOFORT MIT DEM GESCHÄFTSFÜHRER SPRECHEN!"
 

Mokuba, viel zu sehr darauf konzentriert, sich von der Grabschhand in Sicherheit zu bringen, bemerkte erst etwas später, was vorgefallen war. Nämlich als er wieder diese angenehme Stimme vernahm, nicht weit entfernt. Als er aufsah, starrte er den Kellner, den er eben noch beobachtet hatte, kurz an. Sein Blick glitt zu Toya, der im nächsten Moment auch loszeterte.
 

Die Haare waren nass und ein Großteil des karierten Hemdes auch. Der Schwarhaarige konnte allerdings nicht wirklich lachen, sondern atmete erleichtert aus, als er merkte, wie die Hand von seinem Oberschenkel verschwand. Er wollte sich gerade bedanken, da ging es auch schon alles ganz schnell.
 

Die Kollegin von der Theke stürmte bald dazu, reichte dem völlig nassen Toya ein Handtuch. Danach gesellte sich noch ein anderer Kellner dazu, aber scheinbar der Chef hier, der noch selbst mithalf. Mokuba konnte nur noch mit ansehen, wie die Situation eskalierte.

Toya, laut zeternd und schimpfend, berichtete gleich, was vorgefallen war - Natürlich nur, dass dieser unfähige Kellner ihn absichtlich vollgeschüttet hatte. Komisch, von seinen perversen Grabschhänden berichtete er nicht... Danach ging alles noch viel schneller, als sowieso schon.

Der grünhaarige Kellner bekam natürlich eine ordentliche Standpauke, beharrte allerdings auf seinen Standpunkt und wurde dann einfach gekündigt. Seufzend gab der dann auch seine Hüfttasche ab, und verschwand dann aus dem Café. Na prima! Jetzt fühlte sich der Schwarzhaarige schuldig! Und wie.
 

Mokuba sah aus den Augenwinkeln, wie Toya aufstand, um sich abzutrocknen und nutzte die Gunst der Stunde. Er schlüpfte an dem Kerl vorbei und machte sich dann schleunigst aus dem Staub. Gott, so ein Horrordate! Zum Glück war es vorbei.
 

Draußen hielt er gleich Ausschau nach einem grünen Haarschopf, den er zum Glück bald erblickte. Es war ja auch recht auffällig. "Hey! Warte", rief der Teenager dann auch gleich und hastete hinter dem Kellner, ähm, Ex-Kellner, her.
 

Dieser hörte das Rufen, konnte es im ersten Moment jedoch nicht einordnen, da er Mokubas Stimme vorher noch nicht gehört hatte. Dennoch blieb er stehen und drehte sich langsam herum, als er auch schon den Schwarzhaarigen erblickte. Na immerhin nicht noch eine Person, die ihm eine ellenlange, völlig belanglose Predigt halten wollte, denn der Kleinere hatte von den Grabschversuchen nicht gerade begeistert ausgesehen.
 

Wütend, weil er seinen Arbeitsplatz verloren hatte, war er auch nicht auf den Anderen, da es nicht Mokubas Schuld war. Er selbst hatte sich dazu entschlossen, ihm zu helfen und somit musste er halt mit den Konsequenzen leben, auch wenn dieser widerliche Typ ziemlich überreagiert und natürlich das unschuldige Opfer gespielt hatte. "Hm?" Die Hände des Grünhaarigen hatten sich mittlerweile in die Taschen der schwarzen Hose vergraben, als dieser darauf wartete, dass der Kleinere bei ihm ankam.
 

Das tat Mokuba nach einem Moment auch. Er atmete kurz durch und sah den Größeren dann an. Okay, jetzt hatte er ihn eingeholt, sein Horrordate beendet... Und jetzt? "Ich... Ich wollte mich bedanken.", fing er dann und druckste etwas herum. "Dass du mich... Na ja, gerettet hast." Der Teenager lächelte erleichtert.

Irgendwie war es ja schon richtig befreiend dort raus zu sein. "Und es tut mir Leid!", meinte er dann allerdings auch gleich und sah etwas schuldbewusst drein, musterte das interessante Muster der Pflastersteine. "Na ja, du hast... wegen mir den Job da verloren..."
 

"Ich werde nicht davon sterben... aber sie haben wirklich gut gezahlt..." Und nahe war es auch gewesen, aber nun war an der Situation ohnehin nichts mehr zu ändern. "Aber es war auch eine gewisse Genugtuung, der Typ war wirklich ekelhaft und hätte eher noch mehr Wasser gebraucht." Und Sport... etwas gegen die Akne... Modesinn... da war wohl so oder so nichts mehr zu retten. "Ich habe mich ohnehin gefragt, was du mit dem zu schaffen hattest.", fügte der Größere noch hinzu und zuckte leicht mit den Schultern. Für ihn hatte es jedenfalls nicht den Eindruck gemacht, als wären die beiden sich völlig fremd gewesen.
 

Mokuba lächelte leicht, bei den Worten. Gott, zum Glück Jemand, der seine Meinung teilte. Er hatte sich wirklich verloren gefühlt, so eingepfercht zwischen Toya, dem Tisch und der Wand!

Dann seufzte er tief. "Oh man, hör bloß auf...", meinte er dann und schüttelte leicht den Kopf. Es war einfach unglaublich peinlich, dass er ein blind date mit diesem Typ hatte... Oder dass er ihn früher nett gefunden hatte - Denn mal abgesehen von den Äußerlichkeiten, war er nur aufdringlich und langweilend gewesen. Und pervers.

"Wir waren ja auch verabredet...", meinte er dann allerdings, denn wenn der schon seinen Job geopfert hatte, um Mokuba zu helfen, dann sollte er wenigstens wissen, warum. "Blinde date.", nuschelte er Kleinere dann. "Und ich werde es nie wieder tun!"
 

"Hm... Ich finde blind dates merkwürdig. Wenn man sich nie persönlich kennengelernt hat, kann man doch gar nicht sicher sein, ob man sich versteht. Außerdem stellen sich die meisten dann bestimmt als Kerle, wie dein toller Traumprinz da, heraus, weil sie sonst nie wen kennenlernen würden. Du bist doch eigentlich niedlich genug, um auch so Jemanden kennenzulernen."

Für den Älteren war es einfach nicht nachvollziehbar, wieso man eine Person treffen wollte, wenn man diese doch gar nicht kannte und wahrscheinlich nicht einmal wusste, wie sie aussah. Persönlicher Kontakt war für ihn einfach sicherer und auch wesentlich amüsanter, als dann in eine solche Situation zu kommen, wie der Schwarzhaarige.
 

Gleich wurde Mokuba rot. Teils aus Scham, teils aus Verlegenheit. Okay, es war wirklich dumm gewesen und er hatte sich auch schon selbst dafür verflucht, dass er nicht auf Seto gehört hatte, aber er hatte wenigstens daraus gelernt!
 

Aber mal etwas anderes... Hatte der ihm da gerade ein Kompliment gemacht? Hm, aus dem Mund des Ex-Kellners wirkte es eindeutig besser, als aus Toyas. "Ich... Na ja, du hast wegen mir deinen Job verloren... Kann ich das irgendwie wieder gut machen?", fragte er dann und nestelte etwas verlegen an seinem Shirtsaum. "Wie wäre es, wenn ich dich dafür morgen ins Kino einlade?", schlug er dann vor. Das Date war der Horror gewesen, aber zum Teufel, damit. Etwas Positives hatte es, er hatte ein Gespräch mit einem total süßen Typ und das würde er sich nicht entgehen lassen!
 

Schmunzelnd zog der Größere eine Hand aus seiner Hosentasche und fuhr sich durch die Haare. "Na wenn du drauf bestehst. Jetzt habe ich morgen ja ohnehin frei." Normalerweise hätte er am Sonntag den ganzen Tag arbeiten müssen, aber da er nun keinen Job mehr hatte, hatte sich dieses Problem wohl gelöst. Außerdem war der Schwarzhaarige wirklich niedlich... wieso also nicht?

"Aber wie wäre es, wenn ich erführe, wie mein Date für morgen heißt?", fragte der Grünhaarige grinsend und hob eine der feingeschwungenen Augenbrauen. "Mein Name ist jedenfalls Noah." Und er hatte sicherlich keine Lust, die ganze Zeit nur 'du' zu benutzen, denn der Kleinere mit Sicherheit einen Namen besaß.
 

"Ehrlich?", fragte er gleich und lächelte breit. Wow! Das hieße ja dann, dass er für morgen ein Date hatte! Und kein blind date! Sondern eins... mit dem süßesten Typ, den er kannte! Bisher jedenfalls.

"Ach, ähm, ich heiße Mokuba.", antwortete er dann gleich. Wie peinlich, er hatte sich gar nicht vorgestellt. Seto würde ihm dem Kopf abreißen, wenn er das mitbekommen hätte! Aber der würde ihm nachher sowieso den Kopf abreißen, wenn er wieder nach Hause kam... Da sollte er wohl auch langsam wieder hin. "Hm, okay... Morgen...", begann er dann und druckste leicht rum. "Wollen wir nicht vielleicht Handynummern austauschen? Damit wir das noch besprechen können?", fragte er dann hoffnungsvoll. Die Handynummer von Noah, das wäre Wahnsinn!
 

"Du ziehst alle Register, was Kleiner?" Amüsiert blickte Noah den Schwarzhaarigen an und zog aus der Brusttasche seines Hemdes ein Klapphandy, das mit einer fließenden Bewegung seiner Hand geöffnet wurde. Für einen Moment tippte der Grünhaarige herum, bis er Mokuba auffordernd ansah.

"In Ordnung, schieß los." Als ob er noch nicht bemerkt hätte, dass Mokuba ihn anscheinend toll fand und er ihn nicht nur einlud, weil Noah ihn gerettet hatte. Da spielten bestimmt auch andere Gründe eine große Rolle. Ihm sollte es recht sein, denn es war ja schon mal ein Vorteil, dass der Kleinere nicht nur knallrot vor ihm stand und kein Wort herausbekam, sondern auch die ein oder andere mutige Aussage von sich gab.
 

Mokuba wurde gleich etwas rot um die Nasenspitze, als er die Worte des Größeren vernahm. Was hieß hier alle Register? Immerhin hatte er noch Klamotten an!

Er diktierte Noah dann seine Nummer und ließ sich danach auch die des Anderen geben. Nicht, dass nachher der Spruch kam 'Ich ruf dich an', und dann wartete er sich dämlich, weil Noah ihn abwimmeln wollte. So leicht schaffte der das nämlich nicht mehr. Der Schwarzhaarige lächelte leicht. "Okay, ich schreib dir dann, ja?" Er sah kurz auf seine Armbanduhr und seufzte. Schade, er hätte gerne noch weiter mit dem Grünhaarigen geplaudert, aber Seto drehte zu Hause sicher gerade am Rad. "Ich muss jetzt leider weg, aber wir sehen uns ja."
 

"Klar." Leicht nickte der Größere, steckte das Handy zurück in seine Tasche und drehte sich dann um, damit er sich auf den Weg nach Hause machen konnte. "Bis morgen." Wirklich umsehen tat sich Noah zwar nicht mehr, doch hob er verabschiedend eine Hand bis über die Schulter und winkte leicht, als er losging.
 

~°~
 

Seto und Joey hatten es nicht geschafft, sich von dem Schrecken auf zwei Stöckelschuhen zu befreien. Es waren sicherlich keine fünf Minuten gewesen, die sie für diesen unsinnigen Fragebogen gebraucht hatten, doch beschäftigte diese unglaublich dreiste Person sie so sehr, dass sie nicht einmal bemerkt hatten, was im Café passiert war, oder dass Mokuba es verlassen hatte.
 

Erst eine ganze Weile später wurden sie erlöst, doch da war alles schon zu spät und Mokuba weg. Wohl oder Übel hatten sie sich daraufhin auf den Heimweg gemacht, um dort auf den Schwarzhaarige zu warten und zu schauen, ob dieser nicht vielleicht schon zurück war. Den ganzen Weg über hatte Seto sich Sorgen gemacht und diese Werbetussi verflucht, die ihn davon abgehalten hatte, seinen Bruder zur Not zu beschützen. Hoffentlich war nichts passiert... dennoch konnte er schlecht jetzt schon die Polizei anrufen, oder?
 

Joey hatte versucht den Brünetten zu beruhigen, aber Sorgen machte er sich ja selbst. Hoffentlich war es wirklich gut ausgegangen und Mokuba würde gleich nach Hause kommen.

"Er kommt sicher gleich." Joey strich dem Brünetten durch die Haare und setzte einen Kuss auf dessen Schläfe. Als er dann wirklich ein paar Schlüssel am Haus klappern hörte, horchte er auf. Wenig später öffnete sich die Haustüre und Joey war schon richtig erleichtert, als er Mokubas "Bin zu Hause!", hörte.
 

Wenig später erschien dessen Kopf im Türrahmen und er betrat dann das Wohnzimmer gänzlich.
 

Erleichtert seufzte Seto auf, als er seinen Bruder gesund und in einem Stück vor der Nase hatte. Aber was sollte er jetzt machen? Aufspringen und sich noch einmal davon überzeugen, dass Mokuba wirklich nichts passiert war? Sauer darauf reagieren, dass der Schwarzhaarige es einfach gewagt hatte, abzuhauen, obwohl er es ihm verboten hatte?
 

Der Brünette entschied sich einfach dazu zu schweigen und den Kleineren mit hochgezogener, brauner Augenbraue auffordernd anzustarren. Vielleicht hatte sein Bruder ja wenigstens den Anstand sich zu entschuldigen, oder sich selbst zu erklären und irgendwie interessierte es Seto auch, wie das Date mit diesem Kerl nun gelaufen war.
 

Als Seto ihn so strafend ansah, schluckte Mokuba leicht. Okay, womit hatte er auch gerechnet? Natürlich war Seto sauer... Mokuba hoffe nur, dass gleich kein 'Ich hab es dir ja gleich gesagt!' kommen würde.

"Hey.", meinte er dann und trat näher zur Couch, auf der die beiden saßen. Joey schmunzelte leicht, aber Setos Miene blieb steinhart. Der Dunkelhaarige wurde nervöser.

"Ich...", begann er dann, seufzte dann aber ergeben. "Ach, scheiße. Du hattest ja, okay? Zufrieden?", abwartend sah er seinen Bruder an und ließ sich auf den Sessel fallen.
 

Im ersten Moment überkam den Brünetten wirklich eine Welle der Selbstgefälligkeit. Natürlich hatte er Recht gehabt! Das hatte er doch immer! Na ja... jedenfalls fast. Nach wenigen Momenten wurde Seto dann jedoch bewusst, was es hieß, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte.
 

Augenblicklich weiteten sich die blauen Augen des Braunhaarigen, der seinen Bruder fassungslos und geschock anstarrte, während er von seinem Platz auf der Couch aufsprang. "WAS? Soll das heißen, es war wirklich ein Psychopath? Hat er etwas gemacht? Hat er dich angegrapscht? Wollte er dich entführen? Bist du wirklich in Ordnung?" Nun brach Seto WIRKLICH in Panik aus, als ihm klar wurde, WAS seinem Bruder wirklich hätte widerfahren können.

Und er... hatte ihm nicht geholfen... Es wäre alles seine Schuld gewesen, wenn Mokuba nicht mehr wohlbehalten zurückgekommen wäre, weil er sich von dieser Tussi hatte ablenken lassen. Gott, er war wohl wirklich ein schlechter Bruder.
 

"Nein, nein! Seto beruhig dich mal!", antwortete Mokuba gleich und lehnte sich schmunzelnd in seinem Sessel zurück. Er hatte doch gewusst, dass die Antwort den Brünetten panisch machte. So hatte er wenigstens ein bisschen Genugtuung. Mokuba nahm sich gemächlich eine Hand voll Chips vom Wohnzimmertisch. Die Tüte hatte Joey doch sicher heute angebrochen. Der war ja genauso eine Naschkatze, wie Mokuba selbst.

Zufrieden seufzend schob er sich gleich ein paar davon in den Mund und grinste leicht.
 

Joey zog eine Augenbraue in die Luft und sah den Kleineren an. "Also was jetzt? War der Typ ein Psychopath, oder nicht?" So entspannt wie Mokuba da saß, ließ es ja darauf schließen, dass es ganz nett gewesen war.

Der Teenager schmunzelte auch gleich und zuckte mit den Schultern. "Hör bloß auf, der war... sagen wir der ekelhafteste Mensch auf dieser Welt, den ich kenne. Leider."
 

Stirnrunzelnd blickte Seto seinen Bruder an und versuchte aus dem Gesagten einen logischen Kontext zu bilden, wobei er aber kläglich versagte. Mokuba hatte es wirklich geschafft, ihn zu verwirren. "Also hat er dir doch was getan?"

Wie konnte der Schwarzhaarige so ruhig und glücklich sein, wenn sein blind date doch so schrecklich gewesen war? So hörte es sich jedenfalls an und im Moment kontrastierten das Auftreten und die Kommentare den Kleinen sehr stark. "Würdest du das ganze dann mal langsam aufdecken?" Der Brünette hatte jedenfalls keine Lust mehr, seinem Bruder jede einzelne Information aus der Nase zu ziehen.
 

"Hm.", Mokuba kaute erst noch seine Kartoffelchips zu Ende, bevor er antwortete. "Also Toya... Ein Alptraum.", begann er dann. "Also nicht, dass ich was gegen übergewichtige Menschen habe, aber er war nicht sehr gepflegt und hat die ganze Zeit auf mich eingeredet.", erklärte er dann, was genau so horrormäßig an seinem blind date gewesen war. "Außerdem war er eklig und hat mich angegrapscht." Hoffentlich bekam Seto jetzt keinen Herzanfall. "Aber keine Sorge, ich wurde errettet." Nun grinste Mokuba breit und schob sich noch einen Kartoffelchip in den Mund.
 

