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Harry Potter und der Trank zur Reinigung der Seele

Was wäre, wenn es doch eine Möglichkeit gäbe Sirius zu retten?
von

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Prolog

Harry Potter und der Trank zu Festigung der Seele

------------------- Prolog ----------------
 

"Euer ... Lordschaft?"
 

Erschrocken zuckte der junge Bedienstete zurück, als sich Angesprochener mit einem beängstigenden Blick zu ihm umdrehte. Hastig richtete er seinen Blick zu Boden und begann leise und stockend zu reden.
 

"Im Kaminzimmer wartet ein Besucher auf Euch, der Euch in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen wünscht, Herr. Er ließ sich nicht abweisen und sagte, er dürfe diese Nachricht nur Euch persönlich mitteilen ..."
 

Seine Stimme verklang, als er merkte, dass der Herr nicht aufstand. Wie jeder andere Angestellte hier wusste er, dass seine Lordschaft es nicht mochte, abends gestört zu werden ...
 

doch er wusste genauso gut, dass der Gast, der sich zu so später Stunde ins Schloss bemüht hatte, es ganz und gar nicht schätzte, wenn man ihn warten ließ. Wurmschwanz war sich nicht sicher, vor wem er sich mehr fürchtete, vor seinem Meister oder vor der dunklen Gestalt, die im Kaminzimmer ungeduldig auf und ab stapfte.
 

"Der Gast ist sehr ungeduldig", flüsterte er mit zittriger Stimme. er wollte den dunklen Lord auf keinen Fall in Rage bringen.
 

"Schon gut." Lord Voldemort erhob sich geschmeidig aus seinem Sessel. Der dunkle Mantel, den er sich um die Schultern gelegt hatte, gab ein leises Rascheln von sich, als er an seinem viel zu dünnen Körper herunter glitt. Seine Kleidung hing lose an seinem Körper, als wäre sie mindestens zwei Nummern zu groß. Wurmschwanz fand es immer wieder beängstigend, wie dünn sein Meister geworden war.
 

"Ich werde mich um den Gast kümmern. Es ist auch nicht weiter verwunderlich, dass ich dich überschätzt habe, als ich dich damit beauftragt habe, dafür zu sorgen, dass niemand meine Ruhe stört." Wurmschwanz stammelte ein paar entschuldigende Worte und verkroch sich dann in eine Ecke des Raums. Währenddessen machte sich Lord Voldemort auf den Weg ins Kaminzimmer. Hoffentlich verschwendete der Gast nicht seine Zeit, wenn er schon Lord Voldemorts Überlegungen störte.
 

Die dunkelhaarige Gestalt stand mit dem Rücken zur Tür, als Lord Voldemort den Raum betrat. Der Gast war das genaue Gegenteil von Wurmschwanz. Er ließ sich keine Unsicherheit anmerken. Seine schlanken Finger schlangen sich um ein kleines Fläschchen, während seine andere Hand in der rechten Tasche seines Umhangs steckte. Vermutlich lag in dieser Hand sein Zauberstab, bereit jeden Moment verwendet werden.
 

"Was willst du hier?" Voldemort verschwendete keine Zeit mit irgendwelchen Begrüßungen oder scheinheiligem Smalltalk. Hier in dieses Schloss wagten es sogar seine Anhänger nur, wenn sie etwas Wichtiges zu berichten hatten. Allerdings war Severus Snape der einzige der es wagte zu so später Stunde hier zu erscheinen und auch noch hoffen konnte, mit dem Leben davon zu kommen.
 

"Nun, als allererstes hielt ich es für nötig, euch diesen Trank vorbeizubringen." Snapes Gesichtsausdruck ließ noch immer keine Gefühlsregungen erkennen und das gefiel Voldemort ganz und gar nicht. Er war ein Meister, wenn es darum ging seine Feinde oder Freunde zu durchschauen. Keiner konnte sich vor ihn stellen, ohne seine Gedanken vollkommen zu offenbaren. Doch Severus Snape hatte eben dies geschafft. Er stand hier und Voldemort wusste nicht einmal ob dieser heute schon etwas gegessen hatte.
 

Snape stellte den Trank auf den Tisch vor Voldemort und setzte sich dann in einen der vielen Sessel, die um den Kamin standen. Die Flüssigkeit schimmerte in leicht pinkem Ton und irgendetwas schien sich darin zu bewegen. Voldemort wusste natürlich, um was für eine Flüssigkeit es sich handelte. Er hatte sie schon so viele Male getrunken, doch von mal zu mal wurde ihm unwohler bei ihrem Anblick.
 

Angeblich sollte diese Flüssigkeit seinen Körper erneuern, doch bis jetzt konnte man davon nichts erkennen. Seine äußere Hülle zerfiel von Tag zu Tag mehr. Lange würde er diesen Körper nicht mehr behalten können. Doch wenn Snapes Flüssigkeit funktionierte und noch ging Lord Voldemort davon aus, dann würde sein Körper bald wieder der eines 20-jährigen sein. Dann würde die Welt zu spüren bekommen, zu was er, Lord Voldemort, in Wahrheit fähig war.
 

Snape bemerkte, dass sich ein leichtes Lächeln über das Gesicht des dunklen Lords zog. Anscheinend hatte er mit seinem Trank genau das erreicht, was er zu erreichen verfolgt hatte. Es war immer gut, den dunklen Lord in gute Laune zu versetzen, wenn man eine schlechte Nachricht zu überbringen hatte.
 

Kurze Zeit hatte er mit dem Gedanken gespielt es einfach geschehen zu lassen, dem dunklen Lord nichts zu erzählen und einfach nicht den weiten Weg auf sich zu nehmen. Er hätte jetzt einfach irgendwo anders sein sollen. Aber natürlich war es unklug zu versuchen dem dunklen Lord etwas zu verheimlichen und so hatte sich Snape doch auf den Weg gemacht.
 

Noch starrte der dunkle Lord auf das kleine Fläschchen, doch lange würde er sich wohl nicht mehr davon ablenken lassen. "Nun", begann er mit fester Stimme. Er durfte sich auf keinen Fall anmerken lassen, dass er eine unangenehme Nachricht zu überbringen hatte. "Um es kurz zu machen. Sie hat Kontakt mit Potter aufgenommen ..."

Ein ungewöhnlicher Besuch

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Ein ungewöhnlicher Besuch
 

Einige Stunden zuvor wurde Harry Potter durch ein lautes Klopfen aus einem traumlosen Schlaf geweckt. Er blickte sich etwas verwirrt und verschlafen in seinem Zimmer um. Ein weiteres Klopfen erinnerte ihn an den Grund seines Erwachens. Er griff nach seiner Brille und kroch aus seinem Bett.
 

Vor der Tür stand sein Onkel und blickte ihn wütend an. Sein Gesicht hatte vor Wut schon eine leicht rötliche Tönung angenommen und seine Fäuste wollten gerade zum wiederholten Male auf Harrys Tür einschlagen, als er bemerkte, dass diese bereits geöffnet war.
 

"Wir hatten eine Abmachung!" Seine Stimme polterte Harry entgegen, so dass dieser sich instinktiv duckte. "Du bringst keine deiner seltsamen Freunde in dieses Haus!" Harry blickte seinen Onkel etwas verwirrt an. All seine Freunde wussten, dass sie hier nicht erscheinen sollten. "Du gehst jetzt da runter und sagst deiner kleinen Freundin, dass sie wieder verschwinden soll!"
 

Harry setzte sich verschlafen seine Brille auf und stich abwesend seine Haare aus dem Gesicht. Wer um Himmels Willen kam hier her, um ihn zu besuchen? Harry war so erstaunt, dass er nicht einmal bedachte, dass er nur einen Schlafanzug anhatte, als er die Treppe nach unten trottete und langsam Richtung Haustür ging.
 

In der Tür stand ein ca. 10-jähriges Mädchen. Ihre schulterlangen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden. Wie dieses Mädchen da in der Tür stand und etwas arrogant in die Luft starrte, konnte Harry sich beim besten Willen nur vorstellen, dass sie sich in der Tür geirrt hatte.
 

"Bist du Harry Potter?" Das Mädchen sah ihn fragend an. Ihre Stimme klang eigentlich sehr angenehm. Allerdings erinnerte Harry sowohl ihr Aussehen, wie auch ihre Stimme an jemanden. Er konnte das Mädchen nur noch niemandem zuordnen. "Mein Name ist Amanda, ich suche nach Harr y Potter." Amanda klang inzwischen schon sehr ungeduldig. "Wenn du nicht derjenige bist, den ich suche, dann könntest du es ja wenigstens sagen."
 

Onkel Vernon stand noch immer mit säuerlich verzogenem Gesicht neben ihm und wartete darauf, dass er das Mädchen wegschickte. Ihm war sehr wohl bewusst, dass die Fremde schon mehrere Minuten vor ihrer Tür stand und die Nachbarn sich sicher bald ihre Gedanken machen würden.
 

Seinen wutentbrannten Onkel ignorierend, deute Harry Amanda den Weg in sein Zimmer. Er war wirklich gespannt, was das seltsame Mädchen ihm zu sagen hatte. Er blickte sie fragend an.
 

"Ich bin hierher gekommen, um dir etwas Wichtiges zu sagen." Jetzt wo die Beiden allein waren, wirkte Amanda irgendwie gelangweilt. "Bin mir zwar nicht sicher, ob du etwas damit anfangen kannst", sie hob demonstrativ ihre Schultern. "Weitaus mächtigere Magier als du sind schon an dieser Aufgabe verzweifelt."
 

Harry wurde langsam etwas ungeduldig. Er hatte eben seinen Onkel ziemlich verärgert und jetzt stellte sich heraus, dass Amanda ihm anscheinend ihre Nachricht gar nicht überbringen wollte.
 

"Also", das Mädchen sah ihn böse an, weil sie bemerkt hatte, dass Harry ihr nicht mehr seine volle Aufmerksamkeit schenkte. "Ich habe etwas gehört und nun fände ich es sehr interessant zu testen, ob der berühmte Harry Potter dieser Aufgabe gewachsen ist."
 

"Du willst mich als Versuchskaninchen benutzen?" Harry sah Amanda fassungslos an. "Du willst mir eine Aufgabe stellen, nur um herauszufinden, wie weit ich komme?"
 

"So in etwa." Amanda grinste übers ganze Gesicht. in diesem Augenblick fiel es Harry wie Schuppen von den Augen. diese Ähnlichkeit" Dieselben Gesichtszüge, die gleichen stechenden Augen! "Was hast du mit Snape zu tun?"
 

Amandas überheblicher Ausdruck verschwand für eine Sekunde, doch dann hatte sie sich wieder gefangen. "Ich kenn niemanden mit diesem Namen. Ich bin hier um dir die Chance deines Lebens zu geben. Wenn du sie nicht ergreifen willst, dann ist das dein Problem. Wenn du willst, dann gehe ich und du wirst mich nie wieder sehen."
 

Harry war nun doch wieder neugierig. "Die Chance meines Lebens?" Amanda wirkte wieder etwas selbstsicherer. "Wie wäre es, wenn ich wüsste, wie man unbeschadet einen gewissen Vorhang passieren kann und auch wie man lebend wieder herauskommt?"
 

Harry blickte das Mädchen mit großen Augen an. Das was Amanda gesagt hatte, konnte nicht sein. So lange hatte er darauf gehofft. So lange hatte er auf diese Chance gewartet und jetzt kam sie ihm in Form eines unscheinbaren Mädchens.
 

"Also willst du Chance ergreifen oder willst du mich rauswerfen?" Harry begriff noch immer nicht richtig was hier eigentlich los war, doch natürlich würde er das Mädchen nicht einfach wieder rauswerfen. "Soll das heißen, ich könnte jemanden von dort zurückholen?"
 

Amanda sah ihn wie einen dummen Jungen an, der einfach nicht begreifen wollte, was man ihm zu sagen hat. "Natürlich will ich das damit sagen. Was hätte es für einen Sinn, diese Gefahr auf sich zu nehmen, wenn nichts dabei herausspringt?"
 

"Was muss ich tun?" Harry war entschlossen Sirius zu retten. Ihm war klar, dass er nur diese eine Chance hatte. Das Schicksal hatte ihm dieses Mädchen geschickte, um ihm eine Chance zu geben und wenn er sie nicht nutzte, dann würde er mit Sicherheit keine zweite bekommen.
 

Das Mädchen begann wieder zu grinsen. "Wie du dir sicher denken kannst, wird es nicht einfach werde. Viele vor dir sind dran gescheitert und derjenige, den du versuchst zu retten, ist danach verloren." Harry schluckte, erwiderte aber nichts. "Nun, als erstes musst du einen Trank brauen, der es dir erlaubt unbeschadet diesen Weg zu beschreiten. ich habe das Rezept hier, aber selbst ein perfekt gebrauter Trank stellt keine 100%ige Garantie dar. Es könnte sein, dass du das Schicksal deines Freundes teilst."
 

Amanda machte eine kurze Pause und reichte Harry ein Pergament. Das Papier war sehr vergilbt und wies an einigen Stellen kleine Risse auf. "Das Rezept kannst du dir später durchlesen." Amanda zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. "Zum Verlassen der Welt, die du betreten möchtest, brauchst du keinen Trank. Wenn du die Prüfung bestehst, ist der der Weg frei."
 

"Prüfung?" Harry hatte langsam ein richtig schlechtes Gefühl im Magen. Diese Prüfung klang nach weitaus fortschrittlicher Magie als er jemals verwendet hatte. Ein kurzer Blick auf das Pergament hatte gereicht, um ihm zu zeigen, dass es weder einfach werden würde die Zutaten für den Trank zu finden, noch ihn zu brauen.
 

"Natürlich. Hast du gemeint mit einem einfachen Trank ist die Sache erledigt? Diese Prüfung wird schwerer als alles, von dem du bis jetzt gehört hast." Sie gab Harry noch ein Pergament. "in dieser Schriftrolle sind die Aufgaben vermerkt, die dich erwarten werden. Es handelt sich um Aufzeichnungen von Leuten, die an der Aufgabe gescheitert sind."
 

"Man überlebt auch wenn man scheitert?" Harry sah Amanda überrascht an. "Ich dachte man teilt das Schicksal desjenigen, den man retten möchte." "Manche Menschen überleben, aber keiner kann diese Prüfung unbeschadet überstehen, wenn er nicht alle Aufgaben besteht. Die Personen, die überlebt haben, kannst du in St. Mungus besuchen. Allerdings werde sie dir nicht besonders viel erzählen können."
 

Harry Hände begannen zu zittern. Er war sich sicher, dass er alles tun würde, um Sirius zu helfen, aber er war sich nicht sicher, ob das im Bereich seiner Möglichkeiten lag.
 

"Ok, ich hab getan, was ich tun wollte." Amanda ging Richtung Tür. "Mach damit was du willst. Wenn es dir zu gefährlich ist, dann lass es bleiben. Aber ich werde es mitbekommen, wenn du es versuchst." Sie grinste und kurze Zeit später war sie verschwunden.
 

Harrys Hände zitterten noch immer. Er konnte nicht fassen, was hier passiert war. Dieses Mädchen hatte ihm eine Chance gegeben in dieser schrecklichen Zeit etwas Positives zu bewirken. Er konnte etwas verändern, er konnte Voldemort zumindest einen kleinen Strich durch die Rechnung machen.

Nachrichten über Nachrichten

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Nachrichten über Nachrichten
 

Nach ca. vier Stunden hatte sich Harry wieder etwas beruhigt und begann damit seine Schulsachen zu packen. Er hatte zwar noch keine Einladung von Hogwarts bekommen, doch Harry war davon überzeugt, dass Professor Mc Gonagall nicht so einfach aufgeben würde. Die Einladung würde bald kommen.
 

Wie als hätte sie Harrys Gedanken gelesen, taucht in diesem Moment Hedwig an Harrys Fenster auf. An ihrem Bein hing ein kleiner Zettel. Er war zu klein für die Einladung, doch Harry war überglücklich endlich ein Zeichen seiner Freunde zu bekommen. Hastig zog er den Zettel vom Fuß der Eule, die ihm mit einem leisen Gurren dankte.
 

Lieber Harry,
 

ich habe heute die Einladung für das nächste Schuljahr bekommen. Ich habe schon nicht mehr daran geglaubt, dass Professor Mc Gonagall sich dazu überwinden würde die Schule für dieses Jahr zu öffnen. Es ist so wahnsinnig viel passiert und es ist sicher eine schwere Aufgabe in so einer Zeit Direktorin von Hogwarts zu sein.
 

Dieses Jahr ist das Jahr, in dem wir uns die meiste Mühe geben müssen. Immerhin haben wir unsere UTZ-Prüfung. Es wird bestimmt nicht leicht werden und die Lehrer werden uns jede Menge Aufgaben aufgeben. Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, als wir unsere ZAG-Prüfungen hatten? Das hier soll angeblich noch um einiges schlimmer werden. Es hängt ja auch viel mehr davon ab.
 

Ich bin nicht sicher, ob wir uns vor dem Schulbeginn noch einmal treffen, aber wir sehen uns auf jeden Fall im Hogwarts Express. Vergiss nicht deine Bücher zu besorgen. Hast du dir diese lange Liste angesehen? es ist unglaublich, dass wir so viele Bücher brauchen.
 

Hermine
 

Harry las sich den Brief noch ein zweites Mal durch. Er konnte es einfach nicht glauben. Hermine hatte ihre Einladung bereits bekommen. Kurz versuchte Harry sich einzureden, dass die Eule einfach etwas Verspätung hatte, doch es war bereits kurz vor 9. Die Hogwarts-Eulen waren noch nie zu spät gekommen. Harry und seine Freunde hatten die Einladung immer gleichzeitig bekommen.
 

"Zufall", flüsterte Harry. Der Brief würde sicher morgen kommen. Doch er konnte nicht so recht daran glauben. Morgen war einfach zu spät. Harry drückte seinen Kopf fest gegen sein Kissen. Irgendetwas ging hier mächtig schief. Vielleicht war der Eule, die Harrys Brief zustellen sollte, etwas passiert! Das musste es ein.
 

Doch wenn dem so war, dann musste Harry seine Bücherliste irgendwo anders besorgen. Er musste doch wissen, welche Bücher er für sein letztes Jahr an Hogwarts benötigte. Er konnte ja schließlich nicht ohne Bücher dort auftauchen.
 

Plötzlich ertönte ein lautes Plopp neben Harrys Bett und dieser blickte überrascht in zwei große Glubschaugen, die gerade noch unter einem Berg von Hüten hervorragten. "Dobby!" Harry hatte sich wieder etwas gefangen und ließ schnell die beiden Pergamente hinter seinem Rücken verschwinden. "Was machst du denn hier?"
 

"Dobby kommt im Auftrag von Professor Mc Gonagall." Harry war gleichzeitig erleichtert und beunruhigt. Wieso schickte die Professorin dobby und keinen Brief wie jedem anderen Schüler? "Dobby bringt eine Nachricht für Harry Potter." Der Hauself klang ziemlich stolz als er Harry ein Stück Pergament reichte.
 

Harry entrollte es hastig. Was hatte Professor Mc Gonagall ihm so wichtiges zu sagen, dass sie es nicht mit einer normalen Eule schicken konnte?
 

Sehr geehrter Mr. Potter,
 

Ihr neues Schuljahr beginnt am 01. September...
 

Harry überflog den Rest des Briefes. Da stand nichts Besonderes. Es war eine ganz normal Einladung für das nächste Schuljahr, zusammen mit der Bücherliste. Harry konnte nicht verstehen, warum Dobby den Brief extra hergebracht hatte. "Also Dobby, du kannst wieder zurück nach Hogwarts. Ich habe den Brief gelesen." Harrys Stimme klang etwas verbittert. Er wusste selbst nicht so genau woran es lag. Was hatte er erwartet? Professor Mc Gonagall wusste nichts von den Horcruxen. Sie konnte ihm keine Tipps schicken oder ihn davon abhalten nach den verbleibenden zu suchen.
 

"Harry Potter, Sir. Dobby wurde beauftragt Ihnen dies hier zu übergeben." Tränen hatten sich in Dobbys Augen gebildet. "Mir wurde aufgetragen Ihnen genau am heutigen Tag diesen Brief zu übergeben." Dobby hielt plötzlich einen Brief in den Händen.
 

"Wer hat dich dazu beauftragt Dobby?" Harry blickte den kleinen Brief etwas ratlos an. Er trug das Zeichen von Hogwarts und auf der Vorderseite war in schön geschwungenen Buchstaben Harrys Name geschrieben. "Sag schon Dobby, wer hat dich beauftragt und vor allem wann hast du diesen Auftrag bekommen?"
 

Dobby begann laut zu schluchzen. "Dieses Schreiben wurde vor einem Jahr von Professor Dumbledore an Dobby übergeben. Er sagte, ich sollte diesen Brief genau heute an Harry Potter übergeben. Dobby hat seinen Auftrag erfüllt, doch er hätte ja niemals gedacht, dass vorher so etwas Schreckliches passieren würde."
 

