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Artikel: Origami   [Kompletter Artikel]



Bei Origami handelt es sich um eine alte japanische Papierfaltkunst, die sich vom japanischen „ori"= falten und „kami"= Papier ableitet. Dabei wird das Papier (meist quadratisch) ohne Zuhilfenahme von Klebstoff oder Schere so gefaltet, dass schlussendlich eine kunstvolle Figur entsteht.

Ab dem sechsten Jahrhundert war es den Japanern möglich Papier herzustellen. Doch dieses traditionelle japanische Papier ist keinesfalls mit dem heutigen zu vergleichen. Es war von hoher Qualität , besonders weich aber dennoch reißfest, gut bieg und faltbar und trug den Namen „Washi". Da das Papier auch sehr teuer war konnten es sich nur Adelige leisten.
Allmählich gewann es auch im Alltag an Bedeutung und wurde zur Herstellung von Fächern oder Regenschirmen, zum schreiben oder in der Architektur verwendet.
Wo genau nun der Ursprung des Origami liegt, lässt sich schwer nachweisen.
Es gibt Vermutungen, dass es möglicherweise im zeremoniellen Falten („Noshi") – zum ersten mal angewandt in der Muromachi-Ära – seinen Ursprung fand. Anderen Quellen zur Folge stammt die Technik aus China und wurde vielleicht durch Mönche nach Japan gebracht.

Origami war auf Grund der teuren Papierpreise (wie bereits oben erwähnt) anfangs ein „Zeitvertreib" für Reiche. Sie „verschwendeten" das wertvolle Papier um kleine Figuren daraus zu falten. Die Papierproduktion entwickelte sich aber im 17.Jahrhundert so weit, dass Papier von nun an für jedermann erschwinglich war. Damit war Origami kein Privileg der Oberschicht mehr und hat sich rasch zu einer weltverbreitenden Volksbeschäftigung entwickelt. Auch kam es vor, dass beliebte Origami Figuren als Muster für Kimonostoffe dienten.  
Bei „Noshi" – auch „Tsutsumi" genannt – entstand Origami zu zeremoniellen Zwecken. Hierbei wurden Blumen, Opfergaben oder andere Geschenke für die Götter in Papier eingewickelt. Dazu gab es auch für die verschiedene Anlässe spezielles Papier und Techniken. Während Shinto-Hochzeitszeremonien wurden beispielsweise Sakeflaschen mit Origami-Schmetterlingen geschmückt – und aus einer Weiterentwicklung dieser Schmetterlinge entstand das sogenannte „Freitzeit-Origami". Damals als diese Art des Faltens entstand, wurden die Techniken und Figuren als Familiengeheimnis betrachtet und wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Leider gingen deshalb auch manche Figuren verloren.
Erst Ende des 17.Jahrhunderts entstanden gedruckte Anleitungen zu Origami. Eines dieser ersten Bücher war das „Senbazuru Orikata", welches bebrachte eine Kette aus Kranichen („Tsuru") zu machen. Dieser Origami-Brauch besagt, dass einem ein Wunsch erfüllt werde, wenn man 1000 Kraniche faltet.

Auch heute ist „Senbazuru" – leider auf tragische Weise – noch bekannt. In der Mitte der 50er Jahre faltetet ein wegen der Atombombe von Hiroshima an Leukämie erkranktes Mädchen Hunderte von Kranichen. Sie hoffte dadurch gesund zu werden. Im Alter von 12 Jahren starb das Mädchen aber. Deshalb gilt der Kranich heute als Symbol für Frieden.
Weitere beliebte Motive des Origami sind Tiere, Vögel und Gegenstände wie etwa der Helm („Kabuto").



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