"Er heißt Noah.", schwärmte er dann. "Und morgen gehe ich mit ihm ins Kino." Joey konnte nur einen leisen Laut von sich geben. Sein Blick glitt unsicher zu Seto. Wie der wohl reagieren würde? Immerhin kam Mokuba hier von einem Horrordate zurück, wo er begrapscht wurde und schon hatte er das nächste ausgemacht?
 

Sprachlos und mit leicht geöffnete Lippen starrte der Brünette Mokuba für einen Moment an, bevor er schweigend im Wohnzimmer auf- und abtigerte, wie ein Raubtier im Käfig. Seto wusste nicht so recht, was ihm mehr zu schaffen machte, die Tatsache, dass ein Fremder seinen Bruder gerettet hatte und nicht ER, obwohl er dem Schwarzhaarigen extra dafür gefolgt war, oder die Tatsache, dass dieser komische Toya Mokuba wirklich abgegrapscht hatte.
 

BEIDES war schlimm und unverzeihlich und dieser Kerl hatte Glück, dass Seto ihn nicht gesehen hatte, denn sonst wäre er innerhalb von zwei Tagen Hackfleisch... im übertragenen Sinne. Plötzlich blieb der Brünette stehen und blickte Mokuba erneut fassungslos an. "Du willst schon wieder auf ein Date, mit einem Typen den du nicht kennst?! Bist du des Wahnsinns?" Hatte der Schwarzhaarige wirklich dazugelernt?
 

"Den kenne ich ja!", antwortete Mokuba gleich und zuckte mit den Schultern. "Außerdem ist er höchstens drei jahre älter, als ich, und geht noch zur Schule.", fuhr er fort. Gut, ganz genau wusste er das ja auch nicht, aber mein Gott! Wer würde das denn alles auf die Goldwaage legen? Außerdem hatte er ja das Gefühl, dass er Noahs grünen Haarschopf schon das ein oder andere Mal and er Schule gesehen hatte.

"Ich weiß immerhin, wie er aussieht. Also gibt es da keine unangenehmen Überraschungen." Ein eindeutiges Grinsen legte sich auf die Lippen des Teenagers.
 

Ein skeptischer Blick aus blauen Augen wurde Mokuba zugeworfen, als sich die dazugehörige Person zurück auf die Couch und damit neben Joey fallen ließ. Leicht zogen sich der dunklen Augenbraue Setos zusammen, als er sich die Worte des Schwarzhaarigen durch den Kopf gehen ließ. "Und du bist dir wirklich sicher über diese Informationen?" Das klang wenigstens nicht ganz so schlimm, wie das Date mit einer Person aus dem Internet.

"Meinetwegen kannst du morgen da hin gehen, aber die restliche Woche hast du trotzdem Hausarrest und keine Widerrede." Mokuba sollte froh sein, dass sein Verschwinden, trotz Verbot, nicht noch schlimmere Konsequenzen hatte. Und nur weil er den Anderen gehen ließ, hieß das nicht, dass er ihm nicht folgen würde, um sich diesen Noah genauer anzusehen!
 

"WAS?!", fragte Mokuba dann gleich und erhob sich wieder aus seinem Sessel. Hausarrest? Eine ganze Woche? Gott! Seto verarschte ihn doch gerade oder?

"Das kannst du nicht machen!", rief er gleich und grummelte. Immerhin hatte er seinen Fehler ja eingesehen und was war, wenn Noah vielleicht ein zweites date wollte? Dann musste er absagen, weil er - Wie uncool war das denn bitte? - Hausarrest hatte?!
 

Joey seufzte nur leise. Hoffentlich fing das Ganze jetzt nicht schon wieder von vorne an...
 

~°~
 

Muahaha! So, jetzt wisst ihr bescheid ;P Sein Date war ein ekelhafter Perversling namens Toya!!! Haben wir euch endlich mal reingelegt, wo doch schon -Karma- unseren Dragon=Moki durchschaut hatte!

Juhuu ^___^ Schaffen wir bestimmt noch mal! So!
 

LG, Raiku & Riku

Das wahre himmlische Date

Kapitel 21: Das wahre himmlische Date
 

Gähnend blickte Seto auf die Zeitanzeige seines Weckers und stellte fest, dass es ällmählich wirklich Zeit wurde, aufzustehen, wenn er Mokuba - natürlich nur zu dessen Besten! - zu seinem Date folgen wollte. Joey hatte sich schon auf den Laken geschält und stand gerade unter der Dusche, während der Brünette es sich noch im Bett bequem machte und auf den Blonden wartete, damit er ebenfalls noch kurz ins Bad konnte.

Im Prinzip hätten sie auch zusammen duschen können, aber das wäre nicht gutgegangen und hätte zu lange gedauert, da sie sich sicherlich wieder mit dem jeweils Anderen beschäftigt hätten, statt mit der bloßen Körperpflege.
 

Es dauerte auch wirklich nicht mehr lange, bis das Duschgeräusch langsam nachließ und dann schließlich gänzlich versagte. Nach einigen, kurzen Momenten, öffnete sich dann die Badezimmertür im Flur gleich neben der Schlafzimmertür Setos und durch diese schob sich dann Joey wieder in das Schlafzimmer Setos. "Hab meine Klamotten vergessen.", meinte er dann nur erklärend.

Schließlich war das Einzige, was er trug, ein weißes Handtuch, welches um die Hüfte des Blonden geschlungen war. "Bin aber gleich fertig." Er warf Seto ein leichtes Lächeln zu und bückte sich dann nach seiner Reisetasche, um dort ein paar Klamotten heraus zu holen.
 

Der Brünette beobachtete den Kleineren aufmerksam, seit dieser den Raum betreten hatte und zog leicht die Augenbrauen zusammen. Ehe er sich versah, war Seto auch schon aufgestanden und schlang von hinten seine Arme um den Blonden, als dieser sich wieder aufgerichtet hatte. "Joey! Du kannst doch nicht einfach so hier rumlaufen!", murmelte der Brünette eher in den Nacken des Anderen, auf den er einen Kuss hauchte, als diesen wirklich empört anzufahren.
 

Das machte der Kleinere doch extra, einfach so hier fast nackt durch die Gegend zu laufen und sich so frech zu präsentieren, weil er genau wusste, dass Seto dem nicht widerstehen konnte! Dass sich Joey wahrscheinlich nichts dabei gedacht hatte, ignorierte der Größere dezent.
 

Joeys Kehle entkam ein kurzer, überraschter Laut, als er spürte, wie sich die beiden kräftigen Arme um seinen Körper schlangen. Er warf einen Schulterblick zu Seto, nur um ein paar braune Haare zu erkennen. Mehr sah er leider aus seiner Position nicht.

Dafür spürte er aber, wie sich Setos Becken an seinen Hintern schmiegte. Ein wissendes Lächeln legte sich auf die Lippen des Blonden. "Hm?", fragte er dann. "Soll ich lieber das Handtuch im Bad lassen? Sorry." Er ließ seine Jeans, die er aus seiner Tasche gekramt hatte, wieder fallen und lehnte sich zurück gegen die Brust des Älteren. "Aber das kannst du ja noch ändern..."
 

"Genau, ich hoffe, du schämst dich wenigstens.", raunte der Ältere, während er seine Hände über den noch etwas feuchten Oberkörper des Blonden gleiten ließ. Schnell verirrten sie sich jedoch zum Bauch des Anderen und lösten das Handtuch von den schmalen Hüften, so dass es im nächsten Moment auf dem Boden landete. Nach ihrem ersten Mal und vor allem nachdem er den Kleineren wiedergesehen hatte, war Seto ganz eindeutig Joeysüchtig geworden und dies machte der Brünette auch ziemlich offensichtlich. Mokubas Treffen mit Noah war schon fast für den Moment vergessen und gerade wirklich nicht wichtig.
 

Das Lächeln auf Joeys Lippen wurde eine Spur breiter. Eine seiner Hände legte sich in den Nacken des Anderen hinter sich und er rieb seinen Hintern leicht gegen das Becken Setos, das noch unter einer schwarzen, engen Shorts versteckt wurde.

"Beim nächsten Mal werde ich daran denken.", raunte der Blonde gleich zurück. Dass Seto so offensichtlich auf ihn ansprang, schmeichelte ihm mehr, als alles andere. "Aber du solltest die Tür abschließen, Seto.", fügte er noch hinzu. Joey dachte gerade auch an alles, nur nicht an Mokubas Date.
 


 

Auf den Beginn von gerade diesem wartete Noah, als er vor dem Kino angekommen war. Am Vortag hatten Mokuba und er sich noch auf die Uhrzeit geeinigt und festgelegt, dass sie sich gleich dort treffen würden, da der Grünhaarige vorher noch ein paar Dinge erledigen wollte. Im Gegensatz zum Vortag trug er jedoch eine normale, dunkelblaue Jeans, ein schwarzes Shirt und eine Jeansjacke, da es zu dieser Jahreszeit noch etwas frisch war, wie er auch gemerkt hatte, als er nur mit seinem Kellnerhemd durch die Gegend gelaufen war. Ein kurzer Blick wurde auf die Armbanduhr geworfen, bevor sich Noah weiter umsah. Vielleicht war er doch etwas früh angekommen.
 

"Noah!", wurde dann allerdings gleich gerufen. So früh war der Grünhaarige wohl doch nicht. Oder Mokuba, der gerade auf ihn zugejoggt kam, war es ebenfalls. "Hey.", meinte er dann noch einmal sanfter, als er vor dem Grünhaarigen zum Stehen kam. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Kleineren. "Wartest du schon lange?" Mokuba sah kurz auf seine eigene Armbanduhr. Also zu spät war er jedenfalls noch nicht. Aber auch kein Wunder, so aufgeregt wie er war! Da hatte er es keine Sekunde länger zu Hause ausgehalten, denn immerhin hatte er jetzt sein Date mit Noah!
 

"Nicht sehr lange, vielleicht zehn Minuten. Ich bin etwas früh hier angekommen.", erwiderte der Größere, auf dessen Lippen sich ein leichtes Lächeln schlich, als er sah, wie aufgeregt, glücklich und zufrieden der Schwarzhaarige wirkte. Da fragte er sich doch fast, ob Mokuba in der Nacht vor Aufregung geschlafen hatte. "Sollen wir vorher noch was essen? Es dauert noch eine Weile, bis der Film anfängt und mit einer halben Stunde Werbung am Anfang kann man locker rechnen." Da war es eigentlich egal, in welchen Film man ging, denn bei jedem war es genauso.
 

"Klar.", antwortete Mokuba gleich und sah sich kurz um. "Aber bitte nicht in einem Eiscafé, ja? Ich habe neuerdings eine Phobie." Er lächelte verschmitzt. Was brachte es schon, sich ewig darüber den Kopf zu zerbrechen? Er würde nie wieder ein blind date haben und Toya sicherlich - Hoffentlich! - nie wieder sehen. Außerdem kannte er jetzt Noah.

"Was hältst du von Pizza?", fragte er dann gleich. Auf ungesundes Zeug standen ja die meisten.
 

Schmunzelnd wuschelte Noah dem Kleineren durch das schwarze Haar. "Keine Sorge, wenn mal wieder eine massive Fleischwand auf die Idee kommn sollte, dich anzugrapschen, werde ich dich schon retten." Das hatte er beim ersten Mal ja auch gemacht, sonst ständen sie nun sicherlich nicht hier, da er sonst ohnehin bei seiner Arbeit gewesen wäre... in besagtem Eiscafé "Pizza klingt gut. Hier in der Nähe ist eine gute Pizzeria, nur zwei Straßen weiter, kennst du die?"
 

Mokuba schmunzelte, konnte aber nicht verhindern, etwas rot zu werden. Hm, von Noah ließ er sich gerne öfter anfassen. Das war gleich ein viel angenehmeres Gefühl, als gestern noch bei Toya. Und das war ja nun auch kein Wunder. Oder?

Dann machte er große Augen und lächelte gleich breit. "Meinst du etwa die von Ricardo?", fragte er gleich. Das war ja seine Lieblingspizzeria! Da hatte er Seto auch letztens hingeschleppt. Das konnte doch kein Zufall sein, oder? Hier gab es immerhin noch andere Pizzerien. "Das ist meine Lieblingspizzeria!", betonte er dann gleich noch mal. Noah wurde immer perfekter!
 

Augenblicklich schlich sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Grünhaarigen, als er Mokubas Worte hörte. "Meine auch. Dann muss ich mir ja keine Sorgen machen, dass es dir vielleicht nicht schmeckt, wenn ich dich einfach in eine beliebige Pizzeria schleppe." Eine Hand wurde auf den Rücken, direkt auf das weiter entfernte Schulterblatt, des Schwarzhaarigen gelegt und dieser saft mitgezogen.

Zwar wusste der Andere sicherlich auch, in welche Richtung sie gehen mussten, aber das war ja eigentlich nebensächlich. Außerdem hatte der Kleinere sicherlich nichts dagegen, wenn es ein bisschen Körperkontakt gab.
 

Oh, wenn es Noah war, dann hatte Mokuba nun wirklich nichts gegen Körperkontakt!

Er ließ sich dirigieren, obwohl er den Weg auch alleine finden würde, immerhin war er schon einige Male dort gewesen. "Stimmt, wenn du mich vielleicht nochmal zum Essen entführen willst, dann gerne. Da musst du dir wirklich keine Gedanken machen." Hoffentlich würde Noah ihn auch hier nach noch öfter treffen wollen. Bisher lief es ja eigentlich ganz gut...
 

~°~
 

Einige Stunden später musste Noah wirklich zugeben, dass es gar nicht so schlecht war, mit dem Schwarzhaarigen zusammen zu sein. Sie schienen den gleichen Filmgeschmack zu haben, wie sich bereits bei der Wahl des Filmes am Vortag herausgestellt hatte. Bei ihrem Gespräch in der Pizzeria - Da waren sie sich anscheinend auch einig, wenn sie sie beide mochten. - hatten sie sich ebenfalls gut unterhalten, auch wenn Noah nicht nur einmal eine gewisse Naivität bemerkt hatte. Vielleicht lag es daran, dass Mokuba noch etwas jünger war als er, aber irgendwie war es auch schon wieder niedlich.
 

Nachdem sie gemeinsam beschlossen hatten, das Date langsam aber sicher zu beenden, hatte sich der Grünhaarige dazu entschlossen, Mokuba ganz gentlemanlike nach Hause zu bringen. Nachdem sie die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatten, hatte sich Noahs Hand zu der des Kleineren verirrt und diese umschlossen. Ihm war es relativ egal, was die Leute sagten und wenn sie ein Problem damit hatten, sollten sie halt in eine andere Richtung schauen.
 

Mokuba hatte es ähnlich empfunden, wie der Größere. Es war wirklich ein tausend mal schöneres Date gewesen, als das Gestrige. Schade, dass es schon zu Ende war. Sie hatten sich wirklich gut verstanden!

Obwohl Noah älter war als er, konnten sie sich ziemlich gut unterhalten und Mokuba hatte auch nicht das Gefühl, langweilig für Noah zu sein. Ein gutes Zeichen! Sonst kam man sich doch immer ein wenig zurückgeblieben vor, wenn man mit einem der Älteren sprach - Jedenfalls in seinem Alter.
 

Als Noah dann auf dem Weg zurück seine Hand genommen hatte, war es sowieso um ihn geschehen - Nicht, dass er den Anderen nicht vorher schon angehimmelt hatte!

Am Liebsten würde er sie nie wieder los lassen! Noah hatte nämlich wirklich schöne Hände - Und immer angenehm warm. Außerdem fand Mokuba es toll, dass Noah sich nicht um die anderen Leute kümmerte. Sie sahen zwar nicht viele auf dem Weg, weil um diese Zeit die meisten schon zu Hause waren oder schon weg gegangen, um den Abend auswärts zu genießen.
 

Sehr zu Mokubas Leidwesen erreichten sie dann nach einigen Minuten aber auch das Haus, in dem er mit Seto lebte. Schade, dabei war der Fußweg vom Kino schon etwas länger, aber heute erschien er Mokuba viel zu kurz. "Hm... Da wären wir.", meinte er dann. Er wollte noch nicht reingehen! Am Liebsten würde er Noah noch reinbitten, aber dann würde Seto ihn wohl umbringen. Oder noch schlimmer. Er würde Noah richtig unter die Lupe nehmen.
 

Kurz sah Noah zu dem Haus und musterte es für einige Momente, bevor er seinen Blick wieder auf Mokuba richtete und diesen ebenfalls einige Augenblicke ansah. Die Finger seiner noch freien Hand legten sich unter das Kinn des Schwarzhaarigen und hoben dieses ein wenig nach oben, so dass der Grünhaarige sich im nächsten Moment hinunterbeugen und einen Kuss auf die Lippen des Kleineren hauchen konnte. Erst als er sich wieder aufrichtete, löste er langsam seine Hand von der des Kleineren. "Wegen mir können wir es gerne wiederholen.", meinte der Größere schließlich ruhig und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
 

Als Noah ihn so ansah, wurde der Kleinere schon ein wenig nervös. Dann merkte er allerdings, was dieser vorhatte und wurde gleich etwas rot um die Nase. Er gab ein leises Seufzen von sich, als er die überraschend weichen, aber dennoch leicht rauen Lippen auf seinen eigenen spürte.

Gleich kribbelte es angenehm in seiner Magengrube. Als er wieder die kühle Abendluft auf seinen Lippen spürte, öffneten sich Mokubas Augen wieder - Komisch, er hatte gar nicht bemerkt, dass er sie geschlossen hatte...
 