Ein dicker Kloß bildete sich in Harrys Hals, als er den Brief ein zweites Mal betrachtete. Natürlich, das war Dumbledores Handschrift. Doch was sollte dieser Brief? Wieso hatte er Dobby vor einem Jahr beauftragt Harry einen Brief zu übergeben? Er öffnete mit zitternden Fingern den Umschlag:
 

Lieber Harry,
 

ich schriebe dir diesen Brief, weil ich fürchte, dir nicht mehr alles erzählen zu könne. ich habe Dobby damit beauftragt dir diesen Brief zu geben, weil keiner einen Hauselfen verdächtigen würde und ich niemanden kenne, auf den man sich mehr verlassen kann.
 

Zu meinem Bedauern muss ich davon ausgehen, dass du gerade eine sehr schwere Zeit erlebst, in der du nicht mehr weißt, wem du trauen kannst und wem nicht. Doch ich möchte dir einen wichtigen Rat mit auf den Weg geben. Eine derartige Aufgabe, wie du sie vor dir hast kann man nicht allein lösen. Es mag sein, dass du um das Leben deiner Freunde fürchtest, doch sie fürchten auch um deines. Weih sie in diene Pläne ein, denn sonst werden sie dir ihre Hilfe aufzwingen und sich in viel größere Gefahren bringen, als wenn du ihnen gleich die Wahrheit sagst.
 

Ich weiß, diese Worte klingen wie das Gerede eines alten Mannes, der meint alles besser zu wissen, doch manchmal kann man im Alter behaupten einige Erfahrungen gemacht zu haben, die man in jungen Jahren noch nicht machen konnte.
 

Ich gehe davon aus, dass ich dir noch die Ergebnisse meiner Nachforschungen überbringen konnte und du nun im Bilde bist, was getan werde muss, um Voldemort aufzuhalten. Und es muss getan werden, auch wenn ich bedauere diese Aufgabe an dich weiter geben zu müssen. Es sollte nicht die Aufgabe der jungen Generation sein, die Fehler unserer Generation auszubügeln.
 

Nun, was bleibt mir noch zu sagen, außer dass ich hoffe, dass du all die Prüfungen, die dir gestellt werde, bestehst und dass es nicht an dir ist, für meine Fehler zu büßen. Meine Aufgabe wäre es gewesen, zu erkennen was geschieht und es früh genug zu verhindern, doch da ich blind für die Wahrheit war, muss ich nun das Unmögliche von dir verlangen.
 

Lebe wohl Harry

Albus Dumbledore
 

Harry sah den Brief mit gläsernen Augen an. Konnte das sein? Hatte er sich verlesen oder in Dumbledores Worte etwas hineininterpretiert, das nicht der Wahrheit entsprach? "Er hat es gewusst", flüsterte Harry entsetzt. "Dobby er wusste was passieren würde." Dobby sah ihn ratlos an. "Dobby, Dumbledore wusste, dass er am heutigen Tag nicht mehr am Leben sein würde."

Morphidates

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Morphidates
 

Auch nachdem Dobby schon lange verschwunden war und sich vor Harrys Fenster langsam die Nacht ausbreitete, lag er noch mit offenen Augen in seinem Bett. Er konnte es einfach nicht fassen. Dumbledore hatte diesen Brief vor einem Jahr geschrieben. Wie konnte er vor einem Jahr bereits wissen, dass er jetzt wahrscheinlich nicht mehr mit Harry reden konnte? Was hatte das alles zu bedeuten? Und hatte Dumbledore mit der Prüfung, die Harry zu bestehen hatte wirklich die Horcruxe gemeint? Konnte es sein, dass er sogar von dem Trank gewusst hatte, der Harry zu Sirius bringen würde?
 

Das ist Unsinn! Harry drückte seinen Kopf gegen die kalte Wand. Er konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass Dumbledore das alles gewusst hatte. Wenn er seinen eigenen Todestag gewusst hätte, dann hätte er es doch verhindert! "Wenn er gewusst hätte, was Snape vorhatte, dann hätte er es doch gar nicht erst so weit kommen lassen!" Harry brüllte traurig in das dunkle Zimmer. Er wollte einfach nicht glauben, dass Dumbledore mit offenen Augen in die Tod gegangne war.
 

Nach etlichen schlaflosen Stunden siegte doch die Müdigkeit über Harrys böse Gedanken.
 

Als Harry am nächsten Morgen erwachte, quälten ihn schreckliche Kopfschmerzen. Er hatte nicht besonders gut geschlafen vor lauter Alpträumen. Doch jetzt konnte er sich an keinen mehr erinnern. Mit einem üblen Gefühl im Magen machte er sich auf den Weg in die Küche er wollte noch kurz frühstücken und sich dann auf den Weg in die Winkelgasse machen, um sine Bücher für das nächste Schuljahr zu besorgen. Er musste sich irgendwie von dem ablenken, was er am vorigen Tag erfahren hatte.
 

Keiner der Dursleys begegnete Harry auf seinem Weg in die Küche. Anscheinend schliefen sie noch alle tief und fest.
 

Während Harry wartete, dass sein Toast fertig wurde, griff er in seine Tasche und warf noch einmal einen Blick auf das Rezept, das Amanda ihm gegeben hatte. Natürlich war Harry klar, dass er diese Zutaten wohl nicht in jedem Zaubertrankzutatengeschäft bekommen würde, doch einen Versuch war es immerhin wert. Vielleicht konnte ihm ja jemand sagen, wo er die Sachen bekommen konnte.
 

Morphidates

Trank zu Festigung der Seele
 

Harry war schon allein der Name dieses Trankes unheimlich. Er hatte noch nie etwas davon gehört. noch dazu hatte Amanda ihn ja davor gewarnt, dass der Versuch auch mächtig schief gehen konnte. Harry vertraute seiner Begabung im Brauen von Zaubertränken keinen Millimeter weit. Eher würde er verhungern, als einen selbstgebrauten Trank zu kosten.
 

Aber in diesem Fall hatte er einfach keine Wahl. Er konnte nicht einfach aufgeben. Es hing einfach zu viel davon Wahrscheinlich musste er einfach über seinen Schatten springen und Hermine um Hilfe bitten. es war einfach zu riskant es selbst zu versuchen. Leider konnte er sich Hermines Moralpredigt schon bildlich vorstellen. Sie würde ihm sicher nicht einfach so helfen.
 

Zutaten:
 

3 Fünfblättrige Kleeblätter

3 Haare eines Einhornfohlens

1 Tropfen frischen Trollblutes

4 Blätter der Hallondiratulpe
 

Harry las sich die Liste der Zutaten noch einige Male durch, aber es änderte nichts an seinem ersten Eindruck. Dieser Trank roch geradezu nach schwarzer Magie. Aber Harry wollte Sirius retten und er hatte geschworen, dass ihm jedes Mittel recht war. Allerdings war er sich sicher, noch nie von einer der Zutaten gehört zu haben. Nun, das musste ja nicht gerade bedeuten, dass sei extrem selten waren. Harry versuchte sich etwas Mut zu machen, doch das klappte nicht besonders gut.
 

Hermine hatte doch sicher ein Buch, in dem man all diese Zutaten finden konnte. Er würde ganz einfach kein "nein" von Hermine akzeptieren. Als Harry Little Winging Richtung London verließ, war ihm schon etwas leichter ums Herz. Dieses Gefühl wurde natürlich nicht durch die holprige Fahrt, die er im "Fahrenden Ritter" verbrachte erzeugt, sondern von dem Wissen, dass er etwas unternehmen konnte und würde. Selbst wenn es nicht funktionierte, so hatte er wenigstens nicht einfach nur das Schicksal akzeptiert, sondern sich mit aller Kraft dagegen gestemmt.
 

Doch der Anblick der Winkelgasse versetzte Harry einen heftigen Stich in der Brust. Anscheinend hatten noch mehr Läden geschlossen und auf der Straße waren fast keine Menschen zu sehen. Alle versuchten möglichst schnell in einem der Geschäfte zu verschwinden, um ja nicht allzu lange im Freien zu sein. Niemand hielt an, um sich mit einem alten Bekannten zu unterhalten, niemand lachte und Eltern drückten ihre Kinder fest an sich. Dies war ein absolut trostloser Anblick.
 

"Harry!" Er drehte sich überrascht um. Hinter ihm stand eine Person, die er auch nicht übersehen hätte, wenn ihre Stimme nicht durch die Gasse gehallt wäre. Das Gesicht der 3 Meter großen Gestalt war von einem wirrten Bart durchwuchert, seine Kleidung war an manchen Stellen zerrissen und an seinen Schuhe klebte noch angetrocknete Erde.
 

"Hagrid!" Harry winkte ihm erfreut zu.
 

"Na Harry, hattest du schöne Ferien?"
 

Harry nickte enthusiastisch. Er wollte Hagrid nicht unnötige Sorgen machen, indem er ihm erzählte, was er in den letzten Tagen erfahrne hatte. "Ich habe gestern meine Bücherliste für das nächste Jahr bekommen."
 

"Oh ja." Hagrid strahlte übers ganze Gesicht. "Professor Mc Gonagall ist eine tolle Frau. Sie hat sich nicht einschüchtern lassen. Wirklich eine tolle Frau."
 

Harry nickte. "Ja, das denke ich auch. Was machst du denn hier?"
 

Hagrid deute auf eine ziemlich große Tasche. "Hab ein bisschen Dünger besorgt. Professor Sprout hat mich gestern darum gebeten. Muss jetzt auch wieder weiter. Hab noch ein paar Besorgungen zu erledigen. Wir sehen uns dann in einer Woche."
 

Harry winkte ihm noch kurz nach und machte sich dann auf den Weg zu Flourish & Blotts. Er benötigte noch einige neue Bücher. Dann musste er noch einige Kräuter für Zaubertränke und ein wenig Tinte besorgen.
 

Die Bücher und die Tinte hatte Harry schnell besorgt, doch der Weg zur Apotheke fiel ihm heute schwerer als sonst. Er war sich nicht sicher, ob die Zutaten alle erlaubt waren und er wollte keine unangenehmen Fragen beantworten. Wo war Hermine, wenn man sie einmal brauchte? Doch Hermine tauchte nicht plötzlich durch ein Wunder auf.
 

In dem kleinen Laden angekommen, sah sich Harry erst einmal genauer um. Vielleicht hatte er ja Glück und wenigstens eine der Zutaten war alltäglich.
 

"Na junger Mann, kann ich dir helfen?" Harry zuckte etwas zusammen, als er plötzlich von einer jungen Verkäuferin angesprochen wurde. Harry zählte ihr die Zutaten auf, die er für das nächste Schuljahr noch benötigte.
 

"Kann ich dir sonst noch mit irgendetwas helfen?" Die Verkäuferin lächelte freundlich.
 

Harry spielte nervös mit dem Zettel in seiner Tasche. Das war die Gelegenheit dem Rätsel etwas näher zu kommen. Wenn er jetzt nicht genug Mut aufbrachte, kam er vielleicht nie wieder an die Zutaten.
 

"Nun mein Junge." Sie wirkte schon etwas ungeduldig. "Wir haben wirklich alles."
 

Der kleine Zettel knisterte in seiner Hand. Vielleicht sollte er es riskieren. Einige der Zutaten klangen doch ganz harmlos. Er musste sich nur eine gute Erklärung einfallen lassen.
 

"Ich habe eine Wette mit meinen Freunden abgeschlossen", sagte Harry zögernd. "Jeder con uns hat sich ein paar Zutaten einfallen lassen. Naja und jetzt wollen wir wissen, ob es diese Zutaten wirklich gibt."
 

Die Verkäuferin lächelte noch immer. "Da kann ich dir bestimmt weiter helfen." Harry reichte ihr zitternd den kleinen zerknitternden Zettel. Die Verkäuferin blickte ihn überrascht an. "Mein Junge, da habt ihr euch wirklich etwas ungewöhnliche Zutaten einfallen lassen. Wie es der Zufall will, habt ihr damit ins Schwarze getroffen. Allerdings wird es dir schwer fallen deinen Freunden die Existenz zu beweisen."
 

Harrys Herz sank ihm fast in die Hose. Anscheinend waren die Zutaten doch verboten. "Warum?" fragte er leise.
 

"Naja, einige der Zutaten wurden vom Ministerium verboten und die Kleeblätter z. B. sind extrem selten. Soweit ich weiß wurden sie unter Naturschutz gestellt. Da wird eure Wette wohl in einem Unentschieden enden."
 

"Naja Schade." Harry bezahlte seine Zutaten und ging mit zitternden Knien aus dem Laden. Zum Glück hatte die Verkäuferin sein Märchen geschluckt. Doch seine Hoffnung diesen Trank jemals fertigen zu können, waren in dieser Sekunde vernichtet worden. So seltene und verbotene Zutaten hatte Slughorn sicher nicht in seinem Schrank.
 

Harry trat eine kleine Dose, die ihm auf dem Weg lag. Jetzt wo sowohl Dumbledore, als auch Sirius nicht mehr da waren, wusste er nicht so recht, wen er um Rat bitten sollte.
 

"Siehst ja ziemlich betrübt aus." Harry schrak aus seinen Gedanken auf und blickte verblüfft auf die Person, die vor ihm stand. Heute trug sie ein schwarzes Kleid mit Puff-Ärmeln und ihre Locken waren größer als bei ihrem letzten Treffen. Sie wirkte völlig fehl am Platze.
 

"Amanda." Harry machte nicht gerade einen Hehl daraus, dass sie nicht unbedingt die Person war, die er hier unbedingt treffen wollte. "Was machst du denn hier?"
 

"Ein paar Besorgungen erledigen." Ihr Lächeln wirkte wie das eines fünfjährigen Mädchens. Harry war sich sicher, dass sie sich dieser Wirkung sehr wohl bewusst war. "Aber jetzt, wo wir uns schon mal hier treffen, wie geht's voran?"
 

"Gut." Harry blickte ihr bei seiner Antwort nicht ins Gesicht. "Ich komme gut voran."
 

Sie lächelte viel sagend, ging aber nicht weiter darauf ein. "Du kannst mir bei meinen Besorgungen helfen." Amanda griff nach seinem Arm und zog ihn auf Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten zu. "Ich brauche dringend einen Schulumhang, sonst lassen die mich in Hogwarts gar nicht rein."
 

Harry blieb wie angewurzelt stehen. "Was meinst du damit?" Sie lächelte wieder auf diese seltsame Art. "Was könnte ich damit meinen? Natürlich werde ich nach Hogwarts kommen." Harry wusste nicht genau was er sagen sollte. ER wusste nicht einmal warum ihm dieses Mädchen so unangenehm war. "Meine Eltern sind umgezogen und sie wollten sowieso schon lange, dass ich die Schule wechsle. Hogwarts hat einen sehr guten Ruf."
 

"Ach, ist das so?" Harrys Ton war bitterer als beabsichtigt. "Nach dem was im letzten Jahr passiert eist, würde ich Hogwarts nicht mehr als besonders sicher bezeichnen." Sie lächelte wieder, gab ihm jedoch keine Antwort. "komm schon, zu zweit macht der Einkauf doch viel mehr Spaß."
 

Harry verbrachte einen sehr seltsamen und hektischen Tag. Amanda war ein extrem ungewöhnliches Mädchen. im einen Moment verhielt sie sich wie ein kleines Mädchen und Sekunde später war sie so erwachsen, wie kein anderer den Harry kannte.
 

Außerdem fand es Harry etwas befremdend, was sie alles einkaufte. Es war, als wäre sie noch nie in einer Schule gewesen. Auf ihrer Liste standen ein Kessel, Federkiele, Tinte, Bücher, ein Schulumhang und Zutaten für Zaubertränke. allerdings gab sie ihm keine Antwort auf seine Fragen. Sie überging es einfach mit einem fröhlichen Lächeln.
 

Am Abend war Harry froh wieder in seinem Zimmer zu sitzen. Er war Amanda zwar dankbar, doch sie war einfach kein Mensch, den er für längere Zeit ertragen konnte. Sie wirkte einfach zu unecht und zu undurchschaubar. Er hoffte, dass ei sich nicht das ganze Jahr so um seine Freundschaft bemühen würde.
 

Ohne viel Lust begann er damit seine Schulsachen zu packen. Am nächsten Tag würde er endlich wieder im Hogwarts-Express sitzen. Dieser unendlich lange Sommer würde endlich vorbei sein. Er würde seine Freunde wieder treffen und wohl auch nicht mehr so viel Zeit finden so viel nachzudenken.
 

Allerdings hatte er sich für dieses Jahr viel vorgenommen. Nicht nur, dass er Sirius Leben retten wollte, er würde auch seine Rache an Snape und Voldemort nicht vergessen. Die beiden hatten alles zerstört, was ihm im Leben wichtig war.
 

Harry bemerkte, dass Wut in ihm hochstieg. Diese Wut hatte ihn den ganzen Sommer über begleitet. Sie war nie wirklich verschwunden, war manchmal stärker und manchmal schwächer gewesen. Er griff nach seinem Kissen und warf es mit Tränen in den Augen an die Wand.
 

Dabei fiel sein Blick wieder auf den kleinen Brief, den er auf sein Nachtkästchen gelegt hatte. Im schossen Dumbledores Worte wieder durch den Kopf. "Das kann doch nicht sein!" Er ließ sich auf sein Bett fallen und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Wenn er es gewusst hätte, dann hätte er es nicht zugelassen!" Die Wut und der Schmerz brachen ohne Vorwarnung über Harry zusammen. Er lag schluchzend und zitternd auf seinem Bett und schief irgendwann vor Erschöpfung ein.

Die Prinzessin

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Dei Prinzessin
 

Nach einer unbequemen Fahrt mit dem fahrenden Ritter, stand Harry mit zitternden Knien auf dem Gleis 9 3/4. Er konnte Ron und Hermine in dem Gewirr von Menschen nicht erkennen.
 

Er hievte seinen Koffer in den Zug und machte sich auf die Suche nach einem freien Abteil. Bereits nach wenigen Minuten fand er Neville und Luna. Neville war schwer damit beschäftigt seine Kröte Trevor im Zaum zu halten, während Luna wie üblich den "Klitter" in ihren Händen hielt.
 

"Tag Harry", grüße Neville schwer atmend, während er Trevor davon abhielt aus dem Fenster zuspringen. "Oh, hallo Harry." Luna blickte verträumt über den Rand ihres Magazins und winkte Harry freundlich zu. "Na schöne Ferien gehabt?" Luna wirkte, als hätten sie die Erlebnisse im letzten Jahr kein bisschen erschüttert, während Neville etwas verstört wirkte.
 

"Geht schon." Harry hatte nicht vor jemandem außer Hermine und Ron zu erzählen, dass er die halben Ferien mit Nachforschungen verbracht hatte, die ihn nicht näher an sein Ziel gebracht hatten. Er konnte Dumbledores Hinweisen nicht folgen. Er war ständig in Sackgassen geraten und hatte nicht eines der Seelenstücke gefunden.
 

"Du siehst gar nicht gut aus", murmelte Luna über ihr Magazin hinweg. "Du solltest aufpassen, dass du nicht von einem Hykkolukus angegriffen wirst." Harry ersparte es sich zu fragen. Er war es gewöhnt, dass Luna den Artikeln im Magazin ihres Vaters glaubte, was ein Großteil der restlichen Zaubererwelt nicht tat.
 

"Mit mir ist alles in Ordnung", antwortete Harry energisch. "Ich konnte nur heute Nacht nicht besonders gut schlafen." Luna konzentrierte sich wieder auf den Klitter und Neville klammerte seine Finger krampfhaft um seine Kröte.
 

Nachdem noch einige Minuten vergangen waren, steckten Ron und Hermine ihre Köpfe in das Abteil. "Na Harry, wie war dein Sommer?" Ron setzte sich neben Harry und musterte interessiert die Rückseite des Klitters.
 

"Geht so." Harry war sich noch nicht sicher, wie viel er Ron und Hermine erzählen sollte. Dumbledores Brief würde er den Beiden auf jeden Fall verschweigen, doch ob er den Beiden von seinem Plan zu Sirius Rettung erzählen sollte, wusste er noch nicht. Allerdings benötigte er wohl Hermines Hilfe.
 

"Hermine, was ist das denn?" Harry deutete auf Hermines ungewöhnlich großen Koffer.
 

"Dieses Jahr wird sicher anders als die, die wir bisher erlebt haben. Nachdem was letztes Jahr passiert ist, werden die Lehrer sicher noch mehr von uns verlangen, da hab ich beschlossen, ein paar extra Bücher zu besorgen."
 

Neben Harry gab Ron ein unverständliches Geräusch von sich. "Die Lehrer haben doch wahrscheinlich besseres zu tun, als uns Aufgaben aufzuhalsen."
 

Harry wollte sich weder auf Hermines noch auf Rons Seite schlagen, deshalb lenkte er das Gespräch auf ihre Stundenpläne. "wir haben viel weniger Freizeit als im letzten Jahr."
 

"Stimmt", sagte Hermine nachdenklich. "ich habe bemerkt, dass wir sehr oft Verteidigung gegen die dunklen Künste haben. Ich bin gespannt, wen sie als neuen Lehrer gefunden haben."
 

Ein Schweigen zog sich durch das Abteil. Jeder musste an die Snape und an Dumbledore denken. So ungewiss wie dieses Jahr war noch keines zuvor gewesen.
 

"Professor Dumbledore war ein netter Mann", sagte Luna abwesend. "Er hat sich immer sehr nett mit mir unterhalten."
 

