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FF-Atmosphäre-FAQ [Diskussion]

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Inhaltsverzeichnis

FF-Atmosphäre-FAQ

Wie erzeugt man eine Atmosphäre, mit der man den Leser in seinen Bann ziehen kann?

Zuallererst muss man sich sehr bewusst sein, was in einer Szene mit einem Charakter denn passieren soll, und was in ihm vorgeht. Der Leser wird von den Figuren durch die Geschichte getragen; die Atmosphäre muss die Figur tragen. Seid jedoch sehr vorsichtig, wie ihr das anstellen wollt.


Aufbau

Stimmungsvolle Umschreibungen machen nur dann Sinn, wenn sie auch mit der Handlung und den Figuren zu tun haben und die Geschichte voran bringen. Jeder Schreiberling hat da seinen eigenen Stil, und kaum einer benutzt genau gleich viele Beschreibungen im Verhältnis zu anderen Teilen der Geschichte. Trotzdem gibt es Dinge, an die man sich halten sollte.


Wetter

Manchmal erscheint es am einfachsten, einfach das Wetter für die Stimmung der Figuren sprechen zu lassen. Das hat aber fast mehr Haken als Vorteile, denn das Wetter tut eigentlich allzu selten genau das, was wir wollen, und es wirkt zu schnell kitschig. Es gibt aber ein, zwei Tricks, mit denen man das Wetter für sich arbeiten lassen und Stimmung erzeugen kann.

  • Lasst eure Figuren ruhig mal an einem vogelzwitschernden Frühlingstag deprimiert sein oder verliebt durch einen nebligen und nasskalten November schlendern. Der Gegensatz unterstreicht die Atmosphäre, wenn ihr richtig damit umgeht und entweder die Figuren sich ihre Gedanken machen lasst oder selbst die Differenz beschreibt.
  • Benutzt das Wetter, um körperliche Reaktionen zu verstärken. (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Erkältung…)
  • Lasst euch nur in ganz wenigen Ausnahmesituationen dazu verleiten, das Wetter klischeehaft einzusetzen. Es spricht natürlich einiges dafür, eine Hochzeit nicht im Dauerregen zu beschreiben, solange ihr nicht eine gewisse Ironie oder Humor in der Szene haben wollt.
  • Geht mit jeder Art von Wetterbeschreibung bedacht um. Zu viel wirkt schnell abgedroschen und billig.


Gefühle

Auch wieder so eine Gratwanderung (was bei der Atmosphäre eigentlich immer der Fall ist)… Ihr wollt ja weder emotionslose Androiden noch kitschiges Dreigroschenroman Gesülze.

  • Gefühle beeinflussen immer die Wahrnehmung der Charaktere. (Weswegen das Wetter nicht so eine grosse Rolle spielt. Einer gutgelaunten Person wird der Regen nichts ausmachen…) Ihr müsst durch die Brille eurer Figur die Szenerie betrachten. Je nach Gemütsverfassung werden andere Dinge bedeutsam erscheinen und auch anders wirken. Es kommt also nicht so sehr darauf, was ihr beschreibt, um eine Stimmung zu erzeugen, sondern wie.
  • Körperliche Reaktionen miteinbeziehen. Muskeln spannen sich an, Pupillen erweitern sich, man bricht in Schweiß aus, der Herzschlag kann sich beschleunigen (und sogar „einen Schlag aussetzen“; was zwar nicht wirklich so passiert, aber sich so anfühlt), Atmung kann schmerzen, Geräusche erscheinen plötzlich lauter… Es gibt eine ganze Reihe an körperlichen Reaktionen auf Emotionen. Ihr seid der Schauspieler, der sich in die Rolle seiner Figur hineinversetzen muss. Was würde in eurem Körper vorgehen, wenn ihr kurz vor einem tödlichen Kampf steht, ihr gleich geküsst werdet, ihr verloren herumirrt…?
  • Emotionen kann man benennen, oder aber umschreiben. Beides hat seine Berechtigung. Nur sollte man sich hier, wie auch überall sonst, nicht nur auf eines von beiden beschränken und sich vorher überlegen, was denn in der Szene nun angebrachter wäre.


Tempo

Sollte man eine Szene eher lange umschreiben, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen, oder sollten die Dialoge und Handlungen Schlag auf Schlag folgen? Das kommt natürlich ganz stark auf die Szene an. Umschreiben ist grundsätzlich eine gute Idee, der Leser will ja wissen, in was für einer Situation er sich befindet. Aber es gibt Ausnahmen:

  • In einer Kampfszene haben nur die nötigsten Umschreibungen etwas verloren. Die Beschreibungen der Umgebung oder der Charaktere können allenfalls vor dem Kampf erläutert werden, aber kein Mensch will zwischen zwei blutigen Schlägen irgendetwas über die Haarfarbe des Helden wissen (ausser vielleicht, wenn Son Goku sich gerade in einen Supersayajin verwandelt hat).
  • Wenn ihr eine humorvolle Szene schreibt, müsst ihr mit der Beschreibung auch sparsam umgehen. Der Leser soll ja, wenn du dann mal zur Pointe kommst, nicht den ganzen Witz schon wieder vergessen haben.
  • Wortgefechte kommen auch besser ohne viel Umschreibungen aus. Wenn es ein schlagfertiger Dialog sein soll, wirkt es genau wie beim Kampf natürlich nicht mehr sehr eindrücklich, wenn man sich lange Beschreibungen vor der cleveren Antwort anhören muss.
  • Grundsätzlich gilt: Müssen die Figuren aus irgendeinem Grund „auf Zack“ sein, sollten die Beschreibungen auf kleiner Flamme mitköcheln und nicht brodeln, sonst fehlt der Atmosphäre der nötige Biss…


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