Augenblicklich schlich sich ein Lächeln auf die eben noch geküssten Lippen Mokubas. "Hm... Also klar! Wegen mir auch." Er seufzte allerdings etwas enttäuscht, als die warme Hand Noahs verschwand. Jetzt hieß es wohl wirklich Abschied nehmen. Etwas Mut fassend lehnte sich Mokuba auch etwas vor und nach oben, setzte seinerseits einen kurzen, etwas scheuen Kuss auf die Lippen des Älteren und wandte sich dann zur Tür. "Ich ruf dich an, okay?", versicherte er sich, während er die Tür aufschloss und Noah noch einmal anlächelte. "Bye."
 

Wie schon am Vortag verschwanden die Hände des Größeren in den Taschen der Hosen, bevor dieser, dann doch noch einmal über die Schulter winkend, ohne sich umzudrehen, losging.
 

Währenddessen saßen Seto und Joey, die es doch irgendwann geschafft hatte, aus dem Bett zu kommen, in der Küche und aßen eines von Joeys leckeren Gerichten. Seto hatte gewusst, dass er nach dem Essen des Blonden süchtig geworden war und nun bestätigte es sich wieder einmal. Nachdem er Joey stunden zuvor dazu gebracht hatte, noch einmal duschen gehen zu müssen - und dieses Mal zusammen -, war es auch schon zu spät gewesen, um Mokuba zu verfolgen. Wenigstens war der Brünette nicht mehr ganz so paranoid gewesen, wie beim blind date seines Bruders. "Mokuba?" Seto meinte jedenfalls gehört zu haben, wie jemand die Tür aufschloss.
 

"Hmh.", antwortete dieser, als er die Tür hinter sich schloss und aus seinen Schuhen schlüpfte, um dann noch seine Jacke aufzuhängen. Danach betrat er die Küche und grinste leicht. "Hey.", meinte er dann und ließ sich auf einen der beiden noch freien Plätze am Tisch sinken.

"Riecht lecker." Schon fast schade, dass er mit Noah in der Pizzeria war. Aber nur fast. Okay, eigentlich gar nicht, denn es war ziemlich toll gewesen! Joey schmunzelte und sah den Kleineren an. "Wie war's?", fragte er dann und schob sich eine Gabel von seinem Essen in den Mund.

Mokuba grinste nur etwas breiter. "Super!", meinte er gleich und strahlte regelrecht. "Noah ist so.... wow!"
 

"Hm...", war zunächst die einzige Aussage, die man von Seto hörte, der sich weiterhin seinem Essen widmete, aber Mokuba beobachtete. Erst einige Augenblicke später, als der Teller fast leer war, räusperte sich der Brünette und lehnte sich etwas zurück. "Ihr wart im Kino, richtig?" Leicht runzelte der Brünette die Stirn und ließ sich diese Information noch einmal durch den Kopf gehen, kommentierte sie aber nicht. Es würde schon nichts werden, wenn dieser Noah wirklich älter war. In diesem Alter war man doch sicher 'uncool', wenn man sich mit Jüngeren abgab, oder? Und sein Bruder war einfach zu jung dafür! Sollte er es noch einmal in fünf Jahren versuchen.
 

"Jap, waren wir.", antwortete Mokuba gleich und stand auf, um sich etwas zu Trinken zu holen, über das er sich auch gleich her machte. "Und stell dir vor, er mag Ricardos genauso gerne, wie ich." Nun grinste der Teenager wieder breit und goss sich etwas zu Trinken in ein Glas, an welchem er auch gleich nippte. "Er ist so.... Wow einfach!", betonte er dann noch einmal und bemerkte gar nicht, wie es Seto scheinbar gegen den Strich ging.
 

In seiner Erzählwut, verplapperte er sich ja immer wieder gerne - Wie bei seinem blind date - und daher nahm Mokuba diesmal wieder kein Blatt vor den Mund. Manchmal sprudelte es einfach aus ihm raus! "Er hat mich sogar nach Hause gebracht und wir haben Händchen gehalten!", erklärte er daher gleich stolz. "Hm, und dann hat er mich geküsst."
 

Plötzlich war Seto ganz froh, dass er das Essen für einen Moment unterbrochen hatte, da er sich sonst sicherlich bei den Ausführungen des Schwarzhaarigen mächtig verschluckt hätte. So würde er noch einen frühen Herzinfarkt erleiden, weil sein junger, kleiner, naiver - hatte er junger schon erwähnt? - Bruder anscheinend wirklich auf einem richtigen Date gewesen war. "... was?", fragte er nach und starrte den Kleineren ungläubig an.

Der Brünette war sogar schon zu geschockt, um sich wirklich lautstark aufzuregen. Eigentlich hatte er ja vermutet, dass die beiden sich einen Film ansehen würden und Mokuba dann zurückkam. Alles ganz harmlos und vor allem... kuss- und händchenhaltlos. "Bei eurem ersten Treffen? Ihr habt euch doch gestern erst kennengelernt!" Ha! Gut, er hatte seine Stimme also doch noch wiedergefunden.
 

Joey legte gleich unbewusst eine seiner Hände auf den Oberschenkel Setos. Hoffentlich blieb der ruhig, denn man merkte schon, wie Seto auf mögliche Verehrer seines Bruders zu sprechen war: Alles Andere, als gut.

Mokuba trank währenddessen nur seelenruhig sein Glas leer. Er schien von Setos Stimmungsschwankung nicht wirklich viel mitzubekommen. Dafür war er sicher zu sehr auf Wolke Sieben.
 

"Klar.", antwortete er dann. "Warum denn nicht?", wurde gleich zurückgefragt und er sah Seto verständnislos an. "Wir mögen uns scheinbar." Der Teenager zuckte mit den Schultern und trat dann zur Küchentür. "Na ja, ich geh hoch. Viel Spaß noch euch beiden." Er winkte kurz. Denn die Zweisamkeit wollte er nicht noch mehr stören, immerhin musste Joey ja nachher nach Hause. Scheinbar hatte der morgen wieder Spätschicht.
 

Einige Momente, nachdem Mokuba die Küche verlassen hatte, hob der Brünette die Hand und fuhr sich mit dieser frustriert seufzend über das Gesicht. "Ich hab eigentlich gehofft, dass es einfach ein ganz normales Treffen würde und sich Mokuba danach zufrieden gibt..." Seto hatte einfach nicht erwartet, dass die beiden sich wirklich so gut verstehen und sich KÜSSEN würden. Und dieser Kerl, Noah war ja anscheinend sein Name, wagte es dann auch noch seinen kleinen, unschuldigen Bruder negativ zu beeinflussen. "Mokuba ist noch viel zu jung für sowas!" Dass sein ach so kleiner, naiver Bruder die Sextoys bestellt hatte, wurde dezent ignoriert.
 

"Hm.", machte Joey und lehnte sich erst einmal in seinem Stuhl zurück. "Ich weiß nicht... Wann ist man denn deiner Meinung nach alt genug zum verliebt sein?" Er fand es nicht gerecht, dass so einzugrenzen. Mokuba war scheinbar eben in diesen Noah verknallt und warum sollte er ihn dann nicht küssen dürfen?

"Er ist ja auch kein kleines Kind mehr. Mit fast Fünfzehn ist man reifer, als du vielleicht denkst." Außerdem wurden die Kinder ja immer früher - jedenfalls biologisch - erwachsen.
 

Eigentlich eine gute Frage, Seto hatte sich nie über sie Gedanken gemacht. Der Brünette war nicht einmal sicher, ob er sich in Mokubas Alter für solche Dinge interessiert hatte und viel mehr Zeit hatte er nicht gehabt, da ihre Eltern gestorben waren. Es war ja nicht so, dass er seinen Bruder für immer davon abhalten wollte, eine Beziehung einzugehen, aber er fand nun einmal, dass dieser zu jung war. Zwar war er 'nur' der Bruder des Schwarzhaarigen, aber auf die Person, die Mokuba für den Großteil seines Lebens großgezogen hatte.
 

"Du meinst also, ich soll ihn einfach machen lassen...?", fragte Seto schließlich und blickte Joey fast hilfesuchend an. Durch seine recht späten, persönlichen Erfahrungen auf diesem Gebiet, war er einfach ein bisschen überfordert.
 

"Du weißt doch, was passiert ist, als du ihm das letzte Mal etwas einfach verboten hast oder?" Joey erinnerte sich jedenfalls nicht gerne an das Telefonat, als Mokuba und Seto sich wegen diesem blind date so gestritten hatten.

"Wenigstens kennt er Noah persönlich und der scheint ja wirklich ganz sein Typ zu sein.", überlegte er dann weiter und nippte an seinem Glas. "Also warum lässt du es nicht einfach ausprobieren?", fragte er den Brünetten dann. Joey schmunzelte leicht. Es war ja schon süß, wie Seto sich sorgte. Er hatte ja gewusst, dass er einen großen Beschützerinstinkt hatte, aber das hier?
 

Resigniert seufzte der Brünette auf und musste zugeben, dass sein Versuch, Mokuba das Treffen zu verbieten, gehörig daneben gegangen war und am Ende gar nichts gebracht hatte als eine Wochen Streit beziehungsweise Ignorieren. "Ich werde es versuchen. Aber wenn dieser Kerl in mein Haus kommt..." Ha! Da konnte sich dieser Noah schon jetzt auf etwas gefasst machen. Dagegen war ein Verhör wie in Filmen noch harmlos! Auch wenn Mokuba danach wahrscheinlich wieder sauer auf ihn war, aber das war es ihm wirklich wert. Dann zeigte sich wenigstens, ob Noah es ernst meinte und was dieser so im Schilde führte.
 

~°~
 

Mittlerweile war eine Woche vergangen. Joey war am Abend noch mit Seufzen und Gejammer nach Hause gefahren und würde erst einmal nicht her kommen können. Seto war dermaßen etwas verstimmt, was Mokubas Woche Hausarrest auch nicht erträglicher machte.

Aber was sie eindeutig erträglicher machte war, man möge es kaum glauben, die Schule. Er hatte nämlich Recht gehabt, Noah war wirklich auf seiner Schule! Und sie trafen sich sogar in den Pausen fast jedes Mal. Mittlerweile kannten sie sich wirklich besser, telefonierten sogar fast jeden Abend - SMS schreiben, taten sie sowieso seit ihrem Date. Mokuba wollte seine Handyrechnung gar nicht erst sehen.
 

Dafür würde er sicher noch mal Hausarrest bekommen... Und ihm hatte schon das eine Mal gereicht. Er war immer noch etwas stinkig.

Aber nicht im Moment. Im Moment saß er nämlich hier. Auf einem Schreibtischstuhl. An einem Schreibtisch. Vor einem Computer. Vor Ragnarok. Aber das war nicht mal das Beste. Das Beste war, dass Noah neben ihm saß.

"Und jetzt eine Frisur auswählen.", meinte er dann. Die Woche über hatte er Noah natürlich ab und an von Ragnarok erzählt - Auch wegen Seto und Joey, die sich ja daher kannten - und jetzt hatte er ihn dazu gebracht, sich auch anzumelden. Wenigstens für die Testwoche.
 

"Was kommt denn noch alles...?" Jetzt saßen sie hier schon eine gefühlte Ewigkeit und waren immer noch nicht fertig mit diesem Charakter. Langsam aber sicher hatte Noah keine Lust mehr und zweifelte allmählich an seiner Entscheidung. Dennoch würde er jetzt einfach geduldig bleiben, die Zähne zusammenbeißen und auch den Rest hinter sich bringen, bis er endlich das SPIEL ausprobieren konnte. Wenn Mokuba schon ständig davon schwärmte, dann wollte er sich auch einen eigenen Eindruck davon machen, aber dafür musste er überhaupt erst in dieses verflixte Spiel reinkommen!
 

Ohne viel darüber nachzudenken, wählte der Größere einfach Schwarz. Er hatte ohnehin schon Haare, die auffällig genug waren, da brauchte er nicht unbedingt welche in einem Spiel, so wie andere Leute. Ob das jetzt endlich alles war? Die verhältnissmässige Größe, das Gesicht und die Statur hatte er bereits ausgewählt und langsam fragte sich der Grünhaarige wirklich, wie viel man denn NOCH auswählen konnte. Aber es war wohl kein Wunder, denn man wurde ja nicht nur als eine Art Karikatur gesehen, sondern jeder Charakter hatte schon starke Ähnlichkeit mit richtigen Menschen und die Grafik in Ragnarok war ziemlich detailliert... hatte ihm jedenfalls Mokuba erzählt.
 

"Na du musst ja auch einen süßen Charakter haben!", war Mokubas prompte Antwort. Wenn er Noah schon dazu bekommen hatte, endlich mal RO zu testen! Da wollte man natürlich auch, dass der Charakter niedlich war, denn immerhin wollte er ja, dass die Leute auch online neidisch waren!

"Was willst du denn für einen Job machen?", fragte Mokuba gleich und deutete dann auf die Skillanzeige, oben im Bild. "Da musst du auswählen. Du hast zehn Punkte zur Verfügung, die du auf die verschiedenen Charakteristika aufteilen kannst.", meinte er gleich. "Dabei helfe ich dir dann."
 

Einen süßen Charakter... er... süß... Aber Noah musste leider zugeben, dass besagter Charakter wirklich dieser Beschreibung entsprach. Niedlich und klein und er lud geradezu zum Knuddeln ein. Wie war das nur passiert...? Aber jetzt war es eigentlich auch egal. "Ich weiß nicht genau... was gibt es denn so alles?" Zwar hatte Mokuba es ihm schon irgendwann einmal erklärt, aber so lange hatte sich der Grünhaarige diese Informationen nicht gemerkt.
 

"Du bist ein Assassin, richtig?" Daran konnte er sich noch gut erinnern, der Schwarzhaarige schwärmte ja öfter von seinem Charakter Dragon. "Ich erinnere mich auch noch an... ähm Acolyt und Hunter?" Gott, wer sollte denn da hinterblicken, wenn es tausende von verschiedenen Jobklassen gab?
 

"Genau. Assassin.", antwortete Mokuba und grinste. "Jetzt kann ich ihn dir endlich mal zeigen!" Darauf freute er sich schon, immerhin war er stolz auf Dragon. Es steckte eine Menge Arbeit drin und Geld, wenn man mal in Betracht zog, wie lange er schon spielte.

Er hatte immerhin nicht wie Seto direkt von Anfang ein einen guten Partner gehabt. Gemeinheit! "Acolyte und Hunter gibt es wirklich. Aber Hunter ist die zweite Klasse. Vorher musst du Archer werden. Mach das.", ermutigte er Noah dann. "Ich mag Hunter, die sind cool. Passt sicher gut zu dir."
 

Er deutete auf den Bildschirm des Computers. Anmelden und Charaktere erstellen konnte man ja auch auf normalem Wege. "Dann musst du das hier skillen am Anfang."
 

"Hm, ich vertraue dir einfach mal, du wirst es schon wissen.", meinte Noah nur und klickte die Skillpunkte so an, wie der Schwarzhaarige sie andeutete. Mokuba spielte dieses Spiel schließlich schon eine ganze Weile, wie es sich anhörte, also musste dieser ja auch solche Sachen wissen.

"War es das endlich?" Wenn es so weiterging, dann verlor er die Lust schon, bevor er anfing zu spielen. Fragend blickte der Grünhaarige zu dem Kleineren und anschließend noch einmal auf den Bildschirm, jedoch sah es so aus, als hätte er alle Felder und Buttons zur Charaktererstellung bereits bearbeitet.
 

Mokuba wollte gerade antworten, als sein Blick auf die Uhr am PC fiel. Dann seufzte er leise. "Ja, das war's leider wirklich schon.", antwortete er dann auch. Er rutschte ein kleines bisschen näher zu Noah und sah diesen teilweise etwas schüchtern, etwas bedauernd an.

"Ich muss jetzt langsam nach Hause. Sonst ist mein Bruder wieder sauer und ich bekomm nachher nochmal Hausarrest..."
 

Es war ihm ja immer noch peinlich, dass er es Noah hatte erzählen müssen. Ihm war keine plausible Ausrede für ein Treffen eingefallen! Er lehnte sich etwas zu dem Größeren und setzte einen leichten Kuss auf dessen Wange.
 

Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf die Lippen des Größeren, der die leicht zurückhaltende, etwas naive Art des Schwarzhaarigen immer wieder niedlich fand. Nur schade, dass Mokuba sich wahrscheinlich irgendwann an diese Situation gewöhnen und dann nicht mehr so reagieren würde. "Jetzt schau nicht so, Kleiner."

Zwei Finger legten sich unter das Kinn des Jüngeren und sanft strich Noah mit seinem Daumen über die Unterlippe Mokubas, bevor er einen Kuss auf sie setzte. "Es ist ja nicht so, als ob wir uns nicht mehr sehen würden." Sie begegneten sich schließlich fast jeden Tag in der Schule und konnten oft telefonieren.
 

"Na ja, doch!", antwortete Mokuba gleich und lächelte, als Noah ihn wieder küsste - Das machte der in letzter Zeit ziemlich oft und es gefiel dem Schwarzhaarigen ziemlich gut. "Mindestens bis morgen!"

Er seufzte leise und setzte seinerseits noch einen Kuss auf die Lippen Noahs. "Aber ich muss jetzt wirklich los." Noch eine Woche Hausarrest wollte er nun wirklich nicht provozieren. Dann würde er Noah noch seltener sehen können. "Wir treffen uns gleich bei RO?", fragte er dann und nickte zum Bildschirm, während er aufstand.
 

"Sofern ich es schaffe unbeschadet in's Spiel zu kommen, schon." Wenn er jetzt schon seinen Charakter endlich fertig hatte, dann wollte er ihn auch unbedingt noch ein bisschen ausprobieren. Hoffentlich würde er nicht direkt einen Tiefschlag erleben, denn wie er gehört hatte, begann er auf Level eins und würde sich von dort hocharbeiten müssen. Level eins hörte sich etwa nach der Stärke eines Babys an... und da sollte es dann noch Monster geben, die er mit dem bisschen Kraft besiegen sollte? Er würde sich wohl einfach überraschen müssen. "Ich bring dich dann noch zur Tür.", meinte Noah nach einem Moment und erhob sich ebenfalls.
 