Kalte Wut keimte in Harrys Brust. Wenn er Snape in die Finger bekommen würde, dann konnte er sich für all den Schmerz bedanken. Er würde im Sirius und Dumbledores Tod niemals verzeihen!
 

"Harry..." Hermine klang ziemlich besorgt. "Willst du uns nicht erzählen was dich beschäftigt?" Harry schluckte seine Wut hinunter und zog stattdessen das kleine Rezept aus seiner Tasche und gab ihn Hermine.
 

Diese sah den Zettel fragend an. "Das ist nicht aus einem unserer Schulbücher", sagte sie streng. "Du fängst doch nicht schon wieder an?" Harry unterbrach sie sofort. "Das dumme Buch werde ich lassen wo es ist. Ich hab lang genug Snapes Buch in meinem Besitz gehabt." Harry erzählte den anderen von Amanda und dem was sei ihm erzählt hatte.
 

"Aber Harry." Hermine blickte ungläubig auf den kleinen Zettel. "Du weißt doch nicht einmal wer diese Amanda ist. Es könnte eine Falle sein." Harry riss das Rezept wieder an sich. "Es ist mir egal, ob das eine Falle ist! ich werde alles versuchen um Sirius zu retten! Vielleicht ist es eine Falle, aber vielleicht auch nicht!"
 

Hermine wirkte etwas verärgert. "Bitte Harry, schrei doch nicht so. Natürlich werde wir dir helfen Sirius zu retten, aber du solltest nicht zu unvorsichtig sein." "Ich bin nicht unvorsichtig, aber ich werde jede Chance nutzen." Harry blickte sie trotzig an.
 

"Gib mir das mal noch mal." Hermine warf noch einen Blick auf den kleinen Zettel. "Morphidates, Trank zur Festigung der Seele", murmelte sie nachdenklich. "Das hab ich noch in keinem einzigen Buch gelesen." Harry war über diese Aussage nicht besonders überrascht. Er hatte nicht erwartet, dass dieser Trank in irgendeinem Buch zu finden war.
 

"Oh Harry." Hermines stimme klang zögernd, als sie die zutaten betrachtete. "Das wird nicht besonders einfach. Von zwei der Zutaten habe ich noch nie gehört. Beim Trollblut und den Kleeblättern könntest du mal in Snapes altem Vorrat nachsehen, wenn er es allerdings nicht hat, dann weiß ich nicht wo du sie herbekommen könntest. Nun, Einhörner gibt's im verbotenen Wald. Von einer Hallondiratulpe habe ich noch nie gehört."
 

Harry blickte Hermine überrascht an. Er hätte nicht gedacht, dass sie sich gleich so viele Gedanken darüber machte.
 

" Hallondiratulpen wachsen an Orten, die eine tiefe geschichtliche Bedeutung haben", murmelte Luna hinter ihrem Magazin. "Solche Orte sind ziemlich selten." Alle blickten Luna überrascht an. Sie schien gar nicht zu bemerken, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
 

"Luna, hast du das im Klitter gelesen?" Harry war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Bisher war er davon ausgegangen, dass alle Geschichten, die darin abgedruckt waren, der Fantasie entsprangen. "Ja. Mein Vater hat einen sehr langen Artikel darüber gelesen.
 

Hermine machte kein Zeichen, was sie von Lunas Aussage hielt, doch es war schon verwunderlich, dass sie Luna nicht gleich ins Wort fiel, wie es normal ihre Art war, wenn es um den Klitter ging. Vielleicht war sie wirklich der Meinung, dass Luna Recht hatte.
 

"Wir sind gleich da." Hermine gab Harry das Rezept zurück und hievte ihr Gepäck vom Gepäckfach. "Ich denke nicht, dass wir es schaffen während des Schuljahrs diese Zutaten zu besorgen. Immerhin schreiben wir unsere Prüfung am Ende des Jahrs. Das sollten wir in all diesem Chaos nicht vergessen."
 

Harry erwiderte nichts, auch wenn er Hermines Meinung nicht teilte. Es gab soviel wichtigeres in diesem Jahr zu erledigen. Was hatte er von einem guten Schulabschluss, wenn Voldemort ihn letztendlich töten würde? "Ich gehe nur hin, weil man es von mir erwartet", murmelte Harry. "Eigentlich wollte ich ja gar nicht." Obwohl Hermine ihn wahrscheinlich verstandne hatte, ging sie nicht weiter auf ihn ein.
 

Schweigend verließen sie den Hogwarts-Express. Vor ihnen ragte die Schule empor. Harry hatte das Gefühl, dass sie irgendwie wie ein Monster wirkte, das ihn verschlingen wollte.
 

In der großen Halle standen bereits die langen Tafeln der vier Häuser Hogwarts. Sie waren genauso reich geschmückte wie der Rest des Raums. Überall standen und hingen Kerzen, die Tischdecken trugen die jeweiligen Farben des Hauses und überall hingen Flaggen.
 

Doch Harry bemerkte sofort, dass sich die Reihen gelichtet hatten. Viele Eltern hatten nach dem Vorfall im letzten Jahr wohl nicht mehr den Mut aufgebracht, ihre Kinder nach Hogwarts zu schicken.
 

"Der Tisch der Slytherins ist fast leer", flüsterte Ron. "Bestimmt fangen die jetzt auch alle an schwarze Umhänge zu tragen."
 

"Ach Ron." Hermine klang etwas genervt. "Bei den Slytherins fehlen auch nicht mehr Schüler als in den anderen Häusern. Harry musste zugeben, dass Hermine Recht hatte.
 

In diesem Moment betrat Hagrid zusammen mit den Erstklässlern den Raum. Alle wirkten verängstigt und gleichzeitig neugierig. Harry sah Amanda sofort. Sie stolzierte zwischen den anderen Erstklässlern. In ihrem Gesicht war kein bisschen Angst zu erkennen. Harry hatte sogar das Gefühl, dass sie sehr selbstzufrieden aussah.
 

Hagrid brachte den Stuhl mit dem sprechenden Hut in den Raum und dieser begann sofort sein Lied vorzutragen.
 

Harry bemerkte schon nach kurzem, dass der Hut ihnen wieder das selbe erzählte wie in den zwei Jahren zuvor. Er erzählte von der Gründung der Schule und mahnte sie zum Zusammenhalt gegen die dunklen Mächte.
 

"Victor Brown!" rief Professor Mc Gonagall. Ein kleiner, etwas rundlicher Junge stapfte nach vorne und blickte ängstlich auf den sprechenden Hut, den Hagrid ihm auf den Kopf setzte. "Hufflepuff!" rief der Hut nach einigen Sekunden.
 

Der Hut ordnete einen nach dem anderen einem der vier Häuser zu und die Erstklässer liefen erleichtert zu dem ihnen zugeordneten Tisch.
 

"Amanda Prince!" Harry und Hermine blickten ungläubig auf das Mädchen, das jetzt ohne eine Gefühlsregung auf den sprechenden Hut zuging.
 

"Harry", flüsterte Hermine. "Ist das dieselbe Amanda, die dir dieses Rezept geben hat?" Doch Harry wollte es nicht hören. Er hatte sich an diese Möglichkeit geklammert. Er hatte schon an eine Zeit gedacht, die er wieder mit Sirius verbringen konnte. "Das könnte doch ein Zufall sein", murmelte Harry, der diese Chance nicht einfach aufgeben wollte. "Ist ja nicht gerade ein seltener Name."
 

"Harry, man sieht es ihr an." Hermines Blick war noch immer auf Amanda gerichtet, der in diesem Moment der sprechende Hut von Hagrid auf den Kopf gesetzt wurde. "Sie hat dieselben Gesichtszüge. Ein Zufall ist ausgeschlossen."
 

Doch Harry hörte ihr gar nicht zu. Er klammerte sich an eine letzte Möglichkeit. "Sie wird nicht nach Slytherin geschickt."
 

"Slytherin!" Der Hut brüllte das Wort durch den ganzen Saal, die Slytherins begannen zu klatschten und Harry blickte einfach nur starr geradeaus. Es konnte doch nicht sein, dass er Snape schon wieder auf den Leim gegangen war.
 

Wieso lassen die Amanda an die Schule?" fragte Harry ungläubig. "Die wissen doch, dass Snapes Mutter Prince heißt."
 

"Nur weil sie etwas mit Snape zu tun hat, muss das doch nichts weiter bedeuten", sagte Hermine tadelnd. "Wir sollten abwarten und das Mädchen genau im Auge behalten."
 

Harry griff wieder in die Tasche und berührte das Rezept. Er wusste nicht wie er sich jetzt verhalten sollte. Immerhin war das seine einzige Chance Sirius zu retten. Und er hatte doch geschworen alles zu unternehmen um seinen Paten zurückzuholen.
 

"Harry, ich habe das Gefühl, dass du den Trank trotzdem brauen möchtest", murmelte Hermine. "Bitte, du musst doch einsehen, dass das wahrscheinlich eine Falle ist."
 

Doch Harry hatte keine Gelegenheit mehr ihr zu antworten, den Professor Mc Gonagall ergriff das Wort. "Nun, dieses Jahr ist es meine bedauerliche Aufgabe Sie in diesem Schuljahr zu begrüßen." Harry bemerkte ein Stocken in ihrer Stimme, was gar nicht so recht zu dieser selbstsicheren Frau passen wollte.
 

In diesem Moment betrat ein kleinwüchsiger Mann die große Halle. Der ganze Körper war in einen dicken Umhang gehüllt, so dass eigentlich nur die kleinen Augen zu erkennen waren.
 

"Oh Professor Floraine", sagte Professor Mc Gonagall freundlich. "Setzen sie sich doch hier gleich neben mich."
 

Das kleine Wesen ging an den Reihen der Schüler vorbei und betrachtete dabei alle neugierig. Als es bei Professor Mc Gonagall angekommen war, ergriff die Schulleiterin wieder das Wort. "Dies ist Professor Floraine. Er wird ab heute Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten."
 

Ein Raunen ging durch die Reihen der Schüler. Anscheinend hatten noch nicht alle mitbekommen, dass Snape gar nicht anwesend war.
 

"Dieser neue Lehrer wirkt wie ein Kobold", murmelte Hermine. "ich bin gespannt, wie er sich machen wird." Harry war es eigentlich ziemlich egal, welcher Lehrer sie dieses Jahr unterrichten würde, er hatte wichtigeres zu erledigen.
 

Nach einem üppigen Festmahl wurden die Schüler durch die Vertrauensschüler in die Schlafräume gebracht. die meisten verzogen sich gleich in die Schlafräume. Harry, Ron und Hermine setzten sich noch etwas ans Feuer.
 

"Harry willst du wirklich diesen Trank brauen?" Hermine hatte gerade so lange gewartet, bis alle Schüler in die Schlafsääle verschwunden waren.
 

"Mensch Hermine, lass Harry doch endlich mal in Ruhe." Harry hatte das Gefühl, dass Ron es für seine Pflicht hielt sich auf seine Seite zu stellen.
 

"Es bleibt euch überlassen, ob ihr mir helft oder nicht", antwortete Harry etwas mürrisch. "Ich werd diesen Trank brauen und versuchen Sirius zu retten. Wenn das eine Falle von Snape ist, dann habe ich eben Pech gehabt."
 

Hermine schüttelte den Kopf. "Du bist unverbesserlich. Und natürlich werden wir dir helfen." Sie war einen kurzen Blick auf Ron. "Und ich denke, morgen nach Zaubertränke werden wir Professor Slughorn ablenken und du schnappst dir so viele Zutaten, wie du bekommen kannst."
 

"Jepp, wir stellen uns gegen das Schicksal", murmelte Ron wenig enthusiastisch.
 

"Ich werde Lunas Aussage prüfen", sagte Hermine und stand auf. "Vielleicht können wir auf diese Weise wirklich die Hallondiratulpe finden." Auch Ron und Harry gingen nach einer Weile ins Bett.

Trollblut

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Trollblut
 

Am nächsten Morgen mussten sie sich beeilen, um pünktlich zu Verteidigung gegen die dunklen Künste zu kommen. Sie hasteten die Treppe hinunter und schaffen es gerade auf die Sekunde genau auf ihrem Platz zu sitzen.
 

Noch war kein Lehrer zu erkennen. Anscheinend war es seine Art zu spät zu kommen. Harry zog sein Buch und seine Schreibsachen aus der Tasche. Er konnte ja nicht wissen, mit was für einem Lehrer sie es dieses Jahr zu tun hatten.
 

Einige Minuten später betrat Prof. Floraine den Raum. Nicht alle Schüler bemerkten sofort, dass der Lehrer das Klassenzimmer bereits betreten hatte, bis er sich laut ´räuspernd bemerkbar machte.
 

"Guten morgen liebe Schüler und Schülerinnen." Die Klasse murmelte ein etwas gelangweiltes "Guten Morgen" zurück. "Nun, es freut mich sehr, dass ich sie an dieser Schule unterrichten kann. Besonders in Zeiten wie diesen, wo dieses Fach so sehr an Wichtigkeit gewonnen hat.
 

"Nun, wir sollten mit dem Unterricht beginnen." Er lächelte fröhlich. "Lasst uns damit beginnen, die Bösewichte zu bekämpfen." Harry war sich nicht sicher, was er von diesem neuen Lehrer halten sollte. Er schien das Fach als Spie zu betrachten. Er nannte ihnen einige Flüche und wie man sie am besten abwehren konnte. Sie durften auch praktische Übungen machen, doch die ganze Zeit verhielt sich Prof. Floraine, als würde er mit Kindern auf dem Spielplatz sein.
 

"Wir sind doch echt nicht im Kindergarten", sagte Hermine genervt, als sie sich auf dem Weg in den Kerker befanden. "Der sollte mal begreifen, dass er eine Abschlussklasse unterrichtet."
 

"Also ich fand ihn ganz in Ordnung", nuschelte Harry etwas undeutlich. "Er hat uns was beigebracht und war nicht unfreundlich. So jemanden hatten wir schon lang nicht mehr."
 

"Ach Harry, dir ist es ja auch egal, ob du dieses Jahr gute Noten bekommst. Wenn Professor Floraine so weitermacht, dann fallen wir alle haushoch durch die Prüfung."
 

"Hermine beruhig dich. Er hat uns doch was beigebracht", sagte Ron etwas gelangweilt. " Die Sunde war gar nicht so schlecht."
 

"Ihr habt einfach keine Ahnung", rief Hermine verzweifelt, als sie gerade den Kerker betraten. "Er muss uns mehr fordern. Diese Gegenflüche waren gerade einmal UTZ-Level."
 

Professor Slughorn wartete bereits auf die Klasse. Es brodelten wieder kleine Tränke mit den verschiedensten Zaubertränken, doch ohne der Hilfe des Buchs des Halbblutprinzen würde Harry wohl dieses Jahr nichts gewinnen. Hermine grinste viel sagend, da ihr das auch bewusst war.
 

"Guten Tag Potter", sagte Slughorn etwas einsilbig. Harry war sich nicht sicher, ob Slughorn bewusst war, dass Harry ihn im letzten Jahr durch einen Trick um eine seiner Erinnerungen gebracht hatte, aber aus irgendeinem Grund begrüßte er Hermine und sogar Ron weitaus freundlicher als Harry.
 

Harry, Ron und Hermine setzten sich an eine Feuerstelle etwas weiter von Slughorn entfernt. "Ziemlich einsilbig", sagte Harry, während er seinen Kessel auf die Feuerstelle stellte. "Aber zu Ron und mir war er sehr nett", antwortete Hermine. "Das vereinfacht die Sache für uns."
 

Die Aufgabe für diese Stunde war die Herstellung eines Tranks, der die Person die ihn trank in einen Kanarienvogel verwandelte und Slughorn blickte Harry sehr enttäuscht an, als sich dieser in einen Papagei verwandelte.
 

Dafür zog Hermine seine ganze Aufmerksamkeit auf sich, als sie ihm um den Kopf flog. Harry begriff sofort, was sie vorhatte. Er rannte zu der kleinen Tür, die zu Snapes Büro führte. Zu seiner großen Verwunderung war die Tür leicht zu öffnen und so schlüpfte er einfach hinein.
 

Harry blickte sich in dem kleinen voll gestopften Raum um. Überall standen kleine Fläschchen und Pergamentrollen waren auf dem Boden verteilt. Der Raum machte den Eindruck, als hätte ihn jemand gründlich durchsucht. Einige der Gläser waren kaputt und ihr Inhalt war auf dem Boden verteilt. Harry ging neugierig zu dem großen Regal und betrachtete die Etiketten die auf den vielen Fläschchen befestigt waren.
 

Dort standen die ungewöhnlichsten Zutaten, die Harry je gesehen hatte. Auf einem Etikett stand: Haare einer vergrauten Hexe, auf einem anderen stand: verkorktes Glück. Harry fand immer noch ungewöhnlichere Bezeichnungen. Teilweise machte der Inhalt der Flaschen ihm Angst und teilweise bekam er wunderschöne Objekte zu Gesicht.
 

Doch er durfte nicht den Grund vergessen, weshalb er sich in dieses Büro geschlichen hatte. Er musste überprüfen, ob eine der Zutaten hier zu finden war. Snape war es immerhin zuzutrauen, dass er hier verbotene Kräuter sammelte.
 

Langsam ging Harry an dem Regal entlang, peinlich darauf achtend, dass er auch ja nichts übersah. Und da sah er es. Mitten im Regal stand ein kleines Fläschchen, umgeben von einem blauen Schimmer. Harry griff danach, um das Etikett besser zu erkennen. Ein eisiger Schauer durchfuhr ihn, als er das Fläschchen berührte. "Anscheinend hat er es mit einer dünnen Eissicht frisch gehalten", dachte Harry und sein Gesicht hellte sich auf, als er das Etikett sah:
 

Trollblut
 

Doch in diesem Moment hörte Harry ein Knarren aus der Richtung der Tür. Entsetzt wirbelte er herum. Dabei blieb er mit seiner Tasche an dem Regal hängen und brachte es ins Wanken. Noch bevor Harry es irgendwie verhindern konnte, ergossen sich ca. ein Dutzend Flüssigkeiten auf seinem Kopf.
 

An der Tür stand Ron, der bei Harrys Anblick nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte. Harry zupfte sich einige Glassplitter aus den Haaren und steckte das Trollblut in seine Tasche. Ron würdigte er aus Scham keines Blickes.
 

Doch als wäre das ganze nicht schon schlimm genug, entstanden gegen Abend üble Flecken auf Harrys Haut und seine Nase wollte nicht mehr aufhören zu bluten.
 

"Du musst in den Krankenflügel!" rief Hermine entsetzt. "Du hast sicher einen üblen Fluch abbekommen."
 

Harry wischte sich mit dem Ärmel seines Umhangs das Blut aus dem Gesicht. "Und was soll ich deiner Meinung nach Madam Pomfrey erzählen?" Immerhin bin ich dort eingebrochen und es gibt einfach keinen anderen Grund weshalb ich mich dort aufgehalten haben könnte."
 

Hermine blickte ihn trotzig an. "Du wirst verbluten, wenn das nicht irgendwann aufhört und ich bin mir sicher, dass diese roten Flecken auch noch einen negativen Effekt haben." Sie gab Harry, der sich gerade wieder das Blut wegwischen wollte, ein Taschentuch. "so kannst du sowieso nicht im Unterricht auftauchen."
 

Leider hatte Hermine in diesem Punkt völlig Recht. Diese Blutung musste gestoppt werden. "Es gibt doch eine Möglichkeit wie wir ihm helfen können", sagte Ron etwas unsicher. "Die gleiche Methode mit der Harry mich letztes Jahr gerettet hat."
 

Hermine blickte Ron verächtlich an. " ... hilft nur gegen mindere Flüche. Bei dem Mix an schwarzer Magie, den Harry erwischt hat, ist es nicht so einfach. Wenn ich wüsste, mit war wir es zu tun haben, dann könnte ich ein Gegenmittel finden."
 

Harry wollte ihr nicht widersprechen. Seine Lage war schlimm genug, da musste er sich nicht auch noch mit Hermine streiten. Wenn es um Zaubertränke ging, musste er ihr einfach vertrauen.
 

"Ich denke wir gehen zu Madame Pomfrey und sagen ihr, dass du irgendwas verdorbenes getrunken hast", sagte Hermine matt. "Vielleicht nimmt sie uns das ja ab."
 

Harry wusste keinen besseren Rat. Wahrscheinlich würde er sich eine Menge Ärger einhandeln, doch das Blut musste gestoppt werden. Harry hatte einfach keine Wahl.
 

Auf dem Weg zur Krankenstation ließ Harry sich alle möglichen Ausreden einfallen, die er dann aber allesamt sofort wieder verwarf. Madam Pomfrey war leider nicht dumm.
 

Nach einigen Minuten, die Harry wie Sekunden vorkamen, erreicht er sein Ziel. Madam Pomfrey kam sofort auf ihn zu, als er den Raum betrag.
 

"Oh Gott, was ist denn mit Ihnen passiert?"
 

Jetzt war es soweit. Sie hatte die Frage gestellt und Harry wusste noch immer nicht was er darauf antworten sollte. "Unfall", nuschelte Harry leise.
 

"So, jetzt legen sie sich erstmal hin. Das kriegen wir gleich wieder in Ordnung." Madam Pomfrey bugsierte Harry in sein Bett und holte einige Zaubertränke aus ihrem Schrank. "Da haben sie ja einen netten Mix abbekommen."
 

