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Interviews: Interview mit Gatsu (Produzent der Anime Nation CD-Reihe)   [Kompletter Artikel]



Animepro: Also erst einmal danke, dass Sie Zeit für das Interview gefunden haben! Gatsu, unsere erste Frage an Sie ergibt sich allein schon aus diesem Synonym. Wofür steht es und was bewog Sie, sich so zu nennen?
Gatsu: "Gatsu" ist eigentlich eine leichte Abwandlung von "Guts" aus Berserk - und Berserk ist nunmal mein Lieblingsanime, schon lange. Der Grund, weshalb ich mich für diesen Nick entschieden hab ist nicht ganz einfach zu erklären und wird eigentlich erst in den letzten beiden Folgen von Berserk sichtbar.

Animepro: Im Web ist nirgends wirklich mehr über Sie verzeichnet als Ihr Synonym und Ihre Tätigkeit als Produzent der Anime Nation. Uns interessiert aber auch, wer hinter diesem Synonym steckt, der jedem Fan ein Begriff ist. Können Sie unseren Lesern einmal kurz beschreiben wer nun hinter "Gatsu" steckt und was Ihre genaue Tätigkeit, d.h. ihre Aufgaben in Ihrer Firma sind?
Gatsu: Puuh. Na gut! Zunächst mal denke ich, dass ich als Person nicht so wichtig bin. Ich bin einfach jemand, der in seinem Leben zufälligerweise Musikproduzent geworden ist (obwohl ich promovierter Philosoph bin), und der Anime und J-Pop Musik liebt. So entstand (nach langer Arbeit), die Anime Nation. Meine Firma ist eine normale Produktionsfirma, die CDs produziert, und sich seit drei Jahren ausschließlich mit Anime und J-Pop beschäftigt. Einen besseren Überblick gibts auf www.animerecords.de, wenn auch nicht immer so aktuell. Eigentlich sind wir nur 4-5 Leute: Chie Kimoto, die Zeichnerin und Mangaka aus Osaka, Momoko und Botaku, der musikalisch auch viel macht.

Animepro: Sie haben Philosophie studiert und sind zum Musikproduzenten geworden? Wie kam das?
Gatsu: Na ja. Ich war auf einem musikalischen Internat, hab während dem Studium immer Musik gemacht und da bereits mein erstes Studio aufgebaut. Nach der Promotion war dann die Frage_ Musik oder Uni. Ich habe mich für die Musik entschieden, bin vom Süden nach Hamburg gezogen und seitdem hier.

Animepro: Klingt nach einem interessanten Leben! :-) Ihre Mitarbeiter sind - mit Ausnahme von Chie - alle aus dem deutschsprachigen Raum?
Gatsu: Nein. Momoko kommt auch aus Japan. Sie ist unser "brain" was die Infos angeht. Komischerweise kennt sie alle J-Pops, wer wann mit wem welche Songs gemacht hat, und alle Openings und Endings von Animes. Außerdem ist sie leidenschaftliche Cosplayerin - und sozusagen das Model für unsere Titelfigur.

Animepro: Wie kamen die beiden nach Deutschland bzw. wie habt ihr euch kennen gelernt und seit zu "Arbeitskollegen" geworden?
Gatsu: Zufall. Bei meinen Recherchen stieß ich auf eine Homepage, auf der japanische Germanistikstudenten deutsche Gesprächspartner suchen. So habe ich Momo kennen gelernt. Plötzlich rief sie mich dann an und meinte sie sei in Deutschland, zum Sprachaustausch. Inzwischen studiert sie hier noch Germanistik (hat in Japan aber die Uni schon beendet - dort geht das mit 21 Jahren!)

Animepro: Nicht schlecht! Ihr scheint ein gutes Team zu sein. Kommen wir nun zur Anime Nation. Wie bereits erwähnt sind Sie der Produzent dieser CD. Haben Sie schon zuvor als CD-Produzent - vielleicht unter anderen Synonymen - gearbeitet?
Gatsu: huch... Jugendsünden. Ja klar. Ich habe sehr viel im Dance und Tecnobereich gearbeitet. Mein bekanntester Titel war mit Falco, " Mutter, der Mann mit dem Koks ist da".

Animepro: Haben Sie Falco auch persönlich gekannt und mit ihm gearbeitet?
Gatsu: Ja. Ich habe ihn natürlich mehrmals im Studio getroffen. Was man auch immer über ihn sagen mag, er war ein sehr angenehmer und herzlicher Mensch, keinesfalls irgendwie abgehoben.

Animepro: Zu unserem eigentlich Thema: Wie kam eigentlich die Idee zur Anime Nation?
Gatsu: Irgendwann stieß ich auf Yoko Kanno und fand ihre Kompositionen einfach toll. Als ich sah, wie viele CDs sie und andere in Japan zu Animethemen gemacht hatten, entstand die Idee, diese Songs in Japan zu lizenzieren. Der Name "Anime Nation" entstand auch sofort. Die erste Demo-CD stammt schon aus dem Jahr 2001 - hat nur lange gedauert, bis ich eine Plattenfirma davon überzeugen konnte, dass diese Musik hier gebraucht wird. Von Anfang an war klar, dass wir die Original Songs wollen.


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