"Ach natürlich wirst du das schaffen.", antwortete Mokuba gleich und deutete auf einen Button auf dem Bildschirm, gleich neben dem neu erstellten Charakter. "Da musst du einfach nur draufdrücken und das hier anziehen." Er deutete auf sein altes Headset, welches neben Noahs Tastatur lag.

Zum Glück hatte er es damals aufgehoben, als er sich ein Neues gekauft hatte. Funktionieren tat es ja noch ganz gut. Der Teenager schmunzelte. Er freute sich schon darauf, mit Noah zu spielen. Das war immerhin eien Möglichkeit - Neben SMS und Telefon - zusammen zu sein. Auch, wenn Seto wieder einen Anflug von autoritäts-Gefühlen bekam und ihm mal wieder Hausarrest aufdrücken wollte....
 

Mokuba ging dann vor, zur Zimmertür Noahs und wenig später auch zur Wohnungstür der recht geräumigen Einfamilienwohnung, in der Noah wohnte. "Dann bis gleich. Ich beeil mich, nach Hause zu kommen und geh dann auch online. Ich schreibe dich dann an.", meinte er noch und lächelte leicht, während er seine Schuhe anzog.
 

"Okay, dann bis gleich." Nachdem der Schwarzhaarige anscheinend fertig war, beugte sich Noah noch einmal zu diesem herunter und drückte dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf die Lippen. Erst als Mokuba die Wohnung verlassen hatte, ging der Grünhaarige noch einmal in die Küche, machte sich einen Kakao und ging zurück in sein Zimmer, um Ragnarok endlich ausprobieren zu können.
 

Noah war ganz froh, dass es zu Beginn des Spieles noch ein paar NPCs, also spielerlose Charaktere, gab, die ihm die Grundfunktionen und Gegebenheiten noch einmal genau erklärten. Anfangs war es noch schwer im Anfängertrainingslager die Monster zu besiegen, aber noch stieg sein Level ziemlich schnell und dadurch wurde es leichter.

Als er sein Basislevel auf Zwölf angestiegen war, wurden noch einige Fragen gestellt und anschließend wurde er in eine Stadt des richtigen Spieles geschickt. Hier gab es dann auch Spieler aller möglicher Jobklassen und Level. "Und jetzt...?"
 

Mokuba, oder sollte man besser sagen Dragon, war mittlerweile auch online. Er hatte sich wirklich beeilt nach Hause zu kommen, um Noah in Empfang nehmen zu können.

Per Funktion wurde dann nach einer Weile immer wieder Testweise der Onlinenname Noahs in der Suchfunktion eingegeben. Und irgendann hatte er Glück und fand ihn auch. Es dauerte nicht lange, bis er sich dann auf den Weg - Per NPC und Teleportfunktion - zum angegebenen Ort, nämlich Payon gemacht hatte. Gut, dann hatte Noah sein Novice Trainings sicher abgeschlossen und nachher als Wunschjob wirklich Archer ausgewählt. Jetzt musste er ihn nur noch finden.
 

Gleich hielt der Assassin Cross Ausschau nach dem Charakter, den er eben noch mitgestaltet hatte. Wenig später fiel dann der dunkle Haarschopf in seine Augen und er trat dann auch näher. "Hey, Sexy-Boy17! Hast es also schon bis hier her geschafft, ja?", neckte er ihn dann auch gleich.
 

Langsam drehte sich der Schwarzhaarige zu der Person um, die ihn da ansprach, doch im Grunde wusste er jetzt schon, wer diese war, ohne sie zu sehen. Es gab nur Einen, der ihn so nennen würde. "Sieht so aus, auch wenn es eine Weile gedauert hat." Gleich wurde eine Hand in die Hüfte gestemmt. "Aber du solltest mich nicht mit diesem Namen ansprechen, schließlich habe ich mich gegen deinen tollen Vorschlag entschieden und einen anderen Namen gewählt, Dra-gon.", dehnte Noah den Namen des Anderen mit Absicht etwas.

Es war doch wirklich faszinierend, dass der Andere ab und zu auch eine mutige und freche Phase haben konnte, aber das gefiel Noah ebenfalls an diesem.
 

Der Assassin lachte leicht und trat noch etwas näher an den Charakter des Anderen heran. "Ist ja gut. Dann eben Pajaro." Sie hatten ja dann auch noch überlegt und Noah hatte sich für diesen Namen entschieden.

"Bist du schon Joblevel zehn?", fragte er dann gleich und legte einen Arm um die Schultern des Kleineren. Jawohl, kleiner! Der Onlinecharakter von Noah war kleiner, als seiner! Irgendwie gab Mokuba das ein bisschen Genugtuung.

"Wollen wir dann zum NPC gehen?", fragte er musste sich den Schalk in den Augen verkneifen. Das würde gleich noch lustig werden.
 

Leicht runzelte der Schwarzhaarige die Stirn und versicherte sich noch einmal, dass dies tatsächlich der Fall war. Dann nickte der Kleinere und ließ sich mitziehen, oder eher mitschieben. "Da bin ich ja mal gespannt... bisher bin ich ja nur dazu gekommen diese komischen, rosa Puddingkugeln und die Krabbelviecher zu bekämpfen." Diese kannten die meisten Spieler wohl eher als Porings und Bugs. Ab und zu waren ihm auch diese weißen, kleinen Fellballen (Lunatics) und verkorkste, halb fliegende Vögel (Condors) entgegengekommen, die auch nicht sehr schwer zu besiegen waren.
 

Dragon grinste leicht und lenkte Pajaro dann zum NPC in Archervillage, das gleich eine Karte weiter lag. Dort war es dann auch nicht mehr wirklich weit, bis zum NPC. "Ich hab eben schon die Trunks für dich gesammlt. Das sind Äste, die brauchst du gleich für deine Prüfung."

Und das nicht nur aus Nächstenliebe, sondern weil er auch etwas schadenfroh war und nichts verpassen wollte. "Die gebe ich dir gleich auch. Den da musst du ansprechen." Der Assassin nickte zu dem NPC, nachdem sie das Haus betreten hatten, in welchem er sich befand.
 

Aufmerksam hörte der Kleinere zu und sprach dann wirklich den NPC an, den ihm Dragon gezeigt hatte. Wie dieser auch erklärt hatte, sollte er, um ein Archer zu werden, alle möglichen Trunks sammeln, die einen bestimmten Wert hatten. Am Ende musste er also mindestens so viele haben, dass der Punktestand über fünfundzwanzig lag. Abwartend blickte Pajaro zu dem wesentlich stärkeren - kein Wunder, wenn dieser schon die advanced Jobklasse hatte, den man erst bekam, nachdem man seinen Charakter das erste Mal bis zum Baselevel neunundneunzig bekommen hatte - Assassin Cross, nachdem er sich zu diesem herumgedreht hatte.
 

Dieser drückte dem Kleineren dann auch die Trunks in die Hände und schmunzelte. "Hab nicht so lange für gebraucht, dachte so geht es einfach schneller. Danach helfe ich dir ja dann, noch ein paar Level zu schaffen." Gespannt stellte er sich neben den NPC, um Noahs Charakter in Frontalansicht zu haben.

"Musst ihn noch mal ansprechen, die Trunks dürften eigentlich reichen."
 

"Danke für die Mühe.", erwiderte der Kleinere mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Zwar ging es in Dragons Fall sicherlich viel einfacher und schneller diese von Monstern stammenden Items zu bekommen, aber dennoch hatte der Andere seine Zeit für ihn geopfert. Mit einem leisen Seufzen drehte sich Pajaro wieder um und sprach den NPC erneut an, um diesem die Trunks zu überreichen. Kurz darauf erhielt er auch seine Archergrundausrüstung, sogar mit ein paar Extrapfeilen, da es mehr Trunks waren, als benötigt, und seine neuen Sachen. Endlich gehörte er einer richtigen Jobklasse an und Dank des Größeren war es viel einfacher gewesen! Neugierig blickte der Schwarzhaarige an sich hinab, um sein neues Outfit zu mustern.
 

Dragon dagegen beobachtete diesen Akt auch gespannt, allerdings aus einem anderen Grund, als der Kleinere. Dann, als Pajaro endlich sein neues Outfit bekommen hatte, musste das Assassin dann auch losprusten.

Gott, es sah ja immer wieder gleich affig aus! Bei dem absolut köstlichen Gesichtsausdruck, den Noahs Charakter und dieser sicher reallife gerade auch machte, musste Dragon gleich noch lauter lachen. Nicht, dass ein Hunter nicht wirklich stark war, so ein Archer hatte bewiesenermaßen einfach das hässlichste Outfit von allen ersten Jobklassen. So viel war klar. "Echt Schick!", meinte er dann, als er sich wenigstens ein bisschen beruhigt hatte. "Steht dir gut!"
 

Mit zusammengezogenen Augenbrauen und in die Hüfte gestemmten Händen blickte der neue Archer Dragon vorwurfsvoll an. "Du wagst es doch nicht allen ernstes, dich über mich lustig zu machen, oder? Das merk ich mir, mein Lieber." Dennoch hätte es wohl mehr Eindruck gemacht, wenn Noah wirklich so dagestanden hätte, doch in Pajaros Fall war es nicht so. Der Charakter des Grünhaarigen war einfach viel zu klein und niedlich, um wirklich wütend und beängstigend aussehen zu können und so ging der Effekt ziemlich gut verloren... was Noah jedoch nicht wirklich merke, da er sich ja nicht selbst sehen konnte.
 

Dragon sah allerdings diesen Anblick nur zu genau und musste gleich wieder loslachen. Das war einfach zu köstlich! Selbst, wenn Noah nachher in Wirklichkeit sauer auf ihn war, er konnte jetzt nicht einfach aufhören über Pajaro zu lachen.

"Tut mir leid.", meinte er zwischendurch, was durch das Lachen nicht allzu ernst gemeint klang. Er schlang einen seiner Arme um die Schultern des Kleineren und zog ihn dann, nun nur noch breit grinsend, mit sich mit hinaus. "Damit du nicht mehr sauer auf mich bist, spendier ich dir ein paar Pfeile.", meinte er dann. "Und trainier dich ein bisschen."
 

~°~
 

Es war fast zwei Stunden später, als Dragon sich an seinem üblichen Platz auf den Boden sinken ließ. "Und?", fragte er dann und schielte zu dem Kleineren neben sich. "Wie gefällt es dir bisher?" Hoffentlich gefiel ihm das Spiel! Denn dann würden sie sich hier ja wirklich öfter sehen.

Ihm jedenfalls machte es unheimlich Spaß mit Pajaro zu trainieren.
 

"Bisher ist es eigentlich nicht schlecht.", erwiderte der Schwarzhaarige, nachdem er sich ebenfalls auf den Boden fallengelassen hatte. Es war jedenfalls besser, als er vermutet hatte und machte Spaß. "Es ist nur ein bisschen irritierend, dass oft die am harmlosesten Aussehenden die stärksten sein sollen." Aber er hatte Dragon dabei einfach mal vertraut, da er nicht wirklich Lust hatte, so schnell alle seine Lebenspunkte zu verlieren. Einmal war es dennoch passiert, schließlich war der Andere ein Assassin Cross und kein Priest, der ihn mal eben ständig heilen konnte.
 

Bevor Pajaro jedoch noch weiter darauf eingehen konnte, stand plötzlich ein High Wizard neben ihm, dich gefolgt von einem High Priest.
 

"Wer ist denn der Noob?"
 

~°~
 

So ein Aufruf: Wer den Namen "Pajaro" richtig interpretieren kann, der bekommt das nächste Kapitel gewidmet ^___^

Es gibt zwei Tips:
 

1) Vergleicht die Beziehung der Namen Ichigo und Kouhi mit der Beziehung der Namen Pajaro und Dragon

2) Beyblade
 

So das muss reichen, soll ja auch schwer werden! Bis dann~

Caution! Sex under construction

So dieses Mal ging es schneller! Wir wünschen auch viel Spaß mit dem neuen Kapitel von Virtual Reality!
 

Ps: Ist etwas lang geworden! Aber ich hatte keine Lust, es zu trennen.
 

Info: Es kommt kein Adult vor, wenn euch der Titel irritieren sollte! Sorry.
 

Kapitel 22: Caution! Sex under construction
 

"Bisher ist es eigentlich nicht schlecht.", erwiderte der Schwarzhaarige, nachdem er sich ebenfalls auf den Boden fallengelassen hatte. Es war jedenfalls besser, als er vermutet hatte und machte Spaß. "Es ist nur ein bisschen irritierend, dass oft die am harmlosesten Aussehenden die stärksten sein sollen." Aber er hatte Dragon dabei einfach mal vertraut, da er nicht wirklich Lust hatte, so schnell alle seine Lebenspunkte zu verlieren. Einmal war es dennoch passiert, schließlich war der Andere ein Assassin Cross und kein Priest, der ihn mal eben ständig heilen konnte.
 

Bevor Pajaro jedoch noch weiter darauf eingehen konnte, stand plötzlich ein High Wizard neben ihm, dich gefolgt von einem High Priest. "Mhm... wer ist denn der Noob?", fragte Kouhi schließlich etwas skeptisch und hoffte, dass dieser Kerl nicht wieder ein potentielles blind date für seinen Bruder werden würde. Dennoch war es etwas merkwürdig, dass gerade Dragon, der sich sonst nicht so für Charaktere mit niedrigem Level interessierte, einen Charakter der ersten Jobklasse bei sich hatte.
 

"So ist das eben. Die wollen die Spieler eben verwirren.", anwortete Dragon gleich grinsend. "Außerdem ist es sicher weniger Arbeit so ein Mini-Monster zu entwickeln, als so ein riesiges." Der Assassin rutschte ein bisschen näher zu dem Kleineren und lehnte sich gegen die Hauswand in seinem Rücken.
 

Als er dann die andere Stimme hörte, sah er auf und erkannte dann auch gleich Kouhi und Ichigo - Die gab es ja online meistens sowieso nur im Doppelpack. "Der 'Noob' ist mein Freund Pajaro.", antwortete Dragon gleich und legte gleich einen Arm um die Schultern besagten Noobs. Er würde den Teufel tun und Seto gleich auf die Nase binden, dass es Noahs Charakter war. Dann würde das Verhör nämlich online stattfinden.
 

Ichigo hob zum Gruß seine Hand und ließ sich vor die beiden sinken, um sie ansehen zu können. "Ist aber wirklich eine Seltenheit, dass du dich mit low-level Charakteren abgibst.", stimmte er Kouhi dann zu. "Sonst immer auf der Suche nach Trainingspartnern..."
 

Verwirrt blickte Pajaro die Anderen für einen Moment an, konnte mit dem Begriff 'Noob' nicht all zu viel anfangen, doch die Kommentare ließen darauf schließen, dass es wohl etwas mit 'Neuer' oder 'Anfänger' zu tun haben musste. "Na, solange du nicht wieder das Bedürfnis nach spontanen Treffen verspürst.", meinte Kouhi mit einem leichten Schulterzucken und hoffte wirklich, dass Dragon, oder eher sein Bruder, etwas dazugelernt hatte. Er wusste ja nicht, dass sich Mokuba ohnehin fast jeden Tag mit dem Anderen real traf.
 

Der Schwarzhaarige betrachtete die beiden Neuankömmlige derweil und fragte sich, ob es sich wohl um Seto und Joey handelte, von denen ihm Mokuba bereits erzählt hatte. Wieso sonst sollte Kouhi von Dragons blind date wissen? "Dieser 'Noob' ist halt etwas Besonderes.", meinte Pajaro schließlich mit einem breiten Grinsen an Kouhi gewandt.
 

"Ach.", antwortete Dragon gleich mit einem breiten Grinsen. Wenn Kouhi wüsste, dass er schon lange ein Date mit seiner neuen Bekanntschaft gehabt hatte... Aber über diese pikante Tatsache würde er lieber schweigen. "Genau.", stimmte er dann Pajaro auch zu und zog diesen näher zu sich. "Etwas ganz Besonderes!" Gleich wurde ein Kuss auf die Schlafe des Archers gehaucht.
 

Ichigo zog eine Augenbraue hinauf und sah zwischen den beiden hin und her. Eine leichte Ahnung hatte er ja schon... Denn wirklich glauben, dass Mokuba sich gleich wieder einem Fremden an den Hals warf, der noch dazu so ein Anfänger war, tat er nicht. "So so.", antwortete er daher nur und grinste leicht. "Etwas Besonderes also. Na, wenn ihr Hilfe beim Trainieren braucht, dann sagt bescheid.", bot er seine Hilfe dann gleich an. Denn ab einem gewissen Level war es schwer, sich von einem Assassin helfen zu lassen.
 

Kouhi machte sich weniger Gedanken darüber, wer denn der Archer war, da Dragon auch gerne Leute - besonders ihn, Kouhi - provozierte. Das hatte der Brünette ja schon bemerkt, als sich der Weißhaarige an Ichigo herangemacht hatte, bevor sie gewusst hatten, dass es Mokubas Charakter war. Doch auch hinterher war es noch einige Male passiert, nur um Kouhi zu ärgern. Wer wusste außerdem schon, ob sein Bruder nicht wirklich schon wieder einen neuen Schwarm gefunden hatte?
 