Noch bevor Harry etwas antworten konnte, fiel er in einen tiefen Schlaf.
 

Am nächsten Morgen fühlte Harry sich zwar nicht sonderlich erholt, doch das Nasenbluten hatte aufgehört. Um sein Bett waren Ron und Hermine versammelt und blickten ihn erfreut an.
 

"Du hattest ziemliches Glück," sagte Hermine strahlend. "Madam Pomfrey hat gesagt, dass du gerade noch rechtzeitig gekommen bist. Später hätte sie dir vielleicht nicht mehr helfen können."
 

Harry verbrachte noch zwei Tage in der Krankenstation, dann wurde er wieder entlassen und machte sich auf den Weg in den Schlafsaal.
 

Harry packte das Trollblut in seinen Koffer, gleich neben den kleinen Spiegel, den er einst von Sirius bekommen hatte. Am Anfang hatte dieser Spiegel ihn zur Verzweiflung getrieben. Er hatte ihn an seine eigene Dummheit erinnert. Doch inzwischen spendete er ihm Trost. Im Gegensatz zu all den Erbstücken im Grimmauldplatz Nr. 12 war dieser ein wirkliches Erinnerungsstück.
 

Und auch das kleine Fläschchen, das er aus Snapes Vorrat entwendet hatte, spendete ihm Trost. Es gab ihm neue Hoffnung. Er war Sirius Rettung damit einen bedeutenden Schritt näher gekommen.
 

"Schade dass du nicht mehr von den Zutaten gefunden hast", sagte Ron nachdenklich. "Wäre doch cool, wenn wir diesen Trank bald brauen könnten."
 

"Ich werde heute Nacht noch mal in Snapes Büro gehen. Vielleicht habe ich etwas übersehen. Das ist immerhin mein einziger Anhaltspunkt. Hermine hat doch gesagt, dass sich diese Kleeblätter in Snapes Vorrat befinden könnten."
 

"Ich habe nur gesagt, dass es sein könnte", sagte Hermine, die eben den Raum betreten hatte. "Aber das ist kein Grund nachts durch die Gänge zu schleichen. Du solltest wirklich nicht so dumm sein. All die Leute, die ihr Leben für dich riskierte haben, würden es sicher nicht für gut heißen, wenn du dich jetzt willentlich in so eine Gefahr begibst."
 

Harry blickte Hermine schweigend an. "Dir ist schon klar, dass ich vorhabe einen Trank zu brauchen, von dem ich nicht einmal weiß, ob er wirklich das bewirkt, was Amanda gesagt hat. Dieser Trank ist weitaus gefährlicher, als eine kleine Nachtwanderung durch das Schloss."
 

Hermine wollte etwas sagen, blickte aber stattdessen schweigend in die entgegengesetzte Richtung.
 

"Mensch Hermine", begann Ron zögernd. "Harry hat doch recht. Wir wussten vorher, dass wir einige Schulregeln brechen müssen, um diesen Trank zu brauen. Wir wollen doch Sirius helfen."
 

Hermine nickte stumm.
 

Am Abend schlüpften die drei unter Harrys Tarnumhang und verließen leise den Gemeinschaftsraum. Es wurde immer schwerer sich zu dritt unter dem Umhang zu verstecken. Die drei waren diesen Sommer wieder ein Stück in die Höhe geschossen und so war es nicht weiter verwunderlich, dass ein fleißiger Beobachter die drei sofort erwischt hätte.
 

Doch der Zufall kam ihnen zur Hilfe und so begegnete ihnen auf ihrem Weg zum Kerker keine Menschenseele. Irgendwie war es sogar gespenstisch still und ihre Schritte hallten beunruhigend laut von den Wänden wieder.
 

"Das ist eine absolut dumme Idee", flüsterte Hermine, die eben den Umhang wieder über ihre Füße zog. Weder Harry noch Ron gaben ihr darauf eine Antwort.
 

Nach einigen Minuten, die ihnen wie Stunden vorkamen, erreichten sie die Tür zu Snapes Büro. Harry kam das erste Mal in den Sinn, dass es eigentlich sehr seltsam war, dass die Tür nicht durch irgendeinen Fluch geschützt wurde. Doch er erzählte Ron und Hermine nichts von seinen Bedenken.
 

Die Tür ließ sich ohne Probleme öffnen. Es hatte sich seit Harrys letztem Besuch nichts geändert. Die Tränke und Bücher lagen noch immer am Boden und in der Luft lag ein leicht säuerlicher Geruch.
 

"Was wollt ihr hier?" Eine Stimme ertönte aus der Mitte des Raums, wo sich Snapes Schreibtisch befand. Jetzt erst erkannte Harry, dass sich dort in der Dunkelheit eine Gestalt befand. Sie saß zusammengesunken auf dem dunklen Stuhl und blickte die drei fragend an.
 

"Amanda, was machst du hier?" fragte Harry überrascht. Er hatte völlig vergessen, dass er sich ja unter einem Tarnumhang befand und sich nun durch seine Frage verraten hatte.
 

"Harry?" Amanda klang wenig überrascht und entzündete kurz darauf eine kleine Kerze. "Was willst du hier?"
 

Harry zog den Tarnumhang von seinem Kopf und blickte das Mädchen wütend an. "Vielleicht solltest du zuerst meine Frage beantworten."
 

"Nun, ich habe auf dich gewartet." Amandas Stimme klang etwas gebrochen und jetzt erst erkannte Harry, dass ihre Haare zerzaust und ihre Kleidung zerknittert war, während sie in dem riesigen Stuhl ziemlich verloren wirkte. "Ich wollte wissen wie weit du mit dem Trank gekommen bist."
 

"Das geht dich gar nichts an", sagte Hermine schroff. "Immerhin wissen wir nicht einmal genau wer du bist."
 

Amanda wirkte ein wenig vor den Kopf gestoßen aufgrund dieser rüden Antwort. "Was hat denn meine Herkunft mit dem Trank zu tun?"
 

"Snape hat alle verraten", sagte Harry wütend. "Irgendetwas hast du mit ihm zu tun und solange wir nicht die Wahrheit wissen, können wir dir nicht vertrauen."
 

Auf Amandas Gesicht schlich sich ein selbstgefälliges Grinsen und sie erhob sich von dem Stuhl. "Meine Herkunft geht euch nichts an und sie hat auch gar nichts mit der Rettung eures Freundes zu tun. Ihr tätet besser dran nicht zu versuchen in meiner Vergangenheit herumzuschnüffeln." Damit wandte sie sich zu Tür. "Ach ja. Hier wirst du keine der weiteren Zutaten finden." Sie verließ den Raum und ließ Harry, Ron und Hermine etwas ratlos zurück.
 

"Diese eingebildet Kuh", sagte Ron etwas beleidigt. "Lässt uns einfach hier stehen."
 

"Wir werden schon herausfinden was es mit ihr auf sich hat." Hermines Stimme klang ungewöhnlich ernst. "Ich werde herausfinden was sie mit Snape und damit vielleicht mit Voldemort zu tun hat." Hermine schien das als eine Art Spiel zu sehen, in dem es darum ging ein besonders kniffliges Rätsel zu lösen.
 

"Zuerst sollten wir uns um die restlichen Zutaten kümmern", sagte Harry nachdenklich.
 

Doch am nächsten Tag wurde Harry erst einmal wieder daran erinnert, dass es ja auch noch andere Dinge gab als die Rettung seines Paten.
 

Beim Frühstück versammelte sich eine Schar von Menschen um ihn, bei denen es sich, wie er erst auf den zweiten Blick richtig realisierte, um das Gryffindor Quidditch Team handelte. "Harry, wann wirst du das erste Training ansetzen?" fragte Katie etwas aufgebracht. "Bald ist das erste Spiel der Saison und wir haben noch nicht einmal trainiert."
 

Harry blickte seine Teamkollegen überrascht an. Er konnte es selbst nicht so richtig fassen, aber mit all seinen Gedanken bei Sirius und dessen Rettung hatte er alles andere schlichtweg vergessen. "Heute Abend", murmelte er vor sich hin. "Heute Abend können wir trainieren." Irgendwie war Harry eigentlich ganz froh, dass die anderen ihn an das kommende Spiel gegen Slytherin erinnert hatten. Er brauchte mal ein wenig Ablenkung.
 

Beim Training am Abend gab das Team alles. Harry hatte schon lange kein so gutes Training mehr erlebt. Ron schaffte Glanzparaden, die Jäger hatten den Ball immer sicher und die Treiber hielten die Klatscher weit von ihnen entfernt. Nach diesem Training war sich Harry sicher, dass sie das Spiel trotz der verlorenen Trainingszeit noch gewinnen konnten. Selbst Ron konnte nicht verbergen, dass er mit seiner Leistung zufrieden war.
 

In diesem Moment sah Harry aus der Richtung des verbotenen Waldes ein leichtes Flimmern. Etwas neugierig machte er Ron und Ginny, dies ich nach dem Training zu den Beiden gesellt hatte, auf die Stelle aufmerksam.
 

"Könnte alles mögliche sein", sagte Ron gleichgültig. "Ich bin echt nicht besonders scharf darauf auch nur einen Fuß in diesen Wald zu setzen. Denk doch nur an die Spinnen und an Hagrids Halbbruder."
 

"Und an die Einhörner", sagte Harry nachdrücklich. "Dieses weiße Schimmern könnte doch eines sein."
 

"Wozu brauchst du denn ein Einhorn?" fragte Ginny skeptisch. "Habt ihr schon wieder etwas Gefährliches vor?"
 

"Geh du einfach wieder ins Schloss", sagte Ron barsch. "Harry hat nur ein Faible für Einhörner."
 

Harry war klar, dass Ron eben einen großen Fehler begangen hatte. Ginny war kein Mädchen, das man so loswurde. Jetzt würde sie auf jeden Fall mit in den Wald wollen.
 

"Ron, ich tue was ich will und ich weiß sehr wohl, dass ihr schon wieder etwas vorhabt. Ihr bekommt mich nur dazu ins Schloss zurückzugehen, wenn ihr auch geht." Ginny reagierte genauso wie Harry es erwartet hatte.
 

Er wandte sich wieder zu dem Wald. Das Schimmern war schon etwas schwächer geworden. Lange durfte er sich hier nicht mehr aufhalten. Doch er konnte Ginny ja schlecht mitnehmen.
 

"Ginny, wir können dich nicht mitnehmen", sagte Harry entschlossen. "Es ist verboten in den Wald zu gehen."
 

"Es ist für euch beide auch verboten", antwortete Ginny störrisch. Entweder ihr nehmt mich jetzt mit oder ich werde euch nicht in den Wald gehen lassen."
 

Harry blickte noch mal zum Wald. Das Schimmern war schon fast verschwundne. "Ok", murmelte er entschlossen. "Ich habe nu diese eine Chance. Ron, du passt auf deine Schwester auf." Damit rannte Harry los. Hagrid hatte ihm erzählt, dass es extrem selten vorkam, dass man ein Einhorn zu Gesicht bekam.
 

Am Rande bekam er noch mit, dass Ron und Ginny ihm folgten. Doch Harry war voll auf sein Ziel konzentriert. Er konnte den weißen Glanz deutlich vor sich erkennen. Immer weiter kämpfte er sich durch das dickte Gestrüpp. Er achtete nicht weiter darauf, dass kleine Dornen immer mehr seine Haut zerkratzten.
 

Nachdem er sich ca. 5 Minuten so weitergekämpft hatte, war das weiße Glänzen verschwunden. Harry blickte sich panisch um. Er stolperte noch ein paar Schritte weiter, doch das Glänzen tauchte nicht wieder auf.
 

"Harry, was ist los?" fragte Ron schwer atmend. "Wieso bleibst du auf einmal stehen?"
 

"Ich kann es nicht mehr sehen", antwortete Harry panisch. "Es ist plötzlich verschwunden."
 

"Harry, was hast du verloren?" Ginny sah sich ängstlich um. "Was willst du hier?"
 

"Jetzt nicht", antwortete Harry nervös. Er wusste nicht mehr so recht in welche Richtung er sich wenden sollte. So tief im Wald war er noch nie allein gewesen. Nur noch spärlich kam das Licht durch das dichte Blätterdach. Harry wusste nicht mehr aus welcher Richtung sie gekommen waren. In jeder Richtung waren nur noch mehr Bäume zu erkennen.
 

"Harry, haben wir uns verlaufen?" Ronblickte sich ängstlich in dem Halbdunkel um. "Weißt du überhaupt was sich hier für Getier tummelt?"
 

Oh ja, das war Harry klar. Er hatte oft genug mit Hagrid den Wald besucht und in Pflege magischer Geschöpfe hatte er die seltsamsten Tierwesen kennen gelernt. Doch mit Hagrid hatte er sich hier wesentlich sicherer gefühlt.
 

"Keine Panik", murmelte er um sich etwas Mut zu machen. "Wenn wir in Panik geraten, dann finden wir hier sicher nicht mehr raus."
 

"Oh, mir wird schlecht", murmelte Ron, als eine kleine Spinne an ihnen vorbeikrabbelte. "Wir müssen ganz dringend weg."
 

Ginny stand etwas bleich neben ihrem Bruder und versuchte ein leichtes Zittern zu unterdrücken. "Hier soll es angeblich auch Werwölfe geben."
 

Harry schloss kurz die Augen und deutete dann wahllos in eine Richtung. "Lasst uns einfach hier entlang gehen."
 

Ginny griff nach Harrys Arm, während Ron ängstlich neben ihnen herlief. Das Holz knackte laut, während sie sich ihren Weg durch das Unterholz bahnten. Keiner sprach ein Wort, was die Anspannung nur noch verstärkte. Jedes kleine Knacken ließ sie ängstlich zusammenfahren.
 

Harry hatte das Gefühl, dass es immer dunkler wurde, während sie sich fortbewegten. Konnte es ein, dass sie genau in die falsche Richtung gingen.
 

"Harry, ich glaub uns folgt etwas", flüsterte Ginny, während sie Harrys Arm noch stärker umklammerte. Harry hatte das auch schon bemerkt. Es folgte ihnen schon seit längerer Zeit ein gleichmäßiges Rascheln, das stetig lauter wurde.
 

Harry packte Rons Hand. "Los lauft!" Harry spurtete los und zog seine beiden Freunde mit sich. Im selben Moment erscholl ein ohrenbetäubendes Splittern und Rascheln hinter ihnen. Was auch immer sie verfolgt hatte, war jetzt durch das Unterholz gebrochen und rannte ihnen hinterher.
 

Harry rannte so schnell er konnte. Kleine Äste schlugen ihm ins Gesicht und Laub und Steine brachten ihn zum straucheln. Er wagte es nicht sich umzusehen, aus Angst zu stolpern. Doch erhörte das Splittern und Brüllen, das immer mehr aufholte. Das Monster kam immer näher!
 

In diesem Moment stolperte Ginny über einen kleinen Ast und riss Harry und Ron mit sich auf den Boden. Und jetzt konnte Harry ihren Verfolger sehen.
 

Hinter ihnen stand ein gigantischer Wolf. Sein Fell war überseht mit trocken er Erde und Blättern. Aus seinem Maul triefte Geifer und seine roten stechenden Augen waren direkt auf Harry gerichtet.
 

Harry versuchte verzweifelt wieder auf die Beine zu kommen, doch er rutschte immer wieder auf den feuchten Blättern aus. Ginny und Ron waren bereits aufgestanden und zerrten nun verzweifelt an Harrys Arm, der wie gebannt auf das riesige Maul des Monster blickte.
 

Der Wolf kam langsam auf sein Opfer zu. Er war sich seines Sieges anscheinend sehr sicher. Harry hatte das Gefühl, dass der Wolf jede Sekunde die verstrich genoss.
 

In diesem Moment fand Harry mit seinem Fuß einen Halt auf dem Boden und mit Ron und Ginnys Hilfe kam er wieder auf die Füße.
 

Der Wolf gab ein enttäuschtes Brüllen von sich und dann nahm er wieder die Verfolgung der Kinder auf.
 

Harry spürte ein leichtes Stechen in der Seite. Er hörte das laute Stampfen und spürte das Dröhnen im Boden. Diesmal kam der Wolf mit entsetzlicher Geschwindigkeit näher.
 

Doch gerade als Harrys Kraft ihn endgültig verlassen wollte, brachen die Bäume neben ihm auseinander und ein gigantisches Wesen tauchte vor den Kindern auf. Harry konnte einen leisen Schrei nicht unterdrücken, als er das fünf Meter große Ungeheuer erkannte. "Grawp", flüsterte Ron teils erleichtert, teils erschrocken.
 

Der Riese griff mit seiner Hand nach dem Wolf und warf ihn einige Meter weiter ins Dickicht. Ein lautes Jaulen erklang und kurz darauf sprang der Wolf Grawp wieder an. Doch dieser schien die Krallen des Monsters gar nicht zu spüren. Er griff nach dem Wolf und war ihn wieder von sich.
 

Harry, Ron und Ginny blickten wie versteinert auf das Schauspiel, das sich da vor ihnen abspielte. Die beiden Monster schlugen wie wild auf einander und achteten nicht weiter darauf, dass sei immer wieder ganze Bäume mitrissen.
 

"Harry, wir müssen von hier verschwinden!" rief Ginny, als einer der Bäume die Kinder nur knapp verfehlte. "Hier ist es zu gefährlich."
 

"Aber wir würden uns doch nur wieder verlaufen." Harry sah entsetzt, dass der Wolf es inzwischen geschafft hatte, eine klaffende Wunde in Grawps Haut zu hinterlassen. "Es kann doch kein Zufall sein, dass Grawp hier ist."
 

"Du willst doch nicht behaupten, dass dieses Monster gekommen ist, um uns zu helfen." Ron klammerte sich verzweifelt an einen nahestehenden Baum. "Ich hab wirklich keine Lust darauf zu warten, bis die beiden fertig sind. Grawp wird uns als nächstes zerquetschen."
 

"Veilleicht ist Hagrid in der Nähe", murmelte Harry ohne viel Überzeugung. Er war davon überzeugt, dass Grawp nicht zufällig hier war. Hagrid hatte doch erzählt, dass er sehr erfolgreich bei Grawps Erziehung gewesen war. Vielleicht war der Riese ja wirklich hier um Harry und seinen Freunden zu helfen. "Wir werden warten", sagte Harry entschlossen. "In diesem Wald warten so viele Gefahren. Ich glaube nicht, dass es sicherer ist, wenn wir jetzt weitergehen."
 

In diesem Moment warf Grawp den Wolf ein weiters Mal in den Wald. Der Wolf gab einletztes Jaulen von sich und verschwand dann im Wald.
 

Grawp kam schwankend auf die Kinder zu. Die Wunde an seiner Schulter blutete noch immer, doch Harry war sich sicher, dass er ein Lächeln auf dem Gesicht des Riesen erkannte.
 

"Folgen." Die Stimme des Riesen dröhnte durch den Wald. Harry, Ron und Ginny folgten ihm vorsichtig, jederzeit darauf bedacht, dass Grawp sie doch noch angreifen würde.
 

Nach einigen Minuten erreichten sie den Rand des verbotenen Waldes. Grawp winkte ihnen zu und verschwand dann sofort wieder zwischen den Bäumen.
 

"Oh man, ich hab lauter Spinnweben in den Haaren", sagte Ginny etwas angewidert. "Harry, könntest du mir mal helfen?"
 

Harry konnte nicht fassen, was er da in Ginnys Haaren entdeckte. "Das sind Einhornhaare", sagte er fröhlich und nahm die dünnen Fäden von Ginnys Kopf. "Das haben wir doch in Pflege magischer Geschöpfe gelernt. Man erkennt sie an diesem einmaligen Glanz."
 

Ginny wirkte wenig begeistert. "Du könntest mir jetzt echt erzählen, warum du einfach Hals über Kopf in den Wald rennst. Du weißt doch, dass das gefährlich ist."
 

"Ist doch alles gut gegangen", sagte Ron schwer atmend. "Du solltest jetzt schnell in deinen Schlafsaal gehen. Ich will nicht, dass du wegen uns Ärger bekommst."
 

Ginny begann laut zu lachen und blickte ihren Bruder dabei ungläubig an. "Das ist ja wohl echt der Witz des Jahres. Wäre ja wirklich nicht das erste mal."
 

Aus irgendeinem Grund begann Harry auch zu lachen. Die Situation war einfach zu bizarr. Auch Ron stimmte nach kurzer Zeit in das Lachen ein.

Hast du nicht etwas vergessen?

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Hast du nicht etwas vergessen?
 

Am nächsten Morgen erwachte Harry mit einem warmen Gefühl in der Brust. Er hatte Ginny nichts von dem Trank erzählt. Die drei waren lachend zum Schloss zurückgegangen und hatten sich über Hagrids Eigenart gefährliche Wesen zu zähmen unterhalten. Harry hatte schon lange keine so entspannte Zeit mehr erlebt.
 

"Harry, bis zu überhaupt anwesend?" Harry drehte sich langsam zu Hermine. "Ich hab dich gefragt, ob du schon den Aufsatz für Professor Mc Gonagall fertig hast."
 

"Ähm nein, das hab ich noch nicht." Harry griff nach einem Apfel. "Ich hab doch noch Zeit dafür."
 

"Aber heute Abend hast du doch dein Quidditch-Spiel. Da kannst du den Aufsatz nicht schreiben." Hermine sah ihn böse an. "Oder hast du das Spiel schon vergessen?"
 

Harry wollte sich die Blöße nicht geben, doch sie hatte Recht. Er hatte die ganze Zeit nur n Ginny gedacht und das kommende Spiel vollkommen vergessen.
 

"Ihr habt doch sicher fleißig trainiert." Hermine sah Harry mahnend an. "Immerhin spielt ihr gegen Slytherin und da wollt ihr doch nicht verlieren."
 

"Ja haben wir", log Harry. In Wirklichkeit hatte er nur ein einziges Training zustande bekommen. Das kommende Spiel würde für Gryffindor eine absolute Katastrophe werden. Harrys Team würde sich vor der ganzen Schule blamieren und danach würde Harry mit Sicherheit nicht mehr Kapitän sein.
 

In der Umkleide des Gryffindor-Quidditch-Teams herrschte eine niedergeschlagene Stimmung. Alle waren Harry böse Blicke zu, während sie sich langsam umzogen. Doch Harry hatte sich vorgenommen, die kommende Katastrophe noch irgendwie abzuwenden. Er würde den Schnatz einfach in Rekordzeit einfangen. Außerdem hatte erein wirklich gutes Team.
 

In diesem Moment ertönten Fanfaren und das Team betrat das Stadion. Von der rechten Seite ertönten laute Jubelrufe, während die Anhänger der Slytherins laute Buhrufe von sich gaben.
 

"Und hier betritt das Gryffindor-Team das Feld!" Harry blickte zur Tribüne des Stadionsprechers. Dort stand ein kleiner Hufflepuff-Junge, den Harry bisher noch nie gesehen hatte. "Ganz vorne sehen wir Harry Potter, den Kapitän und Sucher des Teams, dicht gefolgt von Ronald Weasley, dem Hüter. Und hier kommen die hübschen Jägerinnen Ginny Weasley, Katie Bell und Demelza Robins gefolgt von den Treibern Jimmy Peaks und Richie Coote. Wir hoffen auf ein spektakuläres Spiel von diesem Team.
 

Harrys Hände umklammerten seinen Feuerblitz, so dass keiner erkennen konnte, dass er am ganzen Körper zitterte. Alle Augen waren auf sein Team gerichtet. Jeder erwartete, dass sie Slytherin besiegen würden.
 

"Und hier kommt das Slytherin-Team! Fast das gesamt Team wurde durch neue Spieler ersetzt! Der Hüter und Team-Kapitän Leon Pedderson, die Sucherin Amanda Prince, die drei Jäger Maurice Turner, Tarina Kordak und Aida Bristel und die beiden Treiber Georgina Downing und William Holding. Wir sind gespannt, wie sich dieses neue Team schlagen wird!"
 

Harry begann noch etwas stärker zu zittern. Jetzt mussten sie sich auch noch einem völlig unbekannten Gegner stellen. Amanda wirkte nicht gerade ungeschickt, die beiden Treiber waren bullig wie immer, der Hüter war ziemlich dünn und lang und die Jäger waren auch um einiges größer als Harrys Mädels.
 

"Kapitäne gebt auch die Hände!" rief Prof. Slughorn, der anscheinend die Aufgab e des Schiedsrichters übernommen hatte. Harry ging auf Leon zu und gab ihm die Hand. Dieser erwiderte Harrys Händedruck mit einem Lächeln. "Auf ein gutes Spiel Potter."
 

Völlig überrascht ging Harry zurück zu seinem Team. Er hatte noch niemals ein freundliches Wort von jemandem aus Slytherin gehört und schon gar nicht von einem der Quidditch-Spieler.
 

"Ok Leute, lasst uns einfach unser bestes geben", murmelte Harry. Sein Team blickte ihn grimmig an.
 

"Auf die Besen!" rief Professor Slughorn und kurz darauf ertönte ein lauter Pfiff. Die beiden Teams stiegen auf ihre Besen und erhoben sich in die Luft.
 

Harry spürte den Wind, der ihnen entgegen pfiff. Er fühlte die Sicherheit seines Feuerblitzes. Ja, hier in der Luft war er zuhause. Hier konnte er seine Sorgen vergessen und sich voll und ganz auf das Spiel konzentrieren.
 

Ein weiterer Piff erklang, als die Bälle losgelassen wurden. Harry sah sofort den kleinen goldene Schnatz, der ihm kurz um den Kopf folg und dann wieder verschwand. Einige Sekunden später flog einer der Klatscher nur wenige Millimeter an Harrys Kopf vorbei.
 

Ginny und Katie hatten sich sofort den Ball geschnappt und flogen auf das Tor der Slytherins zu. Sie wichen geschickte den Klatschern aus und während Ginny den Ball fest im Arm hatte, hielt Katie die generischen Jäger von ihr fern.
 

Harry suchte wieder den Himmel nach dem SChnatz ab. Er wusste, dass er sich auf sein Team verlassen konnte. Jetzt musste er sich darauf konzentrieren den Sieg für sein Team zu sichern.
 

Er flog kleine Kreise und versuchte dabei möglichst den ganzen Himmel im Auge zu behalten. Amanda war mit Sicherheit nicht so leicht zu besiegen wie Draco. Ihr blick suchte ebenfalls den Himmel ab und sie verschwendete nicht ihr Zeit mit lächerlicher Angeberei.
 

In diesem Moment erscholl ein lauter Jubelschrei aus den Reihen der Slytherins. Harry erkannte wütend, dass Maurice Turner ein Tor geschossen hatte. Ron stand währenddessen am völlig falschen Torring. Anscheinend hatte er wieder die Nerven verloren.
 

Harry suchte nun etwas nervöser nach dem Schnatz. Er durfte nicht zulassen, dass ein Team verlor. Doch der Schnatz war nirgends zu sehen und die Slytherins schafften es immer wieder Rons Abwehr zu durchbrechen. Bereits nach 20 Minuten stand es 70:0 für Slytherin. Die neuen Jäger des Slyhterin-Teams waren sehr gut aufeinander abgestimmt.
 

Harry suchte verzweifelt nach dem Schnatz. Er musste dieses Spie so schnell wie möglich beenden. Sein Team durfte Slytherin nicht unterliegen!
 

In diesem Moment erklang ein weiteres "Pling" und Jubelschreie erklangen von den Rängen der Slytherins. Harry geriet langsam in Panik. Ron war doch kein schlechter Hüter. Er musste sich langsam etwas zusammenreisen. Doch bereits wenige Minuten später bejubelten die Slytherins das 90:0.
 

Aber endlich sah Harry den Schnatz. Der kleine, goldene ball flog zwischen den Gryffindor Toren. Harry flog sofort los. Das Ende des Spiels und der Sieg Gryffindors war zum greifen nah. Doch aus den Augenwinkeln erkannte Harry, dass Manda den Schnatz auch gesehen hatte. Sie wendete sehr geschickt ihren Besen und schoss auf Harry zu.
 

Harry versuchte seinen Besen zu noch höherer Geschwindigkeit anzutreiben, doch Amanda kam unaufhaltsam näher. Wie war eine wirklich geschickte Fliegerin. Doc in diesem Moment flog der Quaffel in das Tor und der Schnatz war wieder verschwunden.
 

Harry fluchte leise. Der Rückstand seines Teams wurde immer größer und er konnte es nicht verhindern. In diesem Moment erscholl ein weiters Pling, doch zu Harrys großem Erstaunen erschollen die Jubelrufe aus den Reihen der Gryffindors. Ginny hatte das erste Tor für Harrys Team geschossen.
 

Harry suchte weiter nach dem Schnatz. Dieses eine Tor würde ihnen nicht viel weiterhelfen. Der Rückstand war einfach zu groß. Daran änderte sich auch nichts, als kurze Zeit später Katie ein zweites Tor für Gryffindor schoss und Ron ein Tor der Slytherins verhinderte.
 

Doch die Slytherins schafften es noch 5 Tore zu schießen. Harry hatte noch nie eine spiel erlebt, indem so viele Tore in so kurzer Zeit gefallen waren. Er hatte nicht mehr besonders lange Zeit, um das Spiel zu beenden.
 

Gerade als Harry den Schnatz ein weites Mal entdeckte, fiel das Tor zum 160:20. Jetzt durfte kein weites Tor mehr fallen, sonst konnte Harry das Spiel durch den Schnatz nicht mehr gewinnen.
 

Harry wich geschickte einem der Klatscher aus und flog so schnell er konnte auf den Schnatz zu. Von Amanda war noch nichts zu sehen. Anscheinend hatte Harry Glück und sie hatte den Schnatz noch nicht entdeckt.
 

Doch in diesem Moment ertönte die Stimme des Stadionsprechers. "Anscheinend hat Potter den Schnatz entdeckt. Er braust mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die Luft."
 

Harry flog einige Schleifen um den Schnatz nicht aus den Augen zu verlieren. Jetzt wusste auch Amanda wo sich der Schnatz befand. Gerade als Harry an sie dachte, tauchte Amanda knapp hinter ihm auf. Sie legte die Streckt ein kürzester Zeit zurück.
 

"Nun liegt es an Potter und Prince! Beide jagen dem kleinen Schnatz hinterher! Der Gewinner entscheidet das Spiel!"
 

Doch Harry erkannte aus den Augenwinkeln, dass dem vielleicht gar nicht so war. Ron stand vor dem Tor und beobachtete Harry und Amanda, während die Jäger der Slytherins im Ballbesitz waren.
 

Harry trieb seinen Besen noch etwas an. Er war nur noch wenige Zentimeter von dem kleinen goldenen Ball entfernt.
 

" Bristel schießt den Quaffel in Richtung der Torringe der Gryffindors!"
 

Harry streckte verzweifelt seine Finger nach dem Schnatz.
 

"Der Hüter scheint das kommende Unglück erst zu spät zu erkennen!"
 

Harry griff in letzter Sekunde nach dem Schnatz, gleichzeitig erscholl ein lautes "Ping". Slytherin hatte den Quaffel versenkt.
 

Gleichzeitig begannen sowohl die Fans des Gryffindor-Teams wie auch die des Slytherin-Teams zu klatschen. Doch Harry wusste nicht genau, ob er sich freuen sollte oder nicht. Welches Team hatte nun gewonnen?
 

"Der Endstand des Spiels kann erst in wenigen Minuten erfolgen!" Professor Mc Gonagalls Stimme ertönte über den Platz.
 

In diesem Moment erschienen Gestalten auf dem Feld. Ihre Körper waren allerdings durchscheinend. Plötzlich erkannte Harry, dass auch neben ihm solch eine Gestalt erschienen war und auf den zweiten Blick sah er, dass es sich um ein perfektes Ebenbild von ihm selbst handelte.
 

Der durchschimmernde Harry verfolgte mit verzweifeltem Blick einen durchschimmernden Schnatz.
 

Nach wenigen Sekunden scholl ein Pfiff und Prof. Mc Gonagall ergriff wieder Wort. "Der Entstand der heutigen Begegnung Gryffindor gegen Slytherin beträgt 170:160! Der Gewinner ist Gryffindor!"
 

Harry wurde von den Jubelrufen mitgerissen. Gryffindor hatte seine Siegesreihe fortgesetzt und war Slytherin nicht unterlegen, doch Harry würde nie wieder zulassen, dass sein Team durch sine Schuld noch einmal ins o eine Bedrängnis geraten würde.
 

Im Gemeinschaftsraum herrschte eine ausgelassene Stimmung, als Harry und sein Team eintraten. Bereits nach wenigen Minuten wurde Butterbier herumgereicht und einige Schüler spielten die besten Szenen noch einmal nach.
 

"Harry, ich habe etwas herausgefunden", flüsterte Hermine. Die beiden gingen in eine Ecke des Raums, die von den Feierlichkeiten noch etwas verschont war. "Ich habe in einem Buch gelesen, wo wir die fünfblättrigen Kleeblätter finden."
 

Harry blickte sie überrascht an. "Es gibt einen Berg in der Nähe von Hogsmeade. Dort soll es noch welche geben."
 

"Professor Mc Gonagall wird und dieses Jahr bestimmt nicht nach Hogsmeade gehen lassen. Letztes Jahr ist der Ausflug doch auch ausgefallen. und an den Sicherheitsvorkehrungen kommen wir sicher nicht vorbei."
 

"Nun, ich denke unsere einzige Chance werden wohl die Ferien sein. In dieser Zeit können wir Hogwarts unbemerkt verlassen."
 

"Mrs. Weasley lässt uns doch auch nicht gehen."
 

Oh Harry. Du hast doch wohl nicht gedacht, dass wir diesen Trank brauen können, ohne einige Verbote zu brechen. Wir werden natürlich nicht wirklich in den Ferien nach Hause gehen."
 

"Du willst sowohl Professor Mc Gonagall als auch Mrs. Wesley und deine Eltern belügen." Harry war sehr überrascht. Hermine wäre die letzt, der er so einen Vorschlag zugetraut hätte.
 

"Ich will nicht. Aber es ist notwendig, um Sirius Leben zu retten. Wir müssen einfach aufpassen, dass uns in der Zeit nichts passiert."
 

Harry nickte. Ihm war nicht besonders wohl dabei so viele Menschen anzulügen, doch er hatte geschworen Sirius zu retten. Er durfte jetzt keinen Rückzieher machen.
 

"Ok. Dann werde ich jetzt an meine Eltern schreiben, dass ich die Ferien in Hogwarts verbringen werde. Do solltest das an Mr. Weasley schreiben. Pünktlich zum Ferienbeginn werden wir uns dann auf den Weg zu diesem Berg machen."
 

Harry konnte noch immer nicht fassen, dass Hermine sich das schon so genau überlegt hatte. Sofort ging er in seinen Schlafsaal und begann damit den Brief zu schreiben. Durch Hermines Vorschlag machte er sich wieder etwas Hoffnung. Vielleicht konnte er es wirklich schaffen Sirius zu retten.
 

Sehr geehrte Mrs. Weasley,
 

da dieses Jahr die Abschlussprüfung vor uns liegt, haben Ron und ich uns entschlossen die Ferien hier in Hogwarts zu verbringen.
 

Mit freundlichen Grüßen
 

Harry
 

Harry las sich den Brief noch mal durch. Das war nicht gerade besonders gefühlvoll, doch er wusste nicht was er sonst schreiben solle. ER fühlte sich nicht besonders wohl dabei.
 

"Harry, was machst du da?" Harry drehte sich zu Ron um und reichte ihm den Brief. "Hey, ich hab keine Lust zu lernen."
 

Harry erzählte Ron was Hermine erzählt hatte und erntete genau die Reaktion, die er erwartet hatte. "Boah! Das hat Hermine echt vorgeschlagen?"
 

"Ja und auch wenn ich ein schlechtes Gefühl dabei habe, ist das wohl unsere einzige Chance."
 

"Wenn Mum uns drauf kommt, dann tötet sie uns."

In den Bergen

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In den Bergen
 

Zu Beginn der Ferien packten Harry, Ron und Hermine ihre Sachen, ganz so als würden sie nach Hause fahren. Alle drei versuchten ihr Bestes um nicht aufzufallen. Die Lehrer durften auf keinen Fall Verdacht schöpfen.
 

"Mum wird uns töten", murmelte Ron immer wieder.
 

"Halt den Mund." Hermine versuchte schon seit einiger Zeit Ron zum schweigen zu bringen. Die drei hatten sich in Hogsmeade unauffällig vom Rest der Gruppe getrennt, nachdem Hagrid ihre Vollzähligkeit überprüft hatte. "Es braucht ja nicht jeder zu wissen, dass wir nicht hier sein sollen."
 

Die drei gingen durch die leeren Straßen von Hogsmeade. Keine Menschenseele war auf der Straße.
 

Hermine zeigte ihnen den Weg. Sie wirkte mit jedem Schritt nervöser. "Harry, wir sollten langsam deinen Umhang verwenden. Unser Gepäck verstauen wir in einem Wald, der gleich am Rand der Stadt ist."
 

"Du willst unsere Koffer einfach in den Wald stellen?" fragte Ron entsetzt. "Was ist, wenn uns jemand die Koffer klaut?"
 

"Wir werden unser Gepäck natürlich verzaubern, so dass es keiner entdeckt."
 

Die drei gingen schnell zum Dorfrand. Dort versteckten sie ihre Koffer und krochen dann unter den Tarnumhang. Sie kamen nicht besonders gut voran, da es immer schwerer war sich zu dritt unter dem Umhang zu verstecken.
 

"Ok. Jeder von uns sollte es schaffen zu apparieren", sagte Hermine, als sie das Dorf ein Stück hinter sich gelassen hatten. "Der Weg ist sonst zu weit."
 

"Aber Harry und ich dürfen noch nicht apparieren", protestierte Ron. "Wir haben die Prüfung noch nicht abgelegt."
 

"Das weiß ich natürlich", antwortete Hermine. "Aber ihr solltet dazu in der Lage sein. Ich glaube nicht, dass wir unser Ziel auf eine andere Weise erreichen."
 

"Du willst wirklich, dass wir zu einem unbekannten Ziel apparieren?" Harry wusste nicht wie Hermine sich das vorstellt. Er war bis jetzt nur wenige Zentimeter appariert und das auch nur unter Aufsicht eines Ministeriumszauberers.
 

"Harry, das ist wirklich wehr einfach. Ich werde euch genau zeigen, wo sich dieser Ort befindet. Ich weiß, dass ihr das schafft." Hermine zog eine kleine Karte aus der Tasche und zeigte sie Harry und Ron. "Hier, ich habe den Ort markiert."
 

Harry blickte sich die Karte noch einmal etwas genauer an. Das kleine X war wirklich nicht besonders weit entfernt. Es markierte eine kleine Bergkette nördlich von ihrer aktuellen Position.
 

"Ok, konzentriert euch." Hermine klang jetzt bei weitem nicht mehr so sicher, wie sie es Harry und Rone eben noch vorgemacht hatte. In ihrer Stimme lag ein deutliches Zittern. "Denkt einfach an das was wir gelernt haben."
 

Doch Harry konnte nur noch daran denken, was wohl passieren würde, wenn er eines seiner Körperteile hier zurücklassen würde. Würde jemand kommen und ihn wieder zusammensetzen?
 

"Los jetzt!" Noch bevor Harry überhaupt begriff was geschah, packte Hermine seinen Arm und Harry spürte, wie etwas an seinem Körper zog und ihn mit sich riss. Anscheinend hatte Hermine bemerkt, dass Harry es allein wahrscheinlich nicht geschafft hätte.
 

Wenige Sekunden später kamen sie wieder zur Ruhe. Um sich herum war es bedrückend neblig. Harry konnte nicht erkennen, was sich außerhalb dieses Nebels befand, doch es war klar, dass sie sich nicht mehr in Hogsmeade befanden.
 

"Seid vorsichtig wo ihr hintretet", sagte Hermine leise." "Wir befinden uns nicht mehr auf flachem Erdboden."
 

"Was?" rief Ron panisch. "Wo hast du uns hingebracht?"
 

"Wolltest du etwa den ganzen Berg hochsteigen? Dafür hätten wir Tage gebraucht und die Zeit haben wir einfach nicht."
 

"Schon gut", Harry war es langsam Leid sich ständig die Streitereien der Beiden anhören zu müssen. "Lasst uns diese Kleeblätter suchen und so schnell wie möglich von hier verschwinden."
 

Die drei machten sich vorsichtig auf den Weg. Durch den Nebel konnten sie den Boden nicht richtig erkennen und so mussten sie sich langsam mit Füßen vortasten.
 

"Wie sollen wir denn hier irgendwelche Pflanzen finden?" fragte Ron schlecht gelaunt. "Durch diesen verfluchten Nebel kann man ja gar nichts erkennen."
 

"Die Blätter haben einen leichten blauen Schimmer. Die werden wir auch trotz dem Nebel erkennen." Hermine stapfte einfach weiter. Anscheinend wollte sie im Moment keinerlei Kritik an ihrem Vorhaben hören.
 

Nach einer Weile erschien im Nebel ein dunkler Schatten, der sich als Eingang zu einer Höhle herausstellte.
 

"Vielleicht sollten wir uns etwas in der Höhle umsehen", schlug Hermine zitternd vor. Die Feuchtigkeit war inzwischen in ihre Kleider gekrochen und dadurch wurde es immer kälter. "So entkommen wir immerhin diesem schrecklichen Nebel."
 

Harry und Ron folgten ihr stumm.
 

In der Höhle roch es nach feuchter Erde und feuchtem Gras. Außerdem strömte ihnen och ein seltsamer fremder Geruch entgegen. "Vielleicht ist das der Geruch der Kleeblätter", sagte Harry erfreut.
 

"Könnte sein." Hermine klang allerdings wenig überzeugt. "Lasst uns einfach nachsehen."
 

Harry, Ron und Hermine drängten sich etwas enger zusammen, als sie weiter gingen. Keiner von ihnen glaubte, dass eine kleine Pflanze so einen starken Geruch ausströmte. Irgendetwas wartete in dieser Höhle auf sie.
 

Der Geruch wurde immer stärker und langsam konnte sich Harry nicht mehr einreden, dass es sich um den Geruch einer Pflanze handeln könnte.
 

"Hermine lass uns umkehren", sagte Ron ängstlich. "Diese Höhle ist mir nicht geheuer."
 