Der frischgebackene Archer grinste jedoch nur weiter und störte sich nicht sonderlich an Kouhis abschätzenden Blicken. "Danke für das Angebot. Ich werde wohl erst noch ein paar Tage schauen, wie es mir so gefällt." Das erste Mal war ja meistens toll, aber ob es auch so bleiben würde? Noah war sich noch nicht so ganz sicher, ob er anschließend noch Geld bezahlen wollte, um Pajaro weiterhin existieren zu lassen. Nun hob sich doch eine der Augenbrauen Kouhis, als er diesen Kommentar hörte. "Heute ist gerademal dein erster Tag, Noob?"
 

"Jetzt nenn ihn nicht andauernd Noob!", protestierte Dragon dann gleich auch und sah Kouhi kurz, böse an. Seto konnte ja schon manchmal richtig gemein sein - Das bemerkte man selbst als völlig subjektiver Bruder.

"Auch, wenn es sein erster Tag ist.", fügte er dann noch hinzu. Gut, eigentlich war Pajaro ja ein Noob, aber diese Bezeichnung hatte mittlerweile auch schon etwas Negatives bekommen. "Ich werde dich schon noch überreden, weiter zu spielen.", wandte sich der Weißhaarige dann wieder an den Archer und grinste leicht. So hatte er nämlich wirklich die Möglichkeit, sich öfter mit Noah zu treffen. Auch, wenn es nicht das Gleiche war, wie real.
 

Ichigo seufzte leise, stand wieder auf, als er die Worte Kouhis hörte. Er konnte sich vorstellen, wie begeistert der von dem neuen Typ Dragons war. "Komm schon.", meinte er dann. "Wir wollten nach Niffelheim.", versuchte er Kouhi dann auch abzulenken. "Mal wieder trainieren." Sie waren ja eine ganze Zeit lang ziemlich faul gewesen.
 

"Das war jetzt erst das zweite Mal und er ist nun mal einer.", erwiderte Kouhi nur und zeigte keinerlei Schuldgefühle. Skeptisch betrachtete der Brünette Pajaro noch ein letztes Mal, bevor er sich Ichigo zuwandte. "Ja, wir sollten langsam gehen, bevor es zu spät wird." Viel Zeit würden sie an diesem Abend ohnehin nicht mehr haben, da Seto am nächste Morgen relativ früh aufstehen musste und selbst ein Frühaufsteher brauchte seinen Schlaf.
 

"Na ja, man sieht sich, Dragon..." Kurz drehte sich Kouhi noch einmal zu dem Schwarzhaarigen. "Noob.", wurde noch hinzugefügt, bevor Kouhi Ichigo weiter mit sich zog. Pajaro drehte währenddessen seinen Kopf zu Dragon und runzelte leicht die Stirn. "Dein Bruder mag mich nicht besonders, was?"
 

Dragon konnte den beiden nur hinterher sehen. Ichigo arf noch einen entschuldigenden Blick über seine Schulter, aber verschwand dann bald mit Kouhi aus der Stadt, warhscheinlich um sich dann zum gewünschten Zielort zu warpen.
 

Sein Blick glitt zu Pajaro und ein leises Seufzen entkam der Kehle des Größeren. "Na ja, ich glaube er ist einfach etwas skeptisch.", begann Dragon dann. "Auch nach der Sache mit Toya." Ein leichtes Schaudern folgte. "Und er hat ein Problem damit, dass ich kein Baby mehr bin."

Seto war manchmal wirklich wie ein Vater. Sogar schlimmer.
 

"Hm..." Nachdenklich blickte der Schwarzhaarige noch einen Moment in die Richtung, in der die beiden verschwunden waren. "Okay, irgendwie kann ich ihn dann auch ein bisschen verstehen. Der Kerl war echt widerlich... hat er eigentlich noch mehr gemacht, außer dich am Ende anzugrapschen?" Noah hatte ja auch noch andere Gäste bedienen müssen und hatte darum nicht all zu viel Zeit gehabt, darauf zu achten.
 

Das Begrapschen hatte er ja auch nur bemerkt, weil er gerade eine kleine Pause eingelegt hatte und Mokuba ihn vorher angesehen hatte. "Andererseits bist du doch langsam alt genug, um eine Beziehung zu haben, wenn es nicht gerade ein komischer, schleimiger Kerl ist, schließlich wirst du bald fünfzehn, richtig? Was wünscht dur dir eingentlich?" Noah hatte mehr durch Zufall vom Geburtsdatum des Anderen gehört.
 

"Nah.", antwortete Dragon gleich und schauderte dennoch leicht bei dem Gedanken an die wulstige Hand Toyas auf seinem Oberschenkel. Das war echt ein Gefühl, das er so schnell nicht mehr haben wollte - Um nicht zu sagen: Nie wieder haben wollte.

"Er hat mich nur vollgesülzt, wie süß er mich doch findet und mich gezwungen Eis von dem gleichen Löffel zu essen, wie er. Ich müsste dich eigentlich dafür hassen, du ihm wirklich nur einen Löffel gebracht hast." Sein Blick glitt zu dem Kleineren und wurde leicht strafend. Das war echt die totale Hölle gewesen.
 

"Aber zum Glück ist es vorbei.", leise Seufzend entspannte sich der Assassin wieder etwas. "Sag das mal Seto. Der glaubt ich darf keine Beziehung haben, bevor ich nicht so alt bin, wie er." Die roten Augen wurden einmal gen Himmel verdreht. "Aber ja, ich werde bald fünfzehn. Noch ein Monat ungeführ." Nun grinste der Größere wieder leicht. "Was ich mir wünsche...?"

Kurz überlegte er und zuckte dann mit den Schultern. "Ich bin da immer unentschlossen. Willst du mir etwa was schenken?"
 

Zwar wusste Noah nicht, wie alt der Bruder des Anderen war, doch auf jeden Fall war es bestimmt nicht das durchschnittliche Alter für die erste Beziehung. Seine erste Beziehung war auch etwas am Ende seines vierzehnten Lebensjahres gewesen, allerdings hatte diese nicht einmal eine Woche gehalten. Solche Erfahrungen musste man nun mal auch machen. Ob man wollte, oder nicht.
 

"Na, wenn du nichts willst, dann brauche ich mir die Mühe ja nicht zu machen, mir etwas einfallen zu lassen, oder?", erwiderte der momentan Kleinere mit einem frechen Grinsen. Trotzdem würde er Mokuba wohl ein Geschenk machen, denn irgendwie... waren sie ja quasi zusammen, wie es den Anschein hatte, auch wenn sie bisher nicht wirklich darüber geredet hatte. Die beidseitigen Küssen sprachen jedoch Bände.
 

Der größere seufzte abermals und schenkte Pajaro einen Seitenblick. "Natürlich will ich was haben!", widersprach er gleich. "Lass dir einfach was einfallen.", wurde dann angefügt. Er würde sich doch sowieso über alles freuen, was Noah ihm schenkte. Gut, fast alles. Ein Date mit Toya wäre zum Beispiel nicht so toll.

"Aber nun etwas Anderes... Ich wollte schon öfter ausprobieren, ob die Küsse hier wirklich reality sind.", meinte er dann und grinste, während er sich zu dem Kleineren drehte. Immerhin sah es bei Ichigo und Kouhi immer ganz danach aus. Aber Seto würde ihn umbringen, wenn er es ausprobiert hätte.
 

Überrascht blickte der Schwarzhaarige Dragon an und stellte fest, dass dieser im Spiel wohl wirklich viel mutiger und direkter war, als in der Realität, vielleicht weil sie sich nicht direkt gegenüberstanden. Außerdem hatte Noah Mokuba bisher nur in seiner Gegenwart erlebt. Vielleicht war dieser ja auch anders bei anderen Leuten.
 

"Wie kommst du auf die Idee, mich gerade in einem Spiel küssen zu wollen, wenn du es doch auch real kannst?" Ihm waren die Beweggründe nicht ganz klar, aber wenn Dragon wollte... Seufzend beugte sich Pajaro vor, so dass sich ihre Lippen wenige Augenblicke später berührten. Schlecht war es wirklich nicht, dennoch mochte er Mokubas Lippen mehr als Dragons.
 

"Aber nicht im Moment.", antwortete Dragon dann auch auf die Worte des Anderen. Immerhin konnte er Noah ja nicht immer real küssen... Da war das hier doch eine gute Überbrückungsmethode.

Als er dann seinen ersten Online-Kuss von dem Anderen bekam, schmunzelte der Assassin leicht. Er runzelte aber auch leicht die Stirn. "Also real gefällt es mir doch besser.", meinte er dann amüsiert, setzte aber noch seinerseits einen Kuss auf die Lippen des Anderen. "Hm, viel besser. Meinst du Seto würde es bemerken, wenn ich mich nachher heimlich aus dem Haus schleiche?"
 

Etwas überrascht blickte Pajaro den Größeren an, nachdem dieser sich wieder von seinen Lippen gelöst hatte. "Ich weiß nicht, ich kenne deinen Bruder schließlich nicht persönlich und virtuell gerademal... sagen wir fünf Minuten." Jedoch hatten ihm diese fünf Minuten schon gereicht, um zu beschließen, dass er eine Begegnung so lange wie möglich herauszögern wollte. Noah konnte sich jedenfalls gut vorstellen, dass der Bruder Mokubas direkt mit Fragen über ihn herfallen würde, wenn er jetzt schon so misstrauisch war und nicht einmal zu wissen schien, dass es sich bei Pajaro um Mokubas - noch eher inoffiziellen - festen Freund handelte. "Was hast du denn vor?", fragte der Schwarzhaarige noch mit einem frechen Grinsen auf den Lippen und lehnte sich entspannt zurück.
 

Der Größere grinste leicht. "Na ja, zu dir schleichen.", meinte er dann und rutschte etwas näher, um seinen Kopf auf die Schulter des Anderen sinken zu lassen. Das musste sicher etwas lächerlich wirken, wo er als Dragon doch etwas größer war, als Noahs online Charakter.

"Aber ich glaube, er würde es bemerken...", ein Seufzend folgte. "So etwas bemerkt er immer." Dann hob er den Kopf allerdings bald wieder. "Aber wir sehen uns morgen?"
 

"Natürlich, haben wir letzte Woche ja auch.", erwiderte der Ältere schmunzelnd und hob eine Hand, um sanft durch die weißen Haare zu wuscheln. In der Schule war es mittlerweile fast unmöglich, sich nicht sogar durch Zufall zu treffen. Mindestens einmal pro Tag liefen sie sich auf den Gängen über den Weg. Wahrscheinlich war es vorher auch schon so gewesen, aber sie hatten nie darauf geachtet, weil sie sich ja noch nicht gekannt hatten. "Ich denke, allmählich werde ich dann auch wieder offline gehen." Es war alles andere als früh und Noah brauchte nun mal seinen Schönheitsschlaf.
 

"Och.", antwortete Dragon gleich, löste sich aber etwas von dem Kleineren. "Aber okay... Dann bis morgen?", fragte er und setzte einen Kuss auf die Stirn des Kleineren. "Wir sehen uns morgen in der Pause - Spätestens.", grinste er und nickte dann zum Abschied noch einmal kurz.
 

~°~
 

Seufzend ließ sich Joey auf seine Couch sinken. Es war schon recht spät, wie er mit einem Blick auf die Uhr feststellte, aber er musste trotzdem telefonieren. Das Telefon wurde auch sogleich ergriffen und eine allzu bekannte Nummer gewählt. Setos Nummer. Hoffentlich war der nicht böse, wenn er jetzt noch anrief.
 

"Hmh..." Leise brummte der Brünette und öffnete widerwillig die Augen, schloss sie jedoch gleich wieder, als er das schnurlose Telefon anvisiert hatte, das neben ihm auf dem Nachtschränkchen lag und erbarmungslos klingelte. Einen Moment lang unterlag Seto der Versuchung einfach auf die Auflegetaste zu drücken, damit die penetrante Lärmquelle Ruhe gab und er weiterschlafen konnte.

Mit einem leisen Seufzen drückte er dann aber doch auf die größere Abnahmetaste und fuhr sich mit der freien Hand über das Gesicht. "Kaiba...?", wurde auch mit vom Schlaf leicht rauer Stimme in den Hörer gemurmelt, denn wach konnte er gerade beim besten Willen nicht klingen. Wer störte denn jetzt noch...?
 

Etwas nervös war Joey schon, als der Anruf entgegengenommen wurde. Als er dann das Brummeln hörte, seufzte er. Er hätte doch warten sollen - Aber das ging einfach nicht! "Tut mir leid, dass ich noch anrufe.", meinte er dann und lehnte sich zurück, während er an die Decke starrte.

"Ich... Na ja, komme gerade von der Arbeit und muss jetzt einfach meinen Frust los werden.", druckste er dann herum und seufzte tief.
 

In seinem müden und noch halb schlafenden Zustand brauchte der Brünette einige Momente, um die Stimme am anderen Ende der Leitung einordnen zu können. "Mhm... Joey?" Mit einer Hand wurde das Telefon gegen das Ohr gehalten, doch die blauen Augen blieben weiterhin geschlossen. Wenn es wirklich der Blonde war, der jetzt noch anrief, dann musste es wohl wichtig sein, also versuchte Seto wenigstens dem Anderen seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Vor allem hatte Joey auch seinen Problemen gelauscht und ihn beraten, davon abgesehen würde der Braunhaarige ihm so oder so helfen. "Was ist denn passiert?"
 

"Hmh...", machte der Blonde nur und seufzte wieder. Gott, es war schon... ziemlich blöd. Wie sollte er das am Besten rüberbringen? Wirklich drüber nachdenken, wollte Joey allerdings auch nicht mehr, so dass es wenig später dann auch aus ihm herausplatzte. "Ich werd' nicht übernommen.", meinte er dann und schüttelte leicht den Kopf.
 

"Scheiße, Seto. Ich bin in drei Monaten arbeitslos." Das war eine Katastrophe. Er wohnte hier alleine, wie sollte er das alles bezahlen? Er musste unbedingt etwas Neues finden, nur wo? Es gab hier in der Umgebung nicht viele gute Restaurants und eine Dönerbude war nicht sein Traumjob. Schon gar nicht mit Kochausbildung.
 

Als Seto die nicht gerade freudige Botschaft des Blonden hörte, wurde dieser etwas wacher und öffnete dieses Mal sogar die Augen, bevor er sich aufrichtete und sich gegen das Kopfende des Bettes lehnte. "Und das erzählen sie dir heute einfach? Meintest du nicht, dass es ziemlich gut aussehen würde?"

Jedenfalls hatte es immer den Eindruck gemacht, als liefe es gut für den Anderen. Es war bestimmt ein ziemlicher Mist, es so kurzfristig zu erfahren und der Brünette wusste nicht, was er anstelle des Blonden machen würde. "Und es gibt sonst keine Stellen in der Nähe, auf die du eine Chance hättest?"
 

"Es lief ja auch gut!", widersprach Joey gleich und seufzte kellertief. Woran es im Endeffekt lag, wusste er ja auch nicht. Es gab viele Möglichkeiten. Entweder es reichte eben doch nicht, was er leistete, obwohl er ja ziemlich engagiert war und auch immer seine Arbeit erledigte. Oder die Anderen mochten ihn nicht, was eigentlich nicht so rüber kam... Oder, die schlimmste Möglichkeit, sie hatten etwas gegen seine Homosexualität.
 

"Nein...", meinte er dann niedergeschlagen. "Ich wüsste jedenfalls nicht wo... Pizzeria? Ne, danke. Dönerbude genauso... Sonst gibt es hier nur noch Kneipenrestaurants und da will ich eigentlich auch nicht hin. Vielleicht gibt es hier ja noch ein Restaurant und ich weiß nur noch nicht drüber bescheid.", machte er sich selber Hoffnung. "Ich muss mich wohl mal richtig umsehen."
 

"Hm..." Das hörte sich wirklich nicht gut an und Seto wusste ja selbst, dass Joey in einer nicht gerade großen Stadt mit vielen Möglichkeiten lebte. Eigentlich war es da kein Wunder, dass es so wenige gute Restaurants gab. Nachdenklich starrte der Brüette auf seine Bettdecke, deren Farbe er nicht einmal in der Dunkelheit erkennen konnte. "Und was wäre... wenn du dir hier eine Stelle suchst?" Leicht presste der Braunhaarige die Lippen zusammen, als er bemerkte, was er da eigentlich im halbwachen Zustand sagte. Dennoch nahm er seine Worte nicht zurück, obwohl ihm bewusst war, dass es mehr aussagte, als dass Joey hier vielleicht mehr Glück haben würde, eine Arbeit zu bekommen.
 

Joey wollte gerade wieder frustriert aufseufzen, als er dann stutzte. "Seto?", fragte er dann nach und zog die Stirn leicht kraus. Joey verstand sehr wohl die unterschwellige Botschaft, die dort mitschwang.

"Bei dir?", fragte er. Gut, es gab mehr Möglichkeiten, da Seto schon in einer recht großen Stadt wohnte. "Aber so zentral sind die Wohnungen sicher teuer.", meinte er dann. Und so kurz nach der Ausbildung würde er sich das nicht wirklich leisten können. "Und es ist so weit weg..." Immerhin wohnten hier seine Freunde und er wohnte schon so lange hier...
 

Vielleicht war es wirklich eine dumme Idee gewesen, diesen Vorschlag zu äußern, bzw. diesen nicht wieder zurückzunehmen, aber wenn der Blonde nicht mehr so weit weg wohnte, würden sie auch nicht mehr so unter der ständigen Trennung leiden müssen. Beinahe hätte Seto dem Drang nachgegeben, sich auf die Unterlippe zu beißen, ließ es dann aber doch und schloss nur die Augen. Tief atmete der Brünette durch und ignorierte das aufgeregte Kribbeln in seiner Magengegend so gut wie möglich, da es ihn sonst noch nervöser gemacht hätte. "Du könntest ja hier wohnen, dann hättest du keine Miete, die du bezahlen müsstest und das Haus ist groß genug." Spätestens jetzt würde der Andere ihn wahrscheinlich für verrückt erklären...
 

"Was?", fragte Joey gleich. Er saß gleich kerzengerade auf der Couch und kaute kurz auf seiner Unterlippe herum. Meinte Seto das wirklich ernst? Bot er ihm da gerade wirklich an, dass sie zusammenziehen sollten?

"Ich... Na ja...", druckste er dann herum und strich sich kurz über das Gesicht. Was sollte er denn jetzt dazu sagen? Er freute sich schon wahnsinnig, dass Seto ihm so ein Angebot machte, aber... War es nicht noch zu früh für so etwas? "Ich weiß nicht...", antwortete er dann. "Ich meine... Wir sind erst seit knapp vier Monaten zusammen."
 

"Das weiß ich.", erwiderte der Brünette und langsam bereute er es wirklich, diesen Vorschlag gemacht zu haben. Eigentlich hätte er sich ja denken können, wie die Antwort des Anderen ausfallen würde. "Wenn du nicht willst, dann ist es in Ordnung. Es war halt... nur ein Vorschlag." Wenn auch kein ganz uneigennützlicher.
 

Seto wollte den Blonden nun mal in seiner Nähe haben und ihn auch öfter sehen, als er es nun alle paar Wochen tat. "Du kannst es dir ja durch den Kopf gehen lassen, wenn du keine andere Stelle findest, die dir zusagt. Außerdem..." Leise und fast resignierend seufzte der Brünette auf. "Ich glaube, vor kurzem gehört zu haben, dass hier ein neues Restauran aufmachen soll."
 

"Hm..." Man hörte Setos Stimme ja schon an, dass er scheinbar niedergeschlagen war. Jetzt hatte Joey gleich ein schlechtes Gewissen. "Okay... ich werde mich mal schlau machen. Wenn da wirklich ein neues Restaurant aufgemacht hat, dann wäre das super." Auch, wenn es ihm lieber wäre, wenn es hier in der Gegend aufgemacht hätte.

"Aber die nächsten beiden Wochen werde ich bestimmt nicht zu dir können.", meinte er dann seufzend. "Kein Geld."
 

"Übermorgen startet ein neues Projekt, da werde ich wohl eh kaum Zeit haben... aber in zwei Wochen könnte es bei mir gehen.", erwiderte der Brünette und rutschte langsam wieder tiefer, bis sein Kopf das Kissen traf. "Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass du schnell eine neue Stelle findest, wenn ich Gelegenheit dazu habe, kann ich mich ja auch mal umhören." Seto wollte nun mal nicht, dass es dem Blonden so schlecht ging und dieser sich so viele Gedanken darüber machen musste, was die Zukunft brachte, wenn er nicht mehr in diesem Restaurant arbeiten konnte.
 

"Ja?", fragte Joey gleich nach und seufzte. Wenn Seto in zwei Wochen zu ihm kam, dann würde er sich wenigstens etwas ablenken können. Das würde Duke zwar auch versuchen, aber ob er es auch schaffte, wusste Joey noch nicht.

"Dann warte ich, bis du Zeit hast." Der Blonde musste trotzdem leicht lächeln und stand dann von der Couch auf. Es brachte ja auch nichts, jetzt schon in Zweifel auszubrechen. "Ich werde morgen auch gleich mal losziehen, wenn ich Zeit habe.", meinte er. "Danke." Wenn Seto ihm half, dann würde es schon werden.
 

"Okay, ich werde mich dann auch umhören.", erwiderte der Brünette und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken, was ihm jedoch nur teilweise gelang. "Joey? Ich hoffe, du bist nicht sauer, wenn ich jetzt Schluss mache, aber ich bin müde und muss morgen früh raus." Mittlerweile war die Stimme des Älteren schon wieder mehr ein Murmeln oder Brummen, denn selbst das Gespräch hatte es nicht völlig geschafft, ihn ganz wach zu kriegen. Schlafen hörte sich nämlich gerade wirklich toll an.
 

"Wenn du nur am Telefon meinst...", antwortete Joey dann und schmunzelte leicht. "Dann darfst du."
 

~°~
 

"Hmm...", machte ein gewisser, schwarzhaariger Teenager und klickte auf die nächste Seite. 'Amor feucht, 50 Stk', stand da. Mokuba seufzte und verzog das Gesicht. Fünfzig Stück? Was sollte er denn mit so vielen anfangen???

Obwohl.... Nein, die brauchte er definitiv nicht. Mokuba klickte wieder zurück und scrollte nach unten. "Hmmm, Billy Boy feucht...", las er dann und zog die Augenbrauen hinauf."... Aroma...? Erdbeergeschmack... Wah... Moment, genoppt?" Nun verzog sich Mokubas Gesicht leicht.

Gott er wollte doch nur Kondome haben!
 

Damals kam es ihm irgendwie leichter vor. Vielleicht, weil er einfach irgendetwas angeklickt hatte, immerhin hatte Seto sie ja benutzen müssen. Ob er sie eigentlich schon benutzt hatte? Bestimmt.

Seufzend scrollte sich Mokuba weiter durch die Internetseite, oder sollte er lieber sagen, Online-Sexshop? Damit kannte er sich ja immerhin schon aus.

Warum er schon wieder darauf herumsurfte? Gut, Seto würde er so schnell nichts mehr da bestellen, immerhin hatte er das letzte Mal auch nicht wirklich positiv reagiert. Nein, es hatte schon einen anderen Grund. Dieser Grund hieß Noah.
 

Seto würde jetzt durchdrehen, aber mein Gott! Er war fast fünfzehn und schon fast zwei Wochen mit Noah zusammen. Seto würde in zwei Tagen zu Joey fahren... Da musste man die Gunst der Stunde nutzen. In zwei Tagen würden die sicher geliefert haben... Und wenn Seto das Wochenende nicht da war...

Vielleicht würden sie sich ja ein bisschen näher kommen - Wirklich Sex... Das würde er sich wahrscheinlich noch nicht trauen, aber so ein bisschen...? Ob Noah eigentlich schon mal...? Mokuba seufzte und schüttelte kurz den Kopf, daran konnte er später denken. Jetzt hieß es erst einmal die perfekten Kondome finden! Das war immerhin fast das Wichtigste!
 

'Kondome mit Ring - für längeren Spass 3 Billy Boy Kondome - mit Ring Kondome aus Naturkautschuklatex mit Feuchtfilm.', ging es dann gleich weiter und nun musste der Teenager wirklich lachen. Kondome mit Ring? Ob er die brauchen würde und vielleicht bereute, sie nicht zu kaufen?

Grinsend scrollte er trotzdem weiter.
 

Es dauerte nicht lange, bis er sich einfach für ein paar ganz normale, klassische Kondome entschied. Wenn er sich hier zu lange mit diesen ganzen seltsamen Kreationen aufhielt, dann brauchte er ja ewig. Immerhin musste man ja auch Gleitgel dazu haben. So viel wusste er schließlich, denn ganz dumm war selbst er nicht. Außerdem hatte er sich ja schon damals bei Seto und Joey informiert.

Somit wurden die 'Billy Boy Kondome transparent/idealfeucht' per Klick in den Einkaufswagen verfrachtet, bevor sich Mokuba wieder der Suchleiste zuwandte.
 

Einige Momente später gelangte er dann auch auf die Gleitgel-Seite und scrollte wieder durch die Angebote.

"Bioglide Kirsch...", las er dann vor und verzog das Gesicht. Wenn Seto schon Café Latte hatte, dann würde er einen großen Bogen darum machen. Er hatte es einfach lustig gefunden, aber wirklich wissen, was Gleitgel mit Geschmack für einen Sinn hatte, tat der Teenager nicht. Er fand auch noch Gleit-Pulver, das man erst mit Wasser mischen und herstellen musste, bis man es richtig benutzen konnte. Ob man dann immer mitten beim Sex aufstand, sich das Pulver schnappte, um sich erst mal im Bad die richtige Menge abzuwiegen und sich ein Gläschen Gleitgel herstellte?
 

"Was Normales... Wo wir schon bei den Kondom bescheiden sind...", murmelte er dann und klickte weiter durch, bis er dann irgendwann zwischen BoyButter ("Du kennst das Problem: Einige Gleitgele die man(n) sich für das Fisten ausgedacht hat, sind entweder klebrig oder nicht wirklich anhaltend") und FlutschiAnal ("Flutschi Anal, diese Gleitcreme mit anregendem Ambra-Duft bietet anales Flutschvergnügen pur!"), wurde er dann auch fündig.
 

Es war zwar nicht ganz Normal, hatte aber wenigstens einen anständigen Namen: Play Warming Gel ("Für mehr Stimulanz und Sinnlichkeit! Gleit-Gel mit stimulierendem Wärme-Effekt, der Ihr Lustempfinden sofort intensiviert.").

Klick und schon war es bei den Kondomen im Einkaufswagen. Seufzend klickte Mokuba dann auch weiter und wollte gerade per Kreditkarte bezahlen, als er dann stutzte. "Wie, diese Seite konnte nicht gefunden werden?", fragte er dann und seufzte frustriert. "Was soll das denn heißen, du Scheißding?", wurde sein PC angeranzt, ehe er das ganze Prozedere noch einmal wiederholte.

Mit dem gleichen Ergebnis. Das durfte doch nicht wahr sein! Was war denn hier los? Vielleicht... sollte er mal Seto fragen. Aber er brauchte irgendeine... Ausrede. Er konnte schlecht hingehen und sagen: 'Hey, Seto. Deine Kreditkarte funktioniert nicht, dabei wollte ich gerade was im Sexshop kaufen.'
 

"Seto?", fragte er dann wenig später, während er sein Zimmer verließ und die Treppen hinab ins Wohnzimmer stieg.
 

"Ich bin hier.", kam es kurz darauf aus dem Wohnzimmer, das sich direkt neben dem Flur befand. Nach gemachter Arbeit und nach Abschluss der kritischen Zeit des neuen Projektes, hatte sich der Brünette einfach dazu entschlossen, sich ein bisschen ins Wohnzimmer auf die Couch zu legen, Musik zu hören und nach dem ganzen Stress einfach ein bisschen zu entspannen. In zwei Tagen würde er Joey wiedersehen und obwohl es zwei Tage zu viel waren, war die Vorfreude schon stärker als dieser negative Gedanke, obwohl er die Sehnsucht nach dem Blonden auch nicht einfach abschalten konnte, schließlich hatte er diesen lange nicht mehr gesehen. "Was gibt es denn?"
 

Mokuba stand weniger später auch in der Tür zum Wohnzimmer. "Na ja...", jetzt brauchte er schnell eine Ausweichmöglichkeit... "Ich wollte gerade bei Ragnarok für mich noch einen Monat Spielzeit freischalten, aber irgendwie funktioniert das online nicht.", meinte er dann und sah Seto einfach nur verwirrt an.

Wenn er etwas konnte, dann flunkern. Vor allem bei Seto. Der merkte das bei ihm sowieso meistens nicht, es sei denn er zeigte es nicht, sondern tat nur, als würde er es nicht merken. Bisher hatte es aber oft geklappt, wenn er es wirklich ernsthaft versuchte. "Du weißt nicht zufällig warum?"
 

Schmunzelnd richtete sich der Braunhaarige etwas auf und stütze sich auf seinen Unterarmen ab, während er zu Mokuba hinübersah. "Da es mein kleiner Bruder ständig für nötig erachtet im Internet auf Seiten zu sein, die ihn nichts angehen und dabei noch mein ganzes Geld verprasst, habe ich, nachdem du letzten Monat auch noch ungefragt eine DVD und eine CD bestellt hast, einen Filter aktiviert, der Seiten nicht zulässt, auf denen man online bezahlen kann. Wenn du also neue Zeit für Ragnarok brauchst, wirst du das Geld wohl direkt an der Bank überweisen müssen." Wäre ja noch schöner, wenn der Schwarzhaarige sein Geld schneller ausgeben würde, als er es verdiente.
 

Mokuba lauschte den Worten Setos. Er hatte doch gleich geahnt, dass sein Bruder damit etwas zu tun hatte. Dann machte Mokuba allerdings große Augen. "Du hast einen Filter eingerichtet?", fragte er dann verständnislos und gab einen ziemlich genervten Ton von sich. "Das ist nicht dein ernst oder?"

Seto bekam einen kurzen, noch viel verständnisloseren Blick. "Es ist ja auch nicht so, dass du mir das Geld immer vom Taschengeld abziehst und ich kein eigenes Konto habe!", meinte er gleich und strich sich etwas genervt durch die Haare. "Du kriegst dein Geld doch wieder, also was soll das?"
 

"Mir kam es in letzter Zeit so vor, als ob du es dir ziemlich einfach machen würdest, dein Geld wahllos für alles Mögliche auszugeben, nur weil es einen einzigen Klick und ein bisschem Rumscrollen bedarf, um die Sachen zu kaufen. Außerdem kommst du zu leicht an Sachen, an die du nicht kommen solltest. Ich habe immer noch nicht vergessen, was du so alles in mein Geschenkpaket an Joey geschmuggelt hast, Mokuba.", erwiderte Seto mit hochgezogener Augenbraue und sah nicht so aus, als würde auch nur ein Argument ihn dazu bringen, besagten Filter wieder zu deaktivieren. Bisher hatte er ja anscheinend gut funktioniert, als würde er auch vorerst da bleiben, wo er war.
 

Mokuba konnte nur frustriert seufzen. Das war jetzt kein Witz oder? Seto meinte das wirklich ernst! So eine bodenlose Gemeinheit! "Das ist so unfair!", meinte er gleich. "Erst gibst du mir Hausarrest und jetzt so was...", grummelnd wandte er Seto dann den Rücken zu. "Wenn du am Wochenende weg bist, randaliere ich aus Rache in deinem Zimmer!", drohte er dann nicht recht ernst gemeint an und stampfte dann doch etwas wütend aus dem Wohnzimmer.

So ein absoluter Mist! Wo sollte er denn jetzt die Sachen herbekommen? Von Seto leihen? Niemals, alleine bei dem Gedanken, dass sein Bruder Sex hatte... Nein, das war etwas, das er definitiv nicht wissen wollte. Vielleicht sollte er einfach mit Noah reden? Aber es war so ein peinliches Thema...
 

~°~
 

Es war definitiv ein peinliches Thema, wie er knappe zwei Tage später feststellte. Seto dürfte gerade auf dem Weg zu Joey sein und er, Mokuba, saß hier auf Noahs Bett. Eher lümmelte er sich darauf herum. Der Grünhaarige war gerade in der Küche, etwas zu Trinken holen. Er konnte ihn durch die Türen gedämpft reden hören - Wahrscheinlich mit seiner Mutter.
 

Seufzend drehte sich Mokuba auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. Wie sollte er das Thema am Besten anschneiden? Und wie sollte er Noah danach oder davor zu sich nach Hause einladen? Das war so eindeutig, eindeutiger ging es gar nicht mehr. Wenn er sagte: 'Hey, Noah. Lass uns zusammen Kondome kaufen gehen. Ach ja, willst du danach bei mir schlafen?', dann dachte Noah doch gleich, dass er Sex wollte.

Es war ja auch nicht ganz abwegig und etwas in die Richtung wollte er ja wirklich, aber eben nicht direkt! Und wenn er sich dann doch nicht traute - Auch nicht beim Petting oder so - dann war es sicher enttäuschend.
 

Alles wegen diesem blöden Filter! Frustriert strich sich Mokuba durch die Haare.
 

Einige Minuten später verebbte das Gespräch im Nebenzimmer und Noah öffnete mit einiger Mühe, da er die Hände voll hatte, die Tür. Kurz darauf wurden dann auch zwei Gläser und eine Flasche Cola auf den kleinen Tisch in der Mitte des relativ großen Zimmers gestellt. "Ich hoffe, Cola ist okay, wir hatten nicht mehr all zu viel Auswahl an anderen Kaltgetränken." Nur noch Kaffee, Tees und komische Säfte wären im Angebot gewesen, aber das musste ja nicht unbedingt sein. Das Einkaufen ließ sich wohl nicht mehr lange hinauszögern. Nachdem der Grünhaarige die Gläser gefüllt hatte, reichte er eines an Mokuba weiter und setzte sich neben diesen auf das Bett. "Und was treibt dich zu mir? Oder hattest du einfach nur Sehnsucht nach mir?", fragte Noah mit einem leichten Grinsen und ließ eine der schwarzen Strähnen durch seine Finger gleiten.
 

Mokuba richtete sich wieder auf, als Noah das Zimmer betrat. "Klar ist das okay.", antwortete er gleich und nahm dankend das Glas entgegen, welches der Größere ihm reichte.

Er rutschte gleich näher neben diesen und grinste, während er einmal kurz nippte. "Natürlich hatte ich Sehnsucht nach dir! Was ist das denn für eine Frage?", fragte er gleich zurück. Wenigstens ließ seine Nervosität langsam etwas nach, wenn er mit Noah alleine war. Anfälle von akuter Schüchternheit hatte er nur noch selten, wenn sie alleine waren, aber wenn Noahs Mutter zum Beispiel irgendwelche komischen Andeutungen machte, wollte er am liebsten sterben.

Er fand es ja gut, dass die Eltern des Größeren so locker damit umgingen, aber manchmal war es einfach ZU locker...
 

"Hm.", machte er dann und nuckelte an seinem Glas herum, ohne wirklich etwas zu trinken. Wie sollte er jetzt anfangen, verdammt? Das war so eine doofe Situation und alles nur wegen Setos dummem Filter. "Na gut, also eigentlich wollte ich dich auch was fragen..."
 

Noah grinste nur weiter, denn diese Seite gefiel ihm fast mehr, als die Schüchterne. So wie es aussah, hatte der Größere auch Gefallen an Mokubas Haaren gefunden, vielleicht lag es einfach an der Länge, jedenfalls konnte er sich wohl stundenlang mit diesen beschäftigen. "Schieß los, was ist es für eine Frage?"