"Ron bitte." Hermine sah ihn böse an. "Verhallt dich doch mal wie ein Mann." Ron blickte Hermine an, als hätte sie ihm ebnen ins Gesicht geschlagen, sagte aber nichts.
 

Harry vermied es Ron in die Augen zu blicken. Innerlich gab er Hermine Recht, doch das konnte er Ron natürlich nicht sagen.
 

Das leichte Leuchten ihres Zauberstabs wurde von den Wänden reflektierte und ihre Schritte hallten durch die Höhle. Ansonsten war kein Geräusch zu hören. Nach einer Weile gesellte sich ein leises Tropfen zu dem ihrer Schritte, außerdem schien es immer dunkler zu werden.
 

Harry wurde immer unwohler. Brachte er seine Freund in Gefahr? Konnte er so etwas überhaupt riskieren?
 

"Harry, ich glaube ich sehe etwas", flüsterte Hermine panisch.
 

Harry konzentrierte sich auf die Dunkelheit. Hermine hatte Recht. Da vorne bewegte sich irgendetwas. "Ich glaube das ist ziemlich groß", murmelte Harry. "Wir sollten vorsichtig sein."
 

"Wieso wollte ihr zu diesem Monster?" fragte Ron ängstlich. "Wir brauch doch nur diese Kleeblätter."
 

"Ron. Vielleicht sind die Kleeblätter da vorn." Hermine ging ein paar Schritte weiter. "Immerhin besteht die Chance."
 

Die drei drückten sich noch etwas enger aneinander und gingen langsam weiter. Der Geruch wurde immer schlimmer und Harry bemerkte, dass es immer feuchter wurde. Immerhin eine gute Luft für Pflanzen.
 

Einige Sekunde später blitze irgendetwas in der Dunkelheit auf. Harry blieb wie angewurzelt stehen. Er konnte nicht glauben, was er da eben gesehen hatte. Wenn er sich nicht getäuscht hatte, dann mussten sie schnellstens von hier verschwinden.
 

Doch er ging tapfer weiter. Ein solches Wesen konnte hier nicht existieren. Es durfte hier einfach nicht existieren.
 

Vor ihnen stand ein Wesen, das Harry erst einmal in seinem Leben gesehen hatte. Es hatte den Körper eines majestätischen Löwen und den Kopf einer wunderschönen Frau. Die Augen des gigantischen Tierwesens waren direkt auf Harry und seine Freunde gerichtet.
 

Hermine stieß einen leisen Schrei aus, als das Monster aus der Dunkelheit auftauchte. "Das ist eine Sphinx!" schrie sie panisch. "Diese Wesen sind mehr als nur gefährlich!"
 

Harry stand wie erstarrt vor dem Wesen, dessen Höhle sie so unbedacht betreten hatten. Jede ihrer Bewegungen konnte die Sphinx zum Angriff treiben.
 

"Was wollt ihr?" Eine dröhnende Stimme hallte durch die Höhle. "Wollt ihr euch an meinen Qualen ergötzen?"
 

Harry blickte sie verwirrt an. Wovon sprach die Sphinx?
 

"Bisher hat noch jeder den Tod gefunden, der es gewagt hat meine Höhle zu betreten und ich werde auch bei euch keine Ausnahme machen."
 

"Schau dir den Fuß an", zischte Hermine in Harry Richtung. "Ich denke, das hat sie mit den Qualen gemeint."
 

Harry blickte in die Richtung, in die Hermine gedeutet hatte. Im rechten Fuß der Sphinx steckte ein riesiger Holzsplitter. Die Sphinx musste dadurch sicher höllischer Qualen durchstehen.
 

"Wir müssen den Stachel entfernen", flüsterte Harry.
 

"Spinnst du?" fragte Ron panisch. "Ich finde wir haben uns dem Vieh schon viel zu weit genähert. Lass uns lieber von hier verschwinden."
 

"Aber wir können sie doch nicht so leiden lassen." Harry blickte die Sphinx entschlossen an. "Wenn ich dich von deinen Schmerzen befeie, versprichst du dann mich und meine Freunde zu verschonen?"
 

"Wir werden sehen." Die Sphinx wandte ihren Kopf in Harrys Richtung. "Wir werden sehen."
 

Harry spürte, wie sein Körper anfing zu zittern. Die riesigen Klauen des Monsters waren nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.
 

Er griff mit beiden Händen nach dem Dorn, der tief in dem Fleisch der Sphinx steckte. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, begann Harry zu ziehen.
 

Doch der Dorn bewegte sich kein Stück. Das Einzige, das Harry mit seinen Bemühungen erreichte, waren kleine Einschnitte in seiner Haut.
 

"Run, du musst mir helfen", sagte Harry schwer atmend. "Allein bekomme ich den Dorn niemals raus."
 

"Ich!" Rons Gesicht lief leichenblass an, doch anscheinend wollte er sich vor Hermine keine weitere Blöße geben.
 

Zusammen zogen Harry und Ron an dem riesigen Dorn. Und tatsächlich, ganz langsam schafften sie es den Dorn herauszuziehen.
 

Die Sphinx stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus und schlug mit ihren Krallen nach Ron und Harry.
 

"Hey, wir sollen doch nur helfen!" rief Harry nachdem er nur knapp einem Hieb ausgewichen war. "Wenn du nicht still hältst, dann können wir den Dorn nicht entfernen!"
 

Harry wich noch zwei Schlägen aus und zog wieder an dem Dorn. Auch Ron hatte sich wieder von seinem Schreck erholt und half Harry.
 

Doch die Sphinx ließ sich nicht mehr beruhigen. Sie schlug um sich und so war es für Harry und Ron immer schwerer überhaupt an den Dorn heranzukommen. Harry versuchte immer wieder auf sei einzureden, doch es hatte einfach keinen Zweck.
 

Gerade als Harry das Gefühl hatte, dass sie den Dorn schon fast herausgezogen hatten, hörte Harry einen entsetzten Schrei und als er neben sich blickte, lag Ron mit einer tiefen Wunde am Arm auf dem Boden. Anscheinend hatte ihn eine der Klauen des Monsters erwischt.
 

Harry konzentrierte sich noch stärker auf den Dorn. Er musste es schaffen ihn so schnell wie möglich herauszuziehen. Erst dann konnte er Ron von hier wegbringen.
 

Doch gerade als Harry bemerkte, dass er den Dorn noch immer nicht allein bewegen konnte, griff eine weitere Hand nach dem Holz.
 

Hermine starrte mit entschlossenem Blick in Harrys Augen. "Wir müssen schnell von hier verschwinden. Rons Wunde scheint ziemlich tief zu sein."
 

Schließlich schafften es die Beiden den Dorn herauszuziehen. Die lauten Schreie des Monsters verstummten sofort und ihre Augen blickten Harry auf eine geheimnisvolle Weise an. Man konnte ihre Gefühle nicht ergründen.
 

"Na, fühlt es sich jetzt besser an?" fragte Hermine ehe sie ihren Blick zu Ron wandte.
 

Die Sphinx gab ihr keine Antwort. Ihre Augen waren noch immer auf Harry gerichtet. Dieser drehte sich in diesem Moment zu seinen Freunden um. "Es ist alles in Ordnung. Wir können die Höhle ungehindert verlassen."
 

"Was ist mit den Kleeblättern?" fragte Ron, dessen rechte Hand noch immer auf seinen Arm gepresst war. "War das alles umsonst?"
 

"Welsche Kleeblätter meinst du?" Die Sphinx wandte ihre Augen endlich von Harry ab.
 

"Wir sind auf der Suche nach fünfblättrigen Kleeblättern", antwortete Hermine, die sich inzwischen um Harrys Wunde kümmerte. "Ich habe gelesen, dass sie hier zu finden sind."
 

"Du bist ein sehr schlaues Kind", antwortete die Sphinx und trat einen Schritt zur Seite. Hinter ihr wuchsen kleine Pflanzen, die einen leichten blauen Schimmer verbreiteten. "Ihr könnte so viele mitnehmen wie es euch bleibt."
 

Harry konnte es nicht fassen. Hier an diesem unwirklichen ort hatten sie tatsächlich gefunden, an was sie schon gar nicht mehr geglaubt hatten. Nur noch eine Zutat und sie konnten den Trank brauen.
 

"Mein Dank für eure Hilfe soll damit aber nicht erschöpft sein." Die Stimme der Sphinx hatte ihren ganzen majestätischen Klang zurück. "Ich habe in deinem Herz gesehen, was du begehrst." Ihre Augen richteten sich wieder auf Harry. "Erst wenn dieser Wunsch erfüllt ist, ist auch meine Schuld erloschen."
 

Harry war sich nicht sicher was für einen Wunsch ihm dieses majestätische Tierwesen erfüllen wollte, doch es konnte nicht schaden es auf seiner Seite zu wissen.
 

"Harry, Ron geht es ziemlich schlecht." Die Stelle, an der Ron die Krallen der Sphinx abbekommen hatte, hatte inzwischen eine leicht grünliche Farbe angenommen. "Die Krallen waren vergiftet."
 

"Geht zurück nach Hogwarts. Hermine du kannst doch gut apparieren. Bring Ron zu Madam Pomfrey."
 

"Und was hast du vor?"
 

"Ich werde sehen, ob ich die letzte Zutat finden kann."
 

Hermine blickte Harry etwas zweifelnd an. "Du willst dich wirklich allen auf die Suche machen?"
 

"Hermine, Ron braucht Hilfe und du bist die Einzige die apparieren kann. Du musst mit Ron nach Hogsmeade apparieren und ihn dann zu Madam Pomfrey bringen."
 

Hermine warf einen Blick auf Ron. "Na gut. Ich werde gehen, aber bitte versprich mir auf dich aufzupassen."
 

Harry nickte.
 

Hermine griff nach Rons Hand und kurz darauf waren die beiden verschwunden.
 

Harry dreht sich wieder zu der Sphinx um. "Du weißt also was mein Wunsch ist?"
 

"Wir sollten uns sofort auf den Weg machen." Die Sphinx spannte ihre Flügel aus und sah Harry auffordernd an.
 

Zögernd schwang sich Harry auf den Rücken des Monsters. Er hoffte, dass der Flug etwas angenehmer sein würde als der auf einem Hippogreif.
 

Die Sphinx schwang ihre gigantischen Flügel und erhob sich einige Zentimeter vom Boden. Ihr Körper nahm nun fast die gesamte Höhle in Anspruch.
 

Mit unglaublicher Geschwindigkeit sausten sie durch die Höhle. Harry klammerte sich panisch um den hals des Tierwesens. Er wusste, dass er einen Sturz bei dieser Geschwindigkeit nicht überleben würde.
 

Die Sphinx minderte auch nicht ihre Geschwindigkeit, als sie den Ausgang der Höhle erreichten. Sie schossen in unglaubliche Höhen und Harry klammerte sich noch fester um den Körper der Sphinx.
 

Erst eine halbe Ewigkeit später minderte das Tierwesen seine Geschwindigkeit und landete auf einer weit auslaufenden Wiese. "Hier wirst du finden was du ersehnst." Die Sphinx ließ Harry mit zitternden Knien absteigen. "Ich werde hier warten und dich sicher zu deinen Freunden geleiten."

Amandas Geheimnis

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Amandas Geheimnis
 


 

Harry blickte auf die weite Ebene. Die Wiese schien unendlich weiterzugehen. Doch trotz dem idyllischen Schein bemerkte Harry eine drückende Stimmung, die auf dieser Ebene lastete.
 

Doch inmitten dieses endlosen Grüns saß eine Person. Harry konnte nur ihren Rücken erkennen. Doch er konnte ziemlich sicher sagen, dass es sich um ein Mädchen handelte.
 

Harry ging auf das Mädchen zu, um ihr Gesicht zu sehen. Doch noch bevor er sie erreichte, stand das Mädchen auf und streckte ihm eine blau leuchtende Blume entgegen.
 

"Amanda", flüsterte Harry entsetzt. Ihre Augen waren von Tränen gerötet und ihr Kleid war total zerrissen. "Was zum Teufel machst du hier?"
 

"Ich habe diese Blume gesucht." Ihre Stimme zitterte, während sie ihm die Blume entgegenstreckte. "Bitte, du musst deinen Paten retten." Sie begann wieder zu weinen, während sie noch ein paar unverständliche Worte vor sich hinmurmelte.
 

"Was ist mit dir passiert?" fragte Harry besorgt. "Hat dir jemand etwas angetan?"
 

Amanda schüttelte den Kopf und nickte kurz darauf. "Rette deinen Paten."
 

Harry griff nach ihren Schultern und blickte ihr tief in die Augen. "Bitte Amanda. Du musst mir sagen was dir passiert ist. Vielleicht kann ich dir helfen."
 

Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Ok, ich werde es dir verraten, aber vorher musst du mir etwas versprechen. Bitte, nimm mich mit, wenn du den Trank gebraut hast."
 

Harry sah sie entsetzt an. Das konnte Amanda doch nicht von ihm verlangen. Es war doch nicht sicher, ob der Trank überhaupt Wirkung zeigen würde. Doch er wollte wissen was mit Amanda passiert war. Deshalb nickte er zögernd.
 

Amanda strich sich die Haare aus dem Gesicht und räusperte sich übertreiben. "Es geht um meine Eltern." Harry wurde hellhörig, während Amanda weiter sprach.
 

"Kurz nachdem ich geboren wurde, wurde meine Mutter in die Zwischenwelt gezogen. Sie hat für das Ministerium gearbeitet und es gab einen schrecklichen Unfall. Mein Vater ist damals in ziemliche Depressionen verfallen. Er hat meine Mutter sehr geliebt. In seiner Verzweiflung wandte er sich an Dumbledore, doch der konnte ihm auch nicht helfen. Es gab keinen Weg meine Mutter zurückzuholen.
 

In seiner Verzweiflung bekam er Hille von einer Seite, von der er es gar nicht erwartet hätte. Voldemort hat ihm Schutz für seine Tochter und Hilfe für seine Frau versprochen. Mein Vater musste sich nur seinen Todessern anschließen und eine wichtige Aufgabe übernehmen."
 

Harry war sich zwar schon fast sicher, doch er musste die Frage trotzdem stellen. "Wer ist dein Vater?"
 

Amanda zog sich etwas von ihm zurück. "Severus Snape ist mein Vater, aber bitte hör dir die Geschichte bis zum Ende an!"
 

Harry bemerkte wie ihm das Blut in den Kopf schoss, doch noch konnte er sich beherrschen.
 

"Mein Vater ist zu Dumbledore gegangen und hat ihm alles erzählt. Dumbledore hat beschlossen ihn als Spion für Voldemort arbeiten zu lassen. Er hat ihm außerdem versprochen nach einem Mittel zu suchen meiner Mutter zu helfen."
 

"Nun, das kann er ja jetzt nicht mehr!" rief Harry wütend. "Er kann weder mir noch deinem Vater irgendwie helfen! Dumbledore ist nämlich tot!"
 

"Dumbledore wusste von Voldemorts Plan", antwortete Amanda ernst. "Dumbledore wusste alles!"
 

"Bitte hör auf! Dumbledore hätte es doch irgendwie verhindert! Er hätte Snape aufgehalten!"
 

"Niemand hätte meinen Vater aufhalten können! Es war mit Dumbledore abgesprochen! Alles war abgesprochen!"
 

"Niemals!"
 

"Voldemort hat Draco den Auftrag gegeben Dumbledore zu töten. Er wusste, dass Draco bei dem Versuch sterben würde. Immerhin hat das nicht einmal Voldemort selbst fertig gebracht.
 

Als Narzissa nun meinen Vater anflehte, ihrem Sohn zu helfen, konnte er nicht nein sagen. Doch er hatte nicht vor Dumbledore zu töten."
 

"WIESO HAT ER ES DANN GETAN!?" Harry bemerkte, wie ihn die Wut übermannte. Er wollte dieses Gerede nicht hören. Er wollte Snape nicht verzeihen.
 

"Mein Vater ging zu Dumbledore und erklärte ihm Dracos Auftrag. Er erzählte ihm auch von seinem Versprechen gegenüber Narzissa. Glaub mir, mein Vater war entsetzt über Dumbledores Vorschlag. ER hat das ganze Jahr über versucht ihn davon zu überzeugen eine andere Lösung zu finden."
 

Das ist doch lächerlich!" Harry blickte sie wütend an. "Willst du mir damit ernsthaft erzählen, dass Dumbledore sein Leben geopfert hat, nur um Snape zu helfen?"
 

"Dumbledores Entscheidungen sind nicht immer verständlich. Er wollte damit nicht nur meinem Vater helfen. ER WOLLTE DICH SCHÜTZEN!" Nun brüllte auch Amanda. "ER WOLLTE DEIN LEBEN SCHÜTZEN!"
 

Harry bemerkte wie sich sein Magen verkrampfte. Er konnte vor Entsetzen gar nichts auf Amandas Aussage erwidern.
 

Amanda beruhigte sich etwas, da Harry ihr nicht antwortete. "Er wollte, dass die Tarnung meines Vaters nicht auffliegt, denn nur so kann der Orden erfahren, was Voldemort plant und nur so können sie etwas gegen ihn unternehmen. Dumbledore wollte, dass der Orden weiterhin seiner Tätigkeit nachgehen kann."
 

Harry wusste nicht was er sagen sollte. Das Ganze traute er Dumbledore sehr wohl zu, doch er wollte es einfach nicht glauben. "Aber machen wir nicht alles kaputt, wenn wir Snape helfen“, fragte Harry zögernd.
 

"Bitte glaub mir. Mein Vater würde den Orden niemals verraten."
 

"Meinst du Voldemort würde Snape noch vertrauen, wenn wir deine Mutter retten?"
 

"Ich denke schon. Voldemort denkt, dass mein Vater inzwischen wieder einer seiner treuen Diener ist. Er geht nicht davon aus, dass es noch nötig ist ihn zu bestechen."
 

Harry atmete tief durch. "Ok. Aber ich helfe nicht Snape. Ich helfe dir deine Mutter zu retten und dann soll Snape mir erklären, was passiert ist."
 

"Er wird sich kaum vor dir rechtfertigen", antwortete Amanda erleichtert. "Aber ich bin dir dankbar, dass du mir helfen möchtest."
 

Harry war sich nicht sicher, ob er das richtige tat, doch immerhin ging es um ein Menschenleben. Er konnte Amanda doch nicht einfach im Stich lassen. Amanda wischte sich die Tränen aus den Augen und die beiden machten sich mit ihren Besen auf den Weg zurück zur Schule.
 

Dor warteten bereits die anderen. „Harry, wo warst du?“ fragte Hermine aufgebracht. „Du kannst doch nicht einfach von hier verschwinden!“
 

„Allerdings.“ Hinter Hermine tauchte Professor Mc Gonagall auf. Sie wirkte müde und etwas enttäuscht, doch zu Harrys Überraschung konnte er kein Zeichen von Wut erkennen. „Potter, was haben sie sich dabei gedacht?“
 

Harry stieg nervös von seinem Besen. Was sollt er sagen? Professor Mc Gonagall durfte nichts von dem Trank erfahren.
 

„Es war meine Schuld“, Amanda schob sich an Harry vorbei. „Ich hab mir so viele Gedanken gemacht und musste dringend etwas frische Luft schnappen.“
 

Professor Mc Gonagall warf Amanda einen sehr ungewöhnlichen Blick zu. Harry konnte nicht deuten, ob er freundlich oder abfällig war. „Nun Ms. Prince, ich denke wir leben in Zeiten, in denen es nicht besonders klug ist frische Luft zu schnappen.“
 

„Ja Professor.“ Amanda senkte den Kopf. „Es wurde mir einfach alles zuviel.“
 

„Nun, da alle wieder heil in der Schule angekommen sind, sollten sie sich jetzt in ihre Schlafsääle begeben. Ich gehe davon aus, dass ihnen die Dummheit ihrer Tat bewusst ist.“ Damit ließ sie die Kinder einfach stehen.
 

„Was war das denn?“ fragte Ron verwundert. „Ich dacht sie lässt euch für das restliche Jahr nachsitzen.“
 

„Das dachte ich auch“, sagte Harry und blickte Amanda fragend an.
 

„Vielleicht hatte sie einen guten Tag“, antwortete Amanda ausweichend. „Wir sollten uns jetzt um den Trank kümmern. Du hast schon viel zu viel Zeit mit dem Sammeln der Zutaten vertrödelt.“ Amanda hatte ihre alte Überheblichkeit wieder gefunden.
 

„Du hättest ja helfen können“, antwortete Hermine beleidigt. „Wenn du doch sowieso alles besser weißt.“
 

Die Vier machten sich auf den Weg zu der alten Toilette, die sie schon einmal als Versteck verwendet hatten. Hier würde sie keiner stören.
 

Der Raum wirkte noch heruntergekommener als vor 5 Jahren. Harry hatte das Gefühl, dass sogar Myrte den Raum verlassen hatte. Überall hingen Spinnenweben und in den feuchten Ecken hatte sich bereits Schimmel angesetzt. Ein wirklich passender Raum für das, was sie vorhatten.
 

Hermine hatte bereits einen kleinen Kessen in den Raum geschafft und Harry und Amanda legten nun die Zutaten daneben. „Ok.“ Hermine atmete schwer ein und griff nach dem Zettel, auf den das Rezept notiert war. Ihre Augen huschten schnell über das Geschriebene.
 