Es musste ja schon etwas Bedeutendes sein, wenn der Schwarzhaarige so drumherum redete und ihn nicht einfach fragte. Wahrscheinlich war es eine Frage, die dem Anderen noch immer unangenehm war, obwohl sie nun schon eine Weile zusammen waren. Okay... zwei Wochen, aber das musste schon etwas gelten.
 

Gott, sollte er Noah jetzt einfach fragen? WIE sollte er fragen? Sein Kopf war einfach leer. Seufzend legte er seinen Kopf auf die Schulter des Anderen, damit er ihn wenigstens nicht dabei ansehen musste. "Na ja... Ich weiß, wir sind noch nicht so lange zusammen... Und es ist auch ein bisschen schnell, weil ich halt, na ja... erst vierzehn bin, aber... na ja..."

Scheiße, wie oft hatte er jetzt schon 'na ja' gesagt?

"Ach, ich meine Sex.", meinte er dann einfach gerade heraus. Gott, jetzt war es gesagt. Und kaum konnte Mokuba wieder seinen Mund nicht mehr halten. "Na ja, nicht direkt, sondern mehr,... dass wir uns halt näher kommen, weißt du?", redete er gleich weiter und hob den Kopf dann wieder. "Hattest du eigentlich schon mal Sex?"
 

Etwas überrascht folgte der Größere Mokubas Ausführung und konnte sich am Ende ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das war ja schon fast wieder niedlich, aber eigentlich war es auch kein Wunder, dass es dem Schwarzhaarigen noch unangenehm oder peinlich war, wenn dieser noch keinerlei Erfahrung hatte. Mit einem Mix aus einem Lächeln und einem Grinsen löste sich Noah endlich von den verführerischen, langen Strähnen und schlang seine Arme lieber um den Körper des Kleineren. "Die ein oder andere Erfahrung habe ich schon, ja."

Wie viel musste der Andere ja nicht unbedingt wissen. "Ich wollte eigentlich noch ein bisschen warten, weil ich nicht wusste, ob du dafür schon bereit bist, aber wenn du möchtest, können wir ein bisschen weitergehen."
 

Für richtigen Sex war es wohl wirklich noch ein bisschen früh, aber das musste ja auch noch nicht sein, es gab auch noch andere Dinge, die man tun konnte und die sich gut anfühlten. Noahs Kopf lehnte sich ein bisschen zur Seite und nach unten, so dass er einige sanfte Küsse auf den Hals und die Halsbeuge des Kleineren hauchen konnte.

Derweil schlichen sich freche Finger unter das Oberteil des Schwarzhaarigen und liebkosten die warme Haut über dem Hosenbund. "Sowas zum Beispiel?", wurde dann noch leise geraunt, bevor die Lippen des Größeren etwas höher wanderten.
 

Mokuba musste auch leicht Schmunzeln, als er die Antwort von Noah bekam. "Hey, das ist keine Antwort.", protestierte er dann und stellte schnell sein Glas weg, damit er nicht alles vollsaute. Danach schlang er seine Arme um den Nacken des Größeren und konnte wirklich nicht verhindern, dass er etwas rot wurde.

Es war schon etwas Anderes zwischen dem normalen auf den Mund geküsst werden und dem hier. Das hier fühlte sich schon etwas anders an und nicht so.... SO eben. Jedenfalls kribbelte es gleich ganz gewaltig in seinem Magen.
 

"Hm, genau. So was zum Beispiel.", antwortete er dann leise und schmunzelte leicht, während er langsam durch Noahs Haare strich. "Aber... Moment.", meinte er dann und seufzte leise. "Das war es nicht, worauf ich hinaus wollte... Außerdem ist deine Mum da draußen."
 

Ein letzter Kuss wurde auf die einladende Haut gehaucht, bevor Noah seine Lippen von dieser löste. Die Hand blieb jedoch weiterhin dort, wo sie war und strich weiterhin über den Rücken des Kleineren. "Sie ist gerade gegangen.", erklärte der Ältere schulterzuckend. "Zu einer Freundin, oder so.", fügte Noah noch hinzu und zog Mokuba ein Stück mit sich, so dass er sich an die Wand hinter dem Bett lehnen konnte. "Worauf wolltest du denn dann hinaus?" Wollte der Andere tatsächlich schon mehr? Das würde ihn dann aber doch schon etwas wundern, wenn sie gerade erst damit begannen, intimer zu werden. Aber vielleicht war Mokuba auch schon weiter, als er dachte?
 

Na prima! Sie war gerade gegangen. Nicht, dass es ihn stören würde, aber ein bisschen überfordert mit der Situation war Mokuba ja schon. Obwohl es sich eindeutig gut anfühlte, vielleicht sollte er zur Abwechslung auch mal den Mund halten. Aber erst später, denn zuerst musste er ja jetzt wirklich das fragen, was er eigentlich fragen wollte!
 

"Was ich eigentlich meine ist... Also...", druckste er wieder etwas herum. "Na selbst wenn wir noch nicht SO weit gehen, ja?", fing der Kleinere dann auch an und konnte nicht verhindern, dass er schon wieder etwas rot auf den Wangen wurde. "Wir brauchen trotzdem... na ja, Kondome, oder?", fragte er dann und wurde gegen Ende etwas leiser. Gott, es war ja so peinlich. Auch, wenn das Schlimmste überstanden war.

"Du hast nicht zufällig welche?"
 

Das war es also, was ihm Mokuba noch sagen wollte. Ein wenig überraschte es ihn wirklich. Nun löste sich der Größere doch etwas von dem Anderen und öffnete kurz darauf die Schubladen seines Nachtschränkchens. "Sieht nicht so aus.", wurde schließlich erwidert, als Noah einen Moment in seinen Sachen herumkramte. Dass er in seinem Portemonnaie keine mehr hatte, wusste der Grünhaarige ziemlich genau.
 

"Hm..." Nachdenklich wurden die Schubladen wieder zugeschoben, bevor sich Noah zurück zu dem Schwarzhaarigen drehte. "Wir können ja jetzt in die Drogerie gehen. In der Nähe ist eine recht große, die viel Auswahl hat und wir haben gerade Zeit. Außerdem können wir uns dann für das entscheiden, was wir beide gut finden.", schlug Noah vor und machte nicht den geringsten Eindruck, als ob ihm das Thema peinlich wäre.
 

Mokuba beobachtete mit hochrotem Kopf, wie der Ältere nach Kondomen suchte. Gott, wenn er mal welche gehabt hatte, aber alle weg waren... Dann war es sehr offensichtlich, dass Noah schon Sex gehabt hatte, oder? Das machte ihn ein bisschen nervös, aber irgendwie beruhigte es ihn auch.

Als dieser ihn dann ansprach, machte der Kleinere große Augen. "Was?", fragte er nur kurz und rutschte an den Bettrand, während er Noah weiterhin ungläubig ansah. "Du willst zusammen in die Drogerie und Kondome kaufen?", fragte er dann gleich weiter nach.

"Jetzt?" Das war ein Scherz oder? Das konnte doch nur ein Scherz sein, aber Noah sah nicht so aus, als würde er scherzen. "Du weißt aber schon, was die alle denken, wenn zwei Jungs zusammen Kondome kaufen?"
 

"Du meintest, dass wir welche brauchen, ich stimme dir zu. Wenn du keine hast und ich keine, dann müssen wir halt welche kaufen.", erwiderte der Größere mit einem leichten Schulterzucken. Noah verstand nicht so recht, was das für ein Problem darstellte, er selbst hatte jedenfalls keines damit.

Er scheute sich ja nicht einmal, in der Öffentlichkeit harmlose Zärtlichkeiten auszutauschen, egal ob ihn andere Leute dumm oder angeekelt anstarrten. "Und was sollen sie schon denken? Dass wir bald Sex haben werden, nehme ich an. Und? Stimmt doch auch.", fügte der Ältere locker hinzu und erhob sich vom Bett. "Ich denke jedenfalls nicht, dass uns die Kondome entgegen geflogen kommen, wir müssen sie schon selbst besorgen."
 

"Hör auf so dämlich sarkastisch zu sein, okay?", antwortete Mokuba gleich und konnte wieder einmal - Zum dritten Mal heute - nicht verhindern, rot anzulaufen. Er sah den Größeren an und seufzte dann tief. Irgendwie hatte er ja schon recht, aber... Gott!

"Müssen wir wirklich in den Drogeriemarkt und da welche kaufen?" Er spürte schon jetzt die ganzen Blicke auf sich. Es wäre sicher nicht nur unangenehm, sondern auch peinlich. "Aber das ist so... Wie wär's, wenn du alleine gehst und ich hier auf dich warte?", schlug er dann gleich vor und sah Noah erwartungsvoll an. Welche im Internet zu bestellen und persönlich in einen Laden gehen waren zwei völlig andere Dinge.
 

"Nein, vergiss diese Idee ganz schnell wieder.", erwiderte der Größere nur und schüttelte den Kopf. "Du kannst mich nicht jedes Mal losschicken, wenn wir keine Kondome mehr haben." Auf Dauer wäre es ihm dann wirklich zu dumm und Mokuba konnte ihm nicht erzählen, dass er dann einfach später welche holen würde, nur nicht jetzt.

"Na komm schon. So schlimm ist es nicht und ich bin doch auch dabei, also musst du nicht alleine da rein.", meinte Noah noch aufmunternd und beugte sich nach vorne, um einen Kuss auf die Stirn des Kleineren zu hauchen. "Und, wie gesagt, können wir uns dann auf das einigen, was wir beide gut finden."
 

Gerade wollte ein frustriertes Seufzen Mokubas Kehle entweichen, da beugte sich Noah vor und küsste seine Stirn. Das stimmte ihn gleich wieder etwas milder. Verdammt, wenn Noah jetzt schon raus hatte, wie er ihn um den Finger wickelte... Dann würde er, Mokuba, später echt ein Problem haben.

"Hm...", machte er leise und noch etwas unentschlossen. Es war schon komisch, wie Noah darüber redete. Noch konnte der Kleinere sich nicht wirklich vorstellen, dass sie die Kondome auch richtig beim Sex benutzen würden... Obwohl er es ja eigentlich wollte, aber es schien etwas unwirklich. "Wenn du mir versprichst, dass wir es unauffällig machen....", meinte er dann noch, gab aber eigentlich schon nach.
 

"Bisher hat es nie jemanden interessiert, was ich da kaufe, also wird es dieses Mal wohl nicht anders sein.", meinte der Größere schulterzuckend und zog Mokuba sanft auf die Beine, so dass sie wirklich gleich gehen konnten. Wenn man ganz normal etwas kaufte, dann kümmerte sich selten eine Person darum, was denn überhaupt gekauft wurde. Erst wenn man total nervös wirkte und sich ständig umsah, oder anders auffällig reagierte, zog man die Aufmerksamkeit Anderer auf sich. Da Noah aber eigentlich nie nach dem zweiten Muster handelte, kannte er sich nicht sonderlich damit aus und machte sich dementsprechend auch keine Gedanken darüber.
 

Gesagt, getan. Noah zögerte wirklich nicht lange, sondern zog ihn, Mokuba, gleich mit nach draußen. So hatte er keine Möglichkeit, es sich nicht doch noch anders zu überlegen. Das machte der Kerl doch alles extra! So eine Gemeinheit...

Mokuba folgte ihm dann seufzend, versuchte jetzt schon mal damit anzufangen, Blicke zu ignorieren, denn Noah hielt wieder seine Hand. Das mochte er ja eigentlich. Auch, dass es Noah nicht peinlich war, wenn man sie so zusammen sah... Aber nicht mit diesem Ziel, das sie gerade hatten. Der Kleinere hatte einfach das Gefühl, alle sahen es ihm an der Nasenspitze an. Als wäre da ein Schild auf seiner Stirn: 'Caution! Buying condoms for naughty sex!'
 

Es war zum Haare raufen, aber das tat er jetzt nicht. Das machte Noah schon oft genug bei ihm.

Als sie dann die Drogerie erreichten, wurde Mokuba gleich etwas nervöser. "Bist du sicher, dass du nicht alleine rein gehen willst?"
 

Diesen Einwand schob Noah per Seufzen einfach nur bei Seite und zeigte nicht wirklich Erbarmen mit dem Kleineren.

Als sie den Laden dann auch betraten, wurde Mokuba direkt in den passenden Gang gezogen, in dem die Kondome aufgereiht sichtbar wurden. Zwar gab es nicht so viele verschiedene Arten, doch die Auswahl war dennoch ziemlich groß und vielfältig.

"Hm..." Nachdenklich blickte Noah auf das Angebot, bevor er zwei der Packungen zu sich zog und anschließend vor sich hielt, so dass Mokuba sie sehen konnte. "Welche wären dir lieber?", wurde dann auch gleich gefragt, während der Größere zu den Packungen nickte. "Welche mit Geschmack? Erdbeer ist nicht schlecht. Die mit Banane hab ich allerdings nie ausprobiert... oh schau mal, es gibt auch welche mit Melonengeschmack, die kenn ich gar nicht." Überrascht widmete sich Noah einer weiteren Packung im Regal.
 

Mokuba fand sich dann auch vor dem Regal wieder und wurde gleich wieder rot. Na wahnsinn. Jetzt stand er hier vor einem Regal vollgestopft mit Kondomen. Warum hatte eine normale Drogerie so eine Auswahl? Das war doch unnormal.

Der Teenager versuchte auf irgendetwas zu starren, was ihn ablenkte, aber das war in dieser Regalreihe nicht so einfach, weil alles einfach eindeutig war! Kondome, Intimpflege... Es fehlten nur noch die Sextoys. Aber irgendwie war Mokuba froh, dass es die nicht auch noch hier gab. Ob die Drogerie eine Altersbeschränkung hatte?
 

Als der Teenager dann Noahs Fragen hörte, zischte er leise und warf ihm einen strafenden Blick zu. Sie hatten abgemacht, es unauffällig zu tun!! So wie Noah durch die Gegend blökte, war das alles, nur nicht unauffällig! Mokuba konnte schwören, dass da am Ende der Reihe zwei Mädchen standen, die sie beobachteten...

"Kein... Geschmack...", antwortete er nur leise und presste die Worte mehr hervor, als dass er sie wirklich sagte. "Aber, wenn du willst... Mir ist es egal..."
 

Kurz warf Noah dem Kleineren einen verständnislosen Blick zu und konnte einfach nicht nachvollziehen, warum der Schwarzhaarige sich so anstellte. Kopfschüttelnd wandte sich der Grünhaarige dann wieder den Angeboten zu und betrachtete diese nachdenklich. "Ich glaube, ich würde gerne mal die mit Melonengeschmack ausprobieren..." Für Banane war er ohnehin nicht so und die mit Erdbeergeschmack hatte er bereits ausprobiert.

Kurz ließ der Ältere seinen Blick über die anderen Kondompackungen schweifen, bis er sich mit fragendem Blick Mokuba zuwandte und sich dieses Mal richtig zu diesem drehte. "Willst du eigentlich welche mit Noppen?" Diese gab es nämlich durchaus auch in einer der Reihen, direkt neben den 'extra large' Versionen.
 

Nun war echt alles vorbei. Mokuba konnte schwören, die Mädels fingen an zu kichern und über sie zu tuscheln. Wie unglaublich peinlich. Und Noah stand da, zeigte ihm mit einer Unschuldsmiene die Noppen-Kondom-Packung und sah ihn fragend an. Auffälliger konnte es gar nicht mehr sein.

Hatte er schon gesagt, dass es unglaublich peinlich war? Er würde nie wieder mit Noah Kondome kaufen. Nie wieder.
 

"NEIN!", antwortete er dann leise zurück gefaucht und trat näher an den Anderen, damit er nicht so laut reden musste, dass diese gackernden Hühner es mitbekamen. "Nein, okay? Noah, diese Frage alleine..." Der Kleinere seufzte tief und strich sich durch die Haare. "Die bekommt auf einer Toya-Skala von eins bis zehn, wobei zehn das Ekligste ist, eine glatte acht."
 

"Hey!" Entsetzt und vorwurfsvoll blickte Noah den Kleineren an und ließ die Packung in seiner Hand etwas sinken. "Ich nehm dir das übel, dass du mich mit diesem widerlichen Kerl vergleichst." Auch wenn es eher ein Vergleich von seiner Aussage und besagtem Kerl war. "Du hättest mir auch einfach sagen können, dass du keine Noppen willst." Pah, dann halt keine Noppen. Er hatte Mokuba ja nur nach seiner Meinung fragen wollen, weil dieser nicht von selbst etwas dazu sagte. Etwas schmollend hängte der Größere die Kondome wieder zurück. "Dann kaufen wir halt doch die mit Melonengeschmack, wenn du dich nicht entscheiden kannst."
 

"Noah!", stöhnte Mokuba nur etwas entnervt. Wenn er hier rauskam, dann war er wirklich mit den Nerven am Ende. Und mit seinem Stolz, denn dann wusste die gesamte Drogerie, dass er schwul war und mit Noah Sex wollte. Scheiße.

"Ich habe nur deine Frage mit ihm verglichen, ja? Und Toya wäre auf einer Toya-Skala von eins bis zehn eine hundertdreiundzwanzig.", beruhigte er seinen Freund dann und sah ihn noch einmal strafend an. "Nimm sie halt!", meinte er dann auch und zuckte mit den Schultern. "Ich will hier nur wieder raus." Da war es ihm auch egal, ob die Kondome Melonengeschmack hatten oder nicht.
 