Dann griff sie nach den Kleeblättern und zerrieb sie langsam in ihren Händen. Zusammen mit dem Trollblut warf sie sie dann in den Kessel. Danach rührte sie die Brühe mit ihrem Zauberstab im Uhrzeigersinn. Nach ca. 10 Minuten rührte sie in die andere Richtung. Als sie damit fertig war, hatte die Flüssigkeit einen leicht orangenen Ton angenommen. Nach weiteren 10 Minuten warf sie die Blätter der Hallondiratulpe dazu.
 

Harry setzte sich nach einer Weile auf den Boden. Anscheinend würde es etwas länger dauern, bis der Trank zu Ende gebraut war.
 

Hermine füllte schweigend auch die restlichen Zutaten in den Kessel. Die Flüssigkeit nahm immer erstaunlichere Farben an, während Hermine ihre Lippen kräftig aneinander presste.
 

„Warum hast du dich jetzt doch entschlossen Amanda mitzunehmen?“ fragte Ron leise, während Amanda neben Hermine saß und jeden ihre Schritte aufs Genaueste beobachtete. „Du wolltest sie doch wegschicken.“
 

Harry erzählte schnell die Kurzfassung von Amandas Gesichte und auch dass er sich fest vorgenommen hatte ihrer Mutter zu helfen.
 

„Also in 10 Minuten ist der Trank fertig“, sagte Hermine triumphierend. „Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, wie wir ungesehen ins Ministerium gelangen.“
 

„Wir sind dort schon einmal ohne Problem eingebrochen“, sagte Ron. „Sollte doch kein Problem darstellen da noch einmal zu schaffen.“
 

„Oh bitte.“ Hermine blickte Ron zweifelnd an. „Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein. Natürlich wird das ein Problem. Die Wachen sowohl im Ministerium wie auch in Hogwarts wurden verstärkt. Wir können da nicht einfach reinspazieren.“
 

„An das Problem habe ich schon längst gedacht“, antwortete Amanda überheblich und zog eine Münze aus ihrer Tasche. „Bei meinem letzten Besuch im Ministerium habe ich eine verzauberte Münze in den Brunnen geworfen. Die Münze, die ich jetzt in der Hand halte, ist magisch mit der anderen verbunden.“
 

„Das ganze funktioniert wie ein Portschlüssel“, sagte Hermine gelangweilt.
 

„Ja und es kann nicht so einfach durch einen magischen Bann aufgehalten werden.“ Amanda legte die Münze in die Mitte des Tisches. „Diese Münze bringt uns auf direktem Weg ins Ministerium.“
 

Harry musste zugeben, dass er von Amanda beeindruckt war. Sie war immerhin erst in der ersten Klasse.
 

„Der Trank ist fertig.“ Hermine zog eine kleine Flasche aus ihrer Tasche und füllte sie mit dem Trank. „Jetzt können wir uns auf den Weg machen.
 

„Falsch.“ Harry blickte Ron und Hermine ernst in die Augen. „Ihr beiden geht jetzt zurück in eure Betten. Amanda und ich machen uns allein auf den Weg.“
 

Hermine sah ihn lächelnd an. „Hast du auch nur eine Sekunde gedacht, dass wir dich allein gehen lassen? Du kennst uns jetzt schon so lange. Wir kommen natürlich mit.“ Ron nickte eifrig.
 

Harry wusste, dass er die beiden mitnehmen musste, doch er hatte sich verzweifelt an die Hoffnung geklammert, dass sie einsehen würden, dass es zu gefährlich war.
 

„Wir haben keine Zeit zum diskutierten.“ Amanda hatte die Münze wieder aufgehoben. „Lasst uns jetzt keine Zeit mehr verlieren. Jeder muss die Münze berühren.“
 

Harry spürte, wie er vom Boden gerissen wurde. Schon nach kurzer Zeit entglitt die kleine Münze seinen Fingern und ein kräftiger Windstoß wirbelte ihn durch die Luft.
 

Doch schon wenige Sekunden später hatte Harry wieder festen Boden unter den Füßen. Non, zumindest mehr oder wenigen festen Boden.
 

„Ihhh!“ Hermine blickte wütend auf ihre nassen Füße und stieg schlecht gelaunt aus dem Brunnen. „Hättest du die Münze nicht irgendwo anders deponieren können?“
 

Amanda grinste über beide Ohren. „Hier fällt die Münze am wenigsten auf.“
 

Harry blickte sich nachdenklich in der geräumigen Halle um. Keine Menschenseele war zu sehen. Obwohl es bereits weit nach Mitternacht war, konnte sich Harry nicht erklären, weshalb das Ministerium keine Wachen aufgestellt hatte. Immerhin konnte Voldemort hier jederzeit eindringen und seine Leute positionieren.
 

"Langsam sollten sie sich doch der Gefahr bewusst sein", murmelte Hermine. "Aber uns soll’s recht sein."
 

Die Vier machten sich auf den Weg ins Untergeschoss des Gebäudes. Sie wussten ja inzwischen wo sich die Ministeriumsabteilung befand. Allerdings war sich Harry gar nicht so sicher, ob sie den Raum so leicht wieder finden würden. Außerdem konnte es leicht sein, dass das Ministerium den Torbogen entfernt hatte, nachdem was im letzten Jahr dort passiert war. Harry sprach seine Befürchtungen allerdings nicht laut aus.
 

Als sie die Tür zur Mysteriumsabteilung passiert hatten, lief Amanda mit einer unheimlichen Sicherheit auf eine der Türen zu. Es war, als wüsste sie genau, wo sie entlang laufen musste.
 

"Amanda warte!" rief Hermine ihr nach. "Woher willst du wissen, dass das die richtige Tür ist? Immerhin sehen alle gleich aus."
 

"Ich weiß einfach wo es lang geht", antwortete Amanda verträumt. "Meine Mutter ruft mich. Glaubt mir, das ist die richtige Tür."
 

Hermine sah Amanda zweifelnd an, doch eigentlich hatten sie keine andere Wahl. Wenn die Tür nicht die richtige war, dann mussten sie eben eine der anderen versuchen.
 

Der Raum war nur schwach beleuchtet. Er fiel zur Mitte hin ab und bildete dadurch eine Senke. Um den Raum zogen sich Steinbänke, die eine Arte Treppe bildeten. In der Mitte des Raums stand der Steinbogen der Harry seinen Paten so schmerzhaft entrissen hatte.
 

Harry rannte sofort zu dem riesigen Torbogen. Er war nur noch einen Schritt davon entfernt Sirius endlich wieder zu sehen. Schon lange hatte er sich keine so großen Hoffnungen gemacht, doch noch ein Leben mit seinem Paten verbringen zu können.
 

"Nun", sagte Hermine zitternd. "Jetzt ist es soweit. Jetzt werden wir erfahren, ob der Trank wirkt oder nicht."
 

"Sollten wir das nicht noch einmal überdenken", Ron blickte den Trank ängstlich an.
 

"Du kannst hier bleiben", sagte Harry. "Niemand zwingt dich mitzukommen."
 

"Stimmt!" Harry blickte erschrocken zu der Tür des Raums. Er wusste schon, wen er sehen würde, noch bevor die Gestalt aus dem Schatten trat.
 

"Snape!" Harry sah Severus Snape wütend an. Der kam ihm ja gerade recht. "Dass sie sich hier blicken lassen!"
 

"Potter, du solltest nicht so überheblich sein! Ich bin hier um euch vor einer großen Dummheit zu bewahren! Das Rezept, das die Kleine gefunden hat, ist nicht mehr wert als das Blatt, auf das es geschrieben wurde!" Amanda blickte entsetzt auf ihren Vater. "Oh ja, du hast genau das getan, was ich von dir wollte. Du hast Potter hierher geführt, mit nichts weiter, als einem Kräuterpunsch."
 

Tränen bildeten sich in Amandas Augen, während Snape immer selbstgefälliger grinste. "Meinst du wirklich, jemand würde ein so wichtiges Rezept einfach liegen lassen? Meinst du wirklich, ich hätte es nicht benutzt?"
 

Harry sah die Verzweiflung in Amandas Augen und das Grinsen auf Snapes Gesicht. Entschlossen griff er nach der Flasche in Hermines Hand, nahm einen Schluck des Tranks und trat durch den Torbogen...

Hinter dem Vorhang

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Hinter dem Vorhang
 

Harry öffnete die Augen und blickte auf einen langen Gang, der von Torbögen, wie er ihn eben durchschritten hatte, gehalten wurde. Ein Blick zurück zeigte ihm, dass sich der Gang auch nach hinten erstreckte, solange das Auge reichte. Harry war sich nicht sicher, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Hatte der Trank nun gewirkt oder nicht?
 

In diesem Moment berührte etwas Harrys Schulter. Er drehte sich erschrocken um, bereits ich einem Angreifer entgegenzustellen.
 

„Schon gut Harry, wir sind’s.“ Amanda hob abwehrend ihre Hände und deutete auf Hermine und Ron. „Wir lassen doch nicht zu, dass du den ganzen Ruhm allein absahnst.“
 

Harry lächelte erleichtert. „Was meint ihr, wo haben sie die Prüfungen versteckt?“
 

Die vier beschlossen einfach dem Gang zu folgen und falls sie nichts finden würden, konnten sie immer noch die Türen ausprobieren.
 

"Meint ihr wirklich, dass der Trank gewirkt hat?" fragte Ron etwas panisch.
 

"Fühlt sich nicht so an, als wären wir gestorben", erwiderte Hermine etwas unsicher. "Ich denke schon, dass es geklappt hat."
 

Die Vier gingen schweigend weiter. Niemand wusste sicher was sie erwarten würde oder ob sie diesen trostlosen Ort jemals wieder verlassen konnten.
 

"Was ist mit den Notizen, die ich dir gegeben habe?" fragte Amanda um die Stille zu durchbrechen. "Hast du sie dir mal durchgelesen?"
 

Harry griff in seine Tasche. Er hatte ihn völlig vergessen:
 

Viele Türen führen ins Nichts.

Nur eine der Türen bringt dich weiter.

Welche es ist, solltest du schnell wissen.

Nimm nicht die rote Tür, auch wenn sie sehr einladend ist.

Auch ihre Nachbarn solltest du meiden, denn den Tod findest du hinter den beiden
 

Harry blickte sich etwas ratlos um. Von hier aus konnte er keine rote Tür erkennen. "Wir sollten als erstes diese rote Tür suchen."
 

Die anderen stimmten ihm zu. Anscheinend war es nicht besonders ratsam alle Türen zu öffnen. Allerdings fanden sie die Tür erst nach weiteren 10 Minuten. Beinahe hätten sie sie übersehen. Das Holz war nicht wirklich rot, es hatte nur einen leichten roten Schimmer, im Vergleich zu den anderen pechschwarzen Türen.
 

"Meint ihr wirklich, dass diese Tür gemeint ist?" fragte Ron etwas zweifelnd. "Sie ist nicht wirklich rot."
 

"Das ist die einzige Tür, die etwas anders aussieht", sagte Amanda. "Ohne dem Zettel hätten wir die Tür bestimmt ausprobiert und da steht doch, auch wenn sie sehr einladend ist. Es ist bestimmt diese Tür gemeint."
 

Harry gab Amanda Recht. Einen anderen Anhaltspunkt hatten sie außerdem nicht. "Ok, die beiden Türen daneben scheiden auch aus."
 

Willkommen im „Gang ohne Wiederkehr“ nur eine Tür führt wieder hinaus und um diese zu finden hilft dir Folgender Text:
 

7 Bären gehen von der Lichtung rechts entlang und treffen eine Fee, die meint, dass der Weg nach rechts der Falsche war und dass nur der linke stimmen sollte. Man muss dann die Seite wechseln und dann erst dem rechten Strom 4 Meilen folgen um aus dem Wald zu kommen. Aber jeder muss dafür ein Teil von sich opfern um Tribut an die Götter zu zahlen.
 

„Was soll das denn bedeuten?“ fragten Ron und Harry gleichzeitig. „Wie soll uns so ein komischer Text weiterhelfen.“
 

„Ach gebt das her.“ Hermine entriss ihnen das Papier und las es sich noch mal genauer durch. Währenddessen blickte sie immer wieder zu den Türen und lief von einer zur anderen.
 

„Also“, sagte Hermine nach einer Weile. „Hier steht, dass wir links gehen sollen und zwar genau sieben Türen. Danach müssen wir die Seite wechseln und wieder vier Türen zurückgehen.“ Sie ging zu einer der Türen. „Es müsste also diese Tür die richtige sein. Allerdings weiß ich nicht, was mit dem Opfer gemeint ist.“
 

Harry kam in diesem Moment eine Idee. „Also ich mit Dumbledore in dieser Höhle war, da wollte die Pforte ein Blutopfer. Vielleicht sollten wir das einmal versuchen.“
 

Die anderen blickten Harry zweifelnd an. Doch dieser schabe seinen Ellbogen an der Wand auf und strich das dadurch entstehende Blut an die Tür, vor der sie standen.
 

Ein seltsames Geräusch erscholl im Inneren des Raums und die Tür öffnete sich langsam.
 

Nachdem Harry den Raum hinter der Tür betreten hatte, blieb er wie angewurzelt stehen. Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter, während er sich in dem Raum umsah.
 

Egal wohin er seinen blick auch wand, überall blickte er in leere Augen und verzogene Fratzen. „Dementoren“, flüsterte Harry ängstlich und wandte sich zu den anderen.
 

Ron hatte sich entsetzt auf dem Boden zusammengekauert, Hermine versuchte mit ihren Fingern ihre Augen abzuschirmen und Amanda stand einfach nur mit aufgerissenen Augen da.
 

Harry konnte nicht verstehen, weshalb die anderen so übertrieben reagierten. Bisher hatte doch nur er eine derartige Angst vor den Wachen von Askaban gehabt.
 

Ron gab einen entsetzten Schrei von sich, während er versuchte irgendetwas von sich fernzuhalten. „Bleibt weg“, wimmerte er immer wieder. „Geht dahin zurück, wo ihr hergekommen sei!“
 

Harry blickte zurück zu den Dementoren. Es waren mindestens 30 dieser Ungeheuer, die sich in diesem kleinen Raum versammelt hatten. Harry wusste, dass ein einziger Pratonus gegen diese gigantische Masse nichts ausrichten konnte, doch die Angst, die diese Situation eigentlich bei ihm auslösen sollte, blieb vollkommen aus.
 

Er spürte nichts von der Kälte oder der Verzweiflung, die normalerweise von den Dementoren ausgingen. Es war, als wären diese Monster nur Schatten, die ihren Schrecken verloren hatten.
 

Harry wandte seinen Blick wieder zu seinen Freunden, denen noch immer die angst ins Gesicht geschrieben stand. „Ron, die Dementoren sind nicht echt.“ Harry schüttelte an Rons Schulter, um ihn zur Vernunft zu bringen.
 

„Von was redest du da?“ Ron blickte seinen Freund panisch an. „Da sind doch gar keine Dementoren!“ Er wischte sich mit seiner Hand etwas von seiner Schulter. „Mach dass diese Spinnen verschwinden!“ Harry konnte nirgends eine Spinne sehen.
 

„Irrwichte“, murmelte Harry überrascht. Doch im selben Moment verwarf er den Gedanken wieder. Irrwichte nahmen zwar die Gestalt der größten Angst an, doch sie sahen in diesem Moment für jeden gleich aus. Ein Irrwicht konnte nicht verschiedene Gestalten im selben Moment annehmen.
 

Trotzdem war sich Harry scher, dass Rons Spinnen genauso wenig echt waren, wie die Dementoren. „Das ist bestimmt die Aufgabe“, sagte Harry an Ron gewandt. „Wir müssen sicher nur diesen Raum durchqueren.“
 

„Nur?“ Ron blickte Harry entsetzt an. „Ich gehe ganz bestimmt nicht freiwillig durch diesen Raum.“
 

„Ron, die Spinnen sind nicht echt.“ Harry zog Ron auf die Beine. „Sie sind nur ein Teil der zweiten Aufgabe.“
 

„Nur?“ Ron klang nicht besonders überzeugt.
 

„Spürst du eine der Spinnen?“ fragte Harry etwas schlecht gelaunt. „Wenn die Spinnen echt sind, dann müsstest du sie doch auf deinem Körper spüren.“
 

Ron sah zweifelnd auf seinen Arm. Anscheinend befand sich dort eines der Tiere. „Naja.“ Ron klang noch immer etwas panisch. „Vielleicht hast du ja Recht.“
 

Harry wandte sich erleichtert zu Amanda und Hermine. Jetzt musste er nur noch die beiden Mädchen dazu bringen den Raum zu durchqueren.
 

„Um mich brauchst du dir keine Sorgen machen“, sagte Hermine schwer atmend. Der Schweiß lief ihr übers Gesicht, während ihre Hand nicht aufhören wollte zu zittern. „Ich komm schon klar.“
 

„Was siehst du in diesem Raum?“ fragte Ron neugierig. „Wovor hast du so große Angst?“
 

Hermine sah Ron wütend an. „Das geht dich ja wohl gar nichts an.“ Mit gehobenem Kopf stapfte sie ein paar Schritte weiter. „Lasst uns lieber zur nächsten Aufgabe gehen.“
 

„Was ist mit dir?“ Harry blickte in Amandas vor Schreck weit aufgerissene Augen. „Ist mir dir alles in Ordnung?“
 

„Nichts ist in Ordnung“, flüsterte Amanda. „Gar nichts ist in Ordnung.
 

„Bitte Amanda. Egal was dieser Raum dir zeigt, es ist nicht Wirklichkeit.“
 

„Es ist doch völlig egal, ob es in diesem Moment Wirklichkeit ist oder nicht. Irgendwann wird es doch sowieso soweit kommen.“
 

„Amanda, was zeig dir dieser Raum?“ Harry blickte das Mädchen besorgt an.
 

„Harry, ich sehe die Zukunft. Ichs ehe was passieren wird. Voldemort wird diese Welt in eine Hölle verwandeln und alle Menschen, die mir etwas bedeuten werden von diesem Chaos verschlungen.“
 

„Amanda du darfst nicht aufgeben.“ Harry griff nach ihren Schultern. „Diese Illusion kann nur wahr werden, wenn wir aufhören an uns zu glauben. Nur dann kann Voldemort uns besiegen.“
 

„Harry hat Recht.“ Hermine hatte sich zu den Beiden umgedreht. „Er konnte uns bis jetzt nicht besiegen und wird es auch in Zukunft nicht schaffen.“
 

Amanda griff nach Harrys Hand. „Bitt lass uns zusammen durch die nächste Tür gehen.“
 

Die Vier machten sich zusammen auf den Weg zu einer kleinen Tür am anderen Ende des Raums. Sie war ziemlich klein und das Holz war blau gefärbt. Hinter dieser Tür würde sie die dritte und letzte Aufgabe erwarten.
 

Harry betrat den Raum als erster und blickte sich erstaunt um. Der Raum war rund und führte wie eine rühre nach oben, so weit da Auge reichte. Die Wand war gesäumt von einem riesigen Regal, in dem sich Fläschchen mit verschiedensten Farben und Formen befanden.
 

Ein wohltuendes Summen lag in der Luft und ein süßlicher Geruch stieg in Harrys Nase. „Hier gefällt es mir“, flüsterte Amanda.
 

In der Mitte des Raums stand ein gläserner Tisch. Um ihn herum wuchsen kleine Blumen und Harry war sich sicher das Rauschen eines Flusses zu hören. Doch in diesem Moment erkannte Harry, was sich auf dem Tisch befand.
 

Dor stand, als wäre es gar nicht besonderes eine kleine Tasse.
 

„Das ist eines der Horcruxe“, flüsterte Harry ehrfürchtig. „Hier befindet sich ein Teil von Voldemorts Seele.“
 

„Aber es scheint gar nicht bewacht zu werden“, sagte Hermine ungläubig. „Es steht einfach nur da.“
 

„Es fehlt noch die dritte Aufgabe.“ Ron blickte sich etwas panisch um.
 

Amanda hielt Harrys Hand etwas fester. "Irgendetwas Unheimliches geht hier vor."
 

Harry sah sich etwas genauer in dem Raum um. Doch außer dem Tisch und dem Regal konnte er nichts erkennen. Er ging etwas näher an die kleinen Fläschchen heran. Keine glich der anderen. Jedes Fläschchen in diesem Regal war einzigartig.
 

"Harry, schau doch mal auf deinen Zettel. Vielleicht findest du ja dort die Lösung für das Geheimnis", sagte Hermine, während sie noch immer neugierig die Tasse betrachtete. "Ich glaube nicht, dass wir den Horcrux einfach mitnehmen können."
 

"Bestimmt nicht." Harry erinnerte sich mit Grausen an den letzten Horcrux, den er zusammen mit Dumbledore gesucht hatte. Voldemort würde den Teil seiner Seele sicher nicht ungeschützt hier liegen lassen. Harry warf einen Blick auf den Zettel, den er wieder in seiner Hosentasche aufbewahrte.
 

Finde den, den du verloren hast.
 

"Das ist alles, was auf dem Zettel geschrieben steht", sagte Harry etwas enttäuscht. "Ich weiß nicht, ob uns das besonders viel weiter hilft."
 

"Das ist doch eindeutig", sagte Hermine und deutete auf die Fläschchen, die sich in dem Regal türmten. "Bestimmt sind diese Fläschchen der Schlüssel zu dieser Aufgabe."
 

"Meinst du die verlorenen Seelen werden dort aufbewahrt?" fragte Amanda zweifelnd.
 

"Ganz genau."
 

Harry warf einen erneuten Blick auf das gigantische Regal. Wenn Hermine Recht hatte, dann war diese Aufgabe unlösbar. Wie sollte unter diesen Flaschen die richtige finden. Auch die anderen standen etwas ratlos vor dem Regal.
 

"Es muss doch einen Anhaltspunkt geben." Amanda hatte wahllos nach einer der Flaschen gegriffen und blickte sie sich etwas genauer an. "Hmm, diese hier richt irgendwie nach Erdbeeren."
 

"Das ist es." Hermine blickte Amanda begeistert an. "Die Flaschen enthalten so etwas wie die Seele derjenigen, die hier gefangen sind. Irgendwie müssen sie doch an die Person erinnern, die sie einmal waren."
 

"Sirius roch sicher nicht nach Erdbeeren", sagte Harry sarkastisch. "Ich glaube nicht, dass er überhaupt nach irgendeiner Frucht gerochen hat."
 

"Das meine ich nicht." Hermine wirkte etwas wütend. "Ich meine, dass die Flasche die Persönlichkeit ausdrückt. Diese Erdbeerflasche gehört sicher zu einer fröhlichen Person."
 

Harry fand Hermines Idee gar nicht so abwegig, doch trotzdem war er sich nicht sicher, ob ihm das weiterhalf. Er konnte Sirius Persönlichkeit nicht mit einem Geruch verbinden. Er hatte seinen Paten schon so furchtbar lange nicht mehr gesehen.
 

Doch in diesem Moment fiel sein Blick auf ein kleines Fläschchen am Rand des Regals. Es wirkte ein wenig verstaubt und die Flüssigkeit in ihrem inneren hatte keinen besonders auffälligen Glanz, wenn man sie mit den Flaschen verglich, die daneben standen. Doch aus irgendeinem Grund wusste Harry, dass es die richtige Flasche war. Er konnte das Gefühl nicht in Worte fassen, das er beim Anblick dieses kleinen Fläschchens empfand. Es war einfach unglaublich.
 

Harry griff nach der Flasche und ein wollig warmes Gefühl ergriff seinen Körper. "Das ist die richtige", flüsterte er leise, um den Augenblick nicht zu zerstören. "Ich bin mir ganz sicher."
 

"Nun bist du an der Reihe", sagte Hermine an Amanda gewandt. "Immerhin willst du doch deine Mutter retten."
 

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie hier wieder finde", flüsterte Amanda traurig. "Ich habe sie ja fast nicht gekannt."
 

"Ich bin sicher, dass sie dich finden wird", antwortete Harry, nachdem er das Fläschchen in seiner Tasche verstaut hatte. "Sie will dich bestimmt wieder sehen."
 

Amanda blickte etwas unsicher auf das Regal. Ihre Hände begannen zu zittern, als sie nach einer der Flaschen griff. Sie leuchtete in einem sanften gelb und Harry konnte schwören, dass er einen leichten Geruch von Honig wahrnahm. "Ich glaube das ist sie." Amandas Stimme war gebrochen und Tränen bildeten sich in ihren Augen, als sie die kleine Flasche an sich nahm.
 

"Ok, jetzt schnappen wir uns die Tasse und dann nichts wie weg von." Harry wollte diesen Ort so schnell wie möglich verlassen und immerhin hatte Amanda ihm gesagt, dass dies kein Problem darstellen würde.
 

Harry ging zu dem kleinen Tischchen und wollte nach der Tasse greifen. Doch plötzlich ertönte eine dröhnende Stimme und um die Tasse bildete sich eine unsichtbare Wand, die Harry mit seiner Hand nicht durchbrechen konnte. "NUR EINE SEELE DARF DIESEN ORT VERLASSEN! NUR EINE SEELE DARF BEFREIT WERDEN!"
 

Harry schreckte von dem Tisch zurück und blickte die anderen fragend an. "Das soll heißen, dass du nur eine Seele mitnehmen kannst", sagte Hermine belehrend. "Das bedeutet wohl, dass nur Ron und ich die Tasse mit nach draußen nehmen können."
 

Harry wollte eigentlich nicht, dass sich seine Freunde einer solchen Gefahr aussetzten. Immerhin wusste er nicht, was für einen Zauber Voldemort zum Schutz seines Horcruxes gesprochen hatte.
 

"Ich denke nicht, dass es gefährlich ist, die Tasse mitzunehmen", sagte Hermine. "Diese Welt steht schließlich nicht unter Voldemorts Kontrolle. Er hat sie weder geschaffen, noch hat er hier besonders viel zu sagen. Wahrscheinlich hat er einfach einen Teil von sich selbst durch den Torbogen geworfen. Dies hier stellt einen sehr sicheren Ort dar. Immerhin kam noch kein Mensch lebend zurück."
 

Hermine hatte Recht. Es konnte sein, dass Voldemort diesen Ort als sicher genug ansah. Es war durchaus möglich, dass sie die Tasse jetzt einfach mitnehmen konnten.
 

"Ich frage mich allerdings warum noch kein Mensch diesen Ort lebend verlassen hat", sagte Ron nachdenklich. "War doch bis jetzt gar nicht so schwer."
 

"Ron du bis ein Dummkopf", Hermine sah ihn streng an. "Du hättest allein nicht einmal hierher gefunden, geschweige denn dass du den Raum der Ängste durchquert hättest. Ich bin mir auch gar nicht sicher, dass jeder Mensch hier findet was er sucht. Diese Welt stellt eine weitaus mächtigere Magie dar, als Voldemort sie jemals aussprechen könnte. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass er sein Horcrux hier aufbewahrt. Wir nehmen es jetzt einfach mit und dann werden wir sicher einen Weg finden es zu vernichten."
 

Hermine ging zielstrebig auf das kleine Tischchen zu. Doch gerade als sie nach der Tasse greifen wollte, schob Ron sie zur Seite. "Das werde ich übernehmen." Noch bevor Hermine ihm widersprechen konnte, hatte Ron die Tasse bereits an sich genommen.
 

Im selben Moment erklang ein helles klingen und eine gläserne Treppe erschien vor den Kindern. An ihrem Ende konnte Harry ein gigantisches Tor erkennen, an dessen Balken kleine Zeichen leuchteten. Dies musste der Ausgang sein.
 

Schnell rannten Ron, Hermine, Amanda und Harry die Treppe empor. Keiner von ihnen bemerkte, dass sich die Treppe hinter ihnen auflöste. Es gab kein zurück. Wer diese Welt einmal verlassen hatte, konnte niemals wieder zurückkehren. Doch das sollte keiner der Vier jemals erfahren.

Geschafft

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Geschafft?
 


 

Als sie das Tor durchschritten hatten, standen sie wieder in dem runden Raum der Mysteriumsabteilung. Nichts hatte sich verändert. Zu Harrys Entsetzen stand auch Snape noch immer an derselben Stelle, an der er gestanden hatte, als sie den Torbogen in die andere Richtung durchschritten hatten.
 

"So, der Trank wirkt also nicht?" fragte Harry und blickte Snape herausfordernd an. "Sie wollten doch bloß nicht, dass ich Sirius helfe!"
 

Snape blickte Harry auf eine seltsame Art an. "Ihr habt es also geschafft." Harry hatte Snape noch nie so erlebt. Seine Stimme war gebrochen und Harry konnte schwören, dass sich Tränen in seinen Augen gebildet hatte.
 

Amanda zog die Flasche aus ihrer Tasche. "Ich weiß allerdings nicht, was wir jetzt machen müssen."
 

"Ganz einfach!" Die Vier blickten entsetzt auf die Person, die eben hinter Snape erschienen war. Sie war völlig in einen schwarzen Umhang gehüllt, so dass man nur die leuchtend roten Augen erkennen konnte. "Ihr gebt mir, was ihr dort hinter dem Durchgang gefunden habt."
 

"Er meint die Flasche", flüsterte Harry. "Voldemort weiß, das wir einen seiner Horcruxe haben."
 

Ron blickte Harry entsetzt an, gab aber keinen Ton von sich.
 

"Ich wüsste nicht wovon sie sprechen", sagte Harry entschlossen. "Wir haben nichts in dieser Welt gefunden, was für sie von irgendeiner Bedeutung sein könnte." Harry hoffte, dass er so etwas Zeit schinden konnte. Noch konnte er Voldemort nicht besiegen. Noch war er durch seine Horcruxe zu mächtig.
 

Allerdings wusste er nicht, wie sie aus dieser Situation entkommen sollten. Apparieren war von diesem Ort aus sicher nicht möglich. Außerdem hatte er nach Snapes Reaktion das Gefühl, dass Amanda ihm die Wahrheit erzählt hatte und dann konnte er ihn nicht hier zurücklassen.
 

Voldemort erwiderte nichts. Harry war klar, dass er ihm kein Wort glaubte. Er wusste, dass Harry und seine Freunde die Tasse in ihrem Besitz hatten und Harry war sich fast sicher, dass Voldemort auch bewusst war, dass Harry sehr wohl wusste, um was es sich bei der Tasse handelte.
 

In diesem Moment tauchten weitere Personen hinter Voldemort auf. Er hatte seine Todesser mitgebracht, nur um vier Kinder aus dem Weg zu räumen.
 

"Wir müssen es zum Brunnen schaffen", flüsterte Amanda. "Wenn wir es dorthin schaffen, dann können wir zurück nach Hogwarts. Die Münze bringt uns an ihren ursprünglichen Ort zurück."
 

"Nun denn!" Harry nahm die Tasse aus Rons Hand und rannte im Zick Zack durch den Raum. Er musste Voldemort dazu bringen, sich von der Tür zu entfernen.
 

Harry spürte, dass einige Flüche an seinem Kopf vorbei flogen, doch keiner schien ihn zu treffen. "Ok Sirius, das müssen wir noch irgendwie überstehen", flüsterte Harry. Irgendwie machte es Harry Mut zu wissen, dass sein Pate sich in seiner Nähe befand.
 

Die Tasse die ganze Zeit an seinen Körper gepresst, rannte Harry im Zick Zack auf Voldemort zu. Er wusste, dass er nicht viel gegen dessen mächtige Magie ausrichten konnte, doch im Gegenzug wollte Voldemort seinen Horcrux nicht beschädigen.
 

Harry spürte, wie einige Flüche an seinem Kopf vorbeischossen, doch sofort erscholl Voldemorts zischende Stimme. "Wehe ihr beschädigt die Tasse."
 

Harry wusste eigentlich gar nicht so recht, was er mit dieser Aktion erreichen wollte. Voldemort würde ihn sicher nicht einfach so durch die Tür spazieren lassen, nur um ihn danach zu verfolgen. So konnte er seine Freunde nicht retten.
 

Plötzlich spürte Harry, wie eine Hand nach seinem Kragen griff und ihn einige Zentimeter zurückzog. Entsetzt sah Harry in Snapes ausdruckslose Augen, als dieser ihn vor Voldemort auf den Boden warf.
 

"Na, wärst du jetzt so freundlich mir die Tasse zu geben", Voldemort sah ihn triumphierend an. Harry wusste nicht was er tun sollte, er wusste nur, dass Voldemort auf keinen Fall diese Tasse zurückbekommen durfte. Sie musste vernichtet werden.
 

"Harry gib ihm doch das blöde Ding!" rief Amanda mit Tränen in den Augen.
 

Harry presste die Tasse noch fester an seinen Körper. Er würde sie nicht hergeben. "Was bringt es wenn ich ihnen die Tasse gebe?" Harry blickte Voldemort herausfordernd an. "Sie werden bestimmt nicht einfach von hier verschwinden und uns in Ruhe lassen."
 

"Kluger Junge." Voldemort griff mit seinen langen Fingern nach seinem Zauberstab. "Aber zum Glück gibt es Wege dich dazu zu zwingen mir mein Eigentum zurückzugeben."
 

"Expeliarmus!" Noch bevor Voldemort reagieren konnte, wurde ihm sein Zauberstab entrissen. Hermine stand schwer atmend neben Ron und Amanda. Ihr Zauberstab war noch immer auf Voldemort und seine Anhänger gerichtet. "Lassen sie Harry in Ruhe!"
 

Ein abfälliges Grinsen überzog Voldemorts Gesicht, als er ganz langsam seinen Zauberstab aufhob. "Von einem Schlammblut wie dir lasse ich mir nichts befehlen."
 

Doch Harry nutzte die Sekunde, in der Voldemorts Aufmerksamkeit auf Hermine gerichtet war. Er sprang auf die Füße und schlug den Horcrux mit aller macht auf den Boden. Er wusste nicht ob es funktionieren würde. Vielleicht konnte man die Tasse nur mit Magie vernichten, doch Harry hatte gar keine andere Wahl.
 

Ein lauter Schrei hallte in dem ganzen Raum wieder, als die Tasse den Boden berührte und in viele winzige Teile zerbrach. Im selben Moment erschien eine geisterhafte Gestalt, die sich auf Voldemort zu bewegte. Dieser starrte reglos auf die zerbrochene Tasse in Harrys Hand.
 

"Los!" schrie Harry in die Richtung von Hermine, Ron und Amanda. "Lasst uns von hier verschwinden!"
 

Die schattenhafte Gestalt bewegt sich noch immer auf Voldemort zu, während Harry und seine Freunde auf die Tür zu rannten. Wahrscheinlich handelte es sich bei der Gestalt um das Opfer, das erbracht werden musste, um den Horcrux zu erschaffen.
 

"Los, macht etwas schneller!" rief Harry, der gerade den Aufzug erreicht hatte. "Wir müssen schnellstens die Münze erreichen!"
 

Ron und Hermine stürmten in den Aufzug, während Amanda noch ein Stück hinter ihnen war. In diesem Augenblick knalle die Tür zur Ministeriumsabteilung auf und Snape trat heraus. Harry wusste nicht, wie er seinen Gesichtsausdruck deuten sollte.
 

Amanda hatte inzwischen auch den Aufzug erreicht.
 

"Los jetzt!" Ron wollte gerade den Knopf für das Erdgeschoss drücken, als Amanda ihn zurückhielt.
 

"Wollt ihr ihn wirklich allein hier zurücklassen?"
 

"Ja, das wollen wir." Hermine drückte entschlossen den Knopf. "Für so was haben wir jetzt echt keine Zeit."
 

Amanda sank zitternd auf den Boden. "Das hättet ihr nicht tun sollen."
 

Harry kniete sich neben das Mädchen. "Komm schon. Wir hätten nicht anders reagieren können. Immerhin muss Snapes Tarnung aufrechterhalten werden. Das hast du doch selbst gesagt. Dafür musste Dumbledore sterben." Harry glaubte nicht wirklich an seine Worte, doch er wollte Amanda beruhigen. Nichts von dem, was er bis jetzt erfahren hatte, ließ seinen Hass auf Snape schwinden. Niemals würde er diesem wieder vertrauen.
 

Der Aufzug erreichte das Erdgeschoss und die Kinder gingen erleichtert zu dem kleinen Brunnen. In wenigen Sekunden würden sie wieder in Hogwarts sein.
 

"Da seid ihr ja." Harry drehte sich erschrocken um. Halb erwartete er, dass Voldemort es irgendwie geschafft hatte, die Halle vor ihnen zu erreichen. Doch mit dem was er dort sah, hätte er niemals gerechnet.
 

Dort standen Lupin, Tonks und Moody. Alle drei sahen beim Anblick der Kinder sehr erleichtert aus. "Minerva hat uns geschickt, um euch zu suchen", sagte Lupin. Allerdings war sein Blick nicht auf Harry oder einen seiner Freunde gerichtet. Er blickte wie erstarrt auf die kleine Flasche in Harrys Händen. "Was habt ihr hier verloren?"
 

"Wir haben uns ein paar Fläschchen aus der Mysteriumsabteilung besorgt", antwortete Harry grinsend.
 

"Ihr wart nicht zufällig bei einem gewissen Torbogen?" fragte Tonks, die im Gegensatz zu Lupin noch nicht verstanden hatte, was Harry mit seiner Bemerkung sagen wollte. "Ihr wisst dass das gefährlich ist."
 

"Nicht halb so gefährlich wie eine lebende Sphinx", sagte Hermine. "Jetzt sollten wir aber von hier verschwinden. Da unten wartet noch immer Voldemort und er wird kaum dort bleiben."
 

Ein entsetzter Ausdruck erschien auf Tonks Gesicht, doch dann gaben die drei den Kindern Recht und sie machten sich auf den Weg zurück nach Hogwarts.

Alles gut

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Alles Gut
 

Professor Mc Gonagall sah die vier streng an. "Ich dachte, ihnen allen währe klar, wie dumm es ist in diesen Zeiten Hogwarts zu verlassen."
 

Harry, Ron, Hermine und Amanda standen in dem Büro der Direktorin. Keiner von ihnen wusste was er sagen sollte. Immerhin hatten sie das ganze Jahr über gegen sämtliche Schulregeln verstoßen und hatten Hogwarts mehr als nur einmal heimlich verlassen.
 

"Was habt ihr euch dabei gedacht?" fragte Lupin. "Warum habt ihr euch dieser Gefahr ausgesetzt?"
 

"Ich für meinen Teil wollte einfach nur meine Mutter wieder sehen", sagte Amanda leise. "Dafür ist mir keine Gefahr zu groß." Sie hatte noch immer die kleine Flasche fest umklammert. "Vielleicht bekomme ich ja irgendwann meine ganze Familie zurück."
 

Lupin blickte das Mädchen etwas betroffen an. "Aber was willst du denn jetzt mit dieser Flasche?"
 

Harry wusste, wie Lupin sich in diesem Moment fühlte. Es war das gleiche Gefühl, das Harry empfunden hatte, als Amanda ihm vom Trank zur Festigung der Seele erzählt hatte. Er wollte es einfach nicht recht glauben und deshalb stellte er all diese Fragen.
 

"Wir werden diese Flaschen jetzt öffnen", sagte Harry schnell. "Danach beantworten wir gern alle Fragen."
 

"Nein." Professor Mc Gonagall sah sie ernst an. "Das werden sie nicht in meinem Büro tun." Hatte Professor Mc Gonagall auch verstanden um was es ging oder weshalb schickte sie wenige Sekunden später Harry und Amanda aus dem Zimmer? "Sie beide werden das allein machen."
 

Harry und Amanda gingen in ein kleines Klassenzimmer, das in der Nähe des Büros war.
 

Die beiden sahen sich schweigend an. Keiner von ihnen wusste, ob es funktionieren würde. Im Gegensatz dazu war ihnen allerdings schmerzlich bewusst, dass sie die Enttäuschung nicht ertragen konnten.
 

„Auf drei“, flüsterte Harry. Amanda nickte langsam, dann begannen sie gleichzeitig zu zählen.
 

„Eins!“ Beide blicken entschlossen auf die kleinen Fläschchen in ihren Händen.
 

„Zwei!“ Sie griffen zu den Korken, die die Fläschchen verschlossen.
 

„Drei!“ Ein lauter Knall hallte durch das Klassenzimmer. Harry war sich sicher, dass halb Hogwarts durch dieses Geräusch aus den Betten geworfen wurde.
 

Aus den beiden Fläschchen stieg ein kleines Licht in die Luft, das umso größer wurde, umso weiter es nach oben stieg. Gleichzeitig erfüllte eine wohltuende Wärme den Raum.
 

Es klappt, dachte Harry begeistert.
 

Kurze Zeit später wurde das Licht heller und Harry und Amanda mussten ihren Blick in eine andere Richtung wenden. Doch als sie wieder zu den beiden Fläschchen sahen, lagen dort auf dem Boden zwei Gestalten.
 

Harry traute sich keinen Ton von sich zu geben. Er konnte nicht glauben, dass er es wirklich geschafft hatte.
 

„Mammi“, flüsterte Amanda mit Tränen in den Augen.
 

Wie auf ein Kommando sprangen die beiden auf die Füße und rannten zu den reglosen Gestalten.
 

„Sirius!“ Gerade als Harr bei seinem Paten angekommen war, öffnete dieser die Augen und blickte ihn etwas verwirrt an.
 

ENDE



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  InaBau
2006-05-30T02:53:51+00:00 30.05.2006 04:53
Ein tolles Kapitel! Bitte schreib ganz schnell weiter! Ich in schon auf die Reaktion der anderen gespannt. Auch auf Sirius und die der Frau.
Von:  Duro
2006-05-26T17:50:41+00:00 26.05.2006 19:50
Hay,

die FF war ja ganz gut muss schon sagen war an manchen stellen wirklich spannend. Auch das mit denn Prüfungen war nicht schlecht aber das Ende fand ich nicht so gut irgend wie find ich das da gar kein richtiges da ist. Ich mein es sind noch düchtig viele Fragen offen.
Was wird aus Snape?
Oder
Was wird mit denn beiden Flachen usw.

Na ja bay duro
Von:  underweihnachtsmann
2006-04-05T21:00:58+00:00 05.04.2006 23:00
Hay hab mir gerade deie FF durchgelese und ich finde sie sehr gut.


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