"Na gut... obwohl eine acht auf einer Toya-Skala auch schon viel ist." Dennoch akzeptierte Noah die Erklärung, oder nahm sie zumindest vorerst so hin. "Okay, dann hätten wir jetzt die Kondome.", meinte der Größere und warf noch einen kurzen Blick auf die Packung, auf der eine kondomknuddelnde Melone mit Stummelärmchen abgebildet war. Auf was die Hersteller so kamen...

"Dann brauchen wir ja jetzt nur noch Gleitgel, das ist dort vorne, am anderen Ende des Ganges.", fügte Noah gutgelaunt hinzu und nahm die Hand des Schwarzhaarigen, um diesen mit sich zu ziehen. Wenn sie sich jetzt schon in der Drogerie befanden, konnten sie auch gleich alles kaufen, was sie brauchen würden.
 

Auch das noch... Mokuba stöhne innerlich auf. Das hatte er ja ganz vergessen. Dabei hatte sich der Teenager schon gefreut, endlich hier raus zu kommen. Wenn sie jetzt auch noch Gleitgel kauften, dann würde die Intention des Kaufes ja noch deutlicher werden... Warum kauften sie das nicht getrennt? Dann war es nicht ganz so auffällig...
 

Aber gut, es musste ja auch sein... Etwas unsicher sah Mokuba sich kurz um. Die Mädchen schienen wenigstens stehen zu bleiben und jetzt lag etwas mehr Abstand zwischen ihnen. Wenigstens etwas. So dürften die beiden Hühner sicher nicht mehr allzu viel hören, es sei denn Noah schrie durch den ganzen Drogeriemarkt, ob er lieber FlutschiAnal oder BoyButter haben wollte.

Mokuba betete, dass das Gleitgel hier nicht auch solche Namen hatte. Vielleicht gab es ja sogar Play Warming Gel. Dann würde er das einfach nehmen und hier verschwinden.
 

"Nehmen wir lieber geschmackloses Gleitgel." Auch der Grünhaarige verstand nicht so recht, was der Sinn von denen war, die Geschmack hatten. Manche Leute wussten es vielleicht und waren davon angetan, aber Noah sah einfach keinen Sinn darin. "Hm..." Auch wenn diese Auswahl wesentlich kleiner ausfiel, als die der Kondome, war die Entscheidung immer noch schwer.
 

"Möchtest du irgendwelche Extras? Besonders lange Wirkzeit, im Spender, mit Duft?" Fragend wurde der Schwarzhaarige angeblickt und auf die jeweilige Gleitgelbehälter gedeutet. "Hey, schau mal, es gibt auch kühlende, oder wärmende Gleitgels." Neugierig zog Noah wirklich Play Warming Gel und eine Dose Play Cool Mint aus dem Regal. "Na ja, es ist deine Entscheidung." Schließlich würde Mokuba am meisten damit zu tun haben.
 

"Scheiße, nimm einfach beide!", flüsterte Mokuba nur zurück und widerstand dem Drang, Noah den Mund zu zuhalten, damit er ihn nicht noch mehr bloß stellen konnte. Kamen diese Weiber ihnen etwa nach? Oder wurde er paranoid? Aber die schienen wieder näher zu sein, als gerade noch...

Verstohlen blickte sich Mokuba hin und wieder um. "Können wir jetzt wieder gehen?", fragte er dann und überlegte ernsthaft, ob er noch zig andere Sachen kaufen sollte, damit die Kondome und das Gleitgel nicht auffielen.
 

"Beide?" Hm, wirklich günstig waren sie ja nicht, aber den Effekt von beiden an Mokuba auszuprobieren, reizte den Grünhaarigen schon. Abgesehen davon, würden sie früher oder später ohnehin neues Gleitgel brauchen, da konnten sie jetzt schon einen kleinen Vorrat anlegen. "In Ordnung." Mit einem leichen Nicken unterstrich Noah seine Entscheidung und begab sich in normalem Tempo, ohne ein Anzeichen, dass es ihm vielleicht unangenehm war, zur Kasse.
 

Die Kassiererin, eine Frau um die dreißig, warf einen kurzen Blick auf die Produkte, auf Noah, auf Mokuba und zurück auf Noah, bevor sie mit einem leichten Grinsen die Artikel scannte. Die Kondome und das Play Cool Mint ließen sich leicht in die Kasse eingeben, doch bei dem dritten Produkt hörte man einfach kein Piepen mehr. "Hey Kira, weißt du, wie viel das Play Warming Gel kostet? Es lässt sich nicht einscannen.", rief die Kassiererin dann schließlich quer durch Laden und fixierte ihre Kollegin.
 

Die Momente vorher waren auch schon peinlich gewesen, aber hier wünschte sich Mokuba das erste Mal ein Loch im Boden, in das er einfach eingesaugt werden würde.

Er spürte genau die amüsierten Blicke der wenigen Leute hinter ihnen an der Kasse. Wie sie sich ihr Lachen verkniffen, konnte er sich nur ausmalen, denn er starrte konzentriert auf den Boden und versuchte einen Aufschrei zu unterdrücken. Am liebsten würde er heulend aus dem Laden rennen und nie wieder her kommen - Am besten nie wieder in diese Gegend! Aus der Stadt ausziehen und woanders weiter leben! Und nie wieder Kondome und Gleitgel kaufen. Schon gar nicht zusammen mit Noah!
 

Die Verkäuferin wartete auf die Antwort ihrer Kollegin, die Mokuba gleich noch mehr Röte ins Gesicht trieb. "Du meinst dieses Gleitgel?", rief diese nämlich gleich zurück und man hörte einige Fußschritte mit hochhackigen Schuhen. "Wo steht denn das...?", hörte man sie dann noch grübeln, bevor Mokuba einfach nur sterben wollte. "... Ah, hier! Moment, die große Packung, ne? Neun fünfundneunzig!", rief sie dann weiter.
 

Dass die Tussi an der Kasse extra nachfragen musste, irritierte dieses Mal auch Noah, denn dieses Gleitgel war genauso groß, von der gleichen Marke und ähnlich wie Play Cool Mint, wieso sollte es dann mehr oder weniger kosten? Peinlich war es ihm immer noch nicht wirklich, auch wenn es ihn ein bisschen störte, dass jetzt wirklich alle in der Drogerie wussten, was sie denn gekauft hatten. Was den Größeren jedoch mehr beunruhigte war der Zustand Mokubas. Dieser schien mittlerweile mit den Nerven am Ende zu sein und langsam wirkte die Röte in dessen Gesicht schon richtig ungesund.
 

So legte Noah aufmunternd seine Hände auf die Schultern des Kleineren. "Muss ja nur noch bezahlen." Und mittlerweile schien die überaus nette Dame an der Kasse auch de Gesamtpreis ermittelt zu haben. "Das macht dann vierundzwanzig dreißig." Der Grünhaarige nickte leicht und zog einen Geldschein aus seinem Portemonnaie.
 

Mokuba hörte schon gar nicht mehr zu, sondern schnappte sich mit hochrotem Kopf diese bescheuerte Tüte. Jetzt wo er durch die Hölle gegangen war, würde er es zum Teufel noch mal auch mitnehmen! Peinlicher ging es sowieso schon nicht mehr, auch wenn diese Drogerietüten immer etwas durchsichtig waren.

Er wartete nur bedingt auf Noah, da er schon etwas vorging, als dieser sein Wechselgeld bekam. Nur raus hier. Und das ganz schnell.
 

~°~
 

Zum Glück dauerte es nicht mehr allzu lange, bis sie die Wohnung des Grünhaarigen wieder erreichten. Scheinbar war Noahs Mutter immer noch bei einer Freundin und sein Vater war ja noch arbeiten. So weit Mokuba wusste, hatte der Spätschicht. "Gott.", meinte er nur, während er seine Schuhe auszog und dann in Noahs Zimmer verschwand. Dort schmiss er das vermaldeite Tütchen auf den Boden und warf sich auf das Bett. Das Gesicht wurde gleich im Kissen vergraben.

"Jetzt hasse ich dich."
 

Kurz darauf betrat auch Noah sein Zimmer und ließ sich neben dem Kleineren auf das Bett fallen. Schmunzelnd ließ er direkt seine Finger durch die dunklen Stähnen gleiten und lehnte sich an das Kopfende seines Bettes. "Unsinn, das kannst du doch eh nicht." Er hatte doch bemerkt, wie gerne Mokuba ihn hatte und das würde sich sicherlich nicht durch dieses Erlebnis ändern... ansonsten würde sich Noah ernsthafte Gedanken darüber machen, WIE sehr der Schwarzhaarige ihn wirklich mochte - oder dann eher gemocht hatte.

"Ansonsten änderst du deine Meinung bestimmt wieder, wenn wir die Sachen erst einmal ausprobiert haben."
 

"Ach ja?", fragte Mokuba nur zurück und schielte zu dem Älteren hinauf, während er seine Arme unter das Kissen schob. Es roch nach Noah... Das beruhigte ihn schon wieder etwas. Hier fühlte er sich auch gleich wohler, als in der Drogerie.

"Sei nicht so scheiße eingebildet.", meinte er dann nur, musste aber selber schmunzeln. Ach, der Kerl hatte ja auch recht! Er hasste ihn nicht, eher das Gegenteil, aber gesagt hatte er es Noah ja noch nicht. Er war wohl sehr auffällig... "Du?", fragte er dann und drehte sich etwas auf die Seite. "Willst du das Wochenende vielleicht bei mir schlafen?", stellte Mokuba dann einfach seine Frage. Es war bisher so peinlich gewesen... Da machte das jetzt auch nichts mehr.
 

Tze, das war keine Einbildung, das war einfach nur eine Feststellung mit gesundem Menschenverstand! Aber wirklich aufregen tat sich Noah über diesen Spruch nicht. "Hm." Ein leichtes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Grünhaarigen, das in letzter Zeit immer öfter dort zu finden war. Diese Seite von Mokuba gefiel ihm wirklich gut. "Klar, klingt gut. Außerdem lerne ich dann mal deinen Bruder kennen." Bisher war er diesem ja erst ein oder zwei Mal bei RO begegnet, aber selbst da mochte der Brünette ihn wohl nicht, obwohl dieser nicht einmal wusste, wer hinter Pajaro steckte.
 

Mokuba richtete sich nun auf und lehnte sich etwas gegen den Größeren. Ein leicht verlegenes Lächeln legte sich auf die Lippen des Teenagers. "Seto ist nicht zu Hause.", erklärte er dann auch den Grund seiner Frage. "Sonst würde ich dich nicht einladen - Schon gar nicht zum Übernachten. Das wäre wie Selbstmord."

Das wäre es wirklich. Seto würde Amok laufen. Schon alleine, wenn sie mit einer Tüte Gleitgel und Kondomen durch die Tür spazierten. "Er ist das Wochenende bei Joey."

Sex, für Anfänger und Fortgeschrittene

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Von:  jyorie
2013-04-27T14:07:22+00:00 27.04.2013 16:07
Hi ^_^

LOL ... na wenigstens ist für einen die Fernbeziehung des Großen Bruders zu etwas nütze – Moki freut sich ja richtig, das er die Bude mit Noa allein hat^^ ... Mokuba will es ja nicht anders, ob Noa sonst auch schon mit ihm so weit gegangen wäre? Aber du hast es gut geschrieben, auch die Scheu von dem Kleinen erwähnt und das er eher berührungen zu läßt, als sich selbst zu trauen, den anderen anzufassen. Ich finde das echt gut, in viellen FFs hüpfen sie ja einfach ins Bett und gehen auf die vollen, aber so war das sehr realistisch rübergekommen!

*schmunzel* auch Seto und Joey die mitlerweile (also Seto) mitiger geworden sind, waren schön geschrieben. Obwohl ich diemal zugeben muss, der mir Lime-Teil mit Moki und Noa besser gefallen hatte, der hatte noch eine spur mehr Zucker^^

Irgendwie ist´s echt schade, das die FF jetzt fertig ist, ich glaub ich habe jetzt auch alles im YGO Bereich von dir gelesen (bis auf die eine abgebrochene in der mir Joeys art nicht gelgen hatte) Und ich muss sagen ich bin sehr begeistert von dieser FF und auch von den anderen. Ist schon ein bisschen schwermut, dabei, weil du einen sehr sehr angenehmen Schreibstiel hast!

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-25T15:27:00+00:00 25.04.2013 17:27
Hi ^_^

*schmunzel* wie gut, das Seto nicht alles weiß LOL … na das hat ja gepaßt,
Noa ist zum erstnmal Online in Ragnarok und muss gleich Seto begegnen. uff
hoffentlich vermießt ihm das nicht die ganze sache :D

Im grunde habe ich ja einen kleinen Luftsprung gemacht, als Joey angerufen hat
und total down war, das er nicht übernommen wird – ja ich kann ihn verstehen,
einerseits will er zu Seto, aber wie lange hält das – es besteht ja doch die Möglichkeit
egal wie toll und harmonisch jetzt alles ist, das alles in die Brüche geht und so ein
weiter Umzug kann da sehr entgülig wirken. Seuftz … ich hoffe aber das er zu ihm

Ich habe mich bei der Stelle als Moki wieder am Surfen auf dieser sehr speziellen
seite ist schon etwas gewundert … lol aber sein Gesicht als der Filter beim be-
zahlen angesprungen ist – köstlich – ich konnte es mir zu gut vorstellen^^
Aber ohne Kreditkarte kann man fast nix einkaufe – schon deprimierend nicht 18
zu sein *oh armer Moki ^^ hi hi*

aber das was du dann in der Drogerie mit Mokuba angestellt hast .. das war ein echter
höllentripp – oh man der Arme, arme Mokuba – ich glaube jetzt gibt es nixhts mehr,
was ihm noch peinlich sein kann^^ *schnüff*

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-25T15:26:40+00:00 25.04.2013 17:26
Hi ^_^

Endlich hat mokuba Glück! Das freut mich. Mit noa hat er es auch wirklich besser getroffen :)

Hm ... ja... Moki ist noch etwas jung, auch wenn es süß ist wie/das sich die beiden immer knuddeln und küssen :)

Und ich freu mich auch für Moki, das seinem neuen Freund das Spiel gefällt ^^

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-24T15:29:17+00:00 24.04.2013 17:29
Hi ^_^

ich bin mir nicht sicher ob ich mich jetzt freuen soll, aber micht sicherheit war es für Mokbua eine heilsame erfahrung nicht allzu blauäugig etwas auszumachen – okay, er tut mir schon etwas leid, aber er ist ja mit einem blauen Auge davon gekommen und ihm ist nix passiert und er hat dazu noch ein Schnuckelchen abbekommen :D

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-24T15:29:10+00:00 24.04.2013 17:29
Hi ^_^

du hast da wirklich eine ganz süße Abschiedsszene geschrieben. Kann man gut verstehen, wenn sich die beiden nicht trennen wollen und wie unendlich schwer es ihnen fällt, das Seto jetzt wieder nach hause fahren muss. Und dann kommt ihm noch ein Stau in die Queere und ein 14 Jähriger der ein Online-Blinde-Date haben will – Armer Seto. Aber wenn man Probleme beweältig, kommt was gutes bei rum … hi hi so sehen sich die beiden nach einer Woche schon wieder - *seuftz* hoffentlich packt es einer der beiden noch umzuziehen, das kann man ja nicht mit ansehen wie sie sich vermissen müssen^^

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-23T15:16:05+00:00 23.04.2013 17:16
Hi ^_^

Es war süß, das es Seto gefallen hat wie die beiden spazieren waren^^

Ob das noch etwas der Restalkohol von der Party war, das Seto so viel Mutiger geworden ist? Gut das seto sich informiert hat, auch wenn Joey erfahren ist und es ihm gezeigt hätte, aber so war seto sicher etwas "ruhiger".

Allerdings war ich über deinen Satz überrascht beim kuscheln, kurz vor dem einschlafen... Sie haben sich erste da zu erstenmal ich liebe dich gesagt??? Sind schon seit 4 Monaten ein paar, hatten sex ... Und erst jetzt??? Oh :()

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-22T15:13:46+00:00 22.04.2013 17:13
Hi ^_^

Oh?? Duke hat es also auch mal geschafft ein paar Takte normal mit Seto zu sprechen :D das ist ♪ fein, ♫
ich bin mal auf die Nummer mit den Hotpants gespannt, die Seto vorgeschlagen hat und ob es tatsächlich zu den Spielchen kommt die Joey sich wünscht^^

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-22T15:13:04+00:00 22.04.2013 17:13
Hi ^_^

ich hatte ja schonmal vermutet, das es Duke ist, aber auf Mokuba wäre ich nie und nimmer gekommen – Mokuba und Dragon – okay *schmunzel* na ja … jetzt bekommt Seto die paar grauen Haare halt erst später^^ Aber im grunde ist es garnicht so abwegig … ich hab z.B. vor kurzem erfahren, das sich mein kl. Geschwisterchen auch auf mexx tummelt …

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-22T15:12:57+00:00 22.04.2013 17:12
Hi ^_^

Der Besuch im Aquarium hat mir echt gut gefallen. Besonders das mit nemo und den Filmstars. Darf ich einen Tipp mit den Seepferdchen abgeben? Joey hat ganz verdächtig seltsam nachgefragt bei den Lieblingstieren ... Ich glaube, das er sich das beim nächsten Besuch gestochen haben lassen wird, er hat ja noch einen Gutschein (XD zumindest ist es das Motiv, über das ich mal nachgedacht hatte)

Kommt seto auch zu der Party für Tristan? Ich bin außerdem gespannt, ob Joey dicht halten wird, wegen seto... Das er noch nicht... So neugierig wie Duke ist, könnte er sich sicher verplappern.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-21T13:31:56+00:00 21.04.2013 15:31
Hi ^_^

Na für das erste mal hat es doch schon ganz gut geklappt, was die beiden da gemacht haben >.< nur ob seto eine Ahnung hat, was Joey beim Duschen alles anstellen kann? ^^

CuCu Jyorie



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